naten dem n be⸗ iſion kunft drei n. 10 Nr. Au gebt ene a Mannheimer Falaftriecte Kliegs⸗Jeilaung Wochen⸗Chronik des„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Abonnementspreis monatlich 15 Pfg. für die Abonnenten de⸗ Erſcheint jeden Freitag. „Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“, 5 f. 8. 20 Pfg. für die Nichtabonnenten. Verlag: Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerei G. m. b. H., Mannheim. 3 r 2 Deutſches Soldatengrab an den Dardanellen. Phot. Frankl.) Sir Edward Grey, der engliſche Miniſter des Aeußeren. Enfanterey, Granatiere Es iſt eine jener eigentümlichen, aber nur ſcheinbar ſchwer erklärlichen ſprachlichen Seltſamkeiten, daß der Name der Fußtruppen, die den Kern der Heere bilden, alſo ihre Kraft und Stärke ausmachen, eigentlich begriff⸗ lich aufs engſte mit der Bezeichnung des Schwachen, Unerzogenen zu⸗ ſammenhängt Denn das Wort In⸗ fanterie kommt vom lateiniſchen infans, was ſoviel wie„nicht ſprechend“ und„kindlich“ bedeutet. Von ihm iſt das ſpaniſche und italieniſche infante abgeleitet, das gegenwärtig noch die Bedeutung von„Kind“ beſitzt— noch heute nennen die Spanier ihre Prin⸗ zen„Infanten“—, urſprünglich aber auch dazu diente, einen„Knecht“ einen „Hörigen“ zu bezeichnen. Die lUleber⸗ tragung des Wortes auf das Fußvolk iſt auf die Tatſache zurückzuführen, daß die erſten Fußtruppen der Spanier aus Hörigen beſtanden, weshalb man ſie, von der zweiten Bedeutung des Der bulgariſche Miniſterpräſident Radoslawow. Nach einem Gemälde von Profeſſor Michatlow. S 2 1 n 4 8 Deutſche Soldaten bei Löſcharbeiten in einem von ruſſiſchen Truppen beim . (FPhot L. Pr.-B.) f düctzuge in Brand geſteckten ruſſiſchen Dorfe. Der franzöſiſche Miniſter des Aeußeren, Delcaſſé, demiſſionierte. und Musketierer. Wortes ausgehend, infanteria nannte. Weil aber im Mittelalter nicht nur in Spanien, ſondern in faſt allen Ländern, die dem Stande der Hörigen entnomme⸗ nen Fußtruppen gegenüber den aus dem Adel hervorgehenden Reitern nur eine untergeordnete Rolle ſpielten, ſo hat wohl auch dieſe Tatſache die Verbreitung der Bezeichnunglufanteria von Spanien aus über die anderen Länder unterſtützt. Wie auf der Py⸗ renäenhalbinſel, ſo erhob das Auf⸗ kommen der Feuerwaffen das bisher ein wenig von oben herab angeſehene Fußvolk bald zur Haupttruppe, und da in jener Zeit das ſpaniſche Heeres⸗ weſen auf einer hohen Stufe der Ent⸗ wicklung ſtand und für viele Nationen vorbildlich war, ſo verbreitete ſich der Ausdruck Infanteria mit entſprechen⸗ den Veränderungen bald über alle Länder. Im 16. und 17. Jahrhundert findet man in Deutſchland bereits die Worte Infanteria, Infanterey, 2 1 ee ee — onierte. „ „ nannte. nur in ändern, nomme⸗ ben aus Reitern pielten, iche die fanteria anderen der Py⸗ is Auf⸗ bisher jeſehene e, und Heeres⸗ er Ent⸗ ationen ſich der orechen⸗ er alle hundert bereits interey, Von öſter⸗ reichiſch⸗ ungariſchen Truppen auf einem eroberten ſerbiſchen Weinberg angelegter Schützen⸗ graben. Vom Balkan⸗ Die zur Donau⸗ inſel bei Pa⸗ lanta führende Brücke. (Puot. B. I. G.) Der Ober⸗ befehlshaber der franzõ⸗ ſiſchen Flotte, Admiral Boue de Lapeyrere, bei der Deko⸗ ration von Mannſchaften. Kriegs⸗ ſchauplatz. Unten: Truppen⸗ übergang über die Donau bei Nacht. Von den letzten Kämpfen bei Arras: Maſſentransport gefangener Franzoſen, Engländer und Inder. Fanterie und Enfanterie. Es geht hieraus hervor, daß die Verbreitung des Wortes ſowohl direkt aus Spanien wie auch auf dem Umwege über Italien(Fanterie) und Frankreich(Enfanterie) erfolgte. Aus Frankreich ſtammen