gerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- Verlagsleitung: H. Bauser. E. F. von Schilling; : Dr. K. Ackermann; Politik: pr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. eber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; conet v. D.: O. Gentner. Banken: südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, säamtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen /R. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheira, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. zbl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2 Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM Werl. Postbez. 3, 20 DM rr. Kreuzband- o. Bei Ab- den Agen- mzeigenpreis- R. Adelmann; Vier Gewalt keine Hlispreises. Für un- te keine Gewähr. N 9, Jahrgang/ Nr. 141/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Montag, 21. Juni 1954 Die Bonifatiusfeiern in der englischen Heimat des Heiligen. London,(dpa) Die Bonifatiusfeiern in de Vonshire, der englischen Heimatgrafschaft des Heiligen, erreichten am Sonntag ihren flöhepunkt mit einer von 12 000 Menschen besuchten Veranstaltung im Stadion von Plymouth. An die Kundgebung schloß sich ein von dem Münchener Erzbischof, Kardinal Wendel, zelebriertes Pontifikalamt an. Die Bonifatiusfeiern brachten eine außer- halb Roms selten gesehene Versammlung höchster katholischer Würdenträger nach England, darunter von deutscher Seite die Kardinäle Frings von Köln und Wendel von München-Freising, den Bischof von Mün- ster, Keller, und den Weihbischof von Fulda, Bolte. Auf einem Bankett der Stadt Plymouth bezeichnete Kardinal Frings Bonifatius als eine der wahrhaft großen Gestalten der europaischen Geschichte“. Unter Hinweis auf die noch sichtbaren Zerstörungen in Ply- mouth spricht Kardinal Frings die Hoffnung aus, daß in der Zukunft unter allen Nationen der christlichen Gemeinschaft jener wahre Friedensgeist herrschen möge, zu dem Boni- fatius so viel beigetragen habe. (UP) Gegen die Stimmen der Deutschen partei billigte der Bundestag am 19. Juni mit Mehrheit in dritter Lesung den Ent- wurk eines neuen Würtschaftsstrafgesetzes, des die zum Teil noch aus der Zeit der 19 Zwangs wirtschaft und des Schwarzen Mark- tes stammenden Straf bestimmungen ablösen 80ll. Das Wirtschaftsstrafgesetz 1954 sieht eine Herabsetzung von Strafmaßen für Vergehen gegen noch bestehende Bewirtschaftungs- a vorschriften, vor allem auf dem Gebiet der ktlichen Landwirtschaft vor. Nach längerer Debatte ch dort J einigte sich der Bundestag, den Paragraphen um zu f grei des Regierungsentwurfs entsprechend 5 den Vorschlägen der Ausschüsse zu strei- anisch: chen Dieser Paragraph— einer der Kern- politi- punkte des Regierungsentwrurfs— sah eine Ruß- der Marktwirtschaft angepaßte Strafbestim- mmen- mung gegen Preisüberhöhungen vor. Danach ſehnten sollten nur noch solche Gegenstände durch gehört ein strafrechtliches Verbot unangemessener ugleich Preiserhöhung erfaßt werden, für die ein stände, wirksamer und freier Leistungswettbewerb ch im: nicht besteht, — es Dank, id aus- gemein einem eine sehen. 200 Faris. Am Samstagnachmittag hat Pierre „vom Mendès-France die von ihm gebildete Re- kann sierung dem Präsidenten der Republik vor- el Auf gestellt. Am Sonntag traf er in seiner Eigen- 6. man schaft als neuer französischer Außenminister Strei- auf der britischen Botschaft bei einem Mit- nt bei tagessen mit dem britischen Außenminister er die Anthony Eden zusammen. Später empfing er kanten den Leiter der amerikanischen Delegation in a Genk, Bedell-Smith. en ist Es ist ein in vieler Hinsicht merkwürdiges ich 30 kabinett. Es besteht aus lauter verhältnis- andere mäbig jungen Leuten, von denen der jüngste ind zu J erst 35, der älteste noch nicht 60 Jahre alt ist. wend⸗ Statt der 20 Minister und der 16 Unterstaats- ener zekretäre der Regierung Laniel umfaßt es deinen mur 16 ganze und 13 halbe Portefeuilles, wie beim nan in Frankreich sagt. Von seinen 29 Mit- eben J dliedern waren 10 noch nie an der Regierung. quem lier Minister wurden aus der Regierung La- „ 53 niel übernommen, vor allem der Finanzmini- 1 ster Edgar Faure, ein Radikalsozialer und itrikkt, user persönlicher Freund des Ministerprä- Jäger denten. tref- Im Ausland wird man die meisten Namen 1e je- baum kennen, außer dem des Generals Ko e- dem nig, der von 1945 bis 1949 Militärgouverneur Meter in der französischen Besatzungszone in noch deutschland war. Koenig übernimmt das d das LJerteidigungsministerium Er gehört, wie Pran-] echs andere Mitglieder des Kabinetts, den ge- republikanischen Sozialisten“ an. Unter die- wen em Namen stellen sich seit einigen Tagen Rip⸗ ie ehemaligen Rechtsgaullisten vor. Die nlich- interessanteste Persönlichkeit unter ihnen ist siche- der neue Minister für Verkehr und öffent- die che Arbeiten, Chaban-Delmas Par- Stein ſeivorsitzender der republikanischen Sozia- Wer- Sten, Bürgermeister von Bordeaux, auf wen- rund von Verdiensten in der Widerstands- bewegung Brigadegeneral der Reserve hönes 0 Jahre alt. Noch etwas jünger ist Frangois Rad- litter and, von Beruf Verleger. Er über- sine ummt das Inmen ministerium. Er gehört zu guro-⸗ mer den Radikalsozialen nahestehenden sam- Fruppe, die drei Kabmettsmitglieder stellt, hren; darunter den Arbeitsminister. Die Radikalen aben dtellen mit Mendes-France und Faure zu- 8 ist zammen sieben scher Obwohl die Katholische Volkspartei an- MRP) jedes Parteimitglied mit dem Aus- gräbt ſchluß bedroht hat das in die Regierung ein- ben. itt, haben das dennoch zwei von ihnen ge- sich en; Robert Duron übernahm das Mini- viel dterjum für das überseeische Frankreich, d. h. hren das ehemalige Kolonial ministerium, Mon- edle ei das Unterstaatssekretariat für die Ma- mit mme. Ein republikanischer Sozialist, Bou- mus, chet, erhielt ein neugeschaffenes Ministe- ein um kür tunesische und marokkanische An- Iden belegenheiten. Im Außenministerium wech- elt auch der Unterstaatssekretär: Maurice Der Wettbewerb Neues Wirtschaftsstrafrecht vom Bundestag verabschiedet Verbesserter Interzonenverkehr Beide Eisenbahnverwaltungen sprechen von einheitlichem Verkehrsgebiet Frankfurt.(UP) Die Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn und die Gene- raldirektion der sowjietzonalen Reichsbahn haben bei Besprechungen, die in diesem Monat in Berlin stattfanden, eine Reihe wesentlicher Erweiterungen und Erleichiterun- gen des Interzonenreiseverkehrs beschlossen. Wie die Hauptverwaltung der Deutschen Bumdesbahn am Samstag bekanntgab, er- strecken sich die am 15. Juli 1954 wirksam werdenden Vereinbarungen auf folgende Punkte: 1. Die Zahl der regelmäßig taglich ver- Kkehrenden Interzonenreisezüge wird von bisher sechs auf künftig zwölf Zugpaare er- Weitert. 2. Zur Bewältigung des Ferien- und des Festtagsverkehrs zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten kann bei Bedarf in jeder Ver- bindung die Zahl dieser Regelzüge durch je ein Zugpaar(Vor- oder Nachzug) verdoppelt Werden. 3. Zur Erleichterung des Interzonenreise- verkehrs werden zusätzlich die Uepergangs- punkte Gbisfelde Niedersachsen) und Guten- fürst(Bayern) geöffnet. nicht der Richter Ein Antrag der SPD, diesen Absatz in etwas geänderter Form wieder einzufügen, wurde abgelehnt. Die Sprecher der FDP und der CDU/CSU erklärten übereinstimmend man könne es nicht einem Richter überlassen kestzustellen, was freier Wettbewerb sei. Man dürfe den Preis, der sich durch Angebot und Nachfrage gebildet habe, nicht ver- fälschen. Anschließend billigte der Bundestag ein- stimmig eine Entschließung, in der von der Bundesregierung eine Reform des Genossen- schaftsrechts gefordert wird, ein ent- sprechender Gesetzentwurf soll im Laufe der nächsten zwei Jahre, spätestens bis zum 30. Juni 1956, vorgelegt werden. Bis zum 30. Juni 1955 will der Bundestag einen Zwischenbericht vorgelegt haben. Das Haus stimmte in dritter Lesung außerdem mit Mehrheit dem Entwurf eines Aenderungsgesetzes zum Gesetz über die Erwerb- und Wirtschaftsgenossenschaften und des Rabattgesetzes zu, das den Verkauf von Waren der Konsumgenossenschaften an Nichtmitglieder erlaubt. Verteidigungsminister General Koenig Ein junges, frisches Kabinett in Paris/ Fortschritte in Genf Von unserem Korrespondenten Pet. Schuman wird durch De Beaumont, bis- her Leiter der Amerikaabteilung und unab- hängiger Abgeordneter ersetzt. Die Sozialisten haben jede Beteiligung an diesem Kabinett abgelehnt, Mendès-France aber weiterhin parlamentarische Unterstüt- zung versprochen. Man darf sagen, dieses Kabinett ist ein junges und frisches Team. Mendeès-France hat sich sofort dem Studium der indochinesischen Fragen und der Genfer Situation gewidmet. In Genf sind indessen bedeutende Fort- schritte zu verzeichnen. Der kommunistische Block hat der Forderung der Westmächte nachgegeben, erstens die politischen von den militärischen Verhandlungen zu trennen, zweitens die Verhandlungen über Laos und Kambodscha von denen über Vietnam zu trennen, drittens über eine Neutralisierung von Kambodscha und Laos zu unterhandeln. Man befindet sich also offenbar auf dem Wege zu einem umfangreichen Kompromiß. 4. Beide Bahnen nehmen auf ihren Strek- ken im Interzonenreiseverkehr gemeinsam den direkten und durchgehenden Schlaf- und Speisewagenverkehr auf. 5. In den Schlaf- und Speisewagen des Interzonenverkehrs werden von der west- deutschen Deutschen Schlafwagen- und Speisewagen- Gesellschaft DSG) und von der Mitropa(in der Sowjetzone) gleiche Lei- stungen zu gleichen Preisen geboten. Die Be- zahlung dieser Leistungen geschieht in der am Wohnort des Reisenden geltenden Wäh- rung. In einem gemeinsamen Kommuniquè be- tonen die Deutsche Bundesbahn und die Deutsche Reichsbahn, ihre Vereinbarungen seien getragen von dem Wunsch, im Inter- zonenreiseverkehr die Verbindungen zwi- schen beiden Teilen Deutschlands zu festi- gen und Deutschland als„einheitliches Verkehrs gebiet“ zu behandeln. Mit der Freigabe des Ueberganges Obisfelde auf der früheren Schnellzug- strecke Stendal Köln kann künftig ein Schnelltriebwagen Berlin Bonn verkehren, Wie er von der Bundesbahn vorgesehen ist. Die Oeffnung des Ueberganges Hof Gutenfürst ermöglicht darüber hinaus den Verkehr eines Schnelltriebwagens Ber- lin München. Dieser Grenzübergang war nach 1946 für den Eisenbahnverkehr schon benutzt worden, später würde jedoch der gesamte Zugverkehr auf den Uebergang Probstzella verlagert. Ein„Aufstand des Gewissens“ soll den Eisernen Vorhang überwinden Dassel(Niedersachsen),(dpa) Der Vorsit- zende des Deutschen Bundesjugendringes, Pastor Arnold Dannenmann, sagte, die Ju- gend der Bundesrepublik sei verpflichtet, Verbindung mit der Jugend der Sowjetzone, aber nicht mit den sowietzonalen Jugend- organisationen zu suchen. Die Barriere des Eisernen Vorhanges müsse geistig überwun- den werden, solange das politisch nicht mög- lich sei. Durch einen„Aufstand des Gewis- sens“ der jungen Generation sollten die vieler Besatzungsmächte Tag und Nacht auf die Notwendigkeit hingewiesen werden, dieses Problem zu lösen. Dannenmann sprach zur Eröffnung der zehnten Vollversammlung des Bundes jugendringes in Dassel. Der hessische Kirchenpräsident D. Martin Niemöller, erklärte vor den deutschen Delegierten und beratenden Mitgliedern der Weltkirchenkonferenz, die Völker erwarteten mit Recht von den Kirchen keine Meinungs- äubßerungen, sondern echte Stellungnahmen zum Geschehen unserer Zeit. Die Kirche müsse die Probleme in der Welt praktisch aufgreifen und versuchen, sie von sich aus einer Lösung näherzubringen. Der Sport berichtet: Bei der auf vollen Touren laufen- den Fußball-Weltmeisterschaft bezog Deutschland am Sonntag in Basel durch den ungarischen Favoriten eine emp- findliche 3:8- Niederlage. Allerdings schonte Herberger die beste Besetzung für das entscheidende Spiel gegen die Türkei. Ein weiteres Entscheidungsspiel muß zwischen Italien und der Schweiz ausgetragen werden. Die sechs anderen Teilnehmer für das Viertel-Finale wer- den durch„gesetzte“ Mannschaften ge- stellt. Einen großartigen Erfolg für den deutschen Pferdesport errang H. G. Winkler in Madrid, der Weltmeister der Springreiter wurde. Durch ein 1:1- Unentschieden in Ham- burg gegen Eimsbüttel sicherte sich der VfR Mannheim den ersten Platz in sei- ner Gruppe der Oberliga- Vergleichs- runde. Für das deutsche Handball-Endspiel qualifizierten sich FA Göppingen(durch 15:11-Sieg in Kiel) und Tus Lintfort (durch 12:12 bei Polizei Hamburg). Auf der Karlsruher Ruderregatta holte der Mannheimer RC eine Reihe schöner Siege, wobei vor allem der Ju- nior-Achter brillierte. 5 Die deutschen Leichtathleten schei- nen kurz vor den Europameisterschaften ihre Bestform zu erreichen. Eine Reihe beachtlicher deutscher Rekorde, die über das Wochenende erzielt wurden, legen da von Zeugnis ab. Kriegerische Verwicklung in Guatemala Aufstand und Einmarsch gegen den einzigen linksregierten Staat Amerikas New Vork(dpa). In dem mittelamerika- nischen Staat Guatemala sind schwere Un- ruhen ausgebrochen. In der Nacht zum Sams- tag sind zugleich anti kommunistische Trup- pen verbände von den Nachbarstaaten und von See aus in Guatemala eingedrungen. Da die Nachrichten verbindungen von der Haupt- stadt nach dem Hafen unterbrochen wurden, ist die Lage zur Zeit sehr unübersichtlich. Nach einer Rundfunkansprache des Außen- ministers von Guatemala, Toriello, sind die „Eindringlinge“ guatemaltekische Flücht- linge und„Söldner aus anderen mittelameri- kanischen Staaten“. Der Außenminister machte für die Angriffe vor allem die Ver- einigten Staaten, den Nachbarstaat Nica- ragua und die United Fruits Company ver- antwortlich, die in Guatemala große Bana- nen-Plantagen besaß, aber unter der gegen- wärtig amtierenden Regierung größtenteils enteignet worden war. Nach Berichten aus verschiedenen Nach- barstaaten stehen die von der Grenze aus eingedrungenen Verbände unter dem Befehl des ehemals guamaltekischen Obersten Ar- mas. Sie verfügten über etwa 5000 Mann und 15 Flugzeuge. Der Regierung von Guatemala stehen 7000 Mann zur Verfügung. Die Auf- ständischen sollen in den ersten Stunden ihrer Aktion den Hafen von Puerto Barrios und die Stadt San José an der Grenze nach Honduras besetzt haben. Da sich in diesen beiden Städten der größte Teil der Oelvor- räte Guatemalas befand, sollten offenbar die schwachen guamaltekischen Luftstreitkräfte lahmgelegt werden. Staatspräsident Arbenz, der an der Spitze einer linksgerichteten, zum Teil unter kommunistischem Einfluß stehenden Re- gierung Guatemalas steht, hat den Ober- befehl über die Streitkräfte des Landes übernommen, weil— wie der Regierungs- sender mitteilte— Teile der Armee abtrünnig geworden seien. Nach Meldungen der Auf- ständischen soll der bisherige Oberbefehls- haber der Regierungsarmee zusammen mit anderen Offizieren Asyl in einer aus- ländischen Botschaft in Guatemala gefunden haben. Staatspräsident Arbenz sagte im Rund- kunk, Guatemala sei das Opfer einer ten- denziösen Kampagne.„Unser Verbrechen ist die Landreform gegen Gesellschaften in im- perialistischen Händen; unser Verbrechen ist, daß wir eine wirtschaftliche Unabhängigkeit wollen; das hat mit Kommunismus gar nichts zu tun.“ Die sowjetischen Zeitungen in Mos- kau berichten ausführlich über die Vorgänge. Dabei heißt es, wie zum Beispiel in der „Prawda“:„Es besteht kein Zweifel daran, daß die Intervention von den regierenden Kreisen der USA entfesselt worden ist.“ Ihr Ziel sei, die vom Volk gewählte Regierung zu stürzen, die sich dem amerikanischen Diktat nicht beugen wolle. Die Regierung von Guatemala hat den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen an- gerufen. Das amerikanische Außen- ministerium teilte jedoch bereits mit, es handle sich um keine Aggression von außen, sondern um eine Revolte der Guatemalteken gegen ihre Regierung; eine Klage beim Sicherheitsrat werde Washington daher zu- rückweisen. f Der Sicherheitsrat kam schon am Sonn- tagabend zusammen. Der Vorsitzende, Henry Cabot Lodge(USA) gab gleich zu Beginn der Sitzung bekannt, daß Brasilien und Kolumbien vorgeschlagen hätten, die Be- handlung der guatemaltekischen Be- schwerde der Organisation der amerikani- schen Staaten zu überlassen. Lodge teilte mit, daß Kuba sich diesem Vorschlag an- Seschlossen habe. Auch dei Delegierte von Honduras sagte, seine Regierung sei dafür, die guatemaltekische Beschwerde an die Organisation amerikanischer Staaten weiter- zugeben. Als dem guatemaltekischen Bot- schafter das Wort erteilt wurde, beschul⸗ digte er die Vereinigten Staaten und die „United Fruit Co.“ die Revolution in seinem Lande angezettelt zu haben. Gegenwärtig, sagte der Botschafter, habe sein Land„zum ersten Male in diesem Jahrhundert eine demokratische Regierung.(Siehe Seite 2) Die Aerzte gegen„Schmalspurmedizin“ Wünsche und Anregungen des 57. Deutschen Aerztetages Von unserem Korrespondenten G. K. Hamburg. Mit einer eindrucksvollen Kundgebung für die Freiheit des ärztlichen Berufes endete am Sonntag im großen Festsaal des Hamburger Rathauses der 57. Deutsche Aerztetag, an dem mehr als 1000 Aerzte aus dem Bundesgebiet und 15 anderen Nationen sowie Vertreter der Bundesregierung teilnahmen. Bundestags- präsident Dr. Hermann Ehlers schloß seine Ansprache mit den Worten, es sei end- lich an der Zeit, der deutschen Aerzten vor Zwischen Geslern und Morgen Die deutscnen Reeder sollen sich, wie das Auswärtige Amt in Bonn hofft, freiwil- lig verpflichten, keine Waffen nach Guate- mala zu transportieren. Dann würden die Amerikaner voraussichtlich darauf verzich- ten, Schiffe dieser Reedereien zu kontrollie- ren. Die amerikanische Regierung hat die Bundesregierung um Zustimmumg zu einer solchen Kontrolle auf hoher See ersucht. Heinrich von Brentano, der Fraktionsvor- sitzende der CDU/CSU im Bundestag, feierte am Sonntag seinen 50. Geburtstag. Der Bun- deskanzler nannte ihn bei einer Feier„einen unermüdlichen Streiter für die Sache Europas“. Stellvertreter des Bundespressechefs wurde Ministerialrat Egmont Forschbach, der aus dem Bundesministerium des Innern zum Presse- und Informationsamt abgeordnet wurde. 