Nr. 92 —— ung 220% 1 gaben ational- Walleria iber der ascagniz Müller- dahl die stischen nen Na. ressiven . Wenn Sart der jäh in eht Von ereffekt wissen Sich die . Wald- Persön- Auf der gungen ler wie. ihm zu- 0. Wie 1 Maske Und die erfehlte ig nicht. ELache, aderbei- Ublikum ng kaum C. o. e. 0 Caris- e Ariose en Dol- Usvollen Tartini lerkens- cteilhaf- e Flö- ten von zefügten Diochon lo con- Martin er alten ms war h herz- C. O. E. + ter von e deut- heimrat rkte zu- lann als urg und niversi- sor der meritie- sich der stberlin 1 Ver- r. Prof. mit der Mérite Schüler fassen- rismus z wissen- gründen schritte ng„von geistiger skreiheit indische häischen ce sind: chichte“, und 20. schicht⸗ zeh-eng- jeutsche Jational- er tätig nd jetzt Wirkt, ine Auf- zizet im eee berlegte gentlich 8 n Plan, abe da merung ebrecht. kszunge, Arbeit. 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Februar 1954 e Doch weiter über Deutschland Die Beratungen über den österreichischen Staatsvertrag sollen spätestens am Freitag beginnen Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion sowie der Agenturen dpa und UP Berlin, In der ersten Geheimsitzung der Berliner Konferenz, die am Montag- nachmittag um 19 Uhr nach vierstündiger Dauer endete, beschlossen die vier Außen- minister, das Thema Oesterreich spätestens am Freitag dieser Woche zu behandeln. Das nach der Sitzung veröffentlichte Kommuniqué läßt nicht erkennen, was die Minister über den Punkt eins der Tagesordnung— Fünfmächte- Konferenz mit China und Fragen der internationalen Spannung — vereinbart haben. Nach Mitteilung aus Kreisen der Westmächte werden die Außenminister heute, Dienstag, ihre Beratungen über die Deutschland-Frage fortsetzen. Unterrichtete westliche Kreise sind jedoch der Ansicht, daß der Westen sich erneut gegen eine Fünfmächtekonferenz über die allgemeine Weltlage ausgesprochen hat. Ver- mutlich haben die westlichen Staatsmänner dle Sowijetunion ersucht, in Rotchina zu in- tervenieren, um eine Friedensregelung im fernen Osten zustandezubringen. Falls Mo- btow zu verstehen geben sollte, daß er eine zoche Regelung wünscht, wäre der Westen geneigt, an einer Konferenz mit Rotchina, ford- und Südkorea über die Frieden in Forea teilzunehmen. Auf eine solche Korea- Konferenz könnte eine weitere über Indo- china folgen. Zur Frage der von sowjetischer Seite vor- geschlagenen Weltabrüstungskonferenz dürf- ten die westlichen Delegierten Molotow zu ſerstehen gegeben haben, daß es am besten Wäre, schnell in eine Diskussion über den Inhalt des Eisenhower-Planes für eine Atom- bank einzutreten. Nach westlicher Auffas- sung ist eine umfassendere Behandlung des Abrüstungsthemas sinnlos, solange keine Fortschritte der Gespräche über Atomfragen zu erkennen sind. Das Kommuniqué erwähnte nichts davon, daß Weitere Geheimsitzungen geplant seien. Dies wird in Berlin als ein Zeichen dafür angesehen, daß kein wirklicher Fortschritt in den Fragen des Fernen Ostens erzielt wor- den ist. Der österreichische Außenminister, Leo- pold Fig, wird heute auf dem Luftwege in Berlin eintreffen, um auf Wunsch jeder- zeit an den Besprechungen über den öster- reichischen Staatsvertrag teilnehmen zu können. Eine inoffizielle Beobachtergruppe aus Wien befindet sich bereits seit Beginn der Berliner Konferenz am Verhandlungsort. In Bonn gibt man die Hoffnung noch nicht auf „Ich halte nach wie vor eine grundsätz- liche Verständigung der Berliner Konferenz für möglich und weigere mich solange, die Hoffnung aufzugeben, wie verhandelt wird“, erklärte der Vorsitzende der CDU/ CSU- Fraktion, Dr. von Brentano, am Montag in Bonn. Er sei der Meinung, daß die west- lichen Außenminister ihrerseits die Kon- ferenz nicht scheitern lassen würden, son- dern versuchten, jede Chance auszunützen. Solange die„Vier“ verhandelten, sei jede Prognose über den Ausgang verfrüht. Dr. von Brentano, der in Berlin mit Dul- les, Eden und Bidault und einer Anzahl der führenden westlichen Diplomaten Gespräche führte, erstattete am Montagvormittag dem Bundeskanzler und am Montagnachmittag dem Vorstand der CDU/ CSU-Fraktion Be- nicht, Er äußerte sich besonders befriedigt über die Weise, in der die Außenminister der Westmächte einhellig das deutsche An- liegen wẽwie ihr eigenes vertreten. Es sei all- gemeine Uberzeugung auf westlicher Seite, daß die Wieder vereinigung Deutschlands die ganze Welt angehe, weil der Spaltungszu- stand im Herzen Europas den Weltfrieden belaste. Eine echte Lösung, erklärte Dr. von Bren- tano, müsse aber mit freien Wahlen beginnen. Das sei auch der Kern des Eden-Planes. Der Molotow-Plan stehe hierzu in einem ent- täuschenden Gegensatz. Er besage praktisch, daß die Sowjets bereit seien, über Wahlen mit sich reden zu lassen, wenn in ihrer Zone das SED- Regime erhalten bleibe und Mög- lichkeiten sich abzeichneten, es auf ganz Deutschland auszudehnen. Nach Auffassung des Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion be- deuten die Vorschläge des sowjetischen Außenministers ein„isoliertes, neutralisier- tes und auf unbestimmte Zeit kontrolliertes Deutschland“. Der Eindruck verstärke sich, daß Molo- tovy micht nach Berlin gekommen sei, um Deutschland zu einigen, sondern um den Westen zu spalten. Vielleicht sei es das Be- merkenswerteste des bisherigen Konferenz- verlaufs, daß Molotow das nicht gelang. Um so mehr müsse man bedauern, daß es richt möglich war, den deutschen Standpunkt„ein- hellig und einmütig“ entsprechend der ver- Die Vietminhs vor Luang-Prabang Die laotische Hauptstadt Luang- Prabang.(UP) Die militärische Lage in Indochina hat sich am Montag für die französischen Unionstruppen erneut ver- schlechtert. Nach letzten Informationen vom laotischen Kriegsschauplatz haben die seit mehreren Tagen unaufhaltsam gegen die lao- tische Hauptstadt, Luang- Prabang, vorrük- kenden Einheiten der 308. Vietminhdivision sich der Residenz bis auf 25 Kilometer ge- nähert. Das französische Oberkommando hat inzwischen die Verteidigungspositionen an den Flüssen Nam- Hou und Nam-Suong, de- 1 Lauf die Kommunisten folgen, räumen assen. Von französischer Seite wurde am Mon- tag erneut versichert, daß Luang-Prabang niemals“ von den Kommunisten erobert werden würde. Die Entscheidungsschlacht um die Residenz des Königs von Laos werde erst in einigen Tagen beginnen. Eine Be- gründung für die überraschend schnelle Evakuierung der Verteidigungslinie an den beiden Flüssen wurde vom französischen Oberkommando nicht gegeben. Wie verlau- tet, sollen am Montagnachmittag bereits die ersten Stoßztrupps der Kommunisten den Dschungel verlassen und bis auf die Ebenen vor der Stadt vorgedrungen sein. Ein Ver- such der Stoßtrupps, sich Luang-Prabang noch weiter zu nähern, blieb im Sperrfeuer Weittragender französischer Artillerie liegen. Während ihre Offensive im nördlichen Laos noch im Gange ist, sind die Aufständi- schen auch im Süden des Landes wieder Atiy geworden. Dort fiel ihnen am frühen Montagmorgen der wichtige Handelsplatz Attopeu in die Hand, der von den Franzosen durz zuvor geräumt worden war. Auch um die Festung Dien-Bien-Phu lebten am Mon- tag die Kämpfe wieder auf, doch gelang es der französischen Garnison, die Angriffe der Kommunisten ab zuschlagen. 20 Wie aus Paris berichtet wird soll der fran- 1 Verteidigungsminister, Renée Ple- 1 1 der sich gegenwärtig auf der Reise 5 1 Indochina befindet, nahezu unbe- 5 r Vollmachten erhalten haben und 5 rechtigt sein, auf dem Kriegsschauplatz 8 eigener Verantwortung jede ihm ange- 8 dünkende Entscheidung zu fällen. aue e Vollmachten beziehen sich vor allem uf militärische Maßnahmen. N Präsident Südkoreas, Syngman 80 3 hat am Montag die Reise seines onder beauftragten, Generalmajor Choi Duk . zu den Regierungen von sechs süd- Aslatischen Staaten in letzter Minute ab- in unmittelbarer Gefahr sagen lassen. Der General sollte am Montag- morgen zunächst nach Formosa fliegen und damm die Regierungen weiterer südostasiati- scher Staaten aufsuchen. Noch am Sonntag- abend hatte der General in Pusan erklärt, er sei ermächtigt,„konkrete Vorschläge“ für die Schaffung einer antikommumistischen Front in Ostasien den Regierungen von Na- tionalchina, Vietnam, Laos, Kampodscha, Malaya und Burma zu überreichen. schiedenen Bundestagsbeschlüsse zu vertre- ten. Aeußerungen, es sei nun an der Zeit sich zu überlegen, ob nicht, wenn die eine Seite auf Ulbricht und sein System verzichte, die andere Seite von der Integration abrücken sollte, nannte Brentano unklug. Bis zur Stunde habe Molotow nicht erklärt, daß er bei einem Verzicht des Westens auf die EVG bereit sei, freien Wahlen zuzustimmen. Trotz aller Maglosigkeit der sowjetischen Forderungen, seien die„Brücken“ noch kei- neswegs abgebrochen. Auch der Kanzler glaube nicht daran, daß schon jetzt eine end- Sültig pessimistische Prognose gerechtfertigt Sei. Gegner der EVG in Frankreich wieder sehr aktiv Paris.(UP) Die französischen Gegner der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft sind entschlossen, den Kampf gegen Rußenmini- ster Georges Bidault wegen seines Verhal- tens auf der Berliner Konferenz aufzuneh- men. Sie haben einen ersten Erfolg mit der Einberufung einer außerordentlichen Sit- zung des Außenpolitischen Ausschusses der Nationalversammlung errungen, die am Mitt- woch stattfinden soll, um die Haltung Bi- daults zu besprechen. Sie werfen ihm vor, daß er die EVG nicht als Handelsobjekt mit der Sowjetunion benutzt, sondern erklärt habe, daß sie nicht gegen den Frieden in Indochina eingetauscht werden könne. Sie erklären, daß Bidault in Berlin den Ein- druck hervorgerufen habe, als ob die EVG bereits ratifiziert sei, während die Natio- nalversammlung noch keine Entscheidung getroffen habe. Mimisterpräsident Josef Laniel soll ent- schlossen sein, die EVG-Verträge nach der Berliner Konferenz der Nationalversamm- lung vorzulegen. Schneestürme und Glatteis in Westeuropa Hamburg.(dpa) Der Wetterumschwung führte am Montag in Westeuropa zu Schnee- stürmen und Regenfällen, die bei dem immer noch herrschenden Frost gefährliche Glatt- eisbildung verursacht haben. Die Straßen von Paris und Brüssel waren spiegelglatt. Viele Autofahrer mußten ihre Wagen stehen lassen, da das Weiterfahren zu gefährlich wurde. In Großbritannien waren viele Stra- gen vereist. Gewaltige Schneefälle gingen nieder. In London platzten bei ansteigender Temperatur zahlreiche eingefrorene Wasser- rohre. An der Kanalküste ist Sturmwarnung ge- geben worden, Ein Haus an der Küste von Sussex wurde am Sonmtag von einer Flut- Welle erfaßt und schwer beschädigt. Die Schneestürme zwangen Hochseeschiffe irn Kanal, auf der Außenreede oder in den Bin- nenhäfen besseres Wetter abzuwarten. Ueber Jugoslawien fegte am Montag einer der schlimmsten Schneestürme dieses Winters hinweg. Auch in ganz Serbien, Mazedonien, Montenegro und Bosnien schneite es, und nur einige Gegenden Kroa- tiens bleben niederschlagsfrei. denen es Neben Bundeskanzler Dr. Adenduer erhi Wer hat den schöneren Ring? elten dieser Tage der Bundespräsident und der Bundeswirtschafts minister den„Ehrenring des deutschen Handwerks“. Ungeniert ver- gleichen Heuss und Erhard ihre neuesten Auszeichnungen und über der beschau- lichen Szene scheint recht deutlich die Frage zu liegen:„Wer hat den schöneren Ring?“ Scelba übernahm Regierungsbildung Für eine Koalition der Mitte Rom.(UP) Der ehemalige italienische Innenminister, Mario Scelba, der ebenso wie Alice De Gasperi zu den prominen- testen Persönlichkeiten der Christlich- Demo- kratischen Partei Italiens gehört, hat sich am Montag bereit erklärt, eine Regierungs- bildung zu versuchen und damit die seit Wochen andauernde Regierungskrise zu be- enden,. Unmittelbar nachdem er Staatsprä- sident Luigi Ein audi am Montagmorgen verlassen hatte, erklärte Scelba, daß er seit den Wahlen im vergangenen Juni, bei den Christlichen Demokraten nicht gelungen war, eine absolute Mehr- heit zu erringen, für eine Koalition der Mitte eingetreten sei. Eine starke Mitte sei nach seiner Uberzeugung die Grundlage für eine politische Stabilität und erfolgreiche Regierungsarbeit.„Die Regierung, die ich im Sinne habe, wird es als ihre wichtigste Auf- gabe betrachten, das Vertrauen der Italie: ner und der uns befreundeten Völker in die Stabilität eines demokratischen Regimes zu gewinnen, das in der Lage ist, ein Wirt- schafts- und Sozialprogramm durchzufüh- ren“, sagte Scelba,„Dieses Programm Sollte eine Verbesserung des Lebensstandards in Italien ermöglichen und zwar auf der Grund- lage der Prinzipien, die von den vier Par- teien der demokratischen Koalition(Christ- liche Demokraten, Sozialdemokraten, Repu- blikaner und Liberale) für gut befunden worden sind.“ Die westlichen Diplomaten in Rom und zum Teil auch das italienische Außenministe- Zwischen Gesfern und Morgen Die Beratungen über die Wehrergänzung des Grundgesetzes beginnen heute, Dienstag, im Bundestag. Die Debatte in den Aus- Schüssen wird vor allen Dingen um die Fra- gen gehen, ob der Bundespräsident oder der Bundeskanzler den Oberbefehl über künftige deutsche Einheiten bekommen und ob eine jandsmannschaftliche Gliederung der Wehr- verbände im Grundgesetz verankert wer- den soll. Der Bundesgerichtshof hat zu der Frage, ob Inhaber von preisgebundenen Mieträu- mem von dem Neumieter eine Abstands- summe fordern können, entschieden, daß die Zahlung von Abstandsgeldern für die Ueberlassung solcher Räume auf Grund der Preisstoppverordnung vom November 1936 auch dann verboten ist, wenn sie zwischen dem alten und dem neuen Mieter vereinbart wrde. Das oberste Rückerstattungsgericht, das Ende Oktober 1953 auf Beschluß der drei Westmächte gebildet wurde, und sich aus Vertretern aus fünf Ländern zusammensetzt, hat am Montag seine Tätigkeit in Berlin aufgenommen. Seine Aufgabe ist es, als höchste Instanz über die Rückerstattung von Millionenbeträgen an die durch das nationalsozialistische Regime Geschädigten — hauptsächlich Juden— zu entscheiden, Merklich zurückgegangen ist der Flücht⸗ ingszustrom aus der Sowjetzone und aus Ostberlin in die Bundesrepublik seit dem Beginn der Berliner Konferenz. Nach Auf- fassung der Flüchflingsbehörden ist dies so- Won auf die Konferenz als auch auf die da- mit verbundenen Reisebeschränkungen in der Sowjetzone sowie die ungewöhnlich Kalte Witterung zurückzuführen. Die Sowietzonenbehörden haben, wie der Westberliner„Untersuchungsausschuß frei- heitlicher Juristen“ am Montag meldete, in zahlreichen Ortschaften der Sowjetzone Jagdwaffen einsammeln lassen. Die Aktion gehört zu zahlreichen Sicherheitsmaßnah- men, die offerbpar aus Angst vor neuen Protest- Demonstrationen gegen das Pan- kower Regime getroffen werden. In Ostberlin hält sich zur Zeit der stell- vertretende Außenminister Rotchinas auf, Wie am Montag verlautbart wurde. Er soll am Montag mit dem sowjetischen Außen- minister zu einer Unterredung zusammen- getroffen sein. Dulles und Monnet, der amerikanische Außenminister und der Prasident der Hohen Momtanunion, erörterten bereits in zwei Un- terredungen in Berlin, die Aussichten für eine 500-Millionen-Dollar-Anleihe der USA an die europäische Kohle- und Stahlgemein- schaft. Zu Verhandlungen über einen verstärk- ten Ost-West-Handel ist der Vorsitzende der Wirtschaftskommission der UNO für Europa, Gunnar Myrdal, in Moskau ein- getroffen. Gegen militärische Hilfe an arabische Staaten haben 35 Abgeordnete und Senato- ren des amerikanischen Kongresses bei Außenminister Dulles in einem Schreiben protestiert. Während die wirtschaftliche Un- terstützung dieser Staaten befürwortet wird. wird eine militärische Hilfe im Interesse Israels abgelehnt. Eine weitver zweigte kommunistische Spionage- Organisation wurde in Norwegen ausgehoben. Die Organisation, der nach bis- herigen Fahndungsergebnissen zehn bis zwanzig Personen angehören sollen, stand in sowjetischen Diensten. Einzelheiten wurden noch nicht bekannt. Der kanadische Ministerpräsident St. Laurant ist nach einem dreitägigen Aufent- Halt in London im Rahmen seiner Weltreise in der französischen Hauptstadt eingetrof- fen, wo er bereits von Ministerpräsident Laniel und dem Präsidenten der franzö- sischen Nationalversammlung, André le Troquet, empfangen wurde. Von einem neuen Erdbeben heimgesucht wurde die am Freitag und Samstag bereits durch mehrere Erdstöße stark mitgenom- mene südmexikanische Provinz Chiapas. Die irrternationale Liga des Roten Kreuzes hat den Uberlebenden der Erdbebenkatastrophe Hilfe angeboten. Die Presseabteilung des Vatikans hat am Montag bekanntgegeben, daß sich das Be- finden des Papstes weiter gebessert habe. Es sei ihm möglich, Nahrung zu sich zu neh- men und von seinem Leibarzt erhielt er den Rat, sich mehrmals täglich im Schlafzimmer Bewegung zu verschaffen. Präsident Eisenhower hat eine personelle Umbesetzung innerhalb der amerikanischen Streitkräfte angeordnet und den amerika- nischen Senat um die Bestätigung dieser Maßnahme ersucht. Der stellvertretende Oberkommandierende der Streitkräfte der USA in Europa, General Handy, der vom Aktiven Dienst zurücktritt, wird durch Ge- neralleutnant Orval R. Cook ersetzt. Nach- folger von General John K. Cannon als Kommandeur der taktischen Luftstreitkräfte wird General Otto P. Way land. Wayland befehligte bisher die amerikanischen Luft- streitkräfte im Fernen Osten, an seine Stelle tritt Generalleutnant Earl E. Partridge. Zur Festigung der amerikanischen Stel- lung in der Welt hat der Vorstand des ameri- kanischen Gewerkschaftsverbandes AFL auf einer Wintertagung ein Zehn-Punkte-Pro- gramm ausgearbeitet. In diesem Programm wird Präsident Eisenhower unter anderem aufgefordert, einen Sonderberater für inter- nationale wirtschaftliche und soziale Wie- deraufrüstung zu ernennen. Außerdem wird eine internationale Wirtschaftskonferenz Aller nicht totalitären Staaten gefordert. im italienischen Parlament rium sieht der für Dienstag vorgesehenen Ankunft des neuen sowjetischen Botschafters, Alexander V. Bog om ol ow. mit sehr ge- mischten Gefühlen entgegen. Zum einen ist Bogomolow für Italien kein Unbekannter. Zum zweiten als gilt er nach Molotow, Wyschinski und Gromy ko als der raffinierteste Diplomat der Sowjets, und sein Auftauchen in einem Land, das innemalb der NATO eine ganz besondere Rolle spielt, ge- genwärtig aber die schwerste Regierungs- Krise seit Kriegsende durechmacht, kommt den diplomatischen Vertretern der Westmächte denkbar ungelegen. Die Kraftverkehrswirtschaft zum Problem Schiene Straße Bonn. Zu einer neuen scharfen Attacke gegen Bundesverkehrsminister Dr. Sgebohm und seine Verkehrspolitik wurde eine Presse- konfrenz, die die Verbände der Kraftver- kehrswirtschaft am Montag in Bad Godes- berg veranstalteten.(Siehe auch im Wirt- schaftsteil.) Bei ihren eigenen Vorschlägen für die Reform der Kraftverkehrsbesteuerung er- klärt sich die Kraftverkehrswirtschaft mit einer Mehrbelastung der schweren Last- kraftwagen einverstanden. Diese tieuen Steuer sollen im ganzen ein Mehraufkom- men von rund 80 Millionen DM erbringen. Im einzelnen schlägt die Kraftverkehrswirt⸗ Schaft vor: 1. eine Verminderung der Kraft- kahrezugsteuer für Krafträder und Per- sonenkraftwagen um 50 Prozent. 2. Besteue- rung der Lastkraftwagen, Omnibusse Zug- maschinen und Anhänger nach Gesamtgewicht. Der Steuersatz soll für Motorfahrzeuge auf 20 Mark, für Anhänger auf 10 Mark je 200 Kilogramm festgelegt werden. 3. Die Mine- ralölsteuer für Vergaser- und Dieselkraft-⸗ stoff soll einheitlich um 4 Pfennig je Liter erhöht werden Durch diese Steuersätze soll auch erreicht . daß der Vielfahrer mehr belastet Wii. Weiter hat die Kraftverkehrs wirtschaft Vorschläge zur Finanzierung eines zehnjäh- rigen Straßenausbau- Programms Vorgelegt. Danach soll jährlich eine„Verkehrswege- Anleihe“ von 500 Millionen Mark aufgelegt werden, die auf dem Wege der Steuerbegün- stigung durch den Bund gesichert werden sOll. Der Betrag soll je zur Hälfte zur Mo- dernisierung der Schienen- und des Straßen- netzes verwandt werden. Südbadens Landkreise gegen zentralistische Tendenzen Wolfach.(bl.-Eig.