1954. e ausgeber: Mannheimer Morgen u pruck: Mannheimer Groß- Verlagsleitung: H. Bauser. E. F. von Schilling; Veel Dr. K. Ackermann; Politik: lag. nuckerel dbetredakteur i. anon; Ia cher v. 1 L. Kobbert; Wirtschaft: F. O0. feder; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; les: W. Kirches; Kommunales: „W. Koch; Sport: H. Schneekloth; : C. Serr; Sozialredaktion: F. A. Ludwigshafen: H. Kimpinsky; D.: O. Gentner. Banken: Südd. „ Rhein-Main Bank, Städt. Spark., aüKkom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. nnheim. Postscheck- Kta.: Karlsruhe 0 0 b16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, K 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafenſfh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Tràgerl. Postbez. 3,20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 4, D einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz. Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streik u. höherer Gewalt keine Rückerstatt,. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. 8 Jahrgang/ Nr. 59/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 11. März 1954 Zugesagt, ose als ne S. in prog Nzertiert usensadl der Leit von Ricke ers„Hill ellmeister r guer 90s, einen offiziellen Besuch ab. Später besuchte Dr. Adenauer den Srie- 0 ichen Außenminister Stefanopulos. g zeide Besuche dauerten je etwa zwanzig inuten. am Grabmal des unbekannten daten in Athen legte der Bundeskanzler enen Kranz mit einer Schleife in den Bun- tarben und der Aufschrift„Der Bundes- ler“ nieder, Dabei erklangen das Abeutschlandlied und die griechische Natio- Dr. Wolfgang Jaenicke lüde von seinem Posten als deutscher Bot- haften in FPalistun abberufen und tritt nun, Mährig, das Amt des deutschen Botschafters dem Vatikan an. Mit Jaenicke wird nach bis- leriger deutscher Gepfflogenkheit ein Prote- gant diese Stelle einnehmen, doch wurde ver- enbart, daß der deutsche Botschafter- Posten beim Vatikan künftig abwechselnd mit Pro- len estanten und Katholiken besetæt werden soll, Dr. Oske⸗ veranstalt im„Engel“ musikalsdt eisen, S0. bis 16. ln m Singkre Hedwig Il mann, be. 1. B. Shaw! Filmschab drei Wochen tieren. Del g übernol — em Posten eder ausfe Rieke dal drei zwal rägt imm Wie Jag on deinen var er nod k von de Slebrech daß ich s ich direh von Minn oder die hat sie dl Je!“ 1 gedanke nicht ge nehrl Un m alten gte, dal e doch nich iel sie nul alt spalt aftsgewim de diesen aß, 80 80 ein, Ze! r gab. Di. auf dhe ler Betrił m steige 1 ein ode aber dann 18 gab es zung fol e daß der Nachfolger Jaeniches dann ein Katholik sein müßte. Bild: dpa ausgefüllt. Am Vormittag suchte Dr. Adenauer zunächst mit seiner königliche Schloß auf, um sich in das Besucherbuch des Schlosses einzutragen. An- schließend stattete der Bundeskanzler dem griechischen Minister präsidenten, Pa pa- Athen.(dpa) Der erste Tag des Staatsbesuches von Bundeskanzler Dr. Aden in Athen war mit Besuchen, Gegenbesuchen und offiziellen Empfängen Begleitung das nalhymne. Mehrere tausend Personen um- standen den weiten Platz bei dem Grabmal. Sie begrüßten Adenauer bei der An- und Abfahrt mit Händeklatschen. Nach der feier- lichen Kranzniederlegung schritt der Bun- deskanzler eine Ehrenabteilung der rie- chischen Infanterie ab. Der griechische Ministerpräsident Papa- gos und Außenminister Stefanopulos erwi- derten die Besuche des Bundeskanzlers im Palais Maximos, wo Adenauer während sei- nes Athener Aufenthaltes wohnt. Von Mar- schall Papagos erhielt der Bundeskanzler das Großkreuz Georgs I., die höchste grie- chische Auszeichnung. Am Abend gab Mini- sterpräsident Papagos einen Empfang zu Ehren seines deutschen Gastes. Er begrüßte Dr. Adenauer als„hervorragenden Staats- mann, der es verstanden hat, sein Land durch alle Schwierigkeiten hindurch zu neuem Leben und zur Eintracht mit der westlichen Welt zu führen“, In seiner Ant- wort erinnerte der Bundeskanzler an die Kriegsgeschehnisse in Griechenland und sagte, die Bundesrepublik sei bestrebt,„neue Tatsachen zu schaffen, die sich vom Geiste einer unheilvollen Vergangenheit bewußt abheben.“ Als Voraussetzung der Einigung Europas müsse, so sagte Dr. Adenauer Wei- ter,„aus den Seelen der europäischen VI ker die europäische Seele“ geschaffen wer- den. Europa müsse so geeinigt werden, daß „im Abendland, dessen geistige Wurzeln mit Griechenland und seiner Geschichte so eng verbunden sind, Einheit, Freiheit und Frie- den wirksam gesichert und damit Barbarei, Willkür und Gewalt entgültig verbannt werden.“ 5 Der Bundeskanzler bedauerte es, daß auf Grund der Teilung Deutschlands ein Frie- densvertrag mit Griechenland noch nicht ab- geschlossen werden konnte. Seit Wieder- aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Griechen- land hätten sich aber die Beziehungen der beiden Länder„im Sinne der traditionellen freumdschaftlichen deutsch- griechischen Be- ziehungen früherer Zeiten“ entwickelt. Dr. Adenauer erinnerte an das deutsch-grie- chische Wirtschaftsabkommen vom Novem- per 1953 und dankte der griechischen Regle- rung dafür, daß sie die Bemühungen der Bundesregierung in der Kriegsgefangenen- Dem Friedensvertrag nicht vorgreifen Aber Grundsatzerklärung über Saarfrage noch vor dem 30. März? Bonn. Botschafter Blankenhorn lehrte am Mittwoch mit seinem Arbeitsstab zus Paris nach Bonn zurück. Von deutscher eite wahrt man strenges Stillschweigen über das französische Memorandum, das duhenminister Bidault Bundeskanzler br, Adenauer überreicht hat. In der Zundeshauptstadt hält sich hartnäckig die leinung, daß bis zum Beginn der Brüsseler Montan-Konferenz am 30. März die gemein- ame Grundsatzerklärung über den klinf- len politischen und wirtschaftlichen Status ges Saargebietes fertiggestellt sein werde. mit ihrer Ausarbeitung sind die Botschaf- er Frangois-Poncet und Herbert Blankenhorn betraut. Von gutinformierter Seite in Bonn wird aklürt, daß nach deutscher Ansicht der endgültigen Lösung der Saarfrage durch den kriedensvertrag nicht vorgegriffen werden kürte. Infolgedessen könne eine Regelung in Sinne der„Europäisierung“ nicht als eadgültig gelten. Darüber gebe es auch 0 Meinungsverschiedenheiten mit der an Heischen Regierung, wenn es auch das del der Franzosen bleibe, schon jetzt eine 1 zu konstruieren, die in den Frie- ensvertrag aufgenommen werden könne. In Saarbrücken wurden, laut UP, fol- gende Einzelheiten aus dem erwähnten dabeösischen Memorandum bekannt, an 3 Ausarbeitung auch die Saarregierung deleiligt war. Dieses Memorandum kann als one kranzösische Stellungnahme zu dem 8 Politischen Ausschuß des Europarates a elerten Saarplanes des FHolländers Unt der Goes van Naters aufgefaßt werden. der denderem soll in diesem Memorandum 920 kranzösische Wunsch enthalten sein, 7 der für das Saargebiet vorgesehene ropäische Kommissar in den europäischen 1 nicht nur beratende Eigenschaft, 115 lern auch das Stimmrecht besitzen re In der Hauptsache jedoch soll das Wünegendum näher erläuterte französische 1 usche kür die wirtschaftliche Seite der kopäisierung des Saarlandes darlegen. 3 Naters-Plan ist vorgesehen, daß die men sisch- saarländische Wirtschaftsunion 5 ar zunächst aufrechterhalten bleibt, daß ger durch ein Dreierabkommen auch ein 0 and ansamer Markt zwischen dem Saarland 7 ud der Bundesrepublik geschaffen werden 10 1 5 In diesem Zusammenhang wünscht 1 5 reich, daß schon unmittelbar nach In- treten des europäischen Saarstatuts von unserer Bonner Redaktion Dispositionen für den deutsch-saarländi- schen Handel getroffen werden, ohne daß sich aber dadurch eine Belastung der fran- 268ischen Zahlungsbilanz ergeben dürfe. In französischen Kreisen soll überhaupt die Neigung bestehen, nach Inkrafttreten des europäischen Statuts für das Saarland einen neuen saarländisch-französishen Wirt- schaftsvertrag abzuschließen. Auch das im Naters-Plan geforderte Ab- kommen zum Schutz der deutschen Kultur an der Saar soll erläutert worden sein. Erst nach Abschluß des europäischen Status für das Saargebiet, des neuen Wirtschaftsver- trages, des Kulturabkommens und nach deren Billigung durch Großbritannien und die Vereinigten Staaten soll, wie angeblich in der französischen Stellungnahme erklärt wird, im Saarland ein Referendum abgehal- ten, danach der saarländische Landtag auf- gelöst und die Neuwahl vorbereitet werden. Athen ehrt Adenauer 2 bapagos:„Adenauer ein hervorragender Staatsmann“/ Das Grofkreuz Georgs I. für den Kanzler und Flüchtlingsfrage vor der UNO unter- stützte. In einem Interview mit dem Athener Regierungsblatt„Kathimerini“ sprach sich Dr. Adenauer dagegen aus, daß der Schwer- punkt von Europas Rüstungsindustrie auf deutschem Gebiet liegen soll. Er begründete seine Auffassung damit, daß die Bundes- republik im Europäischen Verteidiguvgs- system in der ersten Frontlinie liegt. Der Ranzler betonte die Notwendigkeit der europäischen Integration und sagte, ein ver- eintes Europa müsse zum Bestandteil einer großen atlantischen Gemeinschaft werden. Eisenhower hält nichts von Churchills Plänen Washington.(dpa) Präsident Eisen- hower sprach sich am Mittwoch vor Pressevertretern dagegen aus,„zu diesem Augenblick“ eine Konferenz der„Groben Vier einzuberufen. Er wandte sich damit gegen eine Erklärung Churchills von der letzten Woche, daß er immer noch für eine Zusammenkunft der Staatsoberhäupter Großbritanniens, Frankreichs, der USA und der Sowjetunion sei, um Maßnahmen zur Entspannung der Weltlage zu beraten. Schon in der Vergangenheit, fügte Eisenhower hinzu, habe er in dieser Hinsicht nicht mit Churchill übereingestimmt und könne auch jetzt nicht sehen, welchen Nutzen eine solche Viererkonferenz haben würde. Schrecklich ist dieses Bild vom Kriegsschauplatz in Indochina und schrecklich ist die Vorstellung, daß immer samen Krieg ihr Leben lassen mussen, obwohl lesen ist— beide Seiten erneut erklärt haben, stillstand nickt abgeneigt zu sein. nock weitere Menschen dort in einem grau- — wie an anderer Stelle dieser Ausgabe zu unter gewissen Bedingungen einem Waffen- Bild: dpa Ein weiterer parlamentarischer Sieg Laniels Die französische Nationalversammlung billigt die Indochina-Politik der Regierung Paris. Der Außenminister der Vietminh hat über Radio Peking erklärt, seine Regie- rung sei bereit, wie das H o Chi Minh schon am 26. November in einem Interview rnit der schwedischen Zeitung„Expressen“ ge- sagt habe, französische Vorschläge über eine friedliche Beilegung des Indochina- Konfliktes entgegenzunehmen. Zu Beginn der gestern abend beendeten großen Indochina-Debatte der französischen Nationalversammlung er- klärte Ministerpräsident Laniel, er Sei bereit, alle vernünftigen Vorschläge für einen Waffenstillstand in Erwägung zu ziehen, die ihm die Vietminh unterbreiten werden. Frankreich wie die Vietminh erwarten also, daß der andere den ersten Schritt tut, da, wie heute eine Pariser Zeitung schreibt, keiner„das Gesicht verlieren will“. Auf der in Paris tagenden Konferenz zwischen Frank- reich und Vietnam verlangt Vietnam voll- ständige Unabhängigkeit. Erst wenn es diese erhalten hat, will es seine Beziehungen zu Frankreich neu regeln, das heißt neue Bin- dungen eingehen. Frankreich dagegen will die volle Unabhängigkeit nur gewähren, Wenn sich Vietnam gleichzeitig verpflichtet, in der„Französischen Union“ zu bleiben. Auf diese Weise reden nicht nur Frankreich und die Vietminh aneinander vorbei, sondern zur Zeit auch Frankreich und das mit ihm ver- pündete Vietnam, wobei sich allerdings Ministerpräsident Laniel und Vietnams Minister präsident Buu Loc leichter ver- ständigen dürften als Laniel und HO Chi Minh. In beide Gespräche hat sich die National- versammlung eingeschaltet. Nach einer ausführlichen Aussprache, die auf einem beachtlich hohen Niveau stand, hat Laniel einen schönen parlamentarischen Sieg da- vongetragen: dem der Regierung genehmen Entschliegungsentwurf wurde mit 333 gegen 271 Stimmen die Priorität vor den anderen Entschliegungsentwürfen zuerkannt. Ueber die Entschließung selbst wurde dann absatz- weise abgestimmt. Gegen den ersten Absatz, in dem das Parlament dem französischen Von unserem Korrespondenten Pet. in Paris Expeditionskorps für sein heldenhaftes Kämpfen und Leiden dankt, stimmten nur die Kommunisten. Der zweite Absatz drückt die Befriedigung des Parlaments über die Genfer Konferenz aus, auf der sich die Möglichkeit biete, mit Indochina zu einer Verständigung zu kommen und darüber, daß die Regierung erklärt habe, sie werde alles tun, um den Krieg zu beenden. 349 Ab- geordnete stimmten für, 263 gegen diesen Absatz. Dagegen waren außer den Kommu- nisten und Sozialisten vor allem 22 von den 76 Radikalen. Der dritte Absatz lautet:„Die Nationalversammlung erinnert feierlich daran, daß Frankreich den Kampf in Indo- china auf Grund der diesbezüglichen Be- stimmungen in der Verfassung der„Franzö- sischen Union“ führt, der sich die assoziier- ten Staaten bereits freiwillig angeschlossen haben. Wenn diese Staaten diese Bestim- mungen nicht mehr anerkennen sollten, so wäre Frankreich seinen Verpflichtungen ihnen gegenüber entbunden und frei, so zu handeln, wie es seinen von den Interessen der freien Welt untrennbaren eigenen Inter- essen entspricht.“ Dieser Absatz erhielt sogar 377 Ja- gegen 235 Nein-Stimmen. Das französische Parlament will als Frieden in Indochina, ohne im einzelnen zu sagen, auf welchem Wege man dahin ge- langen kann. Es läßt in dieser Hinsicht der Regierung bzw. den Diplomaten freie Hand. Der außenpolitische Ausschuß der fran- 2868ischen Nationalversammlung begann am Mittwoch mit der Beratung über den Deutschlendvertrag. Der radikalsczialistische Abgeordnete Gaborit, der Bericht erstatter für die Vertragsfrage ist. schilderte den Abgeordneten die Entwicklung des Be- satzungsregimes in Deutschland und die Voraussetzungen für den Abschluß des Ab- kommens im Mai 1952. Die französische Re- gierung hat überdies am Mittwoch alle Um- züge und öffentlichen Kundgebungen Unter freiem Himmel für oder gegen die Euro- päische Verteidigungs-Gemeinschaft ver- boten. Der Beschluß richtet sich hauptssch- lich gegen den geplanten Protestmarsch über die Champs Elysees, der von EVG-Gegnern kür den 13. März geplant war. Nothaushalt stößt auf Widerstände Der Landtag debattierte auch über das Feiertagsgesetz Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Auf der Tagesordnung der Mittwoch-Sizung des Landtags von Baden- Württemberg stand eine Reihe von Gesetz- entwürfen, die nach Aussprache zur Weiter- behandlung an die Ausschüsse verwiesen wurden. Mittelpunkt des Interesses bildete das von der Regierung vorgelegte Nothaus- haltsgesetz 1954, das den meisten Abgeord- neten zu weitgehende Ermächtigungen ent- hält und bei seiner Annahme— wie der Vor- sitzende des Finanzausschusses, Dr. Alex Möller(SPD), äußerte, dazu führen könne, daß die Arbeiten am Etat 1954/55 zu sehr verzögert werden. Möller wandte sich auch gegen das vorgesehene alleinige Zustim- mungsrecht des Finanzausschusses bei Ent- Zwischen Gesfern und Morgen Ueber die Gründung einer„gesamtdeut- schen Bewegung“, die die deutsche Wieder- vereinigungspolitik im gesamten deutschen Volk Aktivieren soll, wird gegenwärtig im Bundesministerium für gesamtdeutsche Fra- gen mit den Bundestagsfraktionen, Gewerk- schaften und Wirtschaftsverbänden verhan- delt. Als Schirmherr über„Die Woche der Brüderlichkeit“, die vom 14. bis 25. März stattfindet, erklärt Bundespräsident Heuss in einem Brief an den Deutschen RKoordinie- rungsrat der Gesellschaft für christlich-jüdi- sche Zusammenarbeit, er nehme lebhaften Anteil an den Bemühungen, zwischen Chri- sten und Juden einen fruchtbaren Ausgleich und gegenseitige Achtung zu gewinnen. Der Verwaltungsrat der Bundespost, der aus 24 Mitgliedern besteht, konstituierte sich in Klein- Heubach(Unterfranken). Der Bun- destagsabgeordnete der CDU, Rechtsanwalt August Neuburger aus Ettlingen in Baden, wurde zum Vorsitzenden und Di- plomingenieur Georg Schulhoff aus Düsseldorf zu seinem Stellvertreter gewählt. Die Notwendigkeit eines„gerechten Krie- ges, der auf dem Rechte der Notwehr basiere, müsse auch der katholische Christ anerken- nen. Dies erklärte der katholische Moral- theologe und Rektor der philosophisch-theo- logischen Akademie Paderborn, Professor Dr. Gustav Ermeeke in einem öffentlichen Vortrag. Der christliche Staatsbürger könne sich keineswegs auf das fünfte Gebot„du sollst nicht töten“ berufen, da die genaue Uebersetzung aus dem Hebräischen laute: „Du sollst nicht meuchlings morden“. Nach einem neuen Wahlgesetz wird am 27. Juni der nächste Landtag von Nord- rhein- Westfalen gewählt. In dem neuen Gesetz, das sich stark an das bisherige an- lehnt, pleibt auch die Fünfprozent-Klausel erhalten, jedoch kann eine Partei jetzt auch danm im Parlament vertreten sein, wenn sie ein Drittel der in einem Wahlkreis abgege- benen gültigen Stimmen auf sich vereinigt. In dieser Klausel sieht vor allem das Zen- trum eine Chance. Vernehmungsunfähig liegen seit der Nacht zum Montag zwei amerikanische Luftwaffen- polizisten vom Militärflughafen Rhein- Main in einem Frankfurter Lazarett. Sie waren an der Autobahnausfahrt unmittel- bar vor der Schwanheimer Mainbrücke neben ihrem umgestürzten Jeep schwerver- letzt aufgefunden worden. Einer der beiden hat eine Schußwunde am Kopf. Ueber die Ermittlungen wird strengstes Stillschweigen gewahrt. Erich Ollenhauer erklärte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Wien, das Ziel der Politik der SPD sei die„Wiedervereini- gung Deutschlands in Freiheit“. Die Haltung der SPD gegenüber der Europaischen Vertei- digungsgemeinschaft habe sich„nicht ge- 18 und wird sich auch in Zukunft nicht andern“. Der Störstreik in der britischen Elektro- industrie, der seit Jahresbeginn anhielt, wurde am Mittwoch beigelegt. Ein Teil der Forderungen auf höhere Löhne sei erfüllt worden, weitere Verhandlungen werden auf dem üblichen Weg geführt. Eine Industrieausstellung der Sowiet- zonenrepublik eröffnete am Mittwoch der ägyptische Staatspräsident Naguib in Kairo. Das sudanesische Parlament wurde jetzt nachdem seine Eröffnung am 1. März wegen schwerer Unruhen anläßlich des Besuchs des ägyptischen Präsidenten, Na gui b, ver- schoben werden mußte, ohne besondere Feierlichkeiten eröffnet. Der Generalgou- verneur des Sudan, Sir Robert Howe forderte die Parteien zu guter Zusammen- arbeit auf. Südkorea hat die USA gebeten, einer Verstärkung der südkoreanischen Armee auf eine Million Mann zuzustimmen. Der süd- koreanische Botschafter in Washington will diesen Plan Staatssekretär Walter Ro- bertson bereits vorgelegt haben. scheidungen über die Vergebung großer Summen oder Kredite, weil dadurch das Etatrecht des Landtags zu sehr beschnitten werde. Die Abgeordneten Dr. Gurk(CDU) und Professor Gönnen wein FDP) hoben darüber hinaus die Notwendigkeit hervor, den kommenden Etat sorgfältig guszuarbei- ten und beschleunigt vorzulegen. Beide baten erneut darum, im nächsten Etatjahr, um den Anschluß zu erreichen, einmalig einen Zwei- jahresplan aufzustellen. Zur Unterstreichung der Notwendigkeit, den kommenden Etat an die Haushaltsvorschriften anzugleichen, liegt dem Landtag ein interfraktioneller Antrag vor, in dem die Regierung ersucht wird, den Haushaltsplan dem Landtag so frühzeitig vorzulegen, daß die Etatberatungen im Monat Mai beginnen können. Der Staats- haushalt soll vom Landtag noch vor den Sommerferien verabschiedet werden. Finanz- minister Dr. Frank bat um die Kredit- genehmigungen zur Fortsetzung großer staatlicher Bauvorhaben, äußerte sich jedoch im übrigen positiv zu den Vorschlägen der Abgeordneten und sagte, es liege auch im Interesse des Finanzministeriums, den Haus- haltsplan so schnell wie möglich zu verab- schieden. Das Nothaushaltsgesetz wird im Finanzausschuß noch einmal überarbeitet Werden. Auch über das Gesetz zur einheitlichen Regelung der Sonn- und Feiertage kam es zu einer Aussprache, in der Abgeordnete aller Parteien sich mit der vorgesehenen Regelung im großen und ganzen einverstanden erklär ten. Abgeordneter Angstmann sagte, das wichtigste Ziel, eine einheitliche Regelung für Baden- Württemberg zu finden, werde mit dem Gesetz erreicht und die mißliebigen Be- hördenfeiertage von gestern unterbunden. Im Interesse der an den Landesgrenzen wohnen den Bevölkerung bliebe nur noch zu hoffen, daß bald eine bundeseinheitliche Regelung getroffen werde. Das Landesjagdgesetz wurde nach längerer Debatte angenommen. Schließlich wurde auch ein Antrag des Abgeordneten Dr. Person (CDU) angenommen, wonach die Dienstkraft- fahrzeuge des Landes mit dem badisch-würt⸗ tembergischen Landeswappen gekennzeichnet sein müssen. 3 Seite 2 MORGEN Donnerstag, 11. März 1954/ Nr. 90 e Kommentar Donnerstag, 11. März 1954 Rauhreif in Bonn Auf den frischfröhlichen Lenz der Bonner Regierungskoalition fällt sechs Monate nach der schwierigen Kabinettsbildung— zunehmend Rauhreif. Die Spannungen, die mmer stärker sichtbar werden— fast täg- lich kommt es zu neuen Reibereien— liegen nicht so sehr in den Gegensätzen zwischen den Fraktionen der CDU/ CSU, der FDP, der DP und des BHE, vielmehr handelt es sich um Meinungsverschiedenheiten Zwischen den Parteien, die die Regierung tragen auf der einen Seite und den Ressorts der Bundes- Teglerung auf der anderen Seite. Nach und nach deutet sich eine neue Phase im Macht- kampf zwischen Bundestag und Bundesregie- Tung, zwischen Legislative und Exekutive an. Heftig kritisiert wird von vielen Abgeord- neten die mangelnde Koordinierung. Die Kritiker sind nicht einmal notorische„Rebel- len“ oder Außzenseiter, sondern maßgebliche Persönlichkeiten der Fraktionsführungen. Als der Kanzler seinerzeit das Kabinett ver- Srößerte, begründete er dies mit dem Wunsch nach einer besseren Verzahnung von Regie- rungsarbeit und Tätigkeit des Bundestages. Nach den bisherigen Erfahrungen scheint aber das Gegenteil eingetreten zu sein; das Verhältnis scheint sich gegenüber der ersten Legislaturperiode noch verschlechtert zu haben. An allen Ecken und Enden, so klagen die Parlamentarier, fehlt die Information und die vorbereitende Aussprache, was der Qualität der Gesetzesarbeit nicht dient.„Wie können wir die Verantwortung für Maßnah- men oder Vorlagen übernehmen“, meinte am Wochenbeginn ein bekannter Abgeordneter der CDU,„die im tiefsten Schoß der Büro- kratie ihren Ursprung genommen haben, ohne daß die zuständigen politischen Instan- zen befragt oder unterrichtet wurden.“ Der Streit über die obligatorische Zivil- trauung kann als Musterbeispiel dienen. Pressemeldungen, daß der Entwurf der Bun- desregierung über Aenderungen am Perso- nenstandsgesetz die Streichung der gesetz- lichen Bestimmung vorsieht, daß keine kirch- liche Trauung vor der standesamtlichen Ehe- schließung vorgenommen werden darf, lösten einen ziemlichen Sturm aus. Vielfach wurde die Befürchtung laut, die Bundesregierung Wolle die obligatorische Zivilehe überhaupt abschaffen. Als erste protestierten die FDP und die Deutsche Partei. Kurze Zeit später meldete aber auch die CDU/CSU ihre Be- denken an. Sie begrüßt grundsätzlich zwar den Fortfall der Straf vorschrift des Para- Sraphen 67, die sich gegen Geistliche richtet, Wenn sie die kirchliche Trauung vor der stan- desamtlichen Eheschließung vornahmen, be- fürchtet aber, daß der Vorschlag wie ihn Innen- und Justizministerium gemeinsam semacht haben, unklare Rechtsverhältnisse herauf beschwört. Im Fraktionsvorstand der CDU/ CSU wurden Proteststimmen laut und die beteiligten Ministerien kamen nicht son- derlich gut davon. Auch der„Luftschutz- Schock! wurde von den Fraktionsvorständen der Koalition übel vermerkt. Man erkenne gegenwärtig keinen akuten Anlaß, durch Wilde Luftschutzmeldungen, bombastische Erklärungen über„Sofortprogramme“ und „beschleunigte Maßnahmen“ die Bevölkerung zu beunruhigen. Der wachsenden Verstimmung der Re- Sierungsparteien ist jetzt auch der„Staats- sekretär“ im Ministerium für Angelegen- heiten des Bundesrates, Dr. Ripken, zum Opfer gefallen. Die Abgeordneten erfuhren von dieser Ernennung erst durch die Zei- tungen. Für das Ministerium Hellwege war bisher aber gar kein Staatssekretär vorge- sehen. Auf Grund der Einwendungen aus der Koalition wird Dr. Ripken bis auf wei- teres Ministerialdirektor bleiben, was er Vorher schon war. Diese Spannungen und Auseinanderset- Zungen, an denen sich immer stärker auch die CDU/ CSU beteiligt, kommen nicht von Ungefähr. Baden- Württembergs früherer Ministerpräsident, Reinhold Maier, schoß Vielleicht ein wenig über das Ziel hinaus, Als er vor den liberalen Studenten in Mainz von der„Entmachtung des Parlaments“ Sprach, aber er legte doch den Finger auf eine Wunde, die seit längerer Zeit brennt. Viele der Abgeordneten empfinden, daß der Bundestag durch die Ressorts nicht so re- spektiert wird, wie es ihm der Verfassung nach zusteht. 1 Mailand, Mitte März. In der Regierungserklärung des italie- nischen Ministerpräsidenten Scelba befand sich ein bemerkenswerter Satz, der den meisten Beobachtern entgangen ist, der aber um so größeres Gewicht hat, als Scelba zu- gleich Innenminister ist. Der Satz lautete: „Im Rahmen der Normalisierung der staat- lichen Verwaltung beabsichtigt die italieni- sche Regierung, die das Abkommen zwi- schen De Gasperi und Gruber in Südtirol durch Gesetze und Erlasse zum größten Teil durchgeführt hat, diese Durchführung in jedem Falle und in allen Zweigen der Verwaltung unter Berücksichtigung des Volkscharakters der Bewohner zu vervoll- ständigen sowie die kulturelle und wirt- schaftliche Entwicklung der Bevölkerung zu fördern.