4 ˙ Nr. — 4 Herausgeber: reeh chen Terküng 2 ZU pe 9 deko puis Joh 1 Seine ntgepm 1 Ross Uberteh 1 die q 1 Schre⸗ uedeneg cht frag riege, 1 dstaatg icrewö dung. dem in ergrel nmögle Schendel nung dind, be, uf folgen ie Klag Vergeh. t hatt Mannheimer Morgen Druck: Mannheimer Groß- Verlagsleitung: H. Bauser, E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: . E- kobbert; Wirtschaft: F. O. eber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; W. Kirches; Kommunales: pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; aud: C. Serr; Sozialredaktion:. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; cher v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., ö Bad, Kom.Landesbank, Bad. Bank, sämtl. naunheim. postscheck-Kto.: Karlsruhe Fr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh, Nr. 26 743 verlas. druckerei. chetredakteur: Lokales 5 Mennheimer — Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 6-4, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 29 358(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2 Tel, 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2, 80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3, 20 DM zuzſigl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 4. DM einschli Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit glit Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; wWerbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streik u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. „ 9 Jahrgang Nr. 28/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 3. Februar 1954 . Aukkassung gewichen, daß man nicht zu früh en vorangegangenen östlichen Noten und Fopjetzone hätte nicht erwartet werden könn Von unserem Korrespondenten A. N. in Berlin Berlin. Die Betretenheit, die sich am Montagabend unter den westlichen Konfe- densteilnehmern breit machte, nachdem Molotow seinen Plan über Deutschland vorgelegt latte, ist nach der Veröffentlichung des Wortlauts der Rede Molotows der allgemeinen von Enttäuschungen sprechen solle. Nach dem Memorandum der Regierung der en, daß Molotow trotz seiner anscheinend es begin gtößeren Handlungsfreiheit zu Beginn der Beratungen über Deutschland einen Plan vor- Zwischer störumg Gesel en Diskussion über Deutschland zwei aus- ahriche Pläne vor: Der Eden-Plan: Esgerich etragem 1 Unen Wer rel. a0 Scheh den. Ba h das in nmungz. teh, pi schuf. Treffen ner per. Dunkel zen, mul es Licht e Wir an die fan 8 So Seit kkührung elkultu Sich d st Eins, ledigten de Kli. Penkel Es gab v. Hahn der Titz A Smith en unter age. 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Vorbereitung des Friedensvertrages unter Hinzuziehung on Vertretern aus Ost- und Westdeutsch- land; 3. Annahme des Friedensvertrages mter Teilnahme einer gesamtdeutschen Re- gerung, die auf Grund von gesamtdeutschen teien Wahlen gebildet ist. Der sozialdemokratische Pressedienst heist ausdrücklich darauf hin, daß Molotow n der Montag-Sitzung erklärte, der Frie- densvertrag könne selbstverständlich nur von einer gesamtdeutschen Regierung unter- zeichnet werden, die von einem aus freien ſſanlen hervorgegangenen Parlament gebil- det würd. Molotow betonte, es sei eine der Hauptverpflichtungen der vier Außenmini- ster, die Durchführung solcher freien Wah- len zu beschleunigen. Beide Pläne sehen also n ren Ausgangspositionen zur Lösung des Deutschlemd- Problems sowohl die Abhaltung kreler Wahlen, wie den Abschluß eines Friedensvertrages vor. Nur die Reihen- kolge grenzt die gegenseitigen Auffassungen Scharf ab. Die Diskussion spitzt sich also jetzt auf die Frage zu, was geschieht bis zum Abschluß Berlin.(dpa) Die drei westlichen Außen- minister stellten auf der Dienstagsitzung der Außenminister in Berlin gemeinsam erneut die klare Forderung, daß freie Wahlen der erste Schritt zur deutschen Wiedervereini- gung sein müßten. Dulles, Bidault und Eden machten Molotow den Vorwurf, daß er„im- mer noch auf der ausgetretenen Stelle ver- harre“, die man bereits vor zwei Jahren erreicht habe. Molotowys Methode, so stellte Bidault fest, führe nicht zu„konkreten Er- gebnissen“ auf dieser Konferenz. Die drei Sprecher der Westmächte verur- teilten in der Sache übereinstimmend den So etischen Deutschlandplan. Dulles, Bidault und Eden hoben noch einmal ihre Argu- mente hervor, daß der erste Schritt für die ieder vereinigung Deutschlands freie, demo- katische Wahlen sein müßten. Alle drei Mi- Uster führten Beispiele dafür an, daß im Gegensatz zu der Lage in der Bundesrepublik die Regierung in der Sowjetzone nicht als ein berufenes und legitimiertes Organ zu bezeichnen sei. Eden sagte, daß die West- mächte genau der entgegengesetzten Ansicht eien, wenn Molotow erklärte, die Pankower Legierung sei das Resultat einer überwälti- genden Mehrheit durch freie Wahlen, wäh- dend er die Bundesregierung als„einige we- nige, selbstzufriedene Beamte“ charakteri- dere. Die Meinungen der Außenminister eien über diesen Punkt so diametral, wie Molotow selbst zugegeben habe, daß die bei- en Regime in Deutschland diametral ent- Lesengesetzt seien. Dulles hatte noch ver- merkt, daß die Millionenzahl der Flüchtlinge 10 den letzten Wahlen nicht dafür spreche, 5 die Bevölkerung der Sowjetzone von der keineit ihres Regimes überzeugt sei. Zu Molotovwrs Prozedur eines Friedens- bertrages bemerkten seine drei westlichen bollegen, es sei unmöglich, daß Vertreter Meier deutscher Regime mitberaten soll- 11 Das sei um so weniger angängig, wenn 5 9 ausgehandelte Friedensvertrag nach- welch von der durch Wahlen hervor- gtenenen gesamtdeutschen Regierung an- 5 aunt werden solle. Eden meinte dazu, 1 gehe nicht an, eine so freigewählte ge- geendeutsche Regierung ‚nur als Gummi- empel zu behandeln. 8 10 sowjetische Außenminister hat am 1 uß der achten Sitzung der Viererkon- 3 am Dienstag— wie ein britischer e mitteilte— angekündigt, daß die 0. Delegation am Mittwoch auf gehe hema der Wahlen in Deutschland ein- 5 n und hierzu nähere Vorschläge vor- Ait Werde. Ein sowjetischer Sprecher er- 55 mach Schluß der Sitzung, die drei 1 mächte hätten Molotows Argumente m Montag unbeantwortet gelassen. 8 hat in einem Schreiben an das glsch zum des Nationalrates der kommuni- pp 8„Nationalen Front“ in der Hirt zone am Dienstag noch einmal er- ö 98 daß seine Regierung den Wunsch„des chen Volkes, daß Vertreter beider egen würde, der weit von dem bisherigen sowjetischen Standpunkt zur Wiedervereini- eines Friedensvertrages mit den beiden deut- schen Regierungen und vor allem mit dem EVG-Vertrag und den Bonner Verträgen. In Kreisen der deutschen Beobachter wird die Auffassung vertreten, Moskau beabsichtige offenbar, erst dann in freie Wahlen einzu- Willigen, wenn vorher in einem Friedensver- trag der außenpolitische Standort des künf- tigen Gesamtstaates festgelegt ist. Molotows Entwurf für den Friedensvertrag besagt, daß Deutschland verpflichtet sei, keinerlei Koali- tionen oder Militärbündnisse einzugehen, die sich gegen irgendeinen Staat richten, der mit seinen Streitkräften am Krieg gegen Deutschland teilgenommen hat; der Eden- Plan sieht hingegen vor, daß die gesamtdeut- sche Regierung die Freiheit hat, sich mit an- deren Nationen zu friedlichen Zwecken zu- sammenzuschließen. Während die westlichen Vertreter in ihrem Plan der kommenden deutschen Regierung das Recht zusprechen, internationale Verpflichtungen der Bundes- regierung oder der ostdeutschen Regiergng zu übernehmen, soweit sie mit der Satzung der UNO übereinstimmen, bestimmt der Mo- jotow-Plan, Deutschland solle keinerlei poli- tische und militärische Verpflichtungen, die sich aus Verträgen der beiden Regierungen vor Abschluß des Friedensvertrages ergeben, auferlegt werden. Molotow hat nach allen Bemühungen der westlichen Außen- minister, die sowjetischen Befürchtungen vor einem wiedererstehenden westdeutschen Mi- litarismus im Rahmen der EVG zu zer- streuen, klar zu verstehen gegeben, daß die Wiedervereinigung Deutschlands unmöglich ist, solange die Bemühungen um, das Zu- standekommen der EVG in der Zeit der Vor- Die Westmächte fordern freie Wahlen Molotows Deutschland-Plan wurde energisch zurückgewiesen Teile Deutschlands an der Arbeit der Ber- liner Konferenz der vier Mächte teilnehmen, für gerecht und völlig begründet“ hält. Die nächste Sitzung der vier Außen- minister ist für heute Mittwoch, 15 Uhr, in der sowzetischen Botschaft anberaumt Worden. Sucht Moskau„Verbindungen mit Bonn? Berlin, 2. Febr.(Eig.-Ber.) In Kreisen der pritischen Konferenzdelegation in Berlin Wird ernsthaft von sowjetischen Bestrebun- gen gesprochen, direkte Beziehungen mit der Bundesrepublik aufzunehmen. Es wird ins- pesondere auf die Aeußerungen Molotows verwiesen, der bereits in der Debatte über die Hinzuziehung deutscher Delegationen zur Viererkonferenz von„bestehenden Verbin- dungen“ zur Bundesrepublik gesprochen habe. Diese Bemerkung und darauf folgende Veröffentlichungen in der Ostpresse deuten nach den gleichen Informationen auf die so- Wjetische Absicht hin, diplomatische Bezie- hungen zwischen der Sowjetunion und der Bundesregierung herzustellen. Zugleich hört man in der neuen Phase der Konferenz von der„Kleinen Lösung“, einem Plan, den Eden in der Tasche haben soll, für den Fall, daß mit den Sowjets keine Einigung im Sinne des westlichen Vorschlages über Deutschland erreicht werden könmte. Zwei gegensätzliche Pläne Aber in Berlin hofft man dennoch, daß sich verhandeln läßt bereitung eines Friedensvertrages weiterge- Führt werden. Die Grundtendenz des Molo- tow-Planes ist nach wie vor die Neutralisie- rung Deutschlands und die Anerkennung der ostdeutschen Regierung durch die West- mächte auf dem Umweg über eine provisori- sche gesamtdeutsche Vertretung. Auch ent- hält Molotows Entwurf den Versuch, einige östliche Auslegungen der Begriffe„demokra- tisch und friedliebend“ für Gesamtdeutsch- land verbindlich zu machen und die An- erkennung der Oder-Neiße-Grenze. Bei den beiden Plänen, die der Konferenz vorliegen, Handelt es sich aber nach allgemeiner Auf- fassung um Ausgengspositionen, über die verhandelt werden kann, wenn auch in ihrem Gegensatz das schwierigste Problem bei der Lösung der Deutschland-Frage liegt. Nur die Freiheit des Menschen kann staatliche Grenzen überwinden Karlsruhe.(dt.-Eig.-Ber.) Bischof Dr. Otto Dibelius, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland be- zeichnete es am Montagabend in einer An- sprache in Karlsruhe als Bilanz der letzten künfzig Jahre, daß Tausende von Menschen auf der Erde in ständiger Angst voreinan- der leben. Als Ursachen der Angst sei die im letzten halben Jahrhundert gewachsene Allmacht des Staates und die in der Atom- bombe gipfelnde Entwicklung der Technik anzusehen, für die nur der Staat die nöti- gen Mittel in der Hand habe. Als Kerm- zeichen der ungeheuerlich gewachsenen All- macht des Staates nannte er die totalitaren Regierungen. Aber auch die Staaten, die sich vor jeder totalitären Entwicklung sicher glaubten, hätten durch Kontrolle und Orga- Nisierung aller Lebensgebiete das Fortschrei- ten der Staatsgewalt gefördert. Erst wenn der Staat die Freiheit des Menschen wieder anerkenne, werde eine Aenderung der Le- bens verhältnisse möglich sein. In dem Augenblick, in dem der Staat die Freiheit des Menschen respektiere, würden auch die Grenzprobleme vieles von rer Schärfe ver- lieren. Wenn der Staat dem Menschen seine Freiheit wiedergibt, wäre es nicht mehr so wichtig wie heute, ob wir jenseits von Oder und Neiße eine deutsche oder eine polnische Verwaltung hlätten, ob ob Elsaß-Lothringen französisch oder deutsch ist. Das Christen- tum respektiere die Freiheit des einzelnen, darum sei es die zukünftige Konzeption der Menschheit. Aber dazu müsse man auch Wissen, daß der Mensch nicht um des Staa- tes willen, sondern um Gottes willen lebt. „Geordneter Rückzug“ in Indochina Saigon.(dpa) Die französischen Unions- truppen in Nordlaos setzten am Dienstag ihren„geordneten Rückzug“ in Richtung auf die Landeshauptstadt Luang Prabang fort, während Vorhuten der 308. Vietminhdivision zu beiden Seiten des Namhou- Flusses nach Süden vorstogen. Zum ersten Male lage die französische Bergfestung Dien Bien Phu, die die Straße nach Luang Prabang beherrscht, am Dienstag unter dem Artilleriefeuer del vorrückenden Vietminh. Das französische Oberkommando berichtete, die Unionstrup- pen hätten den Vietminhvorhuten in Rück- zugsgefechten im Dschungel schwere Ver- luste zugefügt. Der Vietminh-Rundfunk berichtete am Dienstag, die Vietminhverbände hätten in den letzten Tagen in Mittelvietnam im Ge- biet von Kontum fünf französische Stütz- punkte eingenommen und große Mengen an Munition und Ausrüstung erbeutet. Die Französischen Unionstruppen hätten etwa tausend Mann verloren. Das sowjetische Botschaftsgebäude in Berlin — Unter den Linden, in unmittelbarer Nähe des Brandenburger Tors, gelegen— ist in dieser Woche Schauplatz der Außenminister- Konferenz. Unser Bild zeigt den sogenannten Spiegel- sdal der sowjetischen Botschaft während der Konferenz. * Bild: dpa Rheinkähne im Hafen eingefroren i das ist jetzt ein typisches Bild von Basel bis Rotterdam. Die Aufnahme æ⁊eigt den Ludwigs- hafener Petroleumhafen; auf Seite 2 erzählt unser Mitarbeiter in Holland, wie auch dort nach und nach die ganae Schiffahrt zum Erliegen kam. Die Kltewelle über Europa hält an und die Meteorologen sagen uns, daß vor dem Wochenende kaum mit einer Milderung zu rechnen ist. Bild: Heinrich Damit die Verwaltung gut arbeitet Regierungspräsident Waeldin für Mittelinstanzen nach preußischem Muster von unserem Korrespondenten Bl. in Freiburg Breisach. Die Notwendigkeit von starken Mittelbehörden betonte der südbadische Re- gierungspräsident, Dr. Paul Wa e 1din, er- neut auf einer Pressekonferenz am Montag in Breisach. Waeldin sagte, er habe von An- fang an Mittelinstanzen mit weitgehenden Befugnissen gefordert, die sie allein die Ge- Währ für eine rasche und praktische Erledi- Zwischen Gesfern und Morgen Die Gesamtstärke der westdeutschen Po- lizei samt den Polizeiverbänden in West- berlin beträgt nach einer Mitteilung des Bundes ministeriums für gesamtdeutsche Fra- gen 128 900 Mann. Der Pressechef der So- Wjetregierung hatte von 400 00 Mann ge- sprochen. Aus der Sowjetzone geflohen sind im Laufe des Monats Januar 8 012 Personen. Einen Gesetzentwurf über den„West- deutschen Rundfunk“, das heißt die Errich- tung einer eigenen Rundfunkanstalt in Nordrhein- Westfalen, hat jetzt Ministerprä- sident Arnold im Düsseldorfer Landtag ein- gebracht. Die Sprecher von CDU, SPD und Fp befürworten den Entwurf. Beim Zusammenstoß zweier Personen- züge auf dem Bahnhof Forth bei Nürnberg würden am Montagabend 51 Personen ver- letzt. Die Ursache war falsche Weichen- stellung. Den deutschen Behörden übergeben wurde von österreichischen Kriminalbeamten der Jugoslawe Stefan Matusic, der beschuldigt Wird, an der Ermordung der belgischen Eis- kunstläuferin Simone de Ridder im Wien- Ostende-Expreß beteiligt gewesen zu sein. Einen Tadelsantrag gegen die Regierung Churchill hatte die Labour-Opposition ein- gebracht, weil die Regierung sich für Ein- führung eines belgischen Infanteriegewehrs in der Armee ausgesprochen hat. Das bel- gische Gewehr wird vom Oberkommando des Atlantik-Paktes als Einheitswaffe emp- kohlen. Der Tadelsantrag wurde mit 266 gegen 232 Stimmen abgelehnt. Wahlpropaganda durchs Telefon wird von der konservativen Partei in England bei Nachwahlen im Bezirk Hull betrieben. Man kann beim Wählen bestimmter Nummern eine kurze Erklärung des konservativen Kan- didaten und seiner Frau hören. Dauer: eine Minute. Das Telefonnetz in Hull wird von einer Privatgesellschaft betrieben. Die Bewohner der Insel Stromboli wur- den von den italienischen Behörden auf- gefordert, sich zur Räumung der Insel be- reitzuhalten, weil der Vulkan seit Sonntag in voller Tätigkeit ist. Vorläufig hat die Bevölkerung vor dem glühenden Aschen- regen Zuflucht am Strande gesucht. In Fabriken arbeiten dürfen die fran- 26sischen Arbeiterpriester, nach einem neuen Erlaß der französischen Bischöfe nicht länger als drei Stunden am Tag. Außerdem müssen sie aus Gewerkschaften und anderen„zeitlichen Organisationen“ austreten. In Tokio verschwunden war seit über einer Woche der zweite Sekretär der von den Japanern nicht anerkannten sowieti- schen Mission, Rastoworow. Der Leiter der sowjetischen Mission behauptete, Rastowo- row sei vom amerikanischen Geheimdienst entführt worden. Nach einer offiziellen amerikanischen Mitteilung hat er sich frei- Willig dem amerikanischen Geheimdienst zur Verfügung gestellt, um über einen so- Wietischen Spionagering im Fernen Osten Auszusagen. 5 Keine große diplomatische Affäre wollen die Vereinigten Staaten aus einem Flug- zeugzwischenfall an der koreanischen Küste machen. Mehrere Düsenjäger sowietischen Typs hatten dort am 22. Januar ein ameri- kanisches Aufklärungsflugzeug angegriffen. Gegen 44 Aegypter wurde vor dem Obersten Militärgerichtshof in Kairo An- klage erhoben, weil sie beabsichtigt hätten, eine„Gemeinschaft der Arbeiterklasse im russischen Stil“ zu errichten. Der ägyptische Revolutionsrat bestätigte das auf fünfzehn Jahre Gefängnis lautende Urteil des Revo- lutionstribunals gegen den früheren Innen- und Finanzminister Serag el Din wegen Missbrauch der Amtsgewalt und Bestechung. Die persische Regierung stürzen will der Moslemführer Kaschani. Er teilte öffentlich mit, dag er seinen Beschluß im Laufe von drei Tagen ausführen wolle, weil die Re- Sierung Zahedi versuche, aus Persien eine britische Kolonie zu machen. gung der Verwaltungsarbeiten bieten. Es sei nicht erforderlich, daß alle Spitzen der Be- hörden am Regierungssitz vereint seien. Im Gegenteil sollte man sogar versuchen, im Sinne der Selbstverwaltung auch den Krei- sen, Städten und Gemeinden eine Reihe von Aufgaben zu übertragen, die sie am besten j6sen können. 8 Leider habe man bei der Schaffung des Südweststaates versäumt, die Regierungs- präsidien gleich nach dem bewährten preu- Bischen Muster aufzubauen, das heute selbst in Bayern und Hessen als Vorbild diene, Ge- rade für Gebiete, die so weit von der Haupt- stadt entfernt sind wie Südbaden, sei eine Mittelinstanz unbedingt erforderlich. Frei- burg sei die gegebene Stadt für ein Regie- rungspräsidium. Der ganze Streit um die Regierungsprasi- dien, der frühestens in einem Jahr entschie- den sein werde, sei im übrigen, so betonte Waeldin, nicht eine Auseinandersetzung zwi- schen Ministern und Regierungspräsidenten, sondern ein Streit der Ministerialbürokratie. Man solle die Regierungspräsidenten doch zumindest im Kabinett anhören, wenn über Fragen entschieden wird, die ihre Behörde betreffen. Für eine gute und schnelle Verwal- tung solle man vor allem die Forstverwal- tungen, die Oberschulämter und die Hoch- bauverwaltungen beim Regierungspräsiden- ten belassen, Die vielfach jetzt geschaffenen Außenstellen der Ministerien seien für die Einheitlichkeit und Koordinierung der Ver- Waltungsarbeit besonders ungünstig und verteuerten den ganzen Verwaltungsapparat. Andererseits gebe es auch in den einzelnen Bezirken verschiedene Fragen von unter- schiedlicher Bedeutung. So sei die Domänen- verwaltung und der ganze Komplex der Re- duisitionsfragen in Südbaden viel wichtiger als in den anderen Landesbezirken. Waeldin befürwortete schließlich eine Henderung der Gebietseinteilung der Regie- rungspräsidien und Verbesserungen bei un- günstig geführten Grenzen. 8 * Seite 2 MORGEN MN Mittwoch, 3. Februar 1954 Unter falschem Blickwinkel Indiens Ministerpräsident erklärte am Samstag auf einer Kundgebung zum sechs- den Jahrestag von Gandhis Tod:„Die Ver- einigten Staaten sehen die Welt unter einem Falschen Gesichtswinkel“. Er wollte damit sagen, daß die Unversöhnlichkeit einer unter rein strategischen Ueberlegungen geführten Politik kaum fruchtbare Ergebnise erzielen könne. Wie kestgefroren tatsächlich eine auf Generalstabsdenken eingeschworene Diplo- matie werden kann, das haben uns die mei- Sten internationalen Konferenzen der ver- gangenen Jahre bestätigt. Um so wohltuen- der wirkt in dieser Hinsicht die Berliner Besprechung, die zwar auch noch genug an dem„falschen Blickwinkel“ nicht nur der Amerikaner, sondern aller Beteiligten krankt, Aber doch so twas wie eine grundsätzliche Kompromißbereitschaft aufscheinen läßt. Zwar präsentieren auch die Sowjets auf die- Ser Konferenz einen General und stehen im Riicken von Dulles, Eden und Bidault Nato- generale, EVG-Planer und Fernoststrategen. Obwohl niemand von Krieg spricht und Frieden eines der häufigsten Vokabeln ist, zittert die Luft noch immer von gefährlichen Atomen und noch gefährlicheren Koalitio- nen. Aber immerhin läßt die Eleganz und Freundlichkeit, mit der bisher das Terrain abgesteckt wurde— mehr ist ja tatsächlich micht geschehen—, darauf schließen, daß die Zeit der gepanzerten Fäuste allmählich ab- läuft und sich jedermann danach sehnt, wie- der einmal zivilere Handschuhe anziehen zu Können. Neben der Furcht vor einer unvor- hergesehenen Aggression stehen allerdings zwei fundamentale Vorurteile, die es abzu- bauen gilt. Das ist auf der sowjetischen Seite der Leitsatz:„Kapitalistische Politiker sind immer uneinig“, und auf der westlichen Seite die Ansicht:„Diktaturen fressen sich Selbst auf“, Wie alles, was Doktrin ist, nur bedingt und zu bestimmter Zeit richtig ist, so geht es auch diesen Simpliflkationen. Als Rüst- Zeug für diplomatische Verhandlungen sind sie auf alle Fälle unbrauchbar und führen nur dahin, wichtige Gelegenheiten für ver- nünftige Vermittlung zu verpassen, weil man den Gegner noch immer in seiner sigenen Schwäche schmoren lassen möchte. Dabei ist sowohl die Mär von der Uneinig- keit des Westens und seiner immer wie- der bevorstehenden Krise bisher eine eben- so haltlose Schauermär wie die immer- Währende Spekulation auf den inneren Zer- Fall der Sowjetunion. Man müßte sich end- Iich etwas Besseres einfallen lassen, und es scheint auch so, als ob es sowohl Molotow wie Dulles müde wären, sich gegenseitig Schattenspiele vorzuzaubern. Wenn wir auch nicht unmittelbar weltumwälzende Ergebnisse von der Berliner Konferenz er- „Warten, es wäre genug, wenn sich die be- teiligten Partner dahin verständigten, daß sie ihre bisherigen Blickwinkel einer Revi- sion unterzögen. Vielleicht besteht dann in micht zu ferner Zeit doch die Aussicht, daß Sie frei von Furcht und Vorurteil sich auf eine gemeinsame Perspektive einigen. Dr. K. A. Das Grundrecht auf Narben An den deutschen Universitäten kann man zur Zeit junge Männer mit sogenannten Exi- Stenzialisten-Bärten sehen. Eine modische Spielerei, sicher nicht immer ein ernstes Be- Kenntnis zu der Lehre, deren Anhänger in Paris dies Kennzeichen geschaffen haben. Früher zeichnete sich eine gewisse akademi- sche qugend gerne durch Gesichtsnarben aus. In Heidelberg sahen wir neulich einen Mann, dex beides trug. Der Bart ist bestimmt weder sittenwidrig noch sonstwie als anstöhgig zu bezeichnen. Ueber die Narben ist man heute Seteilter Meinung. Während einst die jungen Akademiker glauben konnten, in einer satu- rierten Zeit damit kühnen Mut und„Schmie- Bigkeit“ zu beweisen, so ist man heute geneigt zu meinen, daß unsere Generation sich wahr- Haftig und in übertragenem Sinne genug Narben geholt hat, als daß sie noch solcher Künstlicher Mutproben bedarf. Aber alle An- strengungen von Universitätsrektoren und Professoren, alles gute Zureden einsichtiger Alter Herren die einst selbst mit dabei Wa- ren, aller väterliche Zuspruch des Bundes- Präsidenten und anderer politischer Persön- lichkeiten, daß solch romantisches Gehabe schlecht in unsere Umwelt passe, haben nichts gefruchtet. Die Unsitte greift um sich. Und die Verwaltungsgerichte sind mehrfach den Bemühungen der Universitäten in den Arm gefallen, So auch neuerdings, wie Wir berichtet haben, das Verwaltungsgericht in Berlin. Es macht das vom Grundgesetz ver- bürgte Recht„auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit“ geltend, das nur unter be- stimmten Voraussetzungen eingeschränkt werden darf, unter anderem wenn eine Hand- lung gegen das Sittengesetz verstößt. Unsere Verwaltungsgerichte halten sich nun einmal an die großzügige Gewährung von Grund- rechten und billigen der Jugend das Recht auf Narben zu wenn sie nicht von den Narben des Krieges genug hat. Hier helfen also anscheinend Gesetz und Recht nicht weiter. Und die Offentlichkeit, die dererlei für gro- ben Unfug hält, muß sehen, von sich aus eine andere Vorstellung von guten und ver- nünftigen Sitten durchzusetzen. Am stärksten hätte das die weibliche Jugend in der Hand, indem sie je nach Geschmack die jungen ver- narbten Gesichter ernst nimmt oder nicht. E. K. Akten der Verwaltung von Helgoland aus den Jahren 1713 bis 1934 wurden jetzt vom englischen Außenministerium der Regierung von Schleswig- Holstein zurückgegeben. Die belgische Abgeordnetenkammer hat der Regierung van Houtte am Dienstag das Vertrauen ausgesprochen. Die Markierung der jugoslawisch- ungari- schen Grenze, an der es zeitweilig viele Zwi- schenfälle gegeben hatte soll auf Grund eines von Marschall Tito unterzeichneten Grenz- Abkommens zwischen Jugoslawien und Un- Sarn wieder hergestellt werden. Einer nicht genannten ausländischen Macht wirft der syrische Staatspräsident Schischakli Vor, sie habe bei den letzten Unruhen in Sy- rien ihre Hand im Spiele gehabt. Eine ägyp- tische Regierungszeitung verdeutlicht dies mit der Behauptung von einer„großen bri- tischen Verschwörung“. Bonner Echo auf den Molotow. Plan Adenauer sagt: völlig unannehmbar/ Die SPD spricht von einem„Verfahrensvorschlag“ Nach Meldungen unseres Korrespondenten A. N. Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer nannte am Dienstag die von Molotow am Montag in Berlin gehaltene Rede als außer- ordentlich betrüblich. Der sowjetische Außenminister habe eine perfekte Neutrali- sierung Deutschlands gefordert. Ein neutra- siertes Deutschland würde aber in ver⸗ Bältnismäßig kurzer Zeit zu einem Satelli- tenstaat absinken. Die Vorschläge Molotows seien völlig un annehmbar. Alle deutschen demokratischen Parteien hätten im Laufe der letzten Jahre die Neutralisierung abge- lehnt. Der Kanzler erinnerte insbesondere an eine Rede von Dr. Schumacher vom 24. Februar 1951, in welcher der verstorbene Oppositionsführer erklart hatte, dag die Neutralisierung, und zwar auch die politische Neutralisierung, nicht diskutabel sei. Erich Ollenhauer habe, so meinte der Kanz ler, den genauen Text der Ausführungen Molotows offensichtlich noch nicht genau ge- kannt, als er meinte, daß Molotow im we- sentlichen nur Verfahrensfragen des Frie- densvertrages berührt, über die deutsche Frage aber im einzelnen noch nicht gespro- chen habe. Die Meinung Ollenhauers Der erste Vorsitzende der Sp, Ollen- hauer, hatte am Montagabend in Berlin ge- Sagt, in der Rede Molotows sei klar gewor- den, daß eine Politik der Westintegrierung der Bundesrepublik die Wiedervereinigung Deutschlands außerordentlich erschwere. Wenm nicht unmöglich machen müsse. Die SPD habe auf diesen Sachverhalt stets mit großem Nachdruck hingewiesen, Ollenhauer hatte erklärt, das von Molotow entwickelte Programm sei im wesentlichen ein Verfah- rensvorschlag über den Abschluß eines Friedensvertrages. Wenn man in der jetzt beginnenden eigentlichen Diskussion des Hauptproblems der Konferenz weiterkom- men wolle, dann müsse die eine Seite an- erkennen, daß für die Verhandlungen über einen Friedensvertrag ein aus freien Wah- len hervorgegangener deutscher Verhand- lungspartner vorhanden sein muß. Auf der anderen Seite müsse man einsehen, daß mit Wie soll es nun in Italien weitergehen? Die christlichen Demokraten müssen sich jetzt entscheiden Von unserem Korrespondenten H. R. in Mailand Mailand, im Februar Das Experiment einer„einfarbigen“, nur aus christlichen Demokraten gebildete Re- Sierung in Italien ist erwartungsgemäß ge- scheitert. Für Fanfani haben lediglich seine Parteifreunde mit einer einzigen, aller- dings sehr bezeichnenden Ausnahme, und die Republikaner gestimmt; die Liberalen und zwei Südtiroler übten Stimmenthaltung; alle übrigen Parteien lehnten Fanfanis Versuel nach scharfer Kritik seines politischen Pro- Sramms ab, vor allem die Sozialdemokraten und die Monarchisten, auf die Fanfani trotz eindeutiger Gegenerklärung wohl bis zum letzten Augenblick gerechnet hatte. Die Aus- nahme unter den christlichen Demokraten war der Gewerkschaftler Rapel li. Mit starker innerer Bewegung und unter höch- ster Aufmerksamkeit des Hauses erklärte er, es sei Fanfanis Pflicht gewesen, die seit Juni vorigen Jahres zerstörte Einheit der demo- kratischen Mittelparteien wiederherzustel- len, statt die Unterstützung der Monarchisten zu suchen, Die Christlich- Demokratische Par- tei müsse endlich die Politik des Schwankens aufgeben und jene soziale Gerechtigkeit ver- Wirklichen, die ihr die Unterstützung der Arbeiterschaft sichere. Mit dieser Kritik hat Rapelli den Nagel auf den Kopf getroffen. Nur hätte er den Vorwurf des Schwankens mit gleichem Recht gegen Saragat und seine Sozialdemo- kraten erheben können. Denn auch ihre Po- litik zeichnet sich durch einen bedenklichen Zickzackkurs aus, der nicht wenig dazu bei- getragen hat, die Einigung mit den christ- lichen Demokraten scheitern zu lassen. Auch aus diesem Grunde ist zu befürchten, dag Rapelli mit seiner Kritik, die den starken Nach links gerichteten Tendenzen seiner Par- tei entspricht, nicht durchdringt. Denn die Parteileitung scheint sich nunmehr entgegen ren bisherigen Gepflogenheiten entschlos- sen zu haben, die Monarchisten als eindeutig „demokratische“ Partei zu betrachten, das heißt sie für Koalitionsfähig zu halten. Das ist ein Widerspruch in sich, weil die Monar- chisten einen wesentlichen Teil der italieni- schen Verfassung, nämlich ihre republika- nische Grundlage, ablehnen, und es würde zur Folge haben, daß die christlichen Demo- kraten im Falle einer Regierungsbildung mit den Monarchisten automatisch die Unter- stützung nicht nur— wie bisher— der So- zialdemokraten, sondern auch der Republi- Kaner verlören, Denn es ist klar, daß die Re- publikaner den Monarchisten wenig ihr Ver- trauen aussprechen können wie Umgekehrt. Freilich könnten die christlichen Demo- Kkraten zusammen mit den Monarchisten und Vielleicht unter Zustimmung der Liberalen eine tragfähige Mehrheit im Parlament erzie- len, Doch ist es unwahrscheinlich, daß die Monarchisten sich gegenwärtig noch mit der einfachen Zustimmung zur Politik der christlichen Demokraten begnügen werden, Wie es beim Kabinett Pellas der Fall War. Vielmehr werden sie Forderungen stellen, Weil ihre Unentbehrlichkeit durch das Schei- tern Pellas wie Fanfanis klar bewiesen ist. Dabei käme vor allem das Landwirtschafts- ministerium in Frage, wðwas zur Folge hätte, daß eine fortschrittliche Gesetzgebung über die süditalienische Bodenreform unmöglich Werden würde. Ein Hauptproblem Italiens blieb dann ungelöst. Die andere Möglichkeit für die christ- lichen Demokraten besteht in einer Rückkehr zur Koalition mit den Sozialdemokraten, Re- publikanern und Liberalen wie zur Zeit De Gasperis. Gegen diese Lösung, die unter den gegebenen Umständen zweifellos die beste wäre, herrschen aber sowohl in den Koalitionsparteien wie bei verschiedenen Gruppen der christlichen Demokraten stärk- ste Bedenken, die zu einer Spaltung der größten Partei Italiens führen könnten. Die Verbindung mit den Monarchisten dürfte mithin als das kleinere Uebel angesehen werden. dem Beharren auf der EVG eine Lage ge- schaffen würde, die die Verhandlungen blok- kieren müßte. „Bitter enttäuscht“ Die Enttäuschung über Molotow zeigte sich auch bei den Bundestagsfraktionen, die vom Kanzler eingehend unterrichtet wurden. Der auswärtige Ausschuß des Bundestages hat am Dienstag einstimmig eine Resolution ge- falzt, in der festgestellt wird, daß die Vor- schläge Molotows zur deutschen Wiederverei- nigung die berechtigten Erwartungen des deutschen Volkes bitter enttäuscht hätten. Der Ausschuß weist in der Resolution darauf hin, daß der Bundestag in seinen Entschliegun- gen Forderungen zur Frage der deutschen Wiedervereinigung aufgestellt habe, auf die nicht verzichtet werden könne. Sie lauteten, daß es dem deutschen Volk ermöglicht wer- den müsse,„seine nationale und staatliche Einheit zu wahren und als gleichberechtigtes Mitglied in einem vereinigten Europa dem Frieden der Welt zu dienen.“ Der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU, Dr. von Brentano, hat sich entschlossen, sich in diesem entscheidenden Stadium der Viererkonferenz nach Berlin zu begeben, um sich an Ort und Stelle über den Verlauf der Koriferenz zu orientieren. Dr. von Brentano Setzte sich in einer Erklärung vor der Presse entschieden von den Aeußerungen des Oppo- Sitionsführers Ollenhauer ab. Wenn Ollen- hauer die EVG als Kaufpreis für die Wieder- Vereinigung anbiete, so komme dies eirier Preisgabe der deutschen Freiheit gleich. SPD beharrt auf ihrem Standpunkt Der Pressedienst der SPD wiederholte am Dienstag den von Ollenhauer am Mon- tag geänderten Standpunkt. In jedem Falle ist es falsch, jetzt so zu tun, als sei der Molotow-Plan eine unteilbare und unab- dingbare Forderung. Er sei, wenn er auch in seinem wesentlichen Bestandteil nicht neu ist, ein wichtiges Stück aus der Ver- handlungssubstanz der Konferenz. Es sei klar, so schreibt der Pressedienst der SPD, daß sich die Dinge unausweichlich auf die Frage nach dem EVG-Vertrag zuspitzen be- ziehungsweise darauf, was bis schluß eines Friedensvertrages für ganz Deutschland mit den Verträgen von Bonn und Paris zu geschehen habe. Der Edenplan erwarte das sowjetische Einverständnis da- zu, daß die Bundesregierung ihre EVG- Politik fortsetze, während Molotow es bei der Teilung Deutschlands lassen wolle, Wenn die militärische Einbeziehung der Bundesrepublik in das westliche Allianz- System in der Zeit der Vorbereitung eines Friedensvertrages verwirklicht werde. An diesem Punkte scheiden sich nach Auffas- 88 88 Die Schulklassen sind wieder kleiner Durchschnittsstärke in Volksschulen 33 Schüler Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Im Rahmen der Beratungen des Kultetat im Stuttgarter Landtag gab Abgeordneter Angstmann auf- schlußreiche Zahlen bekannt, aus denen er- sichtlich ist, daß sich die in den ersten Jah- ren nach dem Zusammenbruch unerträglich großen Klassenstärken durch die Bewilligung neuer Lehrerstellen nunmehr zu normalisie- ren beginnen. Rund 30 000 Lehrer stehen heute wieder in den Schulen aller Gattungen zur Unterrichtung der über 1 100 000 Schüler zur Verfügung. Die Klassenstärken der Volksschulen betragen heute durch- schnittlich 33 Schüler, und zwar unterrichten im Regierungsbezirk Nord württemberg 7 000 Lehrer in Klassen von durchschnittlich 39 Schüler, in Nordbaden 4 100 Lehrer in Klas- sen von je 29 Schülern, in Südbaden 4 000 Lehrer in Klassen von je 26 Schülern und in Südwürttemberg- Hohenzollern 3 500 Lehrer in Klassen von je 39 Schülern, Leider kommt es kreilich infolge der örtlich verschiedenen Schulraumnot hier und da immer noch Vor, daß diese Durchschnittszahlen überschritten werden. Wo die Verhältnisse sich schon völ- lig normalisiert haben, findet man dagegen auch schon geringere Klassenstärken. Ins- gesamt unterrichten an den Volksschulen des Landes heute 18 567 Lehrer. An den Mit- telschulen des Landes unterrichten 340 in Berlin sowie der Agentur dpa zum Ab- Mittwoch, 3. Februar 1954 Nr. 3 — sung des SPD-Organs die Geister, und werde vielleicht die schwierigste Aufgah der ganzen Deutschlandfrage sein, dies Gegensatz zu überbrücken. Adenauer dankt Eden Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer 0 in einem Schreiben an den britischel Außenminister im Namen der Bundesregg rung und des ganzen deutschen Volkes del Dank dafür ausgesprochen, daß Eden in 0 eindrucksvoller und konstruktiver Weiz die Grundsätze, von denen sich jede 15 sung der Frage der deutschen Wiedereer einigung leiten lassen müsse, zur Grund lage der Diskussion gemacht habe.„I Name wird im Bewußtsein des deutsche Volkes mit dem Plan verbunden Sein, de die Lösung der deutschen Frage auf d hohen Prinzipien der Freiheit und der Demokratie gründet“. Auch charakterliche Mänge berechtigen zum Entzug des rühre Karlsruhe, im Janus Der Bundesgerichtshof hat das Urtell eines Landgerichts bestätigt, das einen Autofahrer Führerschein und Fahrerlaub- nis entzog, weil er sich wiederholt dez Kraftfahrzeuges zu strafbaren Handlungen bediente, dadurch die Fahrerlaubnis mig. brauchte und nicht die zur Führung einez Kraftfahrzeuges nötige allgemeine charah. terliche Zuverlässigkeit bewiesen hat. Der Inhaber des Führerscheins hatte eine Kraftwagen gemietet, hatte die Miete nicht bezahlt und mit Hilfe des Autos mehrfach Betrügereien begangen. Das Landgerict Verurteilte inn wegen Betruges und andere Straftaten zu einer Zuchthausstrafe un entzog ihm außerdem„wegen persönliche Unzuverlässigkeit“ und Ungeeignetheit dh Fahrerlaubnis auf fünf Jahre. In der Begründung des Bundesgericht hofes zur Bestätigung des Urteils des Land. gerichts heißt es, daß der Entzug eine Führerscheins nicht nur bei eigentlichen Ver. kehrsdelikten zulässig sei, sondern daß aud charakterliche Mängel, die sich in Straftaten äußern, zur Entziehung der Fahrerlaubnis führen können. Das Strafgesetzbuch woll über den eigentlichen Verkehrsicherung, Zweck hinaus den Mißbrauch von Kraftfabr- zeugen auch dann verhindern, wenn diese Mißbrauch in der Benutzung des Kraftfahr- zeuges zu sonstigen strafbaren Handlungen liege. Die Entscheidung erinnert daran, daß eit betrunkener Kraftfahrer sich auch dam! strafbar macht, wenn er bei Trunkenheit an Steuer noch gar keinen Schaden angerichtz hat. b. Lehrer in Klassen von 40 Schülern in Nord. Württemberg und 35 Schülern in Südwürt temberg-Hohenzollern. N In den höheren Schulen unterrich.“ ten 4 600 Lehrer 112 000 Schüler in Klassen die durchschnittlich mit 33 Schülern besets Sind. In Nordwürttemberg entfallen bei 1 80 Lehrern 33 Schüler je Klasse, in Nordbaden bei 1 100 Lehrern 30 Schüler, in Südbaden bei 900 Lehrern 30 Schüler und in Südwürt⸗ temberg- Hohenzollern bei 700 Lehrern ehen. falls je 30 Schüler. ö ö Die Schülerzahl gibt aufgeschlüsselt fol. gendes Bild: Volksschulen: 653 500, Mittel.“ schulen: 18 500, höhere Schulen: 112 200, Ste. ben Hochschulen: 22 511 Studierende un neun pädagogische Institute oder Akademien 1628 Studierende. Im Sommersemester 1953 führte unte den Universitäten des Landes Freibutt Krapp vor Heidelberg. In Freiburg Waren 4876 Studierende immatrikuliert, in Heide“ berg 4 823, in Tübingen 4 065, an der Tec. nischen Hochschule Stuttgart 3 842, an de Technischen Hochschule Karlsruhe 3 684, 4 der Wirtschaftshochschule Mannheim 820 und an der Land wirtschaftlichen Hochschule H henheim 401 Studierende. Gegenüber dem Vorjahr ist die Gesamtzahl der Studierenden um 1 257 gestiegen. Schlittschuhlauf über 200 Kilometer Aber Kampf gegen das Eis Rotterdam, 2. Februar Während vor einem Jahr in der Nacht zum 1. Februar das Wasser vom Sturm auf- Sewühlt weite Teile von Südholland über- strömte— die ganzen Niederlande gedachten dieser furchtbaren Katastrophe und ihrer Opfer— hat in diesem Jahr der Frost das Wasser überwunden und es von der Land- Seite aus zu Eis erstarren lassen. Selbst die großen Wasserstraßen des Rhein-Deltas sind Auf weite Strecken zugefroren, und die Bin- nenschiffahrt auf den Kanäàlen wie auf dem Rhein ist fast völlig zum Erliegen gekommen. Im Hafen von Lobith, dem Rhein-Grenz- hafen, wo dem breiten Mündungsarm des Rheines der Name Vaal gegeben wird, liegen Stwa 200 Schiffe aller Größen und Flaggen fest. In Nymwegen sind fast ebenso viele Fahrzeuge dicht nebeneinander im Eis fest- Sekroxen und am Ausgang des Maas-Vaal- Kanals liegen Hunderte von Schiffen ein- gekroren an die Ufer gedrückt. Die Schlepper, die in der vorigen Woche unter Dampf ge- Halten wurden, um das Eis aufzubrechen, Sind ebenfalls eingefroren. Weiter unterhalb von Nymwegen nimmt der Eisgang in der schmalen, noch offenen Fahrrinne ständig Zu. Der Amsterdam-Rhein-Kanal, der bei Tiel abzweigt, wurde am Dienstag noch von starken Eisbrechern durchgepflügt, aber kein Schiffer nimmt das Risiko auf sich, aus dem Eis auszubrechen. Bis etwa 25 Kilometer flußabwärts von Tiel aus kommt täglich zweimal der Flut- strom aus der Nordsee, der mächtige Brok- ken Treibeis mit sich führt. Es wird versucht, die Gefahr, daß sich hier eine tiefe Eis- Barriere bildet, die die Schiffahrt vielleicht Auf Wochen behindern würde, durch zwei isbrecher abzuwenden, die bei jedem auf Hollands Wasserstraßen 5 Wechsel des Stromes den sich bildenden Eis- damm brechen. Von Rotterdam aus ist am Montag eine Flottille von fünfzehn Eisbrechern nach Dortrecht gefahren, um ein Dutzend Binnen- schiffe und Schlepper, die im Eis festsaßen, zu befreien. Es gelang, die Fahrzeuge nach Rotterdam zu bringen. Man bemüht sich, die Schiffahrt wenigstens von Rotterdam bis Dortrecht offen zu halten. Ein Eisbrecher Pflügt ständig die Eisfläche an der großen Brücke von Moerdijk um zu verhindern, daß die Brückenpfeiler durch das Eis beschädigt Werden. Nur die Schlittschuhläufer, die dem tra- ditionellen Wintersport der Holländer, dem Eislanglauf, huldigen, kommen auf ihre Kosten. Am Mittwoch wird nach einer Pause von etlichen Jahren wieder einmal der Schlittschuh-Marathonlauf, der über 200 Kilometer führt und elf Städte Fries- lands berührt, ausgetragen werden. Er ist offen für alle Schlittschuhläufer, die das 18. Lebensjahr erreicht haben und verspricht zu einem friesischen Nationalfest zu wer- den. Jedenfalls für die, die dieser Stra- paze gewachsen sind und das Ziel, Leeu- warden, erreichen. H. O. „Welle der Nächstenliebe“ als Folge der Kältewelle in Paris Paris, 2. Februar. Das Thermometer zeigt in Paris zwar nicht den Rekordtiefstand, der in anderen europäischen Städten verzeichnet wird, aber die Auswirkung der für die französi- sche Hauptstadt äußerst ungewohnten Kälte ist Vielleicht noch stärker als anderswo. Die Kältewelle hat ihrerseits eine ebenfalls Höchst ungewöhnliche Welle der Nächsten- liebe und der Hilfe für die von ihr unmit- telbar an Leib und Leben Bedrohten ausge- 168t. Das Hauptverdienst daran hat ein ge- Wisser Abbé Pierre. Dieser Priester und ehemalige Abgeordnete hat schon seit län- gerer Zeit von sich reden gemacht, indem er auf von ihm erworbenen Bauplätzen in Alten Waggons und Holzhütten obdachlosen Familien ein provisorisches Heim schaffte. In einer solchen Hütte ist zu Beginm dieses Jahres ein drei Monate alter Säugling er- froren. Es gelang dem Abbé Pierre, den Minister für Wiederaufbau zur Teilnahme All der Beerdigung dieses Opfers der Kälte und sozialen Verhältnisses zu bewegen. Da- mit hatte er für seine Sache einen großen Propagandistischen Erfolg erzielt. Nunmehr durcheilt Abbé Pierre mit sei- nen Helfern in den Abendstunden die Stra- Ben von Paris, um die Clochards und an- dere Obdachlose aufzusammeln und ihnen eine Unterkunft für die Nacht zu geben. Er hat durchgesetzt, daß die Bezirksrat- häuser, einige Stationen der Untergrund bahn und sämtliche Polizeistationen in die- sen kalten Tagen Obdachlose aufnehmen. Der Polizeipräfekt hat sogar zugesagt, daß das Asylrecht gewahrt und unter den Be- dürktigen nicht nach von der Polizei gesuch- ten Personen gefahndet wird. Abbé Pierre Hat die Pariser Bürger bewegt, in großen Mengen Decken und Kleidungsstücke für seine Aktion zur verfügung zu stellen. Autobesitzer versammelten sich zu nächt- licher Stunde im Schatten des Panteons, Wo der Abbé in einem Zelt sein Büro aufge- schlagen hat und von wo aus er Obdach- lose an wieder freie Schlafstätten dirigiert. Die Pariser haben das Gefühl, dag die Kältewelle menschliche Solidarität in ihrer Stadt, wie schon lange nicht, gefestigt hat. „Die Chefs von den kalten Kriech“ Notizen ganz am Rande Berlin, 2. Februar „Man merkt doch mächtig, det die Chefs von den kalten Kriech in Berlin sind“ kom- Melitierte ein Berliner den sibirischen Kälte- einbruch, der Temperaturen von minus 18 Grad brachte. Es sind eben nur Wenige Dinge, die in diesen Tagen nicht mit dem Vierertreffen in Verbindung gebracht wer- den, Eine Westberliner Modeschöpferin lieg sich von den politischen Ereignissen zu einem Modell„Viererkonferenz“ inspirie- ren. Zu dem weißen Duchesse-Abendkleid gehört eine Stola aus den zusammengenäh- ten Fahnen der vier Großmächte). Die große Kälte und die große Konferenz wirken sich aber für die Polizeiposten tatsächlich als ein Kausalzusammenhang mit bitteren Folgen Aus. Das Polizeipräsidium besorgte einen Posten Ohrenwärmer und verkürzte für die Wachposten an den windigen Ecken der Potsdamer. Straße die Ablösungszeiten. Po- lizeikraftwagen fahren alle Posten einmal vormittags und einmal nachmittags ab und bringen jedem eine halbe Feldflasche Tee mit Rum als bewährtes Mittel gegen den strengen Frost. Alkohol im Dienst? Diese Frage erhob sich auch für den Kellner in der Bar des Alliierten Kontrollratsgebäudes, als kein Anderer als der sowjetische Außenminister Molotow ihn in einer Sitzungspause zu einem gemeinsamen Schluck aufforderte. Molotow, ebenfalls sozusagen im Dienst“, schien in dieser Frage keine Bedenken zu ha- ben. Er nahm eins der Whisky- Gläser, die der Kellner an ihm vorbeitragen wollte, drückte ihm das andere in die Hand und sagte„Ihre Gesundheit— meine Gesund- heit, Prost!“(Später sollte er dann in den Verhandlungen zum Beweis der freund- der Berliner Konferenz schaftlichen Beziehungen zwischen der S0. Wietunion und Westdeutschland noch gan andere Geschütze auffahren). Auch del amerikanische Außenminister Dulles brachte die Ober dieser in der Tat exklusiven Bat in einige Verlegenheit,. Mit seinem Wun nach einem Glas frischen Orangensafts hatte man micht gerechnet. Schnell wurde eine Kiste Apfelsmen bestellt, um dem hohen Gast zwischen den RKonferenzrunden die ge. wohnte Erfrischung reichen zu können. Im Jägerlatein der Journalisten gibt es zahlreiche Stories von bestochenen Reine: machefrauen, die die letzten Informationen aus den Papierkörben meistbietend verkauf ten. Diese Histörchen scheinen auch den Sicherheitsbeauftragten bekannt zu sein. All abendlich, bevor dle Putzfrauen mit Besen und Eimer ins Kontrollratsgebäude Ziehen werden sämtliche Raume nach zurückgeblie, benen Notizblöcken, Aufzeichnungen un Zetteln untersucht. Dann erst dürfen die ver- dächtigen Putzteufel ans Werk gehen. Ein Chauffeur der sowjetischen Delegs- tion kam eines Tages aufgeregt zu dem Por- tier des Kathreinerhauses und wollte unbe- dingt ein Propusk haben. Für welchen Zweck und zu welcher Fahrt war nicht her. auszufinden. Als der Pförtner ihm klarzu- machen versuchte, daß er keinen Passagier- schein brauche und er ihn auch nicht aus stellen könne, blieb der sowjetische Soldat hartnäckig. Einer der Umstehenden sah di- verzweifelten Verständigungsbemühungen hörte„propusk“ und drückte dem Iwan einen roten Zettel in die Hand. Befriedigt 206 4 ab. Es war eine Werbeblatt des Westberliner Verkehrsamtes mit der Feststellung:„Ber bleibt doch Berlin. 4 N. such deut lung dert] mög! hune gege lione hat verse kanis späte been im J Eher ist ir aufg Dr. auen stänc vom Vork 8 unge seine gefa! N Aton Wiss ment gewri und ment ment teilch med den dune Hsin in d Peni die; Luft Mast ten ents! lege! Behi schu Gru! reick Gru terst Mal Man tet. mei! dire mal. das Seit Wäl lion Stac Stas Wes! von habe Mil! dare run; daß sein Fele ung g 6 1 diese auer 50 N ritischen N lesregg Ikes de! N en in r Weiz de II. ederver. Grund. E.„t 1 ein, de auf q ind der — schein Januar ö 1 einen rerlaub. 'olt dez lungen nis mig. 8 einez char. at. Der einen te nich nehrfach idgerich andeker Ae und zönlicher heit die gerichtz. s Land. g einez den Ver. laß auch Taftaten Tlaubns B wall jerungs. Aftfahr. n diese: aftfahr. dlungen daß eil h dam eit an gerichte b. en i Kl. n Nord. üdwfürt. iterrich. Klassen besetn bei 1 800% rdbaden üdbaden üdwürt⸗ m eben. selt fol. 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September 1955 zu beenden ist. * Der Verteidiger des wegen Atomspionage im Juni vergangenen Jahres hingerichteten Phepaares Rosenberg, Emanuel H. Bloch, ist in New) Vork in seinem Badezimmer tot aukgefunden worden. * Der 63jährige amerikanische Forscher Dr. Edwin Armstrong, Erfinder der Fre- quenzmodulation, ist unter ungeklärten Um- ständen ums Leben gekommen. Er wurde vom Hausmeister eines Mietshauses in New Vork tot auf einem Balkon in Höhe des 3, Stockwerkes aufgefunden. Es ist noch ungeklärt, ob Armstrong aus dem Fenster seiner im 13. Stockwerk gelegenen Wohnung gekallen ist oder Selbstmord verübt hat. * Nach Mitteilung der amerikanischen gtomenergiekommission ist amerikanischen Wissenschaftlern die Darstellung des Ele- mentes Nr. 99 gelungen. Es hat das Atom- gewicht 247, ist radioaktiv, nicht spaltbar und zerfällt in wenigen Minuten zum Ele- ment Nr. 97. Die Herstellung des neuen Ele- ments gelang durch Hinzufügen von Kern- teilchen zum Uran. * Die Produktion an Medikamenten und medizinischen Apparaten ist in China in den letzten vier Jahren nach einer Mel- dung der chinesischen Nachrichtenagentur Hsinhua stark gestiegen. Zum ersten Male in der Geschichte Chinas sei es gelungen, penicillin und Sulphonamide herzustellen, die jetzt auch exportiert werden sollen. * Der französische Staatssekretär für die Luftstreitkräfte, Christians, kündigte die Massenproduktion eines neuen ferngelenk- ten Panzerbekämpfungsgeschosses an, das entsprechenden amerikanischen Waffen über- legen sein soll. * Die französische Regierung hat die Hohe Behörde der Montanunion ersucht, die Um- schulung und Wiedereingliederung von 5000 Grubenarbeitern aus Mittel- und Südfrank- reich, die im Zuge der Modernisierung der Gruben arbeitslos werden, finanziell zu un- terstützen. * In dem 150 Einwohner zählenden Dorf Malleret bei Limoges ist im Jahre 1953 nie- mand geboren worden und niemand gestor- ben. Außerdem hat sich niemand verheira- tet.„Bei uns herrscht der Status duo“, meinte das Ortsoberhaupt. l Zwischen Moskau und Peking ist eine direkte Zugverbindung aufgenommen wor- den. Die Züge verkehren wöchentlich zwei mal. 8 Die Bevölkerung Tokios hat sich, wie das Statistische Amt der Stadt mitteilte, seit dem Kriegsende mehr als verdoppelt. Während im Jahre 1945 insgesamt 3,07 Mil- lionen Menschen in Tokio lebten, zählte die Stadt jetzt über 7,5 Millionen Einwohner. 6 Das wilde Pembina-Tal im kanadischen Staate Alberta etwa 110 Kilometer süd- westlich von Edmonton wird gegenwärtig von zahllosen Gruppen aufgesucht, die nach Oel bohren. In der vergangenen Woche haben vier Oelgesellschaften insgesamt 27 Millionen Dollar(rund 110 Mill. DW) für Schürfrechte ausgegeben und bereiten sich darauf vor, weitere Millionen für die Boh- rungen aufzuwenden. Fachleute erklären, daß die Felder am Pembina- Fluß reicher sein werden als die Leduc- und Redwater- Felder zusammen. Auch die Hunde lernen heute leichter Vom„Tod von Ulm“ zur modernen Hundeforschung/ Karo und Lux vor zehn nackten Männern Nur einige wenige Hunde in Deutschland können eine über drei Stunden alte fremde Spur sicher verfolgen. Jeder Fachmann kennt diese Hundestars. Man kann sie an den Fin- gern abzählen. Diese überraschende Feststellung machte einer der erfahrensten Hundekenner, Forst- meister Franz Müller, vor der Gesellschaft für Hundeforschung in Hamburg. Das besagt nichts gegen die für unseren Menschenver- stand noch immer wunderbaren Leistungen vieler Hunde auf anderem Gebiet. Aber sicherlich hat das Augentier Mensch in den mehr als zehntausend Jahren, die er mit dem Nasentier Hund zusammenlebt, die Nasen- leistungen seines vierbeinigen Helfers auch oft überschätzt— bis 1912 der„Tod von Ulm“ die Polizeihundeführer von damals vor eine Gewissensfrage stellte. In einem Mordprozeß in Ulm ging es um das Todesurteil. Die Indizienkette war ge- schlossen, aber Hauptglied dieser Kette war — die Nasenleistung eines Hundes. Kann ein Hund einen Verbrecher auf einer 24 Stunden alten Spur noch stellen? Zahlreiche Hunde- führer von damals hätten das für ihren Hund sofort beschworen. Kriminalkommis- sar Konrad Most, später als Hundefachmann weltbekannt, ließ es nicht darauf ankommen, sondern veranstaltete auf der abgesperrten Rennbahn von Berlin-Karlshorst die erste große Hundeprüfung. Und siehe da— es zeigte sich, daß selbst die Polizei den Nasen ihrer Hunde zuviel zugetraut hatte. Die Ver- suche von Karlshorst wurden der Anfang der Hundeforschung. Die Meldehunde des ersten Weltkrieges Waren zunächst ganz auf ihren Ortssinn ein- Schüler- Tierschutzbund begeistert die Jugend Die Idee einer Rektorin/ Albert Schweitzer Schutzherr und Vorbild Eines Abends, als es schon dunkel war, hörte ein 20jähriger Elektriker auf einem Spaziergang in der Nähe eines Flüßchens das klägliche Wimmern eines Hundes, der sich mitten im Wasser befand und verzweifelt bemühte an Land zu schwimmen. Doch er kam nicht vom Fleck. Mit großer Mühe ge- lang es dem jungen Mann, das völlig er- schöpfte Tier zusammen mit einem 40pfün- digen Stein, an dem es befestigt War, aus dem Wasser zu ziehen. Nach seiner Befrei- ung lief das Tier in Richtung des nahen Dorfes davon. Der Tierhalter konnte jedoch festgestellt werden und wird sich wegen Tierquälerei vor dem Richter zu verantwor- ten haben. Die Rektorin Ella Krieser, Leiterin der Albert-Schweitzer-Schule in Hannover, hatte einen guten Gedanken. Sie rief einen Schüler- Tierschutzbund ins Leben.„Denn“, so sagte sie,„Kinder brauchen etwas, das sie begei- stert, und wer Tiere schützt, wird auch gegen Menschen milde sein. Daher ist Tierschutz eines unserer wichtigsten Erziehungsmittel. Leider haben das noch nicht alle Eltern so ganz erkannt.