-Ber.) Die Arbeitsge- meinschaft der südbadischen Landkreise sprach sich am Montag in Wolfach einstim- mig dafür aus, daß das Regierungspräsi- dium Freiburg erhalten bleibe und in seinen Zuständigkeiten weiter verstärkt werde. Nach Ansicht der Landkreise soll von der Tendenz, neben dem Regierungspräsidenten selbständige, unmittelbar von den Stuttgar- ter Ministerien abhängige Mittelinstanzen zu schaffen, abgesehen werden. Gleichzeitig sprachen sich die Vertreter der Landkreise einmütig für die Erhaltung der Forstdirek- tion in Freiburg aus, da der Waldanteil in Südbaden besonders groß sei. Zu der in Gang befindlichen Neuordnung der Polizei in Südbaden erklärte die Arbeits- gemeinschaft, die Ausgliederung aus der Exekutive(Schutzpolizei und Gendarmerie) aus den Landratsämtern könne nicht gut ge- heißen werden. Ebensowenig könnten die Landkreise die Notwendigkeit anerkennen, daß die Polizeidirektion in Zukunft nicht mehr dem Regierungspräsidium unterstellt sein soll. Seite& MORGEN Dienstag. b. Februar 1054 H Nod Kommentar Dienstag, 9. Februar 1953 Unser Rundfunk Fast jeder Deutsche in der Bundesrepu- blik ist auf irgendeine Weise Rundf hörer. UJeber den Rundfunk haben 9 ihrer Münchener Konferenz die Regierungs- chefs der deutschen Länder Unterhalten Also ein Thema, das jeden etwas angeht. An unserem Bericht heißt es, die Länderchefs Ssien übe reingekommen,„auf dem Gebiet des Rundfunks und des Fernsehens sollen Zunächst unter den Ländern, dann mit dem Bund. Vereinbarungen zwischen den einzel- nen Rundfunkanstalten über einen Finanz- Aussleich abgeschlossen werden“. Das einzige Was daran die Rundfunkhörer interessiert, Könnte das Wort„Finanzausgleich“ sein. Wermn man es seines verwaltungstechni Gehalts entkleidet, so daß dastünde, 1 Sirzelnen Rundfunkanstalten sollen unab- hängig von Hörerzahl und Sendegebiet so- viel Geld Zur Verfügung haben, daß sie die Sleiche Leistung vollbringen können. In München ging es aber zunächst wohl um das sogenannte föderative Prinzip im Rund- kunkwesen und um die Bestrebungen des Bundesgesetzgebers, ein Rundfunkgesetz zu erlassen, das den Ländern etwas von ihren Rechten mimmt. Dieser Zuständigkeitsstreit interessiert die Hörer weniger. Sie inter- essiert mur was sie hören. Und davon ver- mutlich wieder das unterhaltende Programm Aller 1 Als das, was sich Regierun- Sen, o ander oder Bund, als ih— rohr wünschen. e Der Rundfunk ist nun im Nachkriegs- deutschland mit Besatzungshilfe gewachsen, bevor es einen Bund gab. Und den Reichs- rundfunk gab es nur in der nationalsozia- stischen Zeit. Vorher hatten wir eine von der deutschen Reichspost löblich organisierte regionale Vielfalt. Die Hörer schimpfen viel- leicht manchmal auf ihren Sender, weil sie nicht immer gerade das hören können, wo- nach sie verlangen. Auch selbst in unserem Sünstig gelegenen Empfangsgebiet, wo wir die Auswahl zwischen mindestens drei Sen- degesellschaften mit jeweils zwei Program- men haben, findet nicht immer jeder das, Was er gerade wünscht. Andere Länder ver- suchen die Vielfalt so zu organisieren, daß die zentrale Sendegesellschaft gleichzeitig drei Programme verbreitet, die möglichst im ganzen Lande wahlweise empfangen werden Können. Ob die Hörer dort zufriedener sind, Wissen wir nicht. Aus dieser Ueberlegung folgt, daß die Wünsche der Rundfunkhörer(oder ihre Kla- gen) nicht mit dem übereinstimmen, was die Klage der Länderchefs in München gewesen sein mag. Nur eins wollen vermutlich die meisten Rundfunkhörer nicht: einen Rund- funk, über den der Staat nicht nur die not- wendige verwaltungsmäßige Aufsicht hat, Sondern den er bevormundet, auf dessen Programm er über Gebühr Einfluß nimmt. Alle Betrachtungen über den deutschen Rundfunk dürfen daher weder vom Länder- egoismus, noch vom Bundesanspruch aus- gehen, sondern von dem, was sich an Lei- stungskraft in den bestehenden Gesellschaf- ten entwickelt hat. Nur in der ehemals ame- rikanischen Zone sind die Sendebereiche nach Ländern geordnet. Im vormals britischen und französischen Besatzungsgebiet haben wir einen die Ländergrenzen überspannenden Rundfunk, der sich, jedenfalls im ehemals französisch besetzten Bereich, trotzdem nach Kräften bemüht, auch dem lokalen Kolorit Gehör zu verschaffen. In unserem neu gebil- deten Südweststaat haben wir sogar das Phänomen, daß ein Bundesland zu zwei Sendebereichen gehört. Dem Rundfunkhörer tut das nicht wehe— falls ihm nicht zuweilen das Programm weh tut. Die Länderchefs haben nun anscheinend, soweit aus der kurzen Miteilung zu erkennen ist, auf Pläne zu einer Neuabgrenzung der Sendebereiche verzichtet. Sie schlagen statt- dessen einen Finanzausgleich vor. Aber: wer die Leistung der bestehenden deutschen Sendegesellschaften kritisch beobachtet, wird zu der Erkenntnis kommen, daß sie keines- Wegs von den Millionen abhängt, die von der Hörerzahl aufgebracht werden, sondern von den Köpfen, die den Sender steuern. Nehmen Wir nur den extremsten Fall: wie oft hört man in Norddeutschland unter Rundfunkhörern Stimmen des Bedauern, weil sie auf den reichen, überreichen Nord westdeutschen Rundfunk angewiesen sind und ihr Apparat ihnen den kleinen Sender Bremen nicht bringt. Auch unser Südwestfunk stand lange Zeit der Hörerzahl nach im Schatten, aber nicht nach seinem Programm. Was folgt daraus? Bei Gesprächen der Staatspolitiker über den Rundfunk sollte man nicht soviel über die staatlichen Zu- ständigkeiten und den staatlichen Einfluß reden, sondern beobachten, unter welchen Menschen und in welchem geistigen Klima ein vielseitiges Kulturinstitut am besten ge- deiht,— zum Wohle der Hörer. Und dann, Wenn sie Ruhe vor dem Staat haben, sollten die Rundfunkanstalten, die mehr oder weni- ger alle vor der Einsicht stehen, daß beim Sendebetrieb von morgens bis Mitternacht in zwei Programmen ihre geistigen Kräfte überfordert werden, nicht einen viel inten- siveren Austausch betreiben könnten, zumal auf den sicheren Ultra-Kurzwellen, da unter unseren mißlichen Verhältnissen die Mittel- welle doch meist nur Wellensalat bringt. E. K Ministerpräsident Müller besucht Mainz Stuttgart.(dpa) Der Ministerpräsident von Baden- Württemberg, Dr. Gebhard Müller, wird am 16. Februar bei der Landesregierung von Rheinland-Pfalz in Mainz einen Höflich- keitsbesuch machen. Der Termin wurde Während der Münchner Ministerpräsiden- tenkonferenz vereinbart. Ein Programm für die Besprechungen wurde nicht festgelegt. In unterrichteten Kreisen wird angenom- men, daß sich Ministerpräsident Altmeier mit seinem Gast vor allem auch über den Rundfunk unterhalten wird, da zwischen Rheinland-Pfalz und den früheren Ländern Südbaden und Württemberg- Hohenzollern, die im neuen Bundesland Baden-Württem- berg aufgegangen sind, ein Staatsabkommen über den Südwestfunk abgeschlossen wurde. Der Kanadier Ein Transmissionsriemen des Staates Aufbau und Arbeitsweise eines Landesministeriums Ueber dem Portal das Landeswappen, dann ein höflicher Pförtner, ein Wegweiser, und dann geht man einen langen Korridor entlang. Schilder, Titel, Ressortbezeichnun- gen. Man verirrt sich, muß fragen, kehrt wieder um und steigt noch ein Stockwerk hinauf. Ein Labyrinth? Keineswegs, denn irgendwo läuft hier der rote Faden der Organisation. Der Außenstehende, der Staatsbürger, sieht ihn zuweilen nur nicht sehr deutlich. Daher auch gleich ohne Um- schweife die Frage des Besuchers„Wie ist das Ministerium aufgebaut, wie funktioniert es?“ Ein langgezogenes„Tja. des Beam- ten als Antwort. Dann aber entsteht im Wechselgespräch das Bildnis eines Innen- ministeriums, Zug um Zug, eines klassischen Ministeriums, dessen Modell— von regional bedingten Unterschieden abgesehen— auf alle Innenministerien der Bundesrepublik zutrifft. Da sei also zunächst einmal der Aufbau. Auf dem Schreibtisch des Beamten wird der Geschäftsverteilungsplan ausgebreitet.„Ge- schäftsverteilungsplan?“—„Ja, Sie haben richtig gehört, auch bei uns heißt der so, ge- nau wie in der Privatindustrie.“ Ein spitzer Bleistift fährt über das Papier. Der Beamte erläutert. Hier die Organisation eines Län- derinnen ministeriums: Minister Ständiger Vertreter Sekretariat Abteilung Gesetzgebung und Verwaltung Haushalts- und Organisationsabteilung Personalabteilung Kommunalabteilung Polizeiabteilung Veterinärabteilung auf Weltreise Ministerpräsident St. Laurent besucht am Mittwoch Bonn Der kanadische Ministerpräsident St. Laurent trifft am 10. Februar zu einem Besuch in Bonn ein. „Er besitzt etwas, was niemand anders im gleichen Maße besitzt; er ist der kana- dischste aller lebenden Kanadier!“ So cha- rakterisiert ein kanadischer Journalist den Minister präsidenten des Landes, Louis Ste- phen St. Laurent. In diesem und im kom- menden Monat wird der Zweiundsiebzigjäh- rige elf Länder in Europa und Asien besu- chen, darunter auch die Bundesrepublik. So bekannt sein Name in allen diesen Ländern sein mag, über die Persönlichkeit St. Lau- rents und über seine politischen Erfolge ist jenseits der Grenzen seines jungen, großen Landes nicht viel bekannt. Der kanadische Premier entstammt der Ehe eines französischen Kanadiers mit einer Irin. Seine Eltern besaßen einen Kaufladen in Compton, einem kleinen Ort der Provinz Quebec. Seine Herkunft gab ihm die Fähig- keit, sowohl die englischsprachige Volks- gruppe Kanadas als auch die französisch- sprachige hinter sich und beide Gruppen einander näher zu bringen. Eine Anekdote Will wissen, daß er erst mit vierzehn Jah- ren erfuhr, daß nicht alle kanadischen Kin- der wie er mit ihrem Vater Französisch und mit ihrer Mutter Englisch sprechen. Louis St. Laurent entwuchs bald der Um- welt, in die hinein er geboren wurde. We- nige Jahre nach Abschluß seines Jurastu- diums genoß er bereits den Ruf eines äußerst tüchtigen Rechtsanwalts. Bald verdiente er als Firmenanwalt mehr als das Doppelte dessen, was ihm Kanada heute als Minister- präsident bezahlt. Der Anwalt hatte die Höhe beruflichen Ruhms und Erfolges schon beinahe über- schritten, als er während des zweiten Welt- krieges zur Regierung nach Ottawa„einge- zogen“ wurde. Der damalige Premier Mak- kenzie King hielt verzweifelt Ausschau nach einem Nachfolger für den 1941 verstorbenen Führer der Liberalen Partei in der Provinz Quebec, Lapointe. Ihm wurde St. Laurent empfohlen. Eine prominente liberale Per- Sönlichkeit für Quebec war unerläßlich; denn King brauchte das französisch sprechende Kanada hinter sich, um sein Kabinett hal- ten und den Krieg fortsetzen zu können. St. Laurent wurde Justizminister und kana- discher Generalstaatsanwalt, ein Fachmann in seinem Ministerium, politisch ein unbe- schriebenes Blatt. Obwohl er selbst während seines ganzen Lebens der Bewegung des frankokanadi- schen Isolationnismus angehört hatte, än- derte sich seine Ansicht unter dem Aspekt des Krieges. Als Kings Kabinett über der Frage der Einführung der Wehrpflicht wäh- rend der letzten Kriegshälfte zu zerbrechen drohte, weil Quebec sich dieser Maßnahme energisch widersetzte, sprach sich Justiz- minister St. Laurent für sie aus. Bei der nächsten Wahl schickten ihn die Bewohner seines Wahlbezirks mit mehr Stimmen nach Ottawa zurück, als je einer seiner liberalen Vorgänger in einer Wahl gewonnen hatte. 1947 und 1948 rückte St. Laurent zum Außenminister auf. Inzwischen galt er trotz seiner wenigen Jahre als Minister längst als der Mann neben Mackenzie King. Ottawa ließ ihn nicht mehr gehen, obwohl inner- halb der Familie St. Laurent immer wieder davon gesprochen wurde, in das nette Que- becer Heim und zur einträglicherenquristerei zurückzukehren. Als Mackenzie King krank- heitshalber zurücktrat— er starb bald dar- Auf—, wurde Louis St. Laurent am 15. No- verber 1948 Kanadas Premierminister, sie- ben Jahre nach seinem Debut auf der poli- tischen Bühne. Obwohl King immer wieder gewählt worden war, hatte man kein Ver- hältnis zu ihm, man akzeptierte ihn ledig- lich als„notwendiges Ubel“. St. Laurent war das Gegenteil, er sprach einfach und mit Ruhe und hatte die Erscheinung eines über täglichen Kleinkram erhabenen Grandseig- neurs.„Onkel Louis“ nannte ihn ein Publi- Zist. Die Wahlsiege von 1949 und 1953 sind Wahrscheinlich mehr die Siege St. Laurents als seiner Partei. Intellekt, Verstehen und Autorität ma- chen ihn zur größten politischen Persönlich- heit des Landes. Seine Bescheidenheit und seine Fähigkeit, zwischen beiden großen Volksgruppen des Landes zu vermitteln und auszugleichen, gewinnen ihm die Herzen aller Kanadier. Unter St. Laurent begann Kanada aber auch seinen Weg ins Weltge- schehen, Er war der verantwortliche Staats- mann, der den Beitritt zum Atlantikpakt vorschlug. Die Vermittlerrolle Kanadas im Westlichen Lager wurde unter ihm zum festen Attribut des Landes. Mit einer wei- teren Vermittlerrolle will der Premier seine Karriere krönen: Kanada als Bindeglied zwi- schen dem freien Asien und der freien Welt. Sowohl der Premier Indiens als auch der Pakistans sind seine Freunde. Sie zu besu- chen, ist der Hauptzweck seiner Weltreise. Die Zwischenaufenthalte in Europa liegen auf diesem Wege.. K. E. N.(dpa) Vermessungsabteilung Gesundheitsabteilung. Der Besucher sieht fragend auf den Be- amten.„Wie sind diese Abteilungen abge- grenzt und welche Aufgaben haben sie?“ Aus dem langen Frage- und Antwortspiel ergibt sich folgendes Bild: Die Abteilung Verwaltung und Gesetz- gebung arbeitet in zwei Richtungen. Sie ist einmal an der Vorbereitung von Gesetzent- würfen durch das eigene Ministerium oder im Zusammenwirken mit anderen Mini- sterien innerhalb der Landesgesetzgebung beteiligt. Andererseits arbeitet sie aber auch an der Bundesgesetzgebung(über die Lan- des vertretung im Bundesrat) mit. Verwal- tungstechnisch unterstehen dieser Abteilung zum Beispiel die Standesämter, öffentliche Sammlungen, die Pflege der Kriegsgräber und anderes mehr. Die Haushalts- und Organisationsabtei- lung beschäftigt sich vorwiegend mit Etat- fragen, wobei der kommunale Finanzaus- gleich ein besonders wichtiges und weites Arbeitsfeld darstellt. Das Einkommen der Gemeinden ist im Laufe der Zeit durch das Einschrumpfen der direkten Steuern(Grund-, Gewerbe- und Hundesteuern gehören heute zu den wenigen unmittelbaren Gemeinde- steuern) derart gesunken, daß das Land mit einem„Verteilerschlüssel“, der sich nach Be- darf und Dringlichkeit richtet, einspringen muß. Ferner koordiniert diese Abteilung alle verwaltungsmähigen Notwendigkeiten. Die Personalabteilung ist lediglich von interner Bedeutung. Hingegen hat die Kom- munalabteilung die Verbindung mit den nachgeordneten Behörden(Regierungspräsi- denten, Landräte) herzustellen. Personell Unterstehen die Mittelinstanzen und Land- kreisverwaltungen dem Innenministerium, jedoch arbeiten die unteren Behörden auch mit allen anderen Ministerien des Landes zusammen. Von großer Wichtigkeit ist die Polizeiab- teilung, die alle Fragen bearbeitet, die mit der inneren Sicherheit des Landes zusam- menhängen. Die Veterinärabteilung Haupt- gebiet ist die Seuchenbekämpfung) arbeitet eng mit dem Landwirtschaftsministerium zusammen. Die Ueberwachung der Volksge- sundheit und der Krankenhäuser obliegt der Gesundheitsabteilung, die mit den Universi- täten sehr enge Fühlung hält. Die Vermes- sungsabteilung ist für das trigonometrische Festpunktnetz des Landes sowie für die An- fertigung von Karten und die Kontrolle der örtlichen Kataster verantwortlich. „Schön, nun wären der Geschäftsvertei- lungsplan und die Zuständigkeitsbereiche der einzelnen Abteilungen klar. Aber wie funk- tioniert das alles im praktischen Betrieb?“ Am Morgen werde die Post— in der Amts- sprache werden die Schriftstücke, Vorgänge“ genannt— zentral durch das Sekretariat ver- teilt. Die wichtigsten Vorgänge bekomme der Minister persönlich, alle anderen erhielten Die Praxis des Lastenausgleichs ö Vier Milliarden Mark Lastenausgleichshilfe verplant Bonn.(dpa) 4,174 Milliarden Mark wur- den aus dem Lastenausgleich im Rechnungs- jahr 1953 an Leistungen für Heimatvertrie- bene, Kriegssachgeschädigte und politisch Verfolgte einschließlich übernommener Aus- gabenreste des Vorjahres verplant. Wie aus dem vom Bundesausgleichsamt veröffentlich- ten Stand des Ausgleichsfonds zum 31. De- zember vorigen Jahres hervorgeht, wurden allein in den ersten drei Quartalen des Rechnungsjahres 2,538 Milliarden Mark aus- gegeben, während im gleichen Zeitraum 2,288 Milliarden Mark ordentliche Einnah- men und Einnahmen aus Vorfinanzierung eingingen. Aus Einnahmen und Beständen des Ausgleichsfonds werden bis zum 31. März dieses Jahres voraussichtlich noch 1,414 Mil- liarden Mark verfügbar sein. 1,723 Milliar- den Mark Verplanungsreste müssen noch ausgezahlt werden. Das Volumen von Einnahmen und Aus- gaben wird den Ansatz des Finanzplanes 1953 übersteigen. Nach Mitteilung des Aus- gleichsamtes dürften die ordentlichen Ein- nehmen hauptsächlich aus der Vermögens- abgabe, Hypothekengewinnabgabe, Kredit- gewinnabgabe und den Länderzuschüssen) mit wahrscheinlich 2,873 Milliarden Mark um mehr als 300 Millionen Mark höher die Abteilungen.„Eine Zwischenfrage. sind Abteilungen ihrerseits gegliedert)“ „Jede Abteilung ist in Referate Unterteilt q für bestimmte Sachgebiete kompetent sind »Und dann beginnt die Bearbeitung dh Vorgänge.“—„Ganz richtig.“—„Und I geht das praktisch vor sich?“—„Der Abbe“ lungsleiter bespricht den betreffenden u gang mit seinem zuständigen Fachreferenteſ er ruft manchmal auch noch andere hinz oder beteiligt bei Grenzfällen andere Abte lungen. Federführend ist jedoch jeweils nu eine einzige Abteilung.“—„Und am Aber unterzeichnet dann der Minister?“—„Nel den allgemeinen Schriftverkehr unten schreibt der ständige Vertreter. Der Ministe signiert lediglich im Verkehr mit andere Landesbehörden oder mit dem Bund.“ Konferenzen der Abteilungsleiter un Referenten? Ja, gewiß, wie es die praktisch Arbeit erfordere. Besucher verkehr? Ja, U den festgesetzten Tagen. Die Vorsprache er. kolgte durch Einbestellung“ oder freiwillig Besuch,„Und wie steht es mit der Verbin. dung des Ministeriums zur Landesregierung“ — M Der Ministerpräsident ist innerhalb de Kabinetts primus inter pares, er hat kel Weisungsrecht gegenüber den Ministern. Da einzelne Ressortminister ist lediglich deg Parlament verantwortlich.“ Verfassungsschutz? Ja, man habe eim solche Einrichtung. Aber sie unterstehe den Ministerpräsidenten persönlich.(In einigen Bundesländern ist dieses Amt dem Innen.“ ministerium eingegliedert). Die heikelste Frage:„Wieviel Menschen sind im Ministerium beschäftigt?“ Einige Zögern, dann ein Telefongespräch. Hier sint die Zahlen: 83 Beamte 68 Angestellte 20 Arbeiter 171 insgesamt Dazu der Kommentar des Gesprächspart. ners:„Regieren ist heute sehr kostspielg und umfangreich geworden. Ueberall ruf der einzelne nach der Hilfe des Staates. Hie. für ein kleines Beispiel. Als in früherer Ze die Reblaus auftrat, half sich der Bauer sel. ber. Heute ist daraus eine Bekämpfung; aktion großen Stils geworden.“—„Also eint richtige Staatsaktion.“—„Ja, und auf viele Anderen Gebieten ist es genau so.“ Beim Passieren des Portals klingt noch der letzte Satz des Beamten nach:„Das Re. gieren wird immer schwieriger, weil det Staat zuviel verwalten muß.“ Emil Schäfer —— Der erste Vorsitzende der Deutschen Eisenbahner- Gewerkschaft, Hans Jahn, der sich zur Zeit in Washington aufhält, hat in einer längeren Aussprache mit dem Lei- ter der Deutschland-Abteilung im amerika- 5 nischen Außenministerium, Lewis, die, Notwendigkeit der Wiedervereinigung Deutschlands herausgestellt.. liegen als die ursprüngliche Schätzung. Die Ausgaben für Kriegsschadenrente würden nur 753 Millionen Mark und nicht 1,035 Mil- liarden Mark betragen, wie früher vorge⸗ sehen. Andererseits seien auf Grund dieset Entwicklung bereits 805 Millionen Mark Währungsausgleich, Hausrathilfe und Härte. kondsdarlehen gegenüber dem Finanzplan Zusätzlich verplant worden. Der Ausgleichsfonds weist zum 31. De- zember 1953 nur noch 145 Millionen Mark sofort verfügbare Bestände auf. Hinz kommen andere Guthaben über 103 Millio- nen Mark und Forderungen gegen Bund und Länder über 139 Millionen Mark. Es wird angenommen, daß die erste Tranche der Lastenausgleichsanleihe über 200 Mi- lionen Mark noch im Februar eingehen wird. Mit dem Auflegen der zweiten Tranche ist im laufenden Rechnungsjalu nicht mehr zu rechnen. Zu den wichtigsten Ausgabepositionen für das Rechnungsjahr gehören die Wohnraumhilfe mit 474 Millio- nen Mark, der Währungsausgleich für Ver- triebene mit 445 Millionen Mark. die Haus- ratshilfe mit 97/2 Milionen Mark, die Auf baudarlehen mit 936 Mill. Mark, und die Arbeitsplatzdarlehen mit 134 Mill. Merk. Die Hähne von Tetuan rufen in der Nacht Frankreich und Spanien— zwei Wege in Marokko Tetuan, im Febzuar Während sich die Stadt noch kaum zur Ruhe gelegt hat, rufen schon wieder die Hähne. Sie rufen bald nach Mitternacht, Stimmen des Unbewußten, die aus dem tieten Schlag dieser vitalen, afrikanischen Erde kommen. Der Tag ist noch fern für die letzten Spätlinge, deren Schritt einsam durch die winkeligen Gassen der schlummernden Medina hallt. Längst haben die Händler die schmalen Türen ihrer Verschläge, wo sie noch nach dem späten Gebet auf der Stroh- matte über ihrem Werkzeug saßen, mit modernen Vorhängeschlössern versperrt.— Wenn man stehen bleibt, um zu lauschen, kann man hinter den dünnen Mauern die Traumgespräche der Schlafenden wie ein kernes Murmeln vernehmen. Ueber den kal- kigen Rechtecken der Terrassen, die der gravitätische Mond Marokkos mit silbernem Finder nachzeichnet, erscheint die dunkle Masse der Rifkette, die der bäuerlichen Bergstadt noch im friedlichsten Schlummer einen Hintergrund von unbezähmbarer Wildheit gibt. Sie ruhen alle— die Paschas und die Bettler, die krummen Lastweiber, die ihr Kohlenbündel vom Gebirge her- unterschleppen und die nach der Essenz der Orangenblüte duftenden Frauen der weiß bärtigen Patriarchen. In den Traum von Mauren und Juden, von Indern und Europäern dringt die Stimme der Hähne, Vorboten eines Tages, Vor dem noch der größte Teil einer langen Nacht liegt. Sieht man schon das Licht am Ende dieser marokkanischen Nacht? Oder rufen die Hähne des arabischen Erwachens zu krüh, mit der Stimme der Geisterstunde, wie die Hähne von Tetuan? Vor kurzem hat sich hier das Volk des Rifs versammelt, um durch seine Notabeln die Trennung der kar- gen spanischen Zone, des„Knochens am marokkanischen Schinken“, von jenem an- deren Marokko zu fordern, das Marschall Lyauthey, der Mann aus einer glücklicheren Kolonialperiode Frankreichs, das„Maroc util“ nannte. Es ist heute nicht mehr das gleiche Land, an das der Vater des modernen Marokkos ordnende Hand legte. Der Geist des Missionars in Uniform ist davongetragen worden von der rauhen Luft der geschäfts- mäßigen Tatsachen, die im neuen Banken- viertel von Casablanca weht. Hier, auf der anderen Seite der Zonen- grenze, sind es nicht gerade die Banken, die ins Auge fallen. Das spanische Marokko war nie ein lohnendes Objekt für die große kolonisatorische Anstrengung. Ee bleibt ein strategischer Gürtel, heute wie in den Tagen, als es geschaffen wurde, um im Interesse dritter Mächte ein stärkeres als das gegen- wärtige Frankreich von der Meerenge fern- zuhalten. Spanien opfert dieser Position auf dem jenseitigen Ufer jährlich gegen eine Milliarde Pesetas, die zum überwiegenden Teil von Militärausgaben verschlungen wer den. So konnte hier, im Gegensatz zum nütz- lichen Marokko der Franzosen, wenig ent- stehen, was den begehrlichen Sinn der Ein- geborenen zu reizen vermöchte, Ein Zuschuß- objekt ist selten Gegenstand des Neides. Die großen Städte, Nährboden des Nationalis- mus, fehlen. Aber der Unterschied liegt nicht im Atmo- sphärischen allein. Er liegt in der Struktur, im Gegensatz von zwei höchst ungleichen Prinzipien der Kolonisation.„Kolonialismus“ — das ist in der zweiten Hälfte des Jahr- hunderts ein Wort von bösem Klang gewor- den. Ein Wort, das man der französischen Marokkopolitik kaum ersparen kann. Die arabischen Nationalisten, die auf Schleich- wegen über die streng abgesperrte Zonen- grenze zur Unabhängigkeitskundgebung her- überkamen, sind gerade keine objektiven Zeugen der dortigen Situation. Aber wenn auch nur ein geringer Teil von dem zutrifft, was sie berichten, fällt es schwer, die Vor- teile einzusehen, die Frankreich aus der Entthronung Sidi Mohammeds und seiner ge- Waltsamen Deportation nach den Antipoden erwachsen können. Die Emigranten aus der französischen Zone erzählen, daß Sidi Moham- med fallen mußte, weil er den finanzstarken französischen Kolonialkreisen im Wege war, die seine Zustimmung zur Eingliederung Marokkos in die französische Union gefor- dert hatten. Eines ist gewig: Spanien hätte diesem Kurs— selbst wenn es gewollt hätte— nicht folgen können, ohne sich in der eigenen Zone mit den gleichen Konflikten zu beladen, die im Krachen der Höllenmaschinen zum Alltag Französisch-Marokkos geworden sind. So haben sich denn die Wege der beiden Pro- tektoratsmächte wohl auf lange Zeit getrennt. Franco, der damit die frühere Solidarität aus dem Rifkrieg ganz der Annäherung an die arabische Welt opfert, nimmt natürlich ein gewisses Risiko auf sich, denn im Hinter- grund steht überall und immer das Streben der Marokkaner nach Unabhängigkeit,. Daß die Harmonie zwischen Saniern und Ma- rokkaner zur Zeit ungetrübt ist, wird einem auch von neutralen Beobachtern be- stätigt. „Es gibt gegenwärtig“, sagte mir ein alter Marokkaner,„in der Bevölkerung der spa- nischen Zone keine ernsthafte Opposition gegen die Schutzmacht. Seit der spani- schen Stellungnahme gegen den Sturz des Sultans ist die Stimmung so umgeschlagen, daß man tatsächlich von Einmütigkeit spre- chen kann.