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D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 Unabhängige Zeitung Badens und det Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 48, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 29 3/8(Halb. Sabl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2 5 Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM rerl. Postbez. 3,20 DM Anzeigenpreis- R. Adelmann; Nichterscheinen Jespreises. Für un- keinerlei Gewähr 9. Jahrgang/ Nr. 65 Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 8. Januar 1954 Eisenhowers Bericht zur Lage „Hemmschuhe willkürlicher Handelsbeschränkungen“ sollen in der freien Welt fallen Washington.(dpa/UP) Präsident Eisenhower hat sich am Donnerstag in der traditionellen„Botschaft über den Stand der Union“ vor dem amerikanischen Kongreß für die Fortsetzung der Zusammenarbeit der westlichen Völker zur Verteidigung gegen den Kommunismus ausgesprochen und erklärt, daß die amerikanische Politik fest auf dem Atlantikpakt und der Schaf fung einer Europäischen Gemeinschaft be- ruhe. Der Präsident kündigte für die USA ein neues land wirtschaftliches Programm. zahlreiche sozialpolitische Maßnahmen und Eisenhower erklärte, während des ver- gangenen Jahres sei in der Welt eine „große strategische Veränderung“ eingetre- ten, und die weltpolitische Initiative sei jetzt auf den Westen übergegangen. Der Westen brauche sich jetzt nicht mehr dar- auf zu beschränken, auf„von anderen her- vorgerufene Krisen zu reagieren“, sondern könne seine Politik entsprechend seinen eigenen freien Wünschen entwickeln. Es komme nun darauf an, diese Initiative nicht mehr aus der Hand zu geben. Der Präsident betonte in seiner Rede wiederholt, das oberste Ziel der USA sei die Sicherung des Friedens und die USA hätten nicht die Ab- sicht, einen Angriffskrieg zu unternehmen. Die Vereinigten Staaten seien stets bereit, mit der Sowjetunion über Streitfragen zu verhandeln, solange„vernünftige Aussich- ten auf konstruktive Ergebnisse“ vorhanden seien. In diesem Sinne seien auch die neuen amerikanischen Vorschläge für eine inter- nationale Kontrolle der Atomenergie zu verstehen. Eine wirklich konstruktive so- eine Neuorganisation der Verteidigung an. Wjetische Reaktion auf diese Vorschläge würde einen„neuen Start in eine Aera des Friedens“ bedeuten. Die Freiheit der Vereinigten Staaten sei heute enger denn je mit der Freiheit anderer Völker verschränkt. In der Einigkeit der freien Völker liege heute die beste Chance, die kommunistische Gefahr ohne Anwendung von Gewalt zu verringern. Die Vereinigten Staaten müßten daher die Freundschaft mit ihren Verbündeten pflegen und gleichzeitig danach trachten, deren Beziehungen unter- einander zu verbessern. Ein Projekt, das in dieser Linie liege, sei die Europäische Ver- teidigungsgemeinschaft, die Deutschland und Frankreich einander näherbringen und dar- über hinaus der Sicherheit Westeuropas die- nen solle. Gleichzeitig müßten die Vereinig- ten Staaten und ihre Verbündeten danach streben, ihre militärische und wirtschaftliche Position weiter auszubauen. Daher müßten die Militärhilfe und das technische Beistands- programm beibehalten werden, während es gleichzeitig möglich sei, die wirtschaftliche Auslandshilfe zu verringern, da die wirt- Die Vorbesprechungen haben begonnen Dengin traf die westalliierten Stadtkommandanten in Westberlin Von unserem, Korrespondenten Berlin. Die Vorbesprechungen für die Ber- liner Außenministerkonferenz haben am Donnerstag in Berlin begonnen. Die drei Westalliierten Stadtkommandanten trafen am Vormittag, begleitet von ihren Sachverstän- digen, mit dem Berliner Vertreter der sowie: tischen Hohen Kommission, Dengin, zu- sammen, um über die technischen Einzelhei- ten der Konferenz zu beraten. Die Bespre- chungen fanden im britischen Hauptquartier am Olympiastadion, im Amtssitz des briti- schen Stadtkommandanten, statt, der gegen- wärtig den Vorsitz in der alliierten Kom- mandantur führt. Die Verhandlungspartner kamen überein, die nächste Aussprache am kommenden Samstag im Gebäude der sowje- tischen Hohen Kommission in Berlin-Karls- horst abzuhalten. Wenngleich nach den Besprechungen im britischen Hauptquartier nichts über die so- Wjetischen Wünsche bezüglich des Tagungs- ortes zu erfahren war, ließ die Ostberliner Presse am Donnerstag durchblicken, daß die Sowjets eventuell gegen den westlichen Vor- schlag, im Gebäude des alliierten Kontroll- rates in Westberlin zu tagen, Einwände er- in Berlin und der Agentur UP heben könnten. In groger Aufmachung be- hauptet das Organ der Sowjetzonen-CDU „Neue Zeit“ unter Hinweis auf das Kontroll- ratsgebäude:„Niemand hat eine Kontrolle darüber, ob nicht auch Anschläge gerade Während der Viererkonferenz von der West- berliner Untergrundbewegung vorbereitet werden.“ Durch angebliche Skandalaffären sei der Glaube an die Sauberkeit der West- berliner Behörden stark erschüttert, meint das Blatt,„es ist klar, daß eine solche poli- tische Leitung nicht die Kraft und auch nicht die Autorität besitzt, um die Sicherheits- organe Westberlins so einzusetzen, daß jede Gewähr für einen störungsfreien Ablauf der Viererkonferenz gegeben ist.“ Politische Beobachter halten es für mög- lich, daß der sowjetische Vertreter bei den heutigen Vorbesprechungen ähnliche Be- hauptungen vorbringen wird, um zu er- reichen, daß die Außenminister-Konferenz ganz oder wenigstens zu einem Teil in Ost- berlin stattfinden kann. Wie aus Ostberlin bekannt wird, soll das Hochhaus am Alexan- derplatz für die Unterkunft der Presse und Delegationen während der Viererkonferenz geräumt werden. Neujahrsempfang bei Heuss „Die reichsten Gaben des Allmächtigen für ein glückliches neues Jahr“ Bonn.(dpa/ UP) Die führenden Persönlich- keiten der Bundesrepuplik und die Chefs der ausländischen Missionen überbrachten dem Bundespräsidenten auf dem traditionellen Neujahrsempfang am Donnerstag ihre Glück- Minsche für das Jahr 1954. Im Namen des diplomatischen Korps wünschte der Doyen, der apostolische Nuntius Erzbischof Aloysius Mu en ch, dem Bundespräsidenten und dem deutschen Volke„die reichsten Gaben des Allmächtigen für ein glückliches neues Jahr“. Muench brachte die„freudige und dankbare Genugtuung über den durch den Fleiß, Mut und Arbeitswillen des deutschen Volkes er- reichten Aufstieg“ zum Ausdruck und äußerte die„besonnene Zuversicht, daß auch im Jahre 1954 entscheidende Fortschritte erzielt wer- den“. In allen Völkern rege sich„ein beherz- ter und aufgeschlossener Wille, auf den Grundfesten des Rechts die Einheit einer lebenskräftigen Völkergemeinschaft aufzu- richten“, und deshalb sei es zu begrüßen,, daß verantwortungsbewußte Staatsmänner mit bewunderungswürdiger Geduld und uner- bittlicher Zähigkeit ihre Kräfte bis zum auhgersten einsetzen, um eine vom Geiste des Rechtes getragene Völkergemeinschaft wie- der aufzurichten“. Bundespräsident Heuss erwiderte diese Wünsche, auch im Namen der Bundesregie- rung und des deutschen Volkes, und betonte: „Unser Mühen konnte auch im vergangenen Jahr nur infolge einer vertrauensvollen, vom Geist der Verständigung getragenen Zusam- menarbeit mit anderen Völkern erfolgreich sein“. Er bekräftigte das Vertrauen in die Macht des Rechtes und der Gerechtigkeit in der Welt mit dem Zitat des Papstwortes: „Es ist ein notwendiges, ein vernünftiges Wagnis.“ Das deutsche Volk habe den drin- genden Wunsch, ‚daß in diesem Jahr seine Staatlichkeit so fortentwickelt wird, daß es in voller Eigen verantwortung seinen Beitrag zur Kultur, zur Wohlfahrt und zur Freiheit in der Welt zu leisten vermag“. Im Namen aller Deutschen äußerte er die Hoffnung, in diesem Jahre die„so sehnlich erwartete Stunde der Wiederherstellung unserer Ein- heit zu erleben“, Dr. Adenauer dankte an der Spitze des Bundeskabinetts dem Bundespräsidenten für das freundschaftliche Verständnis, das er in der Zusammenarbeit mit der Bundesregie- rung immer bewiesen habe. Der Bundesprä- sident hob in seinem Dank den Geist der Zusammenarbeit hervor, der das Kabinett stets ausgezeichnet habe und der auch für die bevorstehenden außenpolitischen Entschei- dungen von größter Bedeutung sei. schaftliche Situation der Verbündeten der USA sich erheblich gefestigt habe. Um die weitere wirtschaftliche Entfaltung des Westens zu ermöglichen, müsse aber jetzt auch endlich damit begonnen werden, inner- halb der freien Welt ein gesünderes und freieres Handels- und Zahlungssystem zu schaffen. Die freie Welt könne sich die „Hemmschuhe willkürlicher Handelsbe- schränkungen“ nicht mehr leisten. Was im Großen für die freie Welt gelte, habe in kleinerem Maßstab für die Vereinigten Staa- ten Gültigkeit: Die wichtigste Aufgabe der Regierung sei auch hier die Festigung der militärischen und wirtschaftlichen Position. Auf militärischem Gebiet habe die ame- rikanische Regierung ein neues Programm entwickelt, das dem neuesten Stand der weltpolitischen Situation und der Kriegs- technik entspräche. Jetzt sei die Zeit gekom- men, wo der Personalbestand der amerika nischen Streitkräfte verringert werden könne, während es gleichzeitig möglich sei, die militärische Schlagkraft durch die Ein- führung neuer Waffen zu erhöhen. Wichtig ist es weiterhin, den vorhandenen Streitkräf- ten die größtmögliche Beweglichkeit zu ge- ben und die strategischen Reserven zentral zu stationieren, so daß sie in kürzester Frist an etwaigen Gefahrenpunkten eingreifen könnten. Der zweite Eckpfeiler der amerika- nischen Stärke, die Wirtschaft, werde von der Regierung weiterhin gefördert werden. Der Uebergang von der Kriegs- zur Frie- dens wirtschaft, in dem die Vereinigten Staa- ten sich gegenwärtig befänden, werde seiner Ansicht nach ohne Schwierigkeiten vonstat- ten gehen, sagte der Präsident. Doch werde die Regierung diese Entwicklung nicht dem Zufall überlassen. Die Regierungsausgaben würden im kommenden Jahr wiederum ver- ringert werden. Das Budgetdeflzit werde kleiner sein als bisher, doch werde sich eine weitere, wenn auch geringe Erhöhung der Staatsschuld nicht vermeiden lassen. Auf Asien ging der Präsident in seiner Rede nur ganz kurz ein. In Korea, sagte er, hätten die Vereinigten Staaten lebenswich- tige Interessen, und sie würden daher jeder Erneuerung der bewaffneten Aggression entgegentreten. Die Unterstützung National- chinas und des antikommunistischen Kamp- kes in Indochina werde fortgesetzt werden. Was zweifellos innen und dem Kanzler zur Ehre gereicht. 2 Ein Geburtstagsständchen nach alter Sitte nahm Bundescanzler Dr. Adenauer an seinem 78. Geburtstag auf der Terrasse des Palais Schaumburg entgegen. Die wackeren, uniformierten und bestahlhelmten Musikanten zogen allerdings den Choral„Lobet den Herrn“ einer Interpretation des Badenweiler Marsches vor, Keystone-Bild Die Sowjets verhandeln in Washington Eisenhowers Atomvorschläge stehen dort zur Erörterung Washington.(dpa) Die Vereinigten Staa- ten und die Sowjetunion sind übereingekom- men, in Washington Vorbesprechungen über Termin, Ort und Tagesordnung für die von Präsident Eisenhower vorgeschlagenen Geheimverhandlungen über die Verwendung der Atomenergie für friedliche Zwecke 20 Führen. Der Vorschlag für derartige Vorbe- Sprechungen, die voraussichtlich noch vor der Berliner Viererkonferenz beginnen werden, Sing von der Regierung der USA dais. Der sowjetische Außenminister, Molotow, un- terrichtete den amerikanischen Botschafter in Moskau, Charles Bohlen, in einer Un- terredung am Mittwoch, daß die sowjetische Regierung das amerikanische Angebot an- nehme und Washington als Konferenzort Vorschlage. Die sowjetische Regierung wird Gegen einheitliches Sendeschema Die Intendanten zur Frage der parteipolitischen Sendungen Bonn.(UP/dpa) Die Intendanten und Chefredakteure der westdeutschen Rund- funkanstalten haben sich auf einer Sitzung in Köln gegen eine bundeseinheitliche Rege- lung parteipolitischer Sendungen ausgespro- chen. Die Vielfältigkeit des politischen Le- bens inn den Bundesländern sollte nach An- sicht der Rundfunkfachleute nicht durch ein starres bundeseinheitliches Sendeschema ge- fährdet werden. Die Intendanten und Chefredakteure er- örterten während ihrer Konferenz die Vor- schläge der politischen Parteien für eine Neuregelung der Parteisendungen. Wie es in einem am Donnerstag veröffentlichten Kom- muniquè heißt, ging die Diskussion davon aus, daß die Arbeit der Parteien und ihre Stellungnahme zu den politischen Proble- men einen wesentlichen Bestandteil des öf- fentlichen Lebens darstelle und von jeher in den Programmen der Rundfunkanstalten wesentlich berücksichtigt worden sei. Diese Arbeit im Rundfunk sei auch von den Par- teien immer gewürdigt worden. Es liege aber im Wesen der politischen Struktur der Bundesrepublik, daß die Frage parteipoliti- scher Sendungen nicht bundeseinheitlich ge- regelt werden könne. Dieser Tatsache wür- den auch in Uebereinstimmung mit dem Grundgesetz die Statuten und Rundfunkge- setze in den Bundesländern Rechnung tragen. Die Intendanten und Chefredakteure er- klärten sich bereit, die Frage parteipoliti- scher Sendungen mit den Parteivorständen zu erörtern. Der gegenwärtige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft westdeutscher Rund- funkanstalten, Rudolf von Scholtz, Wurde aufgefordert, zu einem solchen Ge- spräch einzuladen. Bundeskanzler Dr. Adenauer gab im Palais Schaumburg ein Essen für die Inten- danten der westdeutschen Rundfunkan- stalten. Zwischen Gesfern und Morgen Zwischen Regierung und Opposition ist im Hinblick auf die Viererkonferenz in Berlin eine scharfe Ausein andersetzung entbrannt. In einem Brief fordert Dr. Adenauer von Erich Ollenhauer, daß er sich von einem Angriff des Presse- dienstes der SPD distanziere, in dem unter- stellt wird, die Bundesregierung sabotiere die Berliner Konferenz. Die Auseinander- Setzung ist wegen des Beginns der Wehr- debatte im Bundestag entbrannt. Als Ter- min war der 14. Januar vorgesehen. Die SP hatte zunächst eine Verschiebung und dann einen Aufschub der Wehrdebatte auf eine Zeit nach der Berliner Konferenz ge- fordert und in diesem Zusammenhang scharfe Angriffe gegen den Kanzler und die Bundesregierung gerichtet. Nach diesen Attacken der SpD ist man in Regierungs- kreisen der Auffassung, daß an dem 14. Ja- nuar als Tag der ersten Lesung der Grund- gesetz-Ergänzung in der Wehrfrage fest- gehalten werden sollte. Einblick in die Unterlagen über deut- sche Kriegsgefangene zu gewähren, die von westlichen Ländern an Staaten des Ost- blocks ausgeliefert wurden, versprachen guf die Vorstellungen deutscher Vertreter bei der Kriegsgefangenen- Kommission der UNO die Westmächte der Bundesregierung. Der griechischen und türkischen Regie- rung wird Dr. Adenauer im Laufe des März offizielle Besuche machen. Wie in Bonn mitgeteilt wurde, sind entsprechende Ein- ladungen an den Bundeskanzler bereits er- gangen. Die Kulturhoheit der Länder zu erhal- ten, aber die Arbeit, vor allem im Schul- wesen, vernünftig zu koordinieren, forderte der Kultusminister von Rheinland-Pfalz, Dr. Finck, am Donnerstag in Mainz. Ein Gnadengesuch für den früheren Reichs- aubßenminister, Freiherr von Neurath, hat der Stuttgarter Rechtsanwalt, Dr. Fi- s chin ger, aus Anlaß der bevorstehenden Viererkonferenz an den alliierten Kontroll- rat gerichtet. Er bittet, den fast 81jährigen, schwerkranken von Neurath aus dem Span- dauer Gefängnis zu entlassen und ihm die noch nicht verbüßte Strafe zu erlassen. Paul Freiherr von Schönaich, der Ehren- Präsident der Deutschen Friedensgesell- schaft, ist in der Nacht zum Donnerstag auf seinem Gut bei Hamburg im Alter von 88 Jahren verstorben. Ein unerwarteter Zustrom von Flüchtlin- gen aus der Sowjetzone ist seit Neujahr im Notaufnahmelager Uelzen festzustellen. Zur Zeit kommen täglich über 200 Asylsuchende ins Lager, darunter viele, die zu Weihnachts- besuchen in die Bundesrepublik gekommen waren. Der Hauptpfeiler des neuen Europas würden Frankreich und Deutschland, wenn sie zu einem guten und vertrauensvollen Einvernehmen und zu einer echten Zusam- menarbeit kämen. Dies sagte Botschafter Frangois-Poncet in Berlin. 5 Der sowjetische Hohe Kommissar, Sem jono w, der nach mehrwöchiger Abwesen⸗ heit jetzt aus Moskau nach Ostberlin zurück- gekehrt ist, hat am Donnerstag dem Fran- zösischen Hohen Kommissar, Botschafter Francois-Poncet, in Westberlin einen „Höflichkeitsbesuch“ abgestattet. Das winterliche Wetter hielt in allen Tei- len des Bundesgebietes an. In der Nacht zum Donnerstag herrschten Minustemperaturen bis zu 11 Grad in den niederen und mitt- leren Höhenlagen und bis zu 20 Grad in den Höhengebieten. Die Schiffahrt auf der Do- nau ist wegen an wachsender Vereisung still gelegt worden. Eine Entschuldigung der ägyptischen Regierung wegen der Ausweisung des tür- kischen Botschafters in Kairo hat die tür- kische Regierung am Donnerstag in einer Note verlangt. Die sofortige Wiederaufnahme der Be- fragung der nicht heimkehrwilligen Kriegs- gefangenen hat das kommunistische Ober- kommando in Korea am Donnerstag ver- langt. Die Kommunisten fordern, daß die Gefangenen auch nach dem 22. Januar, dem im Waffenstillstands- Abkommen festge- legten Freilassungstermin, in indischem Gewahrsam bleiben und daß über ihr Schicksal erst auf der Politischen Konferenz über Korea entschieden werden soll. Motorisierte Verbände der französischen Streitkräfte in Indochina stießen am Don- nerstag nach Zentral-Laos vor, um die star- ken Einheiten der Viethmin bei der Stadt Thakhek zum Kampf zu stellen. bei den Washingtoner Besprechungen durch ihren Botschafter, Georgi Zar ub in, ver- treten sein. An hervorragender Stelle veröffentlichen die sowjetischen Zeitungen am Donnerstag ein amtliches Kommunidue, in dem es unter anderem heißt:„Am 6. Januar empfing W. M. Molotow Mister Charles Bohlen und teilte ihm mit, daß die sowjetische Regierung den Vorschlag der Regierung der Vereinigten Staaten, die Ansichten über Verfahrensfra- gen für die kommenden Atomenergie-Ver- handlungen, das heißt, Termin, Ort und Tagesoldnung der Verhandlungen, auszu- tauschen, erwogen habe. Der sowjetischen Regierung erscheint es ebenso wie der Re- gierung der USA wünschenswert, die oben erwähnten Fragen zu diskutieren, und sie ist damit einverstanden, diese Aussprache in Washington vorzunehmen. Die britische Regierung ist zu den vorbe- reitenden Atombesprechungen zwischen Ver- tretern der USA und der Sowjetunion bisher nicht eingeladen worden, verlautet am Don- nerstag im britischen Außenministerium. Ein Sprecher betonte jedoch, daß Großbritennien über alle Entwicklungen in der Frage von Eisenhowers Atomplan von den USA unter- richtet werde. Die Lage in Frankreieh nach der Bestätigung Laniels Paris.(dpa/ UP) Die französische Regierung unter Ministerpräsident Laniel wird vor- erst im Amt bleiben, da die französische Na- tionalversammlung ihr, wie gemeldet, am Mittwochabend indirekt das Vertrauen aus- gesprochen hat. Außenminister Bidault Wird Frankreich auf der Berliner Außenmini- ster konferenz vertreten können. Die Abge- ordneten der Nationalversammlung pilligten am Mittwoch Laniels Antrag mit 319 gegen 249 Stimmen. Nach der Bestätigung des Ministerpräsi- denten Joseph Laniel richtete sich die Auf- merksamkeit der Deputierten am Donnerstag Wieder auf die bevorstehende Wahl des Prä- sidenten der Nationalversammlung, da der 81 Jährige Edouard Herriot aus Gesund- heitsgründen nicht mehr kandidieren Will. Der Präsident der Nationalversammlung, der in der politischen Hierarchie eine kaum we niger wichtige Stellung als der Staatspräsi- dent einnimmt, soll am 12. Januar, dem Be- 3 der neuen Sitzungsperiode gewählt wer⸗ en. Der unabhängige Senator Jean Maro ger, ein Parteikollege des von der National- versammlung bestätigten Ministerpräsiden- ten Joseph Laniel, unterbreitete dem Rat der Republik am Donnerstag eine Resolution, in der eine Revision des Vertrages über die Europaische Verteidigungsgemeinschaft und eine Erweiterung dieser Organisation durch Aufnahme von Großbritannien, Norwegen und Dänemark vorgeschlagen wird. Italiens Staatspräsident hat noch keine Entscheidung getroffen Rom.(dpa/ UP) Der italienische Staats- präsident, Ein audi, begann am Donners- tagvormittag Besprechungen mit führenden politischen Persönlichkeiten zur Beendigung der Regierungskrise, die am Dienstag durch den Rücktritt des Kabinetts Pella ausge- löst wurde Der Präsident wird frühestens am Wochenende seine Entscheidung tref- fen. Politische Beobachter in Rom sind der Auffassung, daß Einaudi versuchen will, Pella zu halten und die Entscheidung dem Parlament zu überlassen. Damit würde die Regierungskrise, die durch Auseinanderset- zungen innerhalb der Regierungspartei aus- gelöst wurde, auf die parlamentarische Ebene gebracht werden. MORGEN Freitag, 8. Januar 1934/ Kommentar 1 Freitag, 8. Januar 1954 Eisenhowers„neuer Schritt“ Präsident Eisenhower nannte in seiner Botschaft an das Parlament über„die Lage dier Vereinigten Staaten“ sein erstes Amts- Jahr»das erfolgreichste in der Geschichte des merikanischen Volkes Zuvor matten die Berichte von drüben den Eindruck erweckt, Als seien auch viele Anhänger des Präsi- denten mit dessen bisheriger Amtsttigkeit micht recht zufrieden. Seine Freunde ver- trösteten; der frühere General Sei in der Geschäftsführung auf dem höchsten politi- schen Amt seines Landes unerfahren: er müsse erst einmal zusehen, jetzt aber habe er sich zum entscheidenden Handeln ge- sammelt. Diese Unzufriedenheit wurde mehr aus dem Bereich der amerikanischen Innen- Dolitik gespeist. In der Außenpolitik hatte Eisenhower immerhin ein großes Ereignis zu erbuchen, dessen Bedeutung für das ame- kanische Volk wir in Europa uns vielleicht micht immer klar genug machen: den Waf⸗ Tenstillstand in Korea. Infolgedessen findet sich dern im weiteren Verlauf der Jahres- botschaft des Präsidenten auch der bemer- Kenswerte Satz: Die Vereinigten Staaten en jetzt in Uebergang von der Kriegs- Wirtschaft zur Friedens wirtschaft. Das reiche and hat einen solchen Umschwung unmit- elbar nach den zweiten Weltkrieg schon einmal erfolgreich überstanden, zur Ent- ſuschung seiner Gegner in Moskau, die eine tießwirkende Krise voraussagten. Der Opti- mlismus ist also auch diesmal berechtigt und die Regierung verspricht zudem, den Gang der Dinge nicht dem Zufall zu Überlassen. Sie will notfalls steuern. 0 Das ist auch für Europa sehr wichtig, denn wir wissen aus Erfahrung, wie leicht eine Schwankungen jenseits des Ozeans wWwerwiegende Folgen für unser wirtschaft- ches Getriebe haben. Indessen versicherte der Präsident hofnungsvoll, Westeuropa ge- Winne an wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Dies zur Begründung dafür, daß die wirt- schaftliche Unterstützung vieler Gebiete ver- ringert werden könne,(während die Militär- ilfe bleiben soll). Eine„neue Phase“ soll sowohl für den amerikanischen Steuerzahler wie für uns erfreuliche Ergebnisse bringen, „falls noch ein neuer Schritt unter- mmen wird“. Zu diesem neuen Schritt will Eisenhower dings erst später genauere Empfehlun- vorlegen. Die Kommission für Außen- ndel muß noch einiges vorher studieren. die Richtung hat der Präsident ange- gt: Schaffung eines gesunderen und freie: en Handels- und Zahlungssystems inner- der westlichen Welt.