/ Nr. 5 Herausgeber: Verlag. d Chetredakteur: derichtengtenv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Derettem pr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. m Hein weber; Iter vokxokales: W. Kirches; Kommunales: estorbefpr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Jachrich and: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. Zität degimon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Wei Mo chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. 1 Emme Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Mannhermer Morgen Druck: Mannheimer Groß- rucke nel. Verlagsleitung: H. Bauser, E. F. von Schilling; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Sen nd Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. sen vie kannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe ezeit de r. 80 016, Ludwigshafen /Rh. Nr. 26 743 18) aut enwerk Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R l, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 29 3/8(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. 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Die Viermächte- Konferenz in B Interesse Deutschlands, erklärte Bundeska dem Bundeskabinett und der Fraktion der lage.„Wir werden eine lange Periode des Vereinigten Staaten und der Sowzetunion kommt“, stellte Dr. Adenauer weiter fest. Der Kanzler teilte mit, daß Botschafter horn die Delegation der Bun- heim ge. desregierung in Berlin führen Wird. Die ver- uraufge. ſassungsrechtlichen Vorarbeiten seien Pro- ergange. h eigen er Kam- von ihm Massarp 5 bei. 9 1„musi⸗ Ums an- e er(az ger, sie- nach in- lien und ber. Drei eder zu- o er ab- U seinen aSwerter 4e große und wie Isreicher z- rnballetts sein. Am aß Ver- chaft ein en. Nach dürfte entativer rühmten Wie wei. ie Schau- n Gegen: e kleine ken und olg auf. durgische en Erst- utes“ in enkirche das vor- orqahres das be- itiv der ist das degistern inge Or- gabe der oralvor- freudig Sels aus. e schön 1 Hoyer ritt um ioderner igenwil⸗ wurde: an von atalisten Müller 1e) wur- gen ab- Choral- d einer end un- en gei-⸗ eis stets Wa. Berliner gemacht gefragt Schwe- üngling nehmen Schlaf-· t mach rfügun; tanden, it oder der un- n, son- ersten tue ihm irde ef gerdem Wußte 2. „ sen, als ef. Mit Rieke rabend hwatzt, Mütze n stets id doch ad ihre leckige im des da mit ne jeht Wieda, er alte 3 folgt lessor Grewe anvertraut. Der Kern der Delegation werde aus 15 Fachexperten be- gtehen. Im Bedarfsfalle seien personelle Ver- gtärkungen vorgesehen. Das Bundeskabinett ate— wie dpa berichtet— die deut- schen Anliegen an die bevorstehende Vierer- konferenz in drei Punkten zusammen: Freie gesamtdeutsche Wahlung, Bildung einer ver- lassunggebenden Nationalversammlung und schafkung einer gesamtdeutschen Regierung mit völliger Handlungsfreiheit. 5 Es werde von deutscher Seite alles ge- tan, so führte Dr. Adenauer aus, das Pro- gramm, das der Bundestag über die Wieder- herstellung der deutschen Einheit aufgestellt babe, zu verwirklichen. Ein besonderer Aktivposten sei die Freundschaft der Ver- einigten Staaten. Der Kanzler Warnte da- vor, dies durch eine Wankelmütige Politik auls Spiel zu setzen. Er appellierte an die christlichen Demokraten und die übrigen Koalitionspartner, in dieser für das deutsche Schicksal entscheidenden Situation„eigen- von unserer Bonner Redaktion erlin und ein positives Ergebnis liegen im nzler Dr. Adenauer am Dienstag vor CDU/ CSU. Die Behauptungen der Oppo- sition, er habe in diesen Fragen eine andere Einstellung, entbehrten jeder Grund- Friedens erleben, wenn es zwischen den zu einer Verständigung in der Atomfrage brötlerische Neigungen“ zurückzustellen. Er nahm in diesem Zusammenhang besonderen Bezug auf verschiedene geußerungen des ehemaligen badisch-württembergischen Mi- nister präsidenten Dr. Reinhold Maier. Wer zur Stunde am Bestand der Koalition rüttle, sagte Dr. Adenauer, sündige gegen die Inter- essen des deutschen Volkes. Im Aeltestenrat des Bundestages wurde am Dienstag ein sozialdemokratischer An- trag abgelehnt, die für den 14. Januar vor- gesehene erste Lesung der Grundgesetz- Ergänzung in der Wehrfrage bis auf die Zeit nach der Berliner Konferenz zu ver- schieben. Ihr weiteres Vorgehen will die SPD-Fraktion heute, Mittwoch, beraten. Mit größter Wahrscheinlichkeit sei aber damit zu rechnen, so erklärte der Vize- präsident des Bundestages, Professor Carlo Schmid(SPD), daß es am Donnerstag lediglich zu einer Erklärung der Koalition und einer Gegenerklärung der Opposition und nicht zu einer großen„Wehrdebatte“ kommt. Die Bundestagsfraktion der Freien Demokraten hat am Dienstag einen Antrag zum Oberbefehl über die Wehrmacht des „Dr. Heimerichs Argumente beachtlich“ Die Empfehlungen des Verwaltungsausschusses zur Frage der Behördensitze Von unserer Stut Stuttgart. Der Verwaltungsausschuß des Stuttgarter Landtags behandelte am Diens- tag erneut die von ihm ausgearbeiteten Empfehlungen über die Verteilung der Be- hördensttze in Baden- Württemberg. Die endgültige Entscheidung wird das Plenum des Landtags zu fällen haben. Der Aus- schubvorsitzende, Willi Lausen(SPD), dem das letzte Memorandum Oberbürger- meister Dr. Heimerichs vorlag, wies darauf hin, daß in der Argumentation Pr. Heimerichs neue, beachtliche Gesichtspunkte aufgetaucht seien, die bei der endgültigen Verteilung der Behördensitze von der Re- gierung zu berücksichtigen seien. Das ganze Problem, so erklärte Lausen vor der Presse. kalle letzten Endes als Organisationspro- blem in den Verantwortungsbereich der Verwaltung. Der Ausschuß habe davon abgesehen, sich noch einmal in längere Debatten einzu- lassen, da das angesichts der Verhärtung der lokalen Standpunkte zwischen den Städten Mannheim und Karlsruhe doch ein tgarter Redaktion aussichtsloses Beginnen gewesen wäre. Der Ausschuß bestätigte daher lediglich seinen Beschluß vom Dezember und leitete diesen au das Plenum weiter. In diesem Beschluß empfahl— wie seinerzeit berichtet— der Verwaltungsausschuß, falls die Regierung sich entschließen sollte, die Oberfinanz- direktion nach Karlsruhe zu verlegen, das Landesautobahnamt in Mannheim zu er- richten. Falls aber die Verlegung der Ober- kmanzdirektion nach Mannheim zweckmäßi- ger erschiene, solle das Autobahnamt in Karlsruhe untergebracht werden. Der Verwaltungsausschuß billigte einen Gesetzentwurf über die Versorgung der in den Jahren 1954 und 1955 aus dem Amt scheidenden Bürgermeister, kommunalen Landräte und hauptamtlichen Beigeordneten, Dieses Gesetz sieht unter anderem vor, daß die 1948 und 1949 auf sechs Jahre gewähl- ten Bürgermeister mit Versorgungsanwart- schaft in den vorläufigen Ruhestand treten sollen, wenn sie am Tage der Beendigung der Amtszeit das 50. Lebensjahr vollendet haben. Fanfani hat unter Vorbehalt angenommen Der bisherige italienische Innenminister will die Regierung bilden Rom.(dpa/ UP) Der italienische Innen- minister, Amintore Fanfani, hat am Dienstag den Auftrag Staatspräsident Ei- naudis zur Kabinettsneubildung ,mit Vor- behalt“ angenommen. Das bedeutet, daß Fanfani zunächst sondieren wird, um nach einigen Tagen den Auftrag des Staatsprä- sidenten definitiv anzunehmen oder auf ihn zu verzichten. Der bisherige Ministerpräsi- dent, Giuseppe Pella, der vor genau einer Woche zurückgetreten ist, hatte zuvor ab- gelehnt, einen neuen Versuch zur Regie- rungspildung zu unternehmen. Der erst 45 Jahre alte Fanfani war frü- her Universitätsprofessor und hatte seit dem Kriege mehrere Kabinettsposten inne. Er vertritt innerhalb der christlich-demo- kratischen Partei einen mehr links stehen- den Kurs als Pella, der am 23. August letz- ten Jahres als Nachfolger Aleide de Ga- speris Ministerpräsident geworden War. Amintore Fanfani Fanfani propagiert einen„sozialen“ Kurs, der den schlecht gestellten Volksmassen eine wirtschaftlich und sozial bessere Stel- jung einräumen soll. Fanfani hofft auf diese Weise, dem beträchtlichen Stimmenzuwachs der Linksparteien begegnen zu können, der den christlichen Demokraten schwer zu schaffen macht. Gegenüber Pella hat Fanfani den Vor- teil, wenigstens die eigene Partei geschlos- sen hinter sich zu wissen. Ob er allerdings in der Kammer und im Senat die nötige Stimmenmehrheit zur Investitur zusammen- bringen kann, gilt in Rom als kraglich. Bundes eingereicht, der schon am Donners- tag in der Plenarsitzung des Bundestages vorliegen und mit den übrigen Anträgen weitergeleitet werden soll. Der Antrag be- sagt:„Der Bundespräsident hat den Ober- befehl über die Wehrmacht des Bundes“. CDU und Sp stehen diesem Vorstoß ziem- lich ablehnend gegenüber. Sie verweisen darauf, wohin die Sonderstellung geführt habe, die das Militär in Deutschland ein- mal einnahm.(Nähere Betrachtungen zu diesem Thema siehe auf Seite 2.) Wider Erwarten faßte das Bundeskabinett am Dienstag noch keinen endgültigen Be- schlug über die weitere Behandlung des Heimkehrer-Entschädigungsgesetzes. Die Ver- schiebung der Behandlung erfolgte aus tech- nischen Gründen. Das Kabinett ist grundsätz- lich entschlossen, das Gesetz nunmehr zu verkünden. Die Ausführung soll aber durch eine Regierungsverordnung den finanziellen Möglichkeiten angepaßt werden. Heute vierter Anlauf zu einer Einigung über Konferenz-Gebäude Berlin.(A. N.-Eig. Ber.) Die Berliner Ver- treter der vier Mächte konnten auch auf ihrer dritten Sitzung am Montag im ameri- kanischen Hauptquartier keine Einigung über die Tagungsstätte der Viermächte-Kon- ferenz erzielen. Nach fast elfstündigen Ver- handlungen, die bis spät in die Nacht hin- ein dauerten, kamen die Verhandlungspart- ner überein, heute, Mittwoch, zu einem vier- ten Treffen im französischen Hauptquartier zusammenzukommen. Wie von gut unterrichteter Seite verlaubet bestand der sowjetische Vertreter Den gin, nach wie vor darauf, daß als Verhandlungs- ort in Ostberlin nur die sowjetische Botschaft Unter den Linden in Frage käme., Von der Annahme dieses Vorschlags durch die West- alliierten hinge es àb, ob die Sowjets das alliierte Kontrollratsgebäude in Westberlin als Tagungsstätte akzeptieren. Obwohl die Westalliierten Vertreter den Wunsch ausge- sbrochen hätten, ein anderes Gebäude in Ostberlin für die Konferenz zu nenmen, hatte der sowjetische Vertreter bisher keinen anderen Vorschlag gemacht. 5 Lawinen- Katastrophen in Oesterreich und in der Schweiz Mittwoch, 13. Januar 1954 Zur Festigung der Beziehungen zwischen Vietnam und Spanien schickte der vietnamesische Staatschef, Ba o Dai, den Gesandten Tran Van Dom nach Madrid, der duf dem Bild in der bunten fernöstlichen Tracht dem spanischen Cau- dillo, Franco, sein Beglaubigungssckreiben Hüdndedruck mit souveräner Gelassenheit entgegen. Wien.(UF) Wie gestern erst bekannt wurde, haben am Montag zwei riesige La- winen beim Dorfe Blons im Großen Walser- tal 23 Bauernhäuser verschüttet, in denen sich rund 50 Menschen aufhielten. Auf eine Rettung der Verschütteten besteht wenig Hoffnung. In den öò sterreichischen Alpen, speziell in Vorarlberg, wurden bereits vor dieser Katastrophe im Walsertal 80 Men- schen von Lawinen verschüttet, von denen bis jetzt nur 29 gerettet werden konnten. In der Schweiz, wo die Lawinengefahr seit Montag sich verringert hat, hat der„Weiße Tod“ nach amtlichen Angaben bisher sech- zehn Todesopfer gefordert. Aus den bayeri- schen Alpen wurden bisher nur zwei Tote durch Lawinen gemeldet. Selbstverständlich sind im ganzen euro- päischen Alpengebiet die Verkehrswege, Bahnlinien und Straßen zum Teil stark ver- schüttet, so daß mit fahrplanmäßigen Ver- kehrs verbindungen in diesen Gegenden im Augenblick nicht gerechnet werden kann. Ein heftiger Schneesturm, der bis zum Montagabend an der Ostküste Amerikas tobte, hat nach noch nicht abgeschlossenen behördlichen Ermittlungen 47 Todesopfer ge- fordert. Die Schneehöhe beträgt dort zwi- schen 30 und 40 Zentimeter. Aus Kanada wird eine Kältewelle gemeldet, die bereits 5 Temperaturen bis zu—47 Grad geführt at. e vorstehenden Keystone-Bild uberreickt. Franco sieht dem b Wieder eine Vorkonferenz in Korea Neuer Vorschlag der Inder über das Schicksal der Gefangenen Seoul.(Up) Die Vereinten Nationen haben die kommunistische Waffenstill- standsdelegation in Korea am Dienstag Schriftlich von ihrer Bereitschaft in Kennt- nis gesetzt, am kommenden Freitag über eine Wiederaufnahme der Vorbesprechungen für die koreanische Friedenskonferenz zu ver- handeln. Die Vorbesprechungen in Panmun- jon waren am 12. Dezember von dem ameri- kanischen Chefdelegierten Arthur Dean aus Protest gegen die massiven Beschuldi- gungen der Kommunisten abgebrochen wor- den. Der Vorschlag für die Vorkonferenz wurde von Kenneth Loun g, dem Vertreter Deans, an den nordkoreanischen Delegierten, K Ii Sok Bok, und seinen chinesischen Kol- legen, Huang Hua, gerichtet. Inzwrischen spitzte sich der Streit über das Schicksal der nicht-rückkehrwilligen Kriegsgefangenen immer mehr zu. Der schwedische Vorschlag, die in Südkorea fest- gehaltenen nichtkommunistischen Kriegsge- kangenen am 23. Januar auf freien Fuß zu setzen, wurde von der neutralen Repatri- jerungskommission in ihrer gestrigen Sit- zung abgelehnt. Für eine Freilassung der Ge- Zwischen Gestern und Morgen Ein Gnadengesuch des in die Gruppe der Belasteten eingestuften früheren Bürger- meisters und NSDAP- Ortsgruppenleiters von Schriesheim, Fritz Urban, ist von der Landesregierung in Stuttgart Bürgermeister der Gemeinde Schriesheim (2. November 1952) endgültig hinfällig. In Schriesheim muß nun ein neues Gemeinde- oberhaupt gewählt werden.(Näheres siehe im Innern des Blattes.) Fastnachts veranstaltungen, insbesondere ökkentliche Kostüm- und Maskenbälle, sol- len nach einer Anordnung der vier Regie- rungspräsidenten in Baden- Württemberg nur in der Zeit vom 30. Januar bis 2. März stattfinden. 67 Heimkehrer aus der Sowjetunion, darunter 15 Frauen, trafen am Dienstag am Zonenübergang Herleshausen in der Bun- desrepublik ein. Sie gehörten zu einem gor- gen Transport, der zwischen Weihnachten und Neujahr im Lager Friedland eingetrof- fen war. Die 67 Nachzügler waren in der Sowjetzone zurückgehalten worden, weil sie zunächst keine Anschriften von Angehö- rigen in der Bundesrepublik angeben konn- ten. Der erste Berliner Meilenstein in der Bundesrepublik wurde am Dienstag in der Nähe des Rasthofes Therntal auf der Autobahn Köln Frankfurt von Bundes- Bild: dpa präsident Heuss enthüllt. Solche Meilen abgelehnt Worden. Damit ist die Wahl Urbans zum steine mit der Kilometerzahl der Entfer- nung nach Berlin sollen im gesamten Bun- desgebiet aufgestellt werden und ständig darauf hinweisen, daß Berlin die eigentliche Hauptstadt Deutschlands ist. Im Bonner Spionageprozeß beantragte der Oberstaatsanwalt am Dienstag gegen den früheren Bundeshausangestellten Willi Kut scher wegen Geheimnisverrats ein Jahr neun Monate Gefängnis und fünf Jahre Ehr- verlust, für die Ehefrau wegen Beihilfe zum Landesverrat zehn Monate Gefängnis. Henry Parkman, der neue stellvertre- tende amerikanische Hohe Kommissar, wurde am Dienstag von Botschafter Conant dem Bundeskanzler vorgestellt. König Gustaf Adolf von Schweden er- öffnete am Dienstag die neue Sitzungs- periode des schwedischen Reichstags mit der traditionellen Thronrede, in der er er- klärte, die Stärke und Leistungsfähigkeit der schwedischen Streitkräfte müsse auf- recht erhalten werden, obwohl sich die internationale Lage etwas entspannt habe. Die wirtschaftliche Lage Schwedens be- zeichnete der König als eine„ausgeglichene Hochkonjunktur“. Der Viermächte-Kontrollrat für Oester- reich hat einen Plan der österreichischen Regierung genehmigt, nach dem Fallschirm- springer für den alpinen Rettungsdienst an- geworben und ausgebildet werden dürfen. Bisher hatten die sowjetischen Vertreter ihre Zustimmung verweigert und die österreichi- sche Regierung beschuldigt, sie beabsichtige, heimlich Fallschirmjäger für„geheime öster- reichische Luftstreitkräfte“ auszubilden. Zum ersten Male seit der Machtüber- nahme General Naguibs kam es am Dienstag in Kairo zu Studenten-Unruhen, Wobei fünf Studenten verletzt wurden. Die Regierung verhängte über den Stadtteil, in dem sich die Unruhen ereigneten, den Aus- nahmezustand. Der amtierende Präsident des afrikani- schen Nationalkongresses in Uganda, J. W. Ki wanuka, wurde auf Befehl des bri- tischen Gouverneurs verhaftet, da er in Ver- dacht stehe, die öffentliche Sicherheit in Uganda gefährdet zu haben. Zum Chefrichter der Vereinigten Staaten ist der frühere Gouverneur des Staates Kali- fornien, Earl! Warren, von Präsident Eisenhower ernannt worden. Warren wird damit Nachfolger des verstorbenen Fred M. Vins on. Der neue vietnamesische Regierungschef, Prinz Wuu Loc, gab am Dienstag die Zusammensetzung seines Kabinetts bekannt, für das ausschließlich Fachleute ausgesucht wurden, nachdem die politischen Parteien die Bemühungen des Prinzen boykottiert hatten, eine Regierung der„nationalen Ein- heit“ zu bilden. kangenen stimmten Schweden und die Schweiz, dagegen Indien, die Tschechoslowa- kei und Polen. Gleichzeitig legte der Vor- sitzende der Kommission, der indische Ge- neral K. S. Thimay y a, einen neuen Vor- schlag über das künftige Schicksal der Ge- fangenne vor. Die Einzelheiten des Planes wurden zwar geheimgehalten. Doch wird an- genommen, daß die Gefangenen nach diesem, Wahrscheinlich in Neu-Delhi ausgearbeiteten Projekt wieder den Gewahrsamsstaaten also den Vereinten Nationen und den Kom- munisten— übergeben werden sollen, ohne offlzielle„entlassen“ zu werden. N Kein Nachfolger Herriots durch absolute Mehrheit gewählt Paris.(UF/dpa) Auch im zweiten Wahl- gang um die Präsidentschaft in der fran- z6sischen Nationalversammlung ist am Dienstagabend keine Eutscheidung gefallen. Nur ganz knapp verfehlte der von den So- zialisten aufgestellte und den Kommunisten unterstützte André Le Troduer die ab- solute Mehrheit. Er konnte 273 Deputierte für sich gewinnen. Pierre Pflimlän, der Kandidat der Volksrepublikaner und Best- placierte des ersten Wahlgangs erhielt 217 Stimmen. Es ist nun ein dritter Wahlgang notwen- dig, bei dem jedoch nach den Wahlregeln der Kammer der Kandidat als gewählt gilt, der die meisten Stimmen auf sich vereini- gen kann. 5 Wie erwartet, wählte der Rat der Repu- blik am Dienstagnachmittag erneut den seit 1947 amtierenden Radikalsozialisten Gaston Monner ville zu seinem Präsidenten. Die französische Nationalversammlung be- gann am Dienstagnachmittag mit der Wahl ihres Präsidenten für das Jahr 1954, der die Nachfolge des nicht mehr kandidierenden Edouard Herriot antritt. Im ersten Wahl- gang erzielten der Kandidat der Volks- republikaner, Pierre Pflimlin, 171 Stim- men, der Sozialist André Le Troduer 130 und der gaullistische Kandidat Marcel Pre- lot 93 Stimmen. Da keiner die absolute Mehrheit von 281 Stimmen erreichte, fand ein zweiter Wahlgang statt. 