ranzöſiſchen d belgiſchg nde ſind jeh deutſche daten de t beſchäftig Felder veſtellen. ot. A. Groh z oldaten eroberte Lande. teres Bild zug neue olle„direl n Produ zenten“. (Hofphot. 3. Berger.) Jahrgang 1915 Mannheimer 8 Fuuftrierte Kriegs⸗Jeitung Wochen⸗CThronik des„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Abonnementspreis monatlich 15 Pfg. für die Abonnenten des E int jed „Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“, verlag: D 9 8 1 1 5 20 Pfg. für die Nichtabonnenten. erlag: Dr. N. Haas'ſche Buchdruckerei G. m. b. J., Mannheim. Il e— S—— eee eee eee Von Hermann Kienzl, Berlin. Schon ſteht ein Geſchlecht in vollentfalteter Jugendblüͤte, das geboren iſt nach Bismarcks Tode. Doch auch uns, die wir ihn einſt erlebt haben— als Jünglinge und Mädchen, als reife Männer und Frauen— auch uns tönt ſein Name wie aus der Ewigkeit der Sage. Je mehr der Tage, der Jahre über ſeinem Staube niederrinnen, um ſo höher wächſt die 5 Geſtalt— ins geraten. werdenden und des gedeihenden im Auge, aber nie die gerade Straße zur Bahn hatte, der jedem Augenblick den beſonde⸗ ren Gewinn abjagte und den Gaul her⸗ umwarf, ſo⸗ bald er die Spur zur Nechten oder zur Linken Das mögen wir nur von ſolchem Gro⸗ ben glauben, Hugo Lederers Bismarck- Oenkmal,(not. Hans hrener) der ein un⸗ das Waßrpeichen des Hafens. verãnderliches Werk hinterließ. Doch Bismarcks Schöpfung iſt lebendig, iſt in beſtändiger Entwicklung begriffen. Das Deutſchland Bismarcks iſt ein Fruchtgarten, in dem noch nach Tauſenden von Jahren Lebenskeime, die er pflanzte, ſprießen werden. In immer neuer Geſtalt wird ſich Bismarckſche Kraft ver⸗ — iſt vielſpaltig und zugleich einheitlich wie der Deshalb iſt es noch keinem Geſchichtsforſcher keinem Dichter, keinem Bildner gelungen, den ganzen N wiederzugeben. Der Mann iſt dem Größten zu groß, ihn unter ſeine Schau zu zwingen. Nur Stückwerk will da Die getreueſte und genaueſte Geſchichte des Deutſchen Reichs iſt doch weſung hinab; hielten, pla- — 5 3 zu— Koloß— Genies bringt unſeren Sinn ſeiner amterſcheinung nahe. iſt das Werk des Tatmenſchen der Gegenwart noch lange g nicht ganz erſchloſſen. Zu ſeinem letzten Inhalt hat eine unbeſtimmbar ferne Zukunft den Schlüſſel. Wir wiſſen, daß ſich das Verhältnis der Menſchen zu manchem ihrer koſtbarſten Kunſtſchätze im Wandel der Jahrhunderte Bismarck nur der Ab⸗ druck eines Teiles der Bismarck⸗ ee lichkeit, die in i vollen zu erfaſſen in Zeit auch der Ein ⸗ gebung des Künſtlers ver⸗ ſagt iſt. Man darf das getroſt ausſprechen, ob uns auch aus manchem Bis⸗ marck⸗ Buch oder vor dem Denkmal in zehn bis ſieb⸗ zehn Jahre ſeit Bism Tod das Auge eſßen hielt, der hat ſchon in dieſer kurzen Friſt erfahren, wie ſich der Begriff und das Bild des Toten unab⸗ läſſig ver⸗ änderte. Nicht, indem neben⸗ ſãchliche Züge und Handlun⸗ gen zur Ver⸗ ſanken; viel⸗ mehr im Ge⸗ unweſentlich ſtiſch, leuchtend und bedeutend wurde. Erſt dem 1 5 5 Vater. wird es ſich erſt in kommenden Zeiten