„ 2— 58 3 Chronik des„Mannheimer General-Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten Abonnementspreis monatlich 18 Pfg. für die Abonnenten des n f „Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“, 0 3 5 20 Pig. für die Nichtabonnenten. Verlag: Dr. B. Haas ſche Buchdruckerei G. m. b. H. Mannheim * General d. Kav. Freiherr v. Biſſing, der neue Generalgouverneur von Belgien. (Hofphot. Mertens& Schmidt.) Herſt iner e erbi Deutſche Soldaten ſtellen in Frankreich Herſtellung einer Telephonverbindung nach A 5 S8 Deu 5 0 f 8 1 der Schützenlinie unter Benutzung von Telegraph und Telephon ein 3 Telegraphenkabel. her.(Lersenigde Votobureaux. Bäumen.(Phot. R. Sennecke.) im Dienſte der Kriegführung. Soldaten eines deutſchen Telegraphen Bataillons mit cinem tragbaren Feldtelephen, durch das an jedem Orte Fernſprech⸗ verbindungen mit den vrrderſten Schützengräben herzuſtellen find. Tsd. II. Wee 2 eich der Fürſt Bülow, deutſche nahm in Rom. der frühere Reichskanzler, über⸗ den Botſchafterpoſten (Uustr. Photoverlag.) Oeſterreichiſche Militärprivilegien. Die hiſtoriſche Tradition der g öſterreichiſch⸗ ungariſchen Armee drückt ſich ganz beſonders in verſchiedenen Gebräuchen aus, die in einzelnen Truppenteilen fortleben. Das heutige Dra⸗ goner-Regiment Graf Monte⸗ euecoli Nr 8, das ſich aus böhmiſchen Mannſchaften re⸗ krutiert, iſt eines der älteſten Regimenter der Armee über⸗ haupt. Es wurde im Jahre 1618 für den Großherzog Cosmus II. von Medici als„Florentiniſche Kompagnie“ angeworben und im Jahre 1619 auf 200 Küraſſiere und 300 Arkebuſtere ergänzt. Damals wurde das Regiment in Kaiſerliche Dienſte übernommen, und ſein erſter Kommandeur war der Graf Heinrich Duval von Dampierre, Obriſtwachtmeiſter zu Feld über alles Kriegsvolk zu General von Heeringen, Ei l graphiſche. 5 e beim Aebergang belgiſcher Soldaten über eine Brücke. Aufnahie des Königs Albert von Belgien auf dem Kriegsſchau der Führer einer Armee im Weſten, vor ſeinem Hauptquartier. — 1 N Der italieniſche Miniſterpräſident Salandra, deſſen Rede im Parlament überall großes Auf⸗ ſehen erregte.(hot. B. I. G.) Roß. Dieſes Regiment war es, das im Jahre 1619 den Kaiſer Ferdinand II. aus ſchwerer Not errettete, indem es rechtzeitig mit ſchmetternden Trompeten in die Wiener Hofburg einritt, und den von den proteſtantiſchen Ständen hartbedrängten Kaiſer befreite. Damals wurden dieſem Regimente Privilegien erteilt, die heute noch zu recht beſtehen, wenn auch manche von ihnen unter den heutigen Verhält⸗ niſſen nur noch ehrwürdige hiſtoriſche Aeberlieferungen ver⸗ körpern. Das Regiment darf in Dienſtfällen unter Trompeten⸗ ſchall und mit fliegenden Stan⸗ darten durch die Kaiſerlich⸗ Königliche Hofburg und die N ichshaupt- und Reſidenzſtadt Wien marſchieren. Allen anderen Truppen iſt es nicht geſtattet, durch die dem allgemeinen Verkehr ſonſt freigegebene Hofburg zu W̃ burgplatz, dem Franzensplatze, darf ſich das Regiment im Sinne ien zu ziehen. Auf dem Hof⸗ (Phot. A. Grohs.) r platz: Der König mit ſeinen Offizieren Freiherr von Wangenheim, der deutſche Botſchafter in Konſtantinopel, vor dem Portal der Botſchaft.