“ Außerdem glaubt Frau Krie- Ser, der Schüler- Tierschutzbund könne später den Ersatz für die etwas überalterte Tier- schutzgeneration, der es vielerorts an Nach- wuchs fehle, stellen. An Tatkraft und Beweg- lichkeit mangelt es ihr nicht. Unermüdlich ist sie unterwegs und wirbt in Nord und Süd bis nach Oberbayern hin in Vorträgen für ihren Gedenken. Nach anderthalbjährigem Bestehen ist die Organisation jetzt über das ganze Bundesgebiet verbreitet. Ueberall sind Gruppen junger Tierfreunde entstanden. Oft melden sich nach einem Vortrage Frau Krie- sers mehrere hundert Kinder zum Beitritt. Eine der ersten Reisen führte die rührige Rektorin nach Günsbach im Elsaß zu Profes- sor Albert Schweitzer, den sie bat, die Schutz- herrschaft des Bundes zu übernehmen. Schweitzer sagte freudig und bedingungslos zu. Er steht mit der jungen Organisation lau- kend in Verbindung, und ihm zu Ehren heißt auch die kleine Zeitschrift, die die Organisation monatlich ihren kleinen Mit- gliedern schickt,„Der Pelikan von Lamba- rene“, Der Urwalddoktor hat einmal drei junge Pelikane, die Eingeborene ihm brach- ten, aufgezogen. Lambarene ist nicht nur ein gestellt. Jeder deutsche Meldehund hatte zwei Herren. Der eine schickte den Hund nach hinten, der andere nach vorn. Die Meldehunde der anderen Heere konnten ohne Führer ihren Weg nur in einer Richtung finden. Später, im Patrouillenkrieg der Vo- gesenwälder, sollten die Hunde auch in un- bekanntem Gelände ihren Dienst tun. Die ersten Hundepdtrouillenführer banden sich in Heringslake getränkte Verbandspäckchen unter die Sohlen und arbeiteten ihre Hunde darauf ein. Diesen im Gelände sonst nicht vorkommenden Geruch konnte kein Hund verwechseln; er ließ sich daher weder durch Feindspuren noch Wildfährten ablenken, wenn er nach zurückgebrachter erster Mel- dung seinen weitergehenden Herrn wieder- kinden sollte. Dann wurde der„Heeresriech- stoff“ aus der Tropfkanne erfunden. Nun konmten die Riechleistungen der Hunde auf der mehr oder weniger starken Spur genau verglichen werden. Damit die Meldehunde der Infanterie und Artillerie sich nicht ver- liefen, wurde schließlich für jede Waffen- gattung ein besonderer Riechstoff entwickelt. Wie erkennen Hunde ihren Herrn? Zur Beantwortung dieser Frage mußten zehn be- Währte Hundeführer sich auf der Uebungs- Wiese splitternackt ausziehen und im Kreis niedersetzen. Dann wurden Karo und Lux auf die Wiese gelassen— kaum einer der Hunde fand sein„Herrchen“ auf Anhieb heraus! In einem anderen Versuch mußten dann die Männer ihre Oberkleider mit- einander tauschen. Die meisten Hunde fielen zunächst prompt auf die Täuschung hinein und widmeten die übliche Begrüßung dem Mann, der ihres Herrchens Kleider trug. Erst Menschenspital, es ist auch ein großes Tier- heim. Einer jener Pelikane ist in Lambarene geblieben und sitzt des Nachts auf einem Balken der Tür zu Schweitzers Schlafraum. Dieser Pelikan ist das Symbol der vielen Jungen und Mädchen geworden, die dem Bunde beigetreten sind. Sie tragen ihn als blaues Abzeichen an ihrer Kleidung und ge- loben bei ihrem Eintritt feierlich durch Handschlag:„Ich will ein Freund der Tiere sein wie Doktor Albert Schweitzer“. Sie kermen auch alle Schweitzers schönes Wort: „Habt Ehrfurcht vor allem, was lebt, Mensch, Tier und Pflanze!“ Was wissen denn oft, sagt Frau Krieser, Großstadtkinder von Tieren! Sie kennen Hunde, Katzen und Vögel, aber schon, wenn sie einmal einer Blindschleiche oder einer Kröte begegnen, halten sie sie für gefährlich und schlagen sie tot. Meist ist es nur man- gelnde Aufklärung, wenn Tiere falsch be- handelt oder gequält werden. Doch auch in den gegenteiligen Fehler, Tiere wie Men- schen zu behandeln, sollen die Kinder nicht verfallen. Sentimentales Gewäsch vom Kätz- chen auf dem Seidenkissen will man ihnen austreiben. Die einzelnen Gruppen pflegen daher vor allem Beobachtungsgänge in die freie Natur, durehaus nicht immer unter der Leitung von Lehrern oder anderen Erwach- senen. 5 Sind Schlangen Indische Aerzte bestätigen, daß die Kobra auf musikalische Töne reagiert Die beliebten Bilder von Schlangen, die durch die Musik eines orientalischen Schlan- genbeschwörers zu allerlei tanzartigen Be- wegungen angeregt werden, sind von den Zoologen häufig als unsinnig verspottet worden, weil Schlangen als völlig taub oder als unempfindlich für feinere akustische Eindrücke gelten. Mit dieser weit verbreiteten Auffassung setzt sich nun der amerikanische Pharma- kologe Dr. David I. Macht in der letzten Ausgabe der Zeitschrift der amerikanischen Aerztevereinigung auseinander. Bei seinen Forschungen über die medizinische Wirkung von Kobragift hat er mit verschiedenen wis- senschaftlich hochgebildeten indischen Aerz- Blick ins Land Tierschutzbund:„Hundeschlachten ist Kulturschande“ Frankfurt. Der deutsche Tierschutzbund pezeichnete das Schlachten von Hunden als „Kulturschande“. In einer neuen Eingabe an das Bundesernährungsministerium wurde gefordert, das Tierschutzgesetz zu ergänzen und ein Verbot für das Schlachten von Hunden und Katzen zu erlassen. In der Er- klärung des Tierschutzbundes heißt es. der Hund gehöre zu den Haustieren, die in einem besonderen Vertrauensverhältais zum Menschen stehen und die ohne Grund zu töten und zu verzehren gegen jedes gesunde Empfinden verstoße. Schulkinder jagten Einbrecher Burgdorf(Niedersachsen). Eine Jungen- klasse der Volksschule Brelingen im Kreis Burgdorf jagte am Wochenende einen Dieb. Er hatte in ihrer Schule Kleidungsstücke der Kinder und andere Gegenstände ge- stohlen und wollte mit der Beute auf einem Fahrrad flüchten. Der Dieb wurde von sei- nen Verfolgern eingeholt, die ihm die Beute, sein Fahrrad und eine Tasche entrissen, Er selbst entkam jedoch in einen Wald. Humor trotz Arger Bremen. Ein Bremer Radiogeschäft, das von Einbrechern heimgesucht wurde, veröf- kentlichte dieser Tage folgende Anzeige:„Ach tung, die Herrn Einbrecher, die Vorletzte Nacht mein Geschäft zwecks billigen Ein- kaufs“ besuchten, bitte ich für den Auto- super und das Tonband die Garantiekarten bei mir abzuholen.“ Schiffstaufe ohne Stapellauf Bremen. Als eines der größten seit Kriegsende in Bremen gebauten Schiffe wurde am Wochenende der für die Atlantic Petroleum Carriers Ltd. bei der Bremer Werft AG Weser gebaute Turbinentanker auf den Namen„Atlantik Viscount“ getauft. Der vorgesehene Stapellauf des 18 000-Ton- ners mußte jedoch wegen des zu niedrigen Wasserstamdes ausfallen. So hatte der Tauf- akt nur eine symbolische Bedeutung. Zweites Tausend-Betten-Hospital Baumholder. Das zweite amerikanische Tausend-Betten-Hospital in Rheinland-Pfalz wurde in Neubrücke bei Baumholder seiner Bestimmung übergeben. Der Bau des mo- dernen Hospitals kostete rund 25 Millionen Mark. Zwölf Millionen Mark wurden außer- dem für die Installation ausgegeben. Leichtes Erdbeben in der Nordeifel Mechernich. Im Raum Mechernich-Billi- ger Forst(Nordeifel) wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag ein leichtes Erdbeben verspürt. Sachschaden ist nicht entstanden. Wie die Außenstelle Mechernich der Uni- versität Köln mitteilte, war es ein tektoni- sches Beben mit der Stärke vier bis fünf. Jetzt 196 Liniendienste Bremen. Die Zahl der Liniendienste von und nach Bremen hat sich im Januar um drei auf insgesamt 196 erhöht. Im Januar wurden zwei neue Liniendienste nach In- donesien und eine nach Südafrika aufgenom- men. Uberfallkommandoführer verurteilt Frankfurt. Die Mißhandlung eines Fest- genommenen im Wagen eines Uberfallkom- mandos der Frankfurter Polizei fand nun ihr gerichtliches Nachspiel. Das Uberfall- kommando war im September 1952 in eine Gaststätte des Frankfurter Vorortes Seck⸗ bach gerufen worden, wo ein Mann randa- erte und andere Gäste belästigte. Im Wa- gen des Kommandos erhielt der Festgenom- mene unterwegs so schwere Schläge ins Gesicht, daß ihm zwei Zähne ausbrachen, sein Gesicht anschwoll und er aus Mund und Nase blutete. Der Führer des Uberfall- kommandos, der 40 Jahre alte Polizeiober- meister Otto Heller, wurde am Montag von einem Frankfurter Amtsgericht wegen Be- günstigung im Amt zu drei Monaten Ge- kängnis mit drei Jahren Bewährungsfrist. verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, daß er die Ubergriffe der ihm unterstellten Polizi- sten nicht gemeldet und aus falsch verstan- denem Kameradschaftsgeist diese strafbare Handlung nicht angezeigt habe. Er muß vertretene Auffassung, daß nicht die Musik, außerdem 250 Mark an das Rote Kreuz z h- sondern die hypnotisierenden Bewegungen len. Das Verfahren wegen Körperverletzung 5 der Schlangenbeschwörer eine Wirkung auf im Amt mußte eingestellt werden, da nicht die Tiere ausüben, muß daher als unzutref- mehr festzustellen war, wer den Festgenom- fend gelten.. menen seinerzeit geschlagen hatte. allmählich fanden sie sich zurecht. Wie sie das tun ist noch immer ebenso wenig ge- klärt wie die Fährtensuche des Hundes über- haupt. Da wurden hohe Holzstelzen wochenlang in fließendes Wasser gestellt. Auf diesen praktisch„geruchlosen“ Stelzen wurde mit der Tropfkanne eine Riechspur gelegt. Nach einer bestimmten Strecke jedoch wurde die Kanne mit dem Riechstoff an einen hohen Baumast gehängt, und ohne Riechspur setzte der Mann auf den Stelzen seinen Weg fort. Die auf diese Spur gesetzten Hunde machten nicht etwa am Ende der Riechspur unter der Tropfkanne halt. Sie verfolgten die reine Stelpenspur weiter, wahrscheinlich vom Geruch zertretener Grashalme, von Erd- geruch- gelockerter Erdklümpchen gelenkt. Dagegen versagten berühmte Suchhunde, wenn es darauf ankam, eine mit Hirschblut und eine mit Rinderblut gelegte Spur zu unterscheiden, Sie wechselten, wo die künst- lichen Fährten einander nahe kamen, ohne Weiteres auf die falsche Fährte über. Seit dem letzten Krieg gibt es keine syste- matische Hundeforschung mehr. Hunde sind kostspielige Versuchstiere. Allein um das Farbensehen der Hunde zu untersuchen, wur- den 12 000 Versuche gemacht. Trotzdem gibt die Welt unseres nächsten Freundestieres uns Menschen noch immer viele Rätsel auf. Und doch hat sich die hundeforschung für Mensch und Hund schon jetzt gelohnt, denn Viele Dressurmethoden konnten auf Grund neuer Erkenntnisse durch bessere Verfahren ersetzt werden. Auch die Hunde lernen heute leichter. In einer Gruppe ist ein 16jähriger, ein Tierpflegerlehrling, Führer bei solchen Gän- gen. In einem andern Fall ist sogar ein be- geisterter 13jähriger Junge Leiter einer Gruppe. Die Frage, was ein Kind gegen eine Tierquälerei durch Erwachsene tun kann, be- antwortet ein Merkblatt des Bundes so: „Wenn Ihr eine Tierquälerei beobachtet, dann zögert nicht lange, sondern helft! Da Tierquäler zuweilen gewalttätige Menschen sind, bittet hr am besten Erwachsene ein- zugreifen, holt einen Polizeibeamten herbei oder ruft den Tierschutzverein an. Ganz be- sonders achtet darauf, daß nicht andere Jugendliche Tiere quälen. Oft merken sie gar nicht, daß sie mit ihrem Ubermut einem Tier Schmerzen zufügten.“ Warum Kinder nicht auf Spatzen schiegen sollen, wie man Vögel im Winter füttert, was man zur Erleichterung eines Kettenhundes tun kann— das alles sind Fragen, die den Kindern. durch den Bund nahe gebracht wer- den. Von den Städten aus sucht er auch auf das Land vorzudringen, wo die Tierschutz- bewegung bisher nur schwer Fuß zu fassen vermochte. Auch ins Ausland sind die Ge- danken der Bewegung gedrungen. Aus Nor- wegen kam das erste Echo, und neuerdings ist Frau Krieser zu einem Vortrag nach Eng- land eingeladen worden. G. Weise wirklich taub? teti zusammengearbeitet, und diese haben ihm übereinstimmend bestätigt, daß die Kobra auf musikalische Töne, besonders auf Flöten und Pfeifen, reagiert, und daß sie durch gewisse Formen von Musik tatsächlich in einen Erregungszustand versetzt wird. Daher warnt man in Indien Kinder, die abends im Freien spielen, davor, zu singen, weil der Gesang die gefährliche Kobra an- lockt. Die von einigen Naturwissenschaftlern — Neue Erkenntnisse und Erfindungen Das warme Bett Da kann man wirklich sagen:„Gute Nachtle, selbst wenn das Zimmer ungeheizt ist. Ein neuer elektrischer Bettwärmer, der seme Temperatur selbst reguliert, sieht außerlich aus wie ein übergroßes Heizkissen und reicht vom Fußende bis zum Kopfteil. Wenn jetzt das Einschlafen kein Vergnügen 18. Heiz- Heinzelmännchen Ach, natürlich ist es in unserer techni- schen Zeit kein richtiges Heinzelmännchen mehr, das die Temperatur Ihres Zimmers immer auf 21 oder 25 Grad hält, ganz wie Sie eich das wünschen— es ist ein kleines un- scheindares Stabgerät, das den Strom immer autlos einschaltet, wenn die Temperatur ab- Sinkt oder ihn drosselt, sobald es zu Warm Wird. Die Wärme eines neuen Heizgerätes, das auf solche Weise gesteuert wird, kommt. aus einer Ihrer Fensternischen. Von dort wird die Luft Ihres ganzen Zimmers ständig umge- Walzt. Die gefürchtete Fußbodenkälte gibt es nicht mehr. Alle Luft um Sie, von Kopf bis us, ist in einem ständigen Kreislauf, und Sie fühlen sich überall in der gleichen Weise solange das„Heinzelmännchen“ in Betrieb ist— wohlig Warm. Gardinen zum Auf pumpen Gardinen-Querbehänge aus einem gewe- ähnlichen Kunststoff, die mit einer Luft- bumpe aufgeblasen werden, bringt eine große amerikanische Gummifabrik als letzte Mode- errungenschaft heraus. Die Behänge werden en Kunden in Form eines kleinen Pakets zusammengerollt ausgehändigt und von ihnen zu Hause aufgepumpt. Sie sind in verschie- denen Ausführungen erhältlich, die zum Teil Wie glatter Stoff, zum Teil wie Brokat wirken. Die dazu gehörigen Gardinen sind aus dem gleichen Material. Auf der Rückseite haben sie ein anderes Muster, 30 daß sie durch einfaches Umdrehen gewechselt wer- den können. Das verwendete Material ist staub- und schmutz abweisend. Die Hersteller garantieren, daß der wie gepolstert aus- sehende Querbehang die Luft auch hält. Radiogra phie ersetzt Fingerabdruck verfahren Scotland Vard, die führende Zentrale der wis senschaftlichen Kriminalistik, überprüft zur Zeit ein neues Identifizierungsverfahren, das mit Hilfe der Radiographie des Rnochen- gerüsts arbeitet und dem bisher angewende- ten Fingerabdruckverfahren an Zuverlässig- keit weit überlegen sein soll. Der ehemalige Medizinstudent und gegenwärtige Detektiv- Sergeant George Williams hat dieses neue Verfahren entwickelt und den kriminalisti- schen xperten zur Ueberprüfung vorgelegt. Es geht von der Tatsache aus, daß die Kno- chen des menschlichen Körpers bei jedem In- dividuum verschieden geformt sind, was be- reits bei der Auswertung zahnärztlicher Archive zur Ermittlung von Verbrechern be- stätigt worden ist. Da der britische Nationale Gesundheitsdienst Millionen von Radiogra- phien angefertigt und umfangreiche Archive angelegt hat, steht ausreichendes Material zur Verfügung, das die Ueberprüfung und gegebenenfalls auch die praktische Anwen- dung des neuen Verfahrens erleichtert. Imprägnierte Seal-Mäntel Obgleich der Seehund sein Leben im Wasser zubringt, haben die als Seal bezeich- neten Seehundpelze bekanntlich genau wie andere Pelzmäntel die umangenehme Eigen- schaft, durch Regen an Ansehnlichkeit sehr zu verlieren und rascher abgetragen zu wer- den, da ihr Haar durch Nösse an Glanz ver- liert und sich zu kräuseln beginnt. Dies ver- hindert die neue Erfindung einer Londoner Pelzfärberei, der es in langjähriger Arbeit gelungen ist, Seehundfelle wasserdicht zu machen und zu imprägnieren. Die Lebens- dauer der Seal-Mäntel soll durch dieses Ver- fahren erheblich verlängert werden. EK önnen Motten Nylon und Perlongewebe beschädigen? Diese Frage muß gemäß den Ausführun- gen in Heft 2 der UM SCHAU in Wissen- schaft und Technik bejaht werden. Und zwar richten die spinnreifen Raupen der Motten glücklicherweise nur vereinzelte Schäden an, indem sie die Fasern zum Einspinnen beim Kckonbau benutzen. Fressen hungernde Mot- tenraupen die Fasern aus Mangel an geeig- neter Nahrung, so scheiden sie sie unverdaut wieder aus. Eine zusätzliche Schutzbehandlung von Nylon- und Perlongeweben wäre übri- gens chemisch-technisch sehr schwierig und Wirtschaftlich nicht tragbar. Woher stammt der Name Verona! Das vor 50 Jahren von dem deutschen Chemiker Emil Fischer und dem Arzt J. von Mehring in die Heilkunde eingeführte Schlaf- mittel Veronal, das inzwischen zum Vorbild einer großen Zahl anderer ähnlicher Präpa- rate geworden ist, hat nicht nur die Chemi- ker, Physiologen und Aerzte beschäftigt, son- dern auch den Sprachforschern seine Rätsel aufgegeben. Woher stammt sein Name? Es lag nahe, ihn von dem lateinischen Verus Wahr abzuleiten und in dem neuen Präparat sozusagen den„Wahren Jakob“ der Schlaf- mittel erblicken zu wollen. Wie jetzt Profes- sor H. Scheibler in den„Nachrichten aus Chemie und Technik“ mitteilte, ist diese Deutung irrig. Tatsächlich haben Fischer und Mehring den Namen nach der italienischen Stadt Verona gewählt. Hier spielte sich die Shakespearesche Tragödie„Romeo und Julia“ ab, in der der Schlaftrunk des Apothekers große Bedeutung hat. Bekannt geworden ist auch ein Telegramm Mehrings an Fischer, der ihm das neue Präparat zur Erprobung zugesandt hatte. Präparat ausgezeichnet, Hund frißt gleich nach Erwachen“ war die jakonische und gleichzeitig höchst anerkan- nende Antwort Mehrings. von 1 m Länge. Die Tiefe kann von 15 bis 30 mm eingestellt werden. Mit einem ande- ren Kopf versehen, eignet sich das 7,5 kg schwere Gerdt auch zum Fräsen von Steck- dosenlöchern und Wanddurchbrüchen. Tönende Wandleuchte Sie werden es nicht glauben, aber der Ton der die Musik macht, kommt aus jener Wand- leuchte dort drüben an der Wand. Das ist der letzte Schrei der Rundfunkindustrie: Ein Lautsprecher, der einer Röhre gleicht und von innen erleuchtet ist. Er strahlt nach zwei Seiten und bringt durch eine geringe Lauf- zeitveränderung an der einen Strahlöffnung jenen plastischen Ton heraus, der Sie ent- fernt an die Tonwirkung von der Riesen- leinwand moderner Filmsysteme erinnert. Beton durch Kunststoff verbessert Mörtel und Beton aus Portlandzement körmen, wie in„Angewandte Chemie“ mit- geteilt wird, durch Zusatz eines Kunststoffes namens Polyvinylazetat wesentlich verbes- sert werden. Man verwendet den Kunststoff als Emulsion, die das Material in Form von nur wenige Tausendstel Millimeter großen Partikeln enthält und kann Betonkörper her- stellen, die je nach dem Mischungsverhältnis, dem Weichmacherzusatz sowie den Härtungs- bedingungen wesentlich elastischer und dehn- At mende Verpackung Die Kunststoffchemie hat neuerdings Ver- packungsfolien entwickelt, welche die merk- würdige Eigenschaft haben, für Gase durch- lässig, aber für Wasser undurchlässig zu sein Wie die„Nachrichten aus Chemie und Tech- nik“ mitteilen, haben derartige Folien bis zu zehn winzige Löcher auf den Qudratzentime- beständiger sind als die aus dem gleichen ter, die mit großer Präzision in sie einge- Zement und den gleichen Zuschlagstoffen stanzt sind. Diese Löcher sind so klein, daß ohne Kunststoffzusatz erhaltenen. Auch die sie Wasser nicht durchlassen, so daß ein mit chemische Widerstandsfähigkeit wird durch g Wasser gefüllter Beutel aus derartigen Fo- den Kunststoff erhöht. Derartige Mörtel- und lien völlig dicht hält. Andererseits lassen die Betonarten kommen in erster Linie für Fuß- Löcher aber Luft, Kohlensäure, Sauerstoff bodenbeläge, Decken- und Wandputz, Behäl- usw. durch, so daß die darin verpackten ter und Rohrleitungen in Betracht. Waren atmen können und zum Beispiel Fleisch seine rote Farbe behält, aber vor dem Urform unserer Bohne Austrocknen bewahrt wird. Im Tal von Chabarilla Nordwestargen- g. 5 tinien), das wegen der ungeheuren Schwärme 8 115 5 1 ungen von Moskitos und Stechfliegen im Sommer vollständig verlassen ist, wurden Wildbohnen Beim Verlegen von Leitungen aller Art gefunden, die als Urform unserer Garten- ist es meist erforderlich, Rillen und Durch- bohnen gelten. Sie konnten sich dort als 801 bohrungen in Zement- und Bausteindecken che auf Grund der durch keine äußeren Ein- herzustellen, eine Arbeit, die mit dem üb- flüsse gestörten sommerlichen Vegetation lichen Handwerkszeug ausgeführt, zeitrau- erhalten, Einem Bericht in Heft 1 der„Um- bend, teuer und unsauber ist. Laut„Elektro- schau in Wissenschaft und Technik“ zufolge Nachrichten“ Gielefeld) hat eine süddeutsche wird die bisher unbekannte Ahne unserer Firma ein Gerät entwickelt und auf den Gartenbohne für züchterische Arbeiten Wẽert⸗ Markt gebracht, das hier Abhilfe schafft. Das voll sein, da sie Weitgehend frostfest und elektrisch betriebene Gerät schneidet in etwa widerstandsfähig gegen die Brennflecken- 30 Sekunden ohne jede Nacharbeit in nor- krankheit ist. Dagegen sind die Schoten und malem Mauerwerk eine 25 mi reite Rille Körner kleiner als die der Kulturbohne. . barer, zugleich aber stoß fester und verschleiß- Seite 4 MANNHEIM 88 Mittwoch, 3. Februar 1954/ Nr. 2 Ja und nein in E 4 Dreißig neue Triebwagen und Inhänger kommen Auch der verbesserte Entwurf für eine Geschäftsordnung des Stadtrats fand keine Gegenliebe/ Fahrtverbilligungen für Arbeitslose/ Müllabfuhr auf Seck enheim, Friedrichsfeld und Wallstadt ausgedehnt/ Keine Bundesgartenschau im Jubiläumsjahr 19572 Keine Engherzigkeit bei der Brennstoffbeihilfe Da dem Wagenpark unserer Straßenbahn im Vergleich zum Bestand von 1938 insge- Samt 176 Fahrzeuge fehlen, beschloß der Stadtrat in seiner gestrigen Sitzung 30 Trieb- Wagen und 30 Anhängewagen mit einem Gesamtaufwand von 4,3 Millionen zu be- schaffen.(So hoch ungefähr ist auch das De- fHzit, das unsere Straßenbahn aus einem Rechnungsjahr in das ander schleppt.) Bür- Sermeister Trumpfheller erläuterte die Not- Wendigkeit dieser bedeutenden Investierung, die sich aus kriegsbedingten Verlusten an Stragenbahnmaterial und aus der unor- Sanischen Besiedelungs- und Verkehrsent- Wicklung in der Nachkriegszeit ergibt. Die Kosten werden auf zwei Jahre verteilt. Das Rechnungsjahr 1953 wird mit 1 387 500 DM belastet. Die Deckung hat zu 16 Prozent aus Abschreibungsmitteln und zu 84 Prozent aus neuauf zunehmenden Darlehensmitteln zu er- folgen. Bei den Etatberatungen im April wird über die Deckung des restlichen Be- trages in Höhe von 2 930 000 DM Beschluß gefaßt. Wie Bürgermeister Trumpfheller Weiterhin ausführte, werden die neuen Fahr- zeuge mit„Fahrgastfluß“ eingerichtet. Die erste Rate der neuen Wagen soll im Herbst auf der Strecke Feudenheim Rheinau ein- gesetzt werden. In Rheinau ist bereits eine Endschleife vorhanden, in Feudenheim wird eine solche im Laufe des Jahres ge- schaffen, was auch noch einmal eine Stange Geld kosten dürfte. Die Straßenbahn- direktion steht wegen Lieferung der Fahr- Varum so böse? Vor einigen Tagen berichteten wir zum ersten Male auf rund einer Leserazusckrift über einen höchst eigenartigen Vorfall auf einem öffentlichen Verkehrsmittel. Ein Mann War im Augenblick, da ein städtischer Omni- bus gerade anfuhr, auf dessen Trittbrett ge- sprungen, die Türe hatte sich geschlossen, be- vor er in das Wageninnere gelangen konnte, der Schaffner hatte trotz Aufforderung der Fahrgãste nicht gehalten. So falsch und straf- dar, wie das Benehmen des Fahrgastes war, der sich damit einer Fransportgefährdung schuldig machte, so falsch war auch das Ver- nalten des Omnibusfahrers. Wir haben als Zeitung die Verpflichtung, solcke Vorfälle in das Lickt der Oeffentlichkeig zu rücken, Fehler aufzuzeigen und damit für die Zukunft zu unterbinden. Wir können nickt schweigen, weil eine städtische Zin richtung da- durch vielleicht in Mißkredit geraten könnte, es stehen andere Interessen auf dem Spiel, die bedeutender sind: Die Sicherheit der breiten Oeffentlicheit, die sich dieser Verkehrsmittel decken Wir naben auch bis zum Tage noch keine Beschuldigung erhoben, sondern lediglich einen Leserbrief veröffentlicht und strenge Unter- suchung gefordert. Dieser Bitte hat die Krimi- nalpolizei ohne Zögern entsprochen. Bis zur Kldrung der Schuldfrage ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, daß kein böses oder gar gehässiges Wort gegen eine Einrichtung oder deren Angehörige fällt, die ja in ihrer Ge- samtheit für das Versagen eines einzelnen Gliedes nichts kann. Um so sonderbarer be- rührt es uns, angesichts des doch gewiß fairen unc einwandfreien Vorgehens unsererseits, daß sien von vornherein Kollegen des betroffenen Omnibusfahrers mit diesem bedingungslos soli- daxrisch erklärten. Damit schaden sie nicht, wie beabsichtigt, der Zeitung, die es gewagt hat, eine ihnen unangenehme Angelegenheit der Oeffentlichkeit zur Kenntnis zu geben, sondern ausschlle glich sich selbst und den Verkehrs- betrieben. Gerade diese Einstellung zeigt, wie wenig man geneigt ist, Fehler als Fehler an- Zuerkennen und alles zu tun, sie im Dienste der Oeffentlicheit, für die man doch schließ- Nich arbeitet, in Zukunft auszuschalten. Nicht der bedauerliche Vorfall„Schienen- straße“, sondern weit mehr diese unverständ- liche und auch ein wenig primitive Haltung gibt zum Nachdenken Anlaß. Wenn man ein gutes Gewissen hat, so ann man getrost ab- Warten, was die Ermittlungen der Kriminal- polizei ergeben, dann kat man es nicht nötig, von vornherein au lamentieren. Welcher ge- reckt den hende Leser würde auf den Gedan- ken kommen, ob dieses Vorfalls alle Omni- bus famrer, Straßenbahnfaohrer und Schaffner auf eine Stufe mit dem Mann au stellen, der bewußt fahrlässig handelte— wenn sie sich nicht, wie es in Einzelfüllen leider geschan Freiwillig mit ihm auf eine Stufe stellten. es. * zeuge mit mehreren Firmen in Verhand- lung. Stadtrat Vögele stimmte für die CDU Zzu, gab aber zu bedenken, daß die Sache mit dem Fahrgastfluß nur klappen könne bei genü- gend großem Platzangebot. Oberbürger- meister Dr. Heimerich und Bürgermeister Trumpfheller führten aus, daß das Publikum die Idee des Fahrgastflusses unterstützen miisse, das Fahrpersonal werde unausgesetzt belehrt. Stadtrat Henning FDP) gab der Hoffnung Ausdruck, dag bei den Neuanschaf- fungen für ausreichende Beheizung gesorgt Werde, mit dem Bremsstrom allein werde 8 zufriedenstellende Temperatur nicht er- Zielt. Immer bleibt alles an der Stadt hängen Nach längerer Debatte genehmigte der Stadtrat einstimmig die Ausgabe einer Wo- chenkarte für Arbeitslose zum Preise von 0,90 DM mit drei Hin- und drei Rückfahr- karten zwischen Wohnung und Arbeitsamt, gültig an Werktagen von 8 bis 16 Uhr. Wäh- rend im Saal ein eifriges Wandeln und Ver- handeln vom. Bürgermeisterpodium zum Stadtratsparkett sowie von Fraktion zu Frak- tion stattfand, stimmte Stadtrat Sommer (SPD) für seine Fraktion der Vorlage zu. Eigentlich müsse aber die Bundesanstalt für Arbeitslosen versicherung den Ausfall tragen, nicht die Stadt. Stadtrat Eimut(KPD) freute sich über die Vorlage, die für die Stadt kaum ein Opfer bedeute: München und Stuttgart sollen mit ähnlichen Regelungen beträchtliche Mehreirnahmen(ö) erzielt haben. Der Ober- bürgermeister verhehlte seine grundsätz- lichen Bedenken gegen die Vorlage nicht. Zwar könne man den 6 000 Arbeitslosen Mannheims und den 3 000 Ludwigshafens keine weiten Wege zumuten, aber zu Lasten der Stadt sollten diese Kosten nicht gehen. Das alles werde aus den Städten herausge- holt. Die Bundesanstalt habe Kostenerstat- tung abgelehnt, aber dagegen müsse Ange- gangen werden. Nachdem Professor Schüle FDP) den Wunsch geäußert hatte, man möge die finanziellen Auswirkungen der Vorlage genau beobachten, wurde sie einstimmig an- genommen. Zurück an den Verwaltungsausschuß Beigeordneter Dr. Fesenbecker hatte die Aufgabe übernommen dem Plenum die ge- anderte Geschäftsordnung für den Stadtrat Vom Müll bis n dem verbesserten Entwurf für eine Geschäftsordnung des Stadtrates ist zwar das Gummiwort„tunlichst“ immer noch vertre- ten, aber der MM sieht einige seiner in der Ausgabe vom 23. Januar gedußerten Wünscke berücksichtigt: Aus dem Aeltestenrat sind jetzt tatsächlich„Beratungen mit den Frak- tionsvorsitzenden“ geworden und die fatale Wendung, daß Jugendliche von den Sitzungen Ausgeschlossen werden können, fiel unter den Tisch. Geblieben ist die löbliche Tendenz, den Stadtrat und die Ausschüsse von Interessen- teneinflüssen freizuhalten, Geblieben ist auch die Tendenz, Plenarsitzungen und Sitzungen beschliegender Ausschüsse öffentlich zu hal- ten und nur Sitzungen beratender Aus- Sckrüsse nicht öffentlich sein zu lassen. Aber in der Frage der Akten- und Protokollein- sicht legt auch dieser verbesserte Entwurf eine Kleinlichkeit an den Tag, die einer Großstadt nicht gut ansteht.) Nachdem der Stadtrat die ihm drohende Geschäftsordnung so einmütig zurückver- wiesen hatte, nahm er nicht minder ein- mütig an die„Ausdehnung der obligatori- schen Müllabfuhr auf die Stadtgebiete Sek- kenheim, Friedrichsfeld und Wallstadt“. Im Zusammenhang damit steht die Bereitstel- lung von Mülltonnen in Neckarau mit Neu- hermsheim und in Sandhofen mit Blumenau und Schönau- Siedlung. Genehmigt wurde die Erhöhung des Personals der Müllabfuhr um zwei Kraftfahrer und dreizehn Müllträ- ger, von 128 auf 143 Arbeiter. Drei Spezial- müllwagen und 5870 Mülltonnen werden be⸗ schafft. Der Aufwand von 337450 DM vird zu empfehlen. Während man sich im Ver- waltungsausschuß fast bis zu einer Empfeh- lung auf Annahme zusammengerauft hatte, wurde in der Sitzung bekannt, daß die Kom- munisten nur 22 Aenderungsanträge auf den Tisch gelegt hatten. Der Oberbürgermeister erzielte noch allgemeine Uebereinstimmung damit, daß die Frist für die Offenlage auf 2 ei Tage gedehnt werden solle. Aber für seinen Wunsch, die Fraktionen sollten die vom Verwaltungsausschuß gebilligte Neu- fassung annehmen und die Aenderungs- anträge nachträglich behandeln, fand er nicht die Spur von Gegenliebe. Professor Schüle Sagte, einige Aenderungswünsche habe auch die FDP. Nachdem die Sache drei Jahre„32 schmort“ habe, sei sie gewiß nicht so drin- gend. Stadtrat Kuhn(CDU) erinnerte, daß im Verwaltungsausschuß Aenderungsanträge der D durch Zusammenwirken der anderen Fraktionen abgelehnt wurden. Mit Genug- tuung sehe er, daß jetzt auch KPD und FDP Bedenken gegen die Vorgeschlagene Ge- schäftsordnung äußerten. Auch Stadtrat Sommer(SPD) hatte nichts gegen ihre Rück- Verweisung an den Verwaltungsausschuß zu erinnern. Zur allgemeinen Erheiterung wollte Oberbürgermeister die im Verwaltungsaus- schuß noch einmal durchzuknetende Ge- schäftsordnung am 18. Februar„àuf den Tisch knallen“. Da aber dieser Tag aller Voraus- sicht nach mit einem Monstre- Programm be- lastet sein wird, will sich der Verwaltungs- ausschuß erst am 9. März mit Abänderungs- anträgen der Parteien, die rechtzeitig schrift- lich vorgelegt werden müssen, befassen. Die Etatberatungen im April will der Oberbür⸗ germeister unter allen Umständen mit einer neuen Geschäftsordnung durchführen. zum Museum durch zu erwartende Verbesserung des Jahresabschlusses der Müllabfuhr und eine größere Entnahme aus der Rücklage gedeckt. Stadtbaudirektor Elsaesser gab dazu die fachlichen Erläuterungen. Stadtbaudirektor Jörg referierte zu Licht- bildern über den Wiederaufbau des Zeug- hauses und die Einrichtungen des Reiß- Museums. Heute haben wir im Zeughaus nur 500 Quadratmeter Ausstellungsfläche, nach dem Umbau stehen 3700 Muadratmeter zur Verfügung. Die Kosten werden getragen aus Mitteln der Reiß- Stiftung, die Testa- Mertsvollstrecker Dr. Waldeck freigegeben hat. Die Sprecher der Fraktionen waren mit den inzwischen wiederholt erörterten Vor- schlägen einverstanden und gaben der Mei- nung Ausdruck, daß mit dieser Verwendung der Mittel das Andenken der Geschwister Reiß gewürdigt werde. Zum Schluß einigte sich der Stadtrat auf die Formulierung eines Wunsches an das Wohlfahrtsamt, bei anhaltender Kälte mit Brennstoffbeihilfen nicht engherzig zu ver- fahren. von einem förmlichen Stadtratsbe- schluß wurde Abstand genommen. F. W. K. e e e Ergebnis der nichtöffentlichen Sitzung: a Der Stadtrat hat beschlossen, von der Durchführung der Bundesgartenschau 1957 in Mannheim Abstand zu nehmen, da wegen der Nichtfreigahe des benötigten Renn- wiesengeländes die für eine wirtschaftliche Durchführung der Ausstellung erforderlichen Voraussetzungen nicht gegeben sind. Eisiger Wind lehrt uns die Marktfrau schätzen. Mannheim im Spiegel des Tages Zum Omnibusvorfall Tatsachengetreue Schilderung Der Lokalredaktion des„Mannheimer Morgen“ ging eine Zuschrift zu, die trotz ihrer Kürze außerordentlich in- teressant ist, da sie die Schilderung des ersten Einsenders, die wir am Freitag, dem 29. Januar veröffentlichten, erhär- tet. Die Zuschrift lautet: „Betrifft: Artikel Empörender Vorfall auf öffentlichem Verkehrsmittel“. Der obige, in Nr. 24 des Mannheimer Mor- gen“ vom 29. 