Srögte ge. s des Roh. 8 900 als. t werden, de Zallen e nicht u nd geg winnt, 00 Vom Stang Atschlandh WNotiz der s bleibt zu iele gerade nstler und staltenden ö Sezession 8 5 senschaft“ aturgemäh Hung mit prägt. Die gs anzu- 2 bemerkt ), Werner l Oürx. de), Erich (CKaiserz. uchelheim ) 5 gung der 00 Malere, ster sum- 2 Da sind ie beiden äume ger Irealisten erarischen ante man ohne ihte aumeister, feitlinger l streng Zuzuzäh- esmal ge- wandten, liedert, 80 d Schlich⸗ m reicht. im übri⸗ Camaro, Düssel- Dleibt ein atnis, ein ne Zeich die Blät- öhe wan⸗ nd dann ten Bil- England rät Lady ben Über. n Werke, verdich-· che ver. ist doch r Pinsel- ssiert da em fünf inwand! nan, dem Ausstel- n Frei- Talschen ter auf- rweitert. as nützt chreckte n: wenn ät fehlt, ngen. In lebens- (Ham- Klein- he gute je“ von uhende“ beein- in ihrer Plastik beit. n. Hahn annt zu eit ein- ar, aber n ihm e. Viel- Und da ug. nein!“ perlag· 5 chet v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. nennskeber: Mannhelmer Morgen Druck: Mannheimer Groß- frucke rel. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: pr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. heber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; lokales: W. Kirches; Kommunales: 5. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; and: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. anon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. elm. Postscheck-Kto.: Karlsruhe vr, 80 016, Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1,. Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. bl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2 — Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM rl. Postbez. 3,0 DM Aispreises. Für un- te keine Gewähr. en Jahrgang/ Nr. 133/ Einzelpreis 20 Pf Konferenz habe gezeigt, daß die Vietminh widersetzt. Dennoch bestehe noch immer Hoffnung au einen Erfolg der Genfer Konferenz, fuhr Bidaulb fort. Alle„Anzeichen der Ungeduld“ aber könnten nur der Gegenseite helfen.„Ich um keinen sicheren Erfolg in Genf ver- cprechen“, sagte der Außenminister wört⸗ ich,„Es liegt bei der Nationalversammlung, kestzustellen, dag unsere Position fest ist, und damit die Erfolgschancen zu verbessern. enn Sie aber glauben, jemand anderes sei besser geeignet, die Verhandlungen zu füh- len, s0 bin ich bereit, meinen Platz zu räu- men.“ Dem sowjetischen Außenminister, Holoto w, warf Bidault vor, mit seiner Genfer Rede vom Dienstag die„Rolle des Schiedsrichters und Vermittlers ausgespielt“ au haben. Molotowy hatte am Dienstag die Behand- lung der politischen Fragen in Indochina parallel mit den militärischen gefordert und u diesem Zweck umschichtige militärische und politische Sitzungen vorgeschlagen. Er borderte außerdem die Berücksichtigung der iderstandsbewegungen in Laos und Kam- bodscha und hielt an der vom Westen bereits entschieden abgelehnten Forderung fest, ladien, Pakistan, Polen und die Tschecho- dowakel mit der Ueberwachung der Waffen- ruhe zu betrauen. Außerdem forderte Mo- btoy direkte Kontakte in Indochina zwi- chen den Vertretern beider Seiten. Der Behauptung der französischen Oppo- ation, die französische Außenpolitik werde Jon den Vereinigten Staaten gesteuert, begeg- bels Bidault vor der Nationalversammlung nit dem Betlerken:„Wir sind zwar durch die NATO mit den Vereinigten Staaten ver- hunden, Aber ich kann Ihnen sagen, wir sind rei. Wir sind sogar frei, unsere Politik zu andern. Und gerade weil wir frei sind, kön- nen wir der Aggression eine Absage erteilen“. Deutlich an die Adresse der àssoziierten Staaten in Indochina gewandt fügte er hin- u„Aber wir werden treu bleiben. Wer in uns Vertrauen gesetzt hat, den werden Wir ment ausliefern“. Besonderen Dank zollte Bidault der britischen Delegation in Genf, der Frankreich„ständige Hilfe und Unter- Kützung“ verdanke und die sich einer ver- Karlsruhe. In einem Staatsakt im Bundes- lexkassungsgericht, an dem der Bundes- lräsident und der Bundeskanzler, die Prä- denten der gesetzgebenden Bundesorgane und der übrigen Bundesgerichte teilnahmen, furde am Mittwoch der neue Präsident des Hundesverkassungsgerichtes, Dr. Josef Vintrie h, in sein Amt eingeführt. Der Bundespräsident warnte dabei vor einer allzu abstrakten Verfassungs- Rechtsprechung. Die Demokratie lasse sich nicht in Paragraphen kassen. Es sei unvermeidlich gewesen, 80 ate Professor Heuss, dag manche Unt- ccheidungen des Bundesverfassungsgerichtes kritisch aufgenommen wurden, denn die Lehrzahl der Fälle habe nicht nur eine ſchwierige Interessenlage, sondern auch eine Jezielle Gefühlslage. Er sehe aber in diesem bericht die ebenso grohartige wie schwierige dulgabe, dem Individuum im Staat zu sei- dem Recht zu verhelfen. Der Vizepräsident des Bundestages, Pro- essor Carlo Schmid, warnte vor einer erkassungs- Rechtsprechung, die das Grund- gesetz ausschließlich nach dem jeweiligen leck auslege. Wenn Staat und Bürger stark, 155 und gesichert bestehen sollten, dann ürke es keine Allgewalt geben. Es sei daher dle vornehmste Aufgabe des Bundesverfas- zungsgerichtes, dafür Sorge zu tragen, daß die Organe der Bundesrepublik auf den We- een des Grundgesetzes gehen. Die bisherige lachtsprechung des Bundesverfassungs- . lig htes habe aber die Gewißheit gegeben, 10 das Grundgesetz in Karlsruhe in guter Sei. f Der Präsident des Bundesrates, der hes. 9 55 Mimisterpräsident Dr. Georg-August 1 meinte, daß eine größere Deutlichkeit er Entscheidungen vonnöten sei, da sie ja ncht nur kür die sachkundigen Betroffenen 0 immt seien. Eine Ueberspannung des echtsschutzgedankens habe zum Teil dazu zucht, daß die Beschwerdeführer lange Zeit 5 re Entscheidungen warten müßten. zandesjustizminister Dr. Neumeyer ver- cherte, das Justizministerium in Bonn ver- lde mit besonderer Anbeilnahme die Pro- eme des Bundesverfassungsgerichtes. Die auge Verbundenheit des südwestdeutschen 5 andes mit dem Bundesverfassungsgericht ud die Bereitschaft, das Gericht bei seiner 2 3 orm zu unterstützen, brachte der badisch- ürktembergische Ministerpräsident, Dr. herd Müller, zum Ausdruck. . er neue Präsident des Gerichts, Pr. atrich, sagte, er erblicke als die we- Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 10. Juni 1954 paris. UV dpa) Der französische Außenminister, Georges Bidault, erklärte am Mittwoch vor der französischen Nationalver sammlung, der bisherige Verlauf der Genfer auf die Herrschaft in ganz Indochina aus seien. In der großen Debatte des Parlaments über Indochina sagte der Außenminister, Frankreich habe bei den Verhandlungen zunächst die leicht erfüllbaren Forderungen gestellt, daß die Vietminh Laos und Kambodscha räumen sollten, aus denen auch Frankreich abzuziehen bereit sei. Aber selbst dieser Forderung hätten sich die Vietminh ständnisvollen und entgegenkommenden Verhandlungsmethode befleißgige. Während Bidault darauf hingewiesen hatte, daß ein Sturz einer Regierung und ihrer Politik nur einen Sinn habe, wenn eine Alternative bestehe, erntete der nachfolgende Redner, der Radikalsozialist Mendes France, donnernden Applaus der Gaullisten und Radikalsozialisten, als er er- klärte:„Als der Feind 1914 vor den Toren von Paris stand, zögerten die Abgeordneten nicht, das Kabinett zu stürzen und damit den endgültigen Sieg sicherzustellen“, Durch den damaligen Regierungssturz war„Der Tiger“ Clemenceau Ministerpräsident geworden. Kaum aus Genf eingetroffen, begab sich Bidault in die Sitzung des Auswärtigen Aus- schusses. Er sprach dort zunachst über die Saarfrage. Eine Einigung, sagte der Außen- minister, sei heute näher, als sie jemals ge- Wesen sei. Er hoffe, bald mit Adenauer zusammenkommen zu können, um ein Saar- protokoll zu unterzeichnen. Dies werde dann einer Konferenz der sechs EVG- Staaten Vorgelegt werden, an der auch die Saar, die Vereinigten Staaten und Großbritannien teil- Bidault bat um Rückenstärkung Fortsetzung der Pariser Indochina-Debatte Auswärtiger Ausschuß gegen die EVG Nach Meldungen unseres Korrespondenten Pet. in Paris und der Agenturen dpa und UP nehmen würden. Dann solle das Abkommen der Saarbevölkerung zur Entscheidung durch eine Volksabstimmung unterbreitet werden. Am Tage, an dem die Saarfrage geregelt sei. werde die Regierung die Nationalversamm- lung bitten, das Datum für die Ratifikations- debatte der EVG festzulegen. Nachdem Bidault die Sitzung verlassen hatte, nahm der Auswärtige Ausschuß den Bericht von Jules Moch an, in dem der Nationalversammlung vorgeschlagen wird, die EVG abzulehnen. Dagegen stimmten vor allem die Kommunisten, die ehemaligen Gaullisten, außerdem sechs Sozialisten, trotzdem sich der Parteikongreß vor zwei Wochen für die EVG und für den Fraktions- zwang ausgesprochen hatte. Das Nein des Auswärtigen Ausschusses verhindert allerdings nicht, die EVG auf die Tagesordnung der Nationalversammlung zu setzen. Die Regierung, aber auch ein Partei- leiter, können das im Rat der Parteileiter beantragen. Wenn dieser Rat den Antrag zurückweist, kann sich die Regierung an die Nationalversammlung selbst wenden und erst wenn sich die Versammlung weigert, dem Antrag stattzugeben, wäre die EVG- Debatte mehr oder weniger begraben. Die Entscheidung des Außenpolitischen Ausschusses der französischen Nationalver- sammlung gegen die Ratifizierung des EVG- Vertrages Hat in Bonn nicht überrascht, weil dag negative Abstimmungsergebnis wegen der augenblicklichen Zussmmensetzung die- ses Ausschusses erwartet worden War. Die Vietminh für Verwundeten- Austausch Antwort auf französischen Wunsch/ Kein Schritt vorwärts in Genf Hanoi.(UP/ dpa) Das Oberkommando der Vietminh hat nach einer Meldung des Sen- ders Peking dem französischen Oberkom- mando in Indochina Ort und Zeit für den Austausch von verwundeten und kranken Gefangenen benannt. Die Botschaft der Auf- ständischen ist die Antwort auf eine fran- zösische Aufforderung vom 2. Juni, in der die Aufständischen gebeten wurden, gefan- gene französische Unionssoldaten, die von den Aufständischen ärztlich nicht betreut werden könnten, freizulassen. Als Orte des Verwundetenaustauschs wurde von den Auf- ständischen das Dorf Dib Cau an der Hauptverkehrsstraße, nördlich Phulang Thuong, für die Verwundeten in Nord- vietnam und die Brücke von Thriyen über den Thubonfluß für die Verwundeten in Mittelvietnam angegeben. Der Austausch soll „Dem Individuum zum Recht verhelfen“ Der neue Präsident des Bundesverfassungsgerichts in sein Amt eingeführt Von unserem Korrespondenten dt. Sentlichste Aufgabe des Bundesverfassungs- gerichtes, das Wesen von Person und Ge- meinschaft in Freiheit und Gerechtigkeit nicht formaljuristisch zu werten, sondern den überzeitlichen Wertgehalt des einzelnen und der Gesamtheit zu erkennen, anzuerkennen und nutzbar zu machen. Die Grenze der Ver- fassungsgerichtsbarkeit liege dort, Wo die politische Entscheidungsfreiheit des Gesetz- gebers und der Regierung beginne.„Ich möchte aber auch an die öffentliche Meinung den dringenden Appell richten, daß sie bei ihrer Kritik immer deren Wirkung für den Aufbau unserer demokratischen Lebensord- nung bedenkt und sich ihrer Mitverantwor- tung hierfür bewußt bleipt.“ am Freitag und am kommenden Montag in den Nachmittagsstunden stattfinden. Die Bevölkerung Saigons, der Hauptstadt Indochinas, wurde in der Nacht zum Mitt- woch in ihrer Nachtruhe gestört, als eine Einheit kommunistischer Guerillakämpfer in einem Vorort der Stadt eine französische Vorpostenstellung mit Granatwerfern und Maschinengewehren angriff. Dies gab das Oberkommando der französischen Streit- kräfte am Mittwoch bekannt, das gleichzei- tig mitteilte, daß Truppen der französischen Garnison Saigons alarmiert wurden, die nach einem heftigen Gefecht die kommunistischen Aufständischen in die Flucht geschlagen hätten. Ein starkes Bataillon kommunistischer Streitkräfte ist von Norden im Tal des Me- kong in Kambodscha eingefallen. Es hat be- reits die wichtige Stadt Kratie, 150 km von Phnom Penh erreicht und bedroht damit die Landeshauptstadt. Die Vietminh haben zum erstenmal die Verbindung zwischen Phnom Penh und Saigon unterbrochen. Die 17. Sitzung der Indochina-Konferenz in Genf endete am Mittwochabend ohne auch nur die geringste Hoffnung auf eine Lösung der behandelten Probleme zu brin- gen. Der Leiter der chinesischen Delegation, Chou En Lai, wiederholte die von den Kommunisten erhobenen Forderungen für eine völlige Lösung der politischen Probleme in Indochina. Er beharrte weiter darauf, daßz militärische und politische Besprechun- gen über Indochina gleichzeitig geführt wer- den sollten, dag Vietnam nicht von Laos und Kambodscha in der Behandlung der zu lösenden Probleme getrennt werden könne und daß eine neutrale UVeberwachungskom- mission für einen möglichen Waffenstill- stand auch von kommunistischen Staaten beschickt werden müsse. 5 3 e Was denkt wohl diese Japanerin? Was denken die Japaner heute überhaupt?, dieses Volk mit dem für Europùer so schwer durchschaubaren Gesicht, das ähnliches erlebt nat wie Deutschland, aber anders auf sein Schicksal reagiert. Dieser Frage ist der Schriftsteller Anton Zis ch kd nackgegangen. Seinen Bericht darüber veröffentlichen wir heute auf Seite 2. Anton Zischka befindet sich auf einer Reise durch den Fernen Osten und wir werden in nächster Zeit noch weitere Aufsätze von inm veröffentlichen, auen solcke aus Gebieten „Hinter dem Bambusvorhang!. Copyright by dps-Bild Warum Dertinger verurteilt wurde Er habe„die DDR und ihre Errungenschaften“ beseitigen wollen Von unserem Korrespondenten A. N. Berlin. Das Oberste Gericht der Sowjet- zone hat— wie bereits kurz gemeldet nach I7monatiger Untersuchungshaft den ehemaligen Außenminister der Sowietzone, Georg Dertinger, Mitglied der CDU der Sowjetzone, zu 15 Jahren Zuchthaus verur- teilt. Zusammen mit Dertinger erhielten sein Freund, der Amtsgerichtsrat a. D. Ple we aus Westberlin 13 Jahre Zuchthaus, ein lei- tender Funktionär der CDU der Sowietzone, Brandt, 10 Jahre Zuchthaus, die Sekre- tärinnen Dertingers im Außenministerium, Bubner und Zinss er, 10 beziehungs- weise 3 Jahre Zuchthaus, sowie der Verwal- tungsfunktionär Jenztsch 7 Jahre Zucht- haus. Plewe war kurz nach der Verhaftung Dertingers im Januar 1953 von einem Be- such in Ostberlin nicht mehr zurückgekehrt. In der Urteilsbegründung wird behaup- tet, daß Dertinger und die Mitangeklagten eine„Verschwörergruppe“ gewesen seien, die sich zum Ziel gesetzt habe, die„Deutsche Zwischen Gesfern und Morgen Gegen den Naters-Plan zur Europsisie- rung des Saargebietes wandte sich auch der Vorsitzende der nichtzugelassenen deutschen Sozialdemokratischen Partei Saar, Kurt Conrad, in einer am Mittwoch in Bonn ausgegebenen Erklärung, Weil„dieser Plan die einseitige Abtrennung des Saargebietes von Deutschland zum Inhalt hat. Seine Ausführungen in Bonn seien nicht 80 2u verstehen, daß er eine Amtseinführung des neuen Bundespräsidenten in Berlin als vollwertigen Ersatz für einen Wahlakt an- sche, sagte Berlins Regierender Bürgermei- ster, DT. Schreiber, am Mittwoch in Berlin. Er habe lediglich für den Fall, daß es nicht möglich sein würde, die Wahl in Berlin zu erreichen, festgestellt, daß„wir damm die Amtseinführung in Berlin als einen Gewinn ansehen.“ Auch gegen Atomwaffen gebe es einen wirkungsvollen Schutz, sagte Ministerialrat Botho Bauch vom Bundesinnenministe- rium, der am Mittwoch von einer Studien- reise aus den USA zurückkehrte, Wo er sich im Auftrage der Bundesregierung über die Aufgaben und Methoden der amerikanischen Zivilverteidigung informierte. Eine zweite Abstimmung über das Grundgesetz im bayerischen Landtag habe keinerlei rechtliche Wirkung, denn eine vor Jahren erledigte Abstimmung könne nicht wiederholt werden. Dies erklärte Bayerns M²inisterpräsident Dr. EHu d am Mittwoch in München zu der Forderung der BHAE- Fraktion, der Landtag solle noch einmal über das Grundgesetz abstimmen. Der baye- rische Landtag hatte 1949 das Grundgesetz abgelehnt, aber seine Rechtsverbindlichkeit amerkamnnt. Die vollständige Liberalisierung sämt- licher Baumaterialien und die Freizügigkeit der Bauarbeiter ist nach Ansicht der OEEC eine wesentliche Voraussetzung für eine Lei- stungssteigerung des Wohnungsbaues in Westeuropa, meinte der Direktor der euro- päischen Produktivitäts-Zentrale der OEEC, Diplom-Ingenieur Harten, Paris, in Dort- mund. Wie Harten mitteilte, wurden im ver- gangenen Jahr in Westeuropa 1,1 Millionen Wohnungen neu gebaut, davon 47 Prozent in der Bundesrepublik. Gestorben ist Arthur Greenwood, einer der Märmer, die das Gesicht der britischen Labour-Party formten und ihre Politik seit Jahren entscheidend bestimmten, im Alter von 74 Jahren. Ueber dreißig Jahre lang war Greenwood Mitglied des Unterhauses, zwei- mal Vorsitzender der Labour-Party. Die britische Genossenschaftsbewegung sprach sich am Mittwoch auf ihrem Jahres- kongreß mit 6035 gegen 5388 Stimmen gegen 1 die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Aus. Im Falle eines Angriffes auf Europa Würde die Sowjetunion eine schwere Nie- derlage erleiden, erklärte der Oberbefehls- haber der NATO, General Gruenther, auf einem Bankett in London. Das Vertei- digungssystem der Atlentikpaktmächte sei So stark, daß Moskau nicht mehr risikolos einen dritten Weltkrieg beginnen könne. Mit der Veröffentlichung eines Weis buches mit Dokumenten über die Christen- verfolgung der letzten vier Jahre in Polen richteten am Mittwoch die im Exil lebenden Polen einen Appell an das Weltgewissen. Die belgische Regierung hat ihren Bot- schafter in Moskau angewiesen, bei der so- Wjetischen Regierung gegen die Beschießung eines Sabena- Transportflugzeuges durch einen sowjetischen Düsenjäger auf einem Flug zwischen Graz und Zagreb zu protestie- ren. Wie das belgische Außenministerium mitteilte, trug der Mig- Düsenjäger eindeutig die Hoheitszeichen der Sowjetunion. Eine Staatsanleihe in Höhe von 16 Mil- liarden Rubel legte die Sowjetunion zur Fi- nanzierung des fünften Fünfjahresplanes auf. Einen Vorschlag zur Bereinigung des Streites am Suezkanal zwischen Großbritan- nien und Aegypten soll nach Meldungen aus Kairo die indische Regierung gemacht ha- ber. Zur Prüfung der schwebenden Fragen schlage Indien die Einsetzung eines Aus- schusses vor, dem ein Aegypter, ein Eng- änder und ein Inder angehören sollen. Syngman Rhee forderbe am Mittwoch das meugewählte Parlament Südkoreas auf, das Südkoreanische Volk„für den Marsch nach Norden“ zur Wiedervereinigung des Lan- des vorzubereiten. Vorher hatte das Parla- ment den in Amerika erzogenen Anhänger Rhees, Lee Ki Pung, zu ihrem Präsiden- ten gewählt und andere Parteigänger Rhees in Wichtige Posten eingesetzt. Demokratische Republik und die Exrungen- schaften der Arbeiter- und Bauernmacht zu beseitigen und die Ausbeutungsverhältnisse der Großgrundbesitzer und Faschisten Wie- derher zustellen“, Dertinger habe es über- nommen, die Voraussetzung dafür zu schaf- fen, daß„bewaffnete Banden“ über die Demarkationslinie in die Sowjetzone ein- dringen könnten, um das Gebiet der Sowiet- zone in die Bundesrepublik einzugliedern. Es wird ferner behauptet, daß Verbindun- gen zwischen Dertinger und dem ehemaligen Staatssekretär Lenz in Bonn bestanden ha- ben. Die„Verschwörergruppe“ habe außer- f dem Spionage betrieben und dem àmerika- nischen und englischen Geheimdienst wich- tiges Material zugespielt. In dem amtlichen Bericht wird versichert, daß Dertinger und die Mitangeklagten geständig gewesen seien. Es wird nicht mitgeteilt, wann und wo die Geheimverhandlung des Obersten Gerichtes„ stattgefunden hat. Die Mitteilung über die Verurteilung Der- tingers kam ebenso überraschend Wie seine Verhaftung. Nach verschiedenen Verlaut⸗ barungen aus Ostberlin war der Dertinger- Prozeß in den vergangenen Monaten mehr- fach verschoben worden, Daraus, daß die Verhandlungen— wenn sie überhaupt statt- gefunden haben— in aller Heimlichkeit vor sich gingen, und daß nach den Justizprak- tiken der Sowjetzone die Strafe von 15 Jah- ren Zuchthaus, gemessen an den Vorwürfen, relativ gering ist, schliegen politische Kreise Westberlins, daß das Material gegen Dertin- ger nicht zu einem Schauprozeſ ausgereicht habe. Ein hochgestellter Parteifreund Der- titrgers hatte bereits verschiedentlich im engeren Parteikreise geaußert, daß man Der- tinger keine Spionage, sondern lediglich schwere Unkorrektheiten im Amt und Frauemaffairen nachweisen konnte. Kanzler-Reise nach USA 8 1 „durchaus im Bereich des Möglichen“ Bonn,(en.-Eig.-Ber) Bundeskanzler Dr. Adenauer wird voraussichtlich im Herbst zum zweiten Male die Vereinigten Staaten besuchen. Der ummittelbare Anlaß dazu wird die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Columbia-Uniwersität sein. Die Universitat Hat Dr. Adenauer gefragt, ob er zu dieser Verleihung persönlich erscheinen werde. Der Bundeskanzler hat eine Entscheidung noch nicht getroffen, doch wurde am Mittwock von einem Regierungssprecher mitgeteilt, daß die Reise„durchaus im Bereiche des Möglichen“ liege. 8 In Bonn gilt als sicher, daß in diesem Falle der Bundeskanzler auch Kontakt mit ˖ÄAF;M;f Regierung aufnehmen wird Seite 2 — 3 8 MORGEN 5 3 ä MN Donnerstag, 10. Juni 1954 Sie wollten unser Essen nicht „Mutter zeichne Dir ein für Friden“. Genau so stand es auf irgendeiner Mauer ir Berlin während des Pfingsttreffens der FDꝗ. Wir erfuhren das durch ein Foto, das den tel trug:„Erst Politik— dann Rechtschrei- Hung“. In diesen vier Worten steckt unser Sanzes Urteil über die Verhältnisse in der SowWietzone(obwohl bei uns die Betriebe jedes Jahr aufs Neue ein Lied zu singen wis- sen von der mangelhaften Rechtschreibung Vieler unserer Schulentlassenen). Deren Pro- Paganda kann doch keinen Hund mehr vor die Bude locken, meinen wir. Aber diese Handgemalte Druckzeile auf irgendeiner Ber- liner Mauer stünde sie dort schön nach Schablone und fehlerfrei, sie wäre langwei- lig; doch so, mit ihren Fehlern, verleitet sie zu dem Gedanken, wer wohl der Bursch' ge- Wesen sein mag, der sie gemalt hat, wo er zu Hause ist und was er treibt. Diese Parole auf rauhem Stein, sie überzeugt nicht, aber sie spricht menschlich an— wegen der Fehler. 0 Menschlich angesprochen werden sollten auch die FDJler, die während des Pfingst- treffens den Weg nach Westberlin fanden. Man hatte sich darauf ganz groß vorbereitet und meldet nun stolz: mindestens 25 000 Mad chen und Jungens aus der Sowjetzone seien Sekommen; nicht kommunistisch verbohrt, sondern sehr aufgeschlossen seien sie Se- Wesen; Botschafter Conant, Berlins Bürger- meister Dr. Schreiber und andere Prominente hätten sich mit ihnen unterhalten. Es war Also ein großer Erfolg? Ja, ja, möchten wir Sagen, aber* Zwischenrein wollen wir von einer Frau aus Leipzig erzählen. Sie kam zu Besuch in die Bundesrepublik, sie kam mit frohen Er- Wartungen. Aber je mehr sie umherreiste, Um so nachdenklicher wurde sie, und als sie nach Leipzig zurückfahren mußte, da sagte sie etwas bedrückt: ja, ja— aber euer Tanz um das goldene Kalb * Und nun können wir fortfahren:.. aber unser Korrespondent in Berlin hat uns be- richtet und wir haben das unseren Lesern auch nicht vorenthalten, daß der Eindruck entstanden ist, als sei die Westberliner Ge- genagitation um Jahre zurück gewesen. Wenn Lautsprecher die Jugendlichen zum Essen Sinluden, wenn man sich auf die vollen Schau- tenster viel zugute hielt, wenn man mit Abenteuerfilmen lockte— man muß da an die Frau aus Leipzig denken. Wir haben die Jugendlichen aus der Sowjetzone zum Tanz um unser goldenes Kalb eingeladen und sie Haben uns einen Korb gegeben. Das war für uns beschämend. Sie wollten unser Essen nicht, sie interessierten sich nicht für unsere Flugblätter. Aber sie bummelten durch die Straßen und guckten sich um, wie wir„im Westen(und sei es in diesem Falle auch die Insel Westberlin) leben, sie kauften dies und Gas, Was in der Sowietzone schwer zu haben ist, sie hatten Interesse für ernste kulturelle Veranstaltungen und sie brachten mit ihren Fragen manchen ihrer Gesprächspartner in Verlegenheit.* Das ist es also: Wir wissen viel zu wenig von der Jugend in der Sowjetzone. Da haben Wir gun ein gesamtdeutsches Ministerium, da sind in Berlin Organisationen, die glau- ben, die Verhältnisse in der Sowjetzone gut zu kermen. Die Lehre dieser Begegnung Während der Pfingsttage ist ganz einfach die Erkenntnis, dag wir es uns zu leicht machen. Unser Urteil ist eine Schablone, die uns blind macht für den Wandel der Dinge, blind etwa für die Tatsache, daß drüben nicht mehr so Sehungert wird wie noch vor Jahren. Wir Protzen mit unserem Lebensstandard und merken nicht, daß die Menschen in der So- Wietzone über viele Fragen tiefgründiger Nachdenken als wir. Denken wir überhaupt Tichtig nach, schauen wir nicht zu sehr auf unser goldenes Kalb? * Man wird nun die Berliner Erfahrungen „Auswerten“. Wie das schon klingt. Was wird Für den, der da auf eine Mauer malte „Mutter zeichne Dir ein für Friden“, dabei schon herauskommen? Er will nichts „Ausgewertetes“, aber er selbst wertet Sicherlich genau— uns wertet er. Was helfen ihm schon politische Großaktionen, wenn seine Fragen uns in Verlegenheit bringen können? Nein, solche Aktionen helfen ihm nicht. Er will sehen, wie wir sind und Was Wir für ihn übrig haben. Weiter nichts,. Wir müssen ihm dazu Gelegenheit geben und Wir müssen vor ihm bestehen. Das ist alles. Wenn man in Bonn diesen Gedanken aus- werten“ wollte, dann könnte dabei wirklich etwas herauskommen. Nicht der ideologische Kampf ist das wichtigste, sondern der menschliche Kontakt über die Zonengrenze. Denn wir müssen die Menschen in der Sowietzone besser verstehen lernen. We. Oeffnet die Herzen! Bonn.(dpa) Unter dem Leitwort „Oeffnet die Herzen und Türen“ hat das Hilfswerk Berlin am Dienstag die Bevölke- Tung in der Bundesrepublik dazu aufgerufen, Erholungsfreistellen und Geldspenden be- reitzustellen, damit mindestens fünfzehntau- send gesundheitsgefährdete und erholungs- bedürftige Berliner Kinder in diesem Jahr sechs Wochen Ferien in der Bundesrepublik verbringen können. Der Aufruf ist vom Bundespräsidenten, vom Bundeskanzler, von den Präsidenten des Bundestages und des Bundesrats sowie von den Vorsitzenden der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege unterzeichmet.