Nr. — „dil Ernst Bild 4, Wil. auch, 8, und me er. n Rol. indrin. bout. en den Haupt. ange · önnen, Deck Inten. Arund- durch tungs Spiel nach. ck“ igt Tuftakt län. beitete erische K. H. n den ler In- „ Pro- undes. Streu erhielt Tg, del Judleg: swegen dem zen um Israel Woch unfälle he An- den die ingwaß eming- Jürgen ickwir⸗ Ehren: Zu sei- wurde en des krüher nd seit allem en be· dieset Aus. Feder id Oel. tellung Worte er Sich emacht te vol dieset einem atlagel dem 1 fort- Felten, Tauge- r Ver- st sik Lauf- ehe 82 elten“ ze un Fischen ſeter!“ ba wel r er? flerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckepei. Verlagsleitung: H. Bauser, betredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: . E. Kobbert; wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Winz; les: W. Kirches; Kommunales: pr F W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. 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Februar 1954 2 N 55 Molotow: Zuerst Friedensvertrag Die Sowjetunion beharrt auf ihrer bisherigen Deutschland-Politik Nach Meldungen unseres Korrespondenten A. N. in Berlin sowie der Agentur dpa Berlin. In der siebenten Sitzung der Außenminister, die in der sowjetischen Bot- schaft Unter den Linden unter dem Vorsitz von Molotow ü stattfand, haben sich am Montag die gegensätzlichen Auffassungen über das Deutschlandproblem verschärft. Der gowzetische Außenminister forderte die Westmächte in einer anderthalbstündigen Rede guf, so schnell wie möglich einen Friedensvertrag mit Deutschland abzuschließen. Molotows Deutschland-Plan entspricht mit geringen Ausnahmen den Grundsätzen, die schon in dem sowjetischen Entwurf aus dem Jahr 1952 enthalten sind. Das wieder- vereinigte Deutschland müsse sich verpflich- ten, keinerlei Koalitionen oder Militärbünd- nisse gegen irgendeine Macht einzugehen, die am Krieg gegen Deutschland teilgenom- men hat. Diesem Deutschland dürften keine politischen oder militärischen Verpflichtun- gen auferlegt werden, die aus Verträgen oder Abkommen herrühren, die die Bundes- republik oder die Sowjetzonenrepublik vor Abschluß des Friedensvertrages abgeschlos- gen hätten. Gleichzeitig heißt es, das Terri- torium Deutschlands werde durch die Gren- zen bestimmt, die die Großmächte auf der potsdamer Konferenz festgelegt hätten. Molotow schlägt vor, die Stellvertreter der vier Außenminister sollten innerhalb von drei Monaten den Entwurf eines Frie- densvertrages ausarbeiten. Alle Staaten, die am Krieg gegen Deutschland beteiligt waren, sollten ihre Ansichten zu einem Friedensvertrag darlegen. Vertreter Deutsch- lands— und zwar der beiden bestehenden Regierungen— sollten bei der Vorberei- tung des Friedensvertrages beteiligt wer- den. Spätestens im Oktober 1954 solle eine Friedenskonferenz zur Erörterung des Ent- Wurks des Friedensvertrages mit Deutsch- land einberufen werden. Die nationalen Streitkräfte, von denen in Molotowsplan die Rede ist, sollen„auf Auf- gaben des innenpolitischen Charakters der lokalen Grenzverteidigung und des Luft- schutzes begrenzt sein“. Kriegsmaterial und Kriegsausrüstung soll in Menge oder Typen Alte Argumente gegen die EVG In seiner Rede richtete der sowjetische Außenminister scharfe Angriffe gegen die EVG und die Bonner Verträge. Sie seien ein unüberwindliches Hindernis auf dem Weg zur deutschen Wieder vereinigung. Es folgten Angriffe gegen die amerikanische Politik und ein Appell an Frankreich, die Politik der Europaischen Gemeinschaft aufzugeben und eine enge Verbindung mit der Sowjet- union aufzunehmen. Molotow erklärte, die Konferenz werde beurteilt nach dem Ergeb- nis ihrer Arbeit über Deutschland. Eine zu- friedenstellende Lösung müsse ein Wieder- aufleben des deutschen Militarismus ver- hindern. Dafür sei notwendig, daß sich die Streng geheim: Atom- Verhandlungen Dulles und Molotow nahmen den Meinungsaustausch auf Berlin.(dpa) Hinter verschlossenen Türen fand am Wochenende das erste Gespräch Waschen dem amerikanischen und dem sowjetischen Außenminister, John Foster Dulles und Wjatscheslaw Molotow, über Verfahrensfragen zum Atomkontroll- plan in Berlin statt. Wenn auch noch nicht die Probleme einer internationalen Atom- kontrolle besprochen werden, so ist doch die Tatsache, dag Dulles und Molotow die Gelegenheit wahrnehmen, in Berlin Verfahrensfragen für die geplante Aus- sprache zu erörtern, von größtem Inter- esse für die internationale Situation. Die Grundlage der Verhandlungen bildet der Vorschlag Präsident Eisenhowers über eine Kontrolle in der Herstellung der Atomenergie und Atomwaffen und die Be- reitschaft der Sowjetunion, mit den Ver- einigten Staaten darüber zu sprechen. Wie in Berlin gesagt wird, haben die Vorbe- sprechungen, die von den Botschaftern in Washington und Moskau geführt worden waren, die unmittelbare Kontaktaufnahme Wischen Dulles und Molotow in Berlin er- möglicht. Die Schwierigkeit ‚des weiten Weges vom Kreml bis zum Weißen Haus“ sei, so erklären amerikanische Beamte, jetzt in Berlin überwunden. Es gibt Anhaltspunkte dafür, das zu- nächst zwischen der sowjetischen und der amerikanischen Regierung nur Vorgesprä- che geführt werden. Eine umfassende Kon- ferenz dürfte daher vor dem Frühjahr nicht zu erwarten sein. Wie verlautet, ist ein wichtiges Thema bei den gegenwärtigen Vor- Verhandlungen die Frage des Teilnehmer- kreises der geplanten Konferenz über die Atomkontrolle. Von britischer und französi- scher Seite ist bereits energisch eine Teil- nahme an den Beratungen gefordert worden. Auch Kanada dürfte mitwirken wollen. Die Frage ist, welche Teilnehmerstaaten ihres Machtbereichs die Sowjetunion hinzugezo- gen wissen will. Von deutscher Seite werden die Beratungen mit großem Interesse ver- folgt. Man verweist auf die Aeußerungen des Bundeskanzlers, der von den Verhand- lungen eine echte Entspannung der Welt- lage erhofft. „Wieder Ruhe in Syrien“ Nach Berichten aus Damaskus ist die Armee Herr der Lage Beirut.(UP) Radio Damaskus meldete am Montagmorgen, daß die syrische Regierung, dle, wie berichtet, am Freitag über weite Jeile des Landes das Standrecht verhängt hatte, nach einer erfolgreichen Aktion der Armee gegen aufständische Drusen wieder völlig Herr der Lage sei, und daß im Lande Weder Ruhe herrsche. Weiter wurde be- richtet, daß regierungstreue Truppen eine Säuberungsaktion“ gegen Suweida, die Hauptstadt der Drusen, unternommen hät- ten. Die letzten Führer der Aufständischen seien verhaftet und große Mengen an Waf- ten und Munition sichergestellt worden. Wie in diesem Zusammenhang weiter kannt wird, soll Jordanien der syrischen gierung Schischakli versichert haben, daß energische Maßnahmen getroffen Jurden, um ein Eindringen von regierungs- keindlichen Drusen auf syrisches Staatsgebiet zu unterbinden. Der syrische Innenminister hatte sich deshalb am Wochenende nach amman begeben, wo er mit dem jordani- schen Ministerpräsidenten konferierte, da sich mehrere führende Drusen, die Gegner chischaklis sind, in Jordanien aufhalten 85 die Gefahr bestand, daß diese nach Iprien kommen, um den Aufstand zu unter- stützen. 5 Aus Tel Aviv wird bekannt, daß am donntag in Drusendörfern des Staates srael Demonstrationen stattgefunden haben, ei denen die Unterstützung der syrischen rusen mit Waffen zum Kampfe gegen das esime Schischakli gefordert worden sei. „ Mit der Verhängung des Standrechtes er sein Land hat der syrische Staatsprä- adent nach der Ueberzeugung politischer Lobachter einen Beweis dafür geliefert, 5 seine Regierung relativ schwach ist, und er Westen deshalb in Syrien einen wei- eren Unsicherheitsfaktor in dem von ihm zugestrebten nahöstlichen Verteidigungs- en sehen muß. Die Experten für Vor- dien hatten gehofft, daß sich wenig- ens im Mittleren Osten eine Entspannung Aubannen würde, nachdem sich im west- lichen Mittelmeer die Lage angesichts des Streits zwischen Frankreich und Spanien über Marokko bedeutend verschlechtert hatte. Diese Erwartungen sind durch den Schritt Schischalkis enttäuscht worden. in diesen Grenzen produziert werden kön- nen. Der Plan befürwortet die Aufnahme eines wiedervereinigten Deutschlands in die UNO. Die Nachkriegsschulden an die vier Mächte— mit Ausnahme von Handelsver- pflichtungen— sollen gestrichen werden, Organisationen„die der Demokratie und der Sache der Erhaltung des Friedens feind- lich sind“, dürften in Deutschland nicht bestehen. Die Streikkräfte der Besatzungs- mächte müßten spätestens ein Jahr nach Inkrafttreten des Friedensvertrages aus Deutschland abgezogen werden. Gleichzeitig sollen„sämtliche ausländischen Mlitär- stützpunkte auf dem Territorium Deutsch- lands liquidiert“ werden. Außenminister von den Potsdamer Beschlüs- sen leiten liegen, die den besten Weg für eine europàische Sicherheit zeigten. Wenn die Potsdamer Beschlüsse aufgegeben wer- den, könnten keinerlei internationale Ab- machungen ausreichende Garantien bieten. Die EVG, die Molotow als Mittel, einen militärischen Block gegen den Osten zZzu schaffen, bezeichnete, solle aufgegeben wer- den. Molotow setzte weiter scharfe Attacken gegen die USA hinzu. Er bezog sich nur kurz auf die Abhaltung freier Wahlen und die Schaffung einer deutschen Regierung, und nahm nur kurz Bezug auf die Pläne der Westmächte. Der britische Außenminister Eden hatte zuvor in seiner Rede betont, die EVG biete die Sicherheitsgarantie, die die Sowjetunion wünsche. Die Sowjetunion habe in ihren Noten vom März 1952 und August 1953 vor- gesehen, daß Deutschland eine National- armee haben solle. Es müsse aber gleich- zeitig eine Sicherung gegen ein Wiederauf- leben der deutschen Aggression bestehen. Daher sei es die Absicht der Westmächte, Deutschland so eng wie möglich mit an- deren, friedliebenden Staaten zu verbinden. Dies könne nur durch die EVG erzielt wer- den. Eden betonte, daß die EVG ausschließ- lich deffensiv sei. Eden fragte die sowjeti- sche Delegation, ob diese europäische Armee nicht eine bessere Friedensgarantie sei, als eine deutsche Nationalarmee. Er betonte, daß die neue deutsche Regierung nicht von vornherein daran gebunden sein sollte, den EVG-Vertrag oder irgendwelche anderen internationalen Verpflichtungen anzuneh- men; er glaube aber, daß sie das Recht haben sollte, es zu tun. Der französische Außenminister Bidault nahm zum Eden-Plan Stellung, wobei er sich zum Teil mit Einzelheiten der Abhal- tung von freien Wahlen und der Ueber- gangsregelung bis zur Bildung einer ge- samtdeutschen Regierung beschäftigte. Er schlug vor, daß in den zur Ueberwachung der Wahlen einzusetzenden Kommissionen auch neutrale Staaten vertreten sein sol- len. Er erklärte ferner, Frankreich mache es nicht zur Bedingung einer Wiedervereini- gung, daß Gesamtdeutschland in die Euro- päischen Gemeinschaft eintreten müsse. Ein britischer Sprecher erklärte nach der Montag-Sitzung, die Rede Molotows sei enttäuschend gewesen. Es bestünden keine Anzeichen dafür, daß er bereit wäre, den Eden-Plan sachlich zu erörtern. Während auf Island die Wiesen grünen und frühlingsmäßige Temperaturen auf dieser Insel dreißig Kilometer unterhalb des Polar- kreises gemessen werden, hält die Kältewelle über gans Europa weiterkin an. Die Schiff- fahrt auf dem Rhein wurde nun duch völlig eingestellt. Trotz des Einsatzes von Eisbrechern hatte sich am Montag oberhalb der Loreley durch Stauungen von Treibeis eine feste Eisdecke auf dem Strom gebildet. Und wenn in diesen Tagen Fahrzeuge der deutschen Fisckereiflotte zn die Nordseehüfen einlaufen, dann ergeben sich, weniger für die Seeleute zwar, aber um so mehr für die Photographen— wie unser Bild beweist— recht reiavolle Perspektiven. Bild: dpa Die Vietminh-Rebellen im Angriff Ueberraschender Vorstoß in den indochinesischen Staat Laos Hanoi.(UP) Einheiten der 308. Vietminh- Division sind am Montag in den Norden von Laos eingefallen und haben nach mehrstün- digem Kampf die etwa 40 Kilometer tief in laotischem Gebiet liegende Grenzfestung Muong-Khoua eingenommen. Gleichzeitig sind andere Einheiten der Division an meh- reren Stellen über den Namhu-Fluß gesetzt und gehen in Richtung auf die etwa 200 Kilo- meter entfernt liegende laotische Hauptstadt, Luang-Prabang, vor. Die kommunistischen Streitkräfte erhalten, wie aus französischer Quelle bekannt wird, Verstärkung durch ört- liche Guerillas. Wie von einem französischen Sprecher mitgeteilt wurde, versuchen die französischen Truppen, den Gegner durch Ständige Rückzugsgefechte aufzuhalten. Auherdem sind sofort auf dem Luftwege Verstärkungen nach der Laotischen Haupt- stadt geschafft worden. König Sisavang Vong von Laos hat in einem Kommuniqué angekündigt, daß er in der Hauptstadt bleiben wird. Gleichzeitig forderte der 82 Jahre alte Herrscher alle Einwohner seines Landes auf, den nationa- jen und den französischen Streitkräften bei der Verteidigung zu helfen. Französische Offiziere, die den Vorstoß Als einen Versuch zur Beeinflussung even- tueller Gespräche über Indochina auf der Berliner Konferenz bezeichneten, sind der Ansicht, daß die Vietminh Luang-Prabang niemals einnehmen werden. Unterrichtete Zwischen Gesfern und Morgen Der Schauspieler Siegfried Breuer, der zuletzt in Göttingen engagiert war, ist im Alter von 50 Jahren an einem schweren Leberleiden, verbunden mit einer Lungen- elitzündung, überraschend gestorben. In Bonn werden die parlamentarischen Arbeiten dieser Woche heute mit einer Un- terrichtung des Bundestagsausschusses für auswärtige Angelegenheiten über den Stand der Berliner Konferenz aufgenom- men. Das Plenum des Bundestages wird sich in seinen Sitzungen am Donnerstag und Freitag mit dem Entwurf des Bundes- Haushaltsplans 1954 und dem Gesetzent- wurf für die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau befassen. Die Bezüge der Bundestagsabgeordneten sollen, wie in Bonn verlautet, erhöht wer- den. Ein Abgeordneter soll monatlich statt bisher 600 künftig 930 Mark erhalten. Auch die Zuwendungen für besondere Unkosten sollen von bisher 300 DM auf monatlich 650 DM erhöht werden. 585 852 Kriegsbeschädigte, die orthopàdisch versorgt werden müssen, leben zur Zeit in der Bundesrepublik. Wie der VdK mitteilt, sind davon 135 993 einseitig Beinamputierte und 45 655 einseitig Armamputierte. 10 427 Kriegsbeschädigte haben keine Beine und 933 keine Arme mehr. Annähernd 7000 Schwerstkriegsbeschädigte sind blind. Ver- sorgungsberechtigt sind in der Bundesrepu- blik 4,3 Millionen Menschen. Die„Theodor-Heuss- Sozialhilfe“ wurde anläßlich des Geburtstages des Bundespräsi- denten durch erhebliche Beträge bereichert. Der Bundesverband der deutschen Industrie spendete 25 000 DM, der Gesamtverband der Versicherungsgesellschaften 22 000 DM, der Deutsche Industrie- und Handelstag 10 000 DM, die Bank deutscher Länder 10 000 DM, der Verband der Automobil- Industrie 3 000 DM und das Land Niedersachsen 3 000 DM. Die Berliner Spende, die sich auf 100 000 DM beläuft, soll für bedürftige Berliner Ver- wendung finden. Der Berliner Senat hat Ministerialdiri- gent Ernst Bur kar t, der bisher die Ge- schäfte des Generalsekretärs der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder führte, mit der Wahrnehmung des Amtes des Bevollmächtigten des Landes Berlin beim Bund betraut. Der Bundeskanzler hat am Montagvor- mittag hohe Würdenträger der evangelischen Kirche Deutschlands, an ihrer Spitze die Bischöfe Dibelius und Lil je empfan- gen, um mit ihnen aktuelle politische Fragen zu besprechen. Ein„einheitlich gegliedertes Schulwesen“ forderte der Bundesfrauenausschuß der CD auf einer Tagung in Königswinter, die sich vornehmlich mit schulpolitischen Fra- gen beschäftigte. Unter den Forderungen zur Verbesserung des Volksschulwesens steht an erster Stelle die schrittweise Herabsetzung der Klassenfrequenz. Weiter- Hin fordern die Frauen eine großzügige Be- gabtenförderung. In Ostberlin ist am Sonntag eine polnische Delegation eingetroffen, von der noch nicht bekannt ist, ob es sich um eine politische oder um eine Handelsdelegation handelt. Auch der ehemalige Reichskanzler, Dr. Jo- sef Wirth, und Wilhelm EIfes vom Bund der Deutschen halten sich augenblicklich in Ostberlin auf. Der französische Finanzminister, Faure, forderte am Montag die französischen In- dustriellen auf,„unnormal niedrige Löhne“ zu erhöhen, um dadurch angekündigten Streiks und der kommunistischen Kam- pagne für eine„Volksfront“ entgegenzu- treten. Laniel hat für Donnerstag eine auhgerordentliche Kabinettssitzung anbe- raumt, um Maßnahmen gegen die drohen- den Streiks zu beraten. Zwischen Peking und Moskau ist am Montag direkter Eisenbahnverkehr aufge- nommen worden. Zur Bewältigung der Strecke von etwa 7500 km sind die Züge neun Tage unterwegs. Kommunistische Düsenjäger vom Typ MIG 15 haben, wie jetzt bekannt wird, am 22. Januar einen amerikanischen Bomber während eines Aufklärungsfluges vor der Westküste Koreas über internationalen Ge- Wässern angegriffen. Es entwickelte sich ein Luftkampf, bei dem ein kommunistisches Jagdflugzeug abgeschossen wurde. Da sich das Luftgefecht über internationalen Ge- wässern abspielte, könne, so erklärte ein Sprecher des alliierten Oberkommandos im Fernen Osten, von einer Verletzung des koreanischen Waffenstillstands-Abkommens keine Rede sein. In die vierte Woche geht der Elektriker- Streik in Engnland, mit dem Lohnforderun- gen durchgesetzt werden sollen. Am Montag griffen die Störaktionen der Elektriker- gewerkschaft auf das Hafen- und Industrie- gebiet von Liverpool über. Kreise vertreten die Auffassung, daß Laos gegen den Einfall eventuell bei den Verein- tell Nationen protestieren wird. Mit dem Vorstoß der Rebellen haben sich die Befürchtungen französischer Offi- ziere bestätigt, nach denen die Vietminh ihren Vorstoß bei Dien-Bien-Phu nur unter- nommen haben, um starke französische Kräfte in der Umgebung der Festung zu bimden. Tatsächlich hat der kommunistische General Vo Nguyen Gi ap die 308. Divi- sion von der Festung Dien-Bien-Phu abge- zogen und in Richtung auf die laotische Hauptstadt in Marsch gesetzt. Im Tal des Nam-Hu, in dem der Vormarsch gegenwär- tig erfolgt, hatten Unionstruppen bei der Partisanenbekämpfung kürzlich zahlreiche Reislager entdeckt, die wahrscheinlich als Nachschubzentren für die jetzige Offensive gedacht waren. Wie verlautet, sollen die Kommunisten ursprünglich die Absicht gehabt Haben, Dien-Bien-Phu in der Nacht zum 26. Januar anzugreifen. Sie sollen diesen Plan jedoch entweder angesichts der starken Unions- truppen in der Festung oder in der Hoffnung auf einen leichteren und eindrucksvolleren Sieg bei Luang-Prabang aufgegeben haben. Einaudi sucht neue Möglichkeiten Rom,(dpa/ UP) Nach der Abstimmungs- niederlage des christlich-sozialen Minister- präsidenten Fanfani am Wochenende hat der italienische Staatspräsident, Ei nau di, am Montag seine Beratungen mit führenden Politikern des Landes über die Bildung einer neuen Regierung aufgenommen. Als ersten empfing er den früheren italienischen Präsidenten, Enrico De Nicola. In unter- richteten Kreisen wird erwartet, daß die Beratungen Einaudis bis zum Donnerstag andauern werden. Der Vorstand der Christlich-Demokrati- schen Partei Italiens war am Sonntag Zu- sammengetreten. Beobachter wiesen darauf hin, daß die Führer der Partei, wie bei- spielsweise der frühere Ministerpräsident, leide De Gasperi, noch immer hoffen, die Sozialisten durch das Angebot von Mi- nisterposten in ein künftiges Kabinett ein- beziehen zu können Gleichzeitig wird jedoch betont, daß De Gasperi sich im Hintergrund hält und sich nicht darum bewirbt, jetzt wieder Ministerpräsident in einer„Koali- tion der Mitte“ zu werden. Zu den möglichen„Kandidaten für die nächste Ministerpräsidentschaft“ gehört auch Attilio Piecioni— der Außenminister in der gestürzten Regierung Fanfani—, der im vergangenen Sommer vergeblich versuchte, eine Koalition der Mittelparteien zustande zu bringen Die Christlich- Demokratische Partei hat bisher noch nicht die Absicht ge- zeigt, sofort die Monarchisten zur Teinahme an einer neuen Regierung aufzufordern, ob- wohl diese ihre Bereitschaft zur Mitarbeit erklärt haben. Eine Koalition der christli- chen Demokraten, Monarchisten und Libera- len hätte in der 590 Sitze zählenden Abge- ordnetenkammer mit 317 Sitzen eine sichere Mehrheit. Eine weitere Möglichkeit für die christlichen Demokraten ergäbe sich aus einem Bündnis mit den Sozialdemokraten, den Liberalen und den Republikanern. Seite 2 MORGEN Dienstag, 2. Februar 1954/ Nr. 2 Dienstag, 2. Februar 1954 „Kurpfalz“ meldet sich zu Wort Wäre es einfacher, eine Einigung über rundsätze“ auch in die Einigung über die Realitäten zu übertragen, dann würde nie- mand in Deutschland mit Besorgnis dem Tag entgegensehen, an dem der Artikel 29 des Grundgesetzes in Kraft tritt und damit die Neuordnung der Gliederung des Bundes und der Länder in Angriff genommen werden Kann. Fortgeltendes Besatzungsrecht hält diesen Artikel aber außer Kraft. Inzwischen Werden vielerlei Pläne geschmiedet, hier wird am Reißbrett alles neu gemacht, dort regen Sich die aus der dynastischen Vergangenheit überkommenen Zusammengehörigkeitsge- Fühle und schließlich melden sich auch man- cherorts mehr lokale Interessen. Dem„Ver- ein Kurpfalz“ darf man zu dieser letzten Gruppe nicht rechnen, auch wenn er mit semem Namen an eine verhältnismäßig be- Srenzte Gebietstradition anschließt. Diese Kurpfälzer sind nun aus Anlaß ihrer Ge- Neralversammlung wieder einmal an die Oeffentlichkeit getreten; sie haben sich ge- Wissermaßen im Herzen der Rheinpfalz dem bayerischen Löwen zum Kampf gestellt. Sie erinnern daran, daß es auch noch eine andere zweckmäßige Lösung gäbe als die Erhaltung des heute bestehenden oder die Wiederherstellung eines Zustandes, der frü- Ber einmal zufällig bestand. An die Errichtung eines eigenen Landes Kurpfalz ist freilich Nicht gedacht. Man empfiehlt die Bildung . großen Südweststaates mitsamt der A1. Artikel 29 sagt:„Das Bundesgebiet ist unter Berücksichtigung der landsmann- schaftlichen Verbundenheit, der geschicht- lichen und kulturellen Zusammenhänge, der wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit und des sozialen Gefüges durch Bundesgesetz neu zu gliedern. Die Neugliederung soll Länder schaffen, die nach Größe und Lei- Stungskfähigkeit die ihnen obliegenden Auf- gaben wirksam erfüllen können.