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Koch; Sport: H. Schneekloth;: Land: C. Serr: Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. S park., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016. Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz C Geschäftsstellen: Mannheim, R, 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2, 80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3, 20 DM zuzügl. 34 Pf Zustellgebühr. Kreuzband bezug 3,20 DM einschl. Porto. Bei Ab- nholung im Verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Rezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. 9. Jahrgang/ Nr. 184/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 10. August 1954 Balkan-Militärpakt unterzeichnet Die Türkei, Griechenland und Jugoslawien verpflichten sich zu gemeinsamer Verteidigung BILe d.(UP/ dpa) Die Außenminister Griechenlands, der Türkei und Jugoslawiens unterzeichneten am Montag in dem slowenischen Kurort Bled(Jugoslawien) einen militärischen Bündnisvertrag, in dem die drei Länder sich verpflichten, jedem Angriff auf eines von ihnen unverzüglich gemeinsam entgegenzutreten. Das Bündnis ist zu- nächst auf 20 Jahre befristet und tritt in Kraft, sobald die letzte der drei Ratifi- zierungsurkunden in Athen deponiert worden ist, was in etwa zwei Monaten der Fall sein dürfte. Der Vertrag wurde in dem großen Mar- morsaal der Staatsvilla„Bled“ von den aubßenministern Stefanopulos(Grie- chenland), Köprülu(Türkei) und PO povie Gugoslawien) unterzeichnet. In dem Vertrag ist die Bildung eines„Stän digen Rates“ vorgesehen, der mindestens zweimal im Jahr zusammentreten und die Verteidigung der drei Länder koordinieren soll. Die drei Mächte kamen ferner überein, alle zwischen innen entstehenden Streitigkeiten auf fried- lichem Wege beizulegen und sich unter allen Umständen der Charta der Vereinten Natio- nen sowie den Beschlüssen des Sicherheits- rates zu unterwerfen. Eine besondere Klau- sel stellt fest, daß die Verpflichtungen Grie- chenlands und der Türkei als Mitglieder der NATO durch den Balkan-Militärpakt in kei- ner Weise berührt werden. in einem gemeinsamen Kommuniqué teil- ten die Außenminister nach der Unterzeich- nung mit, daß ihre Regierungen überein- gekommen seien, eine„Beratende Bal- kan- Versammlung“ zu bilden, die zu je einem Drittel aus Vertretern der drei drei Länder„und das Beispiel, das es für andere Völker darstellt“, würden— so hoffen sie— sich als wichtiger Beitrag zur weiteren Verminderung der internationalen Spannun- gen erweisen. Die drei Länder seien fest ent- schlossen, auf dem einmal eingeschlagenen Wege enger Zusammenarbeit weiter fortzu- schreiten. Bei der Erörterung ihrer Beziehun- gen zu den Nachbarstaaten seien sie zu dem Schluß gekommen, daß eine„Normalisierung der Beziehungen mit allen jenen, die dazu in Wirksamer Weise bereit sind, einen wichtigen Beitrag zur Festigung des Friedens“ darstelle. Aus dem Kommuniqué geht ferner her- vor, daß die Minister beschlossen haben, in Kürze eine Konferenz ihrer Generalstabs- chefs abzuhalten sowie ein„wissen- schaftliches Balkan- Institut zur Erforschung von Fragen gemeinsamen In- teresses auf dem Gebiete der Geschichte, der Geographie, der Ethnologie, der Wirtschaft usw.“ zu gründen. Die Gültigkeit des in Ankara abge- schlossenen Freundschaftspaktes der drei Länder wird durch eine Sonderbestimmung eee. a 5 „VV: 555000D Jege fg, oe an, 8. 8.. J . f 6 17 1 . M 275 5 5 ö e. Parlamente bestehen soll. In einem beson- deren Memorandum haben die Minister die Aufgaben und Grundsätze dieser Versamm- lung in groben Zügen umrissen, wobei sie keststellen, daß die Einzelheiten durch die drei Parlamente festgelegt werden sollen. In ihrem Kommuniqué geben die Außen- minister ferner bekannt, sie hätten die inter- nationale Situation ausführlich erörtert und seien zu dem Schluß gekommen, daß die un- mittelbare Kriegsgefahr in letzter Zeit gerin- ger geworden sei. Das Militärbündnis der des Militärbündnisses verlängert, so daß sie jetzt der Geltungsdauer des letzteren ent- spricht. Beide Verträge werden automatisch um je ein Jahr verlängert, falls sie nicht bei Ablauf der Frist von zwanzig Jahren ge- kündigt worden sind. Eine Erklärung des griechischen Außen- ministers, der Pakt stehe auch anderen Staa- ten zum Beitritt offen, wird dahin gedeutet, daß eine Beteiligung Italiens— die auch in Kreisen der NATO gewünscht wird— nichts in den Weg gelegt werden soll. Außer- Attlee auf dem Wege nach Peking Delegation der Labour-Party abgeflogen Empfang bei Malenkow'ꝰ London.(dpa/ UP) Acht Politiker der bri- tischen Labour Party unter Führung des Vorsitzenden Attlee sind am Montagnach- mittag von London über Moskau nach Peking abgeflogen. Der Delegation gehören auch der Generalsekretär der Labour Party, Morgan PhIiIIi ps, und der Führer des lin- ken Labour-Flügels, Aneurin Bevan, an. Die Politiker waren von dem„Chinesischen Volksinstitut für auswärtige Angelegenhei- ten“ eingeladen worden. Es ist das der erste amtliche Besuch west- licher Politiker in der chinesischen Volks- republik. Unterrichtete Kreise Londons hal- ten es für sicher, daß Attlee von dem sowje- tischen Ministerpräsidenten Malenkow und von Außenminister Molotow empfangen wird. Die Delegation bleibt zwei Tage in Moskau und wird am Sonntag in Peking erwartet. Auf ihrem Rückweg werden die Labour-Politiker Japan, Hongkong, Singa- bur, Rangun und Beirut besuchen. Vor seinem Abflug aus London wies Oppositionsführer Attlee Befürchtungen zu- rück, daß die China-Reise der Labour- Politiker zu Migverständnissen zwischen den USA und Großbritannien führen könnten. „de mehr wir über das chinesische Volk wissen um so besser“ sagte er. Attlee sprach die Hoffnung aus, mit dem chinesischen Außenminister Chou En Lai und ande- ren Regierungs mitgliedern zusammenzutref- en. Bevan sagte, er hoffe, daß der Besuch die Beziehungen zwischen Großbritannien und China verbessern und dazu beitragen werde, daß die chinesische Revolution nicht n die gleiche Isolation getrieben wird, in der die Sowjetunion so viele Jahre gewesen Seil. Generalsekretär Phillips meinte, daß der Besuch in China nur gutes bringen könne, sonders zu einer Zeit, in der China durch sein Verhalten auf der Genfer Konferenz angedeutet habe, daß es möglicherweise von seiner traditionellen Abgeschiedenheit und erschwiegenheit abrücken und zu einem esseren Verhältnis mit dem Westen kom- 1055 wolle. Da wir keine Regierungsdelega- aon sind, hoffen wir, mit vielen Menschen zusammenzutreffen und mit ihnen ganz offen sprechen zu können.“ Der Delegation gehören neben Attlee, Phillips und Bevan der frühere Minister Edith Summerskill und die Vorstandsmit- glieder Burke, Earnshow, Franklin und Watson an. dem wird durch eine Aeuherung des jugosla- wischen Außenministers bestätigt, daß die Paktpartner schon jetzt in positiver Form ihre Beziehungen zu einem System der kol- lektiven Verteidigung Europas erwogen haben. Im amerikanischen Außenministerium wurde die Unterzeichnung des Balkanpaktes Als„Vielversprechender Schritt“ zur einer Lö- sung der Triestfrage bezeichnet. Sachverstän- dige in Balkanfragen begrüßten den Pakt als einen wichtigen Vertrag zur Schließung einer gefährlichen Lücke des Systems der west- lichen Verteidigung. Die Unterzeichnung ist auch in London allgemein begrüßt worden. Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte, das Bündnis werde zweifellos zur Konsolidierung der politischen und militärischen Verhältnisse auf dem Balkan beitragen. Es sei zu hoffen, daß dem Abschluß dieses Bündnisses eine Besserung der Beziehungen zwischen Jugo- slawien und Italien folgen werde.— Die Unterzeichnung des Balkanpaktes wurde in offiziellen französischen Kreisen als ein wesentlicher Faktor für die Sicherheit jenes Gebietes und ganz Europas gewertet. Man Aubert gleichzeitig die Hoffnung, daß in ab- sehbarer Zukunft auch die Beziehungen zwi- schen dem Balkanpakt und der NATO ge- regelt werden können, die bisher noch nicht präzis genug definiert seien. Bonner Regie- rungskreise begrüßten das Verteidigungs- abkommen von Bled als wichtigen Beitrag zur Verteidigung der freien Welt und zur Abrundung des westlichen Verteidigungs- systems im Südosten Europas. ee Der Freundschaftspakt der Balkan-Länder nunmehr durch die Unterzeichnung eines Militärbündnisses, in dem sich die Staaten verpflichten, einem etwaigen Angrißf gemeinsam zu begegnen, wesentlich erweitert und gefestigt worden. Unser Bild zeigt den griechischen Jugoslawien, Griechenland und Türkei ist Außenminister Stefan o pνο,m(inks) und den türkischen Außenminister Kr uν (Mitte) beim Empfang durch ikren jugoslawischen Kollegen Bebler in Bled, wo das Militärbündnis unterzeicknet wurde. Widerspruchsvolle Streik-Meldungen aus Bayern Neuer Vermittlungsvorschlag des Ar München.(dpa/ UP) Der nach dem Schei- tern der Lohnverhandlungen in der baye- rischen Metallindustrie ausgerufene Streik ist am Montagmorgen in den meisten Metall- betrieben Bayerns angelaufen Die Industrie- gewerkschaft Metall fordert eine Erhöhung des Ecklohns um 12 Pfennig und eine Auf- besserung der Gehälter um 12 Prozent. Der Verein der bayerischen Metallindustrie er- klärte sich dagegen bereit vom Ecklohn aus- gehend, die Löhne von unten nach oben um 2 bis 10 Pfennige und die Gehälter um 4 Prozent zu erhöhen. Die Ange- stellten der bayerischen Metallindustrie, so- weit sie der Deutschen Angestelltengewerk⸗ schaft angehören, sind von dem Streik nicht betroffen. Die DAG hat mit den Arbeit- gebern eine Vereinbarung über eine 5½ pro- zentige Erhöhung der Gehälter entworfen, über deren Annahme am Freitag entschieden werden soll. Nach Angaben der IG Metall ist die Mehrheit der rund 220 000 Arbeiter der bayerischen Metallindustrie der Streikauf- forderung der Gewerkschaft gefolgt. Der Verband der bayerischen Metallindustrie erklärt demgegenüber, daß nur höchstens 50 Prozent der Arbeitnehmer streiken. Am Montag zeigte sich, daß bei der Mehrzahl der kleinen Betriebe die Arbeiterschaft zum Teil weiterarbeitet, während viele Groß- betriebe stilliegen. Sie weist den Stand- punkt der Arbeitgeber, daß Beteiligung am Streik ein Grund für fristlose Entlassung sei. unter Hinweis auf das im Grundgesetz gewährte Koalitionsrecht entschieden zurück. Der bayerische Arbeitsminister Dr. OGehsle unterbreitete am Montag der 18 Metall und den Vertretern der Arbeitgeber einen Einigungsvorschlag. Bei Redaktions- schlug lag eine Stellungnahme der Tarif- kommission der IG Metall noch nicht vor. Hamburger Senat macht neuen Vorschlag (E. K.-Eig.-Ber.) Um einen Ausweg aus der festgefahrenen Streiksituation in Ham- burg zu finden, übermittelte der Senat am Montag der Gewerkschaft GTV einen neuen Vorschlag, wonach die Arbeit bei den Gas- und Wasserwerken und bei der Hochbahn- gesellschaft spätestens am Donnerstag wie- der aufgenommen werden soll. Als neuer Tarif soll vorerst eine drei- prozentige Gehältererhöhung und eine Stundenlohnerhöhung um fünf Pfennig gel- ten. Dies entspricht dem Entscheid des Schlichters, Dr. Stenzel, vom Donners- tag, der vom Senat angenommen, von den Belegschaften der drei Versorgungsbetriebe jedoch in einer Urabstimmung am Wochen- ende abgelehnt worden war. Nach dem Vor- schlag des Senats soll über die Mehrforde- rung der Gewerkschaften ein neues Schieds- beitsministers/ Dr. Adenauer über die Lohnbewegungen„sehr besorgt“ gericht verhandeln, dessen Entscheidung sich beide Parteien im voraus widerspruchslos zu unterwerfen haben. 5 Bundeskanzler Adenauer zeigte sich durch die jüngste Streikentwicklung in der Bundes blik„sehr besorgt“. Die Presse- dienste der CDU/ CSV und der FDP warnten am Montag vor den Schäden, die dem ganzen Volk durch die gewerkschaftlichen Kampf- maßnahmen entstehen können. Der Vor- sitzende der FDP, Pr. Dehler, erklärte am Montag in Bonn, der DGB habe bewußt mit „falschen Argumenten und mit tückischer Methode“ die Kettenreaktion der Lohn- kämpfe ausgelöst. Wiederaufnahme abgebrochener Verhandlungen (tz.-Eig.-Ber.) Die am Mittwoch vergan- gener Woche ergebnislos abgebrochenen Lohnverhandlungen zwischen der Gewerk- schaft GTV einerseits sowie der Tarifgemein- schaft Deutscher Länder und der Vereinigung kommunaler Arbeitgeber andererseits wer- den am Donnerstag in Bad Cannstatt wieder aufgenommen werden. Neutrale Kommission soll eingreifen Vorschlag Portugals an Indien wegen der Spannungen um Goa Lissabon.(UP/ dpa) Portugal schlug Indien am Montag die Bildung einer neutralen Sechs-Mächte- Kommission zur Untersuchung der Lage in Goa vor, die ihre Arbeit auf- nehmen sollte, ehe es zu einem Blutvergießen kommt. Die portugiesische Regierung hat an Indien eine entsprechende Note gerichtet und die indische Regierung gleichzeitig auf- gefordert, auf diesen Vorschlag bis heute, Dienstagmittag, zu antworten. Paulo Cunha, Zwischen Gesfern und Morgen Die Vorwürfe der FDP in Rheinland- Pfalz gegen die Landespolitik der CDU wurden am Montag von der CDU zurück- gewiesen. In der Erklärung heißt es, gerade die FDP habe wiederholt die Politik der Landesregierung gestört und gefährdet. Dr. Adenauer ließ sich am Montag durch seinen persönlichen Referenten, Regierungs- direktor Hans Kilb, über aktuelle Fragen der deutschen Innenpolitik und über die Vorbereitungen des Auswärtigen Amtes zur Brüsseler EVG- Konferenz, die am 19. und 20. August stattfindet, unterrichten. Der Bundeskanzler wird seinen Urlaub unter- brechen, um die deutsche Delegation auf dieser Konferenz zu leiten. Das Höchstgewicht für Pakete mit Waren- begleitschein in das sowjetische Besatzungs- gebiet ist nach Mitteilung des Bundespost- ministeriums auf 20 Kilo erhöht worden. Die Antwortnote der Westmächte an die Sowjetunion wird am Mittwoch und Don- nerstag erneut Gegenstand britisch-ameri- kanischer Besprechungen sein. Es ist zu er- warten, daß die drei westlichen Großmächte die letzte sowjetische Note ablehnen werden. Heimat vertriebene aus Stettin und Dan- zig trafen sich zum Wochenende zum„Tag der Danziger“ in Hannover und zum„Tag der Stettiner“ in Lübeck. Die zweite Tagung des„Nordischen Rates“ hat am Montag in Oslo begonnen. Unter dem Vorsitz des ehemaligen dänischen Ministerpräsidenten Erik Eriksen 8011 dabei über die Schaffung einer skandina- vischen Zoll- und Währungsreform beraten Werden.(Siehe Seite 2:„Klein-Straßburg im Norden“). Ueber die französischen EVG-Pläne, die Ministerpräsident Mendes- France auf der bevorstehenden Brüsseler Konferenz vorlegen will, besteht noch keine Klarheit. Mögliche Lösungen werden vor allem mit dem Verteidigungsminister Koenig und dem Industrieminister Bourges-Maunoury dis- kutiert. Die endgültigen Vorschläge Frank- reichs sollen in dieser Woche vom gesamten Ministerrat festgelegt werden. Die Fälschung der„Churchill-Mussolini- Briefe“, deren Veröffentlichung dem bekann- ten italienischen Schriftsteller Giovannino Guares chi ein Jahr Gefängnis einbrachte, wurde von dem früheren Leutnant Enrico de Toma jetzt zugegeben. Einen Südatlantikpakt forderte der süd- afrikanische General und Diplomat The- ron. Die Notwendigkeit einer solchen „Suro“ begründete er mit der Gefahr, die dem Suezkanal im Kriegsfalle drohe. Der indische Ministerpräsident Nehru halte eine Konferenz über einen südost- asiatischen Verteidigungspakt gegenwärtig für verfrüht und unangebracht, erklärte ein Sprecher der indischen Regierung am Mon- tag in Neu Delhi.— Die USA und Groß- britannien haben sich jetzt auf einen ge- meinsamen Plan für die Verteidigung Süd- Ostasiens geeinigt, der auf einer Konferenz im kommenden Monat als Diskussions- grundlage dienen soll. Die Bevölkerung von Nagasaki gedachte am Montag der 74 000 Bürger, die vor neun Jahren beim Abwurf der zweiten Atom- bombe ums Leben kamen. Im„Internatio- nalen Friedenspark“, der an der Explosions- stätte der Bombe errichtet wurde, fand ein Gedenkgottesdienst statt. Der Sonderausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses zur Untersuchung „kommunistischer Aggressionen“ forderte am Montag Präsident Eisenhower in seinem Bericht auf, eine internationale Kon- ferenz einzuberufen, um alle diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den kommunistischen Regierungen und der freien Welt abzubrechen. Die Politik der „friedlichen Koexistenz“ wird vom Ausschuß abgelehnt,„da sie den Westen zur Taten- losigkeit verleitet, während sich die Kom- munisten auf einen Weltkrieg vorbereiten.“ Ein furchtbares Geschehen, bei dem der 17 jährige Karl G. aus Dossenheim sein Leben lassen mußte, wird aus Heidelberg- Handschuhsheim gemeldet. Der junge Mann und der gleichaltrige H. aus Dossenheim hatten aus bisher völlig ungeklärten Mo- tiven von einem Pflanzenschutzmittel ge- trunken. Während Karl G. noch vor dem Eintreffen der Polizei starb, hatte H. nur geringe Schäden davongetragen, so daß er Wahrscheinlich schon heute aus der medi- zinischen Klinik entlassen werden kann. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei sind noch im Gange. der Außenminister Portugals, sagte, daß Por- tugal in einem eventuellen Schweigen Indiens auf diese Note eine Ablehnung des portu- giesischen Vorschlages erblicken würde. Der Außenminister, der die Lage in Goa als „äußerst bedrohlich“ bezeichnete, gab un- zweideutig zu verstehen, daß Portugal„sich nicht fürchtet“ und gegebenenfalls zur Ver- teidigung Goas fest entschlossen sei. Wird Churchill intervenieren? Nach zuverlässigen Informationen aus der britischen Hauptstadt erwägt Ministerpräsi- dent Churchill eine persönliche Inter- vention in dem Streitfall um Goa. Churchill verfolgt— wie aus London verlautet— mit wachsender Besorgnis die Auseinanderset- zung zwischen Portugal, dem ältesten Ver- bündeten Großbritanniens, und Indien, einem Mitglied des britischen Commonwealths. Er soll die Absicht haben, eventuell einen per- sönlichen Appell an den indischen Minister- präsidenten Nehru zu richten, um eine offene Ausein andersetzung um diese Kleine portugiesische Besitzung an der Westküste Indiens unter allen Umständen zu ver- meiden. Falls es zwischen Portugal und Indien nicht doch noch zu einer Einigung über Goa kommen sollte, will sich die Regierung Por- tugals an den Rat der Atlantikpakt-Organi- sation wenden und diesen um den Schutz Goas ersuchen, da Goa nicht als Kolonie, sondern als Teil des portugiesischen Mutter- landes gilt und damit praktisch auch den nach den Bestimmungen des Atlantikpaktes vereinbarten alliierten Schutz gegen jede Aggression für sich beanspruchen könne. Indisch- französische Einigung bevorstehend Indien und Frankreich werden in Kürze ein gemeinsames Kommuniqué über die Re- gelung des Streites um die französischen Ge- biete auf dem indischen Subkontinent ver- öffentlichen, wie ein Sprecher des indischen Auhßenministeriums am Montag bekanntgab. Der Sprecher sagte, die Verhandlungen zwi- schen dem französischen Botschafter und der indischen Regierung machten gute Fort- schritte. Seite 2 MORGEN Dienstag, 10. August 1954/ Nr. 184 Dienstag, 10. August 1954 Die Balkan-Allianz Es waren viele Konferenzen nötig, um die Militärallianz zwischen Jugoslawien, Grie- chenland und der Türkei unter Dach und Fach zu bringen. Der Bündnisvertrag ist nun als Ergänzung des Balkanpaktes unterzeichnet Worden. Wie man sich erinnert, war die Un- ter zeichnung verzögert worden, weil das Ver- ghältnis zwischen der Balkan-Militärallianz und der NATO noch geklärt werden mußte. Man hat jetzt eine Lösung gefunden, die es Jugoslawien erlaubt, seine neutrale Haltung zu behaupten. Griechenland und die Türkei, die der NATO angehören, sind weiterhin ver- pflichtet, im Falle einer Aggression auf einen der europäischen Mitgliedstaaten der NATO sofort Waffenhilfe zu leisten. Jugoslawien, das in die NATO nicht einbezogen ist, bleibt dagegen in einem solchen Fall Herr seiner Entschlüsse. Die Balkan-Militärallianz schließt im Ver- teicigungssystem des Westens eine gefähr- iche Lücke. Offen bleibt dagegen die Frage, Ob Italien in diese Allianz eines Tages einbe- zogen werden kann. Die Möglichkeit des Beitritts weiterer Staaten ist an sich ge- geben. In Rom hört man die Meinung, die Balkan-Allianz könne nur dann wirklich funktionieren, wenn Italien sie unterstütze. Aber einstweilen steht das Triest- Problem noch im Wege. Man darf hoffen, nicht mehr lange, denn der Abschluß eines Abkommens über Triest zwischen Italien und Jugo- slawien ist schon vor einiger Zeit ange- Kündigt worden. In Athen wurde bekannt, daß Griechen- land und Jugoslawien auch eine separate Regelung für die Verteidigung ihrer Gren- zen gegenüber Albanien und Bulgarien ge- troften haben. Das ist interessant, weil Enwer Hodscha in Albanien durch den Ge- treuen Moskaus, Memmet Shehu, abgelöst worden ist, und weil Griechenland die eben erst angebahnten diplomatischen Beziehun- gen mit Bulgarien wieder unterbrochen at, indem es die Akkreditierung eines bul- garischen Botschafters ablehnte. Die drei Staaten des Balkanpaktes haben auch die Grundsätze für die Bildung einer gemeinsamen Beratenden Versammlung fest- Selegt, welche die Zusammenarbeit auf dem Parlamentarischen Sektor vertiefen soll. Ob dieses Experiment glücken wird, bleibt ab- zuwarten. Aber alle diese Bemühungen des Zusammenwirkens verstärken die Stabilität in der Südost-Ecke Europas, die einst das „Pulverfaß“ der Welt war. Die Freundschaft der drei Länder ist nicht ohne Spannungen. Nach der letzten Entwicklung darf man trotz- dem hoffen, daß sie beständig sein werde. Wir Europäer können das nur wünschen; denn diese Freundschaft ist ein Stück des Fundaments, auf dem die Sicherheit unseres Kontinents beruht. g Whe. e 33 „Klein- Straßburg im Norden“ ei amn Iontag begann die zweite große Tagung des„Nordischen Rates“, diesmal in Oslo. Welche Bedeutung man ihr zumißt, ergibt sich schon daraus, daß sich 23 nor- dische Minister, darunter vier Ministerpräsi- denten, mit rund 50 Parlamentariern zusam- menfinden, um in zehntägiger praktischer Arbeit den nordischen Angleichungsprozeß zu fördern. Sie vertreten Dänemark, Island, Norwegen und Schweden; Finnlands Plätze stehen leider wegen der besonderen außen- politischen Situation des Landes diesmal leer. Es spricht für die kluge Besonnenheit cdlieses„Straßb, urgs im Norden“, wenn man statt des Wortes Einigung den Ausdruck N l nordische Angleichungsarbeit bevorzugt. Der „Nordische Rat“ ist kein„Ueber-Reichstag“, der eine Kalmarer Union, einen geeinten Norden, in absehbarer Zukunft schaffen Könnte. Die Stärke dieses nordischen inter- parlamentarischen Gremiums liegt vielleicht gerade darin, daß man seit seiner Konsti- tuierung im vorigen Jahre gewissermaßen den Weg des geringsten Widerstandes geht und sich nicht mit Wunschträumen, son- dern nur mit praktisch realisierbaren Themen beschäftigt. Nachdem der„Skandinavismus“, Wie man die nordische Einheitsbestrebung nennt, im Jahre 1949 einen schweren Schlag erlitten hatte, als sich eine skandinavisch- militärische Verteidigungs-Allianz als prak- tisch undurchführbar erwies, hat der„Nor- dische Rat“ in seiner kurzen Lebenszeit bereits beträchtliche Resultate aufzuweisen. Eine seiner ersten, bereits im vorigen Jahre verwirklichten„Anregungen“ war, daß skandinavische Staatsbürger ohne Paß oder anderen Ausweis beliebig in jedes der skan- dinmavischen Länder reisen können. Erfreu- licherweise hat sich der Straßburger Europa- rat für das Beispielshafte dieser Erleichte- rung interessiert. Der Europarat hat einen Ausschuß für europäische Reise-Erleichte- rungen. Dieser Ausschuß unter seinen Mitgliedern der deutsche Bundestagsabge- ordnete Dr. Kiesinger— tagte soeben in Kopenhagen, um an Ort und Stelle zu studieren, wie man von hier— zu Tausen- den—„mal eben nach Schweden fährt“, und Wie sehr dieser gänzliche Fortfall von Kon- trollen und Formalitäten das natürliche Ge- meinschaftsgefühl unter den Völkern stärkt. Der gemeinsame nordische Arbeitsmarkt, der allen skandinavischen Staatsbürgern ge- stattet, in jedem der nordischen Länder ohne jede Genehmigung Aufenthalt und Arbeit zu nehmen, ist seit dem 1. Juli eine Realität. Die gegenwärtige Tagung in Oslo steht überwiegend im Zeichen wirtschaftlicher Angleichungsbestrebungen. Man wird sich auch hier unter Berücksichtigung harter Notwendigkeiten bescheiden müssen. Der angestrebte gemeinsame nordische Produk- tions- und Verbraucher-Markt wird sich vorderhand nicht verwirklichen lassen, weil Norwegen zu starke Bedenken mit Rücksicht auf seine noch nicht voll entwickelten Indu- strien zum Ausdruck gebracht hat. Wohl aber wird wahrscheinlich schon durch diese Tagung ein gemeinsamer dänisch-schwedi- scher Markt für eine Reihe von Warengrup- pen erschlossen werden. Nicht weniger Interesse verdient der Plan einer„Nordischen Hochschule“, wie man überhaupt auf dem akademischen Sek- tor sehr vorzustoßen beabsichtigt; so will man bei verschiedenen akademischen Be- rufen, wie zum Beispiel Aerzten, Apothe- kern und Ingenieuren, das in einem der Staaten abgelegte Examen in den anderen nordischen Ländern als gleichwertig aner- kennen. Eines wird auch diese zweite große Tagung des„Nordischen Rates“ bewahrhei- ten:„Klein- Straßburg im Norden“ marschiert sehr vorsichtig und illusionslos, aber zweck- mäßig und organisch-zielbewußt. Dr. F. W. — Goa-„Licht des Westens in Asien“ Der indische Nationalismus greift nach Portugals Besitzungen an der Westküste Indiens Nachdem bereits vor Wochen der fran- 2z6sische Landstreifen Lanaon an der benga- lischen Küste von indischen Nationalisten besetzt worden war, hat Mitte Juli die erste der portugiesischen Enklaven auf indischem Boden ihren Besitzer gewechselt. Indische „Befreiungskämpfer“ haben das Dorf Dadra in der Nähe der portugiesischen Enklave Damao besetzt und seinen Anschluß an die Indische Union proklamiert. Inzwischen ist es zu weiteren Gebietsverletzungen gekom- men, so daß auch an den Grenzen der bei- den anderen portugiesischen Besitzungen Goa und Diu eine gespannte Atmosphäre herrscht. In Portugal haben diese Hiobsbotschaften große Erregung ausgelöst. Vor mehr als 100 000 Menschen, die in Lissabon gegen die Bedrohung der überseeischen Provinzen protestierten, erklärte Portugals Staats- präsident, der 60jährige ehemalige Flieger- general Lopez: Im Bewußtsein unseres Rechtes sind wir bereit, mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln das Land und die Menschen, die portugiesisch sind, zu ver- teidigen, ebenso die Kultur, die wir in In- dien aufgebaut, und den Glauben, den wir verbreitet haben.