„Das frei- Heitliche Westberlin ist auf die Hilfe der Bevölkerung der Bundesrepublik angewie⸗ sen“, heißt es in dem Aufruf. Beirut, im Juni In den letzten Tagen des Mai pilgerten zehntausende von Menschen zu einer kleinen Kirche im ärmsten Viertel von Beirut. Wenn man dieses Viertel betritt, meint man nicht, sich in dieser lebensfrohen, heiteren, von Ge- schäften aller Art, vom Transithandel reich gewordenen Stadt zu befinden, die— ob Sommer oder Winter— jene ungezwungene Lebensfreude ausströmt, wie man sie kaum anderswo am Mittelmer so konzentriert, durch die Schönheit der Umgebung noch unterstrichen, vorfindet. Und in dem Viertel, in dem sich die Armut niedergelassen hat, befindet sich die Kirche von Nötre-Dame von Burj Hamud, die seit Tagen in aller Munde ist. Die Nische, in der für gewöhnlich der Kelch mit den geweihten Hostien steht, be- gann plötzlich zu leuchten. Der Marmor hatte das Aussehen, als würde er fluoreszieren. Es wurden sofort Untersuchungen angestellt, der armenisch- orthodoxe Pfarrer ließ Elek- triker und Fachleute kommen, doch für dieses plötzliche Aufleuchten Konnte kein plausib- ler Grund gefunden werden. Seit jenen Ta- gen pilgern die Armenier und mit ihnen Gläubige aller anderen christlichen Bekennt- nisse aus dem ganzen Land Libanon zur Hauptstadt Beirut. Ein Jahr„Neuer Kurs“ Lob und Kritik der Volkskammer und der Presse der Sowjetzone Von unserem Korrespondenten A. N. in Berlin Berlin. Die Volkskammer der Sowjet- zone hat am Mittwoch den Jahrestag des Beschlusses des Politbüros der SED über die Einführung des sogenannten„Neuen Kurses“, zum Anlaß genommen, die bisher erreichten wirtschaftlichen Verbesserungen zu würdigen und zugleich scharfe Kritik an den noch bestehenden Mängeln zu üben. Die Volkskammer forderte in erster Linie eine weitere Steigerung der Fabrikation von Massenbedarfsgütern und eine Erhöhung der land wirtschaftlichen Produktion. Die einzelnen Fachminister werden beauftragt, durch ihr persönliches Eingreifen für die Planerfüllung zu sorgen und ihre Eeitungs- funktionen besser auszuüben. Der Landwirt- schaft sollen zusätzlich 69 Millionen Ostmark Investitionen aus dem Haushalt zur Ver- fügung gestellt werden. Der Referent der Planungsabteilung kündigte eine neue Preissenkung noch in diesem Jahr an. Er erklärte, daß die im Rahmen des Neuen Kurses“ vorgenommene Lohnerhöhung und Steuersenkung sowie die Preissenkungen das Volkseinkommen im Jahre 1953 um rund eine Milliarde Ostmark erhöht hätten. Für das Jahr 1954 sagte er eine Steigerung des Volkseinkommen um insgesamt 2,7 Mil- Uarden Ostmark voraus. Der Sprecher kritisierte aber auch die Ungenügende Planerfüllung auf einigen Produktionsgebieten. So sei die Produktion der Landwirtschaft weit hinter der der In- dustrie zurückgeblieben, insbesondere seien die Planziffern des Rindvieh- und Schweine- bestandes nicht erfüllt worden und die Hektarerträge lägen noch unter dem Soll. Die 4930 land wirtschaftlichen Produktions- genossenschaften müßten wirtschaftlicher arbeiten. Planrückstände seien auch bei der Fabrikation von Motorrädern, Metallwaren und Füschkonserven zu verzeichnen. Die Produktionsauflage für die Einrichtung von neuen Kraftwerken sei nicht erfüllt worden. Der Sprecher appellierte an die Wirtschafts- Funktionäre, ihre fachlichen Eigenschaften zu verbessern. Viele Wirtschaftsfunktionäre stünden heute noch auf dem Standpunkt, daß die Produktion von Massenbedarfs- gütern für die Bevölkerung überflüssig sei. Auch die gesamte Presse der Sowjet- zone beschäftigte sich mit dem Jahrestag des sogenannten„Neuen Kurses“. Dabei wird lediglich von wirtschaftlichen Verbesserun- gen gesprochen und der„Neue Kurs“ noch einmal dahingehend erläutert, daß er die Lebenshaltung der Bevölkerung verbessern, aber gleichzeitig das System der Sowijet- zone stärken solle. ö 1 l,, ,, 5 8 „ 5 i, 2 1— 0 2 D Wird es vielleicht doch noch zu einer Anndherung kommen Von unserem Korrespondenten F. v. C. Man hat es im Libanon sehr wohl beach- tet, daß sich dieses Wunder— an ein solches glauben hier alle— gerade in einer Kirche der Armenier ereignet. Man kann nämlich im Nahen Osten hinreisen wohin man will, sobald das Wort„Armenier“ fällt, werden die Gesichter der Gesprächspartner ernst, denn die Armenier— so sagt man— denken im- mer noch an die Schaffung eines grogarme- nischen Reiches, das Teile der Türkei, des Irak, Syriens und vor allem der Sowjetunion südlich des Kaukasus umfassen soll, wie man es ihnen während des ersten Weltkrieges ver- sprach, und Moskau läßt keine Gelegenheit vorübergehen, die Armenier daran zu er- innern, Man hält daher einen großen Teil der Armenier im ganzen Orient für unsichere Pa- trioten, die dauernd nach Moskau blicken. Man sagt dem armenisch- orthodoxen Pa- triarchen von Beirut nach, daß er sehr enge Beziehungen zum kirchlichen armenisch- orthodoxen Zentralsitz von Tiflis unterhält. Man stellt im Orient überhaupt fest, daß sich Moskau über die orthodoxen Kirchen vor- arbeitet, hat man doch vor nicht allzu langer Zeit in Jerusalem, in Aleppo, in Beirut Bilder auftauchen sehen, die den letzten russischen Zaren darstellten und ihn als Schützer der Orthodoxie bezeichneten. Untersuchungen ergaben, daß diese Bilder in Moskau herge- stellt und nach dem Orient gesandt worden Waren, um dort für„Rußland“, die„Zentrale der Orthodoxie“, Propaganda zu machen. Als Gegner Rußlands werden gleichzeitig Eng- land und Amerika hingestellt, jene beiden Länder, die die Araber ohnehin auch als „Freunde, die man lieber gehen als kommen sieht“, betrachtet. Die kommunistischen Parteien sind in allen Ländern des Nahen Ostens(mit Aus- nahme von Israel) verboten, dennoch gibt es hier Kommunisten. Man wird überall auf Leute stoßen, die sehr aktiv kommunisti- sche Propaganda treiben, immer unter dem Schlagwort: Die Feinde jener Westmächte, die uns den Suezkanal vorenthalten, unsere Erd- Gleinkünfte beschneiden, über unser Militär befehlen, die Feinde dieser Westmächte sind unsere Freunde! Man nat gerade in letzter Zeit festgestellt, daß sich diese Propaganda stark ausbreitet und man schätzt, daß es heute im Nahen Osten an die 30 000 aktive Was wäre Europa ohne diese Mädchen? Ein Loblied auf die Dolmetscherinnen der europäischen Parlamente Straßburg, im Juni Die letzten Sitzungen des Europäischen Rates und der parlamentarischen Versamm- lung der Montanunion in Straßburg haben einen Mitarbeiter der Deutschen Presse- Agentur veranlaßt, im Nachklang zu der Po- litischen Arbeit ein Loblied auf die unent- behrlichen Dolmetscher zu singen, die dafür sorgen müssen, daß man jede Rede in einer der zugelassenen Sprachen gleichzeitig an jedem Platz im Kopfhörer wahlweise in einer der anderen Sprachen mitanhören karin. Sie sitzen— so bedauerlich es ist— in Glaskästen, je drei für eine Sprache in einer Kabine, und die Männer in diesen Kabinen sind zur Freude der Beschauer in einer ver- schwindenden Minderheit. Sie bei der Arbeit zu sehen, fesselt oft mehr als alle Debatten der Parlamentarier. Wenn von Brentano, zum Beispiel, in seiner leidenschaftslosen, ruhigen Sprache mit vielen Kunstpausen eine Rede hält, dann arbeitet die Italienerin Franca Arno mit der Geschwindigkeit eines Maschi- nmengewehrs und dem Temperament einer Anna Magnani. Sie rauft sich in den Haaren, stößt die Arme in die Luft, stampft mit den Füßen auf. und übersetzt fliegend, voll- kommen und mit unglaublicher Präzision. Gleich neben ihr in der„französischen Ka- bine“ sitzt Irene Herz. Sie spricht nicht, sie Singt ihre Sätze, elegant mit knappen Gesten ihrer schmalen Hände unterstreichend. So übersetzt sie mit gleicher Virtuosität hartes Deutsch, nüchternes Holländisch, sprudelndes Italienisch oder auch Englisch in französi- schem Singsang. Es gibt Abgeordnete, Diplo- maten und Zuhörer, die kein Wort Franzö- sisch verstehen und dennoch ihren Kopf- hörer auf„FRô stellen, nicht um Französisch, sondern um Mademoiselle Herz zu hören. Bleiben die Dolmetscher unter den Poli- tikern. Die Deutschen und Franzosen sind, Donnerstag, 10. Juni 1954 1. w 0 Moskau verbreitet Zarenbilder Das Wunder des leuchtenden Steins und die kommunistische Propaganda im Orient Kommunisten gibt, davon allein 18 000 ih. Syrien und im Läbanon, 1 Das Wunder von Beirut ist de allerorts als ein Zeichen dafür aufgefggt Worden, daß gerade die Armenier Lester an ihren Glauben halten sollten. Wenn bereit in den ersten Tagen über 10 000 Menschen nach Nötre-Dame pilgerten, dann könnte dies ein Beweis dafür sein, daß mam dieses Zeichen verstanden hat. 5 nn auch Stellungnahme des 44 zur Moskau-Reise deutscher Wirtschaftler Bonn.(UP) Zu der plötzlich auf unde. stimmte Zeit verschobenen Abreise einge; vom Ostausschuß der deutschen Wirtzchf zusammengestellten Delegation nach Mas. kau erklärte das Auswärtige Amt am Mitt. Woch, die Entscheidung sei„ausgesetzt wor. den“, weil die exforderliche Abstimmung ö über die Zusammensetzung der Delegation und den Umfang ihres Auftrages nicht zh. geschlossen sei. Die Abreise der Gruppe von Wirtschatt. lern, die zunächst in Moskau die grundsätz. lichen Möglichkeiten für einen deutsch- sowjetischen Warenaustausch prüfen Sollte War in dieser Woche erwartet worden Das Einschreiten des Auswärtigen Amtes amn Dienstagabend kam überraschend, da Sümt- liche Verhandlungen, die der Ostausschuß bisher mit den amtlichen Außenhandelsstel. len von Ländern jenseits des eisernen Vor- hangs geführt hat, in enger Fühlungnahme mit der Bundesregierung erfolgten. Der Plan, eine Delegation nach Moskau zu Sen den, war der Bundesregierung seit Längerer Zeit bekannt. Im Auswärtigen Amt wurde inoffiziell angedeutet, es bestünden„sowohl technische Schvnerigkeiten als auch handelspolitische Bedenken“ gegen eine Entsendung einer solchen Delegation im gegenwärtigen Zeit- Punkt. Aus Kreisen des Bundesverbandes der deutschen Industrie wurde nur erklärt die Entsendung der Delegation sei jetzt von einer mehr wirtschaftlichen zu einer hoch- politischen Frage geworden, die den Zustän- digen politischen Stellen überlassen Werden müsse. von wenigen Ausnahmen abgesehen, schwach in den Sprachen. Ein großer Star ist eigent- Iich nur Carlo Sehmi d. Bei den Italienern Wird es schon besser. De Gasperi war es, der kürzlich die ganzen Dolmetscher schachmatt setzte, als eine technische Panne die Ueber- tragung störte. Er sprach italienisch von sei- nem Präsidentenstuhl und als er die Panne bemerkte, wiederholte er fliegend erst auf deutsch, dann auf französisch. Bei den„klei- meu“ Völkern wird es noch besser. Kaum ein Holländer, kaum ein Luxemburger oder Bel- gier, der nicht zwei oder gar drei Sprachen fliegend beherrschte. Dennoch: sieht man die Dolmetscher bei ihrer Arbeit, dann wird einem klar: Europa ist keine Sache der großen Staatsmänner allein. Von Adenauer, Bidault, Teitgen oder Spaak spricht man. Wer spricht von Franca und Irene? Von Adenauer und seinen Kolle- gen spricht man gewiß mit Recht. Indessen: Was würde aus Europa ohne Franca und Irene? Was wäre ein Gespräch zwischen dean Monnet, dem Präsidenten der Hohen Be- hörde, und seinem deutschen Vizepräsidenten Franz Etzel, wenn Fräulein Wennma⸗ ker nicht wäre, die von der Dolmetscher- Schulbank in München weg engagiert wurde und die seitdem, in zwei Jahren, eine Kon- ferenzdolmetscherin von Rang geworden is, die in Luxemburg und Straßburg, in Paris und Bonn, in London und Washington für Etzel und Monnet dolmetschte, mit ihren 22 ganzen Lenzen. Europa ist von einer Handvoll junger Mädchen abhängig. Würden sie eines Tages in den Streik treten, es gäbe kein Gespräch zwischen Adenauer und Peit gen mehr keine Debatte im Montanparlament mer über Investitionen oder Kohlehöchstpreise. Es wäre einfach aus. Eckhard Budewig Anton Zischka: Was denken die Japaner? Bericht von einer Reise Tokio, im Juni Im Werft-Ort Lokusaka, der so gut wie Ausschließlich von amerikanischen Matrosen lebt, liegen zwei große Fischkutter, weiß gestrichen, aus der Ferne Luxusjachten Ahnelnd, und nehmen aus Vorratsnetzen Sar- dinen ein, den„teaser“, der die Thunfische aus der Tiefe lockt. Große, farbige Flaggen wehen am Vormast, Spruchbänder und Glücks- Drachen, die reiche Fänge bringen sollen. Was wohl da drauf steht?“, meint ein Amerikanischer Offizier, der seit 1945 hier ist.„Würde mich nicht wundern, wenn es hieße: Wir werden euch schon noch klein- Kriegen, euch sogenannte Sieger! Nur Ge- Sue Es soll ein Witz sein, und es dokumen- tiert so nebenbei, daß wir Fremden hier alle Analphabeten sind. Im Grunde aber ist es eine Meinung, die sehr viele Ausländer tei- len. Gerade die, die schon Jahrzehnte lang Hier sind und die japanisch sprechen, ant- Worten auf die Frage, was denn nun eigent- lich die Japaner sprechen, antworten auf die Frage, was denn nun eigentlich die Japaner denken: Sie denken nur daran, wie sie uns loswerden können! Politisch sind die Anti- Sscspinesen im Aufstieg, diejenigen, die nichts mit den Besatzungsbehörden zu tun haben Wollten.“ Glauben viele fremde Experten, Ge- schäftsleute und Offiziere an japanische Ra- chegelüste, so scheinen die 3000 Amerikaner, die in Japan blieben oder nach Japan zu- Tückkehrten, um Japanerinnen zu heiraten, anderer Meinung. Sie melden sich nicht mehr auf ihrer Botschaft, versuchen, ganz in ihrer neuen Umgebung aufzugehen. Ja- durch den Fernen Osten pan scheint ihnen besser als die eigene Hei- mat. Es ist eine kleine Minderheit, gewiß. Aber um die Heiratserlaubnis mit Japane- rinnen fragen im Durchschnitt hundert Sol- daten täglich an. Butterfly-Dramen mit umgekehrten Vorzeichen gibt es unzählige. Unweit Aburatsubo liegt Misaki, eine große Fischgefrierfabrik imd der größte Thuna-Markt der Welt: Endlose Reihen der großen, schimmernden Tiefseefische sind am sbäten Nachmittag noch unverkauft. Denn seit im April 1954 die„Fukuryu Maru v“ ihre „Atomtaufe“ erhielt, 23 Mann ihrer Besat- zung ins Tokioter Krankenhaus kamen und der Fang von vier anderen japanischen Fischkuttern als„atomvergiftet“ vernichtet Wurde, will hier niemand mehr Thunfisch essen. Die Preise sanken ins Bodenlose Mit Fängen von vier bis fünf Millionen Tonnen jährlich ist Japan die führende Fi- schereination der Welt, und vor allem die Nahrung aus dem Meer macht seine Massen satt. Aber um es auf etwa ein Viertel aller Fänge der Welt zu bringen, braucht Japan sechs Zehntel aller Fische der Erde und nicht weniger als 446 000 Fahrzeuge. Und der Aufwand wird täglich größer; denn wie im Sücten Bikini droht, so im Westen die ver- botene Zone Koreas, eine willkürliche von Synghman Rhee festgesetzte, bis zu 300 Kilo- meter in die offene See verlaufende „Grenze“, die Japan jährlich mindestens 230 000 Tonnen Fisch im Wert von 36 Millio- nen Dollar kostet. Da sind im Norden die Sowiet-Wachboote und Rotchina, das allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres 114 japanische Fischereifahrzeuge auf brachte. Perlenfischen vor Australien: Verboten! Fang vor der Westküste Amerikas: Verbo- ten! Muß all das nicht zu Fremdenhag führen? Die Reeder und Kapitäne, die wir fragen, sind freundlich, sie lächeln, sie meinen„Man darf eben einen Krieg nicht verlieren!“ Was Sle wirklich denken? Sie verabschieden sich und gehen ihre Zeitung kaufen Geisha-Party mit Shoji Lasuda, dem Direktor des„LVomiuri Shimbum“, der grög- ten Zeitung der Welt, mit einer Auflage von Fünf Millionen, und dessen Chef-Leitartikler, Kuni Matsuo, der eine auf der deutschen Jesuitenschule von Jochi-Daigaku erzogen, der andere langjähriger Vertreter seines Blattes in Paris, der japanische Gedichte ins Französische übersetzte und 1950 Pierre Gaxottes„Framösische Revolution“ japa- misch herausgab. Das Essen findet im„Fu- Kkudaya“ statt, einem weitläufigen, altjapa- nischen Komplex in Votsuya, vor dem sich die Luxusautos stauen. Jeder Tisch und jedes Sake- Schälchen ist hier ein Kunstwerk, von den Strohmatten bis zu den Blumen-Arran- gements alles von erlesenem Geschmack. Der Koch sitzt an seinem Holzkohlenfeuer und legt direkt aus dem siedenden Oel die pa- nierten Fische und Langusten den Gästen Vor. Er nimmt am Gespräch teil, erzählt, daß seine Frau in Vokohama die„Hamburg“ be- Sichtigte, den ersten der drei 9000-Tonnen- Passagier- Frachter der Hapag-Lloyd-Ge- meinschaft, der am 18. Mai auf seiner Jung- fernreise nach Japan kam., Sie meinte— und der Koch meint auch— was Deutsch- land könne, müsse Japan doch auch können. Warum prosperiert Deutschland, und warum herrscht in Japan eine so schwere Krise? Es muß an der Regierung liegen! Das meint der Koch, und die Besitzerin des Geisha- Hauses, die uns begrüßen Konumt, gibt ihm recht. Was ihrer Meinung nach zu tun ist, welchen Ausweg aus Japans Nöten sie sieht? Die Antwort kommt ohne jedes Zögern: Keine Kinder mehr!“ Und erstaunlicherweise ist das die gleiche Antwort, die ich auch von der sehr modernen Frau eines Großindustriellen er- Bielt, einer für die emanzipierte Frauen- generation typischen, drei fremde Sprachen sprechenden Dame der großen Gesellschaft. „Keine Kinder mehr!“ das scheint eine Massen-Einstellung zu sein. Nun gab es systematische Geburten- beschränkung hier zwar jahrhundertelang; erst in der Meigi-Aera wurde sie verboten; der Gedanke an sich stößt den Japaner nicht ab. Aber ob die Massen nun Kinder Wollen oder nicht: Aendert das etwas an der Tatsache, daß es bereits 90 Millionen Japaner gibt? Daß für diese Lebenden ge- sorgt werden muß? Und zwar von Japan Alleine. Shoji Vasuda meint resigniert: Die Massen haben es aufgegeben zu denken und zu planen. Es hilft ja doch nichts“, sagen sie. Zu viel Zeit ist nach Kriegsende ver- gangen, obme daß man sie für irgendeinen großen Plam, irgendein neues Ideal begei- stert hätte. Wir brauchen wahrscheinlich wieder eine Katastrophe, um unser Volk aufzurütteln.“ Meint er ein Erdbeben, wie das von 19232 Meint er einen neuen, furchtbaren Krieg? Er gibt seinen Lesern, was sie scheinbar wol- len: Sehr viel Sport, besonders Sumo und Baseball. Filmklatsch. Sehr viel Korruptions- Berichte, an denen es hier und da in den letzten Jahren wirklich nicht mangelt. Lokal- politik. Und so erstaunlich es ist: Wo immer möglich Schönheit, reine Aesthetik, genau Wie das auch Japans Fernsehsender tun: Ueberall stehen auf den Straßen allen Ver- kehr hemmende Menschenmengen, wo immer ein Fernsehapparat in Betrieb ist. Sie schauen den Freistilringern zu(die in Tokio ihre inter- nationale Meisterschaft abhaltem);sie drängen sich aber ebenso dicht, wenn langsam im Wind sich wiegender Bambus auf dem Bild- schirm erscheint, nebelverhangene Bergland- schaften und bewegtes Wasser. Die Fernseh- leute imitieren altchinesische Landschafts- maler. Sie haben den Blick der japanischen Photographen für die ästhetische Tierbewe- gung, die stille Sprache eines sich wiegenden Weidenzweiges. Solche Bewegungen gehen über in wunderbar hingemalte Schriftzei- chen, in ein erlesenes, altjapanisches Gedicht, Und die Masse auf der Straße blickt gespannt auf das Flimmern. Wie irrsinnig rasen Taxis vorbei, die längst alle Rikschas ersetzten Hektisch leuchten die Lichtreklamen für allen erdenklichen Schund auf. Hoch im Nacht himmel wiegt sich ein beleuchteter Fessel ballon in Form einer Flasche. Aber die Masse bewundert einen Schwan, der durch dunkles Wasser zieht. Was mum ist echt japanisch? Das mas davon abhängen, wofür sich Japans 45 Mil- lionen Frauen entscheiden, die jetzt eigent- lich erst zu leben beginnen, nicht nur wählen dürfen, sondern auch sonst ihre Männer mehr und mehr beeinflussen. Japans Massen denken im Augenblick nur an das due Brot, nicht an ihre Zukunftsprobleme un große nationale Aufgaben. Sie wollen eine handlungsfähige, tatkräftige Regierung, die ein klares Programm hat. Wie dieses 5 70 gramm aussehen soll, wissen sie nicht. Au 1 die Zeitungen diskutieren es nicht. 5 Wenn ich das Fazit aus den gut zwei 2 zend Unterhaltungen ziehe, die ich mit ett schiedenen Japanern hatte, wenn ich 10 nur überlege, was gesagt wurde, ue auch, worauf diese führenden Japaner n 1 näher eingingen, dann sehen sie so gut 15 Alle nur eine Rettung für Japan: Die, 3 105 kriedliche Weise, durch Handel und Ibu, strialisierungshilfe, zustande zu bringen, u 1 den Armeen des Tenno mißlans ne „Großostasiatische Wohlstandssphäre 19 enge Gemeinschaft der asiatischen Völkef. Inklusive Chinas. Copyright 1954 by dpa, eute“- Mamane Nachdruck, auch auszugsweise, verbofen 13 — Was Der In penicil Legat DN, 0 in ihre Dut häuser Schade Dollar rend e dab er in fals Die kord sc 19, Kii In chen i die Re das G Au am M der m landet daß er ten ir schluc dacht mehre Edelst Gerick müsse Les Zeitun mir e ven, 0 ich, d. Intfer Atom! ten h radioe Ich bi fschke dufess MORGEN has sonst noch geschab. Per 29 jährige Medizinstudent Alain Bom- d, der als„freiwilliger Schiffbrüchiger“ zor eineinhalb Jahren von sich reden machte, sich eine Rückgrat- Erkrankung zugezo- gen Ende 1362 und Anfang 1953 hatte Bom. den Atlantische Ozean in einem privi- ven Gummifloß überquert. Er wollte mit diesem Experiment beweisen, daß sich Schiff- jchige mit Fischen und Algen wochenlang emähren und so ein Schiffsunglück auf cher See überleben können. Noch heute ist junge Mann von den Strapazen seines damaligen Unternehmens schwer mitgenom- Es wird vermutet, daß seine jetzige nochenerkrankung auf den Mangel an Falk zurückzuführen ist, dem er während einer Oꝛeanüberquerung ausgesetzt War. Als der zehnjährige Michael Tarabout am ingstmontag auf einem Pariser Friedhof Grab seines Großvaters in Ordnung bringen wollte, löste sich der obere Teil des rabsteines und fiel dem Knaben auf den Kopf. Michael war sofort tot. Der 22 jährige Deserteur aus der ehe- lügen deutschen Wehrmacht, Manfred von Koppien, wurde in Paris zu einer sechs- monatigen Gefängnisstrafe verurteilt, weil er sich seit Verlassen seiner Einheit als nzose ausgegeben hatte. 8* Nach Angaben des britischen Rates für irtschaftsforschung sind bei den Jugend- chen unter 21 Jahren die Mädchen stärkere Tinker als die Jungens. in den letzten vier ren habe die Trunkenheit unter den Màad- chen ständig zugenommen. Von 1950 bis 1954 We aus einer Erhebung in 20 Städten mit einer Gesamtbevölkerung von sechs ilionen Einwohnern hervorgehe, die Zahl der Verurteilungen wegen Trunkenheit bei Mädchen um 80 Prozent gestiegen. Dabei zel die Trunkenheit bei den Mädchen unter A Jahren zwei- bis dreimal so verbreitet, ie bei denen über 20 Jahre. Die Zahl der Staatsbediensteten ist in land von Januar 1952 bis April 1954 um 8677 verringert worden. Das ist ein Abbau Jon fürn Prozent. Am stärksten wurde beim zmährungs ministerium, beim Arbeitsmini- terium und bei den Finanzbehörden ge- t. Nur beim obersten Fürsorgeamt wurde Personalstand erhöht. 5* un London erhielt der Entdecker des micillin, Sir Alexander Flemming ein Legat von 1000 Pfund Sterling(rund 11 700 Dich, das Lady Elsie Robertson Arrol ihm in ihrem Testament vermacht hatte. * Durch ein Großfeuer in zwei Geschäfts- usern in Winnipeg(Kanada) wurde ein schaden von mindestens zwei Millionen Har angerichtet. Das Feuer brach wäh- eines Sturmes aus, der so stark war, er den Wasserstrahl der Feuerspritzen falsche Richtung lenkte. * Die jetzt 40 Jahre alte Mrs. Reva Cra w- lord schenkte in Kingsport(Tennessee) ihre * n Plymouth Indiana) starben zwei Mäd- en im Alter von sechs Jahren, nachdem de Rattengift gegessen hatten. Sie hatten das Gikt mit Nährmitteln verwechselt. 55 G* merikanische Zollbeamte verhafteten Montag den 50 jährigen Samuel Leiser, der mit dem Frankfurter Flugzeug in Boston dete. Eine Untersuchung hatte ergeben, 5 er über 200 Karat geschliffener Diaman- n im Werte von über 400 000 DM ver- chluckt hatte. Die Zollbeamten hatten Ver- dacht geschöpft, als sie in Leisers Gepäck mehrere leere Etuis zur Aufbewahrung von Ddelsteinen fanden. Leiser wird sich nun vor cht wegen Schmuggelei verantworten Senn. * Leserzuschrift in einer amerikanischen eitung:„Wie uns geraten wurde, habe ich r einen Vorrat von Lebensmittelkonser- en, darunter Thunfisch, angelegt. Nun lese ch, daß japanische Fischer in 80 Seemeilen ernung vom Ort der Explosion einer ombombe radioaktive Verletzungen erlit- haben und daß ihr Fang, Thunfische. doaktiy und somit ungenießbar wurde. ch bitte um Auskunft, ob ich meine Thun- chkonserven behalten oder lieber gleich ufessen soll.“ Konfektionsanzüge für Raketenbesatzungen Maßanzüge für die 6000 freiwilligen Weltraumfahrer zu teuer/ Wann werden die„Schlösser im Mond“ besichtigt? Vor einigen Tagen hielt die„Gesell- schaft für Weltraumforschung“ in Hamburg ihre Jahreshauptversammlung ab. Es War Wil klich reiner Zufall, daß diese Tagung ausgerechnet am Himmelfahrtstag begann. Sich drei Tage lang unter Weltraum- korschern zu bewegen, die nicht nach Wochen, Monaten oder Jahren rechnen, sondern mit der Antriebs geschwindigkeit ihrer Welt- raumraketen, mit Frequenzen im Weltall, mit um die Erde kreisenden Außenstationen, mit Startgewichten und Nutzlasten, stellt den Laien immer wieder vor phantastisch anmutende Probleme. Wenn er nicht die Gewißheit hätte, es mit ernst zu nehmen- den Wissenschaftlern zu tun zu haben, Könnte er sich des Eindrucks nicht erweh- ren, Als bewegten sich diese Herren in zum Teil recht utopischen Gedankengängen. Die große Sensation, daß nämlich der Mensch überhaupt Zugang zum Weltraum hat, wird als selbstverständliche Tatsache von morgen vorausgesetzt. In nicht mehr Allzu ferner Zeit wird man die vielbesunge- nen Schlösser, die im Monde liegen, an Ort und Stelle besichtigen können, und es wird sich dann auch schon jemand finden, der Eintrittsgeld erhebt. Mit dieser bewußten Uebertreibung läßt sich am besten die Tat- sache erklären, daß eine Weltraumfahrt micht mehr eine Frage, sondern bereits ein fester Begriff ist, deren endgültige Reali- sierung allerdings noch von vielen Kleinig- keiten abhängt, die erst das Ganze formen. Wie weit sich die Weltraumforscher bereits vorgetastet haben, kennzeichnet ihre Ein- stellung zu der für jeden Laien erregenden Frage, wie und ob es dem Menschen über- haupt gelingen wird, den Bannkreis der Erde zu verlassen: Von den Weltraumfor- schern wird diese Frage ohne Diskussion übergangen. Ueber solche rückständigen Fragesteller zuckt man in ihren Kreisen nur noch gelangweilt mit den Schultern. Statt dessen unterhalten sie sich nüch- tern und gelassen bereits über die Details der Konfektionsanzüge, mit denen die Rake- tenbesatzungen ausgerüstet werden sollen. Konfektionsanzüge deshalb, weil für die bei der Gesellschaft für Weltraumforschung registrierten 6000 freiwilligen Weltraum- fahrer teure Maßanzüge entschieden den Rahmen der finanziellen Möglichkeiten sprengen würden. Die Tatsache, daß sich die Weltraumforscher neben ihren exakten und interessanten Ermittlungen über den Flug bemannter oder unbemannter Raketenraum- schiffe zu anderen Sternsystemen schon mit solchen Sorgen abquälen, ist für den Laien ein sichtbarer Beweis dafür, daß die Rake- tenkonstrukteure eines Tages auch in der Praxis schaffen werden, was sie auf dem Papier schon lange errechnet haben. Für die Schwerelosigkeit im Raum gelten für den Menschen und seine Kleidung an- Ein„Mäuse- Mond“ für wenig Geld Etwa 100 Pfund schwerer Zwerg-Satellit, der in 90 Minuten die Erde umkreist Im immer kürzerer Folge jagen sich die Tagungen der Weltraumforscher, Raketen- fachleute und Astronautiker. Immer neue Sensationelle Projekte werden diskutiert— für die unmittelbare und für die ferne Zu- kunft. Und wenn einmal kein Kongreß die- er Art von sich reden macht, dann meldet sich eine der berufenen Koryphäen für inter- planetarische Unternehmungen allein und auf sich gestellt pioniermutig zum Wort. In New Vork versammelten sich jetzt amerikanische Weltraumforscher zu einem „Symposion“, wobei entgegen der alten schönen Bedeutung dieses Wortes kein „Trinkgelage“, sondern ein mit nüchternen Formeln und kühnen Spekulationen gewürz- tes Gespräch berauskam. Im Mittelpunkt standen die Ausführungen von Professor F. S. Singer von der Universität Maryland, ungeachtet der erst 29 Jahre dieses jungen Gelehrten. Singer erwies sich als Mann. der Praxis in seinen neuen Theorien. Zunächst einmal sprach er von einer Entwicklungs- zeit von einem Jahrzehnt und außerdem be- Sniügte er sich mit technischen Dimensionen von gegenwärtig schon zu bewältigenden Ausmaßen. In rund einigen hundert Kilometer Höhe über der Erde soll sich danach in nicht allzu ferner Zukunft ein etwa hundert Pfund schwerer Zwerg- Satellit bewegen, der den launigen Namen„Mäuse-Mond“ schon jetzt erhielt. Im erster Entwicklungsstadium und beim ersten Bau dieses künstlichen Him- melskörpers muß eine Million Dollar auf- gewandt werden. Dann aber kostet jeder Weitere Baby-Satellit nach Singer nur noch 50 000 Dollar, verglichen mit den 15 Millionen Dollar für eine einzige„Fliegende Festung“ der Us-Bombergeschwader also nur sehr wenig. Der Satellit wird von einer dreistufigen Rakete in die erforderliche Höhe befördert, die ihn am Ziel aus ihrer Spitze entläßgt. An die Mitnahme von Menschen oder gewich- tigen Motoren ist bei dieser„Fllegengewichts- expedition“ ins Weltall nicht zu denken. Auch ein stärkeres militärisches Interesse an dem Objekt ist nicht gegeben. Das Unter- nehmen dient lediglich der Wissenschaft, den Meteorologen, Physikern, Aerchautikern. Es soll Informationen über kosmische Strahlen und ultraviolette Wellen liefern, die durch die Atmosphäre an einer vollen Einwirkung auf die Erde verhindert werden. Für die Untersuchungen der Wetterlage und Radio- wellen, besonders ihrer Störungen, dürften neue Wertvolle Aufschlüsse zu erwarten sein. Mitgeführte Instrumente sollen durch Son- nenenergie betrieben werden. Der„Mäuse- Mond“ wird nach den Hoffnungen seiner. irdischen Väter in 45 Minuten von Pol zu Pol eilen, in 90 Minuten also die Erde um- kreisen. Ein Magnetophonband wird für Auf- nahmen mitgeführt und Messungsergebnisse elle 30 Sekunden weitergeleitet. Der Satellit besitzt nur eine begrenzte Lebensdauer von wenigen Tagen und übermittelt Ergebnisse drahtlos an Flugzeuge. Auf der gleichen Tagung in New Tork, die diesen Ausführungen aufmerksam lauschte, wurde außerdem von kompetenter Weise vor einer machtpolitischen Nutzung des Satelliten-Gedankens im Weltraum ge- Warnt. Die Fachleute wünschen sich steuer- freie Dollar millionen für private Initiative und wissenschaftliche Arbeit. K. A. Wälllams dere Gesetze als auf der Erde. Prof. Her- mann Oberth, der Raketenpionier, demon- strierte dies eindrucksvoll am Beispiel des Raumanzuges. Schon eine zu heftige Arm- bewegung im schwerelosen Raum würde den Menschen sofort um seine eigene Achse drehen wie ein Karussell. Es gilt also, die Gliedmaßen des Raumanzuges möglichst leicht zu konstruieren. Umgekehrt soll aber der Rumpf möglichst massig sein, damit ein Herumtorkeln bei der Arbeit außerhalb einer Weltraumstation verhindert wird. Den Weltraumforschern ist der Mensch leider nicht vollkommen genug. ‚Die Natur hat n nicht nach DIN-Format geschaffen“, sagte Prof. Oberth bedauernd. Kleine und große Menschen müssen in den Weltraum gelangen körmen, ohne daß Mahanzüge er- forderlich sind. Das Modell des Raumanzuges sieht deshalb verstellbare Bein- und Arm- stümpfe vor, die sich wie ein Teleskop ver- längern oder verkürzen lassen. Dabei miis- sen die Anzüge so beschaffen sein, daß keine kosmischen Strahlen die schützende Metall- hülle durchdringen können. Winzige Körn- chen von der Größe eines Stecknadelkopfes haben im Weltenraum eine solche Wucht, daß sie sich tief ins Fleisch bohren würden. Der Kopfteil des Raumeamzuges— it drei Fenstern und einem Rückspiegel versehen — gestattet ein weites Blickfeld. Aber auch hier tritt wieder eine Schwierigkeit auf: Die Scheiben würden sofort beschlagen. Von irmen angebrachte Scheibenwischer sollen dieses Probelm lösen. Um den Raumfah- rern den Aufenthalt in den Anzügen er- träglich zu gestalten, will Prof. Oberth eine Kühlanlage einbauen, die in Form eines riesigen Eierbechers auf dem Rücken ge- tragen wird. Dort soll auch der Tank für die flüssige Luft angebracht werden, die das wichtigste Instrument des Raumfahrers überhaupt ist. Mit ihrer Hilfe kann er sich erst außerhalb der Raumstation fortbewegen. „Ein zu kräftiger Druck auf den Abzug die- Ser Rückstoßgpistole allerdings könnte Neu- Unge auf Nimmer wiedersehen im Welten- raum verschwinden lassen.