wieder neiſter⸗ kehmen ft. oven.) 7 * 8 * 1 Nr. 20 5 Mannheimer Helles liegs⸗Zeitung Wochen⸗Chronik des„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Abonnementspreis monatlich 15 Pfg. für die Abonnenten des Erſcheint jeden Freitag. Mannheimer General-Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“, 5. 5 2 1 20 Pfg. für die. 8 Verlag: Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerei G. m. b. H., Mannheim. . 2 Eine Schrammelkapelle Face Soldaten an n der Seon Die Inſtrumente, deren die luſtige Hauskapelle ſich bei ihren Konzerten vor einem durch den täglichen Kanonendonner nicht muſikaliſch verwöhnten Publikum bedient, ſind von den erfinderiſchen Feldgrauen ſelbſt konſtruiert; ſo beſteht die Baßgeige aus einem Eſchenſtamm, Bratheringsbüchſe, Konſervendeckeln und Draht. Beim Spiel wird mit dem gekerbten Fiedelholz über den Draht und die Konſervendeckel geſtrichen.(bor, Boedecker) Der Hilfskreuzer, der Deutſchlands Gegner durch Verſenkung zahlreicher Handels⸗ ſchiffe ganz bedeutend Der deutſche Hilfskreuzer „Kronprinz Wilhelm“ Kapitän Thierfelder mit den Vertretern der amerikaniſchen Be⸗ hörden. Von links nach rechts: Leutnant Courts von der amerikaniſchen Kriegsmarine, der Hafen⸗ kommandant Hamilton, Kapitän Thierfelder und ſchädigte, mit der deutſchen Flagge am Maſt im Hafen von Newport News. (Phototbek.) nach ſeiner Einfahrt in den Hafen von Newport News, Leutnant Crone von der amerikaniſchen Kriegs- marine. Unteres Bild: Die Offiziere und Mannſchaften des Hilfskreuzers. (Fhotothek.) Au — 8 5 5 it det—— 2 8.—— gge am Von der Ruſſenherrſchaft in Oſt⸗Galizien: Aus dem befreiten Teile Oſt⸗Galiziens: Der Zivilbevölkerung werden von der Militär⸗ behörde Pferde für die Beſtellung der Aecker zur Verfügung geſtellt.(Pnot. Frankl) en von Aus Angſt vor den Ruſſen nehmen die Juden ews. ihre Tempelgeräte mit nach Hauſe. 4.0(Phot., Frankl) Sprengſtoffe. ner Neben dem alten n den Schwarzpulver werden heute eine ganze Anzahl bon von Sprengſtoffen ver⸗ wendet, die die ver⸗ News. ſchiedenartigſten Namen führen. So nennen die Engländer ihr Pulver „Lyddit“ nach dem pon dei kleinen Ort Lydd, an Kriegs dem die erſten Verſuche . 8 damit gemacht wurden, während die Franzoſen ild: die Bezeichnung„Me 3 linit“ wählten, weil der des von ihnen angewendete Sprengſtoff eine ſchwärz⸗ nungen, die, wenn man ſie zuſammenſtellen wollte, eine große Liſte füllen würden. Die neueren Sprengſtoffe unterſcheiden ſich von dem alten Schwarz⸗ pulver ſämtlich dadurch, daß ſie bei der Exploſion nur wenig oder gar keinen Rauch ent⸗ wickeln. Man nennt ſie daher auch„rauchſchwache“ oder „rauchloſe“ Pulver. Das Schwarzpulver ſelbſt wird jetzt gleichfalls noch verwendet, weil ſeine ſtarken Rauchent⸗ ers. liche Fär Dief wicklung für manche Färbung hat. Dieſe g 55 L 5 0 beiden Sorten ſind wohl Zwecke ſehr wert⸗ —! kan berühmteſten gewor⸗ 8 N 3 den, weil ziemlich viel So iſt es für die Auſhebens davon ge⸗ ſchießende 0 macht wurde. Aber äußerſt wichtig, zu er i ühren; wiſſen, ob das Ziel * Generaloberſt 2 3 en 1 von Mackenſen, Ofſiziere eines 3 Aberhunderte von der Si in d Stabes beobachten oder ob der Schuß Miſchungen ebenſo Schlacht in Weſt⸗ 855 einem Hügel zu kurz oder zu weit * viele weitere Bezeich⸗ Galigten„ aus die Schlacht. gegangen iſt. Von der Herſtellung von Sprengſtoffen: Prüfung der Exploſions⸗ gewalt durch die Bleiklotz⸗ probe. Man füllt die Höhlung eines Bleiklotzes mit 10 g Sprengſtoff und bringt ihn zur Exploſion. Das in die Da man die Granate ſelbſt in größerer Entfernung nicht mehr ſehen kann, ſo füllt man ſie mit dem alten Schwarzpulver, deſſen ſtarke Rauchentwicklung zeigt, wo ſie eingeſchlagen hat. Dieſes Schwarzpulver iſt bekanntlich eine Miſchung aus Kohle, Salpeter