“ Das Erbe Affonso d' Albuquerques Es War Affonso d' Albuquerque, der zu Beginn des 16. Jahrhundert die Machtstel- lung Portugals in Indien begründete. Nach der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch den berühmten portugiesischen See- fahrer Vasco da Gama sandte König Ema- nuel der Große den Konteradmiral Albu- querque, der sich in jungen Jahren in Nord- afrika ausgezeichnet hatte, an der Spitze einer Flotte nach Indien, 1507 eroberte er die Insel Ormuz am Eingang des Persischen Golfes, die damals ein Stapelplatz aller Wa- ren des Ostens War. Drei Jahre später un- terwarf sich ihm Goa an der Westküste Vorderindiens, das er zum Mittelpunkt der portugiesischen Besitzungen in Indien machte Seine überaus erfolgreiche Tätigkeit wurde jäh unterbrochen, als 1515 bei seinem König in Ungnade fiel und noch im gleichen Jahre starb. Zwei Jahrzehnte später stand Atomkanonen schießen mit Platzpatronen Es naht wieder die Zeit der großen Manöver Von unserem Korrespondenten E. W. Hannover, im August Dem„Ausflug“ einer britischen Panzer- Division in das niedersächsische Staatsbad Bad Pyrmont, wie man in Hannover resig- mierend die für Ende August angekündigten Alliierten Panzerübungen kommentiert, sieht die Bevölkerung mit wenig Freude entgegen. Truppen der britischen Rheinarmee wollen mit 150 schweren Panzern, dazu die gelände- gängigen Begleitfahrzeuge und Versorgungs- einheiten, in der vom Fremderverkehr be- Sünstigten Gegend bei Bad Pyrmont, Hameln und Bodenwerder an der Weser, acht Tage lang kriegsmäßige Manöver abhalten. Seit Jahren zum ersten Male suchen in diesen Gebieten wieder tausende von zahlungs- kräftigen Ausländern Erholung. Das vor wenigen Wochen renovierte Bad Pyrmont meldet im voraus bis in den Spätherbst hin- ein eine unerwartet gute Belegung.„Ich kann mich mit der Zusicherung, Schäden Würden so weit wie möglich vermieden, nicht zufrieden geben“, schrieb der niedersächsi- sche Innenminister, Richard Borowski, an den britischen Landeskommissar in Hanno- ver, Malcoln S. Henderson, und er fährt dann fort:„Wenn sich 150 Panzer usw. im Gelände bewegen, entstehen erfahrungs- gemäß schwere Schäden!“ Die deutsche Bevölkerung glaubt, die Manöverschäden seien weitgehend zu ver- meiden, Die Besatzungstruppen äußern hin- gegen die Ansicht, die deutschen Kritiker Verstünden zu wenig von modern ausge- rüsteten Heeren. Seit Jahr und Tag konfe- rieren in Bonn und Hannover deutsch- alli- jerte Ausschüsse; sie kamen zu dem Ergeb- nis, daß in diesem Jahre der Manöverscha- den in Norddeutschland eine Rekördhöhe erreichte. g Die Alllierten empfinden die fortwähren- den deutschen Gegenvorschläge als lästige Eingriffe in ihre Rechte, Und die deutschen Behörden antworten darauf, wie es der Pro- testblief des niedersächsischen Innenmi- nisters beweist, mit einem immer bestimm- ter werdenden Ton. Borowski schließt sein Schreiben an Henderson:„Ich bitte Sie drin- gend, Ihren ganzen Einfluß einzusetzen, daß diese Uebung unterbleibt.“ Aber dessen un- geachtet bereitet der britische Oberkomman- dierende für den Herbst Manöver in Nord- deutschland vor, bei denen die amerikani- schen Atomkanonen-Einheiten mitwirken sollen. Um, wie der General sagte,„eine Tealistische Ausbildung der Truppen zu er- möglichen“, sollen die Amerikaner bei Han- nover aus ihren Atomkanonen mit Platz- patronen schießen. Von unserem Mitarbeiter F. K. H. Portugal, dank dem Wärken seiner kühnen Entdecker und Kolonisatoren, nach der Er- oberung von Bombay, Bassein und Salsette auf dem Gipfelpunkt seiner Macht. Mitte des 17. Jahrhunderts mußten die Portugiesen dem gemeinsamen britisch-hol- ländischen Druck weichen und 1665 Bombay den Engländern überlassen. Sie behielten einen 100 Kilometer langen Streifen an der Westküste Vorderindiens und verwandelten die kleine, aber blühende Besitzung Goa in das eigentliche Zentrum römisch-katholischer Missionstätigkeit in Indien. Goa— das„Rom des Ostens“ Die heutige portugiesische Besitzung, die nominell als überseeische Provinz und nicht Als Kolonie gilt, ist rund viertausend Qua- dratkilometer groß. Sie besteht aus Goa und den beiden kleineren Gebieten Diu und Damao, die mit Goa aber nicht zusammen- hängen. Die Gebiete unterstehen dem Mi- nister für die überseeischen Provinzen in Lissabon, dessen Beauftragter der General- gouverneur von Goa ist. Goa zählt nahezu 600 000 Einwohner, meist Bauern und Händ- ler. Beinahe die Hälfte der Bevölkerung bekennt sich zum römisch- katholischen Glau- ben, und die Portugiesen lieben es, Goa als das„Rom des Ostens“ zu bezeichnen. Als sich im April dieses Jahres die ersten Anzeichen ernster Spannungen zwischen In. dien und Portugal bemerkbar machten, hieh der portugiesische Minister präsident Salazar eine vielbeachtete Rundfunkansprache, in der er die für indische Ohren aufreizend klingende These vertrat, Goa sei ein„Licht des Westens in Asien“ und es Sei Indien, das Portugal etwas schulde, nicht aber um. gekehrt. Die Portugiesen, so argumentierte Salazar, hätten die Tore Indiens nach Westen geöffnet und es in Berührung mit jenen kul- turellen Grundsätzen gebracht, die sich für seine Entwicklung als so fruchtbar erwiesen hätten. Es gehe Portugal in Indien nicht um materielle Werte, zumal der Besitz keinen Gewinn abwerfe. Aber gerade deshalb halte sich Portugal für berechtigt, seine indischen Provinzen als ein„kleines Herzstück west lichen Geistes“ zu erhalten. a Es fällt nicht schwer, sich die Wirkung solcher Worte auf das Indien Pandit Nehrus vorzustellen. In einem Zeitalter, in dem sich der europaische Imperialismus seinem Ende zuneigt, ist der Streit um die portugiesischen Besitzungen in Indien ein Probefall auf die Forderung, die immer lauter und drohender mit der Parole„Asien den Asiaten!“ erhoben Wird. 5 Israel möchte aus der Isolierung heraus Wachsen die Chancen für eine Aussöhnung mit den Arabern? Angesichts der anglo-àgyptischen Verstän- digung über den Suez-Kanal wird in Israel die Sorge immer größer, wie Israel aus seiner gegenwärtigen außenpolitischen Isolierung zu befreien sei. Daher werden Pläne dis- kutiert, die darauf ausgehen, Anschluß an die Kräfte zu suchen, deren Nennung als Partner noch vor kurzem verpönt war. Meir Argov, einer der führenden Poli- tiker der Mapai-Partei und Vorsitzender des Auhßenpolitischen Parlaments- Ausschusses, schlägt den Anschluß Israels an das britische Commonwealth als Dominion mit der Begrün- dung vor, daß die Zeit der Souveränität von kleinen Staaten vorbei sei. Der Gedanke ist nicht neu. Sein Hauptverfechter war der ver- storbene Labourabgeordnete Josiah Wedg- wood, der darüber das Buch Das siebente Dominion“ geschrieben hat. Das ist nicht das einzige Projekt für einen neuen Kurs der israelischen Außenpolitik. Es ist interessant für den allmählichen Um- schwung der Einstellung zur Bundesrepublik, daß hier und da davon geredet wird, ob nicht Deutschland als Vermittler zwischen Juden und Arabern in Frage käme. Ungeachtet aller Widerstände setzen Dr. Nahum Goldmann und sein Freund, der Justizminister Dr. Rosen, mutig ihre Bemühungen fort, Kontakt mit der Arabischen Liga zu suchen. Die Vereinigten Staaten und England haben neben den Arabern noch immer ein entscheidendes Wort mitzureden. Englands Absichten sind zur Zeit nech nicht ganz durchsichtig. Es sieht aber so aus, als komme diese Unklarheit aus dem Bedürfnis nach Mit Flaschenbier auf Uransuche In Australien werden fast täglich neue Lager entdeckt Sidney, im August. Es vergeht kaum ein Tag, ohne daß die Presse inn Australien von der Entdeckung eines neuen Uranlagers berichtet. Fast über- All in Australien wird nach Uran gesucht, und jedesmal, wenn ein neuer Fund gemeldet Wird, steigen die Aktienkurse. Tausende sind vom Uranfieber ergriffen, Im Gebiet von Darwin ist die Uransuche am Wochenende sehr beliebt; mit Büchsenfleisch, Flaschenbier und Geigerzählern bewaffnet, zieht man samstags in die Umgegend. Bei Mount Isa im Nordosten Australiens, wo vor kusgem viel- versprechende Uranvorkommen entdeckt würden, sind zur Zeit 400 Geigerzähler im Betrieb. In den vergangenen Wochen wur- den bei den Behörden von Mount Isa 2000 Ansprüche Uranium leases) registriert. Ueberall spricht man von Clem Walton, einem 53jährigen ehemaligen Taxichauffeur, der vor kurzem 24 von ihm entdeckte Uran- felder an Bergwerksgesellschaften verkaufte und nach all der Aufregung einen Schlag- anfall erlitt. In Nordaustralien ist inzwischen eben- falls ein neues Uranlager entdeckt worden, welches das bei Rum Jungle, das dem austra- lischen Bund gehört, an Bedeutung übertref- fen soll. In einem Gebiet von etwa drei- hundert Quadratkilometern haben mit Regi- striergeräten ausgerüstete Flugzeuge 188 Uranfelder südlich der nordaustralischen Stadt Darwin entdeckt. Das Uranlager bei Rum Jungle wurde 1949 von einem Farmer, Michael John White, durch Zufall entdeckt. White hatte im Rund- funk gehört, daß die Regierung hohe Sum- men für die Entdeckung von Uranvorkom- men zahle, und kaufte sich einen Leitfaden kür Uransucher. Kurz darauf fand er auf der Känguruhjagd uranhaltiges Erz. Für die Ent- deckung des Feldes, das sich über etwa acht- zehn Quadratkilometer erstreckt, zahlte ihm die Regierung 250 00 DM. Während Rum Jungle Bundeseigentum ist, sollen die ande- ren Uranfelder sämtlich von der Privatwirt- schaft erschlossen werden. Die Regierung behält sich jedoch das Recht vor, die Gesamt- produktion von Uranoxyd aufzukaufen. G. St. einer Neuorientierung. Bei der Möglichkeit einer Einschaltung Israels in eine neu orien- tierte panarabische Kombination taucht als erstes die Frage auf, ob die jüdisch- arabischen Differenzen wirklich nicht überbrückbaxy sind. Auf materiellem Gebiet handelt es sich eigentlich nur um das Wasser und die Flüchtlinge. Liebe sich das gegenseitige Miß. trauen aus der Welt schaffen, brauchten Friedensverhandlungen nicht lange zu dau- ern. Vorher wird aber durch Staaten oder durch Persönlichkeiten, die das Vertrauen beider Seiten geniehen, eine lange und nicht einfache Vorarbeit zu leisten sein. IN Der Sultan von Marokko mahnt die Bevölkerung zur Ruhe Rabat.(dpa/ UP) Der Sultan von Marokko richtete am Montag einen Rundfunkaufruf an seine„treuen Untertanen“, in dem er seiner tiefen Sorge über die Zwischenfälle in Fes, Petitjean und Port Lyautey Aus- druck gab, die die Sicherheit und Ruhe der Bevölkerung bedrohten, Er wandte sich gegen die„unsagbare Brutalität“, die sich im Laufe der letzten Tage verschiedene Grup- pen von Demonstranten hätten zuschulden kommen lassen. Die mohammedanische Re- ligion untersage solche Methoden. Der Sul- tan appellierte an den gesunden Menschen- verstand der Bevölkerung und rief sie auf, Weitere Unruhen zu vermeiden Fin grober Teil dex Arbeiter und Ange- stellten in Marokko trat am Montag, dem ersten Tag des großen islamischen Festes Aid el Kebir, in den Streik, den die natio- nalistische Istiqlal-Partei für die Dauer von sieben Tagen ausgerufen hat, um damit gegen die Amtsenthebung des früheren Sul- tans Sidi Mohammed Ben Jussef zu prote- stieren. Flugzeug-Absturz über den Azoren fordert 30 Todesopfer Azoren.(UP/dpa) Ein viermotoriges Ver- kehrsflugzeug vom Typ„Constellation“ der kolumbianischen Flugverkehrsgesellschaft „Avianca“ flog am Montagmorgen von den Azoren kurz nach einer Zwischenlandung im dichten Nebel gegen einen Berg und stürzte ab, wobei alle 30 Insassen ums Leben kamen. Unter den 21 Fluggästen, die sich neben der neunköpfigen Besatzung an Bord des Flug- zeuges befanden, waren zwei kleine Kinder und zwei Passagiere unbekannter Nationa- lität, die in Hamburg das Flugzeug bestiegen hatten. Dem Namen nach Könnte es ich ö dabei um deutsche Stahtsangehörige handeln. Die Maschine flog im regelmäßigen Linien- verkehr auf der Strecke Hamburg- Frank- furt/ Main— Paris— Madrid Lissabon- Bermuda— Bogota. Sie hatte den Flug am Sonntagmorgen um 10 Uhr angetreten. Die Ursache des Absturzes ist noch ungeklärt Ein Achtzigjähriger gibt Rechenschaft Herbert Hoover: Ingenieur— Manager Die Rechts- und Wirtschaftswissenschaft- liche Fakultät der Universität Tübingen hat dem ehemaligen Präsidenten der Ver- einigten Staaten, Herbert Clark Hoover, aus Anlaß seines 80. Geburtstages am 10. August die Würde eines Ehrendoktors verliehen. Diese Ehrung soll ein Ausdruck sein für die hohe Wertschätzung des viel- seitigen und einzigartigen Dienstes, den Präsident Hoover der Welt während sei- nes Lebens geleistet hat. Herbert Hoover: Memoiren(3 Bände), Matthias Grünewald- verlag, Main). Es geht die Sage, daß sich jedes Ding in der Hand des König Midas zu Gold verwandelte. Herbert Hoover ist ein solcher König des Gol des. Er förderte es im ersten Teil seines Le- bens in großem Stil, um es, zu Jahren ge- kommen, ebenso großzügig auszugeben und einzunehmen. Er ist, im besten Sinne genom- men, der größte Manager unseres Jahrhun- derts, vielleicht nicht so reich und selbst- herrlich wie die Carnegie, Nobel, Rockefeller und Zacharof, aber in seiner ganzen Erschei- nung doch von größerer Vehemenz und Breite des Wirkens. Seine Memoiren sind die künkte Selbstbiographie unter den Darstellun- Zen von 32 Präsidenten der Vereinigten Staa ten. Es ist bezeichnend für Hoover, daß er sich dle Mühe nahm, sein Leben und seine Arbeit in so ausgebreiteter Weise aufzuzeichnen. Das charakterisiert sein gewissermaßen reli- giöses Bedürfnis, Rechenschaft Abzulegen Aber alles, was er in den 80 langen Jahren seines Lebens erreicht und geschaffen, aber auch verfehlt und vertan hat, gleichsam Auch Als eine Rechtfertigung gegenüber jener Uurtellenden Oberflächlichkeit und geschichts- 5 schreibenden Klitter wissenschaft, die den Menschen Hoover gleichsam mit dem Tief- — Präsident— Helfer der Notleidenden punkt von Amerikas neuester Geschichte, der Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre und der verunglückten Trockenlegung, belastet. Früh verwaist, in ganz kleinen Verhältnis- sen im Milieu der„Quäker“ aufgewachsen, besucht er dank der Unterstützung von Ver- wandten die Universität Stanford, um sich dem Studium der Geologie und des Bergbaus zu widmen. Durch Vermittlung seiner Pro- kessoren an ein englisches Unternehmen empfohlen, wird er in wenigen Jahren zum gesuchtesten und meistverdienenden Inge- nieur der Welt, arbeitet im Goldbergbau in Australien, in den Silberminen Chinas, wird Teilhaber der Londoner Firma, ist, begleitet von seiner früheren Mitstudentin und tapfe- ren Frau, ständig auf Reisen zwischen Europa und Kalifornien, Japan und China, steht mit den größten Geschäftsunternehmen der Welt in Verbindung, wird schließlich Organisator, Teilhaber und Generaldirektor der riesigen Blei- und Silberbergwerke in Mandalay. im bis vor kurzem so hart umkämpften Hinter- indien, und gründet endlich völlig unabhän- gig und ohne Partner ein eigenes Großunter- nehmen mit Büros in New Lork, San Fran- zisko, London, Petersburg und Paris. Er be- kaßzt sich nun ausschließlich mit der Gesun- dung kranker und veralteter Unternehmen und betätigt sich in dieser Eigenschaft nicht nur in der anglikanischen Welt, sondern auch in hervorragender Weise im zaristischen Ruß- land, was ihm eine ausgezeichnete und für sein späteres Wirken ausschlaggebende Er- fahrung im kosmopolitischen Raume gibt. Er gehört zu jenem neueren Typ des manageria- listischen Unternehmers, der— in radikalem Bruch mit den kleinbürgerlich kapitalistischen Anschauungen des 19. Jahrhunderts— das zukunftsträchtige Moment und damit die historische Berechtigung der Privatwirtschaft nicht mehr in der Kleingeistigkeit von Spar- strumpf, Ausbeutung und spekulativem Geiz sieht, sondern in der großzügigen Anwendung technischer Anlagen, in arbeits- und kosten- sparenden Methoden, in erhöhter Produktion bei ständig steigenden Löhnen. Aus solchen großbürgerlichen Auffassun- gen von Wirtschaft und Arbeit heraus konnte es nicht ausbleiben, daß ihm das Reich von Gold, Kohle und Silber bald zu klein wurde und daß er in einer radikalen Entscheidung im Alter von fünkzig Jahren, ähnlich dem alten Rockefeller, seinen so glänzenden Inge- nieurberuf an den Nagel hing und dem nach- zujagen begann, was Nihilisten wohl als kosmopolitisches Phantom bezeichnen wür- den: Er widmete sich der Bekämpfung von Hunger und Elend. Während des ersten Welt- Krieges organisierte er das belgische Hilfs- werk und dehnte es in der Nachkriegszeit auf alle heimgesuchten Gebiete Europas aus. Im Verein mit Fridjoff Nansen scheute er sich nicht, dem sowjetischen Rußland Hilfe für seine Hungernden zu bringen. Bezeichnend ist seine Begründung dieses heftig angefeindeten Werkes mit den Worten:„Unser Volk, das sich so großer Freiheit und Annehmlichkeiten für alle erfreut, kann nicht umhin, bis zu einem gewissen Grad mit diesem blinden Tasten nach besseren sozialen Bedingungen zu sympathisieren.“ Inzwischen hatte er sich als Organisator des gesamten Lebensmittelversorgungs- systems der Vereinigten Staaten so ausge- dehnte Kenntnisse auch in dieser Materie erworben, daß er nun für vierzehn Jahre jeder Regierung der USA unentbehrlich Wurde. War er schon in Europa für die mit ihm verhandelnden Regierungen ein halber Herrgott oder Gott-sei-bei-uns gewesen, so wurde er nun immer mehr zum Spiritus rec- tor der amerikanischen Politik in allem, was Wiederaufbau, Abrüstung, Weltversorgung und Friedenserhaltung betraf. Nach seiner Ministertätigkeit in den Regierungen Harding und Coolidge fiel ihm schließlich das höchste Amt der Vereinigten Staaten zu. 1928 zum Präsidenten gewählt, legte er nun sein Hauptaugenmerk auf die Ausnüt- zung der Wasserkräfte, die Erhaltung der Naturschätze, den Bau von Brücken und Straßen und auf die allgemeine Rationali- sierung und Intensivierung von Industrie und Landwirtschaft. Aus seiner Einstellung Als Quäker heraus förderte er den Woh- mungsbau, die Landwirtschaft, die Kinder- fürsorge; er kümmerte sich um alle schwa⸗ chen oder besonders gefährdeten Existen- zen eines so großen Gemeinwesens. Daß dabei auch die Bekämpfung des Alkoholis- mus eine große, wenn auch längst nicht ausschlaggebende Rolle spielte, versteht sich. Daß es ihm die organisierte Verbrecher welt und die Alkoholproduzenten Amerikas aber nie verziehen würden, daß er ein vom Parlament beschlossenes Gesetz ernst nahm und gar den Verbrecherkönig l Capone verhaften ließ, hat schließlich seinen Nieder- schlag in der Weltpresse gefunden und hat nicht unwesentlich dazu beigetragen, wenn Hoover 1932 nicht wieder zum Präsidenten gewählt wurde. Resigniert schreibt er dazu: „Ich war überzeugt, daß eine leistungsfähige, anständige Verwaltung des riesigen Appa- rats der Bundesregierung allen Bürgern Ein- druck machen würde, Seitdem habe ich die Erfahrung gemacht, daß eine tüchtige Re- gierung die Menschen nicht so sehr inter- essiert wie hochdramatische Begebenheiten.“ Das bisher vorliegende Werk endet mit dem japanischen Angriff auf China in den Jahren 1931 bis 1932. Entsprechend seinen aufgeschlossenen Ansichten von Wirtschaft und Innenpolitik bekennt sich Hoover ener- gisch zu einer Politik nichtimperalistischen Handelns. Amerikas Mission sei, Völker 2 befreien, nicht sie zu beherrschen, Die Grenie der Zusammenarbeit mit anderen Völkern und dem Völkerbund sah er in der Aus- übung moralischen Prucks. Wirtschaftliche und militärische Sanktionen oder gar Kries hatten keinen Platz in seinem Denken. Es ist davon gesprochen worden, daß dieses Verhalten des republikanischen Präsidenten den USA, Pearl Habour, gebracht habe. Tal. sächlich befand sich Hoover sogar im Ge. gensatz zu seinem eigenen Kriegsminister und den amerikanischen Internationalisten, Später, nach dem zweiten Weltkrieg, schlo er sich vorübergehend einer Strömung al, die kollektive Abwehr gegen Angriffe for- derte und im Falle von Korea auch durch- setzte. Aber angesichts der Interessengegen sätze unter den Mitgliedern der UNO scheint sich Hoover heute wieder zu seinen Nicht- Interventionsansichten zu bekennen, So kann man sagen, daß der dreißigste Präsident der Vereinigten Staaten ein Leben lang sich sel ber treu blieb, und darin in dem hektischen Auf und Ab des amerikanischen Lebens Wie ein Monument wirkt, das auch nach achtzig Jahren noch erinnern will an den under“ fälschten„american way of live“, wWie die- ser noch in seiner einfachen Art zu finden War im Staate Jova im Jahre 1874, als Hoover am 10. August dort in West Bran geboren wurde. Dr. K. A. Die Errichtung eines Fünf-Mächte-Aus- schusses aus den Botschaftern der vier Be- satzungsmächte in Oesterreich sowie einem österreichischen Vertreter wurde von 5 Vereinigten Staaten am Montag g geheißen. Die britische Regierung hat den entsprechenden à sterreichischen Vorschlas bereits am 6. August angenommen. — ö ö ö Grup broch Welt, Berge über Sant liegt, pedit Fe res K dem im 286 Hund Di ihr g die S den Dolle manr glied einen Haup Ei un vo übere letzte werd keine kreur Hanc ein P S0 ur am 1 SWL Verf 5 einig Auf e delsn zahl auf 6 —— Gef käm lestg als Klate von Wurd nahe Klat. ab n dere Seite den ren: Gew schle sich störe Krar beim farb; We zurũ Schy daß gen. Flug Keil Lilie üähnl eine stan Bild Ir. 184 — ersten en In- , hielt alazar de, in eizend „Licht dien, r um- ntierte Westen n Kul- ch für wiesen t um keinen ) halte lischen West- irkung — Nehrus m sich 1 Ende zischen uf die gender oben 18 ichkeit orien- cht als bischen Sind. 8 Sich id die e Mig. Uchten 4 dau- n oder trauen d nicht y- kO e rok KO aufrut em er enfälle Aus- he der gegen ch im Grup- nulden le Re- 1 Sul- schen- je auf, Ange- „ dem Festes Natio- er von damit n Sul- prote- opfer 8 Ver- n“ der Ischaft n den ung im stürzte gamen. en der Flug- Kinder ationa- stiegen 8 sich mdeln. nien- Frank- bon ug am N. 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Ihre Leichen konnten noch nicht geborgen werden. * Der 15jährige Schlosserlehrling Johann Mück aus Frechen bei Köln sprang am Sonn- tag in Neustift, Tirol, aus Angst vor einem acht Monate alten Stierkalb in einen reigen- den Wildbach und ertrank. Mück befand sich zusammen mit rund 40 anderen Jugendlichen aus Deutschland zur Erholung in Tirol. *. Der achtzehnjährige Wolfgang Eberhard Schäfer aus Hamm- West verunglückte in der Nacht zum Montag im Zug nach einem Ju- gendlager in Nordengland tödlich. Wie die Polizei mitteilte, beugte sich der Junge zu weit aus dem Fenster und schlug mit dem Kopf gegen einen Signalmast. Er war so- fort tot. * Die Fernsehreporter der BBC machten kürzlich in den Straßen Londons Jagd auf Kinder unter fünf Jahren, die unbeaufsich- tigt spielten und den Gefahren des Groß- stadtverkehrs besonders ausgesetzt waren. Ihre Aufnahmen wurden im Rahmen eines Programms„Verkehrssicherheit“ verbreitet, das vor allem den Zweck verfolgt, die Eltern auf die Gefahren aufmerksam zu machen, in denen sich ihre Kinder ständig befinden, zu- mal Kinder unter fünf Jahren in rund ein Drittel aller Straßenverkehrsunfälle in Lon- don verwickelt sind. 8 Ein Gericht in Blackpool verurteilte einen Kellermeister zu 300 DM Geldstrafe, weil er in neun Monaten 3003 Flaschen Bier gestoh- len und an Ort und Stelle ausgetrunken hat. Das entspricht einem Durchschnittskonsum von zehn Flaschen pro Tag. Der Kellermei- ster muß außerdem einen Schadenersatz von rund 1100 DM für das gestohlene Bier leisten. * Aus Verona ist eine 18 Personen starke Gruppe italienischer Höhlenforscher aufge- brochen, die die angeblich tiefste Höhle der Welt, die Höhle von Preta in den Lessini- Bergen, erforschen will. Die Höhle, die hoch über dem Etschtal zwischen den Ortschaften Sant' Anna d' Alfädo und Corno di Aquilio liegt, ist bereits mehrfach das Ziel von Ex- peditionen gewesen. Fast alle 1 500 Einwohner des Dorfes Ce- res bei Turin nahmen am Wochenende an dem Begräbnis des Terriers Febo teil, der im 26. Lebensjahr starb. Febo soll der älteste Hund Italiens gewesen sein. * Die Polizei von Malaya teilte mit, daß es ihr gelungen sei, einer Verbrecherbande auf die Spur zu kommen, die es übernehme, je- den beliebigen Mord für fünf malayische Dollar(etwa sieben DM) auszuführen. Jeder- mann könne diese Bande, die etwa 60 Mit- Slieder zähle, beauftragen, einen Feind oder einen Rivalen zu töten. Eifersucht sei der Hauptgrund für die Anstiftung zum Mord. * Ein Kopenhagener Fußgänger, der höchst unvorsichtig eine belebte Verkehrsstraßge überquerte und vor ein Auto geriet, das im letzten Augenblick zum Halten gebracht werden konnte, bekam von dem Autofahrer keine Schimpfkanonade zu hören, sondern kreundlich einen bedruckten Zettel in die Hand gedrückt. Text:„Möchten Sie bald ein Engel sein? Dann seien Sie ruhig weiter so unvorsichtig im Verkehr. Wollen Sie aber am Leben bleiben und sich ein Grundstück erwerben, steht Ihnen jederzeit gern zur Verfügung Ihlhnr 8 Die Zahl der Arbeitslosen in den Ver- einigten Staaten ist im Juli weiter um 1000 Auf 3 346 000 zurückgegangen. Wie das Han- delsministerium mitteilte, stieg die Gesamt- zahl der Beschäftigten gleichzeitig um 49 000 auf 65 494 000 am. Ferien in Europas Landen Dem Schweden ist Menschlichkeit teurer als Ruhm/ Mann und Frau arbeiten gemeinsam an Gestaltung des Heimes Die englische Times schrieb einmal:„Die Schweden haben als Volk nicht nur einen einzig dastehenden hohen Lebensstandard und ein ebenso hohes Maß von Können, sondern sie haben auch einen einzigartigen gesunden Menschenverstand. Sie sind gleich- zeitig viel zu vernünftig und gesund, um der Folitik eine abgöttische Verehrung zu erweisen“. Nun, inzwischen haben die unruhigen Wellen des Weltgeschehens auch die schwe- dischen Gestade erreicht. Und trotzdem: Noch immer kann man sagen, daß Schweden etwas abseits von dem Lärm und der Un- ruhe der Welt liegt. In Schweden kann man durchaus noch etwas zur Ruhe kommen, man kann für einige Zeit die übereilte Geschäftigkeit hinter sich lassen. Mit dieser Einstellung nähert man sich schon ein ganz klein wenig dem Schweden, sagt Fritz Rose im„Umgang mit Schweden“, einem kleinen zur Schriftenreihe„Umgang mit Völkern“ gehörenden Büchlein des Luken& Luken Verlages in Nürnberg. Bei allem Fleig und großer Schaffensfreude weiß der Schwede Ruhe und Entspannung zu schätzen und mit der Ruhe etwas anzufangen. Nichts ist ihm mehr zuwider, als übereilige Geschäftigkeit. Er steht in seinem Arbeitstempo anderen Völkern durchaus nicht nach und ist doch niemals der Sklave seiner Arbeit oder Pflicht. Extreme widerstreben seiner Art. Er besitzt eine Abneigung gegen jeden Radika- lismus. Das gilt in der Familie, in der Oeffentlichkeit und in der Politik. Das Stre- ben nach echter Humanität, so formuliert es die feinfühlige Schrift von Fritz Rose, in Verbindung mit der gradlinien Entwicklung seines Landes, hat den Schweden gelehrt, so weit wie möglich den goldenen Mittelweg zu gehen. Wenn sich dazu als weitere Trieb- kraft in vielen Kreisen eine festgegründete Religiösität geselle, erkläre sich manche schwedische Eigenart von selbst. Die Lebensanschauung des Schweden ist festgefügt. Sie steht nicht unsicher und nervös im Weltgetriebe. Die standhafte Neu- tralität ist ein äußerer Ausdruck dieser Haltung. Menschlichkeit ist dem Schweden teurer als Ruhm. Der Schwede ist gutgläubig und hält andere Menschen für ebenso human wie sich selbst. Die seelische Struktur seines Mitmenschen interessiert ihn nicht sonder- lich. Vielmehr reizt es ihn festzustellen, ob der andere ein angenehmer oder unange- nehmer Zeitgenossen ist. Man muß für dieses Urteil hellhörig sein. Gehört man für den Schweden zur zweiten Gruppe, kindet man schwerlich echte Freunde. Die im allgemeinen große Ausgeglichen- heit des Schweden legt die Vermutung nahe, er sei temperamentlos. Das ist falsch. Ver- glichen mit anderen Völkern des Südens Wirkt der Schwede vielleicht ruhig und zurückhaltend. Rose berichtet, die Deutschen seien dem Schweden in ihrer Lebhaftig- keit oft wunderliche Leute, weil sie Ge- fühlen und Gedanken mehr Ausdruck geben. Man sollte deshalb den nötigen Takt wal- ten lassen und sich den örtlichen Verhält- nissen besonders anpassen. Die Gefahr, neugierig und laut zu wirken, liegt nahe, weil dem Schweden ein hohes Maß von Kritik eigen sei. Das Lebensbejahende ist im schwedi- schen Volk stärker entwickelt als der Hang zum Destruktiven oder gar Asketischen, Strindberg ist deshalb kein typischer Ver- treter der schwedischen Geisteshaltung. Er ist im Ausland beliebter als zu Hause. Dem Schweden liegt das Dramatische gar nicht. „Der Schwede ist fast niemals geschaf- tig in dem Sinn, wie es die Franzosen oder Land im Urzustand die Deutschen sind“, erklärt der finnische Psychologe J. E. Rosberg,„am allerwenig- sten ist er etwa sparsam wie der Russe oder der Jude. Wenn der Ausländer Geld zusammenträgt, um es seinen Besitz zu nennen, sammelt der Schwede Geld nur, um es wieder auszugeben. Sein Grundstand ist eigentlich Armut. Vermögen betrachtet er nur als einen vorübergehenden Zustand, Reichtum bedeutet für ihn eine Art Spiel, in das er sich ab und zu einläßt. Geld zu sammeln, um es wieder auszugeben, und dieses recht oft, ohne irgendwelchen Genuß davon zu haben, das ist schwedisch. So handelt man, wenn man die Armut als sein Naturrecht und den Reichtum nur als einen Scherz betrachtet, man bleibt dann unab- hängig vom Geld und sogar unabhängig von dem angestrebten Ziel: Dem Genuß. Das wird kein Ausländer begreifen, aber wenn der Schwede das Geheimnis dieses seines eigenartigen Charakterzuges recht erfaßt, dann besitzt er damit eine Stärke, die obwohl sie nach außen hin wie Schwach- heit und Leichtsinn aussieht, doch das Gegenteil davon ist und ihn auf eine be- wundernswerte Weise freimacht.