1. 54 erschienene Artikel ist vollkommen tatsachengetreu. Ich selbst habe am 25. 1. an jener Busfahrt teilgenommen und stehe als Augen- zeuge gerne zur Verfügung. Dr. O. H., Heddesheim.“ beeinflußte auch den Marktbetrieb am gestrigen Tage, wie unser Bild höchst anschaulich zeigt. Man kann es den Marktleuten nicht verdenken, denn vom frühen Morgen bis zum Nachmittag in der Kälte zu stehen, das ist keine Kleinigkeit. Immerhin mögen wir daran erkennen, daß auch dieser Beruf nicht nur aus Geldverdienen besteht, sondern manche Unbillen mit sich bringt. Das Vorverkauf beginnt z um Bühnen- und Presseball Der Vorverkauf für den traditionellen Bühnen- und Presseball am Rosenmontag in sämtlichen Räumen des Rosengartens hat begonnen, In Mannheim sing Eintrittskar- ben bei folgenden Vorverkaufsstellen erhält. lich: Kasse des Nationaltheaters, Kasse des Rosengartens, Buchhandlung Böttger, Zigar- renhaus Schmitt, Verkehrsverein. Für Lud Wigshafen hat das Reisebüro Kohler und für Heidelberg die Konzertzentrale die Aus- gabe der Karten übernommen. Tischbestel- jungen werden im Verwaltungsgebäude des Nationaltheaters Baracke an der Kurpfalz- brücke) und an der Kasse des Rosengartens entgegengenommen. Studentenkarten kön- nen nur an der Kasse des Nationaltheaters gegen Vorlage eines Ausweises abgegeben Werden. Sie sind auch am Abend nur in Verbindung mit dem Ausweis gültig. In fremder Kleidung Mit kurz zuvor gestohlenen Kleidern an- getan, setzte sich eine 17jährige in einem Innenstadtlokal seelenruhig an einen Tisch und unterhielt sich mit amerikanischen Sol- daten. Der Bestohlene hatte aber vom Auf- tauchen der Dame Kenntnis erhalten und verständigte die Polizei, die die Diebin fest- nahm. 8 Mit dem Messer bedroht Eine 23 jährige Frau wurde nach ihren eigenen Angaben auf dem Nachhauseweg Geheimnisvoll, verblüffend und unerklärlich- die„Nirus“ Bekannte Artisten gastieren in Mannheim und besuchten unsere Redaktion Einen sehr außer gewöhnlichen Besuch erhielt die Lokalredaktion des„Mannhei- mer Morgen“ am gestristigen Nachmittag. Es kommt wohl nicht alle Tage vor, daß Leute zu Besuch kommen, die zu sagen ver- mögen, was übermorgen in der Zeitung stehen wird. Es handelte sich um Mutter „Afra“ und Tochter„Afra“. Alte Mann- Hellsehend betätigte sich„Afra“, die Jüngere, zusammen mit ihrer Mutter in der Lokalredaktion des„Mannheimer Morgen“ und verstand es, äußerst skeptische Zeitungsleute in erhebliches Erstaunen zu versetzen. Auf unserem Bilde sehen wir sie(ganz links) im Gespräch mit einem Mitglied unserer Lokalredaktion. Im * Hintergrund der Geschäftsführer der„Roten Mühle“ mit seiner Gattin. Foto: Steiger heimer werden sich vielleicht noch daran erinnern, daß zur Zeit, da wir noch eine „Libelle“ hatten, die Hellseherin Afra hier gastierte und durch ihr außgergewöhnliches und geheimnisvolles Können lebhaftes Er- staunen hervorrief. Nun, Mutter Afra ist heute nicht mehr die Jüngste, aber sie hat in ihrer Tochter eine würdige Nachfolgerin erhalten. Beide zusammen ergeben ein Gespann, das auch heute noch— in unserem aufgeklärten Zeit- alter— in der Lage ist, selbst skeptische junge Menschen in fassungsloses Erstaunen 2u versetzen. Und skeptisch waren auch wir, denn wer auf dieser schönen Welt kann sagen, Was morgen geschieht, was ein anderer in der Tasche hat, was in seinen Briefen steht und wie Prozesse, die noch nicht ent- schieden sind, ausgehen werden? Natürlich haben wir alle schon etwas von den Spö- kenkiekern gehört, die da oben an der Waterkant zu Hause sind und schon sehr oft hilfreich eingriffen, wenn die Kriminal- polizei nicht mehr weiter wußte. Aus der gleichen Hcke stammen auch Mutter und Tochter Afra. Und es ist gewiß nicht nur Trick und Fingerfertigkeit, was sie be- fähigt, hellsehend zu verblüffen, sondern auch eine angeborene, natürliche Eigen- schaft. Beide sind so außergewöhnlich gut aufeinander eingestellt, daß sie in der Lage sind, schwächste Empfindungen des Part- ners zu übersehen. Anders ist es nicht zu erklären, daß Afra die Jüngere sagen konnte, welche Nummer die Kinokarte hatte, die ein Kollege von uns in der Ta- sche trug, was kür ein Name auf seiner Kennkarte stand, wann und wo ter geboren war. Daß Afra darüber hinaus prophezeite, er werde demnächst im Toto gewinnen, die Bekanntschaft einer schwarzen Schönheit machen und eine Auslandsreise unterneh- men, waren Behauptungen, die ihre Be- stätigung noch erfahren müssen. Immer- hin haben die beiden Afras schon allerlei vorausgesagt, was überraschenderweise in Erfüllung ging, auch an der Aufklärung eines Kindermords in Lintford hatten sie erheblichen Anteil. Beim Nürnberger Pro- zegß haben sich die Besatzungsmächte für ihre Mitwirkung interessiert, die jedoch verweigert wurde, ebenso wie die beiden Afras im Nazlreich erhebliche Unbillen ob ihres sonderbaren Metiers in Kauf nehmen mußten. Diese Momente sind immerhin Anzei- chen dafür, daß wir nicht einfach Schwin- del nennen können, was zunächst über Tascht und unerklärlich scheint. Im persön- lichen Gespräch mit Afra ergaben sich einige Anhaltspunkte, die uns vielleicht auf die richtige Fährte lenkten. So sagte sie, daß es ihr kaum möglich sei, mit je- mandem anderen zusammen zu arbeiten als mit ihrer Mutter, daß sie die enge persön- liche Bindung brauche, um zu spüren, welche Antwortet erwartet werde. Auch Unter sich besonders gut verstehenden Eheleuten kommt es zuweilen vor, daß sie der gleiche Gedanke zur gleichen Zeit be- Wegt, warum sollte es also bei entspre- chender Schulung von frühester Jugend auf nicht möglich sein, diese Fähigkeit be- wilt zu entwickeln. Afra behauptet, sie sehe die Antwort auf alle gestellten Fragen Wie auf einem Film. Auch das spricht dafür. 0 Wie es auch sein mag, beide Afras sind Artisten, und wenn wir alles Geheimnis- Volle und alles Mystische außer acht lassen, 80 bleibt doch zu sagen, daß es sich hier unn eine sehr seltene artistische Darbietung handelt, die seit vielen Jahren besteht und die seit ebenso vielen Jahren nicht eindeu- tig ergründet werden konnte. Mutter und Tochter Afra lächeln, schweigen und über- raschen, setzen in Erstaunen und lösen Diskussionen aus, die kein unde kinden. Im Kabarett der„Roten Mühle“ bietet sich die Gelegenheit zum persönlichen Kennen lernen. 5. 28. - — Foto: Steiger gegen 23 Uhr vor LI von einem unbekann. ten amerikanischen Soldaten angefallen und unter Bedrohung mit einem Messer verge Waältägt, ohne daß ihre Hilferufe gehört wur. den. Die Frau wurde mit Schürf. und Schnittwunden und einem geschwollenen Auge in ihrer Wohnung angetroffen. Die Fabhmdung nach dem Täter wurde der amerl. Kanischen Polizei übergeben. Unter falschem Namen Seit August 1953 lebte ein 30)ähriger Angestellter, der mit einem illegalen Ein- wanderer aus der Sowjetzone seine Perso- nalpapiere ausgetauscht hatte, unter fal- schem Namen und beging zahlreiche Straf- taten, bei denen ihm ein Amerikaner Bei- stand leistete. Es handelt sich unter ande- rem um 27 Kanister Benzin, vier Lastwa- gen- und zwei Personenwagenreifen, die ge- stohlen und auf der Autobahn weiterver- kauft wurden. Der falsche Namensträger Wurde jetzt in Friedrichsfeld aufgestöbert und festgenommen. Filmspiegel Palast:„Mädchen im Geheimdienst“ Einer jener Reißger. mit denen die Ame Tikanler ihre staatlichen Institutionen, hiet das Federal Bureau of Investigation, popht larisieren und dabei gleichzeitig spannende Unterhaltung auf die Leinwand bringen. Die Fabel: Der angesehene Bürgermeister einer bedeutenden Stadt hat einen seht dunklen, aus seiner Vergangenheit herrüh- renden Punkt auf der weißen Weste. Al; ehemaliger Mörder fürchtet er, daß auf dem Wege über die Fingerabdruck-Kartei des FBI seine Identität festgestellt wird. Der Versuch, die Karte mit seinen Fingerabdrük- keti der FRI zu entwenden und die sich dar- aus ergebenden Karambolagen der bürger meisterlichen Verbrechersatelliten mit ame- Tikanischen Kriminalpolizisten füllen den Handlungsteppich mit dramatischen Mu- stern. Regisseur William Berke greift auf bewährte dramaturgische Spannungstricks zurück und drückt dem Gesicht des Filmes ebenso realistische wWĩöe dynamische Züge aul, George Brent, Cesar Romero und Audry Totter in den Hauptrollen, roh Wohin gehen wir? Mittwoch, 3. Februar: Nationaltheater 1900 bis 22.18 Uhr:„Orpheus in der Unterwelt“ Mozartsaal 19.30 bis 22.15 Uhr:„Zum Solddenen Anker“; Palast:„Mädchen im Geheimdienst 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Im Reiche des goldenen Condor“; Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Ex. perimental-Vortrag von A. Stadthagen, Berlin, über„200 Grad Kälte— 4000 Grad Hitze (Abendakademie); Kunsthalle 20.00 Uhr:„In: toretto und Veronese“, Spr.: Dr. Niels 800 Holst, Eisenberg(Freier Bund);„Amicitia“ 15. Uhr: Kochvortrag(Mannheimer Hausfrauen- verband); Musikhochschule 20.00 Uhr: Ueber „Form und Wesen der Klaviersonaten Beel hovens“ spricht Direktor Richard Laus? (Abendakademie); Sickingerschule 19.30 Uhr: „Die wichtigsten Grundgedanken der Tiefen- psychologie“, Vortrag von Dr. Paul Heluig (Abendakademie); Wohlgelegenschule 19.45 Uhr: Parblichtbildervortrag von Pr. Kirstein über „Sommerliche Streifzüge durch Norddeutsch⸗ rierer E mung ihre sene rückz Rück. lungs den. seher Koste licher Fi nächs Zeit“ im Wohr bedir 18. Ji kuier nicht im J Geme nen beits. rer a sitzge dene: Fam gang solch sonde häng dung vorge schlu recht Wald tung werd besp. Voro schul ner dern bark grög Man Ausf dürfe heim sung Falle siger Lage park in 8! diese nich land“; Amerikahaus 19.30 Uhr: Schallplatten- Konzert; 8044 Labor Service Med. Amb. Comp. 15.00 Uhr: Filmdiskussion(mmecix anus). gendsozlalwerk Blumenau 20.00 Uhr: diskussion(Amerikahaus). 5 Donnerstag, 4. Februar: Nationaltheater 1755 zartsaal 19.30 bis 22.30 Uhr:„Undine“; 3 bücherei, U3, 1, 20.00 Uhr: Prof. Dr. n Pongs spricht über Der europäische Romm bis 22.00 Uhr:„Zar und Zimmermann“; der Gegenwart“; Wirtschaftshochschule 20.00 8 Farblichtbildervortrag von Dr. G. Pfeifer: De Süden der Vereinigten Staaten von Ost na West“(Verein für Naturkunde); Amerikahaus 18.00 Uhr: Film für Erwachsene:„Sie wünschen — wir zeigen“; Landfrauenverband Sandho- ten 20.00 Uhr: Filmdiskussion(Amerikahus) Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr:„Die Verände- rungen durch das neue Sozialgerichtsgeseti, Spr.: O. Jacob(Betriebsräteschulung DGB). Wie wird das Wetter? Weiterhin trockener Frost Vorhersage bis Donnerstag früh. Vorwiegend heiter, zeitweills leichte Bewölkung und höch⸗ stens unbedeutende Schnee- fälle Keine Temperaturänderung Tiefstwerte um 15, am Tage Grad. Ostwinde. Pegelstand des Rheins am 2. Februar: 1 25(8), Mannheim 170(16), Worms 125(19 Pegelstand des Neckars am 2. Februar: 0 chingen 131(. 10), Gundelsheim 160(= nicht über—5 Mannheim 180(13). 5 eine Woh netz War bent Fah Man richt Mar der glei, E * . städ Son; reite Und nser nicht „das zeruf Das eiger ekann- en und verge. t Wur. — Und dlenen n. Die ameri- ihriger n Ein- Perso · fal- Strat 1 Bei- ande- astwWwa⸗ nie ge- erver- sträger stöbert enst' Ame: V Hier Pophr mende ringen. neister Sehr errüh· e. Als E dem ei des 1. Der drük⸗ H dar- ürger⸗ ame- 1 den Mu- kt aut stricks Filmes ge auf. udry ob 7 19.00 welt“ denen ienst“ denen r: Ex- Berlin, Hitze“ „Bin- 8 Von 5 15.00 rauen- Ueber Beet- Laugs Uhr: efen- Lelwiig 5 Uhr: über utsch⸗ atten; Comp. „ fu: Film- 1 19.30 N Mo- Volks- mann oman 0 Uhr: „Der nach ahaus ischen ndho- haus); ande Setz“, ). rost krül: veilig höch⸗ nnee⸗ rung, Tage ax 120. Plo- ö (=. 1 yr. 28/ M²ttwoch, 3. Februar 1954 — rr D MORGEN Die Iutomutenseuche Mit dem Seßhaftwerden vieler netter Leute aus Uebersee in unseren Breiten ist in unseren Gaststätten und Wirtschaften eine böchst pedeutsame Krankheit ausgebrochen, die immer weiter um sich greift und beson- ders muntere Knaben von fünf Jahren an aukwärts infiziert hat: Die Automatenseuche. In fast jeder Stätte der Mannheimer Gast- lichkeit, die von Amerikanern frequentiert wird, kann man heute zwischen Bierhahn und Rnackmandelbehälter einen farben- prächtigen Kasten an der Wand hängen sehen, der sich größter Beliebtheit erfreut und durch de starke anspruchnahme an chronischem Groschenschluckauf leidet. Die kleinen Bu- ben, die sich mit werweißwo erworbenen zehnpfennigstückchen blinden Auges dem Schild„Für Jugendliche unter 16 Jahren verboten“ nähern, zeigen das auffälligste, in ihrem Spieltrieb begründete Interesse für die zich drehenden bunten Scheiben, weiße Mäuse, Glocken, Bremsen und Hebel, die so einen Clückspielautomat zu einem herrlichen Zeit- yertreib machen. Ob sich der Einsatz lohnt? Man kann ame- kanische Soldaten und deutsche Jünglinge mit stoischer Geduld und irrlichternden Seh- werkzeugen vor diesen Dingern stehen sehen, ohne den klingmünzigen Erfolg oft abwarten zu können. Kapitalkräftige„Hineinschmei- ger“, die weniger den Gewinn, als die zwei- felhafte, urinstinkliche Spannung, die mit Geschicklichkeit nichts zu tun hat, suchen und fanatische Anhänger der im Kasten her- umjagenden Kugel geworden sind. Eine neue Segnung der Technik? Ein willkommenes Spielzeug für kleine, erlebnis- hungrige Buben? Nicht alles, was von drüben herüberglänzt, ist bares Gold. Sind wir nicht gerade genug mechanisiert in unserem Le- den? Kann uns der Blechschlitz eines Holz- automaten mit Sperr vorrichtung noch inspi- rieren? max Wichtig für Evakuierte Evakuierte, die auf Grund der Bestim- mungen des Bundes-Evakuiertengesetzes in ihre aus kriegsbedingten Gründen verlas- sene Wohnsitzgemeinde(Ausgangsort) zu- rückzukehren beabsichtigen, können sich zur Rückführung bei den Flüchtlings-(Umsied- lungs-) Behörden ihres Zufluchtsortes mel- den. Das für die Rückkehrmeldung vorge- sehene Formblatt ist dort erhältlich. Die Kosten der Rückführung werden aus öffent- lichen Mitteln bestritten. Für die Rückkehrmeldung kommen zu- nächst nur Evakuierte in Frage, die in der Zeit vom 26. August 1939 bis 7. Mai 1945 ihre im Bundesgebiet GBerlin-West) gelegene Wohnsitzgemeinde(Ausgangsort) aus kriegs- bedingten Gründen verlassen haben, am 18. Juli 1953(Inkrafttreten des Bundes-Eva- kuiertengesetzes) in ihren Ausgangsort noch nicht zurückgekehrt und in einer anderen im Bundesgebiet(Berlin-West) gelegenen Gemeinde wohnhaft waren. Evakuierte kön- nen anstelle ihres Ausgangsortes ihren Ar- beits⸗ oder Dienstort, wenn dieser ein ande- rer als der Zufluchtsort ist, oder die Wohn- sitzgemeinde von Familien angehörigen, mit denen sie in gerader Linie verwandt sind Familienzusammenführung) als Ersatzaus- gangsort beantragen. Die Zulassung eines solchen Ersatzausgangsortes ist von einer be- sonderen Genehmigung im Einzelfall ab- hängig. Für die Abgabe der Rückkehrmel- dung ist zunächst eine bestimmte Frist nicht vorgesehen. Mit der Festsetzung einer Aus- schlußfrist ist aber in geraumer Zeit zu rechnen. Eisbahn auf dem Roggenplatz? Als Bewohner des Vorortes Mannheim Waldhof möchte ich doch bei der Stadtverwal- tung anfragen, ob es nicht möglich gemacht werden könnte, den freien Roggenplatz zu bespritzen. In der Stadt, sowie auch in anderen Vororten, wurde auf freien Plätzen eine Schlitt- schuhbahn errichtet und so hoffen wir Bewoh- ner von Waldhof auch, daß man unseren Kin- dern diese Freude ebenfalls bereitet. E. F. Belästigungen im Herzogenriedpark Der Artikel„Belästigungen im Herzogenried- park“ hat bei den Mannheimer Schaustellern größtes Befremden hervorgerufen. Der Spre- cher der Sozialistischen Jugend„Die Falken“ Mannheim-Neckarstadt hätte sich in seinen Ausführungen etwas deutlicher ausdrücken dürfen. Sie sind geeignet, innerhalb der Mann- heimer Bevölkerung eine irrtümliche Auffas- sung entstehen zu lassen, daß es sich in diesem Falle tatsächlich um die in Mannheim ansäs- digen Schausteller handeln könnte, die ihre Lagerplätze in der Nähe des Herzogenried- parkes haben. Ich glaube jedoch annehmen und in Sinne des Schreibers sagen zu dürfen, daß er diese Art von Wohnwagen-Bewohner damit nicht gemeint hat. Die Mannheimer Schausteller der Neckarstadt Vernachlässigte Außenbezirke Die Stadt Mannheim will in jeder Beziehung eine vorbildliche Großstadt sein und demzufolge wohl auch über ein mustergültiges Verkehrs- netz verfügen. Wie kommt man mit einem städtischen Verkehrsmittel nach Friedrichsfeld? arum muß man von Seckenheim aus die OEG benutzen und trotz des bei der Stadt gelösten ahrtausweises für den gesamten Stadtbezirk lannheim für die Strecke Seckenheim Fried- richsfeld nachlösen? Anscheinend mißt man in annheim wieder mal mit zweierlei Maß. Hat der Steuerzahler der Außenbezirke nicht die gleichen Rechte? Es wäre endlich an der Zeit, daß diese Mißstände beseitigt werden. Die Kädtischen Bedienstesten haben durch einen ondervermerk auf ihren Fahrtausweisen be- reits die selbstverständlichen Vergünstigungen. Und wo bleibt der Bürger mit seinen Rechten? Umbau Schlacht- und Viehhof 2 Der„Mannheimer Morgen“ brachte am 55 Januar einen Artikel über den geplanten banden des Schlacht- und Viehhofes. Die Fer- iestellung der Schweinehallen ist eine Froße Notwendigkeit, ob aber der alte Wasserturm abgerissen werden soll, weil Schz im Gesamtbild ein arxchitektonischer aenönneitskehler ist, das ist wohl keine ingende Notwendigkeit, Ebenfalls der Neubau ener Schlachthof wirtschaft, der wohl an un ur sich zu begrüßen ist, aber so lange zurück- zestellt werden müßte, bis die Rinderhalle überdacht ist. Dies ist nicht nur der Wunsch der Händler, son- 50 es ist der Wunsch sämtlicher Viehkaufleute 90 Landwirte, die ihr Vieh zum Verkauf sen- 50 Ebenfalls ist es bestimmt auch der Wunsch imtlicher Viehagenten und Metzgermeister, Der Polizeibeumte mit illegulem Liebesverhülinis Er war im Dienst und ließ sich Unkorrektheiten zuschulden kommen Vor einer Mannheimer Strafkammer stand gestern ein ehemaliger Wachtmeister der Landespolizei, angeklagt der schweren passi- ven Bestechung in einer nicht gerade kleinen Falschgeldaffaire, die vor mehr als vier Jah- ren ihre Kreise von Mannheim über Frank- kurt bis nach Mainz zog. Der Wachtmeister war beschuldigt worden, unerlaubte Bezie- hungen zu einer damaligen, der Mittäter schaft in der Falschgeldsache verdächtigen Zeugin unterhalten zu haben, und unter an- derem auch— eine für einen im Kriminal- dienst tätigen Beamten eine höchst unange- nehme Sache— Geld und einen Brief dem früheren Untersuchungsgefangenen ins Ge- fängnis geschmuggelt zu haben. Es kamen allerhand ungeklärte Dinge ans Tageslicht, und die Aussagen des Angeklag- ten widersprachen in den meisten Punkten der umfangreichen Beweisaufnahme denen der beiden Kronzeugen, die, früher auf das engste befreundet, sich nun gegenseitig aus- Zzuspielen suchten und vor Gericht allerlei schmutzige Wäsche auspackten.„Liebesge- säusell, Wolle, eine Schafherde und ein Ge- ständnis spielten dabei eine nicht unwesent- Kleine Chronik der großen Studt Tierschutzverein E. V. Am 3. Februar, 20.00 Uhr, im Lokal„Prinz Max“, H 3, 3, Mitglie- derversammlung. Abendakademie. Am 3. Februar, 19.30 Uhr, spricht Dr. Paul Helwig in der Sickingerschule über„Die wichtigsten Grundgedanken der Tiefenpsychologie“.. Sprechstunden der SPD. Am 4. Februar steht von 18.30 bis 20.00 Uhr im Lokal„Badischer Hof“, Friedrichsfeld, Stadtrat Otto Deschler, am 5. Februar stehen von 18.30 bis 19.30 Uhr im Volkshaus Neckarau Walter Krause und Rudi Tron zur Verfügung. Verbaost. Beratungsstunden ab 4. Februar jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr in U 4, 5. Marine-Kameradsschaft Mannheim 1895. Am 6. Februar, 20.00 Uhr, im Lokal„Zum Schwa- nen“ in Feudenheim Kappenabend mit Tanz. Turnverein 1880 Käfertal. Am 5. Februar, 20 Uhr, im Nebenzimmer des Restaurants „Zorn“, Käfertal, Generalversammlung. Sudetendeutsche Landsmannschaft, Orts- gruppe Sandhofen. Am 6. Februar, 19.30 Uhr, im Lokal„Zum goldenen Hirsch“, Sandhofen, bunter Abend unter dem Motto„Fröhliche Heimat“. Verein für deutsche Schäferhunde, Orts- gruppe Neckarau. Am 6. Februar, 20 Uhr, im Vereinsheim auf dem Uebungsplatz Mitglie- der versammlung. Verein flir Schutz und Pflege einheimischer und fremdländischer Vögel E. V. In der Gene- ralversammlung wurde der bisherige Gesamt- vorstand wiedergewählt. Nächste Versammlung am 6. Februar, in der Näheres über die 30. Jubiläumsausstellung besprochen wird. „Wanderfreunde“. Am 7. Februar Wande- rung: Neckargemünd— Bockfelsen— Pilly- stein— Langenzell— Wiesenbach— Neckar- gemünd. Abfahrt 8.10 Uhr OE G-Bahnhof Stadtseite Odenwaldklub. Am 7. Februar Wanderung Ziegelhausen— Wilhelmsfeld— Schriesheim. Abfahrt mit OEG-Sonderzug Stadtseite um 8 Uhr. CVJM. Im Haus des Jungen Mannes, G 4, Nr. 1-2, am 7. Februar, 20.00 Uhr,„Fröhlicher Quizabend“. Dierig-Werkfilm wird am 7. Februar, 11.00 Uhr, in der„Alhambra“ vor geladenen Gästen gezeigt. 3 Club„Fröhlicher Feierabend“. Am 7. Fe- bruar, 18 Uhr, großer Maskenball in der „Amicitia“. Sudetendeutsche Landsmannschaft. Am 7. Fe- bruar, vormittags 9 Uhr, im Lokal„FStol- Amed. a BESCNWEREEN denn es ist auf die Dauer nicht gut vertretbar, wenn bei Schnee und Regen und 10 bis 15 Grad Kälte das Vieh ungeschützt verkauft und ge- kauft werden muß. A. T. Weg mit der Straßenbahn! Die Stadt Mannheim, die anscheinend gegen- wärtig im Geld schwimmt(in unserem Geld), überrascht jeden Tag mit neuen glänzenden Plänen. Ein neues Theater soll gebaut werden (wenn man genauer hinsieht, sind es sogar zwei), das Zeughaus soll wieder errichtet wer- den, ein neuer Bibliotheksbau entsteht, eine neue Badeanstalt entsteht und schließlich als Krönung des großstädtischen Mannheim eine Neugestaltung des Platzes vor der Kurpfalz- brücke mit Untertunnelung und anderen Schi- kanen. Die Geschichte mit dem Kurpfalzbrük- ken-Platz ist recht überflüssig, zumal sie im Grunde nur eine(allerdings recht kostspielige) Korrektur eben gemachter Fehler ist. Vielleicht sollte man sich, ehe man wieder Geld aus dem Fenster wirft(wie bei der„Grünen Welle“), die ganze Geschichte noch einmal überlegen und gleich eine Radikallösung anstreben. Die wäre, dag man sich endlich entschließt, die völlig überalterte Straßenbahn aus der Stadt heraus- zunehmen und dafür Omnibusse anzuschaffen. Dann könnte man den Platz an der Kurpfalz- brücke wahrscheinlich unberührt lassen und die Millionen(ich glaube es sollen fünf veranschlagt sein) für die Anschaffung zeitgemäßer Ver- kehrsmittel benutzen. Aber gewiß weiß man in den höheren Sphären des Rathauses auch hier wieder alles besser als das dumme Publi- kum, das bisher doch alle Fehler ausbaden mußte und anscheinend jetzt dazu verurteilt ist, die„Grüne Welle“ zum zweitenmal zu be- zahlen. Die strafzettelschwingende Polizei- gewalt, die die Breite Straße unsicher macht, macht jedenfalls ganz den Eindruck, als sei sie beauftragt, die Kosten möglichst schnell ein- zutreiben. Und wir harmlosen Gemüter hatten uns eingebildet, die„Welle“ solle nebenbei Schutzleute sparen helfen! H. O. Antwort auf„geplagte Parterrebewohner“ Laut Straßenreinigungsordnung vom 28. 95 1935 sind die Grundstückseigentümer verpflich- tet, die Gehwege vor ihren Grundstücken zu reinigen, den Schnee auf denselben zu ent- fernen und Glatteis sowię Eisschleifen auf den Gehwegen zu bestreuen.. 5 Die Verantwortung hierfür können die Grundstückseigentümer einem Stellvertreter übertragen, wenn dieser sich schriftlich oder dem Reviervorstand gegenüber zur Ueber- nahme bereit erklärt. Eine Verpflichtung für die Parterre-Bewoh- ner, diese Arbeiten zu übernehmen, besteht aus öffentlich rechtlichen Gründen nicht. Wo d eine solche Verpflichtung besteht, beruht sie auf privatrechtlicher Vereinbarung zwischen Hauseigentümer und Perterre-Mieter, die hier in Mannheim üblicherweise im Mietvertrag geregelt ist. Städt. Tiefbauamt. Keine erschöpfende Antwort! zu meinem Artikel:„Schon lange verspro- chen“ im„MM“ vom 20. 