2/ Nr. 9 Bastien ot(Bast m Mam. detry ent 1 hüdsche wich Sale Heitere eorielehg iebler g. rittlichste Kirche. beachten. positiong urde sch um„Del heute h . es Werke die Oper kting rg „Eugeniz als diz. onsul vn Schaft er. durch eine aber aut tente in intel. ergelegte des Kirch. Aecht m zucht,. die Rech 8 sinnlich Stoffe an. bringt ist seine ukt. eine 18, insbe⸗ Zildes, et. Wodurch 1 0 Be. . erte Sich rt Wagner Wedekini Akührung Jrauffäb- yein und artien erholt im e. Ueber r Woche d. digte Teil, „Völker- rer 40. opagands elt abge · tstheaten ten, Hein er Unter. ürgermen⸗ aus. Ihre mit den gegen den Isführlich ster, des itschland- kommen- 1 London nnerstag Saal des Professor von Mo- 3138, der en Nacht löte“ am n Mann- Lale Edit er Nacht. 1 diesen en: Joh. en Abend A — auf dem Bank- ein Her⸗ Er War 0 blöd it vielen n neben n seiner hnte als Frühling 7+ Jäger, vie trei⸗ an sie artet. ige gule dunkel- r neuen n, alten rte die e bitter worstel⸗ eres als res, sie rrenden 1 sehen, vährend es gani zu Dok- er das Wald- ngegan- Verwir⸗ erfüllt. atte sis eln ich von g folgt indischen Kompromißgvorschlag Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; Chefredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: pr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: M. L. Eberhardt; Kommunal: pr. F. W. Koch; Ludwigshafen u. Sport: fl. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozial- redaktion: F. A. Simon; Chef v. D.: 0. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein- Maln-Bank, Städt. Sparkasse, Bad. 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November 1952 2288 Kampf dem Verkehrslärm Forderungen der Landes versammlnug/ Für beschleunigte Auszahlung der Notstandsbeihilfe Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Im Mittelpunkt der Mittwochsitzung der Verfassunggebenden Landes- versammlung von Baden- Württemberg stand die Beratung über das Problem des immer mehr um sich greifenden Verkehrslärms. Als Ergebnis einer lebhaften Aussprache, an der sich Sprecher aller Parteien beteiligten, wur de einmütig ein Antrag der CDU angenom- men und an den Wirtschafts- und Verkehrs ausschuß geleitet, in dem die Landesregie- rung ersucht wird, bei der Bundesregierung auf eine rasche Verabschiedung des Kraft- fahrzeuggesetzes hinzuwirken und dabei auf den Schutz der Sonn- und Festtagsruhe zu dringen, die durch Fernlastzüge in Wohngebieten sehr gestört wird. Ferner soll die Landesregierung mit der Kraftfahrzeugindustrie in Verbindung treten, um eine Geräuschverminderung vor allem bei Motorrädern zu erreichen. Im kommen- den Haushaltsplan sollen für die Verkehrs- polizei genügend Mittel zur Bekämpfung der Verkehrsunfälle und des Straßenlärms ein- gesetzt werden. Auch ein Antrag der SPD, der eine größere Förderung des Fremden- verkehrs fordert, wurde dem Fachausschuß überwiesen. Geräuschmeßgeräte entwickelt Innenminister Ulrich sagtèe dazu, die Landesregierung beobachte schon seit ge- raumer Zeit mit großer Sorge die Zu- nahme des Verkehrslärms durch Motor- räder und Lastkraftfahrzeuge. Als besonders nachteilig empfinde sie, daß die bis vor kurzem geltenden gesetzlichen Vorschriften kaum eine Möglichkeit zum Einschreiten ge- boten hätten, und eine durchgreifende Ueberwachung angesichts der fehlenden prüfungseinrichtungen nahezu unmöglich Wyschinski lehnt auch für Peking ab New Vork,(UP) Der sowjetische Außen- minister Wyschinski gab am Mittwoch vor dem politischen Hauptausschuß der Ge- neralversammlung der Vereinten Nationen bekannt, daß das kommumistische China den zur Bei- legung des Koreakonfliktes bereits abge- lennt habe. Wyschinski machte diese Mit- teillung nachdem der Ausschuß mit 49 gegen 5 Stimmen bei Stimmenthaltung National- chinas beschlossen hatte, den indischen Plan mit Vorrang vor dem von 21 Staaten gut- geheißenen Koreaplan der Westmächte und vor dem sowjetischen„Friedensplan“ zu behandeln. Wyschinski stellte fest. daß der indische Plan demnach eindeutig zum Fehlschlag verurteilt sei. Dennoch unterbreitete er Wei Abänderungsanträge zum indischen Ko- keaplan: 1. Die UNO-Generalversammlung soll die humane Behandlung und Repa- trlierung aller Gefangenen in Uebereinstim- mung mit der Genfer Konvention garan- tieren, die die Repatriierung aller Gefange- nen vorsehe. Die im indischen Vorschlag enthaltene Formel, daß bei der Repa- trüerung keine Gewaltanwendung stattfin- den dürfe, solle gestrichen werden. 2. Die NO-Generalversammlung soll die unver- zügliche Einstellung der Feindseligkeiten ordnen. Daraufhin soll das Kriegsgefange- nenproblem von einer 11-Mächte-Kommis- don gelöst werden, wie diese im sowjeti- 110„Friedensplan“ bereits vorgeschlagen e. Sven Hedin gestorben Stockholm.(dpa) Der schwedische Asien- lorscher S Ven Hedi n ist am Mittwoch im lter von 87 Jahren in Stockholm an einer lektionskrankheit gestorben.(Siehe auch Feuilleton auf der letzten Seite) Word ggeg e, Karlsruhe. Der Oberbundesanwalt hat ge- 51 Oskar Neumann vom Vorstand der KPD 110 gegen den Angestellten der KPD. Karl letel, wegen Vorbereitung zum Hochverrat 5 Voruntersuchung beantragt. Dickel und e waren im September verhaftet en. Suttgart. Als Nachfolger für den verstor- 1 8 Prälaten D. Dr. Karl Hartenstein wurde er bisherige Dekan in Leonberg, Imanuel leenmaier. berufen. daetentsart Bundesverkehrsminister Seebohm ile, or Miteliedern der Stuttgarter Indu- le und Handelskammer, die Vorbereitun- . die Wiederaufnahme der zivilen N könne mit der Ratifizierung des zs cchlandvertrages aufgenommen werden. 1 keinen besseren Vertrag für den ale schen Verkehr, weil mit seinem Abschluß wür bisner noch bestehenden Fesseln fallen ürden. her erun. Die Funktionäre der„Vereinigung dne Fenseltigen Bauernhilfe“ in der Sowiet- e von ihrem Zentralvorstand ange- n Srdtarden, in die Leitung der Beta tebe bent roßbauern direkt einzugreifen. Nach Sowjet Bericht des Nachrichtendienstes der 5 zone, ADN, sollen sie die Großbauern Reg a welche Arbeiten sie täglich mit milengardeitskräkten einschließlich der Fa- rarie chörigen zu leisten haben. bert e Der französische Außenminister Ro- nühunchuman verteidigte in Paris die Be- derteidign um die Bildung der europäischen die Sacnenesgemeinschaft. Schuman sagte, Went aarkrase sei eine Hypothek, die ge- en en müsse, wenn gute Beziehungen gest 1 Deutschland und Frankreich her- 355 werden sollen. 9 8 Der stellvertretende jugoslawische bern zeident Blagoſe Neskovie J Vatio us des Präsidiums der jugoslawischen alversammlung seines Amtes enthoben Vorden. U/ dpa ist auf gewesen sei. Die schon am 1. April 1952 in Kraft getretenen weitergehenden Vorschrif- ten könnten noch nicht angewandt werden, da die Ausführungsbestimmungen noch aus- stünden. In der Zwischenzeit seien geeig- nete Geräuschmeßgeräte entwickelt wor- den. Das Innenministerium sei entschlossen, nach Vorliegen dieser Bestimmungen durch verschärfte Verkehrsüberwachung und durch Einleitung von Strafverfahren dafür zu sorgen, daß der übermäßige Straßenlärm auf ein erträgliches Maß zurückgeführt werde. Die Verfassungsversammlung forderte außerdem die Landesregierung einstimmig auf, die vom Bund als Notstandsmaßnahmen beschlossenen Notstandsbeihilfen für die Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes um- gehend in großzügiger Auslegung der Be- stimmungen auszahlen zu lassen. Auch die kleinen Amtsgerichte bleiben Eine Große Anfrage der CDU, ob die Regierung beabsichtige, die kleineren Amts- gerichte aufzuheben, wurde von Justizmini- ster Renner verneint. Die Regierung sei dazu ohne ein vom Parlament verabschie- detes Gesetz gar nicht berechtigt. Förderung des heimischen Tabakanbaus Die Landesversammlung beschäftigte sich ferner mit Anträgen, die die Förderung des heimischen Tabakanbaues zum Inhalt ha- ben. Ein Antrag der SPD und DVP/FDP, der die Regierung zu prüfen ersucht, in Welchem Umfange im Haushaltsjahr 1952/53 staatsverpürgte Kredite zur Förderung des Tabakbaues inn den beiden badischen Lan- desteilen bereitgestellt werden könnten, wurde der Landesregierung zur Berücksich- tigung überwiesen. Das Landwirtschafts- ministerium wurde auf Antrag des Heidel- berger Abgeordneten Ruppert(CDV) be- auftragt, darauf hinzuwirken, daß in Zu- kunft bei den Tabakverwiegungen für Landwirte für jede Verwiegung ein Liefer- schein ausgehändigt werden soll. aus dem das Gewicht, die Qualitätsgruppe und der erzielte Preis hervorgeht. Durch diese Maß- nahme sollen die bei der Auszahlung der Gelder immer wieder auftretenden Mei- nungsverschiedenheiten vermieden werden. Landwirtschaftsminister Herrmann er- klärte dazu, obwohl sein Ministerium da- für nicht zuständig sei, würde es sich die- ser Angelegenheit annehmen. Im Grunde genommen handle es sich aber um die ur- eigenste Aufgabe der Bauernverbände. Verhandlungen über die Sprengkammern Auf Anfragen über den Einbau von Sprengkammern in Brücken antwortete Finanzminister Frank, mit den Besat- zungsmächten würden fortlaufend Ver- handlungen geführt, um zu verhindern, daß Versorgungslager. Wasserwerke und ähn- che wichtige Anlagen durch den Einbau von Sprengkammern gefährdet würden. Außerdem habe die Regierung verlangt, daß alle technischen Fragen vorher mit den zuständigen deutschen Stellen geklärt wür- den. Die Regierung werde wie bisher alles tun., um eine Gefährdung der Bevölkerung zu verhindern. Mannheim Sitz der Landeszentralbank? Der Gesetzentwurf zur Vereinigung der drei südwestdeutschen Landeszentralbanken zu einer badisch-württembergischen Zen- tralbank wurde vom Finanzausschuß ge- billigt. Es ist jedoch damit zu rechnen, daß die Verfassungsversammlung in einem Ab- aänderungsemtrag aufgefordert werden wird, Mannheim im Hinblick auf seine Bedeu- tung als Wirtschaftszentrum zum Sitz der neuen Landeszentralbank zu machen. Sollte dieser Antrag, dem Finanzminister Frank mit dem Verwaltungsrat der Zentralbanken überprüfen will, nicht die genügende Unter- stützung in der Verfassungsversammiung erhalten, 80 ist beabsichtigt, der Außen- stelle Mannheim der künftigen Landeszen- tralbank Baden- Württembergs erhöhte Zu- ständigkeiten einzuräumen. Die Entschei- dung darüber dürfte in der nächsten Voll- sitzung der Verfassungsversammlung, am 3. Dezember, fallen. Verbesserung der Beamtenbesoldung Schäffer erläuterte vor dem Bundestag die vorgesehenen Maßnahmen von unserer Bonner Redaktion Bonn. In der Mittwochsitzung des Bundes- tages stand die Debatte über die Verbesse- rung der Beamtenbesoldung im Vordergrund. Bundesfinanzminister Schäffer gab be- kannt, daß ab 1. Januar 1953 den Beamten, Angestellten und Pensionären eine steuer- freie Zulage von 7 Prozent gewährt werden soll. Außerdem werden Weihnachtszuwen- dungen ausgezahlt, die— wie schon mehr- fach gemeldet— für Ledige 30 Mark, für Verheiratete 50 Mark und für jedes Kind zu- sätzlich 15 Mark betragen. Die 7prozentige Zulage soll entweder mo- natlich oder in größeren Zeiträumen im vor- aus gezahlt werden. Der Bundesfinanzmini- ster sagte, daß er noch im Dezember eine Vorauszahlung für 4 Monate an die Beamten und Angestellten des Bundes vornehmen will. Die entsprechenden Anträge an den Bundestag sollen unverzüglich eingebracht werden. Gleichzeitig begründete Schäffer einen Gesetzentwurf, der eine zusätzliche Verbesserung der Beamtenbesoldung zum Ziel hat. Insbesondere soll die Notlage der Nachwuchsbeamten und der kinderreichen Beamten gemildert werden. Es ist vorge- schen, die Kinderzuschläge von 20 auf 25 Mark zu erhöhen. Für Kinder über sechs Jahre sollen 30, für Kinder über 16 Jahre 35 Mark Zulage gezahlt werden. Ferner ist eine Aufbesserung der Wohnungsgeldbezüge vorgesehen, die ebenfalls in erster Linie den jungen und kinderreichen Beamten zugute kommt. Die Ortsklasse D soll nach dem Ent- wurf in die Ortsklasse C übergeführt werden. Die angekündigten Maßnahmen werden die öffentliche Hand insgesamt jährlich mit 1,1 Milliarden DM zusätzlich belasten. Allein die Weihnachtszu wendungen erfor- dern 110 Millionen DM. Die geplante sie- benprozentige Zulage kostet den Bundes- haushalt 76,2 Millionen, die Post 66 Millio- nen, die Bahn 86.8 Millionen DM. Länder und Gemeinden müssen für diese Zulage weitere 309 Millionen DM aufbringen. Der Bundesfinanzminister kennzeichnete diese Pläne als Uebergangsmaßnahmen die bis zu einer endgültigen Reform des Besol- dungsrechtes gelten sollen. Die Vorarbeiten dafür seien im Gange. Die Besoldungsreform könne jedoch nicht vorgenommen werden ohne die gleichzeitige Reform des Finanz- nd Steuerwesens. . 5 Abgeordnete Rü mmele(CD/ CSU) meldete Bedenken gegen die Regelung an. Er hielt es für einfacher, die kür die verschiedenen Zulagen und Verbesserun- gen notwendigen Beträge der Beamten- schaft in Form einer generellen Gehalts- erhöhung zukommen zu lassen. Auch die anderen Sprecher kritisierten die Pläne des Bundesfinanzministers und forderten wei- tergehende Hilfsmaßnahmen. In einer Stellungnahme zum Nachtrags- haushalt gab der Bundesfinanzminister be- kannt, daß der Etat für das Jahr 1953/54 zum erstenmal seit Bestehen der Bundesrepublik zu dem verfassungsmäßig vorgeschriebenen Termin am 1. Januar kommenden Jahres dem Bundestag vorliegen werde. Das System des Nachtragshaushaltes habe damit seinen Zweck erfüllt. Der gegenwärtig geltende Haushalt belaufe sicli auf rund 23 Milliarden Mark. Je 40,2 Prozent dieser Summe werden von den Besatzungskosten und den Sozial- lasten verschlungen. 2,7 Prozent gingen nach Berlin. Der Schuldendienst verlange 7 Pro- zent. 9,9 Prozent des Haushaltes entflelen auf die übrigen Ausgaben, wie Gehälter, Pen- sionen, Dienstreisen, Kraftwagen, Schreib- materialien, Geräte. Der Bundesfinanzminister teilte weiter mit, daß die Bundesfinanzen im großen und ganzen ausgeglichen seien. Er rechne damit, daß die Einnahmen um 3 Prozent— das sei immerhin eine halbe Milliarde— hinter den Schätzungen zurückbleiben. Wesentliche Ein- sparungen im Haushalt seien nicht möglich. LANDTACSWAHI 5 AN DO ER 0 SI Sfamme, In. 2 2 G ee 5 3 nen. NE Ne* One Al aun, 111 en bull* 0*** 1 RI, er, e N Aungöent * E BRIcEN 8 ERM. FAR N 6 LAND ACS WAHL 197 FRANKREICH EUTSCHLAND ——— 5*„ 5 317 818 190% E 0 t 22 Nn N chen I n 2 5 Paris revidiert die Konventionen Zugeständnisse an die Saarländer werden noch vor der Wahl veröffentlicht Paris.(dpa) Vier Tage vor den Landtags- wahlen im Saargebiet hat die französische Regierung jetzt, wie schon angekündigt wurde, bekanntgegeben, daß sie die Wirt- schaftskonventionen für das Saar gebiet revi- dieren will. Ein Termin für die Revision wurde allerdings nicht genannt. Ein Sprecher des französischen Außenmini- steriums sagte am Mittwoch in Paris, die Regierungen Frankreichs und des Saar- gebiets seien über Inhalt und Umfang der Revisionen grundsätzlich einig. Ein entspre- chendes Abkommen sei fertiggestellt wor- den. Dieses Abkommen sei allerdings nur ein Rahmenvertrag. Der Sprecher sagte, die technischen Einzelfragen müßten zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden. Deber den Inhalt des Revisionsabkom- mens berichtet die Pariser Abendzeitung „Le Monde“, an Stelle der jetzigen fran- zösischen Grubenverwaltung solle künftig eine französisch- saarländische Gesellschaft die Bergwerke im Saargebiet verwalten. Ferner sei die Abschaffung des Vetorechts des französischen Botschafters im Saargebiet in bezug auf die saarländische Gesetz- gebung vorgesehen. Ein Schiedsgericht soll nach Mitteilung des Blattes die Meinungs- verschiedenheiten regeln, die sich aus der Wirtschaftsunion Frankreichs mit dem Saarland ergeben. Auch das strittige Pro- blem der Kohle unter deni Warndt soll neu geregelt werden. Der Sprecher des Außen ministeriums ver- wahrte sich dagegen, in der Veröffentlichung der Revisionsabsicht eine französische Ein- mischung in die Saarwahlen zu sehen. Er sagte, die Revision sei schon lange geplant gewesen. In einem Kommuniqué, das nach einer Kabinettssitzung veröffentlicht wurde, heißt es dazu, die französische Regierung glaube, die Revision jetzt vornehmen zu müssen, da die deutsch- französischen Saar- verhandlungen seit Wochen ruhten.„Diese Revision hat zum Ziel, der Saar gewisse Vorteile zu verschaffen, die ihr sonst das europäische Statut gebracht hätte, über das verhandelt worden war.“ Die französische Regierung bestätigte gleichzeitig ihren Wunsch, die Saarver- handlungen mit der Bundesrepu- blik wieder aufzunehmen, und zwar unter den Bedingungen, die die französische Re- gierung im Juli vorgeschlagen hatte. Gleich- zeitig protestierte sie gegen Versuche von Großßzangriff der Vietminh erwartet Us.-Luftbrücke wird verstärkt/ Vietnams Ministerpräsident zuversichtlich Hanoi.(dpa/ UP) In den Bergen nordwest- lich von Hanoi in Indochina steht eine große Schlacht unmittelbar bevor. 20 000 Vietminh- Soldaten haben den wichtigen französischen Stützpunkt und Flugplatz Nas an völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Der entschei- dende Angriff wird stündlich erwartet. Ununterbrochen fliegen die französischen Luftstreitkräfte Verstärkungen, Munition und Versorgungsgüter nach Nasan. Die fran- zö6sische Luftaufklärung hat festgestellt, daß der Vietminh-Generalstab noch laufend Truppen zum Sturm auf Nasan heranzieht. Einen ersten Versuch, Nasan überraschend durch einen Handstreich zu nehmen, haben die Vietminh-Truppen mit blutigen Ver- lusten bezahlen müssen. Das französische Oberkommando ist jedoch überzeugt, daß die Vietminh- Streitkräfte alles daran setzen und kein Opfer scheuen werden, den fran- 2z6sischen Stützpunkt zu erobern. Sollten die Vietminh- Truppen den äuße- ren Verteidigungsring von Nasan durch- brechen und den Flugplatz beschießen, will das französische Oberkommando die Festung trotzdem weiter auf dem Luftwege versor- gen. Alles Notwendige soll dann mit dem Fallschirm abgeworfen werden. Das amerikanische Verteidigungsministe- rium gab die Errichtung einer— vorläufig noch ziemlich schmalen— Luftbrücke von der Westküste der USA nach Hanoi in Indo- china bekannt, durch die die französischen und verbündeten Truppen mit wichtigen Nachschubgütern versorgt werden. Wöchent- lich fliegen etwa 10 Transportflugzeuge von den Vereinigten Staaten nach Hanoi. Die Zahl der Flüge soll in Kürze erhöht werden. Der amerikanische Informationsdienst in Saigon teilte mit, daß Vietnam, Laos und Kambodscha bis Mitte nächsten Jahres für 25 Millionen Dollar direkte Zuwendungen erhalten werden. Außerdem werden die USA 30.5 Millionen Dollar für den Ausbau des Militärflugwesens. der Hafenanlagen und der Truppenübungsplätze zur Verfügung stellen. In den abgelaufenen zwei Jahren haben die USA den drei Ländern für 46 Millionen Dollar Wirtschaftshilfe gewährt. Der Oberbefehlshaber der britischen Fernostflotte, Admiral Sir Guy Russel, traf zu einem viertägigen Indochina-Besuch in Saigon ein. Er wird Besprechungen mit dem vietnamesischen Staatschef Bao Dai über die militärische Lage führen. Der vietnamesische Ministerpräsident Nguyen Van Tam vertrat in Paris die Ansicht. daß die neue Offensive der Viet- minh ähnlich wie die großen Winterangriffe in den vergangenen drei Jahren früher oder später zusammenbrechen werde. Im übrigen hoffe er. daß die neue Viemam-Armee in zwei Jahren stark genug sein werde, um die französischen Verbände in Indochina vol- lends zu entlasten. Gegenwärtig stünden 140 000 junge Vietnamesen unter Waffen. An den Militäraͤkademien würden jährlich 4000 neue Offlziere ausgebildet. deutscher Seite, einen Druck auf die Saar- länder auszuüben und das Ergebnis der Wahlen dadurch zu beeinflussen. Diesem Protest schloß sich der außenpolitische Aus- schuß der Nationalversammlung an, der in einer Entschließung den„von außen kom- menden Druck“ verurteilte. Der Sprecher des Außenministeriums erklärte, bisher sei nur auf deutscher Seite in die Saarwahlen ein- gegriffen worden. Die Mitteilung des amtlichen Sprechers, daß ein unterschriftsfertiges Rahmenabkom- men über die Revision vorliege, und daß es noch vor den Saarwahlen veröffentlicht wer- den würde, hat in Paris überrascht. Bisher War im französischen Außenministerium im- mer nur erklärt worden, daß die französssche Regierung ihre Bereitschaft zur Revision der französisch- saarländischen Konventionen in demonstrativer Form bekunden würde. Der französische Außenminister Schuman hat dem saarländischen Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann in einem Schreiben Einzelheiten über die geplante Revision der Saarländisch: französischen Konventionen mitgeteilt. Es soll in den Donnerstagaus- gaben der saarländischen Presse veröffent- licht werden. Todesurteil für alle Angeklagten in Prag gefordert Wien.(UP) Josef Urval e k, der Vertre- ter der Anklage im kommunistischen Schau- prozeß in Prag, forderte am Mittwoch den tschechoslowakischen„Volksgerichtshof“ auf, den ehemaligen KP- Generalsekretär Rudolf Slans k y und den ehemaligen tschechoslo- wakischen Außenminister Wladimir Cle- mentis sowie alle zwölf Mitangeklagten zum Tode zum verurteilen. 8 Mit der Verkündung der Urteile wird heute, Donnerstag, gerechnet. — 8 urzteleqramm Staatssekretär Hallstein wird, wie am Mittwoch aus dem Auswärtigen Amt verlau- tet, bis zum 9. Dezember voraussichtlich noch nicht wieder so weit hergestellt sein, daß er die Bundesregierung vor dem Bundesgerichts- hof in Karlsruhe Vertreten kann. Das Direktorium der Deutschen Partei hat am Mittwoch in Bonn beschlossen, den Ver- bänden der DP eine verbindliche Richtlinie für die nächsten Bundestagswahlen zu geben. Danach soll unabhängig von den Modalitäten des künftigen Wahlgesetzes die Deutsche Partei keinerlei Bindungen ein- gehen, durch die das Auftreten der PP unter ihrem Namen beeinträchtigt werden könnte. ** Bundesinnenminister Lehr hat dem Bun- destag im Einvernehmen mit dem Bundes- justizminister mitgeteilt, daß das Bundes- kriminalamt die Léschung des Fahn- dungsersuchens nach den aus der bri- tischen Haftanstalt Werl entflohenen Gefan- genen Kühn und Kappe veranlaßt hat. Lehr gibt gleichzeitig bekannt, daß die britischen Behörden unter Hinweis auf das Fortbestehen der Haftbefehle um Wiederaufnahme der Fahndung ersucht haben. Dieses Ersuchen werde zur Zeit auf seine Rechtsgrundlage hin überprüft. * Der Verkehrsausschuß des Bundestages hat am Mittwoch einstimmig einem interfraktio- nellen Antrag zugestimmt, nach dem die vom Bundestag beschlossene Begrenzung von Last- und Omnibus zügen auf 15 m wieder rückgängig gemacht werden soll. Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Willi Max Rademacher FDP), hofft, daß sich ‚unter dem Eindruck des Tatsachenmaterials aus allen Kreisen die Vernunft durchsetzt“. *. Der Präsident der Hohen Behörde der Montanunion, Jean Monnet, und Vize- präsident Franz Etzel führten am Mittwoch Besprechungen mit Bundeskanzler Adenauer und Bundeswirtschaftsminister Erhard zur Vorbereitung der Sitzung des Ministerrats der Montanunion am 1. und 2. Dezember in Lu- xemburg. E 2 MORGEN Donnerstag, 2. November 1952/ Nr. A. r MTN Donnerstag, 27. November 1952 Rechts und links Rechts und links sind in der Innenpolitik gängige Worte. So wie sie heute gebraucht werden, stammen sie eigentlich noch aus der Vorkriegszeit oder sogar aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Rechts— das waren krüher einfach die staatstragenden konser- vativen Kräfte, und links nannte man die aufbegehrende Opposition erst des bürger- Uchen, und dann des sozialistischen Lagers. Von daher haben links und rechts zum Teil etwas von Kriterien für die Einstellung zur Wirtschafts- und Sozialpolitik behalten. Unter rechts verstehen wir bis heute aber auch die Gruppen, die mit besonderem Eifer kür sich das Aushängeschild des„Nationalen“ in Anspruch nehmen. Nach dem ersten Weltkrieg hatte diese Betonung des„Nationalen“ noch den Schein eines Sinnes für sich, als Gegensatz zu den sozialistischen Parteien, die jede in ihrer Internationalen gebunden waren; aber es machte sich doch auch damals schon der Migbrauch breit, indem man alle Parteien, die nicht mit lauttönenden Worten der ver- gangenen Herrlichkeit des Kaiserreiches an- hingen, den„nationalen“ Charakter ab- sprach. Um wieviel weniger sinnvoll ist es heute, von„nationalen Sammlungen“ zu sprechen, die nicht das ganze Volk umfassen sollen, sondern nur einen Flügel. Zwangs- läufig ist heute auch mit dem Betonen des „Nationalen“ eine Unklarheit über sonstige Ziele und Aufgaben der deutschen Politik verbunden. National kann sein, um nur ein Beispiel zu nehmen, wer für die Verstaat- chung der Grundstoffindustrien eintritt und wer dagegen ist, wer sein soziales Programm mehr auf die Ansprüche der Arbeiterschaft stellt oder wer die möglichst weitgehende Freiheit des Unternehmertums verflcht. Mit dem Begriff der Rechtsparteien hat sich vor kurzem in einer gründlichen histo- rischen Studie auch das Bundesverfassungs- gericht auseinandergesetzt, im Rahmen sei- nes Urteils über die Verfassungswidrigkeit der RP. Als ein entscheidendes Merkmal wurde dabei die Betonung des Staatsgedan- kens, die Unterordnung des einzelnen unter die Staatsautorität hingestellt. Hier gibt es dann natürlich Schattierungen. die von einem altpreußischen Konservativismus bis zu den totalitären Formen des Dritten Rei- ches gehen. Die Begriffe rechts und links spielten deser Tage eine große Rolle auf dem Par- teitag der Freien Demokraten in Bad Ems. In der einfachen Rechnung wurde gesagt, der linke Flügel sei dem rechten unter- legen, einem rechten Flügel, der die„natio- nale Sammlung“ erstrebt, in dessen„Deut- schem Programm“ der„Reichsgedanke“ Wieder belebt wird und in dem die Demo- kratie nur in der Form einer Präsidial- Demokratie erscheint. Unter dem linken Flügel verstand man die Gruppen, die dem Geist des alten, aufgeschlossenen süddeut- schen LAberalismus anhängen und die koa- Utionsbereit auch mit der Sozialdemokratie sind, weil sie in deren heutiger Prägung manche Erbschaft oder Fortentwicklung des Alten Liberalismus sehen. In Deutschland und im Ausland besonders hat der Verlauf dieses Parteitages große Besorgnisse er- Weckt, weil der Eindruck entstand, der rechte Flügel habe es sich vor allem zum Ziel gesetzt, ehemalige Nationalsozialisten, die heute noch ohne politische Heimat seien, an sich zu ziehen, und es wird die Furcht laut, die Kräfte, die da gerufen wer- den, könnten eines Tages die Rufenden über wuchern. Was aber war nun eigentlich in Bad Ems rechts und was links? Es wurde schon einiges aus dem sogenannten Deutschen Programm“ angedeutet. Daneben stellen wir die Schlußsätze aus einer Rede. die Minister- präsident Reinhold Maier vor einiger Zeit vor jungen Unternehmern aus Baden-Würt- temberg hielt, und die Maier selbst als eine Art Stuttgarter Programm jenem Deutschen Programm“ entgegenhielt:„Die politische Säule unseres Staates, die Demokratie, braucht Vernunft, Vernunft oben. Vernunft unten Von einem stark temperierten Sozialistischen Standpunkt aus kann man in emer konkreten wirtschaftlichen Entschei- dung sehr wohl zu der nämlichen prakti- schen Lösung kommen. wie von einem tem- perierten, liberalen Standpunkt aus.