flerausgeber: Mannheimer Morgen berlag. Druck: Mannheimer Groß- aruckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: „ E. Kobbert; Wirtschaft: F. O. weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth;: Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. sinon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe „ 80 016, Ludwigshafen /R. Nr. 26 743. M6 Mannheimer FEE Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-8 Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. S ebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2 Heidel- Bezugspr.: Monatl. 2,80 0M erl. Postbez. 3,20 DN 5 r. Kreuzband- o. Bei Ab- den Agen nzeigenpreis- R. Adelmann; Nichterscheinen der Gewalt keine Fspreises. Für un- te keine Gewähr. 9, Jahrgang/ Nr. 147/ Einzelpreis 20 Pf Wahl in Nordrhein-Westfalen bisher ohne Ueberraschungen Düsseldorf.(UP/ dpa) Wie am Sonn- tagabend festgestellt wurde, haben gestern in Nordrhein-Westfalen ungefähr 70 Pro- zent der Wahlberechtigten ihre Stimme zur Landtagswahlen abgegeben. Die Beteiligung zn der Wahl bleibt damit weit hinter der Re- kordziffer von 1953, als sich 86 Prozent der Wähler an der Bundestagswahl beteiligten, zurück. Auffallend war das geringe Wahl- interesse im politischen Zentrum der Bun- desrepublik, der Bundeshauptstadt Bonn. ach Schließung der Wahllokale wurde hier die Beteiligungsziffer auf etwa 65 Prozent geschätzt. Schon während des Wahlkampfes war die Reserviertheit der Bevölkerung aufgefallen, die den zum Teil erregten Auseinanderset- zungen zwischen einzelnen Parteiführern keine allzu große Aufmerksamkeit widmete. Als weiteres Charakteristikum dieser Wah- len wird die völlige Ruhe verzeichnet, in der sich der Wahlvorgang abspielte, Nir- gendwo kam es zu nennenswerten Zwischen- len.. Die bei Redaktionsschluß vorliegende Zwischenzählung von 80 der insgesamt 130 Wahlkreisen zeigte folgendes Ergebnis: Wahlberechtigte 5 069 081, abgegebene Stim- men 3 699 836(72,9 Prozent), ungültige Stim- men 77 096, gültige Stimmen 3 622 740. Davon entfielen auf die CDU 1584 717, SPDI 171 864, FD 405 746, Zentrum 150 772, KPD 134 295, BHE 161 892, Bund der Deutschen 10 556 und Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Montag, 28. Juni 1954 Freundschaftspakt Indien-Rotchina? Nehru wird auf Einladung Chou En Lais noch in diesem Jahr nach Peking kommen Neu Delhi,(dpa/ UP). Der indische Ministerpräsident Nehru und der chinesische Ministerpräsident Chou En Lai haben bei ihren Besprechungen in Neu Delhi am Wochenende gemeinsame politische Grundsätze für Asien erörtert. Einzel- heiten darüber sind bisher noch icht bekannt geworden. In amtlichen indischen Kreisen wird jedoch davon gesprochen, daß Indien und Rotchina möglicherweise einen „Freundschaftspakt“ oder aber einen zweiseitigen Nichtangriffs-Vertrag abschließen werden. Indien soll zugesagt haben, daß es sich keinem asiatischen Block anschließen werde. Nach Mitteilung gut unterrichteter Kreise in Neu Delhi wird Nehru wahrscheinlich noch in diesem Jahr nach Peking reisen, um den Besuch Chou En Lais zu erwidern. Wie in der indischen Hauptstadt verlautet, hat Chou den indischen Minister präsidenten zu dieser Reise eingeladen. Chou selbst wird nach Abschluß seiner Besprechungen in Neu Delhi heute, Montag, zu einem kurzen Staatsbesuch nach der burmesischen Haupt- stadt Rangun reisen, wo er mit der burmesi- schen Regierung über Indochina und andere Fragen von gemeinsamem Interesse verhan- deln will. Bei den Erörterungen zwischen Nehru und Chou En Lai ging es unter anderem— wie aus Neu Delhi mitgeteilt wurde— um die Frage, inwieweit die Grundsätze der Präambel des indisch- chinesischen Abkom- mens über Tibet auf ganz Südostasien ange- wendet werden können. In dieser Präambel Konferenz in Washington verlängert ine Stat, Dp 1898 Stimmen. SOII Woh!“ ihr nit i n 1 1 Meinungsverschiedenheiten über Washington.(dpa/ UP) Großbritannien und die USA haben bei ihren Verhandlungen in Washington über die nächsten Schritte in Südostasien noch keine Uebereinstimmung erzielen können. Aus diplomatischen Kreisen der amerikanischen Hauptstadt verlautete am Sonntag, daß dies der Grund für die Verlängerung der Konferenz zwischen Präsi- dent Eisenhower, Ministerpräsident Chur- 1 Aubßen minister Dulles(US) und enminister Eden England) bis ein- plöd, dr] schlieblich Montag sei. Ursprünglich sollte Hl“ lich] die Konferenz am Sonntag beendet werden. g mit der Die Aussichten für eine Abstimmung der mzusehel Politik der beiden Staaten in der Frage der 5 key und der deutschen Souveränität wer- ich einen] den dagegen in Washington günstiger beur- 18t. Aber, teilt. Zwei Arbeitsgruppen, die am Samstag Mädchen gebildet wurden, sollen sich mit dem Fern- icht mehr Kt er und ost-Proplem und der EVG-Frage befassen. in mehreren Zusammenkünften bemüh- Aber du ten sich Churchill, Eisenhover, Dulles und den, die Voraussetzungen für ein gemein- fein Gott, Sames Handeln in Südostasien zu schaffen. n solchen Aus Konferenzkreisen verlautet, daß Eden Wenn se den Wunsch der amerikanischen Regierung nach sofortigen konkreten Schritten in Süd- estasien ablehne. Eden wolle die Bemühun- gen der neuen französischen Regierung um Souveränität noch Zusicherungen der USA und En ben, Bonn.(UP/dpt) Die Vereinigten Staaten ung Großbritannien haben der Bundesregie- 5 rung mitgeteilt, daß sie der Bundesrepublik aut jeden Fall noch in diesem Sommer die en, Souveränitäts-Rechte zuerkennen wollen. 8 8 bies wurde am Sonntag in Bonn bekannt 5 gegeben. Diese Zusicherung sei im Hinblick chritt“ aut mögliche weitere Verzögerungen der Ratifizierung des EVG-Vertrages in Frank- mit, reich und Italien abgegeben worden. Mit dem Inkrafttreten des EVG-Vertrages sollte auch der Deutschland-Vertrag wirksam Wer- den, der der Bundesrepublik die Souveräni- nestand, 1 täts-Rechte zurückgegeben hätte. and“. Die Bundesregierung ist von dem Vor- baben Englands und der SA durch ihre Bot- adelbauer schafter in Washington und London, Heinz [ rekeler und Hans Schlange-S ch 6- 7 Uningen, unterrichtet worden, die in der denkt er. vergangenen Woche vom amerikanischen gerichtet![gubenminister Dulles beziehungsweise 5 dem Chet der Deutschlandabteilung im Kt. 1 80 britischen Außenministerium, Sir KIT K 155 sie patrick, empfangen worden waren. ent. Sollte der EVG-Vertrag nicht bald zu. nn dich standekommen(dessen Ratifizierung, Wie Hi. mich betont Wurde, von den Angelsachsen immer 5 och als der beste Weg für eine Riickgabe nelt ein der Souveränftät angesehen wirch, Wollen Backen also die Amerikaner und Engländer durch chel, ich einen einseitigen Schritt das Besatzungs- 5er Julia recht aufheben. Unklar ist jedoch, welche en müs- altung Frankreich dabei einnehmen wird. Verona Nach dem gegenwärtigen Stand der Pinge 5 ist es nicht ausgeschlossen, daß die Fran- schläfen, sen nicht sofort bei einer solchen Aktion „on den mitmachen werden, sich die einseitige Er- cos:„Du klärung der Angloamerikaner also nur auf I hre Besatzungszonen(die Bizone) beziehen at und würde. Was ich Paris schickt Sonderbeauftragte nach Bonn morgen.. f Frankreichs Ministerpräsident Mende s- France hat dem Bundeskanzler am Sams- tag überraschend mitgeteilt, daß er noch in dieser Woche zwei Sonderbeauftragte 2 Besprechungen über die EVG nach Bonn entsenden werde. Wie von einem hohen anzösischen Diplomaten dazu angedeutet urde, strebt die französische Regierung eine Modifizierung des EVG- Vertrages an, er die Frankreich zuerst mit Deutschland Südostasien noch nicht beseitigt einen Waffenstillstand in Indochina nicht gefährden. In neuen Zusammenkünften heute Montag soll versucht werden, in der umstrittenen Frage eines gemeinsamen Vor- gehens in Südostasien eine Einigung zu er- zielen. Der„Locarno-Plan“ Edens— Bildung eines Nichtangriffspaktes in Südostasien unter Beteiligung der kommunistischen Staaten— ist in Washington mit großer Skepsis aufgenommen worden. 12 Mitglie- der des außenpolitischen Ausschusses des Repräsentantenhauses haben Eisenhower in einem Schreiben aufgefordert, diese Pläne Edens abzulehnen, wenn er nicht eine voll- ständige Abänderung des Auslandsbilfs- Programms durch den Kongreß riskieren wolle. Nach mehreren neuen Zusammenkünften zwischen den amerikanischen und britischen Staatsmännern wird wahrscheinlich heute Montag das Abschlußgkommuniquè Ver- öffentlicht werden. Der französische Bot- schafter in Washington, Bonnet, schaltete sich am Samstag in die Besprechungen zwi- schen Dulles und Eden ein und überbrachte eine Mitteilung seiner Regierung, die sich „hauptsächlich auf Südostasien“ bezogen haben soll.. in diesem Sommer glands an die Bundesregierung sprechen will. Die beiden Beauftragten von Mendes-France— der Staatssekretär im Außenministerium, Guerin de mont, und der Generalsekretär des Quai d'Orsay, Alexandre Par od i— treffen nach Mitteilung aus Kreisen der französischen Hohen Kommission schon Anfang der Woche in Bonn ein. Aus Brüssel wird gemeldet, daß der Ini- tiator der EVG-Konferenz in Brüssel, der belgische Außenminister Spaak, am Mitt woch nach Paris reisen werde, um dort mit Mendes-France über dessen vorläufige Ab- sage zu beraten. zwiscßen Gesfern und Morgen Die kommunistische Volksbefragung über EVG oder Friedensvertrag hat am Soantag in der Sowjetzone begonnen. Sie dauert drei Tage. Die Volksbefragung wird von den Ländern des Westens wegen der„Verlogen- heit und Irreführung“ ihrer Fragestellung nicht anerkannt.(Siehe auch Seite 2.) Zum zehnten Male wiedergewählt wurde auf dem Landeskongreß der FDP Berlin Carl- Hubert Schwennicke zum Vor- sitzenden des Landesverbandes. Ueber 30 000 Berliner aus Ost und West vernahmen am Sonntagnachmittag im wei- ten Rund des Olympia-Stadions das Evan- gelium aus dem Munde Billy Grahams (USA), der das„Maschinengewehr Gottes“ genannt wird. Ueber der Sowjetzone abgestürzt ist am Samstag auf dem Fluge von Hamburg nach Berlin eine viermotorige britische Trans- Luftbrücke“, Wobei die dreiköpfige Besatzung ums Leben der„kleinen portmaschine kam. Eine Auslandsanleihe für den Lastenaus- leich forderte der geschäftsführende Bun-. 8 der G D U Fliegergeschädigten, Evakuierten und Wäh- desvorsitzende des Zentralverbandes Be AU heißt es, daß die gegenseitige Anerkennung der Souveränität und territorialen Integrität, die Vermeidung von Angriffen und die Nichteinmischung in die inneren Angelegen- heiten des Partners die Grundlagen für die Beziehungen zwischen den beiden Staaten seien. Bei einem Staatsbankett, das die indische Regierung am Samstagabend zu Ehren Chous gab, erklärte Nehru in einer Tischrede, daß die Kriegsfurcht verschwinden und ein Geist internationaler Zusammenarbeit entstehen könnte, wenn die Grundsätze der Präambel zum Prinzip des Handelns würden. Chou unterstrich in seiner Antwort ebenfalls die Bedeutung der Präambel und der 2000 Jahre alten indisch- chinesischen Freundschaft. Die amtliche Pekinger„Volkszeitung“ erklärte am Wochenende:„Die Entwicklung und die Festigung der traditionellen Freundschaft der fast eine Milliarde Menschen beider Län- der werden gewaltig zur Erhaltung des Frie- dens in Asien und in der ganzen Welt bei- tragen.“ Chou En Lai sagte am Sonntag in Neu Delhi auf einer Pressekonferenz, er glaube, seine Verhandlungen mit dem indischen Mi- nisterpräsidenten Nehru haben die Sache des Friedens in Asien und in der ganzen Welt gefördert. Chou sprach ferner von„Obstruk- tionsmanòvern“, mit denen versucht werde, den Abschluß eines ehrenhaften Waffenstill- stands zwischen den beiden Kriegführenden in Indochina zu verhindern. Zwischen den politischen Gesprächen in Neu Delhi hat Chou Sehens würdigkeiten der indischen Hauptstadt besichtigt. Er wurde überall begeistert begrüßt und vielfach mit Blumen bekränzt. Heute beginnen Waffenstillstands- verhandlungen in Indochina Heute, Montag, beginnen in Nordindo- china Waffenstillstands- Verhandlungen zwi- schen Vertretern der Streitkräfte der franzö- sischen Union und der Truppen der Vietminh. Diese Verhandlungen gehen auf die Be- schlüsse zurück, die bei der Indochina-Kon- ferenz in Genf am 29. Mai und am 2. Juni gefaßt worden waren. In Genf selbst sind französische Offiziere und Offiziere der Viet- minh bereits seit drei Wochen dabei, Einzel- heiten des Waffenstillstandes auszuarbeiten. Das Konferenzgeschehen in Genf wurde am Wochenende von den Verhandlungen in Washington und Neu Delhi überschattet. Sitzungen fanden nicht statt, doch setzten die Delegierten in privaten Unterredungen ihre Bemühungen um eine Einigung in der Frage der Waffenstillstands- Ueberwachung in In- dochina fort. Bei einem Sprengstoffattentat in dem Militärlager Kimaimo beni Vientiane(Laos) sind am Samstagabend sieben Personen ge- tötet und etwa 50 Menschen verletzt worden. Ein Sprengkörper wurde bei einer Filmvor- führung unter die Zuschauer geworfen. Mehrere Verletzte sind in kritischem Zu- stand. Ueber die Urheber des Attentats ist noch nichts bekannt geworden. Heute entscheidet IG Metall Die Urabstimmung erbrachte nötige Mehrheit der Stimmberechtigten Ein Vergleich der Mannheimer Urab⸗ stimmungs-Ergebnise ergibt folgendes Bild Urabstimmung 5 Mannheim. Fow.- Eig. Ber.) Die Bezirks- leitung der Industriegewerkschaft Metall teilte am Samstag auf Gründ des vorläufigen Fndergebnisses der am Freitag durchgeführ- ten Urabstimmung mit, daß sich eine Mehr- heit von 76,4 Prozent der gewerkschaftlich organisierten Metallarbeiter Nordbadens und Nordwürttembergs für Streik erklärt hät- ten. Zur Durchführung eines Streiks ist eine 75prozentige Mehrheit erforderlich. In folgender Gegenüberstellung finden sich die Urabstimmungs-Ergebnisse vom 25. Juni 1954 mit denen vom 18. April 1951. Damals forderte die 18 Metall 20 Pfennig Lohnerhöhung, die Metallindustriellen boten jedoch nur 12 Pfennig an, weswegen es zur Urabstimmung kam) 0 Drabstimmung 25. Juni 1954 Stimmen% Abstimmungs- Urabstimmung 18. April 1951 Stimmen% berechtigte 130 031 100 etwa 150 000 100 Abgegebene 1 Stimmen 120 257 92,55 etwa 144 000 96 Für gewerksch. Kampf(Streik) 99 428 76,4 (m Verhältnis zu abs. Stimmen 4,7 98,5 Gegen Streik 13 049 14,1 Angaben ungült. Stimmen 2 680 25 etwa 128 00 85 Mendeès-France appelliert an Frankreich Das befreundete Ausland soll die Reihenfolge seiner Arbeit verstehen Paris.(dpa) Der französische Minister- präsident Mendes-France appellierte am Samstag in einer Rundfunkansprache an die französische Bevölkerung, ihn bei der Lösung seiner Aufgaben zu unterstützen. Er bekräftigte seinen Entschluß, zunächst den Frieden in Indochina herzustellen.„Erst nach Erreichen dieses Zieles können wir zu an- deren Aufgaben Stellung nehmen“, sagte er. „Dann wird aber Frankreich die Verpflich- tungen, die es eingeht, auch halten.“ Men- des-France versicherte, seine Regierung werde nichts versprechen, was sie nicht hal- ten zu können glaubt, aber durchführen, Was sie angekündigt hat. Zu seinen Verhandlungen mit dem chine- sischen Ministerpräsidenten Chou En Lai in Bern sagte Mendès-France:„Die Fühlung- nahme, die ich in Bern hatte, und die unserer Delegation in Genf haben bestätigt, daß bei So schwerwiegenden Besprechungen Klarheit und Genauigkeit die besten Trümpfe sind“. An das Ausland gewandt, fügte Mendes- Seebohm am Sonntag auf dem vierten deutschen Luftfahrertag in Braunschweig vor den Mitgliedern des deutschen Rero- Klubs. Er hoffe, so sagte Seebohm, daß die zivile Luftfahrt in der Bundesrepublik bis zum Jahresende aufgenomemn werden könne. Der in Nizza überraschend verhaftete Dr. Ernst Ballweg, Regierungsrat in Freiburg, wurde am Samstag in Paris vor- läufig Wieder auf freien Fuß gesetzt.“ Na e h t m G l d u n Vorläufiges Endergebnis der ahl in Nordrh. Vestf Beteiligung 7 FE 2 829 849 rungsgeschädigten, Dr. Her dach, am Wo- chenende in Osnabrück. Er schlug ferner 1 85 5 55 vor, die Zinsen des Bundesvermögens für 8. E D ö g 2 382 867 den Lastenausgleich zu verwenden. Die volle Lufthoheit für die Bundesrepu- plik und die sofortige Freigabe des Motor- Luktsportes forderte Bundesverkehrsminister . e 5 * . — 1 France hinzu:„Während sich meine Regie- rung dieser Aufgabe widmet, müssen unsere Freunde im Ausland die Reihenfolge unserer Arbeiten und den Sinn unserer Absichten verstehen“. Zur Europapolitik sagte Mendeès-France: „Die Rolle Frankreichs in der Welt und ins- besondere sein Beitrag zum Aufbau Europas werden sich nicht aus juristischen oder diplomatischen Formeln ergeben, sondern aus seinem Willen, seine Gesundheit, seine sein Selbstvertrauen wWeder- Macht und zuerlangen.“ Der französische Staatspräsident COty hat in einer Antwort an Präsident Eisen- hower den Wilen Frankreichs betont, das schnell und wirkungsvoll zu lösen. Nach dem Sturz der Regierung Laniel hatte Eisenhower Staatspräsident Coty in einem Telegramm auf die Bedeutung der Verwirklichung der EVG für die Verteidigung Europas hinge- europàische Verteidigungsproblem wiesen. Bessere ärztliche Betreuung, und insbesondere in Wiesbaden. Die führenden Funktionäre der britischen setzten sich am Samstag in eden für die Wiederbewaff- nung Westdeutschlands innerhalb der EVG ein, da in letzter Zeit unter der Masse der Parteimitglieder der Widerstand gegen jeg- liche Form einer deutschen Wiederauf- Labour Part öffentlichen rüstung eher größer als geringer geworde ist. 85 Parteivorsitzender De Gasperi eröffnete am Samstag in Neapel den V. National- kongreß der Christlichen Demokraten Ita- liens, auf dem ein Aktionsprogramm aus- gearbeitet werden soll, das der Partei die An dem Kongreß nimmt als Vertreter der CDU der Fraktionsvorsitzende von Brentano teil. Die kanadische Einwanderungsduote für 1954 wird trotz ursprünglicher Pläne zur Bei- pehaltung der Quote von 1953(168 000 Perso- nen) eingeschränkt, gab der kanadische Ein- Wanderungsminister Harris am Wochen- ende im Unterhaus bekannt. Die Senkung der Quote soll dadurch erreicht werden, daß die Zahl der zur Einwanderung zugelassenen Be- rukfsgruppen eingeschränkt wird. Führungsrolle in Italien sichert. 5 Der Sport berichte: 6 1 Fußball- Weitmeisterschaft schaffte Deutschland durch einen 2:0- Sieg über Jugoslawien die große Ueber- raschung und damit den Eintritt in die Vorschlußrunde. Außer Deutschland sind noch im Wettbewerb: Titelverteidiger Uruguay, Ungarn und Oesterreich. Bayerns Fußballamateur-Elf wurde einen glatten 3:0-Sieg über Schleswig-Holstein zum dritten Male Pokalsieger. 5 2 Im Endspiel um die Deutsche Fuß- ballamateur-Meisterschaft sicherte sich der TSV Hüls durch einen 6:1-Erfolg über Neu Isenburg den Titel. a 1 Auch im Feldhandball gewann Frisch- auf Göppingen durch einen überraschend hohen 18:8-Erfolg über Lintfort nach der Hallenhandball- Meisterschaft den Deut- schen Meistertitel.. 5 Beim Ulster Grand Prix in Belfast gab es erneut einen NSU-Triumph, da vier Maschinen des deutschen Werks als erste ins Ziel kamen. Hollaus wurde Sieger vor H. P. Müller, Baltisberger und Werner Haas. e In der durch 0 fehlen bessere hygienische Maßnahmen in den Betrieben die Beseitigung von Punkt-Systemen verlangte die dritte Bun- desfrauenkonferenz der Deutschen Ange- stelltengewerkschaft DAC) am Wochenende Stimmberechtigte Abgegeb. Stimmen Für Streik Gegen Streik Ungültig Die Stuttgarter Bezirksleitung der 16 Metall erklärt zu dem Ergebnis der Urab- stimmung am Freitag, die starke Beteiligung und die getroffene Entscheidung der Metall- arbeiter ist um so höher zu bewerten, als sich ein erheblicher Teil der Belegschaften am Tage der Urabstimmung wegen Urlaub oder Krankheit nicht im Betrieb befand. Da gebnis ist in korrekt und geheim durcb kührter Abstimmung erzielt worden, Arbeitgeber: Weitere Zugeständnisse i Der Vorstand des Verbandes württem gisch-badischer Metallindustrieller befaßt sich am Freitagabend ebenfalls mit dem Er gebnis der Urabstimmung. Er ist nach Wie vor der Auffassung, daß weitere Zugeständ nisse wirtschaftlich untragbar sind, und er klärt:„Nach dem Ergebnis der Abstimm haben zwar 76,4 Prozent der organisierte Metallarbeiter, aber nicht einmal die Hälft der insgesamt in der Metallindustrie besch tigten Lohnempfänger für sen Streik ge stimmt. Sollte die Gewerkschaft trotzde zum Streik aufrufen, dann wird der Verban seinerseits die sich hieraus ergebenden Maß nahmen ergreifen.“ 5 Arbeitsminister will vermitteln Wie aus gut informierten Kreisen verlat tet, hat sich der badisch-württembergisch Arbeitsminister Hohlwegler nunm offiziell als Vermittler zwischen der IG Me und den Metallindustriellen angeboten. Di 18 Metall bedeutete ihm jedoch, daß zuerst der Verlauf der heute, Montag, stattfinden den Sitzung der Tarifkommission abgev tet werden müsse, in der über die Folgerun gen der Urabstimmung entschieden W rd. Der Verband der Metallindustriellen wies au die wirtschaftliche Unmöglichkeit hin, we tere Zugeständnisse zu machen. 5 5 Berliner Metallarbeiter- Streik beendet Die Delegierten des außerordentlich Vertretertages der Id Metall im Berli DGB haben sich— wie dpa meldet— Sonntag mit 164 gegen 42 Stimmen f 5 Annahme des zwischen den Sozialpa erzielten Kompromisses im Lohnstreit e schieden. Der Stunden-Ecklohn soll d vom 28. Juni an um 7 Pfennige erhöht w den. Die Gewerkschaft hatte ursprünglic 10 Pfennige gefordert. Die bereits in den Streik getretenen 3000 Westberliner Meta arbeiter werden heute, Montag, die Arbe wieder aufnehmen. Die Urabstimmungen den Betrieben werden eingestellt. 5 Auch die 16 Holz will ihre Lohnforderungen durchsetz Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) In Stuttgar tand am Sonntag eine Konferenz der Funktion der Industriegewerkschaft Holz Baden-Wü tembergs statt, in der nach zwei grundss lichen Vorträgen über die gegenwärtige! politische Situation in dieser Branche Bezirksleiter Hilar Her t korn einen richt über den Ablauf der Lohnverhandlun- gen erstattete. Hertkorn erklärte, daß ede Möglichkeit zur friedlichen Beilegung de Auseinandersetzung gesucht werden wür aber die Holzarbeiter in Baden-Württemk sich auch nicht vor der letzten Konsequenz fürchten.. Die Konferenz nahm nach lebhafter kussion, in der sich alle Redner für die ung bedingte Durchsetzung der Lohnforderung aussprachen, eine Resolution an, in der Verhandlungskommission aufgefordert wird, die Verhandlungen in diesem S 5 Abschluß zu bringen. . Angaben fehlen 0 Angaben fehlen 92 über Streik 5 25. Juni 1954 21 723 19 72³ 17 017 untragbar inne zu einem Seite 2 MOGQRGEN Gesellige Anschlußpolitik Böse Zungen behaupten, das geringste Interesse an der Neuregelung der Rhein- land- pfälzischen Landesgrenzen hätten die Pfälzischen Studenten in München. Freund- liches Entgegenkommen sei ihnen nämlich nur so lange sicher, bis die Entscheidung so oder so gefallen sei. In der Tat wird ihnen Sesgenüber eine rührende Fürsorge an den Pag gelegt. Ein eigener„Pfälzer Studenten- Ausschuß“ wurde gebildet, eine eigene Zim- Mervermittlung eingerichtet und es scheint sich in München so eingebürgert zu haben, daß in jedem Semester alle Pfälzer einmal zu einem Abendimbißg eingeladen werden. Bisher war immer im Wintersemester eine größere Veranstaltung, bei der Persönlich- keiten der Münchener Landespolitik bis hinauf zu Landtagspräsident Hundhammer die Verbundenheit Bayerns mit der Pfalz betonten, im Sommersemester dagegen traf man sich im Nebenzimmer einer Wein- Stube, um die landsmannschaftliche Zusam- mengehörigkeit zu pflegen. So folgte je- Weils auf eine politische Bierveranstal- tung“ eine unpolitische Weinzusammen- kunft“. Als Veranstalter trat dabei der so- genannte„Landesverband der Pfälzer im rechtsrheinischen Bayern“ auf. Nachdem es im vergangenen Winter im Hofbräuhaus auch einmal zu recht un- befangenen Bekundungen anderslautender Auffassungen gekommen war, die ein Mini- Sterialdirigent mit dem Hinweis an die Studiker quittierte, daß sie sich zur Stunde Ii der Rolle eines Gastes befänden, wird nun auf den zur Zeit stattfindenden Som- mertreffen verkündet, daß man sich über „Aktuelle Fragen“ endlich klar werden müsse. Nachdem historische und traditio- nelle Auschlußgründe das Auditorium“ erfahrungsgemäß wenig bewegen, wird neuerdings mehr auf die wirtschaftlichen Vorteile hingewiesen, die der Pfalz im Falle eines Anschlusses winken würden. Da sich dies an Hand des bayerischen Staatshaus- Haltes schlecht nachweisen läßt, spielen die Hauptrollen in der Argumentation die sie- ben Milliarden des bayerischen Volksver- mögens, wobei nicht bekannt ist, wie hoch dabei der Wert der Königsschlösser und der(stark gefallene) Holzwert des bayeri- schen Waldes eingesetzt sind. Womöglich sind dabei auch die beträchtlichen Besit- zungen des bayerischen Staats in der Pfalz eingerechnet worden. Jedenfalls wurde be- tont, daß die bayerische Haushaltslage allein kein Maßstab sei. Der Hinweis auf die„Aufbauleistungen des bayerischen Staates“ muß aber gerade bei Studenten einer Universität, die sich neun Jahre nach EKriegsschluß immer noch in einem nur leidlich verschalten Nach- Kriegszustand präsentiert, ein wenig Skep- sis hinterlassen. Aus dem gleichen Grunde Wird der Flüsterpropaganda von der ge- planten Errichtung einer pfälzischen Landes- Universität in Speyer im Falle des An- schlusses keine große Bedeutung zugemes- Sen, so lange der Kampf um die Errichturig einer vierten bayerischen Landesuniversität in Bamberg im FHaushaltsausschuß des Landtags noch heftig geführt wird. Es er- Weist sich, daß es auch bei gratis ausge- Schenktem Pfälzer Wein nicht leicht ist, die uneingeschränkten Sympathien der Pfälzer Studenten für die Anschlugpolitik Bayerns zu gewinnen. Det Adenauer: Bundesregierung will die Pressefreiheit wahren Baden-Baden.