„Die freie Welt sich die Hemmschuhe willkürlicher fandelsbeziehungen nicht mehr leisten“. Das ist eine Kunde, die genau zu den Be- ühungen paßt, die der Bonner Wirt- schaftsminister seit einiger Zeit in den be- freundeten und wirtschaftlich mit uns ver- ſundenen Länder unternimmt. Die Freiheit oll weitere kräftigere wirtschaftliche Ent- tung bringen, Herstellen kann man sie erst, wenn ein gesundes Fundament da auf dem auch vorübergehende Ueber- angsschwierigkeiten getragen werden kön- len. Der Uebergang zur Freiheit darf auch ich nicht zu Krisen führen. eber den Weg dahin haben sich die opàäer bisher allein nicht verständigen önnen. Auf die Empfehlung des amerika- ischen Präsidenten für den„neuen Schritt“ den sie deshalb gespannt und voller Hoffnung warten. Denn die Wirtschaft ist nicht nur, wie Eisenhower sagte, die Grund- der amerikanischen Stellung in der Welt, dern das Fundament der westlichen Po- erhaupt. Grundlage der Rüstung, vor bensgefühls, noch genauer, des Frei- Uhls, das die Menschen im 1 Gerechte Verteilung des„Notstocks“ Nordbadische Städte gerieten gegenüber der Landeshauptstadt ins Hintertreffen Staatsrat Dr. Werber geht in den fol- genden Ausführungen auf einen Mißgstand ein, den die nordbadischen Städte mit schweren Kriegszerstörungen recht bald be- seitigt wissen möchten. Das Land Baden- Württemberg muß am Wiederaufbau aller seiner Teile einen Anteil nehmen, der Un- terschiedlichkeiten in der Behandlung aus- schließt. Mit Recht verlangt Staatsrat Dr. Werber, daß noch vor der Ausschüttung der Notstocksmittel 1953 auf die ursprüngliche Zweckbestimmung der 1946 geschaffenen Einrichtung eingegangen wird, die schwer- kriegsbetroffenen Städten mit erheblich ge- sunkenem Realsteuer aufkommen den Aus- Sleich des Haushalts ermöglichen soll. Sinn- gemäß sollten Städte, die inzwischen in den erfreulichen Stand gesetzt wurden, sich wieder selbst weiterhelfen zu können, aus der Mittelverteilung ausscheiden und auch anderen Städten das Erreichen dieser hohen Aufbaustufe zu gönnen. Bedeutende nordbadische Städte und Ge- meinden fühlen sich durch die Art und Weise, wie der Kommunale Notstock bisher verteilt wurde, benachteiligt. Der Verteilung des Kommunalen Notstocks 1953 wird daher in Nordbaden besondere Aufmerksamkeit ge- widmet. Um der besonderen Notlage kriegszerstör- ter Städte und Gemeinden zu steuern, wurde durch Gesetz Nr. 59 für Württemberg- Baden im Jahre 1946 ein Kommunaler Notstock ge- bildet. Die erste Ausschüttung für das Rech- nungsjahr 1945 wurde nach objektiven Merk- malen vorgenommen. Obwohl in den folgen- den Jahren hinsichtlich des Gewerbesteuer- aufkommens wesentliche Verschiebungen festzustellen waren, blieb dennoch, mit ge- ringen Abweichungen, das ursprüngliche An- teilsverhältnis der einzelnen Empfänger be- stehen, was den eigentlichen Anlaß zur Kritik bildet. Wichtig und oft entscheidend ist die Vor- bereitung der Mittelverteilung: Sie oblag bis zur Bildung des Landes Baden- Württemberg dem Innenministerium in Stuttgart. Seit 1952 erledigen die Regierungspräsidien Nordwürt- temberg und Nordbaden diese Vorarbeiten. Obwohl der Regierungsbezirk Nordbaden er- heblich größere Kriegsschäden aufzuweisen hat und zur Vermeidung eines falschen An- scheines oder einer ungleichen Behandlung eine abwechslungsweise Federführung der beiden Regierungspräsidien zweckmäßig er- scheinen würde, ist das Regierungspräsidium Nord württemberg maßgeblich. Zur Vorbereitung dieser Mittelver- teilung gehört auch die Frage, ob eine Ge- meinde noch Mittel aus dem Notstock erhält oder aus demselben ausscheidet. Nicht weni- ger wichtig ist die Verteilung der Mittel. Diese obliegt seit dem 21. Juni 1948 einem Verteilungsausschuß, dem vier württember⸗ gische und zwei nordbadische Vertreter an- gehören, eine schwerlich zufriedenstellende Regelung. Die nordbadischen Städte sind der Auf- fassung, daß sie zugunsten nordwürttem- bergischer Städte, vor allem zugunsten Stuttgarts, benachteiligt sind. Um hier zu einem objektiven Urteil zu kommen, ist sowohl vom Zerstöôrungsgrad (Fläche), als auch von der Einbuße an Ge- bäudewerten(reiner Baupreis von 1914 ohne Grund und Boden und Fundamente) auszugehen. Hierzu stehen uns folgende sichere Zahlen zur Verfügung: Zerstörungsgrad Prozent 35,3 45,4 66,2 43 Diese Schadensfeststellung in Nordwürttemberg nicht durchgeführt. Einbuße an Gebäudewerten in Mark 226 564 300.— 404 807 000,.— 176 536 000,— Karlsruhe Mannheim Pforzheim Stuttgart Wenn man den Prozentsatz der neuer richteten, einst zerstörten Wohnungen bzw. Gebäude, welchen eine Sonderbeilage zum Staatsanzeiger für Baden- Württemberg am 2. September 1953 veröffentlichte, mit dem Zerstörungsgrad vergleicht, kommt man zu folgenden Zahlen: Zerstörungsgra Prozent 43 d Prozent der wieder neuerrichteten Woh- nmumgen bzw. Gebäude 74 35,3 33 45,4 525,f3 5 Man sieht, daß die Beseitigung der Kriegsschäden in den zwei nordbadischen Großstädten gegenüber Stuttgart weit zu- rückgeblieben ist. Noch aufschlußreicher gestalten sich die Vergleiche, wenn man die finanziellen Mit- tel der Städte zur Beurteilung heranzieht. Stuttgart Karlsruhe Mannheim Der Ernährer und das Herz der Familie Aus dem neuen Entwurf über die„Gleichberechtigung“ Bonn, im Januar Der Bundesrat wird in seiner ersten Ple- narsitzung in diesem Jahr, am 22. Januar, das von der Bundesregierung vorgelegte Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau auf dem Gebiet des bürger- lichen Rechts im ersten Durchgang behan- deln. Nach der dann folgenden ersten Le- sung im Bundestag wird der Entwurf vor- aussichtlich noch lange Zeit in den Aus- Schüssen beraten werden. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, daß beide Ehegatten die Pflicht zur ehe- lichen Lebens gemeinschaft haben, und daß keine Familie daran gehindert wer- den soll, nach ihren eigenen Gesetzen und Maßstäben zu leben. Wenn sich aber der eine Gatte dem anderen nicht freiwillig unterordnet, soll dem Mann die Entschei- dung zufallen. Er muß dabei jedoch auf die Auffassung der Frau Rücksicht nehmen und das Interesse der Familie berücksichtigen. Die Bundesregierung begründet diese Auf- fassung mit den Funktionen des Mannes, der „grundsätzlich Erhalter und Ernährer der Familie“ sei, während die Frau es als ihre „vornehmste Aufgabe“ ansehen müsse, das „Herz der Familie“ zu sein. Es wird abgelehnt, den Ehegatten die Wahl zu überlassen, ob sie den Namen des Mannes oder den der Frau als Familien- namen führen wollen. Die Frau soll aber befugt sein, durch Erklärung gegenüber dem Standesbeamten dem Mannesnamen ihren Mädchennamen hinzuzufügen. Die Haus- frauenarbeit findet ausdrücklich Anerken- nung, denn in dem Entwurf heißt es,„dag die Frau ihre Verpflichtung, durch Arbeit zum Unterhalt der Familie beizutragen, durch die Führung des Haushalts erfüllt“. Zu einer Erwerbstätigkeit soll sie nur im Notfall verpflichtet sein. Wenn die Frau aber erwerbstätig ist, soll der Mann nicht mehr das Recht zur eigenmächtigen Kündi- Sung dieser Tätigkeit haben. Von großem Interesse dürften auch die neuen Bestimmungen über die„Schlüsselge- Walt“ sein, die der Frau bisher das Recht gab, irmerhalb ihres häuslichen Wirkungs- Kreises die Geschäfte des Mannes zu besor- gen und ihn zu vertreten. Während aber bisher für die daraus entstehenden Verbind- lichkeiten der Mann allein haftete, soll Künftig auch die Frau dazu herangezogen Werden. Wenn die Ehegatten getrennt leben,. Soll kein Anspruch auch Unterhalt mehr ge- Sen den anderen Gatten bestehen, wenn die- Ser sich durch Arbeit oder Inanspruchnahme seines Vermögens selbst erhalten kann. Als gesetzlicher Güterstand ist die Gütertrennung in der Form einer„Zuge- Winnge meinschaft“ vorgesehen. Danach wird jeder Ehegatte sein Vermögen ohne Mitwir- Kung des anderen verwalten. Wird die Ehe aufgelöst, so soll der Ehegatte, der in der Ehe den geringeren Zugewinn erzielt hat, an dem Zugewinn des anderen beteiligt werden. Die güterrechtlichen Verhältnisse körmen Weiterhin durch Ehevertrag anders geregelt Werden. 5 Auch in der umstrittenen Frage der elterlichen Gewalt hat die Bundes- regierung zugunsten des Mannes entschieden. Grundsätzlich wird die elterliche Gewalt von beiden Elternteilen ausgeübt, bei Meinungs- verschiedenheiten soll jedoch„natürlichen und christlichen Ordnumgsbegriffen“ folgend. der Vater entscheiden. Der Vater muß zwar auf die Auffassung der Mutter Rücksicht nehmen, die Mutter kann aber nur in ein- zelnen Fällen vom Vormundschaftsgericht die Entscheidungsbefugnis zuerkannt erhalten. Der Aussteueranspruch fällt fort. Der Vorschlag des Bundesrats, beiden Ver- lobten das Recht auf eine einmalige Aus- stattung zuzubilligen, wird von der Bundes- regierung abgelehnt. N Gerade für Mannheim liegen inter- essante Zahlen vor: Aufkommen an Realsteuern in Mannheim und Stuttgart in Millionen Mark Stuttgart 34,3 93 1953 31 100,1 Trotz der aus den Mannheimer und Karlsruher Zahlen hervorgehenden Prospe- ritätsverlagerung nach Stuttgart wurden die Notstockbeträge seit 1948 wie folgt ver- teilt: Mannheim 1940 1948 bis 1952 43,5 29,5 20 18,45 3,75 17,55 3.6 Die Stadt Stuttgart hat demnach aus dem Kommunalen Notstock bis 1953 bald doppelt so viel bekommen wie Mannheim. Sie war daher in der Lage, in ihren ordentlichen Haushalt 1953 sechs Millionen Mark„Ver- 1922 4,8 45,8 4 Stuttgart Mannheim Karlsruhe Pforzheim Heilbronn Stärkungsmittel für den Mehrbedarf an per- sönlichen Ausgaben“ einzusetzen. Da Ge- haltserhöhungen kaum zu erwarten sind, Werden diese sechs Millionen mit Recht als echte Reserve angesprochen. Bei einer umfassenden Beurteilung der Verhältnisse kann man nicht umhin, auch au den nicht ganz unbedenklichen Stand der Verschuldung nordbadischer Städte hin- zuweisen. Mannheim wird, bedingt durch die Notwendigkeit, die schweren Kriegszerstörungen mit Anleihen besei- tigen, am Ende des laufenden Haushalts- jahres einen Schuldenstand von etwa 75 Millionen Mark haben; Karlsruhe, die steuer- schwächere Großstadt, einen solchen von etwa 40 Millionen Mark. Diese Beträge führen Z Warigsläufig zu einem Vergleich des den ordentlichen Haushalt belastenden Schulden- dienstes der nordbadischen Großstädte im Verhältnis zu Stuttgarts Finanzen: Mannheim Karlsrune Stuttgart 1953 8 196 000 Du 4 500 000 DL 7 389 600 DR Mit anderen Worten: Das im Vergleich zu Mannheim doppelt so große Stuttgart mit dreifachem Aufkommen an Gemeinde- steuern braucht rund 600 000 Mark weniger für Schuldendienst in den ordentlichen Haushalt einzustellen als die in den Ver- Sleich gesetzte Industrie- Großstadt Mann- heim. 5 Zusammenfassend kann gesagt werden, daß sich Art und Weise der Verteilung nicht euluf recht erhalten lassen. Die Voraussetzung für eine weitere Beteiligung der Stadt Stutt- Sart am Kommunalen Notstock 1953 ist zu überprüfen. Die nordbadischen Städte sind stärker zu berücksichtigen. Ein Wechsel in der Vorbearbeitung durch die Regierungs- Präsidien ist wünschenswert, um Vorurteile verschwinden zu lassen. Bessere Behandlung der Deutschen in den Volksdemokratien? Wien, im Januar In den Volksdemokratien scheint sich eine neue Politik gegenüber den Deutschen anzubahnen, die noch in diesen Ländern leben. Kennzeichnend für diese Schwenkung ist eine Forderung, die in dem in der Tsche- choslowakei erscheinenden deutschsprachigen Gewerkschaftsblatt„Aufbau und Frieden“ erhoben wurde. Es heißt dort, es müßten Untersuchungen über die Gewaltmethoden eingeleitet werden, die bei der Ausweisung der Sudetendeutschen angewendet worden sind. Aus anderen Verlautbarungen geht hervor, daß wirtschaftliche Gründe es in den Volksdemokratien angeraten erscheinen las- sen, eine folerantere Haltung gegenüber den Deutschen einzunehmen. In einer Rede vor Heimatvertriebenen Sing der österreichische Innenminister auf diese Nachrichten ein. Er sagte, auch aus Ungarn und Rumänien seien ihm Berichte bekannt geworden, die erkennen liegen, daß auch in diesen Ländern die verbliebenen Deutschen auf Anweisung höherer Stellen besser behandelt werden sollen. dpa Im Spiegel der Presse Souveräne Nationalversammlung? Die Baseler schreibt am Donnerstag:„Die Sachvers digen der drei Westmächte, die in Pa „National zeitung zusammengetreten waren, um die Vierer konferenz vorzubereiten, haben der Bont Regierung nun ihren ‚Konferenzplan' un breitet. Bekanntlich Adenauer durch seinen Sonderbeauftrag hatte Bundeskang Professor Grewe, dieser Pariser Komm sion als Standpunkt der Bundes reg zur Frage der Wiedervereinigung jens seltsamen Plan unterbreiten lassen, wong West- und Ostdeutschland auch nach e folgten gesamtdeutschen Wahlen wei! bestehen bleiben sollten. Von diesem V0 schlag Adenauers ist nun aber, unseren] kormationen zufolge, in dem erwähnte „Konferenzplan' der Westmächte nichts en halten. Im Gegenteil: Die Westmeé scheinen entschlossen zu sein, einer 3 kreien Wahlen hervorgegangenen Nation versammlung alle Vollmachten eines reg lären Parlaments zu erteilen, was bedeue würde, daß die Nationalversammlung gleich auch eine gesamtdeutsche Regie bilden könnte.“ E In diesem Zusammenhang meldet] sere Bonner Redaktion, ein Sprecher de. britischen Hohen Kommission habe un Donnerstag in Bonn erklärt, deutsche vd schläge über die Befugnisse einer künftige deutschen Nationalversammlung seien] alliierter Seite nicht zurückgewiesen wor den. Uebereinstimmend hätten britisch und deutsche Stellen geäußert, daß deutsch- alliierten Besprechungen über d. Maßnahmen im Falle der Wieder verein gung und nach freien Wahlen noch in vd. lem Gange seien. Von seiten der Bundes regierung sei mitgeteilt worden, daß d von Professor Grewe in Paris gemachte Vorschläge über freie Wahlen und die da mit zusammenhängenden Probleme Di. kussionsmaterial seien und durchaus nid auf Widerstand stießen. Ein britischg Sprecher habe diese Darstellung bestätigt. 4 Attacke gegen Bonn Der„Rote Stern“, das Blatt der Sowie, armee, schrieb am Donnerstag, die deutsch Bundesrepublik bereite„Raubkriege in s ö und West“ vor. Das Blatt erklärt:„Die Bon. ner Regierung, die von den westdeutsche Monopolen geschaffen wurde, die ihre Stamm Wiedergewinmen, handelt als Exponent ih Politik, einer Politik der imperialistischel Plünderung und Annexion. Die Bonner Be. Vvanchisten haben aber nicht nur im Osten Raubkrieg im Auge. Heutzutage rechnete die„Bonner Revanchisten“ damit, Fran. reich zu versklaven, indem sie Westdeutscl. land und Frankreich in die EVG hineinziee hen. Der Revanchismus, der sein Haupt Westdeutschland erhebe, gefährde Frieden und Sicherheit ernstlich.“ Liebeswerben t der europaischen Völke 5 8 3— um Frankreich Die Moskauer„Pràwda“ forderte Frank. reich am Donmerstag auf, eine„unabhängige Außenpolitik“ zu treiben und mit der 80, Wjet- Union zusammenzuarbeiten.„Zwei We? liegen vor Frankreich. Der eine führt u Auflösung Frankreichs in einer europäischen Gemeinschaft, in der Westdeutschland do- miniert. Der andere Weg führt zu einer un abhängigen Außenpdlitik, die Frankreids rechtsmäßigen Platz in der europäischen und in der Weltpolitik sichert. Die weitsichtigsten französischen Führer erinnern immer wiede! daran, daß die entscheidende Schranke gegen eine deutsche Aggression immer der Wirk. Same gemeinsame Beistand europäischer Staaten gewesen ist, die westlich und östlich Deutschlands liegen, und vor allem die fran. 268isch-russische und später die französisch. soWjetische Zusammenarbeit. Sobald dies 1 Zusammenarbeit geschwächt wurde, gere die Sicherheit der europäischen Völker sofon in Gefahr.“ 85 Knapper Sieg über Italien Nürnberg.(dpa) Deutschland gewann an Donnerstagabend im Nürnberger Linde- stadion den elften Eishockey-Länderkam! gegen Italien mit 2:0(1:0, 0:0, 1:0). Damt gewann die deutsche Eishockey-Mannschat auch das zweite Rückspiel, nachdem Deutsl“ 1 land bereits am Mittwoch im Olympiaels stadion von Garmisch- Partenkirchen über. Italien mit 9:4 siegreich geblieben war. ürgermeister von Florenz hält mehr vom Evangelium als von den Staatsgesetzen Rifredi, einem Vorort von Florenz, die größte Fabrik der Stadt. Die Ma- werke Pignone beschäftigen nahezu iter. Mit dem 18. November 1953 die Fabrik wegen Unrentabilität und nder Aufträge geschlossen und fast iter auf die Straße gesetzt wer- en. Indessen geschah etwas völlig Uner- etes: Der christlich- demokratische Bür- ter von Florenz, La Pira, der Her- ich Sizilianer, im bürgerlichen Be- essor für römisches Recht an der Verst At, stellte sich auf die Seite der— st kommunistischen— Arbeiter und stützte sie materiell und moralisch, sich weigerten,„ihre“ Fabrik zu Niemand hat bisher gewagt, dem rch Gewalt ein Ende zu berei- Verhandlungen über die Weiterfüh⸗ er Produktion durch einen. Aber zern sind im Gange, abgeschlossen. in den Pignone-Werken vorgegan- hat sich Hunderte von Malen in Falle wurden bisher schließlich driken geräumt, das Heer der Ar- ehrt. In Florenz geschah der Grund dafür ist einfach: t den Mut, La Pira ins Unrecht r nach dem Buchstaben unverheiratet, mönchisch in Lebensführung und Kleidung, nimmt er das Wort des Evangeliums buchstäblich ernst.„Arbeits- losigkeit ist eine widerchristliche Erschei- nung“, heißt einer seiner Kardinalsätze. „Es ist sinnlos, wenn Professoren und Mi- nister von ‚Wirtschaftskonjunktur' und ähn- lichen Dingen reden— völlig sinnlos. Wie bezahlt man den Bäcker? Das ist die Frage. Darum verschenkt er, was er per- sönlich besitzt, an die Armen, und zu Weih- nachten kauft er für sie in den besten Kon- ditoreien der Stadt die erlesensten Pra- linen, weil er nicht einsieht, warum sie schlechtere essen sollen als die Reichen. „Ich stehe auf der Seite der Arbeiter“, sagte La Pira vor kurzem in einer Ver- sammlung in Bologna, bei der sein kom- munistischer Kollege Dozza und der Kar- dinal von Bologna, Lercaro, zugegen waren. Der Kardinal hat durch seine„fliegenden Priesterstaffeln“ von sich reden gemacht: Sie haben von den Kommunisten die Pro- Hagandamethoden übernommen, gehen in die rötesten Viertel der roten Hochburg Bologna, führen Filme vor, predigen und treten überall dort auf, wo soziale Hilfe nottut. Vor einem Publikum, das meist aus Kommunisten bestand, fuhr La Pira fort: „Ich stehe auf der äußersten Linken—“, worauf ein mächtiger Beifallssturm ein- setzte; La Pira lächelte:— auf der äußer- sten Linken der Gnade. Wer hint Entlassungen vorgenommen werden soll- ten, da wußte ich sofort, daß nicht einmal eine Katze entlassen werden würde.“ La Pira hat sein Wort gehalten. Die Arbeiter blieben in der Fabrik, aber La Pira sandte ihnen neben Brot auch Priester zu, die die Messe lasen. Von seiner Auf- gabe besessen, fuhr er Dutzende von Malen nach Rom und bemühte sich mit wechseln dem Erfolg, Aufträge für die Fabrik her- einzubekommen. Man suchte ihn im Guten und im Bösen von seinen„Ungesetzlichkei- ten“ abzubringen, aber er lächelte nur: Die Gebote des Evangeliums seien mehr wert Als ein ungerechtes staatliches Gesetz. La Pira schrieb den Amerikanern und den Russen, und er ließ sich nicht entmutigen, als er weder von Stalin noch von Malenkow Antwort erhielt auf seinen Vorschlag, die HKirchenverfolgung im Osten einzustellen. Das Geheimnis dieses Mannes, der sich den guf dem Florentiner Marktplatz verbrann- ten Savonarola zum Vorbild genommen hat, besteht darin, daß er Gott fürchtet, aher vor keinem Menschen— auch nicht vor seinen christlich-demokratischen Par- teigenossen in den höchsten Staatsämtern Angst hat. 5 Der Fall La Pira steht nicht mehr ver- einzelt da. In der christlich-demokratischen Partei Italiens und unter hohen Kirchen- kfürsten werden immer mehr Stimmen laut, die sich gegen unsoziale Methoden wenden, die den Kommunisten Anhänger zutreiben. Die Bewegung der christlich- demokra- tischen„L.„ Italiens i dee. Er darf Wirt werden Berlin, Anfang Januar Das Bundesverwaltungsgericht in Berlin hat am Ausgang des alten Jahres in einem seiner ersten wichtigeren Verfahren einem ehemaligen Kraftfahrer bestätigt, daß er Gastwirt werden darf. Der Mann berief sich auf das Grundgesetz, in dem es heißt:„Jeder hat das Recht auf die freie Entscheidung sei- ner Persönlichkeit“ und„Alle Deutschen ha- ben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Aus- bildungsstätte frei zu wählen.“ Die Städte Dortmund und Hamburg waren anderer Meinung gewesen. Verwaltungsgerichte und Oberverwaltungsgerichte hatten zu ihren Gunsten entschieden. Nach altem Brauch hatten die Städte die Zulassung von der Be- dürfnisfrage abhängig gemacht. Und die Ver- Waltungsgerichte beider Instanzen hatten, in dem sie dieser Haltung recht gaben, zwischen Berufs Wah! und Berufsaus ü bung unter- schieden. Sie hatten also erklärt, daß die er- wähnten Bestimmungen des Grundgesetzes einer Beschränkung der Zulassung zum Gastwirtsgewerbe nicht im Wege stünde. Dem petrofenen früheren Kraftfahrer hatte das Oberverwaltungsgericht in Münster sogar den Revisionsweg zum Bundesverwal- tungsgericht in Berlin versperren wollen. Auf die Beschwerde hin entsched aber das höchste Verwaltungsgericht in Berlin, daß die Notwendigkeit einer höchstrichterlichen Entscheidung über die Grenzen der in Frage kommenden Artikel des Grundgesetzes, also die Grenzen der Gewerbefreiheit, gegeben sei. Diese Grenzen hat das Bundesverwal- tungsgericht dann mit seinem Spruch weit⸗ Die bek Bedürfnisnachweises abzusehen. Das Urtel kann schwerwiegende Folgen haben. E kam Bewegung im Bereich des ganzen ge“ werblichen Mittelstandes auslösen. Schant. stätten zumindesten könnten demnach wie Pilze aus der Erde schießen, sofern sie nil — diese Einschränkung allerdings biene N schwerwriegende Einwendungen gegen Person des Geschäftsgründers zu machen sind. Aber, so heißt es in der Berliner Ur. teilsbegründung:„Das Grundrecht der freien 4 Berufswahl wird angetastet durch eine Be, stimmung, die den Zugang zu diesem Beru ganz versperren kann.“ Bedenken gegen de Person eines Antragstellers bleiben demns die einzigen Hindernisse dagegen, daß jedes N der sonst nichts wird, Wirt werden kann. Bei 1,5 pro mille Alkohol im Blu liegt die Grenze 75 Karlsruhe.(dpa) Der Bundesgerichtsbol in Karlsruhe hat in einem Verfahren grund- sätzlich darauf hingewiesen, daß bei einen Alkoholgehalt von mehr als 1,5 pro mille im Blut ein Kraftfahrer mit Sicherheit fab untüchtig ist. In der Urteilsbegründung wurde betont, daß nach zahlreichen Ver- suchen schon bei einem Alkoholgehalt vol 0,5 pro mille die psycho- physische Leistungs: kähigkeit meßbar gestört sei und bei einem pro mille die meisten Menschen bereit gründen, wie mögliche Ungenauigkeiten b später Blutentnahme, sei der Beginn unbe dingter Fahruntüchtigkeit erst bei ei Alkoholgehalt von 1,5 pro mille festges worden. Diese Grenze sei so gewählt em Kraftfahrer, auch nicht d i gewohnten, U 5 5 Stelle je ein nimm mit e ner e gelöst einige SPlitte urteil! eine Im A. gestec Söhne Hause Die d. 9 8 Eit Buda] an de Zitiert sagen Bund. ist, a kunk, am H Die Radio wolle. Sram üns techn ansta! nehm Wellen Sorisc 4 Nr —— 8e ing? it ung erstah in Paz Viereg 5 Bonne in' Unten s Kanzlg trages Kommi sre publ. 8 jene „ Wonzd nach en. Well em Vor eren Ig Wähnte chts en Stmächz iner a Nation es reg bedeute lung g. egierung det u. cher dg Abe an e Vol. ünftige ien vn en wWot⸗ britisch Naß d iber di verein. in vol. Bundes. daß d. machten die di. 1 D! us nich ritischg tätigt, Sowie. deutsche uin O5 ie Bon- dutschen e Stärk nit ihre stischen mer. Re. n Osten schneten Frank- Lelltsch⸗ neinzie. aupt in Frieden Völk . Frank- hängige der So- ei Wege hrt zu zäischen nd, do- ner un- Kreich gen und Itigsten Wieder e gegen Wirk- zaischer 68tlich fran · 2681sch⸗ 1 diese geriet Sofort lien ann am Lände- rkamp Damit nschalt eutsch- Nr. 6/ Freitag, 8. Januar 1954 MORGEN Seite 8 Was sonst noch geschah Rund 25,8 Millionen Fernsehempfänger sind nach einer Veröffentlichung der UNESCO in der ganzen Welt in Betrieb. Davon entfallen allein 22 Millionen auf die USA. In der Statistik sind 21 Länder mit Fernseheinrichtungen erfaßt. Die Fernseh- dichte schwankt zwischen je einem Emp- fänger für sieben Einwohner in den USA und für 8000 Einwohner in der Bundes- republik. Großbritanniens steht an zweiter Stelle mit rund zwei Millionen Empfängern, je einer auf 24 Einwohner. Die Sowjetunion nimmt in der Verbreitung des Fernsehens mit einem Empfänger auf je 2400 Einwoh- ner eine Mittelstellung ein. * In einer Geschäftsstrage des Londoner Stadtteils Whitechapel wurden durch die Explosion einer unterirdischen Schaltstation Remaldeckel und schwere Steinbrocken haus- hoch im die Luft geschleudert, während meh- rere fünfzehn Meter hohe Flammensäulen aus dem Abgrund emporschossen. Sieben Schaufenster gingen in Trümmer, und im größeren Umkreis wurden die Fensterschei- pen der Wohnungen eingedrückt. Von den Feuerwehrleuten, die zweieinhalb Stunden brauchten, um den durch die Explosion aus- gelösten Kabelbrand zu löschen, erlitten einige leichtere Schnittwunden durch Glas- Splitter. * Im Alter von 107 Jahren verstarb in Cliftoney Urland) Phelin Maguire, der älteste Einwohner Irlands. Ein biblisches Alter erreichte auch das Elternpaar des Ver- storbenen sowie auch dessen Bruder. Vater Maguire wurde 102 Jahre alt und seine Mutter starb im Alter von 104 Jahren. Der Bruder Francis machte die hundert gerade voll. * Eine Kuh des Farmers Louw Swart im Oranje-Freistaat hat fünf Kälber auf ein- mal geworfen, die alle leben. Die Farmer und die Tierärzte der Umgebung sind der Ansicht, daß es ein Weltrekord sei. Die Kuh, die nach der Geburt zunachst sehr schwach War, hat sich wieder erholt. Eines der fünf Kälber mußte in den ersten Tagen mit der Flasche großgezogen werden. * Wegen dreifachen Kindesmordes wurde der Bauer Rukavina vom Kreisgericht der Stadt Bijelovar(Kroatien) zum Tode ver- Urteilt. Er hatte Anfang 1953 sein Gehöft für eine Million Dinar(14 000 DMW) versichert. Im August hatte er sein Anwesen in Brand gesteckt, obwohl er wußte, daß seine drei Söhne im Alter von drei bis acht Jahren im Hause schliefen. Das Haus brannte nieder. Die drei Kinder kamen in den Flammen um. 0 1 Einer Reihe von Sendungen, die Radio Budapest vor fünf Tagen begann, ist zu ent- nehmen, daß in Ungarn gegenwärtig eine Grippeepidemie herrscht. Radio Budapest zufolge sind mehrere Schulen in Ungarn ge- schlossen. * Bei einem Begräbnis in Neuenburg (Schweiz) seiner ermordeten Schwester hatte der 51 jährige Jean Rossiaud so bitter- lich geweint, daß der Pfarrer in seiner Grab- rede innehielt, um den zutiefst Erschüt- terten! Bruder zu trösten, von dem in die- sem Augenblick noch niemand wußte, daß er der Mörder war. Als sich die Trauer- gemeinde Einzelheiten über die Mordtat er- zählte, stöhnte Rossiaud vor Schmerz laut auf. Inzwischen ist er des Mordes an seiner Schwester überführt worden. Er beseitigte sie, um in den Besitz ihres Geldes zu kom- men. Dann gab er persönlich die Todes- anzeige für die Ermordete auf. Die Polizei ließ sich durch das zynische Doppelspiel Rossiauds nicht täuschen. Sie überwachte ihn fast eine Woche lang und fand schließ- lich heraus, daß sein Alibi nicht stimmte. Rossiaud hat die Mordtat gestanden. 