Vr. 185 — 1 1 brochen cannten Wesen bewon. nischen sieren, Wohner machen len: die in die. zeit uf yt. Ge. 73937560 ind ui ufe ap. in den diesen n Mars as auch N rohe denken! Zur sel. der Ko- 192 nach on ein. 0 6 erhald. ehr als Ankunft Haben len Un. nögliche n darf „ ten sein ch vor. lärcken, ts da- e Leute manche ut. Nicht ter de- en neu- 6, etwas Objex. cen din Elektri nungen, nt Zu- ernünf. Ruhe 2u nn man ven gin. da oben es wäre suchen, t Rätten Y damit e8ghlecht „Unter. en Aus- me von ich, un ſrusligen uber ge. genden et wohl us sein“, der um Elfen in St. ten auf war eil scheiter. 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A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743. Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R, 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 453 Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 3,20 DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. 9, Jahrgang/ Nr. 186 Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 12. August 1954 Paris vor der EVG-Entscheidung Mendeès-France hat eine überaus große und starke Paris. Von unserem Korrespondenten Pet. Binnen weniger Stunden hat die französische Nationalversammlung Mendeèes-France zweimal das Vertrauen ausgesprochen: bei der Abstimmung über die von ihm geforderten wirtschaftspolitischen Vollmachten und als das Parlament, dem Wunsch der Regierung entsprechend, am Dienstagabend noch beschloß, die Debatte über die Nordafrika betreffenden Interpellationen auf den 27. August zu vertagen. Damit steht Mendès-France innenpolitisch so stark da, wie keine der bisherigen Regierungen der Vierten Republik, so stark, wie das unter den gegebenen schwankendlen Parteiverhältnissen in Frankreich überhaupt möglich ist. Das ist vom Standpunkt des Ministerpräsidenten aus vor allem darum von großer Bedeutung, weil er demnächst auf außenpolitischen Gebieten einen wichtigen Termin in seinem nun schon fast sprichwörtlich gewordenen Konferenz der sechs EVG- Staaten. Die Abstimmung über die wirtschaftspoli- tischen Vollmachten zeigt, daß die Zusam- mensetzung der Regierungsmehrheit sich verändert hat, was natürlich auch für die Ab- stinmung über die Ratifizierung der EVG bedeutsam ist. In der Abstimmung über die Vertagung der Nordafrika-Debatte erhielt die Regierung 398 Ja- gegen 126 Nein-Stim- men bei ganz wenigen Enthaltungen. Das Wirtschaftsprogramm der Regierung läßt sich in sechs Punkten zusammenfassen: 1. Förderung der Produktion mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, 2. Steigerung der Ausfuhr, 3. Ausgleich der Zahlungsbilanz gegenüber dem Ausland, auch wenn die er- wartete bisherige amerikanische Hilfe bis- her ausfällt,. 4. Liberalisierung der Einfuhr gegenüber den europaischen Ländern, 5. Fe- stigung des Frankens mit dem Ziel der freien Konvertibilität, 6. Steigerung des Lebens- Terminkalender stehen hat: die Brüsseler standards der arbeitenden Bevölkerung weni- ger durch Lohnerhöhungen, als durch Betei- ligung der Arbeitnehmer an den aus der Pro- duktionssteigerung erhofften Gewinnen. Alles in allem betrachtet erscheint also Men- deès-Frances Wirtschaftsprogramm als eine Art von französischer Ausgabe jener Form der freien Marktwirtschaft, dem die Bundes- republik ihren wirtschaftlichen Aufstieg ver- dankt. In der tunesischen Frage haben nun, wie der Ministerpräsident sagte,„die Tunesier das Wort“, während die Regierung bis zum 27. August Zeit hat, sich auf die parlamen- tarische Debatte vorzubereiten. Dagegen steht nun endgültig fest, daß sich das Parla- ment vom 24. August an mit dem EVG-Ver- trag und Deutschland- Vertrag befassen wird „und“, so sagte Mendeès-France,„mit jedem anderen Plan zur Regelung der europäischen Volle Souveränität für Indonesien Entsprechende Dokumente in Den Den Haag.(dpa) Das Protokoll und der Briefwechsel über die Aufhebung der Union zwischen den Niederlanden und Indonesien wurde am Mittwochnachmittag gleichzeitig in Den Haag und Djakarta, den Hauptstädten beider Länder, veröffentlicht. Die Dokumente werden nach der Ratifizierung durch die Par- jamente beider Länder im Sekretariat der Vereinten Nationen hinterlegt. Das Protokoll umfaßt zehn Artikel. Es sieht die Auflösung der Union und die Herstellung eines Ver- hältnisses zwischen beiden Ländern vor, wie es zwischen zwei souveränen Staaten üblich iSt. An Stelle der Hohen Kommissare werden beide Lander künftig durch Botschafter gegenseitig vertreten sein. Für die Staats- bürger des einen Landes gelten im Rechts- gebiet des anderen die Bestimmungen, die im internationalen Verkehr üblich sind. Streitig- keiten sollen nach den Satzungen der Ver- einten Nationen beigelegt oder, wenn es die Umstände erfordern, einem Schiedsgericht beziehungsweise dem internationalen Ge- richtshof in Den Haag zur Entscheidung unterbreitet werden. Die Bestimmungen des Unions- Statuts über ſmanzielle und wirtschaftliche Fragen bleiben teilweise in Kraft oder werden durch Han- delsverträge ersetzt, da ihr völliger Wegfall zu einem Vakuum in den beiderseitigen fnanzwirtschaftlichen Beziehungen führen Haag und Diakarta veröffentlicht würde. Sie können jedoch auf dem Verhand- lungswege geändert, für verfallen erklärt, oder erneuert werden. In dem beigefügten Briefwechsel ver- sichern die beiden Außenminister, daß der diplomatische Verkehr zwischen Holland und Indonesien dem Völkerrecht und den gelten- den internationalen Gebrzuchen entsprechen werde. Freiheit des Gewissens, des Glaubens und des Unterrichts werden den Staats- pürgern beider Länder im Rechtsgebiet des anderen Staates zugestanden. Zu Kriegs- diensten können sie nicht gezwungen werden. Der niederländische Außenminister, Luns, erklärte, daß Indonesien auch weiterhin Mit- glied der Europaischen Zahlungsunion blei- ben werde. Die assoziierte Mitgliedschaft Indonesiens bei der EZ U war in einem beson- deren Abkommen von 1949 zwischen beiden Ländern geregelt und nicht an die nieder- ländisch- indonesische Union gebunden wor- den. Der Vorsitzende des Regierungsrates der niederländischen Antillen, Dr. Da Costa Gomez, bespricht zur Zeit im Haag mit der niederländischen Regierung die Aufstellung eigener Antillen- Streitkräfte, verlautet aus der niederländischen Regierungshauptstadt. Ein anderes Gesprächsthema ist der Beitrag der Antillen zu den Verteidigungskosten. Die Streiks gehen weiter In Bayern kam es zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Streikposten Hamburg/ München.(dpa/ UP) Die Streiks in Bayern und Hamburg dauerten auch am Mittwoch an. In der Hansestadt wurde die Aufforderung des Senats an die Belegschaf- ten der Verkehrsbetriebe, Gas- und Wasser- werke, die Arbeit zu den im Schiedsspruch vorgesehenen Lohn- und Gehaltserhöhungen wieder aufzunehmen, nirgends befolgt. Nur der Notdienst arbeitet nach wie vor. Zahl- reiche Privatautobusse befahren die Haupt- verkehrsstrecken. Der Betriebsrat und die Vertrauensmänner der Hamburger Hafen- und Lagerhausgesellschaft, die 3000 Mann be- schäftigt, unterstützten am Mittwoch in einer Entschließung die Lohnforderung der Strei- kenden. Die Hamburger Bürgerschaft beriet in einer Sondersitzung, die durch den Streik entstandene Lage. In mehreren bayerischen Städten, so Vor allem in München, kam es am dritten Streik- tag der Metallarbeiter zu Zusammenstöhen zwischen Polizei und Streikposten. Die Streikposten hatten Reihenketten gebildet und sich fest untergehakt, um zu verhindern. daß Arbeitswillige in Betriebe und Fabriken gelangten. Alle größeren Münchener Betriebe korderten daher am Mittwoch verstärkten Polizeischutz für die Arbeitswilligen an. Nach Angaben der Gewerkschaften sollen bisher über 60 Betriebe der bayerischen Metallindustrie mit zusammen 30 000 Arbeit- nehmern auf die Gewerkschafts forderungen eingegangen sein und nicht mehr bestreikt werden. In 462 Betrieben streikten noch über 120 000 Arbeitnehmer. Die Unternehmerseite bestreitet diese Angaben. Inzwischen machen sich vorwiegend bei den Exportfirmen die ersten Auswirkungen des Streiks bemerk- bar. Besonders die Nürnberger Spielwaren- industrie ist erheblich in Mitleidenschaft ge- 20gen. Die große Tarifkommission der 18 Metall in Bayern hat am Mittwoch den Vermitt- lungsvorschlag des bayerischen Arbeits- ministers Pr. Oechsle als Möglichkeit bezeichnet, mit den Arbeitgebern erneut zu verhandeln. Dr. Oechsle schlug vor, den Eck- lohn kür Facharbeiter um acht Pfennig bei Beibehaltung der Lohnstaffel und die Ge- hälter um sieben Prozent zu erhöhen. Die Arbeitgeber werden heute, Donnerstag, über diesen Vorschlag beraten. Der Bundesvorstand und der Vorstand der Bundestagsfraktion der SPD sprachen am Mittwoch in Frankfurt ihre„volle Sym- pathie für das Streben der Arbeitnehmer nach einer gerechten Erhöhung ihres Anteils am Sozialprodukt“ aus. Vertrauensbasis Fragen, der in der Zwischenzeit vorgelegt werden könnte“. Mit allem Vorbehalt geben wir die seit Wochen in Paris umlaufende, in den letzten Tagen auch in einigen Zeitungen aufgetauchte Anschauung wieder, daß Men- dèes-France in Brüssel den Vorschlag machen Will, vor dem endgültigen Beginn der deut- schen Wiederaufrüstung die Sowjets in der deutschen Frage vor ein letztes Entweder- Oder zu stellen. Entweder völlig freie Wahlen in der Sowjetzone und Wiedervereinigung Deutschlands, oder die EVG. Wenn die So- Wjets, wie zu erwarten ist, auf diesen Vor- schlag nicht eingehen, wird nach Auffassung politischer Beobachter auch das französische Parlament der deutschen Wiederaufrüstung zustimmen, zumal auch die Sorge um den indochinesischen Krieg von Frankreich ge- nommen wird. Debatte über Verfassungsreform vertagt (UP) Die französische Nationalversamm- lung hat auf Antrag eines radikalsozialisti- schen Abgeordneten am Mittwoch die De- batte über die Verfassungsreform vertagt, bis eine Entscheidung über die europäische Verteidigungsgemeinschaft gefallen ist. Mit 361 gegen 160 Stimmen wurde dieser Be- schluß gefaßt, der den Weg für die De- batte über die EVG freimacht. Das fran- zösische Kabinett trat am Abend zu einer Sitnuing zusammen, die ausschließlich der EVG und den damit zusammenhängenden Fragen gewidmet war. Vor der Kabinett- sitzung hatte Mendeèes-France eine lange Unterredung mit einem der Hauptgegner der EVGA, dem sozialistischen Abgeordneten Jules Moch, der jede Form der Wiederauf- rüstung Deutschlands ablehnt. Die Gegner der EVG sind nämlich wei- terhin nicht müßig. Etwa dreißig Abgeord- nete verschiedener Parteien haben eine Eingabe an Mendeès-France verfaßt, in der die Einwände gegen die EVG zusammen- gefaßt sind. Dieses Dokument ist u. a. von Edouard Daladier, führenden sozialistischen Abgeordneten, dem Führer der Saullisten, Jacques Soustelle, und dem ehemaligen Stabschef der Luftstreitkräfte, General Giradot unterzeichnet. Weihbischof Seiterich zum Erzbischof von Freiburg ernannt Freiburg.