erlag. Druck: Mannheimer Groß- n 3 Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredakteur: E. F. von Schilling; See Stellv.: Dr. K. Ackermann:; Politik: döclen pr. E. Kobbert: wirtschaft: F. 0. N ber: Veuillet.: W. Gilles, K. Heinz; te flüngg 3 W. Kirches; Kommunales: Kunstag pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; der Rum Land: C. serr: Sozlalredaktion: F. 4. Sezeit 4 simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; uch etwiaz eifelhafteg iSige Wer. mheit gal. ausschlieg. ihren Tr. 6 in einen äudes de Stand de e hunden eine ein jugoslaw. Tümkzehn. geröffneten ad weihen Kunst zu ung“ dag t, so wWenig st der Ge. Eröffnung dafür in mittelbarer n Galerien Weise. Ich 80 die von gewiesenen Raum der Wechseln. icht haben. bestätigte persönlich à im Spie r die Pro- zusammen- Ngst Sogar e aber 0 er Ausstel tigt haben Vexlegen- zusammen. cher Maler Ausstellung b Zwischen gerausgeber: Mannheimer Morgen chef v. D.: O. Gentner. Banken: Sũdd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. 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H., Mannheim, am Marktplatz „Notengebung viel zu streng“ Der Landtag kritisierte die neue Versetzungsordnung/ Religion als Versetzungsfach sehr umstritten Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Landtag von Baden- Württemberg begann am Dienstag mit der zweiten Beratung des umfangreichsten Einzelplanes im Staatshaushalt, dem der Kultus- verwaltung. Die Aufwendungen für die vielgestaltigen Aufgaben dieses Verwaltungs- zweiges belaufen sich in diesem Jahr auf 465 Millionen Mark. Die Zahl der Bedien- steten hat sich um 1360 auf 40 754 erhöht. An den Volksschulen, Mittel- und Sonder- schulen des Landes sind über 19 000 Lehrkräfte tätig, an den höheren Schulen 4973 und an den Berufs- und Berufsfachschulen 4900. In der Aussprache fanden Sprecher aller Fraktionen Worte des Lobes für die Kultus- verwaltung und für die vom Finanzausschuß und vom kulturpolitischen Ausschuß gelei- steten gründlichen Vorarbeiten, die dazu führten, daß keine Partei wesentliches an der Gestaltung des Etats auszusetzen hatte. Abgeordneter Lausen äußerte jedoch für die SPD ein scharfes„Nein“ zu dem Plan des Kultusministeriums, Religionslehre zu einem„kompensationsfähigen Prüfungsfach“ zu machen. Die SPD hält diese Regelung für grundgesetzwidrig und brachte zusammen mit der DVP/FDP und dem BHE einen Aen- derungsantrag ein. Außerdem will sich die n aber, 00 8pD bei der Bewilligung der Mittel für die Künstler- 1 hätte ge- Abseits des ig beachtet unstvereins itz Winter, red Kubin 1 der Hei. von ihnen Freude an zahlreichen garten, I. über det 1 Gurlitt in Claude Roy Studien die en„Krieg der er mag evangelische Akademie Bad Boll der Stimme enthalten, da deren Forum durch eine par- teipolitische Rede des Bundeskanzlers zu- gunsten der Bonner Koalition gebraucht worden sei. Professor ET be FDP/DVP) sagte, der Kultusetat sei in diesem Jahr gesünder ge- worden und die Hochschulen würden mit Hilfe der ihnen bewilligten Mittel im Kampfe des Geistes zur Mehrung des An- sehens unseres Landes und seiner Tradition wetteifern. Pr. Hermann gab für die CDU zum Etat„im grogen und ganzen ein freu- diges und zustimmendes Ja“, dankte für die grogen Kirchenzuschüsse, die ein Beweis dafür wären, daß der Landtag Ehrfurcht vor der Vergangenheit und dem Recht be- wiese, und ermahnte unter Hinweis auf die außerordentlichen Leistungen für die Hoch- schulen die Universitätsprofessoren und Do- zenten, eine klare politische Ueberzeugung und ein„Ja“ zum demokratischen Staate Zzu bezeugen. Abgeordneter Brachat(CDU) sagte, Kultusminister Simpfendörfer würde die Interessen des Landes auf der ständigen Kultusminister-Konferenz sicherlich zu wah- Streik in Hamburg ausgerufen Hauptvorstand der Gewerkschaft GTV in Stuttgart gab dazu den Auftrag Hamburg.(Eig-Ber./dpa/ UP) Der Lohn- konflikt bei den Hamburger Gas- und Was- ser werken und bei der Hamburger Hochbahn ist auf dem kritischen Höhepunkt angelangt. Die Hamburger Bezirksstelle der Gewerk- schaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr(OTV), teilte am Dienstag dem Hamburger Senat mit, der Hauptvorstand der Gewerkschaft in Stuttgart habe sie beauf- tragt, für Mittwochmorgen den Streik aus- Kung eines zurufen. In einer Urabstimmung hatten sich chsam tn 5 Prozent der Stimmberechtigten in den in der Gi gstaatlichen Betrieben für den Streik ausge- rei des in erg ansds- er oder ge- findet man der Blätter inesen Zao- S sionen, 80 apier Weg. ein Schrit r Spazier- n) hinüber abing. Die sprochen. Die Gewerkschaft GTV fordert eine Gehaltserhöhung von sechs Prozent und eine Erhöhung der Stundenlöhne um 10 Pfennig. Am Dienstagabend hat die Direktion der Hamburger Hochbahn wieder Lohnverhand- lungen mit der Gewerkschaft GTV aufge- nommen. Der Streikbeschluß der Gewerk- schaft bleibt doch davon vorläufig un- berührt. Die Entscheidung der Gewerkschaft be- deutet, daß ab heute, Mittwochmorgen, in Hamburg keine U-Bahnen, Straßenbahnen, Asterschiffe und Autobusse fahren werden. merikanel Die Gas- und Wasserversorgung wird nur glichen fare fahrend einiger Stunden täglich aufrecht „ scheinen h des Be- akte Vege. es ist 80 nängen von nan daran: ite Metall. d leben fi aöpfer aus- setzen de — das dan alles! Wes der ist in 1 Was War reniger? reits näher it mit dem Rom hetit von Hahn ; er sagt. n anderen ieber nich mich allen ich ganz dich auch halten. Ie Das ist es. mal, dab te, derent venn ma ergegangen au Marthe rhaupt et- d verzwel⸗ or Ueber, verbrannt nmal, bis verlassen zen sollen zlischauen nnst? Oder leicht noch enzimmel? illen nicht e schwieg Maschine windigkeit inen Tritt Charaktel n wurmt keine Ge- zung lols erhalten werden können. Vom Streik nicht betrofken sind die Elektrizitätswerke und die S-Bahn. Wie der Bezirksvorsitzende der OV, Arnold Ni kolaisen, am Dienstag sagte, ist die Gewerkschaft nach wie vor noch zu Tarifverhandlungen bereit. Ham- burbes Bürgermeister, Dr. Sie veking, er- merte,„Wenn es jetzt zum Streik kommt, trägt nicht der Hamburger Senat die Ver- 0 „ antwortung.“ Die Verhandlungen seien ein- deutig durch Stuttgart abgebrochen worden. Bonner Regierungskreise sicherten den So- zialpartnern die Bereitschaft des Bundes- arbeits ministeriums zu, seine„guten Dienste“ als Vermittler zur Verfügung zu stellen. Eigene Schritte des Ministeriums sind jedoch nicht vorgesehen. In dem seit Wochen schwelenden Lohn- streit in der bayerischen Metall- industrie haben am Dienstag wieder Verhandlungen zwischen Vertretern der Arbeitgeberverbände und der IG Metall begonnen, Von den Arbeitgebern wurde ein Alternativvorschlag ausgearbeitet, der am Mittwoch der großen Tarifkommission der Gewerkschaft und dem Vorstand des Ver- bandes der Arbeitgeber vorgelegt werden soll. Nach Ansicht des Deutschen Industrie- institutes ist eine Lohnbewegung in der Metallindustrie wirtschaftlich nicht gerecht- fertigt. Es handle sich dabei um eine ge- werkschaftliche Offensive mit dem Ziel, die inflationellen Grundsätze der„expansiven Lohnpolitik“ durchzusetzen. Der Lohnstreit im Holzgewerbe in Württemberg und Nordbaden ist in letzter Stunde beigelegt worden Ein für alle Vertragsparteien verbindlicher Schiedsspruch sieht vor, daß der bisherige Facharbeiter- Ecklohn von 1,55 Mark in Ortsklasse I vom 1. August an um 6 Pfennige und vom 1. März 1955 an um weitere 3 Pfennige er- höht wird. Damit ist es der Gewerkschaft Holz gelungen, die ursprünglich erhobene Forderung auf eine achtprozentige Lohn- erhöhung zu drei Vierteln durchzusetzen. Tunesische Kabinettsliste fertiggestellt Hat Ben Ammar nur Mitglieder der Neodestour-Partei berücksichtigt? Tunis.(UP/ dpa) Wenig mehr als 24 Stun- den nach seiner Ernennung zum neuen tune- Aschen Ministerpräsidenten durch den Bey bon Tunis, legte der gemäßigte Nationalist rahar Ben Ammar am Dienstagabend ö 1 nominellen Oberhaupt des französischen brotektorates seine Kabinettsliste vor. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß das Ka- . vom Bey gebilligt wird. Der neue ö Kanlsterpräsident stellte, wie verlautet, sein abinett aus Mitgliedern der Neodestour- 1 Aubei der er selbst auch angehört, zusam- eine Ben ammar wird nach der Billigung 5 mes Kabinetts voraussichtlich noch in die- g 0 Monat zu Verhandlungen mit dem fran- de ehen Ministerpräsidenten, Pierre Men- France, nach Paris reisen. . tranzösische Minister für tunesische 10 Marokkanische Angelegenheiten, Chri- 940 Fouchet, betonte am Dienstagabend, . bis zum Abschluß des neuen französisch- . Vertrages der französische Gene- 40 besiclent keine seiner bisherigen Vollmach- on aufgeben werde. Generalresident Pierre l de la Tour fügte dem hinzu, daß 1 weit drakonischere Maßnahmen er- „stens werde, wenn der Terror fortgesetzt den Sollte. e erklärte weiter, dem neuen tune- Wige Kabinett unter Tahar Ben Ammar wenden Wiederum vier französische Direkto- lchedelgeseben, die für die Finanzen, öffent. Wann beer den Unterricht und die Post 1 85 Wortlich zeichneten. Diese französi- en Beamten blieben jedoch nur solange in wi da cd ositionen, pis die Reformpläne ver- welicht worden seien. Amisterpräsident Mendèes-France und sein e en Edgar Faure, erläuterten 2000 3 im Finanzausschuß der fran- f 49 15 en Nationalversammlung ausführlich 8 11 eineinhalb Jahre veranschlagte wirt- . liche Gesundungsprogramm der Regie- cuz Das Programm wird vom Finanzaus- ige nochmals geprüft und am Donners 15 Freitag vom Hlenum des Parlaments dag Art werden., Mendes France unterstrich, die von ihm geforderten Sondervoll- Fin machten zur Verwirklichung dieses Pro- gramms durchaus den Vorschriften der Ver- fassung entsprächen. Der Staat werde an- känglich nur wenige Kredite für die ge- planten Maßnahmen benötigen. Die Zeit der Sondervollmachten werde am 31. März 1955 ablaufen und nicht mehr in den Geltungs- bereich des Staatsbudgets vom Jahre 1955 hineinreichen. ren wissen. Es geht jedoch nicht an, dieser Konferenz die letzten Entscheidungen in Wichtigen kulturpolitischen Fragen, wie der der Fremdsprachenfolge oder des Wertes der Wirtschaftsoberschulen, zuzuerkennen. Die letzte Entscheidung in kulturpolitischen Fragen misse sich der Landtag vorbehalten, alls sich das Land nicht der Freiheiten be- Seben wolle, die zu dem Begriff der Kultur- Hoheit gehörten. Darum lehne die CDU auch jede Bundeshilfe kulturpolitischer Art ab, denn das würde„der Beginn des kulturpoli- tischen Räumungsausverkaufs“ sein(Star- ker Beifall). Kritik übte Brachat auch an dem in der neuen Versetzungsordnung enthaltenen Maß- stab für die Notengebung. Er bezeichnete ihn als viel zu streng angelegt und sagte, er glaube nicht, daß einer der daran beteiligten Ministerialbeamten imstande sein würde, heute eine„Eins“ zu bekommen.(Zuruf des Abgeordneten Dr. Möller SBD): Auch nicht der Kultusminister“) Alle Sprecher korderten in diesem Zusammenhang eine Lehrplan-Reform sowohl für die Volks- als auch für die höheren Schulen. Sprecher der CDU verlangten außerdem eine baldige Vor- lage des Lehrerbildungsgesetzes. Auch die Sprecher der SPD, Willi Lausen Stuttgart) und Walter Krause Mannheim) mach ten mehrere Vorschläge für eine Lehrstoff- und Lehrplan-Reform und forderten das Kultusministerium auf, die Eltern darüber aufzuklären, daß eine gediegene Volksschul- bildung wertvoller sei als eine nicht beendete Ausbildung auf der Oberschule. Das beste Mittel, der Ueberfüllung der Oberschulen ab- zuhelfen, sei die Verbesserung des Volks- und Mittelschulwesens und die Schaffung weiterer Uebergangsmöglichkeiten in den höheren Volksschul-Klassen. Krause kriti- sierte, daß das Ministerium zu forsch mit seinen Erlassen vorgehe. Erlasse sollten, statt in einem kleinen Gremium beraten, besser vor der breiten Oeffentlichkeit disku- tiert werden, bevor man sie in Kraft setze. Den Ausbau der Volksschulen zu gesunden Bildungsstätten für das praktische Leben und die Unterstützung des freiwilligen neunten Schuljahres durch das Ministerium sieht Krause als sehr wichtige Fragen des Schul- Wesens an. Kultusminister Simpfendörfer sagte am Schluß der Debatte unter anderem, das Kultus ministerium werde demnächst den Entwurf einer neuen Aufnahmeprüfungs- ordnung für die höheren Schulen vorlegen, die eine stärkere Vorauslese durch den Klas- senlehrer, eine rechtzeitige Beratung der Eltern und die Bewertung von Probearbeiten vorsehe. Mittwoch, 4. August 1954 Dieser Blick in die Vier-Sektoren- Stadt Wien zeigt eine Abteilung der Sowjetarmee auf dem Weg zur monatlichen Wachablösung. Im Hin- tergrund ist ein Teil der alten Wiener Hofburg zu sehen, in deren prunkvollen Rãumen der sowjetische Offiziersclub untergebracht ist, wo Molotou gerne seine westlichen Kolle- gen zu der von Mosfcdu vorgescklagenen Europäischen Sickerkeits konferenz empfangen würde. Wieder Ruhe Bild: Keystone in Guatemala Oberst Armas zur Auflösung seiner„Befreiungsarmee“ gezwungen Guatemala City.(OP) Die Militärrevolte in Guatemala, die am Montagmorgen aus- brach, ist schon vorüber und hat mit einem klaren Sieg der regulären Armee über Prä- sident Carlos Castillo Ar mas geendet. Ar- mas befindet sich zwar noch im Amt, doch wurde er von der Armee gezwungen, sein Privatheer, die Befreiungsarmee“, aufzulösen und zu entwaffnen. Die Armee erklärte, da- mit sei ihren Forderungen Genüge getan. Ge- gen ein Verbleiben von Armas im Amt als Präsident der Militärjunta habe sie nichts ein- zuwenden. Von einer Beteiligung linksgerich- teter politischer Kreise an der Militärrevolte gegen Armas war in Guatemala City nichts zu bemerken. Die Revolte, bei der es auf beiden Seiten etwa 200 Tote gegeben hat, wurde am Mon- tagabend durch einen„Waffenstillstand“ be- endet, bei dem Armas sein Privatheer opferte, Während die Armee sich bereiterklärte, die Kadetten, die die Revolte begonnen hatten in ihre Kaserne zu„verbannen“. Die reguläre Adenauer verschob seine Reise nach USA Grund: Er will die EVG- Konferenz in Brüssel auf keinen Fall versäumen Von unserem Korrespondenten Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat eine Reise nach den Vereinigten Staaten, die für Ende August geplant war, verschoben. Der Kanzler wollte auf Einladung des größ- ten amerikanischen Kriegsteilnehmerver- bandes, der„American Legion“, auf der Jahrestagung dieser Organisation sprechen. Wie am Dienstag von zuständiger Seite in Bonn erklärt wurde, lasse der politische Ter- minkalender die Abwesenheit Dr. Adenauers von Bonn zu diesem Zeitpunkt nicht zu. Der entscheidende Grund für die Absage sei die Aussicht, daß der vorgesehene Reisetermin unter Umständen mit der geplanten Brüsse- ler Konferenz über die Europäische Verteidi- gungsgemeinschaft zusammenfallen könnte. Ein genaues Datum für diese Konferenz ist zwar noch nicht festgelegt worden, doch rech- net man in Bonn mit ihrem Zustandekommen Ende August. Dr. Adenauer hatte schon vor dem Vor- stand der Bundestagsfraktion der CDU/CSU in Baden-Baden erklärt, daß er sich in dieser Zeit nicht auf Reisen begeben möchte, um die Entwicklung aus nächster Nähe verfolgen zu können. Der Bundeskanzler hatte die Einladung der„American Legion“ nur unter dem Vor- behalk angenommen, daß seine Teilnahme nicht durch wichtige politische Entscheidun- gen in Frage gestellt werden würde. Er plant jedoch noch eine Amerikareise im Oktober, um die Ehrendoktorwürde der New Lorker Columbia-Universität in Empfang zu nehmen. Zwischen Gesfern und Morgen Die Fahndung nach den kommunistischen Funktionären Oskar Neumann und Karl! Dickel, die, wie berichtet, am Montag vom Bundesgerichtshof wegen Rädelsführerschaft in einer verfassungsfeindlichen Vereinigung zu je drei Jahren Gefängnis verurteilt wor- den waren, verlief bisher ergebnislos. Bei der Urteilsverkündung waren sie nicht anwesend. Neumann und Dickel begründeten dies am Dienstag im KPD- Zentralorgan„Freies Volk“ damit, daß sie das Gericht nicht anerkennen können. Es sei geschaffen worden,„um fer- tige Urteile juristisch zu tarnen.“ Es wird vermutet, daß sie sich in die Ostzone ab- gesetzt haben. Alle Untersuchungen zum Fall John lau- ken seit einigen Tagen ausschließlich über den Oberbundesanwalt in Karlsruhe, er- klärte am Dienstag Bundesinnenminister Dr. Schröder, der dem Bundestagsaus- schuß für Verfassungsschutz einen zweiten Bericht über den Stand der Ermittlungen gab. Der Ausschuß beschloß, einen sieben- Köpfigen Unterausschuß zu bilden, der von Dr. Schröder laufend über den Fortgang der Ermittlungen unterrichtet werden soll. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Mende FDP) forderte einen parlamentarischen Unter- suchungsausschuß für den Fall John. Die Verhaftung„zahlreicher Agenten der Geheimorganisation Gehlen und des ameri- kanischen Geheimdienstes“ gab das Innen- ministerium der Sowjetzone am Dienstag- abend bekannt. Eine Reihe von„Agenten“ Soll sich freiwillig gestellt und dem Staats- sicherheitsdienst„wichtige Originaldoku- mente“ übergeben haben. Die 27 Jahre alte Ursula Schmidt, die auf Antrag der amerikanischen Staatsanwalt- schaft in Frankfurt aus Kanada ausgewie- sen wurde und am Montag in Bremerhaven eintraf, ist auf Grund eines deutschen Haft- befehls festgenommen worden. Der ameri- kanische Generalstaatsanwalt hatte den Fall vorher dem deutschen Oberbundesanwalt in Karlsruhe übergeben. Frau Schmidt wird Geheimbündelei zum Zwecke des Verrats alliierter Geheimnisse vorgeworfen. Die Landesregierung von Baden-Würt⸗ temberg erließ am Dienstag eine Anordnung zur Durchführung des Kriegsgefangenen- Entschädigungsgesetzes, wonach in Baden- Württemberg zehn Beschwerdeausschüsse gebildet wurden, deren Beisitzer von den Kreistagen gewählt werden. Ministerpräsi- dent Dr. Gebhard Müller sprach die Hoff- nung aus, daß die Beschwerdeausschüsse nunmehr in Kürze ihre Tätigkeit aufneh- men werden und großzügig, rasch und loyal arbeiten, um den ehemaligen Kriegsgefan- genen wirksam zu helfen. Zum neuen Vorsitzenden des Internatio- nalen Bergarbeiterverbandes GBV) wurde von den Delegierten des zur Zeit in Dort- mund tagenden 36. Kongresses der IBV der Vorsitzende der deutschen Industriegewerk- schaft Bergbau, Heinrich Imig, gewählt. Der bisherige Vorsitzende des IBV, der 74jährige Belgier Delattre, hat sein Amt wegen seines hohen Alters niedergelegt. Bei den Unruhen in Marokko sind in den letzten drei Tagen 13 Menschen ums Leben gekommen. Die Unruhen waren durch Ge- rüchte ausgelöst worden, daß der ehemalige Sultan nach Marokko zurückkehren werde. Auch die Gewährung der inneren Auto- nomie für Tunesien soll die radikalen Ele- mente in Marokko veranlaßt haben, die Französische Regierung unter Druck zu setzen. Der Bruder des von den Franzosen abgesetzten früheren Sultans von Marokko Wurde am Dienstag festgenommen und im Kaiserlichen Palast der Stadt Meknes unter Polizeiaufsicht gestellt. Der zweithöchste Berg der Erde, der Dapsang(auch K 2 oder Godwin Austen ge- nannt), ist laut einer Funkmeldung der italienischen Himalaja-Expedition von ihr bestiegen worden. Der Dapsang ist 8611 Meter hoch und wurde noch nie zuvor be- zwungen, obwohl zahlreiche Expeditionen aus verschiedenen Ländern immer wieder versucht haben, seinen Gipfel zu erreichen. Den Tadelsantrag gegen MeCarthy einem besonderen Ausschuß zu überweisen, hat der Führer der Republikaner im ameri- kemischen Senat, William Knowland, überraschend vorgeschlagen. Der Ausschuß Soll sich aus drei Republikanern und drei Demokraten zusammensetzen. Armee beschuldigte die„Befreiungsarmee“ sich an„Exzessen“ gegen reguläre guatemal- tekische Offiziere beteiligt und sie sowie die Kadetten„gedemütigt“ zu haben. Gleich- zeitig betonte die Armee, daß sie mit dem ehemaligen Präsidenten, Jacobo Ax benz, der in der mexikanischen Botschaft Zuflucht gefunden hat, nichts zu tun haben wolle und ihm das Verlassen der Botschaft nicht ge- statten werde. Oberst Castillo Armes setzte im kurzen Kampf gegen die Armee zeitweilig auch seine Luftstreitkräfte ein, die aus drei alten ameri- kanischen Jagdflugzeugen vom Typ„Thun- derbolt“ und einem einmotorigen Nahauf- klärer bestehen. Während die Gefechte noch im Gange waren, behauptete die guatemalte- kische Regierung, die Rebellen würden von politischen Flüchtlingen, die in der mexika- nischen Botschaft Zuflucht gefunden hätten, unterstützt. Ein Sprecher der mexikanischen Regierung dementierte die Behauptung nach- drücklich und die guatemaltekische Regie- rung wiederholte sie dann auch nicht mehr. Wie verlautet, kam der Waffenstillstand durch Vermittlung Erzbischofs Marino Ro- sells und des amerikanischen Botschafters, John E. Peurifoy, zustande. Ein Vorstoß Pfleiderers zur Aenderung des EVG- Vertrages Bonn.(UP) Der Abgeordnete der FDP, Dr. Karl Georg Pfleiderer. befürwor- tete am Dienstag eine Anpassung des über zwei Jahre alten EVG-Vertrages an die gegenwärtige Situation, um damit eine Ueberbrückung der Gegensätze zwischen Anhängern und Gegnern der supra- natio- nalen Armee zu ermöglichen. In der parteiamt- lichen„Freien demokratischen Korrespon- denz“ vertritt Pfleiderer die Ansicht, daß die Bundesregierung dem französischen Mi- nisterpräsidenten Mendèes- France ent- gegenkommen und umstrittene Einzelheiten des EVG-Vertrages ändern solle, auch wenn dadurch eine erneute Ratifizierung des Ver- tragswerkes durch den Bundestag und die Parlamente der Benelux-Staaten erforder- lich werden würde. Pfleiderer wirft in seinem sechsseitigen Artikel der Bundesregierung vor, daß ihre Außenpolitik zu unbeweglich sei.„Europa lei- det an der EVG“, schreibt er wörtlich.„Ins- besondere ist das deutsch- französische Ver- hältnis ernstlich durch sie belastet worden. Die Formeln, die der Bundeskanzler, Robert Scehuman und Pleven für Europa er- sonnen haben, konnten weder hier noch dort die ganze Nation gewinnen“. Immerhin scheine auf französischer Seite noch mehr Beweglichkeit vorhanden zu sein als auf deutscher. Nach Pfleiderers Ansicht möchte Mendes- France eine Ablehnung der EVG in der Kammer vermeiden, weil er nicht die Ver- antwortung dafür übernehmen wolle, daß Europa ohne eigene Verteidigung bleibe. Dulles: Keine Eile mit der Beantwortung der Sowietnote Washington.(UP) Außenminister Dull les erklärte am Dienstag auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz, die Vereinig- ten Staaten würden sich mit der Beantwor- tung der letzten sowjetischen Note, in der eine Konferenz über Europa vorgeschlagen worden war, Zeit lassen. Dulles deutete an, daß die Antwortnote erst in einigen Wochen abgeschickt werden dürfte, und zwar wahr- scheinlich erst dann, wenn die französische Nationalversammlung darüber entschieden hat, ob sie über die EVG abstimmen wird oder nicht. 