“— Wenn man einen Mannheimer fragt, was er für ein Landsmann sei, er wird doch wohl mei- stens antworten: ein Pfälzer. Fragt man einen Ludwigshafener oder Neustädter, dann ist die Antwort die gleiche. Die lands- manmschaftliche Verbundenheit ist also da. Ein anderer Punkt der Resolution des Ver- eins Kurpfalz, von der in der gestrigen Ausgabe schon kurz berichtet wurde, spricht von der wirtschaftlichen Zusam- mengehörigkeit. Auch sie ist unbestreitbar. Bleibt der zweite Punkt aus der Reso- ljution(und der zweite Punkt in Artikel 29): die geschichtliche Tradition. Die„Kur- pfalz, nimmt ihre Tradition für die Jahre von 1329 bis 1797 in Anspruch. Für die jün- gere Vergangenheit macht Bayern die Historische Verbundenheit geltend. Da wird es also schwierig. Es hat sich schon beim Zusammenschluß von Baden und Württem⸗ berg gezeigt, wie lebendig die jüngere historische Erinnerung zum Teil noch ist, Während die älteren Zusammenhänge Sache der Archivare und Historiker bleiben. Darum ist es ja anscheinend auch gelungen in der Pfalz, zumal in der älteren Genera- tion bayrische Gefühle wieder zu wecken. Gegenüber den Bayern haben die Kur- Pfälzer aber das einleuchtende Argument, dag die Bildung von Exklaven(bei der Eisenbahn hieß es früher„Bayern links des Rheins“) den Sinn der ganzen Neugliede- rung des Bundesgebietes in Frage stellen Würde. Das letzte Wort über einen etwaigen Vollzug des Artikels 29 spricht übrigens ein“ Bundesgesetz, gegebenenfalls sogar ein Volksentscheid im ganzen Bundes- gebiet. Auch dies müssen alle Neuordner innerhalb und außerhalb der Pfalz be- denken. E. K. Die Zeit drängt in Italien Auch der Führer des linken Flügels der Christlich- Demokratische Partei, Fanfani, hat die Regierungskrise in Italien nicht lösen Können, Dennoch war sein Versuch ein Fort- schritt gegenüber den vorangegangenen Ex- perimenten. Er fand die Unterstützung bei- der Flügel seiner Partei, die republikanische Partei stand hinter ihm und die Liberalen Waren bereit, ihn wenigstens zu dulden. Das können Anzeichen für eine Stabilisierung der Mitte sein, nachdem sich die christlichen De- mokraten auf ihre Einheit besonnen haben. Fanfani legte auch ein Regierungsprogramm vor, das die konsequente Fortführung der Außenpolitik De Gasperis verhieß und das entschlossene Schritte zur Beseitigung der gröbsten sozialen Mißstände ankündigte. Aber all das genügte noch nicht, um den Parteienhader endlich zu durchbrechen. Eine Parlamentarische Mehrheit blieb Fanfani ver- Sagt. Sein Kommentar zu dem eigenen Schei- tern war: Er hoffe, sein Mißlingen werde dazu beitragen, daß sein Nachfolger bei der Regierungsbildung mehr Erfolg habe. Mag sein, dag Fanfanis Hoffnung nicht ganz un- begründet ist, mag sein, daß nun endlich eine der Lösungsmöglichkeiten, die theore- tisch schon seit dem vergangenen Sommer bestehen, auch praktisch genutzt wird. Aber der Sturz Fanfanis hat den Parteien der Mitte im Volke neuen Verlust an Ansehen und Vertrauen eingetragen. Länger als ein halbes Jahr ist Italien nun schon ohne eine echte Regierung, und es gab und gibt dafür keine anderen Gründe, als die Uneinigkeit innerhalb der Christlich- Demokratischen Partei und das Versagen der Mittelparteien überhaupt. Derweil erfordern die sozialen Probleme eine starke Hand. Ist es ein Wun- der, daß unter solchen Umständen in der Bevölkerung die Linkstendenzen stärker werden? Die Nutznießer der Krise sind die Kommunisten. Ihr Einfluß wächst bei den Arbeitslosen, bei den vielen, deren Verdienst nicht hin und nicht her reicht, und ihr Eim- fluß wächst bei den Bauern, die auf die Landreform warten. Die Ungeduld nimmt zu im Volke, auch die Verdrossenheit. Italien braucht endlich eine Regierung und die Christlich- Demokratische Partei muß sie so oder so in den Sattel setzen. Die Zeit drängt, weil es kein Volk lange ertragen kann, daß in der Hauptstadt fruchtloses Parteien- gezänk regiert. Whe Umzug in die prunkvolle Botschaft „Eisbombe, die nicht platzt“ und„die Witwe Deutschland“ Berlin, 1. Februar Die Außenminister zogen am Montag zu Beginn der zweiten Konferenzwoche vom Alliierten Kontrollratsgebäude in Westberlin in die sowjetische Botschaft Unter den Lin- den in Ostberlin um. Kurz vor 15 Uhr fuhren die Wagenkolonnen der drei westlichen Außenminister bei Sonnenschein und 18 Grad Kälte durch das Brandenburger Tor, auf dem die rote Fahne im eisigen Wind wehte. Als erster kam der Wagen des amerikanischen Außenminister Dulles in schnellem Tempo über die ehemalige Ost-West-Achse, vorbei an dem sowjetischen Ehrenmal mit den beiden Panzern, die ihre Geschützrohre direkt auf die Fahrbahn richten.„Dawai“, rief der so- Wjetische Offizier den Soldaten in den zwei Wartenden offenen Jeeps auf der westlichen Seite des Brandenburger Tores zu, und sie rasten hinterher. Bewegungslos, ohne eine Miene zu verziehen, die Hand an der ge- schulterten Maschinenpistole, hatten sie in ihren Wagen, die zum feierlichen Anlaß mit bunten Teppichen ausgeschlagen waren, in- mitten der hier versammelten Wochenschau- männer und neugierigen Berliner auf die Anfahrt der Gäste gewartet. Wenige Minu- ten später folgten der französische Außen- minister Bidault und der englische Außen- minister Eden, nur von einigen Wagen ihrer Delegation und ihrer Leibwache begleitet. Fünfzehn Meter vor dem Brandenburger Tor, Wo die Sektorengrenze verläuft, standen Westberliner Polizisten in weißen Mänteln und Ostberliner Volkspolizisten in blauer Uniform mit Tschako beinahe Fuß an Fuß, um die Straße freizuhalten. Ungefährlicher Ostsektor Zur Dokumentation der absoluten Sicher- heit und völligen Ungefährlichkeit des öst- Des Großvaters Erfahrung wäre nützlich Jordanien im Brennpunkt politischer Strömungen Von unserem Korrespondenten v. O. in Kairo Kairo, Ende Januar Der jordanische Ministerpräsident Fawzi Mulki genoß in vollen Zügen die mondänen Nebenerscheinungen der Sitzungen der Ara- bischen Liga in Kairo— als ein Telefon- anruf seines jungen Souveräns Hussein aus Amman ihn aufschreckte:„Sofortige Rück- kehr, dringende Besprechungen!“—„Nichts von Bedeutung“, sagte der Führer der syri- schen Delegation,„Eröffnung des Parla- ments“. Nun, deswegen hätte der König nicht zu telefonieren brauchen. Zu König Abdallahs Zeiten war Amman Ausgangspunkt abwechslungsreicher Intri- gen im Nahen Osten, Die kleine Sandbüchse „jenseits des Jordan“ genügte dem ehrgei- zigen Haschemiten-Fürsten nicht, dessen Familie Ibn Saud von den heiligen Stätten in Mekka und Medina und vom KEhalifat vertrieben hatte. Abdallah verhandelte mit jedem gegen jeden. Mit Bagdad, um die bei- den Haschemitenreiche unter seiner Krone zu vereinigen, mit Libanon und der Türkei, um Syrien in die Zange zu nehmen, mit den Israelis, um nach dem Palästinafeldzug sei- nen kühnen Raub der Gebiete„diesseits des Jordan“ zu sichern. Nach seiner Ermordung am Eingang der grogen Moschee in Jerusa- lem beklagte die englische Presse das Ver- schwinden eines treuen Freundes Großbri- tanniens. Nun steht der junge Hussein im Brenn- punkt politischer Strömungen, die zu leiten und abzuleiten das Herz des alten Abdallah erfreut hätte. Jordanien hat eine strate- gisch wichtige Schlüsselstellung im Nahen Osten. Möglichkeiten, einen Ersatz für die britischen Stützpunkte am Suezkanal zu bieten, sind nicht von der Hand zu weisen. Am Hafen von Akaba, im Ostzipfel des Ro- teri Meeres, wird schon seit Jahr und Tag emsig gebaut. Die Pläne, einen Kanal von Akaba nach Gaze am Mittelmeer zu bauen, tauchen immer wieder auf. Ein Paroli für die dominierende Stellung des Suezkenals, der 1967 in den alleinigen Besitz Aegyptens übergehen soll, ist nicht nur vom militäri- schen Standpunkt aus für die Westmächte erwägenswert. Eine Nord- Süd-Eisenbahn durchzieht das Land, von der Südgrenze der Türkei über Aleppo Damaskus bis nach Medina, wenn erst die Hedschasbahn fer- tiggestellt ist. Die groge Autobahn, die das Mittelmeer von Libanon bis zu den Oelhäfen am Persischen Golf verbinden soll, wird Jordanien durchschneiden, wichtige Rocha- delinie für dort stationierte britische Trup- pen. Vor wenigen Tagen eröffnete König Hussein die neuen Start- und Landebahnen für Düsenjäger, die aus Amman einen der modernsten Flugplätze des Nahen Ostens machen. Der irakische Ministerpräsident Gamali erklärte nach seiner Rückkehr aus Kairo in Bagdad:„Jordanien kann sich jederzeit dem Irak anschließen. Oder es bleibt wei⸗ ter unter britischem Einflug“. Erstaunliche Aeußerungen aus einem Lande, das, wenn auch finanziell unabhängiger, doch durch ein gleiches Militärbündnis Großbritannien verpflichtet ist wie Jordanien, Aber in Saudi-Arabien scheint man er- kannt zu haben, worum es sich handelt. Der neue König Saud Ibn Abdul Aziz beeilte sich, seinen ersten offiziellen Besuch dem benachbarten jungen Haschemiten-König zu machen. Sie trafen sich in Badana, wo eine Pumpstation an der Pipeline der Arabisch Amerikanischen Erdölgesellschaft eine grü- nende Oase aus dem Wüstensand zaubert. Hussein wird nicht unbeeindruckt den Un- terschied mit seinem armen, von keinen Petroleumquellen gespeisten Lande emp- kunden haben. So nahm er denn auch dank- bar eine Zubuße zu seiner Nationalen Garde vom reichen„Vetter“ aus Saudi Arabien entgegen, die ihn in die Lage ver- setzen soll,„jüdischen Aggressionen“ in Zu- Kurift stärker zu begegnen. Aber Geschenke werden auch im Orient nur selten ohne Gegenleistung gewährt Saudi-Arabien steht nicht allzu gut mit Grohbritannien und liebäugelt mit ameri- kanischer Waffenhilfe. Nur mit Geld könnte Jordanien„aus britischer Vormundschaft“ gelöst werden. Kein Wunder, daß der junge König in Amman seinen Ministerpräsiden- ten aus Kairo zurückberief. Ihm fehlt die Erfahrung des Großvaters Abdallah. Rund 110 000 Jugendliche im Alter von 14 bis 25 Jahren sind im Vorjahr aus der Sowiet- zone in die Bundesrepublik geflohen. Wie der Generalsekretär vom Christlichen Verein Jun- ger Männer dazu mitteilt, drohte 22 Prozent der Geflohenen eine Verhaftung in der So- Wjetzone. lichen Sektors der Stadt hatten die Sowjets fast auf alle Sicherheitsmaßnahmen ver- zichtet. Die anliegenden Straßen Unter den Linden waren nicht abgesperrt. Auf der Stra- Benseite gegenüber der sowjetischen Botschaft hatten sich trotz der Kälte einige Hundert Ostberliner versammelt, um die Ankunft der „imperialistischen Kriegstreiber“ in ihrem Sektor mitzuerleben. Nur die Frontseite der Botschaft war abgesperrt. An den beiden Eingangstoren mit dem hohen schwarzen Gitter vor der Botschaft standen ein sowie- tischer Offizier und vier Sergeanten in ihren olivgrünen Uniformen mit den breiten gol- denen Schulterstücken Posten. Vor dem schmiedeeisernen Hauptportal unter dem bunten Glasfenster mit den Türmen des Kremls hoben die Offiziere— Säbel an der Linken— bei der Einfahrt der Außenmini- ster grüßend die weißgbehandschuhte Rechte an die Mütze. Ueber dem Eingang zur so- Wjetischen Botschaft waren die Fahnen der vier Großmächte nach kommunistischer Art strahlenförmig angebracht. Wie im alten Zarenreich Nach dem Sitzungsbeginn strömten die Menschen über die Straße bis an das Gitter, um sich ihre sowjetischen Freunde und die Wagen der westlichen Gäste aus der Nähe anzusehen. Niemand hinderte sie daran. In- dessen traten drinnen die Außenminister im großen Spiegelsaal der Botschaft unter drei Slänzenden Kristall-Kronleuchtern an einem gewaltigen runden Tisch mit grünen Pol- stersesseln zu ihrer siebten Sitzung zusam- men. Mit dem äußeren Pomp der neuen Umgebung kann die verstaubte Nüchtern- heit des alliierten Kontrollratsgebäudes micht Schritt halten. Zwanzig rosafarbene Marmorsäulen tragen den großen Raum. Gardinen aus weißem Brokat, golddurch- Wirkte Wandbespannungen, Gold an Fen- sterrahmen, Säulen und Kapitellen, schliffene Spiegeln mit den Emblemen der Sowjetunion, Wandbeleuchtungskörper aus rotem Kristall und kunstvolle Ornamente und kostbare Parkettböden aus Edelhölzern erinnern an die Pracht und den Luxus des alten Zarenreiches. „Bitte nach Ihnen“ Wer am Montag den Vorsitz führen Sollte, wWwar zunächst umstritten. Am Ende der letzten Sitzung im Kontrollratsgebäude hatte der französische Außenminister Bi- dault, der den Vorsitz führte, vorgeschlagen, daß am Montag der Gastgeber Molotow dag Treffen leite. Molotow lächelte wohlwollend und meinte, die Sowjetunion wolle keine Vorrechte beanspruchen. Außenminister Eden möge turnusmäßig die Sitzung leiten. „Ich werde ihn unterstützen, wenn es not- Wendig ist“. Es ergab sich ein heiteres Ge- Plänkel diplomatischer Höflichkeit. Bidault wiederholte seinen Vorschlag, das wie Auhenminister Dulles am vorigen Montag der jeweilige Gastgeber den Vorsitz führen solle, Eden erklärte seinerseits, er sei sehr dankbar für Molotows Entgegenkommen, „Mir müssen ihm erst einmal 8 —— auf der Speisekarte dennoch„werde ich mich sehr Slücklich schiätzen, am Montag unter Herrn Molotoyz Sitzungsleitung zu arbeiten“. Bidault kügte hinzu:„Die erste Sitzung unter Herrn Mo.“ lotows Vorsitz wird sicher ein ausgezeich. netes Omen für unsere Arbeit sein.“ Mob. tow beendete diesen Ausbruch gegenseitige Komplimente und erklärte:„Ich werde mich dem Wunsch des Herrn Eden unterordnen“ Aber ganz so harmlos verbindlich wie 05 Klingt war diese„Bitte nach Ihnen“ nicht Wie bekannt, wollte Molotow in dieser S. zung den sowjetischen Standpunkt zu Deutschlandfrage darlegen. Als Vorsitzender Kann er aber nach den Gepflogenheiten micht sofort nach Eröffnung der Sitzung die große Rede halten, sondern muß Seinen westlichen Kollegen den Vortritt lassen Darum ging es wohl. Das Konferenz- Menü Am Wochenende hatten die drei Außen minister eine kurze Ruhepause. Bidault be. sichtigte am Samstag Schloß Sanssouei in Potsdam, und besuchte wie sein britischer Kollege das Reit- und Fahrturnier in der Westberliner Sporthalle. Außenminister o. lotow war zum Abendessen bei Bidault. Pie gelöste Stimmung der vier Außenministe: nach Ende der ersten Konferenzwoche per- anlaßte den französischen Hohen Kommissar Frangois-Poncet, bei Studium des Menüs 20 folgender Deutung: ‚Schildkrötensuppe die gepanzerte Haltung auf der Konferenz 2. Hummer a la Thermidor— Thermidor 55. der Zeitpunkt der französischen Revolution an der die Blutherrschaft Robespierres durcli einen gemäßigten Kurs abgelöst wurde,). gebratenes Lamm— das Opfer, das alle 20 bringen haben, 4. Eisbombe— eine Konfe. renzbombe, die nicht platzt, 5. Sekt Veupe Cliquot— die Witwe Deutschland, die all verleumden und doch heiraten wollen.“ 80. Weit die Wochenendfreuden der Außen- minister. Ob Molotow in der nun beginnen- den Woche bei der hartnäckigen Debatte über das Deutschlandproblem wirklich nur Eis- bomben, die nicht platzen, in die Konferem Wirft, bleibt abzuwarten. Angela Nacken Ergeben sich Folgen aus der Bonner Blutprobenprobe? Bonn.(dpa) Die Verfahren wegen Trun⸗ kenheit am Steuer, die vor dem Bonner Blutprobentest bis zu dessen Ausgang auf. geschoben worden waren, werden am Diens. tag fortgesetzt. In vier diesen Verfahren ist Landgerichtsrat Klinkhammer Vorsitzender Er leitete in der vergangenen Woche auch den amtlichen Test. Im Bundesverkehrs- ministerium hat der Ausgang des Bonner Blutalkoholtests einige Besorgnis ausgelöst Es wird befürchtet, daß sich die Zahl der durch Trunkenheit am Steuer verursachten Unfälle erhöhen könnte. Sobald das Ergeb- nis des Testes offiziell vorliegt, will das Ministerium prüfen, welche Folgerungen daraus gezogen werden müssen. die alten Stiefel ausienen „Operation Frauen-Feiertag“ Ein Rundfunkscherz beunruhigt Schwedens Männer Stockholm, Ende Januar „Alle Räder stehen still— bloß weil Len- nart Hyland es will., heißt es in einern Stockholmer Varieté- Programm. Wer ist die- Ser Mann, dem seine schwedischen Landsleute mehr suggestiven Einfluß zutrauen als allen Politikern und Staatsleuten? Lennart Hyland ist der Leiter einer allwöchentlichen Sendung im schwedischen Rundfunk:„Das Karussell“, das, wie schon der Name sagt, die Hörer rich- tig„durchdrehen“ soll. Und das schafft er— in dem steifen Schweden— immer wieder mit einer charmanten Frechheit. Ob er seine jüngeren Hörerinnen auffordert, den Ver- Kkehrspolizisten auf Stockholms belebtem Sture-Platz mit einem Kuß auf die Wange zu erfreuen, ob er nach Weihnachten alle Ehemänner Schwedens zu Treffen in den je- Wsiligen Stadtparks auffordert, damit sie bei dieser Gelegenheit am bequemsten die ge- schenkten Schlipse untereinander tauschen könnten— man schimpft über ihn, aber er Hat seine Hörer in der Hand, man macht mit. Sein Einfluß offenbarte sich am besten bei seiner soeben abgelaufenen„Operation Fru-Fridag!