5 Vor kurzem wurde die neue argentinische Bahnlinie Puerto Gallegos Rio Turbio mit 250 Kilometer Länge dem Verkehr überge- ben. Sie führt durch ein Gebiet der besten argeritinischen Schafweideländer hindurch und erschließt vor allem die an der chileni- schen Grenze gelegenen Braunkohlevorkom- men. Es verkehren auch Personenzüge auf dieser hauptsächlich für die Güterbeförde- rung vorgesehenen Bahnstrecke, die die südlichste der Welt ist. Farbfernsehen ist bereits Wirklichkeit Amerika erlebte auch schon transkontinentale Farb- Fernsehsendungen An den ersten in Amerika für den Pri- vatgebrauch freigegebenen Empfängern für farbiges Fernsehen konnte vor kurzem die Außerst gelungene Uebertragung der Oper „Carmen“ von Bizet aus dem New Vorker Colonial Theatre verfolgt werden. Für die wenigen, die diese Gelegenheit wahrnehmen Konnten, War der Abend ein großes Erlebnis. Die„Carmen Aufführung in der Uebertra- gung der National Broadcasting Company— und zwar mit besonderer Genehmigung des amerikanischen Bundesausschusses für das Nachrichtenwesen(F. C. C.)— konnte auch mit gewöhnlichen Fernsehgeräten in Schwarz- Weiß empfangen werden. Vorführungen farbigen Fernsehens fan- den bisher nur vor geschlossenen Gesell- schaften statt und wurden dabei von Fach- ingenieuren geleitet, die für die exakte Ein- stellung des betreffenden Gerätes zu sorgen hatten. Diesmal konnten sich auch Laien mit der Einstellung und Regulierung der Farb- sendung vertraut machen. Bei den Bildern, die vom Sender auf dem Turm des Empire State Building über eine Entfernung von ca. 40 Kilometer empfangen wurden, fiel die eindrucksvolle Farbwirkung bei einem nicht zu dunklen Bühnenhinter- grund besonders auf. Die Farben waren lebhaft, warm und in allen Schattierungen erkennbar. Bei den dunkel gehaltenen Sze- nen zeigte sich ein leichter Stich ins Grüne, der wohl einen bestimmten Effekt erzielen sollte, am Empfangsgerät jedoch störte. Im großen und ganzen aber war die Wiedergabe auch feinster Farbtönungen einfach zauber haft. Das Farbfernsehen als solches scheint schon in seinem Anfangsstadium weit besser Was sind Fernseh- Umsetzer? Kleinsender, die beim Aufbau des In verschiedenen westdeutschen Bezirken Werden neuerdings sogenannte„Fernseh- Umsetzer“ verwendet, nämlich Kleinsender mit nur geringer Leistung(ca. 50 Watt beim Bild- und 10 Watt beim Tonsender), die aber genügt, um das unmittelbare Wohngebiet einer mittleren Großstadt mit gutem Fern- sehempfang zu versorgen. Solche Kleinsen- der, deren gesamter Aufbau in einem knapp Zwei Meter hohen und dreiviertel Meter brei- ten Schrank Platz findet, sind aber beim Aufbau des Fernsehens von nicht zu unter- schätzender Bedeutung, da die Zahl der Senderkanäle nach dem Stockholmer Plan nücht ausreicht, um so viele Fernsehsender zu errichten, daß eine durchgehende Fern- seh-Flächenversorgung erreicht wird. Mit Hilfe von Ferseh-Umsetzern können jetzt auch solche Städte Fernsehempfang erhalten, die von den im Stockholmer Plan vorgese- henen Fernsehsendern bisher wegen ihrer ungünstigen geographischen Lage nicht er- reicht wurden. Der Fernseh-Umsetzer nutzt nun die besonders günstige Lage hochgele- gener Punkte aus, an denen trotzdem ein Empfang des Versorgungssenders möglich ist, um allen Fernsehteilnehmern des Stadt- gebietes jenen ungestörten Empfang zu ver- schaffen, der sonst— wenn überhaupt— nur mit sehr erheblichem Antennenaufwand eimelner zu erreichen wäre. Die Fernseh- Umsetzer sind nicht wie die großen Fernsehsender an die Dezistrecke und das Kabelnetz der Post angeschlossen, sie empfangen vielmehr drahtlos die Sendungen eines benachbarten Fernsehsenders und strahlen sie auf einem anderen Fernseh- kanal aus. Sie besitzen einen Empfangsteil. der im wesentlichen mit den Eingangsstufen Fernsehens von großer Bedeutung eines normalen Fernsehempfängers überein- stimmt, und werden wie dieser am eine lei- stungsflähige Empfangsantenne angeschlossen. Nach entsprechender Verstärk ing werden die empfangenen Bild- und Tonsendungen durch Mischung mit verschiedenen, im Um- Setzer erzeugten Hilfs frequenzen auf die Bild- und Tonfrequenzen des Fernsehkanals Umgesetzt, auf dem sie ausgestrahlt werden sollen. Es findet also lediglich ein Frequenz- Wechsel bei den empfangenen Ton- und Bild- sendungen statt, und diesem Vorgang der Frequenzumsetzung verdankt der Fernseh- Umsetzer seinen Namen. Nach genügender Verstärkung in mehreren Stufen steht zuletzt die Energie zur Verfügung, die über die Senderantenne ausgestrahlt wird. Die errich- teten Umsetzer sind unbemannt und werden jeweils durch die Fernsehsender, deren Sen- dungen sie empfangen, ein und ausgeschal- bet. zu sein als vergleichsweise die Anfänge des Schwarz-Weiß-Fernsehens. Die Einstellung des Farbempfängers, die schon viel diskutiert worden ist, erwies sich Als überraschend einfach. Zuerst wird, eben- so, wie am Schwarz- Weiß-Gerät, mit Dreh- knöpfenn die Wahl der Station, die Feinein- stellung sowie die Hell-Dunkel- und Kon- trasteinstellung vorgenommen. Dann erst be- tätigt man einen neuartigen Kontrolltaster— den Farbtaster. Wenn der Zeiger dieses Dreh- knopfes umgekehrt zum Uhrzeiger gedreht wird, erscheint das Bild schwarz-weiß; dreht man aber im Uhrzeigersinn,„springt“ das farbige Bild auf den Schirm in seiner ganzen Farbschönheit. Je nachdem, wie weit man den Drehtaster verstellt, kann man zwischen einem leicht getönten und einem in satten Farben erstrahlenden Bild wählen. Mit einem weiteren Drehknopf, dem sogenannten Kon- vergenzschalter, können die Grundfarben Rot, Blau und Grün genau zentriert werden. Im großen und ganzen reagiert der Farbempfänger auf die Feineinstellung emp- findlicher als der Schwarz-Weiß-Apparat und hat noch den Vorteil, daß die auf dem Bildschirm erscheinenden Farben schon eine Art„magisches Auge“ darstellen, das dem Laien das Einstellen sehr erleichtert. Schon wenige Tage nach dieser großen Farb-Fernsehübertragung für Privatempfän- ger konnte die Radio Corporation of America mit einer neuen Ueberraschung für die Fern- seh-Anhänger aufwarten: die erste trans- kontinentale Farb-Fernsehübertragung wurde einem Auditorium von 900 geladenen Gästen im Studio der RCA in Burbank(Kalifornien) vorgeführt. Das Programm— eine Original- aufführung einer musikalischen Komödie und mehrere Farbfilme— wurde im Colo- nial Theatre in New Vork aufgenommen und über das Relais-System der Bell Telephone Company 6400 Kilometer weit gesendet. Nach„New vork Times“ Fernseh- und Telefonkabel berührten sich. . Ergebnis hochpolitisches Telefongespräch in Fernsehsendung Fernsehteilnenhmer in Rom hörten am Dienstagnachmittag mitten in einer Sendung Plötzlich eine politische Unterhaltung, in der „Offenbar von wichtigen Leuten“ ständig Ministernamen mit den verschiedensten Attributen versehen wurden. Nachforschun- gen ergaben, daß es ein Telefongespräch Zwischen dem Sekretär der Christlich-Demo- kratischen Partei, Alcide De Gasperi, und dem christlich-demokratischen Unterstaats- Sekretär im Ministerpräsidium, Giulio An- dreotti, war, das durch eine Induktion aku- ee stisch in die Fernsehsendung„eingeblendet Schüler fragen ihren Lehrer per Funk Australiens Radioschule— das größte Klassenzimmer der Welt sind Australiens erste Radioschule feierte vor kurzem ihr zweijähriges Bestehen. Die Idee zu dieser ersten Sprechfunk-Schule der Welt hatte eine frühere australische Schul- rätin, Mig Adelaide Meithke, die auf ihren Iruspektionen einsamer, abgelegener Schulen von der Tüchtigkeit beeindruckt war, mit der Knaben und Mädchen das Pedal-Radio bedienten, jenes Sende- und Empfangsgerät, dessen Strom von einem Dynamo mit fahr- radähnlichem Tretantrieb geliefert wird. Dieses Gerät ist für die Siedler in den ein- sarien Weiten Australiens oft die einzige Möglichkeit, mit der Außenwelt in Verbin- dung zu bleiben, da keine anderen Strom- quellen zur Verfügung stehen. Mehrere Jahre geduldiger Vorbereitungs- arbeiten waren erforderlich, bis es soweit War, daß in jeder Woche von Montag bis Freitag täglich eine halbe Stunde Radio-Un- terricht gesendet werden konnte. Es ist in der Tat das größte Klassenzimmer der Welt, in dem diese Radio- Schule unterrichtet. Denn sein Bereich erstreckt sich über ganz Mittel- Australien über etwa 1500 km in nord- süd- licher und noch etwas weiter in ost-West⸗ licher Richtung, soweit es dort Siedlungen gibt. 14 Lehrer führen in der Zentrale Alice Springs den Unterricht durch, der nach einem Plan des südaustralischen Erziehungs- ministeriums zusammengestellt ist. Das Besondere an diesem Schulfunk ist, daſs es sich um einen Zweiwegefunk handelt; es können die Schüler nicht nur den Lehrer hören, sondern an ihn auch Fragen richten. Das geschieht jedesmal zehn Minuten vor Ende des Unterrichts. Wenn der Andrang besonders groß ist,— etwa zur Zeit der Prüfungen—, melden die Schüler vorher ihr Rufzeichen an. Dann werden sie der Reihe nach aufgerufen und können ihre Fragen stellen, die sofort beantwortet werden. wurde. Durch einen Unwetterschaden war das Telefonkabel von der Wohnung De Gas- peris mit einem Kabel des Fernsehsenders Monte Mario in Berührung gekommen. Die Zeitungen Roms, die sofort ihre fin- digsten Reporter aussandten, konnten aller- dings keinen Feruseh-„Hörer“ auftreiben, der das Gespräch in der Substanz oder in Wesentlichen Einzelheiten Wiedergeben konnte. Nur der linkssozialistische„Avanti“ erfuhr von Hörern, daß zumindest einer der beiden Gesprächspartner das Wort„incivile“ (ungebildet) benutzt haben soll, um damit den am Dienstagabend zurückgetretenen Ministerpräsidenten Pella zu charakterisie- ren. Die meisten Fernsehteilnehmer hatten das Gespräch kaum beachtet, weil es im zusammenhang mit dem Bildprogramm un- Verständlich war. Vermutungen politischer Beobachter, daß die durch die Störung versehentlich an die Oeffentlichkeit gelangte angebliche„wahre Meinung De Gasperis über Pella“ der letzte Anlaß zum Rücktritt des Ministerpräsiden- ten gewesen sei, wurden am Mittwoch vom Regierungslager und von der Opposition zu- rückgewiesen. Wetterforschung mit zuverlässigeren Mitteln Signalballon sendet Radiomeldungen von außerhalb der Erdatmosphäre Ingenieure der Universität Michigan haben ein neues, einfaches Verfahren ent- wickelt, um aus groben Höhen zuverlässige Angaben für die Wetterforschung zu erhal- ten. Ein Nylon-Ballon von 1,20 m Durch- messer und 22 kg Gewicht wird durch eine Rakete bis in eine Höhe von 120 km durch die Erdatmosphäre befördert und dort auf- geblasen und ausgeklingt. Während seines Fallens übermittelt ein eingebauter auto- matischer Radiosender laufend Angaben über Luftdruck, Temperaturen und Wind- Stärke an eine Bodenempfangsstation. Der Ballon, der so hart wie ein Baskett- ball ist, wird dark seiner Schwere nicht ab- getrieben und erreicht auf der Mitte seines Fallwegs eine Höchst geschwindigkeit von über 3200 Kilometerstunden, also etwa das Dreifache der Schallgeschwindigkeit. Von den tieferen, dichteren Luftschichten wird diese Fall geschwindigkeit abgebremst, 80 daß er schließlich mit etwa 480 Kilometer stunden senkrecht herabfällt. In rund 20 000 m Höhe wird der Ballon durch den zunehmenden àußeren Luftdruck zusam- mengedrückt, so daß er seine Tätigkeit ein- stellt und zur Erde flattert. Daß dieser Signalballon vom Wetter an der Erdoberfläche ebenso unabhängig ist wie von dem Verhalten der Antriebsrakete, sind seine hauptsächlichen Vorzüge gegenüber den bisher üblichen Geräten. Da seine Auf- zeichnungen sofort durch Radarsignale über- mittelt und aufgenommen werden, ist der unvermeidbare Verlust der Apparate für die Auswertung ohne Bedeutung. Blick ins Land Weser als Wettobjekt Bremen. Getreu der traditionellen Eis- wette von 1829 erschien am Mittwoch an der Weser in Bremen eine Delegation, feierlich in Frack und Zylinder gekleidet und begleitet von den farbenprächtigen „Heiligen Drei Königen“, Balthasar, Kaspar und Melchior sowie einem„Meister Zwirn“. Durch Steinwürfe stellte die Delegation fest, daß die Weser offen ist und nicht von einem Schneider mit einem heißen Bügel- eisen überquert werden könne. Der Schnei- der erklärte bei der Ortsbesichtigung: In diesem wässerigen Bereich würde ich eine Wasserleiche. Ich läge statt im Paradiese im feuchten Weserkriese. Das wäre eine zu feuchte Geschichte— ich verzichte.“ Füh- rende Bremer Kaufleute wetten seit 1829 mit hohen Beträgen, ob die Weser im näch- sten Jahre am 6. Januar zugefroren ist oder nicht. Der Erlös fließt traditionsgemäß der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiff brüchiger“ zu.. Todessprung aus dem Hotel ꝑKiel. Aus dem dritten Stock eines Kieler Hotels stürzte sich der 29 Jahre alte Kraft- fahrer Henry Pries aus Schleswig auf die Straße. Im Krankenhaus konnte nur noch sein Tod festgestellt werden. Nach Angaben der Kieler Kriminalpolizei war Pries vor einigen Tagen aus Schleswig geflüchtet, Weil er dort wegen mehrerer Betrügereien poli- zeilich gesucht wurde. In dem Kieler Hotel konmte er am Mittwoch seine Rechnung nicht bezahlen. Ein Hotelangestellter hielt ihn fest, um die Kriminalpolizei zu benachrichtigen. Pries riß sich jedoch nach einem Hand- gemenge los. Der Angestellte, der ihn zu- rückhalten wollte, wurde um ein Haar mit in die Tiefe gerissen. Amokläufer springt in einen Kanal Bad Aibling. Der 25jährige Josef Kittel, wollte in Kolbermoor im Kreis Aibling seine beiden Kinder im Alter von vier Jahren und zwanzig Monaten erschießen, als seine Ehe- frau die Kleinen nach einem Ehestreit zu Verwandten gebracht hatte. Kittel, der wie ein Wilder mit einer Pistole umherlief, schoß auf ein Ehepaar, das ihn daran hindern wollte, die Tat auszuführen. Als er das Ziel verfehlte und die Pistole eine Ladehemmung bekam, flüchtete er. In selbstmörderischer Absicht sprang er in den nahe gelegenen Werkkanal der Mangfall, kletterte aber wie- der ans Ufer. Er wurde festgenommen. Tollwütige Füchse Hann.-Münden. Vor einer Gastwirtschaft in Volkmarshausen wurde ein Fußgänger von einem tollwütigen Fuchs angefallen. Er konnte das rasemde Tier nur mit Mühe ab- wehren, bis eine Gruppe junger Leute ihm zu Hilfe kam und den Fuchs erlegte. In Sichelnstein schlich sich nachts ein tollwüti⸗ ger Fuchs auf ein Gehöft und begann eine wütende Beißerei mit einem Schäferhund. Beide Tiere wurden getötet. Wildgewordene Kuh Dortmund. Pistolenschüsse waren not- wendig, um in Dortmund eine wildgewor⸗ dene Kuh niederzustrecken, die zuvor zwei Straßenpassanten und einen Polizisten ver- letzt hatte. Die Kuh hatte sich auf dem Gelände des Dortmunder Viehmarktes los- gerüssen. Eine kostspielige Spritztour Hagen. Das Hagener Schöffengericht verurteilte einen 27 Jahre alten Metzger- gesellen zu sechs Monaten Gefängnis. Er hatte im September einen mit Polstermöbel beladenen Lastwagen gestohlen und ohne Führerschein eine mehrtägige Spritztour unternommen. Um die Fahrt zu finanzieren, hatte er die gestohlenen Möbel verkauft. Bei seiner Festnahme war die Ladung des Wagens auf ein Sofa und eine Couch zu- sammengeschrumpft. Zuchtziel: Roter Kanarienvogel Delmenhorst. Mehrere braun-rote Exem- plare sind bisher das Ergebnis der Versuche eines Delmenhorster Züchters, einen roten Kanarienvogel mit hochwertigen Sänger qualitäten zu züchten. In vier Jahren glaubt er am Ziel zu sein. Seine Versuche begann der Züchter mit einem Zeisig. Durch dauernde Kreuzungen will er die Veredelungen stufen- weise erreichen. Er meint, es sei keine große Kunst, einem Vogel eine andere Farbe zu geben. Die Schwierigkeit sei vielmehr, die „Kehle“ des Kanarienvogels zu erhalten. Was wir hörten: FF. Kalter(Wellen-) Krieg- lauwarmes Programm Wenn schon, wie üblich, zu Beginn des neuen Jahres Bilanzen gezogen wurden und man höheren Ortes, rückblickend auf Ver- gangenes, eine Parade der Erfolge abnahm, die man im Lauf der letzten zwölf Monate erreicht hatte, und wenn uns versichert Wurde, wie herrlich weit wir es schon wieder gebracht haben ja, dann wäre es eigentlich an der Zeit, daß auch der lange nicht mehr zitierte Mann von der Straße“ mal etwas sagen dürfte. Nicht etwa über die Bonner Bundespolitik, die über jede Kritik erhaben ist, aber beispielsweise zum Thema Rund- unk, das ihm als leidgeprüftem Hörer gewiß am Herzen liegt. Die Bilanz über das Soll und Haben seiner Radiofreuden sieht nämlich trübe aus. Wir wollen hier noch gar nicht von der Pro- Srammgestaltung reden, die gewiß viele Wünsche offen ließ, sondern nur von einer technischen Misere, an der die Rundfunk- anstalten nicht schuld sind: von der zu- nehmenden Verschlechterung der Mittel- wellen, die auch das beste Programm illu- sorisch machen, weil man es nicht hören kann. Nach dem Kopenhagener Wellenplan wurde jeder Besatzungszone eine„gute“ und eine„schlechte“ Welle zugeteilt. Inzwischen sind aber die„guten“ Wellen der französi- schen und amerikanischen Zone längst von den Amerikanern für den Sender„Free Europe“(München) und RIAS Gerlin) ge- schluckt worden, so daß nur noch der Nord- Westdeutsche Rundfunk seine vertraglich festgelegte Welle besitzt, die von den Russen respektiert und daher nicht gestört wird. Baden-Baden und Stuttgart hingegen, die auf andere Wellen ausweichen mußten, haben unter den immer stärker werdenden sowijeti- schen Störsendern erheblich zu leiden. Neben diesem nach einer merkwürdigen politischen Logik funktionierenden Störsystem wird der vielbeklagte Wellensalat in unserem Aether noch durch die nicht unbedingt notwendige Anhäufung von amerikanischen Soldaten- sendern vergrößert, die besser als sämtliche deutschen Mittelwellensender zu hören sind. Eine groteske Situation, die von den Rundfunkanstalten nicht geändert werden kann, weil die Ursachen auf politischem Ge- biet liegen. Aber hat man jemals etwas da- von gehört, daß man sich in Bonn um diese Dinge kümmert? Man wird uns ein schönes Bundesrundfunkgesetz bescheren, es sollen Pläne für einen Bundesrundfunkrat, eine Bundes-Fernsehanstalt, ein Institut für Rundfunktechnik und ein Bundesbüro zur Erforschung der Hörermeinung vorliegen, die Regierung schaltet sich kräftig ein, die Parteien haben ihre Forderungen nach er- weiterten Sendezeiten angemeldet— nur: ob der Hörer auch tatsächlich etwas hören kann, ist offenbar eine Frage von unter- geordneter Bedeutung. Wäre es nicht endlich an der Zeit, bei der beabsichtigten Neuord- nung des deutschen Rundfunks zunächst ein- mal die Wellenfrage neu zu regeln und hier Verhältnisse zu schaffen, die der veränder- ten politischen Gesamtsituation angemessen sind? Zwar haben die Rundfunkanstalten aus der Not eine Tugend gemacht und mit er- heblichen Kosten ein UK W-Netz ausgebaut, um dem Hörer einen besseren Empfang zu ermöglichen. Aber was ist von der„Welle der Freude“, von dem ursprünglich gemeinten „Rontrastprogramm“ übrig geblieben? In dem Maß, wie die Ultrakurzwelle die Mittel- Welle ersetzen mußte, übernahm sie auch das Schema des Mittelwellenprogramms. Jeider. Ueberhaupt— das Schema! In dem red- lichen Bemühen, jeden Wunsch zu befrie- digen und allen Interessen gerecht zu wer- den, hetzt man uns beinahe alle zehn Minu- ten in eine andere Sendung, mischt Be- lehrung und Unterhaltung— mit und ohne Niveau— zu einem zerrissenen, nervösen, atemlosen Tonzirkus, zu einem Allerwelts- programm, mit dem keiner zufrieden ist, und zwingt den Hörer— der wirklich etwas hören Will— immer wieder an sämtlichen Knöpfen seines Apparats herumzudrehen, um sich aus den Kulturkrümeln ein paar Qualitätsbrok- ken herauszufischen und zudem noch eine Welle zu finden, auf der sich nicht mehrere Sender gleichzeitig tummeln. Diese anstren- gende Tätigkeit soll nun zur Entspannung und Erholung unserer ohnedies strapazier- ten Nerven dienen! Wie schön wäre es, wenn man im neuen Jahr— wenigstens versuchsweise— auf je- weils einer Welle jedes Sendebereichs ein durchgehend gehaltvolles Programm zu hören bekäme, ohne überflüssiges Geschwätz, dafür aber mit viel guter Musik, ein Programm, das Schönheit, Frieden und Ruhe ausstrahlt, die wir so dringend nötig haben. Schon die Bibel erzählt, daß König Saul zur Erheite- rung seines verdüsterten Gemüts sich von David etwas vorspielen ließ, aber sie berich- tet nichts darüber, daß er sich langweilige Vorträge anhörte. Doch wie so mancher andere Wunsch wird auch dieser Traum von einer idealen Seelen- therapie des Rundfunks nicht in Erfüllung gehen. Nicht etwa, weil es technisch un- möglich wäre, sondern weil die Leute, die sich solches wünschen, in den Akten der Hörermeinungsforscher nicht zu existieren scheinen.. Notizen über Bücher Jean Cocteau:„Kinder in der Nacht“, Ro- man(Verlag Kurt Desch, München). Endlich liegt Cocteaus tragische Erzählung von der „désordre“ der Jugend, im Original bereits 1929 erschienen auch deutschsprachig vor. Al- lerdings muß vor dieser Uebersetzung in ge- wissem Sinne gewarnt werden: Friedhelm Kemp hat sich zwar in die Cocteausche Diktion gut einzufühlen vermocht, aber es sind ihm zwischendrin doch allzu viele Schnitzer unter- laufen, die bei einem Obertertianer ausgereicht haben würden, ihn nicht in die Sekunda ver- setzen zu lassen. Wer genau wissen will, was Cocteau hier wirklich gemeint hat, wird nicht umhin kommen, doch wieder das Original zum Vergleich mit hinzuzuziehen; hoffentlich wer- den all diese Flüchtigkeits- oder gar Schludrig- keitsfehler noch bei einer Neuauflage beseitigt. In jenem Original aber ist es ein außerge- wöhnliches Buch, das nicht nur über Jean Coec- teaus eigene tiefgründige Komplexe Wesent- liches aussagt. Alle möglichen Geschehnisse und Gedanken, die man aus anderen Werken des Dichters kennt, tauchen auch hier auf; daß man sie wohl gerade von diesem Buch her am klarsten und besten tiefenpsychologisch aufzu- Schlüsseln vermag, ist auch ein Zeugnis für den Rang des vorliegenden Werkes. Das Zim- mer, in dem hier das Geschwisterpaar Paul und Elisabeth wohnt, hat eine Seele, die iden- tisch ist mit dem Zauberreich ihrer Träume: von ihr gewinnen sie die seltsamen Eingebun- gen ihres Handelns, und als sie am Ende aus der Enge dieses Zimmers zu entrinnen ver- suchen und ein normales Glück anstreben, zer- Stört die magische Macht dieses Zimmers ihr Leben. Das alles spielt in den Grenzbereichen jugendlicher Erotik, zwischen Muttergebunden- heit, Inzest wünschen, Hermaphroditismus und Protest-Boheme, bis die beiden im Tode schließlich„die Hölle der Atriden verlassen“. Leider ist auch die halbversteckte christliche Anspielung am Ende, die an Cocteaus Brief- wechsel mit Maritain anzuknüpfen scheint und dem Roman immerhin einen nicht unwichtigen Sinn gibt, in Friedhelm Kemps Uebersetzung vergessen worden. USE Noel Coward:„Theater, Theater!“(Car! Schünemann Verlag, Bremen). Noel Coward. vielgespielter englischer Bühnenautor der zwanziger Jahre, hat hier drei aus fixer Fe- der geborene Erzählungen aus der schillern- den Welt des Theaters und seiner Geschöpfe zusammengebunden. Schon der windige Titel „Theater, Theater!