Nr. 4 — ae 0g Mannheimer Juuſttiecte Kliegz⸗Jeilung Wochen⸗Chronik des„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Abonnementspreis monatlich 15 Pfg. für die Abonnenten des Erſcheint jeden Freitag. „Mannheimer General-Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“, 20 Pfg., für die Nichtabonnenten. Verlag: Dr. H. Raas'ſche Buchdruckerei G. m. b. Z., Mannheim. n ſie tiert ven.) 22 Vorpoſten am Lagerfeuer. Aus dem Kampfgebiet in Ruſſiſch⸗Polen. (Phot. Photothek.) Au + dem deutſchen Gefangenenlager in Zoſſe N. 94 o Franzöſiſcher Kriegsgefangener der im Kriegslazarett 1 in Brüſſel photo⸗ graphiert wurde. Der aus Guinea (Afrika) ſtammende Gefangene hat laut amtlicher Feſtſtellung bei ſeiner Ver⸗ nehmung durch einen Feldkriegsgerichts⸗ rat erklärt, daß es in ſeinem Heimats⸗ ort Menſchenfreſſer gebe. Er beſtreitet allerdings, vielleicht aus naheliegenden Gründen, ſelbſt jemals Menſchenfleiſch Typen gefangener Soldaten aus den Heeren der gegen Deutſch⸗ land und Oeſterreich⸗Angarn verbündeten Staaten. — Aus Senegal ſtammender Kriegsgefangener Ob die Verwendung dieſer„Wilden“ auf einem europäiſchen Kriegsſchauplatz den völkerrechtlichen gegeſſen zu haben. Grundſätzen entſpricht, dürfte zu be⸗ zweifeln ſein. Bezeichnend für die „Kulturkämpfer“ Frankreich und Eng⸗ land iſt die Tatſache, daß ſie Völker niedrigſter Kulturſtufe und ſogar Kanni⸗ balen auf ihre Gegner loslaſſen. Andacht ruſſiſcher Gefangener in einer eigens für ſie errichteten Kapelle. — er endung äiſchen htlichen zu be⸗ ir die Eng⸗ Völker Kanni⸗ slaſſen. Brygadyer Joſef Pilſudzki, Kommandeur der polniſchen Legion. Der Krieg im Hochgebirge. Der Gebirgskampf an ſich ge⸗ hört ſchon zu den ſchwierigeren Anternehmungen im Kriege, die Fährlichkeiten für beide krieg⸗ führende Parteien erhöhen ſich aber weſentlich, wenn als unbe⸗ rechenbares Hindernis der Winter hinzutritt. Die Einflüſſe von Gelände und Klima, die im Winter beſonders ſtark ſich geltend machen, verſchieben mitunter alle Verhält niſſe. Nun iſt es unbeſtreitbar, daß gerade in unſern Zeiten der Touriſten⸗ und Winterſport zur allgemeinen Kenntnis des Gebirges und ſeiner Eigentümlich⸗ keiten unendlich viel beigetragen hat. Die Führer aller Grade in den Heeren nehmen auch nach Möglichkeit mehr oder weniger in normalen Zeiten an dem Gebirgsſport oder an den Reiſen und dem Aufenthalt im Gebirge teil, ſo daß ihnen B iffenheit und Art eines ſolchen Geländes bekannt wird und ſie imſtande ſind, ihre Erfahrungen im Kriege ausgiebig zu verwenden. Solange ſich Märſche und Operationen in den Tälern und in der Wald⸗ region abſpielen, kann alles in der gewohnten und eingeübten Weiſe durchgeführt werden. Anders geſtaltet ſich die Sachlage bei dem — 5 Eine intereſſante Aufnahme: Die Exploſion einer franzöſiſchen Granate in Dixmuiden. Stanislawa Ordinska, der erſte weibliche Feldwebel. Das 17 jährige tapfere Mädchen, das in der polniſchen Legion als Freiwillige den Krieg gegen Ruß land mitmacht, iſt zum Feldwebel ernannt worden, nachdem es wertvolle Patrouillengänge aus⸗ geführt hatte(Phot. B. I. G.) Winterkrieg in der ſogenannten Alpregion, die man auf eine Höhe von 10002000 Meter rechnet. Durch den Bau von Schutzhütten und auch Gaſthäuſern ſind im Gebirge in den letzten Jahren Anterkunftsgelegenheiten ge⸗ ſchaffen worden, die das Feſt⸗ halten einer Stelle, eines Aeber⸗ ganges oder ſogar das Aufſtellen ſtändiger