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Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. bank, Rhein-Main Bank, städt. Spark., f Bad. Kom.Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband bezug 4,.— DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis⸗ liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. ee 9 Jahrgang/ Nr. 145/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 25. Juni 1954 8 Bundestag debattiert Agrarprobleme Zwei Entwürfe, ein Ziel: Ausgleich zwischen Betriebskosten und Erträgen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag führte am Donnerstag eine große Grundsatzaussprache über die Agrarpolitik durch. Zum erstenmal standen die von der CDU/ CSU und die von der DP eingebrachten Gesetzentwürfe zur Sicherung der Volksernährung und zur Erhal- tung einer leistungsfähigen Landwirtschaft zur Debatte. Bei beiden Vorlagen geht es darum, die Landwirtschaft an das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft heranzuführen und ihr die Möglichkeit zu schaffen, einen Ausgleich zwischen Betriebskosten und Erträgen herzustellen. Die Koalitionspartner CDU/ CSU und DP zuf der einen Seite, die FDP auf der anderen Seite schlagen zu diesem Zweck verschiedene wege vor. Während die FDP eine Index- preisparität fordert, die, bezogen auf das Jahr 1938, in jedem Jahr neu errechnet wer- den soll, wollen CDU/CSU und DP mit wirt- schaftspolitischen Mittein auf lange Sicht eine Ertrags-Aufwands-Parität durchführen, die in erster Linie auf eine Kostensenkung ab- nelt, aber auch Preiserhöhungen für land- wirtschaftliche Produkte nicht ausschließt. geide Entwürfe schlagen zur Beratung der zundesregierung einen Sachverständigen- Ausschuß vor, der im Benehmen mit dem Sta- tistischen Bundesamt und dem Zentralaus- schuß der deutschen Landwirtschaft die not- wendigen Unterlagen zu erstellen und aus- zuwerten haben soll. Für die CDU/CSU und DP begründete Ab- geordneter Lücker, für die FDP der Ab- geordnete Mauk die Entwürfe. Lücker meinte, daß trotz deutlicher Fortschritte die agrarpolitische Situation in der Bundesrepu- blik nicht befriedige. Die Vorlage der CDU und DP wolle eine bessere, preiswürdigere Versorgung der Bevölkerung unter gleich- zeitiger Sicherung der land wirtschaftlichen Rentabilität. Als Hauptziele unterstrich Lük- ker die Senkung der Preise für Betriebsmit- tel und Steuerentlastungen. Die reine Preis- Parität sei abzulehnen, weil sie die Lohn- und Preisspirale in Gang setze. Auch Ma u k er- klärte, daß die Landwirtschaft den anderen Wirtschaftszweigen gegenüber zurückgeblie- ben sei. Die Disparität habe 1953 1,5 Md. Mark betragen. Versuche des Ernährungsministers, mit der Industrie zu Vereinbarungen über Preissenkungen für Produktionsmittel zu gelangen, seien gescheitert. Es genüge deshalb nicht, einfach ein Programm zu setzen, son- dern man müsse schon den Mut haben, über EVG- Konferenz ohne Frankreich? Bonn. Die Bundesregierung hat, wie ein Regierungssprecher am Donnerstag in Bonn mitteilte, eine Einladung der Benelux-Staa- ten zu einer Außenminister-Konferenz der sechs EVG-Partner angenommen und als Termin die zweite Hälfte der kommenden Woche vorgeschlagen. Man rechnet in Bonn damit, dag Mendes-France selbst an dieser Konferenz teilnehmen werde, wodurch die erste Möglichkeit zu einer Aussprache Wischen Bu zanzler Dr. Adenauer und dem neuen französischen Regierungschef gegeben wäre. Frankreich lehnte jedoch am Donnerstagabend— wie UP meldét— die Einladung zu dieser Konferenz ab. Ein offi- zieller Sprecher der Regierung in Paris teilte mit, daß der französische Ministerpräsident Mendèes-France mit Rücksicht auf die an erster Stelle stehenden Bemühungen um die Beendigung des Krieges in Indochina dieser Einladung nicht Folge leisten könne. Auch werde kein Stellvertreter des französischen Kabinettschefs und Außenministers nach Brüssel entsandt werden. Ein Bonner Regierungssprecher sagte am Donnerstagnachmittag:„Die europäische Po- litik kommt wieder in Bewegung“. Diese Feststellung basiert auf zwei Vorgängen. J Haben die Außenminister Belgiens, der Nie- derlande und Luxemburgs am Mittwoch eine neue Außenminister-Konferenz vereinbart. Man nimmt an, daß die Anregung dazu von ö Die Benelux- Staaten luden ein/ Paris lehnte Teilnahme ab Von unserer Bonner Redaktion dem belgischen Außenminister Spa ak aus- ging. 2. bewertet man in Bonn die Ver- trauenserklärung des italienischen Senats mit 121 gegen 85 Stimmen für die Außen- politik der Regierung Scelba gleichfalls als Beweis dafür, daß die Politik der europäi- schen Integration nach wie vor lebt. Schon am Mittwochabend gab Bundes- kanzler Dr. Adenauer auf einer Wahlver- sammlung in Solingen bekannt, daß er durch den belgischen Außenminister Spaak fern- mündlich von dem Vorschlag der Benelux- Staaten unterrichtet und zu der Außenmiri- ster-RKonferenz eingeladen worden sei. Adeu- auer sagte dann in diesem Zusammenhang, es gehe jetzt um die Frage an Frankreich: „Willst du, oder willst du nicht?“ Er könne sich nicht vorstellen, daß Frankreich nein sagen werde. Der Bonner Regierungssprecher sagte am Donnerstag weiter, daß die internationale Lage einen bindenden Eutschluß über die EVG erforderlich mache. Die Regierung Men- dès-France habe die Verpflichtung über- nommen, hierüber vor Beginn der Parla- mentsferien eine Entscheidung herbeizufüh- ren. Die Brüsseler Konferenz werde Klarheit bringen müsen, wie der Stand der Ratifizie- rung in Frankreich ist. Bei dieser Gelegen- heit sollte aber nach deutscher Auffassung nicht über eine Alternativlösung beraten werden. Mendès-France setzt sich durch Eindeutiger Vertrauensbeweis der französischen Nationalversammlung Nach Meldungen unseres Korrespondenten Pet. Paris. Der französische Ministerpräsident, Mendes- France, erklärte am Donners- tag vor der Nationalversammiung, Chou En Lal habe zugestimmt, sobald als möglich eine militärische Uebereinkunft zum Abschluß des Indochinakrieges zu erzielen. Der neue Kabinettschef trat zum ersten Male seit sel- ner Investitur vor die Deputierten, um die Vertagung der traditionellen Debatte über die Zusammensetzung des Kabinetts zu be- antragen. Dieser Antrag des Regierungs- cheks wurde mit 433 zu 23 Stimmen gebil- ligt. Mendes-France teilte weiter mit, daß er hoffe, auch den sowjetischen Auhßenmini- ster, Molotow, zu sehen, wenn dieser das nächste Mal nach Genf kommt. Mendès-France wies alle Behauptungen zurück, nach denen er die Ratifizierung des EVG- Vertrages dadurch verzögern wolle, daß er zunächst einen Kompromiß zwischen den Gegnern und Befürwortern dieses Ver- tragswerkes zustande zu bringen versuchen wolle. Noch in dieser Woche wolle er damit beginnen, eine Annäherung der gegnerischen Standpunkte in dieser Frage zu erreichen. Dabei betonte er erneut, daß ein Vertrags- erk wie die Europäische Verteidigungsge- meinschaft die Billigung aller finden müsse. der ehemalige französische Außenminister, Zobert Schuman, erklärte zu gleicher Leit, daß er weiter den EVG- Vertrag be- ürworte und daß es seiner Ansicht nach — 8 Alternative zu diesem Vertragswerk debe. Die Tendenz zur Schaffung einer einzigen Unabhängigen Partei in der französischen Nationalversammlung wurde in der Nacht aum Donnerstag durch den Zusammenschluß Jon 198 Abgeordneten und Senatoren Se- därkt, die den drei Gruppen der Unabhän- eigen, der Unabhängigen Bauern sowie der egaullistischen ARS entstammen. zwischen hat die Katholische Volkspar- tei ihrem Beschluß gemäß die beiden Abge- ordneten ausgestoßen, die in das Kabinett AMendes-France eingetreten sind, Ferner sind fünk von den sechs sozialistischen Abgeord- 5 die seinerzeit im Auswärtigen Aus- chuß der Kammer für die EVG- feindlichen bericht von Jules Moch gestimmt hatten, War micht aus ihrer Partei ausgeschlossen sowie der Agentur dpa worden, müssen sich aber aus allen parla- mentarischen Kommissionen zurückziehen und dürfen auf den Parteikongressen nicht auftreten. Ueber den sechsten Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses, Daniel Mayer, wird der Parteivorstand erst in der nächsten Woche zu Gericht sitzen. Unter den Gemaßregelten sind Jules Moch selbst und der ehemalige Generalgouverneur von Algerien und Kandidat für die Präsident- schaft der Republik, Naegelen. die Preise eine Gesundung herbeizuführen. Auhßerdem begnüge sich der Entwurf der CDV/ CSU damit, der Sachverständigen-Kom- mission Untersuchungen zu empfehlen, auf die die Bundesregierung dann zu warten habe, in Wirklichkeit aber müsse man ein echtes Barometer schaffen, um kurzfristig reagieren zu können. Das sei eben der„Preis- index“. Als erster Diskussionsredner warnte Bundesernährungsminister Lübke vor dem Entwurf der FDP. Dieser Entwurf führe zu einer Indexparität, die einem„gefährlichen Automatismus“ und die Lohnpreisspirale auslösten. Nur eine Politik, die Aufwand und Ertrag der Landwirtschaft ausgleiche, sei vertretbar. Auf der Kostenseite könne sehr viel geschehen, indem man beispielsweise den Grundstoffindustrien Investitionskredite gebe, damit sich Stahl, Strom und Kohle verbillige. Das werde dann nicht ohne Einfluß auf die Preise für Landmaschinen und Stick- stoffdünger bleiben. Lübke meinte, daß in der letzten Zeit schon eine Verkleinerung der Preisschere erreicht worden sei, die dann aber durch die Verbesserung der Land- arbeiterlöhne wieder aufgehoben wurde. Der Minister hob insbesondere vier Möglichkeiten hervor: 1. Preissenkungen für Produktions- mittel; 2. Zollsenkung für Dieselkraftstoff; 3. steuerliche Abschreibung für Rationalisie- rungsmabhnahmen; 4. Mengenkonjunktur durch Stabilisierung der Preise. Die Bedenken der Sozialdemokraten zu den Vorlagen der CDU und der FDP er- läuterte Herbert Krie de mann. Die Ent- würkfe gäben— so sagte der Sprecher laut dpa— der Regierung nicht die Mittel an die Hand, die vorgesehenen Maßnahmen zu ver- Wirklichen. Es dürfe aber kein Gesetz zu- standekommen, das nur den Charakter einer unverbindlichen Entschließung habe. Unklar sei beispielsweise, welche handelspolitischen Maßnahmen zur Unterstützung der Land- Wirtschaft angewendet werden sollen. Für steuerliche Hilfen stünden dem Bundes- finanzminister bisher keine Reserven im Haushalt zur Verfügung. Für die SPD sei eine Paritätspolitik kein siamesischer Zwil- ling zum Agrarprogramm des Bundes- ernährungsministers, sondern eine Alterna- tive. Wenn man ernsthaft eine Kosten- senkung für land wirtschaftliche Betriebs- mittel anstreben wolle, müsse man„Pfrün- den beschneiden“, die von Interessenten zäh verteidigt würden. Churchill und Eden treffen heute in Washington ein London.(dpa) Der britische Premier- minister, Churchill, und Außenminister Eden traten am Donnerstagabend den Flug über den Atlantik zu einer viertägigen Sonderkonferenz mit Präsident Eisen- hower und Auhenminister Dulles an. Als Hauptthemen der Besprechungen wer- den Indochina, der Südostasiatische Sicher- heitspakt und die EVG-Krise genannt. Churchill und Eden werden bereits heute vormittag zum Frühstück in Washington erwartet. Bundeskanzler Adenauer wird nach Mitteilung von zuständiger Seite während der bevorstehenden Besprechungen Zwi- schen den Regierungschefs und Außenmini- stern Großbritanniens und der Vereinigten Staaten durch Außenminister John Foster Dulles ständig über den Verlauf dieser Ge- spräche, soweit sie Europa direkt betreffen, unterrichtet werden. Berlin ist reich geworden an Freiheit zeigt. Denkmälern und Symbolen seit dem Tag; da es— viergeteilt— zum Sinnbild des deutschen Schicksals nach dem letaten Kriege wurde. Aber nicht genug, ein neues Denkmal ist auf dem Courbièreplatæa im Beairk Wedding entstanden, ein Obelisk, der auf seinen vier Seiten Darstellungen zu den Themen Zusummenbruch und Chaos, Unterdrückung und Sllaverei, Wiederaufbau und Rampf um die Bild: Keystone-Bild Schröder verteidigt die„Aktion Vulkan“ Ehrenerklärung und Schadenersatz für schuldlos Verhaftete zugesichert Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bundesregierung werde eine Ehrenerklärung zugunsten derjenigen Per- sonen abgeben, die im Zusammenhang mit der„Aktion Vulkan“ verhaftet wurden und deren Schuldlosigkeit sich herausstellte, teilte Bundesinnenminister Schröder am Donnerstag vor dem Plenum des Bundes- tages mit. Dies könne aber erst dann ge- schehen, wenn der gesamte Komplex abge- schlossen sei. Dann werde die Bundesregie- rung auch den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend Schadenersatz leisten. Diese Erklärung gab der Minister als Antwort auf eine sehr kritische große An- frage der SPD über das Verfahren bei der „Aktion Vulkan“ im April 1953 ab. Die Sozialdemokraten fragten die Bundesregie- rung., ob sie das damalige Verhalten Vize- kanzler Blüchers billige und welche Vorsorge sie treffen werde, um in Zukunft zu ver- Zwischen Gesfern und Morgen Die Kriegsschadenrenten aus dem Lasten- ausgleich(Unterhaltshilfe und Entschädi- gungsrente) vom 1. Juli an zu erhöhen, hat der Bundestagsausschuß für den Lastenaus- gleich vorgeschlagen. Der Ausschußvorsit- zende, Johannes Kunz e(CDU), sagte dazu, eine entsprechende Novelle zum Lastenaus- gleichsgesetz werde dem Bundestag zwar erst im Oktober vorgelegt werden können, doch solle die Erhöhung rückwirkend in Kraft treten. Da alle Fraktionn sich für eine Verbesserung der Unterhaltshilfe ausgespro- chen hätten, werde das Plenum dem Vor- schlag des Ausschusses sicherlich zu- stimmen. Das Pfund als Gewichtseinheit ist tat- sächlich überflüssig geworden, erklärte Bun- deswirtschaftsminister Erhard am Don- nerstag im Bundestag auf die Frage eines Ab- geordneten, ob er bereit sei, diese Gewichts- bezeichnung wieder gesetzlich zuzulassen. In einer Anfrage an die Bundesregierung ersucht die Bundestagsfraktion der FDP um Auskunft, ob die Auswirkungen der POS t gebühren- Erhöhung in nächster Zeit gemildert oder rückgängig gemacht werden können. Die Erhöhung der Postgebühren habe in der Oeffentlichkeit große Erregung her- vorgerufen. Man sei der Ansicht, daß vor diesem Schritt bei der Post nicht ausreichend rationalisiert und eingespart worden sei. Die technischen Vorarbeiten für die Planung derjenigen Aut o bahnen, deren Bau nach dem Verkehrs-Finanzgesetz als vordringlich anzusehen ist, sind— wie Bun- desverkehrsminister See bohm am Don- nerstag in der Fregestunde des Bundestages sagte— seit längerer Zeit soweit abgeschlos- sen, daß nach Verabschiedung des Gesetzes der Bau dieser Autobahnen unverzüglich begonnen werden könne. Das seit Monaten umstrittene niedersäch- sische Schulgesetz wurde am Donnerstag vom niedersächsischen Landtag in zweiter Lesung mit großer Mehrheit gebilligt. Zwischen Peking und Pankow eist— wie ein rotchinesischer Sender am Donnerstag meldete— ein Abkommen über eine Zusam- menarbeit auf wissenschaftlichem und tech- nischem Gebiet abgeschlossen worden. Der amerikanische„Autokönig“ Henry Ford II wurde am Donnerstag zusammen mit dem amerikanischen Hohen Kom- missar Conant vom Bundeskanzler Dr. Adenauer empfangen. Die Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik hat Bundespräsident Heuss dem türkischen Staatspräsidenten, Celal Bajar, zum Zei- chen der Freundschaft zwischen den beiden Völkern verliehen. Vom stellvertretenden sowzetischen Außenminister empfangen wurde am Mitt- woch in Moskau Dr. Gustav Heinemann. Etwa eine Million Pfund(fast 12. Millio- nen Mark) kostet nach Mitteilung des briti- schen Kolonialministers monatlich die Be- kämpfung der Mau-Mau- Organisation. Ein europäisches Sozialistentreffen, zu dem Delegierte aller sozialistischen Parteien des europäischen Kontinents entsandt wer- den sollen, soll am 26. und 27. Juni in Paris stattfinden. Das Hauptquartier der britischen Land- und Luftstreitkräfte wird aus der Suez- Kanalzone Aegyptens nach Cypern verlegt. Die Vorbereitungen zur Aufnahme des Hauptquartiers sind auf Cypern bereits im Gang. Mehr als tausend Atomwissenschaftler und Techniker aus den USA und anderen Westlichen Ländern sind jetzt im Staate Michigan zu einem Kongreß zusammenge-: kommen. Die USA und die Philippinen bildeten auf Grund des zwischen beiden Ländern be- stehenden Verteidigungsabkommens formell einen Verteidigungsrat. Die franzosenfeindlichen Terroristen in Tunesien und Marokko verüben in den letzten Tagen neben Attentaten und Schie- Bereien immer wieder Brandstiftungen. Freifahrtscheine nach der Sowjetunion sollen auf Beschluß des Auswärtigen Aus- schusses des amerikanischen Repräsentan- tenhauses jedem Amerikaner zur Verfügung gestellt werden, der für immer nach der Sowjetunion reisen will. Madame Lakshmi Pandit, die Präsidentin der Generalversammlung der Vereinten Nationen, besucht gegenwärtig Jugoslawien. meiden, daß ein Mitglied der Bundesregie- rung in ein schwebendes Verfahren ein- greife. In der Begründung der Anfrage warf Dr. Greve(SPD) der Bundesregierung vor, nicht juristisch, sondern politisch ge- handelt zu haben. Das Bundesamt für Ver- fassungsschutz, das Bundesinnen ministerium, das Bundeskriminalamt und der Oberbundes- anwalt seien„die Auguren dieser Affäre“. Von den rund 40 Verhafteten sei heute nur noch ein einziger in Haft. Zwei seien verur- teilt worden Greve erinnerte an die Men- schenrechtskonvention, nach der ein Ver- dächtiger so lange als unschuldig gelte, bis seine Schuld erwiesen sei. Demgegenüber stellte Bundesinnenminister Schröder fest, daß ein wohlorganisierter Nachrichtendienst der Sowjetzone dabei ge- Wesen sei, das Bundesgebiet mit einem Netz von Tarnfirmen und Agenten zu über- ziehen. Von den 38 Verhafteten seien 21 Kommunisten gewesen. Die Abwehr eines so gefährlichen Angriffs habe nicht zurück- gestellt werden können, bis in jedem Einzel- fall Klarheit erzielt war. Die Grundsatze des rechtsstaatlichen Denkens seien jedoch in vollem Umfang gewahrt worden, da die Verhaftungen auf Grund richterlichen Be- kehls vorgenommen wurden.„Damals mußte schnell gehandelt werden“, sagte Schröder, „Weil die Flucht des Abteilungsleiters Kraus vom Ostberliner Spionage- Institut nach dem Westen bekannt geworden war und eine Warnung der Agenten zu befürchten stand“ Guatemala kommt erneut vor den Sicherheitsrat New Tork.(dpa) Der Sicherheitsrat wird am Freitag erneut über die Lage in Guate- mala beraten. Die Sitzung wurde angesetzt, nachdem der guatemaltekische Delegierte bei der UNO, Arriola, in der Nacht zum Don- nerstag eine sofortige Sitzung mit der Be- gründung gefordert hatte, daß die Zivilbevöl- kerung in offenen Städten Guatemalas mit Maschinengewehren und Bomben aus der Luft angegriffen worden sei und daß die Aufständischen über ihren Rundfunksender neue Bombenangriffe angekündigt hätten. Die panamerikanische Friedenskommis- sion beschloß in der Nacht zum Donnerstag, der guatemaltekischen Regierung die Entsen- dung einer Untersuchungskommission nach den drei mittelamerikanischen Ländern Ni- karagua, Honduras und Guatemala vorzu- schlagen. Seite 2 MORGEN Freitag, 28. Juni 1954./ Nr. 14 De N Kommentar Freitag, 25. Juni 1954 Die Einladung kam zu früh Als in Bonn die Einladung der Benelux- Länder zu einer Konferenz der EVG-Staaten in Brüssel eintraf, regte sich in der Bundes- Hauptstadt freudiger Optimismus. Aber auf die Vorfreude legte sich sehr bald Rauhreif. Denn in Paris wurde promt erklärt, daß Weder Mendeès-France noch ein Stellvertreter nach Brüssel fahren werde. Der französische Ministerpräsident zeigt sich entschlossen, sich nicht von seinen Bemühungen um eine 3 der Indochina-Frage ablenken zu Assen. Eigentlich hätte man diese Antwort aus Paris voraussehen können. Die Einladung nach Brüssel kam im denkbar ungünstigsten Augenblick. Die ersten Tage seiner Amts- kührung hat Mendeès-France mit großer Vitalität dazu benutzt, die festgefahrenen Verhandlungen über Indochina wieder flott zu machen. Er kam noch nicht dazu, mit einem klärenden Gespräch der französischen Parteien über die EVG zu beginnen. Mendes- France hätte deshalb in Brüssel auch noch nichts Genaues über die Haltung seiner Regierung zum EVG-Vertrag sagen können. Warum eilte es den Benelux-Ländern so? Darüber können wohl die Berichte Auf- schluß geben, welche das Unbehagen der drei Länder über amerikanische Bestrebun- gen erkennen lassen, die darauf abzielen, Wenigstens eine Verteidigungsgemeinschaft zwischen Holland, Belgien, Luxemburg und der Bundesrepublik zustande zu bringen. Diese vier Staaten haben die Ratifizierung des EVG-Vertrages abgeschlossen, während in Frankreich und Italien die Entscheidung noch aussteht. Den Amerikanern mag der Spatz in der Hand lieber sein als die Taube Auf dem Dach; aber nach unserem Ge- schmack ist eine solche„Kleinst-Lösung“ nicht. Eine Verteidigungsgemeinschaft ohne Frankreich ist keine EVG und ohne die EVG Würden wir Mühe haben, die Montanunion zu retten, ganz zu schweigen von den Schwierigkeiten, die sich dann der Politik zur Einigung Europas in den Weg stellen würden. Uns ging es nie in erster Linie um europäische Soldaten, sondern um die Ein- heit Europas. Aber auch in Bonn hatte man es wohl eilig, weil man dort sehr intensiv überlegt, wie die Bundesrepublik endlich die Souverä- mtät erlangen könne. Am einfachsten und besten ginge das durch die Verwirklichung der EVG, doch man überlegt auch, wie das Ziel notfalls auch ohne die EVG zu er- reichen sei. Die Benelux-Länder und die Bumdesrepublik haben also ein starkes Inter- esse daran, möglichst bald darüber Klarheit zu bekommen, ob mit der EVG noch ernst- Haft gerechnet werden kann— eine HKlar- heit, die Frankreich auf der geplanten Brüsseler Konferenz geben sollte. Aber wie gesagt: mit diesem Verlangen hat man Mendes-France überfordert: Er braucht noch Zeit. Und man sollte ihm Zeit lassen. Denn es Wird ihm gewiß leichter fallen, der EVG in Paris auf die Beine zu helfen, wenn er ein Halbwegs günstiges Ergebnis der Verhand- lungen über Indochina vorweisen kann. Er hat versprochen, bis zum 20. Juli eine Lösung des Problems Indochina zu finden. So lange sollten auch die Partner des EVG-Vertrags noch warten können. Der französische Mini- sterpräsident hat recht, wenn er sich jetzt micht drängen läßt; schließlich kann ihn niemand mehr unter Zeitdruck setzen, als er es selbst mit seinen Versprechungen ge- tan hat. We Ehestandsdarlehen Es ist zwar nur ein Vorschlag, aber es ist immerhin einer der wenigen positiven Beiträge, die das Ministerium Würmeling bisher der bundes republikanischen Oeffent- Uchkeit unterbreitet hat. Kredite an junge Ehepaare zu vermitteln, der Gedanke ist nicht neu, seine Verwirklichung notwendiger denn je. Bedenkt man, was so ein Paar zur Aufrichtung eines eigenen Hausstandes be- nötigt und was das heute kostet, so ist der Mut zu bewundern, mit dem die jungen Leute die Ehe eingehen. Eine blose Küchen- ausstattung beispielsweise, ohne jeglichen Schnickschnack, verschlingt allein schon zwei- tausend Mark. Früher konnten die Standes- amtskandidaten mit dieser Summe eine ganze Wohnungseinrichtung erstehen, wenn sich nicht die ehrenwerten Schwieger väter selbstverständlich bereit fanden, den Haus- stand als Morgengabe beizusteuern. Wo gibt es denn das heute noch? Geheiratet wird nurmehr auf gut Glück und im Vertrauen auf den Segen der Zukunft. Die Schwieger eltern begnügen sich damit, im Stillen die Hände zu ringen. Wenn also nun Minister Würmeling der jungen Generation an die Hand gehen will, so wird man ihm dafür mehr Dank wissen, als für gewisse Schnüffeleien und Zwicke- leien, von denen sein Ministerium bisher von sich reden machte. Eigentlich hätte seine Tätigkeit mit einer solch positiven Einstel- lung beginnen müssen, dann hätte er sich wohl mehr Zustimmung erworben, als dies der Fall war. Aber in Bonn wird ja so man- ches Pferd am Schwanz aufgezäumt, warum sollte denn gerade der Familienminister den guten Wein zuerst reichen wollen? Dennoch sind wir nicht ohne Vorbehalt gegen die plötzliche Einsicht des hohen Mini- steriums. Sollte etwa gar nicht pure Men- schenfreundlichkeit Vater dieser Idee sein, die den Staat überdies nichts kostet, da ja die Sparkassen die Darlehen aufbringen sollen? Wir haben gesprächsweise schon die Vermutung vernommen, daß Würmelings Geistesblitz, durchaus militaristischausgerich- tet, lediglich auf die Gebär- und Kinder- kreudigkeit der jungen Generation abziele. Etwa: Heiratet, der Kanzler braucht Sol- daten! Wie dem auch sei, eines wollen wir nicht unterschätzen. Die jungen Leute, die auf diese noch gar nicht vorhandenen Kredite spekulieren, müssen sich auch klar machen, daß sie ihre Ehe mit Schuldenmachen be- ginnen. Damit wird Frau Sorge wie eine böse Schwiegermutter mit in den Hausstand einziehen. Der Staat ist kein angenehmer Gläubiger. Er hat noch immer alles mit Zins und Zinzeszinsen zurückverlangt. Was wir bisher an Aktionen aus dem Familienmini- sterium in Erfahrung bringen konnten, stimmt gerade zu nachdenklich in dieser Richtung. Wenn Scheidungsrichter auf ihre Ehefestigkeit untersucht, Geschäftsinhaber gar auf ihre Schaufensterpuppen hin ange- zapft werden und übelste Sittlichkeits- riecherei sich breit macht, so mutet dieser ganze Betrieb so reaktionär an, daß man dem Ministerium in Sachen Ehestandsdar- jlehen nur zögernd eine fortschrittliche Ge- sinnung zugute halten wird. Dr. K. A. Laos und die Vietminh haben in Genf Verhandlungen aufgenommen Genf.