8 0 Seite 2 MORGEN Mittwoch, 4. August 1954/ Nr. 1 322 Kommentar Mittwoch, 4. August 1954 Interne Positionskämpfe Als am Montag die Meldung von neuen Unruhen in Guatemala über das Nachrich- tennetz den Weg um die Welt machte, hatte 8 zunächst den Anschein, als sollten die Auseinandersetzungen zwischen den An- hängern einer Regierungsform, die wir hier- zulande„Volksdemokratisch“ nennen, und jenen, die vor etwa sechs Wochen mit Er- kolg gegen diese Regierungsform in Guate- mala revoltierten, eine Fortsetzung finden. Damals, in den Tagen um den 20. Juni herum, war es den unter dem Kommando des gegenwärtig an der Spitze der regie- renden Militärjunta stehenden Obersten Armas in wenigen Tagen gelungen, das Regime des„Spirituellen Sozialismus“ des Staatspräsidenten Arbenz, das sich die Ver- Staatlichung des ausländischen Besitzes in Guatemala, ein politisches Zusammenwirken von Regierung und Gewerkschaft, eine Knebelung der Pressefreiheit und den Aus- bau der Militärmacht zum Ziel gesetzt hatte, von außen her, das heißt durch einen blu- tigen Marsch von einigen Nachbarstaaten Aus zur Hauptstadt Guatemalas, aufzurollen und zu stürzen. Arbenz ist aus dem Land geklüchtet und mehrere seiner Regierungs- beamten fanden damals Asyl in der mexi- kanischen Botschaft in Guatemala und be- finden sich auch heute noch dort im„Exil“. Die reguläre Armee des Landes hatte teils durch offen bewiesene Abtrünnigkeit gegen- über dem unter kommunistischem Einfluß stehenden Arbenz, teils durch nachgeben- den Widerstand dem Sieg der„Irregulären“ und damit der Ergreifung der Macht durch den Führer der Aufstängischen, Oberst Carlos Castillo Armas, Vorschub geleistet. Armas behielt nun, an der Spitze des Landes stehend, einen Teil seiner Getreuen aus der„Befreiungsarmee“— ein anderer Teil der Aufständischen hatte sich nach ge- jungener Revolte wieder verlaufen— als Regierungstruppe neben den vom alten Re- gime übernommenen regulären Truppenein- Beiten bei. Reibereien zwischen diesen beiden Teilen der Armee sind nach Lage der Dinge, erst recht in einem Land, in dem die Tem- peramente ungezügelter vor den Wagen ver- meintlicher Ehre und Unehre gespannt zu werden pflegen als in unseren gemäßigten Breitengraden, nicht nur glaubhaft, sondern waren nach dieser Lösung wahrscheinlich. Militäardiktaturen sind überall stets ein gün- stiger Boden für Machtintrigen einzelner Per- Sönlichkeiten und es ist in der Geschichte dieser Staaten von Mittel- und Südamerika, die fast alle von mehr oder weniger aus- geprägten Militärdiktaturen beherrscht sind, nichts Neues, daß derartige Intrigen auch ein- mal in offene Zusammenstöße der von den jeweils sich reibenden Personen vorgeschobe- nen Parteien oder Militäreinheiten mit Ge- kfechtslärm und Toten ausartet. Die Ent- Wicklung der neuen Unruhen in Guatemala, (Wir berichten darüber auf Seite 1), bei denen Sich die getreuen Revoltierer von Oberst Ar- mas plötzlich den gegen sie revoltierenden Insassen der Militärakademie des Landes gegenübersahen, hat gezeigt, daß es sich tat- sächlich um derartige interne Positions- kämpfe handelte und nicht, wie man zunächst 21 vermuten geneigt war, um eine Rebellion, die vielleicht von dem im Exil befindlichen gestürzten Staatspräsidenten Arbenz oder seinen ehemaligen Regierungsbeamten in- Spiriert war. Die Ruhe ist äußerlich wieder hergestellt. Eine Solidaritätserklärung des ganzen alten Militärkörpers des Landes zugunsten der Aufständischen der Militärakademie mußte Armas, der angeblich den Oberbefehl über seine angegriffenen Befreiungskämpfer über- nommen hatte, bei Vermittlungsversuchen zum Nachgeben zwingen. Wenngleich ver- sichert wird, daß man nichts gegen die Per- son des Obersten, der ja selbst aus der regu- laren guatemaltekischen Armee hervorge- gangen ist, einzuwenden, sondern nur Be- denken gegen seine unter militärisch zweifel- haften Umständen siegreichen Mitstreiter von gestern Hat, so dürfte wohl kaum anzu- nehmen sein, daß, Armas, nachdem er sich nunmehr auch noch zur Auflösung dieser „Befreiungsarmee“ entschließen mußte, noch längere Zeit im Amt bleibt. Der„Ehrenretter“ der alten Armee dürfte dann sehr bald für die Oeffentlichkeit zu erkennen sein. vg Gemeinsame Arbeit schuf Europäer Ein Blick in Bonn, im August Als vor zwei Jahren die Montanunion daranging, ihr Personal anzuwerben und die leitenden Positionen in der Hohen Behörde zu besetzen, da erhob sich in fast jedem der sechs Länder ein großes Wehgeschrei. Ein jedes Land glaubte sich übervorteilt, mihtraute der Personalpolitik der anderen und fürchtete, schon deim Aufbau der Hohen Behörde überfahren zu werden. Arg- Wöhnisch sahen alle Interessenten auf Jean Monnet, den Präsidenten der Hohen Be- hörde, und auf sein Planungsamt. Seitdem sind knapp zwei Jahre vergangen und Kein Mensch spricht heute mehr von Personalien. Man spricht über Sachfragen und rauft sich zuweilen darüber, aber darum, ob ein Fran- zose, ein Holländer oder ein Deutscher diese oder jene Entscheidung maßgeblich zu tref- ten hat, gibt es kaum noch eine Diskussion. Für die Beamten das beste Kompliment, das man ihnen als europäischen Beamten wohl machen kann. Man kann über Personalien also wieder sprechen, weil es keinen Streit mehr darüber gibt. Ueber die Deutschen in der Montanunion etwa, die man in der deut- schen Oeffentlichkeit doch kennen sollte. Die deutschen Beamten in der Hohen Be- hörde sind ausgesprochene Experten, Leute von jenem Typ des Fachmannes, der heute überall in der Welt eine wichtige Rolle spielt. Aber auch Experten können inter- essante Leute sein. Da ist der Leiter der Statistischen Abteilung der Hohen Behörde, Dr. Rolf Wagenführ, der Mann, der der Hohen Behörde für ihre Entscheidungen Zahlen liefert. Er stellt die großen Linien der Marktentwicklung fest, die Preisbewe- gungen, die Strukturveränderungen, die Ver- brauchsentwicklung. Wenn er errechnet, daß auf lange Sicht auf dem Kohlemarkt das Angebot stärker zunimmt als der Verbrauch, die Werkstätte der Hohen Behörde in Luxemburg dann ist das für die Hohe Behörde ein Warnschuß, der ihre Investitionspolitik be- einflußt. Tritt man in das Vorzimmer Dr. Wagenführs, dann fällt der Blick auf eine Karikatur, ein Kopf mit übergroßer Stirn und großen runden Augen, die Karikatur eines Statistikers, Darunter der Spruch: „Ich erinnere mich an den Ausspruch mei- nes alten Professors in Bonn, der die Lüge also steigerte: Lüge, Meineid, Statistik.“ Die letzten Stationen seiner Laufbahn führten Dr. Wagenführ vom Wirtschaftswissen- schaftlichen Institut der Gewerkschaften über das Institut für Konjunkturforschung in Berlin nach Luxemburg in die Hohe Behörde. Ein anderer dieser deutschen Experten ist Dr. Claer, der Leiter der Transportabtei- jung in der Hohen Behörde. Er ist Nord- deutscher. Selbst sein Humor, er hat davon eine ganz hübsche Portion, ist trocken, fast sarkastisch. Er hat die Titanenaufgabe, die Pransporttarife in den sechs Ländern der Montanunion möglichst so aufeinander ab- zustimmen, daß eines Tages eine Tonne Kohle, ein Stahlblock in allen sechs Ländern zum gleichen Preis befördert wird, in Sizi- lien wie in Deutschland. Wenn Claer über diese Probleme seiner Arbeit spricht, dann können ihm selbst Wirtschaftsleute kaum folgen. Das ging ihm schon bei der Bundes- bahn so, wo er als Tarifexperte in der Hauptverwaltung in Offenbach sag. Mit ihm diskutieren und gegen ihn und seinen fran- zösischen Kollegen Hutter argumentieren, so sagt man, kann in der ganzen Hohen Be- hörde kaum jemand. Das sind zwei von den Deutschen in der Hohen Behörde. Man hätte an ihrer Stelle Hans vom Hoff, den Marktfachmann Dehnen, den Investitionsmann Sa- lewski, den Juristen Krawelicky, den Wirtschaftspolitiker Reguhl nehmen Kirchenführer aus 48 Staaten treffen sich Am 15. August beginnt zweite Tagung des Oekumenischen Rates der Kirchen Von unserem Korrespondenten G. W. New Vork, im August Kirchenführer aus 48 Staaten der Welt treffen sich am 15. August in Evanston im amerikanischen Staate Illinois zur zweiten Tagung des Oekumenischen Rates der Kir- chen. Die zweiwöchige Konferenz bringt Vertreter von 161 protestantischen, angli- kanischen und orthodoxen Religionsgruppen aus„allen Winkeln“ des modernen Christen- tums“ in den Mittelwesten, um Fragen der Kircheneinheit, der interkirchlichen und internationalen Zusammenarbeit, des Ver- hältnisses zwischen Kirche und Laientum in der„arbeitenden Welt“, sowie Sozial- und Rassenprobleme zu diskutieren. Das Treffen in Evanston wird unter dem Leitsatz stehen, der die erste Tagung vor sechs Jahren in Amsterdam beendete:„Gott hat uns zusam- mengeführt— wir wollen nun zusammen- bleiben? 75 1. 5 Amerikanische Kirchenführer haben mehrfach betont, daß es keinesfalls die Auf- gabe des Treffens ist, nach einer Formel für den Zusammenschluß nichtkatholischer Glau- bensgruppen zu suchen. Vielmehr soll die Tagung dazu dienen, die interkirchliche Zu- sammenarbeit aller Christen auf allen Ebe- nen zu verbessern. Es ist in diesem Zu- sammenhang vielleicht erwähnenswert, daß verschiedene Glaubensgruppen eine Vereini- gung der Kirchen, die über die Zusammen- Arbeit bei Hilfsprojekten oder in Missions- kragen hinausginge, nicht für wünschens- wert halten. In den Vereinigten Staaten hat sich die Konvention südlicher Baptisten, die mit sieben Millionen Mitgliedern(Verschie- dene Quellen sprachen von über neun Mil- lionen Mitgliedern) die zweitstärkste prote- stantische Religionsgruppe Amerikas ist, bis zum heutigen Tage geweigert, dem Oeku- menischen Rat der Kirchen beizutreten. Politisch rechts stehende Kreise in den Vereinigten Staaten haben sich gegen die Zulassung von Geistlichen aus Ländern hin- ter dem Eisernen Vorhang ausgesprochen. Die Debatte nahm ihren Anfang, als das amerikanische Außenministerium seine Ge- nehmigung zur Einreise von elf Geistlichen aus Ungarn und der Tschechoslowakei er- teilte. Es ist bekannt, daß Außenminister Dulles persönlich intervenierte, um die Erteilung von Einreisevisa für die Kirchen- führer zu ermöglichen. Grund für diesen Schritt war die Furcht der Regierung, daß es dem internationalen Ansehen der USA schaden könnte, wenn den Kirchenführern, die in den vergangenen Jahren Konferen- zen in England, Frankreich, Schweden, Hol- land, Westdeutschland und Indien besucht hatten, die Einreiseerlaubnis verweigert würde. können. Das bleibt sich gleich. Für alle wich- tig ist aber, wie sie sich eingearbeitet ha- ben in der Hohen Behörde mit ihren Kol- legen aus Holland, aus Italien und Frank- reich, aus Luxemburg oder Belgien. Das Hauptproblem ist die Sprache. Nicht jeder Tarifexperte kann auch ein Sprachgenie sein und über Probleme des Edelstahlmarktes spricht es sich in einer fremden Sprache micht leicht. Hier hat die Praxis der Hohen Behörde einen einfachen Ausweg gefunden. Man spricht französisch oder deutsch und man versteht deutsch und französisch. Wenn — Claer und Hutter diskutieren, kann Hutter sein Französisch sprechen und Claer seln Deutsch. Man tut sich so leichter und ver. steht sich doch. Wie in einem Schmelztiegel werden Hol. länder und Deutsche, Franzosen und Luxem- burger, Italiener und Belgier in der gemein-“ samen Arbeit in der Montanunion zusam- mengebracht. Sie arbeiten zusammen, lernen sich achten und verstehen. Ob sie Wollen oder nicht. Die Arbeit zwingt dazu. Sie alle sind rechte Europäer geworden, und i Beispiel zeigt, daß sich dieses Zusammen- Wachsen in der Arbeit an einer gemein- samen Sache viel leichter vollzieht als in der politischen Diskussion über Grenzpfähle hinweg. Eckhard Budewig(dpa) Licht ins Dunkel der Parteifinanzen Norwegen strebt öffentliche Kontrolle auf freiwilliger Basis an Von unserem Korrespondenten F. W. Oslo, im August Wer finanziert eigentlich die politischen Parteien? Die Diskussion dieser Frage, die seit 1949 die norwegische Oeffentlichkeit und Presse sehr angelegentlich beschäftigt hat, fand nunmehr mit dem Bericht des soge- nannten„Libertas“- Ausschusses des norwe- gischen Parlamentes einen vorläufigen Ab- schlug. Diese Frage, die ja in allen west- lichen Demokratien ein grundsätzliches Interesse hat, wurde in Norwegen im Jahre 1949 aus folgenden Gründen aktuell: Die sozialdemokratische Regierung, die sich im norwegischen Parlament auf eine Mehrheit ihrer Partei stützen und diese auch bei der letzten Stortings-Wahl behaupten konnte, legte damals ihr hart angegriffenes „Planungs- und Rationierungs-Gesetz“ vor. Diese inzwischen mit sozialdemokratischer Majorität angenommene Vorlage ist ein Vollmachtsgesetz, das der Regierung die Möglichkeit zu so tief in das Wirtschaftss leben eingreifenden Maßnahmen gibt, daß es von den bürgerlichen Parteien als ein „Wirtschaftliches Knebelungsgesetz“— um einen der mildesten Ausdrücke zu brauchen — bezeichnet wird. Die bürgerlichen Par- teien Norwegens sowie die Unternehmer- und Arbeitgeberverbände fanden sich in einer Interessen- Organisation„Libertas“ zu- sammen, die mit allen Mitteln modernster Propaganda die öffentliche Meinung gegen dieses Gesetz zu mobilisieren suchte. So eine jahrelange und landesumfassende Propa- ganda kostet natürlich viel Geld, und die Sozialdemokraten interpellierten, wie weit es sich mit demokratischen Grundsätzen vertrüge, daß persönlich- wirtschaftlich inter- „Trage den Kopf hoch, Bruder“ Aegypten nach dem Uebereinkommen mit Großbritannien Von unserem Korrespondenten V. O. Kairo, im August. Ein meterbreites Band in der grünen Farbe der Fahne des Propheten über- spannte die Straße vor der britischen Bot- schaft in Garden City zu Kairo:„Trage den Kopf hoch, Bruder!— Die Zeit der Unter- drückung ist vorbei! Gamal Abdel Nas- ser.— Der Stolz des jungen ägyptischen Revolutionsführers ist zu verstehen. Nach über 70 Jahren britischer Besatzung ist der Tag des Abzuges einer stets als Bedrük- kung empfundenen Macht in Sicht. Im Offiziersklub zu Zamalek in Kairo, der einst die Keimzelle der letzten ägyp- tischen Revolution war, hängen zwei große Wandgemälde. Das eine zeigt König Faruk auf seiner Jacht Mahrussa im Augenblick, da General Naguib sich von dem ins Exil Gewiesenen verabschiedet. Das andere Bild zeigt einen anderen General, der gegen sei- nen Souverän rebellierte, jedoch unterlag. Es war Achmed Orabi, der beim Khediven Fauzik gegen die von der ausländischen Schuldenkommission geforderte Verminde- rung der ägyptischen Armee protestierte. Eine britische Flottendemonstration stei- gerte wenige Tage später die Erregung im Volk und führte zur Beschießung der Stadt Alexandrien und zur Landung britischer Truppen auf ägyptischem Boden. Aber wäh- rend Orabi im Vertrauen auf den inter- nationalen Charawter des Suezkanals die Briten vor Kairos Toren erwartete, zogen die Engländer zum Kanal, den sie seitdem nicht wieder verließen. Orabis schwache Kräfte wurden bei Tell-El-Kebir aufgerie- pen, dem gleichen Ort, an dem ägyptische Freischärler 70 Jahre späfer nach der Kün- digung des anglo- ägyptischen Bündnisses den Versuch unternahmen, die britische Besatzung dus ihren kesten Stellungen 2 7J7)%%%%%FÜ»(( Seit 1883 Hat Großbritannien immer und immer wieder erklärt, seine Truppen aus Aegypten zurückziehen zu wollen— wenn die internen Verhältnisse des Landes stabilisiert seien. Trotz diesen wiederhol- ten Versprechungen war über 70 Jahre lang die britische Politik nicht bereit, diese Stabilität der internen Verhältnisse, erste Voraussetzung der Räumung, zuzugestehen Wenn Großbritannien sich heute— gewiß auch aus anderen, noch wichtigeren Grün- den— dazu entschlossen hat, so darf die junge ägyptische Revolutionsregierung das als einen großen Erfolg für sich buchen. Der jetzt in Kairo paraphierte Vertrag zwischen der königlichen Majestät in Lon- don und den jungen Offiziersführern des Revolutionskomitees in Kairo ist geeignet, das Gesicht des Mittleren Ostens zu ver- ändern. Aegyptens bisher zwischen Ost und West schwankende Außenpolitik ist nun- mehr auf mindestens sieben Jahre dem We- sten verbunden, ebenso die der Arabischen Liga angeschlossenen Mitgliedstaaten. Die Enttäuschung wird in Israel größer sein als in Moskau. Der Kreml hatte für ägyp⸗ tisches Liebeswerben gelegentlich ein kreundschaftliches Veto im Sicherheitsrat der UNO, nicht mehr. Das hat man in Kairo nicht übersehen. essierte Unternehmerverbände die bürger- lichen Parteien in dieser Weise finanzier- ten. Die bürgerlichen Parteien blieben die Antwort nicht schuldig und fragten inter- essiert nach den finanziellen Bindungen zwischen Gewerkschaften und der„Arbei- derparti“, wie die Sozialdemokratie in Nor. wegen heißt. Man einigte sich dahin, den interfraktionellen„Libertas“-Ausschuß ein- zusetzen, der inzwischen einen Bericht dem Justizministerium übergeben hat, das ihn mit einem eigenen Gutachten dem Storting, Nor. wegens Parlament, vorlegen wird. Im Grundsatz sind sich alle demokrati. schen Parteien Norwegens darüber einig, daß die Finanzierung der politischen Par. telen durch das Prinzip der Oeffentlichkeit einer Kontrolle unterworfen wird. Eine besondere Gesetzgebung über die Finanzie- rung der Partei-Zeitungen hält man jedoch nicht kür notwendig, da auf diesem Gebiete die öffentliche Einsicht in die Bilanzen der Parteien selbst ausreichend sei. Besonders eingehend hat man sich mit der politischen Anonymität, die ja als demo- kratisches Grundrecht zu betrachten ist, be. schäftigt. Das norwegische Justizministerium erklärt zu diesem Thema in seinem Gut achten, daß das Wahlgeheimnis durch die Verfassung garantiert sei. einzelne Staatsbürger über sein Stimmrecht hinaus politischen Einfluß ausüben will, 80 liege die Auffassung nahe, daß er bewußt auf seine politische Anonymität verzichte, „Anonyme politische Beeinflussung anderer sollte in einer gesunden Demokratie vermie- den werden“, so schließt das Gutachten. An der Annahme dieses Gesetzesvorschlages im norwegischen Storting wird nicht gezwei. felt, und die Parteienfinanzierung wird so- mit zu allgemeiner Befriedigung in Nor. wegen aus dem Dunkel der Vermutungen und Verdächtigungen ins Scheinwerferlicht gezogen. Man darf damit rechnen, daß im Rahmen der Arbeit des„Nordischen Rates“ aulaloge Gesetze auch in den anderen Kan- dinavischen Ländern vorbereitet werden. Evangelischer Studententag im Heidelberg 8 Heidelberg.(E. B. Eig,-Bef) Her dritte Deutsche Evangelische Studententag vom 2. bis 5. August, an dem sich 1200 Studenten von allen deutschen Hochschulen beteiligen, darunter 350 aus der Sowjetzone und auch zahlreiche Gäste aus dem Ausland, Hat am Montag in Heidelberg mit seiner Arbeit be- gonnen. Mit dem diesjährigen Thema„Das Reich Gottes und das Reich der Deutschen“ möchten die evangelischen Studentengemein- den unter der studentischen Jugend Be- griffe und Werte wie„Vaterland“,„Volk“ „Ehre“,„Nationalbewußtse in“,„Deutschland und Europa“ klären, zumal da die Arbeit der einzelnen Hochschulgemeinden schon immer stark von politischen Gegenwartsfragen be- ansprucht worden ist. Da die Studentenge: meinden jedoch keine politische Aufgabe ha- ben, sollen die Antworten auf die eitzelnen Fragen vom Wort der Bibel her gefunden werden. Die Themenstellung hat auch viele Korporationsstudenten angezogen. Katholischer Studententag in Fulda (dpa) Der achte Katholische Deutsche Stu. dententag wurde am Montagabend in Fulda eröffnet. Die Tagung, an der rund 600 Ver- treter der Katholischen Deutschen Studen- tenschaft und viele ausländische Abordnun: gen teilnehmen, steht unter dem Them „Utisere Stellung zur heutigen Demokratie, — Der„Stimmungsumschwung“ in Amerika Nachlese zu einer Vortragsreihe von George F. Kennan „Ich bin dafür, daß man von den Ban- diten des westlichen Kapitalismus Kartoffeln und Waffen annimmt“, schrieb Lenin an seine Unterhändler nach Brestlitowsk, als jene mit den Deutschen über den Waffen- Stillstand verhandelten und bei Lenin an- tragten, wie er sich zu den zur gleichen Zeit von den westlichen Alliierten angebote- nen Hilfsmaßnahmen stelle. Der Zettel mit diesem zynisch- brutalen Satz Lenins, heute noch in Moskau unter Glas zur Schau gestellt, offenbart die ganze nüchterne Realpolitik, die Rußland von je her auszeichnete und auch von den Sowjets übernommen wurde. Diese russische un d sowjetische Realpolitik ist aber von den Amerikanern bis 1945/6 nie als solche er- KEanmt worden. In seiner Frankfurter Vor- tragsreihe begründete Amerikas ehemaliger Botschafter in Moskau, George F. Ken- nan, diesen Mangel mit der„von der Logik der Geschichte erzeugten Spannung“ zwi- schen seinem Land und Rußland. Der poli- tische Geist der Vereinigten Staaten sei aus der Spezifisch merkantilen Mentalität des aAmerikanisch- angelsächsischen Menschen ge- staltet worden. Neben zweifellos auch vor- handenen Schattenseiten habe die mit dieser Mentalität verbundene Zivilisation aber das Ius gehabt, das Selbstbewußtsein des ame- rikanischen Bürgers zu entfalten, einen ge- sunden Kosmopolitanismus zu fördern, Tole- ranz gegen andere zu üben und einen Hang zum Völkerrecht und Recht schlechthin— besonders in der Pflege diplomatischer Be- ziehungen— aufkommen zu lassen. Gerade in diesem„merkantilen Geist“ hätten die Amerikaner die Voraussetzungen für eine Sicherstellung der diplomatischen Beziehun- gen zu anderen Ländern gesehen. Ganz anders Rußland! Rennen wies auf die in Rußland seit je vorherrschende Losung hin:„Unterwerfung oder Ausmerzung! Ham- mer oder Ampboß!