(Bl.-Eig.-Ber.) Der Freibur- ger Weihbischof, Dr. Eugen Seiterich, ist von Papst Pius XII. zum neuen Freiburger Erzbischof ernannt worden. Dr. Seiterich tritt damit die Nachfolge des am 28. April ver- storbenen Erzbischofs Dr. Wendelin Rauch an. Der neue Freiburger Erzbischof wurde am 9. Januar 1903 in Karlsruhe geboren und 1926 zum Priester geweiht. Nach dreijähriger Seel- sorgetätigkeit setzte er sein Studium an der Universität Freiburg fort und schloß es mit der Promotion zum Doktor theol. et phil. ab. Nach seiner Habilitation der theologischen Fakultät wurde seine Berufung an ein aka- demisches Lehramt während des Dritten Reiches jedoch verhindert. Bis zum Kriegs- ende war Dr. Seiterich dann als Professor am Priesterseminar in St. Peter(Schwarzwald) tätig. Am 1. November 1949 wurde Dr. Sei- terich zum Ordinarius für Apologetik und Religions wissenschaften an der theologischen Fakultät der Universität Freiburg ernannt. Erzbischof Dr. Rauch weihte Dr. Seiterich 1952 zum Weihbischof.— Wann der neue Frei- burger Oberhirte inthronisiert wird, steht noch nicht fest. Glückwünsche durch einen Kuß auf den Nacken sind zwar ungewöknlick, aber— wie dieses Bild beweist nicht ausgeschlossen. Der Bey von Tunesien ließ es sich jedenfalls nieht nehmen, jedem Mitglied des neuen, von Tahar Ben Ammuar(im Hintergrunch gebildeten Kabinetts des Landes auf diese Weise zur erlangten Würde æu gratulieren. Der Beglücwunschte bedanet sich für den Kuß in den Nacken gleichzeitig durch einen Kuß seinerseits auf den Rlichens der rechten Hand des so brüderlich wohlwollenden Herrschers. Bild: Keystone John stellte sich der Presse Er wiederholte seine scharfen Angriffe gegen Bonn und die USA Berlin, UP/dpa) Auf einer Pressekonfe- renz in Ostberlin sagte am Mittwoch der ehemalige Präsident des Bundesverfassungs- schutzamtes, Dr. Otto John, vor mehreren hundert in- und ausländischen Korrespon- denten, das Wiederauferstehen des national sozialistischen Einflusses und des Militaris- mus in der Bundesrepublik sowie die beab- sichtigte Wiederbelebung der bereits von Hitler verfolgten verhängnisvollen Politik hätten ihn zu seinem Frontwechsel veran- laßt. John beschuldigte in einer von ihm vorgetragenen Erklärung den Bundeskanz- ler, dem deutschen Volk die Tatsache vorzu- enthalten, daß Geheimabkommen zum EVG- Vertrag bestünden. Er sprach in diesem Zu- sammenhang von angeblichen Plänen des Bundeskanzlers und der„noch im Hinter- grund wirkenden Militaristen“, durch die EVG den deutschen Einfluß im Westen zu verstärken, um dadurch im Osten freie Hand zu bekommen. Um eine derartige Entwick- jung zu vermeiden, habe er sich mit dem früheren Berater bei der französischen Mili- tärregierung in Berlin, De Noble, ausge- Zwiscen Gesfern und Morgen Eine verfassungsbeschwerde des Süd- schleswigschen Wählerverbandes wurde am Mittwoch vom Bundesverfassungsgericht ab- gelehnt. Die Partei hatte erklärt, sie sei durch die Fünf-Prozent-Klausel bei den Landtagswahlen in Schleswig- Holstein 5 nachteiligt, weil sie dadurch wie eine Split- terpartei und nicht als völkische Minderheit pehandelt werde. In der Urteilsbegründung Heißt es, daß der Südschleswigsche Wähler- verband keinen Anspruch auf Sonder- behandlung habe. Schadensersatzklage gegen die Bundes- regierung hat nach dem Frankfurter Kauf- mann von Hazebrouk jetzt auch der Stutt- garter Kaufmann Wilhelm Bentele, eben- falls ehemaliger„Vulkan“-Häftling, einge- reicht. In Westberlin verschwunden ist nach Angabe des miedersächsischen Justizmini- sterlums der ehemalige SS-Major und An- gehörige der deutschen Abwehr, Heinz Anders aus Braunschweig. Es Wird ver- mutet, daß Anders in die Sowjetzone über- gewechselt ist. Mehrere leitende Angestellte des Land- wirtschaftsministeriums der Sowjetzone,— darunter der Stellvertreter des Landwirt- schaftsministers, Walter Anders(SEID), sollen vor wenigen Tagen vom Staatssicher- heitsdienst verhaftet worden sein. Wie der Westberliner„Untersuchungsausschuß frei- heitlicher Juristen“ mitteilte, werden die Verhafteten für die Mißgwirtschaft in den volkseigenen Gütern der Sowjetzone ver- antwortlich gemacht. Die Regierung des Schweizer Kantons Wallis ist am Mittwoch erneut zu einer Son- dersitzung zusammengetreten, um den am Dienstag überraschend entfachten Streik in dem größten industriellen Unternehmen der Südschwreiz, den Aluminium- Werken in Chip- pis, zu beenden. Der Streik wird in unter- richteten Kreisen als Beweis für die Ver- schlechterung der Stimmung bei den Arbei- tern der französisch- sprechenden Schweiz angesehen. Die Arbeiter fordern einen Grundlohn, bei dem sie mindestens 500 Schweizer Franken monatlich verdienen. Die Zypern-Frage wolle Griechenland vor die UNO bringen, gab am Mittwoch das Athener Außenministerium bekannt. Grie- chenland unterstützt die Forderung breiter Bevölkerungsschichten der britischen Kron- kolonie im Mittelmeer, die einen Anschluß der Insel an Griechenland verlangen. Von Marschall Tito empfangen wurde der sowjetische Botschafter Walkow. In unter- richteten Kreisen wird angenommen, daß die Unterzeichnung des Balkan-Verteidigungs- paktes der Anlaß der Unterredung war. Die jugoslawische Regierung forderte in einer Note an Albanien eine Sicherheits- garantie für jugoslawische Soldaten, die an der Markierung der Grenzen zwischen bei- den Staaten arbeiten. Die albanische Re- glerung habe sich vor einigen Tagen wegen der Erschießung eines jugoslawischen Sol- daten bei diesen Grenzarbeiten formell ent- schuldigt. Die„Kommunistische Front“ in Guate- mala, die unter der gestürzten Regierung Arbenz gebildet worden war, wurde von der neuen guatemaltekischen Regierungsjunta aufgelöst und die daran beteiligten Parteien, Gewerkschaften und Organisationen ver- poten. Ebenso wurde die Neugründung politischer Parteien und jede Tätigkeit der nicht aufgelösten Parteien bis zur Neuwahl der verfassunggebenden Nationalversamm- lung verboten. Ein Präventivkrieg sei im Atomzeitalter völlig undenkbar und unmöglich, erklärte Präsident Eisenhower auf seiner wöchent- lichen Pressekonferenz. Auch einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjet- union lehnte Eisenhower ab, da solch ein Schritt den amerikanischen Interessen direkt zuwiderlaufe. Der Einsatz von Atomwaffen in„begrenz- ten Kriegen“ werde nicht zum allgemeinen Krieg mit Rußland führen, meinte der ehe- malige amerikanische General James van Fleet, der im Auftrage des amerikanischen Präsidenten eine dreimonatige Studienreise durch den Fernen Osten unternommen hat. Es sei ein Fehler, sagte der General, Atom- waffen nicht zu verwenden. Bomben über Rotchina soll nach einer Sendung von Radio Peking ein national- chinesisches Flugzeug am 4. August abge- worfen haben. sprochen; er habe auch die Absicht gehabt, mit dem französischen Minister präsidenten Mendes-France zu sprechen. John sagte weiter, die Amerikaner woll- ten einen Kreuzzug gegen den Kommunis- mus führen und bereiteten zu diesem Zweck einen neuen Krieg vor, zu dem sie unbedingt deutsche Soldaten brauchten. Deshalb seien in der Bundesrepublik die„wildesten Nazis und Militaristen wieder hoffähig geworden“. Mit dieser Behauptung leitete John eine län- gere Schilderung über die Tätigkeit ehe- maliger Nationalsozialisten in der Bundes- republik ein, die jetzt wieder an führender Stelle tätig seien. Auf die Frage, warum er seine Erklärung nicht früher im Bundesge- biet oder im westlichen Ausland abgegeben habe, antwortete John:„Wenn ich das gesagt hätte, was ich heute gesagt habe, wäre ich sicherlich eingelocht worden“. Zu Beginn seiner Ausführungen versicherte John, er sei kein Kommunist und auch jetzt politisch und geistig so unabhängig, wie er es immer gewesen sei.(Siehe auch Seite 2.) Die Reaktion in Bonn In Bonn wurde Johns Erklärung als Be- stätigung dafür angesehen, daß John jetzt die bekannte SED-Propaganda betreibt und sich verräterisch gegen die Bundesregierung verhält. Die Bundesregierung erklärte, daß die Hintergründe des Falles durch die Unter- suchungen des Oberbundesanwaltes weiter aufgehellt werden würden. Bundesinnen- minister Dr. Schröder sagte, der Fall John sei eine Schlacht im kalten Kriege; aber auch hier entscheide schließlich die letzte Schlacht. Dr. Mende FDP) nannte die Ostberliner Pressekonferenz eine Propa- ganda- Vorstellung zu dem Zweck, die Stim- mung in Frankreich vor dem Entscheid über die EVG zu verschlechtern. Ein Mitglied des alliierten Nachrichtendienstes in Bonn meinte, daß die Ausführungen Johns die bisherigen Ermittlungsergebnisse nicht ent- kräften könnten, wonach er in den Osten gelockt worden sei. SPD fordert Sondersitzung des Bundestages Parteivorstand und Bundestags-Fraktions- vorstand der SPD forderten auf ihrer Sitzung in Frankfurt die sofortige Einberufung einer Sondersitzung des Bundestages zum Fall John, wobei das Parlament auch das Verhal- ten von Bundesinnenminister Schröder untersuchen solle. Die SPD halte seinen Riicktritt für geboten. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß müsse den Fall John rücksichtslos aufklären und damit das Ver- trauen zur Demokratie wieder herstellen. Ein Regierungssprecher in Washington be- stritt energisch die Behauptung Johns, daß zwischen Washington und Bonn in Zusam- menhang mit dem EVG- Vertrag geheime Ab- wachungen getroffen worden seien. MORGEN ccc Donnerstag, 12. August 1954/ Nr. 186 Donnerstag, 12. August 1954 Streik gegen Lohnerhöhung Die von den Gewerkschaften geforderten Lohnerhöhungen großen Umfangs werden gestützt durch das legitime Mittel der Streik- drohung. Für jeden Menschen, nicht nur für Arbeiter, ist der Wunsch, mehr zu ver- dienen, sozusagen ein Naturrecht. Jedes, auch das bescheidenste Bedürfnis, kostet Geld. Niemand hat genug Geld, wenn wir von den paar Standardfiguren illustrierter Zei- tungen absehen. Das Lockmittel einer Lohn- erhöhung ist also„immanent“, es ist prak- tisch unausgesetzt in jedermann vorhanden. Die Gewerkschaften haben es(und machen es sich deshalb) leicht, wenn sie zum Kampf für den natürlichen Wunsch nach mehr Geld aufrufen. Leider ist aber„mehr Geld“ in der Lohn- tüte nicht unbedingt gleich„mehr Geld“ als Kaufkraft. Wir haben das zweimal sehr deutlich erfahren. Mit den Millionen Mark um Jahre 1922/23 waren wir keine Millio- näre, sondern konnten uns knapp ein paar papierne Schnürsenkel kaufen, und mit ein paar hundert Mark vor der Währungsreform Waren kaum Lebensmittel im echten Wert von ein paar Mark zu beschaffen— wenn überhaupt. Das mag uns heute schon wie- der übertrieben klingen, es hat aber jedem aufs empfindlichste bewiesen, daß Geldwert nicht gleich Kaufkraft ist. Nun haben die Gewerkschaften für ihre derzeitige Aktion gar nicht behauptet, die Lebenshaltungskosten seien gestiegen und machten eine Lohnerhöhung notwendig. Ihre Forderung richtet sich, dem Argument nach, Auf eine Lohnerhöhung zur angemesseneren Beteiligung der Arbeitnehmer an Gewinn- steigerungen der Wirtschaft. Wir wollen dies Argument einmal aufnehmen. Die Industrie Westdeutschlands hat, Un- ternehmer und Arbeiter, seit der Währungs- reform mit unermüdlicher Energie daran ge- arbeitet, re Betriebe wieder in Schuß zu bringen und mit ihren Erzeugnissen auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig aufzutreten. Dies ist ihr gelungen, aber diese Aufgabe ist noch in keiner Weise vollendet. Fast überall da, wo die rationelle Wiedereinrich- tung der Betriebe es erlaubte, ist der Wie- deraufpau aus Gewinnen der Betriebe oder aus Krediten, die Gewinne vorwegnahmen. Hnanziert worden. Sobald die Betriebe stan- den und die laufende Produktion in der Inlanderzeugung wie im Export die natür- che Anpassung an den Wettbewerb not- Wendig machte, begann eine allmähliche Herabsetzung der Preise. Dies häufig sogar bei steigenden Preisen der Rohstoffe im Import. Sinkende Preise nun sind echte Steige- rungen des Geldwertes. Nicht nur die Arbei- ter, sondern jeder, vor allem auch alle Rentner, Wohlfahrtsabhängige und alte, nicht mehr arbeitsfähige Leute, erhielten durch jede Preissenkung eine Lohnerhöhung“. Hier hätte eine große soziale und Praktische Aufgabe der Gewerkschaften gelegen. nicht nur als Interessenverband für ihre Mitglie- der Allein, sondern als Vertreter und Sach- Walter der abhängigen Geldempfänger über- All dort, wo sie es für richtig hielten, die Betriebe zur Preissenkung anzuhalten. Dar- Aus hätte sich nicht allein eine echte Lohn- erhöhung ergeben können, sondern eine spontane und begründete Zustimmung nahezu aller Bevölkerungsschichten. Nichts dergleichen geschah. Nicht viel an- ders als es dem Unternehmer vorgeworfen Wird, suchen die Gewerkschaften für ihre Mitglieder Vorteile zu erringen. Vorteile, die sich bei einer Ueberhöhung der Forderungen nicht nur für die breite Masse zwangsläufig als Nachteile erweisen werden, weil nur in wenigen Fällen die durch Streik oder Streik- drohung erzwungenen Lohnerhöhungen ohne Preiserhöhungen von den Betrieben ge- schluckt werden können. Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß jede Preiserhöhung an dem Geldbetrag zehrt, der als Lohn, Gehalt oder Rente einer Person oder Familie zur Verfügng steht. Am Stärksten werden zunächst wieder die in Mitleidenschaft gezogen, die keine Erhöhung Mres Einkommens erhalten. Dabei bleibt es aber regelmäßig nicht. Sehr bald zeigt sich, daß auch das gerade eben„erhöhte“ Ein- kommen angeknabbert und früher oder spä- ter aufgezehrt wird, durch die aus Kosten- erhiömungen des Lohnanteils unvermeidliche Preissteigerung. Sobald nämlich in einer so mit jeder Einzelheit verflochteten und emp- findlichen Wirtschaft, wie der unseres Lan- des, eine Veränderung systematisch und Ab- Sichtlich vom— oft durchaus berechtigten— Einzelfall abgeht und zur Verallgemeine- vung wird, tritt eine Umkehr des scheinbar erzielten Ergebnisses ein. Die überhöhte, theoretisch errechnete Forderung auf Lohn- erhöhungen wird zum Bumerang. Die Kosten- rechnung steigt, der Auftragsbestand sinkt, die Arbeitslosigkeit wächst, die Preise er- höhen sich. 5 Für den Wohlstand der Wirtschaft als Ganzem— und es ist ein Ganzes!— tritt eine Schädigung ein, deren geringste Folge die ist, daß der Wert der eben gewonnenen Erhöhung ausgehöhlt wird. Die Streiks Haben nicht nur in Wirklichkeit ihr Ziel ver- fehlt, sondern richten sich gegen die Lohn- erhöhung. V. S Das holländische Lohnexperiment (KOM) Mit den Theorien der expansiven Lohnerhöhung hat man bisher noch wenig Erfahrungen sammeln können. In der Bun- desrepublik stehen wir erst am Anfang die- ser Entwicklung. Aber in Holland hat man jüngst ein ähnliches Experiment unternom- men. Sämtliche Löhne sind Anfang des Jahres um 5 Prozent erhöht worden. In die- sem Falle gereichte es jedoch den Arbeitern nicht zum Vorteil, denn die Preise kletterten langsam aber stetig nach und haben längst den Kaufkraft- Vorsprung aus der Lohn- erhöhung eingeholt. Schon nach einem halben Jahr war der Preisindex um genau soviel Punkte gestiegen wie der Lohnindex. Dabei waren die Lohnforderungen durch- aus berechtigt, weil die Löhne in Holland im Vergleich zu anderen westlichen Industrie- ländern niedrig sind, und weil innerhalb der Benelux-Union ein zu starkes Lohngefälle bestand. Dennoch kann man das Experiment wegen der gleichlaufenden Preissteigerung kaum als geglückt bezeichnen. Autonomie den Nordafrikanern In Tunesien will Mendès-France alte Versprechungen einlösen/ Für Marokko hat er noch keinen Plan Paris, 11. August Fast zur gleichen Stunde, in der im Haa- ger Rittersaal das Protokoll unterzeichnet wurde, das die 1949 geschaffene nieder- ländisch- indonesische Union auflöst und da- durch die ehemalige Kolonie endgültig vom Mutterlande trennt, sprach Mendès-France in der französischen Nationalversammlung über seine Politik in Nordafrika, insbeson- dere über das Verhältnis zwischen Frank- reich und den beiden Protektoraten Tunesien und Marokko, die seit Jahren in einem ähn- lichen Sinne nach Unabhängigkeit streben wie Indonesien. Es lohnt sich, die wichtig- sten Stellen der Rede wiederzugeben. „Ich will ernst genommen werden“ „Meine Politik“, so sagte Mendeès-France „ist in der Investiturerklärung genau um- rissen worden. Sie sah besonders die Auf- nahme eines aufrichtigen Gesprächs mit den ehrlichen Nationalisten und die Aufrecht erhaltung der Ordnung vor. Die innere Au- tonomie wurde Tunesien von allen franzö- sischen Regierungen versprochen. Waren diese Versprechen aber denn nur ein Fetzen Papier? Verfolgten sie keinen anderen Zweck, als das tunesische Volk zu betrügen Und einzuschläfern? Ich stelle die Frage, ob man berechtigt ist, das Wort Frankreichs auf diese Weise auszulegen. Ich für mein Teil will ernst genommen werden, wenn ich im Namen meines Landes spreche. Die innere Autonomie entspricht den Wünschen der Tunesier, so wie sie dem Ideal unserer Re- publik entspricht. Es war weder gerecht, noch klug, noch aufrichtig, in Ausflüchten das Heil zu suchen.“ Drei Ziele in Tunesien Mendes-France verwies mit Nachdruck auf die drei Ziele,„die unter sich nicht nur im Einklang stehen, sondern sich auch ergän- Von unserem Korrespondenten Pet. zen: Die innere Autonomie, die militärische und diplomatische Union und die Garantie gegenüber den Franzosen in Tunesien“. Dann fuhr er fort:„Mit wem aber sollten wir verhandeln? Die Formel einer Regie- rung aus Mitgliedern einer einzigen Partei lehnten wir ab. Wir wollten eine Regierung, die möglichst die Gesamtbevölkerung ver- tritt. Es wäre deshalb nicht klug gewesen, eine Partei auszuschließen, und darum war es nötig, daß der Neo-Destour an der Re- gierung teilnehme“. Inzwischen haben die Tunesler, das heißt der Bey, eine Regierung gebildet, die mit Frankreich verhandeln wird. Außer den der Ministerpräsident, die Regierung werde vor keinerlei Maßnahmen zurückschrecken, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Aber er sagte auch, daß er heute noch nicht wisse, in welchem Sinne die Marokko- Krise gelöst werden könne, wenn die Ord- nung, in der er die Voraussetzung einer solchen Lösung sieht, wiederhergestellt ist. Immerhin könne Frankreich gegenüber den zahlreichen Kundgebungen der Bevölkerung kür den abgesetzten Sultan nicht„gleich- gültig bleiben,„Im Einvernehmen mit dem letzten Sultan,“ sagte Mendès-France,„müs- sen wir nach den Mitteln zur Wiederher- stellung der Eintracht suchen.