(UP) Als erstes Ergebnis der Unter- redung zwischen Mendes France und Chou En Lai wurden am Donnerstag militärische Besprechungen zwischen Laos und den Vietminh in Genf aufgenommen. Die Aufnahme von Besprechungen zwischen militärischen Vertretern der beiden indo- chinesischen Königreiche Laos und Kam- bodscha sowie den Vietminh war bereits am vergangenen Samstag von der Indochina- konferenz beschlossen worden, ehe die Außenminister nach Hause zurückkehrt. Sehlusse — Als letztes Mittel„die Katze“ Ueberfüllung der Gefängnisse erschwert den Strafvollzug— auch in England London, im Juni Ein düsterer grauer Raum mit kleinen vergitterten Fenstern. Ein Gericht tagt im Gefängnis. Auf der einen Seite fünf Richter in dunklem Tagesanzug an langem eichenen Tisch— auf der anderen Seite, durch ein eisernes Geländer von ihnen getrennt, die sechs Delinquenten in grauer Gefängnis- tracht, jeder flankiert von zwei Wärtern in Uniform. Die Szene ist im Verwaltungsge- bäude des Wandsworthgefängnisses in Lon- don, die Richter sind eine Kommission von erfahrenen Polizeirichtern, die zusammenge- rufen ist, um über Vergehen zu urteilen, deren Ahndung die Disziplinarbefugnisse des Gefängnisleiters übersteigt. Denn diese sechs Angeklagten waren die Rädelsführer einer Revolte, die am 26. Mai im Gefängnis von Wandsworth ausbrach und bei der nicht we- niger als 21 Gefängnisbeamte, fünf davon schwer, verletzt wurden. Einige davon be- finden sich unter den Zeugen, die vernommen werden, und ihre Verbände lassen ahnen, daß es toll hergegangen sein muß, als im Arbeits- saal, inn dem 260 Gefangene mit Säckenähen beschäftigt waren, zwei der jetzt Angeklag- ten mit Hämmern auf die Aufsichtsbeamten losgingen und ein wahrer Hexensabbath folgte, der fast zwei Stunden lang andauerte, bis es dem Gefängnisgouverneur allmählich gelang, die Mehrzahl der meuternden Gefan- genen zu beruhigen und schließlich auch die Rädelsführer zu überwältigen. Die Angeklagten sind Leute mit langen Strafregistern. Sie haben Gerichtserfahrung und geben im Verhör nichts zu, was nicht schon einwandfrei erwiesen ist. Natürlich haben sie allerlei Begründungen für den Aus- bruch der Revolte vorzubringen, aber es er- hellt aus der Beweisaufnahme ziemlich deut- lich, daß die tiefere Ursache in persönlichen Rankünen zwischen diesen alten Gewobhn- heitsverbrechern und ihren Aufsichtsbeamten zu suchen ist. Strafmaßnahmen, die am Vor- tage gegen zwei der Gefangenen verhängt worden waren, hatten den unmittelbaren An- laß zu der Revolte geboten. Natürlich sind sich diese alten Zuchthausvögel keinen Augenblick im Unklaren, daß sie den Rich- tern nicht viel vormachen können und daß ihnen allerlei Unangenehmes bevorsteht. Trotzdem grient dieser oder jener von ihnen, als die Einzelheiten der Revolte hier noch ein- mal in aller Breite vor den Richtern darge- legt werden. Man will schon die Einzelhaft bei Wasser und Brot für ein paar Tage, den Verlust von allerlei Vergünstigungen, die man für gute Führung zugestanden bekam, ja selbst die Versagung der Abkür- zung der Faftzeit— bei einwand- freier Führung bis zu einem Viertel der Gesamtstrafe— auf sich nehmen dafür, daß man einmal seiner Wut gegen die ver- haßten Wärter hat freien Lauf lassen kön- nen.— Nur vor einem haben die Sechs deut- liche Furcht. Werden die Richter, die kühl und sachlich den Fall überprüfen, zu dem kommen, daß die Revolte nur durch Würmeling legte sein Programm vor Ehestands-Darlehen/ Verbesserung des Mutterschutzes/ Kinderbeihilfen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Ein umfangreiches familienpoliti- sches Programm unterbreitete Familienmini- ster Dr. Würmelin g dem Bundeskabinett in seiner letzten Sitzung. Dieses Programm sieht unter anderem langfristige Darlehen für junge Eheleute, eine Verbesserung des Mutterschutzes und Tarifvergünstigungen auf der Eisenbahn vor. Es beruht auf Forschungs- ergebnissen und Untersuchungen, die das Familienministerium gemeinsam mit den übrigen Ressorts durchführte. Das Bundes- kabinett beauftragte Würmeling, die Vor- lage beschleunigt in Gesetzesform„kabinetts- reif“ zu machen. Von seiten des Familienministeriums wird dazu betont, daß man nicht an eine Neuauflage der Ehestandsdarlehen der Hit- lerzeit denke. Man will vielmehr jungen Eheleuten durch langfristige Darlehen die Gründung des Hausstandes erleichtern, wenn sie eine eigene Sparleistung vorweisen kön- nen. Das Geld soll durch Kreditinstitute in Kreditform gewährt werden. Zur Zeit schwe- ben in dieser Sache— wie bereits kurz ge- meldet- Verhandlungen mit dem deutschen 2 5—.— Sparkassen- und Giroverband. Wie verlau- tet, sollen die Darlehen in der Höhe der eigenen Sparleistung gegeben werden. Als Tilgungszeit sind fünf Jahre, als Zinssatz 4 Prozent vorgeschlagen. Ein weiterer wichtiger Punkt des Pro- gramms ist der Bau von familiengerechten Wohnungen. Würmeling will erreichen, daß künftig Familien mit mehr als zwei Kindern bei der Vergabe von Baudarlehen bevorzugt werden und gewisse Vergünstigungen erhal- ten. Die EKinderbeihilfen, über die bereits der Bundestag berät und für die Familien- ausgleichskassen errichtet werden sollen, sollen möglichst bald gewährt werden. Das Programm setzt sich ferner für eine Er- leichterung der Zusammenführung der noch auseinandergerissenen Familien ein. Für die Witwenrenten wird eine Regelung ange- strebt, die sich dem System der Beamten- pensionen anpaßt, um dem Uebelstand der „Onkelehen“ entgegenzuwirken. Würmeling beabsichtigt auch, Maßnahmen zur Sicherung des Arbeitsplatzes für ältere Familienväter gesetzlich festlegen zu lassen. Von unserem Korrespondenten ab die neunschwänzige Katze geahndet werden kann? Natürlich wissen die Sechs als erfahrene Kriminelle ganz genau, daß die Richter die Auspeitschung nicht aus eigener Machtvoll- kommenheit verhängen können. Seit die Prü- gelstrafe, die für Roheitsdelikte in England länger als in den meisten anderen Kultur- staaten angewandt wurde, bei der Strafvoll- zugsreform in den ersten Nachkriegsjahren, sehr zum Kummer vieler hoher Richter, ab- geschafft wurde. ist die Anwendung der „Katze“ auch in den Gefängnissen nur als letztes und äuhßerstes Mittel zur Aufrecht- erhaltung der Disziplin zugelassen. In jedem Falle muß jetzt der Innenminister persönlich seine Zustimmung geben. Wie in so manchem Falle, da bei ihm die letzte Entscheidung über Tod und Leben liegt, ist er auch in dieser Frage in einem peinlichen Dilemma. Sir Da- vid Maxwell Fyfe ist ein humaner Mann, und der Gedanke, Menschen auspeitschen zu las- sen— mögen sie auch hartgesottene Verbre- cher sein— ist ihm bestimmt zuwider. Auf der anderen Seite muß er an die Moral der Gefängnisbeamten denken. Seit der Kriegs- zeit sind viele der Gefangenen aufsässiger geworden. Die„Gefängnisbevölkerung“ hat sich in England, wie fast überall in der Welt, seit der Zeit vor dem Kriege erheblich erhöht. Die Gefängnisse sind bis an die Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit belegt. Es kommen mehr Gefangene auf jeden Wärter als früher. Die Arbeitssäle reichen nicht aus. In den meisten Gefängnissen müssen die Ge- kangenen in Schichten arbeiten, und die täg- liche Arbeitszeit beträgt nur drei Stunden. Da ist es kein Wunder, daß die Leute auf dumme Gedanken kommen, zumal da man sie auch bei Tage viele Stunden lang in ihren Zellen halten muß, weil nicht genügend Beamte aur Verfügung stehen, um sie etwa zum Turnen oder zum Spaziergang auf den Höfen zu führen. Alles das muß Sir David in Betracht zie- hen, wenn er sich darüber schlüssig werden muß, ob die Meuterer aus dem Gefängnis in Wandsworth mit der„Katze“ gestraft wer- den sollen oder nicht. Was immer die Gefäng. misreformer auch fordern mögen, so sehr Sie im Rechte sein mögen, wenn sie der Regie- rurig falsche Sparsamkeit vorwerfen, weil sie nicht genügend Gefängnisse baut, Sir David wird bestrebt sein, Gerechtigkeit walten zu Iassen, aber er muß zugleich dafür sorgen, daß sich die Meuterei nicht an anderem Orte wie- derholt. Denn die Nachricht, daß in Wands- Worth fünf Wärter„lazarettfähig“ geschlagen wurden, reist schnell von einer Strafanstalt zur anderen, zumal da man die Hauptmisse- täter aus Sicherheitsgründen in andere Ge- fängnisse verlegt hat. Und die Versuchung, diesem oder jenem besonders verhaßten Wär- ter auch einmal eins auszuwischen, könnte für manchen alten Zuchthausvogel allzu groß sein, wenn er überzeugt wäre, daß er die neunschwänzige Katze nicht zu fürchten braucht. In der Tat ein peinliches Dilemma für einen gewissenhaften und humanen Mann. Kirchen und Staat schließen Frieden Der Schulstreit in Niedersachsen nähert sich einem versöhnlichen Ausgang Der Kampf zwischen den Kirchen, Par- teien und dem Staat um eine bessere Schul- form in Niedersachsen hat die entscheidende Endphase erreicht. An den bisherigen Debat- ten über dieses Gesetz, die weit über Deutschland hinaus Aufsehen erregten, hat- ten sich unter anderen der Papst, Bundes- kanzler Adenauer, die norddeutschen Bischöfe und die Parteien beteiligt. Der Parteijargon stempelte den Versuch, das Schulwesen in Niedersachsen neu zu ordnen, schnell als Kulturkampf ab. In Wirklichkeit jedoch handelte es sich mehr um eine der ungezählten kulturpolitischen Kriegsfolgelasten, die es zu beseitigen gilt. Aber aus auch heute noch unerklärlichen Gründen nahmen die Parteien den nieder- sächsischen Fall zum Anlaß, daran ihre Kräfte zu messen, was wiederum bei den Kirchen dazu führte, sich bedroht zu fühlen und nach Beistand auszuschauen. Läßt man den politischen Zündstoff einmal außer acht, dann imponieren zunächst die 150 Millionen Mark, die in Niedersachsen Einheimische und Flüchtlinge für die Volksschulbauten auf- brachten. Außerdem zahlen die Einwohner, neben den Steuern, über die Staatskassen, jährlich an die Kirchen rund 6,5 Millionen Mark und zudem ziehen, gegen eine mäßige Gebühr, die niedersächsischen Finanzämter, auf Wunsch und im Auftrage der Kirchen, die Kirchensteuern ein. Nimmt man dazu noch die fünf Schulgesetze für die vier Lan- desteile und beachtet die nach 1945 ver- änderte Bevölkerungsstruktur, dann ergibt dag zusammen ein unübersehbares Mosaik von echten und falschen Problemen. Einmal scheint es, im Dämmerlicht be- trachtet, als regiere in der alten Welfen- stadt Hannover neben dem in Kirchenfra- gen toleranten Ministerpräsidenten Hinrich KO pf(SPD) der Antichrist persönlich, zum anderen wiederum residiert hier als Landes- bischof der Präsident des lutherischen Welt- bundes, D. Dr. Lil je, umgeben von einem Kranz besonders aktiver katholischer Diöze- sen. Insgesamt fühlen sich neun Geistliche im Bischofsrang für die Gläubigen in Nie- dersachsen verantwortlich 65,2 Millionen evangelisch, 1,3 Millionen katholisch). Schon 1948 sollte auf Wunsch der briti- schen Besatzungsmacht das Schulwesen in Niedersachsen vereinfacht werden. Später nahmen sich dann die Kulturpolitiker aller Parteien mit deutscher Gründlichkeit der Sache an und stellten ihre Programme auf. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich aus all dem ein Plan heraus, der eine möglichst von einer Basis ausgehende Volksschul-Lehre vorsah. Damit wurde zum Leidwesen der beiden Konfessionen auch die Frage nach der Bekenntnisschule in einer partei- und kul- turpolitisch ungeschickten Formulierung ver- bunden. Umd jetzt schien es das Prestige der So- Zzialdemokratie auf der einen und der CDU/ CSU auf der anderen Seite nicht mehr zu dulden, diesen Schulstreit, noch weit von einem Kulturkampf entfernt, eine rein nie- dersächsische Angelegenheit sein zu lassen. Immerhin besitzen die Kirchen wieder soviel an Autorität, daß es der Staat nicht Wagen dürfte, gegen ihren ausgesprochenen Willen Zu regieren. Aber einmal als Katalysator der Westdeutschen Kulturpolitik ausersehen, blie- ben die Debatten auf Niedersachsen nicht lokalisiert. Die Münchener Ministerpräsiden- ten- Konferenz mit den Schulfragen im Vor- dergrund und die von Bundesminister Hein- rich Hellwege OP) kürzlich erhobene Forderung nach einem Bundes-Unterrichts- minister sind nur zwei von vielen Beweisen dafür. Als der Streit um die Schulen in Nieder- sachsen auf seinem geistigen Höhepunkt Stand, vereinbarten die zuständigen Bischöfe beider Konfessionen eine gemeinsame Kon- ferenz. Wenn dabei auch nicht alle Mei- nmungsverschiedenheiten zwischen den Kon- kessionen beseitigt werden konnten, so einigte man sich doch darauf, in Fragen der Jugend- erziehung noch enger zusammenzuarbeiten. Danach gab die Regierung in Hannover in einigen Punkten ihres Schulplanes etwas nach, der Parlamentsausschuß beschleunigte seine Beratungen und allgemein nahm die Bereitschaft aller Kreise zu, die niedersäch- sische Schulfrage wieder aus dem Strah- lungsbereich der großen Politik herauszu- ziehen. Nach dem jetzigen Stand wird die Regierung micht alle Bekenntnisschulen in Gemeinschaftsschulen umwandeln, dafür aber den Wunsch der Kirchen formal erfül- len, alle Schulen als grundsätzlich christliche zu führen. Mit der rein organisatorisch erzielten Vereinfachung der Schulverwaltung will sich die Regierung vorläufig begnügen. Der seit einem halben Jahr unter drama- tischen Begleiterscheinungen geführte nie- dersächsische Kulturkampf hätte sich damit, wenn die Zeichen sich nicht verändern, wieder in einen Schulstreit zurückverwandelt, der sich seinem Ende nähert. E. W. Alle amtlichen Fragebogen der Sowzetzone werden jetzt, nach Ermittlungen der„Kampf- gruppe gegen Unmenschlichkeit“ in West- berlin, durch die Frage ergänzt:„Was haben Sie am 17. Juni 1953 gemacht?“ Für die Ein- stellung in Arbeitsplätze und für Anträge aller Art sei die Beantwortung dieser Frage von ausschlaggebender Bedeutung. „Kontaktnahme mit dem Osten“ Wörtliche Auszüge aus einer Rede von Reinhold Maier In der Ausgabe vom 15. Juni brachten wir an dieser Stelle Auszüge aus dem Wortlaut einer Rede des Bundeskanzlers, die sich mit der Diskussion über die Be- ziehungen der Bundesrepublik zur Sowiet- union befaßte. Im folgenden geben wir Abschnitte des Wortlauts einer Rede des früheren Ministerpräsidenten Reinhold Maler wieder, die im Wahlkampf in Nordrhein-Westfalen und vor dem liberalen Studentenbund in Würzburg über die „Historie der Kontaktnahme mit dem Osten“ gehalten wurde. Solche Dokumente der Tagespolitik drucken wir hier von Zeit zu Zeit ab, um dem Leser über die sonst meist kurz gefaßte Berichterstattung hinaus Gedankengänge zu vermitteln, die heute eine Rolle spielen. Eine Stellungnahme ist mit der Auswahl nicht verbunden. „Stark abweichende Meinungen ergeben sich bezüglich der von der Bundesrepublik zu ziehenden Konsequenzen aus der Ber- liner Konferenz. Die westdeutsche Politik Hat brav und bieder die drei westalliierten Außenminister abwechslungsweise in West- Berlin und Ost-Berlin agieren lassen. Von Westdeutscher Seite wurde nicht ein Wort dareingesprochen. Sind aber die westalliier- ten Außenminister die einzig berufenen Wortführer für die Wieder vereinigung? Ein peinliches Gefühl lastet auf uns, näm- lich das Gefühl der Unwürdigkeit, mit wel- cher von deutscher Seite aus die Wieder- vereinigung den Besatzungsmächten über- lassen wird. Das ist doch wahrhaftig unsere Ureigenste Angelegenheit, unsere oberste Aufgabe. Sie nimmt uns kein anderer ab. Wir dürfen sie uns von keinem anderen ab- nehmen lassen, Wir werden sie auch be- Wwältigen. Aber wollen müssen wir. Die zweite Schlußfolgerung, welche die Deutschen aus der Berliner Konferenz zu ziehen haben, besteht darin, daß die West- alliierten Parner sind, dag aber auch die Sowjetunion Partnerin ist und daß ebenso wie die deutsche Fühlungnahme mit den Westalliierten selbstverständlich ist, auch ein direkter Gedankenaustausch mit. der Sowjetunion wünschenswert, zulässig und möglich sein muß. Mit einer solchen Sprech- möglichkeit würde in gar keiner Weise dem zukünftigen Verhältnis zur Sowjetunion Vorgegräffen, ihnen z. B. nicht eine Allianz, ein Rapollo oder eine Neutralisierung ange- boten oder überhaupt ein sachlicher Vor- schlag unterbreitet. Einer rein technischen Möglichkeit würde der Boden bereitet. Deutschland steht im zehnten Jahr der Be- setzung. Ein Mindeststandard außenpoliti- scher Bewegungsfreiheit ist nachgerade selbstverständlich, nämlich der, daß es uns erlaubt und möglich ist, mit allen Völkern, vor allem mit allen Besatzungsmächten direkt zu sprechen. Mit aller Macht ist auf diesen Zustand hinzuarbeiten. Warum soll, wie dies der Fall War, der österreichische Bundeskanzler Ju- ius Raab in Berlin erscheinen und mitver- handeln dürfen, der deutsche aber nicht? Kein Vernünftiger kann sich der Logik dieser Konsequenz entziehen und wer ehrlich ist, bekennt dies auch. Ich rede nicht aus der Schule, sondern gebe einen Gemeinplatz wie- der, daß nach dem ersten Schock des nega- tiven Ergebnisses der Berliner Konferenz diese Auffassung allgemeine Meinung wurde. Im Kreise der FDP-Fraktion war man sich einig, daß behutsam und ohne Hast gehan- delt werden soll. Bei Gelegenheit eines sol- chen Schrittes sollte vor allem endlich die Außenpolitik von Regierung und Opposition zuf einen gemeinschaftlichen Nenner ge- bracht werden. Tatsächlich trat von all diesen Ueberlegungen nichts an die Oeffentlichkeit bis zu dem Tage, nämlich dem 7. Mai, an dem der Bundeskanzler selbst das Schweigen brach und bei der Tagung des Ueberseehan- dels in Hamburg die Bemerkung machte, es sei möglich, daß es noch in diesem Jahre zur Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion komme. Jeder Eingeweihte sah in dieser Aeußerung das Startzeichen für die öffentliche Erörterung dieser sehr natür- lichen Ueberlegungen. Sofort fielen andere Politiker in den Chor ein: Fürst Bismarck (CDU), Berliner CDU-Politiker, dann Dr. Dehler, dann Dr. Pfleiderer(beide FDP). Unklar ist, welche Motive anschließend für den Kanzler maßgebend waren. Er pfiff zu- rück. Zunächst sich selbst:„Ich bin mißver- standen worden. Ich gab nur eine theoreti- sche Antwort auf eine theoretische Frage.“ Die ihm gefolgt waren, die ihm zugestimmt hatten, pfiff er nicht allein zurück. Er pfiff sie an und wie! Der andere Chor fiel ein und die, welche dasselbe praktisch verfolgten, was der Kanzler„theoretisch“ sehr öffentlich be- jaht hatte, wurden einem Inferno übler Nachrede ausgesetzt.„Parsivalnatur“, hieß es, „Tumber Tor“ und unten endigte die Stufen- leiter der Schmähungen in„Landesverräter“ und„Kommunist“. Die Diffamierung poli- tisch anders Denkender und Handelnder wird zur Methode in der Bundesrepublik. In welch wenig ritterlicher Form hat der Herr Bun- deskanzler den früheren Reichskanzler Heinrich Brüning abgekanzelt. Wenn in der Nachfolgepartei der ehemaligen Deut- schen Zentrumspartei niemand ist, der es Wagt, Widerspruch zu erheben, so muß der verdienstvolle letzte Reichskanzler der Wei- marer Republik von seinen alten liberalen Koalitionsgenossen in Schutz genommen werden. Warum hat diese ganze Methode diesen Erfolg? Durch die Urteilslosigkeit des Publikums und— leider, leider— durch die Unterwürfigkeit einer beträchtlichen Anzahl von Volksvertretern. Gegen den allmächtigen Senator MeCarthy haben in seinem Heimatstaat Wisconsin drei- hunderttausend amerikanische Männer und Frauen mit ihrer Unterschrift bekundet, daß sie ihn nicht mehr wollen. Wären es vier- hunderttausend geworden, so wäre er ge- stürzt. Die Dreihunderttausend bewiesen demokratische Zivilcourage. Politisches Hasenfüßetum beherrscht unser öffent- liches Leben. Wo sind noch unabhängige Bürger, Politiker und sonst berufene Ver- treter der öffentlichen Meinung in unserem Land? Es muß ausgesprochen werden: Es rollt nicht allein der Rubel, es rollt auch die D-Mark, allerdings nicht so sehr in der Form barer Münze, sondern durch ein ganzes System von unsichtbaren Mitteln, welche die Menschen gefügig machen und in Ab- hängigkeit halten. Die Konzentration von Einfluß und Macht in der Bundesrepublik hat solche Fortschritte gemacht, daß einige Wenige zu loben und zu tadeln, zu belohnen und zu bestrafen, Vorteile zuzuwenden und Nachteile zuzufügen vermögen. Wir bewegen uns in wichtigen Bezirken der Staatsführung haarscharf auf der Grenze eines noch halb demokratischen, schon halb autoritären Staatswesens. Nur freie deutsche Männer und Frauen werden aber Deutschland zu Wege bringen, nicht Koalitionssklaven und Oppositions- puppen. Das deutsche Volk wird die Wieder- vereinigung bestimmen und niemand anders. In unserer Situation, in welcher kein fester deutscher Staat, kein festabgegrenztes Terri- torium besteht, ist das Volk das primäre staatsbegründete Element. Die siebzig Mil- lionen schaffensfreudige und leidensgewohnte Deutsche werden ihren Staat schaffen, ihn, falls notwendig, erzwingen. Der Führungs- anspruch der vierzig Millionen Deutschen im Westen ist voll berechtigt. Es sind die „Mehreren“ und es sind die wirtschaftlich Stärkeren und es sind die Freieren, das Letztere so lange, als sie ihre Freiheitsrechte wahrnehmen. Die Demokratie hat natürliche Schwächen. Um Deutschlands willen müssen wir die Demokratie stark machen. Der kommunisti- sche Autoritätsstaat ist ein gefährlicher Gegner und Wettbewerber. Manchmal ent- steht der Eindruck, daß man sich zu schwach fühlt, mit ihm den Konkurrenzkampf auf- zunehmen. Der westdeutsche Arbeiter War es, der die Bundesrepublik kommunismus- fest gemacht hat. Soll es da nicht gelingen, dem zukünftigen ganzen Deutschland in glei- cher Weise Kraft und Willen zur Immunität gegen den Kommunismus einzupflanzen? Wir können mit Vertrauen an die Konkurrenz mit dem Kommunismus herangehen. Hüten wir uns, die Deutschen in Mittel- deutschland auf allzu lange Zeitproben 2 stellen. Vestigia terrent. Die Spuren in Asien schrecken. Der Kommunismus hat sich dort der nationalen Flagge, der Be- endigung der Unterdrückung von halb- abhängigen oder gar Kolonialvölkern aufge- pflanzt und über diesen Umweg großer Staatswesen bemächtigt und er hat damit weiter Erfolg. Die Gegenkräfte, welche Westdeutschland einer ähnlichen Entwick- lung gegenüber mobil zu machen haben, müssen voller Durchschlagskraft sein. Die Wiedervereinigung gewinnt Westdeutsch- land, indem es sie entschlossen anpackt, nicht aber, wie zur Zeit, vor ihr davonläuft, Me! Techni westli. nivel nation techni. . Atome erörte Sie Papier Geldst rund versuc sprach Del ANortor strafe rock f darübe keine Heldei seine erzähl Soldat bisher lassen dem Schruf ihm 8 zeln, Tätig aufges griffe gestül Be busse wen währe eine der 2 rinner Au niedei vinz ntde heilig det w mente gespa. 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Mehr als 1000 Atomwissenschaftler und rechniker aus den USA und 20 anderen westlichen Ländern traten in der Michigan- Universität in Ann Arbor zu einem inter- nationalen Kongreß zusammen, auf dem die technischen Möglichkeiten zur Nutzung der Atomenergie für die Friedens wirtschaft erörtert werden sollen. * Sieben kanadische Papierfabriken und 21 papiergroßhändler wurden in Toronto zu Geldstrafen von insgesamt 242000 Dollar (rund eine Million DW) verurteilt, weil sie versucht hatten, Papierpreise durch Ab- sprachen festzulegen. * Der 19jährige Pionier Loverock trat in Norton(England) eine 140tägige Arrest- strafe an. Grund: Ein Eimer Wasser. Love- rock führte vor dem Gericht bewegte Klage darüber, dag man ihm beim Militär bisher keine Gelegenheit gegeben habe, seinen Heldendrang zu befriedigen. Sein Vater und seine vier älteren Brüder hätten ihm immer erzählt, wie interessant und„schön es sei, Soldat zu sein“. Ihn selbst habe man aber bisher fast nur— Küchendienst machen lassen. Unteroffizier Willmott berichtete vor dem EKriegsgericht, er habe Loverock beim schrubben des Fußbodens angetroffen und mim gesagt, er solle„den Boden nicht kit- zeln, sondern sein Ellbogenschmalz etwas in Tätigkeit setzen“. Loverock sei daraufhin aufgestanden, habe den vollen Putzeimer ge- griffen und ihm(dem Uffz. Willmott) über- gestülpt.* Bei einem Zusammenstoß zweier Auto- busse in der Nähe der belgischen Stadt Lö- wen kamen sieben Personen ums Leben, während zwölf schwer verletzt wurden. Der eine Autobus brachte Bergleute zur Arbeit, der andere war mit jungen Fabrikarbeite- rinnen besetzt. 5 Ausgrabungen auf dem Marktplatz der niederländischen Stadt Dokkum in der Pro- vinz Friesland haben wahrscheinlich zur Entdeckung des Platzes geführt. an dem der heilige Bonifatius vor 1200 Jahren ermor- det wurde. Bei der Freilegung von Funda- menten der Bonifatius-Abtei wurde ein aus- gesparter Raum mit verdorrten Resten von Gras gefunden, wie es vor Jahrhunderten in dieser Gegend wuchs. Dieser ausgesparte Raum liegt vier Meter über dem Normal- pegel auf einer Wurt. Der niederländische Konservator H. Halbertsma, der die Aus- grabungen leitet, glaubt, daß diese Wurt einst an einem Fluß lag, auf dem Bonifatius nach Dokkum kam. Er hält es für sicher, dag Bonifatius auf dieser Wurt ermordet wurde.. Bei Zamorra(Spanien) kam ein spa- nischer Kaufmann mit fünf Mitgliedern seiner Familie ums Leben, als ein elek- trischer Zug auf einem Bahnübergang die gedeckte Kutsche überfuhr, in der die Fa- milie von einer Hochzeit zurückkehrte. Das Pferd wurde ebenfalls überfahren. . Henri Lagier aus Grassa Frankreich) holte mit seiner Angel weit aus, um einen Pesonders guten Fang zu tun— und stürzte tot ins Wasser. Die feuchte Angelschnur hatte sich in der Hochspannungsleitung ver- fangen und den Strom in die metallene Angelrute geleitet. Für ein„Deutsches Haus“ in der Pariser „Universitätsstadt“ der Studenten, der Cité Universitaire“, wurde im Beisein des fran- zösischen Hohen Kommissars Botschafter Francois-Poncet und des Chefs der deut- schen diplomatischen Mission der Grund- stein gelegt.. Im Zentrum der südkoreanischen Haupt- stadt fielen zehn große Häuserblocks mit mehr als zweihundert Wohnungen und zahl- reichen Ladengeschäften einem großen Brand zum Opfer. Schätzungsweise sechs- tausend Menschen wurden obdachlos. Da der Brand das„Herz“ des Schwarzmarktes von Seoul erfaßte, wird angenommen, daß große Warenvorräte von unschätzbarem Wert verbrannt sind. Die Brandursache ist unbekannt. 