legter der inſel. 0 Jahrgang 1915 Mannheimer 5 Auuſtriecte Kliegs⸗Jeilung Wochen⸗Chronik des„Mannheimer General-Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Abonnementspreis monatlich 15 Pfg. für die Abonnenten des »Mannheimer General-Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Erſcheint jeden Freitag. 2 20 Pfg. für die Nichtabonnenten. Verlag: Dr. N. Haas ſche Buchdruckerei G. m. b. B., Mannheim. . Beim ſerbiſchen Roſtbratenhaͤndler. Serbiſche Straßenhändler haben vor ihren Häuſern Kohlenroſte aufgeſtellt, auf denen ſie Fleiſch röſten, das von den Soldaten gern gekauft wird.(not B. I. 6) —— Bulgariſche Soldaten als Mitfahrer Bundesgenoſſen: Eine luſtige Gruppe deutſcher, öſter⸗ reichiſch⸗ungariſcher und bulgariſcher Soldaten in einer ſerbiſchen Stadt. in einem deutſchen Kraftwagen. (Phot. B. I. G.) Unten: Der Hofzug des ſerbiſchen Kron⸗ prinzen, welcher auf dem Bahnhof in Kruſevac ſtehen blieb. (Phot. B. I. G.) den 37 W 1 8 aN en es n⸗ her hof zen Der an die neueröffnete Univerſität in Warſchau berufene Profeſſor Dr. von Kowalski, bisher an der Univerſität Freiburg (Schweiz).(Phot. L. Pr.-B.) Die deutſchen Teilnehmer an der Rote⸗Kreuz⸗Konferenz in Stockholm:(von rechts nach links) Prof. Meier⸗Graefe, Exzellenz von Spiegelfeld und H. Epſtein. (Phot. L. Pr.-B.) Der neuernannte deutſche Chef des ſerbiſchen Eiſen⸗ bahnweſens Dberſt Tronch von Tronchin(), unter deſſen Leitung das ſerbiſche Bahn⸗ netz wieder inſtand geſetzt wird. Ates vu.. 5 See eee 3 Anton Lang, der berühmte Chriſtusdarſteller der Oberammergauer Paſſionsſpiele, iſt in den Kämpfen in der Champagne gefallen. Unteres Bild: DOeſterreichiſch⸗ ungariſche Truppen auf den Höhen des Bjelo⸗ Brdo in Serbien. (Kilophot. Wien.) Der Elektromotor als Wäſcherin: Waſchmaſchine, die Die Technik als Helferin der Landwirtſchaft im Kriege. Die deutſche Landwirtſchaft hat in dieſem Kriege eine Aufgabe von ganz beſonderer Wichtigkeit zu erfüllen, denn ſie muß alle Stoffe, deren das deutſche Volk zu ſeiner Ernährung bedarf, dem heimatlichen Boden abgewinnen. Da man berechnet hat, daß ſich der Ausfall an den aus dem Auslande eingeführten Nahrungsmitteln ſehr leicht dadurch decken läßt, daß man neue Anbauflächen ſchuf, ſind durch zahlreiche Kriegs⸗ gefangene die bisher brach daliegenden Moore Deutſchlands in ſolche Anbauflächen umgewandelt worden. Dort, wo öde Moorlandſchaften ſich dehnten, hat man jetzt die Frucht der aufgewendeten Mühe in Form von Nahrungsmitteln der verſchiedenſten Art geerntet. Welche Bedeutung aber der Urbarmachung der Moore innewohnt, mag man daraus erſehen, daß die Moore Deutſchlands einen Flächenraum bedecken, der in bezug auf Größe dem des Königreichs Württemberg gleichkommt. Eine der bedeutendſten Induſtrien Deutſchlands iſt die Zucker⸗ induſtrie, die alljährlich gewaltige Mengen Zucker ins Ausland aus⸗ führte. Da auch dieſe Ausfuhr nicht mehr in Betracht kommt, ſo konnte ein Teil des Landes, der bisher mit den zur Zuckergewinnung dienenden Zuckerrüben beſtellt war, mit anderen Produkten, wie z. B. mit Kartoffeln, bepflanzt werden. Die zum Beſtellen der Aecker und Häckſelmaſchine, durch fahrbaren Elektromotor betrieben. durch einen fahrbaren Elektro⸗ motor in Tätigkeit geſetzt wird. zum Einbringen der Ernte notwendigen Leute wurden, da ja die kräftigſten und in den beſten Jahren ſtehenden Landbewohner zum großen Teil Kriegsdienſt tun, durch Organiſationen, wie die Wandervögel, Sport⸗ vereinigungen, geſtellt. Auch zahlreiche freiwillige Hilfskräfte ſtellten ſich in den Dienſt der guten Sache, die wohl geeignet waren, für gewiſſe Arbeiten die fehlenden Landbewohner zu erſetzen. Dann aber kamen die zahlreichen Kriegsgefangenen in Betracht, die zum Teil aufs Land geſchickt wurden, um hier in ſehr zweckmäßiger Weise für die Sicher⸗ ſtellung der Ernährung des Volkes zu arbeiten. 