“ Scelba bezog sich mit diesen Worten auf das Abkommen zwischen dem früheren ita- lienischen Ministerpräsidenten De Gasperi und dem früheren österreichischen Außen- minister Gruber aus dem Jahre 1947, das die Grundlage der Südtiroler Autonomie bildet. Ueber den Grad der Durchführung herrscht zwischen Bozen und Rom Uneinig- keit; sie ging im Gefolge des italienischen Streites mit Jugoslawien um die Zugehö- rigkeit von Triest so weit, daß die Süd- tiroler Volkspartei eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit Südtirols forderte. Unterdessen haben sich die Wogen der Von unserem Korrespondenten H. R. in Mailand Polemik, die vor allem von der Bozener Presse geführt wird, wieder geglättet. Fährt man heute vom Brenner nach Salurn oder in ein Seitental des Eisack und der Etsch, so merkt man nichts von einer Spannung zwischen den beiden Volksgrup- pen. In Hotels, Gaststätten und Geschäften wird man ohnehin seit Kriegsende in der Sprache bedient, die man spricht; die Ver- waltung, die konservativer am Italienischen festhielt, kommt heute auch allmählich nach und es bereitet keine Schwierigkeiten, in einem Dienstgebäude seine Wünsche in deutscher Sprache vorzubringen, weil fast überall ein deutschsprechender Beamter zur Verfügung steht. Die Behörden sind gehal- ten, einem Antragsteller in der von ihm ge- brauchten Sprache zu antworten. Wo politische Differenzen auftreten, er- weist sich die Wirtschaft als ausgleichender Faktor. Die Provinz Bozen gehört nach wie vor zu den steuerkräftigsten in ganz Ita- lien. Südtiroler Obst und Wein wird in alle Welt exportiert; Deutschland, Oesterreich und die Schweiz sind die Hauptabnehmer. Das Holz von den Berghängen der Dolo- miten hingegen geht ebenso wie der Strom, der in dem großen Stausee am Reschenpag gewonnen wird, nach dem Süden. Häusliche Kunstgewerbe(Weberei und Töpferei vor allem in Bruneck) und die Holzschnitzereien der Grödener Bauern sind wichtige Export- Dulles muß sich rechtfertigen Peking— der empfindliche Punkt in der amerikanischen Außenpolitik Von unserem Korrespondenten g. W. in New Lork New Tork, im März Die ausgedehnten Debatten über die Trag- weite der Entscheidung der Berliner Konfe- renz, das kommunistische China zu Friedens- gesprächen nach Genf einzuladen, haben die politischen Temperaturen in der amerikani- schen Hauptstadt um einige Grade steigen lassen. Außenminister Dulles hatte sich vor seiner Abreise nach Berlin einige Monate lang relativer Ruhe erfreuen können; nun ist er über Nacht wieder zum Mittelpunkt einer Kritik geworden, die die tiefe Kluft im politischen Denken der Regierenden in Washington aufzeichnet. Hinter den vielen bedantischen Fragen amerikanischer Kon- Sreßabgeordneter steht dabei die nicht ganz verständliche Furcht, dag Außenminister Dulles sich auf dem Wege befindet, eine Hintertür für die internationale Anerken- nung der Pekinger Regierung zu öffnen Obwohl Dulles dies bei zahlreichen Gelegen- heiten verneint hat, lassen die Exponenten einer starren antikommunistischen Politik im Fernen Osten keine Minute vergehen, in der sie nicht ihre Besorgnis über ein mög- liches„Weichwerden“ der amerikanischen Haltung ausdrücken. Bereits seit dem 12. Januar, als Dulles in New Lork vor dem„Rat für ausländische Beziehungen“ über die Neuausrichtung der amerikanischen Verteidigungs- und Außen- politik sprach, hat das Rätselraten über eine genaue Definition seiner Ansichten kein Ende gefunden. Die Debatten über eine Beteiligung amerikanischer Streitkräfte am Krieg in Indochina oder über die Auslösung eines viel größeren Konfliktes durch den Einsatz von Atomwaffen, zeigten etwas von der Ungewißheit, die die Haltung des ameri- kanischen Kongresses bestimmt. Ein weiterer Grund für die gegenwärti- gen Schwierigkeiten von Dulles liegt schon im Jahr 1950. In seinem Buch„War or Peace“(in Deutschland erschien es im glei- chen Jahr unter dem Titel„Krieg oder Frie- den“) sprach Dulles von der Möglichkeit einer Zulassung Rotchinas zu den Vereinten Nationen,„wenn es der rotchinesischen Re- gierung gelingen sollte, das Land obne innenpolitischen Schwierigkeiten zu regie- ren“. Obwohl Dulles diese Theorie nach dem Eintritt Chinas in den koreanischen Krieg fallen ließ, und veranlaßte die entsprechen- den Passagen in seinem Buch zu streichen, haben zahlreiche amerikanische Kongreßg- abgeordnete diesen„Fehltritt“ bis heute nicht vergessen. Persönlichkeiten vom Range der Sena- toren Knowland, Bridges oder Fergusen zeigten in den vergangenen Tagen durch ihre Haltung, welche Behandlung sie der Regierung in Peking zukommen lassen wür- den, falls es nach ihrem Geschmack ginge. Senator Knowland, der republikanische Fraktionschef des Senats, ist bis zum heu- tigen Tage nicht von seinem Standpunkt ab- gerückt, daß nur die völlige Vernichtung des gegenwärtigen Regimes auf dem chine- sischen Festland eine Sicherheit gegen den Verlust des Fernen Ostens an den Kommu- nismus ist. Die vielfach als erstes Anzeichen einer Neuorientierung beurteilte Einladung Pekings nach Genf hat deshalb verschiedene Republikaner in Unruhe versetzt, da sie darin eine Fortsetzung der„Verlustpolitik“ des früheren Präsidenten Truman sehen. Eine wirkliche Umstellung der amerikani- schen Politik im Fernen Osten wäre zum gegenwärtigen Zeitpunkt geeignet, die Ein- heit der Republikanischen Partei zu stören. Seit 1945 zuviel Südtirol ist„gemütlich“ Wirtschaft und Fremdenverkehr entgiften die Atmosphäre artikel für die Vereinigten Staaten und an- dere Ueberseeländer. Der bedeutendste Aktivposten in der Südtiroler und einer der wichtigsten in der gesamtitalienischen Zahlungsbilanz aber ist der Fremdenverkehr. Im vergangenen Jahre bildete allein Meran das Ziel von fast 74 000 Ausländern und 44 000 Italienern; unter den Ausländern standen die Deutschen mit über 40 000 an der Spitze, von 8300 Gsterreichern, 8200 Engländern und 7900 Schweizern ge- folgt. Freilich gehört Südtirol heute nicht mehr wie vor dem ersten Weltkriege zu den Gegenden, wo sich die Fremden wochen- oder monatelang aufhalten; es ist Durch- gangsland nach dem Süden, vor allem nach Venedig, Florenz und Rom geworden. Auch macht sich die Konkurrenz der mondäneren, dafür aber teureren italienischen Kurorte Wie Cortina bemerkbar. Darum hat in den letzten Jahren eine großzügige Tätigkeit des Fremdenverkehrs- verbandes mit dem Sitz in Bozen und der einzelnen Südtiroler Kurverwaltungen ein- gesetzt. Alte Hotels sind modernisiert, neue gebaut worden. In allen größeren Orten finden internationale Veranstaltungen statt, an der Spitze die Bozener Herbstmeses und der Große Preis von Meran auf der schön- sten Pferderennbahn Europas. Das groß- artige Ski- und Wandergebiet der Seiser Alm am Fuße des Rosengartens ist durch Schwebebahnen und Sessellifte fast bis zu den Dreitausendern erschlossen. Da die Mehrzahl der Südtiroler Gäste aus dem Norden kommt, wird nach altem Landes- brauch vor allem das„Gemütliche“ gepflegt, das so vielen italienischen Kurorten man- Selt. Es verfehlt auch auf die italienischen Gäste seine Wirkung nicht, und gerade dieser Zug des Südtiroler Lebens hat in den letzten Jahren viel dazu beigetragen, die durch Faschismus und Besetzung belastete Atmosphäre zu entgiften. Auch in diesem Falle wäre ein vereintes Europa die ideale Lösung, für die die politische Vernunft Spricht. In Warschau eingetroffen ist am Dienstag der erste Sekretär des Zentralkomitees der kommunistischen Partei der Sowjetunion, Chruschtschew, um an dem zweiten Kongreß der Vereinigten Arbeiterpartei Po- lens teilzunehmen. Präsident Eisenhower hat am Dienstag Marineminister Robert Anderson zum stellvertretenden Verteidigungsminister er- namnmt. Er wird Nachfolger von Roger K yes, der seinen Rücktritt für 1. Mai angekündigt hat. Ein Nachfolger für Anderson ist noch nicht bekannt. improvisiert Vorschläge zur Reform des höheren Schulwesens Von unserem Korrespondenten Ft in Rheinland-Pfalz Mainz. Vorschläge zur Reform des höhe- ren Schulwesens veröffentlichte der„Deutsche Philologen- Verband“, dem etwa 380 Prozent der Lehrer an höheren Schulen angehören, am Mittwoch in Mainz. Die Schrift über „Grumdsätze und Voraussetzungen für eine Neugestaltung des höheren Schulwesens“ ist an die Ministerpräsidenten und Kultusmini- ster der Länder, an die Parlamente, Par- teien, Universitäten und Verbänden versandt worden. Die Vorschläge, so erklärte ein Sprecher des Verbandes, sollten die Verhältnisse im Schulwesen beruhigen und konsolidieren, nachdem seit 1945 zuviel aus politischen Augenblicks- Situationen heraus improvi- siert worden sei. Der Philologen- Verband bejahe die kulturelle Eigenständigkeit der Lamder, die aber nicht zur Abkapselung füh- ren dürfe. Zur Angleichung des Schul- Wesens schlägt der Verband in Ueberein- stimmung mit den Ergebnissen der Münche- ner Ministerpräsidenten- Konferenz unter anderem vor: in allen Bundesländern neun- jährige Dauer der höheren Schule, vier- jährige Grundschule für alle Schularten, einheitliche Notengebung und Angleichung der Reifeprüfungen. Die geschichtlich ge- Wachsene Dreigliederung des Schaulaufbaues in Volksschule, Mittelschule und höhere Schule sei einheitlich zu wahren, ein Ein- heitsschulsystem wegen seiner verflachen- den Folgen abzulehnen. Die Schule sei von der„Unruhe eines übertriebenen Experi- mentierens“ zu befreien und vor einseitig parteipolitisch bestimmten Schulreformen zu bewahren. Zur Verbesserung der„vielfach noch un- erträglichen“ äußeren Arbeitsbedindungen der höheren Schule fordert der Verband ein Sofortprogramm, das unter anderem die Beseitigung der Schulraumnot, bessere Ver- sorgung mit Lehrmitteln, genügende Aus- stattung der Fachräume und Abhilfe gegen die Ueberfüllung der Klassen und die Ueber- belastung der Lehrkräfte vorsehen soll; die Zahl der Schüler dürfe 40 in der Unter- stufe, 30 in der Mittelstufe und 20 in der Oberstufe nicht übersteigen. Für die innere Reform der höheren Schule forderte der Verband, daß der Cha- rakter der höheren Schule als eine allge- meinbildende Schule erhalten bleiben Iiiisse, daß sie nicht zu einer Fach- und Spezialistenschule werden dürfe. Ihre Haupt- typen müßten nach einem differenzierten, aber in den Grundzügen einheitlichen Bil- durigsziel ausgebaut werden. Außerdem müsse die Fülle der Stoffes durch Verzicht auf Unwesentliches und durch geeignete Zusammenfassungen bekämpft werden. Beide Kirchen sollen noch einmal Stellung nehmen Bonn.(gn.-Eig. Ber.) Bundesinnenministg Dr. Schröder gab Mittwoch vor der Frab. tion der CDU/CSU eine Klarstellung beziz. lich der in den letzten Tagen viel diskutierte Aenderungen des Personenstandsgesetzeg I der öffentlichen Diskussion waren Befürth. tungen ausgesprochen worden, daß durch die beabsichtigte Streichung der Strafvorschi des Paragraphen 67 bezüglich der kirchlich Trauung der obligatorische Charakter dg Zivilehe gefährdet werden könne. Aus die. sem Grunde halte es die Bundesregierung wie Schröder mitteilte, über die bereits n Reichskonkordat und in den formellen Fr. klärungen der evangelischen Kirche gegebe. nen Sicherungen hinaus für notwendig, 080 beide Kirchen noch einmal eindeutige Erklä. rungen abgeben, ehe die Vorlage nach den Durchgang im Bundesrat an den Bundestgg weitergeleitet wird. Die Kirchen sollen die von ihnen bereits getroffenen Feststellung noch einmal bestätigen, daß die Streichung der Strafvorschrift die Norm der obligate. schen Zivilehe nicht berühre. Im übrigen halte die Bundesregierung daran fest, daß de aus der Kulturkampfzeit stammende Stras. vorschrift als den heutigen Grundrechten widersprechend wegfallen müsse. In einer Verlautbarung wandte sich di Fraktion der DU am Mittwoch energie Segen den Vorwurf, der Gesetzentwurf stelt einen Angriff der Christlichen Demokraten gegen die obligatorische Zivilehe dar. Sg verweist darauf, daß der umstrittene Ent. Wurf schon vor längerer Zeit unter Mitwir- kung des damaligen Justizministers un heutigen Parteivorsitzenden der FDP, Dr Dehler, entstanden sei. Er sei ferner von Justizminister Dr. Neu mayer(Dp, Unterzeichnet. Die Vorlage habe außzerden Ursprünglich die Zustimmung der Innen- minister auch der sozialistisch regierten Länder gefunden. In Kenia eingesetzt wurden ein Ministerrat und ein Kriegsrat Nairobi.(dpa) Die britische Regierung hat am Mittwoch für die Kronkolonie Kenia eine Verwaltungsreform angeordnet und mit so- kortiger Wirkung einen Ministerrat und einen Kriegsrat eingesetzt. In der neuen Ver- waltung in Kenia werden die Nichteuropäer zum ersten Male eine Stimme haben, Die Vertreter der Europäer und der Asiaten in Kenia haben der Reform zugestimmt, wäh- rend sie von den Afrikanern und Arabern abgelehnt wird, weil im Ministerrat nur ein Afrikaner sitzen soll. Der Ministerrat soll sich aus 16 Mitglie- dern, einschließlich des Gouverneurs und seines Stellvertreters, zusammensetzen, Ihm gehören unter anderem zwei Asiaten und ein Afrikaner als Minister an. Der Ministerrat wird das„Hauptregierungsorgan“ der Kolo- nie sein, obwohl die letzte Entscheidung weiterhin bei dem Gouverneur liegt. Der Kriegsrat, der sich aus vier Mitgliedern zu- sammensetzt, soll die Maßnahmen gegen die Mau-Mau-Bewegung bestimmen. ile Kriegsdienstverweigerer nach Konfessionen gegliedert Washington, im März Fast 4000 Kriegsdienstverweigerer der Vereinigten Staaten sind heute im Bereich des öffentlichen Gesundheitsdienstes und der Wohlfahrt tätig, gibt der„Nationale Aus- schuß für die Verwendung von Kriegsdienst. verweigerern aus Gewissensgründen“ be- kannt. Die neuesten Zahlen zeigen, daß ins- gesamt 6964 Bewerber durch die Unter- suchungsausschüsse als Kriegsdienstverwei- gerer aus Gewissensgründen klassifiziert werden konnten, während weitere 3300 wegen Unabkömmlichkeit, Versagen in de: Eignungsprüfung, wichtiger anderweitige: Inanspruchnahme oder aus sonstigen Grün- den vorläufig zurückgestellt werden mußten. Während die Mennoniten und„Amish““ unter den Kriegsdienstverweigerern an zahlreichsten vertreten sind, gliedert sich der Anteil der übrigen folgendermaßen nach Be- kenntnissen auf: Brüderkirche 283, Quäker 101, Zeugen Jehovas 100, Altdeutsche Bap- tisten 88, Kirchen Christi 77, Methodisten 2, Baptisten 12, Kongregationalisten 10, Evan- gelisch-Reformierte 10, Presbyterianer 8, Ad- ventisten 7, Protestantisch-Episcopale 4, Uni- tarier 3, Lutheraner 2, Christliche Wissen- schaft 1, Mormonen 1 und Römische Katho- liken 1. epd 297 1 Was! Ein 1 einen ner gel ausg Jedoch F der Grer tet werd Tieres e Haschisc Der f muß Sei tauschen Di) aus nisses Ul deckten Insel Gn um den 1 zutreten. gewisser beförder Zum der Näh schnitt dauerte prämiie: Die rund 16 Schätzur zehn Mil zählung ren hat lich Zwis prozent) zikter k. nur 9,6 7 Die 3 Wells, d dem Ne Mann C. Jahres e immer den. Na Wells Se lagen ei Zettel, war am tierung auf freie Die teilten 1 Emigrai Dies sei Monat 0 im Janb nach Ka gegen 1. 16 Pe den ver der bra: Fluß st Hüchtli gesuchte Zwe omnibu. voller F bisher sonen g. Drei weitere Luigi R Marudo „Cockta einer mischer gen vel das ges: Etwi. Dialekt gesproc geführt organis „Courie seinen Mensch meister Stelle Mensch dustan Million deutsch Bei zeugen Austra als ach unterg! elk and geliefe eee Briefe an die Herausgeber:, Die Anwendung des„Leistungs-Testes“ In der Ausgabe vom 6. März erörterten wir unter der Ueberschrift„Zum ge- normten Menschenmaterial“ unter Ver- wertung einiger kritischer Leserzuschrif- ten die Einführung des psychologischen Leistungstestes bei der Auslese der An- wärter für den Besuch der höheren Schule. Im folgenden geben wir einem Lehrer aus der Nachbarschaft Mann- heims das Wort, der das Verfahren positiv beurteilt. „Gleich zu Beginn: Ich will nicht Partei ergreifen für oder gegen das Kultministe- rium oder die Arbeitsgemeinschaft„Auf- nahmeprüfung“. Die eingeleitete Diskussion scheint mir aber so fruchtbar und Ihr Beitrag „Zum genormten Menschen“ so interessant, daß ich es für nötig halte, sich damit zu be- schäftigen. Leider weiß ich nicht, welcher Leistungs- oder Auslesetest in Ihren Schulen verwandt wurde. Aber Ihr Bild vom Stein im stillen Gartenteich ist sehr bezeichnend, zeigt es doch die Voreingenommenheit weiter Kreise gegen den Test überhaupt, eine bedauerliche Vor- eingenommenheit. Denn vernünftig gehand- habt, ist ein guter Test ein weitaus objek- tiveres Meßmittel als unsere üblichen Zen- suren, die so vielen subjektiven Einflüssen unterworfen sind. Darüber hinaus ist ein echter Test ein geeichtes Meßmittel, die Auf- nahmeprüfung alter Art dagegen ein unge- eichtes Gummimaß, das, da es ja auch eine Gruppenuntersuchung verlangt, nicht größere Möglichkeiten zur qualitativen Auswertung bietet als ein normaler Gruppentest. Daß 25 Prozent aller Prüflinge„durch- rasselten“, sagt noch nichts gegen den Test, Uegt es doch in der Art seiner Entstehung und in seinem Zweck begründet, daß er differen- ziert, das bedeutet grob gesagt: sortiert, um den„Nachwuchs aus stark gestörten Zeiten verstehen“ zu können. Ich stimme Ihren Psychologen zu, wenn sie von der Anwendung von Tests angenehm berührt sind. Bleibt also die Frage nach dem„Womit“ und dem„Wie“, Psychologe B lehnt anschei- nend den Leistungstest ab. Wir wissen aber, daß in jedem Test, in jeder Prüfung Intelli- genz, Reife, Veranlagung, Milieu und Prü- kungssituation zu einer bestimmten Leistung zusammenfliegen, handle es sich um einen Reifetest für Schulanfänger oder einen Intel- ligenztest für Erwachsene. Es gilt also nur den für den Zweck der Auslese am besten ge- eigneten Test auszusuchen oder sorgfältig zu konstruieren und zu eichen. Keinesfalls kann es Aufgabe eines solchen Tests sein, dem Er- ziehungsberater oder gar dem Heilpädagogen etwas zu sagen, wie Psychologe Ces zu ver- langen scheint,(was er sicherlich nicht tut, obwohl man es der Darstellung nach ver- muten dürfte). Erziehungsberater und Heil- Pädagoge werden sich wohl nie eines Grup- pentests bedienen. Entwicklungs verzögerten gerecht zu wer- den, kann auch nicht die Aufgabe eines solchen Tests sein, mit seiner Hilfe sollen doch gerade jene Kinder herausgesucht wer- den, die in dieser Zeit für die Aufnahme in eine weiterführende Schule geeignet sind und nicht zu irgend einem späteren Zeit- punkt. In diesem Zusammenhang sprechen Sie von 50 Prozent Spätentwicklern. Ich be- z Weifle diese Angaben und kenne auch keine Publikation, die diese Zahl stützt oder be- gründet. Es wäre aber eine lohnende und interessante Aufgabe, die Spätentwickler einmal zahlenmäßig zu erfassen. Fest steht allerdings, darüber gibt es Untersuchungs- berichte, daß die Pubertät im Laufe der letzten Jahrzehnte immer früher eintritt und daß in dieser Tatsache entscheidende Spannungen nicht nur im Individuum son- dern in unserem ganzen Schulgefüge be- gründet sind. Es wäre falsch, Sie werden mir wohl zu- stimmen, wenn Spätentwickler verfrüht in eine weiterführende Schule kämen und, den Anforderungen der Sexta noch nicht ge- Wachsen, günstigenfalls repetieren oder gar mit einer seelischen Belastung in die Volks- schule zurückkehren müßten. Gerade weil wir die Individualität anerkennen und an sie glauben, müssen wir sortieren und differenzieren— nicht im Sinne von tren nen—, um fördern zu können. Warum sollen Wir nicht auch die Intelligenz abtasten, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erkennen suchen? Und je früher wir die individuelle Eigenart erkennen, desto früher, wirksamer und nachhaltiger können wir fördern. Nie aber dürfen wir ausschalten wollen! Auch der Kinderarzt wird der Fest- stellung zustimmen, daß Intelligenz ein sehr komplexes Ganzes ist, das weder als Gan- zes noch in seinen Teilfaktoren hinreichend definiert ist. Aber Tests, auch Leistungs- tests, sind geeignet, etwas über die Ober- flächenstruktur dieses Ganzen auszusagen, mitunter mit einer erstaunlichen Treff- sicherheit. Völlig unzutreffend ist die Behauptung, Testergebnisse würden heutzutage nur ge- gen junge Menschen ausgewertet, nur nega- tive Ergebnisse seien von Interesse. Will man es als Benachteiligung auslegen, wenn man einem Kind, das beispielsweise seiner Reife nach noch nicht in die höhere Schule gehört, den Kummer und die seelische Bela- stung einer falschen oder verfrühten Ein- schulung erspart? Der Test ist ein diagno- stisches Hilfsmittel, und ein negatives Er- gebnis wird und muß immer zu einer posi- tiven Maßnahme führen. So wie der Arzt, leben Erziehungsberater und Heilpädagogen geradezu von diesen negativen Ergebnissen, denn hier setzt ihre eigentliche Arbeit erst ein, hier beginnt ihre Aufgabe. Nie wird man behaupten wollen, der Arzt werte seine Diagnose gegen den Patienten aus. Weniges noch über„Bildung und Aus- bildung“. Welche Bildung die ideale ist, was ideale Bildung überhaupt ist, ja, darüber sind sich die Gelehrten selbst noch nicht einig. Die Schule und ihre Träger waren sich der Notwendigkeit echter Bildung noch nie so bewußt, wie in der Gegenwart, wo mur noch„Ausbildung“ Wert zu haben scheint. Aber sie suchen immer noch nach einem wahren und würdigen Erziehungs- und Bildungsziel. Wenn auch die Schule zur reinen Ausbildungsstätte degradiert zu wer- den bedroht ist, dann nicht von innen her- aus. Sie ist Funktion, Einrichtung und Aus- druck unseres völkischen Seins, sie führt kein abgeschlossenes Eigenleben, Sie muß es am meisten bedauern, daß die Mehrzahl der Schüler nur noch Ausbildung sucht. Ja, diese werden geradezu gezwungen, der Ausbil- dung größeren Wert beizumessen als der Bildung, Wenn ein führendes Industrie- unternehmen aus 2000 Bewerbern 150 für seine Lehrlingswerkstätten aussucht, so dart man wohl mit Sicherheit annehmen, dag hier nur nach Fähigkeiten, Fertigkeiten und Leistungen sortiert wird. Nehmen wir die These vom Intelligenzschwund dazu und die Behauptung, die Jugendlichen wüßten heute weniger als früher, eine alte. jahr- tausendalte Klage übrigens, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn der junge Mensch nur noch Fertigkeiten zu erwerben trachtet, die prüfbar sind und präsentiert werden können, von denen sich vor allem eine Berechtigung ableiten läßt. Die Eltern, die Erwachsenen, der zu erwartende Kampf ums Dasein, die Zeit zwingen ihn 9 P. B. Mult eine Vor haben Sklero In vier Jahren 106 Millionen Mark für Jugendarbeit Bonn.(dpa) Ueber den Bundesjugendplan wurden in den vergangenen vier Jahren 105 620 000 Mark als Zuschüsse aus Mitteln des Bundeshaushalts für die Jugendarbeit ge- Währt. Der Jugendreferent des Bundesinnen- ministeriums, Regierungsdirektor Dr. Lades. gab diese Zahlen am Dienstag in Bonn an- läßlich einer bevorstehenden Tagung des neu gebildeten Kuratoriums für Jugendfragen bekannt. Das Kuratorium soll die zuständigen Ministerien bei den Arbeiten für den Bundes- jugendplan, den Grundsatzfragen der Jugend. gesetzgebung und bei besonderen Notständen der Jugend beraten. Dr. Lades betonte, daß die Zahl der von der Berufsnot betroffenen Jugendlichen trota der seit 1950 gestiegenen Zahlen der Schul- entlassenen auf weniger als ein Drittel ge- sunken sei. Durch den Bundesjugendplan seien 70 000 Plätze in Jugendwohnheimen und 30 000 Plätze durch andere berufsför- dernde Maßnahmen geschaffen worden. 220 000 Jugendliche hätten in den vergan- genen vier Jahren an internationalen Ju- gendbegegnungen und mehr als 130 000 Ju- gendliche an Lehrgängen für staatspolitische Erziehung teilgenommen. Mehr als vierzis Prozent der Jugendlichen gehörten den Ju: gendverbänden an. Diese Verbände seien als zuverlässige Träger der Demokratie an- rkannt. Nerven Film proble genom Die kleine von V len N nächst einem leitun Krank oder unregt den S nächst werde also e Da heit 1 bensze durch den 5 einer ermös alle bedro krau noch Leher 1 nis d. dens 2 SU Nr. 9 . hmen nministe: der Frag. g bezüg. kKutierteg Setzes. Befürch. durch q Vorschriz irchlichen lter de Aus die. degierung bereits in ellen Fr. e gegehe. dig, dag ge Erklä. nach dem Zundestzg sollen die stellungen treichung bligatort- übrigen t, das die de Strat. ndrechten sich die energisd rurf stelle Mmokraten dar. Sie tene Ent. r Mitwir- ters und FDP, Dy erner von r(Dp, außerdem Innen- regierten t Triegsrat erung hat enia eine 4 mit so. rat und auen Ver- teuropaer ben. Die siaten in mt, wäh · Arabern t nur ein Mitglie- urs und zen. Ihm n und ein inisterrat ler Kolo · dcheidung egt. Der dern zu- gegen die rer rt im März erer der Bereich und der ale Aus- gsdienst- den“ be- daß ins- Unter- tverwei⸗ Assiflziert re 5300 n in der rweitiger n Grün- mußten. Amisb's“ ern am b Sich der nach Be. Quäker he Bap · listen 0, Evan: er 8, Ad- e 4, Uni- Wissen- Katho- epd MORGEN Selte 3 I. 59/ Donnerstag, 11. März 1954 — Was sonst noch geschah Ein raffinierter Kameltreiber hatte sich einen neuen Trick für den Rauschgiftschmug- gel ausgedacht. Vor einigen Tagen hatte er ſedoch Pech. Eines seiner Kamele brach an der Grenze zusammen und mußte geschlach- tet werden. Dabei wurden aus dem Magen des ſieres etliche Behälter mit mehreren Eilos flaschisch zutage gefördert. Der französische Gefängnisbeamte Basset muß sein Büro mit der Gefängniszelle ver- tauschen, weil er eine Million Francs(12 000 pid) aus der Kasse des Pariser Sante-Gefäng- nisses unterschlagen Hat. Seine Kollegen ent- deckten das, als er auf dem Wege nach der Insel Gnadeloupe im Karibischen Meer War, um den Posten eines Gefängnisinspektors an- zutreten. Man hatte ihn wegen„langjähriger gewissenhafter Pflichterfüllung im Dienst“ befördert. * zum erstenmal ist vor mehreren Tagen in der Nähe von Basel ein Kalb mit Kaiser- schnitt geboren worden. Die Operation dauerte drei Stunden. Das Muttertier, eine prämierte Kuh, und das Kalb sind wohlauf. Die USA hatten zu Beginn dieses Jahres rund 161 100 000 Einwohner. Das sind nach Schätzung des Amtes für Volkszählung fast zehn Millionen mehr als bei der letzten Volks- zählung am 1. April 1950. Seit mehreren Jah- ien hat die amerikanische Bevölkerung jähr- lich zwischen 2,5 und 2,7 Millionen(rund 1,7 Prozent) zugenommen. Bei hoher Geburten- zter kamen in den beiden letzten Jahren nur 9,6 Todesfälle auf je 1000 Menschen. * Die 31 Jahre alte Millionärswitwe Diana Wells, die beschuldigt wurde, zusammen mit dem Negermusiker Johnny Warren ihren Mann Cecil Wells im November vergangenen Jahres ermordet zu haben, ist in ihrem Hotel- zimmer in Hollywood tot aufgefunden wor- den. Nach Angaben der Polizei hat Diana Wells Selbstmord begangen. Neben der Toten lagen eine lèere Tablettenschachtel und ein Zettel, auf dem stand:„Ich nahm 30.“ Sie war amn 20. November nach vorläufiger Inhaf- tierung gegen eine Kaution von 5000 Dollar auf freien Fuß gesetzt worden. * Die kanadischen Einwanderungsbehörden teilten mit, dag im Jannar dieses Jahres 8080 Emigranten nach Kanada gekommen seien. Dies seien 44 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Aus Deutschland seien im Januar 1954 insgesamt 1217 Einwanderer nach Kanada gekommen, im Januar 1953 da- gegen nur 961. * 16 Personen fanden den Tod und 30 wur- den verletzt, als ein Lastwagen in der Nähe der brasilianischen Ortschaft Salinas in einen Fluß stürzte. Auf dem Lastwagen waren Flüchtlinge aus einem von der Dürre heim- gesuchten Gebiet im Norden des Landes. * Zwei mit Fahrgästen überfüllte Reise- omnibusse sind in Rosario(Argentinien) in voller Fahrt zusammengestoßen, wobei nach bisher vorliegenden Meldungen sieben Per- sonen getötet und 23 verletzt wurden. ö* 5 Drei Personen wurden getötet und sechs weitere schwer verletzt, als der Gastwirt Luigi Ratti in dem norditalienischen Dörfchen Marudo in seinem Lokal einen Schiegpulver- „Cocktail“ mixen wollte. Ratti pflegte in einer Flasche hochexplosive Pulver Zzu mischen, die er an die Bauern für Sprengun- gen verkaufte. Durch die Explosion wurde das gesamte Anwesen zerstört. Etwa 3000 verschiedene Sprachen und Dialekte werden gegenwärtig auf der Welt gesprochen, ergaben von der UNESCO durch- geführte Untersuchungen. Wie die Kultur- organisation der UNO in ihrer Monatsschrift „Courier“ mitteilt, wird chinesisch mit allen seinen Mundarten von rund 450 Millionen Menschen gesprochen und ist damit die am meisten verbreitete Sprache. An zweiter Stelle steht englisch, das von 250 Millionen Menschen gesprochen wird, gefolgt von hin- dustanisch mit 160 Millionen, russisch mit 140 Millionen, spanisch mit 110 Millionen und deutsch mit 100 Millionen. . Bei einem Manöver von Amphibienfahr- zeugen vor der Küste von Neusüdwales in Australien kamen drei Soldaten ums Leben, als acht Fahrzeuge bei schwerem Seegang untergingen. Zwei Soldaten werden vermißt, elk andere mußten in ein Krankenhaus ein- geliefert werden. di Triers„Apoteca“ steht wieder Deutschlands älteste Apotheke/ Von„Arzneyen“ und Alchimisten/ Salbenmaschine hat den Mörser verdrängt Die Löwen-Apotheke am Hauptmarkt in Trier ist wiederhergestellt worden, die älteste Apotheke Deutschlands. Eine Ur- kunde erzählt, daß der Domherr Friederi- cus seine an dieser Stelle befindliche„Apo- teca“ im Jahre 1241 dem Damenstift St. Thomas bei Kyllburg geschenkt hat. Erst in den folgenden Jahrzehnten wurden Apotheken in anderen deutschen Städten erwähnt. Vor dem 13. Jahrhundert gab es sie noch nicht; bis dahin bereiteten die Aerzte ihre„Arzeneyen“ selbst. Die kulturgeschichtliche Rolle der deut- schen Apotheken seit der Spätgotik ist kaum zu überschätzen. Als eine der wichtig- sten Keimzellen der späteren Naturwissen- schaft hat sie einen wesentlichen Beitrag zum Aufschwung vor allem der Chemie ge- leistet, einem Gebiet, auf dem Deutschland noch heute in der Welt führend ist. Der Gründung der Trierer Apotheke folgte neun Jahre später um 1250 Basel, 1262 Rostock, 1264 Konstanz und Schweidnitz, 1265 Ham- burg und 1267 Münster in Westfalen, Ueber die Einrichtung der ältesten deut- schen Apotheken sind keine Zeugnisse er- Balten. Die Abbildungen aus dem 15. Jahr- hundert zeigen meist einen bescheidenen Raum mit Standgefäßen an den Wänden, manchmal auch mit irgendwelchem schreck- lichen Ungetier, das von der Decke aus- gestopft herunterhing. Schnell nahm die Zahl der Apotheken zu. Der Handel mit Gewürzen, Kräutern, Duftstoffen blühte. Im 14. und 15. Jahr- hundert wurde die Berufstätigkeit des Apo- thekers durch die„Medizinal-Ordnungen“ der Städte und Länder immer genauer um- rissen. Die älteste deutsche Apothekerord- nung wurde zwischen 1271 und 1322 als „Basler Apothekereid“ erlassen. 1397 wurde in Regensburg erstmals ein verbindliches Arzneibuch eingeführt und 1461 in Frank- furt am Main eine erste Arzneitaxe, eine Preisliste also, herausgegeben. In dem Ausmaß, in dem unter dem Ein- fluß der Alchemie die chemischen, botani- schen und pharmazeutischen Kenntnisse der Apotheker wuchsen, wurde auch die Ausstattung ihrer Werkräume mannigfal- tiger; das„Laboratorium“ gewann an Be- deutung. Fast jede Apotheke arbeitete zu- nächst nach eigenen, oft ängstlich gehüte- ten und in der Familie vererbten Rezepten. Erst die Einführung der amtlichen Arznei- bücher, die Reinheit und Zubereitung der Arzneien vorschrieben, schaffte Wandel. Fast unübersehbar sind die Beiträge, die die Apotheken zur Entwicklung der Na- tur wissenschaften geleistet haben. Dem Apotheker Johann Friedrich Böttcher ge- lang es 1707 am sächsischen Hofe, aller- dings nicht ganz freiwillig, zum ersten Male in Europa echtes Porzellan herzustel- len, das bis dahin nur den Chinesen be- kannt war. Andreas Sigismund Markgraf, der„Klassiker unter den Chemikern“, entdeckte im 18. Jahrhundert den Rüben- zucker, der Europa auf diesem Gebiet von Uebersee fast unabhängig machte. Friedrich Wilhelm Sertürner beschrieb 1806 in Ein- beck erstmals das schmerzlindernde Mor- phium. Später folgte die lange Reihe der Apothekerfamilien, wie Merck, Riedel, Schering, Leverkus, Schwabe und Beiers- dorf, deren Namen mit der deutschen pharmazeutischen Industrie untrennbar ver- knüpft sind. Diese im 19. Jahrhundert mächtig auf- blühende Industrie hat das Gesicht der deutschen Apotheke entscheidend gewan- delt. Die eigene Rezeptur, die Arzneiher- stellung„nach Maß“ der ärztlichen Ver- ordnung, wurde durch die Fülle oft hoch- wertigster Standardpräparate der Industrie in den Hintergrund gedrängt. Heute hält eine gute Apotheke bis zu 4000 verschie- denen„Spezialitäten“ bereit, die von Chemikern, Aerzten und Apothekern in der Industrie gemeinsam geschaffen werden. In den Apotheken selbst hat die Salben- maschine den Mörser abgelöst; der„Hand- verkauf“, die Abgabe der industriell her- gestellten Mittel, herrscht vor. Die Apo- theker sehen dieser Entwicklung etwas wehmütig zu. Gern erinnern sie sich an das„Ständebuch“ des Jahres 1698, in dem es hieß:„Absonderlich hat Teutschland vor andern Nationen den Ruhm und Preiß, daß dero Apothecken und Officinen vor allem andern herfür strahlen und durch herr- lichen Vorrath der kostbaresten Materialien und Compositorien sich preiß- und schätz- bar machen. Horst Bode Kein ganztägiges Fernsehprogramm geplant Eine„Dauerberieselung mit Bildern“ soll verhindert werden Ueber Probleme des deutschen Fern- sehens berichtete der Fernsehintendant des NWDR, Dr. Werner Pleister, auf einer vom Landesverband der Volkshochschulen von Nordrhein-Westfalen veranstalteten Fern- sehtagung in Marl(Westfalen). Dr. Pleister sprach die Hoffnung aus, daß am Ende dieses Jahres erstmals wirk- Meteorologisch- medizinischer Warndienst? Gesundheit hängt auch vom Wetter ab/ Der Frühling„Wirft uns um“ Allmorgendlich klingelt in einigen gro- gen deutschen Krankenhäusern das Tele- phon:„Hier ist das Biometereologische Institut. Wir geben die heutige medizin- meteorologische Vorhersage. Eine Sekre- tärin hat bereits ihren Bleistift zur Hand und stenographiert mit, was ihr diktiert wird, den Bericht über die Wetterlage und die Vorhersage für die nächsten 24 Stun- den. Angaben über die Art des Luftkörpers und die vertikale Schichtung. Und schließ- lich:„Schlechtes Befinden der Hypertoni- ker.