ik. Jahrgang 1914 Mannheimer 1 10 Wochen⸗ Chronik des„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Abonnementspreis monatlich 15 Pfg. für die Abonnenten des Erſcheint jeden Freitag „Mannheimer General-Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“, 8 5 5: 20 Pig ür die Anta en Verlag: Dr. B. Haas'ſche Buchdruckerei G. m. b. H., Mannheim Der Sieger von Metz Kronprinz Rupprecht von Bayern. 2 e Amerikaner verlaſſen Suropa. .= 5 8 .—. Der amerikaniſche Panzerkreuzer„Tenneſſee“, der mit 5 Millionen Dollar in Gold f 5 0 Die Flottenaktion im Mittelmeer — ppentransporte aus Afriba zu 8 2 ** 2 2 2 . 8 S. 8 2 2 S 2 8 2 2 2 8 8 2 1 8 8 2 2 . 2 N . 2 80 S E S 5 7. e 2 2 2 2 8 2 — 2 2 2 1 S 8 1 8 5 2 8 8 . 8 2 — 2 25 8 D. 2 S 8 2 2 1 ver Frauendienſt in Kriegszeiten Freiwillige Helferinnen erlernen das Anlegen von Verbänden Das Arbeitsfeld der Berufskranken⸗ pflegerinnen iſt die„Etappe“, d. h. die Zone zwiſehen dem immer weiter gegen Feindesland vordringenden Heer und der Heimat. Weniger werden ſie im Lande ſelbſt in den bereits beſtehenden militäriſchen und den ſchnell überall eingerichteten Lazaretten in Schulen, Baracken uſw. angeſtellt. Verſtärkt werden ihre Reihen durch die Hilfs⸗ ſchweſtern und Helferinnen; die erſteren haben eine ſechsmonatliche, die letzteren eine ſechswöchentliche Ausbildung in Die Kinder der ins Feld gezogenen Soldaten werden geſpeiſt einem Krankenhaus erhalten. Auch werden jetzt noch, zu Beginn des Krieges, allerorten Kurſe eingerichtet, die es den nicht ausgebildeten Frauen er⸗ möglichen, Krankenpflegerinnen, Hilfs⸗ ſchweſtern oder Helferinnen zu werden. In faſt jeder Frau ſteckt ohnehin ein gut Teil mütterlicher Fürſorge und inſtinktiver Pflegefähigkeit, meiſtens noch geſchult durch Kinder- und Krankenpflege daheim. Aber auch die Frauen, die ſich nicht der Kranken⸗ pflege zur Verfügung ſtellen können, brauchen nicht untätig zu ſein. Jede Frau, die will— und wer wollte jetzt nicht!—, hat reichlich Gelegenheit, ſich zu betätigen und zu ihren normalen Links: Eine Helferin aus dem Jugendheim lieſt im Kinderhort vaterländiſche Gedichte vor. — Pflichten noch andere hinzuzunehmen. Wer in den eigenen vier Wänden nicht Beſchäftigung genug findet, ſehe ſich in feinem Kreiſe um. Vielleicht kann irgendwo eine Hausfrau erſetzt werden, die durch Beruf oder Bereitſchaft zur Krankenpflege in Anſpruch genommen iſt, oder man erbiete ſich, Kinder zu beaufſichtigen oder zu verpflegen oder ſonſt irgendeine Fürſorge zu übernehmen— es findet ſich genug, man braucht nur die Augen zu öffnen. Die Verwendung für gemeinnützige Zwecke iſt ebenfalls groß. Aeberall iſt bereits Bedarf für hilfsbereite Hände. Weißzeug muß genäht werden. 0 Eingeborenentruppen in Deutſch⸗Oſtafrika bei militäriſchen Aebungen.* Köchinnen und Wäſcherinnen, Reinmachefrauen und Hilfen für die Küchen der Wohlfahrtsinſtitute, Kranken⸗ häuſer, Herbergen, Volksküchen uſw. Keine falſche Eitelkeit, man helfe, wo man kann— jede Arbeit iſt anſtändig, wenn ſie nur anſtändig ausgeführt wird, und nur darauf ſoll man ſtolz ſein, ſo viel zu leiſten, wie es den Fähig⸗ keiten entſpricht! Dabei muß ich noch eines Schattens gedenken, der niemals fehlt, wenn unſere Mütter von 1870/1 erzählten. von dem furchtbaren Ehrgeiz der Frauen, die um die ver antwortlichen. aber auch angeſehenſten Poſten kämpften Klus hebung von Privatautomobilen zur Verwendung im Kriege. und ſich mit klein⸗ lichſten Intrigen gegenſeitig den Weg verſperrten. Es iſt zu hoffen und anzunehmen, daß die geiſtige Entwicklung der Frau ſie in⸗ zwiſchen weit über dieſe in ſolcher Epoche doppelt unwürdige und widerliche Am⸗ bition hinausgehoben hat und kein ſelbſt⸗ ſüchtiger Nebenge⸗ danke ihre volle Hin⸗ gabe an das große Werk einſchränkt. Die törichte und un⸗ beſonnene Weiſe einer Schar von Frauen, ſich mit großen Vor⸗ räten von Lebens⸗ mitteln zu verſorgen, hat bereits in einigen Städten zu vorüber⸗ gehender Teuerung geführt, der vom Belgiſche Schützen. Magiſtrat energiſch entgegengetreten werden mußte. Es iſt die Pflicht der Frau, ſozial zu denken— nicht ihre beſſere Situation egoiſtiſch auszunutzen, ſondern ſich klar zu machen, daß ſie durch ihr Tun un⸗ geheure Not herauf⸗ beſechwören kann. Deshalb ſoll die Zurückbleibende auch nicht kopflos ihr Ka⸗ pital von der Bank erheben, um es bei ſich zu verſtecken— eine kindiſche Idee! Denn ſie entzieht damit dem Geld— markt die Mittel und ſchädigt den Kredit. Genau ſo verkehrt iſt es, die Wertpapiere zu ver⸗ ſchleudern. Wer ge⸗ Offiziere der franzöſiſchen Luftflotteneskadrille an der deutſchen Grenze. SC VVV zwungen iſt, ſich Barmittel zu verſchaffen, hole ſich an zu⸗ ſtändiger Stelle Rat ein. Zu Auskünften in Rechtsfragen ſind in allen deutſchen Städten die Rechtsauskunftsſtellen der Frauenvereine nach wie vor bereit. Dort wie auch in eigens dazu eingerichteten Bureaus erhalten die Frauen koſtenlos Anterweiſung über die Dauer und Gültigkeit der Mietskontrakte, der Ver⸗ Ju den diesjährigen engliſchen Flottenmanöbvern. Anterſeeboote auf der Fahrt. einbarungen über Honorare und Gehälter, die Kriegs⸗ unterſtützungen uſw. Man ſieht, wie vortrefflich alles organiſiert iſt. Die Frau braucht, was ihre wirtſchaftliche Lage anbelangt, nicht zu verzweifeln. Sie bekommt Arbeit, auch bezahlte, ſoviel ſie will. Aber ſelbſtverſtändlich wird angenommen, daß auch ſie zu Opfern und Einſchränkungen bereit iſt.. Das Pagenkorvps der ruſſiſchen Marine Serbiſches Feldlager Nachdruck ſämtlicher Bilder und Artikel verboten. Verantwortlicher Redakteur: Carl Rhan, Berlin. Druck: Paß 8. Garleb G. m. b. H., Berlin.