5 Die„Aktion Vulkan“ will Bundesinnen- minister Schröder in dieser Woche im Bun- destag behandeln, wenn er auf Sicherheits- fragen in der Bundesrepublik zu sprechen kommen wird. Sturzhelmzwang für Motorradfahrer möchte der Beirat der Bundesverkehrswacht einführen, der am Wochenende in Kiel zu- sammentrat. Der Zentralverband der vertriebenen Deutschen hat auf der Bundesdelegierten- versammlung in Bad Homburg endgültig die Umbenennung in Bund der vertriebenen Deutschen(BVD) beschlossen, Der Ueber- tritt des Vorsitzenden, Dr. Linus Kathe r, von der CDU zum BHE, wurde— wie mit- geteilt wird— von der Mehrheit der Dele- gierten ohne Kritik zur Kenntnis genommen. Sieben deutsche Seeschiffe, darunter drei Fischkutter gingen im Jahre 1953 auf See verloren. Nur zwei Seeleute kamen dabei ums Leben. Daneben ereigneten sich 74 töd- liche Betriebsunfälle. Zu einem Urlaub in Heilbronn trafen am Sonntag 102 österreichische Bergrettungs- leute ein, die an der Bergungsaktion für die verunglückten Heilbronner Schüler am Dachstein tätig gewesen waren. Unterschriften für ein Volksbegehren im alten Lande Baden, mit dem Ziel der Wie- derberstellung des alten Landes, will der „Heimatbund Badnerland“ sammeln. Eine Bremerin, Regina Ernst, die aus Oberschlesien stammt, wurde am Sonntag im Kurhaus Baden-Baden zur„Miss Ger- many 1954“ gewählt. Als„göttliches Gebot“ bezeichnete der stellvertretende Ministerpräsident der So- Wjetzone, Otto Nuschke, die Teilnahme an der Volksbefragung über„Friedensvertrag oder EVG“, die jetzt in der Sowjetzone statt- finde. Gesetzlichkeit und Parteilichkeit seien eine Einheit; dies sollen die Richter der Sowjetzone nach einem Erlaß des Justiz- ministeriums erkennen., In dem Erlaß wird innen der„harte und unerbittliche Kampf Segen Kriegsbrandstifter, Spione, Agenten und Terroristen“ zur Pflicht gemacht. S. A. Dengin, der bisherige Vertreter des sowjetischen Hohen Kommissars in Berlin, verläßt seinen Posten. Das Personal der Hohen Kommission wird in diesen Tagen stark eingeschränkt. Begründet wird die Maßnahme mit der Uebertragung der Sou- Veränitätsrechte auf die Regierung der Sowjetzone. Maßnahmen gegen politische Soldaten- treffen kündigte der österreichische Innen- minister an. Es sei bedauerlich, wenn Ge- denkfeiern für die Gefallenen des zweiten Weltkriegs zu Provokationen benutzt wür- den. Ein deutsch- chinesisches Gespräch zwi- schen dem Gesandten Fischer, dem deut- schen Beobachter bei der Genfer Konferenz und einem Vertreter des Außenministeriums der Volksrepublik China fand in Genf statt Es hatte keinen politischen Charakter, son- dern galt der Freilassung von zehn im roten China inhaftierten Deutschen. Zygmunt Modzelewski, von 1947 bis 1951 polnischer Außenminister, ist in Warschau gestorben. Die Konferenz zwischen Präsident Eisen- hower und Ministerpräsident Churchill, die für diese Woche vorgesehen ist, soll— ent- gegen anderweitigen Vermutungen— doch stattfinden. Der britische Außenminister und der stellvertretende amerikanische Außen- minister kamen vor ihrer Abreise von Genf überein, daß kein Anlaß bestehe, diese Be- ratungen nicht abzuhalten. aller Oeffentlichkeit den Dank der Bundes- regierung für ihre Arbeit auszusprechen. Der 57. Deutsche Aerztetag stand wäh⸗ rend seiner dreitägigen Dauer ganz im Zei- chen der„Dreieckssituation“ zwischen Axat, Patient und Krankenkasse und der von der deutschen Aerzteschaft heftig kritisierten 5 Sesetzgeberischen Maßnahmen der Bundes. regierung auf allen Gebieten ärztlicher Für- Sorge. Professor Dr. Hans Neufer, der Präsident des Deutschen Aerztetages, übte vor allem Kritik an dem Entwurf des Ge- setzes Über das gerichtliche Verfahren bei Freiheitsentziehung, das bei den deutschen Aerzten ernste Bedenken hervorgerufen habe. Die Einweisung eines Geisteskranken dürfe nicht von einem gerichtlichen Urteil abhängig gemacht werden. In einer Reihe von Entschließungen forderten die Aerzte eine stärkere Mitwirkung bei der Ausbil- dung des ärztlichen Nachwuchses, Gesetze zur Lärmbekämpfung und Einrichtung eines Blutspenderdienstes in allen Bundesländern und stärkere Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes. Sie wandten sich energisch gegen das geplante Heilpraktikergesetz, das in seiner gegenwärtigen Fassung eine Be- drohung der Volksgesundheit bedeute. Bundestagsabgeordneter Dr. Hammer er- klärte, es sei ein Unding, an die Seite der mit einem zehnjährigen wissenschaftlichen Stu- dium verbundenen Vollmedizin eine Art „Schmalspurmedizin«“ mit einer vom Staat sanktionierten„Sanitätsgefreiten-Prüfung“ zu stellen. Wegen der weitreichenden Bedeu- tung dieser Gesetzesvorlage soll gegebenen- falls ein außerordentlicher Aerztetag ein- berufen werden. Der Präsident der Aerzte kammer von Württemberg- Hohenzollern, Dr. Ludwig Borck, wurde mit dem großen Ver- dienstkreuz des Verdienstordens der Bundes-. republik ausgezeichnet. Die deutsche Aerzte schaft könne dank der Tätigkeit Dr. Borckes heute mit Stolz feststellen, heißt es in einer Erklärung, daß mehr als in jedem anderen Berufsstand die Wiedereingliederung der beimatvertriebenen Aerzte in das Berufsleben gelungen sei. Außerdem wurden vier Aerzten die Paracelsus-Medaille für vorbildliche Hal- tung verliehen, darunter auch dem Stalin grad-Arzt Dr. Otmar Kohler. 5 Seite 2 MORGEN 3 Montag, 21. Juni 1954/ Nr. 141 Wichtige Fortschritte in der Landespolitik Stuttgart, im Juni Im Monat Juni hat sich das Hauptgewicht der landespolitischen Arbeit in Baden-Würt- temberg auf die Etatberatungen im Finanz- ausschuß konzentriert. Schon in den ersten Sitzungen ist ein Teil der Einzelpläne des Haushalts 1954/55 kritisch sondiert und zum Teil sogar beträchtlich beschnitten worden. Das Saunabad— so bezeichnete der Aus- schußvorsitzende Möller die Durchkäm- mung der Vorschläge der Ministerien— ist vor allem dem Ministerium für Heimatver- triebene, Kriegsgeschädigte und Flüchtlinge nicht gut bekommen. Abgesehen davon, daß mm 19 neue Beamtenstellen gestrichen wur- den, will mam seinen Aufgabenkreis erheb- lich verkleinern. Die Bekanntgabe, daß das Vertriebenenministerium bei der Ueberprü- fung durch den Rechnungshof Wesentlich schlechter abgeschnitten hat, als alle anderen Ministerien des Landes, trug dazu bei, das Maß der Verärgerung in diesem„BHE-Mini- sterium“ voll zu machen. So ist es auch er- Klärlich, daß von dieser Seite zu der beab- sichtigten Aufteilung von Arbeitsgebieten auf die klassischen Ministerien sofort war- nend erklärt wurde, die sowieso nur schlep- pend vorangekommene Eingliederung der Heimatvertriebenen würde in Zukunft ernst- lich gefährdet sein. Bei der Größe des Innen- und des Kult- ministeriums mit ihren zahlreichen Fach- referenten dürfte diese Befürchtung jedoch überflüssig sein. Man kann sich schlecht vor- Stellen, daß die Interessen der Vertriebenen im Schoße dieser Ministerien nicht genau so ernstlich geprüft und bearbeitet werden, wie in dem Sonder ministerium. Im Gegeriteil: man sollte meinen, es könnte den Vertriebe men nur recht sein, wenn ihre Probleme auf kürzerem Instanzenweg unter Ausschaltung eimer sie doch in gewissem Sinne immer noch als abgesondert erscheinenlassenden Gruppe Wahrgenommen würden. Vor Bildung des „Koalitionsministeriums“ für den BHE Wur- den die nunmehr wieder auf die alten Mini- Sterien übergehenden Aufgaben in den Nach- Kriegsjahren mit nicht weniger Erfolg vom Innen-, Wirtschafts- und Kultministerium behandelt. Auf jeden Fall sollte sich keine Partei den hier erstmals auftauchenden ppaktischen Versuchen zur Verwaltungsver- eimfachung entgegenstemmen. Der Mut, den der Finamzauschuß bei dieser Entscheidung aufbrachte, verdient Lob und Nachahmung in smderen Verwaltungszweigen. Die neben der Arbeit des Finanzausschus- ses wichtigste Entscheidung der vorigen Woche dürfte in dem Beschluß des Kabinetts zu sehen sein, den Gemeinden bei der end- gültigen Ausgestaltung des inneren Finanz- Ausgleichs einen Schritt entgegenzukommen. Entsprechend den Forderungen des Gemein- detages soll der Prozentsatz des Anteils der Gemeinden am Aufkommen der Einkom- mens- und Körperschaftssteuer des Landes nach Abzug des Bundesanteils von 19,5 auf, 20 Prozent erhöht werden. Wer sich vor Augen hält, mit welcher Energie und Hart- mäckigkeit die Gemeinden und der Finanz- minister um diese 0,5 Prozent gerungen ha- ben, weiß, wie schwer der Regierung der jetzige Beschluß gefallen sein muß. Immer- hin kann man dem Gemeindetag zu seinem Erfolg, der den südbadischen und nordwürt- tembergischen Gemeinden über 5 Millionen Mark mehr einbringt, als vorgesehen, nur gratulieren und darf annehmen, daß sich der Landtag jetzt zur Bewilligung dieser Summe bereiterklärt. Allerdings müssen Gemeinden und Abgeordnete damit rechnen, daß der Finenzminister bei der kommenden zweiten Lesung des Finanzausgleichsgesetzes zu den zahlreich vorliegenden Zusatzanträgen nein sagen wird, falls deren Annahme das Land Weiterhin finanziell belasten würde. Um den für Land und Gemeinden in gleichem Maße Unguten Zustand der Unsicherheit über die künftige Budgetgestaltung zu beenden, wäre eine dringliche Verabschiedung des Aus- gleichsgesetzes auf der Basis der 20 Prozent nunmehr erwünscht, besonders, da das Ge- Setz rückwirkend zum 1. April dieses Jahres in Kraft treten soll. Weniger Zustimmung wird bei einem Teil der nordbadischen und nordwürttember- gischen Gemeinden die Absicht des Kabinetts finden, das Gerichtsverfassungswesen in Ba- den- Württemberg in der Weise zu verein- heitlichen, daß die Friedensgerichtbarkeit früher oder später wegfallen soll. Während die Richter und die Anwaltschaft dieser nur im früheren Württemberg-Baden bekannn- ten Gerichtsbarkeit skeptisch gegenüberstan- den, hat sich ein sehr erheblicher Teil der Gemeinden für sie ausgesprochen und ihre Beibehaltung gewünscht. Der Ertschluß der Landesregierung dürfte jedoch durch die Tatsache erleichtert worden sein, daß der Bundesgesetzgeber— der allein über eine Ausdehnung der Friedensgerichtsbarkeit auf die südlichen Landesteile zu entscheiden hätte — zumindest im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht bereit zu sein scheint, das Bundesge- richtsverfassungsgesetz in diesem Sinne zu ändern. Z. Kürzung des Lehrstoffs fordert der badische Philologenverband Freiburg.(Bl.-Eig.-Ber.) Eine weitere Vereinheitlichung des höheren Schulwesens in Baden- Württemberg kündigte Kultmini- ster Simpfendörfer auf der Jahres- versammlung des badischen Philologenver- eins am Samstag in Freiburg an. Die Ver- einheitlichung soll jedoch— so sagte Simp- kfendörfer— nur soweit als nötig und unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse angestrebt werden. Außer der von der Kul- tusministerkonferenz beschlossenen einheit- lichen Benennung der höheren Schulen und der einheitlichen Notengebung wird für das Land Baden- Württemberg in wenigen Tagen eine einheitliche Versetzungsordnung und ferner eine Verordnung über das Schulwandern herauskommen. Ein für das gamze Land gültiger Lehrplan, der zur Zeit bearbeite wird, soll vor allem die auch vom Philologenverein nachdrücklich gefor- derte Beschränkung des Stoffes bringen. Die Aufnahmeprüfungen sollen weiter verein- heitlicht und wahrscheinlich die Tests dabei eingeschränkt werden. Auch für die Reife- prüfung ist im Laufe des nächsten Schul- jahres eine Vereinheitlichung für das ganze Land vorgesehen. Der badische Philologen- verein, dem fast alle Lehrer an böheren Schulen Südbadens angehören, befaßte sich auf seiner Jahres versammlung unter ande- rem mit Fragen der Schulraumnot, dem Ge- schichtsunterricht und der Herabsetzung der Stundenzahl. — „Sorgenkind“ Guatemala Waffenlieferungen aus dem Osten hatten„vor Kriegsbeginn“ Unruhe erzeugt Die Nachricht über geheime Waffentrans- porte von Osteuropa nach der mittelameri- kanischen Republik Guatemala hatte vor kurzem die Politiker der westlichen Welt in erhebliche Aufregung versetzt. Wie in Stockholm amtlich bestätigt wurde, hatte der schwedische Dampfer„Alfhem“ gewisser- maßen unter den Augen der die Weltmeere beherrschenden Westmächte Waffen von Stettin nach Puerto Barrios in Guatemala befördert, andere Fälle folgten, und die so entstandene Nervosität spielte auch ihre Wellen in den Hamburger Hafen. In den USA behandelte man diese Angelegenheit mit großem Ernst, zumal da Guatemala dort als Zentrum der kommunistischen Agitation in Mittelamerika gilt. Für die Vereinigten Staten ist Guate- mala das rote Tuch, seitdem man in Washington weiß, daß der 1950 auf die Dauer von sechs Jahren gewählte Staatspräsident Jacobo Arbenz mit der Sowjetunion sympa- thisiert. Der 45jährige Präsident, dessen Vater Schweizer war und als Apotheker sein Glück in der Neuen Welt gesucht hatte, ver- sichert zwar immer wieder, daß er kein Kommunist sei, aber seit seinem Regie- rungsantritt haben Vertreter Guatemalas fast an allen kommunistischen Friedenskon- gressen teilgenommen. Nur vier von 56 Kongreßmitgliedern gehören offiziell der Kommunistischen Partei an; dort haben es die Kommunisten offenbar verstanden, im öffentlichen Leben des Landes eine größere Rolle zu spielen. Guatemala wird— nach dem Bilde der USA— heute praktisch von drei Kommunisten kontrolliert: von einem ehemaligen Lehrer namens Guttierez, der sich zweimal längere Zeit in der Sowiet- union aufhielt, von dem Rundfunksprecher Fortuny und dem ehemaligen Offizier Pel- lecer, die als überzeugte Anhänger Moskaus Deutsche Offiziere verliefen Kairo Und andere arabische Staaten warten auf die Fachleute von unserem Korrespondenten V. O. Kairo, im Juni „Muß i denn, muß i denn zum Städtle hinaus.. Ein kleines Kammerorchester spielte, die deutschen Gäste fielen in das Abschiedslied ein und zauberten für ein paar Minuten heimatliche Stimmung, wäh- rend bei 42 Grad im Schatten der Wüsten sturm durch Kairo fegte und Bäume bis zum Brechen bog. Kaum reichte die Kraft der Straßenlaternen, sich in der von fahl- gelben Sandschwaden erfüllten Dämmerung durch- zusetzen. Fünf deutsche Militärexperten hatten zu einem Abschiedstee in Garden City, der Villenstadt am Nil, eingeladen. Sie verlassen in kurzem Agypten. Andere werden im Laufe des Sommers folgen. Es heißt, daß nur etwa fünfzehn bleiben werden, unter ihnen Dr. Voss, dem die Aufgabe der Material- versorgung der ägyptischen Armee obliegt. Gerade sein Verbleiben ist ein Zeichen da- für, daß die politischen Gründe ni cht zu- treffen, die an das Ausscheiden der ehemali- gen deutschen Offiziere geknüpft werden: Britischer Druck als Vorbedingung für die Wiederaufnahme der Verhandlungen um den Suez-Kanal, Agyptische Schwenkung ins öst- liche Lager und Ersatz der westdeutschen Offiziere durch ostdeutsche rötlicher Fär- bung. Die Mehrzahl der Experten hat drei Jahre in Agypten gearbeitet. Ihre Aufgabe War, der ägyptischen Armee moderne Orga- nisation und Kampferfahrung zu vermitteln und bei der Aufstellung neuer Truppenein- heiten beratend zur Seite zu stehen. Ihnen waren ägyptische Offiziere zugeteilt. Nach drei Jahren Zusammenarbeit haben diese nunmehr den gewünschten Ausbildungsstand erreicht, um ihre Arbeit ohne ausländische Berater weiter zu führen. Was nicht ver- hindern dürfte, daß im Fall größerer ameri- kanischer Waffenhilfe eine Mission der Ver- einigten Staaten die Einführung und Ver- wendung der gelieferten Waffen überwachen würde, Aber noch ist es nicht so weit. Die Weltöffentlichkeit hat sich vor eini- gen Jahren viel mit diesen deutschen Offi- zieren beschäftigt. Man witterte politische Komplotte nazistischer Tendenz, verzehn- fachte die Zahl der wirklich beteiligten und schob dem Ganzen eine Bedeutung zu, die ihm nicht gebührte. Es war und blieb eine 12 technische innerägyptische Angelegen- eit. Staatspräsident Naguib war zur Ab- schiedsfeier erschienen. An seiner Seite saß im Kreise der ägyptischen Uniformen der ehemalige Mufti von Jerusalem, Hadj Amin El-Husseini. Naguib dankte den Deutschen für ihre Arbeit und wünschte ihnen Glück im„Fatherland“. Aber nur wenige werden nach Deutschland gehen. Andere arabische Staaten warten bereits. Besonders Saudi- arabien interessiert sich für die Fallschirm- gruppe des Majors Mertins, seitdem König Saud die Vorführungen„seiner Männer“ bei einem Besuch in Kairo vor einigen Wochen selbst erlebte. Beschlagnahmtes deutsches Eigentum in Italien unterliegt jetzt neuen Bestimmungen des italienischen Schatzamtes. Antragsteller die einen Aufschub von Liquidationsmaß- nahmen erreichen wollen, müssen einen An- trag als Einschreiben richten an das„Segre- tario del Comitato Internazionale per la Liquidazione dei beni Tedeschi in Italia, Ufficio beni alleatie Nemici, Ministero del Tesoro“, Rom. Die Gesuche müssen innerhalb von 180 Tagen Geginnend am 31. Mai 1954) bei der italienischen Behörde eingehen. gelten und die Politik des Landes dirigieren sollen. Schon Mitte Januar entstand einmal eine ernste Mißstimmung zwischen den Vereinig- ten Staaten und Guatemala, als der Vor- sitzende des außenpolitischen Senatsaus- schusses in Washington, Senator WIe y, Guatemala als kommunistischen Brücken- kopf auf dem amerikanischen Kontinent be- zeichnete. Die Gemüter schienen sich zwar wieder zu beruhigen, als Präsident Eisen- hower dem guatemaltekischen Botschafter Versichert hatte, er denke nicht daran, sich in die innneren Angelegenheiten eines Nach- barlandes einzumischen. Aber schon eine Woche später ging die Aufregung wegen der angeblichen Entdeckung einer Verschwörung gegen die Regierung Guatemalas Wieder los, die in einem Weißbuch nicht nur die USA, sondern auch Nicaragua, El Salvador, die Dominikanische Republik und Venezuela beschuldigte, eine militärische Intervention geplant zu haben. Der unter kommunisti- scher Führung stehende guatemaltekische Gewerkschaftsbund behauptete sogar, die Vereinigten Staaten beabsichtigten, aus Guatemala ein„zweites Korea“ zu machen. Das amerikanische Außenministerium be- zeichnete die Beschuldügungen rasch als lächerlich und wies sie energisch zurück. Aber es lagen andererseits Anzeichen dafür Vor, daß sich der Einfluß der Kommunisten in Guatamala immer mehr verstärkt, zumal da man gerade erfahren hatte, daß kurz zu- vor zwei bekannte kommunistische Gewerk- schaftsführer aus Moskau zurückgekehrt Waren. Trotzdem ist es John Foster Dulles auf der 10. Panamerikanischen Konferenz in Caracas nicht gelungen, die übrigen mittel- und südamerikanischen Staaten zu sofortigen energischen Maßnahmen gegen Guatemala zu bewegen. Obwohl schon durch die Be- schlüsse der Panamerikanischen Konferen- zen von 1938 und 1940 in Lima und Habana alle„un amerikanischen“,„totalitären“ und besonders die„kommunistischen Tendenzen“ geächtet worden waren, zog man sich doch auf die Vereinbarungen der Konferenzen von 1933 und 1936 in Montevideo und Buenos Aires zurück, die jede Einmischung in die inmeren Angelegenheiten eines amerikani- schen Staates untersagten. So blieb es in Caracas bei antikommunistischen Deklama- tionen, die offensichtlich gegen Guatemala gerichtet waren, aber man verzichtete auf reale Gegenmaßnahmen. Wie nicht anders zu erwarten war, hatte dann die jüngste Entwicklung der Stim- mung gegen Guatemala neuen Auftrieb ge- geben. Unmittelbar nach Bekanntgabe der geheimen Waffentransporte von Osteuropa nach Guatemala teilte der Botschafter von Nicaragua in Washington, Guillermo Se- villa-Sacasa, mit, sein Land erwäge nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehun- gen zu Guatemala die Einberufung einer Außenministerkonferenz aller amerikani- schen Staaten, um Mittel und Wege zur „Isolierung des Kommunismus in Guatemala“ zu beraten. Dieser Mitteilung war eine Unterredung mit dem amerikanischen Außenminister Dulles vorausgegangen. Nun hat die Auseinandersetzung inzwischen das diplomatische Feld verlassen. 28. Schweizer Verkehrsflugzeug über dem Kanal abgestürzt London(dpa) Ein schweizerisches Ver- kehrsflugzeug stürzte in der Nacht zum Sonntag in der Nähe von Folkestone in den Kanal. Von den neun Personen, die an Bord waren, werden drei vermißt. Zwei Passagiere — zwei Engländerinnen— und die vier- köpfige Besatzung wurden gerettet. Die Ma- schine war das Kursflugzeug Genf London. Kurz vor der Landung in London funkte der Pilot, daß der Treibstoff ausgehe. Der Pilot versuchte noch, einen amerikanischen Mili- tärflugplatz in der Nähe von Falkestone zu erreichen, doch mußte die Maschine dann in den Kanal niedergehen. Von der britischen Küste aus wurden sofort Rettungsmaßnah- men eingeleitet. Die geretteten Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten alle schwimmen, während die vermißten drei Personen, zwei Engländerinnen und ein Zwölfjähriger Junge, Nichtschwimmer wa- ren. Sowjetische Mode: elegant, bequem und schlicht Moskau.