“ Vielfach Migräne, bei Frontdurchgang Asthma-Anfälle; Kreislaufstörungen, Lun- genkomplikationen. Für einen Laien ist das ziemlich unverständlich. Aber der Zusam- menhang, in dem die Ausdrücke diesmal stehen, dürfte auch vielen Aerzten noch nicht begegnet sein. Nämlich in einer me- zinisch-meteorologischen Vorhersage. Die Wetterempkfindlichkeit des Menschen zaubert sich ganz verschiedentlich, je nach den individuellen Veranlagungen und dem Grad und der Art der klimatischen Wechsel- haftigkeit. Bis vor kurzem beschränkten sich die Forschungen über die metereologischen Einflüsse auf die menschliche Gesundheit auf die Sammlung von Statistiken und andere theoretische Beobachtungen. Schon damals erwies sich, daß Frontdurchgänge jeder Art auslösend sind, zum Beispiel für den Todes- eintritt oder auch für die Blinddarmentzün- dung und Grippe. Eine Warmfront bewirkte Selbstmorde oder lenkt zunehmend die Ge- danken darauf. Wenn die Klinik morgens die Vorhersage erhält, bereitet sich der Stations- arzt auf die wahrscheinlich eintretenden Re- aktionen der einzelnen Krankheitsfälle vor. Steht beispielsweise in der Vorhersage, das gegen nachmittag Herzanfälle eintreten kön- nen, so braucht der Arzt nicht mehr wie bis- her mit dem Stärkungsmittel zu warten, bis der Anfall da ist, sondern er kann prophy- laktisch seine Spritze verabfolgen, so daß es erst gar nicht zu dem Anfall kommt. Der Chefarzt eines großen Krankenhauses er- klärte uns:„Im Frühling ist die Wetterbeein- flussung besonders groß. Ueberall rollen die Leichenwagen, die Sprechstunden sind über- küllt. An solchen Tagen spüren wir, daß „ewas in der Luft liegt“, die Nerven gehen durch, das Herz will nicht recht, mancher kindet keinen Schlaf. Und wern dann zwei Menschen, die von innerer Erregung und Nervosität geplagt sind, aneinandergeraten, dann genügt oft schon ein schiefes Wort, und der schönste Streit ist im Gange. Eine Ohr- keige gibt den Anlaß zu einer Schlägerei, in die immer mehr Menschen hineingezogen Werden, bis das Deberfallkommando die Kampfhähne trennt.“ Es ist heute sicher, daß das Wetter je- denfalls bestimmte Wetterstörungen für Unfälle, Krankheit, Tod und manches andere Unheil verantwortlich gemacht werden können. Es gibt Wetterstörungen, die man geradezu als tödlich bezeichnen kann. Diese neue wissenschaftliche Erkenntnis kann für die Allgemeinheit von ungeheurem Wert Sein. Es kann in vielen Fällen möglich sein, schwere Schäden und Katastrophen zu ver- meiden und Gesundheit und Leben zu er- halten. Es soll darum in Westdeutschland ein meteorologisch- medizinischer Warn- dienst eingerichtet werden. KH F. lich von einem deutschen Fernsehen ge- redet werden könne. Bisher habe der NWDR 50 Prozent der deutschen Fernsehprogramme bestritten. Zwischen den Rundfunkanstalten sei ein Fernsehvertrag abgeschlossen wor- den, nach dem im Rahmen des fortschrei- tenden Ausbaus künftig alle deutschen Rund- kunkanstalten an der Beschickung des ge- meinsamen deutschen Programms beteiligt werden sollten. Auch dann werde der NWDR aber noch etwa die Hälfte aller Sendungen bestreiten müssen. Auf keinen Fall werde ein ganztägiges Programm an- gestrebt.„Die Dauerberieselung mit Bildern. wie sie in den USA gegeben ist, müssen Wir— nicht nur aus finanziellen Gründen — verhindern“, sagte Dr. Pleister. Wie Dr. Pleister außerdem berichtete, werden Ende März die im Gebiet des NWDR vorgesehenen acht Fernsehtürme arbeits- fähig sein Von diesem Zeitpunkt an könn- ten dann überall aktuelle Reportagen aus den Räumen rund um die Fernsehtürme ge- sendet werden. Die erste Uebertragung die- Ser Art mit dem Fußball-Länderspiel der B- Mannschaften von England und Deutschland sei kür den 24. März im Glückauf- Stadion it Gelsenkirchen-Schalke vorgesehen. Nach Berichten der Rundfunkindustrie in der Bundesrepublik sollen 1954 150 000 Fernsehgeräte hergestellt werden. 1953 seien Tütrdt 35 000 Fernsehgeräte verkauft worden. Der Verkauf von Fernsehgeräten sei in Deutschland verhältnismäßig größer als nach dem Start des Fernsehens in den USA. Stufenpyramide von Sakkara geöffnet Grabkammer durch herabgestürzte Felsblöcke blockiert Der Eingang zu der neuentdeckten Stufenpyramide von Sakkara, der in monatelanger, mühsamer Arbeit freigelegt worden war, wurde am 9. März vom ägyp- tischen Erziehungsminister Dr. Abbas Am- mar geöffnet. Als die zwei roh behauenen Steinblöcke am Ende einer in den Felsen gehauenen Treppe zurückgeschoben wurden, schlug den Archäologen, Beamten und Jour- nalisten, die sich zur Eröffnung eingefunden hatten, die heiße und stickige Luft eines seit 4700 Jahren nicht mehr betretenen Ganges entgegen. Die Hoffnung, sofort wichtige Funde machen zu können, wurde jedoch enttäuscht, da die Eintretenden schon nach etwa 25 Metern auf herabgestürzte Fels- plöcke stießen, die den Gang blockierten. Die Archäologen, die das Hindernis flüchtig überprüften, konnten noch nicht sagen, ob es durch Grabräuber verursacht oder durch natürliche Einwirkung zustande gekommen war. Der Gang enthielt nur ein paar Gefäß- scherben, Holzstücke und vermutlich— Lederüberreste. Spuren roter Farbe waren an den Wänden erkennbar. Die Totenkammer des Königs liegt nach Schätzungen der Archäologen etwa 30 Meter hinter dem Geröllhaufen. Dr. Zakaria Go- neim, der die Pyramide entdeckte, glaubt, daß es sich bei dem toten König um Pharao Sanakht aus der dritten Dynastie handelt. Man hofft, bei der Oeffnung der Grabkam- mer wichtige archäologische Funde ⁊zu machen, die aber wahrscheinlich nicht an die reichen Schätze heranreichen werden, die das Grab des Tut-Anch-Amon im Jahre 1922 in Luxor bergab, denn die neuentdeckte Pyramide gehört einer viel früheren und ärmeren Epoche an. Blick ins Land 600 Mark für den 600 000sten Düsseldorfer Düsseldorf. Düsseldorf verzeichnet ein für die Entwicklung der Stadt wichtiges Ereignis: Die Einwohnerzahl hat 600 000 erreicht. Oberbürgermeister Josef Gockeln besuchte am Mittwoch in der Düsseldorfer Frauenklinik die bereits am 3. März geborene neue Stadtbürgerin Angelika Watermann und legte ihr als Jubiläumsgeschenk ein Sparbuch mit 600 Mark in die Wiege. Düssel- dorf hatte zur Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon knapp 20 000 Einwohner und Wurde erst um 1880 Großstadt mit 100 000 Einwohnern. Lastwagen mit Munition explodiert Fulda. Aus bisher ungeklärter Ursache geriet am Dienstagnachmittag auf der Kreis- straße zwischen Harmerz und Ziegel(Land- kreis Fulda) ein mit Gewehrmunition be- ladener Lastkraftwagen der amerikanischen Armee in Brand und explodierte. Menschen wurden nicht verletzt. Der Fahrer des Fahr- zeuges, das in einer amerikanischen Muni- tionskolonne fuhr, bemerkte bei der Durch- fahrt durch Ziegel plötzlich, daß sein Wagen brannte und die Flammen auch auf den An- hänger übergriffen. Unter Lebensgefahr ge- lang es ihm, das Fahrzeug noch aus dem Ort zu bringen und dann abzuspringen. Kurz darauf explodierte die Ladung. Wegen der umherfliegenden Geschosse konnte die ame- rikanische Feuerwehr erst nach einer Stunde eingreifen und den Brand löschen. An den letzten Häusern des Ortes gab es gering- kügige Risse in den Wänden und einige zer- sprungene Fensterscheiben. Dreißig Frauen die Ehe versprochen Duisburg. Zu viereinhalb Jahren Gefäng- nis und drei Jahren Ehrverlust verurteilte eine Strafkammer in Duisburg den 32jähri- gen Filmoperateur Hans Backhaus aus Mil- heim, weil er in 30 Fällen Frauen die Ehe versprochen und sie um insgesamt 8000 Mark geprellt hatte. Nach seiner Festnahme War er bei einer Vernehmung aus dem Fenster des zweiten Stockwerks des Hamborner Ge- fängnisses gesprungen und hatte sich schwer verletzt. Er mußte auf einer Bahre in den Gerichtssaal gebracht werden. Von einer Lokomotive erfaßt Nortorf. Bei der Einfahrt des D-Zuges Köln-Flensburg in den Bahnhof Nortorf (Schleswig-Holstein) wurde ein 58jähriger Kaufmann aus Nortorf von der Lokomotive des Zuges erfaßt und auf die Schienen ge- rissen. Er erlag seinen schweren Verletzungen. Sechsjähriger als Brandstifter Goslar. Weggeworfene Streichhölzer wa- ren die Brandursache des Großfeuers in Gielde(Kreis Goslar), bei dem vor acht Ta- gen zwei Scheunen und ein Stallgebäude im Gesamtwert von 200 000 DM niederbrann- ten. Wie die Polizei mitteilte, hat ein sechs- jähriger Junge„gestanden“, in der Scheune nach Eiern gesucht zu haben. Um zwischen dem Stroh besser suchen zu können, habe er mehrere Streichhölzer angezündet und an- schließend weggeworfen. Kurze Zeit später standen Scheune und Stallungen in hellen Flammen. e Angetrunkener Kradfahrer überfährt Kinder Dortmund. Ein Bergmann fuhr am Diens- tagnachmittag unter Alkoholeinfluß mit sei- nem Motorrad in eine Gruppe von vier bis acht Jahre alten Kindern, die sich auf der Fahrbahn aufhielten. Vier Kinder mußten mit schweren Verletzungen in ein Kranken- haus gebracht werden. Unter ihnen befindet sich ein Geschwisterpaar, das lebensgefähr- lich verletzt wurde. 8 Straßenbahnunglück in Frankfurt Frankfurt. Bei einem Straßenbahnzusam- menstoß wurden am Dienstagnachmittag in Frankfurt fünfzehn Personen verletzt. Als Unglücksursache wird das Versagen einer automatischen Weiche vermutet. Luftverkehr holt weiter auf Frankfurt. Eine Enttäuschung für die Seefahrt bedeuten die jetzt bekanntwerden- den Verkehrsziffern der Nordatlantikroute. Wie die Air France bekanntgibt, überquerten 1953 den Nordatlantik 522 496 Fluggaste ge- genüber 432 300 im Vorjahr, während 892 113 gegen 842 300 den Seeweg wählten. Die Luft- fahrt konnte damit ihren Anteil um 90 196 Passagiere vergrößern, während die Seefahrt nur einen Zuwachs von 49 813 verzeichnete. —— —— —— erwerben äsentiert or allem 2 Eltern, Kampf dazu.“ P. B Mark zendplan Jahren Mitteln rbeit ge- esinnen-⸗ Lades, onn an- des neu idfragen Fändigen Bundes- Jugend. ständen der von en trota Schul- ittel ge- endplan meimen rufskför⸗ worden. vergan- len Ju- 000 Ju- olitische vierzig den Ju- e seien atie an- Modernes Gesundheitswesen Multiple Sklerose eine Volkskrankheit Von der Oeffentlichkeit kaum beachtet, haben die Erkrankungen an Multipler Sklerose, jener Entmarkungskrankheit des Nervensystems, um die seinerzeit der NS- Fim„ich klage an“ das Euthasisie- problem rankte, besorgniserregend zu- genommen. Die Erkrankung, bei der sich zahlreiche kleine, verstreut liegende(multiple“) Herde von Verhärtungen(, Sklerose“) im zentra- len Nervensystem bilden, äußert sich zu- nächst durch Bewegungsstörungen in irgend einem Muskelgebiet, weil dort die Nerven- leitungen nicht ganz intakt sind. Die Krankheit verläuft dann in akuten, mehr oder weniger plötzlich und heftig und in unregelmäßigen Zeitabständen auftreten den Schüben mit dazwischen liegenden, zu- nächst länger dauernden, später kürzer werdenden Stadien deutlicher Besserung, ist also ein chronisches Leiden(Milark). Das besonders Tragische an der Krank- heit ist, daß sie im allgemeinen im 3. Le- bensjahrzehnt und später auftritt, also durchweg in jenem Lebensabschnitt, der den erstmals Erkrankten die Gründung einer Familie gestattet oder diese bereits ermöglicht hat. Urplötzlich werden dann alle Aufbaupläne zerstört oder Existenzen bedroht, weil der Ernährer oder die Haus- krau von einer schleichenden, vorläufig noch unbekannten, unaufhaltsam weiter- gehenden Krankheit befallen wurde. Es besteht daher das dringende Bedürf- nis die Erforschung der Ursache dieses Lei- dens zu fördern, Mittel für seine Heilung zu suchen, sowie die soziale Lage der Be- troffenen zu bessern; handelt es sich hier- pei doch um mindestens 100 000 Erkrankte im Bundesgebiet, die meist für lange Zeit aus dem Arbeitsprozeß ausfallen und häu- kig pflegebedürftig sind. Für diese Patien- ten mehr als bisher zu tun, erscheint außerdem besonders dringlich, da die Multiple Sklerose offensichtlich zunimmt. Während in den Jahren von 1906 bis 1920 nach Feststellungen von Prof. Schalten prand, Würzburg, die Multiple Sklerose als odesursache für etwa 0,8 auf Tausend der Bevölkerung erwiesen werden konnte, be- trägt die Zahl der an diesem Leiden Ver- storbenen heute bereits über 1,3 auf Tausend. Unter den zahlreichen Behandlungsvor- schlägen hat sich als wichtigste Therapie eine länger dauernde, über viele Wochen sich hinziehende Ruhe- und Schonbehand- lung, wie sie 2. B. bei Tuberkulose-Erkran- kungen oder Verdacht darauf geläufig ist, erwiesen. Dr. Hans Milark, Frankfurt, Aeztlicher Obmann der vor kurzem neu Se- gründeten Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft e. V., weist jedoch in dem Mit- teilungsblatt dieser Gesellschaft darauf hin, dag mit dieser Ruhe- und Schonbehand- lung die jeweiligen Erkenntnisse über die zweckmäßgigsten medikamentösen, diäte- tischen, physikalischen und psychothera- peutischen Maßnahmen 2zu verbinden sind. Dieses sei aber niemals in eigener Häus- lichkeit durchführbar. Dr. Milark fordert daher Spezialsana- torien, Wo„Heilverfahren“ im Sinne der Sozialgesetzgebung durchgeführt werden können und wo Aerzte tätig sind, die ein besonderes Fachinteresse für die Multiple Sklerose haben, sowie das erforderliche Verständnis für die sozialen Nöte der Kranken aufbringen. Ueber die zwingende Notwendigkeit solcher langwierigen und daher kostspieligen stationären Behandlun- gen gerade im Beginn der Multiple Sklerose seien leider weder alle Aerzte im Bilde, noch die Krankenkassen oder son- stige Kostenträger davon genügend über- zeugt. Man glaube besonders anfangs„ab- warten“ zu können, da ja die Krankheit in Schüben verläuft und es dabei zu länger dauernden Besserungen zu kommen pflegt, So daß nach relativ kurzer Hausbehand- lung die Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt zu sein scheint. Hierzu neigen nach Ansicht Dr. Milarks meist die Kranken auch selbst. Das sei aber aus ärztlichen und wirtschaft- lichen Gründen das Ungeeigneteste, was allen Beteiligten angeraten werden könne. Denn die Rückfälle treten meistens dann schneller ein und lassen eher erwerbsmin- dernde Schädigungen zurück. Die„Deutsche Multiple Sklerose Ge- sellschaft“, in der sich jetzt Aerzte, Patien- ten und Förderer zusammengeschlossen haben, vertritt daher mit Nachdruck den Standpunkt, daß das Leiden bei gründlicher Behandlung gerade in den ersten Anfängen zum Stillstand und zur Heilung gebracht werden kann. Die Gesellschaft kämpft darum vor allem um die Schaffung von Spezialheilstätten und für die Existenz- sicherung der frisch Erkrankten, 80 dag diese den an Tuberkulose Leidenden gleich- gestellt sind. Außerdem bemüht sie sich um die Förderung der weiteren Erforschung der Krankheit und um einen Erfahrungs- austausch über alle Fortschritte in der Früherkennung und der erfolgverspre- chendsten Behandlung der Multiplen Skle- rose.(Anschrift der Gesellschaft: König- stein— Taunus, Hauptstraße 25.) DMI Weiterer Rückgang der Tuber kulose- Sterbefälle Der Rückgang der Sterbefälle an Tuber- kulose hält weiter an. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, starben an Tuberkulose der Atmungsorgane im 3. Vierteljahr 1953 im Bundesgebiet 1,5 Erkrankte auf 10 000 der Bevölkerung gegenüber 1,6 im gleichen Zeitabschnitt des Vorjahres. Deutlicher prägt sich der Rückgang im 1. Vierteljahr 1953 mit 2,5(gegenüber 3,3 im Vorjahr) und im 2. Vier- teljahr 1953 mit 1,6(gegenüber 2,5 im Vor- jahr) aus. Auch bei der Tuberkulose anderer Organe, einschließlich Miliartuberkulose, ist ein Rückgang zu verzeichnen, und zwar von 0,4 auf 10 000 der Bevölkerung und ein Jahr im 3. Vierteljahr 1952 auf 0,3 im gleichen Zeitabschnitt des Jahres 1953. Dieser Rück- gang bedeutet jedoch nicht, daß die Tuber- kulose mit verminderter Aufmerksamkeit verfolgt wird, denn die hohe Zahl der chro- nisch Tbe- Kranken, deren Tod dank der heu- tigen therapeutischen Möglichkeiten verhin- dert oder hinausgezögert worden ist, ist nach Wie vor besorgniserregend groß und stellt U. 3. besondere Anforderungen an die soziale Betreuung und Versorgung. Zahlen zum Haus arzt- Problem Von 39 977 niedergelassenen Aerzten sind nach einem Bericht der„Rerztlichen Mit- teilungen“ 26 421 Allgemeinpraktiker. 13 556, also rund ein Drittel, sind Fachärzte. In Hamburg entfielen im IV. Vierteljahr 1952 von 168 312 Behandlungsfällen bei den An- gestellten- Krankenkassen 81960 auf Fach- Arzte, das sind fast 50 Prozent der Fälle. Nur 11 000 dieser Fälle sind vom Allgemein- praktiker an den Facharzt überwiesen wor- derl. Diese Zahlen sind, wie die AM hierzu schreiben, besorgniserregend. Trotz des Rufes nach dem Hausarzt, der die Gesamtfamilie in ihrem Lebensumkreis kennt, dränge die Entwicklung offenbar von ihm fort. Das Ideal bleibe aber der Hausarzt, das heißt der umfassend ausgebildete Allgemeinpraktiker. Was nutze es, dieses Ideal herbeizusehnen und andererseits dem behandelnden Arzt Vertrauensärzte oder Beratungsstellen in immer größerer Zahl vorzuschalten und sie später als Gutachter oder Kontrollinstanz seine Tätigkeit beurteilen zu lassen, Eine entschlossene Umkehr von dieser Entwick- lung sei nötig. Wird das Brot nahrhafter? In der Schweiz ist vor kurzem ein Hoch- frequenz-Infrarot-Backverfahren für alle Gebäcksorten entwickelt worden, dem vom gesundheitlichen Standpunkt aus größte Be- ochtung geschenkt werden sollte. Das Ver- fahren, das insbesondere durch die Firma Brown, Boveri& Cie. AG., Baden, eine Stu- diengesellschaft in Zürich und die schweize- rische Bäckereifachschule in Richemont in Luzern ausgearbeitet wurde, besteht aus kombinierter Anwendung von Hochfrequenz und Infrarotstrahlung im kalten Backofen, wobei die Hochfrequenz zum Beispiel Bröt- chen von innen heraus backt, also auf die Krume wirkt, während Infrarot die Außen- schichten, die Kruste, backt. Da die Backzeit nur ein Drittel bis ein Viertel der bisher üblichen beträgt, brauchen die Bäcker bei Bewährung und allgemeiner Einführung des neuen Ofens in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr so früh aufzustehen. Wesentlich ist aber vor allem, daß durch die Verkürzung der Er- hitzungszeit der Backwaren die wertvollen Vitamine, vor allem der B-Gruppe, geschont werden und die dem Teig zugesetzten Fette Milchprodukte oder Früchte keine wesent⸗ liche Aktivitätseinbuße ihrer Wirkstoff gefüge erfahren. Auch der ungünstige Ein- fluß einer längeren Backdauer auf die Ei- weißbestandteile des Teiges wird bei dem neuen Verfahren vermieden und damit eine wichtige biologische Forderung erfüllt. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 11. März 1954/ Nr.* 20-Millionen-Projekt soll Munnheims Unterwelt revolutionieren Das Kanalsystem unserer Stadt wird im Zeitraum von zehn Jahren großzügig erweitert Abseits von jeder Romantik des„Dritten Mannes“ befaßt sich die Abteilung„Stadt- Sritwässerung“ des Mannheimer Tiefbau- amtes zur Zeit mit einem 20-Millionen-Pro- jekt, das die 430 Kilometer Kanalnetz des Stadtgebietes Mannheim erweitern und ent- lasten und in einem Zeitraum von sechs bis zehn Jahren fertiggestellt sein soll. Die er- ste Stute dieses unterirdischen Bauvorha- bens, die teilweise schon abgeschlossen ist oder kurz vor der Beendigung steht, dient dem Anschluß mehrerer Siedlungen, die bis- her ohne zentrale Wasserversorgung waren und den Prozentsatz von 70 Prozent(bei einer Einwohnerzahl von 275 000) der mit dem städtischen Kanalnetz verbundenen Mannheimer weiterhin erhöhen werden. Wasserverbrauch und Abwasseranfall ha- ben sich gegenüber der Vorkriegszeit enorm gesteigert, so daß heute pro Kopf der Be- völkerung täglich über 200 Liter Wasser entfallen. Die Bestrebungen zur modernen Entwässerung der Siedlungen(Schönau, Blumenau, Neu-Eichwald, Speckweg, Sueben heim und Gartenstadt) sind schon seit Jah- ren im Gange und konten jetzt zum Peil, bei der Schönausiedlung, in Suebenheim und der Speckwegsiedlung verwirklicht oder beinahe abgeschlossen werden. Schwierigere Anschlußmöglichkeiten bestehen noch für die Blumenau und Neu-Eichwald, weil hier zu- erst neue Sammelkanäle, die bekanntlich viel Geld kosten, eingebaut werden müssen. Zur weiteren Umgestaltung des Mann- heimer Kanalnetzes in Richtung auf eine in künk bis sechs Jahren zu errichtende neue Zentralkläranlage nördlich der Autobahn bei Sandhofen werden zur Zeit auch Um- bauten für den Anschluß des bisher„selb- ständigen“ Stadtteils Rheinau an das städtische Netz vorgenommen. Während die Rheinauer Abwässer bisher ungeklärt di- rekt in den Rhein geleitet wurden, oll nun über das Rheinauer Kanalpumpwerk die Verbindung mit Neckarau hergestellt werden. Außerdem werden ein möglicher Feine Leute „haben ihre besonderen Ansichten vom lieben Nächsten. Auf keinen Fall sprecken sie mit jedem. Dazu sind sie eben zu fein. Daß sie sich dadurch einkapseln und abschließen, entgeht oft ihrem Scharfblick— von dem sie zu überzeugt sind. Das ist ihr Fehler und der Grund manches unerquiclelichen Nebeneinan- ders. Ich möchte ein Beispiel erzählen, das Sie — wenn Sie wollen— als Gleichnis auffassen und auf naheliegende Gesckehnisse beziehen können. Es geschah in einem Café, in dem ich Kaffee tranle, Zeitung las und die Absicht hegte, mir ein Stück Schokoladentorte zu Gemüte zu füh- ren, als am Nebentisch eine feine Mutti mit einem fünfjährigen Töchterchen Platz nakm. Das Töchterchen sah meine Schokoladentorte und wollte auch„haben“. Sie bekam es. Es war, genau wie das meinige, ein Wunderwerk an Konditorenunst— fünfschichtig, mit mũck- tig viel Sahne und Boden— auf den komme ich noch zu sprechen. Die Mutti würdigte mick keines Blickes, da- für war sie viel zu fein, um so mehr hatte ich bei dem Töchterchen einen Stein im Brett. Sie dlinzelte zurück und begann die Sahne abzu- bauen. Die Kleine folgte emsig. So arbeiten Wir uns gemeinsam durch Sahne und fünf Schichten— bis zum Boden. Dieser hatte 80 seine gewisse Festigkeit, obwokl er keines- Wegs aus Zement war. Aus Mangel an splitter- sicheren Unterständen nahm ich den Boden vorsichtshalber in die Hand. Die Kleine duch. „Patsch..“ machte die Mutti und sagte mit einem vernichtenden Seitenblick auf mich: Feine Leute essen Kuchen nicht aus der Faust. Das machen nur ungerogene und ungebildete Menschen, die keine gute Kinderstube haben“. Da saßen wir beide, das Töchterchen und ich, schuldbewußt vor unserem Zement und sahen uns an. Da kam mir die Erleucktung. Ieh griff zur Gabel. Das Töchterchen auch. Ich stellte sie senkrecht auf den Tortenboden und deutete mit der Faust einen mittelschweren Vorschlaghammer an. Das Töchtercken auch, jedoch mit dem Unterschied, daß meine gelek- rige Schülerin gleich zuschlug. Die Splitter- wirkung war enorm und die feine Mutti stark beschädigt. Ich habe meine Ka ffeestunde aus gewissen Gründen vorzeitig abgebrochen, aher die Gewißheit mit mir genommen, daß der- jenige gar leicht Splitter ins Auge bekommt, der au fein ist, sich mit anderen uber„Pro- bleme“ zu unterhalten. Und wer will es bezweifeln, daß ein Stuck Schokoladentorte für ein fünfjähriges Mädchen ein ebenso schwieriges„Problem“ ist wie bei⸗ spielsweise ein Theaterbau für eine Stadt ver- waltung.-es. Wohin gehen wir? Donnerstag, 11. März: Nationaltheater 19.43 bis 22.45 Uhr:„Der Bettelstudent“; Mozartsaal 20,00 bis 22.30 Uhr:„Herodes und Mariamne“; Alhambra:„Die kleine Stadt will schlafen Sehen“; Café Kossenhaschen 16.00 und 20.15 Uhr: Internationele Modenschau; Sickinger⸗ schule 20.00 Uhr: Ueber„Bildungsmöglichkei- ten für unsere schulpflichtige Jugend“ sprechen Stadtoberschulrat Walter und Oberstudien- direktor Dr. König(Ring politischer Jugend); „Landkutsche“, D 5, 3, 19.30 Uhr: Vortrags- und Ausspracheabend des Ausschusses zum Schutz der demokratischen Rechte mit dem Thema„Die Einwirkung der EVG auf die Ent- Wicklung des Rechts“, Spr.: Karl Pfannen- schwarz;„Nürnberger Bierstuben“, K 1, 5b, 20.00 Uhr: Versammlung der GVP, Thema: „Unsere Ziele und das politische Geschehen seit den Bundestagswahlen“; Gewerkschafts- aus 19.30 Uhr: Ueber„Jugend- und Berufs- not“ referiert Regierungsrat Beck(Betriebs- räteschulung DGB); Wartburg-Hospiz 19.00 Uhr: Kältetechnischer Vortragsabend der Firma Danfoss, Frenkfurt, mit Film; Kunsthalle 20.00 Uhr: Vortrag von Oberbaurat Urban über „Theorie und Praxis des Schüttbetonverfah- rens“(Architekten- und Ingenieurverein Rhein- Neckar); ebenfalls Kunsthale 20,00 Uhr: Vor- trag von Prof. Dr. Pascual Jordan, Hamburg: „„Die weltanschauliche Bedeutung der modernen Physik,(Vereinigung„Zeitgenössisches Gei- stesleben“); Jugendheim Erlenhof 15.00 und 20.00 Uhr: Film„Kennwort 777“(Film-Aus- schuß); Amerikahaus 18.00 Uhr: Film„Sie wün- schen— wir zeigen“, Anschluß des Industriegebietes Rheinauha- ten im Zusammenhang mit dem geplanten Bau des neuen Sulfatzellstoff werkes erwogen, und mit dem Gesamtumbau schließlich die durch den Krieg unvollendet gebliebenen Regen- auslässe in der Speyerer Straße und bei Samdhofen fertiggebaut. Bis zur Inangriffnahme der nach mo- dernsten Gesichtspunkten zu errichtenden Zentralkläranlage bei Sandhofen, die der Entwicklung des Stadtgebiets nach Norden Rechnung tragen wird und die überalterte bisherige Anlage auf der Friesenheimer In- sel entlasten soll, wird eine zur Zeit im Bau befindliche Behelfskläranlage Ueber- brückung und Reinigung der Sandhofener Abwässer übernehmen. Ein auf die zukünf- tige Anlage bereits ausgerichteter Sammel- kanal für das nördliche Stadtgebiet(Wall- stadt, Käfertal, Gartenstadt, Schönau. Sand- hofen) ist in zwei Teilstrecken bereits fer- tig oder steht bei diesen Strecken kurz vor dem Abschluß. Als zweite Baustufe des sich auf Jahrzehnt erstreckenden Projektes soll ein als„Hauptsammler Mitte“ bezeichneter Kanal von der Hochuferstraße über Luzen- berg zur entlasteten Kläranlage auf der Friesenheimer Insel geführt werden, und die dritte Stufe wird einen beim Pumpwerk Ochsenpferch beginnenden Ueberleitungs- kanal umfassen, der längs des Hochwasser- dammes der Friesenheimer Insel laufen und in die künftige Sandhofer Zentralkläranlage münden soll. Die im„Haubenprofil“ mit Schmutzwasserrinne gebauten Hauptsamm- ler sind mit der respektablen Dimension von 2,90 auf drei Meter geplant. Man sieht. Mannheim hat den„Kanal voll“ und hat sich in seinen unterirdischen Regionen allerhand vorgenommen. hwW Unsere Geschichte im statistischen Spiegel Dr. Hook plauderte mit vielen Uberraschungen aus der Zahlenschule „Statistiker sind auch nur Menschen“— so begann am Dienstag bei der Gewerk- schaft OTV der Leiter des Mannheimer Statistischen Amtes, Dr. Dr. Hock, seinen lebendigen und ausführlichen Vortrag über Mannheims jüngste Geschichte in statisti- scher Schau. Schade, daß dieser originelle und aufschlußreiche Vortrag, den der Red- ner nach einem kurzen historischen Rück- blick im charmanten Plauderton aufbaute, von so wenigen Interessenten besucht war, denn was man da in den drei Komplexen Stadtgebiet und Bevölkerung, Sozial- und Gesundheistwesen und Wirtschaftsleben er- fuhr, wäre eines breiteren Publikums wert gewesen. „Mit 275 000 Einwohnern hat Mannheim heute wieder seine Friedensgrenze erreicht“, sagte Dr. Hook. Allerdings sei die Stadt mit einer 20 km langen und 7 km breiten Ge- markung äußerst ungünstig„verteilt“ und verlagere sich mit 53 Prozent seiner Ein- wohner auf der rechten Neckarseite immer mehr nach Norden. Instruktive Zahlen über Strukturwand- lungen im Aufbau der Bevölkerung ver- anschaulichten, daß sich, entgegen viel- gebrauchten Argumenten, weder die Zahlen der unehelichen Geburten, noch der Todes- fälle einschließlich der Selbstmorde(die sind sogar von 4,2 bei 10 000 Einwohnern im Jahre 1902 auf heute 2 gesunken) grund- legend verändert haben. Ein statistisches Kompliment:„Die Damen sind nur zur Hälfte so selbstmörderisch veranlagt wie die Herren!