(E. B.-Eig. Ber.) Der Gesamt- vorstand des Deutschen Journalistenver- bandes DIW sprach seinem Vorsitzenden, Dr. Rupert Gießler, am Samstag in Baden-Baden seine Anerkennung für die Schritte aus, mit denen dieser die Proteste gegen die Errichtung des sogenannten„Lenz- Ausschusses“ eingeleitet und in einer„auch für andere Organisationen der Presse vor- bildlichen Form“ begründet hat. Mit Befrie- digung nahmen die Vorstandsmitglieder Kenntnis von einem Schreiben, das Bundes- kanzler Dr. Adenauer am Freitag an den DV gerichtet hatte und in dem er seine Erklärung vom 8. April,„daß die Bundes- regierung die Freiheit und Unabhängigkeit der Presse in jeder Weise wahren und ver- trauensvoll mit ihr zusammen arbeiten Wolle“, in vollem Umfange aufrecht erhält. Washington und der Oberst Armas Die Verwicklung in Guatemala kann für die USA peinliche Folgen haben New Tork, im Juni Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß sich die Regierung der Vereinigten Staaten einer schweren diplomatischen Aufgabe in Zentralamerika gegenübersieht. Amerikani- sche Zeitungen sprachen nach der ersten Sitzung des Sicherheitsrates über Guatemala am 20. Juni von einem„Rundensieg“, der es der amerikanischen Delegation ermöglicht, sich auf weitere Schritte Guatemalas, die mit Bestimmtheit erwartet werden, vorzubereiten. Die von Demonstrationen auf den Zu- schauerrängen und scharfen Wortgefechten Zwischen dem amerikanischen Chefdelegier- ten, Lodge, und seinem sowjetischen Gegen- über, Ts ar ap ki n, begleitete Sondersitzung ermöglichte es der Sowjetunion, die Ver- einigten Staaten der„offenen Aggression“ in Zentralamerika zu beschuldigen und damit genau das zu tun, was von Zahlreichen De- legationen der Weltorganisation im voraus befürchtet worden war. Es ist fast neben- sächlich geworden, daß die Sowjetunion den einzigen von der Regierung der USA befür- worteten Vorschlag, die„Revolte“ in Gua- temala durch die Organisation der ameri- kanischen Staaten untersuchen zu lassen, durch ihr Veto zunichte machte. Der wich- tigste Eindruck, den die Sitzung des Sicher- heitsrates hinterließ war der, daß die So- Wietunion bei einigem Geschick vielleicht zum ersten Male seit der Gründung der Ver- einten Nationen in, der Lage sein wird, den latein amerikanischen Block innerhalb der Vereinten Nationen zu zersetzen. Die amerikanische Regierung, die nach der Aufdeckung der Waffentransporte von Stet- tin nach Puerto Barrios in Guatemala keinen Hehl aus ihrer Erwartung machte, daß die Situation in Guatemala nur durch einen be- Waffneten Aufstand„bereinigt werden kann, sieht sich wenige Tage nach Beginn, der Feindseligkeiten in einer heiklen Situation. Den aufmerksamen Beobachtern in der Welt war es seit der letzten inter amerikanischen Konferenz kein Geheimnis mehr, dag die USA andere Staaten des amerikanischen Kontinents zur„Verurteilung“ Guatemalas zu gewirmen versuchten. Obwohl bis heute keine Beweise dafür vorliegen, daß die auf- ständischen Truppen in Guatemala von den Von unserem Korrespondenten G. W. Vereinigten Staaten mehr als moralisch unterstützt. wurden, rechnen viele Ameri- kaner mit der Tatsache, daß ihre Regierung von der Weltöffentlichkeit mit der Bewegung des Obersten Castillo Armas identifiziert Wied. Das Außergewöhnliche an der Stellung der Vereinigten Staaten ist die Tatsache, daß ihre Delegation vor den Vereinten Nationen eine volle Kehrtwendung ihrer Position vor- nehmen konnte, ohne von anderen Mitglie- dern daran gehindert zu werden. Nur eine Woche vor der Sicherheitsratsitzung über Guatemala verlangten die Delegierten des Westens— von den Vereinigten Staaten Wirksam unterstützt— die Absendung einer Ueberwachungskommission nach Thailand. Ein sowjetisches Veto verhinderte die An- nahme einer entsprechenden Resolution. Als der Vertreter Guatemalas in der Sicherheits- ratsitzung vom 20. Juni für sein Land die Entsendung einer ähnlichen Kommission ver- langte, griff die Sowjetunion zur Ueber- raschung vieler Delegierter diesen„Ball“ nicht auf. Der Grund hierfür kann in der Ungeschicklichkeit und politischen Un- erfahrenheit des Sprechers von Guatemala, Dr. Castillo Ariola, gesucht werden., Seine einstündige Rede war ein schwerfälliger und äuhberst komplizierter„Vortrag“, der für die Delegierten des Westens viele Angriffsflächen ließ. Hinzu kam, daß selbst der sowjetische Vertreter Tsarapkin nicht das gleiche Ge- schick wie seine Vorgänger Wyschinski oder gar Malik hat und in seiner Verhandlungs- führung für den Amerikaner Lodge, den Franzosen Hoppenot oder den Briten Dixon Viel zu schwerfällig ist. Diese Umstände mögen die Arbeit der Westlichen Delegierten auch in kommenden Sitzungen des Sicherheitsrats erleichtern, jedoch steht für die Vereinigten Staaten mehr auf dem Spiel als ein taktischer Erfolg vor der Weltversammlung. Mit der moralischen Unterstützung der Bewegung des Obersten Armas billigt die amerikanische Regierung auch die Motive seines Aufstandes. Sind diese Motive sauber, werden die Vereinigten Staa- ten neue Freunde in Lateinamerika gewin- nen. Im gegenteiligen Fall jedoch kann mit Sicherheit erwartet werden, daß das in Süd- amerika gern gebrauchte Schlagwort vom Schicksal des kleinen Landes, das im Schatten eines großen Nachbarn verkümmern muß, zu neuer Bedeutung kommt. Lage in Guatemala „eine Gefahr für die Sicherheit des Westens“ Washington.(dpa/ UP) Zehn amerikanische Staten, darunter die USA, haben am Wochen- ende eine Sondersitzung der Konferenz der amerikanischen Außenminister zur Erörte- rung der Lage in Guatemala gefordert. Sie bezeichnen die Lage in Guatemala als eine „Gefahr für die Sicherheit der westlichen He- misphäre“, In seiner zweiten Sitzung über Guatemala hat der Sicherheitsrat am Wochenende eine Erörterung der Beschwerde des Landes abgelehnt, Nikaragua und Honduras unter- stützten die in Guatemala eingedrungenen Aufständischen. Die Abstimmung, die einer künkfstündigen Debatte folgte, ergab fünf ge- gen vier Stimmen bei zwei Enthaltungen. Die USA, die Türkei, Brasilien, Kolumbien und Nationalchina sprachen sich gegen, die Sowjetunion, Dänemark, Neuseeland und der Libanon für die Behandlung der Beschwerde Guatemalas aus. Großbritannien und Frank- reich enthielten sich der Stimme. Die Regierung von Guatemala hat sich am Sonmtag im Gegensatz zu ihrer Entscheidung vom Freitag entschlossen, Vertretern des Hanamerikanischen Friedensausschusses die Einreise nach Guatemala zu erlauben. Der Ausschuß soll die Beschuldigungen Guatema- Jas untersuchen, daß das Land das Opfer einer ausländischen Aggression geworden sei. Die Lage im Kampfgebiet in Guatemala blieb am Wochenende weiterhin unübersicht- lich. Der Regierungssprecher hat zum ersten- mal seit Beginn der Invasion keine Sieges- meldungen mehr verbreitet. Der Rundfunk- sender der„Befreiungsarmee“ berichtete, zur Zeit seien die schwersten Kämpfe seit Aus- bruch des Konflikts im Gange. Die Regierung in Guatemala hat die Schweizer Regierung um Unterstützung bei der Beendigung des Blutvergiegens ersucht, das durch Bomber der Aufständischen ver- ursacht werde. „Seid nicht so geheimnisvoll.“ Die Volksbefragung in der Sowjetzone sollte zu einem Volksfest werden Nur noch drei Tage, nur noch zwei Tage, nur noch ein Tag bis zur„Volksabstimmung“ — die Redaktionen der kommunistischen Presse kannten seit Wochen kein anderes Thema, und ihre gelangweilten Leser auch nicht. In Hausversammlungen, Appellen und unbequemen Einzelaussprachen versuchten die von der Nationalen Front beauftragten Aufklärer gegen die Apathie und die allge- meine politische Müdigkeit der Bevölkerung Allzugehen. Die Funktionäre sprachen von den Zerstörtingen des letzten Krieges, von dem Grauen der Atombombe— sie jong- lieren mit dem Gespenst des Krieges und nähren die natürliche Sehnsucht nach Frie- den mit Worten vom Segen der Arbeit und kommendem Wohlstand. Die Frage auf dem Abstimmungsschein: „Sind Sie für einen Friedensvertrag und Abzug der Besatzungstruppen oder für EVG, Generalvertrag und Belassung der Besat- zungstruppen auf 50 Jahre?“ wurde in die Alternative Krieg oder Frieden übersetzt. Schon als der sowjetische Außenminister Molotow auf der Berliner Konferenz zuerst die jetzt zur Volksabstimmung kommende Alternative vorbrachte, entgegnete ihm sein französischer Kollege Bidault, die Frage sei falsch gestellt. Aber der Landarbeiter aus dem Kreise Rostock und die Hausfrau in Greifswald verfügen nicht über die politische MWeitsichtigkeit des französischen Außen- ministers, Sie kennen die Bestimmungen des Generalvertrages, wenn sie sich überhaupt damit beschäftigen, nur aus östlicher Sicht, die EVG ist für sie etwas Fremdes, von dem nur die Bevölkerung Westdeutschlands be- Vom unserem Korrespondenten A. N. troffen wird. Um die Verfänglichkeit der Frage zu erkennen, bedarf es schon ziem- licher Kenntisse in den komplizierten Vor- gängen der höheren Politik. Sie wissen, daß die politische„Meinungser forschung“, die der Staat mit der Volksbefragung angeordnet hat, unter Druck geschieht und das Ergeb- nis möglicherweise schon vorher feststand. Wenn sie nun, wie gewünscht, aus Sorge um ihre materielle Existenz und aus Angst vor möglichen Nachstellungen des staatlichen Machtapparates für den Abzug der Besat- zungstruppen stimmten? Dann mögen einige überlegne, fordern wir doch auch den Abzug der sowjetischen Besatzurigstruppen. Die sowWjetamtliche„Tägliche Rundschau“ hat doch ausdrücklich erklärt, daß der Abzug aller Besatzungstruppen gemeint ist. Die Fragestellung schließt einen Gewissenskon- Flikt aus. Die als Friedensapostel auftretenden kom- munistischen Aufklärer gingen von Haus zu Haus. Nicht überall pflichtete man ihnen bei, um sie umso schneller wieder los zu werden. Wie die„Lausitzer Rundschau“ berichtete, stellte ein Arbeiter im volkseigenen Betrieb der Cottbusser Maschinenfabrik die Frage, Warum nicht eine Volksbefragung über die Oder-Neiße-Grenze angesetzt wird. Er mußte sich sagen lassen, daß er sich mit dieser Frage bewußt oder unbewußt zum Sprecher der Kriegstreiber gemacht habe., Der Kollege sollte nachdenken“, drohte das Blatt. Andere stellten die Frage nach dem Unterschied zwi- schen den geplanten westdeutschen Truppen und der kasernierten Volkspolizei. Die Ant- Wort ist schon klassisch geworden: die west- deutschen Söldnertruppen dienten imperia- listischen Kriegszwecken, während die Volks- polizei zum Schutze und Wohle der Bevöl- kerung eingeführt worden sei. Die kommunistische Nationale Front ge- staltete am Sonntag den Marsch zur Wahl- urne als ein vergnügliches Volksfest. FDJ- Schalmeienzüge, Girlanden; Fahnen und Transparente sollten für einen würdigen Rahmen“ sorgen. Hausobleute veranlagten die Mieter, geschlossen im Demonstrations- zug zum Wahllokal zu gehen,„um gemein- sam ihre Stimme für den Frieden“ ab- zugeben. Platzkomerte sorgten für Unter- haltung. Selbst die 16 bis 18jährigen sind diesmal herangezogen worden. Bewohner aus Westdeutschland, die sich in der DDR aufhalten, können ebenfalls abstimmen. Schülerin Hinz und Intellektueller Kunz erschienen mit Bild in den Zeitungen und erklärten, warum sie für den Frieden sind. Die„Freie Presse“ Zwickau forderte ihre Leser auf: Seid nicht so geheimnisvoll, haltet nicht mit eurer Meinung hinter dem Berge, schmückt eure Häuser, eure Dorf- straßen aus, schreibt auf Transparente: wir geben unsere Stimme dem Frieden.“ Welche politischen Absichten die Sowjet- union mit der Volksbefragung verfolgt, gibt die sowietamtliche„Tägliche Rundschau“ klar zu verstehen:„In Frankreich wurde die Laniel- Regierung, die den EVG- Vertrag in Kraft setzen wollte, durch das Volk ge- stürzt. Unsere Volksbefragung ist das beste Mittel, die feste freundschaftliche Verbun- denheit des deutschen Volkes mit dem fran- z6sischen Volke zu beweisen. — Fiktive Wohnbauförderung Praktische Wohnbau Verschleppung (Hi.) Anläglich der ersten Beratung des Wolmungsbau- und Familienheimgesetzes konnte Wohnungsbauminister Dr. Preusker wegen Zeitmangels des Parlaments zur Lage im Wohnungsbau nicht Stellung nehmen. In der somit nicht gehaltenen Rede, deren Text jedoch vorliegt, beabsichtigte Preusker zu er- Klären, schon die Ankündigung bestimmter Förderungsmaßnahmen im Rahmen dieses Gesetzes habe zu einer außerordentlich be- merkenswerten Steigerung des Abschlusses Von Wohnbausparprämienverträgen geführt. Die Bundesregierung erwarte, daß die an sie gerichteten Anforderungen auf Auszahlung von Wohnbausparprämien, die im letzten Jahr rund 28 Millionen betrugen, für dieses Jahr auf das drei- bis vierfache anwachsen werden. Da in den vergangenen Jahren im Schnitt mehr Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus sol- chen Bewerbern zugeteilt worden seien, die Mit eigenen Finanzierungsbeiträgen auf war- ten konmten, müsse jetzt die Sicherung des Wohnugsbedarfs der sozial schwächsten Schichten im Vordergrund stehen. Die Bun- desregierung habe deshalb verlorene Bau- kostenzuschüsse von Angehörigen der Be- Völkerungsschichten mit niedrigerem Ein- kommen durch dieses Gesetz verboten und bestimmt, daß die sonst vorgesehenen Fest- beziehungsweise Höchstdarlehen soweit Uberschritten werden sollen, daß sich eine Kostenmiete ergibt, die allgemein für Be- Völkerungsschichten mit geringem Einkom- men tragbar sei. Preusker betont, es hätten Pisher mehr Wohnungen gebaut werden kön- Zum drittenmal nach Moskau. keisten die Direktoren der Kieler Howald- Werft ab, um im sowjetischen Wirtschaftsmini- sterlum über technische Einzelheiten des Baues von Spezial-Fischfabrikschiffen zu verhandeln. Als 70 Prozent der neu errichteten WIRTSCHAFT S-KABEL nen, wenn die öffentliche Hand nach dem bisherigen System nicht verpflichtet gewesen Wäre, die öffentlichen Darlehen pro Woh- mung jeweils so auszuweiten,„daß die ge- samte Richtsatzmietenberechnung formal nur dieses System der starren Richtsatzmie- ten mit den variablen öffentlichen Baudar- jlehen nach dem Motto„der Staat zahlt alles“ aufging“. Es sei ein offenes Geheimnis, daß der Herausbildung der sogenannten Koppel geschäfte, der erheblichen Disagien bei der Bewilligung erststelliger Hypotheken, kurzum der Zementierung der Kapitalzins- sätze für erste Hypotheken auf einem nach der Kapitalmarktlage nicht mehr gerechtfer- tigten Niveau in besonderem Maße Vorschub geleistet habe. Die Aufgabe dieses schäd- lichen Systems werde innerhalb eines Jahres eine Senkung der effektiven Zinsbelastung um ein Prozent zur Folge haben, Die Hoff- nungen auf eine weitere Steigerung der Re- kordbauleistung des Jahres 1953 in Höhe von 515000 Wohnungen seien durchaus berechtigt. Auch der Entwurf eines ersten Bundes- mieten- und Mietbeihilfengesetzes, der dem- nächst eingebracht werden soll, werde aus- schließlich unter dem Gesichtspunkt der möglichst schnellen Ueberwindung der Woh- nungsnot stehen, Dabei werde durch Miet- beihilfen dafür gesorgt, daß der Zeitpunkt der Beendigung der öffentlichen Subventio- nierung des Wohnungsbaus noch eher erreicht werden könne, als dies im Augenblick mög- lich erscheine. Außerdem werde die Bundes- regierung einen Entwurf zur Aenderung des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes vorle- gen, in dessen Mittelpunkt bei der Errichtung von Wohnungen mit öffentlichen Förde- rungsmitteln auf Verlangen der Mieter die Uebertragungsverpflichtung zu Eigentum ste- hen werde. Schließlich werde dem Bundestag noch in diesem Jahr der Entwurf eines Bun- desbaugesetzes und insbesondere einer Neu- regelung des Bodenbewertungsrechtes zur Ablösung des Baulandbeschaffungsgesetzes zugeleitet. Zusätzliche Agrareinfuhren aus den USA? (Hi) Bundesernährungsminister Dr. Lübke hatte eine Unterredung mit dem amerikani- schen Hohen Kommissar Dr. Conant, bei der Wie verlautet, die Frage des Absatzes über- schüssiger amerikanischer Agrarprodukte nach der Bundesrepublik besprochen wurden. Darüber haben seit längerem in Bonn Ver- handlungen stattgefunden. Offenbar wollen die amerikanischen Farmer einen größeren Ab- satz in der Bundesrepublik erzielen und sich dagegen dafür einsetzen, daß die protektio- nistische Handelspolitik der USA zu Gunsten gewerblicher Exportmöglichkeiten der Bun- desrepublik verringert wird., Die Schwierig- keit besteht aber darin, dag die Möglich- keiten von zusätzlichen Agrarexporten nach der Bundesrepublik als sehr begrenzt an- gesehen werden müssen. Verteidigungsbeitrag 10,4 Milljlarden DM jährlich (Hi) In mehrstündigen Beratungen zwi- schen den Finanzberatern der alliierten Hohen Kommission und dem Bundesfinanz- ministerium ist eine vorläufige Einigung über die Höhe des Verteidigungsbeitrages ab 1. Juli erzielt worden. Danach soll der Verteidigungsbeitrag weiterhin monatlich 950 Millionen DM' betragen, vorausgesetzt allerdings, daß die Organisation der NATO diesen Vorschlag in Paris billigt. Ueber die Höhe der Besatzungskosten sind die Verhandlungen noch nicht abge- schlossen. Enteneier und Salzheringe in der Gesetzes mühle (UP) Die Bundesregierung hat dem Bun- desrat eine Verordnung über Enteneier zu- geleitet, die eine besondere Kennzeichnung vorsieht. Danach sollen zum menschlichen Genuß bestimmte Enteneier nur zum Ver- kauf vorrätig gehalten und in den Ver- kehr gebracht werden dürfen, wenn sie die deutlich lesbare, in unverwischbarer, koch- echter, nicht gesundheitsschädlicher Farbe angebrachte Aufschrift„Enteneier— zehn Minuten kochen“ tragen. In den Geschäftsräumen und Verkaufs- ständen, in denen Enteneier verkauft wer- den, soll an gut sichtbarer Stelle in der Nähe der feilgehaltenen Enteneier ein Schild mit der Aufschrift angebracht werden: „Entenei darf zur Verhütung von Gesund- heitsschädigungen nicht roh oder weich gekocht verzehrt und nicht zur Herstellung von Puddings, Mayonnaise, Rührei, Setzei, Pfannkuchen, Torten, Schaumspeisen, Speise- eis und ähnlichen Zubereitungen verwendet werden, bei deren Herstellung nicht eine die ganze Masse durchdringende Erhitzung auf mindestens hundert Grad für zehn Minuten gewährleistet ist“. Rund 5 Prozent aller Enteneier sind von Krankheitserregern infiziert, welche die Enten Ausscheiden und die beim Menschen lebensgefährliche Magen- und Darmerkran- kungen hervorrufen können. Montag, 28. Juni 1954/ Nr. 107 —— Haltung der Altbadener wird auch von Wäldin verurteilt Kehl.(t2.-Eig.-Ber.) Der Regierungspräg. dent von Südbaden, Paul WAI din, auherte Sich vor der Landespressekonferenz Baden. Württemberg am Wochenende in Kehl Sehr ungehalten und ablehnend gegenüber den Bestrebungen des„Heimatbundes Badener. lande, auf dem Wege über eine Unterschif. temaktion zu erreichen, daß die Südwezt. staat-Frage neu aufgerollt wird. Wäldin sagte, diese Aktion diene nur dazu, die Ba. dener wieder aufzuputschen. Sie sei auch deshalb abzulehnen, weil die badische Be. völkerung nur den Wunsch nach Ruhe und Arbeit habe. Außerdem stelle diese Stör- tätigkeit insofern eine große Gefahr dar, ah maßgebliche Kreise des finanzstarken nord. Württembergs sich schließlich sagen müßten: „Haben wir es eigentlich nötig, diesen Leufen immer wieder von unseren Ueberschüssen 20 geben, wenn sie uns dauernd verdächtigen“ Eine Rückkehr Wohlebs, von der in jüng⸗ ster Zeit gesprochen wurde, bezeichnete Wäldin als den Wiederaufbau störend. fr bedauere Wohlebs dauernde Appelle an die Gefühle. Damit könne man praktisch nicht weiterkommen. Der badische Heimatgedante habe im Lande Baden- Württemberg nichts von seiner Kraft verloren. Briefe an die Herausgeber: Nur weil der Kanzler Soldaten braucht? „Kaum unternimmt der Familienminister wirklich etwas Vernünftiges, gleich wird ihm unterschoben, möglicherweise ein Kuckucksel gelegt zu haben. Dr. K. A.