auch die meiſten Namen für die Sonder⸗ truppen der Infanterie. Da ſind zunächſt die Grenadiere, die urſprüng⸗ lich Granatiere genannt wurden. Das Wort kommt von grenade, der franzöſiſchen Bezeichnung für Granate. In der erſten Zeit waren die Grenadiere in der Tat nichts anderes als Granatenſchleuderer, die namentlich bei der Verteidigung feſter Plätze Handgranaten gegen den Angreifer zu werfen hatten. Als erſter dürfte der ſchwediſche General Lars Kagge Grenadiere verwendet haben, der bei der Belagerung von Regensburg im Jahre 1634 Freiwillige aufrief, um ſolche Handgranaten zu ſchleudern. Er gewährte ihnen eine beträchtliche Soldzulage, weil das Granatenwerfen aus vorderſter Linie ſehr gefährlich war und ein hohes Maß von Mut und Kaltblütigkeit erforderte. Daher galten die Grenadiere als eine Elitetruppe. Dieſe Vorzugsſtellung wird auch noch heute den Trägern dieſes Namens bis zu einem gewiſſen Grade ein⸗ geräumt, wenn ſich auch ihre beſonderen Aufgaben mit der allmäh⸗ lichen Einſchränkung der hauptſächlich im 17. Jahrhundert umfangreichen Benutzung der Handgranaten verloren haben. Der gegenwärtige Welt⸗ von iaten weil ein die noch ein⸗ näh⸗ ichen Velt⸗ 222 2. — nach Serbien diente. krieg mit ſeinen gewaltigen Schützengräbenkämpfen hat, wie in ſo mancher anderen Hinſicht, auch auf dieſem Gebiete die alten Kampf⸗ mittel wieder zur Verwendung gebracht. Man bedient ſich wieder in ausgedehntem Maße der Handgranate und ſo wird auch dem„Granatier“ In im alten Sinne des Wortes wieder ein größeres Betätigungsfeld ein⸗ geräumt. bei, bis ſie im Jahre Das Handwerk der Granatenſchleuderer war ſtets recht gefährlich. 1670 zu einer Aber nicht nur, weil ſie in vorderſter Reihe zu kämpfen hatten und ganzen Kompagnie daher den feindlichen Geſchoſſen am meiſten ausgeſetzt waren, ſondern vereinigt wurden. namentlich auch, weil bei der damals noch nicht auf der heutigen Höhe Eine beſondere ſtehenden Technik der Wurfgeſchoſſe die Granaten häufig zu früh platzten oder die in Munitionstaſchen mitgeführten Geſchoſſe leicht von durch feindliche Kugeln zum Platzen gebracht wurden. Eigentümlich berührt es uns, zu erfahren, daß die Grenadiere ihre Handgranaten zeug ausgerüſtete 85 nicht immer mit der Front dem Feinde zugekehrt ſchleuderten, ſondern berittene Grenadier⸗ 5 auch, mit dem Rücken gegen ihn gewandt, über den Kopf hinweg. Die Kompagnie, die gre⸗ 7 heute noch in Preußen und Rußland üblichen Grenadiermützen und die in Frankreich und Oeſterreich⸗Ungarn getragenen Bärenmützen waren nicht etwa nur Zeichen der Auszeichnung. Sie verdanken ihre Ent⸗ ſtehung vielmehr dem Umſtande, daß die im 17. Jahrhundert getragenen und breitrandigen Hüte des Fußvolkes beim Werfen der Handgranaten ſehr gabe im Vom Balkankriegsſchauplatz: Ueber die Donau geſchlagene Pontonbrücke, die den Truppen der Verbündeten zum Uebergang hinderlich waren, weshalb ſie durch eine zweckmäßigere Kopfbedeckung erſetzt wurden. Granatenſchleuderer Truppe bildete die errichtete, mit Schanz⸗ nadiers à cheval. Sie gehörten zu den Haus⸗ truppen des Königs, (Phot. Frankl.) Urſprünglich waren die Grenadiere über das ganze Heer verteilt. Frankreich beiſpielsweiſe gab man zunächſt jeder Kompagnie vier Ludwig XIV. ihre Hauptauf⸗ Frieden 5 An ſerbiſche 2 Eigentümliche Gedenkſteine für gefallene ſerbiſche Soldaten. n Straßen. Deſterr.