“ Gert Kistenmacher Menschenähnliche Wesen, die wir nicht kennen? Es gibt Milliarden Planeten, die ähnlich der Erde sind Sind wir Menschen die einzigen Bewoh- ner im Universum, Oder leben auch auf den Planeten anderer Sterne menschenähnliche Wesen, von denen wir nichts wissen? Diese Frage wird von der Wissenschaft heute bejaht. Noch vor ein paar Jahrhun- derten wurde ein Giordano Bruno ver- brannt, weil er behauptete, es gebe mehr Planeten als die, die wir kennen. Inzwischen haben wir eingesehen, daß wir nur ein Pünktchen sind im All, ein Staubkorn am Rande der Milchstraße, in der es tausend Milliarden Sonnen geben soll und gewiß ebenso viele Planeten. Unsere Sonne hat neun Wandelsterne (Planeten) und ein paar tausend Kleinst- planeten(Planetoiden), sie bildet mit ihnen gewissermaßen eine Familie. Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto sind die Brüder und Schwestern der Erde. Mit tausend Milliarden anderen Son- nen unserer Milchstraße leben wir wie in einem großem Staat. Solche Milchstraßen Zum Nachdenken Dünkirchen ist eine der französischen Städte, die durch den letzten Krieg bis zu 95 Prozent zerstört waren. Ueber den Stand des Wieder- aufbaues wurde dieser Tage der Bürger- meister dieser Stadt, Paul Asseman, von Augu- stin Laleine, dem Sonderkorrespondenten der großen französischen Tageszeitung„Le Figaro“ (2. Juni 1954) befragt. Man kam auch auf das Theater zu sprechen und da sagte der Bürger- meister:„Sobald wir unsere Wohnhäuser, un- sere Schulen, die Gebũude unserer verschiede- nen Gesundheits- und Wohlfahrtsdienste, Kin- derkrippen, Mütterberatungsstellen usw. auf- gebaut haben, werden wir natürlich auch mit der Rekonstruktion unseres Theaters begin- nen. Das Theater wird gewissermaßen der Ricktbuaum auf dem Dachfirst sein, der den glüchelichen Abschluß unseres Wiederaufbaues anzeigt.“ f gibt es aber zehn Milliarden— also schätzt man das Universum auf hundert Trillionen Sterne. Daß auf einem glühenden Sternenpball keine menschenähnlichen Wesen wohnen können, ist klar. Aber warum sollten die hundert Trillionen Sterne nicht von minde- stens ebenso vielen Planeten begleitet sein? Die„Astronomie des Unsichtbaren“, die sich auf die Berechnung von Sternenbahnen stützt, ist der Ansicht, daß unsere Fixsterne riesige Planeten haben. Sehen können wir sie leider nicht, da sie nur im erborgten Licht ihrer Sterne stehen und Billionen Kilometer von uns entfernt sind. Innerhalb unserer Sonnenfamilie scheint die Erde der einzige Planet zu sein, der ein höheres Leben ermöglicht. Und doch dauerte es drei Milliarden Jahre, bis es so weit war. Auf dem sonnennahen Merkur— glühende Hitze, eisige Kälte— gibt es keine Atmo- sphäre; Venus ist von riesigen Kohlensäure- Wolken umhüllt, Mars ist wasser- und sauerstoffarm, und die sonnenfernen Pla- neten sind zu kalt und von giftigen Dämp- ken erfüllt. 8 Aber es mag noch Milliarden andere Sternbegleiter im Universum geben, auf denen ein höher organisiertes Leben mög- lich ist, wenn auch verschieden von dem auf unserem Erdball. Wir verwerten den Sauer- stoff der Luft andere Wesen könnten Vielleicht Stoffe aufnehmen und verarbeiten, die für uns giftig sind: Kohlensäure, Methan oder Schwefel wasserstoff. Gibt es doch auch Bakterien, die keinen Sauerstoff vertragen können(die Anaerobien), und Lebewesen, die in Petroleum oder in heißen Quellen oder tief unter der Erde ohne jede Spur von Licht leben. Wir Menschen wundern uns oft, wie herrlich die Erde gerade für uns beschaffen ist... Sollte es nicht umge- kehrt sein: daß uns die Erde genau so her- vorgebracht hat, wie es die auf ihr vorhan- denen Lebensumstände erlauben? Seite 8 Warnung vor Trinkgelagen Köln. Das deutsche Gesundheitsmuseum in Köln warnt in einem Merkblatt vor über- mäßigem Alkoholgenuß. Ein Drittel aller 5 Verkehrsunfälle werde zum Beispiel in Nordrhein- Westfalen durch Trunkenheit am Steuer verursacht. Die Zahl der Gewaltver- brechen steige im gesamten Bundesgebiet von Freitag bis Sonntag— in den Zeiten erhöhten Alkoholkonsums— sprunghaft an Besonders bemerkenswert sei, daß sich Ver- kehrsunfälle meist nach dem Genuß von verhältnismäßig wenig Alkohol ereignen, nämlich dann, wenn durch seinen Einfluß „alle Hemmungen fallen“, ohne daß man sich dessen richtig bewußt werde. Ganz ent- schieden müsse aber vor Trinkgelagen ge- warnt werden.. Steigender Trinkmilchverbrauch 5 Bonn. Der Trinkmilchverbrauch in der Bundesrepublik betrug 1953 rund 120 Liter pro Kopf der Bevölkerung. Dies bedeutet gegenüber 1949 und 1950 eine Verbrauchs- steigerung von mehr als 20 Prozent. Den- noch bleibt der Trinkmilchkonsum in der Bundesrepublik noch um 50 bis 100 Liter je Kopf und Jahr hinter dem der benachbarten europäischen Länder und den USA zurück. Halligen rufen nach Wasser i Husum. Das Wasser auf den vom Waften meer umgebenen nordfriesischen Halliger an der schleswig- holsteinischen Nordseeküste wird immer knapper. Auch der kurze Regen- schauer am Pfingstmontag, der einige H ligen streifte, hat die angespannte Prin Wasserlage nicht entlasten körmen. Fehtinge, die für die Halligen charakteri- stischen Brunnen, trocknen immer mehr aus. Ein Fahrzeug brachte eine game Ladun Wasser nach der Jugendhallig Süderoog, wo der Ferienbetrieb wegen des Wassermangels ernstlich bedroht war. 58 Esperanto als europäische Sprache? Marburg. Rund 250 Esperantisten aus allen Teilen Deutschlands und verschiedenen anderen westeuropäischen Ländern, die über Pfingsten am 32. deutschen Esperanto- kongreß in Marburg teilnahmen, haben ge- beten, sich allen Versuchen, das europäische Sprachenproblem im Straßburger Europare. durch Bevorzugung einer Nationalsprache zu lösen, unter Berufung auf die demokratische Gleichberechtigung der Völker zu wider- setzen, Die Regierung soll mit allen dipl matischen Mitteln für eine allgemeine Zwei sprachigkeit mit Hilfe von Esperanto in Europa eintreten. 9 Feuerwehr brauchte seit 50 Jahren nicht löschen 1 Osterode Marz). Die Feuerwehr des Dorfes Wiershausen(Kreis Osterode) feierte zu Pfingsten ihr 50jähriges Bestehen. Seit rer Gründung im Jahre 1904 aber War Wehr ohne Alarm. In Wiershausen hat es nämlich in dieser langen Zeit nicht ein ein- ziges Mal gebrannt. Noch großer Bedarf an Lehrstellen Köln. Die Zahl der Schulentlassenen im Bundesgebiet, die bis zum 30. April 1954 noch nicht in eine ihren Wünschen entspre- chende Lehrstelle vermittelt waren, lag nach Mitteilung des Deutschen Industrie- Institutes mit 156 500 nur um 500 höher als 2 chen Zeitpunkt des Vorjahres. Zahnsanierung für Zonen- Jugend Berlin. Das Sowjetzonen- Gesundheit ministerium hat zur Jugendzahmpflege regel- mäßige Reihen untersuchungen mit anschlie- Bender Behandlung angeordnet. Als wird eine planmäßige, jahrgangsweise au- steigende Sanierung bis zur Erfassung samt licher vorgesehenen Jahrgange genannt, Im laufenden Jahr sollen mindestens alle jährigen in Heimen, sowie alle Schüler ersten, vierten, achten und neunten Schu jahr untersucht werden. e „Mütterschutzverband unehelicher Besatzungskinder“ In München konstituierte sich auf Bu desebene unter dem Vorsitz von Ar Maria Gruber, der„Mütterschutzver unehelicher Besatzungskinder in Deu ch. land E. V.“. Der Verband hat es sich zur Aufgabe gemacht, unehelich geborene der, deren Väter den Besatzungsmächten a gehören, in den rechtmäßigen Genuß v. Unterhaltsrenten kommen zu lassen, es nach Auffassung des Verbandes d abendländischen Kultur widerspricht, we sich Vertreter Zivilisierter Nationen dei Vaterpflicht dem eigenen Fleisch und Blu gegenüber entziehen. 8 Ueberwundene Schwierigkeiten/ von Remy Roure In einem in der Zeitschrift„Allemagne 1 krökkentlichten Artikel vertritt der neue . des französischen Austauschkomi- mit dem Neuen Deutschland, Jean ſumperger, die Meinung, daß die Ver- tandigungsmöglichkeiten zwischen den bei- en ermutigender und auch zahl- fuer sind,„obwohl die Gründe für Ressen- 105 ents scheinbar unendlich stärker sind als lach dem 1. Weltkrieg“. Warum?„Weil“, 80 reibt Schlumberger,„wir, Frankreich und gretcllanch auf unserem aus den Fugen Wttenen Planeten nicht mehr die beiden kotagonisten sind, deren schlechte Be- e ingen untereinander den Frieden der 95 gefährden“, Kurz, weil wir beide zu wach sind und die Zügel nicht mehr in er Hand halten. Ist das ein Paradoxum? an es besagen, daß wenn Frankreich vor gen mächtigen Deutschland noch stärker gare, die Verständigung viel schwieriger 3 Diese Hypothese ist ziemlich melan- sch. Gemeinsam ertragenes Leid nähert och einander, ebenso wie gegenseitige chtlosigkeit. Wie Schlumberger ausführt, en wir nicht mehr„Schnabel an Schna- 5 Me ZwWei Kampfhähne, um die benach- rte Völker im Kreis herumstehen“, urid an könnten friedlich am geichen Korn bicken. 5 i 8 Soweit sind wir noch nicht ganz. Es want jedoch, daß die Hindernisse„weniger müberwindlich“ sind. Dafür gibt es zahl- 8 und bedeutsame Ameichen Zwar . sich auch nach dem 1. Weltkrieg 1 5 liche Verständigungsbemühungen be- ſerkbar Doch scheiterten sie fast immer an m Migtrauen, an politischen Differenzen an einer Propaganda, deren Wahrheit Wirkung nicht zu zerstören vermochte aren zu sehr vom Gefühl geleitet, ohne das man einige großzügige Manifestationen wie in Verdun oder in Bierville mit Mare Sangnier davon ausnehmen könnte. Die großen politischen Akte(Briand, Stresemaun) erfolgten zu spät, als daß sie den unter- irdischen Strom der Hitlerbewegung hätten aufhalten können.. Die gegenwärtigen Verständigungsbemü- hungen sind ganz anderer Art. In der glei- chen Ausgabe der Zeitschrift„Allemagne“ mit dem Artikel Schlumbergers weist Alfred Großer auf drei Tatsachen, auf„drei Leh- ren“ hin, deren Wert bedeutsam ist: ein deutsch- französisches Juristentreffen, ein Gespräch an der Sorbonne über den Ge- schichtsunterricht, und vor allem das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 17. De- zember 1953 über die Beamten und den Nationalsozialismus. Das Juristentreffen fand in Reims und Paris statt.„Vielleicht ist es den Juristen vorbehalten, dort Erfolg zu haben, wo die Diplomaten früher geschei- tert sind“, erklärte der Präsident des Kassa- tionsgerichtshofes, Picard, in Hinsicht auf die begonnene juristische Zusammenarbeit. Die Neufassung der Geschichtsbücher, eine delikate und geradezu, e Aufgabe bildet das Gesprächstherfla der Historiker an der Sorbonne unter Leitung von Professor Edmond Vermeil. Wie sollte man hier nicht auf das mangelnde Gleichgewicht zwischen dem von den Spezialisten anerkannten ge- schichtlichen Tatsachen und den Vorurteilen hinweisen, die noch allzu oft in den Ge- Schichtsbüchern und beim Unterricht an den Schulen anzutreffen sind. Das Urteil des Karlsruher Verfassungsgerichtshofes besitzt für die Franzosen selbstverständlich beson- deren Wert, da és den vollständigen Bruch mit dem Naziregime bedeute. Dies alles sind Anzeichen und Lehren, die die Bemerkung Schlumbergers weitgehend vechtfertigen. m in Wirklichkeit begegnet die Verstän- Ngurig, die so viele große Geister schon vor den Weltkriegen angestrebt haben, heute weniger Schwierigkeiten denn je, und dies trotz gewisser äußerer Anzeichen. Es wäre traurig, wenn eine solche wirkliche histo- rische Gelegenheit verpaßt würde. Europa im Kommen Kunsterziehung— international Vom 5. bis 10. Juli tritt die Internationale Gesellschaft für Kunsterziehung in Paris zu ihrer ersten Generalversammlung zusam- men. Die Gesellschaft wurde mit Hilfe der Kultur- und Erziehungsorganisation der Ver- einten Nationen(UNESCO) gegründet, um der Kunsterziehung im sozialen Leben der Völker eine gewichtigere Rolle einzuräu- men. Schulungskursus für junge Montanarbeiter 50 junge Montanarbeiter aus 6 europài- schen Ländern werden vom 14. bis 26. Juni in Saint Avold Lothringen) zu einem Schu- jungskursus zusammenkommen Das Treffen wird von der Europäischen qugendkampagne veranstaltet. Vertreter des Freien und des Christlichen Internationalen Gewerkschafts- bundes nehmen ebenfalls teil. Die jungen Arbeiter sollen über die Probleme der Euxo- päischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl Unterrichtet werden. JLO-Rhein abkommen unterzeichnet Holland hat jetzt als letzter Staat nach Belgien, Frankreich, Deutschland und der Schweiz das internationale Abkommen über die Arbeitsbedingungen der Rheinschiffer unterzeichnet. Der 1950 abgeschlossene und Anfang 1954 auf einem Treffen des Inter- nationalen Arbeitsamtes(JLO) revidierte Vertrag kann nunmehr ratifiziert werden. Gemeinsamer Arbeitsmarkt Nordeuropa Ab 1. Juli werden Dänen, Finnen, Nor- Weger und Schweden in jedem dieser vier skandinavischen Länder ohne Aufenthalts- oder Arbeitsbewilligung einer Beschäftigung nachgehen dürfen. Schwedisch- deutsche Gemeinschafts arbeit Die sehr aufschlußreichen und noch nicht vollständig bearbeiteten schwedischen Münz- sammlungen werden in schwedisch- deutscher Gemeinschaftsarbeit erschlossen. Das ist zwi- schen dem schwedischen Reichsantiquar, Dr. Thordemann, und dem Vorsitzenden der deutschen Nusmatischen Kommission, Prof. Hävernick, vereinbart worden. Einheitliche Milchkontrolle Das Europäische Komitee für Milch- leistungsprüfungen wird vom 27. bis 29 Juni in Hannover über die internationale Anerkennung eines einheitlichen Milch- Kontrollsystems beraten. Vertreter aus elf europäischen Ländern haben ihre Teilnahme zugesagt. f Für besseren Eisenbahnverkehr Vertreter von 35 Eisenbahnverwaltungen aus 25 europäischen Ländern werden vom 23. Juni bis 7. Juli in Hamburg über besseren internationalen Eisenbahnverkehr beraten. Das Treffen wird vom Internationalen Eisen- bahnverband(UI) in Paris veranstaltet. Europäische Liste krebs- un schädlicher Farbstoffe Anfang Mai haben Vertreter aus fast allen westeuropäischen Ländern anläßlich * einer Sondersitzung der Farbstoffä sion der Deutschen Forschungsgemeinscł einen Entwurf für eine internationale Li krebsunschädlicher Lebensmittelfarb ausgearbeitet. 8 Europabe kenntnis auf dem Reis epag 8 Die Europa-Union Deutschland wi Bundesregierung bitten, auf der Vorderse deutscher Reisepässe den Aufdruck„ Sliedstaat des Europarats“ anzubringe gische Pässe tragen bereits eine solche schrift. 5 Jungbauern erörtern„Grüne Union Vertreter der Landjugend aus 14 europ- schen Ländern haben Ende Mai auf ei internationalen Studientagung auf dem E herg im Aargau(Schweiz) über das The „Jungbauern und Europa“ beraten. Das ken wurde von der Europäischen Ju kampagne veranstaltet. Dr. van der Le Niederländischen Landwirtschaftsminist erörterte die supranationalen Lösungs suche in der Landwirtschaft unter beson rer Berücksichtigung des„Grünen Plane Dr. Heinz Haushofer, München, spr ch Thema Der bäuerliche Mensch in Euro In drei Arbeitsgruppen haben Teilnehmer mit den politischen, w. lichen, technischen und sozialen der Agrarunion befaßt. Als allgem. sammenfassung der Arbeitsergebnis eine Entschließung an den Europarat stande, in der die internationalen Grei gebeten werden, die Ergebnisse der 5 schen Jungbauerntagung bei ihren Berg gen zu berücksichtigen. Die Land wirtscha sei in allen europäischen Ländern Grundla der Gesamtwirtschaft. Sicherheit und Wol stand des Kontinents sei nur in einem tisch und wirtschaftlich geeinten Europa erreichen.. a 5 . 8 Seite 4 MANNHEIM 8 Donnerstag, 10. Juni 1954 Nr. 10 Wohin fährt der Mannheimer in Urlaub? Reisebüros zwischen Prospekten, Buchungen und Telefonaten auf Hochtouren „Haben Sie noch etwas in Riccione frei?“ krägt der dicke Herr am Schalter des Reise- büros, das in diesen Tagen Hochsaison hat und dessen Angestellte vom Lehrmädchen bis zum Chef zwischen Telefon-Dauergeläute, Auskünften, Anfragen und Buchungen kaum Zeit zur Beantwortung allgemeiner Reise- fragen finden. Denn so ein aufgeregtes, vom Fernweh und dem Wunsch nach möglichst sonniger Erholung durchwehtes Reisebüro, das mit seinen bunten Plakaten und Fluten Von Prospekten eine verwirrende Fülle von Urlaubsmöglichkeiten vor gehetzte Städter- augen stellt, ist eine der vielen Zentralen im Rekord-Reisejahr 1954, von denen Schie- nenwege und Straßen dahin führen, wo der Mensch für einige Wochen richtig Mensch sein will und auf irgendeiner grünen Wiese, an irgendeinem blauen See die asphaltmüden Gehwerkzeuge der Feriensonne überantwor- ten kann Nach der Währungsreform sprachen die Statistiker von der„Freß welle“. Es folgten Bekleidungswelle, Einrichtungswelle und Wohnungswelle. Die Reisewoge aber scheint jetzt mit alltagsfeindlich gekröntem Kamm zugunsten der Gesundheit Sparsinn und das Bedürfnis nach Pflastertreterei hinwegzu- schwemmen, und als eine der wichtigsten Be- obachtungen registriert das Reisebüro die Tatsache, daß die sogenannten„Aufenthalts- reisen“ immer mehr in den Vordergrund tre- ten— zum Leidwesen der Omnibusfahrer, die in den Jahren nach 1948 möglichst viele Ur- die und meinen damit auch. uns, denn trotz des mißlaunigen Wettergotts ist die Sehnsucht nach Urlaubsfreuden groß verfunden Signale „Freie Fahrt“ und mit etwas Optimismus lassen sich Be- denken überwinden und Wünsche verwirk- lichen. Foto: Thomas lauber an möglichst viele Orte befördern konnten. Auch die Mannheimer wollen nicht mehr in einigen Tagen gewissermaßen im Dauerlauf durch Italien rasen, sondern be- vVorzugen ein festes Standquartier, von dem aus sich immer noch die engere und weitere Umgegend— je nach Geldbeutel— erobern“ läßt. Damit verbunden ist auch eine über- wiegende Rückkehr zur Bundesbahn, falls die Busgesellschaften sich nicht ebenfalls auf Hin- und Rückfahrt zum und vom Ferienziel umgestellt haben. Nach wie vor ist das sonnige Italien der am meisten geäußerte Urlaubswunsch, der an den Schaltern zur Sprache kommt. Seit 1953 aber folgt gleich hintendran Jugosla- wien, dessen Hotelleistungen nur noch von der meist als Durchgangsland benutzten Schweiz übertroffen werden, während man sich in Transportfragen Geduld und Schüttel- festigkeit angewöhnen muß. Die skandinavi- schen Länder sind wegen der teuren Schiffs- reisen bisher sehr wenig gefragt, und in Frankreich gibt es offenbar nur ein Reise- ziel, nämlich Paris, das sowohl frischgebak- kene Ehepaare als auch allzu einsame Jung- gesellen mit großen Hoffnungen zu frequen- tieren gedenken. Im Inland nehmen, nicht zuletzt wegen ihrer reisestrategisch günstigen Position zu Spritztouren ins benechbarte Ausland Oberbayern und der Südschwarzwald einen bevorzugten Platz ein. Dabei muß berück- sichtigt werden, daß der innerdeutsche Ur- laubsverkehr sich nur zu einem geringeren Teil über die Reisebüros abwickelt. Denn wer in den Odenwald fährt, braucht weder Dol- metscher noch viel Beratung. Der Abschluß von Wetterversicherungen ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegan- gen, obwohl diese von der Reise zeitlich völlig unabhängige Einrichtung sehr viel als eine Art„Toto“ gespielt wird. Einzelne Sonder- züge sind, bei einer immer noch vorhandenen Aufnahmefähigkeit der Urlaubsorte, bereits ausverkauft, und das macht für die Vermitt- ler von Ferienaufenthalten das Problem der Zusammendrängung der Hauptsaison auf zwei Monate in verstärktem Maße akut. Wäre es nicht möglich, so fragen sie, für die Schulkinder zumindest zwei verschiedene Ferienzeiten einzuführen, damit sich nicht Alles, was Beine und Wünsche hat, auf den Juli und den August zusammendrängt? Eine segensreiche Initiative hat ein Mann- heimer Reisebüro für die Leute ergriffen, die abseits vom Massenbetrieb ihre„Königlich bayrische“ Ruhe haben wollen, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Es hat für solche Zwecke einige Orte, denen das Ueber- laufensein Gottseidank 1 och fremd ist, aus- gesucht und empfiehlt sie denen, die auf Kur- betrieb und Fremdenverkehrs-Gewerbsmä⸗ Bigkeit keinen Wert legen. 100 Plätze in Deutschland und 300 im Ausland warten auf Feriengäste. Neben der Zusammenstellung von Gruppen- und Einzel- reisen reserviert das Reisebüro auch Pau- schalaufenthalte für Kraftfahrer, die auf die gemeinsame Anreise verzichten und sogar für Menschen, denen die Fahrt mit dem Velozi- ped lieber ist. Man sieht also: Für das jedem zustehende, behördlich genehmigte Faulsein wird alles getan. Gute Reise! HW Selbstwählferndienst mit Karlsruhe absofort möglich Schneller als vorauszusehen, hat die Bundespost— seit Pfingstsamstag— den Selbstwählferndienst nach Karlsruhe auf- genommen. Damit kann jetzt jeder Mann- heimer Fernsprechteilnehmer von seinem Apparat aus ohne Gsprächsanmeldung beim Fernamt jeden Teilnehmer in Karlsruhe direkt wählen. Da in Karlsruhe jedoch rund 10 000 Fernsprechnummern geändert wer- den mußten, ist dringend zu empfehlen, vor Herstellung einer Verbindung die neue Ruf- nummer des Karlsruher Teilnehmers im neuen amtlichen Telefonbuch nachzu- schlagen. Alle Karlsruher Rufnummern sind jetzt fünfstellig und beginnen mit der Kennziffer 985 Wird die„Werkarbeitsschule“ Wirklichkeit? Stadtschulamt rechnet Ueber Hilfsschüler und schwach begabte Schüler der Förderklassen liest man in dem soeben erschienenen Handbuch„Mannheim in Wort, Zahl und Bild“ auf Seite 161, daß nach dem Stand vom 15. Dezember 1953 in 37 Klassen 739 Schüler und Schülerinnen un- terrichtet wurden. Was wird aus diesen Kin- dern? Das Stadtschulamt hat jetzt vorge- schlagen, in das geplante Berufsschulzentrum am Weißen Sand eine Anlernwerkstätte auf- zunehmen, in der sie auf ein Berufsziel vor- bereitet werden, das Rückhalt und Freude Arn Dasein gibt. Die Fließbandarbeit der Industriebetriebe, einfach, undifferenziert und unkompliziert, empfiehlt sich dafür besonders, weil sie zum Anpacken auffordert und durch gleichblei- benden Fhythmus Erleichterung bringt. In anderen Städten, vorweg Stuttgart, Arbeitsmarktlage erheblich verbessert Exwerbslosenziffer fiel um 1232 auf 8104 im Arbeitsamtsbezirk Mannheim Im Gegensatz zur nur geringen Abnahme der Arbeitslosigkeit im April hat sich die Arbeitsmarktlage im Mannheimer Arbeits- Amtsbezirk letzten Monat wesentlich gebes- sert, was nicht nur auf die intensivierte Bautätigkeit, sondern auch auf erhöhte Auf- elhnne fähigkeit von Großbetrieben vor Allem in der Metallindustrie zurückzufüh- ren ist. Am stärksten nahm die Erwerbslosiggeit uin Bezirk des Hauptamtes Mannheim und der Nebenstellen Schwetzingen und Hocken- Heim ab. Hier wurde ein Arbeitslosentief- Stand registriert, wie er in anderen Jahren in der Regel erst im September oder Okto- ber erreicht wird. Im ganzen Arbeitsamtsbereich reduzierte Sich die Zahl der Erwerbslosen um 1232 auf 8104, von denen 3974 Männer und 4130 Frauen sind. Das Problem der Frauen- SrWerbslosigkeit ist also in Mannheim nach Wie vor von drückender Aktualität. Die offenen Stellen haben entsprechend der Ab- nahme der Arbeitslosigkeit zugenommen, und Zwar um 239 auf 1202(721 für männliche und 481 für weibliche Arbeitskräfte). Hr- Höhte Anforderungen verlangten insbeson- dere nach Baufacharbeitern, die heute Man- gelware sind, sowie Hausgehilfinnen und Angehörigen der kaufmännischen, landwirt- schaftlichen und Metallberufe. Das Vermittlungsergebnis des letzten Monats ist, abgesehen von der Zeit nach Beendigung der Frostperiode,„einmalig“. Die Zahl der Vermittlungen, in denen sich besonders die chemische Industrie, das Ver- kRehrsgewerbe, die Holzindustrie, die Nah- Tungsmittelhersteller und die gewerblichen Hilfsberufe hervortaten, kletterte von 4989 um 1534 auf 6523(4866 Männer, 1657 Frauen). Erstmals seit längerer Zeit kormten auch Wieder langfristig Arbeitslose Urrtergebracht Werden. Unterstützungsempfänger(etwa 70 Pro- Wie wird das Wetter? 