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Der Jungen s Wal stam- Sonst ke von Feist- Unter- möchte rersten Herrn 1e Ge- dieser zu Wi⸗ 0 Herr t dem 12 fet⸗ ch im- Arbeit nd Sie Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckevel. Verlagsleitung: H. Bauser, chefredakteur- E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: pr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Winz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom Landesbank, Bad. Bank, sämtl. unnheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Vr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 r 8 . — Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, 1 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 29 3/8(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. 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Februar 1954 3 Molotow schlägt Volksentscheid vor Auf den Eden-Plan und auf ireie Wahlen ging er aber auch am Mittwoch nicht ein Berlin.(dpa) Der sowaetische Außenminister Molotow Rlegte der Außenminister- konferenz am Mittwoch als neuesten Vorschlag die Anregung vor, eine Volksabstimmung in ganz Deutschland stattfinden zu lassen, um festzustellen, ob die deutsche Bevölkerung sich für den Bonner und den Pariser Vertrag EVG) ausspreche oder ob sie wünsche, daß sofort über den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland verhandelt wer- den solle. Molotow) machte diesen Vorschlag in ganz allgemeiner Form am Schluß seiner kede vom Mittwoch. Vorher hatte Molotow eingehend seine Ansicht darüber entwickelt, daß der Bonner Regierung jede Souveränität mamgele. Außer- dem setzte er sich noch eimmal eingehend mit der von ihm abgelehnten EVG ausein- ander. Der französische Außenmimister er- Härte zu Molotows neuestem Vorschlag Kurz, dieser Plan stoße vor einer Wieder- pereinigung auf viel zu große organisatori- che Schwierigkeiten. Eine solche Volksab- stimmung würde sich sofort erledigen, wenn eine gesamtdeutsche Regierung auf Grund freier Wahlen gebildet worden sei und die Möglichkeit habe, in Freiheit über die Ver- träge zu entscheiden. Von britischer Seite wurde nach der sitzung darauf hingewiesen, dag Molotow mit keinem Wort zum Thema der gesamt- deutschen freien Wahlen gesprochen habe. auch die versprochenen Vorschläge zum Eden-Plan seien ausgeblieben. Er habe aber zugesagt, heute Oonnerstag) dazu Z⁊u sprechen. Ein französischer Sprecher sagte, die Sitzung vom Mittwoch sei in einer höf- lichen Atmosphäre verlaufen. Alle Beteilig- ten hätten sich in der Wahl ihrer Worte sehr zurückgehaltend gezeigt. Vom ameri- kanischen Außenminister Dulles wurde be- kannt, daß er Molotows Rede dahin charak- terisiert habe, sie stoße nunmehr zum Kern des Problems vor. Dulles sprach zugleich die Hoffnung aus, das tiefverwurzelte Miß- trauen, das sowohl bei den Westmächten wie bei Molotow bestehe, möchte zu einem gewissen Grade überwunden werden kön- nen. Die Berliner Konferenz sollte die Er- kenntnis schaffen, daß das von allen ge- suchte Ergebnis für die Westmächte genau so Zzufriedenstellend wie für die Sowiet- union sein solle. Bidault für echte Entscheidungsfreiheit In den zwei Reden, die Molotow am Mittwoch gehalten Hf, setzte er sich immer wieder mit den Verträgen von Bonn und Paris auseinander. Er wies darauf hin, daß die Bonner Regierung so lamge nicht frei sei und über Bündnisfragen nicht frei entschei- den könne, solange sie an diese beiden Ver- tragswerke gebunden sei. Westdeutschland hätte gar nicht die Möglichkeit, aus der EVG auszutreten, wenn die Westmächte es nicht billigten, Die Verpflichtungen aus den bei- den Verträgen seien mit dem für ein wiedervereinigtes Deutschland gewünschten Status einer tatsächlichen Freiheit nicht zu vereinbaren. Molotow) widersprach Außenminister Dul- les heftig, der erklärt hatte, die Regierung der sowrjetzone könne nicht für die deutsche Bevölkerung sprechen.„Es ist bekannt, daß die westdeutschen Behörden für die Ver- träge von Bonn und Paris sind und es daher mit einem Friedensvertrag gar nicht eilig haben. Wir wissen aber auch, daß die Re- gierung der Deutschen Demokratischen Re- publik für den schnellstmöglichen Abschluß eines Friedens vertrages eintritt und eindeu- tig gegen die Verträge von Bonn und Paris steht.“ Molotow fuhr fort:„Wäre es nicht Wünschenswert, einen gesamtdeutschen Volksentscheid über die Frage ,für die Ver- träge von Bonn und Paris oder für einen Friedensvertrag durchzuführen, um damit festzustellen, was das deutsche Volk wirk- ch wünscht?“ Dulles sagte am Mittwoch, die Sowjets sollten sich nicht davor fürchten, den Deut- schen eine wahrhafte Chance zu geben, sich dann für eine Europäische Verteidigungs- gemeinschaft auszusprechen, wenn sie es wünschten. Bidault wies Molotow auf einen Erweiterungsvorschlag zum Eden-Plan hin, den der amerikanische Außenminister Dulles eingebracht hatte. Danach soll eine gesamtdeutsche Regierung befugt sein, internationale Verpflichtungen der Bundes- regierung und der Regierung der Sowiet- zone zu übernehmen oder abzulehnen. Da- mit werde einer gesamtdeutschen Regierung Bessere Steuereingänge- kleineres Defizit Der Landesetat für 1953/1954 fast einstimmig verabschiedet von unserer Stuttgarter Redaktion . Stuttgart. Der Landtag von Baden-Würt⸗ lemberg verabschiedete am Mittwoch den Staatshaushaltsplan und das Staatshaus- haltsgesetz für das Rechnungsjahr 1953/4, das am 31. März dieses Jahres abläuft. Lediglich die kommunistischen Abgeord- neten stimmten mit Nein, während sich der Freiburger Abgeordnete Menges FDP) der Stimme enthielt. Gegenüber dem Voran- schlag, der ein Defizit von 182 294 800 Mark aufwies, beläuft sich nunmehr der tatsäch- liche Fehlbetrag auf 134 555 000 Mark, da die Steuereingänge um fast 76 Millionen Mark höher liegen, als ursprünglich vom Tinanzministerium angenommen wurde. Die Ausgaben wurden durch verschiedene An- träge des Landtags für meist lebenswichtige Positionen um 34 Millionen Mark erhöht. Sie belaufen sich jetzt auf 2 034 076 000 Mark, die Einnahmen auf 1 899 521 000 Mark. Der außerordentliche Haushalt ist mit 293 653 000 alk ausgeglichen. Der Finanzminister purde ermächtigt, Staatsbürgschaften in Höhe bis zu 130 Millionen Mark und Kas- senkredite bis zum Betrag von 100 Mil- lonen Mark zu gewähren oder aufzuneh- men. Die Staatsbürgschaften sind vor allem für das Großkraftwerk Mannheim, das adenwerk und die Energieversorgung Schwaben bestimmt. Das Staatshaushaltgesetz sieht vor, daß für die Aufgaben, die in allen Teilen des andes von den aufgelösten Ministerien der bisherigen Länder erledigt worden sind, nicht mehr als zwei Drittel, in der Kult- und Wirt- chaktsverwaltung nicht mehr als drei Viertel der Beamten, Angestellten und Arbeiter be- ſchäktigt werden, als am 17. Mai 1952 Un- krakttreten des Ueberleitungsgesetzes) mit lesen Tätigkeiten betraut waren In der ult- und in der Wirtschaftsverwaltung soll der Personalbestand nur auf drei Viertel her- abgesetzt werden, da diesen beiden Verwal- tungen zur Durchführung dringlicher Gesetze und durch umfangreiche Lehrereinstellungen 15 Personalstellen zugewiesen werden en. Die Finanzzuweisungen an die Gemein- en der beiden nördlichen Landesteile sind die müder dem Voranschlag erhöht worden. 15 betragen in Nord württemberg nunmehr 0 Mark und in Nordbaden 16,28 Mark pro ob der Bevölkerung. Hier ist infolge der Weisung von 35 Millionen Mark an Nord- baden eine wesentliche Angleichung an den Regierungsbezirk Nord württemberg erfolgt. 1952 entfielen je Kopf der Bevölkerung in Nordbaden nur 12,10 Mark, in Nordwürttem- berg dagegen 18,43 Mark. Die Staatsregierung wurde vom Landtag aufgefordert, sich bei der Bundesregierung dafür einzusetzen, daß Gemeinden unter 5000 Einwohnern, die nicht als Garnison städte mit Kasernenanlagen gelten kön- nen, von jeglicher Besatzung freigemacht werden. Zunischen Gesfern und Morgen Mit dem Großen Verdienstkreuz ausge- zeichnet hat der Bundespräsident den Kreis- dekan von Heidelberg, Hermann Maas. Maas tat sich nach dem Kriege besonders durch seine Bemühungen für die Verständi- gung zwischen Deutschland und Israel her- vor. Ein bisher unbekanntes Kriegsgefange- nenlager ist jetzt beim Bayerischen Roten Kreuz zum ersten Male unter der Lager- nummer 5110/36 registriert worden. Aus die- sem Lager gab ein seit 1945 Vermißter auf einer russisch und französisch bedruckten Karte unter dem Absenderdatum vom 31. November 1953 seinen Eltern Nachricht. Das Rote Kreuz bemüht sich im Augenblick die Lage dieses Lagers festzustellen. Bei der Hauptversammlung des Deutschen Gemeindetages, die gegenwärtig in Hahnen- klee-Bockswiese tagt, sprachen Bundesinnen- minister Dr. Gerhard Schröder, der Bun- desminister für Wohnungsbau, Dr. Preus- ker, und Staatssekretär Hartmann vom Bundesfinanz ministerium über Verwaltungs-, Finanz- und Wobhnungsbauprobleme. In der Versammlung waren 23 000 Kreisangehörige Gemeinden vertreten. Ein Ausschuß für Familienfragen ist jetzt von der Bundestagsfraktion der CDU/ CSU in Bonn eingerichtet worden. Den Vor- Sitz in diesem Ausschuß führt die Abgeord- nete Frau Dr. Rehling aus Hagen. Für den ehemaligen Großadmiral Raeder einsetzen will sich, nach einer Mitteilung des Bundestagsabgeordneten der SPD Gleigner vom Dienstag, das britische Hohe Kommissariat. Die Bestrebungen ge- echte Entscheidungsfreiheit gewährleistet. Bidault hatte zuvor Molotows Angriffe auf die beiden Vertragswerke zurückgewiesen und erneut unterstrichen, daß ein wieder- vereinigtes Deutschland keineswegs automa- tisch an die Verträge gebunden sei. So- wohl Dulles wie Eden appellierten eindring- lich an Molotow, endlich das Thema der freien Wahlen und der Wieder vereinigung Deutschlands zu erörtern. Die Volkskammer soll zum Volksentscheid aufrufen Berlin.(UP/dpa) Der Minister präsident der Sowjetzone, Otto Grote wohl(SED), hat am Mittwochabend die Volkskammer aufgefordert, das deutsche Volk zu einer gesamtdeutschen Volksabstimmung über die Frage„Friedensvertrag oder Deutschland- Verträge der Bundesregierung“ aufzurufen. Grotewohl griff damit den Vorschlag auf, den der sowjetische Außenminister Molo- tow am Mittwoch während der Verhandlun- gen der vier Außenminister gemacht hat. Er sagte, eine solche Volksabstimmung sollte bei„völliger Freiheit und Gleichheit in beiden Teilen Deutschlands“ stattfinden. Die Sowaetzonen-Regierung bezeichnete Grotewohl als„Stimme des deutschen Vol- kes“. Er wandte sich gegen eine„Rüstung und militärische Verankerung der Ameri- kaner und anderer Besatzungsmächte“ auf deutschem Boden. Dann begrüßte er die Gespräche zwischen Molotow und Dulles über Fragen der Atomkontrolle und wünschte ihnen einen positiven Erfolg. „Kleine Lösung“ kommt nicht mehr in Betracht Berlin.(gn.-Eig.-Ber.) Dulles, Eden und Bidault faßten am Mittwochvormittag wäh- rend einer Aussprache zu dritt einen wich- tigen Beschluß. Sie werden unter keinen Umständen, auch wenn sich die Viermächte- Verhandlungen noch mehr festfahren soll- ten, die sogenannte„kleine Lösung“ aus der Tasche ziehen. Es handelt sich hierbei um einen bereits seit längerer Zeit ausgearbei- teten Plan, der Verbesserungen in verkehrs- mäßiger, kultureller und wirtschaftlicher Beziehung vorsah und auf diesem Wege die beiden Teile Deutschlands wenigstens auf diesen Gebieten wieder einander näher bringen sollte. Diese„kleine Lösung“ war für den Fall vorbereitet worden, daß auf der Berliner Konferenz keine Beschlüsse für die staatliche Wiedervereinigung Deutschlands durch freie Wahlen gefaßt werden könnten. Die Außenminister der Westmächte sind der Ansicht, es könne nicht Aufgabe der Vierer- Konferenz seim, beschränkte techni- sche Lösungen zu suchen, die eher Sache der Hohen Kommissare oder der Botschafter, kurz: des diplomatischen Weges, sein könn- ten. Außerdem habe das Bekanntwerden der Pläne für die„kleine Lösung“ keinen gün- Stigen Einfluß auf Klima und Situation des Außenminister-Treffens gehabt. hen dahin, Raeder einen Krankenhaus- aufenthalt zu ermöglichen. In Kraft getreten ist das Gesetz über die Entschädigung ehemaliger deutscher Kriegs- gefangener vom 30. Januar, nachdem es am Dienstag im Bundesgesetzblatt verkündet worden ist. Gleichzeitig hat die Bundes- regierung den Entwurf der ersten Durchfüh- rungs verordnung zu diesem Gesetz dem Bun- desrat mit der Bitte um Zustimmung über- Salidt. Bundestagspräsident Hermann Ehlers wird auf das Schreiben des Volkskammer- präsidenten der Sowjetzone, Die kx mann, ain dem dieser eine Zusammenkunft von Vertretern des Bundestages mit Mitgliedern der Volkskammer zum Entwurf einer deut- schen Stellungnahme zur Außenminister- konferenz vorschlug, voraussichtlich nicht antworten. Eine entsprechende Empfehlung ist Ehlers vom Bundestagsausschuß für ge- samtdeutsche Fragen zugegangen. Das Haushaltsjahr 1954 in der Sowjet- zone beginnt, wie Finanzminister Dr. Loch vor der Volkskammer in seinem Voran- schlag bekanntgab, mit einem„angesam- melten Ueberschuß“ von 1,03 Milliarden Mark und werde es mit einem Ueberschuß von 1,04 Milliarden Mark beenden. Der Plan Sieht 35,686 Milliarden Mark Einnahmen und 35,673 Milliarden Mark Ausgaben vor. Die Volkskammersitzung begann mit einer Ver- trauensentschließung für den zum Minister für Kultur berufenen Präsidenten des So- Wjetzonen- Kulturbundes, Johannes R. Be- cher. Ministerpräsident Malenkow, der erste Parteisekretär Chruschtschow, Staats- Zu den bemerkenswerten Eigenarten des Jahres 1954 gehören ein ungewöhnlich strenger Winter in allen europäischen Ländern und— wie unser Bild beweist— gleichzeitig eine in diesem Jahrkundert noch nie so fru erlebte Kirsch- baumblüte in Japan. In Triest hat am Dienstag ein eisiger Nordwind, der mit einer Ge- schwindigkeit von 172 km/st uber die Stadt fegte, zahlreiche Häuser besckädigt, Bdume ent- wurzelt und schwere Verletzungen von 39 Personen verursackt, die feste Eisdece aduf dem Rhein oberhalb der Lorelei nahm eine Lüngenausdehnung von 15 Kilometern an, während in Japan die Mädchen in diesen Tagen bereits unter blünenden Zweigen dem Ruf des Liebes- vogels lauschen. Bild: dpa Ist Lippe ein„Unterstaatsfragment?“ Das ehemalige Land wehrt sich in Karlsruhe gegen Düsseldorfer Schulgesetz von unserem Korrespondenten dt in Karlsruhe Karlsruhe. Vor dem zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichtes begann am Mitt- woch die Verhandlung über den Antrag des Landes Lippe und der Kreise Detmold und Lemgo auf einstweilige Anordnung gegen das Land Nordrhein- Westfalen. Mit diesem Antrag wollen die Antragsteller die Durch- führung des ersten Gesetzes zur Ordnung präsident Woroschilow und andere führende sowjetische Politiker nahmen am Mittwoch an einer land wirtschaftlichen Kon- ferenz teil, die nach einem Bericht des Mos- kauer Rundfunks im Kreml begann und Maßnahmen zur Steigerung der landwirt- schaftlichen Produktion und der besseren Versorgung der sowjetischen Bevölkerung mit Nahrungsmitteln erörtern soll., Der sowzetische Auhßenhandelsminister erklärte am Dienstag, den USA stehe jede Möglichkeit offen, Angebote zum Verkauf von Ueberschußlebensmittel an die Sowjet- union zu unterbreiten. Zum Tode verurteilt wurde am Mittwoch in Nairobi der unter dem Spitznamen„Ge- neral China“ bekannte Kikuyu Wruhiu Itote, der zweite Oberkommandierende der auf- ständischen Mau- Mau-Bewegung. Der Ver- urteilte hatte zugegeben, über 4000 Dschun- gelkämpfer befehligt zu haben. Der Führer der Tabakarbeiter-Gewerk- schaft in Marokko wurde am Mittwoch auf den Schienen der Eisenbahnstrecke Casa- blanca—-Marakesch ermordet aufgefunden. Sein Leichnam war durch Messerstiche und Axthiebe entstellt. Der ehemalige Sultan von Marokko, Mo- hammed Ben LVoussuf, wird sich auf dem Weg von seinem Exilort auf Korsika nach der Pazifik-Insel Tahiti rund einen Monat lang auf Madagaskar aufhalten. Dies teilte das französische Außenministerium mit. Großbritanniens Königin, Elisabeth II., ist am Mittwochmorgen in Sidney, der Haupt- stadt Australiens, eingetroffen und wurde von einer vieltausendköpfigen Menge unter großem Jubel empfangen. des Schulwesens von Nordrhein-Westfalen inn Lippe verhindern. Dieses Gesetz vom 8. April 1952 sieht die einheitliche Einführung der Bekenntuisschule in Nordrhein-Westfa- len vor, dem das frühere Land Lippe als so- genannter Landesverband angehört. Die An- tragsteller verharren auf ihrer seit über hundert Jahren gültigen christlichen Ge- meinschaftsschule in Lippe und erklären es als nicht zumutbar, daß von den Lehrern gefordert werde, daß sie„geeignet und be- reit seien, im Geiste des Bekenntnisses zu Unterrichten“. Als Ausgangspunkt ihres Wi⸗ derspruches behaupten sie, daß das frühere Land Lippe ein selbständiges„Unterstaats- fragment“ im Land Nordrhein- Westfalen Sei. Aus dieser Tatsache heraus erklären sie auch die Zuständigkeit des Bundesverfas- sungsgerichtes, die von der Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen bestritten Wird. weil Lippe nur eine selbständige Verwal- tungskörperschaft des Landes darstelle und daher mit seiner Klage gegen die föderali- stischen Prinzipien verstoße, wenn es das Bundesverfassungsgericht anrufe. Während die Antragsteller behaupten, daß die Durchführung des Landesschulgeset- zes von Nordrhein-Westfalen in Lippe ver- kassungswidrig sei, hat das Landesverfas- sungsgericht in Münster am 23. Januar 1954 den Normenkontrollantrag der Düsseldorfer Regierung dahin entschieden, daß das Schul- gesetz mit der Landesverfassung vereinbar und daher auch für Lippe rechtskräftig ver- kündet sei, denn Lippe sei kein„Unterstaats- fragment“ in Nordrhein- Westfalen. Da zunächst zwischen den streitenden Parteien eine gütliche Einigung gesucht wurde, um die sich auch der verstorbene Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Professor Dr. Höpker-Aschoff, bemuhte, ist der Antrag von Lippe erst im letzten Herbst beim Bundesverfassungsgericht gestellt wor- den. Das Bundesverfassungsgericht muß nun entscheiden, ob das Landesschulgesetz schon jetzt in Lippe durchgeführt werden darf oder ob erst die vorgesehene Volksentscheidung nach Artikel 29, Absatz 2, des Grundgesetzes über die tatsächliche Eingliederung des Lan- desverbandes Lippe in das Land Nordrhein- Westfalen stattfinden muß. „— 8 r 8 8 8. 1 de e 25 8 ä 8— 2 4—— 5— 5. 8 8 8* 2 2 8 3. 3 N 5 8 8 Seite 3 MORGEN Kommentar Le EN Donnerstag, 4. Februar 1934 Molotow und Bidault Zwei Kernprobleme überschneiden sich zur Zeit bei der Berliner Konferenz der Außenminister. Das eine ist die Frage der Reihenfolge, also ob erst freie Wahlen und Sesamtdeutsche Regierung und dann Frie- densvertrag oder erst Friedensvertrag und dann Wahlen und Regierung. Das zweite ist der Inhalt des Friedensvertrages selbst. Von dem ersten könnte man vielleicht mit Erich Ollenhauer sagen, es sei eine Ver- kahrensfrage, über die zu handeln sei. Es Wäre eine Verfahrensfrage, wenn alles mit Klaren Zielen vonstatten ginge und in der Gewißheit, daß am Ende wirklich freie Wahlen und Entscheidungsfreiheit für Deutschland stünden. Wichtiger ist aber Vielleicht— so oder so— wie der Friedens- vertrag aussehen soll. Weiter unten auf dieser Seite veröffent- lichen wir zur Information unserer Leser den Wortlaut von Molotows Richtlinien für einen Friedensvertrag mit Deutschland. Und stellen demgegenüber einen Ausschnitt aus einer Rede Bidaults mit dessen Ansichten darüber. Bidaults Worte sind zu Molotow gesprochen, nicht zu uns. Darum dürfen wir uns durch einzelne Wendungen nicht irre machen lassen. Ohnehin wissen wir ja, dag nichts auf dem internationalen Felde aus reiner Liebe zu Deutschland geschieht, son- dern nur aus zufällig zusammenfallenden Interessen. Molotow hat nun eine Volksabstimmung in Deutschland vorgeschlagen; soweit bisher ersichtlich mit der Fragestellung, ob wir lie- ber die EVG oder einen Friedensvertrag hät- ten. Es scheint dies in der Tat die sowjeti- sche Alternative zu sein, der Punkt, an dem Molotow trotz seinem offenbar heute größe- ren Verhandlungsspielraum nicht nachgeben will und kann. Ein wiedervereinigtes Deutschland, das sich militärisch in irgend- einer Form dem Westen anschließt, soll es nicht geben. Gilt deshalb die gleiche Alter- native auch für uns? Bidault hat seine Gedanken mit dem gan- zen Gewicht der Erfahrungen aus der Zeit mach dem ersten Weltkrieg formuliert. Dauerhafte Kontrolle gibt es nicht. Also hat es keinen Sinn, einen Friedensvertrag auf ein Deutschland zu begründen, das ständig Unter Kontrolle gehalten werden müßte, da- mit es so bleibt, wie die Vertragsschliegen- den es wollen. Da Frankreich aber mit der Sowjetunion einig darin ist, daß die Mög- lichkeit eines abenteuerlustigen Deutschland ausgeschaltet werden soll— und die wollen auch wir ausschalten— schlägt er den Einbau Deutschlands in die überstaatliche westliche Gemeinschaft vor. Molotow hingegen lockt ritt der angeblich völligen Freiheit, die er Allerdings auch als Freiheit von allen Bünd- missen versteht; das hieße:„Neutralisierung“. Neutralisierung klingt an sich schön und Wäre denkbar, aber sie würde darauf be- ruhen, daß zwei gleichstarke Wachhunde, die sich nicht lieben, die nur Respekt voreinan- der haben, mit mißtrauischen Blicken und fletschenden Zähnen sich gegenseitig von dem begehrten Knochen fernhalten. Sicher fühlt sich der Knochen dabei nicht. Man muß aber noch etwas weiter in Molotows auf den ersten Blick gar nicht 80 schlmmm scheinenden Leitsätze eindringen. Die„deutsche Friedenswirtschaft“ zum Bei- Spiel soll sich frei entfalten können. Gut, Aber Begriffsbestimmung und Begrenzung der„Friedens wirtschaft“ erfordern schon Beobachtung und Kontrolle, erlauben also auch verschiedene Ansichten. Sehr schön lesen sich auch Molotows Forderungen auf Herstellung der Menschenrechte und der persönlichen Freiheiten. Ginge er doch voran und verwirklichte diese Leitsätze in dem von Moskau beherrschten Teil Deutsch- lands. Aber da ist noch ein Pferdefuß: Or- ganisationen,„die der Demokratie und der Sache der Erhaltung des Friedens feindlich sind“, darf es in Deutschland richt geben. Auch dies müßte also bewacht und kontrol- liert werden. Und wer entscheidet? Die Be- griffe„friedfertig“ und„demokratisch“ ha- ben ja östlich und westlich sehr verschiede- nen Inhalt. Denken wir daran, daß nicht nur die„Adenauer- Clique“, sondern auch schlechthin Großindustrie und Grundbesitz in Westdeutschland vom Osten her als Frie- densbedrohung hingestellt werden, und noch manches andere mehr. Ein solcher Friedensvertrag legte sofort den Keim für die spätere Behauptung, er Sei verletzt worden, und für alle Folgen, die sich daraus ergeben. Ein solcher Friedens- vertrag wäre ein Risiko und nicht der Friede, wie ihn aus geschichtlichen Erfah- rungen Bidault verlangt, nicht der, den wir uns wünschen, nicht der, der den Kalten Krieg beenden könnte. Molotow kann des- halb nicht an uns die Frage stellen: Frie- densvertrag oder EVG. Die EVG ist für uns kein Selbstzweck. Gestritten wird darum, Wie Deutschland künftig aussehen und welcher Geist darin herrschen soll. E. K. Ollenhauer warnt vor pessimistischer Zweck propaganda Bonn.