“ Das ist ein Rezept rein praktischer Politik, auf- gebaut auf Vernunft, nicht auf ein Dogma, Abgeleitet aus der Wirklichkeit der Gegen- wart und fernab von romantischen Träumen „vom Reich“; gegründet auf die Kraft der einzelnen Menschen und nicht den Glauben an einen allmächtigen Staat. Und dies hat wohl am meisten die Flügel in Bad Ems Unterschieden, daß die einen an die hand- greiflichen Aufgaben der politischen Gegen- Wart dachten und die anderen vielleicht auch daran dachten. aber in ihren Worten und in ihren Programmsätzen den Gefühls- regungen durch historische Traditionen krelen Lauf ließen. Deshalb konnten sie sich untereinander kaum verstehen, denn das sirid verschiedene Sprachen. Aber, gleichgül- tig ob man rechts oder links steht im heuti- gen Deutschland, wird és für die Entwick- lung der Bundesrepublik wichtig sein, ob die innere wie die äußere Politik künftig auf der Erde oder im Höhenflug gemacht werden. ER Gefängnis für Angehörige der verbotenen SRP Bremen.(UP) Wegen Beleidigung des Bundeskanzlers und der Bundesregierung so- wie gemeinschaftlicher übler Nachrede ver- Urtellte das Bremer Amtsgericht den frü- heren Organisationsleiter der ehemaligen SRG im Lande Bremen, Gustav Zawod- Nlak, zu vier Monaten, den ehemaligen Krelsverbandsvorsitzenden der SRP Bre- men-Nord, Johann Wagner, zu drei Mo- naten, den Buchdrucker Hans Pille zu zweieinhalb Monaten und den arbeitslosen Joachim Krohn zu drei Wochen Gefängnis. Dle Verurteilten werden für Flugblätter der früheren SRP verantwortlich gemacht, in de- nen die Bundesregierung und besonders der Bundeskanzler beleidigt wurden. Stirbt die Liberale Partei in England? Ehemals führende Liberale schließen sich den Konservativen und Labour an London. Man fragt sich in diesen Tagen in England, ob es mit der einst so mächtigen Liberalen Partei, der Partei der Palmerston, Gladstone, Campbell-Bannerman, Asquith und Lloyd-George, zu Ende geht. Zwei prominente Liberale nahmen in vergangener Woche die Schlagzeilen der Zeitungen für sich in Anspruch. Lord Samuel, der 82- jährige Führer der liberalen Peers im Ober- haus, empfing vielfache Ehrungen am 50. Jahrestag seines Eintritts ins Parlament als liberaler Abgeordneter eines Wahlkreises in Vorkshire, der inzwischen übrigens längst an Labour verloren ging. Und Lady Megan Lloyd-George, des verstorbenen Pre- mierministers jüngste Tochter, gab bekannt, daß sie nicht wieder als liberale Kandidatin in dem walisischen Wahlkreise Anglesey auf- treten werde, den sie von 1929 bis 1951 un- unterbrochen im Unterhause vertrat und bei der letzten Parlamentswahl an die Labour Party verlor. Sie hat gleichzeitig durch- blicken lassen, daß sie nicht beabsichtigt, aus der Politik auszuscheiden, und in Labour- kreisen will man wissen, daß sie bei nächster Gelegenheit— das könnte u. U. schon bald gelegentlich einer Nachwahl sein— für die Labour Party kandidieren wird. Die Spaltung Die meisten liberalen Politiker haben in den letzten zwanzig Jahren den Weg ins Tory-Lager gemacht. Versuchten sie anfangs noch unter der Führung Sir John(jetzt Lord) Simons sich als eine unabhängige national- lüberale Gruppe zu behaupten, so sind sie jetzt völlig in den stärkeren Bataillonen der Konservativen aufgegangen, wenngleich manche von ihnen noch mit einem Kom- promißzetikett als Liberal- Konservative oder Konservativ-Liberale oder dergl. in den Wahlkampf gingen in der Hoffnung, dadurch Überale Stimmen anzuziehen. Diese Entwicklung machte Samuel, der in den dreißiger Jahren Partei- und Fraktions- führer der unabhängig gebliebenen Liberalen wurde, nicht mit. Aber er vollzog auch nicht Von unserem Londoner Mitarbeiter ab die Vereinigung seiner stark geschwächten Partei mit der„family party“, wie man ironisch die größtenteils aus Familienange- hörigen des ehemaligen Premierministers be- stehende Splittergruppe unter Führung von Lloyd-George bezeichnete. Erst nach dessen Tode schlossen sich im Unterhause die Reste beider liberalen Flügel wieder zu einer Par- tei zusammen. Diese machte im Jahre 1950 einen mutigen Versuch, eine„dritte Kraft“ zwischen den Giganten von rechts und links zu bilden. Sie stellte in 475 von den 625 Wahlkreisen Kandidaten auf und bezeichnete in einem auch von Lord Samuel unterzeich- neten Manifest die Bildung einer liberalen Regierung als ihr Ziel. In diesen Wahlen 1950 erlitt die Partei jedoch eine vernichtende Niederlage; von den 475 Kandidaten wurden nur 9 gewählt. Im Jahre 1951 beschränkte sie sich auf die Aufstellung von nur 109 Kandi- daten, von denen nur 6 gewählt wurden. Der Liberalismus ist nicht tot Es wäre nun falsch anzunehmen, daß die Anzahl der liberal Gesinnten in England 80 rasch zurückgegangen wäre, wie man nach den geringen Mandatszahlen der Partei im Parlament annehmen könnte. Immerhin stimmten 1950 noch über 2,6 Millionen, d. h. rund 10 Prozent der Wähler für liberale Kandidaten(1951 war die Ziffer sehr viel kleiner, weil nur in etwa einem Sechstel der Wahlkreise liberale Kandidaten aufgestellt waren). Es ist aber anzunehmen, daß noch erheblich mehr als 2,6 Millionen Engländer liberal wühlen würden, wenn sie auch nur die leiseste Chance sähen, daß der liberale Kandidat gewählt würde. Datür besteht aber unter dem geltenden Personenwahlsystem in Einzelwahlkreisen keine Aussicht, und die Bemühungen der Lüberalen Partei, eine An- derung des Wahlsystems, sei es im Sinne der Verhältniswahl oder eines Stichwahlsystems, zu erreichen, sind an dem entschiedenen Widerstand der Konservativen und der La- bour Party gescheitert. Beide haben keine Neigung, die vorübergehende Unterstützung In den Wochen der Ungewißheit Die„Wachablösung“ in Washington am 20. Januar Von unserem Mitarbeiter Egon Heymann Die schönen Tage in Aranjuez sind nun schon eine Weile zu Ende. Der neu gewählte Präsident hat mitt Präsident Truman die Fragen einer ordnungsgemäßen und glatten Amtsübergabe am 20. Januar besprochen, Das hat es in der amerikanischen Geschichte noch nicht gegeben. Als Präsident Hoover vor 20 Jahren seinen Nachfolger Franklin D. Roosevelt ins Weiße Haus einlud, wurde sein Anerbieten schnöde zurückgewiesen. Eisenhower nahm Trumans Aufforderung trotz der verletzenden Bemerkung über den Korea-Reiseplan sofort an, wie es seiner kon- zilianten Natür entspricht und die veränder- ten Zeitläufte es erheischen. Damals gab es keinen Kalten Krieg und keinen Koreakrieg und statt auf 80 Milliardefl Dollar belief sich der Staatshaushalt auf nur 3 Milliarden. Auf der Gehaltsliste der Regierung standen 600 000 Menschen— heute sind es 2 400 000. Die Vereinigten Staaten waren 1932/33 nicht die führende Weltmacht; es gab keine UNO — im Völkerbund waren sie nicht ver- treten—, in der sich das Fehlen einer auto- ritativen Stimme Amerikas von Woche zu Woche stärker bemerkbar macht. In der Unterredung unter vier Augen und bei der anschließenden Konferenz mit Außen- und Verteidigungsminister und ihren präsum- tiven Nachfolgern haben Eisenhower und seine Mitarbeiter sich als aufmerksame Zu- hörer verhalten und nur Fragen gestellt. Noch ist die Stunde der Wachablösung nicht gekommen. Früher dauerte es vier Monate Man kann es sich kaum noch vorstellen, daß zwischen der Wahl Roosevelts und sei- nem Einzug ins Weiße Haus volle vier Mo- nate vergehen mußten. Heute erscheint vielen bereits die 1933 durch einen Verfassungszu- satz auf 11 Wochen verkürzte Periode der Ungewißheit all zu lang, denn die Weltge- schichte steht nicht still. Mit der Entsendung zweier„Verbindungsoffiziere“ in das mit der Fertigstellung des Haushaltvoranschlags be- schäftigte Budgetbüro und in die Ministerien für Außeres und Verteidigung wurde der Anfang gemacht, Stützpfeiler für das neue Regierungsdach einzuziehen, bevor die alten Träger entfernt werden. In den Vereinigten Staaten gibt es nämlich im Unterschied zu europäischen Ländern nicht die beamteten „ständigen Staatssekretäre“, die bei einem Regierungswechsel die Brücke schlagen. Die Minister, die den schlichten Titel Secretary führen, und ihre engsten Mitarbeiter sind seit dem 4. November„lahme Enten“; sie warten nur darauf, abgelöst zu werden. Wenn auch das alte„Beutesystem“ der amerikanischen Parteiregierungen infolge fester Dienst- anstellung weitgehend der Vergangenheit angehört, so ist es selbstverständlich, daß der jetzt vollzogene Wechsel eines Systems zu einer Neubesetzung aller Schlüsselstellungen führen wird. Blick auf den neuen Kongreß Auch Senatoren und Abgeordnete sind Menschen. Eisenhower wird sich bemühen, den Dauerkriegszustand zwischen dem Kon- greß ung Truman zu beenden. Am 3. Januar tritt der neue Kongreß zusammen. Die ge- ringe Mehrheit der Republikaner macht einen guten Kontakt zum Kapitol doppelt wünschenswert; wenn Eisenhower in allen wichtigen innerpolitischen Fragen die Un- terstützung durch die konservativen Demo- kraten des Südens erwarten kann, so wird er in der Außenpolitik, zum Beispiel bei der Europahilfe mit einer gewissen Gegnerschaft des rechten Flügels seiner eigenen Partei rechnen müssen, die nur durch den Zuzug einiger Elemente„links vom Zentrum“ wett- gemacht werden kann. Nach der jetzigen Stimmung zu urteilen, ist man sich aber auch in den Reihen der Republikaner dar- über im klaren, daß Eisenhower, dem Mil- liolen von Demokraten und Unabhängigen zu seinem Siege verhalfen, einen gemäßig- ten und vorsichtigen Kurs einzuschlagen hat. Vielleicht wird der neue Präsident dem Kon- greß Kürzungen im Budget vorschlagen— er kann den von Truman vorzulegenden Plan völlig umgestalten—, aber er wird da- bei eine scharfe Deflationspolitik vermeiden und auch, schon mit Rücksicht auf seine Wahlversprechen, nicht das geltende soziale Wohlfahrtsprogramm radikal umgestalten. Als Parteiführer wird der Präsident auch an die nächsten Kongreßwahlen in zwei Jahren zu denken haben. Da die regierende Partei bei diesen Zwischenwahlen gewöhn- lich an Stimmen verliert, muß die Grand Old Party die Wähler zu behalten trachten, die diesmal zur Rettung des Zweiparteien- systems und aus persönlicher Anhänglichkeit an Eisenhower den Republikanern eine Chance gaben. Da Truman bereits eine neue Kampfparole für 1954 ausgegeben hat, werden die Republikaner eine ganze Serie von Parlamentsuntersuchungen durchführen und dabei werden wahrscheinlich aus den bisher verschlossenen Staatsarchiven eine Fülle hochinteressanter Vorgänge aus der Roosevelt-Truman-Aera ans Licht kommen. Die Reihe der ersten Besuche Es ist nicht anzunehmen, daß Eisenhower seine Koreaeindrücke oder seine Stellung- nahme zu anderen wichtigen Fragen be- kanntgeben wird, solange Truman noch im Amte sitzt. Er wird den Sowjets keine Ge- legenheit geben, aus Meinungsverschieden- heiten der alten und neuen Regierung Kapi- tal zu schlagen, und warum sollte er auch Truman die schwierigen Entscheidungen in den akuten Fragen der Repatriierung der koreanischen Gefangenen oder des amerika- nisch- französischen Dilemmas abnehmen, bevor er die Macht in Händen hat? Die Amerikaner selbst und mit ihnen ihre Freunde und Verbündeten werden sich leich- ter Überzeugen lassen, wenn der neue Präsi- dent sein Urteil erst nach reiflicher Ueber- legung abgibt. Der erste Besucher— Win- ston Churchill— wird nicht vor März nach Washington kommen; Pinay legt Wert dar- auf, vor dem Bundeskanzler der zweite zu sein. Schon heute sind sehr günstige Aus- wirkungen der Wahl Eisenhowers auf die Bezlehungen zu den süd amerikanischen Län- dern, vor allem Argentinien, zu verzeichnen. Eine Begegnung mit Stalin aber wird erst stattfinden, wenn und falls Moskau Beweise seines Friedens willens gibt. der Liberalen durch eine Konzession zu er- kaufen, die auf die Dauer die Macht der beiden großen Parteimaschinen, die heute das politische Leben Englands beherrschen, in Frage stellen könnte. Nun hätte viel- leicht die beste Chance der Liberalen gerade darin gelegen, daß sie eine mögliche Alter- native zu dieser Herrschaft der beiden gro- Ben Parteibürckratien geboten hätten, aber die inneren Gegensätze innerhalb der Libe- ralen haben es ihnen nicht ermöglicht, recht- zeitig ein überzeugendes und in sich ge- schlossenes Aktionsprogramm zu entwickeln, das ihnen genügend Anhang verschafft hätte, um ihnen die Stellung als Zünglein an der Waage zwischen den beiden annähernd gleich starken, großen Parteien zu geben. Labour als liberaler Erbe Wenn also in diesem Augenblick Lady Megan Lloyd-George die Liberale Partei verläßt, muß das für den Fortbestand der Partei ernste Folgen haben. Geht sie wirk- lich zur Labour Party über, dann kann das den Gnadenstoß für die Liberalen als Par- tei und politischer Machtfaktor bedeuten. Im Unterhaus hat das Fehlen ihrer dynamischen Persönlichkeit seit den letzten Wochen sich deutlich in dem weiteren Absinken des Ein- flusses und Ansehens der Partei bemerkbar gemacht. Praußen im Land wird ihr Beispiel viele bisher liberale Wähler veranlassen, das nächste Mal für die Labour Party zu stim- men. Ganz besonders stark muß sich die Entscheidung der Tochter von Lloyd-George in ihrer engeren Heimat Wales geltend machen, der einzigen Gegend im Vereinigten Königsreich, wo bisher noch ein paar Libe- rale in der Lage waren, aus eigener Kraft gegen die Labourkandidaten gewählt zu wer- den, weil die Waliser für die Tories nichts übrig haben. Das einzig Tröstliche einer solchen Entwicklung vom Standpunkt über- zeugter Liberaler wäre, daß der Uebertritt von Mady Megan zur Labour-Party in die- ser Partei eine erhebliche Verstärkung der- jenigen Elemente bedeuten müßte, in denen die Erinnerung an die alte Verbindung zwi- schen Labour und Liberalen noch lebendig ist und deren liberale Grundeinstellung die beste Gewähr dafür bieten kann, daß die Labour Party nicht allzu weit in Richtung eines sektiererischen Sozialismus abrutscht. Die Bevaniten gingen leer aus London.(UP) Dem von Aneurin Bevan geführten linken Flügel der Labour Party ist es nicht gelungen, im obersten Gremium der Labour Party auch nur einen einzigen Sitz zu erringen. Das Oberste Gremium setzt sich aus sieben Mitgliedern der Partei- exekutive zusammen. Die 27 Mitglieder der Exekutive wählen diese sieben Persönlich- keiten gleichzeitig als Vorsitzende von Fachausschüsserl. Der Posten des Vorsitzenden des Finanz- ausschusses der Labour Party war bisher noch Vakant. Er wird nach einer am Diens- tag gefallenen Entscheidung von W. J. Weber, einem führenden Gewerkschaft- ler, besetzt, der loyal hinter der Parteifüh- Turig Attlees steht. Die Beveniten erlitten diese Niederlage, obwohl es ihnen auf dem letzten Partei- Kongreß gelang, sechs ihrer Leute in die Parteiexekutive zu bringen und Herbert Morrison sowie Hugh Dalton daraus zu verdrängen. Zwei Frauen in Eisenhowers Regierung New TLork.(dpa) Der künftige Präsident der Vereinigten Staaten, Dwight D. Eisen- hower, erwählte am Dienstag Arthur E. Summerfield aus Flint(Michigan) zum Generalpostmeister in seiner Regierung und berief zwei Frauen in leitende Regierungs- stellungen. Es sind Mrs. Ivy Baker Priest aus Utah, die für den Posten der Leiterin des Schatzamtes vorgesehen ist und Mrs. Oveta Culp Hobby, die zur Leiterin des Amtes für soziale Sicherheit bestellt wurde. Auflösung des niedersächsischen Landtags abgelehnt Hannover.(dpa) Mit 82 gegen 53 Stim- men bei einer Enthaltung lehnte der nieder- sächsische Landtag am Mittwoch in nament- licher Abstimmung den Antrag der DP/C DU und der FDP auf Auflösung des Parlaments ab. Die Antragsteller wollten eine Neuwahl des Landtages erreichen, um die erlosche- nen 16 Mandate der SRP zu ersetzen. Nach der niedersächsischen Verfassung hätten sie mindestens zwei Drittel— das sind 91— der Stimmen erhalten müssen, um die Auf- lösung des Landtages zu erreichen. Vor neuen scharfen Auseinandersetzungen Um den Termin für die Schlußlesung der deutsch- alliierten Verträge Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der außenpolitische Ausschuß des Bundestages verabschiedete am Mittwoch das deutsch- alliierte Vertragswerk. Damit ist die Bahn für die Schlußlesungen am 3., 4. und 5. Dezember frei. Um diesen Termin wird es heute, Donnerstag, allerdings noch einmal zu einer scharfen Auseinanderset- zung kommen. Die Sozialdemokraten haben die Übri- gen Fraktionen bereits wissen lassen, daß sie im Aeltestenrat, der Donnerstag um 10 Uhr zusammentritt, für eine weitere Ver- schiebung der dritten Lesung eintreten wer- den. Offensichtlich will sich die Koalition aber nicht mehr weiter hinhalten lassen und beide Schlußlesungen in der kommen- den Woche unter Dach und Fach bringen. In parlamentarischen Kreisen glaubt man mit Bestimmtheit, daß der Kanzler diesmal seiner Gefolgschaft sicher sein kann. Die christlichen Demokraten sind telegraphisch und fernmündlich zusammengerufen worden und dürften vermutlich bis auf einen Abge- ordneten anwesend sein. Nach interfraktio- nellen Besprechungen, die in den letzter Tagen laufend stattgefunden haben, glau- ben die führenden Männer der FDP-Frak- tion höchstens mit zwei bis drei Nein- Stim- men oder Enthaltungen rechnen zu müssen. Es scheint, daß besonders ein Vortrag Dr. Krekelers, des deutschen Vertreters in Washington, der zur Zeit zur Berichterstat- tung in Bonn weilt, der FDP-Fraktion star- ken Eindruck gemacht hat. Auch die DP ist sich des Kerns ihrer Fraktion sicher. Der Kanzler hatte am Mittwochnachmittag noch einmal eine Aussprache mit den Apbgeord- neten Pannenbecker und Dr. Reis- mann von der Föderalistischen Union. Den Hauptbericht über den Deutschland- vertrag werden in der Plenarsitzung die CDU-Abgeordneten Dr. Pünder und Pro- fessor Wah!(Heidelberg) geben. Ueber einzelne Teile des EVG-Vertrages werden die Abgeordneten Strauß und Jäger zu Wort kommen. Für die SpD werden die Ab- geordneten Brandt und Erler Stellung nehmen. Darüber hinaus werden aus den einzelnen Ausschüssen Mehrheits- und Min- derheitsberichte erstattet. Bei der dritten Lesung werden dann die „Assen noch einmal am das Rednerpult tre- ten, die Fraktionsvorsitzenden und ersten Sprecher, um das„Ja“ oder„Nein“ ihrer Gruppen vor der letzten Abstimmung zu be- gründen. Zeugnisse einer wirren Zelt Prag.(dpa) Die Frau des im Slang Prozeß angeklagten ehemaligen st 5 tretenden Außenministers der Tschech. slowakei, Lisa London, hat nach 8 Bericht des Senders Prag vom Sonntag 5 Staatsanwalt um eine harte Bestrafung e Mannes gebeten. Frau London schrieb an 15 Staatsanwalt:„Als mein Mann verhettg wurde, glaubte ich, er sei zu einem Opfer 0. worden. Als ich die Anklage las, wußte! daß er ein Verräter war. Unsere ganze Pam ist kommunistisch, und ich stehe vor 55 schwierigen Aufgabe, meinen beiden altere Kindern die Wahrheit zu sagen. Wir sint froh, in einem kommunistischen Land 4 leben, das um den Frieden kämpft. Wir Sind froh, daß die Slansky-Bande unschädlich ge. macht wurde, Ich persönlich bitte um el hartes Urteil für meinen Mann.“ Der Sohn eines der vierzehn Angeklag. ten, des ehemaligen Leiters der Volkswirt. schaftsabteilung in der Präsidialkanzle Frej ka, schrieb, nach einer Meldung 5 amtlichen Nachrichtendienstes der Sowͤhet. zone, an den Vorsitzenden des Gerichts: Ich verlange für meinen Vater die schwerst Strafe, die Todesstrafe. Erst jetzt sehe ich daß diese Kreatur, die man nicht einen Menschen nennen kann, weil sie keine Spu von Gefühl und Menschenwürde in Sch hatte, mein größter und erbitterster pen War. Als ergebener Kommunist weiß ich, dab mein Haß gegen alle Feinde, besonders gegen jene, die unser stets reicher und freudig werdendes Leben vernichten wollen, namen. lich der Haß gegen meinen Vater, mich steg in meinem Kampfe für die kommunistisch Zukunft unseres Volkes stärken wird. Id bitte, diesen Brief meinem Vater vorzulegen und mir eventuell die Möglichkeit zu geben, daß ich ihm persönlich dasselbe sagen Kang“ Mau Mau vor dem britischen Unterhaus London.(UP) Die Labour-Opposſtion e. zwang am Dienstag eine Unterhausdebatt über den Terror der extremistischen Seltz „Mau Mau“ in Kenia. Kolonialminister Ol. ver Lyttleton hatte vor dem Unterhau erklärt, daß die Lage in Kenia zu de schlimmsten Befürchtungen Anlaß gebe Ja. mes Griffiths, der ehemalige Kolonial. minister der Labourregierung, bezeichnete e als notwendig, entschlossene Maßnahmen verfügen, nachdem allein am letzten Sonnig in Jilawara in Kenia 15 Afrikaner getöte und weitere 29 verletzt worden seien, Es he. stehe die Gefahr, daß die Auseinandersetzun- gen in Kenia zu einem offenen Kampf zul. schen Schwarz und Weiß würden. Griffith bedauerte, daß die britische Regierung d, ihr von gemäßigten Eingeborenen-Führen angebotene Unterstützung abgelehnt habe Die Regierung müsse dafür Sorge tragen, dul aus ihren Abwehrmaßnahmen kein Rassen konflikt er wachse. Sowohl konservative als auch oppositio- nelle Sprecher brachten zum Ausdruck did es in dieser Angelegenheit zwischen Regie, rung und Opposition keine Meinungsver⸗ schiedenheit geben dürfe. Kekkonen ist auch Finnlands Außenminister Stockholm.(dpa) Die finnische Reglerumz ist an Mittwoch umgebildet worde. Stabf⸗ präsident Paasikivi hat den Ministerpräsl. denten Dr. Urho Kekkonen zum Außen. minister ernannt und das Rücktrittsgesid des bisherigen Außenministers Sakari Tub mioja angenommen. Kekkonen behält neben seinem Posen als Außenminister die Ministerpräsident. schafb. Tuomioja ist erkrankt und will nach seiner Genesung seine frühere Stellung 0 Leiter der finnischen Staatsbank wieder übernehmen. Zum stellvertretenden Aube, minister ist der bisherige Sozialminister A Toerngren ernannt worden. Als neut Sozialminister wird der Generalsekretär d Sozialdemokratischen Partei, Väsino Ie, kinen in das Kabinett eintreten. Die Moskauer„Prawda“ nahm schon Bekanntgabe der neuen Ernennungen de lung gegen Leskinen. Das sowjetische Blah erinnert daran, daß Leskinen einmal Gene ralsekretär der von der„Prawda“ als 1. schistisch“ bezeichneten Organisation zb Waffenbrüder“ war. Eine Ernennung Le kinens für einen finnischen Kabine posten werde deshalb als eine Politik, wertet werden müssen, die den nationen Interessen Finnlands Schaden und„sich die sowietisch- finnischen Beziehungen l günstig auswirken muß“. Mehrheit der Bergarbeiter zu Kampfmaß nahmen bereit Essen.(dpa) Die Urabstimmung im ue, deutschen Steinkohlenbergbau erbracht nach den bis zum Abstimmungsschluß 4 Mittwochabend vorliegenden Teilergebnisse eine überwältigende Mehrheit für 5 Stellte Frage. ob die geforderte Verkün bay v Naxet Haut nen! worde dekar Di gen Cordi derlät lich erstbe die je erklät anger Gran Auch lich! De Vergl 90 Pr von tät b der B Weser mitte Di daten den F kriedl der abges malig Threr Park — der Untertagearbeit von acht auf 1 einhalb Stunden im Falle des Sche der Verhandlungen durch Kampfmad men. notfalls durch den Streik durchses, werden sollen. Von 240 203 abstimmm berechtigten Belegschaftsmitelledern + ist etwa die Hälfte der Gesamtzant 7 Stunmberechtigten— stimmten 212 55% 88,5 Prozent,. mit Ja und 4428 mit 17 2425 der abgegebenen 219 420 Stimmen ren ungültig. Das bisherige Ergebnis kaßt aus dem Ruhrgebiet die, chum. Dortmund. Essen und Gelsenkir a Buer, das Aachener Revier und den 9155 Barsinghausen des niedersächsischen 8le. kohlenreviers. Im niedersächsischen Steinkoplenberehe haben sich nach den bisher a 15 Meldungen 97.8 Prozent der Bergleu 750 die Anwendung von Kampfmaßnahmen schieden. 1 dusttle, Streik in der hessischen Holzin . beigelegt„ Frankfurt.