Nr. 1 ö ng ter Musik. wWig ah ührunſe S Unter isseun heates. desde; Leite onntzz 18e au; Segen. vor. cht ge. dichter tutte. Sing. kenden de Au. ich daß r steht, dessen als eit 1 Sehr it cer n Indi. ten ist ament. jewel. Vatisch. t. Die rechte ben der a und er ein, ig von . Jas. 8 Don über. Ile die n tan- ab der n ibn 1(eine ch) ein ichkeit dafi ühnen⸗ innen rabella keinan- Schmitt cherem d auch beiden iedrich Spie- pielten Laune neiklen Sicher hoch- f am ablauf 1 Rah- n und llichste Jugend , 5 Busch - und Wolf. egen 1g be⸗ O. E. rde in t Hed-⸗ itteilte, it, Dr. Grün- Sinne Ner 2 haben le Ge a. auch n. 09 r Par- Mozart rt-Ge⸗ sburg, er sei-· reichi⸗ let in ab, r Ent- 8. D 8. — regen 0 en aus renzen nnisch —— töhnte t und uchzte Char- Wink n kit- Oskar kragte Seite, dann n ge- 4 let nisch⸗ ent- du 20 et — keine 48 ist n ich du es mlein lein, imer! Veib- zäh- 1 bit- das te es n du e an gibt muß und rein Symaster beschossen haben. 0 absichtigen, auf das schärfste gegen„diesen Berausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber: Veuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr: Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: chet v. D.: O. Gentner. Banken: südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 48, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43. Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. 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Juli 1954 Schröder: John wurde überlistet Der Innenminister sieht bisher keine Anhaltspunkte für eine verräterische Absicht Johns Bonn.(dpa/ UP) In einer zum Fall des nach dem Osten gegangenen mit Spannung erwarteten offiziellen Erklärung Präsidenten des Bundesamtes für Verfas- sungsschutz, Dr. Otto John, erklärte Bundesinnenminister Dr. Schröder am Montag vor über 200 in- und ausländischen Pressevertretern in Bonn, das bisherige Untersuchungsergebnis ergebe keine Anhaltspunkte dafür, daß Dr. John in ver- räterischer Absicht die Sektorengrenze überschritten habe. Es spräche manches dafür, daß er durch eine List des Westberliner Arztes Dr. Wohlgemuth. der als die Schlüsselfigur des Falles John zu betrachten sei, über die Sektorengrenze gelockt wurde. Die Bundesregierung habe die Alliierten um Unterstützung der Aufklärung des Fal- les gebeten, weil sie leider nicht in direkten Verhandlungen mit dem Osten Aufklärung Schaffen könne. Dr. Schröder sagte, daß er jetzt noch nicht die volle Aufklärung des Falles geben könne. Die Ermittlungen gin- gen weiter und die Bundesregierung werde zum frühestmöglichen Zeitpunkt neue Er- Härungen zum Fall John abgeben. Für die Meldungen, nach denen in der Sowjetzone Mitarbeiter des Bundesverfassungsschutz- amtes verhaftet worden seien, lägen keiner- lei Bestätigungen vor. Gegen eine verräterische Absicht Johns sprächen die Tatsachen, daß Dr. John seinen Rückflug gebucht habe, sämtliches ihm zu- gänglich gewesene Material zurückgelassen und nur seinen Personalausweis und eine geringe Geldsumme beim Uebergang in den Ostsektor Berlins bei sich gehabt habe. Fest steht nach den Angaben Schröders eben- falls, daß Dr. John wieder nach West- deutschland zurückfliegen wollte und seinen Abflug nur um einen Tag verschoben habe. Für die Tage nach seiner Rückkehr hatte er bereits dienstilche und private Disposi- tionen getroffen. Dr. Wohlgemuth, dessen hinterlassener Brief wahrscheinlich zur Verschleierung seines wahren Anteils am Verschwinden Dr. Johns geschrieben sei, sei ein in der Anwendung medikamentöser und seelischer Behandlung besonders erfahrener Arzt, so daß eine Willensbeeinflussung Dr. Johns nicht ausgeschlossen erscheine. Für die von Dr. John abgegebene Erklä- rung im Rundfunk der Sowjetzone verwies Dr. Schröder auf das Erfahrungsmaterial, das aus dem Fall Mindszenty(dem ungari- schen Kardinal) vorliege. Wenn Dr. John Bonn wird vor einer Antwort konsultiert Westmächte haben Beratungen über die sowjetische Note aufgenommen Bonn.(UP/dpa) Die alliierte Hohe Kom- mission hat am Montag durch ihre Sprecher erklären lassen, daß die Bundesregierung vor einer Antwort auf die letzte Sowjetnote konsultiert werde. Bonn soll auch über die Besprechungen der Westmächte zur Be- ratung dieser Antwort unterrichtet werden. Die Bundesregierung, von der die Note noch geprüft wird, hat noch nicht offiziell Stellung genommen. Der Deutschland-Union-Dienst der CDU/CSU vertrat am Montagabend die Ansicht, das sowietische Begehren laufe ein- deutig auf eine Neutralisierung Deutschlands hinaus, über dessen Gefahren im deutschen Volk und unter seinen politischen Repräsen- tanten Einmütigkeit herrsche. „Verhandeln, nicht ausweichen“— for- derte demgegenüber der sozialdemokratische Pressedienst in einem Kommentar zur So- Wietnote. Eine andere Einstellung würde der Demokratie schweren Schaden zufügen.„Der Westen muß, wenn er nicht Kredit und Glaubwürdigkeit seiner oft feierlichen Zu- sagen verlieren will, konstruktive Gegen- vorschläge entwickeln. Er muß, so heißt es in der Stellungnahme des Pressedienstes der SD weiter,„überzeugend bekunden, daß ihm auch die Wiederherstellung der deut- schen Einheit in Freiheit ein wichtigeres An- liegen als der Ersatz von USA-Truppen durch zwölf deutsche EVG- Divisionen ist“. Außenminister Dulles empfing am Montag in kurzen Abständen den britischen Botschafter, Sir Roger Makins, und den SowWietischen Botschafter, Georgi Sarubin. Nach Mitteilung zuverlässiger Kreise haben Dulles und Botschafter Makins beschlossen, Vertreter der amerikanischen und britischen Regierung noch am Montagnachmittag mit der Ausarbeitung einer Antwort auf die neueste sowjetische Note zu beauftragen. An der Ausarbeitung des Entwurfes für die Note sollen auch Vertreter der französischen Bot- schaft teilnehmen. Der französische Ministerpräsident, Mendeèes- France, empfing den Bot- schafter der USA, Dillon, zu einem Ge- dankenaustausch über die Sowjetnote. Engste Mitarbeiter von Mendès-France versuchen den französischen Minister präsidenten dazu zu bewegen, wie aus unterrichteten Kreisen in Paris verlautet, dem sowjetischen Vor- schlag Entgegenkommen zu zeigen und die EVG-Frage zunächst hinhaltend zu behan- deln. Der Sender Peking, die offizielle Stimme des kommunistischen China, forderte am Montag die Wiederaufnahme der Verhand- lungen über Korea und betont,„daß diese Forderung nicht ignoriert werden sollte.“ Die britisch- amerikanische Studiengruppe zur Prüfung der Möglichkeiten für eine südost- asiatische Verteidigungsorganisation hat ihre Arbeit abgeschlossen, wie Außenminister Eden am Montag im Unterhaus mitteilte. Der Bericht sei vertraulich und werde nicht ver- öfkentlicht. Mit den Ergebnissen sei er zufrie- den. Auf die Frage, ob die USA nach Abschluß der Beratungen mehr Verständnis für den britischen Standpunkt hätten als vorher, antwortete Eden, das Verständnis wachse gegenseitig. Zwei chinesische Flugzeuge abgeschossen Washington: Amerikanische Maschinen wurden angegriffen Washington.(dpa/ UP) Zwei amerikanische Träger flugzeuge haben über dem südchine- sischen Meer bei Hainan zwei chinesische Hugzeuge abgeschossen. Das amerikanische Außenministerium erklärte dazu am Montag, die beiden amerikanischen Maschinen seien bei der Suche nach Ueberlebenden des von den Chinesen am Freitag abgeschossenen britischen Flugzeuges angegriffen worden. ie amerikanischen gehörten zu den Flug- zeugträgern„Hornet“ und„Philippine Sea“, die in das Seegebiet bei der Insel Hainan nach dem Abschuß des britischen Passagierflug- euges entsandt worden waren. Das Außenministerium der USA erklärte weiter, die chinesischen Flugzeuge hätten über der hohen See die amerikanischen Flug- zeuge angegriffen. Die beiden abgeschossenen aschinen seien offenbar vom gleichen Typ gewesen wie die Flugzeuge, die die britische Die USA be- neuen Beweis von Brutalität auf Seiten der chinesischen Kommunisten zu protestieren“. Der Oberkommandierende der amerikani- schen Pazifikflotte, Admiral Felix Stump, „ klärte am Montag in Washington, die amerikanischen Flieger seien angewiesen, so- kort zurückzuschlegen, wenn sie angegriffen werden. Wenige Stunden vor der Mitteilung des amerikanischen Außen ministeriums hatte hina in einem Schreiben an die britische gierung sein Bedauern über den Abschuß es britischen Passagierflugzeuges aus- besprochen und eine Entschädigung zugesagt. Als Erklärung für den Zwischenfall gab die mesische Regierung an, ihre Flugzeuge zeien auf einem Patrouillenflug gewesen und Alten geglaubt, die Skymaster sei ein natio- nalchinesisches Flugzeug, das einen Angriff zul Hainan plane. Außenminister Eden daste am Montag im Unterhaus, er begrüße Chine„romptes Entschädigungsangebot“ kür die Skymaster- Zwischenfall, den er einen unbewafknetes Passagierflugzeug“ nannte. Dpositionsführer Atltlee äußerte seine Lenustuung über die chinesische Entschul- ohen und unentschuldbaren Angriff auf ein 11— 5 digung und forderte Eden zu„stärksten Vor- Stellungen“ auf. Die Luftverkehrsgesellschaften, deren Flugzeuge Hongkong anfliegen. haben ihre Verkehrsroute am Montag weitere 80 Kilo- meter abseits der rotchinesischen Insel- kestung Hainan verlegt. Zuverlässige Kreise erklärten, daß die Gesellschaften erwägen, für Verkehrsflugzeuge, deren Route entlang der chinesischen Küste verläuft. Geleitschutz durch Jagdflugzeuge zu erbitten. die Absicht gehabt hätte, sich als Landes- Verräter dem Osten zur Verfügung zu stel- len, dann hätte es— s0 meinte Schrö- der— nicht der Mitwirkung Wohlgemuths bedurft, sondern John wäre sicher bedeutet worden, daß sein Verbleiben im Westen nützlicher sein könnte. Die enge Verbindung zwischen John und Wohlgemuth gehe darauf zurück, daß Johns Bruder Hans, der später im Zusammenhang mit den Vorgängen um den 20. Juli 1944 hingerichtet worden sei, nach einer Verwundung von Wohlgemuth in der Berliner Charité behandelt worden sei. Auf Fragen von Journalisten erklärte Minister Schröder, daß er zwar aus objek- tiven Gründen Dr. John für das von diesem bekleidete Amt nicht für die richtige Per- sönlichkeit gehalten habe, ihm seien aber während seiner Amtszeit keine konkreten Angaben gemeldet worden, die zu diszipli- narischen Maßnahmen hätten Anlaß geben können. Nach den Konsequenzen des Falles John befragt, sagte der Minister, daß es bei dem Aufbau der Bundesrepublik aus den Trüm- mern heraus eine„langsame Requalifizie- rung des gesamten Apparates“ gegeben habe und noch weiterhin geben werde. Zum Fall John erklärte der britische Außenminister Eden am Montag im Un- terhaus, zusammen mit der alliierten Hohen Kommission und deutschen Behörden werde ein Schritt bei den sowjetischen Behörden vorbereitet. John im MWD- Hauptquartier? Dr. John soll nach zuverlässigen Berich- ten in das Hauptquartier der sowjetischen Geheimen Stastspolizei(MWD) in Potsdam gebracht worden sein. Dort werde er in einer Villa nahe Potsdamer Zeppelinfeld von sowjetischen Abwehrexperten vernom- men. Dieser erste konkrete Hinweis auf Johns Aufenthaltsort war mit der bisher nicht bestätigten Information verbunden, die Pankower Machthaber beabsichtigten, den ehemaligen Präsidenten des Bundes- amtes für Verfassungsschutz in der nächsten Zeit auf einer Pressekonferenz in Ostberlin Als„politischen Fall“ zu präsentieren. Der Osten wolle mit John einen neuen Propa- gandafeldzug eröffnen. Pankow beriet mit Vietminh die Rückführung gefangener Legionäre Berlin.(A. N. Eig.-Ber.) Zuständige Stellen der Regierung der Sowjetzone haben am ver- gangenen Wochenende mit dem in Ostberlin Weilenden stellvertretenden Ministerpräsi- denten der Vietminh, Pham van Dong, auch Gespräche über die Rückführung von annähernd 3000 deutschen Fremdenlegio- nären geführt, die sich in den Händen der Vietminh befinden. Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes der Sowjetzone, die als Ver- mittler in dieser Frage bereits mit dem Roten Kreuz der Bundesrepublik Fühlung genom- men hatten, nahmen an dieser Besprechung teil. Konkrete Ergebnisse wurden nicht be- kannt. Der Vorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes der Sowjetzone, Dr. Ludwig, hat nach einem Bericht des Nachrichtendienstes der Sowjetzone, ADN, den Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes der Bundesrepu- blik, Dr. Weit 2z, in der vergangenen Woche schriftlich um die Fortsetzung des gesamt- deutschen Rote-Kreuz-Gespräches gebeten. Der chinesische Außenminister Chou En Lai und Pham van Dong, haben am Montag nach mehrtägigem Aufenthalt Ostberlin ver- lassen. Chou En Lai war am Sonntag die Ehrendoktorwürde der juristischen Fakul- tät der Ostberliner Humboldt-Universität verliehen worden. Er ist inzwischen in War- schau eingetroffen. „ Auf den Stufen des Capitols in Washington haben sich mitten in der Nacht drei amerikanische Senatoren zu einer Erfrischungspause niedergelassen. Im Senat„tobt“ nämlich seit drei Wochen eine mit Dauerreden ausgefüllte Discussion über eine Novelle zum Atomenergiegesetz, die der amerikanischen Industrie die Ausbeutung von Atomſeraft als Energiequelle sowie der Regierung den Austausch gewisser Forschungsergebnisse mit befreundeten Nationen zusichern soll. Im Reprũsentantenhaus wurde die Novelle bereits gestern verabschiedet. Fast eine Million Bild: dpa Hörer beim SDR Intendant Eberhard lobt die Sendestelle Heidelberg-Mannheim Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Landrat Dr. Valentin Ga a (Schwetzingen) wurde am Montag vom Rundfunkrat des Süddeutschen Rundfunks (SDR) fast einstimmig für ein weiteres Jahr als Vorsitzender des Rundfunkrates bestä- tigt. Stellvertretender Vorsitzender wurde wiederum der Stuttgarter Oberbürgermei- ster Dr. Arnulf Klett. Im Verlauf der Sitzung, zu deren Beginn der Rundfunkrat des verstorbenen Sendestellenleiters Ernst Martin herzlich gedachte, gab der Inten- dant Dr. Fritz Eberhard einen ausführ- lichen Rechenschaftsbericht über die Arbeit des SDR im Jahre 1953. Danach hat sich die Zahl der Hörer im letzten Halbjahr wieder um 38 000 erhöht und nunmehr fast die Ein- Millionen-Grenze erreicht. Die Zahl der Fernsehteilnehnmer beim SDR beträgt da- gegen erst 872. Dr. Eberhard erwähnte besonders lobend die Tätigkeit der Sendestelle Heidel- berg- Mannheim unter ihrem viel zu früh verstorbenen Sendestellenleiter Martin. eber die Umbesetzung dieses Postens ist leider noch nichts bekannt geworden.) Der Zwischen Gesfern und Morgen Dr. Reinhold Maier, der Altministerprä- sident von Baden- Württemberg, hat Bun- desinnenminister Schröder schriftlich auf- gefordert, ein Dienstaufsichtsverfahren gegen„diejenigen Personen und Mitarbeiter des Verfassungsschutzamtes“ einzuleiten, die dem Bundeskanzleramt Falschmeldungen über ihn vorgelegt hätten. Außerdem kriti- siert Maier Aeußerungen des Bundeskanz- lers vor dem Bundestag über die Verwen- dung von Agentenmeldungen des Bundes- verfassungsschutzamtes. Maier betont, in den Erklärungen des Bundeskanzlers befän- den sich nur wenige Sätze, die nicht unvoll- ständig, ungenau oder unrichtig seien. Das Innenministerium in Stuttgart hat am Montag darauf aufmerksam gemacht, daß Personen, die in die soWjetische Be- sat zungszone reisen wollen, einen Personalausweis mit sich führen müssen. Sie müßten außerdem im Besitz einer Aufent- haltsgenehmigung der am Reiseziel zustän- digen Behörde sein. Der neue sowietische Hohe Kommissar in Deutschland und außerordentliche und be- vollmächtigte Botschafter der UdSSR, Georgi M. Puschkin, ist am Montag aus Moskau kommend in Ostberlin eingetroffen. Puschkin löst Wladimir S. Sem jonow ab, der mit dem bisherigen Aufgabenbereich Puschkins betraut wurde. 5 f 5 Der neugewählte Landtag von Nordrhein- Westfalen wird heute, Dienstag, in geheimer Wall den Ministerpräsidenten wählen. Die CDU als stärkste Partei hat wiederum den bisherigen Ministerpräsidenten K. Arnold nominiert. Die Landtagsfraktion der SPD wird als Gegenkandidaten ihren Fraktions- Vorsitzenden Fritz Steinhoff zur Wahl stellen. Nach Westberlin geflohen ist— wie das „Informationsbüro West“ am Montag meldet — der Volkskammer- Abgeordnete Hermann Selbach Gowjetzonen-LDP). Seine Ost- berliner Wohnung habe in den letzten Tagen unter Beobachtung des Staatssicherheits- dienstes der Sowjetzone gestanden. Selbach war von 1950 bis Ende 1951 Bürgermeister von Pankow. Auch Frau Selbach konnte sich nach Westberlin in Sicherheit begeben. Polen ist bereit, die ihm angetragene Auf- gabe in der internationalen Kontrollkom- mission zur Ueberwachung des Waffenstill- standes in Indochina zu übernehmen. Dies teilte die offizielle Nachrichtenagentur des kommunistischen China mit, die die Meldung von der sowjetischen Nachrichtenagentur TASsS übernommen hatte. Die Bewegungsfreiheit sowzetischer Diplomaten wurde von der Regierung von Pakistan auf ein Gebiet von 56 Kilometer imm Umkreis der Hauptstadt Karatschi be- Die Angliederung ausländischer Besitzun- gen auf indischem Boden an Indien hat der Vorstand der indischen Kongreßpartei in einer Entschließung gefordert. Der indische Informationsdienst teilte inzwischen mit, daß die zu den portugiesischen Besitzungen ge- hörende Ortschaft Dadra an der indischen Westküste sich jetzt zu Indien bekannt habe. Portugal hat jedoch seine Vertretung in Neu- Delhi angewiesen, bei der indischen Regie- rung gegen neue Grenzverletzungen in den portugiesischen Besitzungen zu protestieren. Der ehemalige Ministerpräsident von Albanien, Enver Hodscha, ist zum ersten Sekretär des Zentralkomitees der kommu- nistischen Partei des Landes gewählt wor- den, wie die Zeitschrift„Kominform“ be- richtet. Die Wahl sei auf einer Tagung des Zentralkomitees erfolgt, nachdem der Posten des Generalsekretärs der Partei abgeschafft wurde. Kaiser Haile Selassie von Abessinien beendete am Montag seinen siebentägigen Staatsbesuch in Jugoslawien und befindet sich jetzt auf einer Schiffsreise nach Grie- chenland. „Der Engel von Dien Bien Phu“, die fran- zösische Krankenschwester Genevieve de Gallard, ist auf Einladung des amerikani- schen Kongresses zu einer Reise durch die USA in New Vork eingetroffen, wo ihr ein stürmischer„Konfetti-Empfang“ bereitet Eine Hitzewelle mit Temperaturen um 40 Grad herrscht augenblicklich in Spanien. Die Wetterämter befürchten, daß die Hitze an- halten, ja sogar noch zunehmen könnte. Intendant nannte besonders die Sendereihe das„Heidelberger Studio“, in der eine Dar- stellung der neuesten Entwicklung der phy- sikalischen Forschung unter dem Gesamt- titel„Vom Atom zum Weltsystem“ gegeben wurde. Das Ziel der Sendung. in enger Zu- sammenarbeit mit der Universität und den Forschungsinstituten jene Lücke zu schlie- Ben die vielfach zwischen Fachforschung und Allgemeinwissen des gebildeten Laien klaft, sei dabei weitgehend erreicht worden. Eberhard sprach sich auch anerkennend über die gute Zusammenarbeit mit der Universi- tät Heidelberg aus und erwähnte dabei unter anderem die Sendung, Studenten Ha- fen das Wort“. Sehr beliebt seien auch die Heidelberger Unterhaltungssendungen Wie „Gedächtnis im Kreuzverhör“,„Heidelberger Palette“, Auf los geht's los“, die„Musica viva“-Reihe und die„Schwetzinger Sere- nade“. Die Heidelberger Sendestelle habe sich das Verdienst erworben, hier eine Re- naissance der Musik der Mannheimer Schule herbeigeführt zu haben. Insgesamt gesehen könne er sagen, daß es im Laufe der Jahre gelungen sei, das Gesamtprogramm aus dem Heidelberg- Mannheimer Raum heraus We- sentlich zu bereichern.— Auch die Sendun- gen des Studio Karlsruhe bezeichnete Eberhard als einen wesentlichen Beitrag zum Programm des Senders. Die„Schwetzinger Festspiele, die im Rundfunkrat wegen ihrer Ausdehnung und zum Teil auch wegen ihrer Qualität kriti- siert wurden, stellen nach Ansicht des Inten- danten den jährlichen Höhepunkt der Rund- funkarbeit im badischen Gebiet dar. Sie sollen in geschlossenerer Form beibehalten werden, da sie in ihrem„wahrhaft europäi- schen Charakter ein Begriff im Theater- und Konzertleben des deutschen Südwestens ge- worden sind“. In seiner Gesamtprogramm- Betrachtung berichtete Dr. Eberhard über verschiedene im Berichtsjahr durchgeführte Verbesserungen, die, allgemein gesehen, zu einem erheblich günstigeren Urteil über den Süddeutschen Rundfunk geführt hätten. Den Geschäftsbericht des Rechnungsjahres erläuterte der Vorsitzende des Verwaltungs- rates, Generaldirektor Dr. Alex Möller (Karlsruhe). Er sagte, daß der SDR zur Durchführung seiner Bauaufgaben für den Hörrundfunk(Studio Villa Berg, Studio Karlsruhe und Weiterentwicklung des URW. Netzes) in den kommenden zwei Jahren rund 7,2 Millionen Mark benötige, die er aus eige- nen Mitteln aufbringen kann. Dagegen be- reite dem Sender die Weiterentwicklung des Fernsehens erhebliche Sorgen, da ein sehr hoher Investitionsbedarf benötigt werde. Selte 2 MORGEN 8 Dienstag, 27. Juli 1954/ Nr. I Dienstag, 27. Juli 1954 Im Untergrund ist immer Dunkel Flucht in die Sowjetzone ist schlimmer als der bürgerliche Tod. An einem Grabe Werden nämlich im allgemeinen höflich ver- Söhnliche Worte selbst von Gegnern gespro- chen. Wer aber aus der Bundesrepublik in die Sowjetzone übergeht, der kann hinterher genau hören, wer was über ihn denkt; viel- leicht Sogar mehr als das, denn jeder möchte Sich reinwaschen und vorher möglichst wenig Gutes von dem Flüchtling gehalten haben. Es handelt sich um den Fall J ohn. Bun- desinnenminister Schröder hat soeben vom vorläutigen Stand der Untersuchung Kennt- Nis gegeben. Man hält demnach oben daran Lest, daß hier keine Flucht vorliegt. Der Minister hat zugleich erklärt, dag er Herrn John auf seinem Posten schon lange für un- Seeignet gehalten habe. Wir sind nicht 80 behördenfromm, daß wir uns dieser Mei- nung des Ministers sofort anschließen woll- ten. Das können wir gar nicht. Wir dürfen aber sagen, daß uns die bisherigen„Erklä- rungen“ dies überraschenden Vorganges noch nicht einleuchten. Herr John mag diese oder jene Gründe gehabt haben. Von den Mitteln des geheimnisvollen Arztes fällt uns aber bisher schwer zu glauben, daß sie so wirk- Sam sein sollen, einen Menschen bis vor das Mikrophon des sowietzonalen Rundfunks zu bringen, damit er dort eine politische Erklä- rung abgibt. Es gibt allerdings heute vieles in der Politik, was sich harmlose Bürger micht vorstellen können. Immerhin fällt uns die Vorstellung leichter, daß ein Mensch an dieser Stelle in einen Zustand der Gereizt- heit, in eine seelische Zwangslage geraten Kann, die ihn zu einem für andere unvorstell- baren Schritt treiben kann. Wenn zum Bei- spiel gesagt wird, der Ueberläufer John hätte im Westen wirksamere Möglichkeiten ge- habt, seinem besorgten Herzen Luft zu machen, dann dürfen wir mit Fug und Recht ein Fragezeichen dahinter setzen. Denn ein solcher Mensch wird, wenn er seinen Posten verläßt, nie mehr ganz frei. In die Beurteilung des offenbar rein per- sönlichen Falles John fließt somit ein Un- behagen über eine Entwicklung, von der im Zusammenhang mit der Kritik an der bis- her von ihm geleiteten Behörde, dem Ver- kassungsschutzamt, hier schon gesprochen wurde. Es ist die Entwicklung von der freien Demokratie zum Behördenstaat, dessen Arm Stärker ist als sich mancher ausmalen kann. Der Renegat stand an der Spitze einer Orga- nisation, deren Arbeit sich vornehmlich unter der Oberfläche des Staatslebens im Dunkeln abspielte,. Im Untergrund wird immer Dun- kel sein und Dunkel bleiben., Infolgedessen erwarten wir auch gar nicht, daß in abseh- barer Zeit völlige Klarheit über diese Affäre herrschen wird. Daß aber einer aussteigt, in voller Kenntnis dessen, was ihm dann blünt und die muß John wohl gehabt haben— das iSt Vorstellbar. Und das ist das wirklich Auf- Wühlende an der Geschichte. Infolgedessen sind die Konsequenzen auch nicht durch Umorganisation in einer Behörde zu ziehen, sondern nur durch die Förderung eines wirk- lich offenherzigen, freien demokratischen Geistes in unserer Bundesrepublik, weil sie sich nur dadurch von anderen Staatsorganen unterscheiden kann. E. K. Fernsehen- unsittlich? Auf dem Pfälzer Katholikentag warnte der Bischof von Speyer die christlichen Familien unter anderem vor der„Ueber- schwemmung durch die moderne Unsifttlich- Reit“; in deren Dienst jetzt auch dunkle Blemente aktiv geworden seien, durch die das Fernsehen zum„Totengräber des christ- Uchen Familienlebens“ in Deutschland wer- dem könne. Das sind harte Worte, die, an dieser Stelle gesprochen, eine prinzipielle und offizielle Meinungsäußerung darstellen. Aber vorerst offenbar als Warnung gemeint, von der sich nicht alle heute im Fernsehen Pätigen betroffen fühlen müssen. Ein solches Vorurteil würden sie auch nicht verdienen. Wir erfuhren aber nicht, wen der Bischof mit den dunklen Elementen gemeint hat. Wir wissen nur, daß das gegenwartige Fern- Sehprogramm in mancher Hinsicht noch recht mittelmäßig ist und hohen Ansprüchen nur selten genügt. Aber deswegen ist es noch lange kein„Totengräber des christlichen Familienlebens“. Im Gegenteil: Aus dem letzten Bericht der Hörermeinungsforschung des Nord westdeutschen Rundfunks geht Ber- vor, daß 68 Prozent aller Fernsehteilnehmer „häuslicher“ geworden sind, daß fast zwel Drittel weniger ins Kino und ins Theater sehen und drei Viertel der Befragten einen positiven Einfluß feststellten, weil das Fern- sehen familienbindend, anregend und bildend sel. Also müßte es der Inhalt einzelner Sen- dungen sein, dessen sich die„dunklen Ele- mente“ annehmen könnten, um das deutsche Familienleben mit dem Geist der Unsittlich- keit zu verseuchen. Wenn Karl Arnold, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, dessen christliche Grundeinstellung ja wohl über jede Zweifel erhaben ist, vor einigen Monaten in den Jugendheimen seines Landes Fernseh- geräte aufstellen lieg und 30 000 jungen Menschen die regelmäßige Teilnahme an den Sendungen des Fernsehens ermöglichte, so geschah es, damit sie wach und kritisch über die Vorzüge und Nachteile dieser neuen Er- kindung urteilen lernen. Dieses scheint uns der richtige Weg zu sein, um zu einem ver- nünftigen Gebrauch des Fernsehens zu kom- men— ohne Zensur, von welcher Seite sie auch ausgeübt werden mag. Wenn aber für den Bischof von Speyer Wirklich Anlaß zu solchen Kassandrarufen besteht, wäre es am besten, möglichst bald die Arbeit der„dunk- len Elemente“ ans Licht zu bringen, damit nicht durch dunkle Andeutungen die gut- willigen Mitarbeiter des Fernsehens unbe- gründet in Verruf geraten F. Aegypten ist optimistisch Fünfzehn Monate oder zwei Jahre als Räumungsfrist am Suezkanal? Kairo, Ende Juli Die Hoffnung des Minister-Präsidenten Gamal Abdel Nasser, zur Feier der ägyp- tischen Revolution dem Volk die„Befrei- ung von britischer Besatzung und somit die endgültige Souveränität im eigenen Hause“ verkünden zu können, dürfte sich nicht erfüllen, Die englisch- ägyptischen Vor- verhandlungen über die Zukunft der briti- schen Militärstützpunkte am Suezkanal sind zwar in vollem Gang, aber weder ihre Dauer, geschweige denn ihr Ablauf lassen sich heute voraussagen. Noch immer herrscht ein peinlichst-inne- gehaltenes„offizielles“ Stillschweigen, We- der aus den lakonischen Kommuniquèés noch aus den vagen ägyptischen Pressestimmen lassen sich zuverlässige Schlüsse ziehen. Aber jede Diskretion hat ihre zeitlichen Grenzen. Noch vor 14 Tagen verweigerte Nasser eine Antwort auf die Frage:„Opti- mistisch oder pessimistisch?