— Operation Frauen-Feiertag“, die ganz Schweden auf den Kopf stellte. Vor ein paar Wochen erklärte Hyland in seinem Karussell, daß am Sonntag, dem 24. Januar — Wiederholung vorbehalten— alle Ehe- frauen jegliche Arbeit für Mann, Kinder und Haushalt zu unterlassen hätten, diese Arbeit Sollte von morgens bis Mitternacht aus- Schließlich vom Ehemanne ausgeführt wer- den, Solche Aufforderungen hat man schon ökter erlebt, zum Beispiel zum„Muttertag“, aber meistens haben sich doch die Herren mit einem Blumensträußchen freikaufen können. Nicht, wenn Lennart Hyland die Sache organisiert— er duldet keine Drücke berger. An präziser Planung und praktischen Ratschlägen für in Küche, Haushalt und Kinderstube ungeübte Ehemänner ließ er es in seinen Sendungen nicht fehlen. Dann brauste ein Sturm durch den schwedischen Blätterwald von Nord bis Süd, von Hapa⸗ ramda bis Trälleborg. Mit dem den Schweden eigenen Ernst diskutierten Tausende von Le- sern und Leserinnen in„Eingesandts“ die ewige Frage, ob der Mann nicht angesichts seiner harten Alltagsarbeit einen arbeits- freien Sonnntag verdient hätte, oder ob nicht die Gleichberechtigung der Geschlechter seine Mitarbeit bedinge. Doch dann setzte ein Inseratensturm ein, dessen Originalität den Berichterstatter davon überzeugte, daß im Falle eines neuen Amazonen-Zeitalters die völlige Technisierung von Küche und Haushalt im Laufe einer Woche durchgesetzt sein würde Meistens mit der Schlagzeile: „An alle Hyland- Opfer!“ wurden in den An- zeigen vom Staubsauger bis zur raffinierte- sten Ab waschmaschine alle Hilfsmittel der Technik empfohlen, die diesen gefürchteten „Arbeitspflicht“-Sonntag den Fhemärmern erleichtern könnten. Andere Inserate empfahlen die Flucht ins Restaurant— aber das konnte ja die Frage mit der Haushalts- arbeit und dem Trockenlegen von Kindern nicht ordnen. 2 Leitartikel nahmen Stellung.„Stockholms Tidningen“ fragte, ob nicht die vielgeprie- sene Freiheit der Frau mit einem groben Fragezeichen zu versehen sei, wenn Hylands Operation„Frauen-Feiertag“ einen solchen Sturm aufwirble. Die ganze männliche Pro- minenz des Landes wurde interviewt, wie man den Frauen-Feiertag zu organisieren gedenke. Ministerpräsident Tage Erlander und hier verstanden ihn die Männer aller Parteien— gab der Hoffnung Ausdruck, daß seine Söhne ihm helfen würden. Am Samstagabend wurde im Rundfunk mitgeteilt, daß die schwedischen Staatsbah- nen an diesem berühmt- berüchtigten Sonn- tag allen„Damen über 12 Jahren“ bei Lösung einer einfachen Karte freie Rückfahrt ge- Währten. Als einer der bekanntesten schwe- dischen Anwälte diese Meldung in der Stock- holmer Riche-Bar hörte, erhob er sich sofort mit gequältem Lächeln:„Jetzt kommt be- stimmt meine Schwiegermutter aus Göteborg angefahren, um mir zu helfen Es war für Hylands„Karussell“ ein voller Erfolg. Nur fragt man sich in den Kreisen seiner S0 wohlerzogenen und zurückhaltenden Landsleute etwas besorgt, zu welchen Aben- teuern er sie in seinen Sendungen das nächste Mal herausfordern wird. F. Weltmann Aga Khan mit Platin aufgewogen Die Ismaelis feiern das siebzigjährige Jubiläum ihres Imanis Karachi, Ende Januar. Am 3. Februar wird Aga Khan in Karachi aus Anlaß seines 70jährigen Imam-Jubilaums in Platin aufgewogen., Die Wiege-Zeremonie Soll später in Dares- Salam, Mombassa und Kampala wiederholt werden. Die Platin- Gewichte bei allen vier Zeremonien ent- sprechen einem Wert von rund vier Mil- lionen Mark. Der orientalische Fürst, der für viele Europäer erst als Mann einer französischen Schönheitskönigin und als Schwiegervater von Rita Hayworth ein Begriff geworden ist, wird von nahezu 20 Millionen Moham- medanern in aller Welt als ihr religiöses Oberhaupt wie ein Heiliger verehrt. Seine Königliche Hoheit, Sir Sultan Mohammed Schah Aga Khan, der jährige Iman(reli- giöser Führer) der Ismaili-Sekte gilt als 48. direkter Nachkomme des Propheten Mo- hammed. Obgleich die Mehrheit der Mo- hammedaner glaubt, daß der Prophet selber keine Erbnachfolge, sondern jeweils die Wahl des Würdigsten unter den Gläubigen zum Kalifen gewünscht hat, gibt es zwel große Gruppen, die als höchste Autorität nur die Blutsverwandten Mohammeds an- erkennen. Das sind neben den vorwiegend persischen Schiiten die Ismailis, die in wohlhabenden Gemeinden auf der ganzen Welt verstreut leben. Aus der ganzen Welt— aus Südamerika, China, Zentralasien und Afrika, aus dem Vorderen Orient und Europa— treffen denn jetzt auch täglich Delegationen in Ka- rachi ein, um hier, am Geburtsort Aga Khans, das siebzigjährige Jubiläum ihres religiösen Oberhauptes feierlich zu be- gehen. Prinz Ali Khan, der älteste Sohn des betagten Iman, hat einige Tage Urlaub vom mondänen Leben an der französischen Riviera genommen und leitet selber die letzten Vorbereitungen für die Zeremonien im Aga-Khan- Stadium von Karachi, in derem Mittelpunkt der traditionelle Wiege akt steht. Bei den beiden voraufgegan- genen Jubiläen vor zwanzig Jahren wurde Aga Khan in Gold und Diamanten auf- gewogen. Dieses Mal sind die Gewichte aus reinem Platin, Der Fürst, der auf Grund des ererbten Besitzes seiner Vorfahren aus den Herr- erer. — scher familien Aegyptens und Persiens einet der reichsten Männer der Welt ist, behält keinen Pfennig der Tributleistung seiner Gläubigen für sich, sondern stellt den ge- samten Betrag den Ismaili-Gemeinden fut wohltätige Zwecke zur Verfügung. Darüber Hinaus stiftet er jährlich aus seinem privaten Vermögen viele hunderttausend Mark füt die verschiedensten sozialen und wissen- schaftlichen Einrichtungen. Während seiner 70jährigen Imam-Periode haben Menschen in aller Welt den Segen der Hilfsbereitschaft Aga Khans verspürt. Ein englischer Ministerpräsident nannte Aga Khan einmal den„Weltbürger par ex cellencel, einen„Botschafter des Orients im Westen und des Westens im Orient“, Wirk- lich ist der greise Fürst, von dem man in Europa mehr seine kostspieligen Liebhabe- reien als seine sozialen und politischen Lei- stungen kennt, sein Lebenlang einer der ak- tivsten Führer des Islams gewesen, der wie kaum ein anderer das mohammedanische Ideal der universalen Bruderschaft allet Menschen verkörpert hat. Als einer der Gründer und Präsidenten der Indischen Moslem-Liga hat er zwar immer die nationale Eigenständigkeit der islamischen Glaubensgemeinschaft vertreten; aber das hinderte ihn nicht, die Hindu- Universität in Benares, das geistige Zentrum der in- dischen Moslem- Gegner, durch Geldzuwen, dungen zu unterstützen. Er vertrat Indien auf der Genfer Abrütsungskonferenz un später als Delegierter beim Völkerbund. Wegen seiner Friedensbemühungen War er schon früher zum Nobelpreis vorgeschlagen Worden— und alle diese Verdienste un Ehrungen zählen in den Augen der Ismailib mehr als die Skandalgeschichten, die übel das private Leben der Aga Khan- Familie von Sensations- Zeitungen veröffentli wurden. H. W. Berg sante wick E nen lich seit meh. statt dime lang Reve Stun als allge frage Zwis zu d Schö Wie unte Spal die kurc figun Ser „at Selle Woo. men aller Von ten statt figun tiere gebt „Ja meh derr Stil den bere oben Tite PO den. ter! Ut be⸗ dei in tischer in der r Mo. It. Die inister e ver.“ missar nüs zu pe— kerenz dor ist Lution, durch rde, 3. Alle zu Konfe- Veuve je alle 5 80. uhen innen- e über T Eis- Herenz Jacken nner Trun⸗ Zonnet g auf. Diens⸗ ren ist zender, uch kehrs. Zonner gelöst Hl der achten Ergeb- I das rungen . „„ — einer behält seiner n ge en für grüber jvaten k füt issen; seiner naschen Schaft zannte ar ex-: ats im Wirk- jan in habe- n Lei- er ak- r Wie nische Aller . der ischen die ischen r das ersität r in- wen- indien und bund. ar ef agen e Un mailis yr. N/ Dienstag, 2. Februar 1954 8 —— Haben Sie sich nicht auch schon dabei er- tappt, wie Sie, auf der Suche nach einem passenden Faschingskostüm, justament eine Maske wählten, die eigentlich ganz gegen Ihr sonst zu Tage gelegtes Temperament war? Die Bezeichnung„zu Tage gelegt“ ist hier mit Bedacht gewählt. Denn bleibt nicht vie- les, was uns zutiefst bewegt, unser ganzes Leben lang im Zwielichtigen, in einer dun- keln Kammer in uns selber verborgen? Nur wenigen gelingt es, die„Rolle“ im Alltag zu spielen, die sie gerne spielen wür- den. Das ist im Geschäftsleben wie zu Hause in den eigenen vier Wänden nicht anders. So nehmen viele Menschen im Laufe der Jahre ein ganz anderes„Gesicht“ an, bis sie buch- stäblich„mit Haut und Haaren“ ihrer zuerst nur als Verkleidung gewählten Doppelrolle „nachge wachsen“, genau so närrisch und griesgrämisch, so pedantisch und betont lie- benswürdig geworden sind, wie es ihnen Be- ruf oder sonst eine Verpflichtung auferlegen. ie eee „ haben ihre helle Freude an dem Spiel mit Maske, Kostüm und Verkleidung. Je schwärzer desto besser nRöckstens noch ein Couoboy imponiert ihnen mehr Foto: Presse-Bild Poßf Schluß mit der Bleistiſtfigur In Amerika wird das Dicksein modern/ Feldzug gegen die Magerkeit In den USA beobachtet man eine amü- sante für viele Frauen erfreuliche Ent- wicklung: Das Dicksein wird modern! Es fing damit an, daß man verschiede- nen bekannten Filmschauspielerinnen plötz- lich Verträge vorlegte, die sie statt auf das seit Jahren übliche Minimalgewicht nun- mehr auf ein für ihre Verhältnisse recht stattliche Höchstgewicht festlegen. Der drei- dimensionale Film, der„Plastisches“ ver- langt, bedeutet nicht nur für die Stars eine Revolution ähnlich dem Uebergang vom Stumm- zum Tonfilm, sondern schickt sich als das große Massenvorbild an, auch das allgemeine Mode-Ideal zu verändern. Um- tragen und Statistiken weisen aus, daß in- zwischen bereits jede zweite US-Bürgerin zu den Molligen gerechnet werden muß! Für diese revolutionäre Wandlung des Schönheitsideals ist nichts so bezeichnend wie der Erfolg eines neuen Buches, das unter dem drastischen Titel„Es macht Spaß, rund zu sein!“(It is fun to be kat) die Frau von Gewicht progagiert und furchtbare Abrechnung mit den„Bleistift- figuren“ hält. In wenigen Monaten ist die- ser enthusiastische Lobgesang auf die natürlichen Körperformen“ zu einem Best- seller geworden. Rene Hubert, der Modeschöpfer Holly- woods, hat den Ruf:„Wo bleiben die For- men“ aufgenommen, und schon sieht man allenthalben eine bisher unbekannte Art von Mannequins, die unter dem begeister- ten Beifall der amerikanischen Hausfrauen statt der gewohnten überschlanken Ideal- figur eine durchschmittliche Linie präsen- tieren, die man im bisherigen Sprach- gebrauch schlicht„dick“ genannt hätte. Das „Ja zur eigenen Figur, die plötzlich nicht mehr allein von den Körperformen, son- dern vornehmlich von der Eleganz und dem Stil der Kleidung bestimmt wird, bereitet den Amerikanerinnen ein ganz neues, bereitwillig ausgekostetes Vergnügen. Die Folge ist, daß nunmehr auch der oberste Herrscher der„Mädchen von den Titelplättern“ ins revolutionäre Lager der „Dicken“ übergegangen ist. Harry Conover, Manager sämtlicher Pin- up-, Cover- und Paper-doll- girls, der alle jene Schönheiten kreierte, die auf Millionen Reklamebildern das Leben des Amerikaners von der Wiege bis zum Grabe begleiten, verkündete nach jahrzehntelangem gegenteiligem Wirken: „Die durch rigoroses Hungern erreichte un- natürliche Schlankheit ist ungesund und unschön!“ Die panische Angst vor dem Dicker werden müsse endlich aufhören und mit dem Unfug Schluß gemacht werden, daß die Couturiers ihre Modelle nur für knabenhafte Frauen entwerfen und damit den Konfektionshäusern Vorbilder liefern, die für die große Masse unbrauchbar sind. „Wenn Sie nicht aufpassen“ warnt Mister Conover seine männlichen Geschlechts- genossen,„sitzt solch ein dünnes, ner- vöses Geschöft auch bei Ihnen zu Hause!“ Des Beifalls einer großen Oeffentlichkeit sicher, bittet Conover um briefliche Zustim- mung für sein Vorhaben, die Mädchen mit den dünnen Kinderärmchen, den zerbrech- lichen Taillen und den von Pillenkost und Vitamininjektionen erzählenden Gesichtern ein für allemal von den Titelbildern des Zeitschriftenwaldes zu verbannen. Zahllose Zustimmungserklärungen von jungen und alten Amerikanerinnen, vor allem aber von Ehemännern, die es satt haben, sich von ihrer unterernährten Gattin die Nerven ruinieren zu lassen, ermuntern alltäglich den Verwalter der umfassendsten Schön- heitskartei der Welt, auf dem eingeschla- genen Weg fortzufahren. Nur die Foto- grafen sind ihm böse, weil sich nun ein- mal die Schlankheit besser als die Fülle kotografieren läßt und die Kamera auto- matisch einige Pfunde zu addieren pflegt. Wer die suggestive, typenbildende Kraft der„Mädchen vom Titelblatt“ kennt, die neben der Modediktatur des Films weitest- gehend den weiblichen Durchschnitts- geschmack Amerikas prägen, möchte mei- nen, Mister Conovers Feldzug für ein glaubwürdiges Modell können der allzu Pleichsüchtigen Schlankheit tatsächlich den Garaus machen. Insbesondere, da er in sei- nen„Appellen an die Vernunft“ nicht dar- auf hinzuweisen vergißt, das„weic% und „gerundet“ noch lange nichts mit formlos Ganz insgeheim rumort aber der„alte Kinder Adam“— es kann auch die„ewig junge Eva“ sein!— und möchte eben manchmal auch ein bißchen auf seine, beziehungsweise ihre, Kosten kommen. Das ist ein uraltes Bedürfnis des Men- schen. Von den Römern wird berichtet, daß sie, nachdem es ihnen die strengen Moral- gesetze der Zeit verboten, in der Toga an den ausgelassenen dionysischen Festen teil- zunehmen, auf einen alten Brauch zurück- griffen, der schon bei den Griechen und Aegyptern aus demselben Grunde üblich ge- Wesen war: Sie warfen einen großen weiten Ueberwurf über ihre Schultern und verbar- gen ihr Gesicht hinter einer mit einer spit- zen Kaputze verbundenen Tuchmütze. So entstand die Ancnymität des Dominos, der später dann freilich oft auf die aus schwar- zem Samt bestehende Halbmaske zusammen- schrumpfte, die zu allen möglichen anderen Kostümen getragen wurde. Die Hauptsache war und blieb: Unbekannt vom„großen Auge“ der öffentlichen Neugier eben einmal eine andere Rolle zu spielen, in mnmun deem Kurz belichtet Auf den Brief seiner Frau, daß sie und die drei Kinder sich sehr auf die Heimkehr von Vati freuten, antwortete ein deutscher Kriegsgefangener in Rußland erstaunt:„Mei- nes Wissens habe ich zwei Kinder. Wenn du schon einen Fehltritt getan hast, damn schreibe es offen.“ Worauf seine Frau in einem netten Brief erwiderte, er werde sich bestimmt noch an die Besatzungszeit in Frankreich und an Mlle. Lvette Ch. in Nantes erinnern. Von ihr stamme das dritte Kind, das sie der Einfach- heit halber an die Heimatadresse seines Vaters brachte.-isis- Moderne Lehrerinnen will die Mädchen- klasse einer Pariser Schule haben. Die eifri- gen Schülerinnen haben aus diesem Grunde kür ihre— wie sie behaupten— schwer über- holungsbedürftigen Lehrerinnen eine Mode- beratungsstunde eingerichtet, die zweimal in der Woche abgehalten wird. In diesem beson- deren Falle sind es Lehrkräfte, die sich etwas sagen lassen sollen. 5 Handgemalte Perlon-Kleiderstoffe sind die letzte Neuheit, die im Frühjahr auf den Markt kommen soll. Der Stoff ist waschbar und bil- liger als reine Seide. Er ist ein Perlon-Taft, dessen Taftbindung der halbfließenden Mode- richtung der neuen Saison entspricht. Jeder Pinselstrich ist von Künstlerhand vorgenom- men. Mas keœn- Bilderbogen Die moderne Colombine trägt eine schwarze Strumpfhose, schwarzen Badeanzug undd zwei lustige Krausen aus hellen Zellophanstreifen. Das Salondirndl hat diesmal einen neuartigen durchsichtigen Vorhangstoff als Kleidmateria! gewählt, der in hübschen Mustern zu naben ist wahrend die Strandhegme an ihre dreiviertel- langen Hosen rote Wollfransen genänt und sick selbst aus dem gleichen Material eine Perücke gebastelt hat.„Madame“ erscheint in einem abgelegten schwarzen Abendkleid, das eng an- liegt und außer dem Pleurosemhut durch e i n en riesigen gelben Puffärmel auffällt. zu tun haben! Liselotte Weber Zeichnung: Lore-Lina Schmidt r 1 Seite 3 Unerkannt hinter den Masken Einmal in eine„andere Haut“ schlüpfen/ Schon die alten Römer eine andere Haut zu schlüpfen. So kann aus einer bis dahin überaus zurückhaltenden EKontoristin ja eine aufflammende Bajadere werden— und aus einem braven Buchhalter ein Pascha, der einen ganzen langen Fasching über nach„seinem“ Harem sucht..„Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust!“ Es ist sehr aufschlußreich, den Masken- Geheimnissen früherer Zeiten nachzuspüren. So etwa den mit ältesten Kunstdenkmälern der Menschheit, den urzeitlichen Höhlenpild- nissen. Was bewegte die Menschen vor über 20 000 Jahren, Tiermasken zu tragen und sich in dieser Verkleidung im flackernden Fackel- licht auf einer felsigen Höhlenwand zu„por- trätieren“? Die Forscher sprechen von„Tö- tungszauber“, von einem„magischen Welt- bild“, wie wir es heute noch bei den primi- tiven Negerstämmen Afrikas finden. Auch dort gibt es Masken, oft grauenvoll anzu- sehen, ein wahrer Alpdruck schrecklicher, grell bemalter Fratzen und Verkleidungen. Diese abschreckende Wirkung ist beabsich- tigt; sollen diese Dämonenmasken doch dazu dienen, die bösen Geister zu verjagen, sich selber der Kräfte der Natur und der Toten zu bedienen. Ein Abglanz dieser magischen Dämonie spiegelt sich heute noch in den Tiroler Perch- ie. griffen nach dem Domino tenmasken, unter denen es schiane“(schöne) „schiache“(scheußliche) gibt, in den Oberst- dorfer„Wilden Männle“, im Riedlinger „Cole“(Riese Goliath) und in den schwa bisch-badischen Narros und Hansels, in denen freilich bereits der verschmitzte Scha- bernack unverkennbar zum Ausdruck Kommt. Aber auch darunter gibt es noch genügend zottige furchteinflögende Ungeheuer, denen „Narrenfreiheit“ eingeräumt ist gleich den Seelenmasken tragenden Primitiven Afrikas, die Gewalt antun, strafen, rauben und zer- stören dürfen. So geistert im magischen Kreis der Mas- ken alles durcheinander, was sich auch im Zwielichtigen des menschlichen Denkens und Fühlens abspielt. Gegenüber den ausgelasse- nen Festen südlicher Völker, bei denen Dio- nysius, Bacchus und Pan auch heute noch den Reigen anführen, wirken unsere Faschings- bräuche fast ein bißchen schwerfällig. Die Perchten, Narros und Hansels sind durchweg tolpatschige Gesellen, auch wenn sie am Rhein fröhliche Lieder singen und schunkeln. Ganz gelingt es uns also offenbar nicht, uns verkleidet zu entkleiden; wenn wir uns auch für den stillen Beobachter zweifellos off mit nichts mehr demaskieren, als mit unserer Maske. Toni Francis Nicht zu dicht herangehen! — U — Photographisch fenstern— das gekt nicht. dertodruphie ist de Kunst der Zurücchalten- * Was meinen Sie, wie die Aufnahme hin- terher ausschauen wird? Die hübschen Arme der Angebeteten werden an Drallheit denen einer Damen-Ringkampf-Matadorin nicht nachstehen, und auch sonst wird sich einiges verschoben haben. b Viele gehen immer zu dicht heran auch beim Photographieren. Sie meinen, weil ihre Meter-Skala mit der Marke„I m“ oder„1.20 ms beginnt, dürften sie das auch ausnützen. Die Marke besagt aber nicht mehr, als das e Camera von da an scharf zeichnet. Für des, Was“ fühlt sie sich nicht verantwortlich. Nicht nur die Camera, auch wir sehen das Nahe größer als das Ferne. Die Größenunter- schiede sind aber um so beträchtlicher, je ge er die Entfernung zu den abzubilden- 8 Gegenständen ist. Denken wir an die cher zaufnahmen, auf denen uns jemand Seine Hand entgegenstreckt: da ist die Hand Sröger als der ganze übrige Mensch, obw¾ohl über mille itlicht Berg e Hand und Körper doch nur eine le Zwischenraum ist. Warum? Weil die ahme— absichtlich— aus zu geringer Entfernung gemacht ist. Stände der Mensch fünk Meter zurück, so würden Hand und Körper im richtigen Größenverhältnis abge- pildet. In dieser Entfernung macht auch die Elle Unterschied kaum noch etwas aus. Aber zurück zur Fensterl-Szene. Wäre der junge Mann auf eine Bank gestiegen, be- fände er sich auf gleicher Höhe mit der An- gebeteten, so würde das Bild erträglich aus- Fallen. Kopf und Unterarme wären von der Camera gleich weit entfernt. Die Oberarme Würden Wohl etwas zu dünn, die Schultern ein wenig zu schmal erscheinen, aber das Würde die Resi, wenn der Jüngling sonst an- nehmbar ist, wohl noch passieren lassen. Nahaufnahmen werden dann gefährlich, Wenn wir die Horizontale verlassen und, sei es aus Raunmot, sei es aus künstlerischem Ehrgeiz, schräg nach oben oder auch schräg nach unten photographieren. Denn es ist ja Wohl klar, daß wir dann mit ganz anderen Entfernungs-Unterschieden zu rechnen ha- ben. Ein Turm, den wir von unten nach oben photographieren, läuft ja im Bild auch des- halb spitz zu, weil wir der Basis 80 viel näher sind als dem Helm. Das besagt nicht, daß wir immer brav in der Horizontalen bleiben sollen. Das Mäd- chen im Fenster kann auch von unten her sehr reizvoll anzusehen sein, wir müssen aber— zumindest bei der Aufnahme respektvoll Abstand halten und das so sehr erwünschte„Heranholen“ dem Vergröhße- rungsgerät überlassen. Entfernung richtig messen Den billigsten Entfernungsmesser gaben wir in den Beinen. Ein man nhafter Schritt mißt 75 Zentimeter. 