in zu- Unter- reiheit K und Zensur 5. Ar- Srepu- eit zu HFF u und das 12 Schon st tau. daran. is Hin- ng zu en Im- terte, hauch- aus- enhaft, Gast- eriSaal Dankes tentio- lgende Heinz seinen Kampf c ksals- gegen- nd det grad“ litera- trieges en hat Süd- e, Auf o wohl te ge- leaters Januar d„Die Alische fänden wird AjAEA⁊ͤ¹!“ n ent- Frei- Mann- von mann -Willi schwi- muar, Man- gelair, schen sehr schul- Tier- miüis- *lige, r ge- „Und en 8e lange Wietis eehte dem Ger Jahr, reene Kno- Sein aba dir Mal 8 8 Ab, Ich leich fort men leke n Se der rnst uter 2 0 olgt 5 druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser, 0 Mannheimer Mannheimer Morgen Herausgeber: Groß- Verlag. Druck: hefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: pr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. Weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Winz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: pr F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. 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Januar 1954 ie Der„weiße Tod“ in den Alpen Bereits hundert Tote und ebensoviele Vermißte/ Umfangreiche Rettungsaktionen Wien.(Up) Das seit dem Wochenende eingetretene milde Wetter hat in den Alpengebieten Oesterreichs, der Schweiz und Bayerns katastrophale Lawinenstürze verursacht. Nach vorläufigen Ermittlungen sind in den genannten Alpengebieten bis- her rund hundert Menschen durch Lawinen ums Leben gekommen, davon allein 83 in Oesterreich. Ueber hundert Menschen werden noch vermißt. Die amerikanischen Besatzungstruppen in Oesterreich forderten am Mittwoch aus Für- gtenteldbruck bei München drei Hubschrau- ber an, die Aerzte, Medikamente, Lebens- mittel und Lawinenhunde in das von La- inen verwüstete Große Walsertal bringen und Verletzte aus dem Katastrophengebiet ausfliegen sollen. Bei Blons im Großen Walsertal, wo die Lawinen die größten Ver- ſeerungen anrichteten, sind die Bergungs- erbeiten in vollem Gange. Die Gefahr einer beberschwemmung der erhalten gebliebenen Häuser ist vorläufig gebannt, nachdem dem utzbach, der sich hinter den Schneemassen der Lawinen gestaut hatte, im Laufe der Landtag debattiert Nacht durch mehrere Sprengungen ein Weg talabwärts gebahnt worden ist. Große Sorgen bereitet den verantwort- lichen Stellen das Schicksal der Dörfer Fontanella und Boden, die östlich Blons liegen und von denen seit Montag keine Nachrichten mehr vorliegen. Eine Ret- tungskolonne von etwa 300 Menschen brach am Mittwochmorgen mit Skiern auf, um sich zu diesen Ortschaften durchzuarbeiten. In Blons, das fast völlig von Schneemassen begraben ist, wurden bisher elf Tote gebor- gen. 46 andere werden hier noch vermißt. Zwei der drei Hubschrauber, die aus Oesterreich angefordert wurden, sollen zu- Sorgen der Bauern 10 Prozent der bäuerlichen Betriebe bewirtschaften weniger als 5 Hektar Land Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Landtag von Baden- Würt⸗ temberg setzte am Mittwoch die Beratun- gen des Haushaltsplanes für das Rech- nungsjahr 1953/54 fort und nahm den Ein- zelplan der Landwirtschafts- und Forstver- waltung in zweiter Lesung an. Dieser Plan erkordert einen Zuschußbedarf von 26,3 Millionen Mark bei einem Gesamtumfang von 161,3 Millionen Mark. Die Landwirt- schakts- und Forstverwaltung beschäftigt insgesamt 6260 Personen, darunter 2193 planmäßige Beamte, Landwirtschaftsminister Leibfrie d entwickelte das Programm seiner Verwal- tung und wies auf die vielfältigen, Sorgen din, die es in diesem Jahr auf dem Gebiet der Landwirtschaft Südwestdeutschlands zu bewältigen gilt. In dem vorliegenden Haus- haltsplan, so sagte er, seien zwar nicht alle Wünsche der bäuerlichen Bevölkerung er- füllt, aber man könne mit ihm jetzt arbei- ten und alle grundsätzlichen Probleme einer einigermaßen befriedigenden Lösung zufüh- ren. Die Fragen der organisatorischen Ge- staltung der Landwirtschaftsver waltung, wie zum Beispiel die Vergebung von Auf- gaben an die Regierungspräsidien, das Problem einer einheitlichen Landwirtschafts- abgabe, deren Aufhebung in Südbaden und die Frage der Schaffung eines Beirats hätten in diesem Haushalt noch nicht geklärt wer- den können. Sie bedürften einer gründlichen prüfung in Zusammenarbeit mit den Berufs- organisationen. Bei der Prüfung dieser Fra- gen müsse aber stets bedacht werden, daß das soziale Problem in der Landwirtschaft mindestens eine ebenso große Bedeutung habe wie das agrarpolitische. 70 Prozent aller bäuerlichen Betriebe Baden-Württem- bergs bewirtschafteten weniger als künf Hek- tar Land, 90 Prozent lägen unter der Zehn- Hektar-Grenze. Das Einkommen der hier lebenden Menschen sei oft niedriger als das eines Hilfsarbeiters. In kleinbäuerlichen Dörfern betrage es nach genauer Berechnung in 56 Prozent aller Fälle jährlich nicht mehr als 750 bis 1500 Mark. Hier eine Aenderung zu schlaffen sei deshalb schwierig, weil die Vielzahl der genannten Betriebe einfach zu klein sei, um den auf ihnen lebenden Men- schen eine genügende Existenzgrundlage zu bieten. Aufgabe des Staates müsse es Als sein, hier Weitgehend mit Sozialpolitischen Maßnahmen zu helfen. In der Debatte sprachen sich Abgeordnete aller Richtungen befriedigt darüber aus, daß der dringlichen Flurbereinigung im Haushalt jetzt der Vorrang gegeben sei. Sie forderten darüber hinaus eine noch größere Unterstützung der Sonderkulturen Wie Wein-, Obst-, Gemüse- und Tabakbau, die infolge der kleinbäuerlichen Strüktur un- serer heimischen Landwirtschaft zur Er- haltung der Existenz zahlreicher kleiner Landwirtschaftsbetriebe dringend notwen- dig sei. Außerdem warnten sie vor einer weiteren maßlosen Einfuhr von Südfrüch- ten, da dadurch die heimische Landwirt- schaft zugrunde gerichtet werde. Le Troquer gilt als Gegner der EVG Deshalb gaben ihm die Kommunisten ihre Stimmen von unserem Korrespondenten E. Pet. in Paris Paris. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch ist der Sozialist André le Tro quer mit 300 Stimmen zum Präsidenten der tranzösischen Nationalversammlung gewählt worden. Dazu waren diesmal nicht dreizehn Wahlgänge nötig, wie vor Weihnachten, als in André le Troquer Versailles der Präsident der französischen Republik gewählt wurde, sondern nur drei. Abgeordnete der katholischen Volkspartei und' ehemalige Land- Troquers Gegner, der Wirtschaftsminister Pflimlin, erhielt 251 Stimmen. Die Wahl le Troquers kam mit Hilfe der Kommunisten zustande, die für Troquer als einem Gegner der EVG gestimmt haben, wie sie in Versailles für den Sozialisten aegelen stimmten. Sie haben ihre Hal- tung in einem parteiamtlichen Kommuniqué ausdrücklich damit begründet, daß sie dem EVG freundlichen Pflimlin den Weg ver- dpa-Bild sperren wollten. Sie arbeiten damit auch weiterhin auf ein Zusammengehen mit allen Gegnern der EVG hin. Selbstverständlich kann kein Zweifel an der unbedingt antikommunistischen Gesin- nung des alten Sozialisten le Troquer auf- kommen, aber der rechtsstehende„Figaro“ bemerkte doch mit Recht:„Diese Wieder- geburt der Volksfront, mit. der man eine Kammer an der Nase herumführt, die erst vor knapp acht Tagen den rechtsstehenden Laniel in seinem Amte als Ministerpräsi- dent bestätigt hat, hat etwas verblüffendes.“ Sichtlich von der Bedeutung des Augen- plicks überwältigt, verabschiedete sich der 81jährige Edouard Herriot am Mittwoch von der Nationalversammlung, deren Vorsitz er fast eine Generation lang geführt hatte. nächst nach Innsbruck fliegen und dort Decken, Arzneien, Sauerstoff, Aerzte und eine Koppel Lawinenhunde an Bord nehmen. Diese Fracht sollen sie dann nach Blons bringen, wo von den Bergungsmannschaften ein kleiner Landeplatz ausgetrampelt wor- den ist. Der dritte Hubschrauber soll von Bregenz aus Benzin ins Große Walsertal bringen. Ein vierter Hubschrauber ist von der Schweiz zur Verfügung gestellt worden. Auf dem Rückflug aus Blons sollen die Hub- schrauber Verletzte mitnehmen und sie nach Bludenz ins Krankenhaus bringen. Die Evakuierung der noch stehenden Häuser von Blons geht inzwischen weiter. In der Schweiz hat die Lawinengefahr nach einer Meldung des Wetterdienstes in- zwischen infolge der anziehenden Kälte nachgelassen. Der Eisenbahnverkehr ist im 3 Gebiet der Schweiz wieder nor- mal. Insgesamt vier Personen sind in den letzten Tagen in Bayern dem„weißen Tod“ zum Opfer gefallen. Wegen der unterbro- chenen Telefonverbindungen wurde erst jetzt bekannt, daß am vergangenen Sonntag an der Kampen wand ein Skiläufer und seine Begleiterin von einer Lawine verschüttet wurden. Das Mädchen konnte sich noch selbst aus den Schneemassen herausarbei- ten, aber der Mann konnte von den Ret- tungsmannschaften nur noch tot geborgen werden. Das Tauwetter hält auch weiterhin an, so daß noch immer erhöhte Lawinen- gefahr besteht. Westliche Garantie-Pläne für die Berliner Konferenz fertiggestellt Paris.(dpa/ UP) Die Sachverständigen der drei Westmächte haben ihre Pläne für Sicher- heitsgarantien des Westens an die UdSSR fertiggestellt. Die drei Regierungen missen sich jedoch, wie der amtliche Sprecher des französischen Außen ministeriums am Mitt- woch mitteilte, noch über einige Einzelhei- ten einigen. Meinungsverschiedenheiten be- stünden zum Beispiel darüber, ob die Garan- tien vom Westen angeboten oder im Laufe der Konferenz ausgehandelt werden sollen. Frankreich trete dabei für die erste Möglich- keit ein. Bundeskanzler Dr. Adenauer konfe- riertè am Mittwoch mit dem britischen Hohen Kommissar, Botschafter Sir Hoyer- Mil- lar, über die mit der bevorstehenden Ber- lin- Konferenz zusammenhängenden Pro- bleme. Der Vorsitzende der SPD, Ollen- hauer, vertrat am Mittwoch vor der SPD- Fraktion den Standpunkt, daß ein vorsich- tiger Optimismus für Berlin berechtigt sei. Der Präsident des Volkskammer der Sowjetzone, Johannes Dieckmann, hat am Mittwoch Bundestagspräsident Dr. Ehlers eine gemeinsame Aktion bei der Berliner Außenministerkonferenz vorge- schlagen. In dem Vorschlag heißt es, Ver- treter der Bundesrepublik und der Sowjet- zonenrepublik sollten die Konferenz er- suchen, Delegierte beider Teile Deutsch- lands zu den Beratungen hinzuzuziehen. Die drei Westmächte teilten der öster- reichischen Regierung mit, daß sie nichts unversucht lassen werden, die Frage des österreichischen Staatsvertrages auf der Viermächte-Konferenz in Berlin vorzu- bringen. 5 Die alliierten Beauftragten in Berlin traken am Mittwoch im französischen Hauptquartier zu ihrer vierten Sitzung zu- sammen, um einen Kompromiß in der Frage des Tagungsgebäudes und der Sicherheit für die bevorstehende Berliner Außenminister- Konferenz zu erreichen. Bei Redaktions- schluß lag noch kein Ergebnis der Sitzung Vox. werden nach und nach stammt don dem Bundesbevollmücktigten fur die Auftragslenung nach Berlin, Dr. Bucerius(mit Brille), den unser Bild neben Bundespräsident Heuss zeigt. Zum Zeichen der Verbundenheit mit Berlin wurde an der Autobahn Köln Frunlefurt der erste“ Er soll dadran erinnern, daß Berlin die eigentliche Hauptstadt Deutschlands ist. Solche Steine Berliner Meilenstein eingeweiht. im ganzen Bundesgebiet aufgestellt. Die Idee ⁊u dieser Aktion Gerd dpa-Bild Naguib verbietet Moslem-Brüderschaft Sie wird der Zusammenarbeit mit Großbritannien beschuldigt Kairo.(UP) Der ägyptische Revolutions- rat hat am Mittwoch die Moslem-Brüder- schaft in Aegypten verboten und aufgelöst und ihre führenden Mitglieder verhaftet, weil sie im Verein mit Großbritannien auf den Sturz der ägyptischen Regierung hin- gearbeitet haben sollen. Bis Mittwochnach- mittag sind nach einer Mitteilung von amt- licher ägyptischer Seite 116 Personen fest- genommen worden. Die britische Botschaft kommentierte die Beschuldigung, britische Beauftragte hätten mit Hilfe der Moslembrüderschaft das Na- guib-Regime stürzen wollen, mit einem lako- nischen„völliger Unsinn“, Ein hoher ägyp- tischer Beamter erklärte demgegenüber, füh- rende Mitglieder der Moslembrüderschaft seien in letzter Zeit häufig mit britischen Agenten zusammengekommen. Am letzten Treffen am Freitag voriger Woche habe auch der britische Gesandte, Michael Cres well, teilgenommen. Die Brüderschaft habe in Aegypten die Macht an sich reißen wollen, um dann den Briten in den Verhandlungen über die Suezkanalzone Konzessionen Zzu machen. Der Nachrichtendienst der äàgypti- Zwischen Gesfern und Morgen Universitätsprofessor Dr. Gönnenwein(Hei- delberg) wurde von der Fraktion der FDP/ DVP im Landtag Baden- Württemberg zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Der bisherige Vorsitzende, Justizminister Dr. Haußmann, bleibt Landesvorsitzender der Partei. Ernstlich erkrankt ist, wie am Mittwoch in Karlsruhe bekannt wurde, der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Professor Hermann Hoepker- Aschoff. Hoepker- Aschoff, der im 71. Lebensjahr steht, wird vom Vizepräsidenten des Bundesverfas- sungsgerichts, Dr. Rudolf Kat z, vertreten. Aus der FDP ausgetreten ist der Lan- desvorsitzende der niedersächsischen FDP, Arthur Stegner. Auch aus der Bundes- tagsfraktion der FDP trat er aus. 42 Rußland-Heimkehrer, die ursprünglich in die Sowjetzone entlassen worden waren, trafen auf dem Flugplatz Hannover-Langen- hagen ein. Sie waren aus Furcht, in der Sowjetzone verhaftet zu werden, nach West- berlin geflüchtet. Bereits am 9. Januar wa- ren 52 aus der Sowjetzone geflüchtete Heim- kehrer über Westberlin mit dem Flugzeug nach Hannover gekommen. Ueber 331 000 Einwohner der Sowjetzone haben im Jahre 1953 bei den Notaufnahme- ausschüssen der Lager Berlin, Uelzen und Gießen um Asyl in der Bundesrepublik ge- beten. Damit hat sich der Flüchtlingszustrom im Vergleich zu 1952 nahezu verdoppelt. Wegen landesverräterischer Beziehungen verurteilte der Strafsenat des Landesgerich- tes Köln am Mittwoch in Bonn den ehe- maligen Bundestagsangestellten Willi Kut- scher zu siebzehn Monaten Gefängnis und seine Frau Charlotte wegen Beihilfe dazu zu sechs Monaten Gefängnis bei drei Jah- rei Bewährungsfrist. In der Urteilsbegrün- dung heißt es, es lägen Indizien dafür vor, dag die Angeklagten wirklichen Landesver- rat begangen hätten. Endgültig vorbei sei die Spaltung der Bayernpartei, wie Landesvorsitzender Dr. Baumgartner in München erklärte, nach- dem die zuständigen Parteigremien die Einigungsverhandlungen mit dem im Herbst vergangenen Jahres abgespaltenen Kreis- verband München gebilligt hatten. Bundespräsident Heuss empfing am Mitt- wochnachmittag Bundeskanzler Dr. Ade- nauer zu einem Gespräch über die innen- und außenpolitische Lage. Auf dem deutschen Dampfer„Krusau“ brach am Mittwoch querab von Bremerhaven aus bisher noch ungeklärter Ursache ein Feuer aus, bei dem der Kapitän des Schiffes ums Leben kam. Die Aufstellung deutscher Truppen⸗ kontingente als Bestandteil der Europa- Armee dürfe den USA und Großbritannien nicht als Entschuldigung für eine Verringe- rung der Stärke ihrer auf dem europäischen Kontinent stationierten Truppen dienen, er- klärte der französische Verteidigungs- minister Pleven am Mittwochabend in Brüssel. Der mit der Regierungsbildung in Italien beauftragte bisherige Innenminister Fan- kani stieß am Mittwoch bei seinen Ver- suchen, eine Mehrheit im Parlament zu fin- den, auf beträchtliche Schwierigkeiten. Der Führer der Sozialisten, Sarag at, machte eine Unterstützung Fanfanis davon ab- hängig, daß seine Regierung wesentliche Punkte des Programms der Saragat-Sozia- listen übernimmt. Auch der Vorsitzende der Liberalen, de Caro, zeigte wenig Begei- sterung für eine Beteiligung an einer Regie- rung Fanfani. Gegen die geheimen Triest-Verhandlun- gen protestierte der pro- italienische Bürger- meister von Triest. Er warf den USA und Großbritannien vor, sie versuchten, in Bel- grad hinter verschlossenen Türen irgend- etwas zusammenzubrauen“. Nach Moskau eingeladen wurde im Rah- men eines französisch- sowjetischen Kultur- austausches, über den zur Zeit in Paris ver- handelt wird, die Comedie frangaise. Die„Guerilla- Streiks“ der Elektroinstalla- teure in England, die von der kommunistisch gelenkten Gewerkschaft ausgerufen worden Waren, griffen am Mittwoch auf die größte britische Atomforschungsstätte und eine der größten Oelraffinerien über. schen Armee sei aber diesen Plänen auf die Spur gekommen. Die jetzt aufgedeckte Verschwörung sei in ihrem Umfang mit derjenigen zu vergleichen, die im September vorigen Jahres entdeckt wurde und zur Bildung des Revolutions- tribunals führte, das als Sondergericht die Aburteilung von Hoch- und Landesverrätern übernommen hat. Es müsse betont werden, sagte der genannte hohe Beamte Weiter, daß die Masse der Brüderschaftsmitglieder, im Gegensatz zur Führung der Regierung treu ergeben sei. In Korea verhandeln heute die Verbindungsoffiziere Panmunzon.(UP) Die Kommunisten haben am Mittwoch in Korea die Einladung der Alliierten angenommen, die Vorbespre- chungen zur koreanischen Friedenskonferenz wieder aufzunehmen. Verbindungsoffiziere beider Seiten werden heute, Donnerstag, zu- sammentreffen, um über einen offiziellen Termin für die Wiederaufnahme der Ver- handlungen zu beraten. 5 Die Entlassung der nichtheimkehrwilli- gen Gefangenen in Korea ist weiter umstrit- ten. Während der nordkoreanische General Lee Sang Jo am Mittwoch bei der militärischen Waffenstillstandskommission schriftlich beantragte, die Gefangenen am 23. Januar nicht zu entlassen, erklärte der Oberbefehlshaber der Truppen der UNO in Korea, General John E. Hull, am gleichen Tage nach seiner Rückkehr von Formosa, die Gefangenen müßten an diesem Tage entlas- sen Werden, den das Waffenstillstandsab- kommen vorsehe. Die„Prawda“ ist gegen neues Locarno Moskau.(dpa) Die Moskauer„Frawda“ wendet sich am Mittwoch erneut gegen Vor- schläge über europäische Sicherheitsgaran- tien nach dem Muster des Locarno-Vertra- ges von 1925. Der Locarno-Vertrag“, so schreibt das Blatt,„war ein bedeutendes Glied in der Kette der Vorbereitungen zu einem neuen Weltkrieg, obgleich er mit der Friedensflagge gekennzeichnet wurde. Der alte Locarno-Vertrag hat die Sicherheit des europäischen Kontinents nicht gestärkt, sondern zerstört und untergraben. Die gegenwärtigen Vorschläge zu einem neuen Locarno verlaufen in der gleichen Rich- tung“. Das Blatt erklärt weiter, die euro- päische Sicherheit sei zur Zeit eines der wichtigsten internationalen Probleme. Die Urheber neuer gemeinsamer Sicherheits- systeme versuchten aber, die Spaltung Euro- pas rechtlich zu untermauern, indem sie „den deutschen Militarismus“ wiederbeleb- ten, der die westlichen Länder, vor allem Frankreich, bedrohe. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 14. Januar 1034/ Nr. U MN Donnerstag, 14. Januar 1954 Meilensteine nach Berlin An der Autobahn Köln— Frankfurt steht seit Dienstag der erste Berliner Meilenstein. Er Kkünde davon, 80 sagte der Bundesprä- sident, daß die Gedanken aller Deutschen nach Berlin gerichtet seien. Kündet er auch von solchen Gedanken derjenigen Deut- schen, die dort vorbeifahren? Wenn der Meilensteine zum gewohnten Bilde gewor- den ist, wenn er nicht mehr die Neu- Sierde reizt, dann müßte man einmal be- obachten, wieviele Autofahrer wenigstens für einen Augenblick den Fuß vom Gas- Dedal nehmen und ihre Gedanken auf Ber- Un umschalten, wenn sie des Steines ansich tig werden. Sie haben es meistens sehr eilig, die deutschen Autofahrer, und der Stein, der da in der Nähe des Rasthauses Fernthal steht, zeigt die Kilometerzahl 650. So fern liegt Berlin von dem Ort, der Fern- thal heißt, zu fern vielleicht, als daß der Mann im Auto sich von den Geschäften ablenken ließe, die ihn über die Autobahn jagen. Bald wird alle hundert Kilometer längs der Autobahn so ein Meilenstein ste- hen und sie alle werden vorbeihuschen an den Fenstern der vollgasfahrenden Wagen Wie Schemen, die nichts mehr zeigen, nicht den Berliner Bären und nicht die Zahl, die angibt, wie weit es nach Berlin ist. Man Fährt da nach Bonn oder in das Ruhrgebiet, man hat dort Geschäfte. Man braust vor- bei an den Steinen, man braust durch sei- nen Alltag, der an den Nerven reißt, und Berlin liegt weit. Die Aktion der Meilensteine soll mit diesen Randbemerkungen nicht schlecht ge- macht werden. Es wäre schlimm, wenn das deutsche Denken an Berlin vor den kurzen Gedanken der Alltagsdeutschen kapitulie- ren würde. Aber es ist ein Widerspruch in sich, an den Straßen der„hundert Sachen“ Steine aufzustellen, die Symbol sein sollen. Die Steine an der Straße verführen leicht zu dem Wortspiel: Steinig ist die Straße nach Berlin— ein Wortspiel, das auch eine Wirklichkeit in sich schließt. Aber nicht daran sollen die Meilensteine erinnern. Ein Symbol kann nicht ansprechen, wenn nicht ein kleines Verweilen und ein wenig Muße möglich sind. Autos sind nicht zum Ver- weilen da und Straßen bieten kaum Muße. Es wäre besser gewesen, die Steine nicht da hinzustellen, wo Autos vorbeisausen, son- dern dorthin, wo Fußgänger vorübergehen. In Parks etwa und an schöne Flecken, dort- hin, wo sonntags auch der Autofahrer mal zu Fuß geht und feiertägliche Gedanken haben kann. Dort würden die Menschen sich eher erinnern, daß die Steine Symbol kür Berlin sein sollen und daß uns Deut- schen Berlin Symbol für die Einheit unse- res Vaterlandes ist. Dann würde auch eher die Mahnung dieser Steine verstanden wer- den, daß unsere Herzen nicht versteinern dürfen gegenüber den Berlinern, weil die Zukunft der Berliner auch unsere Zu- kunft ist. whe „Gefahr der Vergreisung“ Dieser Tage erzählte unser Korrespondent aus Indien, daß die Statistiker sich dort große Sorgen machen, weil die Fruchtbarkeit der Menschen größer sei als die der Erde. Die Bevölkerung wächst in einem Tempo, mit dem die Erschließung von Ernährungsquellen nicht Schritt halten kann. Man empfiehlt deshalb in Indien ernsthaft eine Geburten- Kontrolle. Gleich darauf berichtete unser Statistisches Bundesamt von der Gefahr der Vergreisung des deutschen Volkes.„Nur eine Erhöhung der Fruchtbarkeit und in ihrer Folge eine wachsende Bevölkerung kann die Folgen der Lebensverlängerung auf die Altersstruktur auffangen.