5 Ein Wolkenbruch hat im Gebiet der ju- goslawischen Stadt Sid, 100 Kilometer nord- westlich von Belgrad, Schäden von 4 Mill. DM angerichtet. Mehr als 170 Häuser wur- den unbewohnbar. Große Gebiete bebauten andes sind überschwemmt worden. Auch die Vögel„sprechen Dialekt“ Gesang, den man nicht hört/ Viele Rätsel um die Tiersprache/ Archiv der Vogelstimmen in Bad Wurzach Durch den Ornithologen Pater Agnellus Schneider wird gegenwärtig in Bad Wurzach in Zusammenarbeit mit dem Süddeutschen Rundfunk ein wissenschaftliches Archiv der Vogelstimmen aufgebaut. Schallplatten und Tonbänder sollen uns verraten, wie melo- disch und klanglich differenziert der Vogel- gesang ist. Man denke hier nur an den Nach- tigallenschlag, das Liebeslied des Buchfinken oder die Meisterleistungen anderer Sing- vögel. Wie kommen nun eigentlich alle diese Gesangsvorträge zustande? Fast jeder Vogel besitzt zur Stimmbildung einen zweiten Kehlkopf, die sogenannte„Flöte“. Nur eini- gen Geiern fehlt dieses Sprachinstrument. Dabei sind nicht alle Vögel mit einem zwei- ten Kehlkopf ausgesprochene Sänger. Die Raub- und Schwimmvögel beispielsweise kennen nur einige Krächz- oder Schnatter- laute, die für das Menschenohr nicht gerade melodisch klingen. Der eigentliche Gesang ist bei den Vögeln meist nur den Männchen eigen, die damit ihrem Kummer, ihrer Sehnsucht oder ihrem Paarungstrieb Aus- druck verleihen. Man kann hier von einer wirklichen Tiersprache reden. Die Stimme der meisten Vögel liegt übri- gens so hoch, daß sie auf Schallplatten nur unter größten Schwierigkeiten festgehalten werden kann. Sie beginnt in diesen Fällen bei Bares Geld für einen Kohlweißling Forscher wollen das Geheimnis der Wenn Sie einen Kohlweißling fliegen sehen, der an seinen weißen Flügeln mit bun- ten Farbtupfen markiert ist, dann versuchen Sie, ihn zu fangen! Gelingt Ihnen das, so sen- den Sie ihn getötet an die Entomologische Forschungsstelle des Museums Alexander König in Bonn. Geben Sie dabei an, wann und wo Sie den Falter gefunden haben, welche Flugrichtung er verfolgte und wie das Wetter an dem Tag war, an dem Sie ihn fingen. Sie erweisen damit der Wissenschaft einen Dienst. Außerdem wird Ihnen für Ihre Mühe eine Fangprämie gezahlt und das Porto zurückerstattet. Wozu dieser Aufwand?— Es gilt, das Ge- heimnis der Schmetterlingswanderungen zu lüften. Das Verhalten der Zug- oder Wander- kalter ist in vielen Punkten noch genau 80 ungeklärt wie die Ursachen des Vogelzuges. Viele Schmetterlingsarten verlassen ihre Hei- mat zu bestimmten Jahreszeiten in riesigen Schwärmen oder einzeln. Sie lassen sich we- der durch Wetter, Wind noch Hindernisse zurückhalten. Ein geheimnisvoller Instinkt treibt sie voran. Einige suchen sogar Gebiete auf, in denen sie niemals längere Zeit leben könnten. Solche Schmetterlingszüge sind in der ganzen Welt beobachtet worden, in Amerika, in Afrika, im tropischen Asien, ja selbst im hohen Norden. Die zarten Flieger scheuen nicht vor den Ozeanen zurück, die Massen von ihnen verschlingen. Einige Arten gelangten in einem fast un wahrscheinlichen Flug von den Golfstaaten Amerikas über Ka- nada bis nach England. Soviel steht bereits fest: Zu uns nach Deutschland kommen im späten Frühling viele Wanderfalter aus ihren Brutgebieten in Nordafrika über das Mittelmeer und die europäischen Gebirgsketten. Selbst in Nord- norwegen und auf Island hat man solche weitgereisten Falter festgestellt. In unseren Breiten legen sie ihre Eier ab. Hier wachsen die Nachkommen. Wenn es zum Winter geht, sind die Falter plötzlich spurlos verschwun- den. Ausgerechnet unser bekanntester Schmet- terling, der Kohlweißling, macht es den For- Erholung winſet. Belgrad, 24. Juni 1914. Das Amtsblatt ver- öffentlicht in einer keute nach mittag erschiene nen Sonderausgabe nachstehende Proklamation: An mein geliebtes Volk! Nachdem ich durch Rrunkheit für einige Zeit an der Ausubung meiner königlichen Gewalt verhindert bin, ordne ich auf Grund des Artikels 69 der Ver- fassung an, daß, solange meine Kur dauert, der Kronprinz Alexander in meinem Namen regiere. Ich empfehle duch bei dieser Gelegen- heit mein teures Vaterland dem Schutze des Allmùcktigen. Gegegeben ⁊u Belgrad, 24. Juni Mittags. Peter M. P.“ „Wien, 27. Juni 1914 Kaiser Franz Josef ist neute früh zum Sommeraufenthalt nach Bad Ischl abgereist. Der Kaiser sah frisch aus und war wohlgelaunt. Der Hofzug setzte sich un- ter den Hochrufen der Menge in Bewegung und verließ unter den Klängen der Volkshymne den Bahnhof.“ 5 Auch der österreickische Thronfolger Franz Ferdinand hat sich auf Reisen begeben. In den letzten Tagen waren sehr heftige Gewitter niedergegangen, jetzt aber war war- mes und trocenes Wetter bei abnehmender Gewbitterneigung angekündigt; die Menschen aller Nationen, die sich Ferien leisten konnten, lebten bereits in den Vorfreuden der kommen- den Urlaubstage. Schmetterlingswanderungen lüften schern besonders schwer. Er soll jetzt sein Geheimnis preisgeben. Er vereint sich in unseren Gebieten zu Schwärmen, die ganz verzwickte Wandéerwege einschlagen. For- scher haben festgestellt, daß die Kohlweiß- Iingsschwärme auf ihren jährlichen Wande rungen zwei Hauptrichtungen nehmen: eine im Frühsommer— also um diese Zeit— nach Norden und eine im Hochsommer nach Sü- den. Allerdings hat man auch Schwärme festgestellt, die nicht ziehen oder deren Wan- derrichtung noch ungeklärt ist. Um dieses Phänomen aufzuklären, gingen Forscher und Naturfreunde daran, Kohlweißlingsschwärme systematisch zu markieren, so wie man Zug- vögel beringt, um ihnen ihren Weg abzu- lauschen. Zin schwarzbewölkter Himmel überm Meer, Hart an der Grenze zwischen See und Erde. In einer Landschaft, düster, still und schwer, Drängt sich ein ſcleines Rudel wilder Pferde. Die Hufe, die die Steppe aufgestäubt, Verharren zwischen den Naturgewalten. Und alle Welt scheint plötzlich, wie betäubt Sekundenlang den Atem anzuhalten. dem dreigestrichenen G und steigt dann so hoch an, daß sie für das Menschenohr über- haupt nicht mehr wahrnehmbar ist. Man erkennt nur an den Bewegungen des Schna- bels und der Kehle, daß der Vogel offenbar singt, Pausen einlegt und dann wieder wei- tersingt. Dieser unhörbare Gesang ist wohl das größte Wunder, das die Tiersprache auf- zuweisen hat. Der Vogelgesang wird nicht nur von den Artgenossen, sondern auch von anderen Vögeln und sogar manchen Säuge- tieren verstanden und richtig gedeutet. Das warnende Schackern der Elster z. B. ver- anlaßt Eichhörnchen und Reh zu schleunigster Flucht. Schon so mancher Jäger hat sich über die„vorlauten Vögel“ geärgert, die ihm das Wild oft im letzten Augenblick ver- scheuchten. Wenn ein Berliner nach München oder ein Hamburger nach Köln kommt, wird er seine Herkunft niemals verleugnen können. Sein Dialekt verrät ihn, mag er sich auch sonst seiner neuen Umgebung noch so gut anzu- passen verstehen. Warum sollte es bei den Vögeln anders sein? Ihre„Sprache“ ist, wie man durch Schallplatten- und Tonbandauf- nahmen festgestellt hat, ebenso landschafts- gebunden wie die Mundart der einzelnen deutschen Volksstämme. Ein bayerischer Buchfink singt daher anders wie sein nord- deutscher„Kollege“; der Kuckuckruf hat in Thüringen nicht dieselbe Klangfarbe wie in Württemberg und der Rabe in Oesterreich krächzt vielleicht„melodischer“ als sein Art- genosse im Ruhrgebiet Außerdem haben viele Vögel bestimmte„Wetter-Laute“, die bei Regen, Sonnenschein, Kälte oder Gewit- ter ganz verschieden sind. Urlandschaft, Weite, Schönheit, Anmut, Kraft. Ein Bild, von Zeitenlosigkeit befruchtet, In einen kurzen Augenblick gerafft, Bis es der Donner auseinander wuchktet. Dann aber wird sich, lebenstoll und frei, Ein Haufen Leiber mit dem Sturm verbinden Und stampfend, jagend und mit hellem Schrei Im Irgendwo am Horizont verschwinden. Hans-Werner Bech Unter Atombedingungen Bonn. Große Manöver der NATO-Armee- gruppe Nord werden vom 22. bis 28. Sep- tember in Nordwestdeutschland stattfinden. Der Oberbefehlshaber der Armeegruppe, Ge- neral Sir Richard Gale, gab in Bad Godes- berg bekannt, daß die Manöver nach der so- genannten„New-Lock- Strategie“ und unter der Anahme stattfinden, daß beide Seiten Atomwaffen verwenden. An den Uebungen, die unter dem Stichwort„Battle Royal“ lau- fen, werden etwa 140 000 Mann britischer, belgischer, holländischer und kanadischer Truppen aller Waffengattungen teilnehmen. Wehrmachtsarchiv ins Bundesarchiv Bonn. Das Bundeskabinett hat beschlos- sen, daß das Archiv der ehemaligen Deut- schen Wehrmacht ins Bundesarchiv über- nommen wird. Nur das Material, das im Amt Blank noch für die Tagesarbeit gebraucht wird, soll dort in der Dokumentenzentrale pleiben und erst später in das Bundesarchiv genommen werden. Gefangene Fremdenlegionäre bekannt Münster. Der Suchdienst besitzt eine Liste der in Indochina in Gefangenschaft geratenen deutschen Fremdenlegionäre. Wie der Leiter des Suchdienstes beim DRK-Generalsekre- tariat in Bonn, Dr. Wagner, in Wolbeck bei Münster sagte, enthält die Liste auch die bei Dien Bien Phu gefangengenommenen Legio- näre. Personal- Verringerung ohne Entlassung Bonn. Ein Sprecher der Bundesregierung gab in Bonn bekannt, daß die Bundesbahn ihr Personal um 45 000 Angestellte verrin- gern wird. Die Bundesbahn wolle kein Per- sonal entlassen, sondern lediglich die natür- lichen Abgänge nicht durch Neueinstellungen ersetzen. Neues vom„Diamantenmacher“ Bonn. Der Bundesgerichtshof hat einem Teil der Revision zu dem Urteil gegen Her- mann Meincke, den sogenannten Diamanten- macher von Bonn, stattgegeben. Diese Revi- sion wird am 5. Juli vor dem Landgericht Bonn verhandelt. Meincke war im vergan- genen Juli wegen fortgesetzten Betrugs und unberechtigten Führens akademischer Titel zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ehrlichkeit in der Bewährungsprobe München. Die Erfahrungen, die die Bahn gegenwärtig mit den probeweise aufgehobe- nen Bahnsteigsperren für die Strecke Mün- chen-Ost bis Freilassing und Kufstein so- wie ihre Nebenstrecken sammelt, sind nicht gerade ermutigend. Kontrolltrupps, die auf diesen Strecken von beiden Zugenden aus die Fahrtausweise prüfen, ermittelten inner- halb eines Monats, vom 15. Mai bis 15. Juni, 933 Schwarzfahrer, dagegen auf einer Ver- gleichsstrecke mit Bahnsteigsperren etwa Zweidrittel Schwarzfahrer weniger. Hochwasser-Uebung an der Donau Neustadt. Eine Uebung für Hilfsmaß- nahmen bei einer Hochwasserkatastrophe wurde am Mittwoch von den Notstandszügen der Bereitschaftspolizei mehrerer Lander im Gebiet von Neustadt an der Donau ver“ anstaltet. Die Uebung fußte auf den Erfah- rungen der großen Ueberschwemmungskata- strophen in der Po-Ebene und in Holland. Fälscher werkstatt ausgehoben Augsburg. Beamte des Landeskriminal- amtes München und der Land- und Stadt- polizei Augsburg hoben in Stettenhofen bei Augsburg eine Fälscher werkstatt aus, in der seit einiger Zeit falsche Zwanzigmarkscheine hergestellt worden waren. In der Werkstatt wurden fototechnische Geräte im Wert von rund 4000 Mark sichergestellt. 55 Schüler, nur 34 Sitzplätze Eutin.„Wenn alle 55 Schüler einmal am Unterricht teilnehmen sollten, müßte ein Schiiler stehen“, erklärte der Leiter der Volksschule in Eutin.„Aber glücklicherweise ist es noch nicht vorgekommen, daß alle Schüler gleichzeitig anwesend waren.“ Eine Klasse der Volksschule hat nur 54 Sitzplätze, aber 55 Schüler. Kinderwagen zehn Meter weit geschleudert Bamberg. Zehn Meter weit wurde ein Kinderwagen mit einem Säugling geschleu- dert, als er in Bischberg bei Bamberg von einem Motorradfahrer angefahren wurde. Die 78jährige Urgroßmutter des Säuglings wurde bei dem Zusammenprall lebensgefähr- lich, der Motorradfahrer schwer verletzt. Der Säugling blieb unverletzt. Was wir hörten: Reisebilder Die Erde ist so gründlich erforscht, der Mensch im Zeitalter der Wissenschaft und Technik 80 gebildet und kritisch geworden, daß die üppig blühende Fabulierfreude der Weltreisenden früherer Jahrhunderte dem sachlich-nüchternen Stil der Reportage ge- wichen ist, so daß die armen Journalisten, deren Phantasie im Gefängnis der Statistik zu verkümmern droht, sich aufs Dokumen- tarische verlegen mußten. Mit Schmalfilm- kamera und Magnetophongerät bewaffnet ziehen sie aus und bringen ihre Beute in Form von Bildern und Tonbändern heim, auf denen sie fremdes Leben eingefangen haben. Immerhin hat diese Jagd auf akustische Objekte dem Rundfunk- Journalisten Wun- derbare Möglichkeiten der plastischen Schil- derung gegeben, um die ihn der Zeitungs- mann beneiden könnte. Originalaufnahmen von Sprache und Liedern, Musik und Tier- stimmen, Straßenlärm und Naturgeräuschen vermitteln dem Hörer von der Atmosphäre eines fremden Landes einen viel besseren Eindruck, als es der nur erzählende Bericht vermag. Eine Verbindung von beidem Originalaufnahme und Bericht— ist denn auch die„funkische“ Idealform der Reise- reportage geworden, wobei der ausgiebige Gebrauch des Dialogs und der untermalen- den Tonkulisse die unmittelbare Wirkung noch erhöht. Ein Musterbeispiel dieser Art War der dreiteilige Reisebericht„Unter dem Himmel der Sahara“ von René Gardi, den Karl Ebert kür den Süddeutschen Rundfunk bearbeite! batte. Eine endlose Lastwagenfahrt durch Sand und Sonnenglut, die Monotonie der Wüste, darin auftauchend die Oasenstädte mit ihrem Menschengewühl, die einsamen Forts der Fremdenlegion, die roten Zelte der Tuaregs, dieser stolzen Nomaden, bei denen noch das Mutterrecht herrscht, dann wieder eine Traumstadt in der Felseneinöde, ein- gebettet in Palmenhainen und grünenden Feldern, ein Paradies, in dem auch Europaer leben, für immer verloren an den Zauber der Wüste— das alles War eingefangen in un- vergeßlich großartigen Bildern. Während es hier dem Reporter nur um die Sache ging, bei der seine eigene Person völlig in den Hintergrund trat, wählte Thomas Münster(Süddeutscher Rundfunk) den umgekehrten Weg:„Scirocco oder der Stich ins Absolute“ war der Bericht von einer Reise durch das Innere Sardiniens, Impres- sionen aus einer„Welt im Rücken Europas“, dargestellt in dramatischen Szenen, die dich- terischen Ehrgeiz erkennen liegen, aber dureh die Absicht, ein persönliches Erlebnis mög- lichst effektvoll zu gestalten, bedenklich in die Nähe der Kolportage abrutschten. Eine unheimliche Landschaft, in der das Gespenst der Blutrache umgeht, düstere Nachtbilder, heulender Sturm, gräßliche Schreie und die Geschichte eines Mannes, dem sämtliche Finger nach und nach abgehackt wurden ein Gruselfilm, in dem sich die scheußlichsten Martern als landesübliche Umgangsformen präsentieren. Das also wäre Sardinien. Nun Wissen wir es ganz genau. Eine sehr routinierte journalistische Ar- beit leistete Hans HHelfritz(Süddeutscher Rundfunk) in seiner„Abenteuerlichen Reise durch Zentralamerika“, bei der eine etwas groschenheftartige Rahmengeschichte den „Aufhänger“ für einen geschickt zusammen- gestellten Bericht bildete. Erstaunlich die Fülle von Material, die hier in eine Sende- stunde zusammengepreßt war. In vielem mußte man sich mit oberflächlichen Andeu- tungen begnügen, aber im großen und gan- zen bot diese bunte Mischung von Aben- teurerstory und Tatsachenbericht doch einen lebendigen Eindruck von den Zuständen urid Menschen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen in den Ländern Zentralameri- kas— eine Sendung, die durch die neuesten Ereignisse in Guatemala zudem den Reiz höchster Aktualität hatte. EP. Zensiertes„Kom(m)ödcehen“- Programm Alle Programme des Düsseldorfer„Kom- (mhödchen“ übernimmt der Rundfunk, und neuerdings bemüht sich auch das Fernsehen sehr um dieses literarische Kabarett, das durch seine Gastspielreisen in der ganzen Bundesrepublik und im Ausland so promi- nent geworden ist wie kein anderes ähnliches deutsches Ensemble. Also erhielt der Leiter Kay Lorentz nach dem Riesenerfolg der letz- ten Premiere„Verdummt in alle Ewigkeit“ den Auftrag, mit den Seinen im Fernseh- studio zu erscheinen, das Dreiviertelstunde der originalen 120 Minuten übernehmen wollte, und sagte zu. Doch da begann das Feilschen der Fern- seh- Chefredaktion. die sich nicht getraute, etwas zu übertragen, was in Bonn oder bei anderen überempfindlichen Mächtigen viel- leicht Anstoß erregen könnte. Natürlich waren das die wichtigsten Dinge mit den spitzesten Spitzen: der Sketch von dem Paar, in dessen Onkel-Ehe ein Würmelingchen drin war; die aktualisierte Rede Mark Antons, der die angegriffene Zelebrität einen ehrenwer- ten Mann nannte; die Nummer, deren Moral lautete: Es kann der Frömmste nicht in Frie- den leben, wenn es dem Frömmler nicht ge- fällt. Auch noch andere Pointen fielen dem Rotstift des NWDR-Zensors zum Opfer, der es schließlich fertig kriegte, volle 25 Minuten in seiner nicht sehr begnadeten Angst vor Protesten von lebendigen Zielscheiben auszu- jäten. Obwohl i hm das Ganze sehr gefallen hatte, genehmigte er nur die Harmlosig- keiten, die keiner der gefürchteten Größen Wehetaten. Kay Lorentz protestierte beim Fernseh- Intendanten in Hamburg, der seinen Pro- grammchef mit der Weisung nach Köln schickte, mutiger zu sein als der Chefredak- teur. Da das Kom(mpödchen eine volle Ab- sage angekündigt hatte. wurden ihm die strittigen Programmteile nunmehr geneh- migt, und alles schien in Ordnung. Bis der Sendeabend kam. Da waren die gefähr- lichen Stellen plötzlich wiederum nicht se- nehmigt. Keiner wollte es gewesen sein; und nur, um dem Institut keine Blamage zu berei- ten, improvisierten die Engagierten aus alten Kabarettfolgen soviel hinzu, daß die 45 Minu- ten ausgefüllt wurden. Auf dem Bildschirm und im Lautsprecher ergänzte nunmehr Kay Lorentz, der sich glatt überfahren fühlte, das gerupfte Programm durch einen Vorspruch, in dem es etwa hieß: Die Fenster des Studios seien schwarz ver- hängt. Sonst könne man die Fenster des Köl- ner Domes sehen, dessen Schatten man ohne- hin sehr deutlich spüre, Drüben ginge es nach Bonn; und zwischen Bonn und dem Dom läge das Studio, das früher Sitz der NSDAP war. In solcher Umgebung fühle sich das Kom- (mödchen recht beengt, und es müsse auf vieles verzichten, was zu bringen es sich vor- genommen habe. Im Wesentlichen handele es sich um den„Gesang vom großen Bluff“. Die Sendung sei betitelt:„Verdummt in alle Ewigkeit“. Dann kam eine beziehungsvolle Pause und dann das eigentliche, auf höheren Befehl verharmloste Programm. Diese Con- férence war unzensiert. Drum! Soweit sind wir also schon wieder. Nicht offiziell sondern„hintenherum“ wird das Ventil verstopft, das zu den wichtigsten Ein- richtungen der anständigen Demokratie ge- hört: frei seine Meinung äuhbern zu dürfen, klinge sie mitunter auch ein wenig skeptisch. Hier heißt es aufzumerken. Denn das Kom- (mhödchen hat seinen Rang ja gerade durch seine zeitkritischen Glossen gewonnen, die niemals billig sind, daft aber das mutig aus- sprechen, was junge Persönlichkeiten im Be- wußtsein der Mitverantwortlichkeit den Len- kern unserer Geschicke zu sagen haben. Soll das unterbunden werden? Es wäre nicht gut für uns alle. Außerdem hatten wir das schon einmal und werden nicht gern daran erinnert, auch wenn beabsichtigt werden sollte, die Metho- den des Maulkorbzwanges auf indirektem Wege zu verfeinern. 3 Mit der Teilnahme des Bach-Chors aus Eisenach an der Aufführung des„Jeremias“ von Stefan Zweig am 17. Juli in der Hers- felder Stiftsruine erhalten die Bad Hersfelder Festspiele zum erstenmal offiziellen Besuch aus der Sowjetzone. Am Nachmittag des glei- chen Tages gibt der aus 100 Sängern bestehende Chor unter Leitung seines Dirigenten Prof. Erhard Mauersberger in Hersfeld ein Konzert. Seite 4 MANNHEIM Freitag, 25. Juni 1954/ Nr. 14 Kleine Grünzonen wichtiger als Fassaden Stadtbaudirektor Jörg über städtebauliche Maßnahmen und private Bauvorhaben Stadtbaudirektor Jörg entwickelte gestern beim Bund Deutscher Architekten Ueber- Iegungen zum Generalbebauungsplan in Mannheim, nachdem bei der letzten Zusam- menkunft Stadtbaudirektor Elsaesser die Verkehrslage erörtert hatte. Um das Stadtgebiet nicht in die spärliche Landschaft versickern zu lassen, habe man sich entschlossen, den Stadtrand„architek- tonisch zu potenzieren“, das heißt, durch mehrstöckige Bauten zu„fassen“. Auch in Randgebieten komme man vom Einzelhäus- chen ab, die Neigung für Reihenbauten nimmt zu. Zunächst war nur der Genossen- schaftsbau in der Lage, eine moderne, viele Einzelmaßnahmen zusammenfassende Ar- chitektur zu zeigen. Wichtig wäre auch die Bildung von privaten Bauherrschaftsgrup- Kinderfest mit Hintergrund Am kommenden Wochenende beabsichtigt die Stadt Mannheim auf dem Gelände der Jugendkerberge und des Fröbelseminars ein großes Kinderfest durchzuführen. Das Amt für Jugendförderung, das Seminar für Sozial- berufe und das Fröbelseminar kaben bereits ihre Vorbereitungen getroffen, um rund 600 Kindern froke Stunden und ein fröhliches Er- lebnis zu bereiten. Eingeladen wurden die Sieger aus dem Wettbewerb zur Sauberkeits- Woche der Stadt Mannkeim, die Sieger des Schulsportfestes, 185 Bunkerkinder und eine große Anzahl von Kindern, deren Eltern sozial schwach gestellt sind. Das Gelände um Fröbel seminar und Jugendherberge soll also am Samstag ein Schauplatz fröhlicher Spiele und bescheidener Schlemmerei werden. An Kakao und Gebäch wird es nicht fehlen und auch nicht an einem Absckiedsgeschenk für jedes Kind. Omnibusse werden die kleinen Gäste, die in Vororten wohnen, abholen und auch wieder nach Hause bringen. Ein feines Vorhaben, ist man zunächst ge- neigt zu sagen, das auch den Unbeteiligten freudig stimmt und alle Anerkennung ver- dient. Erfährt man jedoch die Hintergründe, die den Anstoß zu einem solchen Fest gaben, 50 legt sich ein leichter Schatten über diese Freude, wenn er natürlich auch nicht in der Lage ist, sie zunickte zu machen. Ursprünglick plante nämlich eine ostzonal beeinflußte Or- ganisation dieses Fest, und man hat allen Grund dazu, die Kinderfreundlickkeit dieser Initiatoren anzuzweifeln. In Erkenntnis dieser Tatsache Rat die Stadt Mannheim ihnen mit der oben angelcündigten„Gegenmaßnahme“ den Wind aus den Segeln genommen. Obwohl man dies als geschichten Schachæug anerkennen muß, bleibt die Tatsache bestehen, da der im Grunde sehr schöne Gedanke, Kin- dern eine Freude zu bereiten, von anderer Seite ausging. Das berührt schmerzlich— und peinlich sogar der sich aufdrängende Gedanke, daß es beiden Seiten gar nicht um das Kind geht. Man sollte an verantwortlicher Stelle aus diesem Geschehen eine Lehre ziehen und unf tig weniger fleißig übersehen, daß in Mann keim Kinder wohnen, denen man mit wenigen Mitteln von Zeit zu Zeit eine große Frellde machen ann. Es ist unangenehm, ausgerechnet von einer Seite daran erinnert zu werden, die man nicht sehr schätzt. Versdumnisse werden mit ganz besonderer Vorliebe ausgebeutet. Und man entgeht die- sem Schicksal und damit verbundenen Vor- Würfen am besten, indem man Initiative zeigt. es. pen und Architektengruppen wenigstens bei Neuerschliegungen. In der Innenstadt werde sich das kaum auf privater Basis machen lassen. Doch sollte das Nebeneinander nicht- ausgewogener Einzelbauten auch in zerstör- ten Altbaugebieten aufgefangen werden durch ein Zusammengehen kleiner Gruppen. Von einem allzu sehr in Details eingehen- den Bebauungsplan ist man in der Innen- stadt abgekommen. In einer gewissen Ueber- gangszeit habe man solche Festlegungen auf einen durchgängigen Traditionalismus über- schätzt. Für die Erfüllung waren Bauherren nicht zu finden. Es mußte auf gleiche Be- handlung der Bauherren geachtet werden, eine unterschiedliche Nutzung der Grund- stücke durfte sich nicht ergeben. Wo in der ehemaligen Heidelberger Straße je fünf „Türme“ vorgesehen waren, kommen auf der einen Seite drei, auf der anderen Seite künf Türme so zur Ausführung, daß sie ein- ander in der Diagonale korrespondieren und eine einmal angesetzte Rhythmik, auf jeder Seite eine andere, beibehalten wird. Eine konsequente Baupolitik will sich am Paradeplatz durchsetzen. Es gelang durch die verständnisvolle Mitgehen der Bauherren, gewisse Niedrigzonen beizube- halten, die eine Sicht gestatten auf Schloß, Jesuitenkirche und Konkordienkirche, so daß die wenigen bestehen gebliebenen architek- tonischen Werte nicht noch einmal hinter stur ausgefüllten Fassaden wieder ver- schwinden müssen. Das Postgebäude wird eine gutgeordnete Architektur aufweisen, Sollte aber durch eine wertvolle Bauplastik Weitere Verfeinerung erfahren. Es sei nicht immer einfach, äußerste Klarheit der Bau- kormen in Uebereinstimmung zu bringen mit berechtigten Erwartungen des Publi- kums auf Gliederung, Abwechslung, Unter- brechungen des Bildes durch Grün, durch Wasserspiele, durch plastische Zutaten, die Als Gegenstücke zu werten wären für die Ueberwucherung der Geschäftsbaufassaden durch Reklame. Das Quadrat N 1 soll nicht mehr vollständig überbaut werden. Man wolle Rücksicht nehmen auf das„schrump- rende Platzvolumen“ der Stadt, nachdem der Goetheplatz überbaut wird. Kleinere Grünzonen sollen sich von neuen Ausbauprojekten R 6 und R 5 bis zur Trini- tatiskirche hinziehen, die nicht mehr an die Straßenecke, sondern, ähnlich der Konkor- dienkirche, in die Mitte des Grundstücks ge- rückt wird. Die bescheidene Vermehrung des Grünbestandes im Stadtinneren müsse wich- tiger werden als das Pochen auf die Einhal- tung gewisser Fassadeneigentümlichkeiten und ein Windmühlenkampf gegen Aus- wüchse der Reklame. Der Lauer-Garten kann erweitert wer- den um den kleinen, aber teuren Baumbe- stand des Seipioschen Grundstückes. Mit dem Bauherrn an der Kunststraße konnte eine Vereinbarung getroffen werden, so daß dieses Grün zur Geltung kommt. Auch das Studentenwohnheim wird in eine Grünzone gestellt. In der Aussprache kam die Rede auf allzu starre Festlegungen im Rahmen des Generalbebauungsplanes. Wollte man doch für alle Bauten der Heidelberger Straße eine ganze bestimmte Steinart vorschreiben. In- zwischen haben die Verantwortlichen der Freude an einer größeren Mannigfaltigkeit Raum gelassen, so daß man neben Muschel- kalk bald auch wieder gelben und rötlichen Sandstein sehen wird. In etwa vier Wochen wird man die Neufassung des Bebauungs- planes gedruckt kaufen können. In seiner abgeinderten Form läßt er große Bewe- Sungsfreiheit, wenn gewisse Mindestfordęe- rungen erfüllt werden. f. W. K. Klage im„Leipziger Prozeß“ abgewiesen „Bibliographisches Institut“ darf Verlagsbetrieb in Mannheim aufnehmen Mit dem Urteil der Kammer für Han- delssachen beim Landgericht Mannheim, in dem Landgerichtsdirektor Dr. Walter Weiß gestern die Nichtigkeitsklage des Rates der Stadt Leipzig gegen das 1946 in der Sowiet- zone enteignete und in Mannheim im No- vember 1953 neugegründete wissenschaftliche Verlagsunternehmen„Bibliographisches In- stitut“ kostenpflichtig abwies, ist ein Zivil- Prozeß zwischen den beiden Deutschland zu Ende gegangen, der über ein halbes Jahr anhängig war und großes Interesse in der Oeffentlichkeit erregte. Die komplizierte interzonale Rechtslage, die in letzter Minute fehlgeschlagenen Vergleichsverhandlungen zwischen den Parteien und die Unübersicht- lichkeit der tatsächlichen Ereignisse in den beiden ersten Nachkriegsjahren, machten es dem Gericht nicht leicht, das mit diesem Urteil eine Art Präzedenzentscheidung er- lassen Hat. Nach der Abweisung der Klage und der Verurteilung der Stadt Leipzig zur Tragung der Kosten in Höhe von 11 O00 DM béstehen keine juristischen Hindernisse für das Bibliographische Institut mehr, die Sitz- Verlegung nach Mannheim zu beschließen und seinen lang genug ruhenden Betrieb nun endlich aufzunehmen. Wie wir bereits berichteten, beschloß die Hauptversammlung der westdeutschen und der nach der Bundesrepublik emigrierten sowjetzonalen Aktionäre des BI im Novem- Experiment ohne Luxus und pommes frites Elf junge Franzosen als Gäste in Mannheimer Familien Mannheim ist in diesem Jahre geradezu ein internationaler Ferienort. Vor kurzem berichteten wir schon, daß, wie im vergan- genen Jahre, ein Gruppe junger Amerika- nerinnen ihren Urlaub mit Mannheimer Famillen verbringt. Nun kommt die Nach- richt, daß auch eine Anzahl junger Fran- 208en erwartet wird. Es sind fünf Mädchen und ebensoviele Jungen im Alter von 15 bis 18 Jahren mit ihrem Gruppenführer. Die jungen Franzosen, es sind Schüler und Stu- denten aus Belfort und Umgebung, sollen voraussichtlich am 18. Juli eintreffen. Sie wollen nicht als Gäste in den Farni- lien eine bevorzugte Behandlung genießen, sondern das Leben in Deutschland kennen- lernen, wie es wirklich ist. Sie möchten des- Halb, soweit möglich, von ihren Gastgebern Als Töchter, Söhne, Schwestern und Brüder Aufgenommen werden. Sie erwarten nicht eim Fremdenzimmer mit fließendem kalten und warmem Wasser, und dag das Früh- Stück ans Bett serviert wird. Wer glaubt, er müsse sich für seine französischen Gäste ein Französisches Kochbuch anschaffen, um ihre leiblichen Wünsche erfüllen zu können, irrt sich. Denn die jungen Franzosen wollen den deutschen Lebensstandard ja gewissermaßen am eigenen Leib kennenlernen. Sie leben Wie wird das Wetter? 