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Xvaro und ider Skala m vorstel- at wieder 1 V»Antime stehen ge- Iwin Wöst⸗ n in erster zu diesem time The- als vierte „Deutschen „Göttinger dem„Göt⸗ Das Zim: lossen und nußzte 1952 b einstel. iche Gast- sthoft, der er wirkte, Tlagenfurt rene eee, — wieder in e, fremde Weiß von schönen Hloß die — Hand an und be- itzen in e neben- gte, daß ie wußte, und kein sich 80 elt hatte. er in der rmachen sie heute rau, eine am Ufer W—— e Enten, vammen. n würde, schreck und der — * Mannes tändiger und im hen las- ner be. mit dem wen es o etwas illi, mir deinem st doch hen. ber um, den die uns die ag folg 2 nerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: Kobbert; Wirtschaft: F. 0. Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: chef v. D.: O. Gentner. 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August 1954 Dulles drängt zum Südostasienpakt Entsprechende Konferenz soll spätestens Anfang September einberufen werden . Washington.(U) Die USA und Großbritannien planen die Konferenz über einen Verteidigungspakt für Südost-Asien bald einzuberufen. Als Termin soll Anfang September vorgesehen sein. Sie soll möglicherweise in der Sommerresidenz Baguio bei Manila auf den Philippinen stattfinden, doch liege darüber noch kein Beschluß vor. Einladungen sollen an Indien, Pakistan, Indonesien, Ceylon und Burma versandt werden, um auch diese Staaten zur Teilnahme am geplanten Pakt aufzufordern. Zusagen liegen bisher von Frankreich, den Philippinen, Thailand, Australien und Neuseeland vor. In Kreisen des amerikanischen Außen- ministeriums wird zur Zeit die Frage ge- prükb, ob es auf Grund des Genfer Abkom- mens möglich ist, auch Kambodscha, Laos und den freien Teil Vietnams als Mitglieder in den Pakt aufzunehmen. Aber Außen- minister Dulles hat bereits geäußert, daß das Territorium dieser Staaten jedenfalls in das Gebiet einbezogen werden kann, das von den Mitgliedstaaten verteidigt werden soll. Dulles legt, wie weiter verlautet, größten Wert darauf, daß die Konferenz Anfang September beginnt, damit sie nicht mit der Tagung der General versammlung der Ver- einten Nationen in New Vork zusammen- fällt, die am 21. September eröffnet wer- den Soll. Ueber die Pläne für den Südostasien-Pakt verlautet, daß er nach dem Muster der Ver- teickigungsverträge der USA mit Australien und Neuseeland oder den Philippinen abge- schlossen werden soll. Danach werden die Mitgliedstaaten nicht verpflichtet sein, Trup- pen auf dem Gebiet von Mitgliedstaaten zu stationieren oder bestimmte Wafßfenliefe- rungen vorzunehmen, wie es im Nord- Ablantikpakt vorgesehen ist. Sie würden sich Vielmehr nur verpflichten, jedem Angriff ge- meinsam entgegenzutreten. Aus Kreisen des indonesischen Außen- mümisteriums wurde mitgeteilt, daß Indo- mesien entschlossen sei, keinem von den USA für Südostasien vorgeschlagenen regionalen Verteidigungabkommen beizutreten. Die Teil- nahme an einer solchen Organisation würde das Ende einer unabhängigen Außenpolitik des Landes bedeuten, Indonesien bilde mit 11„einen neutralen und unabhängigen loc 135 Ein Beamter des Amtes für die amerika- mische Auslandshilfe erklärte am Montag, die USA beabsichtigten diejenigen Nationen Süd- ostasiens zu unterstützen, die entschlossen seien, dem Kommunismus Widertand zu lei- sten, beonders Laos, Kambodscha und dem freien Vietnam. Das freie Vietnam wird Voraussichtlich Auslandshilfe nach allen Richtlinien der amerikanischen Regierung Gefängnis für Neumann und Dickel Doch die jetzt vom Bundesgerichtshof Verurteilten sind verschwunden Von unserem Korrespondenten dt Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof hat am Montag nach siebenwöchiger Prozeßdauer das Urteil im Prozeß gegen die KPD- Funktionäre Oskar Neumann(München), Karl Di k- kel(Wuppertah und Emil Bechtle(Reut- lingen) in Abwesenheit der Angeklagten ver- kündet. Die Verurteilten hatten dem Gericht schriftlich mitgeteilt, daß sie nicht zur Ver- kündung erscheinen würden. Neumann und Dickel waren, als sie nach Schluß der Ver- handlung erneut verhaftet werden sollten, in Karlsruhe nicht aufzufinden. Sie hatten sich dort ohne polizeiliche Anmeldung gufgehal- ten. Neumann und Dickel wurden zu je drei Jahren, Bechtle zu acht Monaten Gefängnis verurteilt, weil sie in ihrer Eigenschaft als Funktionäre des verbotenen„Hauptausschus- ses kür Volksbefragung gegen die Remilita- risierung“ als Rädelsführer in einer verfas- sungs feindlichen Vereinigung tätig gewesen sind. Da Milderungsgründe wegen ihrer Ver- kolgung durch das NS-Regime anerkannt Wurden, sind Neumann und Dickel je ein Jahr Untersuchungshaft angerechnet worden, während bei Bechtle eine zehntägige Unter- suchungshaft angerechnet wird. Das Gericht hat den Tatbestand der Vor- bereitung eines hochverräterischen Unter- nehmens verneint. Für die Bejahung sei das Vorliegen eines konkreten Umsturzplanes nötig. Daß bei den Machthabern der Sowijet- zone der Wunsch bestehe, das dortige System auf Westdeutschland zu übertragen, und daß der„Hauptausschuß“ mit einem solchen Wunsch sympathisierte, genüge nicht zur Er- füllung des Tatbestandes der Vorbereitung zum Hochverrat. Auch wenn eine Partei ver- kassungsfeindliche Ziele verfolge, könnten ihre Mitglieder wegen ihrer Tätigkeit so lange nicht zur strafrechtlichen Verantwortung ge- zogen werden, so lange nicht das Bundesver- fassungsgericht die verfassungsfeindliche Tä- tigkeit bestätigt habe. Auch ihre für die Ziele ihrer Partei werbende Tätigkeit im Rahmen einer anderen Vereinigung könnte nicht zur strafrechtlichen Verantwortung der Partei- mitglieder führen, wenn nicht diese Vereini- gung selbst verfassungsfeindliche Ziele ver- folge, Dieser Tatbestand aber sei beim „Hauptausschuß für Volksbefragung gegen die Remilitarisierung“ konkret erst nach sei- nem Verbot im Januar 1952 nachzuweisen. Von diesem Zeitpunkt an hätten die vom „Hauptausschuß“ herausgegebenen Schriften verfassungsfeindliche Ziele verraten. In die- sen Schriften sei erklärt worden, daß alle Entscheidungen der gesetzgebenden Organe in der Bundesrepublik für null und nichtig anzusehen seien. In diesen Schriften sei fer- ner von den Mitgliedern der Bundesregierung als den Kriegstreibern, Kriegsverbrechern und Kriegsgewinnlern gesprochen worden. Auch den Tatbestand der Geheimbündelei verneinte das Gericht, da der„Hauptaus- schuß“ nicht eigentlich geheim gearbeitet habe. Die Angeklagten waren aber nicht nur, so sagte Senatspräsident Dr. Geier ab- schließend, sie wollten auch bewußt dem Bestand der Bundesrepublik gefährlich sein. Eingehend befaßte sich der Prasident auch mit dem Charakter der zahlreichen Zeugen, deren Aussagen nur mit Vorsicht zu ver- werten seien, soweit sie selbst dem„Haupt- ausschuß“ angehört hätten. Zum Teil würden sie sich auch heute noch zu ihren Zielen be- kennen und ihnen der Wille fehlen, dem Gericht bei der Wahrheitsfindung zu helfen. (Siehe auch Seite 2) Neue Unruhen in Guatemala Angehörige der Militärakademie Guatemala City,(dpa) Etwa 60 Offiziere und Kadetten der guatemaltekischen Mili- tärakademie haben am Montag gegen die neue antikommunistische Regierung in Gua- temala revoltiert. Bei schweren Kämpfen in der Hauptstadt sollen eine Reihe von Men- schen ums Leben gekommen oder verwundet worden sein. Die Regierung, die die Revolte auf kommunistische Umtriebe zurückführt, erklärte, sie sei Herr der Lage. Bei der Niederwerfung des Putsches wa- ren Flugzeuge gegen die Aufständischen ein- Sesetzt worden, die nach bisherigen Berich- ten eine Uebergabe ablehnen. Herd des Auf- ruhrs war die Militärakademie im Süd- westen der Stadt. Truppenteile der Armee sollen sich den Aufständischen angeschlos- an haben, Als sie versuchten, sich in den Zesitz der Stadt zu setzen. Außerhalb von Guatemala City ist es nach den bisherigen Berichten nicht zu Kampfhandlungen ge- kommen. Im Gegensatz zu den Verlautbarungen der Suatemaltekischen Regierung, daß Kom- maunisten hinter dem Aufstandsversuch ständen, stehen Informationen von guate- maltekischer Seite in Washington, in denen kommunistische Einflüsse bestritten werden. Der Chef der Militärjunta, die vor einem Monat den bisherigen Staatspräsidenten, vacobo Arbenz, gestürzt habte, Oberst Car- Jos Castillo Ar mas, hat die militärischen Maßnahmen gegen die Putschisten selbst Seleitet. Das amerikanische Außenministerium destätigte am Montag, daß es in Guatemala 2 5 zu Zusammenstößen zwischen Kadet- en der Militärakademie und Angehörigen 55 gustemaltekischen Befreiungsarmee ge- ommen ist. Der Pressechef des Außen- revoltieren gegen die Regierung ministeriums erklärte, nach den bisherigen Informationen scheine es sich um einen Streit von mehr lokaler Bedeutung zwischen Mitgliedern der Militärakademie und An- gehörigen der Befreiungsarmee gehandelt zu haben. erhalten, die auf Grund des Genfer Abkom- mens zugelassen ist.“ Der republikanische Eraktionsführer im amerikanischen Senat, William F. Know- Ja nd, erklärte jetzt, die Vereinigten Staa- ten sollten die, diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion oder einem ihrer Satelliten- staaten„im Falle eines neuen Zwischenfalls“, bei dem Amerika nicht sofort Satisfaktion erhält, abbrechen. Knowland, der in einem Fernsehprogramm sprach, sagte, die ganze Frage der Beendigung der diplomatischen Beziehungen mit Rußland müsse„ernster überlegt“ werden, als das bisher getan wor- den sei. Nach dem Waffenstillstand in In- dochina sei die freie Welt dem Verlust ganz Asiens nähergekommen. Die frühere demo- kratische Regierung der Vereinigten Staaten habe„beträchtlich“ zu diesem„ungeheueren kommunistischen Sieg“ beigetragen. Den Engländern warf Knowland vor, Indien in der britischen Fernostpolitik ein„Vetorecht“ eingeräumt zu haben. Indiens Politik aber unterliege dem chinesischen Veto, das wie- derum von Moskau abhängig sei. Der Sender des Vietminh beschuldigte am Montag die amerikanischen Imperialisten und französischen Kriegshetzer“, die Erfül- jung des Waffenstillstandsabkommens in In- dochina dadurch verhindern zu wollen, daß sie die Bevölkerung Nordvietnams zur Um- siedlung nach dem Süden ermutigten. Die nach Süden Evakuierten würden dort als „Söldner und Arbeitssklaven ausgebeutet.“ Polen protestiert bei den USA wegen Schiffsbeschießungen London.(UP) Die polnische Regierung hat den USA eine Note übermittelt, in der gegen die angebliche Beschießung von Z Wei polnischen Dampfern an der Küste von Hainan durch amerikanische Flugzeuge pro- testiert wird. Die polnische Nachrichten- agentur„PAP“ veröffentlicht die Note, in der es heißt, daß der Zwischenfall am 26. Juli an der Ostküste von Hainan erfolgt sei. Ein Sprecher des amerikanischen Außen- ministeriums wies am Montag mit Nach- druck die Beschuldigung der polnischen Re- gierung zurück. In einer Seeschlacht zwischen rotchinesi- schen und nationalchinesischen Kriegsschif- ken wurden am Sonntag, wie ein in London eingegangener Bericht aus Hongkong be- sagt, ein rotchinesisches Kriegsschiff ver- senkt und ein weiteres schwer beschädigt. Die nationalchinesische Regierung auf For- mosa meldete am Montag, daß die See- schlacht vor der Küste von Mittel-Chekiang in der Nähe von Tächen etwa eine Stunde lang andauerte. Sommerlich warme Tage sind endlich ins Land gezogen und wahrend an den Aybeitsstellen in den Städten die teten Hitzegrade schon wieder zu stöhnen beginnen, betrieb zu verzeichnen Raben, erfreut sich Wettersorgen der letzten Wochen erleichtert, Menschen Über die so lange erwar- die Eisdielen und Badestrände Hoch- uer draußen auf dem Lande, von den Bild: Pragher der Bau der keißen Tage der Ernte. Ministerpräsident für Tunesien ernannt Der Bey beauftragte Tamar Ben Ammar mit Regierungsbildung Tunis.(UP) Der Bey von Tunesien Sidi Mohammed el Amin, hat am Montag die drei Millionen Araber in Tunesien auf- gefordert, die Reformvorschläge des fran- Zösischen Minister präsidenten, Mendes France, als Beginn eines neuen Abschnittes in der Geschichte Tunesiens anzunehmen. Gleichzeitig erließ der Bey von Tunis einen Aufruf an die Bevölkerung zur Ruhe und Ordnung. In dem Aufruf heißt es:„Die Re- gierung der französischen Republik hat in einer Geste, die in die Geschichte eingehen wird, nicht gezögert, eure politische Reife und die Legitimität eurer politischen An- sprüche anzuerkennen“. Wenige Stunden, bevor der Bey diesen Aufruf erließ, hatte er den 68 jährigen tunesischen Politiker Tamar Ben Am- mar mit der Neubildung der Regierung beauftragt, deren Geschäfte seit dem Rück- tritt des Ministerpräsidenten Mohammed M'Zali am 17. Juni nur provisorisch wahr- Die CDU weist die Sowjetnote zurück Schröder nennt den Fall John einen„bedauerlichen Einzelfall“ Baden-Baden.(dpa/ UP) Der Vorstand der Bundestagsfraktion der CDU/CSU wies in einer Sitzung in Baden-Baden die letzte sowjetische Note über ein europäisches Sicherheitssystem einmütig als einen neuen Versuch der Sowjets zurück, Uneinigkeit in das Lager des Westens zu tragen, das Zu- standekommen der EVG zu verhindern und dadurch die freie Welt entscheidend zu schwächen. Die Stellungnahme des Vorstan- des ist in einem Kommuniqué enthalten, das nach einer Sitzung herausgegeben wurde, an der auch Bundeskanzler Dr. Adenauer und mehrere Bundesminister teilnahmen. Die Sitzung diente der Behandlung der Sowjet- note und des Falles Dr. John. Zum Fall John erklärte Bundesinnenmini- ster Dr. Schröder, John Sei ein Einzelfall und John habe als Leiter des Verfassungs- schutzamtes auch keinen Zugang zu geheim- zuhaltenden Angelegenheiten gehabt, durch deren Preisgabe die Sicherheit der Bundes- republik gefährdet werden könnte. Es sei noch nicht geklärt, ob er in verräterischer Ab- sicht in die Sowjetzone gegangen sei und wie seine Erklärungen zustande kamen. Sicher sei, daß John von der SED- Propaganda aus- genutzt werde. Zur außenpolitischen Situation erklärten der CDU/ CSU-Fraktions vorsitzende, Dr. Heinrich von Brentano, und der Abge- ordnete Dr. Eugen Gerstenmaier vor der Presse, die Fraktion sei einmütig der Auffassung, daß es im deutschen Interesse unerträglich wäre, wenn die sowjetische Note ernstlich zur Grundlage neuer Verhandlun- gen gemacht würde. Brentano sagte, Deutsch- jand dürfe keinesfalls das angetan werden, was Genf für bisher freie Gebiete gebracht habe. Dr. Gerstenmaier warf der SPD vor, der von den Sowjets beabsichtigten Neutra- lisierung Deutschlands durch die jüngsten Verlautbarungen Vorschub zu leisten. Zwischen Gesfern und Morgen Die Lohnverhandlungen zwischen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder und der Vereinigung kommunaler Arbeitgeber- verbände einerseits sowie der grogen Tarif- kommission der Gewerkschaft Offentliche Dienste, Transport und Verkehr anderer- seits über die Lohn- und Gehaltsforderun- gen der GTV haben am Montagabend nach fast Zwölfstündiger Verhandlung in Stutt- gart noch zu keinem Ergebnis geführt. (Näheres siehe Wirtschaftsteil.) Eine Landesarbeitsgemeinschaft christlich- sozialer Bewegung in Nordrhein- Westfalen wurde in Düsseldorf gegründet. Ziel der Ar- beitsgemeinschaft, der namhafte Gewerk- schaftler angehören, ist die Förderung des christlich-sozialen Gedankengutes innerhalb der Einheitsgewerkschaften. Der Kongreß des internationalen Bergar- bpeiter verbandes(IBV) wurde am Montag in Dortmund eröffnet. Delegierte aus 22 Län- dern wollen die Sozialisierung des Kohlen- Und Erzbergbaues, die Lage der J Ungarbeiter und Probleme der Gesundheit der Bergleute erörtern. Zum 20. Todestag von Hindenburg ge- dachte der Kyffhäuserbund am Montag in Marburg mit einem Gottesdienst und an- schliebender Kundgebung des ehemaligen Reichspräsidenten. Eine Veränderung des Verfassungsschutzes Würde von der SPD erneut abgelehnt. Der Pressedienst der Opposition wandte sich Se- gen eine Zusammenfassung des Bundesamtes und der Landesämter für Verfassungsschutz und verlangt zur Kontrolle eine stärkere Einschaltung des Parlaments. Professor Carlo Schmid setzte sich in der französischen Wochenschrift„Expreß“ für politische und wirtschaftliche Bindungen des Westens mit der Volksrepublik China ein. Zwischen Moskau und Paris wurde eine neue Luftverkehrslinie eröffnet. Die Flug- zeit für die 2700 Kilometer beträgt vier- zehn Stunden und zehn Minuten. 5 Eine Verteidigungsgarantie für Südafrika, die die NATO ergänzen soll, forderte der Mi- nisterpräsident der südafrikanischen Union, Dr. Malan, in einem Interview. Dieses Abkommen solle die antikommunistischen Staaten am Indischen Ozean einschließlich ihrer Mutterländer verbinden, Fünf Mitglieder der Kommunistischen Partei der USA sind nach Mitteilungen des amerikanischen Bundesfahndungsdienstes (FBI) verhaftet worden. Zwei der Verhaf- teten hätten sich seit sechs Monaten ver- borgen gehalten. Hingerichtet wurden in Rotchina zehn Nationalchinesen, die nach Meldung des Senders Peking als„amerikanische Spione“ über dem chinesischen Festland abgesetzt worden sein sollen. Radar-Warntürme sind längs der Ost- küste der USA errichtet worden, Sie stehen mit größeren Küsten-Radarstationen in Ver- bindung und sind dadurch in das Sroße amerikanisch- kanadische Radarwarnnetz ein- geschaltet, das das Industriegebiet Neueng- jands schützt und bis nach Neufundland reicht. Aegypten und Saudiarabien sind über- eingekommen, Militärmissionen auszu- tauschen, Auch ägyptische Techniker sollen nach Saudi-Arabien entsandt werden, Keinen Botschafter entsendet die grie- chische Regierung nach Bulgarien, weil Bul- garien sich geweigert habe, die griechischen Forderungen auf bulgarische Wiedergut- machungsleistungen in Höhe von 180 Mil- lionen Mark zu erörtern. Kaiser Haile Selassie beendete seinen Staatsbesuch in Griechenland und kehrte mit einem Sonderflugzeug nach Addis Abeba zurück. genommen wurden. Der neue tunesische Ministerpräsident, Tamar Ben Ammar, 181 einer der reichsten Großgrundbesitzer Tune: siens und gehört seit langem der Neo- destour-Partei Neue Unabhängigkeitspar- tei) an. Er vertritt jedoch einen gemäßigten Kurs und ist in den letzten Jahren politisch wenig hervorgetreten. Die Entlassung der Führer der Neo- destour-Partei aus der Internierungshaft, die von den französischen Behörden in der Nacht auf Montag verfügt wurde, scheint eine weitere Entspannung gebracht Z⁊u haben. Terrorakte, die in den letzten vier Monaten 310 Opfer kosteten, haben ich schon seit dem Besuch von Mendées-France vor zwei Tagen nicht mehr ereignet. Unter den aus der Internierung Entlassenen be- findet sich auch der Parteisekretär Mon gi Slim, der sich auf Veranlassung des Beys von Tunis sogleich nach Paris begab, um den noch internierten Führer der Neodes- tour-Partei, Habib Bour gui ba, von den Ereignissen zu unterrichten. Christian Föuchet, der Minister für tunesische und marokkanische Angelegen- heiten, hat seine Abreise nach Paris ver- schoben, um weitere Verhandlungen zu füh- ren. Seine Abreise wird heute, Dienstag- nachmittag, erwartet. Im Gegensatz zu der augenblicklichen Entspannung in Tunesien halten die Terror- akte im benachbarten Marokko trotz der verstärkten Gegenmaßnahmen seitens der Behörden an. In den letzten 24 Stunden kamen sieben Personen ums Leben, davon sechs in Zusammenstößen in Fez. Dort hatte sich das Gerücht verbreitet, daß Sultan Sidi Mohammed Ben Voussuf aus dem Exil zurückgekehrt sei. Darauf kam es zu Un- ruhen unter Anhängern und Gegnern des Sultans. Ein Sprecher des Ministeriums für marokkanische und tunesische Fragen in Paris sagte am Sonntagabend, eine Rück kehr des ehemaligen Sultans auf den Thron stehe überhaupt nicht zur Debatte. Der Sprecher äußerte die Vermutung, dag die Gerüchte von Nationalisten ausgestreut wor- den seien. Bombenanschlag auf Wafkfenstillstandslager in Korea Seoul.(UP) In das Bager der neutralen Waffenstillstandskommission für Korea wurden am Sonntagabend drei Bomben ge- worfen, von denen allerdings nur eine explodierte. Verletzte gab es dabei nicht. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Angriff seitens der Südkoreaner gegen die tschechoslowakischen und polnischen Mit- glieder der Kommission. Kaum 24 Stunden zuvor waren bereits zwei Schüsse auf das Lager abgegeben worden. Auf Veranlassung der Kommunisten fand am Montag eine nahezu zweistündige Geheimsitzung der Waffenstillstandskom- mission der Vereinten Nationen statt, in der die Kommunisten zu beweisen versuch- ten, daß am vergangenen Donnerstag zwei Angehörige der Truppen der Vereinten Na- tionen ins kommunistisch besetzte Gebiet Koreas eingedrungen und dort eine Schue- Berei verursacht hätten. Bei dieser Schie- Berei seien die beiden Soldaten der Verein- ten Nationen getötet worden. Der ameri- kanische Oberstleutnant John Brock, der das alliierte Oberkommando in dieser Sit- zung vertrat, lehnte es ab, Einzelheiten der Sitzung mitzuteilen. Er hatte lediglich schon vor der Sitzung erklärt, die Kommunisten behaupteten, die beiden Soldaten bereits begraben zu haben. Ausweispapiere der Toten seien nicht vorgelegt worden. 5 Seite 2 MORGEN ORG E Kommentar Dienstag, 3. August 1934 Jetzt baden sie wieder Gemeint sind mit dieser Ueberschrift die Tunesier; sie paßt aber auch für uns. Der erste Ferientag für Baden- Württemberg schenkt Uns einen Wetterbericht mit Aus- Sicht auf sommerliche Wärme. Wenn sich das erfüllt, ist es der Erfolg des Kampfs Zwischen einem„Alpenhoch“ und einem Westeuropäischen Tiefdruckgebiet. Hunds- tage in der Politik sind indessen noch nicht Zu erwarten. a Dag die Tunesier wieder baden gehen, ist ein neuer Erfolg des französischen Mini- Ster präsidenten Mendes- France. In letzter Zeit war ein ständiger Kleinkrieg in Mrem Lande im Gange. Schüsse und Spreng- stoffanschläge machten das Leben unsicher, so daß die Menschen es vorzogen, wenn und Warm irgend möglich zu Hause zu bleiben. Nun sitzen sie plötzlich abends wieder in den Cafés und gehen auch wieder zum Baden. Von einem Tag auf den anderen ist die Angst gewichen. Das allein ist doch ein Erfolg. Freilich wird ihn anscheinend das Parlament in Paris dem Ministerpräsidenten nicht so leicht machen wie den Erfolg“ mit dem Waffenstillstand in Indochina. Nach den ersten Tagen der Erleichterung, die dem Abschluß der Genfer Konferenz in Frank- reich und der übrigen Welt folgten, mehren sich nun mit Bedacht die kritischen Stim- men auch dazu. Der„Erfolg“ sei doch eigentlich die Besiegelung einer Niederlage, und eigentlich sei er höchstens darin zu schen, daß Mendeèes-France das Kunststück kertig brachte, eine Niederlage in einen Er- kolg umzumünzen. Nun ja, wie man es sieht. Die Feuerwehr meldet es auch als einen Er- folg, wenn sie zum Brand eines großen Häuserkomplexes gerufen wird und es ihr gelingt, das Feuer einzudämmen, einen Teil der wertvollen Bauten zu retten. Mendes-France ist von einer Politik des realistischen Sturms und Drangs besessen und in seinem Realismus hat er auch die dringlichen Aufgaben günstig abgestuft. Das Kriegsende in Indochina sicherte ihm gro- Ben Beifall. Mit Tunesien wird es schon Schwerer sein. Und dann erst mit der EVG! Den Erfolg, daß die Tunesier wieder ver- trauensvoll baden gehen, brachte er viel- leicht nicht einmal so sehr durch die Re- kormpläne selbst ein als durch die persön- lich ansprechende Art, mit der er sie bei einem Blitzbesuch dem Staatsoberhaupt des Protektorates und den Menschen dort und in Frankreich nahe brachte. Er erntete den Jubel der Tunesier, nicht dagegen den un- geteilten Beifall in Paris. Natürlich: Den Krieg in Indochina war man in Frankreich gründlich satt. Alle hatten eingesehen, daß Aus einer Fortsetzung nichts mehr heraus- zhelen War, ein Friedensschluß jetzt Aber vielleicht noch etwas retten konnte. Der heiße Boden in Tunis brannte und brennt den Parisern in ihren Amtsstuben, Zeitungsredaktionen und Cafés noch längst nicht so heiß unter den Füßen. Aber Mendeès-France hat doch ein sehr einleuchtendes Wort gesagt, wie er es über- haupt versteht, mit einleuchtenden, ein- fachen Formulierungen zu seinen Lands- leuten zu sprechen und dadurch den nüch- ternen Realismus seiner Politik volkstüm- lich zu machen. Er sagte:„Dort litt ein Volk, das wir in der Liebe zur Freiheit er- zogen haben, weil es der Ansicht war, man enthalte ihm die Rechte vor, die wir selbst es zu schätzen gelehrt hatten“. Darin liegt die ganze Problematik der heutigen Rolle des weißen Mannes in überseeischen Ge- bieten enthalten, ob sie nun Kolonien oder Protektorate genannt werden. Die Schüler kühlen sich mündig geworden, und der Leh- rer muß froh sein, wenn er in das neue Verhältnis wenigstens noch etwas Achtung rnit hinüberrettet und hoffen darf, daß sein Rat und seine längere Erfahrung noch etwas gelten. Vom Lehren und Lernen sprach über das Wochenende bei zwei Anlässen auch unser Bundespräsident Theodor Heuss. Einmal Tief er die deutsche Jugend auf, sich zunächst das eigene Land zu erwandern und dann erst ins Ausland zu reisen; auch dort aber solle sie sich nicht als Missionare, sondern als Lernende fühlen. Und dasselbe wünscht Heuss von den deutschen Hochschullehrern, denen er die Möglichkeit geben möchte, wie- der mehr im Ausland zu wirken. Es Wär, eine Warnung vor zu großer Selbstsicherheit und, besonders im ersten Fall, ein höflich-diskreter Beitrag zu den sonst manchmal recht plump geführten De- batten über das Auftreten Deutscher im Ausland. Dahinter steht die Vorstellung, dag man sehr wohl auch dann nach außen wir- ken kann, wenn man nicht mit dem Anspruch des Belehrenden oder des Bekehrenden auf- tritt.