“ So sehr auch durch die Wandlungen der Lebensweise und die Fortschritte der Medizin mit der durch- schnittlichen Lebensverlängerung eine län- gere Arbeitsfähigkeit einhergeht, so unge- sund ist doch eine Bevölkerungsstruktur, in der eine kleiner gewordene Schicht von Er- werbstätigen die Sorge für eine größer wer- dende Zahl von Alten mittragen muß. Auch darf dann eine gleichbleibende oder gar Wachsende Gesamtzahl der Bevölkerung nicht darüber hinwegtäuschen, welche Lük- ken im Nachwuchs entstehen, der eines Tages mit seiner Handfertigkeit und Intel- ligenz das tätige Leben weitertragen soll. In diesem Sinne also ist das, was die Sta- tistiker„Vergreisung“ nennen, eine Gefahr. Ein Leser der älteren Generation hingegen hat offenbar Meldung und Ueberschrift mig verstanden. Er meint, wir oder das Stati- stische Bundesamt wollten es einem anstän- digen Menschen miggönnen, daß er 70 Jahre und noch älter wird. Und er verweist, es liegt so nahe, auf gewisse alte Herren, die mit 78 oder 80 Jahren anerkannt und erfolg- reich an der Spitze der Regierung ihrer Län- der stehen. Nein, unser alter Leser, der lei- der vergessen hat, auf seiner Postkarte Name und Adresse anzugeben, soll ganz be- Tuhigt sein. In ihm sieht niemand eine Ge- ahr. Wir wünschen ihm, daß er seinen 74 noch weitere Jahres„gesund und munter“ hinzufügen kann! Ihm, wie allen anderen Alten, wünschen wir aber auch, daß sie die Früchte eines arbeitsreichen Lebens in Ruhe genießen können, und dazu gehört es nun einmal, dag die sogenannte Bevölkerungs- struktur gesund ist. Es ist doch nichts Krän- kendes, wenn man es als normal ansieht, dag genugend Junge die Alten mitversorgen, in der Familie wie im ganzen Volk. t Was hat Nordbaden von dem„Notstock“? Innenminister Ulrich verteidigt die bisher vorgenommene Verteilung Stuttgart, 13. Januar. Innenminister Ulrich wandte sich zu Beginn der Sitzung des Stuttgarter Landtags am Mittwoch auf Grund einer mündlichen Anfrage des Mannheimer Abgeordneten Angstmann(SPD) nachdrücklich gegen den am vergangenen Freitag im„Mann- heimer Morgen“ veröffentlichten Ar- tikel von Staatsrat Werber, in dem unter anderem erklärt worden war, die kriegszer- störten nordbadischen Städte Mannheim, Karlsruhe und Pforzheim seien bei der Ver- teilung der Mittel des Kommunalen Not- stocks benachteiligt worden. Der Minister er- klärte, daß von einer Benachteiligung des nordbadischen Landesteils keine Rede sein könne. Im einzelnen verwies Ulrich auf die Ein- gaben der Städte Mannheim und Karlsruhe, in denen Beschwerde darüber geführt wird, weil nach ihrer Ansicht bei der Verteilung der Mittel aus dem Notstock durch das Re- gierungspräsidium Nordwürttemberg die nordwürttembergischen Gemeinden und be- sonders die Stadt Stuttgart bevorzugt wor- „West wie Ost sind unsere Feinde“ Aegyptens Revolutionsregierung und die tausendjährige Universität Alazhar Von unserem Korrespondenten V. O. in Kairo Kairo, im Januar Die„Wachablösungen“ eines revolutionä- ren Regimes pflegen auch vor kulturellen Einrichtungen nicht Halt zu machen. Diese sind sogar oft von tiefergehender Bedeu- tung, da über Schulen und Universitäten Einfluß auf die geistige Einstellung der Be- völkerung zu den ungewohnten und unbe- kannten Gedankengängen neuer Regierungs- formen genommen werden kann. Es liegt daher nahe, auch den Wechsel des Rektors und der Vice-Rektoren an der altehrwürdigen Alazhar- Universität in Kairo So zu sehen. Doch war es diesmal nötig ge- worden, dem Rektorat jüngeres Blut zuzu- führen. Bisher war die Amtsdauer unbe- schränkt, jetzt ist das Pensionsalter auch hier auf 65 Jahre festgesetzt worden. Die neuen Männer sind alle in den Fünfzigern. Alazhar ist die älteste Universität der Welt. Im Jahre 1970 wird sie ihr tausend jähriges Bestehen feiern. Wenn man durch den großen Vorhof in das Sanktuarium der eigentlichen Mosche eintritt, bietet sich ein Bild, das sich nicht viel unterscheiden mag von dem vor vielen Jahrhunderten. Auf gro- Ben roten Teppichen zwischen den alters- grauen Marmor-Doppelsäulen schreiten die Studenten; unablässig murmeln die Lippen, die Suren des Koran memorierend. Kleine Gruppen stehen um die Säulen und disku- tieren; andere hocken auf dem Boden, im Kreise vor einem Scheich, der unermüd- lich über Stunden hinweg sein Lehrpensum rezitiert. Aber keiner der Schüler schreibt mit. Auch nicht in den Lehrräumen der mo- dernen Fakultätsgebäude mit Lehrpult und Schulbänken im anschließenden Trakt. Der Student der Alazhar, zu dessen Aufnahme- bedingungen es gehört, außer Schreiben, Lesen und Rechnen den ganzen Koran aus- wendig zu beherrschen— etwa so viel, wie unser Neues Testament—, hat sein Ge- dächtnis so trainiert, daß schriftliche Notizen mur selten als notwendig empfunden wer- den. Fünfzehn Jahre dauert das Studium, um ein Zertifikat zu erhalten, das zur Anstel- lung als Richter in den islamischen Ge- richtshöfen oder als Prediger und als Leh- rer in religiösen oder Regierungsschulen berechtigt. Weitere fünf bis sieben Jahre braucht der Ehrgeizige, um den Grad eines „Ostaz“, eines Meisters, zu erlangen, der an den Universitäten lehren darf. Von den etwa 20 000 Studenten des Alazhar sind ungefähr 1800 Ausländer. Aus den arabischen Staaten, aus Pakistan, In- dien, Burma, Indonesien; aus Französisch- Nord-Afrika selbstverständlich und aus dem Sudan, Kenya, Uganda wie früher aus Jugo- slawien und Polen, aus Turkestan und China. Sie alle eint die Uniform des Azhari- sten, der braune Kaftan und der weiße Turban um den roten Tarbusch. „Wir sehen den Westen wie den Osten als unsere Feinde an“, sagte noch vor drei Tagen der heute zurückgetretene Vize-Rektor Scheich Abdel Latif Darraz.„Wenn ein Moslem Ihnen sagt, daß er den Westen liebt, so lügt er. Das hat mit dem andern Glau- ben nichts zu tun. Der Westen saugt uns wirtschaftlich aus und will uns politisch beherrschen. Die Sowjets hassen den Islam, der in der Sowietunion mehr Widerstands- Kraft gegen den Kommunismus aufbringt als die Christen. Deshalb wollen sie ihn ver- nichten. Trotzdem werden wir uns mit dem Osten verbinden müssen, um uns von der Herrschaft des Westens zu befreien.“ Welche Einfluß möglichkeit, wenn solches „Gedankengut“, in jahrelangem Studium und täglichen Diskussionen erworben, in alle Länder getragen wird, wo Moslems leben, und mit anderen Strömungen zusammen- trifkt, die einen gemeinsamen Feind sehen, den Weißen Mann aus dem Westen. Der neue Rektor Scheich Abdel Rahman Tag ist ein modern denkender, vielgereister Mann. Er hat an der Sorbonne in Paris studiert und gehört außer zu den drei gro- Ben rein- islamischen Gremien des„Areopag der Großen Ulemasa, der Rechtsgelehrten, und dem„Fatua“-Komitee, das religiöse Streitfälle durch bindende Auslegungen schlichtet, zum Ausschuß, der die Verfassung der neuen ägyptischen Republik ausarbeitet. Eine harmonisch erscheinende Verbindung aAlt-islamischer Tradition mit den neuen For- derungen des revolutionären Aegyptens. Von unserer Stuttgarter Redaktion den seien. Das Regierungspräsidium Nord- baden unterstützte die Anträge beider Städte und schlug vor, die Verwaltung der Mittel aus dem gemeinsamen Notstock für 1953 dem Regierungspräsidium in Karlsruhe zu übertragen. Die Stadt Mannheim habe sich vor allem darüber beklagt, daß sie trotz ihrer höheren Kriegsschäden bisher höch- stens nur im gleichen Verhältnis wie Stutt- gart mit Zuschüssen aus dem Notstock be- dacht worden sei. Beim Vergleichen und der Beurteilung der finanziellen und wirtschaft- lichen Lage der betroffenen Städte werde immer noch von den Verhältnissen im Jahr 1945/46 ausgegangen, während man die seit 1949 eingetretene und fortschreitende Besse- rung der Finanz- und Steuerkraft(Gewerbe- steueraufkommen) nicht genügend berück- sichtige. So sei in Mannheim die Steigerung der Steuerkraft im Verhältnis zu Stuttgart geringer, da die Industrie weit mehr zerstört worden sei. Ulrich betonte, daß die Mittel aus dem Notstock durch einen besonderen Vertei- lungsausschuß verteilt würden, dem je ein Vertreter des Innen ministeriums und des Finanz ministeriums, zwei Vertreter der be- sonders schwer kriegsbetroffenen Gemeinden und zwei Vertreter der übrigen Gemeinden, davon je ein Badener, angehörten. Die Ver- treter der Ministerien seien dabei Vertreter des ganzen Landes und könnten nicht zu den Vertretern von Nordwürttemberg ge- Zahlt werden. Man müsse den Vertretern der Mimisterien zubilligen, daß sie mit Objektivi- tät und gutem Willen die Interessen beider Landesteile wahrnehmen würden. Schon bis- her seien die Mittel nicht nach dem Steuer- aufkommen sondern nach den Kriegsschäden verteilt worden. Im Rahmen der Beantwor- tung der mündlichen Anfrage könne er nicht auf Einzelheiten eingehen. Dazu sei eine gründliche Ueberprüfung der umfangreichen Akten notwendig, die in den wenigen Tagen seit der Veröffentlichung des Artikels von Dr. Werber nicht möglich gewesen sei. Schon heute könne er aber einige Zahlen mitteilen, sagte Minister Ulrich, die im gan- zen gesehen den Verdacht widerlegten, als würden die nordbadischen Städte zu Gunsten der nordwürttembergischen benachteiligt: Das Ges amt aufkommen für den Not- stock betrug in den 5 Jahren 1948 bis 1952 in Nordbaden rund 52,5 Millionen Mar 31 Prozent, in Nord württemberg rund 115,9 Millionen Mark oder 69 Prozent. Zu wei- sungen aus dem Notstock erhielten im gleichen Zeitraum Nordbaden rund 72,7 Mil- lionen Mark= 43 Prozent, Nord württemberg 96,7 Millionen Mark oder 57 Prozent. Daraus ergebe sich, daß Nordbaden in diesen Jah- ren 31 Prozent in den Notstock eingebracht, daraus aber 43 Prozent erhalten habe. Da bei der Verteilung der Mittel nicht das Auf- kommen in den einzelnen Landesteilen und nicht die Bevölkerungszahl, sondern die Kriegsschäden zugrundegelegt würden, habe Nordbaden 20, Millionen Mark mehr aus eee eilsstrz Or Barr lach en „ l 7 U 1 110 d e 110 . 1 e * 100 „e 1 1e 11 „ „Du, Erick, sag mal, wie hält man eigentlich so'n Jewehr, 24 — dem Notstock erhalten, als es selbst aufg bracht habe. Auf den Kopf der Bevölkerung berech net, hätten erhalten: Stuttgart: 61 Mark(Zerstörungsgrad 43 Prozent), Karls ruhe 92,8 Mark(35,3 Prozent), Mannhein 106,25 Mark(45,4 Prozent), Pforzheim 297 Mark(66,2 Prozent Zerstörungsgrad). Dies“ Zahlen, so führte Ulrich weiter aus, sprä. chen nicht für eine Begünstigung von Stutt- gart, sondern für eine Begünstigung von Karlsruhe, Mannheim und Pforzheim, die aber wohl darauf zurückzuführen sei, daf in den badischen Städten die Zerstörung kommunaler Einrichtungen relativ größer Seh als in Stuttgart. Ein falsches und irreführendes Bill ergebe sich, wenn man den Wohnungs. bau mit dem Notstock vermische. Die Mit. tel des Notstocks erhielten die Städte und Gemeinden zum Wiederaufbau ihrer kriegs. zerstörten Gebäude und Einrichtungen Während die Mittel für den Wohnungsbau nicht aus dem Notstock, sondern aus anderen Quellen des Landes und des Bundes kämen. Unrichtig sei auch die Behauptung, dab trotz starker Verschiebung des Gewerbe. steueraufkommens zu Gunsten von Stuttgart an dem ursprünglichen Anteilverhältnis der einzelnen Empfänger fest gehalten und da. durch Stuttgart begünstigt, Mannheim Und Karlsruhe dagegen benachteiligt worden selen. So habe Stutgart 1948 33,2 Prozent der Notstocksmittel erhalten, 1952 dagegen nur 17, Prozent. Mannheim 1948 16,6 Prozent, 1952 dagegen 17 Prozent. Karlsruhe 1949 10,0 Prozent, 1952 14,3 Prozent und Pforz- heim 1948 9,3 Prozent und 1952 13,3 Prozent Iriteressant sei auch ein Vergleich des badi. schen und württembergischen Anteils an Gesamtaufkommen des Notstocks. So seien 1948 nach Nordbaden 40 Prozent, nach Nord- Württemberg 60 Prozent geflossen, 1952 da. Segen nach Nordbaden 51 Prozent und nach Nord württemberg 49 Prozent. ö „Wir sollten alles vermeiden, was ge- eignet ist, bestehende Meinungsverschieden- heiten und Ressentiments zwischen Badenem und Württembergern unnötig zu verschär- fen. Unser gemeinsames Bestreben muß viel- mehr sein, das gegenseitige Verständnis und die harmonische Zusammenarbeit von Ba- denern und Württembergern zum Nutzen des Gesamtlandes zu fördern“, erklärte der Mi- nister abschließend. Vorläufiges Ergebnis der Wahl zur Landessynode in Baden Karlsruhe, 12. Januar. Nach Ablauf der sechsjährigen Amtszeit der bisherigen Landessynode der badischen evangelischen Landeskirche haben in den letzten Monaten in den einzelnen Kirchen- bezirken die Neuwahlen zur Landessynode stattgefunden. Das Ergebnis der Wahlen liegt nun soweit vor, daß sich ein erster Ueberblick über das künftige Gesicht der Landessynode geben lat. n Die Wahlen fanden nach der im April des vergangenen Jahres geänderten 1 555 ordnung statt, wonach sich die Zahl der Mitglieder der Landessynode nach der See- lenzahl der Kirchenbezirke richtet. Die neue Synode wird daher statt bisher 49 in Zukunft 56 ordentliche Mitglieder zählen. Zehn dieser 56 Synodalen wurden durch den Landesbischof ernannt oder werden noch ernannt werden, während 46 gewählt wurden. Von den gewählten Synodalen sind 31 Laien und 15 Pfarrer. Zehn der gewähl- ten Laienvertreter gehörten schon bisher der Landessynode an. Als gewählte Laien vertreter ziehen u. a. neu in die Landes- synode ein: Oberstudiendirektor Dr. Rave, Heidelberg-Wieblingen, Amtsgerichtsrat Dr. Müller, Ilvesheim, Direktor G. Schmitt, Mannheim, 1. Staatsanwalt Dr. Angelber- ger, Mannheim, Maschinenschlosser Mölber, Mannheim, Bürgermeister Schmelcher, Walldorf und Regierungsrat i. R. Geiger, Sinsheim. Die Namen der 15 zu Synodalen gewähl- ten Pfarrer können erst später mitgeteilt werden, da das Ergebnis aus zwei Kirchen- bezirken noch aussteht. Ebenso stehen die zehn vom Landesbischof zu ernennenden Mitglieder der Synode noch nicht endgültig fest. Die neue Landessynode wird voraus- sichtlich im April zu ihrer ersten Tagung zusammentreten. epd Wie Franzosen uns sehen Gespräche in Stadt und Land Paris, im Januar Ein französischer Archäologe, Sohn eines burgundischen Wein-Grafen, erzählt, daß er einige Jahre nach dem ersten Weltkrieg, als er bei seiner Tante anfragte, ob er sie auf ihrem Schloß besuchen dürfe, eine Absage erhielt, weil man mit tiefem Befremden ver- nommen habe, daß er auf seinen Reisen im Ausland mit Deutschen verkehre. Mein Be- Kannter versicherte mir, daß weder jene Tante, noch sonst irgendwer in der Verwandt- schaft Deutsche persönlich gekannt oder gar von Deutschen etwas erlitten hätte. Die Deutschfeindlichkeit dieser Art Leute war rein traditioneller und politischer; sie hatte ihre Wurzeln mehr in den Ereignissen von 1870-71 als in denen von 1914-18. Ich will nicht behaupten, daß diese Tra- dition ganz tot ist. In Paris wird man ihr kaum noch begegnen, aber gewiß in der Pro- Vinz. Wer wissen will, wie die Franzosen über uns denken, tut überhaupt gut daran, sich weniger mit Paris als mit der Provinz zu beschäftigen. Die überaus höflichen Pariser gehn verfänglichen Fragen gerne mit einem Witzwort aus dem Wege, die Leute in der Provinz sprechen offener aus, was sie den- ken, ohne freilich grob zu werden. Auch hat man während des zweiten Weltkrieges auf dem Lande und in den kleinen Städten die Deutschen meist näher kennen gelernt, als in der Hauptstadt. Dort wurde die überlieferte Deutschfeindlichkeit,(sie ist begreiflicher Weise im Osten und Norden am stärksten), durch die neuen Erfahrungen entweder ver- festigt— oder auch gemildert. Von diesen Erfahrungen, die ja mehr oder Weniger vom Zufall bestimmt wurden, hängt es vor allem ab, wie uns die Franzosen sehn. Ein Mann, der auf einem Hügel unweit von Rouen Obst züchtet, zeigte mir von seiner Terrasse aus zwei große Landhäuser, eines zur Rechten, eines zur Linken, jedes an einer der großen in die Stadt führenden Straßen gelegen. Als nach ihrer Landung in der Nor- mandie die Engländer hier an marschierten, sei das eine von der Waffen-SS, das andere von einer Luftwaffenabteilung verteidigt worden.„Bevor sie abzogen“, erzählt jetzt der Obstzüchter und teilt mit weit ausholender Geste die Böcke zur Linken von den Lämmern zur Rechten,„hat die SS-Männer erschossen, Möbel zerschlagen und den Kuhstall an- gezündet; die kleinen Blauen aber“,(wie er die Luftwaffenmänner fast liebevoll nannte), „haben Lebensmittel verteilt, die Kinder be- schenkt und sogar in den von ihnen bewohn- ten Räumen noch die Böden aufgewaschen. Natürlich weiß das die ganze Gegend, und wenn Du nun die Bauern fragst, wie die Deut- schen seien, dann antworten sie: Zu allem fähig, zum Bösen wie zum Guten. Sie haben also praktisch gar keine Meinung über euch.“ Ein Bauer an der Loire hat jahrelang einen deutschen Soldaten im Quartier gehabt, der heute sein Schwiegersohn ist und ihm seinen Acker bestellen hilft. Den Sohn seines Nach- barn aber hat der SD so gemartet, daß er zum Krüppel wurde. Die beiden Männer können nicht die gleiche Meinung über die Deutschen haben, aber sie sind heute beide gleich höflich mit einem deutschen Besucher. Der mit dem deutschen Schwiegersohn ist dazu aus- gesprochen deutschfreundlich, glaubt an ein geeintes Europa unter deutsch- französischer Führung, hat nichts gegen eine europäische Armee, ohne deswegen den Gedanken der deutschen Wiederaufrüstung besonders an- ziehend zu finden.„Wir müssen alle zusam- men alles neu anfangen“, sagt er gerne,„jetzt Wo wir beide Republiken sind. Zur Zeit eurer albernen Schnurrbärte“(womit er Wilhelm II. und Hitler meint),„wäre das unmöglich ge- Wesen.“ Aber wir dürfen uns nicht darüber täuschen, daß solche Herzlichkeit uns ge- genüber selten ist. Deutsche, die im Auto durch Frankreich bummeln, verwechseln oft Höflichkeit mit Herzlichkeit. Oder sie treffen auch auf eine unerfreuliche Art von Germanophilie. Als die deutsche diplo- matische Mission vor einigen Jahren in Paris eingerichtet wurde, tauchten in den Kanzleien allerhand Leute auf, die sich Deutschenfreunde nannten. Bei näherer Be- sichtigung erwiesen sie sich fast alle als ehemalige KFollaborateure, oft sogar als recht dunkle Gestalten, die man so rasch wie möglich wieder loszuwerden trachtete. (Ebenso möchten sich in Rom gerne Fas- eisten anbiedern.) Echte politische Freunde hat Deutschland in diesem Lande kaum. Es gibt allenfalls Freunde deutscher Dichtung. Sie ist überhaupt unsere beste Fürspreche- rin in diesem literaturbesessenen Lande, in dem der écrivain, vor allem der poète über dem Minister rangiert und in dem man,„Geth“ sprechend und Heine(wie Théophile Gautier) auf Taine reimend, mehr Goethe, Heine, Hölderlin und Rilke liest als irgendwo in der Welt. Es gibt auch Lieb- haber deutscher Landschaft, darunter man- che Franzosen, die während der Besatzungs- zeit Schwarzwald- oder Bodenseenarren ge- worden sind. Aber keine politischen Freunde. Dagegen viele bittere Feinde. Wir danken sie vor allem einer Gruppe von Henkersknechten, die man nicht eigent- lich Kriegsverbrecher nennen möchte, son- dern Verbrecher schlechthin. Ein Garagenbesitzer in Nancy— Hitlers Leute hatten ihm die Fingernägel ausge- rissen,— meinte über sie:„Wenn wir sie zum Tode verurteilt haben, müßtet ihr sie 1 vierteilen. Sie waren grausam mit so viel Phantasie, daß sie noch heute jedesmal, wenn einer von ihnen abgeurteilt wird, der Sensationspresse den herrlichsten Stoff lie- fern und sich Hunderttausende mit ihnen beschäftigen. Sadisten, mein Herr, sind für die Pariser Abendblätter Hunderttausende Wert. So machen euch die Schurken eine furchtbare Reklame. Und dann erinnert sich jeder an das, was er einmal von den Deut- schen erlitten hat, Großes oder auch nur Winziges, und seine Freunde und Verwand- ten erinnern sich mit ihm und reden, reden — über euch. Glauben Sie mir, diese Ge- stapo ist ein furchtbarer revenant, ein Wie- derkehr-Gespenst. Sobald man von Europa spricht, steht es da. Werden Sie mit diesem Gespenst einmal fertig! Immerhin, wir müssen damit fertig werden. Aber dazu gehört Zeit, viel Zeit.“ Auch mein Nachbar Lucien, Herrenhemdenschneider und großer Kenner der französischen Romantik, sagt: „Das Europa der europäischen Armee ist eine unreife Frucht.“ Ich glaube, daß viele Franzosen so denken. Ein zweiter Bericht kolgt.) Eckart Peterich „MeCarthyismus“ als bleibender Begriff definiert New Vork, im Januar. Der amerikanische Senator Joseph Me Carthy, der durch seine Kommunisten- jagd viel von sich reden macht, ist auf dem besten Wege, den Ruhm der Unsterblich- keit einzuheimsen. Geht es dabei auch we- niger um die Person des Senators, so fängt der nach ihm genannte Begriff des„Me Carthyismus“ doch schon an, als neuer und bleibender Begriff in die Wörterbücher und Lexika einzuziehen. Während das gerade neu herausgekom- mene New) World Dictionary von Webster noch keine Notiz davon nimmt, gibt Funk and Wagnalls folgende Definition:„MeCar- thyismus— wahllose und heftige öffentliche Beschuldigung, vor allen Dingen von Per- sonen, die verdächtigt werden, als Kommu- nisten im Außenministerium oder anderen amerikanischen Regierungsstellen zu sitzen.“ Um eine andere Definition hat sich be- reits der frühere amerikanische Präsident Harry Truman bemüht, als er sagte, MeCar- thyismus sei:„die Verfälschung der Wahr- heit, abgehen von unserem traditionellen fair play, abgehen vom Wege des Gesetzes, Gebrauch der großen Lüge“ und der unbe- gründeten Beschuldigung gegen irgend einen Bürger im Namen des Amerikanismus und der Sicherheit, die Machtergreifung des De- magogen, der von der Unwahrheit lebt, die Verbreitung von Furcht und die Zerstörung 10 Glaubens in allen eee En. „Wenn auch auf dem Dach Schnee liegt. Berlin.(UP) Die alliierten Stadtkomman- danten und der sowjetische Vertreter Den- Sin fanden bei einer ihrer Sitzungen beim Kaffee auch Zeit, darüber zu plaudern, wer in ihrem Kreise wohl der Aelteste sei.„Na- türlich, das muß mein Freund General Co- leman sein“, sagte Dengin und zeigte auf den weißhaarigen britischen Stadtkomman- danten. General Timberman, der ame- rikanische Stadtkommandant, meinte etwas nachdenklich:„Lieber Herr Dengin, wir in Amerika haben ein Sprichwort, das besagt, wenn auch Schnee auf dem Dach liegt, 80 muß das nicht heißen, daß im Kamin kein Feuer mehr brennt.“ Dengin mit der Vor- liebe der Russen für Sprichwörter lachte und akzeptierte ohne Widerspruch— viel- leicht zum ersten Male seit Beginn der Vor- besprechungen für die Berliner Konferenz Coleman ist mit fünfzig Jahren der jüngste unter den vier Verhandlungspartnern. De sicher sucht, Pflich führe auszu Na ches 8 der h die Se Febru südho natela der In Vorsch Verwi Eir kahrte sterda loses mitne Hande entdec er da. Geyss van I. Flug v We „Othe 54jähr schlag gen G Vorste Die liche eine S vorges nerei Da endlic nanzrr Bishel liche hausd gebiet! Verke De: facher Drum schelle stande In Mittv sind nicht Mi den bach“ tierex burg e getret In „roy Tiefe gedru einem Meter Europ len desre] nicht Die S. aufge, von d ganz Europ über gehen und dem liegt burg. einme Pfeife Strech telche Luxei schäch die mono gen Diese den e diese nieme purgi gegen und holzn. diese Zoll trotz Schac zwei provi Euro Anach verdi. verlie Static auf e »Grei eines schrit schlu, des steten das I gar! nur, und einzu desse dem mein liefe: st aufge. berech. t 6 Karls. Lannhein eim 2978 d). Dies Us, sprä. on Stutt. unng von eim, die sei, das erstörung rößer seh les Bild nungs- Die Mit. ädte und 1 kriegs. chtungen nungsbau anderen s kämen. ung, das Jewerbe⸗ Stuttgart Utnis de: und da- eim und Worden zent der gen nur Prozent, me 1949 d Pforz. Prozent les badi teils am So seien ch Nord- 1952 da- nd nach Was ge- chieden- Zadenern verschär- auß viel- dnis und von Ba- Itzen des der Mi- is aden Januar. Amtszeit adischen in den Kirchen- essynode Wahlen n erster icht, der m April 9 Wahl- zahl der der See- tet. Die er 49 in zählen. n durch werden gewählt Uen sind gewähl⸗ 1 bisher Laien- Landes- r. Rave, Srat Dr. Schmitt, ngelber- Mölber, melcher, Geiger, gewähl⸗ ütgeteilt Tirchen- hen die anenden ndgültig voraus- Tagung epd MeCar- fentliche on Per- Sommu- anderen sitzen.“ sich be- räsident MedCar- Wahr- tionellen Jesetzes, r unbe- ad einen nus und des De- lebt, die störung sschich- UP h o mman- r Den- n beim rn, Wer ei.„Na- 33 igte auf omman- r ame- e etwas wir in besagt, jegt, So in kein r Vor- lachte Viel er Vor- Merenz. jüngste n. Nr. 11/ Donnerstag, 14. Januar 1954 MORGEN Seite 8 — Was sonst noch geschah Der holländische Verband für Verkehrs- sicherheit hat den Unterrichtsminister er- sucht, einen Straßenverkehrsunterricht als Pflichtfach in allen Schulen Hollands einzu- führen und Lehrerinnen und Lehrer dafür auszubilden. * Nach der Schließung des letzten Deichbru- ches auf der Insel Schouwen Duiveland vor der holländischen Küste im November hat die See die Herrschaft über das letzte von der Februarflut noch überschwemmte Gebiet der südholländischen Küste verloren. Das mo- natelang vom Wasser bedeckt gewesene Land der Insel kommt nun allmählich wieder zum Vorschein. Es bietet ein trostloses Bild der Verwüstung. * Einem Piloten der niederländischen Luft- fahrtgesellschaft KLM wurde auf dem Am- sterdamer Trödlermarkt ein scheinbar wert- loses Heft mit Notizen über einen Flug zum mitnehmen angeboten.