(, Mannheimer Mor- gen“ vom 26. Juni 1954) und seine Gesprächs partner vermuten, standsdarlehen lediglich darauf abziele, dem Kanzler Soldaten zu verschaffen, also aus mill tärischen Gründen handle. Abgesehen davon, daß noch mancher Tropfen Wasser den Rhein hinunterfließen würde, bis der durch solche Darlehen auf die Welt gebrachte männliche Teil des Nachwuchses unter der Fahne Europas marschieren könnte, hat die Sache einen viel ernsteren Hintergrund. Bekanntlich funktionie- ren die Alters versicherungen, Invalidenversiche- rungen, Krankenkassen, Lebensversicherungen usw. nur, wenn der arbeitende und leistungs- fähige Teil der Bevölkerung in diese Institutlo- nen genügend einbezahlt. Der nicht mehr arbeitsfänhige Teil der Bevölkerung wird zum guten Teil durch die Arbeit der Jüngeren mit- versorgt. Auch der Staat kann nicht mehr für diesen Zweck ausgeben, als er in Form von direkten und indirekten Steuern von den Arbeitenden erheben kann. Schrumpft der arbeitende Teil der Bevölkerung unter einen bestimmten Stand, so ist es eine Binsen weisheit, daß dann der nicht mehr arheits- fähige Teil nicht mehr ordentlich versorgt wer- den kann. Es ist schon viel darüber geredet und ge- schrieben worden, daß wir in Deutschland in in einem solchen Schrumpfungsprozeß begrit- fen sind, und die Statistiker haben gezeigt, dab der Altersaufbau unseres Volkes nicht in Ord- nung ist. Auch der bekannte Geburten- überschuß der östlichen Völker zeigt, daß auch bei uns der Staat endlich etwas Reales für den Bestand und den Erhalt seines Staatsvolkes tun muß. Dazu gehört, dag die Familien- gründung, dort, wo es nötig ist, fnagzel unterstützt wird. Nachdem, die Alteren ò⁵ei⸗ mal ihr Vermögen ganz oder zum Peil ver- loren haben, können sie diese Hilfe nicht immer geben. Also muß der Staat diese Hilfe ermöglichen. Das ist ein schlechter Staat, der diese Pflicht nicht übernehmen würde. Natürlich ist die Familiengründung für den Staat Mittel zum Zweck, zum Zweck nämlich am Leben zu blei- ben und die erwähnten sozialen Aufgaben durchführen zu können. Die Frühehe 1 biologisch richtiger als die Spätebhe(und diese besser als die Onkelehe). Ihr Schluß scheitert oft an der Kalamität der Finanzen. Jeder, der den Krieg dort mitgemacht bat, wWo die Luft eisenhaltig war, wird wünschen, daß wir keine Soldaten mehr brauchen. Auch ohne dies ist es eine soziale und sozial. hygienische Forderung an den Staat, den Schluß von Ehen, besonders von Frühehen, finanziell zu fördern und für die Kinder Steuererleichterung und Fahrpreisvergünstigun- gen auf den Bahnen zu gewähren. Es 58 höchste Zeit, daß da etwas Grundlegendes ge- schieht. Die nachwuchsfeindliche Steuergesetz. gebung nach dem Krieg ging wohl noch von der Absicht aus, ganz Deutschland zu einem Weideland zu machen, auf dem Landleute und Hirten ihr bescheidenes Leben fristen 1 — ͤ— Neuer Vorstand des Grog und Außenhandels: verbandes Der langjährige Vorsitzende des Groß- 950 Außenhandelsverbandes Baden-Württemberg E. J Herr August Warnecke, Mannheim, Vizebrss“ dent der Industrie- und Handelskammer Mann heim, bat bei der satzungsgemäßen Neuwahl des Verbandsvorstandes in Freudenstadt von seine! Wiederwahl abzusehen, weil er schon seit 8 rer Zeit den Wunsch hatte, von seinen ehren. lichen Verpflichtungen entlastet zu werden, Pe Gesamtvorstand wählte darauf einstimmig Herrn Dr. Ferdinand Heine, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Stuttgart, zum Vorsitzenden des Verbandes, sowie die Herren Carl Berberich, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Heilbronn, Dr. Horst Pohl y, i. Fa, Hrnst Cra- mer& Co., Mannheim, und Willy Seiferhel d, i. Fa. Gebr. Schweitzer Nachf. KG., Hirsau Ks. Calw, zu stellvertretenden Vorsitzenden, Mit herz- lichen Worten gedachten die Mitglieder des Ge. samtvorstandes der Verdienste ihres scheidenden Vorsitzenden, der sich mit der ganzen Kraft seine“ Persönlichkeit für das Ansehen des Berufsstandes eingesetzt hat. Der neue Vorsitzende, Herr Dl. Heine, erklärte bei der Uebernahme seines Amtes, daß er es als seine vornehmste Aufgabe betrachte, das Berufsethos des Groghandelskaufmannes 1 5 zuhalten. Sitz und Geschäftsführung des bandes bleiben weiterhin in Mannheim. K URZ NACHRICHTEN Gegen deutsch-japanische Konkurrenz l verwahrte sich bei der US-Regierung die ame- rikanische Photoindustrie mit einem Auskunfts- begehren. Es wird gefragt. was die Regierung zu tun gedenke, um die heimische Industrie vor Patentverletzungen zu schützen. Auslän- dische Blitzgeräte würden unter Umgehung der Einfuhrbestimmungen als Elektromaterial nach den USA importiert werden. Vorschriften international anpassen ist der Zweck einer Tagung des Sonderaus- schusses des internationalen Eisenbabntrans- Portkomitees. Es handelt sich um Annahme-, Beförderungs- und Ablieferungsvorschriften, sowie um Probleme internationaler Kosten- verrechnung. Us-Ueberschußbutter mit Mindestpreisen ausstatten ist der Sinn einer vom Us-Land- wirtschaftsministerium erlassenen Verordnung, von der Exportverkäufe von Ueberschußbutter aus Regierungsbeständen betroffen werden. Die Mindestpreise betragen je nach Qualität 41 bzw. 39 Dollarcents(etwa 1,72 DM bzw. etwa gegeben. Eigentümer 1,64 DM) je lb( etwa 450 g). Diese Preise stehen nach Verlautbarung des Ministeriums im Einklang mit den Weltmarktpreisen, Gleich- zeitig wurde vom Us-Landwirtschaftsministe- rium Verkauf von 165 000 lbs( etwa 75 400 Kg) Trockenmilch für den kommerziellen Export nach den Philippinen bekannt. Politische Unbescholtenheit ist eine Voraussetzung zur Rückgabe deutschen Eigentums in Italien. Das ita⸗ Uenische Schatzamt hat die Bestimmun⸗ gen für die Beendigung der Liqui⸗ dation deutscher Vermögen in Italien bekannt- beschlagnahmten deut- schen Vermögens können innerhalb von 180 Tagen, vom 31. Mai 1954 an gerechnet, beim italienischen Schatzamt die, Einstellung des Liquidationsverfahrens beantragen. Dies kommt insbesondere für Deutsche in Frage, die sich während des Krieges ständig außer- halb Deutschlands aufgehalten haben. Verme⸗ gen, für das kein Aufschubantrag gestellt Wild, wird nach Ablauf von 180 Tagen veräußert. daß er mit seinen Phe. Nr. Kle Esse 85. Gas blit⸗ hart bei in lang schl: ten beg. Plat gold eine tel weh Tur. ja b zeic liche ter zen Jug Cha Wirt hab auf klär tige tisck fühl geis Gen sch alle dure und Posi tief Wie und Lieb derr er v ped. raui Maſ stös Nr. 1% — 1 er teilt in Sspräsl. l, Auhzerte 2 Baden- Kehl Sehr über den Badener. werschrif. Südpwezt. . Wäldin „ die Bg. 8el auch ische Be. Ruhe und ese Stör. r dar, ab cen nord. müßten: en Leuten Hüssen 2 ichtigen)“ r in jüng. ezeichnete rend. Fr lle an de isch nicht atgedane rg nichtz er 0 enminister wird ihm Tuckucksei imer Mor- Jesprächs⸗ nen Ehe-. ele, dem aus mili- en davon, den Rhein ch solche männliche 1e Europas einen viel unktionie- Nversiche. cherungen leistungs- Institutio- cht mehr wird zum zeren mit- mehr für Form von von den mpft der ter einen Binsen 1 arbeits- sorgt wer t und ge- zchland in 8 begril- zeigt, dab it in Ord- Zeburten- daß auch s kür den aatsvolkes Familien- Hnanziel ren zwei Teil ver- re nicht iese Hilfe 8e Pflicht n ist die ittel zum 1 Zu blei- Aufgaben hehe 88. und diese scheitert aacht hat wünschen, ien. Auch d sozial- aat, den vrühehen, Einder ünstigun⸗ „Es it endes ge- lergeseti- noch von zu einem leute und sollten“ L. Stutz ä dels- troß- und berg E. V. VIzepräsi- ler Mann- uwahl des on seiner zeit länge ehrenamt- den, Del nig Herrn Industrie- sitzenden Berberich, Iskammer arnst Cra- er h el d, irsau, Ks, Mit herz- des Ge- heidenden raft seiner ufsstandes Herr Dr. des Amtes, betrachte mes hoch des Ver- e Preise isteriums 1. Gleich- sministe- 75 400 Kg) n Export Rückgabe Das ita- ztimmun- Liqui bekannt- en delt, von 180 jet, beim ung des Dies n Frage, g außer- Vermo- ellt wird, ubert. * r. 147/ Montag, 28. Juni 1954 DER SPORT voM wocHENENDE seite? b Großbartigem Stopper Liebrich gelang Stabilisierung der Abwehr Lampf geist be⁊wang d ugostawiens Jechnił Klassisches Defensiv-System brachte Deutschland ins Halbfinale/ Vor 20 000 in Genf: Jugoslawien— Deutschland 0:2 Sonderbericht unseres Sportredakteurs Heinz Schneekloth aus Genf Das war der deutsche Sieg: Als der Essener Rechtsaußen Helmut Rahn in der 85. Minute endlich einmal richtig in die Gasse spurtete und eine Schäfer-Vorlage blitzschnell aufnahm, kam er an dem eisen- harten jugoslawischen Stopper Horvat vor- bei und gegen seine aus halbrechter Position in vollem Lauf abgefeuerte„Bombe“ ins lange Eck wäre wohl auch ein nicht ange- schlagener Beara machtlos gewesen. Minu- ten später wurden elf deutsche Spieler von begeisterten Schlachtenbummlern, die den platz stürmten, unter einer schwarz- rot- goldenen Flagge davon getragen. Nach einem großen Spiel, in dem über zwei Drit- tel der Zeit hinweg eine wundervolle Ab- wehrleistung vollbracht wurde— wobei sich Turek, Kohlmeyer, Morlock und Liebrich— ja besonders immer wieder Liebrich— aus- zeichneten, blieb Deutschland zwar glück- licher, aber verdienter Sieger. Verdien- ter Sieger deshalb, weil die im Felde glän- zenden, vor dem Tor auch gefährlichen Jugoslawen in letzter Konsequenz ihre Chancen nicht verwerten konnten. Niemand wird leugnen, daß Deutschland Glück ge- habt hat, als Liebrich und dann Kohlmeyer auf der Linie für den geschlagenen Turek klärten, aber es war das Glück der Tüch- tigen und Tapferen, das in diesem drama- tischen Match auf unserer Seite stand. Es führte zum Sieg des unbeugsamen Kampf- geistes über elf sehr gute Faßballtechniker. Das war die große Ueberraschung von Genf: Die Stabilisierung der in drei Spielen schwachen deutschen Deckung ist— was wir allerdings erwartet und erhofft hatten— durch die Hereinnahme von Werner Liebrich und die Nichtaufstellung des Unglücksraben Posipal, der zur Weltmeisterschaft ein Form- tief durchmacht, gestern gelungen. Das war Wieder die Verteidigung von Ludwigshafen und Madrid, die im Feld stand. Was Werner Liebrich vollbrachte, ist fast nicht zu schil- dern. Er organisierte nicht nur die Abwehr, er war in ihr auch Träger Nr. 1. Wie ein Tor- pedo flog der Kaiserslauterner oft im Straf- raum umher und bereinigte jugoslawische Maßvorlagen und Scharfschüsse mit Kopf- stößen. 5 „Hinten dicht machen“ Vergessen Wir dabei nicht, daß die deut- sche Mannschaft in dieses Treffen mit einem ausgezeichneten Rezept ging: Anwendung des alten klassischen Deckungssystems unter teilweiser Preisgabe des Mittelfeldes. Vorn in der Angriffsspitze blieben nur die Außen, weit zurückgezogen operierten die Halb- stürmer, wenn es Not tut, auch der Mittel- Stürmer Man könnte auch sagen: Hinten Laden dicht— vorn muß ein Schutz- engel ein Tor schießen! Er schoß deren zwei! Daß er sich beim ersten des Klassestoppers Horvat bediente, der nach Cajkowski bester 7 Mann seines Teams war ist das besondere War Ihr Tip richtig! West- Sc Block Fo St. Pauli- Kickers Offenbach 3.2 1 werder Bremen · 1. FC Nürnberg 1.52 a Preu. Münster- Tus Neuendorf 3˙2 1 Bayer Leverk.- 1. FC Saarbr. 25 2 Alemannia Aachen- Altona 93 10 1 Spandauer SV- Karlsruher Sc 2.7 2 Eintr. Braunschw.- Jahn Regensb. 3.21 Schw.-W. Essen Phö. Ludwixsh. 3221 SV Sodingen- Arminia Hannover 20* Preu. Dellbrück- TSV Eimsbüttel] 1:01 Tura Ludwigsh.- BC Augsburg 1 2 Bremer SV- Bor. M.-Gladbach 62 1 Worm. Worms- SpVgg. Fürth 8 1 vfl. Bochum · Göttingen 05 200 1 Nord-Süd- Toto: 1— 1— 2— 1— 2— 1— 1—1— 1—1—2— 1— 1— 2. Pferde-Toto: 1— 2— 2— 2 und 0— 1 — 0—2—1— 0— 0— 0— 0— 2— 0 Pech der Fußballer vom Balkan, das zweite, von Helmut Rahn erzielte, hingegen das besondere Glück des Esseners, dem man nach dieser Leistung viele Schnitzer, die er diesmal am laufenden Band machte, nach- sehen wird. Aber er ist eben Rahn: kein Mannschaftsspieler, sondern„Fixierbüchse“, ein eigensinniger, starrköpfiger Junge, der aber— ein Tor schießen, der ein Mateoh entscheiden kann... Und unser Tor- mann? Als Toni Turek den ersten Schuß reaktionssicher schnappte, schnauften wir auf, und als er Minuten später eine Vukas- Bombe mit der Faust im Fluge„tötete“, sofort an- schließend einen Scharfschuß des gleichen Spielers aus nächster Distanz im Hecht- sprung abfing, wußten wir: Der alte Toni, so wie er in souveräner Mamier zahlreiche Länderspiele bis zur Weltmeisterschaft ab- solvierte, war wieder zur Stelle! Auftrieb in der Verteidigung Das gab Auftrieb in der Verteidigung. Kohlmeyer fand plötzlich, als wenn er nie- mals eine Schwächeperiode gehabt hätte, zu seiner Leistung vom Berliner Endspiel 1953 zurück. Daß er mehrfach von Milutinovie umspielt wurde, ist ohne Bedeutung; das ist diesem Talent auch gegen den großen brasi- lianischen Back D. Santos gelungen. Jung- Laband, der uns vor Genf schon gefallen hatte, steigerte seine Leistungen noch, wäh- rend das Außenläufertandem Mai- Eckel vielleicht eine Nuance weniger ins Auge fiel, dessen ungeachtet vorzüglich arbeitete. Schließlich hatten diese beiden mit Bobek und Vukas die stärkste jugoslawische Sturm- reihe vor sich. Liebrich brachte es fertig, ob- wohl er Mitte zu halten hatte, beiden mehr- fach auszuhelfen. Schmerzenskind Sturm Schmerzenskind dieses Spieles war dies- mal der deutsche Sturm, diese großartige Reihe, die beide Spiele gegen die Türkei getragen hatte und elf Tore erzielen konnte, von der wir erst am Mittwoch sagten, daß sie selten zuvor jemals so gut gewesen sei. Daß sie niemals in dieser Weise zum Tra- gen kam, sondern nur eine gute erste Vier- telstunde und zehn große Schlußminuten hatte, lag allerdings zu einem gewissen Teil an der taktischen Konzeption. Morlock ope- rierte von Anbeginn an zurückgezogen, wo er eine hervorragende Leistung bot. Immer wieder bediente er mit geschickten Vorlagen Fritz Walter. Der Kapitän, der in Genf eines seiner größten Spiele in den letzten zwei Jahren geliefert haben dürfte, stand oft allein auf weiter Flur. Otmar und Schäfer lag offensichtlich das zweite Türkenspiel schwer in den Knochen; sie waren jeden- falls, zu langsam, um sich gegen das eisen- harte Abwehr-Trio Stankovic-Horvat-Crn- kovic durchzusetzen. Und Rahn— über den Oberdribbler ist bereits alles gesagt. Die Kritik würde für ihn böse ausfallen, hätte er nicht.. Aber er hat! Drei solcher Ge- Waältläufe versuchte er von der 70. bis 85. Minute, als er sich endlich aufraffte. Zwei- mal konnte ihn Horvat lässig bremsen, beim dritten Male gelange der Tor schuß. Ueberraschung durch Norvats Selhstior Der Spielverlauf des großen Ringens war einfach: Beide Teams starteten schnell, und es gelang Deutschland in der ersten Viertel- stunde, eine ganze leichte Feldüberlegenheit zu erspielen. In der 11. Minute hob Schäfer einen Ball zu Morlock, den der Nürnberger in Richtung Tor köpfte. Hinter ihm stand Horvat, dessen Versuch, das Leder Beara zu- zuschieben, im eigenen Netz endete. Ab der 17. Minute begann die große Einschnürung der deutschen Mannschaft in ihre eigene Spielhälfte, die genau eine Stunde andauerte. Alle Aktionen der Jugoslawen wurden von 18 000 Genfern(etwa 2000 Deutsche) stür- misch angefeuert. Herrlich lief das Spiel der Märner um Vukas. Alle erwiesen sich als große und schnelle Techniker, die den Ball beherrschten und auch gut in den freien Raum spielen, allerdings etwas zu umständ- lich wirkten sie manchmal in Strafraumnähe. Und noch einmal den Ball auf den Flügel. Und noch einmal. Und noch einmal. Trotz einiger gewaltiger Scharfschüsse von Vukas, Milutinovic, Mitic und Zebec, trotz drei guter Freistöße, zu den einem sogar Stankovice aus der Verteidigung geholt wur- de und die ganze deutsche Mannschaft eine Mauer bildete— trotz dieser guten Schüsse fehlte etwas Zielgenauigkeit, vor allem schnelles, blitzschnelles Schußgvermögen als Angriffsabschluß. Nach Rahns 2:0 war das Rennen gelaufen. Nun resignierten die Männer im blauen Dreß. Vukas humpelte ohnehin schon 15 Minuten auf Rechtsaußen als Statist. Auch alle Ver- suche Cajkowskis, den Fritz Walter vorher einige Male Herrlich austrickte(sonst ging man sich aus dem Weg) hatten nichts genutzt, und nun konnte die deutsche Elf sogar noch einmal aufspielen. Sie war zum Schlußpfiff des etwas umstrittenen ungarischen Schieds- richters Szolt dem dritten Tor näher, als die Jugoslawen einem Anschlußtreffer. Auch ohne Puskas Ungarn gehaliel GSvasitien aus Nach Spielende häßliche Zwischenfälle/ Ungarn— Brasilien 4:2(2:1) Wie erwartet, setzte sich Ungarn gegen Brasilien klar durch, obwohl die Südameri- kaner in der zweiten Hälfte stark auf Aus- gleich drängten und dem 2:2 bedenklich nahe waren. Ein Foul- Elfmeter, den Santos in der 60. Minute zum 3:1 verwandelte, brachte dann die endgültige Entscheidung gegen Brasilien. 5 Schon während des Spiels kam es zu Zu- sammenstößen, jedoch griff Ellis hart durch und stellte drei Mann vom Platz: die Bra- silianer Huberto und Nilton Santos und den Ungarn Bozsik. Nach dem Spiel kam es auf dem Platz und in den Kabinen zu häßlichen Zwischenfällen. Der brasilianische Manager schreibt die Schuld an der Niederlage seiner Mannschaft dem Schiedsrichter und dem Schicksal zu. Die brasilianer hatten zwar Pech, aber der ungarische Sieg war verdient. Besonders in der ersten Spielphase war Ungarn überlegen und konnte diese Ueberlegenheit auch zu zwei Toren ausnutzen. Hidegkuti verwan- delte in der vierten Minute zum 1:0, und vier Minuten später erhöhte Kocsis auf zwei zu Null. In der 18. Minute gelang Brasilien der Anschluß, die Südamerikaner erzielten aber bis zur Pause trotz eifriger Bemühungen keine echten Torchancen mehr. Nach Halbzeit spielt Brasilien über- legen. In der ungarischen Fünferreihe macht sich jetzt das Fehlen Puskas mehr und mehr bemerkbar, aber die ungarischen Angriffe, Deutsche Verteidigung unter Druck Aufbauspieler aus. Das dpa-Telebild zeigt von links Laband, Zebec, Häufig mußten die deutschen Stürmer rückwärts aushel- ten. Vor allem Morlock zeichnete sich dabei als ebenso hervorragender Zerstörer wie Morlock und Eckel. entweder Durchbrüche oder mit zwei Mann Vorgetragen, beiben immer gefährlich. Der rechte brasilianischen Verteidiger Jalma Santos erntet mehrfach Beifall auf offener Szene. Aber auch die ungarische Verteidi- gung widersteht dem steigenden Druck der Brasilianer und wird in der 60. Minute ent- lastet, als es Mihaly Toth zum ersten Male gelingt, an Samtos vorbeizukommen., Santos gibt zu Kocsis, dem gefährlichsten Mann im ungarischen Sturm, der auf dem Elfmeter- punkt lauert. Kocsis wird jedoch am Schuß gehindert, und Santos verwandelt den ge- gegebenen Elfmeter unhaltbar. Der Brasilianer Julinho verminderte in der 66. Minute auf 3:2 für Brasilien. Nach mehreren Ecken besiegelte Kocsis in der 88. Minute mit dem vierten Tor das Schicksal der Südamerikaner. Mexiko trumpfte auf VfB Stuttgart verlor klar mit 1:5(0:2) Für den Nationaltorwart Bögelein bestand am Samstagabend im Stuttgarter Fußball- Freundschaftsspiel mit Mexikos National- mannschaft die Möglichkeit, sich auszuzeich- nen. Seine Mannschaft vom VfB Stuttgart war mit ihren Ersatzspielern doch nicht so ein starker Gegner, um ein internationales Team aufzuhalten. Obwohl VfB in der ersten Halbzeit klar im Feldspiel vorn lag. kam Mexiko nach zwei Durchbrüchen in der 34. Minute durch Cardenas und in der 37. Min. durch Carus zur 2:0-Pausenführung. Bis zur 54. Min. hieß es dann durch Carus und Bal- cazar 4:0, ehe Mexiko verhaltener aufspielte. Nach dem 5:0 in der 85. Min, durch La Madrid, reichte es für Baitinger(VfB) in der 87. Min. wenigstens zum 1:5-Ehrentor. Schiedsrichter Jakobi(Mannheim) amtierte vorbildlich vor 6000 Zuschauern, die ein Eckenverhältnis von 8:4 für den deutschen Pokalmeister VfB Stuttgart erlebten * !!!!! 8 „„ Die Auslosung für die Vorschlussrunde am Mitbbw Deubschland- Oesterreich Ungarn Uruguay 0 Fußball-WM: Deutschland unter den letzten Vier TSV Hüls Deutscher Fußball-Amateur meister Bayern siegte im Länderpokal Frischauf Göppingen Deutscher Handballmeister Vier facher NSC-Sieg in Belfast 85 Zwei spannende Szenen Das spannendste WM-Spiel: aus dem Ausscheidungsspiel Jugoslawien- Deutschland in Genf, das mit 2:0 einen ebenso überraschenden wie großartigen deutschen Sieg brachte. Unsere dpa-Telebilder zeigen oben den Augenblick kurz nach dem ersten Tor für Deutschland. Schäfer(links) reißt jubelnd die Arme hoch, während Torwart Mitte) und zwei jugoslawische Verteidiger fassungslos auf den im Netz zappelnden Ball blicken.— Unten: Harter Rampf im Mittelfeld mit(von links) Schäfer, Milutinovic, Fritz Walter, Vukas und Zebec. Osterreich mußte sieben Joe schieß en Schweiz lag bereits 3:0 vorne/ Oesterreich— Schweiz 7:5(5:4) Die V. Fußballweltmeisterschaft mag schö- nere, technisch vollkommenere Spiele zu ver- zeichnen haben: spannender und dramati- scher als das Zwischenrundenmatch zwischen den Eidgenossen und den Oesterreichern aber kann keines sein. 3:0 lagen die Schweizer nach 19 Minuten in Führung, als sie ihren Gegner innerhalb von vier Minuten„vom Platz feg- ten“ wie ein Tenniscrack. Aber dann drehten die Oesterreicher den Spieß um: Fünfmal streckte sich der Schweizer Torhüter Parlier vergeblich. Resigniert mußte er den Spielwir- bel der plötzlich aufgewachten Wiener über sich ergehen lassen. 34 Minuten waren ge- spielt; denn gab es je in einem Länderspiel mehr als acht Tore in einer guten halben Stunde? Noch vor der Pause holten die Schweizer einen Treffer auf, aber dann waren sie mit ihren Kräften am Ende. Als gar ein Abseitstor anerkannt wurde, war eine der er- bittertsten„Fußballschlachten“, die es je bei einer Weit meisterschaft gegeben hat, endgül- tig entschieden. Mit einem weiteren Tor auf jeder Seite änderte sich nichts am österreichi- schen Sieg. Die 50 000 Zuschauer verwandelten das Lausanner Olympia- Stadion von der ersten Minute an in einen Hexenkessel, in welchem die Oesterreicher offensichtlich schon vor der Pause„weichgekocht“ werden sollten. Sie wurden erst weich, als Ballaman in der 16. Minute von der 16-m-Linie aus den Ball ins Lattenkreuz donnerte, als Huegy schon zwei Minuten später eine weite Vorlage flach ins Netz verlängerte und der gleiche Spieler nach weiteren 30 Sekunden ein feines Flügel- Kom- binationsspiel zum 3:0 auswertete. Wie dann in der zweiten Viertelstunde die Oesterreicher aus einem 0:3 ein 5:3 machten, das War wirklich beinahe eine Fußballdemon- stration„à la Wunderteam“. Gewiß, Technik hatten die Wiener schon immer überspitzt, aber nun gelang es einmal, den Schweizer Riegel noch vor dem 16-m-Raum aufzuknak- ken. Anstatt nun das Leder, was man eigent- lich von den Wiener Dribbelkönigen, erwartet hatte, fast bis ins Tor zu tragen, feuerten sie „aus allen Rohren“, Dem nervösen Parlier im Schweizer Tor wurde unheimlich, als er sah, wie die„Geschosse“ von Wagner, Körner II, Probst, Ocwirk und nochmals Körner II zwi- schen der 24. und 34. Minute ins Schweizer Tornetz zischten. Ein- oder zweimal hätte Parlier vielleicht eine Abwehrchance gehabt, aber die Sonne blendete ihn und seine wie aufgescheuchte Hühner herumspringenden Vorderleute versperrten ihm die Sickt. Die Schweizer wollten nur mit fliegenden Fahnen untergehen. In der 37. Minute„schau- felte“ Fatton eine Flanke unter die österrei- chische Torlatte, und als Körner I einen Elf- meter für Oesterreich am Pfosten vorbeige- schossen hatte, lagen die Schweizer zur Pause nur noch mit einem Tor im Hintertreffen. Das Schweizer Schicksal wurde in der 54. Minute besiegelt, Nicht die Oesterreicher nahmen ihnen den Wind aus den Segeln, son- dern der schottische Schiedsrichter Foultless, der seinem Namen„Fehlerlos“ keine Ehre machte und einen von Ocwirk erzielten FPref- ker wertete, obwohl der Linienrichter klare Abseitsstellung des Schützen angezeigt hatte. Von diesem Augenblick an ging dieses 80 spannende und großartige Kampfspiel in der „Mittelmäßigkeit“ unter. Erst als die Oester- reicher den verzweifelten„Rettungsversuch“ ihres Gegners mit nur einem weiteren Gegen- tor Huegis überstanden hatten, als sich die Schweizer, von ihrem letzten Italienspiel noch übermüdet, kaum noch auf den Beinen halten Konnten, da dominierte die„Wiener Schule“ in souveräner Manier. Aber nur ein Schuß von Probst fand noch den Weg zwischen die Pfosten. Nahezu alle Schweizer Spieler wuchsen über sich hinaus, übertrafen noch die Leistun- gen ihrer Italienspiele und gaben sich erst ge- schlagen als sie ihre Kräfte wirklich restlos verbraucht hatten. f f i Die Oesterreicher praktizierten das WM- System noch keineswegs in Vollendung. Schließlich ist es nicht einfach, so schnell ein neues System zu übernehmen. Die schwache Anfengsleistung Ocwirks mag mit dazu bei- getragen haben, daß es nach dem 0:3 keines- wegs rosig für die Oesterreicher aussah Daß Sie dennoch gewannen, verdanken sie wohl in erster Linie ihrer großen Kondition und rer besseren Schußkraft. Paul Ludwig Seite 4 MORGEN Montag, 28. Juni 1954/ Nr. 147 Zahlenspiegel Weltmeisterschaft: 5 Viertelfinale: England— Uruguay Oesterreich— Schweiz Deutschland— Jugoslawien Brasilien— Ungarn DFB-Länderpokal: Endspiel Bayern— Schleswig-Holstein 3:0 do 2 S Deutsche Amateurmeisterschaft, Endspiel: TSV Hüls— SV Neu Isenbur⸗ Handball-Meisterschaft: Endspiel Männer: FA Göppingen— Tus Lintfort Endspiel Frauen Post München— Vorw. Frankfurt Oberliga-Vergleichsrunde: i Eintr. Braunschweig— Jahn Regensburg VfL. Bochum— Göttingen 05 Schw.-W. Essen— Phönix Ludwigshafen Preußen Dellbrück— Eimsbüttel Bremer SV— Borussia M.-Gladbach Bayern München— Holstein Kiel Spandauer SV— Karlsruher 80 Tura Ludwigshafen— BOC Augsburg 6˙1 18:8 23 do * 2 882 828 d 2 2 St. Pauli— Kickers Offenbach Preußen Münster— Tus Neuendorf Alem. Aachen— Altona 93 Bayer Leverkusen— 1. FC Saarbrücken SV Sodingen— Arm. Hannover Wormatia Worms— Spygg. Fürth Werder Bremen— 1. FC Nürnberg Tura Ludwigshafen— BO Augsburg 1:2(1:1) * e S S do de „Leichtgewichte“ bezwangen„Schwergewichte“„spielend“ Wo ist Old Englands vielgerühmte, einst- mals große Präzision geblieben? Dies ist die Frage, die wir uns nach dem Kampf von Basel stellten, in dem der alte Fußball- Lehrmeister des Kontinents vom zweifachen Weltmeister Uruguay klar mit 4:2 geschlagen wurde, obwohl die englischen Spieler vor 35 000 Zuschauern bis zum Umfallen kämpf- ten, lange feldüberlegen waren, die größere Zahl von Torchancen herausarbeiten konn- ten und in ihrem Kapitän Billy Wright den besten Akteur auf dem Rasen stehen hatten. Aber zu schwerfällig sind die Männer um Lofthouse, Matthews und Tom Finney ge- worden, zu langsam waren ihre Angriffe, und zu ungenau— trotz unleugbar vorhan- denem technischen Können— waren Ball- annahme und Zuspiel, als daß sie ihre leichtgewichtigen, enorm schnellen Gegner, die sich wieder alle als erstklassige Ball- artisten erwiesen, hätten bezwingen können. Obwohl Tom Finney sein Team in der 77. Minute noch einmal auf 3:2 heranbringen konnte, obwohl Lofthouse wenig später die Ausgleichschance verpaßte, sahen die Eng- länder selbst in ihrer stärksten Drang- periode niemals wie ein Sieger aus. Ambrois besiegelte denn auch in der 81. Minute mit dem vierten Tor endgültig ihr Schicksal. Ja, es War ein tapferer Kampf, den Eng- lands Fußballer im St.