1 . Freundlich, = — g — aber nicht , Vorhersage bis Samstag früh: Teils heiter, teils etwas stärker bewölkt, geringfügiger Regen möglich. Temperaturen höchstens unwesentlich verändert. Etwas zunehmende westliche Winde. Schwierigkeiten mehr haben. genau so gern in einer Arbeiter-, wie Aka- demiker- oder Angestelltenfamilie. Pommes frites bekommen sie in ihrer Heimat das gare Jahr über. Hier wollen sie die deut- sche Küche probieren. Das ganze ist ein Experiment. Und 80 heißt auch die Organisation, die diesen Aus- tausch ermöglicht hat. Es ist das„Experi- merit internationalen Zusammenlebens“, wie es seit zwölf Jahren mit erfreulichem Er- folg durch Austausch von Jugendgruppen Zwischen vielen Ländern in der ganzen Welt gemacht wird. Grundgedanke ist, daß man Jugendliche verschiedener Nationalitäten unter normalen Bedingungen zusammen leben läßt, nicht in einem Lager, einem Hotel oder auf einer der vielen Konferenzen und Tagungen, die heutzutage schon fast zu einer Zeitkrankheit geworden sind. Während man bei transozeanischen Fahrten mindestens acht Wochen im Aus- land bleibt, sind für den innereuropäischen Aufenthalt meist vier Wochen angesetzt. Die elf jungen Franzosen werden drei Wochen lang in Mannheimer Familien leben. In dieser Zeit sind ein paar kleinere Exkur- sionen in die nähere Umgebung geplant. An- schließend will man ein Woche lang zu- sammen mit den deutschen„Brüdern und Schwestern“ auf Fahrt gehen. Die Route wird noch festgelegt. Die meisten Franzosen beherrschen zumindest die Anfangsgründe der deutschen Sprache. Auch die Kinder der deutschen Gastgeberfamilien sollen nach Möglichkeit etwas französisch sprechen. So dürfte die Verständigung nicht schwer fal- jen. Und in den vier Wochen werden sie hoffentlich noch so gut französisch lernen, daß sie, wenn sie anschließend vier Wochen mit nach Frankreich reisen, gar keine bet ber 1953 Neugründung und Sitzverlegung des Verlages nach Mannheim. Gegen diesen Be- schluß erhob der Rat der Stadt Leipzig, ver- treten durch einen Mannheimer Rechts- anwalt, Klage auf Nichtigkeit und Anfech- tung und berief sich dabei auf das Eigentum an Vorzugsaktien im Wert von 19 300 Reichs- mark, die der Stadt Leipzig 1945 unter einem gewissen Druck übereignet worden waren und ihr ein überwiegendes Stimmrecht sicherten. Diese Auffassung wurde geltend gemacht, obwohl der Verlag am 30. Juni 1946 in einen„Volkseigenen Betrieb“ überführt worden war. Nach einer ausführlichen Be- weisaufnahme und einer vorbildlichen Rechtsfindung des Gerichts wurde diese An- sicht nun zurückgewiesen. In der Urteilsbegründung, die Dr. Weiß „im Interesse der Oeffentlichkeit“ auszugs- Weise verlas, wurde die Frage, ob die sowjet- zonale Stadt Leipzig im Sinne der zivilprozes- sualen Vorschriften als„Ausländer“ behan- delt werden solle, strikt verneint. Nichtig- keits- und Anfechtungsklage wurden als un- begründet gekennzeichnet, da mit der Enteig- nung des Bibliographischen Institutes die Stadt Leipzig jegliches Eigentum daran und auch alle aktienrechtlichen Ansprüche ver- loren habe. Wohl sei vor diesem Zeitpunkt eine reguläre, wenn auch vielleicht wegen der damit verbundenen Drohungen anfecht- bare Eigentumsübertragung vorgenommen worden, aber mit der Umwandlung in einen „Volkseigenen Betrieb“ hätte die frühere Buchhandelsmetropole Higentum und Stimm- recht wieder eingebüßt. Nach der Auffassung der DDR gelten ent- eignete Kapitalgesellschaften als erloschen. Nach der Rechtsansicht der Bundesrepublik bleibt aber dieses Erloschensein auf das Ter- ritorium der Sowjetzone begrenzt, so daß das BI, dessen westdeutsches Vermögen in sei- nen Verlagsrechten(unter anderem am „Duden“ und dem Meyer'schen Konversa- tionslexikon) besteht, als Rechtspersönlich- keit weitergeführt werden kann. „Die Klägerin förderte die Vernichtung des Betriebes und muß sich daher als Teil des enteignenden Staates behandeln lassen“, sagte Dr. Weiß, der auch für die fürsorglich erhobene Feststellungsklage das Vorhanden- sein eines Rechtsgrundes verneinte. lex Richtfest für 20 Eigen wohnungen eee 1 der Hausbau Wüstenrot Gemeinnütei. gen GmbH. an der Rennershof-/ Gon. tardstraße auf dem Lindenhof begehen heute alle am Bau Beteiligten. Die Feier schließt daruber hinaus auch die Rohbaufertigstellung von Reihenhäusern in der Grillenberger Straße in Neckarau ein. Unser Bild zeigt die neuen Lindenhof- Bauten. Foto: rob Kleine Chronik der großen Stadt Der nasse Tod Die Vermutung, daß die vor einigen Tagen am Neckar aufgefundenen Kleider einem beim Baden ertrunkenen 32jährigen Mann gehörten, hat sich bestätigt. Die Leiche wurde am Mittwochnachmittag ge- ländet. Ebenfalls am Mittwoch flel ein unterhalb der Friedrich-Ebert-Brücke spielender sechs- jähriger Junge ins Wasser und ertrank. Nach Zeugenaussagen soll das Kind im Wasser gestanden haben und durch Wellenschlag und Sog eines vorbeifahrenden Motorbootes in den Neckar hineingezogen worden sein. Die Berufsfeuerwehr konnte die Leiche noch nicht finden. Wohnungsbetrug Nach einer bei der Kripo erstatteten An- zeige wurde ein Mann aus einem Ort an der Bergstraße von einer in Marmheim wohnen- den Frau um 800 DM. betrogen. Nach Be- zahlung dieser Summe war ihm eine Zwei- zimmer- Wohnung auf dem Almenhof zugesagt worden. Als der Mann mit dem Möbelwagen vor dem betreffenden Haus erschien, nach- dem er seine frühere Wohnung aufgegeben hatte, mußte er vernehmen, daß dort über- haupt keine Wohnung zu vermieden war. Die Sache konnte noch nicht geklärt wer- den, da die Vermittlerin zur Zeit„ab- wesend“ ist. 8 Schlagfertige Amerikaner Eine etwas harte Behandlung mußte sich die Freundin eines Amerikaners auf der Schönau gefallen lassen, als dieser sie kurz vor Mitternacht durch Faustschläge schwer verletzte. Nachdem der Soldat vom Eigen- tümer aus der Wohnung geworfen worden War, holte er zwei Kollegen zur Verstär- kung herbei und schlug mit deren Hilfe sämtliche Fensterscheiben der Wohnung ein. Auch ein Rekord Bei den nächtlichen Kontrollgängen der Kriminalpolizei konnte in einem bekannten Innenstadtlokal eine 25 jährige Hausgehilfin festgenommen werden, die sich amerikani- schen Soldaten gegen Barzahlung„zur Ver- fügung“ stellte. Mit nicht weniger als sechs unehelichen Kindern als Erinnerung an die Besatzungsmacht hält das Mädchen immer- hin einen wenn auch etwas traurigen „Rekord“. Fette Beute Am Mittwochabend stiegen Unbekannte durch ein eingeschlagenes Fenster in einen Büroraum im Industriehafen und holten aus einem Blechschrank zwei Geldkassetten mit 1650 DM Inhalt heraus. Die Täter, von denen Ausschuß für Planungs- und Siedlungsfragen Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar beschäftigte sich mit der Altriper Fähre Der Verwaltungsrat der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar trat am 21. Juni unter dem Vorsitz von Oberbürger- meister Dr. Heimerich, Mannheim, zu sei- ner 12. Sitzung zusammen. Dem Verwaltungsrat lag unter anderem eine Denkschrift der Gemeinde Altrip vor, die die dringend notwendige Verbesse- rung des Betriebes der Rhein fähre zum Gegenstand hat. Die gleiche Denkschrift ist unter anderem auch den Landesregierungen in Mainz und Stuttgart, den Bezirksregie- rungen in Neustadt und Karlsruhe und den Wasser- und Schiffahrtsämtern zugegangen. Es wird darauf hingewiesen, daß der jetzige veraltete Fährbetrieb infolge der starken Zunahme der Rheinschifffahrt nur mit großen Verzögerungen und Schwierigkeiten durch- geführt werden kann und daß die täglich etwa 650 werktätigen Auspendler aus der Gemeinde Altrip ihre Wege nur mit großen Verzögerungen zurücklegen können. Der Verwaltungsrat hat beschlossen, in Kürze eine Besichtigung des gegenwärtigen Fähr- betriebs vorzunehmen und eine Besprechung aller beteiligten Kreise herbeizuführen, um zu prüfen, wie diesem dringenden Notstand möglichst bald abgeholfen werden kann. Auf Antrag der Bauverwaltung der Stadt Heidelberg beschloß der Verwaltungsrat weiter die Einsetzung eines Ausschusses für Planungs- und Siedlungsfragen für das Ge- biet der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft. Zu seiner nächsten Sitzung wird sich der Verwaltungsrat mit grundsätzlichen Fragen der weiteren Gestaltung der Tätigkeit der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft beschäf- tigen. Der Landkreis Ludwigshafen hat an- gekündigt, zu diesem Punkte einige ausge- arbeitete Vorschläge vorzulegen. angenommen wird, daß sie mit den Oert- lichkeiten gut vertraut waren, konnten ent⸗ kommen. 14 Verkehrsunfälle. Im Mannheimer Stadtgebiet erfaßte die Polizei am Mittwoch 14 Verkehrsunfälle mit zehn Verletzten. Betriebsunfall, Bei Abbrucharbeiten in R 1 stürzte ein Schweißer in den Ruinen- keller und erlitt eine schwere Kopfver⸗ letzung, die seine Krankenhausaufnahme erforderlich machte. J Es geht ums Haar] Ein Experiment für Männer Kämmen Sie einmal Ihr Haar gleich nach der nach · sten Kopf wasche mit einem sauberen Staubkamm. Hat der Kamm dann einen grauen, klebrigen Uber- zug, so haben Sie das Haar sicherlich mit einem Stück Seife gewaschen. Seife hinterläßt im Haap einen grauen Seifenkalk-Schleier, der bis an die Kopfhaut reicht und sich kaum herausspülen laßt. Bleibt Ihr Kamm jedoch bei diesem Versuch ganz sauber, so waschen Sie Ihr Haar vermutlich seifen- frei, zum Beispiel mit Schauma von Schwarzkopf. Der reiche, sahnige Schauma- Schaum reinigt, ohne Seifenkalk zu bilden. Sauber ist jede Pore der Kopfhaut. Das ist für den Haarwuchs wichtig! Schauma, das hequeme, sparsame, seifen- freie Tuben- Schaumpon gibt es uberall. Die kleine Tube(ab 35 P,g.) reicht bei Mannern für zwei Wäschen. Süddeutsche Klassenlotterie. In der 3. Prä- ö mienziehung der 15. Süddeutschen Klassen- lotterie würden planmäßig 23 Prämien gezogen, darunter folgende größere Gewinne: 1 Prämie zu 25 000 DM auf die Nr. 41 670, 2. Prämien a. 5000 DM auf die Nr. 104 366, 124 688. Feudenheim und Wallstadt sparen eifrig, wie aus einem Bericht der Volksbank Feuden- heim anläßlich ihrer Generalversammlung am 19. Juni hervorgeht. Die Spareinlagen haben gegenüber dem Vorjahre annähernd um 40 Pro- zent zugenommen. Der Stand der Gesamtein- lagen hat die Höchstsumme der Vorkriegszeit um das doppelte überschritten! Die Mitglie- der konnten aus eigenen Bankmitteln hinrei- chend mit Kredit versorgt werden. Es wird eine Dividende von 5 Prozent ausgeschüttet. Filmspiegel Palast: „Die Frau mit der eisernen Maske“ Wohl kaum ein anderer Schriftsteller hat die Leinwand so befruchtet wie der alte Alexandre Dumas pere. Hier sind es seine „Drei Musketiere“, aus denen Hollywood einen Ausschnitt in freier, naturcolorierter Gestaltung ins Optische und Akustische übersetzt hat. Was dabei herauskam ist eine Abenteurergeschichte, die wie ihr typogra- phisches Vorbild junge Herzen höher schla- gen läßt. Wer mehr erwartet, wird ent- täuscht. Aber Regisseur Ralph Murphy hat sich ja auch an die Grenzen des von ihm gewählten filmischen Genres gehalten und verzichtet auf ein ambitiöses Darüber-Hinaus, so daß man ihm nicht böse sein kann. Ein gewisses Maß an Spannung ist da, der Temposchwung fehlt auch nicht, und sonst kann man von einem Bildstreifen dieser Art auch nicht viel verlangen. In der Haupt- darstellung agieren neben Patricia Medina, die eine Doppelrolle inne hat, Louis Hay- ward und Alan Hale jun. rob Wohin gehen wir? Freitag, 25. Juni: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 Uhr:„Die Braut von Messina“; Musen- sad! 20.00 bis 21.30 Uhr: Oratorium„Saul“; Palast:„Die Frau mit der eisernen Maske“; Capitol:„Der Hauptmann von Peshawar“; Al- hambra:„Julietta“; Universum:„Rom: Station Termini“; Kurbel:„Achtung, Menschenraub“,; Alster:„Der Hauptmann von Peshawar“; Lo- kal„Neckarstrandé“, Ecke Dammstraße/ Meß- platz, 20.00 Uhr: Schallplattenabend Jazz- Club); Kunsthalle 20.00 Uhr: Vortrag von Mi- nister Arno Hennig über„Religion, Christen, tum. Kirche und der Arbeiter von heute“ (Abendakademie); Café Kossenhaschen 16.00, 20.00 Uhr: Modenschau„Mode aus Wien“; Ame: rikahaus 20.00 Uhr: Liederabend mit William MeGrath. Ou DOR Die Hausfrauen sind begeistert von MASS] FON POR, denn es verbessert und verfeinert die Spei- sen in einzigartiger Weise und bringt ihren natörlichen Eigengeschmack zur vollen Entfaltung. Dabei ist es so einfach, mit Fondor zu kochen; nur mitkochen, abschmecken, nachsalzenl Bitte probieren Sie das folgende Rezept. Auf Wunsch erhalten Sie auch gern eine Probe und weitere gute Rezepte von eee MAULTASCH FEN: Aus 500 g Mehl, 3-4 Eiern, 8.10 Eggl. Wellen und Vierecke schneiden. Auf diese je einen Kaffeelöffel Föſſung geben, die Rönder mit Eiweiß bestreichen, zusammenklappen. Ränder andrücken. Die Maultaschen in kochendem Salzwasser 10 Minuten kochen, ziehen lassen, in Butter schmälzen. 250 9 Hackfleisch mit l- 2 geweichten, qusgedröckten Brötchen,] Ei, in Feſt angedönsteten Zwiebelwürfeln, gehackter Petersilie, einem in I2 EGI. ae, Auel, heißem Wasser aufgelösten Wörfel MASS] Fondor, etwas Salz und Pfeffer mischen. Frankfurt/ Main, Postfach 1/188 asser einen Nudelteig kneten, ehyos ruhen lassen, aus- 1 N J 0 145/ A in re Aureli den Akti Man e 45/ Freitag, 25. Juni 1954 MORGEN Seite 83 Aurelius Augustinus In religions philosophischer 1 Sicht Aurelius Augustinus hat in seinen Schrif- den abendländischen Menschen charak- jert. Deshalb wird sein Leben und Wir- n immer modern und aktuell empfunden. er 1600 Jahren wurde er auf nordafrika- schem Boden geboren. 430 starb er, wäh- end Vandalen seine Stadt Hippo belagerten ad dem römischen Reich den Todesstoß ver- ezten. Die in den geistigen Auseinander- ungen mit seiner Zeit entwickelten Auf- zungen haben auch noch heute Bedeutung, ie Hochschulprofessor P. Dr. Bonaventura A Katholischen Bildungswerk bei einer reli- nsphilosophischen Würdigung dieser welt- schichtlichen Figur deutlich werden ließ. Lang vor Pascal und Kierkegaard hät ugustinus den antithetischen Charakter der henschlichen Daseinslage erkannt und ge- Jalildert. Ueber seine Auslegung des zeitver- alenen, dem Tode entgegeneilenden und nter wor fenen Menschenschicksals ist man ſe hinausgelangt. Wie kaum ein anderer hat Unruhe, Brüchigkeit und Ungenügen pkunden, aber er hat die àubßerste Ver- yeiklung, die sich dem Nichts gegenüber issen Will, nicht gekannt. Er war ein Zweif⸗ er der das Verläßliche finden wollte mit 1 Lützi. Lärm und Gestank Sowohl im Rundfunk als auch in der Presse hört und liest man in letzter Zeit viel vom Kampf gegen Lärm und Gestank in den Städten. Wir wohnen in der Waldhofstraße, nahe dem Gaswerk. Auf dem Gelände des Gaswerks wird der neue Gaskessel erstellt, dessen Notwendigkeit wohl jeder Mannheimer einsieht. Doch nicht einzusehen ist der schal- lende Lärm, der wochenlang durch die Pfahl- gründungen und jetzt durch das Nieten und Hämmern bis nachts um 23 Uhr, morgens ab halb 5 Uhr, sowohl wochentags als auch an Sonntagen, verursacht wird, zumal bei mir und vielen anderen Bewohnern dieser Gegend um 5 Uhr die Nacht zu Ende ist.— Ein weiterer, unhaltbarer Zustand, der schließlich auch ein- mal zur Sprache gebracht werden muß und gerade in den Wohngebieten Waldhofstraße Luzenberg oft bis zum Erbrechen führt, ist ein nicht in bestimmten Zeitabständen fest- stellbarer Pfuhlgeruch(ausgesprochener Kot- gestank), dessen Ursprung, wie es uns im ersten Augenblick schien, nicht von den Klär- anlagen, sondern vom Gaswerk herrühren muß, denn nach Aussagen von Bewohnern des Luzenbergs ist dort dieser Gestank bei Südwind besonders stark. Wie durchdringend der Gestank ist, beweist die Tatsache, daß er selbst bei geschlossenen Türen und Fenstern in die Wohnräume dringt. nur das Dach, das einem nach oben auf die Verkehrszeichen gerichtet ist, Weiter. Wäre es da nicht besser, wenig- stens in geschlossenen Ortschaften an Kreu- zungen mit aufgehobenem Vorfahrtsrecht der von rechts kommenden Verkehrsteilnehmer auf der Fahrbahn selbst unmiß verständliche Zei- chen, wie Pfeile für die bevorzugte Straße und Querstriche für die Nebenstraßen anzu- bringen? Selbstverständlich müßten sich diese von den zum Einordnen der Fahrzeuge nach beabsichtigter Fahrtrichtung bereits eingeführ- ten deutlich unterscheiden, was durch Wahl von Form oder Farbe für die Zeichen ver- schiedenen Bestimmungszwecks aber leicht zu ermöglichen sein müßte. H. G. Dem Wasserturm ein neues Dach Am vergangenen Sonntag war ich in den Anlagen am Wasserturm. Hier hat sich die Stadt ja mächtig ins Zeug gelegt und es ge- bührt ihr unbedingt ein großes Lob. Mit Recht sind wir Mannheimer stolz auf unseren Was- serturm und auf seine Anlagen. Doch was mich veranlaßt, zu schreiben, ist das Stiefkind Wasserturm selbst. Warum gibt man ihm, dem Wahrzeichen unserer Stadt, nicht endlich ein anständiges Dach. Es wäre doch jetzt endlich einmal Zeit, den oberen Teil des Wasserturms in die Reihe zu bringen. Die Anlagen und alles drum rum sind so schön, und immer wieder ins mis. Ich glaube, daß die Verwirklichung meiner Anregung eine große Tat bedeuten würde— die zwar keine Tradition hat, aber dem Geist unserer Zeit entsprechen würde. Ich richte die Frage direkt an die Mannheimer Stadtverwal- tung. H. E. S. Es fehlt an Uhren Die Stadtverwaltung Mannheim hat uns Wirklich schöne Anlagen und Kinderspielplätze geschaffen. Wie notwendig diese Einrichtungen sind, beweist der gute Besuch von groß und klein. Ordnungsdienste überwachen während der Kontrollgänge die kleinen Stadtbürger, um auch Ausschreitungen, die hin und wieder auf- treten, zu klären. Zu dieser Erziehungsmaß- nahme vermißt man allerdings noch eine wei- tere. So oft ich Gelegenheit habe, meine Klei- nen vom Spielplatz abzuholen, werde ich wäh- rend meiner kurzen Anwesenheit, das ist in der Zeit nach 18 Uhr. laufend von verschiede- nen Kindern und großen Besuchern nach der Uhrzeit gefragt. Wenn die Spielplätze eine Außenuhr sichtbar besitzen würden, könnte damit einem weiteren Wunsche der Erzieher in bezug auf die Pünktlichkeit der Kleinen Rechnung getragen werden. Jede Mutter bangt sich um ihr Kind, wenn es nicht zur rechten Zeit vom Spielplatz zu- rückkehrt. Große Uhren ziehen automatisch die Kinderaugen auf sich und leisten somit einen Beitrag für eine schöne Tugend. Unter den fortschreitenden technischen Errungenschaften bietet sicher auch unsere Elektroindustrie unter geringem Kostenaufwand eine Lösung zur Erfüllung dieses allgemeinen Wunsches der Eltern.“ A. Z. Verschmutzung des Neckars Unterhalb der Floßschleuse ist ein Kanal- auslauf. Dort werden die geklärten Abwässer der Neckarstadt in den Neckar geleitet. Am Freitag, dem 18. Juni, in der Zeit von 14 bis 18 Uhr, konnte man jedoch dort feststellen, daß die ganzen Fäkalien der Neckarstadt-West un- geklärt in den Neckar geleitet wurden. Mensch- liche Exkremente in großen Mengen, Papier und Abfallstoffe aller Art kamen aus dem Abflußrohr, verschmutzten den Neckar und verursachten bei diesem warmen Wetter einen infernalischen Gestank. Auf Grund der Unter- suchungen des Staatl. Gesundheitsamtes hat das Amt für öffentliche Ordnung in Mann- heim das Baden im Neckar und im Industrie- hafen wegen Seuchengefahr verboten. Weiß der Herr Ober bürgermeister der Stadt Mannheim, daß die ihm unterstellten Dienststellen noch dazu beitragen, die Seuchen- gefahr zu erhöhen? Und ausgerechnet noch in der Sauberkeitswoche der Stadt Mannheim! 85 G. M. Termine Im Rahmen der 175-Jahr-Feier des Mann- heimer Nationaltheaters wird am Dienstag, dem 29. Juni, sowie am Montag, dem 5. Juli, jeweils um 19.30 Uhr im Mozartsaal des Rosen- gaftens das Schauspiel„Der arme Mensch“ von Wolfgang Altendorf erstaufgeführt. Der Vorstand der Jugendbühne bittet nicht nur die eingetragenen Mitglieder, sondern vor allem auch die nichtorganisierte Jugend um den Besuch dieser Aufführungen. Bei der Erst- aufführung ist Autor Wolfgang Altendorf per- sönlich zugegen und wird nach Spielende mit den Anwesenden die Frage diskutieren;„Was erwartet die Jugend vom Theater?“. ARK B, Abteilung Neckarstadt. Am 27. Juni. 6.30 Uhr, Abfahrt mit Sonderzug der OEG Stadtseite) nach dem Kohlhof zum 40, Jubi- Jaumsfest der Naturfreunde. Anmeldeschluß am 25. Juni, 18 Uhr, bei Fritz Wettges, Schimper- straße 9. Radfahrer um die gleiche Zeit Ab- fahrt am OEG-Bahnhof. Blau- Silber, Mannheimer Tanz- und Gesell- schaftsclub. Am 26. Juni, 20 Uhr, in O 7, 5, zweiter Gesellschaftsabend., Theaterverein„Dramatischer Club“ Wald- hof. Am 26. Juni, 20 Uhr, auf der Freilicht- pühne an der Waldpforte großer bunter Abend. Das Amt für gesamtdeutsche Studentenfra- gen im Verband Deutscher Studentenschaften veranstaltet eine Vortragsreihe an den Hoch- schulen der Bundesrepublik. Am 26. Juni, 10 Uhr, in der Aula der Wirtschaftshochschule spricht der geschäftsführende Leiter des Amtes für gesamtdeutsche Studentenfragen in Berlin-Dahlem, Dietrich Spangenberg, über die Tätigkeit seines Amtes, ferner referiert ein Kommilitone aus der Sowjetzone über die Situation der Studenten in der Sowietzone; dazu ein Tonfilmstreifen, der aus Wochen- schauen der Sowjetzone zusammengestellt wurde. N Sprechstunden der CDU. Am 26. Juni stehen von 16 bis 18 Uhr im Parteisekretariat, N 5, 2, die Stadträte Kaiser und Braun zur Verfügung. Kleingärtner- Verein Sandhofen. Am 26., 27. und 28. Juni auf dem Platz des Kleingärtner- Vereins Gartenfest. J EKraftsport- Vereinigung 1884 e. V. Mitglieder- versammlung am 26. Juni, 20 Uhr im Vereins- haus.. Landsmannschaft Ostpreußen. Vortragsabend der ostpreußischen Rundfunkkünstlerin Marion Lindt àm 26. Juni, 20 Uhr, im„Schwarzen Schiff“, Heidelberg.. 5 Jubiläums-Feierstunde zum 75jährigen Be- stehen der Pfarrgemeinde Herz-Jesu und zum 50. Jubiläum der Herz-Jesu-Kirche am 27. Juni, 19 Uhr, im„Kaisergarten“. Wir gratulieren! Anna Neudecker, Mann- heim, Parkring 27, wird 70 Jahre alf. Anna Schecker, Mannheim, Waldhofstraße 11, vollen- det das 80. Lebensjahr. f — Tankwart Karl sagt: 2 . 8„ 9 — — — 5 Versuchen Sie docß/ unser neues&èsso-Benzin Es gibt jetzt wirklich keinen Grund mehr, im normalverdichtenden Ver- gosermotor etwes anderes als Nor- malkraftstoff zu fahren, besonders 8 Gon- f f. Ich glaube, im Sinne aller Bewohner dieses 0 1 f nieſt em Einsatz seiner bedeutenden emotional Gebietes zu handeln, wenn ich an die Stadt Auge fällt.. Wie oft habe ich schon meine erger festimmten Intellektualität. Fremd wðar ihm die dringende Bitte richte, diese Uebelstände auswärtigen Bekannten mit der Umgebung des . e von Lessing beschriebene Verkehrung, so rasch wie möglich zu beseitigen. W. F. Wahrzeichens bekannt gemacht und mußte im- rob 2 5 g 15 5 e den Weg wichtiger nimmt als das Ziel. 2. mer wieder hören;:„Schade, das Dach des Was- Iueustinus kennt den Nihilismus, in seinen„Schilderwirrwarr und Vorfahrt“ serturms verdirbt den ganzen Anblick.“ ſchrikten erscheint der Begriff zum ersten Dieser Tage erschien in Ihrer Zeitung ein 5 diele, er versteht darunter den auf dem kurzer Artikel unter oßbengenannter Ueber- Rat min nuch an en enen? 1 ll zunkt an gekommenen Skeptizismus. Sein schrift, in dem auf die Notwendigkeit hin- Der Grundstein für das Nationaltheater ist Oert. u 2 1 1 W. t Kü! 5 gewiesen wird, die vorfahrtberechtigten Stra- gelegt. Es wurde betont, daß Tradition und der erz, ein zusammenfassendes ort kur ge- ßen nicht nur durch negative Schilder in den Geist unserer Zeit in dieser Stätte eine glück- n ent. ensätzliche Strebungen, bewahrte ihn davor. Nebenstraßen, sondern auch positiv überall da liche Verbindung finden müsse. Nur dieses Be. l has Kierkegaard um 19. Jahrhundert einsah, zu kennzeichnen, wo ihnen abweichend von wußtsein und die Einsicht, daß das Theater eimer ar Augustinus im fünften Jahrhundert„wer von rechts kommt, hat die Vorfahrt“ das heute nicht nur ein Musentempel sein kann, ttwoch far: Gott ist das Maß der Existenz. Und Vorfahrtrecht zusteht. Dabei sollen diese der seinen Besuchern Erholung nach des Tages en. enn Goethe(in den Noten zum Divan) den Schilder nach dem Vorschlag jeweils nach den Mühen spendet, sondern auch ein kulturpoliti- ten in lampf zwischen Glauben und Unglauben Kreuzungen angebracht werden, damit sie auch scher Faktor Nr. 1 darstellt, rechtfertigt den Uinen⸗ tiefste und eigentliche Thema der Ge- ein aus einer nicht-vorfahrtberechtigten Straße Aufbau voll und ganz in der Zeit der großen pfver. N 5 nennt. 5 ex sich auf N eee e eee e eee ch 5 1 1 5. 