(dpa) Die Bekleidungsindustrie der Sowjetunion werde im Jahre 1954 über 5000 neue Modelle herausbringen, gab der künstlerische Leiter des Modehauses der Sowjetunion auf einer Konferenz der Mode- künstler in der sowjetischen Hauptstadt be- kannt. Die sowjetische Bevölkerung wolle sich schön und gut kleiden, sagte er. Um diesem Wunsch gerecht zu werden, habe das Ministerium für Industriewaren des allge- meinen Bedarfs größere Kollektivs von Modekünstlern gebildet, die in sechzehn Modehäusern arbeiten. Die sowjetamtliche Nachrichtenagentur TAss berichtet über die bei der Modekonferenz in Moskau gezeigten Modelle, daß ein besonderer sowjetischer Modestil im entstehen sei. Er beruhe auf dem Grundsatz: Schön und zweckmäßig, bequem, schlicht und elegant. Produktionsindices Um 14 v. H. höher als 195 3 (LSW) Die industrielle Produktion in Baden- Württemberg erreichte im Mai erneut eine Rekordhöhe. Der arbeitstägliche Pro- duktionsindex(ohne Bau) stieg nach vorläu- nigen Berechnungen des Statistischen Lan- desamntes von 178,4 im April auf 183,7, also um drei Pozent an. Das industrielle Produktionsvolumen hat damit einen Stand erreicht, der um 14 Pro- zent iber der entsprechenden Vorjahres- Ziffer liegt und den bisherigen Höchststand vom November vorigen Jahres um 0,5 Pro- zent übertrifft. An diesem Produktionsan- stieg haben fast sämtliche Industriegruppen, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß, teilgenommen. Die Bautätigkeit, die sich in vollem Gang befindet, zeigte im Mai Ten- denzen, die eine weitere Steigerung erwar- ten lassen. Kaffee wird zwar teurer pleibt aber billiger als 1951 (GWD) Zahlreiche Großréstereien im Bundesgebiet werden vom 28. Juni an ihre Abgabepreise für Kaffee an den Einzelhan- del um durchschnittlich 0,80 DM für ein Halbes Kilo erhöhen. Die Verteuerung für den Verbraucher wird bei einer DM für ein nalbes Kilo liegen. Die Preiserhöhung ist notwendig geworden, da ein Rückgang der Freie Devisenkurse vom 19. Juni Geld Brief 100 belgische Frances 8,351 3,371 1000 französische Frances 1,1930 1,1950 100 Schweizer Franken 95,98 96,18 100 holländische Gulden 110,365 110,585 1 kanadischer Dollar 4,279 4, 289 1 englisches Pfund 11,7335 11,7535 100 schwedische Kronen 80,356 81,005 100 dänische Kronen 60,34 60,46 100 norwegische Kronen 58,635 38,755 100 Schweizer freie Franken 97,94 96,14 1 US-Dollar 4 100 DM-W= 402,50 DM-O: WIRTSCHAFT TS-KABEI. Kaffeepreise auf dem Weltmarkt auch mit Beginn der neuen Ernte nicht eingetreten ist. Außerdem hat Erasilien als Hauptpro- duzent für die neue Ernte Mindestexport- preise festgelegt, die sich im Rahmen der gegenwärtig hohen Weltmarktpreise bewe⸗ gen. Vom Kaffeehandel und vom Röster- gewerbe wird jedoch darauf hingewiesen, daß die neuen Preise künftig noch vier bis fünf DM für ein halbes Kilo unter denen vor der Kaffeesteuersenkung liegen werden. Die Röstereien sind gezwungen, diese Preis- erhöhung jetzt durchzuführen, da die noch billiger eingekauften Kaffees inzwischen völlig verkauft sind und ohne eine beschei- dene Preiserhöhung direkte Verluste durch die hohen Wiederbeschaffungspreise ein- treten würden. Der Kaffeekonsum in der Bundesrepublik liegt gegenwärtig etwa 170 Prozent über dem Stande vor der Steuer- Senkung. Schwerpunkt ist Tarifpolitik sagt die Binnenschiffahrt (VWD) Der stellvertretende Präsident des Zentralausschusses der deutschen Bin- nenschiffahrt, Direktor Dr. Wilhelm Geile, nahm am 19. Juni in Würzburg zur ver- kehrspolitischen Lage Stellung. Einleitend stellte er fest, daß die Tonnage der Binnen- schiftahrt wieder 90 Prozent ihrer Vor- kriegskapazität erreicht habe und zur Be- Wältigung des ihr zukommenden Verkehrs- anteils ausreiche. Neubauten seien deshalb nur bei einer Ausweitung der gesamten Wirtschaft und des Verkehrsvolumens för- derungswürdig. Eine Modernisierung der veralteten Schleppfracht sei aber nach wie vor notwendig. Unter Hinweis auf die Diskrepanzen zwischen den Tarifen im grenzüberschreitenden und binnenländi- schen Verkehr und die unterschiedliche Be- handlung von Montan- und anderen Gütern forderte Geile für den grenzüberschreiten- 1965 4,2065 5 N 100 DM-GS 2 22,01 DM-w den Verkehr eine Frachtverständigung Auf privatrechtlicher Basis. Zu den Bestrebun- gen nach Einführung direkter internationa- ler Bahntarife mit degressivem Charakter erklärte Geile, die Binnenschiffahrt wünsche eine gleichzeitige Harmonisierung des ge- samten europäischen Verkehrs. Eine eigene europäische Verkehrsbehörde müsse die Vor- aussetzung für eine Ordnung des Verkehrs in Europa schaffen. Bis dahin sollte man sich mit provisorischen Mahnahmen be- gnügen. Weiter erklärte Geile, die Binnen- schiffahrt vertrete die Auffassung, daß der Schwerpunkt der verkehrspolitischen Maß- nahmen zur Neuordnung des Verkehrs auf dem Gebiet der Tarifpolitik liegen müsse. Dirigistische Maßnahmen sollten nur inso- weit angewendet werden, als die Tarif- politik allein zur Herstellung einer vernünf- tigen Ordnung nicht ausreiche. In dem Ver- kehrs-, Finanz- und Straßenentlastungs- gesetz sehe die Binnenschiffahrt nur eine Uebergangsbasis für die tarifpolitischen Maßnahmen. Der Werkverkehr sei grund- sätzlich zu bejahen. Seine Eindämmung und Eingliederung in eine allgemeine Ordnung lasse sich aber nicht nur mit marktmäßigen oder steuerpolitischen Mitteln erreichen. Es bleibe vielleicht nichts anderes übrig, als den Weg der Konzessionierung zu be- schreiten. 5 Mit Fragen des grenzüberschreitenden Verkehrs der Binnenschiffahrt befaßte sich Dr. jur. Hans-Ulrich Schäfer, Essen. Er schlug vor, einen europäischen Zentralver- ein zur Hebung der Fluß- und Kanal- schiffahrt ins Leben zu rufen. Darüber hin- aus forderte er eine Vereinheitlichung der verschiedenen Verkehrsordnungen für die Binnenschiffahrt. Schließlich empfahl er den Verladern und Schiffahrttreibenden, die Verschiedenheit der Frachtsysteme zwischen dem internationalen und nationalen Binnen- schiffsverkehr durch private Vereinbarun- gen zu beseitigen. Eine Beteiligung des Staates an der Festsetzung der Frachten im internationalen Verkehr lehnte er als un- zweckmäßig ab. Woll-Textil wirtschaft gegen Subventionen (P) Die internationale Wolltextilvereini- gung hat zum Abschluß ihres 23. Jahreskon- gresses am Wochenende in Brüssel die Re- gierungen aufgefordert, Maßnahmen gegen die Subventionierung von Wollexporten zu ergreifen. Die Maßnahmen sollen sich vor allem gegen Uruguay und Frankreich richten, denen vorgeworfen wird, trotz wiederholter gegenteiliger Aufforderungen ihre Woll erzeugnise auf fremden Märkten zu sub- ventionieren. Der Kongreß beschloß die Bil- dung eines kleinen Ausschusses, der in dieser ——— K— Frage Gegenmaßnahmen vorschlagen und vorbereiten soll. Kreise der Bradforder Wollindustrie ver- traten am 19. Juni zu den Beschlüssen des Kongresses der internationalen Wolltertil- Vereinigung, die Ansicht, daß in der Frage der Exportsubventionen nur wenig getan werden könne, so lange das Pfund Sterling nicht frei konvertibel sei und die Devisen- kontrollen die einzelnen Länder dazu zwin- gen, zweiseitige Handelsvereinbarungen zu treflen und auf die Einhaltung straffer Wäh- rungsbestimmungen zu achten, müßten Maß- nahmen gegen die Exportpraktiken beispiels- weise bei uruguayischen Wollerzeugnissen zwangsläufig von beschränkter Wirkung sein. KURZ NACHRICHTEN Freizügigkeit auch in der Gerber-Industrie (VWD) Die Jahrestagung der Internationa- len Gerbervereinigung in Baden-Baden ist am 18. Juni nach dreitägigen Beratungen hinter verschlossenen Türen beendet worden. Wie an- schließend in einer Pressekonferenz mitgeteilt wurde, ist es das Ziel der Internationalen Gerbervereinigung, die Versorgung der Mit- gliedsländer mit Häuten und Fellen so frei- zügig wie möglich zu gestalten. Der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Lederindustrie, Richard Freudenberg, vertrat die Ansicht, daß dieses Ziel nur bei uneingeschränkter Konver- tibilität der Währungen in den OEEC-Staaten und bei Bereitstellung der für den Ankauf der Rohware in Nordamerika notwendigen Dollar- beträge erreicht werden könne. Der Präsident der, Vereinigung führte die schwierige Lage der Gerbindustrie in den letz- ten zwei Jahren unter anderem auf die ver- stärkte Verwendung von Lederaustauschmate- rialien sowie auf die hohen Preise für Häute und Felle in Europa zurück. Mit Befriedigung stellte er fest, daß der Anteil der Austausch- Rohstoffe an der europsischen Gesamtverarbei- tung bei Bodenleder, Handtaschen und sonsti- gen Lederwaren inzwischen zurückgegangen ist. Einzelhandelsumsätze recht erfreulich vermehrt (VWD) Die Gesamtumsätze des Einzelhan- dels in der Bundesrepublik sind nach Mit- teilung des Statistischen Bundesamtes im Mai gegenüber dem Vormonat um 8 Prozent Zu- rückgegangen. Trotzdem lagen die Umsätze dem Werte nach noch um vier Prozent und nach Ausschaltung der Preisveränderungen 80. gar noch um sechs Prozent über dem Stand des entsprechenden Vorjahresmonats. Die Einzelhandelsgeschäfte mit Nahrungs“ und Genußmitteln haben im Mai um 11 Prozent weniger verkauft. Lediglich bei den Obst- und Gemüsegeschäften trat mit Beginn der neuen Ernte eine wertmäßige Umsatzsteigerung von vier Prozent ein. Bei den Textil- und Schul warengeschäften gingen die Umsätze um sieben Prozent zurück. Die Geschäfte für Eisenwaren und Küchengeräte sowie die Möbelhandlungen haben im Mai ebensoviel umgesetzt wie im April. Von den übrigen Geschäftszweigen wurden der Jahreszeit entsprechend Umsatz- rückgänge gegenüber dem Vormonat gemeldet. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres haben die Umsätze des gesamten Einzelhandels um sieben Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres zugenommen. Behördenvereinfachung (Up) Durch Uebereinkommen zwischen dem Berliner Senat und der Bundesregierung Wurde das ehemalige staatliche Materialprüfungsam Berlin, mit dem seit 1945 die ehemalige 127 misch- technische Reichsanstalt verbunden is“ als Bundesanstalt für mechanische und. sche Materialprüfung auf den Bund überführt Die Bundesanstalt unterstent als fechnffel Oberbehörde dem Bundesminister für Nurt schaft. Leiter der neuen Anstalt ist der Präs. dent des ehemaligen staatlichen Materialpru fungeemdes, Professor Dr. Pfender. 10 entt Die rund, gegebe Tor, E Posipa reihe Fritz v hin fel gewese Morloc Ungar Besetzi und Po herein Die einen Vollbli diese technis Spielv bereich Abschl weglich läufer sturm Schlacl je nacł umsch⸗ stürme —— 141 ustrie 1954 „ gab es der Hode- t be⸗ wolle Um e das allge; von zehn liche er die eigten ischer dem quem, — und e ver- n des textil- Frage getan erling visen- zwin- en 2 Wäh- Maß- spiels- nissen g Sein. . 141/ Montag, 21. Juni 1954 DER SPORT VOM WOCHENENDE Seite 3 l Magyaren schlagen zweite Garnitur wie sie wollen lingarn ist Meli meisterschatis-FJauoril lr. Deutsche Verteidigung vor ungarischem Sturmwirbel zur Salzsäule erstarrt/ 20 000 Schlachtenbummler schwer enttäuscht/ Fritz Walter resignierte/ Beste Deutsche: Pfaff und Mebus/ Dickste Abfuhr für deutsche National- elf: Ungarn— Deutschland 8:3(3:1) Sonderbericht unseres Sportredakteurs Heinz Schneekloth aus Basel Gestern Nachmittag mußte der deutsche Fußball im mit 36 000 Zuschauern ausverkauften fünf Baseler Jahrzehnte alten St.-Jakobs-Stadion über das größte Debakel Geschichte quittieren. Durch ein in dieser Höhe unerwartet in seiner klares 8:3(3:1) kippten die Magyaren, die wie ein kommender Weltmeister spielten, das deutsche Aufgebot, ohne sich dabei auszugeben, aus den Fußballstiefeln. Aller- dings, was für eine Mannschaft war das? Es war, von vier Erstklassigen abgesehen, eine zweite Garnitur, die auf den Rasen lief. Es waren nach langen Diskussionen im deutschen Hauptquartier Zweckmäßigkeitsgründe, des DFB zu der Baseler Aufstellung bewogen. die die Verantwortlichen Richtig, richtig.. Und dennoch hat dieses Problem zwei Seiten: Rund 20 000 deutsche Schlachtenbummler waren in die Schweiz gekommen. zu Recht oder Unrecht bleibt Die Mehrzahl unter ihnen fühlt sich jetzt betrogen. Ob im Augenblick dahingestellt. Zu Recht jedenfalls besteht die Enttäuschung über das Spiel, denn dieses deutsche Aufgebot erwies sich überhaupt unfähig, denn es fehlte Koreaner bei jede Kampfmoral, die immerhin die ihrem 0:9 gegen Ungarn hatten. Dies will besagen, daß unsere Elf bei dem Debakel von Basel nicht nur spielerisch— dies wäre bei der Klasse des Gegners zu verzeihen Die ersten Pfiffe tönten durch das Stadion- rund, als die deutsche Mannschaft bekannt- gegeben wurde, also mit Kwiatkowski im Tor, Bauer Kohlmeyer als Verteidigung, Posipal- Liebrich- Mebus in der Läufer- reihe und der Sturmreihe Rahn— Eckel Fitz Walter- Pfaff Herrmann antrat. Mit- hin fehlten der gegen die Türken 4:1 siegreich gewesenen Mannschaft Turek, Laband, Mai, Morlock, O. Walter, Schäfer und Klodt. Die Ungarn stellten demgegenüber ihre stärkste Besetzung mit Hidegkuti als Mittelstürmer und Puskas als Halblinken. Es war von vorn- herein klar, wie dieses Match enden würde Beste Vollblutfußhballer Die Ungarn spielten dann auch zu Basel einen Czardas auf, der zeigte, daß sie beste Vollblutfußballer waren. Kein Zweifel, diese Olympiasieger von Helsinki haben ihr technisches Können, das Repertoire ihres Spielwitzes noch erheblich gesteigert und bereichert. Hart, klar und genau kommen die Abschläge von Lorant und Buzanski, be- weglich das magische Viereck der Außen- läufer Zakarias— Lantos und der Innen- sturm Puskas und Kocsis. Als„Turm in der Schlacht“ pendeln in dem Kreis dieser Vier, je nach Bedarf auf Offensive und Defensive umschaltend, Stopper Boszik sowie Mittel- stürmer Hidegkuti. Enorm schnell sind die War Ihr Tip richtig! West- Süd- Block at und en so- Stand rungs- b rozent t- und neuen ig von Schuh- sieben waren lungen vie im weigen msatz- meldet. Jahres landels leichen n dem lei deutsche Spieler FK Pirmasens— Schalke 04 8.0 1 1 Fe Nürnbg.— Preuß. Münster] 3:3 1 Jahn Regensbg.— 1. FO Saarbr. 3.2 3 5 Holstem Kiel— Schw.-W. Essen 042 Saar 05 Saarbr.— Alem. Aachen 2:11 Mainz 05— VfL Bochum 0.3 2 Phönix L'hafen— Bay. München] 0:0 0 vm Frankenthal— SV Sodingen] 0.1 2 ISV Eimsbüttel— VfR Mannh. 11 0 FSV Frankfurt— Göttingen 05 8.1 1. Arm. Hannover Schweinfurt 05 4.0 755 Bremer 8 Tura Ludwigshaf. 2.0 5 Meidericher SV— Worm. Worms] 121 0 Pr. Dellbrück— B. Neunkirchen 2.1 1 Nord-Süd-Toto: 1— 1— 2— 0— 1— 0 —1—2—1—1—2—1—1—1. Pferde-Toto: 2— 0— 0— 2— 1— 0— 2 C n: — sondern auch kämpferisch versagt hat. Außen Czibor und Toth und, wenn sie an- treten, wie der Flieger Potzernheim, in der Zielgerade am Gegner vorbeispurtend. Aber nicht nur das Spiel mit dem Ball, vor allem das Spiel ohne Ball, das Spiel mit dem Raum, haben die Magyaren zu einer Vollendung entwickelt, die wir nahezu für unmöglich halten würden, hätten wir sie nicht mit eigenen Augen gesehen. Schlechte Spielanweisung Niemals wußten die deutschen Deckungs- spieler, was Puskas, Czibor oder Kocsis, die drei Besten, tun würden, wenn sie den Ball hatten. Eine Flanke? Eine Steilvorlage? Ein flacher Paß? Prompt kam nichts von dem, sondern eine kleine blitzschnelle Körper- drehung— und zwei deutsche Deckungs- spieler waren ausgeschaltet. Genau 50 prompt, wenn ein deutscher Angriff kam, eine Vorlage in eine Gasse, eine Lücke, in der urplötzlich ein Ungar stand, obwohl zum Zeitpunkt der Ballabgabe noch eine 25 m weite Entfernung gewesen war. Zu allem Unglück hatte Herberger der zweiten deut- schen Garnitur eine schlechte Spielanweisung mitgegeben. Eckel spielte als Halbstürmer in der Läuferreihe, nur um FHidegkuti zu halten, Posipal war als Puskas-Bewacher gedacht und Liebrich als Ausputzer. Dabei wich die gesamte Deckung elastisch bis an die Strafraumgrenze zurück Wie Salzsäulen Soweit gut, soweit schön. Das ist ein System, aber man muß es spielen können. Das deutsche Team konnte es nicht. Hoffnungslos auf verlorenem Posten standen sie im Straf- raum, oft wie die Salzsäulen versteinert, un- fähig, irgendetwas zu tun und den phantasti- schen ungarischen Ballwirbel anzustarren, ohne daß ein deutscher Spieler überhaupt störend eingriff, fielen mehrere Tore. Hinzu- kam das Zusammengewürfelte des ganzen „Haufens“, seine Nervosität, die zwei Wur- zeln hatte: einmal lähmten die Namen des großen Gegners unsere Mannschaft, zum Zz Weiten konnte das Bewußtsein, als ein Im- provisationsteam gegen den Weltmeister- schaftsfavoriten antreten zu müssen, die Be- geisterung unserer Spieler— vor allem die Fritz Walters, der wieder einmal resignierte — nicht heben. Posipal, der noch schwächer war als im Spiel gegen die Türkei, wurde sei- ner Aufgabe nie gerecht. Eckel war etwas besser, fehlte dann aber völlig, um deutscher- Seits Angriffe in Gang zu bringen. In einer einzigen Spielphase, von der 35. Minute bis Ende der ersten Halbzeit, wurde diese Auf- gabe von Mebus erfüllt. Nun kamen einige gute Aktionen zustande, bei denen Pfaff bril- lierte, aber der zweite Frankfurter, Herr- mann, war ein totaler Ausfall, und somit blieb nur ein Trio mit Fritz Walter, Rahn und Pfaff, das später zu einem Duo wurde, als der Lauterer nach dem 6:1 völlig abschaltete. Unglücklicherweise wurde Mebus nach der Pause verletzt und konnte nur noch als Statist auf Rechtsaußen wirken. Er fehlte an allen Ecken und Enden, und es gab triste Szenen, als Eckel, Bauer, Kohlmeyer und Liebrich trotz Wind Abschläge kaum mehr weiter als 5 m über den Strafraum brachten. Sehnelle Ungarntore Der Spielverlauf ist schnell geschildert: Kocsis eröffnete den Torreigen in der 4. Min. nute, als Bauer Kwiatkowski einen Eckball aus der Hand schlug. Puskas fügte nach einem Dranggewühl das 2:0 an und Kocsis schoß nach einer herrlichen Kombination vor Ablauf der ersten halben Stunde das 3:0. Zu diesem Zeitpunkt demonstrierten die Ungarn ein reines Lehrspiel, was allerdings zum ersten deutschen Tor führte, als Fritz Walter über die zu weit. aufgerückten Verteidiger einen Ball hob, den Pfaff aus Abseitsstellung einschoß. In der 50. Minute erzielte Hidegkuti, dem in der zweiten Halbzeit eine dreifache Torserie gelang, das 4:1 vom Strafraum aus, obwohl Kwiatkowski und Liebrich die Tor- linie abschirmten. Dann umspielte Hidegkuti lässig Mebus und den Tormann(5:1). Wenig später folgte aus Abseitsstellung das 6:1, dem Rechtsaußen Toth, der Liebrich und Kohl- meyer mit einer Körperdrehung abschütftelte, das 7:1 folgen ließ(75. Minute). Zu diesem Zeitpunkt erlaubten sich die Ungarn aller- hand Wippchen. Ihr Tormann fummelte an der Strafraumgrenze herum, und als er sich wieder einmal als Feldspieler betätigte, er- wischte Rahn den Ball und brachte ihn mit hohem Bogenschuß im leeren Tor unter(7:2). Eine Sekunde später zeigten die Magyaren mit einer Musterkombination, was sie kön- nen, wenn sie nur wollen: Kocsis vollendete zum 8:2, dem Herrmann nach Deckungsfeh- ler der Ungarn das dritte deutsche Tor an- fügte. Vermerken wir, sechs daß fünf bis und nur ein Ungar. Trotzdem können sich, wie unser dpa-Telebild aus Basel zeigt, die Schwarz- deigen gegen den Magyaren nicht durchsetzen. Von links: Schiedsrichter Ling(England), laff, Zakarias(Ungarn) und Herrmann. scharfe Schũsse der Ungarn knapp am deut- schen Tor vorbeizischten. Damit ist gesagt, Knie, ui Kei, Di. * daß das Resultat auch ohne weiteres hätte zweistellig ausfallen können. Ein Trost Fassen wir unsere Eindrücke zusammen: Gegen diese Mannschaft hätte auch die erste deutsche Garnitur, zumindest ihre zur Zeit keineswegs sattelfeste Verteidigung, nicht gut ausgesehen. Was aber wäre gewesen, wenn diese geschlagen und völlig erschöpft den Platz verlassen hätte und dann auch für das Entscheidungsspiel gegen die Türken, das evtl. am Dienstag gespielt werden muß, ge- schwächt worden wäre? So betrachtet, war der Schachzug des DFB für Basel vielleicht doch richtig. Jedenfalls ist die deutsche Posi- tion, so eigentlich doch noch die Zwischen- runde zu erreichen, nicht schlechter als am Donnerstagabend nach dem 4:1 gegen die Türkei. Das mag uns ein Trost sein für das große Debakel vom St.