-Jakob-Stadion kämpf ten— in einem Spiel, das dramatische Höhepunkte hatte, spannend verlief, jedoch niemals ganz die Klasse und das Niveau erreichte, das man vielfach erwartet hatte. Unverkennbar allerdings, daß sich die Uru- guayer bereits nach Schiaffinos 3:1(47. Mi- nute) für das Halbfinale schonten und nur noch einmal anzogen, als die Situation nach Finneys Anschlußtor gefährlich zu werden schien. Wenn die„Urus“ auch gegen die innen hart deckenden Engländer, die dafür Allerdings die Außendeckung vernachlässig- ten, bei weitem nicht so aufspielen konn- ten wie gegen die Schotten, demonstrierten sie doch häufig die Meisterschaft ihres Stiles, der dem des Schweizer Riegels ähnelt, aber viel individualistischer, schnel- ler und excellenter gespielt wird. Sechs, sjeben Mann ziehen sich plötzlich zur Ver- teidigung zurück, bauen einen starken Sperrgürtel mit den Hauptstützen Santa- marin, Varela, Martinez und Andrade vor der Strafraumgrenze auf, und sechs, sieben, ja sogar acht Spieler stürmen und wirbeln vorwärts, wenn ein Angriff gestartet wird. Dazu beherrschen die Urus, allerdings nicht mit gleicher Raffinesse, das Spiel der Un- garn, das den Ball nicht zum Mann, sondern in den freien Raum expeditiert, in dem dann, urplötzlich, wie aus dem Boden ge- Wachsen, einer ihrer Spieler auftaucht, in voller Fahrt einen, zwei in dieser Position gehandicapte Verteidiger umdribbelt und Vor 20 000 Zuschauern in Schalke: Deutsche Amateur-Meisterschaft blieb Vor 20 000 Zuschauern holte sich der TSV Gruppe 1: Hüls mit einem überzeugenden Sieg dank FK Pirmasens 8 5 1 2 23.13 118 seines zielstrebigen und prächtigen Stürmer- FC St. Pauli 8 5 0 3 21:11 10:6 spiels mit 6:1(4:j) über den Hessen- Vertreter Schalke 04 8 5 0 3 29:27 10:6 SV Neu Isenburg am Samstagabend in der Kickers Offenbach 8 4 1 3 25:12 9:7 Schalker Glückauf-Kampfbahn die deutsche Minerva Berlin 8 0 0 8 4:39 0:16 Fuß ball meisterschaft der Amateure. Gleich- zeitig aber verabschiedete sich die Mann- Gruppe 2: schaft aus dem Amateurlager, da sie in der 1. FC Nürnberg 8 6 1 1 23.12 13:3 nächsten Saison als Vertragsspielverein in Preußen Münster 8 6 0 2 26:11 12:4 der 2. Liga West tätig ist. Der Erfolg des Tus Neuendorf 8 3 1 4 19:22 7:9 Westfalenmeisters, der damit die Nachfolge Werder Bremen 8 2 2 4 14:21 6:10 des SV Berg.-Gladbach 09 antrat und den Union Berlin 8 0 2 6 7:24 2:14 Titel im Westen hielt, war in erster Linie ein Gruppe 3: 8 8. ee e in Mittelstürmer weinsberg seinen Diri- Karlsruher SC 8 6 90 2 2516 12.4 genten und in den beiden Halbstürmern Zlem. Aachen 8 4 2 2 116i 106 Wollenberg und Zawieracz die großen Ini- Saar 05 Saarbr. 8 3 2 3 15.16 9•8 tiatoren hatte, die in ihrem blauen Dreß * 3 3 5 i 8 35 fast an Szepan und Kuzorra in ihrer großen 2 8 Zeit erinnerten. Gruppe 4:„Mittelpunkt der Abwehr war Stopper neck 8 5 1 2 16710 1145 Firn, dém es allerdings vor der Pause nicht e e 5 gelang, Ruhe in das Spiel der Hülser Abwehr Baver Leverkusen 8 3 3 2 19.16 8.7 au bringen. So gab es einige brenzlige Situa- 4 e Saarbrücken à 3 2 3 26 916 tionen im Strafraum des Westfalenmeisters Zaum Regensburg 8 3 1 4 210 1.49. die jedoch von den zu umständlich spielen- Alem. Berlin 8 2 1 5 9.25 5.11 den Hessen nicht ausgenutzt wurden. Zwei- Gruppe 5: 3.. 5 1 5 VfL. Bochum JVVVVVVVVVVTVVVVVVTVTVVVVJVJVTVTV—VTGVCV0T0V—T——VW——— 4 5 Weitaus stärkeren und auch älteren Spieler 1 5 1 1 b 4 565 1 5 stellten. Im Mittelfeld war Neu Isenburg Göttingen 05 5 6˙17 319 durchweg ebenbürtig, hatte sogar mit 8:6 den 8 Vorteil im Eckenverhältnis und scheiterte Gruppe 6: doch, weil zu sehr in die Breite gespielt Sch.-W. Essen 3 4 1 148 9:3 Phönix Ludwigsh. 6 3 1 2 10:6 7²⁵ Bayern München 222 Holstein Kiel 8 K o D ⏑ ⅜ ND 20 Gruppe 7: VfR Mannheim 6 3 2 1 186 384 Preußen Dellbrück 6 3 1 2 11:11 7:5 TSV Eimsbüttel JJCFFF FFF Bor. Neunkirchen 6 2 0 4 10:19 418 Gruppe 8: In fünf der zehn Gruppen der Oberliga- JVJJVJVVJVJJV c c ͤ. Arm. Hannover 6 4 1 1 14.5 9.3 Spvgg Fürth(Gruppe 9) nun auch der Karls Schweinfurt 05 6 1 1 4 6.14 3.9 ruher Sc(Gruppe 3) mit einem 7:2 beim Span- VfR Frankenthal Tf 5 8 SV, Eintracht Braunschweig(Gruppe 4 mit einem 3:2 über Jahn Regensbur und Gruppe 9: Schwarz-Weiß Essen(Gruppe 60 mit 8 32 SpVgg. Fürth 6 4 0 2 14:9 8:4 über Phönix Ludwigshafen durchsetzen konn- Wormatia Worms 6 2 2 2 11:14 6:6[ten. Borussia M.-Gladbach(Gruppe 10) mit der Bremerhaven 93 6 2 1 3 9:8 5:7 2:6-Niederlage beim Bremer SV büßte die letz- Meidericher SV 6 1 3 2 7:10 5:7 ten Aussichten ein, Der 1:0-Erfolg von Preußen Dellbruck gegen TV Eimsbüttel und das 3:1 Gruppe 10: von Bayern München über Holstein Kiel hatten BO Augsburg e dee de„ 80 dente sich beim Span- Bremer S 8 2 2 2 13% eie dauer SV gut auf dem schmalen Platz ein. Die Bor. M.-Gladbach 6 2 2 2 12•18 6˙6 ohnehin deckungsschwachen Berliner(Brehe, Tura Ludwigshafen 6 2 1 3 13:10 5:7 Bernhard) verloren ihren Außenläufer Kühl in der 16. Minute durch Verletzung und unter- Freundschaftsspiele: 22555. 1 170 5 1 5 f 5 25). Strittmatter, Kunkel(je 2), Traub, Scha- TB Berlin— Westend Berlin 57 5 und Rastetter. Tore des Sie- Singen 04— Kickers Stuttgart 2:1 gers. Für Spandau war Knöfel vor 7000 Zu- Schweinfurt 05— Schalke 04 0:4 schauern zweimal erfolgreich.— Die größere VfB Stuttgart— Mexiko Nationale! 1:5 technische Reife brachte Schwarz-Weiß Essen Hessen Kassel— Wormatia Worms 4:3 vor 3000 Zuschauern in einem ziemlich lust- Borussia Fulda— 1. FC Nürnberg 2˙8 1 1 5 1 5 2 bis 8 8 Minute ein 3:1 dur reffer von Zaro, Zer- Freiburger nnen nut. res und Zaro bei einem Gegentor von Meier Wacer Munchen— Prott Helsingfors 47 ein. Dann kam Phönix Ludwigshafen auf, er- Teutonia Uelzen— Harburger TB 1 zwang durch Amann(6l. Minute) das 2.3, Hamburg— Barcelona 1:3 konnte aber trotz des Eifers die 273(1:2) Nie- Eintracht Nordhorn— Hannover 96 4:1 derlage nicht verhindern.— Eintracht Braun- Helmrich badischer Tennismeister Die badischen Tennismeisterschaften, die vom 25. bis 27. Juni auf den Plätzen des Karlsruher Eislauf- und Tennisvereins aus- getragen werden, begannen am Freitag mit den Einzelspielen der Damen und Herren. Während bei den Herren alles programmge- mäß verlief, d. h. die gesetzten Helmrich, Behrle(beide aus Mannheim) und Scholl (Freiburg) sich bereits den Eintritt in die dritte Runde erkämpft haben, gab es bei den Damen schon in der zweiten Runde eine Ueberraschung, da die Vorjahrsmeisterin, Fr. Meister, SC Heidelberg, gegen die Heidel- berger UsC- Studentin Müller mit 4:6, 618 unterlag. Damit dürfte für Fr. Hillmer, Karls- ruhe und Frl. Brummer, Mannheim, der Weg ins Finale frei sein. Bei den Spielen um die badische Tennis- meisterschaft sicherte sich der Vorjahres- meister Helmrich-Mannheim, auch in diesem Jahr den Titel durch einen 6:2-,6:4-Z weisatz- sieg gegen den Freiburger Potaß, dessen Stärke am Netz nur zu gewissen Erfolgen im zweiten Satz führte. Im übrigen mußte sich Potaß dem schnellen und klaren Spiel des Mannheimers von der Grundlinie aus, sowie der großen Sicherheit seines Gegners beugen. Bei den Damen sicherte sich erstmals die junge, gut veranlagte Mannheimerin, Fräu- ein Brummer, die badische Meisterschaft durch einen 6:3-, 3:6-, 6:3-Endspielsieg über ihre Heidelberger Endspielpartnerin Fräulein Kleinbeckel. Gruga-Preis für Hochgeschurtz Den großen Gruga-Preis der Rad- Ama teure über 150 km gewann am Sonntag der bekannte Kölner Bahnfahrer Hochgeschurtz in 4:20:50 Stunden vor Meier Barmen) und Schröder(Aachen). Der Holländer Sister mam, der Sieger dieses Rennens in den bei- den vergangenen Jahren, wurde nur Zehn- e 8„. N ſhüts siegte im, Ungarn- Sit“ im Westen/ Hüls— Neu-Isenburg 6:1 wurde. Als beste Spieler erwiesen sich Mit- telläufer Kundermann und der linke Flügel Motsch-Raspa, während Spielmacher Ka- batzki nicht wie gewohnt zur Geltung kam. Beide Mannschaften begannen nervös. Hüls fand sich zuerst, und als in der siebten Minute bereits Schweinsberg eine weite Flanke von Wollenberg aus der Luft zum 1:0 verwandelte, war dieser Führungstreffer ein Wertvoller Rückhalt. Unter der Assistenz der Auhenläufer Matthäus und Berger, die sich oft als sechste Stürmer in das Angriffsspiel einschalteten, lief der Kombinationswirbel von Hüls fast nach ungarischem Vorbild. So entstanden auch die beiden Gelegenheiten, die Wollenberg in der 20. und 30. Minute ausnutzte, als er auf ein steiles Durchspiel hin das 2:0 erzielte und mit einem Schuß aus halbrechter Position in den spitzen Winkel das 3:0 markierte. Erst dann flel das einzige Gegentor, als der nicht immer sichere Hüter Kordjuhn einen Roller von Müller passieren ließ. Noch vor der Pause aber stellte Schweinsberg mit einem herrlichen Kopfstoß den alten Abstand wieder her. Nach dem Wechsel hatte es zunächst den Anschein, als würde der Torsegen weiter fortgesetzt. Bereits nach fünf Minuten gab es das schönste Tor, als Zawieracz einer Steil- Vorlage von Berger nachsetzte und den Ball aus vollem Lauf unhaltbar ins Netz setzte. Aber dann wurde auch Hüls zu verspielt, und es flel nur noch ein Kopfballtor von Schweins- berg. Nach VfR Mannheim und Fürth: schweig hätte vor 6000 Zuschauern gegen Jahn Regensburg höher als nur 3:2(1:1) gewinnen können. Der Sturm spielte jedoch zu eng- maschig und vergab dadurch viele Gelegen- heiten. Pisarski, Farke und Herz(Foulelfmeter) für die Braunschweiger, Stadlmeir und Pinkert für Jahn erzielten die Treffer. Der Bremer SV lieferte gegen die im Sturm zu unentschlossene Borussia M.-Gladbach ein gefälliges Spiel und führte bis zur 84. Minute durch Erdmann(2), Krehl(2), Leube und Pre- sche 6:0, bevor den Gästen in den Schluß- minuten durch Wuttke und Dr. Wichelhaus die Gegentreffer zum 2:6(0:4) gelangen.— In strömendem Regen entschied ein haltbarer Treffer von Jordan zum 1:0(1:0) von Preußen Dellbrück über den TV Eimsbüttel.— Eine gute Gesamtleistung ergab durch Treffer von Velhorn(3), Schultz und Lettl bei einem Gegen- tor durch Maier das 5:1(3:0) von Bayern Mün- chen über Holstein Kiel. Tura im Pech Gruppensieg verspielt Tura Ludwigshafen— BC Augsburg 1:2(1:1) In diesem tempoerfüllten Treffen ging es für beide Mannschaften nach der Bremer Niederlage der Borussia Mönchen-Gladbach um Gruppensieg und Prämie, Anlaß genug, sich mit Nachdruck um den Erfolg zu be- mühen. Ohne die Läuferasse Jung und Stei- ner, deren Posten Reichling und Dlugi mit Schwung und Umsicht versahen, spielte die Tura betont offensiv. Aus der Tiefe heraus rollten die Angriffe über das Feld, um dann aber im Strafraum der hart und sicher drein- fahrenden Augsburger Abwehr ein dürftiges Ende zu finden. Das Innentrio Bohse, Adelfinger und Hellmig besaß nicht die wünschenswerte Durchschlagskraft, um herausgespielte Tref- fer möglichkeiten wahrzunehmen, da Stopper Geltl und die Verteidiger Hochstetter I und Fischer einesteils sehr schnell waren und dann von ihren überlegenen Körperkräften „wohldosierten“ Gebrauch zu machen wu ten. Ein famoser Alleingang von Albert hatte der Tura in der 25. Minute die 1:0-Führung gebracht, die Schuller auf Freistoß in der 34. Minute nach etlichen Nachschüssen aus- glich. Die gesamte Turabwehr war bei dieser Aktion nicht sonderlich im Bilde. Nach dem Wechsel wurde die Tura gefähr- licher. Im Strafraum der Augsburger tolle Japfer kdmpfend ging Old england unte: Ungenaues Zuspiel und Schwerfälligkeit im Sturm erleichterten Uruguays Sieg/ England— Uruguay 2:4(1:2) Sonderbericht unseres Sportredakteurs Heinz Schneekloth aus Basel einschießt. So fielen drei der vier Tore des zweifachen Olympia- Siegers und zweifachen Weltmeisters, während nur das 1:0 von Borges einer wunderschönen Kombination des gesamten Sturmes entsprang. Herrlich allerdings, wie bei diesem Tref- fer Borges zu Schiaffino paßte, dieser nach rechts zu Ambrois verlängerte, der mit Hackentrick die Deckung bluffte, und wie- derum Borges, der Einleiter der Aktion, nun fünf Meter vor Merrick den Ball aus vollem Lauf einkanonierte. Dann lief die Kombina- tionsmaschine der Engländer: schwerfällig, langsam, umständlich, alles war gedeckt, bis sich Dribbelkönig Finney endlich zum Flan- ken entschloß, und wie oft sah man im Mit- telfeld einen englischen Läufer suchend rundum schauen, weil er nicht mehr wußte, Wohin er das Leder passen sollte. Schön zwar die Kombination zwischen Lofthouse und Wilshaw, die ersterer in der 16. Minute mit dem 1:1 abschloß, doch bitter zu sehen, Wie die schwerge wichtigen und schwerfäl- ligen Broadis, Matthews( der in einigen Zweikämpfen mit Varela kein Bein auf den Boden brachte) Lofthouse und Wilshaw ihre Führungschance mehrmals verstolperten oder gar„verschliefen“. Mit einem gewaltigen Sprungschuß brachte Varela in der 40. Minute seine Farben in Front, es folgte nach der Pause das erwähnte 3:1(Solo Schiaffino) und nach Finneys An- schlußtreffer der endgültige„Niederschlag“ durch Ambrois, In dieser Spielphase gaben Abadie, Miguez und Borges einige artistische Sondereinlagen mit dem Ball am Fuß. Un- verständlich für uns Europäer, daß die Urus auch in diesem Spiel einige ihrer höchst lächerlichen„Theater-Einlagen“ versuchten, die allerdings den Masseuren und Pflegern immer wieder versteckt oder offen Gelegen- heit gaben, außer dem angeblich Verletzten erholungsbedürftige Spieler während des Matchs schnell zu erfrischen. Offensicht- lich nur aus diesem Grunde— denn in, Uru- guay werden bei Länderkämpfen grundsätz- lich drei bis fünf Akteure ausgewechselt— Werden diese„Mätzchen“ vorgeführt. Damit wäre die Kondition eine schwache Stelle der Südamerikaner, von denen wir dennoch nach diesem Match sagen müssen, daß sie, obwohl sie wiederum nicht hundertprozentig überzeugt haben, zum großen Favoriten- töter werden könnten, wenn es tatsächlich zu einem Endspiel Ungarn- Uruguay kom- men sollte. Nelson hatte mehr Glück Elf brave Burschen „God save the Queen Als es vor dem Spiel in Basel auf- klang, dieses machtvolle und heilige Gott beschütze“l, da standen die Männer in den knielangen schwarzen Hosen und den wei- Ben Hemdblusen da wie aus Stein ge hauen. Das Gesicht des 40jährigen Stan Matthews, des Mannes, von dem die eng- lischen Fußballsportfreunde wünschten, daß er, wie Champion-Jockey Sir Gordon Richards, geadelt werde— das Gesicht dieses Mannes sah aus, als sei es in Mar- mor gemeißelt: Die Backenmukeln traten vor, die Augen schauten gerade aus; in unendliche Fernen „God save our queen Man verzeihe mir den Vergleich: Aber so müssen Nelsons Mannen vor der Schlacht von Trafalgar ausgesehen haben, als der große Feldherr vor sie hintrat: „England expects, every man to do his duty...—„England erwartet, daß jeder- mann seine Pflicht tut Dies— sonst nichts. England erwartete das auch in Basel; und die Mehrzahl der 35 000 stand wie ein Mann hinter den Spielern um den blonden Billy Wright, hinter dem Team des alten, ungekrönten Meisters, dem von elf„Urus“ der Garaus gemacht werden sollte. „England expects 4 Und so gingen sie hin und taten, Was man von ihnen erwartete. Elf englische Fufballspieler kämpften zu Basel mit allem was sie hatten: Mit fairer Härte, mit Dribblings, mit(versuchter Manndek⸗ kung, mit Steil- und Flachspiel und mit herzhaften Schüssen. Sie umarmten sich, als der Ausgleich glückte, sie schöpften Hoffnung, als Finne den Anschlußtreffer schoß, sie rauften sich die Haare als Loft- house die Ausgleichschance verpaßte, Sie kämpften und kämpften Und immer wieder führte Billy Wright sie nach vorne. Aber es nützte nichts: Sie waren— dies ist das Fazit— einfach zu langsam. Da standen sie und hatten die Schwer ter in der Hand. Da liefen sie, und man hörte ihre Ritterrüstungen klappern. Und der Gegner in der Badehose hatte nichts als ein Florett. Ein sehr spitzes allerdings. Und mit dem stach er sie, bevor sie ihr erhobenes Schwert herunterkrachen lassen konnten, schnell in den Arm, die Beine, in die Brust und in den Bauch. Und dann hüpfte er leichtfüßig zur Seite Als Ambrois in der 81. Minute das 4:2 schoß, wurde drüben auf der Gegengeraden von einem Mann ein großer Union Jack eingerollt. Die Mannen um Finney aber kämpften weiter, taten weiter ihre Pflicht. Es war zu Basel das einzige, was ihnen zu tun blieb.. Kehren sie noch einmal wieder? Ich wünsche es sehr. Denn sie waren, diese elf braven, aufrechten Kämpfer, dort unten auf dem Rasen die größeren Sportsleute. Nelson hat bei Trafalgar mehr Glück gehabt als sie Heinz Scehneekloth Zum dritten Male: agerns Hmateut-· Elf Pokalsiege- Bessere Läuferreihe gab den Ausschlag/ Schleswig-Holstein Mit einem verdienten 3:0-(1:0)-Erfolg über Schleswig-Holstein holte sich Bayerns Ama⸗ teurelf am Samstag vor 6000 Zuschauern auf dem Kieler Holstein-Platz zum dritten Male hintereinander den Amateurländer- pokal des DFB. Die Bayern waren ihren Gastgebern in diesem Endspiel in jeder Be- ziehung überlegen. Drei ueitere OM. Gruppensiege-: eimitteli Karlsruher SC, Braunschweig und Schwarz-Weiß Essen setzten sich durch Szenen. Im Augsburger Tor lieferte Läufer Hampel ein vorzügliches Torwartdebüt. In der 77. Minute bediente Hochstetter I den auf rechts gewechselten Mittelstürmer Seiler mit einer Maßvorlage. Die aufgerückte Tura- abwehr kam nicht mit und vom Pfosten weg prallte der Ball zum 2. Treffer ins Netz. Beim nächsten Gegenstoß hatte dann Albert das Pech, bei einem Foul erwischt zu werden, die ihm durch Schiedsrichter Freymuth, Mainz, den Platzverweis einbrachte. Jetzt befand sich die Tura, die sich in den letzten Privatspielen entschieden zuviel zu- gemutet hatte und einen reichlich überspiel- ten Eindruck machte, klar auf der Verlierer- straße, denn Augsburg, das außer Gitschier noch für Biesinger, Bachl und Schlumpp Ersatz aufgeboten hatte, hielt in vorsichtig- ster Defensivtaktik diesen kostbaren Sieg. Bayern 0:3 Die Bayern erwiesen sich vor allem tech- misch überlegen. Ihr Abspiel war bedeutend Klüger, ihre Spieler behielten im Kampf Mann gegen Mann meist die Oberhand und waren schneller am Ball. Prunkstück der Gäste war die Läuferreinhe mit den Nationalspielern Pohl, Meßgmann, Semmelmann, die immer Wieder ihren eigenen Angriff großartig in Szene setzten und dem schleswig-holsteini- schen Sturm keinen Spielraum liegen. Ver- geblich versuchten die Gastgeber, vor dem Wechsel die Führung zu erzielen. Unplacierte Schüsse stellten jedoch Nationaltorwart Loy nur selten vor schwere Aufgaben. i 5 Nach Wiederanpfiff wurde die von Baum- gärtner erzielte Führung von Hofmeier und Zeitler innerhalb von zehn Minuten auf 300 erhöht. Die Entscheidung war damit bereits gefallen, denn der enttäuschende schleswig- holsteinische Sturm vermochte auch in der Folge nicht, die zudem noch schwachen Bayern- Verteidiger Wittig und Neubig zu schlagen. Loy hielt großartig und machte jede Chance der Gastgeber zunichte. Auch sein Gegenüber, Schönbeck, wußte zu gefallen Aus der schleswig- holsteinischen Mann- schaft ist ferner Buchallek zu erwähnen, der nach dem Wechsel zu großer Form auflief. Der Sturm war aber nicht fähig, auf die von ihm klug eingefädelten Angriffe einzugehen Porsche-Erfolg in Spanien Der Portugiese Ernesto Martobell gewann am Samstag am Steuer eines 1,5 Liter Porsche den dort ausgetragenen Oporto-Cup für Sport- Wagen. Martobell benötigte für die 148,140 Kilometer lange Strecke 1:12:57 Stunden, was einem Stundendurchschnitt von 126,56 lem std. entspricht, Zweiter wurde sein Landsmann Fi- lipe Nogueira auf Porsche. Gruppensieg knapp verpaßt: Phönix hitte Lemis verdient gehabi SW Essen— Phönix Ludwigshafen 3:2(2:1) Die knappe Niederlage der in der zweiten Halbzeit völlig gleichwertigen Elf von Phönix Ludwigshafen am Essener„Uhlenkrug“ ist als sehr unglücklich zu bezeichnen. Nach sehr schwachem Start, als die Platzherren schon nach drei Spielminuten durch ein un- haltbares Tor ihres Mittelstürmers Zaro in Führung gingen, fanden sich die Gäste besser zurecht und stifteten durch ihre Schnelligkeit und ihre weiten Pässe in der unsicheren Essener Hintermannschaft viel Verwirrung. Nachdem der bewegliche und technisch ausgezeichnete Halbrechte Meier in der 16. Minute den Gleichstand erzielt hatte, setzten die Gäste sich streckenweise im Strafraum der Essener fest, ohne allerdings bis zur Pause noch etwas Zählbares zu er- reichen. Dagegen kamen die Platzherren nach halbstündiger Spielzeit durch Zerres zur erneuten Führung, als er mit rasantem Flankenlauf seinen Gegenspieler Gawli- cek II stehen gelassen hatte, In der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit war das Geschehen ziemlich verteilt. Siefert im Tor der Gäste hielt einen Scharfschuß in groger Manier. Nachdem die Schwarz- Weißen in der 59. Minute ihren Vorsprung durch einen un- haltbaren Schuß von Zaro auf 3:1 ausgedehnt hatten, kamen die nun stärker über die Flügelstürmer Ritter und Oster angreifen- den Pfälzer auf und beschworen heikle Si- tuationen im Essener Strafraum herauf In der 70. Min. leitete Meier einen Ball direkt an Oster weiter, der den Essener Torhüter anschoßg. Der blitzschnell reagierende Am- mann drückte den Ball zum 3.2 ins Netz. In den letzten 20 Minuten drängte der Gäste- sturm, angekurbelt von den sehr eifrigen Außenläufern Pohl und Glaser, auf den Ausgleich, der zum Gruppensieg gereicht hätte. Meier verfehlte mit Kopfstoß um Zentimeter das Netz, und ein von Gawlicek 1 getretener Freistoß wurde vom Essener rech- ten Verteidiger Gommans hinter der Tor- linie ins Feld zurückgeschlagen Der nicht überzeugende Schiedsrichter Holl, Ober- hausen, wies die Proteste der Pfälzer jedoch zurück. Ein Remis hätte die Phönix-Elf auf Grund der guten zweiten Halbzeit jederzeit verdient gehabt. Lattenkamp 2 B Bei wüsch eich, beende ern pkt. d zei de Ffürtte Das be nielte Ait 21 Landsr bie Er 4, 80 3000 m Zayerr 00 54 Kugel: Lanier 60 25 224,0 J eitsp gchmũ 104 n Mit nahm Mannh Herm. gericht und 8! flotten anwes gekühr einem arbeit. Bei atürli ballma einem Zuscha ſpiel F he n gelvoll. nälkte icht lischte zich na 2. 38 . Nr. 147 — auf- „Gott in den n Wei- n ge- 1 Stan eng- schten, Jordon Jesicht Mar- traten us; in / rn 0:3 m tech- deutend 5 Mann Waren ste war spielern immer irtig in 1teini- n. Ver- or dem lacierte art Loy ue von gehen. n gewann Porsche Sport- 149,140 n, Was kim std. ann Fi- 201 n der en un- edehnt er die reifen- cle Si- auf In direkt rhüter All- etz. In Gäste- ikrigen den ereicht 3 um licek I rech- „ nicht Ober- jedoch Uf auf lerzeit Ikamp use Sek. MORGEN Seite 3 . 147/ Montag, 28. Juni 1954 4 Bayern und Württemberg punktgleich Beim Leichtathletik- Vergleichskampf wischen Bayern, Württemberg und Oester- leich, der am Sonntag im Wiener Stadion beendet wurde, teilten sich bei den Män- ern Bayern und Württemberg mit je 120 kt, den Sieg vor Oesterreich mit 98 Pkt. zei den Frauen gewann Bayern(70) vor pürttemberg(68,5) und Oesterreich(61,5). bas beste Ergebnis des zweiten Tages er- ſielte der Württemberger Kraus über 200 m nit 21,7 Sekunden. Er distanzierte seinen bandsmann Zandt um 5 Zehntel-Sekunden. die Ergebnisse: Männer: 200 m: Kraus(W) 1 Sek.; 800 m: Thumm() 1:53,9 Min.; o m: Gude(W) 14:37 Min.; 4K 400 m: Bayern 3:17, Min.; 400 m Hürden: Fischer 0) 54, Sek.; Hammer: Meier(B): 51,50 m; Kugel: Dr. Pilhatsch(O) 14,79 m; Dreisprung: zanier(O) 14,14 m. Frauen: 200 m: Hantschk ) 25,3 Sek.; 800 m: Freudenberger(W) 24,0 Min.; 4K 100 m: Württemberg 48,1 Sek.; eitsprung: Fauth(W) 5,58 m; Hochsprung: schmückle(W) 1,58 m; Diskus: Heinrich(B) lo m; Speer: Brömmel(B) 42,99 m. Mit 2000 Auf dem Waldhof-Sportplatz: Uberlegener Sieg der Waldhof-Boxer Im Zeichen von Abbruch und Aufgabe/ SV Waldhof— Darmstadt 18:2 Nahezu 1500 Zuschauer, die dicht gedrängt von der Tribüne des Waldhof- Sportplatzes auf das Ringgeviert herabsahen, erlebten Samstagabend einen eindrucksvollen Sieg ihrer Staffel: Die Gäste, die zwar über eine ge- wisse technische Basis verfügten, konnten sich damit allein jedoch gegen die physisch stär- keren, technisch versierten und variantenreich schlagenden SV-Boxer nicht durchsetzen und wurden, zumal auch das Mittelgewicht unbe- setzt blieb, mit 18:2 eindeutig deklassiert! Ausgenommen Federgewichtler Hussong, der von Bischoff— übrigens Darmstadts bestem Mann!— k. o. geschlagen auf der Strecke blieb, kletterten alle Kampen im blauschwar- zen Dreß als Sieger durch die Seile Es begann mit einem Punkterfolg Stein- heißers über den Darmstadter Kopp im Ban- tamgewicht. Der Waldhöfer hatte die größere Reichweite, dennoch machte der Gast keine Aktiven: Mit nahezu 2000 Aktiven aller Klassen zahm das von der DIK Rhein Neckar e. V., Nahnheim, unter der Leitung von P. Müller, ferm. Dorner sowie Karl Himmelhan aus- gerichtete Sportfest der Bistümer Freiburg und Speyer einen recht harmonischen und ſotten Verlauf. Bereits die am Samstag in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste durch- geführten Vorentscheidungen zeugten von einem unverkennbaren Willen zur Breiten- rbeit. gei den Mannschaftskämpfen nahmen gatürlich die Kämpfe der insgesamt 46 Fuß- ballmannschaften einen breiten Raum ein. In einem am Sonntagnachmittag vor etwa 5000 zuschauern ausgetragenen Entscheidungs- pie! Karlsruhe— Offenburg kamen Karls- uhe nach einer torlosen Halbzeit und wech- gelvollem Spiel während der zweiten Spiel- hälkte zu einem vielgefeierten knappen 1:0. icht minder heftige Kämpfe gab es beim lischtennis in der Pestalozzischule, woran ich nahezu 140 Spieler beteiligten. Ergebnisse: Entscheidung: Leichtathletik 1. Tag Siegerliste Senioren go m-Lauf: 1. Motzenbäcker, H.