“ Es ist auffallend, in welch hohem Maße die schwedische Frau gleichberechtigt neben dem Manne steht. Obwohl sie weitgehend berufstätig ist, hat sie ihre Weiblichkeit be- wahrt, äußerlich wie innerlich. Man merkt es auch im Ausland einer Schwedin an, daß sie eine Lebenskünstlerin ist. Sie wirkt aus- geglichen. Die jungen Mädchen stehen fest auf eigenen Füßen. Den Backfischtyp hat man hier nie gekannt. Sparsam im deut- schen Sinne sind die jungen Mädchen nicht. Den Begriff einer Mitgift oder eines er- sbarten Heiratsguts kennt man nicht. Mann und Frau arbeiten als Lebenskameraden gemeinsam an der Gestaltung des Heimes. Unter der Mitternachtssonne/ Lappland hat zwei berauschende Sommermonate Durch eine Lücke im Buschwerk blicke ich auf den Kaalasjaure-See. Am Ufer des Sees liegen einige Steine, von schwachen Wellen umplätschert, dazwischen funkelt im Wasser das Spiegelbild der Mitternachts- sonne, einer goldroten Kugel, die ständig ihre Farben wechselt, bald in ein rötliches Lila überschimmert, schnell einen zarten Hauch Orange aufträgt und plötzlich blutrot anläuft. Tageshelle glänzt über dem Land— meine Uhr zeigt 22.30 Uhr. Es ließe sich jetzt bequem in einem Buch lesen. Es ist beinahe wie ein gewöhnlicher Sonnenunter- gang in der Heimat, und doch ganz anders! Trotz der Helligkeit verschwindet die Tundra in schwärzlicher geheimnisvoller Dämmerung, die Konturen des Kebnekaise- massivs verschwimmen, der Himmel hat eine dunklere Färbung angenommen, aber die Wolkensäume brillieren in allen Tönen des Regenbogens. Still schweigt die Tundra, still und in spinxhaftem Halbdämmer. Mük- kenschwärme sirren. Irgendein Tier krächzt im Unterholz. Das Feuer zu unseren Füßen schwelt und knistert. Das ist die Zeit für besinnliche Ge- spräche.„Fahre gen Norden, und du reitest in die hellen Nächte! Bunte Wolken stehen am Himmel, leuchten wie Purpur!“ Ich weiß nicht, wer das gesagt hat. Irgend einer, der unter Lapplands Sonne träumte, ein Fern- wehtrunkener, der die Welt gesehen hatte, viel Schönes, viel Schlimmes fand, der aber nichts Liebenswerteres fand als dieses un- wirtliche Land, in das der Mensch noch nicht fkormend und verbildend eingriff. Dieses Land ist nicht schön, nicht süß, nicht ein- mal herb. Es ist grausam, hart und öde. Acht Monate dauert hier der Winter, wenige Tage nur dauern Frühling und Herbst, der kurze Lapplandsommer aber übergoldet die Härte des Lebens, er ist üppig und warm. In diesen zwei Monaten, da die Sonne Tag und Nacht scheint, drängt sich das Leben in seiner Ueberfülle. Es schwellen die Moos- polster, die gelben Brombeeren blühen, Tümpel, Seen und Moräste tauen auf. Be- schwerlich wird der Marsch durch die Tundra, beschwerlich der Weg zu Sküm, unserem Freund. Dornen reißen an den Füßen, Modder quatscht an den Stiefeln. Wir klettern über Geröllfelder, balancieren über Schlammstrecken, die mit Brettern be- legt sind, fluchen uns durch verfilztes Unter- holz. Wenn wir gut ausschreiten, schaffen Wir zwei Kilometer in der Stunde. Wir fol- gen einem kaum sichtbaren Lappenpfad, überklettern eine primitive Umzaunung. Hunde kommen auf uns zu, bellen nicht, lecken die Hand. Die Lappen brauchen keine Wachhunde. Hier stiehlt niemand. Sküms Jurte steht am Fuße des Sisjkja- Vaara. Blauer Rauch kringelt aus der Oeff- nung an der Spitze der Kota. Vor der Tür steht Sküm, der Lappe und blinzelt uns er- wartungsvoll aus listigen, wasserhellen Aeuglein an. Er lächelt, winkt einladend mit der Hand und wir treten in die Kota ein. Drinnen ist es dunkel und der Rauch des offenen Feuers treibt uns die Tränen in die Augen. Wür hocken uns auf die Rentierfelle am Boden und bekommen eine Tasse Kaffee angeboten. Sküm blinzelt und schiebt eine Rolle Kautabak in den Mund, Wir sind zu Gast bei den Indianern Europas! 9 Landschaft unter der Mitternachtssonne eee Wir sind in einem der eigenartigsten Länder Europas. Lappland ist kein Zentrum des Fremdenverkehrs, das von Millionen Touristen aufgesucht wird. Lappland ist ein Ferienland für Feinschmecker! Nur: Es ist eine weite Reise. Von Stockholm aus fährt der komfortable Noordpilen-Expreßg noch einmal 23 Stunden, 1400 Kilometer von Stockholm. Aber das Leben dort oben ist billig, die Hotels haben internationales For- mat. Andererseits schwimmt man nicht im großen Strom des Fremdenverkehrs, man ist Allein, man genießt die Einsamkeit und die unverbildete Natur. Man kann in der Tun- dra fünfzig Kilometer weit laufen, ehe man einen Menschen trifft. Der Sommer in der Tundra ist für gewöhnlich warm— Winter- kleidung ist völlig überflüssig. Dagegen empfiehlt es sich, ein sicher wirkendes Mückenschutzmittel mitzunehmen. H. G. Tolmein Foto: M. Karch Gewinne im Zahlenlotto Berlin. Im Berliner Zahlenlotto wurden am Sonntag folgende Gewinnzahlen ge- zogen: 20, 8, 18. 65 und 50. In der ersten Gewinnklasse mit fünf Treffern wurden wiederum keine Gewinner ermittelt. In der zweiten Klasse(4 Treffer) erhielten 16 Ge- winner je 13 089,80 Mark. in der dritten Gewinnklasse(3 Treffer) 1724 Gewinner je 63,60 Mark und in der vierten Gewinn- klasse(2 Treffer) 44 313 Gewinner je 2,45 Mark. 20 000 Zeugen Jehovas in der Berliner Waldbühne Berlin. Etwa 20 000 Mitglieder der Glau- bensgemeinschaft„Jehovas Zeugen“ kamen am Sonntag zu einer Kundgebung in der Westberliner Waldbühne zusammen. Die Veranstaltung wurde auch von Zahlreichen Gläubigen aus Ostberlin und der Sowiet- zone besucht, wo die Gemeinschaft seit Jah- ren verboten ist. Neue Zeugen Jehovas lie- gen sich im Spandauer Strandbad Südpark durch Untertauchen taufen. Schneefall auf der Zugspitze Garmisch. Atlantische Störungen haben über das Wochenende zweimal vorüber- gehend das Hochsommerwetter im Alpen- gebiet unterbrochen. Auf Deutschlands höchstem Gipfel, der Zugspitze, sank am Samstag die Temperatur überraschend auf minus 2 Grad. Bis in die Höhenlagen von 2200 bis 2400 Meter herunter fiel nochmals Schnee. Lebensretter ausgezeichnet München. Die Deutsche Lebensrettungs- gesellschaft zeichnete den 44 Jahre alten Polizeimeister Franz Schamberger aus Kie- kersfelden in Bayern mit der goldenen Rettungsplakette aus. Schamberger hat bis- her zehn Menschen vor dem Ertrinken ge- rettet. N 18 jähriger betrunken am Steuer Bremen. Ein Personenauto fuhr am Sonntag auf einen Gehsteig in Bremen in eine Menschengruppe, die auf die Straßen- bahn warteten. Eine Frau wurde getötet und sechs Menschen schwer verletzt. Der acht- zehnjährige Fahrer, der stark unter Al- koholeinfluß stand, erklärte, er sei am Steuer eingeschlafen. Panzer tötete zwei Motorradfahrer Kiel. Auf der durch Gewitterregen nassen Bundesstraße Nr. 4 wurden bei Neumünster der 25 Jahre alte Egon Gries und seine 21 Jahre alte Verlobte Ilse Möller, beide aus Neumünster, durch einen Zusammenstoß mit einem britischen Panzerspähwagen ge- tötet. Nach Auskunft der Polizei war der Panzerspähwagen ins Schleudern gekom- men und hatte dabei das auf einem Motor- rad entgegenkommende Paar überrannt. 300 000 Mark Panzerschäden in 3 Tagen Lüneburg. Nach bisherigen Schätzungen sollen durch die zur Zeit stattfindenden Manöver der britischen Besatzungsmacht im Landkreis Harburg bei Hamburg inner- halb von drei Tagen Schäden von 300 000 Mark entstanden sein. Regierungspräsident Dr. Koch(Lüneburg) hat dem niedersäch- sischen Innenministerium mitgeteilt, daß Manöver- Panzer an zahlreichen Stellen Getreidefelder überrollten und auch Felder nicht verschonten, auf denen Getreide be- reits geschnitten und aufgestellt war. „Alte Kameraden“ Darmstadt. Als der 42jährige Kraftfah- rer Georg Beier aus Froschhausen(Land- kreis Offenbach) in finanzielle Schwierig- keiten geraten war und einen Offen- barungseid leisten sollte, nahm er mit sei- nem Lastwagen Reißaus und besuchte 25 frühere Angehörige seiner Kompanie, deren Hauptfeldwebel er gewesen war. Er wurde von den alten Kriegskameraden freudig begrüßt. Vor dem Abschied täuschte die raf- kinierte„Mutter der Kompanie“ jeweils einen Defekt am Auto vor und ließ sich von den Kriegskameraden jeweils Beträge zwi- schen 25 und 100 Mark vorschießen. Abends verzechte Beier die ergaunerten Beträge in Gastwirtschaften mit einem stillen Loblied auf die alte Kameradschaft. Er erhielt von der Ersten Darmstädter Strafkammer dafür acht Monate Gefängnis. Sonderzüge zur Leipziger Messe Frankfurt. Zur Leipziger Herbstmesse verkehren vom 5. bis 15. September Sonder- züge von Nürnberg, Frankfurt, Köln und Hamburg nach Leipzig. eee Neue Erkenntnisse und Erfindungen Gefährliche Blume () Die Kommission für Rauschgiftbe- ämpfung bei den Vereinten Nationen hat kestgestellt, daß der so beliebte und gern als Zierpflanze in den Gärten angebaute Klatschmohn von einer wachsenden Anzahl von Opiumsüchtigen gezogen wird, um ihnen das verderbliche Rauschgift zu liefern. Daher wurde den angeschlossenen Regierungen nahegelegt, allgemein den Anbau von Klatschmohn in Gärten zu untersagen und ab nächsten Sommer nur noch gegen beson- ere Genehmigung zuzulassen. Und dann gut schlafen (S) Vor dem Einschlafen noch ein, zwei iten lesen, aber die Gattin weder durch den Lichtstrahl noch das Knipsgeräusch stö- ren: das geht jetzt, und Sie werder in dieser wißheit sicherlich noch einmal so gut schlafen! Eine neue Nachttischlampe setzt sich zum Ziel, den Nachbarn nicht mehr zu stören(wichtig auch für Sanatorien und Krankenhäuser). Man hört sie nicht mehr deim Ein- und Ausschalten. Ihr helles Licht ist aber durch gleichzeitiges Wirken einer karbigen Lichtquelle gedämpft. Weshalb Flug formationen? Sehen wir im Frühjahr oder Herbst den zurückkehrenden oder wegziehenden Vogel- Schwärmen nach, so beobachten wir häufig, dal diese Zugvögel in Keilformationen flie- gen. Dieselbe Erscheinung bietet sich uns bei Flugzeugen im Verband, die es vorziehen, in Feilkorm zu fliegen. Die Tatsache, die schon Lilienthal erkannte, daß die Nachfolgenden ähnlich wie Radrennfahrer im Windschatten eines Vorausfahrenden weniger Luftwider- stand zu überwinden hätten, trifft für die Bildung der Keilformation in der Luft inso- fern nicht zu, als die dabei herabgesetzte Strömungsgeschwindigkeit der Luft eine Ver- minderung des Auftriebes zur Folge hat. Vielmehr nimmt man an, wie aus einem Be- richt in Heft 13 der„Umschau in Wissen- schaft und Technik“(Frankfurt a. M.) her- vorgeht, daß zunächst die Lichtverhältnisse hier ausschlaggebend wirken. Vergrößert si nämlich der Abstand, so ist die Gefahr, den Verband zu verlieren, recht groß. In der Luft sind die Entfernungen sehr schlecht zu schät- zen, da die gewohnten kulissenhaften Raum- vergleiche auf der Erde hier fehlen. Das dichte Zusammenfliegen aber zwingt in eine Ordnung, die 1. keinen Zusammenstoß her- beiführt, 2. die Wirbelzonen des Vorderman- nes meidet und 3. die Sicht nicht hindert. Diese geforderte Ordnung wird nur im Flug seitlich hinter dem Vordermann erreicht. Man sagt, ein Schwarm oder Verband hat den „optischen Zusammenhalt“, der ihm die größte Sicherheit im Flug und vor Feinden gewährleistet. Warum so viele Sternschnuppen? (r) Nur selten findet man eine korrekte Beantwortung der häufig gehörten Frage, warum gerade die Monate Juli und August regelmäßig so zahlreiche Sternschnuppen bringen. In dieser Zeit durchquert die Erde mit einer Geschwindigkeit von 30 km in der Sekunde eine viele Millionen Kilometer starke „kosmische Röhre“, die mit den unzählbaren Trümmern eines vor nicht allzu langer Zeit zersprungenen Kometen angefüllt ist. Diese Meteorite sind unter dem Namen„Persei- den“ Himmelskörper im Sternbild des Per- seus) bekannt. Am dichtesten ist ihr Schwarm in den Nächten vom 10.—13. August. Ihre Geschwindigkeit ist so groß, daß die Erde im Verhältnis zu ihnen stillzustehen scheint; infolgedessen durchmessen sie in Sekunden- bruchtelen einen gewaltigen Bogen am Him- mel, d. h. sie machen den Eindruck, am Him- mel„herunterzufallen“. Neben den Perseiden existiert noch ein zweiter besonders dichter Meteoritenschwarm. Da sein Ausstrahlungs- punkt im Sternbild des Löwen gelegen ist, führen seine Sternschnuppen den Namen „Leoniden“; sie sind am 13. und 14. Novem- ber sichtbar. Neuer Kompaß (Ad) Die Kollsman Instrumentenwerke haben einen neuen Kompaß für arktische Flüge entwickelt, bei dem polarisiertes Son- nenlicht die Rolle der in der Nähe des mag- netischen Pols unbrauchbaren Magnetnadel übernimmt. Das neue Navigationsinstrument arbeitet auch, nachdem die Sonne hinter dem Horizont versunken ist, weiterhin absolut zuverlässig, da die Optik des Instruments ausreichend empfindlich ist, um die im Däm- merlicht noch vorhandenen Sonnenstrahlen aufzufangen. Umlernen! (g) Ein modernes amerikanisches Radio- Interferometer hat die Wissenschaft mit der Feststellung überrascht, daß das Licht in der Sekunde um 19,1 km schneller durch den Weltenraum blitzt, als bisher angenommen. Unser bisheriges Maß für kosmische Ent- kernungen(die Lichtgeschwindigkeit) stimmt nicht mehr. Die neue Technik zwingt zum Umlernen. Wenn der Tritt schallt (g) Mit mancher ärgerlichen Erfahrung fertiger Neubauten schlugen sich Mieter in den vergangenen Jahren herum. Ging der Obermieter nicht auf Zehenspitzen, hörte man jeden Tritt. Die Abdämmung dieser Nachbargeräusche ist heute bereits eine Spezial wissenschaft geworden. Auf ihre Er- fahrungen sollte man vor Beginn eines Neu- baus nicht mehr verzichten! Auf Massivdek- ken bewährt sich ein moderner Luftporen- beton, aber auch die Plattenindustrie hat eine ganze Zahl geräuschdämmender Platten ent- Wickelt. Bauen wir einen Holz trockner (g) Ein deutsches Werk hat eine Holz- trocknungskammer für Handwerker kon- struiert, die man selbst aus Holz und Plat- tenmaterial zusammenbauen kann. Nur das Aggregat, das sie elektrisch(oder mit Späne- öfen) beheizt, wird fertig bezogen. Jeder Schreiner kann sich so in der Werkstatt eine eigene Trocknungskammer errichten und ohne zeitraubende Wege zu einer fremden Trocknungsanlage für ausgetrocknetes Holz garantieren. Stufenlos feilen (g) Stufenlos verstellen kann man die Drehzahl an einer neuen Feilmaschine, in die man Feilscheiben bis zu einem Durchmesser von 30 em einspannen kann. Sie ermöglicht 7 5 gleichzeitig an zwei Arbeitsplätzen zu eilen. Bakterien zur Geflügelaufzucht Seit einigen Jahren werden in den USA Vitamin Bu und Antibiotika Penicillin, Aureomyein usw.) dem Aufzuchtfutter für Geflügel, Schweine und Kälber zugesetzt, weil dadurch die Wachstumszunahme erhöht und eine bessere Futterausnutzung erzielt werde. Die Wirkung der Antibiotika beruht teilweise darauf, daß sie die Darmflora be- einflussen, indem sie solche Bakterien im Wachstum begünstigen, die Vitamin B u und andere noch unbekannte Vitamine erzeugen. Man ging deshalb so weit, daß man sogar lebende Bakterien verfütterte. Wie einem Bericht in Heft 11 der„Umschau in Wissen- schaft und Technik“ Frankfurt) zu entneh- men ist, wurde die größte Wachstumszu- nahme erreicht, wenn lebende Bakterien zu- sammen mit Vitamin B ie und Penicillin ver- abreicht wurden. Die Versuche haben aller- dings für europäische Verhältnisse geringere Bedeutung, da hier die Aufzucht von Geflü- gel und Haustieren noch längst nicht so me- chanisiert ist wie in den USA. Uberall heißes Wasser (8) An allen Wasserzapfstellen läßt sich ein briefkastengroßes neues elektrisches Was- serpeichgerät anbringen. Bis zu drei Liter Wasser kann man ihm kochend heiß entneh- men. Außer einer elektrischen Leitung und ein paar Haken zum Aufhängen ist keine weitere Montage nötig. Die ganze Werkstatt im Handkoffer (8) Eine bekannte deutsche Spezialfabrik überrascht alle Bastler, aber auch alle Hand- werker, die auf Moritage gehen. Nach Lust und Laune schmirgeln, bohren, schleifen. usw. kann man mit ihrem neuen„Heim- elektrowerkzeug“, einem kleinen Kasten, der das gesamte Gerät mit Zubehör enthält. Die Antriebskraft liefert ein kleiner 100-Watt⸗ Motor, der mit seiner Haltevorrichtung auch einfach am Küchentisch befestigt werden kann. Die wichtigsten Klein werkzeuge zum Auswechseln für die jeweilige Arbeit werden mitgeliefert. Noch schneller schleifen (g) Doppelt bis dreimal so schnell kann man jetzt mit neuen elastischen Schleifrädern aus freier Hand schleifen. Durch Gewebe- Einlagen und Spezialbindemittel haben sie eine solche Elastizität und Festigkeit, daß ein Abbröckeln bei hoher Geschwindigkeit weit- gehend vermieden wird. Tae eg ee Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 10. August 1954/ Nr. 184 Kleinste Arbeitslosenziffer seit zwei Jahren Aus dem Monatsbericht des Arbeitsamtes/ Baugewerbe Einen angenehmen„Tiefstand“ der Ar- beitslosenziffer mit zusammen 6679 Unbe- schäftigten konnte gestern Dr. Schäffner bei der monatlichen Pressebesprechung des Ar- beitsamtes für den Juli bekanntgeben und an Hand von Statistiken nachweisen, dag diese für den Bezirk Mannheim relativ niedrige Zahl in den vergangenen zwei Jah- ren noch nie erreicht werden konnte. Im Ver- gleich zum Juli 1953 hat die Anzahl der Ar- beitslosen um 1201, gegenüber dem Juni 1954 um 593 abgenommen. Dieser erfreuliche Rückgang von vier Pro- zent auf 100 Arbeitnehmer, der in Baden- Württemberg nur noch von Stuttgart(1,1 Prozent) und Karlsruhe(3,4 Prozent) unter- boten wird(der Bundesdurchschnitt beträgt 5,3 Prozent), ist in erster Linie auf die Auf- nahmefähigkeit der Investitionsgüter-Indu- 3 auf der Anschauungsunterricht strage bie- tet sick hier den kleinen Mannheimer Jungs, die zur Zeit zwar Ferien haben, aber den Sinn des Lebens bereits schon erfaßt zu haben scheinen, denn„lernen kann man überall etwas“ und wer weiß, vielleicht sitzt unter den Zuschauern der beiden Handwerker, die ier mit„viel Liebe“ Absperrungspfählen mit roter und weißer Farbe Glanz und Ansehen geben und sich schließlich auch als„Bürger- schreck“ betätigen, künftige Picassos, die auf diese Weise ihre ersten„Inspirationen“ emp- fangen. Im übrigen hatten sie das Vergnügen, einige Sekunden nachdem die Kamera bereits „Kklack“ gemackt hatte, ihren Lehrer beobach- ten zu önnen, wie er sich an einen der rot- Weiß lackierten Rfähle heranpirschte und trotz des Warnschildes„Frisch gestrichen!“ mit dem Zeigefinger probierte. Natürlich stimmte es aber das Kind im Erwachsenen will so etwas stets ganz genau wissen. es Foto: Steiger Werbung für eine lebendige Stadt strie zurückzuführen. Im Baugewerbe, der Metall- und der Kfz.-Industrie konnten vor- wiegend Männer eingestellt werden, wäh- rend die Konservenfabriken, die chemischen Betriebe und als Saisongeschäft der Som- merschlußverkauf hauptsächlich Frauen auf- nahmen. Die Juli-Zahlen, die für Mannheim nahezu einen Idealfall auf dem Arbeits- markt darstellen, zeigen einen Rückgang der arbeitslosen Männer von 3349 auf. 3041 und der Frauen von 3923 auf 3638. Da Mannheim nicht allzuviele ausgesprochene „Frauenbetriebe“ besitzt, erklärt sich daraus die um rund 600 höher liegende Zahl der weiblichen Arbeitslosen. Durch die verstärkte Aufnahmefähigkeit der Mannheimer Betriebe konnte das Ar- beitsamt im vergangenen Monat etwa 6000 Arbeitskräfte an die Industrie vermitteln. Dennoch hat sich die Anzahl der offenen Stellen mit zusammen 1352 im Vergleich zum Juni nur um 31 verringert, weil nach Wie vor auf dem Baumarkt, in der Metall- industrie und in den hauswirtschaftlichen Berufszweigen eine verstärkte Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften besteht, die so groß ist, daß bisher lange nicht alle Wünsche erfüllt werden konnten. Die Zahl der Arbeitslosen- Unterstützungs- empfänger hat, der allgemeinen Tendenz folgend, ebenfalls um 382 gegenüber dem sucht Fachkräfte Vormonat abgenommen und weist zum Juli 1953 einen Rückgang von 786 auf. Am 31. Juli 1954 gab es im Mannheimer Bezirk 4777 Unterstützungsempfänger, zu denen noch 160 bei kleineren Betrieben beschäf- tigte und unterstützte Kurzarbeiter kommen. Auch diese Ziffer darf als Erfolg gebucht werden, wenn man sie mit den 2500 Kurz- arbeitern im Frühjahr dieses Jahres ver- gleicht. Demgegenüber weist Mannheim mit Stichtag vom 30. Juni lasgesamt 161 867 Be- schäftigte auf(ohne Pendler), eine Zahl, die sich seit dem„X-Tag“ der Währungsreform 1948 um fast 36 000 erhöht hat. An Not- standsarbeiten wurden außerdem 628 Per- sonen beschäftigt, hauptsächlich bei Kanali- sationsarbeiten, im Straßenbau und bei der Anlage von Grünflächen. Die beruflichen Bildungsmaßnahmen des Mannheimer Arbeitsamtes erstrecken sich zur Zeit auf drei Lehrgänge in Stenographie und Schreibmaschine, die von 62 Teilneh- mern besucht werden. Ein Kurs für Elektro- schweißer wurde beendet und ein Aufbau- lehrgang für 25 arbeitslose Schneider will die gegenwärtige Auftragsbelebung in der Tex- tilindustrie ausnützen. Besondere Beachtung verdient ein 13wöchiger Lehrgang für 20 Schwerbeschädigte, die im Bankfach Auf- nahme finden sollen. hwWẽ D Kampf bis zum siegreichen Ende Gewerkschaft UTV bereitet sich auf Streik vor Die Betriebsräte der Gewerkschaft Gffent- liche Dienste, Transport und Verkehr trafen sich gestern zu einer Vollversammlung in der Wandelhalle des Rosengartens. Der Geschäftsführer der Kreisverwaltung Seiteinger, eröffnete die Versammlung mit der Bemerkung, das deutsche Wirtschafts- Wunder sei zu einem großen Teil Verdienst der Arbeitnehmer. Diese wollten sich jedoch nicht länger mit platonischen Erklärungen zufrieden geben, sondern endlich klingenden Erfolg sehen. Anschließend gab Otto Paulus, Sekretär des GTV Kreisverbands, einen Ueberblick über den Ablauf der Ereignisse bis zur Gegenwart. Er ging von der allge- meinen Feststellung aus, daß der Mensch immer geringer gewertet werde und sich alles Denken der Arbeitgeber mehr und mehr um das Geld zu drehen beginne. Früher habe man versucht, mit Lohn- erhöhungen, den Preissteigerungen nach- zueilen. Heute weise die Statistik, die aller- dings von der Gewerkschaft angezweifelt werde, nach, daß keine Preiserhöhungen ein- getreten seien. Heute begründe man Lohn- forderungen mit einem gerechten Anteil am Sozialprodukt. Dann streifte er die Stationen des Lohnkampfes: Kündigung der Tarifver- träge am 31. März, Bekanntgabe der Forde- rungen auf zehn Pfennig für Arbeiterlöhne, beziehungsweise zehn Prozent Erhöhung auf die Grundvergütung der Angestellten, das Scheitern der verschiedentlich angesetzten Verhandlungen mit den Partnern:„Verband Kommunaler Arbeitgeberverbände“ und „Tarifgemeinschaft Deutscher Länder“. Die Bundesregierung sei auch in der letzten Ver- handlung am 2. August in Stuttgart nur als Beobachter aufgetreten. Ueber die letzten Beschlüsse des Haupt- Vorstandes berichtete Paul Erfurth. Man Werde zunächst versuchen, den Streik in Hamburg zu einem schnellen Ende zu brin- Sen, um nicht um des Streikes willen zu streiken, Aber nach Ablehnung des Schlich- tungsvorschlages durch den Senat gebe es nur noch„Kampf bis zum siegreichen Ende“. Die Kampfstimmung in Hamburg sei aus- gezeichnet. Bis jetzt seien Zwischenfälle ver- mieden worden, jedoch seien auf die Dauer Wohl kaum schärfere Maßnahmen zu ver- meiden. Was das übrige Bundesgebiet be- treffe, so warte man nur noch die Weisungen des geschäftsführenden Hauptvorstandes ab, der vom Hauptvorstand ermächtigt sei, alle Maßnahmen zu ergreifen, die er für notwen- dig halte, wenn die Arbeitgeber verbände einem letzten Ultimatum nicht Folge leisten würden. In Mannheim sind 15 500 Mitglieder der OTV Gewerkschaft in verschiedenen Betrie- ben der Stadt(Z. B. Straßenbahn), der Län- der(Zz. B. Bezirksbauamt) und des Bundes (Z. B. Hafenamt) beschäftigt. Ein Streik wird durchaus in den Bereich des Möglichen ge- zogen. Bei der Straßenbahn werden bereits heute Vertrauensleute und eine Streikleitung gewählt. Die Betriebsräte wollen in allen Betrieben die Arbeiter und Angestellten vor- bereiten, damit sie fen überrascht werden. Vor außenseitigen Demonstrationen wurde jedoch gewarnt und darauf hingewiesen, daß Unter allen Umständen die Anweisungen des Hauptvorstandes, die voraussichtlich noch im Laufe dieser Woche kommen sollen, beachtet werden müßten. bt 5 2 22 2 wurden Wie Streichhölzer geknickt wald alte, zusammengeschlagen und mit den Kronen und 1338 junge Ein Schaden von nahezu 100 00 Mark. Mit Leiter- einer Riesenfaust geschachtelt. 3246 Stämme schdtazungsweise 1900 Festmeter Holz. ee 55 1 1 N Rheinaue kräftige Baume wurden wie von diese Kiefernstämme im unentwirrbar ineinander Gertstangen wurden gestürzt. Das sind Wäügelcken und Fahrrädern ziehen die Bewohner von Rheinau durch den Wald und ver- sorgen sich mit Feuerholz. Bei der chemischen Fabrik Th. Goldschmidt wurde ein Kamin und der dritte Stoch eines Fubrikgebäudes abgerissen. Auch aus Weinneim, Dossenkeim und Friedrichsfeld wurden schwere Unwetterschäden gemeldet. Dort ist vor allem der Taba verhagelt. In der Umgebung von Ladenburg und Schriesheim wurden Weinberge zerstört. In Eppelheim wurde eine Frau von einer herabfallenden Starkstromleitung ge- troffen, in Wieblingen war der Verkehr durch umgestürzte Bäume blockiert und in Heidelberg haben Sturzbäcke besonders an den Berghängen große Schäden angerichtet. Fünfgeschossiger Neubau mit Kellergarage Die Rheinstraße erhält bis November ein repräsentatives Gebäude Neben dem St.