(UPHEig. Ber.) Der Vorsitzende der SPD, Erich Ollenhauer, ist der Ansicht, daß nach den bisherigen Verhandlungen der vier Außenminister in Berlin durchaus An- satzpunkte für eine Lösung der Deutschland- frage gegeben seien. Ollenhauer und das Vorstandsmitglied der SPD Herbert Weh ner haben am Mittwoch in Bonn der Frak- tion der SPD über die Berliner Konferenz be- richtet. Ollenhauer soll erklärt haben, es bestehe die Gefahr, daß durch die von ge- wissen Kreisen verbreitete pessimistische Zweckpropaganda über den Verlauf der Ber- liner Verhandlungen die Chance, wenig- stens zur Besserung der politischen Atmo- sphäre der Konferenz beizutragen, durch eigene Schuld verschlechtert werde. Die Fraktion der SPD billigte einmütig die Erklärung, die Ollenhauer am Montag nach der Rede Molotows abgegeben hat, und Wamdte sich entschieden gegen die„diffa- mierenden Behauptungen“, die Vertreter der Koalitionsparteien gegen die Haltung der SPD aufgestellt hätten. Ollenhauer und Wehner flogen am Nachmittag nach Berlin zurück. Bundesminister Franz-Josef Strauß erklärte am Mittwoch zu dem Bericht, den Ollenhauer der Fraktion der SPD gegeben hat, die SPD begebe sich bei der Beurtei- lung der Berliner Konferenz wieder einmal ins Reich ihrer Träume. Es wäre besser, al- les zu tun, um die Grundlage für eine reale Betrachtungsweise der Situation zu erhalten. Dennoch scheuten sich maßgebende Persön- lichkeiten der SPD nicht, in dem Plan Mo- lotows einen brauchbaren Ansatz für wei- tere Verhandlungen zu sehen und damit bis hart an die Grenze des von ihnen früher selbst bekämpften lebensgefährlichen Neu- tralismus heranzukommen. Der Nachfolger schwierig zu wählen Höpker-Aschoffs Nachfolge wirft rechtliche und politische Probleme auf Bonn. Das Wahlmännergremium des Bun- destages für die Wahl der vom Bundestag zu wählenden Richter des Bundes verfassungs- gerichts ist am Mittwoch erstmals in Bonn zusammengetreten. Personelle Fragen wur- den noch nicht erörtert. Das Wahlmänner- Sremium vertritt allgemein die Auffassung, daß die Richternachwahl durch das Wahl- männergremium des Bundestags zu erfolgen hat. Der neue Präsident des Bundesverfas- sungsgerichtshofes soll dann anschließend vom Bundesrat gewählt werden. Kaum hatte der verstorbene Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Dr. Höpker- Aschoff, seine letzte Ruhestätte gefunden, als schon Meinungsverschiedenheiten über die Wahl seines Nachfolgers auftauchten. Sie drehen sich vorerst noch um die Frage, ob nun der Bundestag oder der Bundesrat für die Nachwahl zuständig seien. Dagegen ver- lautete noch nichts über personelle Erwä⸗ gungen. Allerdings erscheint hier der Wunsch der FDP verständlich, auch den Nachfolger für den großen Liberalen und hervorragend objektiven Juristen Höpker-Aschoff zu stellen, der aus ihren Reihen hervorgegan- gen war. Jedoch wären auch andere Wün- sche denkbar. Bayern könnte zum Beispiel an diesem Amte nicht uninteressiert sein, schon aus dem Grunde, weil das Verhältnis von Bund und Ländern noch auf Jahre hin- aus Prozeßstoff für das Bundesverfassungs- gericht bietet. Gesprächsweise war auch schon der Name von Dr. Süsterhenn gefallen, der gegenwärtig dem Staatsgerichts- hof für Rheinland-Pfalz präsidiert. Gegen ihn aber dürfte sich Widerspruch wegen seiner naturrechtlichen Auffassung sowie Wegen seiner Haltung zu einzelnen aktuel- len Fragen des Staats- und Völkerrechtes erheben. Bei allen derartigen Auseinander- setzungen muß jedoch die Neutralität dieses hohen Amtes gewahrt bleiben, das keiner- lei Raum für politische oder weltanschau- liche Ambitionen bietet, wenn seine Be- setzung auch das Prestige einzelner Länder oder Gruppen erheblich steigern mag. Das Bundesjustizministerium bewahrt bisher noch Stillschweigen über die beiden Listen, die es zu führen hat und auf denen die Namen jener Persönlichkeiten verzeich- net sind, die zum Verfassungsrichter ge- Wählt werden können. Voraussetzung hier- für sind formell ein Mindestalter von vier- zig Jahren, die Befähigung zum Richteramt oder zum höheren Verwaltungsdienst, be- sondere Kenntnisse im öffentlichen Recht Es paßte Franco gar nicht Die englandfeindlichen Demonst rationen waren nicht beabsichtigt Von unserem Korrespondenten H. B. in Madrid Madrid, Ende Januar. Die Gibraltarkundgebungen, die Madrid und andere spanische Städte dieser Tage er- lebt haben, waren ein in vieler Hinsicht merkwürdiger Ausbruch der nationalen Empörung. Man möchte sie Kundgebungen wider Willen nennen. Schon der Anlaß da- zu, die Demarche des spanischen Botschaf- ters in London, der wegen des geplanten Besuches der Königin bei Eden vorstellig wurde, zeigte eine diplomatische Gefechts- kührung mit umgekehrten Fronten. Es waren die Spanier, die eine vertrauliche Behandlung des Gesprächsgegenstandes an- geregt hatten. Bisher waren es immer sie gewesen, die den Fall an die große Glocke hingen. Und nun waren es mit einem Mal die Engländer, die mit einer heftig umstrit- tenen Indiskretion in die Oeffentlichkeit flüchteten. Man hat in Madrid den wahr- scheinlich nicht unbegründeten Eindruck, dag damit von einflußreichen englischen Kreisen vollendete Tatsachen geschaffen werden sollten, die es der Königin schon aus Prestigegründen unmöglich machen, von dem geplanten Besuch zurückzutreten. Franco kann gegenwärtig aus taktischen Ueberlegungen gewiß nicht daran gelegen sein, neben dem Marokkokonflikt mit Frankreich gleichzeitig den Kampf an einer zweiten diplomatischen Front zu eröffnen. Eine antibritische Offensive stand daher durchaus nicht auf dem außenpolitischen Programm des Regimes, das vielmehr be- strebt erscheint, alle Energie auf Marokko zu konzentrieren. Darum paßten die De- monstrationen der letzten Zeit, die sich zu unvorhergesehen heftigen Ausschreitungen gegen britisches Eigentum steigerten, durch- aus nicht in die jetzige Linie der spani- schen Politik Nun hatte man freilich bei früheren Anlässen solche Kundgebungen so oft zugelassen, daß es schwer gefallen wäre, sie gänzlich zu desautorisieren. Aber schon die beschwichtigenden EFrmahnungen, die Außenminister Artajo den Studenten mit auf den Weg gab, ließen ein gewisses Un- behagen der amtlichen Stellen durchblicken. Der Verlauf der Kundgebungen hat denn auch gezeigt, daß das Regime schon wußte, warum es in London eine vertrauliche Be- handlung des diplomatischen Schrittes ange- regt hatte. Die britische Haltung hat also, vorsichtig ausgedrückt, mit dem zu den Ma- drider Zwischenfällen beigetragen. In offi- ziellen spanischen Kreisen behauptet man sogar noch mehr— nämlich, daß sich Geg- ner des Regimes mit provokatorischer Ab- sicht unter die Studenten gemischt und die Gelegenheit zur Agitation weidlich ausge- nützt hätten. Aber gerade in der Gibraltar- frage gibt es nicht viele Spanier, die ver- schiedener Meinung sind. Daher lassen die jüngsten Zwischenfälle tatsachlich nur den Schluß zu, daß die Stra- Benkundgebungen den staatlichen Sicher- heitsorganen ein wenig aus der Hand gera- ten sind. Schon unter früheren Regierungen waren die spanischen Universitäten immer ein Herd potentieller Unruhe. In der Aula herrscht hierzulande oft eine hochpolitische und mit mancherlei Spannungen geladene Luft, in der nicht selten der Funke des Auf- begehrens gegen die Autorität zündete. Solche Reaktionen gehören nun einmal in das Charakterbild eines alles andere als be- hördenfrommen Volkes. sowie Erfahrungen im öffentlichen Leben. Die erste Liste umfaßt die Namen der Rich- ter bei den oberen Bundesgerichten, die diese Voraussetzungen erfüllen. Aus ihr Wird ein Drittel der Bundesverfassungsrich- ter auf Lebenszeit gewählt. Die anderen beiden Drittel werden der zweiten Liste entnommen, die die Vorschläge der Bundes- regierung, der Länder und der Fraktionen des Bundestages enthält. Von diesen Kan- didaten wurde bei der ersten Wahl ein Teil auf vier, der Rest auf acht Jahre gewählt. Künftig gelten die Wahlen dann immer für acht Jahre. Bundestag und Bundesrat haben dabei in jedem Senat die Hälfte der Richter zu wählen. Wesentlich ist, daß bei vorzei- tigem Ausscheiden eines Verfassungsrich- ters die Nachwahl nur jeweils für den Rest der Amtsperiode gilt. Der Nachfolger für Dr. HRöpker-Aschoff als Richter im Ersten Senat wäre danach lediglich für anderthalb Jahre zu wählen, und zwar durch den Bundestag. Der Bun- destag könnte die Gelegenheit aber be- nutzen, um leichzeitig auch den zweiten Richter für den Ersten Senat nachzuwäh- len, dessen Platz dort schon seit zwei Jah- ren verwaist ist. Der vorige Bundestag konnte sich angeblich über den Nachfolger nicht einigen, bei dem es sich um einen Richter auf Lebenszeit handelt. Außer Wegen der Arbeitslast spielt diese Nach- Wahl für den Ersten Senat schon deshalb eine Rolle, weil seine Beschlußfähigkeit ständig gefährdet ist. Mehr als drei Richter dürfen nämlich nicht fehlen, wenn das Ge- richt funktionsfähig sein soll. Und zwei sind schon ausgeschieden. Für die Wahl des Präsidenten und des Vizepräsidenten bestimmt das Gesetz, daß diese abwechselnd durch den Bundestag und den Bundesrat zu erfolgen habe, Nichts gesagt ist jedoch über die Dauer des Amtes. Freidenker und religiöse Sozialisten Die„Evangelische Welt“ über die geistige Polarität in der SpD Bethel, im Februar Zur weltanschaulichen Situation der SPD berichtet das Informationsblatt für die Evangelische Kirche in Deutschland„Evan- gelische Welt“ von der Polarität, die in Kundgebungen der sozialistischen Freidenker und der religiösen Sozialisten Ausdruck finde. Das Blatt schreibt: „Auf der letzten Sitzung des Exekutiv- komitees der Freidenker- Internationale („Weltunion der Freidenker“) wurde mit Be- sorgnis festgestellt, daß sich die Haltung der Linksparteien auf dem gesamten europäi- schen Festland in bezug auf ihr Verhältnis zur Religion und Kirche grundlegend ge- ändert habe. Alle diese Parteien hätten ihren traditionellen Kampf gegen den Klerikalis- mus, gegen Religion und Kirche, ja zum Teil sogar gegen den politischen Katholizismus allgemein beigelegt. Auf einer Kulturtagung des Deutschen Freidenker verbandes in Duis- burg beklagte man, daß in der SPD seit 1945 die alten kulturpolitischen Forderungen nicht mehr erhoben würden. Der Grundsatz der Glaubens- und Gewissensfreiheit scheine das einzige zu sein, was übrig geblieben sei. Ja, man sei zum Teil noch einen Schritt weiter zurückgegangen, indem man„mit allen Mit- teln und Kniffen“ eine„Synthese zwischen Sozialismus und Christentum“ herzustellen suche. Demgegenüber wurde in Duisburg die alte These verfochten, daß der Sozialismus eine Weltanschauung oder Lebensanschauung sei mit ihrem Gegensatz zu Religion und Kirche. „Der Sozialismus“, so hieß es,„ist eine Le- bensanschauung der Wirklichkeit, des tätigen Lebens und steht als solche auf dem Boden der Tatsachen, der praktischen Erfahrung, der Vernunft. Sein Bestreben geht dahin, allen Menschen zu ihren Lebensrechten zu verhelfen, ihnen das Diesseits erträglich zu gestalten.— Die Religion, die Kirche, stützt sich dagegen auf Wunder und Legenden, die Aller Wissenschaft, aller Vernunft Hohn spre- chen und die deshalb nur durch Dogmen, durch Glaubensvorschriften, durch mancher- ei Glaubenszwang aufrecht erhalten und durchgesetzt werden können. Ihr Streben ist nicht lebensbejahend, sondern lebensfeind- lich, denn durch die Vertröstung auf die gött- liche Gnade im besseren Jenseits als Entgelt für die irdischen Leiden verkümmert sie dem Menschen den Blick für seine Lebensrechte. Unvereinbare Gegensätze, die tiefsten Wider- Donnerstag, 4. Februar 1954 Nr. 9 r Der Bundesrat möchte hieraus anscheinen folgern, daß er jetzt schon an der Reihe el den Präsidenten zu bestimmen, weil det Bundestag damit angefangen hatte. Den wird jedoch entgegengehalten, daß nach bit heriger Auffassung die Wahl jeweils für die Amtszeit der betreffenden Richter gültig sen müsse. Das würde bedeuten, daß für Pr Höpker-Aschoff zunächst ein Nachfolger a Präsident ebenfalls für anderthalb Jahr zu wählen sei, und zwar noch durch den Bundestag. Erst denn hätte der Turnus 2 beginnen, in dem der Bundesrat an die Reihe kommt. Eine Wahl des Präsidenten durch de Bundesrat bietet gegenwärtig vielleicht praktische Vorteile, weil sich dort Unter Umständen eher die vorgeschriebene Zwei. drittelmehrheit für einen bestimmten Ran. didaten finden lassen wird als eine Prei. Viertelmehrheit im Wahlausschuß des Bun. destages. Trotzdem dürfte die Ergänzungz. Wahl für anderthalb Jahre durch den Bun. destag mehr dem Sinne des Gesetzes en. sprechen. Allerdings müßten sich in dessen 2wölfköpfigem Wahlmännerkollegium die acht Vertreter der Regierungskoalition und die vier Abgeordneten der SPD einigen un die neun Stimmen für die Richter- und Präsidentenwahl zusammenzubringen. I. seiner Wahl wäre das Kollegium sonst völ. lig frei. Es dürfte zum Beispiel auch den Vizepräsidenten Pr. Katz. der dem Zweiten Senat vorsteht, in den Ersten Senat her. über wählen und ihn zum Präsidenten machen, es könnte ihn aber auch im Zwei. ten Senat als Präsidenten wählen und dann den Vizepräsidenten aus den Mitgliedern de Ersten Senates bestimmen lassen. Der neu Präsident braucht also nicht unter den bei. den künftigen Mitgliedern des Ersten Se. nates gefunden zu werden, sondern er kam dem Gericht schon längst angehören, E.; sprüche klaffen zwischen diesen beiden Le- bens- und Weltanschauungen, und es dürfte schwer halten, Sozialismus und Religion mit- einander in Einklang zu bringen.“ Diesen Tendenzen der sozialistischen Frei. denker stehen innerhalb der SPD die evolu- tionären Tendenzen der religiösen Sozialistet diametral gegenüber. In den Reihen des Bundes der religiösen Sozialisten“ denkt man seit seinen Anfängen vor Jahrzehnten an die geistige Erneuerung des Sozialismus an die Ausrichtung auf seinen ethischen Grundgehalt“, so heißt es in dem letzten Bundesrundschreiben. Weiter wird dann aus- geführt:„Die sozialistische Internationale hat im März 1953 vorbehaltlos anerkannt, dad das Christentum eine der Kraftquellen des Sozialismus ist. Daraus erwächst der Sp wie allen sozialistischen Parteien die Pflicht bemüht zu bleiben, daß diese Herausstellung der christlichen Ethik nicht zum wertlosen Lippenbekenntnis der Parteiorgane nach außen herabsinkt oder in einer hier nun völlig falsch betonten Toleranz jede positive Wirkung verliert.“„Die Kirchen verlangen aber, daß die SpD, wenn sie ihre Bindung an die christliche Ethik kennt und anerkennt, selbstverständlich die Grundlage des christ; lichen Glaubens nicht angetastet oder, anders ausgedrückt, im Sozialismus den Weg u Gott offen läßt.“ Abschließend wird angekündigt, daß vom „Bund der religiösen Sozialisten“ versucht werden soll, im Februar oder spätestens Mär dieses Jahres eine Konferenz zustande zu bringen, zu der man den Parteivorstand der SPD, führende Männer der Kirchen, und der 15 und die eigenen engeren Freunde ein- laden will. epd. 500 Todesopfer bei den Heiligen Waschun: gen im Ganges, an dessen Ufer bei Allahabad dag Heilige Indische Wasserfest stattfindet wurden bis jetzt aus Indien gemeldet. Die Menschen kamen in dem Gedränge um, al rund drei Millionen Pilger in die Fluten des Heiligen Flusses drängten. Die Beschäftigenquote der Frauen in det Bundesrepublik hat sich in den letzten Jah. ren stark erhöht. Im Jahre 1953 trafen auf 1000 Frauen 194 Arbeitnehmerinnen, wal. rend es vergleichsweise im Mai 1939 auf 1000 nur 185 waren. — Molotows Friedensvertrag. Der von Molotow auf der Berliner Kon- ferenz vorgelegte Entwurf eines Friedens- Vertrages mit Deutschland entspricht bis auf drei neueingefügte Punkte dem Entwurf, den die Sowjetunion schon in einer Note vom 10. März 1952 unterbreitete. Der Vorschlag hat folgenden Wortlaut(die neueingefügten Punkte sind durch Kursivsatz hervorgehoben). Die Teilnehmer an der Friedenskonferenz: Großbritannien, die Sowjetunion, die Ver- einigten Staaten, Frankreich, Polen, die Tsche- choslowakei, Belgien, Holland und die ande- ren Saaten, die sich mit ihren Streitkräfter am Krieg gegen Deutschland beteiligt haben. Politische Leitsätze: 5 1. Deutschland wird als einheitlicher Staat wiederhergestellt. Damit wird der Spal- tung Deutschlands ein Ende gemacht, und das geeinte Deutschland gewinnt die Mög- lichkeit, sich als unabhängiger, demokrati- scher, friedliebender Staat zu entwickeln. 2. Sämtliche Streitkräfte der Besatzungs- mächte müssen spätestens ein Jahr nach In- krafttreten des Friedensvertrages aus Deutschland abgezogen werden. Gleichzeitig werden sämtliche ausländischen militärischen Stützpunkte auf dem Territorium Deutsch- lands liquidiert. 3. Dem deutschen Volk müssen die demo- kratischen Rechte gewährleistet sein, damit alle unter deutscher Rechtsprechung stehen- den Personen, ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder Religion, die Menschenrechte und die Grundfreiheiten genießen, einschließlich der Redefreiheit, der Pressefreiheit, des Rechts der freien Reli- gionsübung, der Freiheit der politischen Ueberzeugung und der Versammlungsfrei- Beit. 4. In Deutschland muß den demokrati- schen Parteien und Organisationen freie Be- tätigung gewährleistet sein, sie müssen das Recht haben, über ihre inneren Angelegen- heiten frei zu entscheiden, Tagungen und Ver. sammlungen abzuhalten, Presse- und Publi- kationsfreiheit zu genießen. l 5. Auf dem Territorium Deutschlands dür- ken Organisationen, die der Demokratie und der Sache der Erhaltung des Friedens feind- lich sind, nicht bestehen. 6. Allen ehemaligen Angehörigen der deutschen Armee, einschließlich der Offiziere und Generale, alle ehemaligen Nazis, mit Ausnahme derer, die nach Gerichtsurteil eine Strafe für von ihnen begangene Verbrechen verbüßen, müssen die gleichen bürgerlichen und politischen Rechte wie alle anderen deut- schen Bürgern gewährt werden zur Teil- nahme am Aufbau eines friedliebenden de- mokratischen Deutschland. 7. Deutschland verpflichtet sich, keiner- lei Koalitionen oder Militärbündnisse einzu- gehen, die sich gegen irgendeinen Staat richten, der mit seinen Streitkräften am Kriege gegen Deutschland teilgenommen hat. 8. Keine Verpflichtungen militärischer oder politischer Art, die sich aus Verträgen oder Vereinbarungen ergeben, die von der Bundes- regierung oder der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik vor der Unterzeich- nung des Friedens vertrages mit Deutschland und der Wiedervereinigung Deutschlands in einen einzigen Staat abgeschlossen worden sind, sollen Deutschland aufgezwungen werden. Das Territorium: Das Territorium Deutschland ist durch die Grenzen bestimmt, die durch die Be- schlüsse der Potsdamer Konferenz der Groß- mächte festgelegt wurden. Wirtschaftliche Leitsätze: Deutschland werden für die Entwicklung seiner Friedens wirtschaft, die der Hebung des Wohlstandes des deutschen Volkes die- nen soll, keinerlei Beschränkungen auf- erlegt. Deutschland werden auch keinerlei Beschrankungen in bezug auf den Handel mit anderen Ländern, die Seeschifffahrt und den Zutritt zu den Weltmärkten auferlegt. Deutschland soll völlig frei von allen Ver- pflichtungen sein, den USA, Großbritannien, Franhereich oder Sobjetrußland irgendwelche Schulden zu begleichen, die sich aus Nach- riegstrunsaktionen mit Ausnahme von Han- delsschulden ergeben haben. Militärische Leitsätze: 1. Es wird Deutschland gestattet sein, eigene nationale Streitkräfte Land-, Luft- und Seestreitkräfte) zu besitzen, die für die Verteidigung des Landes notwendig sind. 2. Die deutschen militärischen Streitkräfte sollen auf die Zahl beschränhet werden, die für die Aufgaben der inneren Sicherheit, den örtlichen Grenaschutz und die Luftabwehr not- wendig sind. 3. Deutschland wird die Erzeugung von FKriegsmaterial und ausrüstung gestattet werden, deren Menge oder Typen nicht über die Grenzen dessen hinausgehen dürfen, was für die Streitkräfte erforderlich ist, die für Deutschland durch den Friedensvertrag festgesetzt sind. Deutschland und die Vereinten Nationen: Die Staaten, die den Friedensvertrag mit Deutschland abgeschlossen haben, werden das Ersuchen Deutschlands um Aufnahme in die Organiation der Vereinten Nationen unterstützen. „ und was Bidault darüber denkt Wie anders Außenminister Bidault über einen Friedensvertrag denkt— anders als Molotow und anders als die Männer von Versailles— geht aus folgendem Abschnitt einer seiner Reden auf der Viererkon- ferenz in Berlin hervor: „Was nun Deutschland anbetrifft, so ist die notwendige Vorbedingung zu Verhand- lungen über einen Friedensvertrag, also das Bestehen einer ganz Deutschland vertre- tenden Regierung, noch immer nicht erfüllt. Diese Regierung— wir haben dies zu wie- derholten Malen unterstrichen— kann nur repräsentativ sein, wenn sie aus freien Wahlen hervorgegangen ist. Vom Stand- punkt der Demokratie aus betrachtet, er- scheint es uns evident, daß aus der Wahl die Regierung hervorgeht und nicht die Re- gierung die Wahl veranstaltet Der Friedensvertrag muß so beschaffen sein, daß⸗ er vermeidet, den Keim zu einem neuen Konflikt zu legen. Der Frieden kann kein Frieden der Vergeltung und kein auf- erlegter Frieden sein. Er muß mit dem Blick auf die Zukunft und nicht nur mit dem Blick auf die Vergangenheit geschlos- sen werden. Es kommt darauf an, Deutsch- land im Herzen des Kontinents nicht iso- liert zu lassen und zugleich die Wieder- geburt jedes aggressiven Militarismus zu verhindern. Es kommen also nur zwei Mög- lichkeiten in Betracht: die der zwangswei- sen Kontrolle und die der Assoziation. Die erstere wird mit dem alten Sprichwort: „adversus hostem aeterne auctoritas“ be- gründet. Tatsächlich müßte diese Kontrolle ohne zeitliche Beschränkung ausgeübt wer- 55 den. Die Geschichte, die alte sowie die jun- gere, lehrt jedoch, daß eine solche Zeit im- mer begrenzt ist und daß diese Gren schnell erreicht ist, so daß sich der schein- bare Realismus als eine große Schimäre er- weist. Andererseits ist es selbstverständlich daß eine solche Lösung in Deutschland het: tige Forderungen hervorrufen würde, zum Aufleben des Nationalismus beitragen würde und daß sie darüber hinaus dureh etwaige Rivalitäten rasch in Frage gestellt wäre. Um derartigen Gefahren zu begegnen hielt die französische Regierung es für an- gebracht— und sie tut es noch Deutsch- land zum Eintritt in eine Gemeinschaft rei defensiven Charakters zu veranlassen, die schon auf Grund ihrer Struktur jede A. gression einzelner und aller ihrer Mitglie- der unmöglich macht. Die französische Regierung hat ebensd wie jede andere gute Gründe, vor der Ge· fahr auf der Hut zu sein, die aus der un, natürlichen Lage entstehen könnte, in der sich Deutschland augenblicklich befindet. Doch die französische Regierung glaubt ab der Entwicklung Westdeutschlands schlie“ gen zu können, daß das Schicksal der Demo- kratie in Deutschland mit dem seiner Bin, dung an den Westen verflochten ist. Pas 5 unsere Ueberzeugung. Wir wollen sie nie manden aufzwingen, vor allem nicht einer aus freien Wahlen— für deren Durchfüh rung wir uns einsetzen— hervorgegangenen deutschen Regierung. Wir wollen nur, de niemand Bedingungen stellt, die wir ut selbst stellen. Wir betonen, daß der Schr! 15 um den es sich hier handelt. kein 7 deres Opfer von den an diesem Tisch 1 5 tretenen Regierungen fordert. und, fl Gegenteil, sehr weitgehende Aussichten die Zukunft eröffnet.“ stel Don fel niu der ein Ch. qui che der cheinen eihe se. veil der be. Den 122 bis. s für di tig 10 kür Dr. olger ag 0 Jahte ch den anus 2 an die irch den vielleicht t unter le Zwei. en Kan. de Drei. es Bun. inzungz. en Bun. 228 ent. a dessen um die on und igen, um er- und sen. Ia mst völ⸗ uch den Zweiten dat her. Sidenten n Zwei- nd dann dern de her neue den bei. zten Se. er Kann n. E. B 1 den Le- s dürkte ion mit- en Frei. e evolu- zialister nen des “ denkt zehnten alismus, thischen letzten mn aus- nale hat mt, daß len des er SPD Pflicht, Stellung ertlosen e nach jer nun positive langen Bindung erkennt, christ. „anders Weg u laß vom versucht ms März de zu and der und der de ein- epd. aschun- lahabad ttkindeb, et. Die um, al ten des in det en Jah- ken aut „ Wäh⸗ auf 1000 ä—— lie jün · zeit im- Grenze schein järe er- aändlich, nd hef- le, zum iitragen durch gestellt gegnen, für an⸗ eutsch- aft rein en, die de Ag Vitelie⸗ ebenso ler Ge- der Un- in det ndet. ubt aus schlie· Demo- er Bin- Das is. ie nie: it einer rchfüh⸗ Hr. 20 Donnerstag, 4. Februar 1954 . MORGEN ö Seite Was sonst noch gescha g. Unbemerkt und vergessen von der Oef- zentlichkeit verstarb dieser Tage in dem englischen Dorf Cotswold bei Blockley Mr. hn Jervis Barnard, der als der Erfinder des Fußball-Totos ein Denkmal verdient hätte. Als er 1921 aus dem englischen Garde- regiment der Coldstream Guards ausschied, kam er auf die Idee, die Wettleidenschaft und die Sportbegeisterung seiner Landsleute zu verbinden und sendete die ersten Cou- s aus. Monatelang brachte ihm dieses Geschäft mit größter Mühe gerade seine portospesen ein. Aber er ließ nicht locker und baute schließlich einen großen Konzern auf, der Millionen umsetzte und in zahlrei- chen anderen Ländern nachgeahmt wurde. Aus gesundheitlichen Gründen mußte er 1937 ausscheiden und sich aufs Land zurück- ziehen. * Voller Spannung beobachteten am Diens- tag die Mitglieder des Unterhauses, wie Premierminister Winston Churchill mehr- mals vergeblich versuchte, sich aus seinem tieken, weichgepolsterten Sitz zu erheben. lit einem Male gelang es ihm.„Leb noch“, brummte er. Das ganze Haus stimmte er- leichtert in sein Gelächter ein. * Die 600 kg schwere dänische Milchkuh „Bitten“ im Dorf Skaarup in Nordjütland darf für sich in Anspruch nehmen,„Miß Universum“ in der Milchleistung zu sein. Das Prachtexemplar gab in 428 Tagen 15 390 Liter Milch, das sind durchschnittlich knapp 36 Liter pro Tag. Der bisherige Weltrekord wurde von einer Kuh Aus England gehalten. Nach den schweren Lawinenunglücken in sterreich Anfang dieses Jahres haben die österreichischen Behörden beschlossen, La- winenrettungskommandos im Fallschirmab- springen auszubilden. Außer den Mann- schakten sollen auch Lawinenhunde an die- ser Ausbildung teilnemmen. Ein Sachver- ständiger in Hundeabrichtung erklärte, Hun- den sei das Abspringen aus dem Flugzeug leicht beizubringen, da sie es nicht liebten, im Flugzeug zu fliegen und daher gern be- reit seien, aus dem Flugzeug zu springen. Ein keltisches Fürstinnengrab. aus der zeit um 900 bis 500 v. Chr. wurde bei Vix in Nordostframkreich gefunden. Wie in Heft 1 der Umschau in Wissenschaft und Technik ausgeführt wird, war in dem mehr als 40 m großen quadratischen Grabhügel eine etwa 30jährige Frau in ihrem Schmuck auf einem vierrädrigen Wagen aufgebahrt. Ihr Kopf war mit einem einzigartigen Golddiadem (Gewicht 495 g) geschmückt. Es fanden Sich weiterhin in dem Grab u. a. eine etruskische Bronzeschnabelkanne, ein bronzenes Misch- gefäß(1,40 m hoch und 160 kg schwer), das leider bei der Ausgrabung von Steinmassen zersprengt wurde. Künstlerisch wertvolle Arbeiten aus dem Bereich der vorklassisch griechischen Kunst, wie eine Statuette, die den Deckel abschließt, oder eine Pferde- gruppe an der Schulterzone des Mischgefäßes beweisen, wũie weit bereits in dieser Früh- zeit die Hochkunst der Mittelmeerkulturen dach Norden reichte. * Bei der Explosion in einem japanischen Kohlenbergwerk in der Nähe von Fukuoka wurden am Dienstag vier Bergleute getötet. Von siebzehn Eingeschlossenen konnte bis- her nur fünf lebend geborgen werden. * Eine Pockenepidemie hat sich trotz Schärkster sanitärer Kontrollmaßnahmen in den letzten Tagen in der argentinischen Provinz Tucuman ausgebreitet. Bisher wur- den 160 pockenerkramkte Personen in den Krankenhäusern eingeliefert. *. Ein bisher noch namenloser Gipfel des Tupungato in der argentinischen Kordillere ist erstmals von dem argentinischen Berg- steiger Alejandro Casis und dem Brasilianer Domingo Giobi bestiegen worden. Der Gip- tel wird auf den Karten mit 5700 Meter Höhe angegeben. * 5 Die erste Fabrik Südamerikas zur Ura- niumgewinnung auf industrieller Grundlage wurde in Sao Paulo während der Vierhun- dertjahrfeier eingeweiht. Es hamdelt sich ur ein Unternehmen der mit französischem chemie-Interessen verbundenen Firma Or- quima“. Die Fabrikgründung wird als Zei- chen des Eintritts von Brasilien in die Aera der Atomforschung gewertet. Was soll auf dem Bildschirm gezeigt werden? 