Sraphſtg ie Ma 1 terschle 1 schöng rken a0 8 Zusa. n beten Schau, de naffende reunde n bert Selbst lit 801 tenz rig, rn. m Kung. le in tellt un imischeg Sonder. Amen de tler ag. id un falt qe Stra ankreich ), ferner nd Pop. ine dem me Na. ereinzg oder en mt eim nele Be. Kun nd, ver. diese mt tete Be. Küng. Wesen. acht di Namen den far⸗ 1 Arbei. der in Sraphl. raphik- Schwer . 0.0 gesetzte Vert r Ver. der ein- le zehn ch(Ber. A Moos. 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Dezember 1952 388 Washington mahnt wieder zur Eile In Bonn spricht man von einer Sackgasse/ Außenministerkonferenz mit Adenauer: Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer empfing am Montagabend den amtierenden amerikanischen Hohen Kommissar Samuel Reber. Reber kehrte aus den Vereinigten Staaten zurück und reiste sofort nach der Unterredung mit dem Bundeskanzler nach Paris. Ein Kommuniqué wurde über die Besprechung nicht veröffentlicht. Von alliierter Seite verlautet, daß Reber dem Kanzler empfohlen habe, die Bundesrepublik sollte in ihrem elgensten Interesse das deutsch- alliierte Vertragswerk so schnell als möglich ratifizieren. eder bei den Vereinigten Staaten, noch bei Großbritannien, noch bei Frankreich bestehe zur Zeit die Absicht oder der Wunsch zu neuen Verhandlungen oder einer Revision der bereits unterzeichneten Vertragstexte. Die Unsicherheit über die weitere Ent- wicklung der außenpolitischen Konzeption des Bundeskanzlers, über das Schicksal der Zuropäischen Verteidigungsgemeinschaft und der politischen Zusammenarbeit der euro- päischen Nationen hat sich auch über das ochenende nicht beruhigt. Man spricht in Beglerungskreisen von einer gefährlichen Sackgasse. Washington habe Bonn wissen lassen, daß man über die Vorgänge der letz- ten Zeit, die unter dem Stichwort„Karls- ruhe“ zusammenzufassen sind, besorgt sei. Amerikanische Kreise in Bonm stellen die Lage betont so dar, daß mit einem„Aus- brechen“ der Bundesrepublik aus dem Block der europäischen Staaten, das europäische Verteidigungssystem wie ein Kartenhaus Neue Gefangenenmeuterei in Korea Tokio.(dpa) 82 kommunistische Zivilinter- nierte fanden am Sonntag bei einer Mas- enmeuterei auf der koreanischen Gefange- neninsel Pongam den Tod. 120 Gefangene wurden verwundet. Wie das Oberkommando der Vereinten Nationen in Korea am Montag bekanntgab, hatten sich etwa 3000 Gefangene trotz wie- derholten Verbotes zu militärischen Exer- Rerübungen formiert und waren, als die Wachen einschreiten wollten, in einer lan- gen Reite mit untergefaßten Armen auf die Wachposten zu marschiert Hinter dieser Rette llefen andere Gefangene, die die Wachmannschaften mit Steinen be warfen. Die Posten gaben daraufhin Warnschüsse ab und eröffneten, als die Warnungen mißach- tet wurden, das Feuer. Wie das Oberkommando der UNO weiter mitteilt, sind die in dem Lager Pongam un- tergebrachten Gefangenen ausnahmslos fa- natische Kommunisten, die sich bei indivi- dueller Befragung für die Repatriierung in das kommunistisch beherrschte Gebiet ent- schieden haben. Es wird hervorgehoben, daß die Verwendnug von Tränengas zur Nieder- schlagung der Meuterei nicht möglich ge- wesen sei, weil der Wind den Wachmann- schaften das Gas ins Gesicht getrieben hätte. or 2 bel Frankfurt. Die Bank deutscher Länder warnt zor Fälschungen der Banknoten zu zehn DM mit rotem Nummernaufdruck, die in letzter zeit in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen, vereinzelt auch in anderen Teilen des Bundesgebietes festgestellt worden sind. Mainz. Im Falle einer Aufhebung des Ar- tels 29 des Grundgesetzes über die Neuord- nung der deutschen Länder beabsichtige die Sozlaldemokratische Partei die Bevölkerung von Rheinhessen sofort zu einer Volksabstime- mung über die Auflösung des Landes fein- land-Pfalz und die zukünftige Zugehörigkeit dieses Regierungsbezirkes zu einem anderen Land aufzurufen, teilte der soualdemokratische Landtagsabgeordnete Markscheffel auf einer Kreiskonferenz der SPD in Mainz, mit. „Fürstenfeldbruck. Beim Absturz eines ame- rikanischen Transportflugzeuges wurden am Sonntag in der Nähe von Fürstenfeldbruck drei amerikanische Flieger getötet, während sich Wei durch Fallschirmabsprung retten konnten. Hannover. Das niedersächsische Landwirt- zchaktsministerium hat die Besitzer und Päch- er von Ländereien und Viehweiden an der Zonengrenze aufgefordert, diese gegen die Zonengrenze mit festen Zäunen zu versehen oder die vorhandenen Umzäunungen zu ver- därken, um ein Ueberlaufen des Viehs nach der Sowjeteone zu verhindern. Saarbrücken. Der neugewählte saarländische zandtag stimmte in seiner ersten Sitzung am Montag einstimmig einem Gesetzentwurf zu, der kür Straftaten, die im Wahlkampf vor dem . November begangen wurden, Straffreiheit Vorsieht. Auch alle anderen rechtskräftigen, noch nicht verbüßten Strafen, sollen erlassen berden, wenn es Freiheitsstrafen von höchstens sechs Monaten, oder Geldstrafen von höchstens 90 000 Francs sind.. Wien. Bei den Nationalratswahlen im Fe- ruar 1953 werden rund 4,6 Millionen Oester- eicher Wahlberechtigt sein. Bisher haben sich eden Parteien-Gruppen für Kandidaturen angemeldet. London. Ueber London ging am Montag der erste Schnee dieses Winters nieder. Eine zwei us zehn Zentimeter hohe Schneedecke und vereiste Straßen verursachten im ganzen Stadt- bebiet erhebliche Störungen des Verkehrs- Wesens. Livorno. Rund 400 Meter vor der Küste von Worno(Italien) brach am Montag in stür- mischer See der amerikanische Frachter„ Grom- a 15 Reefer“ auseinander. Das Schiff hat Weih- hachts-Pruthähne für die amerikanischen Trup- 5 in Oesterreich an Bord. Die 40 Mann Be- deeng beünden sich auf dem hinteren Ende 05 Schiffes. Hilfsmagnahmen sind wegen des wurmes sehr schwierig. „Jerusalem. Zum ersten Male seit der Grün- G85 des israelischen Staates ist die monatliche Durtenziffer höher als die der Einwanderun- gen gewesen. UP/ dpa zusammenbrechen müsse. Damit würde die Gefahr heraufbeschworen, daß sich die Vereinigten Staaten nach einer neuen Form der westlichen Verteidigung suchen müß- ten, in die Deutschland unter Umständen nicht mehr einbezogen werden könne. Ein Deutschland, das sich als unsicherer Fak- tor erweise, habe kaum eine Chance, eigene Verteidigungsstreitkräfte etwa in der Art einer Nationalarmee zugestanden zu er- halten. Hoffnungen auf England Auf der anderen Seite halten sich in Bonn, und zwar in sehr gut unterrichteten Kreisen, die Informationen über die Mög- lichkeit einer bevorstehenden Konferenz der Außenminister in Paris unter Beteiligung des Bundeskanzlers. Der Gedanke, daß Groß- britannien stärker an die Europäische Ver- teidigungs-Gemeinschaft herangezogen wer- den könnte, spielt bei diesen Erwägungen eine sehr große Rolle. Man ist in politischen Kreisen der Bundeshauptstadt der Ansicht, daß eine stärkere Eingliederung Großbritan- niens die Widerstände der deutschen Oppo- sition und die Schwierigkeiten in Frankreich in bezug auf die Verteidigungs- Gemeinschaft und das Vertragswerk abschwächen könnten. Es ist augenscheinlich, daß sich hinter den Kulissen, nachdem der Bundestag in Weih- nachtsferien gegangen ist, eine starke poli- tische Aktivität entfaltet. So war über das Wochenende Bundespressechef von Eckardt mit einem seiner Mitarbeiter in Paris, Die Reise soll einer Sondierung der politischen Atmosphäre in der französischen Zauptstadt gegolten haben. Verschiebung des Parteitags der CDU? Eine Verlegung des für Ende Januar in Hamburg vorgesehenen Parteitags der CDU Der Bey wollte auf April wurde am Montag in Bonn er- örtert. Im Hause des Bundeskanzlers tagte der Parteivorstand der CDU. An der Sitzung nahmen ferner die Landesvorsitzenden, die Ministerpräsidenten der CDU und als Ver- treter der Bundestagsfraktion Abgeordneter Dr. Krone teil. Wie wir erfahren, wurde der Vorschlag, den Bundesparteitag auf spä- ter zu verlegen, mit den veränderten Ter- minen für die Ratiflzierung des Vertrags- werks und der Absicht begründet, die für Hamburg vorgesehene Arbeitstagung in möglichst engen Zusammenhang mit den Bundestagswahlen zu bringen. „Gespräch von letztem Ernst“ Unter der Ueberschrift„Gespräch von letztem Ernst“ beschäftigt sich der Sozial- demokratische Pressedienst am Montag mit dem für diese Woche geplanten Treffen des Bundeskanzlers mit dem Vorsitzenden der SPD, Erich Ollenhauer. In dem Artikel heißt es, daß die Aussichten für das endgültige Inkrafttreten der Westverträge.„so wie sie jetzt vorliegen, rapide gesunken sind“. Die Forderung nach einer breiten außenpoliti- schen Plattform in der Bundesrepublik werde innerhalb und außerhalb ihrer Grenzen „immer nachdrücklicher und von immer breiteren Schichten erhoben“. Die SPD habe sich in ihren Formulierungen über den Ver- fassungsstreit„auffallender Zurückhaltung“ befleißigt, bei allem Ernst und Nachdruck ihrer Worte.„Die Handschrift Ollenhauers war unverkennbar, es wäre aber ein verhäng- nisvoller Irrtum anzunehmen, man könnte daraus Schlüsse für eine geringere Entschlos- senheit ziehen, diesem frevlerischen Spiel mit auhberster Entschiedenheit entgegenzutreten“. Es wäre auch eine Selbsttäuschung, wenn der Kanzler glauben sollte, in dieser Situation, die so krisenhaft zugespitzt sei, wie keine andere in den letzten Jahren, mit Beteue- rungen, Appellen und Gemeinplätzen sich ganz bestimmten praktischen Notwendigkei- ten und Konsequenzen entziehen zu können, die heute unerläßlich geworden sind. Die Stunde taktischer Besänftigungsversuche ist vorbei.“ unterschreiben Wiederaufnahme der Gespräche über das Reformprogramm für Tunesien Tunis.(dpa) Bewaffnete Araber überfielen am Montag einen entlegenen französischen Vorposten auf tunesischem Gebiet in der Nähe der libyschen Grenze. In einem hefti- gen Gefecht wurden elf Araber von Soldaten des französischen Kamelreiterkorps getötet. Zwei Franzosen wurden verletzt. Es wir angenommen, daß die Araber aus Libyen über die Grenze kamen. In Marokko sind am Sonntag wieder mehrere führende Nationalisten von der französischen Polizei verhaftet worden. Acht europäische Kommunisten wurden am Sonn- tag aus Marokko ausgewiesen. Unter ihnen sind drei sowjetische Staatsangehörige und ein Mitarbeiter der nationalistischen Wo- chenzeitschrift„Al Istiqlal“. In der vergan- genen Woche waren bereits zwölf franzö- sische Kommunisten aus Marokko ausge- wiesen und auf dem Luftwege nach Frank- reich gebracht worden. Auf Grund von Dokumenten. die wäh- rend der Razzien der letzten Tage in Fran- 2z68isch-Marokko gefunden wurden, ist die französische Polizei zur Ansicht gelangt, daß die marokkanische Unabhängigkeitspartei „Istiqlal“ eine kommunistische Tarnorga- nisation ist. Der Bey von Tunis versprach am Montag in einer Unterredung mit dem französischen Generalresidenten de Hauteclocque die Unter- zeichnung von zwei der sieben Erlasse, die die von Frankreich vorgeschlagenen Verwal- tungsreformen in Tunesien einführen. Wäh- rend der einstündigen Unterredung, an der auch der tunesische Ministerpräsident Bac- cusch teilnahm, wurden die Zufahrtsstraßen zum Palast des Beys von Polizei und Truppen gesperrt.„Noch vor Sonnenuntergang“ wolle er seine Zusage erfüllen, hatte der Bey gesagt Am Abend wurde dann aber gemeldet, er habe sich doch noch nicht zur Unterschrift entschließen können, Seinerzeit waren die Verhandlungen über das Reform- programm gescheitert. weil die Ratgeber des Beys die Zugeständnisse Frankreichs als unzureichend ablehnten. Naguib empfing britischen Botschafter Kairo.(UP) Der ägyptische Ministerpräsi- dent Naguib bat am Montag den britischen Botschafter Sir Ralph Stevenson zu sich, um mit ihm über die Empfehlung der Vereinten Nationen zu sprechen, in der die arabischen Länder aufgefordert werden, direkte Friedensverhandlungen mit Israel aufzunehmen. Stevenson erklärte nach der Unterredung, Naguib habe ihn darauf hin- gewiesen, welche ungünstigen Auswirkungen diese Empfehlung in den arabischen Ländern haben könne. a Inzwischen ist auch der Politische Aus- schuß der arabischen Liga für diese Woche einberufen worden, um die Empfehlung der Vereinten Nationen zu erörtern. Der Aus- schuß wird sich voraussichtlich auch mit der Situation in Marokko und Tunesien beschäf- tigen. Der syrische Regierungschef, Oberst Schischakly, der gegenwärtig zu einem Staatsbesuch in Kairo weilt, erklärte, eine Verteidigungsallianz im Vorderen Osten sei nur mit Unterstützung der arabischen Län- der möglich.„Die Araber können niemand erlauben, die Karte des Vorderen Ostens zu verändern, es sei denn, es geschieht mit ihrem vollen Einverständnis und mit ihrer Mitwirkung. Wir müssen uns vereinigen, damit wir notfalls der Gewalt mit Gewalt begegnen können.“ Nehru hat noch Hoffnung Neu Delhi.(dpa) Der indische Minister- präsident, Nehru, gab am Montag seiner Hoffnung Ausdruck, daß China und die So- Wjetunion, die bisher den von Indien, den Vereinten Nationen vorgelegten Plan zur Lösung der Koreafrage abgelehnt haben, nach nochmaliger Ueberprüfung doch noch zu einer Annahme kämen. Er wies darauf hin, daß der indische Lösungsvorschlag im wesentlichen von der Genfer Konvention und dem internationalen Recht ausgehe. Weder China noch die Sowjetunion stünden den darin zum Ausdruck gekommenen Prin- zipien feindlich gegenüber, sondern hätten sie bei früheren Gelegenheiten selbst ver- treten. Außerdem habe die chinesische Re- gierung am 2. November, als ihr der indische Vorschlag zuerst vorgelegt wurde. in keiner Weise zu verstehen gegeben, daß sie den Vorschlag ablehne. Sie habe vielmehr Indien ihre Anerkennung ausgesprochen, daß es versucht habe. eine friedliche Lösung in Korea herbeizuführen. Neue Pläne im Die sieben europaischen Richter Im Saal des Luxemburger Rathauses wurden der des Hohen Gerichtshofes der Montan-Unio gane des Schuman-Planes arbeitsfähig geword dieser Tage, wie gemeldet, die sieben Mitglie- n vereidigt. Damit ist das letzte der vier Or- en.— Im Bild von links nach rechts: Lagrange Frankreich), Hammes(Luxemburg), Delvaux(Belgien), Serrarens(Niederlande), Pilotti, Prä- sident(Italien), Riese Bundesrepublik) und Ru eff(Frankreich). Keystone-Bild Neue Flugplätze in Europa verlangt Ridgway vor dem Rat des Atlantikpaktes in Paris Paris.(dpa/ UP) In der ersten Arbeitssit- zung des Atlantischen Rats in Paris forder- ten die Oberbefehlshaber General Ridgway und Admiral MeCormick am Montag den Bau von 35 neuen Flugplätzen im Jahre 1953. Die Kosten werden auf 1,8 Milliarden Mark veranschlagt. Nur dann würden die Streit- Kräfte des Atlantikpakts die erforderliche Schlagkraft haben. Die Außenminister, Ver- teidigungsminister und die Finanzminister der vierzehn Mitgliedstaaten stimmten in ihrer Sitzung, die geheim war, dem Bericht des Generalsekretärs des Atlantikpakts, Lord Ismay, zu und prüften den Bericht des Militärausschusses. Zu dem Bericht des Militärausschusses gaben der Oberkommandierende in Europa, General Ridgway, und der Oberbefehlshaber der Seestreitkräfte im Atlantikbereich, Ad- miral MecCormick, erläuternde Erklärungen und einen Ueberblick über die gegenwärtige militärische Lage. Der Rat des Atlantikpakts wird sich- wie dus unterrichteten Kreisen verlautet— aus- führlich mit zwei Memoranden beschäf- tigen, die von Sachverständigen-Ausschüssen über die Sowjetunion fertiggestellt wurden. Nach diesen Gutachten, die sich mit den politischen Aspekten und mit der sowje- tischen Strategie beschäftigen, wird mit einer Versteifung der sowjetischen Politik in Eu- ropa sowie mit einem unverminderten An- dauern des militärischen Drucks auf Europa wie auch auf Asien gerechnet. Aus den Memoranden scheint hervor- zugehen, daß sich die westliche Welt auf eine lange Dauer des„kalten Krieges“ vorberei- ten müsse. Dagegen scheint nicht angenom- men zu werden, daß die Sowjets Maßnah- men getroffen haben, die ihrer Natur nach auf einen offenen Angriff schließen ließen. „Wir hoffen, daß der EVG-Vertrag rati- flziert wird“, heißt es in einem Artikel, den der NATO- Generalsekretär, Lord Ismay, für die am Montag veröffentlichte neueste Aus- gabe der amerikanischen Zeitschrift„United States News and World Report“ schrieb. „Wir haben bisher keinerlei Prüfung der Frage unternommen, was geschehen soll, wenn dieser Vertrag nicht ratifiziert wird. Doch von einem rein militärischen Stand- punkt aus gesehen ist der deutsche Vertei- digungsbeitrag- wie jeder einsehen wird ich will nicht sagen lebenswichtig, aber doch von sehr großer Bedeutung“. Weiter schreibt Ismay zu der Frage, ob deutsche Truppen auch ausgehoben werden könnten, falls der Vertrag nicht ratifiziert würde, er hoffe, daß hierfür eine Lösung gefunden werde. Man Wohnungsbau Ein Regierungsentwurf zur Aenderung des ersten Wohnungsbaugesetzes Bonn.(UP) Die Bundesregierung hat dem Bundestag einen Gesetzentwurf zur Aende- rung und Ergänzung des ersten Wohnungs- baugesetzes zugeleitet, der acht wesentliche Neuerungen vorsieht: 1. In den Bundeshaushalt soll ein fester Betrag in Höhe von 500 Millionen Mark jähr- lich zur Förderung des sozialen Wohnungs- baus für die Dauer von vier Jahren eingesetzt werden. 2. Maßnahmen zur verstärkten För- derung des Baues von Eigenheimen, Klein- siedlungen und von Wohnungen für den Erwerb des Wohnungseigentums oder des Dauer wohnrechts 3 Maßnahmen zur besse- ren Unterbringung von größeren Familien. 4. Auflockerung der Richtsatzmieten für den aus öffentlichen Mitteln geförderten sozialen Wohnungsbau. 5. Zulassung eines öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbaus mit einer selbstverantwortlich gebildeten Miete, na- mentlich zur Förderung des Wiederaufbaus. 6. Beseitigung der Mietgrenze von 1,50 Mark je Quadratmeter Wohnfläche im Monat für steuerbegünstigte Wohnungen. 7. Abstim- mung der den Wohnungsbau betreffenden Bestimmungen des Lastenausgleichsgesetzes mit dem 1. Wohnungsbaugesetz und 8. Neu- fassung der Vorschriften über die Verteilung der öffentlichen Mittel für den Wohnungsbau auf die Länder. Der Bundeswohnungsbau- minister soll die Gelder im Einvernehmen mit den für das Wohnungs- und Siedlungs- wesen zuständigen obersten Landesbehörden verteilen. Das Gesetz soll noch im Januar im Bundes- tag behandelt werden Dabei sollen ent- sprechende Vorschläge der Bundestagsfrak- tionen, vor allem der Antrag der CDU/ S auf Förderung des Baus von Eigenheimen, mitberaten werden. solle aber zunachst nicht so pessimistisch hinsichtlich der Möglichkeiten für die Ra- tiflzierung des Vertrages sein. Der atlantische Rat entschied am Mon- tag ferner, daß Lord Ismay und der von den Stellvertretern der Außenminister gebildete ständige Rat künftig von größeren Mans vern vorher unterrichtet werden sollen. Lord Ismay muß als Vorsitzender des ständigen Ausschusses vor deratigen Manövern begut- achten. ob sie nach politischen Ueberlegun- gen unbedenklich sind. Damit errang Lord Ismay einen Erfolg gegenüber General Ridgway. Im Herbst dieses Jahres war es zu einer Ausein andersetzung zwischen Ismay und Ridgway gekommen, weil die politische Instanz des Atlantikpakts von der militäri- schen Instanz vorher nicht über die großen Flottenmanöver unterrichtet worden War. Eisenhower ist zuversichtlich New Tork.(dpa) Der künftige Präsident der USA, Eisenhower, erklärte am Sonntag nach der Rückkehr aus Korea, die Lösung des Konflikts werde viel Geduld, Sorgfalt, Weisheit und gesunden Menschen- verstand erfordern. Nach seiner Landung auf dem New Lorker La Guardia-Flugplatz sagte Eisenhower, seine 16tägige Reise be- deute nicht den Abschluß, sondern den Be- ginn neuer Bemühungen um eine ehrenhafte Beendigung des Krieges in Korea. Ich kehre bestärkt in der Zuversicht zurück, daß sich eine befriedigende Lösung des Konflikts beschleunigen läßt. Wir stehen allerdings einem Feinde gegenüber. den wir nicht durch Worte, so überzeugend sie auch sein mögen, sondern nur durch Handeln im Rah- men des möglichen beeindrucken können. Ich glaube, daß wir bei unermüdlicher Ar- beit die Freiheit und auch den Weltfrieden sichern können.“ —. a 7 urzfeleqramm Bundeskanzler Dr. Adenauer hat den Köl- ner Beigeordneten Dr. Josef Löns zum Leiter des Organisationszweiges in der Perso- nalabteilung des Auswärtigen Amtes bestellt. Dr. Löns wurde zum Ministerialdirigenten er- nannt und ist in seiner Stellung unmittelbar dem Leiter der Personglabteilung, Generalkon- sul Dr. Pfeiffer, unterstellt Löns war von 1945 bis 1948 Generalsekretär der CDU in der bri- tischen Zone und engster Mitarbeiter Dr. Adenauers. 1* Bundesvertriebenenminister Lukaschek wird am 3. Januar 1953 zu einem zweiwöchigen Be- Such in den USA eintreffen. Der Minister will die amerikanische Oeffentlichkeit über das deutsche Vertriebenen- und Flüchtlingsproblem unterrichten. Lukaschek wird nach Informatio- nen aus seinem Ministerium darauf hinweisen, daß die Flüchtlingsfrage von der Bun- desrepublik nicht ohne ausländische Hilfe gelöst werden könne. 8 8 Das Präsidium des„Zentralverbandes der vertriebenen Deutschen“(Z vb) hat den Bun- deskanzler aufgefordert, dafür zu sorgen, daß die für den Lastenausgleich ge- Plante Vorfinanzierung für das Jahr 1952 gesichert wird. Der ZV fordert ferner die Verabschiedung des Vertriebenenge- setzes im Bundestag unmittelbar nach Weih- nachten. * Der Bundestagsabgeordnete der SPD, Dr. Walter Menzel, hat bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichtes Bonn Strafantrag ge- gen Bundes justiz minister Dr. Dehler wegen Beleidigung gestellt Dehler FDP) hatte Menzel während der zweiten Le- sung des deutsch- alliierten Vertragswerks im . am 5. Dezember„Sie Schuft“ zuge- rufen. 1 1 1 1 ö 1 1 MORGEN N R 82 Dienstag, 16. Dezember 1932 Der atlantische Rat tagt Latige Zeit herrschte Ungewißheit dar- uber, ob die Tagung des Rats des Atlantik Pakts Überhaupt stattfinden Werde. Die amerikanische Politik ist im Leerlauf, da der neue Präsident erst im Januar sein Amt antritt, und die Planung der westlichen Rlistung für 1953, die Abstimmung zwischen Wirtschaftlichen Möglichkeiten und militä- rischen Notwendigkeiten, ist auch noch nicht so Weit fortgeschritten, daß sie dem Mini- sterrat zur Beratung und Beschlußfassung hätte vorgelegt werden können. Obwohl heute bereits feststeht, daß sich eine neue Tagung im März oder April mit den neuen Amerikanischen Verantwortlichkeiten zu- Sammmensetzen und mit den Militärplänen für das kommende Jahr auseinandersetzen Soll, berief man doch die Tagung für den 15. Dezember ein. Wie Lord Ismay, der Generalsekretär, vor Tagungsbeginn er- klärte, stehen keine aufsehenerregenden Beschlüsse oder sonst bemerkenswerte Er- Signisse irgerdwelcher Art auf dieser Ta- gung bevor. Dafur wird den 42 teilnehmenden Ministern Gelegenheit geboten. viele Dirige, die nur mittelbar, oft auch gar nicht mit dem Atlantikpakt in Zusammenhang ste- hen, zu besprechen. Die Vermutung, daß hinter den Kulissen der Tagung die gemein- same englisch- amerikanische Lösung des persischen Erdölproblems, der Entwurf eines eriglisch- amerikanischen Vermite- lumgsvorschlages für die Beendigung des Saarkorifliktes und andere Fragen erörtert werden sollen, deuten darauf hin, daß die Konferenz weit eher den Charakter einer Allgemeinen und umfassendem Aussprache und einer Fühlungnahme auf allen Gebie- ten hat, als daß sie der Festlegung von Rüstungszifferm dienen soll. Die Langsamkeit, mit der die Organisa- ton des Atlantikpaktes ihre Arbeit tut, die mehrfache Verschiebung von Entscheidungen darf nicht Wunder nehmen und darf in kei- nem Fall zu Ungunsten der Organisation ausgelegt werden. Die atlantische Gemein- schaft soll die gemeinsame Verteidigung von vierzehn Nationen mit etwa 400 Millionen Menschen organisferen und leiten. Diese 14 Nationen sind wirtschaftlich. finanziell und technisch vollkommen ungleich, Ihre Inter- essen sind völlig verschieden, ja oft ent- Segengesetzt. Unter ihnen sind arme und reiche, große und kleine, industrielle und landwirtschaftiche. Jeder von ihnen neigt dazu, die eigenen Interessen zu schützen und den anderen die größten Opfer zuzumuten. Jecde der nationalen Armeen hat andere Tra- ditionen, andere Ausrüstung, andere direkte Ziele. Die Arbeit der Koordinierung der Zu- Sammenfassung der Organisation dieser 14 Verteidiger der freien Welt zu einer ge- schlossenen, wirksamen Abwehrfront erfor- dert eine bis zum Fanatismus gehende UVeberzeugung von der Nützlichkeit des Werkes, einen gewaltigen Aufwand von tech- nischem und organisatorischem Können, ein Maximum an Diplomatie und Versöhnungs- bereitschaft und eine Unzahl von Sachver- ständigen aller politischen, finanziellen, mi- Utärischen und technischen Einzelgebiete. Dieser Organismus ist eine Riesen machine, die eine Riesenarbeit zu bewältigen hat. Die kommunistische These vom aggressi- ven Charakter des Atlantikpaktes wird schon Allein durch die Natur und durch die Arbeits- weise einer Organisation Lügen gestraft, die in aller Oeffentlichkeit auf demokratische Weise die freiwillige Zusammenfassung von 400 Millionen Menschen zum gemeinsamen Schutze ihrer Freiheit betreibt. Wenn der Atlantikpakt einen Angriff vorbereiten wollte, 80 wäre die Organisation in ihrer jetzigen Zusammensetzung und mit ihrer jetzigen Arbeitsweise dazu überhaupt nicht im Stande. Wenn schon die französische Nationalver- sammlung, seit Jahren zum ersten Male, nur unter den Peitschenhieben ständig wieder- holter Vertrauensfragen, bis zum 31. Dezem- ber den Haushalt für das kommende Jahr beschließen kann, so muß man es bewundern, daß die Organisation des Atlantikpaktes schon im Frühjahr damit fertig sein will. Was in dem Einheitsstaat Frankreich mit 40 Millio- nen Einwohnern und sechs Parteien groge Schwierigkeiten bereitet, das ist für das stlantische Paktsystem, in dem 14 Staaten mit 400 Millionen Einwohnern vereinigt sind, noch tausendmal schwieriger. Es liegt also kein Grund vor, den Aufbau der Verteidigung der westlichen Weit als Sefährdet anzusehen, weil infolge besonderer politischer Umstände in dem Rüstungsplan eine Verspätung von drei Monaten ein- Setreten ist. Im Laufe dieser drei Monate Wird vielleicht auch das für die Verteidigung des Westens als 80 wichtig angesehene Problem der Beteiligung Deutschlands eine Lösung finden. Es war die Rede davon, daß Dr. Adenauer während der Tagung des Atlantischen Rates auch nach Paris fahren Wolle. Aber ob diese Reise stattfindet oder. Hicht, darf jedenfalls angenommen werden, daß die Beratungen über die Europäische Verteidigungs- Gemeinschaft und die Rolle Deutschlands einen Hauptpunkt der Kulis- Senigespräche bei der Tagung des Atlantischen Rates in Paris bilder werden. A. L., Paris. Das endgültige Ergebnis der Wahlen in den USA Washington.