auswirken und alſo in kommenden Zeiten voll gewertet werden können. So kommt es, daß uns Bismarck, je ſagenhafter ſeine Größe war, um ſo lebendiger, um ſo vertrauter werden wird. Es ergeht ihm wie den Heroen der alten Sagas und Heldenlieder. Sie wurden durch den Mythos nicht den Menſchen entrückt. Immer neue Züge entdeckte an ihnen die Liebe, immer vollkommener wurde veränderte. Göttliche Geſchenke, an denen die Zeitgenoſſen und vielleicht noch die Enkel des Meiſters blind vorübergegangen, tauchen auf und ſtrahlen. Ihr ſpätes Recht iſt ſolchen Werken der Kunſt, denen doch keine neue Eigen⸗ tümlichkeit mehr zuwuchs, geworden. weil die Menſchheit langſam reif aud empfänglich wurde. Was jedoch von Bismarck in die Welt geſetzt ward, das iſt nur zum Teil heute dem Hiſtoriker verfallen; zum anderen Teil —— 5 —— Bismarck als Knabe. ihre Menſchlichkeit. Bismarck, der letzte Nieſe der germani⸗ ſchen Welt, lebt im Heroenkult ſeines Volks. Immer un⸗ mittelbarer, je länger der Zeitenſtrom rauſcht, wird er dem Volke 8 ſein. chon jetzt verſinkt alles, was an dem ewigen Bis⸗ marck zeitlich bedingt war. Der Streit der Parteien, der für und gegen Bismarcks innerdeutſche Politit hitzig loderte, iſt er loſchen. Die ihn einſt trotzig bekampften, vielleicht ſogar haß⸗ ten, beugen ſich . A — —— 4 0 — * * — 4 3— 7 Schloß Schönhauſen, das In dem Parterrezimmer, das der Pfeil auf dem Geburtshaus Bismarcks. Bilde bezeichnet, wurde Bismarck geboren. ee e e huldigend vor ſeiner Anſterblichkeit. Sie tun es nicht, weil ſie etwa ihre Aeberzeugung gewechſelt hätten; tun es nicht in der Meinung, daß jede politiſche oder wirt⸗ ſchaftliche Theorie Bismarcks bindend und verpflichtend ſei. Er ſelbſt, das realpolitiſche Genie, hat Theorien geopfert wie Königskronen, wenn die Entwicklung der Dinge ihm einen neuen Einblick in das zur Stunde Notwendige eröffnete. Auf ihn, wie auf jeden, der wahres Leben aus dem Leben ſchafft, paßt das Wort Der eiſerne Kanzler im Jahre der Begründung des neuen Deut · ſchen Reiches. (Aufnahme vom 3. Juli 1871.) Nietzſche⸗Zarathuſtras:„Nur wer ſich wandelt, iſt mit mir verwandt.. And das Wort Goethes:„Anbelehrbar ſind nur die Anbegabten. Die vor einem Vierteljahrhundert mit Bismarck rangen, ſie ließen ihn 8 nicht, bis ſeine Größe, jenſeits ſeines Grabes erkannt, ſie ſegnete. 1 Was iſt uns Bismarck? Bismarck iſt Deutſchland. Sein 5 Geiſt wird allezeit mit den I deutſchen Wäldern rauſchen, 4 mit den deutſchen Saaten auf⸗ gehen, mit dem eiſernen deutſchen 7 0 Fleiße die Näder der Maſchinen 1 — 5 — 2 3. — — * 2 8 5 — — — — — — — 2 — — 2 E . 