“ deutet an, daß es hier nicht um tiefere Dinge geht. Als alter Theater- Routinier, der Bescheid weiß, erzählt Coward amüsant von dem, was sich an Nichtigkeiten und Wichtigkeiten, an Krächen und Konflik- ten an Klatsch und Tratsch bei der künstleri- schen Alltagsarbeit hinter den Kulissen, in den Probezimmern und Garderoben oder auch in der nervös gespannten Atmosphäre von Premierenabenden zu begeben pflegt. Da wird der gutherzige Leser mit Beispielen„herzzer- reißenden Größenwahns“ von Starspielern ge- schreckt, da werden die Gespinste kleiner und großer Kulissen-Intriganten, die Eifersüchte- leien von Rollenjägern und andere komödian- tische Launen und Eitelkeiten zugleich belich- tet und belächelt. Vieles in diesen Erzählungen st ein bißchen billig dahingeplaudert, manches mit einer kleinen Prise Frivolität angepfeffert, doch das Ganze in weiser Selbsterkenntnis (denn der Autor ist selber Schauspieler) sanft und sinnig ironisiert. Und das ist der sympa-⸗ thischste Zug des leichtgewichtig-unterhaltsa- men Buches.. Elizabeth Gray Vining:„Japans Kronprinz, mein Schüler“(Verlag Hans E. günther, Stuttgart). Der Einblick in die„göttliche“ japa- nische Kaiserfamilie ist nur wenigen Weißen gestattet. Die Verfasserin, die vier Jahre am Kaiserhof als Erzieherin lebte, durfte ihn tun. Was sie darüber berichtet, ist höchst exotisch und fesselnd. Mrs. Vining ist eine aufgeschlos- sene Beobachteris, die mit ihrem wachen Ver- stand auch sieht, was außerhalb des kaiserli- chen Hofes vorgeht So ist ein Buch entstan- den, das über das Japan der Nachkriegszeit viele wissenswerte Einzelheiten berichtet. fer 2 O. E. MANNHEIM Pilege- und Erholungsstütte für Mutter und Kind Mütter- und Säuglingsheim in der Mittelstraße, begrüßenswerte Einrichtung Dr. Erdmuthe Falkenberg, die Leiterin des Stadtjugendamtes, hatte gestern zur Besich- tigung des am 1. Oktober letzten Jahres er- 8 85 neu eingerichteten Mütter- und 8 Slingsheimes in der Mittelstraße 137 ein- geladen. Zweck dieser Einladung war es, die Bevölkerung noch einmal auf die Möglich- keiten der Unterbringung von Säuglingen und Kleinkindern in diesem Heim hinzu- weisen. Das Haus, das eine bewegte Vergangen- heit hinter sich hat und zuletzt dem Woh- nungsamt vorübergehend als Quartier diente, . N und betreut im Augenblick 32 Kinder. Piepmätze in Not Diepmätze in Not will dieses Foto sagen, wenn es einen gefiederten Freund, der Hunger hat, auf der Stange ornithologischer Hoffnung zeigt. Wir sollten wirklich ein wenig daran denken: Im Sommer, wenn Es wurde mit einem Baukostenaufwand von 135 000 DM für seine derzeitige Zweckbe⸗ stimmung hergerichtet und kann neben 70 Kleinkindern und Säuglingen auch sechs Mütter aufnehmen. Eine Entbindungsstätte ist es nicht. Die Mütter können sich dort lediglich bis zu sechs Wochen nach der Ge- burt ihrer Kinder erholen. Der Pflegesatz be- trägt für das Kind 3,20 und für die Mutter 4,40 DM im Tag, doch greifen in vielen so- zialen Härtefällen die städtischen Wohl- fahrtsstellen helfend unter die Arme. Grundsätzlich aber werden nicht nur „Fürsorgekinder“ aufgenommen. Auch in Fällen, in denen die Mutter ledig ist, plötz- lich krank wird oder berufstätig ist, offeriert das Heim in der Mittelstraße einen in jeder Hinsicht„sauberen“ Ausweg aus einem sonst nur schwer zu überwindenden Dilemma. Eingewiesen werden die Kinder grundsätz- lich über das Stadtjugendamt, an das auch die Pflegegelder zu bezahlen sind. Die Kin- der unterstehen regelmäßiger ärztlicher Für- sorge und Beobachtung durch einen Arzt des Städtischen Krankenhauses. Elf Schwestern mit dem Säuglingsexamen in der Tasche sind um ihr allgemeines Wohlbefinden besorgt. Ein Rundgang überzeugte von der Zweck- mähigkeit, Sauberkeit und stillen Schönheit des Hauses von der sogenannten Aufnahme, in denen die neu aufgenommenen Kinder einige Tage zur Beobachtung auf ihren Ge- sundheitszustand bleiben, über die eigent- lichen blitzblanken Kinderzimmerchen und dem Infektionsraum his auf die Milchküche, das Bad, die Mütter- und Schwesternstation. r uns bei schönen Waldspaziergängen am Gesang der Vogelkehlen freuen, machen wir uns keine Gedanken darüber, von was diese Leute leben“. Aber, wenn der Schnee fällt, müßten wir uns eigentlich für den musikalischen Genuß entschädigen, den uns die flatternden Meisen, Amseln, Stare, Finken und Lerchen in der heißen Jahreszeit kostenlos bereiten. Und deshalb wäre es schön, wenn wir die letzten Christ- stollen-Ueberreste oder Brötchenkrümel das Küchenfenster legen und damit rücke zur Natur bauen würden, auf unsere Nicht-Zugvögel ihren Kohl- lamp stillen könnten(Foto: Steiger) telllichein nach Ladenschluß Eigentlich ist Stelldichein nicht das richtige t für das, was man jeden Abend um halb eben am Seitenausgang unserer Warenhäuser bachten kann. Stelldichein— das klingt Fliederbusch und Mondschein, nach heim- em„Rendezvous mit lum in. Leutnants- orm und Inr im Flügelkleid— nach Groß- mn erromantik. Und so idyllisch ist die Sei- enausgangsszene keineswegs. Noch dazu in Jahreszeit, in der es mit dem Schön- 6 eranfuang schon aufhört, wenn es mit den lechtwetteraufnören angefangen hat. Da stehen jeden Abend trotz Eiszapfen, Nasenlaufen und kalten Füßen Kohorten von glingen mit Motorrad und Warten, bis Sozia letaten Kunden bedient hat. Sie beweisen unter„Hatschis“ und lungenentündungsver- aden igten Hustenunfällen ihre große Liebe leinen Laden madchen, das sick indessen der Puderquuste den letzten Sorgenglunz der Nasenspitze wischt. Punkt kulb sieben dann die Romanze: Sozid alias Strumpf- 8 Rüpft im Preivierteltakt aus dem im ila en bei 8 8 eee chatten der Technik. Wohin gehen wir? reitag, 8. Januar: Nationaltheater 19.30 22.00 Uhr:„Zar und Zimmermann“(für leatergemeinde); Mozartsaal 19.30 bis 22.15 „Undine“, Kurbel:„Sterne über Co- Planken:„Der Vetter aus Dingsda“; ſchaftshochschule 19.00 Uhr: Vortrag mit Jebiet der. Schweiß- rükung“(Deutscher Verband für Schweiß- chnik); Bauernstube des Rosengarten-Restau- n. 00 Uhr: Film„Waidmannsheil oder (Schmalfilm-Studio Sepp Starck); Ge- kschaftshaus 19.30 Uhr: Ueber„Probleme — und Einzelhandels“ spricht Landes- ter Baehrens(Geverkschaft HBV); 1:„Great moments of . F Winterwetter hält an Vorhersage bis Samstag früh: Wechselnd bewölkt mit einzel- en Aufheiterungen und ver- Schneefällen. Höchst- r in der Ebene bei 2 ad. Nachts e . 3 2 55 er- ngen für gan 1 uhr von Kal 150 us when Daß dieses Heim nicht voll belegt ist, geht nach Dr. Falkenberg wohl darauf zurück, dag außer dem ständig überbelegten St.-Anna- Heim in Neckarau von 1943 bis 1953 keine Unterbringungsmöglichkeit in Mannheim be- stand und die Existenz des Mittelstragen- Hauses„sich noch nicht so recht herumge- sprochen hat“. Die Jugendamtsleiterin wies bei der Ge- legenheit darauf hin, daß die städtische Saug- lingstagesstätte in der Weidenstraßge(Möhl- block) nunmehr 40 Säuglinge und Kinder(ins- besondere berufstätiger Mütter) bis zu drei Jahren bei Tag ein Zuhause bieten könne und daß jetzt auch für die Kinder von Bun- kerbewohnern und deren Mütter Wärme- stuben im Gemeindehaus Schönau, im Heim an der Waldpforte und in der Neckarschule eingerichtet worden seien. Auch das Heim in der Mittelstraße stehe den Bunker-Kindern offen. rob Getrdnkologie Ein Wetterwecksel gibt zu denken, Im Winter zeigt sich jedes Mal: Der Drang zu geistigen Getränben Verändert sich da radikal. Wer vorker fröhlich Bier genossen, In milder Lüfte lauer Kraft, Filhlt jetzo sick verfehlt begossen Mit tiefgekühltem Gerstensaft. Die Manner, die auf Weißwein schwuren, In steter Treu und Redlickkeit, Erseh'n bei tiefen Tem'praturen, Daß dafur nicht die rechte Zeit. Allein der Schnaps(in kleinen Mengen) Erfüllt sein Soll im Frost-Ozon, Doch hat er einen in den Fängen, Trägt der nen schweren Kopf davon. So bleibt, als der Getränke Krone Und als des Winters gute Fee Nur eben Glühwein mit Zitrone— Und eventuell ein Beaujolais. Max Nix Mannheim im Spiegel des Tages Neuer Lehrabschnitt im DGB-Berufsbildungswerk Der erste Lehrabschnitt des„Berufsbil- dungswerkes“ des Deutschen Gewerkschafts- bundes in Mannheim läuft vom 11. Januar bis zum 10. April 1954 und umfaßt in sei- nem Unterrichtsplan neben kaufmännischen, technischen und Sprachkursen auch eine „Arbeitsgemeinschaft Chemie“ und einen allgemeinen Lehrgang„Soziale und politi- sche Fragen im Spiegel der Literatur“. Die kaufmämnischen Kurse sehen eine gründliche Ausbildung in Buchführung, Bi- lanz, Stenographie, Maschinenschreiben, Wirtschaftsrechnen, Stilkunde, rechtlichen und betriebs wirtschaftlichen Fragen vor. Die technischen Kurse sollen das Wissen in Algebra, technischem Zeichnen und Fern- sehen vertiefen, und die Sprachkurse bevor- Zugen in. erster Linie Englisch und Franzö- sich, enthalten aber auch Anfangerlehr- gänge in Italienisch und Spanisch. Die chemische Arbeitsgemeinschaft wWIII die theoretischen Voraussetzungen für die Chemiewerkerprüfung, die Laborantenprü- kung und die Zulassung an der chemotech- nischen Abendfachschule in Ludvrigshafen schaffen und eine Ergänzung der prakti- schen Kenntnisse vermitteln. Interessierte Teilnehmer sollen sich am 11. Januar, 18 Uhr, im Gewerkschaftshaus einfinden. Hy Unerlaubtes Fensterln Die„Kundschaft“ wurde eingeschlossen In der Neckarstadt stellte ein 23jähriger sein Zimmer amerikanischen Soldaten mit Anhang zur Unzucht zur Verfügung. Seine „Kundschaft“ holte er sich aus bekannten Lokalen. In zwei Fällen wurden ihm 30 Mark, einmal 15 Mark bezahlt. Nach der Einquartierung wurde das Zimmer von dem „Vermieter“ verschlossen und zur verein- barten Zeit wieder geöffnet. Einmal vergaß er das Oeffnen, so daß sich das eingeschlos- sene Pärchen durch Klopfzeichen bemerkbar machen und mit Hilfe einer Leiter und der Hausbewohner durch das Oberlichtfenster steigen mußte. Die Mädchen sind wilde Dir- nen, die bei der Kriminalpolizei schon mehrfach unliebsam in Erscheinung getre- ten sind. Verhängnisvolle Stürze mit und ohne Schnee In Feudenheim rutschte ein 61 jähriger Rentner an der Kreuzung Weiher-/ Wingert straße auf dem frisch gefallenen Schnee aus, stürzte und erlitt einen Unterschenkel bruch. Mit einer Gehirnerschütterung Wurde eine 21jährige vom Waldhof ins Krankenhaus eingeliefert, die angeblich die Treppe heruntergestürzt war. Ehrlicher Finder gesucht Wer sah Büchse mit Bargeld? Zwischen sechs und sieben Uhr am Mor- gen half in der Oststadt eine 13jährige beim Zeitungsaustragen und verlor eine Blech- büchse mit 21,95 Mark. Dem Finder wird der Weg zum Fundbüro empfohlen. Am falschen Ort geschlafen Betrunkene wurde umquartiert Am Theodor-Kutzer-Ufer wurde eine be- Wußtlose 47jährige gefunden und ins Kran- kenhaus gebracht. Dort stellte sich heraus. daß sie stark betrunken war. Bis zu ihrer Ernüchterung Wurde sie in Polizeihaft ge- notumen. un der Geständige“ überruschle dus Gericht! „Solange ich auf deutschem Boden bin, will ich nicht stehlen“ Iwan, der„Ukrainer aus Galizien“, wie er sich nennt, 28 jähriger Hilfsarbeiter ohne festen Wohnsitz, mehrmals vorbestraft we- gen Diebstahls, Widerstands, Sachbeschädi- gung, Beleidigung und Landstreicherei, stand zum zweitenmal vor seinem Mannheimer Richter. Die erste Verhandlung wegen der Sache mit dem Fahrrad und dem Mantel war vertagt worden, weil Iwan alles abstritt, das Gericht ihm jedoch nicht alles glaubte und die Vernehmung eines Zeugen anordnete. Diese Vernehmung wäre nicht notwendig ge- wesen, wie sich im Gerichtssaal zeigte. Und gengu so unnötig war es auch, daß Iwan erst jetzt Farbe bekannte und sich vor- her freiwillig drei Monate lang in Unter- suchungshaft gesetzt hatte. Sei es, wie es Will, vielleicht hatte Iwan, der 1942 als Fremdarbeiter importiert wurde und später als SS-Mann für„deutsches Vatterland kämpfte“, sich zu sehr an den Aufenthalt in deutschen Gefängnissen gewöhnt, vielleicht hatte er auch einen besonderen Stolz. Je- denfalls schwieg er stille, wollte nichts getan haben, und hätte eher die Bezeichnung„der Verlegene“ denn„der Schreckliche“ verdient. Er blickte desinteressiert hinaus zu den tan- zenden Schneeflocken, stotterte Unzusam- menhängendes und erzählte dann die Odyssee seiner Kriegsgefangenschaft: Tschechei, Oesterreich, Italien, England, Deutschland. Und betrachtete von vornherein den Kampf für„deutsches Vatterland“ als Umstand. Bis ihn der Richter zum drittenmal entscheidende Frage vorlegte:„Haben Sieg 4. Oktober auf dem Meßplatz das Fah gestohlen und haben Sie am folgenden Y mildern dem und dem Lokal den Mantel 1 men?“ Und siehe da, Iwan, der seit sem Verhaftung so gut wie keine Klare Au gemacht hatte, der von Fahrradkauf Mantelfund gemurmelt hatte, sagte plötzlilt mit merklichem Ruck:„Habe Fahrrad g klaut, wollte ein Stick Tahren“ und„Alz Mantel lag auf Fußboden— habe mitgenoꝶ men“. Daß er nie die Absicht gehabt ha die Gegenstände weiterzuverkaufen,„bet er besonders, aber leider schließt 0 Strafbarkeit des Diebstahls nicht aus. — Als Regul. der S nature sender Kamm nunge Von 32 Peinlich war ihm die ganze Gesch Kriege Aber immerhin: Aus Iwan, dem verl Verlogenen, wurde schließlich Iwan, der Geständige, und das war schi Ziffern daran, daß ihm das Gericht mildernde bn stände zubilligte und ihn zu zehn Mont Gefängnis verurteilte. „Solange ich auf deutschem Boden bh will ich nicht mehr stehlen, sondern Arbe suchen“, lautete Iwans letztes Wort. Hoffen lich bleibt er bei diesem sympathischen na nalen Vorsatz— wenn er ihn einhält rech lange auf deutschem Boden. Ziel Nummer eins: Stuulspolitische Erziehung der Fr Aus der Arbeit des Mannheimer Frauenrings Als 1947 der Frauenverein als erste Mannheimer Frauenorganisation nach dem Krieg entstand, stellte er sich die Aufgabe, das Desinteresse und die Unkenntnis der Frau auf allen politischen Gebieten zu bekämpfen. Gerade kurz nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs, zur Zeit der„Ohne-mich“- Philosophie, schien es fast unmöglich, den angeblich so typisch weiblichen Grundsatz „Politik ist für die Männer da“ umzuwerfen. Als sich der Frauenverein vor einiger Zeit dem Deutschen Frauenring, einer überpartei- lichen und über konfessionellen Organisation auf Bundesebene, anschloß, konnte er sich schmeicheln, diesem Ziel mit Riesenschritten näher gekommen zu sein. Wenn man von einer Frauengruppe hört, die sich bei regelmäßigen Zusammenkünften über Dinge wie Fami- lienrechtsreform, Gesetzesänderungen und ähnlichem unterhält, hat man leicht das Wort von den blaubestrumpften Suffragetten auf der Zunge. Aber alb diese Dinge, die auf den ersten Blick tierisch-ernst,„unweiblich“ und von dem grauen Staub der Theorie bedeckt scheinen, sind für das Alltagsleben einer Be- rufstätigen oder einer Hausfrau bedeutungs- voll. Allerdings nur dann, wenn man ihren Sinn erkennt, ihn erarbeitet und sich nicht nur auf die 5 der Eeperten be- Kleine chronik der großen Studt Lernschwestern für Krankenpflegeschule. Die bei den Städtsichen Krankenanstalten Mannheim zur Ausbildung des Schwestern- nachwuchses bestehende Pflegeschulen begin- nen am 1. April jeweils mit einem neuen zwei- jährigen Lehrgang und abschließendem Staats- examen. Die Ausbildung erfolgt kostenlos. An- meldungen und Anfragen sind an die Verwal- tung der Städtischen Krankenanstalten Mann- heim zu richten. „Die Naturfreunde“. Heute Lichtbildabend im Gewerkschaftshaus„Rückblick auf das Wander- jahr 1953 und Vorschau auf 1954“. Beginn 19.30 Uhr. 10. Januar: Oden wald wanderung, Weinheim— Geiersberg, Oberflockenbach Eichelberg. Naturfreundehaus Kohlhof— Altenbach. Abfahrt 7.45 OEG-Neckarstadt. Verein für deutsche Schäferhunde(Orts- gruppe Mannheim- Rheinau). Generalversamm- lung am 9. Januar, 20.30 Uhr, im Lokal Jen- ner, Karlsruher Straße 3. Kraftfahrer- Verein. Am 9. Januar, 20.00 Uhr, Generalversammlung im Lokal schenakt“, B 2, 12. Spar- und Unterhaltungsverein„Einigkeit“. Am 9. Januar, 20 Uhr, im Lokal„Zum Engel“, Neckarau, Generalversammlung. Sudetendeutsche Landsmannschaft. Am 9. Januar, 19.45 Uhr, Jahreshauptversammlung des Ortsverbandes Neckarau im„Goldenen Engel“, Mannheimer Schitterverein. Am 9. Januar, 20 Uhr,„Schifferball 1954“ im Großen Saal des „Pfalzbaus“, Ludwigshafen. 5 aul Jugd nuch„Beule“ Einheiten der US-Armee helfen mit, Fundmunition zu entschärfen Immer noch- neun Jahre nach dem Krieg lauert der Tod tückisch und unerwartet auf den ehemaligen Schlachtfeldern, in Städten und Dörfern: Ueberall liegen Reste alter Munition verstreut, vergraben, versenkt in Gewässern und gefährden Mensch, Tier und Material. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo in der Bundesrepublik Kisten, gefüllt mit hochexplosiven Panzerfäusten, Flakgranaten, Bomben oder sonstiger Muni- tion entdeckt werden. Kaum sind solche Funde bekannt, dann gibt es nicht nur für deutsche, sondern auch für amerikanische Räumkommandos der amerikanischen Armee Arbeit. Die US-Mu- nitionsentschärfungstrupps treten in Aktion, rauhe Burschen, von denen jeder den Teufel aus der Hölle holen würde. „Wir sind so eine Art Feuerwehr“, sagte neulich Captain Jeremiah H. Dwyer, der Chef einer solchen Einsatzgruppe,„entweder sind Wir gerade dabei, unseren Hals zu riskieren, oder wir bereiten uns darauf vor oder wir antworten auf einen blinden Alarm.“ Sechs solcher amerikanischen Entschär- kungstrupps sind in Europa stationiert; fünf in Deutschland und einer in Oesterreich. Zwei Trupps, die im Bereich des amerikan t schen Hauptquartiers Heidelberg„wirken! b hrend eines Jahres mehr als 13 Ton- nen Rochexplosiwer Munition ntschärft, 1600 Einzelstücke 1053 haben die Möglichkeit, direkt und persönlich ihr Teil zur deutsch- amerikanischen Verständi- gung beizutragen. So kürzlich, als zwei Trupps in ein Dorf, Wehrhausen bei Gießen, gerufen wurden, wo sie einen ehemaligen Löschwasserteich ausräumten. Auf dem Rückzug 1945 hatten Soldaten der deutschen Wehrmacht ganze Wagenladungen von Mu- nition in den Teich versenkt, und jeden Win- ter schwebte das ganze Dorf in Angst und Bangen, wenn durch den Eisdruck ausgelöst Pakgranaten mit Donnergetöse hochgingen. Der Bürgermeister rief endlich die Ame- rikaner zu Hilfe, und in zweitägiger Arbeit wurden mehrere Hundert Gewehrpatronen, Viele Tausend Schuß Maschinengewehrmuni- tion, Pakgranaten und mehrere Panzer- sprenggranaten gehoben.„Bei unseren deut- schen Kollegen wie auch unter der Bevölke- rung genießen wir hohen Respekt und sind allgemein als Himmelfahrtskommando be- kannt“, erzählte Captain Dwyer. Deutsche Munitionsentschärfungsspezia- listen, oft Zivilisten, die mit der Polizei as- soziiert sind, arbeiten gewöhnlich auch eng mit den amerikanischen Trupps zusammen. Vor allem werden regelmäßig Ertehrungen und Informationen ausgetauscht. Der schwierigste Einsatz der Us-Peuer- erker war die Entschärfung von V-I- und V-2-Raketen kurz nach dem Krieg in Europa. Kein eee Wußte 3 Bescheid über „Zum Zwi- schweißern. Fotografische Gesellschaft. Am 9. Januar, 20 Uhr, im Hotel„Rheinhof“ Gruppenabend. Es spricht Carl Seitz über„Fotorecht“. Reichsbund Ortsgruppe Lindenhof. 9. Januar keine Generalversammlung. Termin wird noch bekanntgegeben. Gesangverein„Frohsinn“, Feudenheim. Am 9. Januar, 20 Uhr, im Lokal„Badischer Hof“, Feudenheim, Jahreshauptversammlung. Kleintierzuchtverein Gartenstadt- Neueich- wald. Am 9. Januar, 20 Uhr, Generalver- sammlung in der„Waldschenke“, Gartenstadt. Sprechstunden des Bundestagsabgeordneten Maier. Am Samstag in der Zeit von 16.00 bis 18.00 Uhr im Parteisekretariat der CDU in N 5, 2. Zur gleichen Zeit steht auch Stadtrat Kaiser zur Verfügung. Pfälzerwald Verein. derung Heidelberg Moltkehütte—„Köpfle“ Schlierbach— Wolfsbrunnenweg Am Neuer Am 10. Januar Wan- Hölderlin- Anlage — Ziegelhausen— Heidel- berger Schloß— Heidelberg. Am 10. Januar Wanderung Odenwaldklub. Weinheim— Niederliebersbach— Weinheim. Abfahrt 8.45 Uhr OEG- Bahnhof Neckarstadt. Wanderfreunde Mannheim. Am 10. Januar Wanderung Weinheim— Nächstenbach— Wald- nerturm— Juhöhe— Kreuzberg— Lauden- bach. Abfahrt 8.15 Uhr OEG-Bahnhof Neckar- stadt. Kleintierzüchterverein„Vorwärts“. Januar, 10 Uhr, Mitgliederversammlung Vereinsheim, Herzogenriedstrage 41. Kleinfierzuchtverein Mannheim Wallstadt. Am 10. Januar ab 8 bis 18 Uhr große Geflügel- ausstellung im Gasthaus„Prinz Max“. Alpenverein. Am 10. Januar Skiwanderung Kreidach— Tromm— Fürth. Abfahrt: Wein- heimer OEG-Bahnhof 7.11 Uhr. VdK Ortsgruppe Neckarau. Am 11. Januar, 20 Uhr, Monatsversammlung im Gasthaus „Stadt Mannheim“. 5 Junggärtner versammlung. 20 Uhr, im„Feldschlöß!“. Schweißtechnische Lehrgänge. Am 11. Januar beginnen in der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Mannheim Tageslehrgänge für die Ausbildung von Autogen- und Elektro- Anmeldungen und Rückfragen sind an die Schweißtechnische Lehr- und Ver- suchsanstalt Mannheim, C 6, zu richten. Amateurfilmelub Kurpfalz BDFA. Preis- gekrönte Amateurfilme 1953 werden am 12. Ja- nuar, 20 Uhr, im Vorführraum der Firma Foto- Kino-Phora vorgeführt. Jugendheim Erlenhof. Erster Tanzabend 1954 am 16. Januar, 19 Uhr. Karten beim Heimleiter oder der Geschäftsstelle in D 5, 4, Telefon 3 22 60, Klinke 339. Wir gratulieren! Babette Herwerth, Mann- heim- Käfertal, Wasserwerkstraße 20, Susanna Dolch, Mannheim, UU 5, 21, Christian Hofmann, Mannheim- Rheinau, Neuhofer Straße 18, wer- den je 75 Jahre alt. Barbara Schlachter, Mann- heim-Neckarau, Rathausstraße 7, vollendet das 82. Lebensjahr. Am 10. im Am 11. Januar, Bettenbrand durch Kurzschluß. In Sand- Hofen sollte mit einem elektrischen Apparat ein Bett aufgewärmt werden. Durch einen Kurzschluß fing das Bett Feuer. Der Brand konnte von dem Wohnungsinhaber gelöscht werden, der Saschseks den wird mit 500 Mark angegeben Couch verbrannt. Als 1 Käfertal eine Frau eine Kerze den Wollte, brach das 1 fel unter die 5 Spießhofer& schränkt. Hier setzt die produktivste Arbe des Frauenrings ein: Kleine Arbeitsgemel schaften beschäftigen sich mit allgemein teressanten Themen, tauschen ihre Erfahrm gen aus und erreichen so eine lebendige. sensvermittlung. Einige Beispiele aus dem bisher Getan sind dazu die beste Illustration; Vor d Bundestagswahlen lud der Frauenring d Kandidatinnen der Spitzenparteien zu eine Frage- und Antwortspiel ein, um den per sönlichen Kontakt zwischen Politikern Oeffentlichkeit zu Unterstützen. Parteipol, KARTOfTEHKNöbEI KaRTOfFEIpffen Erfahrungen und e menschli Begegnungen brachte, Der 1 1 anderen Ländern wird auch für e Plant. 3 Obwohl der Frauenring bewußt 88 802 len Anstrich vermeidet, hat er die Betre Ein karitatives 0 das dennoch elt staatsbürgerliches Anliegen hat: Gerade d“ Menschen, die jenseits des eisernen Vorhan Deutschland die Treue halten, sollen unte stützt werden. Mit Tabletten und Rasierklingen WOIIte sie sich um br ne jährige, sich mit Tabletten: 2u vergiften. 2 schritt. Grenze gange Tonne vierun Luc teilt 21 empfa. Lué 1953 einge auf 11. schließend verletzte sie sich mit einer Ba, nente sierklinge. Die Frau wurde bewußtlos aut nform gefunden und ins Krankenhaus gebradt Bundes Ob Lebensgefahr besteht, ist noch nücht he., Kannt. Der tägliche Unfall. Weil das Vorfahrt recht nicht beachtet wurde, stießen an Kreuzung Augusta- Anlage/ Karl- Lud Straße ein amerikanisches Fahrzeug und Lastzug zusammen. Beide Wagen mul abgeschleppt werden, der Sachschaden trägt etwa 4000 Mark.— Beim Einb von der Hochuferstraße in einen Seitens kollidierte ein Lastwagen mit einem u holenden PkRwW. Beide Fahrzeuge wu erheblich beschädigt. V-Form und Lilipul-Smoking Einen aktuellen Modespiegel mit sp lichen, festlichen und närrischen Brennpunk ten hielt das Kaufhaus Braun am Donneis tagnachmittag seinen Kunden vor. Conferen, eier Werner Lohse lenkte, von dem einfall reichen und stets den richtigen Ton treffen den Kurpfalz-Trio unterstützt, die Blicke de Publikums auf die Schlaglichter aller Alter und Gewichtsklassen, die unter dem karne, valistischen Laufsteghimmel blinkten. In det sportlichen Abteilung waren Keilhosen, lo, fallende Anoraks, Dufflecoats und sportlich Kombinationen, die nach dem Sonnenschel von Sankt Moritz verlangten, die schnee bedingten Höhepunkte. Für den Abend do minierten Anzüge in V-Form mit der neue Farbe„mitternachtsblau“, Cocktailkleide mit vorwiegend engen Röcken und auffe lenden Rückendekolletés, Träume aus T. Taft und Seide für den ersten Ball un Spitzenkleidchen und Liliputsmoking für den Kindergeburtstag. Nach diesen seriösen, charmanten und er staunlich preiswerten Musterbeispielen au dem Braunschen Kleiderschrank schlug Fra Mode Kapriolen: Sie setzte sich eine schwar Larve auf die Nase, ließ die Menge sch keln und stürzte sich mit„Ahoi“ in die nä rische Saison. Neben den altgewohnten 8p. niern, Zigeunerinnen und Hollandmädel gab es eine Menge Bajuwarisches, einige 8 dige Kinderkostüme(warum ziehen sie ih Sprößling nicht mal als„Toto“ an?) und y kührerische Phantasiekostüme,. Das Hei hüpfte einem dabei im Schunkelwalzertakt und die letzten Groschen sammelten sich zun Parademarsch für karnevallstische„Garde. robegebühren“. 