5 85 N 5 1 1 3 8 i Die schon jetzt vorhandene Zahl von Ver- Bei all diesen Erwägungen erlaube ich mir nahme puren, die sich bei Scheler, Sartre, Heideg- kehrsschildern, Ampeln usw. ist so groß, daß die Frage, ob bei der Planung auch an jene r, nachweisen lassen. In Rilkes Andacht zu sie besonders einem Nicht-Ortskundigen kaum Personen gedacht wurde, die nur noch im Roll- — da selber findet diese Auffassung ren erlaubt, sich in das übliche Verkehrstempo ein- stuhl fortbewegt werden können? Wäre es 8 geuesten Widerpart. zugliedern, wenn er nicht Verkehrszeichen nicht möglich, die technischen Voraussetzungen 5 5 8 übersehen will. Mit einer Vermehrung der dafür zu schaffen, daß auch diese Menschen, 2 b Der Vortrag über den dramatisch beweg- Zahl dieser Schilder wächst aber die Gefahr, die an den Rollstuhl gefesselt sind, in den Ge- en Menschen Augustinus, ein ausgewogenes daß das Augenmerk von Kraftfahrern ganz nuß einer Aufführung kommen können. Was nich. leisterstück, wurde selbst zu einem die zahl- von der Fahrbahn ung den anderen Verkehrs- für einige eine»gesellschaftliche Verpflichtung“ amm. ichen Hörer aufwühlenden Drama. f. w. k. teilnehmern abgelenkt und nur noch mit Blick sein kann, ist für jene sicher ein echtes Erleb- Uber- a einem Haar in die f 0 5 aßtt. 5 gans zeifen— zkopf. 8. ie 2 2 1 Browyn, Boveri& Cie Aktien gesellschaft Monnheim ig. Bilanz am 31. Dezember 1953 Aktiva Stand am Zugang Abgang Ab- Stand am 1. 1. 1953 im Laufe des Geschäftsjahres schreibunge 31. 12. 1953 Anlagevermögen DM DM DM DM DM Bebaute Grundstücke mit 5 — a) Geschäfts- und Wohngebäuden 3 410 000.— 1 995 259.63 21 000.— 174 259.63 5 210 000.— b) Fabrikgebäuden und anderen Bau- 3. Prä- lichkeiten 2 3 5 1 5 10 000 000.— 2 315 185.22 257 436.25 557 748.97 11 500 000.— % baute Grundstücke 90 000.— 6 296.97 8 6 296.97 90 000.— ezogen 0 Naschinen und maschinelle Anlagen 11 500 000.— 5 358 181.21 47 646.30 2610 534.91 14 200 000.— Werkzeuge, Betriebs- und Geschäfts-. 72 Prämie e 6.000 900. 4.28 949.99 122 021.97 3003 928.02 2 000 000. 2 7 N 8 1*————— 4. 5 5 rämlen 4 r 31 000 000.— 13 801 873.02 449 104.52 6 352 768.50 38 000 000.— 10 ss 309 3 Beteiligungen I—4.083.209.— eee——.— 1083 308.— 1 1 7 5 Umbuchungen DM 233 068.32 22 083 309.— 13 801 873.02 449 105.52 6 352 768.50 39 083 308.— euden- g—— eee eee ing am Umlaufvermögen haben Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 3 8 8. 25 0 5. 8. 23 997 572.56 40 Pro- Halbfertige Erzeugnisse 2. 5 8 5 2. 0 8 5 4 48 539 215.33 ein Fertige Erzeugnisse, Waren und bestellte Anlagen im Bau 3. 55 049 773.12 127 586 561.01 e e ndnd dd 8 543 460.— Wi ee lung ns e 3 702 040.18 Uitglie- Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 333 505 501.91 hinrei- Forderungen an nahestehende Gesellschaften 8 19 999 315.84 Wir.)).!.!.!!... ðddddß ̃ ̃ mwtdtdt ß ĩ 2 948 617.65 ttet. Schecks— 75 5 4 4 5 8 5* 7. 8* 5 5 8 5 4 5 5 4 334 095.23 Kassenbestand einschl. Landeszentralbank- und Postscheckguthaben. 55 580 447.50 Andere Bankguthaben. 7 5 5 5 0. 2 3 5 4 5 0 5. 5 8 33 668 503.46 Sonst ardernnndn sse. 8 8 225 074.89 222.923 617.67 Bürgschaften 223 8 DM 52 078.— 2286 176 925.67 ke“ Passiva D Gewinn- und Verlust-Rechnung für 1953 rund kapital. V3 000 009.— Aufwendungen DM. DM er hat Gesetzliche Rücklage 5„„.. 5 5 7 347 597.48 Löhne und Gehälter 5 5. 71 557 556.52 1 alte Werkerhaltungs- Rücklage 1090 000 000.— Sozlale gaben 6 182 662.59 5 f Sonder-Rücklage 8 5 5 5. 5 8 0 10 000 000.— Abschreibungen auf das Anlage- Selne Berichtigung nach 8 7c ESt 3 5 5. 5 3 030 000.— vermögen 8 5 5 5 8 6 352 768.50 OO 17 Rückstellung für Altersversorgung 1 5 0 26 155 897.— Steuern vom Einkommen, vom Er- rierten Sonstige Rückstellungen 1 1) 623 232.11 trag und vom Vei mögen 9 204 714.31 stische Verbindlichkeiten DM Vermögensabgabe 5Vö 1779 326.95 . 3 8 Abschlagszahlungen von 141 161 584 Sonstige Steuern und Abgaben 3 455 530.88 19 439 572.09 i 5 verbindlichkeiten auf Grund von Außerordentliche Aufwendungen 770 159.69 00 gr. 8 8 Zuweisung an BBC- Unterstützungs- Warenlieferungen u. Leistungen. 8 278 777.88 5 schla- Verbindlichkeiten gegenüber nahe- i 5 e 75 3 ent-* Gesellschaften 2778 815.41 r ee ee erbindlichkeiten gegenüb. Banken—.— 5 112 106 657.47 5 50 Sonstige Verbindlichkeiten 3334.691.87 162 016 637.61 Erträge Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 756 561.47 9. 5 3 und Gewinn des laufenden 7 5. 55 3 3 240 000.— Ausweispflichtiger Rohüberschuß(nach Organ- Iinaus, Bürgschaften. 5 DM 32 078.—„.. 5 5„„— 2 7 l Ge e— ins-Uberschüsse. JJ. 5 5. 5 855 5 e DM 22 336 000.— Außerordentliche Erträge 129 727.03 . 500180 eee der 8— 1 8 i 7 4 8 85. 2 8 3— dieser 270 176 925.07 a laupt-————— Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtmägigen Prü. edina, 1 a kung 15— 8—— 1 3 der 5 i 1 1 sowie der vom Vorstand erteilten Au ärungen un achweise Hay- Mannheim, im Mai 1954. entsprechen die Buchführung, der Jahresapschluß und der Ge- rob 16 schäftsbericht, 5 er den Jahresabschluß erläutert, den 2 2 gesetzlichen Vorschriften. Brown, Boveri 8 5 Aktiengesellschaft Mannheim, im Mai 1954. 5 85 . Industrie- Treuhand- G. m. b. H. 00 bis Wirtschaftsprüfungsgesellschaft HAusen- D r. J. D. Auf fer mann Saul; Wirtschaftsprüfer 5 1 8 5 % Al- in der Hauptversammlung vom 23. Juni 1954 wurde beschlos- in Hamburg:.. tation sen, für das Geschäftsjahr 1953 auf das Aktienkapital von Hamburger Kreditbank Aktiengesellschaft, raub“: DM 36 000 000,— eine Dividende von 9% zu verteilen. Norddeutsche Bank Aktiengesellschaft. 6. 205 4 Die Auszahlung der Gewinnanteile erfolgt nach Abzug von 25 9% Commerz- und Disconto-Bank Aktiengesellschaft, Meß- Kapitalertragsteuer ab 24. Juni 1954 gegen Einreichung des Ge- in Ludwigshafen/ Rhein: g a winnanteilscheines Nr. 5 der DM-Aktien, also für eine Aktie im Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft, (Jazz- Nennwert von Süddeutsche Bank Aktiengesellschaft. n Mi- DM 1000, mit DM 67,50 netto 5 risten- DM 200, mit DM 13,50 netto 8 5. heute“. DM 100, mit DM 6%5 netto Dr. Ing. h. c. 3. V. 16.00, bel den nachstehend verzeichneten Kreditinstituten: e, 8 Belles, P eld—. 8. 8. ane: in Mannheim: Dr. jur. Robert Frowein, Frankfurt/ Main, ies Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft, Emil Klingelfuss, Ennetbaden Schweiz, Süddeutsche Bank Aktiengesellschaft, Dr. rer. pol, Hermann Richter, Düsseldorf, — Commerz: und Creditbank Aktiengesellschaft, Dr n ee 8 1 in Berlin: r. jur. Ludolf Sc Kkow, f 1 Bank für Handel und Industrie Aktiengesellschaf̃t, 5 3 55 e p Berliner Disconto Bank Aktiengesellschaft, mi 88, 2 Berliner Commerzbank Aktiengesellschaft, Vertreter der Arbeitnehmer: 5 in Bochum: 5 ö Roman Bartkowiak, Dortmund, Westfalenbank Aktiengesellschaft, Konrad ee 3 5 f in Düsseldorf: Oskar Hasenfuss, Mannheim, Rhein-Ruhr Bank Aktiengesellschaft, Dr. Gustav Kolb, Mannheim, 9 Rheinisch- Westfälische Bank Aktiengesellschaft, Karl Wagner, Mannheim. 1 Bankverein Westdeutschland Aktiengesellschaft, 1 Vorstand: Bankhaus Poensgen, Marx se Co., Pr. jur. et rer. pol. H. L. Hammerbacher, Heidelberg, Vorsitzer, in Frankfurt) Main: Dr. Ing. Karl Neuenhofer, Mannheim, Rhein-Main Ban Aktiengesellschaft, Dipl.-Ing. Werner Salvisberg, Heidelberg, 1 Süddeutsche Bank Aktiengesellschaft, Dr. rer. Pol. Konrad Schuster, Mannheim, . 3 e Aktiengesellschaft, Dipl.-Ing. Josef Kröll, Mannheim, stellv. rankfurter Ban 50 1 5 1 1 5 eim, den 23. Juni 1954. 5 Deutsche Unionbank Gambit., Mannheim, BROWN, BOVHRL& Ci Bankhaus Georg Hauck& Sohn, Aktiengesellschaft 5 Metallgesellschaft Aktiengesellschaft, Der Vorstand B. Metzler seel. Sohn& Co,, 5 das neue ESSO 2 fbr hochverdichtende Motoren jedoch und für Sonderansprüche a empfehlen wir unseren weltbewährten Kroffstoff E55 0 EXIRA seitdem wir das neue ESSO mitseinen Super- Eigenscheiften zum normalen preis liefern. Machen quch Sie einen Versuch, tanken Sie des nächste Mal Seite 6 DREI-LANDER-SETTE Freitag, 25. Juni 1954/ Nr. UMS CHAU IN BADEN-WURTTIEMB ERG Auf dem Felde tot aufgefunden Schwetzingen. Ein 49 Jahre alter Feld- Hüter aus Brühl wurde auf Schwetzinger Ge- markung, unweit der Mannheimer Land- straße, tot aufgefunden. Der Tod dürfte be- reits drei Stunden vorher eingetreten sein. Nach den Ermittlungen der Polizei hatte sich der Mann bei Tagesanbruch in den Garten seines Anwesens begeben und dort Gift ein- genommen. Die Mauser-Enttrümmerung Oberndorf/ Neckar. Die Schluß abrechnung für die Enttrümmerung des Fabrikgeländes der Mauserwerke in Oberndorf hat einen Kostenaufwand von insgesamt 335 000 Mark ergeben. Wie Bürgermeister Kenntner in der letzten Sitzung des Oberndorfer Gemeinde- rats bekanntgab, mußte die Stadt von den Kosten 65 000 Mark übernehmen, während der Staat die restlichen 270 000 Mark trug. Saisonbeginn in Oetigheim Oetigheim. Auf der Freilichtbühne der Oetigheimer Volksschauspielè beginnt am kommenden Sonntag die diesjährige Spiel- zeit. Bis Ende September werden künftig jeden Sonntag um 14 Uhr Hebbels„Nibelun- gern“ gespielt. Außerdem stehen für mehrere Samstage Schüler vorstellungen auf dem Programm, in denen ebenfalls die„Nibelun- gen“ ungekürzt über die Bühne gehen. Als Abendauf führungen sind für die Sonntage am 11., 18. und 25. Juli, jeweils 20 Uhr, Aufführungen von Shakespeares„Hamlet“ Vorgesehen. Regie bei beiden Stücken führt Staatsschauspieler Kurt Müllergraf, der auch in den„Nibelungen“ die Rolle des Siegfried und in den Abendvorstellungen die Rolle des Hamlet übernommen hat. Die Bühnenbilder stammen von Heinz Küpferle, Baden-Baden. Das Kind im Bett eingesperrt Bühl. Das Kreisjugendamt in Bühl wies dieser Tage ein zweijähriges Kind in ein Kinderheim ein, da die Mutter ihre Sorge- pflicht böswillig vernachlässigt hatte. Mut- ter und Stiefvater gingen öfters abends aus und deckten über das im Bett liegende Kind Bretter, so daß es regelrecht eingesperrt wurde. Wie das Kreisjugendamt mitteilt, ist dies innerhalb kurzer Zeit der dritte Fall, in dem es Kinder wegen Vernachlässigung der Sorgepflicht der Eltern anderweitig unterbringen mußte. Schildbürgerstreich in Pforzheim Pforzheim. Die Freude einiger in einen Neubau in der Au eingezogener Pforzheimer Familien über den endlichen Besitz einer eigenen Wohnung hielt nicht lange an. Nach drei oder vier Tagen verbreiteten sich aus dem Keller unangenehme Gerüche im gan- zen Haus. Als man dem Geruch schlieglich nachging, stellte man fest, daß vergessen worden war, den Neubau an die Kanalisa- tion anzuschliegen,. Nach eintägiger Arbeit Wer das Versdumte nachgeholt. Die Bewoh- ner brauchten nun nicht mehr ins Haus nebenan zu gehen, wenn sie„mal mußten“. Wer wird Akkordeon- Weltmeister? Stuttgart. Ein hoher Titel und als Ehren- gabe ein großer Pokal winken dem Sieger der Akkordeon-Weltmeisterschaft 1954, die am 3. Juli von der Confèéderation Internatio- nale des Accordeonistes(CIA) in Stuttgart veranstaltet wird. Zu dem musikalischen Wettstreit werden die Länder Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frank- reich, Finnland, Hollamd, Italien, das Saar- gebiet, die Schweiz und Schweden die besten Akkordeon-Spieler entsenden, die zuvor in nationalen Ausscheidungsspielen ermittelt wurden. Die grogen überseeischen Organi- sationen der Handharmonika- Verbände wer- den durch Delegationen aus den USA, Ka- nada, Südafrika, Australien und Indonesien Vertreten sein. Die CIA, die Dachorganisa- tion der Harmonika verbände in der ganzen Welt, hat seit ihrer Gründung im Mai 1948 sechs Akkordeon- Weltmeisterschaften in verschiedenen europäischen Ländern ver- anstaltet. Zwei Schwarzwaldorte feiern Triberg. In diesem Sommer sind es 80 Jahre Her, seit die ersten Kurgäste, ein eng- lisches Ehepaar aus London, in den Schwarz- Waldort Schönwald zur Erholung kamen. Mit diesem Ereignis rückte Schönwald in die Reihe der damals noch wenigen Kur- orte des Schwarzwaldes ein, Vor 90 Jahren Würde in dem benachbarten größeren Tri- berg ein Verschönerungskomitee- gebildet, Aus dem die heutige Kurverwaltung hervor- Sing. Tribergs größte Sehenswürdigkeit, die Wasserfälle, wurden dagegen schon im Jahre 1810 dem damals noch kleinen Kreis von Fremden zugänglich gemacht. Schulfahrten zeitlich und räumlich begrenzt „Schule kann dem Zug in die Weite nicht Vorschub leisten“/ Erlaß über Schulwanderungen in Kraft getreten Stuttgart. Der von Kultminister Wilhelm Simpfendörfer im Zusammenhang mit dem Dachsteinunglück angekündigte Erlaß des Kultministerſums über Schulausflüge und Schulwandertage ist nach seiner Veröffent- lichung im„Staatsanzeiger für Baden-Würt⸗ temberg“ in Kraft getreten. Die neuen Be- stimmnugen gelteri einheitlich für das ganze Land. In der Einleitung wird die pädago- gische Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit von Schulausflügen grundsätzlich anerkannt, aber betont, die Schule dürfe sich nicht dazu hergeben, dem Zug in die Weite mit Omni- bussen und dergleichen Vorschub zu leisten, ganz abgesehen davon, daß die wirtschaft- liche Lage vieler Familien solche mit erheb- lichen Kosten verbundenen Fernfahrten nicht erlaube. Daher sei eine Einschränkung von Umfang und Dauer der Jahresausflüge auf das den pädagogischen Forderungen wie den Allgemeinen Verhältnissen unseres Volkes entsprechende Maß dringend geboten. Nach dem neuen Erlaß dürfen die Jah- resausflüge vom ersten bis zum siebten Schuljahr aller Schularten die Dauer von 1 einem Tag nicht überschreiten Vom achten Schuljahr ab kann die Dauer des Jahres- ausflugs auf zwei Tage, für Abiturienten in besonderen Fällen auf drei Tage ausgedehnt Werden. Die Einbeziehung von Sonn- und Feiertagen zur Verlängerung der Ausflugs- zeit ist nicht zulässig. Das Ausflugsziel soll grundsätzlich dem Erlebniskreis der Alters- stufe der Schüler entsprechen. Auch bei Benützung von Verkehrsmitteln soll eine Angemessene Wanderzeit gewährleistet und die entstehenden Kosten auch für wirt- schaftliche schwache und kinderreiche Fami- lien tragbar sein. Reine Omnibus oder Bahnfahrten sind nicht zulässig. Mit Gefah- ren verbundene Gebirgstouren, Kletterpar- tien an Felswänden sowie Bootsfahrten gemeint sind Ruder- und Paddelboote, nicht etwa Rhein- und Bodenseeschiffe— und das Baden in freien unbekannten Gewässern sind generell verboten. Auslandsfahrten be- dürfen grundsatzlich der Genehmigung der Oberschulämter. Bei Klassen mit mehr als 30 Schülern empfiehlt das Kultministerium die Teil- Kais erbrücke bis Jahresende betriebsfertig Bundesbahn erwartet bedeutende Erleichterung für den Nord-Süd-Verkehr Mainz. Beim Wiederaufbau der Kaiser- brücke zwischen Mainz und Wiesbaden Wurde jetzt ein entscheidender Bauabschnitt fertiggestellt: Vom linken Rheinufer aus wurde in Richtung Insel das letzte 140 Ton- nen schwere Stück der Verbindung zum ersten Brückenpfeiler eingeschwommen. Im Anschluß an das Einschwimmen gaben Ver- treter der Bundesbahn und der am Bau des 23-Millionen-Mark-Projekts beteiligten sie- ben Firmen bekannt, daß mit der Fertigstel- lung der Brücke und der links- und rechts- rheinischen Rampenstrecken bis etwa De- zember gerechnet werden könne. Danach sind eingehende Spannungsmessungen und Probebelastungen vorgesehen, bevor die Brücke für den Zugverkehr freigegeben werden kann. Da neben den Brückenarbei- ten noch zwei neue Stellwerke und sonstige umfangreiche Sicherungsanlagen errichtet werden müssen, wobei mit langen Konstruk- tions- und Lieferzeiten gerechnet werden muß, wird die Strecke voraussichtlich An- fang des Jahres für den Güterverkehr be- triebsfertig. Der Personenverkehr kann je- doch kaum vor dem Fahrplanwechsel im Mai 1955 aufgenommen werden. Der Brückenbau, von dem allein 13,3 Mil- lionen Mark auf die eigentliche Brücke ent- fallen, wird mit ERP- Rücklaufmitteln und Bundeskrediten finanziert. Die ursprünglich vorgesehene Unterstützung durch die Län- der Hessen und Rheinland-Pfalz ist damit — Wie Sprecher der Bundesbahn bekannt- gaben endgültig hinfällig geworden. Da- gegen Übernehmen die Städte Mainz und Wiesbaden 480 000 Mark, das heißt, etwa die Hälfte der für die Fußgängerstege an der Brücke erforderlichen Baukosten. An dem Brückenbau ist auch eine Westberliner Firma, die Zuliefermaterial liefert, entschei- dend beteiligt. Das Stahlgewicht der neuen Brücke be- trägt 5200 Tonnen, gegenüber 6775 Tonnen der alten in den Jahren 19021904 errich- teten und 1945 zerstörten Brücke, die von entscheidender Bedeutung für den Nord- Südverkehr im Rheintal war. Mit der Fer- tigstellung der neuen Brücke, die auch gleich- zeitig als Träger für die Rohrleitungen der Kraftwerke Mainz und Wiesbaden und der Stadtwerke Mainz eine wichtige Rolle spie- len wird, ist eine bedeutende Erleichterung des Nord-Südverkehrs der Bundesbahn 2u erwarten. Der Wie deraufbau der Kaiserbrücke nahme einer geeigneten Begleitperson. Bei gemischten Klassen soll nach Möglichkeit neben dem Lehrer auch eine weibliche Be- gleitperson teilnehmen. Bei Uebernachtun- gen in Jugendherbergen ist in allen Fällen für die Schülerinnen eine weibliche Beglei- tung zuzuziehen. Wie Ministerialrat Bruck- mann mitteilte, hat sich das Kabinett bereit- erklärt, die Kosten für Begleitpersonen zu übernehmen. Wandertage sollen frühestens vom fünf- ten Schuljahr an durchgeführt werden. Solche Wandertage sollen in der engeren Umgebung„in echtem Wanderstil“ und mit möglichst geringen Kosten durchgeführt werden. Die Benützung von Straßenbahnen in den Großstädten soll dabei gestattet sein. Private Fahrten von Lehrern mit Schü- lern während der Ferien müssen mit den Eltern vorgeplant und der Schulleitung zur Kenntnis gebracht werden. Die Eltern sind darüber zu unterrichten, daß es sich um private Veranstaltungen auf freiwilliger Grundlage handelt. Es ist den Lehrern ver- boten, Schüler für Fahrten zu gewinnen, die von privaten Reiseunternehmen ausgehen. Bei solchen Fahrten, so heißt es, müsse der Lehrer als im Auftrage der Eltern handelnd auch die Sorgfalt eines ordentlichen Fami- lienvaters walten lassen und dabei die für Schulveranstaltungen geltenden Grundsätze sinngemäß anwenden. Mit Gefahr verbun- dene Gebirgstouren, Kletterpartien an Fels- wänden, Bootsfahrten und das Baden im freien, unbekannten Gewässer seien unter allen Umständen zu vermeiden. t2 über den Rhein zwischen Mainz und Wiesbaden wurde mit dem Einschwimmen eines Teils der von sieben führenden deutschen Stahlbaufirmen her- gestellten Brücken konstruktion fortgesetzt. Um die Jahreswende soll diese Brücke, deren Bau mit Bundes- und ERP-Krediten in Höhe von 23 Millionen DM finanziert wurde, in Betrieb genommen werden. Für den Güterfernverkehr zwischen dem Ruhrgebiet und Süddeutschland kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Auf dem Bilde sieht man den schweren Brückenteil an einem 200-t-Schwimmkran, der ihn zentimetergenau auf die Pfeiler setzt. dpa- Bild Aus der Hessischen Nachbarschaft Bensheimerstadtverordnete rechtfertigen sich Bensheim. Auf einer Bürgerversammlung in Bensheim legten Stadtverordnete der Sp, DU und des GB/BHE die Gründe dar, aus denen sie für die Uebernahme der zwei staatlichen höheren Schulen in städtische Re- gie eingetreten sind. Gegenüber dem von den Freien Demokraten erhobenen Vorwurf, dag dadurch im Etat ein Defizit von 50 000 Mark entstehe, erklärte Bürgermeister Josef Pref- fert(CDU), die Uebernahme verursache nur 10 000 Mark Kosten mehr, als wenn die Schulen an den Kreis übergeben würden. Lardrat Dr. Eckehard Lommel(SPD) befür- Wortete die Uebernahme in städtische Regie, da andernfalls der Kreis die Umlagen er- höhen müßte. Schwerer Junge— erst 19 Jahre alt Pfungstadt. Weil er nachts in Schwetzin- gen und Mannheim mit einem Komplizen in zwei Geschäfte eingebrochen war, wurde der 19 Jahre alte Alfred H. aus Pfungstadt vom Darmstädter Jugendschöffengericht zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. H. Komplize ist noch flüchtig. Der junge Angeklagte hat ohne die neu verhängte Strafe noch fünf Jahre Gefängnis abzusitzen. Er ist mehrfach ein- schlägig vorbestraft. Wie in der Gerichts- Verhandlung weiter bekannt wurde, wird er sich noch, für weitere 30 Einbrüche und Dieb- Stähle zu verantworten haben. Künstlerwohnhäuser auf der Rosenhöhe Darmstadt. Auf der Rosenhöhe in Darm- stadt, die zur zweiten Darmstädter Künstler- kolonie werden soll, wird voraussichtlich noch im Laufe dieses Jahreg mit dem Bau der ersten beiden Wohnhäuser für Künstler begonnen. Die Stiftung„Künstlerkolonie Rosenhöhe“ will die Arbeitsbedingungen schaffender Künstler erleichtern. Sie ist im vergangenen Jahr auf Anregung des Prinzen Ludwig von Hessen gegründet worden. Lastzug gegen Brückenpfeiler Darmstadt. Auf der Autobahn kam in der Nacht zum Mittwoch bei Pfungstadt ein Last- zug, dessen Fahrer infolge Uebermüdung am Steuer eingeschlafen war, von der Fahrbahn ab, und prallte gegen einen Brückenpfeiler. Dabei wurde das Führerhaus eingedrückt und der Fahrer erlitt schwere Verletzungen. Der Sachschaden wird auf 20 000 Mark bezif- fert. Zwei Opfer eines Schießapparates Frankfurt. Einen Toten und einen Schwer- verletzten gab es auf Frankfurter Baustellen durch den Gebrauch von Schießapparaten. An einem Neubau in der Feldstraße drang das Metallprojektil eines Schießapparates einem 18jährigen Installateur mehrere Zenti- meter tief in den Kopf ein. Der junge Mann War sofort tot. Er hatte mit dem Apparat Löcher in eine Betonsäule zu schlagen ver- sucht.— Auf einer Baustelle in der Zeil Wurde ein 53jähriger Arbeiter von dem Bol- zen eines Schiefapparates in den Unterleib getroffen. Er wurde mit schweren Verletzun- gen in ein Krankenhaus gebracht. Die Arbei- ter waren damit beschäftigt, Löcher in einen Leiterholmen zu schießen. Kindesentführerin festgenommen Hanau. Die Hanauer Kriminalpolizei nahm die 28jährige Barbara Held fest, die am 4. Juni in Wildflecken(Fhön) ein 20 Monate altes Mischlingskind einer Amerikanerin ent- führt hatte. Das Kind hatte die Held nicht mehr bei sich. Die Kindesentführerin be- nutzte den kleinen Mischling als Lockmittel für ihre Abenteuer mit farbigen Soldaten. Später gab sie ihn an ein anderes Mädchen Weiter. Die Hanauer Polizei sucht jetzt fie- berhaft nach diesem Mädchen, das sich mit dem Kind in einem der zahlreichen Ab- steigequartiere in der Nähe der amerika- nischen Garnison in Hanau aufhalten soll. 3 BIICK NACH Nr. I. 3 RHEINLAND-PTAIZ I Spiel Vom Zug überfahren 5 worms. am Blittwochabend lief der] geben jährige Buchdrucker und Flüchtling g Vet Bierbas aus Finthen im Bahnhof Gstha verba bei Worms in einen Zug und wurde aufe schaft Stelle getötet, Bierbas, der in Osthofen schen, Besuch war, wartete in der Bahnhofs ese 5 1 a de Geste, stätte auf einen Zug. Als er ihn einlah wechs hörte, lief er durch die Sperre und nahm über die Gleise des Bahnsteigs I zum B Dr. steig II. Dabei wurde er von dem auf Ba nen N steig I einlaufenden Zug erfaßt. zügig e Christa Lehmann wieder in Maim Mainz. Die Giftmörderin Christa 1 mann aus Worms, die sich in den len fünf Wochen zur psychiatrischen Unte chung in der Landesheilanstalt Marburg fand und die inzwischen wieder in das 9% tersuchungsgefängnis nach Mainz Zzurüchz bracht wurde, ist von dem medizin Leiter der Heilanstalt, Professor Albreg Langelüddeke, auf ihren Geisteszustand n KARITOFfEIN 5 tersucht worden. Langelüddeke betont d sich die junge Frau in der Heilanstalt geführt habe und in keinerlei Beziehung irgendwie hervorgetreten sei. Er wird K psychiatrisches Gutachten in diesen Tagg Abschließen und an die Staatsanwaltsch Mainz zur Fertigstellung der Klageschi übersenden. Schwerer Verkehrsunfall in Ingelleh Ingelheim. Einen Toten, einen Schwe. verletzten und einen Leichtverletzten h derte ein schwerer Verkehrsunfall, der 3 in Ingelheim- Nord ereignete. Beim Versic eine Radfahrergruppe zu überholen, stüm der 25 jährige Walter Lampert mit seinen Motorrad so schwer, daß er im Ingelhelne Krankenhaus seinen Verletzungen ellg Sein auf dem Motorrad mitfahrender R. lege erlitt ebenso wie Lampert bei dem h. fall einen Schädelbasisbruch und schwed. noch in Lebensgefahr. Im Rheingau blüht der Wein Geisenheim. Die plötzlich einsetzend Hitzeperiode hat die Entwicklung der Reben im Rheingau stark gefördert. Die Wein blüte hat früher eingesetzt als man zunads angenommen hatte. Sie ist jetzt, selbst il den spät blühenden Lagen, in vollem Gangs“ Großbrandstifter der Pfalz entlarrt Landstuhl. Der langgesuchte Pfälze! Großbrandstifter ist am Donnerstag gefaßt, Wör den. Der bei der Städtischen Freiwillige Feuerwehr in Landstuhl eingesetzte 25jahrig Automechaniker Otto Palm hat gestanden seit-Anfang April in Landstuhl sechs und i den benachbarten Orten Mackenbach ul Sembach je eine Brandstiftung verübt u haben. Palm gab vor der Polizei an, daß d aus Rache gegen die Zollfahndung gehande habe, die ihn im Frühjahr mit einer Stang amerikanischer Zigaretten erwischte. habe der Polizei und dem Zoll ein Räte aufgeben wollen und nie geglaubt, daß men ihn fassen würde. Damit ist der ursprünglich Verdacht, daß die Brände, die einen Gesamt schaden von etwa 300 000 Mark verursachten auf politische Terrorakte gegen die FU zurückzuführen seien, hinfällig geworden, 5 cn fal If ä Legionswerber festgenommen Trier. Wie die Trierer Kriminalpoliae mitteilt, wurde hier ein 27 jähriger chemall- ger Fremdenlegionär in einer Trierer Gas, stätte festgenommen, weil von ihm zue Jugendliche zum Eintritt in die französische Fremdenlegion überredet worden waren, Ef Hatte den beiden Bier und Zigaretten spen- diert und ihnen dann den Dienst in def Leglon in den buntesten Farben geschildert Auf Grund seiner begeisternden Darstellung gelang es ihm, die Jugendlichen zum Fin- tritt in die Legion zu bewegen. Diese Wur- den aber nicht angenommen und sind in- zwischen zu ihren Eltern zurückgekehrt, F Auf dem Fernsehschirm — Freitag, 25. Juni Kinderstunde Das Frankfurter Nachmittagsstudio Tagesschau Sind Sie im Bilde? Ereignisse der vel. gangenen vier Wochen— wie der Zeich⸗ ner Mirko Szewezuk sie sieht „Tolle Nacht“, ein Spielfilm Sonderbericht von den Internationalen Filmfestspielen in Berlin 16.30 17.05 20.00 20.15 20.30 22.05 Laden u. Büroräume evtl. dazu 1- — Oststadt-Pilia mit freiwerdender 5-Zim.- Angeb, unt. 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Wir sahen es außerdem als schöne nhotsef Geste, daß Deutschland freiwillig den Dres n einlauf wechselte und nicht das Los in Anspruch und wa nahm“ zum Bas auf Bas n Maim Arista den let n Unteg betont, d anstalt 9 Beziehu sen Tag WWaltscheh Lageschrh Wird geh . Lenkradschaltung, sehr gepflegtes Blockschokolad 8 b„ Ffomilie Or. Oetker Fahrzeug, günstig zu verkaufen. 