— Professor Carlo Schmid warnte Wieder einmal davor, die Menschen in der Sowjetzone durch Apfelsinen und üppige Filmplakate gewinnen und überzeugen zu wollen. Das ist eine andere Seite des glei- chen Problems. Noch weniger wird es den wWeigen Völkern gelingen, die farbigen durch Dollarkredite und durch Marylin Monroe zu missionieren. Sehr fragwürdig ist auch die Meinung des schrecklichen Alten“ in Seoul, des süd- koreanischen Staatspräsidenten Syngman Rhee, der glaubt, Nordkorea ohne groge Verluste und ohne das Risiko eines dritten Weltkrieges von den Kommunisten befreien 2u Können,— weil„Gott mit uns ist“ und Gott stärker ist als die Atombombe. Wahr- Haftig, Gottes Wege sind unergründlich; er schafft auch Menschen wie die Kommunisten — und Syngman Rhee. Daß dies aber auch den Amerikanern zu weit geht, die zwar nicht gerade wissen, was Gott will, aber nach einem früheren Wort ihres Präsidenten Eisenhower wenigstens auf Gottes Fußsche- mel Platz genommen haben, daß sie ihren Schützling zur Ordnung rufen, ist für ihre Verbündeten beruhigend. Ein nüchterner Realist wie Mendeès-France Weiß, was die Amerikaner im Hintergrund gauch kür seine Politik bedeuten. Vielleicht Wissen auch die Amerikaner, was der Rea- list Mendes-France für sie und die ganze westliche Welt bedeutet. Vielleicht wissen sie es, sagen es nur nicht so laut. E. K. Frankreichs„politischer Kalender“ Mendéès-Frances Reformpläne für Tunesien und für die französische Wirtschaft Paris, 2. August Keine 24 Stunden war Mendes France in Tunis, aber durch diesen über- raschenden Flug des Ministerpräsidenten ist in der tunesischen Frage mehr geschehen als seit vielen Jahren. Der Bey von Tunesien, der kast im mittelalterlichen Sinne ein ab- soluter Monarch ist, hat inzwischen mit der Bildung einer Regierung begonnen(seit Mo- naten wurde das Land nur von einem Be- amtenausschuß regiert), die mit Frankreich verhandeln soll. Frankreich bietet Tunesien volle innere Autonomie an, behält sich aber die Verteidigung des Landes und die Pflege der auswärtigen Beziehungen vor. Auch die Polizei wird tunesisch sein. Das Land wird ein tunesisches Parlament wählen, wodurch es zu einer parlamentarischen Monarchie würde, und dieses Parlament wird eine rein tunesische Regierung einsetzen, während in den bisherigen Regierungen die wichtigsten Portefeuilles in französischer Hand waren. Diese Regierung wird mit Frankreich Ver- träge abschließen, durch welche die gegen- seitigen Rechte und Pflichten der beiden Länder abgegrenzt und besonders die wirt- schaftliche Stellung der französischen Kolo- nisten geregelt und gesichert werden soll. Wahrscheinlich werden die Kolonisten auch an den Gemeindeverwaltungen teilnehmen und zur Vertretung ihrer Belange ein eigenes Parlament wählen. Für die Beilegung von französisch- tunesischen Streitigkeiten ist ein Schiedsgerichtsverfahren vorgesehen, Erst wenn die Abkommen unterzeichnet sind, soll die tunesische Autonomie verwirklicht wer- den. Auhenpolitisch kam die Reise in einem günstigen Augenblick. Durch die Verständi- gung zwischen Aegypten und Großbritannien über die Räumung der Suezkanal-Zone ist eine Entspannung zwischen den arabischen Staaten und dem Westen eingetreten. Unter diesen Umständen scheint auch eine Entspan- nung zwischen Frankreich und den Arabern Nordafrikas leichter erreichbar, besonders dann, wenn man in Paris auch in der marok- kanischen Frage bald entscheidende Schritte unternimmt. Wirtschaftliche Reformpläne Der schärfste Widerstand gegen die Re- kormen wird, wie immer, von den Kolonisten kommen. Sie verfügen auch im Mutterland über zahlreiche politische Freunde. Vor allem arbeiten sie eng mit den Kreisen der fran- zösischen Industrie und Landwirtschaft zu- Von unserem Korrespondenten Pet. sammen, die vielfach nur aus ihren persön- lichen materiellen Interessen heraus für eine teste Verknüpfung von Mutterland und Ko- lonie eintreten. Auch bei der großen Wirt- schaftsreform, die Mendeèes-France seit Jah- ren anstrebt, wird er diese Leute zu erbitter- ten Gegnern haben. Er hat nun der National- versammlung die Gesetzesvorlage über die wirtschaftlichen Sondervollmachten zuge- Stellt. Heute, Dienstag, wird er darüber im Finanzausschuß sprechen und am 5. und 6. August mit dem Plenum verhandeln. Die Sondervollmachten sind bis zum 31. März 1955 befristet. Die Regierung verlangt also eine Zeit von acht Monaten, in denen sie auf wirtschaftlichem Gebiet mit Dekreten regie- ren kann, die aber bis zum 31. Mai 1955 dem Parlament zur Ratifizierung vorgelegt wer- den müssen. Das ist wieder die für Mendèes- France kennzeichnende Methode des„politi- schen Kalenders“ mit genauen Verfallsdaten eines zeitweisen Regierens ohne Parlament, SS TuünEsIE n Nen 5 1 0 Se 2 3,3 Enmohnner In Millionen Hessen He Ane, 3 2 Gamen N dlieg ee, ö — „Länder vom Fall John kaum betroffen“ Dr. Zimmer über die Lage des Verfassungsschutzes in Rheinland-Pfalz Mainz. Der Innenminister von Rheinland- Pfalz, Dr. Alois Zimmer, versicherte am Montag in einem Rundfunkvortrag, daß die Arbeit des Verfassungsschutzes in Rheinland- Pfalz und vermutlich auch in den anderen Bundesländern in keiner Weise direkt durch den Fall John beeinträchtigt worden sei. Dr. John habe keine Kenntnis über die Organi- sation, die Arbeitsweise und vor allem über das Personal des Ermittlungsdienstes in Rheinland-Pfalz gehabt; ähnlich dürfte es auch in den anderen Ländern sein. Dieses günstige Ergebnis liege aber nur vor, weil der Verkfassungsschutz nicht straff zentralisiert, sondern dezentralisiert gewesen sei. Dr. Zimmer wandte sich gegen die„para- doxe“ Forderung nach Zentralisierung des Verfassungsschutzes. Man solle nicht die Pro- bleme verschleiern durch eine Diskussion der Frage Bund— Länder, die bisher auf dem Ge- biet des Verfassungsschutzes kaum zu ernst- haften Schwierigkeiten geführt habe. Auch bisher habe das rheinland- pfälzische Landes- amt jeden sachlichen Auftrag des Bundes- amtes entsprechend dem Bundesgesetz über den Verfassungsschutz ausgeführt. Allerdings seien der Leiter und die Mitarbeiter des Amtes von der Landesregierung ausgesucht worden. Dr. Zimmer stellte die Frage, was Wohl geworden wäre, wenn Dr. John diese Personen bei einer völligen Zentralisation auszusuchen gehabt hätte. Außerdem sei der Verfassungsschutz für Bund und Länder um Von unserem Korrespondenten Ft So wirkungsvoller, je verständnisvoller und enger er mit den Strafverfolgungs- und Po- Iizeibehörden zusammenarbeiten könne. Das seien aber Landesbehörden, und der Bundes- innenminister würde daher über keinen Unterbau verfügen, mit dem Außenstellen des Bundesamtes verantwortlich unter seiner Aufsicht zusammenarbeiten könnten. Ueber die Möglichkeit einer erfolgreichen Arbeit des Verfassungsschutzes ohne Beein- trächtigung der Freiheiten des untadeligen Bürgers, sagte Dr. Zimmer, die Verfassungs- schutz-Dienststelle sei nach dem Gesetz nur ein Beobachtungsposten, bestimmt zur Sammlung von Nachrichten und Auskünften über verkassungsfeindliche Bestrebungen. Sie kümmere sich also gar nicht um Tun und Treiben der demokratischen Parteien, Orga- nisationen und der Bürger und„sie dient vor allem unter gar keinen Umständen irgend- welchen parteipolitischen Interessen“. Durch das Grundgesetz und die Zuständigkeit unab- hängiger Gerichte sei eine starke Sicherung gegen Mißbrauch gegeben. Entscheidend sei jedoch die Auswahl der im Verfassungsschutz tätigen Personen, die neben fachlicher Eig- nung ein Höchstmaß von moralischer Inte- grität, den Willen zur absoluten Gerechtigkeit und eine nicht angelernte, sondern von Ju- gend an gelebte demokratische Ueberzeu- gung besitzen müßten,„Der Fall John ist in dieser Hinsicht eine ernste Warnung!, sagte Dr. Zimmer. ohne jedoch auf die Verantwortung gegen- über den Volksvertretern zu verzichten. Liberalisierung Was man bisher über die geplanten Wirt- schaftsreformen erfährt, zeigt deutlich, daß Mendeèes-France so wenig wie möglich von seinen Plänen verraten will, um die Parla- mentarier nicht vor den Kopf zu stoßen und das Wirtschaftsleben nicht aus dem Geleise zu bringen, vor allem aber, um jeder Speku- lation einen Riegel vorzuschieben. Darum hat sich die Regierung bisher mit keinem Wort über die unvermeidliche Währungsreform ge- äußert, lediglich dementiert, dag der Franc abgewertet werden soll. Deutlicher ist da- gegen, daß eine goßartige Liberalisierung der Einfuhr geplant ist, um Frankreich wieder fest in die gesamteuropäische Wirtschaft ein- Zugliedern. Außerdem weist die Regierung darauf hin, daß Frankreich von der amerika- nischen Hilfe unabhängig werden und seine Wirtschaftliche Selbständigkeit wiederfinden musse. Großen Wert hat Mendeès-France schon als Redner der Opposition immer auf die Ausweitung der industriellen und land- wirtschaftlichen Produktion gelegt, um das Volkseinkommen zu erhöhen, die Gestehungs- kosten zu senken und das Lebensniveau der Bevölkerung zu steigern. Er ist ein Feind des in Frankreich hochentwickelten inneren Von Dialektik verstanden sie nichts Die„bürgerlichen Zeugen“ im Karlsruher Prozeß Von unserem Korrespondenten dt. Karlsruhe, im August Am Montag hat der Bundesgerichtshof durch sein Urteil über die Tätigkeit der kommunistischen Funktionäre Oskar Neu- mann, Karl Dickel und Emil Bechtle im „Hauptausschuß für Volksbefragung“(siehe auch Seite 1) einen Prozeß abgeschlossen, der gelehrt hat, daß die kommunistische Ideologie und Dialektik in der Bundesrepu- blik bei manchen Menschen noch auf offene Ohren trifft. Die kommunistischen Dialek- tiker brauchten nur am vormarxistischen Ideengut anzuknüpfen und mit den Vorstel- lungen vom Urkommunismus und Ur- christentum zu manipulieren um harmlose, naive Bürger vom humanitären Charakter des Kommunismus zu überzeugen. Dr. Kurt Schumacher hat diese Leute einmal als. die trojanischen Rösser charakterisiert, die sich der Kommunismus vorspannt. Die bürger- lichen Zeugen in diesem Prozeß haben diese Version vollauf bestätigt. Sie wurden in das Präsidium des Hauptausschusses und seine geschäftsführende Leitung„gewählt“, ohne daß sie vor Gericht recht zu Sagen wußten, wie sie zu den Aemtern und Wür- den gekommen seien, Ihre„Wahl“ und die „Konstituierung“ des Hauptausschusses ge- schen offenbar recht formlos, nachdem sie sich zuvor auf einer vom„Friedenskomi- tee“ einberufenen Friedenskundgebung“ gutwillig gezeigt hatten. 8 5 So fanden sich im Hauptausschuß Men- schen von grenzenloser politischer Naivität zusammen: ein Arzt, der in die KPD ein- trat, ohne ihre Statuten oder das Kommu- nistische Manifest zu lesen; ein ehemaliger Pastor; ein bekannter Kaiserlicher Marine- offlzier, der sich rühmt, Geld selbst vom Teufel zu nehmen; redselige ältere Frauen und schließlich verbitterte junge Offiziere des letzten Weltkrieges, die jedoch als erste erkannten, daß kommunistische Funktio- näre die Schlüsselpositionen in diesem Hauptausschuß innehatten. Sie alle brauch- ten das Geld notwendig, mit dem sie be- zahlt wurden, und nur wenige kümmerten sich um die Herkunft des Geldes. Aus- erwählte, unter ihnen der Pastor, einige Frauen, der kaiserliche Marineoffizier, wur- den zu einem Staatsempfang nach Ostberlin eingeladen; sie fuhren zu„Besichtigungen“, zu den„demokratischen Wahlen“, zu„Frie- denskundgebungen“ der„Friedensfreunde“ ins„Friedenslager“. Es bleibt das Geheimnis dieser politi- schen Phantasten(die nicht vereidigt wur- den weil sie der Teinnahme an den Straf- taten verdächtig sind), wie sie es fertigbrach- ten, so viele merkwürdige Umstände dieses Hauptausschusses für Volksbefragung zu In Syrien stehen Wahlen vor der Tür Außenpolitisch geht es um„Neutralität“ oder Zusammengehen mit dem Westen Istanbul, im Juli. Mitte August wird in Syrien das neue Parlament gewählt. Man könnte annehmen, dag das Wahlresultat kaum mehr Inter- esse verdient, als in zwei Zeilen vermerkt zu werden. In diesem Falle aber wird es nötig sein, den Ausgang der Wahl sehr genau zu beachten, denn von ihm kann die gesamte Entwicklung im Orient verhältnis- mäßig rasch beeinflußt werden. Es werden sich zu diesen Wahlen— den ersten seit 1943, die ohne Beeinflussung durch Fami- lien, Präsidenten oder Diktatoren vor sich gehen— neun Parteien stellen: Neben den Konservativen und den religiös gebun- denen Parteien vor allem auch die„sozia- listische Erneuerungspartei“, die beinahe diktatorisch geführte„sozialistische Zusam- merlschluß-Partei“ und endlich die Kom- munisten. Warum es drei Parteien dieser Richtung gibt, ist nicht ganz klar. Man sagt in Damaskus ganz offen, daß sich die bei- den Parteien mit dem Beiworte„sozia- listisch“ nur gebildet hatten, um sich nicht von vornherein als Kommunisten zu er- klären. Aber die sozialistische Erneue- rungspartei“ hat als Chef einen gewissen Akram Haurani, der bisher mit allen Dik- tatoren Syriens zusammenging, um sich dann mit ihnen zu verfeinden, sobald er sah, daß sie eine Zusammenarbeit mit Mos- kau ablehnten. Die Ulemas(muselmanische Schriftgelehrte) von Aleppo und Damaskus veröffentlichten ein Manifest, in dem sie den antireligiösen Charakter dieser„Er- neuerungspartei“ hervorheben und die Wäh- ler beschwören, im Namen der Freiheit des Individuum und der ganzen mensch- lichen Gesellschaft“ dieser Partei keine Von unserem Korrespondenten F. v. C. Stimme zu geben. Zur selben Zeit betonten die Imame der bedeutendsten Moscheen, dag der Kommunismus trachte, aus dem Menschen ein Tier zu machen“, daß der„Is- lam sich niemals mit dem Kommunismus vertragen“ könnte und daß es„jetzt an der Zeit sei, daß sich die muselmanischen Län- der ihrer Verantwortung gegenüber der übrigen Welt bewußt würden“ Dies alles zeigt, worum es diesmal in Syrien geht. Die kommunistische Partei ist 1947 in Syrien aufgelöst und verboten Wor- den, Sie hat ihre Tätigkeit niemals einge- stellt. Sie hat ihre Mitglieder in andere, sogenannte„fortschrittliche“ Parteien ent- sendet und erst zu Anfang Juli, als es zum ersten Male in Syrien zu einem Streik kam, erkannte man die Hand der Kommunisten hinter den Kulissen, Sie haben ihre Leute in maßgebenden Stellungen sitzen, in der Staatsverwaltung, im Rundfunk, in der Presse, doch sind sie alle national getarnt. Hätten die getarnten„sozialistischen Par- teien“ nur ihr Parteiprogramm verfolgt: Bodenreform und soziale Gesetzgebung, dann hätten sie gewiß große Chancen gehabt, Außenpolitisch sind sie vorerst für„Neu- tralität im Kampfe zwischen Ost und West“ aufgetreten. Man muß allerdings verschie- dene Reden von Akram Haurani nachlesen, um sofort zu erkennen, daß er die Neutra- lität gegenüber Moskau und eine aggressive Politik gegenüber dem Westen predigt. Neben diesen Parteien gibt es die bür- gerlichen, die für die Erhaltung des Status duo im Inneren eintreten, sie sind vertre- ten durch die großen Familien, die einflußz- reichen Scheichs in den Städten, den Grund- besitzern in den weiten Getreide- und Baum- Wollgebdeten, die vielfach ein Zusammen- gehen mit dem Westen anstreben und end- lich gibt es die religiösen Bewegungen, ge- führt von den Moslem-Brüdern, die reaktio- när und vor allem fremdenfeindlich sind. Sie haben nur geringen Anhang. Worum es außenpolitisch gesehen bei diesen syrischen Wahlen geht ist die Frage: „Neutralität“ oder Zusammengehen mit dem Westen. Man weiß, daß in letzter Zeit der Ministerpräsident der benachbarten Republik Libanon mehrere Reisen durch die arabischen Staaten unternahm, um die Führer dieser Länder dazu zu bringen, sich dem Westen zuzuwenden. Man weiß, daß die Bedingung, die die arabische Welt stellt, immer die gleiche ist: Abzug der Engländer aus dem Suez-Gebiet! Nun scheint man sich in diesem Punkte zu beiderseitiger Zufriedenheit ge- einigt zu haben. Vielleicht kann der Westen jetzt mit dem Orient rechnen, vorausgesetzt allerdings, daß nicht jene Parteien— heute in Syrien und morgen in Jordanien und übermorgen in Aegypten— ans Ruder kom- men, die sich als„fortschrittlich“ bezeichnen, in Wirklichkeit aber nahezu kommunistisch sind. Die Gefahr ist überaus groß. Sie ist es deshalb, wWweil die Wähler— es handelt sich doch in diesem Falle um Menschen, die kaum lesen und schreiben können und vollkommen primitiv leben vielfach die bürgerliche Schicht in ihren Ländern als diejenige an- sehen, die seit jeher mit den Engländern und Franzosen zusammenarbeitete, also dazu beigetragen hat, daß die Länder auf solch tiefer Stufe verblieben und— ob als Man- dats-, als Kolonien, als Erdölförderer— stets ausgebeutet wurden. Mit solchen Schlag- worten arbeiten die„Fortschrittlichen“ und solche Dinge fangen. 1 3 78 Dienstag, 8. August 1954/ Nr. 17 N. 175 Protektionsmus, das heißt der Ausgleichs- Was abgaben, Exportprämien und anderer Lei- stungsprämien. Die Lieberalisierung des 9 Außenhandels soll lediglich gegenüber den merit Ländern der Europäischen Zahlungsunion, wurde nicht aber gegenüber der Dollarzone erfol- sing 1 gen. Auch soll die Liberalisierung nur im. Mutterland, nicht in den überseeischen Be- richt it sitzungen durchgeführt werden, zumindest wegen bis zu dem Zeitpunkt, an dem innerhalb der Tode Französischen Union eine einschneidende einen“ Zollreform verwirklicht und dadurch dis de im Franc-Zone gestärkt worden ist. Mai 19 „Schocktherapie“ der Le Eine allgemeine Lohnerhöhung scheint nicht geplant. Nach der Auffassung der Re- zwe gierung kann sie erst dann erfolgen, wenn 1 F Quantitat und Qualität der Gesamtproduk. dae. tion gestiegen sind. Dagegen ist eine Aufbes- New serung der geschäftlichen Mindestlöhne in 3 85 Aussicht genommen. Wahrscheinlich wird es 0 75 nach der Debatte über die Vollmachten in der be 8 Nationalversammlung möglich sein, sich ein lich 755 genaueres Bild von Mendeès-France Wirt- der Ve schaftsplänen zu machen. Der Sinn der Voll- wurde. machten besteht aber zum Teil auch darin, daß die Regierung durch sie die Möglichkeit Eng erhält, überraschende Maßnahmen zu ergrei- Somme fen, gewissermaßen den erkrankten Körper mit eit der französischen Wirtschaft mit einer busse Schocktherapie zu behandeln, was nur ge- Regenr lingen kann, wenn sie ihre Pläne teilweise aufs L. geheimhält, etwa dem gleichen Sinn, wie nicht Mendeèes-France seine Reise nach Tunis, von Der of der ebenfalls eine Schockwirkung ausgehen Wetter sollte und schon ausgeht, fast bis zur letzten Bestäi Minute geheimhalten ließ. schein! Alp alpen Schüle im Alt schöpft dem A übersehen. Es ist von der Verteidigung nicht 55 bestritten worden, daß der Hauptausschufß pazen. mit Geheimhaltungsmaßnahmen arbeitete, die auch gegenüber gewissen Mitgliedern 50 des Präsidiums und der geschäftsführenden ade Leitung möglich waren. Während vom Frie- it lieni den die Rede war wurde in den internen. Schriften, dem Informationsdienst des aer Hauptausschusses mit recht drastischen 5 955 Wortwendungen zu Gewaltmaßnahmen ge- 50 gen die Bundesregierung aufgerufen. Die 2 325 Verhandlung hat gezeigt, wo die bürgerli⸗ babe chen Mitglieder des Hauptausschusses als 17 80 Zeugen mit ihren unbestimmten Aussagen 90 der exakten Terminologie und Dialektik der 355 5 Angeklagten unterlagen, wie sie vorher der 9 kommunistischen Agitation zum Opfer ge- 2288 kallen waren. Nur die aus Ostberliner Stel- Selässe len übergelaufenen früheren SED-Funktio- näre waren den Kreuzverhören durch die Dre Angeklagten in Sprache, Ausdruck und 2 Wel u Parteiwissen gewachsen, weil sie die emem Sprache des dialektischen Materialismus durch beherrschten, In diesem Prozeß hat man die Eltern Bedeutung der Dialektik im politischen Trapes Guerillakrieg mit seinen ideologisch ver- nebelten Fronten erkennen können. In 55 Sebast. bevor Portugal der O will Besitzungen in Indien verteidigen beim Neu Delhi.(UP)„Natibnale Freiwillige den haben am Montag nach Mitteilung des indi- schen Informationsdienstes die Hauptstadt Das der portugiesischen Enklave Nagar Havell, proſek Selvasa besetzt. Damit ist, wie es in der Mit- ne teilung des Informationsdienstes weiter heißt blanik „das Ziel der Befreiungsbewegung in der 1 00 8 Enklave in Sicht“. Der Generalgouverneur Kraftv von Goa, General Bernard Guedes, gab in- Naltst zwischen bekannt, aus Portugal seien Trup- Wenn pen nach Portugiesisch-Indien unterwegs, um Betriel die Garnisonen Goas zu verstärken. Er habe aus Lissabon den Befehl erhalten, die portu- giesischen Gebiete in Indien„mit allen zu* Den Gebote stehenden Mitteln“ zu verteidigen. 5 Gos wurde 1510 von Portugal erobert, ist Rieser aber schon seit langem nicht mehr Kolonie, dieses Sondern gleichberechtigtes Glied des portu- gelegt giesischen Reiches und entsendet seine eige- sen w nen Vertreter direkt in die Lissabonner Cor- Henne tes. Der größte Teil der Bevölkerung ist prütet christlich. Verglichen mit dem indischen Hin- trotz terland ist Goa verhältnismäßig wohlhabend. esch Zu den wichtigsten Ausfuhrartikeln gehören währe Eisen- und Manganerze. Allein die USA und ginger Japan bezogen im vorigen Jahr aus Goa Erze sind 1 im Wert von mehr als 11 Millionen Dollars bereit erreicl Naturkatastrophen 55 und ein Eisenbahnunglück in Spanien rung Teheran,(dpa) Tausende von Menschen— sind durch Ueberschwemmungen obdachlos geworden, die weite Teile Asiens verwüstet haben. In einem Gebiet etwa 100 Kilometer ö nordwestlich von Teheran, sind den Fluten Zuse bis Montag 180 Menschen zum Opfer ge- und fallen. Es wird jedoch mit einer noch größe- Vo ren Zahl an Todesopfern gerechnet, da Mascl stündlich weitere Leichen geborgen werden. Bielel In Nordwest- Indien sind in der aer Provinz Bihar rund 50 000 Menschen durch 9 Ueberschwemmungen obdachlos geworden, Inner Der indische Ministerpräsident Nehru bat Siche: am Montag die Bevölkerung um großzügige antrie Unterstützung der Opfer der Flutkatastrophe, wenig Im Staate Assam sind bisher zehn Men- der v schen ums Leben gekommen. In Ost-Pa-; üblich kistan haben der Brahmaputra und meh- den. rere seiner Nebenflüsse weite Gebiete über- Vord. schwemmt. Die Wassermassen bedrohen dieses auch die ost- pakistanische Hauptstadt alte Dacca, die eine Bevölkerung von etwa einer, unter halben Million hat, Die Pekinger„Volks- Viele zeitung“ rief am Montag zu verdoppelten n Anstrengungen auf, um der drohenden S8pr Ueberschwemmungen durch den Jangtse- 6 kiang und den Huai zu begegnen. d kalte Ein schwerer Wirbelsturm suchte in der die r Nacht zum Montag die Hafenstadt Dakar Neu in Französisch- Westafrika heim ste! und forderte fünf Todesopfer. Zwei Per- sonen werden vermißt, nachdem eine Flut- 1 5 welle Vororte der Stadt überschwemmt 1 hatte. Die Türkei leidet gegenwärtig 8 unter einer Hitzewelle. In der türkischen nö Hauptstadt Ankara wurden am Sonntags 1 5 etwa 40 Grad im Schatten gemessen. Uitr⸗ Bei einem Eisenbahnunglück in Süd- Mete spanien kamen am Montag 13 Menschen ein ums Leben. Ein kombinierter Personen- nunr und Güterzug fuhr auf der Strecke zur? Wese schen Hülva und Zafra über eine Brücke ten die unter ihm zusammenbrach. a 2 Nr. 175 — gleichs- er Lei- i des er den sunion, e erkol⸗ nur im en Be- mindest Alb der eidende ch die scheint ler Re- „ Wenn roduk- Tufbes- hne in Wird es a in der zich ein Wirt- r Voll- darin, lichkeit ergrei- Körper einer ur ge- il weise in, wie lis, von isgehen letzten g nicht isschuß beitete, liedern renden m Frie- ernen t des tischen en ge- n. Die ürgerli- ses als issagen ctik der her der fer ge- er Stel- unktio- rch die K und 1e die Alismus nan die itischen h ver- igen Willige“ es indi- ptstadt Haveli, er Mit- er heißt in der verneur gab in- Trup- egs, um Zr habe portu- len zu seidigen. dert, ist Lolonie, portu- le eige- er Cor- ung ist en Hin- nabend. gehören SA und o Erze Dollars. nien enschen dachlos rwüstet lometer Fluten ker ge- gröbe⸗ net, da werden. in der 1 durch worden. ru bat zügige strophe. Men- t-Pa- d meh- e über- drohen ptstadt a einer „Volks- ppelten henden ſangtse· in der Dakar à heim Fer e Flut- wemmt nwärtig kischen Sonntag a Süd⸗ enschen rsonen- e Zwi- B rücke Ve. 178/ Dienstag, 3. August 1954 MORGEN Seite 3 b Was sonst noch gesc hang Der 32jährige frühere Feldwebel der amerikanischen Armee, Bernard O'Brian, wurde in der Nacht zum Samstag in Lan- sing im Staate Kansas durch den Strang ichtet. Ein amerikanisches Militärge- richt in München hatte ihn im Juni 1952 wegen Mordes an seiner Frau Forothy zum Tode verurteilt. O'Brian hatte versucht, einen Autounfall vorzutäuschen, nachdem er gie im Verlauf heftiger Ehestreitigkeiten im Mai 1951 in München erschlagen hatte. Mit der Leiche seiner Frau war er gegen einen Baum gefahren. 0 5 Zwei Feuerwehrleute wurden getötet, als zwel Feuerwehrautos bei einer Kreuzung in New Vork zusammenstiegen. Neun weitere feuerwehrleute erlitten Verletzungen. Eines der beiden Autos beschädigte in rasender Fahrt drei weitere Autos und stieß schließ- lich an einen Pfeiler der Hochbahn, wodurch 1 für einige Zeit unterbrochen wurde. N * Englands langes Wochenende“, der Sommer-Bankfeiertag, begann am Samstag mit einem Ansturm auf Eisenbahn, Omni- busse und Landstraßen. Zehntausende— in Regenmänteln— fuhren an die Küste und aufs Land, obwohl eine dichte Wolkendecke nicht anderes verspricht als Regenwetter. Der offizielle Wetterbericht hat für diese Wetterprognose die Formulierung gefunden: Beständiges, sonniges Wetter unwahr- scheinlich“. 