10 000„Fernseher“ wurden befragt/ Aus Wünschen und Kritiken wurden die notwendigen Rückschlüsse gezogen 44 v. H. der Befragten im„Hoheitsgebiet“ des Nord westdeutschen Rundfunks erklär- ten, sje möchten gern Fernseher werden und sich ein Fernsehgerät anschaffen. Vor- ausgesetzt, daß dieser Wunsch mit den pekuniären Verhältnissen in Einklang zu bringen ist. 21 v. H. legen auf das Fern- sehen keinen gesteigerten Wert. 35 v. H. sind sich noch nicht schlüssig. Zu dem„pro“ und„contra“ hat die Zu- schauer forschung des NWDR die verschiede- nen Gründe ermittelt. Der eine will die Welt stellvertretend durch den Wunder- spiegel— Bildschirm genannt— zu Hause bewundern können,(21 v. H.) andere halten das Fernsehen für einen vollwertigen Kino- und Theaterersatz(19 v. H.). Wieder andere haben das spezielle Verlangen, ihr Wissen zu bereichern oder sich„Medikamente zur Stärkung der guten Laune“ verschreiben zu lassen(17 v. H.). 9 v. H. glauben, daß durch ein Fernsehgerät ihr blaß gewordenes Familienidyll wieder eine frische Gesichts- farbe erhalten würde. Fast ein Viertel der erwachsenen NWDR-Rundfunkhörer(24 v. H.) hält die Television für eine Ergänzung des Hörfunks. Die 21 v. H., die sich in den nächsten Jahren, wie sie sagen,„bestimmt noch nicht entschließen werden“, sind teils skeptisch, teils haben sie ihre Ablehnung klar formu- liert. 37 v. H. von ihnen wollen erst die Weiterentwicklung abwarten. 29. v. H. haben keine Zeit oder wollen sich weiterhin mit dem Rundfunk begnügen. Daß sie von der Arbeit abgelenkt werden könnten, befürch- ten 9 v. H. Für 7 v. H. ist das Programm noch nicht genügend gewürzt. 5 v. H. lehnen das Ferusehen ab, weil es ihnen Theater und Kino nicht ersetzen kann, 4. v. H. haben ethische Gründe, 3 v. H. fürchten sich vor gesundheitlichen Störungen.(Man Nord westdeutscher Rundfunk verteidigt sein Sendegebiet Im Falle des Aufteilens des NWDR müßte das Fernsehen eingeschränkt werden Der Nord westdeutsche Rundfunk hat in einer Denkschrift nachdrücklich gegen eine Aufteilung des Rundfunks in Nordwest- deutschland Stellung genommen. Mit wirt- schaftlichen, finanziellen, technischen und Rundfunkpolitischen Gründen verteidigt der NWDR sein Sendegebiet und weist darauf hin, daß die Leistungskraft des Rundfunks durch ein Aufteilen des NWDR„in Pro- gramm und Technik wesentlich beeinträch- tigt werden würde“. Der NWDR betont, daß die nordwestdeui- schen Länder in ihrer kulturellen, religiösen, jemdschaftlichen, wirtschaftlichen, Soo logischen und politischen Struktur ein 80 mannigfaltiges Kraftfeld seien, dag dem Rundfunk optimale Wirkungs möglichkeiten gegeben seien. Zugleich gibt der NWDR zu bedenken, daß es bei aller föderalistischen Aufgliederung gerade auf kulturellem Gebiet aus politischen und psychologischen Gründen ratsam sei, wenigstens eine große Rundfunk- anstalt in Westdeutschland zu erhalten, um ein Gegengewicht gegen den Rundfunkzen- tralismus in der Sowjetzone und im Ausland zu bilden. In der Denkschrift wird festgestellt, daß ein Aufteilen des NWDR zu einer Verschlech- terung des Programms der einzelnen Nach- kolgesender führen müßte. Die Finanzkraft des NWDR ermögliche es, auf allen Gebieten beste Kräfte zu gewinnen und damit ein re- präsentatives deutsches Rundfunkprogramm zu gestalten, das sich auch im Ausland des größten Anseheris erfreue. Das gelte beson- ders für den musikalischen Teil. Gleichzeitig sei durch die technische Vollendung der Funkhäuser und ihrer Studios und durch die Zahl der Sender und ihre günstige Lage der beste Empfang für alle Hörer garantiert. Der NWDR könne zur Zeit drei Programme aus- strahlen: ein gemeinsames repräsentatives Mittelwellenprogramm der Funkhäuser Köln, Hamburg, Hannover und Berlin, ein regiona- les Programm UKW. West und ein regionales Programm UR W-Nord. Der NWDR betont außerdem, daß eine Reihe untergeordneter Aufgaben, die bisher könnte sich die Augen verderben. Die Ner- ven könnten darunter leiden.) Die Lebensgewohnheiten der meisten Fernsehteilnehmer haben sich durch die Bildschirm- Atmosphäre nicht verändert. Wenn abends die Interviewer in Berlin, Hamburg, Köln, Dortmund und Düsseldorf anrufen, um sich zu erkundigen, wie das Programm gefällt, sind 40 v. H. der An- gerufenen nicht zu Hause. 15 bis 20 v. H. nehmen zwar den Hörer ab, können aber keine Auskunft geben, weil sie ihr Gerät nicht eingeschaltet haben. Die meist vor- gebrachte Entschuldigung, das heutige Pro- gramm interessiere nicht, ist ein Beweis da- für, daß viele Fernsehteilnehmer icht mehr mit konsequenter Ausdauer vor ihrem Gerät sitzen, sondern sich„ihre“ Sendungen aussuchen, wie sie es beim Hörfunk auch zu tun pflegen, weil sie Freude und Genuß an der Uebertragung haben wollen. Ver- schiedene geben an, keine Zeit zum Austel- len gehabt zu haben. Andere haben es an diesem Abend vorgezogen, Radio zu hören. Interviews dieser Art haben bisher in einer Gesamtauflage von über 10 000 statt- gefunden und werden regelmäßig fort- gesetzt, um die Gewohnheiten und Eigen- arten, die Wünsche und Kritiker der Zu- schauer immer im Auge zu behalten und die notwendigen Rückschlüsse daraus zu ziehen. Vor Monaten sind 1000 Teilnehmer persön- lich besucht und mit einem sehr in die Fernseh-Details gehenden Fragebogen ,trak- tiert“ worden. Diese kleine Prozedur von jeweils 30 Minuten Dauer haben alle gern über sich ergehen lassen. Die kritischen Meinungsäußerungen der am Telefon befragten Zuschauer sind meist sehr objektiv gehalten. Es ist vorgekom- men, daß an einem Abend Zweidrittel und mehr mit den Sendungen nicht zufrieden der NWDR übernommen hatte, von den auf- geteilten kleineren und wirtschaftlich schwa cheren Sendern nicht in dem bisherigen Um- fang erfüllt werden könnte.„Das Ferusehen könnte auch nicht annähernd im heutigen Ausmaß weitergeführt werden“, stellt die Denkschrift fest. Außerdem würden andere wesentliche Gemeinschaftsaufgaben des Rundfunks in der Bundesrepublik— wie die Kurzwellensendungen für Uebersee und Leamgwellensendungen, die bisher überwie- gend vom NWDR finanziert wurden— durch eine Aufteilung gefährdet werden. Zu den finanziellen Folgen einer Auf- teilung des NWDR würde für zwei getrennte Sendegebiete ein jährlicher Mehraufwand von 23 Millionen Mark gehören. Außerdem müßten für die Aufteilung zusätzlich 14 Mil- lionen Mark als einmalige Investition für den Neubau von Anlagen aufgebracht wer- den. Ueberschüsse an die Kulturfonds der Friedenstiftender Fernsehapparat Neuheit in den USA: Zwei Programme gleichzeitig auf dem Bildschirm Während man in Deutschland bemüht ist, den Leuten klar zu machen, wie schön es ist, sich zu Hause ein Fernsehprogramm ansehen zu körmen, ist man in Amerika inzwischen schon so weit, die Kunden dafür zu begei- stern, auf ein und demselben Empfänger zwei Programme gleichzeitig laufen zu lassen. Auf diese Art, so wird argumentiert, kehre erst der Friede im Haus ein, denn nun könnten die Erwachsenen ihren Kriminalreißer und die Kinder ihr Jugendprogramm haben, ohne sich in die Haare zu geraten. Technisch ist der Vorgang gar nicht sehr kompliziert. Der„Doppelempfänger“ nimmt gleichzeitig zwei Sender auf und projeziert die beiden Bilder mit einer Phasenverschie- bung auf den gleichen Bildschirm. Mit blo- gem Auge sieht man dort allerdings nur ein heilloses Wirrwarr. Setzt man aber eine Brille mit polarisierten Gläsern auf, 80 Schluckt sie das eine Programm und läßt nur Blick ins Land Drei Kinder verbrannt Hamburg. Beim Brand eines Behelfs- heimes in Hamburg-Horn kamen am Mitt- waren und sti anderen Abenden so gut wie wochvormittag drei Kinder in den Flammen keine ablehnenden Stimmen laut wurden ums Leben. Nach den bisherigen Ermitt- Durchschnittlich äußern sich 79 v. H. der lungen der Feuerwehr brach das Feuer im telefonisch erreichten Zuschauer zu dem Obergeschoß des Steinhauses aus, in dem zur Debatte stehenden Programm positiv sich die Kinder der beiden in dem Haus 10 v. H. lehnen es strikt ab. Die restlichen wohnenden Familien aufhielten. Die Eltern 11 v. H. argumentieren mit mehr oder we- der Kinder befanden sich bei Ausbruch des niger starken Einschränkungen. Feuers im Erdgeschoß und bemerkten den 3 Brand erst so spät, daß sie nicht mehr die VV Opern und Ope- Treppe zum Obergeschoß betreten konnten. „Sportsendungen und Ferusehspiele Nach Mitteilung der F ur Würde haben 70 v. H. und mehr Anhänger. Bei 5 5 5 1 1 1 itzt aktuellen Beiträgen kritisieren 20 v. H. die 5 5 urch einen über ieee Art der Uebertragungen und den Inhalt. von en„ dem Sie behaupten, er sei bei dem einen Nachtwächter im Eis eingefroren überregionalen Programm zu sehr von der lokalen Eigenart des sendenden Studios ge- Rinteln/ Weser. Zwei Stunden kämpfte kärbt. Der Westen meckert über Berlin, ein 50 jähriger Nachtwächter in Engern bei Berlin rümpft die Nase wegen Hamburg Rinteln mit dem Kältetod. Bei einem nächt- oder Köln), Durch die Uebernahme der lichen Rundgang stürzte der Wächter auf wichtigsten Bundestagssitzungen hat sich einem Fabrikgelände in eine mit Wasser die Situation inzwischen zugunsten des ak- gefüllte Kriesgrube. Dabei durchbrach er tuellen Ressorts geändert. das Eis. Nur mit dem Kopf und den Hän- 5 5 i N den aus dem Eisloch ragend rief er die 11 A übrigen Weil die Programm- Dire kr ganze Zeit hindurch um Hilfe. Als Arbeiter ion, aus welcher Richtung der Wind weht.; g 5758 wenn sie den Zuschauern eine Kost vor- nn schließlich fanden, war der Körper des 5 1 vor Nachtwächters im Eis festgefroren. setzt, die den wenigsten schmeckt. Musik in konzertanter Ausführung ist kaum gefragt und wird praktisch nicht mehr gesendet. Tanz, Ballett und Pantomimeri stoßen 31¹— Detmold. Das Deutsche Jugendherbergs- gemein auf Ablehnung. Dementsprechend werk in Detmold bittet im Interesse des findet man sie auch nur selten noch im deutschen Ansehens im Ausland alle jugend- Programm. lichen Auslandsfahrer, sich von ihm beraten 5 5 5 5 1 zu lassen, wenn sie ihre Reisen vorbereiten. Für die Sonntage sind die höchsten Zu- Kein Jugendlicher dürfe eine Auslandsfahrt schauerzahlen errechnet worden. Sie liegen antreten, bevor er sich ausreichend über konstant über dem Wochendurchschnitt. An I and und Leute unterrichtet h 1201 5 jedem eingeschalteten Gerät sitzen durch- 8 i zehtet bas Weg fünf bis sechs Personen. In Gaststätten 5„F 1 und in den Vorführräumen des Handels ent- 5 zu Gelanneppheit en 1 sprechend mehr. Bei besonderen Anlässen chadigung des deutschen Ansehens eführt. steigert sich diese Zahl erheblich. Fritz Niehus Beratung für jugendliche Auslandsfahrer Feuer im Lager Friedland Friedland. Im Erenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen brach am Mittwoch morgen kurz nach drei Uhr ein Feuer aus. Dabei brannte das„Haus der Zuflucht“ der Inneren Mission bis auf einen kleinen Ge- bäudeflügel nieder. Die wertvolle Bibliothek und die Einrichtungsgegenstände fielen den Flammen zum Opfer. Nach den bisherigen Feststellungen beträgt der Schaden über Länd. ürden nicht mehr gezahlt werden ander würden ni 1 gez N 45 000 Bark können. Die Denkschrift betont, daß die im Nord- westdeutschen Raum zur Verfügung stehen- den Mittelwellen nur über eine zentrale Rundfunkanstalt vollkommen ausgenutzt werden könnten. Bei einer Aufteilung des 15 6 NWDR würden ohne Genehmigung zusätz- fahrtsverbände in Hannover. Heinz Rother, licher Wellen mindestens eine Million Rund- wurde vom Landgericht in Hannover wegen funkteilnehmer, also drei bis vier Millionen kortgesetzter Unterschlagung zu einem Jahr Hörer, im Bereich des NWDR auf den Mittel- Gefängnis verurteilt. Rother hat, wie das wellenempfang verzichten müssen. Gericht feststellte, zwei Jahre hindurch 5 5 5 5 5 monatlich 250 DM Spendengelder aus der Besonders wird darauf hingewiesen, daß Kasse unterschlagen. Insgesamt fehlten Nordrhein-Westfalen nicht in der Lage sein 17 637.91 DM. Rother will aber nur 5000 DRM würde, mit der Welle Langenberg eine eigene unterschlagen haben. Der Rest 5 5 2 755 2 2 11 2 +. 8— 5 5 5 E 1 N summe soll in andere Hände gewandert sein. Westfalen nur senden können, wern dem Land etwa fünf Wellen zur Verfügung stün- den. Das sei indessen angesichts der Wellen- knappheit nicht möglich. Kassierer der freien Wohlfahrtsverbände unterschlug Spenden Hannover. Der frühere Kassierer der EKreisarbeitsgemeinschaft der freien Wohl- Zahnschmerzen vom Hinsehen Köln.„‚an deinen Zähnen hängt dein ganzer Körper“ meint das Deutsche Ge- sundheitsmuseum in Köln. Zahnprothesen für Unter- und Oberkiefer wurden in rie- siger Vergrößerung in den Werkstätten des Museums hergestellt. Für die nächsten Wanderausstellungen durch das ganze Bun- desgebiet konstruierte man über Zwanzig Zahnmodelle. Vom hohlen Zahn bis zur das zweite, gewünschte sichtbar werden. Das Paradentose sind alle Krankheitssymptome andere Programm dagegen wird mit umge- der Zähne dargestellt worden. Die Modelle kehrt polarisierten Gläsern sichtbar. So wurden in Ton geformt und dann in Gips bleibt noch das Problem des Tons, der nor- abgenommen, So daß sie unbegrenzt Ver- maler weise ebenfalls durcheinandergehen vielfältigt wurden. Die Wanderausstellun- müßte. Auch hier werden die beiden Pro- gen führt das Museum seit 1950 durch. In gramme getrennt und allerdings nicht mehr den vergangenen Jahren sahen etwa 372 000 durch Lautsprecher, sondern mittels Kopf- Menschen diese Ausstellungen. hörer getrennt übertragen— damit an der spannendsten Stelle des Kriminalreißers nicht plötzlich die quäksende Stimme der register“ Micky-Maus ertönt. Bonn. Der Bundesjustizminister hat im Selbstverständlich muß man mit dem Einvernehmen mit den Ländern bestimmt, neuen„Doppelempfänger“ nicht zwei Pro- daß das bisher beim Berliner Kammerge- gramme gleichzeitig empfangen. Er arbeitet richt geführte Auslandsstrafregister vom auch mit nur einem. Die Herstellerfirma 1. April an vom Oberbundesanwalt beim hofft, daß der Preis des Geräts um rund Bundesgerichtshof geführt wird. Das Aus- 2500 D-Mark fallen wird, wenn erst einmal landsstrafregister wird in Zukunft Bundes- die Serienproduktion angelaufen ist. Vor- strafregister heißen und unter der Anschrift läufig kostet der friedenstiftende Empfänger Berlin NW 40, Lehrterstraße 58. zu errei- „nur“ rund 9000 D-Mark. chen sein. „Auslandsstrafregister“ jetzt„Bundesstraf- Wie Louis Senf seinen Katalog begann Zwei blutjunge Briefmarkenfreunde. die Brüder Louis und Richard Senf, mußten sei- nerzeit beobachten, wie die ältesten Phila- telle Zeitschriften nacheinander ihr Erschei- nen einstellten. Diese Tatsache gab ihnen zu denken. In ihrer jugendlichen Begeisterung kür alles, was mit Briefmarken zusammen- bing, beschlossen sie, für die Sammler etwas ſeues zu schaffen. Die beiden Brüder waren sich bald einig, daß es so geschehen mußte, We es Werninck in London machte, dessen 1 0 gegründetes Blatt„The Stamp“ sogar arbige Abbildungen brachte. Louis und Richard wandten sich also an den Londoner Ingenieur, erhielten seine Vertretung für Deutschland und warben dann auch zehn Abonennten. Der Anfang war damit gemacht 125 die Pläme wurden kühner.— Von Mosch- kau MHeßzen sich die Brüder Senf nach dem Vorbild Moens einen Briefmarken-Katalog schreiben. Er wurde gedruckt, einige Exem- b verkauft, dann war es wieder aus. Jetzt Slaubten sie, daß eine Zeitschrift nötis 1 um den Katalog zu propagieren. Damals gab es nur noch den„Allgemeinen Briefmar- gen dnelger von Prahl in Hamburg, des- 11 Redaktion der Schiffskassierer eines leinen Fährbootes, Louis May, innehatte. ort wurde inseriert, man bot Mulreadys- uverts an, erhielt Kunden, setzte an sie den Katalog ab und warb sie als Abonennten 1 eine neue deutsche Briefmarkenzeit- 5 rift. Bald kamen Anfragen, wann sie denn e— Die Brüder Senf zogen wieder 1885 erfahrenen Moschkau zu Rate. Das Ma- . des ersten Heftes entstand, Abbil- ungen ließ man anfertigen, ein Titel wurde gekunden, die Neuheitenmeldungen stoppelte mien sich eus den ausländischen Leitschritten 5 und schließlich erklärte sich ein rucker bereit, die ersten Hefte für 35 Mark je tausend Exemplare herzustellen. Alles lief noch unter der Firma Werninck. Bald schal- tete sich aber— von einer Konkurrenz in Bewegung gesetzt das Handelsgericht ein und stellte fest, daß Louis Senf noch nicht 20, sein Bruder Richard gar erst 17 Jahre zählte. Die Volljährigkeits-Erklärung des àl- teren Bruders wurde erforderlich und dann neben der englischen Firmierung die Eintra- gung der Firma Louis Senf als Herausgeber des„Illustrierten Brief marken-Journals“, das als„Senf-Katalog“ seit Jahrzehnten für je- den Markensammler ein Begriff ist. Seine erste Nummer erschien in 500 Hef- ten, die alle noch im Jahre 1874 abgesetzt wurden. Heute ist der erste Jahrgang eine der gesuchtesten bpibliographischen Raritäten. Europas Briefträger laufen um die Wette Carl Zellers Melodie von der Post, bei der es nicht so schnell geht, ist noch hoch im Kurs. Mit dem Text indessen sind wir längst nicht mehr einer Meinung. Wir ken- nen alle die präzise, flotte und immer zu- verlässige Arbeit der gelben Paketautos, der dunkelblauen Briefträger und der fliegenden Radler mit den roten Telegrammtaschen. rotzdem will man im August in Schwe- den— sogar auf internationaler Ebene— erneut einen Beweis postalischen Tempos ablegen. Die Stockholmer Generalpostdirek- tion erhielt von der Regierung 20 000 Kro- nen für einen internationalen Briefträger- wettbewerb. Briefträger aus Belgien, Däne- mark, England, Finnland, Frankreich, Island Italien, Jugoslawien, Luxemburg, den Nie- derlanden, Norwegen, Oesterreich, der Schweiz und Westdeutschland gehen dann im Stockholmer Freiluftgelände Skansen in voller Ausrüstung— Uniform, gefüllte Zu- stelltasche— wettkampfmäßig über eine 15 Kilometer-Distanz. Dem Sieger Winkt ein Wanderpreis auf Marmorsockel. 1947 war Belgien Gastland für den Wettbewerb, 1953 Frankreich. Dort siegten die Schweden. Wenn solche„Rennen“ zugleich General- peweis für die Tüchtigkeit einer ganzen Be- rufsgruppe sein sollen— wie offenbar im vorliegenden Falle— wird man diese Diszi- plin auch auf diplomatisches Parkett bringen missen. Auf die dort anfallenden Ergebnisse sind wir alle sehr gespannt. Faruks Briefmarkensammlung wird versteigert Vom 12. bis 18. Februar wird im Koubbeh- Palast zu Kairo die Briefmarkensammlung des Ex-König Faruk versteigert. Ihr bedeu- tendster und wertvollster Teil ist jener der ägyptischen Marken, in seinem Umfang ein- zig in der Welt. Seine Versteigerung wird allein vier Tage in Anspruch nehmen. Zahl- reiche einmalige Stücke ebenso wie viele „Varietäten“ befinden sich in der Sammlung. Seit 1925 hatte die ägyptische Postdirektion von jeder Neuausgabe 2 vollkommene Bogen der Königlichen Palastverwaltung einzuschik- ken, ebenso wie Entwürfe, Farbversuche und Probedrucke, die in arabisch oder eng- lisch mit dem Vermerk„ungültig“ versehen sind. Von gewissen Ausgaben wurden Son- derdrucke von unperforierten Miniaturbogen zu 9 Marken eigens für den König an- gefertigt. Zwei Ausstellungssammlungen werden nur im Ganzen angeboten. Die eine würde 1949 bei„Citex und Bepitec“ gezeigt, die andere war im Vorjahre auf der„Imaba“- Ausstellung zu Basel zu sehen. Unter den außerägyptischen Marken wird eine besonders wertvolle Kollektion von Al- Briefmarken- Kaleidoskop Wertstufen bringen recht gute Porträts europàischer Aerzte und Wissenschaftler des vorigen Jahrhunderts, die sich besonders in der Tuberkulose- Bekämpfung ausgezeichnet haben: E. Malvoz-Belgien(2 Fr + 75 0, C. Forlanini-Italien(3 Fr. + 1.50), A. Calmette- Frankreich(4 T 2 Fr) und Robert Koch- Deutschland(8 4 Fr). Im Saarlamd ist eine Sondermarke für die Benediktiner-Abtei Tholey erschienen, die ein Fresko der Beuroner Kunstschule aus dem Kloster Montecassino in Italien zeigt. Aubßerdem wurde eine neue 10-Fr-Marke der Freimarkenserie ausgegeben mit dem CLud- Wigs-Gymmasium in Saarbrücken als Motiv. * Die belgische Postverwaltung hat— wie alljährlich— jetzt wieder acht Sondermar- ken zur Tuberkulose- Bekämpfung herausge- bracht, deren vier kleinen Werte als Motiv des Lothringer Kreuz zeigen. Die vier hohen In Italien ist ein 6 Werte umfassender Satz von 10 bis 60 Lire erschienen mit ita- lienischen Sehenswürdigkeiten. Die Marken zeigen in guter Wiedergabe Ansichten von Siena, Rapallo, Gardone, Cortina d'Ampezzo, Tabrmina und Capri. * In Ungarn ist zum Jahresende eine Ge- denkserie zu Ehren ungarischer Künstler er- schienen. Die Marken zeigen die Porträts der Kiinstler und geben Andeutungen ihrer be- kamtesten Werke und Jahreszahlen: Janos Bihari, Ference Erkel. Franz Liszt, Mihaly Mosonyi, Karl Goldmark, Bela Bartok und Zoltan Kodaly. banien erwähnt. Unter den Gsterreichern ist besonders interessant für Spezialisten eine „Postmark“- Kollektion. Unter den deutschen Marken sind die vollzähligen Drucke der verschiedenen Zeppelinflüge, eine große Menge von Propaganda-Marken aus dem 2. Weltkrieg, darunter 7 Exemplare der „Himmler“-Marke enthalten. In der Kollek- tion des britischen Commonwealth sind be- sonders zwei„Mauritius“ zu erwähnen, aus dem Jahre 1848, ungestempelte 2-Pence- Exemplare des ersten Druckes. Bei außer- europäischen Marken, u. a. einer besonders schönen mexikanischen Sammlung und einer zwei- bändigen Kollektion der„Konföderier- ten Staaten von Amerika“ sind noch zwei „Primitive“ zu nennen, die 1851 für den Ge- brauch amerikanischer Missionare auf den Hawaischen Inseln gedruckt waren. Man rechnet damit, daß der Erlös der Zum 100 Todestag des Komponisten Ci- prian Porumbesco hat die rumänische Post- verwaltung eine Sondermarke(55 bani vio- lett) mit dem Porträt des Künstlers heraus- gebracht. Gleichzeitig ist eine drei Werte umfassende Werbeausgabe für die Landwirt- schaft erschienen mit den Motiven Mähdre- scher. Raupenschlepper und Kühe auf der Weide. In Oesterreich erschien am 18. Januar 5 5 f zum 150. Geburtstag des Malers Moritz von Versteigerung siebenstellige Zahlen erreichen Schwind eine Gedenkmarke(1.50 S), die wird. Die ägyptische Sammlung wird un- neben dem Porträt des Künstlers eine Pigu- gefähr zwei Drittel des Gesamtwertes aus- rengruppe aus seinem Gemälde„Elfentanz“ machen. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 4. Februar 1954 Nr. 2 Neues Domizil für den Huus- und Grundbesitzer-Verein Uebersiedlung nach M 7, 22— Geschichte und Bedeutung der Mannheimer Hausbesitzer- Organisation In einem Gebäude der Evangelischen Ge- den haben. Der private Hauswirt sei dem samtkirchengemeinde hat der Haus- und bürokratisch verwalteten Hausbesitz unbe- Grundbesitzerverein E. V., Mannheim, in dingt überlegen. M 7, 22 ein neues Domizil für seine Ge- Beigeordneter Riedel sprach den Haus- 75 schäftsräume gefunden. Die Mitglieder(über und Grundbesitzerverein als„Gesprächspart- ner“ für die Stadtverwaltung an, die mit dem 3000) atmen erleichtert auf, sie brauchen 0 8. 