2 A 1 5 S. l N 9 N 8 S ————— 5 Sozial isb Andrehefroqduer Zum neuen Präsidenten SSw än! d pA. Seite 2 MORGEN Mittwoch, 13. Januar 1954/ NN Kommentar Die Erörterungen über die künftige deut- sche Wehrverfassung sind bisher vorwiegend unter außenpolitischen Ueberlegungen ge- führt worden. Schon gegen den Entwurf der Regierungsparteien zu entsprechenden Aen- derungen des Grundgesetzes hatte sich der berechtigte Einwand erhoben, er sei allzu einseitig auf den EVG-Vertrag zugeschnitten und berücksichtige daher die Grundfragen einer deutschen Wehrverfassung nur unge- nügend. Zudem war dieser Entwurf im De- zember mit der ausgesprochenen Rücksicht auf die Bermudas-Konferenz eilig Vorgelegt worden. Wenn jetzt die SpD wünscht, daß dessen erste Lesung im Bundestag verscho- ben wird, bis die Berliner Konferenz vorbei ist, so geschieht das wieder mit Berufung auf außenpolitische Rücksichten. Demgegenüber gerät die Tatsache, dag die deutsche Wehrverfassung zu allererst ein innenpolitisches und verfassungsrechtliches Problem ist, immer wieder in den Hinter- grund. Regierung und Koalition werden sich zwar darauf berufen, daß die Bindung an das Besatzungsstatut und Sonstige diploma- tische Rücksichtnahmen auf einzelne Besat- Zungsmächte es heute noch nicht gestatteten, offen über sämtliche Einzelheiten einer deut- schen Wehrverfassung zu sprechen. Gerade hierin aber liegt eine wesentliche Gefahr. Die deutsche Wehrverfassung wird nämlich nicht gemacht für eine vorübergehende auhenpolitische Konstellation oder für die Männer und Mächte, die augenblicklich die Politik der Bundesrepublik bestimmen. Viel- mehr besteht die Aufgabe darin, die bewaff- nete deutsche Verteidigungsmacht noch vor rem Entstehen unmißgverständlich der poli- tischen und parlamentarisch verantwortlichen Führung des Staates zu unterstellen und Mittwoch, 13. Januar 1954 Der Fall Neurath Der Bundeskanzler hat dieser Tage wie- der einmal die Hohen Kommissare der West- mächte ersucht, im Einvernehmen mit dem Hohen Kommissar der Sowjetunion eine Hafterleichterung für Freiherrn von Neurath zu erwirken, den ehemaligen Reichsaußen- minister, der im Spandauer Gefängnis seine fünfzehnjährige Haftstrafe verbüßt. Ein Sleiches tat Neuraths Stuttgarter Rechts- anwalt. Wir vermuten, daß der Verteidiger seinem Gesuch auch wieder eine Sanze Reihe von Dokumenten beigefügt hat, um zu be- Sründen, daß die in Nürnberg über Neurath verhängte Strafe unbillig gewesen sei, weil ihn persönlich so schwere Schuld weder an der Kriegsvorbereitung noch an brutalen Ereignissen im Verlauf des Krieges nach- Sewiesen werden könne. Doch von all dem abgesehen, handelt es sich hier um eine Frage der Menschlichkeit. Demnächst voll- endet Neurath sein 81. Lebensjahr. Er ist schwer krank. Man wird lange in den Haft- anstalten zivilisierter Länder suchen müssen, um überhaupt einen Häftling so hohen Al- ters zu finden, zudem noch einen kranken, dem die notwendigen Erleichterungen und angemessene ärztliche Behandlung nicht zu- gestanden werden. Eine Meldung aus Berlin berichtete neulich, alle Bemühungen des französischen Chefarztes der Spandauer Haft- anstalt seien an einem sowjetrussichen „Niet“ gescheitert. Aus anderen Quellen weiß man, daß der Vertreter Moskaus es auch nicht für nötig hielt, ein Ersuchen des Hohen amerikanischen Kommissars an seine Regierung weiterzuleiten; Professor Conant hatte dann um eine Aenderung der Bestim- mung des Nürnberger Urteils gebeten, nach der, wie bei den in Nürnberg zum Tode Verurteilten, die Asche eines im Gefängnis verstorbenen Häftlings„in alle Winde zer- streut“ werden müsse. So ist Freiherr von Neurath nicht nur ein Opfer seiner unglück- seligen Verstrickung in die Politik des Drit- ten Reiches geworden; er ist nun außerdem ein Opfer der west-östlichen Spannung, über deren wechselvolle Phasen hinweg die un- erbittliche Zusammenarbeit bei der Bewa- chung des Spandauer Gefängnisses sich als einzig dauerhafte Viermächte-Institution in Deutschland zu erweisen scheint. Das ist nicht menschlich gehandelt an einem nur noch seinem Tode entgegenlebenden Mann der gewiß heute von niemandem als gemein- gefährlicher Verbrecher angesehen werden kann, der von der Menschheit und von sei- nen engsten Angehörigen aber durch dop- belte Drahtgitter getrennt gehalten wird. in einem Augenblick, da in Berlin wieder auf unterer und auf höherer Ebene zu viert Sesprochen wird, wäre Gelegenheit, auch diesen Fall vorzubringen und— menschlich zu bereinigen. E. K. Salta, im Januar. Die Fahrt geht an Dornengestrüpp vor- bei: Kakteen recken ihre stachligen Arme zum Himmel. Eulen, Bussarde, hin und wie- der ein paar kleine Papageien, Staubwolken und gelegentlich eine zierliche Windhose, die vor uns auf der Landstraße ein paar Händevoll Sand nach oben reißt, sie zu Spi- ralen zusammenbläst, ein paar Schritte nach Iinks, dann einige Meter nach rechts wan- dern läßt, und schließlich hinter irgend einem stachligen Calafate in sich zusam- menfällt. Dies ist die Heimat der Gauchos: Salta, die Nordprovinz Argentiniens, ein kleines Königreich aus Tropenurwald, Kaffee, Tabak und Zuckerrohr, Malaria, Petroleum, Fels und Einsamkeit, Wüste, be- waldeten Tälern, saftigen Wiesen und glas- klaren Bächen. Vor allem aber: dies ist die Heimat der Gauchos. Gleichmütig reiten sie vorbei auf zähen Pferdchen, die schön verzierte Sättel tragen. Und wenn sie einmal abgestiegen sind, dann gleichen sie ein wenig Hermes, dem Götterboten. Denn flügelgleich schlagen riesige Lederdecken um ihre Schenkel— Schutz gegen die bösen Stachelgewächse, denen sonst das beste Hosenbein nicht ge- Wachsen wäre. Und dann die Ponchos, die lässig und in voller Länge über die Schul- ter geworfen werden. Brennend rot sind sie, als ob sie mit den traubenförmigen Blüten der riesigen Ceibos konkurrieren sollten, die hier und da am Wege stehen. Völlig unge- wiß, ob die Gauchos für die Schönheit der Ceibos einen Blick haben. Ihr Schatten jedenfalls interessiert sie wenig. Den spen- det ihnen schon der breitkrempige Filzhut, der über der Stirn nach oben geschlagen ist und das malerische Bild vollendet. So reiten sie, verwegene Burschen mit schmalen, schnurrbärtigen Gesichtern, querfeldein, ge- folgt von braunhäutigen Mädchen, die ele- gant im Damensattel sitzen. Vielleicht sind sie so noch schneller in der Provinzhaupt- stadt als wir, die wir an die holprige Fahr- bahn gefesselt sind. Dieses Salta aber— und jetzt sprechen wir von der Stadt, nicht von der Provinz— ist eine Perle Argentiniens. Es ist das Musterbeispiel einer spanischen Kolonial- stadt, 370 Jahre alt, und es legt Wert dar- auf, ein Musterbeispiel zu bleiben. Eine weise Provinzregierung nämlich hat ver- boten, hier andere Häuser zu errichten als koloniale— ein Verbot, daß großzügig ge- nug gefaßt ist, um vom mexikanischen bis zum kalifornischen Stil alle Spielarten zu erlauben. Und dies trotz der vielen Proteste der argentinischen Architekten. Sir John Simon Der Mann, der die ersten Unterredungen mit Rudolf Heß nach dessen sensationeller Landung in England führte, ist unserer Jüngeren Generation kaum mehr ein Be- Sriff, obwohl er fast ein halbes Jahrhundert die Weltpolitik mitbestimmen half. Ueber 80 Jahre alt ist er vor wenigen Tagen ge- storben. Manchester-Politiker nach Geburt, Herkunft und Gesinnung, einer der bedeu- tendsten und Böchstbezahlten Rechtsanwälte des Königreichs wurde der erst Dreiund- dreißigjährige 1906 von den Liberalen ins Unterhaus abgeordnet. Sieben Jahre später gehörte er bereits dem Kabinett an. Aehnlich hartköpfig wie der nur um ein Jahr jüngere Churchill legte Sir John Simon mitten im ersten Weltkrieg sein Mi- nisteramt nieder, um damit seine öffentliche Migbilligung der allgemeinen Wehrpflicht, die damals erstmalig in Großbritannien ein- geführt wurde, zu bekunden. Nicht allein aus der liberalen Ueberzeugung, daß der Staat nicht allmächtig und absolut werden dürfe, sondern auch aus einem konservati- ven Migtrauen gegenüber der durch die Wehrpflicht erhärteten Anwartschaft des vierten Standes auf Mitbestimmung und Herrschaft ging er in eine Opposition, die inn zur Zielscheibe hartnäckiger Angriffe der Labour-Partei machte. Erst 1931 über- nahm er wieder ein Regierungsamt. Grün- der der Nationalliberalen Partei, übernahm er das Außenministerium in einer konser- vativen Regierung. In Widerspruch zu Churchill, der ihn dann 1940 doch als Lord- kanzler in seine Regierung hereinholte, verfocht er von Hitlers Machtantritt an jene spezifisch attentistische Haltung Englands, die in dem Münchener Abkommen ihre Krö- nung fand, und die eigentlich von einem primaren Mißtrauen gegenüber der So- wjetunion bestimmt war. Wie im eigenen Land so auch in der Außenpolitik sah John Simon keine größere Gefahr als den Macht- anspruch proletarischer Massen, Parteien und Systeme. Ihm schwebte vor, daß Hitler sich in einer europäischen Sicherheitsorga- nisation binden lasse. Er mußte allerdings schon in der Berliner Konferenz im März 1935, an der außer Hitler auch Neurath und Eden teilnahmen, einsehen, daß Hitler sich auf kein Ostlocarno, wie es von Simon vor- geschlagen, einlassen wollte, und daß über- haupt beträchtliche Meinungsverschieden- heiten zwischen beiden Regierungen vor- handen waren. Trotzdem konnte er sich nicht dazu entschließen, im Mai 1939 die von Churchill und Lloyd George geforderte, rest- lose Zusammenarbeit“ mit der Sowjetunion Anzustreben, da er ebensowenig wie seine Kabinettgenossen Chamberlain und Hallifax Zugeständnisse machen wollte,„die weitere Forderungen nach sich ziehen“, Obwohl er sich auch dem zweiten Welt⸗ krieg mehrfach in politische Kämpfe ein- schaltete, übernahm er seit 1945 doch kein Regierungsamt mehr, zumal er offenbar nicht die Wendigkeit eines Churchills auf- zubringen wußte. Er gehörte im Grunde so ganz und gar einer Zeit an, die mit seiner Heimatstadt Manchester gekennzeichnet War, daß er sich nicht mehr erwärmen konnte für eine Epoche, die dem In- dividualismus immer weniger, der Masse aber um so mehr zu Gute halten wollte. Dr K Im geschichtlichen Denken des Westens nehmen die Japaner seit eh und je,— das heißt seit ungefähr 100 Jahren, denn vorher Wußte man so gut wie nichts von ihnen— den Platz eines höchst genügsamen, streb- samen und gelehrigen Volkes ein. Mit einiger Ueberraschung wird daher jetzt besonders von den Amerikanern die Beobachtung ver- zeichnet, daß dieses Völkchen seit dem Zu- sammenbruch von 1945 eine muntere Nei- gung zum süßen Nichtstun zeigt. Das Ver- hältnis des Arbeitseifers zur„Freizeitgestal- tung“ hat sich anscheinend verschoben und die Fähigkeit, sich das Leben leicht zu machen, ist aufgeblüht. Sollte die Beurteilung der letzten 100 Jahre falsch gewesen sein? Es gibt jedenfalls Japaner, die behaupten, daß die Geschichte ihres Volkes eher den Hang zu behaglichem Wohlleben erweist, als den verzichtbereiten Eifer nationalen Ueberschwangs. Der Ver- lust des Krieges scheint den Rückschlag aus- gelöst zu haben. Die großen nationalen Ziele Sind zerbrochen, die Hoffnungen zerschellt. Die Anstrengungen haben sich als müßig, ja, philosophisch betrachtet, sogar als schädlich erwiesen. Wozu also mehr tun, als unbedingt notwendig ist, wenn das Weniger sowohl angenehmer als auch ungefährlicher ist? Die Grenze des unbedingt Notwendigen stimmt Allerdings keineswegs mit dem volkswirt⸗ schaftlich Notwendigen überein und liegt nur deshalb so bequem, weil der Schleier hierfür die erforderlichen verfassungsmäßi- gen Garantien zu schaffen. Damit erhebt sich die Frage nach dem Oberbefehl und der Eingliederung der Ver- teidigungskräfte in das bereits bestehende System der Verfassung. Sie erscheint nicht schon deshalb müßig, weil die deutschen Divisionen einen Bestandteil der euro- päischen Verteidigungskräfte bilden sollen. Ob der EVG-Vertrag in seiner heutigen Form verwirklicht wird, bleibt vielmehr erst noch abzuwarten, Aber auch er überläßt nicht nur den Einsatz der Truppen bei politischen Not- ständen, sondern auch eine Fülle von wei⸗ teren Fragen der nationalen Gesetzgebung der Mitgliedstaaten der EVG. Obwohl also der EVG-Vertrag selbst Fragen aufwirft, die nach deutscher Ueberlieferung einer ver- fassungsrechtlichen Regelung bedürfen, will der Koalitions-Entwurf diese dem Wehr- gesetz überlassen, das mit einfacher Mehr- heit verabschiedet und jederzeit nach Belie- ber geändert werden kann. Andererseits ist das Amt Blank mit seinen Vorbereitungen so weit gediehen, dag es bereits die Personal- bogen für künftige Berufssoldaten verschik- ken kann, während sich der Personalaus- schuß noch nicht einmal konstituiert hat, der über die Auswahl der künftigen militärischen Führer mit beraten soll. Die Gefahr, daß eine inzwischen gebildete Wehrmacht ihren erfahrungsgemäß beträchtlichen Einfluß auf die künftige Bundesgesetzgebung in Wehr- fragen ausübt, läßt sich also nicht von der Hand weisen. Das könnte bedeuten, daß der Vorrang der politischen Führung verspielt wird durch die Art, wie die Wehrverfassung Segenwärtig behandelt wird. Zu allererst gilt es also die Frage zu entscheiden, wer für künftige deutsche Sol- Salta- die Heimat der Gauchos Ein kleines Königreich aus Urwald, saftigen Wiesen, Fels und Einsamkeit Da sind die alten spanischen Häuschen mit vergitterten Fenstern und den Türen, die schräg über die Hausecke gesetzt wur- den. Darin verbergen sich die„talabarte- rias“, die man in Deutschland so prosaisch „Sattlereien“ nennt. Geheimnisvoll riecht es hier nach Leder.„Rebenques“ hängen an den Wänden, die Reitpeitschen mit dem klobigen Griff und breiten, kurzen Leder- riemen. Die schweren Steigbügel liegen hier, holzgeschnitzt, halbierten Holländerschuhen gleich, in denen der halbe Fuß versinkt. Dort liegen die Weinschläuche, aus deren dünner Oeffnung der Kundige den leichten „tinto“ in hohem Bogen in die Kehle lau- fen läßt; zierliche Maultiersättel, silber- beschlagenes Zaumzeug und ponchos, pon- chos, ponchos: die roten mit dem traditio- nellen schwarzen Längsstreifen, aber auch die aristokratischen schwarzen mit der Goldborte. Da sind aber auch— im eleganten San Lorenzo etwa— die luxuriösen Villen, kalifornisch gebaut, mit gekachelten Patios Und vielleicht sogar dem TLalxus eines zar- ten Springbrunnens, Gärten voller Blüten- pracht, riesige Schmetterlinge, winzige Kolibris;„Quintas“, vornehme Landhäuser, zwischen alten Ceibos und düsteren Tannen. Und über allem steht der kahle Kegel des Cerro San Bernardo, an dem sich der Gauchogeneral Martin Güemes— National- held aller Saltefios— einst mit den Spa- niern herumschlug. Und zu seinen Füßen beginnt schon die Romantik des Nordens: „Bolivianerinnen“ sind in der Stadt, stau- nen vor der Barockpracht der Kathedrale aus dem 17. Jahrhundert, gehen bescheiden durch die Kolonnaden der Plaza 9 de julio, angefüllt mit Kaffetischchen, schreienden Zeitungsverkäufern und rehäugigen Schuh- putzern, sie bleiben unschlüssig vor Kino- Plakaten stehen und sehen romanisch aus. In Wirklichkeit sind es gar keine richtigen „Bolivianerinnen“, sondern Coyas, zivili- sierte Halbindianer aus Nordargentinien. Aber wie die bolivianischen Indios tragen sie Männerfilzhüte und schleppen ihre Babies in Umschlagetüchern auf dem Rük- ken mit sich herum. Jedes Jahr, am 15. Sep- tember, strömen sie in Massen in die Stadt. Dann wimmelt es auf der Plaza von Filz- hüten, strahlt das Rot der Ponchos, Sporen klirren, Pferde wiehern, und nachts leuch- ten Biwakfeuer hinauf zum Cerro San Ber- nardo. Dann ist der„Dia del Milagro“, der Tag der Heiligen Jungfrau, die Salta vor einem Erdbeben rettete. Dann steht auch der große Güemes wieder auf und mischt sich unters Volk, zu sehen, ob ihn seine Gauchos noch nicht vergessen haben. D. K. der Dollarhilfe die Wirklichkeit verdeckt. Im Gegensatz zu einst, sind in vielen Gat- tungen japanische Waren heute auf dem Weltmarkt teurer als amerikanische, eng- lische oder deutsche Produkte, während zu- gleich der Einfuhrbedarf und innere Ver- brauch gestiegen sind. Aber das Leben ist schön! Obgleich die internationalen Wettbewer⸗ ber diese Verlagerung des japanischen Eifers auf den Genuß des Tages gegenüber dem Gewinn der Zukunft lieber sehen, machen sich die verantwortlichen Politiker ernste Sorgen, und die Unmutsfalten auf den Stir- nen der amerikanischen Berater und Ex- perten werden tiefer. Tatsächlich äst die wirtschaftliche Lage ernst. Ein Preisvergleich zeigt bedenklich höhere Kosten der japanischen Werke gegenüber den amerikanischen und westeuropäischen Angeboten sowohl in Roheisen, wie in Walzstahl, in Zement wie Ammonium Sul- fat. Nur zum Teil können höhere Rohstoff- kosten durch den Ausfall des chinesischen Marktes hierfür verantwortlich gemacht werden. Erschwert wird die Kalamität noch da- durch, daß die japanische Bevölkerung sich munter vermehrt und im Laufe der näch- sten zwarzig Jahre vermutlich die 100 Mil- lionen-Grenze erreicht haben wird. Schon die Existenzsicherung der vorhandenen 87 Wer soll morgen kommandieren? Die strittige Frage des Oberbefehls über deutsche Kontingente in der EVG daten der Zivilist an der Spitze sein soll. Davon hängt die Unterordnung der bewaff- neten Macht unter die politische Führung ab. Angesichts der deutschen Tradition läßt sich das nicht so ganz einfach regeln. Immerhin galt bis 1918 das Staatsoberhaupt mit Vor- liebe als Offizier auf dem Thron, was selbst einen Staatsmann wie Bismarck nötigte, in großer Uniform zu erscheinen, wenn er als Reichskanzler zum politischen Vortrag bei seinem Kaiser ging. Der vergebliche vormärz- liche Kampf des Bürgertums um den Ver- fassungseid des Heeres, das Militärkabinett, das der zivilen Staatsführung nicht unter- stand, und der direkte Vortrag der militä- rischen Führung beim Landesherrn sind weitere Erscheinungen, welche die Vorstel- lungswelt noch heute nachwirkend bestim- men. Das Vorbild der Weimarer Republik ist demgegenüber nicht unbedingt verlockend, weil die Reichswehr auch damals eine Son- derstellung behielt, was durch die weit- gehenden Vollmachten des Reichspräsiden- ten als Oberbefehlshaber und durch die Rolle Hindenburgs noch unterstützt wurde. So findet die Frage, ob„Heuss wie Hin- denburg werden“ und den Oberbefehl über- nehmen soll, zuweilen begründete Ableh- nung. Wenn der Bundespräsident die glei- chen Rechte wie der ehemalige Reichspràsi- dent erhielte, so würde der damit tatsächlich zu einem bedeutenden Gegenspieler des Bundeskanzlers und damit zu einer politi- scher Macht werden, die das Grundgesetz bisher nicht vorgesehen hatte. Stattdessen bieten sich die drei anderen Lösungen an, entweder den Bundestagspräsidenten, den Verteidigungsminister oder den Bundeskanz- ler zum Oberbefehlshaber zu machen. Der Bundestagspräsident würde zwar am deut- lichsten das souveräne Volk repräsentieren, dem auch jede Wehrmacht untersteht. Die Erfahrungen mit Parlamentsbeeren sprechen aber gegen eine solche Lösung, zumal da der Bundestagspràsident doch stark im politischen Getriebe steckt. Der Verteidigungsminister Wiederum ist, jedenfalls unter den gegen- wärtigen Verhältnissen, vom Bundeskanzler allzu abhängig und besitzt zudem keine eigene parlamentarische Verantwortung. Dem Bundeskanzler selbst aber noch mehr Macht- befugnisse zu übertragen hieße ebenfalls, das Gleichgewicht des Grundgesetzes auf- heben. Der ausschließlich repräsentative und no- minelle Oberbefehl durch den Bundespräsi- denten läßt sich also kaum umgehen. Eine solche Regelung bedeutete, daß die Truppe dem Staatsoberhaupt persönlich verpflichtet bleibt, wie es militärischer Vorstellung seit jeher entspricht, während die materiellen Entscheidungen doch in der Hand des Res- sortministers und des Kanzlers liegen. Allein bei diesen und nicht mehr im unmittelbaren Vortrag beim Staatsoberhaupt hätte künftig auch der Dienstweg der militärischen Führung zu enden, um den unbedingten Vorrang der zivilen Gewalt zu gewährleisten. Erhard Becker Ueberführter Agent litt unter„Fernangst“ Gefängnisstrafe im ersten„Vulkan“-Prozeß Karlsruhe.(dt-Eig.-Ber.) Im ersten„Vul- kan“- Prozeß hat der Zweite Strafsenat des Bundesgerichtshofes am Dienstag den 29jäh- rigen Arbeiter Hans Bugenhagen aus Hildesheim wegen landesverrätischer Be- ziehungen zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt, wobei neun Monate Untersuchungshaft dem Angeklagten an- gerechnet werden. Er ist überführt, landes- Verräterische Beziehungen zum Institut für Wirtschafts-wissenschaftliche Forschung in Ostberlin unterhalten zu haben, das in der Begründung des Urteils als eine Nachrichten- organisation bezeichnet wird, die vor allem der Beschaffung von Staatsgeheimnissen dient. Dort sei Bugenhagen ausgebildet wor- den, nachdem er bereits in den Antifa-Lagern der UdSSR eine Schulung erhalten hatte und auch auf der Grundschule der SHD in Ost- berlin gewesen war. Der Angeklagte habe auch bekannt, daß man ihn informiert habe, Wie er sich zu verhalten habe, wenn er in Westdeutschland verhaftet werde. Genau so habe er sich verhalten. Bei der Strafbemes- sung sei der Senat jedoch von der Persönlich- keit des Angeklagten weitgehend ausgegangen und habe seine schwierigen familiären Ver- hältnisse berücksichtigt. Der Vertreter der Bundesanwaltschaft, Bundesanwalt Max Güde, hatte am Mon- tagabend für den Angeklagten eine Strafe von Japans neue Lebenslust Ein ernstes Problem vor dem Hintergrund der west- östlichen Spannung Millionen ist nur unter der Voraussetzung einer sehr aktiven Wirtschaftspolitik, einer entsprechend hohen Exportquote und Spar- samkeit im Lande möglich. Eim solcher Kurs würde aber Einschränkungen des Lebens- standards notwendig machen, den keine Re- Sierung ihrem Volk gerne zumutet. Noch schwieriger wird die Lage dadurch, daß sich dies ganze Problem vor dem Hin- tergrund der west- östlichen Spannung ent- faltet. Japan, das Bollwerk des Westens vor dem asiatischen Festland, kann unmöglich auch nur vorübergehend zum Hungerland werden. Der Einfluß der Kommunisten in Japan ist zwar augenblicklich gering, er ist es aber nicht zuletzt deshalb, weil es allen Leuten dank den Dollarzuflüssen ganz gut geht. Da aber der amerikanische Kongreß den verständlichen Wunsch zeigt, nach und nach die Früchte seiner langjährigen phi- lantropischen Dollarberieselung des Welt- alls zu sehen, besteht die Gefahr, daß die angenehme und lustige Quelle in Zukunft schwächer sprudelt, bevor sie womöglich versiegt. Und was dann? Vermutlich wird Japan dann gezwungen sein, sich entweder mit China sehr intim zu verständigen oder wieder den Weg der Expansion zu beschreiten. Beides stellt sich im Augenblick als höchst ungangbar und unerwünscht dar. Damit ist aber nichts dar- über ausgesagt, ob es vermeidbar ist. e-tt Nr. 10 Dulles sprach Was über die neue Militärpolitik der 8A Aus New Tork.