“ Zu diesem Thema wird in den eingeweih- ten Kreisen mit vielsagendem Lächeln gern ein Foto von Hand zu Hand gereicht. Es zeigt eine öffentliche Umarmung zwischen dem Hohen Kommissar, General Garcia Valino, und dem einzigen namhaften Gegenspieler, den Spanien bisher in seiner Zone hatte, dem Führer des radikalen Flügels der Nationa- listen, Abdalah Torres. So gut wie auf dem Foto war das Verhältnis nicht immer. Vor noch nicht allzu langer Zeit ist Torres erst aus einer mehrjährigen Emigration zurück- gekehrt, die er in Tanger und Kairo ver- brachte. Wenn jetzt auch er bestrebt scheint, mit dem Strom der neuen spanisch-marok- kanischen Allianz zu schwimmen, muß man schließen, daß sich die Nationalisten von dieser Politik etwas versprechen. Natürlich handelt es sich um ein taktisches Bündnis, bei dem auf arabischer Seite der Hinter- gedanke nicht fehlen mag, die beiden Schutz- mächte, eine nach der anderen, loszuwerden. Ob Spanien sich halten könnte, wenn die französische Position fallen sollte, ist eine Frage, auf die auch alte Marokkaner keine eindeutige Aptwort wissen. Denn in einem Punkt lassen die Spanier keinen Zweifel aufkommen: die Trennung der beiden Zonen bedeutet noch nicht den Abbau des Protektoratsregimes. Zur Selbst- verwaltung sind nach der amtlichen Auffas- sung die Marokkaner noch nicht reif.„Wir wollen da niemand etwas vormachen“, sagte mir der Hohe Kommissar.„Die Marokkaner haben ohne Zweifel Fortschritte gemacht. Und wir haben ihnen auf verschiedenen Ge- bieten, wie etwa bei der Verwaltung des „Habus“, das heißt des geistlichen Besitzes, bereits volle Autonomie eingeräumt. Seit einem Jahr bestimmen überdies die lokalen Selbstverwaltungsgruppen ihre Vertreter in freier Wahl. Wir bleiben weiter bestrebt, die Marokkaner zu einer vollen Wahrnehmung ihrer eigenen Interessen heranzubilden. Abel schon die Natur dieser Aufgabe macht es un- möglich, einen festen Termin zu nennen wann dieses Ziel erreicht sein wird.“ 5 Die Hähne von Tetuan rufen. Doch die rufen kurz nach der Mitternacht. Ihre Stimm kündet noch nicht den Tag., Wir sitzen beide im gleichen Boot“, so erzählen einem die Mit- arbeiter Garcia Valinos, soll General Gul. laume erst vor knapp zwei Jahren bei der letzten Begegnung seinem spanischen Kol- legen gesagt haben. Inzwischen ist Frank. reich durch den Sturz des Sultans aus diesem Boot ausgestiegen. Die beiden Protektorats“ mächte rudern weiter, jede für sich. Und die Hähne rufen, laut und immer lauter, über die schlafende afrikanische Erde. Es sind keine spanischen und erst recht keine gallischen Hähne. Ihre Stimme findet kein Echo in def Dunkeiheit. Schweigsam und geheimnisvol stehen die schwarzen Rifberge hinter det weißen Stadt. Schweigsam, geheimnisvoll und bedrohlich. H. Barth Aussteuer trotz Gleichberechtigung Karlsruhe.(dpa) Nach einer Entschel. dung des Bundesgerichtshofes steht der Aussteueranspruch von Töchtern mit dem Grundsatz der Gleichberechtigung von Mann und Frau grundsätzlich nicht im Wider- spruch. Der Anspruch kann aber von einer Tochter nur geltend gemacht werden, Wenn er bei der Berücksichtigung der Zuwendun⸗ gen, die ihr einschließlich der Kosten füt die Berufsausbildung bereits gewährt Wor- den sind, und der Zuwendungen, die ein männlicher Geschwisterteil erhalten oder 2d erwarten hat, nicht zu einer Bevorzugung vor männlichen Geschwistern führt. Auffasung des Bundesgerichtshofes in ſe- dem einzelnen Falle geprüft werden. 14 diese Voraussetzungen vorliegen, muß nach a Mr nal 8 EI 2„ K 2e. J.. ͤ ͤ ͤ——„„,% e Frage. z tedert!“ terteilt q tent sind“ eitung q „Und 5 Der Abte⸗ nden Von. referenteg dere hing lere Able. eweils nu am Abenl „Neid T Untes. er Ministe it anderen nd.“ eiter unt Praktisch ? Ja, 4 prache er. reiwillige er Verbin. egierung!“ erhalb de hat Keil istern. De iglich 2 habe ein stehe den In einigen m Innen. Menschen et Eini 905 Hier sint rächspart. Kostspielg derall ruf Ates. Hier. cherer Zei Bauer sel. ämpfungs. „Also eine auf Vielen ingt noch ö „Das Re. weil det nil Schäfer Deutschen Jahn, hält, hat dem Lei- amerika- is, die reinigung zung. Die Würden 1,035 Mil- er vorge- md dieset en Mark ad Härte- inanzplan n 31. De- aden Mark f. Hinzu 03 Millio- en Bund Mark. Es Tranche 200 Mil- eingehen Zweiten rungsjahr ichtigsten aungs jahr 74 Millio- kür Ver- die Haus- die Aul⸗ und die II. Mark. Mr. 33/ Dienstag, 9. Februar 1934 — . N 25 Zu Gast in fremden Küchen Von Apfelstrudel, Bouillabaisse und Tintenfisch „Baba au hum“ steht in verschnörkelten Lettern auf der Speisekarte des kleinen Re- staurants in Bordeaux, das ganz in der Nähe der Kathedrale liegt und einen guten Ruf zu haben scheint.„Baba au rhum“! Schon der Name ist eine Verlok- kung. Vermutlich ver- birgt sich dahinter ein sehr fremdländisches, sehr pikantes Gericht. Der Ober verzieht bei der Bestellung keine Miene. Der Gast zückt die Serviette, legt Messer und Gabel bereit, freut sich über den Bärenhunger, und harrt der Dinge, die da kommen sollen. Und sie kommen.„Baba au rhum“ entpuppt sich- als eine Scheibe Biskuit, in Rum ge- tränkt. Auf kremde Speisekarten ist nun einmal kein Verlaß! Aber— es wäre langweilig, wenn man immer nur Speisen bestellen Wollte, die sich mit Hilfe des Lexikons ein- deutig definieren lassen, man käme nie da- hinter, wie die Nationalgericht eines Landes schmecken. Und so bleibt es also doch beim Experiment und wenn sich der„pot au feu“ in Frankreich als ein greulich nüchterner Eintopf enthüllt und die„paella valenciana“ in Spanien als eine olivenölgetränkte Delika- tesse— 80 bleibt auch hier das Urteil sub- jekt iv. 0 In der Bourgogne ißt man Weinberg cehnecken und trinkt den roten Beaujolais zu, in Marsaille spezialisiert man sich auf Uillabaisse, in Schweden ist das smörgaas- d bei jeder Mahlzeit unerläßlich und im Warzwald empfiehlt es sich, die landes- iche Einbrennsuppe stehen zu lassen und lieber an Räucherschinken und Kirsch- ser zu halten.. Aber es sind nicht nur Einzelheiten, die die Besonderheit einer den Küche ausmachen. Man kocht an- U Man verwendet andere Zutaten, andere ga atitäten. Einzig das„Wiener Schnitzel“ dei ot sich um die ganze Erde gleich. A propos Wien! Einen echten Wiener felstrudel muß man selbst im Schweiße eines Angesichts fabriziert haben, um ihn ganz würdigen zu können. Auf einem Nudel- brett wird mit einem Messer(und wehe, Wer es wagen würde, die Hand dabei zu Hilfe zu nehmen!) eine Art Nudelteig hergestellt, der zu guter Letzt solange geschlagen wird, bis er Blasen wirft. Dann wird er auf einem karierten Tuch so„hauchdünn“ ausgewellt. daß jedes Karo deutlich sichtbar wird. Bei der Sacherin in Wien— so behaupten die Kenner— sei er noch viel dünner gewesen. Man habe die Zeitung lesen können unter ihrem Strudelteig! Wie dem auch sei, jetzt kommt die ganze köstliche Flut von Zucker und Zimt, von Apfelscheiben, Korinthen und Rosinen, von Butterflöckchen, Mandelsplit- tern und Zitronat darauf und zusammenge- rollt entsteht im Backofen bruzzelnd und duftend ein„Gedicht“, das jeden echten Wie- ner aus der Heurigenstube magnetisch an den häuslichen Mit- tagstisch zieht Auf Zaubereien versteht man sich auch in dem Restau- rant am Montmartre. Wo Koch und Wirt und Küchenmädchen aus Palästina stam- men. Der Vorraum ist eine einzige Aus- stellung von pikanten Vorspeisen aller Art und im Gefolge eines Obers, der mit Teller und Zange bewaffnet ist, bummelt man ge- miegerish an den Tischen vorbei, sucht sich schwarze Oliven und ein paar Char- lotten, Champignons, ein paar Sardinen. Mixed pikles und Paprikaschoten aus. Und auch der Wein, den man danach trinkt, ist nicht in Frankreich gewachsen.— ** Gleich wenn man bei San Sebastian nach Spanien hineinkommt, gibt es in einem win- zigen Dorf ein weltbekanntes Restaurant am Meer. Die Gäste sitzen auf der Terrasse und schauen zu, wie aus den Bassins im Meer die Fische heraufgeholt werden, die sie bestellt haben. Und Minuten später steht duftend und bruzzelnd in Olivenöl eine gebackene Scholle auf dem Tisch, ein warzenübersäter Tintenfisch oder ein halbes Dutzend frischer Austern.— Knoblauch und Zwiebeln, Toma- ten, Olivenöl, Reis und Fisch spielen in der spanischen Küche eine große Rolle und die berühmte paella valenciana ist— mit klei- nen Abweichungen— ein kunterbuntes Ein- topf gericht aus Hühnerfleisch und Schinken, aus Fischen und Muscheln, Erbsen, Reis, Oli- venöl und einem herzhaften Durcheinander von Gewürzen. . Am liebevollsten aber waltet in Frank- reich— dem klassischen Land der guten Baie Gerichte aus aller Welt Empafiadas heißt ein typisch ARGENTINIEN argentinisches Gericht, für das man sehr fein gehacktes Fleisch(zu drei Vier- teln Rindfleisch, ein Viertel Schweinefleisch) mit Salz, Pfeffer, Ingwer, Macisblüte würzt und mit etwas Sahne vermischt. Mit dieser Masse füllt man Blätterteighalbmonde, die im Ofen gebacken und mit Tomatensoße zu Tisch gegeben werden. KAUKA5U5 Kaukasischer Schaschlik wird aus je einer kleinen Scheibe Rind- fleisch, Speck, Hammelfleisch, Tomaten, Zwie- beln(mit Salz, Pfeffer und Curry gewürzt) bereitet. Alles wird auf ein Spießchen gesteckt, mit OI bestrichen und auf dem Rost gegrillt oder in brauner Butter unter fortwährendem Begießen in der Pfanne gebraten. Das Gericht wird auf Curryreis angerichtet, mit gegrillten Tomaten umlegt und mit etwas Kräuterbutter begossen. FLANDERN Für die originelle Reisspeise wer- den dreiviertel Pfund Reis gut gewaschen und schichtweise mit einem halben Pfund gedörrten Pflaumen und einem Viertel- pfund Rosinen und einer Prise Salz, etwas Zucker und geriebener Zitronenschale in eine frische Serviette gegeben. Das Tuch wird zusammengefaltet, so daß es aussieht wie ein Ball. In den Topf, in dem der Reis gedämpft wird, legt man einen Teller, schüttet reichlich Milch darauf, stellt die Serviette mit dem Reis hinein und läßt die Milch kochen bis das Ge- richt gar ist. ** * üiauammeammmdmaammadgdddgeamesnedngagdgcad Küche, der Schlemmer und der Gourmets die Köchin ihres Amtes. Die einzelnen Ge- richte sind sorgfältig ausgesucht, die Spei- senfolge selbst in bescheidenen Haushalten auf mehr als zwei Gänge ausgedehnt, ge- Zeichnungen: Bruno Kröll schnittenes Weißbrot und Landwein stehen auf dem Tisch. Eine kräftige Suppe, Weißbrotstückchen darin getränkt, geht in der Bretagne jeder Mittagsmahlzeit voraus. Und dann folgt irgendeine jener kleinen Spielereien, die selbst dem vierschrötigsten Fischer Spaß macht: ein Stück Spargel, in Schinken ein- gewickelt, oder ein paar Sardinen auf Toast... Vielleicht kommen danach Arti- schoken auf den Tisch, deren Blätter man einzeln in eine Essig- Oel-Tunke taucht. Dann folgt ein Fleischgericht, in Brotteig gebacken und zu guter Letzt ein Stück Biskuit, über- zogen von Weinschaumsoße. In Frankreich läßt man sich zum Essen Zeit, aber man nimmt sich auch Zeit zum Kochen. Schließ- lich ist Frankreich das Land des Kochs aller Köche— Escoffier, der für seine Verdienste um die Kochkunst das Kreuz der Ehrenlegion bekam 0 Wenn man dann wieder zu Hause ist, backt man ein paarmal Schollen in Tomaten und Olivenöl— wie in Spanien; versucht. den Apfelstrudel zu bereiten wie die Sache- rin und genauso liebevolle Ueberraschungen Auszudenken wie die Wirtin im Gasthof in der Bretagne. Aber merkwürdigerweise schmecken Hammelfleisch mit grünen Boh- nen, Schinkenspaghetti mit gedämpften To- maten und Wellfleisch mit Linsen und Spätzle nun beinahe besser als vorher. Nicht ohne Grund verbraucht man am Mittelmeer Olivenöl, im Norden Gänleschmalz. i-tu e Seite 3 Blick in ein Heruhmles Nesidurant In Kdlro Foto: MM- Archiv Dior verwandelt Mama in eine Primanerin Das Neueste aàus Paris:„Backfisch-look“ und Matrosenkragen/ Die Rocklänge bleibt/ Decolleté ist Trumpf! Die Könige der Pariser Haute Couture haben den Schleier gelüftet. Die Frühlings- mode unterstreicht Schlankheit und Zier- lichkeit und ist betont weiblich. Die alt- bekannten Linien wurden in raffiniert neuer Weise zugeschnitten, um das Auge in angenehmster Weise zu täuschen, wäh- rend gewagte Dekolletés bestimmt sind, es zu erfreuen. Die Rocklänge, schon immer umstritten, varriert in weitem Maße. Wäh- rend einer der Modediktatoren den Rock- saum auf 36 Zentimeter vom Boden hebt, läßt ihn ein anderer auf 28 Zentimeter herab. Die Zeit wird lehren, wer von den beiden den größeren Beifall des zarten Geschlechtes findet. Millionen Frauen in aller Welt stiegen einen Seufzer der Erleichterung aus, als Christian Dior dieser Tage seine Frühjahrs- kollektion zeigte, die mit keinerlei revolu- tionierenden Neuerungen aufwartet, dafür aber eine Fülle sehr weiblicher und„natür- lich“ erscheinender Modelle enthält. Diors Schau vermittelte den Eindruck jugendlicher Frische und fröhlicher Grazie. Mit gutem Recht könnte man den Stil, den Dior für dieses Frühjahr empfiehlt, als „Backfisch- lock“ bezeichnen. Kennzeichnend für zahlreiche Modelle ist der Matrosenkra- gen, der in immer wieder abgewandelter Form nicht nur an Tageskleidern und Ko- stümen, sondern sogar an Cocktail- und Abendkleidern verwendet wird und zusam- men mit anderen Stilelementen viel dazu beiträgt, der Trägerin den Anstrich eines koketten Schulmädchens zu geben. Entgegen allen vorher umlaufenden Ge- rüchten hat Dior sich nicht dazu herbei- gelassen, seine Röcke zu verlängern. Wie bei seiner umstrittenen Herbstkollektion hören sie auch diesmal etwa vierzig Zentimeter über dem Boden auf. was aber der allge- mein jungmädchenhaften Linie einigermaßen entspricht. Im allgemeinen ist die Silhouette seiner Kleider ausgesprochen„natürlich“ die Schultern werden weder hochgepolstert noch abgerundet, der Busen wird weder ab- geplattet noch betont, die Taille sitzt da, wo Sie sich wirklich befindet, und auch die Hüf- ten brauchen sich keinerlei Spielereien ge- fallen zu lassen. Auch die Röcke sind we- der übertrieben eng noch von bauschiger Weite. Alles in allem sind die Diorschen Frühjahrsmodelle sehr„tragbar“ und fast Als konservativ zu bezeichnen. Die bevorzugten Farben bei Tagesklei- dern sind weiß, grau, marineblau und schwarz, die gleichen Farben wurden auch bei Cocktail-Kleidern verwendet, wo außer- dem manchmal auch petunienrot auf- tauchte. Für Abendkleider wird wieder viel Organza, auch bunt bedruckt, verarbeitet. Von backfischhafter Einfachheit ist auch der Schmuck, den Dior zu seinen Kleidern emp- kfiehlt: er besteht meist aus Bergkristall oder Porzellan. * Jacques Fath hofft mit seinem neuen Dekolleté die Gunst all der weisen Damen zu gewinnen, die dem Narren, der die Mode erfindet, treue Gefolgschaft leisten. Fath sagte dazu:„Ich habe einen neuen Aus- schnitt und trägerlosen Büstenhalter ge- schaffen, wie man sie nie vorher gesehen hat. Beide sind so neuartig, daß ich noch nicht einmal einen Namen für sie fand“. Fath benutzt als Material leichte Stoffe. Weich und transparent, die mit fröhlichen Mustern und Punkten in rosa, blau und weiß bedruckt sind. Nachmittagskleider weisen einen neuen Schnitt auf, der eine enge Taille und recht hohe Büste in Erscheinung treten läßt. Seine Mäntel sind schmal wie ein Blei- stikt und verengen sich nach unten. Die Sieben-Achtel Länge seiner Redingotes wird auch in diesem Frühjahr die Note bestim- men. Meister Fath hat den Rock verkürzt. Seine Frühjahrsfarben sind hauptsächlich beige, grau, marineblau und schwarz. * Jacques Heim bezeichnete seine Linie als„Die Trompete“. Danach fallen reiche Faltenröcke aus weichem, fließenden Mate- rial von engen Hüften, die Taille wird scharf betont, während etwas übertriebene Schul- tern, mit kurzen Aermeln und eine straffe, hohe Büste die modische Silhouette vervoll- ständigen Heims Kostüme, Kleider und Mäntel liegen ganz eng an, während die Röcke, über steifen Unterkleidern. in engen oder weiten Falten, in raffinierten Keil stücken oder mit Volants besetzt, fallen. Die Stoffe, mit rosa, purpurnen und gelben Be- gonien auf grauem Untergrund bedruckt, werden eine fröhliche Note Note in das Straßenbild bringen. Ueber drei Punkte waren sich alle Pariser Modehäuser einig: Schmale Taillen, runde Schultern und dreiviertellange Aermel. Coco Chanel, die berühmte, siebzigjährige Modeschöpferin, die auch noch mit einer neuen Kollektion herauskommen will, gab ihren Pariser Kollegen bei deren Mode- schauen den beachtlichen Rat, eine Mode zu schaffen, die für viele tragbar wäre, statt ein paar Dutzend Starmanneduins anzuziehen Wird es ein junge oder ein Madchen! Antonio Sabatucci will des Rätsels Lösung gefunden haben Die für viele junge Ehepaare so wichtige Frage, ob ihr Kind ein Bub oder ein Mäd- chen wird, spielt für die Einwohner des klei- nen italienischen Bergdorfs San Vito di Valle Castellana in den Apeninen keine Rolle mehr. Die Eltern fragen nur den Dorfschnei- der Antonio Sabatucci um Rat, und der gibt innen die richtige Anweisung, nach der sie das Geschlecht ihres Kindes vorausbestim- men können. Nachdem sich dieser 61jährige biedere Handwerker 43 Jahre lang mit kom- plizierten Berechnungen den Kopf zerbro- chen hat, ist er heute fest davon überzeugt, des Rätsels Lösung gefunden zu haben, und seine Beratungen sind durchweg erfolgreich. Als er selbst 1915 geheiratet hatte, war sein System noch nicht ganz auf der Höhe.„Wir werden nur Knaben haben“, verkündete er seinen Nachbarn, und die lachten ihn aus. Als er aber weiter rechnete, fand er einen Feh- ler heraus und erzählte allen Leuten, er hätte sich verrechnet und es würde ein Mädchen werden— was dann auch eintraf. Von da an hat sein verbessertes System immer funktio- niert; seine Frau brachte noch fünf Söhne zur Welt, und auch der Bürgermeister hat bei allen seinen Kindern nach Antonios An- weisungen das Geschlecht vorherbestimmt. Bis jetzt hat dieser sein Geheimnis noch nicht preisgegeben, und er wartet darauf, von der Regierung dazu aufgefordert zu werden. Bis dahin setzt er seine Berechnungen fort und arbeitet gegenwärtig am Problem der Zwil⸗ Iingsgeburten. ep nehmung den. Abel cht es un- nennen, 15 2 5 Doch sie e Stimme zen beide a die Mit- ral Guil⸗ 4 bei der hen Kol- t Frank- us diesem ektorats- „Und die über die ind keine gallischen ho in der imnisvoll inter der imnisvol H. Barth tigung Entschei- ht der mit dem on Mann Wider- on einer en, Wenn wendun⸗ sten füt hrt Wor- die ein oder 20 drzugung hrt. ug nach 0 in je- n. „Jugend photographiert“ auf der„photokina“ Liebes Mädel, lieber Junge, liebe Freunde! Euer Jugendverband wird zusammen mit den anderen unterzeichneten Jugendverbän- den auf der„photokina“, Internationale Photo- und Kino-Ausstellung, vom 3. bis 11. April 1954 in Köln, eine Veranstaltung Jugend photographiert“ durchführen. Der Deutsche Bundesjugendring hat das Protek- torat der Ausstellung übernommen. Alle, die Ihr photographiert oder Euch für die Photo- graphie interessiert, seid eingeladen, mitzu- machen— auch wenn Ihr keinem Jugend- verband angehört. Gesucht werden Bilder Eurer Welt und Umwelt. Das Bild Eures Elternhauses, Eurer Straße, Eurer Schule, Eures Sport- Platzes, Eures Arbeitsplatzes, Bilder von der Fahrt, Bilder aber, die so sein sollen, daß ein Fremder sofort im Bilde ist, wie Ihr zu den Dingen um Euch steht. Ihr sollt bei- spielsweise einem Ausländer durch ein Bild klarmachen, Wð o Ihr wohnt, wie Eure Straße aussieht oder daß Eure Schule anders ist als die anderen Schulen. Das Bild des Sport- Platzes sollte die Atmosphäre eines Spieles geben und nicht eine Gruppenaufnahme be- stimmter Spieler sein. Bei den Fahrten- photos interessiert die Besucher der Ausstel- lung nicht, wen Ihr vor das Zelt postiert habt, sondern es soll dem Fremden Euer Lagererlebnis vermitteln. Die Bilder sollen vom Feierabend erzählen oder vom Leben in der Gruppe. Es gibt tausend Dinge um Euch und damit tausend Motive. Gesucht aber werden Bilder, aus dem Eure Beziehung zu den Dingen, Eure Erlebniswelt, auch dem Fremden deutlich wird. Es kommt nicht in erster Linie auf tech- dische Meisterschaft an, sondern auf das Sehen, Erleben und Gestalten. Zugelassen zur Beteiligung sind alle deutschen Jugendlichen bis zu 25 Jahren. Das Format der einzusendenden Photos soll 18 mal 24 em sein. Wer Vergrößerungen nicht selbst herstellt, kann auch Kleinere Formate einsenden; in diesem Falle muß das Negativ mitgeschickt werden. Jedes Photo muß auf der Rückseite Namen und Adresse sowie das Alter des Einsenders tra- gen. Die Photos sind bis zum 18. Februar 1954 einzusenden an eine Ortsgruppe der mitwirkenden Jugendverbände, oder, falls keine Ortsgruppe existiert, an den Regie- rungspräsidenten— Jugendpflege— Köln, Regierung Köln, Zeughausstraße. Der Sendung muß ein freigemachter Rück- sendeumschlag mit Anschrift des Einsenders beiliegen. Alle Einsendungen müssen den deutlichen Vermerk:„Jugend photographiert“ „Photokina 19544 tragen. Auch ein Wettbewerb„Reporter der Zu- kunft“ wird auf der„photokina“ ausgetra- gen. An diesem Wettbewerb sollten sich die besonders Begabten beteiligen, Die Aufgabe: Mit höchstens 9 Bildern soll eine auf Kar- ton aufgezogene Reportage in Wort und Bild geschaffen werden. Wahl des Themas, Art. und Weise der Zusammenstellung, Größe der einzelnen Bilder im Rahmen des Bild- berichtes und Umfang des Textes bleiben dem Bewerber überlassen. Als Größenmaß für den Bildbericht gilt das Format der Dop- pelseite einer Illustrierten(ca, 35 mal 50 cm). Es kommt nicht auf die„Sensation“ an, sondern wie ein Thema durchdacht, bildlich und schriftlich niedergelegt und zu einem wirkungsvollen Ganzen zusammengestellt worden ist. Die Formalitäten sind die gleichen wie bei den Einsendungen zur„Bilderschau der Deutschen Jugend“. Der Arbeitsausschuß: Franken Hütten- meister Klawunn Schweighofer. Die Jugendverbände: Bund der Dt. Kath. Jugend- Jugendkammer der Ev. Kirche Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg- Christl. Pfadfinderschaft Deutschlands Bund Dt. Pfadfinder Gewerkschaftsjugend- Jugend der DAG Sozialistische Jugend„Die Fal- ken“ Dt. Jugend des Ostens- Jugend des Deutschen Alpenvereins Naturfreunde: jugend Deutschlands. Der Photo- Briefkasten Frage: lch verwende seit Jahren die gleiche 6 mal 9 Kamerad auf meinen Urlaubs- reisen, und ich habe bisher immer recht gute Bilder erzielt. Bei meinem diesjahrigen Herbst- urlaub aber waren fast alle Bilder grau. Woran ann das liegen? Erne K. Antwort: Der von Ihnen gerügte Man- gel kann die verschiedensten Ursachen ha- ben. Die wahrscheinlichsten sind: 1. Zu altes Filmmaterial. Läßt sich an Hand des jeder Packung beigegebenen bzw. aufgedruckten Haltbarkeitsdatums nachprüfen. 2. Sehr er- hebliche Ueberbelichtung, was allerdings, da Sie schon viel mit der gleichen Kamera ge- arbeitet haben, weniger wahrscheinlich ist. 3. Zu alter oder sonstwie verdorbener Ent- Wickler. Auch besteht die Möglichkeit, daß, wenn Sie panchromatisches Material ver- wenden, die Entwicklung versehentlich bei rotem Licht ausgeführt wurde. 4. Nebenlicht in der Kamera. Müßte sich eigentlich durch ungleichmäßige Verteilung des Grauschleiers bemerkbar machen. Ist das der Fall?