(Up) Bei den amerikanischen Präsidentenwahlen am 4. November wurde, Wie aus den jetzt veröffentlichten endgültigen offiziellen Wahlergebnissen hervorgeht, mit 61 621 529 abgegebenen Stimmen die bisher größte Wahlbeteiligung erzielt. Für General Eisenhower wurden 33 938 285, für Gou- Verneur Stevenson 27 312 217 Stimmen Abgegeben. Der neue Präsident siegte in 39 Staaten mit 442 Wahlmännern, Stevenson gewann 89 Wahlmänner in 9 Staaten. Truman warnt vor Hysterie Washington.(UP) Präsident Truman Waärnte die Amerikaner am Montag davor, Atis„hysterischer Furcht vor dem Kommu- nismus“ die demokratischen Freiheiten ein- Zuschränken. Zwischen berechtigter Besorg- nis und hysterischer Furcht sei ein großer Unterschied, denn„Hysterie treibe die Men- schen dazu, gerade das zu zerstören, was sie erhalten wollen. Was die Befragung der Eltern brachte Die umstrittene Schulregelung in Südwürttemberg-Hohenzollern in der Praxis Der folgende Beitrag gründet sich auf Zahlenunterlagen der Tübinger Kultverwal- tung und eine von Rektor Albert Fischer (Alpirsbach) herausgegebene Schrift„Zur Schulfrage“, die sich auf eine Entschlie- Bung der Arbeitsgemeinschaft der süd- Westdeutschen Lehrerverbände für die christliche Gemeinschaftsschule stützt. Mit ihren rund 12 000 Mitgliedern umfassen die Lehrerverbände den weitaus überwie- genden Teil der Volksschullehrerschaft des neuen Bundeslandes. Die Elternbefragung über die für fünf Jahre gültige Volksschulform Württemberg⸗ Hohenzollerns am 12. Dezember 1948 ging auf ein vom Tübinger Landtag mit 32 gegen 26 Stimmen verabschiedetes Schulgesetz zurück. Am 12. Dezember 1953 ist die Abstimmung über die Schulform eines Schulortes zu wiederholen, wenn ein Drittel der Eltern das schriftlich beantragt. Für das Schulgesetz hatten die 32 Abgeordneten der CDU ge- stimmt. Die 26 Abgeordneten der SPD, DV und KP stimmten dagegen. Der 5 10 des Schulgesetzes schuf die Möglichkeit einer nachträglichen Aenderung des Abstimmungs- ergebnisses. Er lautet:„Der Schulort(Schul- bezirk) erhält diejenige Schulform, für welche die größte Stimmenzahl abgegeben worden ist. Sind für eine zweite oder dritte Schulform je mindestens 150 Stimmen abgegeben wor- den, so können Kinder auch für diese Schul- korm angemeldet werden. Diese Anmeldungen können binnen vier Wochen geändert werden. Wenn mindestens fünfzig Kinder endgültig für eine andere Schulform angemeldet wer- den, so ist eine Schule dieser Schulform ein- zurichten.“ Dieser Artikel wirkte sich dann so aus: In einer Kreisstadt wurde zum Beispiel fol- gendes Ergebnis der Schulwahlen festgestellt: für die christliche Gemeinschaftsschule 600 Stimmen, für die evangelische Bekenntnis- schule 500 Stimmen und für die katholische Bekenntnisschule 194 Stimmen. Nach diesem Ergebnis wären also für die Kreisstadt drei Schulformen möglich gewesen. Viele Eltern änderten jedoch ihre geheime Abstimmung bei der öffentlichen Anmeldung zugunsten der evangelischen Bekenntnisschule um, s0 daß heute in dieser Kreisstadt nur zwei Bekenntnisschulen existieren. Insgesamt 1064 Volksschulen An der Elternbefragung beteiligten sich 73,2 Prozent der wahlberechtigten 249 000 Per- sonen. Da für mehrere Kinder je eine Stimme abgegeben werden durfte, betrug die Zahl der Gesamtstimmen 464 425. Abgegeben wurden aber nur 340 053 gültige Stimmen. Davon entschieden sich für die katholische Bekennt- nisschule 187 679 Stimmen oder 55,2 Prozent, für die evangelische Bekenntnisschule 78 897 Stimmen oder 23,2 Prozent und für die christliche Gemeinschaftsschule 73 477 Stim- men oder 21,6 Prozent. Auf Grund dieses Ergebnisses und der Anmeldungen in den Orten, in denen für eine Minderheitsschule mindestens 150 Stimmen abgegeben worden Waren, entstanden insgesamt 1054 Volks- schulen, und zwar 646 katholische, 321 evan- gelische Bekenntnisschulen und 81 Gemein- schaftsschulen. Nach dem neuesten Stand hat sich diese Zahl nur unwesentlich verschoben, In den 16 Schulamtsbezirken Württemberg Hohenzollerns gliedern sich die Schulformen heute folgendermaßen: Fünf Städte mit ganz freier Wahl In künf Städten Südwürttembergs be- stehen alle drei Schulformen. In diesen fünf Orten gibt es also eine wirkliche freie Schulwahl. In 41 Orten bestehen zwei Schulformen. Eine freie Wahl ist hier möglich, wenn eine der beiden Schulen Gemeinschafts- schule ist. Wo beide Schulen Bekenntnisschu- len sind, besteht die Verpflichtung zum Besuch der zuständigen Bekenntnisschule. Schüler, die weder katholisch noch evangelisch sind, sind ebenfalls zum Besuch einer dieser Schu- len verpflichtet. In 940 Schulorten aber be- steht nur eine Schulform, und zwar zu etwa 90 Prozent eine Bekenntnisschule, die— ab- gesehen von den wenigen Fällen leicht er- reichbarer Nachbarschulen— von allen Kin- dern, ob evangelisch oder katholisch, ob neu- apostolisch oder freireligiös, besucht werden muß. Beispiele aus der Praxis Im Schulamtsbezirx Saulgau gibt es 79 Schulorte mit 78 katholischen und vier evangelischen Bekenntnisschulen. In 75 Schul- orten bestehen nur katholische Bekenntnis schulen. In 67 von diesen 75 Schulorten müs- sen evangelische Kinder die katholische Be- kenntnisschule besuchen. Eine Gemeinde in Saulgau hat nur eine evangelische Bekennt- nisschule. Die katholischen Kinder dieser Ge- meinde besuchen diese Schule, In dem Schulamtsbezirk Sigmaringen gibt es 64 Schulorte mit 63 katholischen Bekenntnisschulen und zwei christliche Ge- meinschaftsschulen. In 63 Schulorten bestehen nur katholische Bekenntnisschulen. In 60 von diesen 63 Schulorten müssen evangelische Kinder die katholische Bekenntnisschule be- suchen. Im Schulamtsbezirx Calw gibt es 113 Schulorte. In 90 davon bestehen nur evangeli- sche Bekenntnisschulen. In 75 von diesen 90 Schulen müssen katholische Kinder die evan- Selische Bekenntnisschule besuchen. Im Schulamtsbezirx Freudenstadt bestehen 60 Schulorte. In 54 davon gibt es nur evangelische Bekenntnisschulen. In 38 von diesen 34 Schulorten müssen katholische Kinder die evangelische Bekenntnisschule besuchen. In einem Schulort besteht nur eine katholische Bekenntnisschule. Manche Elternschaften der Minderheits- bekenntnisse haben auf die Einrichtung einer Bekenntnisschule in ihrer Gemeinde verzich- tet, obwohl die Zahl der Erziehungsberechtig- ten und der Kinder zu einer eigenen Schule ausgereicht hätten. Diese Beispiele erweitert Rektor Fischer durch Angaben über einzelne Kreise Würt⸗ temberg-Badens. Er macht vor allem darauf aufmerksam, daß verschiedentlich die konfes- sionelle Minderheit zu 90 Prozent und mehr durch die Kinder Heimatvertriebe- ner gestellt wird. An diese Tatsache knüpft sich dann die Befürchtung, daß eine konfes- sionelle Spaltung der Schulen zugleich die inzwischen weitgehend zugewachsenen Grä- eli zwischen Einheimfschen und Vertriebe⸗ nen àüffeigen müsse. Die Nachteile von Zwergschulen Bei der Beratung des Schulgesetzes in Württemberg-Hohenzollern wurde mehrere- male darauf hingewiesen, daß die Aufspal- tung in die drei möglichen Schulformen eine Aufsplitterung von großen Schulkörpern be- deute und notwendig die Schaffung von Zwergschulen bedinge. Damit sei ein Lei- stungsabfall verbunden. Wenn neben der ausgebauten Volksschule der einen Konfes- sion die ein- oder zweiklassige Schule der Minderheit von 30 oder 50 Kindern besteht, Wird General de Gaulle aktiv? Kombinationen um eine kommende neue Regierungsbildung Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang Am 7. Dezember fand im zweiten Pariser Wahlkreis eine Nachwahl für die National- versammlung statt. Ein gaullistischer„Re- bell“, der frühere Stadtpräsident von Paris Coirre, den General de Gaulle aus der Partei ausgeschlossen hatte, erhielt die meisten Stimmen. Die Wähler waren ihm ge- folgt, als er den Uebergang vom Gaullismus zu den Konservativen unternommen hatte. Von den über 100 000 Stimmen, die in diesem Wahlkreis im Juni 1951 abgegeben worden waren, blieben am 7. Dezember 1952 rund 12 000 für de Gaulle übrig. Das ist keine Nie- derlage, das ist eine Katastrophe. Die Folgen dieser Nachwahl liegen keine achtundvierzig Stunden auf sich warten. In der Führung der RPF(Sammelbewegung des französischen Volkes) wurde man sich auf Grund der Wahl- Ziffern endlich klar darüber, daß die seit 1951 geübte Taktik falsch gewesen ist, daß die Isolierung des Generals der Bewegung die Masse entfremdete und daß nunmehr für den Gaullismus der Augenblick gekommen war, aktiv zu werden. Geänderte Taktik Man entschloß sich also in der Rue de Sol- férino, im Hauptquartier der Bewegung, die neue Dynamik zunächst dadurch sichtbar zu machen, daß man helfen wollte, die Regie- rung Pinay zu stürzen. Bisher hatte man sich bei den meisten Vertrauensfragen der Stimme enthalten und damit mehrmals das gefährdete Kabinett gerettet. Will man aber selbst auf die Ministersessel, so muß zu- nächst Pinay beseitigt werden. Vor der Ver- trauensabstimmung am Dienstag voriger Woche erklärte daher der Fraktionsführer Diethelm, de Gaulles früherer Kriegs- minister, die Fraktion stimme gegen die Re- Sierung und sei bereit, ihre Verantwortung in einer Nachfolgeregierung zu übernehmen. Diese Wendung der Gaullisten hatte zu- nächst die unmittelbare Folge, daß die Oppo- nenten aus den Regierungsparteien sich der Stimme enthielten, statt nein zu sagen. Sie wollten de Gaulle nicht auf so leichte Weise in den Sattel helfen. Mehrere Möglichkeiten Zwei stark verschiedene Mehrheiten wer⸗ den indessen erwogen und in beiden spielt die gaullistische Fraktion die tragende Rolle. Die erste Kombination ist die Na- tionale Front. Das ist ein Lieblingsprojekt des konservativen Führers Paul Rey naud, der zwar ein Fraktionsgenosse Pinays ist, aber durchaus nicht einer Meinung mit dem Minäster präsidenten. Reynaud ist, was man vereinfachend einen „Amerikaner“ nennt. Von Pinay kann man das beim bester Willen nicht behaupten. Bei der schweren Regierungskrise im Februar hatte der Staatspräsident Reynaud den Auftrag erteilt, die Regierungsbildung durch eine Koalition sämtlicher nichtkom- munistischer Parteien zu versuchen. Der Plan schlug fehl, weil die Sozialisten ihre Animosität gegen de Gaulle nicht überwin- den konnten. Nun ist die Lage, so urteilt jedenfalls Paul Reynaud, günstiger gewor- den, da durch das Ausspringen des rechten gaullistischen Flügels die sozialen Tenden- zen in der Bewegung der Generals stärker hervortreten. Das zweite Projekt ist eine Mehrheit der„Sozialen Aktion“, eine Art gemäßig- ter Linksregierung mit starker Tendenz zur Wirtschaftslenkung. Ihr sollen angehören: Gaullisten, Volksrepublikener. Sozialisten und Radikale. Die konservative Wirtschafts- und Finanzpolitik Pinays soll in ihr Gegen- teil verkehrt, eine intensive Investitions- politik betrieben, die Steuern erhöht und die Löhne heraufgesetzt werden. Die dritte Lösung Die Beobachter geben weder der einen, noch der anderen Lösung ernsthafte Chancen. Zuviel weltanschauliche Meinungsverschie- denheiten stehen zwischen den verhandeln- den Parteien, um eine Koalition möglich zu machen. Kenner der Verhältnisse neigen einer dritten Lösung zu: der einfachen Verbreite- rung der parlamentarischen Grundlage der jetzigen Regierung durch den Eintritt gaulli- stischer Minister, unter Umständen mit Hilfe der Ersetzung Pinays, der das Finanzministe- rium, das er schon jetzt verwaltet, beibehalten würde und vor allem der Ablösung Schu- mans, des„öffentlichen Feindes Nummer 1“ der Rechten, durch seinen Fraktionsfreund Bidault oder den Radikalen Renè Mayer. Der Uebergang der Gaullisten aus der sektenhaften Absonderung zur aktiven Be- teiligung an einer Koalitionspolitik macht, welche Lösung auch immer den Vorrang er- hält, ihren Chef zumindest für die Amtszeit des jetzigen Parlaments, zum Schiedsrichter der Situation. Läßt er sich jetzt wieder in unfruchtbare Opposition zurückfallen, 80 dürfte seine Bewegung bei der nächsten Wahl von der politischen Bühne verschwinden. Fürs erste mögen auch die Kalkulationen neuer parlamentarischer Möglichkeiten noch die Lebensdauer des Kabinetts Pinay verlängern, da die, die ihn stürzen wollen und können, vielleicht erst vorher prüfen wollen, was nachher geschehen kann. dann sind diese Kinder benachteiligt. Es gibt daher in Württemberg- Hohenzollern viele Gemeinden, in denen die Eltern auf die Ein- richtung einer Zwergschule ihres Bekennt- nisses verzichteten, um ihren Kindern die Vorteile einer ausgebauten Schule zu erhal- ten. Dies geschah sowohl auf katholischer als auch auf evangelischer Seite. Und die finanzielle Seite Es ist nun unbestreitbar, daß die Auftei- lung der Volksschulen nach Bekenntnissen zu einer finanziellen Mehrbelastung für den Staat und die Gemeinden führt. Die Tübin- ger Kultverwaltung spricht allerdings nur von einer unwesentlichen Verteuerung, die sich im übrigen schwer feststellen lasse, da der sachliche Schulaufwand von den Gemein- den bestritten werde. Etwaige Mehrbelastun- gen der Gemeinden aber würden durch den Finanzausgleich zwischen Staat und Ge- meinde ausgeglichen. Fischer erklärt dem- gegenüber, nach einer Untersuchung seien in Württemberg- Hohenzollern für Lehrstellen an ein- bis vierklassigen Bekenntnisschulen, die neben anderen Schulorten des Schulortes bestehen, annähernd 70 bis 80 Mehrstellen notwendig. Der Staat habe aber nicht nur diese Mehrbelastung, sondern noch verschie- dene andere Mehrausgaben zu tragen. Die in ihrer Verwaltung selbständigen drei- und mehrklassigen Bekenntnisschulen, die neben anderen Volksschulen des gleichen Schulortes bestünden, hätten eine selbständige Verwal- tung mit allen Erfordernissen. Dazu gehör- ten neben der verwaltungsmäßigen Ausstat- tung in der Regel auch die gesonderte Bereit- stellung aller Lehrmittel. Sind die Bekennt- nisschulen im gleichen Schulhaus wie die Schule des Mehrheitsbekenntnisses unterge- bracht, so mögen sich die Kosten vermindern. In Württemberg-Hohenzollern zahlt jede Gemeinde für eine Lehrerstelle an der Volks- schule 2200 DM, für eine Mehrstelle— beim Unterschreiten der Richtzahl— werden aber 5300 Mark gerechnet. Zu diesen persönlichen Schullasten kommen die sachlichen: Schul- räume und ihre Ausstattung, Unterhalts- kosten der Schulräume, Dienstwohnungen, Hausmeister und so manche Ausgaben der verschiedensten Art. Die Betrachtung der finanziellen Seite führt also zu der Ueberlegung, ob die freie Wahl der Schulform, die theoretisch als die Sroßzügigste und liberalste Lösung der Schulfrage angesehen werden kann, mit den heutigen finanziellen Möglichkeiten des Lan- des so in Einklang zu bringen ist, daß nicht nur dem weltanschaulichen Elternrecht ge- nügt wird, sondern auch dem Anspruch auf eine gesicherte gute Ausbildung der Kinder. Dlenstag, 18. Dezember 1982/ Nr. 3 — Fortschritte mit der europäischen Verfassung Paris.(dpa) Der Europäische Vertas. sungsausschuß, dessen Aufgabe die Aus. arbeitung eines Verfassungsentwurfes eine europäische politische Gemeinschaft 18. trat am Montag in Paris wieder zusammen Der Ausschuß, der 26 Mitglieder hat, Wird sich unter seinem Vorsitzenden, Dr. Hein. rich von Brentano, mit Teilentwürkeg seiner vier Unterkommissionen für eine europäische Verfassung beschäftigen und sie zu einem Gesamtentwurf zusammenfassen Der Gesamtentwurf wird dann als Vor- schlag des Verfassungsausschusses an das erweiterte Montanparlament in Straßbu weitergeleitet werden, das den Auftrag zur Ausarbeitung einer europäischen Verfas- Sung hat. Innerhalb der Unterausschüsse besteht bereits Einigkeit über gewisse Grundlinien der geplanten Verfassung. Es wurde Vorge⸗ schlagen, ein europäisches Parlament mit zwei Kammern zu schaffen, eine direkt ge wählte Völkervertretung und einen Länder- senat. Ferner ist ein europäisches Exekutiy. organ vorgesehen und eine Vertretung für die nur assozziierten Staaten. Von den Punkten, die noch einer Kl. rung bedürfen, ist der Umfang der Voll. machten, die man der europäischen polit.. schen Gemeinschaft einräumen will, der wichtigste. Während ein Teil der Ausschuß. mitglieder dafür eintritt, daß die Gemein- schaft nur über die Vollmachten verfügen soll, die für die Montanunion und für die Europäische Verteidigungsgemeitischaft vor- gesehen sind, wünscht ein anderer Teil um- kassendere Vollmachten. Der Streik im graphischen Gewerbe beendet Frankfurt.(je-Eig. Ber.) Nach über zwa zigstündigen Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern des graphischen Gewerbes wurde der am 6. Dezember ausgerufene Streik nun für alle Betriebe des Bundesge- biets beendet. Die Gewerkschaft hatte eins Erhöhung des Ecklohnes um 10 Pfennig je Stunde, eine Erhöhung des Lohnanteils der Hilfsarbeiter am Facharbeiterlohn von 80 auf 85 Prozent und die Zusammenlegung der vier Ortsklassen auf zwei gefordert. Die Herauf- setzung der Stundenecklöhne um 4,7 Prozent bedeutet eine Erhöhung des Stundenlohne für Buchdrucker und Setzer um 7,8 Pfennig in den oberen und um 8 Pfennig in den unte- ren Ortsklassen. Der Anteil der Hilfsarbei- terlöhne an den Facharbeiterlöhnen wurds von 80 auf 82,5 Prozent erhöht, was einer Steigerung des Stundenlohnes von 1,34 Mark auf 1,46 Mark gleichkommt. Die Neueintel- lung der Ortsklassen soll bis spätesten 1. April vorgenommen werden. Ein Land ist diktaturmüde Wahlerfolg der Opposition gegen die Militärjunta in Venezuela Sein eien Von dpa- Korrespondent Alfred Bragard Das Volk von Venezuela hat sich zur all- gemeinen Ueberraschung bei den Wahlen zur verfassunggebenden Nationalversammlung gegen die autoritär regierende Militärjunta Ausgesprochen und die Mehrheit seiner Stimmen den Oppositionsparteien gegeben. Jovito Villalba Obwohl die Militärjunta sofort eine strenge Nachrichtensperre über das Land verhängte, drangen Einzelheiten über den markanten Wahlsieg der links oppositionellen liberalen„Republikanisch-Demokratischen- Union“ an die Oeffentlichkeit. Der Führer der Republikanisch- Demokratischen Union, Jovito Villalba, ist heute die stärkste politische Figur der Regierungsgegner und des demokratischen Lagers. Oberst Jimenez Mit einem unerhörten Aufwand hatte die regierungsgebundene„Unabhängige Wähler⸗ kront“ in Hunderten von Versammlungen, in Wort und Schrift die These vertreten, Vene- zuela brauche zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung und zur Gewährleistung des wirtschaftlichen und sozialen Fortschritts eine starke politische Führung. Als starker Mann wurde auf unzähligen Plakaten der Verteidigungsminister der Junta und eigent- liche Drahtzieher der Militärs, Oberst Mar- cos Perez Jimenez, angepriesen. Wie jede südamerikanische Regierung, die illegal zur Macht gekommen ist, versuchte auch die Junta in Caracas sich nach einer gewissen Uebergangszeit den Anstrich der Legalität zu geben. Sie glaubte im November dieses Jahres nach vierjähriger Herrschaft, ihr 1948 gegebenes Wahlversprechen ohne Gefahr für sich einlösen zu können. Dieser Glaube ist am 30. November schwer erschüttert worden. Um so bezeichnender war jedoch die erste Reaktion. Die Militärjunta trat schnell zu- rück, nachdem sie vorher ihren„starken“ Mann“, den Obersten Marco Perez Jimenez zum vorläufigen Präsidenten bestellt hatte den gleichen Mann also, der bei einem Wahl- sieg der Junta-Partei legaler Staatschef die- ses reichen südamerikanischen Oellandes werden sollte. Wird die Nationalversammlung zusammentreten? Dieser Schritt birgt alle Voraussetzungen, um die latenten Spannungen in Venezuels nur noch zu erhöhen. Wie stark sie sind, zeigt die Tatsache, daß die Junta erst im letzten Oktober einen Aufstandsversuch mühevoll und blutig niederschlagen mußte. Nach wie vor hält das Militärregime in den Konzentra- tionslagern auf der Insel Guasina im Orinoco- Delta, in den Lagern von Ramo Verde und in den Gefängnissen Tausende von Politischen Gegnern fest. Besonders starke Widerstände findet das Regime bei der studierenden Jugend und bei den Gewerkschaften. Zweifellos hat das Wahlergebnis der ge- samten Opposition neuen Auftrieb gegeben, in der verfassunggebenden Nationalversamm- lung einen eigenen Kandidaten für die Präsi- dentschaft und damit die Forderung nach der Regierungsübernahme anzumelden, Die eigentlichen Verfassungsberatungen dürften aber auf Grund des Wahlerfolges der demo- kratischen Parteien einen ganz anderen Ver- lauf nehmen, als die Junta geplant hatte. Man kann sich daher fragen, ob es der„starke Mann“ Oberst Jiminez überhaupt noch zum Zusammentritt der Nationalversammlung kommen lassen wird. Das Dunkel der ver- schärften Nachrichtensperre läßt immerhin auf neue Manöver zur Hinauszögerung schließen. Ueber 10 Millionen Rundfunkhörer in der Bundesrepublik Hamburg.(dpa) Am 1. Dezember wurden in der Bundesrepublik 10 598 065 Rundfunk- hörer gezählt, von denen 459 761 von der Gebührenzahlung befreit waren. Die Zu- nahme im November betrug 265 586. Diese ungewöhnlich große Zunahme ist auf die Hörer werbeaktionen im Bereich des Nord- Westdeutschen Rundfunks, des Süddeutschen Rundfunks und des Radio Bremen zurück- zuführen. Auf die einzelnen Rundfunkanstal- ten verteilt sich die Hörerzahl wie folgt: Nordwestdeutscher Rundfunk 5 665 015, Baye- rischer Rundfunk 1 858 657, Südwestfunk 1079 214, Hessischer Rundfunk 960 888, Süd- deutscher Rundfunk 897 040 und Radio Bremen 147 251. Streit um die Nachfolge der SRP- Abgeordneten Hannover.(UP)„365 000 Wähler, die bei der niedersächsischen Landtagswahl am 6. Mai 1951 ihre Stimmen für die SRP ab- gaben, haben verfassungswidrig gehandelt“, erklärteè der niedersächsische Innenminister BOrOWSͤki am Montag der Presse. Aus diesem Grunde hätten die Wämler keinerlei Anspruch auf Neuwahlen, nachdem die Sitze der 16 chemaligen Abgeordneten der SRP im niedersächsischen Landtag auf Grund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts frei geworden seien. Borowski trat damit für eine Regierungs vorlage ein, nach der die fortgefallenen Landtagsmandate der SR nicht durch Neu- wahlen, sondern durch Nachrücken der Kan- didaten anderer Parteien mit der nächst höheren Stimmenzahl ersetzt werden sollen. Im niedersächsischen Landtag ist gegen wärtig zwischen den Regierungsparteien (SRPYBHE/ Zentrum) und der Opposition (CDU DP/HTHD PJ ein erbitterten Kampf um die Verteilung der Mandate der ehemaligen Ab- geordneten der SRP entbrannt. 5 Täglich 10 Volkspolizisten nach Westberlin geflohen Berlin.(dpa/Up) In der vergangenen Woche haben in Westberlin täglich durch- schnittlich zehn Volkspolizisten aus der Sowjetzone um Asyl gebeten. 5 Der Personalreferent der„Gesellschaft für deutsch- sowjetische Freundschaft“, Franz Golly, flüchtete am Montag mit seiner Gattin nach Westberlin. Auch der Leiter der Abteilung Planung 4 der Notenbank der Sowjetzone, Gerhar Schönfelder(SED), ist nach Westberlin ge- flüchtet, nachdem ihn angeblich Werber 455 SED zum Dienst in den„Nationalen Strel kräften“ verpflichten wollten, 1 jec ich wie zentra- rinoco- und in tischen stände renden ler ge- geben, Samm- Präsi- 3 nach n. Die jürkten demo- n Ver- e. Man „starke h zum mlung r ver- nerhin gerung 1 nd des 8 krel rungs- Uenen Neu- Kan- ächst⸗ sollen. gegen- teilen v8ition un die n Ab- M. 290/ Dienstag, 16 Dezember 1932 ee Mit den Augen einer Frau Ins Wasser gefallen ist der Plan des grie- chischen Kinderarztes Dr. Roufogalis, der im Bodenseegebiet eine„Europäische Kinderstadt“ für 5000 zunge Menschen errichten wollte.(Wir berichteten bereits ausführlich über diese plune.) Der Grund und Boden dafür sei am Bodensee nicht vorhanden, erklärten Landrat und Bürgermeister und hoffen, damit eine Idee aus der Welt geschaffen zu haben, die sicher zegenbringend gewesen wäre. Man verwies pro forma auf die Schweiz und auf die Lune- burger Heide 5 Höchste Zeit schien es offenbar dem Mode- gchöpfer Christian Dior— neben Jacques Fauth unbestrittener König der Pariser Haute Cou- ture— den Haushaltsetut wohlhabender Eng- lunderinnen nun auch von der Insel selbst zu attackieren. Er wird in London ein eigenes Modekaus eröffnen. Wie kierzu beſannt wird, oll die neue Niederlassung Diors Luæuskon- fektion zu Preisen verkaufen, die noch über denjenigen der teuersten britischen Modelle liegen. Die Möglichkeiten zur Ehescheidung sol- len eingeschränkt werden. Mit der begon- nenen Ehe- und Familienrechtsreform will die Bundesregierung die Scheidungsbestim- mungen wieder in das Bürgerliche Gesetz- buch einbauen und an einer Stelle zugleich verschärfen. Nach ihrem Plan soll die drei- jährige Trennung bei zerrütteten Ehen grundsätzlich nur dann als Scheidungsgrund anerkannt werden, wenn der schuldlose Ehe- gatte der Scheidung nicht widerspricht. Die Initiative der Bundesregierung auf diesem Gebiet hat vielfach überrascht, weil das Thema Ehescheidung an sich nichts mit der notwendigen Reform des Ehe- und Fa- milienrechts zu tun hat. Aufgabe der Bon- ner Gesetzgeber ist es gegenwärtig, die Gleichberechtigung von Mann und Frau— wie es das Grundgesetz vorschreibt— bis zum 31. März 1953 zu verwirklichen. Das bisher gültige Scheidungsrecht spricht im all- gemeinen von Ehegatten und läßt eine ein- seitige Bevorzugung des Mannes oder der Frau nicht erkennen. 