5 Der gesamten Aula unserer. Ausgabe liegt ein Werbeblatt & Braun N Heuba 554/ M. — ht 1 uldernd e nmal en Sie q 8 Fahrt len Tag nitgenqn eit seit- 2 Ausszg kauf u d Pplötzit rad 85 ad„Ale utgenop Abt haßt , beton das d 18 eschicht verlegz och nod ar Schl nde U Monate den h en Arbe Hoffen. en mati t— rech I. 1 te Arbe Sgemeln mein ih fahr lige Mi. Getane Vor dz nring di 2u einen den pel ern unt arteipol. in Raul 1 organ. ch-dänl. vertvolh aschlich Asch Folge ge. en Sozla. treuung Ts über 18mittel. Ostzone noch ell rade di orhang n unter- 0 igen gen ine J. ten, Au. ner Ha: los aul ebradi licht be⸗ rahrtz⸗ an def Ludwig undd el mußten den be: nbiegen tene sport- mpunk⸗ onners: nferen- einfalls- treffen icke de Alters. karne: In del en, 1054 ortliche schein schnee: end do- neuen IKleidel auffal⸗ 18 Tull Al und für den und el len ald 1g Frau ware schun- lie nal en Spa- mädel ige gol. e ihrel nd vel Heri zertakt ch zul Garde- i — eutigel Firm bei. Nr. 6/ Freitag, 8. Januar 1954 MORGEN Zwei-Buhnen-Verkehr uuf dem Neckur Schiffsverkehr gewaltig gestiegen Zweite Schleusenkammer entstanden sind, von denen man nicht heißt das: Ausbau der Schleusen, auf die Einführung des Zwei-Bahnen-Verk Heide! be rg. Das Wasserstraßenbauamt Heidelberg hat mit einigen inter- essanten Neuigkeiten aufzuwarten. Sie erlauben den Eindruck, daß an so man- chem Kartentisch in den letzten Jahren und Monaten in aller Ruhe Planungen sind. Es geht um die„zweite Kanalisation“ des Neckars. Und streng genommen viel ahnt. Planungen, die beachtenswert der gesamten schiffbaren Neckurstrecke ehrs. Als vor nunmehr 20 bis 25 Jahren nach der Regulierung und Kanalisation das System der Staustufen realisiert wurde, genügte naturgemäß für den erst langsam anwach- senden Schiffsverkehr die sogenannte„Ein- Kammer- Schleuse“. Es war bei den Berech- nungen damals eine Maximum- Kapazität von jährlich drei Millionen Tonnen Güter- umlauf vorausgesetzt. Tatsächlich erreichte aber der Schiffsverkehr bereits vor dem Kriege eine Spitzenleistung von 2,9 Millio- nen Tonnen. Nach Ueberwindung der erheb- lichen Nachkriegsschwierigkeiten stiegen die Ziffern seit 1948/49 rapide an. Sie über- schritten schon 1952 die Drei-Millionen- Grenze und kletterten im Laufe des ver- gangenen Jahres auf über vier Millionen Tonnen. Die Tendenz zur weiteren Intensi- vierung des Güterverkehrs auf den Wasser- straßen ist dabei nach wie vor stark steigend. So sahen sich die Wasserstragenverwal- tung, ihre Bauämter und die Neckar-AG, Stuttgart, vor die Notwendigkeit gestellt, entscheidende Erweiterungsbauten in Pla- nung zu geben. Diese konnten nur im Aus- bau von zweiten Schleusenkammern be- stehen, die ein Anstauen der Schiffe, das damit verbundene ungewöhnlich lange und ungewöhnlich kostspielige Warten der Schiffe, vermeiden. Die Projekte sind in Grundzügen abgeschlossen, ihre Verwirk- lichung hat bereits Mitte letzten Jahres mit dem Baubeginn bei der Schwabenheimer Schleuse eingesetzt. Aus Rheinland.. pfacz Ludwigshafen. Das Wohlfahrtsamt ver- teilt zur Zeit an mehr als 6000 Wohlfahrts- empfänger und andere bedürftige Personen Lebensmittel aus einer amerikanischen Weihnachtsspende, die erst nach den Feier- tagen eintraf. Ludwigshafen, Die Stadt hat die im Jahre 1953 vom Landesdurchgangslager Osthofen eingewiesenen mehr als 700 Flüchtlinge bis auf 113 mit Wohnraum versorgt. Die Zuwei- sung von Wohnungen an die Sowjetzonen- flüchtlinge bereitet deshalb große Schwie- rigkeiten, weil die Mehrzahl nicht oder noch nicht als Flüchtlinge anerkannt ist. Ludwigshafen. Mit 4137 780 Tonnen er- reichte der Hafenumschlag im Jahre 1953 einen Nachkriegsrekord. Gegenüber 1952 be- deutet dies eine Steigerung von einer halben Million Tonnen. Kaiserslautern. Von Oktober bis Ende Dezember wurden in der Pfalz etwa 41 000 amerikanische Zigaretten, 150 Dosen Kaffee, 27 Radios, 26 000 Deutsche Mark und 11 500 Rohdiamanten mit zusammen 436 Karat sichergestellt. In gerichtlichen Verfahren wurden im gleichen Zeitraum weitere 228 000 amerikanische Zigaretten, 102 000 Buch fran- zö6sisches Zigarettenpapier, 6500 Flaschen amerikanischen Pepsi-Colas, 900 Liter ame- rikanischen Benzins und 500 Dosen Kaffee nachgewiesen. Die nachgewiesenen und be- schlagnahmten Waren hatten zusammen einen Wert von rund 190 000 Mark. Mainz. Innen- und Sozialminister Dr. Alois Zimmer gab im Mainzer Landtagsge- bäude einen kleinen Empfang für promi- nente Amerikaner, die sich zur Zeit auf einer Informationsreise durch die Länder der Bundesrepublik befinden. Hier sind inzwischen die Senkkästen fer- tiggestellt worden, die im Laufe der näch- sten Wochen— ein recht komplizierter Vor- gang verankert werden.„Dienstbereit“ wird diese zweite Kammer allerdings erst Anfang 1955 sein in Schwabenheim und später auch Schlierbach Ausgebaut werden natürlich auch die anderen Schleusen, als nächste die„orthopa- dische“ in Schlierbach. Wann— ist eine andere Frage, deren Beantwortung an den grünen Tischen des Bundesfinanzministe- riums erfolgen wird. Denn der Neckar steht unter Bundesverwaltung, und nur Bundes- gelder können hier fließen. Die Kosten sind verständlicherweise auch nicht die gering- sten, und wenn man sich vorstellt, daß ein solcher Ausbau pro Kammer nahezu das Sechsfache unserer Uferstraße kostet nämlich über sechs Millionen Mark— dann ist man glücklich, daß der Neckar nicht städtisches Eigentum ist. Wi Rheingold-Expreß soll nicht mehr in Baden-Buden halten Oberbürgermeister Dr. Schlapper wehrt sich Baden-Baden. Die für die Kurstadt Ba- den-Baden bedeutsame und mühsam er- reichte Station des Rheingold-Expreß' in Baden-Oos soll aufgehoben werden. Wie der Generaldirektor der Bundesbahn Professor Dr. Frohne, Oberbürgermeister Dr. Ernst Schlapper mitteilte, ist es wegen der Fahr- zeit nicht möglich, den Halt beizubehalten. Die gute Besetzung des Zuges zwinge im kommenden Sommer zu einem erhöhten Platzangebot urd führe zu einem erhöhten Fahrzeitbedarf. Um der Bedeutung der Kur- stadt gerecht zu werden, solle das neue Zug- paar FT 49/50 für den großen Durchgangs- verkehr Schweiz— nordische Länder in Baden- Oos halten. In seiner Erwiderung erklärte Baden- Badens Oberbürgermeister Ernst Schlapper, die Kurstadt könne unmöglich auf den Fheingold-Expreg, der von Kurgästen be- vorzugt werde, verzichten. Daneben vertrete auch der Bundeskanzler die Ansicht, daß Baden-Baden in den kommenden Jahren wichtige außenpolitische Aufgaben zu erfül- len haben werde und der verkehrsmäßigen Erschliegung der Stadt größte Beachtung geschenkt werden müsse. Die Bundes- und die Landesregierung würden für die beab- sichtigte Maßnahme ebenfalls kein Ver- ständnis haben. Oberbürgermeister Schlap- per hat sich ferner an den Bundesverkehrs- minister gewandt und ihn gebeten, ihn zu unterstützen. Muggensturm will sich von Heddesheim trennen Heddesheim. Die kleine nordbadische Ge- meimde Muggensturm, die vor mehreren Jah- ren in die Gemeinde Heddesheim eingemein- det wurde, will den Eingemeindungsvertrag kündigen, weil Heddesheim die Interessen dieser Filialgemeinde angeblich nicht genü- gend berücksichtigt. Muggensturm klagt be- sonders über die mangelhafte Instandhaltung von Straßen und Wegen. Frau will Bürgermeister werden Schönau. In der Gemeinde Schönau im Landkreis Heidelberg bewerben sich um den Posten des Bürgermeisters, der Mitte Januar gewählt werden soll, drei Kandidaten. Unter ihnen befindet sich die 56jährige Versiche- rungsagentin Maria Hirkes, die im Rhein- land beheimatet ist. Es ist dies der einzige Fall, in dem eine Frau bei den bevorstehen- den Bürgermeister wahlen in Nordbaden Bür- germeister werden will. URW im Dienst der Sirußenpflege — Die Straßenmeisterei in Kirchheim Teck, der die Ueberwachung und Instandhal- bung der Autobaknstrecke zwischen Stuttgart und dem Drackensteiner Hang unterstent, Rat als erste in Baden- Württemberg ihre Fahrzeuge mit UK W-Funksprech- und Empfangs- anlagen versehen. Dadurch ist der Straßenmeister in der Lage, von seinem Standquartier oder seinem Wagen aus, Schneeräum- und Streufahrzeuge der Straßenmeisterei durch Sprechfunk direkt an solche Stellen zu beordern, wo sie dringend benötigt werden. dpa-Bild Die Bundesbahn um 170 000 Mark geschädigt? Zwei Verhaftungen/ Ermittlungen noch nicht abgeschlossen Rastatt. Ein 35jähriger Gerichtsvollzie- her aus Rastatt und seine um fünf Jahre altere Frau sind von der Kriminalpolizei der Bundesbahndirektion Karlsruhe festge- nommen und in das Offenburger Gefängnis eingeliefert worden. Die beiden stehen unter dem Verdacht, durch Fälschung von Begleit- papieren und fingierten Ladungen die Bun- desbahn um, wie bisher festgestellt wurde, rund 170 000 Mark geschädigt zu haben. Der „Wer Stuttgart liebt, wählt Klett“ Müder Wahlkampf um Stuttgarter Oberbürgermeisterposten/ Nur die Kommunisten präsentieren Gegenkandidaten Stuttgart. Die Landeshauptstadt von Ba- den- Württemberg erlebt in diesen Tagen ihren müdesten Wahlkampf, seitdem es überhaupt wieder freie demokratische Wah- len gibt. Am kommenden Sonntag sollen die Stuttgarter entscheiden, wer für die näch- sten Jahre als Oberbürgermeister die Ge- schicke der Großstadt zwischen Wald und Reben leiten und bestimmen wird. Da dem gegenwärtigen Oberbürgermeister Dr. Ar- nulf Klett, der seit dem Einmarsch der Franzosen im April 1945 mit anerkanntem Erfolg den Wiederaufbau der schwer zu- sammengeschlagenen Stadt in die Hand nahm, nur ein einziger Kandidat in dem früheren kommunistischen Landesarbeits- minister Rudolf Kohl gegnübersteht, gibt es kaum einen Zweifel darüber, wie die Wahl ausgehen wird. Auseinander gehen ledig- lich die Prognosen über die Wahlbeteili- gung, jedoch gibt man sich hier keinen Illu- sionen hin. Die Häufung der Wahlen in den letzten Monaten lassen selbst die zahlreichen Freunde Dr. Kletts eine eventuell katastro- phal geringe Wahlbeteiligung befürchten. Andere Kandidaten haben sich, wie ge- sagt, nicht beworben. Der frühere Stutt- garter Oberbürgermeister Dr. Strölin, der 1933 bis 1945 die Geschicke der Stadt leitete und kurz vor dem Feindeinmarsch verhin- dern konnte, dag Unbelehrbare neben den Neckarbrücken auch noch die Energie- betriebe in die Luft jagten, verzichtete auf eine Kandidatur. Strölin wäre der einzige gewesen, der neben Dr. Klett eine wesent- liche Zahl von Stimmen hätte auf sich ver- einigen können. Ob Rudolf Kohl, der vor seiner Amtszeit als Arbeitsminister kaum Beziehungen zu Stuttgart hatte, erheblich mehr Stimmen erhalten wird, als die Kom- munisten bei den letzten Bundestagswahlen 7 Prozent) bekamen, ist fraglich. Der Appell der Kommunisten, am 10. Januar den„Kan- didaten der Werktätigen“ zu wählen, dürfte wenig Widerhall finden, denn auch die SpD hat sich, wie die übrigen Parteien, für Dr. Klett ausgesprochen. Auch andere große Organisationen, Sportverbände, Heimatver- bände usw., riefen ihre Mitglieder auf, wie- der für das bisherige Stadtoberhaupt zu stimmen. Selbst der ADñAC überraschte seine Stuttgarter Mitglieder mit einem gum- mierten Wahlplakat für die Windschutz- scheibe:„Wir wählen Klett!“ Wären nicht die in den Stadtfarben schwarz-gelb gehaltenen Wahlplakate des Wahlkommitees Dr. Klett—„Wer Stuttgart liebt, wählt Klett“ heißt es da lapidar- So würde der Durchschnittsstuttgarter so gut wie nichts von einem Wahlkampf merken. Die Hauptkundgebung Dr. Kletts im Staats- theater war zwar gut besucht, aber die zahllosen kleineren Versammlungen in den Stadtteilen finden nicht mehr Interesse; als die üblichen Bürgerversammlungen, in de- nen man sich über allgemeine Probleme ausspricht. Nachdem die Gerichte die Beschlagnahme der norddeutschen„Illustrierten Post“ bil- ligten, die mit einer gehässigen Fortset- zungsserie unter der hintergründigen Ueberschrift„Die seltsame Karriere des Dr. Klett“ in den Wahlkampf einzugreifen ver- suchte, dürften die Tage bis zur Wahl ohne Störungen verlaufen. Die Tatsache, daß einer der aktivsten Hintermänner dieser Anti-Klett-Kampagne der ehemalige Vor- sitzende des Stuttgarter NS-Sondergerichts, Cuhorst, ist, sagt genug über deren Hinter- gründe. Als sicher kann angenommen werden, daß Dr. Klett nach seiner Wiederwahl sei- nen langjährigen ersten Bürgermeister Josef Hirn dem Gemeinderat zur Wieder- wahl präsentieren wird. Dem Parteilosen Dr. Klett und dem SPD- Stadtkämmerer Hirn und der unbürokratischen Initiative ihres Stadtrats verdankt die Stuttgarter Bürgerschaft den verblüffenden Aufbau ihrer Stadt. 7225 Festgenommene soll mit seiner Frau einer größeren Bande angehört haben, die von der Güterspedition des Offenburger Bahnhofs aus arbeitete. Da die Ermittlungen der Bahn- Kriminalpolizei noch nicht abgeschlossen sind, waren weitere Einzelheiten nicht zu erfahren. Am Tage nach dem Raubüberfall festgenommen Stuttgart. Ein 38 jähriger Stuttgarter An- gestellter ließ am Mittwoch einen 20jährigen jungen Mann auf der Straße von der Poli- zei festnehmen, da er in ihm einen der bei- den Männer erkannte, von denen er in der Nacht zum Mittwoch in Bad Cannstatt nie- dergeschlagen worden war. Vorher hatte der Angestellte mit den beiden Männern in einer Gastwirtschaft zusammengesessen. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen Burschen, der der Polizei bereits bekannt ist und keinen festen Wohnsitz hat. Nach dem Komplicen des Verhafteten wird noch gefahndet. Von einem scheuenden Pferd getötet Schwenningen. Auf einem Gehweg in Schwenningen wurde am Wochenende eine 76 Jahre alte Frau von einem Pferd, das plötzlich scheute und mit seinem Fuhrwerk durchging, zu Boden geworfen. Die Frau erlitt dabei schwere Verletzungen, denen sie Kurze Zeit nach ihrer Einlieferung in das Krankenhaus erlag. Das Fuhrwerk beschä- digte bei der rasenden Fahrt mehrere Haus- wände. Weiterhin gute Schneeverhältnisse „im Schwarzwald Freiburg. Nachdem in der vergangenen Nacht wiederum einige Zentimeter Neu- schnee gefallen sind, werden jetzt im ge- samten Schwarzwald auf fester Unterlage Sute bis sehr gute Sportmöglichkeiten ange- troffen. Die Schneehöhen steigen von 20 bis 40 Zentimetern in den mittleren Lagen auf 50 bis 60 Zentimetern in den Gipfellagen an. SchREIBER feier. er Housfrau Son Untere Uualitäten und Preise · Ihr Vorteil! 0 Heute bieten wir an: Ipeibebaenonen nußzartiger, nicht bitterer Geschmack, spelzenfrei 25 500 E DUN Es handelt sich um Kleinblatt- flocken, die wegen ihrer Mehlig- keit und geringerer Kochdauer von der Hausfrau bevorzugt Werden. felge Talcid 5 vorzüglich zum Kochen, Backen Mayonnaisen, praktisch f 1.14. nd außerdem noch Husta- Glycin in 4 Tegen frei von Husten, Verschleimung. Seht gut und de schnell geholfen. Das Beste, wos ich gefunden. So ſouten die Urteile. Nehmen auch Sie bei Husten, Asthma, Verschleimung Bonbons Bel. 75 Pf. 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He.-Eish.-Schlittsch., 42, neuw., Z. vk. Pfister, Feu., Wingertsbuckel 81 Einige in Zahlung genom. Kohlen- u. Gasherde preisgünst. abzugeben. Rbthermel, Schwettinger Platz 1. DR EV E R Marktplatz, R 1, 7, neben MM . 1 Wer sich köt Skikleidung und Geräte interessiert, fordert kostenlos den bunten Wintersport. katalog 1953/54 an Am Sonntag, 10. Januar 1954 Mintersport- Fahrten ins Skigebiet. Muir dem Bahnbus zum RUHESTEIN Abfahrt 5.“ Uhr vor dem Engelhorn. Haus 05. 1-6, Fahrpreis für die Hin- und Rücæfahrt DM 7. 50. Röck. . kehr 21 Uhr Korten an unseren Kassen. Ein N N 0 5 n OSV-Skilehrer steht kostenlos zur Verfügung. r J I 8 Sonderzug„Schneebummler“ nach OBERRUHLERTAI Abfahrt Mannheim Hbf. 5.89, Ankunft 8.7 Uhr. Nöckfahrt ab Oberbühlertal 18. Uhr. Ab Ober- böhlertol mit Bussen zum Sand, Hundseck und Untersmatt. Im Zug. Musiköbertrogung. Karten zum Preise von OM 6.60 on unseren Kassen. Mit dem Ski-Express zum feldberg Fahrpreis för Hin- und Röckfahrt am. gleichen Tag OM 13.30, för l. bzw. 2.wöch. Abfentholt am Zielort OM 16.30. Korten an unseren K dssen. Abfohrt Mannheim Hbf. 5.88, Ankunft Feldberg- Börentof 10.08. Röckfohrt ab Börental 17.40 Uhr. Veranstalter: Die Deutsche Bundesbahn MoRGEN 0 Montag und Mittwoch: Zwei Eissport Veranstaltungen 5 Die nächsten Eissport- Veranstaltungen im Mannheimer Eisstadion werden nach einer Kleinen Pause in der kommenden Woche statt- kinden. Das Programm verzeichnet für Mon- tagabend, 20 Uhr, ein Großereignis mit den Krefelder Preußen, die in stärkster Aufstel- lung gegen den MERC Mannheim antreten. Im Eiskunstlauf wird sich nach dem Erfolg der Weihnachtstage noch einmal das deutsche Ju- gendmeister-Paar KiliusNingel aus Frankfurt stellen. Am Mittwochabend, 20 Uhr, wird dann das Eishockey-Rückspiel gegen die englische Uni- versitäts-Mannschaft von Oxford ausgetragen, die sich auf der Heimreise von Italien befin- det. Auch an diesem Abend wird ein Eiskunst- uf- Programm die Pausen füllen. Das Spiel Ibst ist der letzte Probe-Galopp für die Mannheimer, die als Badischer Meister eine Woche später an den Kämpfen um den Auf- stieg in die deutsche Eishockey- Oberliga teil- ahnden: Vorclische Elite geschlagen Sepp Bradl siegte Der letzte Spezialsprunglauf der deutsch- . Springertournee endete am Mittwoch auf der Schanze in Bischofshofen mit einem Sieg des Oesterreichers Sepp Bradl. Mit weiten von 86 und 91 m sowie der Note 240 verwies er den Olympiasieger Arnfinn Bergamnn klar auf den zweiten Platz. Der Norweger Olaf Björnstad, der aus den rei vorausgegangenen Wettbewerben in Oberstdorf, Garmisch- Partenkirchen und Inns- bruck sowie beim inoffiziellen Springen in Oberammergau als Sieger hervorgegangen War, teilte sich mit dem Finnen Matti Pieti- Kkainen den dritten Platz. Bester deutscher Springer war Franz Eder mit dem fünften Platz. 8 8 5 Die Ergebnisse: 1. Sepp Bradl(Oesterreich) 86 und 91 m, 222,5 Punkte; 2. Arnfin Bergmann(Norwegen) 81 und 83,5 m, 218,4 P. 3. Matti Pietikainen land) 82 und 84,5 m, 215,6 P. 4. Olaf örnstad Norwegen) 81 und 85,5 m, 215,6 P. Franz Eder Deutschland) 85,5 und 84,5 m, aF 8. 3 Aulis(Finnland) 77,5 ad 81,5 m, 210,1 P. Sepp Kleißl Deutsch- land). und 80,5 m, 45 Punkte. Erfolg der TSV-Hockeyer beim Dortmunder ien Der TSV 46 weilte zum Jahresbeginn mit seimer aktiven Mannschaft und seinen Senioren beim dreitägigen Hallenhockeyturnier in Dort- mund und erzielte sehr schöne Erfolge gegen die westdeutschen Spitzen mannschaften. Die Aktiven schlugen dabei die Mannschaft des Veranstalters, Eintracht Dortmund, mit 4:1, erzielten gegen den spielstarken FHC Mün- ter ein 11-Remis und unterlagen schließlich einem mit größtem Ehrgeiz bestrittenen el gegen RW Köln erst in der Verlänge- ig mit 3:4. Gerade dieses Spiel wurde von westdeutschen Presse als das schönste und spannendste des gesamten Turniers be- zeichnet. m Seniorenturnier hatte es der TSV 46 RTHC Leverkusen, Gold- Weiß Wup- Etuf Essen, TH Münster und Eintr. mund zu tun. Gegen diese scharfe Kon- Fanüarten sich die besonders gut und wurden Tur- 1 amtkritisch gesehen, 1 Furnier gezeigt, daß die süd- eutschen Mannschaften auch gegen die west- ſtsche Spitzenklasse in der Halle bestehen trotzdem das Hallenhockey im Süden nur sehr wenig Zuspruch fand. Kräfte auszuwählen, Mannheimer hat das Tabellenführer Eintracht Kleine Ursachen verursachen manchmal Störungen Juſballe? können geht empfindlich sein Trainer Hans Tauchert, Kiel, über das Rätsel der Formschwankungen Es ist äußerst interessant, einmal von einem Mann, der den Daumen am Puls der Fußball mannschaft zu halten versteht, etwas über das Rätsel der Formsckhwankungen zu hören. Der bekannte Oberliga-Trainer Hans Tauchert(Holstein Kiel) macht ier; Über folgende Ausführungen: Auf die Eckpfeiler kommt es an Nur selten erfährt die sportinteressierte Oeffentlichkeit, nach welchen Gesichtspunkten ein Trainer seine Fußballmannschaft zusam- menstellt. Die Zeitgenossen, die sich über gänzlich unerwartete Resultate wundern, machen sich kaum Gedanken darüber, von welchen unberechenbaren Faktoren die Form- schwankungen der Fußballmannschaften ab- hängen. Der Laie glaubt allgemein, daß elf gute Spieler auch eine gute Mannschaft geben. Das ist aber nur im günstigen Fall möglich, denn die Praxis zeigt, daß nicht das Können der einzelnen Spieler, sondern allein die Homogenität des Mannschaftsgefüges aus- schlaggebend ist. Voraussetzung für eine harmonisch zusam- menwirkende Mannschaft ist, 8 die Eckpfei- ler erstklassig besetzt werde Sie sind das Gerüst, das den Bau 1 die Durch- schnittsspieler bindet und zur Wirkung bringt. Diese entscheidenden Posten sind Torwächter, Seitenläufer und Halbstürmer. Stehen dem Tramer die geeigneten Leute zur Verfügung, dann wird ihm seine Aufgabe nicht schwer fallen, aus dem übrigen Spielermaterial die die er zur Ergänzung braucht. Diese Ergänzungskräfte aber müssen die gleiche Spielauffassung besitzen, die ent- sprechende Konstitution für ihren Posten mit- bringen und technisch wie konditionsmäßig den Anforderungen genügen. Nicht voraussehbare Imponderabilien Selbst wenn auch eine Elf nach diesen Ueberlegungen aufgebaut, in hartem Training fit gemacht wurde, so zeigen überraschende Spielausgänge an jedem Sonntag, daß ihre Form geheimnisvollen Schwankungen unter- liegt, die nicht vorher berechnet werden kön- nen. Auch der gewissenhafteste Trainer kann diese Imponderabilien nicht voraussehen. Körperliche Ueberanstrengung des Sportlers im Privatberuf wirkt sich in mangelnder Schnel- ligkeit und Ausdauer aus. Der überarbeitete geistig Schaffende verliert an Konzentrations- und Reaktionsvermögen; er wirkt matt und müde. Was sich im Berufs- und Privatleben des Spielers zwischen dem letzten Training und dem Wettkampf ereignet hat, entzieht sich meistens der Kontrolle des Trainers. Des- halb geht seine Rechnung oft nicht auf, und die Quittung erhält er mit dem Schlußgpfiff. Meistens erfährt er erst auf Umwegen von den Ursachen, die den Spieler psychisch oder phy- sisch beinflußt und seine Form in Mitleiden- schaft zogen. Erstaunlich ist es, empfindlich Fußballspieler zuweilen sind. Allein eine Erschütterung im Familienleben kann einem Spieler über Nacht jegliche Form nehmen. Wenn es nun der Zufall will, daß mehrere Aktive zu gleicher Zeit ungünstigen Einflüssen ihrer Umwelt ausgesetzt sind, dann kann die Mannschaftsleistung rapide abfallen. Das geht vor sich wie eine Lawine: einer reißt den anderen mit, und das Publikum rauft sich die Haare:„Wie kann das angehen!“ In welchem Umfang Witterungseinflüsse Föhn und Gewitter) Anteil an solchen Krisen haben, ist noch nicht erschöpfend erforscht und dürfte ein hochinteressantes Arbeitsgebiet für Wis- senschaftler sein.(isk) wie mimosenhaft Die Revanche geglückt Eislioche n- Sieg libe. Malien In Garmisch- Partenkirchen verlor Italien 4:9(2:2, 0:3, 2:4) Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft besiegte am Mittwoch, wie bereits gemeldet, in dem mit 12 000 Zuschauern dicht besetzten Olympia- Eisstadion von Garmisch-Partenkir- chen Italien mit 9:4(2:2, 3:0, 4:2) Toren. Damit revanchierte sich Deutschland für die beiden im November in Mailand und Bozen erlittenen Niederlagen. Die Italiener unternahmen vom Anpfiff an stürmische Angriffe, die zu gefährlichen Situa- tionen vor Wörschhausers Tor führten. Aber die deutsche Nationalmannschaft blieb die Antwort nicht schuldig, und bereits in der zweiten Minute erzielte Eckstein aus dem Ge- wühl heraus das stürmisch umjubelte Füh- rungstor. Den Italienern gelang in der elften Minute durch Agazzi der Ausgleich, als Gut- Schnee und Eis auf den Spielfeldern efäheliche Stolperecken im Süden Der 1. FC Nürnberg bei Waldhof/ VfR am Samstag in München In Süddeutschlands erster Liga müssen die ersten sechs Mannschaften, die„Großen“ des Südens, am kommenden Sonntag geschlossen auf Reisen. Wer wird dabei die gefährlichen Stolperecken ohne zu straucheln überwinden? — Diese Frage zu beantworten fällt schwer, denn die ersten sechs Mannschaften müssen ja alle zu Platzherren, die in den unteren Re- gionen beheimatet sind. Ja, so klar ist die Trennung im Süden. Nach dem Karlsruher Sc, dem Tabellensechsten, gähnt ein riesiger Abgrund, so daß die vereine ab Platz sieben, also rund zehn Mannschaften, noch alle nicht über dem Berg sind. Nur sechs Punkte tren nen den Tabellensiebten Schweinfurt vom Schlußlicht Aschaffenburg. 