“ „Uns fehlen heute 20 000 Wohnungen“, sagte Dr. Hook. Die Volkszählung 1950 habe ergeben, daß von 78 000 Familienwohn- parteien nur 34 000 Herr in ihrer eigenen Wohnung gewesen seien, während in der guten alten Zeit jährlich 2000 Wohnungen leergestanden hätten, Verblüffend geradezu Waren die Zahlen, die der Redner auf sozialem Gebiet brachte: Es gab 1953 weniger Wohlfahrtsempfänger als 1938, und die städtischen Leihämter ver- zeichneten 1953 35 000 Pfänder gegenüber 200 000 im Jahre 1910. Eine statistische An- erkennung für eine verarmte Bevölkerung, die es vorzieht, sich selbst zu helfen. Bei den Arbeitslosen(6170 im Vergleich zu 19 000 im Jahre 1929) zeigt sich ebenfalls, daß die Menschen den Weg zu den öffent- lichen Kassen verloren haben, meint Dr. Hook, der auch festgestellt hat, daß von den 45 000 Mannheimer Pendlern 43 Prozent Grundbesitzer vor den Toren der Stadt Sind. Die Mannheimer Industrie, die heute rund 300 Betriebe umfaßt, hat ihren Pro- duktionsumsatz von 584 Millionen RM(1936) 1953 auf 2 Milliarden DM. gesteigert. Da- gegen kommen auf 1000 DM Umsatz nur 151 DM für Löhne und Gehälter, eine Summe, die 1936 169 RM betrug. Zum Schluß durfte Dr. Hook erleichtert feststellen, daß nach seinen Berechnungen die Aufhebung der Geschwindigkeitsbe- grenzung für die 23 000 Mannheimer Kraft- fahrzeuge keine Schuld an der Erhöhung der Unfallziffern trägt. Viel Zahlen, viel Wissenswertes, und viel Beifell. hwyb Schwere Brocken Diagonalstraße durch Ouadrat L. 15 kommt bald Durchgangsverkehr wird In vorgerückter Stunde faßte der Stadt- rat am Dienstag noch mit Mehrheit den Beschluß, den von Stadtdirektor Elsaesser ausgearbeiteten Plan für die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes ausführen zu las- sen. Dieser Plan sieht den Omnibusbahnhof neben dem Westflügel des Bahnhofes vor und eine Unterführung im Zuge der Trait: teurstraße. Der Suezkanal wird für Rad- fahrer beibehalten. Die Diagonalstraße durch L 15 soll sofort in Angriff genom- men werden. Mit Rücksicht auf den heute noch nicht abzuschätzenden zukünftigen Raumbedarf vor dem Bahnhof soll von einer Randbebauung abgesehen und in die Höhe gebaut werden, Der Durchgangsver- Gerhard Weber wird der Erbauer sein Gestern hat das Kuratorium den Entwurf in Auftrag gegeben In seiner gestrigen Sitzung hat das Kura- torium für den Neubau des Nationaltheaters den Beschluß gefaßt, den Frankfurter Archi- tekten Gerhard Weber mit einem Entwurf für das Spielhaus im Maßstab 1:100 zu be- auftragen. Dieser Entwurf soll Anfang Juni fertiggestellt sein. Ende April oder Anfang Mai soll Gerhard Weber Gelegenheit haben, im Musensaal des Rosengartens vor einem großen Publikum Grundzüge seines Planes darzulegen. Dann Werden Rurstorium und Stadtrat die Durchführung und die Kosten- Heckung beschlie gen Wie Oberbürgermeister Dr. Heimerich Pressevertretern erklärte, wird ein Ausschuß W Die Bürger wollen ihr Nutionalthenler mitberuien Scharfe Angriffe gegen autokratische Entscheidungen in der Theaterbaufrage In einem gut besuchten, auf fast zwei Stunden ausgedehnten Lichtbildervortrag: „Der Nationaltheater-Neubau und wir Mann- heimer“ ging der Mannheimer Architekt Wolfdietrich Panther von der erstaunlichen Tatsache aus, daß die auswärtige Presse vor den Mannheimern über die Wahl des Thea- terbauarchitekten informiert war. Als auffallende Erscheinung im Mann- heimer Stadtregiment kennzeichnete er eine bewußte und gewollte Ueberbetonung modernster Kunst. Es habe sich gezeigt, daß die Bevölkerung kaum ein Verhältnis zu dieser Kunst besitze und dadurch eher abge- schreckt werde. So zum Teil auch in der Theaterbaufrage, die vor allem die kraft- volle Form des Ringes berücksichtigen müsse Architekt Panther ging in Wort und Bild auf die Entwürfe von Mies van der Rohe. der Mannheimer Architekten, den ersten, „sehr unruhigen“ Entwurf von Professor Schweizer ein, weiterhin auf den zweiten, sehr vereinfachten„warenhausähnlichen“ Entwurf Professor Schweizers und den edleren des Frankfurter Architekten Weber. Sehr eingehend behandelte er seinen eige- nen Entwurf, der in einem großen Oval die beiden Häuser kompakt zusammenfaßgt. Architekt Panther kritisierte das heutige asymmetrische Bauen, dem jede sinnvolle Anknüpfung an das gegebene Wesen der barocken Stadt fehle, genau so fehle wie der geplanten Bahnhofsplatzgestaltung mit Dia- gonalstraßen und der planlosen Gestaltung des Neckarufers. Bei der Diskussion gab es scharfe Angriffe gegen das eigenwillige Regieren des Oberbürgermeisters, auch sachliche Anfragen, Architekt Panther schlug eine Resolution vor mit folgenden fünf Punkten: 1. Einberufung einer Bürger versammlung mit der Möglichkeit der Aussprache und der Möglichkeit, wirkliche Kalkulationen über die Verwendung des Liselotteschulgeländes einem Einbau in den ganzen Theaterkomplex gegenüber zu stellen.. 2. Einstellung des Umbaus bis zur Klärung dieser Frage. 3. Rundtischkonferenz mit Vertretern der Theatergemeinde, der Harmonie- Gesellschaft e. V., des Vereins Kurpfalz e. V., der Ge- sellschaft der Freunde Mannheims und weiteren daran interessierten namhaften Bürger unserer Stadt, um eine wirkliche, hinter dem Theaterbau stehende Gemein- schaft um ihren Willen und ihre Meinung zu befragen, bevor darüber entschieden wird. 4. Aufschieben des Termins der Grund- steinlegung, Aussetzen der Planung bis zu dem Moment, an dem diese Willensäuße- rung des Mannheimer Bürgertums klar ge- stellt ist. 5. Zuziehung von Mannheimer Architek- ten und Fachkonferenz unter dem Vorsitz von Professor Peter Grund, Darmstadt. Unabhängig hiervon schlug Panther eine Meinungsäußerung der Mannheimer Bürger in Einschreibelisten vor. rei. des Kuratoriums, dem Stadträte aller Par- teien, Stifter und Fachleute sowie zwei Re- gierungsvertreter angehören, in ständiger Fühlung mit Gerhard Weber bleiben, um die lokalen Besonderheiten des Platzes und der engeren Umgebung zur Geltung zu bringen. Nur eine Stimme hat sich gegen den Entwurf ausgesprochen, Wie man sich erinnert, hat Gerhard Weber für den Goetheplatz ein verhältnismäßig schlankes Bauwerk kür die Aufnahme der beiden Spielstätten vorge- schlagen, das gegen die Hebelstrage gerückt sein wird und nach der Gésthestrage zu Platz läßt für Grünanlagen und Parkmög- lichkeiten. Das große Haus ist gegen den Luisenpark gerückt, das kleine Haus blickt Ring- wärts. Die Zugänge erfolgen von der Goethestraßenseite her, während sich nach der Hebelstraße das Theater-Aggregat für Lieferanten und Zubringerdienste öffnet. Es ist nicht anzunehmen, daß der Raum- bedarf unter 100 000 Kubikmeter herunter- gedrückt werden kann, so daß bei einem Durchschnittssatz von 80 Mark für den Kubikmeter mit 8 Millionen für die beiden Spielstätten gerechnet werden muß. Dazu kommen 1,5 Millionen für das Werkstät⸗ tenhaus und schlimmstenfalls 200 000 bis 300 00 DM für Fundierungskosten. Wenn Kuratorium und Stadtrat im Juni sich für die Durchführung und die restliche Kosten- deckung geeinigt haben, wird es für die Bauausführung höchste Zeit: Mit dem Bau könnte nicht vor Februar 1955 begonnen werden. In diesem Falle wäre das Spielhaus Ende Juli 1956 fertig, so daß zu Beginn der Spielzeit 1956/57 mit den Vorstellungen im neuen Haus begonnen werden könnte. Gerhard Weber ist 1909 im Vogtland ge- boren und Schüler von Professor Mies van der Rohe, dessen Entwurf für den National- theater- Neubau großen Eindruck gemacht hat. Die Ausführung seines Entwurfes wäre auf 16 Millionen DM gekommen. Gerhard Weber baut zur Zeit die Hamburger Staats- oper. Er hat für den Hessischen Rundfunk Konzertsäle und Rundfunkstudios errichtet, sowie große Verwaltungsgebäude gebaut. Maßgebend für seine Bestellung ist der Umstand, daß Weber über ein gut einge- Spieltes Team verfügt und im Durchführen und Abrechnen von Grohßbaustellen bedeu- tende Erfahrungen gesammelt hat. F. W. K. Kleine Chronik der großen Stadt Ausflug mit Feuerwehrwagen Ein Mann hatte gestern die Frechheit, der Mannheimer Feuerwehr einen Personen- wagen zu stehlen und damit einen Ausflug in den sonnigen Vorfrühling ins Neckartal zu machen. In Neckargemünd aber erreichte ihn das Schicksal. Er fuhr dort auf einen entgegenkommenden Lkw. auf und ver- ursachte einigen Sachschaden. Unverletzt flel er der Polizei in die Hände. Absteigequartier in Ruinen Mit einer notdürftig hergerichteten Kel- lerruine in der Schwetzingerstadt machte ein Ehepaar dunkle Geschäfte. Die Zimmer, in denen bei Regenwetter Gefäße aufgestellt Werden mußten, vermieteten sie zu hohen Preisen am leichte Mädchen mit ihren Freunden. Die Wohnung wurde geräumt und der Inhaber verhaftet. Wieder ein Ueberfall Eine 22jährige Radfahrerin wurde auf dem Weg von Schönau nach Sandhofen auf der Spinnereistraße von einem jungen Bur- schen überfallen und auf einen benachbarten Acker gezerrt. Beim Auftauchen eines Per- sonenwagens lieg der Wegelagerer von dem Mädchen ab und flüchtete auf seinem Fahr- rad in Richtung Sandhofen. Gefährlicher Fund Bei Erdarbeiten auf einem Bauplatz in Käfertal stießen Arbeiter auf eine Zebn- Zentner-Sprengbombe. Die Arbeiten wurden sofort eingestellt. Das Sprengkommando transportierte den gefährlichen Fund noch am gleichen Tage ab. Sie mußten Federn lassen Federn und Hühnerfüße im Mülleimer brachten die Polizei zwei Hühnerdieben auf die Spur. die in der Nacht zum 5. und 9. März Aus Hühnerställen im Lindenhof mehrere Legehühner gestohlen hatten. Die beiden Wurden im Meerfeldbunker festgenommen. Auf frischer Tat ertappt Zwischen Teufels- und Spatzenbrücke nahm die Polizei einen 44jährigen Mann fest, der sich an einem 13jährigen Mädchen ver- Saligen hatte. Der Verhaftete soll schon seit einigen Wochen Kinder gegen eine Beloh- nümg“ bis zu einer Mark im Hafengebiet und in seiner Wohnung mißbraucht haben. Den Dieben abgejagt Die Polizei konnte 14 Motorräder und neum Personenkraftwagen, die in den letzten Wochen gestohlen worden waren, ihren Eigentümern wieder zurückgeben. Lebensmüde Am Rheindamm unterhalb der Theodor- Heuss-Brücke wurde ein 22jähriger Hilfs- arbeiter gefunden, der sich offenbar durch eine Ueberdosis von Tabletten das Leben nehmen wollte. Mit Fahrkarte ins Gefängnis Einem 4 jährigen Händler, der schon eine Fahrkarte nach Halle an der Saale in der Tasche hatte, war offenbar der bundesrepu- blikanische Boden unter den Füßen zu heiß geworden. Er wurde festgenommen, weil er von vier Staatsanwälten wegen Betrugs, Unterschlagung und Verletzung der Unter- haltspflicht gesucht wird. Der tägliche Unfall. Am Dienstag wurde das Unfallkommando wegen 14 Verkehrs- unfällen mit sechs Verletzten alarmiert. sind diese MWM-Motoren, Schiffsdiesel, die ein Gewicht von 17,5 Tonnen haben. Sie werden am Rheinkai per Bahnpran nach Rotterdam verladen, Es handelt sich um eine Lieferung von vier dieser Riesen, denen heute zwei weitere folgen sollen. Eindrucksvoller Beweis fur die Leistungsfdhigkeit der Mannheimer Wirtschaft. — vom Bahnhof abgezogen kehr wird durch die Bismarckstraße geleitet und damit vom Bahnhof abgezogen. Die neuen Umgestaltungskosten werden auf 3,5 Millionen geschätzt. Nicht inbegrif- fen sind Grundstückserwerbskosten, Ver- längerung des Suezkanals unter die Bis- marckstraße hindurch, Umgestaltung der Lindenhofüberführung und Ueberbrückung oder Untertunnelung des Bahnkörpers im Zuge der Traitteurstraße. Die FDP-Fraktion hat sich gegen diese Lösung ausgesprochen. Die Würfel sind gefallen, jetzt können am Bahnhof klare Verhältnisse geschaffen Werden. Die Sache mit der gestelzten Brük- kenauffahrt zwischen Post und Westflügel des Bahnhofsgebäudes fand keine Gegen- liebe und dürfte zu den Akten gelegt sein. Stadtdirektor Elsaesser ist beauftragt, einen detaillierten Zeit- und Kostenplan auszu- arbeiten. Im neuen Rechnungsjahr werden anderthalb Millionen für Umgestaltungs- arbeiten freigegeben, die sich zunächst auf die westlichen Gebiete des Bahnhofsvor- geländes beziehen. ch 22 Käteriuler Vereine ohne geeigneten Saal Seit 1951 besteht in Käfertal eine In- teressengemeinschaft sämtlicher 22 Vereine mit weit über 4000 Mitgliedern. Am Diens- tägabend setzten sich die angeschlossenen Vereinsvorstände mit Oberbaurat Merz, Stadtrat Wagner, Ortsgruppenvorsitzendem Roos(SPD) sowie Gemeindesekretär Bardon zusammen, um Bilanz aus der jüngsten Ver- gangenheit zu ziehen und schwebende Probleme zu behandeln. Dringlichkeits- problem Nummer eins war die Saalfrage unter Berücksichtigung des Mitglieder- standes, ein schwer verdaulicher Brocken, denn Käfertal verfügt nur noch über zwei Säle, den„Löwen“ und den„Pflug“. Beide sind zu klein. Diese Tatsache ließ den Wunsch wach werden, mit Hilfe der Stadt Mannheim ein eigenes Vereinshaus 2 J erstellen. Oberbaurat Merz begrüßte diese Initiative, warnte jedoch vor unüberlegten Unternehmungen. Stadtrat Wagner erinnerte an die angespannte Finanzlage der Stadt und den Vorrang von Wohnungs- und Schulbau. So ließ man dieses Projekt fallen und hofft auf die baldige Erstellung eines von Privatseite bereits geplanten neuen Saales für 500 Personen. Ein weiterer Punkt war das Schicksal des Platzwartes vom Sc Käfertal, der aus einer Notlage heraus ohne baupolizeiliche Genehmigung auf dem Gelände des Clubs ein Behelfsheim aufschlug und dises nun Kurzfristig abbrechen muß. Oberbaurat Merz führte hier die klare Rechtslage an, wonach ohne Einwilligung des Grundbesitzers (Stadt) keinerlei Bebauung durch Dritte er- folgen darf. Dank und Anerkennung zollte die Ver- sammlung der Abendakademie sowie der Volkshochschule für die in letzter eit durchgeführten drei Lichtbildervorträge, doch wünscht man für die Folge zeitlich Sliicklichere Termine. 55 Das Hamburger Kaffeemittel! Wir gratulieren! Emil Wachter, Mannheim, Untermühlaustraße 110, wird 65 Jahre alt, Pas 94. Lebensjahr vollendet Katharina peilen, ser, Mannheim-Feudenheim, Hauptstraße 0 Robert Streit kann auf eine 25jährige Tüte bei Firma ESSO A. G. zurückblicken; R. Strei ist stellvertretender Leiter des ESSO-Großtank- lagers, Mannheim, Neckarspitze. Wie wird das Wetter? 85. 3 80 e Vorhersage bis Freitag früh: Heiteres, meist dunstiges Wet⸗ ter, örtlich auch Nebel. Mittags- temperatur 10 bis 15, nachts um 0 Grad, stellenweise auch 1 ter Frost oder Reif. In Nebe gebieten auch tægsüber keine stärkere Erwär⸗ mung. Schwache Winde. 5 0 Pegelstand des Rheins am 10. März: 59210 367(—6), Mannheim 212(6), Worms 140(10), Caub 152(—7). 3 Pegelstand des Neckars am 10. März: 15 chingen 124(C2), Gundelsheim 165(20), Man heim 216(8). Beständige Wetterlage it von anleran denen it der 0 geleitet Werden Ibegrif- „ Ver- ie Bis- ng der rückung ders im Traktion rochen. können chaffen a Brük- stflügel Gegen- gt sein. t, einen auszu- werden tungs- hst auf ofsvor- ine In- Vereine Diens- ossenen Merz, zendem Bardon en Ver- ebende Bkeits- alfrage lieder- rocken, r Zwei Beide den r Stadt us zu diese rlegten unerte Stadt und fallen eines neuen nicksal r aus eiliche Clubs nun t Merz onach sitzers te er- Ver- e der Zeit träge, eitlich Kr. meim, t. Das mes- e II5, igkeit Streit ztank- früh: Wet⸗ ttags- um leich- ſebel- rwär⸗ laxau 10) Plo- lann- bas BESTE OEL, bas WIR IE VERKAUF TEN! Die entscheidenden Extra- ESSO EXTRA MOTOR Ol.. ist nach der Einführung von nen Oeles hindus. Es bietet Vorteile des neuen Oeltyps: „E 54% die zweite große ESSO- Leistung dieses Jahres. Extre· Leistungen von entscheidender Durch intensive Forschungsorbeit der ESSO- Laboro- Bedeutung beim 1 gegen Korrosion und EK e b a1 torien wurde dieses hõchstvergötete neue Oel entwickelt. Oxydation sowie bei der Sauberhaltung des Motors. EMTRAreinigungskröftig ö f Fahrkilomet de es proł · 55 a 4 EXTRA KaItsfarffreudi n Hunderttausenden von Fahrkilome. es p f ps OEl OHNE JAHRESZ ENT b 1 e 9 tisch erprobt. ESSO ERA MOTOR Oll ist 2 5 N 5 ö ESSO EXTRA MOTOR Olb hat außerdem eine ganz un- EX TRAJOxY datiensfes! e DAS„HD“ OEl FUR VERGASERMOTOREN gewöhnliche kigenschaff: Es überdeckt mit seiner Haupt- sorte drei Viscositätsbereiche normaler Oele und ist do- Mit sogenonnten Ho- Oelen wurden bei Dieselmotoren sensdtionelle Erfahrungen gemacht. Die Verdoppelung der lebensdauer bei Verwendung unseres ESSOLU5 H ist heute nicht mehr unge wöhnlich. Jetzt bieten wir auch mit praktisch das Oel för alle Jahreszeiten. Es bietet optimalen Motorschutz sowohl im Augenblick, da Sie den kalten Motor anlassen als cuch bei höchsten Be · dem viertakt· Vergosermotor ein Motoroel mit vollen triebs temperaturen. Jede Esso- Station gibt Ihnen gern Nb. Eigenschaften: ESSO ENR MOTOR Olli ks geht weit öber den selbstverständlichen Schutz eines moder- 8— 8 1 ö. Sesso EXTR/ 3ͤͤö»; ẽꝛà U 0 11 nähere Auskunft. ESSO BIETET MorORSCHUTZ WIE NIE ZUVOR Seite 6 MORGEN Der Frühling betrat den Laufsteg Interessante Modenschau der Damenschneiderinnung Mannheim Werm es der Mannheimer Damenschnei- merinnen— das klassische Reisekomplet derinnung und Walter Pott nach ginge, dann aus Mantel und Kostüm in gleichfarbigem Könnte es eigentlich gleich losgehen mit dem Tweed zusammengestellt. Das Phantasie- Osterbummel über die Planken und dem kostüm, einfallsreich und von damenhafter Camping am Lago Maggiore, Sie waren alle Eleganz, von zahlreichen Mannheimer Fir- Startbereit und wohlgerüstet, schickten ihre men mit dem nötigen modischen Zubehör Mannequins in Reisecomplets und den hüb- ausgestattet, behauptete daneben seinen schesten Sachen für die Strandpromenade Platz. Was bei einer Modenschau der Da- über den Laufsteg und scheuten sich nicht, menschneiderinnen— und der Damenschnei- hier mit einem kleinen cul de Paris und da der, nicht zu vergessen— immer wieder mit einer Uebertragung Diorscher Ideen auffällt, ist die sorgfältige Verarbeitung je- amüsanten Blickfang zu bieten. Sie brach- des einzelnen Modells, die geradezu liebe- ten„was ihr wollt“, klassisch oder extra- volle Ausarbeitung eines jeden Abnähers vagant und zogen sozusagen nur im Schlepp- eines jeden Details, wie es eben Sache der tau mit, was konservativer war. Meister ihres Fachs ist. Originell war die ungewohnte Zusam- menstellung der Farben, wie etwa Marine- blau und Weiß mit einem Zubehör in der Mode-Farbe„Cognac“, Sommerlich beschwingt erschienen die Kleider für die nächste Saison auf dem Lauf- steg, die im Hemdblusenschnitt mit weiten Röcken aus farbenfrohen glänzenden Baum- wollsatins und leichtem durchsichtigem Or- ganza geschaffen waren. Die modische Be- hütung: Schnabelhütchen in winzigster Form oder große, anspruchsvolle Kreationen aus Stroh. Wofür man sich eritscheidet, hängt von der Wahl des Kleides ab i-tu. Die Mannheimer Damenschneiderinnung bewies mit dieser Modenschau, die gestern im Musensaal des Rosengartens über den Laufsteg ging, daß sie den Anschluß an die internationale Linie zu wahren weiß. Da Waren Einfälle und Farbzusammenstellun- gen, die sich sehen lassen konnten. Prinzeg- Urie und Mäntel in V-Form und immer wie- der— offensichtlicher Favorit der Mannhei- „So möge auch jeder andere, zugrunde- gehen, der in solcher Weise schädlich han- delt!“ Dieser Satz steht bei Homer und charakterisiert den Hauptzweck der antiken Rechtsprechung: die Abschreckung! Die mo- derne Strafrechtsjustiz dagegen sieht ihre Hauptaufgabe darin, die schuldigdewordenen Zzu bessern und sie wieder in die Gemeinschaft einzugliedern. Wie man an die Lösung die- ser Aufgabe geht und welche traditionellen und erfahrungsgemäßen Richtlinien für die heutige Rechtsprechung bestimmend sind, darüber sprach am Dienstagabend Landge- richtspräsident Dr. Silberstein zu den Mit- gliedern der Junghandwerkerschaft. Als die vier wesentlichen Pfeiler der modernen Strafrechtsjustiz nannte Dr. Sil- berstein die Prinzipien der Mündlichkeit, der Unmittelbarkeit und der Oeffentlichkeit und das absolute Verbot der Analogie. Wäh- rend bei den Römern das Wort galt:„Was nicht in den Akten steht, existiert nicht“, ist Fümszpiegel Alhambra: „Die kleine Stadt will schlafen gehen“ Ein durch haargenau treffende Gags auf- gelockertes Schmunzelkabinet könnte man diese durch und durch ergötzliche, mit schlechtem Gewissen randvolle Kleinstadt- romanze um sieben Spiegbürger nennen. Mit feiner Ironie, handfestem Humor, leiser Karikatur und einfallssprühender Atmo- sphäre wird hier ein geglücktes und deshalb nirgends überzeichnetes Spottliedchen auf falsche Moralapostel gesungen, durch einen geraubten Postsack in ihrer vermeint- lichen Untadeligkeit schwer belastet werden und sich von einem ruchlosen Bildhauer alle- samt auf den Arm nehmen lassen. Dabei sind diese Sünder aber so menschlich-sym- Pathisch dargestellt, daß man ihnen nicht böse sein kann, wenn auch Gustav Fröhlich in Handlung und Schauspielerei den posi- tiven Löwenanteil für sich buchen darf. Witzige, freche und an keiner Stelle platte Dialoge im Verein mit einer sich einfühlen- den Aufnahmetechnik vervollständigen die gute Note dieses Filmes, der in seiner ganzen Anlage leichte Aehnlichkeit mit„Cloche- merl“ aufweist und nach dem Buch„Sieben Sünder“ von Wilhelm Lichtenberger unter der Regie von Hans H. König gedreht wurde. In weiteren Rollen die reizvolle Jester Naefe, Herbert Hübner, Harald Paulsen, Alexander Golling und, als großartige Charaktertype, Gerd Fröbe. Reinheitsgebot vom Norden bis zum Süden Das Reinheitsgebot, demzufolge für die Bierherstellung nur Gerstenmalz, Hopfen, Hefe und Wasser(89 Biersteuergesetz) verwendet werden darf, hat entgegen Ihrer Berichterstat- tung„Wir besuchten die Quelle des Feuerio- Tropfens“ in der Ausgabe des„Mannheimer Morgen“ vom 4. März 1954, heute für ganz Deutschland, also auch für Norddeutschland unbedingte Gültigkeit. Das Reinheitsgebot stammt aus Bayern, wo es im Jahre 1516 erlas- sen wurde. Diesem Gebot schlossen sich zu- nächst nur die Länder Baden und Württemberg an, doch schon im Brausteuergesetz vom 3. Juni 1906 wurde das Reinheitsgebot auch auf Norddeutschland ausgedehnt. Im übrigen ist heute Deutschland das einzige Land, in dem ein solches Reinheitsgebot besteht, worauf sich der gute Ruf des deutschen Bieres 1 412 Nochmals Sextanerprüfung Ueber diesen Punkt wurde 15 den letzten Wochen viel geschrieben und noch mehr ge- redet. So schwer, wie es die Sextaner in die- sem Jahr hatten, so schwer ist das ganze Le- ben in der Neuzeit geworden. Das kann vor allem der feststellen und unterstreichen, der mit Behörden jeglicher Art und Größe arbei- ten, muß. Die sogen. An- die-Wand- drück- Epoche steigert sich täglich. Die Kleinen muß ten also mit der Sextaner-Prüfung schon ein Vorexamen für das kommende Leben eines Er- wachsenen ablegen. Darum:„Baut Schulen und laßt andere Dinge weg! Gebt den Erzie- hern angemessene Gehälter!“ Denn der mäßig Begabte muß schließlich auch gefördert wer- den. Die Bevölkerung auf der ganzen Welt Hwb. steigert sich täglich. 1920 waren es in Mann- heute bei einem Strafprozeß nur die münd- liche Aussage vor Gericht ausschlaggebend, und zwar die Aussage des direkten Zeugen. Die„Zeugen vom Hörensagen“, die dem Richter erzählen, was andere sahen, werden durch den Grundsatz der Unmittelbarkeit ausgeschaltet. Das Prinzip der Oeffentlich- keit bestimmt, daß jede Verhandlung der Allgemeinheit zugänglich und ihrer Kritik ausgesetzt ist. Ausgenommen davon sind Sittlichkeitsprozesse und Verhandlungen, in denen Staats- oder Betriebsgeheimnisse zur Sprache kommen, ebenso Jugendprozesse, da die Psyche der Jugendlichen geschont werden soll. Das absolute Verbot der Ana- logie bedeutet: Nur die ausdrücklich als strafbar gekennzeichneten Handlungen kön- nen bestraft werden. Eine sinngemäße Aus- legung des Gesetzes ist nicht erlaubt.„Wenn dieses Prinzip verloren geht, ist der Rechts- staat in Gefahr“, sagte Dr. Silberstein und wies damit auf die Rechtsdeutung im Drit- heim ca. 250 Sextaner und 1954 sind es eben über 1000, und dem muß Rechnung getragen werden. Hier wäre ein neues, ersprießliches Arbeitsfeld der Bundesbehörde, aber Partei- politik ist wichtiger! E. W. Der Theaterneubau Zu der technischen Einrichtung des neu zu erstellenden Theaters auf dem Goetheplatz will ich nicht Stellung nehmen, Was dagegen den Zuschauerraum anbelangt, so muß ich den von Herrn Weber hierfür ausgearbeiteten Plan ablehnen. Die kleinen Logen, die wie Schwalbennester wirken, machen einen un- ruhigen, verwirrenden Eindruck auf den Dar- steller und nicht minder auf den Besucher der Vorstellungen. Erwünscht sind zwei ringsum- laufende Ränge, die bei der oberen Leere des Hauses mit einer amphitheatralischen Sitz- enordnung im Parterre notwendig sind und dem Saale mehr Wärme und bei besonderen Anlässen ein festliches Gepräge verleihen können. Das Gewand des Hauses, in welchem die Künste der Sprache und der Musik, sowie des Tanzes zur Entfaltung kommen sollen, soll schon nach außen hin erkenntlich machen, wel- chem Zweck es zu dienen hat. Hier ist nicht die Fassade eines fabrikähnlichen Gebäudes oder eines Kaufhauses am Platze. Zur Ausschmückung des Theatervorplatzes (Rasenfläche) nach der Ringstraße zu, wäre das Schillerdenkmal, zu dem später noch ein Goethedenkmal hinzukommen könnte, sehr ge- eignet. Beide Heroen der deutschen Dicht- kunst, die in der Geschichte Mannheims von Bedeutung sind, würden dem Mannheimer wieder näher gebracht werden. Der jetzige Standort des Schillerdenkmals ist, als sehr ab- seits gelegen, nicht dazu geeignet. J. W. 0 Vorbereitungen zur Postwerizeichen-Nusstellung Landesverbandstag der Briefmarkensammler vom 1. bis 4. April Eine„Kiautschau ohne Wasserzeichen“ oder„Ein- Kreuzer- schwarz— Alt-Bayern“ läßt das Herz eines passionierten Briefmar- kensammlers höher schlagen. Er wird be- geistertes Herzklopfen bekommen, wenn er einen Blick in den Katalog der„Maposta“ tun darf, die zu Beginn des nächsten Monats eröffnet wird. Für Laien: Es ist die Mann- heimer Postwertzeichen- Ausstellung, die aus Anlaß des Landesverbandstages vom 1. bis 4. April in Mannheim abgehalten wird. Dele- gierte von über 60 Briefmarkensammelver- einen mit etwa 4500 Mitglieder und auslän- dische Freunde werden erwartet. Hauptan- ziehungspunkt wird die Ausstellung sein, die täglich bis 21 Uhr geöffnet sein soll, um auch der arbeitenden Bevölkerung den Besuch zu ermöglichen. Der Börsensaal und Kammer- musiksaal im EA-Gebäude sind für die Aus- stellung reserviert. Karl Kiefer, der Vorsitzende des Mann- heimer Sammlervereins, der übrigens der größte in Baden ist, verriet auf einer Presse- besprechung schon einige Delikatessen für den Briefmarkenfeinschmecker. Da sollen beispielsweise ausgesuchte Luxusstücke und seltene Abstempelungen aus Alt-Baden zu sehen sein. Aber auch aus der Pfalz sind originelle Sammlungen angekündigt, unter „Ein Ingeklugter ist noch lunge kein Verurteilter“ Landgerichtspräsident Dr. Silberstein sprach zu Junghandwerkern ten Reich hin, die nach dem vagen„gesun- den Volksempfinden“ geschah. Ueber die Behandlung eines Angeklagten vor, während und nach der Verhandlung sagte der Redner:„Ein Angeklagter ist kein Verurteilter, ein Verurteilter ist immer noch ein Mensch, dessen Menschentum anzuer- kennen ist.“ Die Freiheit, mit das höchste Gut des Menschen, wird deshalb dem Ange- klagten vor seiner Schuldigsprechung nur selten beschnitten. Bei knapp sechs Prozent aller Fälle wird der Angeklagte vor dem Prozeß in Haft genommen, nämlich dann, wenn Fluchtverdacht oder Verschleierungs- gefahr besteht. Der Richter ist bemüht, die Strafe so zu modulieren, daß sie menschen- würdig ist und wirklich der Besserung des Bestraften dient. Mehr als ein Strafender ist ein Richter von heute ein zum Erkennen seelischer Neigungen und Schwächer Beru- fener, und das Begreifen gilt ihm mehr als das Verdammen. 