“ Damit hat SPANIEN 5 Gibraltaꝝ i 0 ſonger 1 0 905 * Aluiaill. e NA Ccsgblanc 4 8 7 4 Melnes 15 3 Agde f N 85 Oed; g A Us-SUE DUE mmm füll. aal 45 2 2 22 9 8 Wago Ar e Oer. O U Osssenerz K 5 Mocerreide 8 Wein „ wetkeimeen er? 5 2 5 1 85 Hal Kommunisten sind fast alle Parteien des Landes in dieser Regierung vertreten oder baben ihr Unterstützung zugesagt. Noch kein Rezept für Marokko Ganz anders ist die Lage in Marokko. Während in Tunesien nach dem Besuch von Mendeès-France eine gewisse Ruhe einge- treten ist, häufen und steigern sich in Marokko die Gewalttaten. Darum erklärte John will von Abwehr nichts mehr wissen Die Pressekonferenz brachte keine einleuchtende Erklärung für seine Flucht Von unserem Korrespondenten A. N. Berlin, 11. August Die monotone Sowjetzonenpropaganda hatte am Mittwoch einen ihrer größten Tage: Dr. John stellte sich der Presse. Die Regie funktionierte wie immer vortrefflich. Am Vortage hatte elne Mitteilung des sowiet- zonalen Nachrichtendienstes über eine Presse- konferenz des„Ausschusses für deutsche Einheit“ die nur gegen eine schriftliche An- meldung besucht werden könne, die west- lichen Journalisten alarmiert. Die Redaktio- nen großer ausländischer Zeitungen jagten ihre Deutschlandkorrespondenten nach Ost- berlin. Am Mittwochmorgen herrschte im Haus der Presse erwartungsvolle Spannung. Die Ausweise wurden scharf mit den Anmel- dungslisten verglichen. Als dann die ersten Journalisten in den Saal kamen, fanden sie die erste Sitzreihe geschlossen besetzt von jungen Beamten, deren„unauffälliges Be- tragen“ darauf schließen lieg, daß sie dem SSD angehörten. Und als dann der Chef- korrespondent des„Daily Express“, Sefton Delmer, den Raum betrat, gab es keinen Zweifel mehr, daß es sich um Dr. John han- dele. John kam in Begleitung von Dr. Wilhelm Girnus, Mitglied des„Ausschusses für deutsche Einheit“. Girnus ermabnte die Pressevertreter, keine Sensation aus dem Schritt Johns zu machen. Die Pressekonfe- renz sei auf Wunsch Johns einberufen wor- den,„um der Wahrheit zu dienen“. Dann las John seine lange Erklärung vom Blatt ab. Zu Beginn des Frage- und Antwort- Spieles zündete er sich eine Zigarette an, um dann ruhig und überlegt Antwort zu geben. Fragen nach seinen persönlichen Aufenthalts- bedingungen beantwortete er nur kurz. „Waren Sie in Moskau?“ John:„Nein, leider nicht.“„Haben Sie in Ostberlin eine eigene Wohnung?“ John:„Nein.“ John: Er hat die Absicht, in Ostberlin zu bleiben und eine Broschüre über seine politischen Vor- Stellungen herauszugeben. In all seinen Aeußerungen versucht John, sich den Anschein eines um das Schicksal der Nation besorgten Politikers zu geben. Die Abwehr will er sowohl im Westen als auch jetzt im Osten für sich abgetan sehen. „Betrachten Sie es als ihre Pflicht, die west- deutsche Gehlen- Organisation im Osten zu bekämpfen?“ John:„Ich betreibe hier keine Abwehr.“ Neue Frage:„Haben Sie während Ihres kurzen Aufenthaltes die Zahl der öst- lichen Geheimdienste kennengelernt?“ John: „Ich beschäftige mich nicht mehr mit der Abwehr.“ Eine Vertreterin der mitteldeutschen Bauernzeitung wollte Johns politische Ein- stellung wissen, und John erklärte bereit- willig über die Reihe der SsD-Bewacher hinweg:„Liberal.“ Verwundert mag der Vorsitzende der Pressekonferenz gewesen sein, als John sich mit protestantischen Kir- chenkreisen, denen auch Dr. Heinemann an- gehöre, solidarisch erklärte. Aber der ge- schulte Kommunist Girnus warf nur ab und zu einen Blick in eine Zeitung, um die völ- lige Unabhängigkeit Johns zu demonstrieren. Journalisten aus der Sowjetzone gaben John mit ihren Fragen das Stichwort für neue Wiederholte Erklärungen über die Renazi- fizierung und den wiederauflebenden Mili- tarismus in der Bundesrepublik. John wie- derholte noch einmal Auszüge aus seiner Erklärung. Nach zwei Stunden wußten die Journalisten nichts mehr zu fragen. Viel Neues hat die Pressekonferenz nicht gebracht. Die„harten Tatsachen“ blieben aus. Auch nach dieser ersten öffentlichen Vorstellung Johns in Ostberlin blieb eine einleuchtende, durch Tatsachen erhärtete Motivierung seines Schrittes aus. Nach Beendigung der Pressekonferenz begab sich John, wahrscheinlich entgegen der Regie, von der Bühne an der ersten Reihe vorbei zu seinem Freund Sefton Del- mer, der in der zweiten Reihe saß. Umringt von deutschen Journalisten entspann sich ein kurzes Gespräch, bis Dr. Girnus sich ein- schaltete. Im Hof neben dem Haus der Presse wartete eine große russische Limou- sine auf den neuen östlichen Star des kal- ten Krieges. er ausgesprochen, was in Paris seit gerau- mer Zeit behauptet wird, nämlich, daß die Frage der Person des Sultans für die Be- kriedung Marokkos von entscheidender Be- deutung ist. Das erklärt sich vor allem durch die religiöse Stellung des Sultanats. Es wird sogar sehr Wahrscheinlich, daß die Rückkehr des abgesetzten Sultans oder die Einsetzung seines Sohnes am Anfang der von der Regierung geplanten Befriedung steht. Das allein wird freilich nicht genü- gen. Aehnlich wie in Tunesien, wird man in Marokko nicht darum herumkommen, dem Lande weitgehende innere Autonomie zu gewähren.“ Das letzte Ziel der Nationalisten Wie in Tunesien, wird sich die französische Regierung auch in Marokko die Landesver- teidigung und die Außenpolitik vorbehalten müssen. Die Nationalisten der beiden Protek- torate sind einstweilen bereit, auf dieser Grundlage mit Frankreich zusammenzu- arbeiten. Aber ihre Wünsche gehen— auf lange Sicht— viel weiter. Bourguiba sagte unlängst:„Ich wiederhole, was ich mein gan- zes Leben lang gesagt habe: Wir wollen den vollständig unabhängigen tunesischen Staat. Die innere Autonomie, die wir jetzt erreichen sollen, ist eine Etappe, nicht ein Ziel. Bourguiba will also genau das, was die Indonesier nunmehr von Holland erreicht haben: Die völlige Trennung. Aehnliches wollen auch die marokkanischen Nationa- listen. — „Unamerikanische“ Forellen beschäftigten naturliebende Abgeordnete New Vork, im August, Sollen sich Amerikaner weiterhin von Gasthausbesitzern„auf den Arm“ nehmen“ lassen? Abgeordnete des Kongresses behan- delten kurz vor den Ferien diese Frage und verneinten sie entrüstet. Es handelte sich diesmal nicht um das Problem, ob etwa ein Kommunist in der Küche eines Restaurants den Gästen die Mahlzeiten versalzen darf oder nicht. Vielmehr ging es um den Stolz der Abgeordneten aus den Wald- und See. gebieten der Vereinigten Staaten, die eine Forelle aus dem Ausland als„unamerika⸗ nisch“ betrachten und dies schwarz auf weis auf jedem Menü lesen wollen. Der importierte Fisch aus der Familie der Salmoniden wird von diesen Abgeordneten nur als eine billige Abart der beliebten Regenbogenforelle aus dem Rocky-Moun- tain-Gebiet betrachtet, und sie meinen, dag der Besucher eines Restaurants ein Recht darauf hat, vor dem zweitklassigen Pisch aus dem Ausland durch das Wörtchen„im- portiert“ auf der Speisekarte gewarnt zu werden. Folgen die Gastronomen nicht die- ser Regel, so sollen sie mit einem Jahr Ge- kängnis und 1000 Dollar Geldstrafe belegt werden; im Wiederholungsfall soll die Maß- regelung gar auf drei Jahre Gefängnis und 10 000 Dollar Geldbuße erhöht werden. Die Debatte im Repräsentantenhaus hatte nichts mit der Temperatur in Ameri- kas Hauptstadt zu tun. Abgeordnete, die es sich nicht leisten können, in wald- und see- reichen Gebieten des Landes zu wonnen, konnten sich daher nicht enthalten, ihren flsch- und naturliebenden Kollegen bei diesem„Entwurf neuer Speisekarten“ mit kräftigen„Gewürzen“ zur Seite zu stehen. Ein Abgeordneter sagte warnend, daß der Zeitpunkt nicht mehr fern sel, Wo der Be. sucher eines Gssthauses darauf bestehen werde, zu wissen, ob spanisches Olivenbl an seinen französischen Salat getan Wurde, oder ob es kubanischer Zucker ist, der sel- nen brasilianischen Kaffee versüßen soll. Die Abstimmung über das Forellen gesetz konnte wegen der vielen Wortmel- dungen nicht zeitgerecht durchgeführt wer- den. Eine individuelle„Volksbefragung“ in New Vork zeigte jedoch ein interessantes Ergebnis. Ein französisches Restaurant auf der dritten Avenue verkauft Forellen- gerichte, ohne sich um den Fangort ger Fische zu kümmern, Die Forelle heißt auch nicht mehr Forelle sondern„Truite“, und sie hat im übrigen nur das besondere Merk- mal, den Geldbeutel des Fischliebhabers pro Mahlzeit um 18 Mark und 90 Pfennige leich- ter zu machen. Ein„billiges“ Restaurant auf der gleichen Avenue tut es für sieben Mark weniger. Der einheimische Fischer Konnte sich bislang nicht recht durchsetzen. Der Eigentümer eines anderen Restaurants hat den Preis des billigsten Forellengerichtes bisher unter zehn Mark gehalten. Beim Nachlesen der Debatte im Kongreß stellte es sich im übrigen heraus, daß keiner der Abgeordneten das Wort von hohen Zollmauern in den Mund nahm. G. W. Karlsruhe pocht auf seine Tradition Bestrebungen zur Vereinheitlichung der Verwaltungsgerichtsbarkeit Von unserem Korrespoadenten dt. Karlsruhe, im August Der Verwaltungsgerichtshof für Baden- Württemberg hat das Bundesverfassungs- gericht um eine Entscheidung darüber ange- rufen, ob im Hinblick auf Artikel 67 der Landesverfassung für Baden- Württemberg die Bestimmungen des Paragraph 50 des Landesgesetzes über die Verwaltungsgerichts- barkeit noch gültig sind. Nach diesem Para- graphen ist einer der drei in Stuttgart resi- dierenden Senate des Verwaltungsgerichts- hofes zur ersten Instanz für Anfechtungs- Klagen gegen Verwaltungsakte von Ministe- rien der Landesregierung bestimmt, während die Landesverfassung erklärt, dag in der Verwaltungsgerichtsbarkeit zwei Rechtszüge vorhanden sein müssen. Das württember- gisch- badische Landesgesetz über die Ver- Waltungsgerichtsbarkeit stammt aus dem Jahre 1946, die Landesverfassung für das neue Bundesland Baden- Württemberg trat im November letzten Jahres in Kraft. In der Verwaltungsgerichtsbarkeit kennt man ein geflügeltes Wort:„Verfassungsrecht „Klein aber mein“ im Wohnungsbau Dem Bundestag liegen drei Entwürfe für ein neues Wohnungsbaugesetz vor Bonn, im August Bald nach seinen Sommerferien wird der Bundestag darüber beraten, wie der soziale Wohnungsbau in der Bundesrepublik refor- miert werden soll. Ueber die Notwendig- keit einer Reform sind sich alle Sachver- ständigen einig, über das Aussehen aber gibt es verschiedene