(Rechts der Kawaß dee Tao,: Mo ammedaniſche Soldaten des franzöſiſchen Bilder aus der Türkei. 8 die von der deutſchen Regierung HH— N freigelaſſen und nach der Türkei geſandt der Botſchaft.) Phot. Sennecke.) dieſes Privilegiums aufſtellen und dort drei Tage lang für die freie Werbung den Werbetiſch aufſtellen. Heute gibt es ſelbſt⸗ verſtändlich keine Wer ⸗ bung mehr, aber jener Werbetiſch befindet ſich noch auf der Offiziers⸗ Wachtſtube der Hof⸗ burgwache. Dem Regi⸗ mentskommandeur wird, wenn das Regiment die Reichshauptſtadt paſſiert, in der Hofburg„pro forma“ eine Wohnung eingeräumt und in dieſe Wohnung werden die Standarten des Regimentes gebracht. Auch iſt es dem Regimentskommandeur bei ſolcher Gelegenheit geſtattet, unangemeldet in Eine intereſſante Aufnahme von einer Kreuzfahrt 0 Links Kreuzer„Breslau“, vorn Kreuzer„Hamidjeh“(früher„Barbaroſſa), rechts (bot. R. Sennecke.) türkiſcher Kriegsſchiffe: hinten Kreuzer„Goeben“. wurden. not. B. J. G.) voller Rüſtung vor dem Kaiſer zu erſcheinen, als Erinne⸗ rung daran, daß der Graf von Dampierre mit ſeinen Küraſſieren in der Stunde der Not ſelbſt⸗ verſtändlich unange⸗ meldet in das Zimmer des Kaiſers eingetreten war und ihn aus den Händen der ihn bedrängen⸗ den Stände befreite. Ferner hat das Regiment noch die Verſicherung, daß es niemals reduziert oder aufgelöſt werden könne, undeendlich auch die Auszeichnung, daß kein Mann des Regimentes wegen Verbrechen, auf die die Todesſtrafe ge⸗ ſetzt iſt, in dem Regimente hingerichtet werden kann, ſondern daß in ſolchen 4 Türkiſche Sympathiekundgebungen für Deutſchland vor dem Kai ſer Wilhelm⸗Brunnen in Konſtantinopel. Zuges wurden deutſche und türkiſche Fahnen getragen.(pnot. Sennecke.) An der Spitze des —— %VTVS%SVVSTVVTCVTCcc Re — n Oeſterreichiſcher Feldpater vor einem Gebäude in Sabac. Fällen der Schuldige zur Vollziehung ſolcher Strafe zu einem an⸗ dern Regimente abgegeben werde. giment gelegentlich eines Garniſon eingetroffen, und zog im Sinne des Kaiſers und ſeiner Suite du Vor einigen Jahren iſt das Re⸗ swechſels tatſächlich in Wien ſeiner Privilegien in Anweſenheit rch die Hofburg. Auch alle andern Formalitäten der Privilegien ſind bei dieſer Gelegenheit getreulich ausgeführt worden. Dem Dragonerregiment Fürſt zu Windiſch⸗ Graetz Nr. 14 iſt zum Andenken an die Schlacht von Kollin eine ganz eigenartige Auszeichnung verliehen worden. eben neu geworbenen, noch ganz jungen, unbärtigen Mannſchaft trat das Regie⸗ ment im Jahre 1757 in die Schlacht von Kollin ein. Der kommandierende Ge⸗ neral, der Feldmarſchall Graf Laudon, machte den Regimentskommandeur darauf aufmerkſam, daß es wohl kaum gelingen werde, mit ſo jungen Mann⸗ ſchaften irgendeinen Er⸗ folg zu erzielen. Die Tat⸗ ſachen bewieſen aber das Gegenteil, und das Regi⸗ ment focht mit glänzender und ausgezeichneter Tapfer⸗ keit. Zur Erinnerung an ſeine Haltung in der Schlacht wurde nun dem Regimente das Vorrecht verliehen, daß vom Oberſten bis zum Gemeinen im Regiment kein Schnurrbart getragen werde, während ſonſt das Mit einer Telephonpoſten einer öſterreichiſchen Batterie in Rußland.