„Das hat doch keinen Handelswert“, sagte der Trödler. Der Flieger entdeckte jedoch beim näheren Hinsehen, dag er das Logbuch des holländischen Fliegers Geyssendorfer in Händen hielt, der 1929 mit van Lear-Black einen berühmt gewordenen Flug um die Welt machte. * Während einer Vorstellung von Verdis „Othello“ erlitt in der Mailänder Scala der gajährige Anacleto Cielmonti einen Herz- schlag. Es war das erstemal in der 176jähri- gen Geschichte der Scala, daß während der Vorstellung ein Zuschauer starb. * Die norwegische Behörde für das staat- liche Wein- und Spirituosen-Monopol hat eine Steuersenkung für Wein und Spirituosen vorgeschlagen. Dadurch soll die Schwarzbren- nerei von Alkohol eingeschränkt werden. * Das schwedische Kabinett wird nächstens endlich zwei Dienstwagen erhalten, wie Fi- nanzminister Per Edwin Skoeld bekannt gab. Bisher mußten sich die Minister für dienst- liche Fahrten einen Wagen von der Zucht- hausdirektion leihen. Innerhalb des Stadt- gebiets benutzten die Minister die öffentlichen Verkehrsmittel. * Der Bauer Gaston Dominicci, der des drei- fachen Mordes an der englischen Familie Drummond angeklagt ist, wurde in Hand- schellen zur Untersuchung seines Geisteszu- standes nach Marseille gebracht. * In Los Angeles wurden in der Nacht zum Mittwyoch leichte Erdstößhe verspürt. Menschen sind nach bisher vorliegenden Meldungen nicht zu Schaden gekommen. * Mit fünf südafrikanischen Löwen, die füt den Münchener Zoo und den„Cirkus Brum- bach“ bestimmt sind, hat der 70jährige Raub- tierexperte Richard Roßgler von Johannes- burg aus die Rückreise nach Deutschland an- getreten. * In dem Johannesburger Goldbergwerk „Crown Mines“ sind Bergleute bis zu einer Tiefe von 3200 Meter in das Erdinnere vor- gedrungen. Das ist ein„Tiefenfekord“. In einem indischen Goldbergwerk waren 3160 Meter erreicht worden. Die Kuh hat vier Beine Ein richtiger Kaufladen im Klassenzimmer/ Ganzheitspädagogen „Liebe Eltern, werft die leeren Schach- teln von Puddingpulver, Schuhereme, Ha- ferflocken und anderen Pingen, die ihr beim Kaufmann geholt habt, nicht weg. Wir brau- chen sie. Eure G 14. Das ist die Klasse der Abe-Schützen und ihre Sammelleidenschaft hat ihren Grund nicht in einem Ansteigen der Altpapierpreise. Sie bauen sich zusam- men mit ihrem Lehrer im Klassenzimmer einen richtigen Kaufladen auf. In einer Ecke steht ein Regal, davor ein langer Tisch in Zwergenhöhe und auf dem Tisch eine kleine Registrierkasse. Das Warenlager ist schon beachtlich: Süßigkeiten, Seifenwaren, Nähr- mittel, Fischkonserven, Dosenmilch— alles Attrappen, die werweißwoher stammen. Es ist Unterricht, kein leiser, mit Hand- chen auf dem Tisch und Stillsitzen; alles läuft durcheinander. Die kleinen Mädchen hahen ein Einkaufsnetz und Zähltaler als Geld. Sie gehen zu ihrem Klassenladen und kaufen ein. Hinter dem Verkaufstisch ste- hen drei, vier Schülerinnen und bedienen. Jeder darf das einmal. Ein herrliches Spiel — aber anstrengend: man muß dabei lesen, schreiben und rechnen. Das Lesen wird da- durch vereinfacht, daß man an dem Aus- sehen der Packung schon ungefähr erkennt, Was wohl darin ist. Beim Schreiben richten sich die Kleinen nach dem Aufdruck auf den Päckchen und das Rechnen besteht mehr aus Zählen. Zwischendurch läßt der Lehrer die gekaufte Ware von den Kindern auf einem anderen Tisch zusammentragen, Zählen und ordnen. ES wird der Bestand aufgenommen und der Kaufladen aus der sich ansammelnden Reserve neu beliefert. So ganz nebenbei erhalten die Kinder einen Begriff von dem Aussehen der Buchstaben und dem Wert einer Zahl. Ihnen wird die Ziffer als Zeichen für eine bestimmte Menge erst anvertraut, wenn sie damit eine bestimmte Vorstellung verbinden. Die Ziffer lebt und ist kein dürrer Gedächtnisbesitz. Das ist überhaupt das Wesen dieses Unter- richts, der sogenannten Ganzheitslehr- methode: Der Lehrstoff wird auf die Umwelt und aufeinander bezogen. Es gibt bei dieser Methode in der unter- sten oder sogar den beiden unteren Klassen keinen nach Fächern— Rechnen, Schreiben, Lesen— gegliederten Unterricht. Es gibt Ganzheitsunterricht. Er beginnt etwa so: An der Wand hängt eine Schautafel, auf der eine Kuh abgebildet ist. Unter der Kuh steht der Buchstabe M. Der Lehrer baut nun um diese Kuh eine Geschichte auf. Zunachst wird einmal festgestellt, daß die Kuh u. a2. vier Beine und zwei Hörner hat. Es braucht nicht mehr nachgezählt zu werden, die Kinder sehen es jeden Tag und nehmen es als Tat- sache hin. Die Zahl vier ist für sie zu einem Begriff geworden. Die Ruh sagt„Muh“, also malen die Abe- Schützen den Buchstaben M. Allmählich weitet sich das Bild. Der Lehrer erzählt von der Lebensweise des Tieres, er- zählt, welchen Nutzen es briagt. was es in seiner Umgebung sieht. Es werden Gänse ge- Zählt, die auf der Weide an der Kuh vorbei- marschieren, es wird gemalt und geschrie- ben. Alles mutet wie ein Spiel an. Jedes Kind ist aufgeschlossen und trägt in irgendeiner Form zum Unterricht bei. Es lernt, laut und unbefangen zu erzählen und es lernt vor allem, genau zu beobachten. Nichts, was das Kind lernt, steht im luftleeren Raum. Es ist die„Erziehung zum funktionalen Denken“. Es gibt die mannigfaltigsten Möglichkei- ten und der Findigkeit der Lehrer sind keine Grenzen gesetzt. Zähltaler, Legespiele, Stäb- chen, Schiebetabellen mit kleinen Kreisen und ähnliches helfen ihm, den Kindern im wahrsten Sinne des Wortes spielend einen Begriff von der Zahl zu vermitteln. Diese Ganzheitslehrmethode ist nicht an eine längere Grundschulzeit gebunden. Das Bauplan für suchen nach neuen Wegen Lehrpensum wird genau so erfüllt, wie in der Grundschule mit der bisher geübten Lehrmethode. Träger der Ganzheitslehr- methode sind, wie im November auf einer Arbeitstagung der Ganzheitspädagogen in Bielefeld festgestellt wurde, hauptsächlich jüngere Lehrkräfte. Sie stehen untereinan- der in einem ständigen Gedankenaustausch und haben besonders viel Anregungen auch aus Amerika erhalten. Dort wird diese Lehr- methode schon seit längerer Zeit angewen- det. In Deutschland begegnet sie noch oft einer Skepsis, weil sie zum Teil mit einer umstrittenen Schulreform oder der Ganz- wortlesemethode identifiziert wurde. Karl Heinz Krüger ein Paradies Englische Stadtverwaltungen wissen nun, wie man Kinder glücklich macht Nichts langweilt Kinder so sehr wie Ordnung und aufdringliche Vorsichtsmaß- regeln. Kinder lieben die Gefahr. Das ist ein Gesichtspunkt, den englische Stadtplaner künftig bei der Anlage neuer Kinderspielplätze berücksichtigen wollen. Sie haben den langweiligen Asphalt- oder Grünflächen mit ein paar langweiligen Ge- räten und vielen Verbots- und Gebotstafeln den Kampf angesagt. Sie wollen unauffällig, aber wirksam eingezäumte Plätze, auf denen fast alles verboten erscheint und deshalb einen um so größeren Reiz ausübt. Sie wollen keine Spielplätze, sondern„Abenteuer- Plätze“. Kinder schwärmen für Pfützen. Begei- stert erforschen sie verfallene Gemäuer, und nichts geht über ein Fußballspiel mit alten Konservenbüchsen. Die Tore dafür werden mit Kreide an eine Mauer gemalt, und wenn man dann noch Gelegenheit hat, eine richtige Räuberhöhle zu bauen und seine Anfangsbuchstaben in Holz zu schnit- zen, ist das Leben wirklich schön. Kinder wollen klettern, balancieren, Handstand machen wie der Clown im Zirkus.. Die Experten haben nicht vor, leere Konservenbüchsen zu liefern. Aber sie wol- len Plätze schaffen, wo man mit leeren Konservenbüchsen Fußball spielen kann— darauf kommt es ihnen an. Im einzelnen schlagen sie vor: Mauern verschiedener Höhe, auf denen man entlangbalancieren kann(wer hätte schon einmal von Kindern gehört, die auf dem Fußweg gehen, wenn eine Mauer zur Verfügung steht?) Mauern, die man mit Kreide und Farbe nach Herzenslust bemalen kann. Hügel aus Betonbrocken mit schwierig zu erklimmenden„Hochsitzen“ darauf. Sandgruben mit viel Wasser in der Nähe, damit man Sandburgen bauen und Schlammpfützen anlegen kann. Zündhölzer sind noch keine Europäer „Du kommst aus Europa— du bleibst in Europa.“ Diese Schilder stehen heute an al- len Westlichen Grenzübergängen der Bun- desrepublik. Aber bitte— verstehen Sie das nicht falsch, es ist nicht so ernst gemeint. Die Schilder sind nicht von den Regierungen aufgestellt worden und schon gar nicht— von den Zollbehörden. Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. In der Wirklichkeit hört Europa schon bei den Zündhölzern auf, die über die Grenze wollen. So nämlich kann es gehen: Du kommst aus Luxemburg— in Europa, und willst nach Bonn— in Europa. Auf dem freien Sitz deines kleinen Wägelchens liegt ein Päckchen Zündhölzer aus Luxem- burg. Acht Schachteln sind es. Sie liegen da, einmal, weil du Pfeifenraucher bist, und als Pfeifenraucher verbraucht man für diese Strecke so gut und gerne seine zwei Schäch- telchen. Sie liegen zum anderen da, weil die Luxemburger so hübsche kleine Zündholz- schächtelchen haben, halb so groß nur wie die Produkte des deutschen Zündholz- monopols, niedlich anzusehen mit den Flag- gen der Beneluxstaaten auf dem Etikett. Diese Schächtelchen— fünf oder sechs wer- den es noch sein, wenn du in Bonn bist— diese Schächtelchen also, meinst du, werden niemand stören. Sie werden die luxem- burgische Wirtschaft nicht über Gebühr gegenüber der deutschen in Vorteil bringen und sie werden auch das deutsche Zünd- holzmonopol nicht ernstlich schädigen— diese acht Schachteln. So denkst du. Der Zoll denkt anders. Er muß anders denken, trotz aller Schilder. „Mein Herr“, sagt der Zöllner,„diese Schachteln dürfen Sie nicht einführen. Nur zwei davon höchstens können wir als Reise- proviant anerkennen“. Nun ja, denkst du, Beleuchtete Grenze Grenæstationen, zumindest heutzutage in Europa, sollten allmuhlich wie ein bildhafter Anachronismais anmuten. Immerhin, der Fisſeus verdient dort noch sein Geld— der Reisende verliert Zeit. Eben dabei, über Sinn oder Unsinn, jener stationen nachzudenken, kann er zum Beispiel auf einem Bahnhof der saarländisch-deutschen „Grenze“ mit Einbruch der Dunbcelheit Zeuge eines Vorganges sein, der ihm über den Fort- schritt unseres technischen Jahrhunderts Auf- schluß gibt: An den zahlreichen Weichenluampen des Bahnhofs bemüht sich ein Bahnbedien- steter mit Hilfe von Streichhölschen Licht in das Dunkel zu bringen. Ob er Oellumpen oder gar Kerzen entzündet, ist nicht au beobachten, nur, daß er gegen den Wind ankämpfen muß und vergessen hatte, genügend Streichhölzer einzustecken. Drinnen im Bahnhof leuchtet in- dessen modernes Neonlicht. Es wurde vor kur- Lem installhꝛert. Grenzen und Oellampen kaben etwas ger meinsam: sie gehörten in den Bereich der uber- lieferten Ereühlungen. Grenzerlebnis am Europaschild mit dem Europa ist es eben noch nicht 80 weit. Bisher kann man eben nur einen Sack Kohle oder einen Stahlbarren ohne Anstand über die Grenze bringen. Das ist bestimmt auch wichtiger als ausgerechnet Zündhölzer. Schade nur, daß der Reisende davon nichts hat. Wehr führt schon Kohle und Stahl mit, wenn er von Deutschland nach Frankreich fährt. Doppelt schade, denkst du, weil es doch so wichtig wäre, daß man gerade als Reisender einmal nicht nur auf europäische Schilder, sondern auf ein wirkliches Stück Europa stößt.„Von wegen dem öffentlichen europäischen Bewußtsein“, denkst du. Aber schließlich, sagst du dir, ist es ja erst fünf Minuten vor zwölf für Europa. Was kann in diesen fünf Minuten noch alles geschehen — bei dem Tempo, das wir Europäer in Sachen Europa so vorlegen. Soweit denkst du und dann bist du be- reit, dem Zöllner— einem höflichen, humor- vollen und liebenswürdigen Zöllner übrigens — deinen Obulus Zoll zu entrichten.„Lei- der, lieber Herr“, hörst du da Stimme des Zollbeamten schon wieder,„lassen sich Zündhölzer auch nicht verzollen“. Aha, denkst du, das Zündholzmonopol. Es wird an diesen acht Schachteln wohl pleite gehen. „Sie können die Schachteln“, sagt der Zöll- ner, der wirklich kein Sünder ist, sondern die Vorschriften einer weisen Regierung in Europa ausführt,„entweder zurücktragen nach Luxemburg oder Sie können hier zu- gunsten des Bundes auf Ihr Eigentum ver- zichten“. Zurücktragen also, denkst du,— von Europa nach Europa. Und dann siegt die Bequemlichkeit und du erklärst deinen Verzicht„zugunsten des Bundes“.„Guter Mann“, sagst du, hier haben Sie die Schach- teln“,— mannhaft verkneifst du dir das „werden Sie selig damit“. Aber da verkennst du den Fortschritt in Europa. Du hast nicht die Wahl zwischen „zurücktragen“ und einem schlichten, münd- lichen Verzicht, sondern die Wahl zwi- schen zurücktragen und einer wohl halb- stündigen Schreibarbeit. Ein längeres For- mular in drei oder vier Exemplaren ist aus- zufüllen. So will es der Bund. Und du bist reuig. Dir waren die paar Schachteln zu gering, darum den Weg über die Brücke zu- rückzumachen. Dem Bund sind sie wert, eine Akte darüber anzulegen. Sicher wird ein Durchschlag deiner Verzichterklärung bis auf den Schreibtisch von Finanzminister Schäffer kommen, denkst du und tröôöstest dich damit. Du erkennst mit Bewunderung das löbliche Prinzip: Wer das Zündholz nicht ehrt, ist der Steuern nicht wert. Das ist es eben, denkst du, wir sind zu großzügig geworden in unserem Privat- leben. Europa, das amtliche Europa, wird an solcher Großzügigkeit, die dich manchen Pfennig, ja selbst acht Zündholzschachteln verschwenden läßt, nicht zugrunde gehen. So müßtest du auch sein, sagst du dir, ein wenig strenger, etwas weniger großzügig und lax in den Anschauungen, dann wärest du auch schon weiter— so wie Europa. Und dann müßtest die viel mehr Grundsätze haben, sagst du dir, Europa hat noch Grundsätze. Ob Zündhölzer oder Lokomo- tiven, Ordnung muß sein. Es ist erst fünf Minuten vor zwölf für Europa. Bis zwölfe mindestens werden wir von diesen Prin- zipien nicht abgehen. Wir sind im Prinzip für Europa, aber noch mehr sind wir für Prinzipien. „.. du kommst aus Europa, du bleibst in Europa.“ Europäischer Reisender! Auf diese Schilder ist kein Verlaß in deinem Sinne. Nimm sie nicht wortwörtlich! Nimm sie so, wie sie gedacht sind! Als Mahnung! Eckhard Budwig Loekere Erde, wo man tiefe Gruben ausheben oder Sandkuchen backen kann. Ein abgewrackter Lastwagen für alle Rennfahrer und Autoschlosser; außerdem etwas, das wie ein Schiff aus- sieht mit viel Takelage, von der kühne Forscher nach neuen Kontinenten Ausschau halten können. Planschbecken für den Sommer, im Winter als Eisbahn zu benutzen. Kleine Unterstände für alle, die Krämerladen, Schule, Post, Mutter und Kind oder ähnliches spielen wollen. Die Planer haben sogar an die Boden- beschaffenheit dieser Plätze gedacht grünen oder ziegelroten Asphalt für Ball- spielplätze, bunte Fliesen für Hüpfspiele und Rasenflächen mit einzelnen Fliesen für die ganz Kleinen. Nun wissen die Stadtverwaltungen, wie man Kinder glücklich macht und sie wir- kungsvoll von den Gefahren der Straße fernhält. Die Leute, die ihre Vorschläge in der britischen Zeitschrift Housing Cen- tre Review veröffentlichten, wünschen sich, daß bei der Anlage neuer Spielplätze wenigstens die eine oder andere ihrer Ideen verwirklicht wird. Copyright by Kemsley Blick ins Land Verkehrsrichter:„Richktfeste machen uns schwer zu schaffen“ Aachen. Der Vorsitzende des Aachener Verkehrs-Schöffengerichts warnte in einem Strafverfahren alle Bauunternehmer davor, nach Richtfesten angetrunkene Bauarbeiter mit ihren eigenen Fahrzeugen wegfahren zu lassen.„Ihre Richtfeste machen urs schwer zu schaffen“, sagte er. Ein Drittel der Bau- arbeiter kämen erfahrungsgemäß mit dem Motorrad und die restlichen zwei Drittel mit dem Fahrrad zur Baustelle, auch wenn Richtfest gefeiert wird.„Was dann hinter- her sehr oft geschieht, ist aus der Statistik der Verkehrsunfälle bekannt.“ Bauunterneh- mer könnten selbst unter Anklage gestellt werden, wenn sie ihre Leute in diesem Zu- stand auf die Straßen lassen. Es waren nur Beitragsmarken Rheydt. Als ein Betriebsratsmitglied eines Rheydter Betriebes aktentaschenbewaffnet seinem Werk zustrebte, traten ihm auf einem Feldweg zwei unbekannte Personen in den Weg, schütteten ihm Pfeffer in die Augen, nahmen sich seiner Aktentasche an und ent- schwanden eiligst. Ihre Freude an der Beute dürfte nicht sehr groß gewesen sein: Statt der erwarteten„Pinke-Pinke“ enthielt die Tasche Beitragsmarken einer Gewerkschaft. Bahnhof soll versteigert werden Aurich. Das Bahnhofsgebäude der Klein- bahn in der 4900 Einwohner zamlenden Stadt Wittmund(Bezirk Aurich) soll verstel- gert werden. Der erst im Jahre 1902 errich- tete Bahnhof wird nicht mehr benötigt, weil die Bahnstrecke Leer Aurich Wittmund auf Omnibusverkehr umgestellt wurde und die Gleise abgebaut werden sollen. Dieser Tage ist ein Auktionator beauftragt worden, nicht nur das Bahnhofsgebäude, sondern auch einen Teil der Bahnstrecke meistbietend an den Mann zu bringen. verspäteter Storch fand Winterquartier Klockries. Lautes Klappern vor seiner Haustür setzte einen Einwohner der Ort- schaft Klockries(Kreis Südtondern) in Er- stummen. Er fand vor der Tür einen Storch, der offensichtlich den Anschluß beim Zug nach Süden verpaßt hatte und nun bei den Menschen Schutz vor der Kälte suchte. In einer warmen Scheune fand er jetzt sein Winterquartier. Sein Appetit läßt nichts zu wünschen übrig. „Benelux“ und, Vopo“ sind geläufig Bei Frage„Was geschah am 20. Juli Staatsbürgerkunde in der Schule braucht keine trockene Materie zu sein, sagte sich der junge Studienreferendar Dr. Friedrich Wil- helm Siebke aus Potsdam, der seit einigen Jahren in Bonn lebt. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Beuel/ Bonn, der Ver- einigung für staatsbürgerliche Freiheiten und der Bundeszentrale für Heimatdienst ver- anstaltete er mit Volks- und Realschülern ein Schülerpreisraten in Staatsbürgerkunde. 382 Bonner Schüler, davon 327 Volksschü- ler und 55 Realschüler beteiligten sich an dem ersten Preisraten. Das Ergebnis war nicht schlecht. 83,5 Prozent der Schüler antworteten auf die Fragen richtig. Die 20 besten von ihnen bekamen Preise— Fahrräder, Bücher. Unterhaltungsspiele und so fort. Der Erfolg ermutigte die Veranstalter. Es sollen neue ahnliche Wissens wettbewerbe stattfinden Für jede Frage wurde den Schülern eine Bedenkzeit von zehn Sekunden gewährt. Sie wurde oft nicht einmal ausgeschöpft. Die Frage:„Was bedeutet die Abkürzung Bene- lux“ wurde fast ausnahmslos richtig beant- wWortet. Größere Unsicherheit folgte den Fra- gen:„Wo liegt Königsberg“ und„Wo liegt Breslau“. Allgemein wurde beobachtet, daß Namen und Ereignisse hinter dem Eisernen Vorhang nicht sehr geläufig sind. Pädagogen erklären dazu, dag die Beantwortung ein Gradmesser für die Publizität der Begriffe sei; Königsberg und Breslau seien in der Oef- fentlichkeit nicht so oft genannt worden wie etwa die Benelux-Länder. Außer diesen direkten Fragen gab es auch Quiz-Aufgaben. Für die Bedeutung des 17. 1944 hapert es im Schülerpreisraten Juni wurden als Antwort zur Auswahl ge- stellt a) Erstürmung der Bastille, b) Aufstand in der Sowjetzone 1953 oder c) Revolution 1918. Die 55 Realschüler und 292 Volksschüler tippten richtig auf den Juni-Aufstand in der Sowjetzone, 35 Schüler antworteten falsch. Bei der Frage: Was geschah am 20. Juli 19442“ haperte es. In den meisten Fällen wurde an Stelle des Grafen Stauffenberg, der an diesem Tage Deutschland von Hitler be- kreien wollte, der Afrika-General Rommel genannt. Dagegen fanden die meisten Schüler die Frage:„Was ist ein Vopo?“ wieder kinder- leicht. 301 antworteten richtig: ein Volkspoli- zist, 73 verwechselten den Vopo mit dem faux pas und entschieden sich für„Schlechtes Be- nehmen“, die anderen meinten, es sei eine Verkaufsor ganisation in der Sowjetzone. Für die Frage:„Was ist Diktatur“ konn- ten die Schüler wählen unter den Möglich- keiten a) Diktieren eines Briefes, b) Gewalt- herrschaft und c) Klassenarbeit. 374 ent- schieden sich richtig für die Gewaltherr- schaft. Mit dem ersten Test, wie gesagt, sind die Organisatoren zufrieden. Auf die insgesamt 20 Fragen antworteten genau 323(83,5 Pro- zent) der Schüler richtig und 59(gleich 16,5 Prozent) falsch.„Das staatsbürgerliche Spiel hat sich gut bewährt“, sagen die Pädagogen und auch die örtlichen Buchhändler. Die Literatur über Staatsbürgerkunde war näm- lich in diesen Tagen besonders stark gefragt, zum Teil sogar ausverkauft. 1920 Alter der inner. eUrops ischen Grenzen 3 7. 2. 8 5 K 4 7 0 N. 8 i 5. 5 128 5. 5 SOSSSRYTA NEN Z 5 5 * X „ oN 888 S5rrggEHICN 11 l 1815 SCH? 1815 0 . — 2 TN. SHS CHMENL AN Seite 4 MANNHEIM Dormerstag, 14. Januar 1954/ Nr. 11 Holizei auf dem Strich Der„Komet 1953“ wird um 22. Es war einmal eine goldene Zeit, da gab es kein Parkverbot in der Breiten Straße und keine Dauerparker in den Planken. Der Wei- gen für die kleinen„Mannheimer Spanner“ denklichen Zeiten den Untergang unserer dlünte, denn der Fahrräder, auf die aufgepaßt Welt vorausgesagt haben. Die Geschichte werden mußte, gab es viele und gar mancher hat sie Lügen gestraft. Diesmal aber scheint Zenner rollte in unergründlicke Hosentaschen. die Prophezeiung vom bevorstehenden Welt- Logisch, daß die Buben sich rachedurstig nach ende nicht ganz aus der Luft gegriffen. Mit neuem Broterwerb umausehen begann. Und sie unvorstellbarer Geschwindigkeit rast ein neu entdeckter Komet auf die Erde zu. Was wird in der Nacht vom 22. auf den 23. Ja- nuar geschehen? Wenn es zu einer Kollision Aber zunächst zuruck zu den Dauerparkern, kommt, sind die Folgen unausdenkbar. Alles die ich oben beiläufig erwännte. Dauerparker Leben auf der Erde würde ausgelöscht sind Leutchen mit Phlegma, sonnigem Gemüt werden. und Auto. Mit letzterem fahren sie morgens chende Vorkehrungen getroffen? Zahlreich sind die Auguren, die seit ur- fand sowohl süße Rache als auch reckt eintrüg- lichen Ersatz für den Ausfall an Zeknern. mit Schrecken? Es War 1910. sche Komet in Erdnähe. hatten mit dem Leben abgeschlossen. An verschiedenen Orten brachen Paniken aus, treue Vehikel der Einfachheit halber vor der Ladentùre stehen, um es abends nach Laden- Schluß wieder zu besteigen. Dem braven Auto ist das egal, nicht so den Hütern der Ordnung, die hierdurch die Parkmoral gefährdet sehen und zwecks Abhilfe den Kreidestab erfunden. Schiffe, der Ausbruch von Vulkanen und Dieser wird zielsicher aus einem„Streifen“- Kriegen gesehen hatte. Die einen beteten, Wagen geschwungen und hinterläßt auf den andere schickten drohende Flüche zum Reifen verdächtiger Fahrzeuge einen zarten scheinbar mitleidlosen Himmel. Kreidestrick. Ein einziger will noch gar nichts Choräle und Gassenhauer, man schlug und pesagen, da jedoch der Streifen“-Wagen mit umarmte sich, man bereitete sich auf den Unrwerkspräzision seine Runden dreht, begin- Tod vor oder stahl dem Leben, 5 . 1 88 noch nehmen konnte. Haß- und Liebes- nen sich nach geraumer Zeit die Reifen an den exzesse zeigten den Menschen in seiner tie- Fahrzeugen von Dauerparkern in Zebras zu rischsten Gestalt. Soll sich das jetzt alles verwandeln. Nicht zur Freude der Dauerparker, wiederholen? die großen Wert darauf legen, anonym ⁊u blei- Daß damals die Erde nicht unterging ist den— verständlich, denn wer weiß, was nach kein Grund zu glauben, daß es diesmal diversen Kreidestrichen kommt? nicht doch„klappen“ könnte. Das heißt, In diesem kritischen Augenblick sckaltete wenn man all die Gerüchte ernst nimmt, 3 Ae ae, Hiepnerpürds“ ein die um den neuentdeckten Kometen„1953 und drehte der Polizei eine lange Nase, denn aum war der Strich gezogen, wurde er auch schon von flinker Bubenhand entfernt. Wenig später kassierte die gleiche Bubenhand pro Strich einen Zehner bei Mr. oder Mrs. Dauer- parker. Auf einer Wochenendtagung der Mann- Und wenn die Polizei das neckischte Spiel 1 Aktionsgruppe 1 nock nicht aufgesteckt kat, dann dlünt 102 5 1— 55 5 Weizen der Kleppergarde heute noch.. 3 A Menz, uber die pperg Themen„Völker und Volksgruppen im 3 Exil“ und„die christlicher Missionierung Mannheimer Buulteuhund 209 um des deutschen Ostens“ in lebhafter Diskus- 32 baureife Projekte liegen vor sion folgende Gedankengänge entwickelt. Die Mannheimer Bautreuhand ist von H 1 Den Vertriebenen obliegt die Verpflich- nach D I, 3 umgezogen und hat jetzt dicht tung, sich in das politische, wirtschaftliche beim schlagenden Herzen Mannheims ihre und kulturelle Leben ihres Aufnahmelandes Büros mit Blick auf den Paradeplatz und einzugliedern, da der Zeitpunkt einer Rück- seine aus Neubauten und Ruinen gemischte kehr in die alte Heimat ungewiß ist. Bei Umgebung. Ein anregender Ausblick, er aller notwendigen Betonung des gemeinsa- zeigt ganz gut, wieviel noch getan werden men Schicksals und des Kampfes für die muß, um Mannheim wieder„photogen“, das wirtschaftliche und soziale Gleichberechti- heißt reif für Bücher und Prospekte zu gung ist der Vertriebenensache auf die machen. Dauer nicht durch eigene Flüchtlingspar- Für das Baujahr 1954 hat die Bautreu- teien gedient. In dem Wesen solcher Par- hand ein Programm mit 32 baureifen Pro- teien liegt es, daß die vorhandenen Unter- jekten vorliegen: Alle Finanzfragen sind ge- schiede zwischen den Flüchtlingen, Vertrie- klärt, die Architekten haben ihr Werk be- benen und Einheimischen eher vertieft als reits getan, und nun wird auf die Ausschüt- beseitigt werden. tung der aus öffentlichen Mitteln anfallen- Zu einer verantwortungsbewußten ver- den Geldmittel sewartet Für ihre 32 Ob- triebenenpolitik gehört auch die Warnung jekte, die Baulücken schließen und privaten vor den übertriebenen Hoffnungen, die po- Rumengrundstücksbesitzern wieder zu Eigen- litischi unerfahrenen und kritiklosen Men- tum und vielen Wohnungsuchenden zu Woh- schen in bezug auf die Verwirklichung des nungen verhelfen, braucht die Bautreuhand Reclites auf die Heimat gemacht werden. zwei runde Millionen. Man hat ihr 1,7 Mil- Es darf niemals der große Wandel, der sich onen unverbindlich in Aussicht gestellt, seit der Austreibung unter den Vertriebe- immerhin eine halbe Million mehr als im nen wie auch unter den Vertreibern voll- Baujahr 1953. f N zogen hat, außer Betracht bleiben. Wäh- Sollte die Ausschüttung günstiger aus- rend im Jahre 1945 eine Heimat des Wohl- fallen, käme die Bautreuhand nicht in Ver- standes und der Sicherheit zurückgelassen legenheit; es liegen weitere 120 Betreuungs- wurde, ist inzwischen daraus ein ausgepo- Verträge abgeschlossen vor für baureife wertes Land und ein wirtschaftlich, wie Mehrfamilienhäuser und weitere 240 befin- auch geistig verarmtes Volk geworden. Den den sich im Stadium der Verhandlung und„Verwaltern“ und„Goldgräbern“ des Aus- Zusarbeitung. Im Unterschied zur Gemein- freibervolkes ist inzwischen dasselbe wider- nüteigen, die bisher nur große Wohnblocks fahren, was sie vor 8 Jahren den Vertrie- gebaut hat, im Unterschied auch zur Auf- benen zufügten. In großem Umfange lebt baukörderung, die sich um das Zustande- schon heute die Masse aller Ostdeutschen kommen größerer Sammelbaustellen in in der Bundesrepublik in besseren Verhält- Wohngebieten bemüht. befaßte sich die nissen als die Tschechen, Polen, Ungarn und Bautreuhand bisher nur mit Einzelbau- Rumänen. Wenn daher in naher oder ferner maßnahmen und sorgte an exponierten, das Zukunft einmal der„Eiserne Vorhang“ als heißt im Blickfeld liegenden Stellen für die erste Voraussetzung jeder Rückkehr in Schliegung der Lücken. Ohne ihr auftauen- die Ostgebiete hochgezogen wird, dann war- des Wirken läge noch mancher private tet auf die Rückwanderer eine ähnliche Srundstückbesitzer mehr„eingefroren“ am Aufgabe wie vor fast einem Jahrtausend Boden. f. W. k. bei Beginn der deutschen Ostmission. Wie damals den slawischen Völkern mit dem Nachwuchskräfte für den gehobenen Post- Christlichen Glauben ein besseres Leben dienst. Die Oberpostdirektion Karlsruhe stellt gegeben wurde, wird auch in der Zukunft am 1. Mai und 1. Oktober 1954 Nachwuchskräfte wieder die Verwirklichung des Rechtes auf 5— 1 ein. 5 die Heimat nur im Geiste echten Christen- müssen das Vollabitur besitzen un ürfen f. in- höchstens 30 Jahre alt sein.