und Schwefel. Die neueren Pulver ſind hingegen zum großen Teil aus der Baumwolle hervor⸗ gegangen, die durch ein ſehr einfaches Verfahren zum Exploſivſtoff wird. Im Jahre 1845 entdeckte der deutſche Chemiker Chriſtian Friedrich Schönbein, daß gewöhnliche Baumwolle ſehr leicht explo⸗ diert, ſobald man ſie in Prüfmaſchinen für Sprengſtoffe: Der zu prüfende Sprengſtoff wird in den feſt verſchraubten Zylindern durch elektriſche Zündung zur Exploſion gebracht; an den über den Zylindern angebrachten Meßinſtrumenten iſt dann der entſtan die Temperatur uſw. abzuleſen. dene Druck, hierdurch veränderte Höhlung paſſende Waſſer wird in einem Meßzylinder gemeſſen. Die Größe der Exploſions⸗ kraft ergibt ſich aus der mehr oder weniger großen Waſſermenge. ein Gemenge von Schwefel⸗ ſäure und Salpeterſäure ein⸗ taucht. Die Baumwolle ſieht nachher genau ſo aus wie vorher, ſie iſt von gewöhn⸗ licher Baumwolle nicht zu unterſcheiden. Entzündet man ſie mit Hilfe eines Streichholzes, ſo brennt ſie äußerſt raſch mit heller Flanmme ab. Es erfolgt dabei keine Exploſion, die jedoch ſofort eintritt, ſobald man einen Stoß oder Schlag auf ſie wirken läßt. Aus der ſo umgewandelten Baumwolle, der ſogenannten„Schieß⸗ baumwolle“, wurden dann die verſchiedenartigen rauch⸗ ſchwachen Pulverſorten her⸗ geſtellt, die meiſt in Form Von der Herſtellung von Sprengſtoffen: Schließen der Sprengſtoffpatronen und Verpacken der Sprengſtoffe. ———————— der oßen befel⸗ ein⸗ ſieht wie zöhn⸗ t zu indet eines it ſie heller dabei edoch man g auf er ſo volle, chieß⸗ dann auch⸗ her⸗ Form Transport von Sprengſtoffen: Alle hierfür verwendeten Fahr⸗ zeuge müſſen mit einer Tafel oder Fahne verſehen ſein, die ein kleiner Blättchen zur Anwendung kommen, weshalb man ſie auch „Blättchenpulver“ nennt. Um den zu ihrer Exploſion nötigen Stoß hervorzubringen, verwendet man das Knallqueckſilber, das in das an der Patrone angebrachte Zünd⸗ hütchen eingefüllt wird. Bei ſeiner Entzündung übt es einen raſchen Druck, alſo einen Stoß auf die Schießbaumwolle aus, die dann gleichfalls ſofort explodiert. Ihre Exploſionskraft iſt ſo groß, daß im Seekrieg eine kleine damit gefüllte Mine genügt, um ein großes Panzerſchiff zum Sinken zu bringen. Neben der Schießbaumwolle wird zum Füllen von Minen und Torpedos in manchen Staaten auch noch das Dynamit ver⸗ wendet, das aus dem Glyzerin hergeſtellt wird. Behandelt man dieſes mit Salpeterſäure, ſo ent⸗ ſteht Nitroglyzerin, das ſelbſt ein äußerſt ſtark wirkender Ex⸗ ploſipſtoff iſt. Die Exploſion des Nitroglyzerins iſt eine derart heftige, daß man es für Kriegs⸗ und Sprengzwecke überhaupt nicht verwenden kann. Man muß ſie — Herſtellung von Sprengſtoffpatronen: Der pulverförmige Sprengſtoff wird in die Leinwandtüte geſchaufelt und dann mit einer preſſe in die daruntergehaltene Patrone gepreßt. —— Handhebel⸗ weißes P auf ſchwarzem Grunde zeigt, damit ſofort erkennbar iſt, daß der Transport Pulver enthält. mildern und verzögern, was da⸗ durch geſchieht, daß man das Nitroglyzerin durch einen anderen Körper aufſaugen läßt. Dem be⸗ rühmten Chemiker Alfred Nobel gelang es im Jahre 1866 im Kieſel⸗ gur oder der Infuſorienerde, die aus den Panzern abgeſtorbener kleiner Lebeweſen beſteht, ein ge⸗ eignetes Aufſaugemittel für das Nitroglyzerin zu finden, durch das ſeine Exploſivkraft gedämpft wird. Dieſes Gemenge aus Nitroglyzerin und Infuſorienerde iſt das Dynamit. Des weiteren iſt als Sprengſtoff die Pikrinſäure im Gebrauch, die durch Behandlung von Karbolſäure mit einem Ge⸗ menge von Schwefelſäure und Salpeterſäure entſteht. Es iſt merkwürdig, daß man das Nitroglyzerin früher unter dem Namen„Glonoin“ in den Apo⸗ theken als Mittel gegen Kopf⸗ ſchmerz verkaufte und daß die Pikrinſäure auch jetzt noch ein