2 Alpinisten fanden in den Savoyer Hoch- alpen 17 von ihren drei Lehrern begleitete Schüler einer französischen Ferienkolonie im Alter von 11 bis 13 Jahren in völlig er- chöpftem Zustand auf. Einige Stunden nach dem Abstieg aus einer Höhe von über 3000 Meter erlag ein 12jährigen Junge den Stra- pazen. * 50 Millionen Lire(etwa 335 000 Mark) Schadenersatz fordert Carlo Cordisiero vom italienischen Staat, weil er 21 Jahre lang unschuldig im Zuchthaus sitzen mußte. Cor- disiero wurde damals von einem Schwur- gericht verurteilt, weil er auf Grund von Indiizen für schuldig befunden worden war, Zwei Kaufleute bei Benevent ermordet zu haben. Er hatte nie aufgehört, seine Un- schuld zu beteuern., der 21jährige Kampf um die Freiheit endete am ersten August 1953 mit einem vollen Sieg:„Wegen erwie- sener Unschuld“ wurde Cordisiero frei- gelassen. * Drei Kinder im Alter von 11 Monaten, zwei und vier Jahren kamen in Mailand bei einem Wohnwyragenbrand ums Leben, der durch Kurzschluß entstanden war. Ihre Eltern führten zur Zeit des Unglücks einen Trapezakt vor. * In Catania(Sizilien) starb der Sizilianer Sebastiano Catalano an einem Herzschlag. bevor er operiert wurde. Seine Angst vor der Operation war so groß, daß er schon beim Anblick des Chirurgen, der die Ope- rationsgeräte herrichtete, starb. * Das grögte wirtschaftliche Nachkriegs- projekt in Jugoslawien, ein Staudamm mit einem Wasserkraftwerk am Neretva bei Ja- blanika in der Nähe von Serajewo, wurde am Samstag in Betrieb genommen. Das Kraftwerk wird jährlich 720 Millionen Kilo- wattstunden Strom herstellen können, wenn die sechs großen Turbinen voll in Betrieb sind. * Dem Baseler Zoologischen Garten ist jetzt zum zweiten Male die Aufzucht von Straußküicken geglückt. Die afrikanischen Riesenvögel des Baseler Tiergartens hatten dieses Jahr wieder eine große Anzahl Eier gelegt, von denen 15 im Sandkasten gelas- sen wurden. Der schwarze Hahn und eine Henne haben abwechselnd das Gehege be- brütet, und nach eineinhalb Monaten sind trotz dem kühlen Wetter neun Kücken aus- Seschlüpft. Einige hatten durch die Kälte während der Brutzeit Schaden gelitten und gingen bald ein. Fünf Straußenkücken aber sind nun schon einen Monat alt und haben bereits ein Gewicht von zwei bis drei Kilo erreicht. Eine Wärterin gibt sich den ganzen Tag mit ihnen ab und animiert sie zum Fressen. Sonst nehmen sie zu wenig Nah- rung auf und verhungern. Ferien in Europas Ländern Der Schottenrock und seine Geschichte/ Wappenspruch: Niemand greift mich Die Bewohner Großbritanniens unter- scheiden sehr genau zwischen„englisch“ und „schottisch“, Der Fremde muß es deshalb erst recht tun. Vom Schotten macht man sich im allgemeinen ganz bestimmte Vorstellun- gen. Man sieht einen stämmigen Mann vor sich in buntkariertem Röckchen, dem soge- nannten Kilt. In der Farbenzusammenstel- lung drückt sich die Vorliebe des künstle- risch veranlagten Kelten für dramatische Gegensätze aus, schreibt Margaret D. Senft in„Umgang mit Schotten“, ein Bändchen der Schriftenreihe„Umgang mit Völkern“ im Luken und Luken- Verlag, Nürnberg. Jedes Muster dieser„‚Schottenröcke“ bedeu- tet ursprünglich ein Erkennungszeichen für einen bestimmten Stamm. Beim Studium dieser Muster entdeckt man einen aufschluß- reichen Zweig der Geschichte und der Völ- kerkunde. Heute trägt man die Tracht vor allem bei Zusammenkünften geselliger Art. Die schottische Frau indessen besitzt keine eigene Tracht. Freilich treten vor allem junge Mädchen bei festlichen Gelegenheiten gern in trachtenähnlichen Variationen auf. Auch der Whisky ist mit dem Namen und unserer Vorstellung vom Schotten verbun- den. Whüsky oder Usky— das bedeutet Wasser des Lebens— wurde von den Kel- ten aus Gerste hergestellt, lange bevor es eine Weinkultur der antiken Welt gab. Am stärksten freilich in unserer Vorstel- lung wirken die unzähligen Witze und Spit- Zzeleien über den Geiz. Die treffendsten Witze übrigens erzählen die Schotten selbst. Ein kleines Körnchen Wahrheit ist schon enthalten. England wurde früher industria- lisjert und ist es heute noch in größerem Maße als Schottland. So kam es, daß der junge Schotte, der sein Glück in London suchte, ein schwereres Leben hatte, als sein englischer Kollege. Er war von. Haus aus ärmer und vieles schien ihm Verschwen- dung, was für den anderen selbstverständ- lich war. Der Schotte entstammte einem überwiegend bäuerlichen Volk, das unter ungünstigen Klima- und Bodenverhältnissen um sein Dasein kämpfen mußte. Er merkte bald, daß der Erzeuger der menschlichen Nahrung selten so reich wird wie der Kauf- mann, der mit ihr handelt. Aber Sparsamkeit und Geiz sind zweier- lei, sagt Margaret D. Senft in ihren auf- schlußreichen Betrachtungen. Die Tren- numgslinie ist nicht immer deutlich. Wer in Schottland gewesen ist, kennt die geradezu sprichwörtliche Gastfreundschaft dort. Die Schotten, wie meist die Bewohner dünn- besiedelter Gebiete, sind ein freigebiges Volk. Der schottische Mensch ist überraschend Vielgestaltig, eine Eigenschaft, die den Um- gang mit ihm Stark belebt. Aber der Mensch im Hochland ist anders als der im Tiefland. Die Mischung zwischen der keltischen und angelsächsischen Bevölkerung macht den Schotten interessant. Er ist im allgemeinen ein schweigsamer Mensch, nur selten mit heiterem Tempera- ment. Das ist klimatisch bedingt. Regen und Wind herrschen in seinem Lande öfter vor Der Wettbewerb der Schottenwitze Anekdoten des Humorclubs von Glasgow/ Ein sparsamer Glückwunsch Jeder echte Schotte freut sich darüber, daß sein Volk im Humor der Nationen eine so führende Rolle spielt. Niemand ist in Glasgow, Edinburgh oder Aberdeen über die Wätzkigur des„geizigen Schotten“ beleidigt, im Gegenteil: die besten Schottenwitze sind in Schottland selbst erdacht worden. Deshalb veranstaltet der„Humor- Club“ in Glasgow Alljährlich ein Preis ausschreiben, bei dem der beste Schottenwitz, der geeignet ist, den Ruhm Schottlands erneut um den Erdball zu tragen, mit 100 Pfund Sterling prämiert wird. Ini diesem Jahr hat ihn ein Versicherungs- angestellter gewonnen. Der neueste preisgekrönte Schottenwitz, made in Schottland, betitelt sich„Glückwün- sche aus Aberdeen“ und lautet:„Wir wün- schen Ihnen ein fröhliches Weihnachtsfest, ein glückliches neues Jahr, das Beste zum Geburtstag, für 1955, 1956, 1957, 1958, 1959 und 1960.“ Das ist ein Scherz, der selbst mit den Worten sparsam ist, und darum wurde er einstimmig preisgekrönt. Das erste nationale Preisausschreiben die- ser Art, bei dem nur gebürtige Schotten teil- nahmeberechtigt sind, hat der„Humor- Club“ von Glasgow bereits vor 25 Jahren ver- anstaltet. Damals erhielt ein Schottenwitz den ersten Preis, den man sich bald darauf auf allen fünf Kontinenten erzählte. Er heißt „Teetrinken“ und beleuchtet den Unterschied zwischen einer irischen, englischen und schottischen Hausfrau. Die irische Gastgebe- rin reicht, wenn man um noch etwas Zucker bittet, freundlich die Zuckerdose; die Eng- länderin angelt mit der Zange ein kleines Stück aus der Dose heraus, um es dem Gast zu geben; die Schottin fragt aber, wenn der Gast den Tee nicht süß genug findet:„Viel- leicht haben Sie nicht umgerührt..“ Zu den in Glasgow preisgekrönten Schot- ten witzen, die ihren Schauplatz fast durch- weg in der dadurch weltberühmten Stadt Aberdeen haben, gehört auch folgender: Ein Schotte speist mit sechs Bekannten in einem Luxushotel in Aberdeen. Als der Kellner mit der Rechnung erscheint, ertönt es laut und bestimmt von seinem Platz her:„Zu mir, ich bezahle alles zusammen.“„Am näch- sten Morgen erschienen die Zeitungen mit der Schlagzeile:„Schotte erwürgt Bauchred- ner.“ Dieser Witz erzielte durch seine lako- nische Kürze einen geradezu überwältigen den Erfolg, aber schon ein Jahr spater schoß die„Witzkanone von Aberdeen“, wie man das Preisgericht des Glasgower Humorelubs nennt, eine neue Rakte ab: Ein Schotte reitet langsam durch Aberdeen. Auf der Straße sammeln sich die Leute und staunen, denn der junge Mann sitzt verkehrt im Sattel, so daß er den Schweif des Tieres ständig im Auge hat.„He“, ruft endlich einer,„Warum sitzen Sie denn falsch im Sattel?“ Der Schotte erwidert gelassen:„Weil dieses dumme Tier mit dem Hafer einen Penny verschluckt hat.“ Zwei besonders bezeichnende Scherze aus der Mappe des Glasgower Humorelubs seien hier noch angeführt, von denen der eine prämiert wurde, weil ihm ein tatsächliches, von Augenzeugen bestätigtes Erlebnis zu- grunde lag. Ein Schotte spricht einen kleinen Jungen an:„Du mußt dir die Haake schnei- den lassen.“—„Ich habe kein Geld“, ist die Antwort.„Dann komm mit mir.“ Die beiden betreten einen Barbierladen, wo sich zuerst der Schotte verschönen läßt. Dann kommt der Junge an die Reihe. Indessen verläßt der Schotte das Geschäft, um sich Zigaretten zu holen. Er kommt nicht wieder.„Dein Vater bleibt aber lange aus, brummt der Friseur, als der Kleine fertig ist.„Mein Vater?“ Das War doch ein fremder Mann, der mich auf der Straße angesprochen hat.“ Der zweite handelt von einem Picknick, das ein Ire, ein Engländer und ein Schotte veranstalten und zu dem jeder etwas mitbringen soll. Der Ire bringt eine Flasche Sekt, der Engländer einen Berg Kuchen, der Schotte aber hat seinen Bruder mitgebracht. ungestraft an/ Sparsamkeit und Geiz als die Sonne. Vielmals vermutet er An- griffe, wo gar keine beabsichtigt sind. Der Geist des Widerstandes ist typisch für das ganze Land. Der nationale Wappenspruch „Niemand greift mich ungestraft an“ gilt für das gesamte Volk. Der Hochländer, S0 berichtet Margaret D. Senft, hüllt sich gern in eine Rüstung von empfindlichem, bei- nahe kindlichem Stolz, der Tiefländer ver- birgt sich oft hinter einer gewissen Selbst- überhebung. Ihm fehlt das Spielerische. Er nimmt sich sehr ernst. Der Schotte ist lang- sam und zurückhaltend in seinem Urteil. Er sichert sozusagen jeden Schritt im Verkehr mit seinen Mitmenschen. Vorsicht kann bei ihm auch zu Mißtrauen werden, Mißtrauen vor allem gegenüber Fremden, wenn sie viel sprechen und noch mehr versprechen. Er verschenkt sein Vertrauen nur schwer. Für ihn ist es beinahe eine größere Sünde, be- trogen zu werden als selbst zu betrügen. Er hat aber weniger Vorurteile gegenüber Aus- ländern als etwa der Engländer, sicher eine Folge seines kritischen Gemütes und der Ge- schichte seines Landes. Die ernste Auffassung vom Alltag führt zu einem wichtigen Punkt im Leben und Charakter des Schotten, zu seiner Kirche. Früher war es üblich, das Strenge, das über- trieben Ernste im schottischen Charakter der besonderen Form des Protestantismus zuzu- schreiben, die John Knox im 16. Jahrhun- dert aus Genf in Schottland einführte; Psy- choanalytiker haben auch das„presbyteria- nische Gewissen“ entdeckt. Klar ist, daß die Lehre der presbyterianischen Kirche in Verbindung mit dem Urcharakter des schot- tischen Volkes einen eigentümlichen Lebens- Stil hervorgebracht hat. Der Niederschlag eines ziemlich kompromißlosen Puritanis- mus, der rund vier Jahrhunderte lang die Mehrheit der Schotten im Banne hielt— die Reformation machte vor den einsamen Tälern des Hochlands halt, so daß der Hoch- länder, und vor allem der Adel, heute noch katholisch sind—, ist sehr lebendig. Der Gottesdienst auf dem Lande ist schlicht und nüchtern. Der schottische Gott ist der Gott des Alten Testaments, ein gestrenger Herr, der Rechenschaft von seinen Dienern ver- Largt.. Die sonntägliche Ruhe wird zwar heut nicht mehr so streng eingehalten, trotzdem gibt es noch keine Einrichtungen wie Sonn- tagszüge oder andere Verkehrserleichterun- gen an Feiertagen. Theater und auch Kinos dürfen am Sonntag nicht besucht werden. Man wird auf Grund der Schilderung zu dem Schluß kommen wollen, der Schotte sei ein düsterer Mensch. Das wird man revidie- ren, wenn man Zuschauer beim„Curling Match“ ist, einer Art Eisstockschiegen, das der Schotte als seinen Nationalbesitz be- trachtet. Da findet man nächts von Verschlos- senheit oder Argwohn. Alle Teilnehmer sind leidenschaftlich bei der Sache und machen aus ihrer Begeisterung oder Unzufriedenheit keinen Hehl. Schottische Gebirgsjäger bei einem Regimentstreffen „Ein bescheidener Gruß“ Gütersloh. Einen größeren Geldbetrag sammelten die Schützen der Bauernschaft Nordhorn bei Gütersloh am Sonntag. Er soll „ein bescheidener Gruß“ für einen Holländer sein, der in deutschen Konzentrationslagern viel erlitten hatte und heute in großer Not lebt. Pastor Willer(Gütersloh) hatte in einem Festgottesdienst zu Beginn des Schützen- festes zu der Spende aufgerufen. Kronprinzessin Antonia von Bayern gestorben München. Kronprinzessin Antonia von Bayern, die Gemahlin von Kronprinz Rupprecht, ist am Samstag im Alter von 55 Jahren im Schweizer Sanatorium Len- zerheide verschieden. Sie wurde am 9. Okto- ber 1899 als Prinzession von Luxemburg und Nassau geboren. In den letzten Kriegs- jahren befand sich die Kronprinzessin als Gefangene in mehreren Konzentrations- lagern. Sie weigerte sich standhaft, den Aufenthaltsort ihres Gatten bekannt- zugeben, der wegen politischer Differenzen mit den damaligen Machthabern nach Ita- lien geflohen war. Nach Kriegsende wurde sie als Schwerkranke von einem Abge- sandten ihrer Luxemburger Familie heim- geholt. Die ersten Jahre nach dem Krieg verbrachte sie in einem Schweizer Sanato- rium, später hielt sie sich in Rom auf. Kron- prinz Rupprecht war an ihrem Sterbelager in der Schweiz. Schweden schickt Elche Düsseldorf. Schweden, das einzige euro- päische Land mit einem noch großen Be- stand an Elchwild, wird 80 Kapitale Elche auf die internationale Ausstellung Jagd- und Sportfischerei“ vom 16. bis 31. Oktober in Düsseldorf schicken. Fünfjähriger stürzte aus Interzonenzug Oberhausen. Am Wochenende stürzte ein fünfjähriger Junge in Oberhausen aus dem Interzonenzug Dresden- Düsseldorf, während seine Mutter schlief. Er wurde auf dem Bahn- damm mit zertrümmertem Schädel tot auf- gefunden. Wie die Polizei mitteilte, hatte die Mutter auf dem Bahnhof Oberhausen das Fehlen des Jungen bemerkt und den Bahn- hofsvorstand alarmiert. Vermutlich hat der Junge die Tür zur hinteren Wagenplattform geöffnet und ist dabei aus dem Zug gefallen. Internationales Jugendarbeitslager Bielefeld. Ein internationales Jugend- arbeitslager wurde am Sonntag in der Jugendsiedlung„Heidehaus“ in der Senne bei Bielefeld eröffnet. Siebzehn Jugendliche aus Frankreich, Belgien, Nordafrika, Japan und Jordanien werden mit einer deutschen Jugendgruppe zwei Wochen lang beim Bau neuer Häuser in der Senne-Siedlung helfen. „Rauchermeister“ in die USA eingeladen Dortmund. Der„erste deutsche Meister im Pfeifenschmellrauchen“ ist ermittelt. Unter vielem blauen Dunst und strenger Aufsicht holte sich am Samstagabend der 38 Jahre alte Gastwirt Ferdinand Oster vom Dort- mumder Raucherklub„Nicotin“ diesen Titel. Die Norm von zehn Gramm Grüllschmitt qualmte er in seiner 90 Zentimeter langen Holzpfeife mit Porzellankopf in acht Minu- ten und 45 Sekunden restlos auf. Bereits kurz nach seinem Sieg wurde der Raucher- meister von der International Association of Pipe Smokers Clubs, INC in Michigan (USA) zur Welt meisterschaft im Pfeifen- rauchen nach New Lork eingeladen. Institut für Verkehrssicherheit Hannover. In der Technischen Hoch- schule Braunschweig wurde ein Institut für Verkehrssicherheit eingerichtet, das durch technische Mängel verursachte Verkehrs- unkälle erforschen und Vorschläge zur Ab- hilfe machen soll. Tonbandaufnahme verriet Einbrecher Essen. Ein nicht gelöschter Satz auf einem Tonband wurde zwei Einbrechern zum Verhängnis, die den Geldschrank in einer Essener Tiefbaufirma nicht knacken konnten und zum Trost das Tonbandgerät mitgehen ließen. Sie versetzten es in einem Leihhaus, wo es die von dem Einbruch unterrichtete Polizei sehr schnell fand und beschlagnahmte. Als die Beamten das Ton- band abspielen liegen, sagte eine Frau in einer kurzen Musikpause in unverkenn- barem Sächsisch:„Mensch, hat der Rolf lange Beene“. Da wußte die Polizei genug. „Rolf“ ist bei der Polizei wegen seiner Schwäche für Geldschränke bekannt. Sein Komplice wurde festgenommen. 5——— ö Zusatzgerät für Fahrräder und Mopeds Von einer süddeutschen Werkzeug- und Maschinenfabrik wurde laut„Radmarkt“, Bielefeld, nach jahrelanger Versuchsarbeit ein sehr vielseitiges Zusatzgerät für Fahr- räder und Mopeds auf den Markt gebracht. Das neue„Bilo“-Gerät vereinigt in sich eine Innenbackenbremse, einen Dynamo, ein Sicherheitsschloß und einen Tachometer. antrieb und kann auch nachträglich mit Penigen Handgriffen— und ohne Aenderung der vorhandenen Gabel— in jedes handels- übliche Fahrrad oder Moped eingebaut wer- den. Nicht einmal ein Ausspeichen des Vorderrades ist hierzu erforderlich. Mit Hilfe dieses neuartigen Gerätes lassen sich auch 1 alte Fahrzeuge„modernisieren“, 80 daß es 2 unter den Rad- und Mopedfahrern sicher Mele Freunde finden dürfte. Spritzen ohne Kompressor (g) Sechs und noch mehr Atü Druck ent- kaltet eine neue elektrische Spritzpistole, für die man keinen Kompressor mehr benötigt. Neue Prüfmethode für Schweisg- stellen Schon seit über zehn Jahren werden Ultraschallwellen zur Entdeckung von Haar- Tissen in Metallen verwendet, und in Eng- land stellen mehrere Unternehmen die dafür nötige technische Ausrüstung her. Bisher War es jedoch praktisch nicht möglich, die Ultraschallmethode zur Untersuchung von Metallteilen zu verwenden, die weniger als ein Zentimeter Durchmesser haben. Eine nunmehr neu entwickelte Methode beruht im Wesentlichen auf einer neuen urid verbesser ten Sonde, einem Werkstück aus Metall oder Neue Erkenntnisse und Erfindungen Kunststoff, das verwendet wird, um die Ultraschallwellen auf den zu prüfenden Be- standteil zu übertragen. Bisher mußten diese Wellen senkrecht zur Oberfläche des zu prü- fenden Stücks ausgesendet werden. Mit Hilfe dieser Methode kann eine lange Schweißstelle von der Seite her und nicht nur, wie bisher, von oben her überprüft werden. Neues Milehkonservierungs- Verfahren In den Vereinigten Staaten wird eine Dosenmilch erzeugt, die man mit Wasser- stoffsuperoxyd sterilisiert. Dieser neuartige Konservierungsprozeß wurde in zwanzig- jähriger Forschungsarbeit von einem Mol- kereifachmann entwickelt. Die Milch wird zunächst mit Wasserstoffsuperoxyd ver- setzt und dieses anschließend durch ein Enzym wieder beseitigt. Nach einer Vacuum- pehandlung wird die Milch in keimfrei luft- dicht verschlossene Dosen abgefüllt und die Dosen auf 128 Grad Celsius erhitzt. Der Wasserstoffsuperoxydzusatz soll gemeinsam mit der Wärmebehandlung alle in der Milch vorhandenen Bakterien vernichten. Diese Milch hält sich ohne Kühlung 18 Monate lang, ist jedoch etwas dickflüssiger und süßer als frische Milch. DM Fir die Hausfrau Eine neue Haushaltmaschine, in der eine Waschmaschine und eine Wäscheschleuder mit einer gemeinsamen halbautomatischen Schalteinrichtung vereinigt sind, wurde laut „Elektro-Nachrichten“, Bielefeld, von einer süddeutschen Firma auf den Markt gebracht. Die Arbeitsgänge dieser Kombination be- stehen àus Heizen, Waschen, Spülen und Frocken-Zentrifugieren. Die Bedienung der neuen vielseitigen Haushaltmaschine ist denkbar einfach. Die elektrisch beheizte Ma- schine hat eine Leistungsaufnahme von 1800 Watt, ist mit einem Kurzschlußläufer-Motor und mit einem Ueberstromschutzschalter aus- gerüstet, so daß auch die erforderliche Sicher- heit gewahrt ist. 2 bis 2,5 Kg Trocken wäsche lassen sich in dem äußerlich besonders form- schönen und eleganten Gerät, dessen Größe mit 80 X 45& 82 cm etwa der eines mittleren Herdes entspricht, unterbringen und— sozu- sagen spielend verarbeiten. Neues Oelprodukt Eine Tochtergesellschaft des amerikani- schen Oelkonzerns Oil in Linden, New Jer- sey, hat in sieben Jahren sorgfältiger Ver- suche ein neues Produkt entwickelt, das sich vorzüglich als wetterfeste Anstrichfarbe und Deckanstrich für Betonfußgböden eignet. „C-Oel“ ist eine klebrige fast farblose Flüs- sigkeit, die auf dem gleichen Bestandteil be- ruht, der zur Herstellung einer bestimmten Art synthetischen Gummis verwendet wird: Butadin. Up Wär mender Kunststoff- Schaum (ch) Nach den Chemiefasern halten nun auch die Kunststoffe selbst ihren Einzug in die Bekleidungs wirtschaft, nachdem sie sich auf dem Gebiet des modischen Beiwerks schon lange durchgesetzt haben. Ein neuarti- 1 ges Erzeugnis sind mit Kunststoff peschaumte Popelinegewebe. Das Gewebe wird hierbei auf der Innenseite mit einer nur wenige Mil- limeter dicken Schicht von Kunststoffschaum belegt. Man erhält diesen Kunststoffschaum, indem man zwei reaktionsfähige Grundstoffe miteinander umsetzt, die dabei Kohlensäure abspalten, und demzufolge mit der Kunst- stoffbildung zugleich den Treibprozeß ver- binden. Durch die Wahl bestimmter Grund- stokktypen können praktisch alle Stufen zwischen starr und elastisch produziert wer- den. Für das Beschaumen von Gewebe wer- den Selbstverständlich elastische, weiche Schäume erzeugt. Die beschaumten Gewebe werden dann wie üblich verarbeitet. Im fer- tigen Kleidungsstück liegt die Kunststoff- schicht zwischen dem Gewebe und dem Fut- terstofk. Die Wirkung dieser dünnen Kunst- Stoffschicht ist verblüffend. Sie schützt gegen Kälte im gleichen Maße wie ein guter Pelz. Da sich das Popelinegewebe auch noch ab- solut wasserdicht imprägnieren läßt, ergeben die mit Kunststoffschaum belegten und im- prägnierten Gewebe eine absolut kälte- und Wetterfeste Schutzbekleidung. Die Gewebe sind nur wenig auftragend, eignen sich also besonders gut zur Herstellung von schützen- der Arbeits- und Sportbekleidung, da sie die Bewegungsfreiheit in keiner Weise beein- trächtigen. U ber den Wert unser Nahrungs- Sboffe Mehr als 50 verschiedene Stoffe sind der- zeit als notwendige Bestandteile unserer Nahrung bekannt. Und bei den laufenden Verfeinerungen der Untersuchungsmethoden und aparate werden dauernd neue unbe- kante Bausteine unserer Lebensmittel identi- flziert. Nun nahm man bisher an, daß die Wirkung eines Lebensmittels praktisch die Summe der Wirkungen seiner einzelnen Be- standteile ausmacht. Das trifft, wie in Heft 13 der„Umschau in Wissenschaft und Technik“ Frankfurt) ausgeführt wird, aber nicht zu; ein Lebensmittel stellt sich nicht nur als ein System aus einer Anzahl von einfachen Bau- steinen dar, sondern es kommt auch zu Wechselwirkungen zwischen diesen Baustei- nen. Dabei können die Einzelbestandteile ihre Wirkung verlieren, aber auch gegensei- tig kördern. Das gleiche kann auch durch äuhßere, nicht gewollte Anlässe geschehen. Ein Beispiel dafür ist das Bitterwerden von Haferflocken bei längerer Lagerung oder eine gewollte Aenderung— das Braunen der Brotkruste usw. Was sind Weckamine? Schon seit ewigen Jahren versucht man, das menschliche Seelenleben in Gestalt von Zauber- und Liebestränken zu beeinflussen. Mit dem Aufkommen der Psychologie als Wissenschaft bediente man sich mehr und mehr der leicht narkotisierenden Mittel, die den Menschen in einen Halbschlaf versetzen, in dem er entspannt, gehobener Stimmung und aussagebereiter ist. Jedoch kann nicht erwartet werden, daß der Mensch in dieser Bewußtseinstrübung die„Wahrheit“ spricht. Im Gegensatz zu den Narkotika stehen laut einem Bericht in Heft 13 der„Umschau in Wissenschaft und Technik“(Frankfurt) die Weckamine, die Angst- und Hemmungs- zustände nicht beseitigen, sondern eher deut- lich hervortreten lassen, dadurch ist es mög- lich. nicht-krankhafte Wesensanomalien von solchen durch Geistesstörung verursachten zu unterscheiden. Die Behandlung mit Weck aminen sollte deshalb für psychotherapeuti- sche Zwecke der Halbschlaf-Anwendung am besten vorausgehen, Wie heiß ist unsere Sonne? Der einzige Fixstern, den wir als Scheibe sehen, ist die Sonne. Um die Temperaturen, die auf den entfernteren, nur als Lichtpunkte sichtbaren Fixsterne herrschen, genauer be- stimmen zu können, hat man zunachst ein- mal eine Meß-Methodik ausgearbeitet und durch Beobachtungen an der Sonne unter- stützt. Dabei wurde festgestellt, wie die „Umschau in Wissenschaft und Technik“ (Frankfurt/M.) in Heft 13 ausführt, daß die Temperatur der Sonnenoberfläche„nur“ 3800 K beträgt und nicht etwa 4700 K, wie man bisher annahm. Die nahe der Oberfläche liegenden Schichten weisen dagegen bereits eine Temperatur von 6000 K auf. 2 5 Seite 4 Dienstag, 3. August 1954/ Nr. IM Schlachtgesang. Strecht die wühlgewohknten Hände Nochmals aus! Das Wochenende Stoppt brutal die wunderbaren Sommerschluß-Ver-Kaufhaus-Waren! Gassen in die Massen kauen, Die sich vor den Ständen stauen Heißt die Losung Feste, feste! Nur drei Tage gibt es Reste! Unterkosen, Sommerweste, Grüner Hut— drei Mark der beste, Greifet sicher, rasch und fleißig: Abendkleider zu Elf dreißig, Nützet die Gelegenheiten, Sommerschluß— ja, das sind Zeiten! Scheine knistern, Frauen rasen, Jeden Laden abzugrasen, Kassen scheppern in Ekstasen, Hock die Super- Schnüffelnasen! Wetter nat sich nicht geweigert Und die Einkaufswut gesteigert, Frauen, laßt euch nicht verdattern, Badehosen zu ergattern, Sommerschuhe, kurze Hemden Von den Alpen bis nach Emden Sind der Clou der ganzen Sache. Hausfrau Mannheims] Kauf! Erwacke! Max Nix Schülerlotsendienst hat sich bewährt In gelockerterem Rahmen als bisher üb- lich traf sich der Vorstand der Mannheimer 8 am Freitagabend im„Neckar- Zum Punkt ‚Schülerlotsendienst“ wurde mitgeteilt, daß sich diese Einrichtung in Mannheim allgemein gut bewährt habe und Sowohl von den Eltern als auch den Lehr- Kräften anerkannt würde. Es gebe zur Zeit zehn Schülerlotsenstellen in Mannheim. Im Augenblick überlegt man sich, ob man die Schülerlotsen zur besseren Kenntlichmachung mit besonderen Mützen ausstatten will. Im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Babhmhofsvorplatzes, die ebenfalls auf der Tagesordnung stand, sprach Stadtdirektor Elsaesser davon, daß für August eine Be- sprechung der Stadtplaner vorgesehen sei, bei der„alle, die Planungsvorschläge haben, zu Wort kommen können“. Auf dem Städtischen Nefbauamt studiere man zur Zeit die Frage, ob es möglich sei, am Fuß der Lindenhof- rampe(überführung) eine niveaufreie Kreuzung zu schaffen. Den 111 Anträgen auf Auszeichnung für Jamg jähriges unfallfreies Fahren, die 1953 von der Verkehrswacht bearbeitet und posi- tiv beschieden wurden, stehen in den ersten sieben Monaten dieses Jahres schon 89 gegen- über. rob „Westflug“ wird wieder fliegen diesmal bei Lorsch im Ried Am 16. Juni berichtete der„Mannheimer Morgen“ über eine Pressekonferenz der „Westflug OH, bei der bekanntgemacht Wurde, daß das Stuttgarter Innenministe- rium diesem Privat-Luftfahrtunternehmen aus Sicherheitsgründen Start und Landung auf dem Mannheimer Flugfeld in Neuost- heim untersagt hatte. Die„Westflug“ mußte daraufhin ihren gerade eröffneten Passa- gier-Rundflugbetrieb sofort einstellen und jeg durchblicken, daß sie bereits mit einer anderen Gemeinde in Verhandlungen über die Anlage eines Flugplatzes stehe. Wie wir jetzt erfahren konnten, hat sich die Stadt Lorsch im Hessischen Ried bereit erklärt, der„Westflug! Gemeindewiesen, die um vier Hektar Privatland erweitert wer- den sollen, für ihre Rund- und Reklame flüge zur Verfügung zu stellen. Nach der Rückgabe der Lufthoheit an die Bundes- republik will die Gesellschaft auf diesem neuen Lorscher Flugfeld auch eine Motor- flieger Schule einrichten und den Flugplatz auch ausländischen Touristen zugänglich machen. Für diesen Zweck ist geplant, Flug- zeughallen und Unterkunfts möglichkeiten zu erstellen. hwyb Mannheimer Straßenbahner in Düsseldorf erfolgreich Bei dem dritten großen Sängertreffen der Sesangvereine kommunaler Verkehrs- und Versorgungsbetriebe Deutschlands in Düs- Seldort erhielt der Straßenbabhner-Gesang- verein Mannbeim-Ludwigshafen unter sei- nem jungen Dirigenten Hermann Kuch das Prädikat„Sehr gut— hervoragend“. Den Sängern, die heute gegen 20.00 Uhr an der Collinistraße eintreffen, wird ein würdiger Empfang bereitet. Leihgabe Kunsthandlung Heinrich Stahl Die 1888 unterlassene Stadt- Erweiterung Architekt Th. Brug schlug Verlegung des Stadtzentrums und Trennung von Wohn- und Industrievierteln vor 1888 legte der Heute nicht mehr näher be- kannte Architekt Th. Brug einen Entwurf für ein„Project Erweiterung der Stadt“ vor, das Raum schaffen sollte für den Ausdeh- nungsdrang der Stadt. 