(Ausnahmen bel!! Spätheimkehrern und Schwerbeschädigten). Be- Werbungsgesuche sind bis spätestens 28. Fe- bruar 1954 an die Oberpostdirektion zu rich- ten und bei den Postämtern abzugeben. Bei- zufügen sind ein handgeschriebener Lebens- lauf, eine beglaubigte Abschrift des Reife- zeugnisses und ein Lichtbild. der es Wohin gehen wir? Donnerstag, 14. Januar: Nationaltheater 10.30; füntfk 0 bg“ bis 13.00 Uhr:„Herodes und Mariamne“(Schü- jetat 5 f ten 5 Wete lervorstellung), 19.30 bis 22.30 Uhr:„Boccaccio“; Sestern in der Straßenbahn ein biederer Mozartsaal 19.30 bis 22.15 Uhr:„Undine“; Ge- Bürger, den„abschlägigen Beschęid empört Werkschaftshaus 19.30 Uhr: Arbeitsrichter Otto schwenkend, zu seinem Nachbarn. Und dann Frey spricht über„Die personelle Mitbestim- folgte der folgenschwere Satz:„Jetzt schreib' mung(Betriebsräteschulung DGB); Amerika- ich an die Regierung in Stuttgart, ich Will 5 Uhr. Fm.„Sie wün= doch mal sehen, ob die mir nicht zu meinem Wir zeigen“; Lungenheilanstalt 20.00 Recht verhilft!“ Daraus spricht sehr viel „Das Wohnungsamt hat meinen Antrag Uhr: Schallplattenvorführung„Operette in 6. J Europa und Usa“(Amerikahaus); Friedrich- Vertrauen zu den„Oberen“, und es sind— ist- Schule 20.00 Uhr: Filmdiskussion„Die das wurde uns an verschiedenen Stellen Wirtschaft der US“(Amerikahaus); Alster streng vertraulich bescheinigt— durchaus 20.30 Uhr:„Postlagernd Turteltaube“ und„Gold nicht wenige Mannheimer, die dieses Ver- und Hormone“(Arbeitskreis Film und Jugend). trauen haben. Waschkörbe von Post, Bitt- Freitag, 15. Januar: Nationaltheater 19.30 bis briefen, Ultimaten und Forderungen kom- 22.15 Uhr:„Orpheus in der Unterwelt“; Mozart men täglich nach Karlsruhe, nach Stuttgart Saal 20.00 Uhr: Lieder-Abend mit Lotte Medicus; 1 N Kunsthalle 20.00 Uhr: Ministerialrat Dr. Recker und, etwas seltener, auch an die Bonner Mi- spricht über„Nahverkehrsanlagen in groß- nisterien oder gar den Bundeskanzler selbst. Säcltischen Personenbahnhöfen“(Deutsche Ge- Wir haben ja alle soviel auf dem Herzen sellschaft für Bauingenieurwesen); Amerika- Ob diese persönlichen Notschreie, die mei- haus 20.00 Uhr: Film„Kunst im Film“. stens in Wohnungs- und Bauangelegenheiten 8 05 unter Umgehung des vielgepriesenen Instan- Wie wir d das Wetter? zenweges losgelassen werden, Erfolg haben, 2 ist sehr fraglich, gleichgültig, ob sie nun schriftlich an hohe und höchste Stellen ge- schickt oder mit allen Zeichen der Hoffnung dem„zuständigen“ Bundestagsabgeordneten zur Weiterleitung an das Parlament über- g. geben werden. Dieser persönliche Kontakt aneee eren“ oer air den de dene Wee eren einzelne Regenfälle. Erwärmung immer wieder hervorgehoben wird, ist übri- bis gegen 10 Grad. Nachts frost- gens eine Möglichkeit, von der in Mannheim frei. direkt oder indirekt auch viel Gebrauch ge- Bei frischen Südwestwinden ge- Haben die Regierungen entspre- 0 Gibt es von der Wohnung ins Geschäft, lassen das überhaupt einen Ausweg aus diesem Ende Damals kam der FHalley- Viele Menschen wie sie vorher nur der Untergang großer Man sang kreisen. Wenn man die ganze lächerliche Geschichte so aufbauscht, wie das in der Einleitung dieses Artikels absichtlich getan Wurde. Wenn man, wie das getan wurde, darauf aufmerksam machen zu müssen Slaubt, daß der grundlos gefürchtete Him- melskörper„sich inzwischen ganz, wie be- rechnet, der Erde nähert“. In Wahrheit hat der von einer tschechi- schen Astronomin erst im November oder Dezember entdeckte„Komet 1953“ seine Srößte Erdnähe bereits im Dezember— er war zu diesem Zeitpunkt rund 120 Millionen Kilometer von uns entfernt— hinter sich gebracht. Er nähert sich jetzt also nicht mehr der Erde, sondern der Sonne, der er um den 22 bis 23. Januar mit einer Ent- fernung von ungefähr 13 Millionen Kilo- meter am dichtesten auf die Pelle gerückt sein wird. Aber selbst wenn es zu einem Zusam- menstoß mit der Sonne kommen sollte, ist für uns Erdenbewohner nichts zu fürchten. Der Komet ist so klein und unbedeutend— die Fachleute sprechen von„elfter Größe“ daß ihn die Sonne einfach verschlucken würde. Er steht abends im Südwesten ganz nahe bei der Sonne und ist nur sehr schwer zu beobachten. Auch der Heidel- berger Sternwarte ist es nicht gelungen, ihn auf die Platte zu bannen. Außer daß er sehr klein sein muß, läßt sich über die Masse des Kometen bis jetzt noch nichts sagen. Er wird mit seiner Annäherung an die Sonne wohl noch etwas heller, aber nie zu einer besonders„glanzvollen“ Angelegen- heit werden. Auf jeden Fall ist er ein bis- Das Recht uuf die Heimat in christlicher Sicht Wochenendtagung der sudetendeutschen Ackermanngemeinde in Mannheim den von gestern nicht nur Forderungen ge- stellt werden, sondern auch tätige Hilfe gebracht wird. Jede Verwirklichung des Rechtes auf die Heimat im nationalistischen Geiste ohne Rücksicht auf die inzwischen eingetretenen Veränderungen und ohne Verständnis für das Lebensrecht der ande- ren könnte nur zu einer Wiederholung der Tragödien des letzten Jahrzehntes führen. Daß den Deutschen der Weg in den Osten wieder offen stehen wird, ergibt sich aus den dauernd vor unseren Augen sich voll- ziehenden Evolutionen, die in unserer rasch- lebigen Zeit fast revolutionären Charakter haben, aber auch ein Generationsproblem sein können. Am Ende wird der echte Aberglauben des kommunistischen Systems durch den echten Glauben der Christen überwunden werden. Wenn es darum auch unmöglich ist, einen Zeitpunkt der Rückkehr zu prophezeien, so ist es doch notwendig, unaufhörlich die Vertriebenen darauf vor- zubereiten, damit die große Stunde der Zu- kunft keine kleinen Menschen mit dem Geiste von 1933 bis 1945 vorfindet. E-e Januar für unser Huge sichtbar Weltuntergangsprophezeiungen entbehren jeder vernünftigen Motivierung her nicht bekannt gewesener Neuling in unserem Planetensystem. Ob er eine para- bolische oder eine elliptische Bahn(letztere Würde ihn als ständig wiederkehrenden zu einem sogenannten periodischen Kometen machen) verfolgt, steht noch nicht fest. Die Masse der Kometen ist grundsätz- lich sehr gering, die der Kometenschweife noch geringer. Die Meinungen über ihre Struktur gehen auseinander. Die eine, für die eine gewisse Wahrscheinlichkeit spricht, nimmt relativ dünn verteilte Brocken kos- mischer Masse(Eisen, Nickel und ähnliche Metalle, wie sie auch auf der Erde vor- kommen) an. Der Schweif des Kometen hat, wie bereits angedeutet, einen noch loseren Aufbau Die Weltuntergangsprophezeiungen, die sich an die Erscheinung des Kometen „1953“ knüpfen, entbehren also jeder ver- nünftigen Motivierung. Die Erde und ihre Lebewesen werden schon durch die Atmo- sphäre so abgeschirmt, daß ihnen keine Brocken aufs Haupt fallen können. 1910 hat es nicht mal Sternschnuppenschwärme gegeben. Und diesmal wird es nicht anders sein. Selbst der kosmische Staub des Ko- meten-Neulings kann uns nichts anhaben. Das Leben wird also weitergehen — trotz Komet„1953“. Ein Bergsteiger erzählte Erlebnisse in den Schweizer Alpen Wer in Bergsteigerkreisen zu Hause ist, kennt den Bergführer und Bergsteiger Ludwig Steinauer aus München nur als „Wickel“. Und er weiß auch, daß es Stein- auer als Erstem und zugleich Letztem am 17. August 1934 gelang, die Nordwestwand des Dent Blanche im Walliser Tal zu be- steigen, eine nicht sonderlich hohe Wand, die dafür aber mit der Gefahrenstufe sechs ausgezeichnet ist. Ueber diese Besteigung und andere bergsteigerische Erlebnisse in den Schweizer Alpen berichtete Ludwig Steinauer am Montagabend in der Aula der Wirtschaftshochschule den Mitgliedern des Alpenvereins. Schwarz-Weiß-Aufnahmen von der Erstbesteigung des Dent Blanche und im vergangenen Jahr aufgenommene Farb-Dias führten die Zuschauer in das Tal von Arolla und seine Bergwelt, das Matter- horn, den Monte Rosa und den Dent Herèns, zeigten das kleine Chalet im hintersten Winkel von Zermatt, von dem aus der Berg- führer 32mal das Matterhorn bestiegen hat und lockten mit ausgezeichnet eingefangenen Landschaftsstimmungen zum Nachklettern. Steinauer würzte seinen Vortrag mit Episo- den aus der Bergsteigerpraxis und sparte nicht an Ratschlägen für zukünftige Grad- bezwinger. la rob preisgekrönte Filmstreifen von hohem Niveuu Bund Deutscher Filmamateure zeigte preisgekrönte Filme Eine besondere Delikatesse für Schmal- Filmfreunde bot der Amateurfilmklub„Kur- pfalz. im Bund Deutscher Filmamateure, am Dienstagabend im Phora-Haus, mit der Vor- führung von Schmalfilmen des ungekrönten deutschen Amateurfilmkönigs Fritz Georg Münz aus Frankfurt. Münz zeigte preis- gekrönte Bildstreifen von einem fast un- amateurhaft hohen Niveau, die das Pub- likum mit Begeisterung und stürmischem Applaus quittierte. Sein Film„Wie die Alten sungen“, in dem ein Junge und ein Mädchen„Erwachsen“ spielen, gefällt nicht nur durch seine hu- morige Grundstimmung, sondern darüber hinaus im eimzelnen auch nicht zuletzt durch die einwandfreie Belichtung der einzelnen Szenen, gute und„natürliche“ Kinderdar- stellung und durch seine Vielzahl an Groß- aufnahmen, die dem leider nicht allzu oft beachteten Grundsatz:„Ran ans Objektiv mit dem Objekt weitgehend Rechnung tra- gen. Wohl der beste der an diesem Abend vor- geführten Filme war der„Das waren noch Zeiten.. betitelte, für den Münz auf dem Internationalen Amateurfilmwettbewerb in Brüssel einen ersten Preis erhielt. Der Bild- streifen, der etwa„Lausbubengeschichten“ Briefe, die nur selten„zünden“: Bittbrieſe un Idenduer treten„Instunzenrückweg“ un Waschkörbe voll Post, die den Dienstweg von unten nach oben nicht einhalten macht wird. Der einzige Vorteil, den der Schreiber oder Bittsteller haben kann, ist der, daß auf die Zurückverweisung der höhe- ren Dienststelle hin sich die eigentlich zu- Stimdige Verwaltungsbehörde— in fast allen Fällen die Stadt— erneut mit der Sache be- kassen muß, und das kann schon viel wert sein. Und genau so, wenn auch mit weit weniger günstigen Aussichten, kann es auch bei Gesuchen an den Bundesminister für Wohnungsbau oder Dr. Adenauer persönlich sein, nur daß der„Rückweg“ hier wesentlich länger dauert, als nur innerhalb des Landes Baden- Württemberg. Was ist aber im allgemeinen das Schick- sal der Waschkorbpost, die tagtäglich nach Karlsruhe, Stuttgart und Bonn auf die schon ohnehin überlasteten Schreibtische flattert? Minister gehören zur Regierung, und die Re- gierung ist für die allgemeinen Grundsätze und nicht für Einzelfälle verantwortlich. Da- kür hat sie ihre untergeordneten Behörden, denen sie nämlich in 99 von hundert Fällen das mit vieler Mühe aufgesetzte Manuskript zurückschickt. Dieser„Rückweg“ von ganz oben sieht so aus: Der Bonner Ressort- minister gibt es an den Ressortminister im Bundesland des Bittstellers, wo es sich mit der Post vermengt, die ohne Bonner Umweg dorthin gekommen ist und wo es in die „Briefsortiermaschine“, sprich Instanzenweg, gerät. Und dann beginnt eine oft wochen- lange, beschwerliche Reise. Die Erfahrung unterüberschrieben sein könnte, wirkte in seiner jungenhaften Unbekümmertheit, die Münz in eine überzeugende dramaturgische und handwerkliche Form gepackt hat, gerade- zu mitreißend und unterscheidet sich weniger durch sein Niveau als durch die Kürze seiner Handlung von einem normalen gute Spiel- Film. „Spanien-Plauderei“ schließlich behan- delt in dokumentarischen Farbaufnahmen Ferienerlebnisse auf Mallorca, während der Münzsche Kurzfilm„6.30 Uhr“, der nach der „Drei-Travellers“-Schallplatte„Zieh dir den Pijama aus“ gedreht wurde, eine pikante Zweieinhalb-Minuten-Frechheit voll Origi- nalität, Charme und Grazie auf die Leinwand bannt. Neben seinen eigenen Schöpfungen hatte Münz auch ein Zelluloidfarbband von Hans Fehrenz mitgebracht, das unter dem Titel „Es war einmal.. eine gut gelungene, ideenreiche und moderne Filmvariation auf das Märchen vom„Rotkäppchen“ offeriert. Nur schade, daß der Ton nicht synchro- nisiert war, sondern über Lautsprecher „hebenherlief“. Aber für eine Synchroni- sation hatte— wie das bei den Amateuren in den meisten Fällen der Fall ist— das „Pinke-Pinke“ nicht gelangt. rob hat gelehrt, daß das Länder ministerium sich mit etwa zehn Prozent der eingegangenen Briefe in irgendeiner Form befaßt, wenn es auch nur eine Auskunft erteilt, die eine untergeordnete Stelle besser hätte geben können. In 90 Prozent aller Fälle aber geht das Schriftstück„zuständigkeitshalber“ im- mer weiter„hinunter“, bis es schließlich wie- der bei der Heimatbehörde, der Stadt Mann- heim, ankommt. „Es gehört nun einmal zu den Spiel- regeln des Verkehrs im Paragraphenwald, dag man den Instanzenweg einhalten muß, um zum Ziel zu kommen“, formuliert ein bundesländliches Ministerium seine sicher nicht unberechtigte Meinung. Und das nord- rhein- westfälische Ministerium für Arbeit und Soziales hat ein„Abe für den Behör- denverkehr“ herausgegeben, in dem unter „I“ steht:„Instanzenweg einhalten hilft Geld und Zeit sparen: Gemeinde-Kreis-Bezirks- regierung-Ministerium“. Und unter V:„V beschäftigt selten unsere Sprache. Beschäf- tige auch du die Behörden nicht unbegrün- det und unaufhörlich.“ Ein guter Rat für alle, die unbedingt mit dem Bundeskanzler korrespondieren wollen und mit ihren gewiß oft berechtigten Wün- schen die mit gutem Grund dazwischenge- schalteten Instanzen überspringen wollen. hw Navigation am 7 Alsterlichtspielen mit dem Kulturfilm:„Gold und Hormone“. Von Mensch zu Mensch Am vergangenen Samstag versuchte ich vergeblich, im Waldpark meinen VW flott zu bekommen, die Batterie War leer. Etwa„ Stunde hatte ich mich geplagt, als ein junger Mann vom Rad stieg und sich erbot, mir zu helfen. Wir versuchten nun mit vereinten Kräften unser Glück, aber leider wie- der vergeblich. Es mochten weitere 20 Minuten ver- gangen sein, als aus entgegengesetzter Richtung ein VW- Fahrer ankam, der sofort ausstieg und ebenfalls sofort seine Hilfe anbot. Ein Seil zum Anhängen hatten wir nicht zur Hand(wenigstens im Augenblick nicht). Die beiden Her- ren drückten mit mir den Wagen den Hang hinauf und wir glaubten, der Motor würde beim Herunterfahren an- springen, aber wieder vergeblich. Der hilfsbereite Autofahrer, ein Herr Hoff- mann, fuhr nun kurzerhand meine Frau in die Wohnung, um ein An- schleppseil zu holen und nach vielem Hin und Her war endlich mein Wagen fahrbereit. Keiner der beiden Herren nahm eine Vergütung an, und so kann ich nur auf diesem Wege meinen herz- lichsten Dank sagen, ganz besonders Herrn Hoffmann, der für mich eine kostbare Stunde seiner Zeit opferte. Er sagte wörtlich:„Ind wenn es heute abend 5 Uhr wird, Ihr Wagen mu fahren!“ 5 Viele Fahrer können sich an Herrn Hoffmann ein Beispiel nehmen. H. H. Piepmätze protestierten! .. Und legen keinen Wert A Uf Christstollenreste Die„vereinigten Piepmätze“, denen wir vergangene Woche ein Bild und einen Ver- pflegungsschrei widmeten, haben, durch eine enthusiastische Leserin des„MM“ aus Neckarhausen vertreten, uns einen Schrei der Empörung auf den Redaktionstisch gepiepst und unseren gut gemeinten Vogelfutter-Not- ruf mit„blühendem Unsinn“ bezeichnet. Denn, so zwitschern die erbosten und ge- Wer von Kaffee Was versteht, Wählt„Darbohne“ im Original-Pakef fiederten Sänger, der„blödsinnige Hinweis auf Stollenreste“ und ähnliche Dinge habe ihnen eventuell einen Bärendienst geleistet, Weil gerade die, Krümmelfütterung“ oft für sie den sicheren Tod bedeute. Wir wollen hoffen, daß es mit diesem Bärendienst nicht zuviel Schlimmes auf sich hat und müssen errötend auf weißem Zei- tungspapier gestehen, daß wir uns mit unserem wohlgemeinten Aufruf selbst einen Bären haben aufpinden lassen. Obwohl uns die Vertreterin der Piepmätze, deren Pro- testbrief seine Bombenwirkung nicht ver- fehlt hat, nicht sagte, was den Vögeln statt- dessen gefüttert werden soll, nehmen wir in unserem„blühenden Unsinn“ an, daß es sich wahrscheinlich bei„richtiger“ Verpfle- gung um reguläres Vogelfutter handelt. Wir haben gestern morgen bereits verlegen an einige Zweige geklopft und uns schuldbewußt entschuldigt. Eventuell immer noch vorhandener Christ- stollen darf also mit ruhigem Gewissen bis auf den letzten Krumen selbst verspeist wer- den. max Kleine Chronik Die Kehle durchschnitten In einem Krankenhaus durchschnitt sich ein 69 jähriger auf der Toilette mit einem Rasiermesser die Kehle. Offenbar hat ihn ein ungünstiger Krankheitsbefund dazu ver- anlaßt.— Gestern früh stürzte sich ein Mann gleichen Alters aus dem Badezimmer eines anderen Krankenhauses. Die Kopfverletzun- gen, die er bei dem Sturz aus zwölf Meter Höhe erlitt, führten sofort den. Tod herbei. Herzschlag oder Vergiftung? In Seckenheim wurde ein 54jähriger Un- termieter in seinem Zimmer tot aufgefunden. Zwar kann der Marm einen Herz- oder Hirn- schlag erlitten haben, es ist aber auch mög- lich, daß er ein Medikament eingenommen hat, das den Tod herbeiführte. Aufzug demontiert Metall im Wert von 220 Mark hatte ein 22jähriger Schlosser im Laufe der Zeit aus einem nicht mehr betriebsfähigen Personen- aufzug„demontiert“. Dieb in der Tankstelle Eine verschlossene Stahlkassette mit etwa 140 Mark Inhalt stahl ein Unbekannter aus dem Aufenthaltsraum einer Garage und Tankstelle. Tödlicher Unfall Beim Reinigen der Straßenbahnschienen wurde gestern früh auf der Renzstraße bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse ein 350 jähriger Arbeiter von einem Personenwagen angefahren und tödlich verletzt. Todes- Ursache dürfte ein Schädelbruch sein. Ver- mutlich hat der Fahrer des Pkw. die Fahr- bahn nicht genügend beobachtet. Termine Arbeitskreis„Jugend und Film“. Erste Vor- stellung am 14. Januar, 20.30 Uhr, in den „Postlagernd Turteltaube“ Luftwaffenring E. V. Schulungsbeginn: 15. Januar, 19.30 Uhr, im „Fürstenauer Hof“, Seckenheimer Straße 104; Englisch am 18. Januar, 20 Uhr, im Carl-Fried- rich- Gymnasium Sprechstunden der CDU. Die Stadträte Graf und Dr. Bergdolt stehen am Sams- tag in der Zeit von 16 bis 18 Uhr im Partei- sekretariat der CDU in N 5, 2, zur Verfügung. — 1 Sch hun zur Lan axcl Kor Bla — Alle chenau, gen le Ritter Konsta. die kais Regierb nun im der in kument vergllb der Ge lichen später schwer. das Wa tragen. man al kommt die da seiner Der ruhe begreit und eic denbüc Gemeir In Fre der U Thurge Gange sucht f gestalt. Schwei; entwic! gewinr Zu Kaiser 616 bis Werkli- Geld u ser Do und 80 Tälsch minde: im IM ihrer ben, u: hältnis lich be und w Waren Neuzei nend Sprach die ers nach Uebun den, di Daturr nerall: ten ve 1094 5 Die schen württe Auswys währe burg ban Sti geord badlis Klein- Rhein des 1 mehr verbu des 1 und 1 die A nehm „Nr. 11 e zuchte einen terie te ich 1 vom elfen. einten Wie- ver- etzter „ der seine ängen gstens Her- nden der n an- Der Hoff- meine An- elem Vagen lerren kann herz- nders eine te. Er heute muß Herrn H. 5 5 8 der Urkundenbücher, Thurgau en wir n Ver- ch eine . aus hrei der zepiepst T-Not- eichnet. nd ge- 2 ine!“ kef Iinweis habe Leistet, oft für diesem uf sieh“ m Zei- is Inllt einen hl uns Pro- t ver- statt- n Wir daß es erpfle- It. Wir gen an bewußt hrist- en bis t wer- max bt sich einem at ihn u ver- Mann eines etzun- Meter lerbei. r Un- inden. Hirn- mög- mmen „e Ein it aus onen- etwa r aus und jenen e bei a 50 ragen odes- Ver- Fahr- MORGEN Seite b Nr. 11/ Donnerstag, 14. Januar 1954 ——— Die alte Historie lebt noch/ — Blasien. Karlsruhe. Zur Freude der historischen Vereine am Oberrhein und in der Schweiz wurden vor einiger Zeit über 40 000 Urkunden vom 13. bis zum 18. Jahr- hundert aus französischem Gewahrsam nach Karlsruhe in das Generallandesarchiv zurückgebracht. Dazu auch noch mehrere tausend Aktenbündel aus der jüngeren Landesgeschichte, kostbare Dokumente zur Geschichte am Oberrhein. Die reichen archivalischen Schätze umfassen unter anderen Urkunden des ehemaligen Bistums Konstanz und des Klosters Reichenau, des Klosters Salem und des Klosters Sankt Allein was die Mönche des Klosters Rei- chenau, die geistlichen Herren und die weni- gen lesekundigen und schreibgewandten Ritter des Bistums und des Domkapitels Konstanz seit dem Jahre 950 und was später die kaiserlichen Schreiber der österreichischen Regierung in Konstanz aufzeichneten, das ist nun im Badischen Generallandesarchiv wie- der in fast 20 000 echten geschichtlichen Do- kumenten enthalten. Da sind wieder die vergllbten Pergamente und Papiere, auf die der Gänsekiel des Schreibers oder Kaiser- lichen Notars steife gotische Lettern und später kunstvolle Schnörkel malte, mit den schweren Sigillata, die ungemein kuUnstfertig das Wappen der Herrschaft und ihren Namen tragen. Die alte Historie lebt noch, möchte man ausrufen. Ein frommer Schauer über- kommt einen angesichts der alten Blätter, die da einen Teil Menschheitsgeschichte in seiner Vergänglichkeit repräsentieren. Der praktische Wert der jetzt nach Karls- ruhe zurückgekehrten Kostbarkeiten Wird begreiflich angesichts der ober rheinischen und eidgenössischen Bemühungen, in Urkun- denbüchern die lückenlose Geschichte des Gemeinwesen dokumentarisch festzuhalten. In Freiburg arbeitet man am dritten Band im schweizerischen sind ähnliche Bemühungen im Gange und der Bodenseegeschichtsverein zucht für die Rechtshistorie und die Staats- gestaltung wichtige Erkenntnisse über die Schweizerisch-deutsch- österreichische Grenz- entwicklung aus der Bodenseegeschichte zu gewinnen. Zu den kostbarsten Schätzen gehören 155 Kaiser- und Königsurkunden aus den Jahren 616 bis 1197 von wunderbarem kunsthand- werklichem, kalligraphischem Wert, der mit Geld nicht aufzuwiegen ist. Bei einigen die- ger Dokumente, nämlich denen von 105, 724 und 808, handelt es sich um zeitgenössische Fälschungen. Diese Exemplare, von nicht minderem kunsthistorischen Wert, wurden im Mittelalter geraume Jahrzehnte nach ihrer angeblichen Dokumentarzeit geschrie- ben, um damit Besitz- oder Herrschaftsver- hältnisse vorzutäuschen, die in der vorgeb- lich beurkundeten Form gar nicht bestanden und wieder von Kaiser noch König bestätigt waren. Man erkannte die Fälschungen in der Neuzeit an dem Nachweis, daß die anschei- nend echten Urkunden erstaunlicher weise Sprachformen und Schreibweisen enthielten, die erst Jahrzehnte oder gar ein Jahrhundert nach dem angeblichen Urkundsjahr in Uebung waren. Auch gefälschte Papsturkun- den, die in Wirklichkeit lange Zeit nach ihrem Datum geschrieben wurden, besitzt das Ge- nerallandesarchiv neben 58 echten Dokumen- ten vom Heiligen Stuhl, die aus den Jahren 1094 bis 1197 stammen. i Die ausgedehnten Bemühungen des Badi- schen Generallandesarchivs, der badisch- württembergischen Landesregierung und des Auswärtigen Amtes um die Rückgabe der während des Krieges in Fort Roon bei Straßg- burg verlagerten Bestände, die schließlich nach Verhandlungen einer gemischten deutsch- französischen Archivkommission in Paris zu einem förmlichen Abkommen zwi- schen der Bundesrepublik und Frankreich führten, waren um so dringlicher, als im Kriege in völliger Kopflosigkeit nur unzu- sammenhängende Teile der zusammengehö- renden Urkundenbestände und des Akten- archivs verlagert wurden, so daß bis zu ihrer Rückkehr unüberbrückbare Lücken im Lan- desarchiv klafften. Auch Breisgauer, Bruchsaler und Pfälzer Akten aus den jüngeren Jahrhunderten wa- Kinder im strömenden Begen und Mussenqudrtier Betrugsanklage gegen„tüchtigen“ Ferienonkel Ravensburg. Die Staatsanwaltschaft Ra- vensburg bereitet gegenwärtig die Anklage schrift gegen den 36jährigen„Unterneh- mer“ Johann Maas aus Neunkirchen im Kreise Mörs vor, der im Laufe des Som- mers 1953 unter der Bezeichnung„Ferien- gemeinschaft Rhein-Ruhr-Gebiet e.V.