l Nr. 6 Jahrgang 1915 Mannheimer Juuftiiecte Kliegs⸗Zellung Wochen⸗Ehronik des„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Abonnementspreis monatlich s Pfg. für die Abonnenten des Erſcheint jeden Freitag. „Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten 8 5 g 5 f 20 Pfg. für die Nichtabonnenten. Verlag: Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerei G. m. b. H., Mannheim. nen en er en zag ben Deutſche Aue patroille vor Warſcha. (Phot. A. Grohs.) —— Eine Landſchaft aus dem Aeberſchwemmungsgebiet bei Vpern, um Bei einem Erkundungsritt in der Nähe der Aisne verwundete das noch immer erbittert gekämpft wird. deutſcher Huſar wird von ſeinen Kameraden gefunden. Der n gariſch ren, der ſich Haupt bei ſein ö 0 im Dei Karl der als zug in nachde öſtliche gekämf einmal e Gefant 9 3 auf de 8 5 Koſake ü. ihm, n die de ſchwer reichen RNegim Die Verteidigung eines Hafens gegen Anterſeeboote. Man ſieht auf dem Bild ein Minen beide den Eingang zum Hafen verſperren. Der neue öſterreichiſch⸗un⸗ gariſche Miniſter des Aeuße⸗ ren, Baron Burian(Y, der ſich nach dem deutſchen Hauptquartier begeben hat, bei ſeinem Beſuch in Berlin. (Phot. A. Grohs.) Der Sänger im Schützengraben. Der Hofopernſänger Karl Reinhardt aus Mainz, der als Artilleriſt den Feld ⸗ zug in Frankreich mitmacht, nachdem er vorher auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz gekämpft hatte, war bereits einmal 13 Tage in ruſſiſcher Gefangenſchaft. Er tötete auf dem Transport einen Koſaken, und ſo gelang es ihm, mit ſechs Kameraden die deutſche Grenze unter ſchweren Strapazen zu er reichen. Reinhardt, deſſen Regiment ſich jetzt in Frank · Der Sänger im Schützengraben. Hofopernſänger Karl Reinhardt, der als Artilleriſt den Feldzug in Frankreich mitmacht, hat mit nächtlichen Geſangs⸗ vorträgen hinter dem Schützengraben wiederholt den Beifall ſeiner Kameraden und— der benachbarten Feinde gehabt.(hot. A. Menzendorf.) Erzherzog⸗Thronfolger Karl Franz Joſeph, der den deutſchen Kaiſer im Hauptquartier beſuchte, in Berlin, neben ihm Graf Lariſch. (Phot. B J. G.) reich befindet, liegt mit einem Geſchützzuge in vor⸗ geſchobener Stellung hinter den Schützengräben. Nachts hat er ſchon ſo manches deutſche Lied ſeinen Kame ⸗ raden am Geſchütz zum beſten gegeben, und es hat ihm ſelbſt nicht an Beifall der naheliegenden Fran zoſen gefehlt. Prompt ſchallte jedesmal das laute: „Bravo, Monsieur!“ aus den feindlichen Schützengräben herüber. Der Ritter vom hohen Ciſt übrigens auch als Ruderer und Schwimmer in Sportkreiſen bekannt. Fürſt Adolf von Schaumburg ⸗Lippe(00 mit ſeinen Offizieren vor ſeinem H r— E 2 2 uſaren⸗Regiment.(Phot. A. Grohs“) — 5 2 28 5 85 8 8 5 5 5 5 Deutſche Maſchinengewehrabteilung im Feuer. Ofſftziere beim Signalgeben nach der Rückverbind ung.[Phot. Sennecke.) 5 5 8 5 und ſie bezweckt die gedeckte Annäherung an die Stellung des Feindes. Die Kriegstätigkeit der Pioniere. Wenn mehrere ſolcher Gräben an dem vorher beſtimmten Ziel. 5 punkt angelangt ſind, ſo wird an ihren Endpunkten ein Verbindungs⸗ Keine Truppe im Gefüge der Armee hat ſo mannigfache und ver⸗ graben angelegt, der dann von der erforderlichen Zahl der zum ſchiedenartige Aufgaben zu löſen wie die Pioniere. Durch ihre Sturm vorgehenden Mannſchaften beſetzt werden kann. vielſeitige Ausbildung ſind ſie dazu befähigt, Wege zu bahnen und Die wichtigſte Tätigkeit der Pioniere iſt der Brückenſchlag in zu verbeſſern, Notrampen