1 dbeſchwingen, Wohlhabenheit und 1ſoziale Sicherheit ſchaffen, wird amt der deutſchen Flagge die Meere befahren, mit den Fürſtin Johanna von Bismarck, geb. v. tk 8 deutſchen Waffen unſere Schlach⸗ 4 ee Nach einem Gemälde von Prof. Becker aus dem Jahre 1857 Bismarck nach ſeinem Rücktritt vom Amt. (Aufnahme vom 2. J 1892.) Hofphot. E. Bieber. Hamburg.) ten ſchlagen. Jeder gute Sonnen⸗ ſtrahl, der die deutſche Erde wärmt, wird in fernſten Zeiten den Dank Deutſchlands wecken, das nicht wäre, hätte nicht Bismarck es geſchweißt. Nie noch war eine Nation einem einzigen Manne ſo unlösbar verpflichtet! Deshalb hat einer von den vielen Dichtern, die den eiſernen Kanzler beſangen, ein ſo gerechtes Maß an ſeine Bedeu⸗ tung angelegt, wie Theodor Font ane, der es von den Jahrtauſenden abnahm. Am Sterbetag Bismarcks, am 30. Juli 1898, ſchrieb der wackere Märker die Worte: „Der Leib zerfällt, der Stein rfällt, Aber der Sach ſenwald, der hält, ————— 5 — Fürſt Bismarck im Familienkreiſe: Die Fürſtin(1), ſeine Söhne Herbe Prof. von Lenbach(5) und Prof. Schweninger(60.(L. P. B. rt(2 und Wilhelm(3), Gräf Rantzau(9), 1 4 0 9 n „ t e 1 r r 1 ö r i ü i 5 3 kommen nach drei⸗ tauſend Jah⸗ ren Fremde des Weges gefahren And ſehen, ge⸗ borgen vom Licht der Sonnen, Den Waldrand in Efeu tief ein⸗ geſponnen And ſtaunen der Schönheit und jauchzen froh, So gebietet einer: „Lärmt nicht ſo!! Hier unten liegt Bismarck irgendwo.“ Von dieſen dreitauſend Jahren iſt erſt ein Sandkorn ab⸗ gelaufen; und hundert Jahre ſind es am l. April,. f daß Bismarck.* G geboren wurde. g 8. 5 Hundert Jahre! Fürſt Bismarck und Kaiſer Wilhelm II. Die Menſchen. die in die Eſche der Anendlichkeit ihre kleinen Kerben zu ſchneiden lieben, waren bereit, den Jahrhundert ⸗Gedenktag mit hellem Jubel zu feiern. Das Schickſal Deutſchlands hat dem frohgedachten Feſte einen unſagbar ernſten Charakter verliehen. Glocken, ſondern Kanonen grüßen den großen Tag der Weltgeſchichte. Für das Deutſche Reich, das Bis⸗ marck in den Sattel geſetzt, ver⸗ bluten in der Geburtsſtunde des erſten Kanz⸗ lers hunderte, vielleicht tauſende treuer Landes⸗ ſöhne. Ein Opfer⸗ rauch ſteigt zu Bis⸗ marcks Manen auf wie ihn furcht · barer die Zeiten nie geſehen haben. And doch heiligt das große Grau⸗ ſen den Bismarck⸗ Tag. Die da kämpfen, die da fallen, ſie danken Bismarck jenen öchſten Wert, der es lohnt, ihn bis zum Tode zu verteidigen: das geeinte deutſche Vater⸗ land. Leber die Grenzen des Deutſchen Reiches hinaus, in den Heeren des verbündeten Oeſterreich⸗Angarn wirkt der erlauchte Name wie ein flammendes Feldzeichen. War es doch ieee ee — 1 ee in Friedrichsruh am 30. Oktober 1888. —*—— 4 hot. R. Sennecke.) im ſenwald. ſtarb er am 30. Juli 1898.(pnot. L. Pr.-B) ier Der Alte 5 85 8 0 4 5 6 8 5 88 4 4 Schloß Friedrichsruh, der Lieblingsaufenthalt des Fürſten Bism Bismarcks Andenken . 3 e 4 Bismarcks Geſicht als Erbe ſeiner Nachkommen. Graf Albrecht von Bismarck, geb. 6. Juli 1903. Bismarck, der im deutſch⸗öſterreichiſchen Bündnis jene größere Einheit ſchuf, die heute blutsbrüderlich der haßentzügelten Welt trotzt. Was Bismarck im April 1895 zu herrſcher einer Welt in die Einſamkeit des den Steiermärkern ſagte, die von der ſüd⸗ Sachſenwaldes zog, keiner ahnen konnte, es lichen Grenze deutſchen Landes nach dem Otto von Bismarck. wurde uns aus dem Geſchenk einer geſammel⸗ Sachſenwald gepilgert waren, um dem Aufnahme aus dem Jahre 1862, als ten Alterskraft und höchſten Weisheit bewußt: geliebteſten Deutſchen am 80. Geburts⸗ er preußiſcher Miniſterpräſident in einem tiefen Sinn iſt alles, was ge⸗ tag zu huldigen, es hat ſich wunder⸗ und Miniſter des Aeußeren wurde. ſchieht, notwendig und nützlich. Nie wäre bar erfüllt:„Wir gehören zuſammen.