-Joseph-Schifferkinderheim wächst in der Rheinstraße ein Neubau in die Höhe, der nach seiner Fertigstellung die Filiale einer Nußlocher Wäschefabrik auf- nehmen soll und in seiner ganzen Anlage einem modernen Verwaltungs- oder Büro- gebäude gleichen wird. Ein fünfgeschossiger Hauptbau an der Rheinstraße enthält neben großen Ausstellungsräumen im Erdgeschoß in den oberen Stockwerken die Fabrikations- hallen und Büros, und weist eine Frontlänge von 46 Metern auf. In der Rheintorstrage schließt sich ein viergeschossiger Seitenbau von 18 Meter Höhe und 45 Meter Länge an, der das Gesamtprojekt nach seiner Voll- endung hufeisenförmig bis zur Leopoldstraße ausdehnen wird. Im ersten Bauabschnitt wird die Seiten- kront jedoch nur eingeschossig gebaut wer- den, und zwar als Großtankstelle zur vorge- sehenen„Rheintor-Garage“, die als Beson- derheit und Novum in Mannheim bezeichnet werden darf, weil sie bei guter Raumausnut- zung und vorzüglicher technischer Ausstattung Platz für 65 Personenwagen bieten wird. Die Ueberlegung, die Kellergeschosse großer Bauten immer mehr als Garagen zu verwen- den, wird voraussichtlich auch in unserer Stadt mehr und mehr verwirklicht werden, und die Tatsache einer produktiven Einschal- tung der Privatinitiative ist im Hinblick auf „Mannheimer Dreck“ allein tut es nicht, Hotels und eine Ausstellungshalle müssen her Noch vor fünf Jahren war Mannheim eine Augberordentlich stark zerstörte Stadt. Seine Unterbringungs möglichkeiten waren auf ein Minimum beschränkt. Diese Tatsache hat Auch heute noch unangenehme Folgen, denn Fremde, die seinerzeit in unserer Stadt weil ten oder weilen mußten und keine Vorstel- lungen von den inzwischen vorgenommenen Schönheitskorrekturen haben, sind geneigt, einen Bogen um die„ungastliche Stätte“ zu machen— vielleicht in Bekanntenkreisen sogar eine Mundpropaganda, die uns nicht angenehm sein kann, denn heute wollen wir schließlich eine ernstzunehmende„Fremden- verkehrsstadt“ sein. Wollen wir das wirklich?— Weit gefehlt! Maßgebliche Stellen wissen recht genau, daß wir das nicht sein können und daß die 237 000 Uebernachtungen des vergangenen Jahres, die uns übrigens direkt hinter Heidelberg und Freiburg und noch vor Karlsruhe und Essen rangieren lassen, nicht auf den echten Fremdenverkehr, sondern auf einen„Ge- schäftsreiseverkehr“ zurückzuführen sind. Aber diese Kreise, zu denen vornehmlich der Verkehrsverein gehört, wollen dennoch das Ansehen der Stadt Mannheim heben und da- für sorgen, daß die kleinen und großen Schön- heiten unserer Stadt bekannt werden, und nicht zuletzt auch die Tatsache, daß in den letzten Jahren einiges in unserer Stadt von- statten gegangen ist, was geeignet ist. dem Fremden den Aufenthalt angenehm zu machen. Man wirbt also! Und man tut es mit Pro- spekten mancherlei Art— und mit„Dreck“. Es gibt wieder Postkarten von Mannheim, leider fehlen die Luftaufnahmen neueren Datums noch, doch einen gediegen gestalteten Reiseführer haben wir schon seit einiger Zeit und nicht zuletzt auch fremdsprachige Falt- blattprospekte. Das bekannte Gebäck„Man- nemer Dreck“ verrichtet gute Dienste bei Tagungen und Kongressen, auch bei Besuchen prominenter Gäste, wo man es als originelles Souvenir zu dedizieren pflegt. Wohin gehen wir? Dienstag, 10. August: Alster:„Ehe mit dem Satan“; Capitol: Zwischen zwei Frauen“; Pa- last:„Husaren heraus“; Kamera:„Intreue“,; Kurbel:„Der Vagabund von Paris“. Wie wird das Wetter? Immer noch unbeständig Vorhersage bis Mittwoch früh: Zuerst wechselhaft und kühl mit einzelnen Schauern über Wochen- mitte. Wetterbesserung und wärmer. lebhafte allmählich ab- flauende Winde um West. Tages- temperatur kaum über 20 Grad ansteigend. Prospekte, Reiseführer und„Mannemer Dreck“ allein tun es jedoch nicht. Man muß auch wissen, wo man seine Gäste unterbrin- gen kann. Bewirten? Das macht keinen Kum- mer. Restaurants und Kaffeehäuser haben wir genug, aber mit Uebernachtungsmöglich- keiten, obwohl in der Zwischenzeit etliche Hotels mehr ihre Pforten geöffnet haben, hapert es immer noch. Es wäre sehr zu wün- schen, daß das Hotel„Mannheimer Hof“ recht bald in gute Hände käme und angesichts der zwei bis vier Millionen D-Mark an Investi- tionen, die zur Wiederinbetriebnahme nötig sind, wäre es vielleicht nicht falsch, statt nach einem einzelnen, nach einer kapital- Kräftiger Hotel-AG. Umschau zu halten, der es eingegliedert werden könnte. Der möglichst baldige Wiederaufbau des Bahnhofsplatzes, der schließlich eine Visiten- karte der Stadt sein und nicht, wie zur Zeit noch, dazu verleiten soll, auf dem Absatz kehrt zu machen, gehört zur„Werbung für Mannheim“— und auch der baldige Bau einer Ausstellungshalle, wie sie bei vielerlei Tagungen und Kongressen schon schmerzlich vermißt wurde, denn Wandelhalle(seinerzeit brachten die dort aufgestellten Holzbearbei- tungsmaschinen anläßlich der Glasertagung den ganzen Rosengarten zum Zittern) noch der Saal des TSV 46 können sie auf Dauer ersetzen. Und zum Abschluß: Hilfselemente der Fremdenverkehrswerbung sind Taxifahrer, Polizeibeamte, Dienstmänner und Post— so- wie Bahnbeamte— nicht zuletzt der Mann- heimer Bürger selbst, wenn er auf der Straße um eine Auskunft angegangen wird. Freund- liches oder unfreundliches Wesen, Nachsicht dem Ortsfremden gegenüber oder barsches Wesen ohne Ansehen der Person entscheidet. -es. Waldhöfer„Gockelrobber“ fkelerten ihr Sommerfest Hoch her ging es am Wochenende bei den Waldhöfer Kaninchen- und Geflügelzüch- tern, die in der Anlage an der Altrhein- straße ihr traditionelles Sommerfest veran- stalteten. Besondere Anziehungskraft er- hielt das Fest durch eine Jubiläums-Jung- tierschau in der neuerbauten Futtermittel- und Gerätehalle des Vereins, wo etwa 25 Hühner- und elf Kaninchenrassen um das begehrte Diplom des besten und schönsten Pärchens stritten. Daneben zeigten der unermüdliche Rudi Neuberth und seine Mannen in einer erfreu- lich umfangreichen und geschmackvoll auf- gebauten Produktenschau Pelzcapès, Mäntel und Strickwaren aus Angorawolle, die von den Selbstverwertergruppen des Kreises Mannheim bereits im vorigen Jahr zur Landesschau nach Hamm geschickt worden waren und groge Beachtung fanden. Beim 2 abendlichen„Konvent“ konnte das geräu- mige Festzelt die zahlreichen Mitglieder und Freunde des Vereins kaum fassen. Nicht zuletzt dürfte das auf die„lebende Tombola“ zurückzuführen sein, die manchem Slücklichen Gewinner zu einem billigen Sonmntagsbraten verhalf. Mit Kinderbelusti- gungen(Sackhüpfen, Topfschlagen und einem originellen Meerschweinchenwettrennen) und einem gemütlichen Beisammensein findet das Sommerfest der„ Gockelrobber“ heute seinen Abschluß. Wete. die steigende Motorisierung nur zu begrüßen. Unerwartete Schwierigkeiten traten bei den Gründungsarbeiten auf, als man auf Teile der ehemaligen Mannheimer Stadt- mauer und des Stadtgrabens stieß. Es mußte daher eine besondere Fundamentgründung vorgenommen werden. Der Bau wurde nach Plänen des Architekten K. Betz in Ludwigs- hafen ausgeführt und soll im November be- zugsfertig sein. h- Besuch aus der Steiermark Stand konzert der Bergarbeiter kapelle Piberstein Auf ihrer Reise zur Musik- Olympiade in Holland wird die österreichische Bergarbei- terkapelle aus Piberstein Steiermark am 13. August der Stadt Mannheim einen kurzen Das Tatwerkzeug war eine Majolika-Vase Wer übernachtete am Donnerstag bei Frau Gaab? Zu dem Kapitalverbrechen, das am Frei- tag in der Gartenfeldstraße entdeckt wurde und dem die 54jährige Witwe Elfriede Gaab zum Opfer fiel, gibt die Mannheimer Krimi- jetzt folgende Einzelheiten be- nalpolizei kannt und bittet die Bevölkerung um sach- dienliche Angaben: Frau Gaab wurde am Mittwoch, dem 4. August, gegen 21 Uhr zum letzten Male gesehen, als sie ihre Wohnung in der Gar- tenfeldstraßge verließ. Sie trug einen grauen Rock und einen hellroten Pullover. Frau Gaab, die unser Bild zeigt, War 1.68 Meter groß und ziemlich korpulent. 5 Es wird vermutet, daß sie sich in einem Lokal im Jungbusch oder in der Neckarstadt in Begleitung eines Mannes aufgehalten hat. In der Nacht zum Donnerstag, gegen 2.30 Uhr, soll die Witwe in Begleitung dieses Mannes ihre Wohnung wieder betreten und den Mann bei sich behalten haben. Die polizeiliche Pressenotiz schließt mit der Aufforderung an alle Personen, die Frau Gaab in der fraglichen Zeit gesehen oder beobachtet haben, der Auswertungs- abteilung beim Amt für öffentliche Ordnung entsprechende Mitteilung zu machen. Die kriminalpolizeiliche Ansicht scheint sich immer mehr dahingehend zu präzisie- ren, daß es sich bei dem Verbrechen in der Neckarstadt nicht um Mord, sondern um einen im Affekt begangenen Totschlag han- delt. Frau Gaab wurde mit einer massiven Majolika-Vase erschlagen. Die vermutliche Tatzeit dürfte der späte Freitagvormittag gewesen sein, da die Leichenstarre bei der Entdeckung der Toten um 16.55 Uhr wohl schon eingetreten war, sich aber noch nicht wieder gelöst hatte, was meist nach vier bis fünf Stunden eintritt Die Fahndung hat sich nach Ueberprü- fung aler anderen in Frage stehenden Per- sonen nun fast ausschließlich auf einen 1914 geborenen, zuletzt in H 7 wohnhaften kauf- männischen Angestellten konzentriert, der seit seiner Rückkehr aus russischer Gefan- genschaft im Jahre 1950 als verschlossener Sonderling bekannt war und ab 1. Januar 1954 keiner geregelten Arbeit mehr nach- ging. Sein Arbeitsverhältnis bei einer Mannheimer Transportgesellschaft, das er am 1. Mai 1950 begann, endete am 31. De- zember 1953. Der mutmaßliche Täter, der bei der Firma als Kontorist beschäftigt war, konnte trotz einer umfassenden Groß- fahndung bis zur Stunde noch nicht gefun- den werden, so daß sich der zu Anfang geäußerte Verdacht, er habe nach der Tat Selbstmord begangen, weiterhin verdichtet hat. Gegen den verdächtigen Angestellten ist gestern von der Polizei bel Gericht ein Haftbefehl erwirkt worden. HWP Besuch abstatten. Nach Begrüßung der Gäste im Gewerkschaftshaus gegen 16 Uhr wird die Kapelle in der Zeit von 18 bis 19 Uhr am Wasserturm ein Standkonzert geben. Schwere Verkehrsunfälle Auf einer Kreuzung in Käfertal stieß ein Lastzug mit einem Motorrad zusammen, des. sen Fahrer ins Krankenhaus eingeliefert wer- von ſästigem Körpergeruch. Nur gründlich vie gewohnt Waschen, dann fühlt man sich stets frisch und f adrett und bleibt sich Selbst sympathisch,. Wer es liebt, kann nach dem Waschen des. L odorierenden Kr perpuder /S Vefwendeg, den mußte. Ein in entgegengesetzter Rich- tung der als Einbahnstraße gekennzeichneten Schimperstraße fahrender Pkw. stieß auf der Kreuzung Schimper-/Spelzenstraße mit einem zweiten Pkw. zusammen. Sachschaden: 800 DM. In Waldhof ereignete sich ein recht hinter- gründiger Unfall: Ein Motorradfahrer prallte mit einem Moped zusammen, weil er unter starkem Alkoholeinfſuß zu schnell fuhr. Da er keinen Führerschein besaß, wurden Er. mittlungen eingeleitet, die ergaben, daß das Motorrad kurz vorher gestohlen worden war. Auf der Neckarauer Straße zeigte ein nach links einbiegender Motorradfahrer die Ande- rung seiner Fahrtrichtung nicht an und wurde von einem überholenden Kraftrad erfaßt Seine Verletzungen waren so schwer, daß im- mer noch Lebensgefahr besteht. Der Sach- schaden beträgt 1000 DM. Betrunkener Wüstling Eine 38 jährige Hausfrau, die auf der Wein- heimer Straße ein vermeintliches Taxi an- hielt, um nach Heidelberg zu fahren, sah sich Plötzlich im Wagen einem Wiüstling gegen- über, der ihr die Kleider vom Leib zu reißen versuchte. Eine Mütze, die der Täter bei dem Handgemenge verlor, brachte die Polizei schnell auf die richtige Spur und führte zur Festnahme des wilden Mannes, der sich an- geblich wegen zu starker Trunkenheit nicht mehr an den Vorfall erinnern kann. Schokolade und Geld Aus einem Büroraum in der Neckarstadt- Ost stahl ein Dieb 450 Mark und 15 Tafeln Schokolade und andere Gegenstände im Wert von etwa 500 Mark. Termine DAd-Frauenabteilung. Zusammenkunft am 10. August, 19.30 Uhr, im Schloßhotel. Thema: „Für und wider die Berufsehe.“ 5 „Das Lied von Bernadette“ wird, wie uns 755 Obere Pfarrei mitteilt, am 11. August um 14.80. 17, 20.15 Uhr im Musensaal des Rosengarten wiederaufgeführt. Die Einnahmen sollen 5 8 weise zum Wiederaufbau der Jesuitenkirch verwendet werden. Die Fuhrwerkswaage Sandhofen ist ab 10. August wegen baulichen Maßnahmen am 5 haus Sandhofen bis auf weiteres außer Betrie„ Der Sportkreis Bergstraße weist darauf hin, daß Jugendliche und Freunde Gelegenhen haben an den nächsten Fahrten in die 5 an den Vier waldstätter See teilzunehmen. 91 gende Fahrten sind geplant: vom 186. 6. 0 28. 8. 54, 26. 8. bis 3. 9. 54, 1. 9. bis 8. 9. 54 un 26. 8. bis g. 9, 54. a In unserer Ausgabe vom 5. Juli schrieben Wir zur Einweihung der Siedlungskirche Johannes, Mannheim-Rheinau, daß sie ns Entwürfen von Paul Hoffmann und 8 1 8 Hans Wanat erstellt worden sei. Es muß ri 4 tig heißen: nach Entwürfen von Viktor 2 Wanat und unter der Bauleitung von Pau Hofmann. 5 5 Wir gratulieren! Friedrich Menie, Manrheugg Feudenheim, Talstraße 6, und Margarete Gau geb. Baer, Mannheim-Feudenheim, Weinbers, straße 26, feiern ihren 70. Geburtstag. Augu Pflrrmann, Mannheim, Zellerstraße 68, Wur 15 und Karline Haag, Mannheim, August Bebit Straße 9, wird 75 Jahre alt. Johann Weinbar und Frieda geb. Köhnel, sowie Kar! Sroteg⸗ berger und Katharina geb. Waibel haben 81 berne Hochzeit. — U——— ö — — — * . Nr. 10 88 BA 5 He Heide die Henr) wärti! schäft beiter führe Höchs berge die o nächs kräfte einer 2000, werde Wohn richte dem ameri beim Im F gerau und 1 gram Scl Sams: gartel unter 21 Uh die al das u reiche marki pions Beleu tempe in die Ke am S⸗ nach über kehr von 8 Wager oder fuhr Fahrt Benw]] zwei, tot. Strei Ka den in Be Bere des 1 tembe kurze men präsic der e Recht ganze liche daß s trag Neuß Jede Wie schult aller chen der siebel zubill G Freut riger Gitte. leitur seine ing zuseh verw/ ohne hilflo gen Feue Dreh ins R Schoc Sour kfenn besc wur. Pers r. 184 lauer von der sind ler- er- min eim der arge ge: in vel. ige Gäste ird die hr am eß ein 1, des- t Wer- H d es. en, Rich- meten ul der einem n: 800 inter- drallte unter W. 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Man rechnet mit einer Höchstbeschäftigungszahl von über 2000, die in den nächsten Tagen erreicht werden wird. Gegenwärtig werden 32 Wohnblocks mit je 18 Wohneinheiten er- richtet. In der nächsten Woche wird mit dem Bau von 22 Jungesellenheimen des amerikanischen und einem Junggesellen- beim des deutschen Programms begonnen. Im Rohbau fertiggestellt sind bereits seit geraumer Zeit 18 Blocks des amerikanischen und 14 Blocks des Ersatzwohnungsbaupro- gramms. Etwa 4000 in Schwetzingen Schwetzingen. 4000 Besucher erlebten am Samstag die zweite Schwetzinger Schloß- gartenbeleuchtung dieses Jahres, die wieder unter der Ungunst der Witterung litt. Nach 21 Uhr setzten wiederholt Regenschauer ein, die aber die Beleuchtung und das Publikum, das unter dem Blätterdach der Alleen aus- reichend Schutz fand, kaum störten. Wieder markierten rote Lichterkacheln und Lam- pions die Alleewege zum großen Weiher. Beleuchtungen der Moschee und des Apollo- tempels waren weitere Anziehungspunkte in diesem romantischen Lichterspiel. Auf Straßenwalze gefahren Ketsch. Ein tödlicher Unfall ereignete sich am Sonntag früh auf der Straße von Ketsch nach Schwetzingen. Diese Straße ist Seit über zwei Monaten für den gesamten Ver- kehr gesperrt. Trotzdem wird die Straße von sehr vielen Motorrädern und auch Kraft- wagen benützt, um den Umweg über Talhaus oder Brühl zu sparen. Der Verunglückte fuhr mit seiner 175-, n-Maschine in voller Fahrt auf die rechtsseitig abgestellte Stra- genwalze auf. Die Maschine brach dabei ent- zwei, der junge Mann war auf der Stelle tot. Streit um die Landesfeuerwehrschule Karlsruhe. Die Ausein andersetzung um den Neubau einer Landesfeuerwehrschule in Baden- Württemberg nimmt immer grö- gere Ausmaße an. Nachdem der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes von Würt- temberg- Hohenzollern, Bürger(Rottweih, vor kurzem zu dieser Frage Stellung genom- men hatte, gab nunmehr das Regierungs- präsidium Nordbaden eine Erklärung Ab, in der es heißt, die Stadt Bruchsal könne mit Recht Anspruch auf die Feuerwehrschule des ganzen Bundeslandes erheben,. Ohne jeg- liche Polemik misse festgestellt werden. daß aus allgemeinen Steuermitteln ein Be- trag von etwa zwel Millionen DM für einen Neubau in Plochingen beansprucht werde. Jede andere Stadt könne mit gleichem Recht wie Plochingen, das nie eine Feuerwehr- schule besessen habe, sich durch Angebote aller Art um die Neuerrichtung einer sol- chen Schule bemühen. Dies müsse man auch der vielgeprüften Stadt Bruchsal, die seit sieben Jahren eine Feuerwehrschule besitze, zubilligen. Artistische Liebeswerbung Göppingen. Nach einem Streit mit seiner Freundin stieg am Wochenende ein 271 äh- riger junger Mann aus Göppingen auf einen Gittermast der 100 000 Volt- Hochspannungs- leitung, um mit dieser„kühnen Tat“ auf seine Begleiterin Eindruck zu machen. Diese ging jedoch weiter, ohne sich nach ihm um- zusehen, Darüber war der junge Mann so verwirrt, daß er in etwa zwölf Metern Höhe, ohne eine Stromleitung berührt zu haben, hilflos in den Eisenträgern des Mastes hän- gen blieb. Schließlich befreiten Polizei und Feuerwehr den jungen Mann mit einer Drehleiter aus seiner Lage und lieferten ihn ins Krankenhaus Göppingen ein. Infolge des Schocks hatte er die Sprache verloren. Trossinger Mundharmonika-Meister Ludwigsburg. Der Trossinger Werner Dürr gewann am Sonntag auf einem inter- nationalen Mundharmonikatreffen in Lud- wigsbung die deutsche Mundharmonika- Meisterschaft 1954. Den Titel eines deut- schen Mundharmonika-Orchester- Meisters errang das Hohner-Chromonika- Orchester Ravensburg. An den Meisterschaften nah- men 77 Orchester mit fast 1000 Spielern teil. Höhepunkte des Preffens waren Kon- zerte und ein Volksmusikaberid in der über- füllten Stadthalle. Bärentaler Unglück vor Gericht Freiburg. Im Prozeß um das Eisenbahn- unglück von Bärental am 10. Januar dieses Jahres, bei dem ein Lokführer getötet und acht Personen verletzt worden waren, fällte die Erste Große Strafkammer des Land- gerichts Freiburg jetzt das Urteil. Der Zug- führer und der Flilfszugschaffner wurden der fahrlässigen Tötung, der Körperver- letzung und der Eisenbahntransportgefähr- dung für schuldig befunden. Der Zugführer erhielt fünf, der Schaffner drei Monate Ge- kängnis mit Strafaussetzung zur Bewäh⸗ rung auf die Dauer von drei Jahren. Der erste Staatsanwalt hatte sechs und vier Monate Gefängnis, die Verteidigung Frei- spruch beantragt. Die beiden Angeklagten hatten sich jedoch ausdrücklich für schuldig erklärt, gegen die Fahrdienstvorschriften verstoßen zu haben. Schiff fuhr gegen Hafenmauer Konstanz. Beim Anlegen im Konstanzer afen fuhr das Kursschiff Oesterreich am Sonntagabend mit voller Wucht auf die Ha- denmauer- auf, so daß es am Bug erheblich beschädigt wurde. Auch die Hafenmauer Wurde in Mitleidenschaft gezogen. Mehrere Personen wurden leicht verletzt. Im Schiff von Passau nach Konstanz Große Pläne für Süddeutschlands Wasserstraßen/ Nur kurze Aufenthalte an Schleusen Stuttgart. Ströme und Flüsse sind seit Menschengedenken die natürlichen Handels- Wege. Aber sie genügen den Menschen nicht mehr. Zwischen Strömen und Flüssen wer- den Kanäle gezogen, so daß ein Netz von Wasserstraßen entsteht, das alle bedeutenden Handelsplätze miteinander verbindet und der Schiffahrt erschließt. Rhein und Donau sind die wichtigsten Wasserstraßen Europas. Sie sind nur durch eine verhältnismäßig schmale Zone, das Randgebirge des Jura, voneinander getrennt. Wer daran denkt sie zu verbinden, sieht zu- nächst den Rhein- Main-Donau-Kanal, Er Sol den alten Traum von einer durchgehen den Verbindung zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer verwirklichen und Wird in diesen Jahren entscheidend voran- getrieben. Drei der sechs Etappen des Pro- jektes sind bereits geschafft Bis Ochsen- kurt ist der Main schon schiffbar. Bis Ende 1959 5011 die Strecke Ochsenfurt Bamberg kanalisiert sein. Wann die beiden letzten Abschnitte von Bamberg bis Nürnberg und von dort bis nach Kehlheim an der Donau begonnen und abgeschlossen werden, steht noch nicht fest, an dem Bau aber ist nicht mehr zu zweifeln. Doch verdient nicht nur dieses Kanal- system Interesse. Ein Blick auf eine Karte mit dem geplanten Ausbau der süddeutschen Flüsse zeigt, daß außer diesem Kanal noch eine zweite große Verbindung der beiden Ströme geplant ist, die vor allem das stark industrialisierte süd westdeutsche Gebiet er- fassen wird. Auf das Jahr 1921 zurück geht ein Vertrag, in dem das Deutsche Reich und die Länder Württemberg, Baden und Hessen übereinkamen, zunächst den Neckar auszu- bauen, um die Industrie Südwestdeutsch- lands mit dem Rhein-Ruhr- Industriegebiet und den Nordseehäfen zu verbinden, und später von Plochingen her über Ulm und nördlich an Augsburg vorbei den Anschluß an die Donau zu gewinnen. Nur wenige Jahre wird es noch dauern, bis der zweite Fernsprecher mit„Gehirn“ fordert:„Zahlen“ Ferngespräche nun auch Stuttgart. Der großangelegte Plan der Bundespost, auch den Telefon- Fernverkehr Auf das moderne Selbstwählverfahren umzu- stellen, hatte einen ganz entscheidenden Haken: Wie sollte men ohne„Fräulein vom Amte nach dem gleichen Prinzip auch die vielen öffentlichen Münzfernsprecher be- dienen? Die verantwortlichen Männer der Post sahen schon teure und komplizierte elektronische Gebühren-Rechenroboter in jeder Sprechzelle in Betrieb, um so vori jeder„Oef fentlichen“ auch jeden Teilnehmer in der Bundesrepublik selbstgewählt errei- chen zu können. Retter in dieser Not ist nun ein neuartiger Münzfernsprecher, der von Liner Stuttgarter Firma entwickelt und in Kürze bereits eingesetzt werden soll. Er ist verhältnismäßig einfach aufgebaut, löst aber das Problem der Gebührenerfassung mit Hilfe eines„Gehirns“ glänzend: Der Münz- fernsprecher bekommt von einem Geber auf ein Münzerkennzeichen hin hochfrequente Zählimpulse. Auf diese Weise wird von den eingeworfenen Münzen, die zunächst hinter einer. Glasscheibe sichtbar gespeichert sind, jeweils ein 10-Pfennig-Betrag weggenommen. Da der Münzfernsprecher mit seiner Geld- Prüfeinrichtung auch 50-Pfennig- und I-DM- Stücke annimmt, wird bei der Kassierung solcher Geldstücke die 5- bzw. 10 fache Sprech- zeit zur Verfügung gestellt. Während des Ge- sprächs kann in beliebiger Wiederholung Geld nachgeworfen, das Gespräch also be- liebig lange ausgedehnt werden. Der Spre- cher wird zunächst am Anfang vor der Num- mernwahl und ferner während des Gesprächs Die Heidelberger Blumentage von„Oeffentlichen“ aus immer dann durch eine aufleuchtende Schrift„Bitte zahlen“ zum Geldeinwurf auf- gefordert, wenn die letzte 10-Pfennig-Einheit angebraucht wird. Unterläßt er die Nach- zahlung, so würd die Verbindung beim Ein- treffen des nächsten Kassierimpulses, der dann ja keine Deckung mehr vorfindet, ge- trennt; der Teilnehmer liest eine in diesem Augenblick aufleuchtende Schrift„Gespräch beendet“. Es bleibt ihm unbenommen, sich eine neue Verbindung herzustellen. Alle eingeworfenen Geldbeträge, die bei einem Gesprächsschluß, also beim Einhängen des Handapparates, noch im Geldspeicher sicht- bar, demnach noch nicht verbraucht sind, kann der Telefonierende einem Rückgabe- becher entnehmen. KHF „Souvenirs“ aus Abschnitt dieses Projektes, der Ausbau des Neckars von Heilbronn über Stuttgart bis Plochingen, vollendet ist. Von dort bis zur oberen Donau bei Ulm sind es dann nur noch sechzig Kilometer. Auch an den Ausbau der Nebenflüsse der Donau ist gedacht. Der untere Lech Wird zu- nächst für die Energieerzeugung nutzbar ge- macht und soll später für die Schiffahrt kanalisiert werden, um die Industriestadt Augsburg an die Donau anzuschließen. Die Isar soll zwischen München und der Mündung in die Donau als Schiffahrtsstraße ausgebaut werden. Die Kraftwerke auf die- ser Flußstrecke sind so angelegt, daß später Schleusen für Schiffe angebaut werden kön- nen. Der Inn ist oder wird, ebenso wie die Salzach und die IIler, für die Erzeugung elektrischer Energie ausgebaut. welche Ausmaße das gesamte Projekt hat, zeigen nachstehende Zahlen: Bisher sind für Neckar, Main, Donau und Donau- nebenflüsse an die achtzig Staustufen und annähernd ebensoviele Kraftwerke gebaut worden. Rund fünfzig sind geplant oder schon im Bau. Allein die Neckarkraftwerke werden 1960 eine mittlere Jahresarbeit von 440 Millionen Kilowattstunden leisten. Schließlich soll auch der Hochrhein zwi- schen Basel und dem Bodensee als Schiff- fahrtsstraße für Schiffe bis zu 1500 Tonnen ausgebaut werden. Nach den Plänen der Kanalbauer wird es in Zukunft sogar mög- lich sein, mit dem Schiff eine Fracht von Passau nach Konstanz zu bringen, aber nicht etwa über den Main und den Rhein, son- dern sehr viel kürzer über Regensburg und Ulm, denn von dort soll später ein direkter Kanal an den Bodensee führen. Einer Rund- reise durch Süddeutschland nur auf Wasser- straßen steht dann nichts mehr im Wege als— Schleusen, die freilich so modern sind, daß sie nur kurze Aufenthalte 1 1 dem Odenwald Ein Besuch in der Heimat der Elfenbeinschnitzer Erbach i. O. Tief im Innern des Odenwal- des mit seinen schönen Waldungen, seinen anmutigen Tälern und seinen breiten, be- haglichen Bergen ist die Heimat der Elfen- beinschnitzer. In den romantischen Dörfern und Städtchen sehen wir an gar manchem Haus ein Schild, das anzeigt, daß hier ein Elfenbeinschnitzer seine Werkstatt hat. Das ist also der Rohstoff, aus dem alle diese kleinen Kunstwerke aus Elfenbein entstehen: Elefantenzähne in den verschie- densten Größen und wirklich auch in ver- schiedenen Qualitäten! Am wertvollsten ist das Mittelstück des Zahnes, das zwar hohl ist, aber die dicksten Wände aufweist, Wäh- rend die Wände der Zähne zur Wurzel hin immer dünner werden. Die Spitze des Zah- nes ist massiv. Einiges Geschick erfordert schon die beste Einteilung des Zahnes in die verschiedenen Stücke. Selbst aus dem kleinsten Stückchen Elfenbein kann noch ein winziges Figürchen geschnitten werden. Mit der Bandsäge oder der Kreissäge wird der Elefantenzahn in die gewünschten Stücke zerschnitten. Wohlsor- tiert werden diese einzelnen Stücke und Stückchen aufbewahrt, um bei Bedarf aus dem Lager geholt zu werden. Das Elfenbein ist nicht allzu hart, so daß es sich leicht be- arbeiten läßt. Jetzt beginnt die Arbeit des Künstlers und ein solcher sollte jeder Schnitzer sein, besuchte er doch jahrelang die Schnitzerfach- schule in Erbach, nahm an Abendkursen teil, war lange Jahre Lehrling. Trotzdem braucht man aber doch jenes Etwas, das ihn vom Kunsthandwerker zum Künstler macht. Viele Werkzeuge stehen dem Elfenbein- Schnitzer nicht zur Verfügung: die Säge, eine Fräs- und eine Bohrmaschine und zu- letzt noch einige Schaber. Das andere muß der Formensinn, der Schönheitssinn, die Fertigkeit des Arbeitenden leisten. Auf dem Elfenbein wird zunächst die ganz grobe Form der werdenden Figur aufgezeichnet und nach diesen Strichen das Stück auf der Bandsäge ausgesägt. Jetzt beginnt die Arbeit des Fra- sens. Hierzu dient eine ganz einfache, elek- trisch angetriebene Maschine, in die die ver- schiedenen, großen und kleinen Fräser ein- gesetzt werden können. Als Vorlage dient ein Modell, nach dem nun die Figuren in den einzelnen Größen ausgeführt werden müssen. Mit dem einfachen Fräser kann nur 5 sahen am im 7000 Besucher die„Blütenserenade“ sind eröffnet. Eröffnungstag Heidelberger Schloß, 2500 hörten am Abend im Schloßhof die Kapelle der Hoch- und Deutschmeister Wien. Auftakt des Festes war am Samstagvormittag eine Eröffnungsfeier im Königsaal. Bis cuz vor der Eröffnung waren fleißige Gärtner am Werk, das farben frone Blumenbild zu vollenden und die wenigen Blüten, die durch das Unwetter in der vorausgegangenen Nacht gelitten katten, zu ersetzen. Unser Bild zeigt einen Blick in den blumengeschmucheten Schloßhof. die grobe Form ohne jede Einzelheit aus- geführt werden. Aber dann sehen wir unter den geschickten Händen des Schnitzers 311 mählich die herrlichen Schachfiguren, die Tiere und Blumen aller Art entstehen. Die feineren Arbeiten leistet eine beweg- liche Bohrmaschine, die der wenig beliebten Bohrmaschine des Zahnarztes ähnlich ist. Auch in sie können die verschiedenartigsten Werkzeuge, kleine Fräser und Bohrer in allen nur möglichen Formen eingesetzt werden. Und ganz zuletzt müssen die Schab- messer noch den letzten Schliff, die letzte und feinste Genauigkeit herausbringen. Noch ein letztes Polieren und das Kunst- werk ist fertig. Aus der Hessischen Nachbarschaft 875 000 Mark für Wasserleitungen Heppenheim. Im Kreis Bergstraße sind seit 1948 in 16 der 105 Gemeinden neue Prinkwasserleitungen gebaut oder alte Lei- tungen verbessert worden. Dafür waren 875 000 DM. notwendig, von denen 43 Pro- zent die Gemeinden selbst auf brachten. Jetzt gibt es im größten Landkreis Hessens noch 34 Gemeinden, in denen die Bewohner das Trinkwasser noch aus Ziehbrunnen oder am Ort vorbeifließenden Bächen holen müssen. Blutproben-Prozeß vertagt Darmstadt. Die Vierte Darmstädter Straf- kammer hat in dem Prozeß wegen des Blutprobentausches im Offenbacher Polizei- präsidium beschlossen, den Darmstädter Oberstaatsanwalt Dr. Erich Hofmann zum nächster Termin am Freitag dieser Woche zu laden und als Zeugen zu hören. Dieser Be- schluß wurde von der Strafkammer gefaßt, weil der angeklagte Polizeisekretär Helmut Kuhnert, der Kaufmann Otto auf dem Kampe und der Arzt Dr. Kurt Stein be- haupteten, die von Oberstaatsanwalt Dr. Hof- mann vorgenommene erste Vernehmung sei im Protokoll falsch wiedergegeben. Mit die- ser Begründung waren die drei Angeklagten in der Verhandlung von ihrem ersten Ge- ständnis wesentlich abgerückt und hatten teilweise völlig neue Darstellungen gegeben. Nur der wegen Beihilfe angeklagte Gastwirt Joseph Simeth hatte das Protokoll anerkannt. Kuhnert streitet vor allem ab, daß er jemals mit Kampe über eine Belohnung für den ge- lungenen Blutprobentausch gesprochen habe. Vermutlicher Mörder festgenommen Offenbach. Der unter dringendem Mord- verdacht seit Dienstag voriger Woche in einer Großfahndung gesuchte vierzig Jahre alte Kraftfahrer Albert Heß wurde am Montagvormittag in Sprendlingen(Kreis Offenbach) von der Polizei festgenommen. Heß wird beschuldigt, am vergangenen Dienstag in seiner Wohnung in Neu Isen- burg bei Frankfurt seinen zwanzigjährigen Stiefsohn mit einem Beil erschlagen zu haben. Lehrplan für Milchmixer Frankfurt. Nach dem Motto„Man lernt nie aus“ stellte der Verein zur Förderung des Milchverbrauchs in Frankfurt einen Lehrplan für Milchmixer auf. In Schleswig- Holstein drücken nun ab 15. August 1954 so- gar die Lehrer die Schulbank, um nach die- sem Lehrplan in die Geheimnisse der Milch- speisen eingeweiht zu werden. Nach einer Vereinbarung mit dem Kultusministerium des Landes Schleswig-Holstein und dem Lan- deswerbeleiter der Landesvereinigung der Milchwirtschaft in Schleswig-Holstein wird aus jeder Fachschule für Frauenberufe und aus jeder Berufsschule eine Lehrkraft in der Herstellung von Milchmixgetränken und Quarlespeisen Ausgebildet werden. Die zwei- tägigen Kurse finden in der Landfrauen schule von Neumünster statt. 