2 8 7 5 5 85— Vorhersage bis Freitagabend: Wechselnde Bewölkung mit kur- zen Aufheiterungen. Zeitweise auflebende Schauertätigkeit, zum Teil gewittrig. Tagestemperatu- ren kaum über 20 Grad anstei- Send, nachts verhältnismäßig kühl. Vorüber⸗ Sshend auffrischende Südwest- bis Westwinde. Pegelstand des Rheins am 9. Juni: Maxau 453(S0), Mannheim 312(718), Worms 229(13), Caub 200(7). Fegelstand des Neckars am 9. Juni: Plo- chingen 129(13), Gundelsheim 170(9), Mann- heim 308(8). Nur kurzzeitige Wetterberuhigung —— ů ů— ů———— zent der Erwerbslosen beziehen Unter- stützung) gab es Ende Mai nur noch 5626 gegenüber 6729 ultimo April dieses Jahres. In Kurzarbeiterunterstützung, die einen Ab- gang von 12 und einen Zugang von acht Firmen veizeichnet, stehen jetzt noch 14 Be- triebe mit 86 männlichen und 499 weiblichen Arbeitnehmern. 22 Notstandsarbeiten, von denen vier im letzten Monat neu angelau- ken sind, beschäftigten 749 Sonst- Arbeits- lose, darunter 141 Jugendliche. Vier beruf- liche Bildungsmaßnahmen werden von 69 Frauen und 17 Männern besucht. Das Interesse an einer Arbeitsaufnahme im Ruhrbergbau, das noch nie sehr groß Wär, ist weiter abgeflaut. Nur acht Bewer- ber konnten diesem Zweck zugeleitet wer- den. Ueber ähnlich starken Rückgang der Arbeitslosigkeit wie Mannheim können sich auch die Arbeitsämter Heidelberg, Ludwigs- hafen und Darmstadt freuen, während in Karlsruhe die Erwerbslosigkeit sich noch einmal( 116) leicht aufgeblasen hat. Auf 100 Arbeitnehmer kommen in Mannheim 4,9, Ludwigshafen 4,3, Heidelberg 6,9, Karls- ruhe 4,4, Baden- Württemberg 2,6 und im Bundesdurchschnitt 6,4 Arbeitslose. rob damit bis Ostern 1955 wurden mit Jahreskursen für Schulentlas- sene gute Erfahrungen gemacht. In beson- deren Werkklassen wurden Hilfsschüler und Förderkläßler zu Anlernlingen für die Flieg. bandarbeit vorgebildet. Es handelt sich dabei meist um Tätigkeiten, die der intelligente Arbeiter als zu eintönig und deshalb er- müdend und deprimierend nicht schätzt. Bei einer kärglich zugemessenen geistigen und seelischen Ausstattung kaum diese Monotoni⸗ einer gewissenhaft ausgeführten und auch anerkanmten Arbeit als Wohltat empfunden Werden. 9 4 Eine„Werkarbeitsschule“ ist in Mann- heim schon wiederholt erwogen worden. Aus 20 Entlaßschülern der Hilfsschule und 30 Ent- Jaßschülern der Förderklassen sollen nun jährlich zwei Werkklassen mit je 25 Anlern- lingen für die metallverarbeitende Industrie errichtet werden. Jede Klasse erhält wöchent- lich 21 Stunden praktischen Unterricht in der Werkstatt durch einen Meister, dazu drei Stunden Werkzeuglehre, Materialkunde und Gewindelehre, und zwölf Stunden theoreti- schen Unterricht durch Lehrkräfte in Deutsch, Reclmen, Raumlehre, Zeichnen, Stoffkunde und Gemeinschaftskunde. Das Stadtschulamt Mannheim ist opti- mistisch und schlägt dem Stadtrat und der Stadtverwaltung die Einrichtung dieser An- lernwerkklassen für Ostern 1955 vor. Nicht als Nothehelf, sondern mustergültig und bei- spielhaft. Es war schon immer Mannheims Streben, die benachteiligte qugend zu fördern umd nicht im Stich zu lassen. ch Verbandstag des Nor dbadischen Damen- schneider- Handwerks Am 12. und 13. Juni hält das Nordbadische Damenschneider-Handwerk im Musensaal des Städtischen Rosengartens seine diesjäh- rige Verbandstagung ab. Am 12. Juni beginnt die Tagung um 9.00 Uhr mit Begrüßungs- alisprachen und Fachvorträgen sowie Modell- schau. Daran schließt sich um 14 Uhr eine Modelehrtagung an. Um 19.30 Uhr beginnt die große Verbands-Modenschau der nord- badischen Städte. Am Sonntag, dem 13. Jühi, ist ein gemeinsamer Ausflug der Tagungs- teilnehmer nach Bad Dürkheim vorgesehen. Abfahrt 10.40 Uhr mit der Rhein-Haardt- Bahn Collinistraße. Bekannte Ferienorte zeigen, ist in Mannheim zu finden und per pedes zu erreichen. Einerseits— trotz der HFalmen— der reisende Vorgarten eines Mannheimer Restaurants am Friedrichsying, andererseits— unweit davon— die Fassade eines Neubaus, dessen Balkone eine Kleine Sehenswürdigkeit darstellen. Kleine Chronik der großen Stadt Weihbischof Dr. O. Steinwachs fejert das goldene Priester jubiläum Am kommenden Sonntag, 9.30 Uhr, feiert der Hochwürdigste Herr Weihbischof Dr. Otto Steinwachs mit einem feierlichen Pon- tifikalamt in der Schloßkapelle sein golde- nes Priesterjubiläum. Der hohe Jubilar wurde am 12. Juni 1904 von Bischof Dr. Weber in Bonn zum Priester geweiht. Nach einer philosophischen Promotion mit„summa cum laude“ in München, wurde der kaum 30 jährige Priester zum Stadtpfarrer der Alt-Kath. Kirchengemeinde Mannheim er- nannt. Fast 40 Jahre hat H. H. Weihbischof hier in seinem geliebten Mannheim vor- Pildlich gewirkt. Die Kirche hat seine un- ermüdliche Arbeit mit der Bischofsweihe 1947 gekrönt. Möge der hohe Jubilar noch lange Jahre für seine Kirche und seine Hei- mat in Gesundheit und Frische wirken! Gefährlicher Kollege Eine Funkstreife der Polizei ergriff auf dem Neckardamm einen 22jährigen ehe- maligen Polizeiwachtmeister aus dem Rheinland, nach dem wegen wiederholter e Prüflinge im schweiß fachlichen Kreuzfeuer 16 Ingenieure packten nach 180stündigem Abendlehrgang ihr Wissen aus In der Gewerbeschule I in C 6 machte sich gestern wieder einmal jene prickelnde Atmosphäre breit, die charakteristisch ist für die Orte, an denen man ins Examen„steigt“. 16 Ingenieure mit und ohne Diplom wurden mündlich auf jene schweigtechnischen Kennt- nisse ausgelotet, die sie sich in einem 180 stündigen Abendlehrgang bei der Schweiß- technischen Lehr- und Versuchsanstalt Mannheim ergattert haben. Ueberschrift: Zweite Schweißfachingenieur- Prüfung in Mannheim. Es gehört schon eine gehörige Portion Idealismus— und Ehrgeiz— dazu, in der Woche vier Abende je drei Stunden neben- beruflich seiner Weiterbildung zu opfern. Die Teimehmer des Kurses, den Professor Dr.-Ing. habil. H. Koch von der Schweiß- technischen Lehr- und Versuchsanstalt lei- tete, kommen aus Mannheim und seiner engeren und weiteren Umgebung, aus Orten We Mainz, Bad Dürkheim, Karlsrume und anderen, Schließlich arbeitet die Mannhei- mer Anstalt(SLV) ja für einen geographi- schen Bereich, der sich nach Süden bis zur Schweizer Grenze, westlich bis an die fran- zösischen Zollschranken und nach Osten bis etwa auf die Linie Kassel Hannover dehnt. Der Lehrgang, der gestern die angehen den Schweißfachingenjeure ins Schwitzen brachte, war von Mitte Januar bis Anfang Juni„unterwegs“, Die schriftliche Prüfung nahm drei Abende mit je drei Stunden in der letzten Woche für sich in Anspruch und Uberfall in der Kunststraße vor Gericht 4 Der Täter: Ein„Früchtchen“, das zuviele Schundromane las und Pistolen klaute Das zarte, schmächtige Bürschlein mit dem noch zarteren Bartflaum auf der Oberlippe und dem urwüchsig schwäbischen Dialekt War ganze 17 Jahre alt. Ein Knäblein, dem Rockschoß der Mutter gerade ent wachsen das mochte man denken. Nach der Ver- lesung des Eröffnungsbeschlusses vor dem Bezirksqugendschöffengericht und nach der Vernehmung des 58jährigen Hauptzeugen mußte man anders denken. Denm das zarte Bürschlein, das der medizinische Sachver- ständige als typisches„Früchtchen“ bezeich- nete, war kein Geringerer als der Täter, der in der Nacht zum 14. März 1954 den Inhaber eines Mannheimer Tabakwaren-Fachgeschäf- tes mit einem Beil zu Boden schlug, 80 dag der vier Wochen im Krankenhaus liegen mußte und noch jetzt unter den Folgen der mit keineswegs zarter Kraft geführten Hiebe leidet. Zwischen dem Ausbruch aus der elter- lichen Wohnung in Ravensburg und der Fest- nahme des jugendlichen Gewaltverbrechers in Kehl 15 Stunden nach der Tat lagen nur wenige Tage. Aber die hatten es in sich, und das Bürschlein, das schon 1948 wegen einer schweren Einbruchsserie verurteilt Worden war, bezog die Initiative zu seinen Heldentaten aus einer Kiste voll„Literatur“, die die phantasiereichen Abenteuer von Billy Jenkins, Tom Shark und wie die wild- Westlichen Rauhreiter mit den stählernen Herzen alle heißen mögen, in nichts zu wün- schen übriglassender Deutlichkeit schilderte und leider immer noch schildert. Es fing damit an, daß Wolfgang, so heißt der hoffnungsvolle junge Mann, aus dem Schaufenster eines Ravensburger Waffen- geschäftes in kaum zu überbietender Kalt- blütigkeit zusammen mit seinem jüngeren Bruder fünf Pistolen klaute und im Wald Schießübungen veranstaltete. Es ging damit Weiter, daß die beiden Knaben einen aller- dings nicht fahrbereiten Pkw. zum geplanten Ausflug über die Prärie mitgehen ließen, undd daß dann 70 PM aus einem Ravensburger Lokal und ein— leider ungültiger— Ver- rechmungsscheck daran glauben mußten. Ge- fährlich wurde die Sache, als Wolfgang mit vier Pistolen bewaffnet, der Kellnerin eines katholischen Gesellenhauses auflauerte und Stattdessen den mit einem übermäßig dicken Schädel ausgestatteten Hausknecht erwischte. Er schlug ihn mit der Pistole nieder und reiste, nachdem er sich von seinem Bruder getrennt hatte, mit dem Feuerroß durch das Land, bis er nach Mannheim kam. Ein blut- rünstiger Indianerfilm, den er sich dort mit seinem letzten Geld ansah, beflügelte seine Phantasie zu ungeahntem Tatendrang. Nach einem mißglückten Einbruch in ein Mann- heimer Cafè brach er mit einem aufgefun- denen Beil die Tür des Tabakwaren-Fach- geschäftes in der Kunststraße auf, schlich hinein und sah sich plötzlich dem aus dem Schlaf erwachten Eigentümer gegenüber, den er mit einer Gaspistole halb betäubte und mit sechs Beilhieben nach längerem Ringen vollends kampfunfähig machte.„Er hat mich buchstäblich zusammengeschlagen“, rief der temperamentvolle Zeuge vor Gericht aus. Man glaubte ihm das, so wenig man auf den ersten Blick soviel negativen Schneid hinter dern Angeklagten vermutet hätte, dessen Kiste mit Schundheften und fünft Jahre Kellerwohnung ihn Gewaltverbrecher gemacht haben. „Verantwortlich wie ein Erwachsener“ hieß die Quintessenz aus dem Sachverständi- gengutachten. Das Jugendamt empfahl einen Abschluß der in der Erziehungsanstalt be- gonnenen einjährigen Schlosserlehre im Jugendgefängnis, und das Gericht verurteilte den strafrechtlich ziemlich„dicken Wolfgang“ zu einer Jugendstrafe von unbestimmter Dauer zwischen zwei und vier Jahren. Dort wird er lernen müssen, daß sich Billy Jenkins micht so ohne weiteres in äußerst zweifelhafte deutsche Heldentaten umsetzen läßt. lex Wollen wir er ebensowenig empfehlen, wie wir beabsich⸗ ligen, jemandem den Mund nach dem sonnigen Süden wahyig zu macken, denn— so unwahrscheinlich es auf Ankieb anmutet— was beide Bilder zum rücksichtslosen — / Foto: Leppink Betrügereien gefahndet wurde. Bel einer körperlichen Durchsuchung wurden zwei Pistolen gefunden, die durchgeladen und entsichert waren. Durch rasches Zugreiten konnte verhindert werden, daß der Bursche von der Waffe Gebrauch machte. Getrübte Badefreuden Eine jüngere Angestellte stieg im Strand. bad gegen einen Begrenzungsbalken und Chloro don för die Zähne so Wichtig Wie die Seife zum Waschen Kugelte sich den rechten Arm aus. Sie wurde von einem Badegast an Land ge- zogen und in ärztliche Betreuung gebracht. 21 Verkehrsunfälle Am Dienstag wurden der Polizei 21 Ver- kehrsunfälle bekannt, bei denen 13 Per- sonen zum Teil ernstlich verletzt wurden. erfaßte das gesamte Gebiet der Schweiß. technik. Sie wurde von allen Teilnehmern siegreich hinter sich gebracht, wenn auch einige wenige den Ergebnissen nach leid „Wackelten“. Jetzt also das mündliche Examen, 15 dauerte Stunden. Die Prüfungskommission rekrutierte sich aus Vertretern der Indu- strie, des Handwerks, der Bundesbahn, des Technischen Ueberwachungsvereins und anderer Institutionen— insgesamt Wär en rundes Dutzend Prüfer an dem kritischen Frage- und Antwortspiel, das von den Examinanen mit einem Seitenplick auf seine Bedeutung für ihr Berufsleben verteufel ernst genommen wurde, beteiligt. Die Ausbildung der Ingenieureberstreckte sich einmal auf die Theorie des Schweibens wobei folgende Gebiete an der Spitze mar- schierten: Berechnung und Gestaltung den Schweißkonstruktionen, das Schweißen 1 der Werkstatt, Ueberwachung und Prüfung von Schweiß verbindungen durch die ver- schiedensten Prüfverfahren wie Zug, Fal, Biege-, Kerbschlagversuche, metallographi- sche Untersuchungen, Röntgen-Durchstrah⸗ lungen, Ultraschall- Prüfungen und andere. Auch die Praxis, die Anwendung der Schweißtechnik zum Beispiel im Kessel“ Rohrleitungs-, Hoch-, Brücken-, Fahrzeug und allgemeinen Maschinenbau kam niit zu kurz. i Geprüft wurde in vier Gruppen zu je vier Mann. Prof. Dr. Koch verabschiedete die krischgebackenen Schweißfachingenieure mit einem Mahnwort über ihre hohe Verant. wortung gegenüber der Oeffentlichkeit. Der Prüfungsvorsitzende, Oberbaurat Diplelns. E. Heuser, gratulierte und gab das Ergeb- nis bekannt. Die Schweigtechnische Lehr- und Ver- suchsanstalt ist ein Gemeinschaftsinstitut des Deutschen Verbandes für Schweißtechnik E. V. und des Landesgewerbeamtes Baden“ Württemberg. Außer in Mannheim gibt es diese Institution nur noch in Stuttgart, Mün- chen, Duisburg, Hannover und Hamburg. Ab Aufgabengebiet beschränkt sich nicht nus auf die Lehrtätigkeit— über 1500 Personen haben im vergangenen Jahr Lehrgänge der Mannheimer SLy besucht und 250 dare dort ihre Prüfungen abgelegt, auch 1755 vatungen in schweißtechnischen Fragen un Versuchsarbeiten gehören dazu. 5 in. eine Mannheim kann stolz darauf sein. 2 5 solche Einrichtung in seinen Mauern 15 wissen. 1 Wohin gehen wir? Donnerstag, 10. Juni: Nationaltheater: 1155 bis 22.45 Uhr zum letzten Male: Der 4 5 witsch“; Haus Friedrichsplatz 20.00 955 „Hafenbar“; Amerikahaus 20.00 Uhr:. „Die Frau in der amerikanischen 64 61600 schaftsbewegung“; Bürgerkeller“, D 553 e und 20.00 Uhr: Vortrag Volkeübe l lebe“ stopfung“; Planken:„Früchte der ralver⸗ „Kanzlereck“, S 6, 20, 17.30 Uhr; Gene N e, ed sammlung der Blechner- Innung Mannheim. eabsick⸗ Süden e Bilder ot der chsring, kleine Leppink Bel einer den zwe Aden und Zugreifen + Bursche m Strand. ken und Alis. Sie Land ge- gebracht. ei 21 Ver. 13 Per- Wurden. feuer 2 83* 8 2 2 1——— a ee 25 5 e 725. 8 8 5 8 8 8 2 75. 5 g 5 8— 3 255 8 5 3 e MORGEN Seite 8 Fr. 133 Donnerstag, 10. Juni 1954 0 Ernste Warnung vor Rhein- und Neckarwasser auf Grund von Untersuchungen, die das Staatliche Gesundheitsamt laufend durch- führt, kommt der Rhein durch Abwässer aller Art schon erheblich verschmutzt in die cemarkung Mannheim. Er wird durch Ab- wwässer im Bereich von Mannheim und Lud- wigshafen noch weiter verunreinigt, wie durch die behördliche Wasserkontrolle in den letzten Jahren festgestellt worden ist. Mit steigender Verschmutzung Wird die Ge- kahr des Vorhandenseins von Krankheits- erregern im Rheinwasser immer größer. Die Bevölkerung Wird darauf aufmerksam ge- macht, daß das Baden im Rhein, auch an den bisher nicht ausdrücklich verbotenen stellen, nicht völlig unbedenklich ist. Mit dem Eindringen von Rheinwasser in Mund und Nase können unter Umständen auch Krankheitskeime von Typhus, Paratyphus und spinaler Kinderlähmung in den Körper gelangen und Krankheiten hervorrufen. Vor allem muß vor dem Schlucken von Wasser beim Baden gewarnt Werden. Nach dem Baden sollten die im Strand- pad und in den Bädern am Stephanienufer vorhandenen Frischwasserduschen benutzt werden, um etwa am Körper haftende Krankheitskeime abzuspülen. Das hier über die hygienischen Verhält- nisse des Rheinwassers Gesagte trifkt in gleichem Maße auch für den Neckar zu. Die Stadtverwaltung ist auf Grund der bestehen- den Verhältnisse bemüht, in absehbarer Zeit Sommerschwirmbäder mit hygienisch ein- wandfreiem Wasser einzurichten. NATIONAl- THEATER MANNHEIM Ein Platz, der uns allen ans Herz gewachsen ist Er dient 360 Händlern mit 615 Ständen und allen Mannheimern Zu den wenigen alltäglichen Dingen, die sich aus einer romantischeren und behaäbige- ren Epoche in unser rationalisiertes, fort- schrittliches Zeitalter gerettet haben, gehört der Wochenmarkt. Trotz der Selbstbedie- nmungsläden, trotz der super-hygienischen Lebensmittelabteilungen mit garantiert fri- schen Waren und niedrigen Preisen wandert wenigstens einmal in der Woche jede Haus- frau mit Taschen und Netzen bepackt über den Markt und unterscheidet sich dabei in nichts von ihrer Urahnin, die zu Beginn des 17. Jahrhunderts hier einkaufte: Genau wie jene vergleicht sie eine kleine Ewigkeit lang Waren und Preise, feilscht ein wenig, debat- tiert mit dem Händler über die doch schon etwas verwelkten Salatköpfe und nicht mehr ganz so frischen Eier, die viel zu teuer sind — und geht mit dem Gefühl nach Hause, 15 wieder herrlich billig eingekauft zu aben. Und natürlich hat sie das auch. Die 360 ambulanten Händler, die auf den 615 Ein- zelständen in G1 dreimal in der Woche ihre meist selbsterzeugten Waren anbieten, sind schon wegen ihrer dichten Berührung mit der Konkurrenz gezwungen, billig zu sein. Außerdem fällt die Ladenmiete weg, die steuerliche Belastung ist geringer als bei den Geschäftsinhabern, und als„alte Füchse“ in ihrem Geschäft wissen die Marktleute billig einzukaufen. Viele von ihnen rufen schon seit zwanzig Jahren ihr„Noch a paar Erd- beere, Frolleinche, ganz trocke und fescht“ über den Marktplatz. Etwa zwei Drittel der Händler sind aus Mannheim, der Rest aus der Pfalz und dem Odenwald. Um sechs Uhr. mit dem Beginn des Großmarkts, fängt ihr 79 71 1427 Mi In diesen Tagen, hat und grundsteinschwangeren Tagen entgegen gent, erinnern sich vornehmlich ältere da erneut vom Nationaltheater gesprochen werden wird, da man sich in öffentlienen Stadtratssitzungen mit Bauplanen zu beschäftigen Arbeitstag an. Wenn sie dann mit ihren klei- nen, vollbepackten Lastwagen(früher waren es Handkarren) auf den Platz kommen, hat der Marktsteller schon die von der Stadt an- geschafften Bänke aufgestellt. Um halb Acht beginnt der Verkauf, und sechs Stunden spä- ter gibt es die letzten Blumensträußchen nur noch„unter der Theke“— wenn der Beamte des Gewerbevollzugsdienstes, der Preise und Lebensmittel überwacht, mal gerade nicht herschaut. Denn unser Marktplatz ist auch Park- platz, und in dieser zweiten Eigenschaft muß er, vom Tiefbauamt frisch gereinigt, am Nachmittag frei sein. Diese Doppelbelastung des Geländes wird sich mit der Zeit immer mehr zum Nachteil des Marktes auswirken. Man denkt deshalb immer noch daran, nach dem Bau der Großmarkthalle im Stadtgebiet — vielleicht in den noch nicht wieder auf- gebauten Quadraten Q, S und T— eine ein- fache Kleinmarkthalle zu errichten, die jeden Tag geöffnet sein könmte. Ein Plan, der zwar noch sehr in der Luft schwebt, der aber be- stimmt den Wünschen aller Beteiligten ent- gegenkäme. Stichwort Wünsche: Der Markt scheint zu den wenigen Einrichtungen zu gehören, über die alle, die damit zu tun haben, wunschlos glücklich sind. In der Abteilung„Messe und Märkte“ des Amtes für öffentliche Ordnung „Das hat uns gerade noch gefehlt führte man in dieser Rubrik außer der er- sehnten Halle nur noch das Bestreben an, die hygienischen Einrichtungen zu verbes- sern. Zwar wird durch die Aufteilung der Stände— mit den Branchen Fleisch, Brot, Wild, Geflügel und Kartoffeln am Rand des Geländes— und durch die Lebensmittel- überwachung schon viel getan. Aber bei den Fleischerständen zum Beispiel wäre man für Kühlanlagen dankbar. Zur Zeit werden auf dem Marktplatz vier Lampen errichtet, de- nen später der für die Betreibung der Kühl- anlagen notwendige Kraftstrom entnommen Werden katrin. Die drei Marktmeister, die für die Platz- anweisung verantwrortlich sind und die Platz- gebühren der Händler einziehen, hatten ebenfalls keine Klagen, um so weniger, da sie seit Anfang dieses Jahres ein neues Büro im„alten Rathaus“(erkenntlich an der stil- widrigen Tür) beziehen konnten. Und die Händler? Nun ja, daß man zu teuer ein- und zu billig verkaufen muß, das war wohl schon immer so. Aber in diesen Tagen, in denen die Hauptsaison des Mark- tes mit Obst und Frischgemüse begann, in denen die ersten Erdbeeren(das Pfund für eine Mark) und Kirschen und die Spargel locken, geht das Geschäft trotz allem glän- zend. 112 * Berufstätige Frauen interessierten sich für Küche und Hausrat Wohl keine Hausfrau ist mehr an ratio- nellen Kücheneinrichtungen interessiert als die berufstätige. Um ihren doppelten Auf- gaben gewachsen zu sein, muß sie Zeit und Kraft sparen und ist daher in viel größerem Maß auf den Erfindergeist kluger Innen- architekten und Hersteller angewiesen als die„Nur-Hausfrau“, die es sich vielleicht lei- sten kann, ihrem Geschmack entsprechend eine Küche im altdeutschen Stil mit Zinn- geschirr und staubfangenden Konsolen zu pflegen. Die Führung durch die vom Deutschen Werkbund und der Städtischen Kunsthalle organisierte Ausstellung„Küche und Haus- rat“, zu der sich die Mitglieder des Clubs be- rufstätiger Frauen unter der Leitung von Frau Seiffert am Dienstagabend einfanden, war deshalb besonders interessant durch die Kritik und die Reaktionen der Frauen, für die diese Einrichtungen zum großen Teil ge- schaffen wurden. Wir besprachen die Aus- stellung am 11. Mai(„Schlaraffenland der Hausfrau“) und lobten den Einfallsreichtum der Fachleute, die es den Köchinnen nach der Devise„Zeit und Raum und Kraft sparen“ so leicht wie möglich machen wollen. Aehnlich sprachen sich die Besucherinnen Aus. All die kleinen Raffinessen— der ver- stellbare Drehstuhl, der die vielen unnötigen Schritte und das Bücken und Strecken über- flüssig macht, der im Arbeitstisch eingebaute Abfalleimer oder Geschirrtuchtrockner, der „schwedische Schrank“, der nach unten dün- ner wird(damit man sich nicht den Kopf anstößt)— wurden fachmännisch bewundert. Pfannenständer und der Salatschwenker lockten viele„Das hat mir noch gefehlt“-Rufe hervor. Obwohl sich gewiß viele Frauen trotz der größeren Zweckmäßigkeit nicht von ihren Gewohnheiten trennen werden(zum Beispiel ist es kraftsparender, im Sitzen zu bügeln oder Geschirr zu spülen), vermittelte diese Führung eine Reihe neuer Anregungen, die für die Küchen der Besucherinnen nicht ohne Bedeutung sein werden. 11a Dr. Hans Nettel 65 Jahre alt Der bekannte Mannheimer Chirurg Dr. mec Hans Nettel feiert am 11. Juni seinen 65. Ge burtstag. Dr. Nettel, gebürtiger Mannheimef war nach dem ersten Weltkrieg Oberarzt an Städtischen Krankenhaus, bevor er 1925 ein, eigene Praxis eröffnete. 1930 bis 1943 leitet er die Chirurgische Abteilung des Luisen heims(C 7) bis zu dessen Zerstörung. Nacl dem zweiten Weltkrieg hat sich Dr. Nette unverzüglich zum Wiederaufbau der Chirur gischen Abteilung des Städtischen Kranken hauses zur Verfügung gestellt. Das einmütig. Vertrauen seiner Aerztekollegen berie Dr. Nettel an die Spitze der Aerzteschaf Mannheims. Käfertaler Vereine leiden unter Raumnot Hauptthema war am Dienstag bei eine Sitzung der Interessengemeinschaft de EKäfertaler Vereine wieder einmal die„Saal frage“: In einem der größten Vorort, Mannheims stehen 22 Vereinen für festlich er anstaltungen, Konzerte und Versamm jungen nur zwei Säle zur Verfügung, ein Tatsache, die ebenso bekannt wie betrüblicl ist. Einer dieser Säle ist wegen architekto. nischer Mängel kaum zu verwenden, de andere mit nur 300 Sitzplätzen selten aus reichend. Ihre Hauptaufgabe sieht nun di, Interessengemeinschaft darin, zur Lösun dieses Problems beizutragen, um die dauern den Schwierigkeiten bei der Festlegung vol Veranstaltungsterminen zu beseitigen, Vo allem sucht man eine friedliche Einigung mit der Sinner-Brauerei, der Eigentümerir des Saales im Lokal„Zum Pflug“, die sick über eine mangelnde Rentabilität ihre Räume beklagte, weil einige Vereine ihre Veranstaltungen in die Olymp-Lichtspiele verlegten. Mam ist in Käfertal auf den Saa im„Pflug“ angewiesen, kann ihn aber leide bei Komerten wegen schlechter Akustik und unzureichender Bühne nicht verwenden Um so mehr begrüßte man die Mitteilung daß von privater Seite die Errichtung einer „Stadthalle“ geplant sei. Allerdings dürfte sich die Verwirklichung dieses Planes hin- auszögern, da das Vermessungsamt mit sei- nen Arbeiten noch nicht beginnen kann. wette; Mannheimer Termin-Kalender Aus Anlaß der Grundsteinlegung zum neuen Nationaltheater, die im Rahmen eines Fest- aktes am 18. Juni um 16 Uhr auf dem Goethe- platz stattfindet, ergeht an die Betriebsleiter der Mannheimer Firmen die freundliche Bitte, ihre Betriebs angehörigen, die beim Chorgesang mitwirken, rechtzeitig zu beurlauben. Oeffentliche Stadtratsitzung am 16. Juni, 14.30 Uhr, im Vortragssaal der Kunsthalle. Tagesordnung: 1. Neubau des Nationaltheaters auf dem Goetheplatz; 2. Rechnungsabschluß 1952. Telefonzentrale Rathaus 5 81 21. Am 12. Juni ab 14 Uhr wird eine neue Großsammelnummer der Rathauszentrale 5 81 21 in Betrieb genom- men. Mit dieser Neuregelung werden die bis- herigen Rufnummern der Rathauszentrale (4 51 51, 3 22 60 usw.) hinfällig. Diese Großsam- melnummer hat auch nach Dienstschluß Gül- tigkeit, Das Wohnungsamt, bisher 5 40 27 ist ab 12. Juni ebenfalls über 5 81 21 erreichbar Süddeutsche Klassenlotterie. In der 2. Prä- mienzienung wurden 28 Prämien gezogen, dar- unter folgende größere Gewinne: eine Prämie zu 25 000 DM auf die Nr. 197 259, zwei Prämien à 5000 DM auf die Nr. 73 713, 74 384. tagsabgeordneter Walter Krause, Stadtrat Fritz Schölch.— Im Sekretariat der SPD Mannheim, K 1, 13, von 18 bis 20 Uhr, Land- tagsabgeordneter Kurt Angstmann, Stadtrat Willi Kirsch. Am 13. Juni in der Schönauschule um 10 Uhr, Landtagsabgeordnete Lena Maurer, Stadtrat Christian Koch. Deutsch- Baltische Landsmannschaft. Ver- sammlung am 11. Juni, 19.30 Uhr, im„Kleinen Rosengarten“, U 6. DAG Berufsgruppe„Technische Angestellte und Beamte“. Versammlung am 11. Juni, 19.30 Uhr, Wartburghospiz. Gewerkschaft der Eisenbahner. Am 12. Juni, 14 Uhr, Kantine Lindenhof, Versammlung der Rentner und Pensionäre. Bericht von Heil- bronn— Vortrag über Genossenschaften. DAG Berufsgruppe„Werkmeister“. sammlung am 12. Juni, 19.30 Uhr, im Lokal „Kanzlereck“. Landsmannschaft Brandenburg- Wartheland hält am 12. Juni, 20 Uhr, ihre Monatsversamm,. lung im Gewerkschaftshaus, O 4, Ab. Wir eratulierenl Johannes Röhrig, Schönzu, Körnerstraße 35, wird 78 Jahre alt. Den 72. Ge- Ver- en aus Mannheimer gerne an zurüchliegende Ereignisse, zaum Beispiel an das Jahr 1929. Damals Auch die Makkaronizange(bitte schön, wel- Kleingärtnerverein Mannheim- Ost E. v. r 5 feierte man das 150 jährige des Nationaltheaters und schuf zur Erinnerung an diesen Tag chem Gast ist bei diesem Gericht nicht schon Mitgliederversammlung am 10. Juni, 20 Uhr, burtstag begeht Friedrich Kohl, Schlossermei- Schweiz. einen Sonderstempel, den wir kier in zweifacher Ausfertigung vorstellen. Nieht zuletzt ein Malheur passiert?), die Eierbehälter für im„Zähringer Löwen“. 5 ster, Jungbuschstraße 15. Patriz Hörner, Sand- nehmern haben wir es kier mit zwei interessanten Stüccen für den Briefmarkenfreund zu tun— den Einkauf(damit nicht plötzlich aus der Sprechstunden der SFD. Am 11. Juni im 5 Weg, vollendet das 83. Le- enn 15 der sie naturlich kennen wird. Tasche eine gelbe Sauce tropft), der saubere Altersheim Lindenhof von 18 bis 20 Uhr, Land- bensqahr. N ach leich 5—, 5 5 8 N amen. E. a 2 2 N mission 5— zhlen 05 400 K0100 10 1 N 5 5 0 5 5 ler Indi.„die schmeckt. e Hausfrauen 8 e bahn, des 5—.. 5. Klug 0 Ade 80 ne in— 5c frisch, Süclland-Kaff weer N d. üclland-Kaffee Kritischen f 7. 