“ uns das Wunderwerk im Haupte des Den Deutſchen in Oeſterreich war der Name Bismarck Gewaltigen ſo enthüllt worden; ſeinem Titanenſchickſal, längſt das Synonym für deutſche Macht und Herrlichkeit. ſeiner großartigen Künſtlernatur wären wir fremder ge⸗ 5 Sie ſchmückten mit ihm die ſchönſten Plätze ihrer Städte, blieben, und Schätze des Weltwiſſens hätten ſich uns ent- 6 ſie gelobten dieſem Namen Nibelungentreue. zogen, würde Bismarck die letzte Kraft in den Siehlen ver⸗. 0 8 Fürſt Otto von Bismarck, geb. 25. September 1897, macht als Offizier den Feldzug im Oſten mit. geleiten! Zu ſeiner Perſönlichkeit, zu ſeinem Schickſal. Was damals, als der geiſtige Be⸗ Wie feiert Deutſchland den hundertſten Geburtstag Bis. braucht haben.„In Bismarck, ſagt treffend Emil Ludwig in marcks? Die Millionen im Felde wiſſen es. Sie bedürfen ſeiner pſychologiſchen Studie,„lebt der dämoniſche Wille des nicht der Feſtreden, ſie weihen ihm ſchweigend Schwert und Künſtlers zu ſeinem einzigen Werk, gebannt aber durch jene Leben. Sie weihen ihm den furchtbar ſchwer errungenen, kom Kräfte, die ihn auf Realitäten weiſen.“ Für ſein einziges Werk„er menden Sieg, der dem Bau des Meiſters eine neue ſchim⸗ mernde Zinne eben wird. nd die Hoffen den, Bangen⸗ den daheim? Würdiger als bei ſchäumen⸗ dem Pokale, indem ſie ſtille Einkehr halten in Bismarcks „Gedanken und Erinnerungen“. Denn dieſes Buch war die letzte der großen Taten Bis⸗ marcks— eine Tat, die ſeiner geſamten Schöpfung das Licht aus dem eigenen Innern ſpendete. Wie iſt es ſchön, daß uns Bismarck ſelbſt an der Hand Graf Gottfried von Bismarck, geb. 29. März 1901. wollte Deutſch⸗ land, durch⸗ aus nicht we⸗ niger, aber auch durchaus nicht mehr“— war er hundertmal das zu tun be⸗ reit, was heute vielen Tau⸗ ſenden für eben dieſes Werk zu tun verhängt iſt: zu fallen. Denn auf den Gip⸗ feln der Ver⸗ wegenheit, auf die ſein Genius ihn emporge⸗ riſſen hatte, gab es nur zweier⸗ lei: entweder den vernich⸗ tenden Sturz vor der Vollen⸗ dung des Wer⸗ kes, den Sturz, den der Meiſter nicht würde überlebt haben, oder den Flug zur Sonne! Nie nimmt, uns ſchwebte ein Ad⸗ 5(In der rechten Ecke des Bildes eine Vergrößerung des Kopfes zum Vergleich der Geſichtszüge mit de 5 zu Bismarck zu feines Großvaters) vet l. e 80 5 nen fer höher empor. — Sl 8 e— S 2— Nachdruck ſämtlicher Bilder und Artikel verboten. Verantwortlicher Redakteur: Carl Nhan, Berlin. Druck: Paß à Garleb G. m. b. H. Berlin. — 4 Sämtliche Bilder und Texte ſind vom ſtellvertretenden Generalſtab bezw. vom Oberkommando in Berlin zur Veröffentlichung freigegeben worden.