50 neue Tiere für Frankfurter Zoo Frankfurt. Der Tierpark des Frankfurter Zoos ist um 50 neue Tiere aus Brasilien be- reichert worden. Unter den neuen Zooinsas- sen befindet sich auch ein zweites Faultier, sowie ein großer Ameisenbär, der sich ein Vergnügen daraus macht, mit seiner über einen halben Meter langen Zunge die Reste aus Bierflaschen herauszuschlecken. Auch Zwei verspielte Nasenbären vervollständigen die Tierwelt im Frankfurter Zoo. Polizei gibt Kontrollscheine aus Wiesbaden. Bei Verkehrskontrollen sowie bei technischen Ueberprüfungen von Fahr- zeugen soll die hessische Polizei künftig Kon- trollscheine ausgeben. Weist bei einer Ver- kehrskontrolle ein Fahrer einen am gleichen Tag ausgestellten Kontrollschein vor, so soll sein Fahrzeug nicht noch einmal überprüft werden, wenn nicht ein besonderer Anlaß dazu vorliegt. Der hessische Innenminister hat jetzt diese Anweisung herausgegeben, nachdem er wiederholt darauf hingewiesen worden war, daß Fahrer auf Fahrten inner- halb des Bundesgebietes an einem Tage mehrfach von Polizeibeamten kontrolliert worden waren und dabei erhebliche Zeitver- luste hatten. BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Mehr als 1,7 Millionen Mark Schaden Ludwigshafen. Unterstützung aus dem Katastrophenfonds beantragte der Landrat des Kreises Ludwigshafen im Hinblick auf die außerordentlich hohen Schäden, die bei dem Unwetter am vergangenen Wochen- ende in der Vorderpfalz entstanden, Nach vorsichtigen Schätzungen verursachte das Unwetter einen Gesamtschaden von mehr als 1,7 Millionen D-Mark. Vertreter der Landwirtschaftskammer Pfalz statteten am Montagnachmittag dem betroffenen Gebiet in den Kreisen Ludwigshafen und Speyer einen Besuch ab. Der Kommission bot sich vor allem in den total verwüsteten Tabak- anbaukulturen ein erschütternder Anblick. Die Landwirte betonten, daß sie die gro- Ben Verluste, die auch in den kurz vor der Ernte stehenden Getreidefeldern entstan- den, keineswegs ohne wesentliche finan- zielle Hilfe des Staates tragen könnten. Durch die ersten amtlichen Untersuchungen ist bei allen Feldfrüchten ein Ernteausfall von 80 bis 95 Prozent festgestellt worden. S Schwerer Verkehrsunfall Kaiserslautern. In voller Fahrt stießen am Sonntagabend in einer Kurve auf der Landstraße von Trippstadt nach Johannis- kreuz bei Kaiserslautern ein amerikani- scher Lastwagen und ein Motorradfahrer aus Trippstadt zusammen. Während der Lastwagen leicht beschädigt wurde und der amerikanische Fahrer mit dem Schrecken davon kam, mußten der Motorradfahrer und seine auf dem Sozius mitfahrende Frau schwer verletzt ins Kaiserslauterer Kranken- haus gebracht werden. Um das Leben des Motorradfahrers zu retten, nahmen die Aerzte eine Beinamputation vor. Die Frau erlitt einen doppelten Schädelbruch. Konzessionserteilung strenger prüfen Kaiserslautern. Die Kreisverwaltung werde auch künftig bei Konzessionserteilungen an Auswärtige Gastwirte einen sehr strengen Maßstab anlegen, um Auswüchse von vorn- herein zu vermeiden, teilte ein Sprecher des Landratsamtes Kaiserslautern am Montag mit. Wenn auch die sogenannte Bedürfnis- frage amtlich nicht mehr zu prüfen sei, werde mam die Persönlichkeit des Antrag Stellers genau unter die Lupe nehmen. Der Sprecher hob hervor, die Kreisverwaltung begrüße es, daß der Verband des Hotel- und Gaststättengewerbes in Nheinland-Pfalz von den Behörden verlange, mit den Konzessions- genehmigungen nicht mehr so großzügig zu sein. Weitere 30 Wohnblocks in Ramstein Ramstein. Deutsche Baufirmen haben jetzt in der Nähe des Hauptquartiers der 12. amerikanischen Luftflotte in Ramstein mit dem Bau von weiteren 30 grogen Standard- wohnblocks mit je 18 Wohnungen für Fami- lien von Soldaten der in der Westpfalz sta- tionierten amerikanischen Luftwaffeneinhei- ten begonnen. Dieses Projekt, das eine Er- weiterung der bereits bestehenden„Housing Area Ramstein“ vorsieht, wird, wie jetzt durch die deutsche Baubehörde bekannt wurde, zwischen 22 und 24 Millionen Mark erfordern. Mehr als 60 Wohnblocks mit eben- falls je 18 Wohnungen waren bereits im Spätherbst bezogen worden. Erste Windschutzanlagen Alzey. Meteorologen und Geologen der Agrar meteorologischen Versuchsstelle Neu- stadt/ Weinstraße sind gegenwärtig auf dem Wiesberg bei Gau-Bickelheim im Kreise Alzey damit beschäftigt, die wissenschaft- lichen Voraussetzungen für die erste Wind- schutzanlage in Rheinland-Pfalz zu prüfen. Mit Hilfe einer solchen Windschutzemlage Will man klimatischen Schwankungen und Kälteeinbrüchen entgegenwirken. Die Meß- arbeiten geschehen im Auftrage des Rhein- land- pfälzischen Wirtschafts ministeriums. Da- bei werden regelmäßig Messungen der Luft- feuchtigkeit, Temperatur, Verdunstung, Nie- derschläge und Windstärke vorgenommen. Das Plateau des Wiesberges ist völlig unbe- waldet und allen Stürmen ungehindert aus- gesetzt. Falls die Messungen auf dem Wies berg günstig verlaufen und die Vorausset- zungen zur Errichtung einer Windschutz- anlage bringen, will man auf allen kahlen Stellen in Fheinland-Pfalz solche Wind- schutzanlagen errichten, um der Versteppung fruchtbarer Gebiete entgegenzutreten. Die Windschutzanlagen sollen aus Hecken und Waldstreifen bestehen. Den Kaltluftströmun- gen, die insbesondere im April und Mai in unbewaldeten Gebieten Während Wolken- loser Nächte in die Weinberge eindringen, will man durch die Schaffung von Kaltluft- kanälen entgegentreten. Die Kaltluftströmun- gen sollen damit reguliert werden. Unfallzahl um 10 Prozent gestiegen Mainz. Die Zahl der Straßenverkehrs- Unfälle in Rheinland-Pfalz hat sich im Juni gegenüber dem Vormonat um 7, Prozent umd gegenüber dem Juni 1953 sogar um 10,1 Prozent erhöht. Insgesamt ereigneten sich im Juni dieses Jahres in Rheinland-Pfalz 2696 Unfälle. Dabei verunglückten 2023 Personen, von denen 83 gethtet und 1940 Verletzt wurden. Ueber die Hälfte aller Todesopfer gab es bei Motorradunfällen. Im ersten halben Jahr 1954 hat es in Rhein- land-Pfalz damit 11916 Unffllle mit 387 getöteten Personen und 7548 verletzten Personen gegeben. In der gleichen Zeit des Vorjahres waren 11 786 Unfälle registriert worden, bei denen 348 Personen getötet und 7715 verletzt wurden. Während also die Zahl der Unfälle und der Todesopfer gestiegen ist, hat sich die Zahl der Ver- letzten verringert. Mee Aufi dem Fernsehschirm Dienstag, 10. August 16.30 Kinderstunde 17.00 Uhr Tanzende Finger dung für die Frau 20.00 Zeitgeschehen 20.25 Rendezvous in Paris 21.25 Mensch und Gestalt 21.50 Tagesschau ine Sen- 8 5 25 5 5 7 8 9— 3 2 1 N Seite 8 MORGEN Dlenstag, 10. August 1954/ Stag, 10. August 1954/ Nr. 184 —— Nr. 184 5 2 1 2 2 2** 4— 5 2 90 schöne, realistisch anschauliche Selbstbiogra- Neben die Briefwechsel mit Stefan George, entdeckte, gewann er auch in das Zeistigg Otzen Der cher phie eine neue Auflage. Der sorgfältig ge- Richard Strauß, v. Bodenhausen und C. J. Leben seiner Vorfahren einen gültigen Fin. druckte und ausgestattete Band, belebt durch Burckhardt tritt dieser Band als eine weitere blick Diese eiszeitliche Höhlenkunst, die be · 5 Elisabeth Langgässer:„„. so viel berau- spiel, aber ach ein Beispiel nur: Jeder Leser eine Reihe von Bildbeigaben, zumeist der Bereicherung des Bildes, das wir von Hof- sonders in Frankreich und Spanien zutage trat, i schende Vergänglichkeit“, Briefe 1926 bis 1950. wird auf den 250 Druckseiten Entdeckungen Selbstporträts des Malers, ist von Charlotte mannsthal haben sollten. Das Buch ist mit ist das spezielle Forschungsgebiet Kühns, un 2 (Claassen-Verlag, Hamburg.) Die Herausgabe über Entdeckungen machen. f. W. k. Behrend- Corinth, der Witwe, herausgegeben seinen wertvollen Ergänzungen und Anmer- gerade hier gewinnt sein Buch auch die Höhe. Prot dieser Briefe 8 F 8 Gerhart Hauptmann:„Das Abenteuer mei- und umfaßt die vier ersten Teile der autobio- kungen von Herbert Steiner, dem Heraus- punkte. Nicht ohne Grund ist so mancher Een essleren, die den Romaner Ger 1 nggüsser ner Jugend“,(C. Bertelsmann, Gütersloh.) Als Sraphischen Aufzeichnungen. Sie erzählen von geber der Gesamtausgabe der Werke Hugo Künstler unserer Zeit zu archaischen Uranfän. 5 0 2 s 8 5 Ger 5 75 jähriger überraschte Gerhart Hauptmann den Knabenjahren im elterlichen Haus in Ta- von Hofmannsthal, ein bleibendes Dokument. gen zurückgekehrt, nicht ohne Grund lotet dis en Siegel, Märkische Ar genautenfahrt und 1937 die Uterarische Oeffentlichteit mit der Plau; Prachtvoll urwücnsie, gleichsam mit brei- b. w. k. Psychoanalyse pewußft in die urmyfhische Vor. Mtterur 8 8 5 5 F.* 780 selbstbiographischen Rückschau auf seine Ju- ten, saftigen Pinselstrichen ersteht die ost- 5 stellungswelt der Primitiven hinab. Was dies Wer wW O e 3 1 8 gend. In einer breit angelegten, das Persön- preugische Heimat mit ihren einfachen, schlicht Herbert Kühn:„Das Erwachen der Mensch- alles uns heute sagt, lehrt dieses(reich be. sommer endes ee nicht verges- liche und das Allgemeine lebendig verbinden- fleifigen Bauern und Handwerkern, unter e(Fischer-Bücherel Erankkurt und Ham- bilderte) Buch. USE Sommer 8 0 g 8 N 5 5 8 2 8 1 Die 120 2 tige Maler g r burg.) 6 ih- g 5 3 13 880 5 dese den Darstellung schilderte der Dichter sein denen der künftige Maler seine Jugend ver- burg.) Haben die Entdeckungen der Früh n 1 Porbe Steinbeil 7 Zeit 83 5 3 e 0 8 Werden bis zum Durchbruch seiner Berufung: bringt. Sachlich berichtend schildert Corinth seschichtsforschuns, die durch Funde bewies schall“ 3 ne 555 5 m dum den ie e 5 70„ 5 00 Kindheit und frühe Jugend in Schlesien, die eine Lehr- und Wanderjahre und die Stätten senen Nachweise der entwicklungsgeschicht- Wan Jahre Technik. aul List Verlag Berichte U* g Sespiegelt.. 2 er einzelne Busen, 818 7 seines Reifens: Königsberg, München, wohin lichen Beziehungen zwischen Affe und Mensch, München.)„De Mens bouwt zich een Wereld⸗ darin Ab Brief macht die geistigen Humus- Schichten 5 8 n Kreis der an f j ö 1 1 1 91 181 a 1 f e 3 8„ eigenwilligen Charakteren reichen Verwandt- er nach dem Aufenthalt in Belgien und Paris 211 die wis senschaftlichen, Beiträge über die heißt der holländische Originaltitel dieses von Difkeren 5 5 N schaft, die dem empfindsamen Knaben man- wieder zurückkehrte und seine ersten Erfolge Urzeit von„Gottes Ebenbild die Grundlagen Werner Grünau und Wilhelm Pferdekamp konnte. Diese großartige Frau hatte einen 250 5 0 5. 3 S 0 ristlich Relig schüttert? E 85 D Ing Ums wachen Sinn für alles Abgestorbene und mehr chen Schmerz zufügte und später, nach dem erlebte; schließlich die Uebersiedlung nach Ber- unserer christlichen Religlon erschüttert! Es Deutsche übersetzten Buches. Der offenbat jebnis noch für alles Lebendige. Ihr Schicksal balan- vorzeitigen Abgang von der Realschule den ln, wo er bis zum Ausbruch des ersten Welt- ist ein gutes Zeichen, daß der bekannte Prä- nicht ganz glücklichen deutschen Version des 07 eierte auf Messers Schneide, und sie reagierte jungen Landwirtschaftseleven auf den Gütern krieges zwei Jahrzehnte einer reichen künst- historiker der Universität Mainz. Professor Titels fehlt der Untert j for 1„Vori J i nens n des Onkels 5 ech ihre tiefe lerisck Ernte einbri konnt j Herbert Kühn, auch an dieser Fragestellung 8 ut der Unterton jener kfortschrittz. mit geistsprühenden Briefen und aufwühlen- des On! els stark und dauernd durch ihre tiefe lerischen Ernte einbringen konnte. Die un- 7 0 f sis l. sewissen Ingenieurgesinnung, der in der Ori wechsel den Werken. In ihrem großen Roman vom Gläubigkeit berührte. Der Greis gab sich und geschminkte Ehrlichkeit dieser Aufzeichnun- gleuf vorübergeht und dabei aut Genesie L, ginalfassung das Grundmotiv 15 ren. 5 85 5 5 8 2 n 311 1 5 56 f 327, verweist, wo die Ergebnisse der For- smalfassung das Grundmotiv des Buches prä.„Ums unauslöschlichen Spiegel hat sie das Wirken der Welt Rechenschaft über den Gang seiner sen, ihre kräftige, Ja mitunter derbe Sprache 5 i 55 1 ludierend anklingen läßt. Denn hier wird en ergebnis der Taufgnade auch unter den Umständen seistigen und menschlichen Entwicklung; er er- haben nichts an Wirkung verloren. Für die schung im Grunde bestätigt sind Die Frage einer flüssig geschriebene t ichen r Taufgnad urter 0 0 8 1 i j ürdigung ine ö nach dem Ursprung des Menschen, eine der 1 klüssis seschriebenen, stoffreichen und geschildert, die dem Spießer die letzten Haare zählte, bewegt von der Erinnerung und mit Würdigung des malerischen Werkes bilden 35 cht solid Darstell Ums Sesc„ i SD r dle letzten 5555 0 128 8 3 8 1 28 5 1 e bewegendsten und erregendsten überhaupt, Les soliden Darstellung vom technischen 9 zu Berge treiben. In den Briefen lernt man Spürbarer Freude am Erzählen, die Wechsel- sie sine unentbehrliche Ergänzung, weil sie 5. 5 3 5 gent. Fortschritt berichtet, von den grundlege Regic nun die quecksilberige Frau kennen, die sol- fälle seiner Jugendjahre, die erfüllt waren aus der Sicht des Künstlers selber die Grund- net dieren beit cher derchetttürt, apar einen. Erfindungen der prähistorischen Zeit 40 5 85 ches wagen durfte. In allen diesen Mittellun- von dem leidenschaftlichen Ringen um die lagen bezeichnen, auf denen es gewachsen ist. nien ert in gen letzten unten hren iet nie Erhaltung und den Aufstieg der B. e gen entfaltet Elisabetn Langgässer einen be- ihm gemäße Form der schöpferischen Aussage. be. 3. 3 Man N 2 ermöglichten, von den Beträgen 4 genden Zaubernden Charme. Es ist, als ob man der Manchen Umweg hatte Hauptmann gehen Hugo von Hofmannsthal und Rudolf Bor- F e eee ae Kulturvölker, von Prloritätsstreitiskelten, vin 1 3 5 N 1 8 8 88 8 1 Sic f Att 5 5 5 1 5 Verkasserin brüderlich nahe wäre und ihre 5 1 er 8 8 1 chardt:„Briefwechsel!“(S. Fischer- Verlag, Verlages ein Werk zu diesem Thema erschei- den Errungenschaften der neuen Zeit. Pins Streik I Freuden und Nöte teilte. Unter vielen, viel- Fontane e 5 ä n Frankfurt). Der Verlag S. Fischer ergänzt nen sollte. Doch das Ergebnis ist überzeugend: vom Blickwinkel der mechanischen Lebens- Aber leicht zu vielen Neuerscheinungen gebührt 5 5 stumte. wollte Bilz mauer seine plkleglich behandelte Neuausgabe der innerhalb schon allzu vieler Veröffentlichun- hilfen aus geschriebene Kulturgeschichte it dener U diesen Briefen, der spannendsten und bündig- 3 hatte es danach mit den Natur- Werke Hugo von Hofmannsthals, die endlich gen, die gerade solche oder ähnliche Themata auf diese Weise allerdings, trotz einiger Ten- gegenüb sten„Geschichte, der 1950 viel zu früh ver- wissens takten versucht; mit dem Bruder Carl den älteren Hofmannsthal stärker zur Geltung reißerisch simplifizieren und gar entstellen, denzen in dieser Richtung, nicht entstanden; it nich Storbenen Langgässer, ein bevorzugter Platz. saß er an der Jenenser Universität in den Kol- bringt, durch die Herausgabe der Brief wechsel gibt es nun endlich ein knappes, allgemein dazu wird die geistige Problematik, die durch* In ihnen spieglt sich, wie ein geistiger legs von Rudolf Eucken und Ernst Haeckel; sie werfen feinste Streiflichter auf Persön- verständlich geschriebenes 98 21 erte iges die materiellen Veränderungen immer 1 5 Mensch unserer Tage diesem Leben begeg- der Süden lockte ihn, und in Rom erlebte er lichkeit, Werk und Zeit. Vielleicht retten sie und(im R des hier Möglichen). hervorgerufen wurde, zu sehr zugunsten el 5 Es Ve nete, ein„angerufener“ Mensch, der die Ant- das Scheitern seiner Hoffnungen, als Bildhauer auch das Andenken des einen oder andern, fendes Werk, das ebenso in die Hand a 8 sachlichen Berichterstattung in den Hinter. kreulich Wort nicht schuldig blieb und mit dem vollen den Ausdruck seiner künstlerischen Begabung das unter dem Eindruck gewaltiger Schicksale zialisten wie die des aufgeschlossenen 1218 Srund gestellt. Aber an Problembe- uit in Sorge, Einsatz zahlte. Unter dem Eindruck der Dis- zu gewinnen. Erst die Begegnung mit Max von der Vergessenheit bedroht ist. Das Werk gehört, Kühn umreißt darin einleitend die Ge- kenit es dieser Berichterstattung dennoch bel— kontinuität und des Auseinanderfallens ein Kretzer, Bruno Wille, Wilhelm Bölsche und Rudolf Borchardts ist nur noch wenigen ein schichte der prähistorischen Forschung, die in neswegs. Von einem naiven Fortschritt 15 nächsten ekemplarisches Leben und infolgedessen mehr grno Holz entband in ihm den Strom des Begriff. Die Erinnerung an seine gewaltige ihren wagnissen und Zufälligkeiten 915 wie huslasmus ist der Verfasser trotz seiner 9 8 Als ein beliebiges Buch. Nebenbei: Der Schaf- dramatischen Schaffens, der ihn dann als den Beredsamkeit verblaßte. In diesem Briefwech- ein spannender Roman ausnimmt. Der Pithe- mistischen Grundhaltung entfernt, und 1* zende wird immer einseitig sein, es ist aber Dichter des Naturalismus emporgetragen hat. sel mit Hofmannsthal zeichnet sich sein canthropus Eroctus von Java, der Homo Hei- macht sein Buch sympathisch. Mitunter gib 8 Fast von höchstem Interesse, was die Langgässer Hauptmanns authentische, oft schonungslose, Schicksal ab. In den frühen Briefen spricht delbergensis aus Mauer. Schädel- kleine stilistische Aebene en 80 7 1 daß die in diesen Briefen würdigt und verwirft. Ein Irrtum und Fehler offen eingestehende Deu- sich ein gezierter eigenwilliger Aesthet ge- decken des Sinanthropus von Peking— das Opel, Horch, Adler und Protos syntaleti 5 Herbst- „Starkes“ Zitat aus dem Jahre 1946 möge Neu- tung seiner Sturm- und Zeit waren lange ver- bildet aus, Aber im Krieg wurde auch ihm waren die ersten entscheidenden Funde die in eine Reihe gepackt sind dab moe 5 15 Der eig gierige verscheuchen;„Man sollte die Klas- Kriffen. Es ist ein Verdienst des neuen Ver-„die Bedrohung des Ganzen“ bewußt, und das Dunkel der Vergangenheit in den fern- Adler und Protos für Personen ee 225 1 8 siker revidieren. Auch die Klassiker wissen lages, sie wieder zugänglich zu machen, denn dann arbeiteten beide, Borchardt und Hof- sten Tiefen aufhellen liegen. Schritt für auch wäre zu wünschen daß bei ee 1 die Lie nichts. Sie haben das Jahr 40 und 41. 42, 43, sie ist wichtig und bedeutungsvoll für die mannsthal, für den geistigen Raum der Na- Schritt wurde aus verstreuten Knochen das Ausgabe die sehr nützlichen Bildbei 45 1. 44, 45 nicht einmal geahnt wie etwa der Höllen- Kenntnis nicht nur der lebensgeschichtlichen fion, für den Traum von einer Geistnation. Bild des Urmenschen rekonstruiert, bis schlieB- gröferem Format ausgeführt pd en den dn breushel oder Hieronymus Bosch. Breughel Einzelheiten, sondern ebenso für die Genesis Hofmannsthal mit mehr Geschick und Glück, lich das geit Jahrzehnten gesuchte„missing sie in der vorliegenden Form ok 7 der ereicnt und Bosch sind uns heute näher als alle Olym- des dramatischen Werkes. be. wie man aus den Einleitungen und Begleit- link“, das fehlende Bindeglied zwischen Affe Anschaulichkeit entbehren Ab 55 and künrten pier zusammen. Matthias Claudius ist uns Lovis Corinth:„Meine frühen Jahre.(Claas- texten zu Veröffentlichungen der Bremer und Mensch da war. Und als der heutige merkungen, keine Einwänd 35 1 4% uc Sgewer näher, Paul Gerhardt, ja sogar„der alten sen, Hamburg.) Nahezu dreillig Jahre nach Presse weiß, aber man wird Borchardt den Mensch die Höhlen seiner Ur- und Erzväter das besonders in der 2 on J e stark d. Comenius... Grimmelshausen.. Ein Bei- ihrem ersten Erscheinen erfährt Corinths großartigen Willen nicht bestreiten dürfen. fand, als er die grandiose Kunst der Eiszeit sehr gute Wirkung tun kann. 1 von der nat das zweiten CCC. KddddddddGGdõdõꝗũbů! wisse E Statt Karten. Waren s Meine liebe Frau, unsere gute Mutter und schwester, Frau Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme, die zahlreichen Geld“ 1 8 1 Kranz, und Blumenspenden sowie allen denen, die unserer lieben vielfach Wall Sehlege 5 zun für drm Abenptün! 1 geb. Feisskohl Sus y Salzer haben. ist am 4. August 1954, kurz vor rem 60. Geburtstag, von geb. Heck Pe Le 4, 38, an den planken um kür mrem schweren, mit größter Geduld ertragenem Leiden, 5 DlpL OPTIKER gegenüber Planken-Lichtspiel Kleider erlöst worden. die letzte Ehre erwiesen haben, sagen wir unseren innigsten Dank.—— 2 gewünse Telefon 327 78 Mannheim, den 8. August 1986 3 den 9. August 1954 D 4, 19. 8: 8 4 In tle ter Trauer! Hans Salzer und Angehörige UOEEenlelebtellung: Unslehtbefe Augenglaser Zuropdi Karl Schlegel Lleferant aller Krankenkassen 2 Hans Limmer u. Frau Inge geb. Schlegel ſJſ/VCCVVVVVTVTVTTTCCCTCTCT0TCCTCCT0CT0C We Erich Gall u. Frau Lotte geb, Schlegel noch Geschwister Feisskohl 5 5 l 5 Exrei Die Minäscherung hat in aller Stille stattgefunden. Bestattungen in Mannheim sekenntmechongen 5 Lösung Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. 5 5 5 Klärung Dienstag, 10. August 1954 5 1. Union“ Hauptfriedhof Oeffentliche Arbeitsvergebung. Die Arbeiten zur Herstellung der Kanäle 5 5 Alltag 2 in der nördl, Fahrbahn der Casterfeldstrage und der verf. Frenäcker⸗ f BAD VIIBEI isi alter, Water ee zirage(TattebStediun) sollen in Gfentlicher Ausschreibung als Not-— Feen eis e Standsarbeit vergeben werden, Hröffnungstermin: Mittwoch, 18. August 0 stehens liebe drutter Pad Gellert rich K 2 9 27 verm. 10 Uhr, beim städt. Tiefbauamt- Technische Verwaltung aß 10 5 Sees libre, Alp agg ene u E e n erden wee auch ale Plins„legen una Akut J. Seschükts-Anneigen f Ko. Rosa Kleißgsner Burkhargt, Lina, Pflügersgrundstraße 22 erteilt wird e aueh dle Pluns sükfleten und Auftungt 5 Feuerstein, Philippine, Karl-Mathy-Strage 1 13,30 Mannheim, den 7. August 1934. Städt. Tiefbauamt. Eidt Dis 2, Tonnen. geb. svestka krematorlum ransporte nur 5 1 6. FA Stahl, Gerner, Katharina, U,. 13.00 e am 1. A 5 h 1 1 9„ N 5 VVV Schneider, Hildegard, Wa, Tannensträge 6 14,30 NMERREN-KTflD IR est 8 Friedhof Kfertal Vermietungen egnlertel gebügelt MH, 4, m vera 5 im. 1 5 f R, 55 15 25. 5 m Rheinau, den 9. August 1684 Höfle, Julius, Kurze Mannheimer Straße 40 14.30 5 a 185 In stiller Trauer: Friedhof Sandhofen schaft e Familie Anton Kleißner Becker, Albert, Memeler Straße 28 1 in den 1 5 7 14.00 un l Tanillle Kan Kiener Gerlich, Maris, Jutekelonle 22 14.30 0 6 1 0 bee Frau Bargani und Friedhof Rheinau 70 er e 1 en 0 nung O 9. wan ene en ea nemmerien, Maria, Hallenbuckel 1. 14.30 ant Scugknzn. Aürschnetel J fut ele Fer namens: Mittwoch, 11. August, 19.00 Unr, Haupttried- Volignele, Anton, Dänischer Fisch 59 15.00 beste Oststadtlage, etwa 10 Zimmer, reichl. 12,8 adhs. Woglwonh- Tel, 32470 1 of Mannheim.. 5 1 5 1 Mitgeteilt von der Friedhotverwaltung der stadt Mannheim Nebenraum(auch für Büro geeignet, sofort Ichnplitr lt bis 30 Ztr. P. Orth, Prozent onne Ge währ 5333 ausponte G2, 2, Rue 4 27 25 40 Proz ö ezlehbar, zu vermieten. N— Dabei b Bauen mit wenig Lohn, gleyerb Angebote unter Nr, P 61131 an den Verlag. statt Karten 9 rlas. Holz von Sehmm& Sohn 5 3 Hafenbahnstr. 100110, Tel, 5 20 2 187 . l 3 5 Gott dem Allmächtigen hat es 0 2 8A 8,0 Für die zahlreichen Beweise aufrichtiger Tellnahme getallen, am Sonntag, b. August 9 GSSsehn tte a wonnungen und Geschäfterzume U 6„ 55 sowie die vielen Kranz- und Blumenspenden anläßlich 1984, meinen lieben Mann, mei- r 4 Wee e 609 83 mR e Fernverkehr. biete de 2 i n seres lie V be rr. nen guten Vater, Schwieger 1 1., Kunz& Sohn, Möbelspedition, den Heimzantzes unseres lieben Verstorbenen, Herrn vater, Opa, Schwager u. Onkel, A 1 Med. möbl. Zimmer an berufst. SoNNEN-Norros Lagerung, Mhm., J 6, 9. Tel. 3 20 76. 