1. 1954 erschien unter liche Rolle, die der angeklagte Polizeibeamte von seiner Seite aus durch vielerlei Aus- flüchte zu verkleinern suchte. An einer Tatsache ließ sich allerdings nicht rütteln: An einem lauen Sommerabend hatte der Angeklagte seine jetzige Kron- zeugin nach einer Vernehmung in der Falsch- geldsache mit dem Dienstmotorrad nach Oftersheim gefahren. Und kurz vor der Woh- nung war es dann zu Dingen gekommen, die einem Polizisten im Dienst durchaus nicht Wohlanstehen und trotz allen Zärtlichkeits- bedürfnisses kaum zu verstehen sind.„Es War ein solch herrlicher warmer Abend“, meinte der Angeklagte Die Uebermittlung von Geld und Brief ins Gefängnis und eine kleine Schwarzfahrt zur Freundin des damaligen Untersuchungsge- fangenen(die mittlerweile ja auch zur Freun- din des Kriminalbeamten geworden war), ge- hörten mit in die ganze verwickelte Angele- genheit vor der Strafkammer, die ihr Urteil erst nach Redaktionsschluß fällte. Wir wer- den in unserer nächsten Ausgabe ausführlich über den Prozeß berichten. lex zeneck“, Käfertaler Straße 13, Jahreshaupt-Ver- sammlung. Luftwaffenring E. V. Ortsverband Mann- heim. Am 8. Februar, 20.00 Uhr, im Lokal „Zähringer Löwen“ Versammlung mit Vortrag über den EVG-Vertrag. Filmvorführungen über das Flugwesen wer- den in der Aula der Wirtschaftshochschule am 10. Februar, 19.30 Uhr, vom Columbus-Reise- büro und der Impex-Speditionsfirma durch- geführt. Bund der Berliner. Am 13. Februar, 20 Uhr, in der„Amicitia“ Faschingstreiben unter dem Motto„Der Bär unter der Narrenkappe“. Versehrtensportgruppe. Am 13. Februar, 19 Uhr, im Hotel„Rheinhof“ 4. Gründungsfeier. „Arion“. Am 14. Februar, 16 Uhr, im Lokal T 2, 15, ordentliche Hauptversammlung. Wir gratulieren! Katharina Platz, Mann- heim, Eichelsheimerstraße 51-53, wird 60 Jahre alt. Jakob Stein, Mannheim, Collinistraße 20, begeht den 70. Geburtstag. Das 77. Lebensjahr vollendet Emma Wittemann, Mannheim, Bel- lenstraße 36. Mathias Jung, Mannheim, G 7, 34, kann seinen 78., Peter Renner, Mannheim- Rheinau, Karlsruher Straße 6, seinen 80. Ge- burtstag feiern. Katharina Wolfgang, Mann- heim-Käfertal, Obere Riedstraße 48, wird 83 Jahre alt. Der tägliche Unfall. Auf der Schönau stieß ein Radfahrer mit einem Motorradfahrer zusammen, stürzte auf die Fahrbahn und wurde in diesem Augenblick von einem Zweiten Motorrad überfahren, dessen Fah- rer sich zunächst der Personalfeststellung durch die Flucht zu entziehen versuchte und erst eine Stunde nach dem Unfall wieder an den Tatort zurückkehrte. Für den ver- letzten Radfahrer besteht Lebensgefahr.— Beim Ausweichen vor einem anderen Last- zug prallte ein Lkw in der Relaisstraße ge- gen einen Oberleitungsmast. Sachschaden: 5000 DM.— In der Wachenburgstraße stieß ein Motorradfahrer gegen eine Gaslaterne und erlitt eine Gehirnerschütterung.— Ein betrunkener Pkw-Fahrer rannte in der Rhenanistraße gegen die Absperrung der Bundesbahnstrecke und brach mehrere Rip- pen. Sein Sozius erlitt eine Gehirnerschütte- rung.— In Wallstadt stieß ein Amerikaner durch zu hohe Geschwindigkeit gegen einen Baum und wurde im Wagen eingeklemmt und schwer verletzt. dem 27. 1. 1954 unter der Ueberschrift:„Ver- hältnisse sind andere“ eine Stellungnahme. Mit dieser Antwort wird der Versuch unternom- men, das Verhalten des früheren OB Herrn Braun, in bezug auf sein nicht gehaltenes Ver- sprechen abzuschwächen und als entschuldbar erscheinen zu lassen. Schließlich war es kein Geheimnis, daß die Amtszeit des früheren OB Herrn Braun begrenzt sein würde. Darüber mußte sich auch Herr Braun voll und ganz im klaren sein. Wenn ihm also ernstlich daran gelegen wäre, sein Versprechen zu halten, so hätte er unter keinen Umständen bis über seine Amtszeit hinaus warten dürfen, um dieses Versprechen in die Tat umzusetzen. Die Ant- Wort des Artikelschreibers erscheint mir somit mehr als dürftig, keinesfalls ist sie aber eine erschöpfende. E. L. Zuviele Verbotstafeln In Ihrer Ausgabe vom 18. Januar 1954 haben Sie einen interessanten Artikel aus der Welt der Fahrensleute veröffentlicht. Der Artikel beginnt:„Würden die Mannheimer, öfter als sie es wirklich tun, einen Streifzug durch den Hafen unternehmen, sie kämen aus dem Stau- nen nicht heraus“. Hierbei hat Ihr Berichter anscheinend die überall an den Hafenstraßen aufgestellten gro- Ben Schilder„Hafengebiet— gesperrt für den allgemeinen Verkehr“ übersehen. Diese Schil- der erwecken beim gewöhnlich Sterblichen den Eindruck, als ob das Betreten des Hafens ver- boten sei und mancher wird aus Furcht vor einem Strafzettel beim Ansichtigwerden dieser Schilder wieder umkehren. Wenn man nur darauf hinweisen will, daß man hier Hafen- gebiet betritt, so müßte zumindest der Text der Schilder so abgefaßt sein, daß es nicht gleich nach Paragraphen und Strafzetteln riecht. Solche Schilder waren früher nicht vorhanden und sind m. E. auch heute nicht notwendig. Es hat den Anschein, daß sich unsere Behörden nur wohlfühlen, wenn sie überall Verbots- Schilder und Tafeln aufstellen könne, wie dies ja auch z. Z. bei der Verkehrsregelung, man kann ruhig sagen, überhand nimmt.— Vielleicht tragen diese Zeilen dazu bei, daß etwas geändert wird, obwohl ich mir darüber klar bin, daß die zuständige Behörde mit ir- gend welchen Verordnungen und Paragraphen antworten wird, wenn sie überhaupt darauf reagiert.. Rollschuhe und Parterre- Bewohner Ein Kapitel, das Beachtung verdient, ist das Rollschuhlaufen auf den Gehwegen. Was damit den Nerven der Parterre-Bewohner zugemutet wird, ist schlimmer als der Lärm des Straßen- verkehrs. Wenn Kinder stundenlang mit Eisen- rollern über gerillte Steinplatten unter den Fenstern der Parterre-Wohnungen hin- und herfahren, hört jede Gemütlichkeit im Heime auf. Wäre es nicht möglich, für Abhilfe zu sor- gen, indem die Sadt in größerem Maße als es bisher geschah, Plätze zum Rollschuhlaufen errichtet? Damit wäre das Problem gelöst, ohne der Jugend die Freude zu verderben. . e 3 — F HAUS XEIIE MANNHEIM i o„ —— 22— V e . 8 8 1 9—— 9 e 8* 5 5 8. 5 8 8 5 8 2 3 8* N— Seite 8 MokGEN Hochrheins verschwinden soll. Unser Bild zeigt die alte Stadt mit dem Schweizer Ufer verbindet. Die Säckinger alte Rheinbrücke Durch den Bau eines Kraftwerkes in der Nahe der Stadt ist eine der letzten großen Holabrucken uber den Rhein, die alte Säckinger Brücke, in das Blickfeld der Oefßentlich- keit gericht. Man befurcktet, daß die alte Holzbrücke dem Kraftwerſebuu zum Opfer fal- len wird. Natur- und Heimatschutzverbände, insbesondere der benachbarten Schweiz, wek⸗ ren sich mit allen Mitteln dagegen, daß diese Sehensuürdigkeit im Landschaftsbild des Säcleinger Rheinbrücke, die die dpa- Bild Frugebogen für die bäuerliche Jugend Mit wissenschaftlichen Methoden die Lebensverhältnisse erforschen Stuttgart. Unter 25 000 Jungbäuerinnen und Jungbauern im Bundesgebiet ist durch den Bund der deutschen Landjugend im deut- schen Bauernverband eine Meinungsbefra- gung über die Lebenslage der ländlichen Jugend veranstaltet worden. Im Bereich des Bauernverbandes Württemberg-Baden be- teiligten sich rund 1500 Jungen und Mädchen Aus Gruppen der heimischen Landjugend an dieser Erhebung, deren Zweck es ist, erst- mals mit wissenschaftlichen Methoden die Lebensverhältnisse der bäuerlichen Jugend zu erforschen. Jeder Jugendliche, der sich an dieser gruppenweise durchgeführten Befragung be- teiligte, hatte 129 Fragen zu beantworten, Wobei u. a. die Anschauungen der jungen Menschen über Schul- und Berufsausbildung sowie Freizeitgestaltung, jedoch auch über Viele persönliche Anliegen festgehalten wur- den. Die zwölfseitigen Fragebogen, die von den Teilnehmern an der Befragung ohne Namensunterschrift und versiegelt dem Bund der Landjugend abgegeben wurden, werden nunmehr in Bonn zentral ausgewertet. Die Ergebnisse werden sowohl für die künftige Arbeit des Bundes der deutschen Landjugend als auch für die ländliche qugendarbeit staat- licher und anderer Stellen von Bedeutung sein. Schönes Beispiel der Nächstenhilfe Vorderweißbach. Ein schönes Beispiel der Nächstenliebe gaben Landwirte aus Schorndorf im Kreis Waiblingen. In Vorder- weilßbach im Kreis Waiblingen waren in der vergangenen Woche bei einem Brand die Viehfuttervorräte eines Bruderpaares ver- nichtet worden. Schon zwei Tage später hielt vor dem zum Teil zerstörten Anwesen der Brüder ein Wagen mit Heu, das Bürger aus Schornbach den Brandgeschädigten spende- ten. So haben die Geschädigten wenigstens für die erste Zeit das Futter für ihr Vieh. Die Vorderweißgbacher Bürger haben den beiden Brandgeschädigten mitteilen lassen, daß sie ihren Bedarf an Stroh im Bedarfsfall bei ihnen decken könnten. Vierzehn Jahre Zuchthaus für Alired Hahn Bewußte Tötungsabsicht nicht mit ausreichender Sicherheit nachzuweisen Heilbronn. Das Schwurgericht Heilbronn Hat am späten Montagabend den 26 Jahre alten Mechanikergesellen Alfred Hahn aus Untergruppenbach, Kreis Heilbronn, wegen Totschlags zu 14 Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Die Untersuchungshaft wird angerechnet. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft hatte für Hahn wegen Mordes lebenslänglich Zucht- haus gefordert. Der Angeklagte hatte am 28. August 1952 in der Nähe von Flein die 25 Jahre alte Haustochter Ruth Eberle, die ein Kind Zwei Tote durch Kohlengus Stuttgart. In Eglosheim im Kreis Lud- Wigsburg wurden eine 64 Jahre alte Frau und ihre 33 Jahre alte Hausangestellte tot in ihren Betten aufgefunden. Nach den bis- herigen Ermittlungen sind die Frauen wahr- scheinlich an einer Kohlenoxydvergiftung ge- storben. Als sie gefunden wurden, brannte im Ofen noch ein starkes Feuer. In der Morgenkälte tot aufgefunden Freiburg. Am Dienstag früh wurde im Stadtteil Freiburg-Herdern ein 83 Jahre alter Mann von der Polizei tot aufgefunden. Der Greis, der nur notdürftig bekleidet war, Hatte sich aus seiner Wohnung entfernt. Es Wird angenommen, dag er ohnmächtig wurde und erfroren ist. Niemand will OB werden Göppingen. In der Stadt Göppingen sind fünf Tage vor Ablauf der Bewerberfrist noch keine Meldungen von Kandidaten für den Posten des Oberbürgermeisters eingegangen. Die Wahl soll am 28. Februar stattfinden, die Bewerberfrist läuft am 6. Februar ab. Der bisherige Oberbürgermeister, Christian Eber- hard, hat mitgeteilt, daß er in den Ruhestand treten wolle. von ihm erwartete, in einem Waldstück brutal mißghandelt und erwürgt. Das Gericht vertrat in der Begründung des Urteils, das von den Zuhörern teilweise mit Mißfallen aufgenommen wurde, den Standpunkt, dag man dem Angeklagten eine bewußte Tötungsabsicht nicht mit ausreichender Sicherheit nachweisen könne, da keine Tatzeugen zur Verfügung stünden. Ein dringender Verdacht bestehe aber. Der sechs Tage dauernde Prozeß hat im Unterland ungewöhnlich großes Interesse gefunden. Bereits mehrere Stunden vor der Urteilsverkündung wartete das Publikum vor dem Verhandlungssaal. Nur mit Mühe konnte für die Mitglieder des Gerichts ein Weg durch die Menge gebahnt werden. Beim erneuten Eintritt in die Beweisauf- nahme fehlte sogar der Angeklagte, der im Trubel nicht hatte durchdringen können. Einige Zeitungsreporter mußten durch ein Fenster in das Gerichtsgebäude einsteigen. Wohin mit dem„Heiligthum Badischen Heldenruhmes?“ Mittwoch, 3. Februar 1954/ Nr. — Die Helleburden im Stiefelspind/ Karlsruhe, Zu Großherzogs Zeiten nahm sonntags der Vater den Sohn bei der Hand und pilgerte mit ihm in Schlosses Nähe. Spä- ter führte der sonntägliche Spaziergang ins Schloß selbst, in dem die Kostbarkeiten des Badischen Landesmuseums aufbewahrt wur- den, unter ihnen„Das Heiligthum Badischen Heldenruhmes“, die türkische Trophäen- sammlung des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, den seine Zeit den Türkenlouis mannte, Das Schloß der Großherzöge wurde im zweiten Weltkrieg zerstört, die wesent- lichen Bestände des Museums konnten ge- rettet werden, Im Erbgroßherzoglichen Pa- lais fanden sie bis zum Einzug des Bundes- Ein irauriges Beispiel gerichtshofes eine Bleibe, Jetzt sind sie in den Mannschaftsstuben der Telegraphenka- serne untergebracht, werden dort zwar wie in einem Altersheim gepflegt, Besuche der Oeffentlichkeit sind aber nicht zugelassen, well die Ausstellungsmöglichkeiten fehlen, Aus dem Schloß herab ins Massenquartier, so ist es manchem Edlen ergangen. „Das Badische Landesmuseum in Karls- ruhe ist das einzige der vier großen staat- lichen Kunstmuseen in ganz Süddeutschland. das noch kein Haus hat. Deshalb ist zu er- Warten, daß man nicht länger zögert und daß beim Wiederaufbau der zerstörten badischen Schlösser das Schloß in Karlsruhe, das archi- von Prinzipienreiierei Es ging um die Gebühr für das Grab eines Rußlandheimkehrers Lahr. Ein wenig schönes Beispiel von Prinzipienreiterei gaben kürzlich einige neu- gewählte Gemeinderäte von Schutterzell bei Lahr. In der Gemeinde war im Jahr 1950 ein Rußlandheimkehrer an den Folgen einer Krankheit gestorben, die er sich in der Ge- fangenschaft zugezogen hatte, Der Verstor- ene wurde auf dem Schutterzeller Fried- hof beigesetzt. Auf Anweisung des Bürger- meisters wurde damals von der Witwe die sonst übliche Gebühr von 50 Mark für ein Kaufgrab von der Gemeinde nicht erhoben. Bis zum Jahre 1954 ging alles gut. Dann Aber erinnerten sich einige der inzwischen neugewählten Gemeinderäte des Falles. Der Bürgermeister hatte nämlich der Witwe die Gebühr erlassen, ohne vorher den Gemein- derat um Genehmigung befragt zu haben. In der ersten Sitzung des neuen Gemeinde- rates wurde nach langer Debatte beschlos- sen, nachträglich für das Heimkehrergrab die Hälfte der Gebühren zu erheben, da von der Einrichtung eines Ehrengrabes keine Rede sein könne. Die Gemeinderäte hatten aber nicht mit der öffentlichen Meinung gerechnet, die die- sen Beschluſ teilweise heftig kritisierte. Die Gemeinderäte fühlten sich jedoch zu unrecht angegriffen und geben die Schuld dem Bür- germeister. In einer Zuschrift an eine Zei- tung erklären sie unter anderem, sie seien der Auffassung gewesen, daß sich der Bür- germeister nicht die Blöße geben werde, von der armen Frau nachträglich 50 Mark zu verlangen, sondern daß er für den„ge- schossenen Bock“ den Betrag aus eigener Tasche aufbringe. Inzwischen hat sich die ADAC-Gruppe Lahr bereit erklärt, der Witwe die nachzubezahlenden Kosten für das Grab ihres verstorbenen Mannes zu überweisen, Es bleibt bei sechs Jahren Gefängnis Urteil gegen Professor Bickel bestätigt/ Auf den Gnadenweg verwiesen Rastatt. Das oberste Gericht der französi- schen Hohen Kommission in Rastatt hat das Urteil erster Instanz gegen den 72 Jahre alten Studienrat Prof. Friedrich Bickel aus Freiburg in vollem Umfang bestätigt. Es ver- wies den Angeklagten auf den Gnadenweg. Bickel war am 9. Oktober letzten Jahres von einem französischen Gericht in Rastatt eines Angriffs auf die Besatzungsmacht für schul- dig befunden und zu einer Gefängnisstrafe von sechs Jahren verurteilt worden. Bickel hatte am 18. Mai 1953 auf zwei ver- meintliche Wilderer, die aus einem Wald- stück nahe seiner Jagd bei Donaueschingen heraustraten, geschossen und dabei einen 35 jährigen französischen Unteroffizier tödlich getroffen. Der Angeklagte gab damals vor Gericht an, er habe die beiden Männer nicht als Besatzungssoldaten erkannt und auch nur Warnschüsse abgeben wollen. Er hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt, diese aber später wieder zurückgezogen. Die Berufungs- instanz mußte sich jedoch mit dem Fall trotz- dem befassen, weil auch der Staatsanwalt Berufung eingelegt hatte. Das Gericht stellte in der Montagverhandlung fest, daß für ein reines Gnadengesuch die Hohe Kommission zuständig sei. Prof. Bickel hatte das Gericht darum gebeten, im Hinblick auf sein un- * Leben Gnade vor Recht ergehen zu assen. „Ortenauer Weinstraße“ geplant Bühl. Zur Förderung des Fremdenver- kehrs und zur Werbung für die mittel- badischen Weine soll neben dem bereits bestehenden Ortenauer Weinpfad des Schwarzwaldvereins im kommenden Früh- jahr auch eine„Ortenauer Weinstraße“ aus der Taufe gehoben werden. Bunte qus Rheinland-Pfalz Kaiserslautern. Ein amerikanisches Armee gericht in Kaiserslautern verurteilte einen farbigen Soldaten wegen gefährlicher Kör- perverletzung zu fünf Jahren Gefängnis, un- ehrenhafter Ausstogung aus der Armee und dem Entzug seiner sämtlichen Bezüge. Der Verurteilte hatte am 7. Dezember vorigen Jahres in Kaiserslautern ein deutsches Paar überfallen und den Mann mit einem Mani- kürmesser an Hals und Kopf schwer verletzt. Mainz. Rund 175 Millionen Mark betru- Zen im Jahre 1953 die Gesamtaufwendungen für die Kriegsopfer im Lande Rheinland- Pfalz bei nur unwesentlicher Aenderung der Gesamtempfängerzahl. Aus dem Jahres- bericht des Sozilalministeriums geht hervor, daß bisher in Nheinland-Pfalz 700 Kapital- abfindungsanträge mit einer Bewilligungs- summe von etwa zweieinhalb Millionen Mark bewilligt worden sind. Für das Rech- nungsjahr 1953 wird hierfür mit einer Ge- samtausgabe von rund dreieinhalb Millionen Mark gerechnet. Für besonders dringliche Notfälle und zum Ausgleich von Härten wur- den im abgelaufenen Jahr 608394 Mark aus- gezahlt. Mainz. Rund 100 000 Schulkinder sollen in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz im Rahmen der Schulzahnpflege untersucht und behan- delt werden. Wie der Leiter der Gesund- heitsabteilung im Innenministerium von Rheinland-Pfalz, Ministerialrat Dr. Schmitz, in Mainz mitteilte, stehen der Arbeits- gemeinschaft für Schulzahnpflege genügend Mittel zur Untersuchung der Kinder und der Restfinanzierung der Behandlung zur Ver- fügung. Werbeprospekte darüber sind bereits im Druck. Die„Ortenauer Weinstraße“ wird in Baden-Baden beginnen und über die Reb- hügelregionen nach der alten Reichsstadt Gengenbach im Kinzigtal führen. Selbst der Eisvogel fror fest Rottenburg. Beim Elektrizitätswerk II in Rottenburg wurden am Montagfrüh 22 Grad Kälte gemessen. Dieser ungewöhnlich scharfe Frost wurde sogar einem Eisvogel zum Ver- hängnis, Er hatte sich mit nassen Füßen auf eine Holzstange gesetzt und fror dabei fest. Der arme Vogel konnte von Passanten aus seiner mißlichen Lage befreit werden. Großbrand in Muckensturm Etwa 200 000 Mark Sachschaden/ Brandursache vermutlich Kurzschluß Das Residenzschloß in Karlsruhe müßte wieder Heimstätte des Badischen Landes-Museums werden tektonischer Mittelpunkt der Stadt ist, g erster Stelle steht, um als Stätte eines Moder. nen kunst- und kulturgeschichtlichen A seums auch wieder kultureller Mittelpum zu werden“, meint der Direktor des Bad, schen Landesmuseums, Dr, Rudolf Smell bach in seinem Bildkatalog von den Samm lungen. Tatsächlich hat das badisch-würfteg, bergische Finanzministerium dem Lande, museum als endgültige Heimstätte das Scha zugesprochen. 8 Der Karlsruher Oberbürgermeister Güh ther Klotz hat jetzt in einem Schreiben den badisch-württembergischen Ministerprä. sidenten Dr. Gebhard Müller an die Zusag der Landesregierung erinnert. Im Hindi auf den immer weiter fortschreitenden gel. stigen und kulturellen Substanzverlust mis es das Bestreben der Regierung sein, de Badische Landesmuseum wieder der Oeifen lichkeit und vor allem der bildungshungt. gen Jugend zugänglich zu machen, Bis 10% hat das Museum, das in 240 Räumen d ehemaligen Residenzschlosses seine Bestände kein säuberlich ausgestellt hatte, jährlich ein: Besucherzahl von etwa 60 000 bis 80 000 Per. sonen. Heute steht die Karlsruher Antlken. sammlung im Landesmuseum infolge de großen Kriegsverluste der meisten Musee neben München und Würzburg an erste Stelle. Die Sammlung ägyptischer Altertümer hat mehrere Besonderheiten als Glanzstüche aufzuweisen, um die das Landesmuseum aud von großen amerikanischen Museen beneidet wird„Weit über Deutschland hinaus wurden die Sammlungen griechischer Vasen und Jer. rakotten, auch die der altitalienischen Kung. Werke bekannt.— Für den Südwesten ein. malig sind die Steindenkmäler der römischen Zeit und die Bodenfunde der eigenen Von. geschichte. Es folgen Skulpturen, Glasge. mälde und kunstgewerbliche Stücke alle Art vom frühen Mittelalter bis zur Neuzel darunter Textilien, Möbel, Steinzeug, Fayen. cen, Porzellan, Metallarbeiten und Glas, Von besonderer Bedeutung ist die türkische Tb phäensammlung des Markgrafen Ludys Wilhelm von Baden, neben den Beständen il Wien und im Serail zu Konstantinopel, de berühmteste ihrer Art. Seit 1936 ist dem Bz. dischen Landesmuseum das umfangreiche Münzkabinett, das drittgrößte im Bundesge- biet, eingegliedert. Auch die Sammlung be- discher Volkskunst ist die größte des Landes überhaupt und spiegelt die Kultur des ge. samten Raumes vom Main bis zum Bodenses Durch seine Gesamtanlage und vor allen durch seine baulichen Verhältnisse gilt des Karlsruher Residenzschloß, das früher ode später doch für die Zwecke des Staates wie. deraufgebaut werden muß, zur Unterbrin- gung des Badischen Landesmuseums als be. sonders geeignet. 00 dee b Weinheim. In dem Weiler Muckensturm bei Weinheim brach am Dienstag morgen in einer bis unter das Dach mit Stroh und Heu angefüllten Scheune Feuer aus, das sofort auf die Stallungen und sonstigen Nebenge- bäude sowie auf eine benachbarte Scheune übergriff. Die Feuerwehren von Mannheim, Weinheim, Viernheim und zahlreichen ande- ren Bergstragenorten waren am Brandherd. Nicht zuletzt ist es jedoch der nachbarschaft- lichen Hilfeleistung bei den ersten Lösch- arbeiten zu danken, daß nicht auch Wohn- gebäude in Mitleidenschaft gezogen wurden. e Zwel Scheunen und eine größere Stallung brannten nieder. Nur das Großvieh konnte gerettet werden, 84 Schweine und 24 Ferkel kamen in den Flammen um. Als Brandursache wird Kurzschluß ver- mutet. Der Sachschaden wird mit rund 200 000 Mark angegeben. Allein der Gebäu- deschaden soll über 100 000 Mark betragen. Die Löscharbeiten wurden dadurch beson- ders erschwert, daß die drei vorhandene Löschbrunnen erst von Eis befreit werden mußten. * Hoher Blutdruck Arterienverkalkung Herzunruhe, Schwindel, Ohren„ Kop 7 t., Reizbarkeit, Rückgang der Leistung vermindern Lebenslust und Schaffensfreude. 7 H Dagegen hilſt Antisklerosin · eine Blutsalakomposition an- gereichert mit den biologisch wirksamen Heilpflanzen Weißdorn und Mistel, dem bluteigenen Rhodan und dem 1 Adern- aus Buchweizen gewo Medorutin, wände auf naturgemäße Weise abdichtet. Antisklerosin senkt den Blutdruck, fördertden Kreislauf, beruhigt Herz und Nerven. Seit 40 Jahren wird Antisklerosin in vielen Ländern gebraucht. 60 Dragees 1 2.45, Kurpackung mit 360 Dragees 1 1 T. 80 in allen Apotheken erhältlich. N Geschäfts-Anzeigen 5 Beitfedernreinigung bei Betten- Dobler, S 3, 6 Telefon 4 15 79. Eiltransporte bis 2,5 Tonnen Ruf 5 14 62. 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Seite 2 26/ Mittwoch, 3. Februar 1954 Ski-Kanone Maurice Sanglard muß warten lu die Weli meisterschaft- dann die Liebe Interview mit der frischgebackenen Europameisterin/ Gundi Busch— eine gute„Kapitalsanlage“ Die 17jĩährige Gundi Busch hat in Bozen ihr geit Jahren angestrebtes Ziel erreicht: Sie erste Deutsche Europameisterin im Eiskunstlauf. Der sportliche Werdegang der blonden Deutschen, die in Mailand als Tochter Fabrikanten geboren wurde, neben Deutsch und Italienisch noch Englisch, Fran- isch und Holländisch spricht und jeden Tag acht Stunden trainiert, ist zu bekannt, als daf den Start mit sechs Jahren, Placierungen in der Deutschen Jugendmeisterschaft 1940 und 1049, ab 1951 die guten Plätze in den deut- „ europäischen und Welt- Titelkämpfen, den 11. Platz bei den Olympischen Winter- gpielen 1952 in Oslo oder die beiden deutschen tel 1953 und 1954 besonders hervorheben müßte. Wie und was aber ist der Mensch Gundi, welche Berechtigung haben die Ge- üchte um eine Heirat mit dem französischen Ski- As Maurice Sanglard, und wohin zielt nun iur sportlicher Ehrgeiz? Diese Fragen soll ein Interview beantworten, das Dr. Alik Scheel in Bozen mit der neugebackenen Europameisterin hrte: n zungchst eine indiskrete Frage, Gundi: wie ist es mit Maurice? Du liebst ihn doch?“ Natürlich liebe ich inn“, war wie aus der — gobsport-Athlaten Nachlese aus Cortina d'Ampezzo In Cortina d'Ampezzo, dem großen italieni- schen Wintersportplatz mit 50 Hotels, ist es wieder ruhiger geworden. Die Bobfahrer haben mre„Campionati Mondiali“ hinter sich ge- bracht und, soweit es ihnen die Zeit erlaubte, auch den Zauber südlicher Sonne und die prucht der winterlichen Dolomiten genossen. vun erwartet man im Ort der nächsten Olym- pischen Winterspiele die Hochsaison im Februar und März, wenn 135, bew. 163 Sonnenschein- stunden zu erwarten sind, statt nur 124 im Januar. . Im Luxushotel„Miramonti Majestic“ gab es im Januar drei„Sensationen“. Zunächst einmal eine Schönkeitskoncurrena, bei der die Mutter der nicht gewählten Schönheiten aus Aerger handgreiflien wurden. Dann folgte der Besuch von Erkönig Faruk und schließlich tauchten die Bobfahrer als prominenteste Gäste auf. än rend die entthronte Hoheit aus Aegypten gtreng alkoholische Getränke mied, konnte man dies von den Rennfohrern mit den Sturzkelmen nicht behaupten. 8 Eine schöne Geste des neuen Viererbob- Weltmeisters Fritz Feierabend bemerkten uir am Ziel. Als ein Fotoreporter eine Aufnahme von der siegreichen Schweizer Mannschaft machte, winſete der schwarzhaarige Engelberger den deutschen Eœweltmesiter Ostler heran, der eine lunge Zipfelmütze trug.„Komm, Anderl. Du mußt mit auf unser Fotol“ sagte Feierabend, der nun mit if Weltmeistertiteln unseren Ostler(vier Til N bertroſfen hat. * 2 0 Für die Zusc ner an der Tofana-Bobbahn ist glänzend gesorgt. Von der großen drei- stöckigen Stentribüne hat man den Blich auf eine eleletrische Anzeigentafel, auf der die piste mit allen Kurven abgebildet ist. Durch. aufglunende, rote Lümpchen kann man sich genau informieren, an welcher Stelle sich der jeweils auf der Bahn befindliche Bob befindet. 0 „Die Journalisten müßten eigentlich selbst einmal mitfahren, um über die Bobrennen schreiben zu önnen“, so sagte ein alter Hase zu den Presseleuten. Doch diese konterten schnell:„Mein Lieber, wissen Sie nicht, daß auf dem österreichischen Bob ein Redaſeteur des Wiener Kurier“ als dritter Mann mit- fart? 8 Bisher war die Meinung verbreitet, daß man im Bobsport erst ein gewisses Alter(und auch ein gewisses Gewicht) erreicht haben muß, um eu Erfolgen zu kommen. Die neuen Zweier- Weltmeister widerlegten diese These.„Bubi“ Scheibmeier ist aum 30 Jahre alt und sein Bremser Andrea Zumbelli, ein FHlektriker, erst 26 Jahre. Beide sind schlank und ran und haben sich auch schon im Eishocey Rervor- getan. 0 „Die Zukunft im Bobsport gehört den Ath- leten“, 50 prophezeite der Schwede Axelson. Mit Stolz fügte er hinzu:„Auf meinen Schlit- ten sitzen nur durchtrainierte Leute, die alle einen Ueberscklag vor- und rüchwärts produ- zieren können.“ Ja, die Zeit, da das Bobfak- ren ein Reservat der dichen Männer war, scheint vorbei zu sein. K. Pistole geschossen die Antwort.„Sind Deine Eltern immer noch dagegen“, will ich noch neu- Zleriger wissen. Auch diesmal zögert Gundi mit der Antwort nicht:„So ist es nun auch nicht. Ich bin mit ihnen der gleichen Meinung: Ich Will erst das Ziel erreichen, das ich mir seit vielen Jahren gesteckt habe: Europameisterin und Weltmeisterin zu werden. Dann erst kom- men die privaten Dinge! Ich kenne Maurice seit drei Jahren. In Chamonix hat sein Vater ein kleines Sportgeschäft. Maurice fährt jetzt keine Skirennen mehr. Er hat sich in Straßburg ein Sportgeschäft aufgebaut. Uebrigens ist Maurice 26 Jahre alt, hat eine Schwester, die in Kanada verheiratet ist, und eine andere, die im väter- lichen Geschäft hilft. Mit ihr verstehe ich mich besonders gut!