5 Die Bundesregierung hat sich jedoch die Aufgabe gestellt, die Vorschriften über die Scheidung der Ehe wieder in das Bürgerliche Gesetzbuch aufzunehmen. Gegenwärtig gilt für dieses Gebiet in der Bundesrepublik, in der Sowjetzone und in Berlin gleichermaßen das alliierte Kontrollratsgesetz Nr. 16, das die vier Besatzungsmächte in einer ihrer ersten und dauerhaftesten Entscheidungen 1946 erlassen haben. Aendern soll sich der Paragraph 48 des Kontrollratsgesetzes. Dieser Paragraph er- möglicht es jedem Ehegatten, die Scheidung „ Ger, The nach dreijähriger Trennung zu er- Streiflichter Zur Entlastung der Mütter, die tagsüber zur Arbeit gehen, wird jetzt in Berlin die Einrichtung von Ganztags-Schulen verlangt, in denen den Kindern nach dem Unterricht weiterhin Obdach und Anleitung bei den Hausaufgaben und beim Spielen geboten wird. Der„Berliner Frauenbund 1945“ hat zich der Forderung angenommen. Etwa 3000 Pakete wurden im Laufe der letzten drei Jahre von einer Wuppertaler Frauengemeinschaft, der zwanzig Frauen an- gehören, an Adressen in die Ostzone ge- Brücke der Liebe“ sein. * Aus achtzehn Meter purpurnem Seiden- velvet, der mit Goldfaden bestickt und mit Hermelin abgesetzt wird, besteht der Krö- nungsmantel für Königin Elisabeth von Eng- land. Die kostbare Robe wandert nach der Krönung ins Museum und wird nie wieder von der Königin getragen werden. Einige große Firmen in Chikago haben zusätzlich zwei Pausen für ihre Angestellten eingeführt— eine vormittags, eine am Nach- mittag—, in denen kostenlos zwei Tassen Kaffee ausgeschenkt werden. Man hat fest- Sestellt, daß die Leistungen dadurch um etwa zwölf Prozent gestiegen sind. schickt. Diese private Hilfsaktion soll eine seite 2 Christstollen und Printen mit kurfürstlichem Patent Nürnberger Zuckerbäcker stritten sich/ Rezepte, die ein Vermögen einbrachten . Wenn die Hausfrauen und Mütter in diesen vor weihnachtlichen Tagen ihren Leb- kuchenteig rühren, so tun sie damit etwas, das schon die Römerinnen getan haben. Sie rührten und kneteten anno dazumal ähn- liche schmackhafte Küchlein, die zur Zeit der Saturnalien, des römischen Erntefestes, ebenso gern schnabuliert wurden wie heute unterm Weihnachtsbaum. 5 Die alten Nürnberger Lebkuchenrezepte Waren schon im Mittelalter bekannt. Die Nürnberger Zuckerbäcker und Lebküchner pochten auf dieses Privileg, so daß es zu Beginn des 19. Jahrhunderts sogar einmal zwischen ihnen zu Streitigkeiten darüber kam, welche Zunft nun die weißen Leb- kuchen aus Mehl und Zucker und die braunen aus Honig und Sirup herstellen durfte. Wurde Nürnberg nicht zuletzt durch seine Scheidungsgründe unter der Lupe Regierung setzt sich für schärfere Bestimmungen ein/ Erzieherischer Wert? reichen, wenn eine Wiederherstellung der ehelichen Lebensgemeinschaft nicht zu er- Warten ist. Die Regierung läßt sich bei die- sem Aenderungsentwurf von dem Gedanken leiten, daß es beispielsweise einem Mann, der seiner alternden Frau untreu wird, nicht mehr möglich sein soll, sich nach dreijähriger Trennung gegen ihren Willen scheiden zu lassen, um dann vielleicht ein junges Mäd- chen zu heiraten. Sie meint, daß ihr Vor- schlag auch erzieherischen Wert haben könn- te. Bisher könne ein Mann, der sich von seiner Frau trennt, mit der Möglichkeit rech- nen nach drei qahren geschieden zu werden. Das werde nach dem geplanten neuen Recht nicht mehr der Fall sein, so daß sich diese Fälle vielleicht verminderten. Der Bundesrat, die Länder vertretung in Bonn, der dem Gesetzentwurf zustimmen muß, bevor er geltendes Recht werden kann, ist anderer Ansicht. Er möchte die alte Fas- sung des Paragraphen 48 beibehalten, da sie sich bewährt habe. Die letzte Entscheidung hat der Bundestag. Er hat bisher noch nicht Stellung genommen. dpa Lebkuchen berühmt, so Aachen mit seinen auf der ganzen Welt beliebten Printen. Die Chronik berichtet, daß der englische Lord kanzler Drumont Anfang des 17. Jahrhun- derts in Aachen einen solchen Printenbäk- ker besucht habe, der dem hohen Herrn begreiflich zu machen versuchte, daß man den Teig in eine Form pressen müßte. „Indeed, to print!“ murmelte der Lordkanz- ler voll Anerkennung— so kamen die Aachener Printen zu ihrem Namen. Welche Bedeutung dieser Spezialität beigemessen wurde, geht schon daraus bervor, daß Aachen 1688 um eine Konzession für die Alleinherstellung der Printen eingab und diese auch verliehen bekam. Die Printen- formen sind ein ganzes Kapitel Kultur- geschichte für sich: Es finden sich hier gotische und romanische Ritter und Burgen. Interieurs aus der Renaissance. Kopien der damals viel von sich reden machenden anti- kem Funde und schließlich ganze Mode- schauen im spielerischen Ueberschwang des Barock und des Rokoko. Von Generation zu Generation wurde auch das Geheimnis des echten Dresdener Christstollens weiter vererbt: Der Hofkoch der„Churfürstlich-Sächsischen Residenz“ in Torgau soll dieses Wunderwerk im Jahre 1450 erfunden und diese Erfindung von seinem Herrn mit kurfüstlichem Siegel „patentiert“ bekommen haben. Drasdow hieß dieser Zaubermeister mit dem Rühr- 16flel; die Familie der Bäcker-Dynastie Drasdow erwarb mit ihren Stollen. die in- folge ihrer Haltbarkeit auch die früheren oft monatelangen Reisen in die weite Welt ohne geschmacklich Schaden zu nehmen überstanden, ein Vermögen und soll ihr Stollen-Rezept bis heute nicht preisgegeben haben.. Zu den Nürnberger Lebkuchen, den Aachener Printen und den Dresdener Christstollen liefern die österreichischen Zuckerbäcker manchen weihnachtlichen Lek- kerbissen. Der am weitesten verbreitete österreichische„Beitrag“ stammt von den Tiroler Bauern und wird dort heute noch „Zelten“ genannt: Ein echter Zelten“ ver- eint die Würze des Roggenmehls mit dem Mandelgeschmack der Nüsse, dem Duft der Feigen und der herben Süße und Feuchtig- keit getrockneter Birnenschnitzen und Rosi- nen. In den Rauhnächten wird er geräuchert, um den bösen Geistern den Geschmack daran zu verderben! Toni Francis Ein Leben für die Forscher Eine Frau betreut„Seeteufel“ und Himalajaexperten Als vor kurzem der in der Schweiz lebende deutsche Asienforscher Wilhelm Fülchner in der Gegend von Celle einen Autounfall erlitt und schwerverletzt ins Hospital eingeliefert wurde. erfuhr die Oeffentlichkeit zum ersten Male von der Existenz der sogenannten Forscher-Mutter“, Frau Thea Schneider-Lindemann aus Ham- burg. Bereits seit 30 Jahren steht sie im Dienst der Wissenschaften. Sie stellt gewis- sermaßen die rechte Hand von zahlreichen Forschern aus allen Wissensgebieten dar. Durch den Polarforscher Nordenskjöld, dem sie einst auf einer Vortragsreise durch Deutschland behilflich war. wurde sie ihrer Lebensaufgabe zugeführt. Sie übernahm es, sich der in geschäftlichen Dingen meist un- erfahrenen Gelehrten anzunehmen. sie zu beraten, Vortragsreisen und Veröffentlichun- gen zu arrangieren. Reise vorbereitungen für sie zu treffen, einschließlich der Ausrüstung ganzer Expeditionen und viele andere Dinge. Zu ihrem„Kundenkreis“ Filchner Professor Piccard. der Rennfahrer Bernd Rosemeyer, der Weltflieger von Gronau, der Seeteufel“ Graf Luckner, der Tierforscher Paul Eipper, der Himalajafor- scher Professor Dyrenfurth. der Weltreisende Colin Ross, der Afrikaforscher Schomburgk und der Tiefseeforscher Hans Haß. Die heu- tige 65 jährige Forscher-Mutter kennt kaum ein Privatleben und hat nur einen Kummer: Sie findet keine Nachfolgerin, die einmal in ihre Fußtapfen treten könnte. Geæduberf 1 Zauberkünstlerinnen von Frauen ver- stehen es, auch aus einer Wohnung von wenigen Quadratmetern ein winzig kleines Appartement mit allen Finessen zu machen. Ein paar hiübsche Gegenstände, ein Blu- mentopf in einem Bastkörbchen ein origi- nelles Bild, eines von diesen amüsanten, Kleinen Tischchen, die jetzt in Mode ge- Wir haben sieben Prozent Steigung auf der Autobahn. Die merkt ein moderner PKw. so Zut wie gar nicht Aber da vorne kriecht nun so ein Untier von Lastzug schnaufend und dualmend im Fußggängertempo, und ein ande- res hat den verzweifelten Ehrgeiz, zu über- holen, weil es um einen Stundenkilometer »schneller“ ist. Auf diese Weise fahren sie 15 seit einer Viertelstunde nebeneinander K. Im Rathaus sitzen ein paar Kapitäne der Landstraße beisammen, und das ist eine gute Gelegenheit, dieses Thema anzuschneiden. „Sehen Sie“, sagt ein würdiger Graukopf, zum die Steigung zu nehmen, muß ich aus der Maschine rauskitzeln, was drin ist. Da nimmt man ungern Gas weg, auf die Gefahr bin, stoppen und wieder anfahren zu müssen, Was mit 30 Tonnen ein eigenes Vergnügen ist. Kraucht nun einer vor einem her, der noch langsamer ist, so muß man einfach seitlich raus. Nun kann man aber auch von dem Langsameren nicht verlangen, daß er selber stopt, nur damit die Bahn frei wird..“ 1 „Nun ja“, sagt der Nachbar,„und ein Wenig Ehrgeiz kommt wohl auch dazu. Es ist aber lächerlich, daß man schon auf den be- quemen Autobahnsteigungen das Letzte aus den Motoren herauspumpen muß und keine einzige PS Reserve mehr hat. Ihr fahrt alle u schwer!“ „Wir?“ ereifert sich der Graukopf.„Ich würde auch lieber einen schnellen PRwWw˖ kahren, Aber für den Unternehmer erhöht jedes Kilogramm angeblich die Wirtschaft- lichkeit. Da wird eben draufgepackt, was Auf der Autobahn:„ halbtonner kommen sind— und schon hat- ein Raum eine ganz bestimmte persönliche Atmo- sphäre. Ein besonders geschickter Helfer in der kleinen Wohnung ist die spanische Wand, die neuerdings wieder zu Ehren kommt. Sie verzaubert die Einraumwoh- nung in ein Appartement aus zwei ver- schiedenen Teilen. Ist nicht die Ecke, in der Zelchnungen: v. d. Horst man sich ungestört zurechtmachen kann, der Traum aller Frauen? Der Wandschirm teilt sie sorgsam ab und hilft gleichzeitig eine Menge Platz zu sparen, weil die In- nenflächen gut ausgenutzt werden können. Da ist Raum für Schuhe und Strümpfe, für Bürsten, Handtuch, Kleiderbügel und sogar für einen großen Spiegel. Kann der kleine Raum, hinter dem ungesehen das Make up vollzogen werden kann, besser ausgenutzt sein? Die Außenseite ist ein durchaus gesell- schaftsfähiges Möbel, das geschickt zurecht- gemacht der kleinen Wohnung eine ganz besondere Note verleiht. Es kann mit einem Bastgespinst bezogen sein, etwa in der glei- chen Farbe wie Sessel und Matte und wird. mit einigen persönlichen Attributen ver- sehen, bezauberd dekorativ wirken. gehörten neben Salopp und ungewungen Vorschau auf die deutsche Mode 1953 Die deutsche Haute Couture hat dieser Tage in Berlin und Krefeld gezeigt, was sie im Frühjahr und Sommer 1953„herausbringen“ wird. Zwar ist das letzte Wort über die Früh- jahrslinie von Paris noch nicht gesprochen, schon zeichnet sich aber in den Ateliers der deutschen Modeschöpfer eine gans bewußte neue Richtung für die kommende Saison ab. Was da auf Skizzenblättern, Zuschneidetischen und Modepuppen entstanden ist, nennen die Couturierxs zur Abwechslung den„Lieruhr- look“. Bei Tageslicht betrachtet hat sich gar nicht so viel geändert. * N 1 Heinz Oestergadrd, Aspirant auf den Titel „Deutschlands Modeschöpfer Nummer I, wählte für seine Kollektionen fast ausschließlich Des- sins, die er als„jungmachend“ bezeichnet. Er propagiert— genau wie bei seinen Mode- schauen im Vorjahr— Cupresa- und Cuprama- stoffe. Hier gibt er dem bedruckten Lavabel, dem Streifen und dem Schotten den Vorzug. * Fur den jugendlichen Stil entschieden sich auch die meisten anderen deutschen Mode- schöpfer.„Betonte Simplizität“ ist das, was sie im Zusammenhang mit einer„gestreckten Linie“ erreichen wollen. So gung, so frisch, so einfach und vor allem so ungezwungen unk salopp zu erscheinen wie nur möglich, ist ihre Devise. 5 5 Dieses Streben nach höchster Einfackheit und nonchalanter Ungezwungenkeit geht so- weit, daß einige Couturiers bereits befürchten, in die Atmosphäre der Frigidität zu geraten. Ste wählen daher zu den neutralen, nüchtern wirkenden Grundtönen immer wieder den leb- naften, farbigen Alczent. 5 5* Die schmale Taille ist Trumpf. Die aus- gewogene lelassische Silhouette hat wiederum die Modeschöpfer inspiriert. Nach der Vielzunml der Experimente um die irrende Taille ist man scheinbar reumũtig— zur natürlichen Linie zuruckgekehrt. Das französische Kostüm mit star taillierter Jacke hat den Vorrang. Bei den Mänteln dominiert neben dem nicht zu weiten Hänger der Mantel in Prinzeßform. * Rund und von naturlichem Schwung sind die Schultern geblieben. Als Pendant zu den be- tonten Hüften und im Gegensatz zur engen Taille ergeben sie das, was die Couturiers als „Eieruhr- look“ bezeichnet wissen wollen. Kein Wunder, daß angesichts dieses Diktats die taillenlosen Jumper- und Sakkomodelle von der Bildilache verschubunden sind * 8 Einiges Aufsehen erregte die Nachricht, Wo- nach spitze und reckteckige, bis zur Taille rei- chende Ausschnitte eines der typischen Merk- male der nächsten Saison seien. Die ersten Mo- delle dieser Art geben sick konservativer als inr Ruf. Ste zeigen einen nadelengen Einschnitt bis zur Taille, der mit einem modischen Clip zugestect oder mit hübschen Dessous unterlegt Wird. * S i Bei einer Kollektivschau in Stuttgart er wies sich, daß beste Stoffqualitäten mehr mehr gefragt sind. Fachleute erlelärten soga das Preisniveau tendiere ein wenig nach unte Zu den neuen Stoffen, die auf den Marhet kom. men, gehören feingemusterte Wollen, Regatte- toiles, Wildseiden und konsistente Baumwollen. Phantusie-Jerseys sollen bevorzugt werden. 8 5 Der Charakter des Materials ist bestim- mend für die Frage: Weiter oder enger Roch? Bei weichen, dünnen Stoffen ist der Roch meist von schwingender Weite. Für festere Stoffe kündigt sich eine„mittlere Weite“ an. Eine Fülle von Spitzenarrangements oder originel- len Stickereien sind die Kennzeichen für die neue Bluse. * Favorit der Mode, eine verspielte Laune, die sich durchgesetzt kat, ist weiterhin die Stola. Aus Franreick kommt die Ringstola, eine Ar Stoffschlauch. Sie wird malerisch um di Schultern drapiert und taucht iel. Grundtönen, aber auch in hellen, farbenprach tigen Streifen auf. Sofern sie farblich und im Material zum Anzug paßt, ist sie aum Son— mernachtsball ebenso geeignet wie zum Après- Sei- Anzug im Frühjahrsurlaub. 1 8 5 Die Tupfen auf dem„I, die Hütcken, blei- den das, was sie waren: Randlos und klein. Der vielfach gefältete Topfhut, eben noch große Mode, hat sich von der Zipfelmütze den Rang ablaufen lassen. Tambourins, Rappen und Baretts machen von sich reden. 8 Und das Fazit? Trotz„Eieruhr-loołk“ und „gestreckter Linie“, trotz neuer Devisen und neuen Materials— bei Tageslicht betrachtet, nat sich gar nicht so viel geändert i-tu drauf geht. Fahr' los— und sieh' zu, wie du ankommst!“—„Moment mal“, wendet einer ein,„bei den heutigen Kontrollen werden es sich zumindest die Ferntransporter sehr über- legen, ehe sie über das zulässige Ladegewicht gehen!“ 6 „Tun wir auch nicht! Aber das Zulässige genügt auch schon. In meinem Schwerstzug schleppt die Maschine mit 130 PS ihre 29 Ton- nen. Da kommen viereinhalb PS auf die Tonne. Stellen Sie sich das vor! Jedes Liefer- dreirad ist weit besser dran!“ * Nun mischt sich ein vierter ein:„Ihr redet doch Papier! Ihr tut so, als sei der Dreiein- immer besser dran als der Schwerstzug und folglich auch immer schnel- ler. Aber es kommt doch immer nur auf das Verhältnis von Leistung und Gesamtgewicht an. Mein Dreieinhalb-Tonnen-Triebwagen wiegt beladen 7,8 Tonnen und schleppt einen Anhänger, der mit Last 8 Tonnen wiegt. Das sind 15,8 Tonnen und dafür habe ich 90 PS. Macht nach Adam Riese 5,7 Tonnen je PS. Damit bin ich auch nur wenig schneller als der Schwerst-Kollege.“ „Sie schleppen also mit Ihrem Dreiein- halbtonner einen Anhänger, der beladen noch schwerer ist als der beladene Trieb- wagen. Ist das technisch nicht ein Unding? So viel ich weiß, ist man doch gerade dabei, den zweiten Anhänger zu verbieten, nicht nur, weil die Züge zu lang, sondern weil sie auch zu schwer werden.“„Gesetze sind da, um umgangen zu werden, sagte der vierte Mann lachend,„jetzt packt man eben den 5* Das große Elefanten-Rennen“ verbotenen zweiten Anhänger sozusagen auf den ersten, macht ihn größer und stabiler, sorgt für Zusatzbremsen und hält sich damit getreu an den Buchstaben.“ ** „So etwas ähnliches,“ meint der grauköp- fige,„hat kürzlich in einem Artikel gestan- den: es kommt nicht darauf an, wie lang, sondern wie schwer die Züge sind.“„Da hat er recht,“ sagt ein anderer,„und die In- dustrie muß ja auch schließlich am besten wissen, was sich technisch vertreten läßt. Eine bekannte Firma zum Beispiel läßt kei- nen Anhänger gelten, der beladen mehr als 6,2 Tonnen wiegt, die 7 PS pro Tonne dürfen nicht unterschritten werden, denn der Drei- einhalbtonner soll ein Schnellaster bleiben und nicht dem Schwerstzug Konkurrenz machen wollen. In Amerika bauen sie sogar in den Anderthalbtonner eine 90-PS-Ma- schine, um schnell und zügig zu bleiben und große Reserven zu haben. Bei uns aber würde man am liebsten aus einem Liefer- Wägelchen mit 600 cem einen Zweitonner machen. Das geht auch— in der Theorie. Aber so etwas verstopft dann die Straßen und der Kunde hat seinen Spaß mit schnell verschlissenen Motoren, die immer bis zur Grenze des Möglichen beansprucht werden.“ Löst„Pola- Licht“ das Blendproblem? Vor maßgebenden Fachleuten der deut- schen Automobil- und Motorrad- Industrie wurde vor kurzem auf dem Nürburg-Ring ein neu entwickeltes Polarisationsschein- werfersystem vorgeführt, das geeignet sein könnte, das Blendproblem zu lösen. Das neue, sogenannte„Pola-Licht“, das Ingenieur Käsemann durch die„Pola-Folie“ erreicht, macht sich die Polarisierung des Lichtes zunutze. Durch Einschaltung von Polarisatoren kann das aus elektromagneti- schen Wellen bestehende und in alle Richtun- gen gleich stark schwingende Licht in eine bestimmte Schwingungsebene ausgerichtet werden. Wird dieses polarisierte Licht eines Kraftfahrzeugscheinwerfers durch einen zweiten Polarisator betrachtet, der dann „Analysator“ heißt, auf der Windschutz- scheibe angebracht oder in Form eine Seg- mentbrille vor dem Auge getragen wird und um 90 Grad verdreht wirkt, löscht man für sogenannten Fernlicht zu sich den entgegenkommenden Lichtstrahl aus. Damit sieht der Fahrer in seinem eigenen Pola-Scheinwerferlicht die Fahrbahn in voller Helligkeit, wird nicht von entgegenkommen- den, ebenfalls mit Pola- Scheinwerfern aus- gestatteten Fahrzeugen, geblendet und blen- det selbst andere nicht. Mit diesem blendungs- freien System soll die„ungestörte“ Sehweite bei Gegenverkehr auf 60 Meter gesteigert werden, während sie bisher bei normalem Licht bei etwa 30 Meter lag. Der Sinn des Systems kann jedoch nur er- reicht werden, wenn sämtliche Kraftfahr- zeuge damit ausgerüstet werden und jedes Fahrzeug einen Analysator oder jeder Fahrer eine entsprechende Brille trägt. Die nach- trägliche Ausrüstung eines Kraftwagens mit Pola-Licht wird auf immerhin 120 DM Kosten geschätzt, da ein zusätzlicher Scheinwerfer notwendig wird, weil bei Koppelung mit dem starke Lichteinbuße eintreten Wurd!“ 5 Fahrzeuge werden trotz dieser Verbesserung zum gleichen Preis geliefert. g —— Wohin mit dem Rad? Garagen gefordert 8 Der Bestand an Motorrädern. Motorrol- lern und Motorfahrrädern in der Bundes- republik belief sich am 1. Juli auf 1 582 000 zugelassene Fahrzeuge. Für einen großen Teil dieser Fahrzeuge besteht keine geeig nete Unterstellmöglichkeit. Der Verband de Fahrrad- und Motorradindustrie ist daher beim Bundesministerium für Wohnungsbau dafür eingetreten, daß von dieser Stelle au den Bau- und Siedlungsgesellschaften nahe gelegt werden soll, bei Errichtung neue Wohnbauten den Einbau kleiner Einzelgara- gen oder Sammelabstellràume zu einer un erläßlichen Forderung zu erheben. Der„Todessitz“: nebem dem Chauffeur Nach der Statistik einer westdeutsche Versicherungsgesellschaft ist der gefährlichste Platz im Auto der allgemein beliebte Sitz neben dem Chauffeur. Nicht weniger als 6 Prozent der Todesfälle und der Verletzun bei Verkehrsunfällen treffen Passagiere, di auf dem Vordersitz neben dem Chauffeu. Platz genommen haben. Die Insaßen auf der Riicksitzen werden nur zu 12,5 Prozent be troffen, während der Chauffeur hinter de Steuerrad mit nur 6 Prozent offenbar de größten Schutz genießt und am günstigsten abschneidet.. „Goliath“ modernisiert. Alle Modelle des Goliath-Personenwagens erhalten ab sofort serienmäßig ein voll- synchronisiertes Leichtschaltgetriebe, eine Bosch-Warmluft- und Defroster-Anlage un eine Schwingmetall-Motoraufhängung. Die MANNHEIM 3 Dienstag, 16. Dezember 1952/ Nr. 200 — 13 von 32 Preisen 81 diki ü I u L 4 5 1 d Kontakt mit Takt für„Ssturmvogel“ U In ern 80 Us un gezelg Wer en Jugend eroberte Musensaal Die vom Taubensportverein„Sturm- Jugendherbergen sollen die fehlenden Schullandheime ersetzen Einen bezaubernden Anblick bot de Vogel! Neckarau im Lokal„Engel“ gezeigte dichtgefüllte Musensaal beim Ball Reisetaubenschau war mit 130 Vögeln erfreu- lich gut beschickt. Bei den verschiedenen Klassen wurden von 2500 bis 600 Preiskilo- Meter Alt-, von 400 bis 200 Preiskilometer Jungtiere bewertet. Insgesamt wurden 32 vergeben, wovon der Verein„Sturmvogel“, der diese Ausstellung für die Einsatzgruppe durchführte, allein 13 für sich buchen konnte. Die beste Leistung erzielte Karl Striehl mit Fünf Preisen bei sechs ausgestellten Tieren. Beim Bankett konnte Vorsitzender Wilfried Dauth als Vereinsmeister des Reisejahres 1952 Fr. Kämmler besonders ehren und den übrigen Siegern stattliche Preise übergeben. Die Frauen der Züchter erhielten außer einer Nikrolausbescherung die silberne Vereins- nadel. Richard Arnold war erfolgreicher „Vergnügungslotse“ des Abends, ebenso das Neckarauer Doppelquartett. Die Volksschulen haben keine Schul- landheime; sie behelfen sich, um den Schü- lern und Schülerinnen die handgreiflichen Vorteile eines Aufenthalts im Schulland- heim bieten zu können, mit Jugendherbergen abseits der Großstadt. Einmalige Gelegenheit Für viele Kinder ist das die erste Ge- legenheit, das Leben einmal von einer an- deren Seite zu sehen. Und die Lehrkräfte jernen die Kinder in 14 Tagen ganz anders kennen. Die Kinder, meist aus der siebten Klasse, sehen etwa den Odenwald, die alten Städte mit den Baudenkmälern vergangener Zeiten, Stätten der Sagen und Geschichte, die heute noch Lebenskraft haben. Sie sehen Neckar und Main in ihrem noch wenig Kanalisierten Lauf, sie erleben Wälder und Aus dem Mannheimer Polizeibericht Der tägliche Unfall. Beim Ueberqueren der Straße„Am Oberen Luisenpark“ wurde eine 55 Jahre alte Frau von einem Pkw. angefahren und zu Boden gerissen. Sie erlitt eine Gehirn- erschütterung, eine Knöchelfraktur rechts Und eine Kopfverletzung.— Auf der Straßen- Kreuzung Königsberger Allee Luftschiffer- straße in Sandhofen prallte eine Radfahrerin mit einem Motorradfahrer zusammen, so daß beide stürzten. Die Radfahrerin erlitt eine Gehirnerschütterung, eine Kopfverletzung sowie Körperprellungen; der Motorradfahrer wurde mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht, wo er wenige Stun- der nach dem Unfall gestorben ist.— Offen- bar unter dem Einfluß von Alkohol stehend, Stieg ein Pkw.-Fahrer gegen eine Leucht- säule, die aus dem Boden gerissen wurde. Der Fahrer erlitt eine Schädelprellung und sonstige Verletzungen. Sein schwerbeschä- digter Wagen mußte abgeschleppt werden. Wohin gehen wir? Dienstag, 16. Dezember: Nationaltheater 14.00 bis 16.15 Uhr:„Peterchens Mondfahrt“, 19.30 bis 22.30 Uhr: Die Zauberflöte“; Kunst- Halle 20.00 Uhr: Konzert mit Werken von Hin- demith, Messiaen. Thielmann(„Zeitgenössi- sches Geistesleben“); Amerikahaus 20.00 Uhr: Franeis Akos und Hans Altmann spielen Werke von Mozart. Ravel. Bartok u. a.; Ka- mera:„Der Rächer von Casamare“: Kurbel: „Tarzan und das Sklavenmädchen“: Gewerbe- schule. C 6. 19.30 Uhr: Lichtbildervortrag von Reg.-Gewerberat Böttcher. Stuttgart:„Auf- gabs und Verantwortung der Betriebsingeni- Sure für die Unfallverhütung“(Verein Deut- Scher Ingenieure); Sickingerschule 17.45 Uhr: Dr. Hertz spricht über„Das Grundgesetz“(für Mnter- und Oberprimaner). Ilittwoch, 17. Dezember: „Der Barbier von Sevilla“: 9.80 bis 22.00 Uhr: e 1580 Bis 21.45 Uhr: Der eingebil⸗ dete Kranke“(Schüler vorstellung), 19.30 bis r 0 Biberpelz“: Kunsthalle 19.30 Br: Führung durch die Ausstellung„Das Bild ger Welt“(für die Theatergemeinde); Amerika Halis 20.00 Uhr:„American poetry of the twen- tieth century“; 14.30. 16.00. 18.00 Uhr: Film für Erwachsene: Presse in USA“; 19.30 Uhr: Schallplattenkenzert:„Weihnachts Historie“ von H. Schütz; Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr: Die Güter der Erde“. Spr.: Paulus(Gewerk- Schaftsjugend der Gewerkschaft Offentliche Dienste, Transport und Verkehr). Wie wird das Wetter? Nationaltheater Kalt, Nachtkfröste Zei wechselnder, zeitweise loch stärkerer Bewölkung und west- lichen Winden noch einzelne leichte schauerartige Schneefälle. Höchsttemperatur selbst in der Ebene kaum übe 0 Grad. In der Nacht teilweise aufklarend und Frost bis—5 Grad. Fegelstand des Rheins am 13. Dezember: Maxau 523(-); Mannheim 438(8): Worms 353(3): Caub 375(13). 5 Pegelstand des Neckars am 15. Dezember: Plochingen 162(3); Gundelsheim 234(6); Mannheim 450(4). E Sein Id um VtfHHICHSH von 50000; Ein Mannheimer Kriminalsekretär erzä Menschen/ Der Fall des jungen Klaus/ Schuld oder Schicksal Vorhersage bis Mittwoch früh: Auf der nassen und glatten Fahrbahn kam ein Pkw.-Fahrer auf der Waldhofstraße beim Ueberholen ins Schleudern, streifte einen vor ihm fahrenden Wagen und prallte dann Segen einen Gaskandelaber und gegen einen Oberleitungsmast der Straßenbahn. Der Fahrer und eine mitfahrende Frau wurden erheblich verletzt. Der Sachschaden wird mit etwa 3500 DM angegeben.— Zwischen U 2 und T 3 stiegen zwei Personenkraftwagen zusammen, wobei es zwei Verletzte und Sachschaden von etwa 4500 DM gab.— Bei einem Zusammenstoß zwischen einem Mo- torradfahrer und einem Pkw. an der Straßen- Kreuzung Königsberger Allee Luftschiffer- straße in Sandhofen wurden der Motorrad- fahrer und sein mitfahrender Freund durch eine Gehirnerschütterung verletzt; sie muß- ten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Diebstahlserie. Einem französischen Staats- angehörigen, der in Mannheim einkaufte, kamen in einem Kaufhaus sein Geldbeutel mit 150 DM und die Ausweispapiere abhan- den,.— In der Innenstadt schlug ein Unbe- kannter eine Schaufensterscheibe ein und holte sich aus der Auslage einen Radioappa- rat im Wert von 199 DM heraus.— Aus der Manteltasche eines Käufers angelte sich ein Dieb in einem Ladengeschäft in der Breiten Straße einen Geldbeutel mit 130 DM Bargeld und konnte unerkannt untertauchen.— Für ihren Weihnachtsbraten sorgten sehr früh- zeitig unbekannte Langfinger, die in Nek- karau nach gewaltsamem Aufbrechen eines Schuppens fünf Hasen und drei Hühner und in Käfertal aus einer Kleintierstallung vier Hasen stahlen.— Drei Koffer mit Krawatten und Schals stahlen unbekannte Diebe aus einem Pkw., der in T6 abgestellt war. Der Wert der gestohlenen Koffer beträgt etwa 1800 DM. Noch Sturmschäden. Zu dem bereits ge- meldeten Sturmschaden ist noch ein ernster Unfall nachzutragen, der sich in der Ri- chard-Wagner- Straße ereignete. Dort fiel an einem im Aufbau befindlichen Haus ein etwa vier Meter hoher, freistehender Kamin um und durchschlug eine frisch gemauerte Zwi- schenwand; ein Maurer wurde am Kopf der- art schwer verletzt, daß im Krankenhaus eine schwere Gehirnerschütterung und Le- bensgefahr festgestellt wurde.