Beobachtungspoſten im Winter möglich machen. Auch die Fortſchritte der Forſtwirtſchaft erleichtern die Kriegführung im Hochgebirge, und Karrenwege gibt es bis zu den höchſten Weiden im Hochgebirge. Trotz aller dieſer Möglichkeiten iſt es im Winter eine der ſchwierigſten Aufgaben, die Truppen im Hochgebirge fortzubewegen. Denn ſie ſind an die nicht allzu zahlreichen Wege gebunden, und die großen Räume zwiſchen dieſen Straßen und Wegen können von Abteilungen mit⸗ unter nur mit großer Gefahr benutzt werden. Darum gruppieren ſich auch die Hochgebirgskämpfe im Winter um die Wege herum, gewöhnlich um die Päſſe, durch die ſich Straßen hinziehen. Nicht in großen Verhältniſſen ſpielen ſich die Kämpfe im Hochgebirge ab. Nur kleinere Abteilungen ver⸗ mögen ſich zu bekämpfen, denn es wäre ganz unmöglich, die Verbindung zwiſchen großen Verbänden im Kampfe aufrecht zu erhalten, ganz abgeſehen da⸗ von, daß die für die Leitung des Kampfes unerläßliche Aeber⸗ ſicht in dem bedeckten Gelände des Hochgebirges nicht vorhan⸗ den iſt. Schnee und Eis, Fels⸗ wände und Spalten hindern das Zuſammenwirken größerer Truppenteile, und darum löſt ſich der Kampf in kleinere Einzel⸗ gefechte auf, die vornehmlich an den Paßſtraßen und den Begleit hängen ſich abſpielen. Aus allen dieſen Gründen iſt es auch nur ſelten möglich, große Entſchei⸗ dungen im Hochgebirge, beſon⸗ ders im Winter, mit einem Schlage herbeizuführen. Es iſt ein Guerillakrieg, den der Schnee und das Gelände im Hochgebirge in außerordent⸗ lichem Maße beeinfluſſen. Auch die Verpflegung der Truppe wird im Winter erheblich er⸗ ..— An Bord eines kürkiſchen Kriegsſchiffes. der großen Wäſche. (Phot. Boedecker) 85 8 2 23 2 Am Eingang des Hauptbahnhofes in Antwerpen werden täglich die Züge bekanntgegeben, die nach Brüſſel und Holland fahren.(v. Fb.) Auf dem Hauptbahnhof in — 2 (Phot. V. F. B Antwerpen nach der Ankunft eines 2925 Die Paßkontrolle muß ſehr ſtreng durchgeführt werden. Oeſterrreichiſche Flieger in Przemysl, die täglich Nachrichten zu und von der belagerten Feſtung bringen. (Phot. A. Grohs.) ſchwert. Der Nachſchub iſt mehr als ſonſt noch an die etwa vorhandenen Eiſenbahnlinien und Wege gebunden, das Sei tengelände kommt dafür gar nicht in Betracht. Die Truppen ſelbſt, die für den Gebirgskrieg verwendet werden, ſind in man⸗ chen Armeen beſonders dazu ausgebildet. Die Benutzung von Artillerie iſt in ſolchen Armeen inſofern erſchwert, als zumeiſt nur Gebirgsgeſchütze für dieſe Art Kriegführung mitge⸗ führt werden können und deren Transportierung auf kleinen Gebirgspferden geſchehen muß. Dafür kann man im Hochge⸗ birge das Maſchinengewehr um⸗ ſomehr ausnutzen. Es wird das um ſo eher möglich, als die Fortſchaffung dieſer Waffe in zerlegtem Zuſtande bis auf die höchſten Erhebungen, wenn auch manchmal unter Schwierigkeiten durchführbar iſt. Wo es ſich um größere Flächen im Gebirge handelt, müſſen alle verfüg⸗ baren Streitkräfte für den Deu die Tru Geb in u in dung ſicht Frie gew. verä hinſi dem kehrt die werd daß eines birge als dene und mög! gehe für! birge dünn — ub iſt ie etwa linien is Sei; ir gar ruppen gskrieg n man⸗ dazu iutzung ſolchen rt, als itze für mitge⸗ deren kleinen 1 muß. dochge⸗ hr um⸗ rd das ls die iffe in uf die n auch gkeiten ich um ebirge erfüg⸗ den 4 5 — Deutſcher Offizier beobachtet die Bewegungen gegneriſcher Truppen.