(dpa) Die Bezirksleitung fl. sen der Gewerkschaft Holz hat dem gene gungsvorschlag, der in der 1 1 Woche zur Beilegung des Streiks 15 Holzindustrie Hessens vorgeschlagen t det am Mittwoch zugestimmt. Damit, b den Streik in Hessen endgültig beigelegten der Arbeitgeberverband hatte 435 164, 85 barung bereits am Dienstag geb 955. sieht vor, daß der Stundenlohn penal holzverarbeitenden Industrie um 5 5 3 ird. im Handwerk um 6 Pfennig erhönt wi meldi ker a 15 P — N 1 Im Asche bern. al b deute Leiner keit Wäre. bördl len. endig doliti, Lasse Idee bok 2 zelt: Schu 8 lee 10 fe stadt dagen So dann abe legse men länge rd. Nr. 28 —— 1 Zeit Slansky. stellyer. Schechg. h einem ntag den ung ihrez b an den verhaftet Opfer ge. zußte ich e Familie vor det n älteren Wir sind Land 20 Wir sind idlich ge. um ein ngeklag. olkswirt. Alkanzle dung dez Sopwiet. chts: ich schwerstz Sehe ich int einen eine Spur in Sich ter Fein b ich, dal ers gegen freudiger „mament. mich stetz Unistische wird. Ich orzulegen Zu geben, en Kang hen sltion er. Usdebatte ien Seltz nister Ol. Unterhau u den gebe. Ja. Kolonial. nichnete e ahmen u n Sonntag er getöte en. Es be. dersetzun. ampf 2. Griffith erung die a-Führern nt habe ragen, dal n Rassen- oppositio· iruck, das en Regie- nungsver⸗ mas Reglerung 5H. Staatz isterpräsl. n Auhen. rittsgesuch Kari Tub m Posen präsident. Will nach tellung al iK Wieder en Außen. inister A Als neut Kretär det sino L=. schon d ngen Stel ische Bla mal Gent 1 als. ation„ nung Le Kabinett“ Politik ge. nationale 1„sich al ungen. iter reit g im west erbracht Schluß en gebnisse“ ir die e 7erkürzug uf sieben Scheiter pkmalineb. urchgesel timmuns ern Atzahl d 12 567, 40 mit Nen mmen M. ebnis u, ezirke enkirchel den Bes hen Steil. jenbersbe prliegenden rgleute mmen E industrie ituns kla, dem Fiß nen, würd r 274 Donnerstag, 27. November 1952 MORGEN Seite 8 —— Was sonst noch geschah.. Durch ein königliches Dekreét wurde die Herstellung neuer britischer Münzen mit dem Bildnis der jungen Königin Elisabeth Il. angeordnet. Zum ersten Male seit dem dod Königin Viktorias im Jahre 1901 wer- den damit wieder Münzen mit dem Bild- ais einer Frau geschlagen. * Für Königin Elisabeth II. wird auf einer schottischen Werft eine 4000 Tonnen große Jacht gebaut, die in Kriegszeiten in ein Hospitalschiff verwandelt werden kann. Wie die Admiralität bekannt gibt, soll das Schiff im April 1953 vom Stapel laufen. Als John Clarke von seiner Angebetenen en Korb bekam, rannte er vor Wut mit dem Schädel durch die Schaufensterscheibe eines Konfektionsgeschäfts. Mit dick ver- dundenem Kopf erschien er vor einem Ge- ncht in Lougsborough England) und wurde dazu verurteilt, den Schaden zu ersetzen. von der Anklage des versuchten Selbst- mords(der in England strafbar ist). wurde er freigesprochen. Ein enonymer Franzose bezahlte in Can- terbury England) der hübschen blonden Ars. Jane Harris eine Schneiderrechnung von sieben Pfund zehn Shilling(etwa 90 DM), ils der Schneider sie pfänden lassen wollte. Frauen von solcher Schönheit werden in meiner Heimat nie verurteilt“, schrieb der framzose dem Gericht und legte seinem Brief die Summe bei. Er hatte in der Zeitung von der peinlichen Lage der Mrs. Harris gelesen. 5 l Ueber Texas gingen in der Nacht zum Mittwoch die ersten Schneestürme hinweg und breiteten sich von dort weiter nach Kansas, Nebraska und Iowa aus. Ueber- keichliche Schneefälle führten an verschie- denen Stellen zu schweren Verkehrsstau- 0* Die US Landstreitkräfte ließen bekannt daß die Winterausrüstung der US- Soldaten in Zukunft als Isoliermaterial Hühnerfedern enthalten wird. * In den Wäldern, nahe der südafrikani- schen Stadt Bloemfontein, starb dieser Tage im Alter von 83 Jahren Louis Delarey, ein verwandter des bekannten gleichnamigen Generals aus den Burenkriegen. Im Jahre 1914 hatte er sich aus Protest gegen den Ausbruch des ersten Weltkrieges in die Waldeinsamkeit zurückgezogen und beschlos- den, alle Verbindungen mit einer Mensch- heit abzubrechen, die immer noch Kriege zulasse. Seither hat er dieses Gelübde gehal- ten und über 38 Jahre als Einsiedler gelebt. Aus der Franz-Xaver-Kirche in Bom- bay wurde eine Reliquie des heiligen Franz Naxer gestohlen. Die Reliquie— ein Stück Haut des Heiligen— war in einem silber- nen Reliquiar zur Verehrung ausgestellt worden. Das Motiv des Diebstahls ist un- dekannt. 1 * Die bisherigen geologischen Auffassun- gen über die Gesteinsstruktur der Anden- Cordilleren sind nach Auffassung der nie- derländischen Anden-Expedition, die kürz- lich den Nevado Huantsan(6 395 Meter) erstbestiegen hat, unrichtig. Die Expedition, die jetzt nach Amsterdam zurückgekehrt ist, erklärte, daß die Anden nicht— wie bisher angenommen in den Gipfelzügen aus Granit, sondern aus saurer Lava bestünden. auch die Gebirgsstruktur weiche wesent- lch von den bisherigen Theorien ab. Der Brotkonsum ist in Oesterreich im Vergleich zu 1947/1946 mengenmäßig um 90 Prozent zurückgegangen. Der Verbrauch jon Gebäck und Backwaren feinerer Quali- tät blieb jedoch stabil. Die Bundesinnung der Bäcker führt diese Entwicklung auf die Vesentliche Verbesserung der Nahrungs- mittelversorgung seit 1948 zurück. Die Umbettung von 2721 deutschen Sol- 15 755 von dem Ehrenfriedhof Ekeberg an 155 Hängen des Oslofjords zu dem Zentral- riedhok in Alfareeth ist nach Mitteilung 955 norwegischen Kriegsgräberkommission abgeschlossen worden. Der von der ehe- A Deutschen Wehrmacht angelegte renfriedhof wird in einen öffentlichen ark umgewandelt. — Der Magen als Schwarzbrenner Geht es überhaupt nicht ohne Alkohol?/ Wein und Bier als Heilmittel Die Mediziner haben in den letzten Jah- ren eigenartige Beobachtungen gemacht. Die genaue Untersuchung der Blutproben von Abstinenzlern ergab, daß sie etwa 0,03 Promille Alkohol enthielten. Man hatte ur- sprünglich vermutet, daß ein Fehler in den Meßgeräten vorlag, denn es handelte sich um Menschen, die seit Jahren keinen Trop- fer Alkohol getrunken hatten. Dann mach- ten mehrere Gruppen von Physiologen aber interessante Entdeckungen: Wenn jemand seinen Magen mit viel Kohlenhydraten, also Brot, Kartoffeln und ähnlichen Nahrungs- mitteln, vollstopfte, dann verwendet der Magen einen Teil dieser Produkte, um dar- aus Schnaps zu brennen. Allein in einem Fall wurden 23,6 Gramm reinen Alkohol gebildet. Das ist die Menge, die ein großer Pokal Rheinwein enthält. Wieder waren die Forscher zunächst ge- neigt, an krankhafte Vorgänge zu denken. Es wäre ja möglich, daß eine Riesenportion Kartoffeln nicht genügend verdaut werden könnte. Der Rest bliebe dann also im Ma- gen zurück, gärte und produzierte dabei Alkohol. Deshalb machten die Wissen- schaftler eine Gegenprobe: Sie setzten einem Mann, der vorher seinen Frühschop- pen gehalten hatte, einen großen Topf Kar- toffeln vor. Der Magen wurde anschlie- Bend genau beobachtet: Er verdaute die Kartoffeln schnell, ohne auch nur einen Tropfen Alkohol zu bilden. Offenbar war er nach dem Frühschoppen nicht mehr auf das Schwarzbrennen angewiesen. Nachdem sich herausgestellt hat, daß der Körper auf gewisse Mengen Alkohol gar nicht verzichten kann, halten die Mediziner alkoholische Getränke nicht mehr für un- bedingt gesundheitsschädigend. Der Münch- Fortschritte in der Anwendung von Ultraschall Fehlersuchgeräte zur Entdeckung von Schäden in Rädern und Achsen Schallwellen von mehr als 20000 Schwin- Sungen pro Sekunde sind für das mensch- liche Ohr unhörbar. Aber mit dem Schall, den wir nicht hören können, haben wir uns einen Schlüssel geschaffen zu einer Welt, die wir nicht sehen können. Denn mit Hilfe von Ultraschall können haarfeine Risse und Sprünge in Schweiß-Stellen und in Maschinenbestandteilen entdeckt wer- den, einfacher, billiger und sicherer als etwa mit Hilfe von Röntgenapparaten. So ver- wenden die britischen Eisenbahnen ein Ultraschall-Fehlersuchgerät zur Entdeckung von Schäden in Rädern und Achsen, und alle Eisenbahnwerkstätten sind bereits mit einem derartigen Suchgerät ausgestattet. Daß mit einem Ultraschallgerät die Entdek- kung von strukturellen Fehlern möglich ist, ist auf die Tatsache zurückzuführen, daß unbeschädigte Stücke länger vibrieren als beschädigte. Bei den Arbeiten über die Anwendung von Ultraschall wurden wiederholt Schall- wellen durch geschmolzene Metallegierun- gen geschickt, und die dadurch hervorgeru- fenen Struktur veränderungen in den Metal- len haben die Festigkeit der fertigen Le- gierung wesentlich erhöht: Die Moleküle der Legierungsbestandteile sind näher an- einandergebracht, enger zusammengeschüt- telt worden. Ultraschall erzeugt auch feinere und stabilere Emulsionen, was u. a. für die Fotoindustrie wichtig ist, weil Film und Papier mit einer lichtempfindlichen Schicht überzogen werden können, die feiner ge- körmt ist. Außerdem kann auf einem un- sichtbaren Strahl von Ultraschallwellen der Schießbudenbesitzer Glaskugeln tanzen las- sen; mit Hilfe von Ultraschall kann man Teppiche klopfen, das Zimmer staubfrei machen, Nebel in Regen verwandeln, Wä⸗ sche waschen und im Handumdrehen wirk- lich gut durchgemischte Eis- oder Schoko- ladencreme herstellen. Mit Ultraschall kann man Milch in fünf Sekunden keimfrei machen, während das bisher übliche Pa- steurisieren der gleichen Menge 35 Minuten dauert. Wenn gleich die Anwendungsmöglichkei- ten von Ultraschall offensichtlich sehr groß sind, so handelt es sich hier doch um eine Energieform, deren praktische Auswertung eben erst begonnen hat. ner Professor Wilhelm Stepp, ein bekann- ter Kliniker, empfiehlt(natürlich mäßige Mengen) Bier als Entspannungs- und Schlafmittel. Außerdem dürfe es„mit einer gewissen Einschränkung“ als Nah- rumgsmittel gelten. Der„Bierbauch“ ist ein Zeichen dafür, daß Bier nahrhaft ist. Kein Wunder: Starkbier enthält etwa ebenso viele Kalorien wie die Milch. Kein Milch- trinker würde aber jemals so große Men- gen durch die Kehle rinnen lassen wie ein Mann am Stammtisch. Noch merkwürdiger sind aber die For- schungsergebnisse, die im letzten Jahr an Weintrinkern gewonnen wurden. So wird zum Beispiel die Wirkung der modernen Heilmittel Terramyein und Aureomyein er- höht, wenn die Patienten gleichzeitig Weiß- wein trinken. Terramyein und Aureomyein, die erst in den letzten Jahren entdeckt wor- den sind, werden gegen schwere Entzün- dutigen und Infektionskrankheiten ver- ordnet und wirken stärker als Penicillin. Weil sie manchmal Uebelkeit auslösen, wird jetzt auch gegen diese häßliche Begleit- erscheinung Wein verordnet. Wenn Wein als Medizin getrunken wird, scheint außer dem Alkohol(10 bis 20 Pro- zent) auch der starke Säuregehalt zu wir- ken. Die Aerzte haben gute Erfahrungen gemacht, wenn sie Wein gegen Diphtherie, Typhus, Grippe, Lungenentzündung und Malaria verordneten. Herzkranke sollen möglichst die schweren„bukettreichen“ Weine meiden, brauchen sonst aber nicht auf Wein zu verzichten. Das Erfreuliche an dem neuen medizini- schen Kapitel„Alkohol als Heilmittel“ ist: Wer keinen Alkohol mag, braucht ihn auch nicht zu trinken. Wenn ihn der Körper be- nötigt, kann er ihn, wie schon gesagt, auch selbst brennen. Dr. Lothar Trapp Amerika und sein Truthahn 91 Prozent des Lebendgewichtes dieses Tieres sind verwertbar Am vierten Donnerstag im November wird in allen Teilen Amerikas feierlich der Thanksgiving Day begangen. Diese Feier des Erntedankes geht zurück auf das Jahr 1621. das den„Pilgervätern“ nach langer Zeit der Entbehrungen erstmals eine reiche Ernte in der neuen Heimat bescherte. Heute wird in Erinnerung daran ein großes Festmahl aus- gerichtet, bei dem ein gebratener Truthahn nicht fehlen darf. Die Amerikaner werden stets sentimental, wenn es sich um Truthühner handelt, die für sie ein historisches Symbol reicher Nahrung während der Wintermonate sind. Mit einer Art väterlichem Stolz verfolgen sie daher die ständig wachsende Verbreitung„ihres Trut- hahns“ in aller Welt, die sie auch heute noch durch Versendung ausgesuchter Zuchttiere unterstützen. Kriege werden immer teurer 5 Kosten der Waffen vervielfacht/ Preisanstieg bei Flugzeugen am stärksten Die Kosten der modernen Waffen haben sich seit dem zweiten Weltkrieg verdreifacht und in manchen Fällen sogar verzebntfacht, wie von unterrichteter Seite in London mit- geteilt wurde. Dazu haben nicht nur die erhöhten Rokstoffpreise, sondern auch die Vervollkommnung der Technik und die Er- findung besserer und wirksamerer Waffen beigetragen. Am stärksten ist der Preisanstieg bei modernen Flugzeugen, deren Kosten sich in einigen Fällen verzehntfacht haben. Die Ausrüstung einer Panzerdivision kostete Während des zweiten Weltkrieges etwa 45 Millionen Dollar. Heute stellt sie sich auf etwa 250 Millionen Dollar. Das bedeutet eine Steigerung um mehr als das fünffache. Dazu kommen die neuen Erfindungen Düsenflugzeuge, Radareinrichtungen, mo- derne Panzer, ferngelenkte Geschosse und Atomartillerie. Sachverständige weisen darauf hin, daß ein moderner Düsenjäger heute mit viel mehr technischen Einrichtungen versehen ist, als ein Flugzeug aus der Zeit des zwei- ten Weltkrieges. Sogar die Kosten für Uni- formen und Stiefel haben sich seitdem ver- doppelt, ebenso wie für die Verpflegung. Im einzelnen wird folgende Uebersicht über die Steigerung der Kosten seit 1945 ge- geben: Jagdflugzeuge: das fünf- bis sieben- — Fache; schwere Bomber: das fünf bis sechsfache; einige Spezialbomber: das zehn- fache; Panzer: das drei- bis vierfache; Kreuzer und Zerstörer: das drei- bis vier- fache; Lastkraftwagen: das zwei- bis drei- fache; Maschinengewehre: das dreifache, bei Spezialtypen noch mehr; Funkeinrichtungen: das doppelte. Dazu kommen die kostspieligen Anlagen für Flugplätze, die heute viel längere Roll- felder benötigen als früher. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß die moderne Krieg- führung sich weit mehr als bisher techni- scher Errungenschaften bedienen. Die eigentliche„Auswanderung“ der Trut- hühner aus Nordamerika begann schon kurze Zeit, nachdem die Pilgerväter den großen Wert, oder besser gesagt Nährwert dieses Vogels sowie seine hervorragende Eignung zur Züchtung als Haustier erkannt hatten. Nur wenige Jahre, nachdem der Truthahn bei dem ersten Thanksgiving-Fest in Amerika sein Debut gemacht hatte, wurde er nach Europa gebracht und fand von da aus sehr bald auch seinen Weg in die angrenzenden Gebiete. 1 Ein Bild von dem Umfang des amerika- nischen Truthahn-Geschäftes vermitteln am besten einige Zahlen: 59 Millionen Truthüh- ner werden in diesem Jahre in den Vereinig- ten Staaten aufgezogen, davon setzt sich rund ein Viertel aus kleineren, drei Viertel aus großen Arten zusammen. Diese Tiere, deren verwertbares Fleisch ungefähr 91 Prozent ihres Lebendgewichtes beträgt, liefern ins- gesamt 925 Millionen Pfund Fleisch, das sind rund 6 Pfund Truthahnfleisch auf den Kopf ger Bevölkerung 5 Wer beute seinen Truthahn zu Thanks- giving haben möchte— und welcher Ameri- kaner möchte darauf verzichten! der braucht nun nicht mehr wie damals die Pil- gerväter mit der Flinte auf dem Rücken in den winterkalten Wald zu marschieren, um sich ein Tier zu erjagen, sondern er fährt im Auto zu einem der vielen Supermarkets in der Stadt und sucht sich den Truthahn aus, der ihm am besten zusagt. Denn es hängt nun nicht mehr von seinem Jagdglück ab, ob ein fetter oder magerer Vogel seine Thanks- giving-Tafel schmückt, sondern nur noch von seinem Appetit— oder seinem Geldbeutel. 5 Scharfe Schäferhunde als Beifahrer Ueberfälle auf Taxi-Chauffeure gehen in England schlagartig zurück Wie in den meisten anderen Großstädten sind auch in Glasgow die Taxi- Chauffeure zu der Ansicht gelangt, daß Löwenbändiger es im Vergleich mit ihnen eigentlich mit sehr harmlosen Geschöpfen zu tun haben. Viele würden lieber Nitroglyzerin fahren als Men- schen, denen das Leben anderer Leute sehr Wenig, deren Geld aber sehr viel bedeutet. Da jedoch der Bedarf an Nitroglyzerin- Fahrern nicht allzu groß ist, sind sie auf einen anderen Ausweg verfallen: Sie legen sich scharfe Schäferhunde zu. Der„Cabby“ Arthur Crosbie kam zuerst auf diese Idee, und zahlreiche Kollegen sind seinem Beispiel gefolgt. So sieht man heute in den meisten Nachttaxen neben dem Fahrer einen großen Schäferhund sitzen, der jede Bewegung des Fahrgastes mißtrauisch be- obachtet. Die Hunde scheinen sich zu bewäh- ren: Die Ausgaben des staatlichen Gesund- heitsdienstes für angeschossene und ange- stochene Taxi- Chauffeure sind seit einigen Wochen schlagartig zurückgegangen. Blick ins Land Jetzt wieder ohne Maulkorb Berlin. Die Tollwutsperre in Westberlin ist jetzt aufgehoben worden, nachdem sich in der gesetzlich vorgeschriebenen Sperr- zeit von drei Monaten kein neuer Tollwut⸗ fall ereignet hat. Etwa 70 000 in Westberlin zur Zeit gemeldete Hunde dürfen sich dann wieder frei— ohne Leine und Maulkorb bewegen. Banditen raubten 93 000 DM Werne(Lippe). Zwei bisher unbekannte Täter haben in den späten Abendstunden des Montags unter Anwendung von Schuß Waffen aus dem Kassenraum der Zeche in Werne rund 93 000 DPM geraubt. Nach Mit- teilung der Polizei haben die Räuber die Kassenbeamten mit einer Schußwaffe in Schach gehalten und aus der Kasse das Geld entnommen. Ein Wachmann, der nach Aus- lösen der Alarmvorrichtung den Kassen- raum betrat, wurde von den Banditen be- schossen. Nach polizeilichen Angaben haben die Schüsse ihr Ziel verfehlt. Die Täter konnten entkommen. ö Kampfstoffe unschädlich gemacht Köln. Nach einigen größeren Funden von Kampfstoffen im Sommer 1952 sind jetzt erneut 150 vergrabene Flaschen Weiß-, Blau- und Gelbkreuz im Gebiet der Wahner Heide zwischen Köln und Bonn aufgefunden wor- den. Die Kampfstoffe sind unmittelbar nach dem Fund von Bombenräumkommandos vernichtet worden. Er ließ Tote„weiterleben“ Itzehoe. Zu 20 Monaten Gefängnis ver- urteilte das Landgericht Itzehoe den städti- schen Angestellten Karlheinz Kroos aus Itzehoe. Kroos hatte über zwei Jahre lang verstorbene Rentner und Fürsorgeempfän- ger in seiner Kartei„weiterleben“ und sich die Unterstützungsgelder auszahlen lassen. Er setzte die auf diese Weise„erworbenen“ Gelder in Höhe von rund 10 b DM aus- nahmslos in Gaststätten und Spielklubs um. Können die Homberger Zwillinge getrennt werden? Bonn. Die ärztliche Untersuchung der am Kopf zusammengewachsenen Homberger Zwillinge ist noch nicht soweit fortgeschrit- ten, um über die Möglichkeit einer Tren- nung mit Gewißheit sprechen zu können. Insbesondere hat die Beobachtung noch kei- nen Anhaltspunkt dafür ergeben, daß jedes Kind ein eigenes Gehirn hat. und daß die Köpfe im Knochenbau selbständig sind. Kaffeeschmuggellager ausgehoben Frankfurt. In einer Frankfurter Groß- markthalle ist in den letzten Tagen ein umfangreiches Kaffeeschmuggellager aus- gehoben worden. Wie die Zollfahndung Frarikfurt mitteilte, wurden 94 Säcke mit 130 Zentner unverzolltem Rohkaffee be- schlagnahmt. Der 32jährige Arnold Keller wurde festgenommen. 5 Schneepflug kam nicht, weil- Viechtach. Vergeblich warteten die Be- wohner des verschneiten Zellertales im Bayerischen Wald auf den Einsatz des Schmeepfluges. Altmetalldiebe hatten den in Arnbruck abgestellten Schneepflug völlig demontiert. Die Polizei sucht nach ihnen, ADAC senkt Triptik- Gebühren München. Der Allgemeine Deutsche Auto- mobil-Club(ADAC) hat, um den internatio- nalen Automobilverkehr zu erleichtern, die Gebühren für Triptiks und Carnets de Pas- sages mit Wirkung vom 1. Januar 1953 ge- senkt. Diesen Entschluß faßte der Verwal- tungsrat des ADAC auf seiner Sitzung am vergangenen Wochenende in München. Polizei als billiger Privatdetektiv Mühldorf. Wegen Irreführung der Be- hörden wird sich demnächst der 25jährige Otto Mitrenga aus Breitbrunn am Chiemsee zu verantworten haben. Mitrenga hatte sich in einer Aussage vor der Mühldorfer Po- lizei selbst beschuldigt, seine Frau in Stutt- gart ertränkt zu haben. Er löste dadurch eine wochenlange Fahndung aus, in deren Verlauf die Frau in Dresden ermittelt Wurde, wohin sie nach einem Streit mit ihrem Mann gereist war. Mitrenga gestand jetzt, daß er sich nur des Mordes bezichtigt habe, um zu erfahren, wo seine Frau sei. Flugdienst Frankfurt— Burma Frankfurt. Die Pan American Airways nimmt am 1. Dezember einen planmäßigen Flugdienst zwischen Frankfurt und Rangoon (Burma) auf. UCPTE- der„elektrische Europaplan“ Strom-Union 8011 Energie versorgung regeln 0 2,5 Milliarden Kilowattstunden 128 nach sachverständigen Schätzungen in krnereietehlbedarf der Bundesrepublik 11 8 Jahr betragen. Eine Alarm- . ung? Nein, denn so gewaltig diese Zif- 1 5 aumuten mag, macht sie doch nur etwa a Prozent der für 1953 benötigten Ener- — Noch eine Hauptstadt für Europa —5— Interelsag liegt das kleine franzö- 8 Städtchen Saverne, zu deutsch Za- 5 Seine 8400 Einwohner gehen wie über- bettet d Mmrer Beschäftigung nach. Nichts bene rauf hin, daß dieses Zabern außer mer hoffentlich vorhandenen Anhänglich- wäre zur europäischen Idee prädestiniert drdliche übernationalen Gefüge eine be- len, Di e, oder gar politische Rolle zu spie- di 7 Bedeutungslosigkeit fiel einem nuitecn Fabrikanten auf. Er beschloß, den Nasse 1855 Alltag seiner Heimat und die lie Leiner Firma durch eine weitsichtige bor 20 bereichern. Seitdem ist am Bahn- gelt. 22 ein großes Werbeplakat aufge- dchubke abern, europäische Hauptstadt für Karren.“ 5 Zungen verheißen dieser Werbe- tehle Aufstieg zum politischen Symbol. at 155 3895 noch die europäische Haupt- dagen 35 chnecken, fügen sie hinzu.— Sie Sollte mit ernstem Unterton. bann 5 sich das symbolhafte Gespann e noch anschicken, die Höhe der drgsst er Stiegen, der wunderschönen Ge- rabe über die Vogesen, zu erklim- nner d es mit Europa wahrscheinlich vit. uern als es ohnehin schon dauern 5 3 giemenge aus. Dennoch deutet diese ge- ringfügige Stromlücke ein Problem an, mit dem sich die Elektrizitätswirtschaft in zu- nehmendem Maße auseinandersetzen muß. mit der Tatsache nämlich, daß sich unser Energieverbrauch alle zehn Jahre. verdop- pelt. Ursachen dieser rapiden Steigerung sind die fortschreitende Mechanisierung der Fabrikationsvorgänge, die allgemeine Er- höhung des Lebensstandards und äbnliche Folgen der Technisierung. Und diese Ent- wicklung gilt nicht nur für Deutschland: ganz Europa leidet von Jahr zu Jahr mehr unter dem Mangel an„weißer Kohle“. Bereits seit geraumer Zeit sehen sich die verantwortlichen Männer an den Schalt- hebeln der Stromversorgung dem immer Wieder akuten Problem gegenüber, die jah- reszeitlich auftretenden Engpässe in der Elektrizitätserzeugung zu überwinden. Und diese„saisonbedingte“ gemeinsame Energie- not war es dann auch, welche die Strom- fachleute aus acht europäischen Ländern im vergangenen Jahr zu einer Konferenz in Paris zusammenführte, wo sie die „UcpPrTzé aus dem europäischen Taufbek- ken hoben.„OcCPTE“L steht als Abkürzung für die französische Bezeichnung der„Eu- ropäischen Strom- Union“, deren Aufgabe es ist, einen umfassenden Austausch von Elektrizität zwischen den an diesem Pro- jekt beteiligten Staaten zu verwirklichen. Eine regelmäßige Aus- und Einfuhr von Energie wird schon seit vielen Jahren von verschiedenen Ländern betrieben. Die Bundesrepublik zum Beispiel steht auf diese Weise mit Holland. Belgien, Luxemburg, Frankreich, Oesterreich und der Schweiz in Wechselbeziehungen. Die UCPTE“ will diese Zusammenarbeit nun in ganz West- europa planvoll koordinieren und die Aus- nutzung von verhandenen Kräfte auf einen Nenner bringen. Diese„übernationale“ Zusammenarbeit erscheint besonders deshalb unumgänglich, weil die Stromengpässe in den einzelnen Ländern zu verschiedenen Zeiten auftreten. Es gibt„Wasserkraftländer“, die in den warmen Monaten Energieüberschüsse ab- zugeben vermögen, und„‚Dampfkraftlän- der“, die im Winter an die dann strom- armen„Wasserkraftländer“ ihre Produk- tionsreserven exportieren können. Rund 70 Prozent der Elektrizität wird heute noch aus Kohle und nur knapp 15 Prozent aus Wasserkraft gewonnen. Die Bestrebungen gehen aber dahin, den Anteil der hydrau- lischen Erzeugung laufend zu erhöhen. In ihrem Kampf gegen die Stromkala- mität stehen der„ICPTE“ zwei Bundes- getiossen zur Seite: der Elektrizitätsausschuß der UNO- Wirtschaftskommission für Eu- ropa in Genf und der Europäische Wirt- schaftsrat(OEEC). Die Bundesrepublik ge- hört der Genfer Organisation zwar nicht als Mitglied an, ist aber mit allen Rechten und Pflichten an deren Arbeit beteiligt. Von die- sen beiden Zentralen aus erfolgt nun gewis- sermaßen der Frontalangriff auf das west- europäische Energieproblem. Europa im Kommen Bei der Hohen Behörde der Europäischen Kohle- und Stahlgemeinschaft arbeiten ge- genwärtig 174 Personen. Die zahlenmäßig mit 59 am stärksten vertretenen Luxem- burger sind vornehmlich im müttleren und einfachen Dienst eingesetzt. Von den 48 Deutschen, der nächstgroßen Gruppe, sitzen allein 19 in der Dolmetscher-Abteilung. Frankreich ist mit 23 Personen in der Be- hörde vertreten, Italien mit 18, Belgien und Holland mit je 12. Güterzüge werden schneller So wie die kürzlich in Nizza abgehaltene europäische Fahrplankonferenz für Reise- züge beachtliche Fahrzeitverkürzung brachte, enthält auch der europäische Güterzugfahr- plan für 1953/%54 weitgehende Beschleuni- gungen. Darüber berieten Anfang Novem- ber in London 19 kontinentale Eisenbahn- verwaltungen im Beisein von Vertretern der europäischen Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen(UNO) und des In- ternationalen Eisenbahnverbendes. Erreicht werden die Verbesserungen vornehmlich durch engere Zusammenarbeit der Länder- verwaltungen. 5 Einheitliche Signale Um die in den einzelnen Ländern sehr verschiedenen Signalsysteme der Eisenbahnen einander anzugleichen, prüft gegenwärtig ein Ausschuß des Internationalen Eisen- bahaverbandes die möglichen Vorausset- zungen. „Europäische Studien wochen“ Die Deutsche Hochschule für Politik be- reitet gegenwärtig in Verbindung mit der Europa-Union„Europäische Studien wochen“ vor, die vom 21. Januar bis 10. Februar in Berlin stattfinden sollen. Unternehmen Kohle In den deutschen Lichtspielhäusern wird in Kürze ein Film anlaufen, der davon han- delt, wie Kohle entstand und wie man Eisen verarbeitet. Es wird aber trotz dieses schein- bar so speziellen Gegenstandes ein Film sein, der uns alle angeht oder wenigstens angehen sollte. Denn er zeigt nicht nur erd- geschichtliche oder industrielle Vorgänge, sondern auch menschliche: nämlich Indu- strialisierung. Kriege und Grenzen. Es wird deutlich, daß das Europa des 20. Jahrhun- derts auf nichts dringender, unmittelbarer angewiesen ist als auf Eisen und Stahl. Den- noch hatte man bisher nichts besseres zu tun, als sich gegenseitig die Hochöfen zu zer- stören und die Industriezentren zu ver- nichten. Es ist gut, daß der von Otto Blessing, Väzepräsident der Europa-Union, entwor- kene Vorfilm der Europaischen Film- GmbH. gerade jetzt aufgeführt wird. Er zeigt in 10 Minuten, knapp und phrasenlos, was wir im Kleinkram der diplomatischen Winkel- gefechte fast schon vergessen hatten: daß alle Europäer doch auf einem Ast sitzen, so unvernünftig manche auch an ihm sägen. Der Film vermeidet geschickt, oft Gesagtes noch einmal zu wiederholen. Er erinnert daran, wie die Kohle entstand. und er zeigt, wie die Montanunion arbeiten kann, wenn alle wirklich guten Willens sind. Er entwirft — für unsere Tage noch ein wenig sorglos vielleicht— die Utopie eines glücklichen Europa. Er tut das geistreicher und auch kameratechnisch sauberer. als wir es sonst von Kulturfilmen gewohnt sind. Jahrmillionen sind vergangen, bis aus versunkenen Wäldern sich Kohle bildete, Jahrtausende, bis der Mensch sie fand, Jahrhunderte, bis er ihren Nutzen erkannte. Wir können es uns einfach nicht leisten, daß noch Jahrzehnte vergehen, bis wir end- lich gelernt haben. diese Kohle vernünftig und gesamteuropäisch zu verwalten. Die Montanunion ist ein guter Anfang. Wir alle müssen dafür sorgen, daß sie nicht nur Anfang bleibt. Auch dieser Kurzfilm wird zum Gelingen beitragen. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 27. November 1952/ Nr.. — Mannheim hut ein„Putenkind“ Ab Samstag Neustadter und andere Weine bei uns Zur offiziellen Bekanntgabe der Wein- patenschaft Mannheims für Neustadt/ Haardt Tand sich gestern nachmittag ein Kreis gela- dener Gàste, darunter Mannheims Bürger- meister Trumpfheller, der Oberbürgermeister von Neustadt, Edwin Hartmann, Verkehrs- vereinsgeschäftsführer Dr. Vogel sowie Ver- treter der Gastwirte-Innung und des Pfäl- zer und Mannheimer Weinhandels, zu einer Weinprobe im Rosengarten-Restaurant zu- sammen. Dieser Patenschaft ist es zu danken, daß ab Samstag in den Mannheimer Gaststätten und Einzelhandelsgeschäften Patenweine aus Neustadt und Umgebung Haardt, Gimmel- dingen, Mußbach, Hambach) ausgeschenkt werden können, die von einer sich aus Ver- tretern des Mannheimer und Pfälzer Wein- handels und Neustadter Winzern zusammen- setzenden Kommission ausgewählt wurden und mit einer besonderen Patenweinmarke gekennzeichnet sind. Wer Patenwein trinkt, Sagt diese Kommission, hat die Gewähr, einmal preiswert und zum anderen keinen verpanschten„Schnickschnack“, wie die Weinkenner sagen, zu erhalten. Es wurden, um den verschiedensten Ge- Schmacksrichtungen entgegen zu kommen, zunachst 56(ö) Patenweine zugelassen, die alle in der Großhandelspreisklasse zwischen 1.20 und 2.— DM pro Liter rangieren und von denen gestern 21 probiert wurden. Weinkommissär H. Schreck, Neustadt, führte als fachmärmischer Cicerone durch die ver- schiedenen Weinlandschaften und Anbau- gebiete, Winzervereine und Jahrgänge, die von den süffigsten„Gurglern“ über ganz kernig stählerne Burschen bis zum süßesten Schmeichler reichten. Aus Bürgermeister Trumpfhellers launig- weinfroher Ansprache sei die materielle als wichtigste Seite an den Anfang gestellt: Trumpfheller versprach(obwohl in Mann- heim Oberbürgermeister und Bürgermeister nicht gllzuviel zu sagen haben und der Stadtrat das Zepter schwingt) dem Stadtrat zu empfehlen, die Getränkesteuer für den Neustadter Patenwein aufzuheben. Anson- sten erging sich der Bürgermeister in feucht- kröhlichen Auslassungen über die gemein- same kurpfälzische Vergangenheit und jetzige gemeinsame pfälzische Gegenwart der beiden Städte, zwischen denen, wie zu hoffen sei, durch das jetzt gestartete Paten- schaftsverhältnis die jahrhundertealten Bande der Freundschaft noch enger geknüpft würden. rob Ein Verkuuishäuschen ist keine Gurten wirtschaft Es kommt darauf an, wo einer sein Bier trinkt „Warum haben Sie Ihren Kunden nicht gesagt, daß sie hier kein Bier trinken dür- fen?“ fragte der Richter.„Die sin jo nit weg gange!“ antwortete die Angeklagte, In- haberin eines Kioskes, der Kleinhandel mit Flaschenbier wohl erlaubt war, nicht aber die„Ausübung einer Schankwirtschaft“. Und als solche stellte sich ihr Verhalten dar, das „Mit volksnahen Beumien ein beumtennuhes Volk“ Kundgebung über„Tagesfragen des Berufsbeamtentums“ Vor der bundesgebietlichen Kulisse des jetzt in Bonn in zweiter Lesung behandel- ten Bundesbeamtengesetz-Entwurfs sprach der erste Vorsitzende des Deutschen Beam- tenbundes, Oberregierungsrat Hans Schäfer, Köln, gestern abend bei einer Beamten- Kundgebung im Rosengarten über„Tages- fragen des Berufsbeamtentums!. Schäfer plädierte dabei für etwas, das er die Voll- demokratisierung des Beamtentums“ nannte und stellte seine Folgerungen und Forde- rungen unter das Licht einer„fortschritt- lich- demokratischen“ Entwicklung. Neben der„staatsbürgerlichen Gleich- berechtigung“ und dem Recht auf eine po- litische Mandatsübernahme(unter Beach- tung der Gewaltenteilung) für die Beamten verlangte Schäfer(„In Schleswig-Holstein nennt man mich Anti-Schäffer!“) insbeson- dere eine gesetzliche Verankerung des „ökkentlich- rechtlichen Dienst- und Treue Auch im Dutzend wur es nicht„billiger“ Die Eisengräbermannschaft auf der Anklagebank Auf einem umzäunten Grundstück war an einem Frühlingsmorgen nach Altmetall gegraben worden. Die Polizei erschien nach mehreren Verwarnungen des Pächters an die Täter mit Funkstreifenwagen, Fahrrad und Notruf und veranlaßte, daß der Dreirad- lieferwagen wieder abgeladen wurde. Das besondere an dem an sich nicht „großen“ Fall, das da stundenlang vor dem Amtsrichter abrollte, aber war, daß die An- Klagebank diesmal nicht ausreichte, für eine aus zwölf„im besten Mannesalter“ stehen- den Männern bestehende„Grabmannschaft“. Und weiterhin etwas besonderes War, das num diese Mannschaft in schöner Solidarität und anscheinend bester Laune in munterem Frage- und Antwertspiel auf den Haupt- zeugen, eben den Pächter, einstürzte und sich so zwanglos gebärdete, wie es ihrem Milieu entsprach. Mehrere des wackeren Dutzend hatten sich schon in früher Jugend mit ent- sprechenden und einschlägigen Vorstrafen Wohin gehen wir? Donnerstag, 27. November: Nationaltheater 19.30 bis 22.30 Uhr: Ballett-Abend:„Die weige Rose„Der. verlorene Sohn“; Musensaal 20.00 Uhr: Gastspiel des Salzburger Mozar- teum- Orchesters; Planken:„Der kröhliche Weinberg“; Goethesaal 19.30 Uhr:„Der Krebs als Zeitkrankheit und Schicksalsfolge“, Vor- trag von Dr. Bühler(Anthreposophische Ge- sellschaft); Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Farblichtbildervortrag:„Les Ceèdres, das Gar- ten wunder Europas“, Spr.: Curt Backeberg Verein für Naturkunde); Mozartsaal 19.30 Uhr:„Berliner Ballade“(Filmarbeitsgemein- schaft der Abendakademie): Gewerkschafts- haus 19.30 Uhr: Ueber„Das Gesetz über die Selbstverwaltung in der Sozial versicherung“ spricht Direktor Jacob, AOR(Gewerkschafts- bund, Betriebsräteschulung); Kunsthalle 20.00 Uhr:„Der biblische Schöpfungsbericht in Glaube und Wissenschaft“, Spr.: Abt Dr. Al- Pert Ohlmeyer(Gesellschaft der Freunde Mannheims); Amerikahaus 18.30 Uhr: Film tür Erwachsene:„What's life to you?“; 14.00, 15.00 Uhr:„Wichtige Berufe, Film kür die Jugend. Freitag, 28. November: Nationaltheater 19.30 bis 22.30 Uhr:„Die Zauberflöte“: Mozartsaal 19.30 bis 21.30 Uhr:„Der eingebildet Krankes; Soethesaal 19.30 Uhr:„Der Krebs als Zeit- Krankheit und Schicksalsfolge“, Vortrag von Dr. Bühler(Anthroposophische Gesellschaft); Ufa-Theater 14.00 Uhr: Feier zum 25jährigen Bestehen des Landheims der Elisabeth- Schule; Lokal Fahsold, T 2, 15, 17.00 Uhr: Ueber „Geld- und Kreditwesen“ spricht. Karl Ruge, Hamburg(DAG, Berufsgruppe Bank-, Spar- Kassen- und Versicherungsangestellte); Kunst- Halle 20.30 Uhr: Film:„Filmbummel dureh das heutige Berlin“(Bund der Berliner); Mu- Sensaal 20.00 Uhr: Skilehrfilm:„Ausschnitte aus der Deutschen Skilauftechnik(Engelhorn & Sturm); Wirtschaftshochschule 19.30 Uhr: Vortrag: Das Wesen der Liebe“, Spr.: Dr. A. Mayer Vortragsreihe„Psychologie der Ge- schlechter“, Abendakademie): Wartburg-Hospiz 20.00 Uhr: Kundgebung, Spr.:; Md. Hauß- leiter Deutsche Geminschaft); Amerikahaus 20.00 Uhr:„Knechtschaft des Unbewußten“, Vortrag von Paul Löser. Bamberg: 15.00 Uhr: Schallplattenwunschkonzert mit Werken von Beethoven, Schostakowitsch, Strawinskij. Wie wird das Wetter? 5 Auch in 8 der Ebene N allmählich Milderung Vorhersage bis Freitag früh: Veberwiegend bewölktes und in den Niederungen teilweise neblig-trübes Wetter. Noch ein- zelne leichte Niederschläge, im Norden und Bauland anfangs noch in Form von Schnee. Stellenweise Straßenglätte. Ansteigende Tem- peraturen, besonders im Suden in den Niede- rungen schon teilweise über 5 Grad. Kein Nachtfrost mehr. Südwestliche Winde. Uebersicht: Auf der Vorderseite des ost- Atlantischen Tiefdruckgebietes dringen mildere Meeresluftmassen nach Deutschland vor; wäh⸗ rend diese in den höheren Lagen schon meg. bar in Erscheinung treten— der Feldberg im Schwarzwald meldet vier Grad Wärme— set- zen sie sich in den tieferen Lagen etwas lang- samer durch Wetteramt Karlsruhe Pegelstand des Rheins am 26. November: Maxau 485(—5), Mannheim 365(4), Worms 288(—3), Caub 277(—3). Pegelstand des Neckars am 26. November: Plochingen 141(3), Gundelsheim 192(40), Mannheim 370(—7). „eingedeckt“ und sprachen den weniger er- fkahrenen Kumpanen Trost zu. Einige Reihen dahinter aber saßen die weiblichen Anhängsel der braven Gräber und feuerten sie durch kesse Zwischenrufe an. „Der Mann macht hier falsche Angaben!“ und„Is der awer raffiniert!“ rief ein from- mes Schäflein aus der angeklagten Herde im Hinblick auf den bösen Zeugen. Und un- schuldig blickten die zwölf Jünger, als ihnen ihre vor der Polizei gemachten Aussagen vor- 3 wurden, die sie eindeutig belaste en. Dazu kam noch, daß der Pächter sich nicht getraut hatte, eine Anzeige wegen Haus- kriedensbruches zu erstatten. Man hatte ihm ganz eindeutig gedroht, und die Staats- anwaltschaft wird sich darum kümmern müssen Die Strafe, die das Gericht nach langer Beratung verhängte, war nicht für jeden der hier versammelten Schwäger, Freunde und Anverwandten gleich, denn das hing davon ab, ob es ein versuchter Diebstahl im Rück- fall oder nur ein einfacher war. Der in die- ser Hinsicht gewichtigste Mann erhielt fünf Monate Gefängnis, andere von secfhis Wochen bis zu drei Monaten, und die in dieser „Sammlung“ Harmlesesten Geldstrafen von 150 DM. f 885 lex verhältnisses“, das ein Streikrecht aus- schließe, und zwar im Interesse der Siche- rung der demokratischen Staatsform. Es müsse alles daran gesetzt werden, mit Hilfe volksnaher Beamter wieder ein be- amtennahes Volk zu schaffen. Vorausset- zung dafür sei die Aufrechterhaltung des beamtlichen Berufsethos durch ein Lauf- bahnbeamtentum, in dem der Außenseiter (ohne vorher abgelegte echte Fachprüfun- gen und entsprechende Dienstzeit) nicht mehr als eine Außenseiter-Chance habe. Der Beamtenbund-Vorsitzende kritisierte bei dieser Gelegenheit die, Amter-Patronage“ und setzte sich für eine Objektivierung der Personalauslese, für eine echte Verwal- tungsreform und einen Abbau der Verwal- tungsaufgaben(„Wir wollen nicht Steig- bügelhalter einer sich aufblähenden Büro- kratie sein“) ein. Auf der anderen Seite (Es darf keine Geheimbürokratie geben“) forderte er das Recht auf volle Personal- akten-Einsicht, einschließlich der Kranken- papiere und Befähigungsnachweise und nannte die Gleichberechtigung der Frau eine Selbstverständlichkeit. Auch die Not- wendigkeit einer Novelle zum 131er Gesetz“ Der Allgemeine Beamtenschutzbund, der bisher die Interessen der 131er vertrat, ist im Deutschen Beamtenbund aufgegangen) vergaß er nicht zu erwähnen. Zum Thema des Mitbestimmungsrechtes der Beamten gab Schäfer seiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß der öffentliche Dienst nicht in das Betriebsverfassungsgesetz mit einbezogen worden ist. Mitbestimmung im Sinne des Gegensatzes von Kapital und Arbeit, wie bei der freien Wirtschaft, gebe es hier nicht, und darum könne im öffent- lichen Dienst auch nur von der Forderung auf Mitentscheid in sozialen Dingen und höchstens von einem verantwortlichen Mit- Wirkungsrecht auf personellem Gebiet ge- sprochen werden. Abgehend vom Rätesystem und im Gegensatz zur Gemeinschaftswahl sei echter sozialer Friede nur durch Grup- penwahl und entscheidung(Trennung der Interessen vertretungen von Arbeitern, An- gestellten und Beamten) zu erhalten. Die Frage der Beamtenbesoldung und versorgung betrachtete Schäfer als Pro- blem Nr. 1 der von ihm repräsentierten Or- ganisation. Um der oft für Beamte geltenden traurigen Alternative von Armenhaus und Zuchthaus ein Ende zu bereiten, sei eine Anpassung der Gehälter an den gestiegenen Lebenshaltungsindex unumgänglich. rob Aus dem Mannheimer Polizeibericht An seiner Arbeitsstelle wurde der 20jäh- rige Hilfsarbeiter festgenommen, der am Tage zuvor in Käfertal in den Abendstunden einen Personenkraftwagen gestohlen hatte und mit ihm bei der Flucht vor der Polizei infolge zu hoher Geschwindigkeit in ein Schlagloch geriet, so daß der Wagen um- stürzte und gegen einen Baum fiel. Von Berlin nach Mannheim geflohen. Ein in Mannheim untergetauchter 20jähriger Ar- beiter aus Berlin, der nach einem Notzuchts- verbrechen von dort geflüchtet war, konnte bei einer Kontrolle in Mannheim festgenom- men werden. Widerstand. Ein 45 jähriger Arbeiter, der wegen Ruhestörung auf der Zeppelinstraße zur Rede gestellt werden sollte, verweigerte zunächst die Angaben über seine Person und ließ Beleidigungen am laufenden Band los. Als ihm seine vorläufige Festnahme erklärt wurde, widersetzte er sich und griff den Po- lizeibeamten tätlich an, Der Widerstand mußte mit Gewalt gebrochen werden. Auf dem Wege zur Polizeiwache riß er sich los Tanz- ad ubsurdum geführt „Vorentscheidung zur deutschen Jitterbug- Meisterschaft“ Tanz ist Schönheit und Aesthetik. Boogie- Woogie ist nach Kaflheinz Bernstein, Tur- nierleiter bei der„Vorentscheidung zur deutschen Jitterbug- Meisterschaft“,„moder- ner Tanzsport— artistisch zur Meisterschaft gesteigert“. 13 Paare hatten sich für die Mannheimer Schlacht dieses von den Union- Gastspielen in Berlin auf die Bretter gerufe- nen Wettbewerbs gemeldet und hüpften, ko- bolzten, krochen und stampften um die Sie- gespalme herum, die sich dem„deutschen Meister“ am 14. Dezember am Berliner Funk- turm entblättern wird. Sie hatten langen Atem, kurze Hosen und schillernde Hemden. Sie bemühten sich, ar- tistisch- sportlich zu„tanzen“ und trampelten kreppsohlen-akrotabisch auf die Nerven- systeme der Zuschauer, was teils anregend, teils aufregend, teils erschütternd(das in je- dem Falle) wirkte. Ein elektrischer Applaus- messer errechnete den Beifall für jedes Pär- chen auf den letzten Hausschlüsselpfiff genau. Es waren besonders die weiblichen Mei- sterschaftsanwärter, die das Publikum in Ekstase versetzten. Es sah Gazellen und Ele- käntchen, und aus dem geplanten Spagat wurde öfters Beinsalat. Aber sie tanzten weiter, mit glasigen Augen und Schaum vor dem Munde, halberwachsene Kindlein, bei 3 irgendetwas nicht ganz zu stimmen schien Die erste Spende für die tapferen Hopser war ein Kasten Mineralwasser, spontan aus dem Publikum. Es folgten Barbeträge, etliche Flaschen Sekt und eine wohltuende Pause Dazwischen zeigte sich das Berliner Mei- sterpaar bis zur völligen Erschöpfung. Das war nun wirklich etwas Originelles, und es wurde offensichtlich, daß Boogie- Woogie auch ein ganz netter Anblick, und daß der Tänzer sogar ganz normal angezogen sein 9 85 Anscheinend aber leider nur in Ber- . Um die schwierige Errechnung der für die einzelnen Paare gespendeten Phonstärken zeitlich möglich zu machen, traten mehrere Solisten dazwischen auf und ab. So zum Bei- spiel Jimmy Jimson aus Amerika und Carel Elskamp aus Holland, die beide recht nett sangen. Als Ansager fungierte Wilhelm Kunze und sagte immer Bescheid, wenn der Beifall gestoppt werden mußte. Zur beider- seitigen Erholung. Ein Paar blieb zuletzt übrig, die anderen erübrigten sich. Es war dem zur artistischen Meisterschaft gesteigerten Boogie- Woogie am nächsten gekommen. Die musikalische Uebermalung besorgten Werner Deinert mit seiner„Berliner Jazzband“, die sich große Mühe gab, und der dunkle MeAllan mit sei- ner Combo. max und gefährdete nicht nur sich selbst, sondern auch einen vorbeifahrenden Pkw., als er in dessen Fahrbahn sprang. Auf der Wache selbst setzte der Festgenommene seinen Widerstand fort und mußte deswegen in das Polizeigefängnis eingeliefert werden. Der tägliche Unfall. Einen Sach- schaden von etwa 1000 DM ver- ursachte der Fahrer eines ame- rikanischen Jeeps, weil er einem Motorradfahrer an der Straßen- kreuzung Schwetzinger/ Tatter- sallstraße nicht die Vorfahrt überließ und mit ihm zusammenprallte. Der Motorradfahrer wurde leicht verletzt.— Auf der Brückenstraße wurde eine 67 Jahre alte Frau von einem Radfahrer angefahren und zu Boden geworfen. Die Fußgängerin zog sich eine Knöchelfraktur zu. Der Radfahrer ent- 20g sich durch Weiter fahren der Feststellung seiner Personalien.— In Seckenheim wollte eine 30jährige Angestellte kurz vor einem Omnibus die Straße überqueren. Um ein An- fahren der Frau zu verhindern, war der Omnibusfahrer gezwungen, das Fahrzeug stark abzubremsen. Das hatte zur Folge, daß ein mitfahrender Mann von seinem Sitz ge- schleudert und am Knie verletzt wurde.— Im gleichen Augenblick, als ein Pkw.-Fahrer auf der Schwetzinger Landstraße einen Motorradfahrer überholen wollte, wich die- ser plötzlich nach links aus, so daß es Zwi- schen den beiden Fahrzeugen zu einem Zu- sammenstoß kam, bei dem der Motorrad- kahrer eine Kopfverletzung erlitt. zwölf durstige Seelen an einem heißen Som- mermittag biertrinkenderweise um Hütte versammelt hatte. Trotz Vorheriger Warnungen durch tolerante Polizeibeamgz und zwei Vorstrafen wegen des Sleichen „Deliktes“, die bis heute noch nicht voll ab. bezahlt sind. Wenn mehrere Personen es sich alt Kisten oder Bierkasten in drei bis Vier Meter Entfernung gemütlich machen, ist das ge, setzlich gesehen ein unbefugter Ausschank Besonders, wenn es nicht nur bei einer Flasche bleibt. Und der Zeuge, der da ver. schämt lächelnd erzählte„'s war ä Bullehitz Geld hot's aa gewe, un do hawe mir halt aner gepiffe“ sprach sogar von fünf Flasch die er mühelos gezwungen hatte. Die Be. weisaufnahme ergab, daß die Angeklagte dig Kunden, die sie nicht verlieren wollte, ledig · lich gebeten hatte, sich etwas abseits au stel. len. Und das genügt nicht, denn dann ist eg immer noch eine Art„Gartenwirtschaft“, vlg das Gericht feststellte. Es half nichts, daß die Angeklagte aut die gleiche Situation àn einem benachbarten Kiosk hinwies, gegen den inzwischen eben- falls Anklage erhoben worden ist. Sie blieb für ihren Betrieb verantwortlich und mußte bestraft werden. Allerdings etwas zu ha wie es scheint, denn drei Wochen Gefängnit und 50 DM Geldstrafe sind ein bißchen viel wenn man sich überlegt, daß diese Strate nicht verhängt worden wäre, hätten die dur- stigen Kunden ihr Bier in 50 Meter Entfer- nung geschluckt lex Wer kannte Ruth Krüger? Hat in Mannheim gewohnt Die am Dienstag in Sand bei Kehl er. mordet aufgefundene Ruth Krüger hat bi zum Momtag vor ihrem Tod im Mannhei⸗ mer Bunkerhotel am Paradeplatz gewohnt Der Ermordeten war mit Lippenstift, Spion“ auf den Bauch geschrieben, dicht daunter war ebenfalls mit Lippenstift eine Hand Aufgezeichnet. Nach Feststellungen der Mannheimer Kriminalpolizei war sie am 13. November 1952 allein in das Hotel ein- gezogen, das sie bereits im Oktober dieses Jahres schon acht Tage(vom 17. Oktober bis 25. Oktober) bewohnt hatte. Das Hotel- personal gibt an, daß die Ermordete am Montagabend geäußert habe, sie Wolle nach Stuttgart fahren, um ein Geschäft mit Rauschgift abzuschließen.„Hoffentlich geht alles gut“, habe sie bei ihrem Weggehen gesagt. Da sie am 26. wieder zurück sein wollte, sei ihr sämtliches Gepäck im Hotel geblieben. Sie habe zwar täglich mit ame- rikanischen Soldaten Gespräche geführt, sel selbst aber nie mit einem Soldaten in dem Hotel gesehen worden. Im allgemeinen wurde sie vom Personal als ruhig und an- ständig bezeichmet. aufgefallen sei sie nicht Die amerikanische und die deutsche Polize sind dabei. in Marmheim weitere Ermitt- lungen in dieser Angelegenheit eizuzlellen. Wer keimt Ruth Krüger und deren Um- gang? Wo sind in letzter Zeit detitsche Mäc chen von Deutschen oder amderen Staats- angehörigen wegen Rauschgift angespro- chen worden? Mitteilungen erbittet die Kri- minalpolizei. Die Ermordete war 1.71 m groß, mittel- plond mit hellgefärbten Haaren und blauen Augen und auffallend rot lackierten Fin- gernägeln. Sie hat einen dunkelgrauen Woll mantel bei ihrem Weggang aus Mannheim getragen. Sie ist auch unter dem Namen Dachselt und Bachselt aufgetreten. Kleine Chronik der großen Stadt Höchstderoselbst. In der Premiere des Filmes„Der fröhliche Weinberg“ sind heute bei den Vorstellungen um 19 und 21 Uhr in den Planken-Lichtspielen die Darsteller Gustav Knuth, Camilla Spira, Paul Henckels, Eva-Ingeborg Scholz, Paul Heidemann, Lutz Moik und Regisseur Erich Engel anwesend. Filmarbeits gemeinschaft. Am 27. Novem- ber, 19.30 Uhr, im Mozartsaal„Berliner Ballade“ von Günter Neumann. Diskussions- leitung: Dr. K. J. Fischer. Frauengruppe der SPD. Oeffentliche Frauen versammlung am 27. November in der Sickingerschule, U 2. Beginn 19.30 Uhr. Thema: Der soziale Wohnungsbau. Es spre- chen Direktor Lach und Oberbaurat Urban von der Gemeinnützigen Baugesellschaft. TV„Die Naturfreunde“, Am 28. Novem- ber, 19,30 Uhr, im Gewerkschaftshaus Licht- bildervortrag von Dr. Böhm„Umriß einer Das„Blut der Lundschuft“ ist in Gefahr Ueber„Technische und biologische Probleme am oberen Rhein“ „Wasser in Gefahr“ lautete das Motto, unter dem die Deutsche Ge- sellschaft für Bauingenieurwesen am Dienstag zu einem öffentlichen Vor- trag in die Kunsthalle eingeladen hatte.„Die fortschreitende Zivilisation hat einen ungeheuren Mehrverbrauch bei gleichzeitig ständig steigender Verschmutzung des Wassers mit sich gebracht“, sagte Stadtdirektor El- saesser in einleitenden Ausführungen,„und damit ist hier das Problem akut geworden, die Technik so zu steuern, daß sie dem Menschen nur noch Nutzen und möglichst keinen Schaden bringt“. Das„Blut der Landschaft“ nannte Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Stricker, Technische Hoch- schule Karlsruhe, Vorsitzender der„Vereini- gung Deutscher Gewässerschutz“, in einem Vortrag über„Technische und biologische Probleme am oberen Rhein“ das Wasser, des- sen Segen nur durch enges Zusammenwirken von Ingenieur und Biologe der Menschheit erhalten bleiben könne. Jeder Eingriff in den natürlichen Abfluß des Wassers rufe an an- derer Stelle unerwünschte und oft schädliche Reaktionen hervor. Dieser relativ spät er- kannten Erscheinung könne heute nicht ge- nug Aufmerksamkeit gewidmet werden. Nach Prof. Stricker nienmt unter den Flüssen Europas auf Grund der wechselvol- len Gestaltung seines Laufes und seiner Be- deutung als Träger des Wassergüterverkehrs der Rhein eine besondere Stellung ein. Zwölf Kraftwerke mit einer theoretisch möglichen Höchstleistung von zusammen 817 000 PS und 3,3 Milliarden Kilowattstunden seien im oberen Rhein„zuhause“ oder geplant. Durch diese Stauwehren und die Anordnung der Staustufen seien Störungen des„Geschiebe“ haushaltes“ und biologisch ernste Konse- quenzen(Störungen des„biologischen Gleichgewichts“, Entziehung von Sauerstoff in den tieferen Flußlagen, Fischsterben, Faulschlammbildung, vielleicht Vergiftung des Grundwassers durch Eisen- und Man- ganbakterien usw.) möglich und teilweise wahrscheinlich, denen Technik und Wissen- schaft gemeinsam begegnen müßten. Besonders wichtig sei es, den„oligotro- phen“(an Mikroben und darum verschmut- zenden Substanzen armen) Charakter des Bodensees zu erhalten und dafür zu sorgen, daß er durch weitere Industrialisierung und Belastung mit Abwässern nicht„eutrophiert“ (Vverschmutat) werde, da er als größter Was- serspeicher Süddeutschlands für die Trink- Wasserversorgung unentbehrlich sei. Das ständig fortschreitende Absinken des„rhei- nischen“ Grundwasserspiegels lasse die ge- fürchtete Versteppung der Rheinebene heute schon nicht mehr als Utopie erscheinen. Zur Vermeidung dieser Gefahr müsse der stark verkürzte Kreislauf des Wassers verlängert und ein Zustand erreicht werden, bei dem die Industrie kür ihren laufenden Bedarf dem 1 kein Grundwasser mehr zu entziehen rauche. Prof. Stricker kam dann auf die Versal- zung zu sprechen, die die Wasserversorgung der Rheinstädte gefährde. Eine weitere Ge- kahr stelle die Verpilzung dar(durch Ab- Wasserbakterien, die der Eigenreinigung des Wassers entgegenarbeiten und ihm Sauer- stoff entziehen), und das„Pilztreiben“ im Rhein habe bereits einen Umfang angenom- men, der bei einer Durchschnittswasserfüh- rung von 700 Kubikmeter pro Sekunde im Tag zwischen Karlsruhe und Mannheim acht, bei Oppenheim 65 und bei Mainz sogar 125 Tonnen(„Pilze“) ausmache. Ohne FHilfsstellung durch die Biologie werde es der Technik nicht gelingen, die schöpferische Harmonie im Landschaftskos- mos zu erhalten, meinte Prof. Strickler. rob Stadtgeschichte“. Anschließend Monatsver- sammlung. „Psychologie der Geschlechter“, Die Vor- tragsreihe wird am 28. November 19.30 Uhr, in der Wirtschaftshochschule mit dem Vor- trag von Dr. A. Mayer über„Das Wesen der Liebe“ fortgesetzt. Wir gratulieren! Jakob Moser, Mann- heim- Waldhof, Spiegelfabrik 221, wird 14 Maria Reichelt(Anschrift ist leider nicht be- kannt) wird 77 Jahre alt. Konrad Wagnen, Mannheim-Feudenheim, Kirchbergstraße 10, begeht den 385., Richard Taute, Mannheim- Feudenheim, Eberbacher Straße 52, den 88 Geburtstag. Katharina Bräunling geb. Zeph Mannheim-Neckarau, Neugasse 4, kann 3 eine 25 jährige Tätigkeit bei Firma Johann Schreiber zurückblicken. „Liederpalme“ bog sich im Sturm Eg war ein großer kunterbunter Abend des Männergesangvereins„Liederpalme Was da am Samstagabend den großen 82 des„Zähringer Löwen“ bis zum Ueberlaufen mit gutgelauntem Publikum füllte, Wertes Roos als Vorstand schuf einen Zustand, bel dem die Versammlung kopfstand. f Der Männerchor lieg das„einsame Gli. chen“ und andere Melodien 80 harmonisch erklingen, daß man zu begreifen begann Warum es die„Liederpalme“ zu einem be- sonders grünen Zweig gebracht hat, Hilde. gard Blaumer versetzte ihre geschmeidigen Stimmbänder mit Lehar-Liedern in weniger klangvolle Schwingungen, un Schwung lag auch in den tänzerischen 1 8 bietungen der kleinen großen Helga Scherdel Erstklassige kabaretftistische Unterhaltuns brachte der zweite Teil, über dem 1 Paulsen die Sterne seines Ensembles. einer für rechtsrheinische Nachtlebenswels heiten selten gesehenen Leuchtkraft àul⸗ gehen lieg. 1 n Sopranistin Inge Vesten ließ Nachtigalle in sich singen, die durch ein Mikropnos noch an Klangfarbe gewonnen hätten.. tel Bies, die(wie ihre„Vorsängerin“ un später unter der Etikette„Die Akkords 45 sammen mit ihr) ihre Seemanns- und an 8 ren Lieder über haushochgehende. stürmischen Applauses segeln ließ, verstan 5 es besser, hre Darbietungen an den 1 und die Frau zu bringen, Last, but. not 1 Ludwig Schilling, der seine pfälzische Vol mn komik in bestechendem Stil auf den Raden ausgekochtester Gestik und Mimik über Bretter rollen lieg, Kontir 20 Hei Lehre: drei a lang 1 eist, de nielten Omnib Stu Dienst. ralölwe keit, d Arbeit, vor: de Auf War de des 1 10 setzlick zu ein order Mit entlass dreijab Unge! berufli warte walter. Zunäck kräkte gesamt terricht diese m üben ten die ſerstüt Nac Abschl rufs- Fertig! prükun den in kungen ür die angese Sch Fre dem Re vald d fert. O e Nr. 26 — 1 en Som ⸗ 1 irg rheriget ibeamtz Zleichen voll ab. ich aut Metern das ge. sschank i einer da ver- Alehitz, nir halt Laschen, Die Be. agte dige E, ledig- Zu stel⸗ in ist ez Akt“, wis gte aut Abarten n eben- ie blieb d mußte zu hart, ekängni ien viel, e Strate die dur Enter lex 1 ant dehl er. Hat biz Lannhei⸗ ewohnt, „Spion daunter e Hand en der sie am tel ein · 1 dieses Oktober 5 Hotel- ete am lle nach it mit ch gent eggehen ck sein n Hotel it ame · ihrt. sel in dem emeinen und an⸗ le nicht, Polizel Ermitt- uzlellen. en Um- ne Mäc Staats gespro- mittel blauen en Fin⸗ en Woll. mnheim Namen natsver⸗ Die Vor- 30 Unt, m Vor- sen der Mann- ird 1 icht be⸗ Wagner, raßhe 10, mheim⸗ den 89. 