11a AkrauggEN. a ESCHER DEN Bahnhofplatz im Blickpunkt der Oeffent- lichkeit Es ist erfreulich, daß das Problem der Um- gestaltung des Bahnhofplatzes ganz im Gegen- Satz zum Theaterneubau von Mannheimer Architekten in verstärktem Maße in der Presse aufgegriffen und in der Oeffentlichkeit frei- mütig diskutiert wird. Bedauerlich dabei ist nur, daß sich in dieser Angelegenheit bisher noch keine Tiefbau-Fachleute zu Wort gemeldet haben. Oder sollte der tiefere Grund dort lie- gen, daß diese Fachleute von vornherein wis- sen, welch schwierige Aufgabe ein solches Pro- jekt an den planenden Ingenieur stellt, der ohne Kenntnis der Grundvoraussetzungen, der verkehrlichen Belange, und Zusammenhänge, der zu erwartenden Verkehrssteigerung usw. sich an die Lösung dieser Aufgabe gar nicht heranwagen. Wenn dies die Tiefbau-Ingenieure anscheinend bereits erkannt haben, dann soll- ten sich vor allem die Herren Architekten noch mehr zurüschalten, denn dies haben die letz- ten beiden Veröffentlichungen der Architekten Henning und Panther ganz deutlich gezeigt. Ein Bahnhofplatz ist kein Hausbau, der dann wie ein Block in seiner Umgebung sozusagen unantastbar dasteht. Der Bahnhofplatz muß gewissermaßen beweglich sein und für die Zu- kunft noch alle Möglichkeiten offen lassen. Auch dem Architekten sind in seinem Fach- gebiet Grenzen gesetzt, die er in Unkenntnis aller tiefbaulichen Voraussetzungen und Ge- gebenheiten nicht überschreiten sollte. Alle Vorschläge müssen schließlich sowohl technisch als auch finanziell realisierbar sein. Dies ist wohl von beiden Architekten gänzlich über- sehen worden, denn wenn sie das bauen müß- ten, was sie da in wunderbaren Bildchen vor- Donnerstag, 11. März 1954/ Nr. 80 8 A anderem die Mühlradstempel von Ludwig hafen. a Während im ersten Teil Altdeutschaqt gezeigt wird, sind in einer anderen Abteilun Marken aus Deutschland und seinen Neben gebieten zu sehen. Sie spiegeln die 0% schichte durch alle Währungen und Reich wider. Eine Spezialsammlung berichtet 0 zweieinhalb Jahrzehnten deutscher Kolonig, geschichte. Dazu gehört eine Feldpostsamm lung in Ganzstücken, Herero- und Hottentottenaufstand eringeg Reizvoll sind die U-Boot-Marken aus den 1 1 ersten Weltkrieg und eine Flugpostserie vom 1 Zeppelin bis zu den modernsten Düsen flug. zeugen. Interessant sind Spionage- und 7 setzungsfälschungen. Da soll es eine Mae geben, auf der Mussolini von Hitler ang schnauzt wird und eine andere, die Himmie Marken waren von den Alliierten gefagh worden, um Flugbläter verschicken Zu Ih. nen. Der Clou der Ausstellung und für den Laien am eindrucksvollsten wird die Moth. sammlung sein. Es gibt Marken zu Nati. Katastrophen, Sport, Blumen, Kinder, Eisen. bahnen, Schiffahrt und vielen anderen Te. men. Die schönste Motivsammlung, die 80 mit Mode und Haartrachten im Laufe de die an den Boxer. a Ros im Qualit trennten bellenvorl Mannhe Rosenhei 10 in der habt der 8 en Eishoc duch in d ener Auke pkt. D ſtbar denn sie derer Stu 7 5 ile 31 mer. als Nachfolger von Hitler zeigt. Andes unit 17 aste Sais, 1 Krefeld, 0 80 Riel g und ME Zorg w an von Liter-Bo: untag bei Geschichte befaßt, wird zum ersten Male n dem beach Mannheim unter dem Titel„Coiffure d der ü jabots, et bordures“ gezeigt. Am Rande d nber der, Ausstellung werden sich die Philatelisten 2 750 r Tagungen und einem Großtauschtag treffen 55 K be ee 5 nem Sie Termine a Filmbesuch. Zur Erstaufführung des Pils „Die kleine Stadt will schlafen geh'n“ haben sich Jester Naefe und Gerd Fröbe ange digt. Sie werden in den Vorstellungen 16 und 21 Uhr im„Alhambra“ zugegen sein. Süddeutsche Klassenlotterie. Am 5. Zis hungstag der 5. Klasse der 14. Süddeuts Klassenlotterie wurden plangemäß 3 000 winne gezogen, darunter folgende größere winne: ein Gewinn zu 50 000 DM auf die N 105 766; ein Gewinn 1 Fig Stut ersagen 17 zu 25 000 DM auf de lende Parti Nr. 160 869; drei Gewinne à 10 000 DM auf del 0 Nr. 7 169, 21 901, 209 936; acht Gewinne à 80h fe Tip 1. DM auf die Nr. 44 394, 56 185, 65 602, 107853 her erkän 189 823, 185 511, 186 242, 210 177. Die Ziehung echtliches dauert bis 5. April 1954. M Essen Auswärtssp! Wirtschaftsverband Versicherungsvermitt. lung. Vortrag von Direktor Klar am 12. März 17 Uhr, über„Autohändler-Haftpflicht- und Betriebs Sprechstunden der SPD. Am 12. Man stehen im Altersheim Lindenhof Md Walte, Krause von 18 bis 19 Uhr und Stadtrat Frit Schölch von 18 bis 20 Uhr, am 13. März sten im Sekretariat der Spp, K 1, 13, von 13 bi 17 Uhr Stadtrat Willi Kirsch zur Verfügung. Verbaost, Kreisverband Mannheim. Jahres, F Saab! im„Kleinen Rosengarten“, U 6, 1 3 5 haltpflichtversicherung(Obhutschäden)“. fie) lol bl. Baye Aünchener do wjets Die seit chen sow Dienstag in hauptversammlung am 12. März, 19.30 Uhr, nagen mit „Durlacher Hof“, Käfertaler Straße. „Wirtschaftlichkeit von Hochleistungs-Elek. troden“ lautet das Thema eines Vortrages, den Ingenieur H. Hülsewig, Hamm, auf Einladung des Deutschen Verbandes für Schweißtechn! am 12. März, 19 Uhr, in der Aula der Wirt schaftshochschule hält. Kaufmannsgehilfenprüfung. Die Industrie. und Handelskammer gibt bekannt, daß det miindliche und praktische Teil der Kaufmanns gehilfenprüfung am 15. und 16. März in der Friedrich-List-Handelsschule, R 2, stattfindet. VdK, Ortsgruppe Rheinau. Generalver. sammiung am 13. März, 20 Uhr, im Lokel „Rheinauhafen“, Stengelhofstraße 1. geschlagen haben, kämen sie bestimmt in Tei. felsküche und der Stadtkämmerer aus Seinen Schulden nicht mehr heraus. Um daher die öffentliche Diskussion in ge- ordnete Bahnen zu lenken, schlage ich vor, da die Stadtverwaltung alle ihre bisherigen Vor. schläge in einer kleinen Ausstellung in del Kunsthalle der Oeffentlichkeit zuführt und dz. bei auch die Pläne der anerkannten Verkehts. experten, zu denen wohl auch Prof. Schweiler zählt, zeigt. Nach ca., achttägiger Dauer dieser Ausstellung könnte dann nach einem kurzen Vortrag eines verantwortlichen Baureferenten der Stadtverwaltung eine wirklich Fruchtbale Diskussion durchgeführt werden. Der Stadtrat möge die Oeffentlichkeit nicht vor vollendet Tatsachen stellen und nichts beschließen, be. vor nicht dieser Meinungsaustausch stattgefun. dem hat. ges auf. Der bi Ohio(U8A kerbessert. dchwimmst mal 100 Min, verbe i Der Spe Deutscher tell im„Fa. dem mehrf der Vorkos kalenhalle zes Jahres un verhä degen Gus Falles“ ei es eren. Heiserkeit hiltsbereit sen. Hindern. ei Husten, Orippe, bett immer 0.60 U.. in Apoth. u. Prog. Wi zuchen für unsere Firmen- Kartei die Anschriften aller Fir- men im Großraum Mannheim, die 25 gahre und länge: bestehen. Wir dürfen diese Firmen höflichst bitten, den Anhang auszufüllen und baldigst zurückzusenden an die Werbeabteilung des GRT EN Hier abtrennen! 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März 1954 MoRGEN Seite! ung Weßling bleibt erstklassig: n e Rosenheim gescheitert Ludwigs Qualifikationsspiel zur Eishockey- Ober- ſennten 0 70 85 we in 2 der 8 5 envorletzte S ſeßling und der Zweite ab e lennbeimer Qualifikationsturniers, der 8 N N zosenheim, 3:3(0:1, 2:1, 1:1) unentschieden. Neben. 1 Bosenheim sich nur durch einen Sieg einen die 67.„ in der Oberliga erkämpfen konnte, ver- nd Reich abt der 80 Weßling in der höchsten deut- ichtet vunſgen Eishockey klasse. Kolonial] auch in diesem Spiel wurde, wie im Mann- oostsamm, Jemer Aufstiegs- Turnier, hart und erbittert n Boxer. ämpkt. Die Rosenheimer hatten dabei un- ee Vorteil, gerade aus Mannheim W erinnern ellbar dan 1 fel“ 1 a zommen, und„noch im Spiel“ zu sein. Weg- g dagegen Hatte schon Trainigspause gehabt Jom al stellte sich deshalb nicht in der Form der 8 Jiaten Oberligaspiele vor. Dennoch konnten en die Spieler um Ferdl Baumer behaupten 10 Jad das Unentschieden war recht verdient für denn sie zeigten das reifere, technisch auf derer Stute stehende Spiel als die Rosen; mer. . Pant steht die Eishockey- Oberliga für die üste Saison Wie folgt kest: Meister EV Füs- Krefelder EV, ECG Bad Tölz, Preußen Kre- 0, 80 Rießersee, VfL. Bad Nauheim, SC Weg- g und MERC Mannheim. zorgward-Sieg in Schweden zn von Hans-Hugo Hartmann gesteuerter liter-⸗Borgward-Rennsportwagen kam am untag bei den Eisrennen von Bollnaes zu hem beachtlichen Erfolg. Trotz strenger Kälte n der für Hartmann ungewohnten Bedin- augen des Rennens auf dem Eis des Varpen- i konnte der Borgward beide Läufe der anstaltung mit großem Vorsprung vor den deren Konkurrenten gewinnen. Unter den ſeelsterten Zuschauern, die Hartmann nach nem Sieg gratulierten, befand sich auch An Bertil von Schweden. 3 m zu Kah. d für den die Motir. 2u Natur. ler, Eisen. eren The. g, die sich Laufe qe n Male „Coifkfuxez Rande de telisten ag trefleg b. Beim Internationalen Reitturnier: Vier deulsche Siege in Dortmund Höhepunkt am Freitag mit Schweden, England und Deutschland 5 Seit dieser Woche werden in Dortmund in der Westfalenhalle die großen Reiterwett- bewerbe des CHIO- Turniers ausgetragen. Die besten Reiter Europas sind am Start und lieferten sich bisher vor teilweise beachit⸗ lichen Zuschauerkulissen große Kämpfe. Wir referieren nachstehend in einer Zusammen- fassung über die wichtigsten Entscheidun- gen. Im Mittelpunkt der Montag-Veranstaltung stand ein kombiniertes Jagdspringen, bei dem jeder Teilnehmer zwei Pferde zu reiten hatte. Zunächst ging es über einen Sa- Parcours mit 10 Hindernissen(11 Sprünge bis zu 1.40 m Höhe und 4 m Breite, Mindest geschwindigkeit 350 m in der Minute). Als zweite Aufgabe war ein Sb-Kurs über sechs Hindernisse(bis zu 1.60 m Höhe und 300 m/ Min. Mindestgeschwindigkeit) 2u bewältigen. Von den insgesamt 14 Paaren aus fünf Nationen blieben drei fehlerlos, von denen„Halla!“ und„Alpenjäger“ mit dem Deutschen Meister H. G. Winkler in der Best- zeit von 80,1 Sek. erfolgreich blieben. Lange führten„Page“ und„Armalva“ unter Frau Helga Köhler mit 88,3 Sek., bis dann Winkler als letzter Reiter um 3,2 Sek. schneller war und Frau Köhler mit dem 2. Platz vorlieb neh- men mußte.— Vor 6000 Zuschauern wurde am Dienstagnachmittag ein nationales Zeit-Jagd- springen Kl. M(10 Hindernisse mit 12 Sprün- gen) entschieden, das bei einer wahren Jagd nach Sekunden der vorjährige Springderby- Sieger W. Schmidt(Mülheim-Ruhr) auf„Auer“ mit 63,9 Sek. vor O. Quendt(Schötmar) auf „Lotte“ 64,7 Sek. und E. Schüler(Siegen) auf „Indiana“ 66,0 Sek. gewann. Vier Bänke, drei Zweier- und fünf Dreierwege Fig Stuttgart— Karlsruher SC. Nach dem lersagen in Frankfurt, zeigte der VfB glän- unde Partien. Tabellensechster KSC landete ib Reisender bisher nur zwei Siege.(Vorsp. Tip 1. Pr. Münster— RW Essen. Gast- 02, 107 55 Eder erkämpfte am Sonntag in Dortmund ein e Ziehm Vechtliches Unentschieden. Tabellenzweiter e Essen hat von seinen 34 Punkten elf in dswärtsspielen errungen.(Vorsp. 0:3) Tip 1-0. 1 Saabr.— 1. FC Kaisersl. Im 1. Treffen gerlor Saarbr. 2:8. Die 3:2-Niederlage des ek in Worms mag den Platzherren(9 Heim- gege) Hoffnung auf Revanche geben. Tip l. Bayern München— 1. F Nürnberg. Aünchener Elf muß in dieser Partie auf der rö Bere 0e. uf die r. A auf qe DM auf die nne à 500, gsvermitt. 1 12. März „ J„ Betriebs- n) 12. Mär dL Walter atrat Fri März sten von 13 bi fügung. m. Jahres, 30 Uhr, im dowjets schwammen Weltrekord Die seit zwei Wochen in Schweden befind- en sowzetischen Schwimmer stellten am Menstag in Stockholm über viermal 100 Lards lagen mit 3:52,0 Min. einen neuen Weltrekord zuf. Der bisherige Weltrekord der Universität Ohio(USA) wurde damit um drei Sekunden ſerbessert. Zuerst hatte eine sowzetische dchwimmstaffel am Montag in Stockholm den mal 100 m Freistil-Europa-Rekord auf 3:49, 3 Ain, verbessert(alter Rekord 3:51,9 Min.). Quittung für Lohmann Der Sportausschuß-Vorsitzende des Bundes Deutscher Radfahrer hat ar Sonntag sein Ur- tel im„Fall Lohmann“ dahingehend gefällt, das dem mehrfachen deutschen Stehermeister wegen der Vorkommnisse in der Dortmunder West- Hlenhalle am 14. Februar, bis zum 30. Juni die- des Jahres die Lizenz entzogen wird. Weiter- an verhängte der Sportausschuß-Vorsitzende egen Gustav Kilian bis zur Klärung seines ungs-Elek. trages, den Einladung eißtechni der Wirt. Industrie- daß der aufmanns- rz in def attfindet. eneralver. im Lokal 12-0: Die„Morgen“ · Toto- Tis Hut sein. Nicht weniger als fünf Siege und vier Remis kann der„Club“ aus Auswärts spielen verbuchen.(Vorsp. 0:5) Tip 0-1-2. Rheydter SV— Schalke 04. Ein Heimsieg könnte der Rheydter Elf noch Hoffnung über Verbleib in der Oberliga geben. Schalke ist zwar Favorit.(Vorsp. 0:7); zeigt sich oft unbe- ständig. Tip 1-2-0. Schweinfurt 05— Eintracht Frankfurt. Die meisten Spiele dieser Paarung entschieden die 05er für sich. Die Platzherren sind 2z. Z. gut in Form und könnten über- reschen.(Vorsp. 0:2). Tip 0-1. Tura Ludwigs- hafen— FK Pirmasens. Es sind Anzeichen vor- handen, die den neuen Spitzenreiter FKP vor einen schweren Gang stellen.(Vorsp. 1:3) Tip 0-1-2. SV Sodingen— Bor. Dortmund. Man muß annehmen, daß Sodingen alles reinlegt: Sieg ist mit Verbleib in der Oberliga gleich- bedeutend. Dortm. zeigte am Sonntag ein farb- loses Spiel.(Vorsp. 2:3) Tip 1. VfR Mannheim gegen Kickers Offenbach. Im VfR-Sturm hapert es noch immer. Das Vorspiel ging unglücklich 016 verloren. Offenbach erkämpfte am Sonn- tag bei den Stgt. Kickers einen Punkt. Remis naheliegend. Tip 0-1. Bayer Leverkusen ge- gen Preußen Dellbrück. Am letzten Spieltag unterlag Leverk. in Meiderich 1:2, steht mit 26. Punkten an 7. Stelle und konnte das Vor- spiel 2:1 für sich entscheiden. Nach dem Pa- pier hat Dellbrück kaum Erfolgsaussichten. Tip 1. FSV Frankfurt— Hessen Kassel. Ob- wohl FSV in diesem Spiel Favorit ist, muß man den Gästen in Fremdspielen ein Plus anrechnen Die Partie erscheint offen, zumal es bei dem Gast um den Verbleib in der Ober- liga geht.(Vorsp. 1:2) Tip 0-1-2, SW Essen gegen Meidericher Sv. SWI landete am Sonn- tag in Bochum einen Bombensieg. Meiderich (punktgleich) glänzte auswärts bislang mit Hei-Schnei. Vor rund 8000 Zuschauern hatte am zweiten Tag Magnus von Buchwaldt Deutschland) nach rasantem Ritt auf der eigenwilligen„Japsis“ mit 0 Fehlern und 44,4 Sek. ein Internationales Springen der Kl. Sa gewonnen. Stürmisch ge- felert wurde Cpf. Dallas von der britischen Rheinarmee, der mit seiner„Marmion“ wind- schnell über den mit sieben Hindernissen ge- steckten Parcours fegte. Er ritt aber einen Bogen zu weit aus und kam so mit 45,3 Sek. nur auf den 2. Platz. Das deutsche Paar Gerlinde Merten(Gum- mersbach) auf„Almmusik“ und Alfons Luetke/ Westhues(Westbevern) auf„Schwangard“ sieg- ten unter 16 Paaren im Internationalen Relais- Jagdspringen Klasse M und holten damit im bisherigen Verlauf den vierten deutschen Sieg in einem internationalen Wettbewerb. Nur vier Paare überwanden sämtliche 20 Hindernisse. Mit der schnelleren Zeit von 89,7 Sek. gewan- nen die Deutschen vor den Engländern Cpt. Dallas Major Selby. Das deutsche Meisterpaar Helga Köhler(Verden Aller) auf„Armalva“ und H. G. Winkler auf„Halla“ mußte ebenso wie das spanische Paar Francisco Goyoaga auf „Derby und Del Hierro auf„Amado Mio“ aus- scheiden. Deutschlands Spitzenreiter Fritz Thiedemann hat am Dienstagnachmittag offiziell seine Nen- nung zum Dortmunder Turnier zurückgezogen, da„Meteor“ erkrankt und er auf„Diamant“ allein nicht starten will. Am Preis der Na- tionen, dem Höhepunkt des Dortmunder Reit- turniers, werden am Freitag voraussichtlich nur drei Nationen, nämlich Schweden, England und Deutschland, teilnehmen. Frankreich mußte wegen Erkrankung von Pferden absagen und Spanien fehlt der dritte Reiter. Am Wochenende in Garmisch- Partenkirchen: Wellmeisterschatis-Nebanchen.. Ausklang der Ski-Saison mit dem Kandahar-Rennen Seinen letzten Höhepunkt dieser Saison erreicht der alpine Skisport am Wochenende mit dem 19. Arlberg-Kandahar-Rennen auf den olympischen Stätten von Garmisch-Partenkir- chen. Deutschland ist damit nach der Schweiz (St. Mürren), Oesterreich(St. Anton), Frank- reich(Chamonix) und Italien(Sestriere) fünf- tes Ausrichterland dieses großen alpinen Wett- bewerbes, der im Jahre 1927 von Sir Arnold Lunn begründet wurde. Dreizehn Nationen ent- senden rund 125 Teilnehmer, darunter Deutsch- land, das mit dem zahlenmäßig stärksten Auf- gebot von 35 Aktiven vertreten ist. Es folgen Franlcreich(21), Oesterreich(16)— darunter die Weltmeister Christl Pravda(Abfahrt) und Trude Klecker(Slalom)— vor der Schweiz(14) und Italien(10 Aktive). Der deutsche Skisport ist in der. Liste der Kandahar-Sieger lediglich durch den Parten- kirchener Karl Neuner(1929) und die erfolg- reichste deutsche Läuferin, die léfache Welt- meisterin Christl Cranz(1937), vertreten. Bei der Klasse der Läufer und Läuferinnen aus 13 Nationen wird es den deutschen Mädels schwer fallen, sich für das Abschneiden bei den Welt- Titelkämpfen in Are zu rehabilitieren, obwohl gerade dem deutschen Aufgebot die Pisten am Kreuzeck und am Horn vertraut sind. Die Slalom-Weltmeisterin Trude Klecker, Erika Mahringer, die vorjährige Ueber- raschungssiegerin im Abfahrtslauf Thea Hof- leitner(alle Oesterreich), Suzanne Thioliere, Madeleine Bernier(beide Frankreich), die Schwelzerin Frieda Danzer oder die italienische Slalom- Siegerin von 1953, Giuliano Minuzzo, sind— um nur einige zu nennen— schwere Prüfsteine für Mir! Buchner, Ossi Reichert, Marianne Seltsam und Evi Lanig. Bei den zwei gemeldeten Norwegern fehlt der weltbeste alpine Läufer der skandina- vischen Nation: Stein Eriksen. Noch immer hofft man auf die Teilnahme des dreifachen Weltmeisters, dessen Start gegen die öster- reichische Elite mit Christl Pravda, dem zwei- fachen Vorjahrs-Kandahar- Sieger Anderl Mol- terer, Ernst Hinterseer oder Toni Sailer, die Franzosen Andr Bonvin, Guy de Huertas, James Couttet oder gegen die Schweizer Spitzenfahrer mit Georges Schneider und Per- ret zum wirklichen Höhepunkt dieses ersten Kandahar-Rennens auf deutschem Boden wer- den könnte. Für die deutschen Läufer bestehen in diesem Elitefeld nur geringe Aussichten. Die Hoffnungen trägt auch hier der Rottacher Slalom- Spezialist Beni Obermüller. Nach ihm sind der beständige Poppelmeister Sepp Behr, der Oberstdorfer Willi Klein, Pepi Schwaiger (Garmisch) und Hans-Peter Lanig(Hindelang) zu nennen. Hockey-Nachlese: Zwei Mannheimer Siege Germ. Mannheim— TSG 78 Heidelberg 0:6(0:3) Gegen die ungestüm angreifenden Heidel- berger hatte Germania trotz energischer genwehr nicht viel auszurichten. Fast in regel- mäßigen Abständen flelen für Heidelberg die Treffer. Pech war es für Germania, daß Tor- hüter Gassmann verletzt ausscheiden mußte. Mittelläufer Dr. Ufer tat mit den Verteidigern Metze und Jöck sein Bestes, um die hehe Nie- derlage aufzuhalten. Hd Grünstadt— VfR Mannheim 3:4(27 Mit Ersatzleuten erschien der VfR Mann- heim bei dem bekannten Pfalzgegner HC Grün- stadt. Auf Grund der größeren technischen Reife und dem gekonnteren Spielvermögen er- kämpften sich die Männer um Dr. Kulzinger und Udo Gayer jedoch einen glücklichen Sieg. Sc Karlsruhe— HC Heidelberg 0:2(0:2) Eine fast nur aus Jugendlichen bestehende HC-Vertretung schlug in Karlsruhe den spiel- starken Gegner 2:0. Ziegler und Henk waren die Torschützen der spielfreudigen Heidelber- ger. Phönix Ludwigshafen— TG Mannheim 9:1(0:1) Mit einer Juniorenelf— Krauss, Kaltreu- ther und Griesbaum mußten ersetzt werden= trat die TG Mannheim in Ludwigshafen an und brachte dem Gastgeber eine knappe Nie- derlage bei. Noch vor dem Seitenwechsel ver- wandelte Mittelstürmer Bangert eine Vorlage von Schaller zum einzigen Tor des Tages. Koblet gewinnt Straßenrennen Das über 225 Kilometer führende Straßen- rennen von Cagliari nach Sassari wurde am Sonntag mit einer Zeit von fünf. Stunden, 24 Minuten und 13 Sekunden vom Schweizer Hugo Koblet gewonnen. Koblet setzte sich gegen ein starkes Feld italienischer Fahrer durch und siegte im Spurt vor dem Italiener Stefano Gaggero, dem die gleiche Zeit zuer- kannt wurde. 4 In Stockholm: positive Eishockey-Bilanz Auf Grund einer Besucherzahl von 15 000 bei den Eishockey-Weltmeisterschaften in Stock- holm schätzte der. Sekretär des Schwedischen Eishockey verbandes, Pelle Bergstroem, den Deberschuß dieser vom 26. Februar bis 7. März abgewickelten Veranstaltung auf 750 000 Schwe- denkronen(etwa 600 000 DN). Nach einem Bericht des„Aftonbladet“ er- hielten die Spieler der siegreichen Weltmeister- schafts-Mannschaft der Sowietunion eine Ver- gütung von je 5 000 Rubel(etwa 5 000 DM). Das Geld wurde jedoch erst nach dem Wettbewerb ausgezahlt. In Stockholm erhielten die Spieler kein Taschengeld, weil die Mannschaftsführer Bei den Festspielen in Cortina d'Ampezzo: Deutsche Sportfilme schnitten gut ab Deutsche Filme haben bei den Festspielen für Sport- Dokumentarfilme, die vom 28. Fe- pruar bis zum 7. März in Cortina d'Ampezzo veranstaltet wurden, vier von insgesamt 25 Preisen erhalten. Der 4. Preis, die Trophäe des Italienischen Sportverbandes, wurde dem Film über Kindergymnastik„Macht alle mit“ zugesprochen, der 5. Preis, der Pokal des Ita- lienischen Filmproduzentenverbandes„Anica“, ging an den Film vom Deutschen Turnfest 1953 in Hamburg.„Sinfonie in weiß!“ den 11. Preis, den Pokal des italienischen katholischen Film- zentrums, erhielt„Jugend ohne Grenzen“, ein Film von Hochschulmeisterschaften des ver- gangenen Jahres, und der deutsche Skifilm „Der weiße Rausch“ aus dem Jahre 1931 wurde als„Wertvolle Rückschau“ mit dem 22. Preis ausgezeichnet, den der Hotelierverband von Cortina gestiftet hat. Den I. Preis, den Pokal des italienischen Minister präsidenten, erkannte die internatio- nale Jury dem amerikanischen Film„Out of the North“(Aus dem Norden) zu, der das Leben und Jagen von Wasservögeln zeigt. eine Formverminderung befürchteten. Während die sowietischen Eishockeysportler während der Kämpfe ein spartanisches Leben führten, soll der Wodka nach den Spielen reichlich ge- flossen sein. Acht der 15 Spieler gehörten nach Angaben der schwedischen Zeitung zur 80 wistischen Armee. Die kanadische Mannschaft Lyndhurst Motors, die Kanada vertrat und den reist am Dienstag nach 2. Platz besetzte, Sundsvall!(Nordschweden), um gegen eine Stadtauswahl anzutreten. Ueber Stockholm werden die Kanadier dann nach Paris fliegen, wo zwei Spiele gegen den Schwedischen Eis- hockey-Meister Pjugaarden ausgetragen were den sollen. Hans Tauchert wisher Holstein Kiel) über- nimmt am 16. April die Trainimssleitung beim 1. FC Saarbrücken, der am 17. April bei Holstein Kiel und am 19. April beim Hamburger Sy Gast- spiele gibt. Fußball- Toto-Tip West-Süd- Block Vi Stuttgart— Karlsruher 80 Preußen Münster— Rot-Weiß Essen 1. FC Saarbrücken— 1. FC Kaiserslaut. Bayern München— 1. FC Nürnberg Rheydter SV— Schalke 04 Schweinfurt 05— Eintracht Frankfurt Tura Ludwigshafen— FK Pirmasens SV Sodingen— Borussia Dortmund VfR Mannheim— Kickers Offenbach Bayer Leverkusen— Pr. Dellbrück Fs V Frankfurt— Hessen Kassel Schwarz-Weiß Essen— Meidericher SV Hamburger SV Werder Bremen Wormatia Worms— Mainz 035 eren 1 nes: 1 1„ D„ t de ee Echte Dirndl von wäsche-Speck N 3, 12, Kunststr. eee 5 3* N 1 Falles“ eine vorläufige Startsperre. Niederlagen. Worsp. 1:2) Tip 1. rt in Teu⸗ uus seinen ion in ge-— das onertsſchfe, altbewährte h vor, cl 9 Kleiderreinigungsmitte! e 2. as Pangamadrinde 18 in der rt und da. Verkehrs. Schweiler uer diese Stellenangebote m kurzen referenten 1 N Grondruckerel sucht zum 1. April 1934 für ihre r Stadite Oftset-Abteilung einen erfahrenen vollendet ba OFFSET DRUCKER tattgefun. es Es mögen sich nur solche Fachkräfte bewerben, — die ihren Beruf vollkommen beherrschen, farb- sicher und erfahren in anspruchsvollen Mehrfar- bendrucken sind und selbständig arbeiten können. Bewerbungen unter Nr. 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Es hat schon Auf- führungen auf angesehenen Bühnen gegeben, in denen sich der„Schlaf der Gefangenen“ auch auf die Zuschauer legte— aber die auf der Bühne stellen in ihren religiösen Träu- men vielfältige Beziehungen zwischen den Bildern der biblischen Geschichte und ihrem gegenwärtigen Leben her, die Zuschauer, Wenn sie schliefen, schliefen den Schlaf des Ungerechten, der in seiner vermeintlichen Sicherheit über alles erhaben ist. Während der Mannheimer Aufführung, für deren Ein- richtung der Dramaturg Claus Helmut Drese (Bühnenbild: Hannsheinrich Palitzsch) ver- antwortlich zeichnete, war von Ermüdung oder Schlaf im Zuschauerraum nichts 2u spüren. Das Wort der Dichtung, eine vielfach schöne und bildreiche Sprache, verschaffte sich Gehör, drang offenbar auch in Ohren und Herzen der„Unbeteiligten“, die ja nicht unbeteiligt sein sollen. Vielleicht trug es zur rechten Aufnahme- bereitschaft bei, daß die Vorankündigung eine nachfolgende Diskussion über die reli- Siösen Probleme des Stückes versprach und dafür zwei Namen nannte, die in Mannheim schon als geistige Streiter in der Arena ein- geführt sind: Pater Konstantin Fuchs vom Orden der Franziskaner und den evan- Selischen Pfarrer Dr. Karl Stürmer. Dadurch War offenbar auch eine Gemeinde ins Thea- ter gekommen, die sich nicht in erster Linie durch das Theater oder den Dichter Christopher Fry angezogen fühlte. Claus Helmut Drese, der die Aussprache auf der Bühne leitete, sagte am Anfang, die moderne Dichtung bedürfe eben oft eines Wortes der Erläuterung. Vor einem Jahr, als vom gleichen Autor„Ein Phönix zuviel“ gegeben wurde, ging diese Erläuterung der Aufführung voraus. Und es gab Stimmen, die sich beleidigt äußerten, weil sie Theater schen wollten und sich über das Bedürfnis nach Erläuterung erhaben fühlten. Jetzt folgte die Erläuterung nach; dabei zeigte Sich, daß es nur ganz vereinzelte waren, die das Haus vor der Aussprache verließen. Wenn sich mancher vielleicht auch nicht be- ckürftig fühlte, so war er doch„neugierig“ oder interessiert. Spricht es gegen die moderne Dichtung, wenn sie erst erklärt werden muß? Ist es ein Armutszeugnis des Theaters, wenn es nicht von selbst den Kontakt mit dem Pu- blikum herstellen kann, sondern zur Er- gänzung eines religiösen Spiels zwei Geist- liche auf die Bühne rufen muß? Wir haben doch alle einmal in der Schule Aufsätze ge- schrieben mit Themen wie,„Was sagt uns Goethe, wenn er im zweiten Akt.,„Was meint Shakespeare mit den Worten des Polonius.. Und das barocke Welttheater, dem Christopher Fry nahekommt, konnte eine gewisse Vertrautheit mit dem reli Siösen Rahmen voraussetzen. Wer außerhalb stand, dem mußte es fremd bleiben wie unsereinem das Theater der Japaner. Heute sind alle unsere Voraussetzungen erschüttert, die„Bildungsschichten“ durch- einandergerührt, das Theater hat also recht, wenn es nichts voraussetzt, sondern sich be- müht, zum Verständnis zu helfen. In ihrem Leben erschütterte Menschen sind auch die gefangenen Soldaten auf der Bühne. Das erste Wort in der Aussprache setzte denn auch ein Fragezeichen hinter den Begriff „religiöses Spiel“, weil doch alles sich im „Vorfeld“ bewege, weil sich die Handelnden einer religiösen Einsicht und Schau nur im Traume näherten. Aber es folgte auch gleich das Einverständnis daß man nicht verlangen könne, fertige religiöse Lehren auf der Bühne zu predigen. Auch die Männer der Kirchen müßten die Fragen der Zeit an die Kirchen heraushören können. Die vier Sol- daten auf der Bühne sind immerhin Aus- nahmemenschen. Wenn's auch nur der Traum ist, sie haben Bilder aus der Bibel bereit, die vielen Heutigen nur noch blas- seste Erinnerung sind. Aber am Schluß, im Erwachen, sind auch sie nicht über die Frage und die Sehnsucht hinaus.„Das Un- ternehmen ist eine Forschungsfahrt in das Innere Gottes. Was ist euer Ziel?“ Oder Sanz am Schluß:„Schlafet in himmlischer Ruh'— wollen's hoffen, wollen's hoffen!“ Der Dichter erklärt selbst, er wolle das Stück nicht in eine Verkündung des Sieges ausklingen lassen; wir wären zu weit davon entfernt. Da hätte die Aussprache der Kir- chenmänner beginnen sollen, aber dahin führte die kurze öffentliche Diskussion auf der Bühne doch nicht ganz. Sie versteifte Sich zeitweilig in konfessionellen Gegensätz- lichkeiten. Jenseits der Theologie liegt in- dessen die Antwort in jedem einzelnen, der suchen muß, auch aus seiner Not etwas zu machen, daran zu wachsen. Die Aussprache zeigte jedenfalls, auch wenn die Zuhörer zeitweilig ungeduldig wurden, weil die Ge- genstände vom Stück zu weit fortführten, N 44 ö 5 ö I N U ö . 175 Christopher Fry: Schlaf der Gefangene Flur: Das Gute ist es selbst, was immer auch kommt. Es wäckst und schaft und wirbt mit Tapferkeit, dem Ansturm des Bösen zu widerstehen. Stärker als Zorn, weiser als Kriegs- kumst, genug, um Städte und Heere zu unterwerfen, wenn wir es glauben mit langem Wahr- heitsmut wohin man überall von einer solchen An- regung von der Bühne her denken kann. Daß dies möglich ist, gereicht der Auf- führung in Mannheim zum Verdienst, Im Sinne dessen, was das Programm über Chri- stopher Frys Ansichten zur Kritik wieder- Sibt, darf dennoch angemerkt werden, daß auch hier die Mitwirkenden immer noch feinfühlig bemüht sein müssen, zu vervoll- kommnen, was sie getan haben, nicht mit dem zufrieden zu sein, was sie boten. Es ist eine vielfältig schillernde Dichtung mit gro- Ber Spannweite vom Realismus des Solda- ten, von„Wurschtigkeit“, Satire, Sarkasmus bis zur gläubigen Vision. Die Unterschei- Zeichnung: Bruno Kröll dung von Traumwelt und Wirklichkeit liege sich selbst bei dieser von sich aus spre- chenden Dichtung deutlicher ziehen als es geschah, wie vielleicht überhaupt der Ton Zzu farblos blieb, obwohl die Darsteller sich um schauspielerische Wirkung sehr bemüh- ten. Da das Theater mit der theologischen Aussprache diesmal einen neuen Weg be- schritt, wurde heute darüber mehr gesagt. als über das Spiel. Es verdient aber, wie gesagt, den Dank aller, die noch willens sind zu hören. Er gilt den Darstellern der vier Soldaten: Gerhard Just. Friedrich Gröhn- dahl, Karl Marx und Gerhard Jentsch. E. K. Neber Kurs der Rohrfestspiele Man will mehr Das scheinbare Einhalten der„Main- Linie“ bei der Auswahl der an den Ruhr- kestspielen des Deutschen Gewerkschafts- bundes und der Stadt Recklinghausen be- teiligten Bühnen sei nur auf zufällige Ge- gebenheiten und nicht etwa auf die Absicht zurückzuführen, diese sich ihrer ideellen Basis wegen von allen anderen Festspielen unterscheidenden Veranstaltungen lediglich zu einer Angelegenheit des Landes Nord- rhein- Westfalen zu machen, antwortete Ge- werkschaftsbund- Kulturreferent Burrmeister auf den Einwand eines süddeutschen Jour- nalisten während der Düsseldorfer Presse- konferenz zum Thema„Ruhrfestspiele 1954 am Mittwochmittag. Die vorjährige Beteili- gung süddeutscher Bühnen lasse sich aus allen möglichen Gründen in diesem Jahr nicht realisieren. Obwohl lediglich Gründgens' Düsseldor- fer Schauspielhaus(mit Eliots„Privatsekre- tär“ als deutsche Erstaufführung), das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, das Stadttheater Bonn und die Städtischen Büh- nen Essen(mit noch nicht festgelegten Werken, in den Brennpunkt des europäischen Kulturgesprächs rücken Essen auf jeden Fall mit einem Jugendstück) verpflichtet wurden— daneben stehen die drei Inszenierungen des eigenen Festspiel ensembles: Per Gynt“ unter Heinrich Koch mit Will Quadflieg, Gogols„Revisior“ unter Sellner und Lessings„Nathan“ unter Stroux mit Ernst Deutsch— stellen die am 18. Juni beginnenden achten Ruhrfestspiele weiträumigere Ansprüche als bisher: sie sol- len zu einem gesamtdeutschen Kulturge- spräch werden. Dieses zu erreichen, wird ein neuer Kurs gesteuert: Man beschränkt sich nicht auf die Aufführungen in Reckling- hausen— wo übrigens Professor Bartning Darmstadt) ein neues Festspieltheater bauen wird— sondern man spielt in zwanzig Or- ten des Industriegebietes und wird voraus- sichtlich mit einigen Inszenierungen nach Berlin gehen. Das ausländische Echo auf die bisheri- gen Ruhrfestspiele findet einen Niederschlag in der für das nächste Jahr geplanten Grün- durig des UNESCO-Seminars in Reckling- hausen. Auch die Tatsache, daß Amsterdams Museumsdirektor Sandberg die Eröffnungs- rede der diesjährigen Festspielausstéllung „Europa— Zeugnisse künstlerischer Ge- meinsamkeit“ halten wird, unterstreicht den Wunsch der Festspielleitung, Recklinghau- sen mehr denn je in den Brennpunkt des europäischen Kulturgesprächs zu rücken. Um die dazu erforderliche künstlerische Intensivierung zu verstärken, wird in die- sem Jahr bis auf ein Symphoniekonzert auf musikalische Beiträge verzichtet. Die Kon- Zenitration auf das Schauspiel, bildende Kunst und Diskussionen— ein„europäi- sches Gespräch“ soll wieder durchgeführt werden, falls sich rechtzeitig ein passendes Thema findet— soll die Qualität der Dar- bietungen geben. Ob es gelingt, von Recklinghausen aus das wirklich europäische Kulturgespräch in Gang zu brimgen und den„Mamn von der Straße“ in größerem Umfang für die gei- stigen Probleme zu interessieren, bleibt ab- zuwarten. Verdienstlich ist der gute und ehrlich vertretene kulturelle Wille der Ver- anstalter unter Otto Burrmeisters Führung in jedem Falle. Sonja Luyken tonigen Einklang stehen. Donnerstag, 11. März 1 N/ Donne Koltur-Chronik 155 Prol Der Maler Otto Hodapp begeht am II. Mön enburg. 