(Brühl) 2:04, Min. 1500-m-Lauf: 1. Wink, Wilfried(Villingen) 42% Min. 3000-m-Lauf: 1. Desenter, Jos.(Oden- geim) 9:34,2 Min. Weitsprung: 1. Schiederer, Otto Freiburg) 5,85 m. Fünfkampf: 1. Wagner, Klaus offenburg) 3274 Punkte. Dreikampf, Altersklasse: Hengen, Georg(Kaiserslautern) 1520 Pkt. Senio- len, Kugelstoßen: 1. Schlageder, Franz(Schönau) %s m. Dreikampf: 1. Strub, Anton(Freiburg) 10e Punkte. Diskus: 1. Scheffner, Manfred(Hei- delberg 32,25 m. 100 m: 1. Wagner, Klaus(Offen- burg) 12,00 Sek. 400 m: 1. Moser, Herbert(Offen- burg) 54,09 Sek. 3x1000-m- Staffel: 1. DIRK Villingen 0% Speerwurf: 1. Helfrich, Robert(Heidelberg- Noe 20 m. 200 m: 1. Wagner, Klaus(Offenburg) Staffelwettbewerbe 4. mal-100 m- Staffel, Senioren: 1. DK Offenburg 46 Sek. Olympia-Staffel, Senioren: 1. Offenburg 402,2 Min, Schwedenstaffel, Jugend A: 1. Heidel- berg 2:18,4 Min. Faustball 1. Sandhofen 10 P.; 2. Oberhausen 8 Punkte. Ergebnisse Jugend A: 5 400 m: 1. Jockerst, M.(Offenburg) 54,2 Sek. bo m: 1. Welsch, Otmar(Homburs/ Saar), 2:48, IR- Sportfest zeugte von guter Breitenarbeit Turner mit guten Leistungen/ Karlsruhe Sieger des Fußballturniers Min. 200 m: 1. Megerle, Eberhard(Heidelberg) 24,5 Sek. Kugelstoßen: 1. Schäffner, Manfred(Heidel- berg) 10.99 m. Weitsprung: 1. Hippach, Gerhard Freiburg) 6.29 m. 100 m: 1. Walsch, Haddo(Rei- ingen) 12 Sek. 4-N-100-m-Staffel: 1. Heidelberg Süd I 47,8 Sek. Hochsprung: 1, Scheffner, Manfred (Heidelberg) 1.55 m. Dreikampf: 1. Scheffner, Man- fred(Heidelberg) 1796 Punkte. Ergebnisse Jugend B, 2. Tag 400 m: 1. Birk, Karl Heidelberg) 58,4 Sek. 1000 m: 1. Noll, Elmar(Offenburg) 2:55,6 Min. Weit- sprung: 1. Noll, Elmar(Offenburg) 5.37 m. Kugelstoßen: 1. Kölmel, Florian(Weinheim) 11.21 m. 100 m: 1. Birk, Karl(Heidelberg) 12,1 Sek. A100-m- Staffel: 1. DK St. Ingbert 49,02 Sek. Hochsprung: 1. Schales, Hansi(St. Ingbert) 1.55 m. Dreikampf: 1. Göppert, Klaus(Offenburg) 1765 P. Gesamtergebnis: Turnen Oberstufe: 1. Wintermantel, K.(Furtwangen) 60,75 P.; 2. Weiß, Albert(Käfertal) 59,25 P. Mit- telstufe: 1. Wolf, Josef(Heidelberg) 56 Punkte: 2. Schreck, Roland(Seckenheim) 51,50 P. Unter- stufe: 1. Schwarz, Werner(Oppenau) 54,75 P.; 2. Baumann, Norbert(Mhm.-Käfertah 53 Punkte Altersklasse II: 1. Schmedding, Rob.(Mannheim) 26 P.; 2. Knüttel, Adolf(Mannheim) 24 Punkte. Gemischtkampf(Oberstufe): 1. Eller, H.(Freiburg) 60,50 P. Gemischtkampf(Unterstufe) 1. Grell, R. (St. Ingbert) 56,50 P. Schwimmen(Herschelbad) Jugend: Kraul 100 m: I. Israng, Heidelberg 1:17,2. Schmetterling: 100 m: 1. Förster, Heidelberg 1:29. Brust 100 m: 1. Hörmann, Villingen. 123,1. Brust 200 m: 1. Enderle, Freiburg 3.24, 2. Rücken 100 m: 1. Enderle, Freiburg 151,0. Senioren: Kraul 100 m: 1. Beißwenger, Untere Pfarrei Mannheim 125,4. Kraul 200 m: 1. Fr. Buser, Landstuhl 4:32,53. Brust 100 m: 1. Neininger, Villingen 1:30,9. Brust 200 m: 1. Neininger, Vil- lingen 3:09,0. Rücken 100 m;: 1. Neininger, Villin- gen 142,7. Bruststaffel 3x50 m: 1. Villingen 205,3. Bruststaffel a. K. 1. Heidelberg I 2.11.2. Tischtennis Jugend Einzel. 1. Sieger: Weiß, Norbert, Kai- serslautern. 5 Doppel. 1. Sieger: Weiß- Weiler, Kaiserslautern. Senioren Einzel. 1. Sieger: Knapp, Klemens, Heidelberg. Doppel. 1. Sieger: Knapp-Winkler, Heidelberg- Ludwigshafen. 5 Radfahren: Junioren, Klasse 1: 1. Nicola Erich(Sd„VfR“ Speyer. Junioren Klasse 2: 1. Kern Josef(Buka Lambrecht. Jugend A Klasse 1: 1. Straßer Elmar (Buka Bann). Jugend A Klasse 2: 1. Blümmel Her- mann(Buka Mhm.-Seckenheim), 2. Marx, Franz (Buka Mannheim). Jugend B Klasse 2: 1 Weis Josef(Buka Reilingen), 2. Oberschmidt Norbert (Buka Mmm.-Waldhof). schlechte Figur. Die dritte Runde war klar für Steinheißer, also 2:0.— Trotz seines Sieges der Darmstädter Hübner gab im letzten Durchgang auf— bot Halbmittelgewichtler Dluzak eine wenig überzeugende Leistung! Unbeweglich und„auf die lässige Tour rei- send“ gab er zwei Runden an Hübner ab, legte dann allerdings ein enormes„Finish“ hin, das den Gast veranlaßte, vorzeitig Schluß zu machen.— Auf verlorenem Posten stand im Leichtgewicht Müller Darmstadt) gegen den deutschen Spitzenboxer Roth; es soll ihm aber bescheinigt werden, daß er sich flink auf den Beinen und technisch nicht unbeschlagen zeigte. Als Roth in der zweiten Runde das Tempo forcierte, war es natürlich vorbei: Nach zwei Niederschlägen brach Ringrichter Leinz das Treffen ab. „Lachplatten“ am laufenden Band gab es im Kampf der Schwergewichte: Speckhard ODarmstadt) gegen Ebbe. Der Gast mußte mehrfach wegen unsauberen Boxens ver- warnt werden; schileßlich konnte es der Ring- richter nicht mehr mit ansehen und brach den Kampf wegen Unfähigkeit des Gastes zu- gunsten Ebbes ab.— Ein technisch gutes Ge- kecht: Hussong(Waldhof)— Bischoff im Fe- dergewicht. Der Finheimische erboxte sich zunächst geringe Vorteile, doch der Gast wurde besser und besser. Die dritte Runde Frankfurter Ruderregatta: Amicitia siegte im Achter 8000 Zuschauer auf der Gerbermühlstrecke wurden am ersten Tage der 77. Internationalen Ruderregatta in Frankfurt enttäuscht, da die argentinische Meister-Crew im Achter, Mar del Plate Buenos Aires, telegrafisch aus Paris mit- teilte, daß sie in Frankfurt erst am Sonntag- abend eintreffen werde. So gab es im Achter lediglich einen Kampf zwischen dem Mann- heimer Meisterboot der Amicitia und dem Ul- mer RC Donau, aus dem die Badener mit der Zeit von 6:42,22 Min, anfänglich klarer Führung und einem energischen Endspurt der Schwaben als Sieger hervorgingen. Im Einer schieden der Franzose Salles und der Kopenhagener Tömmerup bereits in den Vorläufen aus. Exmeister Günther Lange (Frankfurt) hatte erstaunlich viel Mühe mit dem stark verbesserten Gießener Skuler Schneider, der sich erst auf den letzten 50 m geschlagen gab.— Die Ergebnisse des ersten Tages: 1. Einer: 1. Lange(Germania Frank- kurt) 8:09,7, 2. Schneider(Gießen) 8:13,11, 3 Häge(Neptun Konstanz) 8.17.1; 1. Zweier- ohne 1. Saar Saarbrücken 7:59,7, 2. Gemania Frank- furt 8:06,4; 1. Achter: 1. Amieitia Mannheim 6:24,2, 2. Ulmer RC Donau 6:32; 2. Einer: 1. Knigge(Kopenhagen) 8:09; 2. Achter: 1. Main- zer RV 6:44, 2. RG Wetzlar 653,6: Frauen. Senior- Doppelzweier: 1. Amicitia Mannheim 4:16,5, 2. RG Wiesbaden-Biebrich 4:48, 4 Min. Kreispokalrunde: Mrd Mannheim— FV Brühl 2 Blau-Weiß Mannh.— 91 Lützelsachsen 1: Badische Jugendmeisterschaften: A-Jugend: VfR Mannheim— VfR Pforzheim B-Jugend: VfR Mannheim— 08 Weingarten C-Jugend: SG Kirchheim— Karlsruher SC 21 2 2:0 2·˙4 0·1 brachte die Entscheidung: Hussong wurde zu Boden geschlagen, war bei„10“ nicht kampf- bereit, so daß Ringrichter Leinz den Gast zum k. Oo.-Sieger ausrief. Nach allen Regeln der Boxkunst schaltete „Fliege“ Basel, das„Phantom“ im Ring, sein Gegenüber Fissel aus. Dabei machte sich Ed- gar die Sache sehr leicht. In der zweiten Runde nahte das Ende, doch Leinz brach rechtzeitig ab.— Ein weiterer Gast, der ge- fallen konnte: Weltergewichtler Benz. Udo Müller begann gut; allerdings hätte er von vornherein mehr auf Distanz boxen müssen, da Benz aus dem„Infight“ wesentliche Vor- teile zog und außerdem beachtliche Nehmer- qualitäten bewies. Die dritte Runde ging an Benz, der deshalb, unserer Meinung nach, ein „Unentschieden“ verdiente, aber knapp nach Punkten verlor. f EKohr(Waldhof) trieb den völlig hilflosen Darmstädter Halbweltermann Lauer wie einen Federball durch den Ring: Nach drei Niederschlägen erklärte der Ringrichter den Kampf für beendet und Kohr zum Sieger.— Der elegant auftretende Darmstädter halb- schwere Rechtsausleger Reeb versuchte gegen Kohl absolut einen„rauszubeißen“, es gelang ihm indessen gar nicht. Nach zwei Nieder- schlägen in den ersten Minuten war er bereits mit seinem Latein am Ende und steckte auf. Endresultat demnach: 18:2-thal Die Fußball- Europa-Union wählte den Dä- nen Ebbe Schwarz zu ihrem ersten Präsiden- ten und Oesterreichs Fußball- Präsidenten Dr. Geroe zum Vizepräsidenten. Die erste Sitzung der Union soll noch in diesem Jahre in Wien stattfinden. Knapper Sieg f VfB Friedberg— VfR Mannheim 2:3 Der VfB Friedberg zeigte in einem Freund- schaftsspiel gegen den VfR Mannheim(2:3) vor allem in der zweiten Hälfte gegen die komplette Oberliga-Marmschaft ein aus- gezeichnetes Spiel und konnte den Torvor- sprung der Gäste bis auf einen Treffer ver- ringern. Die Mannheimer waren durch Lau- mann 1:0 in Führung gegangen, die Knappe wieder ausglich. Heinz und de la Vigne er- höhten auf 3:1 für die Gäste. Im zweiten Teil köpfte de la Vigne einen Ball zum zweiten Treffer der Friedberger ins eigene Netz. Der gleiche Spieler verließ kurz da- nach das Spielfeld, weil er mit den Leistun- gen des Schiedsrichters nicht einverstanden War. Wenig begeisternd Phönix Mannheim— Grün-Weiß Ludwigs⸗ hafen 2:4(1:2) In einem wenig begeisternden Spiel un- terlagen die Platzherren ihren Gästen aus Ludwigshafen klar mit 2:4. Das Resultat könnte sogar nach dem Spielverlauf noch höher für den Sieger lauten. Ludwigshafen ging bereits in der 2. Min. in Führung durch den Mittelstürmer Schwei- zer. Der Ausgleich für Phönix flel nach viertel- stündiger Spieldauer durch Heinlein. Der Linksaußen Bopp errang erneut die Füh- rung für seinen Verein nach einem Allein- gang. Auch beim zweiten Durchgang waren die Linksrheinischen klar tonangebend und erzielten zwei weitere Treffer, wiederum durch Schweizer und Bopp. Das zweite Ge- gentor für die Platzherren fiel etwa zehn Minuten vor Spielende durch Harter. UdssR- Pokalsieger Dynamo Moskau wird nun endgültig am 20. und 24. Juli in Wien ge- gen Oesterreichs Fußball meister Rapid Wien antreten. Gesamter Vorstand wiedergewählt: Handballverbandstag sehr harmonisch Bezirksklassengruppen werden auf je zwölf Vereine erhöht Einhundertneunzehn Vereine waren der Einladung zum Handballverbandstag in Karlsruhe gefolgt; insgesamt waren 145 Stimmen auf dem Verbandstag vertreten. Als Ehrengäste waren anwesend: der Vor- sitzende des badischen Sportbundes, Franz Müller, der Vorsitzende des badischen Leichtathletikverbandes, Julius Döring, dann als Vertreter des Turnverbandes St.-Rat Landhäuser und für Südbaden Rechtswart Hund. Die Jahresberichte der Ressortleiter lagen gedruckt vor und gaben ebenso wenig Stoff zur Diskussion wie der Bericht des Kassen- wartes. R. Geist, Hohensachsen, nahm die Entlastung vor, die einstimmig erteilt wurde. Auch die Neuwahlen nahmen nicht allzuviel Zeit in Anspruch. Der gesamte Vorstand wurde wiedergewählt, für den ausgeschiedenen bisherigen Jugendwart wurde Landgraf, Karlsruhe, berufen, Der „neue- alte“ Vorstand setzt sich demnach zusammen: L. Friedrich, Karlsruhe, Vors.; W. Kehl, Mannheim, Stellvertreter; Schrift- wart G. Millermann, Mannheim; Kasse Hch. Hofmann, Karlsruhe, und als Spielausschuß- Vorsitzender E. Reimann, Heidelberg. Dem Handballausschuß gehören weiter an: Frauen: G. Kaul; Jugend: R. Landgraf; Rechtswart: J. Senftle, Lehrwesen: G, Matthes, alle Karlsruhe; hinzu kommen für die Schieds- richter: W. Kehl und für die Presse: G. Mil- lermann. Den breitesten Rahmen nahm die Dis- kussion über die neue Klasseneinteilung ein, Wenn auch noch keine eindeutige Regelung erzielt wurde, so verließen die Mannheim- Heidelberger Vertreter doch befriedigt den Verbandstag, hatten sie doch durchsetzen körmen, daß die Bezirksklasse I und II auf zwWölf Vereine erhöht wurde. Wer das sein Soll, wurde dem Spielausschuß überlassen. Der Verbandstag wird ab sofort nur alle Zwei Jahre sein, Tagungsort für den nachsten ist Bruchsal. Abgelehnt wurde ein Antrag, der dafür eintrat, daß überhaupt keine Geld- strafen mehr verhängt werden sollen, dage- gen wurde die Geldstrafe für Schiedsrichter- beleidigungen gestrichen. Eine weitere Neue- rung: der Pokalmeister 1954/55 ist an den Endspielen um die badische Meisterschaft teilnahmeberechtigt. Man hofft damit den Pokalspielen mehr Reiz au verleihen. Interessant waren auch die Ausführungen Müllers über das geplante Sonmtagsschutz- gesetz, die zu einer Resolution des Verbands- tages führten, die den BSB beauftragt, da- gegen mit allen Mitteln vorzugehen. nimm! la kritischen Tagen, bel ESPE, Rheuma-, CIT ROVANILLE Rosche Wirkung zu jeder Zeil jahrzehnte ötzilich empfohlen 8 in Weben u 0 Kraftfahft zeuge Zahn-, Nerven- Schmerz Sehmerzen. mit dem ubteleh Obladem, Pa- Autoverleih Walter VW, Busse, Lim. Neckarau, Schulstr. 40, Tel. 4 67 39 AUro-ERHTEIH b Selbstfahrer- Union KJ. 38 Iel. 323 81 benu- zum VN Verleih, km—,14. Hick, Dalbergstr. 7, Tel. 7 6187 Pflanzenschutz! Opel, Auto-Verleih Rekord, Schmidtke. Rhein- näuserstraße 51, Telefon 4 60 60 und weite Autoverleih Büchner Rheinhäuserstr. 18 Sonderschau 72 Stunden mit 112. 12Kkm/h Durchschnitt — re 14 internationale Klassenrekorde en weiteret Beweis: LION D leistungsfähig, zuverlässig, wirtschaſtlieh Tel. 402 84 NS-Quick, verkauf. 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Nicht im Fußball, sondern im könig lichen Spiel— im Schach. Es war zu Solothurn, an einem Abend dieser Wo- che, in der„Krone“, dem ungarischen Hauptquartier. 16 Bretter waren aufge- stellt, auf deren einer Seite große, ge- übte„Matadores“ saßen. Das waren— die Schweizer Schach-Clübler. Ihnen gegenüber nahmen 16(Schach)-Amateure reinsten Wassers Platz. * Da saßen sie also: Zakarias, Hideg- kuti, Kocsis, Kovacs, Csordas, Trainer Bukovi, Palotas und Puskas nebst eini- gen anderen, auch ein paar magyarische Pressekollegen waren dabei. Und Palo- tas zog an: Vorwärts rückte der„Läu- fer“, ein„Springer“ hüpfte nach, aber das war nur Finte; Weg frei für das Bollwerk„Turm“, und dann der ent- scheidende Schlag:„schach dem König“ mit der„Dame“ Das Match endete 3:13. Die magva- rischen Ehrenpunkte holten Csordas, Trainer Bukovi und Palotas.. Während-; dessen spielten andere Spieler in anderen Hauptquartieren auch:„Skat“,„Piqué“, „Franz zu Fuß“,„Tarock“,„Matrigal“ und„Doppelkopf“. Ja,„Doppelkopf auch g 5 4. Die Ungarn spielen Schach. Und die Brasillaner und Uruguapver spielen Bil- lard: Bong Bong Klick Klick: Jose Baptista Pinheiro hat gestoßen. Weißer Ball- Längsbande Kopfbande- rote Kugel- weiße Kugel.. Peng! Ein Ca- rambol, ein Point, ein wunderschöner Point ist geglückt Schach und Billard— königliche Spiele! So spielen sie auch auf dem grü- nen Rasen, der so grün ist, wie die Tücher, die beim Schach über die Tische gelegt werden: Läufer, Springer, Finte Finte- Turm Dame Matt! So spielen sie auf dem grünen Rasen, der so grün ist, wie das Billardtuch: Finte- Finte Bumms. Bande rückwärts vor- Würts Klick Klick Punkt!. * Königliche Spiele— Königliche Spie- ler, Ich finde es wunderbar. Weniger Wunderbar war der Alptraum, den ich gestern Nacht hatte. Ich war beim End- spiel Ungarn— Uruguay. Es kann auch ein anderer Gegner gewesen sein. Die Ungarn aber waren dabei. Sie wissen doch Bescheid? Die Fußballkönige spie- len einen Ball, den niemand so vollendet beherrscht wie sie. Das ist der„krumme Paß“, den so glaube ich, Puskas erfun- den hat. Dabei wird das Leder mit Effet irgend wo hingespielt, sagen wir einmal von der Mittellinſe zur Strafraumgrenze. Dort steht— beileibe kein Ungar, son- dern ein gegnerischer„Back Fünf Schritte vor ihm— schon that sich der Brave zum stoppen der Kugel bereit ge- macht— dreht sie in sanftem Bogen rechts ab, fliegt an dem„Back“, der das „Wunder“ ungläubig bestaunt, vorbei, genau auf jenen Punkt, zu dem in- zwischen Kocsis gelaufen ist, der nun ganz allein torwärts strebt... Finte Finte Schuß Tor! Dies— dies ist der„krumme Paß“, * Mir alpträumte nun, Puskas habe im Finale zu Bern einen fürchterlichen Ball gespielt: Der Ungar stand seitwärts des gegnerischen Tores, zwischen Eckfahne und Strafraum und tat so, als setze er zu einer Maßflanke an. Und richtig: herein kurvte das Leder, genau auf den Elf- meterpunkt zu. Dort machte es— über alle himmelwärts gereckten Häupter hinweg— eine sanfte Kehre und segelte, die Bahn einer Parabel beschreibend, ins Iinke obere Torkreuz. Ausrufe des Erstaunens ringsum: „Habt ihr gesehen! Die Bahneiner Ellipse hat er geschossen!“—„Unvorstellbar, er hat eine Untertasse abgelassen!“ „Nein, nein Freunde, das war die Flug- bahn der Hyperbel, die der Ball be- schrieb.“ a 1. Minuten später hing ich an jenem Strick, mit dem sich sensible Sport- reporter früher oder später zu erhängen pflegen: der Telefonstrippe, und dik- tierte:„. und dann geschah das Un- glaubliche. In der 81. Minute lies Puskas einen parabel-hyperbel-ellpisenhaften Sehn g „Wie. 2 Wie bitte. einen was?“ „. einen hypabel-perbel-elli. Ich verhederte mich rettungs- und hoffnungslos. Und da hörte ich die ferne Stimme der Sekretärin in der Heimat leise sprechen:„Herr Redakteur, gehen Sie doch mal an den Appart; die Ungarn haben gewonnen, und der Schneekloth in der Schweiz ist offenbar überge- schnappt Schweißgebadet bin ich erwacht. Und mein erster Gedanke war: Eines Tages— eines Tages wird der Puskas diesen Ball doch schießen. 5 Stimmen zum Handball-Endspiel DSB-Vorsitzender Daume freute sich über den Sieg von„Frischauf“ Göppingen und he- zeichnete ihn als einen sieg der Jugend, die für die Zukunft noch alles verspreche. Bernhard Kempa strahlte über die errungene Doppel meisterschaft und führte den hohen Sieg auf die Kondition seiner jungen Kame- raden zurück, die in der zweiten Spielhälfte noch schneller waren als in der ersten. Die Schwäche des gegnerischen Torwarts habe er schnell erkannt und auch durch neun Tore aus- genützt. Burkhardtsmeier, der erstklassige Torhüter s neuen Meisters, freute sich, daß es dem Bernhard gelungen sel, mit ihnen auch die Feldhandball-Meisterschaft zu erreichen. Tus Lintforts Mannschaftsbetreuere Schwarz: „Frischauf Göppingen war klar besser. Auch Polizei Hamburg hätte heute dagegen nicht gewonnen.“ Ray Amm Sieger über 350 cem Wiede: vierfache: I Sll-&tolg Hollaus Sieger im Ulster Grand Prix in Belfast/ Bei prasselndem Regen In streckenweise prasselndem Regen und Sturmböen, die bei der Stromlinien-Verklei- dung der vier NSU-Rennföxe und der MV- Agusta von Ex weltmeister Carlo Ubbiali die größten Anforderungen an das fahrerische Können stellten, gab es auch am Schlußtag des 26. Ulster Grand Prix auf dem schwie- rigen 12,42 km langen Kurs von Dundrod in der Achtelliterklasse einen vierfachen NSU- Triumph durch TT-Sieger Rupert Hollaus (123,909 km /st.), H. P. Müller(123,040 km /st), Baltisberger(122,058 km/st.) und Doppel- ins Krankenhaus gebracht, doch stellte man Weltmeister Werner Haas(120,095 km) st.) Mit Ausnahme von Haas, der noch immer weit davon entfernt ist, körperlich in bester Verfassung starten zu können, übertrafen die NSU-Fahrer den bisherigen Klassen- In den beiden übrigen Rennen des Schlußtages, die eben- falls unter der ungünstigen Witterung litten, gab es Norton-Erfolge durch Ray Amm(350 und Weltmeister Eric Oliver(Ge- spanne). Wie schon bei der Tourist-Trophy, so zeichneten sich die drei privaten BM W- rekord von 120,466 km /st. cem) (429,04 km) hatte sich Haas bereits vor Copeta geschoben und nach weiteren fünf Runden auch Sandford niedergekämpft, der zwei Runden zuvor schon Baltisberger vor- beiziehen lassen mußte. Inzwischen jagte Hollaus dem führenden Ubbiali nach, der sich vergeblich durch eine Rekordrunde von 125,473 km/st. bisher 122,380) frei zu ma- chen versuchte, nervös wurde und zuviel riskierte, bis er schließlich in der 6. Runde an der so überaus schwierigen„Haarnadel- kurve“ stürzte. Der 24 jährige Italiener wurde dort außer einem Schock lediglich Prellun- gen und Hautabschürfungen fest. Nach die- sen Vorstößen legten alle vier Rennföxe die letzten vier Runden unangefochten zurück, um dann die stolze Bilanz der 14 Tage auf dem Inselreich zu ziehen: je vier Siege (Haas 2 und Hollaus 2) und zweite Plätze, je drei dritte und vierte Ränge, sowie einen sechsten Platz. Kampf der Weltmeister Gespanne mit Noll/ Cron, Hillebrandt/ Grun- wald und Schneider/ Strauß erneut durch große Zuverlässigkeit aus. Sie holten sich hinter den erfolgreichsten Gespannfahrern der letzten Jahre, Weltmeister Oliver und dem Titelträger von 1952, Cyril Smith, den dritten bis fünften Platz. Ubbiali mit zuviel Risiko Die Samstagrennen des 26. Ulster Grand 5 einem ungünstigen Stern, da starker Wind herrschte und Regen das Fahrerlager und alle Zugänge in tiefem Schlamm versinken lieg. So beobachteten nur wenige Zuschauer den Start der 125 cem Maschinen, der sofort Ubbiali an die Spitze brachte, während das NSU-Team zu- nächst zurückhing. Die Reihenfolge Ubbiali, Hollaus, HP Müller, Sandford, Baltisberger, Copeta, Haas veränderte sich zunächst nicht. Nach der zweiten von insgesamt 12 Runden Prix standen unter Im Rennen der Gespanne über zehn Run- den(124,2 km) zog Weltmeister Erie Oliver nach hartem Kampf beigeginn seinem Nor- ton-Stallgefährten, E eister Smith, auf halber Strecke davon. nter ihnen waren die drei privaten BMW espanne von Noll/ Cron, Hillebrandt/ Grunwald und Schneider/ Strauß nie gefährdet, die den Franzosen Drion mit Inge Stoll Aachen) im Beiwagen auf den sechsten Platz verwiesen. Mit 125,743 Em /st. für Olivers schnellste Runde und 123,072 km Schnitt wurden die Klassenrekorde(127,385 bzw. 125,164 km /st.) trotz der mehr als ungünstigen Witterungs- verhältnisse beinahe erreicht. Ray Amm vermochte zwar bei aufklaren- dem Wetter in der 350-c nm-Klasse im Ver- lauf des 310,5 Kilometer langen Rennens mit 142,718 km/st eine neue Rekordrunde bisher 141,769 km/st) herauszufahren, aber mit und Sturmböen/ Haas auf Platz 4 134,303 km/st kam auch er nicht an die be- stehende Bestleistung von 135,42 km /st her- an. Nach packendem Kampf gegen seine an- tangs führenden Stallgefährten Brett und Laing feierte der Südrhodesier einen beacht- lichen Doppelsieg im Ulster Grand Prix, da er am Donnerstag bereits die 500- α,ο!?r- Klasse gewonnen hatte. Jahresbestleistung im Hammerwerfen Mit einem Hammerwurf von 34.92 m stellte Dr. Wolfram Hausmann(TSV Lindau) am Sonntag bei den Leichtathletikmeisterschaften des Bezirks Oberschwaben in Weingarten einen neuen württembergischen Rekord und eine neue deutsche Jahresbestleistung auf. Mit einem überlegenen Sieg des Ravens- bergers Grenzbock(H. Bollow) endete am Sonntag in Hamburg-Horn beim Eröffnungs- tage der Derby-Woche der Große Hansa-Preis (20 000 DM, 2200 m). Der Hengst verwies seinen alten Rivalen Baal zum Schluß leicht auf den 2. Platz. Nizam und Adebar endeten im toten Rennen und teilten sich in das dritte Geld. Bei einem guten Start war Grenzbock von den acht Startern am schnellsten aus den Bän- dern, doch übernahm Baal bereits eigangs des Wandsbeker Bogens vor Grenzbock die Füh- rung. Hinter ihm legten sich Nizam und Ende der Gegenseite auch Naras zurecht. 300 m vor dem Ziel brachte H. Bollow Grenzbock auf, der nach kurzem Kampf gewonnenes Spiel hatte. Im Endkampf schoß aus dem Hinter- grund Adebar, der einzige Dreijährige im Felde, nach vorn und erreichte Nizam auf der Ziellinie. Der in dünischem Besitz befindliche Nostradamus II hatte mit dem Ausgang des Rennens nie etwas zu tun. Boxländerkampf Oesterreich— Irland unentschieden Die Amateurboxer Oesterreichs und Ir- lands trennten sich am Freitagabend in Wien in einem Länderkampf auf dem Heumarkt 10:10 unentschieden. Den einzigen k. o.