— Wenn Sie uns einige der mißglückten Bilder einsenden, sind wir eher in der Lage, ein abschließendes Urteil abzugeben. Von berühmten Leuten Zu viel verlangt Nach seiner Wahl zum amerikanischen Präsidenten fuhr Theodore Roosevelt einmal mit seinem Wagen über Land. In einer ent- legenen Gegend hatte er eine Panne und bat einen des Wegs kommenden Farmer, auf sei- nen Wagen achtzugeben, bis er Hilfe heran- geholt habe. Knurrend betrachtete der Mann den Präsidenten und schüttelte mißmutig den Kopf:„Erst wählt man die Leute, und dann wird man von ihnen auch noch be- lästigt!“ Disziplin Der amerikanische Schriftsteller Irwing Shaw, hatte sich kürzlich ganz gegen seine sonstigen Gepflogenheiten bei einer Ver- abredung mit einem Filmgewaltigen in einem großen New Vorker Hotel um einige Minu- ten verspätet. Er entschuldigte sich damit, daß sein Hauptmann ihn aufgehalten habe. „Wieso Ihr Hauptmann, Sie sind doch Zi- Vilist?“ fragte erstaunt der Geschäftsmann. „Allerdings“, antwortete Shaw,„aber Stellen Sie sich vor: Wie ich den Lift verlasse, treffe ich hier auf dem Korridor meinen alten Kompaniechef aus dem letzten Krieg als Schuhputzer! Die Wiedersehensfreude War natürlich groß, und wir wärmten all die alten Erinnerungen wieder auf. Da müssen Sie doch verstehen: Er war Hauptmann und ich einfacher Soldat, und die Disziplin er- laubte es mir nicht, die Unterhaltung von mir aus abzubrechen Blaues Blut Der wegen seiner künstlerischen Ver- dienste bekanntlich geadelte Filmregisseur Alexander Korda hatte eines Abends beim Poker einem reichen Gentleman eine erheb- liche Summe abgewonnen. Dieser übersandte ihm daraufhin einen Scheck, den er mit roter Tinte ausgefüllt hatte, und fügte die Bemer- kung bei:„Mein lieber Alexander, wie Sie sehen, habe ich diesen Scheck mit meinem Herzblut geschrieben.“ Als sich die beiden das nächste Mal wieder am Spieltisch trafen, wendete sich das Blatt und Rorda verlor einen noch größeren Be- trag, den er ebenfalls am folgenden Morgen mit einem Scheck beglich. Er füllte ihn jedoch mit blauer Tinte aus und schrieb dazu:„Auch ich habe meinen Scheck mit meinem Herzblut geschrieben, doch wollen Sie bitte den Unter- schied in der Farbe zur Kenntnis nehmen. Ihr Sir Alexander Korda. Der Spiegel Als man Ernest Hemingway Vorhaltun- gen darüber machte, daß er die Meuschen mit solcher Brutalität von ihren niedrigsten Seiten her schilderte, erwiderte er:„Aber ich halte ihnen doch nur einen Spiegel vor. Was kann ich dafür, daß er keine Götter abbildet, wenn nur Affen hineinblicken!“ Schuhe für Rom Als die englische Filmschauspielerin Diana Decker kürzlich ihre Sachen packte. um zu einer Aufnahme nach Rom zu reisen, erklärte sie, diesmal werde sie nur Schuhe mit flachen Absätzen mitnehmen.„Ich habe mir fest vorgenommen“, sagte sie,„diesmal mir die Ewige Stadt genau anzusehen. Als ich es das letzte Mal versuchte, bin ich nicht sehr weit gekommen, weil man mit hohen Absätzen auf dem miserablen römischen Straßenpflaster kaum gehen kann. Das soll mir nicht noch einmal passieren. Aber jetzt weiß ich wenigstens, warum die alten Römer nur Sandalen getragen haben.“ e eee Seite 4 MANNHEIM Zwei gegensätzliche Theuterbuu-Enlwürſe stehen zur Diskussion Professor Schweizer und Gerhard Weber in edlem Wettstreit/ Hier Die von den Architekten Prof. Schweizer, Karlsruhe und Gerhard Weber, Frank- furt neuerdings eingereichten Entwürfe, die sich mit dem Nationaltheater-Neubau be- fassen, sind am Sonntag, dem 7. Februar 1934 in einer vielstündigen Sitzung des Kura- toriums der Stiftung„Nationaltheaterbau Mannheim“ unter Hinzuziehung von Sach- verständigen(Architekten und Theaterfachleuten) erörtert worden. Die Herren Prof. Schweizer und Gerhard Weber hatten Gelegenheit, ihre Pläne eingehend zu erläutern. Die Entscheidung über die Vergebung des endgültigen Entwurfsauftrages ist von weiteren Beratungen abhängig. Die Theaterbauentwürfe von Schweizer und Weber, auf die wir im Anschluß näher eingehen, sind heute zur Besichtigung in der Kunst- halle ausgestellt. Beide Entwürfe sehen zwei Spielstätten unter einem Dach vor. Gerhard Weber, Frankfurt, legt den sich verjüngenden, ver- hältnismäßig schlanken Baukörper mit der schmaleren Schmalseite(Schauspielhaus) an den Ring und die breitere Schmalseite (Oper) gegen den Luisenpark. Otto Ernst Schweizer, Karlsruhe, verfährt genau um- gekehrt, um einen möglichst breiten Luft- Korridor vom Luisenpark an der Goethe- straße vorbei in Richtung Lameygarten bei- zubehalten, der durch die Breitseite an der Nuitsstraße beträchtlich eingeschnürt würde. Beide Entwürfe rechnen mit 1200 Sitzplätzen in der großen und 600 in der Kleinen Spielstätte. Otto Ernst Schweizer legt zwischen die Spielstätten Kassenräume und Vorhallen, so daß etwa jemand, der für den„Zerbroche- nen Krug“ keine Karte mehr bekommen So sient Gerhard Weber die Außenhaut des Nationaltheaters, mit durckgenenden Fenster- schlitzen an den Stützen. Die letzten Früchte Unsere dunklen Befürchtungen, die wir in der Samstagausgabe zu äußern wagten, schei- nen sick gottlob nicht bewahrheiten zu wollen. denn daraufhin wurden quasi über Nacht und in Heinzelmünnchenmanier die letzten Früchte langer Debatten, von denen der Mann der Straße nur wenig erfuhr, der Oeffentlichkeit in der Kunsthalle zugänglich gemacht. Interessen- ten sollten nicht zögern, sich an diesen Früch- ten zu ergötzen, denn es ist ihnen nur ein ein- ziger Tag genußreichen Beschauens gegönnt. Die Wanl ist nicht mehr gar so schwer, denn chie Zahl der zur Debatte stehenden Projekte ist auf zwei zusammengeschrumpft. Im Grunde genommen gegensätzlich, denn Gerhard Weber, Frankfurt, präsentiert ein Rangtheater, das Wenigstens in der Innenausstattung an alte Theatertradition anknüpft, wahrend Professor Schweizer ein rangloses, innen wie außen sehr modernes Amphitheater vorschlägt, haben doch beide unleugbar einen geistigen Urvater: Mies vam der Rohe. Sein Einfluß ist nicht wegzudiskutieren und er ist auch, wie die letzten Früchte schmechen lassen, ein guter. Nun treten wir jedoch in eine sehr entschei- dende Phase ein. Nicht nur ein Gremium Sach- verständiger sollte sich entscheiden, welcher Richtung man sich anschließt und was man in ndchster Zukunft auf dem Goetheplatz zu bauen beginnt, denn ein Kompromiß zwischen diesen beiden Vorschlägen scheint undenkbar, sondern auch die Bevölkerung Mannheims, so- weit sie interessiert ist, sollte ausreichend Ge- legenheit haben, sich pro und contra zu ãußern, Wobei sie allerdings darauf verzichten sollte, längst gekochte Suppen(ob Goetheplatz oder Luisenpark usw.) wieder aufzuwärmen. Es würde gewiß keinen schlechten Eindruck hin- terlassen, wenn man in letzter Minute doch noch der Stimme des Volkes ein wenig Gehör schenken würde. Es. könnte, nur eine leichte Wendung zu ma- chen hätte, um bei„Lohengrin“ einzustei- gen, ohne um den Gebäudekomplex herum- turnen zu müssen. Bei derartig ineinander- übergehenden Eingängen müßte, wenigstens „Zu- anfänglich, ausreichend Personal für O. E. Schweizer gliedert die Außenhaut noch starker durch Rippen zwischen den Stützen. Deutlich erkennbar ist die Möglichkeit, die Glas bänder niedriger oder höher zu wählen, je nach den Erfordernissen für den Innenraum. Fotos: Steiger Amphitheater, dort Rangtheater rechtweisung“ sorgen, nicht daß einer, in „Wallenstein“ sitzend, vergeblich auf den Schwan wartet oder auf die Gralstaube. Für den ersten Blick scheint Schweizer die ein- fachere und großzügigere Lösung geglückt zu sein. Er schlägt Zuschauerräume ohne Ränge und Logen vor, die amphitheatralisch ansteigen, und breiter werdende Sitzreihen. In seinem ersten Entwurf hatte auch Schweizer Ränge und Logen, der neuere Entwurf hat nach den Vorbildern von Bay- reuth und Prinzregententheater München (und weil manche Stadtväter Ränge und Logen aus Kassen- und Klassengründen verabscheuen) nur noch Parkettplätze. Nun müssen Optiker und Akustiker sich äußern, ob in 28 Metern Entfernung von der Bühne noch genügend zu hören und zu sehen sein wird, oder ob Balkone und Logen die Leute näher an die Bühne heranbringen. Gerhard Weber hat wohl aus diesen Ueber- legungen auf Rangbalkone nicht verzichtet. Beide Entwürfe sehen über den Spielstätten 23 Meter hohe Kulissentürme vor. Die Wohnhäuser der Goethe- und Hebelstraße dürften 18 Meter Höhe nicht übersteigen. Die Außenhaut der beiden Entwürfe ist etwa so, wie Mies van Rohe vorgeschlagen hat, nur daß beide abkamen von der gro- gen Rechteckform. Während Gerhard Weber mächtige Fensterschlitze die Betonaußen- haut in regelmäßiger Intervallen unterbre- chen läßt, zieht Schweizer Glasbänder, wie Hohlsäume, um die ganze Außenhaut, die Möglichkeit nutzend, das untere Glasband höher werden zu lassen, wenn die Um- stände das erfordern. Beide Entwürfe sehen Bühnenbreiten vor von 12(bis 14) Metern im großen und acht (bis zehn) Metern im kleinen„Haus“. In der „Schauburg“ waren acht Meter das höchste der Gefühle. Da beide Entwürfe mit den gleichen Mengen umbauten Raums rechnen, kommen die Kostenrechnungen zu ähnlichen Ergebnissen. In weiteren Beratungen soll die Raummenge heruntergedrückt werden, um ein präsentables Resultat zu erzielen, das sich von den bisher in der Oeffentlich- keit genannten Millionenziffern nicht allzu- weit entfernt. F. W. K. Flüsse sollen vor Verschmutzung bewahrt werden Umfangreiche und schwierige Kanalbauten sind hierfür erforderlich Nicht nur die Rheinschiffe, auch Hoch- und Tiefbau sind zur Zeit„eingefroren“ und warten auf Tauwetter. Solange liegt eines der Großvorhaben des Tiefbauamtes still: der Anschluß von Rheinau an das städtische Kanalnetz. So einfach dies klingt, er kostet rund 1,4 Millionen Mark. Im gesamten Bundesgebiet sind seit lan- gem Bestrebungen im Gange, der außer- ordentlich starken Verschmutzung der Ströme und Flüsse durch den Zufluß ungeklärter Abwässer tatkräftig zu begegnen. Die Schmutzwasser sollen nicht direkt in den Strom geleitet, sondern Kläranlagen zu- geführt werden. Im Rahmen dieser Maß- nahme fällt auch das Projekt Rheinau, des- sen Abwässer bisher in ungeklärtem Zustand in den Rhein fliegen. Nachdem im Zuge des Neubaus der Caster- keldstraße der erste Abschnitt dieses Vor- habens, ein Kanalstück von 850 Meter Länge, fertiggestellt worden ist, wird als nächster ein 750 Meter langer Verbindungskanal von der Casterfeld- zur Rhenaniastraßge und wei- terhin zum Pumpwerk Rheinau gebaut. Die- ser Kanal erhält ein Profil von 2,20 Meter zu 2,10 Meter lichte Weite. Das bedeutet, dag man in ihm bequem„kahnfahren“ könnte. Der Verbindungskanal muß dabei unter die Rheintalbahn hindurchgeführt werden. Die Unterführung der Bahngleise ist das komplizierteste Stück des Baus, denn wäh- rend der Arbeiten darf der Zugverkehr nicht unterbrochen werden. Täglich rollen aber rund 200 Züge über die Gleise(in jeder Rich- tung etwa 100). Sie müssen alle ihre Ge- schwindigkeit an der Baustelle abstoppen und sehr langsam fahren. Zur Sicherung der Bauarbeiten sind umfassende Hilfskonstruk- tionen erforderlich, denn die Züge über- queren eine sehr tiefe, offene Baugrube. Das Rohr für dieses Unterführungsstück hat einen Durchmesser von zwei Metern. Es wird in Teilstücken aus Schleuderbeton mit Stahl- bewehrung fabrikmäßig hergestellt und mit der Bahn direkt an die Baustelle befördert. Auch bei der Unterführung der Rhenania- straße ist ein größeres Kanalbauwerk erfor- derlich, das die Abwässer dieser Straße auf- kängt und zum Pumpwerk Rheinau leitet. Das letzte Kanalstück verläuft vom Pump- Werk Rheinau im Zuge der Plinaustraße bis zum Pumpwerk Neckarau. Auch dieses Teil- stück wird etwa 850 Meter lang. Damit ist dann der Anschluß an das städtische Kanal- netz geschaffen. Außerdem werden in Rheinau im Früh- jahr auch noch einige weitere Straßenzüge entwässert, so die Hallenstrage, der Ruch- heimer Weg und ein Teil der Bruchsaler Straße und des Gönnheimer Wegs. 8. Helmut Thielicke wiederholt. Professor D, Dr. Helmut Thielicke wiederholt am 26. Feb- ruar, 20 Uhr, in der Kunsthalle seinen Vor- trag„Entstehung des Menschen— Grenzfra- gen zwischen Biologie und Religion“. Um eine nochmalige Ueberfüllung des Kunsthallen- saales zu vermeiden, werden Platzkarten aus- gegeben, die vom 15. bis 22. Februar bei der Kunsthalle, Moltkestraße(oder bei der Ver- waltung der Kunsthalle, Eingang Tattersall- straße) und beim Verkehrsverein Mannheim, N 1 1, abgeholt werden können. Die neuen Entwäüre zwölf Meter Tiefe reichen, im weichen nachgiebigen Gelände befestigen. Hammerschläge im Kino In den Rheinauer„Apollo“-Lichtspielen verschaffte sich ein 24jähriger Hilfsarbeiter Zugang zum Vorführraum und drehte die Sicherung des Vorführapparates heraus, 80 daß die Vorstellung unterbrochen wurde. Als fur das Nationaltheater zeigen das UDeberbauen des Goethe. N platzes in ähnlicher Form: Gerhard Weber will die schmä⸗ Ei lere Schmalseite am Ring haben, O. E. Schweizer will am Ring die breitere Schmalseite Raben. Schweizer rücht den langgestreckten Bau noch näher an die Hebelstraße. Man will den Bau auf den Bunker setzen, diesen aber mit zahlreichen Betonpfählen, die bis in me h* LI L 1 + de 8 d in Mannheim im Spiegel des Tuges 2 chen, Mannheim am Sonntag im„Badischen ler Hof“ Feudenheim veranstaltete Pelz- un nä Produktionsschau. Bettvorlagen, Kissen ers Pelz jacken, Pelzmäntel waren zu Sehen de Fleischgerichte gab es zu probieren, Den 8er Landesverbandsvorsitzenden, Karl Nagel 408 gleichzeitig Preisrichterobmann, fiel die Ui. 1 der Vorführer die Sicherung wollte, brachte ihm der Eindringling mit dem Hammer Verletzungen bei, die eine Auf- nahme im Krankenhaus erforderlich machten. Durch die Hilferufe des Ueberfallenen und die Unterbrechung der Vorführung entstand Unruhe unter den Zuschauern. Der Leiter der Rheinauer freiwilligen Feuerwehr, der einen Brand vermutete, eilte durch den Notausgang zum Vorführraum, wo ihm der Täter begeg- nete und ihm ebenfalls einen Hammerschlag gegen den Unterleib versetzte. Der Einge- drungene, der nun die Flucht ergreifen Wollte, wurde von Kinobesuchern verfolgt und gestellt, wobei er einem seiner Verfol- ger den Hammer an den Kopf warf. Auf der Wache leugnete der Festgenommene die Tat und schützte Volltrunkenheit vor. Er konmte bis jetzt noch nicht vernommen werden. Amerikaner demontierten Weil sie in der Vetter-Passage ein Fir- mentransparent und einen Zierbaum abmon- tiert und einen fahrenden Pkw. beschädigt hatten, wurden zwei amerikanische Soldaten am Wasserturm von Taxifahrern festgehalten und der MP übergeben. Auf dem Neckar ausgerutscht Ein 68jähriger Ladenburger mußte mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus einge- liefert werden. Der Manm soll nach dem Be- such einer Sportveranstaltung auf dem Heim- weg den zugefrorenen Neckar überschritten haben, dabei aber ausgerutscht und mit dem Hinterkopf auf der Eisdecke aufgeschlagen Sein. Nach Auskunft des Arztes muß mit Le- bensgefahr gerechnet werden. Kaninchen s ind nützliche Tiere Die Einzel- und Gemeinschaftsarbeit der Kleintierzüchter frauen auf dem Sektor der Verwertung von Kaninchenfellen ist hin- reichend bekannt. Daß auch in diesem Win- ter in sämtlichen Ortsgruppen des Kreis- verbandes Mannheim und in den ange- schlossenen Vereinen ganze Arbeit geleistet wurde, bewies die vom Kreisverband Kanin- Kälteeinbruch verursachte Insteigen der Hrbeitslosenziffer Arbeitslosigkeit der Männer Der Arbeitsmarkt im Mannheimer Ar- beitsamtsbezirk stand unter dem Einfluß des Kälteeinbruchs, der faßt die ganze Bau- tätigkeit schlagartig zum Erliegen brachte. Da überdies die Ausfallunterstützung nach einer Anordnung des Bundesministers für Arbeit in diesem Jahr nicht mehr gewährt Wird, erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Stand von Ende Dezember um 3419 auf 13 302(das sind 3411 mehr als im Januar letzten Jahres). In Mannheim wurde mit dieser Zahl der Höchste Arbeitslosenstand seit Kriegsende erreicht(inzwischen haben sich die Arbeits- losen auf 14 000 bis 15 000 erhöht). Trotzdem liegt der hiesige Bezirk, absolut gesehen, nicht mehr an erster, sondern hinter Heidel- berg und Karlsruhe an dritter Stelle der Arbeitsamtsbezirke Baden Württemberg. Die brave Hausfrau schippt und schaft Mit unverdroß' nem Sinne 5 Und Pflichtgefühl plus Muskelkraft Der Schneelast eine Rinne. Die Stadt schmeißt's wieder zu, denn sie Drängt auch nach Sauberkaltung. Doch: Wo bleibt hier die Harmonie Von Bürger und Verwaltung??? Max Nix saisonbedingt, während den Frauen der geeignete Arbeitsplatz fehlt Auch die Zunahme an Erwerbslosen war in fünt Bezirken vom Dezember auf Januar „ertragreicher“. Der Massenandrang durch die erwerbslos Gewordenen hatte eine außergewöhnliche Belastung des Arbeitsamtes und seines Per- sonals zur Folge. Trotzdem ist ihnen„die Arbeit nicht über den Kopf gewachsen“, sagt Arbeitsamtsdirektor Kretschmer, der in die- sem Zusammenhang sich gegen den gegen seine Behörde erhobenen Vorwurf des„For- malismus“ Wendet und darauf hinweist, daß — von Einzelfällen abgesehen— die Unter- stützungsberechtigten immer rechtzeitig in den Genuß ihrer Notgroschen kommen:„Die Mannheimer Rückstände in der Bearbeitung von Uniterstützungsanträgen sind geringer als die von Heidelberg und Karlsruhe.“ Allerdings sei die arbeitsrechtliche Unter- stützungsabteilung gezwungen, Ueberstun- dem zu machen. Neben den schädlichen Auswirkungen auf das Baugewerbe haben Kälte und Schnee- Fällen auch den davon abhängigen Betrieben Rückschläge versetzt. Zu einer Massenent- lassung(von 220 Arbeitnehmern) kam es bei einem Kraftfahrzeugbetrieb in Ladenburg. Davon abgesehen, hat sich der Zugang an Arbeitslosen ziemlich gleichmäßig auf Stadt und Land verteilt. Von den Ende Januar gemeldeten 13 302 Erwerbslosen im Mannheimer Bezirk sind 9151 Männer und 4151 Frauen. Das Vermitt- lungsergebnis(4546) liegt um 1183 Arbeits- zuweisungen über dem vom Dezember, wo- bei allerdings berücksichtigt werden muß, daß es sich dabei vielfach um kurzfristige Arbeits verhältnisse handelt(von Baus, Hafen- und Gelegenheitsarbeitern). Bei einigen Unternehmen hat sich schon das Ostergeschäft bemerkbar gemacht, und unter den weiblichen Arbeitskräften sind im Augenblick Hausgehilfinnen und Stenoty- Pistinnen gefragt. 703 offene Stellen waren Ende Januar registriert gegenüber 459 Ultimo Dezember. und die Zahl der Unterstützungsempfänger ist entsprechend der Verschärfung der Arbeitslosigkeit um 2257 auf 9460 gewach- sen. Auf 100 Arbeitnehmer kommen in Mannheim 3,1 Arbeitslose, in Karlsruhe 8,0, in Heidelberg 13,3, Ludwigshafen 9,1, Darm- stadt 12,3, Stuttgart 2,7, Nord württemberg 5,4, Nordbaden 9,8, Baden- Württemberg 7,2 und im Bundesdurchschnitt 11.6 Erwerbs- 10se. In Kurzarbeiter- Unterstützung stehen 17 Betriebe mit 821 Arbeitnehmern gegen- über neun im Dezember mit 1735() Ar- beitskräften. Aufschlugreiche Ergebnisse zeitigte eine Untersuchung über die Ursachen der Ar- beitslosigkeit, die zwischen fluktuierender, saisonaler, konjunktureller, struktureller und„Restarbeitslosigkeit“(unter letzterer Arbeitskräfte mit beschränkter Arbeitsver- Wendbarkeit, Invalidenrentner usw. aufge- führt) unterscheidet. Hier das Ergebnis: 1. Fluktuierende Arbeitslosigkeit: Män- ner: 650= 7,1 Prozent, Frauen: 250= 6,0 Prozent, zusammen: 900= 6,8 Prozent. 2. Saisonale Arbeitslosigkeit: Männer: 4550— 49,8 Prozent, Frauen: 900= 21,6 Prozent, zusammen: 5500 41,4 Prozent. 3. Konjunkturelle Arbeitslosigkeit: Män- ner: 800= 38,7 Prozent, Frauen: 200 S 4,8 Prozent, zusammen: 1000= 7.5 Prozent. 4. Strukturelle Arbeitslosigkeit: Männer: 1300= 14,2 Prozent, Frauen: 1400= 33,8 Prozent, zusammen: 2700= 20,3 Prozent. 5.„Rest arbeitslosigkeit“: Männer: 1850 20,2 Prozent, Frauen: 1400= 33,8 Prozent, zusammen: 3200= 24,0 Prozent. Eine Sondierung, die zeigt, daß bei den Männern die Arbeitslosigkeit stark saison bedingt erscheint, während bei den Frauen gewichtige strukturelle Momente(das Feh- len einer entsprechenden Industrie) vor- liegen. rob teilsfällung nicht leicht, zumal ein Staatz sowie eine Reihe von Ehrenpreise von Sta, und Kreis zur Verfügung standen. Selbstverwertergruppe Feudenheim ert! schließlich den Staats-, die des KZV„F.. schritt“ den Stadt- und die Gruppe des! Luzenberg den Kreisehrenpreis zuges chen. Außerdem gab es eine große An! erster bis dritter Preise. 1 b. Der Satan als Barmixer, Lajlenspiel in der Lutherpf are Mitten in der Faschingszeit stellte „Junge Gemeinde an der Lutherkirche Nop! am Sonntagabend im„Kaisergarten“ da Stück„Tanz um Seelen“ zur Diskussion, ds die Gefährdung der modernen Jugend zuu Thema hat. Schade, daß man für dieses be. deutsame Thema keinen gewandteren Ver fechter gefunden hatte als den Herrn Id Keller, den das Programm als Autor diese „modernen Totentanzes“ nannte. In seinen Bemühen, abgrundtiefe Verworfenheit 1 zeigen, ist ihm nämlich das Ganze etwas 11 sehr nach der Perspektive von Klein-Mäx. chen geraten. ö In der Mephisto-Bar fungiert Seine Satanische Majestät persönlich als Bar- mixer und verführenderweise hinter de Theke. Ihm gegenüber steht das Schanz mädchen Angela als Verkörperung de guten Prinzips, mit der er sich in populär theologischen Streitigkeiten ergeht. In die- sem Sündenpfuhl wird ein junges Mädchen vor un wahrscheinlicher Naivität von einen jungen Mann unter eifriger Assistenz de Barmixers verführt und schließlich, nad einer Abtreibung todkrank, vom Tod, de als„Herr in Grau“ auftritt, zum letaten Tanz aufgefordert. Doch dem Engel Angel gelingt es, ihre reuige Seele zu retten un nachdem Mixer Satanas von der Polizei ab, geführt wurde, auch den reuigen Verfü- rer.— Die Qualität der Aufführung wa Wesentlich besser als die des Stückes. De jugendlichen Laienspieler agierten mit vi Eifer und nicht ohne Talent. Einen vol ihnen hervorzuheben hieße das Verdien der anderen schmälern. Eine anschließend Diskussion suchte das Gesehene zu verti- ken und die Folgerungen daraus zu ziehen ge Wir gratulieren! Emma Oster, Mannhein Seckenheimer Str. 44, wird 60, Emilie Weber Mannheim, Seckenheimer Str. 134, wird 65 Jab alt. Leopold Keller, Mannheim, Stockhom straße 15, begeht den 74., Karl Bothner, Mang. heim, Kleiner Weidstückerweg, den 79. Ge. burtstag. Anna Kretzler, Mannheim- Garten. stadt, Heidestr. 35, vollendet das 80., Michaz Wurst, Mannheim-Käfertal, Fasanenstraße“ ebenfalls das 80., Barbara Dietz, Mannheim Waldhof, Hubenstr. 25, das 84. Lebensjab Appolonia Kraus, Mannheim, Waldparkstr. J wird 73 Jahre alt. Die Eheleute Friedrich Klin und Gretel geb. Reinig, Birkenau, Leuschnes straße(früher Mannheim, Wallstattstraße 50 können silberne Hochzeit feiern. 1 Wohin gehen wir?. Dienstag, 9. Februar: Nationaltheater 100 bis 22.45 Uhr:„Lohengrin“(für die Theatel gemeinde); Mozartsaal 19.30 bis 22.15 Uhr:„Un. dine“; Planken:„Die Privatsekretärin“; Kuf bel:„Straßenserenade“;„Kanzlereck“ 20.00 Uhr Vortrag über„Kraftstoff und Motor“(DK Club); Wirtschaftshochschule 20.15 Uhr:„WI sehen die Judenfrage in der Gegenwart“, Veh, trag(Evangelische Studentengemeinde); Bahn. hofhotel 20.00 Uhr: Ueber„Erziehungsfragen I den USA“ referiert Ann Fischer(Ciub peruls tätiger Frauen); Volks- und Musikbücher 20.00 Uhr: Maria Feres singt Arien von Luli Amerikahaus 20.00 Uhr: Film„Jonny Belind“ Filmelub); Aula der Wirtschaftshochschuk 20.00 Uhr: Albrecht Goes liest aus eigenen Wel ken; Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-5, 20.00 Uhr: Vos trag von O. Willer über„Aufstieg und Irriuß der Natur wissenschaften“(Schule der freie! Religion). 