(dpa) Der amerikanis der 21. Außenminister, Dulles, sagte am Die ritzbur tag in New Lork, die Regierung Eises Fingeb ho wer habe beschlossen, zur Abschrech wurde einer Aggression militärische Machtmittel 3 entwickeln, mit denen„massive Vergeltung„ur schläge“ geführt werden können. Dulles,“ Umm vor dem„Rat für auswärtige Beziehung Gäste in New Vork sprach, zählte die Wandlung Odend auf, die die USA bei der Entwicklung en Goldbe langfristigen Verteidigungspolitik vollzieh schen müßten. Er sagte, es sei 1. keine ges Gert I militärische Strategie, amerikanische Lan schäfts streitkräfte auf die Dauer in einem Mag Asien zu binden, das keine strategisch Nac Reserven übrig läßt. Es sei 2. weder e tung„ gesunde Wirtschafts- noch eine gute Auße tiarens politik, andere Länder ständig zu unte gebrac stützen. Es sei 3. nicht vernünftig, ständ Martia auf so große Militärausgaben festgelegt! Asturi- sein, daß schließlich der„Bankrott“ eintrel 9 Der amerikanische Außenminister sag n weiter, die NATO müsse solange als gefah Sec det angesehen werden, wie der EVG-Verti 10 8 nicht verwirklicht worden sei. Solange 0 bei 5 NATO nicht auf einer festen Grunde beben 5 1 j reich 3 stehe, sei aber auch der Frieden nicht g feich . gen Z sichert. Systen Die CDU zu den„Extratouren lernen Reinhold Maiers“ Dre Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Zu den Ausfüh weiße rungen des ehemaligen Ministerpräsidente züchte Dr. Reinhold Maier auf dem Dreikönig frankr Treffen der FDP/DVP schreibt am Dienstz seiner der Informationsdienst der südwestdeutsch CDU, der sonst angeblich so volksverbun. Das dene Demokrat Reinhold Maier scheine vid ansche lig vergessen zu haben, daß die„Allmac den“ 2 der CDU, die gar nicht ausgeübt were Jahres auf einem sehr eindeutigen Votum de mern Wähler fuße. Daß dieses Votum für die FD die 8c DVP nicht schmeichelhaft ausgefallen Adress sollte kein Grund für eine so bösartige U traglic terstellung sein, wie sie Dr. Maier getroffe licherv habe. Daß die CDU den Versuch unternehm Numm die politische Entwicklung nach ihre interes Grundsätzen zu bestimmen, sei ihre auf de Kurzer Entscheidung des Wählers beruhende Pflidt möglic l 5 5„die ers Eine andere Frage sei es, wie sich dies lich de „Extratouren Reinhold Maiers“ in das Bill der Koalitions partnerschaft einordnen lie. Ben. Der süd westdeutsche Landesvorstand— der FDP scheine mit Zustimmung nicht ge. Schaft spart zu haben. Das gebe zu denken. Die Entsch Annahme der CDU, daß die politische Auf. e be richtigkeit fragwürdig sein könne und det Mann, der der Bundesrepublik in den ver- 08ten gangenen Jahren Schwierigkeiten über Schwierigkeiten bereitet habe,„trotz seines 10 eindeutigen politischen Mißerfolges für den schune „Tag X“ wieder stark gemacht werde, aer halte dadurch eine überraschende Bestä. verökt tigung. Selbstverständlich solle man die b persönlichen„Entgleisungen eines geschei. 2. terten Politikers“ nicht überschätzen, son- Regier dern Nachsicht üben. Man werde aber aud e Künftig aufmerksam solche Schwankungen des 40 am Barometer der DV registrieren. ö 1 4— lassun rigen wurde Soldat stimm 15 zwei Jahren, sechs Monaten Gefängnis be. N 8 antragt. ö es sich Wörtlich sagte Bundesanwalt Güde:„Man diese fragt uns, ja, von euren vielen Verhaftungen— We Was ist davon übrig geblieben? Es ist richtig Lage daß nicht alle zur Anklage ausreichen. Wenn Sterlir Migerfolge in diesem Vulkanverfahren zu sem& verzeichnen sind, dann mag man mich sche! ten, der ich für diesen ersten Zugriff verant- In Wortlich zu machen bin. Aber es hat sich St. Pi weder um willkürliche noch um leichtfertige dis 115 Verfahren im Zusammenhang mit der, Vul- zennt⸗ kanaktion“ gehandelt. Diese Verfahren wur- Hollen den jedoch mit besonderer Eile eingeleitet ſiieser da aktuelle Gefahr drohte.“ Aber nur in kestste wenigen Fällen sei der Sachverhalt so, daß die ffii gel Beschuldigten durch die Untersuchung ent- 58812 lastet worden seien. In den meisten Fällen 85 sei es vielmehr so, daß ein mehr oder weniger jrrele gehäufter Verdacht vorliege. Jeder Fall solle für sich zu seinem Recht komranen. So auch der Dr Fall Bugenhagen. runn Die Bundesanwaltschaft halte den An- japan geklagten für überführt. Sie empfinde es als erschl bedauerlich. daß nicht in aller Oeffentlichkeit gen. habe gezeigt werden können, wie die„Fern angst“ auf den Angeklagten wirke, in welcher zwiespältigen Angst er sich befinde, innerlich bereits wohl abgekehrt von seinen Auftrag- gebern, aber doch in Angst um seine Eltern 1 und Angehörigen in der Ostzone. Diese fern- Ei gesteuerte Angst müsse man in der Be- 8 urteilung mit in Rechnung ziehen. Jedod verw allzusehr könne das Gericht nicht mit dem pirme Menschlichen rechnen, denn„wir können es gehör uns nicht leisten, angesichts des überreichen und Angebotes von Agenten aus dem Osten den wagen Beruf des Agenten gefahrlos zu machen, Reise indem wir so tun, als ob bei uns einem Agen- ten nichts geschehen kann“. Abe 555 Ein Gegen die positive Bewertung des Pro- 5 1 jektes der Moselkanalisierung durch die ur D Landesregierung von Rheinland-Pfalz wandte 1 5 sich am Dienstag die SPD-Fraktion im Main- 5 zer Landtag. Diese Aeßerung der Regierung 9 755 sei ohne Mitwirkung des Landtages erfolgt.. die m Staatssekretär Dr. Steinlein sagte da, den die Landesregierung habe noch Keinerlei Gena Stellungnahme abgegeben, sondern nur Seste „eine Ansicht“ vertreten. ö 8 5 6 Auch die Abgeordneten des Bundestages 8292 sollen nach einem Vorschlag des Bundes- Getre tagsabgeordneten Hubertus Prinz zu zu di EEWẽSanstein CDP) im Rahmen der schlu EVG militärischen Dienst leisten und keine eine Sonderstellung einnehmen. verse Der französische Generalresident in 27 P. Marokko, Generel Guillaume, wird in dien, absehbarer Zeit die Hauptstadt Rabat ver- Seide lassen und einen hohen militärischen Posten bürti in Frankreich übernehmen. Wie verlautet viel wird in Paris erwogen, einen Zivilisten z Tas seinem Nachfolger zu bestimmen, da dies zu Teil einer Beunruhigung in Marokko und zur 8 Föderung des französisch- marokkanischen 8 Verhältnisses beitragen könne. steht er USA erikanig am Dies 3 Eises schreck Htmittel! ergeltung Dulles, ziehunge Fandlung Jung ein Vollzieh 1e Sesunt che Lan m Maß rategisch Veder ei ite Auſhe zu unte ig, ständ tgelegt t“ eintret ster sag Als gefäh G-Verttz olange Grundlag nicht 90 öuUren n Ausfüb räsidente- eikönig n Dienstz tdeutsche IKsverbun. heine vi „Allmadh bt werde otum de r die FD fallen artige Un. getroffe wternehm ch ihren re auf det de Pflicit Sich dies das Bil dnen lie. SVorstand nicht ge. nken. Die sche Auf. Und der den ver. en über otz seines s für den verde, er- le Best. man die Seschei. zen, son. ber auc ankungen en. gst“ ngnis be- de:„Man aftungen st richtig, en. Wenn ahren 2 ich schel- H verant- hat sich chtfertige der„Vul- ren wur. ngeleite ü 0, daß die ung ent- m Fällen weniger Fall solle auch der den An- de es als atlichkeit je„Fern; n Welcher innerlich Auftrag- ae Eltern ese fern- der Be- . Jedoch mit dem önnen es erreichen sten den machen, m Agen des Pro- irch die z wandte m Main- egierung erfolgt. te dazu, keinerlei rn nur destages Bundes- nz 2 len der id keine ent in Wird in dat ver- n Posten erlautet, isten 20 dies 2 ind zur mischen Nr. 10/ Mittwoch, 13. Januar 1954 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschang Aus einem offenen Personenwagen warf der jährige Heizer Berend Scholtz in Ma- ritzburg Natal) sein Lasso nach Indern und Fingeborenen. Wegen Körperverletzung wurde er zu 300 Mark Geldstrafe verurteilt. Dem Richter sagte er, er habe seinen Opfern „nur Bange machen“ wollen. * Um für alle Ueberraschungen seitens der Gäste gerüstet zu sein, hat ein Hotel in Odendaalsrus— dem Zentrum eines neuen Goldbergbaugebietes den südafrikani- schen Schwergewichtsmeister im Ringen, Gert Dannhauser, als stellvertretenden Ge- schäftsführer eingestellt. * Nach einem Bericht der spanischen Zei- tung„La“ hat der Schiffsmechaniker Mar- tiarena in Gijon einem Kanarienvogel bei- gebracht, die Nationalhymne„zu singen“. Martiarena, ein bekannter Vogelzüchter in Asturien, pfeift dem Vogel den Anfang der Hymne vor. Das Tier fällt dann an einer bestimmten Stelle ein und beendet sie. * Sechzehn Soziologen und Beamte der Ar- peitsministerien der Länder der Bundes- republik halten sich gegenwärtig in Frank- reich auf, um französische Sozialeinrichtun- gen zu studieren. Sie wollen vor allem das System der Familienunterstützung kennen- lernen. * Drei Perlen von guter Qualität— zwei weile und eine schwarze— fand der Austern- züchter Pierre le Roch aus Lorient(West- frankreich) in einer Auster, die er von einer seiner Austerbänke gefischt hatte. * Das Genfer Adreßbruch„Savoir“ hat es anscheinend nicht nötig,„Dienst am Kun- den“ zu üben. Da in Genf im Laufe des Jahres 1954 neue sechsstellige Telefonnum- mern eingeführt werden, hat eine Firma, die schon in vorhergehenden Jahren ihre Adresse dort veröffentlicht hatte und ver- traglich weiter gebunden ist, verständ- cherweise darum gebeten, daß die neue Nummer erwähnt werde. Aber„Savoir“ interessiert das nicht: dem Kunden wurde kurzerhand mitgeteilt:„Es ist uns nicht möglich, Ihre Einschreibung zu ändern— sie erscheint wie bisher!“ Wozu ist schließ- lich das Telefonbuch da? * Als der Besitzer eines Fernsehgeräts in Wales wegen„Schwarzsehens“ zur Rechen- schaft gezogen wurde, gab er zu seiner Entschuldigung an:„Ich dachte, es wäre wie bei den Hunden— die müssen doch erst sechs Monate alt sein, bevor sie Steuer kosten.“ * In einer kürzlich unter dem Titel„For- schungen über die öffentliche Meinung“ er- schienenen Ausgabe des von der UNESCO veröffentlichten Bulletins für soziale Stu- dien macht Louis Moss, Direktor des Sozia- len Ueberwachungsdienstes der britischen Regierung, Angaben über die praktische wendung von Untersuchungen im Stile des Amerikaners Gallup. Er berichtet dabei u. a, von einer Rundfrage, die auf Veran- lassung der Regierung unter den Angehö- rigen der britischen Armee durchgeführt wurde, um festzustellen, wieviele von den Soldaten, die auf Grund der geltenden Be- stimmungen Anspruch auf einen Orden oder eine Auszeichnung haben, auf diese Ver- leinung wirklich Wert legen. Dabei ergab es sich, daß nicht viel mehr als ein Drittel diese Dekorationen wirklich beanspruchten — was die Regierung in die angenehme Lage versetzte, ungefähr 200 000 Pfund Sterling(etwa 2,5 Millionen Mark) auf die- sem Gebiet einzusparen. * In den Kalkmergelhöhlen und Grotten des St. Pietersberges bei Maastricht im hollän- dischen Südlimburg überwintern jährlich zehntausende Fledermäuse aus Deutschland Holland und Belgien. Wie Wissenschaftler dieser Tage bei der Begehung der Grotten feststellten, sind die Winterquartiere der ge- flügelten Mäuse in diesem Jahr nur wenig besetzt. Man befürchtet, daß sich die Tiere durch das anfangs milde Winterwetter haben irreleiten lassen und erfroren sind. * Drei Arbeiter wurden beim Bau eines Tunnels in der Nähe von Toyone, in Mittel- japan, durch herabstürzende Felsbrocken erschlagen. Vier Arbeiter erlitten Verletzun- gen. Schnee, Schleich und Schillinge Der Schnee glitzert, die Oesterreicher sind zufrieden/ Bahntarife erhöht/ Tabakschmuggel bereitet Sorgen Ganz Oesterreich ist in diesen Tagen in Suter Stimmung, und das hat mit seiner in den Bergen meterhohen weißen Decke der große Schneefall vor Silvester getan. Kurz Vorher herrschte eine Katastrophenstim- mung. Der„grüne Winter“, der bis nach Weihnachten herrschte, bedrückte das ganze Land wie noch kein Nervenkrieg zuvor. Wie lange würde die schneelose, die schreck- liche Zeit noch dauern? Kein Mensch hatte es je erlebt, daß die berühmte Hochalpen- straße am Groß- Glockner bis über Weih- nachten hinaus noch befahrbar war, Es war ein trauriger Rekord. Ein Pleitewinter wie noch nie stand in Aussicht, denn obne Schnee kein Wintersport, keine Fremden, keine Arbeit und kein Geld. Dazu kam. ein ärgerliches Neujahrsgeschenk, das die Wiener Regierung ihren Bürgern gemacht hat. Seit dem 1. Januar wurden in Oester- reich die Bahntarife und die Zigaretten- preise wesentlich erhöht. Viele Raucher wurden darüber schon im voraus grantig und schwuren, der Tabakregie für immer die Kundschaft zu kündigen und das Rau- chen aufzustecken. Es fielen auch heftige Worte darüber, daß nun der Staat selbst die von ihm immer wieder geforderte Preis- disziplin als erster durchbricht. Den ganzen Mißmut hat der erste hohe Schnee begraben. Bis dahin hatten in Oesterreich nicht weniger als 30 Winter- sportrennen wegen Schneemangels abgesagt werden müssen. Im Olympiastadion Gar- misch wurde zusammengekratzter Schnee in Lastwagen angefahren, um wenigstens die kleine Schanze sprungfähig zu machen. Um so heller scheint jetzt wieder die Sonne, wimmelt es auf den Abfahrten, glitzert der Schnee. Nur die Schulkinder sind etwas traurig, daß es für sie jetzt keine kosten- losen Fahrten mit den Seilbahnen und Sesselliften mehr gibt. Als Entgelt hatten sie mit ihren Schneeschuhen den Schnee, als er noch spärlich war, festtreten dürfen, damit er auch wirklich liegen blieb. Inzwi- schen hat sich auch das geändert. Die Kunde des großen Schneefalls hat sich blitzschnell in ganz Europa herumgesprochen. Schon einen Tag danach waren zu Silvester alle Zimmer in den Wintersportorten ausver- kauft. Die Oesterreicher lächeln, und das be- kommen auch die Zehntausende Winter- gäste angenehm zu spüren. Erst fiel der Schnee. Jetzt rollt der Schilling. Da kann man in der sprichwörtlichen österreichischen Gutmütigkeit sogar den Schabernack der Regierung mit den teurer gewordenen Re- giezigaretten vergessen. Nur, wie es in die- ser Wintersaison mit dem„Schleich“ wird, das weiß man noch nicht. So wird in Oester- reich das noch immer umgehende Gespenst des Schwarzhandels genannt. 20 Prozent aller in Oesterreich gerauchten Zigaretten kamen schon vor dem 1. Januar aus diesem Schwarzhandel. Es sind vor allem osteuro- päische Marken, die über die russischen UsSIlA-Läden systematisch unter die Leute gebracht werden. Zu einem kleinen Teil wird der illegale Handel auch mit amerika- nischen und englischen Zigaretten durch die Angehörigen der westlichen Besatzungs- mächte beliefert. Es ist kein Geheimnis, daß Der Tod in der die USlA-Läden der Russen sich auf den Stichtag der Regiepreiserhöhung mit erhöh- ten Zufuhren gerüstet haben. Waggonweise rollten die Zigaretten zu Millionen aus Un- garn, Rumänien und der Tschechoslowakei über die Grenze nach Oesterreich. Kein Zollbeamter darf dieses„Besatzungsgut“ untersuchen. Durch schwere Strafandrohungen für Verteiler und Käufer hofft der Staat den Schwarzhandel zu drosseln. Seine Haupt- hoffnung setzt er jedoch diesmal auf die Werbung für das eigene Erzeugnis. Millio- nen Schillinge wurden in Plakaten ange- legt. Trotzdem muß der Fremde wissen, was sich jetzt hinter den Kulissen des öster- reichischen Zigarettenmarktes abspielt. Er muß auch wissen, daß mit den Fahrpreisen nicht mehr alles so ist wie im vorigen Jahr. Wer auf kurze Strecken den Schnellzug penutzen will, sage es Sleich, wenn die Fahrstrecke weniger als 50 km lang ist. Sonst kann man Aerger mit der Nachzah- lung haben. Das sind die ganz kleinen Sor- gen des Alltags. Gletscherspalte Kopfunter mit dem Ski hängen geblieben Nur Führerlose verunglücken Die Zahl der unerfahrenen Bergwanderer und Skiläufer, die jedes Jahr ums Leben kommen, wird immer höher. Frauen in Stöckelschuhen und junge Leute in Turn- schuhen muten sich Bergtouren zu, die er- fahrene Bergsteiger nur in bester Ausrü- stung durchführen. Im Karwendel hatte sich jüngst ein Professor, der in Halbschuhen eine Alleintour unternahm, so verstiegen, daß ihn schleißlich die Kräfte verließen und er in ein Kar stürzte. Im abgelaufenen Jahr kamen in den Ber- gen mehr Leute durch ihren Leichtsinn ums Leben als je zuvor. Sie unterschätzen die Gefahr, weil sie sie nicht kennen. Und jeden Winter tummeln sich Skibegeisterte auf Hängen, wo der Tod lauert. Von den Gefah- ren der Gletscher haben sie schon gar keine Ahnung. Die Schneemenschen vom Weißfluhjoch Spezialisten für Schnee- und Wetterkunde beim Werk In dem einzigen europaischen Institut für Schnee- und Lawinenforschung, hoch oben an dem Berg des Weißfluhjochs von Davos ien der Schweiz, stehen die neuen Kurven- karten, die den Stand der Schneefälle von November bis April anzeigen sollen. Zwölf „Schneemenschen“ arbeiten auf der höchsten Wetter- und Schneeforschung- Beobachtungs- station, die seit zehn Jahren dort am Ende der berühmten Parsennbahn errichtet wurde, und ohne deren Nachrichten über alle Aus- wirkungen der Schneeforschung die inter- nationalen Wetterstationen nicht arbeiten können. In den kurzen Monaten wärmerer Witterung sind viele Arten von„Versuchs- Verbauungen“ errichtet, die sich jetzt be- Währen sollen. Denn wenn auch dem Ski- läufer der Schnee als Freudebringer er- scheint, den Männern der Lawinenforschung ist und bleibt er der Gegner, mit dem sie unaufhörlich als unberechenbare Natur- gewalt ringen. Allein im„Lawinendienst“ liefern hier täglich durch den ständig tickenden Fern- schreiber 45 Beobachtungsstationen ihre Be- richte ab. Die Spezialisten für Schnee- und Wetterkunde verarbeiten dieses Material, und nicht nur der Fremdenverkehr sondern auch alle Beobachtungsstationen für den Wasserhaushalt des Alpengebietes, die Ha- gelforschung und die Flugzeuge haben diese Hilfe als selbstverständlich in ihr Arbeits- bereich mit einbezogen. Doch die weiße Pracht ist nicht nur drau- Ben. Drinnen, in den Kälteräumen an der Nordseite werden Eis und Schnee gezüchtet, 20 bis 40 Grad Frost lassen den Atem er- starren, und die Forscher tragen dicke und doch federleichte Daunenkleider bei ihren Beobachtungen. Der Schnee ist für sie ein Lebewesen. Bis zu fünf Grad Frost nennen sie ihn noch„lebendig“. Tot ist er erst, wenn er hart ist, vereist und vielschichtig wird. Es gbt hier sogar bunten Schnee. Es sind die mikroskopischen Schnitte, die für die Forschung gefärbt werden. In vier hellen Räumen auf der Südseite sind die Büroräume untergebracht. Sie sehen aus wie getäfelte Schiffskabinen, die bis zum letzten Zentimeter praktisch ausgenutzt sind. Die Arbeit geht sehr ruhig und systematisch vor sich, erst wenn 1,50 m Schnee in drei Tagen gefallen ist, dann wird es hier oben aufregend. Im vergangenen Winter kam das öfter vor und bedeutet anhaltende Lawinen- gefahr. Seit den schweren Schäden, die das Jahr 1950 brachte, sind große Geldsummen aufgebracht worden, um diesem eidgenössi- schen Institut alle erdenklichen Hilfen in bezug auf neuartige Maschinen zu geben: denn von den Forschungs- und Beobach- tungsergebnissen der Schneemänner vom Weißfluhjoch hängt in nah und fern das Le- ben vieler ahnungsloser froher Sportsleute ab. G. H. P. Harmlose Gletscher gibt es überhaupt nicht in den Alpen. Der Bergführer Sepp Seethaler, der im Dachsteingebiet im Laufe eines Vierteljahrhunderts manchen Verun- glückten aus Gletscherspalten barg, berich- tete, daß es sich immer um Unerfah- rene und um Leute handelte, die führerlos das ewige Eis betraten. Was wissen sie von den klaffenden Spalten, die senkrecht hin- abführen zum Eisgrund, wenn Zugkräfte in der Gletscherbewegung wirksam geworden sind! Was wissen sie vom Bergschrund— der Abgrenzung zwischen dem fest auf dem Fels aufruhenden und dem abwärts fließen- den Firn? Sie ahnen nichts von den tod- bringenden Spalteei auf dem Gletscherstrom, die oft nur ein feiner Riß sind und die plötz- lich auseinanderklaffen, einen bis dreißig Meter breit. Die tollsten Unfälle, die glücklicherweise gut ausgingen, ereigneten sich auf dem Ver- muntgletscher. Ein Alleingänger wagte es, auf Skiern den Gletscher zu überqueren, da er keine Ahnung von der Gefahr einer sol- chen Partie hatte. Nach einigen hundert Me- tern stürzte er kopfüber in eine Glet- scherspalte, blieb aber mit dem linken Ski, der sich verspreizte, hängen. Ein paar Stunden später wäre er in dieser Lage, mit dem Kopf nach unten hängend, unweigerlich erfroren. Zufällig— was man so Zufall nennt!— kam eine Führerpartie des Wegs, die zum Piz Buin aufsteigen wollte.„Da liegt doch ein Ski!