0. Zepß, ann a Johann Abend palme“ 55 Saal erlaufen Werner nd, bel 1. und n Dar. cherdel. haltung n Mas des mit nsweis⸗ t auf⸗ tigallen rophon Trau- 1% un ds“ Zu- ande- Wellen erstand Mann )t least Volks- Rädern her die MORGEN Seite 5 . 274 Donnerstag, 27. November 1952 —— Bekordbesuch Im Schwetzinger Schloßgarten Schwetzingen. Der Schwetzinger Schloß- ten ist in diesem Jahr von 415 000 Men- 5 besucht worden. Damit konnte der Schloßpark eine in seiner zweihundertjäh- ngen Geschichte noch nie erreichte Rekord- besucherzah! verzeichnen. In den Vor- liegssſahren wurde ein durchschnittlicher gesuch von rund 220 000 Menschen im Jahr erreicht. Regierungsbaudirektor D Külmel Karlsruhe) gab bekannt, daß der Schwet- Anger Schloßgarten von vielen Besuchern as eine der gepflegtesten Schloßanlagen des Kontinents bezeichnet worden sei. Zwei Heidelberger aus der Haft entlassen Heidelberg. Der 53jährige Heidelberger Lehrer Kar! Wittmann, der zusammen mit drei anderen Heidelberger Bürgern jahre- lung in einem Gefängnis in Bordeaux fest- gehalten wurde, traf am Montag in Heidel- berg ein. Am gleichen Tage wurde aus dem Friegsverbrechergefängnis in Landsberg son den amerikanischen Behörden der 42 Jahre alte Heidelberger Dr. Hermann Dek- ber-Freysing entlassen. Ein amerikanisches Gericht hatte ihn nach Kriegsende zu einer angjahrigen Gefängnisstrafe verurteilt. Wieder Kurse in Gamburger „Bauernhochschule“ Tauberbischofsheim. Auf der Gamburg im Landkreis Tauberbischofsheim begannen zor einigen Tagen wieder Kurse für Bauern und Bäuerinnen im Alter von 18 bis 1 Jahren. Auch Nichtbauern, die an den Berufsfragen des Landvolks interessiert end, können daram teilnehmen. Die Gam- burger„Bauernhochschule“, die einzige rer Art im badischen Frankenland, will zich in diesen Kursen müt der Welt des Bauern, der Heimgestaltung und der länd- ichen Bevölkerung beschäftigen. Die Kurse, die bereits in den Vorjahren regen Zu- spruch fanden, werden während der Win- termonate veranstaltet. Vereiste Drähte hemmen Straßenbahnverkehr Freiburg. Durch das naßkalte Wetter varen am Dienstagabend auf einer Teil- strecke der Freiburger städtischen Straßen- bahn die Oberleitungsdrähte so sehr ver- est, dab die Wagen keinen Strom mehr er- nlelten. Der Verkehr mußte daher mit Omnibussen aufrecht erhalten werden. Cottu-Archiv dem Schiller-Nutionulmuseum feierlich übergeben Handschriftensammlung des Verlegers Cotta umfaßt 25 000 Briefe und Manuskripte von Dichtern und Schriftstellern Marbach. In Gegenwart von Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier und zahl- reicher Vertreter des öffentlichen, besonders des kulturellen Lebens fand am Diens- tagnachmittag in Marbach die feierliche Uebergabe der Cottaschen Handschriften- sammlung durch die Herausgeber der„Stuttgarter Zeitung“, Josef Eberle und Dr. Erich Schairer, an das Schiller-National museum statt. Zum Schluß der offiziellen Feier wurde die Uebernahme der Handschriftensammlung in die Obhut des Schiller Nationalmuseums formell durch Unterzeichnung der Leihgabeurkunde vollzogen. Die Handschriftensammlung umfaßt 25 000 Briefe und Manuskripte von Dichtern und Schriftstellern, die zu dem großen schwäbischen Verleger Johann Friedrich Cotta in Beziehungen standen. Die Manuskripte tragen erlauchte Namen wie Goethe, Schiller, Fichte, Wieland, Kleist, Jean Paul, Kerner, Hauff, Humboldt, Heine, Mörike, D. F. Strauß und Hegel. Die Herausgeber der„Stuttgarter Zeitung“ haben es mit dem Ankauf der Handschriftensammlung verhindert, daß wertvolle Hand- schriften deutscher Dichter und Denker ins Ausland verkauft werden. Der Präsident der Deutschen Schiller Gesellschaft und Leiter des Schiller-Na- tionalmuseums in Marbach,. Professor Dr. Erwin Ackerknecht, nannte das Ereignis der Uebergabe der Handschriftensammlung einen der großen Tage des Schiller Nationalmuseums. Er teilte mit, daß damit dem Museum der nach Umfang wie nach imerem und äußeren Wert gewichtigste Zuwachs an Handschriftenschätzen zuteil geworden sei. Dr. Ackerknecht wies ferner darauf hin, daß das aus den Mitteln der „Stuttgarter Zeitung“ erworbene Cottasche Verlagsarchiv dem Museum als Dauer- Leihgabe überlassen worden sei. Er ver- sprach, daß der riesige Bestand nach bestem Wissen und Gewissen der Wissen- schaft und der Volksbildung erschlossen werden solle. Die Handschriftensammlung soll im Frühjahr kommenden Jahres durch Werber für die Fremdenlegion um Werk? Neun junge Männer verschwunden Eßlingen. Neun junge Männer. im Alter von 17 bis 21 Jahren, sind in den vergange- nen acht Wochen im Kreis Eglingen aus dem Elternhaus verschwunden., ohne sich vorher zu verabschieden. Von fünf jungen Leuten ist inzwischen aus Sidi bel Abbes(Algerien) die Nachricht eingetroffen, daß sie bei der französischen Fremdenlegion seien. Von den anderen vier, von denen ein Einundzwanzig- jähriger und ein Siebzehnjähriger erst am Dienstag verschwunden sind. fehlt jede Spur. Die fünf jungen Leute, die bei der Frem- denlegion gelandet sind. stammen alle aus der Gemeinde Wernau. Eine der Mütter, die mit ihren beiden noch nicht 12 Jahre alten Kindern auf den Verdienst des 19 jährigen Sohnes angewiesen ist, weil der Mann im Sommer dieses Jahres tödlich verunglückte, schrieb Bittgesuche an die deutsche und die französische Regierung, ihren Sohn wie- der freizugeben. Bisher hat sie keine Ant- wort erhalten. Zwei 17jährige Jungen aus Neuhausen Tunkwpaurt- ein Berul für fixe Jungen Eine neue Chance für die schulentlassene Jugend Stuttgart. Zum erstenmal stellte sich am Dienstag in Stuttgart in einem großen Mine- nalölwerk ein neuer Beruf der Oeffentlich- keit, den Vertretern des Wirtschafts- und Aubeitsministeriums und den Berufsschulen Vor: der Beruf eines Tank warts. Ruf Betreiben der Kraftstoffindustrie war der Beruf des Tankwarts durch Erlaß deß, Bundeswirtschaftsministeriums vom 15. August 1952 vom Anlernberuf zum ge- betzlich anerkannten Lehrberuf, und zwar zu einem kaufmännischen Beruf, erhoben orden. a Mit diesem Beruf eröffnet sich der schul- entlassenen Jugend eine neue Chance. Nach dreijähriger Ausbildung werden die Lehr- inge Tankwarte. Im Rahmen der weiteren beruklichen Entwicklung können die Tank- Farte zu Obertankwarten, Tankstellenver- haltern und Tankstellenbesitzern aufrücken. lunächst überwachen qualifizierte Lehr- kräkte der Mineralöl gesellschaften noch die gesamte Ausbildung und erteilen selbst Un- kerricht. Es ist jedoch in Aussicht genommen, diese Ausbildungstätigkeit den Berufsschulen u übertragen. Dabei werden die Gesellschaf- len die Berufsschulen mit allen Mitteln un- ferstützen. Nach Beendigung der Lehrzeit erfolgt die Abschlußprüfung vor der zuständigen Be- wle und Handelskammer, die sich in eine ertigkeitsprükung und in eine Kenntnis- rükung gliedert. Während der Lehrzeit wer- len in bestimmten Abständen Zwischenprü- lungen eingeschaltet. Die Berufsaussichten lür diesen neuen Beruf werden als sehr gut angesehen. Schnee verhältnisse sind schlechter geworden en Regen haben sich im ganzen Schwarz- ald die Wintersportverhältnisse verschlech- ert. Oberhalb 700 Meter ist Allerdings noch — Freiburg. Durch Tauwetter und anhalten- eine geschlossene Schneedecke vorhanden, doch werden bei Temperaturen über Nulli Grad auf Naß- oder Pappschnee bis in die Gipfellagen nur mäßige Wintersportverhält- nisse angetroffen. Das Tauwetter und die Regenfälle werden auch in den nächsten Tagen anhalten. Feldberg: 100 em Pappschnee, Sport mäßig, + 3; Schauinsland: 70 em Naßschnee, mäßig, 4 7; Hinterzarten: 50 em Pappschnee, mäßig, 4 2; Schönwald-Schonach: 80 em Pappschnee, mäßig, I; Hornisgrinde: 55 em Pappschnee, Null Grad; Ruhestein: 55 em Pappschnee, mäßig, Null Grad. Fünf schrieben jetzt aus Algerien auf den Fildern verließen vor etwa 14 Tagen eines Abends das Haus, mit dem Bescheid. daß sie gleich wieder kommen würden. Von beiden fehlt seitdem jede Spur. Beide waren mehrere Male auf der Straße mit einem unbekannten Manne gesehen worden. Von den Familien der verschwundenen jungen Leute wird durchweg erklärt,. daß die Söhne keinen Anlaß gehabt hätten., das Elternhaus zu verlassen. Die Bevölkerung vermutet. daß im Kreis Eßlingen Werber für die Fremdenlegion am Werk sind. 8 Höflichkeitspatrouille in Göppingen Göppingen. Im Stadtgebiet von Göppin- gen sind amerikanische Soldaten mit einer neuen Armbinde aufgetaucht. Ein Offizier und zwei Sergeenten tragen grüne Arm- binden mit den gelben Buchstaben F, einer Abkürzung für Couftesy-Patroul, zu deutsch Höflichkeitspatrouille. Diese neue Patrouille hat nichts mit der Militärpolizei zu tun. Sie ist zwischen 19 und 24 Uhr in den Straßen und Lokalen der Stadt zu sehen und soll die Gls allein schon durch ihre Anwesenheit daran erinnern, sich in der Oeffentlichkeit korrekt zu benehmen und auch darauf zu achten, daß sich die Uniform immer in Ordnung befindet. So knöpfen denn die amerikanischen Soldaten beim Auftauchen der CPS ihre Jacken 2u, ziehen die Krawatten hoch und nehmen die Hände aus den Taschen. Ueber die Aufgabe der Höflichkeitspatrouille sagte deren Füh- rer, ein Oberleutnant:„Wir Wollen unsere Soldaten nicht gleieh anzeigen. sondern ihnen kameradschaftfich sagen, daß sie sicli in der Oeffentlichkeit nicht gehen lassen dürfen. Wir sehen auf diese Dinge deshalb So genau, weil die Zivilbevölkerung die Sol- daten oft genug nach solchen Kleinigkeiten einschätzt.“ eine Sonderausstellung der Offentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Herausgeber der„Stuttgarter Zei- tung“, Josef Eberle. erläuterte die Absicht dieser Leihgabe, indem er den Sinn des Sammelns, Ordnens und Bewahrens in un- serer Zeit beschrieb. Ueber die Handschriftensammlung sagte Josef Eberle, daß es in der deutschen Gei- stesgeschichte des letzten Jahrhunderts kaum einen Namen gebe, der nicht in der Sammlung vertreten sei. Er wies ferner darauf hin, daß in der Sammlung immer noch ungezählte ungehobene Schätze ruh- ten. Zum Schluß seiner Rede huldigte er dem großen Verleger Cotta, der für Deutsch- land in der Blüte seines Geistes den kul- turellen Mittelpunkt dargestellt habe. Er sprach den Wunsch aus, daß sich endlich eine berufene Feder für eine Biographie Johann Friedrich Cottas finden möge. Diese Biographie müsse ein Denk- und Dankmal seiti für diesen Schwaben und die Inschrift tragen: Cotta, dem Großen“. Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier überbrachte die herzlichen Glückwünsche der Staatsregierung für die Uebergabe der Cottaschen Handschriftensammlung. Die Bedeutung dieser Sammlung könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, sagte Dr. Maier. Die stattliche Hilfe für das Schiller-Museum werde noch angefeuert werden, nachdem es um solch ein Kleinod bereichert worden sei. Die Landesregierung ergreife diese Gelegenheit, um den Her- ausgebern der„Stuttgarter Zeitung“ für ihre großzügige, hochherzige und gemein- nützige Handlungsweise zu danken. Eine außergewöhnliche Leistung sei hier er- bracht, die die Anerkennung und Hochach- tung der ganzen Oeffentlichkeit hervorrufe. Ministerpräsident Dr. Maier schloß mit dem Wunsche, daß dieser vorbildliche Geist im Lande Friedrich Schillers immer erhalten bleiben möge. Fragen der deutschen Rechtschreibung Konstanz. Vertreter Deutschlands, Oester- reichs und der Schweiz behandelten von Freitag bis Sonntag in Konstanz Probleme der deutschen Sprache, vor allem der Recht- schreibung. In wichtigen Punkten soll, wie von Tagungsteilnehmern mitgeteilt wurde, eine„erfreuliche und aussichtsreiche Ueber- einstimmung“ erzielt worden sein. Die Strufunträge im Standgericht- Prozeß Würzburg. Im Prozeß gegen das„Flie- gende S andgericht Helm“ beantragte der Staatsanwalt gegen zwei Angeklagte hohe Zuchthausstrafen und gegen die beiden anderen Gefängnisstrafen. 5 Die Angeklagten werden beschuldigt, in der letzten Kriegsphase in Süddeutschland in mindestens drei Fällen desertierte oder von der Truppe versprengte deutsche Sol- daten zum Tode verurteilt zu haben. Die Urteile wurden kurz darauf vollstreckt. Der Antrag gegen den ehemaligen Leut- nant Walter Fernau lautet auf zwölf Jahre Zuchthaus und gegen den ehemaligen Leut- nant Engelbert Michalsky auf sechs Jahre Zuchthaus, bei beiden wegen gemeinsamen Totschlags. Für den früheren Hauptfeld webel Walter Burre und den ehemaligen Leutnant Heinrich Stumpf beantragte der Staatsanwalt vier Jahre und drei Jahre Gefängnis. Bei ihnen sei nur bedingter Vor- satz zum Totschlag anzunehmen. Die Anklage der Rechtsbeugung ließ der Staatsanwalt fallen, da die Standgerichts- verfahren erwiesenermaßen gar nicht recht- liche Verfahren waren., eine Rechtsbeugung also nicht begangen werden konnte. Oberbürgermeister erspielte als Pianist 19 000 Mark Freiburg. Rund 19 000 DM erspielte Frei- burgs Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hoffmann als Pianist in einem Sonderkon- zert des Philharmonischen Orchesters zu Gunsten des Ausbaus des Freiburger Stadt- theaters. In dem Konzert spielte Dr. Hoff- mann den Solopart in Haydns Klavierkon- zert und in dem Klavierkonzert g-moll von Mendelssohn- Bartholdy. Der Oberbür⸗ ger meister zeigte sich als meisterhafter Virtuose und erntete in dem vollbesetzten Haus starken Beifall. Dr. Hoffmann hat in den letzten Jahren schon wiederholt in Sonderkonzerten für den Wiederaufpau des großen Hauses der Städtischen Bühnen Freiburg gespielt. Er dürfte unter den Oberhäuptern der deut- schen Großstädte wohl der einzige sein, der durch einen eigenen künstlerischen Beitrag Mittel für den Wiederaufbau einer Kulturstätte beschafft. Vierzig Jahre Kraftfahrer ohne Unfall Buchen. Die Verkehrswacht Buchen konnte dieser Tage eine seltene Auszeich- nung verleihen. Einem Seckacher Kaufmann wurde für vierzigjähriges unfallfreies Fahren die von der Bundesverkehrswacht gestiftete Medaille in Gold mit Eichenlaub überreicht. Der Stund der Flurbereinigung in Südwestideutischlund Etwa 1, 2 Millionen Hektar Land müssen noch umgelegt werden Stuttgart. Im Gebiet von Baden-Württem- berg müssen nach einem Bericht des Land- Wirtschaftsministers Friedrich Herrmann vor der Verfassunggebenden Landesversamm- lung etwa 1 230 000 Hektar landwirtschaft- licher Flächen noch bereinigt werden. Das sind mehr als die Hälfte der insgesamt rund zwei Millionen Hektar Bandes, die in Baden- Württemberg land wirtschaftlich genutzt wer- den. Bei den Feldbereinigungsämtern des südwestdeutschen Bundeslandes sind zur Zeit 700 Beamte und Angestellte beschäftigt. Mit diesen Fachkräften können jährlich etwa 22 000 Hektar Landes bearbeitet wer- Ein Jahr orgunisierter Kumpf gegen Schwurzurbeit Arbeitsamt konnte 17 700 DM zu Unrecht bezogene Unterstützungen zurückfordern Ludwigshafen. Aus der Erkenntnis, daß das Wirtschaftsleben vor allem in Zeiten größerer Arbeitslosigkeit durch das Auftre- ten von Schwarzarbeit erhebliche Beein- trächtigungen erfahren kann, entschloß sich das Bundesarbeitsministerium, die Bildung von Ausschüssen zur Bekämpfung von Schwarzarbeit zu empfehlen. Aus dieser Zielsetzung heraus folgert die Erkenntnis, daß alle an der Bekämpfung der Schwarzarbeit interessierten Stellen so- fort nach Feststellung eines Schwarz- arbeitsfalles hiervon Kenntnis erhalten, um dadurch zur Wahrnehmung ihrer Interes- sen in der Lage zu sein. Hierdurch wird vermieden, daß zum Beispiel ein Schwarz- arbeiter von einem Gericht zu einer ver- hältnismäßig geringen Geldstrafe verurteilt wird, während die Hauptgeschädigten, wie Finanzverwaltung, Sozialversicherungsträ- ger und Arbeitsverwaltung keine Gelegen- heit zur Geltendmachung ihrer berechtigten Ansprüche haben. Unter Berücksichtigung dieser Gesichts- Punkte erfolgte vor nunmehr Jahresfrist die Bildung von Ausschüssen in Ludwigshafen kür den Bezirk des Hauptamtes und in Frankenthal für den Bezirk der Nebenstel- len Frankenthal und Grünstadt. Die Vertreter in den Ausschüssen waren sich aber auch darüber im klaren, daß die Bekämpfung der Schwarzarbeit äußerst schwierig sei. Einmal stehe das Handwerk der gesamten Angelegenheit mehr oder we- niger tolerant gegenüber. Zum anderen würden die Strafverfolgungsbehörden unter dem Gesichtspunkt, daß es sich bei Schwarzarbeit um Uebertretungen und Ver- gehen handle, bei denen regelmäßig mil- dernde Umstände anzunehmen sind, Stra- fen aussprechen, die in keinem Verhältnis zu der Schwere des Vergehens stehen. Um so erfreulicher ist heute die Fest- stellung, daß durch die Mitarbeit der Straf- ver folgungsbehörden im Ausschuß eine Wandlung in der Auffassung der Richter festzustellen ist und verschiedendlich aus- gesprochene exemplarische Bestrafung we⸗ sentlich zur Eindämmung der Schwarzar- beit beigetragen haben. Die von den einzelnen im Ausschuß ver- tretenen Behörden festgestellten Schwarz- arbeitsfälle erstrecken sich im wesentlichen 1. auf Arbeiten, die von einem Unter- stützungsempfänger verrichtet wurden; 2. auf Arbeiten, die ausgeführt wurden mit dem Ziel, das daraus resultierende Ein- kommen der Entrichtung von Steuern oder Sozialversicherungsbeträgen zu entziehen, 3. auf Arbeiten, die unter Außerachtlas- sung oder Umgehung erforderlicher Voraus- setzungen durchgeführt wurden. Der Unterstützungsmißgbrauch, der fast ausschließlich durch Vertreter des Arbeits- amtes festgestellt wurde, konnte eingeengt Werden. Gleichzeitig wurden besonders im Sommer tägliche Meldekontrollen durchge- führt. Insgesamt konnten bisher 405 Fälle weiterverfolgt werden. Durch diese Tätig- keit konnten insgesamt 17 768.20 DM an zu unrecht bezogener Unterstützung zurück- gefordert werden. den. Bis zum Abschluß der Flurbereinigung in Baden- Württemberg würden also mehr als 50 Jahre vergehen, wenn das gegen wär⸗ tige Tempo in der Feldbereinigung beibehal- ten und das Personal bei den Feldbereini- gungsämtern nicht wesentlich vermehrt werde. Landwirtschaftsminister Herrmann hält zumindest eine Verdoppelung des Per- sonals für notwendig. 8 Gegenwärtig sind in Baden- Württemberg 520 Umlegungsverfahren für eine Gesamt- fläche von 200 000 Hektar angeordnet. Da- neben liegen aus 301 Markungen Umlegungs- anträge für zusammen 105 000 Hektar vor, die jedoch wegen Ueberlastung der Feld- bereinigungsämter bis auf weiteres zurück gestellt werden mußten. Die Beschleunigung der Flurbereinigung, die in der Sitzung der Landes versammlung als das Problem Nr. 1 der Landwirtschaft bezeichnet wurde, ist eine reine Kostenfrage. Nach dem Haushaltvoranschlag ist für das Jahr 1952 an staatlichen Zuschüssen für die Umlegung der Betrag von 6.7 Millionen DM vorgesehen. Aber allein der Ausbau des Wege- und Gewässernetzes berechnet sich kür den Hektar umzulegendes Land auf 350 DM. Das sind bei der gegenwärtigen Jahresleistung von 22 000 Hektar Bereini- gungsfläche 7,7 Millionen DM. Da 60 Prozent der Umlegungskosten vom Bauern getragen werden müssen, verbleibt dem Land als jährlicher Anteil am Ausbau des Wege- und Gewässernetzes der Betrag von drei Millio- nen D-Mark. Beim Goldschmuggel verhaftet Bregenz. In Bregenz wurden dieser Tage zwei Schweizer verhaftet, die einen Gold- barren im Werte von 40 000 Schilling über die schweizerisch- österreichische Grenze ge- schmuggelt und dann versucht hatten, ihn zu verkaufen. Durch die Festnahme der beiden Schweizer kam man auf die Spur einer weitverzweigten Goldschieberbande. olaos qußere Gewand, in dem sich die Texds nunmehr prösentiert. Ihre in den Forben Weiß, Rot und Gold strahlende neue fackung ist Symbol för eine Zigorette von ungewöhnlich brillantem, lebhoffem Charakter, duftiger Milde und ausgesprochener Eigenart. ee 7 e 2 eee eue ee be, MORGEN Donnerstag, 27. November 1982 Nr. — Beilte 3 Erster Mexiko-Fahrer wird am Samstag erwartet Als erster Augenzeuge der„Carrera Pan- americana“ wird am Samstag der Rennkerzen- Spezialist Oberingenieur Bamminger wieder in Deutschland eintreffen. Bamminger, der bei keinem großen Rennen auf der Welt fehlt, gilt als größte Kapazität auf dem Gebiet der„Ker- zen wissenschaft“. Die Rückkehr der siegreichen Mercedes- Mannschaft aus Mexiko wird voraussichtlich Ende nächster Woche erfolgen. Genaue An- gaben konnte das Untertürkheimer Werk noch nicht machen. Die Mercedes-Fahrer werden vorausichtlich wieder auf dem Flughafen in Stuttgart-Echterdingen landen. Auch die Rück- kehr der Porsche-Fahrer steht noch nicht fest. Sie werden in Frankfurt eintreffen. Herberger in London Bundestrainer Herberger reiste am Dienstag zusammen mit dem Vorsitzenden des DFB- Splelausschusses, Hans Koerfer, nach London, um dort das Länderspiel England— Belgien zu sehen. Herberger wird auch Anfang Dezember nach Spanien fahren, um ein aufmerksamer Beobachter der spanischen Mannschaft zu sein, die am 7. Dezember gegen Argentinien und am 28. Dezember gegen Deutschland spielt. England— Belgien 5:0 Englands Fuß ballnationalmannschaft kam am Mittwoch vor 55 000 Zuschauern im Londo- ner Wembley- Stadion im Länderspiel gegen Belgien zu einem überlegenen Sieg mit 3:0 Toren, Die Engländer führten bei Halbzeit 2:0. Zeno Colo will aktiv bleiben Der Doppel- Weltmeister von 1950(Abfahrt und Riesen- Slalom). Zeno Colo(Italien), hat seinen Plan, nach dem Olympiasieg auf der mörderischen Abfahrtsstrecke in Norefjell dem Rennsport valet zu sagen, geändert. Der Welt bester Abfahrtsläufer hat den italienischen Ski-Verband um Starterlaubnis als Rennläu- fer ersucht. Der Verband wird allerdings noch den„Fall Colo“ zu untersuchen haben, dem Staatspräsident Juan Peron gab das Startzeichen Sieenbergen gewann erste Clappe in Negentinien Die deutschen Fahrer mit Weltmeister Müller kamen auf Platz 28/ 15 Mannschaften mit 75 Fahrern auf der Reise Bei 30 Grad Hitze wurde am Dienstag die erste Etappe der ersten argentinischen Radrundfahrt ausgefahren, die einen sicheren Sieg des belgischen Exweltmeisters Rik van Steenberger brachte. Der Belgier Strecke zwischen der Hauptstadt Buenos fuhr die 227 km lange, durchweg ebene Aires und Pergamino in 5:47:17 Stunden, was einer Durchschnitts- Geschwindigkeit von rund 39 kmist entspricht. Van Steen- bergen ließ seine Verfolger im Ziel um zwei Minuten hinter sich und geht damit als Träger des„himmelblauen Trikots“ auf Venda do Tuerto(148 km). Den zweiten Platz auf der ersten Etappe sicherte sich im Spurt der Franzose Charles Coste vor den Argentiniern Jorge Valmitjana und Oscar Rosato in 5:49:58 Stunden. Hinter den Argentiniern Saul Crispin, Oscar Muleiro, Miguel Sevillano folgte als dritter Europäer van Steenbergens Landsmann Stan Ockers auf dem achten Platz. Von den drei deutschen Fah- rern Heinz Müller, Ludwig Hoermann und Karl Weimer, die zusammen mit den Hollän- dern Henk Faanhoff und Gert Voorting eine der insgesamt 15 Mannschaften bilden, konnte Sich keiner im Vorderfeld placieren. die zweite Etappe von Pergamino nach Das Rennen war am Vormittag in Buenos Aires von Präsident Juan Peron auf dem Plaza de Mayo unter dem Jubel einer großen Men- schenmenge gestartet worden und führte zu- nächst noch neutralisiert durch die Straßen der Stadt. Erst am Stadtrand begann das eigent- liche Rernen, an dem sich 75 Fahrer aus Ar- gentinien, Belgien, Italien Frankreich der Schweiz, Luxemburg und Deutschland beteili- gen. Beim Start waren neben Peron noch zahl- reiche hohe Beamte der argentinischen Regie- rung und die diplomatischen Vertreter der am Rennen beteiligten europaischen Länder ver- Wer ist nächster Gegner von Neinz Neuhaus! Karel Sys steht zur Zei Zu einem Zeitpunkt, wo die Gegnerfrage für Europameister Heinz Neuhaus den Veranstal- tern größte Sorgen bereitet, ist die Aufstellung einer Europa-Rangliste im Schwergewicht immer interessant. Diese Aufgabe ist jedoch deshalb schwierig, weil bei der Einstufung der einzelnen Boxer nicht immer direkte Kampf- ergebnisse zur Verfügung stehen. Jeder Ver- gleich über einen dritten Mann aber ist pro- dlematisch, da gerade bei der Individualität des Boxsports nur der Kampf im Ring über das wahre Stärke-Verhältnis zweier Gegner ent- t über Johnny Williams deshalb, um einen fachlichen Ueberblick über die derzeitige Lage zu geben, und gleichzeitig die Kämpfe aufzuzeigen, die eine weitere Klä- rung brüngen könnten. 