5 seinen 60. Geburtstag. Hodapp gehört in sücdwestdeutsche Landschaft. In Heidelberg 95 boren, verlebte er seine Studienzeit und eiten Großteil seiner Mannesjahre in Karlsruhe, 58 reiste Italien umd ließ sich während des Lee it ten Krieges in Mannheim nieder, bis er en. gültig in Eppelheim bei Heidelberg ansäsz wurde. Der Künstler war Schüler von Alben Haueisen. Er wurde bekannt als Maler dlz. gewogener Landschaften, Stilleben und Bild, nisse, die in gedämpften Farben und in ein mit etwe d mit 60 Kollektiv-Ausstellung vor, die Voraussichtüch hen im Mai dieses Jahres im Gartensaal des Kur. pfälzischen Museums gezeigt werden soll, Dr. Robert Graf Keyserling, der als pere ten haber fasser philosophischer Arbeiten und phantz. aufwarte stischer Erzählungen bekannt Wurde, ist ah u der aus Mittwoch auf Schloß Escheburg bei Kassel u ekz Alter von 88 Jahren gestorben. r ſadem WV. Die Malerin und Bildhauerin Clara Rille Westhoff, die Witwe des Dichters fle. Im letzten Maria Rilke, ist am Dienstag in Fischerhußz bei Bremen im Alter von 76 Jahren Zestorbeh, Eine britische Grammophon- Gesellsch hat auf Anfragen bestätigt, don ihr herausgebrachten Aufnahme h Wagners„Tristan und Isolde“ unter der mußd⸗ kalischen Leitung von Wilhelm Furtwängler und mit Kirsten Flagstad in der Titelrolle ink. seien zwei hohe„C“ nicht von Frau Flagstzd Rheint sondern von der Sopranistin Flisabef fe von 600 Schwarzkopf gesungen und später einge, baut We schnitten worden. Der in der Musikgeschiche] decken f. wohl einmalige Fall, daß eine berühmte Sine en bestir Serin als Double für eine andere einspring 5 Wäre— wie Associated Press mitteilt der Oeffentlichkeit wahrscheinlich verborgen ge. blieben, wenn nicht einige besonders mus 1 kalisch geschulte Hörer die geringfügige Ab, leber eine weichung der Stimmfarbe in den beiden Noten kschutt au entdeckt und bei der Herstellerfirma ange- Fumten S fragt hätten. Nach deren Angabe hat Kirsten ſnmerung? Flagstad, die vor einem Jahr von der Bühne Crundlage Abtrat. beim Rückspielen der Aufnahme ihr ff. eigenes hohes C als unzulänglich empfunden schaffe Sie habe deshalb nach Beratung mit Pitt Hektar u wängler und mit dessen Einverständnis Ei Fechaftlich- sabeth Schwarzkopf gebeten, die beiden Pas sen der Sagen für sie zu singen, damit sie später ein geblendet werden könnten. Bei dem, ben hat, seitigen Einverständnis sei diese„Künst- f lerische Freiheit“ von der Gesellschaft al vertretbar angesehen worden. Die Internationalen Musikfestwochen zern beginnen in diesem Jahr am 8. August und enden am 28. August. Si ausschließlich vom Philharmonia Orchest London bestritten. Das Programm sieht fol gende Solisten vor: Gioconda de Vito(Vio Amerika: line), Clara Haskil(Klavier), Maria Stade: Sopran), Pierre Fournier(Cello), Sienoli(Klavier), Edwin Fischer(Klaviei) Wolfgang Schneiderhan(Violine), Enrico Mal mardi(Cello), Elisabeth Schwarzkopf(Sopram t i Elsa Cavelti(Alt), Ernst Häfliger(Tenor) Otto Edelmann(Baß) und Igor Ofstrakh(Vio In; line). Unter den Dirigenten befinden sie Herbert von Karajan, Rafael Kubelik, Ferem Fricsay, Paul Sacher, Edwin Fischer, Wilhelm, Furtwängler und André Cluytens. Im Luzer- At ner Stadttheater bereitet aus Anlaß der Fest. wochen Oskar Wälterlin eine Inszenierunggz von Kleists Lustspiel„Amphitryon“ mit Käthe Gold und Will Quadflieg vor. Das„Bildnis Bernt Groenvold“ von Lovit Sorinth, das 1937 als„entartete Kunst“ in Luzern versteigert wurde, ist jetzt durch Rück- Kauf wieder in den Besitz der Bremer Kunst- IHwerkehr halle gelangt, der es ursprünglich gehörte. Das deutsch- französische Pantomimen- Ensemble Jean Soubeyran gastiert am 16. März 20 Uhr, im Ludwigshafener Pfalzbau. ig immer nden wi in einer bürdt i besucht eruher karlsruhe. lich seit c Karlsruh, Eine Moritztvon-Schwind- Ausstellung, au Anlaß des 150. Geburtstages des Künstlers, eröffnete die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe am 10. März. Tante, Frau geb. Hart nach schwerem Leiden, Mannheim B 1, 9), den 9. März 1934 Für die friedhof Mannheim. und Onkel, Herr ist am 9. März 1954 schweren Leiden, erlöst worden. Der Herr über Leben und Tod hat heute meine liebe Gattin, unsere treusorgende Mutter, Cäcilia Oestreicher im 54. Lebensjahr, versehen mit den nl. Sterbesakramenten, in die Ewigkeit heimgerufen. Hinterbliebenen: Oskar Oestreicher Beerdigung: Freitag, den 12. März 1954, um 13.00 Uhr im Haupt- 1. Seelenamt am Montag, 15. März, 6.30 Uhr, in der Jesuitenkirche Unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder Friedrich Lenhard im Alter von 178 Jahren von seinem versehen mit den hl. Sterbesakramenten, Schwägerin und im Alter von 64 Jahren. Badener Straße 119 trauernden Beerdigung: Freitag, den Mannheim, Eichendorffstraße 32 Oberstudienrat Hheimgegangen. f Wissen und seine ganze Arbeitskraft in güte. liebenswerten Kollegen. bares Andenken bewahren. In tiefem schmerz: Familie Friedrich Lenhard Familie Richard Lenhard Beerdigung: Freitag, 12. März, 9.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Am 8. März ist nach kurzer schwerer Krankheit Herr Otto Ahlhaus Der Entschlafene hat sein ausgezeichnetes fachliches Voller Weise bis in die letzten Tage seiner Krankheit seinen Schülerinnen zur Verfügung gestellt. Er war eine Erzieherpersönlichkeit von besonderer Herzens- Das Kollegium verliert in dem Verstorbenen einen Die Schule wird dem verdienstvollen Lehrer ein dank- Direktion und Lehrerkollegium i der Elisabethschule Statt Karten Hubenstraße 18 aufopferungs- guten Mutter, Frau Anna Mannheim, den 10. Mittelstraße 38 Gott der Allmächtige nahm mir heute meinen treuen Lebens- kameraden, unseren herzensguten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Albert Hummig Mannheim Sseekenheim, den 9. März 1934 Nach langem schwerem Leiden entschlief unsere liebe Mutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Frieda Müller im Alter von 62 Jahren. Mannheim(Kleine Riedstr. 14/17), den 10. März 1954 In tiefer Trauer: Beerdigung: Freitag, 12. März 1954, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Für die herzliche Anteilnahme sowie die schönen Kranz und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Vaters, Herrn Karl Wieder sagen wir allen unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Rupp für seine tröstenden Worte und allen denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim Waldhof, den 11. März 19354 Für die in so reicher Weise gezeigte Anteilnahme, für die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Heinzelmann sowie den Diakonissinnen Neckarstadt- West. In tiefem Sehmerz: Walburga Hummig und Angehörige 12. März, 13.30 Uhr, Friedhof seckenheim geb. Mayer Familie Karl Müller Familie Fritz Müller In tiefer Trauer: Die Kinder Unsere Ib. Schwägerin, schwie- germutter u. Großmutter, Frau Käthe Lehmann hat in Schönmünzach, am 7. März 1954 ihr schweres Leben über- raschend schnell beendet. Die Einäscherung findet am Donnerstag, dem 11. März 1984, 15.30 Uhr im Krematorium des Bergfriedhofes Heidelberg statt. ANZEIGEN Montag- Ausgabe des„Mannheimer Morgen“ nen- men wWir am Sonntag bis 18 Uhr entgegen. Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rückgebzude des Verlages am Marktplatz. Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 11. März 1954 Hauptfriedhof Steinbauer, Karl, Feuerwachbunker Zembsch, Philipp, Spelzenstraße 3 4 Hofmann, Johann, Augartenstrage 91 Krematorium: Herberich, Robert, Lortzingstraße Friedhof Feudenheim Biedermann, Anna, Kronenstraße 17 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Bei Erktung Rheumdt. Schmerzen In den kritisch. Jagen 5 Unpösslichken 2 Zahnschmerzen 7 70 2 labletten wirken 10.30 schnell u. zuverlässig schmerzlindernd, enf. 11.00 sponnend und berubſ gend- ohne una. enehme Nebenwit- ee Ziehen Sie ober herfiebethuften Erkreinkungen ihren — Arzt zu Rate. 14.00 In tiefer Trauer: Familie Lehmann TODEsS- Tur die Hägele wwe. Seb. Laux freie März 1954 Die trauernden Hinterbliebenen BILLIG: 70 X& 140 om, saubere, einwand- BAUHANN S Co. Qu 5, 4 BILLIG! Ein Posten BILLIG: Ware, roh, Stück 24, DM Mannheim Qu 3, 4 Das gute Schmerzmitte“ 2 för den Tag und die geh“ 2 l O- ip allan Ahh Gardinenlelsten Tapeten, Springtoſſos Verträgt Ihr Mugen jedes Essen? Wenn Sie diese Frage nicht bejalen können, weil Magenbeschwerden Ihnen die Lust am Essen nehmen, dann empfehlen wir Ihnen Biserirte Magnesia. Dieses bewährte Arznel mittel beseitigt rasch überflüssige Magensäure, die in den meisten Fällen Magendruck, Sodbrennen saures Aufstoßen und Völlegefäll verursacht. Nehmen Sie einfach nach dem Essen oder wenn Be. schwerden auftreten 2-3 Tabletten Biserirte Magnesia, und Sie bleiben von Magenbeschwerden verschont. Biserirte Magnesia schützt die an- gegriffene Magenschleimhaut, för. dert die Verdauung und läßt Ihren Magen wieder normal arbeiten. Sie erhalten Biserirte Magnesia als Tabletten oder Pulver für DM 165 in jeder Apotheke. / Donnerstag 11. März 1954 MORGEN Seite 9 15 Proben badischer Weine ſeuburg. 333 Proben aus allen badischen Aebaugebieten wurden am Dienstag auf al 00. Ofkenburger Weinmarkt den Käufern ten. Damit gab der auch in diesem Iruhe, e Sehr reich beschickte Markt einen Ge- d des leg berblick über das Angebot aus Baden. 51s er eng ortenau war mit 138 Weinen am stärk- anszee eertreten. Es folgten das Markgräfler 1 Alber Amit etwa 75, die Acherner und Bühler 1 5 10 d mit 60 und der Kaiserstuhl mit etwa 4 05 enen. Infolge der großen Frostschäden 10 Are 1954 beschränkte sich das Angebot nstler ehe dem Markgräfler Land fast ganz auf n des Jahrganges 1952. Während die au sowie die Acherner und Bühler Ge- die weniger unter den Frostschäden r als enen haben, mit Weinen des Jahrgangs id phautz aufwarten konnten. Die Preise lagen de, ist an n der ausgezeichneten Qualität und der Kassel Aeuskälle etwas höher als im Vorjahr. Ladem wurden größere Umsätze erzielt 157 Kin m letzten Jahr. Lischerhuß Sestorbeg. Arta ruhe. Das fünfte Becken des Karls- 1 e Rheinhafens, das bisher nur eine Eiseheh 1 von 600 Metern hat, soll auf 900 Meter baut werden. Es ist als sogenanntes en vor dem Krieg auf 100 000 Tonnen ch seit der Währungsreform gestiegen kügige ab. eber eine Million Kubikmeter Trüm- ien Note chutt aus der schon frühzeitig auf- ma auge unten Stadt wurden bei der Ent- nat Rirete ſamerung zum Hafen gefahren und damit G brundlage für die Erweiterung des Ha- e ilt 5 1 5 mpfunde geschaffen, in dessen Gebiet nunmehr mit Putt. fektar unerschlossenes Gelände eine ndnis E- Fechaftliche Reserve für das industrielle eiden P ſasen der Stadt darstellen. Die Er- später eig hedung des Geländes, die bereits be- 1 gen hat, ist mit einem Kostenaufwand S 2 Millionen DM. veranschlagt. Das en-Werk hat mit dem Aufbau seines enhafen-Großkraftwerks, das eine Ka- niit von 64 Millionen Watt erhalten soll, Anfang zur industriellen Werterhöhung Karlsruher Hafenanlagen gemacht. ochen Li- 8. Auguß erden fas Orchestr sieht fol Vito ie, Amerikaner bauen Segelflugplatz 95 11 hartsruhe. Für den deutschen Segelflug- (Klavieſp itt roden und planieren gegenwärtig Sol- nrico Mabhen einer amerikanischen Pioniereinheit F(Sopram ren schweren Räummaschinen ein r(Tenor 25 Hektar großes Gelände bei Forch- 1 1% in in der Nähe von Karlsruhe. Die Ar- den sollen noch in dieser Woche beendet „Wilhelm aden, damit der Badisch- Württembergische iin Lüzer-AHahrtverband mit dem Bau einer Ver- der Fest nasftlugschule beginnen kann. Auf dem zenierunginde sollen eine Flugzeughalle für mit Käte chinen, dazu Unterkunfts- und Werk- räume erbaut werden. Die Stadt Karls- ik, Ferem e be will sich an dem Projekt beteiligen, Ich Rück als Flugplatz für den späteren zivilen ter Kunst. erkehr mit Hubschraubern in Betracht hörte. nogen wird. ntomimen. 1 16. März u. lung, au Künstlers, Karlsruhe liörrach. Der Badische Städteverband be- kitigte sich am Montag in Lörrach mit mem pPrage der Jugendamtsausschüsse, deren 5 ung in dem neuen Jugendwohlfahrtsge- ung N vorgesehen ist. Der Badische Städte- „ hand besteht darauf, daß die Oberbürger- Logen der der Städte in den Jugendamtsaus- ken en nicht nur Stimmrecht erhalten, 5 lern auch mit dem Vorsitz betraut wer- 5 Die Leiter der Jugendämter sollen da- wirken n kein Stimmrecht erhalten. Die Aus- erlässg ie sollen in ihren Entscheidungen an die nc, en. flüsse des Stadtrats gebunden sein. Der beru- fische Städteverband kam überein, die denn, fendamntsausschiisse sobald wie möglich beni finden und sie in die Gesamtstruktur der den die ueindeverwaltumg einzubauen. choften der Badische Städteverband will ferner n ihren n Innenministerium beantragen, daß der 1 Aitruktion für Imerikuner und Verliebte Einspännig rollt ein letztes Stückchen Romantik durch die nächtlichen Straßen Karlsruhes Karlsruhe.(lid) Nur in der Nacht rollt die letzte Karlsruher Pferdedroschke durch die Straßen. Darum wissen die wenigsten Bür- ger, daß es so ein romantisches Gefährt noch gibt. Wenn die Dunkelheit hereinbricht, spannt in dem Vorort Rintheim der fast 70 Jahre alte Albert Horr seinen Max, den man mit dem besten Willen nicht als ein Prachtexemplar von Gaul bezeichnen kann, vor die immer museumsreifer werdende Kutsche, zündet die Wachskerzen in den beiden Laternen rechts und links vom Bock an und zockelt dann gemächlich in das be- scheidene Nachtleben der einstigen badischen Residenz. Wenn die Amerikaner nicht wären, würde sich das Geschäft wohl kaum mehr lohnen. Aber die Enkel und Urenkel der einst über die Pärie donnernden Cowboys haben in der alten Heimat ihre Liebe zum Pferd wiederentdeckt— wenn sie auch mit größter Vorsicht um den lammfrommen Braunen herumgehen, als trachte er den An- gehörigen der Besatzungsmacht nach dem Leben.„Let's go, old man“, rufen sie Albert Horr zu, der mit dem steifen Hut auf dem weißhaarigen Kopf würdevoll und ein we- nig belustigt lächelnd auf dem Bock thront. Seit fünfzig Jahren hält Albert Horr die Zügel in der Hand. Er stand am Karlsruher Hauptbahnhof, dessen Vorplatz heute aus- schließlich die Taxis beherrschen. Er fuhr Brautleute, um die sich jetzt die Enkel scha- ren, zur Trauung und brachte so manchen braven Bürger, der am Stammtisch einen über den Durst getrunken hatte, sicher nach Hause. Wer mag schon alles in den etwas abgewetzten Polstern seiner Kutsche geses- sen haben? Verliebte Pärchen, Studenten in Wichs und Farben, froh gestimmte Ballbe- sucher und Trauernde, die sich zu einer Be- erdigung fahren ließen. Der letzte Karls- ruher Droschkenkutscher könnte viel erzäh- len. Mit der Droschke zu fahren, ist nur noch ein originelles Späßchen, das sich die Leute in der Weinlaune leisten. Darum läßt Albert Horr seinen Braunen auch tagsüber im Stall. Da haben es die Leute eilig und fahren mit dem Auto. Der Kraftwagen hat das Pferd glücklich überrundet— auch in der Beför- derung von Lasten. Die Karlsruher Braue- reien halten sich eigentlich nur noch aus Tradition einige Gespanne, obwohl die Pferde beim Bierausfahren wegen der meist dicht aneinander liegenden Gastwirtschaften und Hotels bis zu einem gewissen Grad rentabel sind. Aus diesem Grund fährt auch eine Speditionsfirma ihre Stückgüter weiterhin mit bespannten Wagen aus. Das waren noch Zeiten für die Spatzen. als es in der Landeshauptstadt so um 1910 über 1600 Pferde gab. Hinzu kamen 800 Schimmel, Rappen und Braunen, auf denen die großherzoglich-badischen Leibdragoner durch die Straßen ritten. 1946, als die Kraft- wagen requiriert worden waren und es kaum Benzin zu kaufen gab, waren die Vierbeiner wieder etwas zu Ehren gekommen. Die Hufe von 860 Pferden klapperten durch die Karls- ruher Straßen. Unter ihnen so manches Flüchtlingspferd, das seinem Herrn die letzte Habe durch verwüstetes Land ge- zogen hatte. Beide, der Herr und das Pferd. sahen damals reichlich unterernährt aus Aber dieser kleine Zuwachs aus den Ostge- bieten hat das Herabsinken des Pferdebe- standes im Stadtgebiet und auch in den um- liegenden ländlichen Bezirken nicht aufge- halten. Ein Jahr später waren es 50 Pferde werliger. Im Dezember 1950 verringerte sich die Zahl auf 660. So geht es mit dem„Kame- rad Pferd“ weiter bergab und für die Städ- ter wird wohl bald die Abschiedsstunde von den letzten Pferden im Straßenverkehr ge- schlagen haben. Man sieht sie sowieso nur noch als ein Verkehrshindernis an. Aber lasse das niemand Albert Horr hören! Zwei Millionen für den Stuftgarter Hauptbahnhof Endgültige Wiederherstellung des Bauwerks kostet über 6,5 Millionen DM Stuttgart. Die Wiederherstellungsarbeiten an dem stark kriegszerstörten Stuttgarter Hauptbahnhof, der in den Jahren 1908 bis 1927 nach den Plänen des bekannten Städte- bauers Paul Bonatz mit mächtigen Muschel kalkmauern erstellt worden war und noch heute als Musterbeispiel moderner deutscher Architektur gilt, können nunmehr verstärkt kortgesetzt werden. Der Gemeinderat der Stadt Stuttgart hat nach längeren nicht- öffentlichen Beratungen beschlossen, für ein Schuldscheindarlehen von 2 Millionen DM, das die Städtische Girokasse der Deutschen Bundesbahn zur Finanzierung des ab- Kassiber der Christu Lehmann abgefangen Sie forderte ihren Vater auf, die drei Giftmorde auf sich zu nehmen Mainz. Die dreifache Wormser Gift- mörderin Christa Lehmann, die inzwischen in das Gerichtsgefängnis in Mainz über- geführt worden ist, hat inzwischen zweimal versucht, Kassiber aus dem Gefängnis zu schmuggeln. In einer auf Einwickelpapier geschrie- benen Nachricht forderte sie ihren Vater Karl Amboß, auf, zur Polizei zu gehen und zu sagen, daß er die drei Giftmorde begangen habe. Dann könne sie wieder zu ihren Kin- dern zurückkehren, die jetzt ohne Mutter seien. In einer anderen Nachricht an ihren Vater verlangte sie, daß er ihr das„grüne Kleid“ schicken solle. In den Saum des Klei- des solle er eine Ampulle des Pflanzenschutz- mittels einnähen, damit sie ihrem Leben ein Ende setzen könne. Beide Kassiber haben das Gefängnis je- doch nicht verlassen, Weil sie rechtzeitig ent- deckt werden konnten, Christa Lehmann, die zu Anfang der Vernehmungen in Worms streitsüchtig auf die Fragen der Unter- suchungsbeamten geantwortet hatte, ist in- zwischen bedrückt und schweigsam gewor- ger Städteverbund zur Fruge der Jugenduusschüsse sollen in die Gesamtstruktur der Gemeindeverwaltung eingebaut werden Fürsorge- und Pflegeberuf zum Mangelberuf erklärt wird. Bisher waren die Städte ver- pflichtet, Bewerber für diese Berufe nur aus dem Kreis der 131er zu nehmen. Viele tüchtige Kräfte wanderten daher von den Gemeindeverwaltungen ab, weil ihnen keine Aussichten auf Uebernahme in das Beam- ten verhältnis geboten werden konnte. Der Städtetag war im übrigen der Auffassung, daß aus den Kreisen der 13ler kaum noch Bewerber für Fürsorgeberufe vorhanden seien. Einer Bitte des südbadischen Einzelhan- delsverbandes, den Besitzern von Wander- gewerbelagern das Anbringen von Plakaten an den in städtischer Regie stehenden Pla- katsäulen zu verweigern, konnte der Städte- verband aus Srundsätzlichen Erwägungen nicht entsprechen. den. Sie ist stark zusammengefallen und macht einen völlig stumpfen Eindruck. Da die Motive für ihre drei Morde auf Geringfügigkeiten basierten, soll sie, bevor die Verhandlung gegen sie beginnt, erst auf ren Geisteszustand untersucht werden. Ver- mutlich wird sie dafür zur Beobachtung in die Heilanstalt Alzey gebracht, wo ihre geisteskranke Mutter seit dreißig Jahren lebt. Auf die OEG aufgefahren Leutershausen. Mit voller Geschwindig- keit fuhr am Abend ein Viernheimer Motor- radfahrer gegen einen Zug der OEG, der ge- rade den Bahnhof Leutershausen verlassen hatte. Der Verunglückte prallte gegen die Diesellok und war sofort tot. Das Motorrad wurde vollständig zertrümmert. Aus Rhein(aund-· Pfabz Neustadt. Eingehende Beschränkungen für den Verkauf des in konzentrierter Form in den Verkehr kommenden Giftes E 605 hat am Mittwoch der Einzelhandelsverband Pfalz gefordert. Der Pfälzische Drogisten- verband hat gleichzeitig seine Mitglieder aufgefordert, das Pflanzenschutzmittel als Git der Abteilung I zu behandeln, oder die Abgabe bis zu einer endgültigen Klärung des Streites über die Verkaufsvorschriften völlig einzustellen. Speyer. Die Zahl der Uebernachtungen in den 54 rheinland- pfälzischen Jugendher- bergen sei 1953 ͤ um über 100 000 gegenüber dem Vorjahr angestiegen, erklärte auf einer Tagung der Herbergseltern der rheinland- pfälzischen Jugendherbergen Landesge- schäftsführer Christian Framzreb vom deut- schen Jugendherbergswerk am Mittwoch in Speyer. Die Gesamtübernachtungszahl im Gebiet des Landesverbandes habe 1953 571 944 betragen. Den Rekord halte die Jugendher- berge in Koblenz mit 62 156 Uebernachtun- gen. Neben der geplanten Jugendherberge in Bingerbrück werde man bis August auch mit dem Bau einer großen Jugendherberge in Mainz beginnen können. schließenden Wiederaufbaus des Empfangs- gebäudes und des ausgebrannten 60 Meter hohen Turmes des Stuttgarter Hauptbahn- ofs vermittelt, auf die Dauer von zehn Jahren Zinszuschüsse in Höhe von 3 Prozent zu übernehmen. Die entsprechenden Sum- men wurden bereits in diesem Haushaltsjahr zur Verfügung gestellt. Schon vor längerer Zeit ist die Bundes- bahn an die zuständigen Männer der ba- disch-württembergischen Landeshauptstadt herangetreten, ihr durch die Gewährung von Zinszuschüssen die Beseitigung der Kriegsschäden an diesem Wahrzeichen der Stadt zu ermöglichen. Die Bundesbahn be- zifferte dabei die Gesamtkosten der Rest- instandsetzung auf über 6,5 Millionen DM. Davon entfallen allein 3,8 Millionen DM auf die Instandsetzung der Bahnsteige (Ueberdachung, Beläge und Unterbau), 2 Mill. DMI auf die Instandsetzung des Emp- fangsgebäudes einschließlich des Bahnhofs- turmes und 0,7 Mill. DM auf den Einbau und die Einrichtung eines Hotels im Bahnhofs- turm. Durch den nunmehr gewährten 2- Millionen-Kredit dürfte es möglich sein, das Empfangsgebäude und den Babhnhofsturm bis zum Frühjahr 1955 endgültig instandzu- setzen, so daß der Stuttgarter Hauptbahn- hof wieder ohne Einschränkungen als einer der schönsten und größten Bahnhöfe Deutschlands gelten kann. Wenn es nach dem Willen der Bundes- bahndirektion Stuttgart gegangen wäre, 80 hätten das Land Baden- Württemberg und die Stadt Stuttgart die Finanzhilfe je hälf- tig übernehmen sollen. Das Finanzmiriiste- rium sam sich aber ii Anbetracht des rund 130 Millionen DM betragenden Defizits in der Staatskasse außerstande, diesem Wunsch der Bundesbahn zu entsprechen, zumal die Bundesbahn auch in dem nunmehr zu Ende gehenden Haushaltsjahr wieder über 30 Mil- lionen DM an Krediten für die Fortführung der Elektrifizierung der Bahnstrecken und den Aufbau des neuen Heidelberger Haupt- babhnhofs vom Land erhalten hat. t2 Ib I. April Fernsehgebühien? Stuttgart. Voraussichtlich schon ab April, spötestens jedoch ab Mai dieses Jahres wer- den die Fernsehteilnehmer des Süddeutschen Rundfunks Fernsehgebühren in Höhe von 5. DM monatlich entrichten müssen. Bis- her war der Fernsehempfang wegen des Fehlens einer gesetzlichen Grundlage in Baden- Württemberg gebührenfrei. Der stell- vertretende Ministerpräsident, Dr. Veit, hat den Landtag namens der Landesregierung aufgefordert, einem Kabinettsbeschluß zu- zustimmen, demzufolge die einschlägigen Bestimmungen des Rundfunkgesetzes ge- andert werden sollen. Fernsehempfänger sollen demnach zusätzlich zu den 2.— DM Funkgebühren 5.— DM Fernsehgebühren zahlen. Den Zeitpunkt für das Inkrafttreten des Beschlusses wird die Regierung fest- setzen, sobald die Zustimmung des Land- tags vorliegt. Für das Gebiet des Südwest- kunks bedarf es keiner derartigen Regie- rungsanordnung, da in diesem Gebiet die Höhe der Rundfunkgebühren durch eine Vereinbarung der Rundfunkanstalt mit der Bundespost geregelt wird. Kleiner als der Daumennagel Karlsruhe. Eines der kleinsten Bücher der Welt hat ein Ettlinger Privatmann dem Karlsruher Stadtarchiv geschenkt. Es handelt sich um ein Büchlein, kleiner als ein Dau- mennagel, in dem auf zwanzig Seiten das Vaterunser in sieben verschiedenen Spra- chen mit mikroskopisch feinen Lettern ge- druckt ist. Dazu ist das„Werk“ in feines Leder gebunden, mit Goldprägung bedruckt und in Goldschnitt gefaßt. Zehn mal kleiner als eine Briefmarke, nämlich 4,1 Millimeter im Quadrat, entstand das winzige Kunstwerk der Literatur in der Amsterdamer Schrift- gießerei Lettrgieterij zum 100 fährigen Jubi- läum der niederländischen Kuristanstalt. Zuchthaus für Ex-Bürgermeister Karlsruhe. Der 58 Jahre alte ehemalige Bürgermeister von Forst bei Bruchsal. J. W., wurde von der Ersten Großen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe wegen Meineids zu 16 Monaten Zuchthaus, drei Jahren Ehr- verlust und dauernder Eidesunfähigkeit ver- urteilt. Ia dieses Urteil wurde eine vom Schöffengericht Bruchsal wegen Betrugs und Urkunden fälschung verhängte Freiheits- strafe von drei Monaten mit einbezogen. W. hatte sich im Januar 1952 in einem Verkehrsunfallsprozeß vor dem Amtsgericht Bruchsal aus dem Zuhörerraum als Augen- zeuge gemeldet. Auf Grund der falschbe- schworenen Aussagen W. hatte das Gericht einen angeklagten Motorradfahrer freige- sprochen. Nachher stellte sich heraus, daß der Bürgermeister dem Motorradfahrer eine Gefälligkeit erweisen wollte, um sich für die Bürgermeisterneuwahl Sympathien zu ver- schaffen. 13 Zeugen wiesen im Gerichtsver-⸗ fahren nach, daß der ehemalige Bürger- meister gar nicht Zeuge des Unfalls sein konnte. Auf den Schienen tot aufgefunden Lörach. Auf einem Rangiergleis des Gü- terbahnhofes Lörrach wurde ein 34 Jahre alter Kraftfahrer tot aufgefunden. Dem Toten waren beide Beine durch einen Ran- gierzug abgefahren worden. Die Staatsan- Waltschaft Lörrach, die den Todesfall noch untersucht, vermutet Selbstmord. Bei dem Toten wurde ein Fläschchen mit Quecksilber vorgefunden. Möglicherweise hat der Kraft- fahrer von dem Gift eingenommen und ist dann auf dem Gleis zusammengebrochen. Wem gehören die frühgeschichilichen Funde? Ein Vergleich zwischen dem Land und Professor Dr. Reinerth Konstanz. In einem Vergleich mit dem Land Baden-Württemberg hat sich der Frühgeschichtler Professor Dr. Reinerth ver- pflichtet, von den in 30 Kisten verpackten krühgeschichtlichen Funden und anderem wis senschaftlichen Material nichts zu ver- äußern, bis endgültig über die Besitzrechte entschieden ist. Die 30 Kisten, um die schon lange ein Rechtsstreit geführt wird, waren vor Kriegsende von Berlin nach Buchau am Federsee verlagert worden. Während des Entnazifizierungsverfahrens gegen Professor Reinerth wurden sie beschlagnahmt. Das Verfahren ist nun eingestellt worden und das Land Baden- Württemberg hat Eigen- tumsrechte auf den Inhalt der Kisten gel- tend gemacht. Der Vergleich kam jetzt vor der Zivil- kammer des Landgerichts Konstanz zu- stande, das über einen Antrag des Landes Baden-Württemberg auf Erlaß einer einst- weiligen Verfügung verhandelte. In der Ver- kügung sollte es Professor Reinerth unter- sagt werden, über das wissenschaftliche Ma- terial zu verfügen, bis das Eigentumsrecht gerichtlich geklärt ist. Der Prozeß, der zur Klärung dieser Frage führen soll, wird zur Zeit vorbereitet. Die 30 Kisten werden vor- aussichtlich von Buchau in das frühge- schichtliche Institut in Unteruhldingen am Bodensee gebracht werden. erzmittel die wlgch apolhahten gen t bejahen chwerden nehmen, Biserirte Arznei- er flüssige meisten brennen, llegefühl einfa enn be. Fabletten e bleiben etschont. die an- ut, för⸗ bt Ihren eiten. nesia als 054165 . die 6 Alen, Ul, le on br lin n l. eliebte kintauſsstatie llannheims am Patadeplal⁊· immer preiswert und gut U Montag, den 15. März 1954 Dienstag, den 16. März 1954 Mittwoch, den 17. März 1954 jeweils 15.30 bis 17.15 Uhr in u FERNSICHT- ER FRISCH ANS AG FE; — nSe rem UN GS RAU M „„ NATO NALTH FATE R MANNHEIM SEDECK Kännchen Kaffee, Schokolade oder Tee, dazu 2 Stückchen Kuchen DM 1 ⁰ Die Sedeckkarte 0 Vorverkauf: Keisse l im Erdgeschoß berechtigt zum Eintritt! 