0 i jetzt nur mehr eine Treppe hoch zu steigen. einzelnen, der nicht immer weiß, was er will, nicht verhandeln könne. Die gemeinnützigen Die vollzogene Uebersiedlung war ein micht 8„ 8 8 willkommener Anlaß, einem kleinen Kreis Einrichtungen hätten in einer einmaligen Si- n tuation Hervorragendes geleistet, aber diese geladener Gäste etwas über Geschichte und. f 8 l 5 Bedeutung der Mannheimer Hausbesitzer- Situation lasse sich nicht verewigen. Die So- Organisation zu sagen. Nachdem 1. Vorsitzen- Zalfunktion des Hausbesitzes körme jetzt der Gerhard Vögele den Beigeordneten Rie- Wieder deutlicher ins Blickfeld gerückt 3 del von der Stadtverwaltung, die Stadträte den. Die Hausbesitzer-Organisation sollte in g ihren eigenen Reihen für Geltendmachung arber Lu 8 Rektor i. Barber und Mündel Sparkassendirektor überindividueller wirtschaftlicher Gesichts- Krumme und Direktor Dr. Heilig von der VVV mdesbank sowie Verleger Dr. Pt Sen. 8 8 Kommunalen Landesbank sowi Ser e dee eee 8 Otto Pfeffer von der Hausbesitzer-Zeitung begrüßt hatte, kam Justizrat und Notar Dr. Merkert, der stellvertretende Vorsitzende, auf die Geschichte des Vereins zu sprechen, die ein getreues Spiegelbild der Wirtschafts- geschichte Mannheims genannt werden kann. 1938 hatte der Verein über 6000 Mitglieder, 1945 war er genau so zusammengebrochen Wie die schwer zu Boden geschlagene Stadt auch. 1938 waren die elf Millionen Einnah- men aus Grundsteuern neben den etwas hö- heren Gewerbesteuern die andere wesent- liche Säule der Stadtfinanzen. Durch die Sub- Stanzverluste sind die Grundsteuereinnah- men auf 7,8 Millionen gesunken, aber sie Sind immer noch eine bedeutende Einnahme- quelle für die Stadt. Der Hausbesitz habe den Konkurrenzdruck der Kommunen und der stark subventionierten gemeinnützigen Bau- gesellschaften nicht ausgehalten. Jetzt musse diese Subventionspolitik auf Erholung des Privathausbesitzes umgestellt werden, der immer noch die Kapitalanlage des sparsamen Mittelstandes darstelle, in dem längst auch Fach- und Spezialarbeiter Aufnahme gefun- Rizinus für den Verlcehr Links ist da, wo der Daumen rechts ist, Wohlgemerkt! Als Mannheimer muß man dds von nun an ganz genau wissen, denn die an- gekündigte Regelung, daß in Zukunft keiner mehr radikalen Gelüsten frönen und von der Breiten Straße nach lines abbiegen darf, ist Wirkhlichkeit geworden.„Reizende“, nickt über- sehbare weiße Schilder mit schwarzen Rich- tungspfeilen zieren seit gestern verschiedene Pfähle der grünen Welle— und tragen mit dazu bei(zumindest sollen sie das), Verstop- fungen zu vermeiden. Riainuspillen für den Verkehr also, dessen reibungslose Abwicklung unseren Verkehrs- Strategen so sehr am Herzen liegt, daß weder Stadtsckel noch Gehirnschmalz geschont wer- den, sind„dernier eri“ und letzter Modeschrei der putzsuchtigen Dame„Breite Straße“. Spöt- telei beiseite, es hat schon sein Gutes, wenn brutalen Aus- und Durchbrucksgelüsten einem behindernden Hineindrͤngeln in den Verkehrs- strom ein Ende bereitet wird, aber Gute Beurteilungen, wenig Erfahrung in einer relativ kurzen Dienstzeit, keine Vor- strafen und die durch die Straftaten erlang- ten nur geringen Vorteile bewegten die Straf- kammer zur Gewährung mildernder Um- Stände für den 35 jährigen Wachtmeister der Landespolizei, der wegen schwerer passiver Bestechung vor ihren Schranken stand und dem sein erster selbständiger Fall gleich zum Fallstrick geworden war. Nach vier Jahren bestätigte sich der Ver- dacht der Staatsanwaltschaft, daß damals, bei der Aufklärung der Falschgeldaffaire, offensichtlich nicht alles getan worden War, um sie restlos zu bereinigen. Und nach vier Jahren mußte nun das Gericht versuchen, Licht in das Dunkel jener Taten zu bringen, die sich im Dreiecksverhältnis zwischen einem Untersuchungshäftling, seiner mitver- dächtigen Geliebten und dem Kriminalbeam- ten abgespielt hatten. Das war nicht leicht, und es konnten auch nicht alle Widersprüche, die sich aus den „divergierenden Zeugeninteressen“ ergaben, aufgeklärt werden. Das Verfahren um die hübsche und männervernaschende Geliebte wird in einiger Zeit die Sache mit den ge- fälschten 2400 DM erneut aufrollen, und die Verhandlung gegen den ungetreuen Krimi- nalwachtmeister, der des Guten zuviel tat und seine Gefangenen wie gute Freunde be- handelte, ergab doch bei allen strittigen Fragen eine Verurteilung wegen schwerer Passiver Bestechung in zwei Fällen. Bei einer Uberführung, seines Gefangenen nach Frankfurt nämlich hatte sich der An- Seklagte von der Geliebten, der ja auch er nicht widerstehen Korinte, 50 DM geben las- sen, um dem Häftling einmal ein Kotelett mit imponierenden Ausmaßen verabreichen zu können. Daß er sich selbst von diesem Geld während der ganzen Fahrt freihalten ließ, ein Telefongespräch seines Gefangenen mit der wartenden Geliebten erlaubte und sich dann noch spät abends nach einem klei- nen Umwꝛeg dort einladen lieg, kam er- schwerend hinzu. Und, um die Sache noch ersteaumlicher zu machen, gestattete der Kri- minalwachtmeister den beiden Liebenden, in einem Zimmer ohne fremde Störung„ge- schäftliche“ Transaktionen in aller Ruhe zu besprechen, ganz abgesehen davon, daß er der liebeslustigen Dame niemals von der be- Frunkreich zwischen Man verteilt nicht nur die Rizinuspillen un- gleick, sondern scheint dus verkehrsstrategische Herz ganz an die Breite Straße verloren 2u kaben, Sie bekommt ein Schildchen nach dem anderen, krümmt sich darob bereits sehr ge- schmeichelt, während andere Straßen und Straßchen vernachlässigt seufzen:„Wir sollen alles schlucken, und dann wundert man sich noch, daß unsere Krankheit chronisch 2 Wer- den droht!“ Diese bereits näher bezeichnete Kranſcheit macht sich insbesondere in den nunmehr sehr stare befahrenen Parallelstraßen der Breiten Straße bemerbar. Einige Wenige hat man ꝛ2u Einbahnstraßen befördert, andere wiederum erlauben nicht nur den Gegenverkehr, sondern auch beiderseitiges Parken, wie uberkaupt die gesamte innere Quadratestadt noch ceine klare verſcehrstechnische Linie erkennen läßt, die es dem Verkehrsteilnehmer gestatten würde, sich schnell und reibungslos in diesem ohnedies sehr schwierigen Labyrinth zurecht zu finden, ohne Gefahr laufen 2u missen, in uahre Auto- fallen zu geraten. „Zusammenstehen oder untergehen“ war die Losung, in die die Ausführungen der Generalsekretärin der Diplomatischen Presse Frankreichs im französischen Außenmini- sterium, Mme Marguerite Chartrette, Paris, am Dienstagabend vor der Deutsch-Fran- 268ischen Vereinigung E. V. Ludwigshafen und Mannheim über„Die deutsch-französi- sche Aussöhnung und die französische 6 fentliche Meinung im Hinblick auf die Euro- päische Verteidigungsgemeinschaft und die Europa-Idee“ mündete.. Mme Chartrette warb um Verständnis dafür, daß die Franzosen die von Hitler Deutschland zugefügten Leiden nicht 80 schnell vergessen könnten, und meinte, die Eigenschaften der Deutschen würden in Frankreich zwar geschätzt und geachtet, sie regten andererseits aber auch zum Nach- denken und zur Vorsicht an. Es gebe heute aber nur noch wenige Franzosen, die Donnerstag, 4. Februar: Nationaltheater eine ausgesprochene Animosität gegenüber 19.30 bis 22.00 Uhr:„Zar und Zimmermann“; Deutschland empfänden.„Was sie in Wahr- Mozartsaal 19.30 bis 22.30 Uhr:„Undine“; Uni- heit empfinden, ist weniger Mißtrauen Versum:»Ein Leben für Do“; Wirtschaftshoch- als Angst.“ Wenn Deutschland von Frank- Schule 20.00 Uhr: Farblichtbildervortrag von reich an seine Irrtümer erinnert werde Prof. Pr. Gottfried Pfeifer, Heidelberg:„Der 444 5 1 Aieleredlit ieren 5 Süden der Vereinigten Staaten von Gst nach an een eee. und du West“ Verein für Naturkunde); Volksbücherei, erniedrigen, sondern weil auf deutschem Bo- U 3, 1, 20.00 Uhr: Prof. Dr. Hermann Pongs den bei Kundgebungen und anderen öffent- spricht über„Der europäische Roman der Ge- lichen Veranstaltungen mitunter Dinge zu- Senwart“(Abendakademie); Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr:„Die Veränderungen durch das neue Sozialgerichtsgesetz“; Sprecher: O. Jacob(Be- triebsräteschulung DGB); Amerikahaus 138.00 Uhr: Film für Erwachsene:„Sie wünschen— Wir zeigen“; Landfrauenverband Sandhofen 20.00 Uhr: Filmdiskussion(Amerikahaus). Freitag, 5. Februar: Nationaltheater 19.30 bis 22.15 Uhr:„Eugen Onegin“; Mozartsaal 19.30 bis 21.30 Uhr: Gedenkfeier für Hugo von Hof- mannsthal; Kunsthalle 20.00 Uhr: Italienische Arien und Instrumentalmusik des 17. und 18. Jahrhunderts(Musikhochschule); Amerika- Haus 20.00 Uhr: Film„Schneller als der Schall“; Goethesaal 19.30 Uhr: Vortrag„Der Leib als dreigliedriges Instrument der Seele und des Geistes“, Sprecher: Dr. Walter Bühler(Anthro- posophische Gesellschaft). Wie wird das Wetter? Vorübergehend geringe Frostmilderung Vorhersage bis Freitag früh: Meist bewölkt und vereinzelt etwas Schnee, vorerst nur ge- Hier bietet sich den Planern ein danebares Feld, ihren Tatendurst 2u stillen. Und wenn einmal das Problem Quadratestadt“ zufrieden- stellend gelöst ist, können wir schließlich immer noch einige Schildchen mehr in der Breiten Straße aufstellen.-es. Wohin gehen wir? „Es ist unmöglich, mit diesem unmög- lichen Vehikel auch nur bis in den Schwarz wald zu kommen“, sagten die Fachleute zu dem Studenten Gustav Pfirrmann aus Pir- masens, der am Dienstag beim AAC über seine Weltreise mit einem uralten Motorrad sprach. Gustav Pfarrmann, der damals, im Frühjahr 1951, genau so alt war wie seine Maschine, nämlich 26 Jahre, wollte aber nicht in den Schwarzwald. sondern nach Indien. Das Erstaunlichste an der ganzen Geschichte ist, daß sie wahr ist und daß der Weltenbummler, der eine Woche vor dem Start seinen Führerschein gemacht hatte, tatsächlich nach Indien kam! Einige Zahlen veranschaulichen vielleicht am besten die Odyssee der uralten, von kei- ner Bremse mehr blockierten 600-αο,jm/- NSU, die mit gerissenen Bowdenzügen, entölten 5 5. Lagern und zerbrochenen Speichen eine . e Riesenstrecke durch die halbe Welt schaffte: Pegelstand des Rheins am 3. Februar: Sie kostete 420 DM, sollte zuerst überhaupt Maxau 338(13), Mannheim 175(5), Worms nicht zugelassen werden(trotz des Schil- 125(unv.), Caub 410(485). des„Germany-India“, das sie stolz auf Pegelstand des Neckars am 3. Februar: ihrem lendenlahmen Beiwagen trug), und Plochingen 138(7), Gundelsheim 160(unv.), schockelte bei genau 180 Reifenpannen ihre Mannheim 178(2). beiden Geländereiter 27 Monate lang durch die Tücke der bauförderung“ mit dem Zusammenfassen be- nachbarter Ruinenbesitzer zu Großbaustellen nicht immer leicht. Ein klassischer Fall von „Ohne mich“ auf dem Lindenhof hätte durch Einsatz von Autorität gelöst werden sollen. Im Zusammenhang mit der Besichtigung der übersichtlich angeordneten neuen Ge- schäftsräume wurde Fräulein Direktor Amann gefeiert, die seit 46 Jahren in führender Stellung beim Haus- und Grundbesitzerver- ein tätig und im Lauf der Zeit das Herz der Organisation geworden ist. Besonders ans Herz gewachsen sind ihr die„Ehemaligen“, die Ruinenbesitzer ohne Mittel und Kraft für einen Neuaufbau auf eigene Rechnung und ohne Ertrag aus ihrem Besitz. Deren auf- gestaute Sorgen müssen auch einmal gelöst Werden. Ff. W. K. IA Monate Gefängnis für den ungetreuen Wachtmeister Zweimal schwere passive Bestechung und mildernde Umstände vorstehenden Fahrt nach Frankfurt hätte er- zählen dürfen. Ob der Angeklagte tatsächlich Briefe ins Gefängnis geschmuggelt hatte, war ihm nicht mit Bestimmtheit nachzuweisen. Desgleichen spielte die kleine Liebesaffaire, die er nach einer Vernehmung mit der damaligen Kron- zeugin in einem Schwetzinger Straßengraben erlebt hatte, für die strafrechtliche Seite des Falles keine Rolle,„denn hier stand der Pri- vatmamm ohne amtliche Stellung einer Frau gegenüber“, argumentierte der Vorsitzende. Das Urteil lautete auf ein Jahr und zwei Monate Gefängnis.. lex Neurulgische Punkie In selten anzutreffender Einmütigkeit hat der Stadtrat am Dienstag einem Zwei- jahresprogramm der Straßenbahn zuge- Stimmt. 30 Elektro-Triebwagen und ebenso- viele Anhängerwagen werden angeschafft, um die Lücken im Wagenpark nach und nach Wieder auszufüllen. Die Lücken sind 80 Sroß, daß die jetzt beschlossenen Anschaf- kungen nur ein Fünftel zustopfen werden. Nichts dagegen zu sagen, daß die Straßen- bahn ihren Fahrzeugpark ergänzt und aus- wechselt, obwohl sie ein beträchtliches Mil- lionen-Defizit aus einem Rechnungsjahr ins andere schleppt. Mit den 4,4 Millionen für Neuanschaffungen wird aber die Möglichkeit, vom schienengebundenen Verkehr abzukom- men, was für den Stadtkern ein Segen wäre, in eine unabsehbare Zukunft hinausgescho- ben. Erst müssen diese Neuanschaffungen bezahlt, verzinst und amortisiert sein, dann — eventuell— kann mit dem teilweisen Uebergang zum nichtschienengebundenen Massenverkehr gerechnet werden. f. W. k. Lukrutive Tradition ist aber doppelte Hundesteuer ist ein schöner Gewinn Die Steuern sind, vom unumgänglichen Repertoire des Conferenciers bis zum ernst- haften bundespolitishen Kommentar zu einem Gesprächsstoff geworden, der weni- ger seiner Beliebtheit, als seiner Eingriffe ins Privatleben wegen die Gemüter be- schäftigt. Zu den Kategorien, in die uns Mißtrauen und Ingst Mme Chartrette, Paris, sprach über das französisch-deutsche Verhältnis tage träten, die eine glücklicherweise ver- flossene Aera wieder heraufbeschwörten. Als ernsthafte Annäherungsversuche zwi- schen Frankreich und Deutschland nannte die französische Journalistin die Bildung der europäischen Montan- und Zahlungs- union. Ihr Rückblick auf die historischen Bestrebungen zur Schaffung einer Europa- Union, galt vor allem Namen wie Karl der Große, Washington, Napoleon(), Mazzini, Garibaldi und Briand. Bei einer Umfrage habe sich ergeben, daß von 200 bedeutenden französischen In- dustriellen, Wirtschaftlern und anderen Per- sönlichkeiten, die den EVG-Vertrag disku- tierten, noch nicht einmal 20 dessen Text gelesen hätten, sagte Mme Chartrette, die außerdem darauf hinwies, daß die Abstim- mungsergebnisse in der französischen Kam- mer nicht immer die wahre Volksmeinung Frankreichs widerspiegelten, In Wahrheit würden die Stimmen für eine Annäherung an und eine Aussöhnung mit Deutschland in Frankreich immer zahlreicher. Eine deutsch- französische Befriedung sei die Vor- aussetzung für ein einiges, einheitliches Eu- ropa und dieses die Voraussetzung zur Er- Haltung seiner Kultur zwischen den Mühl- steinen der Neuen Welt und Rußlands. 19 Länder der Erde. Am 15. März 1951 star- teten die„Weltumhoppler“ in Pirmasens und durchbrausten die Strecke Oesterreich — Italien— Griechenland— Türkei Sy- rische Wüste— Persien— Industal— Kal- kutta— Ceylon— Australien— Indonesien — Marseille— Pirmasens per Nuckelpinne und Schiff, ohne endgültig auf der Strecke zu bleiben. Pfirrmann erzählte, obwohl er kein gro- Ber Redner ist, mit 80 viel verblüffendem Und technisch hilflosem Humor, daß der Saal der Industrie- und Handelskammer im schützenden Lichtbilderdunkel des öfteren in prustendes Gelächter ausbrach. Die müde Handbremse, der der Beifahrer bei Berg- Abfahrten mit einer soliden Eisenstange às- sistieren mußte, der Petroleumvergaser und das selten funktionierende Licht waren wunde Punkte, die aber dem kosmopoliti- schen Drang der beiden Wanderer lediglich Materie entgegenzusetzen hatten. 1 In ausgezeichneten Schwarz-Weiß und Farbaufnahmer erstand die geheimnisvolle Welt des Orients auf der Leinwand, deren fluß waren. verbrennungen, brauchsanweisungen und der Ehrgeiz, trotz aller technischen Mängel an einem ehrbar ergrauten Motorrad gut über die Runden zu kommen, fügten sich zu einem harmoni- schen Ganzen zusammen, das gerade in sei- ner Vielfalt das sportliche Ziel um so er- strebenswerter machte. Eine Schilderung der Auch die Kleinen haben in diesen Kindermaskenbällen— und wenn es auch wäre, verständnisvolle Muttis und Vatis werden schon dafür sorgen, daß Herzens- Maskenwünsche in Erfüllung gehen. Mannheim im Spiegel des Tages Brand in der Suberitfabrik Aus noch ungeklärter Ursache brach in einer Halle der Suberitfabrik Rheinau in der Nacht zum Mittwoch ein größerer Brand Aus. Die Berufsfeuerwehr, die mit zwei Lösch- zügen anrückte und durch die strenge Kälte Stark behindert wurde, konnte nach dreistün- diger Arbeit den Brand lokalisieren und löschen. Der Sachschaden dürtte über 10 000 DMM hinausgehen. Uebler„Kinderfreund“ Gegen 16 Uhr wurde am Dienstag ein achtjährüges Mädchen von einem unbekann- ten Radfahrer im August-Bebel-Park an- gesprochen und dann in die Zypressenstrahe gefahren, wo sich der Mann in einem Haus an dem Kind verging. Nachdem das Mädchen zu weinen anfing, machte sich der Täter da- von. Die Fahndung hat bis jetzt noch kein Erfolg gezeigt. Ein Obstklau- Trio Dauernde Fehlmengen in seinen Bestän- den brachten einen Obsthandler darauf, daß in seinem Betrieb zuviel„rührige“ Hände vorhanden waren. Nach dem Verschwinden nicht immer moralisch Vater Staat, Land oder Gemeinde zwecks Tributpflichtigkeit eingeteilt haben, gehört auch die Hundesteuer, die alle diejenigen mit einem Obulus belegt, die aus Tierliebe, Schutzbedürfnis oder Modeschmucktendenz einen Vierbeiner bei sich aufnehmen. Bis dahin ist der Kommune, die einen Teil ihrer Ausgaben mit den Erträgen aus der Hundesteuer deckt, nichts entgegenzu- setzen. Sie beruft sich auf Tradition, denen der brave Staatsbürger die Existenzberech- tigung nicht versagen kann, und sie beruft sich auf die legale Grundlage des badi- schen Hundesteuergesetzes, nach dem die Stadt Mannheim den tierlieben Zehn- ten auf 72 DM pro Jahr festgesetzt hat. Aber jetzt kommt der Haken, der dem bereits im Pfeffer liegenden und von ge- radezu hündischem Spürsinn gejagten Hasen in seinen Paragraphenbahnen zu schlagen erlaubt und vorgeschrieben ist: Ein„kapitaler“ Hund, dessen Steuer für das laufende Jahr bereits entrichtet ist und der während dieser Zeit seinen Besitzer wechselt, wird vorschriftsmäßig und treu- lich umgemeldet. Der frühere Eigentümer hat seine 72 DM bezahlt— und der neue Eigentümer darf sie der Vollständigkeit und des besseren Gewinns halber gleich noch einmal bezahlen! Denn, so argumen- tiert, das badische Hundesteuergesetz, steuerpflichtig ist nicht etwa der Hund, sondern der Hundehalter, dem hinter einem reichlich fadenscheinigen Vorhang das zugekniffene Auge dieses neckischen Gesetzes aufmerksam folgt. Man stelle sich diese Maßnahme, die man bei etwas mehr Mut beinahe sitten- widrig nennen könnte, einmal beim ver- kauf eines Kraftfahrzeuges innerhalb eines Steuerjahres vor. Steuerpflichtig ist nämlich nicht das Kraftfahrzeug, sondern sein Hal- ter, könnte man sagen. Nicht auszudenken! Mit einer uralten NSU von Pirmusens nuch Indien „Weltenhoppler“ Pfirrmann erzählte beim Abc von seiner Fahrt Höhepunkte für die beiden Studenten die vielgepriesene arabische Gastfreundschaft. eine Einladung bei Indiens Ministerpräsi- dent Pandit Nehru und der heilige Ganges- Indische Tempel, eisbedeckte Himalaja-Gipfel, tropische Hitze, Witwen- australische Busch- Ge- Straßenverhältnisse vom Brenner bis Bris- baue gab interessierten Nachfahrern man- chen Aufschluß und bot überdies Gelegen- heit zu Zwischenfragen. Hut ab vor einem solchen Motorrad und solchen, von keiner Sachkenntnis getrübten Fahrern! Die zum Auspuff nicht hinausge- flogenen Zahnräder drehen sich in Ehrfurcht vor den Rittern der Feldwege, Pipelines und Asphaltstraßen. Und, wer eine solche Reise getan hat, darf auch etwas erzählen Was man ihm nicht immer so unbedingt glauben möchte hw) — Tagen ein Anrecht darauf, besonders kein gemacht zu wer den, um sich am allgemeinen närrischen Ver- gnügen beteiligen zu können. An allen Ecken und Kanten hört man bereits von nur für den großen Ballsaal— die Straße Foto: Steiger von je 40 Kisten Bananen und Orangen sei Februar 1953 richtete sich der Verdacht gegn drei in der Firma beschäftigte Arbeiter, dt die Südfrüchte an Kleinabnehmer zu er- mähßigten Preisen verkauften und den Ell brüderlich teilten. Das Trio, das bis jetzt nu teilweise geständig ist, wurde zur restlose Aufklärung des Falles festgenommen. Der tägliche Unfall. An der Kreuum Luisenring/ Rheinstraße stießen zwei Pemsb- E Kar FEE eiclil. nenwagen zusammen. Beide Fahrer wurden verletzt, der Sachschaden beträgt 4500 DM In der Luzenbergstraße kam ein Pkw. bein Ueberholen ins Schleudern und überschlug sich. Der Fahrer erlitt eine Gehirnerschüt- terung.— Zwei Verletzte gab es in der Fran- kenthaler Straße, als ein amerikanischer und ein deutscher Pkw. zusammensfießzen und U beide abgeschleppt werden mußten. ... gui mal n'y pense pus Das soll kein Moralpaukenschlag sein aber im Interesse der Mannheimer Fast nacht läßt es sich nicht verschweigen: Sie ist leider mit mehr als einer Platitüde ein- geleitet worden. Zwar nicht allgemein, aber doch in ein- zelnen Fällen scheinen die Büttenredner den Karneval nur als eine gute Gelegenheit da. für zu betrachten, ihre Gedankenarmut an den lieben Mitmenschen zu kühlen. Es sollte hinsichtlich des Niveaus karne- valistischer Darbietungen fast so etwas wie ein Tiefstandgericht geben, damit auf der Bütte nicht mehr so viel„Papier“ geredet Wird. Fokus sei's geklagt: An Stelle der alten, typisch pfälzischen Spritzigkeiten sind im- mer mehr Anzüglichkeiten im Anzug. Honni soit qui mal m'y pense pas— ein Schelm, Wer sich nichts Schlechtes dabei denkt. Dabei sind diese öffentlichen Gags a dem vierten bis fünften Untergeschoß von Sitte und Moral durchaus keine auf unsere Stadtgrenzen beschränkten Lokalauer. Aber es mußte einmal gesagt werden. Da- mit die Ausnahme nicht zur Regel werde und der fastnächtliche Spaß weiter ernst ge- nommen werden kann. Ahoi rob, Von Schlangen und Frauen im Kabarett Metropol Diesmal führte eine Frau das große Wort Sie heißt Ernie Bohle, und wußte selbst zum Teil angegraute Witze charmant und humorvoll zu erzählen. Aber nicht nur das sie unterhielt auch mit eleganter Garderobe, die sie vor allen Auftritten wechselte, um auf diese Weise dem Ohrenschmaus eine Augenweide beizugeben. In einem kleinen Sketch, den sie zusammen mit dem Komiker Alo Haase auf das blamke Parkett des Me- tropol brachte, zeigte die schauspielerische Begabung. Sowohl Ernie als auch Alo wuß⸗ ten ihr lachlustiges, mit Pointen gut ge- Würztes Stückchen prachtvoll zu verkaufen Man hatte seine helle Freude daran. Mit einer ausgezeichneten artistischen Leistung vermochte Ritschka, die jüngere der Renate-Sisters, zu überzeugen. Im 80 bewies sie erhebliche akrobatische Fähig- keiten und auch als Sängerin darf sie sich dank einer gut geschulten Stimme ohne Scheu hören lassen. Zusammen mit ihrer Schwester brachte sie ebenfalls ausgefeilte Akrobatik in eleganter Form. Mara Blanche tanzte, sehr gefällig, sehr charmant und nicht ohne Ausdrucksfähigkeit. Damit kä- men wir zu ihrer Kollegin Ly Mara, die ihrem tänzerischen Können eine besondere Note gab, indem sie eine ausgewachsene Tigerschlange um ihre zarten Schulten hängte und das apathische Tierchen in ihre Kreise einbezog. Uebrigens keine Kleinig- keit, sich mit dieser immerhin 40 Pfund schweren Partnerin noch anmutig 2¹ be⸗ wegen. Ly Mara schaffte es. Die Drei Wil- lards, holländische Akkordeonspieler, Tän- zer und Sänger, zeigten ein reiches und seht ansprechendes Repertoire, wobei insbeson- dere der Holzschuhtanz verdiente Anerken- nung fand. Bob Roy und seine Solisten lie- kerten zu Tanz, Unterhaltung und Beglei- tung die entsprechenden Rhythmen.— 2 2 Die platzan ab heu bis 13 entfällt Ann des net den all vom le sind. N Anzeig Sanz hrena bund d Müller denen Hans E für 253. und W. ernann schaft Geißlel kert ZU unge! Verein Schmit Frei bauptv Stadty⸗ J. Vors wieder Eugen Karl Pr. Gi Helffel Richar- Reie Die die 4. Fel Schwe Ant tragen neuen drei 6. Fel 17.30 0 zell, in MT versan lacher Am 6. natsve Ma, uns di fällt 6 bruar Lar länder Hof“, Kle angeg Stadt Def 7. Feb — RO fahrt linisti Gr Langs felerr Net Wert empf ren l Angr — ku kun g nerui Die A Störu rung getat gehe Han. sache Erkre kräch Auss Es fe es fe Ver brau reine Koch verle Kon; NET. neue sches und kkraf nerv Nr. fein Ver- Von 32— ens- eiger en sel b gegen er, die 2 er. 1 Exlds tat nur Stlosen Suzung Per- yurden DM.— „beim schlug schüt Fran- r und 1 und 8 Sein, Fast- 1: Sie e ein · n ein er den it da- Ut an arne · 8 Wie . der eredet Alten, 1 im- Honni Helm K 8 A 3 von insere . Da- werde st ge⸗ rob. Wort. selbst Ar. 20 Donnerstag, 4. Februar 1954 32 MORGEN Seite 3 Termine pie Oeffnungszeiten für den Eislauf auf den platzanlagen des Mannheimer Stadions werden ab heute wie folgt geändert: Tageslauf von 9 bis 18 Uhr und von 14 bis 18 Uhr. Abendlauf entfällt. Anmeldung der Schulanfänger. Mit Beginn des neuen Schuljahres am 27. April 1954 wer- den alle Kinder schulpflichtig, die in der Zeit vom 16. April 1947 bis 15. April 1948 geboren ind. Näheres ist aus der Bekanntmachung im Anzeigenteil ersichtlich. Sängerbund 1873 E. V. Anläßlich eines hrenabends wurde vom Badischen Sänger- bund Michael Hafner für 50 Jährige und Martin Mäller für 40 jährige Aktivität mit der gol- denen Sängernadel ausgezeichnet. Die Sänger Hans Blattmann und Fritz Herrmann erhielten für 25 jährige Aktivität die silberne Ehrennadel und wurden vom Verein zu Ehrenmitgliedern ernannt. Ebenso wurden für 25 jährige Mitglied- schaft die unterstützenden Mitglieder Alois Ceibler, Max Herrmann und Martin Schwei- kert Zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Sänger ringe für 15jährige Aktivität erhielten vom verein Peter Herrmann jun. und Helmut Schmitt. Freie Demokratische Partei. In der Jahres- bauptversammlung Wurde der Vorstand des gtadtverbandes Mannheim neu gewählt. Der 550 Vorsitzende Stadtrat Wilhelm Geppert wurde wiedergewählt. 