“— Vorgestern hieß es in seiner engsten Umgebung:„Opti- mistisch!“ Aber es stellt sich die Frage: „Inwiefern optimistisch?“ Im Schoße der britischen Delegation ist von Optimismus keine Rede. Die Punkte, in denen die Auffassungen von Kairo und London von einander abwei- SPD für Kontrolle der Wirtschaft Aber der Parteitag ließ viele innen- und wirtschafts politische Fragen offen Von unserem Korrespondenten A. N. Berlin, im Juli Der Berliner Parteitag der SPD ist be- endet, aber die Diskussion über Ziel und Weg der deutschen Soziademokratie geht weiter. Wenn der Parteivorsitzende, Erich Ollenhauer, in seinem Schlußwort meinte, jeder wisse jetzt, wo die SPD stehe, so kann sich diese Behauptung nur auf die Außenpolitik und die Frage der Wiederauf- rüstung beziehen. Denn die Diskussion der innenpolitischen Probleme kam etwas zu Kurz, obwohl Wahlen in Schleswig-Holstein, Hessen, Bayern und Berlin vor der Tür stehen. Ollenhauer beklagte sich bei den ermüdeten Disleussionsrednern, daß die in- nenpolitischen Perspektiven seines Vortra- ges nicht genügend behandelt worden seien. Er behauptete, das in der Bundesrepublik We in einem Naturschutzpark der freien kapitalistischen Wirtschaft praktizierte Wirtschaftssystem stimme nicht mehr mit den Realitäten überein. Die öffentliche Kon- trolle der Wirtschaft in ihren Schlüsselposi- tionen sei eine Notwendigkeit und keine Re- Zlerung könne es sich mehr leisten, die Dinge ihren eigenen Lauf nehmen zu las- sen. Ollenhauer gab zu bedenken, was die deutsche Wirtschaft ohne die international gelenkte Marshallplanhilfe und was die europzische Wirtschaft ohne die Europäische Zahlungsunien wäre. Er nannte das Beispiel der konservativen Regierung Englands, welche die Verstaatlichung der Schlüssel- industriè nach dem Sturz der sozialistischen Reglerung nicht angetastet habe, und er wies auch daraufhin, daß in dem klassischen Land der freien Initiative— in den USA die Entwicklung der Atomenergie unter staatlicher Kontrolle stehe. Das Ziel der staatlichen Kontrolle liege für die SPD in der Richtung des Friedens und der sozialen Sicherheit. Ollenhauer nannte diese Ent- Wicklung eine Aufgabe von heute“. Er for- derte die Partei auf, konkrete Vorstellungen zu entwickeln, nach denen diese neue Ord- nung aufgebaut werden soll. Auch das Grundsatzreferat Willi Eich- lers über die sozialistische Gestaltung von Staat und Gesellschaft ließ offen, was die SPD der Politik des Bundeswirtschaftsmini- sters als eigenes Wirtschaftsprogramm ent- gegenzusetzen hat. Eichler beschäftigte sich mit der Bedeutung der Lehre von Karl Marx in der heutigen Zeit und erklärte, die Auf- gabe, die gesellschaftliche Situation wissen- schaftlich bloszulegen, bleibe. Doch er selbst beschränkte sich darauf, festzustellen, daß die auf Willkür gegründeten Abhängigkeits- verhältnisse noch nicht beseitigt seien; wie vor hundert Jahren würden Produktion und Verteilung durch den Wettbewerb beschrän- kende Konzerne und Kartelle beherrscht. Der fehlende allgemeine Zugang des Volkes zu den Bildungseinrichtungen, die gewollte Anton Zischka: Mao Tse-tung kennt sein Volk Und die Chinesen glauben heute an eine schönere Zukunft Peking, im Juli. Es mag noch immer Zwangsarbeit in hina geben. Aber sie ist bestimmt nicht die Regel; denn daß alle gerne mithelfen, ihren eigenen Grund und Boden zu schüt- zen und zu verbessern, ist ja nur selbstver- ständlich. Und vorläufig zumindest haben Chinas Bauern ja heute ihren eigenen Boden, ist er hier weder„Volksbesitz“ wie in der Sowietunion, noch Besitz einiger we- niger wie vor der Revolution. Mehr als 95 Prozent Chinas waren früher agrarisch, und gut 90 Prozent sind es heute noch. Aber nur 20 Millionen der früher rund 400 Mil- lionen Chinesen hatten nennenswerten Grundbesitz, und diese Grundherren waren meist zugleich auch Steuereinnehmer, Pfandleiher und Rekrutierungs- Beauftragte der Armee. Da fünf Prozent aller Chinesen rund 65 Prozent allen Bodens besaßen, Konnten sie die Höhe der Pachten diktieren und nahmen so in der Regel 60 bis 70 Pro- Zelt der Ernten, Das mußte zu Schulden der Pächter führen, und die kosteten enorme Zinsen. Bar konnte die so gut wie niemand abtragen, So mußten die Pächter für die Grundherren arbeiten— zum Lohn, den der bot: Die Last war„wie ein Stroh- mantel im Regen“: schwerer, je länger man Sle trug Dazu kamen die Steuern, die stiegen, je. länger der Krieg gegen Japan und je länger die Bürgerkriege dauerten. Jeder Provinz- gohwerneur hob ein, was er nur konnte. Transportsteuern machten jeden Versuch, dem lokalen Händler zu entkommen, un- möglich, Dazu die Plünderungen der Solda- teska, die auch das Saatgut nicht schonte. Und dann noch die allgemeine Militär- Pflicht. Jeder gesunde, kräftige Mann hatte zu dienen. Aber wer kräftig genug war, das bestimmte wiederum der lokale Rekru- tierungsbeauftragte— meist ebenfalls ein Grundbesitzer. Der mußte im Frühjahr Bar- geld und im Herbst einen EFrnte-Anteil be- kommen, um von diesem Dienst zu be- freien. Heute gibt es keinen obligatorischen Miiltärdienst in China. Die Armee ist eine Freiwilligen-Armee, und zwar nicht aus kommunistischer Menschenliebe, sondern weil das im Interesse des Staates liegt. Mao Tse-tung aus eigener Erfahrung weiß, wie unzuverlässig und zum UDeberlaufen bereit die gepreßten Kuomintang-Truppen waren. Mehr als 400 000 Lehrer, ältere Studen- ten und andere Anhänger des Regimes wur- den nach der Ernte des Jahres 1949 aufs Land geschickt, um„Aktivisten“ ausfindet zu machen und in jedem einzelnen Dorf die Besitzverhältnisse festzustellen. Und das war überaus schwierig; denn die Angst vor den Grundherren war so eingefleischt, daß zuerst niemand wagte, sie auch nur zu nen- nen. Aber die Kommunisten waren zäh. Gin- gen in den Hütten der Aermsten wohnen, brachten Geschenke mit, gewannen Schritt kür Schritt das Vertrauen der Bauern. Schließlich gelang ihnen die Einberufung von Dorfversammlungen. Bei denen kam es heraus, wieviel Grund jeder besaß- und was er auf dem Gewissen hatte, Die Leiden- schaften der Besitzlosen wurden systema- Zurückhaltung von Informationen über die staatlichen und gesellschaftlichen Einrichtun- gen und die Beeinflussung des Wählers durch anonyme Machtgruppen zeige, daß nach wie vor Institutionen den Zugang zu wirklicher Freiheit und Gleichheit des Volkes und die Entwicklung zu einer solidarischen Gemein- schaft blockierten. Vieles wurde auf diesem Parteitag nicht angesprochen und nicht ausgesprochen.„Wir können und wollen keine Rezepte liefern“, sagte Willi Eichler. Es wurde eine Kom- mission gebildet, mit der Aufgabe, ein Grundsatzprogramm auszuarbeiten, das die theoretische Basis für die künftige Arbeit dler SPD legen soll. Eichler meinte, es sei notwendig, daß die Partei ihre aktuellen Forderungen und Maßnahmen auf Grund- sätze und wohlbegründete Ziele zurückfüh- ren könne. Von unserem Korrespondenten V. O. chen, sind bekannt. Sie haben aber im Lauf der letzten Unterhaltungen eine andere Form angenommen als beim Abbruch der Besprechungen im Oktober des vergangenen Jahres. Drei Punkte stehen heute zur Debatte: Die Dauer der endgültigen Evakuation der Truppen aus der Zone.— Die Laufzeit des Abkommen überhaupt.— Gibt neben einem keindlichen— in Klammer: russischen— Angriff auf die Türkei auch ein solcher auf Iran Großbritannien das Recht, die Stütz- punkte am Kanal wieder zu besetzen und für die Versorgung ihrer in der vorderen Front des Nahen Ostens eingesetzten Trup- pen zu verwenden? In der Frage des endgültigen Abzuges der britischen Truppen aus Aegypten hat schon seit langem auch von britischer Seite Einverständnis geherrscht. Noch nicht über die Frist, in der die Räumung sich vollzie- hen sollte. Die Engländer glauben, aus tech- nischen Gründen auf zwei Jahren bestehen zu müssen. Zu diesen Gründen gehören die Vorbereitungen für die Aufnahme der eva- kuierten Truppen in Cypern, Libyen und selbst im Mutterland. Aber noch mehr die komplizierten Manipulationen für den Ab- transport besonders wertvollen und gehei- men Materials sowie die Vorbereitungen für die Uebergabe des am Suezkanal verblei- benden Geräten an die zivilen Firmen, denen die Instandhaltung anvertraut werden soll. Die ägyptische Seite erblickt darin eine po- Utische Forderung der britischen Militärs und besteht auf der endgültigen Räumung innerhalb von fünfzehn Monaten. Eine ebenfalls nicht leicht zu über- brückende Meinungsverschiedenheit besteht über die Laufzeit des Abkommens. Sie ist von grundlegender Bedeutung, denn nach Ablauf des Abkommens wird für Groß- britannien kein automatisches Recht mehr bestehen, im Kriegsfall die Stützpunkte zu beziehen und für die westlichen Verteidi- gurigs bedürfnisse zu verwenden. Aegypten ist dann frei, über seine Politik, über sein Verhalten im Kriegsfall selbst zu entschei- den:„West-Block, Ost-Block oder Neutrali- tät.“ Es ist verständlich, daß das Außen- ministerium in London bestrebt ist, diese Zeit der Bindung Aegyptens an den Westen mög- lichst zu verlängern. Denn Hoffnungen, daß im Lauf der nächsten sieben Jahre— das ist Aegyptens Forderung— die Verhältnisse sich entweder so konsolidiert haben, daß die Kriegsgefahr gebannt ist, oder daß die Ara- Tito will keinerlei Bindung an die NATO Dem Abschluß der Balkan-Allianz stehen noch ernste Hindernisse im Wege Von unserem Korrespondenten Dr. K. R. Triest, im Juli Blitzartig haben die mit der überraschen- den Verschiebung der Unterzeichnung der Sriechisch-jugoslawisch- türkischen Balkan- Allianz hervorgetretenen politischen und militärischen Probleme gezeigt, daß die Zu- sammenarbeiten der ehemals„feindlichen Balkanbrüder“ doch nicht so klar und gegen- satzlos ist, wie es nach den bisherigen op- timistischen Aeußerungen aus den drei südosteuropäischen Hauptstädten den An- schein hatte. Für die Verzögerung der Bal- kan-Militäralllianz, die am 21. Juli in Bled unterzeichnet werden sollte, werden folgende Begründungen angeführt: Jugoslawien wei- gere sich, jene Klausel des Vertrages anzu- erkennen, durch welche Belgrad auch dann zur Waffenhilfe verpflichtet sei, wenn Grie- chenland und die Türkei in ihrer Eigenschaft als NATO-Mitglieder auf einem anderen Kriegsschauplatz in einen Krieg verwickelt würden; außerdem wünschten die West- mächte vor der Unterzeichnung des Balkan- baktes erst eine Lösung des Triestproblems, um dadurch auch Italien den Beitritt zur Balkan-Militärallianz zu ermöglichen. Während die Türkei mit dieser Verzöge- rung einverstanden war und sich deshalb von Belgrad und Athen den Vorwurf der Sabotage gefallen lassen mußte, sprach man in Athen und Belgrad davon, im Notfall auch eine bilaterale Balkanallianz, also nur zwischen Jugoslawien und Griechenland, ab- zuschließen, Die Westmächte versuchten mit dem Hinweis zu beschwichtigen, daß man . ͤ AFT tisch aufgestachelt. Wer nicht rechtzeitig floh von den Grundherren, mag nicht immer mit dem Leben davongekommen sein. Aber Ende 1952 war die Landreform, die allen, die mit ihrer Familie selber ihr Land bearbei- teten, dieses Land lieg, alle aber, die es nur verpachtet hatten, enteignete, im gan- zen eigentlichen China abgeschlossen. Zu schön, um wahr zu sein, mag man- cher Leser auch hier wieder denken. Und stets von Dolmetschern abhängig. kommt man ja in China heute wirklich nur zu dem, was man sehen soll, und fast nur mit Leu- ten zusammen, die dem Regime„sicher“ scheinen. Aber vielerlei verschiedene Be- obachtungen geben doch ein ziemlich klares Bild. Natürlich gibt es auch heute Steuern und dazu die mehr oder weniger„freiwilli- gen“ Spenden für Korea, für diesen oder jenen Zweck. Aber die Bodensteuer ist Lix, steigt nicht mit dem Ertrag. Und sie ist auf alle Fälle ungleich geringer als die frühere Pacht, kommt kaum je mehr als 35 Prozent des Frnteertrags gleich. Und auch das wiederum ist nicht ein Beweis von Maos Menschenliebe, sondern nur ein Beweis sei- nes Realismus: Der Staat hat ein vitales In- teresse an der agrarischen Produktions- steigerung, weil er nur so sein Industriali- sierungsprogramm verwirklichen, die dem Agrarsektor entzogenen Arbeitskräfte er- nähren kann. Alles, was Mao Tse-tung heute tut, hat die gleiche Grundursache: Er kennt sein Volk durch und durch, kennt den seit Jalur- tausenden eingefleischten Realismus der Chinesen, ihre Abneigung gegen jederlei Dogma und ihre uralte Erfahrung mit den verschiedenartigsten Reglerungsmahnahmen. Mao weiß, daß sein Erfolg nicht von dieser oder jener Doktrin, sondern allein davon mit der Verzögerung des Balkanpaktes die- ses Bündnis nicht sabotieren, sondern nur durch die Klärung der letzten Kernfragen (das heißt: der eindeutig festgelegten Stel- lung Jugoslawiens) nur verstärken wollte. Der Wunsch der Westmächte, Italien in den Balkanpakt einzubeziehen, wird von der Türkei unterstützt; in Belgrad ist man der festen Ueberzeugung, daß Italien den Bal- kanpakt als trojanisches Pferd nur dazu be- nützen möchte, seine im letzten Weltkrieg verlorenen südosteuropäischen Positionen wieder zurückzuerobern., Auch in Griechen land bestehen gewisse Widerstände gegen eine sofortige Einbeziehung Italiens in die Allianz. Die letzten Vorgänge um den Ab- schluß des Balkanpaktes haben gezeigt, daß Tito trotz aller Freundschaft mit dem Westen und mit den der NATO angehörenden Staa- ten Griechenland und Türkei noch immer seinen bewußt neutralen Standpunkt zwi- schen den beiden großen Weltblöcken auf- recht erhalten will. Eine bedingungslose Bindung Jugoslawiens an das atlantische Verteidigungssystem durch den Balkanpakt würde— das gibt man in Belgrad offen zu — den Ostblock zu stark vor den Kopf sto- gen. Diese Unfreundlichkeit gegenüber der Sowjetunion aber möchte Tito vermeiden. Die genauen Paragraphen und Klauseln des trotz aller Schwierigkeiten in Kürze zu unterzeichnenden Balkanpaktes werden zei- gen, inwieweit es durch den letzten, von den Westmächten veranlagten Aufschub ge- Slückt ist, Jugoslawien de facto an die Seite des Westens zu verpflichten. Nr. 172 e eee — Was Küh nchen 4 erreicht und die ber endgültig so viel Gefallen am Weste teère au gefunden haben, daß sie in einem neuen notwene Weitbrand sich blindlings ihm zugeselleg mögen sich als recht trügerisch erweisen. Das Strategische Erwägungen— und vielleicht rium ge politische Erkenntnisse der letzten Zeit?- sammen haben dazu geführt, daß Großbritannien in nischen Fall eines Angriffes auf Iran das Recht id krieges sich beansprucht, an den Suez-Kanal zurüch Mann 2 zukehren. Ohne Zweifel würde ein russische ſen ver Vorstoß durch das iranische Hochland alle Erdölvorkommen in Irak, in Persien und am Char Persischen Golf auf das schwerste gefährden plinder Ist daher die britische Forderung verstand. peißend' lich, bleiben doch die ägyptischen Ohren taub Sssippi, Wenn in der Umgebung des Minister.“ kamen präsidenten Nasser Optimismus herrscht,& jungen scheint er sich demnach darauf beschränken plötzlich zu müssen, daß die ägyptische Seite noc worden keinen Fußbreit Bodens aufgegeben hat. h Vines 1 gut informierten britischen Kreisen stet! einem man mit einer gewissen Besorgnis der bis. Schreie. herigen ägyptischen Intransigenz gegenüber Len, bra Der augenblickliche Stillstand der Verband. andere! lungen ist die eine Folge, die zu überwinden Selber 2 der britische und amerikanische Botschafter? von ein bemüht sind. Die andere wäre schlimmsten. und riet falls das Ultimatum einer Seite, das, die sich Wie schon im letzten Jahr, leicht zu einem Ab: und sch bruch führen könnte. Mann, auf Leb 1 4 ser Zu 2 Vietnamesische Soldaten laufen zu den Aufständischen über Fünf rinebats Hanoi.(UP/dpa) Hunderte von vietname- Manöve sischen Soldaten folgten am Montag der in, durch e. tensiven Propaganda der Vietminh und lie,] ren Gres ken in den letzten Stunden des Indochina: ben Sol. krieges, der heute, Dienstag, um 7 Uu letzt. (Ortszeit) mit dem offiziellen Waffenstill, stand beendet wird, aus den französischen Stral Stellungen im Delta des Roten Flusses 1 des Dor den Aufständischen über. Wie das fran, Jahre al 2ö68ische Oberkommando bekanntgab, desen. joge un tierten im Westen und Norden von Hanoi] Sakkare zahlreiche Eingeborenen-Garnisonen und suchte brachten den Vietminh alle ihre Waffen und] fer entd die gesamte Ausrüstung mit. Am Montag fieroglz kam es noch zu kleineren Gefechten in vie- gie Pla len Stellen des Deltagebietes. schmale Die französischen Einwohner von Hanoi der Ar haben sich fast alle für die Evakuierung ge- führt. D 2 Abhängt, ob er die wirtschaftliche Lage der Massen in Stadt und Land rasch und dau- ernd bessern kann, Und darum ist Produk- tionssteigerung Nummer Eins des kommu- nistischen Programmes in China. Nichts sonst kommt der Bedeutung gleich, die ihr beigemessen wird. Ob es so bleibt, ist eine andere Frage; denn auch in Maos Umgebung gibt es Eife- rer, die in wohlhabenden, landstolzen Bau- ern eine Gefahr für das Regime sehen, nach wie vor Kollektivierung predigen. Und „Chairman Mao“ selber verglich den heu- tigen Zustand Chinas mit„der ersten Meile eines 300-Meilen-Marsches“. Aber was immer morgen auch geschehen mag, heute jedenfalls glaubt Chinas Volk an eine schönere Zukunft. Heute vertrauen diese ungeheuren Menschenmassen auf ihre Kraft, ihren Kindern eine bessere Welt zu bauen. Und hat der„Westen“ hat auch nur Indien oder der Rest Asiens diesem unge- heuren Optimismus etwas Aehnliches ent- gegenzusetzen? Was die Landlosen durch diese Reform bekamen, scheint nach unseren Begriffen noch immer lächerlich wenig denn in der Hopeh- Provinz zum Beispiel(zu der Peking gehört) kommt auch heute noch auf jede Familie kaum dreiviertel Hektar, selbst in der Mandschurei nur ein bis eineinhalb Hek- tar und im Süden noch weiter weniger. Eine Dauer lösung ist diese Landreform be- stimmt nicht, nur die Industrialisierung kann genug Menschen vom Land abziehen, um den Verbleibenden genug Boden zu sichern; aber wie klein die neuen Felder auch sein mögen, sie sind eben Eigenbesitz, und viel- leicht gerade weil sie klein sind, spornen sie zu äußerster Anstrengung an. Nach den amtlichen Zahlen war im Durch- schnitt ganz Chinas der Hektar-Reisertrag meldet. Es haridelt sich im ganzen um etva sofort 2 6000 Personen, von denen nur 300 die Eva- zum Ab. kuierung abgelehnt haben. Von Dienstag an sollen täglich 300 Franzosen und 500 Vietna- Die mesen nach Saigon geflogen werden. i eie Unterrichtete Kreise in Paris rechnen mit ständen einem baldigen Austausch diplomatischer Montesi Vertreter zwischen Frankreich und den Viet- gaben d minh. Der französische Minister für dle langt, d. assozilerten Staaten, Guy la Chambre, hat] ele, wie den früheren französischen Kommissar in] sie beim Tongking, Jean Sainteny, davon unterrichtet, daß er voraussichtlich bald als ständiger Vert] In eine treter Frankreichs zu Ho Chi Minh entsandt 1 1 Wabghe, ö—— mit Tün 22 Mutter Sechsstündiges Plädoyer 880 in des Verteidigers im Hochverratsprozeß vierzehr „ kerbruch Karlsruhe.(dpa) In dem Hochverrats blieb. P prozegh gegen die drei kommunistischen] arpeiter Funktionäre Oskar Neumann, Karl Dik- 1 ke! und Emil Bechtle, für die der Ober- n 0 bundesanwalt— wie gemeldet— am vorigen] von 26 Donnerstag wegen Vorbereitung zum Hoch: des Hal verrat, Staatsgefährdung, Geheimnisbün- delei und anderer Delikte Gefängnisstrafen Der von drei bis fünf Jahren beantragt hatte, be- ire gann am Montag das Plädoyer des Vertei- Lenkrad digers, Rechtsanwalt H. Böhmer Düssel. 4 Ruten dorf). Böhmer, der in der vorigen Woche sein Shane Mandat als Wahlverteidiger niedergelegt ein schu hatte, ist vom Gericht als Pflichtverteidigef bestellt worden. In S Der Verteidiger ging davon aus, daß das tägige i Verbot der Volksbefragung gegen die R Ende, militarisierung durch die Bundesregierung astroloę als Verstoß gegen das Grundrecht der freien ten fest Meinungsäußerung verfassungswidrig gewe- pahrsch sen sei. Wenn die Angeklagten die Volks-: mit Sich befragung trotzdem weitergeführt hätten, 80 schwere hätten sie damit nur berechtigten Wider. stand gegen widerrechtliche Behördengewalt Ein geleistet. Die über sechsstündigen Ausfüh- kisten 1 rungen des Verteidigers waren in der am San Hauptsache darauf abgestellt, die Aussagen Srankr der Belastungszeugen zu entkräften und ihre zeit vor Unglaubwürdigkeit zu beweisen. Baum. —= nd sie 1953 um 600 Kilo höher als 1949. Die Reis- anbaufläche war um 8 Millionen Hektar grö. ger, Und was darauf mehr an Reis geerntet wurde, kommt der dreifachen Gesamterzeu- 5 gung Thailands und Indochinas gleich Milch Wer kann das schon kontrollieren, mas(eup) man sagen. Aber Tatsache ist jedenfalls fankwe daß China schon 1951 imstande War, 66 000 stellt si Tonnen Reis und 450 000 Tonnen Hirse nach Mlchta Indien zu exportieren, daß es ständig gen? den sie lon-Kautschuk mit Reis bezahlt und über Cewich Reislieferungen mit Japan verhandelt, dad beistet r im Vorjahr wieder 70 000 Tonnen chinesische Fosten. Hier und aus Kanton genug Früchte e: perband portiert wurden, um damit 5000 Kilometer teilt un Schienen zu bezahlen.„ keanks b Das beweist nichts. Auch die Sowietunion“ gent exportierte seinerzeit Getreide, während Un- statt zühlige Hungers starben. Aber wir besuch. ten Dörfer. Von Peking aus zum Beispiel) J Lianchia, das an einer gewundenen, staubi- 8 gen Landstraße liegt und keineswegs muster-. haft aussieht. Stolz zeigten die Frauen ihre 1 hirn, Hühner und Schweine, ihre neuen Obst- 00 kü bäume, die neuen wattierten Baumwoll- in dü jacken, die sie kaufen konnten. Es gab Fahr- Men räder in diesem Porf und neue Pflüige, elek- der A trische Taschenlampen und Oeldrucke an der Wand. Hier trafen wir auch einen früheren 50! Grundbesitzer, der gleich viel Land wie alle 1 ren übrigen hat— aber„bis zur Bewährung 1 58 21 keine Stimme in der Gemeindeverwaltung vib 5 und nicht Mitglied der Dorfgenossenschaft ae ist. Und das wiegt schwer, denn diese Ge- 5 5 nossenschaften sind so wichtig wie die Land- nent 795 reform selber: Sie erhalten von den Staats- 85 12 banken zinsfreie Kredite, geben die zinsfrel der 138 weiter, und zwar nicht nur für Saatgut, Sitzen Mineraldünger, Werkzeuge und Tiere, sen- dern auch für jede Art Bodenmelioration, Verk. Neulandgewinnung oder Hochwasserschute steig Copyright 1954 by apa elite, Namgrpotenl a 1 j Nachdruck, auch auszugsweise, der De Ir. 11 Westen neuen ellen en. 2lleicht eit? ien in mt für Urück. sische id alle nd am rden. ständ. n taub. nister. cht, 80 ränken e Rmoch at. In steht r bis- müber. rhand. Vinden after sten. 8, Wie n Ab- en er name ler in. id lie- china- Uhr still fischen ses 2 fran deser- Handi und n und Lontag n vie: Hanoi 18 ge etwa Eva- tag an detna- en mit tischer Vet- r dle e, hat zar in ichtet, 1 Ver- tsandt 9 zeß rrats- ischen Dik⸗ Ober- prigen Hoch- sbün⸗ trafen e, be- ertei⸗ Uüsgel⸗ e gein gelegt idiger f das Re- erung freien gewe⸗ Folks- en, so Jider- ewalt sfüh⸗ der sagen ihre — Reis- grö- erntet rzeu-; mag Walls, 36 000 nach Cey- über daß zische Ex neter mion 1 Un- such- ispiel aubi- ister- ihre Obst- woll- Fahr- elek- 1 der geren alle ung“ tung chaft Ge- and- aats · sfrei tgut, son- tion, nutz. lienst oten! Nr. 172/ Dlenstag. 