5 Seite 10 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT 4 1 Donnerstag, 11. März 1954 /./ Don Freie Wahl des Transportmittels (dpa) Abgeordnete der CDU und CSU unterbreiteten am 9. März in Bonn Vorschläge zur Lösung des Problems Schiene— Straße. Danach soll die Bundesbahn unter Aufrecht- erhaltung der gemeinwirtschaftlichen Ver- kehrsbedienung von den betriebsfremden Lasten befreit werden. Es soll geprüft wer- den, ob gegebenenfalls gewisse gemeinwirt- schaftliche Aufgaben auf den Straßenverkehr übertragen werden können. Die Abgeordne- ten wünschen eine stärkere unmittelbare Darlamentarische Kontrolle des Haushalts der Bundesbahn und eine Aenderung der Organi- sation der Bundesbahnspitze. Der Straßenverkehr soll, wie die Bundes- bahn, den auf ihn entfallenden Anteil an den Kosten seiner Fahrbahn Bau, Unterhaltung und Sicherung) aufbringen. Hierfür sind noch genaue Ermittlungen erforderlich. In diesem Zusammenhang soll auch geprüft werden, ob zu empfehlen ist, die steuerliche Belastung von der Kraftfahrzeugsteuer zur Treibstoffbesteuerung zu verlagern. Ferntransporte von Massengütern sollen in der Regel über die Schiene gehen. Der Straßenverkehr soll seine Hauptaufgaben im Verteilerdienst und im Einzeltransport sehen. Die Aufgaben zwischen Schiene und Straße durch Verbote zu teilen, wird als praktisch undurchführbar und der allgemeinen politi- schen Linie widersprechend angesehen. Die freie Wahl des Transportmittels durch den Versender— und dazu gehört auch das Recht, einen Transport im Werkverkehr vorzuneh- men— wird zum Grundsatz erhoben. Dem Werkverkehr wird jedoch eine höhere Be- körderungssteuer als dem gewerblichen Stra- Benverkehr zugemutet. Nach den Vorschlägen der CDU-Abge- ordneten sollen neue Tarife, über die sich die Verkehrsträger und die verladene Wirtschaft einigen sollen, die Aufgabenteilung zwischen Schiene und Straße entscheidend fördern. Dazu gehört die Schaffung eines Tarif- gefälles zwischen Kraftwagen und Bahn, das alle Kostenfaktoren, einschließlich der Um- ladungs- und Rollkosten, berücksichtigt. Zur Finanzierung des Straßenbaues wird an Anleihen, Heranziehung von Mitteln aus dem Verteidigungsbeitrag, Zweckbindung aller vom Straßenverkehr aufgebrachten Steuern und an privatwirtschaftliche Finan- zierungsmethoden nach amerikanischem Muster(turn-pikes) gedacht. Vergessen der Kredit vergessen auch der Plan (Hi) Obwohl in den außerordentlichen Haushalt 1953/54 seitens der Bundesregierung 100 Millionen DM für die Remontage vorge- schen sind, hat der Bundesfinanzminister bisher dafür keine Mittel zur Verfügung ge- Stellt. Die für Remontagezwecke erforder- lichen Finanzmittel werden auf insgesamt vier Milliarden DM. geschätzt. Nachdem der Wärtschaftspolitische Ausschuß des Bundes- tages bereits vor zwei Jahren der Bundes- regierung empfohlen hat, durch Bereitstel- Hung von Krediten und steuerlichen Förde- rungs maßnahmen einen von Bund und Län- derm anerkannten„Remontage-Plan“ zu un- berstützen, ist bisher nichts geschehen. Dies hat nun die Bunedstagsfraktion der FDP zu einer großen Anfrage im Bundestag veran- laßt. Darin wird die Bundesregierung auf- gefordert mitzuteilen, warn mit der Zur- verfügungstellung der Darlehen für Investi- tionen in der demontage- geschädigten Wirt- schaft in Höhe von 100 Millionen DM zu rechnen ist und was die Bundesregierung zu tum gedächte, um die Weiterführung des vom Bundestag als vordringlich erachteten MWiederaufbaues der demontage- geschädigten Würtschaft wirksam zu unterstützen. Umbau der Wirtschaft oder der Bundesbahn „Es ist unmöglich für eine zentrale Planstelle der gesamten Wirtschaft den ungeheuer kompli- zierten modernen Wirtschaftsprozeßs zu über- schauen. In der modernen Wirtschaft werden Hun- derttausende von Gütern produziert, die— vor allem was die Produktionsmittel anlangt— in be- stimmten Kombinationen gebraucht werden. Kom- binationen, die sich zudem mit fortschreitender Technik ändern“. Walter Eucken(Wettbewerb, Monopol und Unternehmer) Just diesen Ausspruch des Wiederent- deckers Vollständiger Konkurrenz“ sollte sich Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm ins Stammbuch schreiben. Seebohms Initia- tive nämlich zwecks höherer Bundesbahn- rentabilität den Sicherheitsfaktor im Stra- Benverkehr zu mobilisieren, hat schon jetzt ungeahnte Folgen heraufbeschworen. In unserer arbeitsteiligen Wirtschaft kann auch nicht einfach gesagt werden„zurück zur Zeit vor Carl Benz Geburt, Lastkraft- wagen in die Ecke, seid's gewesen, denn zu Beförderungszwecken ruft Euch erst der ministerielle Meister“. Da beklagt sich zum Beispiel die— in gegenwärtigen Zeitläuften wahrlich nicht zu üppig beschäftigte— Textilindustrie, daß von den Automobilfabriken ausgehend ein Auftragsschwund eingetreten sei. Planen (kür Lkw.) seien überhaupt nicht mehr ab- zusetzen. Gleiche Klage erheben die Zube- Hörlieferanten anderer— nur sekundär oder gar noch weitläufiger mit der Kfz.-Industrie Die Zentral-Arbeitsgemeinschaft des Straßenverkehrsgewerbes bezeichnet das geforderte Verbot des Lastwagenverkehrs an Sonn- und Feiertagen als undurchführ- bar, well davon alle lebenswichtigen Trans- porte im Interesse der Versorgung der Großmärkte und der Fabriken ausgenommen werden müßten. Im übrigen, so erklärt die Zentralarbeitsgemeinschaft weiter, wolle man mit diesen Plänen anscheinend offene Türen einrennen. Jedes Straßenverkehrsunter- nehmen sei von sich aus bestrebt, mit Rück- sicht auf die hohen Tarifzuschläge Trans- porte an Sonn- und Feiertagen zu ver- meiden. Bei der zentralen Lage Deutsch- lands im Herzen Europas lasse es sich aber nicht umgehen, daß Fahrzeuge an Sonntagen starten, um rechtzeitig an Ort und Stelle zu sein. Hierbei müßten oft genaue Termine Wie beim UDeberseeschiffsverkehr eingehal- ten werden. Bei einem Sonntagsfahrverbot sei dies aber nicht möglich. verbundener Branchen. Herr Seebohm sagt: „Volksvermögen steht am Spiel und Arbeits- plätze Hunderttausender“. Er meint damit Alles, was mittelbar oder unmittelbar mit der Bundesbahn zusammenhängt. Doch die Wirtschaft besteht nicht nur aus einem Sek- tor, sondern aus einer Vielfalt von— inein- ander übergreifender, miteinander verbun- dener, aufeinander angewiesener— Sek- toren. Innerhalb der Gesamtwirtschaft gibt es daher keine„Einkommenserschleichung“ (ohne entsprechende Leistung). Ebenso gibt es hier auch keine ungesühnte Fehlleistung, indem die Verluste auf andere Schultern ab- gewälzt werden. Dessen sollte Herr Seebohm eingedenk sein. Verkehrs- Politiker und w wirtschaftler, die sich in den jüngsten Tagen mit Herrn Seebohms„Sicherheits-Einfall“ befaßten, haben es ihm schwarz auf weiß bestätigt, daß sie— obwohl nicht als Minister über den Dingen stehend— die Sache doch aus grögerer Sicht sehen und es nicht unterstüt- zen, wenn alles darangesetzt wird, die Krankheitserscheinungen, von denen die Bundesbahn befallen ist, auf andere Wirt- schaftszweige zu übertragen. Sondern daß es darum geht, die Bundesbahn gesunden zu lassen, indem sie den Erfordernissen der Ge- samtwirtschaft angepaßt wird. F O. Weber Einzelhandels-Defensive ein einziger Angriff (UP) Die Hauptgemeinschaft des deut- schen Einzelhandels hat sich am 10. März gegen die von Bundesernährungsminister Dr. Lübke angekündigte„Bereinigung“ der Preise für Rindfleisch, Obst und Gemüse ge- wandt. Es müsse zugegeben werden, so heißt es in einer Verlautbarung des Einzelhandels. daß die Landwirtschaft bei der heutigen Preispolitik keine Kapitalien sammeln könne. Um jedoch dem Verdacht zu begeg- nen, daß sie bei der Versorgung ungerecht- fertigte Gewinnspannen einstreiche, könnte darauf hingewiesen werden, daß die Lage der Landwirtschaft ohne eine Erhöhung der Verbraucherpreise gebessert werden könnte. Dies könnte beispielsweise durch eine schär- fere Kalkulation bei der Düngemittelindu- strie geschehen. Eine Rationalisierung und Typenbereinigung bei der Landmaschinen industrie würde den Aufwand bei der land- wirtschaftlichen Erzeugung verringern. Es sei ein Unding, wenn beispielsweise in einem einzigen Landwirtschaftsbezirk 120 verschie- dene Landmaschinen betreut werden müß- ten. Angemessene Preise erreiche man für die heutigen Grundnahrungsmittel nicht durch eine Erhöhung der Verbraucherpreise, sondern durch Vereinfachung der Produk- tion. Osthandels-Deklamationen mit politischer Hinter gründig⸗ keit (VWD) Die Vertreter der 27 an der Kon- ferenz der europäischen Wärtschaftskommis- sion der Vereinten Nationen(ECE) in Genf teilnehmenden Staaten wählten am 10. März einstimmig den tschechoslowaki- schen Botschafter in London, Josef Ullrich wieder zu ihrem Vorsitzenden und den Lei- ter der griechischen Delegation, Xenephon Zolotas zum stellvertretenden Vorsitzenden. Ullrich erklärte nach seiner Wiederwahl. die wichtigste Aufgabe der ECE sei die Be- seitigung aller Handelsschranken zwischen Ost- und Westeuropa. Durch gründliche Vor- arbeit müsse der Erfolg der Ost-West-Han- delskonferenz, die am 20. April in Genf beginnt, gesichert werden. Der französische Finanzminister Faure erklärte, die Verminderung der politischen Spannungen und die Verstärkung des Ost- West-Handels müßten Hand in Hand gehen. Frankreich befürworte langfristige Abkom- men mit den osteuropäischen Ländern. Der gute Wille allein genüge aber nicht. Die Verhandlungen Frankreichs mit den ost- europäischen Ländern hätten gezeigt, daß der Osten zu wenig interessante Güter an- zubieten habe. Andere Länder hätten die- selbe Erfahrung gemacht. Wie von zuständiger deutscher Seite ver- lautet, wird auch die Bundesrepublik an der am 20. April in Genf beginnenden Ost- West-Handelskonferenz teilnehmen. Ueber die Zusammensetzung der deutschen Dele- gation ist noch keine endgültige Entschei- dung gefallen. Die Vorbereitungen für die Konferenz sind bereits im Gange. Deutsche Vermögen in Oesterreich locker machen (Hi.) In einem schriftlichen Bericht des Bundestagsausschusses für Finanz- und Steuerfragen über einen Gesetzentwurf be- treffend die Vereinbarungen zwischen der Bundesrepublik und den Vertretern der Gläubiger und der Garantiemächte über die Haftung der Bundesrepublik für gewisse österreichische Auslandsanleihen wird be- grüßt, daß die Bundesrepublik die Haftung nur für Zinsleistungen, jedoch nicht für Pil gungsleistungen übernommen habe. Die Ausschüsse des Bundestages für Finanz- und Steuerfragen, Geld und Kredit sowie Aus- Wärtige Angelegenheiten haben in einem Schreiben an den Bundesfinanzminister die Bundesregierung aufgefordert, alle Anstren- gungen zu machen,„um mit österreichischen Stellen ins Gespräch zu kommen und die derzeitige Behandlung des deutschen Ver- mögens in Oesterreich zu besprechen.“ Weiter heißt es in dem Schreiben,„in Kenntnis des umgekehrten Bemühens der österreichischen Behörden eingehendes Ma- terial über eventuelle österreichische An- sprüche gegenüber dem Reich zusammen- zustellen“, sei es dringend erforderlich, einen genauen zahlenmäßigen Ueberblick über die 1945 vorhandenen deutschen Vermögens- werte in Oesterreich und über ihr Schick sal zu gewinnen. Diese Vermögenswerte werden zum Stichtag 1945 auf rund 5,5 Mil- liarden Reichsmark geschätzt. Das private Vermögen habe 1938 rund 500 Millionen Reichsmark betragen. Wenn auch hinsichtlich der Behandlung von Härtefällen seit eini- ger Zeit ein gewisses Entgegenkommen sei- tens der österreichischen Regierung festge- stellt werden könne, so müsse andererseits vermerkt werden, daß für die Behandlung des deutschen Vermögens in den einzelnen Besatzungszonen Oesterreichs primär die Besatzungsmacht und nicht die österreichi- sche Regierung verantwortlich wäre. Um offenbar keinen politisch psychologischen Rückschlag im Verhältnis zu Oesterreich zu erleiden, haben die Regierungsparteien auf eine Resolution durch den Bundestag in die- ser Frage verzichtet. Zuständige Bonner Stellen verneinen, daß zwischen der öster- reichischen Regierung und den Alliierten ein Abkommen über den Status des öster- reichischen Vermögens in Deutschland be- stehe. Mildtätigkeit mit Hypotheken-Gewinnabgabe (UP) Der Bundesfinanzminister hat im Entwurf einer Verordnung, die Anfang dieser Woche dem Bunderat zugeleitet wurde. eine Reihe von Erleichterungen für die im Rahmen des Lastenausgleichs vorgesehene Hypotheken-Gewinnabgabe im Uebergangs- jahr 1952 vorgeschlagen. Danach können Grundstücke, die mildtätigen Zwecken, Krankenanstalten oder Bewahrungsanstal- ten dienen, auf Antrag von der Hypotheken- Gewinnabgabe 1952 ganz befreit werden. In anderen Fällen sind weitgehende Befrei- ungen oder Absetzungen möglich, wenn die Ertragslage ungünstig war oder der Eigen- tümer sich in wirtschaftlicher Bedrängnis befindet. Im einzelnen sieht der Entwurf des Finanzministers u. a. vor, daß notwendige Instandhaltungskosten auch der Jahre 1950 und 1951 in voller Höhe abgesetzt werden können. Außerdem wird eine absetzfähige Eigenkapitalverzinsung gewährt. Der Be- griff„wirtschaftliche Bedrängnis“ des Eigen- tümers wird auf Monatseinkommen unter 180 D-Mark für den Antragsteller, 40 D-Mark für die Ehefrau und 30 D-Mark für jeden unterhaltsberechtigten Angehörigen nach Entrichtung der Abgabeleistungen be- schränkt. I. G.- Farbenindustrie i. Liqu. hat eine Menge Schulden a ber auch einen„gewissen“ Besitz Gläubiger- und Aktionärshoffnungen auf den richtigen Nenner bringen, das war wohl der Zweck einer vom I. G.-Farben-Liqui- dationsausschuß veranstalteten Pressekon- ferenz. Ueber den gegenwärtigen Stand der Entflechtung— von alliierten Gnaden— so- wie über den verwaltungsmäßigen und ma- teriellen Stand der Liquidation wurde be- richtet. „Wir haben eine Menge Schulden, aber auch noch einen gewissen Besitz“, sagte I.G. Liquidator Dr. Reuter eingangs. Er machte jedoch keine präzise Zahlenangaben, fügte lediglich hinzu:„Die Gläubiger forderungen betragen ein paar hundert Millionen, wir haben aber auch genug Geld in der Kasse. Es ist anzunehmen, daß wir die Gläubiger alle befriedigen können. Auch für die I.G. Aktionäre bleibt noch etwas von dem Rest übrig. Wieviel— das vermag heute beim besten Willen niemand zu sagen.“ „Echte“ und„unechte“ Verbindlichkeiten- IG- Liquidator Dr. Brinkmann präzisierte die Ausführungen seines Kollegen Dr. Reu- ter, dahingehend, daß die in diesem Jahr noch zu erwartende DM- Eröffnungsbilanz die„echten Verbindlichkeiten“ mit etwa 10 Prozent der Bilanzsumme ausweisen werde. „Alles andere sind bestrittene Forderungen.“ Aus dem Frage- und Antwortspiel er- gaben sich folgende realen Größenordnun- gen: aus dem IG-Restvermögen sollen zu- nächst die IG-Nachfolge gesellschaften Ver- mögenswerte im Betrage bis zu 135 Mil- lionen DM. erhalten. Dann sind vorab aus dem Restvermögen die Gläubiger zu befrie- digen. Die Hälfte dieser Gläubiger haben Forderungen in der Größenordnung bis zu 5000 DM,. was insgesamt rund fünf Millionen D-Mark für diese Gläubigergruppe aus- machen würde.„Wir könnten diese Forde- rungen leicht aus der Westentasche bezah- jen“, meinte Dr. Brinkmann,„aber diese Forderungen sind so unterschiedlich sub- stantiiert, daß wir sie schon im Hinblick auf etwaige Präzedenzfälle nicht vorweg berei- nigen können.“ Ein besonderes Kapitel unter den Gläubigerposten nehmen die noch schwebenden Klagen und Prozesse ehemali- ger KZ-Häftlinge ein. Da der Ausgang die- Ser Prozesse noch völlig ungewiß ist, mußten hierfür Rückstellungen in Höhe von zwei- stelligen Millionenziffern gemacht werden. Einen weiteren Posten der Gläubigerforde- rungen machen Kedite des Deutschen Reichs aus, die bis 1945 für Investitionsanlagen des ehemaligen IG- Konzerns eingeräumt wur- den. Unter diesen strittigen Forderungen des ehemaligen Deutschen Reichs(Sprich jetzt Bund) befinden sich u. a. Posten wie etwa Finanzmittel, die für die Errichtung einer großen synthetischen Bezingewin- nungsanlage bereitgestellt wurden,„auòus der aber noch kein einziger Tropfen Benzin floß, als die feindlichen Fliegerbomben diese An- lagen bereits zerstört hatten“. Forderungen mit Fragezeichen Weitere Schuldposten sind Lizenzgebühren, die von amerikanischen Chemie- Unternehmen gefordert werden, ohne daß umgekehrt die zahlreichen im Ausland benutzten IG-Li- zenzen honoriert wurden oder werden. Schließlich ist neuerdings unter den omi- nösen Glaubiger forderungen überraschend ein weiterer Posten aufgetaucht: Gehalts- nachzahlungswünsche ehemaliger IG-Ange- stellter, die zwar mit 18 Monatsgehältern 10:1 urggestellt abgefunden wurden, die aber jetzt nachträglich eine Umstellung 1:1 ver- langen. Nach einem in dieser Richtung laufen- den Musterprozeß sollen—- nach Auffassung des Liquidations ausschusses die Kläger keine Aussichten auf Verwirklichung ihrer For- derungen haben schon allein mit Rücksicht auf das Währungsumstellungsgesetz. Die Vielfalt und grundsätzliche Bedeu- tung all dieser Forderungen kompliziert natürlich die Ermittlung ihres materiellen Umfangs. Dennoch soll nach Fertigstellung des alliierten IG-Entflechtungs-Schlußgeset- zes, der innerhalb des nächsten halben Jah- res einzuberufenden Hauptversammlung der IG-Aktionäre die DM- Eröffnungsbilanz vor- gelegt werden. Was bleibt übrig? Für die IG- Aktionäre ergeben sich noch folgende Ansprüche, die im Liquidations- Anteilschein(1000 RM-Nominale- 1000 DM- Nominale) fundiert sind: 1. Nominell 60 DM Aktienrechte an der Hüls-Holding-AGK, deren Börsenkurswert zur Zeit 150 Prozent, also rund 90 DM, be- trägt. 2. Nominell 30 DM Aktienrechte der Rheinstahl-Ad(derzeitiger Börsenkurs 1160 Prozent, also 80 DM). 3. Restausschüttung aus westdeutschen Vermögen der IG(u. a. an der Wolff KG A. à., an der die IG zu 75 Prozent beteiligt ist, deren AK 2,5 Millionen RM betrug, das dann 3:1 umgestellt auf 7,5 Millionen DM neu festgesetzt wurde). Eine zahlenmäßige Bewertung der Restausschüttung ist wegen der noch unklaren Verkaufsmöglichkeiten einzelner kleinerer Werksanlagen nicht mög- lich. Fiktive Milliarden 4. Anwartschaft auf IG-Farben-Ostver- mögen, das in der deutschen Ostzone und in Ostberlin auf 1,3 Milliarden, RM und in den deutschen Ostgebieten unter polnischer Ver- Waltung und im Gebiet von Königsberg auf rund 0, Milliargen, FM geschätzt wird. Die ehemaligen Gstwerte des IG-Farbenkon- zerns erscheinen in den Bilanzen der Nach- folgegesellschaften als Erinnerungsposten mit 1 RM. Die Anwartschaft auf die IG Farben-Ostvermögen wird in Anlehnung an Börsenkurse reiner Ostwerte an den west- deutschen Börsen mit einem völlig imagi- nären Kurswert von 15 Prozent bewertet. 5. Anwartschaft auf IG-Farben-Auslands- vermögen, deren Wert rund 1 Milliarde R/ DM betragen dürfte. Zwar ist das IG-Aus- landsvermögen aus politischen und staats- rechtlichen Ueberlegungen heraus nur sehr Vorsichtig in die Liquidationsbilanz einzu- stellen, immerhin liegen hierin realer be- gründete Hoffnungen der Aktonäre als in den IG-Ost-Vermögen. Diese Hoffnungen auf das deutsche Aus- lamdsvermögen werden auf Grund der letz- ten Meldungen aus Washington bekräftigt. Auf der inter- amerikanischen Konferenz in Caracas sollen demnächst die deutschen Wünsche auf Rückgabe der Auslandsvermö- gen erneut geprüft werden. Sie finden nach Washingtoner Berichten positive Unterstüt- zung durch einflußreiche Kongreßgmitglieder. Nach Verlautbarungen von amerikanischer Regierungsseite von den rund 500 Millionen Dollar betragenden deutschen Vermögens- werten(rund 2,1 Milliarden DW) über 200 Millionen Dollar verkauft oder liquidiert und zur Bezahlung von Ansprüchen von Kriegsgeschädigten verwandt worden. Selbst eine teilweise Befriedigung der deutschen Forderungen auf Rückgabe deutschen Ver- mögens in den USA würde bedeuten, daß den IG-Aktionären ein nicht unbeträchtli- cher Millionenbetrag zurückgegeben werden könmte. KURZ NACHRICHTEN Reform der Lebensmittelgesetzgebung wird bekanntlich seit längerer Zeit von der Bundesregierung geplant. Wie verlautet, soll dabei dem Wunsch nach verstärktem Verbrau- cherschutz mit Qualitätsverbesserungen und einer möglichst einfachen Lebenmittelkenn- zeichnung und UDeberwachung Rechnung ge- tragen werden. Der Reformvorschlag befindet sich allerdings erst im Vorbereitungsstadium, so daß das Gesetz noch nicht in naher Zu- kunft verabschiedet werden dürfte. Kredite gut gefragt (VWD) Die Kreditaktion der Bundesregie- rung zur Steigerung der Produktivität in Mit- tel- und Kleinbetrieben findet nach Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums Anklang in der Wirtschaft. Die erste Tranche von 35 Mill. DM soll bereits belegt sein. Mit der Freigabe der zweiten Tranche in gleicher Höhe durch die zuständigen amerikanischen Stellen wird in Kürze gerechnet. Schwierige Verhandlungen wird die in Rom am 23. März beginnende Be- ratung des neuen deutsch-italienischen Han- delsabkommens mit sich bringen. Das Zusatz- abkommen zum bisherigen Handelsabkommen läuft am 31. März ab. Italiens Position in der Europäischen Zahlungs-Union hat sich wesent- lich verschlechtert. Im vergangenen Jahr be- lief sich die deutsche Ausfuhr nach Italien auf 1, Md. DM, die deutschen Einfuhren aus Ita- lien stellten sich jedoch wertmäßig nur auf 737 Mill. DM. Immer unbedenklicher werden die deutschen Wertpapiere im 18 Börsenhandel gehandhabt. Die amerikanische Wertpapier- und Börsenkommission hat die Bestimmungen über den Handel in bereinigten deutschen Wertpapieren in den Vereinigten Staaten durch einen Zusatz über die Behand- jung der Kupons ergänzt. Danach können künf- tig die von bereinigten Wertpapieren be- reits abgetrennten Kupons auch ohne Vorlage einer Unbedenklichkeits bescheinigung der deutsch- amerikanischen Wertpapier- Bereini- gungs- Kommission frei gehandelt werden. Effektenbörse Frankfurt a. M. Mitgeteilt: Badische Bank flarginalie a. rte 15 Organ der staatl. Wwohnungspolt 1 nennt sick eine Gesellschaft, die auf ch Inserute Woknungsuckender folgende 90 lein versendet: im Heß ple Wohnungsbereitstellung in Wal 11 aufbauten 8 79 5 leleton 5 Nr. P 16494 Ihre Anzeige im„Mannheimer Morgen“ uns Veranlassung, Sie auf den von uns ann 5 Sekführten Wiederaufbau aufmerksam zu mad pick E Rt Wir bitten Sie, die nachstehenden Einzelheiten Kenntnis zu nehmen und uns, wenn Sie an e 8 Wohnung in diesem Wieder aufbaugrundstüce! 20 esslert sind, schriftlich innerhalb 9 Tagen kelefon 52 benachrichtigen. Gröge Nutzfl. Miete Miet- Tilgg. Be d. Wohng. am DM Voraus- jährl. fert zahlung keit e DM 2 110.— 4000,— 240.— 4 0 1. 68. wan gneton 5 Schädigung aus dem Lastenausgleich(Pleg schaden, Heimatvertriebener, Spätheimkehreg 1 vorliegen. Oh böser Lastenausgleich, der Du die 9c nungsuckenden schädigtest und den Organ staatlicher Wohnungspolitik nicht zu Geld 189 HRalfst. Bleibt dem Chronisten nur noch zu ben ken, daß„Schädigung aus der staatiig Wohnungspolitiß“ dann nicht mehr nachgeuie werden muß, wenn jemand auf die oe eingeht, denn es ist evident, dab 1 3 herrn, die solche Geschäfte macfien wol. n nicht ganz ungeschoren—. von der öfen vuntag 11 Meinung sowohl, als auch vom. Finanzunt heine Pre bleiben würden. In genau 17 Jahren win tilgt, was als Mietvorauszahlung abverlan worden ist. Von Verzinsung ist hier Woh! die Rede gewesen. Warum denn auck, wenn! Parole lautet:„Brechung der Zinsknechtschaf aug felefon 5 u dieser vorst.: 13 20.30 Volkswagenpreise abgestuft gesenkt 0, (UP) Die Volkswagenwerke in Wollte) ain und V haben mit sofortiger Wirkung die Preise ihr gesamtes Produkitonsprogramm um! bis 475 DM gesenkt. Dies gab der Genen A KA direktor der Volkswagen- Werke, Dr. Hef keleton 4 Nordoff, am 10. März in einer Presschal Jugendft remz anläßlich der am 11. März erfolgen Eröffnung des Genfer Automobil-Salon; kannt. Nach den Angaben Nordhoffs sind die pn 5 die einzelnen Typen vrie folgt verändert en: voranzei! Ab morge Bisheriger Zukünftiger Send Preis 1 Preis Type DM DN Du 1 e eee 5 150 4 850 300 andardlimousine 4150 3 950 200 VW.- Cabriolet 6 7⁵⁰ 6 500 250 3 VW- Transporter: Kastenwagen 6 400 3 975*— Pritschenwagen 6 100 5.725 355 VW-S-Sitzer 7450 6 975 45 Die Volkswagen-Finazierungsgesells Als fe in Wollsburg ermäßigte gleichzeitig Gebühren für einen Zwölf-Monatsabs von 7 Prozent auf 5,5 Prozent des finanif peleron 4 ten Restbetrages. Pfälzische Mühlenwerke verlustvortragend (WD) Auf der Hauptversammlung Pfälzischen Mühlenwerke, Mannheim, Palas 10. März in Köln, der die Abschlüsse für“ und 1952 vorlagen, wies die Verwaltung 11 6, Brei die bekannten Schwierigkeiten in der d telefon 5 deutschen Mühlenindustrie hin. Bei 4 scharfem Konkurrenzkampf, resultierend Ov! der Ueberkapazität, seien die Erlöse std zurückgegangen, es sei nicht möglich gey die Mehlpreise in erforderlichem Umfange auf Grund des Getreidepreisgesetzes un Monatsreports steigenden Getreidepreisen zupassen. Die Vermahlungsspanne sei in letzten zwei Jahren um etwa 50% zu gegangen, sie fallen noch weiter. Für die len im badischen und rheinpfälzischen Ge käme erschwerend die neue Länderabgrent hinzu, wodurch natürliche Versorgungsgeb durchschnitten worden seien. Das Ergebnis 1953 werde bei den Pfälzischen Mühlenwer Verlust von 301 449 DM, der vorgetragen Grundkapital unverändert 5 Mill. DM. Der gewählte Aufsichtsrat besteht aus den wiel gewählten bisherigen Mitgliedern: Rechtsal Dr. Robert Elischeid, Köln, Bankdirektor! Bandroff, Stuttgart und einem Vertreter Arbeitnehmer. Marktberichte vO Mm 10. März Handschuhsheimer Obst- und e (VD) Anfuhr und Nachfrage gut, Lauch stand. Es erzielten: Rosenkohl 24—31; 1 Knollensellerie 12—17; Lauch 12—17; Kresse, NE-Metalle Elektrolyt-RKupfer für Leitzwecke 296905 D1 Mangsvers Blei in Kabeln 110 In 10 an Ort ur Aluminium für Leitzwecke 251— 39 begen ban Westdeutscher Zinnpreis bruckar Nun 2 2 ränk Freie Devisenkurse in Uhr vo m 10. Marz weuwertig! Geld Brie 100 belg. Francs 8,366 65,305 1000 franz. Franes 11,911 11.931 100 Schweizer Franken 65,7 96/07 8 100 holl. Gulden 110,12 110,34 1 kamad. Dollar 4,333 4,342 f 1 engl. Pfund 11.690 11,715 100 schwed. Kronen 90,50 90,6 100 dan. Kronen 60,295 60,415 100 nor w. Kronen 58,46 59,60 100 Schweizer Fr.(fre) 97,9 949 1 Us-Dollar 4,195 4,205 Filiale Mannheim „10. März 1934 nden. Börsenverlauf: Die letzttägigen Steigerungen] schwächungen am Montanmarkt sta rte 50 e lösten heute gewisse Glattstellungen aus. Die Ten- etwas höhere Kurse für die IG. Farben wagb. denz war daher uneinheitlich.— Einigen Ab- für etliche Werte des Kassamarktes gegen 105 U U Aktien 9. 3. 10.3. Aktien 9.3. 10.3. Ak tien 9.3. un .* AEG 129¼ 13⁰ Harpener Bergbau] 99 97% Dresdner Bank) 0 belsg BBC 162 162 Heidelb. Zement 161 162 Rhein-Main-Bank 1 N o 83½ 82 ¼ Hoeschi) 240 240 Reichshi-Ant. 82. 8 4 Qu Conti Gummi 107 168 Lanz 1 667 66 55 9 Daimler-Benz 131%[ 132½[Mannesmann 110% 110% uu dn t a n. Dt. Erdöl 5 55 Rhein. Braunkohl. 5— Nec EfOIger 5 0 tanz Degussa„Rheineiektra Eb. Hoffg. 0 1 III(% 13% 18%(Bft. Eäelstenl!: ige, N deiss Dt. Linoleum 172 170%[Seilwolfet 85 50% Dortm. Hörd.Hütt.] 4 0 Durlacher Hof) 5 Siemens& Halske] 130 151/ Gelsenberg 80% 15 Eichbaum-Werger 106 10 Südzucker 1 12⁴ Gr Nürnbergs 1% Enzinger Union) 91— Ver. Stahlwerke) 252 250 Hoesccgn 7, 0 I- Farben Liqu., Zellstoff Waldhof] 108 10% Klöckn.-Humb. D. 1% Ant.-Sch.) 32% 2% Badische Bank) 24 24 Nordwestd. Hütt.] 2 BSC 139 Commerzbank) 80 80 Berg. Phönix 97, ö Farbenf. Bayer 129 140[Commerz- Rhein. RShrenw. 47 Farbwerke Höchst 138 1/ 139% u, Sredit Bank 139 120% Rheinst Union 12 Felten& Guill. 117 ¼ 17% Deutsche Banki). 101 102, Stahlw. Südwest. 105, Grün& Bilfinger 89 90 Süddeutsche Bank] 143 143½ Thyssenhütte 815 ) RM- Werte l 5 5 d* e e 8 e 8 o N e MORGEN Selte 11 U 5 e eee eme ein Se Rosengarten Musensaal Stautskupelle Dresden SUDLAND- KAFFEE aus der modernsten Sicht- Rösterei Heute letzter Tag: AUDI MURPHY Farbfilm ber, Musikhaus Heckel, Zigar.- Schreckenberger, Musik-Ehret, Kunsthdlg. Gutmacher, ständig a. d. Kasse im Rosengarten, 1. Ludwigshafen b. Blatz u. Knoll. rtl. Arrang.: Heinz Hoffmeister Kon- zertdirekt. GmbH., N 7, 8 auf c 15. 8 8 bende ScHö SSE IN NEU-MEIK0O.. Die gute, preiswerte Sorte: N Beginn: 14.00, 16.30, 19.00 und 21.00 Unr mit einer 400 ahr. 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W dae 58 5. e e uten, denen—5 res g s 3 9 145 Böttser Kist schlele nel.: ͤ Lie kleine dadt wil chaten gen A ö Frech- witzig- fröhl.