5 aus der modernsten Sicht- Rösterei! en aut 5. 5 Besonders zu empfehlen: 5. Judland-Frellags-Mallet 2 77 7* 2 ckte 4 70 5 5 ee e 5 ergiebig · köstlich- anregend. 1259 DM Weibens, itze mal[nur freitags erhältlien 1 9 5 15 2 Alle anderen Godlitätskaffees täglich röstfrisch eigen 6 8 3 in allen Preislagen rüfung 5 V 5 4 1 ver.% 5.0 Mannheim 2. Fel. Fre gasse 77 5, lographi- 5 felefon 42302 7 rchstrah-[“ 1 andere. 9 5 8 5 Stellenangebote Kessel- 0. ahrzeug-] un. 80 am nickt 7 Foto- Laboruni(in) ſ ruentige stenetypistin 7 5 5 von Fotohaus(kein Saisonbetrieb), mit Sprachkenntn.(Englisch u. ö je vier 7 g N zum sofort. Eintritt gesucht. An-] Französisch) von Maschinen- zu je vie 8 05 A gebote unt. Nr. 086959 an den Verl. fabrik zum Eintritt auf 1. Juli 2 dete die 555 N 9 1954 gesucht. Schriftl. 8 5 eure mit N. W 2 mit Zeugnisabschr. u. Li 1 5 WVSò 9 f Nr. P 44 d. Verl. a 1 Verant-. 5 W amenfriseur 3 Mmer neue 1 keit. Der, 0*. nur erste Kraft, gesucht. Kost u. Hhrl. tücht. Aushilfe für samstags 14 Diplelng. Wohnung frei. Nettolohn anfang jn Metzgerei gesucht.— Angeb. 5 Ergeb- 50,— DRI.— Angebote unter Nr.] unter Nr. P 44056 an den Verlag. 1 5 5 P 44051 an den Verlag. 1 i f wer macht Klöppelarbeiten? Evtl in C. 1 8 2 ungen„„ 0. 5 ik Heimarbeit.— angebote unter 4 nd 1 Stati ex Nr. 09004 an den Verlag. f stitut des erste Kraft, von Inh..— Bau- 3 iGtechnik 1 ieurbi is Mitarbeiter ges. g g. 1 1 be Angeb. Unt. Ps 44057 a. d. Veri. bringen Ihnen Erfrischung und Genuß Es gibt nich: 77 Stellengesuche 88 f. gibt es 3 Köstlicheres- und nichts Gesünderes!- als sonnen- 4 1 0 Hausgehilfin Junger Mann sucht Nebenbeschäk- reife KAP- ORANGEN= süß, aromatisch und von burg. Ihr nach Bern(Schweiz) in kl. Villen-] tigung gleich welcher art(Führer- 5 f. 7 icht nur Haushalt(2 Damen) gesucht.] schein Kl. III). Angeb. u. 09005 a. V. zauberhaſtem Duft. Reich an Vitamin C, das hr selbständige, durchaus zuver-. 8 1 5. a* . Aesige, kreundl. Junge wundenen. a Körper täglich braucht, gehören sie zu jeder Zeit i 15 ol sich meiden. Vorzustellen 5 5 5 5 5 1 e dei Fräulein Liethold Mannheim, ed. unk. Nr. We d. Verl. auf jeden Tisch. Nüchtern getrunken ist ihr Saft!“ uch Be. 8 5 Gewissenhafte, erfahrene für Kinder und Erwachsene die beste Medizin. 0 8 3237. f 3 b Hausgehilfin für rrnaggsugun 22 Fakturistin KAP-ORAN GEN sind ein rechter Lebensquell. it Schlaf gelegenheit, gute e- f 15 in ei handlung ung Tlöchstlohn, leichte sucht sich zu Vverand. 4 5 im eine f c a5 zern 4 Saternus, Mhm., Schimperstr. 12 35 8 4 1 8. Alleinstehende Ein ͤ Sonnen Sie: 5 N 5. engruß fur Sie: : qt und Land! D wir wieten noch Lebensmittel-Verkäuferin 1 ; n an 36 früher selbst., schreibgew., 5 1 19.45 beliebt, bekannt In Sta 9 2 8 ⏑ν S einigen DAM E N sucht Vertrauensstellung, Branche 85 5 5 re 3 gleich, evtl. auch in der Industrie. 0 9 a 5 1 9 8 Krauskrausm) Ilse Mahn, Köln, Lindenstraſßze 80. b 5 1 1 e angen. Tätigkeit bei gut. Ver- 0 n„ N dienst. Mitn. im Wed best.. e werk 6 Rückkehr u. tägl. Geld. Fest- N 85 5 ö 5 16.00 Dr 5 85 8 Föhr Seldverk ehr anst. mögl. Vorst. W Unterticht 8 Als Südafrika 30 el Ver- 7„ thin Aerve 1 5 10. 6., 18.00, Freitag, 11. 6., 18. S 5 niebe Uers cha 800,— DNA gg. gute Sicherh. gesucht.] im Klein. Rosengarten“, U 6, 19. 5 4 . 2 Angeb. Unt. Nr. 08996 a. d. Verl. Engl. u. Franz. privat“. Tel. 431 74* eim. * 9 N n r 2 5 5 . 2 DREI-LANDER-SEITE Donnerstag. 10. Juni 1634/ N. ih* nee UMSCHAU IN BADEN-WURTTEM BERG Das Beiram-Fest der Mohammedaner Schwetzingen, Eine große Zahl der im Bundesgebiet lebenden Mohammedaner kam im der Moschee im Schwetzinger Schloßgar- ten zur Schluhbfeier des Beiram-Festes zu- Sammen. Das Beiram-Fest ist das Fest des Fastenbrechens, das den Fastenmonat Ra- Madan, den neunten Monat des mohamme- Ganischen Mondjahres, beschließt. Die bei der Bundesregierung akkreditierten Diplo- Maten aus den islamischen Ländern hatten Abordnungen entsandt. Der Leiter der In- Tormationsabteilung der Arabischen Liga, Dr. Fakussa, forderte in einem Schreiben, das nach der Festpredigt verlesen wurde, die in Deutschland lebenden Mohammedaner Auf, gemeinsam mit den Christen gegen die Gottlosigkeit und den Materialismus un- serer Zeit Stellung zu nehmen. Strenge Untersuchung zugesagt Heidelberg. Oberbürgermeister Dr. Carl Neinhaus teilte mit, daß er eine„strenge Un- tersuchung“ des Vorfalls vom Pfingstsamstag in der Heidelberger Neugasse angeordnet Habe. Dort war es zwischen einem Polizei- beamten und einer Hochzeitsgesellschaft zu eimer Auseinandersetzung gekommen, in de- ren Verlauf der Beamte die Pistole zog, ent- sicherte und auf den Bräutigam mit den Worten richtete:„Wenn Sie fahren, schieße ich“, Der Beamte war gerade dabei, die Fahr- eug nummern der vor dem Haus der Braut Parkenden Kraftfahrzeuge zu notieren, weil das Parken in der Neugasse verboten ist. Als clie Hochzeitsgesellschaft die Fahrzeuge be- Steigen wollte, forderte der Beamte sle auf, ihm Einsicht in die Kraftfahrzeugpapiere zu geben, Dies lehnte der Bräutigam mit der Bemerkung ab, daß die Trauung in der Kirche in vier Minuten beginnen solle. Der Polizeibeamte bestand auf seiner Forderung, 80 daß es zum Wortwechsel kam, in dem auch ein höherer Beamter der Heidelberger Stadtverwaltung sich mit den Worten ein- schaltete:„Sie können doch auf einen Bürger Mrer Stadt nicht ohne Grund die Pistole richten“.„Sie Superdemokrat“ erwiderte der Polizeibeamte und gab sich erst zufrieden, Els ihm die Papiere gezeigt wurden. Mosbach erhält Fernsprechfunkturm Mosbach. Von der Deutschen Bundespost wird Zur Zeit auf dem Hardberg bei Mosbach ein 38 Meter hoher Stahlgittermast errichtet, der als Fernsprechfunkturm auch Sichtver- bindung mit der Zwischenstation auf dem Königstuhl bei Heidelberg hat. Es wird über den Fernsprechfunkturm möglich sein, von Mosbach aus gleichzeitig bis zu 23 Fernge- Präche in Richtung Heidelberg Mannheim zu führen. Weitere Ausbaumöglichkeiten sind Sesgeben. Infolge der zentralen Lage der Kreisstadt Mosbach im badischen Odenwald gebiet hat das Postamt Mosbach einen star- ken PFernsprechverkehr mit den großen Handelsplätzen des In- und Auslandes 2u bewältigen, der die Errichtung des Fern- SPrechfunsturms, des einzigen in den Krei- sen Mosbach, Sinsheim, Buchen und Tauber- Dischofsheim, notwendig macht. In etwa acht Wochen soll der Funkturm in Betrieb ge- nommen werden. Das Ministrantentreffen in Oetigheim Gtigheim. 5000 Ministranten aus der Erz- dliszese Frelburg, aus der Pfalz und aus Württemberg nahmen im Volksschauspieldorf Otigheim am ersten Ministrantentreffen der Erzdiözese nach dem Kriege teil. Das Tref- ten wurde mit einem Pontiflkalamt eröffnet, bel dem Diözesanpräses Beer die Meßdiener daran erinnerte, daß 80 Prozent aller Prie- Ser emal Ministranten gewesen seien. eber 2000 Ministranten Singen anschlie- Bend zum Tisch des Herrn. 5 . „Blüten“-Hersteller verhaftet Stuttgart. Nach eineinhalbjähriger Fahn- dung konnte die Polizei jetzt den Verbreiter Von kalschen 20-Markescheinen festnehmen, die seit Dezember 1952 in Baden-Württem- berg in Umlauf sind. Der Verhaftete ist ein Jähriger Kaufmann in Pforzheim. Dort sind in letzter Zeit von Postämtern und Banken besonders viele 20-Mark- Scheine als Fäl- schungen ermittelt worden. In der Wohnung des Betrügers fanden am I. Juni Beamte des Landeskriminalamtes und der Pforzheimer Kriminalpolizei, im Kachelofen versteckt, sechs kalsche 20-Mark- Scheine. Außerdem Wurde in der Wohnung eine Werkstatt mit Chemikalien und fototechnischem Gerät ent- deckt. Die Polizei nimmt an, daß der Verhaf- tete, dessen Frau wegen Mittäterschaft eben- Falls festgenommen wurde, das Falschgeld Selbst hergestellt hat. Bei der Vernehmung gab der Verhaftete die Verbreitung von 7000 bis 8000 Mark Falschgeld zu. Zuvor hatte er behauptet, bei einem Verkauf von Schmuck in Stuttgart 2800 Mark falsches Geld erhalten zu haben. Jahresversammlung der Zoologen Tübingen. Im Beisein von über 300 Zoo- logen aus dem In- und Ausland wurde in Tübingen die 58. Jahres versammlung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft eröffnet. Aus dem Ausland sind besonders stark Oesterreich, die Schweiz, Jugoslawien, Schwyeclen und Brasilien vertreten. Neues Abkommen über Belchenjagd 1 Konstanz. Zwischen Vertretern des Lan- des Baden- Württemberg und der Schweiz Landen dieser Tage in Frauenfeld(Kanton Thurgau) Verhandlungen über die seit Jah- ren umstrittene Vogeljagd am unteren Bo- Gensee statt, die mit dem Abschluß einer eulen Vereinbarung endeten. Bei den Be- Sprechungen in Frauenfeld ist es nach einer Antlichen Schweizer Mitteilung gelungen, Eine für beide Teile annehmbare Lösung zu Hnden. Es wurde ein neues Uebereinkom- men unterzeichnet, das auf deutscher Seite noch von der Landesregierung Baden- Würt- temberg und auf Schweizer Seite vom Gro- Ben Rat des Kantons Thurgau genehmigt Werden muß. Die neuen Vereinbarungen Sollen dann erstmals bei der Belchenjagd im kommenden Herbst Anwendung finden. Patrick-Henry-Village soll 1956 stehen Im Süden Heidelbergs wird eine amerikanische Stadt— die größte US-Siedlung in Europa— gebaut Heidelberg. Im Süden Heidelbergs, auf dem sogenannten Hegenichhof, im Urbett des Neckars, entsteht eine neue Stadt. Es ist„Patrick-Henry- Village“, eine amerika- nische Stadt, die 1956 fix und fertig sein soll und dann mehr als zehntausend Men- schen beherbergen wird: amerikanische Orflziers- und Unterofflziersfamilien, Be- amte, Sekretärinnen und so fort.„Patrick Henry-Village“ soll die größte amerika- nische Siedlung in Europa werden und da- mit noch die Amerikanerstadt„Vogelweh“ in der Pfalz übertreffen. Auf genau 61 Hektar Land erhält sie neben großen Wohnblocks kleine Zwei- und Drei-Fami- lien-Häuser. Dazu kommen öffentliche Ge- bäude, wie Schulen und Kindergärten, eine Kirche, ein Theater und ein Kasino, Park- plätze, Parkanlagen, Kinderspielplätze und man hat an alles gedacht ein Schwimmbad, Sportanlagen für alle in Amerika populären Sportarten und ein Krankenhaus. Die ganze Stadt soll hundert Millionen Mark kosten. Die Stadt Heidelberg hat sich sehr dar- um bemüht, daß dieses selbst für amerika- nische Maßstäbe grandiose Projekt zu- stande kam. Zwei Gründe sprachen dafür: erstens sollen nach dem Bau der neuen Stadt die über tausend in Heidelberg für die Besatzung beschlagnahmten Häuser freigegeben werden, und zweitens denkt man später, an die Zeit nämlich, wenn die Amis uns einmal verlassen haben“, dann, So überlegten die Stadtväter, fällt der Stadt, die seither in Geldsorgen lebt, der neue an- sehnliche Stadtteil sozusagen als Geschenk in den Schoß. Heidelberg muß bei dem Pro- jekt aus eigenen Mitteln lediglich für die Geländeaufschließung aufkommen. Der Be- trag, der etwas über einer Million Mark liegt, ist durch ein Darlehen gedeckt, das der Bund zu einem äußerst günstigen Zins- satz gegeben hat. Alle anderen Kosten gehen zu Lasten des Bundes und der Amerikaner. Aus Bun- desmitteln, die für das sogenannte Ersatz- wohnungsbauprogramm(Ersatz für die noch beschlagnahmten deutschen Wohnungen) bereitgestellt werden, sollen knapp zwanzig Prozent, aus amerikanischen Mitteln mehr als achtzig Prozent der Kosten aufgebracht werden. Im deutschen Programm rechnet das Heidelberger Sonderbauamt je Woh- nung 34 000 bis 35 000 Mark, im Dollar- Programm wurde der Betrag für eine Woh- nung auf über 38 000 Mark festgesetzt. Für die rund 2500 Wohnungen, die vorgesehen sind, ergibt sich also eine Ausgabe von rund 85 Millionen Mark allein für die Wohnhäu- ser. Das Sonderbauamt muß, da die rest- lichen 15 Millionen Mark für alle anderen Einzelprojekte ausreichen sollen, sehr spar- sam und rationell wirtschaften, wenn die insgesamt vorgesehenen 100 Millionen nicht Wesentlich überschritten werden sollen. Gegenwärtig sind 900 Bauarbeiter auf dem Hegenichhof beschäftigt. Sie sind seit Mitte April daran, 18 große Wohnblocks zu bauen, die inzwischen im Rohbau so gut wie kertig sind. Am 1. Juli folgen die nächsten 30 Wohnblocks, bis dahin sollen noch zu- sätzlich über 1000 Fach- und Bauarbeiter angeheuert werden. Schon jetzt hat sich in Nordbaden, da in Mannheim, Karlsruhe und Schwetzingen zur gleichen Zeit für die Amerikaner gebaut wird, ein Mangel an Bauingenieuren und Baufacharbeitern be- merkbar gemacht. Die Leute müssen Uber- stunden und Sonntagsarbeit hinzulegen, weil sonst der programmäßige Ablauf der Arbeiten unmöglich würde. Die Heidelberger Bevölkerung, die ängst- lich darauf bedacht ist, daß dem Stadtbild und der Landschaft Heidelbergs nicht Ge- walt angetan wird, hat es begrüßt, daß die Amerikaner bei ihren architektonischen Plänen keineswegs selbstherrlich entschie- den haben. Im Gegenteil: die Baupläne sind mit den Baufachleuten der Stadtver- Waltung und mit hervorragenden Städte- bauern aus dem ganzen Bundesgebiet durchgesprochen und in guter Zusammen- arbeit fertiggestellt worden. Die Stadt erhält den Namen des Vor- kümpfers für die amerikanische Unabhän- gigkeit, Patrick Henry, von dem der Aus- spruch bekannt ist,„gebt mir die Freiheit oder gebt mir den Tod.“ H. S. Kennen Sie die„königin von Staufenberg“? Das Erdbeerparadies der Bundesrepublik/ Tägliche Ernte bis zu 510 Zentner Rastatt. In dem idyllischen Murgtalort Staufenberg, unweit von Baden-Baden, hat in der vergangenen Woche die Erdbeerernte eingesetzt. Die Bauern des Dorfes, das man auch das Erdbeerparadies der Bundesrepu- blik nennt, erwarten für dieses Jahr eine Rekerdernte. In Staufenberg wurden mit die ersten Erdbeeren in Deutschland angepflanzt. Die Chronik berichtet:„Im 1840 wurden in Baden-Baden von Leuten adliger Herkunft Gärten und darin auch Erdbeerbeete ange- legt, wozu Setzlinge aus Südfrankreich be- zogen wurden. Leute aus Staufenberg arbei- teten hier als Gärtner und sie brachten die Erdbeere auch nach Staufenberg.“ Bereits im Jahre 1860 gab es in dem Dorf keinen Grundstücksbesitzer mehr, der nicht „Barbarossa“ ging nach Lambrecht zurück In Deidesheim wurde der 3551. Tribut-Geißbock versteigert Deidesheim. Hier dauert das Pfingstfest nicht zwei, sondern drei Tage— und man darf schon sagen, daß gerade am„dritten“ Tag, jeweils am Dienstag nach Pfingsten, die Stimmungswogen in der Weinstadt beson- ders hoch schlagen. An diesem Tag tritt nämlich der Wein in den Hintergrund, er muß einem— Geißbock Platz machen, der seit einigen hundert Jahren die Hauptrolle spielt. Es handelt sich um einen Tribut-Bock, den die benachbarte Tuchmacherstadt Lam- brecht auf Grund uralter Ueberlieferungen Alljährlich als Entgelt für Weiderechte zu liefern Hat. In den vergangenen 550 Jahren hat sich um diesen Geißbock eines der beliebtesten Volks- und Weinfeste gerankt. Strahlendes Sommerwetter, duftendes Grün und bunte Fahnen, dazu eine nach zehntausend Köpfen zählende Zuschauerkulisse verliehen der 351. Versteigerung wieder einen imposanten Rahmen. Rer Bock, ein Prachtexemplar seiner Rasse, entsprach durchaus und in jeder Hinsicht den an ihn gestellten Anforderungen— er duftete auch entsprechend. Nach alter Ueber- lieferung hatte ihn das jüngste Lambrechter Ehepaar in den frühen Morgenstunden nach Deidesheim gebracht.„Er ist kein Unbe- kannter“, rief der Versteigerer gegen 17.45 Uhr in die Menge,„schon sein Vater stand zweimal, sein Großvater sogar dreimal vor unserem historischen Rathaus!“ Uebri- gens stammt„Barbarossa“, wie sich der 551. Tribut-Bock nannte, aus der bekannten Zucht am Donnersberg. Das Anfangsgebot betrug 100 Mark, klet- terte mühsam hinauf auf 120, 130, 160 und stand endlich bei 200 Mark. Als die Glocke vom Kirchturm sechs schlug wechselte der 551. Geigbock den Besitzer: Zum Preis von 230 Mark erwarb Fritz Angstenberger, Re- dakteur aus Lambrecht„Barbarossa“, nahm den Bock an der Kette und ließ sich die künstlerische Urkunde ausfertigen. Bemerkenswert, daß der Preis für den Deidesheimer Geißbock in den letzten Jah- ren ständig zurückging. Im Jahr 1950 führte die Kurverwaltung Bad Dürkheim den Bock für 530 Mark in die Kurstadt- Max Schme- ling hatte ihn als prominenter Gast erstan- den—, im folgenden Jahr wurde ein Pfer- dehändler aus Niederkirchen für 305 Mark Besitzer des Geißbockes, dann kam ein Ke- gelklub aus Eppstein, Kreis Frankenthal, für 423 Mark zu Geißbock- und Besitzerfreu- den, und im vergangenen Jahr setzte die Fußhballgesellschaft Dannstadt, Kreis Lud- Wigshafen, den Bock Kostenpunkt: 295 Mark— an die Spitze eines Fußball- turniers. Ansonsten hat sich in Deidesheim nichts geändert in allen Gaststätten herrschte bis in die Morgenstunden fröh- liche Stimmung. 2s. seine eigene Erdbeeranlage gehabt hätte. Plötzlich herrschte nun Ueberproduktion. Man war bisher nur gewohnt, die Früchte in der näheren Umgebung auf den Wochen- märkten abzusetzen. Ein findiger Kaufmann aus Baden-Baden nahm den Staufenbergern diese Sorge ab. Er kaufte alljährlich die ganze Ernte auf, Bald kamen jedoch die Bauern dahinter, daß die Händler mit ihren Früchten mehr verdienten als sie selbst. Sie belieferten fortan die Großstädte in Deutsch- land, Skandinavien, England und Frankreich selbst mit ihren Erdbeeren. Im Jahre 1869 wurde der„Handel mit der großen Welt“ durch die Eröffnung der Murg- talbahn wesentlich erleichtert. Der Vertrieb nahm einen derartigen Umfang an, daß sich einige Händler fanden, die in einem Gasthaus des Ortes ihre„Börse“ aufmachten. 1929 wurde von der Obstabsatzgenossenschaft Bühl eine Markthalle in Staufenberg gebaut, die seit dem Jahre 1950 der Gemeinde ge- hört. Staufenberg hat die größte Erdbeerpro- duktion Deutschlands. Von hier aus gehen Während der Ernte, die etwa vier bis sechs Wochen dauert, täglich bis zu 510 Zentner (das Dorf hat nur 1000 Einwohner) hinaus auf die Großmärkte der Bundesrepublik. Karlsruhe, Stuttgart, München, Ulm, Frank- kurt, Mannheim, Hamburg, Wiesbaden und Kassel sind Dauerkunden. Doch auch in Frankreich, England, in den skandinavischen Ländern und in der Schweiz schätzt man die Köstliche Frucht, Täglich rollen jetzt wieder die Obstexpreßzüge durch das Murgtal, voll- beladen mit der„Königin“ von Staufenberg, der Ananas-Erdbeere. Das„Kleeblatt“- Kreuzung ohne Kreuzung Großzügige Neuordnung der Straßenführung bei Kaiserslautern Kaiserslautern. Räumbagger amerikani- scher Pionier-Einheiten pflügen seit wenigen Tagen dicht neben der Straßenkreuzung an der Vogelweh bei Kaiserslautern die Erde um. Ein sanft geneigter Abhang wird flacher, wenige Meter daneben wächst ein Hügel. In weitausladendem Bogen markie- ren die Schürfspuren der Bagger eine Stra- Benschleife des„Kleeblattes“, das im Auf- trag der Amerikaner an der Westausfahrt Kaiserslautern gebaut wird. In den zwei großen Verkehrsströmen Mannheim— Saarbrücken und Birkenfeld Pirmasens passieren täglich oft 20 000 Fahr- zeuge diese Kreuzung in der Nähe der „Amerikaner-Stadt“ im Zentrum der Ver- sorgungsanlagen des Western Area Com- mand. Eine automatische Signalanlage müht sich, die Vielzahl der Fahrzeuge in die lan- gen Kolonnen einzureihen, die sich— aus vier Richtungep kommend hier neu ordnen. Ueber 10 000 Kraftwagen, Motor- und Fahrrader wurden schon vor drei Jahren innerhalb 24 Stunden an dieser Stelle ge- zählt. Der stetig zunehmende Verkehr machte inzwischen eine großzügige Neuordnung der Straßenführung erforderlich. Die Planung sieht erstmals bei einer Bundesstraße den kreuzungsfreien Verkehr vor. In großen Schleifen— in der Form eines vierblättrigen Kleeblattes— ziehen künftig die Fahrbahnen und Fußwege übereinan- der hinweg. Auf ihnen gelangen Fahrer und Fußgänger aus jeder Richtung in jede andere, ohne einen Fahrweg überqueren zu miissen. Breite Straßenkurven gestatten den Fahrzeugen im„Kleeblatt“ sogar ein mittleres Tempo. Zwei Brücken müssen für die Anlage erstellt werden, eine über die alte Kalserstrage Saarbrücken Kaiserslau- bern, eine über den Schienenstrang der Bundesbahn. Fast ein Jahr ist für den Bau des„Klee- blattes“ vorgesehen, das etwa 2,3 Millionen Mark kosten wird. Die Amerikaner, die das Projekt finanzleren, sparen etwa 600 000 Mark durch den Einsatz der Pioniere, die weit über 100 000 Kubikmeter Erde bei Pla- nierungs- und Auffüllarbeiten bewegen. Die Errichtung dieser„Kreuzung ohne Kreuzung“ beschließt den Ausbau der Ost- West- Achse durch Kaiserslautern. Die Ein- fahrt im Osten der Stadt wurde bereits ver- breitert, im Westen schreiten die Verbreite- rungsarbeiten in amerikanischem Tempo voran. Im engen Stadtkern müssen noch eine Reihe von Häusern den geplanten Fahrbah- nen weichen, die den zweispurigen Richtungs- verkehr quer durch die Stadt führen sollen. Aus der Hessischen Nachbarschaft Tabak-Anbau stark zurückgegangen Viernheim. Im Gebiet von Viernheim, Landkreis Bergstraße, ist der Anbau an Tabak in den letzten Jahren wesentlich zurückgegangen. Viele Pflanzer sind dazu übergegangen, an Stelle von Tabak Spargel- kulturen anzulegen. Der Landesverband hessischer Tabakanbauvereine hat die Viern- heimer Tabakbauern dringend ersucht, das Tabakkontingent voll auszuschöpfen, da der Absatzmarkt sich weiterhin günstig ent- Wickle. Wieder zwei Tote auf der Autobahn Bensheim. Auf der Autobahn bei Darm- stadt überquerte ein Motorradfahrer aus noch unbekannten Gründen den Grünstrei- fen und prallte auf der Gegenfahrbahn auf einen entgegenkommenden Lastzug. Der Fahrer und sein Sozius, beide aus Donau- eschingen, wurden dabei tödlich verletzt. Durch das scharfe Abbremsen des Lastzuges Wurde der Anhänger quer über die Fahrbahn gerissen und die Ladung auf die Straße ge- schleudert, wo sie noch längere Zeit den Ver- kehr behinderte. Aus„Sparsamkeitsgründen“ Darmstadt. Vier Wochen lang über nachtete der 18 jährige Schlossergeselle Wal- ter Wallrat aus Darmstadt bei jedem Wetter im Freien, weil er die Zimmermiete einspa- ren wollte. Spielende Kinder entdeckten zufällig den jungen Mann, der, in zwei Ausnahmsweise leer. Decken eingewickelt, in einer Riefernschonung schlief. Sie unterrichteten die Polizei, die die Schlafstelle umstellte, da sie dort einen gesuchten Verbrecher vermutete. Die Beam- ten schlichen sich die letzten Meter regelrecht an den„gefährlichen Verbrecher“ an, um inn zu Überraschen. Von dem erschrockenen Waldschläfer mußten sie sich dann aber sagen lassen, er schlafe lediglich im Freien, um Geld zu sparen. Der junge Mann wurde nach Veberprüfung seiner Angaben wieder auf freien Fuß gesetzt. Sein Arbeitgeber stellte seinem Gesellen sofort eine Schlafstelle zur Verfügung, als er erfuhr, wWo dieser seit Wochen nüchtigte. Rekordbesuch beim„Wäldchestag“ Frankfurt. Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Frankfurter am dritten Pfingst- feiertag ihr traditionelles Heimatfest, den „Wäldchestag“, feiern, Die Zahl der Besucher überstieg in diesem Jahr die des Vorjahres bei weitem. Nach Mitteilung der Polizei waren schon bis zum späten Nachmittag etwa 150 000 bis 200 000 Festplatzbesucher in den Frankfurter Stadtwald gekommen. Die rankfurter Innenstadt war am Dienstag Neben Zehntausenden von Fußgängern waren unzählige Auto- und Motorradfahrer zum„Wäldchestag“ unter- Wegs. Die Straßenbahnen waren überfüllt. Auf dem Festgelände lockten diesmal 130 Schausteller und Karussellbesitzer, 38 Gast- Wirte und ungezählte fliegende Händler die Besucher an. Wie immer floß das Frankfurter Nationalgetränk, der„Aeppelwoi“ in Strö- men, jedoch brauchten die Polizei und die Rettungswachen des Roten Kreuzes bis in die frühen Abendstunden noch nicht einzugrei- fen, Auch kam es zu keinerlei Verkehrs- oder anderen Zwischenfällen. Deutsches Jazz-Festival Frankfurt. Die besten Jazzbands aus Westdeutschland und West-Berlin trafen sich Pfingsten zu dem zweiten deutschen Jazz- Festival in Frankfurt, in zwei öffentlichen Konzerten gaben dreizehn Kapellen einen Ueberblick über den Stand der Jazzmusik in Deutschland. Stürmisch gefeiert wurde das Curt-Edelhagen- Orchester, das am Pfingst- samstag vom großen internationalen Jazz- Festival in Paris zurückgekehrt ist. Das Festival wurde von der deutschen Jazz- Föderation veranstaltet, In Verbindung mit der Veranstaltung fand eine viertägige Arbeitstagung statt, die sich mit theoretischen und organisatorischen Problèemen der deut- schen Jazzmusik befaßte. Finnische Studiengruppe in Wiesbaden Wiesbaden. In Wiesbaden sind über 30 fin- nische Schüler und Erwachsene eingetroffen, die in einem Studienkursus ihre Kenntnisse der deutschen Sprache, der Landschaft und der Menschen vertiefen wollen. Nach Schluß des Kurses am 4. quli werden deutsche Austauschschüler nach Finnland reisen. Die Austauschaktion ist die vierte ihrer Art nach dem Krieg. BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ und nach einer auf Napoleon „Gut gehörnt leistungsfähig⸗ muß zurucſegehenden Bestimmung der Seisboch sein, der jährlich am Pfingstdienstag in dem Weinstädtehen Deidesheim versteigert wird, Der 551. Boch, der diesmal unter den Hammer kam, hört auf den bedeutungsvollen Namen „Barbarossa“ und erfüllte alle an ihn gegtell. ten Erwartungen. Foto: Heinrich Neues Mädchenwohnheim Speyer. Das Evangelische Hilfswerk der Protestantischen Landeskirche der Pfalz will demnächst in Pirmasens ein weiteres Mäd- chen- Wohnheim errichten, das mit einer Auffangstelle für besonders gefährdete Mädchen verbunden werden soll. Aus Bun- desmitteln stehen bereits für den Bau 130 000 Mark zur Verfügung. Ein ähnliches Heim wurde bereits vor Jahresfrist bel Kaiserslautern errichtet, in das bisher durch Jugendämter, Polizei, Arbeitsamt, Fürsorge⸗ Verbände, Bahnhofsmission und Gefängnis. verwaltung 136 Mädchen eingewiesen wur- den, von denen fast die Hälfte in gesicherte Arbeitsplätze vermittelt werden Konnten. Jetzt auch mit Booten in die Legion Landau. Kirchliche Stellen in der Pfalz die ständig energisch bemüht sind, junge Deutsche vor dem Eintritt in die französische Fremdenlegion zu bewahren, teilten mit, nach ihren Ermittlungen werde neuerdings auch ein Teil der neugeworbenen Legions- anwärter mit Booten der französischen Was- serschutzpolizei auf dem Rhein zu den ver- schledenen Annahmestellen entlang des Flusses transportiert. Darin sei ein weiterer Schritt gegen die Maßnahmen kirchlicher Stellen zur Verhinderung eines verstärkten Zustromes junger Deutscher zur Fremden- legion zu sehen, Dieselben kirchlichen Stel- len hatten vor einiger Zeit bekanntgegeben, daß mehrfach Legionsanwärter in Ommnibus- sen direkt nach den Annahmestellen trans- portiert worden seien. Den Helfern der kirch- lichen Stellen ist es dagegen nur möglich, jene jungen Menschen zu warnen, die allein oder in kleinen Gruppen auf den Bahnhöfen der Städte ankommen, in denen sich die Annahmestellen der Legion befinden. Pfingstverkehr forderte 17 Opfer Mainz. Siebzehn Todesopfer hat der we: gen des unbeständigen Wetters noch nicht einmal überaus starke Verkehr während der Pfingsttage in Rheinland-Pfalz gefordert. Diese Zahl ergibt sich aus den Berichten über die Verkehrsunfälle, die jetzt von den fünf Bezirksregierungen des Landes be- kanntgegeben wurden. Außer den Toten waren bei rund 150 schweren und leichten Unfällen 25 Schwer- und etwa 50 Leicht⸗ verletzte sowie erhebliche Sachschäden 2 beklagen, deren genaue Höhe sich nicht er- mitteln läßt. Die meisten schweren Unfälle, bei denen sieben Personen getötet und neun schwer verletzt wurden, gab es im Regie- rungsbezirk Pfalz. Von den Polizei- und Gendarmeriestellen wurde übereinstimmend erklärt, daß in den meisten Fällen zu schnel- les und rücksichtsloses Fahren zu den Un- Fällen geführt habe. Dagegen sei zu starker Alkoholgenuß bei den Schuldigen nur in wenigen Fällen festgestellt worden. Vor al- lem in der Pfalz bestand die Mehrzahl der am den Unfällen Beteiligten aus jungen Mo- torradfahrern. Luftwaffensoldaten lernen Deutsch Ramstein, Symbolisch für alle amerikanf- schen Fliegerhorste im Bundesgebiet eröff- nete der Kommandeur des Flugpaltzes Ram- stein, Oberst Bennett, in Anwesenheit von Vertretern deutscher Behörden ein neues Schulprogramm der University of Maryland für die Soldaten und Offiziere der in Deutschland stationierten US-Luftwaffen- einheiten. Auf Grund einer Anordnung hoher amerikanischer Luf twaffenkommandos 5 sen künftig alle Soldaten und Offlalere 5 US-Luftwaffe, die dauernd oder e mit deutschen Zivilangestellten oder sonst- wie mit deutschen Dienststellen zusammen- arbeiten, deutsch lernen. Für diese Schulung wurde die University of Maryland mit 5 Deutsch- Programm eingeschaltet. Es soll di Schüler und Schülerinnen innerhalb 9 5 sechs Wochen mit den elementarsten Grun 15 regeln der deutschen Sprache ene machen. Es garantiert dafür, wie b Bennett erklärte, daß in sechs Wochen 5 träge an Deutsche nur noch in 1 5 Sprache geführt werden.