27. Juli 1954 MORGEN Seite 3 —— Was sonst noch geschah Kühle und Regenfälle haben den süd- nchen Teil des amerikanischen Mittelwestens erreicht, die verheerende Dürre unterbrochen und die Ernte zum Teil gerettet. Aber wei- tere ausgedehnte Regenfälle sind dringend notwendig. * Das amerikanische Verteidigungsministe- rium gab in einer nochmals überprüften Zu- sammenstellung bekannt, daß die amerika nischen Streitkräfte während des Korea- krieges durch Kampfeinwirkung 142 067 Mann an Toten, Verwundeten und Vermig- ten verloren. * Charles Vines, 22 Jahre alt und Kriegs- blinder des Koreakrieges, saß am Ufer des peibenden Pascagoula-FHlusses im Staate Mis- sissippi, als er plötzlich Hilferufe hörte. Sie kamen von zwei jungen Mädchen und einem jungen Mann, die im Flusse badeten und plötzlich von Wirbeln des Stromes erfaßt worden waren. Kurz entschlossen sprang vines ins Wasser und schwamm, lediglich seinem Gehör folgend, in Richtung auf die Schreie. Er bekam eines der Mädchen zu fas- sen, brachte sie ans Ufer und hoffte, daß das audere noch so viel Kraft haben würde, sich selber zu retten. Aber das Mädchen wurde von einem Krampf in den Beinen befallen und rief fürchterlich um Hilfe. Vines stürzte sich wieder ins Wasser und rettete auch sie, und schließlich half er auch noch den jungen Mann, der mit einem gefährlichen Strudel auf Leben und Tod kämpfte, aus dem Was- ser zu ziehen. * Fünf Angehörige des italienischen Ma- rinebataillons„San Marco“ kamen bei einem Manöver in Valscura di Levico(Südtiroh) durch einen Rohrkrepierer in einem schwe- ren Granatwerfer ums Leben. Weitere sie- ö ben Soldaten wurden zum Teil schwer ver- letzt. * Straßgenarbeiter entdeckten in der Nähe des Dorfes Mit Rahina eine neue, etwa 4000 Jahre alte Grabstätte. Der bekannte Archäo- loge und Entdecker der Grabstätten in der Sadkkara- Pyramide, Zakari Ghoneim, unter- suchte den neuen Fund. Die Straßenarbei- ter entdeckten das Grab, als sie auf eine mit Hieroglyphen bedeckte Platte stießen. Als die Platte gehoben wurde, gab sie einen schmalen Korridor frei, der nach Ansicht der Archäologen zum eigentlichen Grab führt. Die Umgebung des Fundortes wurde sofort abgeriegelt und der Zutritt ist bis zum Abschluß der Ausgrabungen gesperrt. * Die medizinischen Sachverständigen, die die Leiche der unter geheimnisvollen Um- ständen ums Leben gekommenen Wilma Montesi untersucht hatten, sind nach An- langt, daß es sich doch um einen Mord han- dele, während bisher behauptet wurde, daß sie beim Baden ertrunken sei. *. un einem brennenden Haus in Birmingham kamen in der Nacht zum Sonntag ein Vater mit künk Kindern ums Leben. Die 36jährige Mutter sprang mit ihrem vier Monate alten Baby im Arm aus einem Dachfenster etwa vierzehn Meter hinab. Sie erlitt einen Kie- kerbruch, während ihr Kind fast unversehrt blieb. Der Vater war ein 38 jähriger Fabrik- arbeiter. Die fünf Kinder, die mit ihm ums Leben kamen, waren achtzehn Monate bis zehn Jahre alt. Ein siebentes Kind im Alter von zwölf Jahren, hatte die Nacht außerhalb des Hauses, bei der Großmutter, verbracht. * Der Magistratsbeamte Leroux aus Le Havre fesselte sich am Sonntag an Sitz und Lenkrad seines Wagens und steuerte in die 0 Huten des Hafens. Ein Taucher barg zwei N Stunden später seine Leiche. Leroux hatte ein schweres Herzleiden. * In Straßburg ging am Sonntag der acht- tägige internationale Astrologen-Kongreß zu Ende, an dem auch zahlreiche deutsche Astrologen teilnahmen. Die Astrologen stell- ten fest, daß nach dem Stand der Gestirne wahrscheinlich für Ende des Jahres 1955, mit Sicherheit aber für die Zeit von 1960 an schwere Krisen zu erwarten seien. * Ein britischer Reiseomnibus, der mit Tou- risten in die Schweiz unterwegs war, geriet am Samstag in der Nähe von Cézanne Grankreich) bei etwa 80 kmyst Geschwindig- keit von der Straße ab und fuhr gegen einen Baum. Zwei Insassen wurden dabei getötet und sieben andere lebensgefährlich verletzt. gaben der römischen Presse zum Schluß ge- Ferien in Europas Landen Die Fairneß des Engländers/ Toleranz in Religion und Politik/„Mein Haus ist meine Burg“ Ein guter Bundesgenosse des Fremden im Verkehr mit dem Briten ist nach einem Worte Gandhis das schlechte Gewissen des Engländers. Weder durch Jammern noch durch Forderungen bringt man es auf seine Seite, schreibt Dr. R. Ullmann in seinem aufschlußreichen Büchlein„Umgang mit Engländern“(Luken und Luken- Verlag, Nürnberg). Wo Forderungen gestellt und Rechnungen aufgemacht werden, erscheinen Gegenforderungen und Gegenrechnungen. Erst meist nach langer Zeit, in der in ruhi- ger Aussprache Mißverständnisse und Vor- urteile erläutert und geklärt werden, wird die häufig gerühmte Fairneß der Englän- der erkennbar sein. Freilich sollte man sich dabei merken, dag nur Fairneß auf der eigenen Seite auch den Willen zur Fairneß auf der anderen Seite weckt. Weil der Engländer nie an eine ernste Lebensgefahr glaubt, ist er in der Lage, sich selbst, sein Land und dessen Einrich- tungen rücksichtslos zu kritisieren. Und er hat nichts dagegen, daß Ausländer ihm da- bei helfen— in Grenzen natürlich. Er ist ein Starker, denn nur der kann seine Schwächen offen zugeben. Ein der Selbst- kritik verwandter Zug ist die besondere Art des englischen Humors. Nichts macht dem Engländer größeren Spaß, kommentiert Ull- man, als über sich selbst zu lachen und an- dere über sich lachen zu lassen. Selbst bei größter Gefahr würde er noch an der Situa- tion Humor entdecken, keinen zynischen Galgenhumor, mehr eine Art Situations- komik. Auch wichtige und feierliche Ge- spräche werden oft mit Humor verbrämt. Sogar in Trauergottesdiensten gibt man ge- legentlich Schwänke des Verstorbenen wie- der. Fast jeder Engländer— und das gehört zum hervorstechendsten Zug dieses Menschen — hat eine Abneigung gegen Theorien, Ab- straktionen und Dogmen. Das Experimen- tieren und Improvisieren gehört zu seiner zweiten Natur. Man kann sich nicht oft genug darüber wundern, daß das Vorbild aller modernen Verfassungsstaaten, das englische, keine geschriebene Verfassung kennt. Alles hat sich zwar ganz organisch, aber völlig„unlogisch“ entwickelt. Auf der Insel ist man im allgemeinen stolz darauf, „unlogisch“ zu sein. Logik, so meinen die Engländer, sei ein logisch unhaltbarer Ge- gensatz zum gesunden Menschenverstand. In Wirklichkeit soll das heißen, daß man dort- zulande an die Dinge nicht mit vorgefaßten Theorien herangeht, sondern diese erst aus der Praxis des Lebens ableitet. Man darf, vor allem bei eigener Erziehung zu Gründ- lichkeit und Organisation, nicht in den Irr- tum verfallen, die nach außen etwas träge Wirkende Art des Improvisierens als Ober- klächlichkeit und Flüchtigkeit zu werten. Ullmann sagt, die englische Auffassung berge etwas von Stärke, denn sie beweise ein Vertrauen darauf, daß jeder im entscheiden- den Augenblick das Richtige zu tun weiß; ein Vertrauen in die Selbstverantwortlich- keit des Menschen und in seine Bereitschaft, im Notfall mit seinen Mitmenschen ver- nünktig zusammen zu arbeiten. Das steht strikt im Gegensatz zur Lehre vom begrenz- ten Untertanenverstand, der in allen Stücken gegängelt werden muß. N . Dieser seltsame Scheingegensatz von Rückständigkeit und Leistungsfähigkeit wird noch vergröbert durch die englische Vorliebe für das Ueberkommene. Die Engländer lie- ben ihren offenen Kamin mit der gleichen Inbrunst wie wir Deutsche unseren Weih- nachtsbaum. Es ließen sich hier unzählige Beispiele anführen. Hinzu kommt freilich die Fähigkeit, Altes mit Neuem zu überblenden, der berühmte englische Kompromiß, mit dem 85 Engländer Unversöhnliches versöhnen ann. Als Meisterkompromig bezeichnet Ull- mann die englische Staatskirche. Er zitiert dabei einen englischen Pfarrer, der vor Jah- ren an den„Observer“ schrieb:„Es wäre wirklich eine Tragödie, wenn unsere Kirche vergäße, daß sie ebenso protestantisch und reformiert wie katholisch ist.“ Für den Kon- tinentaleuropàer scheint dieser Satz barer Unsinn, aber er umschreibt den Tatbestand sehr trefflich. Heinrich VIII. führte nämlich keine echte Reformation durch, sondern machte lediglich den englischen König statt des römischen Papstes zum Oberhaupt der Kirche. Im übrigen blieb die anglikanische Kirche eine Bischofskirche, die bis heute an der apostolischen Sukzession festgehalten hat, ihre Heiligen anerkannt und die vorrefor- matorische Liturgie in englischer Sprache mehr oder weniger getreu nachahmt. Nur die Messe wurde abgeschafft. Vielen Engländern genügte aber auch ein romfreier Katholizis- und alsbald entwickelte sich neben der Hochkirche eine Niederkirche, alles innerhalb der gleichen bischöflichen Orgamisation. Diese umschließt heutzutage alle Abstufungen vom prunkvollen Hochamt bis zur fast schweizerischen Nüchternheit. Und die scheinbar autoritäre Hierarchie hat nicht verhindert, daß nebeneinander sehr verschiedenartige und sich zum Teil aus- schließende Lehren vertreten werden. Da sie eine Staatskirche ist und der König all seine alte Macht an andere politische Ein- richtungen verloren hat, wird das letzte Wort in staatskirchlichen Angelegenheiten tatsäch- 1 8 vom Parlament und Kabinett gespro- en. Solche Toleranz in Religion und auch Po- litik bleibt beim Engländer nicht in der farb- losen Schablone des„Tu mir nichts, dann tu ich Dir auch nichts“, Sie führt trotz aller Verschiedenheit zu echter Zusammenarbeit und menschlicher Freundschaft. Ohne diese Seite des Kompromisses wäre die englische mus nicht, Form der Demokratie— keineswegs Ver- fassungsfrage, sondern Angelegenheit der Lebensform— gar nicht möglich. Das berühmte englische Wort„Mein Haus ist meine Burg“ spiegelt sich noch heute wider im stark ausgeprägten Wohnindivi- dualismus. Jeder träumt von irgendeinem lieblich niedlichen Häuschen in einer Straße von lauter solchen Häuschen. Es gibt nur wenige Mietskasernen, Auch die ärmere Bevölkerung wohnt meist in Einfamilien- häusern, entweder zur Miete oder im Eigen- heim auf gepachtetem Boden. Die Familien sind wenig an das Zusammenleben mit anderen Familien gewöhnt. Selbst große Häuser haben weder Waschküche noch Kel- ler, weder Trockenboden noch andere Neben- räume und können deshalb nur schwer von 0 als einer Familie bewirtschaftet wer- en. Die langsam und natürlich wachsenden politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Lebensformen des Engländers haben sich Nordamerika, Südafrika, Australien und Neuseeland aufgeprägt. Sie haben nicht un- bedeutenden Einfluß auf beide Teile Asiens und Nordafrikas ausgeübt. Die Schöpfer eines scheinbar so weitmaschigen und losen, in Wirklichkeit aber so festen Weltreichs müssen in der Tat etwas von den Geheim- nissen wahrer Gemeinschaftsbildung und Lebensformung wissen. Oxford- Mutter des angelsächsischen Kulturkreises Kleine Beschreibung einer einzigartigen Stadt Daß Oxford auch eine Stadt ist, muß man sich von Zeit zu Zeit erst wieder in Erinne- rung rufen. Denn normalerweise verbindet man mit diesem Namen die Vorstellung von einer ganz ungegenständlichen britischen oder, genauer gesagt, englischen Institution. Wer in Oxford ist, befindet sich an einer der wichtigsten Quellen englischen Wesens und englischer Kultur im weitesten Sinne. Die meisten großen Strömungen, die das Leben des Landes maßgeblich beeinflußt oder verändert haben, sind von Oxford aus- gegangen oder doch entscheidend gefördert worden. Oxford aber ist noch mehr— es ist die Mutter des größten Kulturkreises der weißen Rasse, nämlich der angelsächsischen Welt. Alle Universitäten sind Institute des Lehrens und des Lernens. Oxford jedoch ist eine Bil- dungsstätte. Viele Universitäten mögen gründ- licheres Wissen vermitteln, aber keine bildet und formt den Menschen so nachdrücklich wie Oxford. Man muß dies zugeben, auch wenn man das Bildungsideal des englischen Menschen nicht übernehmen möchte. Die meisten historischen Stätten des Kon- tinents wecken Erinnerungen an die Ver- gangenheit. In Oxford jedoch ist die Ver- gangenheit gegenwärtig. Hier wird man sich des untrenmbaren Zusammenhangs zwischen Vergangenheit und Gegenwart so deutlich bewußt wie an kaum irgendeinem anderen Ort der Welt. Wer sich nun aber Oxford als einen überdimensionalen Klosterhof vorstellt, in dem vergangenheitstrunkene Männer umher- wandeln und gegenwartsferne Gespräche führen, der täuscht sich sehr. Zunächst ein- mal ist Oxford nicht mehr die exklusive Bil- dungsstätte für Söhne adliger oder sehr be- güterter Väter. Ein großer Teil der Studen- ten in diesen palastähnlichen Universitäts- gebäuden, deren steinerne Erhabenheit und aristokratische Atmosphäre den Fremden fast erdrücken kann, stammt aus einfachen Volksschichten und studiert mit staatlicher Unterstützung. Auch an der Sadt selbst ist das zwanzigste Jahrhundert keineswegs spurlos vorüber gegangen. Industrien haben sich in der Nähe angesiedelt und aus den stillen Gassen sind geschäftige Straßen geworden. Der Besucher übernachtet nicht mehr in mittelalterlichen Herbergen, sondern in sehr komfortablen Hotels, er speist in ausgezeichneten Restau- rants und besorgt seine Einkäufe in elegan- ten Geschakten. Nur die 24 Colleges, an denen man die Baugeschichte von acht Jahrhunderten stu- dieren kann, sind unverändert in ihrer architektonischen Pracht und Reinheit. Es ist unmöglich, eine künstlerische Rangliste der Colleges aufzustellen, denn jedes zeichnet sich durch irgendeine, nur ihm eigene Be- somderheit aus. Die Namen einiger Gebäude oder Kunstsammlungen sind ja längst zu festen Begriffen in der ganzen Welt gewor- den— die Bodleian Library, das Ashmolean Museum, das Sheldonian Theatre, die Rat- cliffe Library, das Christ Church College, New College, All Souls College, und wie sie Alle heißen. Warnung an Englandfahrer Vorsicht mit Regenschirm und„Koks“— sonst Säbel unter der Nase Die Herren seien gewarnt. Es empfiehlt sich zwar nicht, London gerade in Leder- hosen zu besuchen; aber auch, sich möglichst englisch anzuziehen, birgt gewisse Gefahren in sich. Kommt man nämlich— bewaffnet mit dem obligaten Regenschirm und dem in der City üblichen„steifen Hut“, der je nach Landstrich in Deutschland eher als„Melone“, „Koks“,„Bombe“ oder„Harteknäcker“ be- kannt ist— nach Whitehall, so muß man sich auf einen tödlichen Schrecken gefaßt machen: kaum nähert man sich den dort stehenden Posten in ihren überkniehohen Stiefeln, flammend roten Röcken und dem weißen Federbusch auf dem Helm, so kann einem passieren, daß der furchterregende Kriegsmann seinen Säbel zieht und ihn unter mittelalterlichem Aufstampfen der Füße wie ein alter Landsknecht mit ausge- strecktem Arm einem unter die Nase hält. Das ist der traditionell vorgeschriebene Gruß, den diese Posten laut Anweisung allen Offizieren zu entbieten haben. Auf Grund zahlreicher Beschwerden bra ver und durchaus ziviler Bankiers und Ge- schäftsleute, für die Regenschirm und steifer Hut quasi„Berufskleidung“ sind, mußte das britische Kriegsministerium jetzt kleinlaut zugeben, die Posten hätten allerdings Be- fehl, auch Offizere in Zivil zu grüßen. Zum „Standardzivil“ eines britischen Offiziers in London gehören aber— Regenschirm und steifer Hut, und so könne es vorkommen, daß die Posten auch harmlose Zivilisten grüßten. Wahrscheinlich hätten sich Offiziere darüber beschwert, nicht gegrüßt worden zu sein, und für die Posten gelte daher nun: Regenschirm und„Koks“ ist Regenschirm und Koks. „Waffenbrüderschaft“ Gerstetten(Kreis Heidenheim). Als ein amerikanischer Hauptmann dieser Tage in einer Manöverpause in der Schwäbischen Alb in einem Gasthaus frühstückte, stan- den plötzlich„feindliche Truppen“ vor dem Lokal. Was tun? dachte der erschrockene Krieger. Ein im Lokal befindlicher deut- scher Geschäftsmann, selbst alter Soldat und mit Manöverlisten vertraut, rettete ihn vor der„Gefangennahme“. Er fuhr mit sei- nem RKombiwagen vor die Gasthaustür, der Hauptmann schlich sich in den Wagen, legte sich lang auf den Boden und wurde so mit- ten durch die„feindlichen Linien“ zu seiner Einheit geschmuggelt. Lufthansa-Piloten in die USA Düsseldorf. Vier ehemalige Flugkapitäne der Deutschen Lufthansa sind am Sonntag in die Vereinigten Staaten abgereist, um dort Uebungsflüge mit der zweimotorigen Convair 340 zu beginnen. Die Convair ist einer der Flugzeugtypen, die die neue Deut- sche Lufthansa für den Zeitpunkt bestellt hat, an dem Deutschland den zivilen Flug- verkehr wieder aufnehmen kann. Die vier ehemaligen Lufthanseaten werden in den USA noch einen Flugzeugführerschein er- werben, den sie für die Passagierflüge in Deutschland benötigen. Von Panzer getötet Bayreuth. Der 53 Jahre alte Malermeister Johann Löwel wurde am Sonntag im Land- kreis Bayreuth von einem amerikanischen Panzer angefahren und getötet. In einer Kurve in Altenplos wurde das Motorrad Löwels von dem entgegenkommenden Pan- zer erfaßt und von der Gleitkette mitge- rissen. Löwel war auf der Stelle tot. Eine auf dem Sozius sitzende Frau kam mit leich- teren Verletzungen davon. Jugendarbeit am Soldatenfriedhof Kassel. 130 Jugendliche aus der Bundes- republik, Frankreich, Belgien, England, Spa- nien, der Schweiz, Oesterreich und den Nie- derlanden arbeiten vom 26. Juli bis zum 5. September gemeinsam am Ausbau des deutschen Soldatenfriedhofs Lommel in Bel- gien. Auf dem Friedhof ruhen 39 500 gefal- lene deutsche Soldaten. Warnung an Südamerika-Auswanderer Koblenz. Das Bundesamt für Auswande- rung warnt Südamerika- Auswanderer vor einem gewissen Carlos Bucksath in Buenos Aires. Bucksath nimmt Bearbeitungs- und Vermittlungsgebühren für den Verkauf von Ländereien in Paraguay und Uruguay ent- gegen. Die Ländereien sind aber nach den Feststellungen des Bundesamts für Sied- lungszwecke nicht geeignet. 17j;jähriger tötete seine Mutter Bonn. Vor dem Faftrichter des Land- gerichtes Bonn gestand am Sonntag der 17. jährige Holzarbeiter Manfred Stein aus Bad Godesberg, seine Mutter mit einem Bügel- eisen und einem Brotmesser ermordet zu haben. Die 48 jährige Frau Anna Stein war am Samstag von Nachbarn in ihrer Woh- nung blutüberströmt aufgefunden worden. Manfred, ein kräftiger, großer Junge, hatte sich in letzter Zeit dem Trunk ergeben. Den Unterhaltsbetrag in Höhe von 50 DM, den sein seit sechs Jahren von der Familie ge- trennt lebender Vater regelmäßig an Frau Stein überwies, hatte Manfred in letzter Zeit häufig unterschlagen. Deshalb war es am Freitag zu einer Ausein andersetzung zwischen Mutter und Sohn gekommen. Nachdem seine Mutter zu Bett gegangen war, schlug Manfred mit einem Bügeleisen hemmungslos auf sie ein und brachte ihr dann noch mit einem Brotmesser mehrere schwere Stichwunden bei, bis sie keinen Laut mehr von sich gab. Dortmund-Ems-Kanal gesperrt Osnabrück. Der Dortmund-Ems-Kanal wird vom 31. Juli bis einschließlich 6. August auf der Strecke zwischen der Schleuse Var- loh- Unterwasser(Kreis Meppen) und dem Emshafen Meppen wegen Bauarbeiten für die Schiffahrt gesperrt. Nach Mitteilung der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Münster können in der gleichen Zeit die Schleusen Gleesen und Henrichenburg von größeren Schiffen nicht passiert werden. Milch in Kunststofftanks (eup) Die grögte, auf die Herstellung von Tankwagen spezialisierte Firma in den USA stellt sich jetzt auf die Produktion von Milchtanks aus Kunststoff um. Vorher Wur- den sie aus Metall gefertigt. Geringeres Gewicht der Transportfahrzeuge gewähr- leistet niedrige Anschaffungs- und Betriebs- kosten. Der zuständige amerikanische Fach- verband hat die neuen Wagen positiv bei- ut und meint, sie würden die mit Metall- tanks bald verdrängen. Gehirn wellen Messung statt Blutprobe (c) Japanische Gelehrte haben eine neue aschine erfunden, mit deren Hilfe Frun- kenheit durch Messung der elektrischen Gehirnwellen nachgewiesen werden kann, N was für die Verkehrspolizei von Bedeutung sein dürfte. Rückenmassage währ en d der Autofahrt c) Für Autofahrer, die lange Strecken kahren müssen, sorgt die italienische Erfin- dung eines elektrischen Massagekissens, das mit einem kleinen Elektromotor und einem Vibrationsapparat ausgestattet ist. Das in Volle oder Kapok hergestellte Kissen wird im Rücken des Fahrers montiert und garan- tiert eine weiche, ununterbrochene Massage der Rückenmuskulatur, die das Aufkommen der lästigen Rückenmüdigkeit bei längerem itzen am Steuerrad verhindert. Verkehrslärm stelgert Schlafmittelverbrauch ) Der Umsatz an Schlafmitteln ist, Wie der eutsche Arbeitsring für Lärmbekämp- Neue Erkenntnisse und Erfindungen kung mitteilt, in den westdeutschen Apo- theken fast genau im gleichen Umfang ge- stiegen wie die Zahl der zugelassenen Motorfahrzeuge. Nach einer vom Allens- bacher Institut für Demoskopie veranstal- teten Umfrage kann angenommen werden, daß jeder vierte erwachsene Deutsche an Schlaflosigkeit leidet. Mediziner und Phar- mazeuten sind jedoch der Ansicht, daß sich die Folgen des Dauerlärms mit Schlafmit- teln nicht ausgleichen lassen. „Ruß- Chemie“ (chn) Ruß, früher auch Lampenschwarz genannt, bildet sich, wenn Kohlenstoffver- bindungen bei ungenügendem Luftzutritt verbrannt werden. Das geschieht z. B. bei rußenden Lampen und Kerzen. Ruß hat aber auch eine erhebliche technische Bedeutung. Er dient in großem Umfang als schwarzer Farbstoff(Druckerschwärze, Färben von Lackleder, Gummihandschuhen, Grammo- phonplatten usw.) und als Füllstoff für den Kautschuk. Jeder Reifen enthält Ruß als Füllstoff. Man kann den Ruß, wie sich aus seiner Gewinnung ergibt, mit einer Kohlen- asserstoff- Ruine vergleichen, die im Nesentl en nur noch aus Kohlenstoff be- steht, aber auch kleine Mengen Wasserstoff und Spuren anorganischer Substanzen ent- hält. Auf dieser Struktur aufbauend, ent- wickelte die Degussa, Frankfurt, ein Ver- fahren zur Herstellung neuartiger Ruß- Sor- ten mit vielfacher Anwendungs möglichkeit. Nach diesem Verfahren wird der Ruß unter bestimmten Bedingungen mit Chlorgas be- handelt. Es bildet sich sogenannter chlorier- ter Ruß, dessen Chloratome durch doppelte Umsetzung gegen andere Gruppen. und Atome ausgetauscht werden können. Die so erhaltenen Rußderivate sind von großem Interesse für die Herstellung von Druck- farben, Lacken und auch von Siliconen, den neuen, vielseitigen Kunststoffen. Dieses neue Gebiet, das man als„Rußchemie“ be- zeichnen könnte, steht erst im Anfang und seine Bearbeitung wird sicher noch zu vie- len interessanten Ergebnissen führen. Wie- der ein Beweis dafür, daß auch auf alten, lange bekannten Gebieten durch die unab- lässige Forschungsarbeit noch Entwicklun- gen möglich sind. Tausende Jungpflanzen bleiben leben (g) Erstaunlich widerstandsfähig Waren bei einem Versuch in der Nähe Nürnbergs Tabak-Jungpflanzen, die man in einem elek- trisch geheizten Frühbeet aufgezogen hatte. Der normale Verlust durch das Eingehen schwächlicher Pflanzen beim Umsetzen auf die Freibeete fiel fast weg. Auf den Hektar berechnet bleiben zehntausend Jungpflanzen, die bisher eingehen mußten, am Leben. Schwarz und Weis— 1 von der Nebenniere bestimmt (r) Der Unterschied der Hautfarbe zwi- schen der weißen und der schwarzen Rasse wurde von der medizinischen Wissenschaft bisher mit der verschiedenartigen Pigmen- tation der Haut erklärt, d. h. man fand sich mit der Feststellung ab, daß die Haut, der Neger an Farbstoffen Pigmenten) reicher sei als die der Europäer, und führte dies allenfalls auf klimatische Unterschiede bzw. die stärkere Wirkung der Sonnenbestrahlung zurück. Diese Erklärung ist nun durch neueste Forschungen überholt worden. Ma- dame Leschi, Assistentin am anthropologi- schen Institut der Pariser Sarbonne, hat ent- deckt, daß der Unterschied der Pigmentation auf Verschiedenheiten in der Struktur der Nebermieren-Drüsen zurückzuführen ist. Bei den Angehörigen der schwarzen Rasse sind diese Drüsen weit kleiner als bei den Wei- Ben und außerdem ist ihr zentraler Teil noch sehr viel weniger entwickelt. Die Unter- schiede in der Pigmentation werden durch diese Drüsen ausgelöst, sind also eine Folge erblicher Konstitution und nicht das Ergeb- nis von Umwelteinflüssen. Uebertragungswagen im Handkoffer (r) Um die Radioreporter von der Ge- bundenheit an die Uebertragungswagen zu lösen und ihnen ein Höchstmaß freier Be- weglichkeit zu verschaffen, hat das tech- nische Laboratorium des Nord westdeutschen Rundfunks in Hamburg ein neues„Repor- tage-Magnetofon R 85“ entwickelt, das die gesprochenen Worte, aber auch Musik un- mittelbar auf Magnetofonband festhält. Gegenüber den bisher bereits verwendeten tragbaren Aufnahmegräten zeichnet es sich durch sein geringes Gewicht, seine erhöhte Leistungsfähigkeit und bequemere Bedien- barkeit aus. Der nur 10 Kilo wiegende Kof- fer wird durch einen winzigen Elektromotor gespeist, dessen Batterie Strom für vier volle Aufnabhmestunden liefert. Das dazu- gehörige Mikrophon hat die Größe eines Füllfederhalters und kann bequem in der oberen Rocktasche getragen werden. Man verspricht sich von dem neuen Gerät eine wesentlich lebendigere Gestaltung der Außenreportagen. Farben- Photographie vereinfacht Bei der farbgebenden Entwicklung von Agfacolor-Materialien waren bisher vier verschiedene Behandlungsbäder und vier Wässerungen notwendig. Nach der eigent- lichen Entwicklung, die zwei Bäder erfor- derlich macht, mußten nämlich die Silber- bilder ausgebleicht werden, und anschlie- gend war ein Fixiervorgang nötig; gerade die beiden letzten Arbeitsgänge forderten besondere Vorsichtsmaßregeln. Jetzt ist es, wie die„Nachrichten für Chemie und Tech- nik“ melden, gelungen, diese beiden Ar- beitsstufen in einer einzigen zusammenzu- fassen, das heißt ein Bad herzustellen, das zugleich bleicht und fixiert. Man braucht also jetzt nach der Farbentwicklung nur noch ein einziges Bad und zwei Wässerun- gen. Das bedeutet eine wesentliche Verein- kachung der Dunkelkammerarbeit und ver- kürzt den Arbeitsprozeß wesentlich. Da die neuen Bäder noch einige weitere Nachteile des bisher benutzten Bleichbades ausschal- ten, soll man obendrein Farbbilder von besserer Qualität erhalten. Eisen bahnschienen von 900 Meter Länge (r) Im Rahmen einer Streckenerneuerung wurden zwischen Etoy und Allaman auf der Eisenbahnlinie Genf— Lausanne der Schweizerischen Bundesbahnen lückenlos geschweißte Schienen von 900 Meter Länge verlegt, die auf Betonschwellen befestigt sind. Damit ist der für die Reisenden lästige und auch für das Zugmaterial wie für den Unterbau schädliche„Schienenstoß“ nahezu beseitigt. Um die durch Temperaturschwan- kungen ausgelösten Veränderungen der Schienenlänge auszugleichen, wurden an den Schienenenden sogenannte Ausziehstößge an- gebracht, in denen die Schienen verjüngend auslaufen und die eine Ausdehnung bis zu 18 em gestatten. Die in einer Länge von 36 Meter gelieferten Schienenteile wurden auf den Betonschwellen mit Hilfe eines elek- trischen Verfahrens in Längen von 800 bis 930 Meter zusammengeschweißt. bee e eee eee ede dds Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 27. Juli 1984/ Nr „Des Volkes Stimme hat eine Anderung erzwungen“ Der Technische Ausschuß befaßte sich mit dem Marktplatz und seiner Umgebung Mancher hatte erwartet, daß der Tagesordnungspunkt„Aufstellung von Beleuch- tungs- und Straßenbahnmasten auf dem Marktplatz in G 1“, mit dem sich der Tech- nische Ausschuß gestern nachmittag befaßte, eine Diskussion auslösen würde. Er wurde enttäuscht. Von einer Fehldisposition der Verantwortlichen war nicht zuletzt darum nicht mehr die Rede, weil Bürgermeister Trumpfheller diese schon bei anderer Gelegenheit auf eine geradezu entwaffnend- charmante Art zumindest nicht ganz abdisputiert hatte. Schwamm also darüber, denn Irren ist und bleibt menselilich. Man will jetzt, so beschloß die Versamm- lung sechs zehn Meter hohe Masten auf- stellen. Diese sollen über Zweiarmige, schräg gerichtete Leuchter ihr Licht auf den Marktplatz und das Stück Breite Straße davor fallen lassen, Die„alten“ Masten wird man wahrscheinlich an einem anderen Ort verwenden können. Meinte Bürgermei- ster Trumpfheller:„Des Volkes Stimme hat hier eine Aenderung erzwungen, die ver- spricht, zu einer Verbesserung zu werden. Befriedigender Start beim Sommerschluß verkauf Wer gestern morgen bei Geschäftsbeginn die„Schlänglein“ vor den Läden sah, glaubte, für den Sommerschlußver!kauf „Tendenz lustlos“ prophezeien zu können. Aber gegen Mittag wurde das Gewühl der streitbaren, mit riesigen Einkaufstaschen und Netzen bewehrten Kundinnen doch stärker und am frühen Nachmittag konnte man, wenn men noch nicht von dem Schlachtruf„Nylons for fuffzig“ oder„acht Krawatte for en Zehner“ hypnotisiert war, Schiller zitieren:„Da werden— mhm Damen zu Hyänen“. Besonders die nachbar- schaftliche Landbevölkerung vom Odenwald und aus der Pfalz machte sich bemerkbar. In diesem Jahr scheint sich die„große Gelegenheit der kleinen“ Preise aber auch Wirklich zu lohnen. Durch das schlechte Sommerwetter blieben viele qualitativ ein- Wandfreie Waren unverkauft, die jetzt zu stark herabgesetzten Preisen angeboten werden, um die Lager für die in Herbst und Winter gängigen Posten frei zu machen. Wir werden noch eingehender über den Sommerschlußverkauf berichten. ia Macht der Gelegenheit: Die Polizei ver- haftete sechs Damen, die Ausverkaufswaren im Werte von bis zu 300 DM. einheimsten, ohne an das Bezahlen zu denken. Vier wei- tere Damen mußten festgenommen werden, weil sie sich für anderer Leute Geld hand- Sreiflich interessiert hatten. Illegale Einkleidung Ein 60 jähriger Aushilfsverkäufer hatte kurz nach seiner Einstellung in ein Textil- geschäft eine Hose gestohlen. Bei einer Haussuchung fand die Polizei einen größe- ren Posten Bekleidungsstücke, an denen zum Teil noch die Preisauszeichnungen hingen. Der ungetreue Angestellte wurde festgenom- men. Beim Baden ertrunken Am Sonntagnachmittag ertrank beim Baden im Rhein in der Nähe der Neckar- spitze ein 14jähriges Mädchen, dessen Leiche trotz der sofort einsetzenden Suche durch die Berufsfeuerwehr bisher nicht gefunden werden konnte. Kein Heldenstück Aus bisher noch unbekannten Gründen schlugen zwei betrunkene Arbeiter in einem Hausgang in F 7 mit einem Schrubber auf einen 58jährigen blinden Rentner ein und verletzten ihn erheblich im Gesicht. Die beiden Rohlinge wurden festgenommen. Nackte Tatsachen Etwa 1000 Personen zeigten am Sonntag- abend gegen 22.30 Uhr großes Interesse an zwei Männern, die vor der Kurpfalzbrücke badeten und anschließend laut schreiend im Adamskostüm auf der Neckarwiese herum tobten. Die Polizei stellte fest, daß einer der beiden„Nackttänzer“ Amerikaner war und übergab ihn der M. Hinauswurf In einer Wirtschaft auf der Schönau pöbelte ein 36jähriger Mann in später Abendstunde die übrigen Gäste an, bis es einem endgültig zu dumm wurde und er den Krakeeler in hohem Bogen zum Lokal hin- auswarf. Dabei erlitt der Störenfried eine Verletzung am Hinterkopf und mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. Vorgetäuschter Einbruch Ein 28jähriger Bauhilfsarbeiter erstattete bei der Polizei Diebstahlsanzeige und be- Hauptete, daß bei Nacht in eine Bauhütte seiner Firma eingebrochen worden sei. Als Dieb der gestohlenen 23 DM. verdächtigte er einen Arbeitskollegen, mußte später aber Zugeben, daß er das Geld selbst genommen und den Einbruch nur vorgetäuscht hatte. Einund zwanzigjähriger vergiftete sich Der in UI tot auf einem Handwagen auf- gefundene 21jährige hat sich, wie die Ermitt- lungen inzwischen ergaben, mit einem sofort wirkenden Gift das Leben genommen. Wahr- scheinlich war ein körperliches Leiden der Anlaß zu diesem Verzweiflungsschritt. Wohin gehen wir? Dienstag, 27. Juli: Amerikahaus 20.00 Uhr: Film„Das verlorene Wochenende“(Filmclub). Börsensaal 15.30 Uhr: Oeffentliche Stadtrats- sitzung(Studentenwohnheim, Röntgenabteilung der Städt. Krankenanstalten und Umgestaltung des Bahnhofsplatzes). Wie wird das Wetter? Weiterhin 8 unbeständig Vorhersage bis Mittwochfrüh: Wechselnd bewölkt, zeitweise Regen, für die Jahreszeit zu kühl, Tagestemperatur in der Rheinebene noch nicht 20 Grad. Frische, zum Teil böige, west- liche Winde. Weitere Aussichten: Noch keine Anderung zu erwar- ten. Pegelstand des Rheins am 26. Juli: Maxau 502(—7), Mannheim 363(—10), Worms 230(11). Caub 264(—10). Und der Verwaltung hat die andere Be- leuchtung ja auch nicht gefallen. Der Plan zur Wiederinstandsetzung des Alten Rathauses in F 1, von Stadtrat Archi- tekt Fritz Henning ausgearbeitet, war dem Technischen Ausschuß schon einmal vor- gelegt worden. Damals konnte man sich nicht darüber einigen, ob man drei oder zwei Durchgänge anlegen sollte, Der Ober- bürgermeister, der quasi als„Ehrengast“ der Sitzung beiwohnte und des öfteren aktiv in sie eingriff, sagte: zwei. Und die Ver- sammlung gab ihm recht. Der Gesamtausbau des alten, historischen Bauwerkes kommt auf 885 000 DM. Damit sollen im Erdgeschoß zwel Ladengeschäfte, acht Räume für die Polizei und einer für die„Marktwirtschaft“, im ersten Ober- geschoß ein großer und ein kleiner Trau- saal von 69 bzw. 37,5 Quadratmetern, ein Warteraum. Sekretariat und zwei Amts- räume(Archive), im zweiten Obergeschoß eine Kanzlei(ebenfalls zwei Amtsräume) und im Dachgeschoß eine Hausmeister woh- nung finanziert werden. Der antike Grund- riß zeichnet nach Stadtdirektor Jörg für eine gewisse Opulenz(Uebergröße) in der Raumgestaltung verantwortlich. Dr. Dr. Heimerich legte in diesem Zu- sammenhang besonderen Wert auf eine An- passung der gegenüber R I mit dem Ge- sicht zum Marktplatz liegenden Häuser- reihe von G 2(wobei er insbesondere das Renaissance-Haus dort unter seine kritische Lupe nahm), an das durch den Ausbau des Alten Rathauses verschönerte architekto- niche Bild des Marktplatzes und seiner Um- gebung. Den neuen„Altschüler“-Bau an der R 1 gegenüber liegenden Ecke von Qu 1 apostrophierte er als„unmöglich“. Vor diesen hochbautechnischen hatte der Ausschuß tief bautechnische Fragen behan- delt. So die Wiederherstellung der kriegs- zerstörten Brücke über den Neckarkanal bei Feudenheim, die fast genau in der Mitte zwischen der Riedbahn- und Autobahn- brücke bei Seckenheim liegt. Nachdem die fehlenden Gelder, die das schon länger reife Projekt einige Zeit auf Eis legten, jetzt „abmarschbereit“ sind, soll zunächst ein ein- spuriges Teilstück(von 54 Metern Länge und 4,50 Metern Breite) einer späteren ausge- wachsenen Straßenbrücke über den Kanal gelegt werden. Der Kostenaufwand dafür beträgt 220 000 DM, und das Land Baden- Württemberg will sich mit 50 Prozent, die Neckar-AGd mit 10 000 DM beteiligen. Der Ruf nach Weiterführung dieser Brücke über den Neckar werde zu einem späteren Zeit- punkt wohl auch nicht ungehört verhallen, sagte Trumpfheller. Nachdem der Stadtrat am 26. November letzten Jahres für eine Zentralkläranlage in Sandhofen unter der Ueberschrift„Not- stands maßnahme“ 1,9 Mill. DM bewilligt hatte, konnten inzwischen auf Grund be- sonders günstiger Angebote beim Bau von Zuleitungen 259 000 DM eingespart werden, mit denen man— so entschied das Gremium — den inzwischen bis zur Kattowitzer Zeile in Schönau geführten Kanal um ein Teil- stück von 210 Metern Länge bis zur Zell- stokfstraße in Richtung Waldhof verlängern WIII. Die Abwässer von Schönau brauchen dann nicht mehr in das überbelastete Haupt- kanalsystem Richtung Ochsenpferch, son- dern können in die inzwischen fertiggestellte Behelfskläranlage abgeleitet werden, die eine Vorstufe für die große Zentralklär- anlage bei Sandhofen darstellt. Bürgermeister Trumpfheller wies bei die- ser Gelegenheit darauf hin, daß die Stadt bestrebt sei, Kanäle zu bauen, wo immer nur möglich, um die Verunreinigung von Badewasser zu unterbinden. Solange die Fabriken jedoch„durch irgendwelche ge- setzlichen Bestimmungen“ nicht gezwungen seien, ihre Abwässer geklärt abzuführen, bleibe dieses Bestreben eine halbe Sache, die die bedauerlichen Badeverbote, zum Bei- spiel am Altrhein, notwendig mache. Schließlich genehmigte der Technische Ausschuß noch den Einbau einer Nieder- druck-Dampfheizung im Kanalpumpwerk Ochsenpferch für 16 00 DM. an Stelle der reichlich antiquierten, unzulänglichen bis- herigen Ofenheizung—„auch schon mit Rücksicht auf die dort beschäftigten Arbei- ter und ihren Gesundheitszustand“, wie sich Stadtdirektor Elsässer ausdrückte, Der den„Neubau eines Verwaltungszen- trums in der Schönausiedlung“ betreffende Punkt wurde von der Tagesordnung abge- Setzt. rob Mannheim im Spiegel des Tages Kirchweihe-Tag der Markus- Gemeinde Almenhof Ein erlebnisreiches Doppelfest beging die auf fast 6000 Seelen angewachsene evange- lische Markusgemeinde auf dem Almenhof. In einem gutbesuchten Festgottesdienst ge- dachte Seelsorger Pfarrer H. Beck des 16. Weihetages der 1938 ihrer Bestimmung übergebenen Kirche. Ein unbarmherziges Kriegsschicksal zerstörte das Gotteshaus gleichzeitig mit dem Stadtteil Lindenhof bis auf einen traurigen Ueberrest an Grundmauern. Opfersinn der Gemeinde- glieder und Hilfe der obersten Kirchen- Der Betrieb in„Mannheim Hbf.“ hat zugenommen Die Vergleichszahlen mit 1937 zeigen eine erfreuliche Steigerung des Verkehrs Die Schienen-Verkehrsentwicklung der vergangenen vier Jahre am Mannheimer Hauptbahnhof zeigt trotz der großen Sorgen der Bundesbahn durch ihre vielleicht etwas zlangweilig“ empfundenen Zahlen ein in- teressantes und erfreuliches Bild der Auf- Wwärtsentwicklung. Im Gegensatz zu den größeren Leistungen ist das Personal des Hauptbahnhofes Mannheim durch weit- gehende Rationalisierungsmaßnahmen gegen- über dem Vorkriegsstand reduziert worden und umfaßt heute mit stationären Beamten, Angestellten und Arbeitern(268), 24 Bahn- Polizisten und 247 Zugbegleitern insgesamt 539 Leute. 1937, dem verkehrsmäßig stärk- sten Vorkriegsjahr, zählte Mannheim im Tagesdurchschnitt 650 Zugfahrten, 493 Züge und 310 Reisezüge, heute haben sich diese Zahlen auf 774, 580 und 370 erhöht, nachdem sie 1950 mit 523 Zugfahrten, 384 Zügen und 247 Reisezügen ihren Tiefstand erreicht hatten. Die den Hauptbahnhof täglich anlaufen- den Güterzüge erhöhten sich von 92(1937) Auf 94(1954), die in Mannheim gebildeten Reisezüge von 115 auf 126, die in Mannheim aufgelösten Züge von 119 auf 127 und die FD- oder D-Züge mit Wagenaustausch von 15 auf 34 pro Tag. Ein Beweis für den Rück- gang der Güterbeförderung zu Gunsten des Straßenverkehrs sind die Vergleichszahlen der ausgehenden Güterwagen, von denen es 1937 im Tagesdurchschnitt 310 gab und heute nur noch 130 gibt. Das gleiche Ergebnis zeigt sich bei der Anzahl der Rangier-Lokstunden, —5 sich von 103(1937) auf etwa 96 verringer- en. Beim Ansteigen der einzelnen Zugfahrten muß allerdings berücksichtigt werden, daß durch die Verlegung des Bahnbetriebswerkes Mannheim Hauptbahnhof nach dem Rangier- bahnhof etwa 40 bis 50 Lokomotiven einen Weiteren„Anmarschweg“ haben und öfters hin- und herfahren müssen. Die schnellen Züge haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 15, die übrigen Reisezüge um 20 erwei- tert. Diese aufstrebenden Zahlen werden in erster Linie durch die Intensivierung des Berufsverkehrs verursacht, der dieses Jahr Wesentlich besser von der Bundesbahn be- dient und durch verstärkten Einsatz von zeit- sparenden Nahverkehrs-Schnellzügen be- schleunigt wird. Voraussichtlich wird im Herbst die Zahl der Berufs-Reisenden noch weiter zunehmen, weil das im Sommer oft benutzte Fahrrad dann wieder zu Gunsten der„Buba“ in den Keller wandert. Aber auch jetzt haben die Zählungen an der Sperre respektable„Besuchsziffern“ ergeben: Am Eingang wurden täglich 16 105, am Aus- Sang 15 474 Reisende gezählt. Neun jeden Tag durchgehende Eilgüter- zige werden nun ebenfalls im Mannheimer Hauptbahnhof ein- und ausgewechselt, eine rationelle Maßnahme, die den früheren Pendelverkehr nach Friedrichsfeld unnötig macht, 112 Postwagen kommen und gehen täglich nach und von Mannheim, wo ins- Elisabeth- Schülerinnen sind stolz auf Bären Mit musischer Gegenleistung nahmen sie die Gruppe in Empfang Mit einer reizvollen kleinen Feier nahm das Elisabeth- Gymnasium am Montag im jetzt sehr hübsch ausgestalteten Schulhof die Bärengruppenplastik von Wolfram Niessen, ein Geschenk der Stadtverwaltung, in Emp- fang. Die Wetterlage war den Einzelspre- chern(Frau Oberstudiendirektor Graab und Stadtdirektor Dr. Andritzky, der Schüler- Sprecherin und der Kunsterzieherin) nicht günstig, ihre Worte wurden vom Winde ver- Weht. Aber das„sommerliche Singen und Tanzen“ gestattete aufschlußreiche Einblicke in das erfreuliche musische Leben der Schule, das Studienrat Bechtold diri- gierte. Die Lieder, die Tänze und die Instru- mentalsätze hinterließen einen vorzüglichen Eindruck. Die Schülerinnen aller Stufen waren mit ersichtlicher Freude bei der Sache, und es darf angenommen werden, daß die Bärengruppe, die man ohne Konditoraufsatz und Postament an den Rand eines Rasen- und Blumenbeetes gestellt hat, bei ihnen gut aufgehoben sein wird. Der junge Bildhauer Wolfram Niessen hat sie aus einem großen und schweren Muschel- Kalkblock herausgearbeitet, ohne sich in einem naturalistischen Erfassen der Einzel- heiten zu verlieren, weil es ihm offensichtlich auf„das Bärenhafte“ mehr ankam als auf Einzelheiten von Schnauze, Pelz oder Klaue. In einem Kurzvortrag wurde das Verhältnis der Jugend zur zeitgenössischen Kunst ge- streikt und auf die Bärengruppe als nahe- liegendstes“ Beispiel verwiesen. In Mann- heim sind wir in der angenehmen Lage, theoretische Erörterungen weitgehend auf sich beruhen zu lassen, weil wir in den Grün- anlagen der Stadt und in den Räumen der Kunsthalle tagtäglich Möglichkeiten zum Umgang mit dem zeitgenössischen Schaffen haben.(Es soll Mannheimer geben, die das noch nicht wissen.) Wie sehr die Elisabeth- Schülerinnen die Bärengruppe als ihre eigenste Angelegenheit ansehen, geht daraus hervor, daß sich die auf- sichtsführenden Schülerinnen, die das Gras schützen sollen, Bären zum Abzeichen ihrer Würde gewählt haben. Das Material, Grens- heimer Muschelkalk Braunbank, kommt der Thomas Foto: Sroß flächig abstrahierenden, aber nicht ab- strakten Formensprache sehr entgegen: Der schwache bräunliche Schimmer deutet gerade eben noch an. daß mit dieser Gruppe Braun- bären, nicht Eisbären, gemeint sind. Wolfram Niessen darf sich freuen, sein erstes großes Werk wurde von der Jugend ins Herz ge- schlossen. f. W. K. Sesamt 291 Personenzug-Wagen und fünf Rangier-Loks beheimatet sind. Die längst lälligen Richtungsareiger auf den Bahn- steigen, die einen derart intensiven Verkehr für die Reisenden übersichtlicher machen sol- len, sind angekündigt und werden in nächster Zeit montiert werden können; die Arbeiten zu einer Erneuerung des Bahnsteigbelages sind bereits im Gang und die Bauplanung erstreckt sich auch auf eine weitergehende und wohltuende Ueberdachung der einzelnen Bahnsteige. Der Mannheimer Hauptbahnhof wird also neben der Zunahme seines Reiseverkehrs auch in seinem Wiederaufbau modernisiert. Es geht nur nicht immer so schnell, wie es der Reisende gern hätte. Aber das liegt nicht am bösen Willen, sondern am lieben Geld. hwWb Termine Deutsche Orchideen- Gesellschaft. Gründungs- versammlung der Bezirksgruppe Südwest am 28. Juli, 20 Uhr, im„Kleinen Rosengarten“, U C6, 19. 5 Der Verband der mitteldeutschen Lands- mannschaften, Kreisverband Mannheim, lädt alle Landsleute zu einer Besichtigung der Coca-Cola-Werke in Mannheim-Rheinau am 28. Juli ein. Die Hin- und Rückfahrt erfolgt mit einem Omnibus, der an folgenden Punkten hält: 19.15 Uhr Bahnhof Waldhof, 19.30 Uhr Feuerwache am alten Meßplatz, anschließend Marktplatz, Wasserturm, Bahnhof Neckarau, Rheinau-Hafen, Karlsplatz. ADAC- Jugendgruppe. Am 28. Juli, 19 Uhr, im Agrippinahaus, M 7, 16, Vortrag über„Vor- bereitung zur Teilnahme an Zuverlässigkeits- fahrten“. Club berufstätiger Frauen. 29. Juli, 20 Uhr, Restaurant„Inselbastei“, Ludwigshafen. Abendakademie und Volkshochschule. Im „Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße, feiern am 31. Juli, 20 Uhr, die Stenografie-, Schreibmaschinen- und Sekretärinnen-Lehr- gänge Abschlußfeier und Ball. Kleintierzüchter feiern. Am 31. Juli, 1. und 2. August feiert der Kleintierzüchterverein Mannheim-Käfertal 50jähriges Bestehen. Die Ausleihe der Wissenschaftlichen Stadt- bibliothek am Schillerplatz(B 4, 2-3) ist vom 29. Juli ab wieder benutzbar. Die Wiedereröff- nung des Lesesgals verzögert sich aus tech- nischen Gründen noch um kurze Zeit. Die Geschäftsstelle der Theatergemeinde bleibt in der Zeit vom 1. August bis 31. August für den Publikumsverkehr geschlossen. 50 Jahre KZV Mannheim-Lindenhof Stimmungsvolle Feier mit zahlreichen Gästen und Ehrungen Aeltere Mannheimer erinnern sich noch an das Pechgelände, die Pechfabrik und den Kalkbuckel(die Umgegend des heutigen Altersheimes), wo, 1904 von Wilhelm Braun, A. und J. Kappler, Münch und W. Essig ge- gründet, der gestern sein goldenes Jubi- läum feiernde„KZV Lindenhof“ seine Zucht- anlagen hatte, 1927 erfolgte die Umsiedlung nach dem heutigen Grüngewann im Nieder- keldgebiet, wo der Verein in der Rassege- flügel- und Kaninchenzucht es zu beträcht⸗ lichen Erfolgen brachte. Wirtschaftlichkeit und Wohltätigkeit standen von jeher auf der Vereinsfahne, und wenn der Verein auch vor vielen Jah- ren im„KZV Einigkeit“ einen inzwischen reumütig zurückgekehrten„Ableger“ hatte, so wuchs er doch ständig. Uebel spielte ihm allerdings der zweite Weltkrieg mit, der ihm nicht nur die gesamte Anlage, sondern auch das unter großen Opfern erbaute Ver- einsheim nahm. Emil Türke und seine Hel- ker jedoch schufen im Eigenbau ein größeres Bereits in Deutschland adoptiert unter dem neuen Namen Malcom Stubbleſteld am 23. Juli die Luftreise mit einer Sa. Maschine nach den USA antritt. Der Fünfjuhrige verdanhet die Adoption den Bemühungen von Mrs. Grammer, die schon vielen Besatzungs hindern in den Vereinigten Staaten neue Eltern verschafft hat. Malcom ist das erste dieser Kinder, das nach amerikanischen Ge. setzen adoptiert wurde, ohne vor dem Adoptionsgericht erschienen zu sein Auch Sein Visum lautet bereits auf den neuen Namen. Bürger. Mitte: eine Betreuerin, die inn bis nach Hamburg begleitet. Rechts: eine 84s. Stewardeß, die ihm als Spielzeug für den langen Flug ein Flugzeugmodell schenkte. r. wurde dieser ſeleine Mischling aus den Kinderheim Mannheim Käfertal, de- Unser dpa-Bild zeigt lines den neuen UsA. 172. „ 54 bE Kritik Buchen. Walldürn Sitzung bein Gru bestehend teilweise ersetzen. den letzte den, daß lichen Un 0 Neckar schleuder rei rischen 8 e Mähriger bach, blie auf der S sind noch Mui Bühl. sucher des Behörden tober— nicht me dem Mur Gebiet w Diese Zon Hornisgrii Trotzdler Krauth zenhofen kurzem ab mrückgek behörde gestatteten den Wiederaufbau, dul Higius Kc kehlt bis dato die einst so schöne Orgel, Def dab von räumlichen Erfordernissen entsprechen die nordk wurde ein neues Gesamtwerk mit 40 Reg überstand stern bei Weigler(Echterdingen) im Wert hungert o. von über 40 00 DM in Auftrag gegebei es sein gr dessen erste Baustufe bis Weihnachten fer Korea Zu: tiggestellt sein wird. Den Bemühungen va aufbauen Pfarrer Beck und des Aeltestenrates ist e Christen, gelungen, den Uebelstand vorerst duni ben bräch Ueberlassung einer feststehenden Hausorg (Fositiv) zu beheben, die am Sonntag ge weiht wurde. Die erhebende Feier war um Verhän Lauphe rahmt von Vorträgen des Kirchenchors(Oi kerletzunt Spenge), sowie Chören des Evangelischen 3 Stadtposaunenchores Franz Kühner). 3 Scheune Jugend tanzte im Rosengarten veranstalt Der am Samstagabend vom Stadtjugend Gewehr Ting veranstaltete Jugendtanzabend loch Schuß ge! rund 1300 junge Menschen in den mit As] Rais ging nahme des Bierkellers ganz gemietete er Rosengarten. Tanzlehrer Stündebeek leitet den Abend mit diskreter Umsicht und liel unter anderem einen amerikanischen Square. mehrel 2 Besigh. tanz vorführen. Grit Koch-Stündebeek em. mann aus tete mit ihrem reizenden Kinderballett bd wie die Kaiser walzer und Menuett stürmischen Be. A. Juli zu Fall, Musikalisch festigten die Kapellen Wel Kamerad Kaiser(Wandelhalle), Werle(Musensaah) un porms d das flotte Quintett Leib(Mozartsaal ihren ens Besigl guten Ruf bei der stimmungsvollen, tanz. Herrhoff freudigen, durch viele ausländische Gast geborgen verstärkten Mannheimer Jugend. der drei; TSV Neckarau parkettsicher 1 Das Vereinsheim des TSV Neckarau haft] Spielgefäl am Samstagabend Hochbetrieb bei einen gelber sch vom Vorsitzenden Theo Weiser vom Stape] Furden 3! gelassenen Sommerfest. Mit dem Wettergol] er. De auf Seiten der Veranstalter stehend, en Kraft ber wickelte sich im großen Heim und auf def woot in Terrasse ein munterer Umtrieb. Die Kapelle rang 80 Hermann Kreß trug das ihre dazu bei, uf den Siebe 50 herrschte stundenlang ein großes Ge. dem Kam dränge auf dem Tanzparkett. er durch „Deutsche Einheit“ feierte Geburtstag Recht zahlreich hatten sich die Mitglied und Freunde des seinen 80. Geburtstag fel. ernden Gesangvereins„Deutsche Einheit 1874, Mannhell Feudenheim, zur Schluß. den Dreij die Wied Im Zei. Ulm. I em Woch feler im„Schwanen“ eingefunden. Vorsitzen. ö lichkeiten der Joseph Herrwerth gab in seiner Be. grüßgungsansprache einen kurzen Rückblic auf die verschiedenen Jubiläumsveranstal. tungen und sagte seinen Helfern herzlichen Dank. Er freute sich, elf seiner Sangesbrüdet für 25jährige aktive Mitgliedschaft mit de silbernen Sänger-Ehrennadel auszeichnen 2 können. Auch ihm selbst wurde diese Aut. zeichnung zuteil. Fritz Beck führte seinen Chor wiederholt unter starkem Beifall im Treffen und die Hauskapelle konnte sic ebenfalls hören lassen, Die Stimmung—& wurde auch getanzt— war ausgezeichnet., Danke für die Blumen Eine 28jänhrige Frau aus Ludwigshafen die in den letzten Monaten auf Friedhöfen in Mannheim und Ludwigshafen ständig Blumen und Blumenschalen von Gräbern gestohlen und an Privatpersonen verkauft und außzel, dem ein auf dem Ludwigshafener Friedhof abgestelltes Damenfahrrad entwendet hatte konnte jetzt festgenommen werden. 1 und schöneres Heim. Auch in züchterischer Hinsicht ist der KZV Lindenhof wieder in 5 vorderste Linie gerückt. Das am Sonntagnachmittag gefeierte Jubiläum sah eine große Zahl Festgäste auf dem beflaggten Gelände. Nach der Begrü- bung durch den Vorsitzenden Alois Schork gab Landesverbandsvorsitzender Ehrenmit- Slied J. Bock einen Rückblick auf das wech- selvolle Vereinsleben. Sein Dank galt ins- besondere dem Nestor des Vereins., Preis- richter Arthur Brauer. Landesverbandsvor- sitzender Nagel(Kaninchen) überreichte Karl Steininger und Karl Seubert für meh als 40jährige Vereinstreue die goldene Ehrennadel und vom Kreisvorsitzenden Scherer wurde Willi Weber mit der silber- nen Ehrennadel ausgezeichnet. Die Straßenbahnerkapelle Wendel, der MGV Lindenhof und der Gesangverein „Harmonie“ Lindenhof verschönten die stimmungsvolle Feier. f stehens, d ehen ur enden tro tausend E Münsterst brachte k bestkonze imposante musikalise enstr. Während merikani umesot. an Sonnts kestzug d meh! Ulur Doppelse Freibu meinde 2 den am Freiburg den dure eus dem Mann, de gen Köch verhältnis — Y Nr — Vr. 172 Dienstag, 7. Juli 1954 DREI-LANDER-sEITE Seite 3 — UMS CHAU IN BAD EN-WURTIEMBERCG Kritik an der neuen Ausgangsschrift Buchen. Die Lehrer des Bezirkes Buchen- Walldürn kritisierten am Sonntag in einer Sitzung die neue an den Volksschulen ein- führte lateinische Ausgangsschrift. Es sei ein Grund vorhanden gewesen, die bisher bestehende Normalschrift durch andere, teilweise sogar schlechtere Schriftformen zu ersetzen. Die Schrift der Grundschule sei in den letzten Jahren so oft gewechselt wor⸗ den, daß men geradezu von einer schäd- lichen Unruhe sprechen könne. Tod durch Starkstrom Neckarelz. Beim Umstellen einer Sand- gchleudermaschine in einer hiesigen Eisen- geßerei erlitten zwei Arbeiter durch die unter Strom stehende Maschine einen elek- ſeischen Schlag. Einer der Arbeiter konnte ach noch von der Maschine losreißen, sein ahrigen Kollege aus Auerbach, Kr. Mos- bach, blieb an dem Gerät hängen. Er war ak der Stelle tot. Die Ursachen des Unfalls ind noch nicht geklärt. Mummelsee wird freigegeben Bühl. Eine frohe Botschaft für die Be- sucher des Schwarzwaldes: Die französischen Behörden wollen— voraussichtlich bis Ok- tober— den seit Kriegsende für Deutsche nicht mehr zugänglichen Mummelsee mit dem Mummelsee-Berghotel freigeben. Das us dem 1% deer r S5. Rungen neue en Ce. gebiet war bisher militärische Sperrzone. n seit piese Zone soll künftig auf den eigentlichen 5 999 Hornisgrinde-Gipfel beschränkt werden. e. Trotzdem wieder nach Korea zurück Krautheim. Bei einem Vortrag in Win- Fierhofen an der Jagst erklärte der erst vor kurzem aus nordkoreanischer Gefangenschaft mrückgekehrte Benediktiner missionar, Pater au, dea Eligius Kohler aus Bieringen, am Mittwoch, el, 8 dab von 47 Benediktinermissionaren nur 24 prechenſ die nordkoreanische Gefangenschaft lebend 40 Reg überstanden hätten. Die anderen seien ver- n Wert kungert oder ermordet worden. Dennoch sei gegeben es sein größter Wunsch, sofort wieder nach ten 5 Korea zurückzukehren, um dort das Land gen va aufbauen zu helfen und den koreanischen s ist e Christen, die schwere Opfer für ihren Glau- duc ben brächten, eine Stütze zu sein. 1% Verhängnisvolles Spiel mit Gewehr 75 1 Laupheim. Wegen fahrlässiger Körper- ſerletzung wurde vom Schöffengericht ein Hiähriger Lehrling mit 14 Tagen Jugend- arrest bestraft, der vor einigen Monaten mit einem jüngeren Kameraden in einer Scheune ein Kleinkaliber-Pistolenschießgen l veranstaltet hatte. Dabei hatte sich aus dem tjugega gewehr des 17 jährigen unversehens ein 1 lockt schuß gelöst, der dem Kameraden in den nit Aus fals ging und ihn so schwer verletzte, daß 1 er mehrere Wochen pflegebedürftig war. 2 0 ind liel Zweifacher Lebensretter Square] Besigheim. Der 17 Jahre alte Hans Feld- ek en mann aus Griesheim, Kreis Darmstadt, hat, let bel ie die Landespolizei jetzt mitteilte, am ben Be. g. quli zusammen mit seinem 18 Jahre alten en Well Kameraden Walter Kraft aus Eich, Kreis aal) und forms, den 3 Jahre alten Manfred Holder 1 ihre zus Besigheim und den 7 Jahre alten Alfred , Lale ferrhoff aus Gemmrigheim aus dem Neckar e Güßtſ ſeborgen und vor dem Ertrinken gerettet. der dreijährige Junge war beim Spielen Mischen Gemmrigheim und Besigheim in den Neckar gefallen. Sein siebenjähriger hal spielgefährte sprang dem Kind nach, ohne Einen zelber schwimmen zu können. Beide Kinder 1 Stape] Furden abgetrieben und versanken im Was- ttergal er. Der Vorfall wurde von Feldmann und id, end Krakt bemerkt, die sich mit ihrem Paddel- auf def boot in der Nähe befanden. Feldmann Kapellſ prang sofort ins Wasser. Er konnte zuerst del, und den siebenjährigen Jungen fassen und ihn es Ge. zem Kameraden ins Boot geben. Dann fand er durch Tauchen in drei Meter Tiefe auch den Dreijährigen, den er ans Ufer brachte. Die Wiederbelebungsversuche hatten Erfolg. Im Zeichen der Elfhundertjahrfeier Um. Die Stadt Ulm stand auch an die- em Wochenende ganz irn Zeichen der Fest- lchkeiten zur Feier des 1100 jährigen Be- stehens, die sich über mehrere Wochen hin- nehen und schon an den letzten Wochen- 0 enden trotz des ungünstigen Wetters viele lichen] tausend Besucher in die Mauern der alten brüder. llünsterstadt lockten. Der Samstagabend nit det brachte bei herrlichem Sommerwetter ein men 41 Festkonzert im Überfüllten Stadion und ein e Au, imposantes Feuerwerk. Den Höhepunkt des Seinen musikalischen Teiles bildete der große all ins Lapfenstreich. Mit starkem Beifall wurden e slaf Vährend des Konzerts die Gäste aus der I merikanischen Schwesterstadt New Ulm net. 1 Qlnnesota) begrüßt. Zehntausende säumten m Sonntag Straßen und Plätze, als sich der Jestzug der Fischer mit dem alten Fischer- 5705 mehrere Stunden lang durch die Stra- mant ben Ulms bewegte. 1 Doppelselbstmord aus Liebeskummer? gedhok Freiburg. In einem Gasthaus in der Ge- hatte, meinde Zarten im Landkreis Freiburg wur- den am Wochenende ein 47 Jahre alter Mann aud eine 28 Jahre alte Köchin, beide aus brelburg, tot aufgefunden, Nach den Er- mittlungen der Landespolizei sind die bei- een durch Einnehmen von Gift freiwillig aus dem Leben geschieden. Zwischen dem zeann der in Scheidung lebte, und der ledi- 15 Köchin soll seit einiger Zeit ein Liebes- 4 erhältnis bestanden haben. 1 ors(Or zelischen 193 * u halt Irtstag tgliedet tag fel. Zinheit 8 chlub· 0 rsitzen- er Be: ickblich Anstal- shafen, eischer der in Worms noch unter dem Eindruck der Katastrophe Lebensgefahr/ Erste Hilfsmaßnahmen für die Hinterbliebenen Ein Verletzter noch in Worms. Worms und die Landgemeinden des Kreises stehen noch immer unter dem Eindruck des schweren Verkehrsunglückes, das am Samstag 25 Menschenleben for- derte. An zahlreichen Privathäusern wehen die Fahnen auf Halbmast. Am Mittwoch um elf Uhr wird mit einer Trauerfeier in Gegenwart von Mitgliedern der Lafidesregierung auf dem Zentralfried- hof Hochheimer Höhe die Beisetzung einge- leitet. Die Toten aus Worms und Worms- Hochheim werden dann auf diesem Fried- hof bestattet, während die zehn Toten aus Worms-Herrnsheim in diesen Vorort über- geführt und dort beigesetzt werden. Seit Samstag kämpft im Städtischen Krankenhaus der 17jahrige Helmut Wagner mit dem Tod. Lebensgefährlich sind auch die Verletzungen der jungen Margrit An- sorg, die Dr. Wissenborn als eine der ersten operierte und auch hofft, am Leben erhal- ten zu können. Außer Gefahr ist Karl Volpp, der aus dem Omnibus geschleudert wurde. Die junge Helga Meißner trug auch nur leichtere Verletzungen davon. Heute werden Lokführer und Heizer erstmals von der Polizei verhört. Eine Vernehmung war bis- her nicht möglich, da die beiden Eisenbah- ner ihren Schock noch nicht überwunden haben. „Volpp, Karl, 33— 24. 