-Jakobs-Stadion. Schweiz: Deutschland verliert 3:8 gegen Ungarn Zwei WM- Entscheidungsspiele notwendig Madrid: H. G. Winkler Weltmeister der Springreiter Zahlreiche deutsche Leichtathletik-Rekorde Cöppingen und Lintfort im Handball-Endspiel Hier hielt KWiatkowski, aber sonst passierten ihm im Weltmeisterschafts- Rundenspiel gegen Ungarn einige böse„Miß- griffe“, die für die Höhe der deutschen 3:8-Niederlage mit entscheidend waren. Unser dpa-Telebild aus Basel zeigt von links: Kocsie(Ungarn), Rwiatkowski, Csibor(Ungarn) und Bauer. Nur alkoholfreier„Schottischer Whisky“ „Hus“ Zeigien ih: vates Können Außenstürmer fünffache Torschützen/ Uruguay— Schottland 7:0(2:0) Jedes zweite Restaurant in der Schweiz schenkt nur alkoholfreie Getränke aus; die Konzession ist dann billiger. Sparsam und geizig, wie sie nun einmal sicher nicht zu Unrecht genannt werden, haben sich die Schotten überraschend schnell dieser Sitte angepaßt: Sie servierten den rund 45 000 Zu- schauern im Basler St.-Jakob- Stadion am Samstag einen so abgestandenen, garantiert „alkoholfreien“ schottischen Whisky, daß es die Kassierer sicherlich nicht gewundert hätte, wenn sie protestierend ihr Geld zurückverlangt hätten. Sieben famose Tore der„Urus“ mögen die Zuschauer vielleicht entschädigt haben. Was ihnen aber die Schot- ten boten, das war schon mehr als eine Zu- mutung Was die Urus wirklich können, brauchten sie nicht zu zeigen. Die einfachsten Tricks kührten stets zum Ziel. Außerdem schienen sich die Schotten Klötzchen aus Blei in die Schuhsohlen geschraubt zu haben, so ge- mächlich spazierten sie über den grünen Rasen. Stets fand sich noch ein Schotte, der noch weiter vom Tor des Gegners entfernt stand, und prompt wurde ihm der Ball vor die Füße gespielt, wenn er nicht gar— was weit häufiger geschah— an eine südameri- kanische Adresse gerichtet war. Als die Urus schließlich merkten, daß sie dieser„Skotch Whisky“ nicht umwerfen würde, grinsten sie über die dunklen Gesichter Die Urus sind gefährlich, das konnte man auch bei diesem harmlosen Spielchen sehen, bei welchem es um nichts zu gehen schien. Enorm spurtschnelle Außenstürmer bedeu- ten auch für genau deckende, spritzige Ver- teidiger eine stete Gefahr; der Innensturm versteht es, die gegnerische Abwehr schon England— Schweiz 2:0(1:0) Durch einen 2:0(1:0)-Sieg über die Schweiz qualifizierte sich England am Sonn- tag vor 50 000 Zuschauern in der Gruppe IV für das Viertelfinale der diesjährigen Fuß- ballweltmeisterschaften. England hatte sei- nen Angriff gänzlich umgebaut und Wright bezog wieder seinen Mittelläuferposten. Als man schon ein torloses Halbzeitergebnis er- wartete, war es Mullen, der England zwei Minuten vor der Pause die Führung gab. Die- ser Vorsprung steigerte das Selbstvertrauen der Engländer, die in der zweiten Halbzeit mit gröherer Sicherheit spielten. Dagegen vermochte sich der nur mit vier Stürmern besetzte Schweizer Sturm gegen die englische Abwehr nicht durchzusetzen. Nachdem Fat- ton die Ausgleichschance vergeben hatte, er- höhte Wilshaw in der 69. Minute auf 2:0. Großer Triumph für deutsche Pferdezucht n Winlle Meli meiste: de: Springteite: Olympiasieger d'Oriola und Ex-Weltmeister Goyoaga im geschlagenen Feld H. G. Winkler(Warendorf) gewann am Samstag in Madrid vor überfüllten Tribünen die zweite Weltmeisterschaft der Springreiter im Kampf gegen den Titelverteidiger F. Govoaga(Spanien), Olympiasieger J. d'Oriola Frankreich), Rittmeister Oppes Italien) und Major Garcia Cruz(Spanien). Neben Winklers meisterhafter reiter- icher Leistung— er machte lediglich auf Oppes' Pferd Pagoro einen Springfehler feierte auch die deutsche Zucht einen großen Triumph. Außer Halla, die in Hessen ge- züchtet wurde und einen Traberhengst zum Vater hat, stammen von den fünf am End- kampf beteiligten Pferden noch zwei aus der deutschen Zucht: die vom Titelverteidiger F. Goybaga gerittene Holsteiner Stute Baden nahm 1952 in Helsinki unter H. H. Evers am Preis der Nationen teil, und der der spani- schen Armee gehörende Wallach Quoniam, mit dem Major Garcia Cruz startete, stammt aus dem hannoverschen Zuchtgebiet. Nach- dem F. Thiedemann im Vorjahr in Paris mit einem Viertelpunkt knapp geschlagen blieb, gelang H. G. Winkler diesmal in Madrid unter etwas veränderten Bedingungen der große Wurf, der gleichzeitig den größten Er- kolg der deutschen Pionierreiter nach dem zweiten Weltkrieg darstellt. Ergebnisse der Zweiten Springreiter- Weltmeisterschaft: 1. H. G. Winkler Deutsch- land) vier Fehler.(Vier fehlerfreie Umritte, vier Fehler mit Pagoro) 2. J. d'Oriola Frank- reich) acht Fehler. Orei féhlerfreie Umritte, je vier Fehler mit Halla und Pagoro). 3. F. Goyoaga(Spanien) zwölf Fehler. Drei fehler- kreie Umritte, vier Fehler mit Baden, acht Fehler mit Arlequin D.). 4. Rittmeister Oppes Italien) 16 Fehler. 5. Major Garcia Cruz (Spanien) 30 Fehler. Die fünf Tndkampfteil- nehmer setzten blgende Pferde ein: Halla (Winkler), Arlequin D.(d'Oriola), Baden (Goyoaga), Pagoro(Oppes) und QAuoniam (Garcia Cruz). im Mittelfeld entscheidend auszuspielen Was die Verteidiger und Läufer können, läßt sich nach diesem Spiel nicht beurteilen. Da- zu waren die Schotten viel zu umständlich, bedächtig und ideenlos. Mit steilen Pässen ließe sich jedoch bestimmt auch den Urus beikommen. Torhüter Maspoli bestach dureh sein famoses Stellungsspiel, wirkte aber bei hohen Bällen sehr unsicher. In bestechender Form zeigten sich Uruguays Außenstürmer Abbadie(2) und Borges(3), die den Haupt- anteil der Tore erzielten. Paul Ludwig Oesterreich im Viertelfinale lach vie- Hlinuten stand es 2.0 Oesterreich— Tschechoslowakei 5:0 Oesterreichs umformierter Angriff ent- schied das Spiel vor 24 000 auf dem Züricher Hardturm-Sportplatz durch einen Blitzstart in den ersten vier Minuten. Ehe sich die Deckung der Tschechoslowakei mit Stacho an Stelle von Reinmann im Tor und Pluskal für Hledik als Stopper gegen die tief stehende Sonne gefunden hatte, stand es durch Sto- jaspal und Probst bereits 2:0, ein Schlag, von dem sich die Tschechen nicht mehr erholten. Stojaspal, der als Mittelstürmer dem österreichischen Sturm erheblich mehr Linie gab als im ersten Treffen gegen Schottland, erwischte eine Steilvorlage und schoß ent- schlossen ein. Schon 60 Sekunden später er- höhte Probst auf 2:0. Oesterreich blieb über- legen, die Tschechoslowakei kam nur sehr selten zu gefährlichen Gegenangriffen, und Probst sorgte mit zwei schönen Toren in der 21. und 24. Minute für die 4:0-Pausenführung. Oesterreich konnte es sich nach der Pause leisten, bei der großen Hitze im Tempo nach- zulassen. Stojaspal erzielte in der 65. Minute das 5:0. Die Tschechen, die von ihren bis- herigen vier Nachkriegsländerspielen gegen Oesterreich nur eines verloren hatten, waren schließlich rein körperlich nicht mehr stark genug, das Ergebnis zu verbessern. Italien— Belgien 4:1(1:0) Mit einem 4: 1-(1:O-Sieg über Belgien wahrte der zweifache Weltmeister Italien am Sonntag in Lugano seine Chance, durch ein Entscheidungsspiel gegen die Schweiz doch noch ins Viertelfinale der diesjährigen Titel- kämpfe zu gelangen. Bei drückender Hitze zeigten beide Mannschaften in der ersten Viertelstunde nur schwache Leistungen. Die Ueberlegenheit der Azzurris war groß, doch erst vier Minuten vor Halbzeit gelang innen die Führung. Frignani war im Strafraum gelegt worden. Den Elfmeter verwandelte Pandolfini sicher. In der zweiten Halbzeit spielte Italien klar überlegen. Galli erhöhte in der 49. Minute auf 2:0, und neun Minuten später stellte Frignani das 3:0 her, als Ger- naey einen Schuß von Cappello nur schwach abgewehrt hatte. In der 73. Minute war es wieder Galli, der auf 4:0 erhöhte. Erst jetzt fand sich Belgien besser. Es langte aber nur zum Ehrentor, das Anoul neun Minuten vor Schluß anbrachte. Türkei— Korea 7:0(4:0) Die Türkei gewann in Genf ihr Achtel⸗ fmal-Spiel gegen Korea vor nur 2000 Zu- schauern mit 7:0(4:0) und erreichte durch diesen Sieg ein Entscheidungsspiel gegen Deutschland um den zweiten Platz in der Gruppe zwei, der zur Teilnahme am Viertel- finale berechtigt. Korea kam in diesem Spiel nicht über die Rolle eines Trainingspartners hinaus, obwohl die Elf mit wesentlich ande- rer Mannschaft als gegen Ungarn antrat. Die Türken liegen ihren 19 Jahre alten Mittel- stürmer Feridam pausieren. In der ersten Hälfte kamen die Türken durch Burhan (23.), Suat(10. und 29.) und Erol(38) zu einem 4:0-Vorsprung. Nach dem Wechsel verliefen die ersten 20 Minuten torlos. Dann h Suat(65. und 71.) und Erol(76) 0 0. eite 4 MORGEN Montag, 21. Juni 1954/ Nr. 141 Zaſlilenspiegel Fußball- Weltmeisterschaft: Gruppe I Brasilien— Jugoslawien Frankreich— Mexiko Brasilien Jugoslawien Frankreich Mexiko Gruppe II Ungarn— Deutschland Türkei— Korea Ungarn Türkei Deutschland Korea Gruppe III Oesterreich— Tschechoslowakei Uruguay— Schottland Uruguay 2 Oesterreich Tschechoslowakei Schottland Gruppe I England— Schweiz Italien— Belgien England Italien Schweiz Belgien Oberliga-Vergleichsrunde: FK Pirmasens— Schalke 04 Kickers Offenbach— Minerva 93 Bayer Leverkusen— Alem. Berlin FSV Frankfurt— Göttingen 05 Phön. Ludwigshafen— Bayern München do d d d S— 8—— do bo go bo d d D d e% 99 E b N i do d d d S—— S8 8 8 — 2825 K O bo de. S = ** 22 S O S880 o% 8 0 4 2222 2 2 2 d d do 2— 28— ——— 2 2 d d D — e d g d e D N Beide Mannschaften„zelebrierten“ Weltklasse-Fußball Dramalische, Sonnenschtachi“ endele temis Ein Unentschieden, das für jede Partei Sieg bedeutet/ Brasilien— Jugoslawien 1:1(0:0) n. V. Sonderbericht unseres Sportredakteurs Heinz Schneekloth aus Lausanne Als der korrekt amtierende englische Schiedsrichter Foultess aus Schottland im Olympia-Stadion von Lausanne nach 120 dramatischen Minuten dieses Welt- meisterschaftsmatch abpfiff, wußten die 50 000 Zuschauer: Sie hatten nicht eine, sie hatten 2 wei Weltklasse-Mannschaften gesehen! Ja, dies war die Ueber- raschung des Wochenendes: Jugoslawien hat zu seiner Olympia-Form der Jahre 1948 und 1932, da es jeweils die Silbermedaille gewann, zurückgefunden. Die „totgesagten“ Profis um Vukas, Zebec und Horvat sind wieder auferstanden, haben in einer Sonnenschlacht einen begeisterten Kampf geliefert und haben genau wie die Südamerikaner mehrfach den Sieg in der Hand gehabt. Doch Göttin Fortuna war gerecht: Nach 120 Minuten Weltklasse-Fußball gab sie ein 1:1- Unentschieden, das für beide Kontrahenten Sieg und Einzug in das Viertel- finale bedeutet. Und eine dieser Mannschaften wird Deutschlands Gegner sein, wenn.. wenn wir die Zwischenrunde erreichen Wir haben Flamengo und Olaria aus Rio gesehen, wir erlebten im Dezember 1952 Jugoslawien beim 3:2-Sieg Deutschlands in Ludwigshafen, und wir glaubten, etwas vom Fußball beider Länder zu wissen Ein Irrtum! Was wir kannten, war gehobener Durch- schnitt! Lausanne aber brachte die Spitze! Beide Mannschaften vollbrachten einzigartige Leistungen. Beide haben in Berea und Co- stilo erstklassige Keeper, beide haben Welt- klasse- Verteidiger, wobei Brasilien mit Dial- man Santos und Milton Santos gleich Über zwei„urgewaltige Säulen“ verfügt, während die„Jugos“ in Stankowicz nur einen Sol- chen Klasse-Mann in der letzten Defensiv- Linie haben. Dafür befindet sich Stürmer Horvat in der Form seines Lebens, sein lin- ker Nebenmann gar wurde zum Helden von Lausanne: Cajkowski war letzter Mann auf der Torlinie, strahlender Stern im Mittelfeld, unermüdliche Antriebsfeder seines Sturmes und Scharfschütze aus dem Hinterhalt. In der 108. Minute warf diesen Linksaußen- läufer— infolge seiner übermenschlichen Leistung— ein Wadenkrampf zu Boden und in der 119. Minute wehrte er nach indirektem Freistoß eine Bombe des brasilianischen Schützenkönigs Baltazar aus 3 m mit der Stirn ab. Ganz k. o. wurde er von seinen Kameraden vom Feld getragen. Aber auch gegenüber standen mit Pineiro, dem Ball- schlepper und dem dunkelhäutigen Mann mit dem deutschen Namen Bauer(der im Spiel an Eckel erinnert) Klasse-Leute in der Läufer- reihe. Bei allem ist es jedoch schwierig zu entscheiden, ob Stürmer oder die Defensiv- Linien Glanzlichter beider Mannschaften waren. Vukas, Zebec, die Fifa- Internationalen, sind in Hochform, und Milutinovic ließ ver- gessen, daß er als Ersatzmann ins Spiel kam. Herrliche Pässe der Läufer auf die Flügel, Flankenwechsel von Außen zu Außen, Steil- spiel des Mittelstürmers Vukas in die Gasse, dabei enorme Schnelligkeit und ständiges Rochieren führten dazu, daß minutenlang kein Brasilianer an den Ball kam. Genau 80 aber spielten auf der Gegenseite Didi, Ball- Abendsportfest mit tazar, Julhino und Rodriques phasenweise mit den Jugoslawen Katz und Maus. Es wäre sinnlos, den dramatischen Spiel- verlauf nachzeichnen zu wollen. Blitzschnell wechselten die tollsten Kampfszenen vor beiden Toren, Bomben krachten auf jeder Seite an die Latte oder rauschten knapp vor- bei, herrliche Angriffsaktionen wurden mit „tödlichen“ Schüssen abgeschlossen, die beide Torleute doch noch, beifallumrauscht. parier- ten. Glänzende Einzelleistungen fanden im- mer wieder Sonderapplaus, und kein Mensch hatte Zweifel daran, daß das Resultat, wären zwei schwächere Torleute auf dem Platz ge- wesen, nicht 1:1, sondern 5:5 gelautet hätte. Wenn nach diesem Spiel kritische Anmer- kungen gemacht werden können, dann die, daß die Brasilianer im Augenblick noch kein reines„MW“' spielen, wie es Trainer Moria sie lehren will. Hart kommen die Abschläge aus der Verteidigung, sauber wird gedeckt, aber wenn der Ball in der Mitte der Gegner- hälfte angelangt ist, beginnt noch zu oft jenes Spiel, das wir brasilianisches„Ballgetändel“ nennen. Zu viel Querpässe, zu häufiges Zu- rückspielen in die Läuferreihe und— offen- bar ein Erbübel der Südamerikaner— viele unkonzentrierte Schüsse. Hier lag die gröbere Gefährlichkeit der Jugoslawen, die ihre Aktionen mit großer Konsequenz zum Ab- schluß brachten. Zebec, ein überragender Stürmer, hatte in der 50. Minute mit einem scharfen Schuß aus 15 m die Jugoslawen in Führung gebracht, die Didi mit einer eben- solchen Volley-Bombe aus einem Strafraum- gewühl heraus 15 Minuten später ausglich. Nach diesem 1:1 von Lausanne aber kann das Fazit dieses Spieles nur lauten: Mit die- sen beiden Mannschaften— zumindest mit einer— muß für das Finale in der Fußball- Weltmeisterschaft 1954 gerechnet werden. Das Unentschieden genügt: I Holte den tuppensieg Hamburgs Ausgleich kurz vor Schluß/ Mit dem gleichen Resultat wie im Vor- spiel in Mannheim, mit einem 1:1(0:0), sicherte sich der VfR in Hamburg gegen den Eimsbütteler Turnverband den Gruppensieg in der Gruppe 7 der Oberliga- Vergleichs- runde. 33 Grad im Schatten, das ließ wenig Spiellaune bei den Akteuren aufkommen. Der VfR ging durch ein Tor Meyers in der 13. Minute der 2. Hälfte in Führung, die erst sechs Minuten vor Abpfiff durch Uppenkamp ausgeglichen wurde. Vor knapp 1000 Zuschauern entwickelte, sich in der ersten Hälfte ein Spiel ohne Druck auf beiden Seiten, in dem die Hamburger eine halbe Stunde hindurch vorwiegend in der Mannheimer Hälfte spielten, ohne aber zu gefährlichen Szenen vor dem Tor Jöckels kommen zu können. In der 13. Minute gab es eine große Chance für den ETV, als der Ball an den Innenpfosten sprang und von Heitmann auf der Linie wieder ins Feld befördert werden konnte. Von beiden Seiten wurde viel zu hoch gespielt, und wegen der Wärme legte man sich auch Reserve auf. Der guten Ergebnissen: aas lief deulsche BBestzeii Deutsche Nationalstaffel Europas schnellster 400-m-Läufer seit Ru- dolf Harbig, der Nürnberger Student Karl- friedrich Haas, bewies beim Abendsportfest seines„Clubs“ mit der hervorragenden deut- schen 300-m- Bestzeit von 33,2 Sek., daß er sich seiner besten Form nähert. Der 22;jäh- rige Olympiavierte unterbot nach sehr ein- drucksvollem Lauf ohne ernsthafte Gegner seine eigene deutsche Bestzeit um 0,3 Sek. Neben Karlfriedrich Haas, der eine Leber- erkrankung vor einigen Monaten erfreulich schnell überwand, zeigten auch Europas Sprinter-As Heinz Fütterer(400 m in 10,5 Sek.) und die deutsche Auswahlstaffel(41,0 und 40,8 Sek.), daß sie zu Hoffnungen für die Europameisterschaften in Bern berechtigen. Speer wurfrekord Jutta Krüger(OSC Schöneberg Berlin) stellte am Sonntag mit 48,60 m bei einem Sportfest anläßlich der Zehlendorfer Turn- und Sportwoche in Berlin-Zehlendorf einen neuen deutschen Speer wurfrekord auf. Sie übertraf damit den alten Rekord der Kob- lenzerin Marlies Müller, der auf 47,69 m stamd, um fast einen Meter. Die 23 Jahre alte Schönebergerin erreichte den deutschen Rekord bei ihrem vorletzten Wurf. Ax1500-m-Rekord Beim Internationalen Stuttgarter Leicht- athletik-Sportfest im Stuttgarter Neckar- stacion gab es bei idealem Leichtathletik- wetter eine Reihe ausgezeichneter Leistun- gen. Der VfB Stuttgart, der einen Angriff erreichte 40,8 Sekunden auf den von Rot-Weiß Oberhausen mit 16:01, Mimuten gehaltenen 4x 1500-m-Re- kord unternahm, kormte in dieser Disziplin mit 15:53,0 Minuten einen deutschen Ver- einsrekord aufstellen. Eimsbüttel— VfR Mannheim 1:1(0:0) VR bi chte keine zwingende Linie ins Spiel. Es wurde zu schlecht abgespielt und im Sturm vermißte man die notwendige Schnel- ligkeit und Angriffshärte. Dagegen bestachen die Mannheimer durch ihre technisch saubere Ballbehandlung und ein außerordentlich gutes Abwelrspiel. Die zweite Hälfte begann mit zwei großen Torchancen für den ETV, von denen eine aus einem Mißverständnis zwischen Jöckel und seiner Deckung entsprang. Anschließend verschoß de la Vigne völlig freistehend. Mannheim hatte nun Sonne und Wind im Rücken und gewann eine leichte Ueberlegen- heit. Nach einem Freistoß von de la Vigne erwischte Meyer in der 58. Minute das Leder und sandte es mit placiertem Schuß zwischen die Pfosten. In den letzten 10 Minuten erst als wie- derum Mannheim besser am Zuge War, glückte den Hamburgern aus einem Gedränge heraus im Anschluß an eine Ecke, durch Uppenkamp(84. Minute) der Ausgleich. Die jungen Kräfte in der Mannheimer Elf zeichneten sich am besten aus. So gefiel Heinz auf dem linken Flügel durch seine technisch saubere Ballbehandlung, während sich Sie- gel auf der anderen Seite als zu langsam erwies. Einen ausgezeichneten Eindruck hinterließen die Mannheimer Außenläufer Haberkorn und Kunzmann, die sehr eifrig spielten und ausgezeichnet deckten. Dr. H. Storz Der Stuttgarter Schiedsrichter Eberle wird das Endspiel zur Deutschen Amateur-Fußball- meisterschaft zwischen TSW Hüls und SV Neu Isenburg leiten, das am Samstag, 26. Juni, in Gelsenkirchen- Schalke steigt. Junior Singer ganz groß Cöppingen im Handball- Endspiel Durch überzeugenden 13:11-Sieg beim THW fin Kiel Der deutsche Hallenmeister FA Göppingen zog am Samstag mit einem 13:118:5)-Sieg beim norddeutschen Meister TV Hassee-Win⸗ terbek als erste Elf in das deutsche Endspiel im Feldhandball ein. Der 18 jährige Primaner Singer, der jüngste Spieler der diesjährigen deutschen Endrunde, überragte vor 4500 Zuschauern vor allem durch seine vorbildliche Ausnutzung von Torchancen, die ihn zu sechs Treffern kom- men ließ. Auch der enttàuschende THW, der allein drei Dreizehnmeter nicht verwandeln konnte, hatte in Rohwer seinen besten Wer- fer(ebenfalls sechs Tore) und überragenden Spieler auf Halbrechts stehen. Nach der Göppinger 2:0-Führung kamen die Eieler Zebras zunächst zweimal(2:1 und 3:2) bis auf ein Tor, und später noch sechsmal (513, 6:4, 7:5, 8:6, 10:8 und 11:9) bis auf zwei Treffer heran, bevor die jungen Schwaben um Bernhard Kempa über 13:9, 13.10 und 15:10 zum 15:11-Sieg kamen, der sie zum ersten Male in das deutsche Feldhandball- Viel Tore in der Oberliga-Vergleichsrunde 8:0 30 5·0 8:1 00 Preußen Dellbrück— Bor. Neunkirchen 2:1 Arm. Hannover— Schweinfurt 05 4:0 Meidericher Spy— Wormatia Worms 1-1 Bremer SV Tura Ludwigshafen 2·0 1. FC Nürnberg— Preußen Münster 5:3 Jahn Regensburg— 1. FC Saarbrücken 3:2 Holstein Kiel— SW Essen 0·4 TV Eimsbüttel— VfR Mannheim 1·1 Werder Bremen— Union Berlin 4:0 Saar Saarbrücken— Alemannia Aachen 2:1 Altona 93— Spandauer Sv 4:2 Mainz 05— VfL Bochum 0:3 VfR Frankenthal— SV Sodingen 0˙1 Gruppe 1: FR Pirmesens 8 B 1 2 18 Schalke 04 8 5 0 3 2927 10:6 Kickers Offenbach 7 4 1 2 23:9 9:5 FC St. Pauli 0 3 180 8:6 Minerva Berlin 8 0 g 8 439 9716 Gruppe 2: 1. FC Nürnberg JJC Preußen Münster e e eee ee Tus Neuendorf„ 1 Werder Bremen WC Union Berlin 377 Gruppe z: Karlsruher SC J)». Alemannia Aachen 7 3 2 2 15:9 3•6 Sag 05 Saarbrücken 8 3 2 3 15:16 8:8 Altona 93 VVV Spandauer S F Gruppe 4: Eiritr. Braunschweig 7 4 1 2 13:8 95 Bayer Leverkusen 6 3 2 1 16:10 84 Jahn Regensburg 5 3 0 3 1816 88 1. FC Saarbrücken 7 2 2 3 17:14 628 Alem. Berlin 8 2 1 Gruppe 8: VIEL Bochum 5 4 0 1 122 8:2 FSV Frankfurt 6 4 0 2 18:9 8:4 Göttingen 05 VC Mainz 05„ Gruppe 6: Phönix Ludwigsh. 