“ In der Atmosphäre die- ses„Unerbittlichseins“ sei die russische Staatskunst hochgezogen worden. Mit seinem materialistisch- marxistischen Dogma habe Lenin sodann das Religiäs- Orthodoxe des Zarentums ersetzt. Ein Regime wie das sowjetische, das nur totalitär zu regieren verstehe, so betonte Kennan, werde die Nachbarschaft einer freien menschlichen Gesellschaft als schwer ertragbar“ empfin- den, Während Amerika die bolschewistische Ideologie als solche in Rußland hinnehmen könne, solange die bolschewistischen Macht- haber keinen„Ideologie-Export“ nach ande- ren Staaten betrieben, könnte es sich aber mit einer Expansion der Sowjetunion nicht abfinden. Eine Expansion sei nicht nur eine Störung des weltpolitischen Gleichgewichts, sondern auch eine schwere Belastung zwi- schenstaatlicher Beziehungen. Mit Nachdruck erklärte Kennan, daß der Bolschewismus 1917 ausgerechnet in einem Land entstanden und zur Macht gekommen sei, zu dem das amerikanische Verhältnis „noch nicht richtig geformt“ gewesen sei. Bis zum Jahre 1917 habe Amerika keine großen ausländische Kriege erlebt. Die Amerika- ner hätten in beiden Kriegen geglaubt, für eine neue Weltordnung kämpfen zu müssen. Das möge heute— besonders für die Euro- päer— naiv“ klingen, sei aber„toternst ge- meint“ gewesen. Auf die„Kriegsbegeiste- rung“ seien die Amerikaner 1917 gerade 80 „hereingefallen wie die Kinder beim Ratten- „Alliierten. känger von Hameln“. Aus dieser Mentalität sei es zu erklären, daß man in Washington dann auch solche Dummheiten machte“ wie die zwei bewaffneten Interventionen in Ost- Sibirien und Murmansk im Jahre 1918, her- vorgerufen durch die„intrigierende irre- führende Beeinflussung“ durch die anderen Wie außerordentlich schlecht Präsident Wilson von seinen eigenen Diplo- maten in St. Petersburg(später in Wologda) über die wahre Lage in Rußland 1918 unter- richtet gewesen sei, gehe daraus hervor, daß er sich damals ausgerechnet an Marschall Foch gewandt habe, um ihn über seine Mei- nung hinsichtlich der Lage in Rußland zu be- fragen. Wie Kennan behauptete, habe der ameri- kanische Botschafter in Rußland 1917/8 be- züglich der Bolschewiken die Auffassung vertreten:„Mit solchen Leuten kann man sich nicht ernstlich unterhalten!“ Kennan be- gründete diese Einstellung mit der in der amerikanischen Botschaft herrschenden„Fas- sungslosigkeit“ gegenüber dem Bolschewis- mus. In Amerika habe man das Privateigen- tum des einzelnen Bürgers als das Fundament eines gesunden Gesellschaftswesens be- trachtet und tue das auch heute noch. Ein so kundamentiertes Gesellschaftswesen zeichne sich aber durch„Zivilcourage“ des einzelnen Staatsbürgers aus. Für den Amerikaner gelte es als„Wahnsinn“, hieran zu rütteln. Das sei aber gerade in der bolschewistischen Revo- lution in Rußland geschehen. Aus diesem Ge- dankengang heraus habe man in der ameri- kanischen Botschaft und auch in Amerika selbst dem Bolschewismus mehr verabscheut als gefürchtet. Und diese geistige Einstellung der Amerikaner sei sodann ein entcheidender Wesenszug der amerikanischen Außenpolitik bis 1933 geworden, also auch für jene Zeit, in der zwischen den Vereinigten Staaten und und der Sowjetunion keine amtlichen Be- ziehungen bestanden. Als 1933 die Demokraten in Amerika ans Ruder gekommen seien, habe auch ihnen jegliches Verständnis für die ideologischen und machtpolitischen Gefahren des Bolsche- wismus gefehlt. Roosevelt habe vielmehr versucht, mit den Sowjets in ein regel- recht persönliches Verhältnis“ zu kommen. Erst die unverhüllte Eroberungspolitik des Kremls nach 1945, als Moskau die wirt- schaftliche Erholung Westeuropas und Ja- pans zu verhindern und jeden anderen Ein- Fluß außer den seinen auszuschalten ver- sucht habe, hahe den Amerikanern die ideo- logischen und machtpolitischen Gefahren des Bolschewismus vor Augen geführt. Nicht ohne einen Hauch von Wehmut erinnerte Kennan an die Gründung der „Véreinten Nationen“, Die UNO, 80 er- klärte er, sei für die Vereinigten Staaten geradezu ein„Symbol“ gewesen, nämlich ein Symbol für die Verhinderung weiterer Kriege Auch darüber möge man heute in Europa lächeln.„Als sich dann die eisige bolschewistische Hand auf Europa und den Fernen Osten legte, da ging den Ameri- kanern der ganze Traum ihrer Vorstellung verloren, der die Frage nach dem Sinn des Krieges beantwöĩrten sollte“. So habe sich von 1946 bis 1952 die amerikanische Politik „auf die andere Seite“ geschlagen. Korea und Indochina hätten dann nur noch„wie Oel aufs Feuer“ gewirkt. i Der große„Stimmungsumschwung“ in Amerika sah George F. Kennan als Leiter der Planungsabteilung im amerikanischen Außenministerium, später als Botschafter in Moskau. Im Jahre 1953 schied er aus dem Giplomatischen Dienst aus. Am„Institute for Advanced Study“ in Princeton arbeitet er heute als Historiker an einem Werk über die Geschichte der amerikanisch-rus- sischen Beziehungen. In seinen Frankfurter Gastvorlesungen, die mit einem Seminar über das Berufsdiplomatentum verbunden f Waren, verzichtete er darauf, zur heutigen amerikanischen Politik Stellung zu beziehen „Die heutige Zeit ist zu nahe“, äußerte „Mir persönlich ist sie noch näher, Was U einen Historiker keine gute Empfehlune ist“. Doch eines verdient, hervorgehoben zu werden. Kennan sagte nämlich:„ Wir uns vor der nachträglichen Wilsons urid Roosevelts waren schuld!“ In der Tat lehnt jeder Historiker, g seinen Beruf ernst nimmt, den Begrif „nachträgliche Weisheit“ ab, wenn darunter das„Wenn“ und das„Hätte“ verstanden werden soll. Der Historiker wird aber den Begriff nachträgliche Weisheit“ zu 7 0 Forderung erheben, wenn es darum 825 5 aus der Geschichte zu lernen. Dr. H. Neuordnung der Kreise nicht vom„grünen Tisch“ aus zu rezeln stuttgart(tz.-Eig.-Ber) Ministerpräsiden Dr. Gebhard Müller bedauerte am Diens- tag vor der Landes pressekonferenz in Stutt⸗ gart den Beschluß des Landtags, das. desverwaltungsgesetz für Baden- Württem berg vor der Gemeinde und Kreisordnung g n g 1 vorzulegen und darin auch die Frage de territorialen Neugliederung der Kreis 5 regeln. Der Ministerpräsident wies auf q außzerordentlichen Schwierigkeiten hin, einer baldigen Verwirklichung des tagsbeschlusses entgegenstehen. Die 0 rung könne in dieser Angelegenheit 55 keinen Fall vom grünen Tisch aus enteche, den, sondern müsse nicht nur die Vertreſ der einzelnen Kreise, sondern auch 9 1 55 hängige Sachverständige hören. Die N 10 ordnung der Kreisgrenzen könne und 70 nicht übers Knie gebrochen werden, 5 da die Kreise sehr stark im Bewußtsein Bevölkerung verankert seien. Wenn jedoch der Hüten Weisbeil Nicht nur die vielen Irrtümer und Fehle! der Lan- e 2 Regie- i ö ö 0 Nr. 179 Jung gen mi hübsche gediege vieren kannte zeichnu fin“ un. Der um die der Jal starken urteil, ten etw hat sic nur we eine W daran griffes —— oder 20 Nischen bringt Schalen man ii großzüg Kerami mit Dre Fußbod Möglich Pfla sönlich rakter kostbar Philode gel ode grünen zu hol! keine „Wird d. — — Die sehen, Weser nicht eintön tausch Sie si „Was es„ja sie er: Ab hat, a. aufge heit 5 * 72 2 2 — Nr. 170/ Mittwoch, 4. August 1954 Frau Meisterin am Küchenherd Bonn erkennt den haus wirtschaftlichen Lehrberuf an Junge Mädchen können jetzt zwei Flie- gen mit einer Klappe schlagen: Gegen ein hübsches Taschengeld, Kost und Logis eine gediegene Ausbildung für die Ehe absol- vieren und zugleich einen staatlich aner- kannten Beruf erlernen. Er führt die Be- zeichnung„Geprüfte Hauswirtschaftsgehil- fin“ und ist bundeseinheitlich anerkannt. Der Kampf der Frauen- Organisationen um diese Anerkennung geht bis in die Zeit der Jahrhundertwende zurück. Er war, in starkem Maße, ein Kampf gegen das Vor- * urteil, daß der Tätigkeit der Hausangestell- ürger. anzier- en die inter- dungen Arbei- n Nor. n, den ein. ht dem ihn mit g, Nor. okKrati. einig, 1 Par- lichkeit Eine nanzie- jedoch Jebiete zen der ch mit demo- ist, be. sterium n Gut. ech die och der ten etwas Zweitrangiges anhaftet. Bis heute hat sich an dieser Anschauung im Grunde nur wenig geändert, und sie wird erst dann eine Wandlung erfahren, wenn man sich daran gewöhnt hat, an die Stelle des Be- griffes„Herrschaft“ den des„Arbeitgebers“ Wohnen miĩt Blumen Während unsere Mütter und Großmütter neben ihrem Blumenfenster höch- stens ein Blumentischchen kannten, hat der moderne Mensch die Wirkung der Pflanze unmittelbar im Raum entdeckt. Der ihm zur Verfügung stehende Platz ist weit geringer als früher. Aber er ist dem Ge- heimnis auf die Spur ge- kommen, mit Blumen und Grünpflanzen seine Raume nicht nur zu schmücken, son- dern sie wirkungsvoll scheinbar zu vergrößern oder zu teilen. An Wänden und Decken, in Nischen und an aufgestellten Trennwänden bringt man heute Pflanzen, freihängende Schalen, Körbe und Töpfe an. Dabei kann man in der Auswahl des Materials sehr zu setzen. Die entscheidende Vorbedingung für diesen Begriffswandel wurde nun durch den Bonner Erlaß geschaffen, denn er stellt die Hauswirtschaftsgehilfin, sofern sie die festgelegte Ausbildung und Abschlußprü- kung nachweisen kann, mit den Angehörigen anderer Berufe in jeder Beziehung gleich. In Bonn ging nian bei der Bestimmung der haus wirtschaftlichen Ausbildungsord- nung von den Bestrebungen der Frauen- bünde aus, nicht die haus wirtschaftlichen Fachschulen zu Mittelpunkten der berufs- kundlichen Erziehung zu machen, sondern auch die künftigen Hausangestellten eine praktische Lehre durchlaufen zu lassen. Der Haushalt wird zum„Betrieb“, die Hausfrau zur Frau Meisterin. Allerdings braucht die Ausbildungsstätte nicht unbedingt ein Fa- milienhaushalt zu sein, sondern sie kann ganz oder während eines Teils der zweijäh- rigen Lehrzeit durch einen Anstaltshaushalt ersetzt werden. In beiden Fällen aber tritt neben die praktische Lehre die berufs- schulische Unterweisung des Lehrlings in den Kenntnissen und Fertigkeiten, die er vor seiner„Lossprechung“ unter Beweis stellen muß. Sie beginnen bei der Lebens- mittel-, Hausgeräte-, Reinigungs-, Koch- und Nähkunde, schließen die Grundsätze der Ernährungslehre und den jahreszeitlichen Küchenkalender ein und sehen neben dem Vertrautsein mit den Begriffen der Kör- per-, Kinder- und Krankenpflege auch haus wirtschaftliches Fachrechnen sowie ein Wissen um die wichtigsten Fragen des Ar- beits- und Sozialrechts vor. Die Unterwei- sung der Mädchen soll, nach den Worten des amtlichen Ausbildungsplanes„mit den ein- kacheren Aufgaben beginnen und dann zu den schwereren fortschreiten, dabei durch Wiederholung das Gelernte festigen.“ Sie setzt also nicht nur einen anstelligen, einordnungsfähigen, aufgeschlossenen und gewissenhaften Lehrling voraus. Sie be- dingt zugleich und, man möchte sagen: vor allem eine verantwortungsbewußte, päda- gogisch begabte und in allen Sparten des Haushalts erfahrene Meisterin, die im übri- gen auch bereit sein muß, außer dem Lehr- lohn von zunächst 25,.— DM, im zweiten Jahr 35,— DM, auch die Soziallasten für ihren Schützling zu tragen. Hier schalten sich die Arbeitgeber- und Arbeitnehmer vertretungen ein Haus- frauenbünde, DAG, Berufverband katho- lischer Hausgehilfinnen und andere Organi- sationen und treffen die Auswahl. Auch die Berufsberaterin sowie die haus- wirtschaftliche Gewerbelehrerin haben in den Lehrhaushaltungsausschüssen mitzu- reden. Durch diese Kontrolle wird nicht nur einer möglichen Ausnutzung der jungen Mädchen durch Unberufene vorgebeugt. Sie soll auch die Gewähr für eine Förderung der allgemeinen Persönlichkeitsbildung des Lehrlings bieten. 0 Wintermodeaussichten für 1954 Vorschläge aus Frankreich, Italien und Deutschland In das liebenswürdig- verlockende luxu- riöse Mosaik der Mode haben die promi- nentesten Künstler auf diesem Gebiet für den Winter 1954 die mannigfaltigsten Stein- chen eingesetzt, so mannigfaltig in die Farbe und Form, daß für jede der eleganten Evas- töchter ein passendes Muster zu finden ist. Schon die Farbschattierungen sind man- nigfach und können auf Haar- und Haut- farbe der Trägerin abgestimmt werden. Die stellen weiß, creme und alle Tönungen von grün und gelb in den Vordergrund, während die Pariserin- nen die grauen Wintertage mit flammendem Rot, abschattiert bis hinunter zum klein wenig anrüchigen Isabellenbraun beleben Auch die Silhouette verspricht variabel zu werden. Da können z. B. die Damen mit der zu geringen Oberweite die Trübsal aus ihren Seelen wischen, denn Dior arbeitet ausschließlich für die flache Brust, läßt die Dekolletés verschwinden, dafür füllig weite Röcke wogen. Selbst Fath hat eines seiner vier Modelle dem knabenhaften Typ ge- widmet. Es erinnert mit seiner langen Taille und der Betonung der Schlankheit an die Mode von 1925. Jedoch auch die anderen, die Schwestern des„Bitteren Reis“ haben keine Italiens Mode- berater und die Pariser Fath und Givenchy, letzterer in drei Modellen, arbeiten vor wie- gend busenbetont und schieben das Dekol- Die Hüftlinie kann sowohl schmal wie gebauscht erscheinen und die Rocklänge ist idividuell abgestimmt, die Taille meist eng. Als Material wird gern Wolle, Tweed und langhaarige Wollstoffe für Mäntel und Ko- Stüme verwandt, sowie Pelz, viel Pelz, an- Den Frauen, die behaupten, sie wären den Kleidern gegenüber gleichgültig, sollte man o wenig trauen wie den Männern, die sagen, es sei innen gleickgültig, was sie essen. Denn da stimmt etwas nicht. Und jene Männer, die sich uber das leidenschaftliche Interesse der Frauen an ihren Kleidern lustig machen, sollten in die Wälder verbannt werden. Ich meinerseits bin entzückt, wenn Frauen die Köpfe über dem Denn dann sckeinen sie mir am meisten sie selbst und am weitesten weg von meinem eigenen Ge- J. B. Priestley Es ist besser, ein Narr in der Mode, als ein Immanuel Kant platz auf die Brücke. Das ist zwar verboten, würd ihm aber wohl doch verziehen werden. Denn sein Bild ist überzeugend schön— ge- rade durch seine elementare Einfachheit. Das ist wirklich„nur ein Fluß“ in einem Nichts von Landschaft, für die sage und schreibe ein einziger Zwillingsbaum geradesteht. Nur die Zacken der Buhnen am linken Ufer geben dem Bild eine Pointe. Dafür spiegelt sich ein seidiger Himmel in der Wasser- fläche, ein Himmel, der erst in der unend- lichen Tiefe des Raums dem Blick Einhalt gebietet. Und diese unendliche Tiefe, die so viel Atmosphäre umschließt, zieht uns in gefangen beim Tageskleid, dem weichfallen- den Cocktailkleid bis zum großen Abend- kleid. Die Pelze präsentieren sich mitunter in ungewöhnlichen Farbkombinationen, wie piniengrün mit blaugrün und aprikosen- gelb. Aus dieser bunten Farbpalette hat sich Helene Rubinstein einige Kühnheiten her- ausgetupft und tönt die Lider rot mit grü- nen Schatten und diè Wimpern blau- grün. Das Ganze nennt sie„Skarabäus-Lock“, nach dem den Agyptern heiligen Skarabäuskäfer, wobei sie die Hoffnung hegt, daß Nofretete noch im Grabe vor Neid erblassen wird. „Kaskade“ heißt die neue Linie in der Damenhutmode für Herbst und Winter. Sie erinnert an einen Wasserfall, weil sie vom Kopf übers rechte Ohr fließt und einen Teil der rechten Gesichtshälfte bedeckt. Der Hut wird so getragen, daß er die Stirn und vorn die Frisur freiläßt. Der weiche Velour herrscht als Material vor. L. Sch. Seite 3 Ein Mädchen hängt, wie jeder sieht, Hier Wäsche auf die Leine. Was Männerblicke auf sich zieht, Sind seine Rübschen Beine. Der Franzel freut sich der Gestalt Im Sommer-Sonnenscheine. Keęeß knipst er aus dem Hinterhalt: „Die“, spricht er,„oder keine!“ Das Mädchen, scheint es, ist gewillt, Derart Modell zu stehen. Warum nickt? Ein so schönes Bild Lãßt man sich nicht entgehen! E Max Nix Frau Werbeassistentin ein aussichtsreicher Beruf „Es ist ebenso erstaunlich wie bedauer- lich“, meint der Leiter der Werbefachschule in Hamburg,„daß sich zu unseren Lehr- gängen im allgemeinen höchstens 12 bis 15 Prozent Frauen melden. Dabei ist gerade der Beruf der Werbeassistentin für die Frauen besonders aussichtsreich. Während sich nämlich die Männer in bezug auf weib- liche Verbrauchsgüter erst die nötigen Werbeerfahrungen erarbeiten müssen, sind sie bei der Frau vorhanden. Da die Werbung außerdem gewöhnlich mehr das Gefühl als den Verstand anzusprechen sucht— bei- spielsweise in der ästhetischen Formgestal- tung von Plakaten— und die Frau mehr ge- fühlsmäßig arbeitet, ist sie auch von diesem Gesichtspunkt aus gesehen, besonders für die Arbeit in der Werbung geeignet. Es kommt schließlich noch hinzu, daß die Män- ner die Wirkung des Sex appeals meistens stark überschätzen, denn der Sex appeal kommt bei Frauen naturgemäß kaum an. Eine Werbeassistentin oder Werbeleiterin wird auch hier instinktsicherer arbeiten.“ Werbefachschulen gibt es heute in Ham- burg, Hannover, München und Berlin. Der Abendlehrgang(nur in Hamburg gibt es auch Tageskurse) dauert 1% bis 2 Jahre. Er umfaßt etwa 1400 Unterrichtsstunden. Vor- Eine Chance für junge Mädchen aussetzung für den Besuch einer solchen Schule ist eine gute Allgemeinbildung, mög- lichst Abitur, mindestens aber mittlere Reife, ferner ein klares Urteil in Wirtschaftsfragen, ein gesundes ästhetisches Empfinden und gute stilistische Fähigkeiten. Eine Aufnahme erfolgt nicht unmittelbar nach der Schul- entlassung, gefordert werden vielmehr min- destens 1 bis 2 Jahre Praxis als Volontär oder Praktikant oder noch besser eine ab- geschlossene kaufmännische Lehre bei einem Werbekaufmann(Werbekaufmann ist seit zwei Jahren ein anerkannter Lehrberuf). Auf der Werbefachschule(Kosten des Lehrgangs etwa 600, DMW) wird ausschließ- lich von Praktikern unterrichtet. Der Unter- richt umfaßt Werbelehre, Werbeplanung, Streulehre, Werbemittelkunde(Prospekt, Anzeige, Plakat, Film, Funk, Diapositiv, Licht- und Außenwerbung), Werbepsycholo- gie, Werbetext, Werbung und Wettbewerbs- recht, Marktkunde, Betriebs- und Volkswirt- schaftskunde, Kunstgeschichte, Drucktech- nük, praktische Werbekomplexe im Einzel- handel, in der Industrie, im Messe- und Aus- stellungswesen und in der Fremdenverkehrs- werbung. Der Lehrgang schließt mit einer mündlichen und schriftlichen Prüfung, nach deren Bestehen der Teilnehmer das Prädikat „Werbeassistent“ erhält. 5 Werbeassistentinnen können mit einem Anfangsgehalt von 350, DM rechnen. Sie haben bei entsprechender Tüchtigkeit eine Chance, einmal Werbeleiterin zu werden, so ist beispielsweise die Chef-Texterin eines der größten Werbeunternehmen in der Bun- desrepublik eine Frau. Werbeleiterinnen bekommen Gehälter von 800, DM aufwärts. Freiberuflich gibt es dann noch die Möglich- keit als Werbeberaterin tätig zu sein. FH) In einem neu errichteten Hospital in El Paso(Texas) wurde ein besonderer Warte- raum für angehende Väter eingerichtet und mit zwei Sauerstoffapparaten für Erste Hilfe bei Ohnmachtsanfällen ausgestattet Im Paderborner Stadtrat wurde festgestellt, daß zu 60 Prozent die Scheidungsklagen vor Paderborner Gerichten auf mangelnde Fähig- keit der Frau zurückzuführen sind, ihre müt- terlichen und hausfraulichen Pflichten zu er- füllen. Der Stadtrat bewilligte sofort einen höheren Zuschuß für den Haushaltsunterricht der Schulen. Es ist eigentlich beschämend, daß das erst die Photographie tut und nicht schon die Wirklichkeit. Man kann das freilich er- klären. Im umgrenzten Bilde werden Bild- gesetze lebendig, auf deren Wirkung schon die großen Meister bedacht waren: hier das Spannungsverhältnis zwischen den so ver- schieden geformten Flußufern, die diagonale Raumaufteilung, das Gleichgewicht von Wasser und Luft. Das alles erzeugt schon im Unbewußtsein den Eindruck von Schön- heit und Harmonie. In der freien Natur fehlt Uns der Rahmen. Gottlob nur der Rahmen! Ihn sollte man sich wohl in ein Blickfeld hineindenken können. Und tatsächlich haben diejenigen unter uns, die photographisch sehen können, den meisten anderen nur diese durchaus erlernbare Fähigkeit voraus. Die Sonnenblende Das haben wir als Kinder schon so ge- macht, daß wir durch die hohle Hand äugten, wenn wir eine Sache besonders gründlich be- trachten wollten. Der Herr auf unserem Bilde tut das also auch. Durch die hohle Hand sieht er viel deutlicher, wie sich die Schatten in Tante Eulalias Antlitz verteilen, ob Licht auf ihren Locken liegt und ob der Dackel auch das richtige Photographiergesicht macht. Hinterher wird er das alles mit der Kamera aufnehmen. Der Kamera aber hält er nicht die hohle Hand vor. Die mag selbst zusehen, wie sie zu einer gründlichen Be- trachtung kommt. Dafür ist sie ja Kamera. Eigentlich hat er Recht. Aber die meisten Kamera-Hersteller haben sich noch nicht da- zu verstehen können, ihre Geräte mit einer angewachsenen Sonnenblende zu versehen— mit einer Sonnenblende, die nichts anderes ist als eine„hohle Hand“. So ein Ding be- mrect großzügig verfahren. Bast- und Strohhüllen, III. so Feramikschalen, Körbe aus gestanztem Blech be win mit Draht, Bambusstäbe, zwischen Decke und 1 Fußboden festgeklemmt. bieten ungeahnte i Möglichkeiten. italienischen Modeschauen 5 47 Pflanzen können einen Raum sehr per- Ses im sönlich machen. Sie verraten viel vom Cha- gezwei- kakter seines Bewohners, mögen die Möbel ird so. kostbar oder schlicht sein. Ein rankender 1 Nor- Philodendron, dessen Blätter um einen Spie- d tungen sel oder um einen Bilderrahmen herum- Werden. ferlicht klettern oder ein daß im Liliengrün, das Rates“ seine Ableger an 1 skan- hängenden Stellen de, präsentiert, können einem Raum eine ganz individuelle miag Note geben. Sehr beliebt sind heute Aritte vor allem in der Vom e 105 ohnung ie 5 1 Zimmerefeuarten. Ursache zur Veraagtheit. 1d auch Das immergrüne Hat am e 5 in 8 1 55 ege sehr vie 8 5 1 195 Ans brüich 0 er is e eee itschen“ andere Pflanzen. gemein- 5 Die Möglichkeiten, nd Be. krünendes und blühendes Leben ins Zimmer „Volk, au holen, sind groß- der Phantasie sind d schland keine Grenzen gesetzt und der Geldbeutel peit der, wird dabei nicht übermäßig belastet. immer „ Ueber die Mode abe ha- N zelnen efunden ch viele Ida e Stu- 7 n Fulds neuen Mode- Gewirr zusummenstechen. 00 Ver- Shine schlecht zu sein. ordnun,(Text und Zeichnungen sind der im Ver-* Them las„Dr. Crantz sche Druckerei Bad 0 Achnen e e Narr außer der Mode zu sein. bunden 2 13 Gesehen und doch nicht gesehen zerte el, wWas füt fehlung gehoben „Hüten veisbeit Fehler d!“ ker, der Begriff Jaruntet standen ber den u einel m geh 5. Dr. H. L. 25 einen magischen Bann. se regeln räsiden 1 Diens- 1. n Stutt- as Lan“ yürttem ordnung f age del Dieses Bild haben schon Tausende ge- reise zu ehen, die auf der Autobahn Köln-Berlin die auf die Jeser überquerten. Gesehen— und doch hin, 1 nicht gesehen! Die Weser ist dort ein recht ö 1 eintöniger Fluß. Vielen mag sie sogar ent- 5 9 täuschend schmal und bescheiden erscheinen. 10 Sie sind dann sozusagen voreingenommen: ſertreter„Was gibt es da schon zu sehen?