1 So lernten wir's schon beim Barras. Die Methode ist deshalb— und weil sie pillig ist — auch ein bißchen grob, aber immer noch besser als das bloße Schätzen. Es ist nur nicht jedermanns Sache, vor der Aufnahme vor all den Publikümern einen zünftigen Parademarsch hinzulegen. Die Benutzung eimes Entfernungsmessers ist entschieden dis- Ereter. Und wenn es gar ein eingebauter und gekoppelter ist, der das Objektiv gleich mit in die richtige Lage bringt, so sind wir am Ziel aller Wünsche. Nun aber kommt das große Aber, das wir uns heute vorknöpfen wollen. Ob geschätzt, abgeschritten oder optisch gemessen— am Ende wissen wir doch nur, daß der anvi- sierte Punkt scharf abgebildet wird. Um die- sen Punkt steht aber doch noch allerhand herum, was mit aufs Bild Kommen soll. Den- ken wir a eine Gruppenaufnahme. Wen sol- len wir eigentlich anvisieren— den vorder- sten oder den hintersten? Da guter Rat teuer ist, haben teure Cameras einen Tiefenschär- kfenring, der sich entweder selbst einstellt oder„von Hand“ eingestellt werden muß. Von ihm kann man dann ablesen, daß bei Blende X die Tiefenschärfe von Y bis 2 reicht.(Wo kein Ring ist, findet man häufig eine Tabelle. Fehlt diese, so muß man sie im Kopf haben,) Dabei kann es Ueberraschungen geben, besonders dann, wenn die Blende Weit aufgedreht werden muß. Es kann passieren, daß die gemessene Entfernung gar nicht die richtige ist, daß man noch etwas zugeben muß, damit die rückwärtigen Bildpartien im Tiefenschärfenbereich verbleiben. In solchen Fällen hilft zweimaliges Visie- ren. Man mißt erst den Abstand Camera- Vordergrund. Dann befragt man den Tiefen- schärfenring, bei welcher Einstellung die eben festgestellte Entfernung schon im Schärfenbereich liege. Die Einstellung, die man dabei abliest, ist dann die richtige, Von berühmt Zwischen Krieg und Frieden Bei einem festlichen Empfang, der anläßg- lich des Amtsantritts des neuen Präsidenten Coty kürzlich in Paris stattfand, wurden die Aussichten der Berliner Vierer- Konferenz eifrig diskutiert. Ein ausländischer Diplomat erinnerte dabei den Oberbefehlshaber der NATO- Truppen, General Gruenther, boshaft an das bekannte Wort Clemenceaus:„Der Krieg ist eine zu wichtige Sache, als daß man ihn den Generalen überlassen dürfte.“ Gruenther parierte nicht schlecht:„Das mag richtig sein, aber ich bin meinerseits zu der Ueberzeugung gekommen, daß der Friede eine zu wichtige Sache ist, als daß man seine Wahrung den Diplomaten überlassen sollte!“ Der Selfmademan Ernest Hemingway hatte eines Tages eine heftige Ausein andersetzung mit seinem New Vorker Verleger.„Wie soll ich mit Ibmen fertig werden!“ schrie dieser schließ- lich.„Ich bin nicht so gebildet wie Sie, ich 5 0 mich selbst zu dem gemacht, was ich in!“ Worauf Hemingway mit eiserner Ruhe erwiderte:„Ich finde es anständig von Ihnen, daß Sie dem lieben Gott diese schwere Ver- antwortung abnehmen“. Ewige Jugend In Gegenwart Churchills, der sich nun- mehr ernstlich wegen seines fortgeschritte- nen Alters mit Rücktrittsabsichten tragen soll, machte ein jüngerer Politiker schmei- chelhafte Bemerkungen über die ewige ſu- gend des Staatsmannes und fragte ihn nach seinem besonderen Geheimnis, dem er diese zu verdanken habe. „Jeder Mensch kann jung bleiben, wenn er will“, antwortete Churchill. Man muß 7 en Leuten nur rechtzeitig anfangen, darauf zu trainie- ren!“ Ursprung der Wissenschaft Bei einem Gelehrtenbankett, das zu Ehren Albert Einsteins veranstaltet wurde, be- merkte der große Forscher in einer Tisch- rede:„Wir Männer in den Laboratorien gleichen mehr als man denkt den Hausfrauen. Das Grundgefühl, aus dem die wissenschaft- liche Forschung entspringt, ist das Gleiche Wie das der Hausfrauen, nämlich der Sinn für Ordnung, für Klassifizierung und Ein- stukung. Weiter benützen wir Formeln, und sie Rezepte. Das ist fast dasselbe, denn beide sind nur dann etwas wert, wenn sie von einer geschickten Hand angewendet werden.“ Glückliche Hochzeit Bei einer Unterhaltung über das uner- schöpfliche Thema der Ehe bemerkte der französische Schriftsteller Marcel Achard?: „Eine Hochzeit gibt es auf alle Fälle, bei der jeder Mann restlos glücklich ist: die seiner Tochter!“ 5 Augen und Ohren Der kürzlich verstorbene Wiener Operet- tenkomponist Oskar Straus schätzte es sehr Wenig, wenn er immer wieder entweder mit den beiden Walzerkönigen Johann Strauß oder— noch weit unangenehmer— mit sei- nem deutschen Zeitgenossen Richard Strauß verwechselt wurde. Als in einer Gesellschaft einmal dieses ergiebige Thema wieder ange- schnätten wurde, erklärte er indigniert: „Wenn die Leute Augen hätten, um damit zu sehen, so würden sie längst wissen, daß ich Straus mit einem S und nicht mit zweien bin!“ Darauf bemerkte ein boshafter Musik- Kritiker:„Es würde schon genügen, wenn sie Ohren hätten, um damit zu hören..“ * FFT Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 2. Februar 1954/ Nr. Kinder-Krunkenhuus in der Grenudierstruße eröffnet Erweiterung der Kinderabteilung der Städtischen Krankenanstalten erzielt Das am 30. September letzten Jahres von den Amerikanern wieder in die Hände der Stadt Mannheim zurückgegebene frühere Mütter- und Säuglingsheim und jetzige Kinderinfektionskrankenhaus in der Grena- dierstraße wurde bei der Einweihungsfeier gestern von Oberbürgermeister Dr. Dr. Heimerich dem Chefarzt der Kinderklinik innerhalb der Städtischen Krankenanstal- ten, Dr. Werner Reimold, übergeben. Die Erbauung des Hauses, das am 28. März 1931 als schönstes und repräsen- tativstes Mütter- und Säuglingsheim des damaligen Deutschen Reiches eröffnet wor- den sei, nannte Dr. Dr. Heimerich„eine groge Tat der Stadt Mannheim“. Das Ge- bäude habe überall das größte Interesse gefunden und sei bei seiner Freigabe zur Besichtigung durch die Bevölkerung an einem Tag, dem 29. März 1931, von 20 000 Besuchern in Augenschein genommen wor- den, also eine populäre Einrichtung ge- Wesen. Nach der Machtübernahme Hitlers Habe die neue,„braune“ Stadtverwaltung die Erbauung des- Heimes als eine Fehl- disposition hinzustellen versucht, und das Haus zu einem Altersheim mit 80 Zim- mern umgebaut. Der Oberbürgermeister erinnerte daran, daß das Gebäude 1945 als eine der wenigen öfkentlichen Einrichtungen, die vom Krieg Kein Zeitverlust in unserer scknellebigen Zeit gibt es 80 „furchtbar“ viele Ereignisse von„enormer“ Wicktigkeit, daß wir die Dackelfalten kaum mehr aus dem versorgten, gehetzten, ergrimm- ten und anderen Gesichtern bekommen. Wir haben einfach keine Zeit, sie wegzuwiscken. Kleine Ereignisse am Rande der großen Ge- schehnisse lassen uns kalt, und wenn es gar noch so kalt ist wie zur Zeit, dunn werden die Falten nock tiefer, die Schritte noch schneller, kaum daß wir zur Seite schauen, wenn auf der Straße ein Unfall geschieht. Auch daran Raben wir uns gewöhnt und mehr als einmal Rörte ich die nur neugierige Frage:„Ist er tot?“—„Nein?— Dann lohnt es sich nicht, daß wir steken bleiben.“ Wir Erwachsene unterscheiden uns da gar nicht sehr vom«lei- nen Fritz, der an der Kinokasse fragte:„Wie- biel Tote gibt's?— Was, nur zehn?— Dann warte ich lieber, bis Sie was Besseres spielen.“ Wenn obige schlechte Meinung von der Menschheit zuweilen korrigiert wird, dann start das auch das Selbstbewußtsein des ein- zelnen, das heißt: die gute Meinung über uns selbst. Aehnlich erging es uns, als im Laufe des gestrigen Tages am Neckar ein„kleines Ereignis“ geschah, das erhebliches Aufsehen und nicht nur Neugierde, sondern auch echte Anteilnahme hervorrief. Und dabei war es nur ein kleiner Hund, nicht einmal ein reinrassi- ger, der— wer weiß wie— auf eine Eisscholle geraten war und hilflos jaulend flußabwärts i trieb. Man sagte nicht:„Ack, nur ein Köter!“— sondern befreite ihn aus seiner jämmerlichen Situation. Das war keine leichte und keine einfache Sache, doch sie wurde glüchlich zu- wege gebracht. Der kleine Schißfbrüchige auf der Eisscholle aber durfte sich danach am herz- cken Mitgefünl vieler Menschen erwärmen, die angesichts seiner nur noch schwach mit dem Schwänzckhen wedelnden, verfrorenen Er- bärmlichkeit ikre eigenen Sorgen, ihre Eile und die Kälte vergessen hatten. Das Schöne aber war, daß die Menschen, die gerettet oder auch nur die Rettung miterlebt hatten, nicht mehr den Stempel des hetzenden Alltags im Gesicht trugen, sondern alle ein frohes, viel- leicht sogar glücheliches Lächeln. Auch sie nut- ten sich erwärmt an inrer echten Anteilnahme, und es hat ihnen nichts geschadet, im Gegen- Sil es. Wohin gehen wir? Dienstag, 2. Februar: Nationaltheater 19.30 bis 22.15 Uhr:„Prinz Friedrich von Homburg“; Musensaal 20.00 Uhr: 5. Akademie-Konzert; Kunsthalle 20.00 Uhr: Ueber„Die deutsch-fran- 2z6sische Aussöhnung und die französische öffent- liche Meinung im Hinblick auf die EVG und die Europa-Idee“ spricht Marguerite Chartrette (Deutsch- französische Vereinigung); Industrie- und Handelskammer 20.00 Uhr: Lichtbildervor- trag von Gustav Pfirrmann:„Mit einer 25 Jahre Alten NSU durch die Welt“(ADAc); Café Zorn, Käfertal, Mannheimer Straße 42, 20.00 Uhr:„Land und Leute in Irland“ Filmvortrag von Pr. Erhard Rumpf, Heidelberg(Abend- akademie);„Kanzlereck“ 20.00 Uhr:„Die neu- zeitliche Wetterkunde“, Sprecher: Dr. Josef V. Kienle(Jugendhandwerkerschaft); Börsen- Saal, E 4, 15.30 Uhr: Oeffentliche Stadtrats- sitzung. Mittwoch, 3. Februar: Nationaltheater 19.30 bis 22.15 Uhr:„Orpheus in der Unterwelt“; Mozartsaal 19.30 bis 22.15 Uhr:„Zum goldenen Anker“; Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Expe- rimental-Vortrag von A. Stadthagen, Berlin über„200 Grad Kälte 4000 Grad Hitze“ (Abendakademie); Kunsthalle 20.00 Uhr:„Tin- toretto und Veronese“, Sprecher: Dr. Niels V. Holst, Eisenberg Freier Bund); Musikhoch- schule 20.00 Uhr: Ueber„Form und Wesen der Klaviersonaten Beethovens“ spricht Direktor Richard Laugs(Abendakademie); Wohlgelegen- Schule 19.45 Uhr:„Sommerliche Streifzüge durch Norddeutschland“, Farblichtbildervor- trag von Dr. Kirstein Deutscher Naturkunde Verein);„Amicitia“ 15.00 Uhr: Kochvortrag (Mannheimer Hausfrauenverband); Amerika- Baus 19.30 Uhr: Schallplatten-Konzert; 8044 La- Bor Service Med. Amb.) Comp. 15.00 Uhr: Film- diskussion(Amerikahaus); Jugendsozialwerk Blumenau 20.00 Uhr: Filmdiskussion(Amerika- haus). f Wie wird das Wetter? Fortdauer des Frostwetters . Vorhersage bis Mittwoch früh: Ueberwiegend heiter oder leicht bewölkt, trocken. Temperatur am Tage um—10, nachts zum 495 Teil unter—15 Grad. Schwache Winde um Ost. iebersicht: Das Hochdruckgebiet über Skan- dinavien verlagert seinen Schwerpunkt nach Südosten. Es behält dabei seinen Einfluß auf unser Wetter bei und läßt die Frostperiode noch kortbestehen. Pegelstand des Rheins am 1. Februar: Maxau 328(17), Mannheim 188(10), Worms 198(2), Caub 126(2). Pegelstand des Neckars am 1. Februar: Plochingen 121(), Gundelsheim 161(=, Mannheim 193(, 5 i nicht in Mitleidenschaft gezogen worden Waren, von der Militärregierung beschlag- nahmt und den verschiedensten Verwen- dungszwecken(unter anderem auch als Hilfshospital, Bürogebäude und Jung- Sesellenheim für amerikanische Offiziere) zugeführt wurde. Er dankte der durch Col. H. Norman und andere Offiziere vertre- tenen US-Armee für die Freigabe, in der er einen„hochherzigen Entschluß“ sah. Mit einem Hinweis auf das Mütter- und Säuglingsheim in der Mittelstraße und auf die bisher„fast untragbaren Zustände“ hinsichtlich der an Infektionskrankheiten leidenden Kinder im Städtischen Kranken- haus begründete Dr. Heimerich den Um- bau des Hauses, der auf 289 800 DM kam. Die Umbauzeit von nur drei Monaten nannte der OB eine außergewöhnliche Lei- stung. Das Haus verfüge über 150 Betten und 60 Bedienstete.„Man sollte überhaupt solche Filialanstalten schaffen, statt den Komplex der Städtischen Krankenanstalten (unter dessen Regie das neue Kinderkran- kenhaus steht) selbst zu vergrößern“, meinte das Stadtoberhaupt, der dem Haus die Herrschaft des Geistes der Nächsten- liebe und eines wahren Humanismus wünschte. Dr. Werner Reimold begrüßte die Er- richtung eines neuen Kinderkrankenhauses um so freudiger, als 99 Prozent der in der Kinderabteilung der Städtischen Kranken- anstalten aufgenommenen Jungen und Mädchen(vom Säuglingsalter bis zum 14. Lebensjahr) den minderbemittelten Bevöl- kerungsschichten angehörten. Als Hinweis auf die ständig steigende Ueberbelegung der Kinderabteilung im Städtischen Kran- kenhaus führte Dr. Reimold an, daß dort 1945 1000, 1949 2000, 1951 3000 und letztes Jahr 4000 Kinder behandelt worden seien. Mit den 150 Betten des neuen Kranken- hauses verfüge die Kinderabteilung der Städtischen Krankenanstalten jetzt über insgesamt 380 Betten. Auch Dr. Reimold sprach von einem Geiste der Caritas und Humanitas, der das Haus erfüllen möge. Regierungsobermedizinalrat H. Ham- macher, Medizinalreferent beim Regierungs- präsidium Nordbaden, übermittelte herz- liche Glückwünsche des Regierungspräsi- denten Dr. Huber und besonders auch der Gesundheitsverwaltung. Die Feier wurde mit musikalischen Dar- bietungen eines Trios(Beckenbach, Gut- brod, Imhoff) der Städtischen Musikhoch- schule stimmungsvoll garniert. rob Schnatternde Erkenninis Selbst ein perfekter Faschings- Narr Kommt schwer nur in Ekstase Mit Beinen, die vor Kälte starr, Und einer feuchten Nase. Die Mischung Frost plus Karneval (Trotz schnapsiger Behezung) Führt dieserhalb beim Maskenball Des öfter'n zur Ent-Reizung. Die Damen pflegen sich dabei Mit Pelzen au verhüllen, Anstatt das Fest mit Fleischerei Und Formen zu erfüllen. Des Mannes Tänzerdruang beginnt Zusehends zu ermatten, Denn nur ein dicker Strumpf gewinnt Bei Minus 12 im Schatten Max Nix Mannheim im Spiegel des Tuges Lebensretter drei Stunden zuvor noch im Gefängnis Der 35 Jahre alte Georg Stotz aus Wieb- lingen, gerade aus dem Heidelberger Ge- fängnis entlassen, rettete drei Stunden später einen 15jährigen Heidelberger Jungen unter Lebensgefahr aus dem Neckar. Der Junge hatte sich etwa 25 Meter vom Ufer auf dem zugefrorenen Neckar befunden, als das an dieser Stelle nur drei Zentimeter starke Eis brach. Der Junge verschwand, wie Augen“ zeugen berichten, kam demn wieder hoch und hielt sich am Eisrande fest. Seinen Hilfe- rufen leistete niemand Folge, obwohl sich am Ufer mehrere Dutzend Spaziergänger auf- hielten. Fünf Minuten lang mußte der Junge bei vierzehn Grad Kälte in dem Neckarwas- ser verbringen, bis Stotz, der zufällig vorbei- kam, sich zur Rettung des Jungen entschloß. VfR- Maskenball mit„sportlichem Fasching“ Am 6. Februar um 20.11 Uhr wird der „Verein für Rasenspiele“ Mannheim den Startschuß für seinen Sportlerfasching im Musensaal, der Wandelhalle und dem Ro- sengarten- Bierkeller von einem kräftigen Ahoi begleitet ertönen lassen. Drei Tanz- kapellen und Tanzflächen, Keller- und Foyer-Bars und der angekündigte Blitz- besuch der Mannheimer Tollitäten von Feuerio, Fröhlich Pfalz und Grokageli wer- den dem karnevalistischen Treiben beson- dere Glanzlichter aufsetzen. Um den Charakter eines muskelstarken Sportlerballs zu wahren, hat sich der VfR bereit erklärt, allen Angehörigen anderer Sportvereine die Karten zum Mitglieder- Vorzugspreis zu geben. Der Vorverkauf läuft in der Geschäftsstelle(Telefon 44429) und den bekannten anderen Verkaufsstellen auf vollen Touren. Hwyb Ueberfall auf offener Straße In der Friedrich-Ebert-Straße wurden in der Nacht zum Montag zwei Männer von unbekannten Tätern angefallen und durch Messerstiche am Kopf und am Arm verletzt. Zwei der Täter konnten in einem Haus auf- gestöbert und festgenommen werden. Spezialist für Ami-Autos Auf die Beraubung amerikanischer Kraft- fahrzeuge hatte sich ein 19jähriger Arbeiter spezialisiert und brachte es fertig, in nicht weniger als 16 Wagen einzudringen und alle Gegenstände, die darin nicht niet- und na- gelfest waren, mitzunehmen. In einigen Fällen wurde er dabei von einem Freund unterstützt, der zur Zeit unauffindbar ist. Der eigentliche Dieb sitzt dabei bereits gut und sicher im Landesgefängnis. Ein Teil sei- ner„Beute“ konnte sichergestellt werden. Der tägliche Unfall. In Sandhofen kam ein amerikanischer Jeep ins Schleudern und überschlug sich. Ein mitfahrender 23jähri- ger Schlosser wurde dabei tödlich verletzt. In der Weinheimer Straße platzte einem Pkw- der rechte Hinterreifen. Der Wagen prallte gegen einen Baum und wurde schwer beschädigt; der Fahrer kam mit dem Schrek- ken davon. Beim Zusammenstoß eines amerikanischen Lkws mit einem Motorrad wurden beide Fahrer erheblich verletzt. Geheimnisvolles Verschwinden einer Industriestadl Komische Geographie und„schreckliche“ Verallgemeinerung Irgendwie scheint doch Mannheim auch mit dem Neckar zusammenzuhängen, aber die hübsche Publikation„Das Neckartal und seine Industrie“, die der Verlag Dumont Schauberg in Köln herausgebracht hat, weiß davon, in Deutsch und drei Fremdsprachen, in Wort und Bild auffallend wenig! Die Herausgeber sitzen in München. Haben sie etwas gegen Mannheim? Das sehr gepflegt anmutende Bilderbuch läßt den Neckar in Schwenningen entsprin- gen und gleich hinter Heidelberg in den Rhein münden. Schiller, mit Lorbeerkranz um die nach ihm benannten Locken und einem Buch in der gesenkten Linken, be- trachtet sich den Sachverhalt(geheimnisvol- les Verschwindenlassen einer dichtbevölker- ten Industriestadt gleich nach der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts) mit geisterseher- haftem Tiefsinn. Nützt ihm aber nichts, Mannheim bleibt in den Fluten von Rhein und Neckar verschwunden, nur in den Vor- bemerkungen taucht es flüchtig auf. Trotz- dem bleibt das Druckwerk, das weder Fir- menkatalog noch Fremdenführer sein, son- dern„Ausschnitte“ zeigen will, sehenswert auch in Mannheim: die landschaftlichen und industriellen Decolletées, die der Neckar un- terwegs zu sehen kriegt, sind beachtlich, man nimmt tiefen Einblick. Es schadet den Kurpfälzern nichts, wenn sie den schwäbi- schen Neckarlauf besser kennen lernen, aber den Schwaben hätte es auch