5 3 1 1 813 7:3 Scharz- W. Essen 5 3 1 lui 723 Bayern München VT Holstein Kiel 5 1 C 4 3:13 28 Gruppe 7: VfR Mannheim 6 3 2 1 15:8 8·4 TSV Eimsbüttel 5 1 3 1 Ho 55 Preußen Dellbrück 5 2 1 2 10:11 575 Bor. Neunkirchen 6 2 0 4 10:19 4:8 Gruppe 8: Arminia Hannover 3 4 1 0 14:3 91 SV Sodingen. 8:2 Schwyreinfurt 05 EF VER Frankenthal„ A 0 Gruppe 9: SpVgg. Fürth 5 1 0 E 114 8·2 Bremerhaven 93 FVV 577 Meidericher Sv CCC Wormatia Worms FVV Gruppe 10: Bor. M.-Gladbach 3 2 2 1 10.12 6˙4 Tura Ludwigshafen 5 2 1 2 12:8 925 BC Augsburg 5 2 1 2 14:14 55 Bremer Sx„%% 4:6 Freundschaftsspiele: Hessen Kassel— Fortuna Düsseldorf 5.1 TSC Zweibrücken— Vikt. Aschaffenburg 1:2 ATSV Kulmbach— Eintracht Frankfurt 0:5 Vohwinkel/ Wuppertal— VfB Stuttgart 4:1 Westf. Herne— Werder Bremen 02 Fußball- Welt meisterschaft Karlsruher Sc— Chemie Leipzig 3:1 Borussia Dortmund— Hannover 96 3:2 VV Venlo— Rheydter Sp 3·4 Kreis-Pokalrunde Fortuna Edingen— FV Brühl 313 Fortuna Schönau— VfB Gartenstadt 1:8 Aufstieg 1. Amateurliga 9 Weinheim— TSG Rohrbach 4:1 Fe Neureut— FV Mosbach 90 Handball-Meisterschaft: Gruppe A Pol. Hamburg— Tus Lintfort 12:12 TSV Zirndorf— Reinickendorf 7:15 Tus Lintfort 4 1 166 953 Reinick. Füchse 6 4 0 2 7262 8:4 Polizei Hamburg 83 3 1 2 88 TSV Ziundorf 6 0 0 6 48:96 0:12 Gruppe B Hasse-Winterbek— FA Göppingen 11:15 Tus Rheinhausen— SV Harleshausen 12:19 FA Göppingen 6 5 0 1 37:66 10:2 SV Harleshausen 6 4 1 1 8976 9.3 TV Hassee Winterb. 6 2 1 3 90:88 5:7 Tus Rheinhausen 6 O 0 6 64.100 0:12 Der SV Neu Isenburg kann am 28. Juni im deutschen Amateur-Endspiel den nur für einen Sonntag gesperrten Jacob wieder einsetzen. Die Sperre für den ebenfalls im ersten Vor- schlußrundenspiel gegen VfB Friedrichshafen des Fees verwiesenen Tilke läuft hingegen bis zum 9. August. Offenbacher Kickers Aeußerst torreich verliefen die Samstag- Spiele in der Oberliga-Vergleichs-Runde, die ihre Sensation in der 0:8-Niederlage von Schalke 04 beim Fk Pirmasens hatten. Die Knappen büßten damit die Aussichten auf den Gruppensieg in der Staffel 1 ein, den Pirmasens nur noch Offenbacher Kickers(8:1 über Minerva 93 Berlin) streitig machen kann. Phönix Ludwigshafen mit dem 0:0 gegen Bayern München und Arminia Han- nover mit 4:0 über Schweinfurt 05 stärkten ihre Spitzenpositionen in den Gruppen 6 bzw. 8. Neben dem Unentschieden zwischen dem Meidericher Spy und Wormatia Worms (1:1) gab es in den restlichen Spielen gleich- falls nur Heimsiege. Der FSV Frankfurt übernahm mit einem 8:1 über Göttingen die Führung in Gruppe 35, Bayer Leverkusen setzte sich gegen Alemannia Berlin 3:0 durch, Preußen Dellbrück bezwang Borussia Neunkirchen 2:1 und schließlich kam der gchalbe in Pimasens ausgespieli schossen acht Treffer Bremer SV mit 2:0 über Tura Ludwigshafen zum ersten Erfolg. Eine prächtige Marnschaftsleistung vor 8000 Zuschauern entschied das Spitzenspiel der Gruppe 1 zugunsten des FR Pirmasens, der sich mit 8:0(5:0) klar für die 2:8-Nie- derlage in Gelsenkirchen revanchierte. Schalke spielte im Feld zwar gleichwertig, war aber im Strafraum fast hilflos. So fiel es den schwungvoll stürmenden Pirmasen- sern nicht schwer, durch Strehl(3), Grewe- nig(2), Lenk, Zöllner und Weber zu den Foren zu kommen. Neben Strehl zeichneten sich der Nachwuchsstopper Käfer und Rechtsaußen Grewenig aus.— Die Offen- bacher Kickers brauchten vor 2000 Zu- schauern nicht voll auszuspielen, um Mi- nerva Berlin bei drückender Hitze an die Wand zu spielen. Preisendörfer und Kircher (je 4) schossen die Tore, die fast selbstver- ständlich flelen. Tschap erzwang beim Stande von 0:3 das Fhrentor für die 1:8(0:3) unterlegenen Berliner. Endspiel bringt. Sie haben nunmehr den Vorteil, daß das Finale in Stuttgart und da- mit so gut wie vor eigenem Publikum statt- findet. Die Torschützen des überglücklichen Sie- gers waren neben Linkshänder Singer wei- terhin Dirigent Bernhard Kempa(5), Läufer Herzer(2) und die Außenstürmer Jetter und Pohl, die Kieler Treffer erzielten in dem bei ungewöhnlicher Wärme stattfindenden Spiel Rohwer(6), Dahlinger(3) und Ochs(2). Endspielgegner Tus Lintfort Nach dem sicheren 13:11 von Frischauf Göppingen über den norddeutschen Meister TV Hassee-Winterbek in Kiel am Samstag und dem 12:12 des Tus Lintfort gegen die Polizei in Hamburg, bestreiten Göppingen und Lintfort das Endspiel der Deutschen Handball meisterschaft, das am 27. Juni im Stuttgarter Neckar- Stadion ausgetragen wird. Im Hamburger Vorschlußrundenspiel vermochte die Polizei ihre Chance, durch einen Sieg über Tus Lintfort noch ins Finale zu gelangen(durch Entscheidungs- spiele), nicht zu nutzen. In der ersten Halb- zeit kamen zwar die Westdeutschen nicht recht ins Spiel und lagen bei der Pause mit 6:10 in Hinterhand. Nach dem Wechsel lief Lintfort bald zu einer großen Form auf und holte nach großartigen kämpferischen Leistungen in einer Drangperiode vier Tore auf. Schweizer Mosaik II Der„Aru gell um Die große Fußballwelt meisterschaft rollt, das kleine Bällchen in ihr, und kein Mensch weiß wohin. Soviel aber steht endgültig fest. Es rollt in eine große Zwischenrunde hinein, die noch gewaltigere Kämpfe und Leistungen verspricht als die Vorrunde mit inren 16 Spie- len. Und die war schon nicht von Pappel * Unsere Prognose, daß die Mannschaften die zn den ersten Durchgängen gezeigte Nervosität ablegen werden, ist richtig gewesen. Lier Teams: Oesterreich, Uruguay, Brasilien und Jugoslawien haben am Samstag der Viertel. Finale erreicht und nach ihren großartigen Leistungen muß man innen allen eine Chance geben, sich auch in der nächsten Runde au be- naupten. Dabei geschah in Lausanne cles: In der Gruppe I lieferten sich die Sieger-Mann- schaften Brasilien und Jugoslawien eine ge- waltige Sonnenschlacht mit einem 1:1 Unent. schieden, das Sieg bedeutet, denn mit 311 punkten(Frankreich 2:2 P., Meæiko 0.4 P.) kommen beide Teums in die Zuischenrunde. Das Spiel selbst— vergleiche hierzu unseren Sonderbericht— brachte die glanzvolle Wie. derauferstehung der durchweg uber 30 Jahre alten eisenhurten Profis der jugoslawischen Mannschaft. 4 Auch Oesterreich Rat alle Hemmnisse ab- gestreift und in der Gruppe III das„Schreck gespenst“ Tschechoslowakei mit 5:0 gründlich eingepaclet. In der gleichen Gruppe machte Fitelverteidiger und Kronfavorit Uruguay we. nig Federlesens mit dem zweiten„Gespenst“, den Schotten, und jagte sie mit einem 7:0 aus dem Baseler St.-Jakobs- Stadion. Vor allem dieses Spiel Hñefert wegen der Sudamerikamer 2. Z. sehr viel Gesprächsstoff. * Denn wisset es, ihr Sportsleute in der Hei- mat: In der Schweiz geht z. Z. ein„Fubel- wesen“ um. Es heißt„der Uru“. Der Urn ist gefäkrlich, wenn er zuschlägt.. Der Uru ist scheinkeilig, er blufft.. Der Uru ist ein Auf. schneider—.. er ist harmlos, am gefähr- lichsten ist seine große Klappe * Dies sind einige der Variationen, die in den letzten zehn Tagen über Uruguay im Umgang waren. Das 3:3 gegen die Schweiz, die Nieder. lage in Madrid, das 7:1 gegen das Saarland und das anschließende schwache 270 im ersten Welt- meisterschaftsspiel gegen die CSR, dies waren die Hauptstutionen eines Weges, der bisher weder„seltsam, noch wunderbar“ war, Wie dllese Wege der ganz Großen mitunter zu sein plle gen. 4 Und nun das 7˙0 gegen Schottland, obwohl zuvor verkündet war, daß dort, wo der schot- tische Verteidiger Mekenzie mit seinem Bein hintritt, im St.-Jaſcobs- Stadion kein Gras meht wachsen würde. Bordes und Miguez hatten den Uru bereits zur Halbzeit 20 in Führung ge- bracht, die Höhe der Niederlage der Schotten war nur noch eine Frage der Zeit. * Seit gestern abend tippen sich die Sport- journalisten der ganzen Welt nicht mehr an die Stirn, wenn sie über das kleine Dörfchen Hiltersingen und dessen Hotel Bellevue spre- chen. Dort nämlich werden von den Begleitern der Urus am nde jedes Intervieus erstaunt die Augenbrauen hochgezogen, wenn man sie um ihre Meinung zum Turmerausgang bittet: „Aber Senoresl, diese Welt meisterschaft ge- winnen natürlich wir!“ 5 Was ist das— Selbstbewußtsein oder süd- amerikanische UDeberheblichkeit? Oder beides zusammen? Oder ist dies Bewußtsein die Wur- zel dus einer großen, stolzen und erfolgreichen Tradition? Dies wäre dann eine Art„Glauben“ und dagegen kann man bekanntlich nicht an, obwohl . Glauben auch nicht Wissen bedeutet. Der fußballsportliche Weg Uruguays ist be kannt. Erstes Auftauchen in Europd 1924 bei der Olympiade in Paris, Gewinn der Gold- medallle mit 3:0 Endspielsieg uber die Schweis. Miederholung dieses schlagartigen Triumphes 1928 in Amsterdum Endspiel: 2:1 gegen Argen: tinien). 1930: Turniersieg in der ersten Welt- meisterschaft in Montevideo. Finale-Puurung: Uruguay Argentinien 4.2 Zwanzig Jahre spdter, 1950: Sieg im 4. großen Weltmeister schaftsturnier in Rio de Janeiro. Endspiel: Bra- silien— Urugudy 1.2. Die Tore schossen der berühmte Schaf fino, der auch heuer wieder dabei ist, und Didhia. In den zwanæig Jahren dazuischen, von 1930 bis 19507 In den Welt- meisterschaften 1934 und 1938 hat der Uru nicht mitgespielt, weil er uber die europüiscken Nationen verärgert war * Und nun marschiert dieser Uru auf seinen dritten Titelgeuinn los. Ich frage: Wer wi inn auf seinem Weg stoppen? * Die Uruguapher sind von allen süduamerika- mischen Vationen, die mit den nüchternsten und zweckbedingtesten Fußballspielern, bei aller Hleganz, bei aller Raffinesse. 71 Wenn diese Welt meisterschaft, gleichgültig. ob im Viertel-, im Halbfinale oder im End- spiel zu einer Paurung gegen Ungarn fühnt, dann wird es in der Schweiz einen der gröb. ten Fußballkämpfe der letaten Jahrehnte geben. Heinz Schneekloth Frankreich siegte duren&limete:- Jo: Von 2:0 auf 2:2/ Frankreich— Mexiko 3:2(I: 0) Die gesetzte französische Elf kam im Gen- ker Stadion Charmilles zu einem sehr glück- lichen 3:2(1:0)-Sieg über Mexiko. Die Fran- zosen konnten ihren Erfolg erst in der 87. Min. durch einen von Rechtsaußen Kopa ver- wandelten Handelfmeter sicherstellen. Dazu ſiel das zweite französische Tor unmittelbar nach der Pause durch ein Eigentor des rech- ten Läufers Cardenas. Die vielen französischen Zuschauer unter den 30 000 Besuchern gaben ihrer Unzufrie- denheit oftmals durch Pfiffe zum Ausdruck. Der französische Linksaußen Vincent nutzte in der 19. Min. einen schönen Paß seines Nebenspielers Ben Tifour zur 1:0-Führung, die in der 46. Min. durch das mexikanische Eigentor auf 2:0 erhöht wurde. Die eifrigen Mexikaner nutzten durch Mittelstürmer La- madri(54. Min.) und den Halblinken Balcazar (85. Min.) zwei Fehler der unsicheren franzo- sischen Abwehr zum 2:2 aus. Doch zwei Minu- ten nach dem Ausgleich vermieden die Fran zosen durch das Elfmetertor von Kopa die Verlängerung. Das Spiel hinterließ bei den Zuschauern durch die vielen Fehlpässe und das unsichere Abwehrspiel beider Mannschaften keinen guten Eindruck. Bester Spieler war der aus- gezeichnete linke französische Verteidiger Marche, der klar überragte. Das auf der schule ten lass ihre Ex hohen sich in Gäste rien in war üb Begegn anstalt men Ei Unterb Lampen der Bes Fort Gerstne und un des Ein — Im E routini. Mit Bl. Bierbat zweiter Reichwy Gast ir einem den Ka mel un, beren war nie durch der G: kontra lich du ken; in fertig? besten einem tromm. Ringric und E. mußte. Halbwe gegen unsaub ersten letzten Punkts Ein dem FI Tele e Au Tele 13, 1. Tele 16.00, Vorvl Jug Tel. Jus DiE Tele Jug Ab J 1, 6 Tele Fil Auga — lt, st. in, ie · ab · clk · lich Rte we 445 aus der off. Lei- hel- ist ist f- ihr- den ang Ler- und Jelt· aren sher Nese pfle· wohl ot- Bein neht t be · 4 bei Gold- Weiz. nphes gen- Welt⸗ rung: Jahre ster N Brau- n der eder ahren Welt micht schen einen wird erika zehnte ekloth 0· nische krigen r La- Icazar ranzö- Minu- Fran- 2 die jauern ichere einen 1 aus- diger 8 8 5 5 25 N 1 e de. 5 7 2 8 5 8 2 2 2 8 1 *. 5 8. 2. Seite 5 141[ Montag, 21. Juni 1954 5 MORGEN 5 1 Auf dem KSV-Spoltplatz: ie leicht— ie schwer=„Unenischieden“ KSV Mannheim— Boxring Freiburg 9:9 Das Resultat des Freundschaftstreffens auf dem KSV- Sportplatz hinter der Uhland schule—„Unentschieden“— kann man gel- ten lassen. Die Einheimischen schienen durch ihre Erfolge in den leichten Klassen einem hohen Punktsieg entgegenzusteuern, sahen sich indessen gestoppt, als die Freiburger Gäste ihre Trümpfe der schweren Katego- rien ins Ringgeviert schickten. Das Niveau war übrigens— sieht man von einigen faden Begegnungen ab— durchweg gut; die Ver- anstaltung hinterließ deshalb einen angeneh- men Eindruck. Daran ändert auch eine kurze Unterbrechung, hervorgerufen durch eine Lampenexplosion, nichts. Allerdings hätte der Besuch etwas besser sein können Fortschritte hat KSV-Fliegengewichtler Gerstner gemacht. Bonkowski wirkte steif und unbeholfen. Ueber den klaren Punktsieg des Einheimischen herrschte nie ein Zweifel. Im Bantamgewichtstreffen marschierte der routinierte Freiburger Berthold sofort los. Mit Bluffervolten und Finten versuchte er Bierbauer zu imponieren, der jedoch in der zweiten Runde seinen Vorteil der größeren Reichweite ausnützte. Zweimal mußte der Gast in diesem Durchgang zu Boden. Nach einem dritten Niederschlag brach der„Ref“ den Kampf ab.— Die Federgewichtler Streh- mel und Weber(KSV) mußten wegen unsau- beren Boxens verwarnt werden. Ansonsten war nicht viel los. Glücklicher Abbruchsieger durch Verletzung Webers wurde schließlich der Gast.— Leichtgewicht: Schäuble(F) kontra Eisinger. Der Gast kam schon anfäng- lich durch unsauberes Boxen ins Hintertref- ken; in der dritten Runde wurde er völlig fertig gemacht. Eisinger boxte wie in seinen besten Tagen, schlug den Freiburger mit einem rechten Geraden ans Kinn nieder und trommelte ihn dann so zusammen, daß der Ringrichter Schäuble in seine Ecke schicken und Eisinger zum Abbruchsieger erklären mußte.— Auch im nächsten Kampf, der Halbweltergewichtsbegegnung Rittengnann(F) gegen Nußbaum, fiel der Gast durch seine unsaubere Kampfweise auf. Schon in der ersten Runde lag er unten und wurde in den letzten Minuten klar ausgeboxt. Hoher Punktsieg für Nußbaum. Ein ausgezeichnetes Gefecht lieferte Kolm dem Freiburger Halbweltergewichtler Hand- schuh, der zur deutscnen Spitzenklasse zählt. Der Gast lief anfänglich in einen Schlag EKolms hinein und mußte auf die Bretter. Noch einmal, in der zweiten Runde, durfte er sich am Boden„ausruhen“, und kaum einer glaubte mehr an seinen Sieg, als er in der dritten Runde mit enormen„Finish“ noch zu einem sehr knappen Punktsieg kam.— Der Weltergewichtskampf Klaus gegen Pad- zienski(KS) fing zwar vielversprechend an, flaute aber mehr und mehr ab. Niemand be- dauerte, daß eine zerplatzende Birne der Be- leuchtungsanlage diesem Match ein vorzeiti- ges Ende ohne Entscheidung bereitete. Neben Handschuh brachten die Freiburger in dem Halbmittelgewichtler Märklin einen weiteren Klassemann auf die Bühne. Bohnke konnte den Ansturm des Gastes in der zwei- ten Runde nicht kontern, so daß der Ring- richter— etwas zu früh, wie uns schien— das Duell zugunsten Märklins abbrach. Gegen den in der Rechtsauslage boxenden Mittelgewichtler Rübel fand der Freiburger Heimann zunächst keine Einstellung, in der zweiten, vor allem aber in der dritten Runde, hatte er aber durch genaue Schläge leichte Vorteile und siegte nach Punkten.— Auch der Freiburger Schwergewichtler Gutjahr schlug placierter als Hauser. Indessen „skorte“ keiner wesentliche Vorteile, so daß es zu einem„Unentschieden“ kam. Unent- schieden lautete dadurch auch das Gesamt- ergebnis, nämlich 9:9.