— Nr. 48 N Mannheimer aluftrierte Kriens⸗Jeitang Wochen⸗Chronik des„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Abonnementspreis monatlich 15 Pfg. für die Abonnenten des Erſcheint jeden Freitag. „Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“, 8 5 20 Pfg. für die Nichtabonnenten. 0 Verlag: Dr. H. Baas'ſche Buchdruckerei G. m. b. E., Mannheim Offizier einer deutſchen Artillerie⸗Beobachtungsſtation auf einer Strohdieme. bot. Boedeeker.) 2 — Krankenſchweſtern mit Kindern, deren An⸗ gehörige nicht zurückkehren konnten. Die Rückkehr deutſcher gefangener aus Frankreich. Singen nach der Fahrt durch die Schweiz. Vor der Erfriſchungshalle vom Noten Kreuz in dem badiſchen Das Wrack des im Hafen von Antwerpen verſenkten Dampfers Zivil⸗„Willkommen in der Heimat“. Ankunft in 8 Städtchen Singen an der ſchweizeriſchen Grenze. (Phot. B. I. G. des Norddeutſchen Lloyd„Gneiſenau“. Fhot. A. Grohs.) 1 teidigung der Külſte von Oſtende durch die deutſchen Truppen gegen engliſche Angriffe. Mit Maſchinen⸗ gewehren ausgerüſtete Motorboote der deutſchen Marine, die zu Auf⸗ Deutſche Marine⸗ ſoldaten graben Deckungen für ihre Geſchütze. (Phot. A. Grohs.) klärungs⸗ dienſten an der belgiſchen Küſte ver⸗ wendet werden. hot. A. Grohs.) n Ziviliſten als Spione. C andauernd durch Signale 1 Eine Mühle in 22 Frankreich, die von mit den Windmühlenflügeln 7. — D 1 75 N der die Stellungen der deutſchen deutſchen Artillerie zerſchoſſen werden mußte, weil der M üller Artillerie verriet.(Phot. A. Grohs.) Ein ſolide Veſperpauſe Der moderne Feldherr. Nicht wie in früheren Zeiten tritt heute der moderne Feldherr in den Schlachten und Gefechten, — 0 enter, 5 5 ſatz ſeiner on in die Erſcheinung. Noch Napo; leon der Große beobachtete in der Schlacht von Leipzig von einer an einen Baum e Leiter den Ver · auf der Kämpfe, und ſelbſt im Kriege 1870%½% 1 hat auf deutſcher Seite der oberſte Feldherr mit ſeinem Stabe ſig von einem günſtigen usſichtspunkte die Tätig keit der pen geleitet. Das iſt heute anders ge⸗ worden. Der moderne Feldherr iſt unſichtbar. Er ſteigt nicht mehr zu Pferde, und der„Feldherrnhügel“ von früher gehört der Mythe an. Er und ſein Stab ſitzen irgendwo weit hinter der eigentlichen Kampflinie, oft bis zu dreißig Kilometer von ihr entfernt, in irgendeinem Hauſe, gebauter Anterſtand hinter der deutſchen Front: im„Hotel zum Kronprinzen“.(Phot. Benninghoven) 5 8 25 2 Zwiſchen den Ein wichtiger Poſten vor dem Feinde: Der Feld · Fer 8 Fhot. Benninghoven.) Schützengraben der deutſchen Seeſt nſprecher im 4 Schlachten. Ein gemütlicher Viermännerſtat in einem Schützengraben. alle dieſe wichtigen Fragen Aufklärun ſeinerſeits alles das zu befehlen, — Wirku ng 8 Geſchoſf leiſteten. Das Straßenpflaſter es der 2 iſt vollſtändig herausgeriſſen; eigenartig wirkt Erhöhung in der Mitte der Straße.(Pnot 7— * 50* 8 . 1 2 r inenwerfer, die bei der Erſtürmung von St. Laurent, einer Vorſtadt von Arras, große Dienſte oldaten. 5 8 (Ilustrationsphotoverlag.) und dort laufen alle die Fäden zuſammen, an denen die Bewegungen der Trup⸗ pen ſich binden. Dieſer große Wandel in der Art der Schlachten führung hat ſich dadurch vollzogen, daß die Mittel für die Befehls erteilung und für das Aeberbringen von Nach⸗ richten völlig andere ge⸗ Kuſſich 3 10 der im u Japaniſchen Kriege in der Mandſchurei waren alle die Hilfsmittel nicht vorhanden, über die der moderne Feldherr heute als Selbſtverſtändlichkeiten verfügt. Man muß ſich vor Augen halten, daß nur dann irgendwelche Dis⸗ oſitionen für kriegeriſche ktionen möglich ſind, wenn der Feldherr mög⸗ lichſt genau darüber unter richtet iſt, wo der Gegner ſich befindet, in welcher Strke er auftritt und was er ungefähr zu tun beab⸗ ſichtigt. Erſt wenn er über g erhalten hat, vermag er was notwendig iſt, um mit den die durch aufgeſchleuderte Erdmaſſen gebildete Braemer.) nn eiger aufz 4 8— Am die Verbreitung von Nuhr und Cholera Desinfektionsw zu verhindern, hat die öſterreichiſch · ungariſche Heeresverwaltung in Galizien dent Fäſſer mit gereinigtem Waſſer aufſtellen laſſen. Hygieniſche Vorſorge auf den agen für Wäſche, Uniformen und dgl. zum Abtöten von Infektionskeimen Kriegsſchauplätzen. 