1888 war ein gutes Jahr: die nachteiligen Folgen der Gründer- zeit Waren aufgefangen, der„Platz Mann- heim“ entfaltete seine besten Kräfte, Handel, Transportwesen und Gewerbe blühten, lei- stungsfähige Banken halfen bei der Entwick- lung der Industrie, Die Einwohnerzahl nahm sprunghaft zu. Die Enge der alten Stadt innerhalb des Rings wurde unerträglich. Unsere Vorväter waren bescheidene Leute und pflegten sich zu behelfen, so gut es nur immer ging, aber auf die Dauer wirkte ge- rade der bescheidene Sinn sich hemmend aus. Ein gestaltungsfreudiger Kopf muß die- Ser Architekt Th. Brug gewesen sein, die Mit- bürger werden die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben über so viele Zu- mutungen. Mitten im Frieden, ohne daß Kriegszerstörungen dazu zwangen, wollte er „ganz Mannem uf de Kopp“ stellen. Seine Vorschläge waren so übel nicht. Beachtlich für diese Zeit sind seine Vorschläge für den Ausbau des Lindenhofs, der Oststadt und der Neckarstadt. Der Neckar sollte bei Waldhof in den Rhein münden, Fabrikanlagen an ein System von Kanälen zu liegen kommen: der Projectenmacher Brug war damals schon für säuberliche Trennung der Industrie von den Wohnvierteln. Wer sich mit dem Kartenbild näher be- schäftigt, wird finden, daß das Stadtzentrum mit Rathaus, Gewerbemuseum, Gymnasium und Gewerbeschule an den Wasserturm ver- legt ist. Wo wir heute den Rennplatz(nicht) haben, befindet sich das Allgemeine Kran- kenhaus, eingebettet in Grünanlagen, zu denen ein„Englischer Garten“(wohl nach Münchener Muster) gehört. Die Schwetzinger Gärten blieben unangetastet, aber zwischen Ring, Seckenheimer Straße und Schubert- straße entwickelte Brug eine Bebauung, die vieles von dem vorweg nahm, was später tat- sächlich gebaut wurde. Kaum jemand dachte 1888 ernstlich an eine Augusta-Anlage, deren allzu strenger Verlauf durch große Plätze aufgelockert werden sollte. Die großzügige Kühnhelt des Projekts ist um so erstaun- licher, als dem Architekten damals ein Be- dürfnis für große Ausfallstraßen nicht be- kannt sein konnte. Viehmarkt und Schlacht- Katastrophenkind aus Passau eingetroffen Eine Mannheimerin wollte helfen und Es gibt Gottseidank noch Menschen, die in Notfällen nicht warten, bis die Behörde etwas unternimmt, sondern selbst mit an- packen und impulsiv der Stimme eines guten Herzens folgen. Und es gibt hoffentlich auch noch Menschen, die sich an einer solchen pri- vaten Aktion ein Beispiel nehmen. Wenn das So Wäre, hätten wir in Mannheim bald mehr Kinder aus dem bayrischen Hochwasser- Katastrophengebiet zur Erholung. Bis es aber soweit ist, bleibt es bei der kleinen, sieben- jährigen Edith Dietrich aus Passau, die am Samstagabend hier ankam und vier Wochen bei ihrer„Pflegemutter“, Frau Rosa Sommer, in D 7, 12 wohnen wird. i Als Frau Sommer die sich überstürzenden Nachrichten von der Flutwelle in Bayern und Oesterreich las und hörte, wollte sie ganz einfach helfen. Sie ist mit Geld und Gütern nicht gerade überreich gesegnet, son- dern hat für zwei kleine Enkel zu sorgen, 80 kam sie auf den Gedanken(„Zu essen hat man immer etwas übrig!“), ein Kind aus dem Hochwassergebiet für einen Monat zu sich Einzuladen. Sie schrieb an den Bayrischen Rundfunk, der ihr großzügiges Angebot an den zuständigen„Bund der Kinderreichen“ in Passau weiterleitete. Am 23. Juli kam ein Brief dieses Ver- bandes bei Frau Sommer an, in dem man ihr die kleine Edith ankündigte, gleichzeitig aber wegen der knappen Finanzlage um die Uber- Weisung des Fahrgeldes für die junge Passa- gierin bat. Der„MM“ wandte sich deshalb an Stadtdirektor Schell, der sofort 30 DM nach Passau überweisen lieg. Dieses Geld brachte Edith Dietrich aber wieder mit, weil die Bundesbahn in der Zwischenzeit 75% ige Fahrpreisermäßigung gewährt hatte. Zur lud Edith für vier Wochen zu sich ein Ehre der Stadt Mannheim sei's gesagt: Sie nahm das einmal gespendete Geld nicht wie- der in ihre offenen Hände, sondern überließ es der hilfsbereiten Frau Sommer, die ihr bezopftes Pflegekind am Samstag auf dem Hauptbahnhof in Empfang nehmen konnte. Es war übrigens das erste Mal, daß das kleine Mädchen mit der Eisenbahn fuhr Edith ist das jüngste von vier Kindern der Passauer Familie, die sich mehr als herzlich für diesen kostenlosen Erholungsaufenthalt bedankte. In einem Brief der Mutter liest man von der„staunenden Bewunderung“, die eine derartige Hilfs bereitschaft bei den Menschen in Passau gefunden habe. Und man darf mit Beruhigung zur Kenntnis nehmen, daß jetzt dort unten, wo noch vor kurzer Zeit das Hochwasser acht und mehr Meter über der Normalmarke stand, die größte Not über- standen ist, wie Frau Dietrich schreibt. EKlein-Edith kam mit einem Stapel„Kata- strophenzeitungen“ und Bildern in Mann- heim an, auf denen deutlich genug zu sehen ist wie ihr und ihren Eltern das Wasser buch- stäblich bis zum Hals stand. Mit den beiden Enkelkindern ihrer Pflegetante, einem fünf- jährigen Buben und einem Mädchen von zehn Jahren, hat sie sich schon gut an- gefreundet.„Vom Wasser möcht' ich garnix erzählen, es war schlimm“, meinte sie bei ihrem Besuch in der Redaktion, In Mann- heim soll es deshalb um so schöner für sie Werden, und vielleicht finden sich ein paar nette Menschen, die noch etwas zu Edith's Neueinkleidung beisteuern würden. In Sa- chen: Gutes Beispiel Das Beispiel ist umso mehr wert, weil es auf rein privater, menschlicher Ebene ge- geben wurde. hwyb 1 haus verlegte er an den Schnittpunkt von Rhein- und Neckarkanal, nach heutigen Be- griffen Wa an den Bonadieshafen. Die Feuerwache(sehr praktisch!) vor K 1 und K 2 an die Brücke über den Neckarkanal. Und was die Ueberlegungen anbelangt, den Mannheimern genügend Grün im Stadtbild zu bieten, so hält Brug jeden Vergleich mit jedem zeitgenössischen Städtebauer aus. In R 7 und T 7 sieht man größere Grünanlagen, der Schloßgarten ist von der verlängerten Kalten Gasse bis zum Lindenhof-Tunnel ein zusammenhängender Komplex, der Verkehr von Ludwigshafen her ist zum Personenbahn- hof und zur Sternwarte geleitet, der west- liche Schlohflügel hat noch seinen ange- stammten Zusammenhang mit Kolleg, Pfarr- haus und Jesuitenkirche. Für das Theater in B 3 muß der Planfertiger nicht viel übrig gehabt haben, er hat es nicht markiert, dafür bedachte er das Stadtbild mit seinen Vor- schlägen für Pionier-, Infanterie- und Dra- gonerkasernen. Zwischen Verbindungskanal, Altrhein und Neckarflußbett zauberte er einen großen Volksgarten, und wenn man einer Vignette Glauben schenken darf, die Brug seinem„Project“ beifügte, wäre er gern im Schatten hochwüchsiger Pappeln auf Mannheim zu gewandert. 66 Jahre nach seiner Veröffentlichung kann man die„Projectierte Erweiterung der Stadt“ nicht ohne einige Bewegung sich vor Augen halten. Dieser Mann hatte klare und kolgerichtige Ordnungsvorstellungen, die höchst modern anmuten auch dort, wo sie praktisch überholt sind. Die Linienführung der Straßenbahn hätte um die Jahrhundert wende manche durchgreifende Aenderung erforderlich gemacht, aber die Ordnung des Kanal- und Hafensystems, die Verteilung der Grüngewichte über die Stadt, die Tren- nung der Wohn- und Industrieviertel ver- raten eine prophetische Gabe. die den Ausführenden, die damals die Stadt doch nicht aus der Beengung erlösten, gefehlt hat. ä „BI“ wurde ins Handelsregister eingetragen Anfang September wird über das Verlagsprogramm entschieden Das wissenschaftliche Verlagsunterneh- men„Bibliographisches Institut A. G.“, das nach der Ueberführung in einen„Volks- eigenen Betrieb“ in seiner Stamm-Nieder- lassung Leipzig die Sitzverlegung nach Mannheim beschloß und im von der Stadt Leipzig vor der Mannheimer Kammer für Handelssachen gegen diesen aktienrechtlichen Beschluß angestrengten Prozeß die erste In- stanz gewann, ist nun in das Handelsregister der Stadt Mannheim eingetragen worden. Wie der„MM“ in seiner Ausgabe vom 25. Juni Fünfzig Jahre KZV Käfertal Ein Dreitagefest der Tierfreunde Es gibt Zeitgenossen, zynische, die behaup- ten, Kleintierzucht sei eine müßige Angele- genheit und ein Kleintierzüchterverein nichts mehr als unzeitgemäßes Kuriosum.— Nun ist freilich die Beschäftigung mit Stallhasen, Tauben und anderen gefiederten Haustieren aus Liebhaberei keineswegs eine nützliche, dafür aber eine gemũütvolle Sache. Man denke: Jeden Abend nach Arbeitsschluß müssen die Tiere gefüttert und ihre Ställe gesäubert werden— das bringt nichts oder nur wenig ein; Gemüt gehört dazu. Die Käfertaler Kleintierzüchter sind in diesem Sinne gemütliche Leute, und gemüt- lich gings auch zu bei ihrem gemütlichen Bei- sammensein am Samstagabend, mit dem sie das 50-jährige Bestehen ihres Vereins feier- ten. Voran stand ein kurzes Programm, in dessen Rahmen befreundete Gesangvereine heitere Lieder vortrugen und Karl Stader, der 1. Vorsitzende, eine große Anzahl ver- dienter Vereinsmitglieder mit Urkunden und Ehrengaben versah. In einer Ansprache be- kannte sich Stader zu dem Ziel, das sich der Verein bei seiner Gründung im Jahre 1904 gesetzt hatte: Die Förderung der Kleintier- zucht, soweit sie aus Liebe zur Kreatur als eine Art von Sport betrieben wird.— Dann kelerte man, wobei getrunken, gesungen, ge- tanzt und geschunkelt wurde. Mit billigen Glückslosen und schönen Gewinnen war eine Tombola eingerichtet.— Am Sonntagnach- mittag war dann Kinderfest, abends Tanz, Und heute will man sich nochmals zu einem Tanzabend zusammenfinden. KS Wie wird das Wetter? . —— — nN Hochsommer- —— ee ee wetter Vorhersage bis Mittwoch früh: Heiter, trocken, sehr warm. Mit- tagstemperaturen um 30 Grad. Schwache Winde. 466(—3); Mannheim 319(-=): Worms 242(—3); Caub 224(—2). Weitere Lokalnachrichten Seite 6 berichtete, wurde die Klage der Stadt Leip- zig auf Nichtigkeit des Beschlusses über die Sitzverlegung vom Mannheimer Gericht kostenpflichtig abgewiesen. Nachdem mit der Eintragung in das Han- delsregister eines der Haupthindernisse zur Aufnahme des Verlagsbetriebes weggefallen ist, wird sich eine Aufsichtsratssitzung des westdeutschen BI Anfang September mit dem zukünftigen Verlagsprogramm des Unter- nehmens beschäftigen, Der Termin für diese Sitzung wurde im Einblick darauf gewählt, daß bis September die Berufungsfrist in dem bisher erstinstanzlich entschiedenen Ver- fahren abgelaufen ist. Falls die Gegenpartei ein Rechtsmittel einlegen sollte, könnte sich unter Umständen die Aufnahme des Verlags- betriebes in der Bundesrepublik weiterhin verzögern, Da durch diese Verhältnisse noch sehr viele technische und programmatische Fragen vorerst in der Schwebe bleiben, kann und will die Leitung des Bibliographischen Instituts noch keine weiteren Einzelheiten in die Oeffentlichkeit bringen. Zur Eröffnung des Verlagsprogramms soll jedoch das deutsche Standardwerk für die Rechtschreibung, der Duden“, bis zum Ok- tober 1954 beim BI in Mannheim verlegt werden und befindet sich zur Zeit bei der Firma Steiner in Frankfurt bereits im Druck. Das Bibliographische Institut erhielt seinen Weltruf besonders durch die Herausgabe von Atlanten, des Meyer'schen Konversations- lexikons und von„Brehm's Tierleben“, hw Lessingschüler sportlich auf der Höhe Ein sehr vielseitiges und interessantes Sportfest des Lessing- Gymnasiums Es ist nun das drittemal, daß sich die Lessingschule müt einem vorbildlich organi- sierten Sportfest vor den grogen Ferien aus- zeichnet. Mit 1000 teilnehmenden Schülern wurde die allgemeine Gymnastik ein impo- santes Schaustück und dazu noch ein recht Anschaulicher Querschnitt durch die körper- ertüchtigende Arbeit an dieser Mannheimer Schule. Besonders erfreulich jedoch wWwar die Vielfältigkeit, Welche dieses Sportfest aus- 2zeichmete. Die Leichtathletik dominierte, wo- bei man deutlich erkennen konnte, dag auch die Schule an der aufstrebenden Vereins- Arbeit teilgenommen und erstaunlich viele Wettkämpfer in den einzelnen Disziplinen an den Start gebracht hat. Geräteturnen, Fuß- ball, Handball und Boxen ergänzten das reichhaltige Programm, dem erfreulicher- Weise auch ein stattlicher Teil der Eltern- schaft beiwohnte. Begrügenswert War auch, daß sich neben den Mannschaften der Les- Singschule auch die Mannschaften des Wein- heimer Gymnasiums und die Mannschaften der Tullaschule, des Karl-Friedrich-Gymna- Slums, des Moll- Gymnasiums und der Wirt- schaftsoberschule beteiligten. Obwohl die Ergebnisse in diesem Zusam- menhang weniger wichtig sind, sollen doch die Sieger in den Hauptkonkurrenzen festge- n Brillanter Saisonbeginn in der„Roten Mühle“ Zum Saisonbeginn wartete das Kabarett „Rote Mühle“ mit vorzüglicher Eleintune auf, die in diesem Rahmen sehr angenehm überraschte, So hatte man die 3 Bleckwenns verpflichtet, eine internationale Hochrad- nummer, die selbst auf schwierigem Parket erstklassige Artistik zu zeigen vermochte; einen tempogeladenen Wirbel raffinſerter Tricks, die exakt und sicher ausgeführt wur. den.— Nicht mindere Verblüffung wußten Orlanto und Partnerin durch ihre flinken Manipulationen hervorzurufen. Ein Radio.“ apparat verschwand spurlos von der Bild. Seife befreit von lästigem Körpergeruch. Darum gönnen Sie sſch stets die bestmögliche Pflege und sporen Sie nicht an verkehrter Stelle. . Wer es liebt, kann noch dem Waschen des. odorie renden Kkõrperpuder 8 meld, verwenden fläche, Karten verwandelten sich, lösten sich in nichts auf, wurden klein und groß wie es der Magier wollte, der sich durch schier un wahrscheinliche Fingerfertigkeit als Wah. rer Meister seines Fachs auswies. Marina de Guy, die schon einige Male in der„Roten Mühle“ die Tanzbeinchen schwang, ent- täuschte auch diesmal nicht, zumal sie in Rolf Jahnke einen Partner gefunden hat, der über ein sehr solides Können verfügt. Beiden wäre jedoch zu wünschen, daß 05 zwar ebenso exakt, jedoch gelöster in Er- scheinung träten und durch Eleganz ersetz. ten, was leicht verkrampft erschien. In ihrem temperamentvollen Solo(Zigeuner- tanz) zeigte zumindest Marina de Guy, dab ihr das keine Schwierigkeiten bereiten dürfte. Und nun müssen wir wieder einmal Ha- rald Lutz nennen, den schlagfertigen Ber. liner Jungen, dessen kesses Mundwerk man am besten mit einer Elektronenschleuder vergleicht, Nie verlegen, geschickt improvi- sierend und bezwingend schneidet er selbst den ältesten Witzen den Bart ab. Auch auf dem Gebiete der Parodie steht er seinen Mann. Selbst seine„Ent- gleisungen“ sind mit Zuckerguß versehen ein Unterhaltungskünstler, der diesem Pro- gramm den letzten Schliff verleiht. Musika lisch besorgt das Richard Krüger mit Sei- nen Solisten, unter denen sich übrigens auch Kurt Dörfflinger, der Komponist von„Gan leis“ erklingt Musik“(Erinnern Sie sich) befindet, zusammen mit dem nicht minder Attraktiven Wolf- Schneider-Trio. 68. Erfolgreiche Freilichtaufführung „Dramatischer Club“ LS Ze„Friss Hüt: a Alle Achtung vor dem„Dramatischen Club Mannbeim- Waldhof“: Seine unter Mitwir- kung des Männergesangvereins„Sängerlust“ und des Orchesters der„Liedertafel“ veran- staltete Freilicht- Aufführung des„Frei- schütz“ am Sonntagabend in der Gartenstadt war mehr als eine biedermeierliche, gutge- meinte Vereinsleistung. Um das einzige Ne- gativ gleich vorweg zu sagen: Es war eine Stilwidrigkeit, in der Pause zur Unterhaltung der Zuschauer— es waren etwa 500 er- schienen— die„Leichte Kavallerie“ durch den Lautsprecher zu übertragen.— Aber die Aufführung als solche, sowohl in technischer und musikalischer, als auch in schauspieleri- scher Hinsicht übertraf bei weitem die Durch- schnittsqualität von Laienspieldarbietungen. Die vom Club unter großen Opfern selbst aufgebaute Bühnenanlage gab einen stim- mungsvollen Spielhintergrund, vor dem Ernst Schaudt als Ottokar, A. Zehnbauer als Erb- förster, H. Dotter als Aennchen und P. Wy⸗ ludda als Samiel neben den vielen, gut be⸗ setzten Randfiguren geschickt agierten. Die beste Leistung des Abends vollbrachte wohl Helga Kolb als Agathe, die sehr schlicht, sehr keinfühlig ihre Rolle voll ausführte. KS. Sommerfeste in den Vororten Der Sc Pfingstberg veranstaltete dieset Tage auf dem Klubgelände sein traditionelles Sport- und Sommerfest. Eine eigene Kapelle und Gustl Schölch unterhielten die zahl. reichen Gäste. Am Montagabend beschloß ein Altsiedlertreffen die wohlgelungene Veranstaltung. In Käfertal-Süd traf sich der Kleingar- tenverein„Au“ zu einem fröhlichen Som- mertreiben auf vereinseigenem Gelände, Die guten Vorbereitungen des Vorstandes und die Stimmung der Gäste trugen auch hier zu einem vollen Erfolg bei. K, halten werden. So gewann Weinheim das Handballplitzturnier vor der Lessingschule Das mit viel Interesse verfolgte Fußballspiel zwischen Lehrern und Schülern gewannen die Schüler mit 1:0. Im Fußball- Blitzturnier ver- teidigte die Wirtschafts-Oberschule den Wan- derpreis, mußte sich aber von der Lessing“ schule geschlagen bekennen. Auf den Plätzen folgten Tullaschule, Weinheim, Molls und Karl-Friedrich- Gymnasium. Den der Fairneg und der besten spielerischen Leistung Sehr interessant war die Vorführung eine Fesselflugmodells durch den Schüler Berndt der O III b. Im Spiel der kleinen Fußballer gewann die Lessingschule gegen die Käfertal schule 2:0. Dieses schöne Sportfest bewies, daß es mit den Leibesübungen an den höheren Lehr- anstalten nicht schlecht bestellt sein muß, wenn nur der gute Wille vorhanden ist, sie ernsthaft zu pflegen. 0 Wohin gehen wir? Dienstag, 3. August: Alhambra:„Meine unbekümmert brachte u erhielt der Weinheimer Rother % BA 2 5 Preis Schwester und ich“; Kamera:„Iich und del Herr Direktor“; Palast 9.50, 11.50 Uhr:„Des Freibeuter“; 22.20 Uhr:„Auf des Spitze. Degens 0 gekom zur H ten. He versit, Jahr! der U tienten überg die Fi sonde: Dadur Kinde Sonne Weste reine im Wi haus ein Sc schlos jekte werde Heil He über städtis Düsse nehme Straße Jahres Omni ner weise die Maßn. der V beseit allem über mit 1 tung Meyle geben tungs, Karter Verke künft. V He kongr tembe Baue greg präsic öflner Die s Ba gerich züchte tenku 167 R senzũ Len ir age in de dieser „ Nr. 178 *— Kabarett einkunzt angenehm ck Wenns Jochrad- Parkett rmochte:? kinierter hrt wur. Wußten flinken 1 Radio- ler Bild- 5 * 4 . ats ö poren en des. enden. 1 sten sich groß wie ch schier Als Wah- Karina de r„Roten ing, ent- Al sie in aden hat, verfügt. „daß sie er in Er. IZ exsetz- chien. In Zigeuner Guy, daß bereiten nmal Ha. gen Ber. Verk man schleuder improvi- kümmert itzen den Parodie ne„Ent. versehen: sem Pro- „Musika⸗ mit sei- gens auch on„Ganz ie sich! 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Aus allen Teilen Deutschlands und dem benachbarten Ausland waren Trachtengruppen gekommen, die sich in einem langen Festzug zur Huldigung der„Blauen Königin“ vereinig- ten. Neue Tbe- Kinderklinik Heidelberg. Im neuen Heidelberger Uni- versitätsviertel ist jetzt das in knapp einem Jahr fertiggestellte Tuberkulosekrankenhaus der Universitäts- Kinderklinik, das 80 Pa- tienten aufnehmen kann, seiner Bestimmung übergeben worden. Neuartig an dem Bau ist die Frontgestaltung, da sie nicht geradlinig, sondern verzahnt zur Hausflucht verläuft. Dadurch ist erreicht worden, daß sich die EKEinder ausnahmslos in gleicher Lage zur Sonne befinden. Durch die Abwicklung nach Westen hin haben die Krankenzimmer keine reine Südlage, und befinden sich außerdem im Windschatten. Dem Tuberkulosekranken- haus sollen noch eine Infektionsstation und ein Schwesternheim der Kinderklinik ange- schlossen werden. Mit dem Bau beider Pro- jekte wird noch in diesem Jahr begonnen werden.. Heilbronn schafft Straßenbahnen ab Heilbronn. Entsprechend dem Gutachten über die Wirtschafküchkeit der Heilbronner Städtischen Verkehrsbetriebe, das von einem Düsseldorfer Wirtschaftsberatungs-Unter- nehmen ausgearbeitet worden ist, wird die Straßenbahn in Heilbronn im Laufe dieses Jahres abgeschafft und der Betrieb auf Omnibusverkehr umgestellt. Der Heilbron- ner Gemeinderat entschloß sich nach teil- weise erregten Debatten im Anschluß an die Verlesung des Gutachtens zu dieser Maßnahme, durch die das Millionendefizit der Verkehrsbetriebe verringert oder ganz beseitigt werden soll. Die Tarife werden, vor allem bei kleineren Strecken, erhöht. Dar- über gab es eine Kampfabstimmung, die mit 17:17 Stimmen und eine Stimmenthal- tung endete, so daß Oberbürgermeister Paul Meyle durch Stichentscheid den Ausschlag geben mußte. Er unterstützte den Verwal- tungsantrag auf Erhöhung der Tarife. Frei- karten für die Angehörigen der bei den Verkehrsbetrieben Beschäftigten werden künftig nicht mehr ausgegeben. 1 1 Weinbau-Kongreß in Heilbronn Heilbronn. Der 42. deutsche Weinbau- kongreß findet vom 29. August bis zum 3. Sep- tember in Heilbronn statt. Wie der deutsche Bauernverband mitteilte, steht dieser Kon- greß unter der Schirmherrschaft des Bundes- präsidenten, der ihn am 29. August auch er- öfnen wird. Die schönsten Rosen aus Baden-Baden Baden-Baden. Ein internationales Preis- gericht, dem in- und ausländische Rosen- züchter und Vertreter der Fach- und Gar- tenkunstverbände angehörten, bewerteten 167 Rosen-Neuheiten in Baden-Baden. Ro- semzüchter aus aller Welt hatten diese Pflan- zen in die Kurstadt gesandt, in der der ein- zige Neuheiten-Prüfungsgarten für Rosen in der Bundesrepublik unterhalten wird. In diesem abgeschlossenen Sondergehege wur- den die noch namenlosen und nur mit Num- mern versehenen Neuheiten ausgepflanzt, damit die Urheberrechte der Züchter ge- Pioahrt blieben. Erst nach der Beurteilung durch das Schiedsgericht erfolgt die Namens- 1 gebung und werden die Rosen für den Han- del freigegeben. Die Firma Armstrong(CSA), erhielt den Ehrenpreis der Stadt Baden- Baden für Züchtungen des vergangenen Pflanzjahres. Weitere Ehrenpreise wurden den Firmen Gaujard Frankreich) und Tan- z tau-Uetersen(Holstein), für ihre diesjähri- (en Züchtungen verliehen. Mit Gold- und Silbermedaillen wurden französische und amerikanische Züchter, sowie die Firma Tantau(Elolstein) ausgezeichnet. r ö Bau einer Landessanitätsschule Freudenstadt. Der Landesausschuß des neuen Landesverbandes Baden- Württemberg des Deutschen Roten Kreuzes hat beschlossen, daß mit dem Bau einer Landessanitätsschule in Pfalzgrafenweiler im Kreis Freudenstadt sofort begonnen werden soll. Diese zentrale Ausbildungsstätte des Roten Kreuzes tritt an die Stelle der völlig zerstörten ehemaligen Sanitätsschule in Stuttgart-Bad Cannstatt. Sie wird auch eine Haushaltungsschule für junge Mädchen und ein Erholungsheim auf- nehmen. Mit der Eröffnung der Sanitäts- schule ist im Spätsommer des nächsten Jah- res zu rechnen. In vielen Punkten miteinander verbunden Eine Lanze für engere Zusammenarbeit der beiden Städte Mainz Wiesbaden Mainz. In der vergangenen Woche hat der Wiesbadener Magistrat ein Gutachten des Forschungsinstituts für Wirtschaftspolitik an der Universität Mainz über„Mainz— Wies baden und das Mainmündungsgebiet“ ver- öffentlicht, das durch seine Resultate eine neuerliche Lanze bricht für eine kommunale Zusammenarbeit der beiden Städte ähnlich den im Ruhrgebiet und in der Mannheimer „Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Rhein- Neckar“ gefundenen Lösungen. In den beiden Städten, deren räumliche Abgrenzung gegeneinander nur noch von einigen Schrebergärten markiert wird, glau- ben verantwortliche Kommunalpolitiker schon seit-einiger Zeit, das geeignete Rezept gefun- den zu haben. Das Zweckverbandsgesetz vom Juni 1939, von allen Beteiligten zu häufigem Studium in die Handakten eingeheftet, be- stimmt in seinem ersten Paragraphen:„Ge- meinden und Gemeindeverbände können sich zur gemeinsamen Erfüllung von Aufgaben, zu deren Durchführung sie berechtigt oder verpflichtet sind, zu Zweckverbänden zusam- menschließen.“ Es dauerte aber noch bis zum Ende des vorigen Jahres bis der Mainzer Bürgermei- ster Max Hufschmidt mit einem ersten realen Vorschlag, dem Satzungsentwurf für einen „Zweckverband Ffhein-Main“ zwischen den Städten und eventuell den übrigen Gemein- 3 in diesem Raum, vor die Oeffentlichkeit Tat. Aber die Presseberichte, die schon von einer werdenden, neuen Großstadt am Mit- telrhein sprachen, erwiesen sich zunächst noch als zu optimistisch. Es kamen andere Pläne, wie in dem nahezu 2 000 pkm großen und von etwa dreiviertel Millionen Menschen bewohnten Rhein-Main-Gebiet eine Zusam- menarbeit der Gemeinden zu erreichen sei. Die CDU-Fraktion des Wiesbadener Stadt- rates u. a. schlug vor, am Stelle des öffentlich- rechtlichen Zweckverbandes die Form einer privatrechtlichen Arbeitsgemeinschaft zu Wählen. Zuletzt, im Mai, stellten die In- dustrie- und Handelskammern von Mainz und Wiesbaden ihren gemeinsamen Satzungs- entwurf für einen„Zweckverband Main- Mündungsgebiet“ zur Debatte,. Die darin vor- gesehenen Aufgabenbereiche sind, ähnlich Höhepunkt der Ulmer 1100-Jahr⸗Feier Festakt im wahren Mittelpunkt der Stadt: im Münster Ulm. Die Ulmer Feierlichkeiten zum 1100- jährigen Bestehen der Stadt, erreichten am Wochenende mit einem Festakt im Münster, der Aufführung des Bindertanzes, einem historischen Festzug, einer Jungbürgerfeier und Chorkonzerten, ihren Höhepunkt. Zehn- tausende begeisterter Zuschauer säumten schon am Samstagnachmittag bei strahlen- dem Sonnenschein die fahnengeschmückten Straßen und Plätze Ulms, als sich der histori- sche Festzug der Binder durch die Stadt be- wegte. Angeführt von einer kostümierten Musikkapelle und begleitet von den beiden traditionellen, bunt gekleideten Narren, mar- schierte die alte Küferzunft in ihren farben- frohen Trachten auf. Fünfmal tanzten die Kfer, immer wieder mit reichem Beifall belohnt, den Bindertanz. Inzwischen betraten schon viele Oberbür- germeister deutscher, österreichischer und Schweizer Städte mit anderen das überfüllte Münster, um am Festakt, dem offiziellen Höhepunkt der 1100-Jahrfeier, teilzunehmen. Dekan Dr. Seifert begrüßte als Hausherr die Anwesenden und wies auf das ungewöhnliche Hin, daß eine derartige Feier in einem Got- teshaus stattfinde. Das Münster sei aber der wahre Mittelpunkt der Stadt Ulm. Oberbürgermeister Pfizer gab dann einen Mit der Sesselbahn „Mit unserem Lift fährt man nicht— man schwebt“ Edenkoben. Während man sich im neuen SWFV- Sportheim in Edenkoben auf den DFB-Tag rüstete und zum Empfang der Zahlreichen Fußball-Funktionäre die letzten Vorbereitungen trat, packten die Arbeiter der Spezialfirmen knapp einen Steinwurf entfernt ihre Werkzeuge und Maschinen ein. Was sie in den vergangenen Monaten erstellt haben— die erste pfälzische Sesselbahn— wird noch eingehend und gründlich durch das Verkehrs ministerium auf die erforder- che Sicherheit überprüft dennoch ging es am Samstagnachmittag zum ersten Male „Aufwärts“: mit der Edenkobener Sesselbahn auf die romantisch gelegene Rietburg. Bis es allerdings soweit war, mußten viele Hindernisse aus dem Weg geräumt und Schwierigkeiten beseitigt werden. Da waren zunächst, die Ausnahmegenehmigung der Re- Sierung einzuholen, das Gelände genau zu vermessen, dann die Geldgeber zu suchen und schließlich die„Sesselbahn GmbH.