“ Und weil h unab- es„ja doch nichts zu sehen“ gibt, so sehen ie Neu- die erst gar nicht richtig hin. ad dürbe Aber dem einen, der dieses Bild gemacht „, zum! hat, mug im Vorbeihuschen ja doch ein Licht sein der„ aufgegangen sein. Bei der nächsten Gelegen- heit schlich er sich dann vom nahen Park- ansprucht immerhin einigen Raum, und ge- rade damit geizt der Käufer, der nicht zu- letzt auch auf die Kleinheit und Handlich- keit seines Photoapparates bedacht ist. Aber der Geiz ist fehl am Platze. Man wird ja doch nicht umhin können, sich die Sonnen- blende früher oder später zuzulegen. Besser früher als später. Weil man dann entspre- chend früher zu wirklich guten Aufnahmen gelangt. Der weitverbreitete Irrtum, es ginge auch ohne Sonnenblende, sie sei überhaupt nur dazu da, direkt einfallendes Sonnenlicht etwa bei Gegenlichtaufnahmen abzuhalten rührt wohl von der Bezeichnung„Sonnenblende“ her. Sie ist in Wirklichkeit eine Streulicht- blende. Durch die hohle Hand betrachtet, er- scheinen uns die Dinge plastischer, die Lich- ter heller, die Schatten dunkler, die Farben satter. Das rührt daher, daß die hohle Hand all die vagabundierenden Lichtstrahlen ab- hält, die kreuz und quer durch den Raum gehen, dabei auch ins Auge und auf die Netz- haut fallen und den eigentlichen Bild-Ein- druck verfälschen. Das gleiche bewirkt die Streulichtblende vor der Kamera; auch sie verhindert eine Verfälschung, Verflachung des Bildes. Das Bild wird konzentrierter, kontrastreicher. Aber den Unterschied merkt Freilich nur der, der mit der gleichen Kamera mit und ohne Streulichtblende die gleichen Aufnahmen macht. Er wird sich dann aller- dings schwören, es nie wieder„ohne“ zu ver- suchen. Von berühmten Leuten Goldene Dichterworte über die Ehe Ein Herr der ersten Pariser Gesellschaft stöhnte Anatole France vor, sein Sohn habe es sich in den Kopf gesetzt, eine Opern- sängerin zu heiraten:„Was soll ich nur tun, um ihn davon abzuhalten?“ „Warum wollen Sie ihn denn davon ab- halten?“ fragte der Dichter. „Aber Sie Wissen doch besser als ich“, er- widlerte der glückliche Vater,„Was von solchen Theater-Ehen zu halten ist!“ „Sagen Sie mir nichts gegen Theater- Ehen!“ entgegnete France.„Gerade diese . Ehen sind es, die meist am kürzesten dauern“ 8 Ein Journalist befragte Bernard Shaw über seine Meinung von der Ehe. „Hin meinte Shaw nur,„ich bin selber verheiratet“. „Na schön“, sagte der Reporter,„aber das ist doch keine Antwort auf meine Frage!“ „Ja, wissen Sie“, entgegnete lächelnd der Dichter,„die Ehe ist genau wie eine Frei- meurerloge: Nichtmitglieder wissen nichts von ihr, und Mitglieder dürfen kein Ster- benswörtchen darüber erzählen Menschenähnlich Als Nestroy Theaterdirektor war, hatte er viel Aerger mit einem Schauspieler, der so lange zum Schminken und Maskenmachen brauchte, daß er ständig in Gefahr schwebte, seinen Auftritt zu verpassen.„Man sollte es nicht für möglich halten“, stöhnte Nestroy eines Tages,„wie lange dieser Kerl braucht, bis er halbwegs menschenähnlich aussieht!“ Der Sieger Der große Clown Grock besuchte kürzlich auf einer Italienreise ein klassisches Museum. Vor einer Statue ohne Arme und Beine fragte er den Aufseher:„Wie heißt diese Statue?“ „Das ist der Sieger!“—„Donnerwetter!“ rief Grock aus,„wie muß dann erst der Besiegte ausgesehen haben!“ Gedächtnisstütze „Warum schreiben Sie eigentich nicht Ihre Memoiren?“ wurde die Wiener Schau- spielerin Hedwig Bleibtreu kürzlich in Ge- sellschaft gefragt. Aber gehn's“, antwortete sie,„mein Gedächtnis ist halt schon recht schwach geworden, und beim Schreiben, da hilft einem kein Souffleur aus!“ Seite 4 3 MANNHEIM Mittwoch, 4. August 1954/ Nr. 1) An der Ruhestätte eines Kurfürstenpaares Kurfürst Karl Philipp und seine Gattin Violanda erlebten noch nach ihrem Tode bewegte Zeiten Im Zuge der Wiederherstellungsarbeiten an der Jesuitenkirche war am vergangenen Sonmtag zum erstenmal wieder seit vielen Jahren die Kurfürstengruft geöffnet und der Zutritt zu der kleinen Kapelle unter dem Hochaltar gestattet. Dies soll von nun an jeden Sonntag von 14 bis 18 Uhr der Fall sein, eine Gelegenheit, die sterblichen Ueber- reste des Kurfürsten Karl Philipp und seiner Gemahlin, der Kurfürstin Violanda, zu be- suchen, die hier in zwei schlichten Särgen aufgebahrt sind. Auffällig ist der Größenunterschied dieser beiden Schreine. Das hat eine ganz besondere Bewandtnis, die gewiß nicht vielen Mannhei- mern bekannt sein dürfte. Das Kurfürsten- paar führte nämlich nicht nur ein recht bewegtes Leben, sondern hat auch nach sei- nem Tode eine böse Irrfahrt erlebt. Im Jahre 1742 wurde der Erbauer des Mannheimer Schlosses, der 1733 den Grund- stein zur Jesuitenkirche und damit zu seiner jetzigen Ruhestätte legte, im schmucklosen engen Gewölbe unter dem Hochaltar der Schloßkirche beigesetzt. 1734 war ihm bereits Seine dritte Gattin, Gräfin Violanda There- D t wird wieder groß geschrieben, denn Urs der Monat August scheint gut machen zu Wollen, was seine Vorgänger versäumten. Gegen alleu pralle Bestrahlung hält unser prücktiger Alter, den wir am Hafen trafen, einen bewährtes Mittel in Händen. Er schwört auf innerliche Befeuchtung und hält nicht viel von nur woklriechenden Sonnenölen und ähn⸗ nas 5 behandelt werden“, sagte er. Daß er dies maß- vol und mit Genuß zu tun weiß, läßt sich un seßßtber erbenhen. Foto: Jacob sia von Thurn und Taxis, Schwester des Gra- fen Maximilian Emanuel von Thurn und Taxis auf Rohrenfels(Kurpfälzischer Ge- heimrat, Oberfalkenmeister, Generalleutnant und Kommandeur der Leibgarde, schließlich auch Oberstallmeister) vorausgegangen und in der gleichen Gruft beigesetzt worden. Da- mals war der Schrein, der die sterblichen Ueberreste barg, nicht ganz so schmucklos wie heute. Es war vielmehr ein prunkvoller, vergoldeter und versilberter Zinnsarg, ein kunstreiches Meisterwerk, das von vier Lö- Wen getragen und von einem Reliefbildnis des Toten überragt wurde. Der Sarg war mit Ornamenten und bildlichen Darstellungen aus seinem Leben reich geschmückt. Lange latei- nische Inschriften, die den Kurfürsten feier- ten und überschwänglich priesen, bedeckten Mn. J Kurfürst Karl Philipp hatte ein Leben in Lust und Glanz geführt. Er war auf Abwege geraten, hatte Fehler und Mißgriffe began- gen, aber auch viele Schicksalsschläge erfah- ren müssen. Tochter, Schwiegersohn und Enkelkinder starben vor ihm. Dreimal hatte er geheiratet und alle drei Frauen mußte er begraben, zuletzt die bereits genannte Gräfin Violanda, von der nach ihrem Tode das Ge- rücht ging, sie sei nur die Geliebte Karl Philipps gewesen. Dieser machte dem Ge- rede allerdings dadurch ein Ende, daß er offiziell die Erklärung abgab, sie sei seine rechtmäßig angetraute Gemahlin und im Jahre 1733 vom Kaiser in den Reichsfürsten- stand erhoben worden, Sehr wahrscheinlich handelte es sich aber doch nur um eine mor- ganatische Ehe, die übrigens kinderlos war, wie eine Grabinschrift bekanntgibt. In seinem letzten Lebensabschnitt ent- sagte Kurfürst Karl Philipp dem allzu„mun- teren Leben“, dessen Schauplatz übrigens das bekannte Mühlauschlößchen war. Der letzte Sproß des Neuburger Hauses wurde zu einem frömmelnden und bigotten Herrn, von dem eine alte Schrift sagt:„Oefter verläßt der Kurfürst das Spiel und die Gesellschaft der Damen, um in seinem Zimmer den Rosen- Kranz zu beten.“ Am 11., 12. und 13. Januar 1742 war die schwarz verhangene Mannheimer Schlog- kirche Schauplatz prunkvoller Beisetzungs- kfelerlichkeiten. Viele Jahre ruhten die Uber- reste des Kurfürstenpaares ungestört in der Schloßkirche, Unserer Zeit blieb es überlas- sen, in diese Ruhe einzubrechen, denn als im Jahre 1945 gerade die amerikan'schen Trup- pen einmarschieren wollten, erinnerten sich habgierige Menschen an diese Grabstätte. Dabei wurde der Sarg sowohl des Kurfürsten Wie auch seiner Gattin erbrochen, die Ge- beine hinausgeworfen und so ziemlich alles HKostbare mitgenommen, was aufzufinden War. Die Grabstätte wurde sogar noch ein zweites Mal ausgeraubt, so daß man den Sarg des Kurfürsten für eine gewisse Zeit im Kel- v0 des Polizeipräsidiums sicherstellen mußte. Nach den Wirren sammelten kundige Hände das, was noch vorhanden war. Dabei ergab sich, daß die mumifizierte Leiche des Kurfürsten die Grabschändung gut überstan- den Hatte, während die Gebeine der Kur- kürstin nicht mehr vollständig aufgefunden Werden konmten. So fehlt vor allem der Kopf von Violanda Theresia von Thurn und Taxis, den bei der Beisetzung ein sehr wertvolles Diadem schmückte. 5 Das Wiederaufgefundene wurde in zwei schlichte Särge gebettet, die wir heute in der Krypta der Jesuitenkirche besuchen können. Ob sie dort bleiben werden, oder ob man daran denkt, sie wieder in die Schloßkirche zu überführen, ist noch nicht entschieden. Es war einmal davon die Rede, daß dies zu gegebener Zeit im Beisein der heute noch Lebenden aus den grogen, dem Kurfürsten nahestehenden Fürstenhäusern Deutschalnds in besonders feierlicher Weise geschehen Soll. ES Die labenden Quellen rücken näher Flaschenbier an der Abschlußtür/ Wieder Prüfung der Bedürfnisfrage? Der Inhalt einer Bierflasche wiegt fast soviel wie ihr Glasgehäuse und niemand schleppt so eine Last gern eine weite Strecke Weges. Besonders, wenn die Hitze so groß ist, daß man auf dem Weg zur Bierhand- lung noch mehr austrocknet. Nach einer neuen Verordnung ist— in Angleichung an die Verhältnisse in den übrigen Landes- teilen des Südweststaates— der Flaschen- bierhandel nicht mehr genehmigungs- pflichtig. Er muß nur noch beim Gewerbe- amt angemeldet werden. Diese Regelung, die am 24. Juni in Kraft getreten ist, hat, zum Kergernis vie- ler Gastwirte, den Flaschenbier handel auch in Mannheim stark dezentralisiert. Eine ganze Reihe von Weinhendlungen und Nie- derl enen. Die Haut muß von innen nern ger rt Flaschenbier angelegt. tt größeren Wohnblocks haben rührige Privatleute die Initiative ergriffen und versorgen ihre durs- tige Nachbarschaft durch die bschlußtür Ein Feuerwehrfest mit tödlichem Ausgang Die Strafkammer verhandelt gegen Der 2. Mai 1954 war ein großer Tag in der Gemeinde Ritschweier im Odenwald. Eine Alarm- und Einsatzübung der Frei- Willigen Feuerwehr zusammen mit den Wehren aus Weinheim und Hohensachsen hatte die 128 Einwohner schon den ganzen Tag auf den Beinen gehalten, und auch die Feuerwehrleute waren nach der abschlie- Benden Kritik an der Uebung rechtschaffen erholungsbedürftig. Wie es auf dem Land Sitte ist und schon bei der Organisation des ganzen Manövers vorausgeplant worden War, lud der 70jährige Bürgermeister der Gemeinde am Abend die Mannen zu„Weck, Würscht und Woi“ ein. Er hatte zu diesem Zweck ein Faß mit etwas über hundert Liter Wein gekauft, das gegen verbilligte Preise aus der Feuerwehrkasse halbleer ge- trunken werden durfte. Der Rest war für den bei der bald nachfolgenden Geburts- tagsfeier des Gemeindeoberhauptes anrük- kenden Hohensachsener Gesangverein be- stimmt. Das Faß wurde mehr als halbleer ge- trunken. Die Feuerwehrleute vom benach- barten Hohensachsen wurden„fidel“(80 nannte es einer der Angeklagten) und rück- ten zu später oder vielmehr früher Stunde auf Befehl ihres Kommandanten ab. Auf der Heimfahrt stürzte einer der Männer vom schaukelnden Bulldog-Anhänger des Spritzenfahrzeuges zu Boden und starb kurz darauf an den dabei erlittenen inneren Ver- letzungen. Das ist in ganz kurzen Worten der Sach- verhalt einer Verhandlung vor der Mann- heimer Großen Strafkammer gegen vier Angeklagte, die an diesem tragischen Feuer- Wehrfest in irgendeiner Weise Mitverant- wortung trugen: Der Fahrer des Spritzen- Wagens, der kurz nach dem Unfall beim Suchen nach der Bremse im Zickzack ir- gelichwo dagegen fuhr und das Bewußtsein verlor; der Kommandant der Hohensachse- ner Feuerwehr, der mit dem Motorrad vor- ausgefahren war und bei der Nachricht von dem Unglück einen Nervenzusammenbruch erlitt; der zweite Kommandant, der den Verunglückten zuerst fand; und zum Schluß der über Jojährige Bürgermeister der Ge- meinde Ritschweier, der zugelassen batte, daß der Fahrer, bei dem 1,9 pro mille Blut- Alkoholgehalt festgestellt wurden, ebenfalls dem süßen Weine im Uebermaß zusprach. Es ist ein mehr als komplizierter Fall der fahrlässigen Tötung, den das Gericht hier mit einer Menge divergierender Zeugen- aussagen, drei Sachverständigen und seiner menschlichen und juristischen Erfahrung zu lösen und im Lauf des heutigen Tages zul entscheiden haben wird.„Keine Anzei- chen von Trunkenheit!“ meinten die vier Angeklagten überzeugt. als sie über das Verhalten ihrer Männer bei der Abfahrt befragt wurden. Es handelt sich um durch- aus unbescholtene Männer, die schon jahr- zehntelang bei der Feuerwehr sind und nach vier Angeklagte/ Wer war schuld? dem Tod ihres Kameraden fassungslos den Kopf schüttelten. Und doch wieder zumin- dest moralisch schuldig, weil sie— wahr- scheinlich in gehobener Stimmung— die berüchtigten Fünfe einmal hatten gerade sein lassen und nicht genügend aufgepaßt hatten. Jedenfalls: der Fahrer hätte nimmer- mehr ans Steuer seines Bulldogs klettern dürfen. Wer trägt die Schuld am Tod des Hohen- sachsener Feuerwehrmannes? Bei den sich bisher in fast allen wesentlichen Punkten widersprechenden Aussagen wird es der Strafkammer nicht leicht fallen, heute das richtige Urteil zu verkünden. lex ssungen haben sich zusätzlich ein La- mit Bier. Ob jedoch dieser Verkauf in Woh- nungen auf die Dauer erlaubt sein wird, ist noch fraglich. Es ist nämlich ein neues Gaststättengesetz in Vorbereitung, zu des- sen Entwurf kürzlich auch die zuständigen Mannheimer Stellen gehört wurden. Danach Soll der Verkauf von Bier nämlich nur dort gestattet sein, wWwo die entsprechenden Ein- richtungen vorhanden sind. Eine andere wichtige Neuerung wäre, daß die Prüfung der Bedürftigkeit in ab- gewandelter Form wieder eingeführt würde, Während gegenwärtig die Genehmigung zur Eröffnung von neuen Gaststätten nur ir den seltensten Fällen versagt werden kaun; wird das neue Gesetz dazu wahr- scheinlich eine Handhabe bieten. b-t Termine Die Sprechstunden der Gesellschaft zur [Wahrung der Grundrechte e, V. fallen am 6. und 13. Kugust aus. Nächste Sprechstunde am 20. August, 17 Uhr, in den Räumen der So- zidlredaktion des„Mannheimer Morgen“. Der Kreisverband für das Deutsche Hunde- wesen E. V. Mannheim- Ludwigshafen ver- anstaltet zur Bundes-Sieger-Ausstellung in Hamburg am 4. und 5. September eine Ge- meinschaftsfahrt. Interessenten werden gebe- ten, sich schnellstens an Fritz Heß, Mannheim, Seckenheimer Straße 54, Telefon 4 25 30, zu wenden. Kolpingfamilie. Am 4. August, 20 Uhr, im Heim, E 6, Lichtbildervortrag:„Die Verant- wortung des Christen in der Oeffentlichkeit“, Sprecher: Pater Buchheit, S. J. Wir gratulieren! Christian Hüttner, Mann- heim-Feudenheim, Wilhelmstr. 86, wird 70 Jahre alt. Marie Martin, Mannheim, Käfertaler Straße 178 und Joseph Wirth, Mannheim-Nek- karau, Rosenstr. 40, begehen den 75. Geburts- tag. Therese Seifert, Mannheim-Feudenheim, Hauptstraße 44, vollendet das 78. Lebensjahr. Die Eheleute August Gehrig und Margarete geb. Zipf, Mannheim- Gartenstadt, Soldaten- Weg 111, haben silberne Hochzeit. Kirchenbau in Neuostheim geplant Die Pläne mußten Rücksicht nehmen auf einen Bunker und Vorschriften Vor rund 25 Jahren erwarb die katho- lische Gesamtkirchengemeinde in Neuost- heim einen Bauplatz für eine Kirche. Da- mals ahnte kaum jemand, daß ein Viertel- jahrhundert bis zum Baubeginn vergehen Sollte. Jetzt ist es so Weit. Die Baugrube auf dem Platz Böcklinstraße, Holbeinstraße, Feuerbachstraße ist ausgehoben, der Rohbau kann beginnen und soll am Jahresende fer- tig sein. Ostern 1955 sollen die etwa 2000 Katholiken von Neuostheim und Neuherms- heim Gottesdienste in der eigenen Kirche feiern.. 5 Die Pläne stammen vom Erzbischöflichen Bauamt Außenstelle Mannheim,. Baurat Rolli hat einen basilikalen Raum entwor- fen, der 460 Sitzplätze und 660 Stehplätze im Hauptschiff und 320 Stehplätze auf der Empore vorsieht. Die Baukonstruktion ist aus dem Schaubild ersichtlich: Die Anlage, zu der Pfarrhaus, Schwesternstation, Kinder- gärten und Turm gehören, mußte Rücksicht nehmen auf den Bunker im unsichtbaren Hintergrund und auf die entsprechenden Vorschriften. Unter der Kirche befindet sich ein Gemeindesaal. Die fünf sichtbaren Nischen zu ebener Erde sind geräumig genug, daß die Kinder unter dem Schutz der Kragplatten auch bei Regen spielen können. Die Kirche wird keine Fenster in der üblichen Form erhalten. Tageslicht wird ihr zugeführt durch ein System von Glasbau- steinen, das so angeordnet sein wird, daß der untere Teil der Wände für figürliche Darstellungen frei bleibt. Im Unterschied zu den vieldiskutierten Bullaugen einer neuen Pforzheimer Kirche wird die Neuostheimer Kirche durchscheinende quadratische EKleinstfenster erhalten, die farblich getönt sein können. Das Gewände soll mit Klinker verkleidet werden, auch innen. Für den Hauptaltar ist ein flacher Tisch mit schlichtem Tabernakel-Aufsatz vorge- sehen. Darüber soll ein Kreuz sich erheben, dtessen lineare Strenge gemildert werden könnte durch ein Baldachin auf schlanken Mosaik-Säulen und mit einer Haube aus Glasschmelzflüssen. Die Innenausstattung liegt im einzelnen noch nicht fest: Sie soll sich mit dem Wachsen des Bauwerks ent- Wickeln. Der Turm soll ganz einfach gehal- ten sein und nur das Notwendigste an Außenhaut haben— von Mauerwerk kann man kaum reden. Die Treppen werden frei liegen im Schutz des Gewändes gegen die Schlagseite. Die Neuostheimer sind über die Bereicherung des Siedlungsbildes erfreut, besonders die Katholiken, denen bald man- cher Weg bei Wind und Wetter einfacher gemacht sein wird. F. w. k. Blick in die Krypta der Jesuitenkirche, in der die Gebeine des Kurfürsten Karl Philipp und seiner Gemahlin Violanda ruhen. Die Gruft ist nun wieder jeden Sonntag geoffnet und der Oeffentlichkeit zugänglich. Fot: Steiger 2* Kleine Chronik 221,.— D-Mark für hochwasser geschädigte Gebiete Die Groschensammlung für die hoch- wWaässergeschädigten Gebiete in Bayern er- brachte in den Klassen der Gewerbeschule III Mannheim den ansehnlichen Betrag von 221.— DM. Eltern, paßt auf! Am Karlstern versuchte wieder ein Un- bekannter, sich an Kinder heranzumachen. Die Eltern sind aufgerufen, sehr wachsam zu sein, damit der Jugendverderber gefaßt wer. den kann. Naß innen und außen In der Nähe der Rheinbrücke lag ein Mann vollständig durchnäßt im Wasser, wurde von Schiffern herausgezogen und ins Kranken- haus gebracht. Er konnte bis jetzt noch nicht identifiziert werden, da er betrunken war und irr redete. Aufdringliche Soldaten In Mannheim-Seckenheim überfielen vier Soldaten eine 21 jährige Hausgehilfin in einem Getreidefeld. Heftige Gegenwehr und Hilfe- rufe jagten die allzu Aufdringlichen in die Flucht. Am Kasernentor wurden sie jedoch erkannt und der Militärpolizei überantwor- tet.— In Mannheim-Suebenheim wurde eine 22jährige ebenfalls von Soldaten bedrängt. Sie schrie um Hilfe und die Soldaten suchten das Weite. Vielseitig-lejchte Sommerkost im neuen„Metropol“- Programm Das Programm der ersten Augusthälfte im„Metropol“ gibt sich alle Mühe, sein Publikum mit leichter und dabei doch an- spruchsvoller Sommerkost zu erfreuen. Als vorzüglicher„Unterhalter“ zeigt sich dabei Ernst Pfister, der mit klassischen Gedich- ten in Kurzfassung, alten und neuen Histörchen und witzigen Vergleichen eine e ö . 1 0 der großen Stadt Art Ehemänner- Beratungsdienst aufzieht Kästner ohne Namensnennung zitiert und in seinen Soli als Stimmungskanone man- chen Volltreffer anbringen kann. Was er ansagt, hat Hand und Fuß, wie zum Bei. spiel die vielseitige Carola Charlotta, die a; Tänzerin, Xylophonsolistin und in einem sauberen Elastikakt auftritt. Etwas un. beweglichere Füße muß man dagegen de: Tänzerin Sonja Monteness zugestehen, dit Mambo, Blues und ungarische Figuren Zwar mit viel Können zeigt, ihr Temperament aber etwas mehr entfesseln dürfte. Die Zwei Maderas bieten eine sehenswerte Tempo-Exzentrik in ihren Schlag au Schlag abrollenden Parodien, und als be-. sondere Attraktion erweisen sich die beiden blonden Severin- Sisters, die auf einer schmalen Lauffläche durch formschöne und exakte Rollschuh- Tanzkunst und Au. batik überzeugen. Neben Joe Luga als her- vorragendem Chansoneur, der es versteht, sein Publikum als Chevalier-Epigone mit typischer und charmanter Atmosphäre 20 umgeben, gastiert immer noch das mittler- Weile zur Spitzenkapelle herangereifte Tanzorchester Horst Jankowski mit seinen Alle Spielarten der leichten Muse und des Konzertanten Jazz beherrschenden Solisten Man wünscht dieser Kapelle, die sich mit reizend gebrachten Solbeinlagen die Herzen Im ahr du Nürbu men. I nicht eigenh Fangio reicher zwei v schwar senges. noch E wunde Sandiz rer un Obwob Rennen beiden Am nis-Me burger der K. erkäm] Italien Acht, trifft.! Samste stersch Koch dem le sichere kührte vös w. mußte. ratione diger 1 Faussir leichten Segal Schwec Sirola Unt. finden Deutsc Gladbe besten tinierir länderi ten Vo Die Herren er wart den de ersten der die lack ur R. Hub und Applaushände ihrer Zuhörer erobert(tts len daß dem verheißungsvollen Mannheimer Start eine entsprechende Weiterentwick⸗ lung folgt. WW Filmspiegel Kurbel:„Stürmische Jugend“ Das stets gespannte Verhältnis der her- anwachsenden Jugend zur„Welt der Gro- Ben“, zu den„verständnislosen und eng- stirnigen“ erwachsenen Mitmenschen und zu der erbarmungslosen, nüchternen Um- welt suchte Raymond Radiguet in seinem Roman„Teufel im Leib“ aufzuzeigen. Re- gisseur Maude Autant Lara nahm sich die- sen Stoff zum Vorwurf für seine„Stür⸗ mische Jugend“. Der Film wurde zwar nicht ganz so stürmisch wie es das„Jugendver- bot“ verspricht und ist nicht ganz frei von Längen, weil man zu großen Wert auf er- müdende Dialoge legte, aber immerhin: Es wurden einige Szenen eingefangen, die in ihrer schonungslosen Realistik überzeugen und zu packen verstehen. In den Haupt- rollen gefallen Micheline Presle und der darstellerisch überragende Gerard Philipe. An der exakt arbeitenden Kamera stand Michael Kelber. Kamera:„Ich und der Herr Direktor“ Tolpatschig wie sein Held ist dieser ganze Film, denn mit einem un wahrscheinlichen Aufwand an Klamauk bemühten sich diesmal die sonst so zurückhaltenden Engländer, es ihren amerikanischen Kollegen in bizarren Clownereien gleich zu tun. In Norman Wis- dom haben sie einen Spahvogel gefunden, der es recht gut versteht, täppisch und läp- pisch zu wirken und der doch äußerlich 80 sympathisch ist, daß man ihm seinen Unsinn nicht übel nimmt. Dazu trägt er sein gut- mütiges Herz auf der Zunge und gewinnt so- gar das Herz eines hübschen jungen Mädchen, der man wünscht, sie möchte aus ihm einen halbwegs vernünftigen Menschen machen Die Handlung spielt in einem großen Waren. haus, in dem sich der kleine Narr mit dem großen Direktor herumzureigen hat, Er taumelt dabei immer hart an der Grenze, wo ein Zuschauer überhaupt noch lachen kann, entlang und versöhnt durch Heldentaten, die er ungewollt vollbringt. Alles in allem: Blöd- sinn für Anspruchslose. b-t Alhambra:„Meine Schwester und ich Nach dem gleichnamigen musikalischen Lustspiel