2. Vorsitzender wurde Prof. Dr. kugen Sieber. Zu Beisitzern wurden gewählt: Karl Abt, Lotte Banzhaf, Lisbeth Bernhard, Dr. Gisela Graef, Wolfgang Hausen, Dr. Karl Hlelkfenstein, Gerhard Kemski, Heinrich König, Richard Kraft, Georg Meier. Reichsbund, Ortsgruppe Schwetzingerstadt. Die diesjährige Generalversammlung findet am 4, Februar im Lokal„Zur Zukunft“, Ecke Schwetzinger /Viehhofstraße, statt. Anthroposophische Gesellschaft. Seelen- fragen und Lebengestaltung im Lichte eines neuen Menschenbildes“ ist das Hauptthema von drei Vorträgen am 5. Februar, 19.30 Uhr, am 6. Februar, 19.30 Uhr und am 7. Februar, 17.30 Uhr, die Dr. Walter Bühler, Bad Lieben- zel, im Goethesaal hält. MTG- Tennisabteilung. Diesjährige Haupt- versammlung am 5. Februar, 20 Uhr, im Dur- lacher Hof“, Käfertaler Straße. Kleintier-Zuchtverein Rheinau, alter Verein. Am 6. Februar, 20 Uhr, im Lokal Jenner Mo- natsversammlung. Maskenball in Bad Dürkheim fällt aus. Wie uns die Kurverwaltung Bad Dürkheim mitteilt, fällt der erste Kurhaus-Maskenball am 6. Fe- bruar aus Witterungsgründen aus. Landsmannschaft Ostpreußen und Memel lünder. Am 6. Februar, 20 Uhr, im„Durlacher ol“ Kappenabend. 5 ner verein Käfertal. Maskenball am 6. Februar, 20.11 Uhr, im Lokal„Löwen“, Käfertal. 75. Spar- und Unterhaltungsverein„Einigkeit 1006 Neckarau. Nächste Monatsversammlung am 6. Februar, 20 Uhr, im Gasthaus„Zum Stern“, Morchfeldstraße. „Neckargärtler“. Am 6. Februar, 20.11 Uhr, im„Kaisergarten“, Zehntstraße, Bunter Abend. Wanderfreunde. Abfahrt zur Wanderung nach Neckargemünd am 7. Februar nicht 8.10 Uhr, wie in unserer Ausgabe vom 2. Februar angegeben, sondern 8.40 Uhr OEG-Bahnhof Stadtseite. Deutscher Alpen- Verein. Pfalz wanderung am J Februar nach Bad Dürkheim— Prei Eichen —Rotsteig— Eckkopf Wachenheim. Ab- fahrt mit Rhein-Haardtbahn 8.40 Uhr ab Col- linistrage. Große Prunksitzung. Die„Grokageli“ lädt zu einer Prunksitzung am 14. Februar, 18.11 Uhr, im Saale des Turn- und Sportvereins 1846, Stressmarmstraße 20, ein. Wir gratulieren! Die Zwillinge Georg Dörr, Mannheim, Wallstattstr. 38, und Lisette Rihm, Mannheim-Feudenheim, Hauptstraße 138, wer- den je 75 Jahre alt. Johann Hofmann, Mann- heim, Augartenstraße 91, begeht den 79. Käthchen Wunder, Mannheim- Feudenheim, Kirchbergstraße 33, den 30. Maria Martin, Ladenburg, Industriestraße(rüber Mannheim, Eichelsheimerstrage 27), ebenfalls den 80. Ge- burtstag. Marie Klapperer, Kreispflegeheim Weinheim(früher Mannheim, Friedrichsfelder Straße 50), vollendet das 84, Elise Rudolph, Mannheim Feudenheim, Feldstraße 57, das 87, Lebensjahr. Michael Metzger, Mannheim, Langstraße 39b, kann den 78. Geburtstag felern. Das regierende Kleeblutt des Munnheimer Kurnevuls Der„Mannheimer Morgen“ überraschte Prinzessinnen und Prinz bei unprinzlicher Alltags beschäftigung Wissen Sie, was die sogenannten Satur- nalien waren? Man benannte sie nach dem altitalienischen Saatengott Saturn und nach seinem sagenhaften„goldenen Zeitalter“. Drei tolle Tage waren die Saturnalien. So ähnlich Wie die von Fastnachtsonntag bis Fastnacht- dienstag. Ein einziges, rauschendes Fest war das. An die Stelle des ordentlichen Königs oder Konsuls trat ein Sklave als Festkönig, der so gut wie uneingeschränkt das Zepter über die drei tollen Tage schwang. So wie wäh- rend des Karnevals heute in verschiedenen deutschen Städten der Oberbürgermeister die Rathausschlüssel an den obersten Gemeinde- narren ausliefert. Die Söhne und Töchter aus den fürstlichen Narrenfamilien der Gegenwart aber unter- scheiden sich in manchem von den Festköni- gen und den Herren spielenden Sklaven des alten Rom. Nicht nur darin, daß sie freie Menschen eines freien Landes sind. Auch ihre Herrschaft dauert länger. Und sie haben alle einen gutbürgerlichen Beruf neben ihren 555 Regierungsgeschäften auszu- üllen. Da ist Mannheims von des Karnevalsver- eins„Feuerio“ Gnaden inthronisierter Prinz Karl II. von Gastronomien. Was hinter dem adeligen„von“ steht, deutet seine nichfkar- nevalistische„Nebenbeschäftigung“ an. Prinz Karl ist Wirt der Nürnburger Bierstuben und Schnellgaststätte und heißt„bourgeois“ ganz einfach Spingler. 30 Lenze zählt er, und hat neben der Mannemer Fastnacht eine reizende Frau und zwei Kinder zu„betreuen“, ein 22 5 Die Fröhlich-Pfalz- Prinzessin Ruth I. vom Haduse Felind heißt, wenn's nach dem Tauf- schein geht, Ruth Böhler und ist Werk- photographin Mädchen von acht und einen Jungen von drei Jahren. Sein Alltag? Um halb acht ist er schon auf den Beinen— oder noch: schließlich hat man ja Pflichten als Prinz seinen Untertanen gegenüber. Dann gehts zum Einkauf in den Schlachthof, und auch all die anderen kleinen Besorgungen, die ein Gastwirt zu erledigen hat, gehören dem Vormittag. Abends ver- langen die Gäste nach ihm. Nicht umsonst verfügt er über ein fast unerschöpfliches Re- servoir an Witzen. Eine für ihn typische Pose: die mit einem viertelvollen Glas Bier in der Hand hinter der Theke. Damit hält er sich„fit“. Seine ihm unangenehmste Beschäf- tigung: die mit dem Finanzamt. Seine liebste Arbeit: der morgendliche Kassensturz, bei dem er die Einnahmen nachzählt. Die Prinzessin der„Fröhlich Pfalz“, Ruth I. vom Hause Felina(alias Ruth Böhler), blinzelt uns bei unserem Einbruch in ihr Be- Prinz Karl II. von Gastronomien, Wirt der Nürnberger Bierstuben, in einer für ihn cha- rakteristischen Pose. rufsleben verschmitzt aus einem Milieu ent- gegen, für das eine riesige 18K 24-αm-Atelier- kamera, Vergrößerungsapparate und Kopier- apparate für Kontaktabzüge, Schalen mit Entwickler und Fixierbad, Trockenpressen und Papierschneidemaschinen, Flaschen mit fotografischen Chemikalien und Fotopapier charakteristisch sind: Sie ist Werk fotografin. Von Montag bis Freitag steht sie von 7 bis 17 Uhr im Atelier und bannt Modelle mit den Erzeugnissen„ihrer“ Firma auf die Platte. Werks- und Maschinenfotos werden dabei quasi en passent mitgenommen. Ihre 22 Le- bensjährchen trägt sie mit Würde, ebenso Wie die Würde, eine Prinzessin zu sein. Die jüngste„Herrscherin“— und, bei Klio, Ius der Vogelwelt der Insel Norderoog Herbert Zimmermann plauderte über das Paradies der Seevögel In der Kunsthalle sprach am Montag- Folgen einer schweren Lungenentzündung starb, hat Zimmermann zusammen mit sei- ner Frau die Arbeiten übernommen und Beobachtungszeit in einem kleinen Pfahlbau, der in der Zwi- schemzeit zum Wahrzeichen der Insel gewor- abend in einem von der Mannheimer Abend- akademie veranstalteten Vortrag der Orni- thologe Herbert Zimmermann zu illustrati- ven Farblichtbildern über das„Paradies der Seevögel“ auf der Nordsee-Insel Norderoog. Der begeisterte Vogelkundler, der sich wäh- rend der ganzen Frühjahrs- umd Sommer- saison auf der Insel aufhält, Beringungen vornimmt, photographiert und die Lebens- gewohnheiten seiner gefiederten Freunde beobachtet, erzuhlte mit viel Liebe von sei- ner natur verbundenen Arbeit auf der klei- nen Hallig, die ihren Ruf als Vogelparadies schon lange vor der Gründung des Vogel- schutzgebietes auf der heute dänischen Insel Nordsand innehatte. Seit der Friese Jens Sörensen Wandt, der jahrzehntelang Vorgänger Herbert Zim- mermanns auf dem etwa zehn Hektar gro- a Ben Eiland war, 1950 bei einer Wanderung von der Flut überrascht wurde und an den nicht die häßlichste— ist die Grokageli-Prin- zessin Gisela I. von Linolesien.„Lmolesien“, weil eine ihrer Tanten ein Linoleumgeschäkt hat. Sie selbst trafen wir bei ihrer Arbeit als Verkäuferin im Modehaus Erna, wo sie ge- rade ein Gedicht von einem Kleid an den Mann bzw. die Frau zu bringen versuchte und es tatsächlich auch brachte. Von 8 bis 18 Uhr steht sie, mit zwei Stunden Tischzeit- Unterbrechung, täglich im Laden. Zwischen- durch betätigt sie sich als Hausmannequin. Auch sie fühlt sich in ihrer prinzeßlichen Haut recht wohl. Kein Wunder, wenn man erst 17 Lenze zählt. Das also ist das Triumvirat des Mannhei- mer Karnevals. Menschen wie du und ich, die Prinz Lokus für kurze Zeit aus der gro- Ben Masse der Ungenannten herausgehoben und in das Scheinwerferlicht der Oeffentlich- keit gerückt hat. Für eine Zeit, in der sie nicht unwesentlich dazu beitragen, und die Alltagssorgen vergessen zu machen, von Reste- Rummel Der letzte Stand wird feste feste Von wilden Damen durckhgekammt, Schrill klingt der Schlachtruf„Reste, Restel“ Vom Turnschuh bis zum Unterkemd. Noch tönen lockend die Sirenen, Die warmen Stoßfe sind Legion, Es schrumpft die Börse unter Tränen. Das letzte Geld rollt still davon. Die Wühlmaus-Orgie gekt zu Ende, Es geken Binder, Hut und Straps Als letzte Stucke durch die Hände, Und der Verkäufer łhriegt Kollaps. Die letzte Strecke gilt's zu rasen, Zum ndaiel eines Amokluufs, Dann gibt es nichts mehr absugrasen Im Straßenkampf des Ausverkdufs Max Nix denen auch sie nicht verschont werden. Gisela I. von Linolesien, alias Gisela Klingel, betätigt sich in ihrem„JZivilberuf“ als Ver- kduferin und Hausmannequin im „Erna“. haust während der den ist. Brandseeschwalben, Brandenten, Küsten- Austernfischer, Seeregenpfeifer, Rotschenkel und verschie- dene Möwenarten, von denen die möwe“ auch in Mannheim den Winter ver- bringt und die im Herbst Gesellschaft von Lappland und Island bekommen, waren Auswahl aus den un- zähligen Vogelarten, die in Norderoog in seeschwalben, nur eine kleine rob zuhalten, selber an Modehaus der nicht nen. Ihm ich das Stockenten, danken. „Lach- Von Mensch zu Mensch Das tägliche Leben gibt sehr oft An- jag, an der Ehrlichkeit und an der Hilfsbereitschaft der Menschen zu Zwei feln, um so erfreulicher, wenn sich zu- weilen das Gegenteil erweist. So bin ich dieser Tage nachts unter- wegs gewesen. Auf der Autobahn, 2 I schen Karlsruhe, Heidelberg und Mann- heim. Auf dem Verdeck meines Wagens im Gepäckträger eine größere Ladung von Textilien im Wert von einigen tau⸗ Serd Mark. Während der Fahrt lösten sich die Halteriemen und unbemerkt verstreute sich ein großer Teil der La- dung, Wolldecken, Schlafdecken, Bett- tücher usw. kilometerweit über die Autobahn. flattern anfing, wurde ich aufmerksam, hielt meinen Wagen an und stellte vol- ler Schrecken den Verlust fast der gan- zen Ladung fest. Im ersten Augenblick war ich ratlos, dann versuchte ich alle Hinter mir kommenden Fahrzeuge an- Einige der anhaltenden brachten mir ein paar Decken wieder, sie hatten sie unterwegs auf der Autobahn aufgele- sen. Natürlich gab ich jedem der Fahrer eine entsprechende Belohnung. Einem Fahrer aber soll an dieser Stelle ganz besonders gedankt sein. Schlafdecken und acht Bettücher Biber) aus, die er unterwegs gefunden hatte. Meine Ueberraschung über den wenig- stens teilweise dadurch gedeckten Ver- lust kann man sich denken. Noch über- raschter war ich allerdings, als der Fin- auch ablehnte, seinen Namen zu nen- gefundenen Eigentums an den Verlierer eime Selbstverständlichkeit. Dann setzte er sich in seinen Wagen und fuhr da- von. Es dürfte verständlich Manne, dessen Wagen die Nr. H 70-4079 trug, auf diesem Wege öffentlich zu Daß unter den Autobahnbenlützern leider auch einige waren, die offen- sichtlich keinen allzu großen Wert dar- auf legten, das von ihnen gefundene Gut zurückzugeben, sei nur schamhaft angedeutet. Erst als die Verpackung zu teils mit, teils ohne Erfolg. Er hielt von und händigte mir 27 wollene nur jede Belohnung, sondern war die Wiedererstellung des 828 dem Sein, Bedürfnis empfinde, . ganzen Kolonien brüten und die Zahl 10 000 okt überschreiten. l Der lebendige Vortrag, der die Zuhörer in eine fremde, naturhafte Welt von großer Vielfalt einführte, fand viel Beifall. Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt hp Mannheimer ein Werbeblatt zu dem Capitol-Film der Prisma „Ein Leben für Do“ bei, der zur Zeit in einem Filmtheater läuft. 5 Verkäbfe Unser Nervõs empfindlich. Nervöse sind besonders Die SEMAIDE geschmackvoll und preiswert Ständige Ausstellung Kunsthändler berät Sie Aeelte A 8 T. KUNST MANNMNH EU. O 3, 9 Nerven empfindlich. 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Der Ministerpräsident will helfen Karlsruhe. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller teilte in einem Brief an den Karls- ruher Ober bürgermeister mit, daß er sich für den Wiederaufbau des Karlsruher Schlosses Sinsetzen wolle. Der Minister präsident be- antwortete damit ein Schreiben des Karls- ruher Oberbürgermeisters, in dem dieser die Regierung von Baden- Württemberg gebeten Hatte, Mittel für den Aufbau des Karlsruher Schlosses zur Verfügung zu stellen. In dem Karlsruher Schloß soll nach dem Wiederauf- bau das badische Landesmuseum mit seinen einzigartigen Sammlungen untergebracht Werden. Kein Interesse für Bauernland Tübingen. Bei einer Versteigerung land- Wirtschaftlicher Grundstücke in der fast Ausschließlich landwirtschaftlich orientier- ten Gemeinde Hemmendorf im Kreis Tü⸗ pingen wurde nur geringes Interesse für die angebotenen Aecker und Wiesen ge- Zeigt. In keinem Fall wurden die Erst- angebote übersteigert. In der Regel wurden sie sogar unterboten. Verschiedene Wiesen und Aecker fanden keine Käufer, obwohl die Gegend sehr landarm ist. Fränkisches Grab entdeckt Heilbronn. Bei Grabarbeiten ist auf der Gemarkung der Gemeinde Neckarwestheim eine kränkische Begräbnisstelle aus dem 7. Jahrhundert nach Christus angeschnitten Worden. Bei der in dem Grab bestatteten Frau fand man Gebrauchsgegenstände jener Zeit und Gefäßscherben. Mit dem Fund hat sich die bisherige Vermutung bestätigt, dag das Dorf Neckarwestheim aus einer fränki- schen Ansiedlung im frühen Mittelalter ent- standen ist. Wohnhaus und Scheune eingeäschert Sinsheim. In Hilsbach im Landkreis Sinsheim wurde durch einen Großbrand ein Wohnhaus mit Scheune bis auf die Grund- mauern vernichtet. Die Feuerlöscharbeiten Sestalteten sich außerordentlich schwierig, da die Feuerwehrleute bei minus 14 Grad Kälte schon nach wenigen Minuten von dicken Eispanzern umgeben waren. Der Sachschaden beläuft sich auf annähernd 50 00 Mark, da nur ein geringer Teil des mventars gerettet werden konnte. Fahrlässige Brandstiftung Schopfheim. Das Großfeuer in dem ober- badischen Städtchen Schopfheim, bei dem am Montag drei Wohnhäuser in Mitleiden- schaft gezogen und 19 Personen obdachlos Wurden, ist durch fahrlässige Brandstiftung entstanden. Wie die polizeilichen Ermitt- lungen ergaben, war die Wasserleitung in einem angebauten Stall zugefroren. Ein Installateurmeister versuchte mit der Löt- lampe, die Leitung aufzutauen. Dabei fing das Deckengebälk Feuer und entzündete die darüber lagernden Heuvorräte. Ehe noch die Feuerwehr zur Stelle war, griffen dann die Flammen schnell auf den ganzen Ge- bäudekomplex über. Wahre Fundgruben für die geschichtliche Forschung Neue Archive in Weikersheim, Haltenbergstetten und Weinsberg öffnen ihre Pforten Bad Mergentheim. Für den historisch mit der Geschichte des Reiches seit der Zeit Karls des Großen bis zum Ende des deut- schen Ritterordens als territorialer Macht eng verbundenen fränkisch-hohenlohischen Raum des Taubertals stehen neue Quellen zur ge- schichtlichen Erforschung zur Verfügung. Archivrat Schumann-Neuenstein berichtete darüber auf einer Tagung des Forschungs- kreises des historischen Vereins für Würt⸗ temberg- Franken. Genannt wurden das vom 16. Jahrhundert an vollständige Archiv der hohenlohischen Residenz Weikersheim, das für Ort und Umgebung wichtig ist, ferner das hohenlohische Archiv von Niederstetten- Haltenbergstetten, das bis in das 13, Jahr- Hundert zurückreicht, und das sogenannte Weinsberger Archiv. Diese beiden letzteren Archive haben auch Landes- und Reichs- bedeutung. Auf Schloß Haltenbergstetten, das von der Linie Hohenlohe-Jagstberg bewohnt wird, sind in drei Räumen auch sehr wich- tige, von der Forschung noch nicht erfaßte Urkunden aus dem 30 jährigen Krieg unter- gebracht, darunter— in zehn Bänden zusam- mengefaßt— der Schriftwechsel zwischen dem letzten bedeutenden Heerführer jener Zeit, Generalfeldmarschall Graf Melchior von Hatzfeld, und dem Kaiser Ferdinand. Zum Bestand gehören auch die Abrüstungs- Akten der kaiserlichen Armee und der Flotte. Das meiste ist jedoch in Geheimschrift ver- kalt und harrt der Entschlüsselung. Auf dem Schloß befinden sich auch Vertragsakten zZwisen Deutschland und Polen aus der Zeit der polnischen Erbfolgekriege um 1650. Ar- chivrat Schumm hat das Archiv geordnet und dazu ein zweibändiges Repertorium angefer- tigt. Er sprach die Hoffnung aus, daß im Sinne dieser hohenloheschen Tat eine neue Arbeit auf dem Gebiet der Geschichtsfor- schung einsetzen möge. Vollständig unbekannt ist das sehr reich- haltige Weinsberger Archiv, dessen Bedeu- tung in den Aufzeichnungen des kaiserlichen Kämmerers Konrad von Weinsberg aus dem 15. Jahrhundert liegt. Der Weinsberger war einer der bedeutendsten Männer seiner Zeit. Ihm ist zu verdanken, daß das erst zu ord- nende und noch nicht erschlossene Archiv erschöpfend Auskunft gibt über die Fehden zwischen dem kleinen und dem großen Adel. über wichtige Verhandlungen, die zwischen ihm und dem Kaiser bei der Schaffung von Territorialmächten geführt wurden und über viele geheime Missionen, die entweder er oder seine Beauftragten in den politischen Machtkämpfen jener Zeit ausführten. Des Archiv wird eine wahre Fundgrube für die geschichtliche Forschung sein. Alle neuen Archive in diesem reichsgeschichtlich s0 Wichtigen Raum bieten sich auch von selbst zu Doktordissertationen an. Ein eigenwilliger Erzieher und Architekt Zum 70. Geburtstag von A. L. Merz am 4. Februar Stuttgart. Heute begeht der eigenwillige schwäbische Erzieher und Architekt Albrecht L. Merz in Stuttgart seinen 70. Geburtstag. Merz, der im Jahre 1884 in Schramberg im Schwarzwald geboren wurde, gründete 1918 in Stuttgart sein sogenanntes Werkhaus mit Werkschule, das inzwischen internationale Beachtung gefunden hat. Beispielhaft wirk- ten seine Erziehungsmethode und die archi- tektonische Verwirklichung seiner pädago- gischen Ideen vor allem in den USA, in den skandinavischen Ländern, in Frankreich und in Indien. 1953 wurde Merz in die Pür- kel berufen und mit der Errichtung einer „Pädagogischen Provinz“ betreut, In Deutsch- land wurden nach dem Vorbild seines Werk- hauses zahlreiche Werkschulen gegründet und bestehende Kunstschulen in Werkaka- demien umbenannt. Eine enge Zusammen- Arbeit des Werkhauses mit der Industrie entstand besonders auf dem Gebiete der industriellen Formgebung. Die Erfahrungen Auch in den Döriem herrscht Wohnungselend Tausende von Hofwohnungen entsprechen nicht mehr den Anforderungen Stuttgart. Die Einbeziehung der Landge- meinden in die Maßnahmen zur Förderung des sozialen Wohnungsbaues forderte der Präsident des Bauern- Verbandes Württem- berg- Baden, Heinrich Stooß, in einer Bauern- 8 in der Evangelischen Akademie Bad oll. Stooß betonte, daß in vielen Bauern- dörfern ein Wohnungselend besonderer Art herrsche. Es gebe Tausende von Hofwohnun- gen, die den heutigen sanitären, hygienischen und gesundheitlichen Anforderungen in kei- ner Weise entsprächen. Man habe zwar bei der Dorfauflockerung hier und da bescheidene Verbesserungsver- suche unternommen, doch seien gerade auf dem Land für die Sanierung des Wohnungs- wesens und für die Beseitigung starker Ver- kallschäden an Wohngebäuden und Wohnräu- men noch große Aufgaben zu lösen. Der Bauer sei in der Regel durch betriebs wirtschaftliche Notwendigkeiten gezwungen, zuerst Ställe und Wirtschaftsgebäude zu bauen oder aus- zubessern, bevor er an seine eigene Wohnung denken könne. Innerhalb der großen Struk- tur wandlung, der die Landwirtschaft in den kommenden Jahren nach dem Willen der staatlichen Agrarpolitik unterzogen werden solle, müsse auch ein langfristiges Programm für die Vergrößerung und den Umbau unzu- länglicher ländlicher Familien wohnungen Vorgesehen werden Hier liege eine Aufgabe, für die sich vor allem auch das neue Fami- een des Bundes zu interessieren Abe. und Anregungen der Werkhäuser werden unter anderen den Landesgewerbeämtern und den Handelskammern zur Verfügung gestellt, mit dem Ziel, durch Erneuerung der Methoden der Lehrlingsausbildung der zu- nehmenden Verdrängung des gestaltenden Handwerks durch die serienerzeugende Großindustrie Einhalt zu gebieten. Die Merz-Schule ist ein Privatinstitut, das bei der Erziehung von der individuel- len Anlage des Kindes ausgeht. Pädagogi- sches Ziel ist, den schöpferischen Kräften des Kindes inmitten der heutigen Organisie- rung, Mechanisierung, Industrialisierung und Intellektualisierung auf intuitiv-impulsivem Wege zum Durchbruch zu verhelfen. Metho- disch werden dabei wissenschaftliche, hand- Werkliche und künstlerische Erziehungsfak- toren miteinander verbunden. Unter den Werkregeln von Merz nimmt das Gefühl für das Rhythmische die' erste Stelle ein. Das Stuttgarter Merz- Institut, das im Kriege fast vollständig zerstört wurde, glie- dert sich gegenwärtig in eine vlerklassige Grundschule, in eine, bis zum Abitur füh- rende Oberschule, in eine„Freie Akademie für Erkenntnis und Gestaltung“(mit Ab- schlußgdiplom) sowie in sechs Lehr- und Meisterwerkstätten mit den Abteilungen Buchbinderei, Keramik, Metall, Email, Hand- Weberei und Kunstschmiede, Neuerdings Plant Merz seine Werkschule zum Typ einer Stadtrandschule mit Internat auszubauen und ihr ein internationales Lehrerausbil- dungs-Institut anzugliedern. Knapp un einer Katastrophe vorbei Feuer im oberelsässischen Erdölgebiet/ Etwa 50 000 Mark Schaden Mülhausen/ Elsag. Durch das entschlos- sene Zupacken von Grubenarbeitern konnte im neu erschlossenen oberelsässischen Erd- ölgebiet bei Staffelfelden die Ausbreitung eines Grohßfeuers verhindert werden, die leicht zu einer Katastrophe hätte führen können, Es gelang noch rechtzeitig, das in den Schacht führende Röhrensystem zu Unterbrechen, so daß das Feuer nicht auf die unterirdischen Anlagen übergreifen konnte. Den Flammen fielen ein großes dus Rheinland- Pfalz Ludwigshafen. Die Ludwigshafener Kri- minalpolizei hat einen Schneidermeister fest- Senhommen, der wegen Betrugs und Unter- schlagung gesucht wurde. Der Schneidermei- ster erschwindelte sich in Mannheim und Ludwigshafen unter anderem zwei Pelz- Mäntel im Werte von zusammen 1 300 Mark. Die Mäntel veräußerte er dann zu Schleu- derpreisen. 5 Kaiserslautern. In der Nähe der Panzer- kaserne in Kaiserslautern wurde in der Nacht zum Mittwoch der 22jährige Taxifahrer Man- fred Klemmer aus Neustadt/ Weinstraße von einem Unbekannten erstochen. Klemmer war Zwischen 23 und 24 Uhr von einer Gastwirt- schaft in Kaiserslautern aus angerufen und für eine Fahrt zur amerikanischen Panzer- kaserne bestellt worden. Vor der Panzer- Kaserne wurde Klemmer dann überfallen, durch einen Stich in die Halsschlagader ge- tötet und dann ausgeraubt. Mainz. Die feste Eisdecke, die sich in den letzten Tagen auf dem Rhein oberhalb der Lorelei bildete, hat am Mittwochmorgen eine Länge von 15 km erreicht. Mainz. Mit einer Erzeugung von 486 000 Litern haben die Sektkellereien inn Rhein- land-Pfalz im Dezember die höchste Sekt- Produktion seit Kriegsende erreicht. Auffangbecken und mehrere Pumpanlagen zum Opfer. Der Schaden beträgt 5 Millionen Francs. Das Feuer entstand beim Versuch, mit einer Fackel die eingefrorenen Verschlüsse einer aus dem Förderschacht führenden Röhrenleitung aufzutauen. Im Rohzustand ist das geförderte Erdöl noch nicht beson- ders feuergefährlich. Unglücklicherweise litt der mit dem Auftauen beschäftigte Arbeiter auf dem vereisten Boden aus und entzündete mit der Fackel die Isolierschicht der Rohrleitung. Die Flammen griffen so- kort auf die Uebertaginstallationen des För- derschachtes über. Durch das Eingreifen eines Vorarbeiters, der trotz Explosions- gefahr noch den Haupthahn der Rohrlei- tung zur Grube schloß, konnte ein ver- Bheerender Untertagbrand verhindert wer- den, dessen Bekämpfung sehr schwierig ge- Wesen wäre. Die Löschtrupps von Mülhausen und Staffelfelden sowie die Grubenfeuerwehr hatten anderthalb Stunden zu tun, um der Flammen Herr zu werden. Die junge ober- elsässische Erdölindustrie bei Staffelfelden arbeitet zur Zeit mit sechs Schächten, die Pro Tag rund 150 Kubikmeter Erdöl fördern. Bonnerstag, 4. Februar 1954 Nr. — Riesige Treibeismussen auf dem Rhein bei Kehl Kehl. Der Rhein führt bei Kehl inkolg der anhaltenden Kälte so riesige Trelbeſz. massen mit, wie sie seit dem strengen Win. ter 19289 auf dem Rhein nicht mehr be. obachtet worden sind. Mit Platten von“ Fläche drückt das stellenweise fast hau. hohe Geschiebe gegen die Pfeiler der Brücken, deren neu errichtete Fundament durch provisorische Holzkonstruktion vor. sorslich abgeschirmt worden sind. Die 2. fahrten zum Kehler und Straßburger Hateg Sind seit drei Tagen blockiert. Gasverbrauch als Thermometer Stuttgart. Die Statistiker der Städtischen Gaswerke brauchen kein Thermometer. Ein Blick auf den täglichen Gasverbrauch ge. nügt, um die tiefste Temperatur Testzu- stellen. So brachte der 1. Februar mit mina 14 Grad in Stuttgart als der bisher kältege Tag dieses Winters mit 723 300 cbm deen höchsten Gasverbrauch in der Geschichte der Stuttgarter Gasversorgung. Im vorigen Winter war der höchste Tagesverbrauch auf nur 380 000 ebm gestiegen. Die Steige. rung beträgt also 24,7 Prozent. Im Januar dieses Jahres wurden mit rund 17 Mil. lionen ebm Gas 19,6 Prozent mehr geliefert als im Januar 1953. Enzfischer verlangen Schadenersati Vaihingen/ Enz. Der Bezirksfischereiveren Vaihingen/Enz fordert von der Stadt Pforz. heim 10000 DPM Schadenersatz. Eine Kommi. sion, der außer Fischern auch Polizeibeamte angehörten, hat festgestellt, daß das groge Fischsterben in der Enz durch das Platzen eines Rohres in der Pforzheimer KlIkürenlag verursacht worden ist. Durch das schadhaft Rohr war flüssiges Amoniak in die Enz g. langt und hatte den Fischbestand im Rol. Wag, Lomersheim, Mühlacker und Enzbeg schwer geschädigt. Allein Enzberg meldete 48 Zentner vergifteter Fische. Ueber 50 Füchse abgeschossen Oehringen. Im Kreis Oehringen wurden über 50 Füchse und ein Dachs erlegt. Wegen der Tollwutgefahr hatte das Regierung. Präsidium angeordnet, daß alle Füchse uni Dachse abgeschossen werden sollen. Dies Aktion ist jetzt abgeschlossen worden. Der Türke von Derdingen Vaihingen/ Enz. Der 35 Jahre alte Her- mann Assen, ein fleißiger Familienvater, der bisher in Derdingen als Türke galt wurde dieser Tage von französischer Mill tärpolizei und Beamten der Surete von gel- nem Arbeitsplatz weg verhaftet. Die erstaun. ten Arbeitskollegen erfuhren, daß Assa Marokkaner ist und 1945 aus der französ, schen Armee desertierte, weil es ihm in Deutschland besser gefiel. Obwohl er nur gebrochen deutsch spricht, hat er sich in Derdingen eine gute Existenz aufgebaut und zu seinen schwäbischen und badischen Ar- beitskameraden ein gutes Verhältais ge- schaffen. Sie wünschen ihm jetzt milde Rich- ter und eine baldige Rückkehr zu seiner Frau, einer Weißrussin, und zu seinen zue Eindern. 