2 5 mne wann dee dei ee, T perc-veinnen ahn- ung Sclafammer Ulle n Scher.. f Sandhofer Strage 96 beim Fahr- Vollmilch- Jin allen Größen und Preislagen ille⸗ 1 Zeit v. 16 Uhr. tzten Vonille- Pudding mit meister, in d. Zeit v. 8 bis Schokolade 5 36 ee J, der 80 100-8 Tafel DM beliebte Geschenke für alle i 5 Gelegenheiten e eee ee 4 Vollmilch- Schokolade 1 en, stüme N and mit Nüssen, 24teilig e 1 185 3 Ut 54 gengte mochtes mol wieder richtig: 170 Va, in tadenosem Zustand. BADENIA- Schokolade- Lehn 5. f 40 000 Kin, 3000, DM, abzugeben. Riegel. n ent 17 18 1 ö ö nder. 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Die Frische der Spieler und die gute Leistung des Angriffs haben uns diesen Sieg gegen eine türkische Mannschaft gebracht, die man trotz des hohen Ergebnisses nicht unter- schätzen darf.“„ Fritz Walter:„In zwei Spielen sind uns gegen die Türken elf Tore gelungen. Wir haben auch gegen die Ungarn drei geschossen, und ich hoffe, daß wir auch gegen Jugoslawien das Rezept kennen, wie man eine Abwehr nieder- kämpft. Wir rechnen uns jedenfalls eine Chance aus; die Jugoslawen sind zu schlagen.“ Lefter, der türkische Spielführer:„Die bei- den Tore für die Deutschen durften nicht 80 schnell fallen. Sie haben uns ein wenig die Moral genommen. Dann kam die Verletzung von Cetin, und mit zehn Spielern waren wir einfach machtlos.“ Charlie Buchan, früher einer der großen Spieler Englands und heute Kritiker der New Chronicle:„Dieser deutsche Sturm ist eine glänzende Waffe, aber die Abwehr hat be- denkliche Schwächen. Von dem deutschen Sturm bin ich heute sehr beeindruckt.“ Jupp Posipal:„Ich weis, daß man von unserer Deckung mehr erwartet. Nun haben wir das erste Ziel wenigstens erreicht. Viel- leicht werden wir auch hinten ruhiger und können es dann unserem Sturm, der so groß aufgedreht hat, in etwa gleichtun.“ Los entschied für Tura Tura Ludwigshafen— Wormatia Worms 2:2 n. V.(1:1)(0:1) Das rationelle Spiel der schnellen Wor- matia kam sehr zur Geltung, als Stopper Jung schon bald nach Beginn für 20 Minuten ausgeschieden war und dann als Statist außen kämpfend weitermachte. Aufbauläu- fer Reichling sprang in die Lücke, um mit Glück und Geschick dem Wormser Innentrio Bogert, Schroer und Sehrt in die Kombina- tion zu fahren, das erst mit drei Latten- schüssen aufwarten mußte, bis Schroer in der 44. Minute durch Kopfball die Führung holte. i Ein unnötiges Handspiel von„Prellbock“ Selbert hatte in der 58. Minute den Aus- gleich zur Folge. Den verschuldeten Freistoß schoß Ebensberger nach Geplänkel ein. In der 70. Minute mußte Schiedsrichter Schnell (Heßheim) einen bereits gefällten Torent- scheid auf Reklamation zurücknehmen. Es ging mit 11 in die Verlängerung. 5 In der 98. Minute nützte Zahlbachs präch- tiger Scherenschlag nichts mehr. Linksaußen Müller kam zum Schuß und die Wormser führten 2:1. Ihre Freude war nur kurz. Reichling zog nach vorne und überrumpelte in der 106. Minute die gesamte Wormser Deckung. Bär griff verdutzt ins Leere. Es stand 2:2 und dabei blieb es trotz einiger guter Tura- Chancen Durch Losentscheid kam Tura jedoch eine Runde weiter. Weitere Sportnachrichten auf Seite 9 B G 7, 20/½2 dehrauehte LL Motorräder in je der Stärke bei geringer Anzahlung und günstigen Ratenzahlungen. ZEISS& SCHWARZ EL. Ruf 322 84 See Sunne Woche Klaviere, Flügel neu u. gespielt. in großer Aus- Wahl Bequeme Raten Aol wel. 55 27 40 6 4. 12 Tel. 8 27 40 Büro- Schreibmaschine 5 4 zu verk. Stolz, Riedfeldstraße 80. 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Schon seit etwa zehn Tagen flattern un- Zzählige helle Falter durch Gärten und Feld, nippen an blühenden Blumen, rasten auf Baum und Strauch, zeigen aber durchaus micht das übliche Interesse am Gemüsegar- ten, wo man ihresgleichen auch erst etwas später zur Eiablage an den Kohlblättern er- Wartet. in der Tat handelt es sich bei diesen hübschen Schmetterlingen mit dem feinen Netzwerk schwarzer Adern auf den sonst reinweißen Flügeln nicht um den allbekann- ten Kohlweißling, der sogar eine nach dem Geschlecht verschiedene Schwarzzeichnung von Rändern und Tupfen trägt. Anders, aber leider keineswegs weniger bedrohlich in hren Auswirkungen ist auch die Lebens- Weise des liebenswürdig umhergaukelnden kleinen Wesens, dessen massenweises Auf- treten sozusagen Zukunftsalarm für den Obstbau bedeutet. Haben wir es hier doch einwandfrei mit dem Baumweißling zu tun, der normalerweise so selten ist, daß Schmet- Ungssammler ihn als wertvollen Fund be- grüßen. Wie Professor Kotte in seinem Seinerzeit auch hier ausführlich besproche- nen Standardwerk„Krankheiten und Schäd- Uinge im Obstbau“(Verlag Paul Parey, Ham- burg-Berlin) feststellt, kann dieses spärliche Vorkommen Jahre und Jahrzehnte andau- ern., Plötzlich aber setzt dann— wie wir es eben beobachten— ein Massenauftreten ein, dessen ursächliche Zusammenhänge zu den moch ungeklärten Rätseln der„Schädlings- Kalamitäten“ im allgemeinen und des Weiß- Ungsfluges im besonderen gehören. Bereits um den 20. Juni wurden in un- serem Gebiet die ersten typischen Ei- ablagen des Baumweißlings auf den Ober- und Unterseiten der Blätter im Außenbereich der Obstbaumkronen be- obachtet. Jedes Falter weibchen legt in zwei bis drei Etappen rund 200 solcher dottergelben Eier, die aufrecht nebeneinander stehend, am Blatt festgeheftet und auch mit bloßem Auge gut zu erkennen sind. Von niedrigen Formobstbäumen lassen sie sich übrigens so leicht entfernen, daß der aufmerksame Gar- tenfreund hier gleichsam schon im Vor- übergehen einen vereinfachten Pflanzen- schutz treiben kann. Wo das nicht geschieht, schlüpfen die winzig kleinen Räupchen bei günstigem Wetter innerhalb drei Wochen. Ihr Schabfraß auf den Blattoberseiten rich- tet jetzt im Sommer bei vollem Laub keinen spürbaren Schaden an, auch wenn die be- fressenen Blätter sich krümmen und allmäh- lich vertrocknen. In diesen Blättern spinnen sich die Raupen darm ein und formen daraus jene sehr widerstandsfähigen Gebilde, die im Herbst beim Laubfall mit den Spinn- fäden am Baum hängen bleiben und im Unterschied zu den viel größeren Gespinsten des Goldafters dem Fachmann als„kleine Raupennester“ bekannt sind. Aus ihnen kom- men im nächsten Frühjahr jene fein be- haarten, mit zwei rotbraunen Längsstreifen verzierten schwarzen Raupen, die durch ihre Freßgier innerhalb we· niger Tage selbst große Obstbäume völlig entblättern und sämtliche Blütenknospen zerstören können. Wie der Augenschein beweist, haben wir es gegenwärtig mit einem überraschenden Massenauftreten des Baumweißlings zu tun. Wenn dagegen nichts oder zu wenig ge- schieht, so wird die Zahl der bereits durch den Goldafter vernichteten Obstbäume im Laufe des kommenden Jahres durch jene neue Plage erheblich vermehrt werden. Was ist also zu tun? Da die überwintern- den Raupen in ihren Nestern gegen jede Wänterspritzung gefeit sind und auch von insektenvertilgenden Vögeln kaum erreicht werden, sind andere Maßnahmen notwendig. Die erste: man geht alsbald im Laufe der ersten Julihälfte mit einem wirksamen Insektizid gegen Eier und Jungraupen vor. Phosphorester dürfte die größte Durch- schlagskraft besitzen. Wer aus verständ- lichen Gründen die Anwendung von E 605 scheut, kann unter erheblicher Herabminde- rung der Gefahr für Mensch und Haustier zu dem neuen Diazinon-Präparat Basudin- Emulsion greifen und dann aber nicht nur die Obstbäume, sondern auch etwa vorhan- dene Schlehen und Weißdorn mit O, Iprozen- tiger Lösung gründlich durchspritzen. Die zweite Maßnahme: Im Winter alle„kleinen Raupennester“(und natürlich auch etwa vorhandene große des Gold- aftersl) sorgfältig abschneiden und verbren- nen. Die dritte endlich: Bei Knospen- austrieb im Ffühjahr noch einmal spritzen, was aber seine Schwierigkeiten hat, weil die überwinterten Raupen unter Umständen schneller zur Stelle sind als der Mensch mit seinem Spritzgerät, und weil das rasche Frühjahrs- Wachstum der Blätter den Schad- lingen sozusagen über Nacht immer wieder frisches Futter ohne tödlichen Spritzbelag serviert. M. S. Gartenarbeit für zwei Wochen Uebersicht Wenn vom Garten im Juli die Rede ist, meinen die meisten sonst ganz eifrigen Gar- tenfreunde, nun sei ja die Hauptarbeit vor- über und man hätte im wahrsten Sinne des Wortes nur noch die Früchte des vorauf- gegangenen Fleißes zu ernten. Aber dieses leider auch bei manchen Berufsgärtnern als ungeschriebenes Gesetz wirkende Nachlassen pflegt sich stets bitter zu rächen. Wo der große Sommerschlendrian ausbricht, reagiert der Garten mit unheimlicher Schnelligkeit darauf, sieht im Handumdrehen häßlich aus und ist dann nur schwer wieder in Ordnung zu bringen. Es liegt in der Natur der Sache: Sobald Bodenbearbeitung, und Wässern unterblei- ben, wird das Wachstum der Kulturpflanzen gehemmt. Ihre Blühwilligkeit läßt nach, die vertrockneten und abgeblühten Blumen be- herrschen das Feld. Es wird dadurch zuviel Samen ausgebildet, was wir bei anhaltend sorgfältiger Gartenpflege durch ständige Ent- fernung alles Abgeblühten ja gerade ver- hindern wollen. Dazu kommen Pflanzen- krankheiten, Schädlinge und last not least das liebe Unkraut, das immer noch schneller wächst als man es ausrupfen kann Diesen freundlichen Wink mit dem Zaun- pfahl vorausgeschickt, merken wir im ein- zelnen folgende dringende Kulturarbeiten: Gemüsegarten Bis Mitte Juli letzte Folgesaaten von Bus chbohnen in Frühsorten für zarteste Herbsternte. Radieschen in Sommer- sorten an schattiger Stelle; Spätsommer- und Herbstrettiche. Anfang des Mo- Gartenfunk im Juli Süddeutscher Rundfunk Stuttgart Sendezeiten: Freitag, den 2. Juli wie bisner 11.45 Uhr, ab Freitag, den 9. Juli neue Sendezeit um 12.45 Uhr. „ Abgeerntete Beete sofort neu bestellen Das Staudenbeet im Sommer Der sommerliche Garten in unserer Erndhrung 7.: Abutilon und Bougainvillea 7.: Der Blumengarten im 4. Stock. 228 255 30. Aus dem Landfunk programm. Sendezeiten: vom 1. bis 3. Juli 11.45 bis 12 Uhr, ab 5. Juli werktags neue Sen dez eit 12.45 bis 13 Uhr, sonntags wie bisher 8 bis 8.30 Uhr. Di., 6. 7.: Schattengare u. Bodenfruchtbarkeit Di., 13. 7.: Imker, der Juli ist entscheidend für die Tracht des nächsten Jahres! Mo., 19. 7.: Gründung im Obstbau Mi., 21. 7. Pflunzen im Eæramen Mi., 28. 7. Zeitgemũßer Pflunzenckutz Achtung! Jeden Mittwoch und Samstag ab 5. Juli um, 12.45 Uhr: „Warruf des Pflanzenschutz dienstes“ (Samstag, den 3. Juli noch mie bisher um 11.45 und um 13 Uhr!) Südwestfunk/ Landesstudio Rheinland-Pfalz Sendezeiten: sonntags 12 bis 12.15 Uhr, werktags 12 bis 12.10 Uhr:; UKW im II. Progrumm: Di. bis Sd. 19.10 bis 19.20 Uhr. Fr., 2. 7.: Erfrischende Getränke dus unserem Garten Mz., 7. 7.: Geschlossener Obstbaum Vormarsch Mi., 14. 7.: Ein Guang durch alte und durch neue Aprikosenuanlagen Fr., 23. 7.: Der sommerliche Garten Mi., 28. 7. Tagesfragen aus dem Gemüsebau. nats letztmals 8Sommersalat ins Frei- landsaatbeet. Auspflanzen: Grünkohl(alls. Abst. je nach Sorte 40 em und mehr); Sommer- en divien(alls. Abst. 30 em); Spätkohl- ra bi(40435 em, wie Sellerie sehr hoch setzen!); bei Hitze nur abends pflanzen, gut angießen. 5 Pflegearbeiten: Tomaten laufend ent- geizen und aufbinden; Gurken evt. durch Schattieren vor Sonnenbrand schützen; Blu- menkohlblätter bei Bildung des„Blü- tenkäses“ als Schutzdach nach innen knicken; bei Freilandmelonen und Kürbis heranwachsende Früchte durch Unterlegen von Schieferstücken u. ä. vor Schadstellen bewahren. Regelmäßige Kopfdüngungen der Gemüse nicht vergessen, auch der Rhabarber ist jetzt besonders dankbar dafür. Ernten: nie mehr als den Tagesbedarf pflücken oder schneiden. Liegenlassen bringt Nährwertverluste und mindert die Haltbarkeit bei Einmachgut. Zwiebel beete nicht treten, sondern natürliche Reifung abwarten.— Laub vergilbt,„Hals“ wird weich. Schalotten und Perl z wie beln nach Abwelken des Laubes aus dem Boden nehmen, auf dem Land abtrock- nen lassen, dann sortieren oder bündeln. Obstgarten Er dbeerbeete nach der Ernte vor- sichtig entranken(Hlcht reißen, sondern schneiden), stärkste Jungpflanzen von be- zeichneten guten Mutterpflanzen auf An- zuchtbeete setzen oder in Töpfchen lenken. Zwischen den Reihen nach Möglichkeit eine feuchtigkeithaltende düngende Bodenbedek- kung(Kompost, kurzer Mist, Torfkompost) geben. Abgetragene Kulturen nach längstens vier Jahren aushauen, Land anderweitig bestellen. O bstbãume mit reichem Fruchtbehang noch ausdünnen, später in den Astgabeln der Kronen stützen, Stützmaterial und Baum- bänder laufend überprüfen, Sommer- schnitt der Formobstbäume fortsetzen, Spindelbüsche niederbinden, allgemeine Kronener ziehung durch Spreizen, Geraderichten und Binden weiterführen. Jungbäume der Frühjahrspflanzung jetzt endgültig mit fertigem Baumbinder oder gutem Hanfstrick elastisch(Achterknoten) am Stützpfahl befestigen, Stammausschläge entfernen, Wurzelschößlinge bei ge- öffneter Erde dicht an der Wurzel weg- schneiden. Ziergarten Gehölze einschließlich Rosen nun nicht mehr düngen, dagegen Einjahrsblüher und Stauden weiter mit Kopfdüngungen versor- gen(bei Hitze nur abends und unter reich- lichem Wässern). eee Eine unglaubliche Neuigkeit Mit einer einzigen Speisezutat verbessern Sie tuusend Mahlzeiten! E RAD E vier Monate ist es her, daß ein paar hundert Menschen in Westdeutschland K RAE T's Wuppi zum ersten Mal probierten und be- geistert waren. Jetzt genießen es schon Zehntausende, so daß manche Geschäfte kaum mit der Lieferung nachkommen. Essen Sie Wuppi zu jedem Salat, zu allen Arten Fleisch- kalt oder warm zu Fisch- und zu Eierspeisen, in Suppen und zu Gemüsen. Man kann es sogar aufs Brot streichen! Viele Mütter haben entdeckt, daß ihre Kinder besser aßen, wenn das Essen mit Wuppi zubereitet war. an eee eee n lee eee Wuppi stammt wie Velvete qs dem Hause KRAFT, Her- steller feiner Delikatessen, darunter Tomatenketchup, geriebener Parmesonköse und ſomatenchutney. 0 „ 1 7 SAlLATk mit WU PPI S 2 Vorspeisen mit Wuppi Fleischgerichte mit Wuppi Stellenangebote fisch mit Wuppl KRAFET's Wuppi ist köstlich- und mehr als das, es ist nahirhiaſt und leiclit verdaulich! KRAFT“s Wuppi wird aus feinem Pflanzenöl, Eigelb, Wein- essig und einer ausgewählten Mischung echter orientalischer Gewürze hergestellt. Durch eigens dafür konstruierte Rührmaschinen erhält Wuppi seine unnachahmlich geschmeidige Konsistenz. Tüchtiger Spediteur (Kraftwagen) an selbständiges Arbeiten gewöhnt, mit Ver- bindungen zur verladenden Wirtschaft per sofort oder später gesucht. Angebote unter Nr. P 48229 an den Verlag. 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Hat Ein Drittel bereits vorhanden/ Ehrung Pierre de Coubertins Die Kosten für die Entsendung einer deut- schen Mannschaft zu den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne gab Dr. Karl Ritter von Halt auf der Präsidialsitzung des Nationalen Olym- pischen Komitees(NOK) am Mittwoch in Karls ruhe mit 2,1 Millionen Mark an. Ein Drittel dieses Betrages sei bereits jetzt vorhanden. Ritter von Halt hofft, daß die noch fehlende Summe ohne Inanspruchnahme der Bundes- regierung aufgebracht werden kann. An der Sitzung, die aus Anlaß des 60jähri- gen Bestehens des Internationalen Olympischen Komitees(CIO) einberufen worden war und mit einer Ehrung des Schöpfers der Olympi- schen Spiele, Baron Pierre de Coubertin, ver- punden war, nahmen alle Präsidiumsmitglieder mit Ausnahme von Dr. P. Bauwens teil. Die Mitglieder nahmen den Bericht des NOK-Prä- sidenten Ritter von Halt über die Athener CIO- Sitzung entgegen. Dabei stellte sich heraus, dag neben Garmisch- Partenkirchen vor allen Dingen Innsbruck als ernsthafter Kandidat für die Organisation der Olympischen Winterspiele 1960 auftritt. Ritter von Halt betonte, daß Oesterreich mit seinen vielen guten Winter- Sportlern bisher noch nie Olympische Spiele organisiert habe. Ueber die Tätigkeit der technischen Kom- mission des NOK berichtete Prof. Dr. Karl Diem. Er bezeichnete die Reise einer Studien- kommission nach Australien in dem zunächst vorgesehenen Umfang als fraglich. Voraussicht- lich sollen nun ein Arzt, ein Trainer und ein Organisator nach Melbourne reisen, um fest- zustellen, welche Zeit erforderlich ist, um die Sportler nach der Ueberfahrt wieder in Höchst- form zu bringen, Seeldrayers FIFA-Präsident Der Belgier Rudolph Willem Seeldrayers ist am Montag in Bern von der Vollversammlung des Internationalen Fußball- Verbandes zum neuen Präsidenten der FIFA gewählt worden. Der 76 jährige Belgier ist damit Nachfolger des zurückgetretenen Franzosen Jules Rimet ge- worden, der wegen seines hohen Alters auf das Amt verzichtete. Rimet ist 81 Jahre alt. Beim Feudenheimer Mittwoch-Meeting: Die ltigs erneus besiegi „Zufalls-Paarung“ Denzer/ Nawratil brachte die große Ueberraschung Am Mittwoch vor acht Tagen hatten die Gebrüder Altig die„Americaine“ verloren, am Sonntag gewann Willy die Badische Verfol- gungs- und Mannschaftsmeisterschaft und am Mittwoch darauf wurde das Gespann zum zwei- tenmal gemeinsam bezwungen. Gewiß, die sieggewohnte Kombination wurde zwar nicht geschlagen, immerhin aber besiegt, das heißt: sie endete mit einem Punkt Rückstand hinter Schönung/ Nawratil auf dem 2. Platz. Dabei fing es für die Brüder so vielverspre- chend an: Das Kurzstreckenfahren über 1000 m brachte ihnen sogar einen Doppelerfolg. Mit der Glocke war Rexin in den Endspurt gegan- gen, als auf der Gegengeraden der„kleine“ Altig vorbeizog und mit seinem Bruder im „Schlepptau“ den Streifen überrollte. Doch schon die erste Wertung der 100-Run- den-„Americaine“ brachte dem Fachmann Klar- heit über den mutmaßlichen Ausgang dieser Konkurrenz. Der Friesenheimer Denzer hätte den Spurt sicherlich gewonnen, wäre er nicht in der Zielkurve schwer gestürzt, so daß er ausscheiden mußte. Weg frei für die„End- spurtler“... Irrtum! Der einsame“ Schönung wurde mit dem von seinem Partner verlassenen ARRKB- Champion Heinz Nawratil— ausnahms- weise ohne die bestimmungsgemäße Verlust- runde— gepaart, und nun entspann sich ein erbitterter Kampf in den Wertungsdurchgän- gen. Vergeblich versuchte Willy Altig, auf Dauer die Attacken Nawratils zu kontern. Auch im letzten Spurt gab es eine Zentimeter-Ent- scheidung zugunsten der Altigs, doch das Ren- nen war verloren. Warum? Rudi Altig fehlt offenbar seit zwei Wochen die Kondition. Eine pause— so dünkt uns— würde dem 17jäh- rigen, sympathischen Sportsmann gut tun. Die Ergebnisse: Flieger fahren: 1. R. Altig: 2. W. Altig(beide RRC„Endspurt“); 3. Rexin (ARK B„Solidarität“)— 100-Runden-„Americaine“: 1. Schönung/ Nawratil(RRC„Endspurt /ARRB „Solidarität“) 20 P.; 2. Gebr. Altig(RRC„End- Spurt“) 19 P.; 3. Grieshaber/ Kettemann(Reilingen) 11 P.; 4. Reeb/ Gschwind(RRC Endspurt“) 5 tha Dreifacher NSU-Sieg Im Lauf der 250-αem-m-Klasse beim Ulster Grand Prix in Belfast gab es am Donnerstag einen glänzenden dreifachen Erfolg für die deutsche Marke NSU. Der zweifache Weltmeister Werner Haas ge- wann das Rennen trotz eines am Montag beim Training erlittenen Sturzes mit knappem Vorsprung vor seinem Stall- gefährten Hans Baltisberger und dem deutschen Altmeister H. P. Müller. In der Tennis-Hochburg Wimbledon: Seite 9 Atte Deulschen sind ausgeschieden Im Herren-Einzel blieben alle„Gesetzten“ ungeschlagen In Wimbledon wurden am Mittwoch die Spiele im Herren- und im Damen-Einzel ge- fördert, um in beiden Wettbewerben die letz- ten 32 zu ermitteln. In der zweiten Runde des Damen-Einzels stand die einzige noch im Wett- bewerb befindliche deutsche Vertreterin Erika Vollmer(M.-Gladbach) gegen die routinierte Amerikanerin Louise Brough vor einer unlös- baren Aufgabe und verlor mit 3:6, 3:6. Durch Schnelligkeit und gutes Netzspiel verleitete die Deutsche ihre Gegnerin zwar zu einer Reihe Generalprobe vor der deutschen Meisterschaft Fünt baclische leistet im ing Freiluft-Großveranstaltung des SV Waldhof gegen Darmstadt Gleichsam als Aufgalopp für die deutschen Boxmeisterschaften in Berlin steigen die Boxer des SV Waldhof am morgigen Samstag, 19.30 Uhr, auf dem Waldhof- Sportplatz in einer Freiluft-Groß veranstaltung zwischen die Seile. Gegner der schlagstarken Mannheimer Riege, die in diesem Jahr mit fünf badischen Mei- stern einen kleinen Rekord aufstellte, wird eine beachtliche Darmstädter Auswahlmann- schaft sein. Einige hervorragende deutsche Spitzen- boxer stehen in der Darmstädter Auswahl. Sie werden zweifellos die Waldhof-Asse Basel. Steinbeißer, Hussong, Roth, Kohr und Udo Müller zur Hergabe ihres ganzen Könnens zwingen. Mit Luzak, Gerngroß und Kohl stehen in der Waldhof-Riege weitere aus- gezeichnete Kräfte. Die Darmstädter stützen sich vornehmlich auf Heckhaus(gegen Roth), Lauer(gegen Kohr), Bischoff(gegen Hussong) und Kopp(gegen Steinheißer). Der Ring soll vor der Tribüne des Waldhof platzes aufgebaut werden. Bei ungünstiger Witterung werden die Kämpfe, die außerdem noch zwei Jugend-Einlagen bringen, in der Trainingshalle ausgetragen. Zur Weltmeisterschafts-Revanche der Spring- reiter zwischen dem deutschen Titelhalter H. G. Winkler, seinem Vorgänger Goyoaga (Spanien) sowie den weiteren Endkampfteil- nehmern von Madrid. Wirkliche„Flügel“ des deutschen Sturms mer Klodt und Schäfer. Unsere Gayer-Bilder zeigen beide in voller Aktion. Links hat Klodt, der nur durch unglaubliches Schußpech um einen Torerfolg kam, gerade„abgefeuert“, während auf dem rechten Bild die beiden türkischen Bewacher mehr Glück haben und gerade noch ein für den deutschen Linksaußen gedachtes Zuspiel abfangen.— Schäfer wurde übrigens in dem Spiel ziemlich schwer angeschlagen, so daß seine Mitwirkung bei dem schweren Kampf gegen Jugoslawien am Sonntag in Genf noch nicht feststeht. beim überzeugenden 7:2-Sieg über die Türkei im WM-Ausschei- dungsspiel für das Viertelſinale waren die beiden Außenstür- von Fehlern, doch stand die Ueberlegenheit Louise Broughs nie in Frage. Im Herren-Einzel sind die gesetzten zwölf Spieler noch unter den letzten 32. Die wich- tigsten Ergebnisse: Larsen(USA)— Nath(In- dien) 7:5, 6:3, 6:3; Patty(USA)— Stewart(US) 10:8, 4:6, 6:3, 6:4; Seixas(USA)— Pietrangeli (Italien) 6:3. 6:4, 6:1; Rosewall(Australien) gegen Flam(USA) 6:2, 8:6, 6:4; Hoad(Austra- lien)— Tlockzynski(Polen) 6:0, 6:3, 6:1; Drobny (Agypten)— Ulrich Dänemark) 6:2, 6:0, 64; Nielsen Dänemark)— Patton(US) 6:3, 12:10, 4:6, 4:6, 6:4; Rose(Australien)— Fraser(Austra- lien) 8:6. 6:3, 6:1; Mulloy(USA)— Crouch(Eng- land) 6:2, 6:4, 6:1; Hartwig(Australien) gegen Tsai)(Hongkong) 6:1, 6:5, 6:3; Trabert(USA) gegen Williams(Südafrika) 7:5, 62, 775. Inge Vogler(Deutschland) schied an der Seite des Schweden Stockenberg in der zweiten Runde des gemischten Doppels mit einer slat- ten 1:6 0:6-Niederlage gegen die als Nummer 2 gesetzten Maureen Conolly/ Lewis Hoad aus. Feudenheim und Phönix im Endspiel des Schülerturniers Im ersten Vorentscheidungsspiel zwischen Ilvesheim und Feudenheim sah es lange so aus, als sollte das in der 10. Minute geschossene Tor der Ilvesheimer die Entscheidung bedeuten. Zu übertriebene Torsicherung ließ die Feudenhei- mer jedoch sechs Minuten vor Schluß zum Ausgleich kommen. Unmittelbar darauf folgte sogar noch der Siegestreffer für die ASV-Jun- gen.— Mit einer überragenden ersten Halbzeit g Wartete die Elf des Veranstalters Phönix im zweiten Vorentscheidungsspiel gegen SV Wald- hof auf. 5:0 hieß es beim Seitenwechsel. Da die Phönixler noch ein Tor erzielten, die Wald- böfer nicht einmal einen Elfmeter verwandeln konnten, lautete das Schlußresultat 6:0. 5 Heute, um 18 Uhr, treffen sich Uvesheim und Waldhof zum, Spiel um den dritten Platz. Anschließend steigt das mit großer Spannung erwartete Endspiel zwischen Feudenheim und Phönix. 5 Vereinsnachrichten 8 85 VfL Neckarau hält heute, 20 Uhr, im Volks- haus die Generalversammlung ab. 85 Fuffball-Ergebnisse. DFB-Pokal: 1 Arminia Hannover— Tus Havelse 42 Spfr. Saarbrücken— Saar 05 n. V 21 Tura Ludwigshafen— Worm. Worms n. V. 2:2 (Losentscheid für Tura? WFV- Pokal: Union Krefeld— Meidericher SV SV Löhne Obernbeck— Schalke 04 Alemannia Aachen— Rhen. Würselen Düren 99— Preußen Münster VIB Bottrop— Horst- Emscher Borussia Dortmund— Hamborn 07 Westfalia Herne— Marathon Remscheid 3·˙² 229 321 4˙2 n. V. 2: 35 15 Privatspiele: So 03 Kassel— Rabotniki Skolpje SpVg. Weisenau— Oester if Bexjoe 2¹² 2·˙2 1 Weitere Sportnachrichten auf Seite? * Bergstraße 61 Mitten aus einem Leben voller Arbeit, Pflichterfüllung und Fürsorge ist mein innigstgeliebter, treusorgender Mann, unser lieber, bester Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Schwager, Dr. rer. pol., Dr. phil. Alexander Geck Ritter des Königlichen Hausordens der Hohenzollern im 61. Lebensjahr einem Herzschlag erlegen. Elisabeth Geck geb. Göhmann Goldi Roethe geb. Geck Dr. Eberhard Roethe Heidelberg, Montreal/ Kanada, Frankfurt a, M., Dortmund, den 23. Juni 1954. In tiefster Trauer: und Enkel Angela, Alexander, Nikolaus Auf Wunsch des verstorbenen findet die Trauerfeier im engsten Familienkreis statt. Elly Jansen geb. Geck Oberbergrat Gustav Jansen Liddie Reinicke geb. Geck Mittelstraße 67. Statt Kar ten Mein lieber Mann, unser guter Vater, Opa, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Wilhelm Herold ist im Alter von 72 Jahren, wohlversehen mit den hl. Sterve- sakramenten, von uns gegangen. Mannheim, den 24. Juni 1954 Beerdigung: Samstag, den 26. Juni 1954, 10.30 Uhr, im Haupt- friedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim Hauptfriedhof Zeit Müller, Johannes, U 1, 21222: 8 11.30 Krematorium 5 Eberle, Anna, Sandgewann 71. 1300 Friedhof Neckarau Brenk, Brigitte, Morchfeldstraße 1a 3 13.30 Friedhof Sandhofen 5 5 Ahl, Johann, Sandhofer Straße 2 3 16.00 Friedhof Feudenheim 5 1 Fritz, Elisabetha, Paulusbergstraße 211k 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr a 5 in tiefer Trauer: Magdalena Herold geb. Niggl und Angehörige Freitag 25. Juni 1954 4 Die uns anläßlich unserer Hoch- Nach kurzer, schwerer Krankheit ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herr Johann Ahl 50 Jahren unser Belegschaftsmitglied Johann Ahl Nach kurzem Krankenhausaufenthalt verstarb im Alter von Wir verlieren in dem Verstorbenen, der 34 Jahre in unserem Werk tätig war, einen zuverlässigen und fleißigen Mitarbeiter. Meine liebe Mutter, unsere gute Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine, Frau Paula Kalivoda geb. Nock wurde gestern von ihrem schwe- ren, mit großer Geduld ertra- genem Leiden, im 40. Lebens- Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme und Blumenspen- den beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Elisabeth Schmitt geb. Gifthorn sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Mhm.