— In der Langstraße stürzte an einem Haus ein Peil der vier Stockwerk hohen Brandmauer ein, wobei die Trümmermassen auf eine benach- barte Behelfswohnung und Werkstätte flelen. Wohnung und Werkstätte wurden völlig zer- stört. Zum Glück war drei Minuten vor dem Einsturz ein 13 Jahre altes Mädchen von der Polizei aus der Wohnung gewiesen worden, So daß es bei dem Sachschaden blieb. Dringend als Zeuge gesucht. Zu dem Unfall am 6. Dezember an der Straßenkreuzung Neckarauer- und Schulstraße, bei dem ein amerikanischer Sattelschlepper und ein Motorroller zusammenstießen und der Fahrer des Rollers getötet wurde, wird noch der Fahrer des hinter dem Motorroller fahrenden Volkslieferwagens, der an der Unfallstelle an- hielt und beim Wegschaffen des Verletzten mithalf, dringend als Zeuge gesucht. Das Verkehrsunfallkommando in L 6, 1 bittet den Fahrer, möglichst sofort bei der genannten Dienststelle vorzusprechen. Manch einer von ihnen muß mat waren, gehen mußten: diesem jungen, Auf den Landstraßen der Bundesrepublik streunen Zehntausende von Jugendlichen herum. Man spricht von 50 000 bis 60 000 jungen Menschen. zeitweilig im Gefängnis sitzen. Einer von diesen ist K. L., 17 Jahre alt, Vollwaise, berufslos; lich wegen eines Gelddlebsta his im Jugendgefängnis. zeitig starben. kam Klaus in ganz jungen Jahren unter fremde Menschen. Die noch lebemden nächsten Verwandten, kümmern sich nicht um ihn. Klaus mußte den Weg gehen, den schon viele Jugendliche, die ohne Eltern und Hei- Waisenhaus, Erziehungsheim, Fürsorge Sie alle aber konnten nicht verhindern, daß Klaus, Verhältnisse bedingt, im Jug endgefängnis landete. Wegen der begangenen „strafbaren Handlung“ mußte der zunge Klaus„zur Person und Sache“ zernommen werden. Zu dies em Zwecke begab ich mich eines Tages zu scheinbar ges trandeten Menschen. er sitzt augenblick- Da die Eltern früh- denen es nicht schlecht geht, schon während des Krieges durch die schweren In der unfreundlichen Vernehmungszelle des Jugendgefängnisses stehen ein Tisch, Zwei Stühle und ein Schrank. Die Wände sind kahl und ohne Schmuck. Auf dem Tisch steht eine Schreibmaschine, daneben liegen die Akten von K. L., Aktenzeichen 3 Js. 52. Ein mit dicken Eisenstäben versehenes Fenster trennt uns vom Ge- Tängnishof. Der junge Untersuchungsgefangene, des- sen Gedenken in einer anderen Welt zu sein scheinen, holt tief Atem und beginnt zu er- Zähler von der kurzen, aber sehr harten Zeit seines jungen Lebens! Seine mit innerer Bewegung gespro- chenen Worte sind eine Abrechnung mit eimer nicht verschuldeten Vergangenheit. Es ist eine Anklage gegen prokitgierige Chri- sten, gegen egoistische Sozialisten, gegen herzlosen Bürokratismus und gegen den Geist unseres fortschrittlichen Jahrhun- derts“ b Klaus beginnt also zu erzählen und ich schreibe Satz für Satz mit innerer Ergriffenheit nieder: „In den dunkelsten Stunder meines Le- bens denke ich an meine Mutter. Dies ist dle schönste und liebste Erinnerung die ich in mir trage Ich kann mich noch gut ent- Sirmen, wie sie mich einst liebkoste, mich beschenkte, mich erfreute, wie sie in kran- ken Tagen an meinem Bette saß und mich tröstete. Niemals werde ich jenen Märztag 1945 vergessen, als meine liebe Mutter bei einem Fliegerangriff in den Keller flüchtete Und nicht mehr lebend herauskam.“ Nach einigen besinnlichen Augenblicken fährt Klaus fort: Felder, und sie erleben sich selbst in einer kleinen Lebensgemeinschaft. Die Kinder und Lehrer, die von ersten Versuchen dieser Art berichten, erlebten die Aufenthalte als etwas Festliches, aber auch als Wagnisse, die der Vorbereitung und Ver- arbeitung bedürfen. In Eberbach, Walldürn, Mosbach oder Wertheim sprechen ganz neue Realitäten zu den Kindern, die Welt der Lehrbücher und Schreibhefte tritt zurück, das ungewohnte Wirkliche will ganz neu be- wältigt werden. Meist regt sich nach an- fänglichem Zögern in den Kindern ein naturhafter Entdeckerdrang. Was in der Klasse von Wald und Fluß, Berg und Tal, Stadt und Burg gelernt wurde, verwandelt sich in Anschauung. Und das Zusammen- leben im Heim stellt bisher unbekannte Aufgaben, die nach Eignung und Neigung verschieden„beantwortet“ werden. Ge- drückte und gestört scheinende Wesen mit mangelhaften Lernerfolgen erwiesen sich als Praktische Helfer, die unter Lob und An- erkennung aufblühten. ö Ueber Schulstunden hinaus Bei diesen Aufenthalten bewähren sich die geborenen Erzieher. Die festen Grenzen der Schulplanstunden verwischen sich, die Lehrkraft wird durchaus nicht nur fachlich, sehr oft ausgesprochen lebensbehilflich, in Anspruch genommen. Mehrere Erfahrungs- berichte sind Meisterstücke einer tiefdringen- den Betrachtung, sehr aufschlußreich für unsere Nachkatastrophenzeit, sie geben wert- volle Fingerzeige für Eltern, Lehrer, Er- Zzieher und die Kinder selbst. Echte Errun- genschaften der neueren Psychologie und Soziologie sind für die Beschreibung auf- hellender Tatbestände ausgewertet. Die Män- ner und Frauen zeigten sich weit über ein „Fach“ hinaus an dem Befinden der ihnen anvertrauten Jugend interessiert. Sparen führt zum Ziel Leider kosten diese Aufenthalte einiges Geld. Der Lebensgewinn ist aber derart be- deutend, daß das Stadtschulamt im In- teresse der Kinder nicht auf diese Landver- schickungen verzichten will. Immerhin kostet der Tag 2,80 DM, die Reise kostet etwas, und etwas Beweglichkeit für Ausflüge und Omni- busfahrten mit Zielen, zu denen die Kinder sonst nicht so leicht kommen, ist erwünscht. Stadt und Staat geben verbilligende Zu- schüsse, die in der Hauptsache den sozial Schwachen zugute kommen sollen. Von heute auf morgen gesehen, sind 40, DM ein stattlicher Betrag, aber es sollte auf die- ses Ziel hin unter Verzichten auf Augen- blicksgenüsse gespart werden, um den zu er- wartenden Lebensgewinn zu sichern. Unter der Voraussetzung, daß die Klasse gemein- sam aufwuchs, ist die Errahrungsbilanz posi- tiv, schrieb ein Erzieher in seinem. W. K. Internationaler Duftgürtel: „Durch die Blume“: Von Mannheim nuch Australien „Fleurop“ und„Interflora“ vermitteln Blumen in alle Welt „Kann ich von hier aus einen Chrysan- memenstrauß nach Melbourne schicken? fragt der junge Mann, der dort in Kriegs- gekangenschaft war, in einem der sieben der „Fleurop“ angeschlossenen Mannheimer Blumengeschäfte. Daß dieser Auftrag prompt erledigt wird und gerade so gut nach Buenos Aires, Detroit oder Kalkutta gehen könnte, ermöglicht eine den Erdball umspannende internationale Organisation, der zur Zeit etwa 19 000 Blumengeschäfte in aller Welt angehören: Die„Fleurop“. Eines ihrer Gründungs mitglieder er- Zelte uns, wie es 1927 zur Gründung kam. „Es mußte soweit kommen, weil die Zeiten, in denen der Kranz per Expreß zum Begräb- nis geschickt wurde, endgültig vorbei waren.“ Es gab zuerst nur eine„Blumenspenden- vermittlung“ mit der Zentrale in Berlin. Dann entstand, tatsächlich„durch die Blume“ ein Stück vereintes Europa, die„Fleurop“, aus„fleurs“(Blumen) und„Europa“ zusam- mengesetzt, die heute allein in Deutschland als der am stärksten besetzten Sektion 2300 Geschäfte einschließlich der Sowjetzone umfaßt, Sogar in der Tschechoslowakei gibt es noch einen der Fleurop angeschlossenen Betrieb, der Aufträge hinter dem Eisernen Vorhang erledigt: Das staatliche Blumenge- schäft in Prag In den anglo- amerikanischen Geschäften wurde zur gleichen Zeit die„Interflora“ ge- gründet, die die gleichen Ziele verfolgt und mit der Fleurop deshalb auf das engste zu- Lleine Chronik Der Männergesangverein„Concordia“ gab unter Leitung seines Chorleiters, Martin Ru- land am Sonntag für die Kranken und Schwe- stern des Diakonissenkrankenhauses ein Kon- zert mit zahlreichen Liedern, die mit Freuden aufgenommen wurden. Schülerpakete in die Sowietzone, Schüle- rinnen und Schüler der Gewerbeschule III Mannheim bezeugten durch Lebensmittslspen- den ihre Verbundenheit mit bedürftigen Fa- milien der Sowjetzone. 45 mit Liebe zusam- mengetragene Pakete traten dieser Tage ihre Reise nach dem deutschen Osten an. Auch die Empfänger der Liebesgaben wurden durch Sammlung von Adressen durch die Lehrlinge selbst ermittelt. Der Stadtrat behandelt am 18. Dezember in öffentlicher Sitzung um 15.30 Uhr im Börsen- Saal, E 4, folgende Punkte: Behördenfragen; Neubau Hauptpost: Vollendung des Mittel- sammenarbeitet. Der Auftrag nach Edinburgh Zirug also von der Fleurop an die Interflora, die ihn auf internationalen Wegen weiter- 5 Während die europäische Zentrale der Fleurop ihren Sitz in Zürich hat, arbeitet die deutsche Zentrale heute mit 25 Angestell- ten in Westberlin. Erst 1949 konnte Deutsch- land dem internationalen Verband unter Zahlung von 35 000 schweizer Franken wie- der beitreten und ist heute, mit einer durch- schnittlichen Umsatzsteigerung von 60 Pro- zent in jedem Jahr, die am besten dastehende Und stärkste Landesabteilung. Während des Krieges konnte die Vermittlung von Blumen nur innerhalb Deutschlands und der von ihm besetzten Gebiete betrieben werden, bis zur Währungsreform waren es lediglich frei- willige Spenden, die die deutsche Fleurop über Wasser hielten, und als 1949 endlich Wieder gearbeitet werden konnte, hatte die Fleurop eine fiktive Währung, den„Fleu- rin“ eingeführt der immer stabil bleibt, weil es ihn in Wirklichkeit nicht gibt und der mühelos in die Währung der einzelnen Mit- Sliedstaaten umgerechnet werden kann. Eine DM entspricht 1,20 Fleurin Wenn sich Deutschland auch verpflichten mußte, vorerst keine Blumen über einen Wert von 20 DM zu vermitteln, steigen Um- Sätze und Aussichten zu zufriedenstellender Höhe an.„Blumen in alle Welt durch die Fleurop“ ist zum Begriff geworden. hw der großen Stadt baues des Bahnhofes; Hausordnung Rosengar- ten; Aufteilung der Pflegschaften; Besoldung der Beamten und Angstellten; Bau von Ein- kachst wohnungen: Aenderung der Organisation der Wohnungsbewirtschaftung und zusätzliche Lehrerstellen an der Volksschule. „Das Grundgesetz“ ist das erste Thema einer Vortragsreihe für Unter- und Oberpri- maner von allen höheren Schulen, die heute, 17.45 Uhr, in der Aula der Sickingerschule er- öffnet wird. Sprecher: Dr. Hertz. Landsmannschaft der Sachsen und Thürin⸗ ger. Am 20. Dezember in der„Landkutsche“ Weihnachtsfeier der Kinder um 16 und der Erwachsenen um 19.30 Uhr. Wir gratulieren! Georg Iser, Marmheim- Rheinau, Waldseestraße 4. vollendete das 80. Lebensjahr. Tanzschule Lamadé am Samstagabend. im Sleißenden Licht bewegten sich die jungen Paare zu Klängen der Kapelle Astoria in allen modernen und vielen überlieferten „Gangarten“, und die Eltern, Lehrer, Stu dienräte, Professoren sahen ihre Kinder Zöglinge, Schiller und Schülerinnen mit ele. enten Wendungen hineingeweht in eng Welt der Erwachsenen, in der man sich, wenigstens an einem solchen Abend, nicht langweilt. Die Eltern, die Schneider, die Friseure, Juweliere und Gärtner hatten viel dazu beigetragen, dem Fest noch meht Glanz zu geben. Der Glanz kam aber in erster Linie vom Tanz. Neben reizvoller Anfängerschüchternheit sah man voll ent faltete Anmut und manche Nachwirkung des im Film und in der Illustrierten Ge. sehenen. Otto Lamadé konnte Eltern und Erziehern schöne Erfolge seiner Unterwei- Ssungskunst zeigen, fortgeschrittene Paare ließen begeisternd schöne Figuren sehen; mit seiner Frau führte er neue Tänze in meisterlicher Vollendung vor, und eins maßvoll temperierte Parodie riß die Zu⸗ schauer zu stürmischem Beifall hin. Eg 8a Gruß und Dank und einen riesigen Korb (mit verblümtem Inhalt) für Otto Lamadé und Frau, von dankbaren Schülern und Schülerinnen gestiftet. f. w. K Frangaise bis Jitterbug bei Stündebeek Die Tanzschule Stündebeelk hielt em Sonntag wieder einen familiären Abschlub- ball in der„Amicitia“ ab, an dem sich alle Altersklassen von der Fraricaise bis Zum von Johanna Würz und Gerda Geitlinger ausgezeichnet pargdierten Jitterbug betei- ligten. Die siebenjährige Brigitte und dis dreizehnjährige Anita Matyselk zeigten ju gendlichen Tanzbeinschwrung, und Papa Stündebeek schwebte mit Tochter Margot im langsamen Walzer“ und Rumbatakt über das Parkett, gefolgt von den Schülern, die dem Publikum zeigten, wie es gemacht wer⸗ den sollte. Es fehlte nicht an beschwingter Stimmung, die das„ Astoria“-Orchester noch unterstützte. Im Namen der nun auf den Tanzboden entlassenen Schüler über- reichte Richard Bollmarm mit einer wohl- gesetzten Rede dem tänzerischen Lehrmei- ster einen Chrysanthemenstrauß. b Fiimspiegel Kurbel: „Tarzan und das Sklavenmädchen“ Auf Jonny Weißmüllers Spuren wandert Lex Baker als Tarzan II. mit Pfeil und Bogen durch die Wildnis, sorgt für Löwenkutter, kommandiert Elefantenherden und befreit mittels Schulterdruck meuchlings geraubte Damen aus mit schlechtem Speis Zugekitteten Srabkammern. Die Wissenschaft folgt Hm auf dem Barfuß, rettet Königskind vom Tod durch Dschungelepidemie und damit hoch- Kkultiviertes Uebervolk vor Degeneration. Ende gut, alles gut, und schon so Anspruchs- los, daß dieses blutige Urwaldmärchen zu einer, wenn auch nicht beabsichtigten, Parodie unter dem Motto„vom Jammertal zum Muskelberg“ wird. Regie: Lee Sholem. hwöb Kamera:„Der Rächer von Casamare“ Dumas befruchtet weiter die geduldige Leinwand. Nachdem sein„Graf von Monte Christo“ einschließlich Nachkommen und sonstiger Verwandtschaft in fast ununter⸗ brochener(Ahnen-) Reihe über das Zelluloid- band gezogen worden ist, hat man hier seinen Geist in Gestalt eines jungen Adligen 20 neuem Flimmerkistenleben beschworen. Und das mit traditionellem, unechtem Pathos. Der Filmstreifen trieft vor technicoloriertem Schurkenblut und Krokodilstränenreichtum, Unfaustische Gretchenromantik, mit dem Degen aus kindlich- naiver Helden-Gloriffzle- ausgezeichnet parodierten Jitterbug betei- seur. Dud· Wirtschafts- und Sozialpolitische verein- gung. Ueber„Aktuelle Fragen der Gesetz- gebung für die Heilberufe“ spricht Dr. med. Richard Hammer. MdB., Vorsitzender des Bun- destagsausschusses fur Fragen des Gesund- heitswesens, am 17. Dezember, 17 Uhr, in der Kunsthalle. —— ungen Menschen hlt aus seiner Praxis/ Auch Beamte und jugendliche Straffällige sind zuerst Der Mensch kommt vor dem„Aktenzeichen“ „Die Reste ihres Körpers, die man spä- ter fand, wurden auf dem kleinen Berg- friedhof meiner Heimat beigesetzt Mein Vater ist im Kriege gefallen. Bis zu meiner Schulentlassung kam ich ins Waisenhaus. Von den Schwestern wurde ich gut und anständig gepflegt, das Heim- weh nach meiner Mutter ist aber geblieben! Ich wurde später zu einem Landwirt vermittelt. Der Bauer hatte eine grohe Landwirtschaft, viel Vieh und hatte im Dorf einen großen Einfluß, aber Verständ- tuis für junge Menschen hatte er nicht! Nach einem halben Jahr wurde ich Krank. Der Arzt meinte, es sei besser, wenn ich eine Zeitlang mit der Arbeit aussetzen Würde, Ich hatte keinen Appetit mehr und meine Kröfte schwanden rapide. Es be- Starid der dringende Verdacht auf Tbc. Eines Tages wurde dem Bauern meine Urgewollte Untätigkeit zu dumm. Er er- klärte, sein Haus sein kein Krankenhaus und kein Erholungsheim, er brauche nur Produktive Menschen. Trotz meines immer- hin bedenklichen Zustandes gab mir der Bauer zu verstehen, daß es besser sei, wenn ich mir einen anderen Arbeitsplatz suchen Würde. So wurde ich, durch das Verhalten liebe loser, selbstgerechter und satter Menscheri, zum Landstreicher gemacht. Ziel-, zweck urid mittellos durchwanderte ich die deut- schen Lande. Mein einziges Gepäck, das ich mit mir führte, war ein kleiner Taschen- kalender, dern ich meine Erlebnisse, Sorgen urid Nöte anvertraute. Im übrigen lebte ich von der Hand in den Mund. Ich lernte gute Menschen keimen, aber weit mehr bösel Veberall, wo ich aushbilfsweise arbeitete. War man froh, als ich wieder weiterzog. Durch das monatelange Herumstreunen kam ich körperlich sehr herunter. Mein ein ziger Trost war der Anblick anderer Ju- Seridlicher, die ebenfalls auf der Landstraße dahinzogen, und die zum Teil noch erbärm- licher aussahen als ich. Eines Tages wurde ich auf der Autobahn durch die Polizei ge- stellt. Ich wurde von einem Fermlastwagen heruntergeholt, und meine Personalien wurden eingehend überprüft. Gültige Aus- Weispapiere hatte ich nicht. Die Polizei überstellte mich dem nächsten Jugendamt! Ich war nun Fürsorgezögling und ich muß sagen, ich hatte in dem Heim meine Ordnung, ein geregeltes Leben und ich merkte, daß die Pfleger einen brauchbaren Menschen aus mir machen wollten. Und trotzdem gefiel es mir nicht. Ich sehnte mich nach der Freiheit mit allen Fasern meines jugendlichen Herzens. Nach einem Vollen Jahre war es soweit: Ich bin aus dem Heim eritwichen. Ich stand wieder auf der Straße. Ich wollte mein eigener Herr sein. Ich hatte den Wunsch, unter den an- deren Menschen zu arbeiten und zu leben! Aber die Menschen, denen ich begegnete, Waren kalt, lieblos, Ich kam auf dumme Ge- danken. Ich beging in meirier Verzweiflung meine erste strafbare Handlung, wegen der ich nun in Untersuchungshaft sitze. Ich ent- wendete einer Bauersfrau, während deren Abwesenheit, einen größeren Geldbetrag. Sie wissen es ja, es Waren 250 Mark. Die- ses Geld hatte ich in sechs Tagen restlos verbraucht. Zunachst habe ich mich richtig salt gegessen. Ich habe mir einen neuen Annig gekauft und ein Paar Schuhe, Trotz dem mir mein Gewissen keine Ruhe lieg hatte ich erstmals in meinem Leben das Ge- Fühl, als ob ich neu geboren wäre., Ich Hatte einen schönen, neuen Anzug an und zwar das erste Mal in meinem Leben. Mein nächster Gang war sodann in die Stadt. Das Uebernachtungslokal in der Stadt Wurde mir zum Verhängnis. Bei einer Per- sohenkontrolle wurde ich festgenommen, Hier endete die Vernehmung. Schweil⸗ gend und sinnend sagen wir uns gegenüber. Ich mußte ihn lange betrachten, diesen jungen, harmlosen, armen Menschen. Es hat keinen Sinn dieser entgleisten, gestrandeten und verwahrlosten Jugend mit dem Zeigefinger zu drohen. Auch mit vor- wWurfsvollen Predigten und Ermahnungen ist es nicht getan! Alle müssen zusammen- helfen, Eltern, Erzieher, Lehrer. Geistliche, Beamte und Jugendführer. Wir müssen praktisch helfen, wir müssen vorbeugend helfen! Wir müssen uns einschalten bei der Arbeitsstellenvermittlung, bei der Wohn- raumbeschaffung, bei der Fürsorge. Es darf nicht bei leeren Worten bleiben, ö Nicht zuletzt muß auch für die geistige und moralische Umerziehung gesorgt Wer- den. Es missen geeignete Persönlichkeiten zu Erziehern und Pflegern herangebildet werden, die befähigt sind, Vater und Mut- ter voll zu ersetzen]! Das halte jeh für sehr notwendig. Es muß anerkannt werden, daß sich im Buridesgebiet große politische und konfes- sionelle Organisationen bereitfinden, un- serer gefährdeten Jugend Wirklich zu hel- fen. Viele Idealisten verzehren sich buch- stäblich im Dienste dieser Menschen. Und doch, man hat manchmal das Ge- fühl, daß noch nicht genug getan wird! Nimm dich einmal eines herumstreunen- den Jungen an, er wird dir immer bewei- Sen, daß er anständig sein will und daß er guten Willens ist! Hätte der im Jugend- gefängnis sitzende Klaus liebevolle und sor- geride Menschen gefunden, so wäre er nie auf die schiefe Bahn gekommen. Die Jugend von heute wartet auf den verständnisvollen, geduldigen und ver- trauens würdigen Menschen! H. A., Kriminalsekretär 727. TTT 23 PT c cc a ebe 88 8 t em chluß⸗ h alle Unger betei⸗ d dis n ju⸗ über n, die wer. ingter nester n auf über wohl- mei- rb en 0 ndert Zogen utter, efreit aubte tteten m n Tod hoch- atlon. Uchs⸗ n Zu wodie zum Hywb are“ Udige Lonte und nter⸗ loid⸗ einen n 2 Und . Der tem um. dem flale· etei⸗ Dud reinl⸗ Setz; med. Bun- zund⸗ 1 der — wWel⸗ iber. esen sten, mit vor- agen nen iche, ssen gend der on- dart tige ver- iten Idet lut⸗ ehr fes: un⸗ gel- ich en- ei- ad- or- nie Stag, 16 Dezember 1952 Nr. 290 Diens —ů— MORGEN 20 255 277 Seite B Die Jugend protestiert gegen Fremdenlegionswerbung Sitzung des Kreisjugendausschusses Mannheim-Land in Ladenburg/ Keine diktierten„Jugendwochen“ Ladenburg. Mit einer Reihe von Fragen beschäftigte sich der Kreisjugendausschug Mannheim-Land in einer Sitzung, der auch Landtagsabgeordneter Schloß und Bürgermeister Herdt beiwohnten. Sehr ernsthaft wurde die Werbung für die Frem- denlegion behandelt, wozu einige besonders krasse Fälle mitgeteilt wurden. Ein Redner forderte die Beseitigung der Wurzel alles Uebels: Arbeit schaffen für die Jugendlichen. Auch Aufklärung müsse erfolgen. Die Auf- fanglager sollten nicht erst hinterher wirk- sam sein, sondern auch vorbeugen. Land- tagsabgeordneter Schloß berichtete über die Behandlung eines Antrages der SpD im Landtag Wir hatten früher ein Reichsgesetz, nach dem die Werbung für Fremdenlegion eine strafbare Handlung war; nach dem Zusammenbruch wurde dieses Gesetz auf- gehoben, und zwar auf Verlangen Frank- reichs Es sei zu erwarten, daß mit dem Generalvertrag eine deutsche Souveränität wieder hergestellt werde, die es uns erlaube. wieder eigene Gesetze auch darin zu erlassen. Solange können wir aber nicht warten, es müsse auch von Bonn aus etwas getan werden. Der Kreisjugendausschuß Mannheim- Land nahm folgende Entschließung ein- stimmig an: „Der Kreisjugendausschuß Mannheim Land mußte mit großer Bestürzung und Empörung von einem Vorfall Kenntnis nehmen, der sich vor einigen Tagen im Land- kreis Mannheim ereignet hat: In einer Gast- wirtschaft wurden zwei Jugendliche in be- trunkenem Zustand zur Heimfahrt im Auto eingeladen, die in einer Landauer Kaserne endete. Dort wurden sie gegen ihren Willen zur französischen Fremdenlegion gemustert. Während der eine daraufhin flüchten konnte, fehlt von dem anderen nach Meldung der Polizei noch jede Spur. Presse und Rund- funk berichten in immer häufigeren Aus- maſßze von solchen betrüblichen Ereignissen, denen die Behörden bei der derzeitigen Rechtslage machtlos gegenüberstehen müs- sen, Der Kreisjugendausschuß Mannheim- Land wendet sich mit aller Entschiedenheit gegen das Vorgehen der skrupellosen Wer- ber für die französische Fremdenlegion, das einer abendländischen Kulturnation unwür⸗ dig ist. Die im Kreisjugendausschuß Mann- heim-Land zusammengeschlossenen Jugend- verbände mahnen Erzieher und Jugendliche in ernster Sorge vor den Werbern der Frem- denlegion und ihren gewissenlosen Metho- den. Sie bitten ferner die verantwortlichen Behörden um weitere Aufklärung der Be- völkerung und erwarten von ihnen, daß sie alle Schritte unternehmen, die zur Wieder- einführung des Verbots der Werbung für die Fremdenlegion führen!“ Kreisjugendausschuß Mannheim-Land Weiterer Gegenstand der Aussprache war die Lehrlingsbefragung, wie sie in Hessen durchgeführt wurde. In Nordbaden- Württemberg sei sie bisher an Kompetenz- streitigkeiten gescheitert. Die Lehrlingsfrage Ein Film über die budischen Jugendherbergen Streifen soll als Werbemittel für Fremdenverkehr im Ausland gezeigt werden Konstanz. Im Auftrag des Landesver- bandes Schwarzwald- Bodensee des Deut- schen Jugendherbergsverbandes ist von 22 Jugendherbergen im Schwarzwald, am Bo- densee und am Hochrhein ein Film gedreht worden, der eine Laufzeit von 45 Minuten hat. Er zeigt neben den Herbergen die land- schaftlichen Schönheiten Südbadens, alte Sitten und Gebräuche sowie die heimischen Trachten in ihrer Vielgestaltigkeit. Der Freiburger Heimatdichter Franz Schneller schrieb den Text für den Film, der in Schulen des gamen Bundesgebietes sowie als Werbemittel für den Fremdenverkehr in der Schweiz und Frankreich gezeigt werden ll. Tödlicher Arbeitsunfall im Sandsteinbruch Waiblingen. Bei der Vorbereitung von Sprengarbeiten in einem Steinbruch im Kreis Waiblingen wurde am Wochenende ein 34 Jahre alter Arbeiter getötet und ein zweiter verletzt Die Arbeiter waren dabei, Bohrlöcher für Sprengungen anzulegen, als ich Plözlich ein Sandsteinfelsen löste und den 4 Jahren alten Mann unter sich be- rb. Der Verunglückte war sofort tot. Sein Arbeitskollege kam mit leichteren Ver- letzungen davon. Rassegeflügel-Züchter fordern größere staatliche Zuwendungen Weinheim. Der Bund badischer Rasse- geflügel-Züchter forderte am Wochenende dei der 5. Badischen Rassegeflügel- Ausstel- jung in Weinheim größere staatliche Zu- wendungen für die deutsche Rasse- Geflügel- zucht. Im Bereich des Bundes deutscher Rassegeflügel- Züchter würden mit 2 Mil- onen Hühnern rund 3 Milliarden Eier im Gesamtwert von 6 Millionen Mark jährlich produziert. Außerdem sei die deutsche Ge- flügelzucht einer der bedeutendsten Devisen- bringer. Die 5. Badische Rassegeflügel- Ausstellung gilt als Vorschau für die Europa-Ausstellung, die im Januar in Frankfurt stattfinden soll. Der„Päcklezug“ verkehrt wieder Freiburg. Zwischen Freiburg und Mann- heim verkehrt seit dem 8. Dezember wieder der als„Päcklezug“ bekanntgeworden Ex- preßgüterzug 3013. Der Zug, der von der Bundesbahn zur Bewältigung des vor Weih- nachten stark ansteigenden Paketverkehrs eingesetzt wurde, verläßt Freiburg um 21.46 Uhr. Er führt durchlaufende Wagen nach allen großen Knotenpunkten im Bun- desgebiet. Keine Auskünfte über angebliche Zensur in Lörrach Freiburg. Die Oberpostdirektion Freiburg erklärte, sie sei nicht in der Lage, über die in verschiedenen Presseberichten angeschnit- tene Frage einer französischen Kontrolle und Zensur beim Hauptpostamt Lörrach Auskunft zu geben. Die französische Kreis- vertretung in Freiburg teilte auf Anfrage mit, daß ihr von den angeblichen Vorgängen in Lörrach nichts bekannt sei. — Arbeitszeit, Urlaub usw.