wenig geschadet, Wenn ihnen der kurpfälzische Rest des Nek- Karlaufs einmal recht deutlich vor Augen ge- rückt worden wäre. So muß beinahe unter- Stellt werden, daß mit der Publikation nicht beabsichtigt war, Ober- und Unterlauf des Neckars in einträchtiger Gemeinsamkeit einem internationalen Publikum zu servie- ren. Heidelberg ist gerade noch eben mit ab- gebildet worden, aber von Mannheim Von Mannheim wird auf Seite 127 ein Bild von der Mündung des Neckars in den Rhein gezeigt, das den Zustand des Jahres 1750 wiederspiegelt. Weder in Köln, Mün- chen oder Stuttgart haben sich neuere Dar- stellungen einer Stadt finden lassen, die sich mit einem unerhörten Auftrieb aus einem Trümmerhaufen erhob, unter dem kaum je- mand noch Leben vermutet hätte. Schade um das Büchlein, so neu, hübsch und doch so falsch. * 80 Eine angesehene und gern gesehene Stutt- garter Zeitung wird nicht müde, ihre Leser über den mächtigen Umfang des Begriffs „Schwaben“ aufzuklären. Alemannen und rechtsrheinische Kurpfälzer wollen ihrer Re- daktion nicht in den Kopf, davor sie ein Nudelbrett haben mag. In einer alten Schar- teke fand sie eine Abbildung von Baden- Die„Grokugeli“ schüttelte die Schellenkuppe Im Neckarauer Volkshaus ging es familiär und gemütlich zu Die Grokagelianer behaupteten zwar, sie selen am Sonntagabend zu einer Fremden- sitzung nach Neckarau gekommen. Aber was sich da unter der zum Narrenhimmel erweiterten Decke des Volkshauses ab- spielte, mutete eher wie ein Familienfest an. Nicht nur, weil Neckarau und Linden hof geographische Brüder sind, die sich zur Zeit der Schellenkappe doppelt gern ihrer Verwandtschaft erinnern— die Atmosphäre des Abends war so gemütlich, dag wohl niemand das Gefühl hatte, fremd zu sit- zen“. Rudi Sauter konnte als Familien- und Elferratsoberhaupt gleich einen Neuling einführen: Ingeborg Lauinger, eine tan- zende junge Dame mit Charme und hüb- schem Lächeln, die ihr karnevalistisches Debut mit Erfolg hinter sich brachte. Von den alten Bekannten kletterten Rudi Wöh- ner und Fritz Blatz in die Bütt', mal Solo, mal in pfälzisch-sächsischem Duell. Was sie zu erzählen wußten, kam beim Publi- kum hundertprozentig an— nur, wie wär's mit einigen Strichen im Konzept? Als Assistenzarzt gab Richard Hirsch hübsche Indiskretionen aus dem Privat- leben seiner Patienten zum Besten und Kklamaukte als Hausierer von Peripherie 2u Peripherie. Hans Wiglinski animierte mit angenehmer Stimme zum Schunkeln und Mitsingen. Ansonsten war die musika- lische Fakultät würdig vertreten durch die drei Clausianas, denen— o rühmliche Aus- nahme unter allen Trios— wirklich immer etwas Neues einzufallen scheint. Daß einer der Drei als büttenredende Putzfrau ein Wenig albern war, ist deshalb zu verzeihen. Ursula Schneider sang und gefiel so gut wie je zuvor— eine Liliputdame von entspre- chendem Format. Die Kapelle Hermann Kreßß machte Stimmung nach Noten, und ihr Maestro gleichen Namens zeigte sich als schwingender Akkordeonspieler von seiner besten Seite. Rudi Sauter leitete die Sitzung straff, würzte sie mit hausgemach- ten Versen und verhalf seinen Gästen durch neckische Gesellschaftsspiele zu in- nerlicher und àußerlicher Erwärmung. ila Kleine Chronik der großen Stadt VDI- Hauptversammlung 1954. Die diesjäh- rige VDI- Hauptversammlung steht unter dem Motto„Imwandlung von Stoff und Energie“ und findet in der Zeit vom 29. Mai bis 1. Juni in Mannheim statt. Außer einem Hauptvortrag, der das Gebiet der industriellen Nutzbar- machung der Atomenergie behandelt, sind 40 Vorträge in elf Fachsitzungen vorgesehen. Deutscher Handlungsgehilfen- Verband. Am 3. Februar, 20 Uhr, im„Pschorrbräu“(Huber- tusstube) Mitgliederversammlung. Amtmann Uhrig spricht über aktuelle Lohnsteuerfragen. Mannheimer Hausfrauen- Verband E. V. Am 3. Februar, 15 Uhr, in der„Amicitia“ Koch- vortrag. Mannheimer Abendakademie. Am g. Februar, 20 Uhr, in der Aula der Wirtschaftshochschule Experimental-Vortrag des Physikers A. Stadt- 1 Berlin,„200 Grad Kälte— 4000 Grad Hitze“. Gewisse kulturelle Pläne stehen im Vordergrund Programm zur Feier der 175. Spielzeit des Nationaltheaters Mannheim 5 Feste Formen angenommen haben die Pläne für den Aufbau des Reiß- Museums im Zeughaus, Aus Mitteln der Reig-Stiftung kann der zerstörte Flügel des Zeughauses aufgebaut werden. Mit Rücksicht auf den Raumgewinn wird die Treppe in einer Art „Engführung“ in einer Breite von zwei Achsen nach oben geführt. In dem erneuerten Flügel entsteht unten ein Saal, im ersten und zweiten Obergeschoß durchgehende, nur durch das alte Stützen- system des Barockgebäudes unterteilte Aus- stellungsräume. Der Dachstock wird für Magazinzwecke ausgebaut. Das Reig-Mu- seum soll am 1. Mai 1955 eingeweiht werden. Die Bücherbestände der Schloßbibliothek müssen bald aus dem Zeughaus heraus. In etwa sechs Wochen hofft man, in das provi- sorische Bibliotheksgebäude am Schillerplatz übersiedeln zu können. In den weiträumigen Kellern und in dem nicht minder geräumigen Parterre können 160 000 Bände aufgestellt werden, außerdem ist Platz vorhanden für eine geräumige Ausleihe und einen Lesesaal. Die Schlogbibliothek wird dann nicht nur aus dem Zeughaus, sondern auch aus dem linken Wachhäuschen am Schloß und aus der Kunsthalle ausziehen. Wie Oberbürger⸗ meister Dr. Heimerich vor Vertretern der Presse sagte, wurde in den letzten Sitzungen des Kulturausschusses eine für Mannheim tragbare Lösung der Bibliotheksprobleme gefunden, so daß jetzt auf ein Ziel zugear- beitet werden kann. Nach der wissenschaft- lichen Bibliothek soll auch die Zentrale der Volks- und Musikbibliothek in B 4 Einzug Halten, sobald das Gelände aufgestockt wer- den kann, womit für 1956 gerechnet wird. Die Bibligtheken werden zunächst getrennt geführt, auf die Dauer wird aber die Ein- Beitsbücherei angestrebt mit einer wissen- schaftlichen Abteilung und einer Abteilung für Volksbücherei unter gemeinsamer Lei- tung. Sind erst die beiden Büchereien unter einem Dach untergebracht, so wird die De- zentralisierung der Volks- und Musik- bücherei in den Stadtteilen und Vororten weiter gehen. Die Bibliothek der Pädagogi- schen Arbeitsstelle soll als reine Fachbiblio- thek weitergeführt werden, mit der Biblio- thek der Wirtschaftshochschule werden Ab- sprachen getroffen, um Mehrfachanschaffun- gen zu vermeiden. Ebenso finden zwischen den Leitern der wissenschaftlichen Biblio- thek und der Volksbibliothek Aussprachen statt über die möglichen Anschaffungen. Im Falle von Meinungsverschiedenheiten ent- scheidet der Kulturreferent. Oberbürgermeister Dr. Heimerich gab einen Ueberblick über alle Veranstaltungen zur Feier der 175. Spielzeit des National- theaters Mannheim. Der Auftakt wird am 24. April gemacht mit der Eröffnung einer Theaterausstellung im FHoöfgebäude des Zeughauses. Direktor Dr. Böhm wird aus geretteten Beständen eine anschauliche und ideenreiche Schau zustande bringen. Am Abend kommt im Mozartsaal das Schau- Spiel„Hafenbar“ von Manfred Hausmann zur Uraufführung. In einem Festakt im Musensaal spricht am 25. April Oberbür- germeister Dr. Heimerich über das alte Mannheimer Theater und ein auswärtiger Theater wissenschaftler über Gegenwarts- probleme der Theaterkunst. Für die musi- kalische Umrahmung soll neben Professor Albert ein führender Dirigent gewonnen werden, der mit Mannheim verbunden ist. Am Abend ist im Haus Kurpfalzstraße die Erstaufführung von„Mathis der Maler“ von Paul Hindemith. Am 15. Mai wird im Rahmen der Festspiele im Rokokotheater Schwetzingen in neuer Inszenierung„Ido- meneo“ von Mozart unter Herbert Albert ge- geben, am 24. Mai kommt im Haus Kur- pfalzstraße das große Schauspiel mit der „Braut von Messina“ von Schiller in der Inszenierung von Paul Riedy zu Wort. Am 9. Juni wird im Mozartsaal die Kammer- oper„Der Zaubertrank“ von Frank Mar- tin unter der Leitung von Karl Fischer aufgeführt. Die Grundsteinlegung für den Neubau des Nationaltheaters Mannheim wurde im Zusammenhang mit der Ge- neralversammlung des Deutschen Bühnen- vereins in Mannheim auf Freitag, 18. Juni, festgesetzt. Dr. Heimerich wies darauf hin, daß erst unmittelbar vor der Grundstein- legung der Plan für den Theaterneubau Veröffentlicht werden kann, obwohl in den nächsten Wochen in den dafür zuständigen Gremien alle Entscheidungen fallen müs- sen. Am 18. Juni wird im Musensaal„Saul“ von Georg Friedrich Händel aufgeführt, inszeniert von Hans Niedecken-Gebhard und mit Choreographie von Mary Wigman. Am 19. Juni spielt das Haus Kurpfalzstrage „Wie es euch gefällt“ von Shakesdeare und am 20. Juni werden auf einer öffentlichen Tagung des Deutschen Bühnenvereins im Musensgal künstlerische Themen dis- kutiert. Mannheim geht also(festlich) bewegten Zeiten entgegen. F. W. K. Baden mit der Unterschrift Baden in Schytz. ben“. Na ja, derartige„schreckliche Verall gemeinerungen“ gab es, siche oben, damals. Erst in neuester Zeit ist ein Unter schied zwischen den Begriffen Baden Schwaben gemacht worden. In Wahrheit um. faßt das Wort Schwaben sowohl Baden g Württemberg.“ Offen gestanden, bei dieser Beleh kommen wir nicht mit; das haben Wir noch nicht gehabt und nicht gewußt. Wenn den so Wäre, wer könnte dann noch die eigen artige Abfassung der obenerwähnten West. deutschen Drucksache begreifen, in der Schwaben„Schwäbisches“ ignorieren? Wuüte es aber nicht an der Zeit, die Dummheiten dieser komischen Geographie Neckartl ohne Mannheim und Baden in Schwaben mit einem dröhnenden kurpfälzischen G8. lächter zu begraben? f. w. Mariä Lichtmeß A m 2. Februar „Lichtmeß“ ist ein nicht öfferrtliches Kir- chenfest, sagt das Lexikon. Sein Name steh. in Zusammenhang mit der spürbaren Ent. fernung vom kürzesten Tag und der Jängsten Nacht. Das zunehmende Licht hat es Auch im Zeitalter der nachtüberwindenden Neon- röhren den naturernsten Menschen noch an. getan. Eine andere Bezeichnung dafür,„Ma ria Reinigung“, besagt, daß das Fest am 40 Tag nach der Geburt Christi zu feiern 88 Während die gleichzeitig gefeierte„Darstel. lung Jesu im Tempel“ den liturgischen Ab. schluß des Weihnachtsfestkreises bildet. Basar im Lutherhuus Den Gästen, die den Saal des Lutherhau. ses in Sandhofen betraten, um am Wohl. tätigkeitsbasar der Katholischen Kirchen. gemeinde Sandhofen teilzunehmen, bot sich an der ganzen breiten Fensterfront die ein. ladende Fülle der reichhaltig beschichten Tombola. Pfarrer Rebel begrüßte di Gäste, dankte allen Mitwirkenden Und ge- dachte auch der Evanglischen Gemeinde, die Sämtliche Räume des Lutherhauses für den Basar zur Verfügung gestellt hatte. An der künstlerischen Ausschmückung beteiligte sich der Schulchor der Sandhofen- Schule mit ernsten und heiteren Liedem unter der Leitung von Hauptlehrer Rei- chert, ferner die von Frl. Knupfer be. treute Gymnastik-Gruppe der Sandhofen Schule. Ein flott gespieltes Lustspiel sowie Heitere Vorträge, besonders in Sandhofer Mundart, wurden von den Hörern dankbar aufgenommen. Ferner wirkten verdienstvol mit: Gesangverein„Aurelia“ Sandhofen, „Liedertafel“ und Katholischer Kirchenchor, welche zwei Gesangsvorträge mit Flügelbe. gleitung von Herrn Rektor Adrian brach ten. Im ersten Teil des Programms wurde ein Theaterstück„Der Knopf im Klingel beutel“ von der Jugend aufgeführt. chm Bauhilfesammlung des Männerwerks Die alljahrlich stattfindende Bauhilfe. sammlung des Katholischen Männerwerkz der Erzdiözese Freiburg findet in diesem Jaht mit Genehmigung des Innenministerium vom 31. Januar bis 7. Februar statt. Die dies- jährige Sammlung wird in erster Linie für bauwillige kinderreiche Familien durchge- führt. Durch die Bauhilfesammlung der letz- ten Jahre ist beim Katholischen Männerwerk in Freiburg ein Bauhilfefonds entstanden, aus dem in zahlreichen Fällen zinslose Darlehen an bauwillige Familien gegeben werden konnten. DLRG. Ab 3. Februar führt die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft im FHerschelbad einen neuen Lehrgang im Rettungsschwimmen durch. Mitwochs von 19 bis 20 Uhr unentgelt⸗ liche Ausbildung im Rettungsschwimmen. Nach Abschluß des Lehrgangs werden Prüfungen füt N den Grund- und Leistungsschein abgenommen, Anmeldungen bei Kursbeginn im Herschelbad. Württembergisch-Badische Jager vereinigung Kreisverein Mannheim. Am 3. Februar, 20 Uhr, Monatsvèersammlung im Hotel-Restaurant, Deu, scher Hof“, Deutscher Naturkunde verein. Am 3. Februar, 19.45 Uhr, in der Wohlgelegenschule Farblich bildervortrag von Dr. Kirstein über„Sommer- liche Streifzüge durch Norddeutschland“. Abendakademie. Am 3. Februar spricht um 20.00 Uhr in der Städtischen Musikhochschule Direktor Richard Laugs über„Form und Wesen der Klaviersonaten Beethovens“. Am 4. Februar, 20.00 Uhr, in der Volksbücherel Vortrag von Professor Dr. Hermann Pongs: „Der europäische Roman der Gegenwart“. „Die gepflegte Frau“, Kurs unter Leitung von Diplom-Kosmetikerin Gerda Jessen im Carl-Friedrich-Gymnasium fällt am 3. Februar aus. Nächster Kurs am 10. Februar. Verein für Naturkunde. Am 4. Februar, 20.00 Uhr, in der Wirtschaftshochschule Farb, lichtbildervortrag von Professor Dr. Gottfrie Pfeifer, Heidelberg, über„Der Süden der Ver- einigten Staaten von Ost nach West“.— Orni. thologische Arbeitsgemeinschaft des Vereins Am 6. Februar Fxkursion in den Waldpark, Treffpunkt 14.30 Uhr am Rheincafe. Betriebsräteschulung am 4. Februar, 1930 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Thema:„Die Ver- änderungen durch das neue Sozialgerichts gesetz“. Ref. O. Jacob. Wir gratulieren! Mannheim, Mittelstraße 75. Lebensjahr. Friedrich Gensheimer, 68, vollendet das 40 Jahre„Schleppdienst“ als Zeitungsträgerin Gestern vor 40 Jahren, am 1. Februar 1904, begann die heute 76jährige Frau Su- sanna Höfling, J 2, 4, ihren Dienst als Zei- tungsträgerin beim„Mannheimer General- anzeiger“, dessen Nachfolger, dem„Mann heimer Morgen“, sie bis heute treugeblieben ist, Die weißhaarige Oma, die noch über ein- erstaunlich gute Gesundheit verfügt, versorg den Bezirk Innenstadt täglich mit 300 el. tungen(Was einem Gewicht von über einem Zentner entspricht) und kennt jeden ihrer Abonnenten seit langer Zeit persönlich. Beim Betriebsausflug der Zeitungsaus- trägerinnen im September 1953 brach Sie Frau Höfling den Knöchel und ist seither in ärztlicher Behandlung. Sie hofft aber, bis zum März ihren geliebten Beruf wieder aufneh- men und noch lange ausüben zu 1 5b N 5 Ma! Stärke denn doch n gem 8 a winter teilung da uel In auch von m von et erwart nen. würd ü Schade Schiffe bericht samme bisher 2¹ Seir Die wegt norma „Gripp wenig In meteor ren Ve von 17 2 24 An de 16 Gre In Sch turen 6 Hei werk ausge! bung Lösche ken Schwie die Le Ein U Werk Nach Sachs Unter des si 1 Sti ler he gramm Schwe exlaul Pklege Schwe gen 8 die d. den e zeibe⸗ Kinde Nr. 2 — I Schw. Verall „„ Sch Unter. en um eit um. len g e rung ir noch m den eigen. West. in der ? Wäte nheiten karl ben en 0e. F. W.k es Kir- e steht n Fut. angsten duch im Neon⸗ och ag. 1„Ma- am 40. rn sei, arstel. en Ab let. erhau. Wohl. irchen. ot sich ie ein- nickten te die nd ge- de, die ür den ückung hofen- aedern Rei- er be. ofen Sowie dhofer ankbar stvoll ofen, onchor, igelbe. brach- Wurde Iingel- chm werks Uhilfe, Werks m Jaht eriums e dies- nie füt rchge⸗ T letz. werk en, aus Tlehen verden zutsche helbad immen ntgelt⸗ Nach en fit mmen, nelbad. Ugung, 20 Uhr, „Deut- brug, blicht⸗ mmer-⸗ ht um schule Ver- richts eimer, das ö bruat u Su⸗ Zei- aeral⸗ Jann: leben eine sorgt Zei- einem ihrer aus- Sich er in kneh⸗ n. Hb 195 Ar. 27 Dienstag, 2. Februar 1954 1 3 5 2 1 2 75 MORGEN Seite 3 Die eisige Kälte wird vorerst anhalten Oberrhein-Ebene verzeichnete ges tern den kältsten Tag seit 1942/ Etwa 80 Fahrzeuge liegen im Mühlauhafen fest Mannheim. Die eisige Kälte, die in dieser Stärke im Bundesgebiet nach dem Kriege noch nicht verzeichnet wurde und die in die- m anhaltenden Maße auch im„Rekord- winter 1946/7 nicht auftrat, wird nach Mit- teumg der Wetterstationen vorerst an- dauer n. in allen Teilen der Bundesrepublik sind zuch weiterhin Durchschnittstemperaturen von minus acht bis zehn Grad tagsüber und von etwa minus 15 Grad in der Nacht zu erwarten. Mit Schneefall ist nicht zu rech- nen. Aus allen Teilen der Bundesrepublik wird über Frostschäden an Wasserleitungen, Schäden an Eisenbahnanlagen, eingestellte Schikkahrt und— Strahlender Sonnenschein berichtet. Die Zahl der Todesopfer im Zu- dammenhang mit der Kälte scheint nach den bisher vorliegenden Meldungen sehr gering zu sein. Kein Grippewetter Die Kurve der Erkältungskrankheiten be- wegt sich nach Ansicht der Apotheker auf normaler Höhe. Es herrscht gegenwärtig kein Grippewetter“ da die Luft verhältnismäßig wenig Feuchtigkeit aufweist. In der Nacht zum Montag meldeten die meteorologischen Stationen Minustemperatu- zen von 15,4 Grad im Rhein-Main-Gebiet, von 17 bis 20 Grad im Alpenvorland und bis 2 24 Grad in den bayerischen Alpentälern. zn der Nordseeküste wurden minus 12 bis 160 Grad, in Berlin minus 19 Grad gemesen. in Schleswig-Holstein war es mit Tempera- turen von minus 10 Grad noch am wärm- sten. Hier fiel Schnee. auch stellenweise etwas Minus 23 Grad im Schwarzwald Mit Temperaturen zwischen minus 17 und 20 Grad verzeichnete die Oberrhein-Ebene am Montag sogar den kältesten Tag seit 1942. In den Hochtälern des Schwarzwaldes Wurden sogar Kältegrade von minus 20 bis 23 Grad gemessen. Auf dem 1496 Meter ho- hen Feldberg zeigte das Thermometer am Montag früh minus 22 Grad an. Für den Schwarzwald bedeuten diese Temperaturen allerdings keine Kälterekorde. Im letzten Winter waren in Donaueschingen minus 29 Grad und in Titisee minus 25 Grad ge- messen worden. Möglicherweise wird sich der Frost in der Rheinebene und in den Schwarzwald-Hochtälern noch verschärfen. Wegen des heftigen Ostwindes hat sich die nächtliche Kälteausstrahlung, die in wind- stillen Nächten am stärksten zu sein pflegt, bisher noch nicht voll auswirken können. Schiffahrt lahmgelegt Die Rheinschiffahrt ist wegen des star- ken Treibeises jetzt eingestellt worden. Zahlreiche Wasserfahrzeuge sind inzwischen in den Hafenbecken eingefroren, und die Schiffsbesatzungen sind eifrig bemüht, durch Aufbrechen des Eises den Druck auf ihre Fahrzeuge zu vermindern. Nach Auskunft des Wasser- und Schiffahrts- amtes Mannheim hat sich auf der Rhein- Gebirgsstrecke St. Goar ab eine geschlossene Eisdecke gebildet. Durch Sprengungen ist versucht worden, den Verkehr auf dieser Ueber 300 000 Mark Schäden bei zwei Bränden Beim Großfeuer in Langensteinbach wird Brandstiftung vermutet Heilbronn. In dem Tekton- und Säge- werk Siglingen ist am Sonntag ein Brand ausgebrochen. Die Feuerwehren der Umge- bung waren zwar rasch am Brandplatz. die Löscharbeiten waren aber wegen des star- zen Windes und des scharfen Frostes sehr schwierig. Die Fertigungswerkstätten für die Leichtbauplatten brannten völlig nieder. Ein Uebergreifen des Feuers auf das Säge- werk konnte jedoch verhindert werden Nach vorläufigen Schätzungen beträgt der Sachschaden annähernd 250 000 Mark. Die Untersuchungen über die Ursache des Bran- des sind im Gange. Zwei land wirtschaftliche Anwesen in Langensteinbach bei Karlsruhe sind in der Nacht zum Sonntag von einem Feuer heim- gesucht worden. Die Brandbekämpfung durch die Karlsruher Feuerwehr und Frei- willige Wehren der umliegenden Ortschaf- ten war schwierig, weil das Wasser in den Rohren zum Teil gefroren war. Die Wohn- häuser konnten gerettet werden, während die Scheunen und Ställe ein Opfer der Flammen wurden. Der Sachschaden beträgt etwa 60 000 Mark. Nach Ermittlungen der Kriminalpolizei Karlsruhe besteht der drin- gende Verdacht auf Brandstiftung. Die Un- tersuchungen sind noch im Gange. Monikd wendet sich un den schwedischen König Sie möchte bei ihren Pflegeeltern in Malmö bleiben Stuttgart. Die sechsjährige Monika Mül- ler hat sich am Wochenende mit einem Tele- gramm an König Gustaf Adolf VI. von Schweden gewandt und ihn gebeten, ihr zu erlauben, daß sie bei ihren schwedischen Pflegeeltern in Malmö bleiben darf. Monika war kürzlich vom Obersten Schwedischen Gerichtshof ihren rechtmäßi- gen deutschen Eltern zugesprochen worden, die das Kind nach dem Kriege nach Schwe- den gebracht hatten. Als schwedische Poli- zelbeamte am Samstag die Rückführung des Kindes nach Deutschland veranlassen woll- ten, rannte Monika davon und schloß sich in der Küche ihrer Pflegeeltern ein. Der Hausarzt in Malmö erklärte dazu. es sei un- verantwortlich, Monika jetzt kurzerhand nach Deutschland zurückzubringen. Vor ihrer Rückkehr müsse sie erst in einer ruhi- geren Umgebung leben. Die Eltern Monikas haben inzwischen vorgeschlagen, die Schwester des Mädchens nach Malmö reisen zu lassen, damit sich zu- nächst einmal die beiden Mädchen etwas näher kennenlernen sollen. Die Pflegeeltern haben sich damit einverstanden erklärt. Strecke aufrecht zu halten. Die wenigen klei- nen Schleppzüge, die noch unterwegs sind, suchen die nächstliegenden Schutzhäfen auf. Allein im Mannheimer Mühlauhafen liegen 23 25 80 Fahrzeuge wegen des Eisganges est. Infolge außerordentlich großen Treib- eises auf dem Rhein wurde der Verkehr der Rheinfähre bei Speyer eingestellt. Der Bundesbahnomnibus Heidelberg— Speyer Heidelberg verkehrt bis auf weiteres nur zwischen Heidelberg und Ketsch. Ueber 6,8 Millionen Enwohner In Baden- Württemberg Stuttgart. Die Zahl der Einwohner Ba- den- Württemberg ist vom 1. Juli bis zum 30. September 1953 um rund 46 700 auf 6 818 258 angestiegen. Wie aus einem Bericht des Statistischen Landesamtes Baden-Würt⸗ temberg weiter hervorgeht, entfallen davon 3 182 300 auf die männliche und 3 635 958 Personen auf die weibliche Bevölkerung. Schwetzinger Festspiele mit ausländischen Ensembles Stuttgart. Die diesjährigen Schwetzinger Festspiele werden vom Süddeutschen Rund- kunk in der Zeit vom 8. bis zum 6. Juni ver- anstaltet. Auf dem Programm stehen diesmal auch Darbietungen ausländischer Ensembles. So wird Benjamin Britten mit der English Opera Group, London, in Schwetzingen gastieren. Ferner haben das Schauspielhaus Zürich und das Ballett Janine Charrat, Paris, zugesagt.