-Neckarau, 24. Juni 1954 Neckarauer Straße 111 1 wohlvorbereitet mit den hl. Sterbesakramenten im Alter von jahr erlöst. zeit entgegengebrachten Glück. wünsche und Geschenke haben uns sehr erfreut. Wir danken hiermit herzlichst. Erich Wöllner u. Frau Senta geb. Schmidt Mhm.-Neckarau, im Juni 1954 Adlerstraße 6a 6 1 *. 2 7 50 Jahren in den Frieden Gottes heimgegangen. Mannheim sandhofen, den 23. Juni 1954 Sandhofer Straße 276 In tiefer Trauer: Anna Ahl geb. Reber Helmut Ahl Irene Ahl Günter Ahl und Angehörige Beerdigung: Freitag, 25. Juni 1954, 16.00 Uhr, Friedhof Sandhofen Erstes Seelenamt: Montag, 28. Juni, 6.45 Uhr, Pfarrkirche Sandhofen Neuskireg Bel Zuckerkrankheit(Dlabetes) . Meute ieinken! Stati. onetkangt und vom . als heil · Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Man nheim- Waldhof, den 24. Juni 1964 ZELLSTOFF FABRIK WAIDHOF WERK MANNHEIM Beerdigung: Freitag, 25. Juni, 16.00 Uhr, Friedhof Sandhofen Glück im leben undenkbar ohne körperliches Wohlbefinden! Jeder, dem Depressionen und Unlustgefühl.— besonders aber auch nervöse Beschwerden von Kopf, Herz und Magen,— die Freude am Leben nehmen sollte sofort zum echten KLOSTER- FRAU MELISSENGEISs T greifen: Er ist ja wegen seiner erstaunlich vielseitigen Hilfe seit Generationen als Hausmittel berühmt Erproben auch Sie ihn! Mhm.-Waldhof, 24. Juni 1954 Waldstraße 38b In tiefer Trauer; Kurt Kalivoda Hermann Arndt nebst Anverwandten Beerdigung: Samstag, 26. Juni, 11.00 Uhr im Friedhof Käfertal Für die vielen Beweise herzl. 8 Anteilnahme und die zahlrei- tür die chen 8 Blumenspen- den beim eimgang unserer 8 lieben Entschlafenen, Frau Montag- Ausgabe Sophie Fetscher geb. Thoma danken wir hiermit innigst. Mhm.-Waldhof, im Juni 1954 Fuchsienweg 30 5 Die trauernden Für die trauernden Hinterbliebenen: Kurt Heß u. TODES- Frau Frieda geb. Schmitt ANZEIGEN des„Mannheimer Morgen“ neh- men wir am Sonntag bis 18 Uhr entgegen. Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rückgebaude des Verlages am Marktplatz. 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Was der Reise-Schmöker für die Ferien, ist dieser Film läufig s G ARY COOPER in seiner besten Rolle Das 5 5 5 teu 3 eee, voller Abenteuer für die Daheim-Gebliebenen. SOW kenden pßhanfasiebegabſen idchens 0 12 UHR NMITTAOGS men NOON 8 Gugendliche ab 10 Jahren zugelassen) gen Pf. Eine ausgezeichnete psychologische Studie ReSBIe: Marc Allesret Reir von seltener Spannung und Eindringlichkeit. a 5. 2 E jedoch 90 Minuten, die Sie nie vergessen werden! SONNTAG 11 Uhr: Erm. Preise Vorvk. Vittorio de Sica Anmerkung: INENMASeOP ist vollkommen Die Roberto Die Schicksalsstunde einer großen Liebe im nur mit dem(in unseren Häusern installierten) stereo- dem V ROSSELINIS P Al S A modernsten Bahnhof der Welt. phonischen Magnet-Ton nicht v Nee— Samstag 22.30 Unrũłö6%—œ84j4.t 1. Ein„neorealistisches“ flimisches 5 8 LEUeHTEN DE STERNE Anfangszeiten: des WI K, d icht über- 5 10 5 1 8 5 N w von Film und Funk CAPITOL:(Tel. 5 11 860 ALSTER:(Tel. 4 46 47%. Vorverkauf ab 14 Uhr, Sa. u. 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UND HANDELSBLATT Seite 11 Müssen wir arm bleiben? (dpa) Der Leiter des Wirtschafts wissen- schaftlichen Instituts der Gewerkschaften, br. Viktor Agartz, forderte am 24. Juni erneut ene expansive Lohnpolitik als eine wirt- schafts- und kulturpolitische Maßnahme zur zicherung des Arbeitsplatzes. Die Lohntarif- politik müsse auf die„Branchenpolitik der zuderen Seite“ abgestimmt werden. Wie Agartz auf dem Gewerkschaftstag der lndustriegewerkschaft Chemie, Papier und keramik in Köln sagte, habe man im Bun- lesgebiet„jahrelang eine expansive Gewinn- politik betrieben, ohne darin etwas ehren- zühriges oder für die Wirtschaft gefährliches“ u erblicken.„Zufällig kurz vor der Bundes- agswahl“ habe es eine expansive Lohnpoli- lik zur Belebung der Wirtschaft gegeben, wie etwa die kleine Steuerreform und die ersten Iastenausgleichszahlungen. Das Prinzip der Gewinnbeteiligung lehnte Agartz ab. Die Gewinnbeteiligung sei nur eine politische Frage und verstoße, da die meisten Arbeitnehmer noch von ihr ausge- schlossen seien, gegen die gewerkschaftliche Solidarität. Agartz setzte sich für die Verstaatlichung der Kohle- und Eisenindustrie ein, da auch ein Miteigentum nur für sehr wenige Arbeit- nehmer möglich sei. Agartz forderte eine Wirtschaftspolitik, die unabhängig von der jeweiligen Wirt- schaftslage eine Vollbeschäftigung aller Ar- beitnehmer sichert. Der freie Wettbewerb habe nach dem piederaufbau in der Bundesrepublik ver- zaägt. Die Investitionsgüterindustrie habe ein nicht erwartetes Ausmaß erreicht, während lie Verbrauchsgüterindustrie teilweise rück- ufig sei. Soweit die Meldung über die Ausführun- gen Dr. Agar tz. Rein wirtschaftlich betrachtet, läßt sich jedoch viel, sehr viel hierzu sagen, nämlich: Die Wettbewerbswirtschaft kann nach dem Wiederaufbau in der Bundesrepublik nicht versagt haben, denn 1. wir befinden uns noch nicht am Ende des Wiederaufbaues, 2. ist in einem Jahre Wettbewerbswirt- schaft, die seit 1948 etappenweise eingeführt wurde, unendlich viel mehr aufgebaut wor- den als in den Zeiten von 1945 bis 1948. Damals verwaltete Dr. Viktor Agartz als Leiter der bizonalen Wirtschaftsverwaltung allerdings keinen Wiederaufbau, sondern die deutsche Not), 3. geht es— trotz der Not, die er zu durchleiden hat— den Arbeitslosen von heute weitaus besser als dem Normalver- braucher jener Zeit. Ein anderes Kapitel: Höhere Löhne zu fordern ist nicht schwer. 2 ie zu zahlen im Augenblick, in dem die preise— besonders auf dem Exportmarkt nicht mehr restlichen Wiederaufbau finan- zierende Gewinne abwerfen, gefährdet die beistenz der Arbeitnehmer. Dieser Tage uherte ein Unternehmer die Ansicht, seine Kollegen— die Unternehmer— mögen doch keine Phrasen dreschen, wenn sie behaup- ten, sie hätten unbegründeten Lohnforde- rungen nur zur Erhaltung des Arbeits- kriedens nachgegeben. Was heißt Arbeits- frieden? Es heißt nichts anderes als— 80 sagte dieser Unternehmer— der Wunsch, die Beschäftigung der im Betriebe tätigen Freie Devisenkurse vom 24. Juni Geld Brief 8,351 38,371 11,951 11,971 96,04 96,24 110,39 110,61 4,277 4,287 11,735 11,755 30,85 81,045 100 belgische Francs 1000 französische Franes 100 Schweizer Franken 100 holländische Gulden 1 kanadischer Dollar 1 englisches Pfund 100 schwedische Kronen 100 dänische Kronen 60,36 60,48 100 norwegische Kronen 58,63 53,75 100 Schweizer freie Franken 97,90 98,10 1 Us- Dollar 4,1945 4,2045 100 DM-W= 407,50 DM-O; 100 DM- O= 21,78 PM. W. Arbeitnehmer zu erhalten. Aufträge, die be- fristet sind, rechtzeitig fertigzustellen, um Leute, die heute noch in Brot und Arbeit stehen, nicht brotlos werden zu lassen. Stabile Beschäftigung ist vielleicht der Spatz in der Hand; nebuloses Versprechen der Vollbeschäftigung wäre der Taube auf dem Dach vergleichbar. Und wie steht es mit der expansiven Ge- Wwinnpolitik vor der Bundestagswahl? Durch die ersten Lastenausgleichszahlun- gen wurden Bedürftige(Ausgebombte, Flüchtlinge usw.) in die Lage versetzt, dring- lichsten Bedarf notdürftig zu decken. Das heißt, sie konnten verlorenen Hausrat, Klei- dung usw. anschaffen. Anschaffen bedeutet kaufen, kaufen bedeutet bezahlen. Der Volkswirtschaftler sieht darin keine expansive Gewinnpolitik. Er sieht vielmehr Ueberwindung der Not darin. Der Volkswirt- schaftler entsinnt sich nämlich dessen, daß dies ein erheblicher Fortschritt ist gegenüber jenen Zeiten, in denen der Staat etwas ver- walten mußte, was zu Unrecht Wirtschaft hieß und eigentlich Mangel darstellte. Auf die Gefahr hin, daß die Erzeuger von Verbrauchsgütern der Redaktion die Fenster einschlagen, sei nun noch mit nüchterner Volks wirtschaftlicher Dialektik konstatiert: Für jedermann ist es besser, wenn Ver- brauchsgüter in solcher Fülle vorhanden sind, daß langsam auf einzelnen Gebieten deren Erzeugung eingeschränkt werden muß, als wenn keine Verbrauchsgüter den Bedürftigen zukommen können, weil Verbrauchsgüter nicht erzeugt werden(wie vor der Währungs- reform). F. O. Weber Berliner Streikmeldungen recht widersprechend (dpa) In einigen Betrieben der West- berliner Metallindustrie wurde nach einer Mitteilung der Industriegewerkschaft Metall am 24. Juni die Arbeit niedergelegt. Wie die 18 Metall mitteilt, hat sich eine Anzahl von Betrieben zu Betriebs vereinbarungen bereit- erklärt und die Erhöhung des Ecklohnes um 10 Pfennig gebilligt. Der Arbeitgeberverband der Berliner Metallindustrie e. V.(AVBNM) teilte mit, von den 588 ihm angeschlossenen Firmen sei entgegen anderslautenden Behauptungen nur ein ganz geringer Prozentsatz in den Arbeitskampf unmittelbar einbezogen. Die Arbeiterschaft habe sich als besonnen ge- zeigt und sei offenbar nicht gewillt„irgend- welchen Streikparolen zu folgen“. Die Be- hauptung, daß eine große Zahl von Betrie- ben die Forderung der IG Metall auf eine Erhöhung des Ecklohnes um 10 Pfennig be- reits anerkannt habe, entbehre jeder Grundlage. Finanzverfassung in neuer Fassung Schäffers (Hi.) Der Bundesfinanzminister hat auf Grund der Beratungen des Ausschusses für Finanzen und Steuern des Bundestages eine Neufassung des bisherigen Artikels 106 des Grundgesetzes ausgearbeitet, die Teil des Entwurfes eines Finanzverfassungsgesetzes werden soll. Während bisher dem Bunde die Zölle, der Ertrag der Monopole, die Ver- brauchssteuer mit Ausnahme der Biersteuer, die Beförderungs- und Umsatzsteuer sowie einmaligen Zwecken dienende Vermögens- abgaben zufließen und den Ländern die Bier- steuer, die Verkehrssteuern mit Ausnahme der Beförderungs- und Umsatzsteuer, ferner die Einkommens- und Körperschaftssteuer sowie die Vermögens- und Erbschaftssteuer, die Realsteuern und Steuern mit örtlich bedingtem Wirkungskreis zustehen, sieht der neue Artikel 106 vor, daß der Ertrag der Finanzmonopole und das Auf- kommen aus folgenden Steuern ausschließ- lich dem Bund zustehen sollen: die Zölle, die Verbrauchs- und Verkehrssteuern, soweit sie nach einem neuen Artikel 106a nicht den Ländern zustehen, ferner die Kraftfahrzeug- steuer, die Vermögens- und Erbschaftssteuer, die einmaligen Vermögensabgaben und die zur Durchführung des Lastenausgleichs er- hobenen Ausgleichsabgaben, das Notopfer Berlin sowie die Ergänzungsabgabe zur Einkommen- und Körperschaftssteuer. Nach dem neu vorgesehenen Artikel 106a des Grundgesetzes sollen ausschließlich Lan- dessteuern sein: die Bier-, Rennwett-, Lot- terie? Und Sportwettsteuer, ferner die Real- steuern, die Steuern mit örtlich bedingtem Wirkungskreis sowie die Abgaben von Spiel- banken, Ob und inwieweit das Aufkommen dieser Steuern den Gemeinden zufließen soll, wird die Landesgesetzgebung bestimmen. In einem neuen Artikel 106b wird be- stimmt, daß das Aufkommen der Einkom- men-und Körperschaftssteuer dem Bund und den Ländern gemeinsam zustehen soll. Um den„Zementierungsstreit“ über den Bundes- anteil an der Einkommen- und Körper- schaftssteuer der Länder überhaupt heraus- zunehmen, erfolgt keine endgültige Fest- legung, vielmehr soll diese Frage in einem besonderen Bundesgesetz später geklärt werden. In dem neuen Artikel 106b heißt es darüber etwas schwer verständlich:„Vom Aufkommen der Einkommensteuer und der Körperschaftssteuer stehen dem Bund und den Ländern Anteile in dem Verhältnis zu, in dem der durch andere Steuereinnahmen !!. Vorschläge zur Aufkommensaufteilung nicht gedeckte Steuerbedarf des Bundes zu dem entsprechenden Steuerbedarf der Länder steht(Bedarfs verhältnis). Für die Ermittlung des Steuerbedarfs gelten die folgenden Grundsatze: 1. Der Bund und die Länder tragen ge- sondert die Ausgaben, die sich aus der Wahr- nehmung ihrer Aufgaben ergeben: Artikel 120 Abs. 1 bleibt unberührt. Bemerkung der Redaktion: Danach trägt der Bund die Auf- wendungen für Besatzungskosten und son- stige Kriegsfolgelasten sowie die Zuschüsse zu den Lasten der Sozialversicherung.) 2. Im Rahmen der verfügbaren ordent- lichen Einnahmen haben der Bund und die Länder Anspruch auf gleichmäbßige Deckung ihrer Ausgaben, soweit sie den Grundsätzen einer wirtschaftlichen Haushaltsführung ent- sprechen und aus ordentlichen Einnahmen zu decken sind. 3. Die Deckungsbedürfnisse des Bundes und der Länder sind so aufeinander abzu- stimmen, daß ein billiger Ausgleich erzielt, eine Ueberbelastung der Steuerpflichtigen vermieden und die Einheitlichkeit der Le- bens verhältnisse im Bundesgebiet gewahrt wird.“ Schließlich heißt es in diesem neuen Ar- tikel 106b, der Bundes- ind Länderanteil würde durch Bundesgesetz bestimmt, das der Zustimmung des Bundesrates bedürfe. Diese Anteile könnten nur geändert werden,„wenn und soweit sich das Bedarfsverhältnis zu La- sten des Bundes oder zu Lasten der Länder erheblich geändert hat und wenn seit dem Inkrafttreten des Gesetzes, das die Anteile zuletzt bestimmt hat, mindestens zwei Jahre vergangen sind“, Außerdem soll durch Bun- desgesetz mit Zustimmung des Bundesrates ein angemessener finanzieller Ausgleich zwi- schen leistungsfähigen und leistungsschwa- chen Ländern sichergestellt werden, wobei auch die Finanzkraft und der Finanzbedarf der Gemeinden zu berücksichtigen seien. Hinsichtlich der umstrittenen Ergänzungs- abgabe teilt uns der Vorsitzende des Bundes- tagsausschusses für Finanzen und Steuern, Dr. Wellhausen, mit, daß eine dpa-Meldung nicht zutreffe, wonach die vorgesehene Er- gänzungsabgabe von der Einkommen- und Körperschaftssteuer nicht angetastet werden solle. Vielmehr habe der Ausschuß beschlos- sen, die Beratungen über die Ergänzungs- abgabe an den Schluß der Gesamtberatungen zu stellen. Die FDP-Fraktion lehne diese Ab- gabe nach wie vor ab, weil sie eine neue Steuer darstelle. In bester Geschäftslage Mannheims Nähe Paradepl.) ler- Bar und chnelpaststäte Pfennig Jacob Hecht feiert 75. Geburtstag Jacob Heckt, Basel, Vorsitzender des Auf- sichtsrates der Rhenania-Schiffahrtsgruppe— Hauptsitz Mannheim— und Präsident des Ver- waltungsrates der„VNEPTUN“ Transport- und Schiffahrts 48 Basel, begeht am 25. Juni 1954 seinen 75. Geburtstag. Der Binnensckiffahrt ist der Jubilar seit Be- ginn seiner Tätigkeit verbunden. Nach Absolpie- rung der Banlelehre kum er uber Antwerpen nach Mannneim. 1908 gründete er zusammen mit seinem Bruder Hermann die Rhenanid- Schiff- fahrtsgruppe. Die Unternehmerinitiative von Jacob Hecht erstreckte sich auf viele Unternehmungen auf K URZ NAC Besonders förderungswürdige Pfandbriefe (UP) Dem Bundesrat sind zwei Verordnungs- entwürfe des Bundesfinanzministers zur Zu- stimmung vorgelegt worden, welche 5½ prozen- tige Schiffspfandbriefe der Deutschen Schiff- fahrtsbank AG, Bremen, und der Schiffshypothe- kenbank zu Lübeck AG, Kiel, als„besonders „förderugswürdig“ anerkennen. Beide Wertpapiere wurden mit einem Ge- samtbetrag von je 10 Millionen DM emis- sioniert und sind zu 90 v. H. des Ertrages für Zwecke der See- und Binnenschiffahrt sowie der Hochseefischerei gebunden. Geschäftsräume noch kündigungsschutz- bedürftig? (Up) Die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels setzte sich am 23. Juni für eine Verlängerung der bis zum 31. Dezember 1954 bestehenden Möglichkeit des Kündigungs- widerrufs bei gewerblichen Räumen ein. Die Annahme des Gesetzgebers, daß sich die Markt- lage bei Geschäftsräumen bis zu diesem Zeit- punkt ausgleichen werde, hat sich nach Ansicht der Hauptgemeinschaft nicht bestätigt. Angebot und Nachfrage seien bei Geschäftsräumen noch längst nicht so weit angeglichen, daß die Ge- schäftsraummieter des im Gesetz vorgesehenen Kündigungsschutzes nicht mehr bedürften. Diese Feststellung gelte auf jeden Fall für die Geschäftsräume, die vom Einzelhandel als Ver- kaufsstätten benötigt würden. Tarifneuregelung im Versicherungsgewerbe (UP) Wie die Deutsche Angestellten-Gewerk- schaft am 23. Juni bekanntgab, sind die Ge- hälter im Versicherungsvermittler- Gewerbe (Versicherungs-Generalagenten und Makler) mit rückwirkender Kraft vom 1. April 1954 an, um 7½ v. H. erhöht worden. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen den am Tarifvertrag für das Versicherungs- vermittler-Gewerbe beteiligten Arbeitgeber- verbänden und der Deutschen Angestellten- Gewerkschaft wurde unterzeichnet. In die 7% prozentige Erhöhung wurden auch die Ge- hälter für Jugendliche und die Vergütung für Lehrlinge einbezogen. Marktberichte vom 24. Juni Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Preise in DM je kg(Vorwoche in Klam- mern). Inlandsfleisch: Ochsen 3,60—3, 80 3,50—3, 70); Rind 3,70—3,90(3,70—3,90); Kuh 2,80—3,20(2,80 bis Efiektenbörse Mitgeteilt dem Gebiete der Binnenschiffahrt des In- und Auslandes. Neben Unternehmerleistungen von Jacob Hecht verdient hervorgehoben zu wer- den, daß das menschliche Verhältnis zu seinen Mitarbeitern und Angestellten dan seiner 41e geschlossenen Haltung stets unter Beweis stellte: Unternehmer zu sein verträgt sich sehr wohl mit„Ein Herz für die Belegschaft“ zu haben. Firmenhandbuch Rheinland-Pfalz und Nordbaden. Südwestdeutsches Firmenhandbuch. 19. Auflage im Verlag Robert P. Thiesen KG, Bad Dürkheim und Mannheim 1954.— Das Handbuch enthält die An- schriften der handelsgerichtlich eingetragenen Fir- men der Bezirke Pfalz, Rheinnessen, Koblenz: Montabaur, Trier, Mannheim, Heidelberg, Karls ruhe und Pforzheim, und zwar in einem Ortsteil und einem nach Suchworten geordneten Bran- chenteil. HRICHTEN 3,30): Bullen 3,60—3,90(3,503, 70); Schweine 3,60 bis 3,90(3,60—3,90); Kalb 4,20—4,80(4,405, 00); Hammel 3,00—3,20(3,00 3,20). Tendenz mittelmäßig. Für Importfleisch keine Notierungen. Mannheimer Ferkelmarkt (Vo) Auftrieb: 94(Vormarkt 136) Ferkel. Preise für Ferkel über 6 Wochen alt 70 bis 85(60 bis 81) je Stück. Marktverlauf langsam, Ueber- stand. Mannheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhr reichlich und reichhaltig. Nach- trage normal, vereinzelt Ueberstand, Es erzielten: Blumenkohl dt. Stück I 40—80; Erbsen 1016: Treibhausgurken Stück 30-80; Karotten Bd. neu 10 bis 14; Kartoffeln neue pfälzer 50 kg 10—14; Kohl rabi Stück I 10—14; Petersilie 12—14; Radieschen Ed. 1214; Rettich Bd. 20—22; dto, Stück 1820 Rhabarber 1012; Kopfsalat inl. Stück I 10—12; II 4 bis 9; Schnittlauch 9—10; Spargel I 120—130; II 90 bis 100; III 75—80; IV 30—40; Spinat 20—25; Tomaten Holl. 90110; dto. ital, 63—70; Frühweißkohl 1014; Frühwirsing 10—14; Schlottenzwiebeln dt. Bd. 16 bis 20; dto. ägypt. 18—20; Orangen 50—75; Bananen Kiste 21—22; Erdbeeren 1 80—100; Süskirschen K 50 bis 60; Sauerkirschen 20—24; Stachelbeeren grün 20 bis 24; Zitronen Kiste 44—48; dto. Stück 1819. Weinheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (Vp) Mittlere Anfuhr, Absatz normal. Preise im allgemeinen unverändert, in Erbsen verblieben VUeberstände. Es erzielten: Spargel 1 95105; II 80 bis 85; III 50—57; IV 15; Erbsen 78; Blumenkohl 40; Süßzkirschen A 3857; B 22—36; Zuckerkirschen 16—41;; Sauerkirschen A 2236; B 11—20; Erdbeeren A 7595; B 35—69; Stachelbeeren A 1826; B 1015; Johannisbeeren rot 25—32; Himbeeren 105—110; Heidelbeeren 65—68. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VoD) Auf dem Obstmarkt waren Erdbeeren und Kirschen bei leicht nachgebenden Preisen sehr begehrt, in Johannisbeeren und Stachelbeeren nor- maler Absatz. Am Gemüsemarkt bestand lediglich für Karotten Interesse, während für alle anderen Produkte, besonders für Kopfsalat, Weißkohl und Wirsing wenig Kaufinteresse bestand. Es erzielten Erdbeeren Ia 87105; A 70-84; B 6070; Stachel beren unreif A 1731; B 15—16; dto. reif 3032. Himbeeren 95105; Kirschen A 38356; B 2035; Sauerkirschen 23-26; Johannisbeeren rot 2027; Heidelberen 7578; Spargel I 100; II 85; III 705 IV 20; Kopfsalat unverkäuflich; Treibhaussalat- gurken Stück I 40—55; II 22—35; Weiß kohl 1 Wirsing 5—6; Rotkohl 15—16; Blumenkohl Stück 1 25—30; II 20—25; III 15—20; IV 10—15; Kohlrabi Stück 5—8; Karotten Bd. 1-8; Erbsen 8s(Ueber- stand). NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke Blei in Kabeln Aluminium für Leitzwecke Westdeutscher Zinnpreis 289,50 292,50 DM 119,00 120,00 D 240,00 242,0 DM 903, 00 DM : Commerz& Credit-Bank G. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 24. Juni 1954 Börsenverlaäuf: Bei lebhaftem Geschäft eköftnete die heutige Börse fester. Pie Montan Nachfolger Gesellschaften konnten ihren gestrigen Teil befestigt. Bayer 182 ½, Höchster Farben 146, Anilin 145½, bevorstehenden Ausschüttung. 50, RN. Die Großbanken Nachfolger setzten ihre Aufwärtsbewesling Auch die übrigen Märkte schlossen bei freundlicher Grundstimmung. Am konnten auf die Mitteilung der Stahl- Aktien auf 32 àfziehen. etwa 1 Prozent fort. Verlust wieder einbringen. Auch die 18. Nachfolger zum 18. Farben-Liquis Cassella 194. auf Abschnitt 1 50 RN N Rentenmarkt konnten einige 4proz. RM- Pfandbriefe weiter heraufgesetzt werden. Aktien 23. 6. 24. 6. Ak tien 23. 6. 24. 6. Ak tien 23.6. 24. 6. 128 84 85 165 166 137½ 138/ 117 118 162 1620 165 182 ½ 55 100 107 310 144 151½ 145½ 117½ 10³ AEG. 127 BB. 0 BMW. Conti Gummi Daimler-Benz Dt. Erdél Degussa Demag 5 Dt. Linoleum Durlacher Hof) Eichbaum-Werger Enzinger Union) 168-Farben Liqui., Ant.-Sch.))) BAS FTF„ Farbenf. Bayer Farbwerke Höchst Felten& Guill. Grün& Bilfinger. Hoesch) Lanz Mannesmann Rheinelektra NHC Seilwolft ü-» Südzucker 32 145 151½ 145¾ 117% 101½ Commerzbank) Commerz- „ Deutsche Bank) )= RM-Werte,)= Restquoten Kaiser Harpener Bergbau 168 Heidelb. Zement Rhein. Braunkohle Siemens& Halsk. Ver. Stahlwerke) Zellstoff Waldhof Badische Bank). u. Credit Bank. Süddeutsche Bank 87 170½ 27 174 1157 151¼ 14⁴˙⁰ 47 155 ¼ö 15⁵ 20⁵ 113½ 24 6 13⁵ 874 17% 138 88 1722. 277) 73% 117 1514 111 Dresdner Bank)) 8% Rhein-Main Bank 1 5 Reichsb.-Ant. 8a Montan Nachfolger Bergb. Neue Hoffg. Dt. Edelstahl!. Dortm. Hörd. Hütt. Gelsenberg GHH Nürnberg Hoesen Klöckn.-Humb. D. Nordwestd. Hätt. Berg. Phönix Rhein. Röhrenw. Rheinst. Union Stahlw. Südwestf. Thyssenhütte 85 13 84 93 135½ 101/ 105 121/% 40 110% 1 97 * 5 Friedrich einschlieslich Küche(etwa 30 qm groß) langjährig zu verpachten. Im oberen Stockwerk Räumlich- keiten vorhanden zum evtl. Ausbau als Speiselokal von zusammen 200 qm. Erforderl. Kapital 50 000 DPM. Kurzentschlossene Interessenten melden sich um- gehend unter Nr. P 48226 an den Verlag. 1 km noch billiger geht es kaum . 5 Delch ein Derirauen spricht aus dem Anzeigenten des„Mannheimer Morgen“, der Führenden Tageszeitung Mann- neims. Ein Vertrauen, das sich der„Mannheimer Morgen“ durch die großen Erfolge aller An- zeigen erworben hat. Moped- Prospekt gretis durch ZUNOAPPNWNERKE GMS Munchen s Anzinger Ste. N 41 PFARFFENN UBER MANNNEINA MH 1. 14 d. Marktpl.. Tel. 3 25 05 Ju heiße Jagel CCC duese 0 60 sehr erfrischend Ltrfl. o. ubenge.i„ c. l. 70 Himbers run flasche ab„0⁰ Halkammerer 1.50 för BoW-—¹le und Schorle Mierstelner Domtal 1 90 1 Ltrfl. o. Gl.; 10 Eimer Gesundheit für lhre Wäsche * Erhältlich in allen einschlägigen Geschäften Alleinvertrieb: WIIHEIM MUTLIR= Mannheim Hafenstroſse 11 Telefon 325 58/54 enthält eine Packung BURNUS, Weil es schon beim kEinweichen den Schmutz und den Schweiß schonend, aber gründlich aus den Wäscheporen herguslöst. Der Rest ist donn schnell getan. Pol. Schlafzimmer aus Eschelbronn WOHNZ IMMER— KUCHEN— POLSTERWAREN Gg. Wagenblaß Wwe. KG. Möbelwerkstätten Eschelbronn MANMKEIN-WalD ROF, Speckweg 179-181 Bek anntmadebhengen Feldwegsperre. Es wird darauf hingewiesen, dag Feldwege tagsüber nur von den Nutzungsberechtigten der angrenzenden Grundstücke sowie den Beauftragten der Nutzungsberechtigten betreten oder befahren werden dürfen. vom Eintritt der Dunkelheit bis zum Sonnenaufgang ist das Betreten oder Befahren der Feldgemarkung jedermann, auch 0 ssSrabstoßend Ait Sleitschufz . Utrfl. o. Gl. Tuschenneimer Die Wäsche bekommt wie 69 700 45½ den Nutzungsberechtigten landwirtschaftlicher oder gärtnerischer 8 dae Iiandelgarten 2.20 Telefon 5 98 37 Autobus-Haltestelle Neues Leben Grundstücke sowie den Besitzern der Kleintierzuchtanlagen und Klein- 3 Luft, und für Krank- ö Orig.-Abf.. Ltrfl. o. Gl. E. gärten ausnahmslos verboten. Diese ortspolizeiliche Vorschrift gilt eitserr eger bleibt kein ö 8 n a bis zum 30. November 1954. Zuwiderhandlungen werden gemäß 5 145 Nährboden mehr. eschäfte Deutscher Wermutwein Bad. Pol.-Str.-G.-B. bestraft. 2 5 e ee. 5 Mannheim, den 25. Juni 1954 Der Oberbürgermeister, Referat III e ö Versteigerungen Arbeitsvergabe. Die Gemeinnutzige Baugesellschaft Mannheim mbH. Il 9255 Neues großes Dalmallner Taleirotweln 9 9 vergibt folgende Arbelten. 2 — mild u. bekömmlich 5 g 5 1. Glaserarbeiten für Städt. e 3 I. N 11 A 6 J Versteigerung der verfallenen Pfänder aus der Zeit vom 16. November] 2. Kunststeinarbeiten(Montagetreppem) r die Wohnbauten Rainwei⸗ 5 cke EI 8 1958 bis 15. Dezember 1553 am Donnerstag, dem 15. Juli 1954 im Saale 5 5 VVV 8 schafft gesunde Wäsche inne an der Weinstr. zu verkaufen. des Gasthauses„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103. Beginn 4. Schlosser(Anschlagarbeiten) für die Wohnbauten Stengelhofstrage. esunde Wäsche- gesunde Habt! 1 1— 9.30 Uhr, Saalöffnung 9.15 Uhr. Letzter Auslösungs- bzw. Erneuerungs- Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— in der Geschäfts- l Interessenten mit Kapitalnach,„ 8 stelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mbH., Max- Joseph- Straße 1, Zimmer Nr. 309, abgeholt Werden. Mannheim, den 24. Juni 1954 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb. termin für die Pfandscheine Gruppe&: Nr. 27 713 bis 28 670; Gruppe B: Nr. 74 869 bis 76 340 Dienstag, 13. Juli 1954. Näheres zu erfragen beim Städt. Leihamt Mannheim. 