7.“— so heißt es auf dem Schild am Kopfende eines Bettes in einem Einzelzimmer der Chirurgischen Klinik des Wormser Städtischen Krankenhauses. Karl Volpp, mit Schrammen und Blutergüs- sen am Kopf und im Gesicht gezeichnet, ist neben Helga Meißner der einzige, der das Autobusunglück schildern kann, denn er saß neben dem Fahrer. Volpp ist Vorarbeiter in der Firma Schramm& Möller. Er erzählte: „Gegen 14.00 Uhr fuhren wir frohgestimmt und vergnügt mit 28 Personen in Worms- Herrnsheim ab. In Abenheim sollten noch zwölf Belegschaftsmitglieder zusteigen. Et- Auf Burg Windeck versank die Gegenwart Wiedererstandene Romantik Weinheim. Dem Wanderer, der am Sams- tag in später Abendstunde der Burgruine Windeck noch einen Besuch abstatten wollte, um von dort einen Blick auf die vielen tausend erleuchteten Fenster der„Perle an der Bergstraße“ zu werfen, mußte es er- scheinen, als sei er um Jahrhunderte zu- rückversetzt worden. Am alten Gemäuer der Ruine, an den Resten des Palas und des Bergfrieds und der Schildmauer waren Fackeln angebracht. Sie erhellten mit lo- dernden Flammen den Burghof und das Ge- sicht und die Gestellt eines Mannes, der, ge- gen einen der großen Bäume gelehnt, seiner Laute mehrere hundert Jahre alte Melodien entlockte. Den Blick hatte er den leeren Höhlen der früheren Fenster und Erker des Palas zugewandt, dort, wo einst holde Burg- fräulein herausschauten und— vielleicht- ihre„Tüchlein“ oder gar eine Rose herun- terfallen ließen, wenn ein Minnesänger seine Ständchen und seine Lieder von der „süßen Minne“, von Sehnsucht und Mannes- mut ertönen ließ. Es war der schwäbische Sänger Besem- felder, der mit seinem über 400 Volkslieder Urmfassenden Liederschatz weit in der Welt herumzieht und heute leider nur einer der wenigen noch ist, die dieses alte und kost- bare Volksliedergut hegen und pflegen. Seine Zuhörer waren in der Mehrzahl die in bei Minneliedern zur Laute Couleur an den Tischen unter den leise rauschenden Baàumen sitzenden Studenten des Weinheimer und des Kösener S. C., die übers Wochenende eine gemeinsame Arbeits- tagung auf der Weinheimer Wachenburg durchführten und dabei neue und zeitge- mähße Formen traditioneller Ideale suchten. Und so wurde den nächtlichen Besuchern der alten Burgruine ein köstliches Erlebnis zuteil. Es war ein Streifzug durch 500 Jahre des Volksliedes, angefangen beim mittel- alterlichen Minnegesang, fortgeführt durch die Zeit des Landsknechtliedes bis hin zum Zeitalter der Romantik, in der besonders die Reihe der Eichendorff-Lieder hervor- traten. A was lange hatten wir auf einen jungen Mann warten müssen— vielleicht fuhr unser Fah- rer Müller deshalb etwas schnell. Wir legten die drei Kilometer bis zur Unfallstelle in drei oder vier Minuten zurück. Ich schaute rechts aus dem Omnibus, als einer der Kollegen den Schreckensruf:„Da ist ja der Zug“ ausstieß. Dann ging alles in Sekunden. Der Fahrer nahm einen Moment das Gas weg, erhöhte dann aber wieder die Geschwindigkeit, sicher, weil er glaubte, es noch zu schaffen. Ich wußte, daß das Unglück kommen mußte. Genau auf dem Uebergang war die Lokomo- tive heran. Es splitterte, ich riß die Arme hoch und dann merkte ich nichts mehr. Kein Mensch hat, soweit ich mich erinnern kann, geschrien. Als ich wieder zu mir kam, lag ich fünf oder sechs Meter von der Bahnlinie entfernt auf einem Feldweg. Menschen rann- ten vorbei. Ich konnte mich allmählich auf- richten, und bald war auch Hilfe heran.“ Die in den anderen beiden Omnibussen beförderten Belegschaftsmitglieder des Mö- belwerkes Schramm& Möller hatten bis 19 Uhr noch keine Ahnung, was ihren Kol- legen zugestoßen war. Sie saßen am Eiswoog in der Pfalz beim Abendessen, als sie die entsetzliche Nachricht erreichte. Die Stadt Worms und die caritativen Or- ganisationen haben inzwischen erste Hilfs- maßnahmen für die Hinterbliebenen der Opfer der Omnibuskatastrophe getroffen. So übersandte die Stadt zunächst an jede Familie 100 Mark, das Deutsche Rote Kreuz schickte 20-Pfund-Lebensmittelpakete zur Ueberwindung der ersten Not. Auch die von dem Unglück so schwer betroffene Möbelfabrik Schramm& Möller will die Hinterbliebenen ihrer Betriebsangehörigen unterstützen und bezahlte zunächst Beträge zwischen 100 und 200 Mark aus. Die Beleg- schaft will darüber hinaus eine Spenden- sammlung durchführen und damit die Fa- milien unterstützen. Im Wert selbst ruht bis Donnerstag die Arbeit. Ri/ dpa Falks Gangsterstück im Odenwald Der Juwelenraub auf Schloß Krähberg vor Gericht Hechingen. Der räuberische Einbruch auf Schloß Krähberg im Odenwald, an dem der „Juwelenspezialist“ Paul Falk alias Delmonte im Sommer 1949 beteiligt war, stand am drit- ten Tag des Hechinger Prozesses im Mittel- punkt der Verhandlungen. Das Gericht ver- suchte zu klären, ob es ein einfacher Ein- bruchsdiebstahl oder ein Raubüberfall war. Gräfin Luise zu Erbach-Fürstenau sagte als Zeugin aus, sie und ihre Mutter seien Kesselring wird nicht öffentlich auftreten Differenzen zwischen Luftwaffenring und Neustadter Stadtrat beigelegt Neustadt(Weinstraße), Der frühere Ge- neralfeldmarschall der Luftwaffe, Albert Kesselring, wird während der am 31. Juli in Neustadt stattfindenden Bundestagung des Luftwaffenringes nicht öffentlich auf- treten. Die Tagung wird als geschlossene Veranstaltung durchgeführt, ein ursprüng- lich vorgesehenes Platzkonzert wird unter- bleiben. Mit diesem Kompromiß legten am Wochenende Vertreter des Neustadter Stadt- rates und des Luftwaffenringes die Diffe- renzen bei, die wegen der bevorstehenden Anwesenheit Kesselrings entstanden waren. Vom Luftwaffenring wurde erklärt, es sei von Anfang an nicht daran gedacht gewesen, den früheren Generalfeldmarschall und jetzigen Ehrenvorsitzenden des Ringes öfkentlich herauszustellen. Gegen die Tagung und die Teilnahme Kesselrings waren von verschiedenen Sei- ten, so u. a. vom DGB und von der Kom- munistischen Partei, Proteste vorgebracht und eventuelle Demonstrationen angekün- digt worden. Der Hauptausschuß des Stadt- Aus der 34 Prozent Pendler im Kreis Bergstraße Heppenheim. Untersuchungen der Wirt- schaftsstruktur im Kreis Bergstraße haben ergeben, daß von 53 000 Lohn- und Gehalts- empfängern, darunter 11 000 Angestellten und Beamten, 54 Prozent sogenannte Pendler sind. Fast die Hälfte der 42 000 Arbeiter im Kreis hat ihre Arbeitsstätte im nordbadi- schen Industriegebiet, weitere 6000 pendeln innerhalb des hessischen Gebietes. Die Ur- sache für den Drang nach Nordbaden ist, einer Mitteilung des Deutschen Gewerk- schaftsbundes in Bensheim zufolge, in den höheren Grundlöhnen zu suchen. Die Hälfte aller Beschäftigten im Kreis Bergstraße seien Frauen und Mädchen, die in der Ta- bak- und Textilindustrie arbeiten. VUebereignung ohne Einfluß auf Wohnrecht Darmstadt. Das Verwaltungsgericht Darm- stadt lehnte die Klage einer Hausbesitzerin gegen das Wobhmungsamt auf Einweisung in mr Haus ab. Der Besitzer des Hauses war Ende 1953 gestorben, und die Witwe hatte beim Wohnungsamt für die Enkelin, die in Kürze heiraten wolle, eine Wobhnungsgeneh- migung beantragt. Da das Wohnungsamt den Antrag ablehnte und eine Familie aus dem Stadtteil Arheilgen einwies, übereig- rates hatte daraufhin, weil eine Verbots- möglichkeit nicht bestand, die zu überwie- Senden Teilen der Stadt gehörende Saal- bau-Ad veranlaßt, ihre Räume für die Tagumg nicht zur Verfügung zu stellen und den bereits sechs Wochen zuvor abgeschlos- senen Benutzungsvertrag zu widerrufen. Der Luftwaffenring hatte daraufhin einen Schadensersatzanspruch von 20 000 Mark aus dem Vertragsbruch und scharfen Protest beim Bundesinnenministerium an- gekündigt. Der Saalbau sei ohne weiteres, so wurde argumentiert, für kommunistische Veranstaltungen zur Verfügung gestellt worden, werde jetzt aber dem Luftwaffen- ring verweigert, der eine anerkannte und staatsbejahende“ Organisation sei und die Unterstützung Bonner Stellen und der Alli- jerten habe. Nachdem sich die Auseinan- dersetzung soweit zugespitzt hatte, hatten ZwWäölf Stadträte eine öffentliche Sonder-Sit- zung des Stadtparlamentes gefordert, die aber dann durch die Einigung hinfällig wurde. 2 bereits im Sommer 1947 mit Falk bekannt geworden. Durch die Tatsache, daß sich Falk als Brasilianer ausgab, sei das Interesse ihrer Mutter wach geworden, deren Bruder sich damals in Brasilien aufgehalten hatte. Bei einem Besuch habe sich Falk unter dem Na- men Delmonte ins Gästebuch eingetragen. Bei der Schilderung des Einbruchs räumte die Zeugin ein, einer der beiden Einbrecher sei„humaner und weniger aggressiv“ ge- wesen als der andere. Sie und ihre Mutter seien jedoch durch beide Einbrecher so miß- handelt worden, daß sie Rippenquetschungen und Blutergüsse davontrugen. Zwei Stunden hätten die Einbrecher nach Schmuck gesucht. Der Verbleib des Hohenzollern-Goldes konnte bisher nicht geklärt werden. Oberstaatsanwalt Dr. Karl Keppner be- antragte am Montag gegen den Haupt- angeklagten Paul Falk eine Zuchthausstrafe von neun Jahren und Aberkennung der bür- gerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren sowie Sicherheitsverwahrung. Gegen den wegen Hehlerei mitgeklagten Ba- sil Vinitzki beantragte der Staatsanwalt unter Anrechnung der Untersuchungshaft vier Monate Gefängnis wegen Irreführung der Polizei. Dr. Keppner empfahl eine Straf- aussetzung bei Bewährung. Gegen den zwei- ten Mitangeklagten, Alexander Gourewitz, beantragte der Staatsanwalt wegen Hehlerei in zwei Fällen eine Gesamtgefängnisstrafe von fünf Monaten und zwei Wochen. Der Staatsanwalt bezeichnete den Haupt- angeklagten Falk als gefährlichen Gewohn- heitsverbrecher. Man müsse ihm jedoch zu- gute halten, daß er nach seiner Verhaftung ein volles Geständnis abgelegt habe und in seinen Aussagen bei der Wahrheit geblieben Sei. Hessischen Nachbarschaff nete die Witwe das Haus ihrer Enkelin, die nunmehr die Entscheidung des Wohnungs- amts anfocht. Das Verwaltungsgericht ver- trat jedoch den Standpunkt, daß durch den Uebereignungsvertrag das Wohnrecht nicht berührt werde und wies die Klägerin ab. 4000 neue Arbeitsplätze Wiesbaden. Die Zahl der Beschäftigten in der hessischen Industrie hat sich von 487 000 im Mai auf 491 000 im Juni erhöht, teilte das Statistische Landesamt mit. Damit lag die Beschäftigtenzahl um 34 000 über dem Stand vom Juni 1953. Die 4000 Neu- einstellungen verteilen sich mit 1800 auf die Investitionsgüterindustrien, 1000 auf die Pro- duktionsgüterindustrien, 800 auf die Nah- rungs- und Genußmittelindustrien und 400 auf die Verbrauchsgüterindustrien. Brückenstreit noch nicht beigelegt Limburg. Der Streit um den Einbau von Sprengkammern in die über 500 Jahre alte Runkeler Lahn brücke ist immer noch nicht beigelegt. Dieser Tage meldeten sich bei der Stadtverwaltung zwei Arbeiter der Bebraer Firma, die von den amerikanischen Stellen mit dem Einbau der Sprengkammern beauf- tragt worden ist, um ihren Auftrag auszu- führen. Sie ließen jedoch von ihrem Vor- haben ab, als der Bürgermeister sie auf die einstweilige Verfügung des Runkeler Amts- gerichts hinwies, das der Firma eine Ord- nungsstrafe androhte, falls mit den Arbeiten begonnen wird. Wie verlautet, wollen die amerikanischen Dienststellen nunmehr Schritte beim hessischen Innenministerium unternehmen. Tumult im Dillenburger Stadtparlament Dillenburg. Zu tumultartigen Szenen kam es im Dillenburger Stadtparlament, als die Stadtverordneten mit Ausnahme der FDP und der Bürgerliste die Aufhebung eines Beschlusses über die Auflösung der Kur- hausabteilung des Städtischen Krankenhau- ses forderten. Vor der Abstimmung verlie- Ben vier Abgeordnete den Sitzungssaal. Der Krankenhausdezernent des Magistrats wurde am Weggehen gehindert. Der Stadtverord- netenvorsteher drohte, sein Amt nieder- zulegen. Sodann wurde beschlosssen, die 60 Betten der KRurhausabteilung nach und nach bis zum 31. Dezember zu räumen und nicht, wie ursprünglich geplant, künftig freiwer⸗ dende Betten im Haupthaus mit Kurhaus- patienten zu belegen. Dadurch soll vermie- den werden, daß ein Schwerkranker keine Aufnahme findet. BIICK NA Cl RHEINLAND-PFALZ Erheblicher Geburtenüberschuß Mainz. Im ersten Vierteljahr dieses Jah- res war in Rheinland-Pfalz ein Geburten- überschuß von 6040 Kindern zu verzeichnen. Verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutet das eine Erhöhung des Ueberschusses von 2,9 auf 7,6 pro tausend Einwohner. Es wurden 15 809 Kinder ge- boren, während 9448 Einwohner starben. Außerdem wurden 4 664 Eheschließungen registriert. Gegenüber dem ersten Viertel- jahr 1953 war ein Rückgang der Eheschlie- Bungsziffer von 6,4 auf 5,9, eine Erhöhung der Geburtenzahl von 19,3 auf 19,5 und eine Verminderung der Sterbefälle von 16,4 auf 11,9 pro tausend Einwohner festzustellen. Der Anteil der totgeborenen Kinder verrin- gerte sich von 2,1 auf 2 Prozent. Die Zahl der unehelichen Kinder nahm von 7,2 auf 7,6 Prozent zu. Landkreistag strebt Einheit an Mainz. Die Einheit der Verwaltung auf der Kreisstufe strebt der Landkreistag Rhein- land-Pfalz an. Er hat sich gleichzeitig gegen das Fortbestehen von staatlichen Sonderbe- hörden neben den Landratsämtern ausge- sprochen. Als einen ermutigenden Schritt auf dem Wege zu einer Vereinheitlichung der Verwaltung bezeichnete der Landkreistag einen Runderlaß des Innenministeriums, der Grundsätze für die Zusammenarbeit der Landratsämter mit den zum Bereich des Innen ministeriums zählenden Sonderbehör- den auf der Kreisstufe festlegt. „Sängerbund rettete Volkslied“ Trier. Der Bundeschormeister des Deut- schen Sängerbundes, Generalmusikdirektor Otto Volkmann Gonn), bezeichnete es bei einer Veranstaltung des Sängerkreises Trier als das geschichtliche Verdienst des Deut- schen Sängerbundes, das deutsche Volkslied über die Kriegs- und Nachkriegsjahre ge- rettet zu haben. Kunst wolle nicht nur das Aestethische und Schöne, sondern auch das Ethische und Gute vermitteln. In der Zeit der tiefsten Vereinsamung des Menschen müßten die höchsten künstlerischen Güter erschlossen werden. Oberbürgermeister Dr. Heinrich Raskin sagte, es sei ein Charakte- ristikum unserer Zeit, daß den Menschen die Rang- und Wertordnung abhanden gekom- men sei. Das Ideal des Jahrhunderts sei nicht mehr„bete und arbeite“ sondern„ar- beite und genieße“. Dürfen Jugendliche Mopeds benutzen? Pirmasens. Eine generelle Entscheidung darüber, ob Jugendliche unter 16 Jahren kührerscheinfreie Fahrräder mit Hilfsmotor benutzen dürfen, forderten am Montag in Pirmasens Sprecher des pfälzischen Kraft- fahrzeugfachhandels. Während verschiedene örtliche Polizeidienststellen den jugendlichen Mopedfahrern mit Strafanzeigen drohten, stellten sich die städtischen Zulassungsam- ter immer wieder auf den Standpunkt, daß zur Benutzung eines Fahrrades mit Hilfs- motor keine Altersgrenze vorgeschrieben sei. Durch diese Unstimmigkeiten seien viele Eltern geschädigt worden, die im Vertrauen auf die Ansicht der Zulassungsstellen ihren Kindern die Mopeds gekauft hätten und diese jetzt nach Meinung der Polizei zum Teil mehrere Jahre lang stillegen sollten. Hälfte des Bauvorhabens abgeschlossen Zweibrücken. Ueber den ersten 20 Wohn blocks mit 84 bezugsfertigen und 120 weiteren im Rohbau fertigen Wohnungen der Kana-⸗ dierstadt bei Zweibrücken wurde in diesen Tagen der Richtkranz gehißt. Wie ein Spre- cher der Bauleitung dazu erklärte, sei damit nach fünfmonatiger Bauzeit die Hälfte des kanadischen Bauvorhabens bei Zweibrücken abgeschlossen. Bisher wurden während der Bauarbeiten, bei denen rund 600 Zweibrücker Bauhilfs- und Facharbeiter beschäftigt Waren, 50 000 Kubikmeter Erde bewegt, 80 000 Qua- dratmeter Betonstraßen gebaut und 1 400 000 Steine verarbeitet. Finanziert wird das Bau- vorhaben hauptsächlich durch für Jahre hinaus vorbezahlte Mieten der Kanadier. Weitere 200 Wohnungen, mit deren Bau be- reits begonnen wurde, sollen bis Mitte No- vember in der Kanadierstadt kertig sein. Rabenmutter und Deserteur gefaßt Kaiserslautern. In Kufel bei Innsbruck wurde 1 diesen Tagen die vor zehn Wochen mit einem desertierten amerikanischen Soldaten unter Zurücklassung ihrer vier Kinder aus Kaiserslautern geflüchtete Margarete Ricks zusammen mit dem Sol- daten verhaftet. Das Paar war mit einem in Kaiserslautern gemieteten Auto geflüch- bet, das sichergestellt werden konnte. Der Deserteur wurde inzwischen der ameri- kanischen Militärpolizei, seine Freundin der deutschen Polizei übergeben. Die vier Rin- der der Frau waren vom Jugendfürsorgeamt Kaiserslautern bereits vor einigen Tagen in Pflegestellen untergebracht worden. ieee Auf dem Fernsehschirm Dienstag, 27. Juli 16.30 Kinderstunde 17.00 Wir helfen suchen 17.15 Für die Frau 20.00 Zeitgeschehen— ferngesehen 20.30„Die glücklichen Tage“ nach einer Komödie von Claude-André Puget 21.35 Anläßlich der Ruhrfestspiele: Zeug- nisse europäischer Gemeinsamkeit“, Meisterwerke der Malerei und Plastik 5 keierte te auf zegrü- schork mit- wech- t ins- Preis- Isvor- eichte mehr dene enden Uber- Was der erein die KT ATA wird blank und licht! Il 9 2 — Seite 6 MORGEN Dienstag, * 8 1 H R H VER M A H I UN GZ EIGEN AN; Geschäfte Qünther Hübner Spenglerei-Install.-Cesthäft 7. Juli 1954/ Nr. — eee eee e NHeimge stal sti 9 Plötzlich und unerwartet verschied meine liebe Frau, unsere herzensgute mit fapeten Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau MANNHEIM, M 6, 16, 27. 3011984 ten des r eee Sardinen wegen Krankheft zu verpachten. Erforderl. 5000 DM für Warenüber- nahme u. Kaution. Angeb. unter Teppf Margarete Jacob*— Nr. 01616 an den Verlag. 5 5 N 8 gen geb. Sümmler i g a Mob. f Seldverkehr 5 im 55. Lebensjahr. e 5 15 a ö geg. gt. Zinsen u. Kaution ges. 1 55 Allgeb. unt. Nr. 01605 a. d. Verlag. 5 Hüb mit großer Werkstatt, Maschinen-, 8 raum, Garagen, Lagerraum, sof. 8 1 e 5 Nge 4 ner beziehbaren großen Wohnraum ⁊zu moge geb. Raupach verk. Adr. einzus. u. A 57392 1. V. 1 Trauung 14 Uhr, Konkordienkirche Mannheim, den 24. Juli 1954 Menzelstraße 4 In tiefer Trauer: Friedrich Jacob K. D. Schön und Frau Irene, geb. Jacob H. Bazlen und Frau Margarete geb. Jacob Gg. Jacob und Frau Else geb. Schmid und 4 Enkelkinder 5 Prospekte durch die Mineralbrunnen AG., Bad Uberkingenſwürtt. Folgt für dre Augengldbey O 4, 5, an den Planken OPTIKER gegenüber Planken-Lichtspiele — Telefon 327 78 Beerdigung: Mittwoch, 28. Juli 1984, um 13.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim, 0. K E d. G Ee 7 ö Spezidlabteilung: Unsichtbare Augenglase 05 8 recke Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Lieferant aller Krankenkassen 3 Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. ver- d Slbt folgende Arbeiten: ö rekor a a) Verputzarbeiten(Außenputz) für Rheinvillen/Waldparkstraße, hinter b) Dachdeckerarbeiten für Habichtstraße in Mannheim-Käfertal, 1 rend 8. e) Verputzarbeiten Urmnenputz) für Rainweidenstraße. der Re Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Ge- Veim 1 eon 9 en 1 schäftsstelle der Gemeinnutz. Baugesellschaft Mannheim, Max-Joseph- Straße 1, Zimmer 309 abgeholt werden. Mannheim, den 26. Juli 1954. 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P 57452 an den Verlag. orter 7 8 Für die uns zuteilgewordene Anteilnahme und die zahlreichen repariert U. gebügelt RUN. 4. 15 4850 80 Nach kurzer schwerer Krankheit verschied heute un- Kranz- und Blumenspenden beim Tode unseres lieben Vaters ee e melt erwartet mein lieber guter Mann, unser treusorgender P 1 8 h K 1 ee eee—— 118 Der be Vater, Schwiegervater, Opa und Onkel, Herr Ster chenke Ad tal ges. Angeb. u, P 01870 a, d. V. bei seinen sagen wir unseren innigsten Dank. Insbesondere danken wir A Mamane öbl. od⸗ 1 let hat( Andreas Kühnn Herrn Pfarrer Beck für seine tröstenden Worte und Gebete, den eee Ude Herren Aerzten und Schwestern des Städt. Krankenhauses, Herrn 1 Angeb. 0157 8 r. 2 K seine 78. Lebensjahr Engelhorn und den Arbeitskollegen der Firma Dynamidon-Werk friseurmäntel ung frissurumnänge e kleinen 8 u dor zemem s.. Engelhorn& Co, fur den ehrenden Nachruf, dem Gesangverein 5 1. 10 fel. 3 23 72 enn 5 5„Aurella“ Sandhofen, den Hausbewohnern und all denen, die dem 8. 3 F leer u. möbliert, zucht stritt er Mannheim, den 24. Juli 1954 Fntschlafenen das letzte Geleit gaben, Amme Immob.-Strauss, Theo- in Sreim Käfertaler Straße 30 Kutzer-Ufer, Tel, 50817 5 kntlefer Trauer; VVV PIUZ-MAniel t hung, von Mer der Elisabeth Kühn geb. Bernd Anne schenkel e 24 kf, Jae mer wannung in g. 5 Georg Schenkel und Frau Martha tertal-süd oder Nähe gegen BRZ. nebst Kindern, Enkelkindern 8 gesucht, Glas ffebel Wachen von NSU und Anver wandten* bis 30 Ztr. P. Orth, Str 7 Luzi— Welche alleinst. ält. Frau nimmt geb. berufstät. Frau mit sjähr. Kind Bauen mit wenig Lohn, bei sich auf? Angebote mit Preis- anspr. unt. Nr. 01611 a. d. Verlag. Holz von Sellmiit 4 Solln Tourist sucht ab sof. ein möbl. Zim. Hafenbahnstr. 100110, Tel. 5 20 23] m,. Doppelbett u. Bad, in Mhm. od. nä. Umgeb. bis 1. 10. 564. An- gebote unt. Nr. 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Die trauernden Hinterbliebenen: Apollonia Messer und Angehörige Schaf weide 81 i In tiefer Trauer: g. 5 5. Daunendecken b. Christ Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- g und im . geb. reichen Kranz und Blumenspenden beim Heimgang unseres Feclerbeffen Wohnun gstause 1 gereichte Ernst Specht u. Frau Elisabeth geb. Frey! a sprünglic e ee Josef Kalt Matratzen Biete 2.21.-wonng.(Neub) m. Bad, Suche 2-Eim.-wohnung Nane Tant] Parga(t 55 8 Ble. 3000- Dh suche 2-2l.-Wonng. Möchten bis g. act: bier Lbnl dende 8 5 1 8 1 sagen wir allen unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank aus den eigenen Werkstätten 5 J 5 2 Wohnung Miete 70, DM. bekannt: Beerdigung: Dienstag, 27. Juli, 14.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Herrn Kaplan Weber für seine tröstenden Worte und den ehren- des führenden Ludwigshafener(Altb.). Adr. einz. u. A 01620 1. V.] Karl-Benz-Sstraße 18. ö Hatlacsk den Nachruf von Hern K. Bichweiler. Beftenhauses— Aecheche wegen) Mannheim, den 27. Juli 1984„ meister! neee e eee e be e e e e e e e 0 6 6 0 N K 2, 1 5 ban%%% n n l 6 5 u 0 6% 6 0 0 8% 6% 5 8 8635„„ Minuten, Katharina Kalt und Angehörige 250%% 44.02,0, 3 105 0, 3 Nach langer, schwerer Krankheit verstarb am 25. Juli 1954 jetzt duch weder in 82 75 17 25 unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau 421 10 tar N MANNHEIM 4 5 Luise Da rur die überaus große Antell- 5 i N 1 GlADbETA) N 1 b. Wolk 4 nahme sowie für die vielen Nach kurzem Leiden verstarb gegenüber der Hauptpost 3 Kranz- und Blumenspenden plötzlich und unerwartet mein 1 l beim Heimgang unseres lieben lleber, treusorgende a im Alter von 73 Jahren f N Entschlafenen, flerrn eber, eusorgender Mann 10 0 Mannheim Freudenheim, den 26. Juli 1954 Herr Huf man schon 5 trage 140 ei 5 In tlefer Trauer: Familie Heinrich Maler Karl Magin Karl Herm einen, Grand mii Dieren“— Familie e Bang wür unseren aufrichtigen Kann man das Spiel 6 Familie Alfre artin Dank. im Alter von 55 Jahren. 0 Familie Hermann bay Unser besonderer Dank sllt Immobilien kaum noch verlieren. U ilie Rolf Haa Herrn Direktor Rudolf Mohr, Mannheim, den 24. Juli 1984 e 8 Inhaber der Firma Mohr& Fe- + 7. 15 f 10 Höller Mannheim Buchhe Beerdigung am Dienstag 27. Jul 1054, nachmittags im Fried- r musnob.- Vel. 4 05 80 Ein„Trumpf“ des werbungstreiben- Lennie not in Philippsburg. naben N 0 1 L. H. Fürstenberg am Wassert. 1 255 1 4 1 8 95 5 J a den Einzelhändlers ist die Zeitungs- Herrend Mannheim, den 27. Juli 1954 Berta Herm Dokal-Pe Kobellstrage 32 2 iegelhausen, 2. Familien- Haus anzeige. Laufend u. gedanklich rich- wiel 752 Frau Barbara Magin rc Dien r 1; 5 27 2 8 Fecrchunns Die ns 2 ul; Immob.-Schäfer, Mm., U 4, 14. tig eingesetzt, wirkt sie umsatzstei- bespielte in U 5 und Angehörige 11.00 Unr Hauptfriedhof Mhm. einen gr 5 7 77 7 1 Bestattungen in Mannheim— 3 gernd und bringt täglich neue Kun- 8 5 be., Nadlerstr. 10 an a 4 0 Dienstag, 27. Juli 1934 i Immoh. Kaiser Telefon 7 10 79 den. Die Kaufkrättige Bevölkerung wenden Hauptfriedhof Zeit Manne icht tete 5 Mickley, Heinz, Habichtstraße 17 ö ee 5 5 von Mannheim u. Umgebung spric und sei em Carl, I. uu. 00 Guse- Gründsüuche 2* l zute Ar; Stletenhofer, Katharina, Bäcker weg 11.30 8c 9 man am besten durch Anzeigen im da Frey, Georg, Schaf welde dl. 4144.00 2 LIE ei 35 75 Krematorium 8 0 8 4 0 MANNHEIMER MORGEN ö ist, op Joch, Emma, Scheffelstraße 18 4 00„„ e 5 855 12 811 b 5„ f.. 3 O bu, S an. 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Weltmeisterschafts- lauf auf der Solitude- Renn- Hollaus Hollaus und Haas: der Rennstrecke mit Begeisterung verfolgten. nilien- Verm, ohnunge ges, ac In früheren Jahren glaubte man, daß im amob. un fotorradrennsport nur Leute mit einer großen e ktahrung und Routine— micht menr ganz jung an Jahren— die höchsten Sprossen der Erfolgsleiter erklimmen können. Heute hat man 4 eine Meinung darüber geändert, denn NSU er präsentiert mit seinen Weltmeistern Rupert U, Mau, Kollaus und Werner Haas junge, wagemutige . Fahrer mit angeborenem technischen Verständ- nis und wunderbarem Talent. ane Der fröhliche Rups war ganz verlegen 7. Man muß es erlebt haben, wie auf der Soli- tude der 22jährige blonde Oesterreicher auf dem höchsten Siegespodest stand und sich von einen schwarzhaarigen Kontrahenten Werner Haas und Carlo Ubbiali zum Sieg in der Welt- meisterschaft der 125-Cœ,/,ꝑůb-Klasse gratulieren leb. Man hatte fast den Eindruck, als geniere zich Hollaus, auf diese höchste Sprosse hinauf- zusteigen. Mit einem verlegenen Lächeln schaute er um sich, als ihm der goldene Kranz um die Schultern gelegt wurde. Er traute sich kaum in die Runde zu sehen und war zuerst nicht fähig, ein Wort zu sprechen. Auch der porter des österreichischen Rundfunks konnte seinem Landsmann nur ein paar ge- gtammelte Worte entlocken. Der bescheidene, schlanke Steiermärker, der bel seinem Vater als Automechaniker gearbei- et hat(und wenn es die Zeit erlaubt, noch ſut), ist bei seinen Kameraden nur als der kröhliche Rups bekannt, der sich gerne einen kleinen Scherz erlaubt. Steil ging sein Stern zm Rennfahrer-Himmel auf. Mit 18 Jahren be- stritt er sein erstes Rennen und 1951 sah man inn erstmals in Deutschland. 