— Britten wird bereits am 12. März zu einem Liederabend mit Peter Pearce in der Stuttgarter Villa Berg erwartet. An der Spitze der Jugendherbergen Heidelberg. In der Heidelberger Jugend- herberge haben im vergangenen Jahr 63 650 „Rucksackwanderer“ übernachtet. Das sind 24 Prozent Uebernachtungen mehr als im Jahre 1952. Mit 10557 Ausländer-Ueber- nachtungen im Jahre 1953 steht die Heidel- berger Jugendherberge an der Spitze aller Jugendherbergen im Bundesgebiet. Die meisten ausländischen Wanderer kamen aus England. Wohnungsbau statt Schülerspeisung Ravensburg. Bei der ersten Tagung, die die Kreisabteilung Ravensburg des Ge- meindetages Württemberg- Hohenzollern im neuen Jahr abhielt, sprachen sich sämtliche anwesenden Bürgermeister gegen eine Fort- führung der Schülerspeisung aus, da hier- für kein Bedürfnis mehr vorliege. Eine An- regung von Bürgermeister Reinhold Abele, Waldburg, die für die Schulspeisung vor- gesehenen Mittel dem Wohnungsbau zu- gute kommen zu lassen, fand ungeteilte Zu- stimmung. Einstecktücher sollen werben Karlsruhe. Ein hübsches Einstecktüchlein aus Schweizer Batist, das mit Ansichten charakteristischer Bauwerke aus Karlsruhe bedruckt ist, will die Stadtverwaltung künf- tig bei bedeutenden Tagen und Kongressen den Teilnehmern zur Erinnerung über- reichen. Das kleine Geschenk soll die Gäste nicht nur an ihren Aufenthalt in Karlsruhe erinnern, sondern auch für die Stadt werben. In der Beurteilung der deutschen nordischen Skiläufer sind sich die Experten nach den Meisterschaften von Oberaudorf einig. Danach sollten sich die Langläufer in Mitteleuropa gut placieren. Vor allem ist Hermann Möchel zu nennen, der noch sehr entwicklungsfähig er- scheint, und Oskar Burgbacher, dem auch die großen Strecken des Dauerlaufes liegen. Der vielfache Triumph der Schwärzwälder Vala- dalen-Schüler hat schonungslos die veralteten Trainingsmethoden im deutschen Langlauf auf- gedeckt. Der Schwarzwälder Leistungsstandard ist das Ergebnis einer intensiven Förderung des Nachwuchses Trotzdem dürfte eine nationale Mannschaft gegenüber den harten Finnen und den schwedischen Langläufern nur Außen- seiter-Chancen haben. Sieg über Schweden-Auswahl: Starkes Sowiet-EIshocke) Das sowjetische Eishockey-National-Team kam am Sonntag in Helsinki in seinem zweiten Spiel diesseits des„Eisernen Vorhanges“ gegen eine Auswahl Schwedens zu einem klaren 8:2 (1:1, 3:0, 4:1) Erfolg. Das Spiel wurde im Rah- men eines Turniers ausgetragen, das der fin- nische Verband anläßlich seines 25. Jubiläums veranstaltete. Die sowietische Mannschaft, die am Freitag bereits Finnland mit 8:1 besiegt hatte, war den Schweden im Angriffsspiel klar überlegen. Besonders ihr genaues Kombina- tionsspiel beeindruckte. Bis auf den Münchener Conny Freundorfer, der im Herreneinzel seinen Titel in überzeu- gender Art erfolgreich verteidigte, gab es bei den Gesamtdeutschen Tischtennis- Meister- schaften in der Ostberliner„Deutschen Sport- halle“ neue Meister. Das erfreuliche Fazit ist die Tatsache, daß sich in den Einzeln mit dem 18 jährigen Münchener Linkshänder und der wenig älteren Hamburgerin Ulla Paulsen der Nachwuchs durchsetzte. Die hoch eingeschätzte Ostzonen-Elite konnte nicht einen Titel er- ringen. Vor 3000 Zuschauern zeigte Freundorfer, daß er in diesem Jahr noch verdienter als 1953 den Titel errang. Der Linkshänder lag gegen den Erlanger von Pierer im ersten Satz 227 Eishockey-Nachklänge Hohe Ergebnisse gab es in der Meister- schaft, wo Bad Tölz Nauheim 1021 abfertigte und der Krefelder EV in Weßling 14:3 gewann. Nach dem 10:8-Erfolg über Préeußen Krefeld schlug die italienische Spitzenmannschaft Inter/ Malland in Düsseldorf eine Kombination Preußen/ Düsseldorf mit 15:4. Rießersee besiegte nach der 519-Niederlage gegen HC Bozen den EV Innsbruck klar mit 9:6. In einem Werbe- spiel in Wetzlar besiegte der MERC Mann- heim, ohne sich voll auszugeben, den ver- stärkt antretenden ETV Gießen 614. 1. EV Füssen 11 10 0 1 87138 20.2 2. Krefelder EV 11 1 1 3. EC Bad TöIzZ 11 7 0 4 60:35 14:8 4. Preußen Krefeld 10 6 1 3 6629 137 5. Bad Nauheim 11 4 2 5 34.56 10.12 6. Sc Rießhersee 12 5 0 7 65:62 10:14 7. E Weßling 11 1 0 10 28:108 2:20 8 II Düsseldorf. EG Nach den„Nordischen“ in Oberaudorf gedampite/ Optimismus im Sei- Sporilaget Von den Langläufern hat Hermann Möchel die beste Chance in der Kombination bietet sich das betrüb- liche Bild, daß mit Heinz Hauser ein Alters- klässenläufer auf einsamer Höhe steht, der sogar unter den Spezialisten zu den zehn besten deutschen Springern zählt. Seine Sprunglei- stung hat er durch eiserne Trainingsarbeit ver- bessert. Hinter ihm klafft eine große Lücke. Der junge Nesselwanger Helmut Böck ist noch nicht so weit. Die Nominierung Hausers für Falun war schon vor Oberaudorf sicher, Im Langlauf der Damen verfügt Deutschland nur über zwei technisch versierte Läuferinnen. Hanni Gehring und Else Amann. Vom inter- nationalen Leistungsstandard sind sie jedoch Weit entfernt. Im Spezialsprunglauf brachte Oberaudorf eine erfreuliche Leistungsdichte. Nach enttäuschendem Saisonbeginn zeigten sich alle Springer verbessert. Eder, Brutscher, Weiler, Hohenleitner, Kleisl und Dengg haben keine schlechten Aussichten unter den Mittel- europkern. Eder muß allerdings noch seine Sprünge verbessern. Er ist zu wenig elastisch und müßte einen größeren Ausfall in die Tele- markstellung bekommen. Auf Weite ist Eder hingegen sicher. Brutscher hat seine alte Form wieder erreicht. Kleis! wartet wohl mit einer guten Luftfahrt und einer vorzüglichen Hal- tung auf, er müßte sich aber mehr auf Weiten verlegen. Weiler, der Senior, hat nach der Um- stellung im Stil die frühere Sicherheit wieder bekommen. Für den Deutschen Ski-Verband ist die Aus- Wahl der Nationalmannschaft für Schweden sehr schwer, weil er nur über geringe Geld- mittel verfügt. Sportwart Dr. Stober(Freiburg) muß einen strengen Maßstab anlegen. Jischlennis: De? Hachiouchs libetæeugie Nur Conny Freundorfer konnte seinen Titel verteidigen zurück, setzte sich dann aber dank seiner aus- gezeichneten Vorhand mit 21.15, 21.7, 21:12 ganz glatt durch. Ebenso klar war der End- spieler folg von Ulla Paulsen mit 21:10, 21.19, 21:14 über die Harsumerin Behrens. Härter umkämpft waren die Doppel-Endspiele. Den Höhepunkt bildete das Herrendoppel. Sowohl Holusek/ Seiz als auch Freundorfer Than be- vorzugten im rein Münchener Finale die Ofkensive. Ausschlaggebend zum Sieg der „Außenseiter“ Holusek/ Seiz wurde ein takti- scher Schachzug von Holusek. Der Exiltscheche benutzte einen Schaumgummischläger und brachte mit weichen Bällen die Favoriten in Verwirrung. Mit harten Schmetterbällen holte dann Seiz die Punkte zum 21:16, 17:21, 28721, 15721 21716. Die neuen Meister: Herren-Einzel: Conny Freundorfer(München); Damen-Einzel: Ulla Paul- sen(MMamburg); Herren- Doppel: Holusek/ Seiz (München); Damen-Doppel: Imlauschmid(Lubeck/ Stuttgart); Gemischtes Doppel: Kraska/Vossebein (Bottrop/ Bochum). Erster Titel für Rose Mervyn Rose(Australien) wurde am Mon- tag zum ersten Male australischer Tennis- Meister, als er im Finale seinen Landsmann Rex Hartwig 6:2, 0:6, 6:4, 6:2 besiegte, Im Dameneinzel holte sich Thelma Long den Titel, indem sie Jennifer Staley 6:3, 6:4 schlug. Totoquoten West Süd- Block: Zwölferwette: 1. R.; 22 723,70 DM; 2. R.: 762 DM; 3. R. 61 DM. Zehnerwette: 1. R.: 2573,10 DM; 2. R.: 101,10 DM; 3. R.: 10,50 DM. 5 Nord-Süd-Block: Elfer wette: 1. R.: 23 242,50 DM; 2. R.: 686,50 DM; 3. R.: 112,50 DPM. Neunerwette: 1. R.: 2532 DM; 2. R.: 115 DM. . Was soll man da Broten, Sanella-Bro Der Grund? Nun: gut macht, ist in Alles Gute 80 92 1 Uberraschender Besuch stopft man die Mäulchen mit bestrichenen machen? Am besten 5 ten versteht sich! Das schmeckt ganz prima und ist goldrichtig für alle Jungen, die toben und tollen. Alles, was eine Margarine wirklich Sanella enthalten: in SͤANETLILA r Dfpl. 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Wenn demgegenüber gesagt werde, sation gefordert, die umfassendere Voll- Tariferhöhungen würden zu weiteren Ver- machten besitzt als die neu errichtete Bun- kehrsabwanderungen führen, so sei dies desanstalt für den Güterverkehr. Der Werk micht stichhaltig. Der Zentralausschuß schlägt verkehr müsse auf ein gesundes Maß zu- darum vor, von den Ausnahmetarifen vor rückgeführt werden. Schließlich wendet sich allem diejenigen zu erhöhen, bei denen die die Binnenschiffahrt Segen die Auffassung, Mengen liegen, und die bei relativ geringer daß die Zu- und Ablauftarife eine Subven- die Beförderungs- und Betriebspflicht, durch Vorhaltung einer Transportraumreserve, so- wie durch Tarifermäßigungen auf Grund h ö 171 20 15 Zur Lage der Bundesbahn erklärt der Semein wirtschaftlicher und sozialpolitischer Sekührten Fmaneminister der Länder füh- vision beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe schaftszeitung hervorzuheben. Dr. Hofim diesem Revisionsver- ist gebürtiger Mannheimer, studierte in f f delberg, war wissenschaftlicher Assistent“ der Handelshochschule in Mannheim. Er als Leiter der Preisprüfungsstelle der 8 Ludwigshafen mit dem Kohlenhandel in rührung. Von da ab war sein Lebensſe innig verknüpft mit dem Verbandswesen Kohlenhandels. Binnen- Auflagen— könnten nicht als betriebs- 8 8 die Tarifpolitik der Reichs- bzw. 5 8 5 Verpflichtungen angesehen werden. 8. 2 anndiczer Jahr en 1 5 1 La- Wirtschaft in ihren Dispositionen nicht auf den ist. Das Oberlandesgericht in Celle hatte War sei die Sanierung der Bun- 8 0 en Staat ohne gleich- den vorgesehenen Termin des 1. Januar 1935 die Feststellungswiderklage des Volkswagen- Werkes, daß vertragliche Ansprüche zwischen Ueberdies sei die Steuerreform von der dem Werk und den Sparern nicht bestünden, sondern nur zwischen den Sparern und der mit jenen der Verkehrspolitik; da aber die Positionen Steuern, welche die privaten eder Auf der Ausgabenseite des Etats relativ starr tragen, stelle eine marktverfälschende Maß- Seien, so daß eine nachhaltige Ausgaben- nahme dar und bedeute eine Subventionie- Senkung nicht zuletzt hinsichtlich der Be- rung der Bahn durch den Steuerzahler. Hin- diskutieren werden, haben sich jedoch be- reits gegen eine solche Vorverlegung ge- wandt. ren nicht nur technische Gründe gegen eine nunmehr eingelegt. In Vorverlegung an. 915 einrichten solle. Finanzreform, welche die Steuern zwischen Bund und Ländern neu verteilen soll, nicht zu trennen und nicht vor Jahresende in den „Deutschen Arbeitsfront“ gewiesen. Leer ausgehende Volkswagensparer Der CDU-Bundesfinanzminister und die wünscht die Volkswagenwerksleitung. Sie hat von dem SPD- Finanzminister. Troeger deswegen gegen das vom Landgericht in Celle 1 r ergangene Urteil die bereits angekündigte Re- Verlegers und Herausgebers der Kohlen 3 5 5 kahren geht es nur um die Frage, ob das Werk Es sei nicht einzusehen, warum sich die Vertragspartner der Volkswagensparer gewor- K U RZ NACHRICHTEN Dr. Ernst Hoffmann's 60. Geburtstag wurde in Kreisen des Kohlenhandels zum laß genommen, die seltenen Verdienste in einem Urteil ab- wird eine Vorarbeiten abzuschließen. Wenn der Ter- Brot und Fleisch vom Wochenmarkt werde, erhöhe sich bis zur Neuverteilung wird im Zusammenhang der Steuern die Last der Länder, weil diese der zweiten Novelle zur schaftssteuer in erster Linie zu tragen hät- ten. DAG contra Preusker rettet festgesetzt werden. Ein den Marktverkehr regel Weniger Gold min der Steuerreform trotzdem vorverlegt zu verbannen, strebt das Handwerk an. Dies die Senkung der Einkommen- und Körper- kannt. Durch die Novelle sollen die dem am- 5 9 bulanten Handel verbotenen Tätigkeiten neu mit der Behandlung N. landshafer hafer 34—35; Auslandshafer nicht Milokorn nicht notiert; Weizen Erhöhung beträchtliche Einnahmesteigerun- tionierung der Binnenschiffahrt darstellen die Mietpreis- Ungerechtigkeit? hrpduzierte die, Sudakrücanische Union im done Sen brächten, ohne daß die Wirtschaft fühl- würden. bar belastet werde. Die überspitzte Politik e a Steuerreform einer verschleierten Subventionierung der Wirtschaft über die Ausnahmetarife müsse SewWerkschaftlicher Sicht ein Ende finden. Diese Ausnahmetarife Kehrsteilung unmöglich. a Das wirtschaftswissenschaftliche Institut u. a. in seinem Aufsatz:„Erhaltung und machten die gesunde, kostenbedingte Ver- des Deutschen Gewerkschaftsbundes(WWI) Schaffung von Eigentum“ im„Volkswirt“ Jahre 1953 mit einem Er Meinung vorzubeugen, sieht sich die DAG Die bisherige höchste Go veranlaßt, auf folgendes hinzuweisen: Südafrika im Jahre 1941 Dr. Preusker sagte verschiedentlich— so unzen erreicht. Baumwollüberschuß verspricht die Weltbaum fordert in einer Stellungnahme zur großen vom 22. Dezember 1953 daß die Stan f 4 0 55 5 5 5 1 Wird nach Schätzungen Schließlich erklärt der Zentralausschuß, Steuerreform eine radikale Senkung der Ein- dardmieten der Neubauwohnungen des so- e rund 36,8 Mil- die seitens der Bundesbahn als betriebs- kommensteuertarife. Nach Ansicht des WWI, zialen Wohnungsbaues schon heute die Ba- lionen Ballen je 500 lbs tremd angegebenen Belastungen— durch muß das zur Deckung der lebensnotwendigen sis aller Tarifverhandlungen darstellen. Bedürfnisse des Besteuerten und seiner Fa- 7 milie gebundene Einkommen Effektenbörse Mitgetellt von: Commerz& Creditbank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 1. Februar 1934 minimum) von der Einkommenbesteuerung frei bleiben. Der Freibetrag, der 1939 760 Mark betrug, müsse heute unter Berücksich- tigung der gestiegenen Lebenshaltungskosten mindestens bei 1400 bis 1500 D-Mark liegen. e Das WWI schlägt ferner vor, das Arbeits- Börsenverlauf: Die Börse eröffnete heute leb- einkommen von Lohn- und Sehaltsempfan- hakt und dest. Im Leerlauf schwächten einzelne sern durch einen steuerfreien Sonderabzug kestgesetzten Mindestpreise für die Stahlaus- über dritte Länder getätigt werden. Die Rhein- damit nur noch von de Existenz- gestellt werden, daß von den Gewerkschaf- len betrug. ten in diesem Sinne niemals ausgesprochen wurde. es für beide Partner un Stahlpreis-Hader ofkene Karten verdeckt gelangenden Importe aus (VWD) Die von der Brüsseler Konvention 60 v. H. der deutschen Li Sberlelwerte durch Gewinnmitnahmen leicht ab. von zehn Prozent zu begünstigen. Darüber fuhr nach Drittländern werden nach Infor- Ruhr-Bank betont, bald Auf der ermäßigten Basis fanden sich neue Räu- ker, Die Börse schloß zu festen Kursen. Bezeichnung um. Teseskurse leistung von Lohnsteuerpflichtigen und Ver- fen ausländischen, besonders der britischen e mit der Volksrepublik Veberstand, Schafe geräimt. E. anlagten durch eine angemessene Erhöhung Konkurrenz trotz strenger Strafandrohung N 1 2 Mannheimer schlachtviehmarkt der Werbekosten und Sonderausgaben- Pau-. 5 Im Handelsverkehr mit China lägen über-. 15 3. AEG 5 3.1 9119 1201 immer weniger von den Unternehmen ein- 4 E rund d i ine(WI) Auftrieb: 550 stück Großvieh(n% tte, 2% schale Rechnung getragen werden. eat E eine mer n Pfister u es 8 5: Vorwoche 567); 335 Kälber(339); 1929 Schwe 3 5 1 1 149%%[151 Das WWI betont, daß die gegenwärtigen Sehalten. Es scheme imme portbedarfes noch weitere Chancen, zumal sich(1750), 70 Schalke(23). Preise je ½, kg Lebend Sonti Gumm!„ fl 5 5 Steuerfreibeträge für Kinder den Eink eben, so Verlautet, der von der Exporf- die Exportfreigabe für Personenkraftwagen gewicht: Ochsen K 84-96(094); B 6892(4 Daimler- Ben: 100 J 1305 1 8 5 en diukome entente bestellten schweizerischen Treuhand- gut ausgewirkt habe und an die Aufhebung Bullen& 3699(6090); E 92—91(83.90); N JJ menempkänsern, die sie am notwendissten gesellschaft die effektiven Verkaufspreise der Pieferbeschränkungen füür Antibiotika und 7-42(2-01); E 607(5870); C S 5 1 1 brauchten, kaum zugute kämen. Die Kinder- 3 Sulf id j Hoff knüpft D bis 50(4653); Färsen A 90—100(88100); 8.0 CCC 16 142 ½ 5 n vorzuenthalten. Ueber den Pisziplinmangel Sulfonamide gewisse Hoffnungen geknüpft 51, 90(6090); Calber SKI. bis 155(bis 150, Dt. Linoleumwerke 1.1) 1063 105 ermäßigung solle daher durch staatliche 747 0 1 1 würden. 17 5 4 8 55 e Durlacher Hof J 1026 52 52 Kinderbeihilfen oder Familienausgleichs vieler Mitglieder wurde dieser Tage in einer bis 145(130—147) B 110125(120428); C 15% r. 5 5 kassen ersetzt werden. Vorstandssitzung heftig geklagt. Bulgarische Optimisten 44014 81 12048(lar. B); Sr 2714 00 6 . 141% 143) Schließlich setzt sich das WWI für die Ab- j die als Mitglieder einer Wirtschaftsdelegation 140; C 1804(40-445); P 18416(00 10 b eiten& Gunleaume. 