— wurde be- leuchtet. Sehr kritisch wurde der Entwurf einer Satzung des Jugendwerkes Baden- Württemberg aufgenommen Man lehnt es ab, eine Art Staatsjugend zu werden und Wünscht keine staatliche Kontrolle der Jugendorgane. Regierungsrat Hellwerth machte den Unterschied zwischen Jugend- arbeit und Jugendpflege klar. Der Untergang jeder geistigen Bewegung sei die Organi- sation; man komme dann auch in der Jugend zum Manager, Funktionar und General- sekretär. Die Jugend müsse sich davor hüten, sich in einen solchen Rahmen einspannen zu lassen. Schließlich wurde einem Antrag zu- gestimmt. es bei der alten Regelung zu be- lassen, den Aufbau von unten nach oben auszuführen. Eine Fahrt nach Bonn wird im März unternommen, sie soll auf die Besichtigung von Zechen und Hüttenwerken im Ruhrgebiet ausgedehnt werden. Den gesunden, selbstbewußten Sinn der Jugend zeigte die Stellung gegenüber der „Woche der Jugend“, Der Gedanke kam nicht aus der Jugend selbst, man will sich eine solche Veranstaltung nicht von oben herunter diktieren lassen. Deshalb hat sie auch bei der Jugend keine Resonanz ge- kunden. Man kann diese Haltung nur be- grüßen; endlich einmal eine deutliche Ab- sage an alle übergeschäftigen„Veranstalter“ aller möglichen Wochen, die dann die ein- zelnen Gruppen einfach hinnehmen und mit- machen sollen. Unter„Verschiedenes“ kamen noch der Landes jugendnotplan, sowie das Verbot des Trampens, dem nicht unbedingt zu- gestimmt wurde, zur Sprache. Die Bundes- bahn solle es den Jugendlichen ermöglichen, billig zu fahren, dann brauche sie nicht „per Anhalter“ zu reisen. Schließlich wurde noch der Filmring Mannheim Land gegründet, dem die Kulturabteilung des amerikanischen Konsulats Filme, Vor- führgeräte usw. unentgeltlich zur Verfügung Stellt. An dieser Sitzung des Kreisjugendaus- schusses, die von dessen 1. Vorsitzenden Ernst Ströhlein sehr klug und ge- schickt geleitet wurde, konnte man seine Freude haben. Sie hatte Niveau und Leben, die Aussprache war sachlich und freimütig. Cemsen jetzt auch im Schwarzwald heimisch Einzelne Tiere wurden sogar am Kaiserstuhl gesichtet Neustadt(Schwarzwald) Die Ansiedlung des scheuen. sonst nur in den Hochalpen vorkommenden Gamswildes im Schwarzwal Silt nach den neuesten Feststellungen der südwestdeutschen Forstverwatlung als ge- glückt. Damit ist eine mehr als 70jährige Entwicklung. die mit dem Auftauchen ver- einzelter Gemsen im romantischsten Gebirge Deutschlands begann und dann systematisch vom Menschen gefördert wurde. vorläufig abgeschlossen. Da mit der weiteren Ver- mehrung des seltenen Wildes mit den eigen- tümlich nach vorne gebogenen Gehörn zu rechnen ist, soll sogar in beschränktem Um- fang der Abschuß freigegeben werden. Die ersten Einzelgänger des spezies Wald- Gams wurden im Jahre 1880. um die Jahr- hundertwende und später in den 1930er Jahren in den waldigen Klüften zwischen dem Feldberg, der höchsten Erhebung des Schwarzwaldes(1493 m). und dem Belchen gesichtet. Es waren Einwanderer“ aus den österreichischen und baverischen Alpen, wo vorwiegend die Grat-Gams heimisch ist. Erstmalig im Jahre 1935 und bis 1939 wur- den diese Einzelgänger systematisch durch regelrechte Gemsenfang-Erpeditionen in den Alpen mit Nachschub“ versehen und bil- deten bei Ausbruch des zweiten Weltkrieges bereits ein kleines Rudel von 20 bis 30 Stück. Wie sich jetzt herausstellt. hat sich die- ser Stamm bis heute verzehnfacht und lebt in mehr als 200 Exemplaren in verschiede- nen Rudeln im ganzen südlichen Schwarz- wald. Einzelne Tiere wurden sogar am Kai- serstuhl bei Freiburg und am oberen Neckar bei Tübingen festgestellt. Der gesamte Be- stand dieser graziösen Antilobenart. die mit ihren zähen Hufen die halsbrecherischsten Kletterpartien im Fels vollbringt, stand im Schwarzwald von Anfang an unter Natur- Schutz. doch sollen demnächst bestimmte einzelne Exemplare. die sich zur Nachzucht nicht eignen. für den waidgerechten Ab- schuß freigegeben werden. Ueber 700 Neueinschreibungen an der IH Stuttgart Stuttgart. Der Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart, Dr. Erwin Fues, wird am 8. und 10. Dezember 733 Studenten, die im Wintersemester ihr Studium an der TH Stuttgart begonnen haben, feierlich imma- trikulieren. 253 der neuen Studenten studie- ren Maschinenbau, 148 Elektrotechnik, 130 wollen Bauingenieure und 100 Architekten Werden. Die übrigen 102 Studenten verteilen sich auf die mathematischen, physikalischen und die übrigen wissenschaftlichen Fach- gebiete. Insgesamt studieren an der TI Stuttgart im Wintersemester 4150 Studenten Heilbronn zählt wieder 70 000 Einwohner Heilbronn. Die Stadt Heilbronn hat in den letzten Tagen wieder eine Zahl von 70 000 Einwohnern erreicht. Im Jahre 1939 war Heilbronn mit 77 500 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Württemberg. Durch schwere Kriegsverluste und-zerstörungen ging die Einwohnerzahl stark zurück. Ende 1948 lebten in der Neckarstadt noch rund 59 000 Menschen. Zur Zeit sind in Heilbronn etwa 3500 Personen als Wohnungssuchende registriert. 5 Neues wissenschaftliches Archiv Mergentheim. Nach Neuordnung des um- fangreichen Archivs von Schloß Haltenberg- stetten, das die Zeit von 1400 bis 1850 um- kaßt, steht jetzt der historischen Forschung ein Material zur Verfügung, das nicht nur landesgeschichtlich bedeutsam ist, sondern auch für die Geschichte wichtige Urkunden birgt Allein das Repertorium umfaßt obne die Gerichtsakten nahezu 120 Seiten. Beson- ders wertvoll sind die teilweise in Geheim- schrift abgefaßten Befehlsschreiben von Kaiser Ferdinand an Generalfeldmarschall Melchior von Hatzfeld aus dem 30jährigen Krieg. Bohrungen werden fortgesetzt Bad Mergentheim. Eine Analyse der vor kurzem in einer Tiefe von 43 Metern in Bad Mergentheim gefundenen fünften Quelle des Heilbads hat ergeben, daß deren Wasser ähn- lich zusammengesetzt und noch intensiver ist, als das der Albert-Quelle, die das kräftigste Heilwasser der Kurstadt liefert. Die Kur- verwaltung setzt die Bohrarbeiten jedoch noch fort, da ihr vor allem an der Gewinnung natürlicher Kohlensäure gelegen ist. Noch 400 000 Wohnungen fehlen Pforzheim. Innenminister Fritz Ulrich teilte am Sonntag bei einer Veranstaltung der SPD in Pforzheim mit, daß seit Kriegs- ende in Nord württemberg und Nordbaden 300 000 Wohnungen gebaut worden seien. Noch immer fehlten aber 400 000 Wohnungen. Ingeklugter protestierte wegen zu geringer Strule „Dafür habe ich mindestens sechs Monate Gefängnis verdient!“ Göttingen. Einen Strafantrag von zwei Monaten und zwei Wochen Gefängnis stellte dieser Tage der Staatsanwalt während einer Verhandlung in einer Beleidigungsklage vor dem Göttinger Schwurgericht. Empört sprang der Angeklagte plötzlich auf und rief:„Sie irren, Herr Staatsanwalt, für diese Tat habe ich mindestens sechs Monate Gefängnis ver- dient. Auch gegen den Urteilsspruch von zwei Monaten Gefängnis protestierte der Angeklagte heftig. Sie erschiene ihm zu gering dafür, daß er mehrere Personen der Heilsarmee beleidigt hatte. „Aus der Residenz des Rechtes“ Karlsruhe. Der Süddeutsche Rundfunk bringt seit Juli als Karlsruher Sendung je- den Samstagnachmittag eine Viertelstunde „Aus der Residenz des Rechtes“, die die Hörer mit aktuellen Rechtsfragen bekannt macht, die gerade vom Bundes verfassungs- gericht oder dem Bundesgerichtshof be- handelt werden. Die Sendung lief bisher nur über das zweite Programm. Vom Ja- nuar ab wird sie alle vierzehn Tage sonn- tags von 11.45 bis 12.00 Uhr im ersten Pro- gramm des Süddeutschen Rundfunks zu hören sein. Karlsruhe übernahm Patenschaft Karlsruhe. Die Stadt Karlsruhe hat auf Anregung von Oberbürgermeister Klotz die Patenschaft der 1894 gegründeten„Lands mannschaft der Badener in Berlin“ über- nommen. Ein reger Brief- und Gedanken- austausch soll dazu beitragen, die lands- marmschaftliche Verbundenheit der Ba- dener in Berlin mit der alten Heimat zu pflegen. Der Badische Volksfestverein in New Vork und sein Bruderverein in Newark ha- ben Oberbürgermeigter Klotz zum Ehren- mitglied ernannt.. Betrügereien mit Papstbildern Offenburg. Die Gendarmerie Offenburg ist dieser Tage einigen Schwindlern auf die Schliche gekommen, die in der Umgebung der Stadt einträgliche Betrügereien mit Papst- bildern begangen haben. Sie verlangten für ein Bild, das etwa 80 Pfennige wert war, 3,50 Mark und behaupteten, der Erlös werde Kriegsgefangenen und Kriegshinterbliebenen zugute kommen. Gleichzeitig lieferten die Betrüger den leichtgläubigen Bauern ein Gebet mit, das angeblich einen vollkommenen Ablaß bewirken sollte. Das Geschäft ging so gut, daß die Schwindler in kurzer Zeit 500 Mark umsetzen konnten. Sogar kirchliche Stellen waren auf den Schwindel herein- gefallen und hatten den Gaunern Empfeh- lungsschreiben gegeben. Die besten Waffen siod e strehlendes Aussehen, Lebens- kraft und liebens wer · des ßenehmen. Des wichtigste ist det Schlaf. Wer gut schläft, begrüßt een neuen jag mit Freude. Ner- võöse Frauen sind hufig in unserer hastigen Zeif. Nervosiſit zerstört die besten Waffen der Frau: Das gute Aussehen, die welbliche Energie und des freundlich ausgleichende Wesen. Die Störungen des vegets- tiven Nervensystems sind die Ur- . nischer Erkrankungen uncl beeinträchtigen das Aussehen und die Lebenskreft des Menschen entscheidend. Lecithin ist der Wirkstoff, den der Mensch unbedingt brauch. Lecithin ist ent · scheidend beteiligt an der Erhal- tung des Bindegewebes, des den Zustend des Gesichtes und des köt · pers einet frau bestimmt. Or. Buers e Zustände, die hren Zustand bestimmen: Nervenzelle a im erschöpften, b im ermödeten, e im qusgetuhten Zustond. „%%%%%%%%%%%%%„%%%%%„%„%„„„„%% ssche vleler orga- feinlecithin sktivlett den gamen Menschen. Wir schlafen fief und fest, nervös etenkte Organe gesunden (2. B. Kopf, Herz, Magen, Gille). Ge · nsu berichtet über Reinlecithin die Schrift: Lebe leichter“, die Sie kostenlos durch C. H. Buer, Köln- Braunsfeld, erhalten. i Reinlecithin iber gacb be Llelerwagen Tempo-Drelrab BI. 49, zu verk. Blindengen'schaft, Mhm., Traitteurstr. 61, Tel. 4 33 30. Gelegenheitskäufe! Pkw. in gepfi. Zust., auch Pritsche und Kasten— streng reell! Südwestd. AUTO-NACHWEIS Mhm. Telefon 4 05 04. Angebote erbeten! Tempo- Tieflader preisgünst. zu ver- Kaufen. Tempo-Fischer, T 6. 3 Telefon 4 02 53. Verkaufe Einachs- Schlepper„Holder“ mit Drehpflug, Fräse ü. Anhänge- Wagen. Viernheim, Blauehutstr. 24. Tempo, 200 cem. neu überh. verst., zu verk. Schuhmacherei H 4, 8. Zugmaschine, gebr., zu kaufen ges. Angeb. u. Nr. 07007 an d. Verlag. Rechenmaschinen Ad dier maschinen Schreibmaschinen Kraftfahft zeuge L liegen BMW 1.5 Ltr. Friedrichsplatz 10, Telef. 4 47 87 des Veihnachtsbaumes strahlt der mit KINE SSA gepflegte Boden und er- höht die Festfreude. 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Waldhof(Waldstraße 23), den 18. Dezember 1932 In flefer Trauer: Marg. Rihm geb. Guthier Familie Elise Marx geb. Rihm Familie Willi Rihm Familie Max Rihm Familie Hans Rihm Familie Gottfried Rihm Familie Lilli Müller und Familie Hans Müller Die Beerdigung findet am Mittwoch, 17. Dezember 1952, 14.30 Uhr, auf dem Friedhof Käfertal statt. * Nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden verschied am Sonntag meine innigstgeliebte Tochter, unsere her- Zenisgute Mutter und Großmutter, Frau Irma Brauns geb. Wagner Mannheim-Feudenheim, 1. Dezember 1952 Ziethenstraße 63 In tiefem Sehmerz; Katharina Wagner Irma Brink geb. Brauns Marlitta Brauns Belsetzung: Dienstag, den 16. Dezember 1932, 14.00 Uhr, Fried- hof Feudenheim. 7 888 8. Gott der Rerr über Leben und Tod nat meinen lieben Mann, guten Vater, Bruder, Schwager und Onkel + Wilhelm Fleuchaus plötzlich und unerwartet zu sich gerufen. Die Beisetzung fand im sinne der Verstorbenen in aller Stine statt. Für alle Beweise aufrichtiger Anteilnahme sagen wir ein herz- liches„Vergelt's Gott“. b 5 Mannheim Waldhof, den 16. Dezember 1932 Oppauer Straße 18 8„ 8 Die trauernden Hinterbliebenen: 5 Frau Lydia Fleuchaus geb. Halter mit Tochter Rita, 8 Bertha Fleuchaus und Anverwandte Für die vielen Beweise herzlicher Antellnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heim- gang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Walter Pustal Polizei-Oberwachtmeister sagen wir allen unseren aufrichtigen Dank. Besonderen Dank Herrn Pol.-Präsident Dr. Leiber, Herrn Pol. Kommissar Müller, Herrn Hauptlehrer Nagel sowie Hochw. Herrn Geistl. Rat Schäfer für ihre trostreichen Worts, dem Pol.- Gesangverein und Herrn Kümmerlin für den ergreifenden Gesang, seinen lieben Kameraden von der Schutzpolizei Mannheim und all denen, die ihm das letzte Geleit gaben. 2 Mannheim, Alphornstraßge 22 Frau Helene Pustal geb. Vath und Angehörige Unsere völlig unerwartet entschlatene, liebe, gute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwägerin und Tante, Frau Margaretha Gassert geb. Oestreicher. naben wir zur letzten Ruhe gebettet, All denen, die an unserem Schmerz teilnahmen, sowie für die Kranz- und Blumenspenden sagen wir unseren herzlichsten Dank. 8 5 Mannneim-seekenhelm, den 18. Dezember 1039 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Johanna Unglenk geb. Gassert Hochstätt 45 . 3000 Neuwieder Bimshohlblocksteine Nur 14.50 D mti. 2. die eleg. Ohne Gewähr Unsere liebe Mutter, Schwie- „ u. herzensgute Oma, rau Luise Butz geb. Rehmann ist nach längerem, schwerem Leiden im Alter von 78 Jahren sanft entschlafen. Mannheim, 14. Dez. 1952 Hubenstraße 16 In stillem Leid: Werner Butz und Frau Heinrich Lahres und Frau geb. Butz Rudolf Kanebley und Frau geb. Butz nebst Enkelkindern Die Beerdigung findet am Mitt- woch, dem 17. Dezember 1932, 9.30 Uhr, hof statt. 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Februar 1953, 11 Uhr, bei der Was- ser- und Schiffahrtsdirektion Stuttgart-N, Birkenwaldstraße 38. ver- schlossen mit der Aufschrift:„Angebot über die Torverschlüsse der Dop- pelschleuse der Staustufe Marbach“ portofrei einzureichen. Die Unterlagen für die Ausarbeitung der Angebote können von Diens- tag, dem 16. Dezember 1952, an von der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Stuttgart, Birkenwaldstraßge 30, bezogen werden. Kiefern-Wert- und Langnutzholzversteigerung Am Donnerstag, dem 18. Dezember 1932, vormittags 9.00 Uhr, findet im Karlsternrestaurant(Forst Käfertal) unsere diesjährige Kiefern-Wert- und Langnutzholzversteigerung statt. Zur Versteigerung gelangen fol- gende Mengen: Forst Käfertal: Etwa 150 fm Klefern-Wertholz(Kl. 2b—5), etwa 20 fm Kiefern-Langnutzholz(Kl. 2b—4). Forst Seckenheim: Etwa 100 fm Kiefern-Langnutzholz(Kl. za). Einweiser zwecks Besichtigung des Holzes stehen bereit. Städtisches Gartenbauamt. 2 Was kochen in den flirtterwochenꝰ Wenn die junge Hausfrau zum ersten Mol für, H“ kocht, folgt ie gerne dem got det erfahrenen Mutter. Sie kocht, wos er liebt= näm- ſich die kösflichen Birkel 7 Höhnchen- Eiernudeln. mmer wieder sind sie ein Hochgenuß, denn sie ent- halten nur erlesene, sorgsom gepröffe Naturpro · dukte. Do durch sind sie so locker und kernig. Dos schatzen Mönner gonz besonders! geliebt, gelobt als Leibgerichi 7 nunncht Welch ein Vertrauen spricht aus dem Anzeigenteil des„Mannheimer Morgen“, der kührenden Tageszeitung Mann- heims. Ein Vertrauen, das sich der„Mannheimer Morgen“ durch dle großen Erfolge aller An- Kleiderschränke- das merke, das ist meine Stärke. Schlafzimmer, Schlafz.-Tle., Cou- ches. Matratz u a. m ebenso preiswert Tz Besicht d Lag Raume täglich bis 16 Unr MANNHEIM O 3, 9 22 ell 0 7 Astr. SCHALUUBIATTEN Dienstag. 16. 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Die Aerzte sind sich noch nicht darüber schlüs- olg ob es sich bei der neuen Krankheit um eine Infektlon oder nur um Augerliche Relzungen handelt. Der schweizerische Bundesrat hat laut einem Kommuniqué beschlossen, die Ein- ladung der französischen Regierung zur Teil- nahme an einer Konferenz über die Bildung elner europaischen Gesundheitsgemeinschaft anzunehmen. i. Der Generaldirektor des Weltgesundheits- amts(Genf), Dr. Brock Chisholm, gab den Rücktritt von seinem Posten bekannt, weil, wie er sagte, eine Dauereinrichtung wie das Weltgesundheitsamt nicht allzu lange von den gleichen Leuten geführt werden sollte. Bis zum Ablauf seines Vertrags im Juli wird Chisholm im Amt bleiben. Nach einer von der amerikanischen Radloindustrie durchgeführten Statistik be- sitzen 98 Prozent aller Haushalte in den Vereinigten Staaten heute einen Radio- apparat. In neun Einzelstaaten ist der Satz von 99 Prozent überschritten. und Iowa steht mit 99,5 Prozent an der Spitze. Was angeblich auch geschan Nach einer UP-Meldung aus Chikago berichtet der amerikanische Verband für Unfallverhütung in der neuesten Nummer seiner Zeitschrift„Publie Safety“ recht seltsame Ereignisse: Julius Monröô wurde durch einen hef- tigen Schmerz in seiner rechten Hand aus dem Nachmittagsschlaf geweckt, auf einem Stuhl erblickte er sein Angora- Kaninchen, des auf dem Abzug seines Kleinkaliber- Gewehrs saß und ihm schadenfroh anblickte. * In Portland(Oregon) lief ein Fußgänger beim Ueberqueren der Straße gegen ein fahrendes Auto, drückte eine Scheibe ein und knickte die Antenne ab. Der Auto- fahrer hielt erschreckt, der Fußgänger eilte geeletiruhig pfelfend welter. * Ueber Korea fiel der Fliegerhauptmann H. Seals in 1500 Meter Höhe aus der offe- nen Luke eines Transportflugzeugs. Im nächsten Augenblick geriet das Flugzeug in ein Tuktloch“, sackte ab— und Haupt- mami Seeds flog durch die selbe Lulee wie der ins Flugzeug herein. * In St Louis(Missouri) öffnete ein Pa- tient in einem Krankenhaus eine falsche Tür, trat auf ein Glasdach— und landete auf einem Konferenztisch, um den zehn Aerzte in lebhafter Beratung sagen. Weltraumfahrt-F riedensaufgabe internationaler Zusammenarbeit Gedanken zur Rede von Professor Dr. von Der Ruf, daß man sich ernstlich mit Problemen der Weltraumfahrt und Raketen- technik befasse, pflegte noch vor einem Jahre Freunde und Bekannte zu sardonisch- neugierigen Erkundigungen zu reizen, wann stwa man zum Monde oder den Planeten Venus oder Mars zu starten gedenke, wo allenfalls man dann eine Fahrkarte— Rück- fahrkarte, versteht sich— erhalten könne und ob Tarif und Abfahrtspläne bereist kestgelegt seien. Angelsächsischer Hang zur Selbstironie und amerikanischer zu publicity zeitigten seitens durchaus ernstzunehmender Forschungsgesellschaften die Ausgabe von Fahrscheinen, Platzkarten und Fahrzeit- tafeln. Diese Weltraumreisedrucksachen zum Preise von Postkarten waren akademischer Ulk am Rande der größten technischen Her- ausforderung unseres Zeltalters. So wurden sie auch jenseits des Kanals und Atlantik von der nicht durchweg auf Erdflucht sin- nenden Oeffentlichkeit verstanden., erwor- ben und belacht. Man wußte. hinter dem Scherz lag mehr: organislerte Forschung. Nur in dem Lande, von dessen Boden aus die erste Großrakete in phantastische Höhen gefahren war und das die heute jenseits des Vorweihnachtssti Wernher von Braun anläßlich des III. Internationalen Astronautischen Kongresses F. L. Neher(Gesellschaft für Weltraumforschung) Kanals, des Atlantiks und des„Eisernen Vorhanges am Werke weiter arbeitenden kührenden Talente hervorgebracht hatte, kritisierte man den unverstandenen Witz, sprach, da man nichts anderes sah, von Utopie und stürzte sich. Halbwissens voll, in die— Sensation. Die noch nicht expor- tierten Wissenden, man hörte sie nicht. Da s war gestern. Schon vor dem diesjährigen III. Inter- nationalen Astronautischen Kongreß zu Stutt- gart spiegelte sich dank der Tätigkeiten der in der„International Astronautical Federation“ zusammengeschlossenen For- schungs gemeinschaften und amtlicher fremd- ländischer Nachrichten—„Forschungsrake- ten haben 400 km Höhe erreicht“— der Ernst des Erreichten wider: die Vision eines mit ungeheur großer Geschwindigkeit aus dem Gewölk der Erde in die sternklare nachtschwarze Unendlichkeit des Raumes brechenden Körpers! Das ist heute. Es wurden Namen genannt, prominent unter allen der des führenden Schöpfers der V-2. Prof. Dr. Wernher von Braun. Seine anläßlich des Kongresses verlesene Rede „Weltraumfahrt— Friedensaufgabe inter- mmung in Seoul Dritter Kriegswinter für Koreas Hauptstadt/ Buddhas und Kimonos Wenn weiße Einöden und leise rieselnder Schnee schon die vor weihnachtliche Stim- mung bringen, dann haben Seoul und Korea mehr als genug davon. Die Kameras der Fernsehgesellschaften schießen bereits die Verteilung der Winteruniformen und tief- vermummte Soldaten vor langrohrigen Ka- nonen und plumpen Mörsern. In der Haupt- stadt Koreas hat man es nicht nötig, diese Wochenschauen zu zeigen, denn die Front 15 im dritten Krlegswinter in 45 Kilometer ähe. Ueberall in der Welt, wo man Weihnach- ten feiert, wird bereits geplant und ein- gekauft für den Gabentisch. Auch in der kranken koreanischen Hauptstadt. Soldaten aus vielen Ländern der Erde Überfüllen die Stadt und geben den trostlosen Straßen einen Anklang von Leben und Vorfreude. Mit einem schnell erlernten orientalischen Feil- schen sucht man„Souvenirs“ für die Ange- hörigen in der Heimat zu erwerben. Darunter elegante Lackkästchen, pergamentene Bild- rollen und Eßstäbchen, die jenseits des Pa- Zifiks in ihrer Handhabung sehr viel Kopf- zerbrechen machen werden. Bunte ostasia- tische Gewänder, Buddha-Statuen und Vasen mit den Formen und Farben der Fremde werden desgleichen über den Ozean wandern. Oder auch einer der hohen, seltsam durch- sichtigen Zylinderhüte. So läuft die Feldpost auf Höchsttouren. Das aber ist nur die eine, die Lichtseite von Seoul. Auf der Schattenseite drängen sich fast eine Million koreanischer Einwohner in schmutzigen, engen Seitenstraßen, ohne auch nur einen Blick auf die Ruinen der einst so prunkenden Boulevards zu werfen. Sehr wenig Gelegenheitsarbeit, Schrotthan- del und Schwarzmarkt— davon leben diese Unglücklichen, von denen jeder Dritte von einer Hilfsor ganisation betreut wird. Ein Hauptgeschäft ist auch die Prostitution. Von den halbwüchsigen koreanischen Waisenkindern des Bürgerkrieges kennen sich viele auch gut beim Handelspala ver am Osttor aus, wo man vom Jeep bis zur gol- denen Uhr alles kaufen kann, Alliierte Sol- daten öffneten die Warenquellen und sind auch die Kunden. Manches Heeresgut fand auch durch Raub und Diebstahl den Weg dorthin. Von Gewaltverbrechen kann man bei den abgemagerten und unterernährten Elendsgestalten allerdings kaum sprechen. Herr Kim und Herr Son aber seufzen und denken an die„guten, alten Zeiten“ zurück, da einem Koreaner mit„Langfingern“ für seine Gesetzesüberschreitung noch die Hand abgehackt wurde. Die Vertreter der UNO und besonders die Amerikaner suchen immer wieder, die schliminste Not zu lindern. Besonderen Dank verdienen die Missionen der Kirchen, die Quäker und unter anderen die friedlichen Bürger irgendeines kleinen Nestes, die ein Paket mit Nahrungsmitteln packten. Aber diese Spenden reichen längst nicht aus. nationaler Zusammenarbeit“ erregte Auf- sehen. Utopien schrumpften, die beliebten reizvollen Darstellungen der naiveren science fiction—„. er drückte auf den Knopf und stellte wieder Erdschwere her. verblaßten vor der Wirktlichkeit. die nichts von gedrückten Knöpfen von Wunder- apparaten weiß und um Grundlagen ringt. Um Grundlagen ringt! Es ist alles auf das rechte Maß zurückgeführt. Für morgen. Man kann vielleicht sehr gut Über Oedipus schreiben. ohne in seine eigene Mutter verliebt zu sein. Man kann aber heute nicht mehr über Raumfahrt schreiben, ja nicht einmal mehr in Form einer Kurz- geschichte, ohne in den Disziplinen der Astronomie, der Astrophysik, der Elektronik, der Medizin, Aerodynamik. Mathematik und Chemie, ja allen von der Zivilisation bis heute her vorgebrachten Fächern bewandert zu sein. Die zum Verständnis der Raum- fahrt an die Leser zu stellenden technischen Voraussetzungen sind derartig komplex, daß die reizvollste Fabel unter ihrem Gewicht ersticken muß. Aus der Unkenntnis der Wirklichkeit entsteht die utopische Darstel- lung, die allerdings, das sei ihr eingeräumt, nicht unter allen Umständen unfruchtbar zu sein braucht. Die A-4-Rakete(V-2) stützte sich nach Professor von Braun in rer Entwicklung allein auf die in der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen hier zu Lande erarbefteten und zusammengetrage- nen Erfahrungen. Dieser Schatz sei heute aufgebraucht. und es bestehe nun empfind- licher Mangel an neuen Erkenntnissen der Grundlagenforschung. ja schon während des Krieges sei es nicht möglich gewesen, neue Forschungsergebnisse zu gewinnen. Die Ra- ketenentwicklung wie alle technischen Groß- taten jüngster Vergangenheit, die Atom- bombe nicht ausgenommen. ist ein Wesen mit Janusgesicht: internationale und fried- liche Entwicklung der Raketenforschung, wie sie von den in der internationalen astro- nautischen Federation zusammengeschlosse- nen Raumfahrt- und Raketengesellschaften erstrebt wird. und die durch ungeheure Wehrbudgets unterstützte Schaffung furcht- barster Vernichtungsmittel blicken nicht nur in entgegengesetzte Richtungen; bedingt durch die verständlichen Geheimhaltungs- bemühungen der einen Seite wird die andere Seite von der Teilnahme an der Forschung nahezu ausgeschlossen.(Fortsetzung folgt) Das Standesamt berichtigt. Junges Mädchen wurde ein Mann/ Der aufsehenerregende Fall des ehemali- gen amerikanischen Soldaten George Jör- gensen, der durch Operation zur Frau wurde, hat sich in dem Städtchen Delmen- horst bei Bremen— wenn auch in umge- kehrter Weise— wiederholt. Aus dem sieb- zehnjährigen hochgeschossenen Mädchen Helga C. ist jetzt auch durch Berichtigung der Standesamtsunterlagen ein junger Mann geworden. Bei den deutschen qugendmeister- schaften 1952 in Kassel erregte Helga, der eine Kugel auf die Brust gefallen war, ohne daß es ihr etwas ausgemacht hatte, zum erstenmal allgemeines Aufsehen. Sie wurde dem Arzt vorgestellt, der entschied, daß sie von den weiblichen Sportkämpfen ausschei- den müsse. Dies war für den jungen Men- schen mit dem zum Zopf zusammengebun- denen Haar und einem hübschen Gesicht eine niederschmetternde Nachricht. Mit unbekannter Adresse verzogen Helga war als Mädchen erzogen worden. Sie hatte bei der Geburt auch überwiegend feminine Merkmale, die sich aber, wie sich nun herausstellte, mit zunenmendem Wachs- tum immer mehr zu maskulinen umentwik- kelten. Die Tatsache, daß sie kein Mädchen war, lieg sich nicht länger verleugnen. Nach einer nochmaligen amtsärztlichen Unter- suchung wurden die Standesamtsunterlagen berichtigt. Trotz vertraulichster Behandlung der tragischen Angelegenheit war es nicht zu vermeiden, daß sich das Ereignis in der Nachbarschaft und damit auch in der brei- teren Offentlichkeit herumsprach. Der junge Mann zog mit unbekannter Adresse in eine Großstadt, um sich in das Leben eines Man- nes einzugewöhnen. Die Mutter wurde durch den Fall schwermütig und nahm sich vor einigen Tagen das Leben. Blick ins Land „Internationale Glückskette“ 1 Hamburg. Dle Ringsendung der„Inter- nationalen Glückskette“ wird am 17. Dezem- ber über die Rundfunksender in der Bun- desrepublik, in Belgien, Frankreich, Italien, Oesterreich und in der Schweiz sowie über die Sender Luxemburg, Monte Carlo, Saar- brücken und Triest übertragen. Wie der Nord westdeutsche Rundfunk in Hamburg mitteilt, heißt die Sendung der Glückskette in diesem Jahr„Kinder in Licht und Schat- ten“. Nur Notdienste bei Behörden und Banken am„dritten Feiertag“ Hamburg. Im gesamten Bundesgebiet und in Westberlin werden die Behörden und Banken in diesem Jahr noch einen „dritten Weihnachtsfeiertag“ feiern. Die Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden sowie die Bank- und Kreditinstitute werden am Samstag nach Weihnachten— 27. De- zember— in den meisten Orten geschlos- sen bleiben, nicht zuletzt. weil es unren- tabel wäre, die Gebände für einen halben Tag voll zu heizen. Für dringende Angele- genheiten wird jedoch fast überall ein Notdienst eingerichtet Triptyk- Gebühren billiger Frankfurt. Auf einer Arbeitssitzung des Automobilelubs von Deutschland(AvD) und des Touring-Clubs in Frankfurt wurde be- schlossen, die Carnet- und Triptyk- Gebüh- ren für Auslandsreisen vom 1. Januar an um ein Drittel zu senken. Frist für Anträge auf Kriegsschadenrente HAuft am 31. Dezember ab Bad Homburg. Das Hauptamt für Sofort- Hilfe wies darauf hin, daß die Frist für die Einreichung von Anträgen auf Gewährung einer Kriegsschadenrente mit Rückwirkung vorm 1. April 1952 nach dem Lastenausgleichs- gesetz am 31. Dezember 1952 abläuft und nicht verlängert wird. Bei später eingereich- ten Anträgen wird die Kriegsschadenrente erst mit Wirkung von dem auf den Tag der Antragstellung folgenden Monatsersten ge- zahlt. 