von Ralph Benatzky kurbelte Re. gisseur Paul Martin in ansprechend moder- nisierter Form ein schwungvolles Filmchen herunter, das liebenswürdig das Duodes- fürstentum von heute karikiert und mit Witzigen Zeitvergleichen die ursprüngliche Operette leinwandfähig macht. Die knap- pen und treffsicheren Dialoge(Ernst Neu- bach), eine originell geführte Kamera(Al- bert Benitz) und eine saubere darstellerische Ensembleleistung ergänzen einander 20 einem duftigen, über das Niveau dieses Genres hinausgehenden Spiel, Längen abrollt und dessen Handlung kei- nen Anspruch auf tierisch- ernste Glaub- haftigkeit erheben will. Sonja Ziemann, die stellenweise etwas bläßlich Wirkt, Adrian Hoven, Paul Hörbiger und Werner Fütterer tun alles, um die nette Ge- schichte zu einem gelungenen Unterhal- tungskfilm abzurunden,. Bub Landespressekonferenz diesmal in Mannheim Die bei der Landesregierung in Stuttgart akkreditierten Journalisten werden auf Fin- ladung der Stadt Mannheim ihre diesjährige Landes pressekonferenz am 6. August 1954 in der Rhein. Neckar-Stadt abhalten. Nach einem Empfang durch den Herrn Oberbür⸗ germeister werden die Teilnehmer der Zell- stokktabrik Waldhof und dem jüngsten Vor- ort Schönau einen Besuch abstatten. Am Nachmittag ist eine kurze Besichtigung des Großkraftwerkes sowie eine Hafenrundfahrt mit den Gästen geplant. Wohin gehen wir? Mittwoch, 4. August: Capitol:„Wie angelt man sich einen Millionär?; Kurbel:„Stür⸗ mische Jugend Wie wird das Wetter? — 11 27 — I), Nur kurzzeitig 8 55 gewittriges 1 Sommerwetter Vorhersage bis Donnerstag frül Zuerst noch heiter, trocken und hochsommerlich warm. Am Don- nerstag Aufkommen von Gewil⸗ tern. Weitere Aussichten: Gewa. tertätigkeit wird bald wieder durch freundliches Wetter abge“ 1688. das ohne gegen Davids 613; Sir 6:2, Be. 624; VI. 6:4, 6:2 6˙1, 6:4 ningen Buding Curry mina A T Schi Eine Ung ir Malmö meiste Folkets Schwe Söder! jahrlic liehen der, d Neben wohnte Olymp Sti! 11 Lennel Malmô Sch. kang Malmö nee ere 1 lein For erwisch niker, West-s bisher wesen. Schwer Mutter Serin: 80 mi Dasein Decke Tatsac „ FPreude Ansch: Mehr Gefahi Sroßz. Der in der Gewin Einst, mei Ausfül ereit, reifer Beginr sie be spiele aus, 2 wären 206 000 mal k 0 Waren 74 Nr. 1 eee zufzieht ert und e man- Was er im Bei. 5 die Alg einem as Un. gen der nen, die en 0 te. Die swerte ag aul als be beiden keiner Akro⸗ er gross Ine und N Als her. 5ersteht, me mit näre 2 1 mittler- gereifte seinen ind des Zolisten. ich mit Herzen erobert, heimer mtwick⸗ BW ü 0 0 lerische der 2 dieses s ohne ng kei- Glaub- emann, Wirkt, Werner te Ge erhal- wb uttgart uf Ein- jährige 1954 in Nach ber bür⸗ r Zell- n Vor- 1. Am ng des — idfahrt angelt „Stür⸗ ig er krüh: n und 1 Don- Zewit⸗ Jewit⸗ wieder abge! — 0 1 A Nr. 179/ Mittwoch, 4. August 1954 MORGEN Lang, der„gefährlichste Gegner des Tages“ Verstieß ſeling gegen die Stalidisgiplin? Nachklänge zum Mercedes-Sieg im„Großen Preis von Europa“ auf dem Nürburgring Im Festsaal des Kurhauses von Bad Neuen- ahr durften die erfolgreichsten Fahrer auf dem Nürburgring ihre Ehrenpreise in Empfang neh- men. Bundespräsident Heuss ließ es sich dabei nicht nehmen, auf das Podium zu steigen, um eigenhändig dem Argentinier Juan Manuel Fangio den Preis der Bundesrepublik zu über- reichen. Der Mercedes-Fahrer erhielt außerdem zwei wertvolle Pokale und verließ, von seiner schwarzhaarigen Gattin begleitet, mit den Rie- gengeschenken den Festsaal. Vorher hatte er noch Karl Kling gratuliert, der ebenfalls drei wundervolle Ehrenpreise, darunter den Graf- Sandizell-Pokal für den besten deutschen Fah- rer und jenen für die schnellste Runde, bekam. Obwohl sich Fangio und Kling in dem 500-km- Rennen gewaltig gehetzt hatten, waren die beiden Mercedes-Fahrer nachher wieder die besten Freunde. In Fachkreisen wurde aber weiterhin die Frage erörtert, ob nicht Karl Kling mit seinem gewaltigen Aufdrehen und dem Vorbeigehen an Fangio die Stalldisziplin der Mercedes- Equipe verletzt habe. Wenn man gesehen hat, Wie nacheinander Direktor Nallinger und Renn- leiter Neubauer immer wieder das Zeichen „Langsam“ gaben, dann wußte man, daß die verantwortlichen Männer aus Untertürkheim keineswegs von der allzu forschen Fahrweise Klings begeistert waren. Der Stuttgarter sollte Fangio die Weltmeisterschaftpunkte überlassen und sich mit seinem Husarenritt von der letz- ten Startreihe bis an die zweite Position be- gnügen. Man hatte dem Argentinier ja auch einen Wagen mit einem völlig neuen Motor gegeben, der vermutlich noch etwas mehr PS unter der Haube verbirgt, als der bisherige. Wenn Karl Kling trotz allem in der 15. Runde an Fangoi vorbeizog, dann stellt dies seinem fahrerischen Können das beste Zeugnis aus. Hätte er nicht das Riesenpech gehabt, daß sich an seinem Wagen ein Stoßdämpfer lockerte, und daß(wie vorher bei Herrmann) die Ben- zinzuleitung nicht mehr ganz dicht war, dann hätte Kling vielleicht den„Großen Preis von Europa“ gewonnen. Soll man ihm deshalb böse sein und ihm Verstöße gegen die Stalldisziplin vorwerfen? Nein, der 44jährige Rennfahrer Internationale Tennismeisterschaften in Hamburg Zucht unter den lelzien eli Belardinelli(Italien) unterlag nach fünf Sätzen 6:1, 6:4, 1:6, 4:6, 6:2 Am vierten Tage der Internationalen Ten- nis-Meisterschaften von Deutschland am Ham- burger Rothenbaum kam als einziger Deutscher der Kölner Ernst Buchholz mit einem schwer erkämpften 6:1, 6:4, 1:6, 4:6, 6:2-Erfolg über den Italiener Belardinelli in die Runde der letzten Acht, in der er auf den Amerikaner Stewart trifft. Buchholz übertraf seine Leistungen vom Samstag, als er im Finale der Nationalen Mei- sterschaften seinem Klubkameraden Engelbert Koch unterlegen war. Dennoch hatte er mit dem läuferisch guten, an der Grundlinie sehr sicheren Belardinelli viel Mühe. Der Kölner kührte im vierten Satz bereits 4:1, als er ner- vös wurde und den Satz noch mit 4:6 abgeben mußte. Im letzten Satz hatte er sich dann aber wieder gefangen. Sein nächster Gegner Ste- wart schlug den Wiener Tennis-Clown Fred Huber ebenfalls erst nach fünf Sätzen. Mit rationeller Spielweise holte sich Titelvertei- diger Budge Patty(USA) mit 6:4, 6:1, 6:4 gegen Faussine(Frankreich) einen verhältnismäßig leichten Sieg. Im Viertelfinale stehen weiter Segal(Südafrika), Davidsson, Bergelin(beide Schweden), Vieira(Brasilien) und der Italiener Sirola als einziger Nichtgesetzter. Unter den letzten Acht im Damen-Einzel be- finden sich auch die beiden letzten Nationalen Deutschen Meisterinnen, Erika Vollmer(M.- Gladbach) und Inge Pohmann(Düsseldorf). Den besten Eindruck hinterließ die junge Argen- tinierin Edda Buding(6:3, 6:4) über die Eng- länderin Ward) mit ihren außerordentlich har- ten Volleys. Die erste Runde des Damendoppels und ein Herrendoppel der zweiten Runde brachten die erwarteten Ergebnisse. Eine Enttäuschung für den deutschen Nachwuchs gab es jedoch in der ersten Runde der Trostkonkurrenz(Herren), in der die von Cramm- Schüler Pöttinger, Bieder- lack und Feldbausch bereits ausschieden. Nur R. Huber erreichte die nächste Runde. Die Ergebnisse: Herren-Einzel: Buchholz(Köln)— Belaxdinelli (taten) 6:1, 6:4, 1:6, 4:6, 6:2; Segal(Südafrika) gegen Abdesselam(Frankreich) 16:14, 6:4, 1:6, 8:6 Davidson(Schweden)— Cleriei Ctalien) 6:3, 6:2, 673; Sirola(Italien)— Mottram England) 7:5, 11:9, 62, Bergelin Schweden)— Fox(USA) 6:2, 3:6, 6:3, 6:4; Vieira(Brasilien)— Schmidt(Schweden) 6:2, 6:4, 6:2; Patty(USA)— Saussine(Frankreich) 6:4, 6•1, 6:4; Stewart(USA)— Alfred Huber(Schwen- ningen) 6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:1.— Damen-Einzel: Edda Buding(Argentinien)— Ward(England) 6:3, 6:4; Curry(England)— Davar Undien) 6:1, 6:3; Ker- mina(Frankreich)— Brewer(US) 5:7, 6:3, 6:4; von Alvensleben(Schweiz)— Tidow(Hamburg) 1:6, 624, 6:4; Vollmer(M.-Gladbach)— Lewis(USA) 51, 673: Seghers Frankreich)— Zehden(Stuttgart) 4:1, 6:4; Mottram(England) Dietz-Hamel Ham- und um das Schmeling in Schweden geehrt Eine besondere Ehrung erfuhr Max Schme- lng im Rahmen der Hanseatischen Woche in Malmö. Der offiziell eingeladene Exwelt-⸗ meister erhielt bei einer Feier im Malmôöer Folkets-Park durch den Präsidenten des Schwedischen Amateur-Boxverbandes, Oskar Söderlund, die Sportmedaille, die sonst all- jahrlich dem besten Sportler Schwedens ver- liehen wird. Schmeling ist der erste Auslän- der, dem diese Auszeichnung zuteil wurde. Neben den prominentesten Sportjournalisten Wohnten bekannte schwedische Sportler, wie Olympiasieger Johan Richthoff(Ringen Freier Sti! 1928) und der frühere Weltrekordmann Lennert Strand, den Feierlichkeiten in Malmòö bei. Schmeling, der ebenfalls an einem Emp- kang beim Deutschen Generalkonsul in Malmö, Dr. Eckner, teilnahm, war begeistert Das Glück traf den Richtigen: Heimkehrer gewann 406000 0% Fortuna hat wieder einmal den Richtigen erwischt: Der 50jährige Maschinenbau-Tech- 9 5 der im ersten Saison- Wettbewerb des bis- Süd- Totos über 496 00 DM. gewann, ist 1 Wahrlich nicht auf Rosen gebettet ge- 5 Als Spätheimkehrer hatte er seine 9 0 herzkranke Frau, seine ausgebombte utter und die beiden Kinder seiner Schwä⸗ 3 zu versorgen, deren Mann im Kriege fiel. De mußte er sich alle kleinen Freuden des 5 versagen. Wie sehr er sich nach der ecke strecken mußte, geht am besten aus der Patssche hervor, daß er seiner Frau damit eine reude machen würde, wenn der Gewinn zur nschaffung neuer Gardinen gereicht hätte. 5 5 8 Wagte er ihr noch nicht zu sagen. Die 5 für die schwerkranke Frau wäre zu 1 8 Maschinenbauer, der im Schwarzwald 0 er Nähe von Offenburg lebt, teilt seinen 3 mit zwei ständigen Mit-Tippern. Der mnsatz betrug je Mitglied der kleinen Tip- 1 meinschaft 1.— DM. Verantwortlich für die usfüllung des Tipscheins war der 50jährige. ereits einmal konnten die Tipper das Glück . Da sie früher grundsätzlich nur bei 5 der Punktspiel-Saison tippten, füllten 155 beim Start im Vorjahre, der nur Privat- 5 auf dem Wettschein sah, sechs Reihen 8 Saben ihn aber nicht ab. Bereits hier 206 000 sie im 1. Rang gelandet, der damals 00 DM brachte. Kein Wunder, daß sie dies- mal beim Fußball- und Toto-Auftakt dabei Waren. burg) 6:0, 6:1; Pohmann(Düsseldorf)— Heidtmann (Hamburg) 6:1, 6:3.— Damen-Doppel: Buding/ Buding(Argentinien) Burkhardt Dittmeyer(Bam- berg/ München) 6:3, 6:0; Kermina/ Seghers(Frank- reich)— von Ladiges/ Tidow(Hamburg) 6:3, 6:2. Herrendoppel 2. Runde: Abdesselam/ Borotra (Frankreich)— Hessen Pape(Norwegen) 6:2, 671, 2:6, 6:3, Damendoppel 1. Runde: Mottram/ Vollmer (England Deutschland) gegen Kramer/ Manfredi (Deutschland/ Italien) 6:0, 6:1. Geschwister Buding (Argentinien)— Burkardt/ Dittmeyer Oeutschland) 6:3, 6:0. Kermina/ Seghers Frankreich— v. Ladiges/ Tidow(Deutschland) 6:3, 6:2. Brewer/ Lewis(Ber- muda/ USA)— Ahlert/ Paas Deutschland) 6:2, 6:1. von Alvensleben Davar(Schweiz indien)— Dietz/ Heidtmann Deutschland) 6:4, 3:6, 6:4. Pohmann/ Vogler Oeutschland)— Gustafsson/ Schmitt(Schwe- den/ Frankreich) 6:4, 6:4. Broz/ Zehden(Oesterreich/ Deutschland)— Fabian/ Wrede-Holm Meutschland/ Norwegen) 6:1, 6:4. Curry/ Ward(England) gegen Heidemüller/ Warnke Deutschland) 6:2, 6:1. Trost- runde Herren: Hessen(Norwegen)— Pöttinger Deutschland) 6:4, 6:4. Pape(Norwegen)— Bieder- lack(Deutschland) 6:3, 6:3. Dr. Tübben Deutsch- land)— Feldbausch Deutschland) 6:4, 6:2. Huber Deutschland)— Legenstajn(Jugoslawien) 6:3, 6:4. nützte, ohne ein Vabanque-Spiel zu treiben, nur seine Chance. Er bewies auf dem Ring endgültig, daß er zusammen mit Fangio ein Weltklasse-Fahrer ist. „Hermännchen“ und der Herrmann Den Beweis für die absolute Sonderklasse, wie sie in der Untertürkheimer Rennequipe von Fangio und Kling repräsentiert wird, müs- sen Hermann Lang und Hans Herrmann noch erbringen. Das„Hermännchen“, das seit 1939 auf dem Ring den absoluten Rundenrekord hält, feierte 15 Jahre später ein erstaunliches come back. Fanglo und Gonzales waren beide des Lobes voll über die Fahrkunst von Lang und nannten ihn sogar den„gefährlichsten Gegner des Tages“. Pech für Hermann Lang war, daß sein Mercedes in der zehnten Runde wegen Festfressens der Kolben streikte und nicht mehr in Gang zu bringen war. Auch der Vollstromlinienwagen von Hans Herrmann hielt nicht durch, so daß der hochbegabte Nach- wuchsfahrer von Mercedes wegen defekter Benzinleitung aufgeben mußte. Da„Hermänn- chen“ und der Herrmann werden aber beim „Großen Preis der Schweiz“ am 22. August in Bern die Gelegenheit erhalten, erneut ihre Klasse zu beweisen. Mercedes sieht diesem neuerlichen Zwei- kampf mit Ferrari zuversichtlich entgegen. Fangio, Kling und Lang kennen die Rund- strecke im Berner Bremgartenwald, so daß sie an Fahrpraxis gegenüber den Schützlingen von Rennleiter Ugolini nicht nachstehen werden. Und der Mercedes-Wagen? Nun, an ihm gibt es gewiß noch Kinderkrankheiten, aber die Zeit arbeitet für die Untertürkheimer, die immer mehr an Erfahrung mit modernen Formel- wagen gewinnen. Auf dem schwierigen Ge- birgskurs um die Nürburg traten nur verhält- nismäßig unbedeutende Defekte auf, die sich leicht beheben lassen. Der technische Direktor Dr. Nallinger bestätigte erneut, daß man mit der Benzineinspritzung zufrieden ist und nicht daran denkt, wieder zum Vergaser im Renn- wagen zurückzukehren. Auch die Pendelachse mit tiefgelegtem Schwerpunkt und der quer- gelegte Motor hätten sich unbedingt bewährt. Mercedes beweist im übrigen eine äußerst er- kreuliche sportliche Einstellung. Man wird auch mit dem Rennsportwagen die vorgesehenen Starts absolvieren, obwohl man— wie beim Formelwagen— vielleicht noch einiges an Rückschlägen in Kauf nehmen muß. Für die Radweltmeisterschaften in Solingen: g meldei deuisches Nu gebol Auch die Europameisterschaften im Einer-Kunstfahren werden ausgetragen Der Sportausschuß des Bundes Deutscher Radfahrer hat folgendes Aufgebot für die Rad- weltmeisterschaften und die Europameister- schaften im Einer-Kunstfahren nominiert: Amateure: Flieger: Potzernheim(Hannover), G. Ziegler(Schweinfurt), Backof Dudenhofen): Verfolgungsfahren: Neuser(Herpersdorf), Hoch- geschurtz(Köln), Hahn(Hannover); Straße: Maue(Schopp), E. Ziegler(Schweinfurt), Loy Fürth), Neuser(Herpersdorf), W. Becker (Queidersbach), Huber(München), Junker- mann(Krefeld), Broich(Kön), Tüller(Wup- pertertal), Reinecke Einbeck), Irrgang(Berlin). Berufsfahrer: Flieger: Voggenreiter(Nürn- berg); Verfolgung: Reitz(Wiesbaden), Rupp- rath Dortmund), Preiskeit(München); Steher: EKittsteiner(Nürnberg), Hörmann(München) und in Reserve Schorn(Köln), Holzmann (Köln), Jakoby Nürnberg); Straße: Reitz (Wiesbaden), Theissen(Hildesheim), Preiskeit (München), Pankoke(Bielefeld), Schwarzenberg (Aachen), P. Schulte(Köln), Schild(Chemnitz), Heinz Müller(Schwenningen), Otte(Berlin), Kramer(Castrop-Rauxeh). Radball: Gebrüder Pensel Kulmbach). Sporigeschehen von dem großartigen Empfang in Schweden. In Kürze wird er einer Einladung von Bengt Berg Folge leisten. Golititel für Bobby Locke Nach einem dramatischen Stichkampf holte sich der Südafrikaner Bobby Locke den Titel bei der 20. Offenen Golf meisterschaft von Deutschland in Krefeld mit 106 Schlägen vor dem Engländer Dai Rees(107). Der als Favorit gestartete Südafrikaner, der bereits mehrfach die Meisterschaft von England und Frankreich gewinnen konnte, hatte im Stichkampf in Dai Rees einen nervenstarken Gegner. Zunächst lagen die beiden Golfer in der ursprünglich über 18 Löcher angesetzten Entscheidung gleich- auf. Das gleiche Bild ergab sich nach 26 Löcher. Auf dem 27. Loch glückte dann Bobby Locke ein Putt, während dem günstiger gelegenen Dai Rees der Schlag mißglückte. Beste Deutsche waren als Professionals der Münchner Bessner, dessen 296 Schläge den 11. Platz der Gesamtwertung ergaben, sowie bei den Amateuren der Frankfurter Lampert (306 Schläge), der im Gesamtklassement den 25. Platz belegte und darüber hinaus mit 68 Schlägen den Rekord für Amateure bei die- sen Titelkämpfen hält. Grommes(Bonn), (Schwenningen), Einer-Kunstfahren: Edi Thumm(Kassel), Pfeiffer Weber(Merken b. Düren). Von diesem Aufgebot können an den Titel- kämpfen teilnehmen: Amateure: zwei Flieger, zwei Verfolgungsfahrer, sechs Straßenfahrer: Berufsfahrer: ein Flieger, zwei Verfolgungs- fahrer, acht Straßenfahrer, zwei Steher. Es läuft jedoch ein Gesuch bei der UCI, daß drei e Dauerfahrer startberechtigt sein sol- en, Mittwoch- Rennen . mit üblichem Favoriten-Sieg? Das heutige Mittwoch-Rennen auf der Feu- denheimer Zementpiste dient unseren Fahrern wieder zur Vorbereitung auf die Wochenend- ereignisse. Bahnveranstaltungen in Hahloch und Darmstadt stehen zur Debatte. Der ehr- geizige Willy Altig, von einem Mittwoch-Sieg zum anderen eilend, wird auch diesmal alles daran setzen zu gewinnen, geht er doch am Sonntag erstmals mit Hermann Backof, dem Zweiten der Deutschen Flieger meisterschaft, von nun an sein ständiger Partner, im Darm- städter„Goldenen Rad“ an den Ablauf. Wir zweifeln nicht daran, daß über dieses Team noch manches Gute zu berichten sein wird. Start wie immer: 18.30 Uhr. Bungert Mannheim Juniorenmeister im Tennis Mit 110 Teilnehmern war die Beteiligung bei den badischen Juniorenmeisterschaften im Termis einmalig groß. Besonders bervorzu- heben sind die beiden neuen Meister, Bungert Emplang der Kanu- Weltmeister Ernst Steinhauer und Miltenberger(Her- decke), die in Macon(Frankreich) Welt- meister im Zweier-Kajak wurden, werden heute, Mittwoch, 20 Uhr, in der„Land- kutsche“ in D 3, 3, für ihre Weltmeister schaft geehrt. (TT Mannheim) bei den Herren und Stößer (Lahr) bei den Damen. Beide zeigten ein schnelles, hartes Spiel mit klugem Aufbau. Die Ergebnisse der Schlußrunden: Junioren-Einzel: Bungert(TTC Mannheim) gegen Figlesthaler(Karlsruhe) 5:7, 6:4, 6:4. Junioren-Eimzel: Stößer(Lahr)— Berg (Schwarz-Gelb Heidelberg) 6:3, 2:6, 7·5. Junioren-Doppel: Lamy(Schwarz-Gelb Heidel- berg) Bungert(Mannheim)— Hormuth(Hei- delberger Tennisclub) Figlesthaler(Karlsruhe) 6:2, 5:7, 6:4. Junioren-Doppel: Stößer(Lahr) Dittmann(Karlsruhe)— Islinger(Mannheim) Rittershausen(Schwarz-Gelb Heidelberg) 6:3, 7:5. Sechs Klubsiege in Eberbach Die Eberbacher Regatta hatte auch in die- sem Jahr wieder recht guten Zuspruch und wurde durch die Teilnahme fast aller nord- badischen Vereine zur großen Regatta des Neckartales. Dem Mannheimer Ruder-Club ge- lang es dabei zu sechs ersten Erfolgen zu kom- men, wobei der Sieg des Ersten Jungruderer- Achters insofern von besonderer Bedeutung ist, da er nach diesem Befähigungsnachweis nun zu den Bestenkämpfen des Deutschen Ruder-Ver- bandes nach Duisburg fahren darf. Interessant ist auch, daß sich die Senioren anscheinend wieder gefangen haben und nun einen wesent- lichen Teil des ersten Achters wieder aus- machen. Wie verlautet, wird der Achter auf den Deutschen Rudermeisterschaften in Han- nover an den Start gehen. Die Ergebnisse: 2. Jungmann-Vierer m. St.: 1. RV Bad Wimpfen 6:40, 9; 2. R Rheinau 6:47, 0; 3. Seitz- Werke Niederhausen 6:47, 4.— 1. Senior- Vierer m. Stm.: 1. RG Heidelberg 5:56,9; 2. Mann- heimer RC v. 1975(K. Fritz, Kuhnhäuser, Horst, Bojarski, St.: Trabold) 5:57,3; 2. Rgm. Akad. RC/ RG Würzburg 638,5.— Junior- Achter: 1. Mann- neimer RCv. 18783(Schad, Stolzenberger, Horst, Bernhard, Spieß, Zahn, Feil, Hahn, St.: Trabold) 6:08,7; 2. RV Helas Offenbach 6:16, 0.— Leichter Jungmann-vierer m. Stm.: 1. Mannheimer RG v. 1875(Meyer, Golücke, Marel, Menz, St.: Buck) 6:43, 3; 2. Heilbronner RG„Schwaben“ 645,6.— Erster Senior-Achter: 1. Mannheimer RC v. 1975 (D, Kramer, Häußler, Wittich, Zahn, Spieß, Wester- mann, Ullmann, Hahn, St.: R. Kramer) 3:38, 0; 2. RG Heidelberg 6:04, 0; 3, Rgm. Akadem. RC /G Bayern Würzburg.— Erster Jungruderer-Gig-Vie- rer: 1. Mannheimer RC v. 1875(Biedermann, Schmidts, Fröhlich, Schulz, St.: Schömbs) 3:47,6; 2. Ludwigshafener RV 3:49, 2.— Zweiter Jung- ruderer-Gig-Vierer: 1. Lauf: 1. Mannheimer RG „Baden“ 3:20,00; 2. Mannheimer RC v. 1875 3:23,68: 2. RR„Neptun!“ Neckarelz 3:23, 6. 2. Lauf: Würzburger RV 3:23,9; 2. Würzburger RG„Bay- erm“ 3:24,2; 3. Manmheimer RV„Amicitia“ 3:32, 4. — Erster Jungruderer-Gig-Achter: 1. Mannheimer RC v. 1975(Krause, Distler, Hassinger, Schanzen- bächer, Biedermann, Schmidts, Fröhlich, Schulz, St.: H. P. Schömbs) 3:45,0; 2. Würzburger R 3:48,8.— Erster Jungruderer-Gig- Vierer: 1. Mann- heimer RC v. 1875(Mannschaft wie 2. Jungruderer- Vierer); 2. Würzburger RG„Bayern“ plus 1 Länge. Tumpek schwamm Weltrekord Der ungarische Schwimmer Gyoery Tum- pek verbesserte am Montag bei den Akademi- schen Weltspielen in Budapest seinen Welt- rekord über 100 m Schmetterling auf 1:02,3 Min. Der offizielle Weltrekord wird von Tumpek noch mit 1:04,3 Min, gehalten, doch erreichte der Ungar bereits 1:03,7 Min. Diese Leistung wurde von der FINA(Internationaler Schwimm- verband) jedoch noch nicht anerkannt. Endgültige Gewinnquoten des West-Süd- blocks. Zwölferwette: 1. Rang: 496 883,70 DM: 2. Rang: 7 307, 10 DM; 3. Rang: 378,90 DM. Zehnerwette: 1. Rang: 15 681,40 DM: 2. Rang: 501,10 DM; 3. Rang: 35,80 DM. 4 8„ 7 in allen Abteilungen noch einmal„ v eclasqe Biege Donnerstag, Freitag und Samstag in unserem groß- zögig verbilligten SOMMER Schloss VERKAUF adi Neuntlku-. MnerkRkolf“ KAUF HAUS IIE MANNHEIM en ene eee Seite 6 DREI-LANDER-SEITE —— Mittwoch, 4 August 1954/ Nr. 179 UMS CHAU IN BADEN-WURTTIEMB ERG Heidelberger Ausländer-Ferienkurs Heidelberg. 