5 Aus dem Interzonenzug gestürzt Hanau. Die völlig zerstückelte Leiche einer unbekannten Frau wurde in einem Eisenbahntunnel bei Schlüchtern im hessl schen Kreis Gelnhausen gefunden. Fine Identifizierung der Toten war bisher nicht möglich, Die Kriminalpolizei nimmt an, dab die Frau aus dem Interzonenzug Magdeburg Frankfurt gestürzt ist. Ob ein Unglücks fall oder ein Verbrechen vorliegt konnte bisher nicht geklärt werden. Beim Eintret- ken des Interzonenzuges in Frankfurt wurde herrenloses Gepäck gefunden, das wahr- scheinlich der Frau gehörte, Eine vorgefun- dene Fahrkarte lautete auf die Strecke Mag- deburg. Heddesheim bei Mannheim. a Nn Un Se T e Offerten auf Stellenangebote len laufend benötigt v. sucht zum baldigen Eintritt UB ERSETZ ERIN für Englisch und Spanisch; nicht Bedingung. krühesten Eintrittstermines unter Nr. zu richten. Größeres Mannheimer Industrieunternehmen französische Sprachkenntnisse erwünscht, aber Bewerberinnen, die in der Lage sind, schwierigere Uebersetzun- gen selbständig anzufertigen, werden aufgefordert, ihre Bewer- bung mit handgeschriebenem englischen Lebenslauf und Angabe DP 8666 an den Verlag Eine höfliche Bitte Bewerbungsunterlagen Zeugnisse und beglaubigte Abschriftem), Werden, bleiben Eigentum der Bewerber. Wir bitten deshalb, solche Unterlagen so schnell wie möglich an die Einsender zurückzugeben, da sie in den meisten Fäl- erheblichen Kosten verbunden ist. Tage Junge, Inserenten von Stellenanzeigen. Flotte Aushiifsbedienung für drei stätte Kramer, stellen nach 14 Uhr. chenmädchen, per sofort gesucht, Mannheim, Qu 2, 11. in der Woche gesucht. Gast- H 4, 22. Vorzu- fe I 12 klotte Bedienung sowie Kü⸗ (Lichtbilder, Fotokopien, die mit Stellenangebots-Anzeigen eingereicht Ehrl. Rausgehilfin in gepflegt. 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Roh. berg elddete Urden Vegen ung e und Dieze n. Her- Vater, galt, Mill N gel- Ftaun. Assan 208. Im nl er ich in t und 1 Ar- s ge⸗ Nich⸗ seiner 0 vr. 9/ Donnerstag, 4. Februar 1954 E e MORGEN Seite 7 Vielfach eingeladen: MERc auf groger Fahrt Nach seinen letzten großen Erfolgen setzt der MERC Mannheim die Kette großer Prü- lungskämpfe und Vorbereitungen für den Ober- lga-Aufsties auch an diesem Wochenende fort. wegen des bevorstehenden Länderspieles Deutschland— Kanada spielt die Mannschaft pedoch nicht mehr Auf eigenem Eis, sondern gartet ihre bisher größte Auslandstournee nach der Schweiz. die hohen Siege in den Aufstiegskämpfen ict zuletzt die Erfolge gegen den guten EHC Basel Hüningen— haben zahlreiche Einladun- en für die Mannheimer im Gefolge gehabt. bas Team ist bereits heute Nacht abgereist und spielt am Donnerstagabend gegen den National- Ige-Club HC Grindelwald im Berner Ober- band. Nach Spielen gegen die Kantonsmeister Thun und Fribourg folgt ein erstklassiges Spiel egen den Berner Schlittschuh-Club. Insgesamt wurden fünf Spiele abgeschlossen, die Mann- schaft wird voraussichtlich eine Woche in un- eerem gastlichen Nachbarland reisen. Leichtgewichts-Exmeister Herbert Gläser(Gel- genkirchen) kam in Rotterdam zu einem eindrucks- rollen K.0.-Sieg in der 4. Runde über den Hollän- der Frits van Kempen. Man(ühlte sich etwas an jene Zeiten er- innert, als vor einigen Jahren der VfR, der deutsche Fußballmeister, in unsere Stadt ein- 20g. Nicht viel anders, natürlich in kleinerem Rahmen, war es am Dienstagabend auf dem Hauptbahnhof und im Rosengarten. Fackel- träger, Begeisterungsrufe, Fahnen, wimpel- geschmückte Wagen, junge„Fans“ in voller „Kriegs“-Ausrüstung und— last not least— Präsentkörbe, Anerkennungen, Blumen und schöne, hochwohllöbliche Worte. Alles ge- münzt für Hermann Möchel vom Ski-Club, den bescheidenen, zurückhaltenden Sportler, der in Oberaudorf zum zweiten Male deut- scher Langlaufmeister über 15 Kilometer und champion in der 4mal 10-Km- Staffel geworden war. Ein dreifaches, kräftiges„Ski-Heil“ klang Hermann schon an der Sperre entgegen. Einige hundert Menschen drängten und schoben— und im Nu war der Meister im Wagen ver- staut. Ab gings! Mittlerweile waren alle Fackeln entzündet und das Peleton der Wagen setzte sich in Marsch, L 6 entgegen. Vornweg der Lautsprecher wagen, gefolgt vom ge- schmückten VW- Kabrio mit Hermann im Fond, flankiert von seinen Anhängern und Bewunderern, dahinter mindestens weitere drei Dutzend Fahrzeuge. Die Karawane zog die planken hinunter, um schließlich am Rosen- garten zu stoppen. Klar, daß es nicht der fun- derten Worte ermangelte. Dr. Rotzinger, der Ski-Klub- Vorsitzende, meinte als erster u. a., daß dieser Erfolg Möchels nicht leicht und ein Sieg der nordischen Langlauf-Technik gewesen gel. Er verband damit herzliche Worte des Dankes an den Schweden Gösta Olander, einen Mäzen, der Möchel vielerlei Unter- Szepan verläßt Schalke Fritz Szepan wird mit Schluß der Saison Schalke 04 verlassen. Man spricht davon, daß Rot-Weiß Essen sein neuer Verein wird. Karl e kohmann, der im fünften Jahre Trainer bei 1 RW Essen ist und mit dem Verein die west- deutsche Meisterschaft und den deutschen Verfall oder Erneuerung? Vo/ eine, Offensioe des Sporis Wochenende: Der Deutsche Sportbund tagt in Düsseldorf An diesem Wochenende wird in Düsseldorf der Bundestag des Deutschen Sportbundes tagen. Diese Zusammenkunft der höchsten deutschen Sportvertretung im nordrhein-west- fälischen Landtagsgebäude wird seine große Seistige Kulisse durch einen Vortrag des spa- nischen Philosophen José Ortega y Gasset er- halten. Bundesinnenminister Dr. Schröder wird als Vertreter der Regierung sprechen. In diesen Vorträgen wird von hober geistiger Warte aus manches über den Sport, seine Aufgabe und Situation zu sagen sein. Mehr aber noch muß die Planung über die zukünftige Arbeit für den deutschen Sport ausmachen. Darauf wartet jeder Turner und Sportler. Verfall oder Er- neuerung steht mahnend über der Arbeit des Bundestages 1954 des Deutschen Sportbundes. a Als Aufgabe Nr. 1 muß die in letzter Zeit immer wieder hervorgehobene mahnende Forde- rung erachtet werden: Den Begriff„Sport“ ab- zugrenzen und zu definieren, klar sein Gebiet zu mureißen und alles fernzuhalten, was nicht unter„Sport“ verstanden sein will, was nicht fachel aug fut ermann ſflöchet Mannheimer Skisportler empfingen deutschen Langlaufmeister stützung angedeihen ließ, während Amtmann Adler die Grüße des Oberbürgermeisters über- brachte und sagte, daß mit dieser Meister- schaft nicht nur der Name Möchel, sondern in diesem Zusammenhang auch Mannheim— 2u Nutz und Frommen!— bekannt geworden wären. Wirklich prächtige Sätze sprach Dr. Vogel vom Verkehrsverein, selbst ein alter Skiläufer.„Die Heimat hat Möchel die Kraft gegeben“, rief er aus und betonte weiter, daß die positiven Werte die Menschen— gleich- viel wo immer sie herkämen— zueinander finden ließen. Es gab noch manches, bis wir dem Meister nach dem offiziellen Teil endlich im kurzen Gespräch gegenübersaßen. Vor- bereitung im Sommer ist die Hauptsache, plau- derte er aus, denn Mannheim ist ja alles an- dere als ein ideales Wintersportgebiet. Wald- lauf, Fahrten auf der Rennmaschine!(Radsport scheint also— siehe u. a. Peppi Schwaiger— bestes Konditionstraining für Skiläufer zu sein!) Rennen... Is' nich'. Warum. Zu schwer! Erfordert große Umstellung. Sonntag- nacht Abfahrt nach Schweden zur Weltmeister- schaft. Stärkste Konkurrenten? Natürlich die Russen, wie gehabt. Dann: Hals- und Ski- Bruck-thal dazu gehört, was den Begriff„Sport“ ver- fälscht. Es sind hierbei zuerst die drei großen „Mächte der öffentlichen Meinungsbildung anzusprechen: Presse, Rundfunk und Film. Das wäre Zweifellos schon eine Aufgabe seit Jahren gewesen.— Man wundert sich, warum die Auf- gabe des Sports in der Oeffentlichkeit und den Amtsstuben nicht richtig erkannt wird. Man wundert sich über die Meinung und einhellige Ansicht der geistig führenden Schichten in Deutschland, daß es gerade lächerlich sei, Zeit an den„Sport“ zu verschwenden. Man be- dauert, daß in Deutschland das Problem Schul- sport noch nicht angefaßgt worden ist. Man Wirft den führenden Männern in Wirtschaft und Poli- tik ein Versagen in den Pflichten gegenüber der Jugend vor. Einen gewaltigen Kampf sagt man an.„An vielen Fronten“, so heißt es,„wird um die Rechte und Ansprüche des Sport gerungen. Bisher ist dieser Kampf nur ein Kleinkrieg ge- wesen. Doch nun droht dem Staat und dem Bürger eine Offensive des Sports, die mit anderer Härte und mit neuen Waffen geführt werden wird“. Gewiß ist es gut, wenn man um etwas kämpfen muß. Hoffentlich vergißt der Sport aber nicht die Voraussetzung für diesen Kampf zu schaffen: eine Basis, die unangreifbar ist! Es muß erreicht werden, das Ansehen des Sports zu heben und den Wert einer wahren Leibeserziehung in der Öffentlichkeit unter Be- weis zu stellen. Je höher nämlich der Sport im öfkentlichen Ansehen steht, je mehr er sich frei macht von bedauerlichen Auswüchsen mate rialistischer Auffassung, sich frei macht von dem, was nicht zu ihm gehört, desto bereitwil- liger werden auch die öffentlichen Körperschaf- ten und die staatlichen Stellen seine Forderun- gen unterstützen. Dr. Walter Kotte Heinz Schattner gestorben Im Alter von 42 Jahren starb am Dienstag in einer Münchener Klinik der Europa-Schwer- gewichtsmeister im Gewichtheben, Heinz Schattner(TSV 60 München), an einem Herz- kollaps, der sich wenige Stunden nach einer Kehlkopfoperation einstellte. Schattner war zweifacher Europameister und mehrfacher Deutscher Meister. SV Waldhof spielt Tennis Am Freitagabend, 20 Uhr, wird im Clubhaus des SV Waldhof eine Tennisabteilung gegrün- det. Interessenten sind eingeladen. Gespielt wird in der kommenden Saison auf einer neu zu errichtenden vereinseigenen Anlage. Höhepunkt: Silberlorbeer für Noller Badens Kanusport- Funktionäre saßen am Samstagnachmittag im„Braustübl“ zusammen, um über das Geschick ihres Verbandes für das Jahr 1954 zu beschließen. Und um es vorweg zunehmen: Auch für die Zukunft braucht den Männern im Boot— diesen Eindruck gewann man unbedingt im Laufe der harmonischen Versammlung— nicht bange zu sein. Gesunde Kassenverhältnisse, überaus große sportliche Leistungen in der vergangenen Saison und kühne Pläne für die nächsten Monate ließen diesen Schluß zu. Der 1. Vorsitzende, Breidinger KCM), der schon fast ein Jahrzehnt lang das Steuer der Jahresrückbliek Karlsruhe vergeben werden mußten, Höhepunkt und Krönung erfahren habe. Die sportliche Ausbeute für Baden bei diesen Championaten war größer als man erhoffte. In 56 ausgeschrie- benen Rennen erkämpften die badischen Kanu- sportler 21 Siege, während Helmut Noller den Silberlorbeer des Bundespräsidenten erhielt. Der neue Vorstand präsentierte sich dann unverändert: 1. Vorsitzender Breidinger(KCM, 2. Vorsitzender Gruhl(„Rheinbrüder“ Karls- ruhe), Kassierer: Frey(WSV Sandhofen), Sportwart: Axel(KG Neckarau), Frauenwartin: Höfle(„Rheinbrüder“ Karlsruhe), Wanderwart: Friese(KG Neckarau), Pressewart: Eble (VfVW NM), Bootsvermesser: Haas(KG Neckarau); nur für den nicht mehr kandidierenden Ju- gendwart Schaerer wurde Roßkosch KG Nek- karau) gewählt. f 5 a 2 i Das sind sie, die 15 schweren Jungens, die die Weltmeisterschafts-Kandidat Ly 5. 3— ndhurst Motors, Canada 18. Weltmeisterschaft im Eishockey für Kanada holen wollen. Am 14. Februar spielen die Lyndhurst Motors aus Toronto in Mannheim gegen Deutschland. Ihr europäischer Auftakt in gegen die schottische Profiauswahl, in der nur erstklassige Kanadier stehen. Motors sind Amateure. Gestern schlugen sie im„Stehen“ mit 10:0. Paris mißglückte mit 2:11. Aber das war ein Spiel Die Lyndhurst den Schweizer Spitzenclub„Loung Sprinters“ Bild: Tynfort-Toronto Drei Bänke, sechs Zweier- und drei Dreier wege 1.2.0: Die„Morgen“-Tote- Tips Eintracht Frankfurt— VfB Stuttgart. Um ein Haar hätte der VfB am Sonntag zu Hause gegen Regensburg einen Punkt eingebüßt. Sieg der„Eintracht“ würde Tabellenführung brin- gen.(Vorspiel 0:1) Tip 1. Schalke 04 Bayer Leverkusen. Schalkes letztes Spiel endete beim SW Essen 1:1. Mit 30 Punkten steht der Gast- geber mit Köln in der Spitze. Leverkusen ver- lor am Sonntag zu Hause gegen Dortmund 0:1. (Vorspiel 1:1) Tip 1. Fhönix Ludwigshafen gegen 1. FC Saarbrücken. Nach guten Lei- stungen kam am letzten Spieltag das Unglück beim Fck über die Platzelf. Kurios mutet bei aller Abwägung der Vorspielsieg Ludwigs- hafens(4:2) beim 1. Fœs an. Offenes Spiel. Tip 0-1-2. Hessen Kassel— Kickers Offenbach. Die erste Halbzeit auf dem VfR-Platz bewies die Qualitäten der Kasseler Elf. Zu Hause sollte man der Mannschaft Erfolgsaussichten einräumen. Offenbach immer noch Anwärter auf Meister!(Vorspiel 2:5) Tip 1-0-2. RW Essen gegen Alemannia Aachen. Mit einer Heim- niederlage steht der Gastgeber auf„Blatz fünf“ in der Tabelle(26 Punkte). Alem. Aachen, kast punktgleich, ist auswärts oft unberechen- bar und für eine Ueberraschung gut.(Vor- spiel 0:1) Tip 1-2. VfR Frankenthal Tus Neuendorf. Im Vorspiel sorgten die Platz- herren durch ein Unentschieden für kleine Sen- sation. Seither zeigt Neuendorf Formanstieg. Tip 0-2-1. BC Augsburg— Spogg Fürth. Mit größter Anstrengung(Härte) versuchen die Platzherren(mit Erfolg) dem Abstieg zu ent- rinnen. Ein Sieg über die technisch besseren Fürther ist naheliegend.(Vorspiel 9 Rheydter SV— Preußen Dellbrück. Verliert Rheydt dieses Treffen, dürfte es vor dem Ab- stieg kaum Rettung geben. Preußen Dellbrück bislang drei Auswärtssiege. Vorspiel 1:2). Tip 1-0. Viktoria Aschaffenburg— FSV Frankfurt. Mit ⸗11 Punkten steht Aschaffenburg fast Hoff- nungslos am Tabellenende. FSV zeigt Form- verbesserung und holte auswärts vier Punkte. (Vorspiel 1:3) Tip 0-1. Eintracht Trier— 1. FC Kaiserslautern. Trier hat gegen die„Schützen“ des 1. FCk so gut wie keine Aussichten. Viel- leicht beugt man einer Ueberraschung durch eine„O0“ vor.(Vorspiel 1:4). Tip 2-0. Fortuna Düsseldorf— SW Essen. Mit 20 Punkten ist Düsseldorf außer Gefahr. SW Essens Tabellen- stand nicht sorglos, die Mannschaft reist mit Erfolgsaussichten.(Vorspiel 3:2) Tip 1-0. VfR Kaiserslautern— FK Pirmasens. Die Platz- herren wurden am Sonntag 0:5 bei der„Wor- matia“ ausgespielt. Die Gäste rangieren einen Punkt hinter FCk und werden ihre Chance wahrnehmen.(Vorsp. 1:2) Tip 2-0. Hei-Schnei. Fußball-Toto-Tip West- Süd- Block Eintracht Frankfurt— VfB Stuttgart Schalke 04— Bayer Leverkusen Phön. Ludwigshafen— 1. FC Saarbrücken Hessen Kassel— Kickers Offenbach Rot-Weiß Essen— Alemannia Aachen VfR Frankenthal— Tus Neuendorf BC Augsburg— SpVgg Fürth Rheydter SV Preußen Dellbrück Viktoria Aschaffenburg— FSV Frankfurt Eintracht Trier— 1. FO Kaiserslautern Fort. Düsseldorf— Schwarz-Weiß Essen VfR Kaiserslautern— FK Pirmasens Arminia Hannover— Hannover 96 Borussia Dortmund— STV Horst Emscher 1 D S SSS e 1 1„„„„„neee S Als vertreter der deutschen Motorsportver- pände nehmen die Sportpräsidenten Paul de Bruyn (AvD), Emil Vorster DMV) und Jules Köther (ADAC) an den gesamtdeutschen Besprechungen am Wochenende in Berlin teil. Die Sprungwarte des DSV beschlossen, die Zu- lassung zu den Deutschen Meisterschaften in Kis- singen und den Lehrgängen für die Europamei- sterschaften von der Teilnahme an der Hallen- meisterschaft vom Ein-Meter-Brett in Osnabrück abhängig zu machen. Fünf spiele werden die Queens Park Rangers, die als einzige Amateurmannschaft in der schotti- schen B-Division spielen, im Monat Mal in Deutschland austragen. zt Pokalsieg erreichte, mehr aber noch in inter- badischen Kanuten führt, betonte in seinem eiche nationalen Spielen gegen Mannschaften aus Bericht, daß trotz mannigfacher Schwierig- 1. aller Welt beste Erfolge hatte, wollte schon im keiten das Jahr 1953 ein schöner Erfolg gewe- 5 60 vergangenen Jahre den Vertrag nicht mehr sen sei, der in der Durchführung der deut- 5 10 s erneuern. schen Meisterschaften, die kurzfristig nach 10 5 nicht , dab eburg lücks⸗ Bekanntmachungen onnte ntret. Schlachthof Freibank. Freitag, den 3. Febr. 1954, von 7.30 bis 10.00 Uhr, vurde Verkauf auf Nr. 201 bis 700. wahr- 7 5 ekun⸗ Oeffentliche Erinnerung Mag- An, die Zahlung folgender steuern und Abgaben wird erinnert: 5 1. Lohnsteuer nebst Kirchenlohnsteuer(ausgesch. nach Rel.-Bek) und Abgabe Notopfer Berlin für Januar 1934(Monatszahler) unter Abgabe 1 einer Lohnsteuer- Anmeldung fällig 10. Februar 1954 2. Umsatzsteuer für Januar 1954(Monatszahler) unter Abgabe einer Voranmeldung 3. Vermögensteuer Rate) aut Grund der zugestellten Bescheide Vermögensabgabe nach dem Lastenausgl.-Gesetz in Höhe der bisher fällig 10. Februar 1954 fällig 10. Februar 1954 2 LI Einmalig 11! ! ⁰yd Ein großer Fabrik-Restposten Möbl. u. leere Zimmer Ifd. zu verm. u. zu mieten gesucht. Immob.- Grabler, Augusta-Anlage 19 pt. re., Nähe Wasserturm. Tel. 4 33 70. 2. und 3-Zi.-Wohnung geg. 800, u. 1200, DM verl. Bk Z. zu vermieten. Angeb. unt. 01551 an den Verlag. 1 Immobilien 0 Mannheim Immob.- Aflüller Tel. 4 05 30 L. H. Fürstenberg am Wassert. Zweifamilienhaus Nähe Weinheims zu vk. Adr. einzus. u. A 01490 i. V. Versteigerungen Zwangsversteigerung. Donnerstag, 4. 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Rückstände werden unter Berechnung der Säumniszuschläge, Gebühren und Kosten im Voll- Steuer-Nr. angeben: 2 ab dem Tage der Fälligkeit Suumniszuschläge erhoben werden. Briefe, die Schecks oder sonstige nicht an das Finanzamt Schwetzingen, Weinheim strecungsverfahren eingezogen. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung müssen Zahlungsmittel enthalten, an die Finanzkasse, senden. Die Finanzämter Mannheim, Verpachtung der Jagd der Jagdgenossenschaft Wattenheim. Die Nieder- wWildſagd der Jagdgenossenschaft Wattenheim wird am 20. Pebruar 1954 um 15 Uhr im Jugendheim zu Wattenheim öffentlich versteigert. Der Jagdbezirk ist 425 ha groß, die Pachtzeit dauert neun Jahre 2 werden, wer nach f 11 Absatz 4 des Bundesjagdgesetzes zur Jagdpacht be- 1. April 1954 bis 31. März 1963. Als Bieter kann nur zugelassen vechtigt ist. Wattenheim, den 1. Februar 1954 Der Vorsteher Posten! Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft mb. Aonnen-, Mönch- u. 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Wer ein Recht segen die Versteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuschlag aufheben oder einstweilen einstellen lassen; sonst tritt für das Recht der Ver- steigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes. Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Es ist Zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kün- digung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung mit Angabe des beanspruchten Ranges nach hierher einzureichen. Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen der Versteigerung vor der Aufforderung Gläubigerin glaub- Grundstücksbeschrieb: Grundbuch von Mannheim, Band 596, Blatt 14, Lgb.-Nr. 484 qm: 3 Ar, Hofreite m. Gebäud., Stadtteil Neckarst., Clignetstraße Nr. 14. Schätzungswert: 78 000,— DM. Zubehör:—. Mannheim, den 22. Januar 1954 Notariat V ais Vvollstreckungsgericht Obere gebote unt. Möbl. Zim. v. Preisangeb. unt. P 8531 a. 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Februcir 1954, 200 Uhr iner unter dem Moſto: 1 0 im Alter von 60 Jahren.„Merkantil Zoologische Karnevalistih V 0 8 127 5 jetzt Allzufrüh hat so ein an Pflichten und Verantwortung reiches Leben seine Er- stattfindenden troditioneſſen MD a die ar füllung gefunden. Der Heimgegangene hatte uns aus hochgesinntem Herzen 4 DD 1 bis zum letzten Tage sein ganzes Schaffen gewidmet, getragen von unermüd- 9 D Pre licher Arbeitskraft und steter Sorge um die Betriebe und ihrer Angehörigen. 8 7 4 Ag 6— 5 Ostble — 5 5—— jon 2 Mit dankbaren Herzen werden wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren.——— 1 8 2— desreg a tler Wirtschaftshochschule Mannheim erte Geschäftsführung und Belegschaft der Firmen: abgesc Johannes Brechtel oHG Stahlbau Peter Schäfer e 5 5 3 155 Brunnenbau Bohrunternehmung G. m. b. H. Zn eee. ee, e Oeffne 5 einer beschränkten Auflage von Eintrittskarten möglich. Ludwigshafen am Rhein 5 5 5 5 Wir bitten dieselben, schon im Vorverkauf(9-13 Uhr, werde Die Beerdigung findet am Samstag, 6. Februar 1954, um 11.00 Uhr, im Hauptfriedhof Zimmer 25 der Wirtschaftshochschule) abholen zulassen. repub Ludwigshafen statt. ö bie großartige Dem Die Studentenschaft der Verfilmung Listen Wirtscheiftshochschule Mennheim des die 5 5 0 erfolgreichen 11 5 a constanze Roman; zeigt ... der Millionen 170 3 f liefe Plötzlich u. unerwartet wurde 5 begeisterte! gel mein innigstgeliebter, treusor- AERA I des B. Nach kurzem, schwerem Leiden ist unerwartet meine gute gender Mann, unser herzens- 4 S hi kür d Frau, unsere liebe Mutter, herzensgute Großmutter, Schwie- guter Vater, Schwiegersohn, Deutschlands bekannteste Gedächtniskünstlerin erwartet Die SSC ichte auftre germutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Bruder, Schwager u. Onkel, Herr Willi Hauser auch Sie in Mannheims führendem Tanz-Nacht-Kabarett am Gockelsmarkt ROTE Mürl 2 20 0 1 eines erfüllten Her Frauenlebens etws 8 Gertraude Hornig deere ge gelbe an a aur 5 5 unserer Mitte gerissen. konku e nahm.-Waldhof, Eichenhof s REGIE: Gustav Ucig) einst im Alter von nahezu 81 Jahren für immer von uns gegangen. In tiefer Trauer: 2 5 97 a 5 8 Käthe Hauser geb. Schimpl 5 5(um! Mann h eim Neckarau, den 2. Februar 1954 Willi Hauser Fuß gönheim Pfalz, Werner Hauser 0. Oe 1 5 85 1 i 1 8 nebst al öri lefere 5 5 8 eee Die Hauptdarstellerin des Spitzenfilms„Ein Leben für Do“ einen onra ornig Bie Beerdigtinig f 9 g winelm Hornig u. Frau geb. Mayfartn C heute zu den Vorstellungen 17.30 Uhr und 20.30 Ur] norme Gustav Hohrein u. Frau geb. Hornig im Hauptfriedhof Mm. statt. Hersönlich anwesend! Hi Elise Hornig geb. Rittnaler Ostrat 3 e Dazu Varieté der Sensationen und des Humors! 9 1. 4 verdus und Otti u. Hotti, Akrobatik auf der rollenden 1 f 5 5 n 155 1 8 5 Kugel Exzentrik in höchster Vollendung! tes Beerdigung: Freitag, den 5. Februar 1954, um 14.00 Uhr, im i Für die vielen Beweise herz- 2. Dschapur u. Rutha, orientalischer Handspringakt! schaft Friedhof Neckarau. licher Anteilnahme sowie die Can akustische Ueberraschungen! 7 Maßn EFKranz- u. Blumenspenden beim Land Heimgang unseres lieben Ent- g schlafenen, Herrn 15.00 nur Film Telefon 5 00 81 Ernst Benzler e 2 Film u. Varieté verbot! Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann,. 8. 3 unseren herzensguten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwa- JCCCCGCCCCC 000000 5 he Co ger, Schwiegersohn und Onkel, Herrn allen unseren herzlichst. Dank., N 8 5 5 a, c, f E. Bartok. C. Jürgens- S. Sutter. J. Sieber i 2 0 5 ,. gen in Mannheim, 4. Februar 1954 5 ,, N 0 il: Jakob Schmitt Fa e b f ,,,, ,, MEINES 1. ren: a 5 nach kurzer, schwerer Krankheit, im Alter von 63 Jahren, heute,, ,,, ,,. VaTERS 1e Hicotine steige in die Ewigkeit abzurufen.„Frau Maria Benzler, ,,, Pelefon 3 00 50 PFERDE Nd 6. genom e en ene brust does und Angehörige a ,,,., 5 23 Uhr. Sie sehen Aufnahmen aus dem Käfertaler wald. 19 2 5 innere Wingertstrage 12. 8 a,, 8 a a 2. 5 0 In tiefer Trauer: Katharina Schmitt geb. 1 2 e ih J 10 0 5 155 5 Reinhold Schmitt und Familie AMS TA 1 iele haben diesen Film gesehen, 1 Günter Schmitt und Frau zum 3. Male!. 0 viele wollen ihn noch sehen!“ 980 Eusaheths Brauen Ein Erlebnis für reife Menschen! Num. Plätze 9 und Anverwandte 7. 