-Sieg des Treffens errang der Oesterreicher Potesil gegen den Iren Wright. Die englischen Tennismeisterschaften in Wimbledon: Die letzten chi ermiiteti Trabert benötigte fünf Sätze/ Vier Australier, drei Amerikaner und Drobny im Viertelfinale Nach dem völligen Ausfall des Freitags durch einen Dauerregen brachte der sechste Tag der Wimbledon-Tennismeisterschaften am Samstag ein besonders reichhaltiges Programm. Um sich rechtzeitig einen gün- stigen Platz zu verschaffen, standen bereits am Freitagabend lange Schlangen vor den Toren des Tennis-Eldorados. Trotz ungün- stiger Witterung kampierte man im Freien und wartete geduldig, bis die Tore, eine Stunde vor Spielbeginn geöffnet wurden. Die Ermittlung der letzten Acht im Herren- Einzel(Vierte Runde), und die restlichen Acht Damen-Finzel der dritten Runde zur Vervollständigung der letzten 16 standen neben der Förderung sämtlicher Doppel- Konkurrenzen im Mittelpunkt des Samstags. Die Spiele der ersten Serie brachten Siege der Favoriten. Nur das Ausscheiden der mit einigen Vorschußg-Lorbeeren bedachten Japa- nerin Kamo gegen die Italienerin Miglior! kam nicht ganz erwartungsgemäß. Auch der Titelverteidiger Seixas(USA) mußte hart kämpfen. Bei den All-England-TJennismeisterschaf- ben im Wimbledon war am Samstag durch den Ausfall des fünften Spieltages ein Riesen- programm zu bewältigen. An die 27 000 Zu- schauer erlebten, Wie im Herren-Einzel die letzten Acht, im Damen-Hinzel die fehlenden Acht der letzten Sechs ermittelt wurden und einzelne Doppelkonkurrenzen bis zur vierten Runde gediehen. Im Herren-Einzel stehen vier Australier drei Amerikaner, und der Wahl-Aegypter Drobny im Viertel- Finale. Während im Vor- jahr der Däne Kurt Nielsen als„nichtgesetz- ter“ bis ins Finale vordrimgen konnte, quali- fizlerten sich in diesem Jahr nur gesetzte Spieler für die Runde der letzten Acht. Der vor jährige Favoritenschreck Nielsen schied am Samstag aus. Er wurde von Mervyn Rose (Australien) mit 4:6, 6:3, 9:7, 6:4 geschlagen. In den übrigen Begegnungen blieben eben- alls die Ueberraschungen aus. Allerdings mußte der als Nummer 1 gesetzte Amerika- ner Tony Trabert all sein Können aufhieten, um den Schweden Davidsson mit 3:6, 12:10, 6·0, 719, 6:3 aus dem Rennen zu werfen. Fa- vorit Nummer 2, Lewis Hoad(Australien) ge- Warm gegen Gardnar Mulloy(US) in vier Sätzen, Drobny siegte über Washer(Belgien), Vorjahrssieger Seixas(USA) brauchte gegen den Belgier Brichant fünf Sätze, Rex Hart- Wig(Australien) bezwang den Amerikaner Gil Shea in vier Sätzen und Ken Rosewall schlug seinen Landsmann Cooper in einem sparmenden Fünfsatzkampf. Im Viertelfinale spielen Hoad gegen Drobny, Seixas gegen seinen Landsmann Patty, Hartwig gegen seinen Landsmann Rosewall und Rose gegen Tony Trabert. Im Dameneinzel wurden die noch aus- stehenden Begegnungen der dritten Runde ausgetragen. Für die vierte Runde konnten sich qualifizieren: Nicola Migliofi(Italiem), Peggy Dawson- Scott(England), Louise Brough(USA), Angela Mortimer(England), Pat Ward(England), Shirley Fry(US), Christianne Mercelis(Belgien), Angela Bux- ton(England). Für die vierte Runde ergaben sich folgende Paarungen: Doris Hart(USA) gegen Migliori(Italien), Helen Fletcher gegen Dawson-Scott(beide England), Brough(USA) gegen Bradley(England), Mortimer(Eng- land) gegen Ramirez(Mexiko), Curry Eng- land) gegen Pratt(US, Ward(England) gegen Fry(USA), Mercelis(Belgien) gegen Dupont(S), Buxton(England) gegen Con- molly(USA). Im Herren-Doppel stehen die gesetzten australischen Teams Hoad/ Rosewall und Hartwig/ Rose bereits unter den letzten Acht. Hartwig/ Rose schlugen die Engländer Mot- tram Paish mit 618, 6:2, 613 und Hoad/Rose- Wall waren gegen Davidsson/Bergelin(Schwe Nach der Hallenhandball-Meisterschaft: den) mit 6:4. 6:4, 6:4 erfolgreich. Die Oester- reicher Hans Redl und Franz Saiko spielten sich durch einen 3:6, 6:2, 6:3, 6:2-Erfolg über das britisch- norwegische Team Lewis/ Soehol in die dritte Runde. Im Damen-Doppel kamen Silvano Laz- zarino/ Nicola Migliori(Italien), Angela Mor- timer/ ann Shilcock England), Nellie Adam- son/ Suzanne Schmitt Frankreich) Diris Hart/ Shirley Fry(USA) und Louise Brough Mar- garet Dupont(USA) eine Runde weiter. Die Oesterreicherin Liesel Broz und ihre Schwei- zer Partnerin Nicla Kaufmann verloren ge- gen Ginette Bucaille/qeanne Kermina(Frank- reich) mit 2:6, 4:6. toße- Erfolg des Hl C in Züri Die MR C-Junioren gewannen den Jungmann-Achter Bei herrlichem Sonnenschein, leichtem Gegenwind und etwas bewegter See wurde am Samstag die Internationale Züricher Ruder-Regatta am Mythenquai eröffnet. Von deutschen Vereinen waren vertreten: Neptun Konstanz, Ludwigshafener Ruder-Verein, Mannbeimer Ruder-Club, Ræœ Radolfzell, WSV Waldshut und der RV Friedrichshafen. Aus Frankreich war der SN de la Basse- Seine, Paris, und aus Italien die bekannte Mannschaft der Gruppo Sportivo Moto Guzzi. Mailand gekommen., Für die organisatorisch gute Abwicklung dieser grogen Regatta hatte sich der Zürcher Regatta- Präsident Dr. E. Ganz lein gebürtiger Mainzer übrigens), einige Erfahrungen der letzten Mannheimer Regatta zunutze gemacht. Zum Regatta- Frühstück war der deutsche Generalkonsul Dr. Walter Zimmermann gekommen, um den deutschen Mannschaften viel Glück zu wün- schen. 5 Frischauf Hôppingen holte zwei ffleistertitel Große zweite Halbzeit der Süddeutschen/ Frischauf Göppingen— Tus Lintfort 18:8(7:5) Vor 21 000 Zuschauern erkämpfte sich bei regnerischem Wetter, das sich stark auf den Besuch auswirkte, zum erstenmal die Mann- schaft von Frischauf Göppingen durch einen 18:8-Endspielsieg über den Westmeister Tus Lintfort die deutsche Feld- Handballmeister- schaft. Damit wurde die jüngste deutsche Oberliga-Elf auch deutscher Meister im Feld- Handball. Göppingen erspielte sich den klaren Sieg vor allen Dingen in der zweiten Halbzeit, Als die gut 12 000 Göppinger Schlachten- bummler ihre Mannschaft mit grün- weißen Fähnchen und Sprechchören stark anfeuer- ten, Bis zur Halbzeit stand die Entscheidung noch auf des Messers Schneide, denn Göp- pinngens 7.5-Halbzeitfünhrung war mehr als glücklich und konnte nur dank zweier ver- Wandelter I3-Meter-Bälle erzielt werden. Lintfort hatte in dieser Phase großes Pech urid nicht weniger als viermal trafen die Westdeutschen Stürmer nur Latte und Pfo- sten. Zudem spielten die Lintforter etwas zügiger, mehr in die Breite und rationeller, scheiterten aber vor allen Dingen neben ihrem eigenen Pech an der großartigen Form des Göppinger Torstehers Burkhartsmeſer, der gang ausgezeichnet hielt und seine Elf vor einem Rückstand bewahrte. Erst in der zweiten Hälfte setzte sich der jugendliche Schwung der Göppinger besser durch, jetzt kam auch Bernhard Kempa, der große Göp- pinnger Regisseur und der Weit bester Hand- ballstürmer, sehr gut in Fahrt. Er dirigierte nicht nur, sondern zeigte seine Schußkraft auch als Vollstrecker. Bei den Lintfortern konnte Nationalspie- ler Günnemann nicht die erwartete große Rolle spielen, da er von den Göppingern gut abgeschirmt wurde. Göppingens junge Mannschaft, die nach der Hallenmeisterschaft nun auch Deutscher Feldhandballmeister Wurde und damit einen grobartigen Tri- umph errang, spielte im ganzen gesehen energiegeladener, frischer und war vor al- len Dingen in der zweiten Hälfte mit raffi- nierten Fallwürfen vor dem Tor erfolg- reicher. Neben Kempa verdienten in der Meistermannschaft der 19 jährige Singer, der 20jährige Wein und der 26 Jahre alte Her- zer ein Sonderlob, In Anwesenheit des DSB-Präsideten Willi Daume und des Ministerpräsidenten von Ba- den- Württemberg, Dr. Gebhard Müller, ent- Wickelte sich gleich in den Anfangsminuten eim flottes Spiel ab, das zunächst die Göppin- ger durch Weiß in Führung sah. Postwendend glückte Lintfort durch Meister II nicht nur der Ausgleich, sondern auch eine 1:2-Führung durch Guüneemann, die jedoch während des ganzen Spiels die einzige bleiben sollte. Weiß und Singer sorgten wieder für einen Göppin- ger 3.2- Vorsprung. Dann hatte Burkharts- meier bei den pausenlosen westdeutschen Angriffen Gelegenheit, sich abermals auszu- zeichnen. Mitten in einer Lintforter Ueber- legenheit glückte Bernhard Kempa das 4.2 und wenig später schraubte er auf 512. Durch zwei prächtige Tore von Meister kamen die Westdeutschen jedoch innerhalb von einer Minute wieder auf 514 heran. Zwel Dreizehn meterbälle, die durch hartes Einsteigen von Lintfort verursacht wurden, gaben Göppin- gen aber wieder zwei Tore Vorsprung, denn Singer ließ sich die Chance des Verwandelns nicht entgehen, Fast mit dem Halbzeitpfiff schoß das Geburtstagskind Wehmeier, der seine 220 Pfund hinter seine Schußarme setzte, das 7:5 heraus. Nach Wiederanspiel dominierte Göppin- gen eindeutig und lieg sich das Gesetz des Handelns nicht mehr aus der Hand nehmen. Singer erhöhte auf 8:5, aber noch einmal glückte Jost der Anschlußtreffer. Dann aber zogen die Göppinger in schneller Folge durch zwei Treffer von Kempa auf 10:6 davon und die Westdeutschen konnten durch Wehmeler nur noch einmal die Latte treffen, ehe Günnemann sich seiner Bewacher entledigte und zum 107 verkürzte. Jetter und zwei Treffer von Kempa brachten das Ergebnis auf 13.7, ehe abermals Günnemanmn acht Mi- nuten vor Schluß den letzten Lintforter Tref- fer erzlelen konnte. Drei Tore von Kempa, eines schöner als das andere, und zwei von Herzer beendigten den Göppinger Torreigen, der Frischauf Göppingen den verdienten deutschen Meistertitel einbrachte. Montag, 28. Juni 1954/ Nr 100 — 4 Frankfurt Frauen-Meister Auf dem Bieberer Berg in Offenbz gewann der TV Vorwärts Frankfurt Endspiel um die deutsche Handball-Melte schaft der Frauen vor 2000 Zuschauern 8 den Postsportverein München 3:2(Il), Die Frankfurterinnen legten ihr 8 taktisch klüger an. Sie kommandierten di Läuferin Fricke und die Verteidigern Fischer zur Spezialbewachung der gefiht. lichen Münchner N ationalspielerinnenprante und Rückriem ab. Die beiden Münchner Halbstürmerinnen konnten 80 ihren St nicht wie gewohnt in Schwung bringen, 53 auch die übrigen Frankfurter Abwehrsple. lerinnen sehr sorgsam deckten, kamen de Bayern trotz ihrer besseren Ballbehandling 1 und ihres flüssigeren Zusammenspiels nut selten zum Schuß. Einige Male hatten 812 — Chlorodont erfrischt den Mond, und macht gen Atem rein — freilich mit ihren knapp vorbeistreichenden Schüssen Pech, und überdies hielt die Frank- furter Hüterin Heß wieder sehr gut, Die große Siegeschance vergaben die Münch. nerinnen in der 31. Minute, als Nückriem beim Stand von 2:2 einen 13-Meter-Ball über das Tor warf. Im Frankfurter Angriff, wWwar die halb- rechte Lisa Müller mit ihrer Spielübersicht und ihren placierten Würfen die fiber- ragende Spieler. Sie brachte ihre Mann- schaft in der dritten Minute in Führung München glich noch vor der Pause durch Rückriem aus, und durch die gleiche Spiele- rin zogen die Gäste in der 27. Minute 2 in Front. Sauer stellte in der 29. Minute Auf 2, und in der 31. Minute gelang Lisa Müller nach einer Blitzkombination durch eiten herrlichen Wurf das Siegestor. Die Frank- furterinnen spielten dann auf Zeit und retteten den knappen Vorsprung bis zum Schlugpfiff. SV Waldhof im Pokalendspiel SV Waldhof— TSV Brötzingen 6:3 4290 Unter der guten Leitung von Kerle, St Leon, gab es auf dem Waldhof einen span- nenden, aber nicht immer befriedigende Kampf um den Eintritt in die Endrunde un den badischen Handballpokal, der im kom- menden Jahr heißer umstritten sein wirl als diesmal. Nehmen wir es gleich vorweg. Die Schwarzblauen konnten in diesem Spiel nicht überzeugen, wirkten etwas zerfahren und hatten sehr um den Sieg zu bangen. Immerhin brachte die Elf die Kraft alt, jeweils den knappen Vorsprung nach 111 2 halten und schließlich zu einem knappen aber verdienten 615 Sieg zu kommen, 7 Stapf(2), Freiseis, Klotz, Hess und Mall au Torehren kamen. Der Pforzheimer Pokal meister hinterlies in Mannheim einen seht guten Eindruck und imponierte in ersten Linie durch seinen großen Eifer. Das Glück schien dann auch mit den Deut- schen zu sein, denn gleich im ersten Renten zu dem sechs Boote an den Start gegangen Waren, gewann der RV„Neptun“ Konstanz gegen die sehr harte Mannschaft von Bel- voir RC Zürich den ersten Vierer m. 8. Doch im I. Jungmann-Vierer m. St. mußte die Mannschaft Bayer, Lüder, Fleckenstein Mardo, St. Will des Ludwigshafener RV dem gut eingespielten Vierer vom Seeclub Zug deutlich den Vortritt lassen. Ein welte- res interessantes Rermen war das im Gro- Ben Vierer m. St., in welchem der Ruder- Club Thalwil die Lausanner Renngemein⸗ schaft klar beherrschte und sie mit einigen Längen auf den zweiten Platz verwies. Und dann kam das große Rennen der I. Ju- nior-Achter. Auf Außenstart lag der Mann. heimer Ruder-Club, daneben Belvolr Re Zürich und Neptun Konstanz. Die Boote lagen bis 1800 m ineinander und hatten sich bis dahin einen mirderischen Bord-an- Bord- Kampf geliefert, der in der Hndphase von den an Seeverhältnisse gewohnten Konstan⸗ zern in feiner Manier gewonnen wurde. Die Club-Junioren hatten wohl ein sehr gutes Rermen gefahren, doch waren sie im End- spurt weder den Zürchern noch den Kon- stamzern gewachsen, dle nicht nur lebhafter, sondern auch härter wirkten. Die wichtigsten Ergebnisse: 1. Jungmann-vierer m. St.: 1. See-Club Zug 521,6 Min.; 2. Ludwigshafener RV 9781½ Min, 3. Nordiska Roddfôreningen Zürich 6:36,4 Min. 3 Sentorchiner: 1. Awiron Romand, Zürich(Colom 4 91.9 Min.; 2. Grasshopper zürich(Frohofer) 9.3 Min.; 3. Aviron Romand Zürich(Br. Meyer) 9-206 Min.! 3. Rowing-Club Bern(Hipper) 9:30, Min.— I. Junior-Achter: 1. Neptun Konstanz 7705, dar 2. Belyxoir Zürich 7:09, 1 Min.; 3. Mannheimer 39 f 714 Min,— Großer Achter: 1. RC Thalwil 6745 Min.; 2. Moto Guzzl 6:47, M²in.; 3. SN de la Basse. Seine Paris 652,6 Min. Am zweiten Tage der Internationalen Züricher Ruderregatta kamen die Club- Junioren in ihrer eigentlichen Klasse, dem Jungmann- Achter, zu einem eindrucksvollen Sieg. Es war eines der schönsten Rennen der gesamten Regatta, das sich die Mannschaften aus Luzern, Zürich, Waldshut und Mann- heim lieferten. Auf den letzten 100 m erst setzte sich das bessere Stehvermögen der Mannheimer Junioren durch und kurz vor De NN dem Zielband verwies der fabelhaft spur tende Club-Achter seine Gegner auf die Plätze. Auch der Ludwigshafener Ruderverein kam am zweiten Tag im Jungmann-Vierer m. St. zu Erfolg. Die Ludwigshafener Mann schaft zeſchnete sich, und das wurde beson- ders am Lautsprecher erwähnt, durch einen mitreißenden Endspurt aus, Damit hat die deutsche Expedition zur Züricher Regatte mit einem Mannheimer, einem Ludwigshafe. ner und zwel Konstanzer Siegen einen rech erfolgreichen Abschluß gefunden. 54/ Nr. 100 . 65 r. 147“ Montag, 28. Juni 1954 MORGEN 8 ister 1 1 Offenbach g„ 5 0 22 2 2 den. Bildung ist ihrem Wesen nach Wille 8 5 8 5 5 5 aue Die„Fünfzehnfächerschule“ im Kreuzfeuer un Saanen kante e en Seren. Ein Lippenbekenntnis allein genügt nicht Melster.. 5 5 3 res. Eines recht wissen, verleiht höhere Bil- 11 Sezen Landes verbandstagung nahm Stellung gegen Ueberfälle von„oben“ dung als tausend Halbheiten, wußte Goethe. Appell an die Studierenden in der Bundesrepublik 2 Gi, N 1 önig f 3 1 5 eb Caselmann riet, die Situationsdenker N Oberstudiendirektor Pr. König, Mannheim, den-Württemberg sei man glücklich auf der en g 4 5 Ueber die Verhältnisse in Hochschulen während Abiturienten al schüler in di n ihr gpg teute beim öffentlichen Festakt anläßlich Hôchstzahl der Lehr- und Lernstunden für 555 und denkende Praktiker, und Haftanstalten der Sowjetzone b Betriebe bestecket e ee e adierten qi der Jahrestagung des Landesverbandes Nord- Schüler und Lehrer angelangt. Vor der von den eigentlichen 55 3 auf Einladung des Amtes für gesamtdeutsche Di ee 41 3 Studi erteidigetn baden für Lehrer an höheren Schulen in„barbarischen Ueberlastung“ der höheren Sen 2 trennen durch Mittelschulen oder Studentenfragen im Verband Deutscher bewerber nac 5 Ae e. 110 Schulen habe man aber schon zu Zeiten Mittelschulzüge, die mit einer Fremdsprache verber nach politischen und soziologischen der geſähp. Weinheim fünf Forderungen auf, Vorbedin- auskommen. Eindringlich warnte er vor dem Studentenschaften ein Student aus Mittel- Gesichtspunkten“ kontrastierte der Sprecher men Frame gungen für 5 1 80. gecarnt. die noch mit 18 Wochenstunden seltsamen Glauben, daß Heranwachsenden deutschland. der aus verständlichen Grün- mit der in der Sowjetzone eingeführten 1 Mü Schulwesens: Die beängstigende Schulraum- auskamen. 3 a N in den nicht genannt sein will, am Samstag in großzügig f f gelung“ 1 ünchter Ars nac 5 5 alles zugänglich gemacht werden könne. Ein 1 5 Se„Sroßzügigen Stipendienregelung“, wobei hren Stun got, neun Jahre ns ttessene desensen Durch die Ueberfüllung auch auf der verfrühtes Bekanntmachen mit der Floch- der Wirtschaftshochschule. Der Sprecher aſlerdings auch wieder Herkunft und poli- bringen 10 Eine sinnvolle 1 3 9 Kuknahme n Oberstufe sei die geistige Durchbildung ge- form des Klassischen in Natur- und Geistes- hatte mehrere Jahre im Zuchthaus Bautzen tische Einstellung als maßgebliche Kriterien Wwebre die none res 8 dag irdividnell er kährdet, die von den Universitäten voraus- wissenschaften stumpfe und stoße nur ab Als Politischer Häftling— er war der„Spio. dienten. Die fortschreitende Zersetzung der kamen dle kreauenz 80 halten, dat mdlviaueller Untere gesetzt werden müsse. Pädagogisches Den- und lasse freie, freudige Tätigkeit nicht auf- nage“ angeklagt zugebracht An- und Lehrkörper— 65 Prozent der Lehrkräfte auen ai rent möglich ist. Schüler und Lehrer nicht ken müsse sich gegen fiskalisches Denken kommen, das beste Wachstumsklima für Abschließend wurde ein aus DDR- Wochen- hätten nicht promoviert— verleihe den ost- behandlig überlasten. Die würtschaftliche und soziale durchsetzen in einem Lande, das mit seinen Bildun 8. Ferien steiner taille Ar- schauen und einem Dokumentar-Amateur- zonalen Hochschulen und Universitäten spiels nu stellung der Lehrkräfte heben und sichern. Ueberschüssen in anderen Ländern ein peitsschule“ und Weinstocks großartige Ge- fim zusammengesetzter Bildstreifen vor- einen immer stärkeren nicht- wissenschaft- hatten ze Keine dieser fünf Forderungen ist erfüllt, Schulwesen finanaiere, das dem eigenen vor- wissenserforschung(„Tragödie des Huma- Seführt. lichen Charakter, während in der Politi- sagte Dr. Könis. aus sei. Unmöglich sei der Zustand, daf nismus“) können helfen gegen ein Ver- Die Auswirkungen des 17. Juni und der erung des Lehrbetriebs, und zwar aus 7 Wir werden überfallen und überfüttert Referenten des Kultministeriums als kennen und Vergötzen des Menschlichen. sogenannte ‚neue Kurs“ hätten nicht, wie Mangel an Lehrkräften, ein„gewisser gra- 1 Atem rein streichenden mit Anordnungen„von oben“, führte der Landesverbandsvorsitzende weiter aus. Da- bei kann kein Unterricht gedeihen. Der her- anwachsende Mensch sollte die Schule als Stätte der Sammlung empfinden können, als Heimstätte. In seiner Festrede„Kulturpädagogik und Höhere Schule“ ging Universitätsprofessor Heidelberg, mit„unserer Casel mann, „Klassenklau“ das Land durchziehen Auf die Problematik der höheren Aus- bildung eingehend, sagte Caselmann, daß die höhere Schule kein Bildungswarenhaus, der Lehrer kein Bildungsmagazinver walter wer- den dürfe. Nach den von Heinrich Weinstock ausgearbeiteten Vorschlägen müsse man Schwerpunkte bilden: Geistige Zucht, wie Bildung überhaupt, kann von bewußter und Alle Kulturpädagogik laufe hinaus auf die Kunst der rechten Weitergabe an den Nach- wuchs. Eingangs hatte Oberbürgermeister Engel- brecht die Leistung der Städte für ihre Schulen betont. Es sollte kein Zankapfel gemacht werden aus dem Abgrenzen der Elementarschulen und der höheren Schulen. Das Niveau aller Schulen müsse sich heben. man gehofft habe, zu einer Lockerung der Bolschewisierung der Hochschulen in der Sowjetzone geführt. In der Zulassungspoli- tik habe sich das Bildungsmonopol für die Arbeiter- und Bauernkreise gefestigt. Seit 1949 kämen nur noch wenige Nicht-Marxi- sten auf die Hochschulen, und heute seien 95 Prozent der Studierenden FDꝗi-Mitglie- der. Aus den Betrieben ziehe man die besten dueller Abbau“ zu beobachten sei. Dafür stünden die Studiengruppen der FDJ, von deren Beurteilungen sehr viel für den Stu- denten und seine berufliche Zukunft ab- Hänge, in voller Blüte. 5 Der Sprecher schloß mit einem Appell an seine bundes republikanischen Kommilitonen, die Studenten in der Sowjetzone ideell und materiell—„ein Läppenbekenntnis allein Fünfzehnfächerschule“ ins Gericht. In Ba- gewollter Einseitigkeit nicht getrennt wer- f. W. K. Facharbeiter zum Hochschulstudium heraus, genügt nicht“— zu unterstützen. rob t die Frau r f 5 Sut. Die 1 + die Münch⸗ 5 5 Rückriem Unser Stammhalter THOMAS JOSEF ist angekommen. 2 2 8 7 1 1 8 r- Ball über— In dankbarer Freude: Ida Krieger geb. Mathes 8 2. Heinz Krieger, Ing. . i lötzlich und unerwartet im 53. Lebens- die halb- Nach langer Krankheit verstarb plstzlieh und Mannheim-Feudenheim, Körnerstr. 40, den 26. Juni 1954 ielübersſcht jahr unser lieber Mitarbeiter, Herr 2. Z. St.-Hedwig- Klinik, Privatabt. Dr. Schreck die über. hre Mann-— n Führune 1 0 Eber ause durch BOokanntmachungen iche Spiele- a. im 14 18 2 treue Dienste und wird die gerissene ute 21. Achtzehn Jahre lang leistete 25 8 5 1. Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. ver- nute auf 2 Lücke nur sehr schwer auszufüllen sein. 5 gibt folgende Arbeiten: isa Müller„ a 5 e ür die Nanpdarzen Rainweidenstraße, 1 1 14 5 ei reuen und hilfsbereiten Arbeitskollegen un 2. Hofherstellung für die Wohnbauten Rappoltsweiler/ Kolmarer Straße, 7 5 einen Wir derltetes in im een 5 3. Schlosserarbeften gür städt. Altersneim. 12 Frank- werden seiner stets gedenken. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— in der Ge- Zeit und schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mbfi., 1 5 5 Max-Joseph-Straße 1, Zimmer Nr. 309, abgeholt werden. 8 bis zum Hamburg Mannheim(C 4, 9b), den 26. Juni 1954 Mannheim, den 26. 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Juni, bis einschl. Freitag, 2. Juli 1954 Isssig, ohne Gewöhnung. Nur dus pflanzen! ER- 4 u. 8 Uhr abends a m-Vierer kaufen viele Tausende den echten KLOSTER jeweils 10 Uhr vorm., 3 Uhr nachm 50 85 duügch r Mann FRAU MEAASSEN GEIST! Sie wissen warum: n(Freitag, 2. Juli, nur 10 und 15 10 6 i e beson- sie haben seine erstaunlich wielgettige itte del n DIE Waöz ene rie ö ch einen 80 mancherlei Beschwerden des Alltags am eige- N 1— hat die nen Leibe erprobt: bei Kopiweh und 3 veranstalt.:„Vaporetze,idenerga vertrieb, München 23 8 0 1— Leopoldstraße 6. 5 5 ata ei Schlaflosigkeit, nervösen Herz- un 5 1 1 0 Die Wohlschmeckenden Drogées. Ort iing pe. O J. 25 V ies e und vielem mehr. Immef„ 3 555 E 1 in e 0. een Moster d. Oruckschriſt grolis. 4 en recht wieder hat er sich ois Hausmittel bewährt! Durchfünrung: Tn. 8. BEHR, Bamberg 2,— Und bel krechöpfungszuständent EUIXIE! ö Wirklich: auch Sie sollten ihn erproben! in Apotheken und, Drogerien. Nur echt mit. 3 Nonnen. Denken Sie auch an Aktiv-Puder zur pflege der gesunden und kranken Haut! Seite 8 MANNHEIM Montag, 28. Juni 1954/ Nr. 147 eee Sport und Spiel im Zeichen des Kreuzes Das erste große Diözesansportfest nach dem Krieg in Mannheim Etwa 2000 Sportler aus 86 badischen und pfälzischen Städten weilten über das Wochen- ende anläßlich des ersten großen Nachkriegs- treffens der Deutschen Jugendkraft OK) bür die Bistümer Freiburg und Speyer in Unserer Stadt. In Mannheim, das früher eine Bastion der DK War; in der das erste süd- westdeutsche Ländertreffen 1929 mit über 5000 Turnern und Sportlern zu einem Meilen- stein auf dem Entwicklungsweg der DJK wurde. Das diesjährige Treffen sollte Gradmesser für die Leistung und Zeugnis des Wachstums des Verbandes sein; es sollte echter Sport- freude dienen und katholische Jugend zur Mitarbeit aufrufen. Dies betonten Stadtrat König, Ludwigshafen, und Geistl. Rat Beer, der Jugend- Seelsorger der Diözese Freiburg, am Samstag beim offiziellen Empfang der Kirchlichen Würdenträger und prominenten Säste durch die Stadt Mannheim. Und Bür- Ser meister Trumpfheller, der Grüße und Wünsche der Stadtverwaltung überbrachte, Sab seiner Freude über die gesunde Auf- fassung der DRK von den Aufgaben des modernen Leistungs- und Amateursports Ausdruck. Er betonte, daß gerade in Mann- heim durch Unterstützung des Schulsports tatkräftig zur sportlichen Erziehung der Jugend beitrage. N Der Nachmittag war der Abwicklung eichtathletischer Wettkämpfe gewidmet und um 20 Uhr begann im Musenzaal ein„Fest- licher Abend“. DJRK-Vorsitzender Paul Mül- ler konnte neben Vertretern kirchlicher Organisationen Mitglieder des Stadtrats und Vertreter Mannheimer Sportverbände be- grüßen. Stadtdekan Geistl. Rat Otto Michael Schmitt brachte die Hoffnung zum Ausdruck, die Arbeit der katholischen Jugend möchte dem Namen der DK guten Klang verleihen und eine Bestätigung des Schriftwortes sein, das als Motto über diesen Tagen stand:„Ver- Herrlicht Gott in Eurem Leibe.