“ ins Leben zu rufen. Dann erst konnte dem 300 000-Mark-Projekt näher getreten wer- den, in den Wald wurde eine Schneise ge- schlagen, Fundamente eingesetzt und in regelmäßigem Abstand 11 Tägerstationen er- richtet. Die erste„Pfälzische Sesselbahn“, die ihren Ausgangspunkt in unmittelbarer Nähe des Schloßhotels Ludwigshöhe hat, besitzt eine Länge von 560 Metern und überwindet dabei einen Höhenunterschied von 220 Me- tern. An technischen Angaben ist weiter interessant zu erfahren, daß die Bahn eine der modernsten Anlagen ihrer Art im Bun- desgebiet darstellt. Sie verfügt über 54 Dop- pelsessel, die in der Lage sind, jede Stunde über 1100 Personen zur Rietburg hinaufzu- befördern. ö „Wir haben bei der Konstruktion beson- ders darauf geachtet, die unangenehmen Schwankungen an den Trägerstellen zu ver- weitausholenden Ueberblick über die Ge- schichte Ulms von den ersten Spuren der Siedlung in der Bronzezeit bis zu den schwe- ren Zerstörungen durch Luftangriffe im zwei- ten Weltkrieg. Der Geist der Bürgerschaft, sagte Pfizer, das Zusammenwirken zwischen Verwaltung und Bürgern, der Mut zum Neuen und die Toleranz hätten Ulm immer ausgezeichnet und seien auch jetzt die Ga- ranten des Wiederaufbaues und der Entwick- lung in der Zukunft.„‚Gottes Segen möge über der Zukunft der Stadt stehen“, schloß der Ober bürgermeister seine Festrede. Das Problem der AKK-Gemeinden wie bei der„Fommunalen Arbeitsgemein- schaft Rhein-Neckar“, auf Verwaltungs- und Planungsarbeiten beschränkt und erstrecken sich auf die zweckmäßigste und wirtschaft- lichste Gestaltung der Verkehrsanlagen, Ver- kehrswege und Verkehrsverbindungen, die Aufstellung eines gemeinsamen Industrie- und Wobnsiedlungsplanes und die Vertre- tung der die Verbandsmitglieder berühren- den verkehrspolitischen Fragen Dritten ge- genüber. Keiner dieser Pläne hat aber, ob- wohl in Mainz und Wiesbaden die Stadt- parlamente besondere Ausschüsse für diese Frage gebildet haben, bisher zu einer echten Diskussion oder auch nur zum ersten Zusam- mentreffen der beiden Ausschüsse geführt. Nun ist, da die Statistiker für Wiesbaden einer jährlichen Industrieumsatz von 500 Mil- lionen Mark gegenüber nur 17 Millionen aus dem Fremdenverkehr schätzen, offensicht- lich, daß die Reserve der Kurstädte gegen Industrieanlagen hier längst nicht mehr be- steht und andererseits hört man in Mainz nur noch selten den boshaften Seitenhieb, daß die„drüben nur Sonntage“ hätten. Die Forderung Bürgermeister Hufschmidts nach „gleichen Lasten, gleichem Nutzen“ im Zweckverband, wird von allen Beteiligten anerkannt und es hat um diese Frage noch keine wirkliche Auseinandersetzung gegeben. Verantwortlich dafür, daß bisher alle Ver- handlungen im Ansatz stecken blieben, ist also weder eine Gegensätzlichkeit der Städte noch die Furcht vor Uebervorteilung, sondern das Problem der sogenannten AKK- Gemeinden Amöneburg, Kostheim und Kastel. Diese rechtsrheinischen Vororte von Mainz, nach dem Krieg durch die alliierte Grenzziehung zwischen Hessen und dem spd- teren Rheinland-Pfalz von der Stadt abge- trennt, werden seitner treuhänderisch von Wiesbaden verwaltet. In Mainz erkennt man zwar an, daß bisher kein Versuch unternom- men wurde, aus dem Provisorium eine de- kimitive Regelung zu machen, aber das Miß trauen ist nach wie vor wach, Ft. Zwetschgenfest im Zeichen der Volkstrachten Ueber 50 000 Menschen sahen den großen Festzug in Bühl Bühl. Das traditionelle Bühler Zwetschen- fest, das am Wochenende in der Metropole des mittel badischen Zwetschgenanbaugebietes begangen wurde, stand in diesem Jahr im Zeichen eines internationalen Trachtentref- kens. Der Zustrom aus allen Teilen Deutsch- lands und des Auslandes war schon am Sams- tag so stark, daß die Bundesstraße 3 in der Stadt oft von langen Fahrzeugkolonnen ver- stopft war. Regierungspräsident Dr. Paul hinauf zur Rietburg meiden“, erklärte Geschäftsführer Dr. Ursch- bach,„und wir haben es auch geschafft: auf unserer Bahn fährt man nicht— man hat den Eindruck, als schwebe man in einem Segelflugzeug— 80 geräuschlos und ohne Vübrieren geht alles vonstatten!“ 88. Wäldin, Landrat Trippel, Bürgermeister Dr. Alfons Kist und die„Blaue Königin“, Hanni Seiter, dankten den aus ganz Baden erschie- nenen Trachtengruppen und begrüßten die Wiedererweckung des alten deutschen Volks- liedes und der Volkstänze. Der Sonntag wurde mit Böllerschüssen und dem Geläut aller Bühler Glocken einge- leitet. In einer alemannischen Morgenfeier, die vom Bund„Heimat und Volksleben“ ge- staltet wurde, trafen sich in der Stadthalle Trachtengruppen aus Baden, Württemberg, der Pfalz und Frankreich. Als sich am Sonntagmittag der große Trachtenfestzuganläßlichdes Bühler Zwetsch- genfestes in Bewegung setzte, säumten über 50 000 Menschen die Straßen. Der Fest- zug brachte eine reiche Schau von badischen, württembergischen, hohenzollerischen, pfäl- zischen, elsässischen und inner französischen Trachtengruppen und-kapellen sowie viele Gruppen aus den ostdeutschen Gebieten und Siebenbürgen. Zur 544 Meter hohen Rietburg nahe der Stadt Edenkoben in der Pfalz fümnrt dieser am Wochenende eingeweihte Sessellift. Durch eine in üppigen Mischwald eingeschlagene Schneise wird der Fahrgast an den Fuß der Rietburg getragen, die einen großartigen Ausblick auf die Rebenhügel der Oberkaardt, die wald- und wiesendurchwirkte, tabak und getreidetragende Rheinebene bis zu den Zinnen des Speyerer Doms, den Dächern von Ludwigshafen und Mannheim sotbie den Höhenzügen des Odenwaldes gewährt. Bei ganz klarem Wetter taucht weit im Süden sogar der Turm des Straßburger Münsters duf. Bild: Freitag Aus der Hessischen Nachbarschaff a Buch über Bensheims Kommunalpolitik Bensheim. Der pensionierte Bensheimer Bürgermeister Treffert hat unter dem Titel „Kommunalpolitik der Stadt Bensheim“ eine Broschüre herausgegeben, in der die Arbeit der Stadtverwaltung während seiner Amtszeit von 1946 bis 1954 würdigt. Pflege des alten Stadtbildes Heppenheim. Der Verkehrsverein von Heppenheim will sich in Zukunft besonders der Pflege des alten Stadtbildes und dem Schutz der Starkenburg widmen. Die Burg gab im Jahre 1803 der Provinz zwischen Rhein, Main und östlichen Ausläufern des Odenwaldes den Namen, als das damalige kurmainzische Fürstentum an Hessen abge- treten wurde. Tot auf den Schienen Darmstadt. Auf den Schienen der Bahn- strecke Wiebelsbach Groß-Umstadt im Odenwald wurde der 37 Jahre alte kauf- männische Angestellte Johann Arndt aus Etzengesäß im Landkreis Erbach tot auf- gefunden. Die Kriminalinspektion Darm- stadt vermutet Selbstmord, da unweit der Unfallstelle eine angebrochene Flasche Schnaps gefunden wurde. Der Tote ist ver- mutlich vom Frühzug überfahren worden. Odenwälder Rinderbestände fast Tbe-frei Waldmichelbach. Nach einer Mitteilung des Regierungsveterinärrates im Bezirk Odenwald, Dr. Gierke(Waldmichelbach) sind zur Zeit von den 620 laufend kontrollierten Rinderbeständen mit 4410 Tieren 562 mit 4113 Tieren staatlich als Tbe-frei an- erkannt. Die Viehbestände in den Oden- wWaldgemeinden Hartenrod, Rohrbach und Schimbach sind vollkommen Tbe- frei, wäh- rend in zwei weiteren Gemeinden noch je ein Stall Tbe-verseucht ist. Unbekannter Kolumbus-Brief gefunden Michelstadt i. O.„Ueber die vor kurzem im Indischen Meer gefundenen Inseln“ be- richtet Kolumbus in einem Brief, dessen latei- nischer Druck aus dem Jahr 1496 vor kurzem in Michelstadt(Odenwald) gefunden wurde. Der Hamburger Hörspiel- und Drehbuchautor Hanns-Karl Kubiak, ein Sammler bibliophi- ler Raritäten, entdeckte den Pruck in einem Realienbuch, das zur wertvollen alten Bü- cherei der spätgotischen Michelstädter Kirche (1490) gehört. Nach seinen Angaben handelt es sich wahrscheinlich um den ersten Druck dieses Briefes, Ein anderes Druckexemplar auch aus späterer Zeit sei nicht bekant. 127 Häuser und 10 Hotels freigegeben Frankfurt. Die amerikanische Armee hat vom 1. Januar bis zum 31. Juli in Hessen und Unterfranken die Beschlagnahme von 127 Privathäuser, 10 Hotels, 6 Bürogebäude, 4 Restaurants, 3 Lichtspielhäuser, 7 Barak- ken und 4000 qm Land aufgehoben und sie wieder an ihre deutschen Besitzer zurück- gegeben. 80 Prozent dieser Liegenschaften und Gebäude befinden sich in Hessen, die restlichen 20 Prozent in Unterfranken. Fast 4½ Millionen Einwohner Wiesbaden. 4 486 512 lautete die Bevöl- kerungszahl Hessens am 1. April. Um 8 514 Personen ist die Einwohnerzahl im 1. Vier- tel jahr 1954 gewachsen. 4 093 sind zugewan- dert. Der Geburtenüberschuß betrug 4 421. Nach den jetzt vom Statistischen Landesamt veröffentlichten Ziffern setzte sich am 1. April die Bevölkerungs aus 2 380 943 Hes- sen weiblichen und 2 105 569 männlichen Geschlechts zusammen. Die hessische Bevöl- kerungsdichte betrug zu diesem Stichtag 212, Personen auf den Quadratkilometer. BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Unfallreichstes Wochenende Neustadt. Mit 51 Unfällen gab es in der Pfalz am Samstag und Sonntag das bisher unfallreichste Wochenende dieses Jahres. Die 13 schweren Unfälle, die darunter waren, forderten vier Todesopfer. Wiederum bestand die Mehrzahl der an den Unfällen Beteiligten aus jugendlichen Motorradfahrern. Die Po- lizei nimmt an, daß die hohe Unfallzahl ihre Ursache vor allem in dem starken Ausflugs- verkehr hatte. Auszeichnung für Volkskundler Neustadt. Dem pfälzischen Heimatkund- ler Emil Ohler wurde von Regierungspräsi- dent Dr. Pfeiffer das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht. Ohler hat sich Ver- dienste um den Pfälzerwaldverein erwor- ben. Er ist Gründungsmitglied und begleitet seit 22 Jahren das Amt des Hauptrechners. Er ist Verfasser der Wanderbücher des Pfälzerwald vereins. Sein Streben galt der Erhaltung alten Volkstums in Trachten, Tän- zen und Bräuchen. Weitere Spenden für Hinterbliebene Worms. Der Spendenstrom für die Hin- terbliebenen der Opfer des Wormser Omni- busunglücks hält an. Unter den bisher ge- spendeten 35 000 Mark sind neben den 10 000 des Landes Rheinland-Pfalz 5350 Mark der Wormser Wirtschaft, 5000 einer Lackfabrik im Rheinland, 1000 der Badi- schen Anilin-& Soda- Fabrik und mehrere Beträge zwischen 200 und 500 Mark, die Kollegen der Getöteten aus anderen Worm- ser Möbelfabriken spendeten. Die beiden Abordnungen von Sowjetzonen-Holzarbei- tern, die an der Trauerfeier teilnahmen, brachten wie weiter mitgeteilt wurde, 2800 Mark für die Hinterbliebenen mit. Eine Wormser Metzgerei gibt auf ein Jahr die Fleisch- und Wurstwaren für eine Hinter- bliebenenfamilie kostenlos ab, Die Schüler und Lehrer des Naturwissenschaftlichen Gymnasiums sammelten 288 Mark. In die- ser Woche soll ein Gremium der Stadtver- waltung unter Oberbürgermeister Völker zusammen mit Vertretern der Belegschaft der Firma Schramm& Möller die Vertei- lung der Gelder bestimmen. Tatmotiv Jaähzorn? Alzey. Das Tatmotiv für das Familien- drama in Gau-Bickelsheim(Kreis Alzey), Wo ein 33jähriger Ehemann mit der Axt und mit einem schweren Hammer gegen seine Gattin, Schwiegermutter und Schwie- gervater vorgegangen war, konnte nach An- gaben der Alzeyer Kreisgendarmerie noch immer nicht geklärt werden. Man nimmt an, daß der rabiate Ehemann die Tat in einem Anfall von Jähzorn ausführte. Die Schwiegermutter, die bei der Tat schwer verletzt worden war, schwebt noch in Le- bensgefahr. Aufgabenfreier Nachmittag Mainz. In Rheinland-Pfalz soll für die Schulkinder wieder ein aufgabenfreier Nach- mittag eingeführt werden. Das Kultusmini- sterium hat in einem jetzt veröffentlichten Runderlaß die Lehrer darum gebeten, für den Montag keine Hausaufgaben zu stellen. Nur für Fächer mit nicht mehr als zwei Unter- richtsstunden pro Woche können auch für Montag Schulaufgaben zur Pflicht gemacht werden. Unitas gegen Duell und Mensur Mainz. Das Plenum des katholischen wis- senschaftlichen Studentenvereins Unitas ver- abschiedete am Sonntag auf seiner 77. General- versammlung ein Gesetzbuch, das jedem Uni- tarier die Teilnahme an einem Duell oder einer Mensur verbietet. In dem Gesetzbuch werden jede radikale und restaurative Hoch- schulpolitik und ein besonderer Ehrbegriff für Studenten abgelehnt. Die Unitas ist die älteste katholische Studentenvereinigung Deutschlands. 15 000 beim Niersteiner Winzerfest Nierstein. Ueber 15 000 Besucher aus allen Teilen Südwestdeutschlands wurden am Sonntagnachmittag beim Niersteiner Winzer fest gezählt, das mit einem zweistündigen Festzug„Freude dureh Wein in Nierstein am Rhein“ seinen Höhepunkt erreichte. Außer den Niersteiner Winzern beteiligten sich auch die Nachbargemeinden Oppenheim und Nak- kenheim an dem Umzug. Am Sonntag nah- men über 600 Besucher an zwei großen Wein- proben teil, in denen die besten Niersteiner Weine kredenzt wurden. Razzia gegen Schwarzmarktzentren Kaiserslautern. Die deutsche Sittenpolizei hob über das Wochenende mit Hilfe amerika nischer Militärpolizisten im alliierten Mili- tärgebiet westlich des Rheines in einer schlagartigen Aktion Schwarzmarktzentren aus, nahm zahlreiche„leichte Mädchen“ fest und beschlagnahmte hohe Beträge von US- Serip-Dollar, die sich in unerlaubtem Besitz befanden. Die Razzia, die seit Wochen geplant war, fand gleichzeitig in 33 verschiedenen Städten, darunter in Kaiserslautern, Baum- holder, Bad Kreuznach, Worms und Mainz, statt. Wie alliierte Sprecher betonten, han- delte es sich um eine rein deutsche Aktion. Alliierte Angehörige seien nicht festgenom- men worden. Zwei tödliche Unglücksfälle Trier. Ein 30 jähriger Elektromonteur aus BergnassauſLahn kam bei Arbeiten an einer Starkstromleitung in der Nähe von Morbach/ Hunsrück mit der Leitung in Be- rührung und war sofort tot. Am gleichen Tage wurde ein 42 Jahre alter Landwirt aus Orenhofen(Kreis Trier) von seinem Pferd, das er aus dem Stall führen wollte, zu Boden geworfen. Das Pferd baumte sich auf und traf mit seinen Hufen den Land- wirt mehrmals am Kopf. In einem Kran- kenhaus starb der Landwirt wenige Stun- den später an seinen schweren Verletzungen. Annen Auf dem Fernsehschirm Dienstag, 3. August 16.30 Kinderstunde 17.10 Für die Frau 20.00„Treffpunkt der Daheimgebliebenen“, eine Uebertragung aus der Wald- bühne in Berlin 21.50 Tagesschau 8 8. 9.* n— nn 8 r N„„—— — r 5 Seite 8 l „ MORGEN 55 Fr 0 55 5 55 Dienstag, 3. August 1954 Nr. 178 E oben Mittel- und Oberstufe i A 0 stufe im Staffel- und Lan Einbetoni streckenlauf. Besonders reizvol 1 im i M K— . ert mer 8 4 n f 1 esonders reizvoll waren d. f 5 Ein Bauhilfsarbeiter war bei einem Streit. 3 verletzt wurde, er- 2 e des Schulsportfestes 9 ann 14 5* 85 alender mit einem Kollegen so auß nem Streit noch jede 8 zeige. Von den Tätern fehlt Bag Zucht d ischen Vorführungen d ade Green dt 5 a inn in seiner e sich, das er noch jede Spur. t Daß auch der Volkstanz immer 5001 1 führt der. eee 5 ee e e eee brei einer gerade N. Haltet den Dieb! hungskraft besitzt, bewies eine gemischte im Schwarzwald, am Bodensee W 0 WA 1 751 e und so eine ke hineinwarf 1 Gruppe von Buben und Mädel 85 205 der Norgasa due Borkum 9 f 147 i a 100 18 be ene richtete. n Sachschaden von 160 Mark an- Hä Auf dem Marktplatz beobachtete eine Quinta. 180 Siegerurkunden 3 5 Schweiz für Jungen und junge N18 975. 8 0 ce r 8 pie 1 a ändlerin, wie sich zwei junge Leut Ehrenurkunden konnten an 30 P 26 schen 10 und 25 Jahren Freizeiten durch um am 6 90 10 00 n ee ee Autos waren platt rem dort abgestellten Personenk 55 an Teilnehmer verliehen Worclen 8 der Monat September ist eine Fahrt nach ktallen strand. Ace a za gef bebe, In der Hebelstraße i gen zu schaffen machten. Sie 71 enkratt wan leitung des„Instit ts Schwe 3 Schul- für junge Männer über, 18 Jahre geplant. Die Land e eee. parkenden ä— an sieben als sich die beiden mit 85 1 um Hilte, pesten Klassen 15 8 zeichnete die. dieser Freizeiten liegt in den Neuste e eee 3 0 graftwagen die Reif 8 1. 5 rer Einkaufstasche, 8 5 m. Mannschaftametttegt e dae übers n 0 4 8 b mit eine 585 eifen die Geschäfts 5* 2, 8 8 a ettkampf N ausgebildeten und erfah lles 4 1 b ee a . 1 durchstochen. enthlelt, r. Mark Bargeld im Staffellauf und im Langstreckenlauf aus. e Alkunkt und Prospekte einc 1 e e e en en 4 5 Hader 5 gen sollen ebenfalls be- wur ee achen wollten. Die Diebe 5 Kriktlich zu erbitten von dem CVIN- Bundes- Kei f 5 5 Bare Worden sein, jedoch haben sich re. 3— In einer Tankstelle in Jungtierschau büro, Karlsruhe, Nowackanlage 5. Wee Lindenhof. Nächste Donner War l N einiger Zeit e. durch ein ein- beim KZ V Neueichwald e ee eee E. V., Orts- zOlbert“ Ecke Mee e e e 72 . rene eee e nee 5 N Mannheim. Nächste Zusammenkunf„ Beginn 20 Uhr She rage.. cher 111i 2 sol- und hat 3 gestiegen In der„Waldschenke“ h 5 1 der bes i' emal ei Near 8 Zerstörungen gemeldet laden V und Schub- tierzuchtverein. 9 gen F 3 20 8 e e ear be 7 e N 5 tige Jungtierschau mit f 0 5 zerden, am 7. Sep- P rsten Male findet am g. Kuturt! b 6 5 lers insgesamt 132 Num- r. 18 Uhr, im Hotel„Kaiserring“, Pachtwasser der Rheinauer Häten f un b Schlechte Fremdenverkehrswerbung Lebensgefährlich verletzt Mit. 8 el e ie aer denten lle una punk Sonne 6 fr e 1 e Ein durchreisender Fran g Ein Personenkraftwagen llt 8 r gutbesuchten Schau War. eine statt- en. Am 3. August, 15 Uhr, Mitsliederver- bunte Sonne s pur einten Get 5 e 5 Arbeiter 2086 wandte sich Relaisstrage i f n Wollte auf der liche Tombola sowie ein gemütlich nn a eee de n ar 1 sich 42 Dollar Au 29 090 Fr eine Bank, um und stieß 45 117 3 einbiegen mernachttreiben verbunden 9 55 2 5 Lane e leben burg Fach Sretckens d l 1 i a 5 f 8 2. 4 5 einem Motorroller zu- 8. 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Kü Reap behnbor udn gebe t t vorübergehender junger M ggruben und auf dem Rasen loniald 5 jetzige Inhaber der Ko- scher Hof“ a l ei 5 M g 50 5 a ung ann, der dem Mädch Asen, WO nialwaren- und Dro h 1 e neee eee eee 5 b i Ten 4. Aa e 10 Ueberfallenen helf 8 ädchen und Jungen get bei 2 genhandlung, Mann- 1 l 1 V en wollte wurde auch k 8 getrennt den Drei- zeim-Rheinau, Casterfeldsiedl 5 Wi eee l 5 3 schlagen. 1 5 de ge- kampf der Bundes jugen 2 3 Geschäàftsjubi. 5 siedlung, kann 30. für d. 8 1 auer a 8 Unerktelerkfraktur 8 F austrugen. 5 e. Bis Vor etwa 15 tet 8 3 Hundewesen E. V. veranstal- die Tu ö en e et die ea e 3 eee d 8 s l Herze 325 5 in Händen von burg am 4 e 1954 in Ham- Beilagenhinwei reibuns * r Inter-, Geschäft mi i„die noch heute im schaftsf' 5 September eine Gemein- Uns a. e esch itarbeiten schaftsfahrt. Interessenten wende 1„ 1„ 5 85 1* en sich an Spe. 1 Bl iet ain b 1 2 55 Fritz Heß, Seckenheimer Str. 54, Tel. 4 25 30. 251 N ee ee ee 2 erlin W 15, bei. 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August, aus allen Teilen Badens die Furnkestteilnehmer— es sind über 9000— in Freiburg eintreffen, steht die Schwarzwald- hauptstadt im Schmucke vieler Fahnen. Beim Festakt am Donnerstag werde neben den beiden Vorsitzenden der badischen Turnerbünde, der Freiburger Oberbürgermeister Dr. Hoffmann und Regierungspräsident Dr. Wäldin sprechen. Der Freitag beginnt mit Sitzungen der Fach- warte und der Uebergabe der Sportstätten an die Festleitung. Nachmittags finden dann die ersten Wettkämpfe der Jugend, Junioren und Altersklassen im renovierten Möslestadion statt, das rechtzeitig zum Landesturnfest fertig- gestellt wurde und sich mit seiner neuen Tri- püne der schönen Schwarzwaldlandschaft an- abt und außerdem jetzt 28 000 Zuschauern Platz bietet. In 60 verschiedenen Wettkampfarten werden die Turnfestsieger ermittelt. Um die Kämpfe reibungslos und pünktlich abzuwickeln, wurde ein auf die Minute abgestellter Terminplan aufgestellt. Dabei stehen neben dem großen VBoslestadion die gesamten Sportanlagen an der Schwarzwaldstraße zur Verfügung. Am Frei- lag beginnt auch der Haupt wettbewerb des Ba- Neue DMM- Bestleistung Mit der neuen deutschen Bestleistung von 23624 Punkten gewann die Leichtathletik- Frauenmannschaft des 1. Fe Nürnberg am Wochenende in Nürnberg einen Durchgang um die deutsche Mannschafts meisterschaft gegen die BS Motor Jena, die 23 315 Punkte er- teichte. Die Klubfrauen überboten damit mren eigenen Rekord um 779 Punkte. Bei den Männern gab es einen knappen sieg der Gäste aus Jena, die mit 31 854 31 696 punkten gegen den 1. FC Nürnberg siegten. Hier waren der 1500-m-Lauf Niebergalls(Jena) in 3159 Minuten und der Stabhochsprung Zechs (l. Fe. Nürnberg) über 3,81 m die besten Lei- stungen. Beim 1. FC Nürnberg, der am ersten Tag des DMM-Durchganges noch knapp in Führung gelegen hatte, fehlte der verletzte Karl Friedrich Haas. ö Für die Ueberraschung bei den Frauen FSorgte Gisela Köhler(Jena), die im 80-m- Hürdenlauf Anneliese Seonbuchner mit 11.4 Sek. um Brustbreite schlug Anneliese Seon- buchner revanchierte sich mit einem Sieg im Weitsprung mit 5,71 m. Kriterium in 9 000 Teilnehmer gemeldet dischen Turnfestes, das deutsche Vereinsturnen, das am Samstagabend beendet sein wird. Der Sonntag wird mit Festgottesdiensten und einem Festzug durch Freiburg eingeleitet. Am Nachmittag versammeln sich nach Beendi- gung des Festprogramms im Möslestadion, wo- bei Gymnastikvorführungen, Turnspiele und Stakfelläufe durchgeführt werden, sämtliche Teilnehmer noch einmal. Der Frankfurter Oberbürgermeister und erste Vorsitzende des Deutschen Turnerbundes, Dr. Walter Kolb, wird zum Abschluß der festlichen Tage die Sieger ehren und auszeichnen. Neben dem sportlichen Teil kommt der kul- Das geoße badische Jurnſest in Freiburg Die Turnfestsieger werden in 60 verschiedenen Wettkampfarten ermittelt turelle und der gesellige Teil nicht zu kurz. Die Reihe dieser Veranstaltungen beginnt mit dem Festakt am Donnerstag auf dem Freibur- ger Münsterplatz. Die Jugend hat einen eigenen Abend im Freiburger Stadtgarten unter dem Motto„Jugend singt, spielt und tanzt“. Am Freitag und Samstag wird das Schauspiel von dem Freiburger Frauenturnwart August Boos „Der Münstergeneral“, das bereits am 31. Juli seine Uraufführung erlebte, im Großen Haus der Städtischen Bühnen wiederholt. Am Mon- tag finden schließlich Turnfahrten in den Schwarzwald und Turnwanderungen in die nähere Umgebung der Feststadt statt. Die Leichtathletik-Jugendmeisterschaften in Ludwigsburg Diese dugend wird gepfleg! werden! Bundestrainer Gerschler von den sehr guten Ergebnissen beeindruckt Deutschlands Leichtathletik-Jugendmeister- schaften in Ludwigsburg zeigten so recht, daß die wertvolle Aufbauarbeit der Vereine rege Früchte getragen hat, Im Wettbewerb der Be- sten Aller deutschen Gaue waren Bestleistun- gen fällig. Bundestrainer Gerschler meinte, daß jene Jugend noch weiter wie bisher vereins- mäßig betreut ihren Weg machen wird. Spezia- listen gilt es dann erst nach den Junioren so vom Jahresalter 24 bis 26 zu erziehen. Bis da- hin muß Sport dem Jugendlichen Freude und keine Belastung bringen. Das Bestreben man- cher falsch geleiteten Manager, das„Siegen um jeden Preis“ für die Vereinsfarben anzustre- ben, ist verwerflich. Interessant waren in Lud- wigsburg neuartige Untersuchungen, in wel- chem Alter die Eltern waren, als die ersten sechs Placierten jeden Wettbewerbs geboren wurden. Man kam da bei Müttern auf Alter von 27 bis 34 und bei Vätern auf 29 bis 35 Jah- ren. Man will den Weg von Hochleistungs- Sportlern noch mehr als bisher wissenschaftlich erforschen. In der Gesamtbilanz muß man fest- stellen, daß bei der männlichen Jugend Breite und Spitze erstklassig waren. Bei der weib- lichen Jugend kann manche Teilnehmerin schon in Frauen-Länderkämpfen starten. Als drei- fache Sieger wurden besonders gefeiert: Anne Lafrentz(VfB Lübeck), die im Kugelstoßen, Diskuswurf und Fünfkampf triumphierte und Hermann Lingnau(TK Hannover), der Diskus-, Kugel- und Hammer- Wettbewerb gewann. Die neuen Meister: Männliche Jugend: 100 m: Kaufmann(TV Karls- ruhe) 11,0; 400 m: Kropf(Kassel) 530,4; 1000 m: Schreiber(Hildesheim) 2:32,6; 3000 m: Keller(TG Neustadt/ Pfalz) 8:53,66; 110 m Hürden: Lauer(AS Köln) 15,0; 4 100-m-Staffel: Post München 43,9; Olympische Staffel: MTV Wolfenbüttel 3:41, 9; 3000-m-Bahngehen: Hessmer(GW Essen) 148,0; Weitsprung: Molzberger(Oberberg) 6,94; Hoch- Ludwigshafen: 0 Ein halbes Dutzend Siege— um genau zu sein: fünft— hat der Wiesbadener Kriterium Spezialist Erich Barth nun schon auf dem Lud- Wigshafener„Parcours“ herausgefahren; wie oft wird er noch die Ehrenrunde absolvieren.? Die Frage ist müßig! Barth gewann dank seiner Spurtqualitäten, obwohl er nicht in bester Form erschienen war. Hätten die star- ken Pfälzer Paul Maue, Walter und August Becker und Heinz Hoecker mitgemacht, viel- leicht.. Doch grau, Freunde, ist alle Theorie. Zunächst schien es nach einem glatten Sieg des Favoriten auszusehen; die erste Wertung holte er leicht, aher auf einmal„bröckelte“ er ab. Er hatte, wie man in der Rennfahrersprache zu Sagen pflegt, einen„Ast“. Schon glaubten viele, dab er nicht über die Distanz kommen würde, als er sich prächtig fing, mit einer Energielei- stung das Peld auffuhr, in dem Willy Altig aufs Tempo gedrückt hatte. Doch war auch Mannheims bester Mann vom Phönix-Bahn- Rennen am Samstag noch etwas mitgenommen, um Bravourleistungen zeigen zu können. Er placierte sich einigemale in den Wertungen, doch später stieg er entmutigt aus, obwohl er noch für einen Platz gut War. In der Folge konterte Barth keiner mehr. Der Wiesbadener gewann die Punkte wie er wollte, während hinter ihm das Peleton sich im Spurt fast„ver- bog“, Baumann machte noch eine relativ gute Figur; der Rest aber trat kaum in Erscheinung. Das 4, Kreuznacher Reit- und Springturnier erreichte am Sonntag seinen Höhepunkt. Etwa 9000 Zuschauer wurden Zeuge hervorragender ig? 1. igen 152 265 1.40 Haus rem Kämpfe. Erfolgreichster Springreiter wurde im Gesamtergebnis der Frankfurter Fritz Weide- mann, der allerdings beim Jagdspringen der Klasse SA nur auf den zweiten Platz kam. Sehr umstritten war der„Preis des Nahe weins“, wWo sich Otto Marotzke und Willi Schultheis einen scharfen Kampf lieferten. Beim Amazonen- Jagdspringen erwies sich Marie Luise Krämer in der Gesamtwertung als beste. Den„Großen Preis von Bad Kreuznach“, Dressurprüfung 8, gewann W. Schultheis auf Chronist. Der Mannheimer Reiterverein war mit sei- nen Teilnehmern besonders erfolgreich. Im Mennschaftsjagdspringen Kl. L kamen Weide marm mit Pilot, Pausch mit Woge und Kurt % ümmelsbach mit Tiarata zum Sieg vor zwei 7 kranzösischen Mannschaften. Im Jagdspringen Kl. L belegte Kurt Himmelsbach mit Tiarata hinter Frl. Woreschka den zweiten Platz. In der Dressurprüfung Kl. L. exreichte Frl. Gaby Renner einen guten vierten Platz. Auch in der Dressurprüfung Kl. M landete der bekannte Mannheimer Dressurreiter Breymann auf dem Vierten Platz. Kurt Himmelsbach wird auf Grund seiner bisherigen Erfolge zum Deutschen Jugendderby nach Hamburg entsandt. ö 1 * Iischtennis-Arbeitsgemeinschaft Paul Bauer wieder Vorsitzender Die südwestdeutschen Tischtennisverbände on Hessen, Baden, Rheinhessen, Saarland, Rheinland und der Pfalz hielten am Sonntag in Mainz ihre ordentliche Jahreshauptver- Sammlung, auf der Paul Bauer(Koblenz) er- neut zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Nach dem Rücktritt des zweiten Vorsitzenden und Pressewartes Heinz Fuß(Frankfurt) wurde Erich Voltmer(Saarbrücken), der Prä- sident des Saarländischen Tischtennisbundes, an seine Stelle berufen. Sportwart wurde wie der Siegfried Schweiger(Wittlich) und für 7 den gleichfalls zurückgetretenen Jugendwart N(Mainz) wählte man Jo Horch Tier). flacht Zarih das Dulzend Siege ooll? „Rund um das Feierabendhaus“ um den„Großen Afri-Cola-Preis“ Pech hatte Rudi Altig. Einem einwandfreien Sieg entgegensteuernd riß ihm kurz vor dem Band die Kette, so daß er nur auf dem dritten Platz einkam. Die Ergebnisse: Jugendklasse, 15 Runden, 18 km: 1. H. Tschasche (Frankfurt) 12 Punkte, 2. G. Tschasche(Frankfurt) 8 P., 3. R. Altig(Manmheim) 8 P.