5 g 8 1 l AEG Für die anläßlich des Heim- Vorverkauf BBC 55 1 11 Freitag, den 5. Februar 1934, 15.30 Uhr, im Fried- 1 3 unseres lieben Vaters, Kraftflahrze ob ge DiE KATAERR 14.00 Heute letzter Tag: 0 7 R 5 Jakob 25 0 Stewart Granger— James Mason Daimie Telefon 18.15 Dt. E. Er Gengenbacher Jgd. ab 10 Jahre 20.30 Im Schatten der Krone Degus 9 5 1 Viel Herz, Viel Witz, viel leiterkeit und Pt. Li erwiesene Anteilnahme sowie e m Ab morgen! HANNELORE SCHROTH— THHO LIN Purlac die Kranz- und Blumenspenden E 5 Eichba 5 5 8 10 Die Tochter der Kompanie 10 15 Durch einen tragischen Unglücksfall verschied am Montag, 1 8 9 3..* Felten dem 1. Februar 1954 unsere Tante und Großtante, Frau gr 816 Westrslcen Werte i 8 5 DiE KUR BEI 1135 Heute letzter Tag! Esther Williams in; rde 2 Firma Eichbaumbrauerei und 4 2. 1 Marie Schwinger en bead nocß billiger 19 b 18 Mannneim, 25. Januar 1934 Köcher im Alter von nahezu 80 Jahren. Gartenfeldstraße 4 an morgen Mol der weite Flieder wieder bläut!“ bree Mannheim, Lutherstrage 25, den 4. Februar 1954 8 bie trauernden Hinterbliebenen Oehringen N 5 Ein Weltschl bfilm Instiller rauer: a ee RT 125 normal 1045.— DI 4)))TTTTTTVVFTTVTTCTCTCTC 4 0 f Lina Ewald geb. Schwinger RT 125 verchromt 1095,.— DM J Sellwe und Angehörige 8 RT 200 normal. 1475,.— DM 2 Die Beerdi Andet an Freitag, de 5. Februar 188d, W 25— S7 E e e e ee AIS TIER In beiden Theatern gleichzeitig 18 l 8 eee ee n Katt„ Preiswerte RT 250 3-Gang normal 13585, DM ö Zellste J anden Sie bei RT 250 3-Gang verchromt.. 1645.— DN Wees 82 per erste CIEMASCOPE-Farbfum See Wäsche- Speck RT 250/1 Vier gang... 1745,— DM 35 Beute N 3, 12, Kunststrage Günstige Ratenzahlungen schon ab 55, DM monatlich. CADITOI 2 0 Wal Dresdr 8 7 Um die Frühjahrslieferfristen einhalten zu können, bitten wir 8 Reichs 2 schon jetzt um Aufgabe Ihrer Bestellung. Am MeBplafz THR R OBE N DM 55 r Stat Karten 1 ö. Anfangszeiten in beiden Theatern: Recht herzlichen Dank all denen, die meinem lieben 2 14,00 17.15 und 20.30 Uhr Mann und unserem guten Vater, Herrn f 4 5 A 1 1 358 Ein 0 b ee 13, 15, 17, 19 u. 21 chr 8 Vorverke Ab 10.30 Uhr 1 N N„ MAX„ mul man sſen plesen scheiden lass rns T 1e eric Olympia-Rekord u. Kapitän e b 7 1 F. 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Besonderen Dank 1 mit Konz, abzugeben. ee 5 eelenfragen un ebensgestaltu 9 Pfarrer Beck, Markuskirche, für seine tröstenden Worte, Herrn Schmid, Langstraße 29 u Einachs-Anhäng. Preis- 5 7 3 N 1 0 Dr. Schneider für seine fürsorgliche Behandlung, sowie dem 2 angeb. unt. P 8534 an den Verlag. Im Lichte eines neuen ens“ enbil. o von Dr. med. Walter Bühler, Bad Liebenzell 1 Mannheim, den 4. Februar 1954 im Goethesaal, Mannheim, Rathenaustraße 5 8 Frau Minna Fahsold Freitag, 3. Februar 1954, 19.30 Uhr:„Der Leib als dreisliedriges Instrument der Seele und des Geistes“ 405 Ie g 1 7 1. Samstag, 6. Februar 1954, 19.30 Uhr:„Seelische Ursachen de Krankseins und neue Wege der Heilung“ 115 Halh geschenkt Sonntag, 7. Februar 1954, 17.30 Uhr:„Die Frage nach ee des Lebens und die Antwort der wissenschaft, der Reli 2 3 2 5 und der Anthroposophie“ Bestattungen in Mannheim Stole 3,80 1,50, 90 DM Atkerttr Pe 0 de e l.— Donnerstag, den 4. Februar 1954 Ver edenes Tiille 4,80 2,50, 80 DM m 1 it. 7—— Hauptfriedhof 3 Dienstagabend zw. Käfertal u. Breite Laufer 50 4, 2, D Schmoll, Sofie, T 6, 31-z22W2mdDdmD:::: 11.30 Straße kl. Holzkasten mit Auto- BEL Hennrich, simon, Friedrich-Ebert-Straße 64. 13.00 2 8 e 90 8 gute Belohng. Elsässer, Wa of, 2 „ 8 Freie Luft 238, od. Telefon 3 40 7i isliane Kaetelhodt, Felix, E. 9, 12 13.3 Apparat 531. 74 i Merzellen Friedhof Feudenheim 8 5 8 in Chamissostraße 1 Langstr. 14 Kramm, Johannes, Talstrage 9g. 16.60 Maskenverlei Sant, 1 0 5 5 beg i 1 i 121 it Trikranolin. 5 1 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim 5. 8 bons mit l 5 N Ohne Gewähr Eleg. arb. Schneidermeisterin nimmt K APDENF ESI bel tefssendem flasten 2 ö noch Kunden in und außer Hause JUBEL, TRUBEL, HEITERKEIT verstärkt OM I. 50 in Ap. 0 theken und Drogerien. an. Angeb. unt. E 01549 a, d. Verl. INDUSTRIE-- UND HANDELSBLATT Seite 9 Vr. r. 29/ Donnerstag, 4. Februar 1954 Verschwommene Konturen der Osthandels Hoffnungen 1 Bonner Parlamentarier wiegen sich— es lige 9 hte en 1 eiky 5 Do⸗ Ihr 00 51 genommen. handelt sich um eine Auswirkung der Ber- liner Konferenz in verschwommenen Osthandelshoffnungen. Nach Auffassung des Vorsitzenden des Bundestagsausschus- es für Außenhandelsfragen, Bender, sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, wieder in die angestammten Exportgeschäfte mit dem Osten und Südosten hineinzukommen. Ben- ders Vorstellungen gehen dahin, daß die Sowjetzone über Handelsverträge mit den Ostblockstaaten diesen ihre ganze Produk- tion zur Verfügung stellt und daß die Bun- desrepublik, soweit nicht eigene Handels- verträge mit Ostblockstaaten bestehen oder adgeschlossen werden können, die Ostzone durch industrielle Zulieferungen für diesen Osthandel unterstützt. Bender betont, das Oeftnen dieses neuen Lieferraumes müsse zuch angesichts der Tatsache angestrebt werden, daß der Aktivsaldo der Bundes- republik im EZ U-Raum„hoffnungslos“ sei. Dem müsse aber ein Abbau der Embargo- Listen und deren elastischere Anpassung an die neuen Perspektiven für den Ost-West- Handel vorangehen. Daß sich hier mehr und mehr eine Wandlung bereits vollzogen habe, nans zeigt die Tatsache, daß die Engländer nach Hongkong eine Million Stück Radargeräte geliefert hätten. Bender, der Abgeordneter des BHE ist, betonte dabei, daß gerade auch für die Flüchtlingsindustrie bei eventuell auftretenden Krisenerscheinungen der Ex- port nach dem Osten bedeutungsvoll sei. Einerseits müsse verhindert werden, daß etwa die Gablonzer Flüchtlingsindustrie durch Einfuhren von Schmuck aus Gablonz konkurrenziert würde, andererseits könnten einst normale Standorte, die jetzt durch die Grenzziehung ihrer Vorlieferanten be- raubt und damit künstlich geworden seien (um Beispiel die Trennung der bayerischen Porzellanindustrie von ihren Koalin-Vor- lieferanten in der Tschechoslowakei), durch einen verstärkten Osthandel wieder ihre normalen Basen erhalten. Hinsichtlich der Importpolitik aus dem Ostraum jedoch hat die Landwirtschaft bereits auf die„ernsten Gefahren auf Grund der Ueberfülle des Weltagrarmark- tes“ hingewiesen. Der Rheinische Landwirt- schaftsverband in Bonn hat staatspolitische Maßnahmen gefordert. um die deutsche Landwirtschaft„vor der auf sie zudringen- Eflektenbörse Mitgeteilt von: Commerz& Creditbank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 3. Februar 1934 Börsenverlauf: In den letzthin sprunghaft ge- steigerten Werten wurden Positionslösungen vor- So notierten Schering 220 nach 227. Eine Ausnahme bildeten Banken, die sich zum Teil erheblich verbesserten. Deutsche Bank-Aktien Waren bei 96 gefragt und wurden so repartiert. Bezeichnung b e 3. 25 15 I... rr 10:3 75 74% Conti Gummi 111 9 160 161 Daimler- Ben: 1050 h“ 130 1301¹% V guss 3 2 5 1420, bt. Linoleumwerke 11„ 163 105% Durlacher Hof 7 1076 52 52 Eichbaum-Werger 10:7 101 102 Enzinger Union 10:8 82 55 18. Farben.— 142 142 Felten& Guilleaume. 10:8 0 115% 115 Grün& Bilfinger 1 88 87 F 13.7 91³/% 9177 Heidelberger Cement 11 0 658 50 1 5— 217½[ 218 ½ nerwerke— Lanz 5 8 8 10:7) 50 700 e 92 5 927% Bheinische Braunkohlen] i) 152½ 153 0 R ne lektra 555 11 91 110 110 3 3 Siemens& Halsk a 8 77 5 e ee 91 42 125 Ver. Stahlwerke 5 5 2¹⁸ 219 Zellstoff Waldhot 4:3 111 110% Badische Bank 321 24 24 Commerzbank 271 70% 77 Deutsche Bank 10:6, 25 940 98 Dresdner Ban. 1026,20 98 90 Reichsbank-Antelle- 8a 80 91 . DM-Notierung. M ex Dividende. Y en Bezussrecht Freie Devisennotierungen vom 3. Februar: Geld Brief 100 belgische Frances 8,366 3,386 1000 französische Franes 11,94 11,96 100 Schweizer Franken 95,73 95,93 100 holländische Gulden 110,07 110,29 1 kanadischer Dollar 4,321 4,331 1 englisches Pfund 11,693 11,713 100 schwedische Kronen 80,51 30,67 100 dänische Kronen 60,355 60,475 100 norwegische Kronen 50,45 58,57 100 Schweizer freie Franken 97,82 96,02 1 US-Dollar 4,195 4,205 100 DM-W= 480 DM-O; 100 DM-O= 24,69 DM- W. den Ueberfülle des Angebotes zu schützen“. Der Landwirtschaftsverband erklärt, die Schutzmaßnahmen für die eigene Agrar- produktion müßten noch verstärkt werden. Neue Liberalisierungsliste veröffentlicht (UP) Die Bundesministerien für wirt- schaftliche Zusammenarbeit, für Wirtschaft sowie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten veröffentlichten am 3. Februar als Beilage zum Bundesanzeiger die um 333 Warenpositionen erweiterte neue Liste der Waren, die ohne mengenmäßige Beschrän- kungen aus den Mitgliedländern der Organi- sation für Europaische Wirtschaftliche Zu- sammenarbeit(OEEC) und ihren abhängi- gen überseeischen Gebieten eingeführt wer- den können. Die Liste tritt rückwirkend ab 1. Februar in Kraft. 0 Vorrats-Strategie von Umsatzsteuer befreit Hi. Nach Auffassung der Bundesregie- rung macht es die besondere politische und Wirtschaftliche Lage Berlins in entscheiden- dem Maße erforderlich, Vorratslager an Wa- ren anzulegen, was bereits seit Mitte 1952 geschieht. Da dadurch aber gegenüber dem normalen Ablauf der Geschäfte oft zusätz- liche Umsätze entstehen oder Umsätze, die bisher steuerfrei waren, durch die Einschal- tung der Vorratslager steuerpflichtig wer- den, sollen nach einem von der Bundesre- gierung beschlossenen Entwurf einer Ver- ordnung über die Steuerbefreiung von Um- sätzen der Vorratslager in Berlin-West solche Vorratslieferungen steuerfrei sein. Der Ver- ordmungsentwurf, der jetzt dem Bundesrat zugegangen ist, dürfte von diesem in Kürze genehmigt werden. SOs für die Aktie Tauziehen hält an (Hi.) Nachdem das Bundeskabinett die Novelle zum Kapitalmarktförderumgsgesetz verabschiedet hat, in der bekanntlich keine Erleichterungen für die Aktie vorgesehen sind, will sich das Wirtschaftskabinett unter Vorsitz von Vizekanzler Blücher nochmals ausführlich mit diesem Problem befassen. Außerdem hat der Bundeswirtschaftsminister für den Februar die zuständigen Experten, unter ihnen die Präsidenten der Bank deut- scher Länder, Geheimrat Vocke, den Präsi- dentem des Zentralbankrates, Bernard, sowie die Bundestagsabgeordneten Dr. Pferdmen- ges, Scharnberg, Dr. Neuburger(alle CDU) und Dr. Wellhausen FDP) zu einer Bespre- chung über das Aktienproblem geladen. Da bekannt ist, daß diese Fachleute für Maß- nahmen zugunsten der Aktie einzutreten ge- Willt sind, falls die Große Steuerreform nicht vor dem 1. Januar 1955 kommt, kann weiter- hin angenommen werden, daß die vom Bun- deskabinett am 29. Januar durch die Verab- schiedung der Novelle gefällte Entscheidung gegen die Aktie weiterhin als nicht definitiv anzusehen ist. Auftrags-Eingang nicht beunruhigend gesunken (UP) Der Auftragseingang in der Indu- strie ist im Dezember 1953 gegenüber dem hohen Stand der Herbstmonate zurückgegan- gen. Der Rückgang trat gleichmäßig bei In- land- und Auslandaufträgen ein. Wie das Bundeswirtschaftsministerium am 3. Februar mitteilte, fiel der Index des Auftragsein- gangs von 131 im November um 13 Prozent auf 114 im Dezember(1951100). Demgegen- über wurde das Volumen der Bestellungen von Dezember 1952 um zwölf Prozent über- troffen. Hieraus ergibt sich nach Ansicht des Ministeriums, daß die konjunkturelle Nachfrageentwicklung im gesamten stabil ge- blieben ist. Verkehrs-Unordnung im Dis Kussionschaos (Hi.) Das Wirtschaftskabinett wird sich in Kürze mit den Verkehrsproblemen befas- sen, zu denen bekanntlich ein Entwurf über ein Verkehrsordmungsgesetz des Bundesver- kehrsministers vorliegt. Dagegen dürfte der Vorschlag, einen Verkehrsrat zu bilden, der die Probleme vorberaten sollte, nicht ver- Wirklicht werden. Vielmehr wird das Wirt- schaftskabinett die Sachverständigen der ein- zelnen Verkehrszweige nacheinander hören. Mengenkonjunktur durch Verschwendung oder durchfis kalische Sparsamkeit In dem Hader um die Steuerreform schiebt sich immer mehr die Frage über das „Wann“ in den Vordergrund. Hinsichtlich des„Ob“ herrscht Einmütigkeit, die sich wie ein roter Faden durch alle Interessenten- gruppen und Parteien zieht. Zeit gewinnen Selbst der Bundesfinanzminister und seine Kollegen, die Länderfinanzminister, Wagen nicht mehr, die Notwendigkeit der Steuerreform zu verneinen. Sie benützen je- doch die Frage nach dem„Wie“ dazu, Ver- zögerungen zu erzielen. Verzögerungen aller- dings, die der fiskalischen Bequemlichkeit dienend die wirtschaftliche Entwicklung be- drohen. „hieße Zeit verlieren Von dieser Bedrohung spricht auch das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium. Es be- sagt sinngemäß: Der Verbrauch muß erhöht werden. Hauptsächliche Voraussetzung dazu ist eine Verminderung der Steuerlast. Widrigenfalls wird es nicht gelingen, das Volkseinkommen im Laufe des Jahres 1954 weiter anzuheben. Die Gewerkschaften sehen das Problem bekanntlich anders. Die teilweise bereits durch die weltinflationistischen Folgen über- holten Lehren Keynes!) werden neuerdings mobilisiert: Wenn das Pferd zu müde ist, den Wagen zu ziehen, muß es hinter den Wagen gespannt werden, um ihn zu stoßen. Das Gamze heißt heute expansive Lohn- politik“, ist aber nichts anderes als eine Um- drehung des normalen wirtschaftlichen Ab- laufes. Die Lohnsteigerung soll der Produk- tionserhöhung vorangehen. Ausgangspunkt ist das Glaubensbekenntnis in die Selbstver- nichtung der freien Wirtschaft. Dieses Glau- bensbekenntnis beruht auf der logischen Erkenntnis, daß Bäume nicht in den Him- mel wachsen. Daß die Fähigkeit der Wirt- schaft, sich auszuweiten, eines schönen Ta- ges auf nicht mehr abnahmefähige Absatz- märkte stoßen muß. Anders Rerum Mit diesem Glaubensbekenntnis schlagen jedoch die gewerkschaftlichen Lohnpolitiker ihrer eigenen Kritik den Kopf ab. Jener Kri- tik, die darauf fußt, das— übrigens in Uebereinstimmung mit anderen wissenschaft- lichen Gremien— laut verkündet wird: Der Lebensstandard des deutschen Verbrauchers liegt noch immer unter dem einiger anderer Länder. Kein Zweifel, das ist der Fall, wenn man Vergleiche mit Amerika oder mit ande- ren Ländern zieht, denen das Schicksal einen totalen Zusammenbruch ersparte. Aber ge- rade aus dieser Tatsache, daß dies der Fall ist, widerlegt sich die Befürchtung, die sich weiterhin ausweitende westdeutsche Wirt- schaft würde bereits jetzt auf einen nicht mehr aufnahmefähigen Markt stoßen. Vom Zustand des allgemeinen Ueberflusses sind Wir noch weit entfernt, wenn auch verein- zelt Ueberflußerscheinungen in diesem oder jenem Wirtschaftszweig zu verzeichnen sind. ) John Meynard Keynes, engl. Finanz wissenschaft- ler, Politiker der Labour-Party, 18834946. Ver- treter der Schutzzollpolitix in der Devisen- bewirtschaftung. birgt Gefahren Würde nun versucht, durch der Produk- tivitätssteigerung vorauslaufende Lohnerhö- hung den Verbrauch anzuheben, dann drohen automatisch Preiserhöhungen, also inflatio- näre Entwicklung. Dies ist deswegen schon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich duzierenden Güter sich nicht vermehren kann, solange nicht entsprechende Kapital- bildung die dazu erforderlichen Einrichtun- gen finanziert. Beispiel: Eine Industrie, die jährlich 100 000 Einheiten eines Gerauchsartikels er- zeugt und absetzt und dabei einen Erlös von 500 000 DM erzielt, wird— wenn sich die Kosten der Erzeugung infolge Lohnerhöhung vermehren— entweder 600 O00 DM einneh- men müssen für die 100 000 Einheiten, oder aber sie kann nur rund 85 000 Einheiten her- stellen. Es ist natürlich noch etwas anderes möglich, nämlich Erhöhung der Produktion, Mengenkonjunktur wird dies genannt. Durch die größere Mengenerzeugung verbilligt sich vielleicht das einzelne Stück. Aber sowohl die größere Mengenerzeugung als auch die zur Verminderung der Gestehungskosten beitra- gende Rationalisierung erfordert Kapital. Der Industriezweig müßte dann diesen Kapital- aufwand irgendwie hereinwirtschaften. Wie sollte das geschehen, wenn der betriebliche Ertrag durch Lohnerhöhungen vermindert Wäre. Kein Wirtsckafts-Selbstmora Dennoch ist nicht von der Hand zu wei- sen, daß die Anhebung des privaten Ver- brauches unabdingbar nötig ist. Nicht nur weil der Lebensstandard des deutschen Vol- kes weitere Erhöhung verträgt, sogar wei- terer Erhöhung bedarf, sondern auch des- Wegen, weil die Belebungsmomente des Wirtschaftsjahres 1953 nicht mehr weiter wirksam sein können zur Erhöhung des Volkseinkommens. Diese Belebungsmomente waren: 1. die kleine Steuerreform, 2. die Erhöhung der(stark vernachlässig- ten) Besoldung öffentlich Bediensteter. 3. die Erhöhung der(gleichfalls arg ver- nachlässigten) Renten- und Fürsorgebezüge. Belebungs momente gefragt Aus dieser Betrachtung erklärt sich die in der letzten Zeit immer heftiger werdende Diskussion um das„Wann“ der Steuerre- form. Eine Diskussion, die übrigens in par- lamentarischen Kreisen laut Meldung unse- res Botmer Hi.- Korrespondenten einige Be- lebung erfahren haben dürfte. Etwas uber das„Wann“ Auf einer Sitzung der Bundestagsfrak- tion der Freien Demokraten wurde be- schlossen, für die Vorverlegung der großen Steuerreform auf den 1. Juli 1954 einzu- treten. Wie der Abgeordnete Wellhausen dazu erklärte, sprächen für eine solche Vor- verlegung alle wirtschaftlichen Argumente, dagegen nur bürokratische oder ressort- mäßige Bedenken. Die Wirtschaft halte be- reits jetzt im Hinblick auf die kommende Reform mit Investitionen zurück. „ und auch über das„Wie“ Im Zusammenhang mit der Steuerreform Diskussion will die FDP— wie verlautet bei der großen Haushaltsdebatte im Bundes- tag am kommenden Donnerstag auch für die Beibehaltung des Paragraphen 70 ein- treten, der im Interesse des Wohnungsbaus noch nicht entbehrt werden könne. Die letzten Meldungen besagen, daß in Bonn der Eindruck vorherrsche, die große Steuerreform würde wesentliche Erleichte- rungen bringen. So dürfte der künftige keit zu erwarten, weil die Menge der zu pro- Richtsatz der Einkommensteuer von 80 bzw. 70 auf mindestens 60 Prozent, der Körper- schaftssteuersatz auf mindestens 45 Prozent gesenkt werden, während die Umsatzsteuer unverändert bestehen bleibt. Auch bei der Erbschaftssteuer sind Milderungen dahin- gehend zu erwarten, daß die Zahl der Steuer- Klassen auf vier verringert wird. Doppel-Zahlungen (VD) Zahlungen an ausländische Treu- händer, die von deutschen Schuldnern mit schuldbefreiender Wirkung zu leisten wa- ren, können zu Zweifelsfragen bei der Be- rechnung der Höhe der Schuld führen, Wenn die bei dem Treuhänder angesammelten Be- träge durch den ausländischen Feindvermö- gensverwalter eingezogen oder beschlag- nahmt worden sind. Wie die Bundesregie- rung im Bulletin vom 3. Februar mitteilt, ist in solchen Fällen davon auszugehen, das der Schuldner zur nochmaligen Leistung nicht verpflichtet ist. Einfälle. èintatte. Wie ein Elefant im von ihm selbst kunstvoll er- und einge- richteten Porzellanladen benimmt sich mit- unter der Gesetzgeber, wenn er seinen Er- findergeist im Sinne der Sozialoptil aus- arten läßt. Sozial zu scheinen, heißt namlich noch nicht sozial zu sein. Dies trat anläßlich vielzähliger Behandlung des sogenannten Haus- arbeitstages der weiblichen Arbeitnehmer zu- tage. Mehrere Gerichte— darunter einige Lan- desarbeitsgerichte— vertraten und vertreten die Auffassung, Gewährung des Hdusarbeits- tages ließe sich nicht mit dem Grundsatz der Gleichberecktigung von Mann und Frau ver- einbaren. Es sei denn, auch den Männern wurde ein entsprechender freier Tag gewährt werden. In den nächsten Monaten wird sich auch das Bundesarbeitsgericht mit dieser Frage æu befassen Raben. Ohne der Entscheidung irgend- wie vorzugreifen, kann aber jetzt schon gesagt werden, daß sich die sozial sein wollenden Ge- setegeber durch allau viel Beachtung des sozia- len Scheines zu sehr ins eigene Handwerk ge- pfuscht haben. Umgekehrte Vorzeichen beherrschen übrigens die um das Gleichberech- tigungsproblem kreisenden soialpolitischen Diskussionen in zunehmendem Maße. Umge- kehrte Vorzeichen heißt es, daß sich das männ- liche Geschlecht jetzt in defensiver Offensive befindet. So haben 2z. B. die englischen Kran- kenpfleger mit Berufung auf die Gleickhereck- tigung von Mann und Frau energisch die For- derung aufgestellt:„Wir wollen in gleicker Weise wie unsere weiblichen Kollegen bei der Behandlung kranker Frauen zugelassen wer- den. Ebenso wie die Umgebung von netten jungen Krankenpflegerinnen nicht dem Heil- prozeſß kranker Männer entgegenwirkt, ebenso ſcönnte der Behandlung krancer Frauen jun- ges, nettes, männliches Pflegepersonal zum Vorteil gereichen.“ K URZ NACHRICHTEN IG-Farben-Notierung Wir d eingestellt (s.) Nachdem bereits mehr als 75 Prozent des Stamm- Aktienkapitals der IG-Farben- industrie AG. i. L. zum Umtausch in Liqui- dationsanteilscheine und in Aktien der Nachfolgegesellschaften eingereicht worden sind, wird, wie der IG-Liquidationsausschuß bekanntgibt, die amtliche Notierung für die IG-Farben-Aktien an allen westdeutschen Börsen während des laufenden Monats, spä- tester jedoch am 26. Februar, eingestellt werden. Eime Verlängerung des bis zum 31. März befristeten Umtauschtermins erfolgt nicht. Die bis dahin nicht zum Umtausch einge- reichten Aktien werden kraftlos. Dresdner Bank 8 Prozent Dividende? (S.) Die Bilanzsitzung der Dresdner Bank- Nachfolgergruppe— also Rhein-Ruhr Bank, Hamburger Kreditbank und Rhein-Main Bank— ist, wie unser Frankfurter Korre- spondent erfährt, auf den 23. März festge- setzt worden. In Frankfurter Börsenkreisen wird mit der Ausschüttung einer Dividende von 8% für das Geschäftsjahr 1953(1952 2 6%) auf das gesamte AK von 93 Mill. DM. gerechnet. Kaffeepreistreiberei- Jagd 5 (Up)„Noch nichts Definitives“ konnte bis- her in den Besprechungen zwischen Vertretern der Nationalen Vereinigung der Kaffeehändler in den USA und der Nationalen Handelskom- mission erreicht werden, die von Präsident Ei- senhower mit der Untersuchung für das Hoch- schnellen der Kaffeepreise beauftragt wurde. Die Untersuchungen, die sich zunächst nur auf amerikanische Gesellschaften sowie Kontrakte der New Vorker Kaffee- und Zuckertermin- börse beschränken, sollen später— wenn not- wendig auch auf internationaler Ebene durchgeführt werden. Mit den gleichen Unter- suchungen will sich in der kommenden Woche ein Unterausschuß des Senatsbankenausschus- ses beschäftigen. Große Fortschritte hätten die Bemühungen um die Konvertierbar- keit des Pfund Sterling gemacht, betonte Fi- nanzminister D. C. Abbott am 1. Februar vor dem kanadischen Parlament. Das Pfund Ster- ling sei gegenwärtig stärker als zu irgend einem anderen Zeitpunkt seit Ende des zwei- ten Weltkrieges. Keine Angst vor Arbeitslosigkeit hat der Leiter des Amtes für Auslandsvorha- ben bei der amerikanischen Regierung(Foreign Operations Administration), Harold E. Stassen, wie er am 1. Februar vor der Vereinigung der ausländischen Presse in New Vork erklärte. Die Zahl der Arbeitsplätze würde 1954 sogar noch steigen, was eine Folge der erwarteten Lohn- E Konsumkraft) steigerung und damit der Erweiterung der Produktion sei. Einstellung der Auslandshilfe forderte Lamar Fleming jr., Mitglied der Ran- dall- Kommission, am 1. Februar vor der Jah- reshauptversammlung des Nationalen Baum- wollrates der USA. Sie sei für die amerikani- schen Bürger eine Last und für die Empfän- gerländer etwas Unwürdiges. Ausdehnung des Welthandels und Steigerung der amerikani- schen Kapitalinvestitionen im Ausland sollten an ihre Stelle treten, um Importe und Zah- lungen an das Ausland auszugleichen. Griechenland und die Tschechoslowakei unterzeichneten am 1. Februar ein Handels- abkommen, in dem griechische Lieferungen von Tabak, Weinen, Mineralien, Reis und Citrus- krüchten im Werte von 3,8 Mill. Dollar(15,96 Mill. DM) vorgesehen sind, während sich die Tschechoslowakei zur Lieferung von landes- eigenen Erzeugnissen im Werte von 4,9 Mill Dollar(20,58 Mill. DM) verpflichtet hat. Die Differenz von 1,1 Mill. Dollar(4,62 Mill. DM) dient zur Abdeckung tschechoslowakischer Schulden an Griechenland. Verkehr in den Mannheimer Häfen Januar 1954 Januar 1953 13 Gesamtumschlag: t Zufuhr 332 01¹¹ 355 016 Abfuhr 58 511 42 010 Insgesamt: 390 522 397 026 Marktberichte vom 3. Februar: Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr: schwach, Nachfrage gut. Rosen- kohl Absatz normal. Es erzielten: Feldsalat 140 bis 160; Wirsing 12; Rosenkohl 30—32; Karotten 6 bis 7; Knollensellerie 12—17; Lauch 15—18; Peter- Silie 8; Schnittlauch 8—10; Kresse 100110. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 287/29 PN Blei in Kabeln 104105 DL Aluminium für Leitzwecke 251—260 DM Westdeutsche Zinnpreise 777 PM SchgkIBER 5 der Hausfrau he gute Fchtenpon ud Minach ding Donnerstag, Sie können Aus eigener Herstellung der Achtung! Nur 2 Jage in Mennnheim · Neckarau 5. Februar 1954 4. 