2 1 l tung! 255„„ e 1 8557 letzt billig von 1 „ f sub. 1„ schſesnen, Tapeten, Hutabſa.. Friedrich Sommer Julius Höfle Trinkhalle t a f nee 5% u 1. 7 bg gr, Ante! e., e . 5 6 18075 1 1 175 zu verpachten. Erf. 11 Leere u. mäbl, Zim, u. Wohnungen 7 2 21.1 Telefon 39 30% balsona! 5 im Alter von d Jahren an sich 2500,.— 2 5 15 en Id. zu verm. U. 2. miet. ges., auch 132 92 Sehnelltransporte fel, 328 59 Monate 55. 3. an den Verlag. 0 m, usta-Anla 5 Hochw. Herrn Pfarrverweser Glückert, der Direktion Dahm.-Käfertal, 10. August 1934 ela Nahe W 433* g A0 am Ammann Korea- und der Belegschaft der Städt. Straßenbahn Mannheim Nürzs Mannheimer gte. a0 Zim. prt,, möpl, 9. als Bürge zu verm. 2 ö 1—5 Ludwigshafen sowie dem Chor der Stadt, Straßenbahn In stiller Trauer; Erfr. Lu,, Blücherstr. 10 b. Köhler, Sandee une amaguen. unserer Herufsmantel fur damen ung aepren 1 0 75 2 8 1 3 4 n zeit erwiesenen erungf bur den embebengen Gesang bab, Mnte. Been FCC i m. man 1 Entfllegen Frühjahr zu vermieten. Adresse hiermit allen heralichst. von BU des im Lau Mannheim, den 9. August 1954 Beerdigung: Dienstag, 10, Aug., 9 einzus. unt. Nr. A 61193 im Verlag. 3 Ludwig Frey Elektr. Schilelfen aller A 5 San Af Kirchenstraße 24 14.30 Uhr, Friedhof Käfertal 1tt1 a Möbl. Zim. u. möbl. wohnungen ifd. 435 2 u. Frau Margaretha Lenaustrage Sen. I Wellensittich entflogen.— Brixle, 5 3 5 95 11. An Gertrude Sommer geb. Breitenreicher I Hugg- Wolff. Straße 6, Tel, 4 22 05. anten 3 11 5 U. 2 E N 2 Kelten a 5 85 N„ a 1 9 2** 777 05 2 175 822 75 5 201 en 5 Eiermann geb. Sommer 2 2½J Eimmer-Wohng. m. 8 80 4 8 ö 2. N vecht* ilhelm Eiermann 7 11 denhof geg. BkZ. 3000,—, beziehb. E 71 E N 2 U 1 1 5 E F vorm, 4 wird nach 5 35 4 3 naten in einer Summe zu- 7 können auch erholsam sein! Besonders, CCC. ilm- Sondetueranslallung wenn man dabei die strapazierten Nerven Mannheim, Schwetzinger Str. 53, ö beruhigen kann! Da ist der echte KLOSTER.% immer- Wohnung Näne Schille l eee ein guter Helfer. Vschule, mit Allele, a Des weltbekannte Tonflimwerk; bnatch. 5. rproben Sie ihn mal: morgens, mittags Speisekammer, beziehbar 1, 11. 64 1 75 In kiefer Bewegung denken wir für die große, herzliche und abends einen Teelöffel K 08ER. geg. Bkz, zu vermieten. Angeb. 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August 1934—.—„ NN 1 Flantenzeen ang inet 45 f g Ses. Helte, d. rest,. Bas, u. Pressestimmen:„ auch der Besucher mit kritisch Walzwy Dürerstraße 18 Hesbernahme der Install.- und stem Verstand wird sien der Wirkung dieses Filmes nicht Monte Frau Maria Keller geb. Meerwein Immoabitien Hadis er Grundsſche 3. 5 e ae 1 Wa wesen des Tee 8 90 5 f 2. Ang. u. P 0245 1 5 ern auch wegen der hohen künstlerischen Leistung Anneliese Haupt geb, Keller + g ED ON N 2 8. u. F 0247 an den Verlag.„„Rhein. Post, Büsseldert, 5 8 1 Grundstüek d V 2 Mittwoch, 11. August 1984, um 14.30, 17.00, 20.13 Uhr 1 1 eee ee eee EE oder auen Hvesheim zu kauf, ges, 5 Seldverkehr l 5 und St Angeb. unt, Nr, P 61066 3, d. Verl. Der effektive Reinerlös ist zum wiederaufbau der Jesuiten- einheit. kirche 1 i g b 5 Behelfgheim 2 eee 3 1229285* dringend, kurzfristig, 88. e in Mannheim bestimmt. 3 1 1 en, sonnen- 5 n 5 5 N g g schein 28(Waldheß). 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Eine zebens- hte ist Ten- tanden; durch Wieder n einer Hinter- Ußtsein ch kei- ittsent. 1 opti- id das gibt ez wenn isch 80 1 Auch 1 muß; Neu- ben in „ Weil hr der 1d An- Buch, dlichen Wa. nen ER 24 ⸗15 hnerei 32470 Orth, 27 26 5 20 20 t- und kehr. lition, 3 26 76 von 6, 16, 1 29 59 Jerreg 40% Art, 42 15 11 58. 6 Vr. 184/ Dienstag, 10. August 1954 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 7 e Sommerschlußverkauf erwies sich als„mäßig“ rotz aller Uneinheitlichkeit ist über den 5 soeben beendeten Sommerschlußverkauf aus- zusagen, daß er dem Textileinzelhandel Witterungsbedingte Enttäuschung brachte. Wer wollte, wer sollte wohl in den so wenig sommerlichen Tagen modische Neuheiten des Sommers kaufen? Die aus dem Bundesgebiet eintreffenden Berichte sind von einer— wegen der sich darin abzeichnenden Vorsicht— beachtlichen Difkerenzierung gekennzeichnet. „Umsätze erreichten enapp das Vorjahres- ergebnis...“ Vorjahresumsatæ ubertroffen..“ wechseln ab mit „Umsätze erheblich unter dem Vorjahxes- ergebnis.“ „Umsätee im gangen befriedigend.“ Regional verläuft das Gefälle, dessen Spitze in Bayern liegt, dem im Norden lie- genden(Umsatz-) Tal zu. Hamburg hat am schlechtesten abgeschnitten. Der Verkehrs- Streik hat das Seinige dazu getan. Aber selbst die Berichte, die von beschei- dener Umsatzerhöhung— fünf bis 15 v. H. gegenüber dem Vorjahr— melden, werden mit nicht ungemischter Freude bekanntgege- ben. Es verbirgt sich nämlich hinter selbst er- treulich scheinenden Ziffern die berechtigte Sorge, da diese Steigerung schon in der nächsten Zukunft mit fühlbarem Umsatz- schwund beim regulären Herbstgeschäft ver- bunden sein könnte. Fast einhellig herrscht die Meinung vor, daß die erzielten Umsätze als Vorgriffe auf Herbst- und Uebergangsware zu werten sind. Der eigentliche Zweck des Schlußverkaufs: die Läger von der Saisonware zu räumen, sei beim diesjährigen Sommerschlußverkauf wohl! nirgends in wünschenswertem Maße erreicht worden. So besitzen die oben ange- fünrten„Noten“ nur einen relativen Aus- Sage wert. Einmal mehr zeigte es sich, wie stark das Geschäft des Textileinzelhandels von der Witterung Abhängig ist. Zweifellos hat das wärmere und sonnige Wetter der . zweiten Schluß verkaufswoche noch eine ge- wisse Korrektur zu Gunsten der Sommer- waren gebracht, wozu außerdem das„neue Geld“ vom Ultimo und zum anderen eine vielkach vorgenommene nochmalige Preis- redüktion für Sommerwaren beigetragen haben. Oft reichten aber auch sie nicht aus, um kür Sommerkleider und Stoffe für solche Kleider und vor allem für Badeartikel den gewünschten Kaufanreiz zu schaffen. So 5 N bleibt im ganzen gesehen die vom volkswirt- schaftlichen Standpunkt aus bedauerliche Tatsache, daß die Herbst- und Uebergangs- Ware die wesentlichen Umsatzbringer des Sommerschlußverkaufs 1954 gewesen sind. Expansive Lohnpolitik führte zu Arbeitslosigkeit () Die Studebaker Corporation, die sich Als letzte selbständige Gesellschaft der amerikanischen Automobilindustrie vor eini- gen Wochen aus Gründen der Wettbewerbs- Fähigkeit gegenüber den großen Konzernen General Motors, Ford und Chrysler mit der Packard Automobilgesellschaft zusammen- Seschlosesn hat, sieht sich trotzdem jetzt einer schweren Krise gegenüber. Das Un- ternehmen gab am 7. August bekannt, es sei gezwungen, sein größtes Werk in South Bend zu schließen und 11 000 Arbeiter zu entlassen, Wenn die Arbeiterschaft nicht in eine Lohnkürzung um zehn bis fünfzehn Prozent einwillige, um das Unternehmen Wieder„auf die Beine zu bringen“. Das Ersuchen der Gesellschaft ist von der Leitung der Automobilgewerkschaft inner- Halb der CIO unterstützt worden. Es wurde jedoch von einer Belegschaftsversammlung mit überwiegender Mehrheit zurückgewie- sen. Das Unternehmen hat daraufhin nun- mehr die Lohntarife mit 60tägiger Frist ge- kündigt. Der am 7. August veröffentlichte Ge- schäftshericht der Studebaker Corp. für das zweite Vierteljahr 1954 weist einen Verlust von 2,5 Millionen Dollar aus, womit sich der im ersten Quartal verzeichnete Verlust auf insgesamt 8,9 Millionen Dollar für das erste Halbjahr erhöht. Das Unternehmen mußte die Automobilfertigung in der ersten Jahreshälfte um 60 Prozent einschränken. Die Studebaker Corp. beschäftigt außer den 11000 Arbeitern in South Bend weitere rund 1000 Arbeiter in Los Angeles, Chikago,. Hamilton, Ontario und New Brunswick. In dem Unternehmen nahestehenden Kreisen wird nicht daran gezweifelt, daß eine Schlie- gung des Werkes in South Bend eine Stil- legung der Anlagen in den übrigen Werken zur Folge haben wird. Zopf mit Lohnveredelung (UP) Das Bundeswirtschaftsministerium wies am 9. August darauf hin, daß auch nach den neuen Außenhandels vorschriften, die am 1. August in Kraft traten, der RE-Import einer im Ausland lohnveredelten Ware nicht ohne weiteres genehmigungsfrei sei. Europdischer Mart: Zwei Jahre Montan-Union noch 3% Jahre Uebergangszeit Erreichte Ziele und offene— bislang auf Lösung harrende— Probleme stellt eine Er- Härung der„Hohen Behörde der Montan- Upion“ der Oeffentlichkeit vor. Aeußerer Aſtlaß zur Veröffentlichung dieser Erklärung ist der Zweite Jahrestag(10. August) des Be- N stehens der Hohen Behörde, der es gelang am 10. Februar 1953 den gemeinsamen Marlet für Kohle, Eisenerz und Schrott; am 1. Mai 1953 den gemeinsamen Markt für Stahl; am 1. August 19854 den gemeinsamen Marhet für delstänle zu verwirhelichen. Die Kohle spielt in der europäischen Wirt- schaft eine erheblich wichtigere Rolle als etwa in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie z,. B. aus der Hausbrandversorgung fast vollständig verdrängt ist. Die aus festen Brennstoffen gewonnene Energiemenge be- luft sich in der Montanunion auf fast 80 Pro- zent, vergleichsweise in England auf etwa 90 Prozent, in den USA dagegen auf nicht ganz 0 Prozent der gesamten Energieerzeugung. Dabei bestehen Sroße Unterschiede im Ener- gieverbrauch je Kopf, der im Jahre 1951 im Durchschnitt der Montsnunion 2,2 Tonnen betrug, in England 4,7 Tonnen und in den USA 8,0 Tonnen(in Steinkohle ausgedrückt). ö Die Steinkohlenförderung betrug im Ge- biete des Montanunionbereiches um Jahre 1952 239 Mill. Tonnen um gahre 1953 237 Mill. Tonnen 1. Halblahr 1954 etwa 120 Mill. Tonnen Wenn nun berücksichtigt wird, daß der eaisonale Höchststand der Förderung in den Monaten Oktober bis Dezember liegt, erhellt daraus, daß der leichte Rückgang nach dem rea- Boom schon wieder aufgeholt wurde. Beim Stahl mat auch die Baisse des Jahres 1953 die Höhe der Produktion nur geringfligig beeinflußt und es den Stahl- adustrien der Gemeinschaft ermöglicht, sie im Laufe des ersten Halbjahres 1954 lang- zam aber stetig wieder anwachsen zu las- sen. Im Rahmen dieser Gesamtrichtung ist Allerdings die Entwicklung bei den ein- zenen Erzeugnisgruppen der Stahlwerke decht unterschiedlich. Auftragseingänge für Walzstahl in den Ländern der Montanunion (Monatsdurchschnitt in 1000 t) — e Zu- und 1954 Zu- und 2 1 baus a VI. Abnahme 1. VI N Abnahme 2. VI. 8 832 4. 16,9% 973 4 32,3% 1237 kaen 4 25% de 2055% 368 Sean reich/ 01 621 4 13,8% s 17% 642 raten 282— 16,% 194 376% 267 5 1 Nies 160 4 26,3% 202 4 10,4% 223 Wederlende 6. 65% 9 20.425 50 Montan- mon 225 11,% 2466 4. 24,7% 3066 . Insgesarnt stiegen die Neuaufträge für lzwerkserzeugnisse in allen Ländern der ontanumion zusammen im Juni 1954 auf 0 Millionen Tonnen gegen 2 Millionen f im Monatsdurchschnitt des Jahres 10 und auch nur knapp 2,2 Millionen men monatlich im vierten Vierteljahr 1952. ung 85 den gesamten Außenhandel mit Eisen einh. deal ergeben sich aus der neuen ver- be eitliehten Statistik der Montanunion 5 falls interessante Aufschlüsse. Die ge- 9 85 Ausfuhren der Mitgliedsländer an 5 en und Stahl erreichten im ersten Viertel- 855 1954 eine Menge von rund 2,4 Millionen omen im Werte von 240 Millionen Dollar; s entspricht einem Durchschnittswert von 85 Dollar je Tonne. Die Einfuhren betru- N leichen Zeitraum 1,1 Millionen Ton- en im Werte von 107 Millionen Dollar; die meinschaft zahlte also einen Durchschnitts- — preis von 96,80 Dollar je Tonne. Der Aus- kuhrüberschuß belief sich auf 1,25 Millionen Tormen im Werte von 133 Millionen Dollar; die Salden waren, wie die nachfolgende Tabelle zeigt, bei den einzelnen Ländern jedoch sehr verschieden: Außenhandel der Eisen- und Stahlindustrie (dem Vertrag unterliegende Erzeugnisse der Gruppe 73) im ersten Vierteljahr 1954 Ausfuhr Einfuhr Saldo 1000 b Mill. 8 1000 t MIII. 8 1000 t Mill. 8 Deutschland 522 50,7 37 29,9 47143 20,8 Belgien/ Luxemburg 968 96,1 74 8,2 7994 39,9 Frankreich/ Saar 758 19,7 99 10,2 7659 69,5 Italien f 5 0,8 24¹ 24,2—236 23,4 Niederlande 122 111 327 34,9—205 23,8 Gemeinschaft 2375 240,4 1120 107,4 1255 138,0 Es bleiben— laut statuarischer Frist- setzung— noch 3% Jahre zur Herstellung der vorgesehenen vollen Wettbewerbsfrei- heit, in der Gemeinschaft der sechs Mitglieds- staaten. Die Hohe Behörde erwähnt diese Auf- gabenstellung mit der Feststellung, daß ob- jektive Kritiker und verantwortliche Per- Sönlichkeiten innerhalb und außerhalb der Gemeinschaft bestätigt hätten, die mit dem Schumanplan eingeleitete Teilintegration habe sich in den Grenzen ihrer Wirksamkeit als durchaus lebensfähig erwiesen und stelle in der veränderten Gesamtlage ein wertvol- les Bindeglied der europäischen und der ge- samten Weltwirtschaft dar. Diese Feststellung— sie wurde zuletzt im Mai 1954 gelegentlich der gemeinsamen Ta- gung des„Montanparlamentes“ und der„Be- ratenden Versammlung des Europarates“ in Straßburg getroffen— ist beachtlich. Sie ist auch ermutigend, weil die bei Abschluß des Vertrages über die Gründung der Montan- union erwartete schnelle Vervollständigung des europaischen Einigungswerkes inzwischen einen langsamen Rhythmus angenommen hat. Zeitweise waren sogar ernste Zweifel aufge- treten an der Möglichkeit ihrer Verwirk- lichung auf. Die dynamische Kraft jedoch, die der Zusammenlegung der Grundstoffindustrie im westlichen Teil des europaischen Konti- nents ausströmte, hat sich— trotz Unzuläng- lichkeit der Formen— als Element des Fort- Schrittes und des Antriebes zu immer neuen gemeinsamen Anstrengungen bewährt. Die Hohe Behörde weist aber darauf hin, daß folgende Voraussetzungen erfüllt werden müßten, um den gemeinsamen Markt der Montanunion praktisch in Funktion zu setzen. Ein wichtiges Anliegen der Hohen Behörde sei, die allgemeine Wirtschaftspolitik der an- geschlossenen Länder zu harmonisieren. Zur Sicherung und Ausgestaltung des Marktes müsse die Hohe Behörde in regel- mäßigen Abständen allgemeine Ziele für die Modernisierung, die Orientierung der Pro- duktion und die Ausweitung der Kapazitäten aufstellen. In engem Zusammenhang damit stehe die Unterstützung der Investitionsprogramme durch Kredite und Garantien. Wichtige Entscheidungen seien zu treffen, um den Arbeitnehmern zu helfen, sich den Auswirkungen des gemeinsamen Marktes an- zupassen. Zum Aufgabenkreis der Hohen Behörde gehören ferner die technische Forschung und Eingriffe in die Produktions- und Preispoli- tik im Falle einer Krise oder ernsten Mangel- lage. 6 g Gemeinsam mit den Regierungen müssen die Probleme direkter internationaler Tarife und harmonischer Beförderungsbedingungen gelöst werden. 5 Als Beauftragte der Unionsländer habe die Behörde mit den Regierungen dritter Länder über ihre Wirtschafts- und Handels- beziehungen zur Gemeinschaft zu verhan- deln. g n Mit Großbritannien sollen die Assozi- jerungsverhandlungen im September wieder- aufgenommen werden. a Schutz oder Freiheit der freien Rheinschif fahrt Das im vergangenen Jahr mit Heftigkeit mit der zwischen niederländischer Regie- rung und der Bundesrepublik entbrannte Duell über die juristische Auslegung der Mannheimer Akte von 1831(revidiert anno 1868) wurde abgebrochen. Damit fand ein Notenwechsel zwischen den Regierungen der beiden Länder ein Ende, in dessen Verlauf die niederländische Regierung die Forderung auf uneinge- schränkte im innerdeutschen Güterverkehr (sogenannte kleine Cabotage) auf dem Rhein erhob. Die Bundesregierung hingegen wies in ihren Antworten diesen Anspruch ab und sagte dazu, daß im Jahre 1868 und selbst- verständlich viel mehr im Jahre 1831 die Binnenschiffahrtsproblematix anders ge- artet gewesen sei als im Jahre 1953. Damals hätten die an der Mannheimer Akte betei- ligten vertragschließenden Parteien unter Freiheit der Rheinschiffahrt die Befreiung von sich stets wiederholenden Zöllen und Abgaben verstanden.(Siehe Mannheimer Morgen vom 5. November 1953„Wandel der Zeiten und die Freiheit der Rheinschiff- fahrt“.) Die Bundesregierung hatte seiner- zeit den Folländern vorgeschlagen, die Frage der Rechtauslegung beiseitezustellen und sich lediglich über den Umfang und die Bedingungen einer Mitbeteiligung nicht- deutscher Schiffe am Güterverkehr auf dem Rhein zu verständigen. Diesen Vorschlag hatte die niederländische Regierung ab- gelehnt. Nach dem neuesten Stand der Dinge wol- len jedoch beide Regierungen den Versuch machen, den Rheinschiffern beider Länder das Finden einer praktischen Lösung 2zu überlassen. Die unmittelbaren Interessen- ten an der Rheinschiffahrt sollen voraus- sichtlich im September, zu Besprechungen zusammen kommen, zu denen die beiden Regierungen Beobachter entsenden werden. Diese Vereinbarung soll den Rechtsstand- punkt der beiden Regierungen in keiner Weise präjudizieren, aber man hofft auf diesem Wege zu einer Beilegung des Kon- kliktes zu kommen. Auf deutscher Seite wird der Handelsattachè der Botschaft der Bundesregierung in Den Haag, von Keiser, auf niederländischer Seite der Deutschland- referent im Außenministerium, Meijer, an den Besprechungen als Beobachter der Re- gierung teilnehmen. (dpa) Die vor 86 Jahren von Belgien unter- zeichnete Mannheimer Konvention über die Rheinschiffahrt wird erst in der nächsten Zeit offiziell in Belgien in Kraft treten, da sie bis- her noch nicht im Staatsanzeiger veröffentlicht worden war. Der sozialistische Senator und Völkerrechtler Henri Rolin hatte festgestellt, daß diese intereuropäische Vereinbarung vom 17, Oktober 1868 in Belgien nicht rechtswirksam ist, obgleich Belgien die Konvention auf Grund des Artikels 354 des Versailler Vertrages an- erkennt. Außenminister Paul Henri Spaak erwiderte auf eine schriftliche Parlaments- anfrage Rolins, die Mannheimer Konvention werde nun im Staatsanzeiger veröffentlicht werden, nachdem der Kassationsgerichtshof vor einem Dreivierteljahr festgestellt hatte, daß die Konvention bisher in Belgien nicht rechtswirksam ist. Wie ein roter Faden durch deutsche Länder Zz i eht sich die Lohn bewegung hindurch . Die sich über das ganze Bundesgebiet erstreckende Lohnbewegung, von der behauptet wird, es sei keine„allgemeine Lohnbewegung“, ist langsam so unübersichtlich geworden, daß es einer Zusammenfassung bedarf. Teilweise ist es, wie bereits gemeldet— wie in Bayern und Hamburg— auch zu zentrel geleiteten Streiks gekommen. Im nachstehenden wird eine der„Welt der Arbeit“ entnommene Gesamtaufstellung wiedergegeben. Bayern: Streik in der Metall- Industrie. In der holzverarbeitenden Industrie wurde der Facharbeiterecklohn um 7 Dpf. erhöht; im Sägegewerbe um 4 Dpf. Mit den Filmtheatern soll Erhöhung und Neugestaltung des Tarifs vereinbart wer- den. 5 Baden- Württemberg: Die Schreiner- und Glaserberufe sowie die Arbeitnehmer in der Holzindustrie lehnten in einer Urabstim- mung die Annahme des Schiedsspruches ab, der eine Erhöhung des Ecklohnes um ins- gesamt 7 PDpf. vorsah. Die Gewerkschaft fordert 8 v. H. Mit den Filmtheatern soll Erhöhung und Neugestaltung des Tarifs vereinbart wer- den. Hessen: Der Lohnkampf der Schreiner ist beendet. Es wurde eine Lohnerhöhung um 15, 16 bzw. 17 Dpf. erreicht. Die Gewerk- schaft Textil/ Bekleidung hat den Lohn- und Gehaltstarif zum 31. August 1954 gekündigt. Filmtheater: So wie Bayern und Hessen. In der Landwirtschaft Erhöhung der Stun- denlöhne ab 15. Juli um 3 Dpf. und ab 1. August um weitere 2 Dpf. Hamburg: Streik bei den Hamburger Gas- und Wasserwerken und bei der Hamburger Hochbahn. 5. Die Gewerkschaften schlagen Schlichtung wegen Mantel- und Heuertarif in der See- schif fahrt vor. In der Kautschuk-, Asbest- und Kunst- stoff-Verarbeitung Erhöhung der Löhne um 5, 6 und 10 Dpf. je Stunde; Arbeiterinnen 3 bzw. 4 Dpf. angenommen. Nordrhein-Westfalen: Rückwirkend ab 1. August Erhöhung der Löhne in der papier- und pappeverarbeitenden Industrie um 3,6 bis 5 V. H. Zum 31. August Tarife in der Metall- industrie gekündigt. Erhöhung der Stunden- löhne um 10 Dpf. gefordert. Arbeitgeber- angebot 5 Dpf. Außerdem wurden auch die Tarife der Angestellten gekündigt. Forde- rung: 8% ige Gehaltserhöhung. Die Industriegewerkschaft Bergbau hat, vorerst ohne Aufkündigung der Tarifver- träge, die Anhebung der Schichtlöhne um acht Prozent gefordert. Die Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr kündigte zum 31. August die Lohn- und Gehaltstarife für Arbeitnehmer der FHafenumschlagbetriebe und der öffentlichen Schiffahrt im größten europäischen Binnenhafen Duisburg-Ruhr- ort. Gefordert werden eine Stundenlohner- höhung um zehn Pfennige sowie eine Er- höhung der Angestelltengehälter um fünf bis zehn Prozent. Niedersachsen: Vierzehn Gipsbetriebe wer- den seit 15. Juli von 850 Arbeitnehmern be- streikt. Forderung: Lohnerhöhung um 10 vH(ca. 13 Dpf.): Unternehmerangebot 6 Dpf. Für Ziegelarbeiter Stundenlohnerhöhung um 5 Dpf. ab 1. Juli 1954 rückwirkend. Landwirtschaftskammerbezirk Hannover: Erhöhung der Stundenlöhne für Forstarbei- ter um 4 Dpf. In der Sägeindustrie Erhöhung der Stun- denlöhne für Facharbeiter, Angelernte und Hilfsarbeiter über 21 Jahre um 5 Dpf. Rheinland-Pfalz: Im Werksgartenbau und und Landschaftsgärtnereien in Rheinland- Hessen-Nassau ab 1. August 1954 Lohn- erhöhung um 10 v. H. Tarifverträge der chemischen Industrie der Pfalz und Rheinland- Rheinhessen sowie deren Gehaltstarife gekündigt. Gewerk- schaftsforderung in der Pfalz: Lohnerhöhung um 8 V. H., Rheinland/ Rheinhessen um 12 V. H. Angestelltengehälter + 10 v. H. Die Gewerkschaft Leder hat den Lohn- tarif gekündigt. Forderung nach folgenden Lohnsätzen: Facharbeiter 1,40 DM, Hilfsar- beiter über 21 Jahre 1,30 DM, Frauen über 21 Jahre 1,00 DM. Filmtheater wie in Bayern und Hessen. Schleswig-Holstein: In der Landwirtschaft Lohnerhöhung um 10 Dpf. gefordert. Bundesgebiet: Der Hauptvorstand der deut- schen Postgewerkschaft hat beschlossen, für die Postarbeiter eine Stundenlohnerhöhung um 10 Prozent ab 1. Juli zu fordern. Der Deutsche Beamtenbund hat im Vorgriff auf die seit 1950 wiederholt angekündigte Be- soldungsreform eine Erhöhung der Stamm- grundgehälter der Beamten um fünfzehn Prozent gefordert. KURZ NACHRICHTEN (Vp) Die belgische Regierung hat Ab- wehrmaßnahmen gegen die Exportförderung anderer Länder angekündigt. Vor ihrer An- wendung soll jedoch in Verhandlungen mit den betreffenden Regierungen versucht werden. ein gütliches Uebereinkommen zu erzielen. Papierpreise„nach oben“ angeglichen (VWD) Die westdeutsche Papierindustrie hat ihre Preise für Pergamentersatzpapier, Zellu- losepackstoff, Bastpapiere und gebleichte Papiere heraufgesetzt. Diese Maßnahme wird u. a. mit der Notwendigkeit einer Angleichung an die Weltmarktpreise begründet. Uruguay will Automobile einführen (VWD) Die Regierung von Uruguay will die Einfuhr von Automobilen bis zum Werte von 4 Mill. Dollar genehmigen, wobei eine Sonder- abgabe für die Subventionierung des Exports von Leinsaat, Oel und Reis erhoben werden soll. Die Länder, aus denen die Automobile bezogen werden sollen, werden noch festgelegt. Für die Kraftfahrzeugeinfuhr wurde ein Wech- selkurs von 2,45 Peso für einen Dollar als Exportsubvention festgesetzt. 5 Juli-Walzwerkerzeugung ganz groß (UP) Mit 1051836 Tonnen erreichte die Walzwerkfertigerzeugung im Juli 1954 den höchsten monatlichen Produktionsstand nach 1945. 5 Oelaktien in Hausse (VWD) Die Beilegung des britisch-per- sischen Oelstreits führte an der Londoner Effektenbörse am 9. August zu außergewöhn- lichen Kurssteigerungen der Oelwerte, die be- reits am 6. August erheblich höher notiert worden waren. Die Anteile der Anglo-Iranian schnellten um mehr als ein Pfund Sterling in die Höhe und notierten vorübergehend 16//9 Pfund Sterling, gaben bald jedoch auf 15/17/86 Pfund Sterling nach. Vor Beilegung des Oel- streits bewegten sich die Anglo-Iranian auf einer Kursbasis von etwas 13 Pfund Sterling. Burmah-Oil festigten sich um mehr als zehn Schilling und auch die übrigen führenden Oel- anteile wurden erheblich höher notiert. Auf den übrigen Marktgebieten war der Grundton fest. Indische Stahlproduktion finanziert (Wp) Die indische Regierung hat den Tata- Eisen- und Stahlwerken einen Kredit in Höhe von 100 Mill. Rupien(etwa 99 Mill. DM) gewährt, der für die Erweiterung und Modernisierung der Stahlwerke bestimmt ist. Die Gesamtkosten des Projekts betragen 200 Mill. Rupien. Ge- plant ist eine Erhöhung der jährlichen Stahl- produktion von 750 000 Tonnen auf 950 000. Daneben sollen 120 Mill. Rupien für die Erwei- terung der Eisenerzgruben, Kokereien und Verarbeitungswerke sowie den Werks-Woh- nungsbau aufgewandt werden. Streit um Goa: Devisensperre 5 (VWD) In Mozambique ist am vergangenen Samstag eine Sperre für Devisengeschäfte ver- hängt worden, nachdem der Umtausch von Escudos gegen ausländische Währungen im Zu- sammenhang mit den Zwischenfällen in den portugiesischen Besitzungen in Indien und da- durch ausgelösten anti- indischen Demonstra- tionen in Mozambique aàanomal hoch war. Die Einstellung des Devisenhandels ist bisher nicht bekanntgegeben worden, offenbar weil die por- tugiesischen Behörden befürchten, daß diese Maßnahme als gegen Indien gerichtet aufgefaßt werden und Repressalien der indischen Regie- rung zur Folge haben könnte. Effektenbörse Frankfurt a. Börs Straßen- und Bergbahn schließt verlustreich ab Die Hauptversammlung der Heidelber- ger Straßen- und Bergbahn-AG genehmigte am 9. August den mit einem Verlust Vor 34 000 DM abschließenden Geschäftsbericht kür das Betriebsjahr 1953. Der Vorstand des Unternehmens erklärt den Verlust mit Anhalten der bereits im Jahre 1952 zu verzeichnenden Lohn- und Materialpreiserhöhung. Der Verlust Wird durch den Gewinnvortrag aus dem Jahre 1952 auf 15 770 DM verringert. Die Beförderungsleistung übertraf die des Vorjahres. Sie erreichte bei der Stra- Benbahn 33.1 Mill. Personen, bei der Berg- bahn 0,96 Mill., beim Omnibuslinienverkehr 0,82 Mill. Personen. Durchschnittseinnahme je beförderter Person betrug 17,92 Ppf. und hat sich um rund ½ v. H. für das Jahr 1952 erhöht. Das finanzielle Gesamtergebnis ver- zeichnet Gesamteinnahmen von 7,24 Mill. DM,. von denen reine Betriebsausgaben in der Höhe von 6,65 Mill. DM abzuziehen Waren. Der Betriebsüberschuß von 0,58 Mill. DM wurde in der Höhe von 0,53 Mill. DM für Abschreibungen, der Rest für Zinsen verwenclet, woraus sich dann der oben- erwähnte Verlust ergab. Marktberichte vom 9. August Offizielle Notlerungen der Mannheimer Produktenbörse (VWD) Inländischer Weizen, neue Ernte& bis 43,25, Tendenz ruhig: inländischer Roggen 39, Ten- denz ruhig; Weizenmehl Type 405(64,5065), dto. Type 350 61,50—62, dto. Type 612 8858,50, dto. Type 1050 56—56,50; Brotmehl Type 1600 5050, 20; Rog- genmehl Type 997 56, dto. Type 1150 54, dto. Type 1370 52, Tendenz stetig; Braugerste neue Ernte 42.2542, 75; Industriegerste 38,50—39; Futtergerste inl. nicht notiert, dto. ausl. 36,50, Tendenz ruhig; Inlandshafer zu Futterzwecken, Industriehafer, Auslandshafer nicht not.; Mais 40, 5040,75; Milo- korn nicht not.; Weizenkleie prompt m. S. 25, dto per Sept.