„Wir hoffen de mit“, so führte der Oberst in e Deutsch und Englisch gehaltenen 5 5 nungsansprache,„einen weiteren Mellen stein auf dem Wege zur deutscheamerike schen Verständigung gelegt zu haben. 88 hoffen, daß die Deutschen unser e. anerkennen, sie selbst, ihr Land 1 Sprache gründlich kennenlernen zu Wollen fl. Ober Mühlau! ale Ru ommen ach wie lage. sten, berlin gegange dports, mr h Deutsch Atte! lürt, Gi Münche liese 4 Ausmaß Uationa Jereine Frankre 60* Mannhe dtreiten gemeine gerlin- und die Leipzig schakter Schwei: Verein präsent (N nehmen St Egten Merer- mann gen an und de: 2 ig mug Vapoleon Jeiſpbocg in dem H wir. Hammer amen gegstell. Heinrich 1 erk der Kalz will 8 Mäd- t einer kährdete us Bun- n Bau anliches rist bel r durch ürsorge⸗ kängnis⸗ m wWur⸗ sicherte connten. egion r Pfalz. „ junge 2ö81sche n mit, lerdings egions- n Was- en ver- 18 des veiterer chlicher arkten emden- mn Stel- gegeben, mnibus⸗ trans- r Kirch- möglich, e allein mnhöfen ich die pfer der we- h nicht end der fordert. erichten on den les be⸗ Toten leichten Leicht⸗ den 2 icht er⸗ Unfälle, id neun Regie- i- Und mmend schnel- en Un- starker nur in Vor al- Ml der en Mo- itsch rikani- eröfk⸗ Ram- it von neues ryland der in raffen hoher mils- re der tweilig sonst- nmen- mlung mrem oll die von frund- cannt⸗ Oberst B Auf⸗ tscher n da- er in Eröff- eilen- ikani- und reben ihre len.“ 133 Donnerstag, 10. Juni 1954 MORGEN Seite 7 eine deutschen Gegner trainierte er noch fünf ener Vorhand-Flugball-„Parade“. Mit 1126 Ruderern Weltrenglisten-Spieler Hodd „ist ein perfekter Tennisathlet. Nach 5 den Duisburger Wettkampfspielen gegen Sätze Eimzel, während sein Teamkollege Rose auen Waldlauf absolvierte. Die Duisburger Spiele endeten 12:0. Unser Bild zeigt Hoad bei Bild: Keystone aus 60 Vereinen: flannheime Neg Oberrheinische Regatta im Mannheimer Mühlauhafen! Dieses Stichwort elektrisiert ale Rudersportfreunde in Deutschland. Am jummenden Samstag und Sonntag treffen sie ach wieder rund um die Mannheimer Hafen- anlage, Aus ganz Süddeutschland, aus dem ſſesten, dem Norden, dem Saargebiet und berlin sind Meldungen der Vereine ein- kezangen. Keine Hochburg dieses harten Fports, die nicht vertreten wäre, kein auch mur halbwegs bekannter Ruderverein in beutschland, der nicht für Mannheim gemeldet Atte! Berlin, Duisburg, Essen, Köln, Frank- lt, Gießen, Heilbronn, Mainz, Ludwigshafen, München, Okkenbach, Stuttgart, Ulm.. allein liese Aufzählung deutet das ungewöhnliche Ausmass der Regatta 1954 an, deren inter- nationaler Charakter durch die Teilnahme von Jereinen aus Oesterreich, der Schweiz und aus Frankreich gewahrt wird. 60 Vereine entsenden 1126 Ruderer nach Mannheim, die in 255 Booten 47 Rennen be- streiten. Die Ostzone ist durch die Renn- gemeinschaft Berlin-Ost, den SV„Dynamo“ gerlin-Ost, die Renngemeinschaft Halle/Saale und die Deutsche Hochschule für Körperkultur Leipzig vertreten. Oesterreich schickt Mann- schäkten aus Linz und Wien, während die Schweiz durch die dem Züricher Regatta- Jerein angeschlossenen acht Vereine re- Räsentlert wird. Für Frankreich startet der ( Straßburg. An der Spitze aller teil- gehmenden Vereine steht Köln 77 mit 14 be- legten Rennen, darunter die beiden Senior- ierer-Rennen, I. Junior-Achter und I. Jung- wann-Achter. Die Frankfurter Germanen and in 11 Rennen vertreten, die Heilbronner Schwaben“ und„Saar“ Saarbrücken in je Rennen. Unter den Mannheimer Vereinen steht der MRV„Amicitia“ mit neun Meldun- gen an der Spitze, gefolgt vom MRC von 1875 und dem Ludwigshafener Ruder-Verein mit je alia groß beselzi Auch Oeterreicher, Schweizer und Franzosen am Start sechs Meldungen. Die MRC„Baden“ und die RG Rheinau beteiligen sich an je drei Rennen. Der Organisationsstab des Mannheimer Re- gatta-Vereins unter Leitung von Altmeister Wilhelm Reichert und der Mühlauhafen wer- den in den Tagen des 12. und 13. Juni wieder eine Bewährungsprobe bestehen müssen. Zum Glück ist die Mühlau- Rennstrecke so ge- staltet, daß sie auch dem stärksten Ansturm gerecht wird. Die stark nach oben drängende Jugend aus Westdeutschland hat den II. Jung- mann-Vierer allein mit 16 Meldungen belegt und der Jungmann-Einer weist 10 Meldungen auf, während der Senior-Vierer von neun Konkurrenten bestritten wird. Nur wenige Regatta-Plätze in Westdeutschland werden ein solches Meldeergebnis aufweisen können, und nur ganz wenige Regatta-Strecken dürften in der Lage sein, einen solchen Ansturm auf die einzelnen Konkurrenzen bewältigen zu können. Der Senior-Achter der„Amicitia“ trifft wieder auf den RC Rüsselsheim und wird es außerdem mit der Achtermannschaft von ETUF Essen und dem RC Thalwil Zürich zu tun haben. Der Senior-Achter des Mannheimer Ruder- Club startet vorerst einmal im II. Achter. doch der Junior-Achter des„Club“ wird im erstklassigen Rennen auf Berlin-Ost, Ger- menia Frankfurt, Gießen 77, Offenbacher „Undine“,„Hellas“ Offenbach und den Seeclub Zürich treffen. Eine weitere sehr gute Be- setzung hat der I. Senior-Einer erfahren, wo die Skuller aus Konstanz, Linz, Mannheim, Saarbrücken, Trier, Wien und Zürich an den Start gehen. Nach der guten Heidelberger Regatta und der Heilbronner Pfingst-Regatta wird man der großen Mannheimer Regatta mit großem Interesse und nicht geringerer Spannung ent- gegensehen. Mi ster Hopmans australische Tennisschule: Spitzentennis- Spori perſelelet Nihleten Duisburg bewies, was deutschem Tennis fehlt: körperliche Kondition und Schnelligkeit Was Deutschlands Tennisspieler von den Cracks der Weltklasse unterscheidet, ist nie deutlicher zu Tage getreten, als am ver- gangenen Wochenende in Duisburg, wo den Deutschen bei 0:12 gegen Australien selbst der Ehrenpunkt versagt blieb. Franz Feldbausch. Beppo Pöttinger und Rupert Huber, alle drei spielten gegen den erst 17-jährigen austra- lischen Voungster Royan Emerson. Alle drei gewannen gegen das Tennis-„ Kücken“ den ersten Satz. Alle drei verloren das Match(bei zwei Gewinnsätzen) im dritten, obwohl sie ausgezeichnet spielten. Feldbausch konnte im entscheidenden„game“ bei 3:3 seinen Auf- schlag nicht durchbringen. Pöttinger resig- nierte, als sein Angriffsspiel im dritten Satz keine Wirkung mehr zeigte, und Huber hatte in der entscheidenden Spielphase Angst vor Hanne flüßlein immes noch Klasse Wieder Einzel- und Doppelmeister der deutschen Tennislehrer Ex-Weltmeister Hanne Nüßlein(Köln) holte sich durch einen hartumkämpften Sieg gegen den Düsseldorfer Pohmann die Meisterschaft der deutschen Tennislehrer, die an Pfingsten in Bad Ems ausgetragen wurden. Nüßglein setzte sich im ersten Satz mit 6:4 durch, mußte den zweiten aber mit 5:7 an seinen Gegner ab- geben. Die nächsten beiden Sätze fielen mit 6:4. 6:4 an den Kölner, der damit zugleich den im Vorjahr gewonnenen Wanderpreis er- folgreich verteidigte. In der stark besetzten Trostrunde wußte sich der Schweizer Krähen- bühl gegen Schmitt Deutschland) sicher mit 6:0, 6:2 durchsetzen. Nüßlein/ Albrecht(Köln/ Basel) holten sich nach einem zweistündigen Fünfsatzkampf die Meistertitel im Doppel gegen Kautz Gieren(Köln/ Frankfurt). Nüßlein/ Albrecht waren im ersten Satz klar über- legen und setzten sich mit 6:3 durch. Dann aber kamen die Gegner stark auf und holten sich die beiden nächsten Sätze mit 6:2, 6:0. Erst in einem mitreißenden Endspurt gingen Nüß- ein und sein Partner voll aus sich heraus und gewannen die beiden letzten Sätze un- angefochten mit 6:2, 6:1. Zweimal Altmeister Buß Bei den Internationalen Senioren-Meister- schaften in Saarbrücken verteidigte der Mann- heimer Altinternationale und ehemalige Da- vis-Pokalspieler, Dr. Buß, erfolgreich seine Ungarn sind wieder Favoriten: Stunde lang auf einem Seitenplatz gedrillt“ und„aufgeschliffen“, bis er keinen trockenen Faden mehr am Leib hatte. Nach dem drama-⸗ seinem eigenen Können. Drei verschiedene Auslegungen der deutschen Spieler für ihre Niederlage. Aber nur ein einziger Ur- 5 5 sprung: fehlende körperliche Kondition! tischen Fünfsatz- Kampf Rose Hoad gegen Und damit Nachlassen der Konzentrations- Buchholz, Hermann schlichen die beiden Deut- schen müde, abgehetzt und mit„Gummiknien“ in die Kabine unter die Brause, Derweil foch- ten draußen die beiden australischen Spieler noch einen Fünf-Satz-Kampf gegeneinander aus. Sofort! Unmittelbar nach dem Wettspiel! Aus diesen Verhaltensweisen resultiert Mister Hopmans Auffassung: Keiner der deutschen Tennisspieler genügt den Anforderungen eines wirklichen Trainings. Um ihr„Soll“ zu erfüllen — und dieses Soll liegt bei etwa 20 Sätzen fähigkeit im entscheidenden Augenblick! Drei Begebenheiten, die Anlaß zu Dis- kussionen der Experten gaben. Begebenheiten aber, die eigentlich niemanden überraschen dürften, der das deutsche Tennis, sein Milieu, seine Trainingsmethoden genau kennen. Nach dem Spiel Mervyn Rose gegen Buchholz startete die australische Kanone an der Seite des bekannten Mannschaftsbetreuers Hopman zu einem Waldlauf. Nach dem Doppel Hoad/ Cooper gegen Feldbausch Huber wurde der pro Tag— mußten die Australier anschließend Weltranglisten-Erste Lewis Hoad, von zwei an die Wettkämpfe noch zu eigenen Hilfs- anderen australischen Spielern noch eine mitteln greifen. Wer nun noch weiß, daß für diese Spieler Waldläufe, Gymnastik, leicht⸗ athletische Uebungen und Turnen zum Prai- ningsprogramm gehören, versteht, warum sie eine so überragende Rolle spielen, auch wenn sie heuer in Paris noch nicht die Höhepunkte ihrer Form erreicht hatten. Diese Sportsleute sind nicht nur Tennisspieler, sondern per- kekte Athleten schlechthin. Ihre Spurt-⸗ schnelligkeit, die nicht nur auf dem Centre- Court erarbeitet ist, bringt sie blitzschnell in ausgezeichnete Netzpositionen, Wã ũa sie nur noch mit genauen, harten Passierschlägen aus- zuschalten sind. Modernes Tennis— das heißt gute Fußarbeit, Schnelligkeit in den Beinen, Beweglichkeit in den Hüften und in der Kreuzpartie, ein scharfes Auge und— was das Wichtigste ist solide Grundlinienschläge! Seitdem Lennart Bergelin die„Milli- Cramms“, wie die Crammschüler in Kreisen der großen Könner scherzhafterweise genannt werden, immer wieder„auf den Arm nimmt“ mit den Worten:„Boys., don't forget, every morning just à little run“(„Jungs vergeßt nicht, jeden Morgen ein wenig zu laufen), seitdem hat der deutsche Nachwuchs ange- fangen, die australische Schule ein wenig nachzuahmen. Die Fortschritte sind unver- kennbar. Sie werden ab dem Tage ins Auge Titel im Einzel und Herren-Doppel. Das Einzel gewann er gegen den in Paris ansässigen Syrier Bambacari sicher mit 6:3, 6:2, und im Herren-Doppel besiegte er zusammen mit dem Hamburger Dr. Tuebben das Paar Kuhlmann/ Weinmann mit 4:6, 7:5 und 6:3. Im Gemischten Doppel mußten Frau Bartels(München) und Dr. Buß in der Vorschlußrunde wegen Zeit- mangel streichen. Landy mit 4:01,6 gescheitert Mit 4:01,6 Min. über eine englische Meile (1609 m) scheiterte auf regendurchnäßter Bahn im Stockholmer Stadion der Versuch des Australiers John Landy, den offiziellen Welt- rekord des Schweden Gunder Haegg(4:01,4 Min). zu brechen. Er blieb mit seiner Zeit außerdem 2,2 Sek. hinter dem noch nicht an- erkannten Weltrekord des Engländers Roger flu Fechterinnen haben heine Chancen Weltmeisterschaften vom 10. bis 22. Juni in Luxemburg Die Spitzenkräfte aus Italien, Frankreich und Ungarn gelten auch in diesem Jahre als Favoriten bei den Fecht-Weltmeisterschaften, die heute in Luxemburg unter Teilnahme von 24 Nationen— ohne Rußland— beginnen und bis 22. Juni andauern. Im Vorjahre dominier- ten die Franzosen mit dem Olympiasieger und Weltmeister Christian d'Oriola im Florett, auf Säbel behaupteten die Magyaren ihre schon Jahrzehnte andauernde Vorherrschaft, und im Degen brachen die Ungarn etwas unerwartet in die Phalanx der Italiener ein. Bei den Damen holte Irene Camber einen schönen Erfolg im Einzelkampf für Italien, im Mann- schafts wettbewerb jedoch führte die starke Spitze zu einem Triumph der ungarischen Fechterinnen. Das deutsche Aufgebot konnte seine reelle Chance nicht nützen. Nach dem 8:8 Bannister zurück. Ueber 1500 m schaffte Landy stechen, wenn aus dem ein wenig ein Viel“ 3245,6 Min. wird. 5 g Fußball- Weilt meisterschaft. Karten für die Seien abend rent Pen eben pe rtpusl Fußball-Toto-Tip Schweiz sind ab sofort beim Badischen Sportbund, 5 Mannheim, Stresemannstraße, zu ee 3 04— Kickers Ofkenbach 1 2 2 Doch Porsche-Sieg. Trotz des Ausscheidens der 8 Neuendorf.— 1. FC Nürnberg, f 25 ktünrenden Götze und v. Frankenberg kam Porsche Union 06 Berlin— Preußen Münster 2—— beim I2-Stundenrennen von Hyeres zum Sieg im Bayern München— Schw.-Weiß Essen 1— der Klasse bis 1,6 Liter. Nürburgringsieger Jeeser Mainz 03— FSV Frankfurt 1 0— belegte mit 1344, 786 km für die zwölf stunden den Bremerhaven 93— Meidericher SV 1—— ersten Platz. Eintr. Braunschw.— Bayer Leverkusen 1 0 2 Karlsruher SC— Altona 93 1 0— Schweinfurt 05— SV Sodingen 1—— Bor. M.-Gladbach— Tura L'hafen 9 1 2 1. FC Saarbrücken— Alem. 90 Berlin 1 Spandauer SV— Saar 05 Saarbrücken 0 2 1 VfR Mannheim— Borussia Neunkirchen 1 BC Augsburg— Bremer SV 12— Grosso Etappensieger Mit fünfzehn Minuten Vorsprung vor dem gegen die Saar reichte es nur zum vierten Platz. Das erfreulichste Fazit blieb somit der dritte Platz der Hannoveranerin Ilse Keydel im Einzelturier. Auch diesmal möchte man in der zahlen- mäßig starken deutschen Mannschaft dem Damenaufgebot bei einer guten Tagesform die besten Aussichten auf eine günstige Placierung einräumen. Magda Müller(Offenbach), IIse Keydel Hannover) und Lilo Allgayer-Perin (Frankfurt) bilden das Gerippe einer Mann- schaft, die durchaus als guter Prüfstein für Italien, Ungarn oder Frankreich anzusprechen ist. Ebenfalls nicht völlig aussichtslos ist die Hoffnung der Degenfechter für eine günstige Placierung. Mehr als Achtungserfolge hin- gegen können die deutschen Florettfechter nicht erringen, zumal hier— ausgenommen Meister Gros des Feldes gewann der Italiener Adolfo Grosso am Mittwoch die 18. Etappe des Giro d'Italia von Padua nach Grado. Grosso bewäl⸗ tigte die 177 km in 4:38:20 Stunden und schlug im Endspurt den ehemaligen Deutschlandrund- fahrt-Sieger Guido de Santi. Im Gesamtklasse- ment behauptete der Schweizer Carlo Clerici die Führung. Wahl(München)— mit Norman Casmir (Frankfurt), Neuber, Fahbender Unglaub(Offenbach) und Stratmann, der zwar talentierte, international aber noch wenig erfahrene Nachwuchs seine Chance erhält. Frankreich, Belgien und Polen rechnen sich in dieser Waffe Chancen aus. Am 28. Mai 1954 verschied völlig Hauses, Herr kreis abberufen wurde, erfreute NACHRUF unerwartet der Generalvertreter unseres Max Fleischer Der Heimgegangene, der im besten Mannesalter aus seinem Wirkungs- sich in unserem Hause und bei seiner Kundschaft durch sein liebenswürdiges Wesen, seine Hilfsbereitschaft und sein großes Verantwortungsbewußtsein allgemeiner Wertschätzung. Wir werden seiner in Dankbarkeit und Achtung gedenken. Statt Karten schlafenen Nikolaus Da Stellwerkmeister Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme und für die Kranz und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ent- sagen wir herzlichen Dank. Besonderen Dank der Bundesbahn- direktion Frankfurt a. M. sowie den ehrw. Schwestern und der Verwaltung des Schwefelbades St. Rochus, Mingolsheim, für ihre ehrenden Nachrufe und RKranzniederlegungen und dann allen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Neckarhausen, den 10. Juni 1954 Im Namen der Hinterbliebenen: Dr. Dr. Eugen Dallinger Tiet markt — Wir haben uns verlobt: Elfriecle Hess Secrg Hull Mannheim Colum vus J 7, 1 OhioſusSA Pfingsten 1954 7 linger A. D. 4 7 — mre Vermählung beehren sich anzuzeigen: Otmar Schwarz Sonja Schworz geb. Nader Medizin für Ihre Wäsche Verschmutzte Wäsche ist krank— sie hat Atembe- Einige sehr gute Würke Mhm.-Neckarau, den 10. Juni 1954 Neckarauer Straße 67 schwerden. BURNUS hilft: (Köln), Noch ungünstiger ist die Situation auf Säbel. ö Schokoladen-& Zucker warenfabrik Venetia 2 jähr., folgsam, kinderl., wachsam, klug wie alle engl. Bulld., wird bes. Umstände wegen nur in beste Kennerhand abgegeben. Erlös— roter langhaariger Dackel 3 Monate alt, mit Stb., aus 27jähr. Spezialzucht preiswert abzugeben. Kathie Dorfmeister, Zwinger vom Dackeldorf Gergweis, über Oster- 5 beim Einweichen löst es Körperdusscheidungen schonend, aber gründlich Hamburg Nebensache; Platz ist ausschlag- geb. Zuschr. u. Nr. 11475 ͤ an Ann.- hofen Ndb.). dus den Wäscheporen f Versekisdenes l Exp. Schwanitz, Mannheim, O 6, 5. Ges. kräft. Wurf, 10 Wochen alte Schäferhunde, beste Abstammung, laut Ahnentafel, abzugeben.— Fe. Weinbergstraße 1, Tel. 7 15 93 Donnerstag, 10. Juni 1954 Hauptfriedhof Gaukler, Wilhelm, Kleine Wallstattstr. Sachsenmeier, Rosa, K 2, 11 Haag, Sophie, Werderstraße 14 Suder, Ludwig, Max-doseph- straße 3. Goebel, Otto, Lenaustraße 3 Krematorium Schühler, Erwin, Kobellstraße 22 Friedhof Käfertal Friedhof Neckarau Heim, Max, FTraubenstrae?: Friedhof Seckenheim Sichler, qohann, Bonndortfer Straße 23. Friedhof Wallstadt Rudolph, Anna, Römerstraße 19. Mitgetellt von der Friedhotverwaltung der Ohne Gewähr Bestattungen in Mannheim Gutjahr, Richard, Schwarzwaldstraße 50 Heilmann, Hildegard, Waldhof, Akazienweg 12 ist am Sonntag, dem 6. gerissen worden. 28 i Fichtenweg 4 „ — 2 2 E Mein allerliebster, herzensguter Mann, mein treusorgender Vater, Bruder und Onkel, Herr 5 Karl Schulz lich und unerwartet durch einen Herzschlag aus unserer Mitte Mannheim Waldhof, den 10. Juni 1954 Feuerbestattung: Freitag, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Juni 1934 im Alter von 52 Jahren plötz- In tiefer prauer: Frau Luise Schulz geb. Schweikert und Sohn Walter den 11. Juni 1954, um 14.00 Uhr im 3 ͤĩ ͤ˙ N 14.00 14.00 Statt Karten Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen F. 2* Franz Müller l danken wir herzlich. Stadt Mannheim Waldhofstraße 232 Mannheim, den 9. Juni 1954 Susanna Müller mit Angehörigen Wees füuducuke hercus. Die Wäsche be- kommt wieder Loff. För Kronkheitserreger bleibt kein Nährboden mehr. WIG schafft gesunde Wäsche. Kaufmann mit DKW sucht Beschäf- tigung für einige Tage in der Wo. Angeb. unt. P 08972 an den Verlag Für Sommerfest(Vorort) Zucker- bude u. Karussell gesucht. Zu er- Fragen: Telefon 4 95 13 Schönes Nebenzimmer etwa 50 Sitzplätze, sofort an Vereine oder Gesellschaften zu vergeben. „Zum Neckarstrand“, Mefßplatz 1 Beim Kühlschrankkauf, z. Rothermel! Sie werden überrascht sein! Verputzerbeiten besunde Wäsche- gesunde Nauf! werden noch angenommen. Oberland, Telefon 3 99 33. 5 Bei einigen Behörden in Mannheim eingeführt. Jeder Käufer ist begeistert!— Alleinverkauf für Mannheim- stadt: M. NA Us fr Bütebesart Mannheim, M 2, 9 Sonst Bezugsnachweis v. BGM- inhaber F. Hartlieb, Mhm-Luzen- berg, Mauerstraße 6, Telefon 5 02 38 K im Ausland zigtausendfach bewährt 90. N rum neuen Telefonbuen%% der hygienische Schutzeinband ö 85 BGM Nr. 1 673 186 und 1 674 743 Preis so UM den Schmutz und alſe. Wäsche für jeden Gebrauen 5 Vergebe folgende Arbeiten: Saen eee ,, Spengler u. Dachdeckerarbeiten 5 gegen Elektro-Installation. Dusche-Sn ec 5 Angeb. unt. Nr. L. 154 4. d. Verl. N 3, 12 Kunststraße f 1 9 Seite 8 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Der Exportwirtschaft mehr Beachtung schenken ) Der Vorsitzende des Außenhandels- verbandes Nordrhein- Westfalen, Direktor Werner Schulz, erklärte am 9. Juni vor der Jahreshauptversammlung des Verbandes, die erstrebte Konvertibilität der Währungen Werde allein in der Lage sein, der Bundes- ausgewiesen. Bei einer von 4 504 000,— DM sind das 8,91%. aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg. 23%. Tepublik über die zahlungsbilanz-techni- Die Ueberschüsse der Anstalt fliegen voll schen chwierigkeiten hinwegzuhelfen. l d. h. ohne jegliche Kürzung, in die Rückstel- lung für Beitragsrückerstattung. Nach den Bestimmungen des Geschäftsplanes darf diese nur zur Verteilung von Ueberschußanteilen an die Versicherungsnehmer dienen. In der Lebensversicherung erzielte die Anstalt in 1953 einen Ueberschuß in Höhe von 930 012,22 DM, im Verhältnis zu der Beitragseinnahme sind das 20,6%. Die Anstalt hat die Verteilung von Ueber- schüssen ODividenden) an ihre Versicherten Wieder aufgenommen. So werden 1954 für alle gewinnberechtigten Versicherungsver- träge bis zu 15% des Beitrages als Dividende gewährt. Der gleiche Satz gilt für 1955. Außerdem könne nur eine freie Austausch- barkeit der Währungen die größtmögliche Initiative, Handlungsfreiheit und Leistungs- kähigkeit des Export- und Importhandels garantieren. Mit Nachdruck wandte sich Schulz gegen die in verschiedenen Westeuropaischen Län- dern verbreitete These vom„Schreckge- Spenst der deutschen Konkurrenz“, Der An- teil Deutschlands am Weltexport für Indu- strieerzeugnisse, der 1937 23 Prozent betra- Sen habe, liege heute erst wieder bei 12,5 Prozent. Demgegenüber habe England sei- nen früheren Anteil von 21,7 Prozent fast Wieder eingeholt. Die USA hätten ihren Anteil sogar von 20 auf 28 Prozent steigern Können. Schulz bezeichnete die deutsche Export- Wirtschaft mit einer Ausfuhr von rund 18,5 Milljiarden Mark im Jahre 1953 als wich- tigste Schlüsselfigur der deutschen Volks- Wrtschaft, Eine Schrumpfung des Exports Würde zwangsläufig krisenhafte Auswirkun- Sen haben. Der Export sehe sich infolge der Wandlung vom Verkäufermarkt zu Käufermarkt einem verschärften internationalen Wettbewerb gegenüber. Der Wunsch der Abnehmerländer nach günstigeren Zahlungsbedingungen und Iangfristigen Investitionen bringe uns dem Punkt immer näher, wo sich der Engpaß des Kapitalmangels als entscheidendes Hemmnis bemerkbar mache. Der einzige Weg zur Auf- Techterhaltung und Verstärkung des west- deutschen Exports sei einer Erhöhung des Einfuhrvolumens. Da jedoch im Zeichen der markt wirtschaftlich orientierten Wirtschafts- Politik kein Importeur gezwungen werden könne, mehr einzuführen, als er glaube ver- antworten zu können, müsse dem Einfuhr handel in Zukunft mehr Beachtung geschenkt Werden. Der deutsche Importeur sei infolge Kapitalmangels oft in die Rolle eines Kom- missionärs oder Agenten gedrängt worden. VA 15 V. H. Dividende Nachdem im März 1954 der Ausschuß be- reits die DM- Eröffnungsbilanz und die Rech- Ernste Situation für Australien (P) Die australische Regierung forderte am 9. Juni die australischen Weizenfarmer auf, angesichts der Senkungen der Weizenexport- preise in den USA und Kanada nicht die Ruhe zu verlieren. Der Vorsitzende des australischen Weizenamtes, Sir John Teasdale, teilte mit, die australische Regierung wolle zunächst die Reaktion der anderen Weizenländer abwarten, ehe sie selber etwas unternehme. (tz) Die Große Tarifkommission der I.G. Metall Baden- Württembergs hat den Kom- promißgvorschlag des Vorsitzenden der frei- Willigen Schlichtungsstelle in der gegenwär- tigen Lohnauseinandersetzung zwischen der Metallarbeitergewerkschaft und dem Ver- band württembergisch- badischer Metallindu- strieller als nicht weitgehend genug ein- mütig abgelehnt. Der Einigungsvorschlag der freiwilligen Schlichtungsstelle ging dahin, die Ecklöhne für Facharbeiter im Zeitlohn von bisher 1,54 DM auf 1,59 DM und im Akkordlohn von bisher 1,52 DM auf 1,56 DM zu erhöhen. Der Arbeitgeberverband hatte sich zur Annahme dieses Vorschlages ent- schlossen. In einem Schreiben an den Vorsitzenden Lebensversicherung in 1953 401 207. DM Beitragseinnahme Dieser Satz liegt unter dem Verwaltungskostensatz In der Kraftverkehr-Versicherung betra- gen die Verwaltungskosten rund 334 000.— DM oder, gemessen an der Beitragseinnahme, Exportbürgschaften Werden erhöht (Hi.) Das Bundeskabinett hat beschlossen, den Garantie- und Bürgschaftsrahmen im Ausfuhrgeschäft von 4 auf 5 Milllarden DM zu erhöhen. Ein entsprechender Gesetzent- Wurf soll in Kürze vom Bundesrat und Bun- destag verabschiedet werden. In der Begründung zu diesem Gesetzent- Wurf erklärt die Bundesregierung, die Inan- spruchnahme der Sicherungsmöglichkeiten von Ausfuhrgeschäften durch die Ausfufir- Wirtschaft sei infolge des verschärften Wett- bewerbs weiterhin rege. Auch die letzte Auf- stockung des Garantie- und Bürgschafts- rahmens habe sich als unzureichend erwiesen, und zur Fortsetzung der bisherigen Maßnah- men erweise sich eine weitere Aufstockung als notwendig. Nichtdeutsche Flüchtlinge in den Wirtschaftsprozeg ein gliedern (VWD) Ueber die wirtschaftliche Einglie- derung nichtdeutscher Flüchtlinge in das deutsche Wirtschaftsleben berichtet der Vor- sitzende des„Zentralrates des National- komitees ausländischer Flüchtlinge in Deutschland“ im Bulletin der Bundesregie- Tung. Denach gewährt die Bank für Ver- triebene und Geschädigte(TLastenausgleichs- bank) in Bad Godesberg nichtdeutschen Flüchtlingen Existenzaufbaudarlehen von 500 DM, höchstens jedoch 8000 DM zu günstigen Zins- und Rückzahlungsbedin- Lohnkonflikt in der südwestdeutschen Metallindustrie geht weiter Alle Verhandlungs möglichkeiten sollen ausgeschöpft werden der Metallindustrie N ordwürttembergs-Nord- badens habe sich in den letzten Wochen ein hoher Grad von Kampfbereitschaft heraus- gebildet. Die Arbeitnehmer seien über die Haltung des Unternehmertums während der bisherigen Lohnverhandlungen stark ver- ärgert. Die Hoffnungen der Unternehmer, die Betriebsräte der einzelnen Betriebe von der Gewerkschaft zu trennen, seien restlos fehlgeschlagen. Die Id Metall habe immer noch die Hoffnung, daß im Unternehmer- lager die Einsicht Platz greife, ein offener Lohnkonflikt müsse vermieden werden. KURZ NACHRICHTEN Konvertibilität= Internationales Problem (VWD) In London findet im nächsten Monat 8 5 8 1 1 1 1 inister fe über Probleme der nungsabschlüsse bis 1950 verabschieden der Schlichtungsstelle, Amtsgerichtsrat e de r konnte, wurden am 31. Mai 1954 die Rech- Christe, wird von der I. G.