“ Hun- derten von erholungsbedürftigen Großstadt- kindern einen abenteuerlich primitiven Aufenthalt in Oberbayern geboten und große Summen daran verdient haben soll. Seine kürzliche Verhaftung in Tettnang und Einlieferung in das Ravensburger Unter- suchungsgefängnis erfolgte nach monate- langer Fahndung im ganzen Bundesgebiet auf Grund eingehender Ermittlungen der 8 Gesundheits- und Sozialbehör- en. Maas hatte im vergangenen Jahr unter der genannten Vereinsbezeichnung eine großangelegte Kinderlandverschickung auf- gezogen, wobei die Eltern jedes Kindes für einen vierwöchigen Aufenthalt in Ober- bayern einschließlich Hin- und Rückfahrt 135 Mark zu zahlen hatten. Während die Prospekte der„Feriengemeinschaft Rhein- Ruhr-Gebiet e. V.“ solide Verpflegung und Unterkunft versprachen, bekamen die Kin- der nach den bisher angestellten Ermittlun- gen auf der langen Omnibusfahrt von Rheinland nach dem Königssee bei Berch- tesgaden nichts zu essen, wurden dann ohne Aufsicht bei strömendem Regen auf einem Parkplatz abgesetzt und einige Zeit später von einem Wirt aus Königssee auf Massen- quartieren in Scheunen und Heustadeln ver- teilt. Die Ernährung bestand angeblich nur aus Suppen und Eintopfgerichten, die in Milch- kannen herbeigeschafft wurden. Viele Kin- der, die auf diese Weise nicht satt wurden, sollen sich durch Herumstreunen und Bet- teln das Fehlende besorgt haben. Neben zahlreichen leichteren Erkrankungen gab es zwei Fälle von Lungenentzündung. Bis die örtlichen Behörden auf die unzulänslichen Verhältnisse aufmerksam wurden, waren bereits mehr als 600 Kinder durch die lundesregierung unterstützt Buden-Budener Wünsche Wird der Rheingold-Expreß doch wieder in Baden-Oos halten? Stuttgart. Der Baden-Badener SPD-Ab- geordnete Dr. Klaus Peter Schulz hat im badisch-württembergischen Landtag in einer kleinen Anfrage beanstandet, daß der Rheingold-Expreg nach dem Inkrafttreten des neuen Fahrplans in Baden- Oos nicht mehr halten soll. Schulz wies auf die damit verbundene Schädigung Baden-Badens und des mittelbadischen Fremdenverkehrs hin und fragte, ob die Landesregierung gegen die Absicht der Bundesbahn etwas zu unter- nehmen gedenke.. Innenminister Ulrich antwortete, daß die Hauptverwaltung der Bundesbahn die Fahr- planänderung deshalb vorgesehen habe, um für die nach Italien durchlaufenden Kurs- wagen des Zuges einen unbedingt erforder- lichen Zeitgewinn zu erzielen. Die Eisen- bahndirektion Karlsruhe habe auf diese Frage leider keinen Einfluß. Zweifellos werde die Angelegenheit jedoch bei der bevorstehenden Landesfahrplankonferenz erörtert und danach bei der Hauptverwal- tung der Bundesbahn erneut zur Sprache gebracht werden. Das Innenministerium werde den Wunsch Baden-Badens und des mittelbadischen Fremdenverkehrs nach Kräften unterstützen. Wertvolle Urkundenschätze des Badischen Generallandesarchivs wieder vollzählig ren in französischen Besitz geraten und ihr Fehlen hatte die„Ordnung der Registratura“, wie sie mit der Begründung des General- landesarchivs Anfang des vorigen Jahrhun- derts eingeführt worden war, in eine Unord- nung verwandelt. Dabei sind angesichts der immer wiederkehrenden geschichtsträchtigen Auseinandersetzungen um die Pfalz gerade die Bestände des ehemaligen Mannheimer Provinzialarchivs und der pfälzischen Hof- kanzlei und Geheimkanzlei von besonderem Interesse für die Gegenwart. Für die Rückgabe der Bestände an das Badische Generallandesarchiv in Karlsruhe erhielten die Franzosen eine Anzahl von für sie wertvollen Urkunden, ein größeres Pri- vatarchiv mit elsassischem Schriftgut und eine Anzahl Fotokopien und Mikrofilme von Urkunden, die das Elsaß betreffen. Darüber hinaus wurde ein engerer Kontakt mit den französischen Archiven zum gegenseitigen Austausch interessanter Dokumente gefun- den. dt- „Ferien gemeinschaft“ geschleust worden. Die meisten stammten aus Essen und Düs- seldorf. Der Prozeß gegen Johann Maas, der sich zeitweise auch„Dr. Reich, Rechtsanwalt und Notar“ nannte und außerdem wegen Kreditvermittlungsbetruges angeklagt ist, wird im Laufe dieses Jahres voraussichtlich vor der Strafkammer 1 des Landgerichts Ravensburg stattfinden. Ein Lausbubenstreich! Heidelberg. Ein unglaublicher Buben- streich geschah in der Nacht vom 10. auf 11. Januar in einem Neubau der Vereinigten Gemeinnützigen Baugenossenschaft„Neu- Heidelberg“ in Pfaffengrund. In dem Neubau, der in etwa 8 Tagen be- zogen werden sollte, wurden die Regulier- hahnen an den Waschbecken der Baderäume gewaltsam beschädigt und dann die Wasser- zuleitung geöffnet. Das ausströmende Was- ser floß durch die neuen Wohnräume, be- schädigte das Mauerwerk und insbesondere die Fußböden. Die frisch gelegten Böden müssen herausgerissen und neu verlegt werden. Der hierdurch entstandene Schaden wird auf mindestens 5000 DM geschätzt. Schlimmer ist noch, daß die Wohnungen voraussichtlich erst in 2—3 Monaten be- zogen werden können. Zur Feststellung des Täters setzt die Genossenschaft eine Be- lohnung von 300 DM aus. Aus Nheincaud· Pfalz Neustadt. Das Landesarbeitsamt Pfalz hat einen umfassenden Plan zur Sanierung des westlichen Grenzgebietes der Pfalz aus- gearbeitet. Wirtschaftlich gesunde Bezirke sollen das bisherige arbeitsmarktpolitische Passiv dieser Gebiete beseitigen. Der erste Teilabschnitt sient die Neuansiedlung von 200 bis 300 Industriebetrieben vor, durch die jeweils 10 000 Arbeitsplätze geschaffen wer⸗ den sollen. Zweitens soll der Obstbau so Se- fördert werden, daß er für den Grenzgürtel die gleiche Rolle spielt, wie der Weinbau für die Vorderpfalz. Die Schaffung von Lehr- stellen und von Dauerarbeitsplätzen für die Grenzlandjugend wird als dritter Abschnitt genannt. Mainz. Wie aus einem Referat des Chefs der Staafskanzlei, Minister a. D. Dr. H. Ha- berer, hervorging, ist die Gefahr noch nicht gebannt, daß noch für einen achten Flug- platz Land beschlagnahmt wird. Die Lan- desregierung wird kein Mittel unversucht lassen, das vom volks- und ernährungs- wirtschaftlichen Standpunkt untragbare Pro- jekt zu verhindern.. Kaiserslautern. Beim Rodeln wurde ein fünfjähriger Junge von seinem Vater ent- führt. Das Kind war durch Gerichtsbeschluß der in Kaiserslautern lebenden Mutter zu- gesprochen worden. 7 Vorteil sich in nicht mehr„zugerußten“ zum ersten Male zeigen wird ber Nachiolger des emen Elius“ ist eine kockmoderne Diesellok, die das rumpelnde, aber roman tische Geschnaufe ihres ꝛ⁊isckhenden Vorgängers durch harmonische und ecakte Umdrehun- gen ersetzen und die Zivilisation neuerer Prägung auck an die Bergstraße von Schriesheim bis Weinneim bringen wird. Ein Stück liebenswerte Vergangenheit ist verloren gegangen, aber die Technik verlangt auch hier statt gemůͤcklicher Bummelei eine Schnelligkeit, deren blünenden Obstbäumen im kommenden Frühjahr IAnhaltendes Tuuweiter im Schwurzwald Die Sportmöglichkeiten haben sich etwas verschlechtert Freiburg. In tieferen Lagen des Schwarz- waldes haben sich am Mittwoch die Sport- möglichkeiten durch das anhaltende Tau- wetter etwas verschlechtert. Oberhalb 800 Meter herrscht leichtes Frostwetter. Der Schnee ist vor allem im südlichen Schwarz- wald an zahlreichen Stellen verharscht. In Lagen bis 600 Meter haben sich die Ver- kehrs verhältnisse merklich gebessert. Die Straßen in der Rheinebene sind größtenteils wieder Schnee- und Eisfrei und haben nor- malen Verkehr. Auf den Straßen am Boden- see liegt noch Schneematsch oder tauendes Glatteis. Auf den Hochstraßen des Schwarz- waldes dagegei bilden Glatteis und Schnee- glätte noch starke Behinderungen. Zwölf Omnibuslinien sind immer noch eingestellt oder können nur streckenweise befahren werden. Auf der für den Winter- sportverkehr auf den Feldberg wichtigen Straße Bärental Feldberg Todtnau ist der Postverkehr am Mittwoch wieder aufge- nommen worden. Heute wird voraussichtlich auch wieder die Linie Todtnau— Todtmoos und Todtmoos Feldberg befahren werden. Die einzelnen Wintersportplätze melden: Feldberg: 130 em, verharscht, Ski und Rodel möglich,—6 Grad; Schauinsland: 120 em, verharscht, Sport gut,—3; Hinterzarten: 90 em, verharscht, Sport gut,—4; Neustadt: 70 em, verharscht, Sport sehr gut,—1; Tri- berg Schonach: 140 em, Pulver, Sport sehr gut,—3; Hornisgrinde: 70 em, verweht, Sport gut.—3; Kurhaus Sand: 45 em Alt- schnee, Ski möglich,—1; Freudenstadt: 60 em Altschnee, Ski möglich,—1 Grad. Vier Kilometer rückwärts im Schneesturm Schluchsee. Mut und Geschick bewies der Fahrer eines Bundesomnibusses aus Schluch- see, der, wie erst am Mittwoch bekannt wurde, am Montagabend mit seinem Fahrzeug und zahlreichen Fahrgästen von Lenzkirch nach Fischbach- Schluchsee unterwegs war. Kurz vor der Paßhöhe blieb der große Omnibus in den Schneeverwehungen stek- ken. Obwohl men dem Fahrer empfohlen hatte, den Wagen einfach stehen zu lassen, entschloß er sich, den Omnibus vor dem Einschneien zu bewahren und seine Fahr- gäste nach Lenzkirch zurückzubringen. Da er den Wagen nicht wenden konnte, fuhr er die vier Kilometer lange Strecke durch die vielen Kurven im Rückwärtsgang. Protz dem starken Gefälle brachte er das Fahrzeug und dessen Insassen sicher nach Lenzkirch zurück. Mädchen von einem Raben angefallen Singen. Ein 13 Jahre altes Madchen aus Arlen bei Singen wurde dieser Tage auf einer Wiese zwischen Aach und Aach-Kanal von einem Raben angefallen. Der Vogel griff das Mädchen wiederholt an, setzte sich schließlich auf den bloßen Kopf des Kindes und begann mit dem scharfen Schnabel darauf Ioszuhacken. Das Mädchen wehrte sich verzweifelt und rief um Hilfe. Als eine Frau hinzukam, ließ der Rabe von sei- nem Opfer ab, ohne jedoch seine drohende Haltung aufzugeben. Erst, als das Mädchen dem Vogel einige Brotstückchen hinwarf, ließ er endlich von seinem Opfer ab und verschlang gierig die Nahrung. Staat gewann Schadensersatzprozeß Stuttgart. Das Landgericht Stuttgart hat die Schadensersatzklage einer holländischen Versicherungsgesellschaft gegen das Land Baden- Württemberg abgewiesen. Die Ge- sellschaft mußte für den Schaden auf kom- men, der einem bei ihr versicherten Hollän- dischen Lastwagenbesitzer durch einen Un- fall auf einer Landstraße erster Ordnung bei Schorndorf entstanden war. Auf der nur 4,50 Meter breiten Straße wer der 2,50 Meter breite Lastzug des Holländers einem ebenso breiten Omnibus begegnet. Beim Ausweichen war der Lastzug auf den nur schwach befestigten Fußgängerweg gefah- ren und dabei umgestürzt. In der Klage war geltend gemacht worden, das Land hätte die schmale Landstraße zur Einbahn- straße erklären oder zur Verkehrsregelung Polizeibeamte aufstellen müssen. Vom Land war das Aufstellen von Polizeibeamten auf einer kilometerlangen Umgehungsstraße als unmöglich bezeichnet und erklärt worden, dag ein Fußgängerweg nicht dazu da sei, das Gewicht schwerer Lastzüge auszuhalten. Das Gericht vertrat in seinem Urteil die Auffassung, daß der Unfall zu vermeiden gewesen wäre, wenn der Holländer es dem Omnibus überlassen hätte, nach Aussteigen seiner Fahrgäste den Fußgängerweg zum Ausweichen zu benutzen. HE ISE N K E 1 Stellenangebote N Hos Fe NMGOU AT?= Blumen-Verkäuferin gesucht für Fastnachts-Veranstal- tungen und Bälle. Meerfeldstrage 44 Hof links. Nachfragen: nellen Apotheke Une piegetſeg dellelern-Heimpum nur vom Fachmann Bettfedern u. 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Wir braucken täglich 4—0 g reines LECITHIV(nack Roch) u. erhalten sie au- verldssig d. das Lecithin · Konzentrat, Dr. Buer s REIVLECH HIV. Es er- neuert den ganzen Men- at schen. Wir schlafen ties 5 und fest, gewinnen Spann · 2 3 kraft und Ruhe und helfen nervds kranken Organen (z. B. Herz, Galle, Leber. Magen, Meeren). e 2 1 8 I einlecithin Erhält. in Agoth.. Drog. 0 dee MORGEN Donnerstag, 14. Januar 1984 Nr. Fr. 11/ Am Berg Monteneu in Oesterreich:-Weltrekor Gewagte Prognose für Eishockey-Weltmeisterschaft:— egelflug. 8 ö SE 1. 9 0 4 1 U 6 gi 5 e 1 nee Ge 0 4 4 ö acqueline athe und Marinette arbarino 14 6 2 7. 15. IL* 2 stellten in einer Zeit von 38:41 Std. einen neuen 8. aufe. 4 4 ov en LU Dauer- Weltrekord für zweisitzige Segelflug elde Ef: en Se Oo. 2 Ist 1 13133. n it weiblicher Besat f. Damit m Alpine Mannschaft legt Ehre ein für die Bundesrepublik Aberboten ale den aten Rekerd der Fran- Aber die Kanadier aus Toronto haben keine Angst belt An der Seite der österreichischen Sport- Lawinenopfer überwiesen werden. Da das für 5 Gohard/Hazelten um genau 10 Stun- 15 59778 kameraden steht die deutsche alpine Ski- Mannschaft, die sich am Sonntag am Montafon-Rennen beteiligen will, seit den Morgenstunden des Dienstag im Gebiet Schruns-Tschagguns(Oesterreich) im Ka- tastrophen-Einsatz. Am Monteneu war am Montag eine Lawine abgebrochen und über Bartolomaeberg zu Tal gerast. Als die bei- den Mannschaften bei ihrem Eintreffen von dem Unglück hörten, wollten sie sofort an den Rettungsarbeiten teilnehmen. Die ver- antwortlichen Funktionäre verhinderten dies zunächst, da man wegen der Ortsunkenntnis eine Gefährdung der Läufer befürchtete. Am Dienstag liegen sich die Skiläufer nicht mehr zurückhalten und beteiligten sich an den Bergungsarbeiten. Wegen der derzeitigen Wit⸗ terungslage sind die Internationalen Skirennen in Schruns-Tschagguns gefährdet. Eine Ent- scheidung darüber, ob das Montafon-Rennen stattfindet, ist noch nicht gefallen. Die Läufer der beteiligten Nationen erklärten sich inzwi- schen bereit, auf alle vorgesehenen Ehrenpreise und Pokale zu verzichten. Das dadurch ein- gesparte Geld soll dem Katastrophenfonds für Rau:„Mit Vergnügen“ 1956: Wo wird geritten! Oberlandesstallmeister Rau erklärte am Dienstag, wenn das Internationale Olympische Komitee auf den Vorschlag des Internationalen Reitsportverbandes(FEY eingehe, die Olym- pischen Reiterspiele 1956 in Dublin oder Berlin zu veranstalten,„dann werden wir zu Berlin mit Vergnügen Ja sagen“, In Berlin seien alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche ver- anstaltung gegeben. Der Rennbahngalopp könne auf dem Mai- keld, das Geländereiten im Grunewald und das Jagdspringen(Military und Preis der Nationen) im Olympiastadion ausgetragen werden. Auf Grund der Erfahrungen von 1986 sei man zu schnellstem Handeln in der Lage. Berlin stehe heute wegen seines tapferen Widerstandes Segen den Osten im Blickfeld der Welt und schon deshalb würde es„besonders schön“ sein, Wenn ein Teil der Olympischen Kämpfe in die- ser Stadt ausgetragen würde. Der Jahres- Kongreß der FEI hatte am Montag in Brüssel beschlossen, das Olympische Komitee um die Entscheidung zu bitten, wo die olympischen Reiter wettbewerbe 1956 ausgetragen werden sollen. An Stelle Melbournes wurde Dublin oder Berlin vorgeschlagen. Oberst Harry Llewellyn, der Captain des britischen Reiterteams, sprach sich am Dienstag dafür aus, die Wettbewerbe in Dublin abzuhalten. Der Reitplatz der Royal Dublin Society sei der beste der Welt. die Streckenherrichtung benötigte Personal im Rettungseinsatz steht, wollen die Läufer selbst die Pisten vorbereiten. Man will morgen an die Vorarlberger Landesregierung das dringende Ersuchen richten, die Austragung des Rennens zu gestatten. Bisher sind die Mannschaften aus der Bundesrepublik, aus Jugoslawien, Frank- reich, Norwegen und Oesterreich im Montafon- tal eingetroffen und haben sich aktiv an den Rettungsarbeiten beteiligt. Für diese Hilfe wurde ihnen der offizielle Dank der öster- reichischen Regierung ausgesprochen. Fütterer in Paris Beim Internationalen Leichtathletik-Hallen- Sportfest am Samstag im Pariser Palais des Sports werden mit dem Frankfurter Retienne, dem Karlsruher Fütterer und dem Stuttgarter Lüpfert drei Deutsche starten. Retienne, der am letzten Samstag in der Frankfurter Festhalle die 1500 m auf der neuen Holzbahn gewann, triftt in Paris u. a. auf den starken Engländer Don Seaman. 18 fahren zur Weltmeisterschaft: flalionalmannschaf Beschlüsse der Sportkommission Am Samstag und Sonntag tagte die Sport- kommission des Deutschen Schützenbundes im Stuttgarter Schwabenbräu. Dabei wurden nach einer léstündigen„Marathonsitzung“ für das Jahr 1954 bereits folgende Termine kestgelegt: 27.) 28. März traditioneller Fernwettkampf; 24.25. April: Städtewettkampf mit Zehner- Mannschaften; 8. bis 10. Oktober: Deutsche Meisterschaften in Nürnberg. Für die Deutschen Meisterschaften, bei denen erstmalig der von Bundespräsident Prof. Heuss gestiftete Wan- derpreis für den erfolgreichsten Landesverband vergeben wird, sind zwei neue Wettbewerbe vorgesehen;: ein Mannschafts-Mehrwaffenkampf (Luftgewehr, Kleinkaliber, Scheibengewehr, Scheibenpistole und Schnellfeuerpistole) und ein Scheibengewehrschießen auf 100 m Ent- fernung. Das deutsche Aufgebot zu den Welt- meisterschaften, die im November in Venezuela stattfinden, soll sich ausschließlich aus inter- national erfahrenen Schützen zusammensetzen. Vorgesehen sind: Kleinkaliber: Gehmann, Sigl (beide Hlarlsruhe), Spöhrer(Niederstotzingen), Wagner(München). Rau Darmstadt); Scheiben- Pistole: Lang, Frankenbach(beide Ravensburg), Aigner(München); Schnellfeuerpistole: Skjel- let(Berlin), Schlegelmilch(Schweinfurt), Bu- cherer(Niederstotzingen), Dr. Wehner(Wies- baden); Wurftauben: Dr. Sack(Düsseldorf), Dr. Schöbel(Hamburg), Köbke(Aurich); Armbrust: Wagner, Staudacher, Lockinger, Leupold(alle München), Sigl(Karlsruhe). Rund um den Katzenbuckel Beinahe wäre durch den starken Schneefall am Sonntag die Durchführung der Lang- und Sprunglauf wettbewerbe auf dem Katzenbuckel in Frage gestellt worden. Der Wettergott hatte jedoch kurz vor Mittag ein Eingehen, so daß die Wettkämpfe— wenn auch mit zweistündiger Dressur-Championat: „ nach Aachen vergeben Der Internationale Reiter- Verband(FED vergab in Brüssel auf seiner Abschlußsitzung unter seinem Präsidenten, General Baron de Trannoy, das Dressur-Championat an das Internationale Reit- und Fahrturnier in Aachen, das neben dem Hallen-Reitturnier in Dortmund Als ofkfizieles internationales Reitturnier für 1984 anerkannt wurde. Auf beiden deutschen Turnieren werden Preise der Nationen ent- schieden. Die II. Springreiter-Weltmeisterschaft wird vom 12. bis 20. Juni in Madrid entschieden. Die Vergebung an Spanien kommt nicht über- raschend, da diese Nation letztes Jahr in Paris den Weltmeister stellte. Die FEI beschloß in Brüssel ferner die Bildung einer Spezialkom- mission zur Aufstellung eines Programms für die Vielseitigkeitsprüfung und bestimmte, daß die Mindesthöhe bei Hochsprung- Wettbewerben in Zukunft 1.30 m betragen muß. Bei der Auf- stellung des Kalenders für 1954 hielt man sich bis auf wenige Ausnahmen an die traditionel- len Termine. Salo revanchierte sich Der finnische Skilangläufer Veikko Salo revanchierte sich in Swerdlowsk für die am Sonntag erlittene Niederlage. Im 15-Km-Lang- lauf lieg Salo den sowietischen Läufer Kuzin hinter sich, der am Sonntag den 30-km-Lauf gewonnen hatte. Auch bei dieser Gelegenheit zeigte sich, daß die Sowjetunion über aus- gezeichnete Langläufer verfügt, die bei den kommenden Welt- Meisterschaften in Aare (Schweden) nicht ohne Chancen sein werden. der Schützen gebildet nach einer„Marathon-Sitzung“ Verspätung doch noch gestartet werden konnten. Der Ski-Club Mannheim war mit zahlreichen Aktiven und Schlachtenbummlern vertreten. In die Siegerlisten trugen sich für den ScM ein: Minni Schütz, Alois Gabriel, L. Scheithauer, Dietrich Rast, Günter Marquet, Bärbel Rotzinger, Hans-Jürgen Meyer. „Gay TIime“ ist erkrankt Die japanische Zeitung„Mainichi“ berich- tete, daß das von der japanischen Regierung aus dem Stall der britischen Königin für über 52 000 Dollar(mehr als 200 000 D) angekaufte englische Rennpferd„Gay Time“ wenige Tage nach seiner Ankunft in Japan an Lungen- entzündung erkrankt sei.„Gay Time“ soll in Japan als Deckhengst in der Rennpferdezucht Verwendung finden. Titelkampf Turpin—Mitri Europameister Randolph Turpin wird seinen Titel wahrscheinlich im April in Birmingham egen den von der EBU anerkannten Heraus- korderer Tiberio Mitri(Italien) verteidigen, teilte der Veranstalter Alex Griffiths mit. George Middleton, der Manager des ehemaligen Mittelgewichtsweltmeisters, erklärte dazu, Tur- Pin sei sehr daran interessiert, den Kampf in Birmingham auszutragen. Nach Ansicht des Eishockeyvobmanns im Deut- schen Eissportverband, Bruno Leinweber, wird die sowjetische Mannschaft bei den Eishockey- Weltmeisterschaften Ende Februar in Stockholm den Titel erringen. Leinweber begründet seine Meinung damit, daß die Russen nur dann bei westlichen Sportwettbewerben starten, wenn sie siegessicher sind. Zudem hätten die Russen in den Spielen gegen die tschechische National- mannschaft genügend Vergleichsmöglichkeiten gehabt. Ueber die deutschen Aussichten bei den Welt- meisterschaften befragt, erklärte Leinweber, er rechne damit, daß die deutsche Mannschaft zum Mittelfeld hintendran“ enden werde. Er hoffe allerdings, daß die Schweiz und Finnland geschlagen werden könnten. Auch gegen Nor- wegen könne ein achtbares Ergebnis zustande kommen und vielleicht sorge die deutsche Mannschaft sogar für eine kleine Uberraschung gegen eine der stärkeren Mannschaften. Das deutsche Team soll erst nach den Spielen gegen das kanadische Weltmeisterschaftsteam und nach den Spielen der deutschen Eishockey-Ober- liga aufgestellt werden. 16 Spieler und der Trainer Trottier werden die Reise antreten. In den Spielen gegen das kanadische Team, am 12. Februar in Füssen gegen den EV Füssen, am 14. Februar in Mannheim gegen die deutsche Nationalmannschaft, am 16. Februar in Krefeld gegen die Auswahl von Nordrhein- Westfalen und am 17. Februar in Köln geg und Be die deutsche Nationalmannschaft will Leinwe seine 20„Stamm“ Spieler genau prüfen 0 sieben. * i schäktie und 3 0 1053 in Entgegen der Ansicht Leinwebers meis mehr be Wir, daß die Russen nur eine Chance habe den 2. Platz zu erringen. Gerade im Eishoch Die holt man acht Jahrzehnte Entwicklung nicht! am Arb fünf Jahren nach. Und aus zuverlässigen Au wird— sagen über russische Trainingsspiele und T mehrte ningsmethoden geht hervor, daß die Russen de kommt, sogenannte„alte europäische“(d. h. tschechisch monatlie Eishockey spielen, Eine Spielart, die d modernen Stil der Kanadier in jedem Fall h. her unterlegen war. Die kanadische Mannschal von den Toronto Lyndhurst Motors, das Am teur-Vereinsteam, das Kanada vertritt, hat ge ner Siegeszuversicht bereits unverhohlen Au druck gegeben. 5 Oeffent! Das peitsma Obwohl Peter Pu marktes keit wie Ein kluger Mann schäktig gewidm Der unbekannte Berliner, der im letateg tigungss Totowettbewerb Nord-Süd im 1. Rang über ein halbe Million DM gewonnen hat, ließ sich d Gewinnsumme am Donnerstag in verschiedene Schecks auszahlen. Um seine Anonymität unter allen Umständen zu wahren, wird er vor. nicht so pagande werden In 0 sichtshalber die Schecks bei mehreren Banken wird ke einzahlen. Ringer-Oberliga meldet: Brötzingen- chluslicht Karnevalkzeit ist eine üble Zeit für die Rin- ger, deren Veranstaltungen wegen Saalschwie- 12.0: Die„Morgen“-Toto-Tigs Alem. Aachen— Pr. Münster. Die am Sonn- tag erlittene Niederlage der„Alemannen“(71 bei Schalke) läßt vermuten, daß Pr. Münster mit drei Auswärtssiegen nicht ohne Chance reist(Vorspiel 2:1). Tip 1-2-0, Jahn Regensburg gegen 1. FC Nürnberg. Für das 0:4 verlorene Vorspiel wird sich der Gastgeber, der inzwi- schen schön in Fahrt kam, zu revanchieren Wissen. Tip 1. Pr. Dellbrück— Schalke 04. Nimmt man Dellbrücks letztsonntägliche Lei- stung(2:2 bei Pr. Münster) als Maßstab, 80 muß man der Platzelf Siegesaussichten ein- räumen(Vorsp. 1:1). Tip 1-0-2. Hess. gegen Eintr. Frankfurt. Nach dem Papier hat Kassel keine Aussicht auf Erfolg. Schon ein Unentschieden wäre überraschend(Vorsp. 0:2). Tip 2. FK Pirmasens— Ph. Ludwigshafen. 0:5 siegte Pirmasens am Sonntag in Speyer; ist „Spitzenreiter“ und müßte zu Hause zu wei- teren Punkten kommen Vorsp. 3:3). Tip 1. SY Essen— Bor. Dortmund. SWz's bedrohliche Lage kann nur durch„Kampf“ Aenderung er- fahren. Die Elf verlor am Sonntag 7:0 in Köln und steht gegen den Tabellenfünften vor schwerer Aufgabe(Vorsp. 