— Rundenrekord- fahren: 1. H. Denzer(Friesenheim) 2.3.2 Min., 2. W. Altig(Mammnheim) 2.3.3 Min.— C-Klasse, 23 Run- den, 30 km: 1. Kuttner(Reilingen) 16 P., 2. Engfer Darmstadt) 12 P., 3. von Berg Warmstadt) 10 P., 4. Krimme(Marmheim) 10 P.— A-B-Klasse, 40 Runden, 50 km: 1. Barth Wiesbaden) 20 P., 2. Bau- mann(Reilingen) 18 P., 3. Schleim(Wiesbaden) 7 Punkte.-thal tl Deutschlands Tennisnachwuchs verlor im Galeacup Im Kampf um den Galeacup unterlag Deutschlands Tennisnachwuchs am Wochen- ende in Stuttgart der Vertretung Jugosla- wiens mit 1:4 Punkten. Die Jugoslawen qua- lifizierten sich damit für die in der kommen- den Woche in Vichy(Frankreich) stattfin- dende Endrunde. Die Ergebnisse: Meya Deutschland)— Bat⸗ scho(Jugoslawien) 1:6, 3:6; Scholl(Deutsch- land)— Jagetz(Jugoslawien) 6:2, 6:8; Scholl/ Meya Jagetz/ Tomljanovic 9:7, 1:6, 3:6; Scholl— Batscho 2:6, 0:6; Mayer— Jagetz 6:8, 3:6. Mannheimer Reitererfolge in Kreuznach 8000 Zuschauer und hervorragend besetzte Felder Als wichtigster Beschluß verdient die Er- höhung der beiden Oberligagruppen von acht auf zehn Vereine festgehalten zu werden. Die Gruppe I, die mit ihren Spielen am 5. Sep- tember beginnt, umfaßt folgende Vereine: Mr Mannheim, TTC Koblenz, ESG Karls- ruhe, TTC Gelbrot Trier, Phönix Ludwigs- hafen, Spygg Mundenheim, TV Beckingen, 1. FC Saarbrücken, TSV Handschuhsheim und SV Morbach. In Gruppe II(Spielbeginn 19. September) spielen TTC Mörfelden, Ein- tracht Frankfurt, Germania Wiesbaden, Grün- Weiß Kassel, ESV Jahn Kassel, Blau-Rot Mar- burg, Bockenheimer TG, FT 48 Fulda, Blau- Weiß Mainz-Gonsenheim und der Sieger des Spieles SV Erbach und 1. Wiesbadener ABC. sprung: Krahl(Wolfenbüttel) 1,86; Stabhochsprung: Brauß(Schwaben Augsburg) 3,60; Diskuswurf: Lingnau(TK Hannover) 44,10; Speerwurf: Bort (Oehringen) 56,54; Kugelstoßen: Lingnau(TK Han- nover) 16,53; Hammerwurf: Lingnau(TK Hanno: ver) 43,77; Fünfkampf: Martin Lauer(A8 Köln) 3706; Mannschaftsfünfkampf: SV Darmstadt 15833 P. Weibliche Jugend: 100 m: Fuhrmann(scc Ber- lin) 12,1; 80 m Hürden: Heiberle(Trossingen) 11,9; Ax 1 00-m- Staffel: 1. FC Nürnberg 50,0; Weitsprung: Karl(München 1860) 3,64; Hochsprung: Glittenberg (GSV Wuppertal) 1,56; Kugelstoßen: Lafrentz(VB Lübeck) 12,87 Deutsche Jugend- Bestleistung); Dis- kuswurf: Lafrentz VfB Lübeck) 40,99; Speerwer- fen: Zimnik Düsseldorf) 39,43; Fünfkampf: Laf- rentz(VfB Lübeck) 3897 Punkte: Manmschacftsfünf- kampf: TSV 1860 München 15933 Punkte. E. L. Lille Opfer eines Schwindlers „Lakarias“, war nicht Zakarias Ungarns linker Läufer Joseph Zakarias, der im Endspiel um die Fußball- Weltmeister- schaft gegen Deutschland mitwirkte, wurde arm Samstagabend von Louis Henno, dem Prä- sidenten des französischen Fußball- Proficlubs Olympique Lille, als der neue linke Läufer seiner Elf für die kommende Saison vor- gestellt. Zakarias erhielt in Ungarn die Erlaubnis, seinen Verein, den ungarischen Meister Vörös Lobogo, zu verlassen und in der Tschechoslowakei zu spielen. Zakarias begab sich aber nach Frankreich und wurde von der Polizei an der französisch-belgischen Grenze festgehalten. Er bat um Asyl in Frankreich. Wenige Stunden später stellte sich Zakarias Als ein Schwindler heraus. Der angebliche un- garische Internationale sollte bei einem Freundschaftsspiel seines ‚neuen Klubs“ Lille gegen Rouen mitwirken. Hier zeigte sich, daß „Zakarias“ vom Fußballspiel keine Ahnung hatte und während des Treffens nicht einmal den Ball berührte. Als der Vereinsvorsitzende Polizei und Detektive bherbeirief, wurde „Zakarias“ als Schwindler entlarvt, dem der Liller Klub auf den Leim gegangen war. 5:0-Tennissieg der USA über Kuba Die USA gewannen das Davispokal-Vor- schlußrundenspiel der amerikanischen Zone gegen Kuba am Sonntag in St. Petersburg/ Florida mit 5:0. In den beiden letzten Einzeln gab es folgende Ergebnisse: Burrows(US gegen O. Garrido 6:4, 6:4, 6.4. Richardson (USA)— R. Garrido 6:1, 6:2, 6.2. Fangio gewinnt 3:45.45,8 Stunden wurde am Sonntag dem I. Fangio auf Mercedes-Benz Sieger mobile. Dieser Sieg brachte ihm gleichzeitig den Weltmeistertitel. des Automobilklubs von Sieger Fangio mit dem Siegerkranz „Grogen Preis von Europe 11 Mit einer Ge- samtzeit von August 1954, der Argentinier Juan Manuel im sechsten Lauf um die Weltmeisterschaft für Auto- Unser Bild zeigt den Deutschland bei der Ent- gegennahme der Glückwünsche des Bundespräsidenten Professor Theodor Heuss. Foto: dpa Die Bezirksklasse erreicht Sandhofen und JU 4 steigen auf Der dritte Aufsteigende wird noch gesucht TSV 1846— TSV Viernheim 10:10 SV Hemsbach— Spvgg Sanflhofen 14:15 Die beiden Kreisklassenvertreter TSV 1846 und Spygg Sandhofen haben die Ausschei- dungsspiele zum Aufstieg in die Bezirksklasse erfolgreich beendet und spielen in der neuen Saison in der Bezirksklasse. Ein schöner Er- folg für diese beiden Vereine, aber bestimmt auch ein Manko der Kreisklasse, deren Spiel- stärke mit dem Ausscheiden dieser beiden Klubs sinken wird. Der dritte Platz ist noch zu vergeben. Die beiden Absteiger aus der Bezirksklasse Hems- bach und Viernheim sind die Anwärter darauf. Am 15. August wird die Entscheidung fallen, wobei die Viernheimer nun leicht im Vorteil sind, denn sie brauchen nun nur ein Unent-⸗ schieden. Sandhofen hatte es nicht leicht, auch den dritten Qualifikationskampf erfolgreich zu ge- stalten. Der Gegner aus Hemsbach war in guter Spiellaune, war aber doch zu verspielt, um sich restlos durchzusetzen trotz der er- zielten vierzehn Tore. Sandhofen hatte nicht So viel vom Spiel, aber der Sturm wußte zu schießen, wobei wiederum die Außen sich bestens in Szene zu setzen verstanden. Knapp 15:14 behielt Sandhofen die Oberhand. Im zweiten Spiel auf dem MTG-Platz waren die 1846er und der TSV Viernheim zu Gast. Die 46er begannen ihr Spiel etwas un- beschwerter und verdanken diesem sorglosen Beginn ihren späteren Punktgewinn, denn als das Spiel von den Gästen gemacht wurden, kamen die Turner der 46er mehrfach ins Wanken. Die Hintermannschaft des TSV 1846 Nur noch Frau Vollmer und Pohmann im Rennen Internalionate Jennismeisterschatten Ueberraschung im gemischten Doppel in Hamburg In der ersten Runde des gemischten Doppels gab es mit dem Ausscheiden der starken Kom- bination Brewer Segal(Bermuda/ Südafrika), eine große Ueberraschung. Segal bot nur eine sehr schwache Leistung. In den übrigen Spie- len setzten sich die Favoriten durch, doch hat- ten sie zum Teil starken Widerstand zu brechen. Der vierte Tag der Internationalen Tennis- meisterschaften von Deutschland stand am Montag vor gut gefüllten Tribünen am Ham- burger Rothenbaum wieder im Zeichen der Einzelkonkurrenzen, die bis zu den letzten Acht gefördert wurden. Bei den Damen erreichten die neue Deut- sche Meisterin Erika Vollmer und ihre Vor- gängerin Inge Pohmann dieses Ziel. Erika Vollmer buchte dabei einen klaren Erfolg über die an ihren Leistungen überschätzte Amerikanerin Lewis, während Inge Pohmann in der Hamburgerin Heidtmann nicht viel zu schlagen hatte. Einen beachtlichen Erfolg holte die 17 Jahre alte Argentinierin E. Buding gegen die englische Ranglistenspielerin Ward heraus, deren Stärke allerdings das Doppel ist. Ein langes Grundlinienduell über 2% Stunden lie- ferten sich Brewer(Bermuda) und Kermina (Frankreich), das die Französin gegen die zum Schluß erschöpfte Frau Brewer in drei Sätzen gewann. Die Ergebnisse: Ward/ Mottram(England) Heidtmann/ fox Deutschland/ USA) 6:1, 6:1. Von Alvensleben/ Nor- garb(Schweiz/ südafrika) I. Buding/Balestra (Argentiniem/ Schweiz) 6:2, 6:4. E. Buding/ schmidt (Argentinien) schweden) Warmke Legenstajn (Deutschland/ Jugoslawien) 6:0, 6:8. Seghers/ Bellar- Ungluckeliches Landgraf- Nennen Arcona und Bacchant blieben beim Start stehen Das Landgraf-Rennen, die altrenommierte Zweijährigen-Prüfung des Frankfurter Renn- Clubs und eines der Glanzstücke der August- Renntage, insbesondere früherer Jahre, verun- glückte in diesem Jahre leider fast völlig. War schon im Vorjahre Gestüt Astas gleichnamige Stute unter Hein Bollow als heiße Favoritin aussichtslos abgekommen, so passierte dem Stall des diesjährigen Derby- Siegers jetzt mit Arcona das gleiche Mißgeschick, nur mit dem Unterschied, daß seine Vertreterin überhaupt nicht absprang. Der Starter rief daher das auf mehrere hundert Meter enteilte Feld zurück, nachdem er zuvor auf die favorisierten Deut- schen reichlich Rücksicht genommen hatte. Ab- solut falsch war es allerdings, den Start gelten zu lassen, als beim zweiten Auslösen die Bän- der nicht nur Arcona, sondern auch Gestüt Waldfrieds Bacchant und damit die beiden am meisten favorisierten Pferde stehen blieben. Dann wäre mit dem ersten Versuch das Uebel weit geringer gewesen. Erfreulicher Weise kam in Ericson ein Pferd zum Siege, mit dem man ebenfalls in erster Linie rechnen mußte, und auch die Plätze von Clausi und Galahad bedeuteten keine Ueber- raschungen, waren doch beide in ihren bisheri- gen Rennen nach vorn gelaufen. Ob das Ergeb- nis einer Nachprüfung standhält, kann erst die Zukunft lehren. Insofern ist es nicht erwiesen, ob die Erregung einer kleinen Gruppe, die nach dem Rennen vor dem Waagegebäude demon- strierte, berechtigt war. Abgesehen von dem Miston, der auf das Hauptereignis flel, bot der Tag bei hervoxra- gendem Besuch anregenden Sport, bei dem diesmal die Ueberraschungen an der Tages- ordnung waren. Einlauf-Quoten von 584, 660, 1272 und 1992 sagen hier mehr als Worte. Da- durch, daß der Rennelub in letzter Zeit die Renn-Preise ständig erhöht hat, wurde das Preisniveau der Kartellbahnen des Westens nahezu erreicht, was sich günstig auf die Star- terzahlen und vor allem die Beteiligung aus- wärtiger Pferde auswirkte und den Rennen eine interessante Note gab. Der Frankfurter Rennelub ist auf dem besten Wege, seine Ren- nen aus dem bisherigen Rahmen stark heraus- zuheben und wird sicher den Lohn dafür ern- ten. Auf Pläne, die der Club hinsichtlich eines neuen Flachbahn-Kurses für das nächste Früh- jahr hat, werden wir demnächst zurückkommen. dinelli Frankreich Italien)— Dittmeyer Pöttinger (Deutschland) 6:2, 6:4. Lewis/ Vieira(USA/ Brasilien) gegen Broz/Saiko(Osterreich) 6:4, 6:4. Davar/ Große (Indien Deutschland— Dietz/ Clerici Oeutschland/ Italien) 1:6, 6:0, 6:2. Kermina/Abdesselam Frank- reich)— Burkhardt /R. Huber Oeutschland) 6:4, 826. Vogler/ Göpfert Deutschland)- Wrede-Holm/ Hessen(Norwegen) 3:6, 6:0, 6:0. Kramer/ Pape (Deutschland/ Norwegen)— Brewer/ Segal Germu- da/ Südafrika 6:3, 6:3. Zehden Koch OMeutschland) gegen Manfredi/sSürola(Italien) 9:11, 6:2, 6:0. Mot- tram/ Borotra(England Frankreich)— Paas Feld- bausch Deutschland) 6:1, 6:1. Curry/ Garret Eng- land/ USA) Fabien Baland Deutschland) 8:6, 6:8. Gustafsson Palada(Schweden/ Jugoslawien)— von Ladiges/Lazzarino Deutschland/ Italien) 8:10, 6:2, 7:5. Damen-Einzel zweite Runde: Pohmann uüssel- dorf)— Heidtmann Hamburg) 6:1, 6:3. E. Buding (Argentinien)— Ward England) 6:2, 6:4. Curry England)— Davar(Inden) 6:1, 6:3. Kermina (Frankreich)— Brewer Bermuda) 5:7, 6:3, 6:4. Von Alvensleben(Schwei— Tidow Elmshorn) 1:6, 6:4, 6:4. Vollmer(M.-Gladbach)— Lewis(USA) 6:1, 6:3. Seghers(Frankreich)— Zehden(Stuttgart) 617 8 Mottram(England)— Dietz(Hamburg) 6 6:0, 6: und um das Lamers erlitt Bänderriß Storch warf Hammer 39,63 m Rolf Lamers Dinslaken) wird an den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften vom 6. bis 8. August in Hamburg nicht teilnehmen. Lamers erlitt am Sonntag bei einem Leicht- athletik- Sportfest in Stadthagen nach seinem Sieg über 1000 m mit 2.279 Min. einen Bänder- riß, der ihn außer Gefecht setzte. Herausragende Leistungen waren die 59,63 m von Storch(Fulda) im Hammerwerfen und die 46,22 m von Marianne Werner(Gre: ven) im Diskuswerfen. Die 80 m Hürden ge- wann Maria Sander(Dinslaken) in 11,6 Sek. Ueber 100 m war Erika Fisch(Osterode) mit 12,4 Sek. erfolgreich. Maria Sander belegte mit 12,5 Sek. den zweiten Platz. Marianne Werner gewann auch das Kugelstoßen mit 14,21 m. Im Weitsprung erreichte Erika Fisch 5,62 Meter. Die Alten haben das Wort Phönix Mannheim lädt zum AH- Turnier Zum zweiten Male rollt seit Montagabend auf dem Mannheimer Phönixplatz das Tur- nier der Alten ab, das letztes Jahr schon bei seiner Premiere einen solch guten Anklang fand. Es geht hierbei um einen Wanderpreis, der zu Ehren dreier verdienter Phönixler frü- herer Jahre ihre Namen wachhält: Hefft— Wühler— Oeztel. Alljährlich zum Beginn der neuen Spielzeit kämpfen die Senioren unserer Spieler aus Mannheim und der näheren Um- gebung um den Besitz der wertvollen Trophäe. Dieses Jahr wollen 16 Mannschaften Turnier- sleger werden, Letztes Jahr gewann„Jahn“ Seckenheim das Endspiel. Werden es die „Pfisterer Leute abermals schaffen? In einer hielt aber schließlich doch noch das verdiente 10:10 und schaffte damit den Aufstieg, ohne damit aber ihrem tapferen Gegner die letzten Chancen zu nehmen. SG Leutershausen in Braunshardt erfolgreich Obwohl die Sd Leutershausen in Brauns- hardt nicht komplett antreten konnte, lieferte sie ihrem Gastgeber ein feines Spiel, das auf Grund der besseren ersten Hälfte(10:5) ver- dient mit 20:15 gewonnen werden konnte, wo- bei sich im Sturm einmal mehr Hoffmann mit sieben Treffern als Schützenkönig auszeichnete. WSV Sandhofen ehrt seine Meister Ganz Mannheim freute sich in jüngster Zeit über die sprunghafte Entwicklung, die der Wassersportverein Sandhofen nach ziel- strebiger Aufbauarbeit zu verzeichnen hat. Der Neuzugang durch den vielfachen Meister Helmut Noller sowie Breitenstein gab dem größten Mannheimer Kanuverein neue An- triebskraft. So wurde die diesjährige Saison zu einer bis dahin nicht gekannten Erfolgs- serie. Höhepunkte dabei waren die zunächst in Duisburg beschickten Meisterschaften, Wo- bei bekanntlich Noller-Breitenstein über 500 Meter im Zweierkajak sowie Noller- Breiten- stein-Krämer-Watzel im Viererkajak über 1000 Meter die Titel nach dem Mannheimer Norden entführten und die prächtigen Nach- wuchsfahrer Krämer-Reinshagen- Specht und Watzel über 10 km den zweiten Platz belegen konnten. Als nächstes Ziel wurden die Welt- meisterschaften in Macon(Südfrankreich) angesteuert, wobei sich Noller-RKRrämer über 1000 Meter im Zweier gegen stärkste Kon- kurrenz bis zum dritten Platz vorschaffen Konnten. Im Vereinslokal„Zum Adler“ gab die Vereinsleitung einen Empfang in kleinem Kreis, wobei Vorsitzender Jakob als Ehren- gäste Stadtrat K. Mayer, W. Breidinger CLV Vorsitzeder des BRV) sowie Ferd. Kramer (BSB) begrüßen durfte. Sein Dank galt dem Einsatz seiner Männer, die aus Liebe zum Sport kein Opfer an Zeit und Geld scheuen. Noller erreichte damit seinen neunzehnten Meistertitel, Breitenstein Nummer fünf! Stadtrat Mayer gratulierte namens der Stadt und des Sportausschusses, Ferd. Kramer überreichte ein prächtiges Blumenangebinde in Verbindung mit seinem Glückwunsch und Willibald Breidinger unterstrich seinen Glückwunsch mit einer kleinen Erinnerungs- gabe. K Jade-Boxring Wilhelmshaven verlor mit 3:13 Der Jade-Boxring Wilhelmshaven hatte am vergangenen Sonntag gegen die starke Boxstaffel von SV Waldhof Mannheim auch im eigenen Ring keine Chance. Auch die Tatsache, daß im Fliegengewicht der Niedersachsen Meister Pappelmann eingesetzt wurde, änderte nichts. Pappelmann geriet ausgerechnet an Meister Basel, der ihn klar auspunktete. Sporigeschehen Ausscheidungsrunde wird zuerst kräftig gesiebt. Ab Montag ist um 18.00 bzw. 19.00 Uhr wie- der jeden Tag Betrieb auf dem Phönixplatz, wenn die Alten zeigen wollen, wie man gut Fußball spielt, Die Terminliste sieht so aus: Dienstag: Straßenbahn Mannheim— Phönix Mannheim und Jahn Seckenheim— Union Hei- delberg; Mittwoch: TSV Neckarau— Sd Käfer- tal und VfR Bürstadt— Polizei Mannheim; Donnerstag: Alemannia Rheinau— TSG Rohr- bach und 07 Mannheim— Amicitia Viernheim. Nach dieser Vorrunde soll innerhalb zweier Gruppen zu je vier Mannschaften jeder gegen jeden spielen. Es wird jeweils zweimal 30 Minuten gespielt. Neue Schwimm- Bestleistung Jutta Langenau(Sowjetzone) stellte am Sonntag bei den Akademischen Sommerspielen in Budapest eine neue deutsche Bestleistung über 100 m Schmetterlingsschwimmen mit 1:17, Minuten auf. Der deutsche Rekord von Ursula Happe(Dortmund) steht auf 118,7 Minuten. Jutta Langenau blieb auch mit einer Vorlaufszeit von 118,0 Minuten unter der deutschen Rekordmarke. Vorläufige Gewinnquoten des West-Süd⸗ Blocks: Zwölferwette: I. Rang: 496 883.— DM. 2. Rang: 6714,— DM. 3. Rang: 380, DM. Zehner wette: 1. Rang: 15 681, DM. 2. Rang: 515,.— DM. 3. Rang: 36,50 DM. Totoquoten des Nord-Süd- Blocks: Elfer- wette: 1. Rang: 23 051,0 DM; 2. Rang; 539,.— DM; 3. Rang: 38,50 DM. Neunerwette: 1. Rang: 1934, DRM, 2. Rang: 76.50 DM. Gewinnquoten des Pferdetotos: 1. Rang:(9 richtige Tips): 1324, 40:1 DM. 2. Rang:(acht rich- tige Tips): 151,90:1 DM. 3. Rang entfällt. Seite 8 3— 5 5 8 8 3 —— ᷣ wu—n S INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT * Dienstag, 5. August 1954/ Wr. I 28 Spiel mit dem Feuer ist Magßlosigkeit (dpa)„Es würde ein hohes Mag an Zurückhal- tuns in der Lohnpolitik und viel Rücksichtnahme Auf industrielle Belange durch die Gewerkschaften suten, wenn sie sich bei den Ergebnissen der Urabstimmung für den Streik im bayerischen Lohnkampf mit einem ähnlichen Kompromiß be- Zuusen würden wie in Baden- Württemberg“, Mit diesen Worten kommentiert der Sozilaldemokra- tische Pressedienst die Lohnpolitik der Gewerk- schaften in der bayerischen Metallindustrie. Die Umsatzwerte, und Gewinne hätten sich nicht nur in der bayerischen Metallindustrie besser ent- Wiekelt als die Löhne und Gehälter. Bie Lohn- Torderungen der Gewerkschaften seien deshalb nicht nur vertretbar, sondern sogar notwendig im Hinblick auf die Nachfrage auf den Märkten. Man müßte doch meinen, daß die west- deutsche Wirtschaft„mangels Kaufkraft“ kurz vor dem Zusammenbruch steht, wenn nicht sofort eine„Lohnspritze“ ansetzt, die Wieder alles belebt. Natürlich, wenn sogar wirtschaftswissen- schaftliche Institute von Rang und Namen „Angemessene Lohnerhöhung“ befürworten, dann ist es recht und billig Lohnforderun- Sen aufs Panier zu heben. Nur eines darf hierbei nicht vergessen Werden, das Wörtchen„angemessen“ näm- lch. Warum darf es nicht vergessen werden? Nun je, weil allen Lohnforderungen eine Grenze durch das Preisgefüge gesetzt ist. Eine Grenze, deren Ueberschreiten die Preise in Bewegung brächte. Niemand hat bislang die Folgen der Lohn- erhöhung in der badisch-württ. Metall- Industrie untersucht. Vielleicht ist es noch zu früh, eine solche Untersuchung zu beginnen. Bedenklich muß aber in diesem Zusammen- hange der an anderer Stelle der heutigen Ausgabe veröffentlichte Bdl.- Bericht stim- men. Die bisherige Anreicherung des Devisen- vorrates verlangsamt sich, droht einer gegen- sätzlichen Entwicklung zu weichen. Die Ur- sache der Anreicherung lag jedoch hauptsäch- lich darin, daß auf den Weltmärkten Preise für Waren, die wir ein führten, gesunken sind, während die Preise unserer Export- güter fast unverändert blieben. Natürlich senkt das konkurrierende Ausland auch die Preise für solche Waren, die wir selbst expor- tieren. Unsere ausländischen Konkurrenten jedoch werden es leichter haben mit dieser Preissenkung als wir. Im Ausland hat näm- lich keine Erhöhung der Erzeugungskosten über den Lohnanteil stattgefunden. Fazit: Wir werden dann nicht mehr so viel exportieren; vielleicht nicht einmal so- viel exportieren, wie wir zur Bezahlung der Einfuhr bedürfen. Wie gesagt, es soll nichts, aber auch gar nichts eingewendet werden gegen Lohnfor- derungen bzw. gegen Lohnerhöhungen, die sich in„angemessenen“ Grenzen bewegen. Aber es soll und es muß vor Maßlosigkeit ge- Warnt werden. Hasardieren mit der Zukunft des arbeitenden Menschen hat noch niemals gute Früchte getragen. F. O. Weber Angst ist unwirtschaftlich „Die westdeutschen Automobilwerke er- richten ein Zweigwerk in Indien. Die Indier werden dann nicht mehr Lastkraftwagen aus Deutschland beziehen, sondern sie werden sich selbst versorgen.“ Ist das wirtschaftlich vernünftig?„Wird da- durch nicht die Existenz der Arbeiter und An- Sestellten in deutschen Automobilfabriken aufs Spiel gesetzt?“ Solche und ähnliche Fragen, die tagtäg- lich den Wirtschaftsredakteur erreichen, beweisen die im Inneren der Menschen schwelende Furcht vor Wettbewerb, vor Konkurrenz; eine Furcht, die nicht nur Per- sönlichkeiten der kartellfähigen gewerb- lichen Wirtschaft(bekanntlich gibt es auch michtkartellfähige Zweige der Wirtschaft), sondern vor allem den sogenannten„klei- nen Mann von der Straße beherrscht“. Bei dem letzteren hängt diese Angst ursächlich mit dem Streben nach Sicherheit zusammen, nach Sicherung vor Unbill des Alltags, des Wirtschaftlichen Ablaufes, der mitunter mit Härten verbunden ist. So ganz unberechtigt sind übrigens die eingangs geäußerten Bedenken gar nicht. Voraussetzung ersprieglicher Auswirkungen eines ausländischen Montagewerkes oder eines Tochterunternehmens ist nämlich, daß jener Staat, in dessen Bereichen die Neu- gründung stattfand, nicht eines Tages den deutschen Helfern einen Strich durch die Rechnung macht. Zum Beispiel indem er eines schönen Tages sein Hoheitsgebiet Segen Ansprüche des zur Errichtung der Zweigwerke herbeigerufenen Helfers Abschirmt, etwa nach dem Rezept:„Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.