5 weis erhalten Auskunft. An- gebote unter P 48230 a. d. Verl. Seite 12 MORGEN Freitag, 25. Juni 1954/ Nr. 143 Der letz te lag von Karl Friedrich Borse Im Herbst 1945, als auch die Post wieder in Gang gekommen war, warteten wir wie Viele andere auf Briefe aus dem Ausland, die nicht kamen, und erhielten Briefe, die uns überraschten. Eines Morgens fand ich auf dem Amt einen Brief aus Amerika, dessen Absender— Lindenthal— ich so aus den Augen verloren hatte, daß ich überhaupt Nicht mehr wußte, wann und warum er dort- hin gegangen war. Der damals etwa acht- und zwanzigjährige Mensch hatte ein paar Monate lang unter mir in der Finanzverwal- tung gearbeitet und hatte sich etwas an meine Familie angehängt, nachdem ich ihn einmal, mehr aus gesellschaftlicher Pflicht Als aus besonderer Sympathie— wenngleich ich seine Arbeit schätzte—, zu uns eingela- den hatte. Er schien sich ziemlich lebhaft für Unsere Tochter zu interessieren, die sich aber nach ihrer Behauptung aus ihm nicht viel machte, ihn vielmehr„etwas komisch fand“ — genau wie ich selbst. Vielleicht führte ihn aber auch nur ein bloßes Anlehnungsbedürf- nis immer wieder zu uns, weil er allein stand. Ich betrachtete den noch geschlossenen Briefumschlag, der ein längliches, für einen Mann etwas kokettes Format hatte, stellte Test, daß er aus Chicago kam, fand es rüh- rend, daß dieser Mensch noch an uns dachte, hatte dieselbe etwas unangenehme Empfin- dung von leichter Aufdringlichkeit wie ehe- dem bei seinen unvermeidlichen Sonntags- besuchen und steckte schließlich den Brief in meine Aktentasche, da ich irgendeine pein- liche Torheit in ihm witterte. Erst am Abend zu Hause machte ich ihn auf: „Sehr verehrter Herr Oberregierungsrat! Eine Nachricht, die ich in einer norddeut- schen Zeitung auffischte, beschert mir die frohe Gewißheit, daß Sie diese entsetzlichen Zeiten überstanden haben. Ich wage kaum, nach dem Ergehen Ihrer mir so lieben Damen zu fragen. Es sind heute auf den Tag zehn Jahre her, daß ich zum letztenmal bei Ihnen draußen war. Richtig. Ich sah den schönen September- tag vor mir— den er verdarb. Wir wohnten noch in unserem hübschen Häuschen in Blamkenese, ann Abhang des Elbufers. Es War Samstag, und wir hatten uns vorgenom- men, am Nachmittag aufs Wasser zu gehen. Da kam Lindenthal, der seit einigen Mona- ten aus der Verwaltung ausgeschieden war Und sich seitdem, nicht zu unserem Schmerz, nicht mehr bei uns hatte sehen lassen. Maxi- miliane seufzte, und ich mußte meine ge- samte Tugend aufbieten, um meine Miß- stimmung über den nicht einmal angemel- deten Besuch leidlich zu verbergen. Wir setzten uns in den Garten und tranken Kaffee. Er machte etwas unbestimmte An- gaben über seine neue Tätigkeit, und wir unterhielten uns über die Politik, was sich jedesmal als das geeigneteste Thema erwie- sen hatte, obwohl wir drei Lindenthals spe- ziellen Standpunkt, der ganz vom Theo- Sophischen her bestimmt wurde, als zu un- realistisch ablehnten. Schließlich gab ich doch meinem Anspruch auf eine kleine Bootsfahrt nach, und da Maximiliane sich aus dem Paddeln nicht viel machte, so ließen Ein junger Zur Aufführung des Schauspiels Wolfgang Altendorf, dessen Schauspiel „Der arme Mensch“ als letzte der Jubiläums- veranstaltungen des Nationaltheaters Mann- heim am kommenden Dienstag erstaufge- führt wird, gehört zu den meistaufgeführten jungen deutschen Autoren der Nachkriegs- jahre. Der heute Dreiunddreißigjährige ist gebürtiger Mainzer und lebt mit seiner Familie völlig zurückgezogen in einer der Wenig besiedelten Gegenden der Eifel, wo er in seinem einsam gelegenen Landhaus sich ganz seinen schriftstellerischen Arbeiten widmet. Schon früh zog es ihn zum ge- schriebenen und gedruckten Wort. Schon mit Siebzehn Jahren war er in der Redaktion, der „Rheinhessischen Landeszeitung“ in Oppen- heim beschäftigt. Die Einberufung zum Ar- beitsdienst und später zum Militär unter- brach jedoch bald diese Tätigkeit. Während des Rußlandfeldzuges wurde Altendorf als Junger Leutnant dreimal verwundet und der Verlust seines rechten Auges war die Ur- sache, daß er in die Heimat als Gerichts- Offizier in das Militärgefängnis Germers- heim versetzt wurde. Nach Kriegsende war er kurze Zeit bei der„Rheinischen Zeitung“ in Köln Schriftleiter, um danach das Leben Als freier Schriftsteller zu wagen. meine Frau und ich Lindenthal in ihrer Ge- Sellschaft zurück.— Als wir zum Abend- essen wieder ins Haus kamen, trafen wir Lindenthal immer noch an. Zwischen den beiden war irgendetwas vorgefallen; es war unverkennbar. Vielleicht war der junge Mann nur deswegen herausgekommen, um sich mit Maximiliane„aëòszusprechen“. Wir mußten ihn zum Abendessen einladen; er tat mir ja auch wirklich leid. Aber schließ- lich blieb mir nichts anderes übrig, als ihn zur Bahn zu befördern, sonst wäre er am Ende auch noch über Nacht geblieben. Als er schon in der Wagentür stand, brachte er die etwas unverständliche Entschuldigung heraus, ich möchte nicht vergessen, daß es sein letz- ter Tag sei.— Jetzt sah ich den ganzen Nachmittag und Abend wieder vor mir, an den ich niemals mehr gedacht hatte.— Als ich von der Bahn zurück kam, hatten wir kein Wort mehr über das Geschehene ge- Wechselt. Meine Frau und ich befolgten den Grundsatz, uns in unserer Tochter Privat- angelegenheiten nicht zu mischen. „Heute“, las ich nun weiter,„wo Sie das nicht mehr belasten kann, will ich Ihnen erklären, warum ich Sie damals plötzlich noch einmal besuchte und, deutlich gesagt, überfiel: denn ich hatte mich vorsätzlich nicht angemeldet; ich wollte durchaus keine Absage erhalten.— Ich schreibe Ihnen heute, um mich zu entschuldigen. Ich glaubte da- mals, von allen gesellschaftlichen Rücksich- ten entbunden zu sein: ich war seit sechs Wochen untergetaucht. Dies war der Tag vor meiner Flucht; endlich hatte man mir einen Paß beschafft. Heute werden Sie sich meine damalige Situation wahrscheinlich ausmalen können; es sollte mich nicht wundern, wreenn Sie Ahn- liches noch selbst erlebt hätten. Aber damals Wollte ich mich unter keinen Umständen offenbaren, um Sie nicht in Verlegenheit zu bringen. Ich hegte sogar den geheimen Plan, bei Ihnen über Nacht zu bleiben, Ich konnte nicht mehr zurück in mein letztes Quartier und ich hatte eine rasende Angst, man könnte mich in der letzten Nacht noch auf- greifen. Aber das war nicht der Hauptgrund, aus dem ich zu Ihnen kam. Ich hatte in einem politischen Prozeß als Zeuge dem Richter die Wahrheit ins Gesicht gesagt. Darauf hatte mich die Gestapo ver- haftet. Ein Arzt half mir hinaus: es gibt überall Menschen, wie es in jedem Volk Apparate und Lumpen gibt. Von da an lebte ich unter der Oberfläche, in beständigem Ortswechsel. Ich blieb in keinem Unter- schlupf länger als vier Tage. Aber sehen Sie, als ich endlich meinen gefälschten Paß in der Tasche hatte und glauben durfte, dag ich am nächsten Morgen für immer abreisen würde, packte mich der rasende Wunsch, noch einmal in der besonn- ten Hälfte des Daseins zu verweilen, in der gesicherten, gesättigten Welt und— ich sage es ohne Pathos— in einem deutschen Luft- raum. Und da fielen mir Sie ein. Glauben Sie mir: Sie waren mir alle persönlich ziem- lich gleichgültig an jenem Nachmittag. Ich kam aus einem Geräteschuppen und ich saß Dramatiker „Der arme Mensch“ in Mannheim Für sein Stück„Der arme Mensch“ er- hielt Altendorf im Dezember 1950 einen Hörspielpreis des Bayrischen Rundfunks und wurde hierdurch einem gröheren Teil der Oeffentlichkeit bekannt. Die Bühnen- fassung des Stückes, das das Schicksal zweier zum Tode verurteilter Strafgefangener zum Thema hat, wurde seit der Uraufführung in Kassel im Spätjahr 1952 viel gespielt, unter anderem auch in Italien und Schweden. Eigene Hörspielfassungen brachten die Sen- der Rot-Weig-Rot und Saarbrücken. Für seine Erzählung„Korff“ erhielt Altendorf den zweiten Erzählerpreis des deutschen Autoren verbandes und für seine dramati- schen Arbeiten einen größeren Geldbetrag aus der Zuckmayer-Stiftung. Andere Stücke Altendorfs heißen:„Partisanen“,„Die gezau- berte Jungfrau“,„Die Mücke und der Ele- fannt“,„Die Feuer verlöschen“(das dieser Tage in Dortmund uraufgeführt wird),„Das Marionettentheater“,„Adamsohn“ Gegen- Wärtig arbeitet der Autor an einem in sei- ner Form offenbar kühnen Schauspiel mit dem Titel„Tucopia- Konflikt“, in dem er Parallelen zur gegenwärtigen weltpolitischen Situation ziehen will. in- mit Ihnen am schön gedeckten Kaffeetisch. Nachher stellten Sie mir einen Liegestuhl vors Haus. Ich sah die Unterelbe, deren breiter Spiegel zwischen Zitronengelb und einem kühlen Blau wechselte. Die warme Luft schien mir voll von Goldstaub zu sein. Ich blieb und blieb, obwohl ich genau wußte, daß ich Ihnen lästig war. Ich wollte sogar, daß Sie mich zum Abendessen und für die Nacht behielten.— Ja, und nun kommt das Wahrhaft Absurde: ganz diesem überspann- ten Zustand der Abgelöstheit hingegeben und doch zugleich von der Angst um die Nacht verfolgt, verfiel ich auf den verzwei- kelten Gedanken, Ihre Tochter dahinzubrin- gen, daß sie mich für die Nacht in ihrem Zimmer versteckte obwohl ich damals eigentlich jede gute oder böse Intention auf die schöne junge Dame gründlich aufgegeben hatte.— Man wird Ihnen nicht vorenthalten haben, wie die Tollheit ausging. Dann kamen Sie von Ihrer Bootsfahrt zurück und deuteten die Situation begreiflicherweise falsch— oder soll ich sagen: richtig?—, und ich hatte nichts erreicht als mein Programm zu verderben. Ich ließ mich von Ihnen zur Bahn bringen, aber schon in der Absicht, auf der nächsten Haltestelle wieder auszusteigen und mich in Ihrem Garten zu verkriechen, wo ich den kleinen Pavillon ausgekundschaf- tet hatte. Als wir uns trennten, konnte ich mir eine kleine Anspielung nicht versagen:„Ver- gessen Sie nicht“, bat ich Sie,„daß es mein letzter Tag war!“ gegegnung mit Wolfgang Altendorf junge Dramatiker Wolfgang Altendorf(Mitte), dessen Schauspiel„Der arme Mensch vom Mannheimer Nationaltheater im Rahmen der IDS-Jahr-Feier für die Jugendbukne am Dienstag, 29. Juni, 19.30 Uhr, im Mozartsaal aufgeführt wird, mit Lothar M. Schmitt(rechts) und Claus Leiningen(lines) vom Nationaltheater bei der Besprechung von Inszenierungs- fragen.(Siehe auch unsern heutigen Beitrag„Ein junger Dramatiker“ auf dieser Seite) Privataufnahme Der pariser Ausstellungen/ Ven Eder beteich Paris verwöhnt seine Bürger und seine Besucher mit Ausstellungen, aber so viele, so anziehende, so wichtige Ausstellungen hat man selten beisammen gesehen wie in diesen Wochen. Was das„Museum für Mo- derne Kunst“, weil es über allzu beschei- dene Mittel verfügt, durchaus nicht leistet, nämlich ein Gesamtbild der modernen Kunst- entwicklung in Frankreich zu geben, das leisten eine Reihe dieser Ausstellungen. Da ist vor allem die Sammlung, die ein Arzt namens Girardin der Stadt vemacht hat und die man zur Zeit im Petit Palais sehen kann. Die Meister der Moderne sind fast Alle gut vertreten, aber vor allem die Ma- lerei einer jüngeren Generation. Das Kost- barste an dieser Sammlung sind wahrschein- lich die Modiglianis, frühe Rouaults, ein herrlicher kubistischer Picasso: sein berühm- ter„Vieux Marc“. Aber noch wichtiger als die Sammlung Girardin, die vieles enthält, was nur ent- Wwicklungsgeschichtlich interessant ist, wich- tiger für die Geschichte und bedeutender vom rein künstlerischen Standpunkt aus, ist die große Picasso-Ausstellung in der„Mai- son de la Pensée frangaise“, übrigens einem kommunistischen Kulturinstitut,(was nicht hindert, daß die Eintrittspreise hier immer besonders hoch sind, denn die Parteimit- glieder haben es umsonst). Die Bilder kom- men aus Moskauer und Petersburger Mu- scen, einige aus französischen Privatsamm- lungen. Die aus Rußland kommenden Bilder gehörten vor dem ersten Weltkrieg zwei Sammlern, die unter den ersten Bewunderern Picassos waren. Sle kamen nach der Revo- lution in öffentliche Museen, wo sie aber jetzt nicht mehr allgemein zugänglich sind, sondern als bourgeoise Kunst nur noch dann und wann und für bestimmte Kenner aus dem Giftschrank herausgeholt werden. Man erzählt sich sogar, die Sowjets wollten sie verkaufen. Das wäre kein schlechtes Ge- schäft: in diesen Tagen wurde auf einer Pariser Auktion ein mittelgroßer Picasso für sechs Millionen Franken zugeschlagen. Wer- den sich diese Riesenpreise halten? Dazu kommt, daß die im russischen Be- sitz befindlichen Bilder aus den Perioden stammen, nämlich aus der blauen, der rosa, der vorkubistischen und der kubistischen, die selten geworden und auch darum be- sonders gesucht sind, weil es immer deut- licher wird, welchen umstürzenden Einfluß das Werk gerade des jungen Picasso aus- geübt hat. Der Augenblick, wo er Paris für kurze Zeit verläßt, um nach Spanien zu- rückzukehren, wo er in Huerta de Ebro den mittelmeerischen Würfelstil und damit den Kubismus entdeckt, genau das ist der Augen- blick, in dem das geboren wurde, was wir seitdem die Moderne Kunst nennen. Was für ein ungeheurer Mut hat dazu gehört, nach dem herrlichen Gelingen der blauen und rosa Epoche, nach den Saltimbanques das Steuer herumzuwerfen, so gefährlich herum- zuwerfen. Aber der Wurf gelang, weil Pi- casso nicht nur ein großer Neuerer, sondern ein unermüdlicher Selbsterneuerer ist, darin an seinen Landsmann Velasquez erinnernd. Außer den Bildern in der Maison de la Pensée francaise kann man in einer Gale- rie am linken Seineufer auch Zeichnungen aus Picassos Jugendzeit sehen, die die gleiche Wandelbarkeit zeigen. Diese Wandelbarkeit vermißt man in einer umfangreichen Chagall-Ausstellung bei Maeght. Chagall wiederholt sich bis zur Ermüdung, vor allem seine seltsam kin- dischen Liebesgeschichten, sein Märchen von Minsk. Paris wird bei ihm ein russisches Städtchen. Nicht weit von dieser enttäu- schenden Ausstellung, in der Galerie des Beaux Arts des Faubourg Saint Honoré ist eine bedeutende Renoir-Ausstellng zu sehen. Sie enthält viele fast unbekannte, einige noch nie ausgestellte Werke aus allen Perio- den seines Schaffens. Welch ununterbroche- nes Sicherneuen auch hier, vor allem in den Bildnissen kleiner Mädchen ein dauerndes Neuschöpfen seelischer Bilder, Schaubilder und Hoffnungsbilder. So viele und schöne Renoirs hat man seit langem nicht zusammen gesehen. In der Orangerie der Tuilerien werden die Zeichnungen und Stiche gezeigt, die ein Rothschild vor dem Kriege dem Louvre hin- terlassen hat. Sie waren bisher noch nicht öffentlich zugänglich. Die Sammlung ist vor allem reich an Werken der italienischen Frührenaissance und gilt mit Recht als eine der vollständigsten für den Kupferstich die- ser Zeit. Aber die schönste Ausstellung, die zur Zeit in Paris zu sehen ist, veranstaltet die Bibliothèeque Nationale: karolingische und romanische Buchmalerei aus Frankreich. Man braucht viele Stunden, um sich nur ein Wenig in dieser Wunderwelt zurecht zu fin- den. Ueberaus aufregend ist es vor allem, den Jahrhunderte dauernden Kampf zwi- schen den germanischen und mittelmeeri- schen Schmuckelementen zu verfolgen, etwa zwischen dem Pflanzengeschlinge des Nor- dens und der Säule des Südens, zwischen der nordischen Furcht vor dem Leeren und der südlichen Sehnsucht nach Licht, das dauernde Ueberwuchern des reinen Buch- stabens auf weißem Grund, wie es der antike Geist will, durch die Verknotungen, Verknorpelungen, Spiel und Spuk der ger- manischen Ornamentik, die sich dann, je mehr wir uns der Gotik nähern, durch- setzt. Man hat diese Ornamentik im Laufe des Winters in einer der Kunst der Wikinger gewidmeten Ausstellung gut studieren kön- nen, um so anregender war der Vergleich. Und neben den Ausstellungen sind da natürlich die hundert kleinen Galerien. In einer sieht man zur Zeit die schönsten Uta- maros. Die Abstrakten haben allmählich einen schweren Stand: die Jugend müht sich im Gegenteil um das Konkrete. Man hat diese Bemühungen noch nirgends vom gro- Ben Erfolg gekrönt gesehen. Aber Ansätze zu Neuem sind da. Man möchte von einem poetischen Realismus reden. Und deutlich ist auch, daß wir vor einer Wendung stehen. Was Picasso begann, ist beendet. Wer die Zeit und Mühe nicht scheut, kann zur Zeit in Paris nach dem Besuch der großen Aus- stellungen nichts Anregenderes tun, als von Galerie zu Galerie diesem Neuen nachzuspü- ren. Es liegt in der Luft, wie man so sagt, aber es wird nicht eher faßbar sein, als bis da eines Tages ein paar Bilder sind vom Range derer der blauen Saltimbanques. Und noch mehr als in den Galerien würde man vielleicht in den Ateliers darüber er- fahren, doch deren gibt es mehrere Tau- sende, soweit man überhaupt noch von Ate- liers reden kann. Denn bei der herrschenden Wohnungsnot malen die meisten Pariser Maler in gewöhnlichen Stuben, und reiche Ausländer, die sich für die Maler inter- essieren oder zumindest für das Malerleben, mieten die Ateliers zu hohen Preisen als Wohnungen. Zu so hohen Preisen, daß fürs Bilderkaufen wenig übrig bleibt.„Auch Picasso war einmal steinarm“, sagte mir neulich ein brasilianischer Reeder, jetat ist er reicher als ich.“ Koltur-Chronik Nach der Rückführung des Schädels von Joseph Haydn nach Eisenstadt und seiner Wiedervereinigung mit den dort ruhenden Gebeinen hat man in Wien entdeckt, daß auch die Schädeldecke des berühmten Wiener Dichterschauspielers Ferdinand Raimund nicht bei den Gebeinen ruht. Nach dem Selbstmord des Dichters des Fobelliedes ging dessen Schädeldecke in den Besitz des obduzierenden Arztes über, der den angeblichen Wahnsinn Raimunds an Hand der Schädelstruktur nach- weisen wollte. Der Schädel, der nach einem Prozeß in das Eigentum von Raimunds Le- bensgefährtin Toni Wagner überging und nach ihrem Tode an einen Hofrat Glossy verkauft Wurde, befindet sich gegenwärtig im Besitz des Gatten der verstorbenen Burgschauspie- lerin Glossy und ruht in einem Safe der Wiener Creditanstalt. Man hofft, daß zum 120. Todestag Raimunds 1956 der Schädel mit den in Gutenstein Niederösterreich) beigesetz- ten Gebeinen vereinigt wird. cpr Die New Lorker Metropolitan-Oper hat ein Vermächtnis von 100 000 Dollar, das ihr von dem kürzlich verstorbenen Milliardär MeNair Ilgenfritz in Philadelphia unter der Bedingung hinterlassen worden war, daß die Oper im kommenden Jahr eines der Werke des Ver- storbenen aufführe, ausgeschlagen. Nachdem die Theaterleitung durch eine Gruppe von Sachverständigen die fraglichen Opern hat überprüfen lassen, zog sie es im Hinblick auf deren geringe künstlerische Qualität vor, auf das an sich dringend benötigte Geld zu ver- zichten. cpr Die indische Erbschaft EIN ROMAN VON HORST BIERNAT H Copyright 1934 by„Mannheimer Morgen“ 12. Fortsetzung „Räum den Tisch ab, Christl!“ befahl rau Martha. Niemand hörte auf sie, alle ugen hingen wie gebannt an der kleinen, Danken Klinge, die mit einem kratzenden Geräusch das dicke, gelbe Papier des Um- schlags durchsägte. Wilhelm Ströndle griff in den Umschlag hinein, mit spitzen Fingern und zögernd, als befürchte er irgend eine Niedertracht, irgend etwas Spitzes, Federndes, Was ihm im nächsten Moment entgegen- schnellen könnte. Der Inhalt des Kouverts bestand aus Abschriften der Dokumente, die er vor zwei Monaten eingesandt hatte, und Aus zwei Wwappenbedruckten Bögen, die in englischer und deutscher Sprache den Be- gleittext enthielten. a „Nun mach schon!“ drängte Werner, und „Vorlesen! vorlesen!“ flüsterten auch Char- lotte und Christa mit vor Aufregung heiseren Stimmen. Frau Martha räumte das Geschirr zusammen. Sie beobachtete ihre Familie mit geheimer Sorge. Wilhelm Ströndle wischte über seine Brillengläser, und seine Augen wanderten mit nervöser Eile diagonal über die erste Seite des maschinengeschriebenen deutschen Textes „Im Auftrage der Regierung Ihrer Maje- stät pegann er mit verquollener und erstickter Stimme „Lauter und deutlicher!“ schrie Christa. „Man versteht wahrhaftig kein Wort!“ rief Charlotte. „Laß mich doch, wenn du nicht kannst!“ knurrte Werner. „Ihr haltet den Schnabel oder ich schmeiße euch alle miteinander raus!“ drohte Frau Martha energisch und es war ihr an- zusehen, daß sie es mit ihrer Drohung ernst meinte. „Gib mir einen Schluck Wasser. bat Wilhelm Ströndle. Auf seiner blassen Stirn berlten Schweißtropfen, er wischte sie mit dem Handrücken ab und stürzte das Glas Wasser, das ihm Frau Martha reichte, gierig hinunter. „Im Auftrage Sr. Exzellenz des Lord- schatzkanzlers in der Regierung Ihrer Maje- stat habe ich die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß das Schatzkanzleramt Ihr Schreiben erhalten hat und nach Prüfung der von Ihnen bei- gefügten Unterlagen zu der Uberzeugung gekommen ist, daß Sie ein direkter Nach- komme des am 11. 3. 1822 zu Heilbronn ge- borenen Johannes Chrysostomus Ströndle sind. Die Regierung Ihrer Majestät wird Ihre Angaben zu gegebener Zeit durch einen Sonderbeauftragten an Ort und Stelle sorg- kältig prüfen lassen. Nach den hier vor- liegenden Dokumenten und Hinterlassen- schaftspapieren, unter denen sich tagebuch- artige Aufzeichnungen des J. Chr. Ströndle befinden, hat dieser seine Vaterstadt Heil- bronn im Jahre 1848 aus politischen Gründen verlassen. Er scheint sich längere Zeit in Holland aufgehalten zu haben, wo er im Frühjahr 1849 auf einem holländischen Ost- indienfahrer als Schiffszimmermann an- heuerte. Sein Schiff, die holländische Bark Penelope geriet vor der Koromandelküste in einen Orkan und ging am 12. Juli 1849 Une! „Der Arme.“ seufzte Christa auf. „Und deshalb machen die Brüder die Pferde scheu?!“ fragte Werner mit ent- täuschtem Gesicht. „Halt doch die Klappe!“ fuhr ihn sein Vater an,„es geht doch weiter!“ Er schluckte eine Trockenheit in der Kehle hin- unter und befeuchtete sich mit der Zungen- spitze die spröden Lippen. „Einige Mitglieder der Besatzung wurden gerettet, darunter auch Johannes Chryso- stomus Ströndle „Gott sei Dank!“ atmete Charlotte auf. „Unterbrecht ihn doch nicht andauernd!“ sagte Frau Martha zornig; sie stemmte sich auf den Küchentisch und forderte Wilhelm Ströndle mit einer Kopfbewegung auf, fort- zufahren. „Die Schiffbrüchigen waren mehr oder Weniger schwer verletzt und wurden, da der Küstenstreifen, an dem sie auf Land gespült wurden, zum Territorium des Nizzam von Japore gehörte, landeinwärts transportiert und fanden im Palast des Nizzam zu Banga- por gastliche Aufnahme.“ „Wie im Roman!“ seufzte Charlotte hin- gerissen. „Während die anderen Geretteten die Stadt Bangapor nach einiger Zeit verließen, entschloß sich J. Chr. Ströndle, einem An- gebot des Nizzam von Japore zu folgen, der verschiedener Bauprojekte wegen europàische Handwerker und Ingenieure dringend brauchte. In kurzer Zeit gewann J. Chr. Ströndle das Vertrauen des Nizzam in solchem Maße, daß er ihm einen Hoftitel gab und ihn zum verantwortlichen Leiter aller seiner technischen Unternehmen machte. Diese Stellung behielt J. Chr. Ströndle bis zum Jahre 1856, in dem der Nizzam von Japore starb, ohne einen Erben zu hinterlassen. Die Maharani von Japore, seine Gattin, trat mit Unterstützung der englischen Krone die Nachfolge an und bestieg nach kurzen Kämpfen, die sie glücklich beenden konnte, im Jahre 1857 den Thron von Japore. Jo- hannes Chrysostomus Ströndle scheint sie bei den internen Machtkämpfen, die mit der Niederlage und dem Tode der übrigen Thron- anwärter endete, nachdrücklich und vielleicht sogar entscheidend unterstützt zu haben. Die Maharani war, als der Nizzam von Japore starb, den Berichten nach eine noch junge und sehr schöne Frau. Sie berief noch im Jahre ihres Regierungsantritts J. Chr. Ströndle in eine Stellung, die der eines euro- päischen Innenministers und Schatzkanzlers entspricht.“ „Kinder, Kinder!“ murmelte Werner und faltete die Hände,„und das war unser Ur- großgvater!“ „... Und ließ sich im nächsten Jahr, 1858, J. Chr. Ströndle in einer geheim gehaltenen Zeremonie morganatisch antrauen.“ Alle starrten in atemloser Spannung auf Wilhelm Ströndles Mund; Frau Martha hatte rote Flecken im Gesicht. Immer, wenn sie sich aufregte oder bestimmte Gerichte, etwa Gurken oder Spargel aß, bildeten sich auf den Wangen pfenniggroße, flechtenartige Muster, in denen sich die Haut schuppenartig aufzustellen schien. Die Arzte hatten gesagt, es wäre allergisch „Morganatisch. flüsterte sie,„das heißt doch.“ „Zur linken Hand!“ ergänzte Werner sachkundig „Ist das nun richtig verheiratet oder nicht?“ fragte Charlotte erregt und glühend. „Ich glaube schon— aber irgend ein Haken ist dabei. Früher haben Könige und Fürsten morganatisch geheiratet, wenn die Frauen nicht standesgemäß fn. Ich glaube, daß es sich dabei schon um richtige Ehen handelte, nur die Kinder waren, wenn ich mich nicht irre, von der Thronfolge aus- geschlossen „Das ist doch alles völlig wurscht“, mischte sich Christa ein,„laß doch den Vati endlich Weiterlesen!“ Wilhelm Ströndle nahm den letzten Schluck aus dem Wasserglas:„Diese morga- natische Ehe wurde im Jahre 1861 durch einen Staatsvertrag als rechtmäßige Ehe sanktio- niert, so dag nach einem eventuellen früheren Ableben der Maharani die Thron- folge zwar nicht für Johannes Chr. Ströndle, wohl aber für die aus seiner Ehe ent- stammenden Kinder gesichert war. Ferner bestimmte dieser Vertrag, daß J. Chr. Ströndle im gleichen Falle die Regentschaft bis zur Volljährigkeit des Thronerben zu führen habe. Tatsächlich gebar die Maharani im Jahre 1862 einen Sohn. Diese Geburt scheint der Anlaß dafür geworden zu sein, daß die geheimen Konspirationen innerhalb des Palastes, die wahrscheinlich von den Fürsten der Nachbarstaaten heimlich unterstützt wurden, immer mehr Boden gewannen. Im Jahre 1865 brach in Japore eine offene Re- volution aus, in deren Verlauf die Maharani und der dreijährige Thronfolger ermordet wurden. Johannes Chrysostomus Ströndle Versuchte zu fliehen, wurde von den Auf- ständischen jedoch verfolgt und mit einigen Europäern, hauptsächlich Ingenieuren und Leuten seiner Leibwache, umstellt, nieder- gemacht und verstümmelt.“ „Ermordet...“ röchelte Christa; sie sank in sich zusammen und schloß die Augen, als empfinge sie die tödlichen Streiche, die ihren Ahnherrn vor hundert Jahren im indischen Dschungel niedergestreckt hatten. „Ein toller Bursche, unser Urgroßvater!“ stieg Werner hervor;„Donnerwetter noch einmal, aber das ist ja wirklich ein Ding Wie aus nem Film!“ Fortsetzung folgt) geraus; pverlag. drucker chetrec tell v.: Dr. E. weber; Lokales pr. F. 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