7 Außerdem aber verſuchte man mit Erſatz die Menſchenarbeit in weiterem Umfange durch Maſchinenarbeit zu erſetzen. Schon lange vor dem Krieg beſtanden allenthalben große Elektrizitätswerke, ſoge⸗ nannte„Ueberlandzentralen“, von denen aus der elektriſche Strom bis in die entfernteſten Dörfer geleitet wird. An die in ſo zahlreicher Menge vorhandenen Leitungen braucht man nur Motore anſchließen, die dann ſchneller arbeiten und mehr leiſten, als es je ein Menſch ver⸗ möchte. Die Elektrotechnik hat kleine fahrbare Motoren gebaut, die von Gutshof zu Gutshof, von Bauernhaus zu Bauernhaus gefahren und hier an die elektriſchen Leitungen angeſchloſſen werden können. Es gibt faſt keine Arbeit, die ſie ni ht leiſten, und unſere Abbildungen zeigen uns, wie ein ſolcher auf einem Karren befindlicher und auf einem Anweſen umhergefahrener Motor, der mittels eines Kabels an die elek⸗ triſche Leitung angeſchloſſen wird, Häckſel ſchneidet, wie er die Mühl⸗ 4 ro⸗ ten eil rt⸗ en ſſe en nd er- t⸗ l⸗ Durch den fahrbaren Elektro⸗ ſteine der Getreidemühle in Umdrehungen, wie er die Waſchmaſchine in Tätigkeit verſetzt, ja, wie er ſogar, auf ein mecha⸗ niſches Holzbeil wirkend, Holz ſpaltet, das dann in einer beſonderen daneben⸗ ſtehenden Vorrichtung auf maſchinellem Wege zu Bündeln gebunden wird. Wie weit die Ausnützung des Elektromotors in der Landwirtſchaft geht, mag man daraus erſehen, daß auch das Scheren der Schafe durch ihn bewirkt werden kann. lleberall da, wo die elektriſche Leitung aufhört, tritt der Spiritusmotor in Tätigkeit. Der Spiritus iſt ja ein Produkt der Landwirtſchaft und ſteht El —— 8 ektriſch betriebene Maſchine zum Ho motor angetriebene Mühle. in genügender Menge zur Verfügung. Der Spiritusmotor führt den Motorpflug durch den Acker, der dieſen raſch pflügt. An Stelle der für den Kriegsdienſt fort⸗ geführten Pferde kann dieſer Pflug dann vor den Erntewagen geſpannt werden, den er nach der Scheune zieht, wo die elektriſch oder gleichfalls durch den Spiritusmotor angetriebene Dreſch⸗ maſchine bereit ſteht, um die Körner auszu⸗ dreſchen. So verſteht es die Technik, die durch den Leutemangel er⸗ wachſenen Gefahren ab⸗ zuwenden. e in deutſchem Be⸗ triebe.(Die engl. Inſchriften ſind In Serbien er⸗ beutete Feld⸗ bäckereien eng⸗ liſcher Herkunft deutlich lesbar.) (Phot. B. I. G.) 5 8 Unten: 5 1 17 i Feldbäckereigroß⸗ Eigenartige Back⸗ betrieb im öfen einer öſter⸗ Etappengebiet in reichiſch⸗ungariſch. Feldbäckerei auf dem füdöſtlichen Kriegsſchauplatze. Die Backöfen ſind aus Lehn hergeſtellt. Pot. B. I. G.) und rechts Knet⸗ maſchinen, in der Mitte ein Teil der Tagesproduktion an Broten. (Phot. L. Pr.-B.) Frankreich. Links. Driginelle Nachrichtenvermittlung auf dem italieniſchen Kriegsſchauplatz: Ein öſterreichiſcher Soldat läßt einen Drachen ſteigen, an deſſen Schwanz eine für den Feind beſtimmte Siegesmeldung befeſtigt iſt. Iſt der Drachen genügend hochgeſtiegen, ſo wird er losgelaſſen und fällt mit der Meldung in die feindlichen Linien. Wie es dem mutigen Mann ergeht, der ſich als Freiwilliger wie es dem ängſtlichen Mann ergeht, der ſich vom meldet, und Heeresdienſt drückte. — 1 5 2 Nach dem Tauf⸗ akt: Das Unterſee⸗ boot, das auf den Namen„Muſtedjb⸗ Die feierliche Amtaufe des von den Türken Kriegsminiſter Enver Paſcha(1) und Admiral Souchon(2) ſchreiten die Front der türkiſchen Marineſoldaten ab. cubaſchi“ umge⸗ tauft wurde, ver⸗ läßt den Hafen. (Phot A. Grohs.) eroberten franzöſiſchen Anterſeebootes „Turquoise“. Unteres Bild: Deutſche VVorſorge in cholera⸗ verſeuchten Ge⸗ bieten: Warnungstafel in Slonim(Rußland). Soldafen! eee