“ Okt. 24,50; Roggenkleie m. S. 2,50 bis 23; Weizenbollmehl m. S. 27 Weizennachmehl 34 bis 36; Sojaschrot m. S. 42; Kokosschrot m. S. 27; Palmkernschrot 23; Leinschrot m S. 38,5039; Hüh- nerkörnerfutter 43,50; Malzkeime m. S. 21-22; getr. Biertreber m. S. 20,50; Trockenschnitzel m. S. 19; dt. Dorschmehl m. S. 70-75; dt. Fischmehl 60 bis 66; Futtermittel- Tendenz fest.— Die Preise verstehen sich als Großhandels-Durchschnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Werk, Mühle, Verlade- und Nordseestation. Speisekartoffel je 50 kg 66, 50, frei Mannheim. Rauhfutter: Wiesenheu lose 1010,50; Luzerneheu 10se 1212,50; Weizen- und Roggenstroh bindfaden- gepreßt 66,50; Weizen- und Roggenstroh draht- gepreßt 88,50; Hafer-Gerstenstroh bindfaden- gepreßt 66,50, Tendenz ruhig. Mannheimer Schlachtviehmarkt (Wo) Auftrieb: 627(in der Vorwoche) 697) Stück Großvieh, 422(247) Kälber, 1983(1852 Schweine; 25(26) Schafe. Preise ſe. kg Lebendgewicht: Ochsen A 96-106(100105, B 90—100(98103); Bul- len& 100106(99106), B 92—401(95—102); Kühe A 63—90(8490), B 73—81(72—84), C 63—72(6272), 5 60(51); Färsen A 100—108(102—108), B 96—402(95 bis 102); Kälber A 140153(155—465), B 124—4137T(140 bis 152), C 112—122(128—137), D 95—110(120): Schweine A 135138(134138), BT, BII 135—440(135 bis 140), C 136—140(136140), D 135—139(135—4140), E 130135(125—135); Sauen GI 115—120(120126), GIT 105(112118); Lämmer und Hammel 80-95(80); Schafe 55—70(). Marktverlauf: Großvieh schlep- pend, großer Ueberstand. Kälber schleppend. Veberstand. Schweine mittel, geräumt, Schafe ohne Tendenz. 8 Schlachtviehmarkt Heidelberg (VoD) Auftrieb: 19 Ochsen, 51 Bullen, 38 Kune, 49 Färsen, 172 Kälber, 530 Schweine und 4 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 101108, B 90100; Bullen A 100108, B 48-00; Kühe. 5285, B 72—80, C 6472, D 5058; Färsen A 100—10, B 94 bis 100; Kälber A 145—155, B 126—144, C 112125, D 180110; Schweine A 135—142, BI 136—142, BI 139 bis 142, C 140-142, D 139—142; Sauen G 118123; Schafe A 80-86, B 65—75. Marktverlauf: Großwieh flott, geräumt. Kälber schleppend, Kleiner Ueber- stand. Schweine flott, geräumt. Schafe flott, ge- räumt. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (Wp) wegen starken Niederschlägen knappa Anlieferung. Absatz flott bei großer Nachfrage nach Zwetschgen. Birnen und Pfirsichen. Es ex- zielten: Brombeeren 43-49: Mirapellen 27—37; Pfirsiche K 4056, B 28—29; Aprikosen 5063; Reineclauden 1320 B 1147; Zimmers A 2833, B 1625; Bühler Frühzwetschgen A 2833, B24 bis 27; Birnen von Trebeaux& 23—30, B 14—22: Klapps Liebling A 35—40, B 2534; Bleibirnen A 21—-24, B 1720; Kopfsalat 11—12; Gurken 22.26 Busch- bohnen 1016; Stangenbobhnen 16-21; Wirtschafts- Apfel A 24-34, B 16-23, C 5—15. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (Wo) Sehr geringe Anfuhr, Markt geräumt. Es erzielten: Himbeeren Industrieware 50; Brom- beeren 1045; Pfirsiche 1 3150, II 25—35: Reine clauden 15—20; Bühler Frühzwetschgen 30; Aepfel A 25—30, B 15—23; Treibsalatgurken T 4-60, UI 30 bis 40, IIIT 20—50; Weißskohl 12—15; Rotkohl 15; Blu- menkohl Stück 60—65, III 45—55, IV 35—45; Erbsen 20 Buschbohnen 13—16; Stangenbohnen 22—285; Tomaten AI 28-30, ALI 3034, III 32—86; Zwie⸗ beln 7—7 /:. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 288, 75.—296, 78 DN Blei in Kabeln 117118 PM Aluminium für Leitzwecke 240242 DM Westdeutscher Zimmpreis 889 DM Freie Devisenkurse vom 9. August Geld Brief 100 belg. Franes 8,356 8,378 100 franz. Franes 1,1903 1,1923 100 Schweizer Franken 95,95 96,15 100 holl. Gulden 110,24 110,46 1 kanad. Dollar 4,321 4,331 1 engl. Pfund 11,709 11,729 100 schwed. Kronen 30,655 680,815 100 dän. Kronen 60,31 60,43 100 norw. Kronen 56,505 58,625 100 Schweizer Fr.(frei) 97,79 97,99 1 US-Dollar 4,1930 4,2030 100 DM-W= 500. DM-O; 100 DM-O= 21, 2 DMW Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim M., 9. August verlauf: an der Montagbörse bestand auf Grund der schwebenden Lohnstreitigkeiten bei Börsenbesinn Srößere Abgabenneigung. Das herauskommende Material konnte nur auf 1 bis 4% ermäßigter Basis untergebracht werden. So eröffneten die Farbemnachfolger auf größere Auslands- abgaben 1½ bis 2¼% niedriger. Ferner hatten Hüttensiegerland 4%½ c, Ruhrstahl 4%, Handelsunion 30% ge Verluste. Die übrigen Märkte lagen sämtliche auch 1—2% leichter. Am Rentenmarkt wenig Veränderung. Aktien 5. 8. 9. 8. Ak tlen 3 9. 8. Aktien 5. 8. 9. 8. AEG 1157 ¾— Harpener Bergbau 103 101½ Dresdner Bank) 10 10 Sn i, fee ene e e eee e 88 25 6 8 3 oes 3— 1—— g 0 Conti Gummi. 172 171 U 79/ 1 8 15 9 Daimler-Benz. 155½ 153 Mannesmann 129% 128 Mont an- 85 i 125 11 Rhein. Braunkohle 4 107%[Nachfolger Süsses Rheinelektra 22 120 Bergb. Neue Hoffg. Demas 1 175 RN 00 160 Dt. Edelstahl 85 1 1. Dt. Linoleum. 184 18½[ Seilwolfrt 53 50 Dortm. Hörd. Hütt.] 10½%/ 102 Durlacher Hof) 103 102 Siemens& Halske 142 1069 Gelsenberg 10% 103¼ Eichbaum-Werger 115 116 Südzucker 139 141% GHH Nürnberg 147% 141 Enzinger Union). 120— Ver. Stahlwerken] 234 228 Hoesch 124 118½ I8-Farben Liqui., Zellstoff Waldhof 122 118½[ Klöckn.-Rumb. D.] 142 142 Ant.-Sch.). 35% 35%½ Badische Bank)] 24 24 Nordwestd. Hätt] 122¾ 118½½ BASF„ Commerzbank) f 8 8% Berg. Phöniæõx 122 118 Farbenf. Bayer 175 170 Commerz- Rhein. Röhrenw. 120% 128½ Farbwerke Höchst 173¼ 168 ½ u. Credit Bank 15 155 Rheinst. Union 149 14⁴ Felten& Guill. 120 2⁰ Deutsche Bank)) 10½ 10%[ Stshlw. südwestf. 128½ 127 Grün& Bilfinger 108 5 Süddeutsche Bank] 15% 15%[ Thyssenhütte 107% 105% 9= RAM- Werte,) Restduoten Seite 8 9 MORGEN ä Dienstag, 10. August 1954/ Nr. In Neue Jugend vor den Toren: Am Nande von Hamburg: „Peter, komm zu den Trabern zurück!“ Als Peter Kraus vom VfB Stuttgart, der Sohn des bayrischen Traberkönigs, im 200-m-Lauf nur Dritter werden konnte, lochte der Herr Papa:„Peter, komm doch zu den Trabern zurück“. Aber der Peter, der als Fahrer im Sulky schon drei Trabrennen ge- Wonnen nat, lächelte zurück:„Gerne, aber erst nach den Olympischen Spielen 1956.“ * Feuerwehrmann Thumm vom VfB Stuttgart mußte noch kurz vor dem 3000-m- Hindernislauf in Hamburg behandelt werden und bekam zwei Spritzen gegen eine drohende Rippfellreizung. Dennoch schien er seinen Meistertitel und das Erbe der Stuttgarter Dompert und Gude verteidigen zu können. Doch zum Schluß hatte ein Koblenzer mehr Schmalz(und keine Spritzen) in den Knochen, so daß der neue Meister Karl-Heinz Schmalz Rieß. * hintereinander wurde Werner Bähr, der Schlesier aus Guben, Deutscher Hochsprungmeister. Eine großartige Leistung des Studenten der TH Hamburg. Bähr hat be- reits sein Ecamen als Bauingenieur bestanden und konnte sich wieder mehr dem Training widmen. Ob er nach Weinkötz und Nachte der Viermal dritte Deutsche wird, der die 2-m-Grenze erreicht? * Der Silber medaillen-Geuinner von Helsinki 1952, Karl Storch, war wohl der Aelteste der Deutschen Meister. Am 21. August feiert er seinen 41. Geburtstag. Wir fragten Christmann, den Vater der Hammerwerfer, warum der Fuldaer nicht 62 m werfen könne.; Er meinte:„Storck ist stark. Aber qe starker einer in den Armen ist, desto weniger legt er den ganzen Körper mit in den Schwung.“ * Der Deutsche Leichtathletik Verband hoffte, im Langlauf neben Her- bert Schade den Schwenninger Laufer in den Länderkämpfen einsetzen zu können. Aber der 29jdhrige Laufer versicherte uns treuherzig: „Warum soll ich mich beim 5000-m-Lauf ab- quälen? Ich habe mehr Spaß an den 1500 Me- tern, und ich betreibe nun einmal den Sport, der mir Freude macht.“ * Dem starken Mann der 4m m- Stael des Ssy Hagen, Richter, hatte man in Hamburg an den Landungsbrücken seinen erst vor 14 Tagen gekauften nagelneuen DKW ge- stoklen. Er war auf Hafenrundfahrt und als er wieder kam, war sein Wagen verschwun- den. * Die Prominenz unter den Zuschauern, darunter auch Beobachter aus England, Finn- land, Norwegen, äußerte sich durchweg erfreut über den Umstand, daß am Sonntag trotz schlechter Witterung und Streik doch noch rund 40 000 Zuschauer zu den entscheidenden Kämpfen kamen. Nachstehend einige Stimmen: * PTOf. Carl Diem:„Ein sehr schönes Fest und— neue Jugend vor den Toren. 45 000 Zuschauer bei diesem Streik— das ist gleich einem vollen Haus bei schönem Wetter und normalen Verkehrs möglichkeiten. Beson- ders hat mich natürlich der Sieg meines Studenten Heinz Oberbeck gefreut.“ * DLV Vorsitzender Dr. Ma Dan z:„Bei dieser ungünstigen Witterung können wir wirklich mit dem Ablauf der Meisterschaften zufrieden sein. Am Sonntag Rat sich— wir hatten es kaum noch erwartet — doch noch eine schöne Athmosphäre ein- gestellt. Das ist namentlich dem großen S0 m- Rampf zu Beginn zuzuschreiben“ * Oly mpiasleger Gerhard Stöck: „Als Hamburger bin ich sehr froh, daß noch so viel Zuschauer gekommen sind. Wenn ich an die Werfer denke, dann muß ich als er- freulich nennen, daß die Diskuswerfer an den Vorkriegsstandard anhnupfen. Für nächstes Jahr wünsche ich eine Verbesserung meines Speerwurfrekords, der dann 20 Jahre alt ist.“ * Dr. H. H. Sievert, Sportreferent im Bundes- Innenministerium:„Leistungs mäßig naben die Meisterschaften bestätigt, was wir in den letzten Jahren immer feststellen muß- ten: unsere Stärke sind die Läufe und die Frauen. Besonders fällt die Breite ins Auge, aber in der Spitze sind noch manche Wünsche offen. Der Nachwuchs muß lernen, Nerven zu behalten und zu kämpfen. In dieser Beziehung hat mir der Kugelstoß- Sieger Klick imponiert. der trotz seiner 18 Jahre die Nervenkraft Ratte, im letzten Versuch Eckert die Spitze zu entreißen.“ * Der Blickpunkt unserer Leicht- athleten nach den 54. Meisterschaften heißt jetzt Bern. Die Europa- Titelkämpfe werden zeigen, wo unsere Leicktaktleten wirklich stenen. Denn trotz der guten Leistungen von Humburg darf eines nicht verkannt werden: Der Wettergott als Regisseur im Hintergrund Hat dafur gesorgt, daß nicht allzu viele Karten aufgedeckt wurden. Prognosen für Bern sind somit schwierig. Aber gerade dieser Umstand macht die Europameisterschaften besonders reizvoll. * Für die Europameisterschaften: Selbst die ungünstigen Wetterbedingun- gen konnten nicht verhindern, daß die deut- schen Leichtathletikmeisterschaften in Ham- burg mit einem Leistungserfolg abschlos- sen. Ein neuer deutscher Rekord, eine DLV- Jahresbestleistung und acht Jahresbestlei- stungen machen die Zahlenbilanz aus. In 20 Disziplinen wurden bessere Ergebnisse als bei den vorjährigen Meisterschaften in Augsburg erzielt. In zahlreichen Disziplinen warteten die Endkampfteilnehmer mit Resultaten auf, wie man sie von dieser Güte bei noch keiner deut- schen Meisterschaft sah. Das gilt vor allem für die 800 und 1500 Meter, den Hochsprung und für das Diskuswerfen. Die Athleten, denen man für Bern die besten Aussichten zuspricht, konnten in Hamburg überzeugen. Heinz Fütterer zeigte sich sowohl über 100 Meter als auch über 200 Meter in der Form des Vorjahres. Karl Friedrich Haas hat eben- falls seine beste Form gefunden. Man sah vor allem im Vorlauf der 4mal 400-m-Staffel, Wo der lange Nürnberger in einem Verfol- gungsrennen hervorragende inoffiziell ge- stoppte 46,5 Sekunden lief. Auch Hans Geister, der lange Zeit ver- letzte Krefelder, wird wieder kommen. Ueber 800 Meter stehen mit dem 23jährigen Berli- ner Studenten Lawrenz und dem 21 jährigen Friedel Strucke zwei Talente zur Verfügung, Im Rahmen eines Festabends am Schlußtage der 54. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften gab der Deutsche Leichtathletik- Verband in der Festhalle von„Planten und Blomen“ fol- gende Mannschaft für die Berner Europa- meisterschaften(25. bis 29. August) bekannt: Männer: Sprintstrecken: Fütterer(Karls- ruher S), Pohl(TSV Pfungstadt), Kluck, Ger- mar(beide ASV Kö), Kraus(VfB Stuttgart); 400 m: Haas(1. FC Nürnberg), Geister(Kre- feld 10); 800 m: Lawrenz(Berliner Sc), Stracke (Barmer TV); 1500 m: Lueg(Barmer TV), Doh- row(Sc Charlottenburg); 5000 m: Schade(So- linger LO), Laufer(Schwenningen); 10 000 m: Schade; 110 m Hürden: B. Steines(RW Kob- lenz); 400 m Hürden: Bonah(Werder Bremen), Fischer(Stuttgarter Kickers); 3000 m Hindernis: Schmalz RW Koblenz), Thumm(VfB Stutt- gart); Weitsprung: Oberbeck(ASV Köln), Jobst (Düsseldorf 99), Ersatz: Richter(Eintr. Frank- furt); Dreisprung: Strohschnieder(TV Cloppen- burg), Pfeffer(SV Darmstadt); Hochsprung: Bähr(01 Neumünster), Jens(VfL Wolfsburg); werfen: Oweger(München 60); Speerwerfen: Kosche(RW Koblenz), Keller(TSV Süßen); Hammerwerfen: Storch(Fulda); 4mal 400 m: Bonah, Dreher RW Koblenz), Haas, Geister, Ersatz: Ulzheimer(Eintr. Frankfurt); Zehn- kampf: Schirmer(FC Stadthagen), Kretzschmar (Sc Charlottenburg); 10 000 m Bahngehen: Biet- han jr. Hamburger SV): Marathon: Vollbach (Bayer Leverkusen), Blumensaat(Tusem. Essen). Frauen: 100 m: Erny(SG Mannheim), Böh- mer(OSV Hörde), Egert(Eintr. Frankfurt); 200 m: Böhmer, Arenz(DSD Düsseldorf), Erny; 80 m Hürden: Sander Dinslaken 09), Seon- buchner(1. FC Nürnberg), Gast!(München 60); 800 m: Beichler(Augsburg), Weiß(OSC Wald- niel); Hochsprung: Schmückle(Ulmer TSG), Krämer(ASV Köln); Weitsprung: Fisch(MTV Osterode), Fauth(Stuttgarter Kickers), Ibert (VfB Gaggenau); Kugelstoßen: Werner(Greven Stabhochsprung: Schneider(Pforzheim); Diskus- Ein Jaboril: Kart Fied-ienh aas Reelle Siegesaussichten im 400-m-Lauf/ Sonst nur Placierungs-Chancen? die noch nicht längst am Ende ihrer Lei- stungskraft angelangt sind. Beide verfügen aber über größere Kampfeshärte, die ihnen in Bern gewiß zustatten kommen wird. Ueber 1500 Meter stellte trotz des großartigen Kön- ners Günther Dohrow der Barmer Exwelt- rekordmann Werner Lueg eine ausgezeich- nete Leistung auf. Die Art, wie er gegen den Berliner in Hamburg antrat war so überzeu- gend, daß man ihm zutrauen kann, noch in dieser Saison den Weltrekord zurück nach Deutschland zu bringen. Schwächer sind die technischen Konkurren- zen. Kraß fällt das Kugelstoßen ab, wo schon 14,56 Meter zum Siege reichten. Damit kann man selbst in Europa nichts bestellen. Im Diskuswerfen sah es dagegen wesentlich bes- ser aus. Bei den Speerwerfern hat Meister Koschel seine Form konservieren können und es ist durchaus möglich, daß er in den näch- sten Wochen wieder die 70-Meter-Marke überwerfen wird.— Der Gesamteindruck nach Hamburg ist, daß unsere Leichtathleten für die Berner Europameisterschaften gut ge- rüstet sind. Reelle Siegesaussichten hat— das darf ohne Ueberheblichkeit gesagt werden der Nürnberger Karl Friedrich Haas für den 400-Meter-Lauf. Sonst möchten wir keine Voraussage wagen, wenn auch unverkennbar ist, daß mehrere der vorstehend genannten Athleten gute Placierungs-Chancen haben. Deulsches Leichiathiletik-Nuſgebol 37 Männer und 23 Frauen nominiert/ Mannheimerin Klein-Erny ist dabei 09), Biedermann(VfL Gladbeck); Diskuswerfen: Werner, Sonneck(TH Hannover), Mayr(TSV Pfronten); Speerwerfen: Krüger(OSC Berlin), Brömmel(München 60), Groß(1. FC Nürnberg); 4 mal 100 m: Böhmer, Egert, Erny, Sander; Fünfkampf: Sander, Stumpf(Leer), Sturm (1. FC Nürnberg). Als Trainer begleiten die Mannschaft: Ferdi Kisters Düsseldorf), Woldemar Gerschler(Frei- burg), Dr. Berno Wischmann(Koblenz), Willi B. Wange(Leverkusen) und als Frauen-Be- treuerin Käthe Kraus(Landau). Maestro Fausto im Kommen Nachdem Weltmeister Fausto Coppi be- reits am Sonntag die zweite Etappe der Schweizer Rundfahrt durch seine Bravour- leistung am Wolfgang-Paß gewonnen hatte, gewann er gestern auch die Bergwertung der dritten Etappe, die von Davos über Sankt Moritz nach Lecco(Norditalien) führte und in deren Verlauf der Fluela-Paß zu über- winden war. Während Coppi in der gesamten Bergwertung vor Astrua führt, steht im Tour-Klassement der Italiener Monti an der Spitze. Fährt Coppi weiter so großartig, so teilte Alfredo Binda vom italienischen Rad- sportverband mit, wird er in Solingen sei- nen Weltmeistertitel bestimmt verteidigen. F. Walter muß pausieren Fritz Walter zog sich beim Fußball- Freundschaftsspiel Phönix Ludwigshafen 1. FC Kaiserslautern am Sonntag in Lud- wigshafen einen Muskelfaseranriß im linken Oberschenkel zu und wird voraussichtlich in den kommenden Wochen nicht eingesetzt werden können. Der Nationalspieler hatte schon vor zwei Jahren an der gleichen Stelle eine Verletzung, die ihn damals längere Zeit zum Pausieren zwang. Mit Brustbreite Einbiegen in die Zielgerade führte Lawrenz noch mit 5 m. Dann setze Endspurt an. Er konnte den Berliner jedoch nicht mehr ganz erreichen. Für beide wurden 1:50,1 Minuten gestoppt. Guter Auftakt für die neue Handball- Saison: Stürzt der Berliner Olaf Lawrenz vor dem Barmer Stracke über die Ziellinie nach dem 800-m-Lauf. Diese Kon- 0 Kkurrenz brachte einen der spannendsten Kämpfe der Hamburger Meisterschaften. Beim —— Stracke seinen dpa-Telebild SY Waldhof Badische: Pobal meiste: Knapp aber verdient: SV Waldhof— TSV Rot 10:9(6:5) Ihrem Aufstieg in die erste Klasse haben die Waldhof- Handballer am Wochenende einen weiteren großartigen Triumph an- gefügt, als sie im Endspiel um den ba- dischen Handball-Pokal den TSV Rot knapp, aber jederzeit verdient mit 10:9(6:5) schlu- gen. Somit haben die Waldhöfer nicht nur die Saison 1953/54 glanzvoll beendet, son- dern es ist ihnen auch ein hervorragender Auftakt für 1954/55 geglückt. Die geschlos- senere Mannschaftsleistung, die bessere Deckungsreihe und eine vorzügliche Kon- dition zeichnen in erster Linie für den Er- folg verantwortlich. Der Wiederaufstieg der Waldhof-Hand- ballmannschaft, von der wir hoffen, auch in der Saison Gutes berichten zu können 7 Jugendlicher Weber mit 1.77 m ein vielversprechendes Hochsprung-Talent Das 21. Brühler Landsportfest stand in diesem Jahr unter keinem günstigen Stern. Schon am Freitag hatte der Sturm das Fest- zelt umgelegt. Die Witterung blieb auch während der Wettkämpfe unfreundlich, hin- zu kam, daß Mannheims Jugend fast restlos in Ferien ist. So waren die Meldungen dies- mal nicht so zahlreich. Es waren aber doch einige Hundert Leichtathleten und Leicht- athletinnen, die sich in den vielen Konkur- renzen den Kampfrichtern stellten. Erfreu- lich wiederum, daß Mannheims Leichtath- letikvereine, der TV Rheinau, MTG, TSV 1846, VfR und 80 Käfertal am Start und sehr erfolgreich waren. Auch die Leistungen konnten sich wieder sehen lassen, Bei den Frauen lief Bombach, Zweimal unter 4 Minuten: Bannister überspurteſe Landy Der Engländer Roger Bannister und Austra- liens zweifacher Weltrekordmann John Landy, die als erste Läufer der Welt mit 3:59,4 bzw. 358,0 die englische Meile unter vier Minuten zurücklegen konnten, blieben bei den British Empire and Commonwealth Games in Van- couver erneut unter der„Traum-Meilen“- Grenze. Der spurtstarke Engländer konnte den bis dahin führenden australischen Tempoläufer auf den letzten 150 m überholen. Mit 3:58,8 Min. verfehlte der Londoner Assistenzarzt den Welt- rekord seines Rivalen nur um 0,8 Sekunden. Landy aber erzielte drei Meter zurück in die- sem Lauf, der erstmals zwei Läufer unter der Vierminutengrenze sah, mit 3:59,6 Min. gleich- falls eine große Zeit. Von Landys Tempolauf bei ungünstigen Wetterverhältnissen zehrten aber auch die weiteren Teilnehmer. Zeiten von 4:04,66 für Ferguson(Kanada), 4:05 für den Iren Milligan und 4:07, für Halberg(Neusee- land) und den Engländer Boyd zeigen an, daß man nicht zu Unrecht den Meilenlauf von Van- couver zum„Lauf des Jahres“ erklärt hatte. Einen hervorragenden Kampf im Rahmen des Treffens SV Waldhof— Prag Stuttgart(13:7) lieferten sich die bei- den„Fliegen“ Edgar Basel(links) und Ex- Meister Warme(rechts). Der Württemberger bot eine beachtliche Partie, konnte jedoch gegen Basel, der sicherer Punktsieger wurde, nicht aufkommen. Foto: Steiger MT, die 100 Meter in 12,6, Ebinger, SG, sprang 5,11 Meter weit. Bei den Männern holte sich Schmidt, Rheinau. gleich drei Siege mit 23,8 über 200 Meter, 6,32 Meter weit und 1,76 Meter hoch. Bei den Land- vereinen errang der Veranstalter FV Brühl den Löwenanteil an Preisen. TSV Rettig- heim, TSG Plankstadt, TV Kirrlach und auch der Mannheimer Skiklub erscheinen in der Siegerliste an erster Stelle. Dies ist übrigens der erfreuliche Erfolg dieses Sportfestes: die Landvereine gehen mit ihren Aktiven an den Start und wahren so den Charakter der Veranstaltung. Als eine der besten Leistungen muß der 1,77 m Hochsprung des Jugendlichen, Weber, Wieb- lingen, erwähnt werden. K. Die wichtigsten Ergebnisse: Männer: 100 m: 1. Hölz(SC Käfertal) 11,2; 2. Schmidt(TV Rheinau) 11,2. 200 m: 1. Schmidt (TV Rheinau) 23,8; 2. Hölz(Sc Käfertal) 24, 0. 400 m: 1. Holz 53,9; 2. Leger(beide MG Mann- heim) 54, 2. 800 m: 1. Kocher(TV Rheinau) 2:01,9; 2. Wickesheimer(MTG Mhm.) 2:02,00. 1500 m: 1. Fischer(TV Rheinau) 4:16,86. 3000 m: 1. Fied- ler(TV Rheinau) 9:08,2; 2. Wildermuth(TSV 1864 Mannheim) 9:50,83. 4 mal 100 m: 1. VfR Mannheim 45,8; 2. TV Rheinau 45,8; 3. VfR Mannheim 48,5. Weitsprung: 1. Schmidt(TV Rheinau) 6.38; 2. Bosecker(VfR Mhm.) 6.02 m. Hochsprung: 1. Schmidt(TV Rheinau) 1.76 m. Dreikampf: 1. Zimmermann(Mr Mhm.) 1844 Stüler Tandsporiſesi: Zalil eiche ſflannlieime: Siege Bombach, MIG, lief bei den Frauen die Springstrecke in 12,6 Sekunden/ Drei Siege für den Rheinauer Schmidt Punkte. Kugelstoßen: 1. Werner(Sc Käfertal) 11.20 m. Diskuswerfen: 1. Moritz(Sc Käfertal 34.96 m. Speerwerfen: 1. Heiselbetz(MTG Mhm.) 55.94; 2. Mildenberger(VfR Mhm.) 51.40. Männer(Landvereine): 100 m: 1. Geschwill EV Brühh 11,8. 400 m: 1. Geschwill(FV Brühl) 53,2. 3000 m: 1. Gabriel(Skiklub Mhm.) 10:21, 6. 4 mal 100 m: 1. FV Brühl 47,9. Hochsprung: 1. Ronellenfitsch(TSV Rettigheim) 1.70. Weit- sprung: 1. Schemenauer(Plankstadt) 5.92. Dis- kuswerfen: 1. Hertlein(FV Brühl) 33.05. Kugel- stoßen: 1) Hertlein(FV Brühh 12.65. Speer- werfen: I. Hertlein(FV Brühh) 42.86 m. Prei- kampf: 1. Wittemann(TV Kirrlach) 1610 P. Frauen: 100 m: 1. Bombach(Mrd Mhm.) 12,6; 2. Schmidtke(VfR Mhm.) 13,0. Weitsprung: 1. Ebinger(Sd Mhm.) 5.11. Hochsprung: 1. Bom- bach(MTG Mhm.) 1.36. Diskuswerfen: 1 Kling (VfR Frankenthah 26.39; 2. Bombach(MTG Mhm) 23.21. Kugelstoßen: 1. Kling(VfR Fran- kenthal) 9.32 2. Schilling(TSV 1846 Mhm.) 9.23. Jugend A(weib: Weitsprung: 1 Beeth(VfR Mhm.) 5.11; 2. Baur(HTV 46 Ffeidelberg) 4.81. Kugelstoßen: 1. Finsterle(Mr Mhm.) 9.85; 2 Beeth(VfR Mhm.) 8.88. Dreikampf: 1. Beeth (VfR Mhm.) 2061; 2. Finsterle(MTG Mh.) 1987. Jugend A(männl.): 100 m: 1. Löllbach(VfR Mhm.) 11,8; 2. Haas(VfR Mhm.) 11,9. 400 m: 1. Hammer(TV Rheinau) 54,6. 1000 m: 1. Scho- ber(TV Rheinau) 2:40, 2. 4 mal 100 m: 1. VfR Mannheim 47,6; 2. Phönix Ludwigshafen 49,4; 3. VfR Mannheim 49,5. 3 mal 1000 m: 1. TV Rheinau 819,1; 2. MTG Mannheim 8:32,9; 3. Tv Rheinau 9:04. Weitsprung: 1. Beck(MTG Mhm.) 5.97. Hochsprung: 1. Weber(Wieblingen) 1.77. Weltmeisterschafts-Aspiranten unter sich: W. Becker Spurtsieger vor Neusser „Rund um die Schloßstadt Bensberg“ mit Start und Ziel in Refrath bei Köln sah am Sonntag auf der 22 km langen Rundstrecke bei strömendem Regen die zehn Teilnehmer des Leichlinger Lehrgangs für die Straßen- Weltmeisterschaft im Kampf. Erwartungs- gemäß spielten sie die ausschlaggebende Rolle, und sieben von ihnen machten nach 3:54:20 Stunden(154 km) die Entscheidung unter sich aus. Walter Becker(Queidersbach) schaffte einen sicheren Spurtsieg vor Neuser (Hepersdorf) und dem deutschen Meister Naue. Von den übrigen Lehrgangsteilneh- mern schieden Loy(Fürth) und Huber (München) in der fünften Runde durch De- fekt aus, während Edi Ziegler(Schweinfurt) in der sechsten Runde durch Reifenschaden aus der Spitzengruppe zurückfiel und sich mit dem neunten Rang begnügen mußte.— Den ersten Vorstoß unternahm August Bek- ker mit Loy am Hinterrad, doch schied der Queidersbacher in der dritten Runde durch Sturz in einer Spitzkehre aus. In der vierten Runde bildete sich eine Spitzengruppe aus 13 Fahrern mit allen Lehrgangsteilnehmern. Ergebnis der Hauptklasse(A und B) 154 km: 1. Walter Becker(Queidersbach) 3:54:20 Std., 2. Neuser(Herpersdorf), 3. Maue(Schopp), 4. Junkermann(Krefeld-Fischeln), 5. Irrgang (Berlin), 6. Reinecke(Einbeck), 7. Tüller(Wup- pertal) alle gleiche Zeit; 8. Broich(Köln) 3:58:20 Std., 9. Edi Ziegler(Schweinfurt) 4:02:20, 10. Müller(Köln) 4:09:40. Toto-Quoten Pferdetoto: 1. Rang(11 richtige Tips) 1787, DM 2. Rang 126,70 DM; 3. Rang 20,70 DM. West-Süd-Block(Vorl. Quoten): Zwölfer- Wette: 1. R. 5 240, DM; 2. R. 195, DM; 3. R.: 20,.— DM. Zehnerwette: 1. R. 280, DM; 2. R.: 15, DM 3. R. 2,20 DM. Nord-Süd- Block: Elferwette: 1. R. 17 890 DM; 2. R. 866,.— DM; 3. R. 66. DM. Neunerwette: 1 R. 1904,50 DM; 2. R. 78,50 DM. kam nicht von ungefähr. Eine tüchtige Ab- teilungsleitung unter H. Wasser und die nimmermüde Arbeit des Spielers Freiseis der die Elf zusammengeschweißt hat, sowie die gute Kameradschaft, die unter allen Ak- tiven herrscht, haben das Team zu seiner heutigen Leistungshöhe geführt. Für das“ Pokalendspiel ist bezeichnend, daß die Waldhöfer zehn Spieltore erzielen konnten, während der TSV Rot durch mehrere Frei- Würfe und 13 m-Strafschüsse, die det Schiedsrichter für den Favoriten recht frei- zügig“ gab, zu seinen Erfolgen kam. Man hatte den Mannheimern keine große Chanee eingeräumt und die frühe 2:0-Führung Rot schien diesem Tip recht zu geben. Aber Waldhof holte immer wieder auf als 0 4:2 und 5:4 führte und ging schließlich bi zur Pause 6:5 in Führung. Der Eindruck det ersten 30 Minuten: Rots Hintermannschaft, ist schwächer als die Waldhof-Deckung. Nad der Pause konnte der Heidelberger Vertre- ter zwar gleichziehen, aber keinen entschei⸗ denden Vorteil erzielen, im Gegenteil, die Waldhöfer legten zwei Treffer vor. Als die Partie kurz vor Spielschluß noch einma Remis stand(9:9), wurde ein Deckungsfeh- mer der Roter Hintermannschaft promp zum Siegestreffer ausgenutzt. Steinhauser(Rot) und Freiseis(Waldhof Waren die beiden großen Gegenspieler die- ser Partie, die die Waldhöfer verdient ge- Wannen, obwohl sie ersatzgeschwächt an- treten mußten(Hess und Heyn fehlten al Verletzte). Torschützen waren für die Mann. heimer: Freiseis(3), Klotz(3), Leins(3) und Stapf(I). Leins, ein jugendlicher Links händer, kam besonders gut zur Wirkung Für die Roter waren Steinhauser und Thome am erfolgreichsten. Sch. Leichtathletik 1954: Die neue Meisterliste Männer: 100 m: Heinz Fütterer(Karlruher Sc) 105 Sek.; 200 m: Heinz Fütterer(Karlsruher 80 21,5 Sek.; 400 m: Karlfriedrich Haas(l. Fe Nürnberg) 47,4 Sek.; 800 m: Olaf Lawrenz(Ber- liner Sc) 150,1 Min.; 1500 m: Werner Lues (Barmer TV) 3:45,44 Min.; 5000 m: Herbert Schade(Solinger LC) 14:17, 4 Min.; 10 000 m: Her. bert Schade(Solinger LC) 29:30,0 Min.; 110 m Hürden: Bert Steines(RW Koblenz) 15,1 Sek. V 200 m Hürden: Bert Steines(RW Koblenz) 204 Sek.; 400 m Hürden: Kurt Bonah(Werder Bre- men) 53,0 Sek.; 3000 m Hindernis: Karl-Hein⸗ Schmalz(RW Koblenz) 9:03, Min.; 10 000 m Bahngehen: Klaus Biethan(Hamburger 8⁰0 49:46, Min.; 4x 100 m: 1. ASV Köln 41, Sei. 4x 400 m: RW Koblenz 3:16,9 Min.; 3x 1000 m. Barmer TV 7.265 Min.; Weitsprung: Hein Oberbeck(AsV Köln) 730 m; Dreispruns Theo Strohschnieder(TV Cloppenburg) 14.67 m Hochsprung: Werner Bähr(Olymp. Wee ter) 1.96 mi Stabhochsprung: Julius Schneid (Pforzheim) 4.10 m; Kugelstoßen: Josef K (Tus Fritzlar) 14.56 m; Diskuswerfen: 1 Oweger(München 1860) 50.20 m; Speerwerfen Herbert Koschel(RW Koblenz) 68.48 m; Ham merwerfen: Karl Storch(Bor. Fulda) 57. 