1058s) 113½] 115½ schaffung der Zucker- Salz-, Zündhol 70 Es geht um die Macht in Bonn eintrafen, um Verhandlungen über den bis 136(134.140); C 120130(1231200; Lamm Grun& Bilfinger 31 0 82 86 85„„ Jalze, Zundholz- un 5 5 5 deutsch-bulgarischen Warenverkehr aufzuneh. und Hammel 6575(6812). Marktverlauf: Ci Harpener 137 915 91 Leuchtmittelsteuer sowie für einen Abbau der(VWD) Zur Verneinung des Mitbestim- 5 5 8 5 vieh langsam, kleiner Ueberstand, Kälber ste. Heidelberger Cement 11 0 155 l 160 Verbrauchssteuern auf dem lebensnotwendi- mungsrechts in Obergesellschaften der Mon- men, schätzen die Lie ferchancen— vor allem nachgebende Preise, schleppend, geräumt, Schtel C 2¹⁸ 219 gen Bedarf ein 42 77 58 i 85 Landgericht Düssel- für landwirtschaftliche Produkte— sehr hoch langsam, Ueberstand, Lämmer, Hammel in Klöckner werke 270 278 ½ 8 7 7788 n Asen ein. Das Volumen des etwaigen neuen Han- Schafe ohne Tendenz. VCC 507%% dorf nimmt Pr. Erich Potthoff in den Mittei- delsabkommens wird von fafsächlichen deut- 5 4 f Rneintscneng 3. 927% N. 8 55 hungen des Wirtschaftswissenschaftlichen In- schen Abnahmemöslichkeiten für bulgarische Freie Devisennotierungen n 11 0 155 110 Hi. Der Wunsch des Bundes wirtschafts- stituts der Gewerkschaften Stellung. Von Erzeugnisse abhängen. vom l. Februar V ministers, die große Steuerreform vor dem einem Verbot von Holdings durch die alliier-. Geld Brief 3 e 5 3 141. Januar 1955 wirksam werden zu lassen, ten Stellen, so erklärt Potthoff, sei nie die Mit Einfuhrkontingenten 1100„ 11% Siemens alske 77 b 2 4 12 2 5 8 beantwortete Pakist. 1 ier 181 ranzösische Francs J 1,95 er N 15 12 hat durch die Ankündigung des Bundes- Rede gewesen, obwohl auch in Kreisen der N CTV 100 S r 9568 90505 Ver. Stahlwerke 217 210% Kanzlers Unterstützung bekommen, wonach Alliierten die Meinungen über die Formen g.. 100 holländische Gulden 110,02 110,24 5 5 2 44.3 0 105 110„Vorgriffe“ auf diese Reform zugunsten der der Neuordnung von Kohle und Eisen ver- VP 1 12 1 Se e 4,321 4,301 adische Ban 1 5 175 1 5 5 8. 2. 5 0 n mit Paki- 1 englisches Pfund 11,687 11,707 . 8 5 335 Einkommensempfänger Vorsenommen wer- schieden waren. Der neue Mannesmannkom- stan sind daher im Vorhinein es A tleidene 00 e e eee 90,50 80.66 Beutsene Bann. 055.2895 95 den sollen. Der Bundesfinanzminister und plex sei ein Konzern, in dem die Obergesell- Die neue Warenverkehrsvereinbarung ist drin- 100 daniselre Bionen 60,33 60,45 Dresdner Bank. 076,20 94 94 die Finanzminister der Lander, die àm kom- schaft die echte Geschäftsführung habe und gend fällig, da das letzte deutsch-pakisfanische 100 norwegische Kronen 56,1 53,5 Reichsbank- Anteile- Sa] 80 90 menden Wochenende in Bad Nauheim die damit auch die Produktionstäfigkeit der Warenabkommen am 30. Juni 1953 außer Kraft 2 5 8 freie Franken 1 4 hinaus solle der unterschiedlichen Steuer- mationen aus Luxemburg infolge der schar- Handelsabkommens und 0 Dul- Notierung. a ex Dividende.) e Bezugsrecht Problematik der Finanz- un d Steuerreform Tochtergesellschaften maßgeblich bestimme. trat. Das ist nicht zutreffend. Es muß fest- 1937/38 übertroffen, die rund 39 Millionen Bal- ten eine Anerkennung bezüglich der Mie- HPreieckiges“ China-Geschäft kommt der Rhein-Ruhr-Bank spanisch vor. In ihrem Monatsbericht weist sie darauf hin, daß mehr als 90 v. H. der in der Bundesrepublik gebnis von 11,94 Mill. Prompt 20,25; Weizenkleie per Febr./ April 2050 f Motto: Um lertümern der öffentlichen Peinungen(Wert 147,5 Mill. 2 1,73 Md. Pöl). eig nteeciun gi 51. 58, Sch asch ret 1 50, 0 lderzeugung wurde in schrot 29; mit 14,39 Mill. Fein- 23,5024; Hühnerkörnerfutter 42,5043; Malzken 21; Biertreber 20—21; Trockenschnitzel 18,0 dt. Dorschmehl 71—75; dt. Fischmehl 645% Tendenz teilweise belebter, Speisekartoffeln J Wiesenheu 887 i wollernte 1953/54. Sie und Roggenstroh bindfadengepregt ö; Weizen- u des amerikanischen Roggenstroh drahtgepreßt sowie Hafergerdte stroh bindfadengepreßt 7; Tendenz ruhig. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarꝛp (VWD) Seringe Anfuhr, normaler Absatz. erzielten: Feldsalat 150, Rosenkohl 32, Karotten Enollensellerie 13, Lauch 18, Zwiebeln 9, Petz erreichen. Sie wird r Ernte des Jahres silie 8. vorteilhaft sei, wenn China und mehr als B 6068; C eferungen nach China iger Abschluß eines gegebenenfalls eines 100 DM-W= 432,50 DM-O; 100 DM-O 24,55 Daseg, Offizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse (VWD) Inl. Weizen 46; Tendenz stetig; ini Gewerbeordnung be- gen 4242,25, stetig; Weizenmehl Type 405 Type 550 63,50: Type 812 60; Type 1050 56, 55 mehl Type 1600 51,50; Roggenmehl 997 56; I e dritte Novelle soll 1130 54: Type 1370 52; Tendenz stetig; Brauge 41,50—43; Industriegerste 3939,50; Futtergerste 36—38; dto. Heidelberger Schlachtviehmarkt (WD) Auftrieb: 11 Ochsen, 26 Bullen, 36 K 36 Färsen, 132 Kälber, 634 Schweine, 23 Schah Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 877 77—78; Bullen A 3897; B 80-85; Kühe A 70-90 Schweine A, BI und BII 135—140; C 135140; D 15 bis 139; Sauen GI 120130; Schafe A 6810, 8 bis 65. Marktverlauf: Großvieh mittel, geraum Kälber mittel, geräumt, Schweine schleppen ber A 140—135; B 123—138; C 105—120; D*— U Marktberichte vom 1. Februar ausl. 37,75 38,75; Tendenz ruhig; zu Futterzwecken 3133; Indug notiert; Sojaschrot 41,50; Koh Palmkernschrot 2323,50; Rapssch jose 11; Luzerneheu lose 12; Welze 52—60; Färsen A 92100; B 8066; N E Wie entsteht Arterienverkalkung: 5 Im höheren Lebensalter nimmt die Elastizität der Blutgefäße ab. Sie erschaffen, ent- Arten kettig und werden weniger widerstandsfähig. Die Natur sucht sich durch Ab- lagerungen an den Innenwänden der Blutgefäße zu helfen. Dadurch werden sie zwar Verstärkt, aber sie werden auch hart und brüchig und können dann starkem Blutandrang, Wie er durch Ueberanstrengung und Aufregungen entsteht, nicht mehr so leicht nach- geben, Gerade die vergangenen Jahre haben Herz und Gefäße im Uebermaß beansprucht und abgenutzt. Da das geschwächte Gefäßsystem den ganzen Körper in Mitleidenschaft Zieht, sind die Symptome äàußerst vielfältig: ständige Mattigkeit, leichtes Ermüden, großes Schlafbedürfnis, ohne jedoch erholenden Schlaf zu finden, häufiges Fröstelgefühl, kalte Hände und Füße, Magen- und Darmstörungen, besonders Blähungen, die auf das Herz drücken und Beklemmung verursachen, aufwallende Hitze, Ohrensausen, Schwindel, be- sonders frühmorgens und beim Bücken usw., dazu kommt leichte Reizbarkeit und vielfach eine ungewöhnliche Witterungsempfindlichkeit. Bei diesen Beschwerden hat sich seit vielen Jahren INDROVISAL ausgezeichnet bewährt. Es ist ein Kompinationspräparat auf biologischer Grundlage, es enthält Kräuter und physiologische Blut- und Zellsalze. INDROVISAL, stärkt und beruhigt Herz und Nerven, führt die Blähungen ab, fördert den Stoffwechsel und wirkt reinigend und belebend auf den ganzen Organismus. Sie fühlen sich mit INDROVISAL bald wieder frischer und leistungsfähiger. 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Februar 1954 sagen wir auf diesem Wege Wir werden dem Verstorbenen bis weit über das Grab George grell. Audrey Tolle nelaistrage 68 allen unseren herzlichsten Dank. hinaus ein ehrendes Andenken bewahren. 5 1 5 5 5 1 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: VVV Mannheim, den 2. Februar 1954 i 5 5 5 Fahrlachstraße 8 Hilda Backfisch Faclivereini d . 41 85 5 f 1 . 4 f Kurt Backfisch, vermißt 85 trüfernden 1 1 Sep 8 1 0 Hinterbliebenen Blumenbindereien Mannheim 563 1 a 1 Braus Die Beisetzung findet am Dienstag, dem 2. Februar 1954, um erste; 14.00 Uhr, im Friedhof Rheinau statt. Tuhig; 1 5 1 1 Induste JJ DT Ant 9 5 110.* jert: nteilnahm 1e di 8 1 1 5 F 855 e Für die herzliche Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz und 1 2000„— r gang unserer Ib. Mutter, Frau o beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, 1 2220 50 Kobg Mein lieber, treusorgender Mann, mein guter Vater, Herr 2 bh d H ö 8 1 8. ö Pauline Beck 5 Ar egner Verlängert bis Donnerstag- Der große Abenteuer · Farbfilm 5. 9.50 14.50 und f 15,50 Ad 1 G C sagen wir auf diesem Wege 2 1 inni 5 5 8 5 In Reiche 108 Joldenen bondor 6 873 01 Sorg Tamer allen unseren herzlichen Dank. e 1 22.2⁰ Spätvorst. 19 9 Verwaltungs-Oberinspektor i. R. Ganz besonderen Dank den Besonders danken wir Herrn Pfarrer Rebel für seine tröstenden— 2 5 eie Herren Aerzten und schwestern Worte, Herrn Oberregierungsrat Dr. Astel sowie Herrn Horn für 80 ist am Sonntag, dem 31. Januar 1954, im 80. Lebensjahr, nach 2 8 i Apt. die letzten Grüße. 5 N tat 5 5 1 4 4 5 85 Kurzer, schwerer Krankheit heimgegangen. 2 5 5 15 1 Pflege. 8 3 ae 4 8 5 15 25 dhotfen, den 1. vebrusf 1566 AL S 1 E I In beiden Theatern gleichzeitig 5. 8 0 eim, im Februar 1954 andhofer Straße 307 MA 5 rogmarh Mannheim, den 2. Februar 1954 Pestalozzistraße 11. Frau Maria Hegner Telefon 4 46 47 Der erste CINE ScOE-Farbfilm we 6, 23 Die trauernden Kinder und Angehörige 8 * o essere nua uat. capri Das Gewann 1 Frau Mina Cramer geb. Gäüng eee Deborah Cramer e e„THE ROBE) 90 8 3 1 65.*. ee ee ee Stabmobs v. Mature, u. a 1 sschälfts-An Ihre verlo 2 5 5 5 5 i Seit zeigen bung geben bekannt mre Verlobung geben bekannt: Anfangszeiten in beiden Theatern: Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 3. Februar 1954, um 10.00 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim statt. 14,00 17.15 und 20.30 Uhr 5 bis 2,8 Tonnen f 5 2 Eiltransporte aur 3 14 62. TIA Irma GISeElA ISele GiSelA Scheven 73, 18, 17, 19 Uu. 21 Uhr Vorverk. ab 10.30 UThr g 7 Ruth Leuwerik, Hardy Krüger, Hans Söhnker akeEN e e e MERREN-KTEIDER N/ Sgt. Mamnfield Tolon M/ Sgt. Charlie Hyder 5 e Mun lan Aich leich cheſden lasson? geräumt werden geändert, KUHN R 4 15 chleppe Nach langem, mit großer Geduld extragenem Leiden verschied repariert u. gebügelt RA. 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Februar 1954, 15.00 Uhr, im Krematorium, Hauptfriedhof Mannheim, statt. Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen Nach längerem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden verschied für uns alle unerwartet unsere liebe, gute Mutter, e Schwägerin, Tante, Schwiegermutter, Großmutter, und Tel. 42614. Mannheim, TE, 17 Farbfilm rgrogmutter, Frau 5 5 5 2 1 Olympia, Rekord, DRM HOsE. FIIMSBUHN IE Bis Do. tägl. 20 Uhr und Gutbrod. FE DENMHEIxM packend u. erregend Harawane der Frauen Karoline Wilde geb. Schäfer kurz vor Vollendung ihres 74. Lebensjahres. Mannheim, Weidenstraße 6, den 1. Februar 1954 in unsagbarem Schmerz: Familie Jakob wilde, Stuttgart 2 6 Mannheim egina N i an 2 OL Nip e ene lg Sühne der rel Huskeller Aute Verleih H 3, 1— Nähe Marktplatz) Konzertceafèe- Restaurant Bar kKaFERTAIL— kde. 15 Unr Die goldene dans INH.: KL. GUATTIRUCCI 8 VW u. Olympia Ludwigshafen à. 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Februar 1954 ernsten Hauptfriedhof zeit Alired 1 Steinitz, Anna, Hichelsheimerstraße 3. 140.0 N 1 relefon 323 66 24/2 1 437410 Stieg Christine, Uhiandstrae 20% 13700 Neu DAU ER ENTFERNUNG ebracht ch, Kath, Glasstraäde? 8. 2 0 888 icht und Kör er) — Salch, Julius, Hochuferstraße 522ã2;;0i/ 4143.30 e 8 5 3 10 5 D mermel Friedhof Rheinau Diplom-Kosmetikerin — 1 a 45 Berta Brothuhn Behandlung Mittwoch, 3. Februar 1954, im i VVVVCCCCCCCC 9 55 Hotel Rheinho fe Mannheim, Bahnherpl a2 528 B 1200, EE nen Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim 3 2 dare On Gewähr 5 5 8 0 5 e ee erde Radium-Sol-Bad Heidelberg N schwingenfederung! 1990, a. W. bei Muskel- u. Gelenkrheumatis mus, Neuralgien(ischias). * U. 5 VVT Arthrostis, Frauenleiden. Alterskrankhelten 5 n: ontag bis Freitag 8.00—17.00 Uhr „es Haarspatierei Cg Ich. Gulahr. 215 wenn wir auf Grund unserer 5elänrigen Frtahfufz Kassenschluß: 1 Stunde vor Badeschluß. Arztsprechstd. 15—16 Uhr Zu von vornherein scharf unterscheiden zwischen heil- Augartenstr. 29 kunft: Bad Heidelberg AG., Heidelberg, Tel. 40 16 15 baren und unheilbaren Haarkrankheiten? Wir, naben Auskunft: Ba ei erg„Hel 5„ Uhr dadurch 5 5 13. 1 55 1 zwar eine bittere Wahrheit sagen müssen, 1 80 11 Ent⸗ Kaufgesuche b 1817 gleichzeitig vor seelischen und materlellen 9 5 eee Peace i e beste Leberans regung Im welbüchen Peru 7 zu kaufen 0 5p rechstun den in N 1 1 Alte Meistergeige gesucht. bei Migräne, Kopfschmerzen, Anämie, Blutarmut, Bleichsucht hilft Mittwoch, dem 3. Februar 1954, Lon is„ 18 b P 9063 3, d. Verl. flanzlicher un aneh di enen 45 Sena 5 Sohn, 5 8— P 8063 4. unser echter rein p Mannheim, N 1, 22(gegenüber der Hauptpos Gebr. Kinderkorbwagen ges. 81 tsaft ten 3 institut angeb. unt. Nr. 01441 an den Verl: 1 LORAD ITX 1 6 Erstes Wörtt. Hacrbehencllungs- inst 1 8 b o 0 n N 2 umstr. 21 2 3 . Gg. Schneider& Sohn, stuttgart-N., Gymnasium Aal. Geige 3 REFEORMH A 5 5 5 8 e 58 Jahre erfolgreiche Haurbehandlung Preisangeb. unt. P 8085 a, d. Verl. 5 Siebrecht. Ich mache Ihnen nach Feierabend Seite 8 MORGEN Bewahrer und ErwWecker Zom 70. Geburtstag von professor Reinhard Buchwald „Aeltestes bewahrt mit Treue— Freund- lich aufgefaßtes Neue.“ Man könnte diesen Goethevers über das Lebenswerk von Pro- fessor Reinhard Buchwald stellen, der in diesen Tagen seinen 70. Geburtstag begeht. Sieht man die lange Reihe seiner Bücher und Aufsätze durch, die Ernte eines täti- Sen, arbeitsreichen Lebens, so scheint es fast So, als habe er sich ganz in den Dienst des Bewahrens gestellt. Da hebt er behutsam und liebevoll ans Licht, was unter den Ge- dichten eines Hans Sachs vielleicht noch heute lebendig sein kann, da legt er den Text von Grimmelshausens„Simplicissimus“ in einer sorgfältigen Ausgabe vor oder Luthers Briefe. Unermüdlich aber sind seine Bemühungen um das Vermächtnis der Klassik“, um die Kulturgüter, bei deren Pflege es sich nicht um antiquarische Wie- derbelebungsversuche handelt, sondern um die Reinerhaltung der Quellen, aus denen das geistige Leben unseres Volkes immer gespeist wird. Es gibt einen„Führer durch Goethes Faustdichtung“ von Buchwald, das gründliche Buch eines Gelehrten, aber zu- gleich ein Werk, das dem unbefangenen Leser nützt. Er findet hier einen Weg, die Ehrfurcht vor überlegener Größe zu wahren und dennoch Mut zu eigenem Denken zu finden, er soll zu den Geheimnissen des Daseins, wie sie in die Dichtung eingegan- Sen sind, hingeführt, nicht im Vorzimmer kennen, wissen selbst am besten, was sie durch eine begriffsbehende Literaturwissen- ihm zu danken haben. Und sein Werk und schaft mit esoterischen Formeln abgespeist seine Wirksamkeit zeugen für sich. Wa. Werden. Buchwald ist ein Antipode jeder rhetorikbewaffneten Intellektual-Akrobatik. Er fragt bescheiden immer wieder nach den Sachen, denen er dienen will; er will sie darstellen, sie in ihrem Wesen zeigen, nicht mit den Gewändern eigener Privatspekula- tionen herausstaffieren. Seine zweibändige Schillerbiographie, die jetzt vom Insel Verlag neu aufgelegt wird, ist das Muster- beispiel einer wissenschaftlichen Arbeit. deren Leistung in der Bewältigung der Stofkülle liegt und in der Klarheit und Schlichtheit der Darstellung, die, wie eine gereifte Frucht, nichts mehr vom Prozeß ihres Werdens zeigt. Und Aehnliches wäre von der geistes geschichtlichen Abhandlung „Goethezeit und Gegenwart“ zu sagen, einem kostbaren Buch, das die Wirkungs- geschichte von Goethes Werk bis in die un- mittelbare Gegenwart verfolgt und anschau- lich macht, wie sehr auch das geistige Leben unserer Tage aus Traditionen er- Wächst.— Und hier sind wir auf die zweite Seite von Buchwalds Wirken gewiesen. Was Früchte trägt. ist lebendig. Und um das Weiterwachsen und Blühen war er sein Leben lang bemüht. Wo er neue Ansätze sieht, wo er glaubt, Keime erwecken zu kötinen, da ist er fördernd und behutsam zur Stelle, immer bereit, gelten zu lassen, auch wo einer seine eigenen Wege geht. Das ist vielleicht das wertvollste und wahr- scheinlich das seltenste Prädikat eines Wis- senschaftlers. Reinhard Buchwald war nie nur Wissenschaftler. Weitverzweigt ist seine Tätigkeit auf dem Gebiete der Volkserzie- huteng, zu vielfältig, als daß sie hier nur an- nähernd umrissen werden könnte.— Wie ja denn überhaupt einige rühmende Worte enläßlich eines Festes wenig sagen., Die ihn Das ist begreiflich— wo alles Memoiren schreibt, kann es Signora Cerruti nicht las- sen. Es wäre tatsächlich zuviel verlangt von einer Frau, bei der Temperament und Gel- tungsbedürfnis so ungewöhnlich entwickelt sind wie bei dieser ehemaligen Schauspie- lerin, die zur Diplomatenfrau manches zu- viel und einiges zu wenig hat. Zuviel Aplomb und zu wenig Gelassenheit. Denn Mehr als acht Jahre nach seinem Tode dies ist ein vorlautes Buch der summari- ist das letzte Stück des Dichters Bruno schen Urteile und der gehäuften Wider- Frank endlich uraufgeführt worden. Der sprüche, die leichter hinzunehmen wären, Dichter schrieb es im amerikanischen Exil, würde die durchaus weibliche Subjektivitat und— ob absichtlich oder nicht läßt sich der Darstellung, die ihren Reiz haben schwer entscheiden— viele durchaus nicht könnte, in diesem Fall nicht allzu sehr von umaktuelle Anspielungen sind in diese dra- der Scharfzüngigkeit einer vehement ehr matisierte Historie des chinesischen Boxer- geizigen Salontigerin überwuchert. Recht Slfstandes hineingekommen. In elf Bildern, treffend ist dabei der Titel:„Frau eines teils im europäischen Gesandschaftsviertel Botschafters.“ Wie wahr. Denn zur Botschaf. und teils in der„‚Verbotenen Stadt“ des terin, was nicht dasselbe ist, gehört mehr chinesischen Kaiserpalastes spielend. ent- als gesellschaftliche Betriebsamkeit— nam- Wickelt Frank die Tragödie von nationaler lich das Klima einer harmonischen Persön- Hybris und diktatorischem Machtrausch, bis lichkeit, eine reife Atmosphäre menschlicher politische Chinoiserie Bruno Franks„Die verbotene Stadt“ Sich am Ende das chinesische„Volk der Ausgewogenheit. . d Denker Wiecber aur eine Se Man vermißt sie in diesen überheizten stigen und humanen Traditionen besinnt Erinnerungen(Elisabetta Cerruti: Frau vom Großmut der Sieger vor der völligen 5 8 1 eines Botschafters“, Verlag Heinrich Scheff- ler, Frankfurt am Main) mit ihren Stätidlig um einen Grad zu scharf gewählten Adjek- tiva, die dem Ruf des diplomatischen Stan- des keinen guten Dienst erweisen. Denn Wäre er wirklich diese Anhäufung von Sou- pers, Aeußerlichkeiten und Tratsch, als die er sich in der Vorstellung der höchst selbst- bewußten Verfasserin spiegelt, so müßte man dem Diplomatenberuf bald die Grab- rede schreiben. Liebenswürdige Inkonse- quenz kann ein charmantes Vorrecht der Damen sein, doch was sich Signora Cerruti leistet, erfüllt ein undiplomatisches Ueber- Soll. Es kommt ihr nicht darauf an, Edda Ciano auf der gleichen Seite(S. 292) jeg- liche Intelligenz abzusprechen, um sie ihr zwanzig Zeilen später wieder zuzuerkennen. UDeberhaupt wirkt der Drang, fortgesetzt Werturteile von sich zu geben, ermüdend auf den Leser, dem mit objektiven Schilde- rungen mehr gedient wäre. Denn eine scharfäugige Beobachtungsgabe, die freilich meist an der Oberfläche haften bleibt, ist die stärkste Seite der streitfrohen Autorin, die immerhin von Peking über Moskau bis Berlin mit einer Menge bemerkenswerter Leute zusammengetroffen ist. Freilich, eine Tiefenwirkung hat das sel- ten. Ueber Berlin hat ihr Landsmann Anfuso Wichtigeres, über Peking ihr Lands- mann Vare Amüsanteres zu sagen gewußt. Recht gut gesehen erscheinen einige Mos- kaàauer Skizzen. Sonst aber wird man von dem Buch weder Neues noch Ueberraschen- des erwarten dürfen. Eher ärgerlich als reiz. Vernichtung bewahrt. Hätte Bruno Frank daraus einen Roman Semacht, wäre es vielleicht ein vorzügliches Werk geworden. Jetzt gibt es zwar einzelne Ansätze zu wirklich dramatischer Durch- formung darin, aber zuletzt läuft das doch Alles in alzu langatmiger epischer Breite einem immer wieder verzögerten Ende zu. Auch zwei geradezu plastisch durchkompo- nierte Frauengestalten hat Frank darin ge- schaffen, doch sind beide, wenn die Ge- schichte spannend zu werden beginnt, ur- Plötzlich von der Bühne verschwunden und mar hört nur noch durch Briefe und Be- Tichte von ihrem furchtbaren Ende. Es gibt noch mehr solcher Beispiele, wie Frank sich die besten dramatischen Möglichkeiten Ungenützt entgehen läßt, und trotz aller guten Absichten des Dichters hat es darum zu einem wirklich überzeugenden Stück nicht gereicht. Das exotische Milieu dieser politischen Chinoiserie hat der Regisseur Albert Fischel bei der Uraufführung in Nürnberg-Fürth theatralisch recht schön auszumalen ver- standen; die Bühnenmusik konnte durch das Entgegenkommen des Bayerischen Rundfunks sogar auf chinesischen Original- instrumenten aufgenommen werden. Das Ensemble war etwas ungleich: auf der po- Sitiven Seite standen vor allem Etta Soßna als chinesische Kaiserinwitwe und Johan- nes Seridler als britischer Gesandter. Den Hauptanteil an dem Erfolge jedoch tragen die Sprüche alter chinesischer Weisheit. Bruno Franks„Verbotene Stadt“ in Nürnberg Ein Szenenfoto aus der Uraufführung des Schauspiels„Die verbotene Stadt“ von Bruno Frank an den Städtischen Bühnen Nürnberg- Fürth. Die Hauptdarsteller des Stücks, das in China zur Zeit des Boeraufstands spielt, sind: Heinz Bennet als junger Kaiser(lines außen), Elvira Schalcher als seine Frau(æniend) und Etta Soßnd in der Rolle der Kaiserin- Witwe(gans rechts).