“ Das Interview wird unterbrochen; denn Gundi springt schnell zwei Treppen hoch zu Hermann Braun, um ihm ein paar tröstende Worte zu sagen. Sie unterhält sich gerne mit ihm. Und dann geht es zur Eisbahn, wo Papa Busch wie ein Tiger über seine Tochter wacht. Gundi ist schließlich seine beste„Kapitals- anlage“. Gerade schickt er ihre Trainerin, Alt- meisterin The Frenssen, zu Gundi hinüber, die auf ihren Aufruf wartet:„Das Kind soll sofort den Mantel(einen herrlichen Waschbär) über- hängen. Sie friert sich ja zu Tode!“ Und Gundi legt ihre Uebungen wie kleine Miniaturzeich- nungen hin, ohne viel Schwung, aber sehr ele- gant, mit wenig Spielbein-Bewegung, gekonnt. Dann aber kann ich sie wieder fragen: „Gundi, wen fürchtest du bei der Welt-Mei- sterschaft am meisten?“„Fürchten? Ja, natür- lich Tenley Albright. Ich habe aber gehört, daß sie nicht allzuviel trainiere. Da müßte ich sie in der Pflicht bereits schlagen. Ich will es ver- suchen, Dann ist da noch die kleine Amerika- nerin Carol Heiss. Sie ist erst 14 Jahre alt, ich habe jedoch den Eindruck, daß sie bei der letz- ten Weltmeisterschaft etwas zu hoch bewertet worden ist. Im übrigen weiß man auch nicht, Was aus Kanada und aus dem USA an neuen Koroyphäen kommt. Man sileht bei den Män- nern, wie die Talente in Uebersee gleich Pilzen aus dem Boden schießen. Da taucht jetzt plötz- lich der 16jährige Jenkins auf, der jüngere Bruder des vorjährigen Weltmeisters. Kein Mensch hat bisher von ihm gehört, und er soll noch besser als sein Bruder sein. Man muß eben abwarten!“ Ob es klappen wird mit dem Weltmeister- pitel? Man muß es tatsächlich abwarten. Not- falls müßte Papa Busch noch einmal einige tausend DM„investieren“ und bis 1955 warten. Daß Papa Busch früher oder später für seine mit Titeln geschmückte Gundi eine Profi- Karriere anstreben wird, darüber gibt es in eingeweihten Kreisen kaum Zweifel. 5 Herausforderung abgelehnt Der Bund deutscher Berufsboxer hat der Herausforderung von Gustav Scholz(Berlin) an den Deutschen Halbschwergewichtsmeister Gerhard Hecht nicht stattgegeben. In der Be- gründung heißt es, daß Willi Höpner der vom BdB anerkannte Herausforderer sei und eine weitere Zulassung als Herausforderer gemäß den sportlichen Regeln nicht in Frage kom- men könne.„Es wird dem Boxer Gustav Scholz anheim gestellt“, so heißt es in der BdB- Verlautbarung,„zu gegebener Zeit eine neue Herausforderung einzureichen“. Scholz bestreitet nun am 12. Februar in Berlin sei- nen nächsten Kampf gegen Hollands kampf- starken Halbschwergewichtsmeister Wim Snoek und fliegt drei Tage später zusammen mit sei- nem Manager Gretzschel nach den USA, wo er für größere Aufgaben aufgebaut werden soll. Strahlend im Sieg . das ist Gundi Busch bei der offiziellen Siegerehrung im Bozener Sportpalast. Neben ihr der Meister der Herren, Carlo Fassi. Beide im Schmuck der Europameister- Schärpe. Foto: dpa Ski- Aufgebol fu/ Falun und Ne Auch Marianne Seltsam dabei Insgesamt 20 Wettkämpfer Mit je fünf Langläufern und Springern, einem Kombinierten in den nordischen Disziplinen sowie fünf Herren und vier Damen in den alpinen Wettbewerben wird der Deutsche Ski- Verband bei den FIs-Weltmeisterschaften in Falun und Are vertreten sein. Auf eine Teil- nahme von deutschen Langläuferinnen verzich- tete der DSV, was wohl auf die Erfahrungen bei den Damen- Skirennen in Grindelwald zu- rückzuführen sein dürfte, béei denen die russi- schen Mädels die fünf ersten Plätze belegten. Das Aufgebot: Nordische Wettbewerbe: Lang- bzw. Dauerlauf: Hermann Möchel (Mannheim), Albert Hitz(Hinterzarten), Oskar Burgbacher(Neukirch), Toni Haug(Unter joch), Rudi Kopp Geit im Winkl); Kombination: Heinz Hauser im Winkl); Spezial-Sprunglauf: Franz Eder(Berchtesgaden), Toni Brutscher, Sepp Weiler(beide Oberstdorf), Sepp Kleis! und Sepp Hchenleitner(beide Partenkirchen); Alpine gaatbrücken- Schibepstes Länderspiel? Trainer Herberger zum Thema„Vereine und Nationalmannschaft“ Im Rahmen der bedeutsamen Kölner Ta- gung des Deutschen Fußball-Bundes mit den Vereinen der 1. und 2. Liga hielt Bundes- trainer Sepp Herberger ein Referat über die Vorbereitungen, die Deutschland für die Welt- meisterschaft treffen wird. Seinen Ausführun- gen war zu entnehmen, daß er das Rückspiel gegen Saarland am 28. März in Saarbrücken für„unser schwerstes Länderspiel“ hält— eine Feststellung, die doch wohl mit allzuviel Vorsicht getroffen wurde, wenn man be- denkt, daß uns bei der Welt meisterschaft Als erste Gegner ausgerechnet die(von Her- berger für sehr stark gehaltenen) Spanier und obendrein noch die Ungarn beschert werden. Den Auftakt der Vorbereitungsarbeit bringt der Frankfurter Nationalspieler-Lehrgang vom 23. bis 25. Februar, dem sich ein Kurz-Kur- sus in der Woche vor dem Saarbrücter Spiel anschließt. zu dem die„A- Kandidaten“ in Schöneck zusammengezogen werden, Ein Mitt- Wochs-Trainingsspiel in Karlsruhe leitet über zu einer Probe der B-Mannschaft gegen eine Mannheim-Ludwigshafener Kombination am 27. März in Ludwigshafen. Dort wird auch die „mögliche“ National-Elf am 14. April einer Prüfung gegen eine Memmnschaft unterzogen, „die sich in der Hauptsache aus Kaiserslau- terner Spielern zusammensetzen wird“, wie Herberger unter dem Schmunzeln der Ver- sammlung konstatierte. Der Baseler Kampf gegen die Schweiz(25. April)) und eine Be- gegnung Deutschland B gegen Schweiz B vor- er in Freiburg sind weitere Etappen auf dem Wege zur endgültigen Formierung un- serer Vertretung. Schließlich sollen noch einige weitere Frainingsspiele während der PF B-Hndrunden im Mai durchgeführt und das Vorbereitungs- Programm mit einem Welt- meisterschafts-Lehrgeng vom 24. bis 29. Mai abgeschlossen werden. Am 5. Juni ist Melde- termin für die 22 Nationalspieler, die mit zur Höpner in Weltrangliste In der neuen Boxweltrangliste der New Vorker Fachzeitung„The Ring“ erscheint überraschend der Hamburger Willi Höpner in der Halbschwergewichtsklasse an 6. Stelle. Der Deutsche Meister Gerhard Hecht(Berlin) ran- giert in der Aufstellung Nat Fleischers Zwei Plätze tiefer. Höpner war in der Januar-Liste nicht vertreten. Im übrigen gab es für den D. Februar nur wenige Veränderungen. Schweiz genommen werden dürfen. Von die- sem Tage an werden dann die Spieler ihren Vereinen nicht mehr zur Verfügung stehen können“. Herberger benutzte die Gelegenheit, den Vereinen, die immer wieder um Abstellung von Spielern für die National-Mannschaft an- gegangen werden müssen, für ihre uneigen- nützige Mitarbeit an dem großen Werk zu danken.„Wir sind angesichts der beschränk- ten Zahl von Länderspielen. die noch dazu zeitlich ziemlich auseinander liegen, gezwun- gen, den Schwerpunkt für die Ausbildung der Spieler in die Vereine zu legen. Gerade un- sere Internationalen vollbringen eine groß- artige Leistung in ihren Stammklubs— 80 stark ist in ihnen ihre Verpflichtung gegen- über ihrer Aufgabe als Nationalspieler! Wettbewerbe: Herren: Beni Obermüller(Rot- tach-Egern), Pepi Schwaiger(Garmisch), Willi Klein(Oberstdorf), Hans Hächer(Schleching), Hans-Peter Lanig(Hindelang); Damen: Mir Buchner(Garmisch), Ossi Reichert(Sonthofen), Marianne Seltsam(Tegernsee) und Evi Lanig (Hindelang). Letzte Aufschlüsse über das Aufgebot der Springer dürfte die Weltmeisterschafts-Aus- scheidung am Wochenende auf der Willinger Groß-Schanze am Mühlenkopf geben, zu dem vom DSV 15 Sprungläufer der deutschen Spit- zenklasse eingeladen wurden. Bei Klärung der finanziellen Frage ist in Erwähnung gezogen, einen sechsten Langläufer nach Falun zu ent- senden. Unter den Teinehmern an den nor- dischen Wettbewerben befinden sich mit Her- mann Möchel(Langlauf), Heinz Hauser(Kom- bination) und Franz Eder(Sprunglauf) die neuen deutschen Meister von Oberaudorf. Im alpinen Aufgebot überrascht die Nominierung der dreifachen Sestriere-Siegerin Marianne Seltsam, die nach Ausheilung ihres Beinbruchs aus dem Vorjahre in Schleching am letzten Wochenende erstmals wieder bei den Bayern- Meisterschaften im Slalom startete. In der Bezirksklasse: Bedeutungsvoll war das Spiel TV Großsach⸗ sen gegen den TSV Viernheim, das die ein- heimische Elf mit 7:6 äußerst knapp als Sieger sah, wodurch das Schicksal des TSV Viernheim, theoretisch besiegelt sein dürfte. In Gefahr schwebt weiter durch den Großsachsener Sieg der TV Hemsbach, der in Neckarau glatt mit 11:3 verlor. Der FV 09 Weinheim ist gesichert. Sein Sieg von 14:5 in Hohensachsen War eine Ueberraschung. VfL. Neckarau— TV Hemsbach 11:3(65:0 Besondere Leistungen durfte man wegen des Wetters nicht erwarten. Immerhin War das Spiel des VfL Neckarau ansprechend. Der Sturm befand sich in guter Laune und auch die Abwehr war sicher. Auf allzu schwere Proben wurde allerdings die Neckarauer Ab- wehr nicht gestellt, da der Hemsbacher Sturm, aus dem eigentlich nur die beiden Außen etwas hervorstachen, ziemlich harmlos War. Der Spielverlauf war eindeutig. Hofmann, Specht, Rothmer, Geiling und Zabler waren Neckaraus Torschützen. 86 Hohensachsen— FV 09 Weinheim 5:14(1:7) In einem schönen und fairen Spiel unterlag die Hohensachsener Elf überraschend gegen die sehr verbesserten Weinheimer, die in dem alten Routinier Adam Heisek Inspirator und Torschütze hatten Ueber 3:10 und 4:13 landete Weinheim einen jederzeit einwandfreien Sieg. TV Großsachsen— TSV Viernheim 716(1:5) In einem dramatischen Spiel gewann Groß- sachsen glücklich, aber nicht unverdient, denn der Gast hatte es in der Hand, zu siegen. ES schien auch so, als Viernheim zu Beginn das Spielgeschehen diktierte. Mit 5:1 wechselte man die Seiten, doch dann fand Viernheim den Faden nicht mehr. Großsachsen holte mit aller Energie Tor um Tor auf. In letzter Minute fiel das Siegestor. SV Waldhof 14 11 1 2 144:91 2375 VfL Neckarau 13 8 3 2 145:113 1977 G Laudenbach 14 7 0 7 124.12 14:14 8d Hohensachsen 14 7 00 7 120118 14714 FV 09 Weinheim 14 6 2 6 123.124 TV Großsachsen 15 6 1 3 10 SV Jwesbeim 11 5 0 6 100 103 1042 TV Hemsbach 13 4 0 9 103:149 3218 TSV Viernheim 14 3 1 10 131:161 7721 Hammer lag bereit Wie hoch der vfB Stuttgart die Mannschaft von Regensburg und insbesondere die Stoß- kraft des Jahn-Mittelstürmers Hubeny ein- schätzte, der in Karlsruhe am 4. Oktober letz- ten Jahres ein Mühlburger Tor zum Einsturz brachte, erwies sich am letzten Sonntag im Stuttgarter Neckarstadion. Um für alle Fälle gewappnet zu sein, stand nicht nur ein Ersatz- tor bereit, sondern hinter einem der Tore Wẽar auch— von den Zuschauern unbemerkt ge- blieben— ein riesiger Vorschlaghammer be- reitgestellt. Er brauchte nicht in Aktion treten. Valentin Michel Einer der„alten Schwerathletik- Garde“ der Kraftsportvereinigung 1884 Mannheim hat am Sonntag das Zeitliche gesegnet: Valentin Michel! Er, der in früheren Jahren, als der Schwerathletiksport aus den Kinderschuhen nerauswucks und in höchster Blüte stand, ein sehr guter Ringer und noch besserer Gewicht nkeber war, king mit Herz und Seele an seinen „schweren Männern“. Neben zahlreichen Tur- niersiegen beider Disziplinen holte er sich mehrere Kreis-, Bezirks- und Gaumeistertitel. Das Ziel seines ständigen sportlichen Stre- bens erreichte er mit der FErringung eines Im Mannheimer Herschelbad: pyächlige Leistungen des flachuuehses Lore Mann, Horst Scheufeler, Manfred Machill und Günter Sutter Nicht allein Kämpfe voller Spannung— aber ohne Ueberraschung— vielmehr noch ausgezeichnete Leistungen— das gab es am Sonntag bei den von zwölf Klubs beschickten Jugendprüfungskämpfen im Schwimmen und Springen im Mannheimer Herschelbad. Und wenn wir von herausragenden Ergebnissen reden dürfen, so müssen in erster Linie die SV.-Leute Horst Scheufeler, sein jüngerer Klubgefährte Manfred Machill, der— in der B- Kategorie startend— ihm nicht im min- desten nachstand, der Karlsruher Günter Sut- ter und— last not least— die Pforzheime- rin Lore Mann, genannt werden Schon den ersten Wettbewerb, das 200 Meter-Kraulen, hatte Horst Scheufeler über- legen vor seinem Klubfreund Rudi Sieber, der mehr als 9 Sekunden langsamer war, in 2:31,4 an sich gebracht und auch das letzte Rennen des Vormittags, die 400-Meter-Kraul- distanz, war ihm nicht zu nehmen. 5:37, zeigte die Uhr, während Rudi Sieber auch diesmal wieder— um 7 Sekunden zurück — Zweiter wurde. Zwischendurch schon hatte Günter Sutter(KS N 99) seine Klasse demon- striert, als er die 200-Meter-Brust im„ortho- doxen“ Stil„nach Hause! schwamm. 2:51, O, wahrhaftig, eine ausgezeichnete Zeit. Auch der Nachmittag wurde mit einem Siege von Horst Scheufeler eingeleitet. In 1:05,6 Minuten hängte er Rolf Müller vom KTV 46,(Zeit: 1:11,22 Min.) im 100-Meter- Kraulen sicher ab. Der Karlsruher Sutter endete hier(bei Zeitgleichheit mit drei wei- teren Konkurrenten)„ferner“, auf dem II. Platz. Prächtig, wie sich Manfred Machill, der Jüngere, auf derselben Strecke schlug. Seine Zeit, 1:05,7 Min. liegt nur eine Zehn- tel Sekunde hinter der Scheufelers und auch noch Peter Zippelius'(KTV 46) 1:08,3 Min. verdienen Anerkennung. Das Rückenschwimmen war ausgeglichen. Immerhin schlug Wolfg. Greis(VfVW) noch mit mehr als vier Sekunden Zeitgewinn vor Rudolf Müller(KTV 46), an. Noch einmal kam Günther Sutter, im 100-Meter-„ Butter- fly“ zum Zuge. deutschen Meistertitels im Ringen der Leicht- gewickts klasse. Ob in früheren Jahren als alktiver Kraftsportler oder später als Schwer- athletix- Funktionär, der allseits beliebte„Mi- ckels Valtin“ war zuverlässig und tatferäftig. Ueber sechs Jahrzehnte stand dieser Kraft- sportpionier im Dienste seiner Sache. Er wurde Kurz vor Vollendung seines 81. Geburtstages abgerufen. Die Beerdigung auf dem Mannhei- mer Hauptfriedhof ist am Mittwoch vormittag. 11.30 Uhr. Vor der Entscheidung! Auf Asphalt konnte sich in den Kegelkämpfen beim vierten Start Altmeisterin Frau Leute mit 1709 Holz an die Spitze setzen, gefolgt von Frl. Nußbaum und Frau Hahm(beide 1695 Holz). Frau Thau setzte sich durch einen Zu- ten Start(1642) vor Frau Diehm(1624). Bei den Bowlingkeglern kommt der Schlußstart über acht Durchgänge(Zeitdauer zwei Stunden). Durch die Zusammenballung der Spitzengruppe ist hier mit schweren Kämpfen und Ueber- ragchungen zu rechnen. Der momentane Stand: Leck(Siegfried) 2913 Punkte, Hahn(Goldene 7) 2846, Leute(2808), Winkler(2801), Kurt Milden- berger(2774), Schuler(2770), Linbrunner(276 alle vom 1. Mannheimer Bowlingelub. Unzicker wieder Meister Der mehrfache deutsche Schachmeister Wolfgang Unzicker(München) verteidigte bei der Entscheidungsrunde in Leipzig gegen Schmitt(Augsburg) seinen Titel durch ein Remis mit Erfolg. Der Ausgang der vierten Partie am Montag wird nichts mehr ändern. Mit dem VfR nach Nürnberg Der VfR Mannheim setzt am Sonntag zum Spiel in Nürnberg einen Triebwagen ein. An- hänger und Freunde der 1. Mannschaft können die Reise mitmachen und wenden sich um- gehend telefonisch an die Geschäftsstelle(44429). Waldhof-Boxer in Gießen Die Waldhof-Boxstaffel kämpft am Sonn- tag mit komplettem Team in Gießen. Schlach- tenbummler können die Reise im Omnibus (4.— DMW) mitmachen und wenden sich an Heinz Repp, Luzenberg, Akazienstraße 16(Te- lefon 51150). 3 N N 2 2 ,. 3 8 n 2. e 2 n. e 5 eee Seite 8 MORGEN e S eee Hollywood sucht Talente im Ausland Die jüngste Entdeckung: Die Entdeckung einer zierlichen, kleinen Finnischen Schauspielerin hat in Hollywood eine neue Jagd auf ausländische Filmtalente Ausgelöst. Jedes Studio hat seine Agenten im Ausland aufgefordert, ihre Bemühungen zu verdoppeln. Metro-Goldwyn-Mayer hat mit Taina Elg aus Helsinki einen zu guten Fang getan, als daß die Konkurrenzunter- nehmen mit den Händen im Schoß zusehen Könnten. Was bleibt ihnen anderes übrig, als im Ausland auf Entdeckungsfahrt zu gehen, um sich einen konkurrenzfähigen Nachwuchsstar zu angeln? Goldwyn-Mayer entdeckte die junge Finnin im vergangenen Sommer in London. Letzten Monat hat sie einen langjährigen Vertrag unterzeichnet, der ihr die Arbeit mit allen anderen Filmgesellschaften ver- bietet. Taina ist eine begabte Tänzerin und War jahrelang Mitglied des berühmten Lon- doner Sadlers Wells Balletts. Auch in ihrer Heimat stand sie in Helsinki auf der Bühne und wurde vom Publikum vergöttert. Sie wurde von dem Schauspieler Mel Ferrer entdeckt, der sie in London auf einer Gesellschaft kennen lernte und sie zu einer Interessentenaufführung von„Lili“ mit Leslie Caron mitnahm. Er stellte sie dem Produzenten Edwiin Knopf vor und dieser erklärte sich zufort bereit, Probeaufnahmen von Taina zu machen. In Hollywood war man begeistert und bot ihr sofort einen Jain klg aus Helsinki Vertrag an, weil sie„ungewöhnlich hübsch ist, einen aparten englischen Akzent spricht — und Talent hat“. Inzwischen hat Universal- International einen englischen Nachwuchsstar aufgetan. Diana Wynter, und man flüstert geheimnis- voll von einer„skandinavischen Schönheit“, mit der die Gesellschaft schon abgeschlossen hat und die man im kommenden Jahr ganz groß herausbringen will. Ro hat Mara Lane aus England importiert und Columbia holte sich Violet Sleigh aus Malaya, die aber Hollywood wieder den Rücken kehrte, als man ihr eine Rolle in dem 20th Century Fox-Film„Die Aegypterin“ anbot. Mit Leslie Caron, der bezaubernden jun- gen Tänzerin, die vor drei Jahren in Paris entdeckt und nach Hollywood geholt wurde, und Pier Angeli aus Italien konnte es bisher aber kein aus dem Auslande nach Holly- wood verpflichteter Nachwuchsstar aufneh- men. Seit ihrer Entdeckung hatte sich Holly- wood jahrelang nicht um ausländischen Nachwuchs gekümmert. Frankreichs Nachwuchs ist in Hollywood bereits durch Bella Darvi vertreten, die auf einer Modeschau in Cannes von Hollywoods flumgewaltigem Darryl Zanuck entdeckt und nach Hollywood verpflichtet wurde. Sie heißt in Wirklichkeit Bella Wegier, nennt sich aber mit Künstlernamen Darvi, eine Zusammensetzung der Vornamen ihres Gön- ners Darryl Zanuck und dessen Gattin Vir- Sinia, mit denen sie eine enge Freundschaft verbindet. Metro-Goldwyn-Mayer will seine fin- nische Neuentdeckung, Taine Elg, im näch- sten Jahr der Oeffentlichkeit vorstellen. Das Studio hat angeblich noch keine defini- tiven Pläne für sie, man spricht aber davon, daß sie in der Degas Filmbiographie„Mont- martre“ eine Hauptrolle übernehmen und in dem getanzten Märchenfilm„Der gläserne Pantoffel“ neben Leslie Caron auftreten Ss0ll. 55 „Oh, soll ieh an's Telephon?“ „Ehe und Familie gefährdend“ Der Bundesfamilienministet, Dr. Franz Josef Wörmeling, zom deutschen Filmschaffen Der Bundesminister für Familienange- eilt sich, die Traumwelt Film in ihrer gal. zen Hohlheit zu kopieren“. Würmeling forderte, daß sich die zustih digen Stellen bei der Vergabe von Pi bürgschaften nicht so sehr vom Wirtschaft. lichen, sondern von staatspolitischen G2. sichtspunkten dürften nur gegeben werden, wenn der be. treffende Film den Wert von Ehe un Familie wenigstens nicht herabsetze. legenheiten, Dr. Franz-Josef Würmeling. mahm dieser Tage in Düsseldorf scharf Stel- lung gegen die Gefährdung von Ehe und Familie durch Filme. Alle Bemühungen um die Hebung der Auffassung von Ehe und Familie müßten scheitern, so lange es ehe- und familie- gefährdende Filme gebe, er- klärte er. Die Filme seien in der Mehrzahl weit- gehend für die Zerstörung von Ehe und Familie mitverantwortlich zu machen. Der Durchschnitt der Unterhaltungsfilme zeige Auffassungen, die jeder gesunden Ansicht von der Ehe widersprächen. In ihrem Mit- telpunkt stünden zumeist Erotik, Frauen- helden und auf echt frisierte Prostituierte, Während das echte Bild der Ehe mit ihrer Treuepflicht, Opferbereitschaft und gegen- seitiger Geduld nur selten auf der Lein- Wand zu sehen sei. Der Ehebruch sei zu einem Merkmal vieler Filme geworden. Das oberflächliche Niveau und unwirkliche Milieu der Filmehen verwirre die Jugend. „Wie groß muß die Enttäuschung für diese jungen Menschen sein, wenn sie die wirk- liche Ehe und das Familienleben mit ihrem Schönen, aber auch vielem Schweren ken- nen lernen“, betonte er. Die Besucher sol- cher Filme liefen darüber hinaus Gefahr, sich charakterlich zu wandeln und„man be- Würmeling beanstandete das, Blind- uni Blockbuchen“ die Filmtheaterbesitzer zusammen mit einem guten Film minder. wertiges Zeug abzunehmen. Entgegen Allen Versicherungen der Filmverleiher habe g festgestellt, daß das„Blind- und Bloch buchen“ nach wie vor gehandhabt Were Ihm sei bekanat, daß heute noch, nad vier Jahren, Filmtheaterbesitzer unter den „Atihängseln“ des guten Films„Nachtwache zu leiden hätten, sie seien bis heute nicht h der Lage gewesen, die mit diesem Fin verbundenen bis zu 20 minderwertigen Film- erzeugnisse abzuspielen. Würmeling appellierte abschließend an die Familien, auch auf dem Gebiet des Film; allem entgegenzutreten, was staatsgefäbt. dend sei. Der Schutz des Staates sei mit dem der Familie untrennbar verbunden. leiten lassen. Filmkreqdit beim Filmverleih. wodurch Sezw̃ ungen Seien 1 vater und Großvater, Herr Mein herzensguter, treusorgender Mann, unser lieber Vater, Schwieger- Felix Kaetelhodt Oberingenieur ist am 2. Februar 1954 nach langer, mit großer Geduld ertragener Krank- heit, im Alter von 72 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim, L 8, 12, den 3. Februar 1954 In tiefer Trauer: Wanda RKaetelhodt geb. Cuttin Heinz Kott und Frau Argia Ulrich Kott geb. Kaetelhodt Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, den 4. Februar 1954, um 13.30 Unr im Krematorium, Hauptfriedhof Mannheim, statt. 1 verschiedenes 9 Werbe-Büro übernimmt noch Dekorationen von Fenstern jeder Branche. (Fenster ab 10,— DM, Plakate u. Preisschilder von 10 Pf an. Telefon 4 09 10 oder Angeb. unt. Nr. 01536 an den Verlag. Rheuma- Schmerz Kopfweh, Grippe und in Krit. auch in Pulvern u. Oblaten Gt. Hausschneiderin su. Dauerkund- 5 schaft. Angeb. u. Nr. 01529 à. d. V. Epil, Wer richtet Leihbücherei ein? An- gebote unt. P 8262 an den Verlag. (3x 2-Zimmer-Haus) zu vergeben. Angeb. unt. Nr. 01507 an den Verl. ſauer- U. Belon-Arbenen L. LANGE R, Schlacke f. Bau u. Weg. Tel. 5 10 60. Maskenverlei jetzt Mollstr. 18 Echte Dirndl von Wäsche- Speck N 3. 12 Kunststr. Schw.- braun. Schäferhund„Prinz“, H. Scheuermann, Wa., Waldstr. 59 entlaufen. Abzugeb. geg. Belohng. Maler- u. 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Beratung unverb. Mannheim, den 3. Februar 1954 FEND EI. Schiffahrts, Aktiengesellschaft 8 Biber u. Bagdadlomm, Zypernkatze 8 eri Kinder-Pelzmäntel Lange 60 bis 70 m. das bewährte Hausmittel Nach kurzer schwerer Krankheit wurde unsere liebe, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Oma, Uroma und Tante, Frau Sofie Schmoll Wwe. im 86. Lebensjahr am 1. Februar, 15 Uhr, für immer von uns genommen. Am 31. Januar 1954 verschied nach langer, schwerer Krankheit unser langjähriger Geschäftsführer und Vorstand, Herr Angeb. unt, P 01538 an den Verl. IEDENRMAN TEL. f 14 U DE, 99 1. 7 Ielefon 327 04 MANN HEIN: AN EN PIANHEEM Ludwig Kirschner 34 Jahre hat Herr Kirschner seine ganze Schaffens- kraft treu und gewissenhaft unserer Kasse zur Ver- Freie Berufe Mannheim, den 3. Februar 1954 Autohaus Schmoll 7 1 fügung gestellt. In tiefer Trauer: Frieda Schmoll PRAXISERGFFNUNG Tiefe Trauer erfüllt uns angesichts dieses schweren Familie Karl Schmoll e Hans K. F. Mayer Unser Follege und Mitglied unseres Vorstandes ist gestorben. Verlustes. Wir werden stets in großer Dankbarkeit seiner gedenken. Familie Fritz Schmoll Enkel und alle An verwandten KARL LIEBI. vormals langjährig an der Uni- versitäts-Zahnklinik in Preß:- burg tätig, hat seine Privat- u. Kassentätigkeit mit 1. Febr. d. J. aufgenommen. 0 7, 25— vetter-Passage . 25 Die Beisetzung findet am Donnerstag, dem 4. Februar, um 11.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim statt. Vorstand und Aufsichtsrat der Spar- u. Darlehnskasse e GmbH. Mannheim-Neckarau Er gehörte zu den großen Hoffnungen der Publi- Zistik. Unvergeßlich bleibt das Bild seines Wirkens und Schaffens und seines lauteren Wesens. Heidelberg, den 2. Februar 1954 Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 3. Februar 1954, um 14.00 Uhr im Friedhof Mhm.-Neckarau statt. Gott der Allmächtige hat am 1. Februar 1954, nach einem Leben von treuester Pflichterfüllung und auf- opfernder Liebe für die Seinen, unseren über alles geliebten, gütigen Vater, Schwiegervater, Grohvater, Bruder, Schwager, Onkel und Vetter, Herrn Simon Hennrich Friseurmeister Fußpflege- Handpflege . Internationaler Presseklub r 1 5 A. Steinruck, K 1, 3, Breite Strafe Heidelberg Privatkrankenpfleger staatl. gepr., übernimmt noch ei nige Patienten. Telefon 532 66 — Nach kurzem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, verschied heute plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Herr Johannes Kramm Bestattungen in Mannheim im 73. Lebensjahr, nach kurzer schwerer Krankheit zu Mittwoch, den 3. Februar 1954 sich in die Ewigkeit abberufen. Der Nachteil Mannheim, den 2. Februar 1954 Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 4. Februar 1954, um 15.00 Uhr im Friedhof Rheinau statt. Ohne Gewähr Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim wirkenden Abführschokelace sind die Folgen längerer Bet lägerigkeit. nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 71 Jahren. Mannheim, den 2. Februar 1954 Hauptfriedhof a Zeit gar zu langen en 4 1 4 Friedrich-Ebert-Straße 64 Huhler, Käthe, Feudenheim, Wilhelmstraße 47. 9.00 selbst der vom Arzt verord- W„„ In tiefer Trauer: Vogel, sofle, Kirchenstraße id. 9.30 neten Bettruhe bei fleberhaften In stiller Trauer: Oskar Hennrich 5 1 33 3 1 Erkrankungen, ist an Marie Kramm geb. Haberkorn Irma Göbel geb. Hennrich JJ! sich nicht weiter 4 Karl Günther und Frau Georg Göbel Michel, Valentin, Huthorstweg(. 110 unruhigend, bel ch 5„ Luise geb. Kramm Manda Sieber geb. Hennrich Schmelcher, Katharina, Neckarau, Rheingärtenstr. 18 13.30 trächtigt aber do Fritz Wonen 1 8 Hans Sieber Wilde, Karoline, Weidenstraße Cl 14.00 erheblich das Kör- 5 1. f 1 ee 1 3 1 d Rainer und Tilman„„ perliche und tte Beerdigung: Donnerstag, den 4. Februar 1934, um 16.00 1 Mertin, Carl, Augusta-Anlage i555 13.00 lische Wohlbefinden des Wie Friedhof Feudenheim. Beerdigung: Donnerstag, 4. Febr., 13 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. i 3 4„„ 1 dergenesenen Patienten.. 5„ 12 rahe„ 5. 1 8 3 0 5 Michel, Friedrich, Sandhofen, Obergasse 4242 135.30 sich nämlich 8 8 Friedhof Käfertal„ 8 858 g leidet unter den lästigen Be- 5 Hofmann, Karl, Obere Riedstraße 222 13.30 gleiterscheinungen von Darm Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen, Herrn Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Beiden ist unsere Friedhof Neckarau trägheit und Verstopfung. Wie F 1 d 2 h H n* Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter Ledig, Rosine, Wünelm-wundt-Straße 12 0 gesagt, nicht weiter schlimm: und Schwester, Frau N 25 8—„„ 8 f T E T 106 SSS Kirscher, Ludwig, Luisenstraße 3 14.00 denn mit DARMOL 11 ist es uns ein Herzensbedürfnis, für die erwiesene Anteilnahme L 1 W b Friedhof Rheinau normale Funktion der Ver- sowie die Kranz- und Blumenspenden auf diesem Wege unseren u Se e Sr Wwe. Jeb dauung bald wieder herge- herzlichen Dank auszusprechen. Besonderen Dank H. H. Pfarr- geb. Heckler e e tellt. S Ute an jedem Kran Kurat Eberwein, den ehrwürdigen Schwestern von St. Nikolaus, 5 Friedhof Friedrichsfeld f Steltt. 