1 Die Stuttgarter Kickers erwarten den Frankfurt zur Re- vanche für die 7:0-Vorspielniederlage. Ob sie gelingen würd, ist fraglich. Ebenso sehr über einen Erfolg der Kickers würde sich der Lokal- rivale VfB Stuttgart freuen, der zu Schwein- furt muß und im Siegesfalle und evtl. Schritt- macherdiensten der Kickers nach Punkten zur Verschiedene Revanchen sind fällig . will Vorsprung behalten Die Spitzengruppe muß auswärts um Punkte kämpfen at ganz den Anschein, als ob die Mann- von Schwaben Augsburg im Allein- Meisterschaft der zweiten F dem ausgeglichenen Feld in der oberen Ulenhälfte heißt es schon etwas, wenn der Uenführer nach 18 Spieltagen mit drei n vor dem Zweiten in Front liegt. Die tädter haben 13 Spiele gewonnen, zwei oren und drei unentschieden gestalten und weisen 29:7 Punkte auf. Sie er- mit 14 Toren die wenigsten Gegen- er und liegen mit 46 Toren auf dem vier- Platz. Am Sonntag müssen sie in den Bayrischen d zum ASV Cham, dem sie im Vorrunden- ne 0.3-Niederlage bereiteten. Cham, m 15. Platz liegend, dürfte Wohl, alles ersuchen, ehrenvoll gegen Schwaben Augs- g zu bestehen. Die Augsburger wollen un- lien Umständen ihren Drei-Punkte-Vor- beibehalten, denn es ist Wohl anzuneh- daß ihre schärfsten Widersacher aus tlingen auf eigenem Gelände gegen den Straubing erfolgreich bleiben. Der SSV en, der wochenlang die Tabelle an- nd erst im letzten Spiel der Vor- von Augsburg überflügelt Wurde, muß Hut sein, wenn er nicht eine unlieb- 5 Kteinbuße erleiden will. Die Reut- . den Ab- arts antreten müssen diesen zu vergrößern. ire Vorrunden-Niederlagen wollen sich er Karlsruher FV und der 1. FC Pforzheim gen Bayern Hof bzw. 1860 München revan- 12 en. Am Gelingen dieses Vorhabens dürfte zu zweifeln sein, denn der KFV holte eh vergangenen Sonntag in Singen über- chend die Punkte und Pforzheim unterlag Srohartigem Spiel in Straubing nur 1:2. Beim Spiel der beiden Neulinge ünchen— FC Hanau 93, könnte der 25 teil die Entscheidung bringen. Ein Er- Mainstädter wäre aber keine Ueber- Abstiegssorgen hat Bamberg, doch Hetnens Wan enen N ersten Male nach dem Kriege — voraussichtlich am 18. April ermontag) sowjetische Sportler an Wettbewerb in der Bundesrepublik Dem Kunstturnwart urner-Bundes, Albert Zelle Kfurt/ a in), Wurde am Mitt Bern auf er Sitzung des Exe- mitees des Internationalen Turn- * dem sowjetischen Vertre- d 8 en die Chance,— da die Verfolger, nete LIHG- Präsident noch nicht mit einer Teilnahme der Sowjet- union. Aber im Zuge der Intensivierung der ist nicht anzunehmen, daß der FC 04 Singen so ohne weiteres als Punktelieferant figuriert, Knappe Siege sind von Ulm über Darmstadt 1898, sowie Union Böckingen über Wiesbaden zu erwarten, während die Partie Freiburger FC— ASV Durlach offen ist. Es spielen: ASV Cham— Schwaben Augs- burg; Ssy Reutlingen TSV Straubing: Karlsruher FV— Bayern Hof; Fe Pforzheim gegen 1860 München; FC Bamberg— FC 04 Singen; Fe Freiburg— ASV Durlach; Ulm 46 gegen SV Darmstadt 93; Union Böckingen gegen SV Wiesbaden; Wacker München— FC Hanau 93. Karl Hofmann in Mannheim Der Werksrennfahrer der Auto-Union Düs- seldorf, Karl Hofmann, spricht am Samstag- abend beim Clubabend des I. DR W- Clubs Mannheim, abends 19.45 Uhr, im„Kanzlereck“ über seine Erlebnisse. Hofmann trifft um 18 Uhr in der Geschäftsstelle des, Clubs im „Columbushaus“ in N 7, 13-14, ein. Nach einer Korsofahrt durch die Innenstadt unter Be- leitung der Verkehrsstaffel der Polizei wird er im Clublokal eintreffen und dann seinen Vortrag halten. Eintracht aufschließen könnte. Was aber, wenn die Eintracht gewinnt und der VfB verliert? Wer soll dann den Frankfurtern, die in diesem Fall ihren Vorsprung auf vier Punkten ausbauen könnten, noch den Titel abjagen? Die Offenbacher Kickers?— Diese müssen selbst zu einem schweren Auswärts spiel im Fürther Ronhof, Der 1. Fe Nürnberg muß auf dem gefürch- teten Waldhofplatz antreten, Gegen den Sy Waldhof hatten es die Nürnberger immer schwer. Die Waldhöfer, die immer noch ge- fährdet sind, brauchen jeden Punkt. Schon dieser Umstand läßt harten Widerstand er- Warten Am Sonntag bot der SV Waldhof in EKassel eine ausgezeichnete Partie, Der Gewinn eines wertvollen Punktes gibt der Mannnschaft sicher viel von ihrem Selbstvertrauen zurück. Ein Sieg von Waldhof würde daher nicht Überraschen. VfR Mannheim spielt bereits am Samstag in München gegen die Bayern. Die Niederlage vom Sonntag auf eigenem Platz gegen FSV Frankfurt wird die Mannheimer bei vollstän- diger Mannschaft zu einer Form auflaufen lassen, die den Bayern das Siegen schwer machen wird. Ein Unentschieden könnte bei diesem Spiel herausspringen. Jahn Regensburg sollte Aschaffenburg und der 8c Karlsruhe den FSV Frankfurt schlagen können. Hessen Kassel hat in Augsburg kaum Aussichten auf Punktgewinn Es spielen: Bayern— VfR Mannheim(Sa.): Stuttgarter Kickers— Eintracht; Schweinfurt gegen VfB Stuttgart; Waldhof— 1. FC Nürn- berg; Fürth— Kickers Offenbach: FSV Frank- kurt— Sc Karlsruhe; BC Augsburg— Hessen Sowjetiscke Skimädchen siegen in Grindelwald Der erste Wettbewerb der internationalen Damenskirennen in Grindelwald(Schweiz) wurde zu einem durchschlagenden Erfolg für die erstmals in Westeuropa startenden sowjeti- schen Skiläuferinnen. Fünf Russinnen kamen im 10-Kilometer-Langlauf auf die ersten Plätze. Den achten Platz belegte die Italienerin Ildegarda Taffra mit 50:18 Minuten, während Hanni Gehring als beste Deutsche auf den neunten Platz(51:12) kam, gefolgt von Else Amann, die 50 Sekunden langsamer war als ihre Landsmännin. Erika Mahringers Sieg Die Oesterreicherin Erika Mahringer ge- wann am Donnerstag den Riesentorlauf der internationalen Damenskirennen in Grindel- wald, das erste bedeutende Skirennen dieser Saison. Kanada vierzehnmal Weltmeister towski zwei Minuten auf der Strafbank ab- sitzen mußte. Wenig später brachte Goia die Gäste mit 2:1 in Führung, da die deutschen Sturmreihen vom Schußgpech verfolgt waren. Als Agazzi zwei Minuten„zuschauen“ mußte, erzielte Münstermann im Nachschuß das 2:2. Das zweite Drittel begann zunächst bei gleichwertigen Leistungen wechselvoll. Erst als Eckstein in der 25. Minute im Nachschuß die 3:2- Führung herausholte, kam der große Umschwung. Bereits eine Minute später er- höhte Nieder auf 4:2. Die Begegnung nahm nun harte Formen an. Sowohl Fontana als auch Nieder wurden zwei Minuten heraus- gestellt. Es folgten starke Minuten der Deut- schen, und Poitsch stellte in der 30, Minute das 5:2 her. Auch zu Beginn des letzten Drittels setzte Deutschland den Druck auf das gegnerische Tor fort. Den Gästen gelangen zu diesem Zeitpunkt nur Einzeldurchbrüche. Einer von diesen führte in der 44. Minute durch Crotti zum dritten italienischen Treffer. Dieses Tor brachte die deutsche Mannschaft wieder richtig in Schwung, und bereits drei Minuten später stellte Guttowski den alten Abstand her(6:3). Als Fontana erneut vom Eis mußte, erhöhte Münstermann auf 7:3. Mit einem Alleingang erzielte Biersack in der 35. Minute das 8:3. Als Guttowski wegen Rempelns hinausgestellt wurde, gelang Crotti das vierte Tor der Azur- is. Kurz vor dem Abpfiff stellte dann Mün- stermann das Endergebnis 9:4 her, mit dem Italien eine eindeutige Niederlage erlitt. Zwei Punkte für Nauheim Nach seiner 3.7-Niederlage beim SC Rieher- see am Dienstag kam die Eishockey-Mannschaft des VIL Bad Nauheim am Mittwoch im Punkt- spiel zur deutschen Meisterschaft zu einem 6:3 (12, 0:1, 5:0)-Sieg gegen den Tabellenletzten und Oberliganeuling 8e Weßling. Die Gäste kamen erst im letzten Spielabschnitt zum Zuge, nachdem die Gastgeber nach Schluß des zwei- ten Spieldrittels mit 3:1 in Front lagen. Um die Fußball-Weltmeisterscha 1 Spanien- Türkei 4:1 Mit 4:1 Toren gewann Spanien am M. woch in Madrid gegen die Türkei das A scheidungsspiel zur Fußball- Weltmeisters der Gruppe 6. Das Rückspiel zwischen be Nationen, das über den Einzug in die Eu, runde der Fußball-Weltmeisterschaft entsche, det, findet am 14. März in Istanbul statt. Die Spanier sicherten ihren Sieg in eine großen zweiten Halbzeit, nachdem das Spie! in der ersten Hälfte ziemlich ausgeglichen verlaufen war. Unter den 70 000 Zuschaueg war Generalissimus Franco und der türkisch Botschafter in Madrid. Die Spanier gingen g der 14. Minute durch Mittelstürmer Venanee in Führung. Sie hatten in den nächsten Ming ten etwas mehr vom Spiel, aber ihre Verte“ 7 Helloren, geb digung erlaubte den türkischen Angriffspf lern zu großen Spielraum, so daß Ali Rec in der 36. Minute den Ausgleich erzielt konnte. Nach dem Seitenwechsel spielten die nier hervorragend. Drei Minuten nach Pause stand es schon 3:1, nachdem Gainza Alleingang ein schönes Tor erzielt und Mig wenig später einen weiteren Trerfer an bracht hatte. Der letzte Treffer fiel 20 Mit ten vor Spielende durch Alsua nach eine schönen Kombination. Zu Frankreichs Sportler des Jahres wWun Louison Bobet gewählt, dem es 1953 ge als erster Franzose seit 1947 die Tour de Fran zu gewinnen. Hinter Bobet folgt mit e Punkt Abstand Florett-Olympiasieger Weltmeister Christian d'Oriola auf dem 2. ten Platz vor dem zweifachen Rücken- We rekordler Gilbert Bozon. Wacker Wien erreichte bei einem welten Spiel der Südamerikareise in San Jose(Coο⁹f Rica) gegen Deportiva Alajuelense ein 111. Die UsSA- Ausscheidung im IS-Km-Skilang lauf für die nordischen FIS-Weltmeistersch ten in Falun gewann Robert Pidacks in 1. Std. vor Lynn Levy und George Howland, sich ebenfalls für die Reise nach Schw. qualifizierten. N Die erfolgreichste Schwimmerin der Oly pischen Spiele von Helsinki, Eva Gerar Novak, will 1954 nicht an den Europa- Meiste schaften in Turin teilnehmen. Dafür blu jetzt in Belgien 1 8 1 allen belgischen Rekorden die eltrekor über 100 155 Bret(FIN A-Mindestzeit 118,2 100 m Kraul(Willie den Ouden 104,6) an greifen. Pie fun kennt ſen of seine Grenzen Tapfere Haltung von Hein, aber klare Ueberlegenheit von Bucceroni 8 Nun wissen wir es genaul In die Fußtapfen eines Max Schmeling, der einst auszog, um Amerika zu erobern, kann Hein ten Hoff nicht treten. Vielleicht hätte der lange Oldenburger vor vier Jahren, als man ihn in Us A nicht zum Zuge kommen ließ, eine Chance gehabt Heute ist es für den 34 jährigen zu spät da- kür. Diese Feststellung mag bitter klingen, aber sie muß nach dem Verlauf des Kampfes in Milwaukee getroffen werden. Wir wollen aber die Leistung des deutschen Exmeisters in seinem Kampf gegen den Vier- ten der Weltrangliste, Dan Bucceroni, darum nicht gering einschätzen. Was keiner der Ex- perten, von Nat Fleischer über Joe Louis bis zu allen führenden Boxkritikern der Staaten, für möglich hielt, vollbrachte der lange Hein. Er ließ sich von dem Italo-Amerikaner nicht K. O. schlagen. Er klammerte wohl zuweilen was das Zeug hielt, und taumelte in der zehn- ten und letzten Runde bedenklich— aber er hielt tapfer durch. Vielleicht hätte ten Hoff sogar noch eine bessere Leistung zeigen kön- nen, wäre nicht eine, von einer Erkältung her- rührende bleierne Müdigkeit über ihn gekom- men, Dennoch: eine reelle Siegeschance gegen den 26 jährigen Metzgergesellen aus Philadel- phia hatte Hein nie Nahkampf, Draufgänger- tum, Tempo, wundervolle Beinarbeit, kurze linke Haken, dies alles waren Pluspunkte für Bucceroni. Nur mit seiner Rechten vermochte der 25 Pfund schwerere, acht Zentimeter grö- gere und in der Reichweite überlegene ten Hoff seinen Gegner zuweilen einzuschüchtern, ohne ihn indessen ernstlich zu gefährden, riß der tussische Gt das NAhornblalt? Telegrafische Zusage der Sowjetunion zur Eishockey-Weltmeisterschaft Schon vor zwei Jahren befanden sich in Oslo bei den Olympischen Winterspielen Be- obachter der russischen Eishockey- Sektion. Man war gekommen, um die Spielweise der überseeischen Mannsckaften Kanade und USA zu studieren. Zweifellos hatten die Gäste aus Moskau den Eindruck, daß man in der UdssR in Kondition und Teamwork bereits mit der Weltklasse Schritt halten konnte, jedoch nicht in Härte und moderner Spielweise mit Steil- durchbrüchen. So sahen die Russen 1953, sehr zur Enttäuschung der Schweizer, davon ab, an der Weltmeisterschaft in Zürich und Basel teil- zunehmen. Auch für die 20. Weltmeisterschaft in Stockholm vom 26. Februar bis 7. März rech- Dr. Kraatz(Schweiz) chwedisch- russischen Sportbeziehungen traf die Nennung telegraphisch rechtzeitig ein. Schwedens Eishockey- Verband, der für 1953 nur b 12 chuß von 263 Kronen(ö) auf- natürlich diese sen- ihm für die geblieben. Wochen- und monatelang wurde trainiert, nichts als trainiert. Schon Anfang Oktober hielt eine russische Eishockey-Expedi- tion Einzug in die Werner-Seelenbinder-Kunst- eisbahn in Berlin. Uebungsspiele am laufen- den Band wurden durchgeführt, daneben Gym- nastik auf dem Eis(mit Schlägern!) betrieben, um eine immer größere Beweglichkeit zu er- reichen. Erst nach fast 4 Wochen verlegten die Eishockeyspieler der Sowietunion ihr Ubungs- feld wieder nach Moskau, wo inzwischen Tschechen als Lehrmeister aufkreuzten. Nun war es an der Zeit, in internationalen Spie- len Erfahrungen zu sammeln. Man empfing den zweitklassigen schwedischen Verein AIK. Stockholm; die Moskauer Spitzenvereine Dynamo(4:0), Zenith(5:0) und Rote Armee (13:1) brummten ihm schwere Packungen auf. Torwart Putschkov erwies sich bei den Durch- brüchen der Schweden als unschlagbarer Gummimann, Winogradoff war ein glänzender Verteidiger, Schuwalow/Babitsch/Chlystoy bil- deten eine torhungrige, glänzende Sturmreihe. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Russen gegen Schwedens stärkste Garnitur Abschnei- den werden. Jedenfalls sind manche Experten der Stani 3 das e ee bestehend 5 te 22 asse, gute Chan- 1 W Kanadische Vorherrschaft im Eishockeysport beenden wird. Kanada hat nicht weniger als 14mal den Weltmeistertitel errungen, dabei nahm es zweimal(1947 und 1953) nicht teil. Gerade jetzt, wo Rußland gemeldet hat, erwartet man in Toronto, Montreal, Winnipeg und Edmonton den 15. Titelerfolg. Wird er gelingen? wird die Naturbegabung der Eishockey- Burschen aus Kanada noch immer größer sein als die syste- matische Schulung der russischen Staatsama- teure? Warten wir ab, bis sich die Kanadier in Europa, u. a. auch in vier Spielen in Deutsch- land, vorstellen. Bei den„Lyndhurst Motors“, die als Träger des Ahornblattes ausersehen wurden, handelt es sich um eine reine Ama- teurmannschaft. Sie gewann im Vorjahr die Meisterschaft der East Vork League und spielt heuer in der Senior-B-Liga von Toronto. Neben mada und der, Sowjetunion wollen natürlich auch Schweden(als Titelverteidiger) und die Tschechoslowakei eine Rolle spielen. Die Länderspiele Schweden— CSR(3:2 und 215) gaben Aufschluß über die Gleichwertigkeit beider Länder. Daß aber auch andere Nationen ein Wort mitsprechen können, zeigte die knappe 5:6. Niederlage Norwegens segen die Tschechen.„ wird es jedenfalls i Weltmei schaft Sto. m versity zur sollte, wurde bis Juni kache Ol Machen wir uns also nichts vor! Im de laufe von acht Wochen standen unsere 1 besten Schwergewichtler Heinz Neuhaus und Hein ten Hoff mit Amerikanern erster G. tur im Ring. Was ist bei dieser erfreulich Berücksichtigung deutscher Boxer 19 kommen? Ein Eindringen unter die fünf sten der Welt und damit eine reelle Chat auf einen Titelkampf wurde nicht erreidl Ten Hoff machte gegen Bucceroni in Mil kee eine bessere Figur als der in Dortmu unter seinem Wert kämpfende Neuhaus geg Valdes. Der lange Hein, der bisher überhat nicht in der Weltrangliste figurierte, wird n Wohl von Nat Fleischer unter die ersten F zehn eingestuft werden und weiter im Am bika-Geschäft bleiben. Oder kommt ein scher Buxopameisterschaftskampf Neuhau gen ten Hoff? Dies wäre eine zugkräftige rung für das Frühjahr, nachdem Heinz N haus im Winter wohl noch gegen den Oeste reicher Schiegl(am 30, Januar in Köln?) u gegen Hecht(am 28. März in der Dor Westfalenhalle) kämpfen Wird, voraustgese natürlich, daß Hecht vorher mit dem Engl der Willlams fertig wird. Ex weltmeister Max Schmeling. „ten Hoff soll zurückkommen Max Schmeling, immer noch das Idol d deutschen Sportjugend, ein Mann, der Kämpfe in den USA austrug und viermal die Weltmeisterschaft im Schwergewicht bon hörte selbstverständlich die Uebertragung! Milwaukee. In einem Gespräch mit dem, Sagte Schmeling: „Das ist ein gutes Resultat für ten 0 Ur hat sich gegen einen Mann der Weltzla tapfer geschlagen, Es war aber gut, daß d Kampf nur über zehn Runden ging. Aus Uebertragung habe ich den Eindruck gewe nen, daß ten Hoff zu der ausgezeichne Linken Budceronis keine Einstellung gefan hat. Nur ein rechter Konter in schneller R tion wäre hier eine wirksame Gegenwaff wesen. Diese schnelle Reaktion jedoch ist was ten Hoff mit 34 Jahren entscheidend Milwaukee fehlte. Dann zeigte nach meiner Meinung f Kampf auch, dag man sich keinen falsch Hoffnungen hingeben darf. 34 Jahre sind, nich auszulöschen, Wohl reifer, härter und physisch stärker 4 zuvor ist. ich bin sicher, daß man ten in den Staaten weitere Kämpfe gibt. Doch wird ihm nach diesem Resultat m. E. K gelingen, in das große Geschäft des ame kanischen Boxsports vorzudringen. Ich mo 0 nun einmal einen Kampf zwischen dem hHaus- Bezwinger Nino Valdes und 9 und auf der anderen Seite Heinz Neue und ten Hoff in Europa sehen. Ten Hoff sollte zurückkommen. ET in Europa genügend verdienen. Es sind 200 reiche Kämpfer da, die gute Gegner. Außerdem brauchen wir jecen Mann. Ich jedenfalls, daß ten Hoff nicht so schlecht l wie er von vielen, nach seiner K. o.-Nieder gegen Neuhaus gelnacht wurde.“ 5 Zehnkampf⸗ Weltrekordler Bob Nrathias, nach seiner Graduation an der Stanford US-Marine eingezogen wWeée kreige tellt ieger arbeitet ufbahn mit, am Mitt. las Alz. sterschgſ n beideg lie Eni. entschti. tatt. in einer las Spie geglichen schauen türkische Zingen i Venaneh en Mini. e Vertes. 2K. —— griffsple li Reeg erziele die Spa. nach de ainza i id Migul er ange. 20 Min ich eine es Wu 3 gelang de Fran nit einen ger un em zwe, den- Well Weiteren 8e(Cos n 1, -Skilang sterschel in 1.110 vland, dd Schwede er Olym, Gerarch - Meister. plant d. in, ne 18 18,2) un 56) an el roni Im Ven sere 2% haus un er Garn. kreuliche herausge fünt ge. e Chana er reid Milva, Dortmun Aus gegen überhaug wird nn ten Fünb, im Ame ein deu, maus g, ktige Pd. dinz Nes, n Oesteh ln?) un! rtmunde ausgesel 1 Englän. ling: K gewoß zeichnet gefund ler Real. waffe g. ch ist e. eidend nung de Falschen sind nich Ich lecht i jederlas hias, de ord Un wWerdel her zwò²ũ t̃ em Fin; oll wo Nr. 6/ Freitag, 8. Januar 1954 MORGEN Seite 7 1 Tief erschüttert erreichte uns die Nachricht, daß unser in 46 Be- rufsjahren bewährter Mitarbeiter, Herr Alfred Gerich unerwartet verschieden ist. Wir verlieren in ihm einen unserer Getreuesten, der uns als Fachmann, Mensch und Kamerad unvergeßlich sein wird. Agrippina Versicherungs-Gruppe Direktionsverwaltungsstelle Mannheim Beerdigung: Samstag, den 9. Januar 1954, vormittags 10 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Schmerzerfüllt geben wir die traurige Nachricht, daß mein lieber, guter Mann, unser treusorgender Vater, Opa, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Karl Fink Schuhmachermeister im Alter von 73 Jahren von uns gegangen ist. Man nherm- Waldhof, Hubenstr. 25, den 8. Frau Johanna Fink geb. Familie Karl Fink jun. Familie Kurt Fink, New Jersey, USA und alle An verwandten Beerdigung: Samstag, 9. Jan. 1954, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Januar 1954 In tlefer Trauer: Waldhelm Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heim- gang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Hermann Kohn Schiffsinspektor sagen wir allen unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank dem Herrn Prediger Dr. Thaut für seine trostreichen Worte, den behandelnden Aerzten und Schwestern für die aufopfernde Pflege, dem Ge- sangverein und allen denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, im Januar 1954 Kirchenstraße 28 Gertrude Kohn geb. Berges und Angehörige Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme sowie für die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Gerhard Kayser sagen wir auf diesem wege unseren herzlichen Dank. Be- sonderen Denk dem Vorstand der„Mannheimer Ruder-Gesell- schaft Baden“, Herrn Schäfer, für seine herzlichen Worte. Mannheim, Inselstraße 5 f Ludwigshafen- Oggersheim, Am Brückelgraben 44 Lina Kayser geb Knoll Gerhard Kayser jun. Gertrud Krause geb. Kayser Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz. und Blumenspenden beim Heimgang un- sereg lieben Entschlafenen, Herrn Fritz Kirchert sagen wir allen herzlichen Dank. Besonders gedankt sei auch Herrn Vikar Hoffmann für seine tröstenden Worte sowie all denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, Haardtstraße 8 a Die trauernden Hinterbliebenen Bestattungen in Mannheim Freitag, den 8. Januar 1954 Hauptfriedhof Preus, Elisabeth, Sandhofen,„Maria Frieden“. Weber, Luise, Käfertaler Straße 60 Krematorium Fröse, Paul, Seckenheim, Hauptstraße 130 Lichtenberger, Ida, früher Humboldtstraße 15 Huber, Emma, Kattovitzer Zeile 0. Friedhof Käfertal 5 Rubenschuh, Elisabetha, Waldhof, Spiegelfabrik Friedhof Rheinau Plank, Josef. Casterfelder Weg I/I is 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr 0 kaufgesuche 0 Gebr. Nähmaschine sof. zu kf. ges. Angeb. unt. Nr. PS 1492 a. d. Verl. Fol- u. Silbermünzen sowie Brillanten u. Briefmarken kauft Schmidt, P 2, 6. * Zu spät? — Zu spät ist es nie, eine Erkältung zu bekämpfen. Wer mit Husten, Frösteln und rauhem Hals nach Hause kommt, sollte folgendes tun: bald zu Bett gehen und dann 2 bis 3 EBHlöffel KLOSTERFRAU MELISSENCSEIST in einer Tasse Zucker- wasser oder Pfefferminztee möglichst heiß trinken. Dann ist oft schon am anderen Morgen die Erkältung wegl In Apotheken und Drogerien, Nur echt mit 3 Nonnen. Denken Sie auch an Aktiv-Puder zur Hlautpflege und an das herrlich erfri- verschiedenes nen 20lge dhe beate: Tbl. ö 87 34 Verleren Herrenweste, schw., verloren. Abzg. gg. Belohnung, Bassermannstr. 27,1 fon NEFF CARL NEFF Gmb. Vor Sebrauch Nach Gebrauch So wirlet Flasche 2,75 Kkurflasche 5.— Drog. Ludwig& Schütthelm KG. 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Nachdem die Bedienung alter Kapitalschulden im Rahmen der Lon- doner Schuldenregelung aufgenommen wur- de und auch der Transfer von Vermögens- erträgnissen ausländischer Kapitalanlagen angelaufen ist, wird die hierdurch entste- hende Belastung der westdeutschen Zah- hungsbilanz einschließlich der Anfang Januar in Kraft getretenen Transfererleichterungen Auf dem Sperrmarkgebiet auf jährlich rund 1 Md. DM veranschlagt. Die westdeutsche Zahlungsbilanz wird jedoch in diesem Jahr Stärker belastet werden, da die Zahlungs- verpflichtungen auf Grund der bereits im ver- gangenen Jahre geschaffenen Transfer- erleichterungen im Kapitalverkehr voraus- sichtlich erst in diesem Jahre größtenteils erfüllt werden. Wie aus Kreisen des Zentral- bankrates verlautete, sind in Kürze weitere Maßnahmen zum Abbau der Sperrmark- guthaben in der Bundesrepublik zu erwar- ten. Dabei sollen insbesondere Transfer- Erleichterungen für Erträgnisse aus Sperr- markguthaben und-anlagen geschaffen wer- den. Dadurch wird sich voraussichtlich die jährliche Belastung der westdeutschen Zah- lungsbilanz auf über 1,5 Md. DM erhöhen. Diese schrittweisen Maßnahmen der Bank deutscher Länder zur Lüberalisierung des westdeutschen Kapitalverkehrs richten sich jedoch noch vorläufig nach der Entwicklung der westdeutschen Dollarbilanz, die bisher allerdings lange nicht so günstig war, wie die Position der Bundesrepublik im Zah- lungsverkehr mit der EZ U. Paritäts-Irrlicht Ioekt weiter Auf einer Präsidialsitzung des Deutschen Bauernverbandes in Bonn wurde erneut die schnelle Vorlage eines Gesetzentwurfes hin- sichtlich der Preisparität auf dem landwirt- schaftlichen Sektor gefordert. Auf der Sitzung sprach sich Staatssekretär Dr. Sonnemann vom Bundesernährungsministe- rium für eine intensivere Zusammenarbeit der Landwirtschaft mit der Industrie aus. Eine solche Zusammenarbeit wird seitens des Bauernverbandes u. a. auch hinsichtlich der angestrebten Erhöhung des Milch- absatzes angestrebt. Dabei wurde die bal- dige Angleichung des Trinkmilchpreises an die in Süddeutschland bestehenden Verhält- nisse gefordert. Es sei das Bestreben der Landwirtschaft, gesundheitlich und gehalt- lich beste Milch schon vom Bauern an die Mglkerei iskern, doch müßten die dazu 80000 8 tienen finanziell ermög- 0 Nach anderen Meldungen haben die Bauern die Forderung aufgestellt, land wirtschaftli- ches Einkommen und land wirtschaftlichen Lebensstandard den übrigen Wirtschafts- Zweigen anzugleichen. Das wäre schon eine andere Suppe, wenn auch angezweifelt wer- den kann, daß die Landwirte sachlich genug sind, sich zu sagen, mit Paritätspreisen allein könne es nicht geschafft werden. Wir müßten nämlich unsere gesamte Wirt- schaft allein auf die Landwirtschaft ab- und umstellen. Dabei würde die Landwirtschaft gar nicht profitieren, denn eine dem Preis- stand für Erzeugnisse der gewerblichen Wirt- schaft nachhinkende FHrhöhung der Preise für land wirtschaftliche Erzeugnisse würde nur eine ewige Schraube in Bewegung setzen. Merkwürdig, daß Herr Staatssekretär Sonnemann noch niemals, auch nicht bei die- ser Tagung, die Gelegenheit wahrnahm, dies den Bauern zu erklären. Vielleicht ist der Grund dazu darin zu suchen, daß Herr Sonne- mann sich scheut, zuzugeben, es würde durch die Preisparität wieder ein chinesisches Mauerwerk geschaffen, das den deutschen Effektenbörse Mͤitgetellt von: Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Mannheim Frankfurt a. M., 7. Januar 1954 Börsenverlauf: Rückkäufe im Verein mit Aus- landskäufen gaben der Börse festes Gepräge. An- Aehend neben der Farbengruppe der ganze Mon- tanmarkt. Steigerungen bis 3 Prozent. Reichsbank und Degovorzüge steigend. gproz. Manmesmann- Obl, 1953 erstmalig amtlich mit 98,25 notiert. Tages kurse Bezeichnung. %%%) 120 77)ß%%CC C0] FFV 10˙3 77 78 Conti Gummi 11)] 162½ 161 Daimler-Benz 100) 12% 130 Dt. Erdl! f) 114% 118½¼ Degus ss Ii% 2 Dt. Linoleumwerke 11) 163 10² Durlacher Hof.. 1056 5¹ 51 Fichbaum-Werger 1077 94 94 Enzinger Union 1058 81 80 18. Farben 133 136/ Lelten& Guileaume. 