5 Hier die Rangliste: Europameister: Heinz Neuhaus Deutschland); 1. Karel Sys(Belgien); 2. Johmny Williams(England); 3. Hein ten Hoff (Deutschland); 4. Werner Wiegand Deutsch- land); 5. Hugo Salfeld Deutschland): 6. Wilson Kohlbrecher(Deutschland): 7. Stefan Olek (Frankreich); 8. Kurt Schiegl(Oesterreich): 9. Tommy Farr(England); 10. Uber Baccilieri treten. Vor dem Start verharrte die vieltau- sendköpfige Menschenmenge in einer Schweige- minute im Gedenken an die vor wenigen Mo- naten verstorbene Gattin des Präsidenten, Evita Peron. Den ersten Vorstoß auf den Straßen der argentinischen Pampas unternahm der Argen tinier Valmitjana. Sein Vorsprung von knapp 300 m, den er sich nach 58 km erkämpft hatte, wurde jedoch bald wieder aufgeholt. Nach 103 kin hatte sich eine 21 Fahrer starke Spitzen- gruppe gebildet, die von van Steenbergen an- geführt wurde. Nach 180 km passierte der Ar- gentinier Saul Crispin als erster die Stadt Arrecife. Auf den letzten 40 km zog van Steen- bergen unwiderstehlich davon und vergrößerte seinen Vorsprung stetig. In Pergamino wurde er bei seinem Eintreffen von den sportbegei- sterten Argentiniern stürmisch gefeiert. Nach der ersten Etappe belegten die drei deutschen Fahrer Heinz Müller, Ludwig Hoer- mann und Karl Weimer mit dem Holländer Voorting und einigen anderen Europäern in einem geschlossenen Feld den 28. Platz. Die Rundfahrt führt in 14 Tagesetappen über eine Gesamtstrecke von 2799 km. Aehnlich wie bei der Tour de France und dem Giro d'Italia gibt es eine Einzel- und Mannschaftswertung. Fin besonderes Problem waren die Unterbrin- gung der Fahrer und der Begleitung in den Etappenorten und die Streckensicherung. Argen- tinisches Militär übernahm die reibungslose Si- cherung der Strecke, und die Behörden erklär- ten sich bereit, in jedem Etappenort Unter- künfte frei zu machen. Kurze Sportnotizen „Tull“(Otto) Harder, Hamburgs Dopulätehe Fußballspieler in den Jahren zwischen 1920 1030, der in 15 Länderspielen 14 Tors gd wurde am 25. November 60 Jahre alt. N Der Bund Deutscher Radfahrer prüft zeit die Gründe für die Nichtteilnahme b Fahrers Ludwig Hörmann sowie für dag scheiden des Weltmeisters Heinz Muller b0 der Mittelmeer-Rundfahrt. meldet der Rad. sport“. 5 Wegen Tätlichkeit wurden Leibfried. matia Worms) und Gläser(Phönix Luduig hafen) für zwei Monate und wegen Schlez richterbeleidigung Steiner(Tura Ludwigsbateg für zwei Wochen gesperrt. Das Nürnberger Eisstadion, das am 28 Wh. vember eröffnet wird, ist für ein Eishocken Auswahlspiel(möglicherweise Deutschland) gegen Italien A, wenn ein Abschluß Zustand kommt) vorgesehen. Die stärksten Oesterreicher beim Eröffnung Torlauf auf dem Zugspitzplatt am 30. Noetz. ber sind die Mitglieder der Kernma Fritz Huber, Toni Sailer, Anderl Molterer ug Rosl Sailer. Am Montevideo-Pokal, den die beiden fl. renden Fußballvereine Uruguays, Penarol u Nacional, veranstalten, wird auch Dynamo 2 greb teilnehmen. Daneben hat sich Dymm Moskau ebenfalls beworben, doch sind d manziellen Bedingungen der Russen noch nid bekannt. Ein Länderspiel gegen Argentinien pla Frankreich für den 1. Januar 1953. Wird dies Plan durchgeführt, so mussen die französische Professionals zwischen 21. Dezember und“ Januar fünf Spiele bestreiten. Die Judo-Europameisterschaften, an dens auch wieder die deutschen Judospieler teilneh men, werden am 9./ 10. Dezember im Pari Palais des Sports ausgetragen. Seitugwoche 19053 wieder mii floruegen * VVT a Eiftrans 90 TZwangs versteigerung N Im Zwangsweg versteigert das Notariat am: 4 5 Mittwoch, dem 14. Januar 1953, um 14.30 Uhr, in seinen Diensträumen in Mannheim, schloß. linker Flügel, Zimmer 129, das Grundstück des Hermann Siefert und dessen Ehefrau Frieda Siefert geb. Weiß in Mannheim- Waldhof, auf Gemarkung Mannheim. Die Versteigerungsanordnung wurde am 2. August 1951 im Grundbuch vermerkt. Rechte, die zur selben geit noch nicht im Grundbuch ein- Setragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Auf- Ang. u. Nr. P 69237 an d. Verl. 5 kleinere Vergehen gegen die Amateur-Grund- scheiden kann. Wern wir trotzdem den Ver-(Itallen). 4 5 5 5 7 sätze nechgesagt Kerden. such einer Rangliste unternehmen, dann allein Wenn die EBU nach dem Verzicht von 8 Starten die„Könige der Schanzen“ auch in Deutschland' 0 Zahnms, N ee ede, ee Kein Land hat eine leistungsmäßig so gegenüber den Skiflug- Versuchen. Um a fü 1 äh 00* 1. 1. 5 5. 5 0 3 en N e er starke Spitze und große Breite an Skisprin- überraschender wirkte die Teinnahme norm Ev Flame hat seit seiner Rückkehr nach Europa gern wie Norwegen. Bei den 19. Weltmeister- gischer Spitzenspringer an der Oberstdoh 8 2 2 2 2 vor fast zwel Jahren nur eine Niederiage in schaften stellten die Skandinavier 14 Sieger, Skiflug-Woche 1952. Nach diesen Versudg Englische Spitzenfahrer auf italienischen Maschinen e neter Pes ursteittene Prrelf nan waer der, grinsen wrden ae lden nt. ee e ene nne en Oe 8 a. Dortmund, das Neuhaus zum Europameister mal den Titel gewann. Nur zweimal ist Mit- meister Hanz Björnstad, den Olympiasieg Wird auch Geoff Duke bei Gilera„einsteigen?“ mchte. Gerade seine jüngsten K.0.-Siege aber teleuropa in dieser Liste vertreten. Der in der nordischen Kombination Simon dag, ö zeigten, daß sein Resktionsvermögen immer deer e. 1925 1 5—. vik, Halvor Naes 5 Sverre Stallvik. Wen 5 b no lanzend ist. Die Achillesverse des Fla- Bradl gewann 1999 in Zakopane. Schweden auch nicht alle Bedenken und Ressentiment Mit recht gemischten Gefühlen nahmen bunden hat, sollen von der gleichen 8 5 e 5 n Be 5 und Finnland stellten die restlichen Welt- in den skandinavischen Ländern zerstte die Sportfreunde in England davon Kennt- Fabrik für die nächste Saison 60 000 DM Distanz. Darüber täuscht auch der Antwerpener meister im Spezialsprunglauf. werden konnten, so änderten doch mf nis, daß einige ihrer berühmtesten Renn- geboten worden bein. 1 8 Punktsieg über zehn Runden gegen den Euro- In den skandinavischen Ländern, speziell gebende Kreise ihr etwas voreiliges Ut kahrer, unter innen auch Doppelweltmei- Bein benen bereln eine müder pameister nicht hinweg. Norwegen, verhielt man sich lange reserviert über den Skiflug, der gerade im Norden d ster Geoffry Duke, in der nächsten Sai- Zahl ausgezeichneter englischer Fahrer, 8 öfteren auf Ablehnung stieß. son für italienische Firmen starten wer- lie für italienische Werke starten: Leslie 8 Das Sprin 4 1 1 pringer-Eldorado Norwegen den. Nachdem bereits vor einigen Tagen Graham für My- Augusta, Fergus Ander- 8 2 1 1 r h 1 7 5 verlautete, daß Michael Hawthorn, der son für Moto-Guzzi und Cecil Sandford, Fußball Toto- Tip Pferde-Toto-Tip aue ie 12 kit e 0 ue meteorhaft vom unbekannten Studenten der auf der 125 cem-MV Weltmeister West-⸗ Süd- Block Neuß, Sonntag Unkenrufen zum Trotz— vertreten sein, E 1500 u. zum erfolgreichsten Automobil-Rennfah- wurde. Auch Bill Lomas, der in diesem VfB Stuttgart— 1. FC Nürnberg 12— 1 Samba(Ii. R.) H. Dünschede 1 2— dreiköpfige Mannschaft soll dort und bei I S4. au, rer Großbritanniens aufstieg, im nächsten Jahr mehrfach für NSU fuhr, wurde von Meidericher SV— Schalke 04 1 0—] 2 Lucrece II(2. R) M. Büchler— 2 0 deren Springer- Wettbewerben in Oesterre(ß Jahr einen Ferrari steuern wird, wurde den Augusta-Werken verpflichtet. Phönix Ludwisshafen— Tus Neuendorf 2—— 3 Liebesabend(3. R.) Drechsler 1 2— starten. Zu hoffen bleibt, daß die in ihn nun bekannt, daß der Welt zur Zeit bester Diese Nachrichten lassen darauf schlie- Bayern München— Kickers Stuttgart 0 2 1 4 Goldwasser(3. R.) Starosta—— 0 Faltung kaum erreichten norwegischen a8. LI Rennfahrer, Norton-Werkfahrer Geoff ßen, daß die englischen Spitzen-Rennfahrer STV Horst Emscher— RW Essen 2 1—]; Vigor(4. R.) P. Fuchs— 2 0 die namentlich noch nicht feststehen, àud Duke und seine Team- Kameraden R. die Maschinen, die die Italiener 1953 an SV Waldhof— FSV Frankfurt 1— s Thassilo(4. R.) W. Held— 2 0 über deutsche Schanzen gehen. Armstrong und Dicky Dale ihre Verträge den Start bringen, höher einschätzen als Werder Bremen— Hamburger SV 2—— 7 Burgeff 6. R.) A. Deschner 1—— 3 gekündigt haben. Armstrong, der in die- die Norton-Modelle. Dem Norton-Renn- e Dortmund— Schw.-Weiß Essen 1—— 8 Lichtung(6. R.) Dünschede—— 0 sem Jahr den„Großen Preis von Deutsch- stall blieben treu: Ray Amm und Ken ainz 05— Borussia Neunkirchen 2 1— 9 Marsilius(6. R.) W. Held—— 0 1 land“ auf der Solitude gewann, und Dale Kavanah Die Nationalität der beiden 1. FC Köln— Bayer Leverkusen 1—— 10 Falala(. R.) W. Sonntag— 2 0 Mit dem VfR nach Karlsruhe haben bereits verträge mit Gilera unter- englischen“ Fahrer: Südafrika und EV Engers— Wormatia Worms 1 0— 11 Erlbach(7. R.) J. Starosta— 2— Zum VfR- Spiel gegen Mühlburg/ Phönix schrieben, Duke, der sich noch nicht ge- Australien. 5 8 5 vin 5 1— FEI Ahnenweine. R.] Schwerdtfeger—— 0 kommenden Sonntag fahren Ommibusse, N 8 28 5 PRIX annheim 1 0— E2 Polarwind(I. R.) W. 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Gegen die Festsetzung des höchstzulässigen Gebots steht den Beteiligten die Beschwerde innerhalb von zwei Wochen ab Zustellung dieser Terminsbestimmung an die Stadt Mannheim: Preisbebörde für Grund- stücke- zu. Es ist zweckmäßig. schon zwef Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten e 75 die. aus dem Grundstück be- n sverfolgung m Angabe nach hier schriftlich n ee 5 e ee e Grundstücksbeschrieb: B„ Mannheim, Band 1028, Blatt 30, rbbaur an Lgb.-Nr. 12353/12, Bauplat. 8 Wohnhaus), Neueichwaldstraße 23. ne, Schätzungswert: 28 400, DM. Zubehör: 135,.— DM.* Mannheim, den 2. November 1952.. Notariat V alg Vollstreckungsgericht. Immobilien, Mannheim. Tulastraße 1. Telefon 4 60 04 Schön., groß. Leerzimmer, Wasser- u. Gasanschl., sep. Keller, p. 1. 12. zu verm.(Neuostheim.)- Adresse einzus. u. Nr. A 05883 im Verlag. Möbl. Zimmer an berufst. Person 2. verm. Adr. einzus. u. A 05887 1. V. Möbl. Zim. nur an berufst. Frl. zu verm. Adr. einzus. u. 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In die- sem Zusammenhang wird oft die Frage aufgeworfen, wie es denn allgemein um die Post verhältnisse in der guten, alten Zeit bestellt war? Hier also eine„Kostprobe“: Vor rund 200 Jahren z. B. wurde das Kkurfürstlich- sächsische Postamt in Dresden von einem Oberpostmeister geleitet, der ein jährliches Gehalt von 600 Talern aus der„Postcassa“ erhielt sowie 50 Taler aus der„General-Accise-Cassa“, 23 aus der „Steuer-Cassa“ und außerdem ein„Schra- gen-Deputatholz““ im Werte von 4 Talern. Das war für jene Zeit ein recht ansehn- liches Einkommen, von dem der Herr Ober- postmeister allerdings noch einen Schreiber „unterhalten und salarieren“ mußte. An weiterem„höheren“ Personal verfügte das Amt über einen ‚Secretair und Postcon- trolleur“ mit 300 Taler und vier Post- schreiber mit je 240 Taler Jahresgehalt. Sie versahen den Schalterdienst sowie die Ab- fertigung der Brief-, Paket- und Personen- beförderung. Dienstanwärter gab es zu jener Zeit auch schon, die jedoch keine Ver- gütung erhielten. Das untere“ Personal Waren ein„Pack- und Waagemeister“, drei Briefträger, zwei Hilfsbriefträger(die man „Adjuncti“ nannte) sowie vier„Postbothen“. Sie erhielten jährlich eine neue„ Livree“ im Werte von 8 Taler. Gehalt aus der Post- kasse bezog allein der Packmeister, und zwar ganze 26 Taler im Jahre, Die Post- boten wurden mit je 16 und die Briefträger mit je 12 Scheffeln Korn vom„Hof- Futter- boden“ abgefunden. Nun kam aber die Hauptsache: Die Briefträger bestellten lediglich die nicht am Schalter abgeholten Postsendungen. Dabei durften sie„vor ihre Mühe“ für jeden Brief 3 Pfennige und für jedes„Paquete“ 6 Pfen- nige fordern. Daraus müssen sich recht an- sehnliche Nebenverdienste ergeben haben; denn die Briefträger waren von Amts wegen verpflichtet, aus ihnen das Gehalt des Packmeisters mit jährlich 104 Taler aufzubessern. Schließlich muß man bei den Einnahmen der Briefträger auch die Trink-, Zehr- und Wegegelder berücksich- tigen, die von den freudigen Empfängern freiwillig gegeben wurden. So waren die Briefträger weitaus besser gestellt als die Postboten; denn jenen oblag die Bestellung an einzelne Empfänger, während die Post- boten lediglich Briefbunde und Pakete zu den kleinen, von den fahrenden Posten nicht berührten Ortspostanstalten brachten. Die Einzelbestellung auf dem Lande wurde erst 100 Jahre später aufgenommen. Briefmarken- Kaleidoskop Den Funk auf Briefmarken behandelt ein Artikel in der Zeitschrift„Stamp Col- lecting, Weekley Stamp Review“. Er emp- kiehlt, für eine solche Motivsammlung von den Pionieren der Elektrizitätsforschung und des Funkwesens auszugehn(die deut- schen Sonderwertzeichen Philipp Reis und Werner von Siemens bilden dazu jüngste Beiträge) und Marken mit Darstellungen von Sendeanlagen, Funkempfängern und Spezialgeräten folgen zu lassen. Ihre Zahl ist noch nicht sehr groß, aber ständig stei- gend vor allem durch die Gedenkausgaben zum 100jährigen Bestehen des elektrischen Nachrichtenwesens und der Jubiläen, die der Rundfunk in vielen Ländern begeht. * Seltenheiten und Fälscher das sind seit altersher zwei untrennbare Begriffe und sind häufig im Zusammenhang mit Brief- marken anzutreffen. So wird aus Italien gemeldet, daß vor allem die hohen Werte der italienischen Kolonial-Sondermarken, die echt gebraucht nur ganz vereinzelt vor- kommen, jetzt zahlreich mit Falschstempeln auftauchen. In der Zeitschrift„JI Bolle- tino Filatelico“ warnen die Experten insbe- sondere vor Einschreibebriefen mit Stem- peln Tripolis, Rhodos, Asmara, Bengasi, Mo- gadiscio und Castelrosso. * Vor 100 Jahren erschien das erste Thurn- und Taxis-Postwertzeichen. Aus diesem denkwürdigen Anlaß gibt die Deut- sche Bundespost vom 25. Oktober 1952 bis zum 30. April 1953 in einer Auflage von zehn Millionen Stück eine 10-Pf-Gedenk- marke heraus. Die Briefmarke zeigt ein von einem Pferd gezogenen zweirädrigen Karren, der um die Mitte des 19. Jahrhun- derts für den Transport der Postsendun- gen in Beuteln verwendet und unter der Bezeichnung„Ordinaire Post“ bekannt war. Die Marke trägt die Aufschrift„Briefpost beförderung Thurn und Taxis um 1852.“ * Ersttagsstempelungen in den USA er- freuen sich nicht erst seit jüngerer Zeit großer Beliebtheit, sondern bereits vor 20 Jahren, als die Washington-Gedenk- markenreihe erschien, wurden allein im Hauptpostamt Washington 50 000 Personen gezählt, die diese Marken mit dem Ersttags- stempel verlangten. Insgesamt wurden schon damals weit über eine Million Ersttags- stempel auf die Washington-Gedenkmarken abgegeben. 4 Fünf von der insgesamt 10 Werte um- fassenden neuen belgischen Pauerreihe zei- ger die Kopfbilduisse der Dichter Vermey- len, de Coster Maeterlinck. Verhaeren und Conscience. Die Vereinigung der Wallonen hat bereits bemängelt, daß nur flämische Autoren gewählt wurden, obgleich drei von ihnen ihre Werke in französischer Sprache geschrieben hätten. Die Wallonen schlagen daher vor, später eine neue Serie heraus- zubringen, die dem wallonischen Schrift- tum gerecht wird. Versuche im Zweifarben-Rotationsdruck kür Sondermarken werden gegenwärtig in Washington durchgeführt. Die Postverwal- tung der USA möchte nach langer Fause wieder eine zweifarbige Marke heraus- bringen(sie ist für das Rote Kreuz ge- dacht), sie soll aber möglichst nicht im kostspieligen Plattendruck, sondern im wesentlich billigeren Rotations verfahren hergestellt werden. Zum 100jährigen Bestehen des portu- giesischen Ministeriums für öffentliche Ar- beiten erscheinen fünf Sondermarken, von denen vier Monumentalbauten zeigen, die in den letzten Jahren unter Leitung des Ministeriums gebaut worden sind. Die künfte Marke zeigt das Porträt des ersten Ministers für öffentliche Arbeiten, Gomes. Die Wartburg-Bildpostkarte, die vor zwei Jahren in der Sowjetzone erschien und be- reits seit langer Zeit vergriffen ist, wurde neu aufgelegt. »Ist auch gar nicht nötig!“ erklärte Coch Von berühmten Leuten, Viel schlimmer Der Schauspieler Karl Gerrisch, ein 28 n genosse von Josef Kainz, pflegte seine 1 len nur mangelhaft oder überhaupt mal 0 lernen; er verließ sich ganz auf die Ute stützung aus dem Souffleurkasten, und d. Souffleuse wußte die kleinen Auf meren keiten, die ihr der Künstler ins fie schickte, wohl zu schätzen. Eines Nes stürzte Gerrisch ins Direktionsbüro und 1 klärte, abends nicht auftreten zu bim Teilnehmend fragte der Direktor: wien sind Sie krank, Heber Gerisch?“— irt schüttelte er sein Haupt:„Viel schli 5 die Souffleuse ist krank!“ ö Erst ändern! Zu Jean Cocteau kam ein junger Schuh. steller mit einem Drehbuch und bat ihn un seine Vermittlung. Ohne ein Blick daraut tun, gab Cocteau es ihm mit den Woltg zurück, erst müsse es geändert Werin „Aber Sie haben es doch Überhaupt 100 0 nicht gelesen!“ stammelte der junge „Schließlich müßten Sie selbst wissen, di beim Film grundsätzlich alles erst einm geändert wird!“ ud 80 nientie Keine Grenze Als Papst Leo XIII. seinen 89. Gebu feierte, empfing er die herzlichsten Glide, wünsche seiner Verwandtschaft. und eh seiner Neffen sprach den Wunsch aus g möge dem Fleiligen Vater doch noch pen gönnt sein den hundertsten Geburtstag erleben. Ferbrat Da protestierte der Papst:„Mein Scl gungen warum willst du den Wohltaten des Rem] dusbu eine Grenze setzen?“ datsstel Jerlust vater, Opa und Bruder, Herrn Friedrich Diedesfelder Straße 21 Gott der Allmächtige nahm nach einem arbeitsreichen Leben meinen lieben, treusorgenden Mann, unseren herzensguten Vater, Schwieger- Goldschmiedemeister kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjahres zu sich. Käfertal-Süd, den 26. November 1952 Mannheim, Langerötterstraße 3 Beerdigung: Freitag, 28. November, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Am Dienstag, 25. Nov. 52, starb nach kurzer schwerer Krankheit unser lieb., guter Vater, Schwie- ger vater, Opa u. Schwager, Herr Vinzens Krug im Alter von nahezu 77 Jahren. Mannheim, 27. Nov. 1952. Bürgermeister-Fuchs-Straßge 71 Schweigert In tiefer Trauer: Geschwister Krug und Angehörige 1952, 11 Uhr. Hauptfriedh. Mhm. Beerdigung: Donnerstag, 27. Nov. In tiefer Trauer: Elisabeth Schweigert geb. Mayfarth Willi Scheuerle und Frau Else geb. Schweigert Josef Nachtwey und Frau Käthe geb. Schweigert Statt Karten Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahlr. Kranz. u. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ent- schlafenen, Herrn Karl Lang Stadt- Oberinsp. i. R. sagen wir allen unseren innig- sten Dank. 5 ö Mannheim, T. Nov. 1952 * 4. 12 Günter Nachtwey Gottes heiliger Wille war es, der unsere gute Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und Schwiegermutter Käthe Boos geb. Mügge nach längerer Krankheit im Alter von nahezu 73 Jah- ren, wohlvorbereitet durch die hl. Sterbesakramente, zu sich in die ewige Heimat gerufen hat. Mannheim, den 25. November 1952 Pozzistraße 8 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Erna Boos Otto Boos und Familie Erich Jakob u. Frau Mathilde geb. Boos Josef Maier u. Frau Hildegard geb. Boos Fritz Boos, USA Erich Boos, Berlin und alle Angehörigen Die Beerdigung findet am Freitag, 28. November, vorm. 11 Uhr auf dem Hauptfriedhof statt. 1. Seelenamt am Montag, 1. Dezember, morgens 7.15 Uhr in der St.-Bonifatius-Kirche. Anna Belz geb. Jung im Alter von nahezu 94 Jahren. beigesetzt. wir innigst. Mannheim, im November 1952 und Enkel Meine treusorgende Gattin, unsere herzliebste Mutti, Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin, Nichte Kusine und Tante, Frau Klara Maria Lenz geb. Bernhard wurde am 25. November 1932 nach kurzer schwerer Krankheit im 34. Lebensjahr, wohlvorbereitet, von unserem himmlischen Vater zu sich gerufen. Mannheim, Aug ptenstraße 130 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Franz Lenz mit Kindern Ulrike, Stefan und Martin Anna Bernhard, Mutter Adolf Bernhard, Bruder Beerdigung: Freitag, 28. Nov., 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Am Totensonntag entschlief unsere geliebte Mutter. mutter, Schwester, Schwiegermutter und Tante, Frau mem Wunsche entsprechend haben wir sie in aller Stille Allen, insbesondere Herrn Pfarrer Stobbies und den Haus- bewohnern, die in Liebe der Entschlafenen gedachten, danken In tiefer Trauer: Willy Belz, Chamissostraße 1-3 Käthe Belz geb. Lehmann Emma Belz geb. Staudt Alois Belz, Mollstraße 41 Gertrude Belz geb. Biedenkapp Die trauernden Hinterbliebenen Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 27. November 1952 Zeit 11.00 11.30 13.30 Hauptfriedhof Krug, Vinzens, Bürgermeister-Fuchs-Straße 71. Schneider, Josef, Friedrich-Ebert-Straße 5538 Löchner, Wilhelmine, Wa. Akazienstraße 14 M Krematorium Kohl, Karl. Moselstraße s Peres, Bernhard, R 7, 2 Friedhof Käfertal Haslauer, Maria, Wa. Eisenstraße 46. 5 13.00 14.00 V. 14.00 5 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr Vielen, vielen menschen * 39 9 würde das Leben wieder zur Freude werden, wenn sie so wie ich Klosterfrau Melissengeist verwenden würden! An Nervosität, Gallenbeschwerden, Kreis- laufstörungen und nervösen Herzbeschwerden litt ich seit Jahren. Durch Klosterfrau Melissengeist habe ich wieder Freude am Leben, ich kann wieder lachen und an allem teilnehmen!“ So schreibt Frau Ida Sonntag, Hameln/ weser, Gertrudenstraßge 10. 80 wie sie, so haben schon unzählige Menschen die gesund- neitsfördernde Wirkung von Klosterfrau Melissengeist am eigenen Leibe verspürt. Er ist und bleibt das Groß- was gut schmeckt. Der sahnige Festschmaus für jeden Tag. 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Die nüchterne Betrach- n 80 der hier àufgerollten Fragen wirkt „ee e wentuend, und darf der Oeftentlichkent nicht Ameisen. vorenthalten werden. ins a er Schi bat ihn 1 c darauf 2 len Wortg u Sobald Preissteigerungen am Lebensmit- daes Enerkt auftreten, wie sie sich erst vor kur- een bei Butter und Gemüse in stärkerem labe bemerkbar gemacht haben, wird die bal hege aufgeworfen. wer an diesen Preis- Mgeigerungen Schuld trägt. pa dieses Thema seit altersher für die beteiligten Kreise selbst und zur Aufklärung gteingewurzelter Vorurteile eine große dolle spielt. kann nicht genügend getan bergen, um aus der Beobachtung des Markt- ens und Marktablaufs heraus ganz sonders die Ddasse der Verbraucher über 4e Wirtelichen Vorgänge zu unterrichten. Es ert 1 erkreulich. daß man mehr und mehr dazu naupt nac ſpergeht. gerade vom Gesichtspunkt des unge Mau] ſebrauchers aus diese Dinge zu betrachten, te Cocteen nd den Konsumenten sowie die Hausfrau bst über giinstige Einkaufsmöglichkeiten ad solche, die sich künftig einstellen, zu eientieren. aus einer solchen Darstellung und Be- tung ergeben sich dann ganz von selbst heitere Erkenntnisse, die die Ursachen der Reisentwicklung an den Märkten ins rich- ige Licht stellen. Dazu ist es erforderlich, praktische Bei- ele aus der freien in Gegenüberstellung au staatlich gebundenen Wirtschaft dem ſerbraucher vor Augen zu führen. Im ver- gangenen Jahr mußten große Mengen Kühl- dausbutter. die von der Einfuhr- und Vor- Ntsstelle eingelagert waren, mit erheblichem ſerlust verkauft werden. Diese Millionen- betrage müssen von der Allgemeinheit auf- gebracht und konnten also abgewälzt wer- den. Treten bei freier Konkurrenzwirtschaft aber Preisrückgänge ein, so hat die Verluste ber Importeur zu tragen und kann sie nicht zu die Allgemeinheit abwälzen. Durch die Wissen, dt erst einn Gebu sten 4 und ele l Preisrückgänge. die im Frühjahr an den Gefühl dn ffeltmärkten erkolgt sind. hat allein auf . em Ernährungssektor nach vorsichtigen nicht länge schätzungen der Importhandel 300 Millio- e gen DMH verloren, ein Verlust, den er ganz e übench, lein zu tragen hatte. unden 5. renig Puli spüren tal; rung. 1 Jede absinkende Preiskonjunktur wird bel staatlicher Bewirtschaftung aufgefangen, führend sie in der freien Konkurrenzwirt⸗ schaft durch entsprechende Preissenkungen dem Verbraucher zugute kommt. Is muß bei dieser Gelegenheit auch ge- dag werden, daß der immer wieder geltend gemachte Einwand der Ausschaltung un- INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Großhandel besonders im Südwesten ist überwiegend auf Konsumversorgung ein- Sestellt. Er beliefert die Mühlen. Mälzereien, Brauereien. Nährmittelbetriebe usw. Diese Betriebe kaufen von dem der sie am bil- ligsten und am besten bedient. Das speku- lative Element ist also ausgeschaltet und es tritt durch die Einschaltung des Handels keine Verteuerung der Ware ein, denn sonst würden die Fabrikbetriebe den Handel von selbst übergehen und ihren Bedarf direkt einkaufen. Die Preissteigerungen, die im Sommer dieses Jahres am Lebensmittelmaikt ein- getreten sind, wären auch bei einer zwangs- Wirtschaftlichen Regelung nicht zu vermei- den gewesen, weil die Verknappung des An- gebots dann noch stärker und für den Ver- braucher fühlbarer in Erscheinung getreten wäre. In solchen Fällen sind auch durch amtliche Preisregulierungen Preisüberschrei- tungen, wie die Praxis lehrt, nicht zu ver- hindern. Eine objektive Marktbeobachtung ergibt eindeutig. daß bei einem Ausgleich von Angebot und Nachfrage, der ja heute bei den meisten Lebensmitteln vorhanden ist. der Verbraucher durch die Auswirkung der freien Konkurrenz mehr Vorteile hat als bei der Zwangs wirtschaft, wo er das nehmen muß, was ihm zugeteilt wird und im übrigen die Konjunkturverluste auf die Allgemeinheit abgewälzt werden. Bei der Kritik an der„übersetzten Handelsspanne“ müssen daher auch diese Erkenntnisse ent- sprechend berücksichtigt werden. Vielfach ist in den letzten Wochen wie- der die Beobachtung gemacht worden, daß von der Masse der Verbraucher gerade die- jenigen Waren gekauft wurden, die knapp sind und im Preise aufschlagen. Obwohl der Butterpreis um fast 1.