1952 hatte er drei Maschinen(125er-Mondial, 250 er- Guzzi und Aber-Norton), so daß er in drei Klassen star- en konnte. Ein Jahr später wurde er dann don NSU entdeckt, als er bei den Rennen am wei aompathisehe Well meiste: Zwei ausgesprochene„Joungsters“ holten für NSU die Titel Feldberg, in Schotten und auf der Solitude je- weils den ersten Platz der Privatfahrer gewon- nen hatte. Ende 1953 schwang er sich erstmals in Barcelona in den Sattel einer NSU und er- zielte auf Anhieb schöne Erfolge. Sein Name stand in diesem Jahr erstmals in großen Buch- staben in den Zeitungen, als er hintereinander die TT, Ulster und Assen gewann und sich nun als Weltmeister auf der Solitude vorstel- len konnte. Der St. Pöltener, von dem sein Vater schon vor Jahren von dem„kommenden Weltmeister“ sprach(der damalige Scherz wurde jetzt Wirk- lichkeit) ist in seiner Heimat ein seltener Gast geworden. Er entspannt sich mit. Autofah- ren, wobei er einen schnellen Alfa Romeo be- nützt. Dies ist eine Parallele zu seinem deut- schen Weltmeisterkameraden der Viertelliter- klasse Werner Haas, der nach den Motorrad- rennen in seinen Mercedes steigt. Der„knitze Werner Haas Werner Haas, der schwarzhaarige 27jährige dreifache Weltmeister, hat sich trotz aller Be- rühmtheit noch nicht verändert. Er ist immer noch der gleiche kleine Mann, mit dem ver- schmitzten Lächeln. Als ihm nach seinem Soli- tude-Sieg in der Klasse bis 250 cem seine hübsche blonde Freundin Anneliese die Hand schüttelte, sagte er:„etzt muß i aber erst mal da nauf!“ Er meinte damit das Siegerpodest. Sicher wird sich Werner Haas dabei entson- nen haben, wie er hier erstmals im Jahre 1952 stand. Bei NSU flel ein Mann aus, Haas wurde die freie Maschine angeboten, freudig griff er zu und.. siegte. Und von diesem Glückstag auf der Solitude an leuchtete der Stern des „knitzen“ Fahrers aus Augsburg im hellsten Licht. 1953 holte er für NSU zwei Weltmeister- titel und nun in diesem Jahr reihte er in der Viertelliterklasse seinen dritten an. Steinhauer/ Kleine im Zweier-Kajak über 10 000. m Dritte Die deutschen Fahrer Miltenberger/ Stein- lauer(Herdecke/ Mannheim) wurden am Mon- lag bei den Dritten Kanu- Weltmeisterschaften in der mittel französischen Stadt Macon Kanu- Weltmeister im Zweier-Kajak über 500 Meter. Das Schiedsgericht der Kanu- Weltmeister- schaften in Macon(Frankreich) behandelte am Montag die gegen die Sieger im Einer-Kalak und im Zweler-Kajak über 10 000 Meter ein- gereichten Proteste, disqualifizierte die ur, dprünglichen Sieger im Zweier-Kajak, Uranyi/ Varga(Ungarn), wegen Behinderung an einer me Lans e g.-Z ie Wende und gab folgende offizielle Resultate „ Kone bekannt: Einer-Kaſak 10 00 m: Weltmeister: ö Hatlacsky(Ungarn) 48:14,0 Minuten, 2. Poch —Aecschechoslowakei) 48: 20,4, 3. Ericksen(Nor- wegen) 48:29, 4. Zweier-Kajak: 10 000 m: Welt- meister Raub/ Wiedermann(Oesterreich) 43:32, 7 Minuten, 2. Johansson/Fjellman(Schweden) 44.020, 3. Kleine/ Steinhauer Deutschland). Im Zweier-Kajak(10 00 m) waren 22 Boote am Start, und man hatte dem stärksten deut- schen Zweier, Noller/ Schmidt(Sandhofen/ Duis- burg), doch eine gute Platzchance eingeräumt. Nach 5 000 m jedoch gaben beide erschöpft auf. Die zweite deutsche Mannschaft Kleine/ Stein- auer erreichte hinter den allerdings in Dis- qualiflxationsgefahr schwebenden Uranyi! Varga Ungarn) und Raub/ wiedermann(Oester- eich) einen beachtlichen 5. Platz. * 3 9 ö 1 Deutscher Iennis-Erfolg Buchholz/ Hermann schlugen Drobny/ Segal ö Ein großartiges Finale erlebte das Rot-Weiß i Fennisturnier in Köln mit der Entscheidung im Herrendoppel, in dem sich das deutsche Davis- bokal-Doppel Buchholz Hermann und die starke luslandische Kombination Drobny/ Segal qua- itleſert hatte. Das glänzend aufeinander ein- gespielte deutsche Pavispokal-Doppel feierte 40 großartigen Dreisatzsieg mit 6:4, 6:4, 64, er in dieser Form überraschend glatt War. Schemen, der im ersten Satz noch einige ſchwächen hatte, wuchs besonders im zweiten und dritten Satz über sich hinaus und verrich- ele durch seine hervorragenden Uberkopfbälle und sein glänzendes Fiugballspiel am Netz 11 Arbeit. Probny und Segal verstanden sich egen nicht immer gut. Vor allem bei 1 merkte man an, daß er nicht gewohnt Doppel zu spielen. Daglelchzeitis wurde die Entscheidung im wunmen-Doppel ausgetragen. In der Schluß 08d siegten Marcelis(Belgien) und Broz Oeterreich) über Lewis(US) und Fuchs Schultchlanch 6.2, 6.3. Gemischtes Doppel daclubrunge: Lewis(USA)/ Hove(Australien) ſalusen 1 8 5(Bermuda)/ Segal(Südafrika) 476, 775, 7 5 geinliauer ist Nanu Welimeisier Zusammen mit Miltenberger, Herdecke, wurde der Mannheimer im Zweier-Kajak über 500 m Weltmeister Miltenberger mußte mit Weltmeister Fred- viksson über 500 m im Einer-Kajak ein mör- derisches Tempo mitgehen, um schließlich nur vierzehntel Sekunden hinter dem Titelvertei- diger einzukommen und damit den 2. Platz für Deutschland zu sichern. Ein tapferes Rennen fuhr auch Steinhauer(Mannheim), der auf dem 7. Platz einkam. Eine Sensation gab es im Zweier-Kajak für Frauen. Die finnische Weltmeisterin Saimo, die im Einer-Kajak bereits im Vorlauf ausgeschie- den war, hatte auch zusammen mit ihrer Part- nerin Eskola keine Chance auf den Titel- gewinn. Die Auseinandersetzung um den Sieg War eine ausgesprochen ungarische Angelegen- heit. Dicht hinter den beiden ungarischen Boo- ten kam der deutsche Zweier Amail/ Schwarz (Karlsruhe/ Hamburg), der allen Prognosen zum Trotz doch eine großartige Rolle spielte. Typisch englische Wetterlage Wietluchter mii Rulie und Hründlichikeil Segelmeisterschaft mit neuen, aber nicht ausgereiften Maschinen 19 Nationen schickten ihre besten Segelflie- ger zur dritten offlziellen Weltmeisterschaft auf dem zentralen Segelflugplatz von Camphill im hügeligen Gelände zwischen Sheffield, Man- chester und Derby. Sie sind in einem gemein- samen Camp von Wohnwagen und Zelten untergebracht, so daß schon bald eine echte internationale Gemeinschaft entstand. 35 Teil- nehmer bewerben sich noch in der Klasse der Einsitzer um den höchsten Titel, aber nur neun Maschinen starten in der Klasse der Doppel- sitzer, so daß es durchaus berechtigt wäre, diese Klasse zu streichen. Mit neun Konkurrenten sollte man eigentlich keine Weltmeisterschaft vergeben. Der Kreis der Favoriten Alle bekannten Meister der letzten Jahre sind versammelt. Lediglich der amerikanische Weltrekordflieger Johnson verzichtete mit sei- ner wertvollen RJ 5 auf einen Start und Schweden ließ Billy Nillson, den Weltmeister von 1950 zu Hause, da er in den letzten Jahren aus beruflichen Gründen nicht mehr so in Uebung war. Dafür brachten sie wieder Axel Persson mit, der bereits 1948 den internatio- nalen Wettbewerb in Samaden/ Schweiz ge- wonnen hatte. Persson bewies schon in den ersten Flügen, daß er mit seiner ungeheueren Erfahrung zu den besten Fliegern der Welt zählt. Der 52jährige Titelverteidiger Philipp Wills hat neben seinem Können noch den Vor- teil des vertrauten, außerordentlich schwieri- gen Geländes. Landungen müssen hier in der durch Mauern und Buschzäune getrennten und von Baumgruppen durchsetzten Weidelandschaft erfolgen. Auch der Arztsohn Paul Mac Cready, mehrfach„Champion of America“, der überall mit seinem treubesorgten Vater am Start er- scheint, ist ein hervorragender Flieger von wis- senschaftlicher Gründlichkeit und mit inge- nieurmäßigem Wissen, zwei wertvolle Fak- toren im Segelflug. Als weiterer Favorit ist der junge, kleine Franzose Gerard Pierre an- zusprechen, der vor zwei Jahren in Spanien erst im Endspurt knapp unterlag, aber den deutschen Wettbewrb 1953 gewann. Pierre ist ein Mann mit fliegerischem Instinkt, voll un- erhörter Zähigkeit und dem Mut, der nur der Jugend eigen ist. Deutschland hat mit E. G. Haase und August Wiethüchter zwei ausge- zeichnete Könner im Wettbewerb, von denen Gustl Wiethüchter-Kirchheim/ Teck mit seiner Weihe sehr gut im Rennen liegt. Wir geben ihm auch weiterhin eine reelle Chance, denn mit seiner schwäbischen Ruhe und Gründlich- keit bringt er wertvolle Voraussetzungen für solche Wettbewerbe mit, und dann ist er mit seiner Weihe verwachsen, wie nur wenige Piloten dieser Meisterschaft mit ihren Ma- schinen. Ueberall eigene Konstruktionen Man hat überhaupt den Eindruck, als hätten die verschiedenen Nationen zu viel Wert auf neuartige Maschinen gelegt, die nicht ausge- reift, mit letztem Kräfte-(und Geld-)einsatz an den Start gebracht wurden, Ein typisches Beispiel hierfür ist der Schweizer Gehriger. „Pirat“ ist ein seit langen Jahren bewährter Flieger, der auf der Weihe in allen Wettbe- werben in der Spitzengruppe lag, jetzt aber mit der Neukonstruktion WLM II abgehetzt zur Weltmeisterschaft kam und die ersten Tage immer noch mit Reparaturen und Umbauten verbringen mußte, während die Konkurrenten bereits nicht mehr einzuholende Punkte sam- melten. So erfreulich es ist, daß fast alle Na- tionen mit eigenen Konstruktione erscheinen, während bis vor zwei Jahren in Spanien mit Abstand die deutschen Typen dominierten, 80 müssen diese Maschinen mindestens drei Mo- nate vorher vollkommen abgeschlossen zum fliegerischen Training und Verwachsensein zur Verfügung stehen. Die„HKS J“ und die„Weihe“ Von den neuartigen Konstruktionen ist dies bei der HKS I der Arbeitsgemeinschaft Haase- EKensche-Schmetz(Herzogenrath) der Fall. Die im Vorjahre in Oerlinghausen aufgetretenen Kinderkrankheiten sind fast überwunden. Un- serem deutschen Weltrekordflieger Haase kam jedoch die Wetterlage in die Quere, denn die HKs ist eine hochgezüchtete Schnellflug- maschine, die einmalig gut in der Lage ist, ge- wonnene Höhe durch hervorragenden Gleit- winkel in Strecke umzusetzen und noch dazu mit einer Geschwindigkeit, die von keinem anderen Segelflugzeug der Welt erreicht wird. Aber erst muß diese Höhe vorhanden sein! In der„Badewanne“ zu Dudenhofen: „Deulsche an die Front!“ Tagessieger: Potzernheim und Backof/ Ebenbürtige Schweizer Das kam unerwartet: Deutsche Fah- rer in allen Wettbewerben in Du- denhofens„Badewanne“ vorn. Sowohl im Omnium als auch in der„Americaine“ waren unsere Vertreter die markanten„Cracks“. Eben bürtig die Gäste aus der Schweiz, insbeson- dere der zweifache Champion Peter Tiefen- thaler und der„Held des Zementkessels“, der Zürcher Mayer, Sieger mit Backof im Paar- kahren über 240 Runddn. Man kann allerdings nicht behaupten, daß bereits in den Zweier-Läufen des internationa- len Omniums„Potz“ und Backof Grund ge- habt hätten zu frohlocken. Mitnichten! Denn hier erwies sich der Träger des Helvetien- kreuzes, Tiefenthaler, als herausragender Sprinter: Er gewann jeden Lauf! Auch Potzern- heim versuchte vergeblich, ihm beizukommen. Vorzüglich Backof: Seine intelligente Fahrweise sicherte ihm Laufsiege über den Franzosen Rioval und den Südafrikaner Vorster, Letz- terer, der indisponiert— er hatte sich den Magen verkorkst— ins Rennen gegangen war, Kurz vor Beginn der Spiele ſleues Hesient de, Oberliga Sud Der VfR Mannheim ohne Zugänge/ Kallenborn bei Offenbach Die Sechsmann-Klausel des DFB— von den Vereinen angefeindet und auch begrüßt— ließ zwischen den Spielzeiten keine allzu großen Strukturänderungen bei den 16 Oberliga- vereinen des Südens aufkommen. Ueberall gab es nur wenige Neuzugänge, zwei Vereine blie- ben völlig beim alten Gesicht. Beim Südmeister VfB Stuttgart gab Steimle seine aktive Laufbahn auf, Krieger wanderte nach Saarbrücken ab, erhielt aber vom DFB keine Freigabe, so daß er sich entweder den Möbelwagen nach Stuttgart bestellen oder aber 18 Monate auf die Freigabe warten muß. Neu in der Elf in der Traunsteiner Allrounder Porn- hecker. Zu den Stuttgarter Kickers stieß neu Torwart Strauß(1860 München). Der Schützen- könig Dreher ließ sich reamateurisieren und spielt künftig beim SV Prag, Herberger wird Eislingen trainieren und Dieter Maier sibt das Fußballspielen auf. Neuer Torhüter bei der Frankfurter Ein- tracht für den nach Ulm abge wanderten Henig wurde der Schwabacher Loy(der auch vom „Club“ umworben war). Außerdem soll der Weidener Bäumler künftig Rechtsaußen spie- len. Neben Henig ging auch Geier zu Ulm, Gonschorek zu Aschaffenburg und Ebeling ließ sich reamateurisieren. Der FSV Frankfurt er- warb sich Mittelstürmer Lehmann(Einbeck) und verzichtet auf den„Märchenonkel“ Povo- vie. Offenbachs größter Zugang heißt Kallen- born(1. FC Nürnberg). Kircher ging nach Ulm, Schmitt zu den Augsburger Schwaben. In Kas- sel gibt es weder bei Zu- noch bei Abgängen etwas Neues. Die Spygg Fürth erhielt in Baumgärtner (Penzberg) und Gawell(Trier) neue Innen- stürmer und verzichtet dafür auf Brenzke(zu Ingolstadt). Der 1. FN beklagt den Verlust Kallenborn. Der Stamm blieb jedoch komplett. Schweinfurt 05 erhielt neu den Berliner Tebe- Mann Meinhardt, muß aber auf den Läufer Kläs(zu Freiburg) verzichten. Bayern Mün- chens Neuzugang heißt Erl(von Singen). Zum BC Augsburg stieß neu der Trierer Garatwa. Dafür ging Znottka zu Pirmasens und Reiser nach Bamberg. Regensburg erhielt drei neue Stürmer: Lehrrieder(RW Oberhausen), Kruppa Verbissene Kämpfe Heinrich Götz— Ringer-Seniorenmeister! Obwohl man mit den Vorkämpfen zu den deutschen Ringer-Junlorenmeisterschaften, die bekanntlich am Sonntag in Karlsruhe statt- fanden, bereits in den frühen Vormittags- stunden begann, litt diese Veranstaltung den- noch unter organisatorischen Mängeln. Ehe nämlich die ersten Meister gekrönt werden konnten, war die Mitternachtsstunde bereits angebrochen. Einen fabelhaften Siegeszug ver- mochte der deutsche Ex-Meister der Bantam- gewichtsklasse, Heinrich Götz(Viernheim), im Federgewicht hinter sich zu bringen. Vor dem starken Gottmadinger Gniers und Leier (Oestringen) holte er sich schließlich den deut- schen Funioren-Titel. Sonst hatten derzeit deutsche und auch Ex-Meister keinen guten Tag erwischt. So landete Deutschlands große Schwergewichts-Hoffnung Willi Waltner(Köln) hinter Tolksdorf Bochum) und Siet!(Bot- nang) lediglich auf dem dritten Platz. Sterr (Neuaubing) mußte sich einem weiteren Dort- munder Talent, dem bislang unbekannten Hol- jand(ö) im Mittelgewicht beugen und Leicht- gewichtsmeister Sommer(München) wurde von Schmittner(Aschaffenburg-Damm) auf den zweiten Platz verwiesen. Einen ehren- vollen dritten Platz erkämpfte sich die Ket- scher„Fliege“ Otto Montag. Ergänzend zu unserem gestrigen Bericht in der Montagausgabe, abschließend nun die Siegertafel im Ringen: Fliegengewicht: 1. Sauer Pirmaens), 2. Grune- wald(Koblenz), 3. Montag(Ketsch).— Bantam- gewicht: 1. Furtmaier(Schorndorf), 2. Hoffmann (Eppelborn), 3. Argstatter(Reichenhall).— Feder- gewicht: 1. Götz(Viernheim), 2. Gniers(Gott- madingen), 3. Leier(Oestringen).— Leichtgewicht: 1. Schmittner(Aschaffenburg-Damm), 2. Sommer (München), 8. Böhler(Freiburg).— Weltergewicht: 1. Röhrig(Aalen), 2. Hoppe(Burbach), 3. Blesch (Essen).— Mittelgewicht: 1. Holland(Dortmund), 2. Sterr(Neuaubing), 3. Borcher(Wuppertab.— Halbschwergewicht: 1. Schiller Hanau). 2. Maier (Wiesemtal), 3. Krämer(Elieningen).— Schwer- gewicht: 1. Tolksdorf(Bochum), 2. Gietl(Bot- Nang), 3. Waltner(Köln). 50 Jahre— ASV O4 Lampertheim! Anläßlich seines 50. Vereinsjubiläums, ließ es sich der veranstaltungsfreudige ASV 04 Lampertheim nicht nehmen, ein großes sport- liches Programm abzuwickeln. Nicht weniger als sieben Ringerstaffeln gaben sich in der Spargelstadt den ganzen Sonntag über ein Stelldichein und ermittelten in drei eingeteil- ten Klassen, die jeweiligen Turniersieger. Das meiste Interesse galt den beiden ewigen Ri- valen der Oberliga, ASV Feudenheim, und RSC Eiche Sandhofen. Den Feudenheimern reichte nach einem leistungsgerechten 4:4 die kürzere Gesamt-Ringzeit für den Turniersieg aus, wobei im Halbschwergewicht Benz(F) mit seinem Fallsieg über Ignor(S) entscheidend dazu beitrug. Bei den Landesligisten erwies sich ASV Eppelheim als die kampfstärkste Einheit. So- wohl die 86 Kirchheim, als aber auch VK Oppau wurden von den„Eppelern“ 5:3 be- zwungen, was für den Turniersieg vollkom- men ausreichte,. VfK Oppau und Sd Kirch- heim trennten sich 4:4, jedoch sicherten sich die Oppauer durch die kürzere Gesamt-Ring- zeit den ehrenvollen zweiten Platz.— In der Kreisklasse reichte das Können der Viernhei- mer„Reservisten“ nicht aus, um RSC Lau- denbach auf die Knie zu zwingen. Letzt- genannte landeten einen 3:3-Sieg und gingen Als Erster durchs Ziel. SRC Viernheim ging dennoch nicht leer aus, gewannen sie doch am Sonntagnachmittag den großen Festzugspreis der Stadt Lampertheim!—.A11 (Luzern) und Hofmeier(Saal). Koller wanderte dafür nach Cham ab. Beim Karlsruher SC ist neu der Mittelläufer Geesmann(on SV Sodingen), sowie Luxem- burgs Nationalspieler Kohn(Esch). Der lange Rau ist dafür wieder zum 1. FC Pforzheim zurückgekehrt. Beim VfR Mannheim gab's keine Neuzugänge. Wächter wanderte nach Sodingen ab. Von den beiden Neulingen konnte sich Schwaben Augsburg durch Schmitt(Offenbach) und den Jugoslawen Matanovie(Preußen Mün- ster) verstärken, während Reutlingen noch einen Mann verpflichten konnte, der von Union Böckingen geholt wurde(Vaas). Fußball- Saisonstart mit interessanten Begegnungen Die Fußballer haben Glück, daß der erste Tag der neuen Spielsaison(1. August 1954) leich ein Sonntag ist. Deshalb wird in Baden- Württemberg die neue Saison auch gleich mit einigen interessanten Spielen gestartet, wobei die Begegnung der beiden letzten DFB-Pokal gewinner VfB Stuttgart— Rot-Weiß Essen im Neckarstadion herausragt. Mit baden-württembergischen Vereinen sind folgende Freundschaftsspiele vorgesehen: Sonntag, 1. August: VfB Stuttgart— Rot- weiß Essen; Singen 04— Eintracht Frankfurt; Karlsruher Sc— FK Pirmasens in Kandel (Pfalz); Wormatia Worms— Ss Reutlingen; VfR Heilbronn— Stuttgarter Kickers. Mittwoch, 4. August: Freiburger Fe— VfR Mannheim. Donnerstag, 5. August: Sportfreunde Eßlin- gen— SSV Reutlingen, FC Toulouse— Stutt- garter Kickers. kam auf der kleinen Piste nicht zurecht und wurde in allen Läufen geschlagen. Teil II des Matchs: Ein Fünferlauf. Und eine Glanzleistung von Werner Potzernheim! Der kluge Tiefenthaler ließ sich auf keine Risiken ein. Er nahm resolut die Spitze und parierte zwei Angriffe glänzend. Mit dem Läuten der Glocke schien das Ergebnis festzuliegen. Hinter ihm kurbelte Backof, in dritter Position Pot- zernheim, der aber in einem mächtigen „Finish“ den Schweizer am Zielstreifen nieder- rang. Im letzten Akt des Omniums, dem Run- denrekordfahren mit fliegendem Start, wurde der Sieg der deutschen Farben endgültig ge- sichert: Der Lokalmatador Backof spurtete die schnellste Zeit: 16,00 Sek. Dichtauf folgte Pot- zernheim: 16,1 Sek., während die 16,5 Sek. die Tiefenthaler herausholte, diesem nur einen Punkt und im Gesamtklassement einen seinen Leistungen nicht ganz gerecht werdenden drit- ten Rang einbrachte. Nicht weniger spannend verlief die„Ameri- cane“ über 240 Runden. Ständig waren Vor- stöße, waren Jagden im Gange. Drei Mann- schaften gaben dabei das Tempo an und kämpften erbittert um den Sieg: Backof/ Mayer, Spiegel/ Franssen und Badstübner/ Gierga. Lei- der fiel das gut im Rennen liegende Schweizer Team Tiefenthaler/ Pfenniger schon anfänglich infolge eines Sturzes des Schweizer Meisters aus. Der einzige im Rennen verbliebene Eid- genosse, der Züricher Mayer, präsentierte sich an der Seite Backofs als„Klasse- Pferd“. Seine Spurtkraft sicherte einen erheblichen Punkte- vorsprung. Die Ex-Meister Spiegel Franssen wurden in den Wertungen stets geschlagen. Gut fuhren Badstüpner/ Gierga, während der 0 beträchtliche Rundenverluste verzeich- nete. Die Ergebnisse: Internationales Omnium: 1. Pot- zernheim Deutschland) 16 P.; 2. Backof Meutsch- land) 14 P.; 3. Tiefenthaler(Schweiz) 13 P.; 4. Rio- val(Frankreich) 9 P.; 5. Vorster(Südafrika) 8 F. — 240-Runden-Mannschaftsfahren: 1. Backof/ Mayer Oudenhofen Zürich) 283 P.; 2. Spiegel/Franssen (München/ Neuß) 16 P.; 3. Badstübnerclerga (Frankfurt) 8 P., 1 Rd. zurück; 4. Elflein Fröhlich Frankfurt) 4 P., 3 Rd. zurück.-thal Drei Mercedes für Bremgarten Die Daimler-Benz-Werke in Untertürkheim meldeten am Montag früh drei ihrer Formel- Rennwagen noch telegrafisch für den„Großen Preis der Schweiz“, der am 22. August 1954 im Berner Bremgarten ausgefahren wird. Als Fah- rer sind Manuel Juan Fangio und Karl Kling vorgesehen. Der dritte Fahrer wird nach dem „Großen Preis von Europa“, der am kommen- den Sonntag auf dem Nürburgring ausgefahren wird, benannt. Lazarides Sieger der 17. Etappe Die 17. Etappe der Tour de France, die über 182 km von Lyon nach Grenoble führte, wurde von Lucien Lazarides(Süd-Ostfrankreich) ge- wonnen. Fritz Schaer(Schweiz) wurde Zweiter, da er den Endspurt des 1% Minuten zurück- liegenden Feldes gewann. Lazarides siegte in 5:40:43 Std. Hinter ihm placierten sich sein Landsmann Ferdi Kübler, der damit die Füh- rung im Klassement nach Punkten behielt, der Belgief Stan Ockers und Louison Bobet, der Träger des gelben Trikots. Gewinnquoten des Pferdetotes. 1. Rang: 2493,10 DM; 2. Rang: 229,60 DM; 3.. 29,80 DM. 5 1 Eine vorbildliche Haltung Pohmann, die ihre Einzelspiele gewann und zeigte beim Heidelberger Tennisländercampf der deutschen Frauen gegen Italien Frau 5 auch am Doppelsieg maßgeblich beteiligt war Auf unserem Bild nimmt sie einen tiefen Ball bei voller Konzentration vorbildlich auf. Foto: Pechhel“ N Seite 8 D INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Dienstag, 27. Juli 1954/ Nr. 1½ Brachliegende Arbeitskraft (Aeltere Angestellte) Der Mohr will seine Schuldigkeit tun. Dem Mohr wird aber— wer es nicht glaubt, der lese nur einmal die Rubrik„Stellen- Angebote“ in den Tageszeitungen— gesagt: „Du kennst gehen.“ Was sich die Angestell- ten-Suchende unternehmerische Wirtschaft Vorstellt, geht wohl über alle Begriffe nor- malen und logischen Denkens, Die Weisheit und Erfahrung des über Fünfundvierzig- jährigen wird gefordert unter dem Beisatz „nicht über 40 Jahre“. 5 Es ist eigentlich ganz unerfindlich, warum die älteren Angestellten als„minder vermitt- ljungskähig Selten. Der Einwand, daß diese Arbeitskräfte teurer sind, trifft nicht zu. Qualifizierte Kräfte werden nämlich gut be- Zahlt. Die Kündigungsschutzbestimmungen mogen ein Hindernis sein, das jedoch nicht zu überschätzen ist. Ungerechtfertigter Kün- digung stellt sich das Gesetz bei Jungen und bei Alten in gleichem Maße entgegen. Die Järigeren Schonfristen für ältere Angestellte Pielen wirtschaftlich eine geringfügigere Rolle als gemeinhin dünkt. Die Frage der arbeitslosen älteren Ange- stellten wurde vielleicht bisher zu stark— das heißt ausschließlich— von der mensch- lichen und politischen Seite dieses Problems betrachtet. Die Momente der Wirtschaftlich- keit gerieten hierbei ins Hintertreffen. Viel- leicht ist das der die Not der älteren Ange- stellten verursachende Fehler. Rein wirt- schaftlich— personalpolitisch und erziehe- risch— betrachtet wäre es von Vorteil, wenn Betriebe bei Neueinstellungen darauf ausge- nen, sich die Berufserfahrung der älteren— leider arbeitslosen— Angestellten zunutze zu machen. Seit Jahren ist in zahlreichen Be- PDA) Zur Erleichterung der Auswahl der Arbeitskräfte in den Betrieben sind von seiten der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung bereits Maßnahmen getroffen, die eine Zusammenarbeit der zustän- digen Arbeitsämter mit der Arbeitgeberschaft des Bundesgebietes sicherstellen sollen. Die Arbeitsämter sind von der Hauptstelle der Bundesanstalt angewiesen, den Betrieben qualifizierte ältere Angestellte zur Neu- einstellung vorzuschlagen. Die Bundesvereini- gung der Arbeitgeberverbände richtet in die- sem Zusammenhang an die Betriebe die Bitte, mit den Arbeitsämtern von sich aus in ver- bindung zu treten. trieben nach diesen Gesichtspunkten ver- fahren worden; das beweist die Tatsache, daß häufig über 50 Prozent der beschäftigten Angestellten dieser Personengruppe ange- hören. Ohne die Tüchtigkeit der gegenwärtig heranwachsenden Generation schmälern zu Wollen, muß festgestellt werden, daß es eben- so wenig die Generation der Wunderkinder iSt, Wie es vorangegangene Generationen nicht Waren, kommende Generationen nicht sein werden. Zurück zu dem„Stellenmarkt“, der die Inseratenteile heutiger Zeitungen füllt! Da Wird ein„Tüchtiger überdurchschnittlich kaufmännisch begabter junger Herr“ gesucht, „der nach kurzer technischer Ausbildung Exportleiter eines Kaltwalzwerkes werden Soll. Vollständige Beherrschung der eng- Uschen und französischen Sprache, abge- schlossene kaufmännische Lehre, Abitur, oder Handelsschule, Branchener fahrungen sind Voraussetzung.„Für leitende Stellung in der Industrie wird ein junger Vollkaufmann Sesucht(nicht über 35 Jahre), umfassende betriebs wirtschaftliche und organisatorische Fraxis gewünscht.. Die Beispiele ließen sich hundertfach, ja tausendfach wiederholen, und wer genau überlegt, der greift sich an den Kopf und fragt:„Wie stellen sich die Unternehmer ihren Betrieb vor?