10.8) 100 99 Grün& Bilfinger 1 77 Harpenens 123.7 917 2 Heidelberger Cement 119 156 50 Hoesch 555 220 220 ½ Klöckner werke 279 2821 ˙ r 59½ Mannesmanngngn- 9½[3 heinische Braunkonhlen] in) 149 150 Fheinelek tre] in) 105 105 FVV 11 91 3 2⁰ͤ[ 133 CCC 43 4³ Siemens& Halske. 10.6 0 130 129 U— Sud. Zucker 1 0 112¾ 112 Ver. Stahlwerke 1 208 21¹ Zellstoft Waldho r 4.3991 92 Badische Bank. 5˙1 24 24 Commerz- u Cred. Bank 2.1 128[ 128 ½ Süddeutsche Bank. 1056,25 128½[ 128 ½ hein-Main Bank 100,20 127% 128 ½ Beichsbank-Anteſle- 88 73 77 5 DM-Notierung. ex Dividende. Y ex Bezugsrecht Freie Devisennotierungen vom 7. Januar 1954 Geld Brief 100 bfrs 8,338 3,358 1000 fers 11,937 11,957 100 sfrs 95,56 95,76 100 fl 110,01 110,23 1 can. 8 4,303 4,313 1 engl. Pfd. 11,669 11,689 100 SK 80,59 30,75 100 dkr 60,34 60,46 100 norw. Kr 58,30 58,42 100 sfrs(rel) 97,75 97,95 7. 4,195 4,203 1 08 lc DM 430 DM-O; 100 DM.O 24,69 DM. W. Außenhandel vom Weltmarkt abtrennt,. Am Weltmarkt sind ja bekanntlich die landwirt- schaftlichen Erzeugnisse billiger als in der Bundesrepublik. Bei Erfüllung der Forderung nach Preisparität müßte die Bundesrepublik völlig vom Weltmarkt abgeschlossen werden. Es sei denn, der deutsche Verbraucher ließe es sich à la longue gefallen, daß ihm höhere Preise abverlangt werden, als den Welt- marktnotierungen entsprechen. Es ist nämlich vom Preise her höchstens in der sozialistischen Vorstellungswelt Markt- ordnung zu schaffen. Die marktkonforme (dem Marktgeschehen entsprechende) Preis- korrektur ergibt sich nämlich aus Angebot und Nachfrage. Der Irrglaube, mit dem befohlenen Preis könne eine Marktordnung hergestellt werden, beruht auf der von Marx und Darrè glei- chermaßen überkommenen These, Preise Wären Ausgeburt heilloser Gewinnsucht; Ur- sprung der Armut, weil Besitzende Preise verlangen. Das soziale Renommieren der Na- tionalsozialisten vertrug sich mit dieser These ebenso gut, wie sich soziale Verlogenheit der kommunistischen Wirtschaftspolitik hiermit Verträgt. Deswegen zieht sich durch die Reichsnährstandsidee Herrn Darrèé's und durch die Kolchosen wirtschaft der UdSSR en einziger roter Faden. Herrn Sonnemann, der seinen Werdegang der kurzen Blüte des Reichsnährstandes ver- dankt, ist anscheinend die Situation schon selbst ungemütlich geworden, weil ja die obenstehende Gedankenkette jedem durch- schnittlich gebildeten Menschen bei nüchter- ner Beobachtung der Dinge aufkommen muß. Vielleicht erklären sich aus diesem Un- behagen Herrn Sonnemanns folgende Mel dungen, die dem in Hannover erscheinenden „Ernährungsdienst“ entnommen sind: 5 Vergangene Woche wollte die Bundes- republik in den USA die für das mit Neujahr be- gonnene dritte Quartal des Wirtschaftsjahres vor- gesehene Menge an IWA-Weizen kaufen. Schon anfangs Dezember, als die beabsichtig- ten Käufe bekanntgeworden sind, wurde vom Importhandel auf das allen Marktregeln zuwider laufende Vorhaben eines Großkaufes hingewie- sen, der seine Mängel bereits wiederholt unter Beweis gestellt hat. Doch diese Einwände blieben — Wie immer— ungehört. Nach Schema wurde der Weizenimport im Umfang von 170 000 Ton- nen angeordnet. Die deutschen Einkaufsabsichten blieben na- türlich auch auf den amerikanischen Märkten nicht unbekannt. In den Weizenkursen der US- Börsen, die sich nach dem durch die verstärkte Beleihung hervorgerufenen Preisanstieg gerade Wieder zu beruhigen und abzuschwächen began- nen, machte sich eine erneu Spannung bemerk- bar. Während in den Vor hmachtstagen Weize naher Sicht in Chicago ch mit 201 und 200 Cents kaum stetig notiert wurde, besserten sich Plötzlich die Kurse mit jedem Tag, der das Fest näher brachte Als jedoch am 28./29. Dezember die Chicagoer Weizenkurse für nahe Ware auf fast 208 Cents auschlugen und auch in Kansas City ein gleicher plötzlicher Anstieg erfolgte, war deutlich zu er- kennen, daß diese Märkte in Erwartung größter Abschlüsse fleberten. Nicht grundlos: Am 30. De- zember kaufte die Bundesrepublik Ein ähnlicher Vorgang wird vom„Ernäh- rungsdienst“ hinsichtlich der 50 000 t Roggen, die in der Türkei gekauft wurden, gemeldet: .Der Preis von 66 Dollar eif, der seitens der deutschen Stellen akzeptiert wurde, ist nicht ver- ständlich, Am Weltmarkt notiert Roggen derzeit bei 46 Dollar eif deutscher Nordseehafen Der„Ernährungsdienst“ meint dazu: Kommentar überflüssig! Mag sein, daß jeder Kommentar überflüssig ist, wenn es sich um eine Mitteilung handelt, die in und an Fach- kreisen) gemacht wird. Dem Normalverbrau- cher, d. h. dem kleinenn Mann von der Straße, sei aber hiermit angedeutet, daß es möglich ist, die Forderung über Paritätspreise auch auf anderen Wegen zu unterstützen. 8 Teæ Spediteure klagen über verschärften Wettbewerb (VWD) Die wirtschaftliche Lage im Spe- ditionsgewerbe hat sich 1953 gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert, aller- dings ist der Wettbewerb wiederum schärfer geworden. Aus Fachkreisen wird im einzelnen er- klärt, daß im Export-Speditionsgeschäft ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist. Durch das Absinken des Ratenniveaus sind die Ein- nahmen der Spediteure geschmälert worden. Im Importverkehr ist die Beschäftigungslage nach wie vor unterschiedlich. Der Kampf um die Transitsendungen hat sich— insbeson- dere für Massengüter— so sehr verschärft, daß die Verdienstmöglichkeiten der beteilig- ten Spediteure auf ein Minimum herabge- sunken sind. Im Verkehr mit der Sowiet- zonenrepublik, der Tschechoslowakei und Ungarn traten im vergangenen Jahr ver- schiedentlich Zahlungs- und Verrechnungs- schwierigkeiten auf. Der Behälterverkehr mit den nordischen Staaten und Großbritannien ist Weiter ausgebaut wordeén, die Erwartun- gen haben sich jedoch noch nicht in vollem Umfang erfüllt. Als günstig wird die Ent- Wicklung des Sammelladungsverkehrs be- zeichnet. Hier nehmen besonders die Umsatz- zahlen im Bahn- und Kraftwagensammel- verkehr zu. Weltmarktpreis bedroht Inlandskaffee (VWD) Seit 1952 ist der Weltmarktpreis für Rohkaffee um ungefähr eine DM je Pfund gestiegen. Da die deutschen Kaffee- käufe, die nur etwa drei Preozent des Welt- Verbrauchs ausmachen, keinen Einfluß auf die Weltmarktpreise auszuüben vermögen, hält der Verein Deutscher Kaffeegroßhändler und-röster in Köln eine Erhöhung der Röst- kaffeepreise auf die Dauer für unvermeidlich. Während 1952 die internationalen Roh- kaffeepreise verhältnismäßig stabil Waren, brachte das Jahr 1953 zwei erhebliche Preis- steigerungen. Die erste, im Juli 1953, konnte bei der Kaffeesteuersenkung vom deutschen Einfuhrhandel und den deutschen Röstereien angesichts der vorhandenen Vorräte zunächst aufgefangen werden. Inzwischen ist aber im Dezember 1953 eine neue starke Preissteige- rung auf dem Weltmarkt eingetreten. Handwerks-Export iber FX Der Zentralverband des deutschen Hand- werks hat für die Einkäufer der 400 ameri- kanischen PX-Läden die zweite Export- musterschau in Bonn veranstaltet, die be- reits befriedigende Abschlüsse brachte. Ins- gesamt haben 162 handwerkliche Aussteller des Bundesgebiets über 5 000 Musterstücke handwerklicher Schnitzarbeiten, kunsthand- werklicher Metallarbeit, Keramik-Glas und Lederwaren ausgestellt. Die Exportmuster- schau, die auf amerikanische Anregung zu- rückzuführen ist, soll eine ständige Einrich- tung kür die Einkäufer der amerikanischen PX-Läden werden, von der man sich zu- gleich eine stärkere Exportförderung hand- Werklicher Erzeugnisse nach Amerika ver- spricht. Die verlangten Preise ODollarbasis) Wurden, soweit die Gegenstände preiswert erscheinen, meist ohne Erörterung bewilligt. Ministerialgespinst„Ladenschlußzeiten“ als Gespenst Bundesein heitliche Regelung am bequemsten— für (VD) Im Bundesarbeitsministerium ist ein neuer Entwurf über die gesetzliche Regelung der Ladenschlußzeiten fertiggestellt worden, der in Kürze dem Bundeskabinett vorgelegt Werden soll. Wie ver autet, soll der neue Ge- setzentwurf am 13. und 14. Januar mit den beteiligten Stellen erörtert werden. Danach müssen Verkaufsstellen im Bundes- gebiet an Sonn- und Feiertagen, an Werkta- gen von 19 bis 7 Uhr, mittwochs ab 13 Uhr und am 24. Dezember ab 15 Uhr geschlossen sein. Geregelt werden ferner Ausnahmen vom Sonn- tags- und Werktagsladenschlug für bestimmte Verkatifsstellen WẽIie 2. B. Bpotheken und Tankstellen. Ein besonderer Abschnitt ist dem Schutz der Arbeitnehmer gewidmet. Schließ- lich werden Bestimmungen für einzelne Ge- werbezweige und für den Marktverkehr er- lassen. In Trinkhallen und Erfrischungshallen dür- ken außerhalb der Oeffnungszeiten der Le- bensmittelgeschäfte außer zubereiteten Spei- sen und offenen Getränken nur Tabakwaren, Obst und Süßigkeiten in geringen Mengen zum Verzehr an Ort und Stelle und nur zusammen mit zubereiteten Speisen oder offenen Ge- tränken abgegeben werden. Wenn bei diesen Einrichtungen der Umsatz an zubereiteten Speisen und Getränken fünfzig Prozent des Gesamtumsatzes nicht erreicht, müssen diese während der für Lebensmittelgeschäfte gelten- den Ladenschlußzeiten geschlossen sein. Am 13. Januar will der Bundesarbeits- minister den„Sozialpartnern“(den Gewerk- schaften und der Bundes vereinigung der Ar- beitgeber verbände) diesen Entwurf eines Bundesgesetzes zur Regelung der Laden- schlußzeiten vorlegen. Will ihn mit den So- Zialpartnern besprechen. Das überrascht. Muß überraschen, denn im allgemeinen sollten ja Minister zu ihrem Wort stehen, stehen können. Es hat jedoch— sicherem Vernehmen zufolge— die seiner- zeitige Storchsche Erklärung eine Art Palast- revolution in seinem Ministerium ausgelöst, denn im Bundesarbeits ministerium lag der von den zuständigen Referenten zusammen- gebraute EHntwurf bereit. Die Storch-Kinder wollten sich nun ihrerseits von Storch ihres köstlichen Geisteskindes nicht berauben las- sen. Hierbei war es sehr leicht, Hilfsstellung von außen zu bekommen. Die Gewerkschaf- ten protestierten freudig erregt darüber, daß sie Wieder einmal Gelegenheit hatten, Pro- paganda zu entwickeln, mit gegen die aus- beuterischen Arbeitgeber wetternder üblicher Lautstärke. Der Verbraucher dent und er enthielt sich der Stimme. Vielleicht enthielt er sich der Stimme deswegen, weil er nicht befragt wurde. Möglicherweise aber deshalb, weil er die Konsequenzen durch- schaute. Diese Konsequenzen sind: a) Es berührt den Kunden nicht, wenn eine Regelung getroffen wird, die den An- gestellten des Handels zwar einen freien Nachmittag gesetzlich zusichert, aber keine Ladenschließung zum bestimmten Zeitpunkt vorschreibt; b) es berührt den Kunden, wenn— seine Belange mißgachtend— Ladenschließung zu einem bestimmten Zeitpunkt generell ver- fügt wird. Eine Starrheit der Ladenschlußzeiten(hin- sichtlich des Zeitpunktes) war nicht zu be- kürchten, wenn der Bundesarbeitsminister gesetzliche Regelung auf diesem Gebiete ab- lehnte. War deswegen nicht zu befürchten, weil der Handel selbst— von den die Regel bestätigenden Ausnahmen abgesehen— die Soziale Forderung der Arbeitnehmer auf einen freien Nachmittag bejahte(zum größ- ten Teile auch bereits erfüllt). Hierbei ver- trat der Handel die Ansicht, daß die Einzel- regelung des freien Nachmittags den regio- nalen Gegebenheiten aus Länder- oder Re- gierungsbezirksebene entsprechen miässe, „ doch das Ministerium lenkt Nicht der Minister, nein das Ministerium, dessen Beamte— je nach Stärke oder Schwäche des Ministers— dazu neigen, Un- ter taten und Obertanen(Minister) zu be- herrschen, beschlossen es anders; ver- suchen ihren anders gearteten Beschluß durchzusetzen. In sozialpolitischer Hinsicht haben diese Ministerialreferenten wohl in erster Linie an sich gedacht, indem sie sich ihre Arbeit möglichst erleichterten. Wozu sich auch den Kopf zerbrechen, wenn es einfach geht? Wenn gestützt auf die Regierungsmacht die Regierten einfach zur Befehlsentgegennahme zusammengetrommelt werden können. Es verraten die bisher aus dem Bundes- arbeitsministerium ruchbar gewordenen Ge- dankengänge doch allzu sehr Hang zur Stagtlichen und zentralen Regelung. Bei- spielsweise soll, wie oben ausgeführt, in dem Eutwurf der Mittwochnachmittag zur bun- desgebietlichen Ladenschlugzeit erklärt wer den. Damit aber auch alles seinen rechten Gang habe, sollen bei dieser Gelegenheit auch die Verkaufszeiten in Trink- und Im- bißhallen geregelt werden. Darüber hinaus soll sicherem Vernehmen zufolge, auch die Verkaufsfreiheit an Sonntagen jhre Ordnung finden, d. h. zumindest der„Kupferne Sonn- tag“ endgültig verboten werden. Die Sünden der Väter rächen sich bei dieser Entwicklung des La- denschlugzeit- Problems. Der Handel selbst Ministerialbeamte — es gelang ja bekanntlich bisher nicht, eine Gewerkschaft von Unternehmern zu gründen— hat vielleicht doch zu latige ge- zögert, durch angewandte Praxis gesetzliche Etitscheidungen vorwegzunehmen. Auf der anderen Seite haben sich die Gewerkschaf- ten, als sich dann beim Handel die erforder- liche Bereitschaft abzeichnete, auf den Samstagnachmittag so versteift, daß dem Handel nichts anderes übrig blieb, als hin- haltend zu manöverieren. Jetzt dünkt das Kind müt dem Bade aus- geschüttet, Möglich, daß es den Gewerk- schaften gelingt, für diese Fehlentwicklung die Regierung und den Einzelhandel ver- antwortlich zu machen. Mag sein, daß noch in letzter Minute durch den vom Arbeits- ministerium erfolgenden Druck zwischen Ge- werkschaften und Einzelhandel eine Ueber- einkunft getroffen wird. Hierbei ist es völlig gleichgültig, ob diese Uebereinkutift gesetz- lich sanktioniert wird oder nicht. Haupt- sache ist und bleibt, das a) der Verbraucher kaufen kann, wann er versorgungsbedürftig ist, b) der Handelsangestellte wöchentlich den freien Nachmittag erhält, den er wünscht. F. O. Weber K URZ NACHRICHTEN Binnenschiffahrtswünsche 1953 blieben unerfüllt wird in einem Rückblick der Schifferbörse Duisburg-Ruhrort festgestellt. Das Ladungs- aufkommen in der Rheinschiffahrt habe sich bei einer im ganzen nichteinheitlichen Ent- wicklung zwar erhöht, jedoch seien viele Wünsche unerfüllt geblieben. Abgesehen von der durch unerwartete Niedrigwasser in den letzten Monaten des Jahres 1953 zu verzeich- nenden durchschnittlich guten Beschäftigung der Rheinschiffahrt, gestatte die Zahl der im ersten Halbjahr 1953 auf Ladung oder An- hang wartenden Fahrzeuge am Niederrhein keine optimistische Beurteilung der zukünf- tigen Entwicklung. Selbst bei der durchschnitt- lich guten und teilweise angespannten Be- schäftigung zum Jahresabschluß seien die Ver- kehrsleistungen stark zurückgefallen. Gleich- zeitig seien au chdie Beschäftigung der Häfen und der übrigen, mit der Schiffahrt verbun- denen Gewerbezweige, im ganzen unbefrie- digend geblieben. Beteiligung Preußens auf Bund überleiten sieht ein dem Bundesrat zur Beschlußfas- sung zugeleiteter Gesetzentwurf vor. Es han- delt sich um die Beteiligung des ehemaligen Lamdes Preußen am Grundkapital der„Deut- schen Pfandbriefanstalt“, Berlin, die den Charakter einer bundesunmittelbaren Kör- perschaft des öffentlichen Rechtes bekommen soll. Sie würde sodann der Aufsicht des Bun- deswirtschaftsministers unterstehen. Die Tätig- keit der Anstalt ist gemeinnützig. Ihr beson- derer Aufgabenbereich lag von jeher in der Finamzierung des Kleinwohnungs- und Klein- eigenheimbaus für die minderbemittelte Be- völkerung durch Hergabe billiger erst- und nachsteliger Hypotheken. 5 In der von der Bankenaufsichtsbehörde be- stätigten vorläufigen Umstellungsrechnung der Anstalt ist das vorläufige Eigenkapital mit rumd 10,8 Millionen DM ausgewiesen. Nachweihnachtsgeschaft in Pelzen (VWD) Das spät einsetzende Winterwetter hat das Rauchwarengeschäft im Jahr 1953 nicht we⸗ sentlich beeinträchtigt, verlautet von unterrichte- ter Seite. Die Umsätze der Pelzbekleidungsindu- strie der Bundesrepublik waren im abgelaufenen Jahr mengenmäßig um etwa zehn Prozent höher als 1952, Wertmäßig etwa gleich hoch. Wie weiter verlautet, ist noch mit einem verhältnismäßig um- fangreichen Nachweihnachtsgeschäft zu rechnen. Die Exportumsätze haben sich 1953 gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert, der An- teil der veredelten Ware ist jedoch gestiegen. Hauptabnehmer der westdeutschen Erzeugnisse Waren die westeuropäischen Länder. Die Einfuhr hat im Vergleich zu 1952 leicht zu- genommen. 5 Flurbereinigung aus freien Stücken forderte der Präsident des Bauernverbandes Ba- den-Württemberg, Heinrich Stooß, anläßlich der Verleihung des Adolf-Münzinger-Preises an den Landwirt Franz Bräutigam, Langenbrücken. Stooß empfahl den Landwirten auch genossenschaftlichen Zusammenschluß. Allgaier-Werke Gmb. voll beschäftigt Die Allgaier-Werke mbH., Uhingen/ Wttbg., senden uns folgende Mitteilung: Ab 1. Januar 1934 werden die einzelnen Werke der seitherigen Allgaier- Werkzeugbau GmbH., Welche sowohl Blechpreßteile in spanloser Ver- formung sowie Klein- und Großwerkzeuge in Uhingen als auch Traktoren in Uhingen und Friedrichshafen herstellen, unter dem einheit- ichen Firmennamen Allgaier-Werke Gmb. zu- sammengefaßt. i Gleichzeitig konnte die Geschäftsleitung auf einer Betriebsversammlung am 23. Dezember 1953 allen Werksangehörigen bekanntgeben, daß es auf Grund des guten Auftrageingangs auch im Traktorenbau ab 1. Januar 1954 sowohl in ihren Werken Uhingen als auch in Friedrichshafen möglich geworden ist, die Arbeitszeit von 40 auf 48 Stunden zu erhöhen und somit wieder voll zu arbeiten. Der gerade seinerzeit bei Allgaier im Verhält- nis zu anderen Werken der Branche erst sehr spät einsetzende Auftragsrückgang im Traktoren- bau konnte auf Grund des guten Lieferpro- gramms schon nach wenigen Wochen bereits wie- der so erheblich im In- und Ausland gesteigert werden, daß eine Vollbeschäftigung aller Be- triebsangehörigen gesichert ist. Marktberichte vom 7. Januar 1954 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr gering, Nachfrage befriedigend Es erzielten: Feldsalat I 112—120; II 35-100; Rosen- Kohl 22—27; Knollensellerie 1 1518; II 10—12; Lauch 1113. f 5 5 5 8 Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Nachfrage größer als Anfuhr, daher steigende Preise. Es erzielten; Blumenkohl 9—10,5; Karotten 10—146; Kartoffeln 88,9; Knoblauch 100 bis 110; Lauch Stück 10—14; dto. Gewichtsware 25 bis 30; Meerrettich 110120; Petersilie 12—15; Ro- Senkohl 38-46; Rotkohl 10—14; rote Beete 10—12; Kopfsalat ital. 10—11; Feldsalat geputzt 150—170; Sellerie 2035; dto. Gewichtsware 25—35; Weiß- kohl 6,5—8; Wirsing 1014; Zwiebeln dt. 12—14; dto. holl. 12—14; Tafeläpfel 30—50; Wirtschafts- äpfel 20—30; Apfelsinen blond 28-30; dto. kernlos 40—42; Anenas Zentner 250-275; Benenen Kiste 17 bis 19; Birnen 30—45; Datteln 110—120; Feigen 65 bis 70; Manderinen 42—46; Zitronen Kiste 27—29; dto. Stück 1822. 5 Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 43 Ferkel. Ferkel über 6 Wo- chen alt erzielten 63—74 DPM je Stück. Marktver- lauf langsam, Ueberstand. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise VWD) Preise in DM je kg(Vorwoche in Klam- mern). Inlandsfleisch: Ochsen 3—3, 20(33, 30); Rind 3,10—3,30(3,20—3,40); Kuh 2,40—2,70(2, 40—2, 70); Bul- len 3—3,30(3,10—3,30); Schweine 3,70—3,90(3,70 bis 3,90); Kalb 4,405;(4,405); Hammel 2,80—3(2,80 bis 3). Tendenz: mittel. Auslandsfleisch: Ring 1 3,30—3,60(3,20— 3,50); Rind II 3—3,40(2,903, 20) Tendenz schleppend. 5 NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer DM 294—303 Blei in Kabeln DM 110-111 Aluminium für Leitzwecke DM 2512860 Produ blenmatkle Situatliousbericht Nachdem die Einfuhr- und Vorratsstelle neuerdings Weizen zur Januar-Lieferutig aus den Lagerverträgen zum Marktpreis abgibt, rechnet man zu Jahresbegian damit, daß die Verknappung des Weizenangebots über- wunden und der Markt flüssiger gestaltet Wird. Vorläufig ist das Angebot von Weizen aus den Erzeugergebieten noch gering. Die Abgeber haben ihre Forderungen aàuf 46,25 DM. erhöht. Die Großmühlen zahlen jedoch höchstens 46, DM frei oberrheinischer Sta- tionen. Infolge des derzeit geringen Mehl- geschäftes ist die Mühlennachfrage klein. Roggen wird bei ausgeglichener Marktlage und kleinem Angebot auf Basis der Erzeu- germindestpreise laufend aufgenommen. Am Futtergetreidemarkt hat das Angebot an in- und ausländischer Ware erneut zugenom- men. Die Nachfrage ist immer noch unent- Wickelt,. Sowohl Futtergerste wie Futter- Hafer sind schwer abzusetzen und nur Indu- striehafer in bester Qufilität wird gelegent- lich von der Nährmittel- Industrie abgenom- men. Auch das Maisangebot dürfte in den nächsten Wochen infolge erhöhter Einfuhr-⸗ tätigkeit noch stärker werden. Wenn auch das Interesse für Braugerste sich wenig be⸗ lebt hat und die Preis forderungen leicht er- höht worden sind, so ist dennoch die Ab- Satzkrisis nicht überwunden. Vor allem hält der Druck aus Bayern und Rheinland-Pfalz All. Die Industrie kauft zwar etwas mehr, aber auch weiterhin zu gedrückten Preisen. Die mittleren Qualitäten werden als Indu- striegerste mit 40,50 bis 41.— DM franko Verarbeitungsbetrieb gewertet. Obwohl Bier- konsum weiterhin gut ist, bleibt der Malz- Abruf schleppend. Nach der Belebung der Umsatztätigkeit an den Feiertagen ist es am Mehlmarkt wieder ruhiger geworden. Die Absatzstockungen haben sich verschärft durch den Rückgang des LkW.-Verkehrs infolge Eis- und Frost- Sefahr. Die für Anfang Januar vielfach erwartete Erhöhung des Abgabepreises der Großmühlen für Weizenmehl ist bisher nicht wirksam geworden. Da die Bäckervorräte jedoch so zusammengeschrumpft sind, dürfte im Laufe des Januars mit einer Belebung der Mehlnachfrage gerechnet werden kön- nen. Roggenmehl ist weiterhin vernachläs- sigt und wird in verstärktem Umfange durch Kleinmühlen und übergebietliche Lieferun- gen bezogen. 5 In Auswirkung des Frostwetters hat sich die Nachfrage am Futtermittelmarkt leicht gebessert. Vorläufig überwiegt jedoch das Angebot und es sind weitere Preisabschwä⸗ chungen eingetreten, vor allem für Mühlen- produkte, wo nur Roggenkleie den Dezem- berpreis gehalten hat. Brauereiabfälle, zucker- und ölhaltige Futtermittel sind je- doch kaum begehrt und im Preis um 25 bis 50 Pfennig pro 100 Kilo weiter abgesunken. Am Mischtuttermarkt macht sich verstärkte Nachfrage nach Hühnerkörner- und Milch- leistungsfutter geltend. Dr. J. B Buss Produktionswerte Textil überflügelten Nahrufssmitte!