— DM pro Kilo ge- Stiegen ist. ist die Nachfrage nicht etwa auf das billige Speiseöl abgewandert, das beim Einzelhandel nur schwer verkäuflich ist, oder auf das noch billigere Schweineschmalz und Margarine, sondern hat sich im Gegenteil erst recht auf die verknappte Butter kon- zentriert und dadurch weitere Preissteige- rungen ausgelöst. Ahnlich ist es bei Gemüse und Obst, wo nur noch Ware erster Sortie- rung abgeht. Aepfel und Birnen in zweiter und dritter Sortierung, aber in guter Quali- tät sind im Sommer kaum abzusetzen ge- wesen und mußten vielfach zu Most- und Erennereizwecken verwendet werden. Aus diesen wenigen Beispielen geht je- denfalls hervor. daß der Verbraucher selbst viel dazu beitragen kann, den Marktablauf zu beeinflussen. Nicht allein durch Aufklä- rung in Presse und Rundfunk. sondern auch durch entsprechende Maßnahmen der Ver- braucher- Organisationen selbst könnte noch viel geschehen. um die Machtstellung des Verbrauchers auf die Preisbildung in besse- rer Weise wahrzunehmen. als wir es in der Vergangenheit erlebt haben. Dr. J. P. Buss an abe Aer Zwischenglieder vom Erzeuger zum ren, voti Verbraucher wenig durchschlagskräftig igt. erhälllick Der Landesprodukten- und Lebensmittel- serem Hinter die Kulissen ppe 1 schauen denn dem russischen Grafen Goltschakoff leg- itt eka tem Geschichtsschreiber den Ausdruck in den Veinheimg, e Kort · I stuhl! Rles mer! 150 c „ Kohle, s mräumel 1 eus, Veber mg Wohl beim einzelnen Men- ellen als auen bel den Völkern.“ 8 Im wirtschaftlichen Bereiche findet sich bausendfache Bestätigung dieser These des Aeristischen Staatsmannes. Entweder ver- beitet UDebermut zum Glauben, im eigenen Wirtschaftsraum sich ab kapselnd, isoliert bleiben zu können, 5. oder mit Gewalt wirtschaftliene(Un-) Ordnung auf. lechternalten zu können, die normalen wirt- chaftlichen Gesetzen zuwiderläuft. Die Kehrseite solchen Uebermutes— der Grieche spricht hier von einer„Tragik an- bahnenden Selbstüberhebung“, Zenannt Sofort lese Hybris— ist also Angst. Brennend? heke, D 5 ö Paus-Aut Straßze. grat. v. A Hauptstr.! t. u. Aus he Werke. — l sort. Fach. tadt, bring Kinder 1 nen, insbes nen, Metal Rollschule, „Märklin! kos f. nei Ruhe aus Vest. lefon 5 U imenverlauf: Mir erleben sie tagtäglich, diese Angst. Ent- heder erfagt sie breite Kreise der Bevölkerung and der Wirtschaft, weill unser Außenhandel pas- ist, d. h. die Einfuhren größer sind als die duskuhren, oder sie erfaßt uns, weil unsere 10 zubenhandelsbilanz aktiv ist, d. h. die Ausfuhren hegen die Einfuhren nicht auf. Die Angst ver- het uns, wWenn wir hören, daß infolge Schlecht- betters vielleicht der Hrnteausfall geringer sein —— auf gutes Wetter hoffende Optimisten es Diese Angst erfaßt uns bei jeder— Ab- heichung vom normalen Durchschnittsstand eneigenden Meldung. Die Reaktion anrelt hierbei etwa jenem Manne, der zen einem schmellfahrenden herannahenden Auto erschreckt in das Auto hineinläuft enstatt auszuweichen. Es gehört schon sehr viel Mut— modern dusgeckrückt: Zivilcourage— dazu, in sol- — Efflektenbörse Mitgeteilt von: Süddeutsche Bank Aktiengesellschaft Filiale Mannheim (Frankfurt a. M., am 26. Nov. 1952) e Erneute Anlagekäufe führten zu Aelerer pestigung am Aktienmarkt. Auch Kali- dere sstenden in guter Nachfrage. Großes Geschäft 8 16. Farben-Aktien, Neugirosammelanteile ö en, Auch im übrigen Aktienmarkt war eine 0 us kreundliche Stimmung zu verzeichnen. Bez Um- Tageskurse 3 2 fi 2011. stellg. 20. 11 0„„ 32 32 RF 121 130 137 dont! Gras,: 10.3 325 32 ban ann: 121 120% 130½ i) „UU de eder nr 2 4 53 75 1 . 8 5„ a 101 117 117 9 dür noleumwerke„„ 14 140) N cher los. 44 44 N ier Unter 10.7 67 7 5 8. 500 9 g Kette ben f 8. 1 5 155 94. 9⁰ ö geten K guillesums 1048 70 70 ite Ane e Bünger. 1 25 28% e e e i 200% ö P. 2 ban 50 dec 8 1 1 107 5 1085 5 lens nerwerke 5 1 8— 192 75 TTW 5 55% 0 Waben: 44% 4 eines Braunkohlen— 179/ 180 kehlt, A elektra 5 1¹1 950% 95) nieren Nahe, 35 121 10³ 104 U Wolft. stück denens 4. 1 1—— 19 5 8 5 1 alske 5 110 bobaff er deer 55 118% 118 8 t Stahlwerke 3 5 202 204 ken dito wWaldho z: 70 7— asche Bann 5 1 5 24 24 Deuter bann 24 47 47 desde Bann.. 10.0.5 88 58 Neid be, Bene 10 6 58 58 bank. Antenne Sl 66 65% 1 w. Notterung) en Dividende.) en Bezugs- Mund:„An ist oft osames Erwachen ö 5 N 8 855 Sram ene nee fer Stelle dieses Blattes Fele chen Zeiten es dem Bundeswirtschaftsmini- ster in Bonn gleichzutun, der unentwegt in zahllosen Reden, Abhandlungen, Inter- views etc. den Durchbruch nach vorne pro- pagiert. Flüchtigen Lesern mag wohl dün- ken, Herr Erhard habe in seinem an ande- eröffent⸗ Monopol-Süchtigkeit oder Marktordnung Geklagt wurde lebhaft— seitens der Wirtschaft und des Parlaments— über die Arbeitsweise der„Einfuhr- und Vorrats- stelle“(EVSt). Der Bundestag konnte nicht stillschweigend zusehen. Ein„bundestäg- licher“ Arbeitskreis„Einfuhr- und Vorrats- stelle“ wurde gebildet. Zweck: Untersuchung, ob die Klagen begründet seien. Das Bundesernährungs ministerium ver- teidigte hartnäckig seine von ihm aus- gehende Maßnahme. Besonders die Kompe- tenzabgrenzung zwischen der Außenhandels- stelle und der EVsSt. Getreide. Experten allerdings, ja Experten sagten: Das sei keine Kompetenzabgrenzung mehr. sondern Ent- machtung der Außenhandelsstelle“ und Bildung eines absoluten Getreidemonopols im Schoße der EVSt. Im Gegensatz zum Bundes wirtschafts ministerium lobte das Bundes ministerium ELF diese von den Experten aufgezeigte Entwicklung. Der Arbeitskreis„Einfuhr- und Vorrats- stelle“ ging systematisch an die Sache heran. Zunächst wurde festgestellt, der Gesetzgeber habe kein staatliches Getreidemonopol schaf- fen wollen. Es müßte zumindest die Ent- scheidung über Einfuhrofferten durch die Einfuhr- und Vorratsstelle in Frage gestellt werden, denn diese Aufgabe stehe nach dem Marktordnungsgesetz— hinsichtlich Getreide — lediglich der Außenstelle zu. Daß mit Erlaß des Bundes ministeriums ELF die Kom- petenz auf die EVSt. übertragen wurde, habe zu Unzuträglichkeiten innerhalb der Verwaltung geführt. Echter Wettbewerb ausgeschaltet Nach Ansicht maßgeblicher Mitglieder des Arbeitskreises soll die EVSt. lediglich ein Steuerorgan sein, das den Auslandspreis auf den Inlandspreis schleust. In der Praxis erfolge aber durch die EVSt. stets eine„kör- perliche Uebernahme“ der Getreideimporte, wodurch ein echter Wettbewerb auf dem Getreidegebiet ausgeschaltet würde und die Andienungspflicht zwangsläufig zum Mono- pol führe. Andererseits bestreitet das Bun- desernährungs ministerium, daß der Handel im wesentlichen Umfange einlagern könne, weil die Lagerhaltungskosten zu hoch seien. Die Meinungen der Sachverständigen sind geteilt. So betonte der Leiter der Außen- handelsstelle, Direktor Zörner. daß die Len- kung der Einfuhr den Importeur zu einer „Funktion im Auftrage des Bundes“ mache. Es sei zu überlegen, ob die„totale Lenkung“ Zweckmäßig sei. Zörner schlug vor, daß nur die Ware, die in die Bundesreserve aufge- nommen werden soll, von der EVSt körper- lich“ übernehmen zu lassen. während alle andere Ware dem Handel zustünde. Demgegenüber erklärte der Leiter der Einfuhr- und Vorratsstelle Getreide. Direk- tor Berodt, daß der Importhandel noch nie so gute Zeiten wie heute gehabt habe. Im Ausschuß mehren sich trotzdem die Stimmen, die sich gegen die Monopolisierung der Getreideeinfuhren durch die EVSt. wenden. Um für das Parlament generelle Richtlinien für eine brauchbare Lösung aus- arbeiten zu können, sollen in der nächsten Zeit weitere Sachverständige aus der Wirt- schaft gehört werden. Es lebe der Kolchos Nieder mit ihm (UP) In der Sowjetzone gibt es zur Zeit bereits 1204 land wirtschaftliche Produktions- genossenschaften mit 19 902 Einzelmitglie- dern. Sie sind die erste Stufe zur Kolchos- wirtschaft auf dem Lande, wie aus einem in der„Täglichen Rundschau“ veröffentlich- ten Bericht hervorgeht. In dem Bericht, den Albert Schäfer, Sach- verständiger für Landwirtschaft der SED auf einer Tagung des Zentralkomitees dieser Partei vorgetragen hatte, wird außerdem mitgeteilt, daß die land wirtschaftlichen Pro- duktionsgenossenschaften sich aus 12 441 Ein- Selte 9 e zel wirtschaften zusammensetzten und insge- samt 99 280 ha Land umfaßten. Dies seien zwar erst 1,9 Prozent des Ackerlandes in der Sowjetzone, jedoch gebe es schon in 11 Pro- zent der Sowijetzonengemeinden solche Genos- senschaften. Weitere 300 Produktionsgenos- senschaften stehen nach Mitteilung Schäfers kurz vor der Gründung. In letzter Zeit war es zu heftigen Zusam- menstößen in verschiedenen Ortschaften der Sowjetzone gekommen, als die bäuerliche Be- völkerung den örtlichen SED-Führern gegen- über kein Hehl aus ihrem offenen Widerstand gegen die Kolchosewirtschaft machte. Vom HO(Mut) bis zur(ha, ha-) Courage (Up) Die Staatliche Handelsorganisation (HO) im Sowjetsektor bereitet gegenwärtig nach Auskunft unterrichteter Kreise auf Grund der östlichen Versorgungsschwierig- keiten eine Verkaufsbeschränkung für West- berliner vor. Diese solle am 1. Februar in Kraft treten. Mangelware soll von diesem Zeitpunkt an nur noch an Einwohner der Sowjetzone und Ostberlins abgegeben werden. Das„HO“. Verkaufspersonal wird die Ermächtigung er- halten, sich von Käufern die Personalaus- Weise vorlegen zu lassen. Staatssekretär Herbert Strampfer, der Leiter der„HO“, betonte am 26. November in der„Täglichen Rundschau“, für„Hamsterer, Schieber und bezahlte Agenten des ameri- kanischen Imperialismus“ sei in der Sowiet- zonenrepublik kein Platz. Die FDJ, den FDGB und den„Demokratischen Frauen- bund“ rief Strampfer auf, eine„Verkaufs- kontrolle“ zu organisieren. Die fortschreitende Abschirmung Ost- berlins gegen Käufer aus dem Westen steht im Gegensatz zu dem Propaganda-Appell „Westberliner, kauft in der HO“, den der Osten bis vor wenigen Monaten besonders an die Adresse der Arbeitslosen in den West- sektoren richtete. Bundeswirtschaftsminister plaudert aus der Schule Sonder- Interview unseres Bonner Hi- Korrespondenten In einer Unterhaltung mit unserem Bonner hi- Korrespondenten beantwortete Bundes wirtschafts- minister Professor Dr. Erhard diesem einige Fra- gen: Frage: Welcke Maßnahmen, Herr Mini- ster, kalten Sie fur die nächste Zeit hinsicht- ich des Zieles der Konvertibilität') für not- wendig und erreichbar? Antwort: Ich halte es für not- wendig, daß man sowohl in Paris bei der OEEC wie auch auf der Ebene der Notenbanken die Diskussion weiter vorantreibt bis zu dem Stand. der dann nur noch die technischen Fragen zu klären übrig läßt. Im Zuge der europäischen Zu- sammenarbeit müssen die nationalen Volks- Wirtschaften bereit sein, gemein verbindliche Grundsätze bezüglich der Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie der Geld-. Kredit- und Währungspolitik zu statuieren und auch zur Einhaltung dieser: Krumdsätze sich verpflich- ten. Nach einer solchen Regelung wüfde di Diskussion flit amerikanischen P dle lichten Interview nichts Neues gesagt, Habe keiten oder oer Institutionen hinstehilſch einfach die alte sattsam bekamnte Er- hardsche Platte“ wieder ablaufen lassen. Wer jedoch gewohnt ist, den Dingen auf den Grund zu gehen, weiß und erkennt, der Bereitstellung eines Währungsstabili- sierungsfonds auf eine fruchtbare Grundlage gestellt werden können. Es kann als sicher gelten, daß private Kapitalinvestitionen von amerikanischer Seite in Europa so lange daß Professor Erhard sich diesmal Hen es berbleiden werden, als nicht das Problem sehr an die deutsche Bevölkerung,(etwa der freien Konvertierbarkeit positiv gelöst an den deutschen Wähler) wendet, als 455 ist. Ueber die Läberalisierung des Waren- des Ausland, an die Mitgliedsstaaten der verkehrs allein ist diese Lösung nicht zu Europäischen Zahlungs- Union, die noch im- finden, denn wenn alle beteiligten Länder zu e. 5 9 3. in urcht, die Fo 5 8 der Lage wären., dann könnten sie zur nenden Selbstüberhebung der Sieger.“ gleichen Zeit auch in die freie Konvertier- Diese Sieger nämlich leben in der Angst,» parkeit einwilligen. Mit einer differenzierten sie könnten diesen Frieden wirtschaftlich Liberalisierung aber wird der bisherige verlieren, nachdem es ihnen im Kriege be- krankhafte Zustand nur noch künstlich schieden war, zu siegen. Es ist in den Spalten dieses Wirtschafts- teiles bereits wiederholt darauf hingewie- sen worden, daß mit der Dauer irgendwel- cher Sperrmarkbegriffe(also bis zur end- gültigen Tilgung unserer Auslandsschulden einschließlich der Verpflichtungen an Is- rael) eine völlig freie Konvertibilität der Währungen ein Ding der Unmöglichkeit sei. Herrn Erhard ist dies ebenso bekannt wie jedem durchschnittlich gebildeten Manne des Wirtschaftslebens. Es muß daher auf- fallen, daß er keine Einschränkungen macht. wenn die Rede auf den freien Währungs- umtausch(Konvertibilität) kommt. Noch eines mag zum Nachsinnen anregen: Die Betonung des Kapitalgefälles von Uebersee nach Westdeutschland. Der Vorsitzende des BDI, Fritz Berg, der gegenwärtig in den USA weilt, kam ebenfalls wiederholt Auf dieses Thema zu sprechen und wenn man genau die amerikanischen Wirtschaftszei- tungen durchblättert, dann okfenbart sich die erstaunliche Tatsache: Das Geld liegt auf der Straße. Es bestünde zweifellos Gelegenheit und Möglichkeit, die gesamte deutsche Auslands- schuld mit einer neuen Anleihe zu konver- tieren. Eine Milliardenanleihe in Dollars A180. Das Gedränge wäre groß, diese Anleihe 2u zeichnen, eventuell noch mit Währungssiche- rungsklausel, damit etwaige Goldpreisver- änderungen die Zeichner vor Verlust bewah⸗ in unserer Ausgabe vom 26. November ist zum Problem„Entzerrung des Goldpreises Stellung genommen worden. In diesem Zu- sammenhange mag es bedenklich erscheinen — auch wenn dadurch völlige Konvertibilität der Währungen erzielt werden könnte— den Sprung„ins kalte Wasser“ der Milliarden- Dollaranleihe zu wagen, es sei denn. aus einer etwaigen Goldpreis-Neuregelung entstünden der Bundesrepublik keine Nachteile. Daher ist wohl das wesentliche. was zwischen den Zellen aus Erhards Interview erausgelesen werden kann, folgendes: Die Apostrophierung des Auslandes(der EZ U- Mitgliedstaaten), nicht allzu ängstlich zu sein, weil Katzenjammer anfänglichem Siegerübermut Platz gemacht hat; die Apostrophierung des Auslandes(in Uebersee), quasi im Dreiecksverfahren dem westdeutschen Wirtschaftspotential durch Kreditgebung zu ermöglichen, Gläubiger zu werden der wirtschaftlich unterentwickelten Aagaten. F. O. Weber länger aufrecht erhalten. Frage: Ist es richtig, daß Sie sich jetzt doch für eine Erhöhung der Liberalisierung ausgesprochen haben? Antwort: Wir haben im Rahmen der Pariser Besprechungen vorsorglich auch die Frage geprüft, welche deutsche Waren in eine erweiterte Liberalisierungsliste auf- genommen werden könnten. Im Grundsatz bleibe ich bei meinem Standpunkt, daß die Unzulänglichkeiten der EZ U nicht noch wei- ter durch die Manipulation differenzierter Liberalisierungsquoten als Ordnungsprinzip aufrechterhalten bleiben sollen. Wir sind aber an die Satzungen der EZ U gebunden. Nach den EZ U- Satzungen ist— auf Grund der deutschen Position— die Forderung auf erweiterte Liberalisierung berechtigt. Der Ausweg muß in der Richtung einer freien Konvertierbarkeit gesucht werden. Frage: Was sagen Sie zu der Entwick- lung der Eisenpreise? Antwort: Mit der Eisenpreisfreigabe war die Absicht verbunden, die Produktion gerade von Engpaßerzeugnissen so weit zu Die olle Behörde ſaglie: Markt- u. Konjunktur probleme (VW D.) Der Ausschuß für Marktentwick⸗ lung, einer der externen Sachverständigen- ausschüsse der Montanunjon, behandelte auf seiner ersten Sitzung am 24. November in Luxemburg die Faktoren, die die Entwick- lung des Sozialprodukts in den sechs Schu- manplanländern in den nächsten zehn Jahren bestimmen. Es wurden Meinungen über die in den einzelnen Ländern zugrundezulegende Zuwachsrate ausgetauscht. Eine wesentliche Rolle spielte hierbei die Diskussion über den Elastizitätskoefflzienten, das heißt der ver- hältnismäßigen Aenderung des Kohle- und Stahlverbrauchs in bezug auf die Entwick- lung des Volkseinkommens. Einen breiten Raum nahm ferner die Beurteilung der all- gemeinen konjunkturellen Entwicklung in den nächsten zehn Jahren ein, die insbeson- dere für die vorzunehmenden Investitionen von Bedeutung ist. Albert Coppe, zweiter Vizepräsident der Hohen Behörde, sagte, der Ausschuß habe die Aufgabe, einen Ueberblick über die Ent- wicklung der Nachfrage etwa in den näch- sten zehn Jahren zu gewinnen. Von deutscher Seite gehören dem Ausschuß an: Dr. Franz Große(8 Bergbau), Dr. Harald Koch Höschwerke, Dortmund), Prof. Dr. Helmut Meinhold(Heidelberg) und Dr. Steinhaus (SWN steigern, daß allmählich ein Ausgleich zwi- schen Bedarf und Deckung erreicht wird. Wenn bei diesem Prozeß zunächst auch Preiserhöhungen Platz greifen mußten, so kam der daraus resultierende Mehrerlös der eisenschaffenden Industrie für Zwecke der Rationalisierung und Produktionsaus- weitung zugute, während bei dem früheren Zustand hohe Zwischengewinne erzielt wurden, die nicht zur Befruchtung beitru- gen. Wenn das Ziel noch nicht in allen Teilen erreicht wurde, so ist doch bereits ein viel höheres Maß an Ordnung zu regi- strieren, und zusammen mit der Zollaus- hebung ist es dahin gekommen, daß für manche Erzeugnisse der eisenschaffenden Industrie wohl noch in diesem Jahre eine Preissenkung zu erwarten ist. Der Mangel an Grobblechen dauert wohl noch an, aber die Erscheinungen auf dem Weltmarkt las- sen Wohl darauf schließen, daß auch hier im Laufe der weiteren Entwicklung mit Lockerungen zu rechnen sein wird. Frage: Wie stehen Sie zu den Nänen des Bundesfinane ministeriums hinsichtlich einer Grundung einer Bank für Bundesunternek- men? Antwort: Solche Pläne werden meine Zustimmung unter keinen Umständen fin- den. Ich werde im Gegenteil mit allen Mit- teln bestrebt sein, den Staat von solchen artfremden Unternehmen fernzuhalten. Ich kenne keine Argumente und habe auch noch keine gehört, die mich in meiner Hal- tung irre machen könnten. Frage: Was sagen Sie zu dem Konflilet mit Arabien? Antwort: Deutschland ist an der Aufrechterhaltung guter wirtschaftlicher und freundschaftlicher Beziehungen zu den arabischen Ländern außerordentlich inter- essiert, wie wir uns auch umgekehrt der freundschaftlichen Gesinnung dieser Länder uns gegenüber bewußt sind. Es ist darum zu hoffen, daß Mittel und Wege gefunden werden, um den im Zusammenhang mit dem Israelvertrag entstandenen Konflikt zur beiderseitigen Zufriedenheit beizulegen. Frage: Gedenken Sie etwas zu unternek- men, um die Benachteiligung der deutschen Wirtschaftsvertreter bei den deutschen Vertre- tungen im Ausland gegenüber den politischen Vertretern angesichts der großen wirtschaft- lichen Aufgaben zu korrigieren? Antwort: Die Tatsache, daß im Rah- men der Politik, das heißt der Arbeit un- serer auswärtigen Vertretungen die wirt schaftlichen Aufgaben von immer größerer und oft geradezu ausschlaggebender Bedeu- tung sind, muß notwendigerweise dazu füh- ren, daß den Wirtschaftsvertretungen so- Wohl nach Rang wie auch nach materieller Ausstattung ein größeres Gewicht verliehen wird. In den angelsächsischen Ländern hat man dieser Entwicklung bereits in viel höherem Maße Rechnung getragen als bei urls. Ich bin überzeugt, daß mit dem wei⸗ teren Ausbau der deutschen Auslandsver- tretungen diese Ueberlegungen berücksich- tigt werden. K URZNACNRRICHIEN vom Angestellten zum Produktionshilfsarbeiter In den volkseigenen Betrieben der Sowjetzone soll es vom 1. Januar 1953 an keine Angestellten mehr geben. Die Arbeiter sind dann Produktions- arbeiter, die jetzigen Angestellten werden als Pro- duktionshilfsarbeiter geführt. Die leitenden kauf. männischen Angestellten dürfen sich„Wirtschaft- ler“ nennen. 60-Stundenwoche in der Tschechoslowakei: Am 1. Dezember 1952 soll in der Tschechoslo- Wwakel die 60-Stundenwoche als Normal- Arbeitszeit eingeführt und eine verkürzte Freizeit- und Fe- rienordnung in Kraft gesetzt werden. Ab 1. Ja- nuar 1953 müssen sich in allen größeren Betrieben Männer und Frauen, wenigstens 3 Stunden in der Woche, an militärischen Uebungen beteiligen. Nur Betriebe, die für die Sowietunion arbeiten, sind davon ausgenommen. Mangel an Spezialstählen (Vp) Die versorgung der Werkzeugindustrie mit hochgekohlten C-Stählen und Automatenstäh- len war in den letzten drei Monaten schlechter als im Vorjahr. Wie der Fachverband Werkzeugindu- strie, Remscheid, mitteilt, betragen die Lieferzei- ten teilweise 15 Monate. Die Mangellage wird vor allem darauf zurückgeführt, daß die eisenschaf- fende Industrie ausschließlich Wert auf ein hohes Tonnenergebnis legt und deshalb Spezialwünsche der Werkzeugmaschinenindustrie nicht berücksich- tigt. Die schlechte stahlversorgung wirke sich be- sonders auf das Exportgeschäft aus. Ueberpreise für belgische Stähle, die auf dem Markt zu haben seien, könne die Werkzeugindustrie nicht anlegen. Lockerung, nicht Aufhebung der Us-Preiskontrolle Wo) Das Weiße Haus dementierte, daß Prä- sident Trumen die Aufhebung der Lohn- und Preiskontrollen vor dem Wiederzusammentreten des Kongresses am 3. Januar erwäge. Dieses De- menti wurde ausgelöst durch die Erklärung des Vorsitzenden des Senatsbankenkomitees, er habe erfahren, daß Präsident Truman einen solchen Schritt plane. Gewürze, Saaten und Kräuter wurden am 26. November mit sofortiger Wirkung aus der USA- Preiskontrolle herausgenommen. Von der Preis- kontrolle befreit sind auch die Verkäufe von Im. N die in den USA aufbereitet und gepackt wird. Englands koloniale Aluminſumpläne (P) Die britische Regierung hat am 26. No- vember Einzelheiten eines Planes bekanntgegeben, demzufolge im afrikanischen Goldküstenterrito- rium eine Aluminjum-Industrie errichtet werden soll. Deren Jahresproduktion nach Fertigstellung Wird auf rund 210 000 Tonnen veranschlagt. Dabei soll es sich— wie mitgeteilt wurde um das größte bisher von britischer Seite ein- geleitete koloniale Entwicklungsproſekt handeln. Eine eingehende Voruntersuchung durch eine be- sondere Kommission soll umgehend begonnen werden, Träger des auf 144 Mill. Pfund Sterling veranschlagten Projektes sollen staatliche Behör- den von Großbritannien und der Goldküste sowie die britische und kanadische Aluminiumindustrie seln. Die Gesamtdauer des Industrieaufbaues wür. den etwa 20 Jahre betragen. Grundlage der Aluminiumherstellung an der Goldküste sollen die dortigen Bauxitlagerstätten sein, die gegenwärtig auf mehr als 200 Mill. Ton- nen geschätzt werden. Amtliche Formulare oder Inserate? (U) Gegen die Werbetätigkeit der Deutschen Bundespost wazate sich die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels in Köln. Seit Jahren zwinge die Post ihre Kunden, 80 heißt es in der Verlautbarung, auittungen für Rundfunkgebühren und Zeitungsgelder entgegen- zunehmen, die nichts anderes darstellten, als An- zeigen der verschiedenen Firmen. Wenn z. B. bei diesen Quittungen Dreiviertel des gesamten Rau- mes für Anzeigen verwandt würden, könne man gerechter Weise kaum noch von einem amtlichen Formular sprechen. Wenn die Post Slaube, auf diese Form der Werbung zur Zeit nicht verzich- ten zu können, müsse sie den amtlichen Teil we⸗ nigstens klarer als bisher von der Anzeige tren- nen. Die Privatwirtschaft habe im Rahmen der gesamten Volkswirtschaft genau so ihre Bedeu- tung und ihre Aufgaben wie die Monopolbetriebe des Staates. Wenn diese Monopolbetriebe verlang- ten, daß sie durch Gesetze vor jeder Konkurrenz geschützt würden, so könnten sie auch auf der emderen Seite nicht ständig in die Funktionen der privaten Wirtschaft Übergreifen. Filmbürgschaften (UP) Das Land Bayern hat nach einer Mittei- lung des bayerischen Finanz ministeriums im Ok- tober 1952 Filmbürgschaften in Höhe von 4,1 Mill. DM übernommen. Damit erhöht sich die Summe dex bayerischen Filmbürgschaften seit 1950 auf 31,6 Mill. DM. Bei 25 von 64 seit 1950 gedrehten Filmen Wurde die Staatsbürgschaft in Anspruch genom- men. Behörden wollen sparsam heizen (UP) Wie das Rationalisierungskuratorſum der deutschen Wirtschaft(RKW) mitteilt, hat jetzt auch das Land Rheinland-Pfalz eine Verordnung erlassen, nach der sämtliche behördlichen Zentral- heizungsanlagen in diesem Winter durch die„Ar- beits gemeinschaft zur Pflege der Wärme wirtschaft“ kostenpflichtig überprüft werden sollen. Die gleiche Aktion, die Württemberg- Baden bereits im Vor- jahr durchführte, wird in diesem Winter auf den ganzen Südweststaat ausgedehnt. Außer der prak- tischen Beratung an den Feuerstätten werden Hel- 3 kür das Bedienungspersonel abge- „alten. Vortragsfolge über den Lastenausgleich Am 27. November 1952 beginnt die von der Deutschen Gesellschaft für Betriebswirtschaft ver- anstaltete große Vortragsfolge über den Lasten- ausgleich in Mannheim. Es sprechen die zustän- digen Dezernenten des Bonner Finanzministe- riums, der Vorsitzende des Lastenausgleichs-Aus- schusses im Bundestag und Vertreter der Wirt- schaft. Wegen beruflicher Inanspruchnahme wird eine Aenderung in der vorgesehenen Reihenfolge der Vortragsfolge vorgenommen. Es spricht ant Donnerstag, dem 27. November 1952, 14.30 bis 16.30 Uhr, Min.-Rat Dr. von Eisenbart-Rothe, Bundes- ministerium der Finanzen, Bonn; am Montag, dem 1. Dezember 1952, 14.30 bis 15.30 Uhr Dipl.-Kfm. Joh. Kunze, Vorsitzender des Lastenausgleichs- Ausschusses im Bundestag; 15.30 bis 16.40 Uhr und 16.50 bis 18.20 Uhr Min.-Dir. Dr. Kühne, Bundes- ministerium der Finanzen, Bonn. Die übrigen Vorträge bleiben, wie im Programm vorgesehen, bestehen. Die Veranstaltung findet im Mozartsaal des Rosengartens Mannheim lan der Seite des Friedrichsplatzes) statt. Marktberichte vom 26. November Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr gut, Nachfrage mittel. Es er- zielten: Tafeläpfel Ia 22—28, dto. à 15—18, Tafel- birnen à 10—15, Endivien 3—12, Feldsalat 1 100170, Spinat 14—16, Rosenkohl 30—37, Blumenkohl Sorte I 1030, Knollensellerie 14—18, Porree 138. Bayern übernahm für 31,6 Millionen DM 5 10 f 5 1 5 1 .