550 Studenten aus 25 Ländern Westeuropas, aus Nord- und Südamerika, aus Asien und Afrika nahmen am Sonntag an der Eröffnung des Ausländerferienkurses an der Universität Heidelberg teil. In diesem sechsten Ferienkurs der Universität wird in Ober-, Mittel- und Unterstufen Unterricht erteilt. In einer Sonderabteilung werden den Deutschlehrern und Germanisten unter den Kursteilnehmern Vorlesungen unter anderem über die Geschichte der deutschen Sprache gehalten. Motorrad gegen Leitungsmast Brühl. Auf der Straße Brühl-Rohrhof ereignete sich ein tödlicher Verkehrsunfall. In einer Kurve fuhren zwei junge Männer aus Brühl mit einem Motorrad gegen einen Telegraphenmast. Der Eigentümer dies Motorrades, der auf dem Soziussitz saß, er- tt so schwere Verletzungen, daß er kurz nach dem Unfall starb. Sein etwa gleich- Altriger Freund, der die Maschine steuerte, mußte mit schweren Verletzungen ins Kran- kenhaus überführt werden. In fünf Jahren über 900 Wohnungen Mosbach. Die Baugenossenschaft„Neue Heimat kann im Kreis Mosbach in diesem Jahr auf eine fünf jährige Tätigkeit zurück- blicken. Während bis Ende 1953 von ihr 783 Wobnungseinheiten errichtet wurden, wer- den bis Ende dieses Jahres weitere 142 Wohneinheiten geschaffen sein. Die„Neue Heimat“ Mosbach, die unter Leitung von Dekan Krämer steht, verwaltet heute ein Baukapital von rund 8 Millionen Mark und rangiert unter den Neue-Heimat“-Bau- genossenschaften Badens nach Pforzheim und Freiburg an dritter Stelle. Wiederwahl nach 18 Jahren Amtszeit Bad Mergentheim. Seit 18 Jahren ist Bürgermeister Carl Weber Gemeindeober- haupt von Niederstetten im Kreis Mergent- Heim. Jetzt wurde er mit 898 von insgesamt 936 abgegebenen Stimmen für weitere 12 Jahre zum Bürgermeister gewählt. Weber gilt als einer der fähigsten Kommunalpoli- tiker des Kreises Mergentheim. Große Ver- dienste hat er sich um den Wiederaufbau seiner bei Kriegsende schwer zerstörten Ge- meinde erworben. Straßenbauten im Hotzenwald Lörrach. Dem Notstandsgebiet des Hotzen- Waldes soll im Rahmen der Werteschaffenden Arbeitslosenfürsorge durch eine Reihe von umfangreichen und langfristigen Straßen- bauten geholfen werden. So wird im August der Ausbau der Straßen Görwihl-Rüßwihl- Oberwihl und Strittmatt-Hartschwand-Rot- zingen in Angriff genommen. Die Projekte Werden über eine Million Mark kosten. In wenigen Wochen werden auch die Straßen- arbeiten bei Amrigschwand, die als Not- Sbands maßnahmen geplant waren, beendet Sein. Ferner soll der Kurort Todtmoos im Rahmen des Notstandsprogramms für den Hotzenwald eine Kläranlage und eine Kanali- sation erhalten. Mit dem Bau dieser Arbeiten, die auf über eine halbe Million Mark veran- schlagt sind, soll noch im Herbst begonnen werden. Noch 1,8 Millionen für Enttrümmerung Freiburg. Für die restliche Enttrümme- rung der Stadt Freiburg sind nach einem Bericht der städtischen Finanzverwaltung noch 18 Millionen Mark notwendig. Die Hälfte davon trägt das Land. Bisher hat die Stadt für die Enttrümmerung 4,5 Millionen Mark aufgewendet, Zur Zeit wird die Frage behandelt, ob die Stadt nicht bis zur Sohle der Gebäude enttrümmert und die bisher von den Bauherren dafür aufgewendeten Gelder ersetzen müsse. Rekord- Reiseverkehr, im Juli Basel. Einen Rekord- Reiseverkehr ver- zeichneten im Juli die deutsch- schweizeri- schen Grenzpassierstellen in der Dreiländer- ecke, Nach Schweizer Schätzungen sind an den Grenzübergangsstellen des Kantons Ba- sel im vergangenen Monat rund 222 000 Per- sonen aus Deutschland nach der Schweiz ein- gereist. Das sind über 56 000 mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Davon entfielen auf den badischen, Bahnhof Basel fast 87 000 Grenzübertritte, auf den Straßen- übergang Weil/ Otterbach rund hundert- tausend und auf Stetten Riehen etwa 35 000. Nicht eingeschlossen in diese Zahlen ist der kleine Grenzverkehr, der im Monat über eine Million Grenzübertritte aufweist. Millionenprojekte werden Wirklichkeit Fast 40 Millionen DM für den Stuttgarter Neckarhafen/ Der Verkehr macht immer mehr Kopfzerbrechen Stuttgart. Die letzte Juli-Woche über- raschte die süddeutsche Oeffentlichkeit mit einer Reihe wichtiger Entscheidungen über den weiteren Aus- und Aufbau der Landes- hauptstadt Stuttgart. So entschied sich die Landesregierung gegen die Pläne der Stutt- garter Baugewaltigen, im Herzen der Stadt, am Schloßplatz, eine Monstrekreuzung ent- stehen zu lassen. Der Gemeinderat der Lan- deshauptstadt dagegen bewilligte in seiner letzten Sitzung vor den Ferien die statt- liche Summe von 40 Millionen DM für die erste Ausbaustufe des Stuttgarter Neckar- kanalhafens. In beiden Fällen handelt es sich um augzerordentlich bedeutsame Ent- scheidungen nicht nur für die aufstrebende Landeshauptstadt, sondern auch für den ge- samten Südwestraum. Mit dem Beginn der Bauarbeiten am Neckarhafen ist in Kürze zu rechnen. Ge- genüber den ursprünglichen Plänen, die den Ausbau des Hafens in einem Zug vorsahen (Kostenaufwand fast 80 Mill. DMW), soll jetzt zunächst ein erster Bauteil bis zum Früh- jahr 1958 fertiggestellt werden, der knapp die Hälfte an Kosten erfordern wird. Die erste Ausbauétappe soll zwei Hafenbecken, den Oelhafen und den sog. Sicherheitshafen jeweils mit den erforderlichen Straßen- und Eisenbahnanlagen umfassen. Das erste Ha- fenbecken, das schon bis in zwei Jahren betriebsfertig sein soll, wird eineinhalb Ki- lometer lang und 85 Meter breit sein. Das zweite Hafenbecken wird voraussichtlich 800 Meter lang werden. Die den Gemeinde- räten vorgelegten Gutachten der zuständi- gen städtischen Stellen über die voraussicht- liche Entwicklung der„Hafenstadt Stutt- gart“ sind sehr optimistisch. Sie glauben in den ersten drei Jahren mit einem jährlichen Gesamtgüterumschlag von 2,1 Mill. Tonnen rechnen zu können. Für die folgenden Jahre glauben die Experten, daß sich der Güter- umschlag auf fast 4 Millionen Tonnen er- höhen Wird. Wesentlich nüchterner beur- teilt der vorsichtige Stuttgarter Stadtkäm- merer, Josef Hirn, die Situation. Obwohl die Nachfrage der Wirtschaft nach Um- schlag- und Lagerplätzen im Neckarhafen- gebiet außerordentlich stark sei, solle man doch nicht vergessen, daß der Baubeginn in eine Zeit der doppelten Krise falle. Nie- mand wisse, wie sich die kommende Ver- auordnung auf die Binnenschiffahrt rken werde. Auch sei unklar, wie sich das Aufkommen neuer Energiequellen— Oel, Ferngas und früher oder später auch Atomenergie— auf das gegenwärtig wich- tigste Massengut der Binnenschiffahrt, Kohle auswirke. Von erheblicher Tragweite für die künf- tige Verkehrsgestaltung in der Stuttgarter Innenstadt ist die nach jahrelangen Aus- einandersetzungen mit der auf einem an- deren Stendpunkt stehenden Stadtverwaltung gefällte Entscheidung des Kabinetts, die ausgebrannte Fassade des ehemaligen Kron- prinzenpalais nicht dem Moloch Verkehr zu opfern. Die Regierung ließ sich dabei von zwel Gesichtspunkten leiten. Erstens ein- mal davon, nicht noch mehr Alt-Stuttgart der Spitzhacke zum Opfer fallen zu lassen, und zweitens davon, daß eine Monstre- Kreuzung im Stadtkern, auf die sich der ganze Durchgangsverkehr aus Ost und West. Süd und Nord konzentrieren würde, kaum zur Lösung der unhaltbar gewordenen Stutt- garter Verkehrssituation beitragen könnte. Unmigverständlich ließ Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller wissen, daß die Regie- rung erst dann in weitere Diskussionen ein- zutreten bereit ist, wenn die Stadt die ver- schiedenen Längs- und Querspangen“ für den Durchgangsverkehr ausgebaut haben wird. Gleichzeitig machte die Regierung den Vorschlag, den Hauptbahnhof mit einer Fahrstraße zu untertunneln und hinter dem Bahnhof den Verkehr mehrgeschossig zu führen. Dadurch würde der ganze Bahnhofs- Vorplatz vom Kraftverkehr befreit und die endlosen Autoschlangen ohne größere Auf- enthalte in die Heilbronner Straße, die wichtigste Ausfallstraße nach Nordwesten, geführt werden. 12 Ein zweifelhafter Freundesdienst? Der Blutprobentausch im Polizeipräsidium Offenbach vor Gericht Darmstadt. Wie gut, daß sich die soliden Balken hier nicht biegen“, sagte Staats- anwalt Hoppmann den vier Angeklagten im Prozeß wegen des Blutprobentausches im Offenbacher Polizeipräsidium, der jetzt vor einer Darmstädter Strafkammer begonnen hat. Die Angeklagten, Polizeisekretär Helmut Kuhnert, Kaufmann Otto auf dem Kampe, Gastwirt Joseph Simeth, und der Arzt Dr. Kurt Stein geben in dem Prozeß eine neue Darstellung des Blutprobentausches im Polizeipräsidium, der im August vorigen Jahres Aufsehen erregte. Am 21. August 1953 hatte Otto auf dem Kampe in Offenbach eine Auseinander- setzung mit Polizeibeamten, die ihn wegen Trunkenheitsverdacht hindern wollten, sein Auto zu steuern. Er wurde festgenommen, und die Polizei ordneéete wegen seiner „Fahne“ eine Blutprobe an. Vor Gericht sagte er nun, er sei völlig nüchtern gewesen. Trotzdem suchte er nach der BI gegen 4 Uhr früh den Gastwirt Simet Ledigenheim für Gleichberechtigte Kaiserslautern plant modernes Hochhaus für Angehörige beider„Fakultäten“ Kaiserslautern. Einem sozialen Problem, das die meisten großen Städte des Rhlein-Neckar- Raumes bereits lösten, trägt nun auch die Stadt Kaiserslautern Rechnung. Sie plant den Bau eines modernen Ledigenwohnbeimes in der Nähe des Stadtzentrums. Bis Herbst sollen die Arbeiten zur Errichtung des acht- geschossigen Hochhauses anlaufen, das 84 Ein- Zimmer-Wohnungen aufnehmen wird. Die Planung verspricht den künftigen Bewohnern höchsten Komfort. Das Erd- geschoßh des 40 Meter langen und 12 Meter breiten Gebäudes soll nur Garagen beher- bergen, denen an der Einfahrt eine Tank- stelle vorgelagert wird. Die anderen sieben Stockwerke enthalten je 12 Wohnapparte- ments, die sich aus einem Wohnschlafzimmer, einer eingerichteten Kochnische, eigenem Windfang und We zusammensetzen. Jede Etage verfügt über Baderäume, das ganze Haus über eine Waschküche mit elektrischen Waschmaschinen. Das etwa 20 Meter hohe Gebäude soll aus Aus der Lastzug stürzte Böschung hinab Viernheim. Ein mit Raps beladener Mann- heimer Lastzug ist am Dienstag bei Viern- heim eine 13 m hohe Böschung hinabgestürzt und dabei vollkommen zertrümmert worden. Der Lastzug wollte von der Autobahn Kai- serslautern— Frankenthal bei Viernheim in ce Autobahn Mannheim Darmstadt einbie- gen, als plötzlich ein Reifen platzte und der Fahrer die Gewalt über das Steuer verlor. Während der Lastzug total zerstört wurde, elitt der Fahrer nur leichtere Verletzungen. Die Ladung sing duch den Sturz verloren, da die Rapssäcke aufplatzten und die Frucht weit umher geschleudert wurde. Der dichtest bevölkerte Landkreis Heppenheim. Der am dichtesten bevöl- kerte Landkreis in Hessen ist der Landkreis Bergstraße. Die Einwohnerzahl des Kreises hat nach Feststellungen der Kreisverwal- tung in den vergangenen drei Jahren um zwei getrennten Baukörpern bestehen, die von dem zentral gelegenen Treppenhaus aus Glasbausteinen verbunden werden. Das flache Betondach wird mit einem sogenannten Son- nendach zu einem einfachen Dachgarten gestaltet. 8 Ohne Baukostenzuschüsse läßt sich das Projekt allerdings nicht verwirklichen. Die Mieter erwerben durch ihre Beteiligung an der Finanzierung des Hochhausbaus, dessen Kosten auf etwa eine Million Mark geschätzt Werden, ein„Wohnrecht auf Dauer“ 1 Wei- kelles finden sich in Kaiserslautern Kapital- Kräftige Interessenten genug für die kom- kortablen Wohnräume, die sowohl Jung- gesellen als auch alleinstehende Frauen auf- nehmen sollen. Bei dieser„gemischten Bauweise“ wird es der Volksmund schwer haben, für das neue Gebäude einen charakteristischen Namen zu finden.„Drachenburg“ oder„Hexenhaus“ wie in Mannheim und Ludwigshafen— ziehen hier nicht um ihm mitzuteilen, daß ihm der Führer- schein vorläufig entzogen sei.„Aber da kann doch nichts passieren, ich war ja nüch- tern“ will Kampe dem Gastwirt gesagt haben. Simeth habe den Vorfall doch ern- ster genommen, und nur auf dessen Drän- gen sei er noch in der Nacht mit dem Gast- Wirt in die Wohnung des Polizeisekretärs Kuhnert gefahren. Kuhnert schilderte jetzt:„Mit Tränen in den Augen stand mein Kriegskamerad Simeth in der Türe und rief„du mußt hel- fen“, Er, Kuhnert, habe gar nicht gewußt, Was los sei und nur versprochen, er werde um 7 Uhr früh in die Gastwirtschaft kom- men. Kuhnert bestritt entgegen seinem Ge- ständnis vor Oberstaatsanwalt Dr. Erich Hofmann, daß er informiert wurde. In der Gastwirtschaft habe er dann über den Wirt an den Kaufmann eine leere Kanüle weitergegeben. Auf dem Kampe ging damit zu Dr. med. Stein, der eine Blutprobe entnahm. Diese wurde gegen 8.30 Uhr im Polizeipräsidium Kuhnert übergeben, der nun die aus der Nacht stammende, bei der Anzeige befindliche Blutprobe beseitigte. Das Gerichtsmedizinische Institut in Frank- furt stellte bei der Auswertung der falschen Blutprobe nur einen Blutalkoholgehalt von 0,54 pro mille fest. Daraufhin wurde das Verfahren wegen Trunkenheit am Steuer eingestellt, und der Polizeisekretär übergab dem Kaufmann auch wieder den Führer- schein. Kuhnert und auf dem Kampe wollen nun glaubhaft machen, daß sie sich erst am Nachmittag nach dem Blutprobentausch kennengelernt hätten. Der Polizeisekretär beteuerte, er habe sich nur die Unkosten er- setzen lassen. Auch der Kaufmann ver- sicherte jetzt, von einer Belohnung sei keine Rede gewesen. Dem Oberstaatsanwalt hat- ten beide gestanden, daß eine Bezahlung stattgefunden habe, Der Kaufmann, der gegenüber dem Oberstaatsanwalt auch an- gegeben hatte, er habe Dr. Stein auch kla- ren Wein über den Zweck der neuen Blut- probe eingeschenkt, erklärt nun, Dr. Stein sei über den Zweck der Blutprobe nicht völlig im Bilde gewesen.— Der Prozeß wird mehrere Tage dauern. Hessischen Nacßbar schaff etwa 3000 zugenommen. Vierzehn Prozent davon waren Heimatvertriebene. Gerichtliche Voruntersuchung gegen Jung Frankfurt. Die Frankfurter Staatsanwalt- schaft hat die Fröffnung der gerichtlichen Voruntersuchung gegen den 49 jährigen Ar- beiter Jakob Jung aus Bad Homburg bean- tragt, der sich am Montag voriger Woche an der fünf Jahre alten Gisela Berger in seiner Gartenhütte vergangen hatte und das Kind anschließend ermordet hatte. Wie der stellvertretende Oberstastsanwalt, Erster Staatsanwalt Donath, mitteilte, sind die po- lizeilichen Ermittlungen im wesentlichen ab- geschlossen, Der Untersuchungsrichter habe jetzt zu entscheiden, ob Jung auf seinen Geisteszustand untersucht werden müsse. Die Staatsanwaltschaft wWwalle diesen Mord fall, der die Bevölkerung mit Recht außer- ordentlich erregt habe, so schnell wie mög- lich zur Anklage und Aburteilung brin- gen, doch sei die Verhandlung wegen der Wahrscheinlichen psychiatrischen Untersu- chung Jungs in der nächsten Sitzungsperiode des Frankfurter Schwurgerichts Ende Au- gust kaum möglich. Bruchlandung einer Rundflugmaschine Frankfurt. Eine zu privaten Rundflügen eingesetzte englische de Havilland-Maschine machte auf dem Frankfurter Flughafen eine Bruchlandung, als der englische Pilot nach einem Rundflug zur Landung auf der Start- bahn ansetzen wollte. Der Pilot bemerkte beim aufsetzen, daß das rechte Rad des Flugzeuges wenig Luft hatte. Er zog die Ma- schine wieder hoch und versuchte dann, während sich bereits Hilfsmannschaften auf das Flugfeld begeben hatten, die Maschine auf die Grasnarbe aufzusetzen. Dabei wurde daß Flugzeug nach rechts herumgerissen und guf die Pilotenkanzel gestellt. Der Pilot und die acht Passagiere erlitten Hautabschür- kungen und Prellungen. — Mr. 170 1 eee BLICK NACH RHEINLAND-PPALZ 1255 der Waldwege werden gesperrt WI Mainz. Der Minister für Landwirtschalh f chegtel Weinbau und Forsten von Rheinland-Pfalz Wirtsch Oscar Stübinger, wird in der nächsten Woche ersten in allen Staatsforsten des Landes die Wald- lage des Wege für Fahrzeuge aller Art sperren lassen der Bur Außerdem wird er über das Innenministe. schungs rium und die Landratsämter die Gemeinden] Presseke bitten. in ren Wäldern gleiche Maßnahmen Hambur einzuleiten. Wie Minister Stübinger per Konqun! Journalisten in Mainz sagte, ist die Sperre weitere der Waldwege für Fahrzeuge im Interesse wirtsche der im Walde erholungsuchenden Bevölke. junktur rung erforderlich geworden. In letzter Zeit auf ihr habe der Verkehr von Autos und Motor- tome 85 rädern auf den Holzabfuhrwegen und den Golowat Fußgängerwegen in den Wäldern derartig kriedlige zugenommen, daß für die Spaziergänger 0 Bundes keine Ruhe mehr gegeben sei, zumal einige aoch N Motorradfahrer die Waldwege offensichtlich Produkt Als Rennstrecken ansähen. Außerdem würden Zu d die Wege dabei so in Mitleidenschaft gezogen politik daß sie mit den wenigen, den Forstbehörden] Bundest zur Verfügung stehenden Mitteln nicht wie. Bereiche der ordnungsgemäß wiederhergerichtet wer- der Lö. den könnten. Crenzer steigeru Reger Schiffsverkehr im Juni 8 Mainz. Der Schiffsverkehr auf dem Rhein Lohngef War im Juni zwar um rund ein Prozent ge- trächtig. ringer als im Mai, kann aber nach Auffas- keit auf sung der zuständigen Stellen doch noch as Sei. sehr rege angesehen werden. Insgesamt Wur- Die den in den wichtigeren Häfen des Landes konjunk im Juni 5 530 Schiffe mit einer Tragfähigkeit schaftsfe von 3,72 Mill. Tormen ermittelt. Der Güter, blik en; umschlag sank im Juni geringfügig von 551 Mill. Tonnen auf 1,49 Mill. Tonnen. Selbstmord und Selbstmordversuch Mainz. Im letzten Moment konnte am f Eg.) Sonntag einer 21 jährigen Arbeiterin in Main im In- von einer Polizeistreife das Leben gerettet im deut werden. Das junge Mädchen hatte aus bisher weiter noch unbekanntem Motiv auf einer Straße in Waggon der Innenstadt in den Nachtstunden eine] bericht Ueberdosis Schlaftabletten eingenommen und auch ei. War dann zusammengebrochen. Zufällig der We kamen Polizeibeamte unmittelbar danach Preisniv durch diese Straße und lieferten die At. kung de beiterin in einem Krankenhaus ein, wo die die Dau Wiederbelebungsversuche erfolgreich waren. lusten f Ohne Erfolg blieben dagegen die Wieder- Der belebungsversuche an einem 43 jährigen ternehr Mann, der sich am Sonntag mit Leuchtgas in erstenm seiner Wohnung vergiftet hatte. Das Motiyx über Ur dieser Tat ist gleichfalls noch nicht bekannt, bekannt f WMaggon Vorzeitliche Funde über de Eltville. In der Tongrube einer Ziegelei in 5 51 Eltville wurden zwei Wohngruben aus der 9 585 Jungsteinzeit freigelegt. Es wurden Reste 3 menschlicher Skelette aufgefunden, die nac un. dun Ansicht von Prähistorikern nicht auf eine] Wattun normale Bestattung schließen Iassen. In einer] Sruppe der Gruben fand man ein ganzes Kinder- Skelett, bei dem der Schädel zertrümmert War. Weitere wertvolle Funde sind zwei Mühlsteine aus der Zeit um 2200 v. Chr., bei denen man verkohlte Getreidekörner fand.“) Hrstes Im Raum um Eltville wurden bereits vor Wäh Jahren Reste eines Dorfes aus der Hallstatt- ö aukträg. zeit und eine Reihe von keltischen und fran- fahre kischen Gräbern entdeckt. 5 1954 er! 5 ortums „Falkenrepublik“ bei Pirmasens 9065 AU Pirmasens. Eine„Falkenrepublik“ der so-] Trot⸗ zialistischem Jugend aus Rheinland-Pfalz, in] eingang der rund 150 Jugendliche zwischen zwölf und] vom Du Sechszehn Jahren aus Ludwigshafen, Roblens 55 Vier! Trier und Worms drei Wochen lang zelten ſmanzie wurde bel Lemberg Landkreis Pirmasens Bundes eröffnet. Die Republik, die aus drei Zelt- dörkern besteht, wählte als erstes ihr eigenes Parlament und erließ ihre Gesetze. Die qu- 0 gendlichen beschlossen, sogenannte Neigung, 1652 gruppen der Photofreunde, der Bastler vnd 1953 der Segelflieger zu bilden sowie eine Lager-. Auart olympiade, einen Lagerzirkus und einen Tag Der der Freundschaft zu veranstalten. die 868 Uranium mene 0 5 1932 M Auf dem Fernsehschirm Monen Verban- Mittwoch, 4. August manche 16.30 Jugendstunde Zahlen 17.00 Wir helfen suchen neuer J 17.10 Der Steuerberater reicht 20.00 Tagesschau 2 20.15 Fülmreportage über das Bundesfest ahrese der katholischen Jugend 88 20.25„Wir fahren nach Stockholm, Be-. 5 richt einer Schiffsreise Wat der 20,50 Das Gespräch des Monats: einer fe- möglich formirten ortografi auf den zan— gefült 8/ 36 „ beyar er Hahn aun& x kräht, stoffreste auf Sondertischen im 1. Stock 2 H e 20 8 pi Ir. 179 41* schaft, Pfalz — Woche Wald- lassen. iniste. einden ahmen * vor Sperre beresse Völke⸗ r Zeit Motor- d den erartig gänger einige chtlich vürden gen, nörden t Wie⸗ t wer. 1 Rhein ent ge- Luffas- och als it Wur. Landes higkeit Güter. 