- heiter u. voll sprüh./ Einfälle Jester Hasle- God Frühe sind morgen Freitag 1700 1900 2100 Uhr Sleich(lt imkehref 1 Bekanntmachungen Schlachthof Freibank. Freitag, 12. März 1954, von 7.30 bis 10 Uhr Verkauf auf Nrn. 1500. N ötkentliche Arbeitsvergebung. Die Arbeiten zur Herstellung der Galvani- straße in Mannheim-Käfertal sollen in öffentlicher Ausschreibung als 1 ersönlich anwesend U 7 1 2 Undlunkgerad Notstandsarbeit cee FFF. 1 1 17-19 0 5 1 E. it 2. 8 85 cen 4. e 5 ER HElGEI debe 1 9 Kfort“ f 8 1 e ee ee ee Abteilung— welle 8 3 ö 7 81 5 7 f rankfor üro— 7, Zi 32³ nältli 1 1 1a aufliegen un 585 5 f 5 wache J e. CUngbrIIId sten, 6 ug 9 dae de e ß„VDF zren uit Ab morgen 2. Woche! Kreise mit UKW, i i a 8 Holzgehäuse und 2 Orucktasten. DM 5 Bequeme Teilzahlung d ab verlag hier won, uch, wenn 5 5 d en echtscung 12 9 an Ine 0 9 ara Zona belekon 5 00 51 5 Haushaltsplan für die Evang. Gesamt- Kirchengemeinde Mannheim, Der für das Haushaltsjahr 1954/55 aufgestellte Haushaltsplan der Evang. Gesamt- Kirchengemeinde Mannheim ist in der Zeit vom 11. März bis einschließlich 18. März 1954 beim Evang. Eirchengemeindeamt Mann- heim, M 1, 2, zur Einsichtnahme der Beteiligten aufgelegt. Etwaige Kristina Söderbaum- willy Birgel- Adr. Hoven Ausstog-Beginn Freitag, 12. März 1954 2 1 ise i eter gene EIN RausCE IN THEN UND TON Radie-Dahms wal 1. 1—. 6 CCCVVVVVVVVTVVTVV 6 P 2, 7(Freßgesse) Einsprachen gegen den Haushaltsplan sind bis 23. März 1954 schriftlich im Habereckl-Braustübl und in den vielen bekannten 9 2 5 5 8 beim Vorsitzenden des Evang. Gesamt-Kirchengemeinderats einzu- Habereckl- Gaststätten , 20.30 Uhr Jelefon 44782/50094 in Wolfs und Varieté lie Preise LES CLOpO CRS, burleske Akrobaten LES ASTERLTIA, Equilibristen am Trapez VIVIANE TOURKA, Musikal-Burleske Seg.: 14.00, 16.00, 18.13 u. 20.30 Uhr Sonja Henie in. Evang. Gesamt-Kirchengemeinderat: Joes t, Dekan. reichen. Der Bezug von Feuerio-Iropfen in Flaschen Wird ebenfalls empfohlen lefon 4 03 96 1„„ HABERECKTI-BRAUERE! * San tele Heinz Rühmann in seinem neuen Fliegerfilm N— u ,, Guax in Afrika g 2222 ind die p er IJ verändert i J 7 E kung. 475 5 5 Mannequm- Studio tiger Seng 8 5 as STCHIAGERPIRADE N keleton 8 18 98 21.00 5 f Mannheim, Waldhofstrage 7 i bi. 8 am Donnerstag, den IU. 3. 54 und am freitag... 0 300 1 1 5 4 2 4 5 veranstaltung v. Modeschauen aller Art— Mannequin-Ausbildung f 0 zv morgen: Stewart Granger in einer spann. Doppelrolle! 5 12. 3. 54, ſeweils 20 Uhr im Musensqul des Anmeldung: Montag und Donnerstag, 19.320 bis 21.00 Uhr. osengartens. Im Schatten der Rrone Heute letzter Tag!— 14, 16, 18.15 und 20.30 Uhr Der 3-dimensionale Farbfilm SANGARE E Ab Freitag: Der neue deutsche Film JUNG ES HERZ VOlT LIEBE Es wirken mit: die Sängerin Angele Durand vom MWog- Hamburg und die Kapelle Walter Dobschinski, Berlin. Es konferiert Udo Viet, Berlin Z Chlorodont Diese Gualitäts-Zahnpaste macht die Zähne blendend Weitz, beseitigt Mund- geruch und häßlichen Zahnbelag, besonders bel Rauchern. Ste können ſetxt nach Belſeben wählen zwischen dem altbekannten chloredont Jube 90 Pfg. LA! geleton 4 46 47 Karten zu 1, DM an un- seren Kassen: Verkehrs- N. uus rke mit Paul Hörbiger, H. Gretler, Rudolf Carl 5 11 8 eee e e eee e 85 — S 5 n d Der groge WIIdwest- Farbfilm in 3 D bean Ones v5 4 1 D E N 8 5 8 2 8⁰ 5 9 E E U 1. Schleicher, Tattersall. 5 küsse für a 9.50, 11.50, 13.30, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr. 780. Zug!. 11 5 waltung„Heute letzt. 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Mein Sehnen fand Erfüllung. Ein magyarischer Edelmann verschaffte mir einen waschechten Dollar, einen ganz wun⸗ derschönen, amerikanischen Dollar— gegen Kasse, gute Kasse nebst Provision. Dieser Dollar ist der einzige geblieben, der meinen Lebensweg gekreuzt hat. Wir haben einander die Freue gehalten bis auf den heutigen Tag. Ha, wWas hat mein Dollar alles zusammen mit mir erlebt, ich könnte fast„Ein Leben mit Dollar“ schreiben. Er hat mich manchmal zum sozusagen reichen Manne gemacht und ein andermal wieder zum staatsfeindlichen Ge- sellen, wie für unsereins die fachmännische Bezeichnung lautete. Die Pleite rauscht, die Pleite schwoll, mein Dollar sank, mein Dollar Stieg. Gleich nach der ersten Inflation sank er in den bescheidenen Zustand eines hübschen, graphischen Blättchens zurück, auf dem ein Präsident demokratisch und sauber gestochen in die Weltwirtschaft blickt. Er behielt seinen Wert, aber es lohnte sich nicht, mit ihm auf den Devisenmarkt zu gehen. Ich bewahrte ihn als Erinnerung auf— Erinnerungsstück an eine Zeit, in der ich ihn nur auf den Markt zu werfen brauchte, um die Börse nachgiebig zu machen, auch meine. In dieser Erwartung habe ich mich ge- täuscht. Die Weltgeschichte kam und machte mich als Besitzer eines leibhaftigen Dollars Theqter-Notizen Das vom„Studio der Hamburger Kammer- spiele“ uraufgeführte Schauspiel„Rast vor Hamchang' von Lutz Besch fand starken Bei- Tall. Der Autor(Theater- und Rundfunkmann) stellt die Frage, ob im Kriege das persönliche Gewissen gegenüber dem befehlsgemäß gelten- den Gesetz schweigen muß. Szene: Kriegs- Schauplatz in Korea. Mehr zufällig als für die Handlung wichtig. Der Leutnant Helmont hat (ich selbst zum Richter aufwerfend) einen Gefangenen erschossen, weil dieser einen koreanischen Jungen, an dem Helmonts Herz hing, durch einen Steinwurf erschlagen hat. Da man solche Zwischenfälle nicht gebrau- chen kann—„denn der Krieg muß funk- tionieren wie ein mittleres Warenhaus“(sagt der Major)—, soll der Leutnant angeben, daß er in Notwehr gehandelt habe. Der sonst 80 robuste Helmont jedoch will eine klare Ant- Wort, ob er richtig oder falsch gehandelt habe. Aber der Krieg nimmt zeine Rücksicht auf persönliche Gefühle. Er geht weiter. Das Ge- Wissen des Menschen wird er indes nicht nie- derwalzen können. Das dramatische, in andert- halb Stunden ablaufende Stück, das das Pu- blikum zum aktiven Mithören und Mitent- scheiden zwingt, hätte in der Inszenierung (Regie Ernsthein Kühne) noch mehr Inten- sität in den Aussagen vertragen können. Ver- sprechende Nachwuchsdarsteller: Adalbert Pa- lent(der den inneren Konflikt auch mimisch gut herausarbeitet) und Bruno Karl. Ueber- legen: der schon längst geschätzte Charakter- spieler Peter Frank(als Major der Vertreter des Kriegsgesetzes). A. E. K. Die Comédie Francaise hat für ihre bevor- stehende Rußlandtournee folgendes Programm zusammengestellt: Molieres Satiren„Le Bour- geois Gentilhomme“ und„Tartuffe“, in denen er den gesunden Menschenverstand über die Lächerlichkeiten der damaligen Gesellschaft triumphieren läßt. Corneilles Drama„Le Cid“, das den Konflikt zwischen Liebe und Ehre zum Thema hat, und als viertes und letztes ein modernes Lustspiel,„Poil de Carotte“, bei dem es um die Freuden und Leiden eines klei- nen, rothaarigen Jungen geht. Isolde Autenrieth, die aus Mannheim stam- mende Sopranistin, ist für die laufende Spiel- zeit an die Opernbühne des Gießener Stadt- theaters verpflichtet worden und errang sich dort jüngst mit ihren Leistungen als Blond- chen in Mozarts„Entführung aus dem Serail“, und als Frau Fluth in Nicolais„Lustige Wei- ber von Windsor“ nachdrücklichste Anerken- nung bei Publikum und Presse. zum Devisen verbrecher. Hier sei es gestan- den. Ich lieferte mein Souvenir nicht àn eine dafür geschaffene Amtsstelle ab, ich hatte mein Kapital einfach vergessen; aber als eines Nachts ein bewaffnetes Auto mit klir- renden SA-Männern vor meiner Tür hielt, kiel mir schlagartig mein Dollar ein, und ich dachte:„Jetzt holen sie ihn und dich.“ Sie holten uns beide nicht. So, und dann drehte sich das Rad der Weltgeschichte wieder ein Stück weiter, und ie Amerikaner kamen ins Land. Nun glaubte ich, mit ihnen in smarte Handelsbeziehungen treten zu können, aber da stellte es sich her- aus, daß ich meinen Dolar wiederum zu Un- recht besaß. Zu jener Zeit geschah es einmal, daß er mir an einem Zeitungsstand davon- flog. Der Dolar rollte nicht, er flatterte, und ich immer hinterher. Ach, wie gerne hätte ich damals ein Schmetterlingsnetz bei mir gehabt. Ich warf meinen Hut nach ihm. Hertha sagte nachher:„Du bist wohl wahnsinnig. Bei der nächsten Razzia kommst du ins Kittchen, denn in solchen Dingen läßt der Hohe Kom- Missar nicht mit sich spaßen.“ Nun, ich scherze nicht gern mit Landesherren, weder mit angestammten, noch mit zugereisten, und so beschloß ich, meinen alten Freund zu ver- Stecken. Ich legte ihn in ein Buch meiner Bibliothek. Hoffentlich steigt er nicht eines Tages gewaltig, dann müßte ich meine ganze Bibliothek durchblättern Manchmal stelle ich mir vor, daß in fernen Tagen Enkelchen ihn finden, vielleicht in einem meiner Kochbücher. Und dann werden Sie sagen:„Sieh mal, hier hat der Opa einen Dollar hineingelegt, bei Lungenhaschee, das ist gewiß seine Leibspeise gewesen.“ Schade, ausgerechnet Lungenhaschee mag ich nicht. Die Partitur 20 Schönbergs „Moses und Aron“ Aus Los Angeles sandte Schönbergs Witwe, die ubrigens mit ihrer Tochter der Uraufführung der hin- terlassenen Oper ihres Gatten beiwohnen wird, die Partitur in Form eines Milcrofilms. Die auf den Kopien oft schwer entzif- ferbare Handschrift Schön- bergs wurde Fakt für Takt von Hermann Scherchen — als Dirigent und Vor- kcampfer für moderne Mu- ie bekannt durehge- arbeitet. Foto: Galweit NWDR) Am Vorabend eines musikhistorischen Ereignisses Zur Uraufführung von Arnold Schönbergs nachgelassener Oper Die nachgelassene Oper Arnold Schönbergs Moses nud Aron“ wird am 12. März in einer öffentlichen Veranstaltung des Nordwest- deutschen Rundfunks in der Hamburger Musikhalle uraufgeführt. Der Komponist und Dirigent Winfried Zillig, ein langjähriger Schüler und Freund Schönbergs, hat uns aus diesem Anlaß den folgenden Beitrag zur Verfügung gestellt. Zillig hatte an den Vor- arbeiten zur Anteil. Schönberg, der stets schweigsame, hat in den Jahren der Arbeit an der Oper„Moses und Aron“, 1930 bis 1932, kaum ein Wort über diese Arbeit gesagt. Man wußte gerade soviel, daß das Werk unerhört schwierig würde, und daß Schönberg selbst an eine Aufführungsmöglichkeit kaum dachte, darum aber auch um so unerbittlicher das Absolute seiner Idee verwirklichen konnte. Daß das Werk Fragment blieb, wußten Wenige Ein- Seweihte. Schönberg hatte den 2. Akt der Oper am 10. März 1932 in Barcelona beendet. Offensichtlich fand er dann angesichts der drohenden Entwicklung in Deutschland nicht mehr die Ruhe, die zur Vollendung eines 80 verinnerlichten Werkes notwendig gewesen wäre. Schönberg, der seine Lehrverpflich- tungen an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin mit so großer Gewissen haftigkeit wahrgenommen hatte, mußte aus Deutschland fliehen. Diese Flucht führte ihn zuerst nach Frankreich, dann nach Amerika. Hart war der Kampf ums nackte Dasein, schließlich erfüllten ihn aber neue künst⸗ lerische Ideen, und der einmal abgerissene Faden wurde nicht wieder angeknüpft. Zwar hieß es immer wieder in Schönbergs letzten Lebensjahren, er arbeite an der Vollendung der Oper; nach seinem Tode wußte man je- doch endgültig, das Werk war Fragment ge- blieben. Aber was für ein Fragment. Zwei Akte der Partitur liegen in einer bis ins letzte durchziselierten, klanglich und gei- Stig bis ins Feinste durchgearbeiteten und durchgehörten Form vor. Vom letzten Akt haben wir nur den Text. Dieser Operntext ist bereits ein Beweis für Schönbergs menschliche und künstlerische Größe. Schön- berg war die Gabe des Wortes in einer emi- nent persönlichen, vergeistigten Form ver- liehen. Die Tiefe des Gedankens, die schein- bare nüchterne Klarheit der Form rückt seine Dichtung in die kühle und doch bren- nende Geistigkeit der Philosophie: Schön- berg sucht in„Moses und Aron“ nach Gott Als der höchsten Sinngebung des Daseins Schönberg, aus dem man zu seinen Leb- zeiten immer wieder einen zeit- und wirk- lichkeitsfremden Esoteriker machen wollte, hat durch seine„Ode an Napoleon“ und durch den„Ueberlebenden aus Warschau“ Uraufführung entscheidenden bewiesen, daß er als einziger seiner Mu- sikergeneration Zeitnähe fand, um die welt- bewegenden Dinge seiner Zeit in eine gül- tige künstlerische Form von bestürzender Eindringlichkeit zu gießen. In„Moses und Aron“ drängt sich wie in keinem seiner an- deren Werke der Vergleich mit Bach auf. Beide stehen an der Wende der Epochen. Beide vermögen aus der mathematisch an- mutenden Strenge eines Systems heraus in die kosmischen Räume der höchsten Dinge, die den Menschen bewegen können, zu füh- ren. Die absolute Parallele zu Bachs kon- trapunktischer Kunst ist Schönbergs Zwölf tonsystem. Der gewaltige Unterschied ist, daß das Zwölftonsystem in der Lage ist, das statische Grundprinzip des Kontrapunkts mit dem dynamischen Variationsprinzip der Homophonie zu vereinen. Denn die ab- solut unveränderliche Reihe der zwölf Töne, die jedem Zwölftonwerk zu Grunde liegt, gibt durch ihre Aufspaltungsmöglichkeit in Melodie und Harmonie die Voraussetzung für eine geradezu phantastische Variabilität des Thematischen. So vereint Schönbergs Erfindung in Wirklichkeit die Paraphierung einer Win- genden Entwicklung der Musik, zwei bisher unvereinbare Techniken, und löst damit Lines der größten Formal- Probleme das die Entwicklung der abendländischen Musik be- lastete. Schönbergs Oper enthält so zahllose For- men der vergangenen Epochen; von den kompliziertesten kontrapunktischen Gebil- den der achtstimmigen Chorsätze über Rondo- und Sonaten- ähnliche Formen der Klassiker führt seine Phantasie bis zu kaum noch formal faßbaren pointillistisch aufge- spaltenen Klanggebilden von höchstem farb- lichen Reiz. Die Instrumentation, die zum klassischen Orchester lediglich Klavier, Harfe, Celesta und Mandolinen hinzufügt, hat eine gläserne Härte und Klarheit des Klangs, und trotz- dem, vor allem in der heidnischen Orgie des Tanzes um das goldene Kalb, einen kalei- doskopischen Reichtum an glühenden Far- ben. Gerade in diesem Tanz, aber auch in den grogen hymnischen Chören, finden sich rhytmische Elemente von einer Kompliziert- heit, aber auch direkt wirkenden Wucht, wie sie sonst nur den großen Rhytmikern Bar- tok und Strawinsky gegeben waren. Aber hier in Schönbergs Werk ist der Rhythmus bereits nicht mehr sinnlicher Urausdruck, er ist bereits wieder Sublimierung des Aus- zudrückenden. Die Behandlung der menschlichen Stimme in dieser Oper ist eine ganz besonders neu- „Moses und Aron“ artige und höchst persönliche Erfindung Schönbergs. Die Stimme bringt alle Nuancen vom rein gesungenen bis zum rein gespro- chenen Wort. Dabei spielt jener von Schön- berg vor 40 Jahren im„Pierrot lunaire“ erstmalig angewandte Sprechgesang eine ausschlaggebende Rolle, bei dem Tonhöhen zwar erreicht, aber nicht wie im Gesang festgehalten, sondern wie in der Sprache so- gleich wieder verlassen werden, so daß jene eigenartig überhöhte typisch Schönbergsche Sprechmelodie zustande kommt. Ueberblickt man nun dieses erstaunlich überreiche Werk Schönbergs, ist vielleicht das größte Erlebnis der Umstand, daß hier die Tradition und damit die Ehrfurcht vor der Größe unserer abendländischen Musik- Vergangenheit mit kühnstem Vordringen in ganz neue Räume zu einer Einheit geworden ist, die dieses Werk schon heute als einen Markstein in der Geschichte der abendlän- dischen Musik eingehen läßt. Winfried Zillig Kunst und Magie 20 Gustav Friedrich Hartiqubs 70. Geburtstag Am 12, März vollendet Professor Dr. Gu- stav Friedrich Hartlaub, der ehemalige Di- rektor der Städtischen Kunsthalle Mann- heim, sein 70. Lebensjahr. Der gebürtige Bremenser hatte Kunstgeschichte und Philo- sophie studiert, promovierte in Göttingen bei Robert Vischer und Edmund Husserl und wurde dann Assistent Gustav Paulis an der Kunsthalle seiner Vaterstadt Bremen. Im Jahre 1913 erreichte ihn der Ruf an die Städ- tische Kunsthalle Mannheim, zunächst als Kustos und Vortragsredner, bis er 1923 an Stelle des nach Frankfurt gehenden Fritz Wichert die Leitung der Kunsthalle über- nahm. Aus der 1922 veranstalteten Ausstellung „Der Genius im Kinde“ ging nicht nur ein Sleichnamiges Buch Hartlaubs hervor, son- dern hier war wohl zum erstenmal auch das inzwischen so modisch gewordene Thema der Kinderzeichnungen der kunsterzieheri- schen Praxis gewonnen. Mit jener bedeutsa- men Ausstellung vom Sommer 1925, die dem nachexpressionistischen Kunstwollen galt, schuf Hartlaub das Schlagwort von der „Neuen Sachlichkeit“, das inzwischen ein kunsthistorischer Begriff geworden ist. Im Frühjahr 1933 wurde Hartlaub seines Amtes enthoben, jede öffentliche Vortragstätigkeit ihm untersagt. Erst Anfang 1946 erhielt er einen Lehrauftrag an der Universität Hei- — Harald Kreutzberg Tanzabend in Ludwigshafen Harald Kreutzbergs nimmer ruhende Phe tasie sucht nach immer neuen Möglichteh tänzerisch-pantomimischer Gestaltung ausgedehnten Auslandsreisen, die ihn 7 erstenmal auch nachlsrael führten, gabe; Dienstag im Feierabendhaus der Ludwpi hafener BASF abermals einen in buntem misch mit bildhaften Gesichten, überrasch den Einfällen, makabren Tiefsinniggeh und sinnfällig-genrehaften Humoren erti ten Tanzabend. 1 Seine damals an dieser Stelle konstate Hinwendung zu temperamentgemülig Ausdruck und sparsam modulierten Beh gungsformen blieb auch diesmal dom rend. Die Strenge einzelner gestisch-ih scher Formen und Wirkungen(„Engel Verkündigung“,„Engel des jüngsten 0 richts“) und die sehr aparten Ausdrucisah dien„Gespräch mit dem Tod“ und„Wi des Schattenreiches“ bestätigten durch jene neuerliche Grundhaltung der gere Kunst Harald Kreutzbergs, die es ander seits nicht verschmäht, sich des Requisite g effektsteigerndes Mittel zu bedienen, etwa in dem nach zärtlicher Mozartweide g tanzten lyrischen Genrestück„Der vel Gärtner“. Kreutzbergs ungemein varia Gebärdenspiel, das ihn befähigt, eine Meli bis in die Fingerspitzen sichtbar zu mach und mit den Händen eine Kantilene zu e falten, bezauberte aufs neue, und wie g bezog er Gewand und farbiges Kostüm hödh geschickt in die tänzerischen Absichten ein Eine von Käte Dorsch in einem Brief den Tänzer angeregte neue Idee, dem 90. gerausgeb verlag. ruckerel. chetredak stellv. D br, E. K Feber: F. Lokales: pr. F. W. I land: C. mon; L. chet v. D. Bank, Rhe Bad. Kom. 1 Mannheim x., 80 016, mene er Jahrga ee Regier Finanz Einkor hörige, abgabe Erhöht! der de treten den M Gleich schauer einen Einblick in das Studio Kreul Bundesfir bergs zu gewähren, wo man den Künstler wäschen nüchternen Trainingsanzug beim Einstud plan Schi ren einer Folge kleiner(übrigens sehr ga mten Voller) Tanzgestaltungen erlebt und di beobachten kann, daß die Götter vor den folg den Schweiß gesetzt haben, wirkte nie eben sonderlich glücklich. Sehr hübsch f 0 0 ürkte, w eme lebh en Körp Der gegen die tänzerisch-pantomimische Daf al um tung einiger„Komischen Käuze“ in Ro gerden u und Maske auf scharf geschnittener Case 90 O00.. Rhythmik, darunter die da capo gefordef ant erre spahßig-grausliche Gymnastik eines Mitte nachtsgespenstes und die fast erzähle wirkende ergötzliche Darstellung einer gelscheuche, die sich die Langeweile dan vertreibt, entgegen ihrer Bestimmung vin zu füttern, um nach getaner Arbeit wie desregier gegenübe ialgende men übe 000 Mar um 7,1 P in Starrheit zu versinken. Solche mit leiciſ zent, übe Hinneigung zum Grotesken, feinem Hun 10 000 Ma und einem Gran tieferer Bedeutung sini um 17, 0 lig hingestellte Kleinigkeiten erwiesen Prozent, neben dem weanerisch leichtbeschwipps „Seligen Walzer“ als gern geschleckte dell Publikums-Gutsel. Wegfe Wie immer wurde die für Kreutzberg. wichtige musikalische Mitarbeit seines 9 Die gleiters Friedrich Wilckens mit zum a sun ge schlaggebenden Faktor seines Erfolges, bollen 9 C. O Bundes durch ei Wohnun lionen für kin werden. kosten uU delberg und wurde einige Jahre später auf ändert. Honorarprofessor für Kunstgeschichte i Bundesr rufen. Tarifsen Seine kunsthistorischen Publikationg veranlaę sind kaum unübersehbar. Sie reichen i matische mehreren Arbeiten über alt-sienesisdt pflichtigé Kunst, über ein sehr kühnes und viel a Kkutiertes Buch„Giorgiones Geheimnis“ zu Veröffentlichungen über Gustav Dog Vincent van Gogh, James Ensor, Edin Munch, Gabriele Münter, Bargheer und d japanische Farbholzschnitte. Das Han thema seines wissenschaftlichen Lebens kes aber ist am besten mit seinem Budi „Das Unerklärliche. Studien zum magisce Weltbild“ umrissen. Was ihn am meisten b. schäftigte, sind gerade die Grenzfragen ul Grenzprobleme gewesen, jene Gebiete, f die Kunst Verbindungen mit anderen Ban, chen des geistigen Lebens eingeht, vor ale aber auch die Beziehungen zwischen Ru und Magie. Mam denke nur einmal an sent kleinen Essay„Der Mythos des erwäblte Kindes bei Giorgione“, in dem er von d antiken Legende über die Geburt des 5 ausgeht, in dem er psychoanalytische Uri der hineinbringt, den er mit theosophistt und rosenkreuzerischen Geheimnissen d schlüsselt, um die bahnbrechende Leis Hartlaubs in der zeitgenössischen Kung, schichte erkennen zu können. 05 — Ein Mann will 0 inauf Noman aus dem alten Berlin von Hans Fallada Copyright 1953 by Südverlag mbH. München 54. Fortsetzung Der junge Mann, der im Laden an der Eichendorffstraße am Fenster stand und über den kalkweißen Anstrich der Scheibe auf die vom Mailicht helle Straße hinaus- sah, wußte seit langem, was zu geschehen hatte: er mußte direkt an das Reisepubli- kum heran. Er mußte auf jedem Bahnhof seinen Schalter haben, wie die Gepäckabfer- tigung, wie die Billettschalter. Das Publikum mußte seine Gepäckscheine direkt bei ihm auf dem Bahnhof abgeben können. Aber dazu brauchte er Geld, viel Geld. Tausende, wahrscheinlich Zehntausende. Die Zahn verlangte die Einstellung kaufmän- nisch geschulter Kräfte, eine Buchführung, die ein wenig mehr war als das einfache, von der Palude eingerichtete Kassenbuch. Kassenschränke, Büromöbel mußten gekauft Werden. Wahrscheinlich hätte sich Karl Siebrecht das Geld leicht borgen können, Aber das wollte er nicht. Er hatte die Firma aus eigenem aufgebaut, es war seine Firma, es sollte auch allein seine Firma bleiben. Er Wollte keine Teilhaber, weder tätige noch Stille. So hatte er in aller Heimlichkeit an- gefangen, zu sparen, zurückzulegen, heimlich vor allen anderen, heimlich sogar vor der Halude, nur nicht heimlich vor seinen bei- den Freunden. Etwas hatte er doch gelernt: cht wie früher seine Pläne allein mit sich nerumzutragen, sondern er hatte die beiden eingeweiht. Nicht, daß er viel oder oft da- von geredet hätte, nein, er hatte ihnen ein- mal eröffnet, dies und jenes habe er vor— wollten sie mitmachen? Sie hatten ohne Zögern ja gesagt, sie legten sich dieselben Entbehrungen auf wie er, sie lebten kein bißchen besser als in der Wiesenstraße. Langsam, oh, sehr langsam wuchs die Einlage jenes Sparbuchs, das Karl Siebrecht so oft abends im Bett ansah. Zahlen, nur Zahlen— aber jede Zahl bedeutete etwas. 30 Mark— das war ein Ausflug nach Hundekehle, den sie nicht gemacht hatten. 18 Mark— Rieke hatte sie gestiftet, den Schneiderlohn für ihr erstes Kostüm. Hier 300 Mark— das hatte geschafft, das war die Summe, die Kalli und er all monatlich von ihrem gemeinsamen Gehalt einzahlten. 300 Mark von 350 Mark erspart— das kam innen damals schon allerhand vor. Unterdes war die monatliche Sparsumme auf 400 Mark gestiegen; von 150 Mark im Monat bestritten die beiden ihren ganzen Lebens- unterhalt, gaben Rieke Kostgeld und Miete, kleideten sich, zahlten Wäsche und Schuh- Werk! Sonst nichts— nichts über das Aller- notwendigste hinaus. Langsam war die Schlußsumme gestiegen, viel zu langsam, denn da war einer, der an ihnen zehrte, der sie immer wieder zurück- Warf— ein geldgieriger Verschwender! Aber nun lautete sie doch auf über 4000 Mark Während Karl Siebrecht durch die Scheibe auf die öden Häuser drüben starrt, sieht er die Zahl vor sich: 4263,50 Mark. Nun ist es soweit, er wird dieser Tage auf die Eisen- bahndirektion gehen und mit dem Herrn sprechen. Wenigstens für ein erstes Büro auf dem Lehrter Bahnhof muß das Geld reichen. Er ist so weit! In seinem Rücken rasselt das Telefon, die Palude nimmt den Hörer ab und meldet sich:„Berliner Gepäck- Beförderung.“ Es ist Gepäck abzuholen aus einer Privatwohnung. Karl Siebrecht hörte halb hin. Jawohl, auch diese Anrufe mehren sich, aber sie würden Wirklich zahlreich werden, wenn er seine Büros auf den Bahnhöfen hätte. Das gäbe seiner Firma einen offiziellen Anstrich, jetzt ist sie doch nichts als ein Laden in einer Nebenstraße mäßigen Rufes. Plötzlich horchte Karl Siebrecht auf. Fräulein Palude hat die Adresse notiert: Kurfürstenstraße 72. „Einen Augenblick. Fräulein Palude“, sagt er und nimmt ihr den Hörer aus der Hand.„Lassen Sie mich mal.“ Es ist ein plötzlicher Einfall, weiß Gott Woher.„Hier Karl Siebrecht“, sagte er. „Herr Rittmeister von Senden selbst? Hier spricht Karl Siebrecht, Herr Rittmeister. Vielleicht erinnern Sie sich meiner?“ Nur einen Augenblick hat der Mann am anderen Apparat gestutzt, jetzt sagt er leb- haft:„Aber natürlich! Karl Siebrecht!l Die Trockenmieter, die Zeichenstube wie sollte ich das vergessen? Und wie geht es dir, Karl, mein Sohn? Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht gesehen— zwei, drei Jahre, nicht wahr?“ „Es wird wohl schon vier Jahre her sein, Herr Rittmeister.— Ja, es geht mir so eini- germaßen. Ein bißchen von dem, was ich erreichen wollte, habe ich erreicht.“ Es klingt Stolz aus Siebrechts Stimme. Der Herr von Senden versteht ihn sofort. Dieser reiche Mann weiß nach Jahren noch alles von dem armen Jungen, den er doch nur vier- oder fünfmal sah. „Ach ja, die Eroberung von Berlin!“ ruft er.„Ein Stückchen hast du also ge- 1 Davon mußt du mir aber erzählen, Karl!“ Es geht Karl Siebrecht doch seltsam mit diesem Mann! Er kann ihn eigentlich nicht ausstehen, diesen blasierten Nichtstuer, der bloß wegen Geld die Schwester eines üblen Mannes geheiratet hat. Und doch sagt er sofort:„Gewiß, Herr Rittmeister, ich komme gern einmal wieder zu Ihnen.“ „Und wann machen wir das?“ fragt der Herr von Senden.„Ich verreise heute nach- mittag für ein paar Wochen.“ „Vielleicht nach Ihrer Reise?“ fragt Karl. Aber der Rittmeister ruft:„Nein, nein, Karl, besser heute noch, sonst bist du mir doch wieder entschwunden.“ „Ich bin immer hier im Büro erreichbar.“ „Dann bist du also ein Büromensch ge- worden? Ich kann es mir nur schwer vor- stellen, und ich glaube auch nicht, daß es von Dauer sein wird. Besser, du kommst jetzt gleich zu mir, läßt sich das mit deinen Bürostunden einrichten? Gibt dein Chef dich frei?“ „Ich glaube“, lächelt Karl Siebrecht.„Ich stehe ganz gut mit meinem Chef! Dann bin ich also in einer guten halben Stunde bei Ihnen.“ „Schön, mein Junge! Ich freue mich.“ Karl Siebrecht hat angehängt und sieht gedankenlos Fräulein Palude an. Er freut sich, aber er weiß eigentlich nicht, warum. Er hat doch nie etwas vom Rittmeister wis- sen wollen. „Sie haben aber mächtig feine Bekannt- schaften“, sagt Fräulein Palude neugierig. „Das habe ich gar nicht gewußt, Chef!“ „Es gibt recht vieles, was Sie nicht wis- sen, Fräulein Palude“, antwortete Karl Sieb- recht trocken. Das ist der Ton, den er sich seinen Angestellten gegenüber angewöhnt hat, und er hat es erreicht, daß sie alle in ihm trotz seiner Jugend den Chef sehen. Niemand würde es noch einfallen, ihn— wie etwa den Kalli Flau— an seine Hai- kischzeit zu erinnnern. Auch Fräulein Palude hat längst vergessen, daß sie ihn einmal als armen Jungen kannte, der sich bei ihr a0 dem Büro wärmte und den sie duzte. „Ich gehe denn also für zwei, drei Ju den fort, Fräulein Palude“, sagt Karl 5 recht.„Es wird ja nichts Beèsonderes“ sein.“ b Er ist schon im Begriff, in sein Zim hinüber zugehen, um sich für den Best Ummuziehen, da fällt ihm etwas ein.; ja, Fräulein Palude“, sagt er.„Und dit machen Sie mir den Kontoauszug für Fiat Wagenseil fertig.“ „Gleich, Herr Siebrecht?“ „Ja, gleich. Ich möchte ihn mitnehmel 38. Kriegserlelärung an Franz Wagensel Karl Siebrecht steht in seinem Zum“ Er hat sich rasiert und gewaschen, nun 5 er sich sonntagsmäßig an. Er will auf 1 von Senden seinen guten Eindruck mach Er will zeigen, daß er Wirklich vorange kl men ist. 5 Nun hört er Fräulein Palude nete mit jemand sprechen. Es ist nicht Stimme des rothaarigen, sommersprosse Lehrlings Egon Bremer, es ist eine an 0 Stimme. Einen Augenblick erwägt Sate ob er nicht durch die Wohnungstür 8 durch die Ladentür das Haus verlassen 0 Die Stimme da drüben ist ihm leider 5. bekannt. Er schüttelt unmutig den immer erst das Unangenehme. „Morgen, Franz“, sagt er und tritt Laden.„Was, bist du so früh schon Stadt? Oder hast du wirklich mal Fuhrhof kontrolliert? Not täte es!“ „Nanu?! g ziemlich überrascht.„Du bist Ja Pampig schon am frühen Morgen! 5 denn meinem Fuhrhof bleistiftweise 1 Fortsetzung fc in del deinen 1 antwortete Franz Waben mächi Kab 0 in del t dings ve beträge auf 720 Kind un beträge Familier künftig mehr 8 werden. Die nach de von 60 8 Grit 0 Wien. Olen! Lortrag, Sozialist zammen freien L. düdung der Inte dadurch Mitarbet beschrär Es st dle Zuse Wege e dolle. D. auf dert lichen 1 Luropa Zusamm nn jede demokr⸗ Lusamm üngs i setzunge uropäis Ollenha meinsch erkenne nds e Deutsch der de bönne e arbeit n Basis de vertigk daß das die Ane and ab densver Was 196 keteche