— 5 eee Seite 10 MORGEN — Donnerstag, 27. November 1952/ Nr. 20 —— 1 Verfügung A 2112-0, Das Schmutz- und Schundgesetz WI Den nachfolgenden Kommentar entnehmen Wir der Frankfurter Ausgabe des„Börsen- blatts für den deutschen Buchhandel“ vom 21. November 1952. Ein süddeutscher Verleger wollte Ende Oktober eine Prospektsendung an eine Reihe von Buchhandlungen richten. Nach einer guten Woche erhielt er den größten Teil seiner Sendungen zurück. Da er von seinem Postamt wissen wollte. weshalb ihm das geschah, fragte er an und erhielt folgenden Brief als Antwort: „Die von Ihnen am 28. 10. hier aufgelie- ferten Drucksachen wurden während der Beförderung wegen ihres Inhaltes beanstan- det und mit dem Vermerk„Zur Versendung Als Drucksache nicht geeignet“ hierher zu- rückgesandt. Die Beanstandung bezieht sich Auf die Verfügung des Bundespostministe- riums vom 23. 9. 1952 1 A 2112-0. I, in der zum Ausdruck kommt. daß Drucksachen, deren Inhalt sich mit sexuellen Dingen be- faßt oder Schriften darüber anpreist, zur Offenen Beförderung als Drucksachen unzu- lässig sind. Die betreffende Verfügung hat folgenden Wortlaut: Sittlich anstögige Druckschriften usw., die in offenen Sendungen verschickt wer- den, können jugendlichen Postbediensteten und jugendlichen Familienangehörigen der Empfänger zur Kenntnis kommen. lese Sendungen bilden deshalb eine Gefahr für die heranwachsende Jugend. Als staatliche Einrichtung kann sich die Post nicht bewußt zum Mittler und damit zum Förderer un- sittlichen Schrifttums hergeben. Es muß so- mit bei der Beurteilung der geprüften Sen- dungen ein strenger Maßstab angelegt wer- den; insbesondere sind Sendungen zu bean- Standen, deren Inhalt sich mit Mitteln oder Verfahren zur Empfängnisverhütung oder mit anderen sexuellen Dingen befaßt oder Schriften darüber anpreist. Die Sendungen gehen gleichzeitig an Sie zurück. Nach Entfernung der beanstandeten Werbezettel können die Sendungen wieder Aufgegeben werden. (gez.) Unterschrift“ Die Post hat also nicht abgewartet, bis das unselige„Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdeter Schriften“, das jetzt beim Vermittlungsausschuß zwischen Bundestag und Bundesrat liegt. in Kraft getreten ist, sondern sie hat von sich aus eine Verfügung getroffen, die über das. was das Gesetz er- Warten läßt, weit hinausgeht. In dem Gesetzentwurf sind doch immer- hin Instanzen vorgesehen, die beurteilen Sollen. ob der Inhalt einer Schrift jugend- gerährdend ist oder nicht. In der Verfügung des Bundesministeriums für das Post- und Fernmeldewesen heißt es nur:„sind.. zu beanstanden“. Jeder also., der bei der Post beschäftigt ist, kann„Anstoß nehmen“. je- denfalls theoretisch. Damit steht einer un- eingeschränkten Siitlichkeitszensur von sei- ten der Post nichts mehr im Wege. %u ſfor- Chronik Wolfgang Borcherts Heimkehrerstück „Draußen vor der Tür“ wird nach Aufführun- gen in New Fork, Stockholm, Kopenhagen, Oslo, Leyden, Basel und Genf jetzt auch in Paris aufgeführt. Der„Preis des Quai des Orfevres“ für den besten französischen Kriminalfilm dieses Jah- res wurde dem 24 Jahre alten Autor Saint Gilles für sein Erstlingswerk„Schießt nicht auf den Inspektor“ verliehen. Der Preis, der mit einer Prämie von etwa 12 000 DM verbun- den ist, trägt den Namen des Quai de Orfevres, da an dieser Uferstraße der Seine die Zentrale der Pariser Kriminalpolizei untergebracht ist. „Die heilige Elisabeth“, ein Volksoratorium von Joseph Haas, wurde anläßlich des 50jäh- rigen Bestehens des Heidelberger Kirchenchors St. Bonifaz unter Leitung von Stephanie Pellis- sier in der Heidelberger Stadthalle aufgeführt. Mit dem Chor, dem städtischen Orchester, Traud Vogel in der Titelpartie, Hans Egenlauf als Sprecher und Ferdinand Bauer an der Orgel kam das mit illustrativer Ausdruckskraft und vielen klanglichen Schönheiten ausgestattete Werk zu eindrucksvoller Wirkung. Das Mannheimer Nationaltheater bringt am Sonntag, 30. November, in neuer Einstudie- rung die Märchenoper„Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck. Die musikalische Leitung hat Hans Georg Gitschel. rd von der Post vorweggenommen In der Praxis wird es ganz ohne Zweifel so aussehen. obwohl die zuständige Ober- postdirektion dem Verleger noch folgendes erklärt hat: da die Entscheidung über die Frage, was unsittlich ist, nicht in das Be- lieben jedes einzelnen Postbeamten gestellt werden könne, sei„angeordnet worden“ (von wem?), grundsätzlich alle Drucksachen „sexuellen Inhalts“ von der Beförderung auszuschließen. Offenbar glaubt man mit dieser zusätz- lichen Anordnung., die Verfügung völlig klargestellt zu haben. Allerdings wird es sich eben in der Praxis doch erweisen, daß jeder Postbedienstete nun von sich aus zu ent- scheiden hat. was als„sexueller Inhalt“ zu gelten hat. Die Gefahren also, die das Schund- und Schmutzgesetz in sich birgt. sind bei der Post bereits am 23. 9. 1952 zur Tatsache geworden! Besonders interessant ist es, daß das Postministerium diese Verfügung nicht in seinem Amtsblatt veröffentlichte. Die Frage, warum man unter Ausschluß der Oeffent- lichkeit handeln wollte. brauchen wir hier nicht zu beantworten. Offensichtlich stützt man sich bei der Verfügung auf den 8 4 der Postordnung. nach dem die Beförderung von Schriften, deren Außenseite oder sichtbarer Inhalt ge- gen die Sittlichkeit verstößt. verweigert werden kann. Außerdem gibt es noch eine internationale Regelung: nimmt die Post eines Landes beim Eintreffen ausländischer Sendungen Anstoß. so ist sie verpflichtet, die Sendungen dem Staatsanwalt zuzuleiten, der dann auf Grund der Bestimmungen des Strafgesetzbuches über die weitere Behand- lung entscheidet. Ein Verfahen, das man ohne zu zögern, billigen kann, denn es ist immerhin eine objektive Instanz da. in deren Händen die endgültige Entscheidung liegt. Durch den Artikel 10 des Grundgesetzes ist das Briefgeheimnis gewährleistet. Aller- dings ist darin nicht von einem„Druck- Sven Hedin 1 Wie auf Seite I dieser Ausgabe gemeldet, ist Sven Hedin am Mittwoch in sei- ner Stocickholmer Wohnung nack langer Krankheit ge- storben. Die Welt verliert mit ihm den bedeutend sten europäischen Erfor- scher Zentralasiens. Neben seinen zahlreichen wissen- schaftlichen Schriften und Veröffentlichungen kat er weit verbreitete populäre Reisebücher geschrieben, die von einer hervorra- genden Beobachtungsgabe und einer ungewöhnlichen schriftstellerischen Bega- dung Zeugnis ablegen. Archiv-Bild sachengeheimnis“ oder„Päckchengeheimnis“ die Rede. Trotzdem müssen wir folgendes fragen: Die Post darf Drucksachen öffnen. um zu prüfen, ob der Inhalt den postalischen Be- stimmungen entspricht. Also: sie darf das Gewicht auswiegen, sie darf die Drucksachen daraufhin ansehen. ob sich nicht doch etwas Wagnis und Gewinn handschriftlich Ergänztes, eine nicht druck- sachenfähige Mitteilung darin befindet. Da- gegen ist nichts einzuwenden. Aber darf sie eigentlich den Inhalt einer Drucksache, sa- gen wir: den„geistigen Gehalt“ eines Pro- Spektes oder Buches beurteilen? Was be- rechtigt sie zu solcher Zensur? Gibt es nicht doch ein„Drucksachengeheimnis“? „Woche der Uraufführung“ mit jungen Autoren in Mönster Die„Woche der Uraufführung“, die in der westfälischen Stadt Münster vom 22. bis 26. November stattfand, war in ihrem künst- lerischen und aktuellen Wagemut eine Pio- niertat. Schließlich gab es nicht weniger als vier Uraufführungen hintereinander(die Oper„Claudia amata“ von Johannes Drieß- ler, über die hier bereits berichtet wurde, und drei Schauspiele), und zwar— bis auf das chinesische Spiel„Köstliche Quelle“— von Autoren. die noch keine oder kaum Ge- legenheit hatten, sich auf der Bühne zu er- proben. Von Gustav Faber(Jahrgang 1912) stammt das Zeitdrama, Sturm an der Elbe“. Es spielt 1945, als vom Osten her die Russen und vom Westen her die Amerikaner gegen die Elbe stoßen. Der Autor ist der Gefahr, Dinge zu bereden, die letzthin üfsägbaf sind, nicht entronnen. In seinem Schauspiel wird diskutiert, wie wohl so ergiebig in diesen Tagen und Stunden an den Brenn- punkten nirgends diskutiert werden konnte. Obwohl Faber ins Allgemeine strebt, endet er im Privaten und greift nur ein Splitter- chen aus dem breiten, riesigen un- und übermenschlichen Geschehen von damals auf. Die Fabel kreist um einen deutschen und amerikanischen General und deren Kinder, die einander im Chaos des Zusam- menbruchs begegnen und füreinander ster- ben. Die pointierte Inszenierung Johann Killerts versuchte die reichlich konventio- nell-romanhafte Story aus dem allzu Pri- vaten ims Allgemein-Verbindliche zu er- heben. Es gelang hier und da. Von Schiller über Hebbel bis zu Lernet- Holenia und noch jüngeren Autoren hat der Demetrius-Stoff die Dramatiker immer wieder bewegt. Der Hamburger Walther Teich(Jahrgang 1894) bietet in den acht Bildern seiner Komödie„Der echte Deme- trius“ ein auf unsere(und manche andere Zeit) beziehbares Gleichnis an. In seiner flüssig, elegant und spritzig geschriebenen Dialog- Komödie. die von einem hellen, wachen, schlagfertigen Witz durchweht ist, jongliert er manchmal so recht zum Schwind ligwerden mit den Begriffen Herrschaft, Schwert. Herz und Frieden und manchen anderen noch. Teichs Witz kann auch tref- fend bissig sein, wie die Parodie auf den wendigen unpolitisch- politischen Dichter be- weist, den Rudolf Hofmann. der Regisseur des nachdenklich- unterhaltsamen Abends, ergötzlich spielte. Der„echte“ und der un- echte“ Demetrius(gespielt von Günther Un- geheuer und Rolf Weidenbrück)— beide sind unentbehrlich: beide dürfen immer wieder sterben und immer wieder nur scheintot sein. in dieser nachdenklich-bur- lesken Komödie. Einigermaßen außer Konkurrenz stand das anmutige altchinesische Märchenspiel „Köstliche Quelle“, seit 1934 in der Ueber- setzung von H'Siung auf englischen Bühnen heimisch und nun von Ernestine Costa(Lon- don), die auch eine Hauptpartie in dieser deutschen Erstaufführung spielte, für uns übersetzt. Wie versichert wird. kein klas- sisch- literarisches Theater. sondern ein Stück chinesischen volkstümlichen„Ge- schäftstheaters“. Der Reiz des Stückes. hier von Friedrich Karl Wittich stilvoll insze- niert, liegt nicht zuletzt in der fernen, uns kaum begreiflichen Empfindungswelt Chi- Nas. Wie hoch man im einzelen auch den Gewinn dieser Uraufführungswoche veran- schlagen mag. für Münster bedeutete sie in ihrer Gesamtheit einen Prestigegewinn, der weit über den lokalen Bereich hinaus wirk- sam, sein dürfte. K. B. Dänischer Steindhögel „Geschwister“ von Bronner im Wörttembergischen Staqtstheqter stotigart Die„Geschwister“ des Dänen Christian Branner, die im Württembergischen Staats- theater zum ersten Male in Deutschland ihr Bühnengespräch führten. waren in Skandi- navien schon recht erfolgreich, obwohl sie in ihrer dramatischen Substanz recht mager sind. Da stirbt hinter der Szene der ge- strenge Papa, der zu den 36 Gerechten ge- hört, die im Himmel weniger angesehen sind als ein reuiger Sünder. Seine Kinder treffen sich vor dem Sterbezimmer wieder. Sohn Michael ist heruntergekommen:„Ich trage nie ein Hemd“. Tochter Irene hat einen reichen Kriegsgewinnler geheiratet: „Er war einmal ein so wunderbarer Lieb- haber. Bevor er reich wurde.“ Sohn Arthur wurde ein selbstgerechter Asket:„Ich habe noch nie eine Frau gehabt. Ich kann ja keine Kinder in die Welt setzen“, Nach die- ser erotischen Aussprache beschliegen sie, in Zukunft gemeinsam ihren Kohl zu bauen. Aber als der Vater gestorben ist, zeigt sich doch, daß die Gewohnheit stärker ist als alle guten Vorsätze. Es treibt sie ausein- ander, in ihr altes Leben zurück. Selbst die Liebe einer weizenblonden Kranken- schwester, deren Seelenleben einer Milch- semmel gleicht,(„Ich glaubte, das Küssen sei eine schreckliche Sünde“) kann Michael nicht von seinem Weg zurückhalten.(, So oft jemand stirbt, kriege ich Lust auf eine Frau.“) i Die vier erotisch verklemmten, sonst aber recht hausbackenen Figuren bauen in drei Akten einen kleinen Seelen- Strindberg auf. Einen Strindhügel, könnte man sagen. Ihn in einer kleinen schlechten Aufführung zu sehen, wäre eine Strafe. Regisseur Ger- hard F. Hering aber machte mit Bühnen- bildner Koniarsky, den Damen Bechler und Heerdeegen und den Herren Norgall und Reincke ein subtiles Kammerspiel daraus, das starken Eindruck machte. Man vergaß darüber, wie dünnblütig, wie sentimental und wie undramatisch dieses Schauspiel ist. Dank der guten Aufführung jedoch hatten diese„Geschwister“ in Stuttgart bemer- kenswerten Erfolg. Hans Bayer Hans Egon Holthuseg Vortragsabend in Mannheim Mit den gehaltvollen Gedichtbänden„e 12 der Zeit“ und„Labyrinthische Jahre“ 00 U Piper, München, verlegt) hat sich Hang 120 Holthusen im zeitgenòssischen Schaffen ein hervorragenden Platz gesichert. Seine Krih. schen Untersuchungen, zu einem Teil in den 1 interessanten Band„Der unbehauste Mengc zusammengefaßt, weisen ihn als einen der] deutschen Denk- und Sprachbereich Seltene Essayisten hohen Ranges aus. Die Situation des Menschen in der Mock. nen Literatur zeichnete Hans Egon Hi, husen, der über dieses Thema bei der Ve. einigung„Zeitgenössisches Geistesleben sprach, mit bewunderungswürdiger Genaug keit. Er läßt sie 1910 mit Rilkes„Malte I, rids Brigge“, Kafkas Erzählung„In der Stral. kolonie“ und Georg Heyms Srobarttg Visionen von Großstadt und Krieg beging und in den Produktionen des Jahres 1922 0 Eliot Das wüste Land), James Joyce(Oe und Rilke Ouineser Elegien) gipfeln, denen zur Seite die bedeutenden Amerikaner Du Passos, Hemingway, Faulkner und Wolz stehen. In diesen Dichtern und ihren Werte kamen die großen Veränderungen 10 Situationsgefühl des Menschen, die Nietzzch angekündigt hatte, zum Ausdruck. Sie Stehen in intimen Zusammenhängen mit der Spies gung aller Begriffe der klassischen Phyck und erwiesen sich als gleichzeitig gewath sen mit den philosophischen Untersuchung von Heidegger und Jaspers. Nach Holthuseg eigener Formel wurde in allen genannte Werken der gottlose und unbehauste Menz geformt, der, in einer Welt der Aufdring. lichsten Realitäten merkwürdig wirklich keitsunsicher geworden, der verborgeneg oder offenen Angst und den hemmungs ls Brutalitäten seiner Mitmenschen auge setzt ist. Holthusen gab treffliche Analysen dies Seinsverarmung des Menschen, die Wert- um Würdeverluste ohnegleichen mit sich brach und tragische, traurige und tragikomisdh Aspekte ermöglichte. Keine Zweifel l Holthusen daran, daß der moderne Mens durch diese Gottverlassenheit und Icheinsam- keit hindurch mußte und daß ihm Gedich und Mythen gelangen, die nicht mehr veg. zudenken sind aus dem geistigen Bestand dn Epoche. Der wesentliche Ertrag des Vortrags han am Schluß: In den„Vier Quartetten“ u der„Cocktail Party“ Eliots ist eine hier chisch geordnete Welt wiedergewonnen, 1 der adventliche Stimmung herrscht ut Glaube, Hoffnung und Liebe nur mehr al ihr Stichwort warten. Aber die gedanklich Wiedergewinnung genügt nicht, es müßte Eros und Enthusiasmus und eine shakespes. rische Schöpferkraft dazu kommen, wen unser Herz ergriffen werden sollte. Girai. doux und Christopher Fry war es vorbehd. ten, Uberdruß und Ekel zu überwinden un aus der Fülle zu schöpfen, den Mensche wieder reich begabt mit köstlichen Möglich. keiten zu sehen, Zuschauer, Hörer und Lese zu faszinieren. Im Lichte ihrer selig spielen. den Phantasie liegen die bleichen Chimäre einer erschöpften Zeit. Tw. Margaret Tobiqs song Konzert im Mannheimer Amerikahaus Die junge amerikanische Sängerin“ Mar, garet Tobias, die im Mannheimer Amerik. haus Arien von Gluck, Lieder von Hug Wolf und Volkslieder aus USA und a Ungarn sang, besitzt einen Mezzosopran, de einen fülligen Alt-Bereich und eine trat, fähige Höhe ohne Bruch im Timbre umfal Ihre Stimme hat einen reizvollen. herbe Klang, der Glucks„Orpheus“-Arien ab. gezeichnet ansteht. In Hugo Wolfs„Trez ein, hoher Krieger“ ließ die Künstlerin Sid wohl durch den„soldatischen“ Text zu eite reichlich starken Vokalgebung verleih denn sie konnte in anderen Gesängen, 4d Beispiel in Wolfs„Wie viele Zeit vel ich“, eine feine, stille Lied-Lyrik zurüchh tend und verinnerlicht zum Ausdruck bil, gen. Sehr interessant wirkten vier bei selten zu hörende ungarische Volkslieder d von expressiven Takteinheiten oder einer schönen, slawisch-elegischen Me. lancholie gekennzeichnet sind. Margaret J. bias gab ihnen einen trefflichen und nati lichen Vortrags-Charme. In zahlreichen am rikanischen Vokal- Kompositionen erkret man sich weiterhin der klaren, geschliffels Gesangskultur der Künstlerin, die von 5 Wingler am Flügel begleitet wurde. — Die Ehe der Elisabeth Persenthein RO man v on Vieki Baum Copyright by Droemer, Presserechte Prometheus Verlag Gröbenzell 20. Fortsetzung Das war eine Antwort, die wie eine heiße Kugel scharf gegen Elisabeths Herz ge- stoßen war. Sie sagte immer„Sie“ zu Pe- ter. Er sagte immer„du“ zu ihr; das gab ihren Gesprächen einen sonderbar atem- losen Rhythmus. Sie hatte ziemlich lange an dieser Antwort zu arbeiten gehabt. „Geht das bei Ihnen so einfach, sich zu trennen?“ hatte sie schließlich fragen müs- sen und die beiläufige Antwort erhalten: „Wir wollen nicht verallgemeinern, Elisa- beth.“ Am Straßenrand standen wilde Buch- Weizenrispen mit ihren zähen Stengeln und graurosa Blüten; Elisabeth sagte gar nichts mehr und spielte stumm mit ihnen. Wäh- rend Peter Karbon seinen Arm unter ihren Ellenbogen schob, als wenn es das Selbst- verständlichste der Welt sei, daß eine ver- heiratete Frau mit einem Mann untergefaßt im Wald spazierenging. Eine von den Buchweizenblüten steckte noch immer in Karbons Knopfloch und Cuftete zart nach Staub und Fel rain.„Jetzt fängt es endlich an“, sagte er und drängte seine Hand heftig unter ihre Handfläche, im gleichen Augenblick, da der Saal sich verfinsterte. Der Film, der nun begann, hieß, wie man schon aus den Plakaten erfahren hatte, „Abenteuer in Monte Carlo“, und er war, Wie alle Filme, die nach Lohwinckel kamen, nicht mehr ganz neu und außerdem ein we- nig streifig und abgenutzt. Die Cöte d'Azur, die man zunächst zu sehen bekam, machte einen etwas verregneten Eindruck, obwohl Sonnenschein und schwarzer Schatten sehr deutlich zu sehen waren. Es wurde die Ri- Viera gezeigt, ein paar Stimmungsbilder, die Küste bei Monte Carlo, das Kasino, ein Spielsaal, eine Jacht im Hafen Villefranche, die Autokolonnen auf der oberen Corniche, die Luxusschaufenster in Nizza. Frau Pro- ket, die Vielgereiste, rief mit lautem, hei- serem Flüstern die Namen von Orten, Ho- tels und Straßen, die sie erkannte, in Franz Alberts Ohr, der seinerseits schon dreimal an der Riviera gewesen war, aber alles Wieder vergessen hatte. Es war unbeschreiblich heiß und dunstig im Saal. Einmal knackte das überlastete Holz der Galerie so laut, daß es fast wie ein Schuß klang und der ganze Saal erschrok- ken zusammenfuhr und ängstlich hinaufsah. Im übrigen ging es still zu, obwohl alle Welt aller Welt Ellenbogen in die Rippen und Knie in die Hüften bohrte. Nur als im zwei- ten Bild des Films Leore ihr Tanzkostüm probierte, begannen die jüngeren Leute roh und unmotiviert zu gröhlen, sie taten es teils aus Verlegenheit und teils, weil sie als gute Rheinländer jede Verkleidung lustig kanden. Man hatte für die Lania ein sehr pikantes Kostüm ausfindig gemacht, nur ein paar schwarze Karos, zwischen denen überall ihre Haut in quadratischen Orna- menten zutage trat wie ein seidiges Muster. Der Filmoperateur hatte den seidigen Ein- druck dieser Haut dadurch zu verstärken gewußt, daß er raffinierte, kleine Reflexe aus ihrer Glätte hervorlockte. Besonders auf der Rundung der Schulter lag ein Schim- mer, der alle Blicke fing. Elisabeth Persenthein, die zeitlebens mit ihrer eigenen Erscheinung unzufrieden war, soweit sie überhaupt Zeit fand, sich darum zu kümmern, hatte so etwas wie diese Schulter noch nie gesehen. Ohne es zu wis- sen, preßte sie Peters Hand ganz fest an sich, während sie das Spielende, ganz Ge- lockerte und Schwingende dieser überfeiner- ten Schulterlinie vor Augen hatte. Plötzlich begriff sie, daß der fremde Mensch da eine der schönsten Frauen der Welt besessen und aufgegeben hatte, ihrethalben, Elisabeth Persentheins wegen. Ein sanfter, traum- drehender Schwindel überkam sie für Mi- nuten, alles war so unwahrscheinlich ge- worden, was mit ihr geschah, spielte außer- halb der Welt, in einem Raum mit anderer Luft, auf einem Stern ohne Schwergewicht. Oben tanzte die Lania, ganz allein auf einem beleuchteten Tanzparkett und voll einer kühlen und abseitigen Verlockung. Elisabeth schaute von dem Film fort, ihre Eifersucht war brennend geworden, fast erotisch, wie jede echte Eifersucht in ihrer letzten Tiefe den Tropfen körperlicher Bindung und neid- voller Verliebtheit für den Rivalen trägt. Peter Karbon sah ruhig, fast ein wenig müde zu der Leinwand hinauf. Plötzlich wurde es hell im Saal, einen Augenblick trat Stille ein, und dann er- blickte man den Schofför Müller, der bleich, verzerrt und schweißüberströmt an der Ga- leriebrüstung hing, dicht neben dem Bür- germeister, und heiser hinunterschrie: „Alles zur Spritze! Die Fabrik brennt!“ * In der Küche des Angermannshauses be- fand sich ein uralter Spülstein aus dem röt- lich durchsprenkelten Granit der Gegend. Dort hinein hatte Frau Doktor Persenthein alles Geschirr unabgewaschen zusammen- geschichtet, bevor sie gegen Abend das Haus verlassen hatte, um Peter Karbon auf der Düßwalder Chaussee entgegenzugehen. Der Wasserhahn leckte ein wenig, und die Trop- fen flelen mit eintönig tristem Geräusch auf die ungespülten Teller und Schüsseln des zerrütteten Persentheinschen Haushaltes. Doktor Persenthein, der um fünf Uhr seine Sprechstunde abgebrochen hatte, weil er zu einer Entbindung in die kleine Gasse ge- rufen wurde, und der ziemlich abgekämpft nach sieben Uhr wiederkam, stand mit vor- hängendem Kopf eine Weile in der Küche, verstand die Geschichte nicht und hörte dem Tropfenfall zu. Zwar erinnerte er sich dunkel, daß Eli- sabeth ihm irgendetwas wegen dieses Abends mitgeteilt hatte, aber da er nie recht zuhörte, wußte er gar nicht, was mit ihr los sein konnte. Er tappte in dem stil- len Haus auf und ab, auch Rehles Zimmer War leer. Er suchte im Souterrain und fand die beiden Badezimmer in unbegreiflicher Unordnung, so, wie die Patienten sie ver- lassen hatten. Beide Wannen noch gefüllt, in einer die getrübten Reste eines Sol- bades, in den anderen, hölzernen, braunes Moor, die Fliesen triefend naß, und gleich- falls triefende Badelaken beschmutzt auf dem Boden liegen. Der Doktor, der sonst die Räume seines Hauses immer erst zu sehen bekam, wenn Elisabeth ihre Arbeit darin getan hatte, fand den Anblick reich- lich trübselig und unerfreulich; allerdings kam es ihm zunächst nicht bei, daß es das tägliche und stündliche Amt seiner Frau War, diese schmutzigen Rückstände des täg- lichen Lebens aus dem Weg zu räumen. Trotzdem und während er die Treppen Wieder hinaufstieg, hatte er einen Augen- blick lang die Vision von Elisabeths müder Rückenhaltung, sobald sie sich unbeobachtet glaubte. Dieser Gedankengang wurde ge- kreuzt und überdeckt von einem anderen, der sich auf den positiven Streptokokken- befund bei einer Patientin bezog. In seinem Ordinationszimmer stehend und auf das Glasgefäß mit den Wattetupfern trommelnd, überlegte er die Verordnung von Oel- umschlägen auf die Gelenke und wandte sich dann dem Block zu. Hier fand er die —̃— Mitteilung, daß sich bei dem Kind des alt manns Keitler trotz des Fiebers noch del Ausschlag gezeigt habe, und darunter nöd eine Zeile:„Ich gehe ins Kino. Essen Ste in der Speisekammer. Warte nicht au mich.“ 11 Auch im Ordinationszimmer herrsch noch die leichte Unordnung der abgeht chenen Sprechstunde; der Doktor warf 4 gerlich ein paar Sonden und Specula in fl Sterilisator und öffnete dann das Fenste um den Menschendunst hinaus- und d dunkle Abendluft hereinzulassen. Er ul sich mehr als unbehaglich in dem ver senen Haus. 65 Schließlich kam er dazu, das ganze behagen als einfachen Hunger zu Kent zeichnen, wartete trotzdem noch ein Wen als wenn seine Unzufriedenheit die Kiel 2 haben müsse, die Frau herbeizuholen, 15 entschloß sich dann, in die Speisekam zu gehen. Wirklich fand er dort einen Kalten Im. g biß auf einem Tablett bereitgestellt, 15 1 mit einiger Mühe ins Wohnzimmer bal cierte. Hier aber zeigte es sich, 595 Tisch nicht gedeckt war, und Doktor 9 senthein setzte sein Tablett zunächst 7 1 ler! Tischkante ab und dachte nach, wWo es at und Besteck zu finden sein konnten. t hatte er hundertmal gedankenlos zug abe wie seine Frau den Abendtisch deckte, es war ihm niemals bis ins Bewu lan- drungen, worin Zweck und Ziel ihrer 71 tierungen bestand. So daß er ziemlich fn 4 mitten in seiner Wohnung stand und daß der esehel! 5 Wuhßztsein ge“ gerausg perlas· uckere cbetredt stellv.: eber; lokal: — 2 F 1 2 8 8 8 1 8 f 8 B Donn 5. De einm⸗ tion! Die Sprung des E kigte. 09, Zazille ednet stimmt wurde ſyesend Geg harteie Komm falistis ednet. Loritz Freude Karl- Der kanntg bas is bisher zukried At V. dinne Blüche Das Kranke der VI Monta! eilt, un eine Pe arbeit Der ständig in der Versuc Vi. Ney den in INO- Friede Misch barn Frael ung u in bale iche 1 n Zuk ermei bung dor. N nden In kamm In Ney der 8. und ar NO. des Kr halten und a lege vor. L dag K dat N 0 vorges Dach nicht 455 unfähig fünlte, etwas zu unternehmen, 1 et paar Schübe erfolglos auf- und zuses 120 es schließlich aufgab, für sich u. le f. Dann hörte er Schritte in der Die abe. schoß schnell hinaus, erfreut zwar, bereit, einige Vorwürfe zu ane 10 traf er draußen nur auf Lunsals inaul- seinem Sonntagsanzug die Treppe kürte schlurfte und dazu ein Selbstgespräch olg Fortsetzung U