“ Nach Beigeordneten Dr. Fehsenbecker, der Grüße des Oberbürgermeister überbrachte, Hielt der geschäftsführende Vorsitzende des DꝗK- Hauptverbandes, W. Massenkeil, Düs- Seldorf, die Festrede, und umriß in prägnan- ten Ausführungen die Hauptaufgaben des Verbandes als„Sachwalter des Sports in katholischer Gemeinschaft“ Der moderne Sport ringe um Neuordnung und hierzu wolle die BK die Hand reichen. Fünf zehnjähriger schied freiwillig aus dem Leben In einer Kiefernschonung im Rheinauer Wald wurde eine männliche Leiche in leicht gekrümmter Haltung auf dem Boden liegend AUfgefunden. In der Nähe fand man ein Ge- äh mit Resten einer giftigen Flüssigkeit. Die Ermittlungen ergaben, daß es sich bei dem Toten um einen 15 jährigen Jungen aus Nek- Karau handelt, der seit mehreren Tagen ver- mißt wurde. * Tödlicher Verkehrsunfall Auf der Heddesheimer Landstraße wurde ein Motorradfahrer von einem entgegenkom- menden, bis jetzt noch unbekannten Pkw. aus der Kurve gedrückt und rannte gegen einen Baum. Dabei wurde ein auf dem Sozius sit- Zzelider 19 Jahre alter Arbeiter aus Heddes- heim so schwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Fahrer zog sich Verbren- nungen zu. Ihn stach wohl der Hafer Während der Nachtzeit wurde die Um- schaltanlage eines Verladekrans derart be- schädigt, daß dieser nicht mehr benutzt wer- den konnte. Die Kriminalpolizei ermittelte je- doch als Täter sehr rasch einen jungen Mann, der nach anfänglichem Leugnen zugab, aus reinem Uebermut„das Ding“ gedreht zu ha- ben. Es kostet ihn allerdings 7350 DM, die er Als Schadenersatz aufbringen muß. Nette Früchtchen erwischt Zu einer Diebesbande hatten sich zehn Ju- gendliche zusammengeschlossen, die aus Ka- sernen trotz Bewachung und Beleuchtung vor allem Benzin mausten. Daneben verschmäh- ten sie aber auch weder drei Kisten mit eiser- nen Rationen noch mehrere Autobatterien. Von Kasernenposten, die von der Schußwaffe 5 Gebrauch machten, wurden zwei der Bur- schen unverletzt geschnappt. Im ganzen dürften etwa 120 Kanister Benzin zu je 20 1 gestohlen und zu 7,50 DM pro Kanister ver- kauft worden sein. Die Polizei konnte fünf „Zwischenhändler“ feststellen. Strohladung in Flammen Vermutlich durch Funkenflug ging vor der Wohlgelegen- Schule eine Anhängerladung Stroh in Flammen auf, für die Schulkinder ein recht interessantes, für den„Strohmann“ aber ein recht unangenehmes Intermezzo, denn auch der Anhänger wurde bis zum Ein- greifen der Feuerwehr schwer beschädigt. Amerikaner sorgten für Abwechslung Bei einer Tanz veranstaltung kam es auf der Schönau zwischen alkoholisierten ameri- kanischen Soldaten zu einer munteren Rau- ferei, in der Bierflaschen sich als Wurfge- schosse und die Schönauer Straßgę als Kampf- hahn erwies. Die Mp machte deim Treiben ein Ende. Wohin gehen wir? Montag, 28. Juni: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr:„Wie es euch gefällt“; Musensaal 20.00 bis 21.30 Uhr:„Saul“, Oratorium; Kon- kordienkirche 20.15 Uhr: Gespräch über „Diakonie zwischen Landesjugendpfarrer Herr- mann und der evangelischen Jugend; Amerika- haus 19.30 Uhr: Schallplatten-Konzert. Wie wird das Wetter? Wechselhaft und kühl Vorhersage bis Dienstag früh: Wechselnde Bewölkung mit schauerartigen Niederschlägen, lebhafte Winde um Nordwest. Kühl. Anschließend konnte Geistl. Rat Beer an vier verdiente Förderer des D R- Gedankens das silberne Bundesabzeichen verleihen. Es sind dies Studienrat H. Dorner, DYK-Vorsit- zender P. Müller und Karl Himmelhahn. Professor Schwall erhielt die Auszeichnung zusammen mit einem Ehrenbrief am Sonntag bei der Hauptversammlung im Stadion. Weihbischof Dr. Seiterich, Freiburg, sprach das Schlußwort des Abends, der von Dar- bietungen des Katholischen Kirchenchors Neckarau und des Pfarrorchesters Neckar- gemünd umrahmt wurde. Am Sonntag waren die Witterungsverhält- nisse nicht sehr vielversprechend. Erst am Nachmittag konnte an einen programm- gemäßen Ablauf der Veranstaltung gedacht Werden, die in der Hauptversammlung im Stadion ihren Höhepunkt fanden. Alle akti- ven Sportler waren umgeben von etwa 50 Bennerträgern, auf der weiten Rasenfläche angetreten, als Bundespräses Willi Bockler vom Jugendhaus Düsseldorf die Sonderstelf- lung der katholischen Jugendsportler inner- halb der deutschen Sportorganisationen be- gründete. Auch im Sport müsse Gott ge- geben werden, was Gottes ist: der Mensch bringe mehr mit als Hände und Füße, er sei durch seinen Geist, seinen Glauben, seine Seele gekennzeichnet. Nach den leichtathletischen Endkämpfen und der Siegerehrung fand man sich am Abend im„Zähringer Löwen“ ein, wo der Kleine Aufgewärmt bis heiter „Sternchen“ flackerten im „Universum“ Wieder einmal„leuchteten die Sterne“ in Mannheim, genauer gesagt im Universum. Es waren überwiegend männliche Sterne, die sich von der mannhaft auftretenden Maria Ney vorstellen liegen. Als weiblich char- mante Ausnahme fungierte lediglich Lale Andersen in diesem bärtigen Reigen, nicht zuletzt um Abschied zu nehmen, denn sie beabsichtigt, für lange Zeit über den großen Teich zu fahren, um dort das Lied von der Laterne zu singen, die immer noch vor der Kaserne steht. Wir sind überzeugt, daß es seine Wirkung auf das dortige Publikum ebensowenig verfehlen wird wie am späten Samstagabend im Universum oder kurz zu- vor im Ludwigshafener Ebertpark. Die dor- tige Vorstellung im Freien scheint übrigens sehr an der Leuchtkraft der Sternchen ge- zehrt zu haben, denn Mannheim mußte sich mit einem müden Flackern zufrieden geben. Albert Schmitz und seine Solisten spielten Zz war ebenso tapfer wie Maria Ney zu plau- dern wußte, aber die beiden Sänger des Abends, Rene Carol mit bekannten Schlagern neuester Bauart nebst stark gekürzten Pa- rodien und Wilbelm Strienz mit stets publikums wirksamen Songs von Prärie, Geisterreitern oder auch enteilenden Jahren“ Waren leicht angeschlagen oder erkältet. Ludwig Manfred Lommel versuchte an- schließend seinen bekannten Lommeleien mit den nicht minder gut bekannten Pointen einen aktuellen Anstrich zu geben, aber die- ser deckte doch nur ungenügend den Ein- druck, mit Aufgewärmtem versorgt zu wer- den. Schließlich war es noch Sberrier, der sich mit seiner grotesken Tanzkunst in Er- innerung brachte. Er ist immer noch der Alte, aber was er parodierend auf die Bret- ter legte, das war leider auch noch das Alte. —es. Sommerfest des MGV Rheinau 1896 Als Auftakt zu den in großem Maßstab geplanten Festlichkeiten zum 60jährigen Jubiläum veranstaltete der Männergesang- verein Rheinau 1896 auf dem Gelände des Gartenbauvereins Rheinau ein auf drei Tage verteiltes Sommerfest. Der 1896 gegründete Gesangverein hatte das Glück, Dirigenten aufweisen zu können, die jahrelang sich der ereignisreiche Tag ausklang. Mit Stadt- besichtigungen, Hafenrundfahrten und einer Dampferfahrt nach Speyer findet heute das Diözesansportfest seinen Abschluß. Bericht über sportliche Ergebnisse im Sportteil. wete Isidor Markus, Opferfeier im Stadion. Bischof von Speyer, bei der Foto: Steiger Stunde der Arbeiterbewegung Minister Arno Hennig über Christen und Sozialisten in der Volkshochschule Ihre Veranstaltungsreihe„Diagnosen der Zeit und ihre Therapie“ setzte die Mann- heimer Abendakademie und Volkshochschule kort mit einem Vortrag über„Religion, Christentum, Kirche und der Arbeiter von heute“. Arno Hennig, Minister für Erzie- hung und Volksbildung im benachbarten Hessen, machte daraus eine Stunde der Be- sinnung, deshalb gefordert, weil in 30 Jah- ren die Menschenzahl auf der Erde sich ver- doppelt haben wird und das Abendland dem Osten anheim fällt, wenn„durchchristete Menschen“ den rettenden Ausweg nicht fin- den, den eine sterile Diplomatie vergeblich sucht. Unter 97 Prozent Kirchensteuerzahlern schätzt Minister Hennig drei Prozent„christ- lich bemühte Menschen“. In der Aussprache sagte Hennig, das dürfe nicht als Beeinträch- tigung der von ihm aufgestellten Entschei- dungsfrage verstanden werden. Nur zwei Christen fanden seine Anerkennung, der hl. Franziskus und die hl. Elisabeth von Thü⸗ ringen. Vielleicht hätte die enge Auswahl um Pastor Bodelschwingh und den älteren Blumhardt erweitert werden können, ohne das polemische Anliegen Hennigs zu ge- fährden. Wie die Christen, sagte er, könne man die Sozialisten mit der Lupe suchen, so Weit gehe eine gewisse Wurzelverwandt- schaft. Unglücklicherweise fielen die An- känge der Arbeiterbewegung mit materia- listischer Mode wissenschaft und Kirchen- austrittsbewegung zusammen, Seit 1900, seit Chronik der großen Stadt Leitung mit großem Eifer und Können hin- gaben. Schon der erste Dirigent, Lehrer Roser, hatte die Leitung 1914 bis 1926 inne, und auch in der Folge trat relativ selten ein Wechsel der Dirigenten ein. Noch heute stehen die Leistungen der Herren Oskar Pfeifer, Carl Reichert, Oskar Gutmann und Ed. Bruker in bestem Angedenken. Diese kontinuierliche Entwicklung vermochte am besten die Schäden wettzumachen und aus- zugleichen, die dem Verein durch Mitglieder- verluste in den beiden Weltkriegen erwuch- sen. Noch heute denkt man mit Wehmut daran, daß im zweiten Weltkrieg gerade die besten und pflichteifrigsten Sänger ihr Leben lassen mußten. Das Sommerfest, zu dessen Vorbereitung sich fast ausschließlich Angehörige des Ver- eins in Dienst stellten, so daß bei der Er- öknung am Samstag alles bereit lag, stand vorwiegend im Zeichen ungezwungener Un- terhalturig. Besonders am Sonntag, nachdem sich das Wetter aufgeheitert hatte, war ein fröhliches Treiben zu beobachten. Im Fest- zelt mit den verschiedenen Buden ebenso Wie bei Konditorei und Schießbude fehlte es nicht an eifrigen Besuchern. Der Männer- gesangverein Pfingstberg trug mit Gesang vortregen zur Hebung der Stimmung wesent- Jich bei. Das fröhliche Treiben setzte sich em Sonntagabend fort und schliegt am Montag fit einem flotten RKehraus. chim. Sorgen fielen über Bord beim„Dramatischen Club- Man konnte es am Samstagabend direkt platschen hören, als beim bunten Abend des„Dramatischen Clubs Waldhof“ die„Sor- gen über Bord“ fielen, wie es das Motto verheißen hatte. Werner Kämmerer lotste vor der zauberhaften Kulisse der bunt illu- minierten Freilichtbühne mit kesser Re- volverschnauze eine bald völlig sorgenfreie und animierte„Schiffsbesatzung“ durch ein buntes Programm. Gust Taglieber, ein jun- ger Tenor, versuchte sich zunächst mit zwei Opernpartien aus„Bajazwo“ und„Rigoletto“, mit seinen doch etwas schwachen Stimm- mitteln dürfte seine eigentliche Begabung aber auf dem Gebiet der leichten Muse liegen. Das Büttenas, Gustel Schölch, brachte seine gereimten und ungereimten, etwas antiquierten„Mannemer Schbrich“ so ge- schickt an, dag das Publikum auch über „Witze mit Bart“ aus dem Lachen nicht herauskamen. Ein neues Mundharmonika- trio, die Weheiwos, stellten sich erstmals vor und bemühten sich mit Erfolg. mit ihren „Maulhobeln“ Stimmung aufzumöbeln. Wenn sie einige Mißgtöne ausmerzen, werden sie eine Bereicherung der Mannheimer Klein- kunst sein. Das gleiche gilt für das DC W- Trio, das manchmal über die Tonart ver- schiedener Ansicht war, ansonsten aber einen erfolgreichen Streifzug durch die Schlagerwelt unternahm. Als musikalischer Motor des Programms fungierten wieder einmal die Rhythmic-Stars in bestechender Manier. ges Kinder-Musikwettstreit im Kaufhaus Für eine nette und originelle Publikums- attraktion sorgte das Kaufhaus Hansa, das allen 6- bis 14jährigen Gelegenheit gab, mit einem beliebigen Musikinstrument bei einem „Kinder-Musikwettstreit“ teilzunehmen. Als Preise waren ansehnliche Geldbeträge aus- gesetzt, die das große Wagnis des ersten „Konzerts“ für zukünftige Sterne am Kunst- himmel schmachhaft machen sollten. Und daß sie es schmackhaft machten, das zeigte sich schon darin, daß sich täglich etwa 25 „Eleven“ meldeten, von denen jeweils zwei in einer Vorrunde zu den Tagesbesten ge- kürt wurden, so daß am Samstag els Kon- kurrenten in das„Finale“ einzogen. Unter ihnen den oder die Beste zu finden, fiel wahrhaftig nicht leicht, aber schließlich siegte mit etlichen Längen Vorsprung Christa Landeck, die Clarissa Maeder auf den zwei- ten Platz vor Christel Holzschuh verwies. wete. Die Traber kommen In der Zeit vom 1. bis 4. Juli gastiert auf dem alten Meßplatz die bekannte Traber- Show. Als Besonderheit führt die Show einen Gitterstahlturm in Höhe von 72 Metern mit, an den die Seile gespannt werden und auf dem der schwankende Schiffsmast be- festigt wird. Freigabe eines Grundstücks Ein Grundstück in der Viktoriastraßze 33, Wurde am 24. Juni im Rahmen des deutsch- amerikanischen Wohnungsaustauschprogram- mes freigegeben. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der im Jahre 1954 im amerika- nischen nordbadischen Befehlsbereich frei- gegebenen Grundstücke auf 35. Bei Würsten, Stadtprominenten und Wettspielen Hochbetrieb beim Kinderfest im Schnickenloch/ Bunkerkinder fahren in Erholung 185 Bunkerkinder, 220 Kinder aus nicht gut gestellten Familien, 60 Sieger und Sie- gerinnen in den Wettkämpfen des Mann- heimer Schulsportfestes und die 30 Gewin- ner im Sauberkeitspreis ausschreiben der Stadt versammelten sich am Samstag rund um die Jugendherberge am Schnickenloch und im Garten des Fröbelseminars zu einem grogen Kinderfest, zu dem die Stadt Mann- heim eingeladen hatte. Die Kinder waren von den Schulen und der Familienfürsorge des Stadtjugendamtes ausgewählt und mit Omnibussen zum Spielplatz gebracht wor- den,„um einmal am schönsten Flecken Mannheims frische Luft und grünes Gras geniegen zu können“ wie der städtische Schulreferent, Dr. Gerd Kadelbach, in seiner humorigen Kurzansprache sagte. Die„Fressalien- Organisation“ lag in den Händen von Herbergsvater Heinz Bauer und Charles Diamant vom Stadtjugendring, die diese Hände von 16 bis 18 Uhr wirklich voll hatten. 45 freiwilige Helfer und Helferinnen des Fröbelseminars hatten sich zur Ver- fügung gestellt, um die Kinder von 6 bis 14 Jahren zu beschäftigen. Wettspiele, Sack- hüpfen, Völkerball, Wurstschnappen und Ballspiele nahmen dann auch die 500 jungen Gäste voll in Anspruch. Die ganz Kleinen unterhielten sich im Garten des Fröbel- seminars mit Schiffchen, die in einer Bade- wanne schwammen und einer Mikropolonaise mit Akkordeonmusik. Und das Motto des Nachmittags:„Kein Kind soll obne Preis nach Hause gehen“, wurde getreulich er- füllt, soweit dies bei dem herrschenden An- drang möglich war. Würste und Brezeln krönten die Wettkampfleistungen und füll ter zusätzlich die jungen Mägen, denen als im Tagesraum der Jugendherberge und im Fröbelseminar zu verschlingende Spiel- verpflegung Kakao, Coca-Cola, Bonbons und Schneckennudel zur Verfügung standen. Dr. Kadelbach bedauerte, daß er nicht alle 24 000 Mannheimer Schulkinder habe hierher bringen können und dankte allen be- hördlichen und privaten Spendern, die durch tatkräftige Mithilfe dieses Fest ermöglich- ten. Stadtdirektor Schell wies auf das Bun- kerelend hin, das der Stadt große Sorgen bereite, durfte aber dann den Fortschritt der Wohnbauten für Bunkerbewohner in der Mittelstraße erwähnen und den 185 Bunker- kindern ihre hundertprozentige Erholungs- bedürftigkeit bescheinigen, die sie dieses Jahr noch in die Sommerlager der Stadt führen wird, um die Spanne bis zum end- gültigen Auszug aus den unterirdischen Ge- Wölben besser zu überbrücken. Die Zwölfjährigen beim Bockspringen hinter der Jugendherberge. Drei Stunden Kinderlachen sind eine schöne und wohltuende Sache. Es ist anzu- nehmen, daß es den jungen Gästen, von denen sich die„älteren“ weiblichen Se- mester zu einem privaten Lesezirkel in den oberen Räumen der Herberge zusammen- geschlossen hatten, gut gefallen und daß sie für eine Wiederholung dieser organisierten Veranstaltung(ohne Organisation geht es nun einmal bei größeren Massen nicht) zu haben wären. Das Gewussel am Rhein, das sich die vom Bunkerausschuß. kommentarlos betrachteten, jedenfalls zeigte, wie dankbar Kinder für alles, was man für sie tut, sein können. hw) Foto: hwyWẽp Max Plancks bahnbrechenden Arbeiten, i der Materialismus wissenschaftlich Wider- legt, aber die materialistische Hal sich in steigendem Maße durchgesetzt die ist die Gefahr auch für die Arbeiterschaft Die Arbeiterbewegung kann keine andete Ethik haben als die christliche. Eine„rein rationale“ Grundlegung der Ethik, Wie gg in der Diskussion, gegen Metaphysik und Eschatologie, gefordert wurde, lehnte M. nister Hennig als unmöglich ab. In Anlehnung an Abt Joachim de Non unterschied Hennig drei Stufen des Chri- stentums, eine petrinische, eine paulinischg und eine johanneische. Vor dieser dritten Stufe stehe die Arbeiterbewegung, sie müsse den Ruf der Wandlung hören, den katholi- sche Brüder aus der Messe kennen. Bel guten Löhnen und gesicherten Renten werde der Ruf leicht überhört. Hennig, ein religiö- ser Sozialist evangelischer Prägung, lehnte Sozialismus als Ersatzreligion und Religions- ersatz ab. Ihres Besten geht nach ihm die Arbeiterbewegung verlustig, wenn sie an der Kirche vorbeigehen will. Die Begegnung Sn. Seife . befreit durch einfaches Waschen von lästi- gem Körpergeruch. Sie ist die wohl. doftende Seife von den Niyed- Merken, die prächtig schäumt und noch haltig erfrischt. S 2 .. Wer es liebt, 85 nach 5 Waschen des. odorierenden Kötperpuder,8 mel“ verwenden mit ihr bringe die„Selbstwiederfindung des Menschen“, von der der junge Marx sprach Daß sich Sozialisten und Christen finden und sich nie wieder verfeinden, nannte Mi. nister Hennig das Gebot der Stunde. Ein schockierender Mann, dieser Minister für Erziehung und Volksbildung aus Wies- baden. Ein Mann zwischen den Linien, det erstarrte Fronten in Bewegung bringt. O0 er zu den„großen Veränderern“ zählt, die er im Laufe seines ungewöhnlich reichhal- tigen Vortrags gefordert hat? F. W. k. Deutsche in der Fremdenlegion Anträge auf Nachforschungen nach ver- migten deutschen Fremdenlegionären oder solchen, die seit längerer Zeit nicht ge. schrieben haben, sowie Ersuchen um Aus- kunft über in den Händen der Vietmin be- kindliche deutsche Legionäre und über Ver- Wundete und Gefallene können für den Stadt- und Landkreis Mannheim jetzt beim Deutschen Roten Kreuz, Kreisverein Mann- heim, Qu 7, 12, gestellt werden, Daselbst Kanm auch Post zur Weiterleitung abgegeben Werden. Diese Briefe dürfen nicht allzu lang sein(bis 300 Worte), sind auf gewöhnlichem Briefpapier ohne Kopf, Firmenstempel o,. zu schreiben. Als Anschrift ist die letat- bekannte Anschrift bei der Legion anzu- geben oder— wenn sie bekannt ist— die Anschrift in der Gefangenschaft. Als Ab- sender vermerken die Angehörigen ihre eigene Anschrift. Termine „Diakonie“ ist das Thema eines Gesprächz zwischen Landesjugendpfarrer Herrmann und der evangelischen Jugend am 28. Juni, 20.15 Uhr, in der Konkordienkirche. Lehrlingsleistungsfrisieren. Die Friseur- Innung führt am 28. Juni, 16 Uhr, im„Kai- sergarten“, Zehntstraße 30, ein Lehrlings- leistungsfrisieren, an dem 40 Lehrlinge des 2. und 3. Lehrjahres teilnehmen, durch, ver- bunden mit der Lossprechung der Frühjahrs- gesellenprüflinge und Ehrung der deutschen Meisterin 1954, Lieselotte Diehm. Der Architekten- und Ingenieur- Verein Rhein-Neckar lädt zu einem Lichtbildervortrag am 28. Jumi, 20 Uhr, im Hörsaal 13 der Neuen Universität Heidelberg ein. Berndmark Heu- kemes, Heidelberg, spricht über„Mensch und Bauwerk während der Römerzeit“. Badischer Pfarrertag. Anläßlich des Pfarrer- tags spricht heute, 20 Uhr, im Wartburg⸗ Hospiz, F 4, 7-8, Kreisdekan D. Maas, Heidel- berg, über das Thema„Grund, Kraft und Ziel der oekumenischen Bewegung: Die Hoffnung“ Club„Graf Folke Bernadotte. In den Club- räumen, Nietzschestr. 10, spricht heute, 19.30 Uhr Hans Schmitt über„Moderne Musik“ zu Ton- bandaufnahmen zeitgenössischer Komponisten. Der Filmclub Mannheim-Ludwigshafen E. V. zeigt am 29. Juni, 20 Uhr, in der Kunsthalle den Film„Faust“ mit Emil Jannings, Camilla Horn u. a. Abendakademie. In der Reihe„Weltliteratur der Gegenwart“ spricht am 29. Juni, 19.30 Uhr, in der Sickingerschule, Zimmer 25, Pr. Günter Schulz über Gottfried Benn. Allgemeine Mitglieder versammlung der 8D am 29. Juni, 20 Uhr, in der Wandelhalle des Rosengartens. Es spricht Bundestagsabgeord- neter Prof. Dr. Carlo Schmid über„Politische Methoden in Amerika“. Hausfrauen- Verband E. V. Am 30. 15 Uhr, in der„Amicitia“ Treffen. Sudetendeutsche Landsmannschaft Mann- heim- Neckarstadt. Anmeldetermin für Neckar- stelinachfahrt bis 1. Juli 1954 verlängert. An- meldung bei Lm. EKippenhahn, Stamitzstr. 2. Fahrpreis 3,60 DM. Treffpunkt: 4. Juli, 7 Uhr, vor dem Heidelberger OEG- Bahnhof. Abendakademie. Am 2. Juli. 20 Uhr, in der Kunsthalle, Vortrag von Dr. med. Wilhelm Kütemeyer, Heidelberg, über das Thema„Ber- lin 19534— Ein Beitrag zur Sozialpathologie der Gegenwart“.. Wir gratulieren! Barbara Gast, Mannhenn. Käfertal, Ruppertsberger Str. 57, vollendet das 93. Lebensjahr Wilhelm Fuchs, Mannheim: Seckenheim, Mesßkircher Str. 52, wird 75 Jahre alt. Heinrich Sattler, Mannheim, Pflügers: traße 35, kann auf eine 40jährige Tätig- grundstraße 35 zurückblicken Juni, keit bei Firma Daimler-Benz 2. 55 Das Omnibusunternehmen Ferdinand Betz, Lampertheim, konnte 25. Geschäftsjubiläum feiern; zugleich begingen die Eheleute Bet das Fest der silbernen Hochzeit. 50. Geschäftsjubiläum Das bekannte Mannheimer Transport- und Klavierhandels-Unternehmen Ludwig, Mann- heim, H 4, 3, begeht 50. Geschäftsjubiläum, Zugleich kann der Inhaber Ludwig Ludw⅛ig pen 70. Geburtstag feiern. Nr. 10 schule beiten, int n Wider. Ubung nut setzt. 8 iterschaft, a andere zine„rein „ Wie gie aysik und Hnte Mi de Nor des Chri- aulinische . dritten Sie müsse n katholz. men. Bei ten Werde in religiö- 8, lehnte Religions- ihm die n sle an egegnung — Ifen en des · „enden. dung des Xx sprach. n finden mnte Mi. le. Minister us Wies⸗ nien, det ringt. Ob zählt, die reichhal- f. W. k. legion lach ver- ren oder icht ge⸗ um Aus- tmin be· ber Ver- für den tzt beim n Mann- Daselbzt ogegeben Uzẽu lang hnlichem pel o, ä. ie letit- n anzu- t— die Als Ab- zen ihre gespräch ann und 20.15 Uhr, Friseur- m„Kai- ehrlings- nge des ech, ver- ühjahrs- leutschen ir-Vexein rvortrag r Neuen rk Heu: isch und Pfarrer artburg⸗ Heidel- und Ziel Ffnung! n Club- 9.30 Uhr zu Ton- bonisten. en E. V. msthalle Camilla literatur 30 Uhr, Günter ler 8PD alle des bgeord- olitische . Juni, Mann- Neckar- Et. A 2str. 2. in der Vilhelm a„Ber- hologie nheim- det das nheim- Jahre lügers⸗ Tätig- „licken. Betz, biläum Betz t· und Mann- Hläum. udwig MORGEN Seite 9 ALSTER mit Tyrone Power Terry Nur noch Flue IHNKEN 75* Telefon 5 20 00 zeigen gemeinsam den großen Farbfilm in Cima SCOPE Der Hauptmann von Peshawar (KING OF THE KHYPER RIFTLES.) Anfangszeiten: CAPITOL(Telefon 3 118600 14.00, 16.30, 19.00 u. 21.00 Uhr (Jugendliche ab 10 Jahren zugelassen) ond CAPITOl. Moore Michael Rennie Guy Rolfe AL STE R (Telefon 4 46 47) 13.45, 16.00, 18.15 u. 20.30 Uhr heute! 13.00, 18.00, 17.00, 19.00, 21.00 Unr SILVANA PAM PANINI in H der Schönheit Das ergreifende Schicksal einer schönen Frau Ver k d ue 1 grauer Zweireiher-Anzug Gr. 1,76 1. 80, DM, 1 brauner Gr. 1,76—1,80 f. 120, DM, 1 blauer Gr. 1.68 für 90,— DM, alles gute Maßarbeit, zu verk. Dorn, O 7, 10, 2 Treppen. Mleiderschränke Bauknecht- Kühlschränke, Rothermel STRETT, B 6, 1— Kein Laden. Neuw. Kühlvitrine 2 m Ig.(Eisfink) sofort zu verkaufen. 