“ Auf mannigfaltige Art und Weise kann eine solche Abschirmung bewerkstelligt Werden. Durch Ueberführung in National- Eigentum; durch Sonderbesteuerung oder gar durch Devisenschwierigkeiten, die es dann unmöglich machen, den Ertrag des Auslandsunternehmens den„Helfern“ zu- kommen zu lassen. Offensichtlich handelt es sich dann um Verletzung der Kontraktpflichten. Verlet- zungen, derentwegen Politiker meistens keinerlei Gewissensbisse empfinden; Ver- letzungen aber, die jenseits dessen liegen, Was wir mit Moral bezeichnen, und die Vielleicht deswegen, weil sie unmoralisch Sind auch bar der Wirtschaftlichkeit Sind. Wirtschaftlich, ja sogar im Sinne der Vollbeschäftigung ist eine solche Auslands- beteiligung nur dann, wenn sich der Frei- heit des„Helfens“ auch Freiheit des„wirt- schaftlichen Verfügens“ zugesellt; wenn also die Belieferung mit Halbfabrikaten— des Tochterunternehmens und mit Roh- material gewährleistet ist, ohne Beein- trächtigung durch autarke(selbstversorge- rische) Bestrebungen. Wir müssen auf den Ursprung der Dinge bei einer solchen Betrachtung zurückgehen. Warum wünscht Indien eine eigene Lkw. Fabrik zu errichten? Nun, weil ein ungeheu- Ter, schier nicht mit Auslandslieferungen zu deckender Bedarf an Lastkraftwagen in In- dien besteht und weil Indien nicht genügend Devisen zur Verfügung stehen, um die er- korderliche Menge von Lastkraftwagen aus dem Ausland zu beziehen. Spart Indien Devisen für den Einkauf Ausländischer Lastkraftwagen, die per Bahn, per Schiff einen zigtausend-Meilen-Weg zu- rüicklegen müßten, bevor sie an Ort und Stelle angelangten, dann werden Devisen für Andere Beziige frei. Indien kann statt Last- Kraftwagen andere Maschinen, beziehungs- Weise Erzeugnise aus dem Auslande beziehen. Sollte aber Indien eines schönen Tages es Wäre nicht der erste Staat, der sich sol- chen Trugschlüssen hingibt— zur Ansicht Selangen, daß es besser wäre Devisen zu Paren, ohne sich leistend anzustrengen; sollte Indien eines Tages auf die gar nicht 80 gusgefallene Idee verfallen, sich von der Wirtschaft des Auslandes abzusperren, weil clie eigene Wirtschaft zur„Selbstversorgung“ Der persische Finanzminister Ali Amini kündigte am 1. August in Teheran an, daß am 4. August in Teheran, London und Washington gleichzeitig ein gemeinsames Kommuniqué der persischen Regierung und des Konsortiums der 8 internationalen Oel- gesellschaften über die Verhandlungen zur Wiederaufnahme der Oelförderung in Per- sien veröffentlicht werde. Amini sagte, daß die Entschädigung der Anglo Iranian Oil Co. für die Uebernahme der vor 3 Jahren durch Persien beschlag- nahmten Oelanlagen der Gesellschaft unter dem Betrag von 30 Millionen Pfund blei- ben werde. Offiziell wird die Gesamtsumme der Aktiva der Gesellschaft in Persien da- gegen auf rund 80 Millionen Pfund ge- schätzt, 3 5 ausreicht, dann allerdings würde die Sache — wie bereits oben angedeutet— problema- tisch werden. Hier ist es notwendig, etwas einzuflech- ten: Warum sollten wir eigentlich nicht ein- mal Automobile aus Indien beziehen? Warum sollten wir in das Land des Tees und des Reises nicht dafür irgendwelche europäische Agrarprodukte liefern, oder Werkzeugmaschi- nen, oder sogar Parfüms usw.? Es müßte mit der Zeit auch dies möglich sein, ohne daß deswegen unser Arbeitsmarkt darunter leidet, ohne daß dadurch die Gesamtwirt- schaft geschädigt wird. Voraussetzung dafür ist Allerdimgs die Freiheit des Wirtschaftens, die Unterlassung jedes den wirtschaftlichen Organismus störenden Eingriffes. Ziemt es sich noch anzumerken, daß alle diese hier vorsichtshalber einschränkend er- Wähnten Eingriffe nichts anderes sind als ebenfalls Ausdruck und Folge der eingangs beschriebenen Furcht, jener Furcht, von der Walter Eucken doch einmal sinngemäß aus- sagte: Sie entsteht aus der Betrachtungswieise des einzelnen, der nur an Einzelheiten denkt. Sie entsteht aus dem Verkennen, daß es in der Wirtschaft stets Zusammenhänge gibt, die berücksichtigt werden müssen, soll wirt- schaftliches Handeln erfolgreich sein. Der Wirtschaftende Mensch steht inmitten der Welt. Er darf kein Frosch sein, der am Grund eines Brunnens sitzend, sich nicht davon träumen läßt, daß jenseits des Brunnenran- des andere Geschöpfe leben, Felder, Wiesen, Berge und Täler liegen. Punktchen Lehrlingsnot erfolgreich bekämpft (P) Die Betriebe der gewerblichen Wirtschaft haben im abgelaufenen Jahr eine steigende Zahl von Jugendlichen zur Aus- bildung aufgenommen, stellt der deutsche Industrie- und Handelstag fest. Die Zahl der Lehrlinge erreichte im Bundesgebiet fast 600 000, was gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von rund 60 000 und gegenüber der Zeit vor der Währungsreform eine Zu- nahme von 250 000 bedeutet. Nach Ansicht des DIHT kommt in diesen Zahlen nicht nur der konjunkturelle Aufstieg, sondern vor allem das„große soziale Verständnis der Unternehmerschaft“ zum Ausdruck, für die schulentlassene Jugend genügend Ausbil- dungsmöglichkeiten zu schaffen, Außerdem spiegele sich hierin die zunehmende Ansicht wider, daß der künftige Facharbeitermangel am wirkungsvollsten durch eine planmäßige Ausbildung der Jugendlichen überwunden Werden kann. Fast 175 000 Jugendliche wur- den im vergangenen Jahr von den Industrie- und Handelskammern geprüft. Das sind 25 Prozent mehr als im Vorjahr und die höchste Zahl, die bisher in der Nachkriegs- zeit erreicht wurde. Streik bei Hommelwerken von der anderen Seite beendet (tor) Wie wir von der Unternehmenslei- tung der Hommel-Werke GmbH., Mann- heim, erfahren, wurde in diesem Betriebe die Arbeit wieder so aufgenommen, daß der am 6. Juli 1954 ausgebrochene Streik von der Betriebsleitung als beendet angesehen wird. Soweit durch diesen Streik eine noch andauernde Reduzierung der Belegschaft eintrat, sei beabsichtigt neues Personal ein- zustellen. Maul- und Klauenseuche international bekämpfen (UP) Die Kommission der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Ver- einten Nationen(FAO) für die Kontrolle der Maul- und Klauenseuche in Europa hat am 1. August ihre erste viertägige Kon- ferenz in Rom beendet. Die Kommission erörterte gemeinsame internationale Mag- nahmen zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche, die im Jahr 1952/53 in Europa Schäden im Wert von rund 600 Millionen Dollar verursachte. Eines der ersten Ziele der Kommission ist es, so viele der 71 Mitgliedländer der FAO wie möglich in eine gemeinsame Be- kämpfung der Seuche einzuschalten. An der Konferenz in Rom nahmen Vertreter und Beobachter von 11 Ländern teil. Die Emp- fehlungen, die von der Kommission aus- gearbeitet werden, sollen durch ein noch zu bildendes Sekretariat, das seinen Sitz ent- weder in Rom oder aber in Paris haben wird, in die Tat umgesetzt werden. Die Kommission hat in ihrer soeben beendeten Konferenz in Rom zunächst drei Empfeh- lungen erarbeitet: 1. Verstärkte Anstrengungen der Gründer- länder zur Vergrößerung des Kreises der der Kommission angehörenden Staaten; 2. eine engere Zusammenarbeit mit anderen internationalen Organisationen, wie mit dem Europäischen Wirtschaftsrat(OEEC) und mit dem Internationalen Büro zur Bekämpfung von Viehepidemien; a 5 3. Bildung eines Ausschusses zur Ausarbei- tung wirksamerer Kontrollmethoden, dem Ex- perten verschiedener Länder angehören sollen. Das Sekretariat soll zunächst folgende Aufgaben in Angriff nehmen: Sammlung von Informationen über Seuchenausbrüche in allen Teilen der Welt, um Maßnahmen zur Lokalisierung der Seuchen möglich zu machen, Koordinierung der Bekämpfungs- methoden sowie Förderung der Forschung über den Virus der Maul- und Klauen- Seuche. Die Kommission will im März nächsten Jahres zu ihrer nächsten Voll- sitzung zusammentreten. Schatten des Wertzolls Wir d offenkundig (dpa) Der Deutsche Bauernverband wies am 2. August in Bonn darauf hin, daß die Eier, die in die Bundesrepublik eingefſhrt werden, zur Zeit mit einem Zoll von fast drei Pfennig belastet seien, da das alte Wertzoll- System noch in Kraft sei. Diese Eier würden ohne jeden Zoll hereinkommen, wenn der gleitende Mischzoll angewendet werden könnte, für den der Deutsche Bauernverband eintrete. Bei dem System des gleitenden Mischzolls würden die Eier zollfrei, sobald ihre Preise eine bestimmte Höhe erreichten. Diese Höhe würde etwa bei 16 Pfennig liegen. Der gleitende Mischzoll könnte dem inländi- schen Erzeuger den Mindestpreis sichern, den er haben müsse, aber auch dem Verbraucher dienen. Lohnstreit im Gange; Streik am Horizont Intensives Auf flackern ex pansiver Lohnpolätik“ Die Lohnstreitigkeiten in der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst der Bundesrepuplik haben sich während des Wochenendes erheblich zugespitzt Die zuständigen Industriegewerkschaften des DGB teilen mit: „Die Mehrheit der Metallarbeiter Bayerns und der Belegschaft der öffentlichen Versor- gungsbetriebe in Hamburg haben in Urabstimmungen ihre Entschlossenheit zum Ausdruck gebracht, ihre Lohnforderungen notfalls durch Streiks durchzusetzen.“ Urabstimmung in Bapern In Bayern beteiligten sich laut Gewerk- schaftsmitteilung rund 122 000 gewerkschaft- lich organisierte Metallarbeiter an einer Ur- Abstimmung, von denen sich 110 000 bereit erklärten, die Arbeit niederzulegen, wenn ihre Forderung auf Erhöhung des Ecklohnes uvm zwölf Pfennig, der Gehälter um zwölf Prozent, der Lehrlingsvergütungen um zehn Mark und auf Zahlung einer 50prozentigen Zulage für alle Zeitlöhner nicht erfüllt wird. Sehr umstritten Die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände in Köln erklärte am 2. August, bei der Streikabstimmung in der bayerischen Metallindustrie seien die Sat- zungsmäßig vorgeschriebenen 75 Prozent nicht erreicht worden. Die Industriegewerk- schaft Metall gehe davon aus, daß 110 000 von insgesamt 136 755 Stimmberechtigten für den Streik gestimmt hätten. Die IG Metall habe jedoch stets erklärt, daß von den bei ihr organisierten 212 595 Arbeitnehmern rund 180 000 in der Industrie beschäftigt seien. Wenn man von dieser Zahl die zur Ur- abstimmung nicht berechtigten Lehrlinge und die von der Abstimmung ausgenomme- nen Arbeitnehmer des Hochwassergebietes Abrechne, so blieben noch 170 000 Stimm- berechtigte übrig. 110 000 Ja-Stimmen mach- ten dann nur etwa 65 Prozent aus. Letzte Einigungsversucke Der bayerische Arbeitsminister Dr. Ri- chard Oechsle hat die Tarifpartner der baye- rischen Metallindustrie, die Industriegewerk- schaft Metall und den Verein der bayerischen Metallindustrie für den 3. August zusammen- gerufen. Er will versuchen, das Gespräch über die Lohn- und Gehaltstarife nicht ab- reißen zu lassen. Die Tarifpartner trafen sich zum letztenmal vor zehn Tagen im bayeri- schen Arbeits ministerium. Inzwischen spra- chen sich über neunzig Prozent der gewerk- schaftlich organisierten Arbeitnehmer der Marktberichte„om z. August Offizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse (WD) Inl. Weizen neu 4343,50, inl. Roggen 39—39,25, Tendenz unentwickelt, Weizenmehl Type 405: 64,50—65, dto. Type 350: 61,5062, dto, Type 812: 56.—58,50, dto. Type 1050: 5656,50, Brotmehli Type 1600: 5050,20, Roggenmehl Type 997: 56, dto. Type 1150: 34, dto. Type 1370: 32, Tendenz Stabil, Brau- gerste nicht not., Industriegerste 38,5039, Futter- gerste inl. nicht not., dto. ausl. 38,5039, Tendenz stetig, Inlandshafer und Industriehafer nicht not., Auslandshafer 3737,25, Mais 40,75, Milokorn nicht not., Weizenkleie prompt 24,50, Weizenkleie per Sept./ Okt. 24. Roggenkleie 22,5023, Weizen-Boll- mehl 26,50—27, Weizen-Nachmehl nicht not., Soja- schrot prompt 46, Kokosschrot 27, Palmkernschrot 23, Leinschrot 38,50, Hühmerkörnerfutter 43,50, Malz- keime m. S. 21—22, getr. Biertreber 20,50, Trocken- schnitzel m. S. 19, dto. Dorschmehl 70—75, dto. Fischmehl 60—66, Tendenz fest. Die Preise verste- hen sich als Großhandels-Durchschnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung, ab Werk, Mühle, Verlade- und Nordseestationen. Speisekartoffeln je 50 kg 7,257,530 frei Mannheim. Rauhfutter: Wiesenheu lose 1010,50, Luzerneheu lose 12—12,50, Weizenstroh und Roggenstroh bind- kadengepreßt 6-6, 30. Weizen- und Roggenstroh drahtgepreßt 88,50, Hafer-Gerstenstroh 66,50, Tendenz stetig. Mannheimer Schlachtvienmarkt (VWD) Auftrieb: Großvieh 697(in der Vorwoche 542), Kälber 247(316), Schweine 1852(1764), Schafe 26(52). Preise je% kg Lebendgewicht: Ochsen A 100—105(102—108), B 96—103(95102), Bullen A 99 bis 106(102—108), B 95—102(85102), Kühe A 8490 (83—90), B 72—84(72-83), C 62—73(64.72), D bis 59(60), Färsen A 102—106(104109), B 95—102(92 bis 103) Kälber SKL 175(170), A 155165(148160), B 140—4152(130145), C 128—137(118128), D bis 120 (112), Schweine 2 134—138(132136), b 1 1384140(134 bis 140), b II 135—140(135—140), e 136—140(135440), d 135—140(135—139), e 125—135(—), Sauen g I 120 bis 126(122—133), fg II 112—118(115120), Lammer und Hammel bis 80(90—85). Marktverlauf: Groß- vieh langsam, Ueberstand, Kälber flott, geräumt, Schweine mittel, ausverkauft, Schafe ohne Ten- denz. Heidelberger Schlachtviehmarkt WD) Auftrieb: 17 Ochsen, 63 Bullen, 37 Kühe, 47 Färsen, 186 Kälber, 577 Schweine, 29 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 97107, B—93, Bullen A 98-107, B 9798, Kühe A 8383, B 75.—81, C 6372, D 55—60, Färsen A 100108, B 39100, Kälber A 142150, B 125140, C 110120, D 90-105, Schweine à 130136, bf 129 137, b11 132 bis 137, C 133—137, d 132—137, Sauen gI 114123, Schafe A 85-90, B 708. Marktverlauf: Großvieh mittel. kleiner Ueberstand. Kälber schleppend, Ueberstand. Schweine mittel, geräumt, Schafe flott, geräumt. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anlieferung wegen Getreideernte und Sommntags veranstaltungen mäßig. Nachfrage gut, Absatz sehr flott bei außergewöhnlich stark anzie- henden Preisen Markt geräumt. Es erzielten: Stachelbeeren B 17—19, Himbeeren B 43-35, Brom- beeren 35—61, Schattenmorellen 30—36, B 2429, Mirabellen A 31-38, B 25—30, Pfirsiche I A 5161, A 36—50, B 27—35, Pflaumen A 1920, B 16-18, Gute von Bry& 19—23, B 15-18, Zimmers& 35—41, B 23—25, Eisentäler A 1726, B 11—16, Lützelsachsener A 1826, B 1217, Theza A 24—32, B 18—23, Reine- elauden A 1822, B 15—17, Aprikosen A 36—66, B 46—55, Aepfel A 23—29, B 1222, Birnen A 2636, B 15—25, Tomaten A 52—54, B 38, Gurken 23—41, Bohnen 20—28. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegrofmarkt (VWD) Bei schwacher Anfuhr guter Absatz. Es erzielten: Brombeeren 6065, Schattenmorellen 24 bis 34, Mirabellen 28—30, Pfirsiche 1 40—0, II 20—30, Reineclauden 12—13, Lützelsachsener Frühzwetsch- gen A 16—20, B 12—14, Ersinger 12—16, Zimmers 33—37, Aepfel A 30—40, B 13-25, Birnen A 30-42, B 20—28, Kopfsalat 12—44, Endivien 10, Gurken 1 32—45, II 20—30, Weißkohl 19—20, Rotkohl 15—16, Wirsing 20, Blumenkohl Stück II 30-65, III 35—43, IV 20—30, B 10—20, Buschbohnen 22—24, Stangen- bohmen 32—37, Tomaten A III 4043, A II 3/41, A I 30—35, B 2025, Zwiebeln 7. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer f. Leitzwecke- DEI. DM 286-289, Blei in Kabeln DM 114-115, Aluminium für Leitzwecke DM 240-242, Westdeutscher Zinnpreis für den DM 909. Freie Devisenkurse vom 2. August Geld Brief 100 bfrs. 8,361 8.391 1000 ffrs. 1,1910 1,1930 100 sfrs. 95,95 95,15 100 kl. 110,20 110,42 1 can. 8 4,305 4,315 1 engl. Pfd. 11, 706 11,726 100 sk. 80,61 90,775 100 dkr. 90,31 60,43 100 nor w. Kr. 38,50 56, 100 Skrs.(frei) 97,79 97,99 1 US- S8 4,1930 4.2030 n West 488, DI Ost 100 BN Ost 21,45 PN West Metallindustrie in einer Urabstimmung für Streikmaßnahmen aus. Von einem Ausstand in der bayerischen Metallindustrie würden insgesamt rund 236 000 Metallarbeiter betroffen. Von der Urabstimmung waren die Metallarbeiter in den Hochwasserkatastrophen- Gebieten sowie sämtliche Lehrlinge ausgenommen. Die große Tarifkommission der IG Metall in Bayern wird am 4. August zusammentreten, um ũber die weiteren Maßnahmen zu beschließen. Hamburg von Stuttgart gelenht * In der größten Stadt der Bundesrepublik, in Hamburg, droht die Gas- und Wasserver- sorgung sowie der Verkehr auf den Straßen-, Untergrund und Hochbabhnen und den öffentlichen Bus- und Alsterdampferlinien stillgelegt zu werden. Die rund 15 000, Ar- beitnehmer dieser Betriebe haben sich, wie die Industriegewerkschaft Metall behauptet, in einer am 31. Juli abggschlossenen Urabstim- mung(mit überwiegender Mehrheit) für ge- Werkschaftliche Kampfmaßnahmen ausge- sprochen, und ihre Forderung nach Erhöhung der Stundenlöhne um zehn Pfennig und der Angestelltengehälter um sechs Prozent Nach- druck zu verleihen. Das endgültige Ergebnis der Urabstimmung wird voraussichtlich An- fang der Woche vom Hauptvorstand der Ge- Werkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr in Stuttgart veröffentlicht wer den, der auch über die weiteren Maßnahmen der Gewerkschaft entscheiden wird. 5 Knapp vor der Ernte Die hessischen Landarbeiter fordern eine Erhöhung ihrer Stundenlöhne um zehn Pfen- nig. Sie wollen, wie der Vorsitzende der Ge- Werkschaft Gartenbau, Land- und Forst- wirtschaft, Friedrich Greve, ankündigte, am 5. August die Arbeit niederlegen, wenn die Arbeitgeber bis dahin ihren Lohnforderun- gen nicht nachgeben. In Südbaden verlangt die Deutsche Angegtelltengewerkschaft für die Angestellten im Großhandel und im Spe- ditions- und Transportgewerbe eine Anglei- chung der Gehälter an die gestiegenen Fach- arbeiterlöhne und Gehälter in anderen Wirt⸗ schaftszweigen. Sie hält hierfür Gehaltser. nöhungen von acht Prozent für erforderlich. Unruhe im Eisenpott In Nordrhein- Westfalen hat die DAG am 31. Juli die Tarifvereinbarung für rund 150 000 Angestellte in der Eisen-, Metall- und Elektroindustrie gekündigt. Sie fordert eine Erhöhung der Effektivgehälter um acht Prozent. Die DAd hat sich damit der 18 Metall angeschlossen, die die Tarife für die rund 750 000 Arbeiter in der nordrhein- Westfälischen Metallindustrie bereits am 31. Juli zum 31. August gekündigt hat, nachdem Lohnverhandlungen mit der Arbeitgeberseite am Vortage ergebnislos abgebrochen worden Waren. Dr. K. H. Effiektenbörse Mitgeteilt: Frankfurt am Main, 2. August Börsenverlauf: Die Börse zum Monatsbeginn stand erneut im Zeichen eines unvermindert starken Was aus den zahlreich eingetroffenen Limiterneuerungen ersehen war. So konnten sich bei den engen Märkten nochmals Besser ungen von ½ bis 1 n Prozent. Bei Montannachfolgern kam es zu Kurskorrekture 5 Regeres Geschäft machte sich auch heute bei Reichsbe en enteilen bemerkbar und der Kurs konnte auf 86½ Prozent ansteigen( 2 Prozent). Auch die Uprig Am Rentenmarkt hielt das Interesse weiter an. Anlagebedürfnisses in Industrieaktien, durchsetzen, verschiedentlich bis zu 4 sowohl nach oben als auch nach unten. Bankaktien waren leicht ansteigend. der Außenhandelsbanken im Juni(wenn de, üblicher Produktionseinschränkungen, die in i Millionen DM. Bei Ausschaltung der Ent-. ee Gläubigerposition wächst nicht in den Himmel! (Tex) Der interessanteste Teil des le ten Monatsberichtes der Bank deutsche Länder Guni/ Juli 1954; abgeschlossen 2 28. Juli 1954) ist zweifellos der Vergleid der Einfuhr- und Ausfuhrentwicklung g ersten Halbjahr 1953/54: 5 Einfuhr Ausfuhr r Mill. DM ö 1953 3808 3631 3970 4515 5 162 1934 4112 4588 4941 5191 829 Zunahme 1954 im Vergleich zur Vorjahrszeit in n e e 15 N Die Außenhandelsstatistik für den Monz Juni 1954 läßt auf der einen Seite ein Unterbrechung in der Aufwärtsbewegung des Exportes erkennen, während auf de anderen Seite die schon seit einigen Mo naten feststellbare Ausweitung der Einfuh erneut in Erscheinung tritt. Saldo 1. Vj. 20 * gegenüber Vormonat 1 Angaben fehlen 6 v. H. N Angaben fehle . 0.73 v. H. N Mill DM 1.823 1.707 Mai- Ausfuhr Juni-Ausfuhr Mai-Einfuhr 1.558 Juni-Einfuhr 1.559 Dennoch ergibt sich folgender inter ö Jahre 1953: Außenhandelsüberschuß des I. Halbjahres 1953 des I. Halbjahres 1954 1430 Millionen DM Im Zahlungsverkehr waren die Netto- devisenzugänge auf den Konten der BdL und 848 Millionen DM im Mai geleistete Gold- und Dollar zahlung an den internationalen Währungsfonds 1 Höhe von 41,7 Millionen Dollar aus Ver“ gleichsgründen unberücksichtigt bleibt) mi 44 Millionen Dollar das niedrigste Monats-“ ergebnis seit März 1953. Der Rückgang, de- in den Vormonaten fast ausschließlich auf erhöhten Zahlungen an das Ausland im Re.“ Pitalsektor beruhte, war im Juni erstmalg auch auf eine erhebliche Verringerung d Zahlungsüberschüsse aus dem Waren- und Dienstleistungsverkehr zurückzuführen.„ Der Zahlungsüberschuß gegenüber allen Ländern betrug im ersten Halbjahr 343 Mil lionen Dollar bzw. bei Nichtbe rücksichtigung der Zahlung an den internationalen Wäb. rungsfonds rund 3985 Millionen Dollar. I war somit bedeutend niedriger als in der zweiten Hälfte des Vorjahres mit 495 Millio- nen Dollar. Das sei um so bemerkenswerter, so betont die BdL, als der Waren- und Dienstleistungsverkehr im ersten Halbjahr 1954 fast unverändert hohe Ueberschüsse brachte.— g Zur Lage in der gewerblichen Wirtschaft kommt die Bd. zu dem Ergebnis, daß die Konjunkturbelebung auch während der Mo- nate Juni und Juli in wichtigen Bezirken angehalten hat. Dies gilt für die Bauwirt. schaft, für die meisten Zweige der Investi- tionsgürterindustrie sowie vor allem für den Stahlmarkt. Demgegenüber standen einige andere Industriezweige, insbesondere des Konsumgüterbereichs, im Zeichen Saison- diesem Jahr erst spät eingesetzt haben Die Entwicklung der kurzfristigen Bank- kredite an Wirtschaftsunternehmen wich in den letzten Wochen auffallend stark von der in den Vormonaten beobachteten Tendent ab. Während diese Kredite im April um 15 Millionen und im Mai um 121 Millionen DM abnahmen, sind sie im Juni mit 327 Millionen DM stärker gewachsen, as früher in diesem Monat üblich war. Dagegen haben die mittel- und langfristigen Bank- kredite an Wirtschaftsunternehmen wWesent⸗ lich weniger stark zugenommen als im Mal, nämlich um 212 Millionen gegenüber 461 Millionen DM im Vormonat. Das Sparen auf Sparkonto hat sich entgegen der sonst in den Sommermonaten üblichen Entwicklung in der letzten Zeit von neuem verstärkt. Die Spareinlagen stiegen im Juni um 40 schädigungsgutschriften für Vertriebene und Altsparer betrug der Einzahlungsüberschuß 0 347 Millionen gegenüber 233 Millionen im Durchschnitt der beiden Vormonate. Im gan- zen ersten Halbjahr 1953 waren die Ein- zahlungsüberschüsse mit rund 2 Milliarden DM um nicht weniger als 63 Prozent höher als im ersten Halbjahr 1953. 1 Die Kassenentwicklung der öffentlichen Haushalte hat sich in ihrer Grundtenden! auch in der Berichtszeit nicht geändert, Im Juni wären hohe Ueberschüsse von scha zungsweise 500 Millionen DM zu veraeich⸗ nen, während sich im Juli dagegen kleinere Kassenfehlbeträge ergeben dürften. Im 8e“ samten Dreimonatsabschnitt Mai bis Juli, in dem sich die zahlungstechmisch bedingten Einnahmeschwankungen ausgleichen, ist aller Voraussicht nach wieder mit einem erheb- lichen Ueberschuß der Kasseneinnahmen über die Kassenausgaben zu rechnen. Importe per Post bezahlen 0 (Vp) Im Firvernehmen mit dem Bum ape minister und der Bank deutscher Länder 15 125 Bundeswiirtschaftsminister ab 1. August 5 1120 mehr auch die Bezahlung von Warenein 2 cl 2 — essante Halbjahresvergleich gegenüber dem Nach Leiden Kamer Onkel, Man! Zeppel Feuere torium FPlötzli Nichte m Al Man! aneme Beerd Mann! Durch Schwi im Al Man Dürkh bpeuer Für zahl sere Sage Ma Küf Ha 1 Post- egem Entgelt durch Postanweisung oder 7 n nach dem Saargebiet und dem 7 5 land genehmigt Die Zahlung in das Saarg 1 5 und das Ausland kann auch durch ae ee 0 erfolgen, sobald die Deutsche ane Be- hierzu erforderlichen Regelungen mit den 1 16 tracht kommenden Postverwaltungen getroffen Badische Bank Filiale Mannheim Prozent 5 RN. Werte.* Restauoten Aktien 30 7. 2.8 Ak tien 30.„ 20 ak tlen W. AEG. 155% 15%%½ J Harpener Bergbau 104 104½ Dresdner Bank) 8½ 8 FCCFFFFVV 178 Heidelb. Zement: 1 00 Rhein-Main Bank 147 5 J))!!! F Beſchsb.-Ant 8 84 5 Conti Gummi 160— 107 Lanz 5 78 80 9 5 Daimler-Benz: 145 151 Mannesmann 130% 132 Montan Dt. Erdöl 12⁰ 127%[Rhein. Braunkohle 161 165 Nachfolger Begusse 172 171 Rheinelektra 119 5 Bergb.Neueffoffg. 110 114 Demag 173 4 160% 162 Dt., Edelstahi 13% 138 Ot. Linoleum 184, 187 Sell wolkt 3 5 Dortm. Hôrd.Hütt. 104 05 Eichbsurn. ef) er 101% 02% Ttemens e. Halane 1 in, Seleen ders 1 5 Eichbaum-Wer ger 112 Sädzueker. 137 1% GHH Nürnbergs 14%½ 147% Enzinger Union)— Ver. Stahlwerke 237½ 227 8 Hoescecg 1118 10: G-Farben Ligul. Zellstoff Waldhof 118 110%[ Klöckn.ttumb. D. 141½ 1 Ant.-Sch.).]35½ 35% Badische Bank) 24 24 Nordwestd. Hütt.] 117 15 Farben Bader: l, 1% Commerzbank 6% 3% Sers Phöne 1, 2 Farbenf. Bayer 174¾ů 170% Commerz. Rhein Röhrenw 132¼ 15 Larbwerke Höchst% 173¼ u. Credit Bank 155 156 Rheinst. Union 153 120% Selten 8. Jui. s 1 Deutsche Banie) n%„8 Stahiw. Stigwestt. 127 10805 run& Siiſinger ies 107 Süddentsche Banz 18 130%] Thyssenhütte ids 1 4%/ Nr. 1 1 3. August 1954 — ö MORGEN Famillen-Nachriehten imme! 1 des len deutsche lossen an Vergleich icklung in Saldo 1. Vi. 2.U. 162 f 829 14 irszeit in den Mona Seite eint sbewegung d auf des nigen Mo⸗ er Einfuhr gegenüber 1 Jormonat zaben fehleg v. H ö Mein geliebter Mann, mein herzensguter Vater und mein bester Opa, unser guter Bruder, Schwager und Onkel, Herr Friedrich Keller Rektor i. R. durfte heute nach langer Leidenszeit heimgehen in die ewige Ruhe. Mannheim Neuostheim, den 2. August 1954 Dürerstraße 18 In tiefer Trauer: Beerdigung am Mittwoch, dem 4. August 1954, um 15.00 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Maria Keller geb. Meerwein Anneliese Haupt geb. Keller und Kind Irmgrid Frieda Keller, Pforzheim Luise Schmitt geb. Keller, Emmendingen WolkkE Sport- Wolle 99 100 9 2,45 SONDERPOSTEN: lacken-Wolle „ 9 Reine Wolle in vielen Markenfabrikaten Strickanleifung Die Wollschachtel 5 3 MAN NH EM 0 beige, beige, e 5 2 50 Große AUusW- ab IM SPEZIALGFESCHAF T Planken u. Freß gasse jetzt reparieren bei: sehr gute Quglität, hell- 9 mit Seſdenfaden. 100 g in sämflichen Strickatbeſten zwischen Bazlenhaus Schüritz, M 6, 16 Behandlung von Leberfl Bert a Brothuhn„ Ag ust (Gesicht und Körper), stromlos, Dauererfolg. Garantlert narbenfreie Entfernung 5 4. August im Hotel„Rheinhof“ nnhofs- Dipl. Kosmetikerin platz) von 9.00 bis 20.00 Uhr. 1255 5 lAstigen Haarwuchses ecken, Warzen usw. in Mannheim, Mittwoch, den Stelle nd Ber Merenleideu, Nierensteinen: Teinacher Hirschquelle Klinisch er prob m Prospekte durch die Mineralbrunnen A. 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Ruth Funk erstmalg rveuerehrung: Mittwoch, den 4. August 1954, 14.00 Uhr, im Krema- gerung der torium Hauptfriedhof Mannheim. aren- und ihren. über allen N 8 plötzlich und unerwartet ist am 31, Juli 1954 meine liebe Tochter, sichtigung Nichte, Kusine, Tante und Schwägerin, Fräulein Nen Wäh- Dollar. Er 1 b d . Elisabeth Phain 495 Millio- 5 t 45 Jahren von uns gegangen. ens werter im Alter von 45 geg aren- und Mannheim Waldhof, den 2. August 1954 j monenweg 37 Halbjahr 9 8 In tiefer Trauer: W Justin Phaind 4 z. Z. Krankenhaus Buchen Wirtschal und Angehörige 8, dab die 5 d der Mo- Beerdigungt Mittwoch, 4. August 1954, 11,30 Uhr, Hauptfriedhof Bezirken Mannheim. 5 Bauwirt⸗ r Investi- m für den en einige] purch einen tragischen Unglücksfall wurde mein lieber Vater, dere des Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr n Saison- 5 een Georg Dehling aben. 5 gen Bank- im Alter von 74 Jahren kur immer von uns genommen. n Wien in 0 nheime E„ den 2. Rusust 1983 1555 J Tn. s tile Trauer: Tendenz Rudolf Schneider d. Frau Ema April um Enkelkind Doris seh. Dehling Millionen und Anverwandte 5 8 1 peuerbestattung: Mittwoch, 4. August, 18,30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 11 Dagegen gen Bank- n Wesent⸗ s im Mai, i über 481 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die paren Auf zahlreichen Kranz. und Blumenspenden beim Heimgang un- sonst in seres lieben Entschilafenen, Herrn wicklung! 5 Stärkt. H b . um 40 ermann Querbach der Ent- bene und sagen wir allen unseren tiefgefühlten Dank. überschub a onen im Mannheim, den 2. August 1954 2. Im gan. Käfertaler Straße 35 die Ein- Die trauernden Hinterbliebenen Milliarden zent höher 0 SFFFPCCCTCTCTCTCTCTCTCTGTCTCTGTGbGTGbGGTGTGTGTGTbébT'TbT''T'T'b'''k'!!. kkentlichen ndtendenz indert. Im on schal Bestattungen in Mannheim verzeich⸗ 5 5 nst„August 1954 n Kleinere Dienstag, 3. n. Im ge Hauptfriedhof Zelt is Juli, in Häfner, Josefina, Seckenheimer Landstraße 2. v 19.90 9. bedingten Sachs, Emma, Pfalzplatz i999 1390.80 m. ist aller Geiß, Anna, Langstraße 7144. 11.00 m erheb- Fettel, Eugen, Schönau, Opitzstr. iss 11.30 innahmen Friedhof Käfertal en. Groß, Friedrich, Kurze Mannheimer Straße 41. 13.30 Friedhof Sandhofen Boll, Apollonia, Dorfstraße 100 1444,00 Frie — dhof Rheinau 5. 5 3 ler hat de! Wächter, Elisabeth, Friedhofweg 20 3. t 1954 nun. 5 5 meinfolrer Mitgetellt von der Friechofverwaltung der stadt Mannheim oder Post Ohne Gewähr dem Aus,. Saargebiet nachnahme espost die. den in Be- troffen hat. ert starken erungen FTECKENPTERU Zahionmilbl. 