-Metall betont, ob- reichs, der Bundesrepublik, Italiens, der nungsabschlüsse für 1951, 1952 und 1953 Wohl der Vermittlungsvorschlag weiter- Schweiz, Griechenlands, der Beneluxgruppe festgestellt. In dem vorliegenden Geschäfts- bericht der Oeffentlichen Versicherungs-An- stalt sind die DM- Eröffnungsbilanz und alle Abschlüsse seit der Währungsreform bis einschließlich 1953 enthalten. Das Neugeschäft nahm einen befriedigen- den Verlauf, Im Jahre 1953 betrug die Neuausfertigung der Versicherungs- 4 summe 14 333 000,— DN 5 Nach Abzug des Abganges in Höhe von Verbleiben als Reinzuwachs Versicherungsbestand Ende 1 Der Bestand vom 31. Dez. 195 Wuchs somit auf An. Inzwischen hat er Grenze überschritten. In dem Bestand sind neben den Kapi- tal versicherungen auch die Risikoversiche- rungen und die Rentenversicherungen ent- halten. In der Haftpflicht-, Unfall. und Eraft- Verkehr- Versicherung hat sich die Beitrags- gehend sei als das Angebot der Vertreter des Metallindustriellenverbandes, sei er für die I. G.-Metall nicht annehmbar. In der schriftlichen Begründung des Einigungsvor- schlages sei anerkannt worden, daß die Srundsätzliche Linie der Begründung der I. G.-Metall Berechtigung habe, es anderer- seits aber nicht möglich sei, die Ertragslage der Betriebe zweifelsfrei festzustellen Durch „versierte Bilanz- und Wirtschaftsfachleute“ habe die Gewerkschaft die tatsächliche Lage der Metallindustrie Nordwürttemberg-Nord- badenis prüfen lassen. 3 981 000,— DM 10 372 000,— DM 86 160 000. DM 96 532 000. DM die 100-Millionen- Gestützt auf die Kenntnis, daß die Metallindustrie wohl in der Lage Sei, die ge- Werkschaftlichen Lohnforderungen ohne Er- höhung der Preise zu erfüllen, sei die Ver- handlungskommission der I. G.-Metall beauf. tragt worden, erneut zu versuchen, zu Lohn- Verhandlungen mit dem Verband der Metall- industriellen zu kommen. Die Schiedsstelle und der skandinavischen Länder teilnehmen werden. Die Konferenz geht auf die Anregung des britischen Schatzkanzlers beim Ministerrat des europäischen Wirtschaftsrates zurück, einen ministeriellen Arbeitsausschuß zu bilden, der die praktischen Probleme einer Konvertibilität der Währungen prüfen soll. 50 Mill. DM zur Förderung der Flurbereinigung (VWD) Im Bundesernährungsministerium Werden zur Zeit die Richtlinien für die Vertei- lung der Mittel zur Förderung der Flurberei⸗ nigung ausgearbeitet. Der Bundeshaushalts- plan für das Rechnungsjahr 1954 sieht zur Förderung der Flurbereinigung 50 Mill. BN vor, davon entfallen 20 Millionen DM auf Dar- jehen und 30 Millionen DM. auf Zuschüsse. 92 v. H. des Einschlagprogramms erfüllt. (VWD) Vom Beginn des Forstwirtschafts- jahres bis zum 30. April 1954 sind im Bundes- gebiet 18,9 Millionen Festmeter Rundholz mit Rinde eingeschlagen worden. Damit wurden bereits 92 Prozent des Einschlagprogramms erfüllt. Wie das Bundesernährungsministerium j a 5. 5 mitteilt, brachte der Waldbesitz sein Holz einnahme. 5 5 wurde gebeten, um die Einleitung weiterer Unter den Findrack der este 3 8 155 9 8 5 55 3 Verhandlungen bemüht zu sein. Falls die allgemeinen rasch zum Verkauf, Am 30. April erhöht 5 b 5 Aufnahme solcher Verhandlungen aber nicht waren bereits 16,7 Millionen Festmeter des ein- Die gesamte Beitragseinnahme der An- möglich sein sollte, solle die Schiedsstelle 1 1 J Mil- 8. 6. 9. b. stalt stieg noch einmal angerufen werden. Daraus ff... 13,4 Mi Aktien 8% 05 Ak t len„„ Aktien K 1 2 f 1 8 von 5 182 000,— DM in 1932 Konne ersehen werden, daß die I.G.-Metall 8 1280 128¼ klar 5 Ki) e 9 9 8 0. 8 8 5 8 8 1 3 55 8 pener Bergbau 90 90 Dresdner Bank)!) auf 6 043 000,— DM in 1933 daran interessiert sei, die letzten Verhand- 5 9. AG., Mannheim: 888 a 171½ 173 Heidelb. Zement. 177½ 178½[Rhein-Main Bank 155 115 Die Versicherungsleistungen haben sich lungsmöglichkeiten vor Einleitung gewerk- 8 1 85 3 55 5. Sönt. 5 905„. 8555 5 Reichsb.-Ant. Sa 7. 1 von 1 962 000,— DM in 1952 schaftlich. 2 ie Enzinger Union- Werke e Mane, Sonti Gummi 4 2 VVV 8 t 5 auf 2 550 000,— DN in 1953 885 55 CCCC0T beabsichtigen, der für den 6. Juli angesetzten Daimler-Benz. 14½ 41 Mannesmann 11 85* 922 erhöht. een Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 1953 3 585 3. 2 5 7755„ 117 1120 Bergb. NeueHoffg. 91% 00 Wie aus dem Bericht zu entnehmen ist, er- Der Vorsitzende der Bezirksleitung der die Ausschüttung einer achtprozentigen Divi- Demag. 107% 1% RW W 141 41 Bt. fadelstenl. 130, 9 Skrsetet sich das Geschäftsgebiet der OVA nur 16 Metall Ludwig Becker, erklärte, die Ge- dende Vorjahr 6 Prozent) vorzuschlagen. Diese Pt. Linoleuni 5 18% Seller 8 35 Sortm Bord kt. 480% Zu die Regierungsbezirke Nord- und Süd- wen 11 5 4 5 Erhöhung sei im Hinblick auf die günstige Ge- Durlacher Hof) 74% 70 Slemens& Halske 150 111 S 5 1300 7 8 5 werkschaften hätten alle Anstrengungen ge- schäftslage und die für Gewinnausschütfungen Eichbaum-Werger 108 ½ 110 Saddzueker. 8 5 GHH Nürnberg 005 95 den. macht, die Metallindustriellen zu Lohnver- in Kraft getretene Steuererleichterung möglich. Enzinger Union), 109%[Ver. Stahlwerke) N 18 ri i ich 18-Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 114%½, 114 HKlöckn.-Humb. P, Aus dem Bericht geht hervor, daß die An- handlungen zu bewegen. Leider habe man Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank: Anf.-Sch.).. 31%é 30%[Badische Banki), 24 24 Nordwestd. Hütt. 102 oe Stall ihre langfristigen Vermögensanlagen aber feststellen missen, daß diese nicht ge- 8% Prozent Dividende ES PHCCCVCVTHll— 15 Commerzbank)) 6 6/8 Berg. 8 5 7 75 1 i 1 0 U N h- U 12 1 f„„. 7. B. 2½[Commerz- Rhein. Röhrenw. Weitsehend n Hypotheken für den Woh Llücket seien. Bei den Schlichtungsverhand Wie die Verwaltung der Bayerischen Hypo- 55 132 141½ u. Credit Bank. 131% 131%] Hneinst. Unſen 12% f numsspau angelegt hat. 1953 machen diese zungen habe das erste Angebot der Metal- theken- und Wechsel-Bank mitteilt, wurde in Felten& Guill. 120½ Deutsche Banki) 8—¹ 8%[Stahlw. Südwestf. 112 5 3 5 5 5 1 3 3 Aus-„ 5 2 8 Iiissen, die der am 28. Mal stattgefundenen Aufsichtsrats- Grün& Bilfinger“— Süddeutsche Bank 133 133%[Thyssenhütte 80 5 Sleichs forderungen betragen 36, 0. Ohne um drei bzw. zwei Pfennige zu er- An Ver waltungskosten werden in der höhen. Bei den Belegschaften der Betriebe geschlagenen Rundholzes verkauft. Zur glei- 6,1 Mill. Liter Mineralwasser-Export brunnen am 9. Juni bekanntgab, exportierte die deutsche Brunnenindustrie im Jahre 1953. 1 Brief 6, Millionen Liter Mineralwasser im Werte 5 9.35 i 1117 1 20 9,352 6,372 von 1,5 Millionen DM. 87 Prozent der Ausfuhr 1595 8 11,920 11,94 singen in die Beneluxländer, von denen Bel- gien mit 67 Prozent, Hollaßd mit 15 und Luxemburg mit 5 Prozent an der deutschen Mineralwasser-Ausfuhr beteiligt waren. Frank- reich nahm im vergangenen Jahre 5 Prozent 5„ 99 155 99 85 des deutschen Mineralbrunnen-Hxportes auf, 100 norwegische Kronen 58,62 53,74 — Sungen. Antragsberechtigt sind ehemalige DPs sowie alle übrigen asvylberechtigten nichtdeutschen Flüchtlinge, die in der Bun- desrepublik ihren legalen Wohnsitz haben und unter dem Mandat des Flüchtlingskom- missars der Vereinten Nationen stehen. Ueber die Anträge entscheidet ein besonde- rer Kreditausschuß, dessen Zusammenset- zung Gewähr dafür bietet, dag eine Dis- kriminierung ausgeschlossen ist. Bisher haben über 7600 Personen ein Existenz- Aufbaudarlehen beantragt. Davon sind bis Ende April 1954 rund 800 Darlehen bewil⸗ ligt worden. Produkleumätłie Situations bericht Für Brotgetreide machte sich im Mon duni bisher keine Naünlennachfrage ff Seltend, auch nicht für Terminware Di Mühlen sind bis zum 1. Juli mit Rohmate 1 voll eingedeckt. Zu diesem Zeitpunkt bl eine Preisermäßigung von 2,40 DM per Il Kilo für Brotgetreide ein. Das Interesse 0 streckt sich auf die nunmehr genehm Neuregelung des Einfuhrverfahrenz 5 bringt die liberalisierte Einfuhr für il weizen, teilweise auch für Qualitätswebel Neuerdings wird türkischer Weizen in gte kerem Umfang angeboten, bei 42,50 Dll eb Mannheim Juli-Lieferung. Bisher hat 8 jedoch noch wenig Interesse hierfür gelten! gemacht Das Interesse für Braugerste ist Vorlzußg abgeflaut. Aus der inländischen Erzeugng kommt nur noch gelegentlich Angebot Berau und die dänische Gerste stellt sich nach Sid. deutschland zu teuer, so daß hier keine Un. satztätigkeit zu verzeichnen ist. Hingegen hat sich der Mehlmarkt ganz unerwartet etwas belebt. Der Handel nimmt seit eine Tagen mehr auf und die Bäckernachfrage ht teilweise erheblich zugenommen, Vorwiegend für Weizenmehle aller Art. Am Futtermittelmarkt hat die verstäwlg Nachfrage nach Ware zur prompten Liefe. rung mit Beginn der Grünfutterernte erheh. lich nachgelassen. Es besteht freilich weiter. Hin Interesse an Mühlen-Nachprodukten Zur prompten Lieferung, aber auch Terminwere Kostenstruktur in der Wohnungs wirtschaft Hi. In einer vom Bundeskabinett dem Bundesrat überwiesenen Verordnung über eine Statistik der Kostenstruktur in der Wobnungs wirtschaft im Jahre 1953 wird an- Seordnet, daß eine Repräsentativerhebung in diesem Jahre vorgenommen wird. Die Zahl der in die Erhebung einzubeziehenden Grundstücke, die nach bestimmten Grund- sätzen ausgewählt werden, soll bis zu 12000 betragen. Um dabei auch Rückschlüsse auf den volks wirtschaftlich erforderlichen In- Vestitionsbedarf in der Wobnungs wirtschaft zu gewinnen, wird eine Aufstellung über ausgeführte Reparaturen nach Instandhaltun- Sen uiid Ersatzinvestitionen getrennt gefor- dert. Aus finanziellen Gründen und um die Erhebung zu beschleunigen, sei diese„auf eine schmale Repräsentation abgestellt.“ zenkleie zur August/ September-Lieferun wurden 22,— DM per 100 Kilo ab Mühle he. zahlt. Für ölhaltige Futtermittel ist die Nach- frage ruhiger geworden. Lediglich für Soja. schrot zur Dezember. Januar-Lieferung en. wickelte sich etwas Geschäft bei 36,.— Pl bis 36,25 DM ab Mannheim. Dr.. P. Buds Marktberichte vom 9. Juni Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei guter Zufuhr normaler Absatz, lediglich in Kopfsalat etwas Ueberstand. Es erte ten: Erdbeeren Ia 105—120; A 95-110; B 7500 Süßkirschen A 40—50; B 30-38; Kopfsalat stück! 6—11; B 6—7; Rhabarber 7—9; Treibhaussglst- Surken Stück 1 55—65; II 43—55; III 35—45; Weiz Kohl 11—13; Wärsing 13; Blumenkohl Stück Gruppe II 50—55; III 40—45; IV 30-34; V 1 Kohlrabi Stück I 3-12; B 6-7; Karotten Bd. 9 bis 11; Erbsen 48; Petersilie 9—41; Schnittlauch- Spargel I 129—132; II 110120; III 98-106; IV 30-5 Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VD) ͤ Gute Anfuhr im allen Erzeugnissen Absatz zufriedenstellend. Es erzielten: Spargel! 130434; II 110—117; III 98106; IV 24—30; Rhaber⸗ ber 5—6; Erbsen 50; Blumenkohl Stück 40; Erd. beeren A 100131; B 60—99; Kirschen A 30-4 B 2836; Stachelbeeren, grün 21. NE-Metalle für den 9. Fund Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 289, 25292, DMU Nach Angaben des Gewerkschaftsspre- chers hat sich die Ertragslage der nordwürt- tembergischen- nordbadischen Metallindustrie in den letzten drei Jahren um durchschnitt- Iich 18,2 Prozent verbessert, allerdings sei die Steigerung in den einzelnen Zweigen verschieden. So hätten sich die Umsätze in der Elektroindustrie um über 31 Prozent und im Maschinenbau um über 13 Prozent gebessert. Beim Fahrzeugbau betrage die Steigerung 6,9 Prozent. Am Umsatz gemes- sen self der Lohnanteil dagegen um durch- schnittlich 7,2 Prozent zurückgeblieben. Grundkapitals im Verhältnis 10:8, eine Divi- dende von 8% Prozent zuzüglich eines Bonus von 6% Prozent für 1953 sowie die Erhöhung des Grundkapitals von 26 995 000,— DM. auf 40 010 000,— DM bei einem Ausgabekurs der neuen Aktien von 110 Prozent— zunächst un- ter Ausschluß des Bezugsrechtes der Aktio- näre mit Dividendenberechtigung vom 1. Juli 1954 an entsprechend dem seinerzeit in der Presse bekanntgegebenen Abkommen mit Blei in Kabem 119,00—120,00 O1 dem Bankverein Westdeutschland vorzuschlagen. Hluminium für Leitzwecke 240,00—242,0 Pf Westdeutscher Zinnpreis 891,00 Dl (OP) Wie der Verband Deutscher Mineral- Freie Devisenkurse 100 Schweizer Franken 95,935 96,135 100 holländische Gulden 110,38 110,60 1 kanadischer Dollar eee ee 1 englisches Pfund 11,7305 11,750 das Saargebiet 3, Großbritannien 2, die Schweiz, die Vereinigten Staaten und die übrigen Länder je 1 Prozent. 100 Schweizer freie Franken 97,90 99,10 1 Us-Dollar 4,195 420 10 DM-W 475 DM-O; 100 DM-O= 22,35 DMM. Effektenbörse Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannheim Frankfurt a. M., 9. Juni 1934 Börsenverlauf: In Reaktion auf die letzten starken Steigerungen machten sich heute Glatt stellungen bemerkbar. Das herauskommende Material fand nur auf ermäßigter Basis Aufnahme, 80 verloren die Favoriten der letzten Tage durchschnittlich 1 bis 3 Punkte. Farbenmarkt etwa gehal- ten. Liquis auf 3094 rückläufig. bleibt teilweise recht gut gefragt. Für We sitzung beschlossen, der am 30. Juni angesetz- ten Hauptversammlung eine Umstellung des ) RM- Werte,)- Restquoten Kraftfoht zeuge Mehrere Olympia, Bauj. 4932, zu Telefon 4 13 59 gebundlieit teilen: FlAT-Kombi, letztes Modell, neuw. i ü 5 verkaufen. Teilzahlung. Tel. 4 13 59. zu verkaufen. Teilzahlung.„ N 5 5 5 L. 7, 3 Mannheim L. 7, 3 395 5 zugel. u. verst.. 5 5 3 f e Pfle 5 g N 5 0 5 üfb-bkflL EIn?, RNemstal-Sprudel Selbstfahrer- Union . 5.38 el. 325 81 H 7, 30 F. WACHTER, Telefon 4 25 34. Rheinhäuserstraße 31/3 beraten. Goliath- Pritschenwagen, Baujahr 51, zu verkaufen. Telefon 413 59. 7. 2 Mannheim L 7, 3 Mannheim Augartenstraße 84 und lassen Sie sich über die günstigen Zahlungsbedingungen FRANZ ISIN GER Tel. 4 37 65 e Bat bilden Magenbeschwerden? Nehmen Sie„ Biserirte“ Magenschmerzen nach dem Essen, saures Aufstoßen, Sodbrennen und Völlegefühl werden in den meisten Fällen durch überschüssige Magen- säure hervorgerufen. Um diese Beschwerden zu beseiti- gen oder zu vermeiden, nehmen Sie nach dem Essen 2-3 Jabletten Bise- rirte Magnesia. Dieses bewährte e 1 i 1 5 3 1 en laſſen! e W Arzneimittel kommt auf dreifache Dag beleltigt N 2 7 1 be: e 2 8 Prospekte durch die Mineralbrunnen AG., Bad Uberkingen/württ. Weise Threm Magen 2 Hilfe: Es Unluſt und Schwäche, gibt M. B. 170 V in bestem Zustand zu bindet die überflüssige Magensäure, hſinn und blühen⸗ 5 5 Tel. 1 Mehrere gebr., gut erhaltene Pkw. n verhindert Säurebildung infolge f 1 185 Austen en! f 5 sch. Fabrikate, zu bequem, Teil- 4 1 igt 4 i zan anesbed ei werte“ rei. 6 Seschütts-Anzeigen gituns des peter und berohte f 1 5 3 ie entzündete Magenschleimhaut. AUTO einheitliche Typenreihe 3 eee 3 Sofort nach dem Einnehmen spüren D 0 RADIO neuzeitliche fernigung a j bis 2,5 Tonnen 5 5 ichseir b 5 Motorrad, 98 cem, in best. Zustand, Eiltransporte Rut 5 14 62. LPM Sie schon Erleichterung; gleichzeitig 8 erlen Kundendienststelle dienen dem Fortschriſt zu verkaufen. Schmitt, P 5, 14. fördert„Biserirte“ die Verdauung in Apotheken und bros SS WAI D, Mannheim, Anzusehen zw. 17.00 und 19.00 Uhr Einhorn Kreuztee and Laßt Ihren Näagen Wiecler nor Verschaffeltstr. 8-10, Tel. 5 05 79 REGINA 250 cen N 2063. Gebr. Miele-Sachs, 986 cem, wegen Altbewährt bei Kreislauf- Störung., mal arbeiten. 5 Verkauf, Reparatur, günst. Beding. 4 2065 Todesfall verk. Schweizer, J 2, 1] Leber- u. Gallebeschwerden. In ali. ie eee e REGINA 350 5„Kompl. Hinterachse u. Getriebe für Apotheken, 150 Dü. klersteller: 105 Heltraten VW- Verleih(53), km 0,18. Tel. 6 98 37. REGINA 400 285. Eilat 300 C für 300.— Dun abzugeb. Einhorn-Apotheke, R 1. als Tabletten oder Pulver für DRI 0. Knippschild, Ludwigshafen, Sieg- Sch 1 5„ 2,65 in jeder Apotheke. e,, 9 Mon fahr! Motor romũ · kriedstraße 23 chne ranspe 2 2 6. 11 1 Dame mit gut. 8 1; ö Telef. 5 25 04 eV., Wü. liebensw. irat kz Aute-Verleih ebe 0c fe. Kent See e 8 Besichtigen sie die Modelle Ware zu angemessenen Olympia-Rekord u. Kapitän Wellblechgarage GUTE für Kleinwagen ges. Tel. 4 24 92. Preisen kaufen Sie im Seilenhaus Böck, u 2, 13%% les Zubehör Zuschr. unt. Nr. 08953 a. d. 9 Kaufgesuche 0 Lyncker. Tel. Nah und Fern. Taurfrühfeahuneunun Hong! ek- Sie erhalten den wohlschm fur rFEnsler u 1, 7 5 61 91 Für m. nächste Versteigerung suche Opel-Olympia 52 Spezidi: Wirkstoffen sehr gut erh., 30 00 Km, preis w. abzugeb Ang. u. Bp 44236 a. V. Lloyd-RKombi vord-Eifel, Kabr., Motor gen.-Überh. L 7, 3 Wag. s. gepfl. z. vk. Tel. 4 16 18 Mannheim letztes Modell, LS 400, in best. Zust. Zu verk. Teilz. Tel. 4 12 59. L. 7, 3 Breite Str.. jenen-Schleuder- Eſßß- Uu. Schlafzi., Möbel, Kü., u.a. m. Scheerer fel. 31933 rant. reiner Bie end guter BR. Witt, Versteig., U 4, 14, Tel. 53781 le 8 2 7 97 05 2 N 52 3 Se ee honig 93 e 1,40 Daf Gebr. Büroschreibmaschine zu kauf.. Qualität— qchäft . kenden Reinmuth-Honis, 8 Pilz ges. Preisangeb, u. 08962 a. d. V. 1 eis. Tür zu kf. gesucht. Größen- angabe u. Preis erb, Tel. 4 02 65. Kinderkorbwagen, nur gut erh., ges. fachmännisch und preiswert. Angeb. unt. P 08961 an den Verlag Z I MME R, am Tattersall. Uhren- Reparaturen Vorhangschienen, Japefen SONNENRKOTLOs je Pfund an im Fachges echter Bienenhonige 10 3 6 2,5 am Raf Donnerstag, 10. Juni 1934„N. 1 1 Schlae Verh. ase men Wäre. die ohmateng, punkt teil 1 M per 10 J teresse e zenehmigtz hrens, 8 kür Püll. tätsweneg en in Stat. 50 Dll ch. r hat sic ur Selten t vorlzulg 1 Tzeugug. bot hand Dach Sid. keine Un. Hingegen eit einigen chfrage ht orwiegend verstärkte ten Liee. Volkstömlich Wie die Sendung des NWog. g uud xu. 1 Eine Freude för Millionen! SRAUT PAAR Lucie Mannheim— Peter Mosbacher— Hilde Weissner— Günther Lüders— Blandine Ebinger Ernst Schröder— Lonny Kelm er— Elisabeth Flickenschildt S gulbebe. Vorverkauf ab 14.00 Uhr, Samstag u. Sonntag ab 10.00 Uhr— Jugend geeignet Gitta Lind „Schneider— Sunshines Reni Kamberg und die Willy Bruce Low a 5 0 1 E 5 5 U h Sonntag euch 14.00 Ingeborg Körner Hans Neiser Jacques Köniosfein 1 7 8 ug De u hůn N ep sUu⁰,E]ta d s S u Dof sp IIA 1s g ladod 16 0 Das Tanz- und Unter- naltungsorchester Adalbert Luczkowski Großmarkt ler Absatz, d. Es erzielt. 5 9% Aat Stück 1 übhaussalat- 5—45; Weig⸗ Sohl Stück J, 80 narkt rzeugnissg. 3 : Seen Durch die Südsee bis in die fernsten Länder— Die Schleusen des Panama- 20; Rhabst⸗ Kanals— Eine herrliche WELTREISE in FARBEN! ck 40; Erd Prädikat: WERTVOLL“ und für Jugendliche besonders geeignet! 1 A 30-4 2 due Kn de Anf. in, Gcfähr tinnen der Nacht Telefon 403 96 13.15 ARNO UL, in: 20.30 Ein Riesenerfolg!!! Telefon 5 00 30 — AB MORGEN 5 2 Der Vorverkauf für das Wochen- ende hat begonn. Kleine Preise HEUTE LETZTMALS: GRETHE WEIS E R HANS RIC HT E R Eine Voranzeige: 16. u. 17. Juni Welterfolg— Böühnengastspiel HERTA STAAL Mä dehen mit Zukunft Wolke von Humor! KATHENINE DUNHAIA PETER PAS ETTI 1 Ein Film, wie Sie ihn schon lange suchen— voller Charme, Witz u. Melodie Dein Mund versprieht mir liebe HERTHA FEILER- PETER PASETTI- INGE EGGER— ERWIN STRAHL INGRID LUTZ— HANS LEIBELT— HORST WINTER Spritzig wie Sekt, brillant wie ein Feuerwerk Ein Spezial- Cocktail für die Freunde der heiteren Muse! untag 11.00 Uhr MATINEE Vorverkauf Farbfilm Der hervorragende Auf Vielfachen Wunsch nun auch für die ganze Familie! Elizabeth II. auf der Weltreise Jugendverbot J 1, 6. Breite Str. Heute letzter Telefon 446 47 Tag! 13.45, 16.00, 18.15, 20.30 Uhr Michele Morgan— Gérard Philipe in: DIE HOcHHUTIGEN Schicksal in Mexiko Ab Freitag: DORIS DAX— RAY BOLGER PENN PME Ein heiter beschwingter Farbfilm Paula Raymond Telefon 5 02 76 Voranzeige ab Freitag: Heute letzter Tag! 22.20 Spätvorstellung der Abenteuer-Earbf. Ein großer Abenteuerfilm mit R. Greene und Banditen von Korsika Beg.: 9.50, 11.50, 13.45, 16.00, 18.10 und 20.20 Uhr Jugendliche zugel.— Vorverkauf ab 10.00 Uhr DarscharlachroeHapltän Der Abenteuerfarbfilm in Technicolor mit Y VONNE DE CARLO Herrin der Gesetzlosen Am Meßplatz Telefon 5 11 86 Beginn: 1 verkäufe 5 zur RA- uhren wenn MATRATZ EN, dann zu au 1, 13(Rückseite Breite Straße) Nur noch ein kleiner Rest unserer billigen Elektro- Kühlschränke zum Ssonder-Angebot von DM 235,.— vox- rätig. Bei Barzahlung Rabatt, sonst Der große Erfolg! Abenteurer: Farbfilm in INA SeOPE Die siebente Nacht 14.00, 16.30, 19.00 und 21.00 Uhr Beg inn: A d Telefon 8 20 00 1 5 Ein Film, 13.00, Eine neue Film- Sensation aus Schweden Friichfie der Liebe und den niemand versäumen sollte! 15.00, 17.00, 19.00, 21.00 Uhr jedem etwas zu sagen hat Ip K A F Eÿ RITA. Telefon 7 66 56 Dassel Donnerstag und Freitag 18.45 und 21.00 Uhr Dügcesf Tleslels eine romantische Liebesgeschichte Mittwoch, 16. Juni, Donnerstag, Prachtvolle Kostüme! Nach ihren Weilterfolgen und ihrem Triumphzug durch Deutschland mit ihren Tänzern und Tänzerinnen, Sängern, Trommlern und Musikern(etwa 50 Mitwirkende) in ihrer Karibischen Rhapsodie 17. Juni 1954, jeweils 20.00 Uhr Herrliche Dekorationen! jeder Superlativ der Begeisterung gerechtfertigt. Wir haben so etwas noch nie gesehen Düss. Nachr.) Karten ab 3,.— bis 12,— DM an der Vorraum- Kasse und in allen bek. Vorverkaufstellen. Eine Heinz-Hoffmeister- Veranstaltung 3 0 Der Vorverkauf für das Wochenende hat begonnen! —242,00 PU 6 14.30 Heute letzter Tag! Wer steckt hinter Zorros Maske??? 111 0 b i KURB El. 1850 20 RROSRUCKKEHR II. Teil. Telefon 5 138 95 1555 I r Jeweils 14.30 für Ju. Wei 4 gend. 85 8 gd. ab 10 J. zugl. 58 SEIN AHRES GES ermäßigte Preise! 2 0 Ab morgen: Ein filmisches Ereignis von nicht alltäglicher Dramatik!—— m Df Interessent für Groggarage 105 6 große Schuld des Bergholpaue 11,949 0 P PR ca. 250 Wagen fassend mit Tankstelle mit min- 96,135 destens 100 000,— DM Eigenkapital gesucht. Ge- 110000 samtbaukosten 400 00, DM, Restfinanzierung ge- 4 261 sichert. 11,7505 Angebote unter Nr. P 08964 an den Verlag erbeten. 91,075 60,5 7 N 58,74 5 98,10 8 4,205 2 3 2 2,35 DIW. Das nordbadische 0 Vermietungen 11 Mietgesuche 0 2 85 00 Wohnungen und Geschäftsräume Berufstätiger led. Mann, sucht sof. „ 7 N E I 4 1e U. 2 2 75 N E verm. Immob.-Hornung., Tel. 4 03 32 Schlafstelle(Zentrum).— Angeb. . Richard-Wagner- Straße 17. unter Nr. 08951 an den Verlag. dem 1 2. Joni 1954, vormit 8 Trockener Raum m. Keller, Kraft- eute Glatt veronsteltet 8 S ams ta. 5 l tag strom u. Toreinfahrt, sof. z. verm. Schöne 2-Zi.-Wohng. m. Bad u. Zu- nahme, 80 9 Uhr, im Musens dal des Rosengortens Mannheim Angeb. unt. P 44055 an den Verlag behör gesucht. Mietpreis bis zu etwa gehel⸗ n 8 VV und 5 3 io Strauss, Ufer-Pas- Bescheinigung vorhanden. , eee, VERSAND STA fm . seinen diesjährigen 5 9 5 2 Zimmer u. Küche m. Bad, 4 Zim- 8 0 Abends 19.30 Uhr findet daselbst eine F 1 Zimmer und Küche 3 Möbl. Zim. u. möbl, Wohnungen 17d. Lon ruhig. ält. Ehepaar bald- — E M O D E N S 105— A 6 zu verm. u. zu miet. ges. Immob. mögl. zu mieten gesucht. Evt. 9 90 O F F E NI 1 C Schäffner, Hebelstr. 5, Tel. 5 06 47.] Segen Bkz. „ mit Modellen der nordbadischen Städte staft. e St. les eee ee ee eee „% 80„ 15,. St. 1 5 90% 8 1 Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen 1 3 1 „ 6 N 7 Kartenvorverkauf bei den firmen: ür Kan deganer duet. kinob. 30 J — 7 15 erikan mob. qos. 3 intritt 2 DMI NEU GEBAUER= ClotiINAAKUSIHER LAcKHoff Lrabler, hne Kugel 5. möhllertes Zimm „ 102 Nähe Wasserturm. Tel. 4 33 70. e e ee er 6 00 Laden in Schriesheim evtl. m. Woh-“ mur en. Mögl. Ost- 110.. nung, dan verkehrsreicher Straße] Stadt. Rochtlet Add, Rlennhseirn, 71 128 an solides Unternehmen zu verm. Otto-Beck- Straße 34, Tel. 4 29 29/0 2 60 Angebote unt. Nr. P 44050 à. d. V. 87% Sofort beziehbar Vetsteigetongen Dol cantmaechb engen Verstelgerung. Die Fortsetzung der Versteigerung der verfallenen Pfän- der aus der Zeit vom 16. Oktober bis einschl. 15. November 1953 er- bist am Mittwoch, dem 16. Juni 1954 im 8. unger Löwen“, Schwetzinger Straße 103. Beginn: 9.30 Uhr; i Unr. versteigert werden: Uhren, Gold- Heider, Wäsche, Schuhe u. v. a. aale des Gasthauses„Zäh- Saalöffnung: und Silbersachen, Photos, Städt. Leihamt Scllachtnot, Freibank. Freitag, den 11. Juni 1984, von 7.30 bis 10.00 Uhr Verkaut auf Nrn. 501900. Teeengetesed a Biete 3 Zimmer u. Kü.,,(abgeschl.) in Oldenburg/ O., suche gleichwer- tige in Mannheim. Angebote unt. Nr. 06979 an den Verlag. Blete 3 Zimmer, Kü. u. Bad; suche 1 Zimmer u. Kü., beides Innenst. Angeb. unt. Nr. PS 44052 a. d. V. Biete große 6 ½ Zimmer-Wohnung mit Bad, Zentralhzg., für Praxis geeignet, Nähe Wasserturm; suche 3. Zimmer-Wehnung Angeb. unt, Nr. P 44084 à, d. Verl. 4-Zimmer-Wohnung Miete 140, DM, Bk Zz. 5000, DM 2-Zimmer-Wohnung Miete 85,.— DM, Bkz. 4000,— DM Näheres bei Schwarz, Immobilien, Mhm., Elisabethstr. 4, Tel. 4 60 04 Zimmer und Küche mit Balkon, eingericht. Bad und Kammer, 1. Etage, Schwetzinger- stadt, z. 15. Juli 1954 zu verm. Bkz. 2000, DM, Miete 50, monatl., die voll abwohnbar ist. Angeb. unt. Nr. P 44123 an den Verlag. Möbl. d. leere Zim. zu verm. u. zu mieten ges. Schwarz, Immobilien, hm., jetzt Elisabethstr. 4, T. 46004 — den e mit gut. felrat l. d. Verlag — ä— ind gr., in det Hersfellung yon Wachs wurde Nur krfahrung ung der Hausfrau ein Wachs m die 5 (nnen geben and Alls ſſadis entwickelt. r ae eee e Hertglanzwacns Y NN bis 24 Monatsraten, Verkauf solange inger a Blaupunkt, ZELIE EKinderkorbwagen, gut erh., zu vk. 1 posten gebr. Gas- u. Kohlenherde, und Uhren- Reparaturen Gebr. Rexin, K 1, 7 EUGEN BURRK, dem Fachmann, MANNHEIM, NI(HADEFA) gegen- über der Hauptpost. Bettumrandungen Sonderangebote Vorrat reicht. Rothermel, Schwet⸗ Platz 1 und Ufer- Passage. von 2 bis 10 PS preisw. zu verk. MARZ& Co., Mannheim, 0 7, 3. Groß- Super in Nußb., prächt. Ton, umständeh. preiswert abzugeb. Dazu pass. Plattenspiel- schrank mit Dual-10-Wechsler u. Ständer für 100 Pl., auch einzeln abzugeben.— Telefon 4 62 75. Bosch-Kühlschränke, dann Rothermel TREFZ ER MößklfagRIK 7 EINRICHIUNESHAUs Luftmatratzen, Campingartikel, König- Bootsmotoren Orr ScHmTT-Rart-faltnoole altes Fachgeschäft. Kepplerstr. 42. Stief, Fe., Eberbacher Straße 14 BBC-Kühlschränke, dann Rothermel Eckbank, roh. 90, OM Möbel- Scheuermann, U 3. 20. Elektro-Backöfen, Gaskocher von 10,.— bis 160,.— DM abzugeben. Rothermel, Schwetzinger Platz 1. Sie suchen Stimmung! Sie suchen Humor u. Witz! Das finden Sie im neu eröff- neten bayr. Stimmungslokal ALT-BAVERN K 2, 31 mit der intimen Hütten- Bar. Tägl. v. 20 bis 5 Uhr geöffnet! Es unterhält Sie die Kapelle Franz Assel bekannt von der bayrischen Bunten Bühne, Billige Speisen und Getränke Bettfedernreinigung Desinfizieren mit der modernsten Anlage in Ihrem Beisein. Settfedern- inlet Wird kostenlos abgeholt u. gebracht Neuw. Kinderkorbwagen zu verk. Fischer, Waldhofstraße 134 Schreibmaschinen neu und gebraucht, auch auf bequeme llo- J0 SEF ARZT, N 3, 10 280,— DM zu verk. Angeb, unter Nr. 08978 an den Verlag. PFHEE-Mähmaschinen- R 1. 7 Kinderkorbwagen gut erh. zu verk. ff 8 Riesenauswahl Kleiderschränke 1a 2 Fragen preisgünst. dch. Großeink. K. Lad. Streit, B 6, 1, an der Sternwarte, Straßenb.-Haltestelle Amtsgericht. Kompl. Küche wegen Umzug bill. 2. verkaufen. Böser, F 5, 1. Möbliertes Zimmer mit fließendem Wasser(mög- lichst Almenhof) sofort gesucht JOSEPH VvödELE A.-G. Mannheim Fernruf 4 50 41 Hausstelle 216 Hontageraum part. bis 250 am mit 2—3 Büro- räumen sof. zu mieten gesucht. Angeb. an Mhm. 2, Postfach 1071 Mehrere möblierte Zimmer Ab 13. 6. für ca. 6 Wochen ges. Angeb. u. Nr. PS 44046 a. d. V. 2 Zimmer, Küche u. Bad geg. 1 Jahr Mietvorausz. gesucht(2830 Punkte). Angeb. unt. Nr. 08989 a. d. Verlag. Gutmöbl. Zimmer mit Kochküche, Nähe Gartenstadt od. Käfertal v. jung. Dame per sofort gesucht. Angeb. unt. Nr. 09010 an den Verl. perlon-Hüftgürtel Dr. med. Schütz& Polle, O 6, 8 Seeberger, 8 3, 13, Telefon 437 700 natsraten liefert Speiseeismaschine elektr. m. Zubeh., Hennig, Feu., Scharnhorststr. 