18 m. Frauen: Sander-Domagalla Pins. 200 m: Charlotte Böhmer 800 m: Isolde Beichler m Hürden, 5 11 100 m: Maria laken 09) 12,6 Sek.; (OSV Hörde) 24,7 Sek.; (Schwaben Augsburg) 2:16,3 Min.; 80 Maria Sander-Domagalla(Dinslaxen 09) if. Sek.; 4x 100 m: OSV Hörde 48,8 Sek.; 1 sprung: Lena Stumpf(Germania Leer) 10 j Hochsprung: Ursula Schmückle(Ulmer Gre⸗ 1.60 m; Kugelstoßen: Marianne Werner 1655 ven 09) 14.16 m: Diskuswerfen: Marianne jutta ner(Greven 09) 46 02 m;: Speerwerfen: Krüger(OscC Berlin) 49.67 m. 5 . J, 6, Bre 1 t Ein 9.50, 11 2.20 ee —ͤ—ͤ— 2855 8 Mitt Tele Barmer e Kon- 1. Beim Seinen Wurden Telebild tige Ab und die Freiseis At, sowie llen Ak- u seiner Für das daß die konnten, re Frei- die det Bt„frei- um. Man Chance ung Rotz n. Abet als Rol lich biz ruck det mnschaft ing. Nach Vertre· entschei⸗ teil, die Als die einmal ungsfeh · prompf Waldhof eler die: lient ge- icht an- Alten al je Mann- () und Links- Wirkung d Thome Sch 14.67 m. ſeumün- chneider ef Klick n: Karl werfen J; Ham- . 18 m. ODins- Böhmer Beichler Hürden, 09) 10½4 Weit⸗ 5.87 m: r 180) r(Gre 1e Wer“ 1: Jutta f Nr. 184/ Dienstag, 10. August 1984 MORGEN 888 eee— —— C Ein pikanter piANKER Reigen um die Liebe 2¹ AtHA AMBRA 2, 7, 16 g Sonja Ziemann Adrian Hoven Tel. 50050 2. Woche Dürfen Frauen so sein?** Telefon 4 46 47 As fER 13.45, 16, 18.15, 20.30 qoan Crawford: „Meine schwester und ich“ Tel. 3 00 51 UNWERSU 15.45, 18.10, 20.30 Serard Philipe; Liebling der Frauen. 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Beim ersten Einmarsch in Paris 1814 hatte der preußische Hauptmann Leineweber an- gelegentlich nach einer Familie de N. ge- forscht, um unbedingt dort in Quartier zu kommen. Seine Kameraden hatten in An- betracht der Häufigkeit dieses Namens Lei- neweber weidlich aufgezogen; und in einer Fortsetzung jenes Gehänsels überreichte ihm mun beim zweiten Einmarsch in die Haupt- stadt ein befreundeter Leutnant den Quar- tierschein mit den Worten:„Hier haben wir endlich die richtigen N's, Herr Kamerad, wo- hin Sie voriges Jahr in Quartier wollten!“ Leineweber nahm den Schein lächelnd und achselzuckend an und tat dar, sich selber be- spöttelnd, man müsse, um die richtige Fa- milie de N. zu finden, jedes Jahr einmal in Paris einziehen. Der Hauptmann Leineweber, der am Bein verwundet war, mußte in seinem Quartier noch wochenlang das Zimmer hüten, was den stillen Mann weiter nicht verdrossen hätte, Wäre es ihm nur möglich gewesen, sich vom Diwan fort an das Spinett zu begeben, das in seinem Zimmer ihm stets vor Augen stand. Allein seine Verwundung war derart, daß er sein Bein in gestreckter Lage lassen mußte, urid so äußerte er eines Tages seiner Wirtin den Wunsch, ob man ihm nicht ein Kla- Vichord besorgen könne; ein solches Instru- ment sei leicht und handlich und lasse sich Sut auf die Schenkel legen und so selbst in ruhender Stellung spielen. Madame de N., eine vornehme und schöne Frau in den Vier- Zigern, die sich glücklich schätzte, in Haupt- mann Leineweber einen ritterlichen und ge- selligen Gast statt eines grimmigen, feind- lichen Offiziers zu beherbergen, wollte sofort diesem Wunsche willfahren. Allein Leineweber hielt sie noch, indem er ihr genau das Instrument beschrieb und sie bat, zum Beispiel ja kein Klavicimbal bringen zu lassen; die Saiten müßten gleich- jaufend mit der Tastatur sein. Madame de N., befremdet über die Beschreibung eines 80 bekannten Instrumentes, schüttelte den Kopf und wollte hinausgehen— da rief Leinewe- ber sie noch einmal zurück, zog ein Schlüs- selchen aus seiner Geldbörse hervor, zeigte es ihr lächelnd traurig:„Sehen Sie, Madame, das ist der Schlüssel zu meinem Klavichord, mam konnte es abschließen. Einer Ihrer Lands- leute— pardon, aber es ist so!— stahl mir das Instrument, als er bei mir war, wie ich bei Ihnen jetzt, zu Gast war.“ 5 Madame de N. errötete vor Zorn und ver- Heiz augenblicklich das Zimmer. Leineweber ärgerte sich über seinen Wunsch und machte Sich wegen seiner unnützen Mitteilung Vor- Würfe. Sein Kamerad aber, eben jener Leut- mant, der ihm dies Quartier besorgt hatte und ihn gelegentlich besuchte, schalt mit ihm, nannte seine Rücksicht zu weitgehend und meinte: schließlich solle Madame de N. micht allzu feinfühlig sein, denn der Dieb sei doch nun einmal ihres Volkes. Doch statt nach einem Klavichord, fuhr der Leutnant halb ablenkend fort, gelüste es ihn selber mehr nach einem Schachbrett, und er bat Leineweber, ein solches mit Zubehör um- Sehend besorgen zu lassen. Per Daliegende lächelte nun:„Denken Sie sich— ein Schach- brett war— wie man das Klavichord E auch so benennt— auf meinem Instrument in bester Arbeit eingelegt, ein kleines Wun⸗ der! Und die Figuren hatten ein Fach in- Wendig, und also war auch das Schach ab- Seschlossen mit diesem kleinen Schlüssel, der nun überflüssig geworden ist.“ Der andere, nach dem Spiel begierig, wurde ungeduldig, Schellte, und als der Diener kam, befahl er mm, ein Schachbrett herbeizubringen. Der Diener war verlegen und bat, die Herren möchten sich gedulden: ein Schach- brett sei wohl vorhanden, indessen keine Figuren. Wahrscheinlich habe der junge Herr de N. bei seiner Abreise die Figuren mit- Serornmen. Er wolle jedoch sofort das Nötige veranlassen, verschwand und kam alsbald mit einem ziemlich umfangreichen Schach- brett wieder. Kaum erblickte Leineweber den Kasten, als er mit halb erstickter Stimme bat, Ma- dame de N. möge sofort zu ihm kommen. Die Gerufene erschien mit zusammengezo- senen Brauen, den angebotenen Stuhl wies sie mit kurzem, verächtlichem Kopfschütteln zurück. Leineweber wies auf das Schachbrett, lobte die vorzügliche Einlegearbeit, wobei er dieselben Worte gebrauchte, mit denen er ihr vorher das zu beschaffende Klavichord be- schrieben hatte, schätzte das Alter, erwog die Herkunft, und mit einer gewissen Hämisch- keit sagte er zum Schluß:„Mir ist in meiner Heimat mein Klavichord von— Sie wissen ja, Madame— gestohlen worden. Ich nehme dieses Schachbrett dafür an mich zum Pfand. Wie beurteilen Sie, Madame, diese Hand- lung?“ Die Dame fuhr kurz und prüfend über den Kasten, blickte dann in überlegenem Hohn die beiden an und sprach:„Meine Her- ren, ich hänge nicht an diesem kleinen Spiel- tisch. Ich wußte nicht einmal, daß sich das Möbel in meinem Besitz befand. Wahrschein- lich nahm es der Diener aus dem Zimmer meines Sohnes. Jedoch“, und nun erhöhte sie ihre Stimme,„wenn Sie irgendeinen franzö- sischen Dieb an mir bestrafen wollen, tun Sie es immerhin! Ihre Handlung bleibt den- noch in meinen Augen verächtlich— und falls Sie mich auch wegen meiner Worte be- strafen: Sie wären, Herr Capitaine, dasselbe, Was jener Franzose war, der Ihr Klavichord stahl— ein Dieb!“ Hauptmann Leineweber hatte seinen Blick auf die so Sprechende gerichtet. Als sie ihre Rede beschloß, beugte er sich weit vor, griff nach ihrer Hand und küßte sie:„Sie sind Wirklich eine besondere Frau, Madame de N.“ Die eben noch hochmütige und strenge Frau blickte den Hauptmann bestürzt an, und sie sah, wie sich dessen Augen mit Tränen füll- ten. Von einer Rührung, die sie selber nicht begriff, jäh erfaßt, verließ sie eiligst das Gemach. Der Leutnant machte sich, kaum daß sie Allein waren, nun noch einmal über den Ka- meraden her, forderte Aufklärung für diese rührende Szene, wie er sich voll Ingrimm ausließ. Hauptmann Leineweber griff in schmerzlichem Lächeln in seine Börse, zog das Schlüsselchen hervor, öffnete damit den Kasten und sprach:„Mein Klavichord!“ Und er schloß, nachdem er einmal mit den Fin- gerspitzen über die Saiten geglitten war und die Tastatur streichelnd berührt hatte, das summende Instrument und sprach:„Und der Sohn dieser Frau ist ein Dieb! Dürfte sie es je erfahren?“ 5 Dann rief er den Diener und gab ihm den Auftrag, den Spieltisch auf seinen Platz zu- rückzubringen, es sei unnütz und langweilig, bis auf das Erscheinen der Figuren Zzu Warten. Columbus in Michelstadt „Von den Inseln, die kürzlich im Indischen Meer gefunden wurden“, berichtete Columbus 1493 seinem König, Ferdinund von Spanien. Ein früher Druck dieses Briefes(siene unser Bild) befindet sich in der alten Kirchenbibliothek in Michelstadt im Odenwald, die Nach- richt seiner Entdeckung in diesen Tagen Bibliographen war, wie der nebenstehende bekannt. erwies sich freilich bald als Irrtum: Den Aufsatz berichtet, dieses Dokument längst dpa- Foto Chronist der Gassen Vor 25 Jahren starb Heinrich Zille in Berlin Schwangere Frauen, Kinderelend der Ueberbevölkerung in den Armenvierteln, die Unzucht in Elendsquartieren, migbrauchte Kinder, die schaurige Groteske des Soldat- seins, die philiströse Moralheuchelei, das Elend der Alten, frühreife Großstadtjöhren, knospenhaft, mit Gesichtern, die alles vom Leben wissen; männliche und weibliche Kunstseide.. Der fünfte Stand, das waren für Heinrich Zille die ganz Besitzlosen, Strandgut der Großstadt, Prostituierte, Ver- brecher, aber auch ausgebeutete Arbeiter und Frauen. Inzwischen, so konnte man meinen, habe sich in sozialer Hinsicht man- ches gebessert. Aber wenn man in Zilles Sammelwerken blättert, fragt man sich, ob das Dargestellte wirklich einer anderen Zeit angehört. Viele Menschen sind heute zum fünften Stand abgesunken, und sind wir nicht alle— zum mindestens vorübergehend — fünfter Stand gewesen? Jeder Soldat, jeder Ausgebombte, jeder Evakuierte, jeder Flüchtling.. Unsere Kinder sind vielleicht jm Schatten junger Mädchenblöte Det zweite Band von Marcel Prousts„Auf der S̃che nach der verlorenen Zeit“ Der zweite Band von Marcel Prousts Rie- senwerk:„Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“, der einst 1919 dem fast unbekannten Schriftsteller den Prix Goncourt einbrachte und den Weltruhm des Verfassers begründete, erscheint in der neuen deutschen Uberset- zung und unter dem Titel Im Schatten jun- ger Madchenblüte“ gerade rechtzeitig zu Be- Sinn des Sommers. Ein paar gelöst ent- spannte Ferien wochen— schaffen sie nicht das beste geistig-seelische Klima zu gesam- melter Lektüre dieses umfänglichen und weiträumigen Buches, dem der Suhrkamp- Verlag eine so handliche und bibliophil vor- nehme Gestalt gegeben hat? Zudem schildert Proust ja auch auf vielen Seiten die Erleb- nisse eines Sommeraufenthaltes in dem ge- pflegten Seebad Balbec: die Begegnungen, die Freuden und Leiden des zu sich selbst erwachten und herangereiften jungen Men- schen, dem sich die Welt zu erschließen be- Simmt in der unerhörten, beglückenden wie beängstigenden Vielfalt ihrer sinnlichen und seelischen Erscheinungen. Hier, wie überall in seinem Werk, verlangt Proust von seinem Leser geduldige Hingabe an ein inneres Ge- schehen; er verlangt das wache Aufgeschlos- sensein für seelische Regungen und Schwin- gungen des Gefühls, die kaum wahrnehmbar scheinen und von ihm— zum ersten Male in der Literatur!— bis in ihre feinsten Ver- ästelungen hinein ins Bewußtsein gehoben und mit geradezu naturwissenschaftlicher Exaktheit beschrieben werden. Die fast um- ständliche Breite und Ausführlichkeit, mit der das geschieht, mag vielleicht zuerst ver- Wirren, ja sogar befremden in der nervösen Hast einer Zeit der äußeren Sensationen. Wer sich aber eingelesen und eingefühlt hat in diese absichtsvolle Mannigfaltigkeit des Details, findet sich von Seite zu Seite, von Satz zu Satz berührt und erfährt je läamger je mehr eine Verzauberung wie sie nur von einer großen Dichtung ausgehen kanm. Der Stil Prousts, seine langen, kunstvoll ver- schlungenen Satzgefüge mit einer Vielzahl von Nebensätzen, die Fülle selten gebrauch- ter Wörter und Ausdrücke, Vergleiche und Bilder, stellt an den Uebersetzer ungewöhn- liche Anforderungen. Auch bei diesem zwei- ten Bande bewährt sich die sprachliche Ge- stbaltungskraft und künstlerische Einfühlungs- Sabe, über die Eva Rechel-Mertens verfügt. Ihrer Uebertragung gelingt es, selbst die Eigentümlichkeiten des französischen Origi- nals, den besonderen Rhythmus und die un- überhörbare Melodik der Prosa Marcel Prousts in strenger Bindung an die Ursprache wiederzugeben. Neben der hervorragenden älteren Uebersetzung von Walter Benjamin und Franz Hessel erweist sich die neue Uber- tragung als eine ebenbürtige Leistung, der das gleiche lebhafte Echo begegnen wird wie dem ersten Bande:„In Swanns Welt“, mit dem Peter Suhrkamp sein Unternehmen, den deutschen Proust zu schaffen, so erfolgreich begonnen hat. elwe. nicht in lichtlosen Höfen einer Großstadt Aufgewachsen, aber sie verbrachten ihre Kinderjahre in fensterlosen Bunkern, in Massenlagern. Zille hat als getreuer Chro- nist der Gassen die Auswirkungen eines falschen Systems aufgezeichnet, wie sie sich für einen Stand seiner Zeit ergaben: Wir aber haben erlebt, daß in jedem Augenblick jeder in den„fünften Stand“ hinabgestoßen werden kann. Bis zu seinem Tode, am 9. August 1929, hat Zille unermüdlich seine„Kritzeleien“, wie er es nannte, fortgesetzt und das Leben nach allen Seiten hin in seinen tiefsten Ab- gründen widergespiegelt. Stets fügen sich Zeichnungen und zur kräftigen Witzpointe verarbeitete soziale Anklage nahtlos zusam- men. Das Brot der Armen heißt bei Zille: Humor, genauer definiert, kesser Berliner Mutterwitz. Mit dieser humorvollen Seite hat er den Bürger verlockt, gleichzeitig das Wirkliche Elend zu sehen. Man las die Witze, man lachte über seine Zeichnungen und ihre derben Deutlichkeiten, aber in dieser kvälftig gewürzten Umhüllung schluckte der Betrach- ter ob er wollte oder nicht, die bittere Pille mit. Jeder Witz birgt trotz der gemütlich wirkenden Berliner Sprache einen scharfen Stachel: Unter dem Wrack eines Kinder- Wagens steht:„Ehestandslokomotive“. Ein Kifidefbildnis:„Heute jibtes keen Früh- stück! Vater is einjesperrt un Mutter is nach de Entbindungsanstalt jebracht!“—„Vad- ding in Frankreich“,„Süh, Korl, den Gra- nattrichter! Da seggen se ümmer, wi maken Geschichte— wi maken ook Geographie“. Kinder vor Bildautomaten:„Mensch, det is der reene Schwindel! Da kriege ick zu Hause janz andere Sachen zu sehen“. 1858 wurde Zille in Radeburg in Sachsen geboren. Mit neun Jahren kam er nach Ber- Iin. Der Vater, ein tüchtiger und vielseitiger Handwerksmeister, war in Schulden geraten. Der Schuldhaft entzog er sich durch Flucht ins Auslamd. Die Mutter ernährte die Fami- lie durch schlecht bezahlte Heimarbeit. Un- auslöschlich haben sich ihm die Kindheits- eindrücke eingeprägt, die er aus dem Ber- imer Elendsmilieu gewann. Sie haben das Fundament zu seiner sozialen Anklage ge- legt. Durch die Fürsprache eines Lehrers wurde Zille Lithograph, und diesen Beruf behielt er durch viele Jahrzehnte. Der Er- folg stellte sich ein. Witzblätter rissen sich um Zilles„Kritzeleien“; es gab Ausstellun- gen, Zille war im Berliner Kupferstichkabi- nett und in der Nationalgalerie vertreten. Aber Zille hat sich seiner Erfolge nie von gamzem Herzen gefreut. Er wollte nicht nur humoristisch genommen werden.„Es tut weh, wenn man den Ernst als Witz verkau- fen muß“, hat er sich bitter beklagt. Claude Flor —— Längst bekannt Der Columbus-Brief in Michelstadt In den letzten Tagen ging durch de Presse und Rundfunk eine Meldung, die vol der sensationellen Entdeckung eines in Late. nischer Sprache handschriftlich vervielfdl. tigten Briefes des Christoph Columbus m dessen ersten Bericht von der Entdeckung der westindischen Inseln sprach, die Hanz Karl Kubiak, gelegentlich der Dreharbeiten für den Film„Columbus entdeckt Kräb. winkel“ in der alten FKirchenbibliothek Michelstadt im Odenwald gemacht habe. Diese Meldung dürfte die Bibliographe amüsiert haben. Die„Entdeckung“ ist nam. lich gar keine, denn der besagte Columbus. brief ist bereits in allen Frühdruckkatald. gen verzeichnet und existiert übrigens h zahlreichen Exemplaren. Studienrat Prof Dr. Adam Klassert, der als Mitarbeiter de Frühdruck- Kommission der Preußischen Staatsbibliothek im Jahre 1910 den ersten vollständigen Katalog der Frühdrucke vor 1500 herausgegeben hat, erwähnt den Co. jumbus-Brief“ ebenso wie Bibliotheksdirek. tor Dr. Alexander Röder, Fürstenau, der in den Jahren 1946 und 1947 einen neuen Ge- samtkatalog der in der Michelstadter Kir- chenbibliothek vorhandenen Bestände nad deren eingehender Prüfung zusammenge. stellt hat, Allen diesen Bearbeitern bedeu. tete die Existenz des Columbus-Briefs in der Michelstadter Bibliothek absolut keine entdeckenswerte„Sensation“, denn sie Wat und ist bekannt. Der 1493 von Christoph Columbus an seinen König Ferdinand von Spanien ge- schriebene Bericht in lateinischer Sprache ist überschrieben„De insulis in mare Indico nuper invento“, also„Von den Inseln, die Kürzlich im Indischen Meer gefunden wur- den“. Für seine Zeit wirkte dieser Bericht ebenso sensationell wie für unsere die Mit. teilung der ersten gelungenen Atomkern. spaltung. Er wurde deshalb in zahlreichen Exemplaren kopiert und verbreitet. Das in Michelstadt vorhandene Exemplar ist ein Frühdruck des Baseler Druckers Bergmann von Olpo aus dem Jahre 1494. Das einzig Bemerkenswerte an der Ei- N stenz dieses Werks in Michelstadt ist ar Tatsache, daß es bereits vor der Wende des 15. Jahrhunderts, also nur etwa sieben Jahte nach dem historischen Ereignis der Entdek. kung der sogenannten„westindischen Inseln“ durch Christoph Columbus, schon in Michel stadt war und hier gelesen und gewürdigt wurde. Das zeigt, dag die damals reichs unmittelbare Grafschaft Erbach, eins der kleinsten selbständigen deutschen Territo- rien, keineswegs rückständig oder weltver- gessen war. Der Freiburger Magister Niko- laus Matz brachte 1499 seine Handbibliothek mit in seine Vaterstadt Michelstadt und ver- machte sie ihr mit der Bestimmung, daß sie als öffentliche Bibliothek weitergeführt werde. So kam auch der Frühdruck des Co- jumbus-Briefs nach Michelstadt. Dorsch Koltur-Chronik „Der Kunstpreis der Jugend“, den der Ver- band Bildender Künstler Württembergs am Samstag in Stuttgart verlieh, flel in der Gruppe Malerei an den Baumeister-Schüler Klaus Ben- dixen(Stuttgart), an Peter Grau(Stuttgart) und Romane FHolderried-Kaesdorf(Stuttgart). In der Plastik-Gruppe wurden ausgezeichnet. Rosemarie Dyckerhoff(Tübingen), Hildegard Heinzel(Stuttgart) und Franklin Puehn(Bol- heim). Maurice Chevalier, der seinerzeit den „Stockholmer Friedensappell“ mit unterzeich- nete und damit das Mißfallen amerikanischer Behörden erweckte, hat jetzt endlich die Fr. laubnis erhalten, in die Vereinigten Staaten einzureisen. Der französische Schauspieler und „Botschafter des Charmes“ beabsichtigt eine längere Tournee durch Amerika. Jo van Ammers-Kueller, die niederländische Romanschriftstellerin, deren Bücher auch in Deutschland ein breites Publikum fanden, voll- endet am 13. August das 70. Lebensjahr. Eines ihrer Hauptwerke ist der Roman„Die Frauen der Coornvelts“, der in zwölf Sprachen über setzt wurde. In der Fischer-Bücherei erscheinen soeben als Band 61 und 62 von Julian Huxley, dem britischen Biologen, zum ersten Male in deut- scher Sprache ein Abriß seiner Evolutionslehre „Entfaltung des Lebens“(in der Reihe„Bücher ö des Wissens“) und von Thornton Wilder dessen Roman„Dem Himmel bin ich auserkoren“. Auch der List-Verlag legt zwei neue Bänd- chen seiner Listbücher vor: einen Ostpreu. Ben-Roman aus den Jahren 1944/45„Das Flos der Vertriebenen“ von Heinz Werner Hueb- ner(als Band 39) und Broder Christiansens Psychologisches Lehrbuch„Plane und lebe er- folgreich“(als Band 40). * Die indische Erbschaft EIN ROMAN VON HORST BIERNATH Copyright 1953 by„Mannheimer Morgen“ 51. Fortsetzung „Oh, vielen Dank— ich glaube, ich kann die kleine Stärkung wirklich vertragen!“ Sie tremk und reichte ihm den Becher zurück. Ihre Fingerspitzen berührten sich flüchtig. Er schenkte sich ein und trank ihr zu:„Mein Name ist Ströndle, gnädige Frau— Wilhelm Ströndle.“ Es klang dadurch, daß er seinen Vornamen betonte, irgendwie bedeutend! Als Säbe es vielleicht mehrere Ströndles auf der Welt, aber eben nur einen Wilhelm Ströndle, der etwas Besonderes vorstellte. Sie streifte Wie zufällig ihre Handschuhe ab. Auf den schlanken Fingern mit den blutroten, spitz Augeschliffenen Nägeln trug sie zwei Ringe, einen Brillanten und einen grogen Turmalin m emer schlichten Goldfassung. „Ich bin Jutta Wendland“, sagte sie und neigte ein wenig den Kopf. Also doch eine Schauspielerin oder Künstlerin! Keinem an- deren Menschen wäre es eingefallen, zu sagen: ich bin, statt ich heiße. Er kramte in seinem Gedächtnis, aber es wollte ihm nicht einfallen, wo er ihrem Namen schon begegnet War. Fast hätte er sie um Entschuldigung ge- beten, daß er sie nicht gleich erkannt habe, aber er unterlieg es, um sich womöglich nicht zu blamieren. Die Maschine zog stetig durch die Luft. Das prachtvolle Wetter machte den Flug zu einem Vergnügen. Auch der Druck in den Ohren lieg nach. Die Stewardeß fragte nach den Wünschen der Gäste. Es gab den obligaten Kaffee oder Tee. aber auch schärfere Getränke. „Darf ich Ihnen noch einen Schluck Kognak anbieten?“ „Wenn Sie so liebenswürdig sein wollen Aber nur einen ganz winzigen Tropfen!“ „Nun, der Becher ist ohnehin nicht größer als ein Fingerhut.“ Wieder berührten sich ihre Finger, und dieses Mal empfing Wilhelm Ströndle bei der Berührung ihrer Hand einen prickelnden, kleinen Stromstoß, der seine Hand ein wenig zittern ließ, als er sich den Becher von neuem füllte. Und er glaubte, am Rand den Duft ihrer Lippen zu schmecken, ein feines, fruchtiges Parfüm, das seine Zunge kitzelte. Der Kognak rann ihm brennend durch die Kehle und warm in den Magen hinab. Plötz- lich fühlte er sich verjüngt, angenehm erregt und unternehmungslustig. „Sie befinden sich sicher auf einer Ver- gniügungsreise, gnädiges Fräulein, nicht Wahr“?. Sie spielte mit ihren Handschuhen und 26gerte sekundenlang mit der Antwort: Wie man es nimmt.— Ich soll in England heira- ten, aber ich weiß nicht recht, ob ich will.“ Er sah sie so überrascht über den Bril- lenrand hinweg an, daß sie zu lachen be- gam:„Das klingt einigermaßen merkwürdig, Wie?“ „Nicht die Tatsache an sich“, sagte er, „Wohl aber der Nachsatz, den Sie gebrauch- ten.— Ich mein, wenn men schon auf dem Wege ist, müßte man sich eigentlich bereits entschieden haben.“ N „Ja, das sollte man meinen“, gab sie zu; und mit der Vertraulichkeit, die sich bei Reisen oftmals so überraschend schnell ein- stellt, erzählte sie ihm mehr, als sie ihm sonst wahrscheinlich selbst nach längerer Bekanntschaft anvertraut hätte. Der Name ihres Verlobten war Stanton Grey. Sie hatte inn in Köln kennengelernt, wo er als Offizier der Besatzungstruppe stationiert war. Eines Tages war er mit einer Dame in ihrem Hut- salon erschienen, einer jungen Engländerin, die sie für seine Frau oder Geliebte gehalten hatte.„Nun, es war seine Schwester“, lächelte sie,„und der Hutsalon— das ist meine kleine Industrie. Manager- Krankheiten be- 28 8 man bei meinem Betrieb allerdings ent „Oh, es ist nicht wichtig, wie dick die Butter gestrichen ist. Zwanzigtausend Ange- gestellte oder zwei, das ist nur ein gradueller Unterschied. Wichtig ist, daß man unabhän- gig ist. Und im übrigen bin ich davon über- zeugt, daß die Wendlamd-Modelle großartig Sind!“ Er bewegte sich auf dem Parkett, auf das er gesprungen war, um ihr zu imponie- ren, mit einer Geschmeidigkeit, die ihn sel- ber überraschte. „Im Rheinland kennt man meinen Sa- lon,“ sagte sie ohne falsche Bescheidenheit. „Und nun haben Sie Ihr Geschäft auf- gegeben?“ „Das ist es eben!“ antwortete sie mit einem kleinen Seufzer,„mir fällt die Ent- scheidung schwer. Vorläufig führt meine Di- rektrice den Laden weiter. Und dann ist da noch etwas.. Sie zögerte wieder, und er benutzte die kleine Pause, um ihr eine Zigarette und Feuer anzubieten. Ich ver- bessere mich nicht gerade. sagte sie schließlich.„Stanton— ich meine, mein Ver- lobter,„Mr Grey— war Major in der Ar- mee. Im Zivilleben ist er Angestellter einer Versicherungsgesellschaft.“ „Hm!“ machte Wilhelm Ströndle und blies das Zündholz, an dem er seine Ziga- rette in Brand gesetzt hatte, sorgfältig aus. „Es ist eine gute Stellung mit einem ziemlich hohen Gehalt, aber ich habe doch das Gefühl, von der Butterseite herunter- zurutschen. Und ich bin, um auch das zu sagen, nicht mehr jung genug, um daran nicht zu denken. Und schließlich— ich kenne England nicht, und ich weiß nicht, wie ich mich dort einleben werde.“ „Eine schwierige Entscheidung“, mur- melte er,„aber da Sie sich auf dem Wege nach England befinden, nehme ich an, daß der Würfel zu Gunsten Ihres Verlobten ge- fallen ist.“ „Das weiß ich noch nicht.“ „Nun“, meinte er und griff zum dritten Mal zur Flasche,„dann wird die Entschei- dung in Croydon fallen, wenn Mr. Grey Ih- nen den ersten Kuß gibt. Wahrscheinlich ha- ben Sie ihn längere Zeit nicht gesehen und Zeit und Entfernung sind bekanntlich Kühlschränke, in die man sein Herz nicht ungestraft hineinlegt.“ Wie er das wieder einmal gesagt hatte, das war schon einen Schluck wert.! „Mr. Grey wird mich nicht küssen denn er weiß nicht, daß ich komme.“ „Was!“ rief er überrascht und schraubte die Flasche wieder zu,„er weiß nichts da- von, daß Sie ihn besuchen?“ „Nein, Verstehen Sie nicht, daß ich mich acht Tage allein in England umsehen möchte, ohne ihn?— Ich will sehen ob die Engländer auch Menschen sind. Ein fremdes Land, in dem man nun sein ganzes Leben verbringen soll...“ „Natürlich verstehe ich Sie! Und ich finde, daß Sie eine kluge Frau sind! Schön und gescheit— wehren Sie nicht ab, ich bin alt genug, um Ihnen ein Kompliment machen 0 zu dürfen!“ „Jetzt kokettieren Sie mit Ihrem Alter, sagte sie und warf den Kopf zurück,„es i. zu komisch, daß alle Männer zwischen vier- zig und fünfzig auf ihre grauen Schläfen stolz sind wie auf einen Orden. Dabei haben sie natürlich längst entdeckt, daß die mel sten Frauen junge Männer unausstehlich kinden. Gestehen Sie es doch ruhig ein, das Sie es sich gar nicht wünschen würden, no einmal fünfundzwanzig zu sein!“ „Hm, es käme darauf an! Mit meinem Vermögen und meinen Erfahrungen hätte ich nichts dagegen!“ „Ja, aber leider schließt das eine das andere aus.“ 1 „Und darauf wollen wir noch einen Klei- nen Schluck trinken— falls Sie dabei sin Fräulein Wendland...“ 4 „Einen winzigen Schluck..“ g „Und worauf?“ J Sie hob den Becher:„Daß England uns nicht enttäuscht!“ „Das ist ein ausgezeichneter Trinkspruch. Daß England uns nicht enttäuscht!“ „Sie fliegen gewiß in geschäftlichen An- gelegenheiten nach London“ Er zerdrückte seine Zigarette im Aschen- becher auf der Armlehne und schlug de Beine übereinander:„Ja, so könnte man 5 auch nennen, mein gnädiges Fräulein. 5 habe eine ziemlich wichtige Unterredten mit dem Staatssekretär Fullard und mit del Lordschatzkanzler nd „Ohl“ unterbrach sie ihn überrascht u enthob ihn der Verlegenheit, den 1 5 des Lordschatzkanzlers erfinden zu. „Sie sind Diplomat?— Ich habe Sie einen Industriellen gehalten.“ portsetzung folel Herau: Verlag drucke Chefre Stellv. Dr. E Weber Lokale Dr. F. Land: simon, chef v Bank, Bad. K Mannh Nr. 80 0 f 9. Jah D Mi Aus ert Zuf Sch kür Da macht. lung Mende trauen nes V nun d pisher worde 1955. Den schen Produ mahvc M. 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