5 und Angeziefer.(Phot. Benninghoven.) eigenen Truppen ſei⸗ nen Willen dem Feinde aufzudrängen. Darum müſſen alle Meldungen und alle Nachrichten bei dem Feldherrn zuſammenlaufen. Frei ⸗ lich nimmt nicht er perſönlich dieſe viel fachen Nachrichten entgegen, es ſteht ihm dazu ein ſehr zahlreicher Stab von Generalſtabsofftzieren und ſonſtigen Organen zur Verfügung. Ehe der moderne Feldherr irgendwelche Befehle um Vorgehen grö ⸗ 8 Heeres verbände erteilt, ſind bei ihm ſchon durch Luftſchiffe und durch Flieger und auch durch Kavallerie⸗ abteilungen Nach⸗ richten eingelaufen ſäulen in Bewegung ſollte, aber infolge des ſchnellen, ordringens der Deutſchen nicht mehr aufgeſtellt und Fluß gebracht werden konnte. Das Geſchüg iſt ca. 18 m lang und für 30,5-Geſchoſſe beſtimmt. worden ſind, wenn ſie(Fhoto- Union) ſich zur Schlacht ent über alles das, was 5 5 0 e man vom Gegner zu——— ſehen bekam. And In Antwerpen eroberte englische Schiffsgeſchätze. Ein von den Engländern wenn dann die Heeres- nach Antwerpen gebrachtes Schiffs eſchütz, das zur Verteidigung Antwerpens dienen ſchwirren und Mel⸗ dungen aller Art herankommen. Gene ⸗ ralſtabskarten von dem Gelände des Kampfes und ſeiner Amgebung ſind auf Tiſchen ausgebreitet in dem Raume, in dem der Feldherr mit ſeinem Stabe arbeitet. Nicht weit davon be⸗ findet ſich die Zentrale für den Fernſprech⸗· betrieb, der angelegt wird während des Vorrückens der Heeresabteilungen und in ſteter Ver⸗ bindung bleibt mit dem Hauptquartier, der Stätte für die Tätigkeit des Feld · herrn. Der Fern⸗ ſprecher verbindet die n der vorderſten Linie kämpfenden Truppen mit den weiter rückwärts be⸗ findlichen Poſitionen, und ganz beſonders wird die Arbeit der Artillerie durch das Telephon geleitet, wickelt haben, dann beginnt erſt recht die große Maſchine zu funk · deſſen Drähte von den Batterien zu den Beobachtungsſtänden tionieren, die ſich darin verkörpert. daß fortgeſetzt und ununter⸗ hinführen. Aber auch dieſe Fernſprechanlagen münden letzten Endes brochen von dem Standorte des Feldherrn aus Befehle hinaus ⸗ in den Büros des Feldherrn, und von hier aus werden, wenn 1 7 1 3 1 g 1 4 1 V 77 a ö 4. e* a i„ 125 e 3 1 A 8 0 0 9 1 10 e eee e 1 U Das zerſchoſſene Kommandanturgebäude, im Zwei intereſſante Photographien 1 im Kriege 1870/71 Die feſtlich geſchmückte Kaſerne der deutſch Vordergrunde eroberte franzöſiſche Geſchüte. aus der Zeit der Beſetzung Verduns e. 3 an Kaiſers e ag. — — . N 5 Anten: Der jüngſte Soldat des deutſchen Heeres: Guſtav Streit aus Raſtenburg, kriegsfreiwilliger Rad. fahrer(geb. 8. Februar 1900). —— Die Pflege verwundeter Gefangener in Deutſchland: Verwundete Franzoſen, Marokkaner und Senegaleſen mit den ſie behandelnden deutſchen Militärärzten. (Phot. Guschmann.) — zuſuchen und das Geſchaute nach rückwärts zum Feldherrn und ſeinem Stabe in der Form einer Meldung weiterzugeben. Der moderne Feldherr iſt nicht ſo, wie es früher war, den unmittelbaren auf⸗ regenden Eindrücken des Schlachtfeldes ausgeſetzt. Er kann und muß auch mit Ruhe und Kaltblütigkeit aus den ein · gelaufenen Nachrichten ſich ein Bild der Schlacht herſtellen, und dadurch alles das verfügen, was der Augenblick von ihm für das Gelingen der Anternehmung verlangt. In das Rieſenhafte ſind die Pflichten des modernen Feldherrn gewachſen. Er disponiert heute über erheblich größere Heere, als jene der Vergangenheit waren, und durch die