9 Wie wird das Wetter? 2 Tagsüber Tauwetter Vorhersage bis Mittwoch frül' Meist bewölkt, zeitweise leich Niederschläge, zum Teil 75 Regen. Gefahr von Straßenglä W Tagestemperatur etwas übe dem Gefrierpunkt, nachts immer noch leich“ Fröste, Schwache Winde aus Süd bis West. 2 MORGEN Seite 8 Freiburg. Als erste Stadt Südwestdeutsch- lands hat Freiburg jetzt einen groſzen Omni- bushok in Betrieb genommen. Der von der Deutschen Bundesbahn nach modernsten Gesichtspunkten im Gelände des Freiburger Hauptbahnhofs, südlich des Empfangsgebäu- des, gebaut wurde. Bisher bestanden nur in den Städten Hamburg, Köln und München solche Omnibushöfe, die ein unmittelbares Umsteigen der Fahrgäste aus den Zügen in die Omnibuslinien der Bahn und der Post und umgekehrt gestatten. Im Richtungsbe- trieb, also ohne Kreuzung der Fahrwege, rol- en die roten und gelben Omnibusse zu den vier Bahnsteigen von je 62 Meter Länge. Nicht weniger als 22 Linien mit 65 Omni- bussen von Bahn und Post gehen künftig je- den Tag von dort aus nach allen Richtungen. Radolfzell.„Jeder einmal zu Fuß über den Untersee war anscheinend am Sonn- tag die Devise, denn auf der geschlossenen Fisdecke des Gnadensees zwischen Allens- Goethe. e schmä. Einsiedler vom Hartmannsweiler Kopf e er froren aufgefunden Man will e bis in Straßburg. Der allen Besuchern des Hart- mannsweiler Kopfes bekannte Einsiedler, der seit 34 Jahren am Fuße des einst hart umkämpften Berges hauste, ist der grimmi- gen Kälte in den Vogesen zum Opfer gefal- „Badischen len. Der Einsiedler, ein alter Fremdenlegio- Pelze un när, der sich in einem Unterstand aus dem „Kissen ersten Weltkrieg eingerichtet hatte, war bei zu sehen gen Touristen und den Einwohnern des gan- eren. Peu zen Elsaß unter dem Namen„Hatti“ be- 0 die l ant. Er verließ nur selten seine Höhlen- ein Staatz e des zuges Be An 8 wohnung. 1 aihingen(Enz). Einem Hund haben die n Bewohner eines Hauses in Ochsen- im Kreis Vaihingen(Enz) ihre Rettung a e „ai lem Tod in den Flammen zu verdanken. der. n dem etwas abseits stehenden Wohn- pff ein Brand ausbrach, der vermutlich auf 5 n überhitzten Ofen zurückzuführen ist, stellte Akte das Tier mit seinem Geheul die irche No usbewohner aus dem Schlaf, so daß sie ussion, des ster in Sicherheit bringen konnten. Da man gend zun den Hund seither nicht mehr gesehen hat, dieses be nimmt man an, daß er in den Flammen um- teren Ver. kenheit e etwas Tlein- Mäx. ziert Seine als Bat. hinter de s Schanz. erung de n populai ht. In die.“ 8 Mädchen von einen gekommen ist. Die Löscharbeiten wWwaren dadurch außer- N Uumittelbures Umsteigen vom Zug in den Omnibus Freiburg erhielt den ersten Omnibushof in Südwestdeutschland Freiburg als Eingangstor zum Schwarz- wald, ist Ausgangspunkt zahlreicher Omni- buslinien der Bundesbahn und Bundespost, die das Schienennetz der Eisenbahn ergän- zen und die Verbindungen zu den weitab der Schiene gelegenen Ortschaften in den Tälern und auf den Höhen des Schwarzwal- des herstellen. Moderne Hochleuchten tau- chen die neue Verkehrsanlage während der Dunkelheit in helles, weißes Licht. An der nördlichen Seite des Omnibushofes be- findet sich ein pavillonartiges Verkehrshaus aus Glas, das die Schalterräume, einen War- teraum, Toiletten und Fahrplantafeln ent- hält. Durch eine Lautsprecheranlage werden die Ankunft und die Abfahrt der Omnibusse verkündet. Zu Fuß über den Untersee in die Schweiz Auf der Schweizer Seite wurden deutsche„Eisgänger“ mit Musik empfangen bach und der Insel Reichenau sowie auf dem Radolfzeller See zwischen Radolfzell und der Hoeri-Halbinsel tummelten sich die Menschen zu Tausenden. Besondere Anzie- hungskraft hatte der Radolfzeller See, auf dem sich eine ununterbrochene Menschen- schlange zwischen Iznang und Radolfzell hin und her bewegte. Dieser Teil des Sees friert nur selten zu. Im Mittelalter wurden bei solchen Gelegenheiten große Eisfeste veranstaltet und Märkte auf der Eisdecke abgehalten. Ueberraschenderweise ist auch der Rhein zwischen der Reichenau und dem Schweizer Ufer bei Ermatingen fest zugefroren, so daß das Eis am Sonntag ebenfalls freige- geben wurde. Tausende zogen von der deut- schen nach der Schweizer Seite, wo sie Freundlich mit Musik empfangen wurden. Die Zollbeamten waren dem Massenansturm nicht gewachsen, so daß diesmal die Gren- zen wirklich offen standen. Hund rettete Hausbewohner vor dem Flummentod In letzter Minute konnten sich die Bewohner in Sicherheit bringen zu Eis gefroren war. Die Feuerwehrleute mußten erst die dicke Eisdecke eines Baches aufhacken, um an das Wasser heranzukom- men. Da die Schläuche nicht so weit reich- ten, waren sie auch noch gezwungen, das Wasser mit Eimern an den Brandherd zu tragen. Das Gebäude brannte zum größten Teil nieder. Allein der Gebäudeschaden wird auf 10 000 Mark geschätzt. Der größte Teil des Mobiliars ist ebenfalls verbrannt. Beim unvorsichtigen Auftauen einer Was- Serleitung entstand am Sonntagabend in Mühlacker ein Scheunenbrand. Der Feuer- wehr gelang es jedoch, das Gebàude zu ret- ten. Die darin gelagerten Strohvorräte wur- den jedoch ein Raub der Flammen. IIt-Stuttgurt im Modell 7 we Kindern ein Modell des alten Stuttgarts aus langer Arbeit hat der Stuttgarter Bankbeumie Karl Weingand zusammen mit seiner Frau und seinen den Jahren 17601790 geschaffen. Das Modell, das in den Besitz der Studt ubergegangen ist, wird gegenwärtig im Stuttgarter Linden- museum gezeigt. Hier ein Ausschnitt aus der Modellanlage. Vorn lines das Alte Schloß — rechts: die Stiftskircke. dpa-Bild Ein gewissenloser Abenteurer und Heirutsschwindler Als angeblicher Spätheimkehrer studierte er an der Uni Heidelberg Mosbach. Die Große Strafkammer des Landgerichts Mosbach befaßte sich dieser Tage mit dem frivolsten Fall von Bigamie, der nach 1945 bei diesem Gericht anhängig War. Ein 31 jähriger Angeklagter wurde we- gen Doppelehe, Betrugs, Urkundenfälschung und Verletzung der Unterhaltspflicht zu zwei- einhalb Jahren Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverlust verurteilt. Der Angeklagte, von Beruf Schuhmacher, hatte sich nach dem Krieg als Schwarzhändler betätigt. Zwischen- durch war er Gelegenheitsarbeiter. Seine erste Ehe wurde geschieden. Seiner zweiten Frau lief der Mann 1950 an dem Tag davon, en dem sie ins Krankenhaus ging und sein Kind zur Welt brachte. Sie hörte von da an nichts mehr von ihrem Mann. Der Angeklagte hatte damals jede Spur verwischt. Zuvor legte er sich einen neuen, flott klingenden Namen zu und beschaffte sich im Lager Uelzen Papiere eines Flüchtlings und Spät- heimkehrers aus der Sowjetzone. Er heiratete dann ein Mädchen aus einer angesehenen Familie und studierte an der Universität Heidelberg drei Semester Volkswirtschaft. Für die Immatrikulation und Hochzeit be- sorgte er sich durch falsche eidesstattliche Erklärungen Papiere. Als Heimkehrer und Flüchtling erhielt er finanzielle Unterstützung. Mordversuch am Geburtstag Konstanz. Ein Student aus Konstanz, der am Sonntag seinen 21. Geburtstag feiern konnte, überfiel am gleichen Tage eine im selben Hause wohnende 29 Jahe alte Haus- gehilfin und schlug sie mit einem Hammer nieder, den er am Tage zuvor gekauft hatte. Die Hausgehilfin mußte mit lebensgefähr- lichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Täter wurde kurz danach von Beamten der Kriminalpolizei festgenommen. Ueber das Motiv der Tat ist noch nichts bekannt, da die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind. Leichtsinn mit dem Leben bezahlt Stuttgart. Ein 83 Jahre alter Mann ver- suchte am Stuttgarter Schloßplatz, die An- hängerkupplung zwischen dem Triebwagen und dem Anhänger einer haltenden Stra- Benbahn zu übersteigen. Als die Straßen- bahn plötzlich anfuhr, geriet der Greis unter den Anhänger und erlitt schwere Verletzungen, denen er bald darauf im Krankenhaus erlag. Belchenjugd verboten a ber nur vorübergehend Konstanz. Die Jagd auf Bläßhühner die Belchen— deren vielumstrittener Auf- takt alljährlich als„Belchenschlacht“ Auf dem Bodensee eine internationale Diskus- sion entfacht, wurde in diesen Tagen von den zuständigen deutschen und schweizeri- schen Behörden, gestützt auf die Vogeljagd- verordnung des Jahres 1897, vorübergehend verboten. Als Grund wird die starke Ver- eisung des Untersees und Hochrheins Se- nannt, die den Wasservögeln große Not bringe. Die Belchenjagd ist normalerweise von Ende November bis Ende Februar er- laubt. 1 Erhebliche Kälteschäden in„Badisch- Sibirien“ Buchen. Die kalten Tage haben in „Badisch- Sibirien“ erhebliche Schäden ver- Ursacht. Wasserrohrbrüche wurden zu Hun- derten gezählt. In Schlossau platzte das Hauptrohr der Mudbachwasserversorsuns, so daß die Wasserzufuhr nach Waldauer- bach-Scheidenthal und Reichelbach zeitweise unterbrochen war. In den letzten Tagen wur- den im Odenwald mit 20 Grad Kälte die tiekste Temperatur seit dem Winter 1946 gemessen. Frecher Einbruch in Wertheim Wertheim. Während die Hausfrau in der Küche beschäftigt war, drangen unbekannte Täter am Wochenende in das Schlafzimmer einer Erdgeschoßwohnung in Wertheim ein und entwendeten aus dem Schrank Zwei Kassetten mit Schmuck im Werte von über 2000 Mark sowie 175 Mark Bargeld. Von den Tätern, die mit erstaunlicher Ortskennt- nis vorgingen, fehlt bisher jede Spur. Weinheim will kreisunmittelbar Werden Weinheim. Der Weinheimer Stadtrat hat auf seiner letzten Sitzung Oberbürger⸗ meister Rolf Engelbrecht beauftragt, bei der Landesregierung und beim Landtag die Er- hebung Weinheims zur kreisunmittelbaren Stadt zu beantragen. qus Rheinland- Pfabz Ludwigshafen. Die Stadt Ludwigshafen plant einen achtstöckigen Krankenhausneu- bau für innere Medizin, der 420 Betten er- halten soll. Die Stadtverwaltung bezifferte die Gesamtbaukosten einschließlich der Ein- richtung auf 17 bis 18 Millionen Mark. In- zwischen konnte die Stadt auch den Bunker stillegen, der seit Kriegsende wegen der Zer- störung des Städtischen Krankenhauses einen Teil der Patienten aufnehmen mußte. Außer- dem wird in Ludwigshafen eine neue Infek- tionsabteilung gebaut, die zu einer Muster- anlage ausgestaltet werden soll. Mainz. Die Zahl der Arbeitslosen in Fheinland-Pfalz ist im ersten Monat des neuen Jahres um 41 012 auf 135 001 gestiegen und hat damit den Höchststand des Winters 1952/53, der Mitte Februar mit 102 194 Ar- beitslosen erreicht war, weit überschritten. I ee A sistenz de lich, nad 1 Tod, det um letzten gel Angel! retten und Polizei a. en Verfüb hrung wWar tückes. DI en mit vid Einen vo Veraer schließend zu vertie zu ziehen Mannheim nilie Weben ird 65 Jag Stockhort hner, Man. len 79. eim-Gartel, 80., Miche enstraße Mannheim Lebensjal Aparkstr. edrich Klin Leuschner ttstraße heater 190 die Theatel“? 5 Uhr:„u ärin“; Kur, 8. 20.00 Une tor“ DRU ngsfragen lub beru- usikbüchele 1 von Lui ny Belind! tshochschuke igenen Wer“ 0 Uhr: Vo, und Irrtn der fret 12 süber vetter twoch fru veise leich Teil twas ü noch leich! is West. ge 8 Ge: Inn (SEI J N l N N J F I I I N 9 0 N N N Ven e ke 3 3 J 20 500% W * e 7 pluspunkte sprechen für I. C. A.: 1 I. C. A. schützt den Motor vor Glühzündungen 2 I. C. 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MORGEN Nach kurzer Krankheit ist meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Fr geb. Schuhmacher gangen. Ihr Leben hat sich in reichem Maße erfüllt. Mannheim- Waldhof, den 9. Februar 1954 Kasseler Straße 125 In tiefer Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Anna Zeilinger kurz vor Vollendung ihres 82. Lebensjahres für immer von uns ge- Peter Zeilinger mit Familie und allen Angehörigen Die Einäscherung hat auf Wunsch der Verstorbenen in aller Stille stattgefunden. unsere Schwester, au Trauer: Unser Seniorchef, Herr Wilhelm Fox Wir werden dem Verstorbenen, der uns durch seine Mannheim, den 6. Februar 1954 ist am 6. Februar im 77. Lebensjahr sanft entschlafen. und Aufrichtigkeit Vorbild bleibt, jeder zeit ein ehrendes Andenken bewahren. Geschäftsführung und Belegschaft der Firma Wilhelm Fox Kom.-Ges. Arbeit, Pflichterfüllung Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren lieben, stets treusorgenden Vater, Großvater, Bruder, Schwa- ger, Schwiegervater und Onkel, Herrn Wilhelm Fox nach einem arbeits- und erfolgreichen Leben im Alter von 76 Jahren zu sich zu nehmen. Mannheim, den 6. Februar 1954 Lachnerstraße 3 Eilenburg, Leipzig, Frankfurt a. M., Oranienburg In tiefem Schmerz: Kinder und Angehörige Die Beerdigung findet am Dienstag, dem 9. Februar, 13.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim statt. 5 Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel Jakob Hoffmann ist am 5. Februar 1954 plötzlich und unerwartet im Alter von 73 Jahren einem Herzschlag erlegen. den 9. Februar 1954 Mannheim Käfertal, Grohbergstraße 13 En tlłefter rauer f 3 Fritz Hoffmann u. Frau Merlinde geb. Franz 194 Paul Zirkel und Frau Hildegard geb. Hoffmann 0 Walter Hoffmann(vermißt) 5 und Frau Liesel geb. Schalk Rudolf Reschmann u. Frau Elfriede geb. Hoffmann Helmut Hoffmann u. Frau Käte geb. Sommer Enkelkinder und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, 10. Februar, 15.30 Uhr Friedhof Käfertal Nach längerem Leiden, jedoch unerwartet, verstarb mein innigst- geliebter, treusorgender Gatte, Bruder und Schwager, Herr Anton Heck im Alter von nahezu 70 Jahren. Mannheim, den 7. Februar 1954 Dammstraße 22 Inu tie ter raus Johanna Heck geb. Menges und Angehörige Feuerbestattung: Mittwoch, 10. Februar, 15.30 Uhr Krematorium des Hauptfriedhofes Mannheim. Gestern verstarb nach schwerem Leiden unser Pen- sionar, Herr i Anton Heck im Alter von 70 Jahren. In dem Verstorbenen betrauern wir einen Werk- Angehörigen, der in über 40jähriger pflichtbewußter Arbeit unserer Firma treue Dienste leistete und mit unserem Werk auf das engste verbunden War. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 8. Februar 1954 BOPP& REUTHER G. M. B. H. 15.30 Uhr im Haupt- Feuerbestattung: Mittwoch, 10. Februar, friedhof Mannheim. Für die vielen Beweise herz- licher Anteinahme sowie die schönen Kranz- und Blumen- spenden beim Heimgang unse- res lieben Entschlafenen, Herrn Peter Decker Uhrmachermeister sagen wir allen unseren auf- richtigen Dank. Mannheim, 9. Februar 1954 Georg-Lechleiter-Platz 5 Los Angeles(USA) Frau Hilde Decker WwWe. geb. Wickenhäuser und Angehörige Bei rheumat. Schmerzen Erkältung, Migräne Zahnschmerzen 12 Tabl. geben schnell Erleichte- rung, Temagin ist anhaltend wirk- sem, beyyährt und gut vertröglich. 5 verschiedenes ö 1 Bögel- Anstalt für Damen- und Herrenkleidung Kleiderpflege Schmitt, L 14, 19. Maskenverlei part., Pickel, Mitesser gr. Poren, gr. Haut, Sommer- Sprossen, Warzen, L.-Flecken, Aederchen, Fältchen, Runzeln u. à. Schönheitsfehler entfernt Dipl.-Kosm. Johanna Wagner (Methode Burkholder) Instiut für Gesichts- u. 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Februar 1954 Augartenstraße 13 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Maria Günzel geb, Fischer Beerdigung: Mittwoch, den 10. Februar 1934, 11.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Emma Backfisch geb, Jakob sagen wir unseren herzlichsten Dank. Man nheim- Rheinau, den 8, Februar 1934 Relaisstraße 66 Hilde Backfisch, Kurt Backfisch Es ist uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme, die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und allen denen innigsten Dank zu sagen, die unserer lieben Entschlafenen, Frau Sofie Schmoll Wwe. das letzte Geleit gaben, Insbesondere gilt unser Dank Herrn Pfarrer Weigt für seine tröstenden Worte sowie den Schwestern der Niakonissen-Pflegestation für die liebevolle Betreuung. Mannheim, den 9. Februar 1954 J 6, 31/32 Die trauernd Hinterbliebenen Statt Rarten Heimgekehrt vom Grabe unserer lieben Mutter, Frau Luise Weber Wwe. geb. Heckler ist es uns ein Bedürfnis, auf diesem Wege für die herzliche Anteilnahme und die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden unseren innigsten Dank auszusprechen. Vor allem danken wir Herrn Stadtpfarrer Luger für seine tröstenden Worte, den be- Handelnden RKerzten für ihre liebevolle Pflege, sowie dem Männer- Sesangverein Rheinau 1896 für den Grabgesang. Mannheim Rheinau, den 8. Februar 1954 Zwischenstraße 22 a. Die Hinterbliebenen Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Jakob Schreck früherer Kohlenhändler sagen wir allen unseren innigsten Dank. Besonderen Dank der Stammtischgesellschaft für den ehrenden Nachruf. Mannheim, den 9. Februar 1954 Kleine Riedstraße 2 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Katharina Schreck geb. Siffling Bestattungen in Mannheim Dienstag, 9. Februar 1954 Hauptfriedhof Zelt Winkler, Karl, F 4, 17„ 10 Becht, Berta, Dürkheimer Straße 1³ d Hemberger, Anna, Waldhofstraßge 4. 11.00 Eck, Wilhelmine, Rheindammstraße 6 11.30 Fox, Wilhelm, Lachnerstraße 3 1 13.30 Friedhof Käfertal Plesse, Friedericke, Starke Hoffnung 16 14.30 Ritzert, Pauline, Am Herrschaftswald 118 135.00 Jötter, Rosa, Waldstraße 320 114.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr . en ud ssenn ind machen Schlank! Vermietungen Laden (Neubau) zu vermieten. 100 qm, 2 große Schaufenster. Biblis, Darmstädter Straße 78 Trockener Lagerraum mit Büro, etwa 350 qm, ebenso kochener Helerraum etwa 250 qm, sof, zu vermieten, Angeb. unt. 01778 an den Verl. oßnungen luden 55 HIENO NMI 0 12 Hl S, 5 741 Möbl. Zimmer zu vermieten. Adresse einzuseh. unt. A 01819 im Verlag. Wohnungen und Geschäftsräume verm. Immob.-Hornung., Tel. 4 03 0 Richard-Wagner- Straße 17. 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Ihren zweiten Sieg holten sich die Reutlinger dann von den Darmstädtern, die 7:5(4:4) abgefertigt er, Jugend und i durch- en- und les 25-Meter- Ibad. 100 Teil- Nachwuchsleute HO Spiele: Segen Reutlii wurden. 45 5 Praktisch ohne Gegner waren die beiden SVM- Talente Horst Scheufler und Manfred Nachill über 100 m Kraul, er Disziplin, die am Sonntag noch am stärksten besetzt war. Zeit: 107,5 und 1:07,38 Min. Auch Gisela Müller vom gleichen Verein und auf der gleichen Distanz hatte bei den Damen nichts zu schla- gen. Sie brauchte 119,8, während die— aller- 0 erheblich jüngere— Ursel Dvorak dings (487 46) nicht unter 1:27,22 Min. anschlug. Ein Stilist„reinsten Wassers“ ist Hans Schulz S5), der seine Läufe„ohne Kraft“ bewäl⸗ tigt. Indessen konnte er den TSVler Hans Mill, der 3101 brauchte, nicht einholen. Ausgezeich- net das Springen! Immerhin bleibt die dürftige Beteiligung zu bemerken.(Nur TSV 46) hatte gemeldet.) Eine gute Figur gab Frau Klanig, ungeachtet einer längeren Pause, ab. Note 115,28. Auch Erwin Sauer vermochte zu gefal- gen(109, 66). Bärbel Urban(101,61) war etwas besser als Charlotte Bührer und die kleine Schülerin Ingeborg Busch zeigte mit der Note 163, daß sie etwas kann. Warten wir a¹⁸⁰ goller Zuversicht ab, Was unser Nachwuchs am tommenden Sonntag in Darmstadt fertigbringt. 1. Vorbildliche Jugendbetreuung Beim Mannheimer Ruderelub von 1875 Mit einem Filmabend— dem weitere fol- N een werden— im Clubhaus leitete der Mann- mer Ruder- Club vor kurzem eine begrüßens- Verte Neuerung im Rahmen seiner Jugend- eiteuung ein, die es verdient als beispiel- ebend herausgestellt zu werden. Innerhalb eses Programms, für dessen gleichzeitig Persönlichkeitsbildenden Charakter Vorsitzen- er Fritz Beibwenger garantiert, ist unter anderem auch ein Besuch der Eberbacher Bootswerft Empacher vorgesehen. An Hand von Trainingsfilmen kann sich demnächst auch der Neuling persönlich über- augen, daß es regelmäßig den richtigen Ein- Satz verpaßt oder fürchterlich„Kiste schiebt“. Mit Hilfe solch eindrucksvollen Anschauungs- materials können beim Jungmann noch Fehler ausgemerzt werden, die dem Senior bereits Sch Und Blut übergegangen, nicht mehr reiben sind. Beim Club filmt Alfons Konrad, der sich als ehemaliger Rennruderer nicht mehr vom Wasser trennen kann und dessen Hobby seit Jahren darin besteht, seinen Lieblingssport und die damit auch die Club- geschichte auf den Zelluloidstreifen zu ban- nen. Ihm verdankt der Ruderclub auch die vertonten Schmalfilme vom Wiederaufbau des Bootshauses und den zum Teil sogar in Agfa color gedrehten Streifen vom großgartigen 40. Deutschen Meisterschaftsrudern in Mannheim Beide Filme besitzen einen ebenso dokumen- tarischen wie instruktiven Wert, sie vermit- teln aber vor allem etwas von der Vereins- tradition. Hervorragende Leistungen, wie der Olympiasieg von Eichhorn/ Strauß oder die Anerkennung des Meisterschafts-Dritten im vergangenen Jahr als„technisch bester deut- scher Achter 1953“ spornt die Jugend immer wieder zu eisernem Training und großer Tat- kraft an. Seit Oktober ist der regelmäßige Uebungs- betrieb beim Ruderclub wieder im Gang, doch die eigentliche Verpflichtung der nahezu 30 Aktiven wird erst im April vorgenommen. Für die diesjährigen Regatten sind vorgesehen: ein Senior-Achter, ein Senjor-Vierer, zwei Jung- mann-Achter und drei Jugendvierer. Das Nachwuchs-Reservoir scheint beim Club un- erschöpflich zu sein.-e. e. In Lörrach: Degen und Florett Badische Jechimeisterschaften Horst Bernauer Degenmeister und Trude Skerl Florettmeisterin Beim Finale um die badische Meisterschaft im Degen der Herren am Sonntag in Lörrach gab es nochmals alle Feinheiten und auch Schönheiten des Fechtsportes zu sehen. Unter den neun Endrundenteilnehmer, die für ein Jahr auch die badische Sonderklasse bilden, zeigte sich Horst Bernauer aus Triberg mit sechs Siegen und zwei Niederlagen gegen Jantz (Singen) und Schabbauer(Mannheim) als der beständigste Könner, der sich damit den Titel eines badischen Meisters 1954 im Degenfechten von Baden holen konnte. Auf den zweiten Platz kam Peter Schwabbauer(VfR Mann- heim) 5/3 Siege. 3. Sepp Mack(Freiburg) 5/3 Siege, 4. Anton Jantz(Singen 5/3 Siege, 5. Arno Ochs(Karlsruhe) 4/4 Siege, 6. der Titelvertei- diger Allmann Wuchner(Freiburg) 3/5 Siege, 8. Kahmann(Lörrach) 3/5 Siege, 9. Mertsching (Karlsruhe) 2/6 Siege. Bei den Meisterschaften im Florettfechten der Damen rissen im Endkampf die Ueber- raschungen nicht ab. Fr. Müller(Freiburg), eine der heißesten Favoritinnen, verlor gleich zwei Gefechte gegen ihre Klubkameradinnen Martin und Weiß. Frl. Skerl(Weinheim) wurde von Frl. Weiß(Freiburg) geschlagen. Zuletzt gab es noch ein scharfes Rennen zwischen Frl. Edgar Basel begeisterte einmal mehr SV/BC Gießen nach harter Auch eine durch mehrere Verstärkungen geschaffene Giehener Bezirksauswahl konnte den Siegeszug der Waldhöfer Boxer nicht un- terbrechen, wobei sich die Basel, Roth und Co. erneut als Kassenmagneten erwiesen. Ein Brillantfeuerwerk, alles in nur fünf Minuten zusammengefaßt, brannte Edgar Basel gegen den mutigen Fliegengewichtler Konopik (Wetzlar fk. G.) ab. Beim fünften Niederschlag schickte der meisterhaft leitende Ringrichter Nüßgen Frankfurt) den Wetzlarer in die Ecke. Abbruchsleger in der zweiten Runde: Basel. Gegen Leichtgewichtler Roth lieferte der ta- lentierte Findling(G.) eine ausgezeichnete Anfangsrunde. Doch dann trieb Deutschlands Nationalboxer mit wechselnden Schlagkombi- nationen seinen Rivalen durch den Ring. Als der tapfere Hesse in der Endrunde auf einen Aukwärtshaken, dem der Ex-Meister einen ausgezählt wurde, protestierten die Zuschauer wegen„Nachschla- gens“. Doch es blieb beim berechtigten: K.o.