⸗ung. Soldat beim Wiederher⸗ ſtellen zerſtörter Telegraphenleitungen. beſtand darin, bei den Reiſen ihres Herrn voraus⸗ zureiten und die Wege aus⸗ zubeſſern. Im Gefecht ſtanden auch ſie in der vorderſten Reihe und kämpften auch zu Fuß. Welch hohe Meinung noch das 18. Jahrhundert von den Grenadieren hatte, geht aus den Anforderungen hervor, die man an ihre äußere Erſcheinung ſtellte. So heißt es in einem Werk aus jener Zeit: „... Ein Grenadier ſoll nicht weibiſch ausſehen, ſondern fürchterlich, von ſchwarz⸗braunem Angeſicht, ſchwarzen Haaren, mit einem ſtarken Knebelbart, nicht leicht lachen oder ſich freundlich anſtellen.“ Wie die Grenadiere, ſo verdanken auch die Musketiere und Füſeliere ihre Namen franzöſiſchen Waffenbezeichnungen. Das Wort Musketier, das früher in Deutſchland auch Mus⸗ ketierer lautete, kommt vom franzöſiſchen mousquetier. Man bezeichnete damit den mit der Muskete, einem Luntenſchloß⸗ Gewehr be⸗ waffneten Fußſoldaten, im Gegenſatz zu den Pikenieren, die mit Helm, Bruſt⸗ und Rückenpanzer ausgerüſtet und mit Pike und Schwert bewaffnet waren. Die Mus⸗ ketiere ſtellten alſo die leichte, die Pikeniere die ſchwere Infanterie dar. Die Muskete(franzöſiſch mous⸗ quet) kam zu Beginn des ſechzehnten Jahrhunderts durch Karl V. nach Deutſch⸗ land. Sie war beſtimmt, die ſchwerfällige Haken⸗ büchſe zu erſetzen. Das Wort geht auf das Die Mannſchaft eines oft genannten deutſchen Unterſeebootes während der Ueberwaſſerfahrt bei der Erholung in friſcher Luft. Dentſch „muscetus“ zurück, will alſo Schnelligkeit dieſes andeuten und zunächſt zur Be⸗ eines mittel⸗ die Vogels diente zeichnung eines mitt alterlichen Wurfgeſchoſſes, das im Altfranzöſiſchen mouschete hieß. Die Muskete wurde zuerſt durch die Heere Albas in den Niederlanden bekannt, die Bezeichnung Musketiere in Deutſchland jedoch erſt während des Dreißig⸗ jährigen Krieges. In Preußen wird der Name für alle Mannſchaften der Infanterie gebraucht, ſoweit ſie nicht Grenadiere oder Füſiliere genannt werden. Dies gilt namentlich für die Mannſchaften der erſten und zweiten Bataillone, von der Garde, den Grenadier⸗ und Füſilier⸗Regimentern abgeſehen. Die Füſiliere endlich verdanken ihren Namen dem franzöſiſchen„fusil“, womit man ein unter Ludwig XIV. eingeführtes Steinſchloßgewehr bezeich⸗ nete. Die mit dieſer neuen Waffe ausgerüſteten Soldaten wurden, im Gegenſatz zu den mit der Luntenmuskete bewaffneten Musketieren, Füſiliere ge⸗ nannt. In Frankreich gab es urſprünglich bei jeder Kompagnie zu Fuß vier Fuſiliers, die man unter den geſchickteſten Mus⸗ ketieren auswählte. In Preußen wurden früher nur die dritten Bataillone der Regimenter Füſiliere genannt. Von den Mus⸗ ketieren unterſchieden ſie ſich durch ſchwarzes Lederzeug. S. 8. ſches Kriegsſchiff bei der Kohlenübernahme auf See aus Kränen. Die Kohlen werden in Körben mit Kränen und Winden an Deck befördert und in die Bunker geſchüttet. W n N p //// Revolverkanone beim Feuern auf franzöſiſche Feld⸗ wachen. Deutſche Hand⸗ ſcheinwerfer⸗ abteilung, eine prat⸗ tiſche Einrichtung für den Schützengraben⸗ kampf. Aus den Argonnen: Deutſche Maſchinen⸗ gewehrabteilung im Gefecht. Unten: Vom italieniſchen Kriegsſchauplatz: Italieniſches Zelt⸗ lager im Kampf⸗ gebiet. Deutſche 5 8 In der„Klinik“ Kranken⸗ eines deutſchen ſchweſtern eines Feldzahnarztes: 1 Bearbeitung eim Kartoffel⸗ eines Zahnes mit der Bohrmaſchine. (Phot Braemer.) ſchälen. (Phot. L. Pr.-B.) Invaliden⸗ 8 3 5 5 i 1 Unten: Fürſorge in a Ruinen des Deutſchland: jetzt heiß um⸗ Unterricht Kriegs⸗ ſtrittenen Ortes beſchädigter in Tahure in der der Herſtellung Champagne. von Kartonnagen.(Phot. L. Pr. B.) Nachdruck ſämtlicher Bilder und Artikel verboten. Verantwortlicher Redakteur: Carl Nhan, Berlin⸗Schöneberg. Druck: Paß& Garleb G. m. b. H., Berlin