Meinungen. Die Bun- desregierung, die CDU/CSU und die So- zialdemokraten haben eigene Entwürfe für ein neues Wohnungsbaugesetz vorgelegt. Eine der strittigen Fragen ist, in welcher BAUSPARER-RE KORN Neue. Bauspar- vertrage 250175 1951 Millionen DM Spafrſels fungen 8 augeſdzusagen Form der Bau von Eigentumswohnungen und Familienheimen gefördert werden soll. „Viele Erscheinungen im Wohnungsbau der Nachkriegszeit unterscheiden sich in gar nichts von der Stalinallee, die das öst- liche Regime in Ostberlin als Repräsentation des Kollektivismus erstellt hat“, kritisierte zum Beispiel der Wohnungsbauexperte der christlichen Demokraten im Bundestag, Paul Lücke. Und Bundeskanzler Dr. Adenauer betonte in seiner Regierungserklärung vom Oktober 1953, daß„die Bundesregierung in den nächsten Jahren in erster Linie den Bau von Eigenheimen, Kleinsiedlungen und Eigentumswohnungen fördern wird, um ein gesundes Familienleben zu stärken“. Wenn sich schon aus Gründen der Rentabili- tät nicht genügend private Bauherren be- reitfinden, Wohnhäuser nach den Bedin- gungen des sozialen Wohnungsbaues zu er- richten, so sollten doch nach Ansicht der Regierungskoalition Wege gefunden werden, Etagenwohnungen und Einfamilienhäuser den Bewohnern selbst und nicht den Bau- gesellschaften zu übereignen. Wohnungsbauminister Dr. Preus ker will Eigentumswobnungen vor allem da- durch fördern, daß der Sparwille der Be- völkerung angeregt wird. Auf eine Spar- leistung der künftigen Eigenbeimbesitzer glaubt er aus moralischen und sachlichen Gründen nicht verzichten zu können. Sonst wäre das Eigentum an Wohnungen ja ein Geschenk für die Bewerber, argumentiert er, und Vater Staat hätte es zum großen Teil zu bezahlen. Das Sparen soll den Bau- willigen sehr erleichtert werden. Ihnen sol- len Prämien, Familienzusatzdarlehen und ein Rechtsanspruch auf Landesbaudarlehen gegeben werden, wenn sie rund 30 Prozent der Baukosten selbst aufbringen. Dem Abgeordneten Lücke genügen diese Maßnahmen noch nicht. Die Mehrzahl der Familien sei eigentumswillig, aber sie könnten ihren Willen nicht bekunden, so- lange durch eine falsche Finanzierungs- politik der Mietwohnungsbau billiger sei als der Eigentumsbau, erläutert er. Deshalb sollte der Teil der laufenden Lasten, den der Eigenheimbesitzer nach seinem Einkom- men und seinem Familienstand nicht tragen könne, durch staatliche Beihilfen gedeckt werden. Nur so könne auch der„kleine Mann“ zu einem eigenen Häuschen ge- langen. Und die Sozjaldemokraten? Sie wollen den Eigenheimbau nicht hemmen, Aber sie zweifeln daran, daß der Bedarf vom „Verbraucher“ her wirklich so groß ist, wie es vom CDU- Sprecher dargestellt wird.„Die Bildung von Eigentum an der selbstgenutz- ten Wohnung ist im Rahmen des Bedarfes zu fördern“, heißt es in ihrem Entwurf. Die Eigentumspolitik tritt in ihrer Konzeption hinter dem Bestreben zurück, den minder- pemittelten Bevölkerungsschichten über- haupt eine Wohnung zu geben. Für Wohnungssuchende, die nicht mehr als 500 Mark verdienen, soll der Staat nach dem SPD-Entwurf bis zu 90 Prozent der Baukosten tragen. Bei Einkommen zwischen 500 und 750 Mark monatlich soll es nur bis zu 80 Mark öffentliche Baudarlehen je Qua- dratmeter Wohnfläche geben. Es ist allerdings auch ein Rechtsanspruch auf Zuteilung dieser Darlehen vorgesehen, soweit der Bewerber bis zu 30 Prozent der Baukosten eines Eigenheimes selbst aufbringt. Es ist noch nicht abzusehen, wie das neue Wohnungsbaugesetz aussehen wird. Auch kür die Figentumswohnungen gilt aber Lückes hoffnungsvolle Prognose, daß eine Einigung möglich scheint. Hans Hezning Zencke vergeht, Verwaltungsrecht besteht“. Dabei erinnert man daran, daß nach 1871 das fran- zösische Verwaltungsrecht in dem deutsch gewordenen Elsaß-Lothringen belassen wurde. In Baden- Württemberg wird es je- doch nicht als glücklich empfunden, daß in den vier Landesteilen verschiedene Verwal- tungsrechtsgrundlagen gültig sind. Eine Wirkliche Vereinheitlichung wird man aber erst abwarten können, wenn die Landes- gesetzgebung die Gemeindeordnung, die Kreisordnung und das Landesverwaltungs- gesetz verabscheidet hat. In Süd württemberg gibt es gegenwärtig in Tübingen-Bebenhau- sen nur einen Senat der Verwaltungsrecht- sprechung als einzige Instanz dieses Landes- teiles. In Südbaden dagegen sprechen drei Gerichte erster Instanz, die je mit einem rechtsgelehrten Richter und zwei Laien be- setzt sind, in Konstanz, Freiburg und Baden- Baden das Recht der Verwaltung. Daneben entscheidet der Gerichtshof in Freiburg abb Berufungsinstanz. In Nordbaden besteht das Karlsruher Verwaltungsgericht aus Pier Kammern, ein anderes Verwaltungsgericht erster Instanz residiert in Stuttgart. Da- neben bestehen in Stuttgart drei Senate des Verwaltungsgerichtshofes und ein Weiterer Senat des Verwaltungsgerichtshofes ent- scheidet in Karlsruhe als zweite Instanz. Im badisch- württembergischen Innen- ministerium in Stuttgart hat man die Ab- sicht, den Karlsruher Senat nach Stuttgart zu den drei anderen zu holen. In Karlsrule ist man darüber einigermaßen ungehalten. Im vergangenen Jahr wurde in einem offt ziellen Staatsakt in Karlsruhe das Bestehen der justia Deutschlands gefeiert, die bis 1945 ruhmvoll und traditionsreich für das ganze badische Land zuständig War. Der Karlsruher Senat hat in einer Stellungnahme erklirt daß eine Verlegung nach Stuttgart durchaus keine Ersparnis bedeute. Der Moskauer Aufenthalt der britischen Labour- Delegation Moskau.(CUP/dpa) Der Generalsekretdt der Labour Party, Morgan Phillips, 155 klärte am Dienstagabend nach der Rückkent von einem vierstündigen Empfang durch 195 sowjetische Regierung, zwischen Partei rer Clement Attlee und den anderen bris schen Delegations mitgliedern einerseits un Ministerpräsident Malenkow, Außenminister Molotow, Parteisekretär Chruschtschew Ann anderen hohen sowjetischen Funktionäre? andererseits habe eine ernsthafte Unter redung stattgefunden. Malenkow betrat am Mittwochabend die britische Botschaft in Moskau zum ersten Mal, um an einem Essen, das zu Ehren 5 Labour-Delegation veranstaltet wurde, tei zunehmen. Als weiterer britischer Besuch in Mosa wurde am Mittwoch in London die Reise 1 Parlamentsdelegation nach der Sowes per tür Ende September oder Anfang Okto angekündigt. 90 änrige Karlsruher Verwaltungsge- richtsbarkeit als der ältesten Verwaltungs, Ir Eisac Schw War und tung. und Berg 1 A öster arbei Saale tigt! chisc Kahr terte. Vo iona um bis leben wird — A! Fritz den 2 Spirit setzt den 1 tal K. von J ten, i raden wurd brach De am N tag. Veter einige recht In sen v dem begon KW u ganze zeitig endgi begon und Di afrik⸗ seit Diens afrike wurd diesel Hinri 2Zv der L wurd. verscl schlos von broch Somm logen wurd. land Kapit eines und e Temp . 186 — llen nete Ugust. von ehen?“ ehan- e und e sich va ein urants 1 dart Stolz 1 See-. eine erika t weiß lie der Mmeten iebten Moun- n, dag Recht Fisch 1„im- nt zu M die- * Ge- belegt Maß- is und 1. enhaus Ameri- die es d See- ohnen, Aren n bei 1 mit stehen. a3 der er Be- stehen Uvenbl Wurde, er sel- soll. rellen- rtmel⸗ t Wer- ng“ in ssantes nt auf rellen- rt der t auch “, und Merk- drs pro leich- mt auf Mark konnte . Der its hat richtes — * ongreß keiner hohen G. W. eit Dabei 8 kran- deutsch elassen es je- daß in erwal⸗ Eine n aber zandes- g, die tungs- emberg enhäüu- recht- andes- en drei einem len be- Baden- aneben urg al eht das 8 Vier gericht K. Da- ate des veiterer s ent- mz. Innen- lie Ab. duttgart lsruhe ahalten, m offi⸗ Jährige ungsge⸗ tungs- 18 1945 5 ganze Isruher erklärt, urchaus alt n ekretär 8, 2 Ickkehr rch die teifüh⸗ 1 briti⸗ its und ainister w und onären Unter- end die ersten en der E. teil; f Hoskau N 6 1 . * 6 o einer dtunion ktober Nr. 186/ Donnerstag, 12. August 1954 MORGEN e e Seite 9 Was sonst noch geschah In der Nacht zum Dienstag wurde das Eisacktal und die Gegend von Meran von schweren Gewittern heimgesucht. In Meran war die Stromzufuhr zeitweise unterbrochen, und die Eisenbahnen hatten große Verspä- tung. Die Bergbäche führten Hochwasser und entwurzelte Bäume mit sich. Auf den Bergen flel Schnee. * Am Dienstag ertranken an der deutsch- österreichischen Grenze zwei deutsche Hilfs- arbeiter in der Hochwasser führenden Saalach. Die Arbeiter waren damit beschäf- tigt gewesen, Baumaterial an das österrei- chische Ufer der Saalach zu schaffen, als ihr Kahn in der Mitte des Flusses plötzlich ken- terte. * Von 27 Bergsteigern verschiedener Na- tionalität, die seit Samstag im Alpengebiet um den Montblanc vermigt wurden, sind bis Mittwochvormittag fünf tot und 21 lebend geborgen worden. Ein Bergsteiger wird noch vermißt. * Als lebende Fackel sprang der 20jährige Fritz Nieman aus Hamm in Westfalen in den Ziller-Fluß, nachdem ein explodierender Spirituskocher seine Kleider in Brand ge- setzt hatte. Nieman, der mit Schulkamera- den in der Nähe von Kaltenbach im Ziller- tal kampierte, sprang, als ihn die Flammen von Kopf bis zu den Füßen eingehüllt hat- ten, in die Ziller, aus der ihn seine Kame- raden schwer verletzt bergen konnten. Er wurde in ein Innsbrucker Krankenhaus ge- bracht. 