68 Prozent der Patentanmeldungen waren umsonst Nürnberg. Der Deutsche Erfinder verband, Nürnberg, Willibaldstraße 6, weist auf die Feststellung der Treuhandstelle des Patent- amtes hin. nach der von 1880 bis 1940 rund 68 Prozent aller Patentanmeldungen um- sonst waren. Dazu kommen nach dem D. E. V. noch die nicht angemeldeten Erfin- dungen und die zurückgewiesenen Gebrauchs- muster. Autonummer in Bürgersteig eingekratzt Bentheim. Einen merkwürdigen Beweis für die Schuld eines leichtsinnigen Kraft- kahrers lieferte ein Schul junge in Neuen- haus, Kreis Grafschaft Bentheim. In dem Augenblick, als der Kraftfahrer, der ein Mädchen überfahren hatte, die Flucht ergriff, schrieb der Junge die Autonummer mit einem Stock in die festgetretene Erde des dörflichen Bürgersteigs. Die alarmierte Po- lizei fand die eingekratzten Zahlen, entzif- ferte sie und konnte auf diese Weise den flüchtigen Fahrer kurze Zeit später ermit- teln und festnehmen. 0 L ep: Wenn ich von der Arbeit komme, führt mein erster Weg in die Küche. Können Sie mir's verdenken, wenn alles so appetitlich duftet? sich Dr. B Husten, Bronchitis Bronchialasthma, Verschleimung, Luftröhrenkatarrh bewähren Auch in schweren Fllen von 4 Vermietungen ber- Br eine sinnvolle Heilpfl Sie wirken sition, nach Originalrezept von Pr. Boether zusammengesetzt. und kräſtigen das Brondi eind unschädlich. Hunderttausende gebrauchten dieses Mittel. Kompo- 2 Ammer. Aüche ung gad gg. Bkz. zum 1. Febr. 53 zu ver- mieten. Ang. u. Nr. 07021 an d. V. Wülkommene stark schleimlösend, beseitigen qualenden Hustenreia M6bl gewebe. 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Untere Fußball-Klassen: A-Klasse Nord: SV Waldhof 10 28:15 15:5 98 Seckenh. 10 17:18 10:10 50 Ladenburg 9 22:8 14:4 Unterflock b. 9 1324 7711 riesheim 11 24:21 14:8 VfR Mhm. 10 20:24 7:13 Schönau 11 28:24 18:9 Laudenbach 10 22:34 6:14 Neckarhaus. 9 28:13 12:6 Lützelsachs. 9 1222 5713 Edingen 11 26:25 12:10 Viernheim 10 10:24 2:18 Leutershaus. 9 26:33 10 8 Feudenh. Ib 10 37:15 17:3 A-Klasse Süd: Plankstadt 11 34:11 19:3 07 Mh. 11 22:17 11:11 FV Brühl 11 30:10 16:6 Neckarstadt 11 28:30 11:11 11 31:13 16:6 8g Mhm. 10 14:38 7:13 deckarau 11 35:20 14:8 Ketsch 11 16:34 6:16 Rohrhof 11 35:19 15:7 Reilingen 10 12:23 4:16 Hockenh. 11 29:20 13:9 1946 Mhm. 9 11:40 2:16 VII. Neck. 10 27:27 12:8 Blau-Weiß 10 14:81 2:18 Untere Handball-Klassen: Kreisklasse A, Staffel 1 dingen 9 90:55 16:2 99 Seckenh. 7 41:47 77 i 9.92 49 1523 Neulußheim 9 33:83 6112 9 67:51 13: Blau-Weiß 8 34749 421 1 5 7 50: 2:2“ Reilingen 10 52:76 4:1 NID 10 65: N Friedrichsf. 8 44:82 3:1 TV Brüht 9 67:52 9:9 Neckarau 9 42294 3:13 Staffel 2 Hohensachs. 9 94:44 18:0 Tus Weinh. 7 72:69 6:8 Heddesheim 8 86:50 14:2 MTG. Mhm. 8 48:71 4:1 Feudenbeim 8 77:68 10:86 Oberfl'bach 8 38:78 4:1 Sandhofen 9 9558 10:6 VfR. Mhm. 7 32792 221 Polizei-SV 7 60:85 86 ScKäfertal 8 38:82 2:1 Kreisklasse B TV Rheinau 10 66:57 14:8 62 Weinh. Ib 3 49:43 7:9 97 Seckenh. 3 73:38 13:3 Wallstadt 8 46:49 621 Schwetzing. 9 75:41 13:5 Neckarhaus. 8 37:61 6:10 Pfingstberg 8 73:46 12:4 Schönau 8 30:63 412 28 Ssckenh. 9 66:52 1216 Gartenstadt 10 41:97 1:19 Plankstadt 9 68:56 12:5 Heddesheim 7 29767 014 Ladenburg s 66:50 10:6 Argentinien mit„Stopper“ Portugal— Argentinien 1:3(0:3) In Lissabonn unterlag Portugals Fußball- Nationalelf vor 70 000 Zuschauern gegen Argentinien mit 1:3(0:3) Toren. Wie schon vor Rechtsaußen Rahn— Linksaußen Termath flit schnetten Flügetstürmeyn gegen Jugostauien Deutscher Fußball-Bund nominiert eine Mannschaft, der man Vertrauen schenken muß Die deutsche Nationalelf wird den Fuß- ball-Länderkampf gegen Jugoslawien am 21. Dezember in Ludwigshafen, wie wir be⸗ reits meldeten, in einer veränderten An- Sriffsbesetzung bestreiten. Rahn stürmt an Bild: Schirner tub“ ist und bteibſ Zuschauex-ſflagnei Häufigstes Resultat in der Vorrunde war das 3:1 In den 119 Spielen der Vorrunde der Süd- deutschen 1. Liga wurden 469 Tore geschossen. Das entspricht einem Duchschnitt von 3,94 To- ren je Spiel(Vorjahr 3,5). Die meisten Tore Schoß— 80 kurios das klingen mag— der Tabellen-Achte(ö) Stuttgarter Kickers, dessen Sturm 42 mal ins Schwarze traf. Um gleich das negative Extrem zu streifen: der FSV Frank- furt, den man in den vergangenen Jahren fast Stets im ersten Tabellendrittel fand, erzielte in seinen 15 Spielen nur 20 Tore. Das beste Tor- verhältnis aller, 16 Mannschaften besitzt der Deutsche Meister VfB Stuttgart mit 31:16. Des Südens Oberliga war in der Saison 1951/ 1952 durch die Heimstärke ihrer Mannschaften bekannt. Nicht Weniger als neun Mannschaften Schlossen die Vorrunde 1951/1952 zu Hause un- besiegt ab. In dieser Saison sind es nur drei Mannscheften, die ihren Heimnimbus wahren konnten: Eintracht Frankfurt, SV Waldhof und Bayern München. Auswärts kamen bisher nur drei Mannschaften zu keinem Sieg: die beiden Münchner Vereine Bayern und 1860 und der 10 aeg Mannschaften standen in der or er Tabellenspitze: Kickers Offen- Bach(einma), KSC Mühlburg/ Phönix(sechs- mal) und der jetzige Tabellenführer Eintracht Frankfurt tachtmal). Die 469 Tore wurden von 136 Torschützen er- zielt. Acht Spieler„fabrizierten“ je ein Eigen- tor. Torschützenkönig ist der Spielführer der Stuttgarter Kickers, Siegfried Kronenbitter, Ihrem„Erstaunen“ serem nebenstehenden Artikel Raum gegeben. haupt gibt, ist neben Baseball in Amerika Nationalsport. Die Spieler schaften sind die Helden der amerikanischen Mit Sturzhelmen und einer flachen Banane. mit 13 Toren.„Siggi“ kann sich auch rühmen, Elfmeterschützenkönig zu sein, denn mit sechs verwandelten Elfmetern steht er an der Spitze. In den 119 Vorrundenspielen wurden 269 Spieler eingesetzt, also rund 16 Spieler von jedem Verein. Den größten„Spielerverschleiß“ hatte 1860 München mit 20 Spielern, den gering- sten VkB Stuttgart und Kickers Offenbach mit je 13 Spielern. Nur 59, Spieler(25,6 Prozent) machten alle Begegnungen ihres Vereins mit. Beim VfR Mannheim war kein einziger Spieler bei allen 15 Vorrundenspielen dabei. Rund 1 423 500 Zuschauer besuchten die 119 Oberligaspiele. Diese Zahl ist um 162 500 gerin- Ser als die Vorrunden-Bilanz der vergangenen Saison. Trotz des schlechten Abschneidens des 1. FC Nürnberg war der„Club“ größter Zu- schauermagnet(113 000 Zuschauer in Heim- und 155 000 Zuschauer in Auswärtsspielen). Die zug- kräftigsten Begegnungen waren bisher VfB Stuttgart— Stuttgarter Kickers und Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach mit je 35 000 Besuchern. a 422 Neunmal mußte das Verbandsgericht Feld- verweise von Spielern mit Geld- oder Zeit- Strafen ahnden, 5 1 n In den 119 Vorrundenspielen gab es 26 ver- schiedene Ergebnisse. Das 3:1(20 mal) steht an erster Stelle. Es zeigte sich, daß die meisten Spiele(46 Prozent) schon bei Halbzeit entschie- den waren. 0 Das sind sie, die Männer mit den Sturzhelmen, die mit einer„flachen Banane“ spielen. über das ihnen unbekannte Spiel haben englische Sportkritiker in un- e Kampfspiel das es über- der vielen Berufsmann- Jugend. Unser Bild zeigt 4 Spieler in Uebungs- Football, das härtest Anzügen, die während des Trainings getragen werden und verhindern sollen, daß sich die Athleten schon bei den Vorbereitungen gegenseitig alle Knochen im Leibe brechen. Bild: Archiv Stelle von Berni Klodt wieder am rechten Flügel. Der Kölner Schäfer hat dem Bundes- trainer mitgeteilt, daß er durch eine Mus- kelverletzung nicht den Anforderungen eines schweren Länderspieles gewachsen sei, zumal er in letzter Zeit nicht mehr hart trainieren konnte So bekommt auch Berni Termath eine neue Chance. Im übrigen ist die Be- setzung die gleiche wie gegen die Schweiz: Turek (Fort. Düsseldorf) Retter Kohlmeyer (VB Stuttgart)(1. Fe Kaiserslautern) Eckel Posipal Schanko (1. FC Kaiserslaut.)(HSV)(Bor. Dortmund) Rahn Morlock O. Walter F. Walter Termath (Essen)(1. FC)(i. FC Kaiserslaut.)(RW Essen) Ersatzspieler sind: Bögelein(VfB Stutt- Sart) als Torwart, Bauer(Bayern München) für die Verteidigung, der Amateur Schäfer (Siegen) und Metzner(Hessen Kassel) als Läufer und Berni Klodt(Schalke) für den Angriff. Der deutsche Angriff spielt zum ersten Male in dieser Besetzung; denn in der Türkei fehlte Otmar Walter, gegen Irland in Köln War Fritz Walter nicht dabei, in Paris mußte Deutschland auf Morlock verzichten und gegen die Schweiz Augsburg) waren beide Essener Flügelstürmer nicht in der Elf. Kohlmeyers Verletzung ist nach bis- herigen Meldungen nicht so schwerwiegend, daß von einer Aufstellung abgesehen werden mußte. Man darf annehmen, daß er bei dem hohen 9:1-Erfolg seiner Mannschaft in Bin- gen bewußt in den Sturm gegangen ist, um sich nicht der Gefahr einer weiteren Ver- letzung auszusetzen. Im Gesamten ist von der nominierten Elf zu sagen, daß man ihr Vertrauen schenken muß. Die drei alten er- fahrenen Innenstürmer und die zwei schnel- len Außen, das könnte gerade die richtige Mischung sein. Die Mannschaft wird im Laufe des Mitt- woch in Ludwigshafen eintreffen, so daß Bundestrainer Herberger an Ort und Stelle Gelegenheit hat, sich vom gesundheitlichen Zustand der Spieler zu überzeugen. Spitzenreiter: 98 Setkenheim und Vfl Neckarau Die Spiele der Mannheimer Handball- Bezirksklasse VfL Neckarau— Tv Schriesheim 11:6(7:2) Dem VfL Neckarau fiel der Sieg über den TV Schriesheim nicht in den Schoß; der Gast war keineswegs schwach, sondern in allen Reihen gut besetzt und im Sturm recht gefährlich. Aber der VfL war in sei- ner Spielanlage besser. Von ausschlagge- bender Bedeutung war der gute Start der Mannheimer Elf, die bald 3:0 und später 5:1 führte. Kurz vor dem Wechsel flel das zweite Schriesheimer Gegentor. Nach dem Wechsel kam der Gast stärker auf. Aber das erreichte 8:4 nutzte ihm nichts, weil der VfL auf 10:4 davonzog. In den letzten zehn Minuten ging es für den Gast dann nur noch um Verbesserung des Ergebnisses, was durch zwei weitere Gegentore auch gelatig. Der VfL wußte übrigens wieder einmal nichts mit zwei I3-m-Würfen atruzufangen. Specht und Oettinger schossen je vier Tore kür Neckarau, die restlichen flelen durch Bräuninger(2) und Harant. TV Seckenheim— TV Hemsbach 9:5(4:3) Der Gast zeigte, daß er nicht zu Un- recht in der Spitzengruppe rangiert. Sein schneller Sturm. hinter dem eine sichere Deckung steht, verstand es mehrfach, die Seckenheimer in Verlegenheit zu bringen, obwohl diese nach langer Zeit wieder ein- mal komplett spielten. Wenn die Hems- bacher Elf trotzdem unterlag, dann lag es einmal an der sehr guten Form des TV 98 Seckenheim, zum anderm daran, daß der einheimische Angriff doch in Gropp, Trei- ber und Biegel die routinierteren Stürmer hatte. Die erste Halbzeit war stark um- stritten; denn auf das 2:0 von Seckenheim folgte das 2:1 und später das 3:2. Bei Halb- zeit stand es 4:3, womit alles offen war. Die Minuten nach dem Wechsel entschieden das Spiel, weil der 98er Sturm zu drei weiteren Toren kam. Treiber(3), Biegel(2), Erny(2) und Gropp(2) waren Seckenheims Tor- schützen. TSV Viernheim— S6 Mannheim 16:5(8:3) Die Sa Mannheim war ein symphati- scher und fairer Gegner und ertrug mit Würde die hohe Niederlage. Während die Hintermannschaft, aus der der Torwart herausragte, gefallen konnte, versagte der Sturm, der einfach nicht zu schießen ver- stand. Der TSV Viernheim kam so zu vier- zehn Spiel- und zwei Freiwurftoren. Badische Handball- Bezirksklasse TV 98 Seckenheim 10 7 1 2 9:66 13:5 VfL Neckarau 10 1 1 2 9469 1575 TG Laudenbach IF»» TSV Viernheim II 5 c ͤꝙ. TV Altlußheim 11 4 3 4 86:91 11111 TV Hemsbach 9 4 2 3 69:65 160.8 FV 09 Weinheim 9 4 1 4 8766 9:9 TV Großsachsen 10 4 1 5 63:64 9711 TV Schriesheim 9, 1 2 6 34:87 4:14 SG Mannheim)))) flabellenführer ist Füssen „„Aber der REV steht besser In der deutschen Eishockey- Oberliga sind elt Punktespiele absolviert. Nachdem sich die alten Rivalen EV Füssen und Sc Rießersee 5:5 trennten, ist jetzt nur noch der Titelverteidi- ger EV Krefeld ohne Punktverlust. Der KEV schlug seinen Lokalrivalen Preußen“ 7:0. An der Spitze der Torschützen steht der„Schüt⸗ zenkönig“ des Vorjahres. Egln-Füssen mit elf Toren. Ohne Punkte ist allein noch der EV Rosenheim. der von Bad Tölz mit 4:0 geschla- Sen wurde Der neue Tabellenstand: EV Füssen 3 2 1 0 41:6 5:1 Krefelder EV 2 2 0 0 13.98 40 VfL Bad Nauheim 3 2. 1 129 42 EC Bad Tölz 4 2 0 2 12:19 4:4 Sc Rießersee S Düsseldorfer EG 3 1 0 2 920 24 Preußen Krefeld 4 1 0 3 11:40 2:6 EV Rosenheim%%% Kurze Sporinotizen Eine Neuauflage Neuhaus— Sys um die Schwergewichts Europaboxmeisterschaft ge- nehmigte die EBU. Ort und Termin des Kamp- kes stehen noch nicht fest. Um den Titel im Halbschwergewicht, den„Catcher“ Conny Rux niederlegte, kämpfen Haireabedian(Frank- reich geen Tontini-Itallen. Herausforderer des Mittelgewichts Hurobameisters Türpin England) ist Roger Crécy(Frankreich). Den Revanchekampf zwischen Schwer- gewichts-Box weltmeister Marcianò und Wal- cott Anfeng März in Los Angeles wird Ex- weltmeister Dempsey leiten. Im Davispokal gewann Italien in Brisbane (Australien) das Interzonenfinale gegen Indien mit 3:2 und trifft nun auf den Amerika-Sieger SA. Von 12 000 wie ein — 12 1 Das ist Beara, der athletische Torhüter der zugoslawischen Nationalmannschaft. Er zähl zu den Besten seines Faches in Europa, Be. sonders bewundert wird immer wieder seing gewaltige Sprungkraft. Bild: Schirner Protest gegen Kornemann Aus Protest gegen das sportschädigende Verhalten des ersten Vorsitzenden des Badischen Basketball- verbandes und Vize- Präsidenten des Deutschen Basketball. Bundes, Adolf Kornemann(Karlsruhe), anläßlich des Länderspieles Deutschland- Schweiz in Heidelberg, legt der Fachwart des Kreises Heidelberg und Landesjugend- Fachwart im BBV. Hans Büssecker, mit sofortiger Wirkung seine Aemter nieder. Büssecker ist der Gründer des Basket⸗ ball- Sportes in der Hochburg Heidelberg und gehört zu den ältesten aktiven Bas- ketballspieler Deutschlands. So bedauer- lich dieser Entschluß zur Pflege der Brei- tenarbeit in dieser zungen Sportart auch ist, so spricht er doch unmiß verständlich für die bedingungslos einwandfreie sport- liche Haltung des Heidelberger Kreiswir⸗ tes.. 0 Wir hatten in unserem gestrigen Kom- mentar„Höflichkeit ist keine Zier“ mit- geteilt, daß Mannheim- Heidelberger Sport- journalisten am Samstag von den Basket ball- Funktionären Kornemann Gaden) und Glaser(Hessen) in beleidigender Weise beschimpft worden waren. „König“ begrüßt: Neatel Sys bestätigte seine tasse Gut vorbereiteter Al Hoosmann in achter Runde schwer k. o. Mit einem überaus eindrucksvollen K. 0. Sieg über den sehr gut vorbereiteten US A- Neger Al Hoosman(97 kau feierte Karel Sys (96 kg) vor 12000 Zuschauern im ausver- kauften Sportpalast von Gent seinen drit- ten entscheidenden Erfolg seit seiner Rück- kehr aus Argentinien. So tapfer Hoosman auch kämpfte, er traf auf einen Gegner, der gerade vor seinem Heimat-Publikum in der „Dieser Sport, Bruderherz, ist Mord!“ Am Samstag traten im Londoner Wembley- Stadion die„Football“ Auswahl- mannschaften der in Großbritannien und Deutschland stationierten amerikanischen Flieger zu einem Meisterschaftsspiel ge- geneinander an. In England ist„Football“, das mit Rugby entfernt verwandt ist, völlig unbekannt. Welchen Eindruck das Spiel auf die verwunderten britischen Sportberickhterstatter machte, gent aus inren Berichten hervor. Nachfolgende Schilderung ist aus Zitaten aus der eng- lischen Sonntagspresse zusammengestellt: 5„Schon eine Stunde vor dem Start Waren die Parkplätze mit glitzernden Un- getümen dicht besetzt ich kam, san— und wollte, ich hätte die Vorgänge be- griffen während eine Militärkapelle mit einer schmucken Tambourmajorin an der Spitze spielte, brachten die beiden Mannschaften sich in Wut, das heißt, sie rannten auf dem Platz herum und stie gen Schreie aus, die einem das Blut in den Adern gerinnen ließen Dann koclcten 22 Mastodons mit ledernen Schulter- und Das Spiel mit der flachen Banane Football— eine Mischung aus Freistilringen und Kegeln Kniepolstern sich gegenüber auf irgend- ein geheimes Signal sprangen die 22 sich gegenseitig an die Kehlen, ohne den Ball duch nur zu beachten Dieser Sport, Bruderhera, ist Mord. Diese prũchtigen jungen Leute schienen nichts anderes im Sinn au haben, als sich gegenseitig mit dem Kopf in den Drec zu stecken Mir fiel vor allem der linke Verteidiger von Burtonwood auf. Wann ich auch nur hinblicte— er war stets damit beschäf- ligt, irgendeinen unglücklichen Burschen wie eine Weidenrute zusammenzubie- gem.. Der Ball, eine abgeflachte Banane, Was fast nie zu sehen. Das Spiel, eine Mischung von Freistilringen und Kegel · spiel mit lebenden Menschen, wurde durch die 4 Schiedsrichter dauernd unterbrochen, die dann mit Bundmaßen irgendein merk wüuͤrdiges Rituell vollfünrten Hin und Wieder ertönte eine Trillerpfeife, worauf die Verletzten aufgesammelt wurden Nur noch einige Elefanten und der Radscha von Bong fehlten, sonst wäre es eine Glananummer für den Zirkus“. flämsichen Metropole auf alle Tricks und Ausweichmanöver verzichtete und die vor- zeitige Entscheidung suchte., gie nach einem schweren Kinntreffer in der achten Runde kam. Gerade dieser Kampf zeigte, daß 8) seine Form innerhalb der letzten zwölf Mo- nate trotz seiner 39 Jahre weiter gehalten hat. Der Flame bleibt der schärfste Rivale für Heinz Neuhaus, den Eurobameister im Schwergewicht.— Wie einen König begrüß- ten die 12 000 im Genter Sportpalast iht Idol Karel Sys. Tausende fanden keinen Einlaß mehr. obwohl die Preise für die Rinsplätze mit etwa 30 DM nicht gerade niedrig lagen. Nur eine Runde lang studierte Sys seinen um einen Kopf größeren Gegner. Dann suchte er bewußt den Abtausch. mußte allerdings hierbei zunächst von dem reak- tionsschmellen Amerikaner einige harte Kon- terschläge nehmen. und so kam er erst in der fünften Runde zu klareren Vorteilen, Als er mit ständigem Auslagewechsel seinem Gegner die Konzentration erschwerte. Eine Doublette zum Kinn warf Hoosman Ende der siebten Runde schwer zu Boden, aber der Gong rettete den aus Mund und Nase blutenden USA-Neger. Noch angeschlagen kam er in die achte Runde und war dann nicht mehr in der Lage., die schwere Rechte zum Kinn zu vermeiden, die das Ende be- deutete. Toto-Quoten West-Süd: Zwölfer: 1. Rang: 185 544.40 DM. 2. Rang: 7731 DM: 3. Rang: 480,70 DM. Zehnsr: 1. Rang: 30 965,10 DM; 2. Rang: 972. PD; 3. R.: 76,50 DM. Nord-Süd: Die Quoten des Nord- Südblockes lagen wegen der voraussichtlich großen 24 der Gewinner am Montagabend bei Redaktions- schluß noch nicht vor. Pferdetotos: 9 Starter, 9 Tips nicht 8 1. Rang(acht richtige Tips) 2909,30 DM: 2. 3. Rang entfallen. — Sk 2—. Tee ne 241 Bill FCC —— 18 Dezember 1952 MORGEN Seite 9 STEVE cochRAN 0 9 5 2 05 GABY ENDRE Der Danfßher 8 7, 10 EIn spannender Kriminal- Reiser Telefon 3 21 49 Beginn: 15.45, 17.45, 20.00 Uhr FREY A tegel; Hef recksnatz und die Königin 2535 SRATL BAU dee Farb güm: Lale Tum Mrbadway 2035 EIB URN E Di. bis Do., 20.00 Uhr Stern vom Hroadway 1 FEUDENNEIM herrl. 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Die von der gewohnten Norm abweichende Bauweise hat selbstver- ständlich eben gerade dadurch auch eine ungewöhnliche Verwaltungsvor- geschichte, und schließlich war der Bau nur möglich mit einer Sonder- An Neubau und Lieferung waren beteiligt: Entwurf der Konstruktion und Statische Berechnung eee Karl Schreckenberger Bauingenieur-Büro 3 MANNHEIM Zeppelinstraße 47 Telefon 5 24 86 Ausführung der Innenputz-Arbeiten OrTO REH BERGER Gipser- und stukkateur geschäft MANNHEIM- Rathenaustraße 13 Telefon 4 39 67 JOSEF KNEIDI Spezialgeschäft in Parkett-, Holzfußböden Linoleum Masch.-Bodenschleifen Mnm.-Käfertal, Lampertheimer Str. 158, Tel. 5 93 13 u. 5 03 93(Büro) H. u. H. RUCK ENBROD GLAS STAHL. 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Zahlreiche Gutachten von geologischen Experten bewiesen dann doch, daß eine Plattengründung, die den enormen Vorzug hat, wesentlich wirtschaftlicher zu sein, doch aus- reichen und keineswegs riskant sein würde. Der relativ geringe Stahlauf wand, die für solche Bauten kühne Fun- dierung und das Fehlen von Armierungen in den 25 Zentimeter starken senkrechten Wänden ist nicht zuletzt ein Verdienst des an der Gesamt- planung beteiligten Statikers H. Schreckenberger, der hier Maßverhältnisse und Belastbarkeiten mit mathematischer Sicherheit errechnete, die zu unorthodoxen Relationen Stahl— Beton— Mauerstärken führten und da- mit den Bau erst wirtschaftlich erschwinglich gestalteten, ohne dadurch jedoch ein unverantwortbares Risiko einzugehen. Wie„revolutionierend“ diese„Mannheimer Bauweise“ wirkt und wie beispielhaft für Projekte an anderer Stelle sie sein kann, zeigen die zahlreichen in- und ausländischen Kommissionen, die immer noch fast täglich sich Mannheims„Drachenburg“ gründlich ansehen und beim Weggehen bewundernd den Hut lüpfen. Es wäre zweifellos übertrieben, sagen zu wollen, mit diesem Bau breche eine neue Aera der Baugeschichte an, aber zumindest darf die Gemein- nützige Baugesellschaft Mannheim stolz darauf sein, der Bautechnik doch einige Impulse gegeben zu haben, die sich nicht nur auf die reine Kon- struktion beschränken, sondern sich auch auf das Rafflnement ausdehnen, mit der die verhältnismäßig geringen Quadratmeterflächen zu einem Höchstmaß an Nutzbarkeit ausgetüftelt worden sind. Man hat tatsächlich das Gefühl einer„großen“ Wohnung, in der all das untergebracht ist, was man von einer kompletten Wohnung verlangt, wenn man von dem ein- zingen„Manko“ absehen will, daß zehn Mietparteien sich in zwei Toiletten, ein Wannen- und ein Brausebad teilen müssen, die außerhalb der in sich abgeschlossenen Wohnungen liegen. „Kleinigkeiten“, wie etwa Verbundfenster Doppelfenster), die zwi- schen Außentemperatur und Zimmertemperatur eine zwischen zwei Glas- Foto: Steiger Dlenstag 18. Dezember 192 E scheiben liegende Isolierschicht schaffen und damit Wärmeverd vermindern, oder durch einen Hebelgriff etwa drei Zentimeter tief in dg Boden versenkbare Balkontüren, die dadurch völlig dicht halten und d. thermischen Effekt der Verbundfenster noch erhöhen, zeigen, daß di Haus bis zum letzten Detail durchkonstruiert ist und nach menschll Ermessen das Vollständigste darstellt, was mit einem Kapitalaufwand y 877 000 DM(einschließlich Grund und Boden) erreicht werden konnte. Ueber andere technische„Delikatessen“, wie den„selbstdenk Fahrstuhl, eine Sprechanlage zur Haustür, eine öffentliche Fernsp zelle, Zentralheizung, Zentralwaschküche, Fahrradkeller und andeng wurde schon mehrfach berichtet. So bleibt jetzt nur zu erwarten, das in den hundert Wohnungen, die je 56, DM Miete kosten, die Glücklich. 0 die ihren Einzug halten konnten, wohlfühlen werden. An Neubau und Lieferung waren betelliqh Stahlrohr- und keltergerdetbet Mannheim, Industriestr. 1. Telefon Sd-Nr. 5 42 06 Ausführung von Estrichen(Sanaplan) und 18011 25 WERNER FRITZ Linoleum Stragula- verlegegeschäft MANNHEIM, K 3, 18 Telefon 31260 FENSTER- UND INNENDEKORAHONEN 4 Us DFEFEM HAUS E ANNE KN ABTEIIUNG FUR GARDINEN TEienk SETTWAREN UND polsTERMUBEL AUF WUNSCH KUNDENKREDIT- SYSTEM MANNHEIM Eichendorffstraße 48 Telefon 33475 Ausführung der Schloss erarbeiten Verlegen von Linoleum 0 7 Mar D f 5 2 er 1 Polsterer-, Dekorations- und Tapeziergeschäft MANNHEIM G 3, 3 Telefon 3286 WILLIKRINGS kd BAUSTOFF-GROSSHANDLUNG WAND- UND BODEN PLATTEN BIMS BAUSTOFFE— STEIN ZEUGèwWwAREN N AN N N E I M Büro: Werderstr. 31 Tel. 4 02 38/ 4438 Lager: Friedrichsfelder Straße 39-41 N bsſünrung von wand und Bodenpialenarbeln Inhaber: H.& J. GERMER, vorm. KARL. GERMER MANNHRHM-NECKAR Au Schulstraße 2 Telefon 481 87 Ausführung sämtlieher Möbelausstattungen F. ANTON Noll eusn. Phil. 