(Phot. Seebald) — Abraſieren des Schnurrbarts in der öſterreichiſch⸗ungariſchen Armee niemals geſtattet war und auch heute noch nicht iſt. Das Privilegium beſteht heute noch zu Recht, und wird ſo weit ausgedehnt, daß ſo⸗ gar Offiziere, die aus dieſem Regimente in andere Truppenteile verſetzt werden, auch dort ohne Schnurrbart einhergehen dürfen. Dem Infanterieregiment Nr. 50 iſt im Jahre 1851 eine große goldene Medaille verliehen worden, die es an der Fahne trägt. Die Medaille hat die Amſchrift:„Für ſtandhaftes Ausharren in der beſchworenen Treue im Jahre 1848“. In dieſem Jahre war das Regiment von den auf⸗ ſtändiſchen ungariſchen Honvedtruppen in einer Ka⸗ ſerne zu Budapeſt einge⸗ ſchloſſen worden und hat der Aufforderung und Ver⸗ ſuchung widerſtanden, in das feindliche Lager überzu⸗ gehen. Für beſondere Tapferkeit, die es im Jahre 1849 betätigte, beſitzt das Feldjäger⸗Bataillon Nr. 10 ein ſilbernes Signalhorn, dem die gleichen Ehren⸗ bezeugungen zu leiſten ſind, wie einer Regimentsfahne Dieſes Jägerbataillon iſt auch das einzige in der Armee, das neben der Num⸗ mer noch einen Namen trägt:„Kopal“, nach ſeinem tapferen Kommandeur Oberſtleutnant Kopal, der im Jahre 1849 mit ſeinem Bataillon glänzende Taten der Tapferkeit vollführte. 5. 3 2 Wie ſich die öſterreichiſch⸗ungariſchen Soldaten in den Karpathen eingegraben haben. In den kleinen Höhlen im Schnee, die durch i f Gange miteinander verbunden ſind, halten die Tapferen Wacht gegen die Nuſſen. 5 Gegen 2 Deutſche Soldaten beim Kauf neuer Zeitungen an der belgiſch⸗ Während einer Gefechtspauſe. Deutſche Offiziere und Soldaten holländiſchen Grenze.(Vereenigde Fotob.) ruhen in einem Schützengraben.(Hotphot. Kühlewindt, östl. Kriegsschaupl) 2 21 7 Eisbrecherarkeiten auf der Angerap bei der Mühle Kiſſelen. Im Hintergrund eine von den Ruſſen erbaute Notbrücke. (Iiofphot. Kühlewindt, 2z. Z. Istlicher Kriegsschauplatz.) aten aupl.) KKK Ein Freund⸗ ſchaftsdienſt. Deutſcher Huſar ſchreibt für einen verwundeten Kameraden von der Marine einen Brief. Ein Idyll vom weſtlichen Kriegsſchau⸗ platz. Deut ⸗ ſcher Kavalle⸗ = Am St. Claus- tag in Ant werpen. Deutſche Soldaten kaufen bei einer belgiſchen Händlerin friſch⸗ gebackene Schmalz⸗ kuchen. riſt tränkt ſeine Pferde an einem Strohhaufen in die Erbbegräb⸗ niſſe geworfen Franzoſen ihre hatten, um über eigenen Friedhöfe 9 f 5 die Mauer hin⸗ entweihten. weg auf die an⸗ Der Friedhof greifenden deutſchen Truppen ſchießen zu können. (Phot. Brämer.) von Bailleul (Nordfrankreich), auf dem die Franzoſen große 5 5 f Kriegszeiten für das Note in Petersburg Kreuz an einem (Petrograd). MPoſtamt Sammelkäſten(Phot. B. I. G.) Verſchneites Geſchütz an der Ecke der Hauptſtraße eines belgiſchen Ortes.(Vereonigde Fotobureaux) — — Nachdruck ſämtlicher Bilder und Artikel verboten. Verantwortlicher Redakteur: Carl Nhan, Berlin. Druck: Paß& Garleb G. m. b. H., Berlin.