-thal Auf der 24. Karlsruher Ruderregatta: fflannlieime/ Nc mit schonen Siegen Junior-Achter„schoß den Vogel ab“ Die 24. Karlsruher Ruderregatta wurde am Sonntag bei drückend heißer Witterung im Karlsruher Rheinhafen unter Beteiligung von 27 Vereinen durchgeführt. Die RG Hei- delberg mit 14 und der Mannheimer Ruder- club mit elf Meldungen waren die am stärk- sten vertretenen Vereine auf dieser Regatta. Der Mannheimer Ruderclub kam dabei am Vormittag bei fünf Starts zu vier Siegen. Er gewann den Gig- Vierer mit Steuer- mann in zwei Rennen, und zwar mit der Mannschaft Guckau-Egler-Willhauck-Alte- höfer, Steuer: Wallner, gegen die Heilbronner „Schwaben“ umd den Kreuznacher RV und mit der Mannschaft Biedermann Diestler Fröhlich Schulz, Steuer: Hanspeter Schömbk, gegen Karlsruher Wicking und die RG Hei- delberg. Der Junior-Achter des Mannheimer Ruderclub schoß wiederum den Vogel ab. Er startete trotz der heißen Witterung in zwei schweren Rennen, die er beide gewann. Im Junior-Achter hatte es die ausgezeichnete Mannschaft des Mannheimer Ruderclub mit den nicht viel schwächeren Heilbronner „Schwaben“ und dem WSV Waldshut zu tun. Es war das dritte Zusammentreffen der Club- Junioren mit den Heilbronner„Schwaben“ und zum dritten Mal mußten sich die Heil- bronner, wenn auch knapp, so doch geschla- gen bekennen. Ein wesentlich härteres Rennen mußte der Club-Achter im letzten Lauf des Vor- mittags, im zweiten Senior-Achter, gegen die RG Heidelberg bestreiten. Die beiden Boote lieferten sich über die ganze Strecke einen scharfen Bord-an-Bord-Kampf, der erst auf den letzten 300 m zugunsten der Mannheimer Mannschaft entschieden wurde. In der Be- setzung Schad Stolzenberger—Horst— Bern- hard—Spieß—Zahn—Heil—Hahn, Steuer: Trabold, fuhren die Club-qunioren eines ihrer besten Rennen gegen die ausgezeichnete Mannschaft der RG Heidelberg. Der Ludwigshafener Ruderverein kam 2u zwei Siegen seiner Nachwuchs-Mannschaften und die RG Rheinau holte sich im ersten Vierer mit Steuermann wieder einen schönen Jungruderer-Sieg. 12 Ungarn Säbel- Weltmeister Ueberlegen wie in den letzten Jahren sicherte sich Ungarn erneut den Titel im Mannschaftskampf der Säbelfechter. In der Endrunde schlugen die Ungarn mit Kovaes und Karpati als überragenden Einzelfechtern Italien(10:6), Frankreich(13:3) und Polen (9:3). Den zweiten Platz holten sich über- raschend die jungen Polen Ourchschnitts- alter 22 Jahre) vor Frankreich und Italien. Pyächiige Leistungsschau def„ Stathen“ Kraftsport-Kreismeisterschaften mit 250 Teilnehmern 65 Jahre Athleten-Verein„Fortuna“ Rei- lingen. Die Kraftsport-Kreismeisterschaften der Senioren des Kreises Mannheim waren dafür das ideale Fest. Dem erst im Vorjahr wiedergegründeten Reilinger Athleten- Verein „Fortuna“ wuchs freilich die Arbeit über den Kopf hinaus, aber unter tatkräftiger Mithilfe des Kreisvorsitzenden Anton Mundschenk (Mannheim) und seines Mitarbeiterstabs wurde schließlich alles bis ins Kleinste gemeistert. Wie sonst üblich, gehörte der Samstagnach- mittag fast ausschließlich dem„älteren Seme- ster“. Dabei gilt es festzustellen, daß gerade hier die Reihen und Teilnehmerfelder immer lichter besetzt werden. Dies liegt aber speziell an den ländlichen Vereinen, die lediglich be- strebt sind, ihre„Aktivisten“ ins Rennen zu schicken. Die 20 Titel, die auf dem großen TV-Sportplatz aàm Samstagnachmittag ver- geben wurden, wanderten zum Großteil nach Mannheim. Besonders erfolgreich erwies sich dabei KSV 1884 Mannheim mit sieben Kreis- meistertiteln vor dem VfL Neckarau mit vier ersten Plätzen und dem Polizei-SV Mannheim mit drei Titelgewinnen. Karl Glaser und Ar- tur Hammer, die beiden„alten Strategen“ der „84er, gingen sogar dabei als vielbeklatschte Doppelsieger hervor. Sehr interessant gestal- tete sich auch der Rasenkraftsport-Dreikampf ([Hammerwerfen, Steinstoßen, Gewichtwerfen) der Aktiven, bei denen Knapp(Weinheim), Lang(Neckarau), Bender KSV 1884 Mann- heim) und Brunner(TB Germania Mannheim) auf ansehnliche Punktzahlen kamen. Der ganze Sonntag gehörte dann den aktiven Kämpfern im Gewichtheben und Rin- gen, sowie den verschiedenen Mannschafts- Wettbewerben im Tauziehen und der Rund- gewichtsriegen. Speziell für unsere Ringer und Gewichtheber, war solch ein kraftsport- licher Wettstreit ungemein wertvoll, zumal be- reits am 17./18. Juli in Viernheim die badi- schen Landesmeisterschaften durchgeführt wer- den. Die Kämpfe selbst dauerten den ganzen Sonntag über an. Ueber den zweiten Teil werden wir in unserer nächsten Ausgabe be- richten. Ergebnisse: Gewichtheben, Altersklasse I: Bantam: Müller(Neckarau) 410 Pfd.; Mittel: Heinzelbecker(Weinheim) 495 Pfd.; Halb- schwer: Glaser(84 Mannheim) 575 Pfd.; Schwer: Hammer(84 Mannheim) 555 Pfd.— Gewicht⸗ heben, Altersklasse II: Bantam: Mandel (Viernheim) 360 Pfd.; Feder: Schmittinger FSV Mannheim) 405 Pfd.; Mittel: Maier(Nek- Kkarau) 520 Pfd.; Schwer: Frosch(84 Mannheim) 555 Pfd.— Gewichtheben, Altersklasse III: Leicht: Groh(PSV Mannheim) 295 Pfd.; Schwer: Finkenberger(Neckarau) 355 Pfd. Rasen- kraftsport-Dreikampf, Aktive: Feder: Knapp (Weinheim) 99 Pkt.; Leicht: Lang(Neckarau) 183 Pkt.; Mittel: Bender(84 Mannheim) 221 Pkt.; Halbschwer: Brunner(Germania Mannheim) 281 Pkt.— Rasenkraftsport-Dreikampf, Alters- klasse I: Leicht: Glaser(84 Mannheim) 217 Pkt.; Schwer: Schölch(PSV Mannheim) 251 Pkt. Rasenkraftsport- Dreikampf, Altersklasse II: Leicht: Leier(Schwetzingen) 113 Pkt.; Mittel: Hertlein(84 Mannheim) 204 Pkt.; Ringen, Altersklasse I: Mittel: Brunner(Feudenheim); Schwer: Hammer(84 Mannheim). Weinheim sehiaffte Esiliga. Aufstieg TSG Rohrbach mußte mit 1:4 die Segel streichen Durch einen überzeugenden 4:1-Sieg sicherte sich der FV 09 Weinheim den Aufstieg zur 1. Amateurliga. Der spannende Kampf sah die einheimische Elf, besonders in der zwei- ten Halbzeit, in glänzender Verfassung, und die 3000 Zuschauer feierten begeistert den Sieg der Platzherren. Rohrbach konnte nur vor der Pause eine gleichwertige Partie liefern und durch das zu lasche Spiel des Weinheimer Angriffs lagen bis dahin die besseren Chancen auf Seiten der Gäste. Vom Anspiel weg gelang Rohrbach durch Mittelstürmer Föhner die überraschende 1:0 Führung, die die Weinheimer vergeblich versuchten aufzuholen. Nach Seitenwechsel führte eine Drang- periode der Gastgeber innerhalb von 13 Mi- nuten zu den entscheidenden drei Toren. Läufer Bürger stellte in der 50. Minute den Ausgleich her, eine feine Einzelleistung von Heinzelbecker brachte das 2:1 ein und in der 38. Minute erzielte Mittelstürmer Schulz den 3. Treffer. Rohrbach gab sich damit geschla- gen und mußte noch ein viertes Tor hin- nehmen, für das Rechtsaußen Seitel in der 81. Spielminute verantwortlich zeichnete Weber Neben Bretten werden Weinheim und Neureut in die erste nordbadische Fußball- amateurliga einziehen. Neureut kam auf eige- nem Platz gegen Mosbach zu einem 9.0. Erfolg. FI LNATEH CApIIOI Am Meg platz Der große utopische Sensations film! 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Juni 1954/ Nr. 141 „Helfer der großen Mission des deutschen Theaters“ Abschluß der Tagung des Deutschen Bühnenvereins im Schwetzinger Schloß Höhepunkt und Abschluß der Tagung des Deutschen Bühnenvereins vom 18. bis 20. Juni in Marmheim war die im Schwetzinger Schloß veranstaltete Festaufführung der Kammer- oper„Der Zaubertrank“ von Frank Martin in Anwesenheit des Komponisten. Dieser Son- dervorstellung des Mannheimer National- meaters war ein Empfang der badisch-würt- tembergischen Landesregierung im Konzert- Bienen schwärmten Lag's an der Woche der Sauberkeit oder war es nur der originelle Einfall einer Bienen- königin, daß ein nüchterner Papierkorb in den Planken(O 4) zum brummend um- schwärmten Gegenstand wurde. Ein Bienen- Schwarm hatte sich ihn zur neuen Heimat auserkoren und bot den Passanten ein sel- tenes Schauspiel. Zur rechten Zeit sackte ein Imker fachgerecht den abenteuerlustigen Schwarm ein, um ihm einen etwas passen- deren Aufenthaltsort anzuweisen. Aufnahme: G. Dasche Gaststätten⸗Ruhetag Bezirk Mannheim stimmte dafür Das Gaststättengewerbe arbeitet schon von jeher sieben Tage in der Woche. Es gibt Wirte und Wirtinnen, die in jahrzehnte- Janger Tätigkeit nie in Urlaub waren. Vor Allem die Inhaber der kleinen Betriebe. Der Ruf nach einem Ruhetag hat sich nach dem Kriege immer lauter durchgesetzt. Der Ver- band Württemberg-Baden des Gewerbes hat deshalb beschlossen, eine Urabstimmung vorzunehmen. Auch die große Fachgruppe „Gaststätten“ im Dehoga Deutscher Hotel- und Gaststätten-Verband) beschloß auf der Hamburger Tagung diese Abstimmung im ganzen Bundesgebiet vorzunehmen. Die Be- Zirksstelle Mannheim dürfte die erste sein, die inzwischen durch Abstimmung die Aktion abgeschlossen hat. Der Bezirk umfaßt die Stadtbezirke Mannheim, die Vororte und den Landkreis Schwetzingen-Hockenheim. Abstimmungsberechtigt waren 641 orga- nisierte Gastwirte, Kaffees und Konditoreien haben an der Abstimmung nicht teilgenom- men. Von den 641 Stimmberechtigten haben 580 abgestimmt und sich 549 für einen Ruhe- tag auf jeden Fall ausgesprochen. 31. Nein- stimmen wurden abgegeben. Gg. Sch. Saal des Schwetzinger Schlosses am Sonntag für die Teilnehmer der Tagung vorausgegan- gen, bei dem Staatsrat Dr. Friedrich Wer- ber im Namen der Regierung den Präsiden- ten des deutschen Bühnenvereins und frühe- ren Bürgermeister von Hamburg, Max Brauer, den Mannheimer Oberbürgermei- ster Dr. Hei meri ch, die Landtagsabgeord- neten, Landrat Dr. Gaa und zahlreiche Intendanten, Dramaturgen, Autoren und Ge- neralmusikdirektoren westdeutscher Bühnen begrüßen konnte. Staatsrat Werber brachte seine beson- dere Genugtuung zum Ausdruck, daß die Hauptversammlung des Bühnenvereins ge- rade die Theaterstadt Mannheim für ihre Tagung gewählt habe und zitierte bei hoher Temperatur und allgemeiner Heiterkeit den Satz, daß„jeder zweite Mannheimer ein ver- hinderter Intendant“ sei. Es habe dem Land große Freude bereitet, daß es zum Wieder- aufbau des Mannheimer Nationaltheaters einen ansehnlichen Millionenbetrag habe bei- steuern können und die Leistung, die Baden- Württemberg im Rahmen seiner Möglichkei- ten für die Unterstützung seiner Staats- theater, Festspiele und anderer kultureller Veranstaltungen vollbringe, sei bei aller Kritik erstaunlich. Dr. Werber schloß mit der Feststellung, daß das Theater nichts von seinem Charakter als„moralische Anstalt“ verloren habe. Mannheims Oberbürgermeister Dr. Hei- meric h, flankiert von den Prominenten seiner Stadtverwaltung, gab in seinen kurzen Ausführungen eine humorvolle Schilderung der Schwetzinger Schloßgeschichte und for- derte die Mitglieder des Bühnenvereins auf, nach ihrer arbeitsreichen Tagung im„Zau- bergarten“ des reizvollen Städchens zwischen den kurpfälzischen Residenzen Heidelberg und Mannheim und der alten Kaiserstadt Speyer Erholung zu finden. „In diesen Liebestempeln hat sich früher allerhand abgespielt“, sagte Dr. Heimerich schmunzelnd und ging, bevor er den Gästen einige schöne Stunden in der IIIusion wünschte, auf die Bedeutung Schwetzingens als mit dem Namen von Mozart, Gluck, Jo- hann Christian Bach und Voltaire unlöslich verbundene Kunststadt ein. Bürgermeister Max Brauer, dem Stadt- direktor Lindemann(Hannover) in herz- lichen Worten für seine dem künstlerischen Teil des Bühnenvereins zustrebende Arbeit als Präsident dankte, kennzeichnete Mann- heim als eine dem Neuen aufgeschlossene Stadt, die bei aller Ehrfurcht vor der Ver- gangenheit und ihrer Tradition für die For- derungen des Tages offen sei.„Ich muß mir sehr überlegen, ob ich das meinen Ham- burgern erzählen soll“ meinte Brauer im Hinblick auf das Juwel Schwetzingen, und nannte den Glauben an die sittliche Aufgabe, die jeder Mensch habe, einen beglückenden Gegensatz zu dem Zwang, täglich der Wirk- lichkeit ins Auge sehen zu müssen.„Wir sind gerne hier gewesen und haben positive Antworten auf viele Fragen gefunden“, schloß der Bürgermeister von Hamburg, der die anwesenden Intendanten und Dramatur- gen als„Helfer der großen Mission des deutschen Theaters“ bezeichnete. hwW Sachsen und Thüringer schlossen sich zusammen Am Freitag versammelten sich die Mit- glieder der Lands mannschaften Sachsen- Thüringen und Sachsen/ Thüringen/ Sachsen- Anhalt im Lokal„Landkutsche“, um aber einen Zusammenschluß zu einer gemeinsamen Landsmannschaft zu beraten. Die Leitung des Abends hatte als„Neutraler“ Dr. Heer, der Landesvorsitzende der mitteldeutschen Landsmannschaften, übernommen, der zu Be- ginn die Wichtigkeit eines Zusammenschlus- ses hervorhob und zu Einigkeit mahnte. Trotz dieser mahnenden Worte verlief die Wahl des neuen Vorstandes nicht ohne Zwi- schenfälle und Verzögerungen. Dr. Heer mußte viel Ueberredungskunst aufbieten, um Bewerber für die neu zu besetzenden Posten zu finden und die Wahl durchführen zu können. Der Vorstand setzt sich nun wie folgt zusammen: Erster Vorsitzender: Fritz Schmidt, der bisherige Vorsitzende der Landsmannschaft Thüringen/ Sachsen und Sachsen-Anhalt, zweiter Vorsitzender: Dr. Oenichen, Schriftführer: Joachim Schad, Kul- turwart: Hans Marx. Die beiden bisherigen Lamdsmannschaften werden den Namen „Verband der Mitteldeutschen Landsmann- schaften“(VML) tragen. wete. Märchenhaft schöne Lichtbilder Bis auf den letzten Platz war der„Arion“ beim letzten Filmabend des Vereins für Aquarien- und Terrarienkunde besetzt. Der pekannte Aquarianer H. W. Tusche zeigte in über hundert Farbdiapositiven die märchen- haft schönen Unter wasserlandschaften sei- ner Aduarienstube, und schilderte danach den Besuch des Ozeanographischen Instituts in Monaco, dem Paradies eines jeden Aqua- rianers. Reizvolle Bilder von der Winter- pracht des Harzes und der Tulpenblüte Hol- lands rundeten diesen wohlgelungenen Vor- trag ab. kr Bemühen der jugend um Ost- West- Gespräch Ein aufschlußreiches Experiment der westdeutschen Jugendverbände Als an den Pfingstfeiertagen die Massen der kommunistischen„Freien Deutschen Ju- gend“ nach Ostberlin strömten, trafen in Westberlin einige hundert junge Menschen aus der Bundesrepublik ein, Vertreter der „Ringe politischer Jugend“ und der konfes- sionellen Jugendverbände, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, mit den Jugend- lichen aus der Ostzone ins Gespräch zu kom- men. Auf einer Versammlung des Kreisver- bandes der Jungen Union berichteten nun die beiden Mannheimer Vertreter der Jungen Bekenntnis zu sportlicher Breitenarbeit Das Schulsportfest im Stadion war eine wohlgelungene Veranstaltung Etwa 3000 Buben und Mädchen nahmen am diesjährigen Sportfest Mannheimer Volksschulen teil, das am Samstag auf den herrlichen Anlagen des Stadions zu einem eindrucksvollen Bekenntnis zur turnerischen Breitenarbeit wurde. Stadtoberschulrat Walter konnte bei der Begrüßung unter den zahlreichen Gästen Bürgermeister Trumpfheller, Vertreter des Stadtrats, des Oberschulamts und der Sport- vereine, sowie die Direktoren der Mannhei- mer Schulen willkommen heißen und wies auf den Wert turnerischer Erziehungsarbeit hin, die in der Jugend wieder ein gesundes Verhältnis zwischen Geist und Körper schaf- ren soll. Die Wettkämpfe wurden mit einer„ge- meinsamen Körperschule“ der Knaben und Mädchen eingeleitet. Ein imposantes Bild, diese Vielzahl von Körpern und Gliedern zu einer Einheit in Bewegung und Rhythmus verschmolzen zu sehen. Nach den 50-m- und 75-m-Läufen, bei denen jeweils zwölf Teilnehmer antraten, zeigten die Knaben Bodenübungen, die durch ihre Exaktheit ebenso bestachen, wie die Reifengymnastik der Mädchen durch Schön- heit und Anmut. a Die 6 e- m-Rundstaffel wurde als End- kampf zwischen den Mannheimer Schulen ausgetragen. Besonders erwähnenswert die Stabübergabe, die bei manchem Sportfest den„Großen“ ein Vorbild sein könnte. Einen Querschnitt durch eine Turnstunde prachte der„bunte Rasen“, bei dem etwa 25 Gruppen alles„durchexerzierten“, was sie im Lauf des Jahres gelernt hatten. Höhepunkt und krönender Abschluß war der„festliche Reigen“, anmutig und präzis aufgeführt von 1500 Mädchen in farben- krohen Kleidern, mit Blumenkränzen und punten Bändern im Haar. Nach der Siegerehrung wurden noch Fuß- pall-, Handball- und Basketball- Werbespiele durchgeführt, die ihren Zweck voll und ganz Wie wird das Wetter? Einzelne örtliche Gewitter Aussichten bis Mittwoch früh: Immer noch überwiegend heiter, zeitweise jedoch wolkiger. Durch örtliche Gewitter etwas Abküh- lung, aber weiterhin noch recht warm. Zeitweise schwül. Tages- höchsttemperaturen um 28 Grad, nächtliche . um 15 Grad. Schwache inde. erfüllt haben dürften, denn die zukünftigen Meister zeigten Ehrgeiz und ein beachtliches Können. Siegerliste: Im Dreikampf, der im Rah- men der Bundesjugendspiele bei internen Schulsportfesten durchgeführt wurde, konn- ten sich in die Siegerliste eintragen: Kinzin- ger Helga, Humpboldtschule; Specht Ingrid, U-Schule; Mayer Ilse, Luzenbergschule; Mar- thaler Waltraut, Waldschule; Schremp Ur- sula, Humboldtschule; Koch Emil, Sickinger: schule; Wettengel, Friedrichsfeldschule; Ba- ron Gerhard, Schönauschule. Den Sickinger- Wanderpreis errang für die Mädchen die Rheinauschule, für die Jungen die Friedrichs- feldschule; den Albert-Schweizer-Preis die Mädchen der Sandhofen-Schule und die Rna- pen der Käfertalschule. Den 75-m-Lauf ge- wann Herbert, Albrecht-Dürer-Schule, der 50O--m-Lauf sah Helga Kinzinger, Humboldt- schule, als Siegerin. Die Rundstaffel gewann die Uhlandschule Mädchen) und die Al- precht-Dürer-Schule Gungen). Werbespiele: Fußball: Seckenheim- gegen Sickingerschule 1:0, Handball: Wohlgelegen- gegen Feuden- heimschule 2:1, Basketball: Sickinger- gegen Wohlgelegenschule 9:6. Wek. Eine Völkerwanderung setzte ein, völkerte. 6000 Fahrrüder standen dicht an dicht un sich auf dem Parkplatz 700 bis 800 Motorfahreeuge 80 sehr Union über ihre Eindrücke. Hans Joachim Fonck erzählte von seiner Arbeit in den so- genannten Kontaktstellen, von denen man 46 zum Empfang der FDꝗiler in den Häusern der Jugendverbände, in Schulen und ähnli- chen Gebäuden Westberlins eingerichtet hatte. Diese Kontaktstellen habe man nach den Erfahrungen des Jahres 1951 eingerich- tet, als bei den kommunistischen Weltjugend- spielen Tausende nach Westberlin geströmt waren, und habe hier Essen und Trinken, Zeitungen, Bücher und Filme bereit gestellt. Leider sei aber dieses Jahr die Zahl derer, die in den Westen kamen, geringer gewesen als man erwartet hatte Der Grund hierfür sei vor allem die hermetische Abriegelung der Sektorengrenzen durch zuverlàssige FDJ- Mitglieder und Volkspolizisten gewesen. Un- zuverlässigen Mitgliedern habe man die Per- sohalausweise abgenommen und ihnen da- für eine Teilnehmerkarte ausgehändigt. die sie mehrmals täglich abstempeln lassen muß- ten, so daß es ihnen unmöglich war, in die Westsektoren zu kommen. Außerdem sei auch wohl die östliche Propaganda, die die Kon- taktstellen als„Menschenfallen“ der Frem- denlegion hinstellte, nicht ganz ohne Wir- kung geblieben. Trotzdem seien etwa 25 000 FDꝗler zu den Kontaktstellen gekommen. Mit ihnen habe man Gespräche geführt, wobei man insbesondere bei den älteren Jahrgän- gen ein ungewöhnlich reges politisches Inter- esse feststellte. Die politischen Gespräche hät- ten allerdings darunter gelitten, daß die Men- schen aus der Zone über die meisten politi- schen Vorgänge im Westen erstaunlich schlecht informiert seien. Dies sei vor allem auf die immer stärkere Ueberlagerung der Westdeutschen Sender durch Störsender zu- rückzuführen. In den Gesprächen habe sich gezeigt, daß zwar viele Jugendliche noch gegen das Regime eingestellt seien, daß aber auf die Dauer die einhämmernde Propaganda und die lockende Aussicht auf berufliches und soziales Vorwärtskommen als Kommu- nist nicht ohne Wirkung blieben. ges N Drei Brände in der Innenstadt stellungsraum eines Mannheimer einer knappen halben Stunde die gesamte Am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag wurde die Mannheimer Berufsfeuerwehr durch eine Serie von Bränden in der Innenstadt in Atem gehalten. Um 20.18 Uhr brach vermutlich durch Kurzschluß in der Innenbeleuchtung im Aus- Bekleidungsgeschäftes in R 1 ein Brand aus, der in Schaufensteranlage völlig zerstörte(unser Bild). Der voraussichtliche Sachschaden beträgt 10 000 DM.— Zwischen 21 und 22 Uhr entstand ein etwas geringfügigeres Feuer in der Vetter-Passage, das verhältnismäßig schnell gelöscht werden konnte.