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DM verbleiben. per unabweisbare Finanzbedarf des Bundes ürte nicht von der verschiedenen Finanzstärke der einzelnen Länder abhängig gemacht werden, sondern müsse auf die Gesamtheit der Länder bezogen werden. Aus dem in der gestrigen Ausgabe ver- ölkentlichten Bericht über einen Aussprache- abend, an dem sich der Finanzminister und die Mannheimer Wirtschaft beteiligte, geht hervor, daß das, was der Finanz- minister vorzubringen wußte, eher trostlos klang denn tröstlich. Dabei offenbarte sich dem nüchternen Beobachter eine in letzter Zeit immer häufiger auftretende Erscheinung, die auch der Direktorialpräsident der BdL, Geheimrat Vocke, am 11. Dezember in Bad Homburg registrierte, indem er sagte: Man nimmt es als eine Art Selbstverständlich- keit hin, daß die Staatsbudgets von Jahr zu Jahr um Milliarden anschwellen. Das war für die aller- ersten Jahre unseres Staatslebens unvermeidbar. Hleute aber ist die Fortsetzung dieses Systems eine Mrkliche Gefahr. Denn wo soll das Ende sein? Mir haben in Deutschland keine Inflation, aber in der Aufblähung der Staatswirtschaft liegt etwas Inflationistisches „„Ich will nicht von den Verteidigungslasten pprechen. Ich spreche aber von den Ausgaben für Konsum und den Ausgaben, die lediglich die Ver- tellung der Güter und Lasten betreffen, und nicht muletzt auch von den Ausgaben, Subsidien aller Art usw. für Wirtschaftsförderung. Das letztere 31260 L mag grotesk klingen, denn Förderung der Wirt- schaft muß uns, da sie die Basis unseres Wohl- Standes ist, in erster Linie am Herzen liegen. Aber wenn man der Wirtschaft zuviel wegnimmt, um se zu fördern, so ist dies im Ergebnis wohl nicht die rechte Art die Wirtschaft zu fördern. Von diesem— gewiß nicht von über⸗ empfindlichen Gefühlsleben beeinflußten son- dern denkbar nüchternem— Standpunkt aus betrachtet, mag gleich der Kern der Sache behandelt werden den zu behandeln der badisch- württembergische Finanzminister E anscheinend aus Mangel an Zeit, gewiß micht wohlweislich— unterließ. Die deutschen Finanzminister(Bundes- fmanzminister eingeschlossen) reden jetzt der Tarifsenkung das Wort und deuten an, daß damit gleichzeitig die Steuergesetz-Be- reinigung durchgeführt werden könnte. Also die Abschaffung der Vielfalt von Vergün- stigungen, in denen sich auszukennen nur hervorragend wissenschaftlich gebildeten Steuerfachleuten vorbehalten ist. So be- tions- Alt 32 U Kd. Namen nach wirtschaftsfördernde stechend diese Version ist, so skeptisch muß die Möglichkeit der Verwirklichung an- gesehen werden. Schon lange sind nämlich die Steuervergünstigungen nur noch den Mag- nahmen. In Wirklichkeit sind sie Rettungs- ringe, an denen sich die Wirtschaft noch an- halten kann. Eine Tarifsenkung hätte also dur dann Aussicht auf wirtschafts fördernden Erfolg, Wenn sie so weit ginge, daß nicht von eimer steuerlichen Lebensgefahr der Wirt- an die Länder zurückfließen. Den Län- dern würden also— wie IIDUSTRIE. UND HANDELSBLALI schaft mehr gesprochen werden müßte. Es kann doch auch nicht im Falle einer Uber- schwemmung gesagt werden, wenn es urs Zelingt den Wasserspiegel— der 3 Meter über der Erdoberfläche steht— um 1,2 Meter zu senken, dann könnten den Schiffbrüchigen und im Wasser Schwimmenden die Rettungs- Tinge abgenommen werden um damit einen Damm zu bauen. Gewiß es wird sich hie und da ein Mann finden, der bei 1,8 Meter Was- seroberfläche noch nicht ertrinkt, weil er größer ist aber Tausende andere werden es mit dem Leben büßen müssen, daß so kurz- sichtig gedacht wurde. 5 Fazit: Eigentliche Ursache der Mißstände ist die Steuer progression. Aus Gründen des Finanzbedarfes kann ein alleiniger Abbau — wegen seiner Unzulänglichkeit— dieser Progression nicht helfen. Es müßte vielmehr — der Not gehorchend— das sogenannte Begünstigungsverfahren so lange fortgesetzt werden, bis eine ausreichende, d. h. eine wirtschaftlich tragbare Steuerprogression er- reicht wird. Entweder-Oder“ kann nur Schaden anrichten. Daher ist es erforderlich, zu sagen: Sowohl Tarifsenkung als auch Be- Sünstigungsabbau. Noch eines. Es ist Mode geworden immer von der Gefährdung des Föderalismus zu sprechen, wenn politische Interessen kost- spielig geworden sind. Auch hier wird ein verhängnisvoller Fehler begangen, denn nicht der Föderalismus als solcher ist so kostspielig, sondern die punktuell ausgerichteten Einzel- planungen der regionalen Fiskalverwalter. Warum verminderten sich die Länderhaus- halte— nachdem ihnen vom Bund die Be- satzungskosten abgenommen wurden und die Kkriegsfolgen- bedingten Sozialleistungen— 50 wenig? Weil die Länder ihren wirtschaft- lichen Einfſuß auf allen möglichen Gebieten, in allen möglichen Bereichen zu vermehren bemüht sind. Je weniger jedoch die Staats- wirtschaft um sich greift, je weniger sie— um mit Verlaub und Mephisto zu sprechen— „in jeden Quark ihre Nase begräbt“— desto geringer ist die Gefahr das zentrale Finanz- verwaltung föderalistische Staatsstruktur ge- fährdet. Die Gefährdung kommt nämlich merkwürdigerweise von innen her. Dadurch, daß die sich ausdehnende Staatswirtshaft immer mehr und mehr Mittel benötigt, wird die Forderung nach angeblich rationellerer zentraler Finanzverwaltung verstärkt. Zurückkehrend zu den Worten: „Aber wenn man der Wirtschaft zuviel wegnimmt, um sie zu fördern, so ist dies im Ergebnis wohl nicht die rechte Art, die Wirtschaft zu fördern“, muß hier festgestellt werden: Es tut not, die Wirtschaft wirtschaften zu lassen, Dann wird von selbst der Widerstreit Zentralis- mus— Föderalismus gegenstandslos werden. Solange aber die- nur scheinbar— wirt- schaftsfördernde Politik das Geschehen be- herrscht, werden sich die Gegensätze zwi- schen Föderalismus und Zentralismus ver- schärfen, wobei die Gefahr droht, daß mit gutem Willen Böses geschaffen wird. Diese Gesichtspunkte dürfen bei einer Be- urteilung der westdeutschen Finanzlage nicht außer acht gelassen werden, wern wirklich die föderativen und sozialen, die wirtschaft- lichen und politischen Impenderabilien gleichwertig berücksiegtigt werden sollen Ohne Reserbenbildung Bundesanstalt kür Arbeits vermittlung und Arbeitslos en versicherung (UP) Wie der Präsident der Bundesan- stalt für Arbeitslosen vermittlung und Ar- beitslosenversicherung, Julius Scheuble, mit- teilte, wird der neue Haushalt der Bundes- Anstalt voraussichtlich nur einen geringen Veberschuß haben. Dieser sei dadurch be- dingt, daß im Haushaltsjahr 1951, als die Bundesanstalt noch nicht errichtet war, ein Ausgleich zwischen Ueberschußländern und Zuschußländern noch nicht möglich war. Daher müsse die Bundesanstalt für die Rückzahlung von Verpflichtungen 136 Mil- onen DM im Haushalt einstellen. Hinzu komme, daß das vom Bundestag beschlossene und am 27. Dezember 1951 verkündete„Sofortprogramm zur Arbeits- beschaffung“ in Höhe von 200 Millionen DM von der Bundesanstalt zu finanzieren ist. Bei der Aufstellung des laufenden Haus- haltes sei mam davon ausgegangen, daß hiervon im Haushaltsjahr 1952 voraussicht- lich 144 Millionen DM in Anspruch genom- men würden. Dieser Betrag sei in den Haushalt 1952 eingestellt worden, während die restlichen 56 Millionen DM bereits eine Vorbelastung des Haushalts 1953 darstellten. In diesem Sinne ergebe auch die Zahlen- übersicht über die am 30. April 1952 von den Landesarbeitsämtern übernommenen Effektenbörse Mitgeteilt von: Rhein- Main- Bank AG. in Mannheim, Mannheim Börsenverlauf:(Frankfurt a. M., am 15. Dez. 1952) Bei starker Zurückhaltung Tendenz uneinheit- lich. Farben sehr unsicher, Renten ruhig, Gegen Börsenschluß kam eine freundlichere Stimmüng auf mit teilweise erholten Kursen. Um Tageskurs e eee i en 40„ 301/ 300% VT 1˙1 133% 134 F777 204% 20 Conti Gummi 120% 12511) Daimler-Benz 10.0 73½ Dt. Erde* 90 89/ Degussa 35 11⁰ 115¼% 1 t. Linoleumwerke 1 141% 140) Durlacher Hof 3 44 44 kichbaum. Wer ger 107 65 05 Enzinger Union 5⁰4 67 62 10 Farben 5 8 87/ 875 705& Quilleaume 5˙4 77 5 0 run& Bilfi 8 1 Harpen er 1% 2% 205 Heidelberger Cement 1·1— 758 Hoesch N 5 158½ 158½ Klöckner werke— 190 189 anz 8 10˙7 5³ 53 Mannesmann 122 138 13000 Rheinische Braun kohlen 172 172 Bheinelektrese 11 95 95 9 n 11 100 90 VVV 5 58 Siemens& Halske 5¹3 1045 104 Südd. Zucker„ 114¼ 115 Ver. Stahlwerke„ 190% 188 Zellstoff Waldno t. 4.3 50 30 8 Badische Bank— 24 24 Commerzbank„1 4⁵ 45 Deutsche Ban 106,25 57 50% Dresdner Bank J10.6,2[7 57 Reichsbank Antelle Sell 59 50 55 1 5 — 5 1— rech otlerung,) ex Dividende. n Bezugs Vermögensanlage noch kein„richtiges“ Bild der Finanzlage der Bundesanstalt. Diese Uebersicht zeige zwar, daß etwa die Hälfte des mit rund 1.14 Milliarden DM ausgewiesenen Sondervermögens bereits vor Errichtung der Bundesanstalt durch die Länder langfristig, vor allem zur Finanzie- rung des sozialen Wohnungsbaues, festge- legt worden ist. Aber auch die Kkurzfristi- geri Geldanlagen seien häufig zur Refinan- zierung langfristiger Anlagen gegeben wor- den. Auf diese Geldanlagen könne nicht ohne erhebliche wirtschaftliche Störungen in den einzelnen Ländern und ohne Gegen- vorstellungeri der Geldinstitute zurückge- griffen werden. Die 1,4 Md. DM sind wie folgt aufgeteilt: m MIII. 5 8 Darlehen 204,7 Wertpapiere 400,7 Bankguthaben 535,8 Von den 535,8 Mill. DM an Bankgut- haben hätten 490 Mill. DM eine Laufzeit bis zu sechs Monaten. In diesen 490 Mill. DM stecke ein Posten von 113 Mill. DM an Mitteln des sogenannten Treuhänderaus- schusses, die zwar formell als 6-Monate- Gelder laufen, aber seit 1949 zur Finanzie- rung des sozialen Wobnungsbaues kest· liegen. 5 Zur Förderung des sozialen Wohnungs- baues wurden in den Landesarbeitsamts- bereichen insgesamt 677,6 Mill. DM zur Verfügung gestellt oder bereits bewilligt. Eine Aufgliederung dieser Summe ergibt kür: das Land in Mill. N Baden- Württemberg 101,9 Berlin 5,0 Bremen 23,3 Hamburg 29,0 Hessen 58,5 Niedersachsen 25,5 Nordrhein- Westfalen 382,6 Pfalz 3,0 Schleswig-Holstein 11.3 noch aufzuteilende Summe 37,5 ZBilanzierungs-Vorschriften für Lastenausgleichs-Abgaben Der deutsche Industrie- und Handelstag hat beim Bundesfinanzministerium die Aenderung des Paragraphen 220 des Lasten- ausgleichsgesetzes beantragt. Danach soll die Bilamzierungspflicht für die Lastenausgleichs- abgaben erstmals für die Jahresbilanz vor- geschrieben werden, die nach der rechtskräf- tigen Veranlagung zu den Ausgleichsabgaben aufgestellt wird. Dabei könnte für Jahres- bilanzen zum 31. Dezember 1953 oder zu einem späteren Zeitpunkt eine vorläufige Einstellung vorgesehen werden. Nach Ansicht des DIHT sind zur Ein- haltung der aktienrechtlichen Vorschriften für die Aufstellung und Feststellung der Jahresabschlüsse noch der Erlaß weiterer Rechtsverordnungen zum Lastenausgleiehs- gesetz notwendig, in denen Zweifelsfragen, insbesondere für die Ermittlung der der Kreditgewinnabgabe unterliegenden Schuld- nergewinne, geklärt werden müssen. Ohne diese erläuternden und ergänzenden Be- stimmungen zum Lastenausgleichsgesetz Sei es in vielen Fällen unmöglich, die Abgabe- schulden auch nur annähernd zu ermitteln. Zudem stehe die Bemessungsgrundlage für die Vermögensabgabe erst nach Durch- kührung der Hauptveranlagung 1949 für die Vermögenssteuer fest. Klarheit über Steuerreform Wir dimmer unklarer (Hi) Die erneuten Besprechungen zwischen Bundesfinanzminister Schäffer und den Ver- tretern der Regierungsparteien scheinen die ab 1. April 1953 geplante Steuerreform we- sentlich klarer gemacht zu haben. Wie ver- lautet, soll eine gewisse grundsätzliche Eini- gung zustande gekommen sein. Wenigstens verlautet seitens des Bundesfinanzministe- riums zu diesen Gesprächen vom 12. Dezem- ber„im großen ganzen“ hätten die Vor- schläge des Bundesfinanzministers Zustim- mung gefunden. Schäffers Pläne gehen auf eine Senkung der Einkommensteuertarife um etwa 15 Pro- zent. Er ist dafür bereit, vorübergehend eine kurzfristige Verschuldung des Staates bis zu 10 Prozent des Einkommensteuer-Aufkom- mens in Kauf zu nehmen. Gewisse Streichun- gen bei den Subventionen, vor allem für das Konsumbrot, sowie gewisse Länderüber- schüsse würden etwa 1,6 Milliarden DM für diese Steuersenkung gewinnen lassen, womit ein Tarifabschlag um etwa 15 Pro- zent ermöglicht würde. Der Bundesfinanzminister hat bis ins ein- zelne gehenden Steuersenkungsplan den Ver- tretern der Regierungsparteien als Geheim- akt vorgelegt. Die Diskussion scheint am 12. Dezember jedoch vor allem um das Pro- blem der Aufhebung von Vergünstigungen gegangen zu sein, Werden diese Vergünsti- gungen in zu weitem Maße gestrichen, 80 sind die Erleichterungen, welche sich die Wirtschaft durch diese Steuerreform er- hofft, kaum spürbar. Deshalb ist angeblich diese von Schäffer ursprünglich in weitem Maße beabsichtigte Aufhebung„ausgewo- gen“ worden. Das heißt, bisherige Vergün- stigungen sollen nur dort gestrichen oder eingeengt werden, die ihrem Charakter nach eine Komplizierung des Steuersystems mit sich bringen. Doch sollen Vergünstigungen dort gewährt werden, wo sie einer Steuer- vereinfachung entsprechen. Auch in der Frage der degressiven Ab- schreibung sollen gewisse Erleichterungen zugestanden werden, ohne daß jedoch nähere Einzelheiten darüber bekannt gegeben wer- den. Hier wurde bisher lediglich mitgeteilt, daß die Grenze für geringwertige Wirt- schaftsgüter auf 500 DM erhöht werden soll. Schäffers Plan stehe, so wird gesagt, unter dem Motto:„Tarifsenkung für alle“. Damit sei jedoch einer rein schematischen Senkung um 15 Prozemt nicht das Wort geredet. Viel- mehr müsse den wirtschaftlichen Notwendig- keiten vor allem Rechnung getragen werden. Dies dürfte nach Auffassung Bonner Finanz- kreise heißen, daß der Mittelstand und auch die Wirtschaft in genügendem Umfang von der besonders starken Steuerprogression in diesen Gruppen entlastet werden müßten. sehe u PbbCbbbbbbPCCVCVVCVCVCVCVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVVV—V—V—w—w—w—w—w————H EZ U-Abrechnung recht abwechslungsreich (VD) Bei der Abrechnung der Euro- päischen Zahlungsunion für November er- zielte Großbritannien mit 101.6 Mill. Dollar den größten Monatsüberschuß und verrin- gerte damit sein kumulatives Defizit auf 978,9 MIIl. Dollar.. Frankreichs kumulatives Deflzit hat sich durch seine Neuverschuldung von 24, MiII. Dollar im November weiter auf 3419 Mill. Dollar erhöht. Die EZU-Quote Frankreichs ist damit erschöpft, so daß alle künftigen französischen Zahlungen in Gold zu Leisten sind. 5 Die Deutsche Bundesrepublik ist trotz ihres Novemberdefizits von 31.4 Mill. Dollar noch immer einer der größten EZU- Glau-; biger. Die Schweiz schloß im November mit einem Defizit von 23,1 Mill. Dollar ab, wo- durch sich ihr kumulativer Ueberschuß auf 173,7 Mill. Dollar verringerte. 8 Außer Großbritannien erzielte im No- vember nur noch Belgien einen Ueberschuß von 6,2 MIII. Dollar. Damit beträgt der kumulative Ueberschuß Belgiens 426 MͤIII. Dollar. Organisation europäischer wirtschaftlicher Zusammenarbeit Die Zukunft der westlichen Wirtschaft steht auf dem Spiele 5 Minister aus 18 Mitgliedsstaaten der OEC— die Bundesrepublik war durch Vizekanzler Franz Blücher vertreten— ge- nehmigten auf der zu Paris abgehaltenen Sitzung des Europaischen Wirtschaftsrates einstimmig den vierten Jahresbericht der OEEC. Der OEEC-Bericht, dessen Umfang auf rund 100 000 Wörter geschätzt wird, enthält jedoch keine Angaben über den Zeitpunkt, von dem ab Europa von amerikanischer Wirtschaftshilfe unabhängig werden solle. Es wird indes betont, daß es bis zur Errei- chung dieses Zieles notwendig sei, daß die USA Europa weiter unterstützen. Damit ist die Frage, ob mit einer Ver- längerung der Organisation zu rechnen ist oder nicht, nicht direkt beantwortet. Viel- leicht wurde die Beantwortung vermieden, Weil die OE schon längst über ihre Ver- teilungsaufgabe(von ERP-, MSA-etc.-Hil- ken) hinausgewachsen ist; weil die OEEC — wie der Bundeswirtschaftsminister Pro- fessor Dr. Erhard es auf dem Europatag des BDI in Trier ausführte— seit Jahren praktische Europa-Arbeit geleistet hat, ohne sich hierbei auf selbstgefällige Dekla- mationen zu beschränken. Daß sich die OEEC nicht so einfach aus- löschen läßt, bestätigt auch die einstim- mige Entschließung der Minister, diesen vierten Jahresbericht anzunehmen, weil er f sen orterungen aufstellt: 0 chaftsrat erwartet 820 ladda, dag keine euererhöhungen für Einfuhrgüter vorge- nommen und die Zollschranken gesenkt Werden, Durch eine internationale Zusam- menarbeit solle eine Stabilisierung der Roh- stokkpreise erzielt werden. Dollar-Investie- rungen in„rückständigen“ Gebieten könn- ten nach Ansicht der westeuropäischen Län- der dazu beitragen, ihre Absatzmöglich- keiten in diesen Gebieten zu verbessern. Die Vereinigten Staaten werden außer- dem von def OEEC gebeten, für eine stabile inner amerikanische Wirtschaftsentwicklung Sorge zu tragen haben, da jede Wirschafts- schwankung in den USA sofort in Europa spürbar werde. 5 Von den europaischen Mitgliedstaaten kordert der OEEC-Bericht unter anderem: 1. Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit der europaischen Erzeugnisse. 2. Beschränkung der Dollar- Einfuhren auf lebenswichtige Güter. 3. Finanzreformen zur Vermeidung von Inflationen. 4. Verstärk gemeinsame europäische Wirt- schaftsmaßnahmen etwa nach dem Muster der Montanunion. 5. Konzentrierung der Produktionssteige- rung auf„Schlüsselprodukte“ wie Kohle, Stahl, elektrischen Strom und Lebensmittel. 6. Ermutigung der USA und Kanadas zu särkeren Auslandsinvestierungen. 7. Steuervergünstigungen für exportin- tenisive Produzenten, vor allem soweit diese zur Steigerung der Dollareinnahmen beitra- Sen. 8. Intensivierung der Exporte, vor allem in die Dollargebiete. Der zweite Mann im Verstecke Lediglich der britische Außenminister Eden— er führte den turnusmäßigen Vor- sitz bei der Tagung— machte— beeindruckt wohl noch von dem als„ungewiß“ zu be- zeichnenden Ausgang der Commonwealth- Konferenz— hinsichtlich der Konvertibilität der Währungen Vorbehalte, indem er drei Bedingungen nannte, nach deren Erfüllung das britische Pfund Sterling wieder freikon- vertierbar werden könnte: 1. Die Commonwealth-Mitglieder des Ster- ling-Gebietes müssen zuerst innere finanzielle Stabilität erzielen, ihren Zahlungsausgleich verbessern und ihre Produktion verstärken. 2. Die anderen Nationen müssen bei dei Ausweitung des Welthandels mithelfen. 3. Ausreichende finanzielle Unterstüteung muß garantiert sein. Bei der Bedeutung, die gerade der Hal- tung der großen Handelsnation, also der Engländer und der Amerikaner, zuzumessen ist, sind die Vorbehalte Edens von nicht zu unterschätzendem Schwergewicht, Desillusion Es wäre übrigens verfehlt, Wollte man Eden oder gar dem Commenwealth nach- sagen, es ęrmangle ihm am guten Willen. Decken sich doch seine Wünsche und Aus- führungen so ziemlich mit dem, was der BdL- Direktoriums— Geheim- 5 über Kehl hinaus ausgedehnt worden. rat Dr. Vocke— vor einigen Tagen in Bad Homburg v. d. H. ausführte: „Schließlich wird gesagt: Das ganze Elend mit den nichttransferierbaren Ueberschũüssen kommt doch offenbar hur von der Devisen- bewirtschaftung. Also schaffen wir die De- visenbewirtschaftung ab, stellen wir die freie Konvertierbarkeit her. Schön. Aber seien wir uns darüber im klaren: daß wir gewisse bilaterale Ueberschüsse nicht trans- kerieren können, hängt nicht etwa mit un- serer eigenen Devisenbewirtschaftung— die hiermit überhaupt nichts zu tun hat—, son- dern mit der Devisenbewirtschaftung in den betreffenden Weichwährungsländern zu- samen. Daher kommt es, daß etwa ein Land mit konvertierbarer Währung wie die Schweiz im Verkehr mit solchen Weich- währungsländern genau die gleichen Schwie- rigkeiten hat. Wir müßten also die Wäh- rungen unserer Partnerländer konvertier- bar machen können, um dieses Problem zu 16sen!“ Das westdeutsche Problem Ueber die Bundesrepublik führt der Be- richt aus, daß deren Volkswirtschaft im allgemeinen gesund sei. Es müßten jedoch größere Anstrengungen zur Steigerung der Investitionen gemacht werden. Im übrigen kritisiert die OEEC, daß die Produktivität in der westdeutschen Industrie während des nun zu Ende gehenden Jahres Hur um 3 Prozent hätte gesteigert werden können. Für die nächsten Jahre sei im Zuge einer weiteren Eingliederung der Heimat- vertriebenen mit einer nochmaligen Ent- lastung des Arbeitsmarktes zu rechnen. Nun, es muß schon gesagt werden, daß die in dem OEEC-Bericht gegen die Bundes- republik erhobenen Vorwürfe nur teilweise berechtigt sind. Teilweise deswegen, weil es sich ja um nicht regional auf Westdeutsch- land beschränkte Erscheinungen handelt, sondern um die Folge west wirtschaftlicher Infektionen, gegen die gefeit zu sein, gerade der Bundesrepublik am wenigsten zugemutet werden kann. Im übrigen ist es nicht un- interessant, die Entwicklung des deutschen Außenhandels, wie sie sich nach dem letzten Bericht dartut, zu beobachten Zeitraum Einfuhr Ausfuhr Aktiv„ 1— 4d 1952 Mill. DM Mill. DM Mill. DM Jan. Nov. 14 499 15 142 6⁴³— Juni 1120 1378 2⁵8— Juli 12³⁵ 1488 2⁵³— August 1193 1347 154— September 1 273 1426 15³— Oktober 1496 1458— 38 November 1 411 1369— 42 Gegenüber der Vergleichsperlode Januar November 1951 lag die Einfuhr 1952 um 9 Prozent und die Ausfuhr um 17 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vor- jahres. Nach Ausschaltung der in Ein- und Ausfuhr unterschiedlichen Preisentwick⸗ lungen gegenüber dem Vorjahr erhöht sich das Außenhandelsvolumen und zwar: bei den Einfuhren um + 13⁰⁵ bei den Ausfuhren um* 7 Die Weltwirtsckaft ins richtige Lot zu bringen; weltwirtschaft liche Zusammenhänge und weltwirtschaft liches Kommunizieren zu erwirken, heißt das Generalanliegen. Der amerikanische Vertreter, Sonderbotschafter William Dra- per bezeichnete die Pläne. die in dem OEEQN- Bericht enthalten sind und von den Mit- gliedstaaten gutgeheißen wurden. als„histo- risch bedeutsam“. Sie seien ein Beweis da- für. daß Europa ernsthaft bestrebt sei, sich von der amerikanischen Unterstützung frei zu machen. Draper hat damit den. Kopf getroffen, denn den in der OEEC ver- einten Ländern steft nicht wehr das Ver- langen nach nie enden wollender Hilfe. Soweit von Hilfeleistungen noch gespro- chen wird. dann wohl nur mit der Ziel- setzung, sich von der Hilfe freizumachen, Mag sein, daß im einen oder anderen Falle es an„Mut zur Courage“(weniger bei der Planung) im Bewilligen und im Verwirk⸗ lichen ermangelt. Letztlich aber wird ent- scheidend für die künftige Entwicklung nicht die theoretische Erwägung. nicht das regio- nalpolitische Interesse. sondern die wirt- schaftliche Tatsache sein. Tea 1 Nagel auf den K UR Z NACHRICHTEN Steinkohlenförderung 8 des zu Seringen Betrages abgewiesen Gesamt förderung Tages förderung 8 i Tonnen Tonnen Höherer Fleischverbrauch in den USA erwartet 1. J. bis 31. 1. 10 663 000 440 200(U) Nach amerikenischen Angaben werden im 1. 2. bis 29. 2. 10 240 000 409 600 kommenden Jahr jedem Bewohner der Vereinig- 1. 3. bis 31. 8. 10 744 900 213 200 ten Staaten rund 65 Kilogramm Fleisch zur Ver- 1. 4. bis 30, 4. 9 710 000 204 800 fügung stehen. Damit würde der Us-Fleisch- 1. 5. bis 31. 8. 10 080 000 202 100 verbrauch seinen höchsten Stand seit 1947 er- 1. 6. bis 30. 6. 9 200 000 401 000 reichen. Die Großgnandels-FHeischpreise seien im 1.. bis 31.. 10 530 000 390 900 übrigen zur Zeit etwa 15% niedriger als vor 1 10 175 000 391 300 5 5 1. 9. bis 30. 9. 10 290 000 395 000 1. 10. bis 31. 10. 11 040 000 408 900 Marktberichte 1. 11. bis 30. 11. 10 130 000 440 300 1. 12. bis 7. 12. 2 596 038 432 673 vom 13. Dezember 8. 12. bis 14. 12. 2 593 033 432 172 Offizielle Notierungen Marktlage bei Zellstoff und Papier stabilisiert? (é) In allen Sparten der Zellstoff und Papierindustrie scheint die sommerliche Flaute überwunden zu sein, wie VWD von der Treuhand- stelle dieser Industrie erfährt. Die Auftragsliste hat sich wesentlich gebessert, Beschäftigung und Umsatz sind jahreszeitlich normal. Auf längere Sicht wird mit einer stetigen, wenn auch ruhigen N ohne Ueberspitzungen gerech- net. Die Preise haben sich weitgehend den Auslands- notierungen angeglichen und sind seit einigen Wochen durchaus fest. Das gleiche gilt für das Ausland, insbesondere die nordischen Länder. Die zeitweise erheblichen Unterbietungen einzelner kontinentaleuropäischer Länder wie Oesterreich, Belgien und Holland, beginnen nachzulassen. Nen- nerswerte Preisschwankungen auf dem inter- nationalen Zellstoff- und Papiermarkt werden nicht erwartet. Rheinfunk- Verbindung rationalisiert Die Oberpostdirektion teilte den zuständigen Stellen mit, daß sie zwecks Beschleunigung der Abwicklung der Rheinfunkgespräche auch in Rich- tung Lend— Schiff dazu übergegangen ist, ähn- lich wie bei normalen Fernsprechverbindungen den Sofortverkehr bei der Rheinfunkstelle Mann- heim einzuführen. in Mannheim ist vorläufig die Kennziffer 3 zu wählen und bei der sich melden- den Beamtin der Rheinfunk zu verlangen. Die Beamtin verbindet alsdann mit dem Rheinfunk. Die Kennziffer 3 dürfte in Kürze durch die Kenn- zuffer 57 ersetzt werden. Eine einheitliche Kennzif- fer für das gesamte Bundesgebiet wird angestrebt. Fernsprechteilnehmer in den Ortsnetzen Mann- neim und Ludwigshafen, die Gespräche mit Schiffsteilnehmern wünschen, können daher ab 5. Dezember 19532 durch die Wahl der Ziffer 3 (Handamtsteilnehmer) unmittelbar bei der Be- amtin den Rheinfunk verlangen, die mit dem Rheinfunk und anschließend sofort mit dem ge- wünschten Schiff verbindet, sofern der Funkweg nicht gerade besetzt ist. Gegenwärtig steht leider nur ein Funkweg in Mannheim zur Verfügung, doch dürfte dieser für das zur Zeit herrschende Sprechbedürfnis ausreichen. Der Bereich, in dem Schiffe auf dem Ober- rhein am Rundfunkdienst teilnehmen können, ist durch die günstige Lage des Rheinfunksenders Ebersteinburg bis zu einem beträchtlichen Stück 0 Zur Zeit werden Feldstärkemessungen durchgeführt, um genaue Unterlagen für die Ausbreitungsbedingun- Sen in diesem Gebiet zu erhalten. Wegen Geringfügigkeit abgelehnt UP) Der schweizerische Bankier Albert Nuss- baumer ist in Siainey eingetroffen, um Verhand- lungen über eine schweizerische Anleihe für Australien zu führen. Eine von Schweizer Seite angebotene Anleihe von fünf Milliarden australi- schen Pfund War von der Regierung im Frühjahr der Mannheimer Produktenbörse (VD) Inlandsweizen südd. Herkunft 4,4; Auslandsroggen 42, 2542,50; Braugerste 47.5049, Ausstichware über Notiz; Futtergerste inl. 37,50, dto. ausl. 36,50 Inlandshafer zu Futterzwecken 35,75—36,50; Industriehafer 38,50—39; Auslandshafer nicht notiert; Weizenmehltype 550 64,50, dto. Type 812 61,00, dto. Type 1050 58,80; Brotmehl Type 1600 53,50: Roggenmehl Type 1150 53,50, dto. Type 1370 53,50; Weizenkleie prompte Lieferung 22,5022, 718, Gto. Lieferung Januar/ März 23,00—23,50; Roggen- Kleie 23,5024, 00; Weizenbollmehl 24,50—25525; Ke Kkenschnitzel und Biertreber nicht ngtiert; Malz- keime 28,00; Rapsschrot 26,5027, 00; Erdnußkuchen 42,50—43,50; Soyaschrot 46,00; Kokosschrot 32,00 bis 33,00; Palmkernschrot 32,5033, 00; Mais 42,50; Milo korn nicht notiert.— Tendenz: ruhig. Kartoffeln 6,50—6,78. Die Preise für Kartoffeln verstehen sich je 50 kg. frei Mannheim. Die Preise für Mehle verstehen sich brutto für netto in Leihsseken. Alle anderen sind Großhandelspreise per 100 KS bei Waggonbezug prompte Lieferung. ee 5 Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (Vu) Für geputzten Feldsalat bestand großes Interesse, während ungeputzter vernachlässigt war und im Preis ziemlich nachgab. Sonstiger Ab- satz normal. Es erzielten: Feldsalat geputzt 120 bis 140, ungeputzt 801153; Rosenkohl 23; Möhren 12—13; Knollensellerie 1621; Lauch 2228. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Großvieh 776(in der Vorwoche 473) Stück; Kälber 590(235); Schweine 3043(1703); Schafe 538(80). Preise Je ½ kg Lebendge wicht: Ochsen A 92103(84—98), B 788(182); Bullen A 87100(8897) E To 88(70—82); Kühe& nicht notiert(6576), B 50—65(50—60), C 4049(40-47), D 3536(36-40); Färsen A 93105(90—103), B 80 bis 90(80—87); Kälber A 143—155(138150), 8 182 bis 142(125—4136), C 120—130(110121), D 100113 (75103); Schweine A 126130(125127), B 126 bis 130(125—128), B II 125—130(125—126), C 123—130(126 bis 128), D 120—127(122—127), E 115—124(115123); Sauen G1 113120(112119), G II 100108(90 Schafe 60-70. Marktverlauf: Großvienh Spitzen- tiere lebhaft, mittlere und geringe langsam, Räl- ber belebt, für beste norddeutsche Mastkälber wurden vereinzelt höhere Preise erzielt. Schafs mittel, Ueberstand. Heidelberger Schlachtviehmarkt 5 (Vo) Auftrieb: 30 Ochsen; 66 Bullen; 70 Kühe; 106 Färsen; 264 Kälber; 1030 Schweine und 40 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 94103, B 80—90; Bullen A 90-98, B 78—86, C 6575; Kühe A 70—90, B 55—68, C 41—56, D 3039 Färsen A 94—105, B 84—90, C 75—78; Kälber A 140 bis 150, B 125—139, C 103—123, D bis 100; Schweine A 123—127, BI 123—127, B II 123128, C 121127, B 115—125; Sauen& II 107112; Schafe A 7078, B 60 bis 68, C 35—55. Marktverlauf: Großvieh, Kälber und Schweine mittel, Schafe schleppend. Bei al Tiergattungen Ueberstand. 5 eee Seite 12 MORGEN Dienstag, 16. Dezember 1952/ Nr. 200 Umgong mit Lehrern Aus der Fahrschule geplaudert von Thaddäus Troll Das ist die tiefste Stufe der mensch- Uchen Hilflosigkeit. Der Fahrlehrer hat so- eben dem Schüler kurz die Bedeutung der Pedale, Schalter und Hebel erklärt und sagt Jetzt: So, und nun fahren Sie mal munter drauflos!“ Mit Händen und Füßen geht der Schüler dem Wagen, der sich kratzend, kra- chend und heulend zur Wehr setzt, zu Leibe. Das Fahrzeug tut einen Sprung, ein renitentes Pferd, und schom hat sich die Weltanschauung des Schülers verändert. Bäume und Häuser sind wandelnde Un- geheuer, die auf ihn zukommeri. Menschen Werden au zerbrechlichen Porzellanfiguren, die nach willkürlichen und unberechen- baren Gesetzen vom Gehweg auf die Fahr- dahn torkeln. Schutzleute gleichen heid- nischen Göttern, die mit Dormer und Blitz jeden zerschmettern, der ihnen nicht will- kährig ist. Der Gegenverkehr besteht aus emem Gewimmel satanischer Raserei, aus einer teuflischen Bereitschaft, den frisch- gebackenen Fahrschüler jeden Augenblick zu verschlingen. Der Schüler hat die beruhigende Tat- sache, dag jeder Nachgeborene Gottlieb Daimlers Benzin schon mit der Mutter- milch eingesogen hat, vergessen. Er be- ginnt zu schwitzen und umklammert mit eisernem Griff das Lenkrad. Sein Gehirn arbeitet im Tempo einer elektrischen Näh- maschine, damit er keinen der Hand- und Fußgriffe vergist, mit welchen er das rasende Ungeheuer zu bändigen vermag, das mit ihm im mörderischen Tempo von zwanzig Stundenkilometer über die ver- kehrsarmen Straßen eines stillen Villenvor- orts braust. In brenzligen Situationen schließt der Fahrschüler die Augen und legt seine Seele in die Hand der Vor- Schung. Aber neben ihm sitzt steinernen Angesichts in Hut und Lodenmantel ein Mann, der ihm sein Leben und seinen Wa- gen anvertraut. Ein Lebensmüder, so denkt der Schüler, der zu feige ist, um Selbst- mord zu verüben, und deshalb im Fahr- schüler seinen eigenen Mörder gedungen Hat. Eher ein Fahrlässiger als ein Fahr- lehrer. Aber gemach! Der Herr in Hut und Lo- denmantel hat zu seinen Füßen zwei Pe- dale wie Edwin Fischer. Er bedient die Not- Kupplung und die Notbremse. Er hantiert kräftig mit den Füßen und greift auch ein- mal ins Steuerrad, um eigenes und fremdes Kotgeflügel vor der Beulenpest zu retten, die mit dem Anfänger umgeht. In seinen Belehrungen schwankt er zwischen Güte und Strenge. Im Umgang mit technischen Idioten hat er gelernt, den richtigen Ton anzuschlagen. Er führt den Schüler mitten inein ins volle Menschenleben wie Me- phisto den Faust. Keine Altstadtgasse ist ihm zu eng, keine Kreuzung zu belebt, kein Weinbergpfad zu steil. Stets wählt er den schwierigsten Weg. Manchmal will es dem Fahrschüler scheinen, er sei einem Sadisten Ausgeliefert, der sich an seinen Qualen weside. Aber müt sicherem Fuß, wachsamem Auge und empfindlichem Ohr führt ihn der Fahrlehrer dem gefürchteten Tag X entgegen. Während dieser praktischen Vorberei- tungszeit ist jedoch der Fahrschüler ver- Dflichtet, sich auch theoretisch zum motori- sierten Verkehrsteinehmer ausbilden zu lassen. Das tut ein korpulenter Herr mit blankem Schädel, auf dessen zivilem Jak kett man noch die geflochtenen Schulter- stücke eines Majors der Schutz- und Ver- kehrspolizei ahnt. Er verwarnt zunächst die Klasse. Zuspätkommende, 80 sagt er, seien ihm ein Greuel. Dann beginnt er den Unterricht und erklärt, Vorsicht sei wich- tiger als Eile.„Es ist besser, eine Verspä- tung als Kopf und Kragen zu riskieren“, lehrt er als erstes. Der vorwitzige Schüler wendet ein:„Außer bei Ihrem Unterricht.“ Der Major mustert ihn mit strengem Blick. „Vorwitz ist der erste Schritt zum ver- Kkehrstod“, droht er. „Wenn man halten will, benützt man die Brem-“ sagt der Major und der Chorus vollendet:„se“. In der Stadt müssen wir langsam fah-,„ren“ antworten 40 Schüler.„Der Fahrer benützt die Stra-“ 5„Be“ vollenden die Führerschein- Aspiranten. Der Major erklärt, daß en einer Kreu- Zug zweier gleichberechtigter Straßen stets das Fahrzeug die Vorfahrt habe, das von rechts komme. Wenn aber nun zu genau gleicher Zeit vier Kraftfahrzeuge aus allen vier Richtungen an einer Kreu- zung zusammenkommen, wer hat dann die Vorfahrt?“ fragt der vorwitzige Schüler. Der Major runzelt die Stirn.„Da wird sich schon irgend einer die Vorfahrt nehmen!“ sagt er.„Aber der macht sich dann straf- bar, weil ja das Fahrzeug rechts von ihm Vorfahrt hätte.“ Der Major wird ganz Streng.„Mancher lernt's nie. Ich merke mir die Gesichter, die Allotria treiben, Die fal- en meist durch“, sagt er, und von da an 5 er den vorwitzigen Schüler wie Luft. U Aber auch die Theorie geht vorüber. Und in einer schwachen Fahrstunde sagt der Herr im Lodenmantel plötzlich:„Ich glaube, morgen steigen wir in die Prüfung!“ Der Schüler, der sein Staatsexamen in Philosophie mit sehr gut bestanden hat (Was gegen seine Fahrkenntnisse spricht), bittet um Gnadenfrist. Aber der Herr im Lodenmantel bleibt hart. Zu barbarisch früher Stunde hat man sich einzufinden. Ueber den 20 Kandidaten mit feuchten Händen liegt eine nervöse Spannung.„Müssen wir aufstehen, wenn er reinkommt?“ flüstert einer.„ER“ kommt und sieht aus wie ein sympathischer Geo- meter. Aber er hat an diesem Morgen die Würde und die Macht eines Lehrers, eines Richters, eines Bundespräsidenten. Er be- ginnt freundlich und gönnerhaft. Der vor- witzige Schüler, der beim Major nur Allo- tria im Kopf hatte, schwimmt wie der Hohlkörper im Vergaser, ist vernebelt wie das Bemin im Kolben, hat Spätzündung wie ein zu fettes Gemisch. Er verwechselt Atüs mit Pferdekräften und meint, das Kreuzgelenk sei ein Knochen. Geistig ist aber mit Ihnen nicht viel los, Herr Doktor“, sagt der Geometer. Dann kommt die praktische Prüfung. Der Schüler kuppelt wie Frau Marthe im Koltur-Chronik Albert Keck-Seezer, Mannheim, ist von den Hofer Symphonikern eingeladen worden, Kon- erte in Hof und Bayreuth zu dirigieren. Das Schauspiel des Mannheimer National- theaters bringt außer der bereits angekündig- ten deutschen Erstaufführung von Arthur Köstlers ‚Sonnenfinsternis“(dramatisiert von Sidney Kinssley) im Januar noch die deutsche Erstaufführung einer Komödie von André Roussin„Eine unmögliche Frau“. Der Mannheimer Maler Rudi Baerwind ist guf einer Ausstellung vertreten, die das Akron- Museum Ohio(USA) zusammen mit dem Kul- tustministerjium Baden- Württemberg als Wan- derschau für die Vereinigten Staaten von Nordamerika unter dem Titel„Deutsche Ma- lerei der Gegenwart“ vorbereitet hat. Prof. Herbert Albert vom Mannheimer Na- tionaltheater wird im Rahmen der„Deutschen Festspiele“ im„Theatro Giuseppe Verdi“ in Triest je vier Aufführungen von Wagners „Götterdämmerung“ und Glucks„Orpheus und Eurydike“ dirigieren. Anschließend leitet Prof. Albert in Rom ein Symphoniekonzert der „HAecademia Santa Caecilia“. 1 FAN WEREEI Die Untersuchung der Lübecker Wand- malereien in der Marienkirche soll in der nächsten Zeit fortgesetzt werden. Sie wird, wie Prof. Dr. Günther Grundmann(Hamburg), der Leiter der Gutachter- Kommission, in Hamburg erklärte, vor allem den unteren Partien der ge- fälschten Figuren im Obergaden des Chors und der Zusammensetzung des mittelalterlichen Putzes gelten. Der bayerische Restaurator Schwing ist jetzt nach Mitteilung von Prof. Grundmann mit ersten neuen Restaurierungs- arbeiten betraut worden. Schwing habe bereits in den Zwickeln des Chors Fragmente mittel- alterlicher Malereien festgestellt und frei- gelegt, die Szenen aus dem Marienleben zeigen. Die österreichische Dichterin Martina Wied, die dieser Tage 70 Jahre alt wurde, hat den Würdigungspreis für Literatur des öster- reichischen Staatspreises 1952 erhalten. Der württembergische Kunstverein Stuttgart eröffnete eine Wülhelm-Busch- Ausstellung mit mehreren hundert Handzeichnungen, mit Oel- bildern, Radierungen, Skizzen, Briefen und Büchern aus dem Besitz des Busch-Museums in Hannover. „Faust“, erzählt dem Geometer lange Ge- schichten, um seine Nervosität zu verber- gen, hängt vor jeder Kurve den Kopf aus Sicherheitsgründen aus dem Fenster, baut seinen Türken und gibt so viel Zwischen- Zas, daß; man die Markstücke zum Auspuff hinaus heulen hört. Freiwillig fährt er durch die finstersten Altstadtstrabßen und wendet am dachsteilsten Berg der Stadt. Nach einer halben Stunde hat er eine Sraue Karte in der Hand, in welcher der merkwürdige Satz steht„Führer muß Brille tragen!“ Er ist nun auf die Menschheit los- Selassen. Es kommen tausend Kilometer, während der er mehr als einmal den Herrn in Hut und Lodenmantel herbeiwünscht, der den Fuß an der Notbremse hat und wie ein Schutzengel eingreift. Jetzt aber hat der vor witzige Schüler schon 20 000 Kilometer hinter sich und noch keinen Schaden an Leib, Seele und Kot- flügel genommen.(Na, na! Die Redaktion.) Er wagt es, sich in den dichtesten Trubel Zzu stürzen. Er wagt es sogar, dies aus der Fahrschule zu plaudern. Und wenn er den braunen Volkswagen seines ehemaligen Fahrlehrers mit einem schwitzenden Schü- ler am Steuer im Tempo einer motorisier- ten Schnecke durch die Stadt schleichen Sieht, setzt er sich knapp davor, läßt seine Winker nach allen Seiten fliegen und das Stopplicht blinzeln, um seinen armen Nach- kolger aus der Fassung zu bringen. Haschisch kine geiseerinnerung von Stefan Andres Wenn mir aus dem, was ich erzähle, noch nachträglich vom Haschischdezernat in X. Nachstellungen bereitet würden, könnte ich jederzeit sagen, ich hätte die Geschichte ein- mal geträumt in eben dieser Stadt der wüsten Träume, und zwar nach einigen die- ser Bleistiftzigaretten, in denen, wie mir versichert wurde, ein von höchster Stelle zu- gelassenes Geringstmaß von Haschisch ent- halten sei. Zudem fehlen in dieser Ge- schichte eigentlich alle erregenden Ingre- dienzen, wie dunkle Gassen, heimliche Pfor- ten, Klopfzeichen, Polizeipfiffe, Flucht über Hinterhöfe, Nacht in Basargewölben und das unheimliche Lächeln des Spitzels oder gar das Gespenst der Tretmühle und der lange Schatten eines Kamels auf dem Wü⸗ stensand, auf dem der romantischste Zöll- ner der Welt aus der Kamelhaardivision — oder wie sie heißt— seinem unglück- lichen Opfer nachsetzt. Was ist das, Haschisch, dachten wir er- schüttert, was so teuer kommen kann und doch nicht losläßt, als läge mit unsichtbaren Fangarmen der FHaschischgeist über der Stadt und gängelte uns und unsere Gedan- ken so lange, bis er unser sicher wäre Wenn wir träumende Manner mit der Was- serpfeife in den kleinen Cafés sitzen sahen, halb auf der Straße, dann stießen wir unis an und deuteten auf den oder jenen, der be- sonders hingebungsvoll lutschte: Vielleicht Haschisch!“ Man sagte es uns wenigstens, daß der Haschischraucher sehr gern in der Nachbarschaft eines Schutzmannes Deckung suchte, und daß diese kleinen Wirte immer noch ihre Stammkunden hätten. 5 Als unser Erkenntnisdrang so weit ge- diehen war, daß wir auf das Wort Haschisch reagierten wie etwa Hamsterer in den Kriegsjahren auf das Stichwort„Speck“, da kam Ali, vom Schicksal uns zugeführt. Ali sprach gut Italienisch, war ein klei- ner Kaufmann und kannte sich“aus wie eine Ameise im Bau. Wir trugen ihm unsere Be- sessenheit in korrekter, eindeutiger Weise vor.„Nur aus Wissensdurst, zehn Züge nur, aber bald und unter allen Umständen!“ Er wand sich zuerst etwas, er wüßte nicht. Und als Wir etwas zu eindringlich„Haschisch“ sagten, legte er mit einem verweisenden Blick den Finger auf den Mund. Seither sagten wir also„Speck“,„Räucherspeck“. Dann kam der erregende Abend, da er uns abholte. Am Ausgang des Hotels stan- den ihm zur Rechten und Linken zwei kräftige, gutgekleidete Männer. Und er zcg uns auf die Seite:„Wir sind ganz sicher, Signori. Das sind zwei vom Dezernat!“ Das schien uns beiden specklustigen Mäusen doch zu arg, wir beschwichtigten unser Ge- Wissen und beschlossen, diese Mitteilung für Protessor W. Schnarrenberger: Schularbeiten Der an der Karlsruher Kunstakademie als Lehrer tätige Maler feierte unlängst seines sechzigsten eine freundschaftliche, rücksichtsvolle Lüge Alis zu halten, womit er uns sicher und sorglos machen wollte. Auf dem Fischmarkt dann, eine Stunde später, trieben wir in dem bunten Gedränge der wüsten Gassen und Treppen wie Trop- ken in dem schillernden, brausenden Strom, der sich an den Lusthütten entlangspülte, von Licht aus bunten Papierfenstern, schwankenden Lampions und geifernden, elektrischen Birnen besprenkelt, bald halb im Dunkel, bald im gleißgenden Licht. Vom Rande der Gassen aus den Fenstern und Türen Sirenengeflüster und-geheul in allen Zungen der Welt. An einer belebten Straßenecke stand ge- nau um Mitternacht, von Ali hinbestellt, der neue Mann, der eigentliche, aber ziemlich blasse Akteur in diesem Haschischabenteuer. Er sah uns, winkte zugleich einer Taxe, und wir saßen schon, da hörten wir erst, wer das war.„Ein Artist ist für alles gut, er besorgt, was man nötig hat.“ Als das Denkwürdigste an dieser Ha- schischgeschichte bleibt mir immer die Woh- nung des Artisten in Erinnerung, weil sie So ganz anders war, als wir erwartet hat- ten. Sie lag in einer anständigen Straße, mit Nummernschild und Klingel. Und dann Bente uns aus den Zimmern das schiere Nichts entgegen. Es sah aus, als wäre der Möbeltransporteur soeben mit seiner Ladung abgefahren, nur war in jedem Zimmer eine Matratze liegengeblieben, die lagen ohne Bettstellen auf dem Parkett. Der Hausherr verschwand bald mit einem Begleiter. Ali erklärte:„Schmiere!“ In einem Zimmer stand ein polierter Nußbaumtisch, darüber eine Hängelampe mit behaglichen Fransen, einige Stühle rundum, sonst nichts. Wir setzten uns nebeneinander und warte- ten. Mein Begleiter fluchte:„Das ist nun die Haschischhöhle, ein Nußbaumtisch mit Han- gelampe. Und einer nach dem andern ver- schwindet, als hätten sie alle die Rhabar- berkrankheit!“ Ali beschwichtigte, der Artist müsse sehr vorsichtig sein, müsse warten, Warten. Der zurückgebliebene Begleiter schwitzte vor Langeweile, und wir seufzten und gingen in dem Zimmer umher. Endlich erschienen der Hausherr und der andere unserer Begleiter. Mit einem ele- ganten Zungenschlag schleuderte der Artist ein winziges, in Papier gewickeltes Päckchen auf den Tisch, und als Ali es sorgsam aus- wickelte, sagte mein Begleiter, der Maler War:„Ein Täfelchen Aquarellfarbe, unge- brannte Umbra! So sieht er also aus, der Räucherspeck!“ Seine Stimme war andächtig und enttäuscht zugleich. Der Artist hatte die Wasserpfeife entbrannt, Ali opferte den Geburtstag Weihrauch, der die wilden Träume be- schwört, mit geschickten Händen auf die Tabacksglut, und dann machte die Pfeife die Runde, Wür beide lutschten an unserer davorgelegten Hand, sogen mit kräftigen Lungen. Es schmeckte süßlich, der Maler brummelte, man könnte ebenso gut Bon- bons rauchen. Ich versuchte mir immerfort einzuprägen: das ist also Haschisch!„Nur zehn Züge“, drohte gewissenhaft der Maler. „Aber es war doch Haschisch“, beteu- erten wir uns gegenseitig auf der Heimfahrt. „Es kann aber auch Asche gewesen sein, oder Senfklümpchen oder“, der Maler war ver- tieft und suchte nach vielen Möglichkeiten, was das graue und sehr teure Etwas ge- Wesen sein könnte. Ali aber, so oft wir ihn auch später noch befragten, ob wir mit gutem Gewissen uns des Haschischs rühmen dürften, beteuerte und schwor beim Barte des Propheten:„Zur Hölle will ich fahren, wenn es nicht Ha. schisch war“, und drohend fügte der Maler jedesmal mit einem Seitenblick auf die Passanten bei:„Räucherspeck sollst du sagen, du Sohn einer Hündin!“ 0 46 6 0 „Aida“ mit Gästen Irmgard Barth und Walter Streckfufptas- Für die Aida-Auf führung des Senmntags hatte das Mannheimer Nationaltheater zwel Gäste verpflichtet. Irmgard Barth von der Staatsoper München hinterließ als Amneris im ganzen einen vorzüglichen Eindruck. Sie begann verhalten, würkte zunächst vor allem durch den warmen Glanz ihrer Stimme in den tieferen Lagen und durch die Geschmei- digkeit ihrer Stimmführung, mit der sie die Seelische Haltung der Königstochter klug zu zeichnen wußte. In den Ensemble-Nummern Rielt sie sich anfänglich sehr zurück. so daß hier in einigen Szenen keine geschlossene Klangwirkung zustande kam. Nach und nach Aber gab sie die Reserviertheit in der Klang- entfaltung auf, und in der großen Amneris- szene des sechsten Bildes erreichte diese Steigerung ihren Gipfel. Hier sang die Altistin mit einem hinreißenden Pathos und in ihrer Stimme lag eine dramatische Spannkraft, die man nach den ersten Szenen kaum erwartet hatte. Irmgard Barth erntete lebhaften Sonderbeifall. Wal- ter Streckfuß. Bassist an den Bühnen der Hansestadt Lübeck, sang die Rolle des Ramphis. die in ihrer starren priesterlichen Würde nicht viel Raum zu stimmlichen Nuancierungen läßt. Er sang gediegen und klangschön und hatte am lebhaften Beifall, mit dem die von Karl Fischer geleitete Auf- führung bedacht wurde. wohlverdienten Anteil. Wa. Copyright by 8. Fischer Verlag, Frankfurt 3. Fortsetzung Als nicht- inkorporierter Weltgeistlicher sei er ferner viel weniger an den Willen seiner Oberen gebunden und könne sich daher, Sollte es einmal notwendig werden der lege des teuren Tantchens mit ungeteilter Innigkeit widmen. Teta erschrak zwar an- fangs über diese Eröffnung, da sie einen Ausgssprochenen Eigensinn und Hang zur Unordnung bekundete. der ihr schon wäh- rend des Neffen Gymnasialzeit mehrfach zu Ohren gekommen war. Andererseits aber erschienen ihr die in dem Briefe angeführ- ten Ideale recht lobenswert. und von der verzwickten Organisation des kirchlichen Lebens verstand sie nicht viel. Arg wars nur, daß Mojmirs Entschluß eine begreif- liche Erhöhung der Monatskosten veérur- sachte. Teta tat, was sie konnte und sandte nunmehr das Geld regelmäßig an eine Private Anschrift in einer Prager Vorstadt. Wie arme Leute so oft. war der Student von Pech verfolgt. Da er sich nur unzurei- chend ernähren konnte. erkrankte er an einem schweren Darmleiden und mußte sich im Allgememen Krankenhaus zweimal einer gefährlichen Operation unterziehen, die ihn, wie er verzweifelt schrieb um volle zwei Semester zurückwarf. Da Teta aber wochen lang um sein Leben gezittert hatte, die Briefe aus dem Spital nur unter Stoß- gebeten öffnend. war sie am Ende noch heilsfroh, nur mit dem Verlust eines Stu- dienjahres davonzukommen. Merkwürdig genug ist's, daß Teta den mit der Wahrung ihrer himmlischen Zukunft Beauftragten nur ein einziges Mal zu Ge- sicht bekommen hatte. damals nämlich, als er, ein sommersprossig- rotmäsiger Bauern- junge, sie an Mutters Hand in der Küche des Hofrates Slabatnigg heimgesucht hatte. Dafür aber gab's Gründe die Menge. Eine Magd, die nie auch nur einen Tag Urlaub nahm, konnte sich weite Reise nicht leisten. Das sauer Erworbene und noch saurer Ab- gegeizte durfte wahrhaftig nicht überflüssig vertan werden. Wo hätte sie ferner den Jun- gen. wär er zu ihr in die Stadt gekommen, unterbringen sollen? Es war ganz in Ord- nung, dag Mojmir seine Schulferien bei der Mutter in Hustopec verbrachte, in guter Luft also und zu bäurischer Arbeit ange- halten, die Körper und Charakter festigt. Ueber all diese vernünftigen Gründe hin- aus hegte Teta jedoch nicht den geringsten Wunsch, den Gegenstand ihrer Entbehrun- gen vor der Zeit zu begrüßen. Mojmir Linek war gewissermaßen nichts als eine Idee, die sich in ihm zu personifizieren hatte. Er sollte gehämmert und geschliffen werden in langen Jahren, damit er eines Tages durch die Weihe berufen sei. ihr im Sinne des Lebensplanes das Genossene abzugelten. Für weiche Empfindungen blieb in solch ernster Sache kein Raum, und daß der von ihr Be- rufene ein ganz bestimmter Mojmir und ihr eigener Neffe war, das ließ sie ziemlich kalt. Nur in einem einzigen Punkte konnte sie einen heftigen Wunsch nicht unterdrücken. Wenn auch das Studium durch die bedau- ernswerte Anfälligkeit Mojmirs sich schon ins fünfte Jahr hineinzog, einmal mußte doch die große Stunde der Ordination, der Priesterweihe kommen, in der sich ein gleichgültiger junger Mann durch das Hand- auflegen des Oberhirten wundersam in ein fast überirdisches Wesen verwandelt, um daraufhin aus erschütterter Seele sein erstes heiliges Meßopfer darbringen zu dürfen. Wars nicht eine verführerische Vorstellung, bei dieser ersten Messe sich gegenwärtig zu träumen und süßklopfenden Herzens sich des Werkes zu freuen, das man mit zäher Unnachgiebigkeit zustande gebracht hatte? Dann wird der dankbewegte Primiziant sein reinstes Gebet für die Wohltäterin einflech- ten, womit der eigentliche Teil des großen Lebensplanes ins Stadium der Erfüllung tritt. Sollte man sich das Geschenk einer solchen Feierstunde, die einzig im Leben ist, entgehen lassen, zumal nachher mit der Amtserhebung des jungen Priesters die Zeit der Opfer beendet sein und man sich wird wiederum ein bißchen rühren dürfen? Im Hinblick auf diese Stunde kämpfte in Tetas Seele die eingefleischte Sparsamkeit einen harten Strauß mit dem Wunsche, der Erst- messe eines Priesters beizuwohnen., der die- ses nicht minder von ihren als von Gottes Gnaden War. Der Neffe selbst bewies die Rücksicht, diesen Kampf aus Eigenem zu entscheiden. Und er entschied ihn im Sinne der Spar- samkeit. Gegen Ende seines zwölften Se- mesters kündigte er seine nahe Ausweihung an, ließ aber Zeit und Ort im unklaren. Eines Tages in Grafenegg— Teta hatte längst schon ihren Posten bei den Argans angetreten— empfing sie in eingeschriebe- ner Sendung das Bild des jungen Geistlichen im Chorrock. einen Rosenkranz, mehrere kleinere Heiligenbildchen und ein auf dem Papier des erzbischöflichen Ordinariats ver- faßtes Zeugnis, worin dem Mojmir Linek von einer unleserlichen Unterschrift das Al- lerbeste nachgerühmt wurde. Ein prächtiger Brief lag bei, der für den Zartsinn des Ge- weihten kein schlechteres Zeugnis ablegte, als es das amtliche war. Das Tantchen sei nicht mehr jung, hieß es in dem schönen Brief, und abgeplagt und befinde sich mit der Herrschaft zur Zeit auf dem Lande, Wohl mehr als zwanzig Schnellzugsstunden von dem trauererfüllten Neffen entfernt. Er habe unter bitteren Tränen eine schlaflose Nacht verbracht, ehe er sich dazu entschloß, seinen großen Ehrentag zu begehen, ohne Tantchen vorher zu verständigen. Die Ver- antwortung aber habe er nicht auf sich nehmen können. in dieser unerträglichen Sommerhitze seine zweite Mutter einer sol- chen Reise auszusetzen. wobei Tantchen ver- mutlich bereits am nächsten Tage unter denselben Strapazen wieder hätte heimkeh- ren müssen, vorausgesetzt überhaupt, daß auf einem vornehmen Landsitze ein Urlaub statthaft sei zur Zeit. Der Gedanke an eine durch diese Reise hervorgerufene Erkran- kung Tantchens einerseits, sowie an eine Migstimmung der Herrschaft andererseits wäre ihm schwer auf der Seele gelegen. Als er aber zum ersten Male als Celebrant an den Altar trat, da habe er sich kaum auf- recht halten können vor Wehmut in der. Freude. Ueberall habe er sie gesehen, die Urheberin seiner Auserwählung, sie. die er kaum kenne. Schon während des Introitus sei ihm das erste stille Gebet für die Wohl- täterin aus der Seele gedrungen. Ihm sei. so fuhr er fort, eine Stelle als Kooperator in Aussicht gestellt worden. Er werde dieses Amt bei einer Vorstadtpfarre demnächst in Demut antreten. aller Leiden und Prüfungen seines hohen aber schweren Berufs gewärtig. Seine schönste Aufgabe aber wolle er stets darin sehen. Tantchen mit Inbrunst in sein tägliches Gebet einzu- schließen und ihr damit geistlicherweise Dank abzustatten, um einst in späterer Zeit diesen Dank zu verhundertfachen und als Sohn mit persönlicher Fürsorge zu verbin- den. Im Postskriptum dieses herzbewegen- den Briefes fügte er hinzu, daß eine letzte größere Zuwendung sich leider als notwen- dig erweise. Seine Wäsche sei zerrissen, Wie Tantchen sichs denken könne, sein Schuh- Werk ohne Sohlen. Aller Mittel und jeder Hilfe bar, wisse er nicht. womit er die teu- ren Anschaffungen bestreiten solle, um als Gottesmann in allen Lagen würdig beklei- det und gestiefelt einzutreten. Auch hätten sich gewisse der Armut entsprungene Schul- den angehäuft, die für einen Studenten ver- zeihlich sind. einem Priester aber nicht woll anstehen. Er müsse sie unverzüglich zurück- zahlen, ehe er in Gottes Namen seinen Weg beginne Alles zusammengerechnet werde er bei größter Knappheit diesmal unter einem Tausender nicht auskommen. Teta setzte sich auf ihren Küchenstuhl und las den Brief wohl zehnmal von An- fang bis Ende durch. Die Photographie las auf ihrem Schoß. Wenn sie sich in das Bild. nis versenkte, glaubte sie an den edlen und schmalen Asketenzügen wie von ferne, wenn auch durch Studium und Weihe Ver- klärt, das Gesicht des Jungen durchschim- mern zu sehen, der sie vor vollen achtzehn Jahren durch seine schallende Deklamation zur Verwirklichung ihres Lebensplanes überredet hatte. Ernst und unnahbar War Mojmirs schönes Gesicht, daß ihr das Herz aufging davon. Fortsetzung folgt inz Na Ge all tet, get ber