1a. Sonderfahrten- zu den Fußball- N Weltmeisterschaften Eintagesfohrt nach Bern am 17. Juni Türkei- Deutschland DM 34, Eintagesfahrt nach Basel am 20. Juni Ungarn- Deutschland M19, 50 0 Zweitagefahrt nach B A8 1 0 19.20. Juni Uruguay Schottleind und Ungarn- Deurschlend DM 33, 4.Tagefohrt Bern-Luzern⸗ U Basel, vom 17. bis 20. Junf N mit Besuch der Spiele Fförkei- Deutschland in Bern Urugugy- Schottland in Basel Ungarn-Deutschland in Basel oN 97. Eintrittskarten gesichert! Auskönfte, Prospekte, o. Anmel- dung bei REISEBU ROS LudwieskaFEEN TRM. (inh. H. Boschert) und allen Reise- büros Mannheim-Lud wigshefen Neue u. gebr. Herren-, Damen-Sport- u. Kinderräder z. vk. Lösch, H 4, 24 Auch für starke Damen sind die passenden 5B 1 2 S E bis Größe 52 vorrätig Trudel-Moden, P 4. 7 rreßgasse Das Spez.-Gesch. f. Blusen u. Röcke Neuw. Perlon- Kinderwagen preisg. zu verk. Anzus. ab 19.00 Uhr bei Grünzinger, Ne, Rheingoldstr. 66 E N Wohnhaus in Neckarau zu verkauf. Schwarz, Immob. Mannheim, Eli- sabethstraße 4, Telefon 4 60 04 Brach- o. Gartenland mögl. m. Elektr. gesucht. Ang. u. Nr. 08992 a. d. V. Wohnhaus mit Laden nebst Neben- räumen 3- u. 2-Zimmer-Wohnung. (auch als Rentenhaus geeignet), in Stadtmitte Mannheims zu verkauf. Angeb. unt. P 44053 an den Verl. Heuser Grundblüche HIEAON/MI O Hui SS AI 96 0 5606660 Kl. Wohnhaus, gr. Hof und Garten in N'au zu verk.(4½ Räume freh. Angeb. unt. XS 833 an den Verlag. Nuinengrundstiuek 880 qm, Eckplatz an Hauptstr. in Zentrum Frankenthal, geeignet zur Erstellung eines größeren Ge- schäftshauses, zu verkaufen. An- gebote unter L 152 an den Verlag S 78 150200 qm ſeschäftsräume möglichst zwischen Hauptbahn- hof und Wasserturm oder Nähe am Ring per bald oder später von ruhig. Bürobetrieb gesucht. Toreinfahrt erwünscht. Angeb. unter Nr. P 44049 an d. Verlag. Gutgehendes GASTHAUS mit Fremdenzimmern in sehr guter Lage zu verkaufen. Adresse einzusehen unter Nr. A 08994 im Verlag. D 4 rer eee Seite 10 MORGEN Mäödchenkösse mit nach Hause bringen. Unverbindliche Ratschläge för die Junizeit 155 Sich am Rande eines Baches niederzu- lassen, möglichst in der Nähe eines Buchen- Waldes. Mit einem Ohr dem Reisegemurmel des Wassers lauschen, mit dem andern dem Wipfelrauschen. Darüber alles vergessen: die Dummheit der Menschen, ihren Neid, ihre Habgier, ihren Hochmut, schließlich sich Selbst, die Liebe und den Tod. Dann die gekühlte bauchige Flasche „Hörsteiner Abtsberg Riesling Spätlese 1949“ aus dem Wasser greifen— und vor dem ersten Schluck die lieblichen Sommerwol- ken, den Bach, den Wald, die Hügel rings um hochleben lassen, auch die Blumen- und Schmetterlingsreigen im nahen Ge- Sichtskreis und die emsigen fingerkleinen Heuwenderinnen im Wiesengrund. 2. Im Hausgarten sich über die Erdbeeren beugen, wo die Früchte wie rotglühende Kohlen glänzen. Gleich an Ort und Stelle eine Erdbeerbowle machen. Etwas Wein als Huldigung auf die freudespendenden Beete Spritzen. Den Sturmversuch bowlelüsterner Verwandtschaft mit dürren Bohnenstangen Zzurückschlagen. 5 Aus den Kirschbäumen die Knaben, die Drosseln, die Stare verjagen. Knaben haben bei Annäherung die große Eile fortzukom- men, deshalb keine Verfolgung. Doch zwecklos. Die Amseln und Drosseln entfer- nen sich äußerst zögernd, fast mit beleidig- ter Miene. Den Versuch machen, Stare als Firschenpflücker zu dressieren, in Nach- ahmung chinesischer Fischer, die durch Kormorane Fische fangen lassen. Den gro- en Telegraphenmast in der Nähe der Kirschbäume besuchen, das Grab vieler Kirschen. Der Boden unter diesem Staren- Hauptquartier ist mit Kirschkernen über- Sät: Buchstäblich Hunderte. Wahrhaftig ein Wiedersehen mit einem Fünftel des Be- hangs. Nicht ärgern, sondern Besen nehmen, die Kerne zusammenkehren, in ein Säck- chen tun bis zum Winter. Inhalt dann über Gartenwege verstreuen als Atzung für den scheuen hübschgeflederten Kirschkern- beiger. Ihm dann bei seinem Tun aus der Dachluke beobachten. Jetzt jedoch Steine in die Kirschbäume Werfen, wo Starenschulen Unterricht im Obstdiebstahl erhalten. Sich aber nicht durch Treffsicherheit hervortun. Lieber die bunten Scheiben des hinter den Bäumen Versteckten Gartenhauses einwerfen. Wich- tig ist, dag die zerspringenden Scheiben grelles Geklirr verursachen. Lärm ist Sta- ren unglaublich verhaßt. Nur nicht ihr eigener. 4. Wenn im Garten Maulbeerbäume ste- hen, den Versuch machen, kirschlüsterne Vögel in diese, menschliche Habsucht nicht So recht ansprechende Obstabteilung zu locken. Tafeln in Vogelsprache anbringen: „Für die verehrten Vögel des Himmels ga- Tantiert ungestörter Futterplatz“. Rotkehlchen, Grünfinken und Stieglitze werden geneigt sein, dieser Einladung zu folgen. Die Stare werden auf deine Kund- gebung pfeifen. Sinnbildlich und buchstäb- lich. Mit dem Schnabel und mit dem Pürzel. 8. Jetzt bei Einbruch der schwülen Nächte Glühwürmchen fangen und den Freundin- nen schenken. Ueberreden, daß Glückwürm- chen„letzter Schrei“ der Mode sind. Und Kkleidsamer als Diamanten. Wenn nur eine daran glaubt, hat man eine schwärmerische Gefährtin für den Rest des Sommers. Mit ihr dann Burgruinen besuchen, Himbeer schläge durchpicken, dem Geseufz ver- Mmorschter Mühlenräder lauschen, Ginster- Hügel besetzen, Forellen aus kühlen Bach- gumben stehlen, auf Bäume klettern. Sie überzeugen, daß für schöne Mädchenbeine ein Fahrrad das wirkungsvollste Fahr- 28g sei. 6. Unter blühende Linden treten und der Aufführung der Insektenopern„Tilia gran- dGikolia“ und„Tilia parvifolia“, zuschauen, erstaunlich die Vielfalt und Macht der Stimmen. Vom hohen C bis zum schwärze- sten Kellerbaß. Sich nicht daran stören, Wenn safrangelber Staub auf Haut und Haar rieselt. Es ist weder Schwefelpuder noch Atomstaub, sondern Pollenmehl. Mit Wollust den Lindenduft einatmen. Darüber nachgrübeln, warum diese riesige Duft- schwade noch nicht für Parfümerien ausge- nutzt ist. Sich das Patent der Idee des Hin- Weises sichern. Nicht den Wahnsinn haben, über die beiden Insektenopern ausführliche Berichte für die Fachblätter zu schreiben; Inhalt und Form dieser Opern entbehren jeglicher Sensation und bedeuten für die Musikentwicklung der Gegenwart rein gar nichts. Insekten sind außerdem samt und sonders leseunkundig und übrigens bis zum Erscheinen der Berichte gestorben oder von Vogelschnäbeln verzehrt. Alte Frauen unter Lindenbäumen wohl- Wollend begrüßen: sie sammeln keine Ein- drücke und Duftbegeisterungen, sondern pflücken alle erreichbaren Blüten ab und erinnern an Novemberregen, Nebel, Winter, an Erkältung, Husten, Verschleimung und Grippe. Vor Schrecken gleich Urlaub nehmen (mit Verlängerungen bis zum Herbst- anfang). Dem Kürzerwerden der Tage keine Beachtung schenken. Nur Teegeruch, Was- serdunst, Salzkristalle, Alpenrosen, Tanz- preise und Mädchenküsse mit nach Hause bringen und einkonservieren. Anton Schnack „Das debtsche Boch“ in Rom Eine Ausstellung„Das deutsche Buch“, auf der ein Ueberblick über dle deutsche Literatur gezeigt Werden soll, ist jetzt in Rom eröffnet worden. Un- ser Bild zeigt den italie- nischen Staatspräsidenten Luigi Einaudi(Mitte), Dr. Dieter Sattler, den Kul- turattachéè der deutschen Botschaft in Rom(links), und die Leiterin der Aus- stellung bei einem Rund- gang. Keystone- Bild Wäeltkongreß der„Musikalischen Jugend“ in Hannover Beratungen, Gespräche und musikalische Datbietungen „Die Musik als internationale Sprache und die Jugend als ewige Quelle der Freund- schaft“— so formulierte der Generalsekretär der„Fédération Internationale des Jeunesses Musicales“, Marcel Cuvelier(Brüssel), die beiden tragenden Pfeiler dieser in den 14 Jah- ren ihres Bestehens zu einer weltumspan- nenden Organisation musikliebender junger Menschen gewachsenen Bewegung anläßlich ihres nach Hannover einberufenen IX. Kon- Sresses. Die„Musikalische Jugend“, die in der Zeit ihres Entstehens nur wenig mehr als 1000 Mitglieder in Brüssel, der Stadt ihrer Gründung, zählte, weist heute Hundert- tausende von Mitgliedern in 18 Ländern, ins- besondere in Westeuropa und Südamerika, auf. Sie ist damit zu einer der bedeutendsten Jugendorganisationen der Welt geworden. England, Italien und Uruguay traten in Han- nover neu in die Vereinigung ein, aber noch immer stehen die skandinavischen Länder, Osteuropa und auffälliger weise auch die USA abseits. Deutschland, 1952 auf dem Kongreß in Lissabon aufgenommen, hat sich in der kurzen Zeit seiner Mitgliedschaft zu einer der aktivsten Gruppen entwickelt. Dieser Um- stand und die Tatsache, daß die deutsche Musik zu einem wesentlichen Teil die Grund- lage für das Musikschaffen der Welt gelegt hat, war nach den Worten des Präsidenten der Vereinigung, René Dovaz(Genf), der An- lag, dag es schon so schnell Gastgeber des Weltkongresses sein durfte. In elf ausgedehnten Sitzungen rang man in Hannover um die Formulierung der Ziel- setzung der Organisation. Es ist kein schlech- tes Zeichen, daß ein Ergebnis trotzdem nicht erzielt und die Beschlußfassung darüber bis zum nächsten Kongreß verschoben wurde. Die„Musikalische Jugend Deutschlands“ empfängt ihre Aktivität mehr aus der prak- tischen Betätigung der Jugend in der Musik Als aus einer Gemeinschaft junger Hörer. Es zeigte sich aber in Hannover, daß es in einer Reihe anderer Länder als wichtigeres Ziel gilt, eine aufgeklärte aktive Zuhörerschaft zu schaffen, ein Auditorium, das nicht aus Gewohnheit oder Tradition ins Konzert geht, sondern um an den aufgeführten Werken ver- ständnisvoll teilzunehmen. Konservatorien und Musikhochschulen, so hielt man den Deutschen entgegen, gebe es überall in der Welt, doch der aktive Hörer fehle allerorten. Ihn zu erziehen, müsse die eigentliche Auf- gabe sein. Höhepunkt der mit musikalischen Dar- bietungen reichhaltig ausgestatteten sieben“ tägigen Zusammenkunft war ein Konzert des Musicales, das sich aus den besten Instru- mentalisten der Ländergruppen zusammen- setzt, unter der Leitung von Prof. Hermann Scherchen(Zürich), das in zwei sozusagen Programmatischen Teilen zunächst Bachs „Kunst der Fuge“(Teil), dann sieben Ur- aufführungen, darunter ein Konzertstück für Orchester von Giselher Klebe, ein Capriccio für Klavier und Orchester von Humphrey Searle und Werke von Pierre Boulez-Michaud und Luigi Dallapiccola, brachte. Im übrigen suchten die Tage Einblick in die Arbeits- gebiete zu geben, auf denen sich die Aktivität der Musikalischen Jugend vor allem ent- faltet: Kinderchor, Lajensingkreis, Spielkreis, Jugendorchester, Jugendoper, junge Solisten und junge Komponisten standen im Vorder- grund. Mitwirkende waren unter anderen der Berliner Motettenchor, das Essener Schul- orchester, der Leverkusener Kinderchor(mit Zeitgenössische dem musikalischen Märchenspiel„Rumpel stilzchen“ von Eberhard Werdin), der Kna- benchor Hannover und das Rias-Schulfunk- orchester(mit einem sehr vielseitigen Pro- gramm von Werken Schuberts, Diamonds, Honeggers und Blachers). Neben diesen Eigen- Veranstaltungen bildeten den Rahmen Abende des Landestheaters Hannover mit Strauß“ „Ariadne auf Naxos“ und des Niedersäch- sischen Sinfonie- Orchesters mit Werken von Max Reger und André Jolivet und Bruckners Vierter. Der Abschluß des Kongresses brachte die Uraufführung des Oratoriums„Das Glä- serne Meer“ von Fritz Büchtger(München) durch das„Neue Werk“ des Nordwestdeut- schen Rundfunks. Der nächste Kongreß der Vereinigung wird in Kanada stattfinden. Zum neuen Präsidenten wurde daher der kana- dische Delegierte Lefèevre gewählt. Dr. Gerhard Weise geistliche Musik Werke von Ahrens, Martin, Herrmann, Philipp und Möller-Rehrmonn in der Kunsthalle Das Musikstudio von St. Bonifatius hatte sich mit der„Vereinigung zeitgenössisches Geistesleben“ zu einem in der Mannheimer Kunsthalle veranstalteten Abend geistlicher Musik der Gegenwart zusammengetan. Zwei in formaler Hinsicht verwandte, ihrem inneren Wesen nach fesselnd unter- schiedliche Werke fanden(wohl mit Recht) den stärksten Publikumsanklang: Drei Psalmen“ des norddeutschen Komponisten Joseph Ahrens und vier Monologe aus Hof- mannsthals„Jedermann- Spiel“ des West- Schweizers Frank Martin. Beide Werke sind für Bariton und Klavier geschrieben und beide Komponisten bedienen sich moderner musikalischer Sprachmittel, doch bewahrt sie ihr Formbewußtsein vor den Gefahren radikalisierender Auflösungs- Tendenzen. Ahrens“ Handschrift fällt durch ihre jeder Redseligkeit abgeneigten Knappheit des Ausdrucks auf. Seine Musik klingt herber, kast möchte man sagen: puritanischer als die des farbiger und wärmer“ schreiben- den Schweizers, aber beiden ist eine charak- tervolle persönliche Eigenart und ausge- prägter Sinn für illustrative Stimmungs- Wirkungen nicht abzusprechen. Frank Mar- tin, der mit seinem seit etwa zwölf Jahren Vieldisukutierten kammeroratorischen Tri- Stan-Epos(„Der Zaubertrank“) und dem sbäteren„Golgatha- Oratorium“ auch in Deutschland ziemlich weithin bekannt ge- worden ist(den„Zaubertrank“ bringt das Mannheimer Nationaltheater am Freitag als den sachlicheren, doch naiver schaffenden Joseph Ahrens an verfeinerter Gefühls- intensität und bewußter schöpferischer Ueberlegenheit. Das zeigt unter anderem auch die kluge Oekonomie, mit der Martin etwa zwölftönige Reihen in sein Schaffen einbezieht. Interessant und anregend aber, das zeigte der starke Beifall, sind beide Komponisten, deren Werke in Hans-Olaf Hudemann, dem makellos singenden Bari- tonisten und Egon Theimer am Klavier ver- ständnisvolle Mittler fanden. Ruth Lochner und Monika Schonder- Lochner, das bekannte geschwisterliche Duo, spielte als Eingang Hugo Herrmanns„Fest- liche Musik für zwei Klaviere“, deren Vor- zug in ihrer Kürze liegt, denn der Cha- rakter des Festlichen erscheint hier doch reichlich stark grüblerisch überschattet. Un- gleich stärkeren Eindruck machte des Frei- burgers Franz Philipp zuchtvoll und durch- sichtig gearbeitetes„Präludium, Tripelfuge und Choral für zwei Klaviere“, ein ge- mäßigt modernes, technisch aber recht an- Sspruchsvolles Werk und deshalb ein ge- gebenes Objekt für die bewährte Solidität des gemeinsamen Musizierens der Ge- schwister Lochner, die zum Schluß den durchaus in tonalen Bahnen verlaufenden „Kontrapunktischen Veränderungen über den Cantus firmus„Großer Gott, wir loben dich!“ des(auch als Musik wissenschaftler hervorgetretenen) fränkischen Komponisten Fritz Müller-Rehrmann einmütige Zustim- Donnerstag, 10. Juni 1954/ Nr 10. ö — Es gibt doch noch Mözege Sammlung Ströher in Darmstoc Für vier Monate(bis September) in den Räumen des Hessischen museums Darmstadt die Sammlung K Ströher zu sehen. Sie ist eines der we al Beispiele planmäßigen Kunstsammelnm un zugleich auch echten Mäzenatentum dun in unserer Zeit noch gibt. Vor wenigen 1 erst, als der Fabrikant Ströher sich 1 seiner Flucht aus der Sowjetzone Wieder einen eigenen Betrieb geschaffen hatte N gann er mit dem Aufbau dieser Sanni zeitgenössischer Kunst, die nun hier 10 205 Katalognummern ausgewiesen Wird. de den Namen Ströhers nur durch den 501 10 geschaffenen Ströher- Preis kannte, verben ihn wohl ausschließlich mit der Abstraktg Kunst. Erst jetzt erkennt man, wie welt 0g Sammlung auch in die geschichtliche Niete zeitgenössischen Kunstschaffens hinein dus gebaut wurde. Wie man hört, soll ihr er Darmstädter Museumsdirektor Prof. Wiege Als Berater eng verbunden sein. ist jeh U Landes. Es gibt heute wohl kaum noch eine Privatsammlung, die die Moderne in Umfang und zugleich auf einem Solchen Niveau zu vereinen vermocht hat. Ströer griff bis zur„Brücke“ und zum„Blauen Reiter“ zurück, und vor allem Ernst Ludwi Kirchner ist in sorgfältig und überzeugen ausgewählter RKeichhaltigkeit vertreten, Aud wenn die Akzente im Moment noch hie Und da etwas zufällig gesetzt erscheinen, ird die Konzeption der Ströher'schen Sammlung bereits offenbar. Sie strebt keine Vollständig. keit an, sondern sie versucht die Strömungen und die Beziehungen der jüngsten deutschen Kunstgeschichte in wertvollen Einzel. beispielen zu erfassen, um für die breite Fülle der Abstrakten, die das Kernstück bil- den, eine tragfähige Grundlage zu besitzen Die entscheidenden Impulse für diese Samm- lung hatte eine Begegnung Ströhers mit Will Baumeister abgegeben; und mag man fiber den Wert des einen oder anderen Werkes gerade bei den Nichtgegenständlichen ge- teilter Meinung sein können, so sind nun gerade bei den Aller jüngsten hier einige bis- her unbekannte Talente zum Vorschein ge- kommen. Andere diesem An besonderen Kostbarkeiten von Strö. hers Sammlung wären die sechs Zeichnungen und Aquarelle von Paul Klee zu nennen, darunter„Der beflaggte Berg“, ferner Oskar Schlemmer mit 10 Olbildern, Aquarellen und Zeichnungen. Leider ist Schlemmers„Tisch- gesellschaft“, eines seiner großartigsten Werke, zur Zeit für die Biennale in Venedig ausgeliehen und wird erst im Spätherbst nach Darmstadt zurückkehren. Auch die „Handschuhanzieherin“ von Karl Schmidt- Rottluff ist zur Zeit unterwegs. Dies Aus- leihen, überhaupt auch die Bereitwilligkeit zu dieser Darmstädter Ausstellung ist für Ströher bezeichnend, dessen Sammlerleiden- schaft nicht auf die Spekulation oder die Kapitalanlage abzielt, sondern der Allge- meinheit verpflichtet bleibt. Eine Tuschzeichnung von Archipenko, zwei Klebebilder von Moholy-Nagy, die Druck- und Klebearbeit„Abstraktion“ von Lasar Lissitzxy— das sind Werke, um die Ströher heute von jedem großen Museum beneidet werden darf. Fast das gesamte graphische Werk des jungen Pfälzers Rudolk Scharpf befindet sich gleichfalls in seinem Besitz, auch dies wohl ein einmaliger Fall, Das Aquarell„Gehen wir“ von George Gross aus dem Jahre 1930 möchte man zu den besten Blättern des Künstlers rechnen. Und über die liebevoll zusammengestellten Reihen der Glbilder von Werner Gilles und der Farbholzschnitte von H. A. P. Grieshaber geht es zu den fast den halben Ausstellungs- saal füllenden Abstrakten: Baumeister von einer frühen Komposition von 1924 über die biologistische Eidos- Form von 1939 bis zu den Montaru- und Safer-Bildern der letzten Zei mit insgesamt 14 Arbeiten, Fritz Winter mit 22 Werken allein aus dem letzten Halbjahr- zehnt, der Ströherpreisträger 1950 Gerhard Fietz mit seinen immer wieder faszinierenden Formen. Daneben sind es ein paar ganz junge, unter ihnen etwa der 1927 geborene Mün- chener Helmut Berninger, die Beachtung ver- dienen. Die Aufgeschlossenheit für das Kommende, dieser Spürsinn für die dyna- mische Weiterentwicklung der Kunst sind es die der Sammlung Ströher, mag ihr finanziell zu messender Wert auch noch in dem— a mindest mit Einzelwerken— fast vollzähligen Vertretensein der namhaften deutschen Künstler der ersten Jahrzehnte dieses Säku- lums liegen, ihre geistige Bedeutung geben. zuhören. Erstaunlich der Besucherandrang; Internationalen Orchesters der Jeunesses szenische Aufführung heraus), übertrifft mung der Hörer erspielten. C. O. E. Ulrich Seelmann-Eggebert daß er nämlich ihre hartnäckige Beflissen- hobenheit, wenn sie am Abend hier Rommé nunmelt Die indische Erbschaft EIN ROMAN VON HORST BIERNATH Copyright 1954 by„Mannheimer Morgen“ Der Wecker rasselte. Es klang wie ge- daärapfter Trommelwirbel, denn Frau Martha Hatte um den Glockenklöppel ein Stückchen Heftpflaster geklebt, Sie war sofort hell- Wach, streckte den Arm aus und fand mit einer Sicherheit, die auf langjährige Ge- Wohnheit schließen ließ, den Sperrknopf, der das Läutwerk des Weckers zum Ver- stummen brachte. Wilhelm Ströndle, der das Ehebett mit ihr teilte, stieg einen schlaf- trunkenen Seufzer aus und murmelte ein Paar Unartikulierte Laute, die keineswegs Wie eine freudige Begrüßung der Morgen- stunde und des jungen Tages klangen. Er bewegte mit einem angewiderten Gesichts- Ausdruck die Lippen und befeuchtete die Zunge, die trocken wie ein Kloß aus Säge- mehl in seinem Munde lag. Er schnarchte so Fürchterlich, daß es Nächte gab, in denen Frau Martha nach Versagen aller Hausmittel in das Bett ihrer Töchter flüchtete. Kein Wun- der, dag er morgens so schwer aus den Federn fand, wenn er nachtüber wie ein Holzknecht sagte. Die weiß überzogene Wolldecke war halb aus dem Bett gerutscht. Frauli Martha zog sie ihm über die Brust, Ganm angelte sie nach ihren Hausschuhen und schlüpfte in ihren geblümten Morgen- ock. Daß sie schon vierundvierzig war und drei erwachsene Kinder hatte, sah man ihr nicht an. Sie war noch immer eine rasche Person, über den Durchschnitt groß gewach- sen und überall üppig gekurvt, so daß sich die älteren Herren auf der Straße noch immer wohlgefällig nach ihr umdrehten. Stets wWar sie von ihrer Familie als erste auf den Beinen. Daß sie den Wecker heute auf sechs Uhr gestellt hatte, eine gute halbe Stunde früher als sonst, hatte seinen be- sonderen Grund. Als sie Wilhelm Ströndle heiratete, gab sie ihre Stellung als Ver- käuferin in dem Textil- und Wäschehaus Gebrüder Sebald auf. Aber wenn dort In- venturausverkäufe, Weiße Wochen oder Sommerschlußverkäufe Personalschwierig- keiten mit sich brachten, dann half Frau Martha bei ihrer alten Firma aus und stellte sich auf ihrem früheren Platz in der Moden- abteilung dem Ansturm der Käuferinnen entgegen. Abgesehen von dem Neben- verdienst brachte sie manches Stück für sich oder die beiden Mädels nach Hause, das ihr der Chef zu Vorzugspreisen überließ oder nach besonders erfolgreichen Tagen sogar Als eine Art Prämie schenkte. Und heute War es wieder einmal so weit, die Zeit des Pfingstverkaufs war gekommen. In einer Stadt, in der für den Mittagsbummel auf der Fürstenpromenade neue Schuhe und ein neues Kleid an den hohen Festtagen einfach zum guten Ton gehörten, für die Geschäfte ein äußerst wichtiger Termin. Wilhelm Ströndle sah es nicht allzugern, daß seine Frau diese Gelegenheiten wahr- nahm, sich ein Taschengeld zu verdienen. Den wahren Grund, weshalb er sich gegen den Strich gebürstet fühlte, gab er nicht zu: heit, sich diesen Nebenverdienst zu erhalten, Als Vorwurf empfand, auf der Sprossen- leiter des Erfolges allzu tief hängen- geblieben zu sein. Als Mahnbuchhalter einer bedeutenden Lebensmittelgroßhandlung stellte er sich jetzt mit neunundvierzig Jah- ren auf dreihundertachtzig Mark, und das bedeutete, dag Frau Martha jedes Mal, wenn sich der Monat seinem Ende näherte, vor fast unlösbaren Rechenaufgaben stand. Wie gut, wenn sich dann immer wieder das Wunder ereignete, daß sie aus ihrer Näh- tischschublade einen Zwanzigmarkschein hervorzaubern konnte. Die Wobmung der Ströndles lag im zweiten Stock einer großen, neuerbauten Mietskaserne. Sie bestand aus zwel Zim- mern, einer geräumigen Kammer und der Küche. Die Anschlüsse für eine Badeeinrich- tung waren vorgesehen, aber bisher hatte es für Wanne und Ofen noch nicht gelangt. Um die Waschgelegenheiten in der Toilette und im der Küche entspannen sich oft er- bitterte Kämpfe. Die beiden Mädel, Char- lotte und Christa, schliefen in der Kammer, die mit zwei Betten, einem weiß gestrichenen Schrank und einem Klapptisch am Fenster bereits überreichlich möbliert war. Der ein- und zwanzigjährige Werner mußte mit einer Chaiselongue als Lagerstatt in der Küche zufrieden sein. Seine Bohrversuche, ihn auf der hübschen grünen Couch im. Wohn- zimmer schlafen zu lassen, waren ohne Er- folg geblieben. Dieses Wohnzimmer War nicht nur Frau Marthas Stolz. Seine müh- sam erworbene, fast elegante Einrichtung, die zartgrünen Fenstervorhänge mit den gegitterten Tüllstores, die bequemen Sessel und die breite resedenfarbige Couch gaben der ganzen Familie das Gefühl sozialer Ge- spielten oder in den älteren und ziemlich billig abonnierten Heften des Lesezirkels „Heimgarten“ blätterten und die Kreuzwort⸗ rätsel lösten. Werner war eine anerkannte Rätsel-Rapazität; er kannte nicht nur das griechische Alphabet, nicht nur die Namen römischer Kaiser und griechischer Philo- sophen, sondern auch die Titel und Ver- fasser aller klassischen Dramen und Opern. Nicht ohne Grund! Es war nämlich sein Traum, Schauspieler zu werden. Weiß der Himmel, woher er das hatte! Soweit sich die Familiengeschichten der Ströndles und Teu- fer— das war nämlich Frau Marthas Mäd- chername— zurückverfolgen liegen, hatte es nie in der Verwandtschaft jemand ge- geben, der irgend einen künstlerischen Ehr- Seiz gehabt hätte. Es sei denn, daß man die Verse, die Onkel Paul gelegentlich zu Tau- fen, Hochzeiten oder Geburtstagen drech- selte, ſür Kunsterzeugnisse halten wollte. Aber das waren sie nicht, darüber war sich die game Familie einig. Sie holperten und stolperten dahin, daß die Zuhörer vor Angst um die gewaltsamen Reime jedesmal feuchte Hände bekamen, wern Onkel Paul immer wieder einmal einen Zettel aus der Brust- tasche zog. Dieser Werner, ein bildhübscher Bursche, nach dem sich die Mädchen die Köpfe ver- drehten, hatte den heißen Wunsch, eine Schauspielschule besuchen zu dürfen. Aber er biß bei seinem Vater, der mit dem ein- zigen Sohn einen höheren Ehrgeiz verfolgte, auf Granit. Wilhelm Ströndle zwang den störrischen Filius, sich die Rosinen aus dem Kopf zu schlagen. Es nützte nichts, daß er von Zeit zu Zeit eine an Idiotie grenzende Unbegabtheit für Mathematik oder Latein Vorzutäuschen versuchte, er wurde durchs Abitur gezwiebelt und studierte nnd im zweiten Semester Jura. Wider willig, aber um so eifriger besuchte er die enen Sprachkurse im Amerikahaus, bewarb sich um die Freundschaft amerikanischer urg englischer Studenten und korrespondiele müt jungen Leuten in der gesamten 125 Uschsprechenden Welt, denn er zweife auch nicht eine Sekunde daran, berufen 20 sein, die ein wenig überalterten Stars 350 Gary Cooper oder James Steward in 18 Atellers der Metro-Goldwyn-Mayer bau lösen. i Frau Martha wusch sich in der Küche Sie brauchte sich keine Mühe zu geben, lets zu sein oder heimlich zu tun, denn e schlief so fest wie ein Toter, und es be durfte an manchem Morgen der e Anstrengungen der ganzen Familie, um In munter und wach zu bekommen, Wie immer lag, seiner Hand beim Einschlafen„ ein Reclambandchen neben seinem 1 stark zerlesen, da er sich aus e nur antiquarische Bücher leisten 5 Zur Zeit studierte er Hamlet. Die 1 packten ihn jedesmal wie eine fiebris Krankheit. Etwas von der melanchollkaet Dämonie des Dänenprinzen hatte er sel 10 in den Schlaf mitgenommen. Vor dem J let war er vier Wochen lang als Götz 5 Berlichingen durchs Leben gestampft, W wie in einer Rüstung, immer breitbeme als käme er gerade aus dem Sattel, 5 poltrig-kernig, dag es der ganzen 1 auf die Nerven gegangen war. Aber imm 80 .. E. ſemusbel ſerlas- nückerel. blelredal el.: I eber; F. lukales: 07 F. W. land: C. mon; I del v. I unk, Rh ul Kom ein 1. 80 016, — Jahrg — 0 Pa erlebe amm! Tages Schwe men u Wird Inne ger dre ersten Stimme dimme Ander! r alle alen e wielen chinesis dle Kän ung in angese! Caullist nerhin Was gab am Presse! Leit ni. Ermäck n Ind andere Lage 8. lische meinte bände die vie völkert gtützen im Tor Feil V. In tor eir durch 0 ah delbst lchkei Jeweils Auge duchten zu un dich ni gegend Mense Herze Lehre Au der P. einigte Krieg Weck 1 80 beta ber Würd Unive schen Dalai Aufer Mögle Eise des e Di Zuves verga dend werd Ind 1 prob! Aeuſß Bid Er ung hin waren die Heldenrollen noch eie Schlimm wurde es, wenn er an 35 399 spältigen Naturen geriet und sich 5 1 Umgebung das Leben als Don Cas. gar hold und irr als ee ost machte. N iss bloc Einlk ich Wer