(Vereenigde Fotob.) Gebirgskrieg benutzt werden; in unſern Zeiten wird ja faſt in allen Armeen die Ausbil⸗ dung der Truppen mit Rück⸗ ſicht auf jedes Gelände im Frieden betrieben. Der Soldat gewöhnt ſich bald ſchon an veränderte Verhältniſſe auch hinſichtlich des Bodens, auf dem er kämpft, und die Vor⸗ kehrungen zum Schutze gegen die Anbilden des Winters werden heute ſo gut getroffen, daß die Heere den Strapazen eines Winterkrieges im Ge⸗ birge leichter gewachſen ſind, als in früheren Zeiten, in denen man den verſchneiten und vereiſten Gebirgskämmen möglichſt aus dem Wege gehen mußte. Nicht unwichtig für die Kriegführung im Ge⸗ birge iſt, daß die Luft dort dünner wird und dadurch die Von der Tätigkeit der Schweizer Bundesarmee zum Schutz der Grenzen gegen Neutralitätsverletzungen: Vorzüglich angelegter Beobachtungspoſten mit Telephonverbindung. Bruno und Konſtantino Garibaldi(), die in den Kämpfen in den Ein dreiſtöckiger an einem Waldrande. einen verwundeten Kameraden aus der Feuerlinie. Durchſichtigkeit zunimmt. Aus dieſem Grunde werden die Entfernungen vielfach zu kurz geſchätzt, und die Schußweite nimmt beigleicher Viſierſtellung mit der Höhenlage ebenſo zu, wie die Brenndauer der Zeitzünder bei den Artillerie⸗ geſchoſſen. Solche Einzelheiten, deren es viele gibt, werden aber durch gemachte Erfah⸗ rungen rechtzeitig korrigiert, anpaſſungsfähige Truppen ler⸗ nen überhaupt bald, ihre Kampfesweiſe nach den ſchwie⸗ rigen Verhältniſſen des Win⸗ terkrieges im Hochgebirge ein⸗ zurichten. Natürlich übt auch im Winterkrieg die Führung den größten Einfluß auf das Gelingen aller Operationen aus. Ein Meiſter vermag auch den Winter im Hochgebirge zu beſiegen der Schweizer Truppen (Phot. B. I. Der Marktplatz des franzöſiſchen Ortes Vailly, um den er⸗ bittert gekämpft wurde. Bei den Kämpfen um Vailly und dem Sturmangriff auf den Ort hatte dieſer ſo ſehr ge⸗ litten, daß nur noch ein Trümmer⸗ haufen übrig blieb, die Häuſer ſind zum größten Teil zerſtört. Das deut⸗ De Kr Die nebenſtehende Aufnahme zeigt die von den deutſchen Soldaten erbaute „Hüttendorf“⸗ Straße in Vailly. (Phot.&. Grohs.) ſche Militär iſt fleißig beim Auf räumen. Am aber eine Unterkunft zu haben, mußten ſich die Soldaten ſelbſt Hütten bauen. SS entſtand eine ganze— Straße, die den 5 Namen„Hütten dorf“⸗Straße erhiell, „. NN d * 1 5 5— — —— 4 Das verſchneite Schlachtfeld von Parkoſcowice in Rußland. Aus der weißen, alles verhüllenden Schneedecke ragen nur noch die Kreuze der Soldatengräber und die Kadaver gefallener Pferde heraus. (Phot. L. Pr. B.) ehende igt die utſchen erbaute rf“. Zailly. ganze den bütten⸗ 8 5—— e 2 D Von der Auktion erbeuteter Pferde auf dem Berliner Magerviehhof: Beſichtigung durch Kaufluſtige. (Phot. Gerlach) Ausladen von Güterzügen mit erbeuteter Wolle und Jute in Berlin, erhiel 5 4 7 Brücke im Aeberſchwemmungsgebiet der Bſer, die von 500 deutſchen Pionieren in fünf Tagen gebaut wurde (Phot. A. Grohs.) — 1 eee unter Voran marſchieren Ganz wie in Berlin: Das Aufziehen f 5 73 N 1 e der Muſik⸗ der Wache N 0 5 0 3 f 5. kapelle. in Ant⸗ 5 2. 5(Vereenigde 8 5 Foto- . bureaux.) Aus dem Anteres Bild wieder Die Verwen⸗ erſtehenden dung des Löwen: Schlittens in Ein provi⸗ Kriege. Ver ſoriſches wundeten⸗ Café transport in Reſtaurant. Schlitten. (bot. Sennecke)(Photothek.) Nachdruck ſämtlicher Bilder und Artikel verboten. Verantwortlicher Redakteur: Carl Rhan, Berlin. Druck: Paß& Garleb G. m. b. H., Berlin.