-Sieger Roth. Gegen Hessen-Meister Mück(G) lieferte im Mittelgewicht Rechtsausleger Kohl einen guten und ausgeglichenen Kampf. Der wegen Tief- Im Mannheimer Eisstadion: Eishockey Deutschland-Nanada Die kanadischen Eishockeyspieler, die auf dem Wege zur Weltmeisterschaft bereits einige Spiele mit Erfolg hinter sich ge- bracht haben, werden sich am Sonntag, 20 Uhr, im Mannheimer Eisstadion gegen eine deutsche Auswahl-Mannschaft vor- stellen. Wie stark das Interesse an diesem Spiel ist, beweist, daß bis jetzt vier Fünftel der Eintrittskarten im Vorverkauf abgesetzt Wurden. Bei der hervorragenden Spiel- eise der Kanadier ist in Mannheim ein Spiel zu erwarten, wie es nicht jeden Tag zu sehen sein wird. Die rasche und etwas rauhe Gangart der Kanadier wird im er- sten Augenblick vielleicht manchen der Zuschauer etwas in Erstaunen setzen. Im Verlauf des Spieles dürfte sich aber zeigen, ß die deutsche Mannschaft, die dieses Spiel gleichzeitig als Generalprobe für die kommenden Eishockey- Weltmeisterschaft betrachtet, wohl in der Lage ist, mit den kanadischen Eishockeyspielern Schritt zu halten. 1 Mannschaftsaufstellungen der beiden ändervertretungen werden wir in den nächsten Tagen bekanntgeben. 1 Pausen zwischen den einzelnen Drit- 115 Werden durch Vorführungen erstklas- N Eiskunstläufer ausgefüllt werden. Der 8 des deutschen Eiskunstlaufmeisters 50 imut Stein steht bereits fest. Daneben 219 noch einige andere erstklassige Eis- 80 tläuferinnen und Eiskunstläufer am art erscheinen. Waldhef-Boxer siegreieh Gegenwehr 12:8 geschlagen schlag verwarnte Gießener war in der dritten Runde der Frischere und erzwang so noch ein gerechtes Unentschieden. Sofort nach dem Gongschlag fuhren die beiden Halbwelter⸗ gewichtler Posch(PSV Heidelberg f. W.) und Noll II(G.) schwerstes Geschütz auf. Das gege- bene Unentschieden wurde selbst von den Hessen als Fehlurteil ausgepfiffen. Zwei Voll- blut-Fighter standen sich mit Siegel(Mar- burg f. G.) und Kohr im Federgewicht gegen- über. Der unheimlich starke Waldhöfer schickte seinen Gegner dreimal zu Boden, der noch in der ersten Pause den aussichtslosen Kampf resigniert aufsteckte. Weitere Ergebnisse sind: Bantamgewicht: Steinbeißer(W.) siegt in der zweiten Runde durch k.o. über Wagner(G.). Weltergewicht: Schneider(W) siegt in der dritten Runde durch K.o. über Schnell(Marburg f. G). Halbmittel- gewicht: Gerngroß(W.) verliert durch Abbruch in der dritten Runde gegen Förster(Wetzlar f. G.). Halbschwergewicht: Biegi(W.) verliert durch Aufgabe in der dritten Runde gegen Brown(Us Army f. G.). Schwergewicht: Ebbe (W.) verliert nach Punkten gegen Andel(G.). Die deutschen Springer für Schweden Nach dem Weltmeisterschafts-Ausscheidungs- springen am Sonntagnachmittag in Willingen nominierte der Deutsche Skiverband folgende Springer-Vertretung für die Ski-Weltmeister- schaften in Schweden: Franz Eder Berchtesga- den), Toni Brutscher und Sepp Weiler(beide Oberstdorf), Sepp Kleisl und Sepp Hohenleit- ner(beide Partenkirchen). 55 Goldmedaillen ADac Winterfahrt Hessen Obwohl die eigentlichen Voraussetzungen der am Wochenende vom ADAC Gau Hessen gestarteten Winterfahrt Hessen fehlten, näm- lich verschneite und glatteisbedeckte Straßen, stellte doch die strenge Kälte an die rund 250 Teilnehmer und vor allem an die Motorrad- fahrer hohe Anforderungen, Insgesamt wurden 41 Goldmedaillen an die Wagenfahrer und 14 an die Motorradfahrer verliehen. Die Klassensieger: Wagen: bis 500 cem: Schwaneberg(Godesberg) auf Lloyd. Bis 750 cem: Frank(Heilbronn) auf Goliath. Bis 1000 cem: Graf Montgelas Frankfurt) auf DKW. Bis 1300 cem: Merk Darmstadt) auf Porsche. Bis 1600 cem: Lehder(Neu-Isenburg) auf Opel Rekord. Bis 2000 cem: Loof(München) auf BMW 501. Ueber 2000 cem: Burger(Reinheim) auf Opel Kapitän).— Motorräder: Bis 125 com: Nickel (Ingolstadt) auf DKW. Bis 175 cem: Bilger(Mas- senheim) auf Adler. Bis 230 cem: Staab(Aschaf- fenbuürg) auf NSU-Max. Bis 350 cem: Rohde HHeß- jar) auf Horex. Ueber 350 cem: Frisch(Frankfurt) auf Horex.— Beiwagen: Bis 250 cem: Hauenstein/ Lipp(Hanau) auf Viktoria. Bis 330 cem: Dotter- weich(Nürnberg) auf Viktoria. Bis 750 cem: Mar- net(Königstein) auf NSU-Konsul. Martin(Freiburg), die es bis dahin auf fünf Siege gebracht hatte und Frl. Skerl(Wein- heim), die mit 4/2 Siegen als Beste folgte. Frl. Skerl schlug dann Frl. Martin(4/0), Frl. Drexlin (Lörrach) und Frl. Martin(4/3), so daß ein Stichkampf notwendig wurde. Hier gelang dann Frl. Skerl der große Meister wurf mit einem 4/0 Sieg. Die ewige Zweite seit vielen Jahren wurde damit badische Meisterin 1954. 3. Frl. Friedel Schmidt(KTV 46 Karlsruhe) 4/3 Siege, 4. Fr. Müller Freiburgs 4/ Siege, 5. Frl. Weis(Freiburg)/ Siege; 6. Frl. Dr. Moninger(KTV 46 Karlsruhe) 3/4 Siege. Brutscher siegte in Willingen Beim Weltmeisterschafts-Ausscheidungssprin- gen des Deutschen Skiverbandes am Sonntag auf der großen Willinger Mühlenkopfschanze ging die deutsche Springerklasse über den Bak- ken. Obwohl der Oberstdorfer Toni Brutscher mit seinen Weiten von 82,5 und 84,5 m hinter den Sprüngen des Partenkircheners Sepp Ho- henleitner(87 und 84 m) zurückgeblieben war, kam er auf Grund seiner höchsten Haltungs- bewertung in diesem Sprunglauf zum Siege mit der Note 221,9. Es ging in der Spitzen- gruppe nur um Notenbruchteile. Brutscher er- Bielt für seine beiden mit Eleganz gestandenen Sprünge mit den Noten 18 und 17,7 die höchste Bewertung. Hohenleitner, der mit 87 m die größte Tagesweite erzielte, folgte dichtauf vor dem Deutschen Meister Franz Eder(Berchtes- gaden), der 85 und 86 m schaffte. Vierter wurde Sepp Kleis! Gartenkirchen). Pech hatte der Oberstdorfer Sepp Weiler, der nach einem 380, 5-m-Sprung im letzten Durchgang vom Schanzentisch nicht gut abkam und sich bei einem Aufsprung an der 78-m-Marke über- schlug, so daß er nur 13. wurde. c Sowietrußlands Ski- Kanone Vladimir Kusin trainiert bereits in Falun(Schweden) für die Weltmeisterschaften in den nordischen Disziplinen, die dort am 14. Februar beginnen. Keystone-Bild Lösch nord badische, Shimeiste: Weidl, Ski-Club Mannheim, Sieger im Spezialspringen Mit 430,6 Punkten kam der bald 40jährige Oskar Rösch vom Skiclub Pforzheim nach wie- derholtem Anlauf am Sonntag am Hundseck zum Titel eines nordbadischen Skimeisters 1954 in der nordischen Kombination, nachdem er sich bereits am Samstag als bester Langläufer mit 51:49 Minuten für die 14 km lange Strecke er- wiesen hatte und am Sonntag im Kombi- nationsspringen mit der Note 190,6 auf den zweiten Platz gelangt war. Bester Kombina- tionsspringer und zugleich bester Springer des Tages überhaupt war mit der Note 217,5 der aus Oberaudorf stammende und für den Ski- elub Mannheim startende Alois Weidl, der sich seine Aussichten auf den Titelgewinn nur durch sein mangelhaftes Abschneiden im Lang- lauf— er war mit 1:04, 24 Std. erst an 13. Stelle eingekommen— verscherzt hatte und sich 80 mit der Kombinationsnote 405,44 und mit dem zweiten Platz begnügen mußte. Helmut Oehm, vom Skiclub Karlsruhe, belegte mit der Note 392,3 den dritten Platz. Das Spezialspringen sah Alois Weidl(Ski- Club Mannheim) mit zwei gleichmäßig gestan- Lieg in lelzler Hflinule EV Füssen bezwang Preußen Krefeld mit 7:6 Der Deutsche Eishockey-Meister, EV Füs- sen, gewann am Sonntag sein Punktspiel gegen Preußen Krefeld erst mit einem glücklichen Treffer in letzter Minute mit 7:6(2:4, 3:1, 2:1) Toren. Das Uebergewicht des von 6000 Zu- schauern stürmisch begrüßten Meisters bestand in zwei gleichmäßig besetzten Sturmreihen und sehr aufmerksamen Deckungsspielern. Dagegen leisteten sich die Krefelder einige spielentschei- dende Fehler. Für Füssen waren Huber, Egen (Je 2), Guggemos, Sepp und Kleber erfolgreich. Preußen Krefelds Tore schossen Brandenburg (3), Kremershof, Schindler und Walter. 5:5 in Arosa Schweiz B— Deutschland B unentschieden Die Eishockey-B-Mannschaften der Schweiz und Deutschland trennten sich am Sonntag nach einem ausgeglichenen Spiel in Arosa unentschieden 5:5. Selbst alle drei Spieldrittel waren mit 1:1, 2:2, 2:2 unentschieden. Schaberer schoß in der 5. Spielminute das erste Tor für Deutschland. Nur eine Minute später schoß Näf für die Eidgenossen das Aus- gleichstor. Die übrigen deutschen Tore schossen Pfosi(2) und Huber(2). Wieder nur knapp für Kanada Nach dem enttäuschenden 4:2-Sieg am Frei- tag in Basel kam Kanadas Eishockey- Vertre- tung für die Weltmeisterschaft in Stockholm, die Lyndhurst Motors, am Sonntag in Zürich wieder nur zu einem knappen Sieg über die Schweiz 6:5(3:1, 2:2, 1:2). Die Kanadier werden in Stockholm wesentlich bessere Leistungen zeigen müssen, wenn sie die Welt meisterschaft für das„rote Ahorn-Blatt“ zurückgewinnen wollen. Nauheimer Sieg im Lippenspokal Im Kampf um den Lippenspokal siegte die Eishockeymannschaft des VfL Bad Nauheim am Sonntag auf eigener Bahn vor knapp 1000 Zu- schauern gegen den CP Lüttich mit 8:4(2:1, 3:1. 3:2) Toren. Der Sieg der diesmal gut harmonie- renden Hessen, die schon wenige Minuten nach Spielbeginn ihren besten Spieler, Ulrich, durch Verletzung verloren, war verdient, da sie ihren Gegnern in Schnelligkeit und Scheibenführung überlegen waren. Die Tore für Nauheim schos- sen Eichler(3), Brandt, Barezikowski(le 2) und Langsdorf. Für Lüttich waren Donman(zwei), Delriz und Anliaux erfolgreich. HTHC löste Eishockey-Abteilung auf Der Harvestehuder THC Hamburg hat sich nach einem Beschluß der Generalversamm- lung von seinen Eishockey- Spielern getrennt. In der Begründung zu diesem Schritt führte der HTHC u. a. an: Von der Gastspielreise nach Schweden trug der HTH C von den 13 ab- geschlossenen Spielen nur acht aus. Nach dem achten Spiel verlangten die Spieler vom Mannschaftsführer Hain eine Erhöhung der Spesen. Da diesem Ansinnen nicht entsprochen denen Sprüngen von 22 Metern Note 217,5) in Front vor dem Springer der Altersklasse II, Rudi Geißler(Skiclub Heidelberg) mit 20 und 21 m Note 200,3) und dem Heidelberger TV-ler Bauer mit 2mal 20 m(Note 193,4). Rekorde der schweren Männer Nordbadens Gewichtheber-Gilde war am Sonntag beim KSV 1884 Mannheim fast voll- zählig versammelt. Erfreulich, daß die unge- stüm nachdrängende Jugend sich gegenüber den älteren Semestern verschiedentlich durch- setzte. Am erfolgreichsten waren die Heber des Ac 92 Weinheim, denn mit Greulich(490 Pfd.). Martiné(555 Pfd.) und dem vom RSV 1884 Mannheim übergewechselten Perser Khaledi (665 Pfd.), holten sie im Feder-, Leicht- und Mittelschwergewicht drei Rekord-Titel in die Zweiburgenstadt. Khaledi, von Heiner Böhler (VII. Neckarau) mit 655 Pfd. hart bedrängt, schaffte übrigens die beste Tagesleistung. Seine„gzder Vereinskameraden Greulich und Martinè waren dagegen von Schneider(KSV Durlach) mit 450 Pfd. und Hummel SpVgg Germania Karlsruhe) mit 335 Pfd. nicht 80 scharf„beschattet“. Die restlichen vier Rekord- halter verteilten sich gleichmäßiger. Neckar- aus„As“, Peter, war im Mittelgewicht mit sei- nen 630 Pfd. durch den talentierten Weinhei⸗ mer Kuhn(610 Pfd.) zwar nicht gefährdet, doch stellte sich hier ein Nachwuchsmann vor, der noch von sich hören lassen wird. Schnell(KSV 1884 Mannheim) besetzte mit 415 Pfd. klar vor dem Durlacher Dolte(395 Pfd.) den ersten Platz der Bantamgewichtsklasse, während die Angelegenheit im Schwergewicht zwischen Schmitt(SRC Viernheim) und Frosch(KSV 1884 Mannheim) selbst in der Klarheit der 50-Pfd.- Differenz(605: 555 Pfd.) eine ausgemachte Sache schien. Das Leichtschwergewichts-Duell entschied der Durlacher Hüttich(605 Pfd.) ge- genüber Falk(Karlsruhe), der 595 Pfd. bewäl⸗ tigte, knapp für sich. Die bisher beste Hallenleistung eines deutschen Stabhochspringers stellten die 4,01 m dar, die der wurde, reisten die Spieler nach Deutschland Ostzonenmeister Karl-Heinz Balzer(Halle) in zurück, Leipzig erreichte. Handball-Tabellen 5 TSG Rheinau 15 13 0 2 44:18 2624 Kreisklasse A: 07 Mannheim 14 7 5 2 33:19 19:9 Polizei- SV 16 15 0 1 25:13 30:2 SV Rohrhof 15 9 1 5 34-20 18712 . 4 14 14 0 0 199-95— 5 os Mannheim 15 8 1 6 39:27 17215 pVgg Sandhofen 14 10 0 4 166:138 20: 5 5 13 Ar Heddesheim n 5 858 i% VL Hockenheim 15 7 3 5 338•36 17213 99 Seckenheim 14 0 7 134-118 14:14 Dak Rhein- Neck 4 6244 TSV 1846 15 7 0 6 1372131 14•16 Rhein- ar 15 6 4 5 2418 16: 07 Seckenheim 17 6 1 10 186187 13:21 Spes Ketsch 18 5 3 5 217521 13213 Tus Weinheim 14 5 0 9 158:178 10:16 1846 Mannheim 14 4 3 7 16731 11:17 Bad. Feudenheim 15 3 1 11 127:180 7:23 Sc Neckarstadt 15 3 3 9 16:28 9721 TV Schriesheim 10 3 1 6 33:103 7:13 FV Brühl 13 3 2 8 16:20 818 TSG Rheinau 17 1 115 113:249 3:31 8g Mannheim 15 1 1 13 10:88 3:27 Kreisklasse B: Staffel I: TV Brühl 17 14 2 1 184:102 30:4 A-Klasse Nord: IB Reilingen 13 10 2 1 129:85 2224 5 TSV Neckarau 14 8 1 5 120194 17:11 FV Leutershausen 13 3 TSG Ketsch 1b 15 8 1 6 155:99 17:13 A8 Schönau 13 7 4 2 35 Bd Neulußhefrm 14 7 2 5 107:103 16:12 62 Weinheim 13 6 4 3 36:29 16210 Scœ Pfingstberg 16 7 1 8 123:148 15:17 TSV Viernheim 14 5 5 4 28623 15713 VII. Neckarau Ib 17 1 1 0 1 0 3 g 8 5 64 Schwetzingen 15 6 2 7 34794 14516 5 1 13 3 4 4 9255 18115 TV Friedrichsfeld 13 6 0 7 105109 12.14 r a 5 TV Rheinau 5 17 4 3 10 962129 11:23 SV Unterflockenbach 13 4 6 3 2523 14:12 ESV Blau-Weiß 15 5 0 10 69:139 10:20 SV Schriesheim 14 5 3 6 25234 13715 TSG Plankstadt 16 1 1 14 91:157 3:29 Fortuna Edingen 13 3 4 6 20231 10716 Staffel II: VIR Mannheim Amat. 13 3% 2 TV Oberflockenbach JJ 8 eee, Mr Mannheim 12 1 0 1 13876 2272 Sc Käfertal 13 7 3 3 126:100 11:0 SV Wallstadt 14 7 0 7 136129 14:14 5 8— 8 5 TV Neckarhausen 12 5 8 6 13692 12:12 Vorläufige Gewinnquoten des West-Süd- 80. 13 1 7 ld. Blocks. Z wölferwette: 1. Rang: 59 948, DM; VIB Gartenstadt 12 5 1 6 832113 11:1.. g 8 5 8 T Ladenburg 5„ 0 2. Rang: 3 3 3. Rang: e DM. l Zeh G Feddesheim 14 3 0 11 307157 6:22 nerwette; 1. Rang: 2197 DM;: 2. Rang: 38, Fortuna Schönau 13 2 1 10 95:177 5:21 DM; 3. Rang: 5.— DM. Folpl. Op R —— felefon 52778 at für Ire Aupengläser! jetzt O 4, 5, an den Flanken gegenüber Planken-Lichtspiele 1949 u- DL 1 Kraftfahrzeuge 2 fenen Volkswagen verkauf. Telefon 4 31 10 u. 5 02 52. 1951 gegen bar zu ſſclep on) gegen fre blimereen Mah Sratisprobe vermittelt Or. Rentschler& Co, taupheim 62 Wörtt. VW- verleih(53) km—,15 Tel. 6 93 37 Speziclobteilung: Unsichtbafe Avgengläser Auto-Verleih Olympia-Rekord u. Kapitän F. WACHTER, Telefon 425 34. Rheinhäuserstraße 51/3 Ford 12 M 1953 Ruto-Verleih Qu 36. Opel- Olympia 52 mit Heizung, neu- wertig, 16 000 Km, preisgünst. Zz. vk. Angeb. unt. Cy 10091 an den Verl. Ruf 3 28 69 Lieferant aller Krankenkassen Bekanntmachungen V Auto-Verleih Geilert& weickert, qu 7, 10, Tel. 44590 u. Olympia UEINKELI-ROIIER (Ostblock). Arbeitsvergabe. vergibt die Glaser- und Beschlagarbeiten für die Wohnbauten t— solange Vorrat reicht in der Geschäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mb, Max-Joseph- Straße 1, Zimmer 308, abgeholt werden. 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Februar 1984 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT . Seite 9 eee Große Steuerreform schrumpfende Hoffnung ue ein Strudelteig wird nach wie vor in Bonn— neuerdings auch in Bad Nauheim, wo die Länderfinanzminister tagten— das problem der Steuerreform auseinanderge- walzt. Eine gemeinsame Front bilden die Erperten der Parteien auf der einen Seite, wahrend auf der anderen Seite die Fiskali- sten stehen. Die Hoffnung, die sogenannte robe Steuerreform noch vor dem I. Januar 1955 durchzubringen, ist aber bereits begra- ben worden. Selbst der Bundeswohnungs- bauminister, der unentwegt an dem Termin 40, 1. April 1954 festhielt, bedauert jetzt achsel- 8 zuckend; die Schwierigkeit der zu lösenden problematik mache eine Vorverlegung un- —* washch. N 922 Indes hat sich die Meinung gefestigt, der Bundesfinanzminister s0ll amtsmüde ge- jesellscha macht werden, um seine diplomatischen Fä- higkeiten anderen Ressorts zur Verfügung stellen zu körmen. Hiernach soll ein bekann- ter rheinischer Bankier, der sich unlängst von einen Geschäften zurückzog, als reform- eitriger Finanzminister seine Kräfte und Fahigkeiten ausprobieren könnte. Ob von personellem Wandel begleitet oder nicht ist im Endeffekt gleichgültig. Fest- stehend ist, daß— wie oben gesagt EMBA die Steuerreform noch in weiter Ferne legt, und daß der Kapitalmarkt nicht mehr solange warten kann. Auch Dr. Scharnberg, führender Bundes- tagsexperte in Kapitalmarktfragen, erklärt, es müsse unabhängig von dem Ausmaß der großen Steuerreform schon jetzt etwas und War Ausreichend viel für die Aktie getan werden. Dr. Wellhausen sekundiert seinem Kollegen Scharnberg und verlangt Initiative des Bundestages in der Zielrichtung Aktien- förderung. Konkret wird dabei an die Erhardschen Vorschläge angeknüpft und für die Senkung des Körperschaftssteuersatzes von 30 auf 20 vom Hundert) plädiert. Das ist als Sofort- mabnahme gedacht, über deren Unzulänglich- zeit sich die beteiligten Experten völlig im Haren sind. Bei der Suche nach anderen, at- traktiveren Mitteln kamen die Experten auf die Vorschläge des Bankiers Hermann J. Abs elehe„Mannheimer Morgen“ vom 24. No- diese wie. die Bro- /A gäu. Ker stellung. vember 1958:„Sonder Haß und Liebe, be- trachtetes Kapitalmarktproblem') zurück. Die 1 Verlag, getfreiung der Aktien von Diskriminierungen steuerlicher Art, soll nach dem Abs-Vor- schlag damit eingeleitet werden, daß— bis 1 uimo 1955— neu ausgegebene Aktien für suche die Dauer von fünf, bzw. acht Jahren von der Eoörperschaftssteuer gänzlich zu befreien 1801 dind. Besser gesagt, von der Körperschafts- Wagenpfleg euer soll die Dividendenausschüttung für ch zu vera diese neuen Aktien befreit sein. an den 4 Zweitens handelt es sich um die Besei- tigung des Vorrechtes, das aus dem soge- 2 eigen nannten Schachtelprivileg hervorgeht. Die Bevorzugung durch Schachtelprivileg, be- 5 weckte Linderung der Mehrfach-Besteue- 93 4 2 rung, kußte ja eigentlich darauf, daß die 855 exorbitante Höhe des bisherigen Körper- ö Schaftssteuergesetzes dessen Anwendung auf Mann Schachtelgesellschaften unmöglich mache. Jung u. Weste Beispiel: Wenn die Aktiengesellschaft A rel. 3 23/ Besitzerin der Aktiengesellschaft B, C, D War, dann mußten bei den Dividendenausschüt- Feſcken kungen B, C, D bis zum 1. Januar 1953 je 60 e fen — preiswen a) Postselt — dom Hundert des von ihnen ausgeschütteten Gewinnes als Körperschaftssteuer abführen. Die Besitzerin aber, die Gesellschaft A, mußte ebenfalls 60 vom Hundert ihres Ertages, der ja aus bereits steuerlich beschnittenen Divi- Tel. 5 320 J Steuersatz, der vom ausgeübten Gewinn 1 ae berechnet wird N Tel. 420 EIER HN. 4 Effektenbörse Mitgetellt von: Commerz& Creditbank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 8. Februar 1934 von Bö de ler At eren ank: Die freundliche Grundtendenz naustrage 12 teten Woche setzte sich weiterhin fort. Bei lefon lf gelatterem Geschättsgang standen ira Mittelpunkt — 155 Interesses Wiederum Montanwerte und Bank- n. len. Die übrigen Märkte lagen uneinheitlich. Um. Tages kurse 1 Soll. eee Stellg 4.2. 2 59% 128½ 5 1 B„ 6 J 14 8151 — 8 e e e 10.3) 75% 70 Deut Sum 11 3 16% 160 ½ Daimler-Benz 10.6) 130 1305, her t Erd ei 1 0 119 119% .„5 11 0 143 142 8 5 Linoleum werke. 111 94 107 160 B zeigen legen. Hof 28 1070 52 85 besten baum-Werger 10:7 102 103 8 10 3 62 211058 84 5 . 3200 1½ 14 eugnisze Srudd& Guimeaume. 108 115% 115 i rün de Bilfinger. 3,1 0 306 ¼ 88 weglaubiste Harpener 37„ 1 ach: feld. n zunächst elderger Cement 121„ 158 162 ler bel. 218 221 rer Stelle Nöckner werke 281 202 15„% 6450 isinele var, mndesman. 918 104. Wenne Braunkohlen in) 153] 152½ t en R tra 1 0%¼ 115 . Salon CV 9 5 Femeelt e e EN d uc: e 0% J 35 140 E Ver Sucker 1) 125 125 nung Lest ere 220 223 Bad tort Waldhor 4.3 1097 110% cd Benn 24 24 ; ̃ ͤ 70 82 — 2 R n 100, ne e 106,20 101 101“ Zelchspank- Anteile 8324— 93 90½ 1 Du-Notierung. m ex Dividende. en Bezugsrecht Freie Devisennotierungen vom 8. Februar Geld Brief 9 belg. Francs 8,363 9,383 00 franz. Francs 11,933 11,953 100 Schweizer Franken 95,75 95, 95 100 oll. Gulden 110,06 110,28 1 Kanad. Dollar 4,334 4,344 1 engl. Pfund 11,669 11,709 1 100 schwed. Kronen 30,50 30,66 ö 100 dan, Kronen 60.315 60,435 100 norw. Kronen 58,45 58,57 100 Schweizer Fr.(tre) 97,86 98,06. 