“, sagte einer, und stutzte. Und an dem Ski hing ein Mensch in höch- ster Todesnot, ein hilfeschreiender Mensch. kopfüber da, wo der Abgrund gähate. Zwei Minuten später war er gerettet. Aber viele Hundert kamen in den Glet- scherspalten elend um. Möge ihr Tod all denen eine Warnung sein, die in diesem Winter wieder leichtsinnig ihr Leben aufs Spiel setzen wollen. Ungeahnte Perspektiven: Atomenergie aus Granit Thorium als Energiequelle/ Reichliche Vorkommen im Odenwald Die Energiewirtschaftler in aller Welt haben die gleiche Sorge: Die Gl- und Koh- lenvorräte schmelzen dahin. Die Menschheit muß sich nach neuen Energiequellen um- sehen. Zu großen Hoffnungen schien die Atomkernspaltung zu berechtigen. Doch die genauen Untersuchungen der Weltvorkom- men an Uran zerstörten diese Pläne. In 20 bis 30 Jahren wären nämlich auch die Uranvorräte erschöpft, würde man die ge- samte Energiegewinnung der Erde auf Uran umstellen. Wie eine Bombe wirkt nun angesichts dieser Sachlage in der Fachwelt die Entdeckung des amerikanischen Atom- korschungszentrums Los Alamos: das Ele- ment Thorium erwies sich nach Bestrah- lung mit Elektronen von 1 Million Elek- tronenvolt Energie als ausgezeichneter Stoff zur Energiegewinnung. Diese Tatsache ist nach Ansicht führen- der deutscher Energiewirtschaftler für die Bundesrepublik geradezu sensationell. Denn jede Tonne Granit, von dem im Odenwald kast unerschöpfliche Mengen lagern, ent- hält 10 bis 15 Gramm Thorium! In jeder Tonne Granit steckt schlummernde Ener- gie im Werte von 30 000 Kilo Kohle! Unge- ahnte Perspektiven also. Die neue Energiegewinnungsmethode aus Thorium stellt auch in anderer Hinsicht einen gewaltigen Fortschritt dar, weil sie die Atomspaltanlagen wesentlich verein- facht. Sie erübrigt beispielsweise die Ver- wendung von kostspieligem Schweren Was- ser und Graphit. Die bisherigen Berech- nungen, was Atomenergie kostet, werden durch diese neuen Forschungsergebnisse völlig umgeworfen, da einmal Thorium viel billiger als Uran ist und zum zweiten die Verwendung von Schwerem Wasser oder Graphit entfällt. Die Gewinnung der Atom- energie wird sich also wahrscheinlich we- sentlich billiger gestalten, als man bisher angenommen hat. K. H. F. Blick ins Land Kaffeeschmuggel ging 1953 zurück Aachen. Im Verlauf des Jahres 1953 sind im Bereich des Aachener Hauptzollamtes insgesamt 43 Tonnen Kaffee(Vorjahr 74 Tonnen), rund 300 000 Zigaretten, 126 Kraft- fahrzeuge und 71 Fahrräder von Beamten des Zolls aufgebracht worden, die geschmug- gelt worden sind, bzw. der Beförderung des Schmuggelgutes gedient haben. Seit Senkung der Kaffeesteuer ist der Monats- durchschnitt an geschmuggeltem Kaffee auf rund 20 Zentnern gegenüber rd. 100 Zent- ner vor der Senkung abgesunken. Raubüberfall aus Scham fingiert Trier. Aus Scham darüber, seiner Frau ohne Weihnachtsgeschenke vor die Augen treten zu müssen, erzählte ein 38 Jahre alter Arbeiter aus Mürlenbach(Landkreis Prüm), daß er von drei jungen Burschen überfallen und beraubt worden sei. Die Frau meldete das der Gendarmerie, und die Po- lizei vermutete in drei schon wegen Auto- raubes verhafteten Männern aus Essen die Täter. Sie konnten jedoch für den 19. De- zember, an dem der Ueberfall geschehen sein sollte, ein einwandfreies Alibi nachweisen. Der Arbeiter gestand schließlich, daß er die für seine Frau gekauften Geschenke einem jungen Mädchen als„Dank für einen schö- nen Nachmittag“ überreicht und den Raub- überfall erfunden hatte. Alte Rentnerin verbrannt Weiden. Wie eine lodernde Fackel ver- brannte die Rentnerin Margareta Kopp aus Stadlern in der Oberpfalz. Die alte Frau war beim Füllen der Petroleumlampe mit ihren Kleidern dem Zimmerofen zu nahe gekom- men. Im Nu stand sie in Flammen und konnte auch nicht mehr von den herbeieilenden Haus- bewohnern gerettet werden. Kloster an der Zonengrenze eingeweiht Kassel. Das erste von sieben entlang der Zonengrenze geplanten katholischen Klöstern wurde in Bebra feierlich geweiht. Es ist ein Kapuzinerkloster, das aus Spenden der Di- zese Lüttich und der Ostpriesterhilfe errichtet wurde. Die Weihe des Hauses mit Gebet und Segnung nahm der Weihbischof von Lüttich, Guillaume van Zuylen, vor, der anschließend auch das Pontifikalamt zelebrierte. Großer Feuerwehreinsatz um ein Kätzchen Berlin. Vor eine außergewöhnliche Auf- gabe wurde die Westberliner Feuerwehr in einem Hause in Berlin-Kreuzberg gestellt. Ein junges, graues Kätzchen war in einer Wohnung blitzschnell in den Ofen gesprun- gen, als die Hausfrau gerade heizen wollte. Die ganze Familie sagte ihren gesamten Schatz an Kosenamen her, um das Tier wie- der herauszulocken. Aber es ließ sich nicht sehen. Schließlich wurde die Feuerwehr zu Hilfe gerufen. Die Feuerwehrleute tasteten zuerst mit Draht die Züge im Ofen ab, lösten dann in einer Ruß wolke das Abzugsrohr und zündeten schließlich ein kleines Feuerchen an, um die Katze hervorzutreiben. Aber sie ließ sich nicht blicken. Nun stiegen die Feuerwehr- leute aufs Dach. Dort klang ihnen aus einem Schornstein klägliches Miauen entgegen, Das kleine Kätzchen, das inzwischen kohlraben- schwarz geworden war, war beim Hinaufklet- tern im Schornsteinkopf stecken geblieben, wo es die Feuerwehrleute befreiten. Großes Interesse für Wärmestrahler Bremen. Pariser Kaffeehausbesitzer wol- len sich in der ersten beheizten Straße Deutschlands, der Bremder Sögestraße, ge- wonnenen Erfahrungen zunutze machen und vor ihren Lokalen„Infrarot-Wärmestrahler“ anbringen lassen. Diese Wärmestrahler sol- len als„künstliche Sonne“ an die Stelle der Koksöfen treten, die es bisher den Kaffee- hausbesuchern in Paris und anderen Stad- ten ermöglichten, auch in der kalten Jahres- zeit vor den Gaststätten im Freien ihren Aperitif zu trinken. Kinder kennen keine„Vertriebenen“ mehr Kiel. Der in den ersten Nachkriegsjahren überall erkennbare Unterschied zwischen den einheimischen Kindern und den Kin- dern der Heimatvertriebenen ist in Schles- wig-Holstein erstaunlich schnell verschwun⸗ den. Dies stellt ein Bericht der schleswig- holsteinischen Landesregierung zur Lage der Jugend fest. Praktisch trete in den Volks- und Mittelschulen ein Unterschied nicht mehr in Erscheinung. Die an eine Schul- klasse etwa gerichtete Frage, wer Einheimi- scher und wer Heimatvertriebener sei, werde in den unteren Klassen nicht mehr ver- standen. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Kombi- Kinderwagen Einen Kinderwagen, der sich zugleich in einen Sportwagen, in Kinderbett und-stuhl verwandeln läßt, hat jetzt eine holländische Firma zum Patent angemeldet. Alle dazu- gehörenden Teile sind zusammenklappbar und benötigen wenig Raum. Der Kombi- wagen bietet für Klein wohnungen und auf Reisen alle Vorteile. Abendkleid aus Stroh Eine der edelsten Kunstseide-Arten, aus der man die schönsten und feinsten Gewebe für Damenkleider herstellt, die Azetatseide, stammt vom Baumwollstrauch, der uns in den sogenannten Linters, das sind sehr kurze, nicht verspinnbare Baumwollhaare, ie man aus der Rohbaumwolle aussondert, den Rohstoff für sie zur Verfügung stellt. Genauer müßte man sagen: zur Verfügung gestellt hat; denn nach neuen Mitteilungen, die Prof. G. Jayme und W. Scheuring in „Angewandte Chemie“ machen, ist es neuerdings gelungen, Azetatseide auch aus Getreidestroh zu gewinnen. Das Stroh wir zu diesem Zweck einem besonderen Auf- schlug-Verfahren unterworfen, an das sich eine mehrstufige Bleiche anschließt. Aus verschiedenen Strohsorten konnten etwa 27 Prozent einer Zellulose gewonnen wer- den, die in ihrer Verarbeitung auf Azetat- seide der Baumwoll-Zellulose völlig eben- bürtig ist. Getreidestoh enthält ziemlich viel Kieselsäure, die störend wirkt. Aller- dings ist diese Verunreinigung zum größten Teil in den Blättern der Pflanzen angerei- chert. Sortiert man die Halme aus, so wird das Verfahren einfacher. Grundsätzlich be- steht daher jetzt die Möglichkeit, unsere edelste Kunstseide aus einer Zellulose zu gewinnen, die auf den heimischen Getreide- feldern gewachsen ist. Das Allround-Kabel Ein Kabel für jeden Zweck, dem Feuch- tigkeit, Säure und auch das Verlegen unter der Erde nichts mehr anhaben, bringt ein Berliner Werk heraus. Die gesetzlich ge- schützten„Protodur“-Mäntel dieses Kabels machen bei vieladrigen Anschlüssen an Ma- schinen sogar die Endverschlüsse entbehr- lich, wodurch viel Material und Lötarbeit erspart wird. Schulhaus aus Kunststoff In Edinburgh wurde mit dem Bau eines Schulhauses begonnen, das vollständig aus einem erst in jüngster Zeit entwickelten, besonders widerstandsfähigen und wetter- beständigen Kunststoff bestehen wird. Das neue Baumaterial, dessen Hauptbestandteile Sägespäne und Holzmehl sind, gewährleistet nicht nur eine bessere Wärmeisolation, son- dern ist auch ungeziefer- und feuerfest. Die Wände bestehen aus zwei je 5 em dicken Kunststofflagen, zwischen denen Kabel, Was- serleitungen, Gasrohre usw. verlegt werden können; die dadurch nicht ausgenützten Hohlräume werden mit Isolationsmaterial ausgefüllt und wärme- und schalldicht ge- macht. Innen- und Außenwände aus dem neuen Kunststoff werden in einer Fabrik vorgefertigt. In den Fußboden sollen elek- trische Heizkörper eingebaut werden, die sich, um den billigen Nachtstrom auszunut- zen, abends automatisch ein- und morgens wieder ausschalten, wobei die Temperatur durch thermostatische Regulierung gleich- mäßig gehalten wird. Die Wände brauchen nicht verputzt und auch der Anstrich nicht erneuert zu werden, weil das Material nicht verwittert und seine ursprüngliche Farbe behält. Dadurch werden die Instandhal- tungskosten wesentlich geringer sein als die anderer Schulgebäude. Lachse riechen ihre Heimat Lachse haben die Eigenschaft, zum Lai- chen wieder in den Strom zurückzukehren, in dem sie ihre erste Jugendzeit verbracht haben. Drei Voraussetzungen müssen für diesen„Wegweiser“ gegeben sein: 1. muß er konstant bleiben, da sich die Lachse 80 lange im Meer aufhalten, 2. muß er die „eingeborenen“ Lachse anlocken(da er auf andere Lachse neutral oder abstoßend Wirkt) und 3. dürfen auch Trübung, Hoch- wasser usw. keinen Einfluß haben. Wie nun in einem Bericht in Heft 23 der Umschau in Wissenschaft und Technik ausgeführt wird, fanden die Lachse ihren Strom nicht, wenn ihre Geruchsnerven durchschnitten wurden. Die Versuche ergaben weiterhin, daß an- scheinend ein aromatischer Stoff als Ge- ruchsreiz in Frage kommt, der 2. B. von Wasserpflanzen herrührt. Diese Erkenntnis hat große wirtschaftliche Bedeutung: Die Lachse können durch künstlichen Geruch in bestimmte Ströme gelockt, andererseits aber auch bestimmten Gewässern fernge- halten werden, die durch Dammbauanlagen usw. zum Fangen von Lachsen ungeeignet sind. Werden Wale gemolken? Es wäre sehr vorteilhaft, wenn Butter nicht mehr aus Kuhmilch, sondern aus Wal- milch hergestellt werden könnte; denn aus einem Kilogramm Walmilch kann man un- gefähr 400 Gramm Butter gewinnen. Dies geht aus den bemerkenswerten Unter- suchungen hervor, die Dr. White vom Milch- forschungsinstitut Ayrshire(Schottland) kürzlich über die Milch antarktischer Wale veröffentlichte. Er fand in der Walmilch weniger Wasser und auch weniger Zucker als in der Kuhmilch, dafür aber viel mehr Protaine(Eiweißstoffe) und Fette; und zwar enthält Walmilch 11 Prozent Protaine (gegen 3 Prozent der Kuhmilch) und fast 40 Prozent Fettstoffe, von denen Kuhmilch nur ungefähr 4 Prozent enthält. Angesichts des Weltmangels an Fetten und Proteinen ist es nicht ausgeschlossen, daß in abseh- barer Zeit Walmilch eine Rolle auf dem Lebensmittelmarkt spielen wird, obgleich noch nicht klar ist, wie das Melken der un- förmigen Meeresbewohner vor sich gehen Soll. Fische in Leichtmetall Eine Leichtmetallkiste für den Fischver- sand hat eine Firma in Bremerhaven auf den Markt gebracht. Die Fischereihafen- Betriebsgesellschaft dort hat die Modelle versuchsweise bereits in Betrieb. Als Vor- teile beim Versand werden genannt: Ware ist keinem Bruch ausgesetzt, Schmelzwasser der Eisbeigabe kann nicht in tiefer gelagerte Sendungen durchsickern. T6Gdliche Blutarmut bei Haustieren Bei unseren Haustieren kommen ebenso wie beim Menschen— Blutgruppen vor. Ihre Zahl und Art ist bei den einzelnen Haustieren verschieden und unterscheidet sich auch von denjenigen des Menschen. Vor allem beim Maultier- und Pferdefohlen können Erkrankungen auftreten, die auf bestimmte Blutgruppenunstimmigkeiten der Eltern zurückzuführen sind. Einem Bericht in Heft 22 der Umschau in Wissenschaft und Technik ist zu entnehmen, daß Fohlen zwar gesund geboren werden, aber mit der ersten Milch Antikörper aufnehmen, die von der Mutter gegen die fremden Blut- körpercheneigenschaften gebildet wurden, und die dann bei ihnen zur Blutarmut füh- ren. Achtet man aber darauf, daß das Foh- len erst zwei Tage nach der Geburt zum Saugen kommt, so erkrankt es nicht mehr, weil es inzwischen die Fähigkeit verloren hat, die Antikörper durch den Darm in seine Blutbahn treten zu lassen. Bei ande- ren Tierarten(Schaf, Hund, Kaninchen) kommt das Junge in dem Fall aber schon krank zur Welt, d. h. die Antikörper müs- sen schon im Mutterleib auf die Frucht übergegangen sein. Blutarmut bei Neuge- borenen anderer Tierarten wurde noch nicht festgestellt. Plas tisches Kaltmetall Ein neuer metallischer Ausbesserungs- Werkstoff, der infolge seines Haftvermögens nicht allein für Arbeiten an Metallen, son- dern auch für solche an Holz, Kunststoff und dergleichen herangezogen werden kann, läßt sich in vielen Berufen vorteilhaft ver- wenden. Laut„Die Wagen- und Karosserie- bau-Technik“, Bielefeld, sind vor Anwen- dung dieses Kaltmetalles die auszubessern- den Teile mit geeigneten Mitteln gründlichst von Farbe, Fett, Rost und Schmutz zu rei- nigen, um eine einwandfreie Verbindung zu sichern. Das Auftragen der vielseitig ver- wendbaren Masse kann durch Bürsten, Be- streichen, Spachteln und sogar durch Sprit- zen geschehen, so daß— zumal auch ein Abschließendes Schmirgeln oder Feilen möglich ist— selbst in schwierigen Fällen die ursprüngliche Form beispielsweise einer Autokarosserie wieder herzustellen ist. Seite 4 MANNHEIM Der Angestellte Maier will mul Muhurudschd sein Ernst beiseite: Der Maskenverleiher sieht hinter alle Larven Masken, Masken, Masken! In langen Rei- hen hängen sie am Garderobeständer des Kostümverleihers, noch ein bißchen zerknit- tert vom Winterschlaf in Koffer und Kisten, aber begierig nach Luftschlangen und Knall bonbons, nach Konfetti und Maskenballra- dau. Ein bißchen Seidenstoff und Flitter- zeug, Talmi, an dem unzählige Erinnerungen an närrische Zeiten hängen. Wenn man wüßte, was sie alles schon erlebt haben: Die Biedermeierdame, der Harlekin, die Baja dere und der rote Domino Viele Menschen haben sie schon getragen, für ein paar Stunden nur, dann sind sie aus dem Kostüm geschlüpft wie Schmetter- linge aus Larven und haben doch etwas dar- in zurück gelassen: Einen Duft von Erleben, der an den Kostümen haftet wie altes Par- kum und sie mit einem mystischen Schleier umweht. Da härgt eine Bajadere in der Ecke, ein Kostüm aus schimmernd-grünem Flitter, aus weichem Netzgewebe, eine Maske zum Träu- men. Der Maskenverleiher erzählt uns aus Mrer Vergangenheit: Ein kleines Dienst- mädchen kommt, mit schmaler Börse und sehnsüchtigen Augen. Sie will zum Rosen- montagsball. Und heute will sie einmal sein, Was sie sonst nie ist— geheimnisvoll, fremd- artig, bewundernswert. Die Bajadere wird ihr dazu helfen. Der Maskenverleiher möchte mr gerne sagen, wie viel besser ihr das Wiener-Wäschermädel- Kostüm stehen würde, „Verkehrsverein“-igte Meinungen In der trauten Atmosphäre des Rosen- garten-Weinzimmers trafen sich am vor- gestrigen Abend die Mitglieder des Ver- Kkehrsvereins, Verkehrsexperten des Amtes für öffentliche Ordnung, Vertreter der Stadtverwaltung, des Stadtrats, der Stra- Benbahn, des Einzelhandels und— Unent- wegte zu einer zwanglosen Plauderstunde. Die„grüne Welle“ und die„Straßenbahn“ waren Hauptanliegen, die Meinungen so zahlreich wie Sand am Meer und so ver- schieden wie Frauenbeine. Es wurde entsprechend heftig„gemeint“! Zum Beispiel, daß man sich mit der„grünen Welle“, wie sie nun einmal sei, abzufinden habe, daß man sie erst verdauen müsse, daß man besser daran getan hätte— die Breite Straße vorne und hinten zuzumauern, statt soviel Geld auszugeben. Ein„Halteverbot“ würde die Geschäfts- welt stark erschüttern, wurde gesagt. Bür- germeister Trumpfheller bezeichnete es offiziell als Unmöglichkeit und bemerkte grollend:„Hätten wir gewußt, daß ein Halteverbot am Paradeplatz nötig wird, wäre die Sparkasse dort nicht gebaut worden.“ Bezüglich der Notwendigkeit eines Park- verbots in der Breiten Straße war man einer Meinung, doch müsse Ein- und Aus- laden von Fahrzeugen jederzeit und unbe- grenzt möglich sein. Grimmig zog das Spe- ditionsgewerbe gegen die Dauerparker in den Planken vom Leder. Nicht sehr überraschend kam die Neuig- keit, daß künftig ein Linksab- beziehungs- weise Linkseinbiegen in die Breitestraße nicht mehr gestattet sein wird. Entspre- chende Verbotsschilder sind im Entstehen. Goldene Zeiten für„Plakat“-Malerl!! An der damit angestrebten„Verflüssigung“ des Verkehrs ist wiederum der Einzelhandel nicht sonderlich interessiert. Er will keine Rennbahn vor der Haustüre, sondern den Schaufensterbummel. Deshalb hätte er im Grund genommen auch nichts gegen eine Herausnahme der Straßenbahn aus der Breiten Straße. Andererseits soll dem Kun- den die bequeme Möglichkeit, zum Einkauf zu fahren, möglichst nicht genommen werden. Besonderes Sorgenkind der Polizei ist die unglückliche Konstruktion des Kurpfalz- kreisels. Die Breite Straße leidet hier an Speiseröhrenverengung, die durch Entfer- nung der Fahrradwege behoben werden soll. Am anderen Ende der Breiten Straße zieht man in Erwägung, den Mittelbau des Schlosses zu durchbrechen, um günstigere Verkehrsbedingungen zu schaffen. Schließ- lich will auch der Lindenhof seine Omni- busse gegen Straßenbahn umtauschen. Wenn das nicht für die„Vielgeschmähte“ spricht?! Abschließend: Man betrachte die„grüne Welle“ nicht als Allheilmittel, sie ist nicht an allem schuld. Gewiß aber ist es notwen- dig, daß die vielen Interessenten ihre spe- ziellen und privaten Wünsche verkleinern, aufeinander abstimmen und unter einen Hut bringen, damit Mannheim doch noch eine Großstadt werde.-es. Wohin gehen wir? Mittwoch, 13. Januar: Nationaitheater 10.30 bis 13.00 Uhr:„Herodes und Mariamne“(Schü- ler vorstellung), 19.30 bis 22.30 Uhr:„Romeo und Julia“; Palast 20.20 und 22.20 Uhr:„Die Söhne der drei Musketiere“; Musensaal 20.00 Uhr: Konzert des Don-Kosaken-Chors; Wirtschafts- hochschule 20.00 Uhr: Uber„Edith Stein— die große Frau unseres Jahrhunderts“ spricht Maria Buchmüller(Katholisches Bildungswerk); Tunst- halle 20.00 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. G. F. Hartlaub, Heidelberg:„Max Beckmann“(Freier Bund); Amerikahaus 19.30 Uhr: Schallplatten- Konzert„Die Fledermaus“; Alster 20.30 Uhr: „Postlagernd Turteltaube“ und„Gold und Hor- mone(Arbeitskreis Film und Jugend). Wie wird das Wetter? 2 Mild und regnerisch Vorhersage bis Donnerstag früh: Am Mittwoch wolkig bis be- U deckt mit Regenfällen am Nach- mittag. In der Nacht zum Don- 1 nerstag aufheiternd. Tagestempe- raturen auf 8 Grad ansteigend. Nächtliche Tiefstwerte in Gefrierpunktnähe, zeitweise leichter Bodenfrost. Am Mittwoch stark auffrischende Winde aus Südwest bis West. Im Bergland zeitweise Sturm-Nebel und in Höhenlagen Schneegestöber. Pegelstand des Rheins am 12. Januar: Ma- xau 285(), Mannheim 116(9), Worms 49 (o), Caub 64(2). Pegelstand des Neckars am 12. Januar: Plo- chingen 120(4-20), Gundelsheim 166(6), Mannheim 125(14). möchte ihr erklären, daß sie vielleicht doch nicht die richtige Figur zu dem Märchen aus Tausendundeiner Nacht habe— aber einmal im Jahr will das kleine Dienstmädchen hre große Sehnsucht erfüllt sehen. Es ko- stet ja so wenig: Leihgebühr, Kaution und die Angabe der Kennkartennummer. Oder dort trüben der schwarze„Zorro“. Wenn am späten Abend ein Kunde kommt, der aussieht, als könne er nicht auf Drei zählen, dem die Schüchternheit auf die Glatze geschrieben ist, dann weiß der Ver- leiher: Hier sind wilde Kostüme gefragt. In der Maske des Zorro überwindet der Ange- stellte Vpsilon die Minderwertigkeitskom- plexe, beim Peitschenknallen vergißt er die Zigarre, die ihm der Chef heute mittag ver- paßt hat, und den Korb der Stenotypistin. Der Maskenverleiher sieht hinter die Larve, die der unmaskierte Mensch trägt. An der Wahl des Kostüms erkennt er die ge- heimen Wünsche des andern, weiß, wie seine Idealfigur ausschaut, die ihm später der Garderobespiegel zeigt. Das Motto des Ko- Stümverleihers mit Menschenkenntnis ist: „Zeige mir deine Maske, und ich sage dir, Wer du bist— ich sage dir dann auch, ob ich von dir ein Leihpfand fordern muß.