0 on 1551 such ite am Maim rettet bisher raßze in n eine en und zufällig danach 1e Ar- Wo die Waren. Vieder- ährigen itgas in Motiy kannt. gelei in zus der Reste de nach Af eine n einer Ander- immert d Zwei E., bei r Land. its vor Ulstatt- d frän- ens der So- Talz, in öl und obleng, zelten, nasens) 1 Zelt- eigenes die Ju- igungs- er und Lager- en Tag ien, 1 adeskest ne, Be. ner re- an eee 5 W b f Nr. 179/ Mittwoch, 4. August 1954 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT ee Vorsichtige Anpassung der Löhne an Produktivität (VWD) Die Forschungsstelle für Weltwirt⸗ schaftskonjunktur beim hamburgischen Welt- Wirtschaftsarchiv veröffentlicht jetzt ihren ersten Vierteljahresbericht zur Konjunktur- lage der Weltwirtschaft und der Wirtschaft der Bundesrepublik. Wie der Leiter der For- schungsstelle Dr. von Golowatscheff in einer Pressekonferenz, die aus diesem Anlaß in Hamburg stattfand, hervorhob, ist für den Konjunkturablauf in der Bundesrepublik die weitere Entwicklung der deutschen Export- wirtschaft entscheidend. Der bisherige Kon- junkturauftrieb gehe zu einem guten Teil auf ihr Konto. Eine Reihe günstiger Symp- tome sprechen nach Ansicht von Dr. von Golowatscheff für eine auch weierthin be- kriedigende wirtschaftliche Entwicklung im Bundesgebiet. So seien auf vielen Gebieten noch Möglichkeiten für eine Steigerung von Produktivität und Verbrauch vorhanden. Zu der laufenden Diskussion um die Lohn- politik vertreten die Wirtschaftsinstitute der Bundesrepublik die Ansicht, daß in manchen Bereichen eine vorsichtige Anpassung der Löhne angebracht sei, jedoch sollten die Grenzen klar abgesteckt werden. Die Lohn- steigerungen müßten mit der Erhöhung der Produktivität im Einklang stehen. Uber diese Grenze hinaus sei es jedoch gefährlich, am Lohngefüge zu rühren, da sonst eine Beein- trächtigung der deutschen Wettbewerbsfähig- keit auf den Auslandsmärkten zu befürchten sei. Die Forschungsstelle für Weltwirtschafts- konjunktur arbeitet mit den anderen Wirt- schaftsforschungsinstituten der Bundesrepu- blik eng zusammen. Waggonbau- Industrie a Uf Dornen gebettet (Eg.) Trotz aller Bemühungen um Aufträge im In- und Ausland sind die Bestellungen im deutschen Waggonbau der Menge nach weiter rückläufig, stellt der Fachverband Waggonbau, Frankfurt, in seinem Geschäfts- bericht 1953/54 fest. Darüber hinaus sei nun auch ein Erlösproblem entstanden, nachdem der Wettbewerb um die Bestellungen ein Preisniveau entwickelt habe, daß die Dek- kung der Kosten kaum mehr zulasse und auf die Dauer zu schwerwiegenden Substanzver- lusten führen müsse. Der Verband, dem 15 westdeutsche Un- ternehmen angeschlossen sind, gibt zum erstenmal seit dem Kriege effektive Zahlen über Umsatz, Auftragseingang und Bestände bekannt. Danach liegen die Umsätze des Waggonbaus mit 238 Mill. DM im Jahre 1953 über denen des Vorjahres(226 Mill. DM); im 1. Quartal 1954 betragen sie jedoch nur 58 Mill. DM, sind also wieder unter den Durchschnitt von 1953 gesunken. Bei der Be- urteilung der Zahlen muß freilich die Ent- wicklung der Erzeugerpreise der Industrie- gruppe Stahlbau berücksichtigt werden. Erzeugerpreisindex der Industriegruppe Stahlbau 1951 100 1953 130 1952 125 195⁴ 126ʃ) ) Erstes Quartal Während sich der Anteil der Bundesbahn- aufträge von 41% im Jahre 1952 auf 57% im Jahre 1953 und 59% im ersten Vierteljahr 1954 erhöhte, wog die Rückbildung der Ex- portumsätze im Berichtszeitraum diesen An- stieg auf. Trotz Kredithilfe betragen die Auftrags- eingänge im ganzen Jahr 1953 nur etwa 60% vom Durchschnitt der Jahre 1951/52. Erst im J. Vierteljahr 1954 wirkt sich die Kredit- fnanzierung in der Auftragserteilung der Bundesbahn aus: Auftragseingänge inn Millionen DM Bundesbahn sonstiges Export Summe 129 25 1951 30 225 1952 14³ 82 48 27³ 1953 84 80 2³ 187 . Quartal 1954 34 16 2 54 Der Auftragsbestand wurde erneut durch die gegensätzliche Bewegung von Umsatz und Auftragseingang beeinflußt. o ging der die Bundesbahn betreffende Bestand von 1932 Millionen DM Ende 1952 auf 82 Mil- lionen DM. Ende März 1954 zurück. Der Verband betont, daß die Beschäftigungslage mancher Werke noch ungünstiger sei, als es Zahlen erkermen liegen. Wenn ein Zufluß neuer Aufträge in absehbarer Zeit nicht er- reichb werden könne, müsse mit der Still- legung einiger Waggonabteilungen gegen Jahresende gerechnet werden. Einen Ausgleich für die unzureichende Inlandsbeschäftigung im Export zu finden, ist den meisten Wagenbauanstalten nicht möglich gewesen. Nach den hochindustria- — Freie Devisenkurse vo m 3. August 195 4 Geld Brief 100 belgische Franes 8,366 3,386 1000 kranzösische Franes 1,1907 1,1927 100 Schweizer Francs 95,97 96,17 100 holländische Gulden 110,23 110,45 1 kanadischer Dollar 4.312 4,322 1 englisches Pfund 11,7125 11,7325 100 schwedische Kronen 90,63 30,79 100 dänische Kronen 60,32 60,44 100 norwegische Kronen 38,50 33,62 100 Schweizer Frances frei 97.78 97,98 100 1 amerikanischer Dollar 4, 1930 4, 2030 DMW= 407,50 DM-O; 100 DM-O= 21,34 DM-W Eifektenbörse lisjerten Ländern bieten sich nur begrenzte Ausfuhrchancen, und in den noch unent- wickelten Gebieten müssen langfristige Kredite mit konkurrenzfähigen Zinssätzen zur Verfügung gestellt werden können. Die starke ausländische Konkurrenz hat sin- kende Erlöse und Zahlungsziele bis zu 9 Jahren zur Folge. Verteidigungslast dem Sozialprodukt anpassen (VWD) Das Institut„Finanzen und Steuern“ in Bonn hat den zweiten Teil seines Gutachtens über die Grundlagen für die Be- messung der westeuropàischen Verteidigungs- beiträge veröffentlicht und darin die Ver- wendbarkeit der Sozialproduktzahlen als Bemessungsgrundlage bestätigt. In dem Gut- achten wird festgestellt, daß die Analyse der Zahlen des Sozialprodukts wirklich ent- scheidende Fehler oder gar Verfälschungen nicht ergeben hätten. Es wird vorgeschlagen, daß eine internationale Veranlagungsbehörde auf Grund ihr zugänglich gemachter unver- öffentlichter Unterlagen die Zahlen noch ge- nauer überprüft und alle gröberen Fehler ausschaltet. Bereits jetzt seien die Fehler nicht so groß, daß siè die Verteidigungsbei- träge der einzelnen Länder in Frage stellten. Allerdings seien Vorschätzungen des Sozial- produkts infolge der rasch wechselnden Kon- junkturverhältnisse größeren Irrtümern un- terworfen. Die Empfehlung des ersten Teils des Gutachtens wird bestätigt, wonach Vor- schätzungen zur Grundlage nicht von Bei- tragslasten, sondern nur von Vorauszahlungen gemacht werden sollten, die später an Hand der tatsächlichen Sozialpruduktzahlen ab- gerechnet werden. Bauspartätigkeit steigt weiter an (Sp) Die stark ansteigende Bauspartätig- keit bei den privaten Bausparkassen seit der Währungsumstellung setzte sich auch im 1. Halbjahr 1954 fort. Die Ergebnisse lagen fast um mehr als 30 v. H. über denen des entsprechenden Vorjahres- Zeitraumes, wie aus nachstehender Uebersicht hervorgeht. 1. Halbjahr 1953 1. Halbjahr 1954 Neuabschlüsse 573,3 976,6 (Bausparsumme) Geldeingang! 193,1 289,6 Neuzusagen 223,0 331,9 Spareinlagenstand') 1244,9 1882, 1 ) Ohne eingegangene Wohnungsbauprämien ) In diesen Zahlen sind die den Bausparern gut- 5 Wohnungsbauprämien mit enthal- Von Bausparern der privaten Bauspar- kassen wurden bis zum 30. Juni 1954 ins- gesamt 136 713 Anträge auf Gewährung von Wohnungsbauprämien für Sparleistungen des Jahres 1953 gestellt. Diese Zahl, die sich nur noch unwesentlich verändern dürfte, be- deutet gegenüber der im Vorjahr erreichten Zahl von 75 645 Anträgen eine Steigerung um 80,7 v. H.. 20-Millionen-DM-Anleihe- Emission der land wirtschaftlichen Renten bank (UP) Die Land wirtschaftliche Rentenbank gab am 3. August die Auflegung einer mit- telfristigen Emission von 20 Millionen DM Inhaberschuldverschreibungen bekannt. Das Institut hat für die Schuldverschreibungen entsprechend der sich in den letzten Mona- ten und Wochen abzeichnenden Entwick- lungen am Kapitalmarkt eine Normalver- zinsung von 7 Prozent bei einem Abgabe kurs von 98,5 Prozent gewählt. Die Lauf- zeit der Anleihe, deren Erlös für die Ge- währung von Krediten an die Landwirt- schaft zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und der land wirtschaftlichen Produktions- kraft verwendet werden soll, beträgt läng- stens 8 Jahre. Von den Schuldverschreibungen werden nach 5 tilgungsfreien Jahren am 1. Dezem- ber 1960 und 1961 jeweils 33 Prozent des ursprünglichen Gesamtbetrages der Emis- sion und am 1. Dezember 1962 die restlichen 34 Prozent durch Auslosung zum Nennwert eingelöst. Die Zinsen sind am 1. Juni und 1. Dezember eines jeden Jahres fällig. Die Schuldverschreibungen werden in Stücken über 100, 500, 1000 und 5000 DM verkauft. Schwarzarbeit beseitigen ist besser als verfolgen Eine längst fällige sozialpolitische Betrachtung (UP) Das Landesarbeitsgericht für Niedersachsen und 18 Organisationen, u. a. die Gewerk- schaften, die Arbeitnehmer-Verbände und die Krankenkassen, begannen am 2. August in ganz Niedersachsen mit einer Aktion gegen„schwarze“ Arbeitsplätze. Anlaß zu dieser Aktion war die Feststellung, daß allein im Amtsbezirk des Arbeitsamtes Hannover innerhalb des ver- gangenen Jahres 1277 schwerwiegende Fälle von Schwarzarbeit aufgedeckt wurden. Die Schwarzarbeiter mußten rund 114 000 Mark zurückzahlen, 315 erhielten eine Ordnungs- strafe und gegen 60 wurde ein Gerichtsverfahren eingeleitet. Bereinigung des Sozialkatasters ist seit Bestehen der Bundesrepublik das sozialpoli- tische Anliegen Nr. 1. Alle einsichtigen Beurteiler der Gegenwartssituation sind sich — ohne Rücksicht auf ihre weltanschauliche Einstellung, Partei- oder Organisationszuge- hörigkeit— einig in dem Wunsche, in dem Dschungel sozialpolitischer Maßnahmen Ord- nung zu schaffen. Es geht darum, die Hilfsleistungen auf wirklich Hilfsbedürftige zu beschränken, um dadurch dem begrenzten Kreis der echten Hilfsbedürftigen eine wirkliche Unterstützung zukommen zu lassen. Leider ist ein wirk- licher Fortschritt auf diesem Gebiete nicht erzielt worden. Es blieb gewissermaßen „beim frommen Wunsch“. Es würde zu weit führen, all die Ursachen dieses Beharrens in bisheriger Unübersicht- lichkeit anzuführen, zu schildern und genau zu behandeln. Die eingangs veröffentlichte Meldung aber gibt hinlänglich Anlaß, darüber nachzuden- ken, ob nicht wenigstens auf dem Gebiete der Fürsorge für Arbeitslose eine solche Bereinigung vordringlich angefaßt werden sollte. Unterstellt sei 1. Nur eine verschwindende— prozentual gar nicht in die Waagschale fallende— Minderheit der amtlich registrierten Ar- aus Arbeits- ist gewissermaßen„von beitslosen, rekrutiert un willigen, Beruf“ arbeitslos. 2. Eine größere Anzahl— allerdings auch hier prozentual weniger ins Gewicht fal- lend— ist nur scheinbar arbeitslos, also in Wirklichkeit(auf Doppeleinkom- men spekulierende) Schwarzarbeiter. Darüber täuscht selbst die Erwähnung von 1277 Fällen im Bereiche des größten niedersächsischen Arbeitsamtsbezirkes nicht hinweg. Denn die Kehrseite dieser erstaun- lich hohen Zahl stellen die sich auf 114 C00 Mark belaufenden Rückzahlungen dar, die auf die„Fälle“ umgelegt einen Durch- schnittsbetrag von 89,30 Mark ergeben. Da- bei ist zu beachten, daß es sich um einen Durchschnittsbetrag handelt. Gewiß wird der eine oder der andere ertappte„Schwarz- arbeiter“ mehr, der eine oder der andere weniger als ausgerechnet 89,30 Mark erbeu- tet haben. Eine andere Frage: Was müssen des schon für soziale Verhältnisse sein, die dazu zwingen, durch„Schwarzarbeit“ im Laufe eines Jahres Beträge um 90,.— Mark und darunter zu„erschwindeln“? Wirklich ins Gewicht zu fallen scheinen nur die 60 Fälle, in denen Gerichtsverfahren eingeleitet worden sind, vielleicht auch noch der eine oder der andere Fall, in dem Ord- K URZ NACHRICHTEN Witterungsbeeinflußte Kartoffelpreise (Irp) Das starke Regenwetter hat das Roden der Speisekartoffeln behindert. Dadurch wurde ein unregelmäßiges Angebot ausgelöst. Hier- durch wurden, wie die Landwirtschaftskammer Rheinland-Nassau am 2. August mitteilte, Preisschwankungen verursacht, die je nach der Angebotslage bis zu einer Mark je 100 kg be- trugen. Für besonders gute Frühkartoffelsorten wurden Aufgelder gezahlt. Die Ankäufe er- folgten vorsichtig. Hilfe dem Kunstgewerbe, durch Angebot und Vertrieb will die neuge- gründete amerikanische„Care Development Organization“ westdeutschen Erzeugern von Glaswaren und FHolzschnitzereien angedeihen lassen. In zahlreichen amerikanischen Städten sollen diese Waren ausgestellt und zum Ver- kauf angeboten werden. Als Tochtergesellschaft der internationalen Care-Hilfsorganisation will die neue Organisation kunstgewerbliche Gegen- stände aus vielen Ländern Europas und Asiens in die Vereinigten Staaten importieren und sie durch den amerikanischen Groß- und Einzel- handel verkaufen. Hamburger Zucker-Terminbörse wurde am 3. August durch den Vorsitzenden des„Verein der am Zuckerhandel betheiligten Firmen e. V.“), I. Hein, wiedereröffnet. Zur ersten Sitzung waren neben den Zuckerimpor- teuren, Maklern und Agenten auch Vertreter der Bundes- und Landesbehörden sowie der Handelskammer Hamburg erschienen. Der Han- del war am ersten Tage noch etwas zögernd. Die ersten Geschäfte fanden in den Terminen Dezember, März und Mai statt. Nach dem Ein- spielen des technischen Apparates dürfte zwei- fellos mit einer Umsatzsteigerung zu rechnen sein. ) Mit der Schreibweise„betheiligten“ soll anschei- nend auf die Tradition dieses wieder zum Leben erweckten Vereines hingewiesen werden. Dollarsturz in Saigon (dpa) Der Kurs des Dollars stürzte am 3. August an der Börse von Saigon überra- schend um fast ein Drittel von 90 auf 65 Piaster. Auch der Goldpreis sowie der Kurs des soge- nannten Hongkong-Dollars flelen stark ab. In Börsenkreisen wird dieser plötzliche„Dollar- sturz“ darauf zurückgeführt, daß die Vietminh nach dem Waffenstillstand nicht mehr so viel Dollar und Gold heimlich aufkaufen lassen wie vorher und daß die inzwischen aus dem Norden Vietnams eingetroffenen Flüchtlinge die von ihnen gehorteten Werte zu niedrigen Preisen in Saigon veräußert haben, um flüssiges Geld in die Hände zu bekommen. Marktberichte vom. August 1954 Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr gut, Absatz schleppend. Quali- tätsobst und gemüse gefragt. Es erzielten: Blu- menkohl deutsche 60—90, ausl. Steige 8-9; Busch- bohnen 26-36; Stangenbohnen 35-45; Gurken Stck. IJ 600, II 4060; Karotten 16—18; Kartoffeln 8-8½, Kohlrabi 13—15; Petersilie 9—10; Radieschen Bd. 10—12; Rettiche Bd. 12—18, Stück 10—16; Rotkohl 25 bis 28; Kopfsalat Stück 1 15—20, II 8—12, holl. Steige 6/7 /; Endivien 10—16; Schnittlauch 9—10; Selle- rie mit Kraut 35; Tomaten ausl. 40—70, dt. 45—65; Weißkohl 25—28; Wirsing 25—28; Zwiebeln 12—14; ägypt. 1620; Aepfel A 50—65, B 25—45; Orangen 40—75; Aprikosen 60—80; Bananen Kiste 2123; Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim Frankfurt am Main, 3. August Börsenverlauf: An der Dienstagbörse War auf Grund der in den letzten Tagen von Gewerkschafts- seite exkolgten Kündigungen von Lohn- und Gehaltsterifen verschiedentlich eine Verstimmung erkbar geworden, weshalb die Kursabschläge überwogen. Stärkere Einbußen hatten Ver, Stahl- Wes bältnismä ne mit mimus 5 Prozent, Montantöchter zwischen 2 und 3,5 Prozent, Gut behauptet waren ver- Big Elektrizitäts- und Versorgungswerte, sowie Daimler. Mit einem Kursgewinn von je Prozent bleiben Zellstofffabrik Waldhof sowie Rhein. Elektr. AG. zu erwähnen. tien 2.8. 3.8. Aktien 2. 8. 3.8. Aktien 2. 8. 3. 8. and:„„. 157½ 150% Harpener Bergbau 104½ 104% Dresdner Bank) 8³0⸗õ 85: 15„ 5„„„178— Heidelb. Zement. 1 190 189 Rhein-Main Bank 148 148 Conn e e Ti 10 Hoesch„ Reichsb.-Ant. S2. 80% 85 Dantn Surami. 107 0 Lanz. 80 Mente beünler Benz. 151 150 Mannesmann 132 120 Nan Derurds l. 12½% 128 hein. Braunkome i 195 achfolger ussa 1 170%[Rheinele tres 122 Bergb, Neuekoffg. 114 111½ dens 3 174 N 02 160 Dt. Edelstahl. 138 13⁵ Du: L mole 187 184 Seillwolt 50 Dortm. Hörd. Hütt. 105 10³ Eiatacher Hof) 101%½ꝗ 102 Slemens& Halske 171 172½ Gelsenberg. 108 105½ Einbaum. Werger 12 113³ Südzucker 137% 136 GHH Nürnberg 147 140 Inger Union) 118 Ver. Stahlwerke) 237 8 233 Hoesen 4122 119 Farben Liqui, Zellstoff Waldhof 110% 12½[ Klöckn.-Humb. D. 143½ 142½ Sag. 35½;[ Badische Bank) 24 24 Nordwestd. Hütt.] 119% 119% r 55 173½%[ Commerzbanle). 6½ 6% Berg Phönix 124 1210 kardon. Bayer 17% 175½ Commerz Rhein. Röhrenw. 132 130 rel Werke Höchst 173% 172½ u. Credit Bank 156 155½[ Rheinst. Unſon 152 148 Gren.& Guill. 120 121 Deutsche Banki)) 8¼ 8% J Stahlw. südwestf. 127½ 127½ n& Bilfinger 107 108 Süddeutsche Bank 150% 150% Thyssenhütte 108½ 107% 9 RR. werte,) Restquoten * Birnen 23-45; Brombeeren 60-65; Heidelbeeren 50 bis 60; Himbeeren 70—90; Johannisbeeren 28—35; Schattenmorellen 30-43; Mirabellen 25—35; Pfir- siche A 50—70, B 3040; Pflaumen 14-24; Reine clauden 16—22; Stachelbeeren 1826; Zitronen Kiste 44—48, Stück 18-20; Zwetschgen 14-26. Handschuhsbheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei mittlerer Anfuhr normaler Absatz bis auf Zwetschgen und Pflaumen minderer Qua- Utät. Es erzielten: Himbeeren A 60980, Industrie- Ware 50, Brombeeren 50-65, Schattenmorellen A 34—42, B 24—32, Mirabellen 30—35, Pfirsiche I 35—50, II 20—30, Reineclauden 15-20, Hauspflaumen 16-18, Lützelsachsener Frühzwetschgen 16—18, Ersinger 18 bis 22, Zimmers 33-38, Thez Czar 18—23, Aepfel& 35—50, B 17—30, Birnen A 34—42, B 20-30, Kopf- salat Stück 10—14, Endivien 8—10, Gurken 1 35—48, II 20-30, Weiskohl 16-19, Rotkohl 15—16, Wirsing 17, Blumenkohl Stück II 50—65, III 35—50, IV 25—35, B 10—20, Erbsen 1819, Buschbohnen 22—23, Stan- genbohnen 30-35, Tomaten A III 4I—45, A I 35—40, A I 27—32, B 18-23, Zwiebeln 7. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWO) Normale Anlieferung, verhaltene Nach- Trage, Absatz schleppend, nachgebende Preise für Zwetschgen. Himbeeren und Schattenmorellen aus- laufend. Es erzielten: Johannisbeeren rot 22—28, Stachelbeeren 1718, Himbeeren B 40-46, Brom- beeren A 50—53, B 45, Schattenmorellen 20—30, B 10—19, Mirabellen A 31—39,. B 2030, C 812, Pflr- siche Ia 41, A 31—40, B 20-30, C 15—20, Hauspflau- men 13—15, B 10—12, Gute von Bry B 19—23, C 14 bis 19, Zimmers& 28—32, B 20—27, C 6—9, Eisen- thäler 11—18, B 7-10, Lützelsachsener Frühzwetsch- gen A 13—16, B 8—12, The Czar 19—23, B 14138, Reineclauden A 14—18, B 10-13, Aprikosen A 65 bis 72, B 55—64, Aepfel A 21—27, B 12—20, Blei- birnen A 2022, B 16—19, Birnen Treveaux A 32 bis 39, B 20—31, Gurken Stück 1 28—31, II 22—27, Stangenbohnen I 28—32, II 24—27, Buschbohnen 20 bis 25. NE-Metalle Elektrolytkupfer f. Leitzwecke, DEL. 285,75—288,75 Blei in Kabeln 114,00—115,00 Aluminium für Leitzwecke 240,00—242,00 Westdeutscher Zinnpreis 902,00 nungsstrafen verhängt wurden. Bei den anderen„Schwarzarbeitern“ handelt es sich aber offensichtlich um Opfer des— im Ein- Sang dieses Artikels erwähnten— Dschun- Sels sozialpolitischer Maßnahmen(Siehe Schlußbemerkung). Hier wurde bei Arbeitsaufnahme über- sehen, daß die„Durststrecke“ bis zum ersten Lohnempfang nicht mit Arbeitslosenunter- stützung überbrückt werden darf; dort wurde ein Trinkgeld nicht als Arbeitslohn angesehen. Wieder an anderer Stelle, hat die Not„mit dem lieben Gelde auszukom- men“ den Verführer gespielt und es wurde „zur Anschaffung nötigster Dinge“ noch etwas„hinzuverdient“. Man sollte bei der Verfolgung der Aerm- sten unter den Armen immer daran den- ken, daß soziale Einrichtungen nicht nur Buchstabenwerk sind, sondern dem Men- schen angepaßt werden müssen. Gewiß es muß Ordnung geschaffen werden, muß ver- mieden werden, daß jemand zu Unrecht Unterstützungen empfängt. Aber die Ar- beitslosen— besser gesagt: Die Armen, die Arbeitslosenunterstützung beziehen müssen — deswegen zum Gegenstand einer Fahn- dungsaktion zu machen, an der sich das Landesarbeitsgericht und achtzehn Organi- sationen beteiligen, scheint doch etwas über- trieben. Wäre es nicht besser gewesen, die Gesetzgebung im Vorhinein so zu gestalten, daß solche Aktionen überflüssig würden? Im übrigen, warum eigentlich nur Jagd auf Arbeitslose. Warum denn eigentlich nicht auch Jagd auf Verwaltungen(vielleicht Kommunen), die vielfach in eigennütziger Weise am Arbeitslosenstock zehren? Da gibt es Kommunen, die ihre Fürsorge-Unter- stützungsempfänger auf einmal anstellen, obwohl sie auf deren Arbeit gut und gerne verzichten könnten, insbesondere, wenn es sich um Leute handelt, deren Arbeitswert infolge Alters oder Invalidität ungefähr bei Null liegt. Nach gewisser Zeit— zufällig an dem Tage, an dem Anspruch auf Arbeits- josen unterstützung entsteht— wird dann der Mann(oder die Frau)„mangels Arbeit“ entlassen und bezieht Arbeitslosenunter- stützung ete.. Die schlauen Stadtkämme- rer reiben sich aber freudig ihre(sehr spar- samen) Händchen. Fürsorgeunterstützung aus kommunalen Mitteln braucht nicht mehr gezahlt zu werden. Eine Jagd auf diesen Mißbrauch mit der Arbeitslosen unterstützung wäre vielleicht rentabler, trüge vielleicht mehr zur„Berei- nigung des Sozialkatasters“ bei, als die Fahndung in den Elendswohnungen der wirklich Arbeitslosen. Eine Schlugbemerkung ist noch fällig, um allen Mißverständnissen vorzubeugen, Die- ser Artikel soll folgende Menschen nicht in Schutz nehmen bzw. verteidigen: 1. Schwarzarbeiter, die Arbeitslosenunter- Stüützung beziehen, obwohl sie durch Schwarzarbeit genug verdienen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten; 2. Schwarzarbeit begünstigende Arbeitgeber, die mittels Hehlerei Lohn sparen wollen, weil die Arbeitslosenunterstützung bezie- hende Arbeitskraft billiger ist, als eine Arbeitskraft, die auf den Nebenerwerb (Arbeitslosen unterstützung) verzichten muß. 5 Mit letzten Absätzen sind selbstverständ- lich auch jene Fälle gemeint, in denen Be- zieher von Arbeitslosenunterstützung dem steuerzahlenden Handwerk Arbeit wegneh⸗ men, indem herumgepfuscht wird. Diese Situation ist besonders grotesk, weil ja ein Teil der Arbeitslosenunterstützung aus den Steuerzahlungen jener Kreise stammt, denen dann diese Kategorie von Schwarzarbeitern Arbeit wegnimrat. Mit dem mehrmals zitierten Dschungel sozialpolitischer Maßnahmen sind alle ge- setzlichen Unklarheiten und Unebenheiten gemeint. Ein Beispiel für viele: Seit eh und je gab es„Saisonarbeiter“, Berufe, die wäh- rend einer bestimmten Jahreszeit lohn- empfangend ausgeübt wurden, aber dennoch eine Art von Nebenerwerb darstellten, Die Saisonarbeiter sind meist Landwirte, oder deren Angehörige, die sich aus saisonalen Gründen nicht das ganze Jahr hindurch ver- dingen können, das ganze Jahr hindurch aber auch nicht am eigenen Hof, bzw. dem der Angehörigen volle Beschäftigung finden. Es ist grotesk, daß nun aus diesen„Saison- arbeitern“ flugs„Arbeitslosen unterstützung empfangende Arbeitslose“ werden, wenn es ihnen gelingt, ihre saisonale Beschäftigung um nur einen Tag über ein halbes Jahr hin- auszuziehen. F. O. Weber SOMMER Schloss VERKAUF ,, ., , 7 2 25 e, 2 . 1 55 1 , , , , . , 2 2 , , 7 Herren-Kleidung Damen-Kleidung Hinder-Nleiduna Schecks der KKB und BBB werden in Zohlung genommen bas gekleidungshaus in Mannheim seit 1890 von den Planken bis zum Sackslemarket 05 1-6 u, , ,. u; 4 He ,. . 5 5 8. 2 r e rr e. 5 1 Seite 8 25 MORGEN Mittwoch, 4. August 1934“/ Nr MI Ar. 17 Immer beacßien „ Aöglich rösttrisch! S UDTAND- KAFFEE aus eigener moderner Sicht-Rösterei! Unsere preiswerte Sorte: Vücland. freitags. Kartee 239 õsſlich-nregend ergiebig 125 g Am 2. August 1954 verschied nach kurzer Krankheit unsere liebe, gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Maria Fischer woe. geb. Huppuch Wohlvorbereitet durch die hl. 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Theodor Joseph Konrad Korzeniowski hieß der Mensch, der vor fast hundert Jah- ren(1857) in Ostpolen geboren und ein großer Epiker westlichen Gepräges wurde. Als Joseph Conrad hat er ein unvergäng- liches Ruhmesblatt der englischen Literatur — in einem klassischen Englisch(wie John Galsworthy bezeugte)— geschaffen. Dabei lernte erst der Zwanzigjährige die Sprache seiner späteren Dichtungen. Ein Menschenalter nach seinem Tod hat es den Anschein, als sei der vielgepriesene Dichter des Meeres! sein Leben lang miß- deutet worden, Freilich hat er das Meer als den ewigen Schauplatz des ewigen Kampfes der Menschen auf den Schiffen und an den Küsten mit geradezu homerischer Kraft be- schrieben. Doch ist im Rückblick von unse- rem Hier und Heute diese Meeresschau nicht das gewandelte Bild der unendlichen Ebenen Sarmatiens— genau so schwer- mütig, erhaben und unbarmherzig wie die groben Wasserwüsten rings um die Konti- nente? Das nämlich war das Urerlebnis des Späteren Seefahrers Conrad, der mit einer fast komischen Pedanterie seinen Kritikern verrrechnete, daß nur„zehn Prozent seiner Bücher auf den Meeren spiele“. Der Sech⸗ ziger flehte einen Freund an, ihn endlich „Von diesem Rattenschwanz von Schiffen zu befreien“. Abermals im Rückblick erscheinen dieses Hadern und Flehen des inzwischen Welt- berühmten verständlich. Wie so oft in der Geschichte der Künste erwuchs auch ihm Er- folg aus Mißgverstehen. Joseph Conrad war sehr viel reicher, größer, tiefer— ein Genie des epischen Sinnbilds vom Leben über- haupt, der— nach seinem eigenen Bekennt- nis—„wie ein Kohlenarbeiter im Schacht arbeiten und alle seine englischen Sätze aus dem tiefsten Dunkel holen mußte.