100 DRU 1 Us- Dollar 4,195 4,205 W 437,50 DM-O, 100 DM-O= 24, 7 DM-W 1 dendeneinkünften bestand, abführen. Woraus Allerdings eine beachtliche Mehrfachbesteue- rung resultierte, die für den Aktionär nichts, aber auch gar nichts mehr übrig ließ. Eine weitere Schwierigkeit in dieser Dis- kussion bildet die Frage, ob auf das Kapital- marktförderungsgesetz verzichtet werden könne, oder nicht. Niemand verhehlt sich heute, daß die Beseitigung des Kapitalmarkt- örderungsgesetzes erhebliche Senkung der Einkommensteuertarife(und selbstverständ- lich auf der Körperschaftssteuer) voraussetzt. In der Abschätzung der Möglichkeiten einer Tarifsenkung herrscht jedoch wesentliche Un- einhelligkeit. Der Bundesfinanzminister ver- riet, er rechne mit einem Steuerausfall von jährlich rund drei Milliarden DM. Da gleich- zeitig jedoch Steuervergünstigungen wegfal- ler, die bislang einen Verzicht des Fiskus darstellten, ist nicht überschaubar, welches Ausmaß die Tarifsenkungen haben werden. Optimisten rechnen mit einer durchschnitt- lichen Senkung von 20 vom Hundert, die je- doch aus sozialpolitischen Gründen bei den unteren Einkommensgruppen wesentlich hö- her sein soll. Man spricht von einer 35pro- zentigen Ermäßigung des Tarifes bei den Einkommensgruppen zwischen 10 000 und 40 000 DM jährlich. Hier haben selbst Gegner des Kapitalmarktförderungsgesetzes Beden- Ken, ob auf die gesetzliche Kapitalmarkt- förderung verzichtet werden könne. Bedenken, die beweisen, daß bei nüchter- ner Betrachtung die Hoffnungen, die in die große Steuerreform gesetzt werden, bereits Weserrtlich abebbten. Uneinheitlicher Winterschlußverkauf eindeutige Schlußfolgerungen Der Winterschlußverkauf 1954 ist für den Einzelhandel des Bundesgebietes insofern eine wertvolle Lehre gewesen, als sich neuer- liche Wandlung der Verbrauchergewohnheit abzeichnete. Zum Unterschiede von den vorangegange- nen Jahren wurde diesmal— von Einzel- fällen, die Regel bestätigende Ausnahme dar- stellen— ein Massenandrang an den Stich- tagen(Beginn des Schlußverkaufes und Ge- halts- bzw. Lohntermin) nicht beobachtet. Der Käuferstrom verteilte sich vielmehr mit beachtlicher Regelmäßigkeit über die ganze Zeit des Schlußverkaufes. Hing wohl damit zusammen, daß der Verbraucher diesmal vorwiegend Qualität auswählte und hierbei sehr bedachtsam verfuhr. Diese Erkenntnis ist wichtig, denn es zeichnet sich bereits ein auf eigenes Urteil aufgebautes Einkaufen ab. In den ersten Jahren nach der Währungsreform neigte be- kanntlich der Verbraucher dazu, nach der Höhe des Preises allein auf die Güte der Ware zu schließen, wobei sich bei der unter- schiedlichen Verwendungsweise der einge- kauften Waren selbstverständlich Fehlent- scheidungen ergaben. Dem Einzelhandel ist es gelungen, seine Lagerbestände„spürbar“ zu räumen, wird in Fachkreisen gesagt, womit angedeutet werden soll, daß die Umsatz-Hoffnungen für diesen Winter nicht trogen. Einen Gutteil wird die hinhaltende Kältetaktik des Wetter- gottes ursächlich für diese Entwicklung sein. Im allgemeinen sind die Umsätze— gegen- über denen der vorjährigen Vergleichszeit sowohl mengen- als auch wertmäßig ange- stiegen. Ein genauer Ueberblick fehlt noch, weil die wesentlichen Preisrückgänge— ge- genüber dem Vorjahre— eine zuverlässige Bewertung erschweren. In dem Bericht des Bundesverbandes des deutschen Textileinzel- handels wird besonders hervorgehoben, daß manche gut geführten Fachgeschäfte bereits zu Beginn der zweiten Schlußverkaufswoche aus dem Rennen ausscheiden und schon wie- der ihr reguläres Angebot hätten zeigen können. Schlag ins Molkereikontor Zurück zur Kuh (LSW). Neue Wege zur Förderung des Milchabsatzes hat der Pächter der Domäne Schäferhof bei Tettnang beschritten. Er ver- kaufte seinen seitherigen großen Viehbe- stand und ersetzte ihn durch einen Tbe- freien Bestand aus Ostfriesland. Nun gibt er aus seinem Hof als dem ersten Betrieb Südwürttembergs rohe Vorzugsmilch ab, die nicht pasteurisiert und entrahmt wird, son- dern mit dem vollen Fettgehalt, tiefgekühlt in hygienisch einwandfreier Abfüllung in Halbliterflaschen zum Verbraucher kommt. Gemolken wird nur maschinell. Die Kühe Verkehrsverwirrung endgültig verworren Als erste Maßnahme auf verkehrspoliti- schem Gebiet— wie unser Bonner Korre- spondent meldet— plant das Wiftschafts- kabinett die Verabschiedung eines Gesetz- entwurfes zur Sicherung des Straßenver- kehrs zur Entlastung der Straßen. Danach sollen sperrige Güter nicht mehr auf der Straße befördert werden dürfen. Ein Ver- zeichnis solcher Güter ist einem entspre- chenden Entwurf des Bundesverkehrsmini- steriums beigegeben. Es betrifft vor allem Erze aller Art. Steine, Kohlen, Zement, Be- ton waren, Tonrohre, Eisen und Stahl sowie Grubenholz. Erst im Anschluß an diese Maß- nahme sollen die geplanten steuerlichen Maßnahmen erörtert werden, die unter an- derem vor allem eine starke Erhöhung der Lastkraftwagen-Steuer vorsehen. Wie je- doch verlautet, soll Vizekanzler Blücher, der Vorsitzende des Wirtschaftskabinetts, die vom undes verkehrs- und vom Bundes- finanz ministerium vorgesehene scharfe Pro- gression der Kraftfahrzeugsteuer für Last- kraftwagen nicht in dieser Schärfe guthei- Ben. Auch ist nur noch von dem Verschwin- den von Sperr- und nicht mehr von Massen- gütern von der Straße die Rede, da vor allem die ersteren die Sicherheit der Straße gefährden würden. Blüchers Aufgabe be- steht aber zunächst darin, die verschiedenen Auffassungen der einzelnen Ministerien zu koordinieren. Immerhin scheint jedoch die Meinung vorzuherrschen, die bisherigen Machthaber des Verkehrswesens hätten innerhalb ihres Aufgabenbereiches soviel verdorben, daß mit markt wirtschaftlichen Gesichtspunkten die Problematik nicht zu lösen sei. Es seien vielmehr Eingriffe von Staats wegen not- wendig geworden. Darin sind sich also die zuständigen Ministerialressorts einig. Ledig- lich über Umfang und Einzelmaßnahmen gehen die Meinungen noch sehr auseinander. Es wird jedoch angenommen, daß sich im Bundestag eine Mehrheit dafür findet, die Länge der Lastzüge auf von 22 auf 18 m zu reduzieren. K fz. Wirtschaft contra Seebohm Der Präsident der Zentral- Arbeitsgemein- schaft des Straßzenverkehrsgewerbes, Georg Geiger, wandte sich am Montag vor der Presse in Bad-Godesberg gegen die Vor- schläge Bundesverkehrsminister Seebohms zur Lösung des Problems Schiene Straße. Das von Minister Seebohm vorgelegte Ge- setz sichere nur die Bundesbahn, stärke je- doch nicht die Verkehrssicherheit. Geiger sprach sich gegen eine dirigistische Behandlung der Frage der Lösung des Pro- blems Schiene und Straße aus. Er forderte ferner für die nächsten zehn Jahre die jähr- liche Auflegung einer Bundesanleihe in Höhe von 500 Millionen DM, die je zur Hälfte der„Straße“ und der„Schiene“ zugute kom- men und steuerlich begünstigt sein solle. Der Vorstandsvorsitzende der Daimler- Benz AG., Könecke, trat bei dieser Gelegen- heit dafür ein, die verkehrspolitische Pla- nung auf mindestens zehn Jahre auszudeh- nen. Er regte an, ein verbessertes Straßen- netz zum Teil aus Mitteln des Verteidigungs- beitrages zu finanzieren. Der Arbeitsausschuß Kraftverkehrswirt- schaft, in dem vierzehn am Kraftverkehr in- teressierte Verbände und Organisationen zu- sammenarbeiten, veröffentlichte am gleichen Tage eine Reihe von Leitsätzen zur Ver- kehrspolitik. In den Leitsätzen wird im einzelnen her- vorgehoben, daß die Eisenbahn zwar kür absehbare Zeit das Rückgrat des Verkehrs- systems bleiben wird, daß jedoch das histo- risch gewachsene Verkehrsnetz der Schiene den durch das Auftreten des Kraftwagens veränderten technischen und wirtschaftlichen Verhältnissen angeglichen werden müsse. Aber auch das Straßennetz müsse der Ent- wicklung des Kraftverkehrs angepaßt wer- den. Das sei sowohl für die Hebung der Verkehrssicherheit als auch zur Förderung der Gesamtwirtschaft erforderlich. Der Staat könne sich dieser vordringlichen Aufgabe nicht entziehen. 5 doch Marktwirtschaft, a ber Investitionen Zur Frage der Finanzierung eines lang- kristigen Straßenausbauprogramms schlägt Wenig Raum für Marktwirtschaft der Arbeitsausschuß Kraftverkehrswirtschaft vor, ein Gesetz zu erlassen, durch das in den nächsten zehn Jahren die Auflage einer jährlichen„Verkehrswege- Anleihe“ in Höhe von 500 Millionen DM durch den Bund si- chergestellt wird. Von dem Gedanken aus- gehend, daß nicht nur bei der Straße, son- dern auch bei der Schiene unterlassene In- vestitionen aufzuholen sind, wird angeregt, den Ertrag der Anleihe anteilig für die Modernisierung im Schienen- und Straßen- netz bereitzustellen. Um im Verkehr nach- zuholen, was man bisher nur für andere dringliche Nachkriegsaufgaben, wie Förde- rung des Wohnungs- und Schiffbaus, tat, sollte die Verkehrswege-Anleihe besondere Steuervergünstigungen genießen. Um der Forderung nach erhöhten Mitteln für den Straßenbau gerecht zu werden, macht der Arbeitsausschuß ferner Vorschläge für eine Neuordnung der Besteuerung des Kraft- verkehrs, mit denen eine wirtschaftlich trag- bare Verteilung der Steuerlasten auf die ein- zelnen Fahrzeugarten herbeigeführt werden soll. Bei Verwirklichung der Vorschläge würde sich eine weitere Erhöhung der Steuerbelastung des Kraftverkehrs ergeben, die auf den augenblicklichen Fahrzeugbestand und Kraftstoff verbrauch bezogen rund acht- zig Millionen DM jährlich ausmachen würde. Holzindustrie im Banne des Lastkraftwagens Aufschlußreich ist der Beitrag, den der „Hauptverband der deutschen holzverarbei- tenden Industrie und verwandter Industrie- zweige“ zur verkehrspolitischen Diskussion liefert. Aus einer 12seitigen Denkschrift die- ses Verbandes geht— auf vereinfachten Nenner gebracht— hervor, daß die Bundes- bahn sich diese Wirtschaftszweige entfrem- det hat. Es wird erklärt, daß das vor- gesehene Transportverbot für Holz im Stra- Benverkehr sich im Endverbraucherpreis verteuernd auswirken würde. Die Kosten des Bahntransportes seien bei den gegen- wärtigen Tarifverhältnissen um 10 bis 20 DM je Festmeter höher als beim Lastkraft- wagen. Der Kosten unterschied werde noch größer werden, wenn die Deutsche Bundes- bahn, wie angekündigt, nach Einräumung des Beförderungsmonopols die Tarife für Massengüter erhöhe. Beispiele: Die Transportkosten für 18 Tonnen Rundholz auf Beispielsweise eine Eatfernung von 400 km(etwa München— Frankfurt) betragen bei LkwW.-Transport (einschl. Treibstoff. Versicherung, Löhnen und allen sonstigen Kosten) 370 DM, die Bahntransportkosten bei den gegenwärtigen Tarifen dagegen 740 DM. Die Beförderung eines kompletten Schlafzimmers einschließ- lich Verpackung über eine Entfernung von 192 km koste 20 bzw. 25 DM beim Werk- oder Speditionstransport auf der Straße. aber 54 DM beim Schienentransport nach den gegenwärtigen Bahntarifen und Roll- geldkosten. Eine Kücheneinrichtung würde, auf der Bahn transportiert, bereits auf dem Wege zu Handel 20 DM mehr kosten. Das im Gesetzentwurf des Bundesver- kehrsministers zur Sicherung des Straßen- verkehrs vorgesehene Verbot des Werk- kernverkehrs müsse von der holzverarbei- tenden Industrie abgelehnt werden— wird erklärt— weil sonst schwerste Erschütte- rungen des gesamten Wirtschaftszweiges zu befürchten seien. Die Deutsche Bundesbahn sei nicht in der Lage gewesen, die ihr über- gebenen Transporte. besonders der hoch- wertigen Möbel, nach den Wünschen der Verlader auszuführen. Der Werkverkehr sei ein wirtschaftlicher und technischer Fort- schritt, dabei ihm ein mehrmaliges Umladen kortfalle, die Transportzeiten wesentlich ver- kürzt und außerdem Beschädigungen ver- mieden würden. Selbst bei Verwendung von Behältern seien beim Transport auf der Bahn bisher Schäden entstanden. Schließlich wird noch gesagt, daß das be- absichtigte Verbot des Holztransports auf der Straße bei Entfernungen von mehr als 50 km nicht nur eine enorme Verteuerung der Transportkosten mit sich bringen würde. sondern auch die Wettbewerbsbedingungen der nicht bahnnaheliegenden Hersteller- und Verarbeitungsbetriebe beeinträchtigen müsse Die Standorte der Sägereien und Holzverar- beitungsbetriebe lägen natur- und rohstoff- mäßig bedingt meist abseits der Bahnstatio- nen. Gerade in der Holzwirtschaft ließen sich Straßgentransporte weniger gut vermei- Mafnahme den als in anderen Wirtschaftszweigen. werden ständig vom Tierarzt, die tech- nischen Einrichtungen vom Amtsarzt und die Milch selbst von der Forschungsanstalt in Wangen überwacht. Mohr soll Schuldigkeit tun dann kann er gehen (Up) Das amerikanische Justizministerium hat fünf große amerikanische Oelgesellschaf- ten in der Frage der Bildung eines gemein- samen Konsortiums mit einer Reihe aus- ländischer Gesellschaften zur Wiederankur- belung der Oelförderung in Persien von den Bestimmungen der amerikanischen Anti- Trust-Gesetze befreit, wurde von unterrich- teten Kreisen in Washington mitgeteilt. Die Entscheidung des Ministeriums wurde nach den Angaben dieser Stellen auf Anraten des unter Vorsitz von Präsident Eisenhower am- tierenden Nationalen Sicherheitsrates der USA getroffen, der nach einer Prüfung zu dem Ergebnis gekommen sei, die Bildung des erwähnten Konsortiums liege im Inter- esse der Vereinigten Staaten. Bei den amerikanischen Gesellschaften handelt es sich um die Standard Oil of New Jersey, die Texas Oil Company, die Stan- dard Oil of California, die Gulf Oil Co. und die Socony Vacuum, die ausländischen Kon- sortialpartner sind die Anglo-Iranian Oil Co., die Royal Dutch-Shell- Gruppe und die Compagnie Francaise de Petrole. Die Ge- sellschaften werden voraussichtlich Allein 35 Millionen Dollar für die Wiederingangset- zung der Oelraffinerie in Abadan aufbrin- gen müssen, die ebenso wie die übrigen För- der- und Raffinerie-Anlagen in Persien seit der Verstaatlichung der Anlagen der briti- schen Anglo-Iranian Oil Company durch Mi- nisterpräsident Mussadegh vor drei Jahren stilliegt. Eine der wesentlichsten Schwierigkeiten wird nach Ansicht von Oelsachverständigen der Verkauf des persischen Oels verursa- chen, da der Förderausfall bereits seit lan- gem durch Mehrförderungen anderer Länder ausgeglichen wurde und somit keine echte Nachfrage nach persischem Oel mehr auf dem Weltmarkt besteht. Die persische Re- gierung soll nach den Plänen der Konsortial- firmen an dem Erlös aus dem Absatz von persischem Oel im Rahmen eines Profit- Anteilsystems beteiligt werden. Ladenschluß-Experiment A Uf freiwilliger Basis (LWS) Die meisten in der Werbegemein- schaft des Heilbronner Einzelhandels zu- sammengeschlossenen Geschäfte haben am Vormittag des 8. Februar erstmals ihre Läden geschlossen gehalten und wollen dies auch in Zukunft tun. Die Lebensmittel- geschäfte werden jedoch nach wie vor nur am Mittwochnachmittag schließen. Obwohl sich nicht alle Unternehmen an den Beschluß hielten, wurde vom Heilbronner Einzelhan- del die Hoffnung ausgedrückt, daß sich die restlichen Betriebe der großen Mehrheit bald anschließen werden. Man habe sich auf Montagvormittag geeinigt, weil damit den Angestellten ein verlängertes Wochen- ende gewährt werden könne. Mit dieser solle einer bundesgesetzlichen Regelung jedoch nicht vorgegriffen werden, K URZ NACHRICHTEN StkEG-Bumerang wird abgerechnet (UP) Vertreter der Bundesregierung sind nach Washington gereist, um über die im Lon- doner Schuldenabkommen vorgesehene Bezah- lung für die von den Amerikanern nach dem Kriege Westdeutschland zur Verfügung gestell- ten Uberschußwaren der amerikanischen Armee, die sogenannten StEG-Waren, zu verhandeln. Wie aus dem Bundesfinanzministerum mit- geteilt wurde, sieht das Abkommen die Ermitt- jung der Werte des Uberschußmaterials vor, das während des Koreakrieges von den Amerikanern in Westdeutschland wieder zurück- genommen worden ist. Bevor die Bezahlung anläuft, sollen die Werte der zurückgenom- menen Waren festgestellt und dann von der Gesamtsumme abgezogen werden. Astronomische US-Umsätze 5 (UP) Die Umsätze der amerikanischen In- dustrie lagen im vergangenen Jahr mit 303 Md. Dollar nach Angaben des US-Handelsministe- riums um 10% höher als 1952. Im einzelnen erzielten die Dauergüter- Industrien 1953 einen Umsatz in Höhe von 152,7 Md. Dollar. Das ent- spricht einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 14%. Die Umsätze der Nichtdauergüter- Industrien stiegen 1953 um 6% auf 150,7 Md. Dollar. Von den einzelnen Industriezweigen wies die amerikanische Automobilindustrie mit 30% die stärkste Umsatzsteigerung auf. Uperschüsse der Einfuhr- und Vorratsstellen Sowie die Abschöpfungsbeträge sollen— nach Marktberichte vo m 8. Februar Offizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse (VWD) Inl. Weizen 46, stetig, inl. Roggen 42 bis 42,23, stetig; Weizenmehl Type 405 66,50, dto. Type 550 63,50, Type 812 58, Type 1050 58; Brotmehl Type 1600 51,50; Roggenmehl Type 997 56, dto. Type 1130 54, dto. Type 1370 52, ruhig; Braugerste 42—43, 25; Industriegerste 39—39, 50; Futtergerste inl. 36—38, dto. ausl. 37,753,735, fester; Inlandshafer 31—33; Industriehafer 34—35; Auslandshafer nicht not.; Mais 4242,50; Milokorn nicht not.; Weizenkleie prompt 20,25, dto, per März Mai 20,5020, 75; Rog- genkleie 21; Weizenbollmehl 2222,50 Weizen- nachmehl 31-34; Sojaschrot 40,50; Kokosschrot 27; Palmkernschrot 22; Rapsschrot 24; Hühmerkörner- futter 42,50—43; Malzkeime 21; Biertreber 2021: Trockenschnitzel 15,5016; deutsches Dorschmehl 7175, dto. Fischmehl 6467,50, ruhig. Die Freise verstehen sich als Großhandelspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Verlade- Münlen oder Werkstationen bzw. Nordseehafen. Speisekartoffeln je 50 kg 77,25 DM.— Wiesenheu lose 12; Luzerneheu lose 13; Weizenstroh und Rog- genstroh bindfadengepreßt nicht not.; Weizenstroh drahtgepreßt 7 50; Roggenstroh drahtgepreßt nicht not.; Hafer-Gersten-Stroh nicht not.; Tendenz fest. Die Preise bei Rauhfutter verstehen sich ab Ver- ladestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: Großvieh 506(550): Kälber 234 (335); Schweine 1667(1927); Schafe 51(70). Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen& 90—100(8496), B 9087(6882); Bullen A 92—99(8899), B 8893 bis 144(136—143), (8291), Kühe A 73—83(73—82), B 63—72(60—70), C 55 bis 63(54—62); Färsen A 95—102(90100), B 82—90 (90); Kälber Skl. bis 155(155), K 132—147(127 bis 143), B 118130(110125), C 105—115(100108), D 90103(8096); Schweine A 142—144(136142), BI 141144(140143), BII 141—144(137—143), G 140 D 138—143(134—141), E 136—148 (120—136), F 105—120(); Sauen 61 126—132(120 bis 130); La er und Hammel 71—76(65—75). Markt- verlauf: Großvieh mittel, ausverkauft, Kälber mit- tel, geräumt, Schweine langsam, geräumt, Läm- mer, Hammel und Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (Wo) Auftrieb: 28 Ochsen; 33 Bullen; 41 Kühe; 56 Färsen; 107 Kälber; 597 Schweine; 35 Schafe. Preise ſe ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 81-98. B 7864; Bullen A 90100, B 8790; Kühe K 70—79, B 6373, C 54—62, D 42—52; Färsen A 90105, B 82 bis 90; Kälber A 1484160, B 128142, C 110125, D 80 bis 105; Schweine A, BI, BII, C und D 136—140; Sauen GI 123125; Schafe A 786, B 69—74. Markt- verlauf: Großvieh mittel, geräumt, Kälber flott, geräumt, Schweine langsam, kleiner VUeberstand, Schafe flott, geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) sehr kleine Anfuhr, zufriedenstellender Absatz. Es erzielten: Feldsalat 140—160; Rosenkohl 2530; Karotten 7; Knollensellerie 13—17; Lauch 18 bis 22; Petersilie 83; Schnittlauch 8-10; Kresse 100—110. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 2872960 DM Blei in Kabeln 103—104 DM Aluminium für Leitzwecke 251—260 DM Westdeutscher Zinnpreis f. d. 8. 2. 54 763 DM einem Antrag der DP— für die allgemeine Förderung der Landwirtschaft verwendet wer- den. Die DP ersucht die Bundesregierung, dafür zu sorgen, daß diese Gelder für die Verbes- serung der Agrarstruktur, für die Preisstabili- sierung und zur Förderung der Ausfuhr land- wirtschaftlicher Erzeugnisse zur Verfügung ge- stellt werden. Aus Mangel wurde Uberfluß (VWD) Die asiatischen Länder konnten im abgelaufenen Jahr ihre Wirtschaft weiter sta- bilisieren und ihre Produktion steigern, stellt die UN- Wirtschaftskommission für Asien und den Fernen Osten in ihrem Jahresbericht fest. Die Exporterlöse der asiatischen Länder schei- nen sich im zweiten Halbjahr 1953 auf einem etwas höheren Niveau als unmittelbar vor Aus- bruch des Koreakonfliktes eingespielt zu haben. In der Ernährungslage der asiatischen Län- der ist ein Umschwung vom Mangel zum Uber- schuß eingetreten Die Reisproduktion hat 1952 1953 um 7% zugenommen. Die Inlandspreise zeigten eine stetige Auf wärtsentwicklung, wäh- rend die Exportpreise bis in die jüngste Zeit nachgaben. Die Preise für asiatische Rohstoffe gingen stärker zurück als die Preise der impor- tierten Kapitalgüter. 5 Umstellung von Saarschulden Die Umstellung alter Mark-Verbindlichkeiten und Guthaben in französische Franken regelt eine von der französischen Regierung im Amts- blatt des Saarlandes veröffentlichte Verord- nung. Danach sind derartige in Mark aus- gedrückte Schulden und Forderungen, die ein- korderbar und zahlbar im Saarland, sowie fal- lig und noch nicht bezahlt sind oder noch fällig werden, zum Satz von 20 ffrs für eine Mark in Franken umgestellt. Dies entspräche einer Um- stellung von 1 RM= 0, DM(wiewohl der freie Devisenkurs des Frances auf der Basis 1000 ffrs= 11, DM fußt), Ausgenommen sind solche Markschulden und Forderungen, deren Francsbeträge schon durch gesetzliche Bestim- mungen festgelegt worden sind. Agyptens boykottierende Schrittmacherei (VWD) Schiffe, die den arabischen Boykott Israels ignonieren, werden auch in Zukunft von Agypten auf einer schwarzen Liste geführt. Wie offiziell mitgeteilt wurde, sollen Schiffe nur dann von der schwarzen Liste gestrichen wer- den, wenn sich die betreffenden Reeder oder Makler an die Boykottbestimmungen halten wollen. Wenn sie aber aufs neue die Bestim- mungen verletzen, sollen sie für immer auf der schwarzen Liste geführt werden. Eine Aus- nahme bilden lediglich Passagierschiffe. Nach den ägyptischen Boykottbestimmungen, die den arabischen Ländern zur Kenntnis ge- bracht wurden, dürfen Frachtschiffe und Tan- ker, deren Ladung für Israel bestimmt ist, weder den Suezkanal durchfahren noch arabische Häfen anlaufen. Bisher wurden 99 Schiffe, davon 81 Gltanker, auf die schwarze Liste Agyptens gesetzt. Kürzlich wurden sogar Nah- rungsmittel als Konterbande neu in die Liste aufgenommen. mit dem nachhaltig erfrische 2X chloro dont nden pfeffer minzgeschmock Sie können setzt nach ßelieben WGHILen des altbekannte Chlorodont fobe 90 Pfg. odef Chlorodont- schéäbmend- fobe 1 0 8 8 8— ä 885 e 8 r 8 5 8 8 8. 