“ Und um noch ein bißchen tiefer zu tau- chen in dieser halbernsten Betrachtung über halblustige Dinge: der nüchterne, moderne Mensch von heute ist ein großer Romantiker. Er zieht die Kostüme der alten Ritterzeit, die Schloßfräuleins, Pagen und Ritter, den anderen Verkleidungen vor. So sagt wenig- stens der Maskenverleiher, und der muß es Wissen. Ist er nicht der Zaubermeister, der Tag und Nacht in der närrischen Saison den Menschen zu einem kurzfristigen Tarnkäpp- chen verhilft? Und hat er uns selbst nicht einen höchst seltsamen, aber zutreffenden Maskenvorschlag gemacht 2 11a Zuhlen zeigen Entwicklung Mannheims uuf Interessante Einzelheiten aus dem Bericht des Statistischen Amtes Das Statistische Amt der Stadt Mannheim hat jetzt einen Kurzbericht herausgegeben, der aufschlußreiche Angaben über die Be- völkerungsentwicklung, das Sozial-, Gesund- heits- und Wohnungswesen sowie über Wirt- schaft und Verkehr unserer Stadt vermittelt. Die Einwohnerzahl nähert sich danach mit 272 759 Personen(gegenüber 239 263 im Jahre 1949) wWẽ•ieder dem Vorkriegsstand von 1939. Eheschliegungen waren es im vergan- Senen Jahr 2244, das sind 9,1 auf 1000 Ein- wohner und ein Jahr(1949: 10,3). 3106 Neu- geborene erblickten 1953 das Licht der Rhein- Neckar-Stadt, und 2424 Mannheimer haben sich zu ihren Vätern versammelt. Der Ge- burtenüberschuß auf 1000 Einwohner machte im letzten Jahr(2,7(1949: 5,0) aus. Zugezogen sind 19 070 Personen(darunter 2273, die am * September 1939 ihren Wohnsitz in Mann- heim hatten), das sind mehr als in jedem anderen Jahr seit 1949. Dafür haben 11 110 Einwohner ihre Zelte andersw¾o aufgeschla- Sen, so daß ein„Wanderungsgewinn“ von 7960 Personen bleibt. Das Wohlfahrtsamt hat vergangenes Jahr (hne die Pflegekinder des Jugendamts) 3916 Parteien unterstützt. 2 569 O00 PM betrug der laufende Baraufwand in der offenen Für- sorge. Der Preisindex für die Lebenshaltung in Baden- Württemberg(mittlere Verbrau- chergruppe 1938= 100) ist gegenüber dem Vorjahr von 172,1 auf 167,8 bzw.(mittlere Verbrauchergruppe 1950 100) von 110,2 auf 107,4 gesunken. Die Krankenanstalten verfügen wieder über 2646 Betten(1949: 2546) und sind durchschnittlich zu 94 Pro- zent belegt. Die Säuglingssterblichkeit hält sich mit 6,4 auf je 100 Lebendgeborene(1949 6,9; 1950: 8,1) in normalen Grenzen. Neu- und wiederaufgebaut wurden im letzten Jahr Nettozugang auf Grund der Bauzählkarten) 2222 Wohnungen gegenüber 2698 im Jahre 1952 und 4077 im Jahr zuvor. Damit hat sich der Bestand an Wohnungen auf 69 250(1949: 56 422, 1951: 62 351, 1952: 65 521) erhöht. Sehen lassen kann sich der Umsatz der Mannheimer Industrie, der 1953 vori Januar bis September 1 511780 Mark ausmachte Segen 748 763 000 Mark 1949. Und sehen las- sen kann sich auch das Steueraufkommen Mannheims mit 29 745 000 DM an Gemeinde- steuern(1949: 13 365 000 DW), 156 979 000 DM Staatssteuern(1949: 82 542 00 D/) und 10 034 000 DM Soforthilfeabgabe. Diese hohen Steuerzahlen sind auf der einen Seite, zumindest soweit es sich um Staatssteuern handelt, als Aderlaß am Wirt- schaftskörper unserer Stadt bedauerlich, sprechen andererseits aber auch für Mann- heims neu erstarkte ökonomische Kraft. Im übrigen scheint die Bevölkerung volles Ver- trauen zur D-Mark gewonnen zu haben, denn der Spareinlagenbestand der Städtischen Sparkasse ist von 9 412 000 DPM im Jahre 1949 auf 30 896 000 DM gewachsen. Die Städtische Straßenbahn wird trotz Fahrpreiserhöhung häufiger benutzt denn je. Sie beförderte im letzten Jahr 42 513 000 Per- sonen(1952: 40 947 000, 1949: 39 729 000) und legte dabei 9824 Wagenkilometer zurück. Auch die Zahl der zugelassenen Kraftfahr- zeuge hat seit 1949 ständig zugenommen. Sie setzt sich im Augenblick aus 3996 Lastkraft- wagen, 9023 Personenkraftwagen und 7305 Krafträdern zusammen. Entsprechend ist die Zahl der Verkehrsunfälle gestiegen, und zwar von 1318 im Jahre 1949 auf 4313(mit 49 Ver- Kkehrstoten) im vergangenen Jahr. Die Mann- heimer Hotels und Pensionen(ohne Jugend- herberge und Massenunterkünfte) verfügen wieder über 1199 Fremdenbetten. Viele neue Kinos kann Mannheim mit seinen bereits existierenden 27 Lichtspieltheatern(1949: 17) auch nicht mehr vertragen, denn schließlich kommen jetzt schon 56 Plätze auf je 1000 Einwohner. rob Mannheim im Spiegel des Tuges Große Liebe zu fremden Wagen Nachdem ein 21 jähriger Hilfsarbeiter erst vor kurzem seine Haft wegen eines Kraft- kahrzeugdiebstahls abgebüßt hatte, stahl er vor einem Haus in R 2 einen Pkw. Der Eigentümer ging gerade zur Polizeiwache, um den Diebstahl zu melden, als er den Dieb auf der Breiten Straße fahren sah. Mit einem Motorrad konnte er verfolgt und zum Halten gebracht werden. Er wurde Wieder in das Gefängnis eingeliefert. Ein Unbekannter stahl im Quadrat Hü7 den Wagen eines Transportunternehmers und mußte ihn auf der Neckarvorlandstraße stehen lassen, weil kein Wasser im Kühler war und der Motor heißblief. Nachts auf den Straßen Eine 23jährige wurde in der Nacht auf dem Heimweg plötzlich von hinten ange- griffen und zu Boden geworfen. Der Un- bekannte versuchte, sie zu vergewaltigen, mußte aber wegen ihrer Hilferufe und Gegenwehr von ihr ablassen. Landstreicher, Ruhestörer und Betrunkene Im Stadtgebiet wurden vorgestern 17 Personen wegen Ruhestörung, groben Un- kugs, Trunkenheit und Landstreicherei fest- genommen oder angezeigt.— Zur Ver- bühzung von Gefängnisstrafen wurde auf dem Waldhof eine 24jährige und in Rheinau ein 49 jähriger Arbeiter festgenommen und ins Landesgefängnis eingeliefert.— Weil sie die Gewerbe- und Ausländer verordnung übertreten hatte, wurde eine 21jährige Ver- treterin hinter Schloß und Riegel gebracht. Sie wurde außerdem vom Gericht in St. Goar wegen Betrugs gesucht. Verhinderter Spezialist Auf Autodiebstähle wollte sich ein 38 jähriger Maschinist spezialisieren, der schon im Gefängnis sitzt. Durch eine Zechprellerei War die Polizei auf ihn aufmerksam gewor- den. Sieben Diebstähle und zwei Zech- betrügereien konnten ihm nachgewiesen werden. Angetrunken oder lebensmüde? Auf der Breiten Straße stellte sich ein angetrunkener 25jähriger auf die Fahrbahn, um überfahren zu werden. Er wurde bis zu seiner Ernüchterung in Polizeihaft genom- men. Der Mann erklärte, er habe sich das Leben nehmen wollen und gebe sein Vor- haben nicht auf. Offenbar spielen die Unter- haltszahlungen für seine geschiedene Frau in dem Drama eine größere Rolle. Der tägliche Unfall. Auf der Kurpfalz- brücke kam ein Motorradfahrer beim Ueberholen eines Lastwagens mit seiner Maschine ins Rutschen und stürzte. Im Krankenhaus stellte man bei dem Verletz- ten eine Schädelbasisfraktur, eine Gehirn- erschütterung und andere Verletzungen fest. Es besteht Lebensgefahr.— Außerdem wurden vorgestern sieben Verkehrsunfälle mit zwei Leichtverletzten gemeldet. „Spieglein, Spieglein an der Wand, sag' mir, wie kleidet mich der Tand?“ So scheint die junge Dame 2u fragen, die so unter- nekmungslustig aus der Larve schaut. Die Wahl fällt ihr nicht leicht. Fur jeden Typ hat der Mas- kenverleiner etwas auf Lager, aber vielleicht kat das Spiegelmädchen ihren 1p noch nicht entdeclet. Den eigenen. Den entge- gengesetzten oder ergän- zenden will sie sich beim Faschingstreiben suchen. für das sie jetzt Kleider- probe hält. Lange wird es nicht mehr dauern. Dann ſiertet unser Lärvcken mit einem feschen Coroboꝝ und wünscht sich, daß es nie- mals zæwölf Unr schlägt. Denn möglicherweise wäre sie enttäuscht, wenn er die Maske fallen ließe. Oder umgekehrt. Aber sei's drum— was nütgen diese Gedanken, wenn man sich zwischen Zigeunerin und Page entscheiden soll? Fastnacht ist nur einmal im Jahr, und da will man so hübsch wie möglich sein. Und wenn die eigene Person dazu nicht aus- reicht— Kleider machen Leute, und Masken kön- nen entzückende Menschen Kleine Chronik der großen Studi sein. Foto: Steiger Alois Islinger F Einer der ältesten und bekanntesten Kraftfahrzeugfachmänner Mannheims, Alois Islinger, wird heute zu Grabe getragen. Er starb im Alter von 77 Jahren nach einem ebenso arbeits- wie erfolgreichem Leben, das in die Gründung der beiden Firmen Ernst Islinger und Franz Islinger mündete. Geboren in Grüntal bei Regensburg, kam Alois Islinger 1900 nach Mannheim, 1903 trat er als Monteur in die Dienste der Firma Daimler-Benz, um dort später als Einfahrer und Fahrlehrer tätig zu sein. Während des ersten Weltkrieges war er Werkmeister und Betriebsleiter bei der Enzinger-Union in der Neckarauer Straße, Abteilung Lastwagenbau. Unter der Firmierung„Süddeutsches Auto- und Motorradhaus“ machte sich Alois Islinger nach Kriegsende selbständig. Sein Geschäftshaus stand damals schon in der Augartenstraße 84, wo sein Sohn Ernst heute noch einen Motorradhandel betreibt. Er beschäftigte bereits in den Jahren 1929 bis 1930 über 50 Arbeitskräfte. 1932 wurde die Firma von den beiden Söhnen übernommen. Ernst übernahm den Auto-Verkauf und Franz eine Motorrad- Abteilung. Der Vater ging nach Neustadt, um eine frühere Filiale der Auto-Islinger mbH. zu neuem Leben zu erwecken. 1940 setzte er sich zur Ruhe, um dann aber wäh- rend des zweiten Weltkrieges für seinen Soldat gewordenen Sohn Franz die Ge- schäfte zu führen. Nach dem Waffenstill- stand 1945 hat er bis zuletzt Ernst Islinger beim Wiederaufbau seines Geschäftes mit Rat und Tat zur Seite gestanden. rob General Spechis Schicksal Wie die Nachrichtenagentur United Press (UP) am Sonntag aus dem Entlassungslager Friedland meldete, haben die aus dem Ge- neralslager Woikowa entlassenen früheren Generäle Pflugbeil und Preu berichtet, daß insgesamt fünf Generäle in diesem Lager ge- storben seien. Darunter habe sich auch General a. D. Karl Wilhelm Specht befunden. General Specht ist in Mannheim und Heidelberg und weit darüber hinaus als ehe- maliger Regimentskommandeur des Infan- terie-Regiments 110 und als ehemaliger Heidelberger Standort- Kommandeur bekannt und geschätzt. Arbeitskreis„Film und Jugend“. Erste Vor- stellung am 13. Januar, 20.30 Uhr, in den Alster-Lichtspielen:„Postlagernd Turteltaube“ mit dem Beifilm„Gold und Hormone“. Schreinerinnung. Am 13. Januar, 20 Uhr, in den„Nürnberger Bierstuben“, K 1, 5b, Diskus- sionsabend. Der Verband des Einzelhandels lädt zu einem„warenkundlichen Chemiefaser-Vortrag“ am 13. Januar, 19.30 Uhr, im Amerikahaus ein. Mannheimer Abendakademie. Am 13. Januar Lichtbildervortrag„Durch den Himalaja nach Tibet, von Dr. Bruno Beger, Mitglied der Aunxcunc EN.„ BESSHNWTERDEN Dorfstraßen in Mannheim? Was tut die Polizei, wenn ein Hausbesitzer seiner Verpflichtung, den Gehweg vor seinem Haus vom Schnee zu säubern, nicht nach- kommt? Diese Frage kann sich jeder selbst be- antworten. Was tut die Polizei aber, wenn die Stadt dieser Verpflichtung nicht nachkommt? In dieser Verbindung wird auf die Strecke vom Tattersall bis zum Hauptbahnhof, die täglich von vielen Berufstätigen und auch Fremden be- gangen wird, aufmerksam gemacht. Sie macht den Eindruck einer schlechten Dorfstraße. G. D. Neue Fernsprechhäuschen Die Mitteilung im„Mannheimer Morgen“ vom 7. Januar erregte einiges Befremden bei den Bewohnern des dichtbesiedelten Stadtteils Luzenberg, der noch immer ohne Fernsprech- häuschen ist, obgleich auf diesen Mißstand schon verschiedentlich hingewiesen wurde. F. S. Antwort auf„keine Antwort“ Ueber Geräuschbelästigungen, die von der auf dem Gelände Waldparkdamm 2 unter- gebrachten Stahlbaufirma ausgehen, haben sich seinerzeit mehrere Anwohner beim Amt für öffentliche Ordnung beschwert. Die Beschwerde- führer gaben jeweils an, auch im Namen der anderen Mitbewohner ihres Hauses oder Häu- serblocks vorstellig zu werden. Alle diese Ein- gaben sind beantwortet worden, so daß das Amt mit Recht annehmen konnte, daß auch der Ein- sender R. P. als„Mitbewohner“ über den Inhalt der Antwortschreiben informiert worden ist. Im übrigen ist eine Fortsetzung der Ge- räuschbelästigungen nicht zu befürchten, da der detreffende Betrieb seit dem 1. d. M. nach Mannheim-Rheinau übersiedelt. Städt. Amt für öffentliche Ordnung— Abt. V Geplagter Parterre- Bewohner Ich gestatte mir die Anfrage, aus welchem Grund man in Mannheim zu der ungerechten Forderung gekommen ist, daß alle Parterre- Bewohner allein für die Beseitigung von Schnee verantwortlich sind. In anderen Städten ist die naheliegendste Lösung eingeführt, daß täglich ein anderer Mieter das Schneekehren besorgt. Die Begründung, daß die Parterre- Wohnungen deshalb auch billiger seien, lasse ich nicht gelten. F. B Verbindung Rheinauhafen—Seckenheim Der Bus 16.54 Uhr ab Rheinauhafen ist regel- mäßig voll, bis er zum Karlsplatz kommt. Die dort stehende Menschenmenge füllt alleine einen Bus. Der größere Teil muß auf den 20 Minuten später fahrenden Bus warten, um nach Seckenheim zu gelangen. Wer Pech hat und nicht mehr mitkommt, wartet vorher schon 10 bis 25 Minuten, also insgesamt 30 bis 45 Minuten, da der vorherige Bus bereits 16.28 Uhr nach Seckenheim abfährt. Fürwahr keine Freude an dieser zugigen Ecke bei Schnee und Kälte, von den gesundheitlichen Auswirkungen ganz abgesehen. Kann die Stadtverwaltung den von ihrer Arbeitsstätte nach Hause fahrenden Be- rufsfahrern nicht entgegenkommen? Es müßte doch möglich sein, um 16.54 Uhr zwei Busse nach Seckenheim fahren oder doch zumindest den um 17.02 Uhr nur bis Pfingstberg gehenden Bus nach Seckenheim durchfahren zu lassen! Der größte Teil der in Seckenheim Aussteigen- den fährt außerdem mit der OEG weiter, muß somit nochmals warten. Es wäre wünschens- wert, daß die Stadtverwaltung durch eine Iaugenscheinnahme selbst davon Kenntnis nimmt und diesen unerfreulichen Zustand bal- digst ändert. Außerdem soll die Linie 16(nach Stadtmitte fahrend) Anschlußbahn auf den von Secken- heim kommenden Bus am Karlsplatz sein. Davon ist leider oftmals nichts zu merken, ins- besondere früh nicht, selbst dann nicht, wenn der Bus bereits hält und die Straßenbahn erst im Anfahren ist.. Sprechstunden beim Wohnungsamt Aus„technischen“ Gründen wurden die Sprechstunden auf Mittwoch ganztägig von 8 bis 11 Uhr und 13.30 bis 16 Uhr festgesetzt. Haben die verantwortlichen Herren nicht an die vie- len Berufstätigen gedacht, die, sobald sie auf das Wohnungsamt gehen, den Betrieb früher verlassen müssen und dadurch Verdienstausfall haben? Wenn man schon eine neue Sprechzeit einführt, dann sollte man auch an die denken, die eine Familie zu ernähren haben und auf jeden Pfennig angewiesen sind. Man kann die Sprechstunden am Mittwoch sicher von 8 bis 11 Uhr und von 13.30 bis 18 Uhr festsetzen, damit wäre vielen Rechnung getra- gen. In Erwartung, daß meine Bitte Anklang findet, erhoffe ich baldigste Stellungnahme. K. S. Paul Hörbiger. Deutschen Tibetexpedition E. Schäfer 19380 im Lokal Brückl- Bernauer, Mannheim- Wald- hof, Oppauerstraße 9, um 20 Uhr. Schallplatten-Konzert. Am 13. Januar, 2000 Uhr: J. S. Bach: Brandenburgische Konzerte; Corelli, A.: Concerti grossi. Einführung von Horst Scharschuch. Sprechstunden der KPD: Stadtrat Locherer am 13. Januar, 18 bis 20 Uhr im Parteiheim Käfertal; Stadträtin Langendorf am 14. Januar, 18 bis 20 Uhr im Lokal„Goldene Schlange, Mittelstraße. Kleingärtner Käfertals sollen in der Nähe der Lampertheimer Straße eine Dauerklein- gartenanlage erhalten. Interessenten können sich beim Kleingärtnerverein, Emil Zschoch, Jägerstraße 42, melden. Jubiläumssitzung der„Fröhlich Pfalz“. Am 16. Januar, 20.11 Uhr, veranstaltet die„Fröh- lich Pfalz“ ihre erste große Jubiläumssitzung dieser Saison im Musensaal. ö Bund der Berliner, E. V. Am 138. Januar, 20 Uhr, im Amerikahaus Lichtbildervortrag von Dr. Gustaf Jacob über„Mannheim in Ver- gangenheit und Gegenwart“. Wir gratulieren! Barbara Pohle, Mannheim, Qu 3, 11, wird 65 Jahre alt. Paut Kettler, Mannheim, Burgstraße 42, begeht den 75. Ge- burtstag. g Modeschau gab Anregungen z um Fasching Das Haus Alexander in Baden-Baden hat sich zum Fasching was einfallen lassen und präsentierte das Ergebnis gestern in einem bunten Faschingswirbel im Café KEossen- haschen. Was da über den Laufsteg ging war eine rechte Augenweide für Leute, die när- rische Modesorgen haben und gern bereit sind, eventuell einen Hundertmarkschein auszugeben, wenn das Eostüm ein Preffer ist. Und es waren Treffer! Die Caprifische- rin und der ewig junge Musketier, die Negro- Spirituals und das etwas gewagte aber amü- sante Kostüm der„Frau des Massenmör- ders“. Das kleine Wagnis wurde überhaupt faschingsmäßig„groß“ geschrieben, aber es War mehr im originellen Einfall als im über- triebenen Decolletè zu finden und das machte den Reiz dieser hübschen Schau aus. Es War aber nicht nur eine Werbeschau im eigent- lichen Sinne, sondern gleichzeitig eine hüb⸗ sche Anregung für alle, die mit Nadel und Faden umzugehen wissen und denen nichts fehlte als eben— die Idee.— Hans-Dieter Hüsch vom Südwestfunk hatte die Ansage. i-tu Alhambra:„Mit 17 beginnt das Leben“ Ein bemerkenswerter deutscher Film, der erhebliche Anstrengungen verrät, jener Scha- blone zu entsagen, deren Kurven den deut- schen Film an den Abgrund führten. Unter der Regie von Paul Martin wurde nach dem Roman„Der liebe Gott schläft“ von Gabor von Vaszary ein frisches, munteres Gedicht geschmiedet, dessen Verse zwar ab und zu ein wenig holpern, im ganzen aber erfreulich dahinplätschern, zuweilen sogar mit Tief- gang. Erzählt wird die Geschichte eines klei- nen Mädchens, das sich mit 14 Jahren zum ersten Male unsterblich in einen Maler ver- liebt und ihn mit 17 heiratet. Das Milieu, in dem sich diese teils heitere, teils besinnliche Story abspielt, ist hollywood- paradiesisch immerhin, vielleicht gibt es heute schon wie- der millionenschwere Maler.— Die hand- Werklich saubere Arbeit der Regie verdient Millionen Frauen und Mütter sind dankbar für diesen Fortschritt! Sie gehen gerne ins Reformhaus, weil sie sehr schnell den Wert und die besonderen Eigen- schaften der hartfettfreien und naturreinen EDEN-Fettnahrung EDEN- Margarine und EDEN-Cocosfett) erkannt haben. Nur im Reformhaus erhältlich! Erwähnung, weniger die des allzu sorglosen Cutters, der manchen rohen Schnitt verur- sachte. Sonja Ziemann zeigte eine sehr beachtliche Leistung in der Rolle des jungen Mädchens. Daß es ihr überzeugend gelang, eine sehr schwierige Entwicklungsperiode miterleben zu lassen, spricht für ihr Können und ihre Ausdrucksfähigkeit. Auch ihr Part- ner zeigt nicht nur gute Figur, sondern an- sprechendes, symphatisches Spiel. Daneben Paul Hartmann, Loni Heuser, M. Haagen, es. * H berg Prote zun v Kkünd im S Entse kordde sich dem Ir same He H Direl Univ das Krei! Stim am! ner her! mehl einer dies gefü Ver! Sie weg weil dau liche nehi regu Abf. ohne sten spüi Woh Sie müſ Mit! mal Wie Das * N ö r 1938/0 im- Wald- uar, 20.00 Tonzerte: Ung von Locherer arteiheim . Januar, chlange,, ler Nähe uerklein · können Zschoch, Iz“. Am „Fröh- issitzung Januar, trag von in Ver- Annheim Kettler, 75. Ge⸗ jen den hat sen und einem Kossen- ing War lie när- bereit Kschein Treffer ifische- Negro- r amü- enmör- rhaupt aber es n über- machte Es War eigent- e hüb- bel und nichts Dieter Ansage. A-tu eben“ Im, der r Scha- deut- Unter ch dem Gabor Jedicht und zu reulich Tief- 8 Klei- n zum r ver- jeu, in mliche isch— n wie- hand- erdlient — sind ritt! ie sehr Eigen- reinen und ir im — glosen verur- sehr ungen lang, eriode önnen Part- n an- neben Nr. 10/ Mittwoch, 13. Januar 1954 MORGEN Seite 5 — Fritz Urbuns Gnadengesuch abgelehnt Er darf das Amt als Bürgermeister in Schriesheim nicht antreten Stuttgart. Wie das Staatsministerium von Baden- Württemberg am Dienstag mit- tellte, wurde das Gnadengesuch des frühe- ren Schriesheimer Bürgermeisters Friedrich Urban gegen das Urteil der Zentralspruch- kammer nach Anhörung des beim Justiz- ministerium gebildeten parlamentarischen Gnadenausschusses abgelehnt. Das Verhalten Urbans gegenüber Gegnern des Nationalsozialismus, seine ausgespro- chen feindliche Haltung gegen die Kirche und besonders die Schikanen gegen seinen Amtsvorgänger, so heißt es in der Verlaut- parung des Staatsministeriums, liegen eine politische und menschliche Einstellung er- kennen, die einen Gnadenerweis verbiete, auch wenn man die gesamte Situation wohl- wollend beurteile und auch die Argumente perücksichtige, die zugunsten von Urban an- geführt werden könnten. Weiter heißt es in dem amtlichen Schrei- ben wörtlich:„Im Jahre 1933 mußte der langjährige Bürgermeister von Schriesheim, Georg Rufer, sein Amt, in das er 1929 er- neut auf die Dauer von 9 Jahren gewählt worden war, aus politischen Gründen ab- geben, obgleich ihm Keinerlei Verfehlungen vorgeworfen werden konnten, sperrte ihn der Amtsnachfolger, Friedrich Urban, die rechts- mäßig erdienten Versorgungsbezüge. Rufer Inderthalb Meier Schnee uuf dem Feldberg Straßen vielfach durch Schneeverwehungen zugeschüttet Freiburg. Schneefälle in den letzten 24 Stunden haben dem Schwarzwald in mitt- leren und höheren Lagen einen weiteren Schneezuwachs von 20 bis 50 Zentimeter ge- pracht. Die Gesamtschneehöhen betragen in 800 Meter bereits 70 bis 90 Zentimeter und wachsen in den höchsten Schwarzwaldlagen auf 1,20 bis 1,50 Meter an. Unterhalb der g00-Metergrenze ist der Neuschnee allerdings pappig, in höheren Lagen meist pulvrig, doch ist der tiefe Schnee für das Spuren vielfach hinderlich. Fritz Schäffer des Wahlmunövers bezichtigt Entschädigungsgesetz für Heimkehrer dringend gefordert Heidelberg. Der Kreisverband Heidel- berg des Heimkehrerverbandes hat in einer Protestversammlung am Sonntagabend die unverzügliche und uneingeschränkte Ver- kündung“ des von Bundestag und Bundesrat im Sommer vorigen Jahres verabschiedeten Entschädigungsgesetzes für Heimkehrer ge- fordert. Die Protestversammlung sprach sich scharf gegen die geplante Novelle zu dem Heimkehrergesetz aus. In einer Entschließung, die von der Ver- sammlung einstimmig angenommen wurde, geriet in große Not und mußte auf dem Rechtswege um seine Pension kämpfen. Acht Jahre währte der Rechtsstreit, bis er 1942 durch Urteil des Reichsverwaltungs- gerichts als oberste Instang endgültig zu- gunsten Rufers entschieden wurde. Trotzdem unternahm Urban einen weiteren unverzeih-. lichen Versuch, mit Hilfe der allmächtigen Partei Rufer zu vernichten. Er schrieb einen Brief an die Kanzlei des Führers, um mit Hilfe offensichtlicher Verleumdungen das Urteil außer Kraft setzen zulassen. In die- sem Schreiben scheute er sich nicht, Rufer als gemeinsten Gegner des Führers zu be- zeichnen und ihn zu denunzieren, daß er den Führer ‚äAusländer und Slowaken! genannt hätte. Gleichzeitig brachte er zum Ausdruck, daß der Hasardeur' Rufer noch am 6. 