80 80 5 chen auch Frau Dr. Wieland und Herrn Pr. Wessinger für die ärztliche Be- im Alter von 79 Jahren sanft entschlafen. Friese, 1 1118 15 kenbett im Nachttisch 110L treuung, der Geschäftsleitung u. der Belegschaft der Firma Wer- Enn heim 5„Maria, Hirtenbrunnenstraße 10. 14.00 ein Schächtelchen DAR ner& Nicola für den ehrenden Nachruf und die Kranznieder- W chenist rage 2 0 5 Friedhof Seckenheim 5 liegen. Mit dieser an genen legungen am Grabe. In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen Lienhart, Frieda, Zähringer Straße 111 14.00 einzunehmenden und erfreuli Im Namen der Hinterbliebenen: Sofie Heß 0 rasch beseitigt! Uni- Preß · at- U. d.. Fbdiotwein 1 95 N 1 Utrfl. o. Gl. DM I; MORGEN e 5 45 r r Seite 9 verkaufen wir zu dekoralionen · det Am Dormersiag, Freitag und Semslag niedrigsten Preisen Saͤrdinen-Reste Kissenreste. Restabschniſte von Druck- stoffen Kurzmahe voh Dekorefions- Stoffen Einzelstores. Einzelne Ober- Andere Resſbestönde KENITNER AG Saerdinen- und leppich-Spezielhaus Mennheim:P 2, 8-9. Ruf 31465 WAIMPe Dipl.-Ing. oder Ingenieur für Olfeuerungstechnik Corzugsweise autom. Oelbrenner) gesucht. 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Dies sei das Ergebnis eines Prozesses, der Jahr für Jahr die öffentliche Hand 6 bis 8 Milliarden DM Kapital bilden J2sse, Sie hole die private Vermögensbildung ein und werde sie bald übersteigen. Die pri- vate Wirtschaft gerate immer stärker ins Hintertreffen. Der Anteil der Steuern und Sozialabgaben am Sozialprodukt wachse schneller als dieses selbst. Diese Gleichge- wichtsstörung werde katastrophal, wenn das Sozialprodukt nicht mehr zunehme. Die seit Jahrestrist zu beobachtende Verlangsamung der Wachstumsrate sei bereits ein Alarm- gignal. Das Institut fordert eine Rückkehr zu den altbewährten Methoden der Finanz- politik, nach denen Investitionen nicht aus Steuermitteln finanziert werden dürfen und zu unterbleiben haben, wenn und insoweit Kapitalmarktmittel nicht zur Verfügung stehen. Das Institut macht dann im einzelnen Vorschläge zur Steuerreform. Beim Einkom- menssteuertarif komme nur ein Tarif in Frage, dessen höchster Progressionssatz 50 Prozent betrage und in welchem die effek- we Gesamtbelastung einschließlich aller staatlichen ertragsbezogenen Nebensteuern dazu 40 Prozent des Einkommens nicht über- steigen dürfen, wobei der Plafond bei 200 000 DM einsetzen würde. Die degressive Abschreibung sollte zulässig sein und die diesbezüglichen Verbote aufgehoben werden. Die Scheingewinnbesteuerung beim Vorrats- vermögen solle durch gesetzliche Maßnahmen verhindert werden. Vor allem müsse man prüfen, ob nicht der Ausgleichszeitraum für den Verlustvortrag rückwärts auf zwei und vorwärts auf sechs Jahre ausgedehnt werden könne. Die Verdoppelung der Sonderausga- ben kür ältere Personen soll nach den Vor- schlägen des Instituts auf sämtliche Steuer- pflichtigen ausgedehnt werden. Hinsichtlich des Körperschaftssteuertarifs dolle im Falle der vollen Beseitigung der Doppelbelastung der Gewinnausschüttungen der Plafond auf 40 Prozent bemessen Wer- den, bei Beibehaltung der Doppelbelastutig auf 30 Prozent, Die Steuervergünstigungen für Genossenschaften müßten aufgehoben werden, und für Kapitalverwaltungsgesell- schaften werden besondere Steuererleichte- rungen vorgeschlagen. Da die Vermögenssteuer mit dem Lasten- ausgleich gekoppelt worden sei, kämen grundlegende Reformen zur Zeit nicht in Frage, auch wenn der heutige Vermögens- 35 von einem Prozent sehr hoch jege. Hinsichtlich der Erbschaftsbesteuerung wird die Wiedereinführung der Sätze von 1934 und die Verringerung der Steuerklas- sen auf vier vorgeschlagen. Außerdem soll eine Ablösung der Erbschaftssteuer bereits zu Lebzeiten des Vermögenseigentümers zu- gelassen werden. Die Lohnsummensteuer soll wegfallen. Hinsichtlich der Umsatzsteuer, die unverändert bleiben soll, wird davor ge- Warnt, das System der Steuer vom Netto- umsatz einzuführen, was auch vom Bundes- kinanz ministerium nicht beabsichtigt ist. Von den Vermögensverkehr treffenden Steuern sollen nur die Wechsel-, die Versicherungs-, die Grunderwerbs- und die Börsem umsatzsteuer bestehen bleiben, dage- gen die Gesellschafts- und Wertpapiersteuer wegfallen, weil sie gewianmindernd sind und den Kapitalmarkt behindern. Das Gutachten macht dann noch Vor- schläge über die Besteuerung des Personen- und Güterverkehrs sowie über eine organi- sche Neugestaltung des Verbrauchssteuer- rechts, durch die an Stelle der bisherigen Ausnahmeregelungen der finanzpolitische Grundsatz der Steuerfreiheit von Roh- und Hilfsstoffen der Produktion festgelegt wer- den soll. Das Finanzmonopol wird abgelehnt. Schließlich wird die Abhilfe bei den System- Widrigkeiten der Lastenausgleichs-Gesetz- gebung für dringend erforderlich gehalten. Die Einkommen- und Körperschaftssteuer sollte nach Meinung des Instituts Steuern des Burides werden, der die Länder zu be- teiligen hätte, wodurch der komplizierte Länderfinanzausgleich entbehrlich würde. Außerdem sollen die Länder zur besseren Anpassung an die Wirtschaftsentwicklung an der Umsatzsteuer beteiligt werden. Das Gutachten tritt für eine einheitliche Bun- desfinanzver waltung ein und stellt fest, daß bei der Berechnung eines etwaigen mit einer Steuerreform verbundenen Steuerausfalls an die Stelle der statischen die dynamische Methode treten solle, Der statische Grund- satz„erst gesunder Etat, dann Steuersen- kung“ müsse durch den Grundsatz einer dy- namischen Finanz- und Steuerpolitik ersetzt werden:„Durch Steuersenkung zum gesun- den Etat“. Fata Morgana des Elends Wenn Wanderern in der Wüste unver- mutet eine Luftspiegelung die ersehnte Oase vongaukelt, dann handelt es sich um ein scheinbare Freude erweckendes Trugbild. Unserer herrlichen Zeit, die es so herrlich Weit gebracht hat, blieb es vorbehalten, in den Gemütern der Menschen in ihrer Vor- stellungswelt die Fata Morgana des Elends zu erwecken. „Glauben Sie nichté“, wurde der Verfas- ser anläglich einer Außenhandelsbespre- chung gefragt, daß die Milliardenbeträge an Devisen, die bei der Bdl, anstehen und ren Gegenwert durch neuausgegebenes eld in die Wirtschaft gepumpt wurde, ein Inklationsherd seien?“ Aus dieser Frage ist ersichtlich, daß die heutige Funktion des Geldmarktes selbst kommerziell unterrich- teten Kreisen ein anonymes Ungeheuer dünkt. Richtig ist: In den letzten beiden Jahren ist der Geldmarkt trotz des beträchtlich sich erweiternden Bergeldumlaufes unter An- Sammlung öffentlicher Guthaben im Zen- tralbanksystem(rund neun Milliarden D ständig flüssiger geworden. Diese Entwick- lung wurde durch die hohen Devisenankaufs- überschüsse der Bd— sie betrugen Allein im Jahre 1953 etwa 3,4 Milliarden DPM Effektenbörse Mitgetellt von: Commerz& Creditbank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 2. Februar 1954 Börsenverlauf: Die Börse eröffnete heute in treundlicher Haltung, besonderes Interesse für einige Spezialwerte. Im Verlaufe konnten sich die Kurse bei größeren Kundenaufträgen weiter be- festigen. Um. Tageskurs e Bezeichnung stellg 1. 2. 2 2 8 3 311 129 ½ 12/0 X,„ 3 5 75 Conti Gumm 11) 161½ 160 1 8 5 10:6 9 130 15 1.. 5 Denen„ Dt. Linoleumwerke 11 0 165 163 Durlacher Hof 1025 52 52 kuchdenm. Werger 7 107 98. 10¹ F Farben 5— 1 9 Arten& Gutlleaume 10 9 11% J 118%¼ rün e Bilfinger 31. 9 80 55 Harpener 5 123.7 91 9157 Boese rer Cement 1 15 175 N 5— 21 Klöcknerwerke— 278¼ 277 8 VF Mannesmann 8* 927 e Braunkonhien] iu 0 153 3 V 185% 132 Seo 8. n 141 45 4 9775 208 Halske 106 9 151 149 898 cker 11 904 125 125 0 tahlwerke 5 219/ 218 3—— Waldhof 43 0 110 111 eee Ban 5˙1 24 245 Heuer bank 221 70 ¼ 70˙% utsche Bank 106,25 9⁵ 94 besaner Banne. 106,20 94 95 Beichsbank-Antelle 8a 90 89 — Notierung.„ ex Dividende d en gezugsrecht Freie Devisennotierungen vom 2. Februar Geld Brief 100 belgische Francs 8,36 3,38 1000 französische Francs 11,937 11,957 100 Schweizer Franken 95,67 95,7 100 holländische Gulden 110,04 110,26 1 kanadischer Dollar 4,321 4,331 1 englisches Pfund 11,69 11,71 100 schwedische Kronen 30,505 80,665 100 dänische Kronen 60,4 60,46 100 norwegische Kronen 58,425 38,545 100 Schwelzer freie Franken 97,83 99,08 1 US. Dollar 5 4,19 4,205 Dal-W= 432,50 DM-O; 100 DM-O= 24,55 D verursacht. In den Tresors der BdL schlum- mern gegenwärtig Devisenvorràte im Werte von mehr als acht Milliarden DM. Rund fünf Milliarden hiervon sind echte Gold- und Devisenvorräte, mehr als drei Milliarden sind Forderungen aus Außen- handelsgeschäften. Richtig ist ferner, daß der DM. Gegenwert in die deutsche Wirtschaft von der Bd. hineingepumpt wurde., Der Vorgang spielt sich dabei folgendermaßen ab: Exporteur Meyer beliefert den ausländi- schen Importeur Smith mit Waren im Werte von 850 00 DM= rund 200 000 f. Diese 200 000 ß zahlt Smith an die BdL. Meyer be- kommt von der BdL. 850 000 DM. Wenn man sich vorstellt, daß auf diese Weise— etwa beginnend vom Jahre 1951 mehr als acht Milliarden DM in die deutsche Wirtschaft flossen, dann müßte sich der Geld- umlauf in derselben Zeit in Westdeutschland stärker erhöht haben, als dies der Fall ist. Es wäre somit die Inflationsgefahr nicht bloß Fata Morgana des Elends, sondern ver- Wirklichtes Elend schlechthin. Wie aus den Ausweisen der Bd jedoch ersichtlich ist, gelang es diesem Umstand erfolgreich ent- gegenzuwirken. So haben 2z. B. die Banken ihren Rückgriff auf das Zentralbanksystem stark vermindert. Im zweiten Halbjahr 1953 betrug diese Verminderung 23 Prozent der Inanspruchnahme des Zentralbank- systems im Jahre 1952. Gegenüber dem glei- chen Zeitraum 1951 trat sogar eine Vermin- derung um 46 Prozent ein. Hingegen stieg das Bilanzvolumen der Geschäftsbanken das den Refinanzierungsbedarf) in den Ver- gleichszeiten um 30 bzw. 70 Prozent an. Dennoch ist die beachtliche Liquidität des Geldmarktes eine Bedrohung, der seitens des Zentralbankrates durch die jüngst wirksam gewordenen Erleichterungen im Devisenver- kehr entgegengewirkt werden soll. In ein- geweihten Kreisen rechnet man damit, daß die Auflokerung im Sperrmarkverkehr einen Devisenabfluß im Gegenwert von rund 600 Millionen DM jährlich nach sich ziehen wird. Hier werden allerdings seitens der zahlen- den Wirtschaft mitunter Bedenken laut. Der Komplex wird mit den Remboursverpflich- tungen vermengt. Es heißt:„Ja, das Unter- nehmen zahlt zurück; wird das Geld los, des- sen es dringend bedarf.“ Vielleicht wird hier und da die Rückzahlung die Unternehmen sogar vor die Aufgabe stellen, Kredite auf- zunehmen. Dadurch vermindert sich aber Wieder die Geldflüssigkeit und eine echte Wertbereinigung findet statt. Eine Wert- perèeinigung übrigens, deren letzter Sinn und Zweck ursächlich damit zusammenhängt, daß sich bislang noch nicht wertgedecktes Geld, — dessen Papier und Druckwert gar karg ist— in wertgedecktes Geld verwandelt. Am Rande bemerkt: Seit dem Jahre 1913 hat die deutsche Notenbank noch nie eine solche Gold- und Devisenausstattung beses- sen wie heute. Te h) vorausgesetzt keime außeren Einflüsse, wWie Devi- Senkäufe,- vorliegen. BBC kühlt in Chile Die Mannheimer Exportfirma Sigma-Frigo- Therm GmbH., eine Tochter gesellschaft der Brown, Boveri& Cie. AG., hat den Auftrag er- halten, die gesamten kältetechnischen Einrich- tungen für ein dreistöckiges Großkühlhaus des Staatlichen Land wirtschaftlichen Instituts der südamerikanischen Republik Chile zu liefern, das zur Zeit in der chilenischen Hafenstadt Talcahuano, 400 Kilometer südlich von Val- paraiso, gebaut wird. Die Anlage besteht Aus vier Ammoniak-Großkompressoren mit einer von zusammen 680 000 Kalorien älteleistung 1 1 3 Stunde, die zur Kühlung von leicht ver- derblichen Lebensmitteln, vor allem Obst, isch und Fischen, benötigt werden. Da das 1 unmittelbar an der Bucht von Son- cepeion erstellt wird, kann das für die Ver- klüssigung des Ammoniaks benötigte Kühlwas- ser dem Pazifik entnommen werden. Hilfsmaßnahmen für die Aktie noch nieht gescheitert Hi. Die Verabschiedung der vom Bundes- kinanzminister vorgelegten Novelle zum Ka- pitalmarktförderungsgesetz durch das Bun- deskabinett hat in Kreisen der Wirtschaft ausgesprochene Enttäuschung hervorgerufen. Bekanntlich enthält die Novelle keine Maß- nahmen zugunsten der Aktie und außerdem hatte man gehofft, daß der Bundes wirt- schaftsminister im Kabinett doch noch Hilfs- maßnahmen für die Aktie erreichen würde. Es verlautet jedoch aus Kabinettskreisen, diese Novelle sei noch nicht definitiv, weil die Vorlage Schäffers nun zunächst vom so- genannten Wirtschaftskabinett weiter behan- delt würde,„um noch gewisse Formulie- rungen hinsichtlich der Aktie zu finden“, Es sei somit nicht richtig, wenn gesagt werde, der Bundes wirtschaftsminister sei im Kabi- nett„durchgefallen“. In gut informierten Kreisen wird davon gesprochen, daß ein Teil der Kabinettsmit- glieder— unter ihnen vor allem der Bun- deswirtschaftsminister— auf Einbeziehung der Aktie in diese Novelle bestand. Der Vor- schlag des Bundeswirtschafts ministeriums, den Körperschaftssteuersatz für den ausge- schütteten Gewinn von 30 auf 20 Prozent zu senken, scheint jedoch von der Mehrheit als eine Teilmaßnahme angesehen worden zu sein, die das Problem nicht löse. Auch glaubte das Bundeskabinett offenbar, das Aktienproblem nicht isoliert von den Plänen der großen Steuerreform behandeln zu können. Deshalb soll sich das Wirtschaftskabinett unter dem Vorsitz von Vizekanzler Blücher nochmals ausführlich mit diesen Fragen be- fassen. Außerdem kommt es dabei darauf an, die Haltung des Bundesrates hinsichtlich einer Vorverlegung der Steuerreform ken- nenzulernen. Nicht zuletzt werden auch die Endlose Preistreib(er)jagd verewigen Auch Juristen müssen markt wirtschaftlich denken Der rauhe Wind der Marktwirtschaft setzt den Kaufmann der Gefahr aus, Ver- luste zu erleiden. Gemeinhin wird dann von Risiko gesprochen; schadenfroh zur Tages- ordnung übergangen, wenn einem Kauf- mann solches Risiko verlustbringend an- schlug. Anders ist es, wenn derselbe rauhe Wind umschlägt, soch wohltuend auswirkt und den Kaufmann in die Sphäre unver- hofften Gewinnes abtreibt. Dann sind flugs die Häscher am Sprung, ihn wegen Wuchers anzuklagen und verurteilen zu lassen. Als ob Ertrag und Gewinn nicht Sinn und Zweck wirtschaftlichen Handelns wären. Das ist aber die Errungenschaft der letzten Jahrzehnte, die den zagenden Regierungsrat an die Stelle des wagenden, gewinnenden oder verlierenden Kaufmannes setzt. Diesem Regierungsrat ward eine Handhabe geschaf- fen durch 8 19 des Wirtschaftsstrafgesetzes vom 286. Juli 1949, der also lautet: 1) Eine Zuwiderhandlung im Sinne dieses Ab- schnittes begeht, wer in Ausübung eines Gewerbes oder Berufes, oder in unbefugter Betätigung wie ein Gewerbetreibender für Güter oder Leistungen des lebenswichtigen Bedarfes unangemessene Ent- gelte fordert, verspricht, vereinbart, annimmt oder gewährt. 8 2) In der Regel ist unangemessen insbesondere ein Entgelt, das sinkende Kosten der Wieder- beschaffung oder Erzeugung nicht berücksichtigt. Bei gestiegenen Herstellungs- oder Anschaffungs- kosten ist unangemessen auch ein Entgelt, wenn die nach Hundertsätzen berechnete Gewinn- und Handelsspanne nicht angemessen gesenkt ist. Unangemessen ist auch ein Entgelt, das einen vom Fersteller als allgemein bekanntgemachten Preis übersteigt, oder bei dem die Kosten der Gütererzeugung oder Verteilumg unter Vernach- lässigung der wegen der Kriegsfolgen besonders gebotenen Sparsamkeit unberechtigt hochgehalten oder erhöht sind. Angesichts der Notwendigkeit, den lebenswichtigen Bedarf möglichst billig zu decken, ist ein Entgelt nicht schon deshalb ange- messen, weil der in ihm enthaltene Gewinn unter anderen Verhältnissen üblich war. Ueberspitzt— um plastische Darstellung zu ermöglichen— mag folgendes Beispiel offenbaren, worum es hier geht: Die Kaufleute A, B, C kaufen je einen Waggon Eier ein und rechnen hierbei, daß ein bestimmter Prozentsatz der Eier bei der Verladung zerschla- gen wird. Sie kalkulieren den ibnen drohenden Verlust in den Preis ein. Der Kaufmann A hat jedoch unerhört viel Glück. Kein einziges Ei die- ser Sendung ist zerschlagen. Wenn nun die Preis- behörde will, so karm sie ihm daraus einen Strick drehen. sie kann sagen, er habe laut obiger Be- jetzt gewährten Erleichterungen für erwor- bene Sperrmark Einfluß darauf haben, daß Maßnahmen unumgänglich sein werden, die der gegenwärtigen Benachteiligung der Ak- tien entgegenwirken. Eine Vorverlegung der großen tSeuerreform wird eine solche Zwi- schenlösung entbehrlich machen. Letzte Meldung Wie erst jetzt bekannt wird, sind der Bun- desfinanz- und der Bundeswohnungsbaumini- ster nun doch noch übe reingekommen, die am 29. Januar im Bundeskabinett verabschiedete Novelle zum Kapitalmarktförderungsgesetz dem Bundesrat mit der Aenderung vorzulegen, die Laufzeit der Novelle bis Ende dieses Jahres zu befristen. Sollte sich die Steuerreform jedoch über den 1. Januar 1955 hinaus verzögern, dann sollen Sozialpfandbriefe weiterhin steuerfrei bleiben. Produkten mb kie Situations bericht Nachdem für Lieferungen aus Bayern nach dem Oberrhein neuerdings Frachtver- günstigungen gewährt werden, hat sich das Weizenengebot von dort aus Lagerverträgen und am freien Markt verstärkt. Zu Monats- beginn wurde von den Abgebern 46,20 DM je 100 Kilo frei ober rheinischer Mühlenplätze gefordert, was jedoch bisher nicht voll be- willigt worden ist. Aus den entfernt gelege- nen Gebieten Württemberg- Badens ist zu diesem Preis jedoch nichts aufzutreiben, da keine Frachtzuschüsse gewährt werden. Im allgemeinen halten die Mühlen im Einkauf weiter zurück. Wie es scheint, hat das inlän- dische Roggenangebot nachgelassen und die Mühlennachfrage hat sich stärker belebt, so daß gelegentlich auch USA-Roggen angefor- dert wird. Auf die Entwicklung des Futter- getreidemarktes ist die Verschärfung des Frostes bisher ohne Einfluß geblieben. Da schwimmende Ware infolge des Eisganges ein solches Ueberwachungsinstrument ver- zichten. Eine ausgepowerte— in ihrer Lei- stungsfähigkeit deswegen beschränkt produ- zierende— Wirtschaft stieß auf einen schier unermeßlich dünkenden Bedarf. Es decken sich nun immer letzten Endes die wirtschaft- lichen und die sozialen Erfordernisse. Aber hierbei gilt es, nach Möglichkeit Härten aus- zugleichen. Wenn auch der durch die Nach- frage regulierte Preis Lenker sein sollte, dann durfte nicht der Fehler begangen wer- den, auf den Einbau von Brems möglichkeiten zu verzichten. Der Preismechanismus be- dingt— soll er ankurbelnd wirken— einen gewissen Konsumverzicht. Diese Wirkung mußte selbstverständlich etwaiger untrag- barer Härten entkleidet werden. Müßig, darüber zu streiten, ob der im Jahre 1949 eingeführte 8 19 des Wirtschafts- strafgesetzes die segensreiche Wirkung aus- übte, die man sich von ihm versprach. Zwei- kfelsohne haben sich jedoch in der Zwischen- zeit die Verhältnisse gewandelt. Der Preis- mechanismus(z. B. die Preissteigerungen, die infolge der Koreakrise eintraten), waren ur- sächlich für die heutige Mengenkonjunktur. Inn Hunderten von Fällen haben sich die Westdeutschen Gerichte mit dem 8 19 des Wirtschaftsstrafgesetzbuches auseinanderzu- setzen gehabt und vielfach als richtiges Recht anerkannt, was wirtschaftlich sinnvoll er- schien. Die Gerichte haben bei dem 8 19 ein- schränkende Auslegung angewandt. Anders der Bundesgerichtshof, der bereits im ver- gangenen Jahr eine engere Auslegung des § 19 rechtens erkannte. Das sollte nun ein Warnruf sein für den Gesetzgeber, dem die Aufgabe obliegt, Spielregeln zu schaffen, in- nerhalb derer das Wirtschaftsleben und die Gesellschaft gedeihen kann. Ein Warnruf, der insbesondere deswegen nicht überhört werden dürfe, weil dieses Wirtschaftsstrafge- setz, das am 25. März 1952 eine unwesentlich veränderte Neufassung erfuhr, am 30. Juni 1954 seine Geltungskraft einbüßt. An und für sich wurde die Befristung deswegen fest- gesetzt, weil die Gesetzgeber bereits damals der Ansicht waren, im Jahre 1954 würden Völlig andere Voraussetzungen für zukünftige gesetzgeberische Maßnahmen bestehen. Nun, sie bestehen. Zweifellos sind sie vorhanden, nachdem die Inauguration(die Einführung) der Marktwirtschaft als ökonomisches Ord- nungssystem auf wei- ten Gebieten des Wirtschaftslebens das vordem herrschende Chaos in Ordnung brachte. Somit würde es vielleicht genügen, sich überkommenen Rechtes zu entsinnen, das den Verbraucher (innerhalb der markt- wirtschaftlichen For- men) ausreichend vor Preiswucher schützte. 0 in„Hessische Wirtschaft“ Nr. 22 stimmung einen zu hohen Gestehungspreis be- rechnet, zuviel verdient, denn kein einziges Ei sei kaputtgegangen; dennoch habe er ein Bruch- risiko von so und soviel Prozent auf den Preis zugeschlagen. Das ist dann Unglück im Glück. Der Kaufmann A ist straffällig geworden. Ruhig mag eingewendet werden, es handle sich um eine Ueberspitzung. Dieser Fall sei bei der Schaffung des 8 19 nicht vorgesehen gewesen. Vielmehr sei Sinn und Zweck der ominösen Bestimmung, den Verbraucher vor Wucher zu schützen. Im Jahre 1949 konnten die Schöpfer der sozlalverpflichteten Marktwirtschaft nicht auf Trotzdem hat das Bundesjustizministe- rium in einem Ge- setzentwurf, dessen parlamentarische Ver- abschiedung das ablaufende Wirtschafts- Strafgesetz ablösen soll, die Formulierung des 8 19 unter der Bezeichnung 8 8 wieder aufgenommen. Das nimmt Wunder, denn der Preistreiberei- Paragraph hat seinen Ur- sprung eigentlich in der Kriegs wirtschafts- ordnung. Kriegsbedingte und totale Bewirt- schaftung hoben ihn aus, der Taufe, Sanie- rung nach dem totalen Zusammenbruch lie- gen ihn im Jahre 1949 fröhliche Urständ feiern. Soweit sind wir also von dem nor- Zeichnung: Dr. F. Westerholt Marktberichte vom 2. Februar Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (op) Infolge anhaltender kalter Witterung geringe Anfuhr, Absatz normal. Es erzielten: Feld- salat 130170; Wirsing 12; Rosenkohl 32—35; Karot- ten 6—7; Knollensellerie 1217, Lauch 15—18, Petersilie 8; Schnittlauch 8—10. Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (op) Geringe Anlieferungen, Marktverlauf durch Kälte erheblich beeinflußt. Es erzielten: Blumenkohl ausl. Steige 10,5—11,5; Karotten 9—12; Kartoffeln 8-9; Lauch Stück 1014; Gewichtsware 25—30; Meerrettich 140-150; Petersilie 12—15; Ro- senkohl 36—40; Rotkohl 10—14; rote Beete 10-13; Kopfsalat ausl. Steige 10—12; Feldsalat geputzt 160 bis 180; Endivien ausl. Steige 6,5—7; Sellerie Stück 15—35; Gewichtsware 25—30; Weißkohl 9—10; Wir- sing 10—14; Zwiebeln dt. und holl. 1216; Tafel- äpfel 30—43; Wirtscheaftsäpfel 25—30; Apfelsinen blond 2325; dto. kernlos 36—40; Bananen Kiste 15 bis 16 Mandarinen 3134; Zitronen Kiste 2426: dto. Stück 12—16. NE-Metalle Hlektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 286-297 DN¹ Blei in Kabeln 5 105—106 DM Aluminium für Leitzwecke 251260 DM Westdeutscher Zinnpreis 77 DM nücht herankommt, ist besonders Mais zur prompten Lieferung knapp urid gefragt. Futtergerste und Futterhafer bleiben jedoch ausreichend angeboten. Die Normalisierung am Braugerstemarkt macht weitere Fortschritte. Das Angebot in den besten Qualitäten hat nachgelassen, 80 dal auch Ware mit höherem Eiweißgehalt Beachtung findet. In den letzten Tagen wurde für gute Braugerste 43,.— bis 43,50 DM franko Verarbeitungsbetrieb bezahlt. Abfal⸗ lende Qualitäten, die als Industriegerste an- geboten werden, wurden gelegentlich mit 40,60 DM franko Marmheim- Karlsruhe aus dem Markt genommen. Am Mehlmarkt ist die Lage seit Wocheni unverändert. Die Abrufstätigkeit auf alte Kontrakte ist recht befriedigend, vor allem für die Weizenmehltypen 405 und 550. Weizen-Brotmehl dagegen vernachlässigt. Von Neuabschlüssen zu den erhöhten Müh lenabgabepreisen ist bisher nur wenig be- kannt geworden. Der Handel berichtet über Schwierigkeiten, beim Verkauf erhöhte Bäckerpreise zu erzielen. Der Roggenmehl Absatz hat sich neuerdings etwas belebt. Am Futtermittelmarkt ist vor allem Kleie zur Lkw. und Bahnverladung stärker ge- fragt. Für spätere Termine besteht aller- dings weniger Kaufneigung. Immer noch keine Belebung ist für ölhaltige Futtermittel eingetreten, lediglich der Export nach Oesterreich und Holland verläuft weiterhin befriedigend. Nur hochwertige Artikel, wie Leinexpel- jer sind bei steigenden Preisen gefragt. Be- sonders rückläufig Pamlkernschrot 23. DPM ab Oberrheinischer Stationen. Auch Brauęerei- abfälle, Futterhafer und Trockenschnitzel sind reichlich angeboten und gehen nur lang- sam ab. Die Konsumnachfrage nach Misch- futter hat vereinzelt eingesetzt, ist aber im- mer noch recht begrenzt. Dr. J. P. Buss malen bürgerlichen Denken bereits entfernt, daß bei der Obersten Behörde der Justiz- verwaltung sich maßgebliche Leute nicht mehr einschlägiger Strafrechtsbestimmun- gen entsinnen. So z. B. des 8 30 2e des Straf- gesetzbuches, der folgendermaßen lautet: „„ welcher gewerbs- oder gewohnheits- mäßig unter Ausbeutung der Notlage, des Leicht- sinns oder der Unerfahrenheit eines anderen, sich Vermögensvorteile versprechen oder ge- währen läßt, welche den Wert der Leistung der- gestalt überschreiten, daß nach den Umständen des Falles die Vermögensvorteile in auffälligem Migveerständnis zur Leistung stehen“. Kann sein, daß auch mit dieser Bestim- mung heute nicht mehr etwa notwendige Beeinflussung des Wirtschaftsgeschehens erzielt werden kann. Dann wäre es aber erforderlich, die nötigen Aenderungen in den 8 302e StGB. einzubauen. Auf keinen Fall geht es an, daß vom Bundesjustiz- ministerium eine Gesetzesinitiative aus- gelöst wird, die dem markt wirtschaftlichen Ablauf nicht nur nicht gerecht wird, Son- dern darüber hinaus zuwiderläuft⸗ 800 F. O. e Energische Lohnforderungen geheime KP- Angelegenheit Wir erhielten von der Industriegewerkschaft Metall, Ortsverwaltung Mannheim, folgende Zuschrift: An den Mannheimer Morgen — Redaktion— Mannheim 28. Januar 1954 Im Wirtschaftsteil Ihrer geschätzten Zeitung, Ausgabe vom 27. 1. 1954, brachten Sie unter der Ueberschrift Energische Lohnforderun- gen, schwache Preissteigerungen“ einen Be- richt über die am 24. 1. 1954 stattgefundene Delegierten-Versammlung der IG Metall, Ortsverwaltung Mannheim. Hierzu haben wir folgende Feststellung zu treffen: 5 Die einstimmig angenommene Entschließung wurde aus der Versammlung heraus ein- gebracht. Die Ortsverwaltung Mannheim der IG Metall ist verpflichtet, die Entschließung und das Ergebnis der Versammlung an die Be- zirksleitung der 18 Metall zu übermitteln, Darüber hinaus wurden von der Ortsverwal⸗ tung Mannheim keiner Zeitung oder irgend welcher politischen oder konfessionellen Richtung Informationen gegeben. Unsere Mitglieder werden durch die Dele- gierten pflichtgemäß unterrichtet. Eine Unterrichtung der Oeffentlichkeit dureh die Tagespresse wird zum notwendigen Zeit- punkt durch die Bezirksleitung vorgenom- men.. Ein Mangel an Mitteilungsbereitschaft oder gar einer einseitigen, nur den Kommunisten zugänglichen Unterrichtung, können und müssen wir auf das Entschiedenste vernei- nen. 5 Eine Berichtigung Ihrer Mitteilung vom 27. 1. 