8 8 1 Seite 10 MORGEN Dienstag, 9. Februar 1954/ Nr. 1 ö Die Besichtigung der Welt von Hellmut Holthaus Frau Jutta ist von der Reise zurück, von einer großen Reise durch verschiedene Län- der. Beneidenswert! Was müssen sie alles gesehen haben, Frau Juttal, sagten wir voll Bewunderung und Neugier. Aber hatten sie gar kein bißchen Angst, so etwas zu unternehmen? All die fremden Menschen, das fremde Geld und die Sprachen! Angst, wieso?, sagte Frau Jutta. Es war doch eine Gesellschaftsreisel Immer in Gesell- Schaft. Man brauchte nur zu bezahlen, alles andere machte das Reisebüro, alles war bis uns Kleinste organisiert, vom Besuch der Wüste bis zum Kamelritt durch Kabarett am Montmatre, Weine im Preis eingeschlossen. Ritten sie auf einem Kamel durchs Kaba- vett?, kragten wir erstaunt. Sagte ich das? Habe ich die Wüste mit Paris verwechselt? Haha! Man hat so viel gesehen. Eine herrliche Oase mit voller Ver- Pflegung! Oase ab 10.30 Uhr, Algier an 18 Uhr. Algier! sagten wir. Eine wunderbare Stadt, sagte sie. Mittag- essen und Stadtbesichtigung. Beförderung der Personen und des Gepäcks zum Hafen. Auf diese Weise ging wohl alles sehr Slatt? Wie am Schnürchen, nickte Frau Jutta. Ein Minimum an Zeit, ein Maximum des Gebotenen. Es war eine Qualitätsreise. Das Stadtbild von Neapel ist mit dem rauchen- den Vesuv in aller Erinnerung. Raucht der Vesuv denn wieder? In der Zeitung hieß es, er rauche augenblicklich micht. Rauchte er, oder rauchte er nicht? über- legte Frau Jutta. So hieß es jedenfalls im Prospekt, und auf dem Bild rauchte er auch. Capri mit blauer Grotte und Kaffeepause. Pompeji mit Vesuv und Mittagessen. Aber der Aetna ist noch imposanter. Auf Sizilien waren Sie also auch, Frau Jutta? Versteht sich. Ganztägiger Ausflug zum Aeta mit Mittagessen. Gelegentlich zur Besichtigung von Kirche und Grabmal des heiligen Antonius. Wie kommt der heilige Antonius auf den Aetna? Liegt er nicht in Padua begraben? Sagten Sie Padua? Wundervolle Stadt! Ganz Italien haben wir gesehen. Die blaue Adria, das wildromantische Sardinien. Fie- sole halbtägig. Florenz! Stadtrundfahrt mit Auto und kulturhistorischer Führung. Be- förderung der Personen und des Gepäcks zum Hotel. Rom, die ewige Stadt, fuhr Frau Jutta fort. Kunst- und Kulturepochen vergangener Jahrhunderte in Ehrfurcht bewundert. Be- förderung der Personen und des Gepäcks zum Bahnhof. Segesta! Eine uralte Stadt, von den Elymern gegründet. Beförderung der Personen und des Gepäcks zum Fotel. Kermen sie Venedig?, fragte Frau Jutta. Zur Linken die Torre dell' Orologio mit den zwei Mohren, die seit Hunderten von Jahren unermüdlich der Welt die Zeit mit den Schläa- gen ihrer Hämmer auf die Glocken kund- geben. Beförderung der Personen und des Gepäcks zum Bahnhof. Sphinx an 14.20 Uhr. Eine sehr junge Frau Erwin, der Freund des Vaters, ist zwar bei- nahe dreigig Jahre alt, aber er sieht aus wie ein Primaner. Er ist ihre erste glüchlicke, schmerzlich große Lebe. Sechs Mal am Tag, bei jedem Klingeln, schreckt sie auf: der Erwin. Aber dann ist es dock nur der Gasmann oder Tante Herta. End- lich— das cann ihr nun niemand ausreden— Rat sie Erwins geliebte Lache durch drei Türen gehört. Sie strahlt auf, verzappelt sich, will zu ihm— aber dann wird sie auf einmal zaghaft, sie weicht aus, verstecht sich, und wenn Erwin ins Zimmer kommt, bleibt sie zunächst wie un- beteiligt, nur auf ihre koch pädagogischen Be- schaftigungshölzchen gerichtet. Sie ist genau zwei Jahre alt. Behutsam löst er sie aus der Reserve. Man unterhält sich, sie lehnt an seinem Knie, manch- mal lacht sie hingerissen und stolz azur Mutter herüber. Ob die auck sieht, wie herrlich Eruin ist? Dann aber kommt der Kuchen] Da löffelt sie Erwins Teller leer, blitzschnell, anmutig, ohne Gnade. Denn soviel weiß sie auch: daß man seiner ganz großen Liebe getrost alle Haare vom Kopf fressen darf. Christa Rotzoll Sogar Aegypten haben sie gesehen!, sagten Wir. Gewiß, Kairo und Alexandrien, Moscheen, Pyramiden. Gelegenheit zu Ausflügen nach Sterzing und Franzensfeste. Beförderung der Personen und des Gepäcks zum Bahnhof. Abends Paris bei Nacht, sagte Frau Jutta. Volle Verpflegung an Bord. Besichtigung des Drachenbaumes mit Mausoleum des Hadrian, sbäter Staatsgefängnis. Ab 9 Uhr mit Bus über Manzanares nach Corboda. Beförderung der Personen und des Gepäcks zum Bahnhof. Sevilla ab nach dem Mittagessen. Granada an abends. Beförderung der Personen und des Gepäcks zum Hotel. Ach, rief Frau qutta, wo soll man aufhören mit dem Erzählen! Die halbe Welt haben wir besichtigt. Wir waren auch auf den Kanari- schen Inseln. Inselrundfahrt mit Motorboot durch den Hochfinstermünzpaß. Von Tivoli über Aguamanza nach Küßnacht mit Blick auf den Rigi. Beförderung der Personen und des Gepäcks zum Hotel. Besichtigung der Tem- pelstadt. Beförderung der Personen und des Gepäcks zum Drachenbaum. Zum Bahnhof, sagten wir. Ganz recht, nickte Frau Jutta. Besichti- gung des Mittagessens, Sehens würdigkeiten im Bahnhofsrestaurant. Und nächstes Jahr gehts nach Indien! Ich bin schon angemeldet. Gerhard Hooptmann: Dorfstraße im Schnee Spanisches Theater der Gegenwart ZWwei deutsche Erstqofföhrungen:„Die Nacht nimmt kein Ende“ in Kassel—„Glühende Finsternis“ in Berlin Die beiden Autoren F. G. Aller und Ar- mando Ocana erhielten für ihr Schauspiel „Die Nacht nimmt kein Ende“ 1950 einstim- mig den Lope-de-Vega-Preis zuerkannt. Nach drei erfolgreichen Aufführungen in Madrid Wurde das Stück auf Anordnung des Mini- sterrates verboten. Der krasse Realismus, der die symbolbeladene Handlung immer wieder durchbricht, hatte zu dem Verbot ge- führt. Er beginnt in einem Straßenbahn- wagen, in dem Menschen mit guten und bösen Absichten zusammen der Endstation zufahren, an der ein Leihhaus steht. Der Pfandleiher(der Schaffner im vorigen Bild) gibt die Mittel zu jeder Wunscherfüllung. Die Verantwortung für ihre Taten steht bei den Menschen. Sie versuchen ihr Glück und kom- men am Ende alle wieder. Als Tote auf dem Weg ins Inferno, als Selige streifen sie nur vorbei. Der Klagegesang der Verdammten ertönt. Nur einer, dem sich der Wunsch nach Liebesgenuß nicht erfüllte, erkennt seine Lage und klagt den Pfandleiher an. Im Durchblick durch die sinnliche Welt in die zugeordneten Bereiche des Uebersinnlichen, kommt er zur Einkehr, nimmt die neue Chance zum neuen Versuch unter den glei- chen Bedingungen wahr: Die Versuchung bleibt, aber auch die Freiheit der Bewäh- rung durch Selbstüberwindung. Im Schluß dialog zwischen dem anklagenden Menschen und dem zurechtweisenden Pfandleiher wei- tet sich diese Gestalt zur christlich bestimm- ten Naturmacht, aber ohne göttlichen Gna- deneinfluß. Diese höchste Instanz wird nicht angetastet. Die Bedeutung des von Kunibert Gen- sichen mit Karl Meixner als Pfandleiher im Staatstheater Kassel als deutsche Erstauf- führung inszenierten Schauspiels liegt in der Technik, die die gegenständliche Welt der Er- scheinungen aus den gewohnten Zusammen- hängen herauslöst und Zeichen werden läßt für die unterschiedliche Lebensgier,„das Verlangen, das man mit allen Mitteln in die Tat umsetzen will“, auch das Verlangen, un- ter Opfern das Gute zu tun. Das Schauspiel knüpft nicht nur an die spanische Tradition des Welttheaters an, es bezieht sich erfolg- reich auf die Versuche Gides, Brechts und Pirandellos, die verschiedenen Realitäts- sphären zu durchleuchten und auszuwech- sein. Es knüpft an Picassos und Salvador Dalis Versuche, dem Runstwerk eine neue Dimension zu erarbeiten und ist sehr ernst zu nehmen als ein noch nicht in allen Teilen (schleppender und zu breiter Schluß mit mig- Slückter Apotheose) gelungener Beitrag zut Erweiterung unserer Erlebnismöglichkei- ten.— Es gab starken Beifall. Hilde Bergfeld * Der Spanier Antonio Buero-Vallejo, ein, Wie man hört, in seiner Heimat sehr erfolg- reicher und vielfach preisgekrönter Drama- tiker vom Jahrgang 1916, wurde im West- berliner„British Centre“ zum ersten Male deutschen Zuschauern präsentiert. Sein Schauspiel„Glühende Finsternis“ wirkte hier Z wWẽiespältig, doch durchaus anregend. Fede- Tico Garcia Lorca, für Deutschland der mo- derne Bühnenautor Spaniens, ist von den Anhängern Francos ermordet worden, und Buero- Vallejo wird von ihnen gefeiert. Man kann in ihm— nach diesem ersten Stück— den Faschisten sehen, der gefährliche Thesen vom Recht der Gemeinschaft gegen den Ein- zelnen ausführt, man kann ihm auch ange- strengt Sonniges, primitiv Positives ver- übeln, und man kann eine kompliziertere, aufrichtige Lebenskunde aus dem stellen- weise wieder so banalen Text herausdeuten. Langweilen kann man sich schwer. Zunächst ist das kaum erträglich: Stu- dentinnen und Studenten scherzen und kosen miteinander, herausfordernd frohgemut, un- matürlich beschwingt, entsetzlich schalkhaft. Und diese jungen Leute, die ungefähr sechs- mal so lebensfroh wirken wie ein gewöhn⸗ licher Mensch, sind allesamt Blinde. Man Slaupt schon, es mit purer Blinden- Padago- Sik zu tun zu haben, da fängt das Drama an. 5 Ein neuer Zögling kommt ins Internat, ein Junge, der die Harmonie dieses Hauses anzweifelt, der die Zufriedenheit seiner Lei- densgefährten verachtet— und erschüttert. Er wirkt„zersetzend“ auf die Mitstudenten. Gieriger und bitterer als zuvor wird die Welt der Sehenden in den Gesprächen um- kreist, Freundschaften und Verlöbnisse zer- fallen. Don Pablo, der Leiter der Anstalt, und Carlos, einer der Studenten, sehen es ein: Ignacio, der„Neue“, muß wieder fort. Zureden hilft nichts, da bringt Carlos Igna- cio um. Der„gute Geist“ des Hauses kehrt zurück. Nur die— nicht blinde— Frau des Vor- stehers hat die Tat beobachtet, und sie wird schweigen. Der Mörder aus Gemeinschafts- Hygiene bleibt äußerlich ungestraft. Aber seine Sucht, zu sehen, läßt sich nicht mehr betäuben, seit er gehört hat, wie der gleich ihm blinde Ignacio von den Sternen schwärmte. Der Regisseur Christoph Groszer hat die besonderen Spannungschancen des Milieus gut ausgenutzt. Manche der jungen Schau- spieler— wie Ottokar Runze und Horst Buchholz— taten etwas zu viel, doch war genug Talent versammelt, um über die Lö- cher im Text hinwegzusetzen. hr Graphik qus Deutschland und Ameriko Eine Ausstellung des Kunstéabinetts Hannd Srisebach in Heidelberg Im Graphischen Kabinett Dr. Hanna Grisebach in Heidelberg sind jetzt bis An- fang März ausgewählte Arbeiten einiger jüngerer Graphiker aus Deutschland und Amerika zu sehen. Erfreulicherweise ist zu- nächst eine überaus strenge Sichtung erfolgt, bei einigen der Künstler sind jetzt nur drei oder vier Werke gehängt, aber gerade durch diese Beschränkung erzielte man nun dieses überraschend gute Niveau. Am stärksten Wirkt dabei der junge Ludwigshafener Kar! Bohrmann(geb. 1928), der in seinen Kalt- nadelarbeiten mit einer außergewöhnlichen Sensibilität und Knappheit der Mittel mitten in das Wesen der Dinge hineinführt.„Heim- Weg„Station“,„Vorbei“ heißen einige sei- ner überzeugendsten Arbeiten, mit denen er sich schon sehr weit von seinem Lehrer Bau- meister entfernt hat und gerade durch die Selbständige Reife des Vorliegenden noch auf eine weitere Fortentwicklung hoffen läßt. Sehr erfreulich ist auch wieder das, was Er- hart Mitzlaff(geb. 1916 in Mannheim), etwa in seinem farblich und formal gleichermaßen eindringlichen und ausgewogenen Farbschnitt „Wasservögel“ zu zeigen weiß. Der 1913 in Ludwigshafen geborene Jo- hann Georg Müller, jetzt in Koblenz ansäs- sig, hat sein Stärkstes mit dem Holzschnitt „Tanz nach dem Kriege“ beigesteuert, in dem er das Chaotische der Zeit doch wieder von der Form her nachdrücklich zu meistern und 2u ordnen verstand. Der Mainzer Zeichen- lehrer Konrad Richter ist mit einigen recht feinen Zeichnungen vertreten. Der 1910 in Schlesien geborene, jetzt im Schwäbischen wirkende Schlemmer-Schüler Gerhard Fietz Zielt auf die symbolische Chiffre hin, magi- schen Urformeln gleich, ohne daß man von der Notwendigkeit so ganz überzeugt wird. Der Amerikaner Fred Becker(geb. 1913), der in Paris studiert hat und heute als Lehrer in St. Louis tätig ist, bleibt noch zu sehr in zerebralen, nicht echt und natürlich genug gewachsenen Konstruktionen befangen. Im Vorraum sind ein paar französische Plakate von Savignac ausgestellt, die wohl jeder Paris-Reisende dort schon einmal in der Métro gesehen haben dürfte. In dem knappen und raffinierten Humor, in dem sicheren Erfassen des künstlerisch„frucht⸗ barsten Augenblicks“, zugleich auch in der technischen Meisterschaft und in der Sicher- heit der Wirkung können sie als Musterbei- spiele anspruchsvoller Werbegraphik gelten. OSE. Der amerikanische Tenor Paul Althouse ist im Alter von 64 Jahren in New Vork gestor- ben. Der Sänger, der auf eine dreißigjährige Wirksamkeit an der Metropolitan-Oper zurück- blicken konnte, ist als Gast auch in europäi- schen Städten, unter anderen in Berlin und Stuttgart aufgetreten. Seine besondere Stärke waren Wagnerrollen. Er war der erste ameri- kanische Tenor, der an der„Met“ in Hauptrol- len auftrat, ohne eine Ausbildung in Europa genossen zu haben. 2 f Here Riede geht zum Pfalzthecef Als musikalischer Oberleiter verpfſichte 7 Chef Der starke Erfolg, den Erich Riede q Stel seinem Dirigentengastspiel in Bizets Cu Dr, men“ beim Pfalztheater Kaiserslautern f Ned (wir berichteten darüber in unserer geg rigen Ausgabe), hat nun zu einer Kesten Bindung geführt: Riede wurde mit Begiq der kommenden Spielzeit als musikalisch Oberleiter zunächst für zwei Jahre nac Kaiserslautern verpflichtet. Vom Mannbe. mer Nationaltheater, wũW 6Oo er unter d Aegide Fritz Riegers in der Spielzeit 19 1950 tatig war, ging Erich Riede als erg Kapellmeister an die Staatsoper Dresden und wurde dann Generalmusikdirektor nh. Dessau; diese Stellung hat er im Augen. blick noch inne. A Koltur-Chronik Generalmusikdirektor Professor Hans Knap⸗ pertsbusch wird mit Beginn der Spielzeit 195405 die musikalische Oberleitung der Bayerischen Staatsoper übernehmen. Kultusminister D Josef Schwalber gab dem Rücktrittsgesuch des ehemaligen Generalmusikdirektors Rudol Kempe statt. Professor Knappertsbusch hatt die Münchener Oper bereits von 1923 bis 107 geleitet und gehörte ihr seit einigen Jahren ah Ehrenmitglied an. Die Düsseldorfer Städtische Oper eröffnet am Wochenende mit einer Aufführung von Do. nizettis„Liebestrank“ ihr zweites Haus, dg „Theater am Worringer-Platz“. Es umfaßt über 1000 Plätze und soll als Ausweichtheater die. nen, wenn das Opernhaus umgebaut wird. Die. ser Zeitpunkt steht noch nicht fest. Die Tänzerin Dore Hoyer hat die Eindrüch. Dr. I Lant Sime chef Bad. Nr.! 85. ihrer südamerikanischen Reise in ausdruds mon starke Tanzkompositionen umgesetzt, die sien pek der Hamburgischen Staatsoper zum ersten Mag Dis dem begeistert Beifall spendenden Publikum 5 vorführte. Aus Klage und Schweigen der. bree dios, aus südamerikanischen Tanzformen, aW Au Alltagsverrichtungen wie dem Tortilla-Badem nete entnahm sie die Motive zu ihren schwung, ekstatischen Neuschöpfungen, die sie in außer kun ordentlich farbenprächtigen Kostümen vn min führte. Mehrere der den Tänzen zugrunde le. fü genden Kompositionen stammten von ihten bört Begleiter an Flügel und Schlagzeug, Dim Wiatowitsch, andere enthielten südamerika, sche Themen. Das geistige Erbe des französischen Dichten André Gide ist Streitobjekt eines mit Inter. esse erwarteten Prozesses, der in Kürze in Paris stattfinden wird. Wie am Donnerstag verlautet, hat die Tochter des Nobelpreisträ- gers, Madame Lambert, eine Klage gegen de französische Finanzverwaltung eingereicht die zwanzig Millionen Francs— etwa 250 000 Dll — von ihr als der„Erbin des Lebenswerks André Gides beansprucht. Der Fiskus bewertet wie bereits früher berichtet. Gides dichten sches Gesamtwerk als ideelles Kapital von neunzig Millionen Franes und hat denach de einmalige Abgabe berechnet. Nach einer Mitteilung des Mannheimer Nationaltheaters hat sich die Besucherzahl in Jahre 1953 gegenüber dem Jahr 1952 um über 30 000 auf 313 311 erhöht. obwohl neben den klassischen Werken des Schauspiels und der Oper in diesem Jahr eine große Zahl moder- ner und zeitgenössischer Bühnenstücke gespielt wurden. Eine weitere Steigerung der Be- sucherzahl sei wegen der unzulänglichen Raumverhältnisse des Nationaltheaters nicht mehr möglich. 4 In einer Geistlichen Abendmusik in der Mannheimer Hafenkirche legte die Organistin und Chorleiterin Eleonore Fink im Rahmen eines sehr gehaltvollen Programms erfreuliche Proben ihres gereiften Könnens ab. So wußte sie in Choralvorspielen von Pachelbel die Se St. Ein Mann will hinauf Roman aus dem alten Berlin von Hans Fallada Copyright 1953 by Südverlag mbH, München 27. Fortsetzung „So ist Kalli Flau nicht! Und außerdem habe ich ihn eingeschlossen!“ „Ijeschlossen! Karle, wenn ick so'n Stuß bloß höre. Wo det Lager parterre liegt, der broocht doch nur n Fenster uffmachen! Nee, Karl, heute biste vernagelt wie ne olle Eia- Kiste!“ „Du hast den Kalli ja noch gar nicht ge- sehen—“ „Ick will ihn ooch jarnich sehen! Hau bloß ab mit solche Freunde! Det sich so Sener nich schämt, jleich am ersten Abend mit's Betteln anzufangen!“ „Es ist ihm sauer genug geworden, Rieke!“ „Wat heeßt hier sauer? Denke doch bloß an den Fritze Krull und an seine Sand- kiste im Tierjarten! Dem haste ooch jleich jeglaubt, und denn hattste deinen Rnuff im Bauch weg! Der wird dir noch ganz anders enen vasetzen, dein neuer Freund da!“ „Das wollen wir abwarten, Rieke.“ „Abwarten, ja, aber von wat? Erst be- köstigen wa ihn, und denn koofen wa ihm ooch noch n Rad! Uff Abzahlung natürlich — als wenn ick mit dem Hagedorn nicht schon Sorjen genug hätte!“ „Aber, Rieke mit den Apfeln kann man Wirklich viel Geld verdienen, das leuchtet mir ein.“ „Wenn dir det bloß einleuchtet, dir und deinem Freund! Ihr seid ja beide doof! Mensch, wa sind doch im Januar, alle Tage kann det Pickelsteine frieren, und wat wird dann mit deine Appel. Weg sind sel Appel sind doch keene Eisfrucht nich! Den Tag, Wo zehn Jrad Frost im Kalenda stehen, is det Jeschäft alle, und ihr sitzt da mit eure Räder und eure Abzahlung.“. „Dann findet sich eben etwas anderes!“ sagte Karl Siebrecht, aber etwas schwächer, denn Riekes sehr richtiger Hinweis auf einen drohenden stärkeren Frost hatte ihn doch getroffen. „Ja, find' sich!“ höhnte Rieke jetzt ganz offen.„Aba, den Mann, der det jut mit dir meint, der dir ne Stellung bringt, den schmeißte aus der Küche! Jetzt weeß ick doch, warum du dem seine Stellung nich Wolltest: mit deinem neuen Freund willste zusammen sein! Aba daraus wird nischt! Ick jebe det Sparbuch nich raus, und wenn de mir in Stücke haust, Karl!“ „Ich werde dich schon nicht in Stücke hauen, Rieke“, sagte Karl Siebrecht trübe lächelnd.„Aber mit dir ist heute nicht zu reden.“ „Mit dir is heute nicht zu reden, Karl, det is et! Janz unvanünftig biste!“ „Also gut, Rieke, ich bin unvernünftig. So laß mir meine Un vernunft „So redet ihr Männer alle, wenn ihr jar- nischt mehr zu sagen wißt! Aba ick habe doch recht, und det Sparbuch kriegste nich!“ „Wir reden morgen weiter darüber. Gute Nacht, Rieke.“ „Wa reden nich mehr darüber, det is erledigt!— IB erst deine Stullen, Karl, ehe de ins Bett jehst!“ „Danke, ich habe keinen Hunger mehr. — Gute Nacht, Rieke.“ Sie schwieg.„Ich habe gute Nacht gesagt, Rieke!“ Schweigen. Wir wollen doch nicht verzankt ins Bett ge- hen, Riekel Es wäre das erstemal!“ „Eenmal muß det erstemal sind, sagte det junge Mächen, da flel se! Nee, Karl, jute Nacht sare ick dir heute nich, det wäre bloß äuhßerlich. Ick bin Schuß mit dir!“ „Also denn nicht gute Nacht“, sagte Karl Siebrecht unter der Tür.„Aber es tut mir leid.“ Er stieg die Treppe hinunter. Oben riß Rieke die Tür wieder auf. Ohne Rücksicht auf die Nachtruhe der Mitbewoh- ner schrie sie ihm durch das Treppenhaus nach:„Denkste, mir tut det nich leid, du olla Dussel?! Denkste, ick werde ne jute Nacht haben, bloß, weil du se mir wünschen tust? Det denkste?! Sei lieba vanünftig, du olla Boomaffe du!“ Oben knallte die Tür. Nun doch ein wenig erleichtert, trat Karl auf den Hinterhof. 27. Schlag um Schlag 5 „Das ist der Kalli Flau“, sagte Karl Sieb- recht.„Und das ist also die Rieke Busch.— Guten Morgen übrigens, Rieke.“ „Morjen, Karle! Morgen, Kalli! Oder muß ick Herr Flau sagen? Mir is det ooch recht.“ „Zu was denn, Rieke?“ lachte Kalli und schüttelte Rieke die Hand.„Wir sind doch beide Freunde vom Karl Siebrecht, da wer- den wir uns doch nicht siezen.“ „Ja; ick bin ein Freund von Karle“, sagte Rieke mit Betonung.„Na, denn will ick euch man Frühstück jeben, es is allens fertig. Ick habe mir schon jewundert, det du jar- nich bei mir reingeschaut hast heute uff'n Morjen. Aba du hattest wohl keine Zeit for mir.“ Sie setzte die Kaffeebecher mit einem Puff auf den Küchentisch, mit einem Schwung folgte der Stullenteller. Karl Sieb- recht schaute seine Freundin besorgt von der Seite an, er fand, sie sah blaß und verweint aus. Sie zürnte ihm immer noch. „Ich wollte auch zu dir, Rieke“, sagte er. „Aber ich habe verschlafen und mußte ma- chen, daß ich den Kalli rauslieg. Ich bin ge- rade vor Herrn Felten hingekommen.“ „Na, und hat der nischt jemerkt, der Fel- ten?“ „Gar nichts, Rieke!“ „Im Gegenteil, Rieke“, lachte Kalli Flau. „Er hat mich sogar als Boten angestellt für fünfzehn Mark die Woche!“ Diese Mit- teilung war nicht zum richtigen Zeitpunkt gemacht „So?“ sagte Rieke, und ihre Stimme wurde wieder einmal ganz schrill.„So! Dem haste den Posten verschafft, Karl, und wat machst du?! Du kuckst in' Mond, und wir mit! Det is mit euch Männern doch ewig dasselbe: wenn ihr dußlig seid, dann seid ihr ooch egal weg dußlig, da jibt et jar kein Uffhören.“ „Ich hatte dem Felten schon gesagt“, ver- teidigte sich Karl Siebrecht,„daß ich nicht für fünfzehn Mark arbeiten würde, lange, ehe ich Kalli Flau kannte.“ „Kalli“ höhnte sie.„Kalli! Wat det schon for een Name is! Wenn ick det bloß höre! Kalli! Det wird ja nun woll in eene Tour jehen, Kalli vorne und Kalli hinten! Ick bin ja Froh, det ick den nich ooch Karl nennen muß wie dir. Aba Kalli— det is'n Name for'n Hanswurst, nicht for'n Menschen!“ „Und ich bin auch ein Hanswurst, Rieke“, lachte Kalli Flau, der ungerührt dem Streit der beiden zugehört hatte. Er hatte dabei fleißig Brote vertilgt, während Karl Sieb- recht fast nichts gegessen hatte.„Warte nur, du wirst dich schon an mich gewöhnen, Rieke, und dann lachst du auch über mich. Und du sollst von mir dein richtiges, reelles Kostgeld kriegen, wenn du mich hier sitzen haben willst, heißt das, Rieke.“ „Und ich werde bestimmt etwas finden —4, kügte Karl Siebrecht hinzu.„Ganz schnell werde ich etwas finden.“ jeweils erforderlichen Klangfarben geschickt zu gewinnen, wie sie auch fugierten Orgel- 118 werken an Klarheit nichts schuldig blieb. Der 0 Cellist Adalbert Fink brachte an diesem Abend 0 eine interessante Sonate für Cello von F. Band. Fun ner sehr liebevoll zum Vortrag. Neben einer fi Motette von Schütz bot der disziplinierte Kir- 17 chenchor eine durch ihren Klangreichtum les. selnde Kantate„Die Nacht ist vorgedrungen 65 von Hermann Meinhard Poppen. Hier sten fur der Chor, dem mitunter viel an Leistungs 2% fähigkeit zugemutet wird, einem sehr selb- 0 ständig geführten Begleitinstrumentarium gegenüber, der mit seinen harmonischen den Reizen viel zum geheimnisvollen Stimmungs gehalt beiträgt. Chor und Bläsergruppe fügten sich bereitwillig den Intentionen der jungen Leiterin, so daß das motivische Gefüge mit aller wünschenswerten Durchsichtigkeit hervor- tritt. N 1 Die französische Sängerin Maria Ferès sing am Dienstag, 9. Februar, 20 Uhr, auf Einladun der Mannheimer Volks- und Musikbüchele und des Centre d'Etudes Francaises in de dr Volks- und Musikbücherei Arien von Lull 0 Am Flügel: Simone Tilliard. t Albrecht Goes liest am Dienstag, 9. Febru] m 20 Uhr, auf Einladung des Volksbunds 1 Ve Dichtung in der Aula der Wirtschaftshochschue? fe Mannheim aus eigenen Werken. Fe — te 3 ec Rieke 90 „Wat du schon finden wirst!“ sagte 55 a wegwerfend, war aber durch Kallis 5 90 sprache doch etwas besänftigt.„Kuck K lieber an, wat ick heute früh jefunden habe“ in Sie zog die Tür zur Stube auf.„So 1 80 sen mir jebracht, heißt det. Schon heute“ krüh um vieren. Auf'm Hof hat er jelesen n toll und voll, der Olle—., Der alte Busen] fe lag auf dem Bett, noch halb in seinen Klei. f. dern. Er sah wirklich ganz greulich aus, 1 St schlagen und gedunsen.„Und denn hat e fe hier noch anjejeben, jetobt hat der 11 00 2 ick sare dir, Karl! Ick habe Tilda'n bei 1 1 Reinsberg bringen müssen, imma hat er 9 5 det Kind losjewollti— He, Sie junger 0 plötzlich sprach Rieke wieder mit ihrer 110 1 len scharfen Stimme, während sie bis 1 e leise und verzweifelt geflüstert hatte 15 d is hier keen Anblick for Siel Vorläukfis 15 5 hören Se noch nich zu meine e 10 0 chen Se, det Se hier rauskommen.“ 115 schloß die Stubentür mit einem sche 1 Ruck vor Kalli Flau. Gleich fuhr sie, fel.“ allen Uebergang, mit ihrer leisen verzwel 1 ten Stimme fort:„Wet mach' ick ploß. 1 Die Nachbarn saren ja, et is Dilirjum, 1 ick muß uff de Polizei melden, det er Wes kommt im de Trinkerheilstätte.“ „Das wäre vielleicht ganz gut!“ „So? Det sagst du, Du hast doch 1 Troppen Vastehste in deinem Kopp, 1) Ueid wat mach' ick, wenn Vata 1066 10 Hoobste, die lassen mir Tilda'n? 00 1 5 die lassen mir die Wohnung? Die 1 mich und Tilde'n in't Waisenhaus! Und 155 is allens futsch, Wat ick mir hier e jerackert habe. Det hier alles, det 23 Ha kooft, und denn bin ick een Armenkin gend ick det nötig, een Armenkind zu„ Wo ick so jeschuftet habe— jeder es) hätte den Kram lange hinjeschmissen!. Fortsetzung fol