3. 1933 die schwarz-rot-goldene Judenfahne“ am Rathaus gehißgt hätte. Bei der Absendung dieses Briefes war es Urban, der zugleich Ortsgruppenleiter war, bekannt, daß damals zahlreiche Personen wegen angeblich defai- tistischer und antinationalsozialistischer Hal- tung in Konzentrationslagern den Tod fan- den. Das Rufer von einem solchen Schick sal nicht ereilt wurde, ist nur darauf zu- rückzuführen, daß die Eingabe Urbans an die Kanzlei des Führers zufällig bei einer Gau- verwaltungsstelle hängengeblieben ist.“ tz Die Straßen in der Rheinebene und am Hochrhein haben nur noch Schneematsch oder tauende Glatteisreste. Auf sämtlichen höher gelegenen Straßen ist der Verkehr zum größten Teil stark behindert. In Höhenlagen zwischen 500 und 700 Meter liegt auf den Straßen bei Tauwetter hoher Schneematsch. tiefe Spurrinnen sind für den Kraftfahrer zum Teil recht unangenehm. Oberhalb 700 Meter sind die Straßen vielfach mit über 20 Zentimeter Neuschnee bedeckt und strecken- 5 durch Schneeverwehungen zugeschüt- et. heißt es, daß es zu diesem Kompromiß heute zu spät sei. Die Zeit zwinge zum Handeln. In der Entschließung wird der Bundes- finanzminister des Wahlmanövers bezichtigt. Schäffer habe am 25. Juli 1953 in Dortmund den Heimkehrern das Wort gegeben, daß das Gesetz verabschiedet und verkündet werden würde. Die Verzögerung der Ver- kündung durch die Regierung wird in der Entschließung abschließend als„einmalig in der Parlamentsgeschichte unseres Volkes“ bezeichnet. Heidelberger Professor erhielt Ruf nach Berlin Heidelberg. Professor Dr. Otto Haxel, Direktor des II. Physikalischen Instituts der Universität Heidelberg, hat einen Ruf auf das Ordinariat für Experimentalphysik I an der Technischen Universität Berlin erhalten. Bruchsaler Landrat wiedergewählt Bruchsal. Der bisherige Landrat des Land- kreises Bruchsal, Leo Weiß, ist vom neuen Kreistag des Kreises Bruchsal mit 32 gegen 2 Stimmen wiedergewählt worden. Der Kreis- tag, der zum ersten Male seit den Wahlen am Montag zusammentrat, genehmigte fer- ner die Erweiterung des Kreisrates von bis- her 8 auf 10 Mitglieder. Ihm gehören nun- mehr 6 Vertreter der CDU, 3 der SPD und einer der FDP/DVP an. Beim vierzehnten Male ertappt Lahr. In der Gemeinde Wittenweier am hein sind zwei junge Burschen im Alter von 17 und 18 Jahren festgenommen worden. die inmerhalb weniger Wochen einzeln oder gemeinsam jeweils nachts in ein Wirtshaus eingedrungen waren und dabei über 400 Mark erbeuteten. Um später Einteigen zu können, hatten sie abends beim Dämmer- schoppen immer ein Fenster einen Spalt breit geöffnet. Mit dem gestohlenen Geld be- zahlten die beiden Burschen am andern Tag Wieder ihre Zeche in diesem Wirtshaus. Als sie das 14. Mal einstiegen, wurden sie von einem nächtlichen Passanten ertappt und danm von der Gendarmerie verhaftet. Den Tod der Mutter nicht verwunden Stuttgart. Auf dem Bahngleis Fried- richshafen— Ulm, in der Nähe des Bahnhofs Ummendorf ist am Dienstagvormittag eine Weibliche Leiche aufgefunden worden. Wie die Eisenbahndirektion Stuttgart mitteilt, handelt es sich um ein 22 Jahre altes Mäd- chen aus Ummendorf, das sich von einem Zug hat überfahren lassen. Das Mädchen hatte sich an der gleichen Stelle auf die Schienen gelegt, wo vor einigen Monaten seine Mutter den Freitod gesucht hatte. Offenbar hat das Mädchen den Tod der Für Altmeister Stuck: Großer Auslandserfolg Hans Stuck, der es trotz wiederholter Ver- sicherungen, er habe nun sein letztes Rennen gefahren, doch nicht lassen kann, konnte am Wochenende in Brasilien den ersten großen Er- folg für die deutschen Farben in der Rennsaison 1954 verbuchen. In dem auf einer Rundstrecke bei Sao Paulo ausgetragenen Rennen um den Großen Preis für Sportwagen siegte er mit einem 1,5 Liter Porsche in der Klasse bis 1500 cem. Bei dem„Interlagos“-Rennen für große Sportwagen, das über eine Distanz von 320 km ging, trat Stuck erneut mit seinem Porsche an und konnte sich gegen stärkste Konkurrenz einen guten 5. Platz sichern. Sieger dieses Ren- nens wurde der Schweizer Baron Emmanuel de Graffenried, der seinen Ferrari 2 Liter in 3:01:45, Std. mit einem Durchschnitt von 106,66 km'st über die Distanz brachte. Den 2. Platz belegte der Brailianer Claudio Daniel Rodrigues auf einem 2,5 Liter Ferrari. Der Erfolg des deutschen Altmeisters wird durch die Tatsache besonders bedeutsam, daß sein Wagen nicht mit dem neuen Doppelnockenwellen-Motor sondern mit der serienmäßigen Maschine des 1500„Super“ ausgerüstet ist. Standard- Internationaler Walter Kremershoff war der überragende Spie- ler auf dem Eis im Kampf Preußen Krefeld gegen MERC, den die Oberligisten 13:3 gewan- nen.— Unser Bild zeigt ihn bei einem seiner Glanzsolis. Foto: Gayer Dringende„Annonce“ des MERC Mannheim: „Luchen gulen Lis hocken-Jobari Spiel gegen„Preußen“ Krefeld ging Ungarns ehemaliger Eishockey-National-Tor- wart, Georg Erdesz, stand nicht im Tor der MERC-Eishockey-Mannschaft. Damit ist bereits der wichtigste Grund für die 13:3-Packung ge- nannt, die die Mannheimer am Montagabend gegen den Oberligisten Preußen Krefeld hin- nehmen mußten. Selbstverständlich, die Krefel- der Preußen mit den Routiniers Schibukat, Nie- der, Koßmann usw. sind immer noch große Klasse; Fritz Walter ist ein Super-Techniker und der Standard- Internationale Kremershoff ist wirklich europäische Klasse. Wenn dennoch gesagt werden darf, daß der MERC, der durch die Nauheimer Ullrich und Kowarik verstärkt war, dieses Spiel höchstens mit zwei, drei Toren Differenz verloren hätte, wäre ein KFönner im Kasten gestanden, so ist damit eine positive Kritik verbunden: Die MERC-Junioren haben im Feldspiel Fort- schritte gemacht. Sie brachten gute Kombina- tionen zustande, denen allerdings der harte, abschließende Torschuß fehlte. Daß es wenig Schußgelegenheiten gegen die Klassevertei- digung Nieder /Schibukat gab, wundert nicht. Und daß ein Torhüter vom Können eines Wak- kers nahezu alles hielt, was noch auf sein Ge- häuse kam, gibt dem 13:3 einen mildernden Anstrich. Die Torhüterfrage— sie ist ein Problem für den MERC. Erdesz, der Ungar, ist nicht meister- schaftsspielberechtigt. Aber die Aufstiegskämpfe stehen vor der Tür So mußte laboriert werden. Man versuchte es mit Lenhart, der je- hoch mit 3:13(1:6, 1:3, 1:4) verloren doch vor Aufregung wie gelähmt war und überhaupt nicht reagierte. Neun Schüsse gin gen im ersten Drittel auf sein Tor, sechsmal zappelte der Puck im Netz. Anschließend ver- suchte man es mit dem 17 jährigen Florschütz. Resultat. drei Schüsse— drei Tore. Dann jedoch fing sich dieser junge Bursche, vollbrachte einige mutige Paraden und ließ nur noch fünf Tref- fer zu, von denen tatsächlich drei unhaltbar waren. Ein Hoffnungsstrahl für die Aufstiegs- spiele? Die MCR'ler dürfen nicht zuviel erhof- fen, denn Eishockey-Tormann wird man nicht über Nacht Peter Puck uf Donnersſugabend: Oxford-Spiel verschoben Das für Mittwochabend angekündigte Eis- hockey-Rückspiel MERC Mannheim gegen Universität Oxford(England) mußte auf Donnerstagabend, 20 Uhr, verschoben wer- den. Die Engländer konnten wegen Schnee- verwehungen aus dem österreichischen Win- tersportgebiet bei Kitzbühel nicht rechtzeitig abreisen und mußten damit die beiden letz- ten Spiele ihrer Europa-Tournee in Rießer- see und Mannheim um je einen Tag ver- schieben. Das Spiel am Donnerstagabend ist nun der letzte Probegalopp der Mannheimer vor den Aufstiegskämpfen, die am nächsten Wochenende beginnen. Handball-Chef Fromm sagt: Lelirgang was dtingend notwendig Deutsche Mannschaft auf der Mit etwa 80 Minuten Verspätung verließ die deutsche Hallenhandball- Nationalmannschaft am Montag kurz nach 12 Uhr mit dem Italien- Skandinavien-Expreß Hannover. Als Spiel- führer Werner Vick in Lübeck zustieg, war das Aufgebot für die Weltmeisterschaft in Schweden komplett. DHB-Lehrwart Fromm gab mitreisenden Journalisten ein Interview: „Der Lehrgang von Hannover war dringend notwendig. Die persönlichen Vorbereitungen auf die große Aufgabe stellten mich zwar zu- frieden. Aber 48 Stunden Lehrgang mit weni- gen Stunden Trainingsarbeit genügen eigent- lich nicht“, stellte der in Nationalspielen be- währte Linksaußen der deutschen Olympiaelf von Berlin nachdrücklich heraus. Da aber der Urlaub unserer Spieler beschränkt ist, konnte Fromm nur von Freitag- bis Sonntagnachmit- tag Vorbereitungen für Kristianstad, Lund und Göteborg treffen.„Das Ergebnis stellt mich den Umständen entsprechend zufrieden. Wir Badischer Motorsport-Club meldet: Der als Veranstalter der Rheinpokal-Ren- nen international bekannte„Badische Motor- sport-Club“(BMC), der mit seinen drei Unter- sektionen und nahezu 600 Mitgliedern eine der stärksten Stützen des„Deutschen Motorsport- Verbands“ bildet, hielt in Hockenheim seine Jahreshauptversammlung ab. Dabei wurde der im Vorjahr aus gesundheitlichen Gründen zu- Christ, in Anerkennung seiner Verdienste um die Schaffung und ständige Ausgestaltung des Hockenheim-Rings, um die Organisation der bisher auf dieser Rennpiste durchgeführten 16 Großveranstaltungen und um den Aufbau des BMeœ zum Ehrenpräsidenten ernannt. Seine verantwortungsvolle Position wird für die Jahre 1954 und 1955 der bekannte ehemalige NSU-Rennfahrer und Inhaber des absoluten Motorradweltrekords, Wilhelm Herz, Lam- pertheim, einnehmen, den die Versammlung einstimmig zum neuen Präsidenten des BMC wählte:„Ich übernehme freudig die Führung des Clubs, der im Motorsport ohne Makel da- steht, gemeinsam mit den altbewährten Vor- standsmitgliedern Schöpfer, Dorn, Fleisch- Hacker und Büchner“, erklärte Wilhelm Herz unter langanhaltendem Beifall, und ich werde mich schon in Kürze mit allen mir befreun- deten deutschen und ausländischen Spitzen- fahrern in Verbindung setzen, denn auch das diesjährige Internationale Rheinpokal-Rennen am 9. Mal, das für die Solo- und Seitenwagen- Mutter nicht verwinden können. klassen und für die Formel-III-Wagen als Lauf rückgetretene langjährige 1. Vorsitzende, Ernst Präsident: Weltrekordmann W. Nerz zur Deutschen Straßenmeisterschaft zählt, soll zu einem weiteren Glanzstück der badischen Motorsportgeschichte werden!“ Frankreichs Box-Idol der Jahre nach dem ersten Weltkrieg, der chemalige Halbschwergewichts- Weltmeister Georges Carpentier, vollendete àam 12. Januar sein 60. Lebensjahr. Carpentier, der auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn 1921 gegen Jack Dempsey im Kampf um die Schwergewichts-Welt- meisterschaft durch k. o, in der 4. Runde unterlag, besitzt heute eine Bar in Paris. Reise zur Weltmeisterschaft konnten die Zusammenarbeit in der Mann- schaft und auch bestimmte taktische Spiel- züge verbessern.“ Es würde zu weit führen, die Beurteilung der einzelnen Mannschaftsteile und der 13 Spieler(Pankonin, Kamm, Vick, Dahlinger, Maychrzak, Bernhardt, Schütze, Hebel, Käsler, Podolske, Kempa, Giele, Schwenker) wieder- zu geben. Einige Worte des Lehrwartes sollen lediglich zeigen, wie genau der erfahrene Alt- internationale die Leistungen seiner Schütz- Unge beurteilt:„Pankonin ist noch kein As- mussen, doch zur Zeit verdient er wirklich die Bezeichnung des Torwarts Nr. 1“. Vick, Dahlinger, Maychrzak möchte ich als die beste Deckung bezeichnen, die Deutschland bisher in der Halle stellte. Von den Stürmern verbes- serte sich Käsler gegenüber dem Vorjahre sehr, seine Kondition ist vorbildlich, seine Entschlossenheit am Schußkreis macht ihn zu einem unserer gefährlichsten Spieler. Kempa haben wir einigen anderen vorgezogen, da wir von ihm stets eine gleichbleibende Lei- stung gewohnt sind, während wir bei jünge- ren Spielern in einer so schweren Belastungs- probe mit der Möglichkeit des Versagens rech- nen müssen“. Am Mittwochabend will Göteborger Messehalle die tional-Mannschaft bei ihrem schweren Kampf gegen Dänemark beobachten, um so Erfahrun- gen für das allgemein erwartete Endspiel Schweden— Deutschland zu sammeln.„Wir haben uns im Lehrgang schon auf die gefähr- lichen Weitschüsse der schwedischen Vertei- diger eingestellt und auch in manch anderer Beziehung unsere taktische Arbeit der schwe- dischen Spielweise angepaßt.“ Fromme in der schwedische Na- Will unbekannt bleiben Der Rekordgewinner, der im Nord-Süd- Toto als einziger Wetter 529 308,50 DM gewann, ist ein Berliner. Er hat seinen Gewinn bei der Ber- liner Totogesellschaft bereits angemeldet, dabei jedoch erklärt, daß er unbekannt bleiben will. Nach den Bestimmungen des Berliner Fußball- totos ist der Wetter nicht verpflichtet, seinen Namen auf den Totozettel zu schreiben. Zum Empfang des Gewinns genügt die Vorlage des A- Abschnitts. Sieg und Niederlage Mit einem 21:12, 17:21, 21:11, 17:21, 22:20 über den Franzosen Aubain erreichte der Deutsche Tischtennismeister Conny Freundorfer das End- spiel des Junioren- Wettbewerbes bei den Inter- nationalen Französischen Meisterschaften in Paris. Im Finale hat der Münchner seinen Titel gegen Dorking(England) zu verteidigen. Im Meisterschaftsturnier mußte er sich jedoch, vom Junioren-Spiel ermüdet, dem starken Eng- länder Craigie im Achtelfinale mit 9:21, 21:16, 23:21, 14:21, 8:21 beugen. Da auch Hanne Imlau (TLübec) im Achtelfinale gegen die Engländerin Best unterlag und Mittelbach/ Piffl in der glei- chen Runde des Mixed gegen Detournay/Buyens ausschieden, ist vom deutschen Aufgebot nur noch das Damendoppel Imlau/ Mittelbach(3.1 über Delay/ Joie, Frankreich) im Wettbewerb. Um den Montevideo-Pokal spielen vom 24. Ja- nuar bis 24. Februar in der Hauptstadt Uruguays die brasilianischen Mannschaften Fluminense Ric de Janeiro und Palmeiras, Alanza Lima Peru), Sportivo Luqueno(Paraguay), Oesterreichs Tabel- jenführer Rapid Wien, IFK Norrköping(Schwe- den) und Uruguays Spitzenmannschaft Nacional und Penarol Montevideo. Da sind Sie ja noch einmal gut davongekommen. 0 Unteftieht ö . mit Ihrer Grippe, mit Ihrer bösen Erkältung! Noch fühlen Sie sich recht ange- griffen wie fast je- der Genesende, der längere Zeit ans Hurspegin TaNz Ser 1 10, 8 u. B 6, 1s ab. Damen NETM Anmeldg. erwünscht zu 2 netten Kursen Aeltere Teilnehmer: Fr., 20 Uhr, L. 10, 8. Bett gefesselt war. — Zum Teil beruht diese Müdigkeit, dieses Unlust- gefühl auf Darmträgheit und erstkl. Unterricht. Telefon 3 27 77 Verstopfung. Das vergeht, wenn Sie sich erst wieder tüchtig Be- wegung verschaffen. Einst- weilen können Sie den Ver- dauungsapparat ohne körper- liche Anstrengung auf ange- nehmste Weise mit DARMOL regulieren. 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Danach sollen die Konditionen 80 geändert werden, daß die Regulierung der Rechnungen innerhalb von fünf Tagen mit vier Prozent Skonto, innerhalb von 15 Jagen mit drei Prozent Skonto, innerhalb von 33 Tagen mit zwei Prozent Skonto und mit einem Netto-Ziel von 65 Tagen er- folgt. Wechselzahlungen sollen hinsichtlich der Skontogewährung nach dem Vorschlag der Barzahlung gleichgestellt sein, wenn ein Drei-Monats-Akzept gegeben wird. Der Präsident des Bundesverbandes des Textileinzelhandels, Joseph Jlerhaus, er- klärte hierzu in einer Fachtagung des Tex- tilhendels am 12. Januar in Düsseldorf. bei diesem Vorschlag handle es sich um einen Kompromiß aus den zum Teil weitergehen- den Forderungen der einzelnen Gruppen des Textileinzelhandels. Der Vorschlag sei daher als letztes Angebot zu betrachten, das dem wextileinzelhandel in der gegenwärtigen Situation möglich sei. Der Textileinzelhandel, der sich an den Vorschlag bis Ende Januar gebunden fühle, sei einverstanden, wenn eine Verständigung mit den anderen Spitzenverbänden auf der angeführten Grundlage erfolge. Es sei nicht lärnger tragbar, daß beim Einkauf neben den anderen Verhandlungen über den Preis einer Ware auch noch mit jeder einzelnen Effektenbörse Mitgeteilt von: Bghein-Main Bank AG. in Mannheim ö Manmheim Frankfurt a. M., 12. Januar 1954 Börsenverlauf: Die gestrigen starken Steigerun- gen in der Farbengruppe hatten Realisationen zur Folge, die zu Beginn die Kurse herabdrückten. sehr bald einsetzende Rückkäufe brachten das Niveau jedoch wieder bis fast auf den alten Stand. Die freundliche Grundstimmung aller Märkte blieb erhalten. Stahlverein-Nachfolger rege gehandelt, Banken kaum verändert, ihre Restquoten Wei- ter fest. Tageskurs e 2 7 1565 12.1 Bezeichnung stellg AEG„„„„„„4 f 9 121 12102 BBC 2„ 3„„„ 4 1 J 140 148½ BMW W 3„„„1053 78 77 Conti Gummi„ 11) 15% f 150 Daimler-Benz 2„1026 51 130 130 Pt. Erdöl! 1)% J 116% Bess a„ 144 142 Dt. Linoleumwerke 11) 105½ 165ʃ˙/ Durlacher Hof. 10:6 51 5¹ Eichbaum-Werger 10.7 94 94 Fnzinger Union 10.8 80 ½ 81 18. Farben 144 142 Felten& Guilleaume.. 10.8) 105 103½ Grün& Bilfinger 3.1.) 