3:2). Tip 0-1-2, SpVgg zahl ve Objekti am Tabellenende nahm nun der vorjahrig den Be Vizemeister SV 98 Brötzingen ein, der mit gie, mende chem 5:3-Hrgebnis erwartungsgemäß beim SR Viernheim unterlag. Das„Mittelfeld-Duell Hier entschied KSV Wiesental mit 6:2 Punkten übe Beschäf die SpVgg Ketsch überzeugend für sich. Nordbadische Ringer-Oberliga: AB H E UTE: — Telefon 5 00 50 1315-171921 Uhr. So. vorm. 11 Uhr Kleine Preise! UNIVER SUN Telefon 5 00 51 Vorverk. ab 11 Uhr Heute letzt. Tag! AB MoRGEN! AB MORGEN! 11.00, 18.30, 20.00 Vorverk. ab 10.00 DiE KURBEL Telefon 3 18 95 AB MORGEN! Sonja Ziemann wie noch nie- in ihr. gr. Rolle An 7 Deginnt das Leben m. 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Se tete 5:3-Niederlage ab! Kirrlach wurde durch KSV Kirrlach 11 101ʒkͥ Aa 31. De seinen ersten Sieg die„Schlußlichtlaterne“ 5 SV 98 Brötzingen 14 3 2 9 45:67 800 Als Bruchsal dagegen bleibt nach wie vor erster 5 schaft 1 Anwärter auf den„Vize Titel. Kirrlachs Platz Handball-Welttitel: oli . 5 1 i a Erstes Spiel— hoher Sieg dchtse Drei Bänke, künf Zweier- und vier Dreierwege Die Favopiten Deutschland und Seng gewannen am Mittwochabend in Kristian- stad und Göteborg die Eröffnungsspiele der Hallenhandpall-Weltmeisterschaften 1954. 1 konnte: Kristianstad kam die deutsche National: saisona pü 3„. Mi Fü t Hause mannschaft zu einem überlegenen Sieg ge. tangen 1. eee 3 1 315 1 re. zen Frankreich mit 27:4 Toren(Halbzel arbeit bislang zwei Spiele verloren und dreimal re 120 im ersten Spiel 6 4 5 misiert. Auch in diesem Treffen könnte Punkte- 1 27 n Spie 1 5 2 8 35 15 als es teilung möslich Lein(Vorsp. 6.0. Tip bel. Paver f folg dar B Leverkusen— RW Essen. Leverkusen zeigte Deutschland d. im Endspiel d in nie am letzten Spieltag auswärts eine sehr gute weltmei kf. a 32% 1 meisterschaften gegen Schweden er⸗ Leistung, rangiert drei Plätze hinter RWE(das wartet, triftt im zweiten Spiel Preitz am Sonntag zu Hause gegen Bochum 0:0 spielte) Anf 416 Ke e„%% ͤ. ö und hat Erfolgsaussichten(Vorsp. 3:4). Tip 1-0.. Bor. M.-Gladbach— 1. FC Köln. Mit 18 Punk- 4 1 ten ist Gladbach außer Gefahr. Bei Köln geht Fußball Toto Tip es um den Meistertitel, und die Gäste werden West⸗Süd- Block ö Rhe alles„reinlegen“ um die Spitze zu halten(Vor- Alem. Aachen— Preußen Münster 120 Kassel spiel 0:3). Tip 2-0. Hamburger 8— Altona 93. Jahn Regensburg— I. FCO Nürnberg 15 Acht Heimsiege und eine Niederlage auf eige- Preußen Dellbrück Schalke 04 1902 nem Platz verzeichnet der HSV. Altona war Hessen Kassel— Eintracht Frankfurt 3 Börs. auswärts sechsmal(ö) erfolgreich und Könnfe FK Pirmasens Fhönix Ludwigshafen 1 denz la unter Umständen überraschen(Vorsp. 2:4). Tip SwW Essen— Borussia Dortmund 012%% w. 10-2, Holstein Kiel— Fo St. Pauli. Im ersten SpVgg Fürth— Bayern München F Treffen teilten die Partner die Punkte., Platz- Bayer Leverkusen— RW Essen 10 Vert ke Vorteil Sollte ier entscheidend sein. Tip 1-0. Borussia M.-Gladbach— 1. FC Köln 20% bea d Worm. Worms— Eintr. Trier. Die Gastmann- Hamburger SY— Altona 93 10 2 begovo schaft hat ihre Punkte in Heimspielen er- Holstein Kiel— F St. Pauli 10* 5 kämpft und war auswärts als Sieger nicht auf Wormatia Worms— Eintracht Trier 10 E dem Plan. Worms müßte erfolgreich sein(Vor- STV Horst Emscher— Sv Sodingen 01 spiel 2:3). Tip 1-0. Hei-Schnei. Fs Frankfurt— Schweinfurt 05 10 5 B Bx. a 7 08 N 5 0 almle: 11* 20 e Dt. E. Aute-Verleikn* Olympia-Rekord u. Kapitän 8* Dt. Lin F. WACHTER, Telefon 4 25 34. 97 5. Purlack Rheinhäuserstraße 51/½83 enthält die groffe Dose w/V BERT für l- Dq.. 7 55 5„ Eneinge opel-Kapitän Bauj. 50, mit allen Jede einzelne ist ein wirksamet Schütz gegen 18. 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Ihr ssigen au wird— weil peinlich empfunden— ver- e und Trg mehrte Aufmerksamkeit Russen tschechisch der m Fall b Mannschgt „ das Att. itt, hat ge. „die ohlen Aut 5 1 1 5 1 4 Peter 2t marktes wichtiger sind als die Arbeitslosig- gewidmet. Dazu kommt, daß die Arbeitslosenzahl mindestens monatlich einmal in Pressemeldungen der Oeffentlichkeit zur Kenntnis gebracht wird. Das richtige, das positive Bild des Ar- peitsmarktes sind die Beschäftigtenzahlen. Obwohl sie für die Beurteilung des Arbeits- keit widerspiegelnden Ziffern, wird den Be- schäktigungsziffern weniger Aufmerksamkeit ewidmet. Wohl deshalb, weil im Beschäf- im letztes tigungssysterm Existenzgrundlage zu haben, s über ein nicht so peinlich ist; nicht für politische Pro- ließ sich lle rschiedenen mität unte d er Vor. en Banken vor jährige r mit beim glei- SRC feld- Duell nkten ich. ga: 80:40 68:51 61:51 61:58 54:58 50.54 53:59 56:64 47:73 45:67 1 über 27 I b 16440 16•1 14710 La 50 13055 It 9221 8.00 Sieg 1 Schweden 1 Kristian- sspiele der en 1954. In National. n Sieg ge. (Halbzeit be„A“ ex · 28-(7:5) Er · dspiel veden der er m Freitag en 222 2282228 S S te ———— 2 32 — LN erwünscht en Kursen eilnehmer: r. L 10, Tel. 4 03 91 en 9 erbeten. e ten und lreichen He und en dies, ch folg. laschen: pagandazwecke So erfolgreich ausgebeutet werden kann, wie die Arbeitslosigkeit. In den Spalten dieses Wirtschaftsteiles wird keine Veränderung der Arbeitslosen- zahl verschwiegen. Deswegen erheischt die Objektivität der Berichterstattung, daß auch den Beschäftigungsverhältnissen selbst zie- mende Würdigung zuteilt wird. Hier ein kurzer Ueberblick, wie sich die Beschäftigtenzahl seit der Währungsreform verändert hat: Jahr Beschäftigte) Arbeitslose Erwerbs- personen 1946 13 460 604 14 064 1949 13 524 1263 14 787 1950 13 903 1585 15 488 1951 14 608 1431 16 039 1952 15 041 6 1 381 16 422 1953 31. März 15 205 1 393 16 598 30. Juni 15 806 1073 16 879 30. September 16 044 941 16 985 1. Dezember 13 596 1524 17.122 Als einen beträchtlichen Erfolg der Wirt- schaft und natürlich auch der Arbeitsmarkt- politik kann verbucht werden: Vom Zuwachs nichtselbständiger Erwerbspersonen von 14 064 000 im Jahre 1948 auf 17 122 C0 am 1. Dezember 1953 also + 3 058 000 konnten 2 138 000 Personen selbst in Zeiten saisonaler Arbeitsmarktüberlastung abge- tangen werden, denn sie fanden Brot und Arbeit. Diese Tatsache wiegt um so schwerer, als es gelang, die saisonale Arbeitslosigkeit in nichtselbständigem Arbeitsverhältnis Beschäftigte bzw. Erwerbspersonen Effektenbörse Mitgeteilt von: Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Mannheim Frankfurt a. M., 13. Januar 1954 Börsenverlauf: Bei armaltend freundlicher Ten: denz lag die Farbengruppe mit Steigerungen bis e wieder an der Spitze. Auch Montanwerte höher bis auf Hösch und Rheinstahl. Erwähnens- wert fester noch Elektro- und Kaliwerte sowie Stamag und NSU. Von Banken nur ihre Restquo- ten lebhaft und fest, daneben Reichsbank und Degovorzüge. Um. Tageskurs e Bezeichnung stellg 12. 1. 13. 1. FFV ͤ 122 VVV e 148 ½ FTF 0.3 77 77½½ Conti Gummi 1) 160 100 Daimler-Benz 10:0)J 130 130 Dt. Erdöl%%% 11⁰ JJV 145 Dt. Linoleumwerke 1:1) 165¼ 108 Durlacher Hot. 10:6 51 51 Eichbaum-Werger 10.7 94 94 Enzinger Union 10.8 81 82 18. Farben„„— 142 144 Telten& Guilleaume. 10.8 0] 103½% 100% Grün& Bilfinger. 1 77 77 Harpenenr 1•3.7 00 91. Heidelberger Cement 1119 150— Ek 220½ 220 Klöckner werke 280 280 anz VF 50 60*/ Mannesmann VVV 92 91¹/ Rheinische Braunkohlen] in) 153 152½ Bhein elektra 1 h 110 B 112 Wr 11) 133 134 * 4 a.„„ 411 44 43 l Alske. 10:65 1431 1445 r i e Ver. Stahlwerke 2085/[209 ¾ Zellstoft Waldhof 4.30 90 95 Badische Bank„1 24 24 Commerz- u Cred. Bank 22.1 128¼[128 ½ Rüddemtsche Bank.. 10.6,25 128 ½] 128½ Rafcdenkenn Bank. 10.6, 20 128 128 ½½ eichsbank- Anteile Sa 79 81 —— DM-Notlerung. M ex Dividende. Y ex Bezugsrecht Freie Devisennotierungen vom 13. Januar Geld Brief 100 belg. Francs 8,336 8,356 1000 franz. Frances 11,919 11,939 100 Schweizer Franken 95,555 95,755 100 holl. Gulden 109,95 110,17 1 engl. Pfund 11,673 11,693 1 kand. Dollar 4,308 4,318 100 schwed. Kronen 80,52 30,68 100 dan. Kronen 60,345 60,405 100 norweg. Kronen 58,31 58,43 100 freie Schweizer Fr. 97,78 97,98 1 Us-Dollar 4,195 4,205 M00 DM-W= 430,— DM-O, 100 DM-O= 24, 0 M-] — wie aus obenstehenden Zahlen hervorgeht — möglichst einzuschränken. Liegt doch die Verminderung der Beschäftigtenzahl im IV. Quartal 1953 mit 446 644 Betroffenen un- ter dem Rückgang des letzten Quartals im Jahre 1952. Die entsprechende Zahl des Jah- res 1952 betrug 503 351 Personen.) tor Montanunion Soll investieren? Die gemeinsame Versammlung der Schu- manplanorganisation wird sich in ihrer drei- tägigen Sitzung, die hier am 14. Januar be- Sinnt, mit der Lage auf dem gemeinsamen Markt beschäftigen. . Wie bekannt wurde, werden die Investi- tionspläne der Hohen Behörde im Mittel- punkt der Erörterungen des Schumanplan- Farlaments stehen. Der Präsident der Hohen Behörde, Jean Monnet, soll den Abgeord- neten eine befriedigende Auskunft darüber geben, warum die von der Hohen Be- hörde seit langem angekündigten und für die Montanindustrie der sechs Länder drin- gend notwendigen Investitionsmittel immer noch auf sich warten lassen. Automobil-Export schwierig, aber auf Höchst- touren (UP) Aus den jetzt vorliegenden Produktionsmeldungen der westdeutschen Automobilindustrie geht hervor, daß 1953 im Bundesgebiet rund 488 000 Kraftwagen und Straßenzugmaschinen hergestellt wur- den. Gegenüber dem Vorjahr, in dem rund 428 400 Fahrzeuge fabriziert wurden, ergibt sich somit ein Produktionsanstieg um rund 60 000 Einheiten oder zwölf Prozent. Die höhere Automobilerzeugung des ver- gangenen Jahres hat in erster Linie in einem Anstieg des Automobilexports von 136870 Einheiten auf über 170 000 Einhei- ten ihren Niederschlag gefunden. Der Anteil der Exporte an der Gesamtproduktion er- höhte sich von 32 auf 35 Prozent. Der Ex- porterlös der Automobilindustrie wird für 1953 nach vorläufigen Schätzungen auf 1,2 Milliarden DMark gegenüber rund einer Milliarde DMark im Vorjahr veranschlagt. (VWD) Die Daimler-Benz AG. in Stutt- gart- Untertürkheim stand auch 1953 mit einem Exportumsatz von rund 244 Millio- nen DM wertmäßig wieder an der Spitze der exportierenden deutschen Automobil- fabriken. Wie der Vorsitzer des Vorstandes der Gesellschaft, Dr. Fritz Koenecke, mit- teilte, konnte insbesondere das Geschäft mit den überseeischen Ländern stark ausgewei- tet werden. Gute Prognose kür den Wohnungsbau (UP) Bundeswohnungsbauminister Viktor Emanuel Preusker kündigte in Essen am 12. Januar auf einer Arbeitstagung des Fachverbandes der Ziegelindustrie in Nord- rhein- Westfalen die Schaffung eines„deut- schen Bauzentrums“ als zentrale Informa- tionsstelle für alle Zweige der Bauwirt- schaft an. Die Institution solle sämtliche Forschungsergebnisse vor allem auf dem Gebiet der Baurationalisjierung sammeln und allen Beteiligten zur Kenntnis geben. Die Zahl der Baugenehmigungen liegt nach Angaben Preuskers um zehn bis zwan- zig Prozent über der Zahl der begonnenen Bauten, so daß auch 1954 die Entwicklung Weiter aufwärts gerichtet bleibe. An öffent- lichen Mitteln stünden für den Wohnungs- bau wie im Vorjahr insgesamt 2,5 Milliarden D-Mark zur Verfügung. Das Bauvolumen werde sich auf etwa 520 000 Wohnungen belaufen. Nach jetzt vorliegenden Ermittlungen habe die Bauproduktion im Jahre 1953 wertmäßig etwa 15 Milliarden D-Mark be- tragen. Der Wohnungsbau habe bei rund 475 000 fertiggestellten Wohnungen etwa 45 Prozent der gesamten Bauleistung im Bundesgebiet auf sich vereinigt. Die Bun- desregierung sei jetzt bemüht, größere und qualitativ bessere Wohnungen zu bauen. Holdinggesellschaften s01llen zersabelt werden Der Arbeitskreis der CDU/CSU-Fraktion des Bundestages für Arbeit und Soziales, be- schäftigte sich mit Vorschlagen des Vorsit- zenden des Bundestagsausschusses für Arbeit, Sabel, über die Frage der Mitbestimmurig in Foldinggesellschaften, die nach dem Gerichtsurteil im Falle Mannesmann nach Ansicht des Abgeordneten Sabel einer ge- setzlichen Regelung von Bonn aus bedarf. Das Landgericht Düsseldorf hat bekanntlich entchschieden, daß für Holding- Gesellschaf- ten nur die Mitbestimmungsrechte aus dem Betriebsverfassungsgesetz geltend gemacht werden könnten, was nach Ansicht Sabels zu einer„nicht gewollten Reduzierung des Mit- bestimmungsrechts in den betreffenden In- dustrien“ führe. Deshalb soll dem Bundes- tag ein Ergänzungsgesetz zum Gesetz über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten und Vorständen der Unter- nehmen des Bergbaus und der Eisen- und Stahlerzeugenden Industrie vorgelegt wer- den. Nach Sabel ist vorgesehen, daß das Mit- bestimmungsgesetz auch auf Unternehmen anzuwenden ist, die auf Grund von Organ- verträgen Unternehmen beherrschen, und zwar, wenn entweder nur solche abhängige Unternehmen vorhanden sind, die unter das Mitbestimmungsgesetz fallen, oder wenn die wirtschaftliche Bedeutung dieser abhängigen Unternehmen im Verhältnis zu anderen ab- hängigen Unternehmen überwiegt. Der Arbeitskreis der CDU/ CSU-Frak- tion des Bundestages für Arbeit und So- ziales hat unter Leitung des Abgeordneten Sabel einen Ausschuß von fünf Fachleuten gebildet, die einen entsprechenden Gesetz- errtwurf mit den zuständigen Bonner Stellen vorbereiten sollen. Weltmarktgeschehen erschüttert steuerverbilligten Kaffee Beunruhigung des Kaffeemarktes über Preissteigerung 103§ fordern Kaffee-Exporteure und Makler für 50 kg Kaffee. Die Aufregung im Kaffeegroßhandel und im Einzelhandel ist groß und— begreiflich. Vergleicht man nämlich den Kaffeepreis einer mittleren Sorte(z. B. Santos NY X 4), dann ergibt sich folgendes Bild: fob brasilianischer Hafen!) Pfundpreis Scents 12. Januar 1954 103 Jahreswende 1937́38 8,5 Januar 1943 13,9% Januar 1947 2694—27 0 August 1953 28 10. Januar 1954 97 Die letzten Preismeldungen auf dem Kaffeemarkt deuten auf beträchtliche Spe- kulationen à la Hausse hin. Die zur Speku- lation führenden Faktoren abgerechnet, bleibt hingegen eine dauernde und zwar sehr beträchtliche Steigerung des Kaffee- preises, deren Ursache sich damit nicht erklären läßt, daß folgende Zahlen fest- gestellt worden sind. Es betrug die Welt- produktion an Kaffee 1947 28 MIII. Sack letztjährige Produktion 32—33 Mill Sack Allerdings betreiben die Kaffeeausfuhr- länder offensichtlich ein die Hausse-Ent- wicklung begünstigendes Kontingentierungs- verfahren indem sie die Freigabe von Exportmengen lenken. Der Hauptlieferant ist bekanntlich Bra- silien. Die aus den dortigen Anbaugebieten eintreffenden Nachrichten berechtigen zur Annahme, daß selbst ohne gewollte Zurück- haltung im Liefern eine gewisse Versteifung des Kaffeemarktes in der nächsten Zeit an- dauern wird. Das Sao Paulo„Secretariat of Agricul- ture“ schätzt den Verlust für die Erute 1954/55 im Staat Sao Paulo mit annähernd 23,3 v. H. des Gesamtertrages, wobei sich in absoluten Ziffern ausgedrückt folgendes Bild ergibt: Sao Paulos Kaffeeproduktion 10,37 Mill. Sack) Verlust 2,42 Mill. Sack Senor Pacheco Chaves, Sao Paulos Land- wirtschaftsminister, veröffentlicht folgende Kaffeesträucher-Statistik: in Mill. Stück Gesamtbestand 1 204,9 Frostbeschädigt 197,0 Frostzerstört 2¹¹8 Restbestand(voll tragend) 986,1 Im Staate Parana ist die Sträucherbilanz offiziell wie folgt festgestellt worden: in Mill. Stück Gesamtbestand 205,33 Frostbeschädigt 42,59 Frostzerstört 76783 Restbestand(voll tragend) 86,91 Neusetzlinge 121,37 davon frostbeschädigt oder zerstört 65224 Restbestand(erst in fünf Jahren tragend) 56,13 Daraus ist zu entnehmen, daß die lau- tende Kaffeernte uli 1953 bis Juni 1954) schwere und schwerste Schläge erlitten hat, wobei die volle Bedeutung dieser Schäden sich erst in den nächsten zwei bis drei Erntejahren herausstellen dürfte. Die gegen- wärtige Situation wird von folgenden Aus- weisen gekennzeichnet: Während des vergangenen Erntejahres (Juli 52/ Juni 53) erreichte Brasiliens Export lediglich 15 Mill. Sack, woraus sich ein Uebertrag am 30. Juni 53 von etwa drei Mi 11. Sack aufs nächste Erutejahr ergab. Zusammen mit der exportfähigen Produk- tion der laufenden Ernte, welche auf rund 17 Mill. Sack geschätzt wird, würde sich während dieses Erntejahres ein augenschein- licher Bestand von 20 Mill. Sack ergeben. Wenn man annimmt., daß Brasiliens Export in der Periode Juli 53 bis Juni 54 nicht mehr sein wird, als was das Land expor- tierte während der vorangegangenen 12 Monate, nämlich 15 Mill. Sack, so würde am 30. Juni 1954 ein Uebertrag von etwa fünf Millionen Sack vorhanden sein. Dieser große Uebertrag wird eine ganze Zeit lang ein Gegengewicht zu der geschätzten Mini- derproduktion infolge von Frost darstel- len. g Kein Wunder, daß die deutschen Kaffee- händler und mit ihnen die Kaffeehändler der gesamten Kaffee importierenden Welt Kopf stehen. Der oben angezeigten Entwick- lung steht nämlich ein ständig ansteigender esonders in den USA sich stark vermeh- render) Kaffeeverbrauch gegenüber. In der Bundesrepublik wirkt sich diese Entwicklung auf dem Kaffeemarkt geradezu schockartig aus. Der Kaffeehandel und die Röstereien sind durch Jahre— ja Jahr- zehnte— hindurch gewöhnt, den Prügel- knaben zu spielen, weil der Großteil des Kaffeepreises in ihren Kassen nur einen Durchgangsposten spielte; als Kaffeesteuer nämlich ein- und prompt abfloß. Im August 1953 gelang es bekanntlich. die finanzmini- steriellen Widerstände zu besiegen und eine namhafte Senkung der Kaffeesteuer zu er- zielen, als deren Folgewirkung sich der Kaffeepreis wie folgt veränderte: Verbraucherpreis je Pfund mittlerer Sorte vor der Steuersenkung 16 DM nach der Steuersenkung 10 DM Die stürmische Entwicklung auf dem Kaffeemarkt droht jedoch die erzielten Ein- sparungen in der Preisbildung wieder hin- weg zuschwemmen. Die Kalkulation stellt sich nämlich— letzte Notierungen zugrunde gelegt— wie folgt dar: Einfuhrpreis je Pfund 103 dazu kommen 8scents= 4, 17 DM) Fracht- und Lagerspesen 0,29 DM Steuer und Zoll 2,50 DM 25 V. H. Röstschwund 1,74 DM Zusammen 8,70 DM Wenn nunmehr die anderen Abgaben (Umsatzsteuer, Auftragsteuer) hinzugerech- net werden, dann kommt bereits der Ein- standspreise des Einzelhandels an den bis- herigen Verbraucherpreis heran. Das mißfällt natürlich dem Kaffeehandel aller Stufen. Den Röstereien gleichwie den Einzel- händlern, den Großhändlern gleichwie den Importeuren. Nennenswerte Lagervorräte stehen ebenfalls nicht zur Verfügung, auch bei Einbeziehung der bereits fest eingekauf- ten Mengen. Das ist schon deswegen nicht möglich, weil— wie oben angeführt— die Exportkontingentierung von Brasilien sehr straff gehandhabt wird. Umgekehrt ist der Kaffeehandel auch nicht in der Lage— da- für sorgte schon die Umsicht der Finanz- ämter— auf nennenswerte Kapitalreserven zurückzugreifen, die in etwa einen Ver- lustausgleich ermöglichen würden. Kein Wunder, daß— übrigens nicht nur in Westdeutschland— die Kaffeehändler sich darüber den Kopf zerbrechen:„Wie sag ich's meinen Kinde?“ Nämlich, daß der Kaffee teurer wird. Bei Berücksichtigung aller Faktoren, die für ein Anheben des Kaffeepreises sprechen, darf jedoch nicht außer Acht gelassen wer- den, daß dem hemmungslosen Nachgeben spekulativer Elemente erfolgreich Parole geboten werden könnte, indem übermäßige Forderungen der Kaffee- Exportländer mit Kàuferstreik erwidert werde. Es rächt sich nämlich heute, etwa nach 15 bis 20 Jahren, die satanische Idee der Farmer und Kaffee- händler, die— um mit den Preisen nicht heruntergehen zu müssen— Millionen von Sack Kaffee ins Meer schütteten und ver- nichteten. Den Irrsinn von damals müßten eigentlich die Urheber büßen, nicht die Ver- braucher, die nämlich auch eine Trumpf- karte in der Hand haben. Die Trumpfkarte ihrer Exportgüter, die in Brasilien gebraucht werden. F. O. Weber ) fob= free on board, d. h. ohne Frachtkosten ab Verladestation 1 Sack 2 60 ke. ) Es handelt sich um einen Mischkurs brasiliani- scher und effektiver Dollar, aus dem sich ein Umrechnungssatz von 1 8 4,05 DM ergibt. Lastenausgleichs-Last mit Hochdruck im Schnecken tempo verteilen (S) Wie sich aus edler vorläufigen Zu- sammenstellung des Bundesausgleichsamtes (BAA) ergibt, wurden im Jahr 1953 etwas über 3,3 Milliarden DM an empfangsberech- tigte Geschädigte im Rahmen des Lasten- ausgleichs ausgezahlt. Damit sind die Lei- stueigserwartungen des Lastenausgleichs- fonds, die bei der Schaffung des Lastenaus- gleichsgesetzes auf jährlich 2,5 Milliarden DM vor veranschlagt waren, erheblich über- schritten worden. Zur Zeit belaufen sich die monatlichen Zahlungen an die Geschädigten auf etwa 300 Millionen DM. Im Oktober 1953 wurde mit rund 385 Millionen DM die höchste monatliche Auszahlung erreicht. Allerdings konnte bisher nur etwa ein Viertel der Empfangsberechtigten bei der Auszahlung berücksichtigt werden, da von den bis Ende 1953 bei den 600 Lastenaus- gleichsämtern des Bundesgebietes eingegan- genen rund 15 Millionen Lastenausgleichs- anträgen erst knapp 5 Millionen bearbeitet werden konnten. Nahezu die Hälfte der an- gemeldeten Schäden betreffen Hausrat- schäden. Die Mittel des Lastenausgleichsfonds sind in den letzten Monaten des vergangenen Jahres stark zusammengeschmolzen und beliefen sich Anfang Jamuar àuf nur noch etwa 160 bis 170 Mill. PM. Auch die noch nicht in Anspruch genommenen Bundes- und Länderzuschüsse sind zum gleichen Zeitpunkt auf 140 bis 150 Mill. DM abgesunken. Der Gesamtrestbetrag an verfügbaren Mitteln in Höhe von etwa 300 bis 320 Mill. DM wird anfangs Fe- bruar verbraucht sein. Die Vorbereitungen für die bereits genehmigte Auflegung der ersten Tranche der Lastenausgleichsanleihe in Höhe von 200 Mill. DM sind weitgehend abgeschlossen. Der größte Teil dieser 200-Mill.-Anleihe wird von einem Ban- kenkonsortium übernommen werden. Zur Zeit schweben noch Verhandlungen zwischen den betei- ligten Ressorts der Bundesregierund und den Län- dern über die steuerliche Begünstigung von Zweit- erwerbern der Lastenausgleichsanleihe. Produkten mätłie Situations bericht Das Weizenangebot am freien Markt ist zwar nicht größer geworden, aber die Müh- len sind in der Lage, ihren Bedarf aus Lagerverträgen und durch frachtbegünstigte Lieferungen aus den sogenannten toten Winkeln zu decken. Im übrigen wird für Januar mit einer verstärkten Zuteilung von Füllweizen gerechnet. Bemerkenswert ist, daß die Anlieferungen der Landwirtschaft selbst auch im Januar gering und die Be- stände der zweiten Hand noch stärker zu- rückgegangen sind. Andererseits ist aber auch die Mühlennachfrage nur klein, so daß der Dezemberweizenpreis trotz vielfach höherer Forderungen der Abgeber bisher nicht überschritten worden ist. Bezahlt wird durchschnittlich 45,75 DM bis 46, DM je 100 Kilo frei Mühle. In Süddeutschland hat die Nachfrage nach Roggen neuerdings etwas zugenommen und der Preis ist auf 42, DM je 100 Kilo frei Mühle angestiegen. Bei Braugerste dürfte der Tiefstand überwunden sein. Die Malzfabriken, be- sonders aber die Brauereien, kaufen Wieder mehr ein und legen 25 bis 50 Pfennig pro 100 Kilo mehr an, allerdings nur für erst- klassige Ware. 5 Ausgehend von einer stärker einsetzen- den Bäckernachfrage hat sich die Markt- lage für Mehl in der ersten Januarwoche gebessert. Es wurden vielfach auch auf dem Lande größere Eindeckungen vorgenommen, vor allem in Weizenmehl Type 550. Die Abruftätigkeit dürfte, wie erwartet wird, in den nächsten Tagen noch weiter zunehmen, Am Futtermittelmarkt hat sich der Konsum trotz des winterlichen Wetters nur mäßig belebt. Die meisten Futterartikel sind bei weiter rückläufigen Preisen vergeblich an- geboten, vor allem Brauereiabfälle. Ledig- lich Kleie wird seit einigen Tagen auch aus Norddeutschland zur Bahnverladung stärker gefragt. Dr. J. P. Buss n KURZ NACHRICHTEN Weniger Eisenerz wurde nach vorläufigen Berechnungen des Sta- tistisen Bundesamtes im Jahre 1953 gefördert als im Jahre 1952, wie aus folgender Aufstel- lung hervorgeht: Eisenerzförderumg 1952 Eisenerzförderung 1953 Verminderung um 15,40 Mill. t 14,62 Mill. t 0,78 Mill. t= 5,1 v. H. Die UdssR besuchen will eine Gruppe von 30 britischen Geschäfts- leuten, die die russische Einreiseerlaubnis er- halten hat. Die Briten wollen Erzeugnisse des Schiffbaues, der Automobil- und Elektroindustrie den Russen anbieten und sich über russische Gegenangebote unterhalten. Der Leiter der Gruppe, J. B. Scott, bezeichnete die Reise als „ein privates Unternehmen, mit dem Ziel der Weiterentwicklung des anglo-sowietischen Han- dels“. Westbengalische Erdölvorkommen läßt laut einem nach 18monatiger Verhandlungs- dauer zustande gekommener Vertrag mit der „Standard Vacuum Oil Companie“ die indische Regierung erschließen. Wie in Neu Delhi mit- geteilt wird, soll die indische Regierung nach dem Abkommen ein Viertel der Erschliegungs- kosten, jedoch nicht mehr als 5,25 Mill. Dol- lar übernehmen. Die Standard Vacuum hat sich unter dem Abkommen zum Bau und Betrieb einer Raffinerie mit einer Mindestkapazität von 10 000 Barrel(ein Barrel rund 1,5 Hektoliter) verpflichtet, wenn sich die Wirtschaftlichkeit der Forderung ergibt. Die Standard Vacuum baut gegenwärtig eine Oelraffinerie in Bombay, die im Juli dieses Jahres in Betrieb genommen werden soll. Chinesische Ziegenhaare Felle, Pelze und Holzöl, selbstverständlich aber auch Tee, will Oesterreich aus Rotchina beziehen, um dagegen dem kommunistischen China Maschinen, Werkzeuge, Glas, Chemie- fasern, technische und optische Istrumente zu liefern. Die österreichische Bundeshandelskam- mer nahm diesbezügliche Besprechungen mit der rotchinesischen Handelsvertretung in Ost- china auf. Marktberichte vom 13. Januar Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (Vwp) sehr schleppender Absatz für fast alle Erzeugnisse, besonders für Rosenkohl. Es erzielten: Feldsalat 75—90; Rosenkohl 16—22; Karotten 5—6, Sellerie 10—17; Lauch 13-18. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer 293—302 DM Blei in Kabeln 109—110 DPM Aluminium für Leitzwecke 251260 DM Vvetkäbfe SctiEIRER Kinderkastenwagen, Baby-Körbchen Kinder-Badewanne, zu verkaufen. Döllinger, Schwarzwaldstr. 24. 5 der Hausfrau, Gebr. Möbel verk. Günther. 7. 7. Telefon 5 15 87 lumpen, Papier, usw. kauft If. Helm. Bruckbräu, Käfertaler Str. 181 kösflleg anregend e Schrott Aus unserer fialralze ERTEL,& 3, 5a, fel. 4077! Gefunden werden aufgearbeitet ist der Wert des def und neu angefertigt. reparieren lassen l. Maronen Neft-Herde, dann Rothermel . 1 Pfund DM 9 TRACK neuw., f. schl. Fig. Z. verk. 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Die Arbeiter, die die Hydranten auf- drehen, um die Straßen von den Ueberbleib- seln des letzten Tages und der vergangenen Nacht vom Wasser reinigen zu lassen, stan- den um die Theke beim Kaffee, den mit Recht so berühmten federleichten Blätter- teig-Hörnchen, ohne die in Paris ein Früh- stück nicht denkbar ist, und beim ersten Aperitif. Die Gespräche mit der Mamselle am Ausschank bewegten sich um den dich- ten Nebel des vor wenigen Stunden beende- ten Novembersonntags und um den tiefen Ausschnitt ihrer roten Bluse, der im Zusam- menspiel mit den geschäftigen Bewegungen der Mamselle die weniger reizvollen Per- Sbektiven des Montagmorgens für die Ar- beiter erträglicher zu machen schien. Es dürfte keine Uhren geben in dieser Stadt, die zur Abschiedsstunde schlagen, und keine Taxis, die zu solcher Stunde zum Bahnhof fahren. Bilder von gestern steigen auf, vom Sonntag, der sich in Paris kaum von anderen Tagen unterscheidet. Es gibt dort auch am Sonntag offene Läden, die Autos fahren in dichten Reihen neben- und hintereinan- der, nicht schneller und nicht langsamer als an anderen Tagen, und die Caféhäuser, die umzähligen kleinen Speiserestaurants und engen Bars sind am Sonntag nicht stärker besucht als an Wochentagen auch. Selbst die Angler an der Seine kennen keine„Sonn- tagsruhe“ und ihr Anzug ist am Sonntag auch nicht feierlicher als sonst. Sie tragep immer die gleiche Baskenmütze und den gleichen Schal, von ihrer Geburt bis zu ihrem Tode. Sie gehören zu diesem Wasser, das wiederum zu Paris gehört, wie die Quelle zum Wald, damit die Bäume grünen. Doch einen Fisch am Angelhaken hier zap- peln zu sehen, gehört zu den Wundern eines Jahrhunderts.„Fischen ist ja auch nicht der Zweck des Angelns an der Seine“, erklärt mein Begleiter. Es ist vielmehr mit ein Aus- druck der von allen Menschen an Paris 80 geliebten Freiheit, mitten in dieser Stadt tun zu können, was einem gefällt. Den Angler nigkeiten finden läßt, zu einem malerischen Effekt zu machen. Sie war stolz, die schlanke Colette, auf ihren kleinen exoti- schen Freund. Das sah man. Alle Leute sahen das und manche ließen im Vorbei- gehen einen Geldschein fallen. Vielleicht wurden es bis zum Abend so viele, daß die Miete endlich bezahlt und womöglich noch eine Flasche vin rouge damit finanziert wer- den konnte. Leider kostet das Leben eben auch Geld. Der Traum vom Sonntag wurde unter- brochen.„Gare de IEst“, sagte der Taxi- chauffeur, und„Au revoir“, bevor er in ge- brochenem Deutsch hinzufügte:„Wir brau- chen nix die EVG, Paris haben genug Liebe für die ganze Welt.“ Ich hatte ihn an der Place de la Concorde um seine Meinung über ein vereintes Europa gefragt, was er zunächst überhört zu haben schien. Jetzt Srinste er, rief„merei“ und verschwand mit seinem Auto im Verkehr des Boulevard de Strasbourg. Im Abteil des Zuges saß gegenüber ein etwa zwanzigjähriger Marokkaner. Hose und Jackett an ihm waren Zzerschlissen, das Hemd und die Baskenmütze lange nicht mehr gewaschen. Ein Mädchen hatte ihn trotzdem vor der Abfahrt lange und stür- misch geküßt. Der Zug fuhr aus der Stadt. Der Marokkaner holte aus einer Bastasche eine Flöte aus Bambusrohr und spielte eine Me- ljodie, die von großem Heimweh erfüllt war. Wie er mir später bedeutete, arbeitet er in einer Grube an der Saar, fährt alle vier Wochen einmal in die Stadt an der Seine, und das Lied, das er spielte, sollte besagen, daß eines jeden Menschen Wiege in Paris steht. * Acht Tage später an der Zonengrenze in Helmstedt. Büros, Unterkunftsräume für die Wachmannschaften, Verladerampen und öf- fentliche Gaststätten beiderseits des Schlag- baumes sind so massiv, als sollten sie Ewig keitswert haben. Zwei Weltreiche stoßen hier zusammen. Acht Jahre nach dem Krieg fährt man noch immer mit einer gewissen Beklemmung zu dieser Grenze, weil die direkte Begegnung mit einer Macht bevor- steht, von der täglich in den Zeitungen und im Rundfunk gesagt wird, daß ihr Men- Der Kurfürstendumm in Westberlin Stört der Politiker am Quai d'Orsay nicht, denm dieser hat für des Anglers Vorstellung eben Freude an der Unrast, Politik zu machen“, und es stört ihn auch nicht das Liebespaar hinter seinem Rücken, wenn es diesem gerade Spaß macht, Intimitäten aus- Zzutauschen, Es ist, fast möchte man sagen des Parisers erste Pflicht, zu tun, was ihm Sekällt und das so zu tun, wie es ihm gefällt. Die Gemeinschaft liebt die Eigenart des ein- zelnen und der einzelne fühlt sich deshalb in der Gemeinschaft wohl. Es gibt hier keine Vorurteile, es gibt hier nur einen gnädigen Himmel, weil ihn sich die Menschen nicht anders denken können, und es gibt hier nui Gesetze, weil— so will es scheinen— jemand Spaß daran fand, solche nüchternen Verse, an deren Anfang Paragraphenzeichen stehen, aufzuschreiben. Die Luft ist voll von Chansons, die von Liebe und Eifersucht, Freude und Leid, von Werden, Sein und Vergehen— kurz von der Buntheit des Lebens erzählen, und der Rhythmus der Chansons bestimmt hier den Rhythmus des Lebens. Drüben, in einer Seitenstraße vom Quar- tier Latin, wo die Studenten wohnen und die Muse ihre lieblichsten Töchter zur Welt kommen läßt, saß am Nachmittag ein zier- licher chinesischer Student mitten auf dem Trottoire und zeichnete. Er hätte seine Striche auch einem Zeichenblock anvertrauen können, wenn ihm danach gewesen wäre. Aber er zog diesmal den Asphalt als Spiegel seiner Künstlerischen Laune vor und was da sein kühn geführter Kohlestift hinzau- berte, waren recht eindeutig die Konturen des Domes von„Notre-Dame“. Dicht bei ihm stand ein Mädchen und lächelte. Sie war eines der vielen lächelnden Mädchen von Paris, die hübsch sind. weil sie lächeln, und Reize haben, weil sie Instinkt und Phan- tasie genug besitzen, das billigste Kleidchen nur mit einem bunten Tuch oder einer kecken Feder oder was sonst sich immer am Rande der großen Welt an koketten Klei- schenleben und persönliche Freiheit nichts bedeuten.„Wer den Frieden will, ist der Freund Stalins“, steht drüben auf einem Spruchband unter dem haushohen Bildnis des verstorbenen Diktators zu lesen. Die Soldaten mit dem roten Stern an der Pelz- mütze und der Maschinenpistole über der Schulter zählen durchschnittlich etwa sieb- zehn Jahre und betrachten eher teilnahms- los als unfreundlich die Passanten. Für die Kontrolle ist die Volkspolizei beiderlei Ge- Schlechts allein verantwortlich. Der bisherige Interzonenpaß wird hier, auf der Ostseite des Schlagbaumes, durch einen Laufzettel ersetzt, der an dem Schalter für Geldüber- prüfung und Gepäckuntersuchung abge- zeichnet wird. Die Volkspolizistinnen tragen im Außendienst graue dicke Steppjacken, ebensolche Röcke über soldatischen Stiefeln und ein Koppel mit Pistolentasche. Sie ma- chen nicht den Eindruck, als wollten sie das Schicksal der kleinen Colette im Quartier Latin in Paris teilen. Wissen sie eigentlich, daß es auf der Welt Liebe gibt? * In Westberlin herrscht überaus reges und im Vergleich zu früheren Zeiten keines- wegs fremdes Leben. Der Kurfürstendamm gleicht bei Dunkelheit den Boulevards aller Westlichen Weltstädte, wie in den Tagen vor der grogen Zerstörung. Hunderte von Autos reflektieren die vielfarbigen Leuchtschriften und die Menschen, die sich hier bewegen, sind nicht besser und nicht schlechter ge- kleidet als auf den Straßen von Paris, eher Sediegener vielleicht und weniger effektvoll. Die Ruine der Kaiser-Wilhelm- Gedächtnis- kirche, vor nicht allzu langer Zeit noch Symbol einer fast erloschenen, ausgezehrten und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelten Stadt, wird in Kürze wieder aufgebaut, ob- gleich man sie zunächst als Mahnmal und Wahrzeichen des deutschen Zusammenbruchs im Jahre 1945 mit den abgeschlagenen Tür- men und hohlen Mauern stehen lassen Wollte. Das Leben aber ging weiter und unter dem Himmel von Berlin erwartete niemand Gnade. Die Bewohner dieser Stadt vertrauten sich selbst und ihrer Arbeits- kraft in dem Bewußtsein, daß Hilfe nur dem zuteil wird, der strebend sich bemüht. Die Berliner Luft kennt keine Chansons das Tempo der S-Bahn bestimmt hier den Rhythmus des Lebens. Der Typ der Schnell- gaststätte hat auch nirgendwo in der Welt So viele Freunde gefunden wie in Berlin. Aschinger in der Joachimsthaler Straße zeigt die alte Fensterumrahmung mit den blau-weißen Streifen und die ewig hasten- den Berliner, die dort an den Stehbier- tischen keinen Platz zu raschem Imbiß unden können, suchen die„duftigen“ Würst⸗ chenstände auf, die fast an jeder Straßen- ecke zu jeder Tages- und Nachtzeit zu kur- zem Verbleib und neckischem Geplauder einladen. Berlin war noch nie eine musische Stadt im Sinne von Paris oder etwa von Wien. Man hat in Berlin keine Zeit dazu, den Musen Kränze verspielter Torheiten zu Füßen zu legen wie in den Ateliers, Salons und Dikussionsstuben der Stadt an der Seine. Der Berliner setzt den kritischen Ver- stand über das Schwelgen in Sentiments, er pflegt mit„schnoddrigem“ Humor zu ver- decken, worüber sein Herz weint oder lacht. Auf der Verkehrsinsel, wo die Augsburger Straße von der Joachimsthaler Straße ab- zweigt, gegenüber vom Café Kranzler, wer- den zum Beispiel Lose verkauft, aus deren Erlös die neue Berliner Philharmonie er- stehen soll. Es gibt kaum ein Westberliner Unternehmen, das sich an den Gewinn- spenden für diese Tombola nicht beteiligt hat, und kaum einen Westberliner, der nicht schon mit wenigstens 50 Pfennigen „Mitaktionär“ an dem künftigen Konzert- haus geworden ist.—„Was ist der Unter- schied zwischen einem Straßensänger und der Philharmonie?“, fragt ein Kabarettist sein Publikum in der„Ewigen Lampe“ in der Rankestraße.„Wat denn, det wissen se nich? Na, schämen se sich“.— Der Stra- Bensänger hat wenigstens Anstand, der sam- melt immer erst hinterher!“ Ja, es will fast scheinen, als habe sich in Berlin nichts geändert. Tatsächlich ist es den Berlinern gelungen, in acht Jahren zäher Bild: Archiv Am Ufer der und mühseliger Aufbauarbeit Westberlin dem heutigen Gesicht vormals auch stark zerstörter Großstädte anzugleichen. Doch ist Westberlin auf ebenso lange Zeit ohne Hilfe von Westdeutschland und der übrigen freien Welt nicht lebensfähig, wie das wirtschaftlich notwendige Hinterland in direkter Nach- barschaft sowjetisch besetzt ist. Rund 200 000 Arbeitslose zählt diese Insel in der roten Flut. * Der Bahnhof Friedrichstraße ist vom Zoologischen Garten aus die erste Bahn- station im sowjetisch besetzten Teil Berlins. Auf der Strecke bis zur Station Stalinallee (Trüher Frankfurter Allee), über Ostkreuz Zzu erreichen, vermißt man draußen auf den Straßen das rege und geschäftige Leben des Westens. Auf der Stalinallee selbst ist es nicht anders. Der Zustand der Wohnhäuser in der von den staatlichen Baumaßnahmen noch nicht erfaßten Hälfte dieser Straße ähnelt dem Zustand unserer Häuser vor der Währungsreform. Das Gleiche gilt von den Auslagen in den noch geöffneten Ein- zelhandelsgeschäften, von denen ein gro- Ber Teil der Konkurrenz der Staatlichen Handelsor ganisation HO) zum Opfer gefal- len ist. Ebenso von der Kleidung der Men- schen. Begierliche Blicke trafen vor allem meine Schuhe. Fast schämt man sich hier, auch Deutscher und frei zu sein. Ernüchternd, kalt und in seiner kalten Pracht erdrückend wirkt der bereits umge- baute Teil der Stalinallee. Die Anlage ent- Spricht dem Aussehen der Repräsentations- straßen wie sie— 80 beweisen es auf- Sestellte Bildtafeln— die östliche Welt in Warschau, Bukarest, Moskau und Peking kennt. Im Herzen Europas soWjetisch uni- formierte Straßen! Zwei Flugstunden vom Arc de Triomphe entfernt werden Einheits- fassaden errichtet, sind mit gelblich grauen Kacheln bepflastert und gleichen sich ohne Unterschied soweit das Auge reicht. Die Kalte Pracht n Ostberlin: Die Stalinallee Seine in Paris Bild: wie achtstöckigen Wohnblocks beherbergen 1 sieben Stockwerken Einheitswohnungen, di. Parteifunktionären, Pionieren der Arbe! und Staatsbürgern ähnlichen Ansehens vor behalten bleiben, und zu ebener Erde HO. Läden, die sämtliche Konsumgüter führen die der Einheitsstandard des Lebens unte der roten Fahne zuläßt. Die Zahl der biet fahrenden Autos stellt einen Bruchteil de Straßenverkehrs von Westberlin dar, In übrigen wird der Verkehrslärm, sowel man von einem solchen sprechen kann, vol öfkentlich angebrachten Lautsprechern Über. tönt, weil es den Regierenden angebfa erscheint, die Bevölkerung unter der dau- ernden Berieselung wohlzensurierter Rund, funkprogramme von eigenen Gedanken ab zuhalten. Es ist der Wille der östlichen Machthaber, daß das Radio für den Staat bürger denkt und empfindet und Spruch bänder weitgehend eine individuelle Me nungsäußerung ersetzen. Der Zufall wollte es, daß just in dem Augenblick, in dem ich vor dem überlebens großen in Broce gegossenen Stalinmonumen stand, die Lautsprecher die Melodie„Schen mir doch ein kleines bißchen Liebe“ über die Straße posaunten. Eine Groteske für wahr, die die Passanten den Verantwort lichen des sowqetzonalen Rundfunks sicher. lich rasch verziehen haben. Und auch Sta- Iin lächelt wahrscheinlich heute noch auf seinem Sockel dort mit der gleichen Un- verbindlichkeit, mit der er schon in Teheran Jalta und Potsdam lächelte. * Zwei Flugstunden trennen Paris von Berlin. Sollte in diesem Jahr einmal mein Pariser Taxichauffeur versehentlich Lus verspüren, nach Berlin zu reisen, so wünschte ich aber, er führe mit seinem Auto, Es sollte ihm wenigstens die Begegnung mit der Volkspolizistin, die an der Grenie in Helmstedt steht und Koppel und Pistole trägt, nicht erspart bleiben. Bild: Reiche eee 11/ Donnerstag, 14. Januar 1954 2 5 8 MORGEN 1954/ Nr 7 — Mein geliebter Mann, unser lieber Vater und Opa, Herr Josef Reiner ist am Dienstag, dem 12. Januar 1954 im Alter von 65 Jahren sanft entschlafen. Mein innigstgeliebter Mann, mein guter, treusorgender Vater, unser lieber Opa, Schwiegervater, Schwager, Onkel und Vetter, Herr Am 12. Januar 1954 entschlief unser langjähriger Mitarbeiter, Herr Josef Reiner im Alter von nahezu 65 Jahren nach langem, schweren Leiden. Otto Willmann Hauptlehrer i. R. Mannheim, den 13. Januar 1954 Obere Clignetstraße 7 Ella Reiner geb. Haßlinger Magda Munz geb. Reiner und Gatte Karl Munz mit sohn Günter Trudel Braun geb. Reiner und Gatte Erich Braun m. Sohn Rolf ist heute früh unerwartet seinem unvergeßlichen Sohn im Tode nachgefolgt. Heidelberg Kirchheim, den 13. Januar 1954 Beerdigung: Donnerstag, den 14. Januar 1954, 14 Uhr, Haupt- Alstaterstraße 36 friedhof Mannheim. In tiefer Trauer: Frieda Willmann geb. Trautwein Waltraut Hild Dr. Walter Hild, Zahnarzt Markgröningen Gisela und Wolfi und alle Anverwandten Wir verlieren einen treuen Kameraden, der 25 Jahre in unserem Unter- nehmen tätig war und von allen Mitarbeitern sehr geschätzt wurde. Am Sonntag, dem 10. Januar 1954, ist unsere liebe Schwester, Nichte und Kusine, Fräulein Luise Seitz in die Ewigkeit abgerufen worden. Die Beisetzung hat in aller Stille stattgefunden. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. FEEECCCCCãĩ ͤVVAVVVAPGGPGPGGGGGTGTGTGGTGTbTGFäw.....!. i 0 Vermietungen 0 Wohnungen und Geschäftsräume verm. Immob.-Hornung, Tel. 4 03 32 Richard-Wagner- Straße 17. 2-Zimmer-Wohnung m. Küche, Bad, Balkon, in schön. 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P 2606 an den Verlag. rbergen Die Beisetzung findet am Freitag, 15. Januar 1954, um 14.00 Uhr im Hauptfriedhof Ludwigs- Inh. des E. K. I u. IT u. des Hohenzollerischen Hausordens 1 1e 70 8 1 hafen a. Rh. statt. 5 5 5 4 f d 2 ist heute im Alter von fast 67 Jahren nach geduldig 5 ee e nN 8 schwerer Krankheit für immer von uns Immob.- Schäfer, U 4, 14, Tel. 407 00 5 4 egangen. N Erde HO. 8 5. 1 15 Berufst. Ehepaar, sucht möbl. oder ter führen Ein edles, arbeitsreiches Leben hat damit ein frühes Leerzimimef per I. 2. 81 in Mm eln Unt Ende gefunden. Ang. unt. Nr. 0474 an den Verlag. 10% Jung. Ingenieur, led., sucht gemütl. ehen ee e a 2 dez 5 Wasser. Ang. unt. 0463 a. d. V. n dar, In Unsere liebe Mutter, Frau Mannheim, Eisenlohrstraße 17 und T 3, 12 Aelt. seriös. Herr, viel auf Reisen, m, sowei 4 5 sucht behagl. gut heizb. Zimmer. Kan Erna Römer geb. Gabriel Eil-Ang. unt. Nr. 0483 an den Verl. 5 1 bern 2 2 Ruth Schöne geb. 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Januar 1954, um 14.15 Uhr im Friedhof Mannheim- Sandhofen. Möbl. wohnung, 2 Raume, von Dipl.- lie„Schent Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Ing. sof. zu miet. ges. breidanfen. iebe“ über Mein lieber, guter Mann, unser treusorgender Vater, Schwie- erbeten unk. Nr: 8 555 )teske für- gervater, Opa, Schwager und Onkel, Herr Leerzim. v. berufstät. Ehepaar sof. erantwort. M 1 h 1 h itt gesucht. Angeb. unt. L Ig a. d. V. 185 ichael Schm auch Ste d 3 Möbliertes Zimmer noch al Heimgekehrt vom Grabe meines wurde am 12. Januar 1954 von seinem schweren Leiden erlöst. in gut. Wohnlage Mhms. gesucht. 5 U 1 Mannheim- Waldhof, den 14. Januar 1954 Stachelhaus& Buchloh Gmb'I., ichen Un a 5 FFT Lang 8 a Neckarvorlandstr. 72, Tel. 3 22 40. n Teheran. Nach längerer Krankheit, jedoch unerwartet, verstarb d Fed 1 Kleiner Anfang A er 8 am 12. Januar 1954 mein herzensguter Mann, Bruder, Sorg Federo Emma Schmitt geb. Auracher Schwager und Onkel, Herr sagen wir allen, die ihm die und Angehörige Bekanntmachungen Paris vol 2 letzte Ehre erwiesen, unseren ö herzlichen Dank. Besonderen 1 di find Frei 15. ar 1954, um 14 Unr ln Ferdinand Adelmann e FCC 5 1 jahrelange treue Pflege, den 5 8. o wünschte Diakonissenschwestern für ihre em Auto. im Alter von 67 Jahren Hilfe, Herrn Graf für die trö- 4 Zegegnung f stenden Worte sowie den Haus- Freie Berufe VITAMIN-ZzAHN A571 er Grenze Er war ein Mensch voll Liebe und Güte, den wir nicht bewohnern. g ä nd Pistole Mannheim, den 14. Jan. 1954 Für die vielen Beweise herzlicher Anteinahme sowie die zahl-— N 5 vergessen werden. Alphornstraße 42 reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lie- 1 42. OU 4 Mannheim- Käfertal, den 14. Januar 1954 ben unvergeßlichen Entschlafenen PRARRKIS-UVERTEGU NGN Feaneee 1 a a 5 Frau Helene Jäger 5 N— ee d Dürkheimer Straße 17 8 2 8 geb. Federolf Jürgen Czermak or. med. Elfriede Neff ein Wybert- Erzeugnis In tiefer Trauer: Otto Jäger JJC mit Vitumin A und b, N 1 Hauptstraße 41a, Tel. 7 20 43 4 1 Kunz sagen wir allen unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn 3 Luise Adelmann geb. K Prof. Dr. Jäger, dem Pflegepersonal vom Städt. Krankenhaus Sprechstunden: Mo., Di., der Nahrung für die Zähne nebst Angehörigen Ludwigshafen, Lehrer Endlich und Mitschüler sowie seinem DO., Fr. von 15 bis 18 Uhr. NV in Apotheken und Drogerien Mittwoch von 9 bis 11 Uhr. Lehrer von Eubigheim, ferner Herrn Vikar Fischer für seine 1954, 11 Unr, Haupttriechof 1 3 K tröstenden Worte, und allen, die ihm das letzte Geleit gaben.— i g: 1 Januar +. ür die vielen Beweise herzl. 5 5 eee eee a f Anteilnahme sowie die Kranz- Mannheim-Fubigheim, den 13. Januar 1954 7 5 u. Blumenspenden beim Heim- J 6, 11 5 Zu den Ersatzkassen zugelassen 1 gang unserer lieben Entschlafe- Die trauernden Hinterbliebenen Dr. med. A. Aberle nen, Frau Facharzt für Urologie (Erkrankungen der Harnorgane) MANNHEIM, Friedrichsring 10— Telefon 4 00 79 Sprechstunden: Mo., Di., Do., Frei. von 9 bis 11 Uhr Mo. u. Do. von 16 bis 18 Uhr. Rosalie Zillmann geb. Mahlke sagen wir innigsten Dank. Bes. Dank Hrn. Pfarrer Dr. Stürmer für die trostreichen Worte, den Schwestern Hedwig u. Gertrud für die liebevolle Pflege sowie den Hausbewohnern. Statt Karten Heimgekehrt vom Grabe unserer lieben Mutter, Frau Theresia Neck geb. Müller ist es uns ein Bedürfnis, auf diesem Wege für die herzliche Anteilnahme und die zahlreichen Kranz: und Blumenspenden unseren innigsten Dank auszusprechen. Vor allem danken wir Herrn Dekan Fischer für seine trostreichen Worte. Ganz beson- deren Dank den Kameraden der Heilsarmee für den erhebenden Grabgesang. So leben wir in dem Herrn, so sterben wir in dem Herrn. Mannheim, J da, 7, den 13. Januar 1954. Im Namen der Hinterbliebenen: Karl u. Werner Neck sowie Verwandte Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 14. Januar 1954 Hauptfriedhof Zeit 0 Reiner, Josef, Obere Clignetstraße 7 0 14.00 1 155 Krematorium Krimm, Mathilde, Waldparkstraße 838 3 13.00 Weiß, Adolf, Bürgermeister-Fuchs-Straße 3 8 55 18.30 an eden Friedhof Käfertal Planken 7 Fuchs, Johann, Mannheimer Straße 63 13.30 4 8— 3 5 Müller, Johann, Wa. Spiegelfabrik 252. 14.00 mit Preisen, die Sie interessieren: Kraus, Aline, Morgenröte 30„14.30 D ee 3 55 Friedhof Sandhofen„haondgewebt Ullrich, Erwin, Karlstraße 686... 114.00 5 25 von OM 95, bis 38, 22,50 17.50 14,90 Kissenhöllen(Schaufensterwyare)... ab DM 2,80 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Tischdecken, 120/30. . rischde cen, 180/16(m.. 0 Mannheim, den 14. Jan. 1954 Wir beginnen ab sofort mit unserem Verschaffeltstrage 24 Richard Zillmann sen. und Angehörige Statt Karten Für die vielen Beweise herz- Üücher Anteilnahme sowie für die Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Elisabeth Lindinger verw. Schneider geb. Heintzelmann en Leiden wurde V 1 r r Geduld ertragen on einem langen, mit große Oma, Schwester, heute meine liebe Frau, unsere liebe Mutter, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Daunke geb. Bender im Alter von 34½ Jahren durch den Tod erlöst. Wer sie kannte, weiß, was wir verloren haben. Mannheim- Waldhof, den 12. Januar 1954 eee In tietem schmerz: wimelm bDaunke Kinder, Enkelkind und Anverwandte Beerdigung am Freitag, dem 15. Januar 1954, um 13.30 Uhr, Friedhof Mannheim- Sandhofen. danken wir allen herzlich. Mannheim, den 14. Jan. 1954 Hafenstraße 38 im * Velour-Betlumrandung geſief-Muster. O 148, 3 DER ARZ T SAGT Sie 1 Bouclé-Bertvorlagen ab O MMMMw. 8,50 8 8 eee Velour-Beftvorlegen bf j˖ẽ.. 12,80 „Vorbeugen ist besser als Krankheit aber die Ursache Zins, Rückzahlg. nach Wunsch u. g Meler Leiden Deu e Vereinbg. Ang. unt. 0453 a. d. V. 5 a 5 N feine eine Schlankhelts- Kur] standshalber zu verkaufen. 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Und wartete still bis sie bemerkt wurde. Das ist nun schon drei Winter her. Dann wurde es wieder Sommer, kastilischer Sommer der unbarm- Berzigen Sorme, großes Feuer und släsernes Gestirn, das doch das Zutrauen der Armen Wärmt. Der Einsamen und Hohlwangigen, die auf lautlosen Hanfschlen kommen und mie die ergebene Frage vergessen, ob es er- laubt ist, näherzutreten. Seither saß sie öfter hinter der Küche bei der Mauer, wo die Schildkröten der Kinder Mre Hütte haben. Sie hat auch eine Hütte, micht weit von hier, wo schon die Steppe be- ginnt und die Verlassenen hausen, Schaum der Stidtischen Brandung, die im Wellen- schlag der Hochebene verebbt, Tang der Srausamen Schicksale, Fransen am Rock der Not, durch den der Wind aller Jahreszeiten bläst. Wenn Bienchens Wiege im Garten iSt, bleibt sie gern eine Weile in behutsamer Entfernung stehen, um die Kleine mit dem Blick der Greisinnen zu betrachten, die viele Kinder hatten, nornenhaft und ihrer ern- sten Botschaft unbewußt, geflügelter Bote in deen dunklen Schwingen des Umschlag- tuches. „Ich will nicht näher hingehen“, sagt sie, „obwohl ich nicht krank bin. Haben Sie keine Sorge— ich werde die Nena nicht mrühren. Geben Sie der Nena einen Ruß von mir. Aber es ist nicht, weil ich krank bin, Ich bin ganz gesund, bis auf das NMeuma.