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Das gehört wahrscheinlich zur Wesensbe- stimmung der Natur eines Menschen. Dabei handelt sich's meist um Goldfische in kal- tem Wasser; sie werden mit kolikerregen- dem Brot zu Tode gefüttert. Wenn dann die Ausdruckslosen, aber, immerhin beweglichen Tiere mit weißen Bäuchen reglos am Was- Serspiegel hängen, fühlt jener Mensch sich durch den mitbewirkten Tod für ein Weil chen kompromittiert und wendet sich Brief- marken, Fußballen, Frauen und militäri- schen Exzessen zu. Später, wenn er selbst Kinder hat, kommt vielleicht noch einmal ein Aquarium ins Haus. Und nun habe ich also wieder ein Aqua- rium. Es gehört zwar den Kindern, aber uns Eltern obliegt natürlich die Wartung der Tiere vom frühen Morgen bis tief in die Nacht hinein. Aquarien kann nur halten, Wer wenig Schlaf braucht und nie verreist. Und wer etwa an Schlaflosigkeit leidet, ist der ideale Aquariumhalter; er kann ein bis Zwei Dutzend Aquarien warten. Es stellt sich heraus: Fische sind Indi- viduen. Wo ich zuerst nur Farbenpracht sah, sehe ich jetzt Temperament. Da ist der flachrunde, aufrechtstehende Scalare, ein Senkrecht gestreiftes Tier, das mit großen Segelflossen wie ein erstarrtes Eichenblatt mitten im Wasser steht und nur zu einem Schuß ausholt, wenn er etwas Lebendes an der Oberfläche zappeln sieht. Wir nennen in den Idioten, sicherlich ungerecht, echt menschlich ungerecht. Da ist der schlanke, der Länge nach schwarz-gelb gestreifte Ze- brafisch, der mit der Schnelligkeit eines Ge- dankens zwischen Fischen, Gleswänden, Pflanzen und Steinen dahinfegt, ohne je- mals anzustoßen. Wir nennen ihn den Poli- Zisten; die Polizei mag daraus ersehen, was Wir von ihr erwarten. Da sind die vulgären Guppy, deren Grundfarbe an unsere Fische erinnert, aber perlmuttern schillert, und die Angeblich alle paar Wochen hundert leben- dige Jungen gebären. Die beiden Männchen sind kaum einen Zentimeter lang und ha- ben phantastisch geformte Flossen und Drei große Europqer Vortrag im Mannheimer Amerikohaus „Drei große Franzosen— drei große Europaer hieß das Thema eines Vortrags über Victor Hugo, Romain Rolland und An- dre Gide, den der in der Schweiz lebende Schriftsteller und Journalist Dr. Walter Fa- bian am Montagabend im Mannheimer Ame- Tikahaus hielt. Der Redner beschäftigte sich vor allem mit der übernationalen politischen Bedeutung der Dichter, die als markante Vertreter von anderthalb Jahrhunderten europäischen Geisteslebens und französischen Literaturschaffens den Gedanken eines ver- einigten Europas aufgriffen und förderten. Victor Hugo, Zeuge bedeutendster politischer Wandlungen in seinem Heimatland und tech- misch-sozialer Revolutionen auf dem Konti- Berit, setzte sich als unpopulärer Prophet und Als„moralisches Gewissen der Menschheit“ konkret für die europäische Idee ein. Er schlug ein föderalistisches Europa mit dem Kern Deutschland— Frankreich vor, dessen Einigkeit durch die Freiheit der einzelnen Länder gesichert und die Brücke zu einer friedlichen Welt sein sollte. Romain Rolland bekannte sich während der Blütezeit deutsch- französischer Feindschaft zu Hugos Gedan- Ken. Als in Frankreich das politische Motto galt:„Niemals davon sprechen, immer daran denken“(an die von Deutschland besetzten Provinzen Elsaß und Lothringen), schrieb Rolland seinen„Jean Christophe“, eine Aus- ein andersetzung mit dem gegenseitigen Un- verständnis der Nationen. Und nach dem ersten Weltkrieg erklärte er:„Alle Regie- rungen sind schuldig, alle Völker sind un- schuldig und schuldig“— ein Plädoyer für den friedlichen Kampf um Einigkeit. André Gide, der durch seine kritischen Schriften für ein würdiges Zusammenleben der Menschen eintrat, setzte die europäische Linie Hugo— Rolland fort, als er nach dem zweiten Welt- Krieg als erster prominenter Ausländer ein deutsches Jugendlager besuchte und dort seine Ideen von der Völkergemeinschaft zum Nutzen der Zukunft entwickelte.— Dr. Fa- bian erweiterte seinen Vortrag durch bio- graphische Anmerkungen und literarische Vergleiche zu einem umfassenden Unterricht in pra- und proeuropàischer Entwicklung. ila Schwänze, das Weibchen ist dreimal so groß, hat ein breites, gemeines Maul und einen Schwanz voll wunderbarer Pfauenaugen. Wir nennen sie die Königin, auch Astra, das Riesenweib. Die menschlich-männliche Mei- nung, man müsse ein kürzeres Weib zur Gattin nehmen, wird durch die Tierwelt Lü- Sen gestraft. Die Natur eines Menschen scheint weitgehend durch Vorurteile be- stimmbar zu sein. Und da ist der Black Molly, ein winziges, schwarzes Sammetge- schwänzel, das ununterbrochen die Algen von den Blättern leckt. Der kleinste heißt Neon-Fisch, seine Augen und ein Längs- strich am Leib glitzern zeitweise in blen- dendem Phosphorgrün. Steif wie ein Wach- posten wirft er sein Licht unter dunklen Grotten heraus. Und zuletzt ein rotes und ein silbernes Schwertträgerpaar, vehemente Tiere, obwohl das eine dickbauchige Weib Unter uns die„Kuh“ genannt wird. Aufregend ist es, die beiden Guppy- Männchen vor ihrer Königin tanzen zu sehen. Zu FHalbmonden krampfhaft ver- krümmt und mit allen Flossen wackelnd, suchen sie das ungnädig lauernde Riesen- Weib lyrisch zu stimmen. Sobald der Schwä⸗ chere ihr zu nahe kommt, strafft sich der andere und schießt dem Rivalen mit dem Kopf in die Seite. Ein weißes Bauchblitzen des Fliehenden, und der Sieger führt allein den Indianertanz fort. Noch gefährlicher ist die Wut der Schwertträger; das Schwert verführt immer zu schweren Streichen. Das silberne Männchen darf nur höchst selten hinter den schützenden Steinen hervorkom- men. Meist liegt das rote Männchen regungs- os auf der Lauer, und läßt sich der Kopf des Silberlings sehen, so schlägt der Rote ihm blitzschnell den eigenen Kopf auf den Kopf. a Meine Frau beobachtete das eine Weile. Eines Tages sagte sie kurz entschlossen und im Tone eines, der ein lehrreiches Buch ge- nügend belehrt zuklappt:„Ich lerne von den Fischen“. Auf meinen erstaunten Blick er- gänzte sie freigiebig„Ich sehe jetzt, wie ein Mann sich bemühen müßte.“ Und da sitze ich nun. Sie erwartet von mir, daß ich den ganzen Tag um sie herum- schwimme und mit allen Flossen wackele. Mache ich aber ein wenig den Ba jazz, dann sagt sie, das stehe mir nicht, und ich solle „mit meinem Leib keine Fratzen machen“. Sie sagt, ich solle das, was die Fische leib- lich tun, seelisch tun— sie meint damit nur die Werbung. Ich werde mir Mühe geben. Aber Angst habe ich vor dem Augenblick, da wieder einmal ein möglicher Rivale zur Tür hereinkommt. Da muß ich dann wohl oder übel hinterm Schreibtisch hervorschie- Ben und ihn mit dem Kopf stoßen. Das werde ich sicher nicht tun. Und 80 sitze ich manchmal abends allein vor dem Glas und ergötze und verletze mir die Seele mit den Spielen der beneideten Fische. Die Natur des Menschen, da haben wir es, leistet ihr Bestes nur in der Erkenntnis und Phan tasie. Aber wo kämen wir hin, wenn wir 80 vollkommen wären wie die Fische! „Mein Mann hat ihn neulich Verismus, Traumwelt und Antike Zu Puccinis„Turandot“ in Wiesbaden und Raoul Aslans„Oedipus“- Gastspiel in Stottgart Henker schleifen ihre Schwerter, der letzte Schrei eines Todeskandidaten tönt aus der Kulisse, eine mittelschwere Folterung findet auf offener Szene statt: das Leben ist grau- sam. Und an die Klippen dieser tragischen oder grausigen Unausweichlichkeiten unseres Daseins branden die Wogen des menschlichen Gefühls, hörbar gemacht in Melos und Klang- zauber einer üppig wallenden Musik, an deren Ekstasen der Rausch und an deren Klagen die süße Betäubung gewissen Anteil haben. Puccinis„Turandot“ scheint demnach kaum aus der Reihe seiner übrigen Bühnen- werke herauszutreten; und doch hat sie ihr eigenes Gesicht und unverwechselbare Züge. Sie ist Puccinis letzte und reifste, seine voll- endete Oper, obwohl sie unvollendet geblie- ben ist. Die heitere Kunst des Charakterisie- rens, ja des Karikierens in Tönen scheint noch gesteigert; unerschöpflich blühen überall die Kantilenen, aber die Klangmassierungen und -gipfelungen des Orchesterparts scheinen nicht mehr ungebändigt wuchernd emporzu- schießen, sie sind merklicher als in einer der früheren Opern formal gebunden. Es ist hier so, als begegne man dem Veris- mus Puccinis auf einer anderen Ebene, als Sei er nicht mehr wörtlich zu nehmen. Scheint die überscharf deutliche Darstellung dieser in jeder Hinsicht rätselhaften männermor- Koltor-Chronik Alfred Auerbach, Verfasser schwäbischer Er- zählungen und Mundartdichtungen, ist im Alter von 81 Jahren in Stuttgart gestorben. Ein Jahr vor seinem Tode war er aus der Emigration aus Chikago zurückgekehrt. Er entstammte der Sippe der Auerbachs, die mit dem 1812 in Nord- Stetten im Schwarzwald geborenen Verfasser der Romane„Barfüßele“ und„Schwarzwälder Dorfgeschichten“, Berthold Auerbach, einen namhaften Schriftsteller hervorgebracht hatte. Die Rassenpolitik des Dritten Reiches zwang ihn, seine schwäbische Heimat zu verlassen. In den Vereinigten Staaten war er als Theater- pädagoge und Publizist sehr geschätzt, doch trieb ihn sein Heimweh noch im hohen Alter nach Deutschland zurück. „Die Winterschlacht“, ein Drama des Sowjet- zonen-Kultusministers Johannes R. Becher, wurde zum Wochenanfang im Leipziger Schauspiel- haus für Deutschland erstaufgeführt. Das Stück spielt während der Anfangserfolge und wäh- rend des Zusammenbruchs der deutschen Groß- offensive gegen Moskau im Jahre 1941. Der Autor stellt laut ADN in dem Ritterkreuzträger Johannes Hörder„das Erwachen aus dem trü- gerischen Traum von der Richtigkeit der faschistischen Machtpolitik“ dar. Das Schauspiel endet mit dem Tod Hörders, der sich geweigert hatte, den Mordbefehl an sowjetischen Bürgern auszuführen.„Die Winterschlacht“ wurde 1952 im Armee-Theater in Prag uraufgeführt. In der Leipziger Aufführung führte der General- intendant der Städtischen Bühnen, National- Preisträger Max Burghardt, Regie. Wilhelm Hauffs historischer Roman„Lich tenstein“ wird in einer Dramatisierung von Heiner Mey, dem Dramaturgen des Landes- theaters Württemberg-Hohenzollern, in diesem Jahr auf der Bühne des Reutlinger Natur- theaters aufgeführt werden. Ein verstaubtes und vom Rauch stark nach- gedunkeltes Oelgemälde von drei Meter Höhe, das kürzlich bei Aufräumungsarbeiten in der St. Stephanskirche in Beckum(Westfalen) un- ter allerlei Gerümpel gefunden wurde, soll sich nach gründlicher Restaurierung durch einen Nürnberger Fachmann als ein Jugendwerk des niederländischen Malers Pieter Frans de Greb- ber, aus dem Beginn des 17. Jahrhunderts, er- wiesen haben. Das in leuchtenden Farben ge- malte Bild stellt die Taufe Christi durch Jo- hannes dar und soll um 1625 enstanden sein. Im Nationaltheater Mannheim singt am Samstag, 6. Februar, erstmalig Kammersänger Heinz Sauerbaum den Canio in„Die Baj azzi“. Natalie Hinsch-Gröndahl(Santuzza) und Elea- nor P. Waldman(Cola) werden am gleichen Abend zum erstenmal in„Cavalleria rusti- cana“ singen. In der Hafenkirche Mannheim findet am Sonntag, 7. Februar, 20 Uhr, eine Geistliche Abendmusik mit Werken von Bach, Buxte- hude, Schütz und Poppen(Erstaufführung) Statt. Ausführende: Chor und Knabenchor der Hafenkirche, eine Instrumentalgruppe, eine Bläsergruppe, Adalbert Fink, Violincello; Lei- tung und Orgel: Eleonore Fink. Die Erich-Heckel-Ausstellung, die der Hei- delberger Kunstverein in der Gartenhalle des Kurpfälzischen Museums veranstaltet, ist noch bis einschließlich 21. Februar geöffnet. bei der Jagd für mich erlegt.“ Zeichnung: Wolf Strobel denden Prinzessin, dieses liebestrunkenen Kalaf, der sich wider alle Vernunft, was hier nicht viel sagen will, aber auch gegen alle Gefühlswahrscheinlichkeit der Willkür der Schrecklichen ausliefert und von ihr zunächst latent gehaßliebt, später dann, nachdem es Todesopfer gegeben hat, richtig geliebt wird. — scheint das alles nicht eher die Projektion eines Traumvorgangs auf die Bühne zu sein? Eines herben, manchmal quälenden Traumes, der Aussagen über den geheimen Zustand unserer Seele in Chiffren niederschreibt? Eine Oper für Psychoanalytiker, könnte der Respektlose sagen. Wir sagen lieber: eine Oper für Musikfreunde, auch für solche, die sich sonst aus Gründen der Bekömmlichkeit den Klangschwelgereien Puccinis gegenüber eine gewisse Diät auferlegen. Die Aufführung des Hessischen Staats- theaters Wiesbaden— es handelt sich um die Wiederaufnahme der noch von Heinrich Köhler-Helffrich besorgten Inszenierung— unterstrich geschickt den Traum- und Mär- chencharakter. So waren zum Beispiel die Szenen der drei Minister Ping, Pang und Pong gesanglich und mimisch fein ausgefeilt, eher im Stil der Märchengroteske als der realistischen Buffonerie gehalten. Stilkonse- quent war es auch, daß Bühnenbildner Hans Weyl den Thron des chinesischen Kaisers am Ende einer gigantischen Freitreppe mitten in den Rundhorizont gehängt hatte, von wo der „Sohn des Himmels“ Oolf Dotz), freilich unter etwas spärlichem Einsatz stimmlicher Mittel, herabsang. Dagegen entwickelte Mar- tin Kremer als Kalaf ein machtvolles Forte, das allerdings in der Höhe an Schärfe zu- legte, was es an Klangfülle verlor. Mit Irm- gard Meinig(Turandot) und Hannelore Back- rag(Liu) waren die weiblichen Hauptrollen trefflich besetzt. Ludwig Kaufmann am Diri- gentenpult ging, immer um Klarheit bemüht, mit den Klangmitteln, die ihm die Chöre, das Orchester und die Partitur Puccinis in die Hand gaben, haushälterisch und geschmack- voll um. Hermann Wagner Der im Schatten des Olymps geborene Burgschauspieler Raoul Aslan ist in Stutt- gart fast schon ein Mythos. Denn er ge- hörte in seiner Jugend dem württembergi- schen Hoftheater an und war der Abgott von Damen, die(heute schon an der Schwelle des biblischen Alters stehend) sich ihre Ver- ehrung für den großen Künstler bewahrt haben. Nun spielte Asland wieder in Stuttgart: Den„Oedipus auf Kolonos“ von Sophokles in der schönen und schlichten Nachdichtung in freien Rhythmen von Rudolf Bayr, die man zum erstenmal auf einer deutschen Bühne sah. Aslan, den im Ensemble des Burgtheaters spielen zu sehen ein hoher Genuß ist, hatte es in Stuttgart schwer. Sein Adel der Sprache und der Erscheinung, sein hintergründiges Pathos der Gebrechlichkeit, seine Illumination durch die abgeklärte Donnerstag, 4. Februar 1954 Nr. g — 1 00 „Jd, so ein Fuchs ist schließlich auch nur en Mense gn Zeichnung: E. O. Plauen Weisheit des Alters gaben dem sterbende Oedipus eindrucksvollen Umriß und Inhal Aber der romantische, schwelgerische 8 des Burgtheaters stand manchmal in argen Gegensatz zu dem so klaren modernen 8d des Stuttgarter Schauspiels, der von Pal Hoffmann geprägt ist. Dem Gastregissen Kurt Hübner fiel es schwer, den bedeuten. den Solisten auf das Orchester der Stift. garter Schauspieler abzustimmen, So ble das Spiel Aslans monologisch und verzahutg sich nicht mit dem Spiel des Ensembles. Die Dekors Gerd Richters ließen jede Geheimnis des Dionysos und des Hains vc Eleusis vermissen und erinnerten in ihrer Srauen Nüchternheit an die vereinigten B. mühungen einer volkseigenen Kleiderfabrit in Zwickau und den Messestand einer Leip- ziger Kartonnagenfabrik. Das Publikum feierte den einsamen Gas, die ergreifende Tragödie und die eindrucds. volle Nachdichtung. Aslans Verehrerinnen die zwei Kriege überstanden haben, be. kamen Nachwuchs aus dem Lager der jin. geren Generation. H. By. Keine Nivellierung mehr Eine Wende im russischen Kunstschaffen? Nach den Musikern Aram Chachaturian und Leonid Utiosow sowie dem Schriftstellet Ilja Ehrenburg hat sich nun auch der Kom- pomist Dmitri Schostakowitsch in der Zei, schrift„Sowjetische Musik“ zu einem schöp. kerischen künstlerischen Schaffen bekannt das aller politischen Reglementierung ent- bunden sein müsse. Schostakowitsch schreibt, der Künstler solle nicht nach seiner beffis. senen Befolgung gewisser politischer Richt- linien bewertet werden. Es müsse ihm ge- stattet sein, sich von seinen Gedanken und Ideen, seinem Talent und seinem handwerk lichen Können leiten zu lassen. Er sprad zugleich die Hoffnung aus, daß die Gewerk. schaft der sowjetischen Komponisten, ah höchste Instanz bei der Beurteilung neue Schöpfungen, den Musiker nicht mehr von der Suche nach dem Neuen und„von Erkun- dungszügen auf den freien und unbegangenen Straßen der Kunst abhalten“ wird. Wir soll- ten uns nicht vor einem mutigen und schöp- ferischen Erforschen fürchten, sondern melir vor dem ‚sicheren' Absahnen der Oberfläche vor dem Grauen und dem Tristen. Schoss kowitsch zitierte in diesem Zusammenhan Auszüge aus einem aufschlußreichen Artie der Partei-Zeitung„Prawda“ vom Novem- ber vergangenen Jahres:„Eines der größten Obel für die Kunst ist die Nivellierung, de Jagd nach dem einzigen Prototyp, sei et auch der beste. Eine solche Haltung gegen- über der Kunst zerstört die Individualiti, erzeugt abgedroschene Formeln, Nachah- mung, und verhindert das Wachsen schöpfe. rischer Gedanken und beraubt die Kun der Erfindungs freude u. Ein Mann Will hinauf Roman aus dem alten Berlin von Hans 8 Copyright 1953 by Südverlag mbH, München 23. Fortsetzung. „O heilige Einfalt., murmelte der Herr von Senden. „Hübsche Dinge hört man da, hübsche Dinge“, meinte Kalubrigkeit.„Nun, darüber werden wir später reden, wir müssen jetzt hinauf zum Oberbaurat, Schwager.— Herr Hartleben, geben Sie diesem— Jungen seine Papiere und soviel Geld, wie er eben zu Kriegen hat. In fünf Minuten ist er aus der Zeichenstube— verstanden?!“ „Jawohl, Herr Kalubrigkeit“, sprach der Oberingenieur. Ein paar Minuten später stand Karl Sieb- recht vor dem Oberingenieur.„Ich habe“, Sagte der eilig,„dir auch ein Zeugnis aus- geschrieben, das ist alles, was ich noch für dich tun konnte.“ „Es tut mir leid, daß Sie soviel Unan- nehmlichkeiten meinetwegen haben.“ „Ach! Es geht schon in einem hin. Ich Werde eben alt, mein Junge, du weißt noch nicht, was das heißt, und Herr Feistlein ist mehr nach dem Sinne unseres Chefs.“ „Der Rittmeister hätte Ihnen beispringen missen“, sagte der Junge.„Ich hätte nie ge- dacht, daß er so feige ist!“ „Er will sich wohl bei seinem Schwager keine Läuse in den Pelz setzen. Der Kalub- tigkeit ist eben der, der das Geld verdient. Und darum hängen wir von ihm ab und Haben keinen Mut vor ihm. Das sind eben die Menschen, Karl.“ „Nein, das sind sie eben nicht!“ antwor- tete der Junge.„Sie sind älter und viel klü- ger als ich, Herr Hartleben, aber das weiß ich nun doch besser. So sind die Menschen nicht, und so könnnen sie auch gar nicht sein. Sonst kämen nur die Lumpen hoch und trampelten die anständigen Leute unter die Füße. Ich. ich werde anders hochkommen, und wenn ich hochgekommen bin, werde ich zu meinen Leuten anders sein.“ „Ich will es dir wünschen“, sagte der Oberingenieur trübe.„Also, mach es gut, Karl, du weißt, ich werde dich vermissen. Ich habe immer gerne an deinem Zeichen- tisch gestanden. Viel Glück, Karl!“ „Ich danke Ihnen auch schön, Herr Ober- ingenieur. Und ich wünsche Ihnen auch Viel Glück!“ Der Oberingenieur seufzte bloß. Die Tür des Zeichensaales schlug hinter Karl Siebrecht zu. 79. Kalli Flau tritt auf Schon auf dem Wege zu Felten hatte Karl Siebrecht den Entschluß gefaßt, Rieke vorläufig nichts von seiner Entlassung zu erzählen. Er würde am Morgen wie sonst losgehen und sich den Tag über nach einer neuen Arbeit umsehen. Vorläufig hatte er den Felten und mit ihm zwanzig Mark in der Woche. Dazu hatte er den ganzen Tag frei, er würde noch einen zweiten Laufbur- schenposten annehmen, zwanzig und zwan- zig macht vierzig, dann stand er schon bei- nahe wẽãöe vor seiner Entlassung aus der Zei- chenstube! Er kam fast zwei Stunden frü- her als sonst zu Felten, und das war nur gut, denn die Pakete und Ballen türmten sich dort schon,„Nun mal ein bißchen fix, Karl!“ sagte Herr Felten verdrießlich.„Auf die Dauer geht das wirklich nicht so mit den paar Abendstunden. Die Kundschaft klagt auch, dag du immer erst so spät kommst.“ . „Vielleicht“, sagte Karl Siebrecht vor- sichtig,„vielleicht kann ich jetzt ein paar Tage lang auch vormittags kommen, Herr Felten, wir haben im Augenblick nicht 80 viel zu tun.“ „Ach nein?“ sagte der Felten sehr auf- merksam, und der Junge wußte sofort, daß er einen Fehler gemacht hatte.„Da haben Sie dich wohl rausgesetzt?“ 5 „Keine Spur!“ rief Karl Siebrecht.„Was Sie bloß denken, Herr Felten. Ich müßte auch erst den Oberingenieur fragen. Sicher ist noch gar nichts.“ „So, so. Na ja, denn mach man schnell, Karl. Du mußt heute mindestens viermal fahren.“ „Es würde auch eine Kleinigkeit extra kosten, wenn ich dann vormittags käme“, bohrte Karl Siebrecht weiter. „Was, noch mehr?!“ rief Herr Felten. „Kommt gar nicht in Frage, Karl! Zwanzig Mark sind mir schon lange viel zuviel!“ „Meine Arbeit ist bestimmt zwanzig Mark wert!“ „Stimmt! Alles, was wahr ist! Aber rech- nen kannst du nicht, Karl! Wenn ich mir num einen Laufburschen für zwölf Mark nehme—“ „Was der schon tut für zwölf Mark in der Woche! Das ist doch Bruch, Herr Felten!“ „Gewiß wird er weniger tun als du, Karl. Aber der ist dann zehn, elf Stunden hier, und in der Zeit schafft er für seine zwölf Mark eben doch soviel wie du für zwanzig in vier Stunden! Da habe ich doch recht, Karl?“ Karl schwieg.„Na, ich will nicht so sein, Karl. Ich will dich ja auch nicht auf 12. Mark runtersetzen, aber von der nächsten Woche an sagen wir fünfzehn, was? Ich kamm doch kein Geld an dir verlieren!“ Karl Siebrecht war so verblüfft über die- sen unerwarteten Ausgang seiner Forderung auf Lohnaufbesserung, daß er eine ganze Weile schwieg. Dann sagte er ärgerlich:„Tut mir leid, Herr Felten. Für weniger als Zwanzig Mark arbeite ich nicht. Dann mache ich Schluß!“ „Du wirst es dir überlegen, Karl“, sagte Felten gleichmütig.„Jetzt, wo das Fest vor- bei ist und wir den stillen Januar haben, gibt es Laufburschen wie Heu.“ Während Karl Siebrecht mit seinem vol- len Dreirad mühselig gegen den feuchten Wind anstrampelte, mußte er immer an die letzten Worte von Felten denken: der Mann hatte ja recht! Es war Januar geworden, es War nicht mehr die überhastete Weihnachts- zeit. An vielen Geschäften ging die Laden- Klingel nur für die Umtauschenden, faule Geschäfte, stille Zeit. Es war ein verdammt schlechter Zeitpunkt, den sich Karl Siebrecht da zum Arbeitswechsel ausgesucht hatte. Schließlich mußte er in den sauren Apfel beißen und sich mit den fünfzehn Mark ein- verstanden erklären. Aber nein, das tat er nicht, den Gefallen tat er dem Felten nicht! In der nächsten Woche würde ihn der Mann auf zwölf Mark heruntersetzen und so im- mer weiter! Felten hatte es eben doch ge- rochen, daß auf der Zeichenstube Schug War. Es War eine Dämlichkeit gewesen, den Mann erst auf diesen Gedanken zu bringen — aber darum willigte er doch nicht ein. Zwanzig Mark oder Schluß. Und was dann? fragte eine leicht besorgte Stimme. Ach was! Gerade als Karl Siebrecht dies„Ach was!“ dachte, kippte das Dreirad. Von Natur kip- ben Dreiräder, namentlich wenn sie stark belastet sind, nicht leicht. Aber das Pflaster war durch den nassen Wind von einer leich- ten Eisschicht überzogen, bei der Fahrt um eine Ecke war das Rad erst gerutscht, dann gegen die Bordschwelle geschlagen, an die- ser Bordschwelle kippte es Ach was! hatte Karl Siebrecht gedacht, und laut rief er:„Da haben wir den Salat!“ Da lag er schon auf dem Bürgersteig, halb begraben unter seinen Stoffpaketen. „Da hast du den Salat!“ antwortete ihm eine andere lachende Stimme, und jeman machte sich daran, die Pakete von ihm ab- zuräumen. Sofort dachte Karl Siebrecht an den Handwagen in der Wiesenstraße und deln Dieb Fritz Krull. Mit einem Ruck machte er sich frei, sprang auf die Beine und schri „Hände weg von meinen Paketen!“ „Sachte, sachte!“ lachte der andele „Denkst du, ich bin so einer? Von mir 12 0 Kannst du dir deine Pakete sauer kochen Sie sahen sich lachend an, im Schein der Heraus verlag. drucker chetrec stellv.: Dr. E. weber; Lokales pr. F. v Land: simon; chef v. Bank, 1 Bad. Ko Mannhe Nr. 80 0. — 9. Jah. aas einigur Festste die Fre Mol sation der So chenen Deutsc tung fi geküne im We von de lichten Satzun mächti Regler ganisa schen hätten Regier Regier einneh reiten Du Dei Du!! runger Plan deutsc „Weste paisch. Ostens stellte keit, einanc Zu franzö einma gesetz Vertré streue Bidau. Befür. dervei Bestin hob 1 repub nicht die vc absolu top g von E tische D Die BO nerste desfin nuar haltsp tisiert Schéè am fe Sch minis! bilen einige samke kündi mögli⸗ ten. gen P und f das Lufts⸗ Wie seine ganze Satz: mals Er kü Schäl Gaslaterne, und sie geflelen sich beide* anteil ersten Augenblick an.. Der andere war auch ein Junge. wellen zwel, drei Jahre älter als Karl Siebrech und darum auch breiter, kräftiger, 1 schon kleiner. Es war ein dunkler Jun mit einem ziemlich gebräunten Gesicht. 5 war er auch nicht gerade gekleidet. Er ha g braune derbe Schuhe an, eine blaue, einen blauen Sweater, unter dem ein blaue Hemd hervorschaute, und eine blaue S mütze. Eigentlich sah er wie ein 1 aus. Unwillkürlich fragte Karl Siebre 10 „Du bist wohl nicht von hier? Du bist Wo aus Hamburg?“ „Nein!“ lachte der.„Aber ich komme as Bremen. Ich bin vom Schiff ausgerissen verstehst du. Zuviel Schacht, und Smutje gab mir nie etwas zu fressen. 1 „Was ist Schacht?“ fragte Karl Sie recht.„Und was ist ein Smutje,“ 4 „Schacht ist Prügel, und Smutje ist a Koch“, sagte der andere schnell.„Wollen nun die Pakete im Dreck liegenlassen wollen wir sie wieder aufladen?“ Fortsetzung fol schaft werde stünd unbec Etatr ster 0 aug. J Sprec den 1 derun den 8 den. 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