“ Gewiß, es gab zu allen Zeiten überdurch- schnittlich begabte Kräfte und wird es sie auch immer geben, aber wenn am Arbeits- markt nur Wunderkinder gesucht werden, dann müßten direkt Wunder geschehen, Wenn darüber im wirtschaftlichen Leben Ordnung erhalten bliebe. Verfehlt ist auch die Klage über man- gelnden Nachwuchs, wenn dem Nachwuchs nicht Gelegenheit gegeben wird, von der Er- fahrung zu lernen. Es würde kein Mensch auf die Idee verfallen, nichtschwimmende Jugend, zwecks Lernens des Schwimmens, einfach in ein tiefes Wasser zu werfen. Ge- nau so verhält es sich in der Frage„Beschäf- tigung älterer Angestellter“, Schlüssig ergibt sich: Es geht nicht nur um die älteren An- gestellten, sondern es geht gleichermaßen um die jungen. Wer die sich auf lange Sicht anbahnende Entwicklung am Arbeitsmarkt verfolgt, der weiß, daß in absehbarer Zeit— infolge des Antretens geburtenschwächerer Jahrgänge— Mangel an Arbeitskräften droht. Dann wird jedoch der jetzt vernachlässigte ältere Ange- Stellte vielleicht wirklich weniger vermitt- lungsfähig sein, denn nichts ist bekanntlich der Qualfikation von Arbeitskräften abträg- licher als Arbeitslosigkeit. Bewußt wurde hier nicht auf die sozialen Tränendrüsen gedrückt sondern stärker das Wirtschaftliche Element hervorgehoben. Wer will heute ernsthaft bestreiten, daß das Pro- blem der älteren Angestellten auch zur Existenzfrage der Wirtschaft zu werden droht. Teæ Fortschreitender Abbau der Devisenbeschrän kungen (UP) Der Internationale Währungs-Fonds GWF) stellt in seinem am 25. Juli veröffent- lichten Jahresbericht(Mai 1953— pril 1954) fest, daß während des Berichtszeitraumes „befriedigende Fortschritte“ hinsichtlich der Lockerung der internationalen Devisenbe- schränkungen erzielt worden seien. Die Be- mühungen der einzelnen Mitgliedsstaaten um den Abbau bestehender Devisenbeschrän- kungen seien vor allem durch die besseren Zahlungsbilanzen sowie die allgemeine Sta- bilität im internationalen Waren- und Zah- lungsverkehr gefördert worden. Zu Beginn des Jahres 1954 habe es weniger Devisen- unc Handelsbeschränkungen gegeben, als zu irgend einem Zeitpunkt seit Ende des zwei- ten Weltkrieges. Die wirtschaftlichen Bedin- gungen seien im Berichtszeitraum im all- gemeinen günstig gewesen, wobei eine rela- tive Stabilität im internationalen Handel und bei den meisten Weltmarktgütern ge- ringere Preisschwankungen festzustellen Waren. Die von den meisten Mitgliedsstaaten des IWF bereits zu einem früheren Zeit- punkt erreichte finanzielle Stabilität im Innern habe aufrecht erhalten werden kön- nen. Der inflationäre Druck habe vor allem in den westeuropäischen und den asiatischen Ländern abgenommen, Die Gold- und Dollarreserven der Nicht- Dollar-Länder seien in ihrer Gesamtheit um 2,5 Milliarden Dollar angewachsen. Dies sei in erster Linie auf die verbesserte Welt- wirtschaftslage zurückzuführen gewesen. Hierzu hätten ferner die von dem IWF vor- geschlagenen langfristigen Maßnahmen, wie Rückgabe des Handels in private Hände, Neu- Erschließung der traditionellen Märkte, die Möglichkeit zu langfristigen Handels- vereinbarungen, Wiederbelebung der großen europaischen Handelszentren, freier Zutritt zu allen Versorgungsquellen und der Abbau der Kontrollen innerhalb der einzelnen Län- der, beigetragen. Der IWF, so wird in dem Bericht betont, habe auch weiterhin die einzelnen Länder bei der Lösung ihrer Devisenprobleme zu unterstützen versucht. Zahlreiche Staaten hätten nunmehr einen Punkt erreicht, da sie überprüfen müßten, ob die Aufrechterhal- tung von irgendwelchen restriktiven Maß- nahmen noch erwünscht sei. Marktverflechtung der Montanindustrie (VWD) Der Eingang von Aufträgen bei der Eisen- und Stahlindustrie in der Montan- union zeigt, daß die Marktverflechtung im Unionsbereich wieder enger wird. Bei einem Gesamtauftragseingang über 2,66 Millionen Tonnen Walzstahlerzeugnisse stammten Be- Stellungen über 375 000 Tonnen nicht aus dem jeweiligen Produktionsland. Das bedeutet, daß der Prozentsatz der gegenseitigen Durch- dringung der Märkte im Juni auf 14,1 Pro- zent, gemessen am gesamten Auftragsein- gang, gestiegen ist. Im Durchschnitt des ersten Quartals 1954 hatte der Prozentsatz 17,6 betragen. Im April war er auf 12 Pro- zent zurückgefallen. Im Juni hat er wieder die Höhe von September 1953 erreicht. Vorschläge für neues Wasserverbandsgesetz (dpa) Der Bundesverband der deutschen Industrie(Bdl) hat einen Entwurf für ein neues Wasserverbandsgesetz ausgearbeitet und den zuständigen Bundesministerien zu- geleitet. Das Präsidium des Bundesverban- des hat den Entwurf gebilligt und den Indu- strieunternehmen empfohlen, die Rechts- gültigkeit der„ersten Wasserverbandsord- nung“ von 1937 anzufechten. Die Ordnung sehe keine ausreichende Selbstverwaltung vor und entspreche daher nicht dem heutigen rechtsstaatlich-demokratischen Status. Der BdlI- Entwurf sieht eine echte Selbstverwal- tung der Wasserverbände vor. Die Mitglieder Sollen Grundsätze und Richtlinien der Ver- bandstätigkeit bestimmen und die Behörden nur Aufsichtsbefugnisse erhalten. Kriegsfolgenschlußgesetz Entschädigung der Auslandsgläubiger (Hi.) Vor wenigen Tagen haben in London zwischen einer deutschen Delegation unter Leitung von Bankier Hermann J. Abs und den Auslandsgläubigern von RM-Verbind- lichkeiten des Reiches, des Landes Preußen, der Reichsbahn und Reichspost Verhandiun- gen über die Entschädigung der Auslands- gläubiger auf das Basis des Kriegsfolgen- schlußgesetzes stattgefunden. Es handelte sich, Wie aus dem Bundesfinanzministerium ver- lautet, zunächst um Besprechungen über technische Detailfragen, denen eine gröbere Konferenz voraussichtlich im Oktober folgen wird, wenn der Gesetzentwurf über das Kriegsfolgenschlußgesetz endgültig fertig- gestellt ist. Die Besprechungen, die wie aus- drücklich betont wird— in„harmonischer Atmosphäre“ verliefen, waren notwendig, nachdem den Auslandsgläubigern im Lon- doner Schuldenabkommen eine Regelung bis zum 31. 12. 1953 in Aussicht gestellt worden War, das Kriegsfolgenschlußgesetz selbst je- doch noch nicht abschließend beraten ist. In London wurde Einvernehmen darüber erzielt, daß die inländischen Gläubiger verbriefter und unverbriefter RM-Verbindlichkeiten nicht schlechter behandelt werden sollen als die Auslandsgläubiger. Damit dürfte keine ma- terielle Sonderstellung der Auslandsgläu- biger im Kriegsfolgenschlußgesetz verankert werden. Dies schließt freilich nicht aus, daß deutscherseits den Auslandsgläubigern bei der Terminierung der zu leistenden Zahlun- gen entgegen gekommen wird. Der materielle Rahmen des Gesetzes ist — soweit bisher feststeht— der gleiche ge- blieben. Innerhalb von 40 Jahren sollen jähr- lich 200 Millionen DM für die Kriegsfolgen- schlußregelung aufgewendet werden. Davon werden die unverbrieften RM- Schulden in- nerhalb der ersten fünf Jahre durch jähr- liche 100 Millionen DM für objektive Härte- fälle(auch gegenüber juristischen Personen) zuerst getilgt, anschließend die Entschädigung verbriefter Kapitalforderungen nach quo- talen Merkmalen. Die Reparations-, Restitu- tions- und Demontageschäden sollen inner- halb von fünf Jahren durch besonderes Ge- setz geregelt werden, obwohl sie bereits Teil der Kriegsfolgenschlußregelung dergestalt sein werden, daß bis zur endgültigen Rege- lung jährlich 100 Millionen DM aufgewendet werden, von denen zehn bis zwanzig Mil- lionen DM zur Beseitigung sozialer Härten, der Rest für Kredite und Bürgschaften an natürliche und juristische Personen eingesetzt werden sollen. Sommerschlußverkauf im Zeichen des Regenschirmes (LSW/ UP) Der diesjährige Sommerschluß- verkauf ist in ganz Südwestdeutschland verhältnismäßig ruhig angelaufen. Käufer- schlangen vor den großen Warenhäusern waren kaum festzustellen, dafür wurde ein im allgemeinen kontinuierlicher und gegen Mittag zunehmender Besuch der Geschäfte festgestellt. Neben dem Bargeldmangel zum Monatsende hat in vielen Städten das nicht sehr freundliche Wetter am Montagfrüh den Geschäftsgang beeinträchtigt. In Mannheim war besonders der Käufer- andrang vom Land stark, Man hofft, das bisher nicht sehr gut angelaufene Sommer- geschäft durch den Schlußverkauf wesent- lich verbessern und die Lager räumen zu können, zumal da der Einzelhandel sich im allgemeinen schon beim Einkauf für die Sommersaison etwas zurückgehalten zu haben scheint. In Stuttgart zeigten sich die Ssroßen Warenhäuser, Textil- und Schuhgeschäfte im allgemeinen befriedigt. In Frankfurt mußten verschiedene Kauf- häuser und größere Geschäfte zeitweise schließen, weil die Verkaufskräfte über- lastet waren. Auch der stundenweise auf- tretende leichte Regen tat dem Andrang keinen spürbaren Abbruch. Zu Tiefstpreisen wurden u. a. Damenstrümpfe(45 Pfennig), Damenschuhe(95 Pfennig) und Damen- schlüpfer(65 Pfennig) angeboten. K URZ NACHRICHTEN Schwierigkeiten beim Besatzungstarif vertrag (dpa) Die Alliierten haben bisher das deutsche Arbeitsrecht und das Betriebsverfas- Sungsgesetz für die bei der Besatzungsmacht beschäftigten Deutschen noch nicht eindeutig anerkannt. Ein Sprecher der Fachgruppe„Mi- litärbetriebe“ erklärte im Zentralorgan der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr, daß den deutschen Verhand- lungspartnern für einen Tarifvertrag dieser Beschäftigten der Entwurf einer alliierten „Zustimmungsnote“ überreicht worden sei, der die deutschen Vorschläge, besonders Anerken- nung des deutschen Arbeitsrechts, nicht völlig berücksichtige. Die Gewerkschaftsvertreter hätten den Alliierten erklärt, daß sie einen Vertragsabschluß ohne diese Anerkennung ablehnen und direkte Verhandlungen mit den Besatzungsmächten fordern. DIHT für weitere Erleichterungen (VWD) Der Deutsche Industrie- und Han- delstag nimmt die Neufassung der Ausfuhr- bestimmungen des RA 80/53 zum Anlaß, das Bundeswirtschaftsministerium um weitere Er- leichterungen im Ausfuhrverfahren zu er- suchen. Der DIHT setzt sich u. a. dafür ein, daß die Meldungen über Ausfuhrabschlüsse fortfallen und die Freigrenze für die Ausfuhr- erlöskontrolle von 1000 auf 10 000 DM. herauf- gesetzt wird. Ferner wird eine Erhöhung der Grenze für genehmigungsfreie Kleinsendungen von 100 auf 2000 DM gewünscht. Der DIHT regt weiter an, die Ausfuhr von Waren, die nicht in der Vorbehalts- und Buchungsliste stehen, nach allen Ostländern genehmigungs- frei zuzulassen. Halbjahresbilanz der Textilwirtschaft (P) Die westdeutsche Textiler zeugung hat in der ersten Hälfte dieses Jahres eine neue Rekordhöhe erreicht. Wie das Statistische Bun- desamt am 26. Juli bekanntgab, belief sich die Garnerzeugung auf 308 291 Tonnen gegenüber 294 241 Tonnen. Die Garnverarbeitung er- reichte einen Umfang von 286 735 Tonnen ge- genüber 262 811 Tonnen in der Vorjahres-Ver- gleichszeit. Die monatliche Höchstproduktion wurde sowohl bei der Garnerzeugung als auch bei der Garnverarbeitung im März erreicht. Auch auf dem Chemiefasergebiet ist die Er- zeugung weiter gestiegen. Insgesamt wurden 65 430 Tonnen Zellwolle und 28 585 Tonnen Reyon produziert gegenüber 51 131 bzw. 25 858 Tonnen im ersten Halbjahr 1953. Deutsche Investitionen für die Türkei (VWD) Vertreter zweier türkischer Banken sind zur Zeit im Bundesgebiet, um mit deut- schen Firmen über eine Beteiligung an dem Investitionsprogramm der Türkei zu verhan- deln. Der Kostenaufwand für das Investitions- programm beläuft sich nach Angabe von un- terrichteter Seite auf 700 Millionen DM. Deut- uche: fü den MWirischatile Börsen- und Wirtschaftshandbuch 1951— 91. Jahr- gang des Börsen- und wirtschaftskalenders der Frenkfurter Zeitung. Verlagshaus der Frankfurter Soeietätsdruckerei. Auch diesmal wird dem Sachverständigen und dem Praktiker mit dem erweiterten„Wirtschaftskalender“ eine wertvolle Hilfe an die Hand gegeben. Die wohltuend Kurz- gefaßten Berichte sowie sorgfältig und Slücklich ausgewählten Statistiken über die Entwicklungen auf allen Gebieten der Wirtschaft sind klar und Übersichtlich gegliedert wiedergegeben. Unüber- sichtlich, besser gesagt, undurchsichtig, dünken allerdings die Schlußfolgerungen aus einzelnen Vorgängen und Daten. So scheint uns besonders das Thema Konvertibilitätsreife des französischen Franc etwas unzulänglich behandelt zu sein. Das Handbuch dürfte aber eines der wertvollsten Nachschlagewerke sein, die wir Zz. Z. auf diesem Gebiet haben. Und das ist viel. Schwerbeschädigtengesetz. Textausgabe mit An- merkungen und Verweisen sowie ergänzenden Vorschriften, herausgegeben von Hermann J. Bek- ker. Ergänzungsband Verlag Franz Vahlen mbH. Berlin und Frankfurt a M. 1934— Der Ergän- zungsband zu der schon früher erschienenen Teut- ausgabe enthält die erste und zweite Durchfüh- rungs verordnung zum Schwerbeschädigtengesetz, die Richtlinien des Beratenden Ausschusses bei der Hauptstelle der Bundesanstalt für Arbeits- vermittlung und Arbeitslosenversicherung zur Herabsetzung des Pflichtsatzes im Einzelfall für die Beschäftigung Schwerbeschädigter vom 19. Fe- pruar 1954, schließlich einen Auszug aus dem Systematischen Verzeichnis der Arbeitsstätten. Ausgabe 1950— Preis 2.75 OM. Einkommensteuerliche Bewertung unter Berück- sichtigung des Einkommensteuergesetzes 1933 und der Einkommensteuer- Durchführungsverordnung 1933.— Dipl.-Volkswirt Pr. H. George— Luchter- hand Verlag Berlin-Frohnau und Neuwied a. Rh. — Ohne alzu tiefgehende theoretische Erörterun- gen, zielt dieses kurzgefaßte, klar gegliederte und leicht verständliche Werkchen auf die Unterrich- tung der Praxis ab. Wenn auch so bei weilen eine noch songfältigere Parstelluns wider- der Klärung des Begriffs des Geschäftswertes— zu- sprechender Auffassungen(die gerade etwa im Fall des Geschäftswertes z. T. ebenfalls vom RFH bzw. BFH anerkannt wurden!) denkbar gewesen wäre, so ist die Broschüre doch recht empfehlens- Wert.— Preis 2.90 NUl Schöpferische Wirtschaft. Pionierleistungen deut- scher Erfinder und Unternehmer. Von Prof. Dr. Horst Wagenführ. Werkschriften-Verlag Heidel- berg, 1. Auflage 1954. Im Mittelpunk: dieses höchst anschaulich und interessant gestalteten Werkes steht der schöpferische Mensch als der Motor der dynamischen Wirtschaft in allen ihren Verflechtungen. In unzähligen Beispielen aus allen Zweigen und Branchen des Wirtschaftslebens wird der Zug des Schöpferischen durch die gesamte Wirtschaft verfolgt, um schließlich zu der Einsicht zu führen, daß es den höchsten positiven Wert im Wirtschaftsleben darstellt. Das sehr lehrreiche Buch wird so zu einem hervorragenden Plädoyer für den Wettbewerb. Zugleich straft es die immer noch weitverbreitete Meinung, wirtschaftliche Literatur müßte naturnotwendig langweilig sein, in eleganter Manier Lügen. Wirtschaftsspiegel deutscher Städte: dustrie, Handel, Verkehr. Graphische Betriebe und Verlag Giradet, Essen.— Wieder ein Band dieser ausgezeichneten Reihe. Sowohl der drei- sprachige Textteil wie auch die reiche Bildauswahl Weisen die gewohnte solide Arbeit auf Durchbruch zul Marktwirtschaft. Die große Miet- reform muß kommen. Von Oberbürgermeister a. D. Rechtsanwalt Dr. Johannes Handschumacher. Ver- lag Deutsche Wohnungswirtschaft GmbH., Düssel- dorf 1954.— Die kleine Broschüre, die der Abdruck einer Rede ist, welche der Präsident des Zentral- verbandes der Deutschen Haus- und Grund- besitzer am 19. Mai 1954 in Köln hielt, versucht. gestützt auf eine große Zahl von Argumenten sowohl wirtschaftlicher wie auch politischer Natur, die Notwendigkeit eines Abbaus der Zwangs- bewirtschaftung im Wohnungswesen aufzuzeigen. Schiene— Straße. Von Dipl.-Ing. J. Meid. Folge 5 der Schriftenreihe Deutsche Bundesbahn“ zum amtlichen Organ der Hauptverwaltung der Deut- schen Bundesbahn. Carl Röhrig-Verlag off. Köln. In- Darmstadt und Köln(1934).— Kurz und klar Werden hier die Gegebenheiten, Meinungen und verschiedenen Lösungsvorschläge aus Verkehr und Wirtschaft zu dieser hochaktuellen Frage dar- gestellt. 5 Zur Lohnpolitischen Situation. Von Ernst Schuster. Heft 3 der Schriftenreihe des Deutschen Industrie- instituts. Deutsche Industrieverlags-GmbfHf., Köln 1953.— Prof. Schuster, der Leiter der Abteilung Sozislwissenschaft und Sozialpolitik des Deutschen Industrieinstituts, gibt hier einen bemerkens- Werten Beitrag zu den derzeit recht lebhaften lohnpolitischen Erörterungen, Den Vorschlägen der Gewerkschaften, durch schubweise Lohnerhöhun- gen eine Kaufkraftstärkung der Masseneinkom- men anzustreben, stellt Schuster die Möglich- keiten der Kostensenkung durch Rationalisierung entgegen, die nicht die inflationistischen Ten- denzen von Lohnerhöhungen zur Folge haben. Dörfliche Gemeinschaftsanlagen im Bereich der Energie- Versorgung Schwaben AG.(EVS).— Ein Ueberblick über Möglichkeiten und Nutzen von Gemeinschafts- Back-, Milcherhitzer- Mosterei- Anlagen usw. im Versorgungsgebiet der EVs. So weiter. Zahlen zur Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitiæk der Bundesrepublix Deutschland. Herausgeber: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Was muß jeder von der Angestellten-Versicherung wissen? Eine leichtverständliche Darstellung und Erläuterung nach dem neuesten Stande unter Be- rücksichtigung vor allem der sehr wichtigen Gesetze: 1. das Sozialgerichtsgesetz, in Kraft getreten am 1. Januar 1954. 2, das Gesetz über die Errichtung der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte(Ueberleitung der Angestellten-Ver- sicherung von den Landesversicherungsanstalten auf die Bundesversicherungsanstalt) von A. Glenz. 5 im Verlag A. Glenz, Essen-Bredeney 34. Das Bankgeschäft in den USA. Eindrücke auf einer Studienreise zu amerikanischen Banken von Johannes Puhl. Verlag Fritz Knapp. Frankfurt am Main.— Die Broschüre vermittelt einen vor- nehmlich für die Praxis und den interessterten Lajen gedachten Ueberblick über die wesentlich: stem Eigenarten des amerikanischen Bankwesens. Die leicht verständlich gehaltene schrift verdient Preis 3.20 DM. einen breiten Leserkreis. sche Lieferungen, die zur Durchführung die- ser Vorhaben bestimmt sind. werden voraus- sichtlich von der Hermes in Deckung genom- men. Unter dem Investitionsprogramm der Türkei sollen u. a. zwei Wasserkraftwerke in Sariyar und Hozar gebaut werden. Ferner soll der Hafen von Eregli neue Verlade- und Ab- lade-Einrichtungen erhalten. Agrarexporte der USA (UP) Wie das amerikanische Landwirt- schaftsministerium am 26. Juli bekannt gab, exportierten die Vereinigten Staaten in den elf Monaten Juli 1953 bis Mai 1954 landwirt- schaftliche Erzeugnisse im Werte von 2664 Millionen Dollar(rund 11,19 Milliarden DM). Das entspricht gegenüber dem gleichen Zeit- raum 1952/3 einer Zunahme um zwei Prozent. NSU-Werke AG.: 8½ v. H. Dividende (UP) Die NSU-Werke AG., Neckarsulm, haben im Geschäftsjahr 1953 einen Rein- gewinn von 875 695 DM erzielt. Der sich ein- schließlich des Gewinnvortrages aus 1952 auf 1229 000 DM erhöht Auf der am 24. Juli statt- gefundenen Hauptversammlung wurde die Verteilung einer Dividende von 8.5 v. H.(Vor- jahr 7 v. H.) auf das zehn Mill. DM betra- gende AK genehmigt. Marktberichte Offizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse (VWD) Inl. Weizen und inl. Roggen nicht no- tiert, Tendenz ruhig; Weizenmehl Type 405 64,50 bis 65, dto. Type 550 61,50—62, dto. Type 312 58 bis 58,50, dto. Type 1050 5656,50; Brotmehl Type 1600 5050,50; Roggenmehl Type 997 56, dto. Type 1150 54, dto. Type 1370 32, Tendenz stetig: Braugerste, Industriegerste und Futtergerste inl. nicht notiert; Futtergerste ausl. 36-39. Tendenz ruhig: Inlands- hafer zu Futterzwecken nicht notiert: Industrie- hafer nicht notiert: Auslandshafer 38; Mais 40, 75 bis 41; Milokorn nicht notiert; Weizenkleie prompt 24,50, dto. per Sept. Okt. 24; Roggenkleie 22,50 bis 23; Welzenbollmehl 2626,50? Weizennachmehl 34 bis 36;; Sojaschrot mit Sack 4/46; Kokosschrot 25,75; Palmkernschrot 22,50; Leinschrot 38,30; Hüh- nerkörnerfutter 43,50;; Malzkeime mit Sack 21—22; getr. Biertreber mit Sack 2020,50; Trockenschnit- zel mit Sack 18,50; dt. Dorschmehl 70-72; dt. Fisch- mehl 60—65, Tendenz fest. Die Preise verstehen sich als Großhandelspreise per 100 kg bei Wag- gonbezug prompte Lieferung ab Verlade-Mühle, Werk oder Nordseestation. Speisekartoffeln per 50 kg 7; Wiesenheu 1010,50; Luzerneheu 11,3012: Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 6 bis 6,50; Weizen- und Roggenstroh drahtgepreßt 8 bis 8,50; Hafer-Gerstenstroh bindfadengepreßt 66,50, Tendenz stetig. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 342(in der Vorwoche 602) Großvieh 316(286) Kälber, 1764(1879) Schweine, 52(50) Schafe, Preise je ſ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 102-108(99105), B 95—102(91—100); Bul- len A 102—106(100—107), B 65—102(94100); Kühe A 33—90(80—88), B 72—83(73—83), C 64—72(6472), D bis 60(64); Färsen A 104109(101106), B 92103 (96—102); Kälber SKL 170(175), A 148160(148160), B 130—145(135—146), C 118128(1241323), D bis 112 (120); Schweine A 133—136(131138), BI 134140(131 bis 139), BII 135—140(121139), C 135—140(134—140), D 125—139(133139); Sauen 61 122—133(120125), II 115-120(105115); Lämmer und Hammel 80-85; Schafe nicht notiert(46-50). Marktverlauf: Groß- vieh mittel, kleiner Ueberstand;: Kälber schlep- bend, kleiner Ueberstand: Schweine mittel, aus- verkauft. Heidelberger Schlachtviehmarkt „W) Auftrieb, 22 Ochsen, 54 Bullen, 96 Kühe, 36 Färsen, 246 Kälber, 394 Schweine, 47 Schafe. Preise ſe ſ%½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 98-104, B 65—97; Bullen A 98108, B 93-97, Kühe A 81—387, B 70—78, C 62-69; Färsen A 100108, B 86-99; Kaäl- Effektenbörse Frankfurt a. M., 26. Juli Börsenverlauf: Zum Wochenbeginn war die Grundstimmung an den westdeutschen Börsen abge- schwächt. Stärkeres Angebot vom Hamburger Platz drückte die Kurse um mehrere Punkte na Mitgeteilt: Süddeutsche Bank A G. eee Rentenbezug nach Durchschnittseinkommeg Noch bevor die geplante Erhöhung d Altrenten unter Dach und Fach gebracht 10 tauchen neue, umwälzende Pläne zur Als. gestaltung der gesetzlichen Rentenversiche rung auf. Ein Projekt von geradezu kühne Ausmaßen stellt die zur allgemeinen Debate gestellte Forderung dar, die Altersreng künftig nicht mehr nach Grundbetrag un Steigerungsbeträgen, sondern nach der Höh des Einkommens festzusetzen. So erstrebens. wert dieses Ziel im Prinzip sein mag, ernst muß darauf hingewiesen werden, de es mit vertretbaren Mitteln nicht zu es reichen ist. Jedem leuchtet ein, daß zur Be. messung einer Rente wohl die Versiche. rungsbeiträge eine Berechnungsgrundlag ermöglichen, daß aber die Höhe des Tin. kommens jedenfalls nach ordentliche Rechnung kür die Feststellung einez Rentenbezuges nicht maßgeblich sein kann Gegen diese Binsenwahrheit verstoßen die Forderungen, die auf jeden Fall vorab 30 Prozent des letzten Einkommens oder irgendeines anderen Durchschnittseinkom- mens als garantierte Rente sichergestellt wissen wollen Daneben würde dann der Rententeil treten. der sich aus den eigenen Bei. tragsleistungen ergibt. Dieses Vorhaben i „zu schön, um wahr zu sein“. Schließlich i. es nicht damit getan, irgendeinen Prozent. sat; des Einkommens— etwa 30 Prozen, 50 Prozent oder vielleicht gar 100 Prozent als garantierte Rente zu verlangen. Für die Verwirklichung der Pläne spielt auch woll die Frage eine Rolle, wie denn diese garant. tierte Rente aufgebracht werden könnte keine Schwierigkeit. Sie erwarten, daß die Oeffentlichkeit bereit ist oder verpflichtet werden kann, die Finanzierung der betracht lichen Rentenaufwendungen zu übernehmen soweit die Beiträge der Versicherungsmit glieder nicht genügen, um das verlangt Maß zu erreichen. Es scheint hier völlig nebensächlich welche Rentenhöhe auf Grund des Beitrags aufwandes zugestanden werden kann. Aus- gangspunkt für die Rentenbemessung ist nach den vorgelegten Plänen eben das Ar- beitseinkommen, eine Größe, die zur mög- lichen Rentenhöhe gar keine Beziehung hat und somit die Höhe einer Rente nach ver. nünftigen Maßstäben nicht beeinflussen kann. Ueberläßt man die Auffüllung einer Rente auf den durch die Einkommenshöhe vorgezeichneten Umfang, der nur durch eine Höchstgrenze von 75 Prozent der„‚Bemes- sungsgrundlage“ begrenzt werden soll, der Deckung durch Gelder der Allgemeinheit dann kommt man unweigerlich zu einer all. gemeinen Staatsbürgerversorgung oder eine: Abart des Staatsrentnertums, die vom Standpunkt einer verständigen Sozialpolitik aus unverantwortlich ist. Der sorgsame Staat darf nicht zulassen, daß sich der ein- zelne weitgehend auf öffentliche Zuschüsse verläßt und ohne Rücksicht auf seine wirt- schaftliche Lage die Mittel der Allgemein- heit belastet, ganz zu schweigen davon, daß auch gar kein Grund besteht, denen unter die Arme zu greifen, die stark genug sind ihr Leben ohne Inanspruchnahme staatlicher Zuschüsse einzurichten. Rb. Diese Frage bereitet den Planern a0 0 vom 26. Juli ber A 140150, B 122138, C 110120, D 95-10% Schweine A 126—134, BI 131138, BII u. C 122-13 D 132138; Sauen GI 112112; Schafe A 80—38, E 6 bis 78. Marktverlauf: Großvieh mittel, geräumt Kälber schleppend, kleiner Ueberstand: Schweine langsam, geräumt: Schafe flott, geräumt.. Weinheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (wo) Gute enfuhr in Lützelsachsener Früh. zwetschgen. Starke Nachfrage brachte infolge des schlechten Wetters anzlehende Preise. Absatz für Pflaumen schleppend. Es erzielten: Himbeeren A 31358, Industrie ware 45—50; Schattenmorellen A 25—38, B 15—24; Mirabellen A 27—35, B 22— 8. Pfirsiche Ia 4659, A 33—45, B 20—32; Gute von EY A 1823, B 1017; Lützelsachsener Frün zwetschgen A 2329, B 17—22; Aepfel 1a 60—15 A 25—59, B 12—20; Birnen A 26—50, B 1325. KHandschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei schwacher Anfuhr zufriedenstellen: der Absatz. Es erzielten: Johannisbeeren rot 2 bB 30 Himbeeren 60-80, Industrieware 50; Schatten. morellen Ia 40-50, A 2435; Mirabellen Flo.) bis 34; Pfirsiche 1 3550. II 200; Aprikosen 5 Reineclauden 20; Pflaumen Gute von Bry A 21— B 1520; Lützelsachsener Zwetschgen A 23286, 0 bis 22; Birnen A 30-40 B 2030; Kopfsalat Stüc 1114; Eadivien 710; Gurken I 3640, II 25—95 Weigkohl 15—17; Rotkohl 13—16; Wirsing 17: 9 1 menkohl Stück II 3070, III 4050, IV 20—30, 2 bis 20; Buschbohnen 20-25; Stangenbohnen 36-1 Tomaten 42—45; Zwiebeln 7—8. NE-Metalle Hlektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 207200 DNN Blei in Kabeln 116117 PM Aluminium für Leitzwecke 240242 DM Westdeutscher Zinnpreis 920 Dr Freie Devisenkurse Geld Brief 100 belg. Frances 9,3475 3,3675 100 franz. Frances 1,1917 1,1937 100 Schweizer Franken 95,94 96,14 100 oll. Gulden 110,14 110,36 1 kanad. Dollar 4,313 4,323 1 engl. Pfund 11,704 11,724 100 schwed. Kronen 90,57 390, 73 100 dan. Kronen 60,315 60,435 100 nor w. Kronen 58,43 58,60 100 Schweizer Fr.(frei) 97,6 97,96 1 US-Dollar, 4,1931 4,2031 5 100 DM-W= 490, DM-O;: 100 DPM-O= 21,67 D- N Filiale Mannheim —— plate FER NY willige Ask Phyllis Am N. Telefor 8 Mittels Telefor 5 Telef — der b 8 Beim Kü Sie We J Plätze Wilheln 1054 fre unten. Die überhöhten Montan-Kurse veranlaßten die Bankenkundschaft zu weiteren Verkäufen, Auch IG Farbennachfolger abgeschwächt. Aktleyp. 26. 7 Ak tlen% Aktien 22. 7. 2. ASG ö 155— Harpener Bergbau 110 105%[Dresdner Bank))] 8½ 95 FFC 181 17⁰ Heidelb. Zemen 188 188%[Rhein-Main Bank 147 ¼ 7 5 D 97— Hoesch“)„ 432½ 318 Reichsb.-Ant. S8 83 Conti Gummi 107 1660/8 Lanz 12 5 80— Daimler-Benz 142 14⁴ Mannesmann 135 132½ Montan; Ot. Erdöl! 128 127½/ Rhein. Braunkohle en 165½ Nachfolger Degusss% 7 Rheinelek tra 126½ Bf 119 Bergb. Neue Hoffg. 117 100 Demag„ 173 RWE 160 161 Dt. Edelstahl 140% 128 Ot. Linoleum. 185 Seilwolft 8— Dortm. Hörd.Hütt.] 105 103 Durlacher Hof) 10⁰ 10⁰ Siemens& Halske 173 17¹ Gelsenberg 10%½% 106 Eichbaum Werger] 110 280 Südzucker 0— GHH Nürnberg 151 145½ Enzinger Union) 114 Ver Stahlwerke) 242 234 Roese 114 18- Farben Liqui., Zellstoff Waldhof 118 1%½⸗ Klöckn.-Humb. P. 143 143 Ant.-Sch). 3⁰ 35%½ Badische Bank)— 6— Nordwestd. Hütt. 119½ 5. BASF 25 171 17⁰ Commerzbank he 6½ 6% Berg Phönix 124% 4 Farbenf. Bayer 174% 172 Commerz- Rhein. Röhrenw. 142 130 Farbwerke Höchst] 172 17⁰ u. Credit Bank 154 15½% fHheinst. Union 1 155 150 Felten& Guill. 125 5 Deutsche Bank) y 8½ 8½ Stahlw. Stiawestt. 131 31 Grün& Bilfinger 108 10 Süddeutsche Bank 150 150 Thyssenhütte. 108 100% ) RM.- Werte.)= Restaquoten —— Ur, 172/ Dienstag. 27. Juli 1954 Lichtbild unter Nr. P 57455 an Moeller. Rückgabe geg. Belohng. Wohnwagen aus Privathand, leicht r. M MORGEN Seite 9 „„ 0 i I. 5 5 1 L g. L 1 1 E 7 1 + E R Schon wleder ein neuer us U-Sieg auf der Solſſude 1 pK EN 13 ac, 1.19, 1 IH AM RA Teleen 5.00 50 Sonniag für Sonntag beweisen NS- Maschinen ihre Oberlegenheit! ng d. 5 1 13, 15, 17, 19, 21 1„5 i N FERNAN DEL, in:„Der unfrei- 18A und JUTA GUN Ein außergewöhnlich packender Filmstoff D ain e eee Laer ger. Bin Bet Aöseböien ODT ON HER WU STE N FALK E Wann startest Du auf Ns U? r Aub. 7 Telefon 4 46 47 5 Sämtliche NSU: Fahrzeu liefert teilhof Bedi 5 5 telefon 3 21 49. 1 ge liefert 20 vorteiſhaften Bedingungen orsiche. As TER 14, 16, 18,15, 20.30 UN WERSU RNA 1 1 a En 1. 25760 Uhr Kühne] phylis cawert in: Mandy] heinrich George in: Sthidsdl“ X Heute bis einschl. Donnerstag I LH E 1. 0 10 325 705 Lud WIGaSsMAFEN AM RHEIN Debate, en ge in: Ilcksa Tumtheater, Role 1 7 eee 5 5 3 eee, Straße 98 Ruf 6 29 47 i Telefon 5 11 86 Augartenstr. 38/40 Sol 70 0 pen Pole Wein Werkveriretung— Spezial- Reparatur- Werkstatt— Shell-Groftankstelſe— Moderne Wagenpflege- Statio rs rent capie! 