— Um 23.40 Gebäude der ehemaligen Liselotteschule aus, Uhr brach dann ein weiterer Brand im der in der Kulissenwerkstatt des Nationaltheaters einen bisher noch unbekannten Schaden anrichtete und bis 24 Uhr eingedämmt war. Foto E. Dralle Frohes Treiben zum Sommeranfang Sonnwendfeiern und Sommerfeste an allen Ecken und Enden der Stadt Zu nächtlicher Stunde kam der Mannhei- mer Kanusportverein Ost unterhalb seines Bootshauses auf dem Zeltplatz an der alten Feudenheimer Fähre zu einer schlichten Sonnwendfeier zusammen. Vor dem brennen- den FHolzstoß, um den Fackelträger und Fackelträgerinnen standen, wies Oberstudien- direktor a. D. Prof. Dr. Duttlinger darauf hin, daß das Feuer mit Bewußtheit gerade am Rande der Großstadt entzündet worden sei, weil auf diese Weise an die Verbundenheit des Menschen in der Stadt mit dem Bauern und der Natur erinnert werden könne. Volkslieder, die Musikstücke eines Bläser- quartetts und die Auffahrt des Zehner- kanadiers auf dem Neckar gaben der Feier- stunde einen ansprechenden Rahmen. hk. Die Mitglieder der Sudetendeut- schen Landsmannschaft feierten auf den Rennwiesen ihre traditionelle Su- deten-Sonnwend. Kreisobmann Adolf Hart- ner betonte in seiner Feuerrede, daß trotz aller materiellen Verluste eines gerettet Werden konnte: Das Brauchtum der alten Heimat! Dieses auch in der neuem Heimat zu erhalten und weiterzutragen müsse Allen heilige Verpflichtung sein. Danach erklangen die Weisen der Böhmer Waldkapelle und forderten fröhlichen Tanz. Auf dem Platz des Sc Pfingstber g genossen die Männer um Willi Raab für ihr traditionelles Sommerfest Gastrecht. Das Festzelt sowie der Rummelplatz erfreuten sich lebhaften Zuspruchs. Die Sänger des MGV Pfingstberg, des MGV Rheinau und des GV„Frohsinn“ Seckenheim-Station taten ihr Bestes. Paddy und Lotte Scheuermann wa- Seife befreit von lästigem Körpergeruch. Darum gönnen Sie sich stets die bestmögliche Pflege und sporen Sie nicht on verkehrter Stelle. er es liebt, kann nach dem Waschen des- todorierenden kõrperpuder, 8 m4 verwenden. ren parodierend und jonlierend besondere Pluspünktchen eines frohen Sommerfestes. Das erste Sportfest seit seinem zwei- jährigen Bestehen verband der Sc Rot- Weiß Rheinau in der BASF- Siedlung ebenfalls mit einem Sommerfest, das den ARRKB Solidarität mit seinen prächtigen Kunstfahrern vorstellte und im„Ketscher Anton“ einen trefflichen Conferencier ge- kunden hatte. Marianne Wolf(National- theater-Ballett) eroberte sich die Herzen einer beifallfreudigen Merge. Fritz Senn vom Musikverein Rheinau und seine Mannen pusteten und schwitzten aber mit Erfolg. Kr. Kleine Chronik der großen Stadt Ausstellung der Theaterbauentwürfe wird verlängert Die z. Z. in den Räumen der Städtischen Museen im Zeughaus C 5 ausgestellten Theaterbauentwürfe des Architekten Ger- hard Weber(Frankfurt) sowie die Arbeiten aus dem ersten Wettbewerb können noch bis Sonmtag, den 27. Juni, einschließlich täglich zwischen 10 und 17 Uhr besichtigt werden. Unfallreiches Wochenende Das Unfallkommando unserer Polizei hatte am Wochenende wenig Ruhe und mußte zu einer stattlichen Anzahl leichter und schwe- rer Unfälle ausrücken. Am schwersten dürk- ten zwei Amerikaner am Sonntagmorgen gegen 5.30 Uhr betroffen worden sein, die bei der Unteren Riedstrage auf einen Lichtmast auffuhren und dabei schwer verletzt wurden. Darüber hinaus haben die angeblich unter Alkoholeinfluß stehenden Insassen beträcht- lichen Sachschaden erlitten. Retter in höchster Not Etwa zehn Meter vom Ufer entfernt erlitt im Strandbad ein Lehrling einen beiderseiti- gen Wadenkrampf. Drei junge Leute zogen die eine„lebendige d vermittelten den imponierenden Hindrucie einer ruhenden Drahteselherde, bedrungten, daß der Aushilfsparheplatæ in Anspruch genommen werden mußte. Stadt in hochsommerlichen Sonntagsschlummer fallen ließ, wahrend sich am Strandbad alles einfand, was Kühlung suchte, Beine zum Laufen und Räder zum Fahren hatte. Es durften zwischen 15 000 bis 20 000 Menschen gewesen sein, die die Strandbudpromenade be- während Gedrunge herrschte trotæ des dichten Einsatzes der Strandbadomnibusse auch in diesen„Schwitz kästen“, wie sie vom gchwelßtriefenden Fahr- personal stöhnend genannt wurden.— Gegen mer vom Stranddienst an Land gebracht wer 14.45 Uhr geriet ein lajühriges Mädchen in Wassernot, den. Die Wiederbelebungsversuche verliefen erfolgreich. a konnte aber durch einen DLRG-Schabim- es Fotos: Steiger inn noch rechtzeitig, wenn auch bewußtlos, aus dem Wasser. Wiederbelebungsversuche waren erfolgreich. Hoffnungsvoller Sprößling Etwa 60 Flaschen Sprituosen entwendete der hoffnungsvolle Sprößling eines Mann- heimer Wirtes zusammen mit einem„Kol- legen“ aus dem väterlichen Weinkeller. Außerdem wurden fünf Herrenarmband- uhren entwendet. Der Wert des Diebesgutes wird auf 900 DM geschätzt. Auf„süßer“ Tour erwischt Süße Beute machten sieben Jugendliche, die auf freiem Feld über eine Erdbeerpflan- zung herfielen, sich den Bauch voll schlugen und außerdem noch 15 Pfund als Mundvorrat mitnahmen. In Feudenheim wurden die „Räuber“ von der Polizei in Empfang se- nommen. Termine Club„Graf Folke Bernadotte“. Heute, 19.30 Uhr, Führung durch die Kunsthalle. Leitung Dr. Passarge. Treffpunkt ist der Eingang zur Kunsthalle. Katholischer Deutscher Frauenbund. An 22. Juni, Laurentianum, 20 Uhr,„Die Anliegen der katholischen Frau unserer Zeit“. Vortrag von Frl. G. König, Freiburg. Wochenprogramm der Volkshochschule. am 22. Juni, 20.15 Uhr, Kulturfilmabend: Ein Film über Neuseeland.— 24. Juni, 20 Uhr, Arbeits- gemeinschaft über Geschichte:„Sütten un Bräuche um 1500“.— Am 25. Juni, 20.15 Uhr, Dr. Paul Helwig spricht über:„Psychologie, die Wissenschaft von der Seele“. Abendakademie. Dr. Günter Schulz spricht über„Wirkungen Martin Bubers in der Gegen- wart“ in der Reihe„Weltliteratur der Gegen“ wart“ am 22. Juni, 19.30 Uhr, in der Sickinger schule. f Wir gratulieren! Josef Fehle, Mannbeim- Neckarau, Gießenstraße 20, wird 74 Jahre alt. Elisabeth Stöckl, Mannheim, Dalbergstraße 14, vollendet das 84. Maria Brandel, Mannheim Neckarau, Waldweg 79, bei Walz, Lebensjahr. Maria Nalbach, Mannheim, begeht den 86. Geburtstag. Katharina Mannheim, J 3, 1, wird 80 Jahre alt. g t Prokurist i. R., Oberingenieur Max Sichere Mannheim, Brahmsstraße 12, feiert seinen 0. Geburtstag. Wohin gehen wir? Montag, 21. Juni: Nationaltheater 10.30 05 13.15 Uhr:„Wie es euch gefällt“(Schüler vo 5 N 5: je es eu stellung): 20.00 bis 22.45 Uhr: 8 hr: Ora⸗ gefällt“; Musensaal 20.00 bis 21.30 5 5 forium„Saul“; Amerikahaus 20.00 Uhr: 55 trag„Die Rohstoffvorkommen der USA reichen sie für eine weitere Wirtschaftscx pin sion aus?“, Sprecher: Kurt Fiebich, un „Wasser für Kalifornien“. Ar. 141„ — Meine ebe N. ist nac am 18. [Mann Hugo Die Be im Hat — ee Heute lieber Schwaf im Alt Mü lr Man Die Tr um 14. Von E 1 guter im 88. von u Man a bia 5 14.00 U ist he Man Wilhe Die F im F. Sta Unser mutte ist ar hl. 8 Lu d Mann Die Mein ist 1 Mh Cin Feue Kren He 1 5 2 2 2 Ayr 141/ Montag, 21. Juni 1954 MORGEN 8 — 41 2 Meine unvergessene, treue Lebensgefährtin, unsere herzensgute, N Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die überaus liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Frau zahlreichen Kranz und Blumenspenden beim Hinscheiden un- He dwig Ga nsh ir t serer lieben Entschlafenen, Frau l ist nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 59 Jahren, Josephine Völker am 18. Juni 1954 entschlafen. geb. Englert 5 Die neueste HoovER Waschmaschine Wäschtf sagen wir unseren tiefempfundenen Dank. Besonderen Dank 6 pfund Trocken wäsche in 4 Minoten [Mannheim, den 19. Juni 1954 Herrn Pfarrer Staubitz u. all denen, die ihr das letzte Geleit gaben. Hugo-Wolf- Straße 10 13 1 121 5 ö 1 5 m. Käfertal, den 21. Juni 1954 4 1 1 2 „ 2 5 Mannheimer Strage 10.. HoovER Waschmaschinen in zwei Größen; raums prend und Karl Völker und Angehörige 2 8 5 3 Dr. Herbert Gänshirt u. Frau 2 5 formschön, größte Schonung der Wäsche durch den in die Seitenwand eingelassenen Pulsqtor— ein HOOVER-Patent. gitten Sie hren HOOVEHRR-Höndler um unverbindliche Vor- föhrung ond um seine Zahlungsbedingungen. V N Auf Wunsch Anschrif- N tennochweis durch G. M. B. H. Verkobfsböro Dösseldorf, Bahnstraße 72, Fuf: 8 1069 Hmbg.-Altong, Bahnhofstr. 108 Ruf: 425466 Fronkfurt-M., Mainzer Landstraße 78-80 sowie alle Verwandten Die Beerdigung findet am Montag, dem 21. Juni 1954, 9.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim statt. Nach kurzem, schwerem Leiden entschlief am 18. Juni 1954 mein guter Mann, mein lieber Vater, Großvater, Schwiegervater und Onkel, Herr Julius Scholl im Alter von 77 Jahren. Mannheim, den 21. Juni 1954 „ In stillem Leid: 0 Verkäufe 0 Wenn MaATRATZ EN, dann zu EUGEN BURK, dem Fachmann, MANNHEIM, NI(HAD EFA) gegen- über der Hauptpost. Fernseß fragen Heck rufen Telefon 4 15 38. 4 47 18, 485 93 Heute gegen Mittag verschied plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, mein lieber sohn, unser Bruder, Schwager und Onkel, Herr Erwin Glaser im Alter von 54 Jahren Wertraut VET Ruf: 33384 5 0. l. 1 a n und Anßzehörige Kompl. gutern. Küche(2 Schränke), Mülneim- Ruhr(uisental 3), den 19. Juni 19354 Beerdigung: Dienstag, 22. Juni.„ Waschverführung mit der Neever- Waschmaschine Mannheim, 1. Unr, Hauptfriedhof.— am Montag, 21. ſoni, Dienstag, 22. Juni, und Mittwech, 0 i 5 J J jeweils 10 bi d 14 bis 18 Uhr, im Vor föhrraum der firma im Namen aller Verwandten: N Seh 9— 2 8 re e 85 7 Kurpfalzstraße 5955 10 K& Manke, Hannheim, N 1. 3 t J eee e 5 Lübeck neu und gebraucht, Srmas An E, qaͤnnneim. 1 ſelefon 31024 i Liselotte Glaser auch auf bequemello- Bitte schmotzige Wäschesföcke mitbringen. 5 . 5 2 5 5. natsraten liefert Die Trauerfeier zur Einäscherung findet am Mittwoch, dem 23. Juni, 1 7 um 14.00 Uhr in der Halle des Duisburger Krematoriums statt. OS EF ARZT, N 35 10 N 0 15 875 7 1 von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. BBC-Kühlschränke, dann Rothermel ervose Erl Orungen 8 g 5 5 Sind Sie nervös, unruhig? Dann tun Sie etwas da- 85 n 25 K 1 1 K gegen, ehe nervöse Störungen auch Ihr Herz er- a 3 5 8 e 5 El Erst ran e greifen! Sie wissen doch: der echte KLOSTER. NEU! Hörgeräte mit nur 5 8 35 Nach Gobreuch STREIT, E 6, 1— Kein Laden. FRAU MELIssEN GEIST wird seit Generationen e 5. 7 8 4 N 8 verbrauchs aben unsere 2 Nach kurzem, schwerem Leiden ist mein lieber Mann, unser o wirlet Seur Zzut in Standuhr mit Wes als unschädliches Beruhigungsmittel für das ner- neuest. Transistoren guter Vater und Großvater, Herr Ernst Bauer 8 im 38. Lebensjahr nach einem arbeitsreichen Leben für immer von uns gegangen. vöse Herz immer wieder gerühmt. Gerade in ohne Anode. Wir e unserer unruhigen Zeit bewährt er sich als Innen alle Geräte am 23. Nelr, zs unt 05561 im Verl 5 Hausmittel öfter denn jel Auch Sie sollten ihn Juni in Mannheim, Schloß- Flasche 2,75 Kurflosche 5. vorbeugend nehmen! Hotel, M 5, 8—9 von 9.00 bis VV 5 2, 9 In Apotheken und Drogerien. Nur echt mit 3 Nonnen. Denken Sie auch 17.00 Uhr vor. 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Rexin, K 1, 7 Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht in der Geschäfts- Generalvertretg.: R. Ahrend Hamburg 36, Jungfernstieg 30 und Angehörige Die Feuerbestattung findet am Dienstag, dem 22. Juni 1954, um 14.00 Unr im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim statt. stelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mhm., mbH., Max-Joseph- 5 Nur noch ein kleiner Rest unserer Straße 1, Zimmer Nr. 309, abgeholt werden. 5 billigen Elektro- Kühlschränke zum Mannheim, den 19. Juni 1954 T eee 1 DM 0 85 vor- Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb. rätig. Bei Barzahlung Rabatt, sonst ii 0 bis 24 e 5 solange Naadverp achtung Mülben N Vorrat reicht. Rothermel, Schwet- Die qagdgenossenschaft Mülben i. Odw., Kreis Mosbach, ver 1.. 5 pachtet auf Meine innigstgeliebte Frau und gute Lebenskameradin, unsere zinger Platz 1 und Ufer- Passage. die Dauer von 9 Jahren durch öffentl. Versteigerung am 3. Juli 1954, 5 i liebe Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau. 5. nachmittags 15.00 Uhr, auf dem Rathaus in Mülben ihre Gemeinschafts- 1 Cummistrümpfe. mit etwa 162 ha Wald und 223 ha Feld. K ER 85 Pachtbedingungen liegen während den Amtstagen, dienstags u. frei- n. Luise Mattern tags, vormittags auf dem Rathaus zur Einsicht offen. a m Wasserturm Dr. med. Schütz& Polle, O 6, 8 Mülben, den 18. Juni 1954 Der Jagdvorstand. P 7— Planken 8 geb. Benzel 4 a. GROSSE„„ 5 RNER BRILL dere 1 t uns gegangen. Guterhalt. Staubsauger u. Handfön 2 NOD 5 15 5 8. e 110 V), preisg. zu Kauf ges de he Tiet markt Lieferant aller Kassen 5 4 5 rk. Mhm. K 2, 8 Scherdel 4 1 Mannheim-Feudenheim, den 19. Juni 1954 ver„ 85 1 5 wei⸗ Wünelmstraße 54 5 Silbermünzen a 18. stubenreine Kätzchen abzugeb. ot In tiefer Trauer: Matratze werden aufgearbeitet eee eee ee e Wa.-Gartenstadt, Malvenweg 32. lung. Valentin Mattern, Oberingenieur und neu angefertigt nubert Nitsch, hm., am Paradepl. 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Mary Wigmans Inszenierung von Händels„Squl“- Oratorium Die am Tage der Grundsteinlegung zum Neubau des Mannhei- mer Nationaltheaters in Anwesenheit vieler Mitglieder des Deut- schen Bühnenvereins erfolgte szenische Erst- aufführung des„Saul“ Oratoriums von Georg Friedrich Händel ge- staltete sich zu einem Künstlerischen Ereig- nis festlichen Charak- ters. Die grundsätzliche Frage nach der Zulas- sigkeit einer szenischen Oratoriums-Auffüh- rung läßt sich bei Händel viel leichter posi- tiv entscheiden als bei ähnlichen Werken anderer großer Komponisten. Für Händel, der mehr als dreißig Jahre seines Lebens darauf verwandte, an die vierzig Opern zu schreiben(die trotz mancher ernst zu neh- menden Wiederbelebungsversuche heute nur noch historisch interessieren), war die„dra- matische Aufführung“ seiner Oratorien ur- sprünglich eine Selbstverständlichkeit. Die meisten von ihnen(sieht man von der Son- derstellung des„Messias“ ab) verraten schon in der Stoffwahl alle Merkmale bewegter innerer Dramatik. Die Handlung des„Saul“- Oratoriums setzt gleich mit einem drama- tisch bewegten Triumphgesang des israeliti- schen Volkes für den Sieg über Goliath und die Philister ein; es knüpft sich der Freund- schaftsbund zwischen David und Jonathan, dem Sohne Sauls; das Volk feiert David als den eigentlichen Sieger; König Saul, in des- sen Brust Argwohn und Eifersucht gegen den gefeierten jungen Helden erwachen, steht mit seinen Leidenschaften und Lastern Als tragische Dramengestalt in dem für ihn todbringenden Spiel, das dann mit Davids Erhebung auf den Thron glanzvoll endet. Romain Rolland charakterisiert das Hän- delsche Oratorium einmal treffend als„freies Theater- Entscheidend für den Erfolg oder Nichterfolg einer szenischen Aufführung ist daher allein der künstlerische Geschmack und das musikalische Fingerspitzengefühl des Inszenierenden. Mary Wigman, seit kurzem als erste Trä- gerin des neu gestifteten Mannheimer Schil- lerpreises der künstlerischen Atmosphäre dieser Stadt eng verbunden, hat die Inszenie- rung dieser schönen Mannheimer Fest-Auf- führung des„Saul“ übernommen. Sie ver- kügt in hohem Maße über jene Erfordernisse Und hütet sich sehr, etwa der dramatischen Plastik der Händelschen Musik irgendwie Gewalt anzutun. Im Gegenteil, sie stützt und intensiviert noch die musikalische„Anschau- lichkeit“ Händels durch die Hinzufügung des tänzerischen Elements. Ein„Bühnenbild“ ist nicht vorhanden, nur ein in neutralem Grau gehaltenes monumentales Halbrund um- schließt das von Paul Walter geschaffene Szenische Spielfeld, das ungeachtet der mit nahezu statuarischer Schlichtheit agierenden Hauptgestalten so gut wie ganz dem„dar- stellenden Chor“ überlassen bleibt. Der mit seinen einzelnen Gruppen im Orchester po- Stierte„singende Chor“ ei Händel die tra- gende Kraft der Geschehnisse) erreicht hier durch die geradezu kongeniale Uebersetzung seiner musikalisch-gesanglichen Expression ins Optische der tänzerischen Bewegung eine eminent verdichtende, durch die geschmack- volle kostümliche Ausstattung Gerda Schultes noch gesteigerte glanzvoll- feierliche Wirkung ins Große. Das Ganze ist nach der Bearbeitung Fried- rich Chrysanders mit erheblich raffenden Kürzungen von dem seit langem um die an- gestrebte Händel- Renaissance hochverdien- ten Hans Niedecken-Gebhardt für die Bühne Singerichtet worden. Die verstärkte Tanz- gruppe des Nationaltheaters leistete in der Hand Mary Wigmans ganz Erstaunliches auf dem ungewohnten Gebiet des reinen Aus- druckstanzes, und der aus dem Singchor des Nationaltheaters(Leitung Joachim Popelka), den Mitgliedern der Singakademie Günther Wilkes und Wilfried Kellers Kinderchor zu- sammengesetzte Chorkörper erklomm bei gefestigter stimmlicher Kultur ein sehr Tespektables Niveau. Mit einfühlender Energie hielt Prof. Albert den musikalischen Gesamtbau, straff gezügelt, in Händen. Er gab der instrumentalen Palette mit hingebender Hilfe des prächtig spielenden und von Arno Landmann an der Orgel unterstützten Nationaltheater-Orchesters echte Händelsche Leuchtkraft und gewann in den rezitativi- schen Stellen dem klassisch einfachen Klang des Cembalo erstaunlich vielseitige Aus- druckswirkungen ab. Aus der Reihe der Solisten, von Heinrich Hölzlin als charaktervoll überzeugender Saul angeführt, ragte vor allem der David Hans Olaf Hudemanns hervor. Hier ist der ge- borene Oratoriensänger, der die Feinheiten des Händelschen Stils wohl am echtesten er- faßte. Karl Bernhöfts Jonathan, sympathisch im Darstellerischen, stimmlich reichlich herbe und flächig angelegt, Irma Handler als ergreifend singende, doch tonlich noch zarter zu denkende Michal, die neue Altistin Mary Davenport, die als Hexe von Endor eine zwar pastose, doch in der Tongebung reichlich un- einheitliche Stimme einsetzte und Walter Streckfuß, der der Geisterstimme des Pro- pheten Samuel eine in sich ruhende tonliche Fülle gab, trugen mit Kurt Schneider, Ru- dolph Hildebrand, Hans Röhßling und Hertha Schmidt in episodischen Partien nach Kräften zum eindeutigen, von den zahlreichen aus- wärtigen Gästen aufs wärmste mitempfunde- nen festlichen Erfolg des Abends bei, der in einer stürmischen Huldigung für Mary Wig- man endete. C. O. E. st unsere „Der Spielplan und die geistigen Kräfte der Zeit“,„Die Bedeutung der Klassiker im heutigen Spielplan“,„Veberfremdung des Spielplans der deutschen Bühnen?