4. Der älteste Franzose, Jean Bachler, feierte am Montag in Kolmar seinen 105. Geburts- tag. Er ist der letzte in Frankreich lebende Veteran des Krieges 1870/71. Bächler ist seit einigen Jahren erblindet, geistig aber noch recht rege. * In der oberelsässischen Metropole Mülhau- sen wurde am Mönchsberg dieser Tage mit dem Bau der vorgesehenen Fernsehstation begonnen, die mit einer Sendestärke von 400 kW und einer Antenne von 160 m Höhe das ganze Oberelsaß versorgen wird. Etwa gleich- zeitig wurde in Straßburg mit dem Bau der endgültigen Sendeantenne des Fernsehsenders begonnen, die eine Höhe von 100 m erreichen und im Oktober fertiggestellt sein soll. * Die Todeszellen von Basutoland(Süd- afrika) waren am Mittwoch zum ersten Male seit zwei Jahren unbesetzt, nachdem am Dienstag eine Massenhinrichtung an 15 afrikanischen Ritualmördern vollstreckt wurde. Der Scharfrichter verdiente allein an diesem Tag 225 Pfund(2660 DM)— für jede Hinrichtung 15 Pfund. * Zwischen der griechischen Regierung und der Direktion des Pariser Louvre-Museums wurde ein Abkommen über den Austausch verschiedener antiker Kunstwerke abge- schlossen. Danach erhält die bekannte Nike von Samothrake im Louvre ihren abge- bprochenen rechten Unterarm zurück, der im Sommer 1950 von amerikanischen Archäo- logen auf der Insel Samothrake aufgefunden wurde. Der Louvre gibt dafür an Griechen- land einige Reliefs zurück, darunter das Kapitell einer Säule mit der Darstellung eines Hundes, der eine Ziege verschlingt, und ein Fragment vom Peristyl des Arsinoe- Tempels. Der Steinbock kommt wieder Aberglaube rottete ihn fast aus/ Im Ammergebirge angesiedelt Unmittelbar an der bayerisch- tiroler Grenze, im Ammergebirge, wird seit vier Jahren versucht, das selten gewordene Stein- Wild wieder einzubürgern. Der Jagdpächter der Gemeinde Reutte, von Opel Frankfurt), scheut weder Mühen noch Kosten. Steinwild ist kostbar geworden. Menschlicher Unver- stand und Aberglauben haben es ausgerottet. Vor allem dem Steinbock mit seinen langen nach hinten gekrümmten Hörnern wurde heilende Wunderkraft zugeschrieben. Noch die Losung sollte gegen Blutarmut und Zip- perlein helfen. Anfang des 18. Jahrhunderts War das Steinwild aus der freien Wildbahn der Ostalpen ausgemerzt. Der westliche Steinbock fand eine letzte Zuflucht im Massiv des Gran Paradiso, Sein Lebensretter wurde Italiens König Vittorio Emanuele. Er stellte 1856 im Aostatal etwa 60 Stück Steinwild unter Schutz. Sie ver- mehrten den italienischen Nationalpark um gute 4000 Stück. Mit Nachschub aus dem Aostatal nahm seit 1906 auch die Schweiz energische Zuchtversuche auf. Heute bevöl- kern wieder 2000 Stück die Schweizer Alpen. In Deutschland hat ein Einbürgerungsver- such im Berchtesgadener Land das„tausend- jährige Reich“ mit 50 bis 60 Stück überlebt. Im Ammergebirge ergriff in den Nach- kriegsjahren von Opel die Initiative. Aus dem Schweizer Wildpark Peter und Paul in St. Gallen und aus Interlaken siedelten im Oktober 1951 drei Steinböcke und drei Stein- gaisen in das Altenberggebiet des südlichen Ammergebirges über. Innerhalb eines 50 mal 50 Meter großen Gatters, das eine Felspartie (Steinböcke sind hervorragende Felsklette- rer), eine Höhle und Waldbestand einschloß, wurden die Neulinge zunächst an die verän- derten Lebensbedingungen gewöhnt. Den er- sten Winter überstanden sie bei regelmäßiger Fütterung gut, obwohl der Schnee teilweise bis zwei Meter hoch lag. Während der Brunst im Dezember setzte es zwischen den beiden älteren Böcken manchen Zweikampf. Anfang April verloren die Tiere ihre sträh- nige Winterwolle und Ende des gleichen Monats wurde das Gatter geöffnet. Nur 262 gernd stelzten sie in die Freiheit. Im Monat Mai kamen die beiden ersten Kitzen zur Welt. Die Freude war groß, aber es war kein neuer Nachschub möglich, und der strenge Winter 1952/53 forderte eine Steingais und ein Kitz. Im Frühjahr wurde wieder ein Kitz gesetzt. Den letzten Winter hat die kleine Kolonie achtköpfig überstanden.„Es ist eine mühsame Hege“, sagt der Diplom-Forstwart Karl Beranek, der die Tiere betreut,„es ge- hört viel Liebe und Geduld dazu. Das weib- liche Wild wird erst nach vier Jahren ge- schlechtsreif. Das erklärt auch die schwierige Beschaffung von Steingaisen. Dabei wäre das günstigste Familienverhältnis eins zu drei, das heißt ein Bock und drei Gaisen. Um einen gesicherten Bestand zu erreichen, müßte es gelingen, 30 bis 40 Stück Stein wild zusammenzubekommen, damit sich die Tiere aus der Kolonie heraus vermehren.“ Franz Hirche Mensch und Schimpanse gemeinsam erzogen Schimpansenbaby genau wie eigenes Kind behandelt und gepflegt Ueber die Ergebnisse eines seltsamen wissenschaftlichen Experiments, die„Adop- tion“ eines kleinen Schimpansen, der ge- meinsam mit einem menschlichen Säugling aufgezogen wurde, berichtet in der briti- schen medizinischen Zeitschrift„Family Doctor“ Sir Cyril Burt, ehemaliger Professor 5 Psychologie an der Londoner Universi- ät. Nach seinem Bericht haben ein Pro- fessor und seine Frau“ das Schimpansen- baby„Gua“ über zwei Jahre lang genau S0 gepflegt, ernährt, gekleidet, gescholten, bestraft und belohnt wie ihr eigenes Kind gleichen Alters. Gua sei nicht als Tier, son- dern als Familienmitglied behandelt wor- den. Der kleine Schimpanse habe sich zuerst bedeutend schneller entwickelt als sein menschlicher„Bruder“. Mit Löffel und Tasse Wie die Hundenase„Zeitung“ liest Duftende Visitenkarten Mit einem Satz ist Camillo morgens aus dem Haus und hin zu seiner Morgenzeitung, dem Hauseck oder Laternenpfahl. Hier er- kährt er die letzten Neuigkeiten. Jeder Ge- schlechtsgenosse, der vorüberkam, hat seine duftende Visitenkarte hinterlassen, aus der der„Kenner“ alles ersieht, bzw. erriecht: Alter, Geschlecht, Stimmung, Gesundheits- zustand usw. Ist Camillos Neugier gestillt, dann hebt er das Beinchen und heftet seine eigene An- zeige an den geduldigen Laternenpfahl. Hef- tig wedelnd stürzt er sodann seiner Freun- din Arline entgegen. Er macht Wind, damit sie seinen Geruch schneller in die Nase be- kommt. Erscheint aber Bello, sein Rivale, dann wird als erstes jeder markante Punkt der Umgebung„angestrahlt“, und in der Hundesprache heißt das: hier ist mein Herr- schaftsbereich, hier habe ich meine Personal- flagge gesetzt. Dieser„Angeber“, knurrt Camillo, als er die Bescherung des kleinen Axels sieht. Die- ser größenwahnsinnige Hundejüngling setzt nämlich sein Geschäft besonders hoch, auf Steine, Baumstümpfe usw. Damit will er sagen, daß er schon recht erwachsen ist. An einer besonders interessanten Stelle seiner Morgenzeitung bläst der Hund auf- geregt ganze Windstöße aus den geblähten Nüstern. Er erzeugt einen„Kleinwind“, um den geschätzten Geruch schneller und inten- siver in die Nase zu bekommen. Hunde sind Nasentiere Ein fremder Hund regt den Drang zum Beinchenheben besonders an. Der Macht- hunger eines kleinen Hundemännchens schaffte es, daß auf einem dreistündigen Spa- ziergang 127mal markante Punkte ange- strahlt wurden. Weggelaufene Hunde fin- den leicht nach Hause, sie haben ja häufig ihre Duftflagge aufgepflanzt. Der Hund ist ein Nasentier. Das Riech- feld eines Hundes ist vierzehnmal größer als das des Menschen, nämlich 7000 Quadrat- millimeter groß. Seine 200 Millionen Sinnes- zellen übertreffen die des Menschen zehn- fach. Mit diesen Millionen„Antennen“ ver- kolgt der Hund eine Fährte und wittert er jede Ausdünstung von Mensch und Tier. habe er bereits mehrere Wochen früher als dieser umgehen können. Im Alter von zwölf Monaten sei ‚GẽòCa“ fähig gewesen, etwa 20 leichte Anordnungen wie„gib mir die Hand“ oder„öffne die Tür zu verstehen und zu befolgen. Das Menschenbaby habe hingegen nur auf drei dieser Anordnungen reagiert. Im zweiten Lebensjahr habe dann jedoch das Kind plötzlich begonnen, Worte zu formen und die Bewegungen der Erwach- senen nachzuahmen, wozu der Schimpanse nicht fähig gewesen sei. Schließlich sei der junge Affe dem Menschenkind nur noch en Körperlicher Kraft und Behendigkeit über- legen gewesen. 5 Rätselhafte Tierwelt Wußten Sie schon, daß. es Tintenfische gibt, die keine schwarze, sondern eine weißliche Flüssigkeit absondern? Sie leben in Meerestiefen, in die kein Licht mehr eindringt und wo eine milchartige Trübung des Wassers ihnen den gleichen Schutz gegen die von phosphores- zierenden Feinden ausgestrahlte Helligkeit bietet wie ihren in helleren Regionen leben- den Artverwandten die schwärzliche. einige Krokodile eine besondere Vor- liebe für besonders große Steine haben? Wiederholt hat man große, glattgewaschene Steine in Krokodilsmägen vorgefunden, und die Zoologen sind der Ansicht, daß die Tiere diese ungewöhnliche Nahrung zur Regelung ihrer Verdauung benötigen. ... die Augen von einigen Maikäferarten aus rund 15 000 einzelnen Sehorganen zu- sammengesetzt sind? Jedes dieser Augen ist nur imstande, die parallel zur eigenen Achse einfallenden Lichtstrahlen aufzunehmen. „Tauschringdiebstahl“ Paderborn. In Paderborn stahl am Mon- tag ein Zwanzigjähriger ein Motorrad, fuhr damit nach Brilon, stellte das Motorrad an einer Weide ab, stahl auf der Weide eine tragende Stute, ritt mit ihr bis nach Büren, tauschte dort das Pferd gegen einen alten Lastkraftwagen ein und fuhr mit dem Last- kraftwagen wieder nach Paderborn. Als er am Dienstag den im„Tauschringdieb- stahl“ erworbenen Lastkraftwagen verkau- ken wollte, wurde er von der Polizei fest- genommen. Rentner zog Tod der Blindheit vor Lüneburg. Aus Angst vor völliger Blind- heit hat ein 76jähriger Rentner aus einem Altersheim im Tralau bei Bad Oldeslé im Kreis Lüneburg Selbstmord verübt. Die Po- lizei fand den Rentner auf einer einsamen Wiese bei Erbstorf tot auf. Dorthin hatte sich der fast ganz erblindete alte Mann ge- schleppt. Deutsche Himalaia- Expedition abgereist München. Die zweite deutsche Himalaja- Expedition nach dem Kriege unter Leitung von Dr. Karl Herrlig-RKoffer ist vom Münch- ner Hauptbahnhof abgereist. Zunächst sind neun Expeditionsteilnehmer nach Venedig gefahren, um per Schiff nach Karatschi weiterzureisen, wo sie Ende August ein- treffen werden. Internationales Jugendseminar des DGB Oberursel(Taunus). Das erste internatio- nale Jugendseminar des Deutschen Gewerk- schaftsbundes wurde im Haus der Gewerk- schaftsjugend in Oberursel eröffnet. 