zu errichten, Verkehrslinien aller Art allen ſeinen Arten. Eine Kriegsbrücke kann nur aus vorbereitetem zu kriegeriſchen Zwecken zu unterbrechen, Feldbefeſtigungen auszu. Brückengerät für Kriegszwecke hergeſtellt werden. Das Material führen. Dann finden ſie Verwendung bei der Bedienung der Be. dazu wird in den meiſten Armeen durch den ſogenannten Kriegs⸗ leuchtungsmittel, des Scheinwerfergerätes, der Leuchtpiſtolen; für brückentrain mitgeführt. Es muß dieſes Material ſo beſchaffen die ruhenden Truppen bewirken ſie die Einrichtung von Biwaks ſein, daß man es in kürzeſter Zeit in den Strom⸗ oder Flußlauf Jahre und Lagern, Sprengungen aller Art fallen in ihren Wirkungskreis, einbauen kann, und daß es das Tragvermögen für den Aebergang fünfzig und endlich, eigentlich als Hauptbetätigung in ihrem Berufe, iſt es aller Truppen nebſt ihren Trains beſitzt. Die Kriegsbrücke kann beſaß, ihre Sache, Waſſerläufe zu überwinden, das heißt: ebenſogut einen in Form einer Pontonbrücke oder einer reinen Bockbrücke, dieſe Eugen Brückenſteg herzuſtellen, wie eine Kriegsbrücke allergrößten Maß-. nur bei ſehr ſeichtem Waſſer, ausgeführt werden. Der Brücken⸗ über de l ſtabes ſchlagen zu müſſen. Im Feſtungskriege iſt es ihre Aufgabe, ſchlag über Gewäſſer, die die Truppenbewegung hindern könnten, Friedri 5 vereint mit der Infanterie den Angriff mit der Sappe durchzuführen. iſt natürlich keine Erfindung der neueren Zeit, denn auch die Römer bei 58 5 Der gegenwärtige große Krieg mit ſeinen Stellungskämpfen hat ſchon führten auf Wagen verladene Pontons mit ſich ins Feld. 1 dieſen Sappeurangriff zu unerwartet großer Bedeutung heranreifen Im fränkiſchen Reiche hatten die Grafen das Gerät für Kriegs⸗ 125 Pe laſſen. Die Sappe iſt ein im Zickzack oder mitunter auch gradlinig vor- brücken zu beſchaffen, und die Entwicklung des Brückentrains ging n geführter Graben, in dem ein Mann ſich nach vorwärts bewegen kann, allmählich ſo weit vor ſich, daß Preußen zu Beginn des achtzehnten ſelbſt. 5 Die hören tigſten Armee haben aus no gibt f Vorfäl geſchick ſchwer Rel. wurde deutſch im Ja Moſel Jahrhu Deutſche Maſchinengewehrabteilung in Deckung gegen Artilleriefeuer in Erwartung des Befehls zum Vorgehen.(not. Sennecke. em ial 8⸗ fen uf g un eſe n- en, er d. ng en 5— Moderne Höhlenbewohner. Jahrhunderts vier, im hre 1731 aber ſchon fünfzig Stück Pontons beſaß, die dem Prinzen Eugen zum Aebergang über den Rhein dienten. Friedrich der Große hatte bei Beginn des Sieben; jährigen Krieges ſchon 110 Pontons. Langſamer aber entwickelte die Truppe der Pioniere ſelbſt. Die Kriegsbrücken ge⸗ hören mit zu den wich⸗ tigſten Geräten, die eine Armee im Kriege bei ſich haben muß. Wie über⸗ aus notwendig es iſt, er⸗ gibt ſich aus manchen Vorfällen in der Kriegs⸗ geſchichte, wo ihr Mangel ſchwer in die Entſcheidung fiel. So zum Beiſpiel wurde der Aebergang der deutſchen zweiten Armee im Jahre 1870 über die Moſel dadurch weſentlich Waſſerfilter, Hilfstrupp Bei Laon gibt es große Nat Eingang zu einem von deutſchen Pionieren angelegten einem Meter an die feindliche Stellung he Von den de deſtillierapparate, und Diphtherie vorz erſchwert, daß der Brückentrain zu weit zurückgeblieben war. Im Jahre 1866 erwuchſen er⸗ hebliche Verzögerungen daraus, daß die Kriegs⸗ Brückentrains an der Elbe zurückgelaſſen wurden. Bei dem Bau einer Pontonbrücke erfolgt vor⸗ erſt die Herſtellung einer Landbrücke an dem Afer, von dem aus die Brücke geſchlagen werden ſoll. Es ſind dies Brückenſtrecken, die vom Aferbalken bis zum erſten onton im Waſſer reichen und deren Länge ſich danach richtet, wie und in welcher Neigung das Afer zum Waſſerſpiegel llt. Wenn die Waſſer⸗ tiefe 60 Zentimeter noch nicht erreicht, werden keine Pontons eingebaut. Erſt bei größerer Tiefe erfolgt ihre Einſtellung. ußland ſſer⸗ upfung vo ra, Typhus ſte leiſten.