77 77 Harp ener 13.7 917 90 Heidelberger Cement 11) 157½ 150 Hoesch 4 222½ 220 ½ Klöckner werke 281 280 SSF ͤ 10%) 50 50 Mannesmann 10 92 92 Rheinische Braunkohlen 140 10%[ 153 Rhein elektra 1 51 109 110 RW W„ 411) 134 133 Seil wollt 1 44 44 Siemens sz Halske 10:6) 142½ 143½ Südd. Zucker 1) 113 114½ Ver. Stahlwerke 200 208, Zellstoff Waldhof 4.3) 98 90 Badische Bank 2 24 521 24 24 Commerz- u. Cred. Bank 2.1 128½ 128 ½ Süddeutsche Bank. 106,25 128½½ 128 ½ Rhein-Main Bank. 106,20 128½ 128 Reichsbank- Anteile 8a 79 77 79 5 DM-Notlerung. N ex Dividende. Y ex Bezugsrecht Freie Devisennotierungen vom 12. Januar Geld Brief 100 belg. Frances 8,334 9,354 1000 franz. Franes 11,924 11,944 100 Schweizer Franken 95,545 95,745 100 oll. Gulden 109,975 110,195 1 engl. Pfund 4,303 4,313 1 kanad. Dollar 11,671 11,691 100 schwed. Kronen 30,56 80,72 100 däm. Kronen 60,305 60,425 100 norweg. Kronen 58,30 58,42 100 free Schweizer Fr. 97, 75 97,95 1 US-Dollar 4,195 4, 205 100 DM-W= 425 DM-O 100 QUBn-O= 24,9 DM- W Firma jeweils verschiedene Zahlungsmoda- litäten ausgehandelt werden müßten. Der Textileinzelhandel appelliere daher an die Vorlieferanten, so schnell wie möglich ein Empfehlungsabkommen zu schließen. Manteltarif- Verhandlungen in Groß- und Einzelhandel Robert Baehrens, Landesleiter der Ge- Werkschaft Handel, Banken, Versicherungen, Baden- Württemberg, informierte in einem einstündigen Vortrag etwa 20 bis 30 Zuhörer über den Stand der Manteltarifverhandlun- gen im Groß- und Einzelhandel. Ziel der gewerkschaftlichen Unterhändler sei, die Be- stimmungen der Arbeiter und Angestellten des Großhandels in den Tarifklassen A großzügiger Auslegung zugänglich zu ma- chen. Mit anderen Worten: Es würde ange- strebt, generelle Einstufung aller Angestell- ten in Klasse B zu erreichen. Voraussetzung sei: Erfüllung von drei Jahren Lehrzeit und ein Jahr Angestelltentätigkeit. Meinungsver- schiedenheiten hätten sich— nach den An- gaben Baehren's— zwischen den Verhand- lungspartnern diesbezüglich ergeben, aber auch hinsichtlich der Arbeitszeit im Groß- handel. Die Gewerkschaft HBV wolle un- bedingt verhindern, daß am Samstagnach- mittag gearbeitet werden soll, wie es nicht nur beim pharmazeutischen Großhandel Regel sei. Weiter gelte der gewerkschaftliche Kampf der Kettenvertragspraxis(Abschluß befriste- ter Verträge, die nach kurzem Aussetzen erneuert würden, um nicht den Eindruck eines langfristigen Dienstvertrages zu er- wecken). Baehrens führte aus, daß im Groß- und Einzelhandel an Lohnerhöhungen nicht gedacht werden könne. Deswegen versuche die Gewerkschaft, Verbesserung der Arbeits- bedingungen zu erzielen. Das gelte vor allen Pensionen, Abfindungen und Jubiläumsgeschenke unter der Lupe des Finanzamtes Durch Verordnung vom 6. November 1953 ist die Lohnsteuer- Durchführungsverord- nung(LStDV) für das Jahr 1954 neu gefaßt und in einigen Punkten einschneidend ge- ändert worden. Auch die Vorschriften über die Steuerbefreiung für Jubiläumsgeschenke haben dadurch eine Aenderung erfahren. Während bisher Jubiläumsgeschenke an Arbeitnehmer nur dann zum steuerpflich- tigen Arbeitslohn gehörten, wenn sie die in Paragraph 1 Absatz 1 LStDV aufgeführ- ten Grenzen überstiegen, sind künftig Jubi- läumsgeschenke bis zu den im Paragraph 5 Abs. 1 LStDV 1954 genanmten Grenzen in jedem Fall steuerfrei. Dies gilt also auch dann, wenn diese Grenzen im Einzelfall überschritten werden. Die erwähnte Folge- rung ergibt sich aus dem geänderten Wort- laut des Paragraphen 5 LStDV 1954, wonach Jubiläumsgeschenke nur zum lohnsteuer- pflichtigen Arbeitslohn gehören, soweit sie die genannten Freibeträge überschreiten. Damit sind die bisherigen Freigrenzen zu Freibeträgen umgestaltet. * Nach dem Zusammenbruch wurden zahl- reiche Arbeitnehmer der IG-Farben-Indu- strie entlassen, die nach Beseitigung der Hemmnisse durch die Kontrollratsgesetze wieder eingestellt oder als rechtmäßige Pen- siomsempfänger anerkannt wurden. Zum Ausgleich der infolge der Kündigungen ent- standenen Einbußen werden den Entlasse- nen Abfindungen gezahlt, die das I18fache ihrer bei der Kündigung zustehenden Bezüge betragen.. Es erhebt sich die Frage, wie diese Ab- findungen im Jahre des tatsächlichen Zu- flusses einkommensteuerlich zu behandeln Sind. Die Behandlung nach 8 11 EStG würde die volle Besteuerung dieser Sonderbezüge in einem Jahr bedeuten, was infolge der starken Progression des Tarifes einer Weg- steuerung des größten Teiles dieser Vergü- tungen Sleichkäme. Die Finanzverwaltung erkannte zur Vermeidung dieser Härten diese Abfindungen als Entschädigungen im Sinne der 88 24 und 34 EStœ an und läßt imre Versteuerung mit den Mindeststeuer- sätzen des 8 34 EStG von 10 v. H. zu. Eine weitere Erleichterung gegenüber dem 8 34 EstG besteht darin, daß dieser ermäßigte Steuersatz auch bei Einkommen unter 6000,- DM gilt. Der Satz von 10 v. H. bedeutet im allgemeinen eine erhebliche Steuerliche Ver- günstigung. Sollte in Einzelfall die Besteue- rung nach der Tabelle im Zufluß jahr günsti- ger sein, so kann der Steuerpflichtige auch dieses Verfahren wählen. Im Gegensatz zu den Abfindungen erfah- ren zwar die Pensionsnachzahlungen eben- falls die vergünstigte Behandlung nach 8 34 EStG, Sie unterliegen somit als außerordent- liche Einkünfte auch dem ermäßigten Steuer- Satz nach 8 34 Absatz 1 EStG. Es gilt Aber nicht generell der niedrigste Satz von 1 sondern ein Zwischensatz zwischen 10 bis 40 v. H. des Einkommens. Maßgebend ist im Einzelfalle der halbierte durchschnittliche Steuersatz, der sich bei Besteuerung des ge- samten Einkommens einschließlich der Pen- sionsnachzahlungen nach der Tabelle er- geben würde. Er liegt regelmäßig höher als 10 v. H. Auch hier hat der Steuerpflichtige ein Wahlrecht: Er kann beantragen, daß die Nachzamlung auf höchstens 3 Jahre verteilt und den Einkünften eines jeden dieser Jahre zugeschlagen wird, sofern dieses Verfahren vorteilhafter ist. Bei der Lohnsteuer kann die Nachzahlung auf 12 Monate und wenn sie sich auf 2 oder 3 Jahre bezieht, auf 24 bis 36 Monate verteilt werden. Es sei nochmals besonders betont, daß die vorstehend behan- delten und in der Praxis jetzt häufig vor- kommenden Einmalvergütungen wegen der unterschiedlichen Behandlung der Abfin- dungsentschädigungen und der Pensions- nachzahlungen jeweils genau daraufhin zu untersuchen sind, zu welcher Kategorie sie gehören.. Dingen für den Samstagnachmittag-Laden- schlug. Die Gewerkschaft begründet diese Forderung damit, daß der freie Samstag- Nachmittag nur zu einer Umsatzverlagerung führe, und außerdem größere Einkäufe nach ihren statistischen Erhebungen hauptsächlich in der Urlaubszeit getätigt würden. Die Ge- Wwerkschaft werde, selbst wenn der Bundes- tag sich für den freien Mittwoch- und gegen den freien Samstag-Nachmittag entscheiden würde, ihre Propaganda dafür fortsetzen. Erhöhte Auftragseingänge Wü dersprechen Krisen erwartungen Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilt, ist der Index der Auftragseingänge (1951 100) von 125 im Oktober auf 130 im November 1953 gestiegen. Das Volumen der Bestellungen war somit um acht Prozent höher als im November 1952. Insbesondere habe das Exportgeschäft um 16 Prozent höhere Aufträge gebracht als im Oktober, während sich die Inlandsaufträge nur um drei Prozent erhöhten. Dabei ist an der Nach- frageerhöhung die Investitionsgüterindustrie mit einem um neun Prozent erweiterten Bestellungseingang beteiligt, während bei den Grundstoffindustrien die Aufträge um sechs Prozent höher als im Vormonat lagen. Dagegen konnte die Verbrauchsgüterindu- strie den hohen Stand der Auftragserteilung nicht ganz aufrechterhalten. Formulare vereinfachen wird der ständige Technische Ausschuß beim Rat für Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Zollwesens auf einer für Februar einberufenen Tagung in Brüssel beraten. Einem deutschen Antrag folgend, soll die Liste von Mustern mit unbeachtlichem Wert nochmals eingehend ge- prüft werden. In diese international zu ver- einbarende Liste sollen Definitionen aufge- nommen werden, die eine einheitliche zoll- technische Auslegung des Begriffs„Muster mit unbeachtlichem Wert“ sicherstellen. K URZEZNACHRICHTEN Neue Weltbankanleihe in Höhe von 100 Millionen Dollar zum Zins- satz von 3% v. H. mit einer Laufzeit von 15 Jahren wurde— laut Meldungen aus Wa- shington— aufgelegt. 98 Millionen Dollar die- ser Anleihen wurden in den Vereinigten Staaten zur Zeichnung aufgeboten. Credit Suisse in Zürich zeichnete zwei Mill. Dollar. Beschlagnahmte Klein vermögen unter dem Werte von 2000 Dollar hat die columbianische Sequesterbehörde— wie aus einer der deutschen Botschaft in Bogota über- gebenen Liste hervorgeht— freigegeben. Dies teilt die Studiengesellschaft für privatrecht- liche Auslandsinteressen im Bundesverband der Deutschen Industrie mit. Eigentümer von in Columbien beschlagnahmten deutschen Ver- mögen müssen sich unmittelbar an die Bot- schaft der Bundesrepublik Deutschland in Bogota wenden. Bedenken äußert der Ostausschuß der deutschen Wirtschaft im Interesse des Osthandels gegen die Absicht der zuständigen Stellen in der Sowjetzone, über das Unterkonto zwei des Interzonen- handelsabkommens Produkte aus China und anderen Ostblockstaaten in die Bundesrepublik zu liefern. Das Bundeswirtschaftsministerium wurde gebeten, vor etwaigen Ausschreibungen eine Abstimmung mit der Wirtschaft herbeizu- führen. Der Vollendung entgegen geht die seit zwei Jahren im Bau befindliche Raffinerie der Anglo Iranian Oil Companie bei Aden; mit ihrer Inbetriebnahme wird noch vor Ende dieses Jahres gerechnet. Sie wird eine Durchsatzkapazität von fünf Millionen Tonnen Erdöl besitzen und soll den Ausfall durch die Schließung der Raffinerie in Aba- dan zu einem Teil ausgleichen. Etwa zwei Mil- lionen Tonnen Heizöl aus der Erzeugung der neuen Anlage sind für die Bunkerstation im Hafen von Aden bestimmt. Weitere raffinierte Produkte sollen nach Ostafrika, Indien, Paki- stan und Ceylon verschifft werden. An der Er- richtung des Werks sind britische und hollän- dische Ingenieure beteiligt. Pensionen und Renten zugunsten von im Ausland ansässigen Wieder- gutmachungsberechtigten und von Auswande- rern(in nicht OEEC-Ländern) können laut Runderlagß des Bundeswirtschaftsministeriums ab 1. Januar 1954 in der Höhe von 500 PM monatlich, statt bisher 300 DM monatlich, übertragen werden. Wieder aufgenommen wurde nach rund 12jähriger Unterbrechung an der New Lorker Wertpapierbörse der Han- del der deutschen Dollarbonds. Die Wert- papierbörse der USA gab diese Wiederauf- nahme am 11. Januar bekannt. Voraussetzung sei, daß die Papiere durch die gemischte deutsch- amerikanische Bereinigungsstelle„ge- waschen“ worden seien. Handel mit noch nicht „gewaschenen“ Papieren sei untersagt. Die schöne Form in der Technik Formgebung und Farbe gewinnen heute auch bei technischen Dingen an Bedeutung. Man legt Wert darauf, daß eine Maschine nicht nur ihren technischen und arbeitsmäßigen Zweck erfüllt, den Forderungen des Werkstoffes und der Werkstatt entspricht, sondern auch formschön ist. Hieraus ergeben sich für den Konstrukteur und den Be- triebsmanm Fragen, die auf einer von der Arbeits- gemeinschaft Deutscher Konstruktions- Ingenieure (ADEKI) des VDI gemeinsam mit dem VDM ver- anstalteten Tagung vom 21. bis 23. Januar 1954 in Bielefeld allen daran interessierten Kreisen näher gebracht werden sollen. Teilnehmerkarten(5 DM) und Programme erhältlich bei der ADE I, Düsseldorf, Prinz-Georg-strage 77/79. Marktberichte vom 12. Januar Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (WD) Angebot und Nachfrage ziemlich ausge- glichen, lebhafter Marktverlauf. Es erzielten: Blu- menkohl Steige 8½—9; Karotten 10—14; Kartoffeln 88,9; Lauch Stück 10—20, Zentner 35—40; Meerret- tich 110—120; Petersilie 12—15; Rosenkohl 38—44; Rotkohl 10—14; Rote Rüben 10—12; Kopfsalat ausl. Steige 8½—9 /; Feldsalat geputzt 140—150; Endivien 7.5—8; Sellerie Stück 20—35, Zentner 25—30; Weiß- Kohl 8—9; Wirsing 10—16; Zwiebeln deutsch 14—15, Holl. 16—18; Tafeläpfel 3045; Wirtschaftsäpfel 20 bis 30; Apfelsinen blond 24—28, kernlos 36—40; Bananen Kiste 14-17; Mandarinen 32—36; Zitronen Kiste 25—28, Stück 14—18. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Ziemlich groge Anfuhr, besonders in Rosenkohl. Absatz in allen Erzeugnissen bei stark nachgebenden Preisen, schleppend. In Rosenkohl erheblicher Ueberstand, ungeputzter Feldsalat un- verkäuflich. Es erzielten: Feldsalat 70—100; Rosen- kohl 2026; Karotten 5—6; Sellerie 12—18; Lauch 18—20. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer 294—302 DM Blei in Kabeln 109—410 DM Aluminium für Leitzwecke 251260 DM FIRMEN BERICHTE 5% Dividende bei Rheinische Elektrizitäts- Aktiengesellschaft schlug der Vorstand des Unternehmens vor, auszuzahlen, was die am 12. Januar 1954 in Mannheim stattgefundene Hauptversammlung auch beschloß, nachdem einstimmig der Ge- schäftsbericht für das Jahr 1952 von den rund 14 Mill. DM nom. Aktien vertretenden Teilneh- mern gebilligt worden war.(Gesamt-Ald. 16,8 Mill. DMW). Die Bilanzsumme des Unternehmens hat sich im Berichtsjahr von 37,51 Mill. DM auf 40,38 Mill. DM erhöht, was hauptsächlich auf die Vermehrung des Anlagevermögens von 27,76 Mill. DM auf 29,76 Mill. DM(= 2,0 Mill. D) zurückzuführen ist. Die anderen Aktivpositionen weisen folgende erheblicheren Veränderungen auf(die Ergebnisse 1951 eingeklammert). Warenvorräte 1,74 Mill. DM(I, 44 Mil. DW); For- derungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 3,52 Mill. DM(2,99 Mill. DM); Forderun- gen an nahestehende Unternehmungen 2,46 MiII. DRI(2,60 Mill. DM); Bankguthaben 0,87 Mill. DM (1,0 Mill. DMW). Auf der Passivseite sind die Rück- stellungen auf 6,77 Mill. DM(im Vorjahre 4,52 Mill. DMW) gestiegen, während die Rechnungsabgren- zungsposten verdoppelt wurden(1952 0, 44 Mill. DM, 1951 0,22 Mill. DM). Die Gewinn- und Verlustrechnung ist von außerordentlicher Lohn-Intensität des Unterneh- mens gekennzeichnet, das rund 70% des sich auf 14,76 Mill. DM belaufenden Bruttoertrages für Löhne, Gehälter und soziale Aufwendungen verbrauchte, nämlich 10,36 Mill. DM. Dagegen wiegt der erwirtschaftete Reingewinn des Jah- res 1952 weder die freiwilligen, noch die gesetz- lichen sozialen Leistungen auf, wie aus folgen- der Gegenüberstellung Hervorgeht. Millionen DM Löhne und Gehälter 8,45 Gesetzliche soziale Abgaben 0,94 Freiwillige soziale Aufwendungen 0,97 Reingewinn 1952 0,97 Der von der 5 igen Dividendenzahlung, die insgesamt 840 000 DM. erfordert, nicht ver- brauchte Reingewinn von 128 196 DM wird auf neue Rechnung übertragen. In den Aufsichtsrat wurden neben drei Ar- beitnehmervertretern folgende bisherige Mit- glieder wiedergewählt: Fritz Ridderbusch, Direktor, Essen, Vorsitzer; Heinrich Schöller, Direktor, Essen, stellv. Vorsitzer; Heinz Cam- mann, Direktor, Mannheim; Dr. Arthur Koep- chen, Essen; Dr. Josef Nagel, Oberstadtdirektor, Neuß/ Rh.; Heinrich Schöberl, Baurat, Mann- heim. Außerdem wurde nach Aenderung der Sta- tuten ein Verwaltungsbeirat gebildet und ge- wählt, dem folgende bisherigen Aufsichtsrats- mitglieder angehören: Ernst Henke, Essen; Dr. Franz Lubszynski, Frankfurt/ M.; Wilhelm Wer- hahn, Neuß/ Rh.; Direktor Alfons Wiedermann, Mannheim. 3% Dividende der Aktiengesellschaft für Energiewirtschaft beschloß die am 12. Januar 1954 in Mannheim tagende Hauptversammlung des Unternehmens, die den vom Vorstand vorgelegten Geschäfts- bericht für das Geschäftsjahr 1952/53 einstimmig billigte. Bei der Hauptversammlung waren 7,75 Mill. DM nom. Aktien vertreten(Gesamt- AK. 8,0 Mill. DM). Die Bilanz ist gekennzeichnet durch gering- kügige Erhöhung der Bilanzsumme(19323 15,98 Mill. DM, 1951/52 15,11 Mill. DM), die hauptsächlich von der Veränderung der Positionen„Anlage- vermögen“(1952/53 14, 18 Mill. DM, 1951/52 13,67 Mill. DW) und Forderungen an nahestehende Unterneh- mungen 1932¼53 0,53 Mill. DM, 1951/52 0,32 Mill. DRM) verursacht wurde. Auf der Passivseite wurden der Wertberichtigung für Anlagevermögen 0,64 Mill. DM mehr zugeführt. Die Gewinn- und Verlustrechnung weist einen Bruttoertrag von 1,86 Mill. DM(im Vorjahr 1,58 Mill. DM) aus, von dem mit 0,69 Mill. DM(im Vor- jahr 0,67 Mill. DM) mehr als 37% auf Löhne, Ge- hälter und soziale Abgaben entfallen. Die Ab- schreibungen belaufen sich auf 0,7 Mill. DM(im Vorjahr 0,33 Ill. DMW). Der Reingewinn beträgt für das Geschäftsjahr 1952/53 0,21 Mill. DM(im Vorjahr 0,24 Mill. DMW). 8 Bei den anschließenden Aufsichtsratswahlen er- folgte außer Zuwahl von drei Arbeitnehmervertre- tern(daut BVO) die Wiederwahl der Aufsichtsräte Maximilian Hagemeyer, Rottach; Fritz Ridder- busch, Essen(1. Vors.); Hch. Schöller(2. Vors.); Ermst Henke, Essen; Dr. F. Lubszynski, Frankfurt; Heinrich Reintjes, Moers /Rh. Außerdem wurde nach Statutenänderung ein verwaltungsbeirat ge- gründet und gewählt. dem die bisherigen Auf- sichtsräte Hans Erkelenz, Düsseldorf; Franz Eugen Huber, Frankfurt/ M; Dr. Arthur Koepchen, Essen; Wilhelm Werhahn, Neuß; Alfons Wiedermann, Mannheim und Waldemar Rienäcker, Frankfurt/M. angehören. 4 Aus den Vorträgen sowohl des Vorstandes der„Aktiengesellschaft für Energie wirtschaft“ als auch der„Rheinischen Elektrizitäts-Aktien- gesellschaft“ ging hervor, daß sich der Ge- schäftsgang in den Berichtsjahren sehr erfreu- lich entwickelt habe und auch die indes ver- flossene Zeit eine gute Geschäftslage verheiße, Pünkteken Husta-Glyein Nur in der schr roten Fackung Fteie ZBetuofe in A Tagen trel von Husten, Vetschleimung. Seht gut und den schnell geholfen. Dos Beste. wos ich gefunden. So louten die Un eile. Nehmen auch Sie bei Husten, Asthma, Verschleimung Zonbhons Btl. 75 Pf. Flasche J. 30, 1.95 Krafttahft zeuge Suche Gesommelte Energie: in lhre Otogerie 8 BOSCH. 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N 9 — 8. 3 8 5 8 8 0 Seite 8 MORGEN Mittwoch, 13. Januar 1954/ Nr. 10 5 Herausgeb 0„ verlag. P e ruckevei. ngenierte Sazeften und Verwandtes/ Ven Werner Ciles. riuw- rar N 1 8* 5 8 5 12* K 75 8* 3 2 5: 8 n Sar bescholten; Einflug hatte, legte natürlich Wert darauf, zu offizieller Meinungsbildung unverkenn- 0 K 88 8 i die Dinge(und es waren häufig recht deli- bar, und man braucht längst nicht bis Bonn r Fe Walter von der Vogelweide kate) in der Art und Weise dargestellt zu zu fahren, um das leidenschaftliche Bemühen 3 N Am 5. Juni 1740 schrieb der. sehen, wie sie sich ihm darstellten, und behördlicher und anderer Instanzen zu be- bn. F. w. minister Heinrich Graf Podewils einen Brief an Minister von Thulemeyer, in dem er, gewissenhaft wie er war, referierte, was sein hoher Herr, Friedrich von Preußen, ihm aufgetragen hatte: Sr. Königl. Maje- stät haben mier nach aufkgehobener Taffel und Krieges Ministri H. von Thulemeier Alergnädigst befohlen, des Königl. Etats Excellenz in höchst Deroselben Nahmen zu Sröfknen, daß dem hiesigen Berlinschen Zeitungs Schreiber eine unumbschränkte Freyheit gelassen werden soll, in dem arti- eul von Berlin von demjenigen, was anizo Rieselbst vorgehet, zu schreiben, was er Will, ohne daß solches censiret werden Soll, Weil, wie höchst Deroselben Worthe waren, ein solches Dieselbe divertiren; dagegen aber auch so denn frömbde Ministri sich nicht würden beschweren können, wenn in den hiesigen Zeitungen hin undt wieder Pahagen anzutreffen, so Ihnen misfallen Könten. Ich nahm mir zwar die Freyheit, darauff zu regeriren, daß der Rußische Hoff über dieses sujet sehr pointilleux wäre, Sr. Königl. Majestät erwiederten aber, dag Ga- zetten, wenn sie interessant seyn solten, nicht geniret werden müsten, welches Sr. Königl. Majestät allergnädigsten Befehl zu- folge hiedurch gehorsahmst melden sol- n * Nun war das mit dem Genieren der Ga- zetten eine uralte Sache, und schon Jakob Frey, Herausgeber der„Frankfurter Meß- Relationen“, wohl den ältesten Vorläufer der deutschen Nachrichtenpresse, hatte sich bitter beklagt, ‚daß sich nicht alles ohne große Gefahr schreiben lasse, insonderheit, Was in Deutschland in gewissen Fürsten und Herren und Ständen des Reiches in Streit und Hadersachen verlaufe“. Denn je- der, der irgendwo eine Macht oder einen Ora et labora Es gibt, wie alle Welt weiß, Bienen, es gibt Hummeln, und es gibt Wespen. Diese drei Arten Sind nahe verwandt, aber jede hat ihre eigene und besondere Lebensweise. Die Biene ist die fleißigste unter den dreien. Sie gönnt sich keinen Augenblick Ruhe, a ybeitet den ganzen Tag und liefert das Wachs und den Honig, der ihr dann von anderen Leu- ten abgenommen wird. Die Wespe baut ja zwar auck ihre Häuser, aber sie betreibt alles viel lässiger und lebt eber vom Raub. Denn sie ist ein Kavalier, immer elegant angezogen, geschnürt und mit gelben Aufschlägen. Wie ein Ulanenleutnant. Und was die Hummel betrifft, so ist sie der Lebenskünstler. Sie geht singend durck den Tag, von Blume zu Blume, wie es sick gerade trifft, und ohne Programm, sie arbeitet nie etwas und lebt dock herrlick. * Schön. Dies alles ist bekannt, und ich sage nichts Neues. Aber da ist nun ein amerikani- scher Zoologe auf den Einfall gekommen, die geistigen Fähigkeiten dieser drei Arten zu er- Forschen. Indem er ihr Gehirn dusmaß und abwog, inr Aufnahmevermögen verglich und dergleicken. Das Ergebnis war dieses: die intelligenteste von den dreien ist die Hummel, die niemals etwas arbeitet. An zweiter Stelle kommt die Wespe. Aber auf der allertiefsten geistigen Stufe steht die fleißige Biene, sie hat fast gar ein Gehirn. Die Biene ist ein Ochse, um es mit einem Wort zu sagen.. Und nun bleibt noch zu untersucken, wie das gekommen ist und wie dies alles zusammen- Rängt. Arbeitet die Biene, weil sie dumm ist? Oder ist sie von der vielen Arbeit dumm ge- Worden? * Aber, um des Himmels willen, liebe, hoßf- nungsvolle junge Leute, die inr dieses lest, hütet euch, daraus Schlüsse auf menschliche Verhältnisse ziehen zu wollen. Für den Men- schen gilt das heilige Grundgesetz, daß er auf diese Welt gekommen ist, um den ganzen Tag vom Morgen bis zum Abend zu arbeiten; um für seine Kinder au sorgen, die dann ihrer- Seits fur ihre Kinder ebenfalls jeden Tag vom Morgen bis zum Abend zu arbeiten haben wer- den. Sollte uns einmal ein Zweifel kommen, soll- ten wir bemerken, daß dieses Gesetz eigentlich Sckwindel ist, so bräche die gesamte soziale Ordnung zusammen. Und nicht wahr, es wäre dock jummerschade um die gesamte soziale Ordnung? Victor Auburtin nicht von ungefähr gehörte es bereits zu Gustav Adolfs und Wallensteins glorreichen Zeiten zu den Gepflogenheiten der pp. Er- oberer, in einer besetzten Stadt zuvörderst Hand auf die Presse zu legen, damit sie nicht in falsch verstandenem Wahrheits- drang Nachteiliges über den Eroberer ver- breite. Der große Fritz aber war ein Schlau- berger, und wenn seine Minister auch mit der deutschen Sprache ihre Schwierigkeiten hatten, so kann man doch recht deutlich aus ihrem Kauderwelsch des Königs Ab- sicht erkennen, die Verantwortung für ge- legentliche Offenherzigkeiten, die man „frömbde Ministri“ darzubieten beliebte, den„Zeitungs Schreibern“ in die Schuhe zu schieben. Im übrigen aber war man Kö- nig von Preußen und konnte es sich leisten. „Hängt es doch niedriger, dag die Leute sich nicht den Hals ausrecken“, hatte er ein- mal gesagt, als sich am Werderschen Markt in Berlin das Volk um ein gegen ihn ge- richtetes Pamphlet drängte. Es handelte sich um die Kaffeesteuer, die schon damals recht hahnebüchen war. * Später wurde das alles anders, und nicht nur der Kaffee wurde vorübergehend billiger, sondern auch die Zensur verschwand. Es war erreicht und unsere Zukunft schien endgültig ins Wasser gefallen. In solchen Zeiten geisti- ger Freiheit durfte die Presse sogar gelegent- lich anderer Meinung sein als ein Herr Mi- nister und Franz Bracht, ehemaliger Ober- bürgermeister von Essen, lenkte in seiner Eigenschaft als„Reichskommissar für Preu- gen“ das Augenmerk von den Gazetten auf die Badehosen. Er erfand den„Zwickelerlag“ und wurde unsterblich, was er wiederum der Presse(obwohl sie anderer Meinung war) verdankte. Von ihm zu den Goebbelschen Sprachregelungen war es nur noch ein Schritt, ein entscheidender allerdings, der dann auch prompt hineinführte in die Tinte, wo sie am dicksten ist. Das ging bis zur einstimmigen Bejahung des Selbstmordes(„Wollt ihr den totalen Krieg?