erhöhte Zahl iſt auch ſeine Verantwortung in das Anfaßbare ge⸗ wachſen. Andererſeits jedoch hat ihm auch die moderne Technik Mittel an die Hand gegeben, die vorher höchſtens dem Reiche der Phantaſie angehörten. Hauptmann a. O. J. C. Luſztig. notwendig, auf telephoniſchem Wege, und auch mitunter durch reitende Ordonnanzen, die notwendigen Weiſungen erteilt. Trotzdem nun der Fernſprecher und der Flieger heute unentbehrliche Hilfs mittel des Feldherrn und ſeines Stabes geworden ſind, bleibt immer noch Anlaß genug vorhanden, dort, wo es mö lich iſt, durch Generalſtabsoffiziere den Ver⸗ lauf des Kampfes in ſeinen großen Zügen beobachten zu laſſen. Der Offizier oder die Offiziers patrouille, die zu ſolchen Zwecken entſandt wird, kann ſich bei den großen Ent⸗ fernungen, auf denen ſich heute die Schlachten abrollen, nicht nur auf das eigene Auge verlaſſen. Das Scheerenfernrohr ſpielt in dieſer Hinſicht in den modernen Kämpfen eine wichtige Rolle. Es wird auf einem trans⸗ portablen Holzgeſtell angebracht, und die optiſchen Eigenſchaften des Inſtrumentes ermöglichen dem Beobachter ein großes Sehfeld in allen ſeinen Details genau ab · 31 45 8 12 uf der Weide vor dem von den deutſchen Truppen beſetzten Ort Chambley. (Phot. L. Pr.-B.) Ein Hirtenidyll a Straße von 5755——— D R fangen ein St. Laurent.„ e,., 5. 2 herrenloſes Soldaten 4 5. 2 22 7** 5 Pferd ein. 5 Nad⸗ 0 kwärts in der i. ht 1. 3. n auf- 5— 5 2 feldes D 4. 1 5 8 8 0 5 5 R f ä 8 N 5 Aufnahmen 1 ö aus dem von ein. bitterten N. 1 5 1 9 i W a 1 den Deutſchen ld der erſtürmten a Kämpfe 1. bei 1 1 i i 5— 9 Vorort N //„„ g St. Laurent. langt. lichten . Er ßere Arras. varen, ſeine Phot. Braemer.) ch die Hand Reiche tig. ——— 5 S... 5 fallene deutſche Soldaten. Kurz nach der Erſtürmung. Rechts: Beim Sturmangriff ge mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. Schweſter Elfriede Scherhans, die ſeit zwei Jahren einem deutſchen Regiment für den Kriegs fall verpflichtet war, hat ihr Regiment ſeit Beginn des Krieges auf allen Mär⸗ ſchen begleitet. Seit einigen Wochen weilt Kronprinzeſſin Ce⸗ eilie in Zoppot und nahm Eine Krankenſchweſter i fam u Der Lokomotivführer duAEßlBeck aus Tarnowitz bekam für die tapfere Führung eines Proviantzuges nach Nuſſiſch⸗Polen das Eiſerne Kreuz. eck erhielt einen Lungenſchuß, zwei Rücken. * ſchüſſe, ſowie Streifſchüſſe in Arme und Kiefer, brachte aber trotzdem den Zug zum Beſtimmungsort. ſich teilnahmsvoll bei jedem 1 Krieger nach der Art ſeiner Verwundung ſowie während dieſer Zeit wieder⸗ holt Gelegenheit, die ein ⸗ zelnen Kriegslazarette in * 1 2— —.— gnaach ſeinen Familienver⸗ dachloſe Bevölkerung in beſetzten Gebieten. hältniſſen, reichte jedem . 3388 Deutſche Fürſorge für die ob 1— 50 Danzig und Zoppot zu beſuchen und den Ver⸗ wundeten Troſt zuzuſprechen. Alte, ſchwache Leute werden im Wagen nach ſicheren Orten hinter der Front gebracht. In ihrer herzgewinnend liebens⸗ würdiger Art, die allen, die zugegen waren, zu einem ſtarken Erlebnis wurde, widmete ſich die Kronprinzeſſin den verwundeten Kriegern. Mit freundlichen, tröſtenden Worten erkundigte ſie ... ² mm xp pp.. een L. Pr.-B) Blumen und eine Karte mit ihrem Bild.— Der Lokomotiv⸗ führer Beck hat einen ſeltenen Heldenmut gezeigt. Schwer ver⸗ wundet hat er mit eiſernem Willen bis zuletzt auf der Maſchine ausgehalten und brach erſt am Ziel angelangt zuſammen. Kronprinzeſſin Cecilie bei den Verwundeten im Oſten. Lazaretten jedem Verwundeten mit tröſtenden Worten Blumen und ei 3„1 2 Die Kronprinzeſſin übergab bei ihren Beſuchen in den Verwundeten die Hand und übergab jedem N 2 75 ne Karte mit ihrem Bild.(Phot. Fr. Arndt-Danzig-Langfuhr-) 5— Nachdruck ſãmtlicher Bilder und Artikel verboten. Verantwortlicher Nedalteur: Cart Nhan. Berlin. Druck: Paß a Garleb G. m. 5. 5, Berlin.