“ (VoD) Das Statistische Bundesamt hat erstmalig eine Statistik über Nettoproduk- tionswerte im Jahr 1950 veröffentlicht, die durch Abzug des Materialverbrauchs von den Bruttoproduktionswerten errechnet wurden. Die höchsten Nettoproduktionswerte haben danach. die Textilindustrie mit fünf Milliar- den DM, die chemische Industrie mit vier Milliarden DM, der Maschinenbau mit 3,6 Milliarden DM, die Nahrungsmittelindustrie mit 4,2 Milliarden DM und der Kohlenberg- bau mit drei Milliarden DM. Wohlwollender Sonderbeauftragter fkür beschleunigte Zahlung In Kreisen der westdeutschen Bauindu- strie werden die Aussichten für die Bezah- lung alter Forderungen deutscher Baufirmen an die amerikanischen Streitkräfte in der Bundesrepublik jetzt günstiger beurteilt. Aus amerikanischen Quellen sei bekannt ge- worden, so wurde am 6. Januar von unter- richteter Seite mitgeteilt, daß man in diesem Jahr die rückständigen Forderungen, die auf rund 50 Millionen DM geschätzt werden, „mit Wohlwollen“ prüfen wolle. Für die be- schleunigte Abwicklung sei ein Sonderbeauf- tragter der amerikanischen Armee eingesetzt worden. Ferner hätten in letzter Zeit auch wiederholt Sach- und Preisverhandlungen zwischen amerikanischen Prüfern und ein- zelnen deutschen Klienten stattgefunden. Bei den ausstehenden Forderungen müsse allerdings berücksichtigt werden, daß es sich hierbei zu einem großen Teil um Nachfor- derungen handele, deren Ursache in den ein- getretenen Lohnerhöhungen im Baugewerbe zu suchen sei. Von amerikanischer Seite werde jedoch die Ansicht vertreten, daß Fest- abschlüsse eine solche nachträgliche Rech- nung nicht zuließen. Da der Lohnanteil im Baugewerbe aber sehr hoch sei, seien nicht wenige Firmen auf Grund der erhöhten Lohnzahlungen, für die kein Ausgleich mög- lich gewesen sei, in Schwierigkeiten und zum Teil bis nahe an den Ruin geraten. Die Frage der noch nicht realisierten alten Forderun- gen, die in Einzelfällen bis zu 22 Monate alt seien, stelle eine erhebliche Belastung für das deutsch- amerikanische Verhältnis dar. Geringfügiger Rückgang der eisenschaffenden Industrie (VWD) Die Roheisen- und Rohstahl- produktion im Bundesgebiet war im abge- laòufenen Jahr geringer als 1952. Die Roh- eisenerzeugung ging nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes, Außenstelle Düs- seldorf, um 9,5 Prozent auf 11,65 Millionen t zurück, die Rohstahler zeugung um 2,4 Pro- zent auf 15,4 Millionen t. Britische Kohlenförderung nahm ab (UP) In Großbritannien wurden 1953 223 518 600 Tonnen Kohle gefördert gegen- über 224 785 800 Tonnen 1952. Von der Ge- samtförderung wurden im vergangenen Jahr 13,7 Millionen Tonnen exportiert. Das sind rund 2,7 Millionen Tonnen mehr als im Vor- jahr. Im Wochendurchschnitt waren im bri⸗ tischen Bergbau 1953 insgesamt 717 000 Per- sonen beschäftigt, davon 300 000 unter Tage. Seite 10 MORGEN Freitag, 8. Januar 1954 Der Fremdling von Norbert Jacques Mein Forellenbach kommt aus dem All- Säu, und wo er die österreichische Grenze erreicht, liegt um die beiden Zollhäuser eine Ansammlung von Gebäuden, die ein Säge- Werk bilden, mitten drin, auf der österreichi- schen Seite, des alte Wirtshaus mit dem französischen Dach. Drunten in dem kleinen Kessel, unter den roten Dächern im Grün, birgt Sich das freundliche Beisammensein, und wer von der Landstraße hinabschaut, meint, es sei von Eichendorff erfunden. Geht man drunten ein Stück den Bach wei- ter, der nun die Grenze mit dem Oesterrei- chischen bis in den Bodensee bildet, gelangt man in einen kleinen Wiesengrund. Aber der Bach hält sich ans hügelige Ufer, das bis ins Wasser mit Schwarzerlen be⸗ standen ist. Nur ist das Bett hier nicht mehr von Steinblöcken und Geröll gebildet, das Wasser fließt sacht auseinander, und wie unter einem Wald von Pestwurz, der bis ans andere Ufer alles bedacht. Immer hat diese Stelle meine Einbildungskraft in einer be- sonderen Art beschäftigt. Ist es möglich, daß am Rand des Pestwurzwaldes, drüben an den Erlen, Forellen stehen? Ich habe beson- ders genau abkontrolliert und nie etwas richtig ausnehmen können. Aber eines Tages stellte sich heraus, daß ich und meine Forellen unter den breiten, dicht zusammengeschobenen Blättern des Pestwurzes 30 Jahre lang einen Gast gehabt urid es nicht gewußt haben. Er hat hier als ein Einsamer gelebt, man kann sagen, als ein Robinson, bis Wanderburschen aus der Fremde sich im Wasser die Füße kühlten, ihn sahen, jagten und fingen und in das Wirtshaus im Oesterreichischen mitnahmen. Sie wollten ihn dort verkaufen und hofften ein ordentliches Sümmchen zu lösen, weil er ein im Land selten gesehenes Wesen war, das seine Heimat im Süden hatte— eine Schildkröte.* Im Rand ihrer Schale war ein silberner Ring eingefügt und an ihm zu sehen, daß das Tier schon einmal der Gefangene von Menschen gewesen, was ja auch natürlich War, da an diesem Bach, dessen heftige und kühle Wasser aus dem Allgäu kamen, na- türlich keine Heimat für Schildkröten äst, die germ Sonne auf ihrem Panzer und warmen Sand, als Lager für ihre Eier, an die Flan- ken spülen fühlten. An der Wirtschaft am österreichischen Zoll setzten sich die Burschen zum Vespern unter den Nußbaum. Sie knüpften eine Schnur durch den Silberring der Schildkröte und ließen sie auf den Boden, damit sie die Aufmerksamkeit der andern Gäste anziehen Sollte und vielleicht einen Käufer fände. Die Schildkröte begann bald mit der hartnäcki- gen Bedachtsamkeit, die ihr Wesen ausmacht, auf dem Erdboden herumzuforschen, als dränge sie zu ihrem verlorenen Land zu- rück, und war husch, husch, in einem Blu- menbeet verschwunden. Aber der Strick war an einen Stuhl geknüpft, und als sie Wider- stand fühlte, machte sie Kehrt. Sie stand 15 einem Fleck Sonne, in dem Augenblick. dem die Wirtin, die in der Zwischenzeit Bier geholt, ihrer gewahr wurde, eine Weile hin- starrte, sich niederbückte und den silbernen g bekingerte, als hielte sie ihn nicht für etwas Gegenständliches, bis sie plötzlich, fast erschrocken, hochfuhr und ausrief: „Mein Ring!. Die war 30 Jahre lang fort!“ 255* Vor 30 Jahren hatte jemand ihr die Schildkröte vom Jahrmarkt in Bregenz mit- Sebracht. Man hatte dem Tier den Silberring in die Schale eingelassen und es an einem Kettchen in den Garten am Springbrunnen gesetzt. Nach ein paar Tagen hatte es die Fette durchgerissen und blieb verschwunden. Anfangs hatte man es vielleicht auf der Rückreise nach seiner sonnigen Heimat ge- glaubt, dann wurde es vergessen. Aber es hatte sich nicht auf den tausend Kilometer weiten Weg nach dem Süden über die Alpen oder die Karpathen gemacht, son- dern war nur tausend Schritte gegangen. Es kann nicht sprechen und nie werden wir Wissen, weshalb seine große Expedition ge- rade hier endete und welche ihm gutdünken- den Bedingungen es gerade hier fand, daß es blieb und 30 Jahre ungesehen und gedul- dig auf etwas wartete, das es nicht kannte urid das sich nun vielleicht mit der Rückkehr in deen alten Wirtsgarten erfüllte. Hlundertmal hat mich die Schildkröte in den vielen Jahren, da ich hier nach Forel- en jage, vorbeifischen sehen. Mit wieviel Listen wußte sie sich meinen gerade hier tets gespannten Augen zu entziehen! Sie ist den Füchsen und den Dachsen entgangen, die s. gerade in diesem einsamen Wie- sengrund auf der Jagd waren. Was aber hat Sie erst von den Kräften der Natur aushalten müssen! Wenn der unbegreifliche Himmel zur Erde wollte, die Blitze in die Erlen split- terten oder ihren grellen Schein unter dem Blätterdach der Pestwurz durchjagten und die Donner wie ein Einbruch des Erdgewöl- bes nachfielen.. Wenn dann die vom Berg Stürzenden Hochwasser begannen, die Stein- blöcke bachab zu rollen und sie mit Todes- nähe umdonnerten. Und wenn man das Jahr vollendet meinte und auf der Flucht vor Winter und Hunger in das Grab der lehmigen Erde einkroch und schlafdämmernd auf das warme Nahen des Frühjahrs wartete und 30 Jahre lang sich alles wiederholte Und 30 Jahre lang Sah men nie Seinesglei- chen, fühlte nie den Schock der Nähe eige- nen Blutes. Und an Spannungen nur die, die der Kampf gegen den Hunger und die Drohun- Sen gegen das Leben in die Adern trugen! Das Tier war in sein Los wie in ein Fell eingestrickt worden. Die Katastrophe dieser Einsamkeit in fremdem Land ward ihm zur Lebenserfüllung, und es konnte auf nichts anderes bedacht sein als auf deren Erhal- tung. Welche Kraft der Selbstüberwindung! Welche Selbstentäußerung 55 der Pflicht, leben zu müssen! Welche Ueberlegenheit über das Schicksal! Robinson war auf seiner Insel Juan Fernandes von einem reich und Wild bewegt zu gennenden Leben umbran- det gegenüber dem Unausmeßbaren des Alleinseins, in das diese Einsame mit dem silbernen Sklavenzeichen in der Schale ver- schlagen worden war. Drei Jahrzehnte hat sie ausgehalten, um anscheinend zu nichts anderem zu gelangen. als zurück in die Ge- kangenschaft eines Wärtsgartens, in dem sie unter bedachtsam geduldigen Bewegungen weiter alt würde. Doch ist es möglich, daß das alles gar nicht so ist. Vielleicht sind auch Schildkröten unberechenbar! Die Wirtsfrau hatte den Tizian: Selbstbildnis Ein Bild, das im Mittel- punkt des Vortrages stand, den Professor Dr. H. Tintelnot von der Uni- versität Göttingen in der Mannheimer Kunsthalle über den Maler Tizian Melt.(Siehe auch unseren Bericht auf dieser Seite.) Wanderburschen ein paar Glas Bier gegeben und dafür hatten diese ihr die Schildkröte da gelassen. Sorgsam angekettet, durchklet- terte sie das Gärtlein um den Springbrun- nen. Nach ein paar Tagen war sie wieder Rabenschwarzer Anouib „Das Weib Jesebel“ in Dösseldoff Die Geschichte von der israeliti Königin Jesabel, die sich laut alttesta tarischem Bericht in ungehemmtem leben wahllos jedem Mann, auch den p den ihres Reiches, hingegeben hat und“ schließlich von ihren eigenen Landeskind“ zu Tode getrampelt worden ist, hat den gen Jean Anouilh im Jahr 1929 so ges daß er sie zum Vorwurf für das schwarze seiner„pièces noires“ genommen hat: schrieb— in geringfügiger Abänderu biblisch überlieferten Namens— sein 8 spiel„Das Weib Jesebel“ in drei Akten blies dieser unmoralischen Dame den 0 der Gegenwart ein. So sah das teils schockierte, teils quierte, teils quälend ergriffene Publikum Hildegard Bertrams Düsseldorfer Zim theater die deutsche Erstaufführung e Stückes um eine tödlich verkommene, Schwelle zum Alter und damit des N mehr-Begehrtwerdens verzweifelnde H auf der Rückreise in ihren Pestwurz- Wald?.. Auf die große Expedition zum Süd- hang der Alpen oder Karpathen?.. Es sind schon fünf Jahrzehnte her. Man hat sie nicht wiedergesehen. Wegs Tizians leben und Werk Lichtbildervortrag von Professor Or. H. Tintelnot im Vortrogsscal der Mannheimer Kunsthalle In der Vortragsreihe„Große Meister der italienischen Renaissance“ sprach Prof. Dr. H. Tintelnot von der Universität Göttingen in der Mannheimer Kunsthalle über Tizian. Der Redner ging von der ländlichen Gebun- denheit des aus dem kleinen Dörfchen Pieve di Cadore im friaulischen Bergland stam- menden Künstlers aus, der in seiner àuße- ren Statur ja immer etwas von ungebro- chener rustikaler Lebensenergie behalten hatte. Der Uberlieferung nach 1477, neueren Herschungen nach vielleicht erst 1487 ge- boren, war er wohl schon bald nach 1500 nach Venedig gekommen, und sein Leben ist mit der Hochblüte der Lagunenstadt im 16. Jahrhundert engstens verbunden. Daß Pintelnot in breiter Ausführlichkeit zunächst einmal die Architektur des Vene- dig jener Zeit sich entfalten lieg und dar- Aus Grundsätzliches über das gesellschaft- liche und politische Leben ableitete, hat zweifellos die Wege zum Verständnis Tizians erleichtert. Er hat vielleicht einiges am Charakterbilde des Künstlers, dieses wirklich genialen, aber zugleich ruhmsüch- tigen, habgierigen und rücksichtslosen Men- schen, in zu vorteilhaftem Lichte erschei- nen lassen, aber die bewegenden Grund- kräfte von Tizians Leben und Werk, hin- eingestellt in das große Panorama der meerebeherrschenden Dogenstadt, sind in frappierender Plastizität deutlich geworden. Das große Schlachtenbild im Dogen- palast, seinen ersten entscheidenden Auf- trag, hat Tizian freilich erst viel später aus- geführt. Seine eigentliche Domäne sind das Menschenbild, die biblische Geschichte und die Mythologie. Seine„Assunta“ von 1513, noch heute in Santa Maria dei Frari in Venedig zu sehen, mit den mächtig ausgrei- kenden Bewegungen, den kühnen Verkür- zungen und dem fast schon hymnisch-ek- statischen Ausdruck der Gesichter, ist in ihrer wechselvollen Lichtführung der erste überragende Höhepunkt in Tizians Schaf- fen. Mit einer Fülle gut ausgewählter Lichtbilder und mit eingehenden kunstkriti- schen Details schilderte Tintelnot nun die Stufen von Tizians künstlerischer Entwick- lung. In dem immer stärkeren Hervortre- ten eines Valeursystems liegt Tizians eigentliche kunsthistorische Bedeutung. Gleichsam eine ganze Porträtgalerie be- rühmter Zeitgenossen hat er geschaffen, und seine scharfe Beobachtungsgabe mag dabei wohl seinem treffenden venezianischen Witz entsprochen haben. Was an allen seinen Bildern hervortritt, ist die Freude an der dinglichen Schönheit. Aber welcher see- Iische Tiefenblick spricht dann auch wieder aus einem Gemälde wie dem„Papst Paul III. und sein Enkel“, in dem sozusagen die ganze Tragödie des damaligen Papst- tums enthalten ist. Und wie wächst noch der fast hundertjährige Tizian über alles binaus, was er bis dahin schuf, als sein letztes Bild„Die e des Marsyas“ entsteht. Das Publikum in dem überfüllten Vor- tragssaal der Kunsthalle folgte den mehr als zweistündigen Ausführungen des Göt- tinger Gelehrten mit gespannter Aufmerk- samkeit und dankte ihm zuletzt mit herz- lichem Applaus. Wenn das Interesse der Bevölkerung an dieser so überaus auf- schlußreichen Vortragsreihe weiterhin in solchem erfreulichem Maße zunimmt, wird man sich wohl recht bald nach einem grö- Beren Vortragssaal umsehen müssen. USE Mozart im Amerikahaus Lieder- und Arienabend Ein amerikanisches Vokal-Terzett, die Sopranistin Barbara Troxell und die beiden Baritone John vard und Joseph Collins, gaben im Mannheimer Amerikahaus einen ausschließlich Mozartkompositionen umfas- senden Singabend. Das Programm— aus Zwiegesängen, Terzetten und Opernstücken etwas buntscheckig gemischt— fesselte ins- besondere durch die Auswahl einer Anzahl mehr oder weniger entlegener, doch sehr reizvoller Terzettgesänge auf italienische Texte, meisterliche Kompositionen der klei- nen vokalen Form, die die Amerikaner zwar nicht ganz sachgemäß als„Trios“ bezeichnen, mit deren sauber gefügten Wiedergabe sie sich jedoch freundlichste Zustimmung er- sangen. Barbara Troxell zwang ihrem helltim- brierten kernigen Sopran namentlich dort, Wo er als führende Stimme in Erscheinung trat(Terzette aus„Titus“,„Zaide“ und„Apollo und Hyazinth“), trotz ersichtlicher Indisposi- tion, schöne Leuchtkraft ab. Auch ihre beiden Partner setzten ein gepflegtes Stimmaterial mit Intelligenz ein. Für den Mozartschen Musikhumor, wie er in dem Papageno/Papa- gena-Duo, dem Giovann/ Leporello-Duett und in dem lustigen Miau-Duett„Liebes Weibchen“ zutage tritt, fanden die Künstler überzeugend charakterisierenden Ausdruck, Wenn auch das von ihnen beliebte bühnen- mäßige Agieren in Frack und Gesellschafts- kleid auf dem Konzertpodium dem deutschen Hörer ein wenig gegen den Strich geht, wie denn ja überhaupt die Verpflanzung von Opernstücken in den Konzertsaal mehr lei- dige Gewohnheit als künstlerische Not- Wendigkeit ist. In Paul Higinbotham hatten die drei Künstler einen zuverlässigen Be- gleiter. ENO E. die ihren Mann umbrängt, um mit sei Erbe den letzten Geliebten zu retten allerdings sucht seine Hilfe bei einer Ju ren— und die mit ihrem Lebenswa ihrem Sohn die Einheirat in ehrbarere Kr unmöglich macht. Ein Stück um den h mungslosen Eros, ein Wühlen im Schm das verkettete Schicksal von tragisch ge benen Menschen, von denen nur einer Schluß der Hölle des famillären Sünden bels entflieht: Der Sohn. Er heiratet doch. Anouilh hat sein Stück psychologisch dramaturgisch folgerichtig gebaut, ihm jeden Charme seiner späteren Werk, enthalten. Die Berechtigung, es aufzuf besteht entweder nie oder immer: Der e mag die öffentliche Diskussion so hei erotischer Vorgänge grundsätzlich able vor der sittlichen Verwilderung zu ag“ Zeiten entfachen wollen. Regisseur Heinz Walter schnitt das 8 chende Leistung, f Schauspieler führung immer wieder offen werdend. Hildegard Bertram, die Prinzipt zeigte bei der Gestaltung der Titelrolle“ wundernswerten Mut zur Häßlichkeit, Schmierigen, zur Verkommenheit letz Grades. Und fand doch gelegentlich Mögl keiten, Lichter e een Mens e dern die der peinlichen und schwierigen d stellerischen Aufgabe versöhnenden G. gaben. Mit psychologischer Nuancierung u Sroßartiger Intensität spielte Friedrich U Schauspieler machten taltvoll mit. En delikate Aufführung eines undelikaten aber nicht überflüssigen!— Stückes. Das Publikum klatschte recht lange diskutierte noch länger. Der erschüttem Und des ist sehr viell! Sonja L Küwr⸗ Eh ronik Der Robert-Schumann-Preis 1953 der Stadt Düsseldorf wird nach einem einstimmigen Beschluß der Jury nicht verliehen. Das Preis- gericht hat angeregt, den vorgesehenen Betrag von 5000 Mark für einen Kompositionsauftrag an Werner Egk über ein Bühnenwerk zu ver- wenden Die Düsseldorfer Ratsversammlung wird über diesen Vorschlag entscheiden. Hermann Scherchen(Zürich) wird Anfang Januar in einem Düsseldorfer Konzert die „Symphonie“ von René Leibowitz urauffüh- ren. Unter seiner künstlerischen Leitung wird auch ein Pariser Konzertzyklus des Theatre de Marigny stehen mit Werken von Johann Sebastian Bach und anderen sowie einer sze- nischen Aufführung von Strawinskys„Renard“ mit Jean Louis Barrault. Der„Goldene Reiter“, das berühmte Reiter- standbild Augusts des Starken in Dresden, ist restauriert worden. Zur völligen Wiederher- stellung des einstigen äußeren Zustandes fehlt noch eine neue Feuervergoldung, eine Spe- zialarbeit, die angeblich nur noch wenige alte Meister in Süddeutschland ausführen können. Die Statue soll vorerst den staatlichen Kunst- sammlungen eingegliedert werden und später voraussichtlich wieder auf dem Neustädter Markt aufgestellt werden. Der Bildhauer Professor Wilhelm Gerstel, Direktor der Staatlichen Akademie der Bil- denden Künste in Freiburg, wird heute 75 Jahre alt. Der in Bruchsal geborene Künst- ler, der während seiner Lehrzeit als Steinmetz die Kunstgewerbeschule Pforzheim und später die Kunstakademie in Karlsruhe besuchte, schon vor dem ersten Weltkrieg mit en Reihe von Arbeiten, vor allem mit seine Hebel-Denkmal in Lörrach, hervor. Zur 4 arbeitet Professor Gerstel an einem Brun mit Mädchenfigur für die Stadt Basel, ein Denkmal, das die südbadische Jugend Basler Nachbarn zum Dank für die in Nachkriegszeit geleistete Schweizer Hilfe Mitteln einer Sammlung zum Geschenk mach wird. dieser Spielzeit erklärten Rücktritt zuri 32 zunehmen und bis zum Ablauf seines Verte ges in München zu bleiben. tigt, mit Kempe über eine eventuelle, Aen rung einzelner Punkte seiner Vollmachten verhandeln, um ihm erweiterte Rechte zuräumen. Intendant Professor Rudolf H mann und Generalmusikdirektor Kempe klärten übereinstimmend, daß es ihnen in der Zusammenarbeit keine Dif, zen gegeben habe. 1 Das Südwestfunk- Orchester unter Lein Hans Rosbauds gastiert am Dienstag, 12.0 zember, 20 Uhr, im BASF-Feierabendhaus Li wigshafen. Dieses erste Sonderkonzert im Ha men der Ludwigshafener Zbonnsmente. zerte bringt von Haydn die Symphonie N von Sibelius das Violinkonzert(mit Hel Ravels„Bolero“ Stanske als Solist), lustige Streiche“ 2 Till Eulenspiegels Richard Strauß. en Mann will hinauf Roman aus dem alten 0 von Hans Fallada Copyright 1953 by Südverlag GmbH, München ERSTER TEIL. Die kleine Stadt 5 I. Staub zu Staub 5 e zu Asche! Erde zu Erde! Staub zu Staub!“ rief der Pastor, und bei jeder An- rufung menschlicher Vergänglichkeit Warf er nit einer Kleinen Schippe Erde hinab in die t. Umerträglich hart polterten die ge- frorenen Brocken auf das Holz des Sarges. Den jungen Menschen, der hinter dem St. chen stand, schüttelten Grauen und Kälte. Er meinte, der Pastor hätte dem Vater die Erde sanfter ins Grab geben können. Doch als er nun selbst die Erde auf den Vater hinabwarf, schien sie ihm noch uter zu poltern. Ein Schluchzen packte ihn. r er wollte nicht weinen, er wollte nicht weinen vor all den Trauergäste, S sich stark zeigen. Fast hilfeflehend chtete er den Blick auf den Grabstein von rötlichem Syenit, der senkrecht zu Häupten es Grabes stand.„Klara Siebrecht, geboren 16. Oktober 1867, gestorben am 21. Juli 1 55 war darauf zu lesen, Von diesem Stein keine Hilfe kommen. Die goldene mit war vom Alter schwärzlich angelau- das Sterbedatum der Mutter War zu- ich sein Geburtstag; er hatte die Mutter 3 Und um würde Bald auch der achtes er. Nun bin ich 1 allein auf t, dachte er,. e schüttelte Schluchzen Onkel Ernst Studier und nahm sie ihm schon aus der Hand. Karl Siebrecht trat verwirrt zurück neben Pastor Wedekind. Der gab ihm fest die Hand, sah ihm ernst ins Auge.„Ein schwerer Ver- lust für dich, Karl“, sagte er.„Du wirst es nicht leicht haben. Aber halte die Ohren steif und vergiß nicht, daß Gott im Himmel keine Waise verläßt!“ Und nun kamen sie alle, der Reihe nach, schüttelten ihm die Hand und sagten ein paar Worte, meist ermahnenden Inhalts, stark zu sein; sie alle, von dem gelblichen Onkel Studier an bis zu dem dicken Hotelier Fritz Adam. Und keiner von ihnen allen sagte auch nur ein nettes Wert über Vater, der ihnen doch immer gefällig und hilfreich gewesen War, viel zu gefällig und viel zu Hilfreich, dachte der Sechzehnjährige mit Er- bitterung. Aber ich will nicht 80 gutmütig sein wie Vater, dachte er. Ich werde in mei- nem Leben stark und hart sein! Sein Herz wurde gleich wieder weich. als nun nach all den Männern als einzige Frau die alte Minna am Grabe stand, Minna mit ihrem wie aus Holz geschnittenen Gesicht, die schon bei seiner Mutter gedient und ihn großgezogen, die jahraus, jahrein den her- Arrwachsenden Sohn betreut hatte. Ein sanf- tes Gefühl machte ihn beben, als er sie 80 starr und tranenlos am Grabe stehen sah. Arme alte Minna, dachte er. Was wird nun aus dir? Sie umfaßte seine Hand mit einem 1 daß du nach Hause Griff.„Mach kommst,.—„aclüsterte die.„Du siehst anz b Ich 8 leich was de Nun gingen alle. Karl Siebrecht sah das Barett des Geistlichen schon nahe der Kirch- hofspforte, ihm folgte in kleinem Abstande der Troß der Trauergäste. Alle hatten es eilig, aus dem eisigen Novemberwind zu kommen.„Nun mach schon zu, Karl!“ drängte der Onkel Ernst Studier.„Deinem Vater ist auch nicht damit geholfen, daß wir hier stehen und frieren.“ „Recht hast du, Ernst!“ stimmte der Hote- lier Adam zu und setzte sich auf der anderen Seite Karl Siebrechts in Marsch.„Wir wollen sehen, daß wir rasch ins Warme kommen!“ Aber der Junge achtete gar nicht auf die lieblosen Worte der beiden. Ihm war es, als habe er hinter einem Grabstein etwas huschen sehen, nach dem Grabe des Vaters zu. Wirklich, es war Erika, seine kleine Nachbarin, die vier zehnjährige Tochter des Pastors Wedekind. Sie hatte sich heimlich zum Begräbnis geschlichen, und sie hätte doch in dieser Mittagsstunde im Handarbeits- unterricht sein müssen! Gute, kleine Erika jetzt warf sie Blumen in das Grab. „Was hast du denn, Karl?“ rief der On- kel und hielt den Stolpernden.„Wo hast du denn deine Augen?“ „Süh mal süh“, sagte 3 Hotelier, und seine Augen waren vor heimlichem Vergnü- gen ganz klein geworden.„Ist das nicht Wedekinds Erika? Das sollte Pastor Wede- kind wissen! Um deinen Vater ist die auch micht hierhergekommen, Karl!“ „Das finde ich nicht hübsch von dir, Karl Onkel Studier führte den Jungen fast gewaltsam aus der Kirchhofspforte.„Am Begräbnistag deines lieben Vaters solltest du andere Dinge im Kopf haben! Und über- haupt: Du bist erst e umd sie kann kaum wWerzehn sein „Was ihr auch immer gleich denktl““ rief Junge zornig.„Wir ind. so, wie 1 denkt f „Wir denken schon das richtige— leider!“ antwortete der Onkel streng.„Ueberhaupt. eine Pastorentochter steht jelzt viel zu hoch zum Friedhof zurück. Aber so sehr er 1 1ü dort auch umsah, es war alles leer und 8 Seine kleine Freundin war schon gegange kür dich“, erklärte er.„Du kannst froh sein, wenn dich irgendwer in die Lehre nimmt!“ „Das kannst dul“ stimmte Adam zu.„Für einen Lehrling bist du mit deinen Sechzehn zu alt, und für die Schule ist kein Geld dal“ Aber Karl Siebrecht achtete nicht mehr auf ihr Geschwätz, er war nur froh, daß sie nicht mehr von Erika Wedekind sprachen. Mit Abneigung sah er auf die nüchternen Backsteinfassaden der märkischen Klein- stadt, auf die dürftigen Ladenauslagen der kleinen Krämer, wie der Onkel Ernst Studier einer war. Dreimal War er mit dem Vater in Berlin gewesen, immer nur auf ein baar Tage, aber doch hatte ihn die Großstadt bezaubert. Der Vater hätte gar nicht erst zu sagen brauchen:„Mach es nicht wie ich, Karl, setz dich nicht in einem solchen Nest fest. Alles wird klein und eng dort. Hier hat man Platz, hier kann man sich rühren.“ Oh, er Wollte sich rühren, die sollten ihn 8 hal- ten können!! Vor dem Hotel„Hohenzollern“ Stand War- tend ein ganzer Trupp der Leidtragenden. „Das hab' ich mir doch gedacht!“ rief Fritz Adam.„Ja, kommt nur alle rein, meine Alte hat das Grogwasser schon heiß! Das wird uns gut tun!— Du darfst auch mitkommen, Karl!“ Nein) danke!“ sagte Karl Siebrecht.»Ich geh' schon nach Haus!? 0 „Wie du willst!“ sagte der Hotelier etwas beleidigt. Und der Onkel Studier:„Um fünf sind wir dann alle bei dir und besprechen deine Zukunft. Sage der Minna, sie soll uns einen guten Kaffee kochen.“ g 1 der nächsten Hausecke wartete rech sie alle in Adams Hotel 5 mn lief er im Trab er es verlassen, die Totengräber waren no nicht dagewesen Er sah hinab auf den 84 8 vom 7 5 2. Die Zukunſt in der Ruch In der Stube redeten sie immer laufe sie wurden wohl über seine Zukunft ni“ einig. Der Junge starrte aus dem Küche kenster in die vom Wind durchpfiffene ns“ Novembernacht. Hinter seinem Rücken win, 75 schaftete die alte Minna mit ihren Töpfe am Herde. Jetzt schraubte sie den Docht d Petroleumlampe niedriger, daß die fast im Dämmer lag. Sie sagte:„Es ist Küch bah 135 f kür p halten willig Gefar Abendessenszeit, soll ich dir Stullen mache wolle Karl?“ „Ich kann nicht essen— wenigstens lange nicht, bis über meine Zukunft en schieden ist!“ a „Da wird nicht viel zu entscheiden 88. Du wirst Verkäufer werden müssen bei nem Onkel Ernst!“ „Nie, Minnal Das nie! Hast du wirkl gedacht, ich würde bei Onkel Ernst unt kriechen und in seinem Kramladen grit Seife verkaufen? Nie— nie— nie!“ „Aber was dann, Karl? Du weißt, es 1 kein Pfennig da. Wenn alles verkauft! reicht es vielleicht gerade für die Schuldt“ Was willst du denn anfangen?“ zIch gehe fort, Minna, verrat mich ni ich gehe nach Berlin!“ 8 »Das werclen die nie erlauben!“ Fort Time Willig Dezer