“ Doch das Dunkel wird mit westlichen Augen durchdrungen, aus dem Geist des Westens bewältigt. Er ist das Dunkel um die leidende Seele des einzelnen. Von hier aus wird seine Ablehnung alles Russischen begreiflich:„Ich kann nicht einmal das Koultur-Ch ane Die erste Kollektiv-Ausstellung des Laien- malers Anton von Braunmühl wurde in der Stäcktischen Galerie Rosenheim eröffnet. Der Ausstellende, der Professor für Psychiatrie und Neuropathologie an der Universität München und Leiter der Heil- und Pflegeanstalt Haar ist, zeigt sein Gesamtwerk, 56 Oelbilder, die, ausschließlich mit dem Spachtel gearbeitet, Landschaftsmotive und Themen aus dem Randgebiet seiner wissenschaftlichen Arbeit darstellen. Vom Thema her fand das Bild„Der Neid in der Wissenschaft“ größtes Interesse. Das Bild zeigt auf schwarzem Hintergrund, der durch Lichtpunkte erhellt ist, einen zin- noberroten Strich in der Form eines Kriech- leres, das sich quer durch den gesamten Raum erstreckt. Das Gesamtwerk Braunmühls, das impressionistischen Charakter trägt und durch eine temperamentvolle und kühne Komposition auffällt, entstand im Zeitraum der letzten acht Jahrs, Die Inregung zur Malerei empfing Prof. Braummühl durch den Kauf von Farben für einen Maler, der 1946 sein Patient war und essen Heilung er durch Arbeitstherapie zu Psschleunigen versuchte. Seither benutzt der Wissenschaftler jede freie Minute zum Malen. Die Ausstellung bleibt den August hindurch geöffnet. Der Verein„Industriereform“, dessen Zweck ist, der Allgemeinheit eine sinnvolle Gestal- tung ihrer Umwelt durch Förderung der Her- Stellung und Verbreitung formvollendeter In- dustrieerzeugnisse zu ermöglichen, wurde in Essen unter Führung des Arbeitskreises für industrielle Formgebung im Bundesverband der deutschen Industrie gegründet. Im Autorenwettbewerb der Stadt München erhielt der 26 Jahre alte Peter Hacks für sein Schauspiel„Eröffnung des indischen Zeit- alters“ vom Preisrichterkollegium der Münch- ner Kammerspiele den ersten Preis(2000 Mark). Den 2. Preis erhielt der 35 Jahre alte Rolf Honold für das Schauspiel„Du hast uns hier fliegen gesehen, wie das Gesetz es be- fahl“. Die Autoren Gerhard Aberle und Kar! Meissner erhielten Förderungsbeiträge. Der Opernsänger Dr. Tino di Costa aus Kaiserslautern ist auf der Fahrt in sein neues Engagement nach Bielefeld am Montag auf der Autobahn bei Bottrop tödlich verunglückt. Werner Krauss soll! sich bereit erklärt haben, im Sommerhäuser„Torturm“ Theater ein Gastspiel zu geben,„wenn sich dadurch die Behörden von neuen, übereilten Maßnah- men abhalten ließen“.— Wie berichtet, soll das„kleinste Theater Deutschlands“ auf Grund baupolizeilicher Bedenken geschlossen werden. n des Westens odestag am 3. Aogust russische Alphabet schreiben“, In meinen Ohren klingt das alles(gemeint ist Dosto- jewski) wie wildes Gebrüll aus vorgeschicht- lichen Zeiten“,„Polens Lebensinhalt war zum größten Teil der tödliche Kampf gegen den in der Nähe lauernden asiatischen Despotismus“,„Ich verlange, als ein Mensch von westlicher Art angesehen zu werden, weil ich meinem Gefühl nach mit dieser Art Vollkommen übereinstimme.“ Die vier Sätze, die aus den Romanen, Werkbriefen und Aufzeichnungen seiner Frau beliebig zu ergänzen wären, weisen den östlichen Tragiker des Westens auf eine bezeichnende Weise aus. In diesem Lichte werden die Romane Der Geheimagent und Mit den Augen des Westens! von einer geradezu erschütternden Aktualität. Freunde werden Verräter, Feinde Bundesgenossen. Entwurzelung und Verlumpung wuchern unter kleinkarierter Ehrsamkeit'. Das Grauen wächst in Aeschyleische, als das Blut des Verräters nach dem Blute des Verrate- nen drängt. Bevor die Vereinigung erfolgt, wird jener durch eine seltsame Rache- Söttin' vernichtet, die als ein weiterer Ver- Täter und Polizeiagent schließlich entlarvt Wird. Es ist die ewige Krise der Formlosig- keit, die Rußland heißt und in ihrer bol- schewistischen Dynamik heute die Welt be- droht. Sie hat auch die Gleichgewichts- störung Deutschlands zwischen Ost und West verschuldet. Das Thema hat Joseph Conrad ver mehr als fünfzig Jahren auf unvergleichliche Weise gestaltet. Er wußte bis in das letzte Faserwerk seiner vielflechtigen Seele um „die Eigenheit russischer Naturen, die für den Reiz abstrakter Ideen auch dann emp- känglich sind, wenn sie in hochdramatische Aktionen verwickelt sind“. Denn schließlich ist ja auch der seefahrende Engländer Lord Jim“ auf den unberechenbaren Meeren das Opfer eines geheimen Verrats Und Kapitän Lingard(in Die Rettung) darf als das ideale Gegenbild der Treue aus der fast übermenschlichen Kraft der Seele und des Charakters gewertet werden— die Frucht Westlicher Erziehung durch die Kette unge- zählter Geschlechter. Dazu gehört auch die vollständige Wahr- heit in der Darstellung, um die Joseph Conrad durch die Tage und Nächte fort red- lich gerungen hat.„Ich habe immer ver- sucht, dem, was ich schrieb, den Geist der Menschenliebe einzuhauchen. Und ich habe es sehr ernst genommen Der gebürtige Pole, der solches bekannte, teilte Abneigung und Grauen des Westens vor der„unauslöschlichen Verachtung jedes russischen Beamten für die Wahrheit“. Gerhart Pohl Vorher Nachher 3 1 1„ 1 j 5 5 7 vator, Profess Beispiele dus der Ausstellung„Wiedergewonnene Schönheit“ in Freiburg im Breisgau, in der der Restaurator und Konservator, fessor Hübner, seine„Klinik für Kunstwerke“ der Gffentlichkeit zugänglich macht. Hier ein von Anselm Feuerbach gemaltes Bildnis der Schwester des Künstlers vor und nach der Behandlung durch den Restaurator. Hondebisse 2 U verkaufen von M. V. Ben-. gavrièl Cerusqlem) Die Geschichte— damit Sie sie besser verstehen, sei es vorausgeschickt— spielte zur Zeit, da die Türken noch in Jaffa herrschten oder besser gesagt: die türkische Polizei des großmächtigen Sultans, dessen Namen ich natürlich längst schon vergessen habe. Es war— dieser Polizei wegen eine höllisch schlechte Zeit, da die Händler in den Basaren der Bande des Großen Os- man, daß heißt also uns, den Krieg angesagt und sich, gegen ein entsprechendes Bak- schisch natürlich, die Hilfe Hassans, des Polizisten Nummer dreiunddreißgig gesichert hatten. Eines Tages nun wurde der Schwarze Vishaq, eines der wichtigsten Mitglieder aus unserer Bande, von einem Hund gebissen. Die Händler freuten sich, aber da gerade ein paar Touristen Vorbeigingen, mußte ihn Hassan, der in der Nähe Kaffee „Wiedergewonnene Schönheiten“ 20 einer Ausstellung des Freiburger Im Freiburger Augustinermuseum ist eine Ausstellung eröffnet worden, die zum ersten Male auch dem Laien einen Einblick in die Arbeiten, die Methoden und die Möglichkei- ten des Restaurators und Konservators gibt. Bis jetzt konnte man höchstens in vereinzel- ten Ausstellungen einige restaurierte, vor dem Verfall gerettete Kunstwerke sehen. Der Freiburger Restaurator Prof. Paul Hübner geht mit seiner Ausstellung„Wieder- gewonnene Schönheiten“ weiter: er stellt Photos und Originale aus, die den Zustand vor und nach der Bearbeitung zeigen, ja, er zeigt sogar Originale, die erst teilweise restau- riert sind und so die Wirkung der Behandlung besonders deutlich erkennen lassen. Zu Hübners„Patienten“— er selbst be- zeichnet sich als einen„Arzt“ für Kunstwerke — gehören nicht nur vom oxydierten Firnis verdunkelte Bilder oder von Holzwürmern zerfressene Holz- Plastiken, sondern auch jahrhunderte alte Münzen, Schmuckstücke und Waffen aus alten Gräbern, vom Verfall bedrohte Bücher und Gläser und von Schim- mel überzogene Gewebe. So hat Hübner zum Beispiel von einer völlig zerfressenen Holz- tafel eines Gemäldes die Farbschicht eines Bildes aus der Schule Lukas Cranachs ab- Selöst und unversehrt abf einen neuen Holz- rund übertragen. Oder er setzte ein Kruzi- fix aus dem 14. Jahrhundert, das durch Wurmfraß eines Tages in kleine und kleinste Bruchstücke auseinanderfiel, mit Hilfe einer Plastikinasse genau wieder zusammen. Dem Freiburger Restaurator ist auch die Rettung der sogenannten„tironischen Noten“ zu dan- Restcuratots Professor Paul Höbner ken, einer Aufzeichnung der lateinischen Kurzschrift Ciceros aus dem 8. Jahrhun- Aert. Die 140 Pergamentblätter dieses Bandes Warelli durch die Hitze eines Brandes nach einem Bombenangriff wie von einer Panzer- Faust zusammengepreßt worden. Hübner ge- lang es, Blatt für Blatt loszulösen, zu spannen und zu trocknen, so daß die Aufzeichnungen heute wieder einwandfrei benutzbar sind. Er brauchte für diese Arbeit fast ein Jahr. Im Mittelpunkt von Hübners Tätigkeit steht aber die„Wiedergeburt“ der Kunst- Werke, die ihren Tribut an die wechselnden Schönheitsempfindungen der Zeit zahlen mußten und mehrfach, zwei-, drei-, ja fünf- mal übermalt wurden, wie der herrliche Tie- fenbronner Alter von Lukas Moser aus dem Jahre 1431. Hübner löst von diesen übermal- ten Bildern und Plastiken nach sorgfältiger Analyse ihrer chemischen Zusammensetzung mit genau dosierten Salben Schicht um Schicht, bis er auf den Originalfirnis stößt. Die Originalfarben wirken dann so frisch und leuchtend, als wenn die Werke erst vor kurzer Zeit aus dem Atelier gekommen Wären. Als Hübner in dieser Art auch am Altar des Hans Baldung Grien im Freiburger Münster verfuhr, erhoben sich in der Schweiz heftige Stimmen der Kritik. Man warf Hübner vor, er habe den„Galerieton“ des Werkes zerstört und der Altar wirke heute viel zu grell und bunt. Aber Hübner steht auf dem Standpunkt, daß für uns heute nur das Original entscheidend sein kann, so wie es der Künstler geschaffen hat, und nicht das, was Natur und Menschen später hinzugefügt haben. Jürgen E. Buschkiel. trank, ins Spital bringen. Eine Woche, oder Vielleicht waren es zehn Tage, später kam Vishad zurück. Sie hätten ihn nicht erkannt. Dick, ausgefressen, eine neue Galabiye am Leib und zwölf Zigaretten im Gürtel, 80 kam er an und unterm Arm hatte er ein Paar sichtlich gestohlene Spitalschuhe. Vor Allem erzählte er natürlich von den Wun- dern des Spitals. Bei meinem Augel schrie er, man bekommt jeden Tag zu essen, sogar mehrere Male, so daß man die Prügel, die der Oberaufseher gelegentlich zu verteilen beliebt, und auch die verdammten Injek- tionen in den Bauch gern in Kauf nimmt. In diesem Augenblick dachte jeder der Burschen der Bande das gleiche: Wie kommt man ins Spital? Osman aber war wortlos aufgestanden und weggegangen. Am Nachmittag traf ich ihn ganz oben in der Adjami. Er schnitt eben einem gro- gen Hund den Schädel ab. Ehe ich noch ein Wort sprechen konnte, fuhr er mich an: Wenn du jetzt fragst, ob ich den Hund essen Will, schlag ich dir die Zähne ein! Nun, ich fragte infolge dessen nicht und schaute ihm interessiert zu, wie er zwischen die Kinn- packen des Hundeschädels eine Art Spring- feder befestigte, Ich sagte auch nichts, als er durch einen einfachen Pruck das Hunde- Maul- auf- und zuschnappen lieg. Und als er mich fragte, ob ich die Sache verstünde, schnalzte ich wortlos mit der Zunge, was in unseren Gegenden als Verneinung gilt. Das ist der Eintrittsschein ins Regierungsspital, sagte er. Gib deinen Arm her und du bist in einer halben Stunde im Spital. Nun also: Osman begann Hundebisse zu verkaufen. En gros und en detail je nach Bedarf. Das Geschäft nahm sofort eine ge- Waltige Ausdehnung an, die Bande, in deren Kasse natürlich die Einnahmen flossen, dachte nicht mehr mit Neid an die Insassen des Spitals, und die Regierung, die neue Betten einstellen mußte, begann sich all- mählich zu wundern, Da aber zwischen dem Sichwundern der Regierung und den sich daraus ergebenden Konsequenzen eine un- geheure Masse von Schreibereien und Ur- lauben von Beamten liegt, blühte dieses schöne und zukrative Geschäft weiter. Es hatte nur einen Nachteil: man mußte alle paar Tage einen neuen Hund fangen, denn unsere Kundschaft wollte sich merkwürdi- ger weise von keinem Hund beißen làssen, der bereits ein wenig roch. Es waren da- mals mächtig feine Leute in Jaffa! Hunde- köpfe ohne den dazugehörigen Körper Ha- ben aber schon die Eigenschaft, nach ein paar Tagen in auffallender Weise zu rie- chen. Die Bande war daher mit einer fast ununterbrochenen Hundejagd beschäftigt, so Pressedienst Willy Pragher daß der Hundevorrat von Jaffa sich stark 20 lichten begann. Aber ehe wir noch daran denken mußten, Hunde aus anderen Orten zu beziehen, brach unser Unternehmen lei- der zusammen. Und zwar, wie Sie sich den- ken können, durch Hassan, den Polizisten, Eines Tages nämlich kam dieses Kultur- hindernis zu Osman; nicht aber wie sonst als sehr groger Herr, sondern als Kleiner lausiger Bittsteller. Er klagte vor sich hin, daß eine Inspektion bevorstünde und daf er daher dringend ins Spital müsse, aber keine Krankheit auftreiben könne. Ob Os: man ihm mit einem kleinen Hundebiss aus- helfen würde. Osman dachte nach. Sein Ge- sicht war wie immer undurchsichtig, aber ich, der ihn genau kannte, wußte, daß kein Anerbieten der Welt seinen Haß gegen Has- san vernichten könnte. Zehn Minuten etwa schwieg er, während der Polizist vor sich binwinselte. Schließlich knurrte er, daß er einverstanden sei. Der Polizist hielt den Arm hin. Osman aber schüttelte den Kopf und meinte, daß es bei der Regierung Verdacht erregen würde, wenn die Hunde von Jaffa immer nur in den Arm bissen. Das Gesetz müsse sich daher auf den Bauch legen, sagte er, Auf den Bauch? brüllte Hassan, soweit ihm sein Zähneklappern das Brüllen erlaubte, Jawohl auf den Bauch, antwortete der Große Osman mit dem Charm eines Scha- Kals, denn der Hundekopf wird Euer Wohl- geboren in das, gesetzliche Gesäß beißen. Hassan mußte sich also auf den Bauch le- gen. Dann öffnete Osman das Hundemaul, stieg einen Pfiff aus und ließ es zuschnap- ben. Hassan schrie gellend auf, denn Was diese Körpergegend betrifft, sammeln sich bei den meisten Polizisten alle Sentiments in dieser Gegend. Einen Augenblick stand Os- man wortlos da, dann drehte er sich um— und ging weg. Du Teufel, dein Vater sei verflucht, nimmt den Hundekopf von mit 1 weg, schrie der Polizist und sprang wild um- her. Als gar einer schrie: O Hassan, es ist der Kopf eines tollen Hundes! ließ das Geset! jäh von seinem Tanz ab und rannte, hinter ihm halb Jaffa und ein auf- und absprin- gender Hundekopf, schreiend ins Hospital Das war das grandiose Ende unseres Un- ternehmens. Hassan nämlich, der beinahe Die indische Erbschaft EIN ROMAN VON HORST BIE RNA T H Copyright 1933 by„Mannheimer Morgen“ * 46. Fortsetzung Die Gelegenheit, Charakter zu beweisen, bot sich ihr noch am gleichen Nachmittag, Als sie in die Stadt lief, um für das blaue Kleid eine Rolle Nähseide und ein paar Meter Spitze zu besorgen. Sie entdeckte Helmuth Krönlein zu spät, um noch aus- weichen zu können, und er stellte sich ihr mit der großen Mappe, die er schleppte, mitten in den Weg, als sie verstört und ge- hetzt an ihm vorüberbrechen wollte: He, Lottekind, daß ich dich doch einmal er- Wäsche! Jetzt kommst du mir aber nicht aus!“ „Laß mich oder ich klebe dir mitten auf der Straße eine ins Gesicht, du Schuft!“ „Das kannst du tun— aber erst dann, Wenn du mich angehört hast!“ Er packte ihren Arm und hielt sie so fest, daß sein Griff sie schmerzte. „Wenn du mich nicht augenblicklich losläßt, schreie ich um Hilfe!“ zischte sie ihm an und öffnete schon den Mund. Warte damit noch eine Sekunde, und danm schreie meinetwegen so laut du Willst. Aber jetzt wirst du mir zuhören: Das Mädchen, das deine Mutter in meinem Atelier sah, heißt Mieze Schmischke und ist ein Berufsmodell, das ich mir von meinem Freund Walter Dickhut für ein paar Tage alusgeborgt hatte, um meine Reiseplakate Hinzukriegen. Hier in dieser Mappe, kannst du die dicke Miezi etwas dünner, als sie in Wirklichkeit ist, zwanzigmal sehen, wenn du darauf Wert legst. So—— das ist die Wahrheit! Und jetzt schrei, wenn du noch schreien magst! Oder schäm dich lieber in Grund und Boden, daß du dem Geschwätz sofort und ohne dich zu besinnen geglaubt hast! Deiner Mutter nehme ich es nicht ein- mal übel, denn der Augenschein sprach gegen mich. Aber daß du kein Vertrauen zu mir gehabt hast, das ist traurig,— ah, das ist mehr als traurig, das ist beschä- mend!“ Er ließ sie zornig los und machte eine Bewegung, als wolle er sich zum Gehen wenden, und jetzt war sie es, die nach seinem Arm griff und ihn festhielt. „Weshalb hast du mir das nicht früher gesagt?“ „Ich habe tagelang in der Nähe eurer Wohnung auf dich gewartet! Sag mir nicht, daß du es nicht gewußt hast! Und wenn du mir mit dem Autojüngling vielleicht im- ponieren wolltest— da kann ich doch nur lachen!— Weshalb bist du nicht ge- kommen?“ „Kannst du dir nicht vorstellen, wie ver- letzt und empört und beleidigt ich war?“ „Nein!“ schrie er wütend,„soviel Phan- tasie besitze ich nicht, soviel unanständige Phantasie, um mir vorzustellen, daß ich zu dir so wenig Vertrauen gehabt hätte wie du zu mir! Zum mindesten hätte ich dich erwürgt! Und dabei hätte es sich ja dann herausgestellt, daß die Sache keinen Mord Wert ist!“ „Du hättest ja schreiben können!“ „Damit der Brief von deiner Mutter unterschlagen wurde, wie?!“ „Meine Mutter unterschlägt Briefe!“ „Das möchte ich bezweifeln.“ ö „Wenn dir etwas an mir gelegen wäre, dann hättest du schon einen Weg zu mir gefunden. Aber du willst ja von mir nichts mehr wissen!“ keine in diesem Fall stark „Hör mit dem Unsinn auf! Sag mir lie- ber, was deine Mutter eigentlich bei mir wollte.“ „Was sie bei dir wollte, hat sich inzwi- schen von selbst erledigt. Darüber brauchst du dir nicht den Kopf zu zerbrechen. Ich gehe nach vier Wochen nach Düsseldorf, dann bist du mich los und kannst dir die Frau aussuchen, die besser zu dir paßt Als ich.“ ö „Schluß mit dem Blödsinn!“ sagte er sehr energisch und zog sie einfach mit. „Wohin du nach vier Wochen gehst, das wird sich noch herausstellen. Vorläufig gehst du mit mir zu Hietzinger einen an- ständigen Kaffee trinken!“ Er umschloßg ihre Hand und preßte sie, unbekümmert darum, daß sie mitten auf der Straße stan- den, an seine Brust:„Ach, Charlottchen, das waren scheußliche Tage! Ich war ganz krank vor lauter Herger über dieses blöde Mißverständnis „Hör auf!“ schnupfte sie,„sonst fange ich mitten auf der Straße zu heulen an, daß ich so dumm war.— Aber, daß du auch nicht einmal die Tür von deinem Atelier Zligesperrt hattest!“ 5 „Eben daran hätte deine Mutter es eigentlich merken können, daß mein Ge- wissen so rein war wie frisch gefallener Schnee!“ Fleischtöne als Kostüme, mein Herz. „Mich wolltest du im Kostüm zeich- nen, sagte sie mit einem leisen Unter- ton von Eifersucht. Miezi Schmischke hat bessere Ich habe hinterher stundenlang die Auslagen der Modehäuser abgeklappert und Miezi Schmischke mit den elegantesten und teuersten Modellen übermalt, die ich bei leider Jean Buttersemmel und bei Jennewein in den Schaufenstern entdecken konnte. Fräu- lein Schmischke lieferte sozusagen nur das Skelett— obwohl sie mit einem Skelett Wahrhaftig nicht die geringste Aehnlich- keit hat.“ „Jedenfalls ist dieses Fräulein Schmischke das letzte Mal bei dir gewesen!“ „Gut, sagte er düster,„ich nehme es als Ultimatum und werde deshalb bei Hiet- Zinger keinen Kaffee, sondern zwei große Steinhäger trinken— und dann kann der Tanz bei deinem alten Herrn von mir aus noch heute losgehen.“ 905 „Bleiben wir lieber beim Kaffee, Hel- muth— zuerst muß ich die Geschichte mit meiner Mutter in Ordnung bringen. Und außerdem fährt mein Vater übermorgen nach England.“ g b „Etwa um die Millionen abzuholen?“ fragte er unangenehm berührt. „So weit ist es noch nicht, ich glaube, er Will seine Angelegenheiten drüben nur ein wenig vorantreiben.— Aber was stört dich dabei noch? Die Millionen sind seine Millionen, und wir beide leben unser Leben, wenn es ihm nicht passen sollte, auch gegen seinen Willen. Ich bin mündig!“ „Und du wirst es nie bereuen, Char- lotte?“! 5; „Das kommt ganz auf dich an, mein Liebling.“ „Du packst mir eine schwere Verant- wortung auf Herausge verlag. aruckere chefreda stellv.: Dr. E. weber; Lokales: Nr. 80 016 „ 9. Jahre ee V Ahtre 8 Erme Milli woch dent geger stam nete präsi Der FDP) s es sei n zuschüs. Starke 1 zu gebe eigenen beträge sel Viel 8 ö Große Ham Hambu. beitneh. Alstersc Werke. verließ Hunder burgs v 2u Fuß Fahrräc Bundes reichen. te Gas- daß die stadt werden An „Vorrat der grö angriffe Mittwo steht, Gewerl und Ve gerufer trieben Ain Ark SVO Jai se Sie ve schaft, des St diesem rung d Gehalt. Stunde in dies erkann Sen Ve abgelel nicht l Nei den Verstand verloren hätte, gestand sofort Bon alles und die Regierung wußte endlich, woher die vielen Hundebisse kamen. Hassan wurde zwar aus der Polizei hinausgeschmis- Ber sen, aber was nach ihm kam, das können zone, Sie mir, meine Herren, glauben, war, Wenn mit eil möglich, noch schlimmer. rung (aus einem vom Flolle verlag, Darmstadt imitiat vorbereiteten Buch„Der Große Osman gen“ und seine Bande“). 8 Sowije „ einen „Versteh mich nicht falsch—, ich will Vier 0 von dir nicht behandelt werden, als ob ich untert aus Zucker bin. Ich habe keine Angst davor, 1 daß es uns einmal schlecht gehen könnte; Deuts aber was wir erleben, will ich mit dir ge- Sec meinsam erleben, die trockenen und die kel des B. den Zeiten. Ich will spüren, daß wir für ein. 1 0 d ander da sind. Das ist alles“ 8 Aus dem kleinen Besorgungsgang wurden heitsk zwei Stunden. Daheim war inzwischen die eines Nachmittagspost gekommen, Es waren nicht irgene mehr die Briefstapel der ersten Zeit nach aomm den Presseberichten über die Erbschaft, abel aukget es waren noch immer ansehnliche Mengen 5 von Briefen, in denen Erfinder ihre Patente 5 anpriesen, Fabrikanten Wilhelm Ströndle 8 Stille oder tätige Teilhaberschaft anboten Sicher und Dutzende von Leuten an dem Reichtum Gr der Ströndles einfach teilhaben wollten. Ein gegen Brief vom Britischen Schatzkanzleramt warf Bunde dabei, und Wilhelm Ströndle riß den Um Bunde schlag hastig auf. Mr. Fullard teilte ihm die E. mit, daß er seinen Besuch mit Verknggt h milite erwarte und gern bereit sei, ihn mit Ra Setzer und Tat zu unterstützen. Der Beschleuni- 80 sag gung seiner Sache könne es nützen, Wenn der Te er die seinerzeit als Kopien eingereichten Sichen Abstammungsunterlagen im Original oder n 15 N notariell beglaubigten Abschriften vorlegen ands Würde. ö 9 0 „Der Beschleunigung— hörst du, Mat- 1 ha,— der Beschleunigung!“ sagte er auf- 3 geregt.„Es sollte mich gar nicht Wundern, 3 wenn ich mit einem kleinen Scheck über en euts Paar Millionen vielleicht schon in wenige Tagen zurückkomme!“ Er fegte die übrige Post achtlos zur Seite und überließ es Wer- 21 ner, sich über die teilweise komisch dreisten gleru Angebote und Pumpversuche zu amüsieren, Fall „Lino-Werke—2“ fragte Werner plötz, dür lich,„bist du nicht einmal vor dem Kriege 1 für die Lino-Werke gereist?“ Schr Fortsetzung folst mit 1