55 junge Menschen aus acht Nationen werden inner- halb eines zweiwöchigen Vortragsprogramms über politische, soziale und kulturelle Fragen ihrer Länder sprechen und die Arbeit der deutschen Gewerkschaftsjugend kennen- lernen. Das Programm ist durch Wanderun- gen und kulturelle Veranstaltungen auf- gelockert. Drei Kinder Opfer einer Familientragödie Lübeck. Zwei Mädchen und ein Junge wurden das Opfer einer Familientragödie in Lübeck- Eichholz. Die von Nachbarn alar- mierte Feuerwehr fand die 32jährige Frau Erna Gösch in der Küche ihrer Wohnung mit ihren drei Kindern im Alter von fünf, vier und einem Jahr leblos vor dem geöffneten Gashahn sitzend. Während die Frau ins Leben zurückgerufen werden konnte, waren alle Bemühungen bei den Kindern vergeb- lich. Die Ursache der Familientragödie ist wahrscheinlich wirtschaftliche Not und Ehe- zerrüttungen. Das Ehepaar Gösch liegt in Scheidung. Der Mann konnte von der Po- lizei bisher noch nicht aufgefunden werden. Der Kater F elix 5 Von Ralph Schneider Niemand wußte, woher er kam; plötzlich war er da und lief schnurrend von einem zum andern, als wollte er keinen vergessen bei seiner freundlichen Begrüßung. Wir sind, ofen gestanden, wirklich keine Katzen- freunde. Aber dieser kleine schwarze Kater mit dem weißen Fleck auf der Stirn, benahm sich so possierlich und zutraulich, daß wir es einfach nicht übers Herz brachten, ihn da- vonzujagen. Wir nannten ihn Felix. Er wuchs prächtig, nach einigen Wochen hatte sich der verspielte Bursche in einen seriösen Herrn verwandelt, der mit bedäch- tigen Schritten durch den Garten spazierte und sich so leicht nicht aus der Ruhe bringen ließ. Er war sehr stolz, fremde Menschen übersah er grundsätzlich, als wären sie Luft. Nur bei uns zu Hause verhielt er sich ganz und gar wie zu Anfang. Geduldig spielte er oft stundenlang mit den Kindern, ohne je zu murren oder gar zu kratzen, und wenn er gestreichelt wurde, schnurrte er wie ein kleiner Elektromotor. „Passen Sie bloß auf Ihren Felix auf!“ warnte mich unser Nachbar eines Tages. „Der ist ja wie ein Raubtier, hinter jedem Vogel jagt er her!“ Wir merkten nichts da- von, bis unsere Kücken schlüpften und zum erstenmal mit der Glucke durch den Garten trippelten. Felix schlich hinter ihnen her wie ein Tiger, der eine nichtsahnende Schafherde überfallen will. Anfangs machte es mir Spaß, diesem Spiel zuzusehen, aber wußte ich denn, ob es tatsächlich nur ein harmloses Spiel War? Plötzlich sah ich, wie sich ein anderer Kater von der Seite an die Kücken heran- pirschte. Unsern Felix, der lauernd im Grase lag, hatte er offenbar nicht bemerkt, und gerade, als er zum Sprung ansetzte, fiel Felix über ihn her und setzte ihm so zu, daß der Eindringling sich schleunigst in Sicherheit bringen mußte, um sein Fell zu retten. Von jenem Tag an brauchte ich mich um die Kücken nicht mehr zu sorgen. Felix be- wachte sie fortan wie seine eigenen Kinder, und wehe dem Fremden, der es wagte, sich innen zu nähern! Eines Abends, als wir aus dem Kino nach Hause kamen, war unser Felix nirgends zu entdecken, obwohl er uns sonst immer schon ein Stück entgegenkam. Wir fanden ihn vor dem Kückenstall, aus mehreren tiefen Wun⸗ dem blutend. Als er uns gewahrte, begann er zu schnurren und versuchte aufzustehen. Es fiel ihm schwer, mühsam schleppte er sich einige Schritte bis zum FHaselnußstrauch. Dort lagen drei große Ratten. Sie waren tot, er hatte ihnen das Genick durchgebissen. Wahrscheinlich hatten sie die Dämmerung ausnutzen wollen, um an die jungen Hühner heranzukommen. Aber diese Rechnung war ohne den Wirt gemacht. Die Bösewichter hat- ten ihre Freveltat teuer bezahlen müssen Unser Felix starb in der Nacht darauf an den Folgen des furchtbaren Kampfes, den er so tapfer ausgefochten hatte. Unter dem Nußbaum im Garten steht jetzt ein kleines Holzkreuz, und wenn Besucher bei uns sind und fragen, was es zu bedeuten habe, dann erzähle ich ihnen die Geschichte von un- serm treuen Kater Felix. Ein Vogel schlupft aus dem Ei Unser Bildbericht zeigt die wesentlichen Phasen des Schlupfaktes Der folgende Aufsatz sowie die Bilder sind der von der Gesellschaft der Naturfreunde, Stuttgart, heraus- gegebenen Monatsschrift„Kosmos“ entnommen. Zu den größten Seltenheiten des Binnen- landes zählt zweifellos der schwarzweiß ge- flederte, nach seinem aufgebogenen Schnabel benannte Säbelschnäbler(Recurvirostra avo- setta), dessen Aufenthaltsort die seichten Küstenstriche der Nord- und Ostsee, des Mittelmeeres sowie die schlammigen Ufer der Salzseen Europas, Asiens und Nord- Afrikas sind. In Oesterreich ist dieser zier- liche Schnepfenvogel an den Salzlachen öst- lich des Neusiedlersees, im sogenannten See- winkel, in wenigen Brutpaaren vertreten. Er ist in seiner Verbreitung ausschließlich an Salzbiotope gebunden, eine für einen Vogel gewiß merkwürdige Tatsache. Anfang April wird das Nest in einer selbstangelegten Mulde aus Gräsern, Zwei- gen oder Wurzeln errichtet und mit 2 bis 4 olivgrünen, schwarz-grau gefleckten, birn- förmigen Eiern belegt. Die Bebrütung des Geleges erfolgt abwechselnd durch beide Ge- schlechter und nimmt etwa 23 Tage in An- spruch. Am Ende der Brutzeit durchbohrt der zum Ausschlüpfen reife Vogel mit der sog. Eischwiele, einem an der Schnabel- spitze befindlichen, kappenartigen Höcker, den stumpfen Eipol, durchbricht nach eini- Abb. 1. Der Vogel durchbohrt das Ei am stumpfen Pol.— Abb. 2. Ein großes Schalen- stucle ist durch die Streckbewegung des Halses abgefallen. Abb. 3. Der junge Säbel- schnäbler hat sick aus der Rückenlage auf- gerichtet.— Abb. 4. Das junge Tier sitzt ungelenk und steif vor der verlassenen Eihülle.— Abb. 5. Die Daunenfedern sind noch in den Federhülsen verpackt.— Abb. 6. Die Federhülsen sind zerfallen und haben die Daunen freigegeben. ger Zeit die Kalkschale, hebt sie durch eine Streckbewegung des Halses ab, und kurz darauf erscheint er selbst. Das Aufbrechen der Schale wird durch ruckweise Bewegung des Kopfes bewirkt, wobei die Eischwiele gegen die Eihülle gedrückt wird und eine langsame Drehung des zusammengeballten Vogelkörpers um die Längsachse des Eies stattfindet. Diese Vorgänge dauern mehrere Stunden. Die wesentlichen Phasen des Schlüpfaktes zeigt nun unser Bildbericht. Schon vor dem Auskriechen ist aus den „gepickten“ Eiern ein gleichmäßiges tick tick-tick zu vernehmen. Nach dem Sprengen der Schale(Abb. 1/2) verläßt der junge Säbelschnäbler in Rückenlage das Ei und richtet sich langsam auf(Abbildung 3). Zu- nächst wartet er das Trocknen des feucht verklebten Daunenkleides ab. Das Vogelkind ist noch nicht in der Lage, sein schwaches Köpfchen frei zu tragen. Noch ist der Nak- ken steif, und es dauert Stunden, bis die Muskeln erstarken und die Gelenke ge- schmeidig werden. Der sogenannte Dotter sack, der beim Schlüpfen noch nicht aufge- brauchte Dotterreste enthält, ist in Abbil- dung 4 sichtbar. Dieser Nährstoffvorrat wird in die Bauchhöhle aufgenommen und bildet für den Jungvogel, der als hochentwickelter Nestflüchter von den Eltern nicht gefüttert wird, gewissermaßen eine„Eiserne Ration“. Der bedauernswerte Eindruck(Abb. 5), den unser Säblerkücken hinterläßt, kommt vor allem dadurch zustande, daß die einzelnen Daunenfedern in hauchdünne, untereinander zu Strähnen verklebte Federhülsen ein- gepackt sind. Im Ei nehmen sie allerdings in dieser Form nur wenig Raum ein. Nach zwei Stunden ist das Vögelchen nahezu trocken (Abb. 6), die Federhüllen sind zu Staub zer- fallen und haben die Daunen freigegeben. Besonders fallen die wohlausgebildeten Schwimmhäute auf. Auch die nachher ab- fallende Eischwiele ist deutlich sichtbar. Herbert Karl Schaden 8 Seite 4 MANNHEIM T 1 Donnerstag, 12. August 1954/ Nr. 186 Bund und Land interessieren sich für Neuostheimkaserne Der Wunsch der Stadtverwaltung ist verständlich, aber die jetzigen Bewohner müßten umziehen Auch die Stadt Mannheim legt im Inter- esse von ihr günstigen Entscheidungen über- geordneter Instanzen großen Wert darauf, Landes- und auch Bundesbehörden in ihren Mauern seßhaft zu machen. Diese von einer modern denkenden Stadtverwaltung ange- strebte Verzahnung von staatlichen und kommunalen Instanzen scheint jetzt im Falle des badisch-württembergischen Auto- bahnamtes von Erfolg begleitet zu sein, und es gibt genügend andere Anhaltspunkte, die den verständlichen Wunsch der Stadt nach Weiteren übergeordneten Behörden erken- nen lassen. In diesem Zusammenhang ver- anlaßten uns einige Leserzuschriften von in der früheren Luftnachrichtenkaserne Neuostheim wohnenden Mannheimern(Sek- kenheimer Landstraße, beim Autohof) über eine mögliche Räumung des nach dem Krieg Amtliche Gutachterkommission stellte Sturmschäden fest Mit 12-Meter/ Sek.- Geschwindigkeit hieb der Sturm am vergangenen Freitag in die Gemarkungen von Rheinau, Seckenheim und Friedrichsfeld, um in breiter Bahn Zerstö- rungen zu hinterlassen, deren Umfang erst jetzt genau übersehen werden kann, nach- dem eine amtliche Gutachterkommission ihre Tätigkeit abgeschlossen hat. Diese stellte Totalschaden an 3500 zwanzig bis über hun- dert Jahre alten Kiefern fest. Schwere Schä- den erlitten außerdem 130 ha Waldkulturen mit einem Bestand von 3700 Jungbäumen und einem Wert von 200 000 DM. Noch grö- Bere Verluste hat die Landwirtschaft von Seckenheim und Friedrichsfeld zu beklagen, derm taubeneiergroße Hagelkörner vernich- teten die Frucht, soweit sie noch auf den Feldern stand. Große Verluste sind bei Grünkutter, Kartoffeln, Rüben und Mais entstanden. Besonders empfindlich ist der Verlust an Tabak. Seckenheim allein hat den Verlust von 30 bis 50 ha zu tragen, Während in Friedrichsfeld ein Ausfall von 33 ha zu beklagen ist. Der Gesamtschaden dGürkte sich auf 200 000 DM belaufen. Verkehrsbetriebe S Andten Entschließung an OB. Dr. Klett Der Betriebsrat der Verkehrsbetriebe Mannheim-Ludwigshafen sandte uns eine an die VKA zu Händen des Oberbürgermei- sters Dr. Klett gerichtete Entschließung zu, die am 10. August von der Vertrauens- männerversammlung der Verkehrsbetriebe angenommen wurde. In dieser wird festge- Stellt, daß man sich einmütig hinter die Forderungen der Gewerkschaft OTV stelle und entschlossen sei, mit allen gewerk- schaftlichen Mittel dafür zu kämpfen. Die Straßenbahner