— Sieke auch unseren voll wirkt häufig die Voreingenommenheit und der Hang zu präfabrizierten Meinun- gen, die Sinn übersteigert sind. Es fehlt die Mäßi- gung und es fehlen leider auch die kriti- schen Maßstäbe, denn es ist verräterisch. Wenn von Hitlers körperlichen Eigenschaften und Tischsitten seitenlange Schilderungen. von einer ausgedehnten Abendunterhaltung mit Einstein aber nur ein nichtssagender Satz hängen bleibt. Daß der Kaiser von Japan durch ein Diplomatenbuch als„Mi- kado“ irren muß, ist— hoffentlich— ein Lapsus der Uebersetzung, es sei denn die protokollfreudige Verfasserin hätte hier eine Bildungsanleihe bei ihrer Bühnenvergangen- heit gemacht. Doch im„Land des Lächelns“ ist die dramatische Schauspielerin unseres Wissens niemals aufgetreten— und das ist eigentlich Schärfe und etwas mehr Lächeln täte dem Buch— und auch den Lesern— gut. im positiven wie im negativen schade, denn etwas weniger Man soll nicht mit Kanonen nach Spatzen schießen und gleich Mechthild Lichnowskz zum Vergleich heranziehen. Aber die Ab- Wertung des diplomatischen Niveaus spiegelt sich gerade in diesem Frauenbuch deutlicher wieder als in vielen der von Männern ge- schriebenen Memoiren, die mehr an den Gang der politischen Ereignisse gebunden sind. Denn, Signora, eine spitze Zunge und eine spitze Feder— das ist so wenig das- Uraufführungsbericht auf dieser Seite. Wo olles schreibt, kann es Elisabeth nicht lassen Zo Flisqcbetta Cerrutis Buch:„Frou eines Botschofters“ selbe wie eine Botschafterin und die Frau eines Botschafters. Die Feder ist ein gefähr- liches Instrument, das man nicht so resolut Schwenken soll wie Parfümflasche und Cocktail-Shaker. Die Diplomatie besteht nicht allein aus Tischordnungen und„Poulet à la Richelieu“, obwohl das prächtige Dinge sind. Doch davon versteht jeder Hotel- Maitre mehr, was keine Kritik an Madame Cerrutis fachlichen Kenntnissen sein soll. Im Gegenteil, ihr Buch hätte unseren un- geteilteren Beifall, wenn es noch ausschließ- licher Kochbuch und respektgebietende Sammlung von illustren Speisezetteln wäre. Man überschätzt die weltbewegende Be- deutung der Gesellschaftsmühle leicht, wenn mam ein wenig spät und eigentlich aus Zu- fall dazu kommt. Sicher ist es ein groß- artiges Gefühl, unter dem Kronleuchter zu stehen, dessen Licht dem Geltungsbedürfnis noch mehr schmeichelt als das des Prosze- niums. Doch damit ist man— verhängnis- volle Verwechslung— noch nicht Mittel- punkt, sondern allenfalls Tafelaufsatz der großen Politik. Heinz F. Barth Zu einem wesentlich positiveren Ergebnis kam ein anderer Rezensent, der die fran- 2zö68ische Ausgabe des Buches(„Je les ai bien connu“, Edition Hachette, Paris) im„Mann- beimer Morgen“ besprach. Vergleiche dazu „Morgen“ Nummer 191, vom 21. August 1952). Christfestmusik post festum Ein Konzert im Musikstudio St. Bonifatius Mannheim Als verspäteten weihnachtlichen Nach- hall bezeichnete Stadtpfarrer P. Konstantin Fuchs, der unermüdliche Initiator der Ver- anstaltungen Schwesternhaus der Bonifatiuskirche, das Programm seines 15. Musikstudios, zeitgenössischer Musik im Als Eingang spielte Monika Schonder- Lochner Ferruccio Busonis schon vor mehr als dreißig Jahren geschriebene und dennoch seltsam„neu“ anmutende„Sonatina in diem nativitatis Christi“, ein nicht leicht faßbares Stück Musik von Klanglichkeit— noch weit entfernt von der später angestrebten„neuen Klassizität“ Bu- sonis, aber ein charakteristischer Beleg für den aus Klangphantasie, Geist und àstheti- scher Bildung gewonnenen klavieristischen Ausdrucksteil seiner mittleren Schaffens- periode. sehr individualisierter Alfredo Casellas„A Notte alta“(„Hohe Nacht“)— ebenfalls von Monika Schonder- Lochner vorgetragen— ergeht sich in lang- atmigen und verschwommenen Stimmungen eines nicht recht überzeugenden düsteren Mystizismus. Das Stück ist nicht typisch für Casella und seine an anderen Werken zu konstatierende, wenn auch oft äußerlich wirkende Brillanz musikantischer Ursprüng- lichkeit. Da ist doch die balkanische Volks- melodik, die Bela Bartoks für Klavier ge- schriebenen„Rumänischen Weihnachtslie- dern“ ihren klanglich und rhythmisch eigen- willigen Charakter gibt, schon eine eingäng- lichere Kost. Sie wurden sehr überlegen von Ruth Lochner interpretiert, die dann gemein- sam mit dem Bratschisten Adolf Ruppert Hermann Reutters vierteilige„Musik für Bratsche und Klavier“ spielte, in der sich spätromantisches Kolorit mit neuen persön- lichen Klangvorstellungen des Komponisten verbindet, der in einem Variationensatz be- kannte alte Weihnachtslieder thematisch mit verwertet. Die stärkste Wirkung des Abends erzielte Wohl die nach Worten von Matthias Clau- dius für eine Singstimme und Klavier ge- setzte„Weihnachtscantilene“ Hermann Reut- ters, ebenfalls ein reichlich ausgedehntes Variations werk, zu dessen Vortrag sich der leuchtende Sopran Gertrud Jennes mit dem von Egon Theimer feinfühlig gestalteten Klavierpart eindrucksvoll vereinigte. C. O. E. „Söden“ von Julien Greg Deutsche Erstaufführung in Mönchen Julien Green, amerikanischer Her aber gebürtiger Franzose— nicht 2u peil wechseln mit seinen Namensvettern Grab kun ve und Henry—, macht für das Zustande. men seines ersten Theaterstücks Loui vet verantwortlich. Dieser fand in Seite letzten, auch im Deutschen bekanntgeuf denen Roman„Moira“ soviel Dialoge, er meinte, Green könnte ebensogut gleich 60 Theaterstück schreiben. Eine schwere e 5 * 8 Jof antwortung! Zumindest läßt die deutz. Erstaufführung dieser von Thea von Ros übersetzten Tragödie„Süden“ den Ubertz aus der Sphäre des Literarischen in die dh Theaters, wo es nicht nur Dialoge zu Schte⸗ ben, sondern auf eine weit entschiedene Weise Farbe zu bekennen heißt, recht ra würdig erscheinen. Am Vorabend der Sezessionskriege einem feudalen Herrenhaus der Südstaatg erfährt das Schicksal Leutnants Wiczepe eine jähe und verhängnisvolle Wendung. begegnet einem jungen Mann, zu dem 1 9. Jahrt. eine unwiderstehliche Zuneigung ergreiß der auszuweichen ihm ebenso unmöglg wird wie das Ablegen eines entsprechende Geständnisses. So macht er sich den ahnung; losen Geliebten absichtlich zum Feind, leidigt ihn, bringt sich aber im darauffolgen den Duell selbst zum Opfer. In die KIag eines Mädchens, das wiederum ihn verge lich geliebt und das er beleidigt Hatt mischen sich die ersten Schüsse eities beg Ber kenztei! latte, is Auffass den vo dowaetz größere nenden Krieges. Der Zusammenhang zwische gen u diesem unheilvollen Anbruch der Zerstönm einer in sich schon zerbröckelnden Gesel schaft und der privaten Tragödie jenes Jo. moerotischen Leutnants bleibt dunkel, Dun. kel, wie die Prophezeiungen eines alten N. Sers über ein bevorstehendes Gottesgerich und andere bedeutungsvoll Vorgetragen Ahnungen und Sentenzen über ein unen rirmbares Schicksal, die doch, trotz ihrer rel. Siösen Beziehung, sehr in der Nähe sch oft gehörter Allgemeinplätze stehen. Be nüchterner Betrachtung entpuppt sich das in Bereich der Dramatik ebenso als Stimmung mache(und damit unlauteres Mittel, i. im Bereich der Bühnentechnik die schumm- rige Beleuchtung, die das an sich treffend Bühnenbild von Kurt Hallegger eher ves. dunkelte als erhellte. Gerade das Dune soll es auf der Bühne Gestalt gewinnen, muß ja in der Klarheit des Geistes und des Lidib gefaßt werden; in jener Klarheit, die wir an den Franzosen so sehr lieben und die ma darum an diesem französischen Stück 80 Seh vermißte. Zu bewundern blieb in der Aufführum des Bayrischen Staatstheaters die Spielkultu und der künstlerische Takt, mit dem sich d. Darsteller unter der Regie von Ernst Gins berg ihrer heiklen Aufgabe entledigten Bernhard Wicki(Wiczewski), Elfriede Run many, Hellmuth Renar und Reiner Penkel verdienen hervorgehoben zu werden. Es gd viel Beifall. A. v. Hal Kultur- Chronik „Der Himmel kommt später“ ist der Tit eines Stücks des Amerikaners Surrey Smith das im„Theater der Courage“ in Wien une gung D. Der zen Dis aährlich Freie herukun arbeitut der Ve. rag; 4. gerung frieden zung d 100 6—1 konfere des Fr on Ve land; mter 1 gierung teien Der weist 3 in der densve: von ein eichne Wahler det wi Haupto ster, d. len Zu in ihre Deutsc! kreier Friede: folge e aelt Die der Regie von Polly Kuegler dieser Tage sein deutsche Erstaufführung Hätte, Im Mittelpun des Stückes steht Cora, die junge Frau des un die Fre vieles älteren, tief religiösen Thomas Heaven 1 die von der großen Welt träumt und von eine „sroßen Liebe“, die ihr„die himmlische Fin“ samkeit“ um den Gatten nicht zu geben ver. mag. Nach einem gescheiterten Ausbruchsver such aus der Hürde dieser Ehe, der den a Ber eines jungen Menschen im Gefolge hat, 0 ministe Heayens Cora frei, die nun auszieht, da große Glück und ihren Beherrscher zu fin Auben. die kle den. Die Premiere der interessanten psycholb, erste ischen Studie, bei der Ellen Umlauf di Hauptrolle spielte, bekam freundlichen Beifall Einen ungewöhnlichen Auftakt hatte an Wochenende im Oldenburgischen Staatstheate die Premiere der Millöcker-Operette„Gaspa. rone“. Der Spielleiter H. H. Joest teilte, wit dpa berichtet, vor Beginn dem Publikum mit daß einige der Mitwirkenden Nervenzusam. menbrüche wegen der ihnen am gleichen Tas ausgesprochenen Kündigungen erlitten hätten So sei das gesamte Ballett entlassen worden Das Publikum reagierte auf diese Ankünd, gung verschiedenartig. Während der grö Teil des Hauses schwieg, gab es einige Pfü. Rufe, andere Besucher klatschten. Der Dirigent Dr. Karl Böhm ist von det österreichichen Bundestheaterverwaltung 06 1. September zum Direktor der 1945 zerstörten Wiener Staatsoper am Ring, die voraussicht im Frühjahr 1955 fertiggestellt sein wird, be. stellt worden. 5 Ein Mann Will hinauf Roman aus dem alten Berlin von Hans Fallada Copyright 1953 by Südverlag mb, München 21. Fortsetzung „Den Abend! Bin ich denn wahnsinnig? Die Woche meine ich natürlich!“ „Das ist ja ein feines Geschäft, was Sie mir da vorschlagen, Herr Felten“, sagte Karl teilen lassen: man hätte sich da um ihre Arbeit gekümmert und ihr mit Rat und Tat beigestanden. So saß sie mitunter fast ver- Zweifelt vor ihrer Näherei und wußte nicht aus noch ein. Und sie bezog Posten vor dem alten Busch kam mal wieder zu kurz, paßte dort einer Schneiderin auf, die ab- lieferte, und heftete sich an ihre Sohlen. die Arbeit von Ihrem Botenjungen, und Sie geben mir fünf Mark? Danke schön.“ „Recht haste, Karl!“ i l 2 und e, 5 a VVV 2815 die sie um Rat fragen müßte, und erreichte, ten!“ ine doe ür genommen wurde. Sie war dort still und be- 55. Wo mein Freund Bauzeichna is— der Scheiden, o wie gut konnte Rieke den Mund 25 9450 0 3 25 1 N eee Rieke. norm miitzlich, und dabei hielt sie Nachdem sie noch eine Viertelstunde davon geredet hatten, war Herr Felten erledigt: ie zwei volle Arbeitstage, aber in diesen „Denn dank' Zappow!“ Wieder ein tiefer Knicks, wieder ein: ich ooch schön, Fräulein „Noch billiger kommste“, sagte Fräulein Zappow, milde gestimmt durch so viel Dank- barkeit,„wenn de nen Mann im Haus hast, dem kann mein Bügler det zeigen. Det lernt jeder. Haste nich noch nen Vater? Mir war doch so.“ „Mit Vata is for so wat nischt los, denke Feltenschen Hause— die Aufsicht über den ooch schön, Fräulein Zappow. Aba vielleicht lernt's mein Freund. „Wat, nen Freund haste ooch schon in deinen Jahren— ick muß saren, ihr Mächen Sie schob wieder die kranke Mutter vor, für vom Wedding—!“ „Doch nich so, Fräulein Zappow'! Wat ick daß sie mit auf die fremde Schmeiderstube bin, for mir broochte de Liebe nich erfun- den sein! Nee, det is so eener, mehr wie n Bruda, vastehn Se, Fräulein Zappow?“ halten, wenn es nötig war! Sie machte sich Aber auf der Treppe schon steckte Rieke ihre der Zappowschen Türe die Zunge heraus. Augen offen: ihr entging nichts. Es kostete Du olle Zieje, sagte sie bei sich, von deinet- wejen hätt' ick die beiden Tage bloß Rnopp- Für einen Wochenlohn von zwanzig Mark zwei Tagen lernte sie mehr, als manche löcher nähen dürfen! Wenn ick nich so uff'n wurde Karl Siebrecht der Aushilfslauf⸗ andere in zwei Monaten gelernt hätte. Hin- bursche der Firma Felten. „Paß uff, Karle“, sagte Rieke bei ihrem späten Heimweg. Sie ging eilig neben ihm, der ihre Mäntel auf einem Dreirad beför- Schneiderin, eine ältliche, sonst nicht gerade sige Person, sagte zu ihr beim Abschied: „Na, Rieke, und wenn de wieder nich Be- 0. Kien jewesen wäre. ter Rieke Busch stand ein ehernes Muß. Die mit neuem Mut 2u ihrer Näherei zurück. Und Rieke kehrte Während seine kleine Freundin sich 80 mit mancherlei Sorgen plagte, von denen sie doch nie ein Wort— auch zu ihm nicht derte.„Paß uff, Karle, nu vadienen wa Jeld scheid. Weslt, denn fragste mir direkt.— laut werden ließ, freute sich Karl Siebrecht 5 15 det olle Hintenherum mag ich uff den Tod . nich ausstehen!“ „Beruf es bloß nicht, Rieke“, sagte er 8. 5. Warnend, aber auch er war zufrieden und Rieke Busch machte ihren allerschönsten stolz. Er hatte das Gefühl, als hätte er nun Schulmädchenknicks und sagte:„Denn dank den Fuß auf die unterste Leitersprosse ge- ick ooch schön, Fräulein Zappow! setzt. Hinauf, hinauf auf die Stadtmauer„Und mit dem Bügeln von die schweren von Berlin! Stoffe kommste doch nich zurecht, Rieke“, 18. Zwisckenfall im Zeichenbuüro fuhr Fräulein Zappow kategorisch fort.„Det is nischt for dir. Wenn de mit deine Arbeit Manchmal bedauerte es Rieke in der soweit bist, denn schick ich dir meinen Büg- nachsten Zeit doch, daß sie sich ihre Näherei ler. Der is nich teuer, der macht dir det So, nicht durch einen Zwischenmeister hatte zu- det kein Jemecker bei Felten is.“ seiner Doppelverdiener-Existenz. Ach, der ahnungslose Knabe Karl! Wohl hatte er bei Rektor Tietböhl die Schillersche Ballade vom Ring des Polykrates auswendig lernen müssen, aber die richtige Nutzamwen- dumg dazu, das Inwendige gewissermaßen, Bte ihm erst ein besserer Lehrer beibrin- gen: das Leben selbst. Denn gegen Mittag des nächsten Tages öffnete sich die Tür der Zeichenstube, und herein trat, an der Spitze einer Kommission, die er herumführte in seinem ausgedehnten Betriebe— herein also trat Herr Kalubrigkeit selbst, kurz, fett, schwärzlich, wiederum in einem Gehpelz, aber in einem noch viel feineren als damals auf der Baustelle, das sah Karl Siebrecht Sofort. Karl Siebrecht trat in den Schatten eines großen Schrankes, Herr Kalubrigkeit machte eine umfassende, doch unsichere Geste durch den ganzen Raum:„Herr Ober- baurat! Meine Herren! Das sind nu alles meine Malersch!“ Er schwieg, schielte unsi- cher auf das nächste Reißbrett, sah hastig weg und schwieg weiter. In der Gruppe, der er sich nun wieder zuwandte, wurde einiges gemurmelt.„Na ja“, sagte Herr Kalubrig- keit.„Da ist ja wirklich nicht viel zu sehen. Das ist ja immer dasselbe. Ich komme nie her. Gehen wir rauf, meine Herren, Herr Oberbaurat! Eine Treppe höher, da ist meine Finanzabteilung. Siebenundzwanzig Angestellte, die beiden Prokuristen nicht gerechnet“ Seine Stimme verlor sich im Füßgeschar- ren der Auswanderer. Karl Siebrecht atmete auf— es wäre ihm doch nicht angenehm gewesen, hier vor allen Kollegen Ubri- gens hatte er in der Gruppe der Besucher Sehr wohl den Herrn von Senden gesehen, dem hätte er gern guten Tag gesagt, aber es hatte sich wirklich nicht so gemacht. Auch die anderen Zeichner atmeten auf: je selte- ner der Chef kommt, um so gefürchteter ist er, um so leichter schlug jetzt wieder das Herz. Sie steckten die Köpfe zusammen, das Wort von den„Malersch“ kursierte. Einige Srinsten dazu, andere waren empört, vor allem Herr Feistlein. Oberingenieur Hart- leben ging umermüdlich den langen Gang auf und ab, er sorgte dafür, dag allmählich wieder Ruhe wurde. Karl Siebrecht saß schon längst an seinem Zeichentisch, die Reißgschiene klapperte, mit einem sanften Schmurren glitt die Reißfeder um das Kur- verilineal. Hinter ihm, über seine Schulter, sagte der Oberingenieur Hartleben:„Das war unser Chef, Karl. Kanntest du inn schon?“ l „Doch, ich habe ihn schon mal gesehen antwortete der Junge, obhme hochzublicken. „Da regen sie sich künstlich auf“, sagt der Oberingenieur immer in seinem Rücken „Weil er sie Malersch“ genannt hat, wo 8 doch Zeichner sind. Sie sind empört, daß el ihre Arbeit nicht richtig würdigt. Aber 1 ner zieht die Konsequenzen und geht. Au ich nicht. Verstehst du das, Karl? Es müßte dich eigentlich empören.“ ö „Jeder hängt an seinem Brot“, sagte Kan Siebrecht und blies sanft auf die Zeichnung damit die Tusche schneller trocknete., Auch ich hätte gerade jetzt meinen Posten ungern verloren.“ 1 „Wir sagen alle immer gerade jetz 1 Karl! Wir sind alle feige. Wir sind ein 10 ges Geschlecht geworden“, rief der Ober- ingenieur bitter. icht „Gerade hier in Berlin habe ich das mi gefunden“, antwortete Karl Siebrecht. 1 dachte an Rieke Busch.„Ich finde, die Leu sind hier unglaublich zäh und mutig. 1. „Und hast dich doch im dunkeln Schramt winkel versteckt, Karli“ sagte eine ade etwas schleppende, etwas näselnde Stimm hinter ihm.„Ich habe dich wohl gesehen Karl Siebrecht sprang auf., Sein 9 ver wischte die noch nicht trockene Tus aber das sah er jetzt noch nicht.„Herr 5 Sendenla rief er und freute sich.„Ich ha Sie auch gesehen. Ich freu' mich ir „Siehst du, Karl, das ist hübsch von die. meinte der Rittmeister,„und am hüt sten finde ich es, daß man dir deine 1 deutlich am Gesicht abliest. Die Sitzen gr. in ihrer Finanzabteilung und essen, Rüti brötchen. dir körmen ruhig ein Wort em einander plaudern. Wie gefällt es dir 255 hier? Aber zuerst muß ich wohl den H f Oberingenieur Hartleben fragen, wie dug gefällst?“ Fortsetzung fo 1 gung 8 machte mer ne harre“ erreich Bidaul gebnis, Die teilten Sowjet! und E mente Wieder atis nister Gegen. die Re ch ein be bezeick mächte beien, Regler gender dend e nige, siere. seien Molote den R gegenf merkt, Leit de dag di Freihe Zu Vertra Folleg 2weie! ten. P der 8c träglic gegan erkan es gel samtd stemp De Schlu teren: Sprec Sowie dg gehen trager klärte Westr vom M. Dräsie doch oje klärt, Guts