“ Das Rheuma— das ist ganz normal bei einer alten Frau, im Winter, wenn der Sturm aus den pfeifenden Eislumgen der Steppe durchs Gemäuer der brüchigen Hütte heult. Fürchten wir nichts, wir Satten, für unsere rosigen Kinder. Das Rheuma— das ist keine Krankheit, die ansteckt. Das ist der ver- 525 Versicherungsschwindel A Wertschenko- Groteske in Söttingen Arkadij Timofejemitsch Awertschenko Starb 41jährig im Exil in Prag. Er ist be- kannt geworden durch seine grotesken Ge- Schichten, die Sostschenko zum Vorbild dienen, und die Gründung einer satirischen Zeitschrift. Sein„Spiel mit dem Tode“ wurde in russischer Sprache nie aufgeführt. Es ist seine letzte Arbeit, die er 1925 kurz vor seinem Tod vollendete. Die Ueberset- zung besorgte Maurice Hirschmann, die erste Aufführung in deutscher Sprache war 1953 im Wiener Parkring- Theater. In Deutschland brachte der Hilpert-Regisseur Ulrich Hoffmann die Groteske in Göttingen zum erstenmal auf die Bühne. Sie Kritisiert, zuweilen Karikierend, den Amerikanismus des Versicherungsunwesens am Beispiel eines Schwindels, den ein wirrköpfiger Ge- schäktsmann(Walter Bäumer) mit dem sicheren Tod seines Freundes, eines tbe- Kranken Schriftstellers, inszeniert. Er läßt den Kranken(Klaus Behrendt) für eine Million mit Hilfe eines korrupten Arztes Auf Ableben versichern und bezahlt die Prämien in der Hoffnung auf den alsbaldi- Sen Tod, der sich natürlich nicht einstellt. Im Gegenteil, der Schriftsteller wird rund und gesund, heiratet die Nichte des Hauses, Verdient Ruhm und Geld mit seinem neue- sten Stück und erwirbt die Versicherung von seinem Freund, den die Prämien bereits in Geld- und Gewissensnöte gestürzt hatten. In drei Szenen, in denen die Situations- komik hohe Wellen schlägt, werden ein übersteigerter Geschäftssinn, das schep- pernde Pathos der Ethik des Versicherungs- Agenten und die fadenscheinige Moral des Bürgertums ad absurdum geführt, wobei Zeidler als Agent Glybowitsch mehrfach Szenenapplaus für seine schwungvollen Ti- raden und die Komik seiner spiegig-wendi- gen Erscheinung ernten kann. Höhepunkt: der Versuch zweier Agenten, sich gegenseitig als Kunden zu werben mit Rudi Schmitt als Partner. Der Beifall für die klar profilierende und vor Uebertrei- bung sichere Inszenierung war stark. Hilde Bergfeld traute Begleiter einer Greisin, die nur sel- ten ein Feuer macht— an den Pagen, wenn Sie etwas zu kochen hat. Am Mittwoch zum Beispiel. Da braucht keiner die Küchentür abzuschließen. Das Rheuma ist ein streng ienisches Leiden. Da braucht keiner Weg- zuhören, wenn vom Gartentor die Frage kommt, ob es erlaubt ist, näherzutreten. Näher der Küche. Der Wiege nicht. Das weil man schon, wenn man eine alte Frau und ganz allein ist, was die für Gedanken haben, die im Warmen wohnen. Darum geht sie auch nur zu wenigen Häusern, ob- Wohl sie seit vielen Jahren im Viertel lebt, und in der Suppenschlange am Parktor des reichen Arztes sieht man sie nie. Früher hat sie oft bei den alten Fräuleins gewa- schen, aber das ist aus, seit die Hände zit- tern, vom Rheuma. Wenn die Hände nur ruhiger wären, könnte man leicht bei den Nonnen ein Plätzchen finden und sich mit Sticken und Häkeln nützlich machen. Mit den Händen freilich, da geht es nicht mehr. Aber die alten Fräuleins geben ihr auch 80 noch Brot und manchmal sogar ein wenig Geld, damit sie sich Suppenwürfel kaufen kann. Suppenwürfel sind eine gute Sache, Gott segne den Erfinder. Suppenwürfel sind billig. Man kann das Brot und die Kartof- feln darin kochen, die hier und da abfallen. Auch Pedro, der die Taverne gegenüber dem Waisenhaus hat, ist gut zu- ihr. Vor der Weihnachtsziehung hat er ihr einen Anteil an seinem Los geschenkt. Doch es War wieder nichts mit den tausend Pesetas, die sie braucht, um den Platz im Altersheim zu bekommen, der ihr großer Traum ist. Das Glück hat nach der anderen Seite ge- schaut. „Es tut mir in der Seele leid, abuela, daß es wieder nichts war“, hat Pedro gesagt, und das darf man ihm glauben, denn Pedro ist ein anständiger Kerl, ein anderer Kerl als das Glück, das auf eine alte Frau ver- igt. Er hat ein Lädchen bei der Taverne und manchmal füllt er ihr ein Fläschchen mit Petroleum, damit es an den langen Winterabenden nicht gar so finster in der Hütte ist. Es ist nur gut, daß die Hütte zwei Kammern hat, denn mit der anderen Alten, die dort haust, will es halt gar nicht gehen, beim besten Willen nicht. „Da kann man nichts machen, Senor, als Warten, bis eine von uns beiden einmal ab- geholt wird.“ Doch das Warten tut eigentlich schon nicht mehr weh. Nichts mehr tut so recht Weh, wenn man auf nichts zu warten hat als eben auf dieses. Vielleicht, daß manch- mal die Erinnerung schmerzt, die Erinne- rung an die dreizehn Kinder, von denen sechs noch leben. Sie kümmern sich nicht mehr seit damals. Damals war der Bürger- Hans Rosbaoud un Professor Hans Rosbaud und das von ihm geleitete Südwestfunkorchester haben sich im Laufe der letzten Jahre einen ganz be- stimmten Ruf errungen, dem die einen gern das Wörtchen„berüchtigt“ beigeben möch- ten, während ein anderer Kreis ihn als höchst ehrenvoll empfindet. Den Ruf näm- lich, entschiedene Vorkämpfer und be- rufene Interpreten der Neuen Musik zu sein. Gewiß haben auch die andèren deutschen Sender längst begriffen, daß in der Nach- Kriegszeit dem finanziell starken Rundfunk die Aufgabe zugefallen ist, sich als Mäzen des zeitgenössischen künstlerischen Schaf- tens besonders anzunehmen. Der Südwest- funk Baden-Baden aber hat, vor allem auf dem Sektor Musik, doch wohl damit begon- nen und, seiner geographischen Lage gemäß, die„Musik des Westens“ systematisch er- schlossen, wobei man auch dem Experimen- tellen noch Raum gab. Strawinsky, Bartok, Honegger, Messiaen, Poulenc, Martin, Egk, Henze, Fortner— das sind nur ein paar Namen aus dem Programm der letzten Jahre. Und wer sich über den Südwestfunk oder gar im Musikstudio Baden-Baden selbst Stücke von Strawinsky, Bartok. Hon- egger, von Hans Rosbaud interpretiert, an- hörte, durfte gewiß sein, diese Musik in authentischen Wiedergaben, in höchster Voll- endung und unbedingter Werktreue also, zu erleben. Gerade diesen Ruf jedoch hat Professor Hans Rosbaud bei seinem Gastspiel mit dem Südwestfunkorchester im BASF-Feierabend- Lovis Corinth: Walchenseelandschaft(120) Diese jungste Neuerwerbung der Mannheimer Kunsthalle soll eine andere Walckhenseeland- schaft des 1925 verstorbenen Malers ersetzen, die in Zusammenhang mit den Ma nahmen gegen „Entartete Kunst“ spurlos verschwand. krieg. Der Bürgerkrieg hat alles auseinan- dergebracht. Der Bürgerkrieg hat alles zer- stört. Es ist vorbei seit damals. Seit dem Tag, an dem er die Muttergottes in den Brunnen warf, der eigene Sohn. „Es war eine schöne Muttergottes, Senor. Sie hatte ein weißes Gewand und einen blauen Mantel. Wir mußten sie vor den Kin- dern verstecken als die Revolution kam, mein Mann und ich. Die Kinder waren schon groß, und sie mochten die Muttergottes nicht mehr und sie haßten den Christus am Kreuz. Es waren nicht mehr die gleichen Kinder, die mit uns jeden Sonntag in der Messe beteten, solange sie klein waren, und auch jeden Feiertag. Ich will es lieber nicht aussprechen, Senor, was sie von der Mutter- gottes gesagt haben. Das Kruzifix hat mein Mann in die Wand eingemauert, mit Gips, als es damals losging, und die Muttergottes haben wir auf dem Feld vergraben. Aber sie haben sie doch gefunden— das Kreuz, das sie verbranmten, und die Muttergottes, die sie in den Brunnen warfen. Es war wirk- lich eine schöne Muttergottes. So schön wie manche, die auf einem Altar steht.“ Sechs Kinder leben, von dreizehn. Sie sind nicht reich. Aber sie hungern nicht und haus Ludwigshafen verleugnet. Man wartete hier— unter Hinweis auf angebliche Wün- sche des pfälzischen Konzertpublikums mit einem Programm auf, das in bunter, zwangloser Folge durch die verschiedenen Musikstile tänzelte, von Haydn zu Richard Strauß, von Sibelius zu Ravel. Womit weiß Gott nichts gegen diese Stücke oder ihre Komponisten gesagt sei— ein Zusammen- klang aber ergab sich daraus nun einmal nicht. Und was man gern von Rosbaud ge- hört hätte(siehe oben), fehlte ganz und gar. Diese Programm- Bemerkungen sollen kreilich in keiner Weise das außer- ordentliche Niveau des Orchesters, die sou- veräne geistige Ueberlegenheit seines Diri- genten wie auch die bis ins Letzte durchge- arbeitete Darbietung der einzelnen Werke beeinträchtigen. Haydns Symphonie C-dur Nr. 97 erklang in einer bestechenden inne- ren Geschlossenheit, in einer gewissen Strenge und Herbheit auch, die dem Stück zwar den Charakter des Spielerischen, Mu- sizierseligen nahm, dafür aber die formale Logik und den architektonischen Aufbau in sicheren Strichen nachzeichnete. Hans Ros- baud ist ja in seiner hochentwickelten Intel- lektualität fast so etwas wie ein Antipode des mehr musikantischen, klangmalerischen Clemens Krauß. Das war vor allem beim „Till Eulenspiegel“ von Richard Strauß zu spüren, den Clemens Krauß als ein Klang- feuerwerk voll erzählerischer Poesie und— um ein weiteres Beispiel zu nennen— Wil- helm Furtwängler wiederum wie ein Gedicht Aufnahme: Städtische Kunsthalle sie kümmern sich auch nicht. Sie denken nur anders über den Christus und die Mutter- Sottes. Seit damals. Da war ein Haus. Da War eine Familie. Da waren Kaninchen und Hühner, die sie abschlachteten, ein Frei- heitsfest der Söhne und Töchter, die einmal klein gewesen waren und mit in der Kirche knieten, jetzt eine Horde. Kokarden und Heiligenschändung. Anarchismus und Hüh- nerfrikassee. Vorbei. Sie hat die Hühner und die Kaninchen vergessen, die alte Frau, die auf nichts mehr wartet, und auch er wäre wohl schon fern in ihrer Erinnerung, der Vater ihrer dreizehn Kinder, wenn sie da- mals nicht die Muttergottes gemeinsam ver- graben hätten. Die Muttergottes, die einen blauen Mantel hatte, blau wie der Himmel Kastiliens, wenn er den Armen gnädig ist. Aber der Himmel ist lange eingestürzt und sein Blau ist auf den Grund eines Brunnen- schachtes gefallen. Sie wartet auf nichts mehr, die Alte, und auch die Jahre zu zäh- len hat sie aufgegeben. Sie weiß nicht wie alt sie ist. Früher, als sie noch nicht allein War, hat sie noch jedes Jahr einen Strich an die Wand der Hütte gemacht. Sie macht den Strich nicht mehr. d das Sdwestfunk-Orchester in 5 Sasfkonzert mit Werken von Haydn, Strauß, Sibelius und Rq/el von Eichendorff spielen läßt. Hans Rosbaud mahm den„Till Eulenspiegel“ auf eine un- gewöhnliche Weise: Er stellte ihn nicht in Oel- oder Pastellfarben sondern mit der Zeichenfeder dar, das Klanggewebe wurde ganz durchsichtig, schlank, auch kühl zum Teil, faszinierend allerdings in der Perfek- tion wie in der Gliederung und Stufung der einzelnen Akzente. Und man wurde dabei wieder einmal gewahr, welch genialisch kühne Partitur der 1895 uraufgeführte„Till“ ist. Gegen den Einfallsreichtum und die Oekonomie dieses Stücks konnte sich auch an diesem Abend das weit ausgesponnene Violinkonzert d-moll von Jean Sibelius nur schwer behaupten. Heinz Stanske hat gewiß den ungemein schwierigen Solopart des Konzerts mit prachtvoller Ueberlegenheit und einer untadelig reinen Tonführung ge- spielt; gleichwohl geht die fließende Melo- dik Sibelius“ und das rhapsodisch geraffte Gerüst seines Konzerts kaum unter die Haut. Den Abschluß machte Maurice Ravels „Bolero“ Ein Paradestück ersten Ranges. virtuose Artistik in höchster Vollendung und dennoch mit zweifellos künstlerischen Mit- teln gestaltet. Für Hens Rosbaud eine will- kommene Gelegenheit, sein Orchester von der besten Seite zu zeigen. Da fehlte denn auch nicht das Tüpfelchen auf dem„i“ und mit Glanz und Pracht und in machtvoller Steigerung eroberten sich die Baden-Bade- ner Gäste die enthusiastische Zustimmung des Publikums. Kurt Heinz — In Wort und Bild Vortrag und film öber Henry Moore Daß es gelungen ist, die Henry-Moore- Ausstellung auf ihrem leider nur so kur- zen Weg durch einige wenige deutsche Mu- seen nun auch nach Mannheim zu bringen, ist ein ganz besonderes Verdienst der Kunsthalle; in welchem Maß sie sich jetzt auch noch dafür einsetzt, das auf den ersten Blick etwas problematische Schaffen Moores auch weiteren Kreisen nahezubringen, ist einer Extra- Anerkennung wert. Auf Ein- ladung des Freien Bundes zur Einbürgerung der Bildenden Kunst sprach am Dienstag der in München ansässige J. A. Thwaites über das Werk des englischen Bildhauers, mit dem ihn eine zwanzigjährige Freund- schaft verbindet. In einer Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle hatte Thwaites im Jahre 1932 Der die ersten Werke von Moore gesehen. Künstler, damals noch am eigentlichen Be- Zinn seines Werkes, war zu jener Zeit vor allem von aztekischen Vorbildern beein- flußt: das Monumentale der mexikanischen Kunst und ihre ungeheure innere Vitalität zogen ihn an und weckten die entsprechen- den Komponenten in seinem eigenen In- neren. In kenntnisreichen und bisweilen durchaus kritischen Ausführungen folgte der Vortragende nun der stilistischen Ent- wicklung von Moore und konnte sie zu- gleich mit einer Reihe vorzüglich aus- gewählter Lichtbilder erläutern. Mr. Thwaites gab in seinem Vortrag eigentlich nur Anhaltspunkte zum Ver- ständnis und regte dafür durch die Aus- Wahl der Lichtbilder sehr geschickt zum eigenen Nachdenken und zur selbständigen Ausein andersetzung an, * Jeden Dienstag und Freitag, um 16 Uhr, Wird, solange die Moore-Ausstellung dauert, im Vortragssaal der Kunsthalle ein Doku- mentarfilm gezeigt, der für den Fernseh- funk von BBC gedreht worden war. Er zeigt den Künstler in seinem Landhaus, bei der Arbeit in seinem Atelier und vor allem immer wieder in reichhaltigster Weise den Künstlerischen Ertrag seines Lebens. Moores Monumentalplastiken sind dazu unter freiem Himmel fotografiert, in die Weite der Landschaft eingebettet, und hier wird ihre plastische Funktion eigentlich erst recht offenbar. Waren früher die plastischen Kunstwerke für Kirchen, für Paläste oder für Plätze inmitten einer bebauten Stadt geschaffen, so scheinen nun Moores 80 durch und durch aus dem Raum heraus ge- staltete Plastiken auch tatsächlich für den Freiraum bestimmt zu sein. Die deutschsprachige Synchronisation dieses mehr als halbstündigen Filmstreifens ist dem Kunsthallen-Kustos Dr. Fuchs zu verdanken. Gerade von der Lebendigkeit dieser bewegten Filmbilder her wird gewiß vielen Besuchern auch das eigentliche We- sen der Mooreschen Kunst erst so recht lebendig werden können. Der durchaus ein- gängig formulierte und dabei doch tief- schürfende Kommentar kommt dem Ver- ständnis zweifellos noch zugute. Nur die Formulierung, dag Moore„im Alter von zwölf Jahren beschloß, Bildhauer zu wer⸗ den“, wirkte ein wenig peinlich. M Kultur- Chronik „Nein— die Welt der Angeklagten“, Emil Favres Dramatisierung des gleichnamigen Ro- mans von Walter Jens, kam bei der Urauffüh- rung im Pariser Theater Le Vieux Colombier zu einem Achtungserfolg. Einer der bekannte- sten Theaterkritiker, Robert Kemp, schrieb in „Le Monde“, das Buch reiche vielleicht an Köstler heran, aber die Bühnenfassung sei schwach,„ein Rosenkranz von kurzen Szenen, trocken wie alte Makkaroni“, In den Haupt- rollen des Stücks, das den Schauprozeß gegen den letzten„Freien“ in einem totalitären Staat behandelt, konnte ves Brainville als Groß- richter besser überzeugen als Louis Arbessier in der Rolle des Angeklagten.— Der in Deutsch- land bei Rowohlt erschienene Roman war in der französischen Ausgabe ein großer Erfolg. Er wurde von den„Nouvelles Litteraires“ als Buch der Woche benannt und erhielt den Preis der französischen Vereinigung„Freunde der Freiheit“ Der Schauspieler und Conferencier Adolf Gondrell kam am Mittwoch in München durch einen Unglücksfall ums Leben. Nach den bis- herigen polizeilichen Ermittlungen wollte et sich offenbar Kamillentee ansetzen, um eine Erkältung zu lindern. Dabei muß er einge- schlafen sein, und das übersprudelnde Wasser löschte die Gasflamme. Ein Mann Will hinauf Roman 5 dem alten Berlin von Hans Fallada Copyright 1953 by Südverlag Gmb, München 5. Fortsetzung „Und nu faß den Korb an, Karl. Ick dachte eijentlich, der Ernst soll de Körbe tragen, aba dir laß ick nich wieda alleene Uk de Straße. Du mußt Berlin erst bessa kennen lernen. Det war ne Lehre wie ne Ohrfeige for dir.“ „Wir können ja beide die Körbe rauf- tragen, und du paßt auf“, schlug Karl Sieb- recht, doch wieder sehr beschämt. vor. „Na ja, wenn ihr det wollt, denn mal los! Ick reiße mir nich darum.“ Es Sienng über zwei, drei dunkle Höfe, einer schien immer enger, riechender, trost- loser als der andere. Karl schauderte. Dann Sing es eine enge Treppe hoch, eine so ver- tretene, beschmutzte Treppe mit so scheuß- licher Luft, daß es unbegreiflich schien, wie die offene, zungenförmige blaue Gasflamme in dieser Luft überhaupt brennen konnte. Türen über Türen, Gänge über Gänge, Lärm, Sprechen, Poltern, Töpfegeklapper. Frauen, die schweigend und, wie es Karl Siebrecht vorkam, mit feindlichen Augen den Korb an sich vorbeiließen. Immer höher Hinauf, immer höher. Und die Luft wurde immer schlimmer.„Wollen wa nich mal va⸗ pusten?“ fragte der Bäcker.„Du bist det ja mich je wohnt!“ „Nein, laß man, es geht schon. Ist hier immer so schlechte Luft?“ „Ach, du meenst den Mief? Ja, det mieft hier immer, so'n Mief hält warm im Winta. Der hilft Pregkohlen sparen.“ Und wieder schüttelte es Karl Siebrecht. „Da sind wa“, sagte der Bäcker und stieß mit der Schulter eine Tür auf, die nur angelehnt gewesen war.„Wa stellen den Korb nur ab, det die Rieke nich zu lange alleene is.“ Karl konnte nur einen hastigen Blick in eine von einem Petroleumblaker schwach erhellte Küche tun. Gottlob, hier sah es sauber aus, und es roch auch nicht 80 schlimm wie draußen. Aus einer Stube drang ärgerliches Brummen.„Det war der Olle“, erklärte der Bäcker, als sie wieder die Treppe hinabstiegen.„Der is ungnädig. die Rieke hat ihm schon ne Predigt vapaßt, aber aus dem Bett hat se ihn ooch nich gekriegt.“ Noch dreimal mußten die Jungen mit den Körben die Treppe hoch, denn Rieke hatte aligeordnet, daß auch Karls Körbe zu ihr kämen. Du kriegst nur, wat de brauchst, det kannste dir alle Tage von mir holen. Uff dir muß man uffpassen.“ Beim letztenmal blieb der Bäcker oben, als Wachtposten.„Dat du den Ollen nich ranläßt! Die Körbe pack' ick alleene aus, Ernst! Und wir sind ooch schnell wieda da, wir müssen bloß die Karre abliefern, is ja nich weit bis in die Müllerstraße. Und die Karre is leer.“ 7. Der alte Busch „Setz dich doch auf die Karre“, sagte Karl zu Rieke. g „Nee, ick zieh' bei dir. Is zu kalt zu's Sitzen. Is dir ooch kalt, Karl?“ „Ein bißchen“. „Na, lag man, det jibt sich. Uffin Heim- weg hol ick jleich èeenen Eimer Kohlen, sollst mal sehen, wie warm wa det noch —— Kriejen. Ick hatt'n janz schönen Vorrat lie- jen, als ich zu Tante Berta machte, aba der Olle hat allet wegjefeuert. Der kennt keene Einteilung, Männer sind so.“ „Er wollte wohl bei den Körben nicht anifassen?“ „Laß ihn, Det is sein schlechtet Jewissen. denn is er grade pampig, grad aus' schlech- tet Jewissen. Der besinnt sich. Paß uff, wenn Wa jetzt heeme kommen, weeß er nich, Wat er mir zuliebe tun soll. Schlecht is er nich, da jibt's janz andere! Und über- haupt—“ Sie schwieg gedankenvoll. „Was meinst du mit: und überhaupt?“ „Wat ick damit meine? Na ja, früher war er janz ordentlich, aba er hat sich det mit Mutta'n doch so zu Herzen jenommen, seit- dem is er so.“ „Seit deine Mutter gestorben ist?“ „So kann man det ooch sagen. Aba de Wahrheit is, er hat Mutta'n doch rausge- schmissen, weil sie mit nem anderen Kerl jing. Tilda is ja nich von Vata'n, aba er läßt det Kind det nicht entjelten, allet, wat recht is. Und denn hat der andere Mutta'n sitzen lassen, und Mlütta is wieda jekommen bei Uns, da war se schon in der Hoffnung. Na, Vata hat ihr nischt in den Weg jelegt, aba er hat nie wieda een Wort mit die Frau je- redet, ooch, als se starb, und det reut ihm nu. Darum säuft er, aba nur manchmal.“ Der Junge, Karl Siebrecht, schwieg. Ihn packte die klagelose Selbstverständlich- keit, mit der Rieke Busch von dem allem redete,„Und das trägst du alles so selbst- verständlich, Rieke?“ rief er und legte seine Hand auf der Stange des Karrens sachte über die kleine verarbeitete Kinderhand. „Wat denn sonst? Wat soll ick denn da- bei tun? Det is doch so! Da kann keener wat bei machen! Bloß det eene sare ick dir, Karl: mir soll keener nischt von die Liebe erzählen. Die richt bloß Unfug an.“ „Aber du bist doch auch noch nicht vier- zehn, Rieke!“ rief Karl Siebrecht. „Na wat denn? Biste ehrlich, Karl, haste noch nie een Mächen jeküßt?“ „Doch— aber „Na siehste! Da gibt's jar keen Aba! Jün- ger als du wird se wohl gewesen sind! Aba det, sare ick dir, hier paß uff! Und wenn de dir doch verknallst, denn komm bei mir! Ick wer dir schon raten! Die Mächen hier kenn ick, und die anderen Mächen seh' ick mir eenmal an, dann weeß ick Bescheid.“ Karl Siebrecht mußte lachen:„Du redest Rieke, als wärest du meine Großmutter. Und außerdem werde ich mich hier bestimmt nicht verlieben.“ „Verrede es nich! Du bist een hübscher Junge, und det werden die Mächens hier ooch sehen. Und die in deinem Kaff is weit Weg. 8 „Ich verliebe mich bestimmt nicht!“ „Wart's ab, Karl, wart's ab!“ Trotzdem die Uhr schon halb elf war, trafen sie den alten Dienstmann doch un- ruhig vor dem Hause Müllerstraße 87 war- tend.„Na, Opa“, sagte Rieke triumphierend, „du hast wohl Angst jehabt? Da haste deine Karre. Und siehste, wat ick hier for dir habe: eene Wurscht. Aber keene von Aschin- ger, denk det bloß nich, die kommt direkt vont Land, di ha ick dir mitjebracht, Opal“ „Jott, Machen“, sagte der Alte ganz ge- rührt.„Det wär' ja nu nich nötig jewesen. Jott, riecht die schön! War die im Rooch?“ „Natürlich war die im Rooch, und nich so Kiefernrroch, wie die Schlachter hier ma- chen, nee, richtijen Buchenrooch. Na, nu jute Nacht, Opa!“ g „Jute Nacht, Mächen. Dank' ooch schön.“ „Nischt zu danken!“ rief Rieke schon im Gehen. i Es war nach elf Uhr, als sie wieder über die engen, dunklen, riechenden Höfe, diese bloßen Lichtschächte des Hauses, in der Wie- senstraße gingen. In den Fenstern brannte kaum noch Licht, auch die Gasflammen auf der Treppe waren erloschen. Rieke mußte Karl bei der Hand nehmen und ihn im Dunkeln führen; Streichhölzer, sich hinauf zu leuchten, hatte keines von beiden. Dann 20g Rieke ihn in die Küche.„Wo isn Ernst?“ ragte sie sofort den großen schweren Mann, der dort bei der kleinen Lampe am Tisch salz, den Kopf in den riesigen Händen.„Ick habe Ernsten doch jesagt, er soll uff mir Warten!“ Der Mann hob den Kopf. Karl war er- staunt, einen verhältnismäßig jungen Mann, vielleicht Ende der Dreißig, vor sich zu sehen. Er hatte sich Riekes Vater uralt vor- gestellt und fand nun einen kräftigen, fast blühend aussehenden Mann, mit einem röt- lichen, kurz gehaltenen Vollbart, einer auf- fallend zarten, weiß und roten Haut und einer schönen Stirn. Nur die Augen, diese sehr hellen Augen von einem verwaschenen Blau, wollten ihm nicht gefallen: der Blick, der auf den beiden Kindern ruhte, schien sie nicht zu sehen, er schien fast nichts zu sehen.„Der Ernst?“ fragte er.„Der Ernst? Den ha ick jehen heißen, Tochter, den juckte det Fell! Den zog's weg! Wat soll er hier ooch sitzen? Brooch ick nen Wachtposten?“ „Nee, Vata, broochste nich!“ „Ick bin nich bei die Schliegkörbe jegan- gen, nee. Ick habe dir ne Suppe jékocht. Det Mehl hat mir Ernst noch von de Brommen jeholt, een halbet Pfund, du fibst ihr det wieda.“ „Tu ick, Vata. Jleich morgen. Wat denk- ste, wal ick for feinet Mehl von Tante Bertha im Schließkorb habe. Vata, det is Karl, Karl Siebrecht, der sucht hier Arbeet in Berlin. Is n Freund von mir, Vata!“ „Is recht, Setze dir, Karl. Wie war'n Tante Berta?“ Fortsetzung folgt) * . Hera Verla druch Chef! Stell, Dr. Webe Loka Dr. F. Land Simo chef Bank Bad.! Mann Nr. 8 eee 9. Ja 5588 erkli Wah sich für Ausg des in de Forer erg Grui licho verf tigke Vert Dr.