“——„Juhaaaaajaaaaal“) und führte dazu, daß selbst relativ vernünftige Menschen noch heute nicht einsehen, daß weder die Amerikaner noch deren östliche Alliierte, sondern die Legitimierung Adolf Hitlers in der Wahl vom 5. März 1933 das deutsche Schicksal in seine gegenwärtige Enge getrieben hat. Damals hat es nicht viel mehr als eines Monats bedurft, auch den letzten Rest einer warnenden„Privatmeinung“ zu beseitigen, und dann war man— von unwe- sentlichen Abweichungen abgesehen— im- ner nur noch der offiziellen Meinung— bis zum bitteren Ende. * Das ist nun ausgestanden. Wir sind noch einmal davongekommen, und es hat sich vie- les wieder eingerenkt. Ein paar Glieder fehlen allerdings und ein paar andere sind nicht wie- der ganz gerade angewachsen, aber im großen und ganzen fühlen wir uns doch hübsch wohl. Den Tornister, in dem wir ehedem den Mar- schallstab spazieren führten, haben wir vor- läufig in die Ecke gestellt und führen dafür Allerlei wundersame Verkündigungen auf den Lippen, die von der Unverletzbarkeit der Per- son bis zur Freiheit unserer vorlauten Privat- meinung reichen. Viele sind zum Status des Mitläufers zurückgekehrt, nur daß sie jetzt bei den Demokraten mitlaufen, anstatt deren Ideale zu den eigenen zu machen. Immerhin man hat hier und da wieder eine Privat- ansicht(doch: Denken ist Glückssache)), ge- nieret die Gazetten nicht über die Maßen und gebärdet sich auch sonst nach Kräften tole- rant. Nun haben solche Toleranzen aber immer und zwangsläufig im Gefolge, daß nicht nur Angenehmes aus den Pressen wi derhallt, sondern hier und da unartige Schreiber hartnäckig an Dinge rühren, die man höheren Orts als tabu betrachtet haben möchte, daß manches Pflänzlein ins Kraut schießt, das später sich als Unkraut erweist. Und mehr und mehr im Fortschreiten der Demokratisierung beginnt man sich mancher- orts zurückzusehnen in(sagen wir beispiels- weise) Johann Sobieskis Zeiten, jenes Polen- Kkönigs aus dem 17. Jahrhundert, der seiner Frau Nacht für Nacht einen Wehrmachtbe- richt“ diktierte, damit kein Zweifel möglich blieb, was von seinen Heldentaten er für das breite Publikum und seinen guten Ruf als bekömmlich ansah. Denn wenn auch das Vor- haben eines neuen Presse- und Propaganda- ministeriums bisher scheiterte, so ist der Hang merken, ihr Gutdünken als die einzige Wahr- heit zu propagieren und aus selbst erteiltem Gottesgnadentum darüber zu befinden, was für den Staatsbürger westdeutscher Nation richtig und zuträglich ist. Solche nicht nur bundesamtliche und landesväterliche Bevor- mundung nimmt mitunter Formen an, gegen die Brachts Badehosen-Zwickel wie eine Modetorheit anmutet, und noch immer fast wurde mit Verheimlichungen, Verboten und Beschlagnahmen genau das Gegenteil von dem erreicht, was eigentlich erreicht werden sollte. Die Zusammenhänge bekamen durch das aufdringliche Getue um sie eine Gewich- tigkeit, die ihnen gar nicht zustand, und Filme oder Bücher, gegen die mit unlauteren Mit- teln zu Felde gezogen ward, bekamen eine unverdiente Gratisreklame mit auf ihren doch immer noch frei gegebenen Weg, die be- stimmt nicht beabsichtigt war. Und wie bla- mabel sind solche Dinge dazu: wie jetzt wie- der diese Kölner Geschichte, wo man im Eifer des Gefechtes den Roman eines— schen Goncourt-Preisträgers als„Unzüchtige Schrift“ beschlagnahmen ließ. * Nächstens wird man im Bundestag ein neues Pressegesetz zu beraten haben, und sicherlich wird es dabei hart auf hart her- gehen. Denn wie man schon heute, bis hin- ab zu den Kommunen, gern nach Mitteln und Möglichkeiten sucht, der bequsmeren Arbeit wegen Hintergründe und Zusam- menhänge zu verschleiern und der Oeffent- lichkeit möglichst vollendete Tatsachen vor zusetzen, könnte dies von mancher Seite wohl als willkommene Gelegenheit betrachtet werden, die Funktionen der Presse als Kontrollorgan aller gesetz- geberischen und Verwaltungsakte zu be- schneiden. Wir brauchen ein Pressegesetz, das den Zeitungen und den Journalisten Freiheit und Unabhängigkeit garantiert, und wir brauchen es, um der Wahrheit dienen zu können, gewiß auch der unbe- Anton Mahringer: Der olte Schlosser Bild wWartigen aus der gegen- Ausstellung des Kunstvereins in Mannheimer im Schloß. Foto P. Steiger e duemen Wahrheit, damit nicht wieder eines Tages sich alles vernebelt und aus neuer Einheit des Denkens und des Handelns neue Katastrophen erwachsen. Gewiß wird mancher Volksvertreter über dieses sujet sehr pointilleux sein.. Aber ein paar schmollende Beamte und Abgeordnete sol- len uns lieber sein als ein Volk von Be- fehlsempfängern, dessen Denktätigkeit wie der behördlich und mit Hilfe bundesdeut- schen Einheitsschrifttums geregelt wird. * „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und 5 Zzu verbreiten und sich aus allgemein zu- gänglichen Quellen ungehindert zu unter- richten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt“— so steht es im 5. Ar- tikel des Grundgesetzes der Bundesrepu- blik Deutschland! Man sollte von Zeit zu Zeit daran erinnern, damit das nicht in Vergessenheit gerät. Denn„die Treu und Wahrheit höret man jetzt schelten; das is der Ehr ein harter Schlag“, sagte schon Walter von der Vogelweide, und in fast tau. send Jahren hat sich nichts geändert daran. Roussel, Hindemith, Debussy und- Jean Martinon Das vierte Mannheimer Akodemiekonzert mit Helmut Mendius als Solist Es ist jetzt, fast genau auf den Tag so- Sar, ein Jahr her, da kam direkt aus Paris ein Musikus nach Mannheim, um zum ersten Male das Nationaltheater-Orchester als Gast zu dirigieren. Klein und schmal in seiner Statur, groß aber in seiner Kunst und in der Intensität. mit der er sie ausübt. Das Fragezeichen, das Männheims Musikfreunde bei der damaligen Ankündigung wohl hin- ter dem Namen des Gastdirigenten machten, wandelte sich hinterher zu einem Ausrufe- zeichen: Jean Martinon errang auch hier den hervorragenden Ruf, den er„drüben“ im Heimatland des Künstlers, als Président- Chef d' Orchestre de Association des Con- certs Lamoureux schon seit Jahren besitzt. * Und nun ist Jean Martinen abermals Dach Mannheim gekommen. Das National- theater-Orchester— schon damals von ihm begeistert und auch jetzt wieder des Lobes voll über diesen Musiker— hatte ihm die Leitung des vierten Akademiekonzertes an- getragen. Was für Mannheim vor einem Jahr noch eine Ueberraschung, eine Entdeckung gleichsam, war, wurde bei der zweiten Be- Segnung in schönster Weise bestätigt: Jean Martinon ist eine faszinierende Dirigenten- Persönlichkeit, ein begnadeter Musiker. Einem Magier vergleichbar, weiß er Klang- nuancen zu vermitteln, die man bisher kaum 80 differenziert, so bis ins Letzte aufge- schlüsselt, zu hören bekam. Diesem ausge- prägten Sinn für Orchesterfarben ist jedoch ein ebenso instinktives wie verstandesmäßi- ges Erfassen der formalen Gestalt jeglicher Musik beigegeben; Martinon verliert sich nicht, so mitgerissen und besessen er selbst oft zu sein scheint, seine Dirigiergestik, die Zeichen, die er seinen Musikern zum Ein- Satz gibt, und nicht zuletzt ein untrügliches Gehör(wie es bei der Probenarbeit unge- mein eindrucksvoll sich offenbart) beweisen doch, daß er stets kritisch und sehr wach bleibt. * Albert Roussels dritte Symphonie in g-moll eröffnete das Programm dieses Kon- zerts Ein Werk, das als die bedeutendste Komposition des 1937 im Alter von 68 Jah- ren verstorbenen französischen Musikers Zilt. Martinon bringt eine spürbare Vorliebe kür Roussel mit(im vergangenen Jahr hatte er in Mannheim vom gleichen Komponisten die„Bacchus und Ariane-Suite dirigiert). Vom rhythmisch scharf profilierten, fast mo- torisch bewegten ersten Satz über das aus- drucksstarke, machtvoll gesteigerte Adagio und das geistreich formulierte Scherzo bis zum Allegro con spirito des Schlußsatzes füllte Jean Martinon die Symphonie mit lei- denschaftlichem Impetus, mit einer kraft- vollen, gleichsam zur Aussage drängenden Vitalität. Mag dabei manches an diesem Stück auch ein wenig kraftmeierisch Wir- ken, Martinon veredelte auch dieses Element. brachte es zu einer gewissen Monumentali- tät, die nicht ohne Eindruck blieb. * Paul Hindemiths Violin-Konzert aus dem Jahre 1939— das Mittelstück des Abends— spielt wiederum dem Solisten alle Trümpfe in die Hand Es ist ein meisterliches Werk, meisterlich in der Konzeption, in der The- men-Erfindung und Durchführung, bezwin- gend in der Oekonomie, mit der es gearbei- tet ist, schön im Melodischen, mit dunkel- getönter, herber Empfindsamkeit angefüllt. Für alle diese Wesensmerkmale hat Helmut Mendius, der erste Konzertmeister des Na- tionaltheater-Orchesters, den rechten Spür- sinn. Seine Wiedergabe des Soloparts war eine bewunderuswerte künstlerische Lei- stung, für die ihm zu Recht mit begeistertem Applaus gedankt wurde. Von Jean Martinon und dem Orchester mit feiner Abstufung be- Sleitet gewann Helmut Mendius dem Kon- zert in schlanker Tongebung und überlege ner technischer Bewältigung eine leuchtende Innigkeit ab. * Mit Claude Debussys Orchesterstücken „Nuages et Fétes“(Wolken und Feste) und „La Mer“ Mas Meer) klang dann das erleb- nisstarke Konzert aus. Was zuvor schon über Martinons Klangsinn gesagt Wurde, fand hier eine beglückende Bestätigung. Das Hin- getupfte, Konturlose, von Stimmung zu Stimmung Fliegende des musikalischen Im- pressionismus schillerte und irrlichterte, bald gespenstisch, bald lyrisch zart, hauch- fein und wieder zu großer Gebärde aus- brechend, ungreifbar und doch wesenhaft, Musik im unendlichen Raum * Enthusiastischer Beifall wurde dem Gast- dirigenten auch dieses Mal im Musensaal zuteil. Er war beredter Ausdruck des Dankes für Jean Martinon und das seinen Intentio- nen mit prachtvoller Disziplin folgende Nationaltheater-Orchester. Kurt Heinz Koltur-Chronik Theodor Plievier wird in diesen Tagen seinen Roman„Berlin“ fertigstellen, der den Kampf um die Reichshauptstadt in den schicksals- reichen Monaten des Jahres 1945 zum Gegen- stand hat. Dieser Roman ist der dritte Band det großen Trilogie, dessen Vorläufer„Stalingrad“ und„Moskau“ zu den bedeutendsten litera- rischen Dokumenten des zweiten Weltkrieges gehören. Wie bei seinen früheren Werken hat sich Plievier, der vor einiger Zeit von Süd- deutschland in die Schweiz übersiedelte, auf die Darstellungen von Augenzeugen sowohl der deutschen wie der sowjetischen Seite ge- stützt. Die Oper des Mannheimer Nationaltheaters bringt als nächste Premiere am 23. Januar „Cavalleria Rusticana“ von Mascagni und„Die Bajazzi“ von Leoncavallo. Die musikalische Leitung beider Werke liegt in den Händen von Karl Fischer.„Cavalleria Rusticana“ wird inszeniert von Klaus Hoffmann,„Die Bajazzi“ von Joachim Klaiber. Zu beiden Werken ent- wirft Paul Walter die Bühnenbilder. Die Sopranistin Lotte Medicus singt am Frei- tag, 15. Januar. 20 Uhr, im Mozartsaal des Mann- heimer Rosengartens Lieder und Arien von Scarlatti, Lotti, Mozart, Schubert, Schumann und Brahms. Am Flügel begleitet Hans-Willi Haeusslein. Ein Kammermusik-Abend mit den Geschwi- stern Finck bringt am Sonntag, 17. Januar, 20 Uhr, im Mannheimer„Haus des Jungen Man- nes“(& 4, 1-2) Instrumentalmusik von Leelair, Bach, Haydn, Mainardi und Weber. Ein Mann will hinauf Roman aus dem alten Berlin von Hans Fallada Copyright 1953 by Südverlag mbH, München 4. Fortsetzung „Wo wohnen Se denn? In de Müller- Straße? Ooch ne feine Jejend! Und ich Wohne in der Wiesenstraße— kennste de Wiesenstraße, Opa?“ „Det hab ick doch jleich jemorken, det du vom Wedding bist, du Aas du!“ „Na siehste“, lachte Rieke, da weeßte schon, wie ick heiße! Aas heiße ick! Und wie heißt du, Opa?“ „Küraß heiß' ich. Nummer siebenund- achtzig. Müllerstraße, vergiß nicht!“ Vereint hatten Karl und Rieke nun die Körbe aufgeladen, die fast schlafende Tilda Wurde so dazwischengestopft, daß sie nicht herunterfallen konnte, und nun waren die beiden losmarschiert. Karl zwischen den Hol- men des Wagens, Rieke bald nachschiebend, bald neben ihm, um ihm den Weg zu zeigen. Ihre überlangen Röcke hatte sie mit einem Strick wulstartig um die Hüften gebunden. Die Gaslaternen flackerten in einem böigen Wind, stumm, verschlossen sahen die dunk- len Häuser auf sie herab. Ab und zu wusch ein plötzlicher Schauer die Gesichter der Kinder. Wenn Karl Siebrecht daheim in der Kleinen Stadt sich je seinen Einzug in die große Kaiserstadt Berlin ausgemalt hatte, dann nie sol Nie hatte er daran gedacht, vor einem Handwagen, Körbe ziehend. durch dunkle Straßen zu schieben, als einzige Freundin und Bekannte eine echte Berliner kesse Nummer, als einzige Aussicht eine Schlafstelle, die er mit einem Bäcker teilen sollte:„Janz ordentlich, der Junge! Säuft nich, arbeetet. nur schwach uff de Beene mit de Mächens, da fällt er zu leicht um“, hatte Rieke seinen Schlafgenossen charak- terisiert. „Da links um de Ecke!“ kommandierte Rieke Busch.„Rin in de Hussiten! Wie is dir denn, Karl? Du klapperst ja! Keene fünf Minuten, denn sind wa zu Hause, da Kkoch' ick dir wat Warmet!“ „Es ist nur, Rieke“, sagte der Junge,„es ist alles so viel, alle diese Häuser, und alles Stein, und keiner weiß von uns „Mußte eben machen, det se bald von dir wissen! Det is deine Sachel Und det mit de villen Häuser, det muß dir nich imponie- ren, ob det fünfstöckige wie hier oder kleene Häuserkens wie bei euch sind, mit Wassa kochen se hier wie da, und wenn de dir nich unterkriejen läßt, denn stehste, hier wie da!— So, und det is nu de Wiesenstraße. Wie Blume riecht det hier nich, aber ko- misch, wenn ick hier komme, is mir det imma wie zu Hause. Der Jeruch is mir direkt sympathisch.— Halt, Karli Bleib du bei de Karre, ick mach' ruff bei Vata'n, Wenigstens die Körbe kann der Mann an- fassen. Und laß dir nicht listen und locken, die klauen hier alle wie die Raben, na- mentlich was de Penner sind!— Jib mir die Tilda, ick wer' ihr schon schleppen— det Kind muß in de Betten! Is ja ganz naß vom Regen! Komm, meine Tilda, jetz jeht's in de Heia!“ Damit verschwand die kleine groteske Gestalt in einem dunklen Torweg, und Karl Siebrecht stand allein auf der Straße. Er setzte sich auf die Karre, ihn fror. Er bohrte die Hände in die Taschen und malte sich Aus, wWie schön es sein würde, nach diesem langen Tag endlich behaglich im Bett zu lie- gen. Freilich, wie würde sein Bett ausseheri? Und was für ein Mensch würde der Bäcker sein, der so leicht umfiel, wenn Mädchen in Frage kamen? Dieses Kind Rieke Busch schien über alles im Leben Bescheid zu wis- sen, wie eine Alte. Sie sollte nur machen und schnell kommen— ihn fror jetzt sehr. Eine Gestalt hatte sich aus dem Häuser- schatten gelöst und hatte schon eine Weile vor Karl Siebrecht gestanden. Nun sagte der Jurige, geisterhaft blasse Bursche: Mensch?“ „Ja?“ fragte Karl Siebrecht. aus seinen Gedanken hochfahrend. „Na—2“ fragte der andere wieder. „Guten Abend!“ sagte Karl Siebrecht, der nicht wußte, welche Antwort von ihm er- Wartet wurde. „Sore—?“ fragte der, trat noch einen Schritt näher und legte seine Hand auf den Korb. „Hände weg!“ rief Karl Siebrecht scharf. Und als die Hand sofort zurückgezogen Wurde, fragte er milder:„Was ist Sore?“ „Det weeßte nich? Na, Mensch! Jibste mir een Stäbchen, wenn ick dir sage, wat eene Sore is?“ „Nein!“ erklärte Karl Siebrecht entschie- den.„Was ist denn ein Stäbchen?“ „So grün!“ grinste der Bursche jetzt.„So grün und dern im November! Du kommst Wohl gerade vons Land?“ „Wirklich! Ich bin noch keine Stunde in Berlin!“ „Mensch!“ sagte der Bengel fast fieber- haft, drängte sich dicht an Karl Siebrecht und flüsterte ihm ins Gesicht:„Sei helle, hau wieda ab. Hier ist nischt los, nur Kohl- dampf und Frieren! Det wird een Winter, sare ick dir!“ „Keine Arbeit?“ fragte Karl. „Arbeet? Nich so ville hab' ick letzte Woche vadient, wie ick Schwarzet unterm „Na, Daumennagel habe! Du rennst dir die Soh- len ab— aber nischt! Mensch!“ sagte der Bursche und drängte sich noch näher.„Mach und schenk mir nen Jroschen! Ick habe nich mal so ville, det ick in de Palme nächtigen kann. Weeßte wat de Palme ist?“ „Wohl die Herberge, was?“ „Det letzte Nacht ha' ick in ne Sandkiste im Tiergarten jeschlafen. Mensch, und es is so Kalt! Ick bin janz verklammt uff dem nassen Sande, ich war krumm wie'n Affe. Eenen Jroschen nur, Mensch. det ick eenmal wieder warm schlafen kann!“ Kar! Siebrecht zog das Portemonnaie aus der Tasche.„Ich will dir gerne einen Groschen geben“, sagte er— — und bekam im gleichen Augenblick einen Faustschlag in den Bauch, daß ihm der Atem verging, daß er sich zusammen- krümmen mußte. Das Portemonnaie wurde ihm aus der Hand gerissen.„Na, Mensch!“ rief der Bursche triumphierend. Und ebenso schnell kläglich:„Laß mir los! Ick habe bloß Spaß gemacht! Ick jebe det Geld wieda! Es war bloß Spaß! Rieke, Ernst—!“ Karl Siebrecht richtete sich ächzend Wie der auf. Ja, da war die kleine Rieke Busch und ein junger, blasser Mensch mit einer ungeheuren Rabentolle bei ihr. Sie hielten den Burschen, der jammerte:„Warraftig. Rieke, et war bloß Spaß! Laß mir loofen bitte! Rieke, Ernst, sagts nich meenem Ol- len. Meen Olla haut mir zuschanden.“ „Un det soll er ooch!“ sagte Rieke böse. „Jarnich genug kann der dir vertrimmen! Du faulet Aas— am Tage dir rumdrücken und nachts die Leute fleddern! Du jehörst ins Kitt chen“ „Rieke, beste Rieke—, fing der Bursche wieder an „Halt's Maul!— Zähl's Jeld nach, Karl. stimmts? Und een Kamel biste ooch, Karl, nach allem, wat ick dir jesagt habe, zeigste dem Lulatsch in der Nakt dein Jeld! Dir kann man ooch nich eene Minute alleene lassen, so en Dussel biste. Da is ja Tilda hella.“ „Er hat mich nur um einen Groschen für die Palme gebeten“, versuchte der sehr beschämte Karl Siebrecht sich zu entschul- digen.„Er hat mir erzählt, er hat im Tier- garten in einer Sandkiste schlafen müs- Sen—“ Die beiden, Rieke und der Rabentollige, brachen in ein Gelächter aus, selbst der ge- kangene Verbrecher grinste schwach.„Und det jloobste?!“ rief Rieke. Dir können se Wohl alles erzählen. Denn wirste nich lange mehr Jeld haben, wenn de de Leute alletis jloobst. Du fängst ja jut an, Karl. Weeßzte Wer det is? Det is det Früchtchen von dem Schustameesta Krull in de Pankstraße, der is bei seinem Vata Lehrling ins letzte Jahr, der hat een Bett, bessa als du und ick, keene Sandkiste, dul Bloß, det is een fauler Kno- chen, der will und will nich arbeeten. Sein Vata hat ihn schon halb tot jeschlagen, aba det hilft nischt mehr. Ick jloobe, bei dir hilft nur noch die Plötze, wat?“ „Laß mir loofen, Rieke, dies eene Mal noch! Ick will ooch jewiß nich wieda., bettelte der Bursche. „Natürlich willste wieda! Aba hau ab, Jott sei Dank biste nich mein Sohn. Ich brächte dir zurecht, ick sare dir— 4, Gleich nutzte er die Gelegenheit und stürzte fort ins Dunkel. Sie sahen ihm alle drei einen Augenblick schweigend nach. „Na ja, der Fritze Krull!“ sagte Rieke dann.„Weg mit Schaden! Den schnappen se ooch ohne uns.— So, Karl. und det is der Ernst, von dem ick dir berichtet habe, Ernst Bremer, wat? Det is der Bäcker, een juter Junge, wie ick dir gesagt habe, bloß 2 leicht. Hinter alle kleenen Mächen her.“ Fortsetzung folgt Land: C. 8 8 simon; LU chef v. D. Bank, Rhe Bad. Kom. Mannheim Nr. 80 016, — 9, Jahrga eee WI Alpen. verurs ber rr in Oes Die a Oesterref stenkeldb ber an, mittel u wien v und Ver ausfliege Walserta heerunge arbeiten Vebersck Häuser Lutzbac der Lav Le 10 Pro⸗ Stutt tember g gen de nungsja zelplan waltung erkorder Millione von 161 schafts- insgesar planmal Land entwick tung ur bin, die der Lar bewälti; haltspla Wünsch källt, al ten und einigerr ren. Di staltung Jie zur gaben Problen abgabe, die Fra. in diese den köl Prüfun! organis Par Mittwo quer kranzös worder Mahlge Versa Repul Troqu katho wirtse Stimn Hilfe Troq haben Nae tung Ausdr EVG