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Seite 10 Auf hundert Einwohner zwanzig Leihböcher Kongreß der Deutschen Volksbibliothekore in Mönchen „Der Geist weht wann und wo er will. Manchmal herrscht Windstille“, sagte Dr. Carl Jansen(Essen), der Vorsitzende des Vereins Deutscher Volksbibliothekare, und Zwar zum Glück bereits in der Eröffnungs- rede, Wo dieser von liebenswürdiger Skepsis und vertrauenerweckender Bescheidenheit zeugesde Ausspruch nicht etwa als böses Fazit des 6. Nachkriegskongresses der Deut- schen Volksbibliothekare gewertet werden konnte. Das wäre denn auch sehr ungerecht gewesen, denn durch die hochmoderne Kleine Kongreßhalle auf dem Münchner Ausstel- lungsgelände bei der Theresienwiese wehte, um im Bilde zu bleiben, der Geist während der Kongreß-Tage in einer heiteren Brise, ja mitunter in urgesunden Böen. Es sollte verabredungsgemäß keine Klage- versammlung sein. Gewiß, noch ist Deutsch- land, das„Land der Dichter und Denker“, keineswegs ein Land der Büchereien. In ent- Wickelteren Büchereiländern(in England, in den skandinavischen Ländern, in den Ver- einigten Staaten) ist die erstrebenswerte Höhe des Buchbestandes(dis Zahl der an öffentlichen Büchereien verfügbaren Bücher Sollte jeweils der Einwohnerzahl entspre- chen) längst erreicht oder überschritten; in Deutschland gibt es durchschnittlich für 100 Einwohner nur 20 Bücher. Aber neben den betrüblichen Mängeln, zu denen neben der chronischen pekuniären Unterernährung vor allem auch die allenthalben noch fehlende gesetzliche Sicherung des Büchereiwesens Zählt, stehen auch unübersehbare Merkmale der Förderung und der gedeihlichen Ent- Wicklung. Es war eine Arbeitstagung mit einer Fülle von fachlicher Kleinarbeit, von Kollo- quien und Referaten(unter ihnen ein fun- dierter Vortrag von Dr. Ludwig Langenfeld, Trier, über„‚Die Situation der heutigen deutschen Literatur“). Daneben aber hatte der Kongreß auch die Aufgabe, die Büche- rei-Arbeit von benachbarter Warte aus 2⁊u beleuchten. In diesem Zusammenhang waren zwei Vorträge von besonderer Bedeutung: Universitätsprofessor Dr. Walther Gerlach, München, sprach über das Thema„Wissen- schaft und Volksbildung“ und Oberregie- Tungsrat Dr. Fritz Laak, Kiel, äußerte sich zum Problem„Gestützte Kultur?“. Noch nie in der Menschheitsgeschichte sei der Mensch sich selbst so zum Problem ge- worden wie in unserer Gegenwart, führte Professor Gerlach unter Berufung auf Max Scheler aus. Die Fachausbildungen, die un- sere Zivilisation im allgemeinen für uns bereit halte(auch das akademische Studium Zähle in diese Reihe), seien nicht geeignet, dem Menschen zu einer Selbstfindung zu verhelfen. Deshalb müsse eine allgemeinere Bildungsbemühung den Menschen der Ge- genwart begleiten, ein Streben nach einer verständnisberęiten, an wissenschaftlichem Denken geschulten Nachdenklichkeit, zu dem er schon in der Volksschule angehalten wer- den sollte und das durch alle Mittel der Volksbildung, so etwa durch die Aktivität der Presse, der Volkshochschule und der Volksbüchereien, wach erhalten werden müsse. Es sei gleichgültig, welche Gegen- stände dabei berücksichtigt werden. Nur auf ihren pädagogischen Wert käme es an, denn Sie sollten nicht in erster Linie den Wissens- stand erweitern, sondern vor allem die menschliche Haltung bestimmen. Professor Gerlach belegte seine theoretischen Forde- rungen durch natur wissenschaftliche Bei- spiele(der„Streit um das Weltbild“, die „Evolutions-Theorie“ als Lehrgegenstände). In einem Punkte freilich setzte er sich in Widerspruch zu einem großen Teil seiner Hörer. Er forderte kategorisch, daß nur Pro- bleme, die von der Wissenschaft endgültig gelöst und„verdaut“ seien, als Gegenstände Volksbildnerischer Bemühungen erwählt Werden. Die Erörterung ungelöster Frage- komplexe fördere nur die Verwirrung. Es wurde wohl mit Recht entgegnet, daß die Förderung eines kritischen Problembewußt- seins auch in un abgeschlossenen Forschungs- gebieten durchaus zu der nachdenklichen Haltung führen kann, die dem Laien durch die Volksbildung nahegelegt werden soll. Wenn man, um bei Professor Gerlachs Bei- sbiel zu bleiben, bedenkt, daß die letzten offiziellen Instanzen ihre Opposition gegen das im Jahre 1543 von Kopernikus definierte neue Weltbild erst im Jahre 1812 einstellten, wirkt die Abstinenz, die die Naturwissen- schaft hier von der Volksbildung fordert, doch allzu herb. Klug und abwägend äußerte sich Dr. Fritz Laack, Kiel, als Vertreter der„öffent- lichen Hand“ zum Thema„Gestützte Kul- tur“. Einerseits könne die Aufgabe des Staa- tes nicht darin bestehen, das nun einmal Bestehende kritiklos zu konservieren, wäh- rend er andererseits die kulturellen Unter- nehmungen nicht einfach einem Wirtschafts- kampf überlassen und ihre Lebensfähigkeit nach ihrer finanziellen Rentabilität ein- schätzen dürfe. Die Kultur solle letztlich vom Staate nicht gestützt, sondern geför- dert werden. Im einzelnen seien Kompro- misse unvermeidlich. Sie sollten, wo immer es angängig sei, nicht auf dem Machtwort des Staates, sondern auf der freiwilligen Selbstkontrolle der kulturellen Institutionen beruhen. Den Bibliothekaren fehlt es, wie ihre leb- hafte Tagung bewies, nicht an freiwilliger Selbstkontrolle. Sie werden sich im näch- sten Jahre in Kassel treffen; für das Jahr 1956 ist ein Bibliothekarenkongreßg in Ber- Iin vorgesehen, der wieder einmal die wis- senschaftlichen Bibliothekare und die Volks- bibliothekare zusammenführen soll. Dr. Hermann Waßner MORGEN Montag, 28. Juni 1954/ Nr. 10 Mahn- und Schufzmal der Seeleute Der genuesische Bildhauer Professor Guido Galletti, den unser Bild(rechts) hei der Arbeit mit einem sei- ner Assistenten zeigt, hat eine 2,60 m hohe Christus- Statue geschaffen, die am 18. Juli, auf einem schwe- ren Granitsockel montiert, in deen Gewässern bei Genua versenkt werden Wird. Sie soll das An- denken aller Seeleute ehren, die im Krieg und Frieden auf allen Meeren starben und den Schutz des Allmächtigen symbo- isch darstellen. Keystone- Bild Niemond Weiß, Wer er ist 7. S. Eliots Komödie„Der Ob wir wissen, wer unsere Eltern sind oder nicht, ist nebensächlich: so oder so, wir Wissen doch niemals ganz, wer wir selbst und wer unsere Mitmenschen sind, mögen sie uns noch so vertraut erscheinen. Das ist die Einsicht, die man von der deutschen Erstaufführung von T. S. Eliots neuer Ko- mödie„Der Privatsekretär“ bei den Ruhr- festspielen in Recklinghausen mitnimmt. Es werden da tiefen psychologische Probleme an- geritzt, Lebenser fahrungen mitgeteilt, und Eliot wählt, um alles für das Publikum möglichst schmackhaft zu machen, eine Ko- mödienform, die an Euripides erinnert und aus angelsächsischem Humor lebt. Eben dieser angelsächsische Humor scheint es zu sein, daß wir— denn die Völker untereinander sind ja auch verfremdet— die- sen Trubel um die vorehelichen Kinder des Ehepaares Mulhammer und das eheliche eines Dorforganisten skeptisch zu betrachten geneigt sind. Niemand in diesem Stück weiß, Wer wessen Sohn, Tochter, Vater, Mutter oder Tante ist. Sir Claude Mulhammer hat Colby als Privatsekretär engagiert, um die- sen vermeintlichen Sohn nach und nach in die Familie einzuführen, in der auch seine voreheliche Tochter Lucasa schon als„An- Zestellte“ lebt. Aber Privatsekretär Colby ist— was sich erst nach vielen Verwechs- jungen herausstellt— ein Sohn des Orga- nisten, daher seine musikalische Begabung. Sir Claude hat gar keinen Sohn; dafür aber wird entdeckt, daß ein anderer„Büroange- stellter“, Kaghan, der auch mit Familien- anschluß im Hause Mulhammer lebt, der verschollene voreheliche Sohn der soeben etwas vorzeitig aus psychotherapeutischer Behandlung heimgekehrten Lady Mulham- mer ist. Die Verwirrung erreicht ihren Höhe- punkt, als nach den Enthüllungen über die wahren Abstammungsverhältnisse die nun- mehr als rechtmäßig erkannten Elter und Kinder sich gegenseitig nicht oder nur sehr bedingt anerkennen wollen. Colby möchte Weiterhin in den falschen Vorstellungen über seine Herkunft leben, Lady Mulhammer ist mit ihrem Sohn Kaghan nicht einver- standen, weil er ihr„zu gewöhnlich“ ist— sie hätte lieber Colby gehabt—, und selbst die Dea ex Machina, Mrs. Guzzard, die schließlich alles aufklärt, sich als richtige Mutter Colbys entpuppt und zumindest zeit- Weilig alle Kinder als„Tante“ aufgezogen hatte, möchte lieber Tante bleiben als Mut- ter sein, obwohl sie's ist. Im Parkett befürchtete man, daß noch jemand zu seinem eigenen Onkel werden Würde. Aus dieser vordergründigen Reaktion auf die verwickelten Vorgänge, die vom Privatsekretär“ bei den Rohtfestspielen Recklinghausen erstaufgeföhrt Autor als Chiffren für das Postulat„lernt euch kennen und verstehen“ und die Er- kenntnis, daß wir uns im Leben niemals selbst so recht einholen können, gesetzt sind, werden die Mängel des Stückes offenbar: das Bemühen um Publikumswirksamkeit Sing so weit, daß der Charakter der Komödie für den nicht intellektuellen Zuschauer— und der stellt ja bei den Ruhrfestspielen das Hauptkontingent— zugunsten der Posse verzeichnet erscheint. Zudem hat das Stück einen durch Striche kaum zu bessernden zähflüssigen ersten Akt. Der Schluß mit der Frage des Sir Claude, der, sich einsam füh- jend, weil er in dem bisher vermuteten Sohn Colby nun doch keinen eigenen Sohn hat, mit ängstlicher Hoffnung bezweifelt, ob die nun aufgeklärten Familien verhältnisse tat- sächlich richtig sind, dieser Schluß stößt wie- der erkennbar in die fragwürdige Problema- tik allen menschlichen Seins vor. Höhe- punkte der Dialogführung gibt es im zwei- ten Akt. Gustaf Gründgens führte Regie: eine bis ins letzte ausgefeilte, sorgfältig die angel- sächsische Atmosphäre nachzeichnende und die Menschentypen klar gegeneinander ab- setzende Inszenierung. Ueberzeugendste dar- stellerische Leistungen: Elisabeth Flicken- schildts Lady Mulhammer von exzentri- schem Charme. Richard Münch als klein- bürgerlich sich bescheidender und zugleich sehr weiser Eggerson, partienlang die zen- trale Figur des Stücks und doch nur eine sich zur Ruhe setzender Privatsekretär, dessen Nachfolger Colby zu Beginn der Komödie geworden ist. Andreas Wolf gab den Colby etwas maniriert, während Antje Weisgerber und Martin Benrath als die beiden anderen „Kinder“ recht gelöst agierten. Hermann Schomberg wurde vom zweiten Akt an ein gewichtiger Sir Claude, Gerda Maurus über- zeugte als Mrs. Guzzard, die„Tante“ vom Lande. In den Jubel des Premierenpublikums mischten sich Bedenken: wie werden die „echten“ Ruhrfestspiel-Besucher das chif- krierte Stück aufnehmen und wird es sich auf den Spielplänen des Deutschen Theaters durchsetzen? Sonja Luyken Pin freffficher Mozorf-Abend Das Kurpfälzische Kammerorchester spieſte beim Richard-Wogner- Verband Mannheim In der Gruppe der ernsthaft strebenden, leistungsfähigen Kammerorchester muß dem „Kurpfälzischen Kammerorchester“ zweifel- los ein vornehmer Platz zugewiesen werden, denn diese vor einigen Jahren mit Energie und Künstlerischer Unternehmungslust ge- gründete, mittlerweile innerlich zusammen- gewachsene und gereifte Kammermusikver- einigung ist durch Konzertreisen und Rund- funkaufnabhmen allgemein bekannt gewor- den und hat sich den Ruf der Solidität erworben Bei dem Mozart-Abend, den der Richard- Wagner Verband, Ortsverband Mannheim, zu Gunsten der Bayreuther Sti- pendienstiftung im Vortragssaal der Mann- heimer Kunsthalle veranstaltete, fand diese günstige Meinung eine nachdrückliche Be- stätigung. Eugen Bodart, dessen behutsame, das Grelle verschmähende und vor allem um die intimeren Wirkungen bemühte Dirigierweise hier glücklich zur Geltung kam, hatte den ersten Teil des Programms einigen frühen Werken Mozarts vorbehalten, der„Ouver- türe zu Apollo und Hyaeinthus“, einer klei- nen, artig-verspielten Es-dur-Symphonie (K. V. 16) und dem Divertimento für Streicher D-dur(K. V. 136). Hier wurde Mozart von der Rokoko- Seite her beleuchtet; das alles war schwebend und unproblematisch aufgefaßt und dargeboten, und doch war in den lang- samen Sätzen gelegentlich die verborgene, immer wieder hinweggesungene Schwermut, der geheime Hang zur Trauer zu spüren, ein Zug, der besonders durch die sehr ge- schlossen und einheitlich wirkenden Grup- pen der tiefen Streicher unterstrichen wurde. Ueberhaupt machte sich in der Wiedergabe dieser Werke auf weite Strecken hin eine feine kammermusikalische Ausgewogenheit der Instrumentalgruppen geltend, in die sich nur die gastweise verpflichteten Bläser nicht restlos einfügten. Zum Erxlebnishöhepunkt des Abends wurde Mozarts A-dur- Violinkonzert(K. V. 219), das von Helmut Mendius überlegen und ausdrucksvoll gespielt wurde; die weite Skala seiner Tonschattierungen reichte von gesammelter Kraft über eine schlichte Innigkeit bis zu der gelösten Eleganz des letzten Satzes. Die Begeisterung des sehr auf- nahmebereiten Publikums wurde wach er- halten und womöglich noch gesteigert durch die abschließende Symphonie in A-dur(K. V. 20%, deren charmant und spritzig gespielter letzter Satz nach langem Beifallsgewoge wie- derholt werden mußte. Es war ein pracht- voller Mozart-Abend. Wa. William Meœrath Liederabend im Amerikahqus Nicht immer steckt in einer imposante Gestalt eine imponierende Stimme, aber 1 Falle von William Medrath erlebte man 10 dieser Hinsicht keine Enttäuschung. Das Volumen seiner Stimme hielt sich in einen angemessenen Verhältnis zu der bezwingen. den Mächtigkeit seiner äußeren Erscheinung ja fast fürchtete man, als der amerikanisch Tenor seinen Liederabend im Amerikahalg Mannheim mit Henry Purcells„If music he the food of love“ ein wenig forte-selig und geradeaus begann, daß die stilleren Regung. gen der Musikalität ein Dämmerdasein im Schatten der Stimmkraft zu führen haben würden. Aber das war nicht so. Schon in den folgenden italienischen Gesängen zeigte sich William MeGrath von seiner besseren Seite. Hier wußte er seine Stimme weich und mo- dulationsfähig zu halten, ja in manchen Ig. gen mit einem italienischen Belcanto-Schmeh auszustatten, der nur in der Höhe mitunter einer metallenen Härte wich. Eine feine Wendung zu unpathetischer intimer Verhaltenheit nahm der Liederabend mit drei Liedern von Claude Debussy und zum Geistreich-Witzigen mit„Cind Epita- phes“, einem kleinen Zyklus des Zeitgenöz. sischen französischen Komponisten Pierre Vellones. Hier erwies sich der Sänger, von Richard Laugs am Flügel zurückhaltend und sicher begleitet, als ein geschmackvoller Liedgestalter, der auch ohne Ausbrüche 1 Urtümlich-Machtvolle zu überzeugen Wuldte Die Liedkompositionen der zweiten Pro- Sramm-Hälfte— es waren Werke zeitgenòz. sischer amerikanischer Komponisten konnten nicht alle zu den lautersten Perlen dieser Kunstgattung gerechnet Werden, zu. mal da die Auswahl wohl etwas zu sehr vom Kriterium der populären Eingängigkeit ab. hängig gemacht worden war; aber Schön. heiten gab es auch hier. So konnte man selbst der schon ziemlich abgenutzten Bal. ladenromantik, die Richard Hagemann in seinem„Don Juan Gomez“ entwickelte, elne Sewisse Teilnahme nicht versagen, denn William MecGrath war in allen Sätteln ge- recht; und im hier wieder ungehemmfen Glanz seiner überdurchschnittlichen Stimme nahmen sich selbst die musikalischen Ebenen, in denen Roy Newmams„Water Lilies“ ge⸗ diehen, noch hübsch aus. Es gab reichen Bel. Tall. Koltur-Chronik Der Rücktritt des Wiener Burgtheaterdirek- tors Josef Gielen wurde von der Bundes- theaterverwaltung jetzt offziell bekannt- gegeben. Als seine Nachfolger stehen, wie schon gemeldet, die Schriftsteller Friedrich Schreyvogel und Frank Thiess, der vor einiger Zeit die österreichische Staatsbürgerschaft er- worben hat, im Vordergrund. Gielen wird im Rahmen eines mehrjährigen Vertrages weiter hin als Regisseur am Burgtheater tätig sein. Der Goldlorbeerpreis von David O. Selznik und die Goldlorbeer-Trophäe einer amerika- nischen Jury wurden in einer Feierstunde der IV. Internationalen Filmfestspiele in Berlin festlich verliehen. Mit dem Goldlorbeerpreis wurde der Film„Die letzte Brücke(fegie Helmut Käutner) ausgezeichnet. Die Geld- lorbeer-Trophäe flel an den britischen Pro- duzenten Sir Michael Balcon, der bereits 1953 den goldenen Lorbeerpreis Selzniks für seinen Film„The cruel sea“(Der große Atlantik) er- halten hatte. Mit dem Goldlorbeer-Preis wird derjenige europäische Film ausgezeichnet, der im letzten Jahr den besten Beitrag zur inter- nationalen Verständigung zwischen den freien Völkern der Welt geleistet hat. Die Gold- lorbeer-Trophäe wird demjenigen europäischen Produzenten überreicht, dessen Filme in den letzten Jahren dem gleichen Ziel in beson- derem Maße dienten. Max Halbe, der Dichter der„Jugend“ und des„Strom“ wurde am 26. Juni auf dem Fried- hof in Neuötting/ Oberbayern in ein eigenes Familiengrab umgebettet. Halbe, der 1944 auf seinem Anwesen in Neuötting starb, wurde damals zunächst provisorisch in einer Sammel- gruft mit drei Soldaten beigesetzt. Eine Uber- führung des Toten in seine ostdeutsche Heimat, in eine Ehrengruft der Stadt Danzig, deren Ehrenbürger Halbe seit 1931 war, wurde durch die Kriegsereignisse unmöglich gemacht. Halbe hätte 1955 seinen 90, Geburtstag feiern können. Zur Zeit laufen Verhandlungen, seinen letzten Roman„Die Friedensinsel“ zu verfilmen. er Den Brüder-Grimm-Preis der Marburger Philipps-Universität erhielt Professor Hermann Teuchert(Rostock) für seine mundartlichen Arbeiten und seine Erforschung der Sprach- 3 Siedlungsgeschichte des niederdeutschen stens. Eine Ausstellung künstlerischer Filmplakate aus aller Welt wird gegenwärtig in Eaisers- lautern gezeigt. Die indische Erbschaft EIN ROMAN VON HORST BIERNAT H Copyright 19543 by„Mannheimer Morgen“ 14. Fortsetzung „Zweihundert Millionen in der Hand?“ platzte Werner heraus, seine Stimme über- schlug sich dabei in einem wilden Hohn- gelächter,„sie begreift es nicht! In der Hand, sagt sie— hört es euch nur an! In der Hand Zweihundert Millionen! Das ist ein Zimmer voll Geld, Unsinn— das ist ein ganzes Haus voller Geld, vom Keller bis zum Dach mit Säulen silberner Fünfmarkstücke Vollgestapelt— ach, was sage ich—, das ist eine Schiffsladung voll Geld, und nur noch mit dem Bagger zu bewältigen. Seine Augen glühten, und nicht nur die beiden Mädel, sondern auch sein Vater hingen wie fasziniert an seinen Lippen. Die plastische Vorstellung dieser silbernen Berge, die einen Schiffs- rumpf wie Kies füllten, berauschte sie. „Bis wir es in der Hand halten!“ wieder- holte Frau Martha starr. Werner knallte sich die flache Hand vor die Stirn:„Sie hat wahrhaftig nicht alle Tassen im Schrank Aber im gleichen Augenblick zuckte die Hand seiner Mutter vor und traf ihn Klatschend mitten ins Gesicht, eine Hand, die die schweren Kohleneimer schleppte und die großen Wäschestücke wrang, Kessel vom Feuer hob und den Holzboden in der Küche Weiß scheuerte. Sie hinterließ den brennende Abdruck von vier Fingern. „Ich werde dir helfen, mich für verrückt 21 halten!“ sagte sie grimmig, aber so nüch- tern, als wäre alles, was in dieser Stunde über Mre Familie hereingebrochen war, einfach nicht geschehen. Sie stemmte die Fäuste in die Hüften und pflanzte sich vor ihren Leuten auf:„Und ich sage es euch allen, falls noch jemand daran zweifeln sollte: ich bin nicht verrückt! Aber ich werde es auch nicht dulden, daß einer von euch überschnappt!“ Ihr Blick glitt kritisch und kühl über Wilhelm Ströndle, über ihre Töchter und über Werner hin, den die Backpfeife sehr ernüchtert zu haben schien. Er rieb sich die brennende Wange, aber er schien durch die Ohrfeige in seiner männlichen Würde nicht verletzt worden zu sein; anscheinend hatte er das Empfinden, sie zu Recht gefangen zu haben. „Man müßte euch vor einen Spiegel stellen“, grollte sie,„damit ihr eure dummen Gesichter sehen könnt. Man möchte euch allesamt für besoffen halten. Jawohl, genau so schaut ihr aus!— Aber noch haben wir die Millionen nicht! Und bevor wir sie nicht haben, werdet ihr euch wie normale Men- schen benehmen!“ Aber sie mochte einsehen, daß sie mit Energie und Härte nicht viel erreichen konnte, sie dämpfte ihren Ton und wurde fast beschwörend eindringlich:„Seid gescheit, Kinder, macht keine Dummheiten! Weiß der Himmel, wie lange es noch dauern Wird, bis uns die Erbschaft ausgehändigt wird. Schwierigkeiten und Komplikationen das steht am Schluß des Briefes und das hat der Mann in England gewif nicht zum Scherz geschrieben „Nun ja“, fiel Wilhelm Ströndle ein, „aber wenn es auch zwei oder sogar drei Jahre dauern sollte— aber die Millionen sind uns sicher. Daran gibt es keinen Zwei- fel. Und in der Zwischenzeit.“ „Was ist in der Zwischenzeit?“ unter- brach ihn Frau Martha. Er zögerte ein wenig, ganz wohl schien ihm dabei selber nicht zu sein:„Hm— man körmte einen Kredit aufnehmen „Eine lumpige kleine Million, he?“ fragte sie lauernd und böse,„damit wir ein bis⸗ chen im Millionärsleben üben, wie?“ „Du übertreibst es immer gleich.“ murmelte er schwach und sah sich im Kreise seiner Familie nach Unterstützung um. Der Gedanke an einen Vorschuß schien zumin- dest Charlotte und Werner gar nicht 80 übel zu sein, aber sie standen zwischen den Feuern und zögerten, Farbe zu bekennen. „Nichts da!“ rief Frau Martha mit einer heftigen Handbewegung,„wir haben bisher micht auf Pump gelebt und wir werden es auch weiterhin nicht tun!“ „Röstkartoffeln und Pressack, grüne He- inge und Kartoffeln, Spaghetti mit To- matensoßge, Kartoffelsuppe ohne Fleisch Charlotte beendete die Aufzählung mit einem wilden Schluchzer. „Wenn dir meine Küche nicht paßt, dann brauchst du nicht länger an meinem Tisch zu essen!“ sagte Frau Martha eisig: aber sie spürte, daß sie allein stand, und das Gefühl der Einsamkeit machte sie schwach und mut- 1os.„Tut, was ihr wollt“, murmelte sie mit schmalen Lippen und ließ sich müde auf einen Stuhl fallen,„ich sehe es kommen, daß diese Erbschaft uns mehr Unsegen als Glück bringen wird. Und es ist mir auch gleichgültig, ob ihr euch nach meinen Wor- ten richtet oder nicht, aber ich sage euch, Wenn ihr klug seid, dann haltet den Mund! Sagt keinem Menschen etwas von dem Geld, das wir zu erwarten haben, und lebt genau so Weiter, wie ihr bisher gelebt habt. Jeden falls so lange, bis wir genau wissen, wann Wir über das Geld verfügen können. Vor- läufig hängt die Erbschaft noch auf dem Mond! Das ist meine Meinung.“ Sie wollte noch etwas hinzufügen, aber die Stimme versagte ihr. Sie breitete die Arme aus und ließ den Kopf sinken. Ein lautloses Weinen erschütterte ihre Schültern. Eine Weile blieb alles stumm. Wilhelm Ströndle rieb sich nervös die feuchten Hände. Charlotte betupfte ihre Augen, Wer- ner starrte zu Boden, und Christa schnüf- felte vernehmlich. Und dann war es Wil- helm Ströndle, der zu Frau Martha hintrat und ihr ein wenig verlegen die Hand auf den Kopf legte und ihr sanft die zuckenden Schultern zu streicheln begann.„Wenn man es sich recht überlegt, dann ist an Mutters Worten schon etwas Wahres dran. Und viel- leicht ist es wirklich am gescheitesten, wenn Wir vorerst einmal abwarten, wie sich die Dinge entwickeln, und wenn wir die Ge- schichte unserer Erbschaft nicht gleich in die Welt hinausposaunen. Oder was meint r dazu? f Sie brüteten vor sich hin, aber ihre traumverlorenen, betaubten Gesichter spann- ten sich wieder. „Es wird mir verdammt schwer fallen“, sagte Werner schließlich, aber Mutter hat recht!— Ich glaube, wir alle müssen es erst einmal richtig verdauen, was das zu bedeuten hat. Zweihundert Millionen. Das spricht sich so hin. Aber im Grunde ist es einfach nicht zu fassen. Genau so wenig zu begreifen, als ob einer sagt, rund um die Erde sind es vierzigtausend Kilometer“ „Vierzigtausend— phhh!“ Christa tat, als spucke sie einen Kirschkern aus,„was das schon ist!“ Werner warf ihr einen schrägen Blick zu: „Und nun stellt euch einmal vor, die Nach- barschaft erfährt es, und die Stadt, und die Zeitungen und der Rundfunk... Ich sage euch, wenn man schon um einen lumpigen Totogewinn von zwei- oder dreihunderttau- send Mark ein Riesengetöse macht, was meint ihr wohl, was dann erst mit uns ge- schieht!“ Frau Martha hob das Gesicht:„Ach, Wer- nerchen, es tut mir ja leid, daß ich dir eine gelangt habe. Die Hand rutschte mir ein- fach aus. Aber jetzt bist du der vernünf- tigste von allen. Und natürlich hast du recht. Und wenn ihr anderen es doch auch ein- sehen möchtet! Später können wir ja machen was wir wollen, obwohl soviel Geld beinahe schon etwas Erschreckendes ist— aber nicht jetzt, und vor allem nicht auf Kredit.— Versprecht mir, daß ihr den Mund halten werdet! Vielleicht entscheidet sich die Sache rascher, als wir denken, aber ver- sprecht mir, daß ihr wenigstens bis zur endgültigen Entscheidung vernünftig sein Werdet!“ Sie stand auf und legte eine Hand auf Charlottes Schulter, sie fuhr Christa über den Kopf und streichelte Werners Wange, auf der ihre Finger noch immer brannten, und sie preßgte ihr Gesicht an Wilhelm Ströndles Brust. „Ja, wir versprechen es. murmelte die Familie im Chor. Es klang wie das fin- stere Gemurmel einer finsteren Bande in einem finsteren Stück. Sie seufzten dabei und krümmten die Schultern, als laste die Erbschaft mit ihrem Riesengewricht allzu schwer auf ihren Rücken. „Und jetzt..?“ fragte Wilhelm Ströndle schließlich. „Jetzt ist es halb drei und fürs Geschäft sowieso zu spät geworden. Ich werde 5 Kaufmann heruntergehen und eure 3 anrufen, daß euch von irgendetwas schlecht „ Fortsetzung folgt 3, Zzie W. baz