8 8 19, 41 DiE KAMEN 517 95 20 30 n 0 1 N 8 1 ag und Bob Hope, Komödie E Hilde Krahl F e ——— IL I IL II FN EIA ese Zulespalt des Herzens 20.5 rebengz. Telefon 5 02 76 Tel 5 5 Rand. Scott 5 a pls T 4e 40e Ulk Küngel er due SAAILBAU Crest, RuAE und UEnNNTER 2 Krafttahfzeuge A* 7* 4 8 3 Der große Erfolg; John Payne] Ein furbulentes Lustspiel* en, deff et 85 antwortet niente. zm Krug zum zfünen Kranze, ZENI RAL. 4% Nerd, der Untergang Roms Di f n ire de große Auto-Verleih an. be 10 und Sen spücese, e ö en eee De L De Von amal ar de bed. 26. Der neue Abenteuerf.“* nicht jugendfrei FEUDENH Histor. Abenteuer malt vw au. Olympia 11 Auf des Degens Spitze“. 0 LV Tur heute 18,45 und 2i.00 Uhr Geilert& Weickert, qu 7. 10. Tel. 44590 855 0 5 8275 . l reer se verlerent 1,. ogg Feger ntlicher VW-Lim. u. Bus. Telefon 5 96 46. 8 11 5 5 30B HOPE 2225 PAUTETIE 6ODDARD Auto- Verleih 1 Kann. f 5 5 in der S i di 9 0 ILIIIII zum Schreien komischen Komödie Großer froher 1 I 8 92 olympia-Rekord u. Kapitän 8 1. F. WACHTER. Telefon 4 25 34. „. 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Seite 10 — MORGEN —ꝓE—— Süßer Pfirsich/ Carlo stand im Garten vor der Pfirsich- staude, die an der Südmauer des Hauses hochwuchs, und sah den Pfirsich an, der dort m Mannshöhe hing, es war der schönste Pfirsich der Staude, die andern waren noch Srün, klein und unausgewachsen, aber die- Ser War voll und prall und schimmerte in Soldgelben Farben, die in zartes Rosa über- Singen, und war wie überhaucht mit einem sanften schmeichelnden Flaum. „Sühßer Pfirsich“, sagte Carlo. Der Pflrsich sagte nichts. „Süßer Pfirsich“, sagte Carlo und sah den Pfirsich verliebt an,„ich werde dich pflücken und essen, warum bist du so schön?“ Der Pfirsich schwieg. Er zeigte sich in seiner ganzen Pracht und zeigte, daß er fehlerlos war. „Ich werde in dich hineinbeißen“, sagte Carlo,„ich werde dein süßes Fleisch zer- kauen und deine Düfte dabei auf der Zunge sbüren und deinen Duft in mich hinein- trinken.“ Der Pfirsich schwieg und schaukelte leise, als ein Luftzug über ihn hinfuhr. „Den Kern aber werde ich ausspucken“, sagte Carlo,„und dann werde ich meiner Wege gehn.“ Er sah den Pfirsich an und überlegte: ich weiß genau, wie er schmeckt, und suchte und fand in seiner Erinnerung den kräftigen und herbsüßen belebenden Ge. schmack der Pfirsiche, die er gegessen hatte. Er wandte sich von der Staude ab und ging den moosbewachsenen Weg entlang hinüber zu den Rotbuchen, die in einem Winkel des Gartens standen, und setzte sich in den Schatten auf einen der Steinblöcke, die dort lagen. Es war heiß. Er saß im Schatten unter den Buchen und blickte über die Rasen- fläche hin, die gemäht werden sollte, wenn man ein improvisiertes Tennis drauf spie- len wollte Er saß da und blickte unschlüssig vor sich hin in der brütenden Wärme und sah die Tür vom Haus zum Garten sich öffnen und ein Mädchen heraustreten, es war Lissi. „Was Ihr wollt“ Sommerspiele im Heidelberger Schloß Nachdem der erste Teil der Heidelberger Schloßspiele so ziemlich verregnet war, scheint über dem zweiten Teil ein glück- licherer Stern zu walten: Shakespeares Lustspiel„Was Ihr wollt“, eine Wieder- holung der vorjährigen Inszenierung von Dr. Rudolf Meyer, konnte seinen ganzen romantischen Zauber unter einem klaren, milden Sommerhimmel entfalten, und die unvergleichliche Bühne des nächtlichen Schloßghofes mit der herrlichen Renaissance- Kulisse des Ott-Heinrich-Baues, vor der Heinz Lahaye die Illusion mediterraner Gärten und Terrassen schuf, hallte wider von den Seufzern und Klagen liebender Paare und vom Spaß und Gelächter der Rüpel und Narren, deren Witz und Weisheit umsterblich sind wie die holde Unvernunft des Herzens. In Liebe und Spott, im lyri- schen Klang großer Gefühle und der se- ligen Qual ihrer Verwirrung wie in der trunkenen Laune lustiger Tölpel und den Tyraden trauriger Hanswurste spiegelt sich Hier das bunte Spiel der, Welt und das aus Ernst und Narrheit so wunderlich gemischte Bild des Menschen. Es war die gleiche Besetzung wie im Worigen Jahr, in der Walter Prüssing(Jun- ker Tobias), Horst Otto Reiner(Bleichen- Wang), Franz Rücker(Malvolio), Artur Bauer Fabio) und Heinz Menzel Narr) wieder ein prachtvolles Gespann der lustigen Figuren Abgaben, Johanna von Koczian als Viola durch ihre mädchenhafte Anmut und Klar- heit bezauberte und Sonja Reschke als über- mütige Kammerjungfer die Fäden des Pos- senspiels in tolldreister Laune verwirrt. An neuen Namen erschienen Karl Vogler als lei- denschaftlich bewegter Herzog Orsino und, Strahlend- schöner Mittelpunkt des Abends: Ingrid Anring in der Rolle der Gräfin Olivia, deren von Trauer versteinertes Herz 80 rasch zu schmelzen beginnt, blind und be- rauscht vom Zauber der Stunde. Abgesehen von der farblos-dünnen Musik Engelbert von Humperdincks störte kein falscher Klang, keine schwache Stelle die festlich- frohe Atmosphäre dieses Abends, der sich die große Zuschauerschar willig hingab, ge- j6st und beglückt von dem ewig jungen Märchenglanz Shakespearescher Verse. 2 2 Von Rodolf Schneider-Schelde Er kannte Lissi erst seit einer Woche, sie War ein Sommergast hier im Haus von Car- os Mutter, wo Carlo selbst nur ein Som- mergast war. Sie war zwanzig Jahre alt und auf der Universität, und Carlo war fast dop- pelt so alt wie sie. Er saß da und blickte zu ihr hin und sah, während er ihre Gestalt aufmerksam verfolgte, sie wie noch einmal nah vor seinen Augen, ihren schmalen Fuß mit dem zarten Knöchel, die sanfte Linie der Hüfte unter dem rosaroten Kleid, die bloßen Arme mit dem schlanken Hals dar- über und das blühende Gesicht mit den roten Lippen und blauen Augen, deren Weiß hinter den Wimpern perlmutterhaft schim- merte. Lissi sah ihn nicht. Sie schlenderte durch den Garten, und er beobachtete sie ange- strengt, aber dann sah sie ihn und änderte ihre Richtung und kam lächelnd auf ihn zu. „Was ist los?“ fragte sie mit gespielter Verwunderung, und als er stumm blieb, sah auch sie ihn aufmerksam, wie suchend, fast drängend an. 5 „Süßer Pfirsich“, sagte Carlo langsam. „Bitte?“ fragte sie. Er stand auf und gab keine Antwort, son- dern Sing an ihr vorbei und sah sehr nah, Während er an ihr vorbeiging, die blauen Sterne ihrer Augen, die ihm mit einer Frage folgten, und die leicht geöffneten Lippen ihres Mundes und spürte auf der Zunge die frische und herbe Süßigkeit aller Pfirsiche, die er im Leben gegessen hatte, und den bitteren Geschmack der Kerne. N Ernstes Bemühen um gen Humor Lore Lorentz und Ray Lorentz, in Firma„Eomtmjödchen“ aus Düsseldorf. sind eifrig be- schäftigt, der deutschen Kabarett-Hradition wieder kräftiges Leben eingzublasen.(Siehe auch den Aufsatz„Der deutsche Humor in dieser Zeit“ von Heinz Kodr auf dieser Seite.) Privataufnahme Der deutsche Humor in dieser Zeit Srönde und Hintergründe für die schwierige Situction der deutschen Kabaretts Uns westlichen Deutschen wird oft vor- gehalten, wir hätten keinen Humor mehr. Daran ist etwas Wahres, doch ist diese sum- marische Behauptung, wie alle Verallgemei- nerungen, auch irreführend. Wenn wir kei- nen Humor„mehr“ haben, dann müssen wir also einmal welchen gehabt haben, und hat- ten wir einmal welchen, dann ist nicht ein- zusehen, weshalb er uns gerade jetzt abhan- den gekommen sein soll. Im allgemeinen ha- ben wir vielleicht nichts zu lachen— nicht über uns; aber im speziellen ist doch so aller- hand, worüber man nicht unbedingt weinen muß. Und überhaupt: was heißt„wir“? Wir haben den Humor nicht verloren, sondern die Zeit— oder genauer: die Funktionäre der Zeit. Herr Krüger, früher stellvertreten- der Bundespressechef, seit kurzem Chef- redakteur des NWDR-Fernsehens in Köln, hat wohl nicht umsonst aus dem neuen „Kom(m)ödchen“-Programm(„Verdummt in alle Ewigkeit“, der„Morgen“ berichtete aus- führlich über den hier angedeuteten Vor- fall) unter anderem auch die folgenden Verse aus der„Hymne auf die freie Presse“ für die niederrheinischen Television-Abonnenten ge- strichen: „Freiheit, die ich meine, die mein Herz erfüllt, Manchmal nur zum Scheine, meistens schwarz verhüllt. Laßt sie uns bewahren, groß sind die Gefahren, Morgen sind wir, wenn wir schlafen, schon beim Maulkorbparagraphen. Bei der staatlichen Tendenz, als Geschenk im nächsten Lenz. Heimlich, still und leise wie die Liebe, Kommt ein neues PROMͤI über Nacht, Und es sind die gleichen alten Diebe, die das schon einmal gemacht. Und süß singt der Redakteur sein Liedchen durch die Nacht: Die Presse, die Presse war eine Himmelsmacht!“ Jede Tages- und Wochenzeitung, in deren Spalten die Karikatur gepflegt wird, kann ein Liedlein davon singen, wie es um die Gestalter und vor allem die Empfänger des intelligenten, gezeichneten Witzes bestell ist. Einmal gibt es bei uns nur noch ganz Wenig gute Karikaturisten, und treffen sie einen politischen Komplex oder eine expo- nierte Persönlichkeit wirklich messerschart, meldet sich das Auswärtige Amt oder der „betroffene“ Politiker persönlich und er- suchen um Zurückhaltung. Es gibt Minister in Bonn, die der Anblick ihrer Karikaturen so bedrückte, daß sie„mit starken Mitteln“ So lange auf die Zeichner einwirkten, bis ein weiteres,„gemildertes“ Bild von ihnen ver- öffentlicht wurde. Gegenwärtig wird in Mün- chen ein für heutige Verhältnisse geradezu atemberaubendes Experiment gestartet: der „Simplicissimus“, das einst so traditions- reiche, satirische Wochenblatt, soll wieder erscheinen. Mitte Juli hat die bayerische Re- gierung die Lizenz erteilt, und seitdem wer- den in interessierten Kreisen Wetten darüber abgeschlossen, ob sich der neue„Simpl“ bei Handhabung der alten humoristischen Mittel einen Monat oder gar ein Jahr lang halten wird, ehe er aus Mangel an Käufern oder an behördlicher Humorlosigkeit erstickt. Sublimierter Witz war noch immer das letzte, was man„höheren Orts“ vertragen konnte, und die Düsseldorfer Vorfälle mit der versuchten Zensurierung des„Kom- (mödchen“ durch einen Rundfunkmann ha- Hen wie von ungefähr den Blick auf die heu- tige Situation des deutschen Kabaretts frei- gegeben. Wie bei den satirischen Zeitschriften und den Karikaturen herrscht auch hier Flaute und unternehmerische Zurückhaltung, denn das Kabarett appelliert zugleich an In- telligenz und Humor, und mit beiden zu- Sleich— der Film lehrt es!— ist kein Ge- schäft zu machen— heute; bei uns! Zwar gab es nach der Wiederzulassung der Brettl- Kunst, die unter dem Daumendruck gelenkter Kulturpolitik vor 1945 in die Flüsterbereiche abgewandert war, eine reichsmarkbegünstigte und politisch entfesselte Renaissance. Stoff zum Gelächter war in hinreichender Menge vorhanden: aus der überstandenen Vergan- genheit und der sich etablierenden Gegen- Wart, mit ihren Parlamenten und Wirt- schaftsämtern, Parteien, Doktrinen und Zei- tungen war für den auswertenden Esprit zu- nächst ergiebiger„Stoff“ zu holen. Doch schon kurz vor der Machtergreifung der D-Mark gab es die ersten Zusammenbrüche Unter den saisonbedingten, aber auch unter den berufenen literarischen Bühnen. Dem Spaß war vielerorts neben dem Geld und dem Publikum der Atem ausgegangen. Mün- chens„Schaubude“, von erlesenen Namen wie Kästner, Käutner, Ursula Herking und an- deren zu anfänglich sensationellen Erfolgen geführt, es gibt sie nicht mehr. Hermann Mostars„Hinterbliebene“, Günter Neumanns Berliner„Ulenspiegel“— wo sind sie ge- blieben? Geblieben ist aus jener Neu-) Grün- derzeit eigentlich nur das„Fom(m)ödchen“. Der kleinste und zaghafteste Versuch des Studenten-Ehepaares Kay und Lore Lorentz, der nach dem zweiten Welkkriege unternom- men wurde, um von einer zweimal drei Me- ter„großen“ Bühne vor 180 maximal im Düsseldorfer Stammhaus unterzubringenden Zuschauern einem Kabarett kräftiges Leben einzublasen, das zugleich an beste Ueberlie- ferungen anknüpft— dieser Außenseiterver- such war und blieb der erfolgreichste. Er überdauerte auch Werner Fincks„Mause- falle“ in Stuttgart und Hamburg und, eben- Falls in der Hansestadt, die„bonbonniere“, die einmal so verheißungsvoll begann und seit 1949 nicht mehr zu halten war. Was außerdem noch übrig blieb und sich unter ökonomischen Kunstkniffen micht weniger übrigens als das„Kom(m)ödchen“) mit Bra- vour durchficht, sind zum Beispiel die„Sta- chelschweine“ in Berlin, die„Kleine Freiheit“ (seit 1951) und die„Zwiebel“(die Niederlas- sung des parodistischen Kabaretts„Die Glo- betrotter“; seit 1954) in München, das„ren- dez-vous“ in Hamburg, die„Amnestierten“ und die„Kabarettiche“. Und was bei diesen zähen Florettisten des politischen, des alltäglichen, stets aber des kultivierten Witzes mit brennendem Aktualitätswert ökonomische Kunstkniffe er- forderlich macht, ist der Umstand, daß ein neues Programm einer solchen Bühne rund 20 000 Mark kostet und daß es sich erst vom vierten Aufführungsmonat ab zu amortisieren beginnt, wenn dabei jeden Monat ein Um- Satz erzielt wird, der etwa in derselben Höhe liegt, wie der Anfangspreis des Programmes! Das kann heute ein Kabarett nur noch„ein- spielen“(wie es im Filmdeutsch so typisch heißt), wenn es für die Einlaßkarte fünf Mark nimmt und höchstens sechs Tage der Woche in der Stadt seines Standortes auf- tritt, am siebenten aber(mindestens)„auf die Dörfer“ geht. Es gab Zeiten, da traten die Autoren des literarischen Witzes noch selber an die Rampe, so Ringelnatz, Endrikat, Kathi Ko- bus. Später bildeten sich die Ensembles, wie die Nach- und die Scharfrichter, die als hoch- gezüchtete Vortragskünstler meist darboten, Was andere ersonnen hatten. Heute ist ein Kabarett ein Bühnenkollektiv für sich, bei dem Regie, ja Choreographie eine wichtige Rolle spielen. Und die Autovren? Sagen Wir Kästner, sagen wir Thaddäus Troll— sie blei- ben weit im Hintergrund. Kay Lorentz hat das neue„Kom(m)ödchen“-Programm(aller- dings erstklassig) selbst geschrieben und ein- studiert. Das ist das, was er„Handbetrieb“ nennt. Nach seiner Erkenntnis darf Kabarett nicht rein kommerziell eingestellt oder„mo- derne Kunst“ sein wollen, sondern es muß von A bis Z ‚ernstes Bemühen“ zeigen und darf„nichts anfassen, was es nicht selbst sublimiert“ hat. 5 Und dieser sublimierte Handbetrieb mit Humor zu 20 000 Mark„pro Nummer“ ist eben der Witz beim Kabarett der mittfünf- ziger Jahre. Weder so noch so kann ihn sich jeder leisten. Heinz Koar Dienstag, 27. Juli 1954/ Nr. J)) „Berliner Neve Groppe“ Absstellung in Baden-Baden Zum ersten Male stellt die„Berliner Neue Gruppe“ nunmehr auch im süddeut schen Raum aus: bis zum 29. August ist ihn e. Jahresschau mit rund 160 Werken von meh als 50 Künstlern, darunter auch einigen westdeutschen Gästen, in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden zu sehen. Dem Alphabet nach beginnt die Reihe der Maler bei Friedrich Ahlers-Hestermann und endet bei dem 1923 geborenen Alfred Winter. Rust; damit ist zugleich auch schon der stilistische Reichtum, der von der festgefüg. ten Ordnung des Ahlers-Hestermannschen „Stilleben“ bis zu der etwas zwiespältig ab. strahierten„Meeresorgel“ von Winter- Rus reicht, umrissen. Dazwischen stehen ah Höhepunkte die schönen Aquarelle von Eduard Bargheer und Werner Gilles(ein „Fischfang“ von ihm ist besonders zu nen.) nen), der bei allen Wiederholungen doch immer wieder von neuem packende Cat Hofer, eine so zwingend klare und herbe Landschaft wie„Am Strand“ von Robert W. Huth. Bei den Nichtgegenständlichen überzeugen die symbolhaften Verschlingun- gen des Farblithos„Der Fisch der Christen von Georg Meistermann auch von der Kolo. ristischen Komposition her, und die dyna- mische Wucht und die wunderbare farbliche Sensibilität von E. W. Nay sind eine stet wieder faszinierende Begegnung. In erfreulich großem Umfang sind in die. ser Ausstellung auch die jungen Künstler vertreten. Der„Südliche Hafenplatz“ des 1930 geborenen Dietmar Lemcke wäre ohne De Chirico und ein paar andere italienische Vorbilder nicht zu denken, die Mischtechnik „Tote Stadt“ von Hans-Joachim Seidel(192 geboren) nimmt surrealistische Anregungen auf, und über die„Pariser Straße des 191 geborenen Heinz Weber sind schon die gan. zen französischen Neorealisten gegangen, Am„modernsten“ freilich scheinen noch im. mer die spielerischen Liniengeflechte al den Lackarbeiten von Juro Kubicek, das visionäre Inbild„Freude der Mutter“ von Alexandra Povòrina, die surrealistische Farbsymphonik in den Kompositionen Han; Kuhns. Und daneben malt Ernst Schumache: noch immer das, was man als„schöne“ Bil. der zu bezeichnen gewohnt ist; er hat auch den bisher größten Verkaufserfolg dieser Schau. Die Plastik ist zahlreich, dazu sogar auch noch gut vertreten. Am besten scheinen dar. unter das freie Formspiel von Karl Hartung (der nächste Woche mit einer eigenen gro- gen Ausstellung in der Mannheimer Kunst. halle hervortreten wird). Nicht nur mit sei. nem„Kopf Karl Ludwig Skutsch“ zeigt der 1915 geborene Bernhard Heiliger erneut, daß er in die vorderste Reihe der deutschen Bildhauer gezählt werden darf. Und die kleinen Tier-Bronzen von Renée Sintenis sind immer von neuem eine künstlerische Delikatesse. 8E Koltur-Chronik Eine Abendmusik, in deren Programm die altklassischen Meister der sacralen Musik einem andächtigen Zuhörerkreis erschlossen wurden, veranstaltete die Gemeinde der Trinitatis-Not- kirche am Sonntagabend. Eingeleitet mit dem dorischen„Ricercare“ von Johann Pachelbel das der musikalische Leiter des Abends, Lud wig Mayer, auf der Orgel ohne störende Ca. suren farbig interpretierte, folgten Gemeinde- gesang und Eingangsspruch des Pfarreg Scharnberger, worauf Paula Feierabend mi ihrer klangvollen Altstimme den Choral„Ad. Herr, mich armen Sünder“ von Dietrich Buxte. hude mit anschließender Orgelfiguration into. nierte. Johann Sebastian Bachs„Wir rufen Dich“ für Alt, mit Flöte und Continuo gad dem Flötisten Wilfried Neuer Gelegenheit, se. nen weichen Ansatz und seine saubere Tech nik mit der warmen Altstimme von Pau Felerabend in ein korrespondierendes Verhäl, nis zu bringen. Als dritten Meister hörte ma Georg Friedrich Händel mit der Arie„Er wel det seine Herde“(Alt) und die Flötensonat g-moll, wobei wieder die ganze Kultur Wil. kried Neuers offenbar wurde. Auch die ab- schließende c-moll-Orgelfuge und das Präll. dium von Bach konnte den Eindruck vom be. rufenen Organisten nur noch steigern.— Pla- rer Scharnbergers sympathische Art der litur. gischen Zwischengestaltung half dieser Feiel, stunde zu einer glücklichen Einheit, in der man aus der Hast des großstädtischen Sonn. tags in die beruhigende Atmosphäre religiösel Sammlung versetzt wurde. H. I Der 5. Deutsche Kunsthistoriker-Kongrel, zu dem rd. 300 Hochschullehrer, Museumsbeamte Denkmalspfleger, Angehörige freier Beru und Studenten teilnehmen, wird am Mittwoc in der Technischen Hochschule Hannover ef- öffnet. Die indische Erbschaft EIN ROMAN VON HORST BIERNAT H Copyright 1954 by„Mannheimer Morgen“ 39. Fortsetzung Und nun schau nicht so entgeistert, als ob ich daran schuld bin, sondern geh lie- ber in dein Bett und heul dich aus. Auch wenn der Lump keine Träne wert ist. Aber heulen ist in so einem Falle immer gut.— Das mit dem Geld und daß er dich aus lau- ter Anstand nicht heiraten kann, ist von A bis Z erstunken und erlogen gewesen, und ich meine, daß er auf die passende Gelegen- heit, dich loszuwerden, nur gewartet hat. Denn s wie ich die Sache heute sah, kommt so etwas nicht von heute auf morgen. Der treibt es mit dem fetten Frauenzimmer schon seit langer Zeit. Aber ich habe es ihm be- sorgt, darauf kannst du dich verlassen! Nicht laut und ordinär. Eher vornehm, mit drei Worten und einem Blick, aber der ging ihm durch und durch!“ Sie machte sich auf einen wilden Aus- bruch gefaßt, aber nichts von dem, was sie erwartet hatte, geschah. Vielleicht hatte der Meerrettich Charlottes Tränenvorrat bereits erschöpft. Sie war sehr blaß, aber sie trug ihre Niederlage mit Würde,„Das hätte ich im nicht zugetraut. sagte sie leise, und es War alles, was sie zu dieser Geschichte zu sagen hatte. „In solch einem Fall ist Tapferkeit ein Blödsinn“, meinte Frau Martha besorgt, „man sollte nichts in sich hineinfressen!“ ö Das war eine Weisheit aus langer Lebens- erfahrung. Früher war sie auch so dumm gewesen, alles herunterzuschlucken, aber das nutzten die Männer nur schamlos aus. Jetzt schluckte sie nicht mehr, sondern sie gab mit gleicher Münze heraus, und das reinigte die Luft. „So ein gemeiner Charlotte. „Ja— ewig schade, daß du nicht an mei- ner Stelle dort gewesen bist. Aber ich konnte dem Frauenzimmer ja schließlich nicht den kochenden Tee in die Visage schüt- ten. Da hätte man die Sache hinter sich— mit Pauken und Trompeten!“ Charlotte fuhr sich mit der Zungenspitze über die spröden Lippen und betrachtete ihre spitz zugeschliffenen Fingernägel wie eine Sammlung malaiischer Dolchmesser: Ihr? — Fa, ihm hätte ich die Krallen eingesetzt, daß er sich vier Wochen lang nicht hätte aus dem Haus wagen können!“ Frau Martha winkte ihr zu und deutete auf die Tür. Werner war hereingekommen. Er warf seine Mappe auf das Sofa und blin- zelte Charlotte geheimnisvoll zu. Und dabei bemerkte er die verweinten Augen der bei- den Damen.„Nanu“, fragte er leicht be- Stürzt,„hat es wieder mal eine Tragödie gegeben?“ „Unsinn, ich habe Meerrettich gerieben!“ „Gott sei Dank! mir geht die Krisen- stimmung in der Familie allmählich aufs Gemüt.“ Aber er machte dabei Charlotte hinter Frau Marthas Rücken wieder ein heimliches Zeichen, daß er ihr etwas zu sa- gen habe, was nur für sie bestimmt sei. Er ging ins Wohnzimmer voraus und sie folgte Schuft!“ knirschte ihm nach kurzer Zeit nach:„Was hast du, Werner, was ist los?“ „Dein Gebrauchsgraphiker steht an der Ecke vom Block und wartet auf dich. Er hat mir gesagt, daß er dich unbedingt sprechen muß. Es scheint auf Leben oder Tod zu gehen „Der kann lange warten!“ sagte sie grim- mig. „Hallo!“ rief Werner nicht wenig über- rascht,„du willst doch damit nicht etwa sagen, daß der Herr für dich gestorben ist? Soll ich ihm das etwa ausrichten? Er sog die Luft unbehaglich durch die Zähne,„solch heikle Aufträge übernehme ich äußerst un- gern, 5 „Du brauchst dich nicht weiter zu be- mühen, der wird schon von selber merken, was die Glocke geschlagen hat!“ 3 „Donnerwetter! Wie hat der ewige Refe- rendar das geschafft?“ fragte Werner, für das Rezept würde ich dich glatt ins Kino einladen.“ „Du bist ein Idiot!“ sagte Charlotte sehr unliebenswürdig und ließ ihn stehen. 11. Die Frühstücke im Ratskeller wurden für Wilhelm Ströndle zu einer lieben Ge- wWohnheit. Oskar Volleib bemühte sich um seine Freundschaft und ließ sie sich etwas kosten. Die schwachen Proteste von Wilhelm Ströndle, daß er diese Einladungen doch nicht dauernd annehmen könne, ohne sich zu revanchieren, wehrte er geschickt ab und versprach Wilhelm Ströndle, daß er sich zu weit opulenteren Frühstücken von ihm ein- laden lassen werde, wenn er die indischen Millionen erst in den Händen hätte. Frau Martha konnte es sich ersparen, für ihn zu kochen, Zu den Mahlzeiten daheim brachte er keinen rechten Appetit mehr mit. Heute hatten sie zu der obligatorischen Flasche Mosel ein Ragout fin gegessen, sehr pikant und mit vielen Champignons unter der rösch gebackenen Kruste. „Wirklich erstklassig!“ sein Gesicht ver- klärte sich noch in der Erinnerung an den Genuß. Ragout fin, dachte Frau Martha hm— man wußte nie so recht, was drin war, aber sie hütete sich, etwas zu sagen. Ihr gegenüber war er gereizt und leicht er- regbar. Wenigstens bekam ihm der Mosel gut... Sie spürten, daß er eine Neuigkeit mitgebracht hatte, die ihm auf der Zunge brannte. Er wartete nur darauf, angezapft zu werden, und Frau Martha brachte es nicht übers Herz, ihn schmoren zu lassen. „Hast du heute etwas Besonderes ge- Hört? Er unterbrach die Wanderung zwischen Herd und Fenster und schob die Brille in die Stirn, er räusperte sich bedeutungsvoll und schaltete erst einmal eine kleine Kunst- pause ein:„Hm, Volleib meint, ich sollte 80 rasch wie möglich selber nach England fah- ren und die Geschichte an Ort und Stelle vorantreiben.. Sein Blick fragte: nun, was sagt ihr dazu? „Teufel ja!“ stieß Werner hervor,„wenn du vielleicht einen Dolmetscher und Sekre- tär brauchen solltest: hier steht er!“ „Kannst du überhaupt so viel Englisch, daß es einen Zweck für dich hat, hinzu- fahren?“ fragte Frau Martha. „Als ob das so wichtig wäre“, sagte er ein wenig irritiert und auch verletzt, dag das alles war, was sie zu bemerken hatte. „Wenn man dort deutsch schreiben kann, dann kann man auch deutsch sprechen. Zum mindesten kann es dieser Mr. Fullard, mit dem ich zu tun haben werde.“ „Weshalb hat es Volleib auf einmal 80 eilig? Und glaubst du wirklich, daß du rascher zu der Erbschaft kommst, wenn du selber hinübergehst? Und meinst du nicht, daß man drüben denken wird, du könntest es vor lauter Gier nicht mehr erwarten?“ Heraus Verlag. druckei Chefre. Stellv.: Dr. E. weber; Lokales Dr. F. Land: Simon; Chef v. Bank,! Bad. Ko Mannhe Nr. 80 0 are ee 9. Jahr E 1 den mit auf nete Wie Ansc vor. E CDU, 2 Arnold gierung ligt ist. Meye Finanz (CDU) übernin Rudolf ministe FDP) Verkeh sident. Soziale führt, wirtsch Peel Wieder Artur des M Aus d. ausgesc P. Was die Vo tenmal am Die zeugzw waren Verkeb neun Leben einem sische Maschi Der von de an die wurde, der br. Eingre. amerik Die stierte beiden gegen Marine gewäss Der inzwise der 27 amerik der R chinesi Der wegen hatte s det sic hörden fall an Ver „Anstatt dich zu freuen, daß ich aus die. Stu sem Kaff einmal in meinem Leben heraus, über komme, stellst du ein Dutzend Fragen. Und Pandees was für Fragen! In jeder eine heimliche Dienst Giftspritze! Es sieht gerade so aus, als 05 Zwisch du mir die Reise nicht gönnst.— Rücksiel(pd), 50ll ich darauf nehmen, was meine Reise fit. einen Eindruck auf die Herren Engländel Ge macht? Daß ich nicht lache! Seit hundert 1 Jahren liegt ein Millionenvermögen, de een meiner Familie zusteht, in den Tresors dei Verde Bank von England, und ich soll warten, bi 100 de es den Herren Beamten einfällt, den Amts 28 8 schimmel auf Trab zu bringen? Oder bildes 15 en du dir ein, daß diese Brüder drüben anden abe s sind als bei uns? Wenn man da nicht Damp 85 üb dahinter macht, dann rührt sich nichts. Ic 125 1 fahre nach England, nach London, zun) 1885 Schatzkanzler, und du kannst dich dara 855 te verlassen, daß ich den staub von den Akten N Wirbeln werde!“ Ger r „Und wer zahlt die Reise?“ fragte Wer: M11 ner. bb „Oskar Volleib natürlich!— Und um auch N 5 das richtig zu stellen, was deine Mutter Vor- VIE her angedeutet hat— ich weiß genau, was Verfas das zu bedeuten hatte!— nicht Oskar 1 anwalt leib hat es eilig, sondern ich! Ich!“ währe „Schon gut, Willi, ich habe mich deren 5 gewöhnt, daß ich bei dir in letzter Zeit 10 8 5 8 dauernd ins Fettnäpfchen trete. Reg 5 8 wieder ab.— Wann soll die Reise josgenen, glich „Ich werde Mr. Fullard meinen Besuct 3 55 noch heute ankündigen und sofort Pe ter sen und Einreisegenehmigung beantrageg erhobe Offiziell fahre ich geschäftlich nach Englan Oskar Volleib hat mich beauftragt, m Den einem Heringsexporteur zu verhandeln, 15 Fun dem unsere Firma schon vor dem Krieg n Oebat Verbindung stand.— Ich nehme an, dab i N Aung in vierzehn Tagen oder drei Wochen stan- eilun ten werde.“ lerte Fortsetzung folgt.