(bet Graus —.— 3— 8 N 23 2. 5 Verwundeter deutſcher Soldat kauft Aepfel bei einer ge⸗ Ein deutſcher Infanteriſt füttert eine kleine Belgierin mit lähmten belgiſchen Händlerin.(Versenigde Fotobureaux) ſeiner Suppe. Vereenigde Fotobureaux.) Im allgemeinen baut man eine Kriegsbrücke gliederweiſe. Ein Die Infanterie überſchreitet die Kriegsbrücken in der Marſchkolonne, Ponton nach dem andern wird vorgefahren, und wenn der Bau raſch frei ausſchreitend ohne Tritt, die berittenen Offiziere ſitzen ab. erfolgen ſoll, ſo faßt man je vier Pontons zu einem Brückenglied Auch die Kavallerie überſchreitet die Brücken abgeſeſſen zu Zweien, zuſammen, über die man ſodann die Streckenbalken legt. Die die Pferde in der Mitte, die Reiter auf den Außenſeiten. Jede Pontons ſelbſt ſind aus Eiſen konſtruiert und bilden eine zuver- übergegangene Eskadron muß nach dem Aufſitzen wieder im Schritt läſſige Grundlage für den Bohlenbelag, auf dem ſich dann der anreiten, damit die noch übergehenden Pferde nicht unruhig werden, Aebergang über die Brücke vollzieht. Wenn die Brücke hergeſtellt Artillerie, Maſchinengewehr⸗ und Nachrichtenformationen über⸗ iſt, iſt es die Pflicht der Pioniere, die ungehinderte und ungefährdete ſchreiten die Kriegsbrücken in der Kolonne zu einem, die Fahrer Benutzung der Brücke zu überwachen und alle etwa eintretenden bleiben zu Pferde und halten die Mitte. Die Bedienungsmann⸗ Störungen ſofort zu beſeitigen. Beim Aebergang auf Kriegs- ſchaften ſitzen ab. Für den Aebergang von ſchweren Geſchützen brücken muß Ruhe und Ordnun berrſchen, Stockungen auf der und Armeelaſtzügen müſſen die Pioniere die jeweils notwendigen Brücke und dem jenſeitigen 5 er müſſen vermieden werden. Vorkehrungen treffen. J. C. Luſztig, Hptm. a. D. Deutſche Soldaten vor dem Kirchgang in Neufchatel am Die ſyſtematichſe Zerſtörung von Ortſchaften weit hinter der deutſchen Sonntag nach den Kämpfen vor Soiſſons. Front durch franzöſiſches Artilleriefeuer: Die von den Franzoſen (Phot. R. Sennecke.) in Trümmer geſchoſſene Kirche von Bermericourt vor Reims. . Eine Schlitt dem Kriegs Ein le Morge einem dei Eine Patrouillenfahrt im Die Verwendung des Schlittens im Kriege. Der dienſthabende Offizier Schlitten. auf fährt im Schlitten dem öſtlichen die ausgeſtellten Kriegsſchauplatz. Poſten ab. (Photothek.) J Ein ländliches Truppen beſetzten 5 Morgenidyll in franzöſiſchen 55 einem von den Schloßgarten. 1 deutſchen(Phot. W. Brämer“) . Eine im Geſchützfeuer der deutſchen Artillerie von den Franzoſen unter Zurücklaſſung der Gefallenen verlaſſene Stellung im 1 n Argonnenwald.. — 2 „ . Engliſche Kanoniere beim Hinter der franzöſiſchen Front. 155 Engliſche un Laden ihrer Geſchütze. Belgiſche und franzöſiſche Kavalleriſten tränken ihre belgiſche Geſchi mannſchaften, Pferde beim i Durchqueren eine Fluſſes. 1(Vereenigde Foto * . 5— 2 Franzöſiſche Kavallerie auf dem Marſche. ereenigde Fotobureaux) Nachdruck ſämtlicher Bilder und Artikel verboten. Verantwortlicher Redakteur: Carl Rhan, Berlin. Druck: Paß& Garleb G. m. b. H., Berlin.