“— das waren die drei grundsätzlichen Themen eines ganztätigen kulturellen Gesprächs im Mozartsaal des Mannheimer Rosengartens, mit dem gestern die Jahresversammlung des Deutschen Bühnenvereins zu Ende ging. Vielleicht mag es auch schon ein Symptom der geistigen Situation von heute sein, daß der einleitende Vortrag, der die eigentliche Grundlage der Diskussion hätte abgeben sollen, so unergiebig blieb. Wenn man über „Vermessenheit“ oder„Verzweiflung“, über „Kulturpessimismus“ oder„Kräfte des Sitt- lichen“ zu reden beginnt, besteht leider allzu oft die Gefahr einer etwas platten Ge- schwätzigkeit, und es ist ein wenig peinlich, wenn jemand sich mit Paul Claudel aus- einanderzusetzen bemüht, der offensichtlich nicht die rechten Möglichkeiten eines geistigen Zugangs zu ihm und seinem Werke besitzt. Was dann den eigentlichen gedank- lichen Ausgangspunkt abgab, war das an- schließende Korreferat des Münchener Privatdozenten Hermann Krings. Die geistige Grundhaltung unserer Zeit ist, Wie Krings ausführte, konservativ. Es ist ja schon häufig genug durchdiskutiert wor- den, wie sehr die geschichtlichen Katastro- phen der letzten Jahrzehnte, der alle Gren- zen unseres bisherigen Weltbildes spren- gende Fortschritt der Wissenschaft und schließlich die damit verbundene Bedrohung der menschlichen Gesellschaft und über- haupt der menschlichen Existenz geistig un- bewältigt blieben. Die Hoffnungslosigkeit, die„Verzweiflung“ sind die zwangsläufige Folge davon, und die gefühlsmäßige Reak- tion auf jene Ungesichertheit ist der Wunsch nach Sicherheit, nach Bewahrung, der nichts mehr mit dem herkömmlichen Konservati- vismus gemein hat. Er entspringt, wie Krängs sagte,„nicht der Saturiertheit, son- dern der Verzweiflung“. Von diesem Gesichtspunkt aus läßt sich eigentlich alles ziemlich leicht ordnen, was in dem Mannheimer Gespräch geäußert Bundesfilmpreise in Berlin verliehen Bei der Eröffnung der Berliner Filmfestspiele, über die kier bereits am Samstag be— rietet wurde, erhielt als bester deutscher Spielfilm„Weg okne Umkehr“ den Wanderpreis „Goldene Schale“. Mit dem„Goldenen Filmband“ wurde René Deltgen als bester Haupt- darsteller in dem Jahresbestfilm„Weg ohne Umkehr“ und Martin Majewski für seine Mask au diesem Film ausgezeichnet. Das„Silberne Fülmband“ erhielten für das Drehbuch von„Solange du da bist“ Jochen Huth, ferner Hellmut Käutner als bester Regisseur „Die letzte Brucke“), Ruth Leuweri, als beste Hauptdarstellerin(„Geliebtes Leben“) und Hans Schneeberger für die Kumeraführung in„Eine Liebesgeschichte“. Weiter mit dem „Silbernen Filmband“ ausgezeichnet wurden Lil Dagover für ihre Rolle in„Königliche Hoheit“ und Reinhold Schünzel für seine Rolle in„Königliche Hokeit“.— Das„Silberne Filmbandò fur die besten Kulturfilme in Schwarz-Weiß und in Farben erhielten„Konzert am Tempel“ und„Stern von Bethlehem“.— Unser Bild zeigt(von linles nach rechts) Hell- mut Kädutner, Lil Dagover und Reinhold Schünzel. Keystone-Bild geistige Tradition zerbrochen? Ein Nachwort zur kolturellen fagung des Deutschen Bühnenvereins in Mannheim Wurde. Da waren die menschlich so schönen und warmen Worte des Münchener Staats- intendanten Kurt Horwitz über die Bedeu- tung dessen, was man gemeinhin als„Klas- sik“ zu bezeichnen pflegt, oder da war die temperamentvolle Leidenschaft, mit der Carl Werckshagen das beleidigte Schmollen der nicht aufgeführten Zeitgenossen ad ab- surdum führte. Wesentlich schien noch der Einwand des Dortmunder Generalintendan- ten Paul Walter Jacob, der auf den geisti- gen Bruch von 1933 ͤ und den folgenden Jah- ren verwies. Als der Dramatiker Hans José Rehfisch wieder einmal eine gesetzliche Quota für den Spielplananteil zeitgenössischer deutscher Dramatiker forderte, wies ihn der Frankfur- ter Generalintendant Harry Buckwitz mit freundlicher Ironie auf den Unterschied hin, der zwischen Rehfischs eigener früherer „Affäre Dreyfus“ und seinen jetzigen Pro- dukten wie„Das ewig Weibliche“ oder„Der Kassenarzt“ besteht. Wenn Rehfisch darauf- hin meinte, sein„Kassenarzt“ wäre häufiger angenommen als die„Affäre Dreyfus“, S0 ist das kein Gegenbeweis, sondern unter- streicht höchstens auch noch eine Kriegs- erscheinung der geistigen Situation unserer Zeit. Vor allem widerlegt auch dies schon jene Behauptung, die lebenden deutschen Bühnenautoren würden zu wenig gespielt. Im Durchschnitt der letzten Theaterspiel- zeiten sind in Deutschland jeweils rund 70 Werke junger Autoren uraufgeführt wor- den; Was es damit auf sich hatte, haben Wir oft genug in den Spalten unserer Zei- tung kritisch geschildert. Als erfreulichstes Ereignis der ganzen Tagung kann berichtet werden, daß der Deutsche Bühnenverein einen jährlichen Be- trag von 10 000 DM zur Förderung des dra- matischen Schaffens in Deutschland ausge- schrieben hat. Was dabei herauskommt, kanm erst die Zukunft klären; immerhin ist ein Anreiz gegeben, der vielleicht auch ein paar inzwischen zum Funk oder zum Film abgewanderter Autoren wieder zum Theater Zzurücklockt. Vielleicht sollte die Frage der den Autoren zufliegbenden Tantiemen, die Wirklich kaum noch im richtigen Verhält- nis zur aufgewendeten Mühe stehen, Anlaß einer künftigen Beratung des Bühnenver- eins werden. Eine Vielzahl wesentlicher und der Be- handlung würdiger Gedanken wurde im- mer wieder einmal am Rande des Gesprächs angeschnitten. So meinte Staatsintendant Horwitz, eine gewisse Abwanderung der wirklich geistigen Menschen vom Theater ins Konzert feststellen zu müssen. Mag nicht auch dies unter Umständen mit der Krise der zeitgenössischen Dramatik zusammen- hängen, die die grundsätzlichen Probleme unserer Gegenwart nicht zu bewältigen weiß, oder auch mit jener„Vermassung“ des Thea- terbetriebs, die hie und da in den Ausführun- gen einzelner Referenten mit anklang und von der Harry Buckwitz kürzlich schon auf der Stuttgarter Tagung des Bühnenvolks- bundes gesprochen hatte? Die geistigen Kräfte und Strömungen, wie sie sich gerade auf der Schaubühne begegnen und offenbaren, sind bisweilen seltsam widersprüchlich: konservativ oder nihilistisch, restaurativ oder experimentell, verzweifelnd oder gläubig, um eine Aussage bemüht oder auf unver- bindlichen Zeitvertreib aus. Das zeugt nicht unbedingt von einer„Krise“ des Theaters, sondern mag auch für seine lebendige Viel- kältigkeit sprechen. Im großen ganzen darf man mit dem Er- gebnis dieser kulturellen Tagung, die mit- unter zu einem echten Für und Wider wurde, zufrieden sein. Wie bedeutungsvoll das klas- sische Drama, in dem der Sinn der abend- ländischen Kultur noch ungebrochen und noch nicht in Frage gestellt zum Ausdruck kommt, für das zeitgenössische Repertoire ist, wurde ebenso eindringlich gesagt, wie mam auch ein grundsätzliches Bekenntnis zum zeitgenössischen deutschen Drama, so- weit es die Mindestanforderungen der Bühne erfüllt, abgelegt hat. Man darf hoffen, daß die nächstjährige Hauptversammlung des Deutschen Bühnen- vereins, die in Dortmund anläßlich des fünf- zigjährigen Bestehens und zugleich der Grundsteinlegung für ein neues Theater stattfinden wird, eine ebenso fesselnde Fort- setzung der hier in Mannheim begonnenen Gespräche und Begegnungen bringt. USE. Montag, 21. Juni 1954/ Nx 141 — „Wie es Euch gefällt“ Heinrich Saver inszenierte Shakespecre „Wie es Euch gefällt“— das ist das Map chen vom glückseligen Schäferleben im Ar- denner-Wald, ein ganz aus Phantasie, Ro. mantik und Capriccio komponiertes Liebes. spiel, das leicht und wie zufällig zusammen- geknüpft scheint, aus wechselvollen Szenerien und Einfällen, aus heiteren Ironismen und launigen Unwahrscheinlichkeiten, aus poeti- scher Sentimentalität und weisem Spott, und umrankt von spitzfindigem Narrenaphoris- mus und liebenswürdiger Menschentorheit, „Wie es Euch gefällt“— das ist das Märchen vom endlichen Sieg des Guten über das Böse, eine Idylle, in der die Liebe allmächtige Herrscherin ist. * Das Mannheimer Nationaltheater brachte dieses Shakespeare-Lustspiel anläßlich der Hauptversammlung des Deutschen Bühnen- vereins in einer Festvorstellung neu heraus, und es geschah, daß der phantasievolle Hein- rich Sauer, dessen Inszenierungen oft bis zum Bersten mit warmem Leben und geschäftiger Bewegtheit angefüllt sind, bei diesem zauber- haften Schäferspielchen in eine Atmosphäre nüchterner Sachlichkeit geriet, der zwar das Bühnenbild von Paul Walter fein entsprach (eine schwarz lackierte Stacheldraht-Pergola und ein Theaterhimmel voller Calderscher Blech- Mobiles), in der aber weder Witz noch tändelndes Spiel, weder herzliche Heiterkeit noch innige Fröhlichkeit recht gedeihen woll- ten. So schien manches(besonders in der ersten Hälfte des Spiels) ungeheuerlich ge- wichtig und gespreizt, und das„Lustspiel“ war nur mit einer unerfreulichen Art stili. sierten Humors angedeutet, die kein be- kreiendes Lachen erlaubte.(Tatsächlich wag- ten sich die ersten richtigen Lacher auch erst nach der Pause heraus.) * Dabei war das Ensemble durchaus ge- willt, der heiteren Seite des Stückes zum Sieg zu verhelfen, und sogar Gerhard Just (der den Usurpator Friedrich und also einen Finsterling spielte) nahm seine Rolle mit lei- ser Ironie. Am reizendsten aber war Elisa beth Vehlbehr, der mit der Rosalinde endlich wieder einmal eine Rolle gegeben War, in der sie ihre Charme und ihre schöne Spielkunst inns rechte Licht setzen konnte. Sie war eine anmutig verspielte Märchenprinzessin, schalkhaft und lieblich und immer ein wenig erschrocken, so meinte mon, vor dem kühnen Spiel, das sie mit Orlando treibt. Der war Gerhard Jentsch, ein wackerer Geliebter und tapferer Löwenbändiger, ein„netter Kerl“ und fröhlicher Gespiele: wie aus dem Mär- chen- Bilderbuch geschnitten. Mit komödian- tischem Vergnügen fand man auch Hans Beck (einen der Edelleute des verbannten Her- zogs), Walter Vits-Mühlen(der den Narren Probstein spielte), Hans Simshäuser(den strickenden Schäfer), Robert Messerli(den fast ungebührlich törichten Sylvius) und Eva Maria-Lahl Phoebe) bei ihrer Sache, wäh- rend manche der anderen doch ein wenig statuarisch, farblos und allzu gebändigt wirkten(und leider auch Aldona Ehret, der das Kleid der neckischen Celia nicht ganz zu passen scheint). N Am Ende aber fand sich auch bei dieser etwas akademischen Fidelitas alles in höch- ster Glückseligkeit, und das Publikum durfte seiner bis dahin zurückgehaltenen Vergnüg- lichkeit in schallendem Applaus die Zügel schießen lassen. Wgl. Koſtur-Chronik Die 27. Kunstbiennale von Venedig wurde am Samstag von dem italienischen Staats- präsidenten Luigi Einaudi eröffnet. In 20 Pa- villons stellen 32 Nationen rund 4000 Werke des Surrealismus und der abstrakten Kunst aus. Die Hamlet-Festspiele im Hofe des däni- schen Hamlet- Schlosses Kronborg in Helsin- goer wurden in Anwesenheit des dänischen und schwedischen Königspaares mit einer Hamlet-Aufführung des Londoner„Old-Vic- Theaters“ eröffnet. Den Hamlet spielte Richard Burton, die Ophelia Claere Bloom. „Leibl und sein Kreis“ ist der Titel einer Ausstellung, die am Samstag in Schaffhausen (Museum zu Allerheiligen) eröffnet wurde. Moderne französische religiöse Kunst der Gegenwart ist bis zum 3. Juli mit etwa 150 Werken im Mainzer Französischen Institut aus- gestellt. „Das Bild der Landschaft 1945 bis 1954“, eine unter dem Vorsitz von Professor Erich Heckel ausgewählte Kunstausstellung, wird am 27. Juni, 11.30 Uhr, auf der Darmstädter Mathildenhöhe eröffnet. —.—— Die indische Erbschaft EIN ROMAN VON HORST BIERNATH Copyright 19543 by„Mannheimer Morgen“ 8. Fortsetzung „Was du nicht sagst— und wer zahlt das?““ „Er selber. Er meldet sich auf jede Zei- tungsanzeige, wo man jungen Leuten bei leichter Tätigkeit einen glänzenden Verdienst garantiert. Du kennst doch diese Anzei- gen. Stell dir vor, neulich fand ich in seinem Wäschefach doch tatsächlich eine ganze Kollektion mit künstlichen Augen! Ich dachte, mich trifft der Schlag, wie die Dinger mir entgegenrollten.“ „Respekt vorm Dampfschiff“, murmelte er,„der Knabe Werner scheint die Sache ernst zu nehmen. Ich habe es für eine vor- üÜbergehende Spinnerei gehalten.“ „Ich glaube, wenn mein Vater es wüßte, es gäbe einen Riesen aufstand... Sie waren in die Nahe der Wohnung gekommen, und Charlotte hatte schon ein paar Mal nervös nach rückwärts geschaut. „Was gibt es sonst noch für Heimlich- keiten bei euch in der Familie? Euer Wil- Helm scheint ja ein richtiger Haustyrann zu Sein. Was uns beide betrifft, da möchte ich mal mit ihm Fraktur reden!“ „Sei nicht so ungeduldig, Helmuth! Wenn es dir mit dem Heiraten so eilig ist, dann kriegen wir den Vater mit Mutters Hilfe be- stimmt herum. Aber wenn ich ganz ehrlich Sein soll, dann meine ich, es kann uns bei- den nichts schaden, wenn ich noch die Mei- Sterprüfung mache. „Ahl, rief er hitzig,„du traust mir genau so wenig wie dein Alter, daß ich mich durch- setze, wie?“ „Red' keinen Unsinn, natürlich setzt du dich durch, aber weshalb sollen wir nicht beide etwas verdienen? Ich hätte nichts ge- gen ein kleines Auto und ich hätte auch nichts dagegen, wenn wir uns das Leben ein wenig nett und angenehm machen können. Ich esse Kartoffelsuppe ganz gern, aber nicht sechsmal in der Woche. Nein, ehrlich, ich möchte es in meinem Leben etwas besser haben als meine Mutter und nicht immer mit dem Rechenstift in der Hand den Tag begin- nen!“ Er starrte sie an, als entdeckte er neue und ein wenig erschreckende Züge an ihr: „Du tust vielleicht doch besser daran, mein liebes Herz, einen Generaldirektor von Sie- mens zu heiraten“ „Wenn wir nicht auf der offenen Straße Wären, würde ich dir für diese Gemeinheit die Nase abbeißen!“ sagte sie zärtlich er- zürnt. Sie sahen sich in die Augen und be- garmen zu lachen. „Also, mein Liebling, wo und wann tref- ken wür uns heute?“ „Morgen abend um acht auf der alten Brücke.“ Er spitzte die Lippen zu einem Kuß, den Charlotte auf einen halben Meter Abstand mit geschlossenen Augen entgegennahm und zärtlich erwiderte. Daheim war der Tisch ge- deckt, die Schüssel mit dem Kartoffelsalat stand auf der Anrichte, und die Kabeljau- fülets brutzelten in der Pfanne. Die Panie- rumg war goldbraun und knusprig, gerade so, wie Wilhelm Ströndle es liebte, und pünkt- lich um halb eins sperrte er die Tür auf und erschien zusammen mit Werner, den er auf dem Heimweg getroffen hatte. Sie wuschen sich die Hände und setzten sich zu Tisch, und Christa teilte die Filets aus der Pfanne auf die Teller. Nur Wilhelm Ströndle hatte das Recht, Wünsche auf ein besonderes Stück zu äußern. Er wählte lange und deu- tete mit der Gabel auf ein Stück, das be- sonders rösch aussah. Den Kartoffelsalat nahm jeder selber. Werner lud sich den Teller wie gewöhnlich so voll, daß man be- fürchten mußte, der pyramidenhafte Aufbau würde ihm über den Tellerrand rutschen. Sie waren im allgemeinen keine sehr ge- sprächige Familie. Bei ihren Mahlzeiten hätte man sie für stumm halten können. Sie aßen mit einer Geschwindigkeit, als stände ein Antreiber mit einer Peitsche hinter ihnen. Frau Martha war es sonst, die ihre Gier bremste und es als Beleidigung emp- fand, daß sie die Mühe eines Vormittags in fünf Minuten herunterschlangen. „Hat es wenigstens geschmeckt?“ fragte Christa ein wenig gekränkt, als sie sich er- hoben, ohne auch nur ein Wort über ihre Kochkünste zu verlieren. Sie bekam ein paar satte und zufriedene Knurrtöne zur Antwort. und Wilhelm Ströndle ließ sich mit der Ver- dauungszigarette auf dem Sofa nieder. „Gib mir mal die Familienpapiere, Char- lotte!“ Werner suchte in der äußeren Brusttasche nach einem Zigarettenstummel, den er sor- fälbtig in eine Spitze steckte und anrauchte Er blinzelte dabei Charlotte zu. „Uebrigens bin ich wegen dieses Aufrufs heute mindestens zehnmal angeredet wor- den.“ „Ich auch!“ sagte Charlotte. „Und ich erst!“ rief Christa,„im Fischladen haben sie mich deswegen angequatscht, und bei der alten Frau Adler in der Gärtnerei, wo ich die Hörnleskartoffeln holte, da sind sie gleich zu fünft über mich hergefallen und haben mich angeglotzt, daß ich ganz rot ge- worden bin. Seid ihr zu dem Ströndle, der Wo heute in der Zeitung steht, verwandt, hat die alte Adlerin gefragt. Aber ich hab nicht gesagt, dag das unser Urgroßvater ist. Ich habe gesagt, daß wir das nicht wissen.“ Wilhelm Ströndle trommelte mit den Fingerspitzen auf die Sofalehne und starrte dem Rauch nach, den er in dünnem Strahl in die Luft blies:„Zum Kotzen! Jetzt liefern wir der Stadt einen Gesprächsstoff. Das hab ich gern!“ „Laß die Leute doch reden“, meinte Char- 1 einem Achselzucken,„mich stört das nicht.“ „Aber mich!“ sagte Wilhelm Ströndle ärgerlich.„Sogar mein Chef fing von dem Quatsch mit der Millionenerbschaft an. Natürlich grinste er innerlich.“ „Wer zuletzt grinst, grinst am besten“, orakelte Charlotte. „Ich kann mir nicht helfen“, murmelte Werner,„aber ich habe ein Gefühl, als ob Weihnachten vor der Tür steht. Lord High Treasurer— das Schatzkanzleramt— er schnupperte mit der Nase in die Luft,„das 1 doch geradezu nach Erbschaft und nach Geld.“ 3 „Hör auf!“ knurrte Wilhelm Ströndle grimmig,„ich kann es nicht mehr hören!“ „Und was sollte es sonst wohl sein?“ fragte Christa, und ihre Augen leuchteten in einem seltsamen, erwartungsvollen Glanz. „Gebt einmal die Zeitung und eine Schere her!“ befahl Wilhelm Ströndle. Er schnitt den Aufruf sorgfältig aus, löste die Heftvor- richtung des Briefordners und klemmte den Zeitungsausschnitt als oberstes Blatt in die Familienpapiere.„Abwarten!“ sagte er düster. „Auf jeden Fall erledige ich die Geschichte heute abend nach Büroschluß auf der Schreib- maschine. Ob es genügt, wenn ich deutsch schreibe?“ „Der Aufruf ist deutsch abgefaßt“, meinte Werner,„und so wird wohl im Schatzkanzler amt irgendein Bursche sitzen, der die deutsche Sprache beherrscht. Aber wenn du es wünschst, kann ich zu dir ins Geschäft kom- men und den Text, den du aufsetzt, ins Eng- lische übertragen.“ „Laß nur, ich mache es allein. Im übrigen werde ich den Brüdern schreiben, wie die Dinge auch liegen mögen, sie sollen mir mit- teilen, was dieser Aufruf zu bedeuten hat. Und zwar so bald wie möglich!“ Charlotte nickte:„Und vielleicht ist es besser, wenn du vorläufig von der Geschichte mit dem Ranonenschlag und der achtund- vierziger Revolution und der Flucht und der Todeserklärung nichts erwähnst. Weißt du, Wo doch jetzt alles, was mit Revolution zusammenhängt, nach Rußland riecht, sind de Engländer vielleicht kitzlig.“ „Schlauheit, dein Name ist Weib!“ grinste Werner, aber er und auch Wilhelm Ströndle fanden Charlottes Einwand bemerkenswert. „Ich werde mich ganz kurzhalten und mich hauptsächlich auf eine übersichtliche Ab- schrift jener Urkunden beschränken, die unsere direkte Abstammung von Johannes Chrysostomus Ströndle beweisen.— Und jetzt wird es Zeit für mich, aufzubrechen. Also, Kinder, wir sehen uns abends wieder. Ich komme etwas später als sonst, denn ich werde den Brief gleich auf der Bahnpost aufgeben.“ Er zog seine Börse und lege künfzig Pfennige auf den Tisch.„Besorg für Mama etwas Zungenwurst, Christl, und be- stell ihr einen Gruß von mir. Und sie soll sich nicht so abhetzen!“ Fortsetzung folgt) praus geb. ſexlag. truckerel. chefredakt stellv.: D. br. E. K weber; Fe Lokales: pr. F. W. F land: C. zimon; Lu chef v. D. Bank, Rhe f gad. K Om. I Mannheim Fr. 80 016, 7 4 , Jahrga Te g Montag Kegieru bolea u von Gu „mehre Guaten tionen! amerik. Mitglie seligkei 0 Der 1 amerikar odge dab Bras hätten, chen Be Hxaniscl habe sic ber gua digte die pany“ ve Guateme Brasilier mala an chen St isch ab cherheits aufkorde und Lan haben, C zugreife eine Ueb mala ent licht übe f die„Age Der f beantrag teiligten Kampf Der sov lehnte d. die Bes- ion dei veisen. Aianisc Furde Veto h wurde Die 1 schen S Frieden A Bad duld ni gent, auer e sten Er unklug gegen wy Entwick aus an Nations schen P nicht d dab die Ordnun reite ih Sie beg zu im D Der der Ev der K Rottenh gung, arbeit Er bete nicht, verkün an der an der die La. des ve werder kratie geladel die Se Er bed eigenm bei Sen zung, neten dauer! viele Traum mit R. beien. Kar Lur m Der Licht, gegene g gen B. stentu heute nicht sei m. ausgel den. P derne Ausspi sten Christ UÜchke Was Deuts De