in der Färberei viel verwendeter Farb⸗ ſtoff iſt. Erſt verhältnismäßig ſpät wurden die exploſiblen Eigen⸗ ſchaften des Glonoins und der 9 Die Aufbewahrung von Sprengſtoffen: Die Käſten mit Patronen werden in unterirdiſche mit Erdaufſchüttungen bedeckte Lagerräume gefahren. Franzöſiſches Panzerflug⸗ zeug, das von einer deutſchen Ballonabwehrkanone zum Abſturz gebracht wurde. (Man erkennt auf der im Pikrinſäure entdeckt, die beide heutzutage eine wichtige Rolle bei der Entſcheidung der Geſchicke der Völker ſpielen. Die Zahl der Spreng⸗ ſtoffe iſt, wie ſchon erwähnt, Legion, laſſen ſich doch durch Miſchungen mit anderen Stoffen die verſchieden⸗ artigſten Exploſionsſtärken und ſonſtigen Eigenſchaften erzielen. Eine beſondere Klaſſe bilden die ſogenannten „Sicherheitsſprengſtoffe“, bei denen die Exploſion bei Entſtehung einer Flamme erfolgt. Dieſe Sicherheits⸗ ſprengſtoffe werden haupt⸗ ſächlich in Bergwerken ange⸗ wendet, wo die Gefahr der Entzündung ſchlagender Wetter durch die beim Spren⸗ gen entſtehende Flamme naheliegt. Unter einer Ex⸗ ploſion ſelbſt verſteht man die äußerſt ſchnelle Entwick⸗ lung großer Mengen von Gaſen unter Entſtehung einer hohen Temperatur. Vom Kampf in den Lüften: Von einem Geſchoß getroffen und in Brand geraten ſtürzt ein feindliches Flug⸗ Vordergrunde liegenden Tragfläche das Abzeichen der franzöſiſchen Flugzeuge, die Kokarde.) (Phot. Apke) Der in der Patrone oder im Geſchoßrohr eingenommene feſte Sprengſtoff nimmt nur einen geringen Raum weg. Bilden ſich bei ſeiner Zer⸗ ſetzung raſch große Mengen von Gaſen, ſo benötigen dieſe äußerſt viel Raum, um ſo mehr, da ſie durch die Hitze, die ſich bei der Ent⸗ zündung der modernen Sprengſtoffe auf etwa 3000 Grad beläuft, noch ganz be⸗ trächtlich ausgedehnt werden. Infolgedeſſen iſt im engen Raum des Gewehrlaufs oder des Geſchützes kein Platz mehr für die gewaltige und in Bruchteilen einer Sekunde ſich ſo äußerſt ſtark aus⸗ dehnende Gasmenge. Sie übt deshalb einen gewaltigen Druck auf das Geſchoß aus und ſchleudert es mit einer beträchtlichen Geſchwindig⸗ keit, die bei den jetzigen Waffen 600700 Meter in der Sekunde beträgt, zum Rohre hinaus. Dr. A. Neuburger. zeug, in Flammen und Rauch gehüllt, zur Erde. (Phot. B. I. G Die gien reic Sto bur ung der arti run 10 — Das Kunſtinter⸗ eſſe bei den deut⸗ ſchen Barbaren: Ruſſiſcher Pope zeigt Offizieren das Innere einer Kirche. (Photothek.) Deutſchlands erfolgreicher Kampf gegen den Aus⸗ hungerungs⸗ krieg ſeiner Feinde. Die deutſche Re⸗ gierung hat in zahl⸗ reichen großen Städten, wie Ham⸗ burg, Lübeck u. a., ungeheure Lager der verſchieden⸗ artigſten Nah⸗ rungsmittel an⸗ Die großen Speckvorräte 33 5 A 22. „ 1 0 N N. 4 Verſchönerung — des Schützen⸗ grabens. Deutſche Soldaten bringen auf dem Dache ihres Unterſtandes Windmühlen an. (Photothek) legen laſſen. In den Lagerhallen, von denen wir hier zwei wiedergeben, ſind Tauſende von Säcken Mehl, Hülſenfrüchten und dergl., Tauſende von Zentnern Fleiſchwaren, Speck, ferner Kon⸗ ſerven aufgeſtapelt. Alles, was zur Ernährung des Volkes dient, iſt in reichem Maße vorhanden. einer deutſchen Lagerhalle. 2 Eine Halle, in der Vorräte verſchiedener Nahrungsmittel lagern.(not. A. Grohs.) — . ——— Aus marſch kriegsgefangener Engländer zur Arbeit.(Man merkt es den vergnügten Geſichtern der Marſchierenden Aus einem deutſchen gefangener Mittleres Bild: Bei der Mittagsmahlzeit in einer Barackenhalle. an, daß ſie ſich bei der deutſchen Koſt und Behandlung ganz wohl fühlen.) (Phot. B. J. G.) engliſcher Soldaten in Teltow. Unteres Bild: Im Frühlingsſonnenſchein im Freien. (Phot. B. I. G.) Nachdruck ſämtlicher Bilder und Artikel verboten. Verantwortlicher Redakteur: Carl Nhan, Berlin. Druck: Paß& Garleb G. m. b. H., Berlin. 62