1954 halten wir im Sinne einer objek- tiven Berichterstattung für notwendig. Hochachtungsvoll 5 Industriegewerkschaft Metall für die Bundesrepublik Deutschlane Ortsverwaltung Mannheim Morschheuser mp. 5 Mit Freuden veröffentlichen wir diese Zu- schrift, die unsere Meldung vom 27. Januar „Energische Lohnforderungen, schwache Preis- Steigerungen“ allerdings in keinem Punkt widerlegt. Zur Klärung der Frage, ob die Forderung nach Tarif kündigung eine Geheim- sache ist, die der nichtkommunistischen OGffent. lichkeit vorenthalten werden muß, trägt auch dieser Brief nicht bei. Andererseits wird von der IG Metall unsere Feststellung mit der Erklärung, daß keiner Zeitung Mitteilung von der Delegiertenentschließung gemacht wurde, bestätigt, denn die Veröffentlichung erfolgte ja nur im„Badischen Volksecho“ vom 25. Ja- nuar 1954. i 5 FDGB/ DGB? Wie das mit der wirtschaftspolitischen Publizistik der westdeutschen unternehmeri- schen Wirtschaft befaßte Deutsche Indu- strie-Institut“, Köln, mitteilt, behauptet der kommumistische FDGB, in gemeinsamen Be- ratungen mit 206 DGB-Funktionären, die aus der Bundesrepublik in die Sowjetzone gekommen seien, habe man kürzlich regel- mähige Aussprachen zwischen Vertretern des FDGB und des DGB beschlossen. Wäh- rend für die Sowjetzone vom Sekretariat des Vorstandes des FDGB Helbig, Meiner, Lehmann, Kun und Geisler, sowie die Vor- sitzenden der IG Metall Berger und der IG Chemie Willim als Verbhandlungspartner ge- nannt wurden, konnten die Kommunisten der Sowjetzone keinen einzigen maßgeblichen westdeutschen Vertreter nennen. 5 Seite 12 MORGEN 2 e 0 0 Mittwoch, 3. Februar 1954/ Nr. Die gleichberechtigten Emos/ Ven feadebs Trelf „Dine Besonderheit der Emus ist es, daß bei innen die Männchen das Brutgeschäft besor- Zen, und zwar gleich für einige Weibchen Zusammen. Die Weibchen erschweren ihnen dieses Geschäft auch noch durch dauernde Angriffe auf die Eier, die sie gerne fres- Sen.(Aus einem naturwissenschaftlichen Aufsatz.) Auf einer Insel namens Tongistan, die in keiner Karte verzeichnet ist, aber zwischen Akrika und Australien liegt, lebte der Vogel Strauß in srimmiger Fehde mit seiner Australischen Abart, dem Emu. Schließlich brach zwischen beiden Arten ein Bürger- Krieg aus, in dem die Strauße ausgerottet Wurden, Ihre Gewohnheit, beim Nahen des Feindes den Kopf in den Sand zu stecken, bewährte sich strategisch nicht und kostete Sie das Leben. Die Emus waren nun ganz unter sich und Verweichlichten, wie es nach großen Siegen zu geschehen pflegt. Die Emufrauen aber erkämpften die Gleichberechtigung mit sol- chem Erfolg, daß die Männchen zu Hause blieben, Geschirr spülten und Wäsche wu schen, während die Weibchen ins Geschäft Singen. Schließlich überliegen die Weibchen ihren Männern sogar noch das Brüten, weil sie dazu aus Geschäftsgründen keine Zeit mehr Batten. Die Männer, die rationelle Arbeit gewöhnt waren, wollten die Eier nicht ein- zeln ausbrüten. Sie legten den Eieranfall einer Woche zusammen und machten einen Brutplan. Der Brüter vom Dienst wurde je- Weils von den dienstfreien Männchen ge- Waschen und gefüttert. Die Weibchen aber trieben es immer toller. Sie lieferten ihren Zahltag nicht mehr ab, saßen abends in den Wirtshäusern. Spielten Skat und erzählten sich gewagte Witze. Als die Mode des Kreuzworträtsels „Der Gefangene“ Loſgi Dallapiccolas Oper in Essen Luigi Dallapiccolas Oper„Der Gefangene“ erlebte jetzt in Essen die erste Szenische Aufführung in Deutschland. Dem knapp 50 jährigen, jetzt mit Recht vielgenannten Italiener ist es gelungen, in eigenem Text Gach Erzählungen von Villiers de Isle Adam und Charles de Coster) Privates ins Ueberpersönliche zu steigern: aktuelle Er- Jebnisse, in das Spanien König Philipps II. Zzurückverlegt, doch so, daß alles Geschehen über die Zeiten hinweg gilt. Ein Gefange- ner wird nach unerträglichen körperlichen Qualen durch die schlimmste geistige Mar- ter gepeinigt, die enttäuschte, doch immer Wieder eingeflüsterte Hoffnung, er käme rei. Als er sich aus dem Kerker zur Sonne emporgetastet hat, erwartet ihn die Flamme des Scheiterhaufens. Denn der Großinqui- sitor hatte sich zynisch als wohlwollender Kerkermeister getarnt. Das vollzieht sich fast mit der Konse- quenz des antiken Dramas, so daß die Parallelen zur Gegenwart auf sehr hoher Ebene gezogen sind, und die Musik setzt, Hlgckis sesteigert, die Akzente zu dem Pro- 10g und den vier Szenen des mächtigen Ein- AKters. Sie verwendet die Reihentechnik in modern-gesanglicher Freiheit und läßt süd- liches Espressivo nirgends außer acht. Das große, mit bannender Farbigkeit behandelte Orchester, zu dem psychologisch- präzis ein- gesetzte Fernchöre treten, fängt ein, was Uns allen so nahe ist: Furcht, Hoffnungs- Josigkeit, Mitleid und zuletzt die Frage des sich aufpäumenden Opfers:„Die Freiheit?!“ Entscheidend bleibt dabei, daß Rezitativ, Arie und Ensemble im Sinne der traditio- nellen Oper verwendet, doch mit neuem, gewandeltem Lebensgefühl erfüllt sind. Die Mutter spricht für alle Mütter, und ihre und des Sohnes— der Söhne— ergreifende HKlage ist und bleibt ein Stück schmerzvoll erlebtes Dasein. Die Premiere hatte, von Gustav König dirigiert, von Hans Hartleb expressiv in Walter Gondolfs Dekors inszeniert, mit dem imponierenden Julius Jullich(Titelpartie), Paula Brivkalne und Peter Walter großes Format, das ihr und dem Stück durch herz- lichen Beifall bestätigt wurde. Honeggers„Antigone“, die dann folgte, ist noch nach 25 Jahre ein bedeutendes Werk, das freilich diesmal vom Musikali- schen her viel stärker zur Geltung kam als in der etwas kunstge werblichen Szenenfüh- rung. Günther Schab aufkam und die Emus dadurch immer mehr publik wurden, stieg dies den gleichberechtig- ben Weibchen zu Kopf. Sie tranken auf ihren Ruhm Bier und Rum, aßen dazu Möweneier mit Pfeffer, Salz, Essig und Oel und mach- ten sich über ihre Männer lustig.„Der Ofen und der Mann gehören ins Haus“, pflegten sie am Stammtisch zu sagen. Eines Tages hatten die Weibchen etwas von Autarkie in der Zeitung gelesen und das Wort falsch verstanden, weil sie wirt- schaftlich nicht gebildet waren und nicht einmal wußten, wie Zinn in Bristol notiert. Sie beschlossen, auf dem Eiersektor autark zu werden, wie sie sich ausdrückten. Es steckte aber nichts anderes als Geiz dahin- ter. Möweneier waren ihnen auf die Dauer zu teuer und so versuchten sie, den brüten- den Männchen die eigenen Eier unter den Schwanzfedern weg zu nehmen. Zum Glück hatte gerade ein Männchen namens Eugen Brutdienst. Der hatte das Straußenvernich- tungsabzeichen und andere hohe Orden, verteidigte daher die Eier mit Löwenmut und schlug die Weibchen in die Flucht. Eine Woche später jedoch brütete ein Emu namens Emil, der sich im Strauß gegen die Strauße nicht bewährt hatte, deshalb als weicher Bursche galt und nichts gegen sei- nen inneren Schweinehund unternahm. Ihm War das Brüten langweilig. Er las lieber Romane oder ging ins Kino. Als ihn die Weibchen angriffen, zeigte er keinerlei Lust. für seine Nachkommen zu sterben und kapi- tulierte bedingungslos, worauf sich die Frauen auf ihre Eier stürzten und sie mit schmatzendem Behagen auffraßen. Aus diesem Laster wurde bald eine Ge- Wohnheit. Vergeblich telegrafierten verant- Wortungsbewußte Emus ans Innenministe- rium:„Anfordern dringendst Grenzpolizei zur Rettung von Emueiern.“ Leider hatten Sie es aus Sparsamkeit unterlassen, zwischen die Worte Emu und Eier einen Bindestrich zu telegrafieren. Der Beamte, der das Tele- gramm bekam, stellte fest, ein Wort mit zwei Konsonanten und fünf Vokalen gäbe és gar nicht, und hielt das ganze für einen Scherz. Da er aber die Verantwortung nicht Siegfried Breber Wie schon gestern(auf Seite 1 unserer Zeitung) gemeldet, ist in Weende bei Göttingen der Schau- spieler Siegfried Breuer nach kurzer, schwerer Kranſcheit gestorben. Er Wurde am 24. Juni 1904 in Wien geboren. Sein Vater War Mitglied der Wiener Hofoper und Schüler von Cosi ma Wagner, sein Tauf- pate Siegfried Wagner. Ueber die Bühnen in Prag und Außig cam Siegfried Breuer nach Berlin und Wien und spielte auch in zahlreichen Filmen(unter anderen in„Postmeister“, „Operette“,„Der dritte Mann“). Seit Herbst vori- gen Jahres gehörte er dem Ensemble des Deutschen Theaters in Göttingen an, 0 er in den letzten Wochen mit den Proben zur Titelrolle von Les- sings„Nathan der Weise“ beschäftigt war. Archiv-Bild allein auf sich nehmen wollte, gab er das Telegramm seinem Vorgesetzten. Der meinte, Emueier sei ein französischer Name. Aber weil er einmal von einer Dame in der Nähe des Place Pigalle in Paris um einige hun- dert Frances erleichtert worden war, hatte er etwas gegen die Franzosen und wollte nichts zur Rettung eines Angehörigen dieser Nation tun. Die Emuweibchen beschuldigten ihre Männer, sie hätten mit dem Telegramm das eigene Nest beschmutzt. Sie legten nur noch gelegentlich ein Ei und verspeisten es, be- vor die Männer ihren Brutdurst daran stil- len konnten. Deshalb kamen bald keine jungen Emus mehr zur Welt. Nach dreißig Jahren aber War die Emukolonie auf Tongistan ausge- storben. (Und da gibt es noch Leute, die behaup- ten, ein Ministerium für Familienangelegen- heiten sei überflüssig!) Mozart zwischen Schönberg und Brahms a Fünftes Mannheimer Akqdemiekonmzert mit Wilhelm Kempff als Solist An Stelle einer zunächst vorgesehenen Sin- konie des Münchner Komponisten Karl Ama- deus Hartmann hatte Prof. Herbert Albert so- Zusagen in letzter Stunde die Orchesterfas- sung der ursprünglich als Streich-Sextett geschriebenen„Verklärten Nacht“ von Ar- mold Schönberg an die Spitze des fünften Akademiekonzerts gesetzt. Keine Angst!— ein sehr zahmer früher Schönberg, der schon fast keiner mehr ist. Von einem nach Form und Inhalt heute nicht mehr geniegbaren Gedicht von Richard Dehmel angeregt, ist diese Schönberg- Komposition noch ganz der Klangsymbolik der romantischen Hoch- und Ueberreife verbunden, eine traumhaft-äthe- rische Impression, silbern flimmernd, voll drängender Tristan-Sehnsüchte zu großen Aufschwüngen sich steigernd und schließlich (in hauchzartem Pianissimo) versinkend in einem alles verstehenden und alles verzei- henden Glück der Liebe:„Zwei Menschen geh'n durch hohe helle Nacht.“ Mit einfühliger Sensibilität weckte Pro- fessor Albert die zarte Inbrunst der gleich- mishaften Klangbilder Schönbergs zu tönen- dem Leben. Er entdeckte im Detail viel Fei- Nes, das vom schmiegsam spielenden Orche- ster liebevoll ans Licht gehoben wurde, Mozarts Klavierkonzert in Es-dur(K. V. 482), ein Werk von bezaubernder appollini- scher Heiterkeit, figurierte als Mittelstück des Programms. Wilhelm Kempff, der erst jüngst in Ludwigshafen Triumphe feierte, machte auch den Mannheimern wieder die Herzen und Köpfe warm. Kraft seiner höchst entwickelten nachschöpferischen Vortrags- begabung und der oft an diesem Künstler bewunderten einzigartigen Ausgeglichenheit der Spieltechnik erblühte unter seinen Han- den eine wahrhaft berückende Schwerelosig- keit des Musizierens, eine gemeißelte Klar- heit der Darstellung bis in kleinste Taktteile, die dennoch der Freiheit des Interpreten, nachschaffend das Werk stets neu zu bele- ben, genügend Spielraum lieg. Schon die minutiös genaue Ziselierung etwa eines Tril- lers verrät die innere Disziplin dieses ohne Spur von Pose konzertierenden Pianisten, dessen Spiel in bestrickender Weise zusam- menschmolz mit dem feinnervigen Klang des Orchesters. Der tosende Beifall, der den Solisten zu einer Zugabe nötigte,(Mozart- Fantasie) bestätigte die Unmittelbarkeit des großen Eindrucks dieser Wiederbegegnung mit Wilhelm Kempff. Mit der c-moll-Sinfonie(op. 68) von Brahms, diesem ins Monumentale strebenden, aus Beethovenscher Kampfgesinnung geborenen Werk des norddeutschen Meisters, fand der Abend seine wüchtige Krönung. Der stärkste Eindruck der Wiedergabe durch Professor Albert und das Nationaltheater-Orchester Sing vom letzten Satz aus, der in gebändig- tem Gleichmaß und doch kontrastreich bis zum Einsatz des die Hauptmelodie ankündi- genden berühmten Hornrufs geführt wurde, um dann in großbogigem Crescendo in die Klangpracht des hymnischen Abschlusses sehr wirkungsvoll hineingesteigert zu wer- den. Unnötig zu sagen, daß auch nach der anspruchsvollen Brahms-Sinfonie der Beifall rauschend losbrach. Mit Recht! C. O. E. Ballade von der ehelichen Treue Urgofföhrung eines Schauspiels von Friedrich Kolander im. Staqtsthegter Braunschweig Nach der in der Anlage verfehlten „Stunde Null“ grüff das Staatstheater Braun- schweig mit der„Ballade in Texas“ zum zweiten Male zur Uraufführung eines Schau- spiels des Gerhart-Hauptmann- Preisträgers Friedrich Kolander. Titel sind Glückssache und das Drama hat seine besonderen Ge- setze. Wer nämlich hier ein Stück aus Ame- rikas Wildem Westen vermutete, merkte als bald, daß das Werk genau so gut„Ballade in Bayern“(oder in Holstein) heigen könnte. Denn der Vorwurf, den Kolander sich wählte, bewegt sich im rein Menschlichen, er bedarf des Landschaftlichen oder Histo- rischen nicht, und Kolander verzichtet auch auf solche Außerlichkeiten. Er schwimmt so- zusagen gegen den Strom. Nachdem die Bühne seit Jahrzehnten FHaltlosigkeit, Zer- rissenheit und Unglauben des modernen Menschen dargestellt hat, erfahren wir hier die Geschichte zweier Menschen, die sich über alle Anfechtungen hinweg treu blei- ben. Ein verschollener und schon für tot er- Kklärter Seemann kommt nach drei Jahren überraschend in die Heimat zurück. Seine Frau, hat auf ihn gewartet und alle Anträge anderer abgelehnt. Zufällige Verknüpfungen aber lassen den Mann glauben, die Frau habe einen Liebhaber. Vor der Tür seines Hauses kehrt er um und irrt planlos im Lande umher. Die Frau macht sich auf und sucht ihn. Sie arbeitet in einer Tankstelle, am der sich mehrere Straßen kreuzen, in der Hoffnung, ihn eines Tages zu finden. Fast gibt sie hier den Werbungen des Inhabers mach, doch im letzten Augenblick läuft sie ihm davon und kehrt nach Hause zurück. Der Mann, der inzwischen immer weiter heruntergekommen ist, folgt ihr wenig spä- ter. Beide dürfen sich gestehen, daß sie sich alle Zeit die Treue gehalten haben. Vorzüge des Stückes sind es, daß der Schluß trotzdem nicht den Eindruck abge- griffenen Happy-Ends macht und der Autor seine Geschichte schlicht und obne erhobe- nen Zeigefinger ganz für sich wirken läßt. Der Eindruck wäre noch stärker gewesen, Wenn er die episodischen Szenen, die seine beiden Gestalten menschlicher Versuchung Ausgesetzt zeigt, noch weiter ausgebaut hätte. Die Inszenierung(Gustav Bockx) war gemeinsam mit den bunten und doch auf das Wesentliche konzentrierten Bühnenbil- dern(Otto Stich) darauf bedacht, den Stim- mumgsgehalt des an„Liliom“ erinnernden Stückes ohme jede Sentimentalität zu erfül- len. Gerhard Weise —— Kultur- Chronik Der Journalist Hans K. F. Mayer ist nach kurzer schwerer Krankheit in der Nacht zun Dienstag gestorben. Nur eine Lebensspange Von 31 Jahren war ihm vergönnt. Was Hanz K. F. Mayer in seinen jungen Jahren geleistet hat, bewies, welch außerordentlich befähigte Journalist und Schriftsteller er War. Seine: Feder sind zwei viel beachtete Bücher über die Architekten Professor Bartning und Wilh Kreis zu verdanken. Als verantwortlicher Re. dakteur der Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten wußte er die beruflich-sachlichen Belange in die tragenden ethischen Ideen der Bauschöpfung und der menschlichen Bezogen. heiten dieses Aufgabenkreises einzuordnen Hans K. F. Mayer gehörte seit Jahren dem Vorstand des Internationalen Presseklubg Hei. delberg an. Er war der Organisator der großen Darmstädter Architektur-Ausstellung des Jah- res 1951, die im Zusammenhang mit dem Darmstädter Gespräch über das Thema „Mensch und Raum“ stattfand. Hedwig Bleibtreu, die achtzigjährige Doyenne des Wiener Burgtheaters, erhielt von Bundes. präsident Theodor Körner das Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Oesterreich. Der österreichische Komponist Gottfried von Einem ist in das Kuratorium der Salzburger Festspiele berufen worden. Der Berufung wird in Wien besondere Bedeutung beigemessen, da Gottfried von Einem im Zusammenhang mi der Einbürgerung Bert Brechts zeitweise von jeglichem Einfluß auf die Gestaltung der Pezt. spiele ausgeschlossen worden war. Im per- gangenen Jahr wurde seine Oper„Der Prozeß“ nach Kafka bei den Salzburger Festspielen ur- aufgeführt. Der Zentralvorstand des Schweizer Zel- tungsverlegerverbandes hat in Zürich eine Vereinfachung der deutschen Rechtschreibung abgelehnt. Er ist der Auffassung, daß eine Orthographiereform, die das Schriftbild der deutschen Sprache mit einem Schlag wesentlich verändern würde, einen tiefen Graben zwischen den Generationen aufreißen und dem gesam- ten Geistesleben großen Schaden zufügen müsse. Der Zeitungsverlegerverband hält zu- dem die technischen Schwierigkeiten und dis schwere wirtschaftliche Einbuße, die der Uber. gang zu einer ganz neuen, von weiten Kxei. sen abgelehnten Rechtschreibung für das Zei. tungsgewerbe mit sich brächte, für untragbar er will sich daher allen dahin zielenden Vor- schlägen mit Nachdruck widersetzen. Die„Wissenschaftliche Buchgemeinschaft mit dem Sitz in Darmstadt feiert im Februa: ihr fünfjähriges Bestehen. Sie arbeitet Sat- zungsgemäß„ohne Gewinn“, ihr Ziel ist die Wiederherausgabe vergriffener aber bedeuten der Werke zum Selbstkostenpreis. Die Mit- glieder zahlen einen geringfügigen Jahres- beitrag und können aus dem reichhaltigen Programm frei wählen. Durch die Kopplung des buchgemeinschaftlichen und des Selbst- kosten-Charakters stellt diese von Tübinger Professoren ins Leben gerufene Unternehmung etwas völlig Neuartiges und höchst Verdienst volles dar. Das Sekretariat des Literaturpreises„Stadt Riva am Gardasee“ hat einen unteilbaren Preiß von anderthalb Millionen Lire(etwa 10 000 DM) für die Uebersetzung eines deutschen literarischen Werkes in italienische Verse aus- gesetzt. Die Uebersetzung muß in Italien oder außerhalb Italiens vom April 1945 bis Mai 1954 erschienen sein; zur Wahl gestellt sind Lyrik, Prosa mit lyrischen Einlagen oder literaturkritische Werke, soweit sie lyrische Texte enthalten. Jeder Teilnehmer am Wett⸗ bewerb kann mehrere Werke einreichen, Die Bände müssen in fünf Exemplaren bis zum 31. Mai 1954 bei der Azienda aufonoma del Soggiorno di Riva del Garda, Casella postale 1% vorliegen. r- Renoirs berühmtes Gemälde„L'Algerienne“ Die Algerierin) wurde dieser Tage unter star- ker Polizeideckung von der Londoner Lager- halle einer amerikanischen Luftfahrtgesell- schaft zum Flughafen gebracht. Das Bild wurde dort unter größten Sicherheitsvorkehrungen in eine nach New Vork bestimmte Maschine verladen. Das auf 230 000 DM. geschätzte Ge- mälde ist kürzlich von einem Amerikaner ge- kauft worden. Im„Museum zu Allerheiligen“ in Schaff⸗ hausen wird gegenwärtig die Ausstellung, Neue deutsche Kunst am Bodensee“ gezeigt. Dr. Niels von Holst spricht im Rahmen der Vortragsreihe des Freien Bundes„Große Mei- ster der italienischen Renaissance“ am Mitt. woch, 3. Februar, 20 Uhr, im Vortragssaal der Mannheimer Kunsthalle, über Tintoretto und Veronese. In der Mannheimer Kunsthalle findet am Freitag, 5. Februar, 20 Uhr, veranstaltet von der Musikhochschule, ein Abend mit alter ita. lienischer Musik des 17. und 18. Jahrhundert statt. Die Leitung hat Martin Schulze(Cem: balo). Unter den Mitwirkenden befindet sich Cav. Salvatore Salvati(Basel-Mailand), der früher an der Mannheimer Musikhochschule tätig war. Ferner wirken mit: Lotte Flac (Flöte), Margot Gutbrod(Violoncello), Claite Imhof Diochon(Violine), Heinrich Krug(Viola), Ein mann Will hinauf Roman aus dem alten Berlin von Hans Fallada Copyright 1953 by Südverlag mb, München 22. Fortsetzung „Er macht sich, er macht sich“, sagte der Oberingenieur lächelnd.„Seinen Jahren ent- sprechend leistet er genug.“ „Nun, das freut mich zu hören“, meinte der Rittmeister. Ubrigens habe ich nie daran gezweifelt.“ Er hatte sich auf Karl Siebrechts Stuhl Sesetzt und die Beine übereinander geschla- gen. Heute trug er zart himbeerfarbene Sok- ken mit einem purpurnen Zwickel. Karl Siebrecht sah es sofort. Herr von Senden 20g ein goldenes Zigarettenetui aus der Tasche und bot es dem Oberingenieur, der mit einem Hinweis auf die strenge Ordnung der Zeichenstube ablehnte. Der Rittmeister aber nahm sich eine.„Ich will es riskieren“, Sagte er.„Ich bin zwar nur stiller Teilhaber der Firma, sehr stiller sogar, aber immer- Hin Nun brannte die Zigarette, und Herr von Senden wandte sich wieder an Earl. Ubrigens dachte ich gar nicht mehr, dich hier vorzufinden. Vor ein paar Tagen Hatte ich abends eine Vision von einem Jungen, der dir glich wie ein Ei dem ande- ven. Dein Doppelgänger saß auf einem Drei- rad umd schob vor sich einen wahren Berg von Paketen her. Der bist du also nun doch nicht gewesen.“ „Doch, der bin ich auch gewesen!“ sagte Karl Siebrecht und wurde ein wenig rot. Vor dem Rittmeister machte es ihm nichts Aus, aber der Oberingenieur hätte es nicht zu Wissen brauchen. „War das nur so per Zufall“, fragte der Rittmeister wẽeiter, oder ist das eine Dauer- betätigung bei dir?“ Er sah dabei nicht Karl, er sah die Asche seiner Zigarette an. Dann stippte er sie mit einem langen rosigen Fingernagel ab. „Vorläufig mache ich das alle Abende“, sagte der Junge. „Wegen Geld?“ erkundigte sich der Ritt- meister immer weiter. „Auch!“ antwortete der Junge immer Wortkarg. Jetzt wußte er wieder, was er an dem Rittmeister auszusetzen hatte: der Mamm war ein Bohrer. Er zerfaserte alles, schließlich blieb einem gar nichts Festes mehr in den Händen. „Aber“, fragte der Rittmeister erstaunt, „sollte sich da nicht eine etwas würdigere und einträglichere Beschäftigung für dich finden lassen? Botenjunge auf einem Drei- rad! Sicher hat Herr Hartleben dann und warn Uberarbeit zu vergeben, die nicht schlecht bezahlt wird— nicht wahr, Herr Hartleben?“ Der nickte. Der Junge überlegte einen Augenblick, dann stürzte er sich kopfüber in seine Ant- Wort.„Aber“, rief er,„ich will gar keine andere Arbeit! Die gefällt mir, das finde ich gerade so schön in Berlin, daß man hier tun und lassen kann, was man will! Daß keiner nach einem fragt! Warum ist derm das un- Würdig, Botenjunge zu sein, Warum ist es würdiger, Zeichnungen zu machen? Ich ver- steh' das nicht, umd der richtige Berliner, so- Weit kenne ich Berlin auch schon, versteht das auch nicht. Wissen Sie, Herr Rittmeister, Wie mir ein Mann das erste Trinkgeld in die Hand gedrückt hat, da habe ich gezuckt. Da hat er zu mur gesagt: Bist du zu fein, Geld zu verdienen? Da biste wohl auch zu fein, Brot zu essen?“— Sehen Sie, Herr Rittmeister, das war ein richtiger Berliner — der hat recht. Das ist das einzig Unwür- dige: Brot zu essen, das man nicht verdient hat!— Verzeihen Sie, Herr Rittmeister, Sie habe ich natürlich nicht damit gemeint!“ Der Herr von Senden hatte ein wenig von seiner überlegenen Blasiertheit einge- büßt bei diesem jugendlich feurigen Aus- bruch. Herr Oberingenieur Hartleben machte mit den Armen runde, beschwichtigende Be- wegungen, als scheuche er ein Huhn vor sich her. Dem Jungen kamen beide Herren un- säglich komisch vor in ihrer Bestürzung— er mußte lächeln. Aber das Lächeln verging ihm, als eine fette, schleppende Stimme sagte:„Ach, Schwager, würdest du nicht einen Augenblick raufkommen und ein paar Worte mit dem Oberbaurat reden? Er macht nun doch Schwierigkeiten wegen der Bau- erlaubnis. Nanu, wer ist denn das?“ Der Herr Kalubrigkeit mochte vom Bau- zeichnen nichts verstehen und von der gan- zen Bauerei wenig. Aber Menschenkenmtnis hatte er, und ein Gesicht, das er einmal ge- schen hatte, vergaß er so leicht nicht wie- der. Er hatte einen von Koksstaub ge- schwärzten Karl Siebrecht gekanmt, und nun sah er einen sauber gewaschenen Jüngling mit hohem Stehkragen, aber das konnte ihn nicht einen Augenblick irreführen.„Das ist ja der Kerl aus Pankow!“ schrie Herr Ka- lubrigkeit, und seine Stimme wurde gellend. „Das ist ja der rote Hetzer, den ich vom Bau geschmissen habe! Das ist ja der Lump, der meinen Koks und mein Holz verschenkt, das ist der Kerl, der mir meinen Polier ab- spenstig machen wollte, der mir tausend Schwierigkeiten mit diesen Trockenmietern gemacht hat!— Was machen Sie denn hier— 21“ Jetzt rückte der Kalubrigkeit dem Siebrecht direkt auf den Leib, und wie es sich gehört, wurde er dabei immer intimer. „Was hast du auf meiner Zeichenstube zu suchen?! Willst du etwa meine Maler auf- hetzen le 5 „Einen Augenblick bitte, Schwager“, lieg sich Herr von Senden vernehmen, aber 0 * — seine Stimme klang nur schwach gegen das Gebrüll des Selfmademannes. „Keinen Augenblick, Schwager! Machst du, daß du von meinem Büro kommst! Auf der Stelle verschwindest du, oder ich lasse dich wegen Hausfriedensbruch einstecken“ „Ich bin hier Bauzeichner bei Ihnen, Herr Kalubrigkeit, fest angestellt. So ganz ohne Weiteres können Sie mich nun wohl doch nicht heraussetzen, glaube ich!“ „Bauzeichner!“ schrie Herr Kalubrigkeit. „Welcher Kerl hat die Unverschämtheit ge- habt, diesen Burschen hier einzustellen?! Ich schmeiße den Kerl raus!“ „Ich, Herr Kalubrigkeit“, sagte der Ober- irigenieur, aber von irgendwelchem Männer- tum vor Fürstbenthronen war aus seinen Worten nichts zu hören. Im Gegenteil, Herr Hartleben war sehr bleich, seine Stimme schwankte, er hielt das Auge gesenkt und sah weder seinen Brotherrn noch Karl Sieb- recht an. Karl Siebrecht sah das wohl, er sah auch— mit einem flüchtigen Blick die gespannten Gesichter seiner Kollegen, die erschrocken und doch irgendwie erfreut über diese anregende Unterbrechung ihrer Arbeit wirkten. Er sah aber auch den schmissigen Herrn Feistlein, der Schritt für Schritt leise der verhandelnden Gruppe näher zog: wo der Löwe jagt, wittert die Hyäne Beute. „Warum haben Sie den Mann einge- stellt?“ fragte Kalubrigkeit. „Ich Der Oberingenieur hob nun doch das Auge und sah in der Richtung des Herrn von Senden. Aber von da kam kein Wort. Herr von Senden betrachtete nach- denklich die Asche seiner Zigarette, dann schmüppte er sie mit dem langen rosigen Nagel ab. „Nun—, drängte Herr Kalubrigkeit. „Der junge Mann ist ein ganz fähiger Zeichner— für seine Jahre“, sagte der Oberingenieur, als gar keine Hilfe kam. „Ich hatte natürlich keine Ahnung, daß Sie ihn schon hatten tadeln müssen, Herr Ka- lubrigkeit.“ 5 „Ich habe den Bengel vom Bau geschmnis- senleé schrie in einem neuen Wutanfall der Unternehmer.. „Hätte ich das gewußt, ich hätte natürlich nie—“ „Und das nennen Sie einen fähigen Zeichmer, Herr Hartleben,!“ rief Herr Ka- lubrigkeit und deutete auf das Reißbrett de Jungen.„Dies Geschmier nennen Sie woh eine Bauzeichmung?! Ich muß mich doch sehr wundern, Herr Hartleben, darüber sprechen Wir noch—“ 5 Und wahrhaftig, Was da auf dem Reil. brett von Karl Siebrecht zu sehen War, 84 nicht nach einer Bauzeichnung aus. Der Jackenärmel des hatte gründliche Arbeit geleistet: es War Geschmier!„Ich verstehe es nicht', 3 melte der Oberingenieur.„Er hat sons nie—“ Auch jetzt nicht die geringste Hilfe 5 Herrn von Senden. Dafür sagte Herr Fels lein schmeidig:„Entschuldigen Sie die 1 brechung, Herr Kalubrigkeit! Ich me feststellen, daß ich mehrfach die Schweren Bedenken gegen den Jungen bei 9 Hartleben erhoben habe. Freilich, ohne 5 hör zu finden. Meiner Ansicht nach ist 0 Bengel faul, unfähig, vor allem aber 2d dersetzlichkeiten geneigt.“ Herr „Und das lassen Sie sich gefallen, 1 Oberingenieurl?“ rief Karl Siebrecht 13 1 bedrückt Dastehenden zu„Von diesem In ten Kerl, der raucht und säuft und sich beit mer, wenn Sie mal fort sind, von der Auf 80 drückt! Da meutern Sie nicht—2! Und 15 sagen kein Wort. wenn der feine Her! n Senden nicht verraten will, daß Sie midi seine Empfehlung eingestellt haben, Seer nur auf Ihre Empfehlung, Herr Rittmeiste Fortsetzung fol- hochfahrenden Jungen B konfe in ga sich f daß 8 den s Bede Vo Ausic Regie dem mit d ander Märte kurz, vereil sche stimm eine freier Mögll träge V Sitzu mit! deuts Auch Eden. In Mittv wiede Paris dhe E und! den! trags hätte A8 billig den wied, Stato verei M. les h der s Bevö die träge mit habe gieru publ. Be