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Als blutjunge Anfän- Serin war sie hingekommen und hatte so ziemlich alles gespielt, was sich eine begabte Schauspielerin wünschen konnte, so war sie in der kleinen Stadt mit dem weit über ihre Grenzen berühmten Theater eine kulturelle Respektsperson geworden. Ihr Ansehen stand im Zenith, als sie einen hohen Beamten hei- ratete und in ihrem Ehevertrag die Klausel gesetzt hatte, ihren Beruf trotzdem weiter Ausüben zu dürfen. Als sie die vierzig über- Schritten hatte, drängte sie sich nicht mehr so Sehr nach den älteren Rollen, um die sie sich in ihrer Jugend aus Kunstbegeisterung einst gerissen hatte. Doch wünschte sie sich nichts mehr, als einmal die Rolle der Marthe Schwerdtlein spielen zu können. Dieser Wunsch hatte sich bei ihr nie erfüllt. Jedes- Mal, wenn der Faust auf dem Spielplan stand, kam etwas dazwischen. In ihrer Jugend spielte sie sowieso das Gretchen. Später mußte einmal eine neue Kollegin auf Engage- ment als Marthe gastieren, und ein anderes Mal war sie krank, als sie mit dieser Rolle besetzt war. Dann kamen die Jahre, wo sie sich nicht mehr mit dieser Rolle beschäftigte. Sie war eine kluge Frau, die immer die Gren- zen des guten Geschmacks wahrte, doch Spielte sie am liebsten jene Mütterrollen, wo eine reizlose Tochter im Schatten einer viel begehrten Mutter stand. Die Spielzeit näherte sich wieder einmal dem Ende. Der Dramaturg des Theaters überreichte ihr eines Tages etwas geheimnis voll ein Stück, mit dem das Schauspiel die neue Saison eröffnen sollte... Und mit einer Rolle für sie.. Die Stationen eines Frauen- lebens vom jungen Mädchen bis zur alten Frau. Das war die Rolle ihres Lebens. Das Ende der Saison brachte eine Sensa- tion für das Theater und die ganze Stadt. Intendanten wechsel. Sie erschrak, obwohl ihre Position kaum zu erschüttern war. Ihr Vertrag und einige andere wurden wie immer seitens der Stadt erneuert. Sonst war fast das Ruth Feiner An ihrem 45. Geburtstag starb in der Schweiz die Schriftstellerin Ruth Feiner nach langer Krankheit. Sie war die einzige Tochter des Berliner Regisseurs Hermann Feiner, der die großen Haller-Revuen in Szene setzte, und gehörte in England, wo sie seit 1933 lebte, au den erfolgreichsten Autorinnen guter Unterhal- tungsromane. Ruth Feiner stand Anfang der dreißiger Jahre zum ersten Male auf der Bühne der Berliner Ausstellungshallen und sang ihre eigenen Chansons vor 15 000 Zuhörern. Mit inrem Programm, das übrigens über alle deut- schen Sender übertragen wurde, waren solche Stars wie Gitta Alpar und Richard Tauber: aber die junge Künstlerin holte sich einen großen Erfolg. Man sagte ihr eine große Kar- rere voraus, aber ein Jahr später war sie in London. „Wenn ich nur einen Monat früher geboren Wäre pflegte sie zu sagen Ihre Eltern waren nämlich nach England gefahren, um inre Hochzeit ohne Aufheben feiern zu kön- nen, und waren bis kurz vor Ruths Geburt geblieben. Wäre sie in London zur Welt ge- kommen, wären ihr all die Schwierigkeiten eines Emigrantinnen-Lebens erspart geblieben, sie hätte keine Arbeitserlaubnis gebraucht. Weil sie dann von Geburt aus Engländerin ge- Wesen wäre. Weil sie Geld verdienen mußte und nichts anderes tun durfte, schrieb das junge Mädchen aus Berlin in möblierten Zimmern ihren ersten Roman; er hieß Cat across the puss“(„ Katze bern Wege) und wurde sofort ein ricktiger Erfolg. Die Metro kkquufte den Stoß, und ermöglichte ihr, ein zweites Buch zu schreiben. Seitdem hat Ruth Feiner fast jedes Jahr einen neuen Roman erscheinen lassen Können. Sie gehörte zu den Wenigen, die als geborene Deutsche in englischer Sprache ihre Bücher schrieb. Und obwohl ihre Romane erst nach Kriegsende auch in deutscher Uebersetzung erscheinen konnten— in der Schweiz im Otto Walter- Verlag—, blieb sie in ihren Themen ganz fontinental; das war eigentlich seltsam, Wenn man beden et, daß Ruth. Feiner erst in England zu schreiben begonnen hatte. Privat lebte die erfolgreiche Schriftstellerin äußerst zurückgezogen und arbeitete in den letzten Jahren als Lektorin des Walter-Verlages in Olten, wo sie nunmehr so jung gestorben ist. Pem.(London) ganze Personal gekündigt, da der neue Inten- dant viele seiner früheren Mitglieder mit- brachte. Dieses hatte er für die Uebernahme des Theaters von der Stadt zur Bedingung gemacht. Sie grübelte darüber nach, wie sich wohl ihr Verhältnis zu dem neuen Intendan- ten gestalten würde und war sich vollkom- men klar darüber, daß ihre absolute Vor- machtstellung in Zukunft einigen Erschütte- rungen ausgesetzt sein dürfte. Sie dachte an jene Rolle, die ihr der Dramaturg schon zu lesen gegeben hatte. Während des ganzen er- sten Aktes sollte sie ein junges Mädchen sein. Sie kontrollierte ihre Gesicht. Würde der neue Intendant ihr diesen Teil der Rolle zu- trauen? Da gab es nur eine Möglichkeit. Wenn sie dem neuen Intendanten, der sie noch nicht kannte, zum ersten Male gegenübertreten würde, mußte sie so jung aussehen, daß er ihr den ersten Akt des Stückes, das sie um jeden Preis spielen wollte, auch glaubte. Die Saison war zu Ende, und sie erklärte ihrem höchst erstaunten Mann, diesmal ohne ihn in südlichere Gegenden zu fahren, um sich in allergrößter Ruhe in einem Sanatorium erholen zu können. Kopfschüttelnd nahm er es zur Kenntnis, und drei Tage später fuhr sie ab. Sie unterbrach ihre Reise in einer auf dem Wege gelegenen Großstadt und legte sich in die Klinik eines Schönheitschirurgen, wo Sie sich alle nur erdenklichen Gesichtskorrek- turen machen lieg. Erst nachdem die Ver- bände entfernt waren, fuhr sie weiter, um in dem Sanatorium die sichtbaren Spuren jener Operation abklingen zu lasen. Das Sing nicht so schnell, wie sie es sich vorgestellt hatte, und sie mußte ihre Rück- kehr immer wieder hinausschieben. Als es endlich so weit war, erkannte sie sich selbst nicht wieder. Das Gesicht einer kaum Dreißig- jährigen blickte ihr aus dem Spiegel ent- gegen. Sie malte sich im Geiste schon die erste Begegnung mit dem neuen Intendanten aus und war sich ihres Sieges gewiß. Zu Hause angekommen, fiel ihrem Manne die Ver- jüngung noch nicht einmal auf, was sie noch hinnahm, da sie über fünfundzwanzig Jahre verheiratet war. Als sie aber hörte, daß die Hauptrolle des Eröffnungsstückes inzwischen mit einer von den„Neuen“ besetzt war, flel sie in Ohnmacht und ließ sich die ersten Lage überhaupt nicht im Theater sehen. Am lieb- sten Hätte sie ihren Vertrag gekündigt und den neuen Intendanten gar nicht kennen- gelernt. Am nächsten Tage wurde sie wie von einem Blitz aus ihrer Lethargie hochgerissen. „Der Prozeß der Jeanne d'Arc“ in Schwäbisch Hall Ein Szenenbild aus der deutschen Erstaufführung von Thierry Maulniers Schauspiel„Der Pro- zeß der Jeanne d'Arc“ in Schwäbisch-Hall mit Nienhaus als Jeanne. Ein Eilbrief des Staatstheaters aus der Hauptstadt lud sie zu einem Besuch ein. Man wollte mit ihr wegen eines Gastspiels ver- handeln, eventuell auch für mehrere. Es han- dele sich um die Rolle der Marthe Schwerdt- lein. Das war eine Genugtuung. Seit dreißig Jahren wünschte sie sich, die Marthe in die- sem Kaff zu spielen. Immer kam was da- zwischen. Nun würde sie diese Rolle mit den prominentesten Schauspielern am besten Theater des ganzen Landes darstellen. Tags darauf stand sie bereits am Abend in der Intendanz des Staatstheaters. Man machte ihr zuerst Komplimente über ihr Aus- sehen und erzählte, daß man viel von ihren Erfolgen an dem so renommierten Theater in W. gehört hätte. Man wolle deswegen mit ihr verhandeln. Man sprach über die Gage und wurde sich schnell einig. Man verabschiedete sie mit äußerster Höflichkeit. Man würde ihr in etwa drei bis vier Tagen nach Rücksprache Christliche Freiheit der Entscheidung Deutsche Erstaufführung von fhierry Mabulniers„Prozeß der Jeanne d'Arc, kleines Bauernmädchen aus Donremy, Auserwählte und Verfemte, brennende Fackel vor dem von politischen und religiösen Wirrnissen mittelalterlich verdüsterten Himmel eines ohnmächtigen Frankreich, gehört zu jener Handvoll histo- rischer Gestalten, welche auf die Drama- tiker aller Zeiten eine magische, nicht im- mer ganz ungefährliche Anziehungskraft ausübt. Jetzt ist der vorwiegend als Kritiker und Essayist bekannte Franzose Thierry Maulnier in literarischer Liebe zu ihr ent- brannt. Man bewundert den Mut eines Autors, der sich nicht scheut, mit einer neuerlichen Porträtierung der Jungfrau un- ter anderem den Vergleich mit den Kollegen Schiller, Shaw und Claudel heraufzube- schwören, und man fahndet im gleichen Augenblick nach dem einzig verständlichen Motiv: einer persönlichen Aussage, die sich nur auf den Lippen dieses Mädchens über- zeugend formulieren läßt. 6 Bei Thierry Maulnier ist Johanna keine große Heroine wie bei Schiller, sie ist ebenso wenig das impressionistisch schimmernde, die Lichter und Schatten der Umwelt re- flektierende Geschöpf Shaws wie die schon fast jenseitige Märtyrerin Claudels. Maul- nier zeichnet eine Begnadete, welche die Stimmen des Heiligen Michael, der Heiligen Katharina und der Heiligen Margaretha vernommen und ihre Weisungen ausgeführt hat, ohne deren Marionette zu werden, In ihrer höchsten Not zwischen den Mahlstei- nen offener politischer Feindschaft und kirchlich getarnten Landesverrats ist die von heiligem Eifer besessene erste Natio- nalistir von ihren guten Geistern verlassen und ganz auf sich selbst gestellt, Die Hei- ligen, denen hier die Rolle bekümmerter Kommentatoren zugewiesen ist, überlassen ihr die Freiheit der Entscheidung. Johanna wiederruft. Erst als ein Kriegsknecht der Schwach-Gewordenen Gewalt antun will, Während er ihr versichert, daß er beinahe an sie geglaubt hätte, als ihr darauf ihr an- deres Ich erscheint, die unbesiegbare, starke Johanna, strahlende Streiterin des Heiligen Michael, da erst nimmt sie den Widerruf zurück und wählt freiwillig den Tod auf dem Scheiterhaufen. Das ist das Ende des undramatischen, auf die Tonart gepflegten Schulfunks ab- gestimmten Prozesses, in dem ein christ- licher Autor weniger für Johanna als gegen das Café Flore plädiert,„Sehen Sie, Herr Sartre“ hört man die Jungfrau im Geiste bei Seite sprechen. Maulnier argumentiert, daß die berüchtigte Freiheit der Entschei- dung in Gottes ewigem Ratschluß mit ein- bezogen ist. Denn Gott plant nicht kurz- Fristig, sondern auf lange Sicht. Was die Existenzialisten mit Freiheit bezeichnen ist für Maulnier eine wohlbedachte äußerste Prüfung. Die deutsche Erstaufführung dieses lehr- haften christlichen Diskussionsstückes auf dem mittelalterlichen Marktplatz von Schwä- bisch Hall stellte Regisseur Wilhelm Speidel Vor eine fast unlösbare Aufgabe. Waren in den wenigen Massenszenen geschickt alle Wirkungen der majestätisch strengen Treppe genützt und die Henker als einsame Träger eines dramatischen Akzentes in blutiges Rot getaucht, so ließen sich die von Wieder- holungen strotzenden Dialoge der Solosze- nen doch nur allzu mühsam von Stufe zu Stufe schleppen. Ruth Niehaus gab der Johanna vor allem in den Verzweiflungs- ausbrüchen starke Intensität, wenn auch die äußeren Effekte über die innere Strahl- kraft ihres Spiels dominierten. Wenn Maulniers Heilige als machtlose Statisten aus dem wuchtigen Portal der St.-Michaelskirche erschienen(welch' schöne Beziehung, sollte man meinen), so erinnerte (von links nach rechts) Robert Remmler als Magister, Kurt Rasche, Franz Denz und Joachim Fortheim(den drei Richtern) und Ruth. dpa-Foto Castagne mit dem Theaterdezernenten Nachricht geben. Nach vier Tagen erhielt sie folgenden Brief: Hochverehrte gnädige Frau, es tut uns außerordentlich leid, Ihnen eine Absage mitteilen zu müssen. Uns ist bekannt, daß Sie schon eine Reihe von Jahren mit ungewöhnlichem Erfolg am Stadttheater in W. arbeiten. Aber bei uns in der Großstadt ist die Besetzung der Stücke in erster Linie eine Typ- Frage. Unser Schauspieldirektor Will beispielsweise den Faust in einem neuen Stil inszenieren. Die Darsteller sollen unge- schminkt ihre Rollen spielen. Hier müssen sich Gestaltungskraft und Typ vollkommen mit der Rolle decken. Daß bei Ihnen das erstere in reichem Maße vorhanden ist, daran zweifeln wir in keiner Weise, aber als Typ wirken Sie leider um viele Jahre zu jung. Hochachtungsvoll Die Intendanz des Staatstheaters. zum Fevertod Jecnpe d'Arc“ die Szene an eine Kuckucksuhr. Man war dankbar, wenn das glanzlose Dreigestirn, das man gestrost in Brechts„Gutem Men- schen von Sezuan“ alternieren lassen könnte, Wieder im Inneren der Kirche verschwand. Ruth Niehaus und der auch im Auftreten etwas linkische Dichter konnten sich für den freundlichen Beifall vor den Ehrengästen, Unter denen der stellvertretende Hohe fran- zösische Kommissar und Staatssekretär Hallstein waren, bedanken. Ursprünglich hätte die deutschsprachige Erstaufführung vor der romanischen Basilika im luxemburgischen Echternach stattfinden sollen. Aber Regisseur Speidel bekam Zu- nächst diesen architektonischen Hintergrund nicht bewilligt. So sagte er ab. In Echter- nach, wo die„Johanna“ am 23. Juli im Pro- gramm der„Europa-Festspiele“ angekündigt War, wußte man eine andere Version: Frau Niehaus habe noch Filmverpflichtungen und Herr Speidel sei deshalb nicht rechtzeitig fertig geworden. So oder so: die Gäste er- kuhren erst vor der Kasse, daß statt des „Prozeß der Jeanne d'Arc“„Der Wider- spenstigen Zähmung“ vorgeführt wurde. 4 Susanne Ulrici Mit der Rossini-Oper„Der Barbier von Sevilla“ gastierte am Wochenende die Mai- länder Scala bei den Europa-Festwochen für Theater und Musik in Echternach. Das städ- tische Orchester Trier wurde von Gianfranco Rivoli dirigiert. Dora Gatta(Rosina), Luigi Pontiggia(Almaviva), Otello Borgonovo(Fi- garo), Romeo Morisani Don Basilio), Fer- dinando Alfieri(Viorello), Silvia Lo Monaco (Berta) und Criano Dallamangas Don Bar- tolo) ernteten reichen Beifall. Zum Abschluß der Festwoche wird vom 10. bis 15. August der am Wochenende in Schwäbisch-Hall für Deutschland erstaufgeführte„Prozeß der Je- anne d'Arc“ von Thierry Maulnier gegeben. Auf dem Weg nach Söden Hinweise quf Münchener Kunstaussteflunge Der Massenbesuch der„Großen Kunstau stellung München 1954“, im Haus der Rum während der sommerlichen Reisezeit hn neben allem Erfreulichen doch auch ethhez Beängstigendes: Die durch den Zweifelhafte Nimbus des Hauses und die großzügige Wen. bung gelenkte finstere Entschlossenheit gag. zer Reise gesellschaften, hier und ausschlieb. lich hier München als Kunststadt ihren pt but zu zollen! Wer weiß schon, daß in einen anderen Flügel desselben Gebäudes dg schönsten Gemälde aus dem Bestand dg alten Pinakothek,— daß wenige hunden Meter weiter im Nationalmuseum eine eig. Zzigartige Sammlung von Kopien judgoslaw. scher Fresken aus dem elften bis fünfzehn ten Jahrhundert, daß im wiedereröffnetn Völkerkundemuseum eine viel und wein gerühmte Ausstellung asiatischer Kunst 4 sehen ist? Herausg Verlag. drucker. chetred Stellv.: Dr. E. weber; Lokales: Dr. F. W. Land: C simon; Chef v. Bank, R Bad. Kon Mannhei Nr. 80 01 ee 9. Jahr. e So wenig die„Große Kunstausstellung“ dag Der 1 Künstlerische Ereignis Münchens ist, so Wenig repräsentiert sie die deutsche Kunst der Ge. genwart. Darauf war anläßlich der Eröffnung schon hinzuweisen, Jetzt gibt es dafür 0 München selbst, ebenfalls in unmittelbarer Nähe des Hauses der Kunst, in den Galerien am Hofgarten anschauliche Beweise, Id meine weniger die Refüsierten, also die von ihren Kollegen in der Jury zurückgewiesenen Künstler, die sich nun in einem Raum der Galerie Gurlitt mit einer ständig wechseln den Ausstellung selbständig gemacht haben St zweiten verwal zweiges steten schulen an den In d Fraktio Was hier bisher zu sehen war, bestätige verwal eigentlich mehr die Vermutung, persönlich und vo Benachteiligung möge hie und da im Spie steten gewesen sein(die Diskussion über die Pro führten blematik einer aus Künstlern zusammen- gesetzten Jury beschäftigte unlängst Sogar der Ges Abgeor den bayerischen Landtag), dürfte aber in die SP. großen und ganzen das Niveau der Ausstel“ lung nicht wesentlich beeinträchtigt haben — Nein, ich meine die unter dem Verlegen. heitstitel„Künstler unserer Zeit“ zusammen- gestellten Werke namhafter deutscher Male von denen die meisten die große Ausstellung gar nicht beschickt hatten, die man aber, un. geachtet irgendwelcher Rivalität zwischen der Ausstellungsleitung und dem Künstler. bund, zur Teilnahme in München hätte ge. winnen müssen. Nun sind sie also abseits des großen Besucherstroms und wenig beachte in den Räumen des Münchener Kunstverein zu sehen: Willi Baumeister, Fritz Winter, Werner Gilles, Emil Nolde, Alfred Kubin, Heinz Trökes, Gerhard Fetz oder der He, delberger Will Schl, die meisten von ihnen mit Arbeiten der letzten Jahre. des K. einem, zu mac grundge mit der derungs SPD be evange! enthalt. teipoliti gunsten worden Hau] Ham Wer aber darüber hinaus Freude an Fonflikt Stöbern hat, kehre zurück zu den zahlreichen gerwerk Kleinen Privat-Galerien am Hofgarten, I ißt auf blätbere, um einen Maßstab gegenüber de pie Ha modernen Kunst zu gewinnen, bei Gurlitt in schaft dem dort aufliegenden Werk von Claude Ro Verkeh. und erlebe an den abgebildeten Studien de Hambu- Eritstehung von Picassos Gemälden„Kries] Gewerk und„Frieden“ unmittelbar mit. Oder er mag] tragt, f Spaß daran haben, bei der Entdeckung eine zurufen Vliel versprechenden Talents gleichsam mi 75 Pro: lerie Stenzel Graphik und Malerei des in Oberschlesien geborenen, in Nürnberg ansds. sigen 31jährigen P. A. Kontny an. Ein anderes Beispiel malerischer oder ge. nauer gesagt graphischer Poesie findet man in der Galerie Stangl angesichts der Blättet des seit 1948 in Paris lebenden Chinesen Zac. Wou-Ki. Von dessen zarten Impressionen, 8. zart, daß man meint sie vom Papier weg blasen zu körmen, scheint es nur ein Schi (in Wirklichkeit ein halbstündiger Spaziel. gang durch den Englischen Garten) hinüber dabei zu sein. Dann sehe er sich in der 0 staatlich proche Gehalts Erhöhu Am Die Hambu. lungen nomme schaft berührt Die deutet, Hambu: zu dem Domizil Stangls in Schwabing. Die] Alsters- hier ausgestellten„Mobiles“ des Amerikanen Die Ge Calder, jene frei im Raum beweglichen fal. bigen Draht- und Metallgebilde, scheinel tatsächlich schon auf einen Hauch des Be. schauers zu reagieren. Wie abstrakte Ves. tationsformen(ein Nonsens, aber es ist 800 stehen sie auf dem Boden oder hängen vel der Decke, und bewegen, wenn man daran, stößt, die Gliedmaßen und bunte Metall bplättchen pendeln und kreisen und leben füt Sekunden nach den von ihrem Schöpfer a- geklügelten und ausgespielten Gesetzen de Balance. Kunst oder nicht Kunst— das dal) hier keine Frage sein. Spiel ist alles! Me aber mitspielt ohme zu fragen, der ist in Geiste des dolce far niente— und wWas alk Spielen mit den Mobiles wohl weniger? der ersehnten Mittelmeerküste bereits nähe als ein anderer, der zur selben Zeit mit dem Baedeker unter dem Arm durch Rom hetit Axel von Hahn Die indische Erbschaft EIN ROMAN VON HORST BIERNAT H Copyright 1953 by„Mannheimer Morgen“ 45. Fortsetzung „Am liebsten möchte ich das alte Zeug verbrennen!“ murmelte er;„ich kann es nicht mehr sehen. Ich habe das Gefühl, dag es mich herunter drückt. 5 Sie ließ sich nicht anmerken, was sie bei seinen Worten empfand:„Also schön“, nickte sie mit einem Versuch zu lächeln,„geh schon, und wahrscheinlich wäre auch Christa sehr enttäuscht, wenn du dich zurückverwandeln Würdest.— Und zieh auch die neuen Schuhe an, damit du sie ein wenig eingehst!“ „Gut, daß du daran denkst— ich bin an den Füßen ohnehin ziemlich empfindlich ge- worden. Büro füße. Na, die Zeiten sind Gott sei Dank vorbei!“ Er streifte die alten Schuhe ab und bewegte die Zehen in den Socken, während er die neuen Schuhe aus- packte.„Uebrigens habe ich dem Schneider nur dreihundert angezahlt, damit du ge- nügend Geld im Hause hast, wenn ich unter- wegs bin. Wahrscheinlich werde ich gerade um den ersten September herum in London sein. Volleib überweist mein Gehalt auf das Konto, das ich mir bei der Handelsbank ein- gerichtet habe. Es läuft dort auch auf deinen Namen, Martha. Du kannst jederzeit über das Geld verfügen.“ „Ich komme mit dem Geld aus, das du Mir gegeben hast.“ 5 „Es können unvorhergesehene Ausgaben kommen. Wir werden ja sehen, was Profes- sor Nadolny mit Christa unternehmen will.“ Professor Nadolny empfahl Wilhelm Ströndle, Christa vorläufig einmal für drei Monate in ein Sanatorium im Taunus Zu schicken. Dort hatte sein Studienkollege Dr. Froese mit Thermalbehandlungen und Spe- Zzialmassagen in Fällen, die so günstig wie bei Christa lagen, großartige Erfolge erzielt. Die Kosten waren nicht allzu hoch und lagen bei fünfhundert Mark monatlich. Zufällig hatte der Professor in den letzten Tagen mit Dr. Froese telefonisch wegen einer anderen Patientin gesprochen und erfahren, daß in dem Sanatorium zur Zeit noch einige Plätze frei seien. 5 Auch ohne Christas flehende Blicke hätte Wilhelm Ströndle nicht gezögert, diesen Vor- schlag anzunehmen.„Also gut, Herr Profes- sor, melden Sie Christa, bitte, bei Dr. Froese an. Ich fahre in den nächsten Tagen nach Frankfurt und bringe Christa bei dieser Ge- legenheit selber hin.“ Er warf einen Blick auf den Kalender, der über dem Schreibtisch an der Wand hing, und plötzlich stand sein Entschluß fest, mochte die Antwort aus Lon- don kommen oder nicht:„Ich fahre am Mon- tag, es ist der erste September.“ Sein Entschluß überraschte Frau Martha am meisten, denn sie hatte nun noch gerade drei Tage Zeit, um Christas Wäscheausstat- tung für den Sanatoriumsaufenthalt in Ord- nung zu bringen. Da Charlotte noch bis zum Ersten Urlaub hatte, setzte sie sich an die Nähmaschine und änderte für Christa aus ihren eigenen Garderobebeständen zwei hübsche Kleider ab, ein blaues und eines aus einem rotgrün karierten Schotten, das Christa schon lange in die Augen gestochen Hatte. Frau Martha beobachtete Charlotte mit heimlicher Sorge. Die Schlaftabletten, die sie in ihrer Nachttischschublade für den Fall verwahrte, daß Wilhelm Ströndles Schnarch- konzerte gar zu ohrenbetäubend wurden, ver- schwanden zusehends aus dem Glasröhrchen, bis sie dahinter kam, daß Charlotte neuer- dings zu ihren Schlafmitteln Zuflucht nahm. Aber sie wagte es nicht, Charlotte zur Rede zu stellen. Und da nützte auch kein Trost und kein guter Zuspruch. Mit solchen Ge- schichten mußte jeder allein fertig werden. Mochte Charlotte ihre Schlaftabletten neh- men, solange sie nicht gerade ein Dutzend auf einmal schluckte. Charlotte litt unter der vermeintlichen Treulosigkeit ihres Helmut so sehr, daß sie sich wie ein krankes Tier am liebsten in einen dunklen Winkel verkrochen hätte. Wenn sie wenigstens ihr Zimmer für sich allein gehabt hätte, aber nicht einmal in der Nacht war sie allein, und Christa hatte eine vertrackte Art, sich bei jedem unregel- mäßigen Atemug von ihr im Bett aufzu- richten und zu kragen, ob ihr etwas fehle. Merkwürdigerweise haderte sie insgeheim auch mit ihrer Mutter und vermied, wWo es nur anging, mit ihr allein zu sein. Es War, als hätte die Tatsache, dag gerade Frau Martha Helmuth Krönlein in flagranti er- wischt hatte, die Trennung besonders pein- lich und unabänderlich gemacht. Gleichzeitig aber blieb gerade dadurch, daß sie seinen Treubruch nur erfahren und nicht selber entdeckt hatte, ein kratzender Stachel in ihrer Haut sitzen. Sie mußte es zwar glau- ben, denn Frau Martha war ein ein wand freier Zeuge, aber ihr Herz sträubte sich ein- fach gegen die Wahrheit, und weil sie es nicht glauben konnte oder nicht glauben wollte, begann sie innerlich ihre Mutter für ihr Leid verantwortlich zu machen, mehr als den Uebeltäter selbst. Von diesen verschlun- genen Gedankenpfaden ahnte Frau Martha Allerdings nichts, als Charlotte ihr in diesen Tagen eröffnete, daß sie nach einer Unter- redung mit ihrem Chef übe reingekommen sei, noch vier Wochen bei ihm zu arbeiten, um dann mit einer Empfehlung von ihm in einen Düsseldorfer Salon zu gehen, mit dem er in einem Austausch von Modellen stand. 3„Und alles wegen diesem Kerl, der es nicht wert ist, daß du dir auch nur einen Gedanken um ihn machst?“ „Ich halte es hier nicht mehr aus!“ „Du mußt wissen, was du tust. sagte Frau Martha ergeben; langsam begann die Familie auseinanderzubröckeln, innerlich und äußerlich.„Willst du es Papa noch vor sei- ner Abreise sagen?“ „Ich werde darüber überhaupt nicht viel reden. Ich werde ihn vor die vollendete Tat- sache stellen. Ich weiß genau, daß er mir Schwierigkeiten machen wird, aber ich bin schließlich alt genug, um das zu tun, was ich für richtig halte, auch gegen seine Ab- sichten und Zukunftspläne!“ „Du bist so merkwürdig spitz und scharf, wie ein Messer. Weshalb eigentlich? Wenn du etwa unter seinen Absichten Ronny Vol- leib verstehst, dann irrst du dich bestimmt. In seinen Zukunftsplanen ist Volleib so viel wie eine Laus „Du redest schon so wie er!“ sagte Char- lotte mit einer Gebärde, als wollte sie sich die Finger in die Ohren Stopfen. Währen erhalte! betroffe die S. OV, sagte, noch 21 burgs 1 Härte, trägt n Tu Ha Tun den nat Aschen von Tu aha dem no Protek „Ich wiederhole nur das, was er Sagt. 1 Was ich denke, steht auf einem andere. Blatt. Aber daran wollen wir lieber nich Ministe rühren und das geht auch nur mich Allein etwas an. Dieses Päckchen habe i allein zu tragen.— Und ich will dich aud nicht halten. Ich werde niemand halten. Le werde niemand halten können! Das ist es, „Diese verfluchte Erbschaft!“ „Ich glaube, du vergißt manchmal, dil die Erbschaft mit der Geschichte, wegen deine Freundschaft— wenn es so nennen will— auseinandergegangel mit einiger Schärfe. „Weshalb hast du es mir überhaupt 9 zählt?!“ stieg Charlotte wild und verzue felt hervor. Frau Martha hätte vor Ueber raschung fast das Nachthemd verbrannt jet das sie gerade bügelte:„Sag einmal, bis, du von allen guten Geistern verlassen, Hätte ich es dir etwa verschweigen 70 5 Hätte ich mit sehenden Augen eee sollen, wie du in dein Unglück rennst! 0 0 sollte ich den infamen Kerl vielleicht noc. in Gegenwart des fremden Frauenzimme, bitten, dich doch um Himmels willen n Sitzen zu lassen, he?!“ derem 77 1 bis Munesis ist, nichts zu tun hat!“ sagte Frau 1 Kabine ich gam Partei, men. P eines dem Me z8818che des-Fre Der Kalresic ten au Boye, er„noc greifen erden Fou auechen Mirder Len bei lichen Verant; schen ren Wirklic Min Charlotte antwortete nicht, sie schwies Finanz verstockt und ratterte auf der Maschine einen saum mit Rekordgeschwind herunter. „Solch einem Kerl gibt man e in den Hintern, wenn man einen hat!“ grollte Frau Martha. „Das ist es ja eben, wWẽas sagte Charlotte böse,„daß legenheit dazu hatte!“ inen Tritt Charakter Fortsetzung folgt am Di igkeit 2081Sch. das füt Schaft] e schug tag un mich Wüurmt', erörter ich keine Ge- daß d