erwarten, so heißt es weiter, daß die VKA bereit sei, den bescheidenen und gerechten Forderungen der Gewerk- schaft GTV zu entsprechen. Leiche einer Mannheimerin von Landwirt im Strohhaufen gefunden An der Straße Wattenheim Biblis wurde am Dienstagmorgen von einem Landwirt hinter einem Strohhaufen die Leiche einer Frau gefunden. Wie die Ermittlungen bisher ergaben, handelt es sich um die 53jährige Loni Schröckschlager aus Friedrichsfeld bei Mannheim. Weitere Ermittlungen sind noch im Gange. als Wohngebiet hergerichteten und ur- sprünglich als„Neuostheim- Siedlung“ kon- zipierten Kasernengebäudes, uns über die Eventualpläne und Hintergründe dieser be- Absichtigten Räumung zu informieren. Das anfangs geschilderte Interesse der Stadt an der Ansiedlung höherer Behörden scheint demnach, soweit es sich bisher ab- sehen läßt, auf Gegenliebe gestoßen zu sein. Anfang August besuchte der Polizei-Unter- ausschuß des Stuttgarter Landtages unter anderem auch die ehemalige Neuostheimer Kaserne, um, wie es offiziell hieß,„auch in Mannheim die Möglichkeiten für zukünftige Polizeiregelungen zu untersuchen“. Es war bei dieser Besichtigung erwogen worden, entweder Hundertschaften der staatlichen Bereitschaftspolizei oder aber die bisher noch in Freiburg untergebrachte Landes- Polizeischule nach Mannnheim zu verlegen. Zu gleicher Zeit haben Vertreter der Bonner„Dienststelle Blank“ neben einer bis jetzt noch zu nichts verpflichtenden Be- sichtigung des alten Sparkassengebäudes in A 1 ebenfalls ein mögliches Interesse an der Kaserne in Neuostheim gezeigt, die un- ter Umständen für die Einrichtung einer Verwaltungsschule für Militärbeamte(Zahl- meister) in Aussicht genommen ist. Die Verhandlungen darüber befinden sich jedoch durchweg noch im vorbereitenden Stadium, das aus einleuchtenden Gründen bis zu einer Verwirklichung der EVG bestehen bleiben muß, weil das Amt Blank bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Handlungsfrei- heit besitzt. Aber auch alle jetzt schon ge- troffenen Vorbereitungen für den späteren Erwerb bundeseigener Gebäude sind so- lange illusorisch, bis der Bundesfinanz- minister seine ausdrückliche Genehmigung für die Verwendung derartiger Grundstücke erteilt, und das ist bis jetzt noch nicht ge- schehen. Die Bundesvermögensstelle Mannheim (am Friedrichspark), die der Hausherr der in Frage stehenden Kaserne in Neuostheim ist, kann den Bewohnern dieser Gebäude bis zur Genehmigung durch das Bundes- Finanz ministerium nicht kündigen, was sie in einer Besprechung am 30. Juli 1954 deut- lich zum Ausdruck brachte. Die ganze Situa- Kleine Doppelselbstmord? In der Neckarstadt wurde eine 44jährige Frau, die von ihren Eltern als vermißt ge- meldet worden war, nach Aufbrechen ihres Zimmers vergiftet aufgefunden. Ebenfalls wurde dort die Leiche eines 39jährigen Ver- sicherungsbeamten entdeckt. Aus dem Ab- schiedsbrief der Frau geht nicht hervor, ob auch der Mann freiwillig aus dem Leben geschieden ist. 70 000 DM unterschlagen Das Ermittlungsverfahren gegen den In- Spektor eines Mannheimer Schiffahrtsunter- nehmens wurde abgeschlossen. In einer Vertrauensstellung hatte der Inspektor mit betrügerischen Manipulationen 70 000 Mark zum Nachteil seiner Firma in seine eigene Tasche fließen lassen. Tot im Keller aufgefunden Ein 20jähriger Mann wurde am Nachmit- tag ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Vater hatte ihn tot im Keller eines Hauses in Mannbeim-Feudenheim gefunden. Die Poli- zei schließt nach den bis jetzt bekannten Achtzig Uhren kosteten zwei Jahre Gefängnis Er war Feuer und Flamme, aber auch ihm schlug die genaue Zeit Klein, blond und selbstbewußt setzte sich der junge Mann von 23 Jahren auf die An- Kklagebank des Schöffengerichts. Er drückte Sie nicht das erstemal, denn seine Vorstrafen liste zeigte, daß er schon öfters in seinem jungen Leben über fremdes Eigentum ge- stolpert war, Und daß dies zum letztenmal in der Nacht zum 2. Juni 1953 passierte, verdankt er wahrscheinlich nur der Tat- sache, daß er seit dieser Zeit ununterbro- chen in Haft sitzt. Teils wegen einer ver- Wirkten Strafaussetzung auf Bewährung, teils wegen eines neuen Diebstahls und teils Wegen des großangelegten Uhrenraubes, den er damals begangen hatte und der erst jetzt verhandelt wurde. Der junge Hilfsarbeiter fuhr damals mit Schwager und Fahrrad von Ludwigshafen nach Neckarau. Man wollte etwas erleben, und man erlebte auch etwas. Als nämlich bei der tiefsinnigen Betrachtung eines Uhrenschaufensters der verhängnisvolle Satz: „Wenn wir davon ein paar hätten, wären Wir aus den Schulden raus“ fiel, war der junge Mann nach seinen eigenen Worten „Sofort Feuer und Flamme“. Frank und frei berichtete er, wie er das Schutzgitter vor dem Geschäft aufgebrochen, die Holzleisten entfernt und dann eingestie- gen sei. Der vorläufige Erfolg des Fischzugs War dann auch einmalig: 30 Damenarmband- uhren, 25 Herrenuhren, acht Ringe und wei- tere 25 reparaturbedürftige Uhren im Ge- samtwert von über 3000 Mark fielen dem Wackeren Einbrecher, dessen Schwager als Wohin gehen wir? Donnerstag, 12. August: Alhambra 11 Uhr: „Kongon— Flammende Wildnis“. Wie wird das Wetter? ; F: dlich —5ð8 Freundlicher 5 5 Vorhersage bis Mittwoch: Wech- selnd, im ganzen abnehmende Bewölkung. Im wesentlichen trocken. Wieder wärmer. Tages- temperaturen auf 25 Grad an- steigend. Abflauende Winde. Pegelstand des Rheins am 11. August: Maxau 442(14), Mannheim 375(c), Worms 193(0), Caub 188(). Pegelstand des Neckars am 11. August: Plo- chingen 113(2), Gundelsheim 163(*), Mann- heim 280(—1). verdächtiger Mittäter die Aussage verwei- gerte, in die Hände. Der Uhrmacher aber verlebte einige schlaflose Nächte. Die„genaue Zeit“, die er ja nun im Vebermaß hatte, schlug allerdings dem jungen Manne gar bald. Erstens nahm seine holde Schwester die geklauten und schwä- gerlich geteilten Chronometer an sich und Verkaufte sie mit findigem Geschäftssinn, und zweitens bekam auch die Polizei Wind von der Sache. Und dieser Wind wehte ihn Wieder zurück in die Zelle, von wannen er vor nicht allzu lamger Zeit gekommen war Der Psychiater bescheinigte ihm eine schwere erbliche Belastung und eine erheb- lich verminderte Zurechnungsfähigkeit zur Zeit der Tat, erwahnte aber, nicht ohne große Freude in der Stimme, daß vieles mit dem Angeklagten während der Haft wesentlich besser geworden sei, auch die Ehrlichkeit, auch die Lust an der Arbeit und auch die Sittliche Reife. Was dieses Gutachten gut geachtet hatte, ergänzte die Geständnisfreudigkeit des An- geklagen: Das Gericht gab ihm trotz der Schwere seiner Tat zusammen mit einer noch zu verbüßenden anderen Strafe nur zwei Jahre Gefängnis, die er sofort annahm. lex tion ist augenblicklich in der Schwebe, da eine endgültige Entscheidung des Bundes- fmanzministers aus den erwähnten Grün- den vorerst noch nicht zu erwarten ist, not- wendigerweise aber erfolgen muß, sobald der badisch- württembergische Landtag in nächster Zeit einen Antrag auf Ueberlas- sung der Neuostheim-Kaserne stellt. Und dieser Antrag wird gestellt werden, im Interesse der geplanten Verlegung von Be- reitschaftspolizei oder Polizeischule nach Mannheim. Die Schwierigkeit des momentan reich- lich unübersichtlichen Problems scheint im durchaus noch nicht entschiedenen„Kon- Kurrenzkampf“ zwischen Bundes- und Lan- desbehörden um das Objekt an der Secken- heimer Landstraße zu liegen. Abgesehen von der größeren Autorität des Bundes (Falls er sich für die Kaserne entschließt, deren Umbau unter Umständen teurer käme als ein Neubau), liegt das Land Baden- Württemberg insofern an der Spitze, als es der Stadt Mannheim aus Wohnungs- bau-Sondermitteln den Betrag von 500 000 DM zur Verfügung gestellt hat, um die jetzigen Bewohner der Neuostheim-Kaserne anderweitig unterzubringen. Es würde sich um 76 Wohneinheiten handeln, von denen 55 bereits im Bau sind und bis zum 15. Dezember dieses Jahres bezugsfertig sein sollen. Der Ausbau des gesamten Wohnbau- programms an der Rheinweider- und Pump- Werkstraße stellt sich ungefähr auf 800 000 Mark. Ob die Bewohner der früher einmal als „Neuostheim-Siedlung“ in Aussicht genom- menen LN- Kaserne ihre Wohnungen ver- lassen müssen, läßt sich heute nicht mit Bestimmtheit sagen. Was sich aber sagen läßt, ist die Tatsache, daß auch Mannheimer Bürger im Interesse einer vom einzelnen nicht aufzuhaltenden Entwicklung notfalls Opfer werden bringen müssen, um der weit über die Stadtgrenzen hinausgehenden poli- tischen Gesamtsituation Rechnung zu tra- gen; und andererseits sollte die Stadtver- Waltung, vom gleichen Gesichtspunkt aus, Sorge für einen entsprechenden Ersatz der möglichen Umzugskosten und eventuell höheren Mietpreise tragen. HhwWẽ b begann. Hoch“ dramatisches Geschehen vermitteln diese beiden Perspektiven vom 11 Mannheimer Marktplatz: In luftiger Höhe spielte sich des Schauerdrumds letter Axt ab, das allzu ausgefallen mondän und prunkvoll Naturlich wurden die Schuldigen nicht„gehängt“, sondern lediglich die vier Laternen, die man dem armen Marktplatz meuchlerisch ins altehrwürdige Herz gestoßen natte. Wie wenig Beifall das„Stüchchen“ bei den Mannhkeimern fand, läßt das„Barterre“ erkennen, das die Zuschauer unter Zurücllassung von Stullenpapier und Programmheſten Nuchtartig geräumt zu haben scheinen. es/ Fotos: Steiger- Jacob Fast jeder achte Mannheimer hat einen Vogel Mannheim ist Dorado der Tierliebe: 8000 Hunde und 30 000 Kanarienvögel Wer nicht selbst Tierzucht und- pflege aus Liebhaberei betreibt, hat wohl kaum eine Ahnung, wieviel krabbelnde, kriechende, Fliegende und schwimmende„Mannheimer“ es neben den rund 273 000 menschlichen Ein- Wohnern in unserer Stadt gibt. So werden die wenigsten wissen, daß sich ein tierlieben- der Privatmann, von Berufs wegen im Steuer- kach tätig, in seinen vier Wänden eine junge Pythonschlange hält, daß sich einige andere Zeitgenossen aus purer Liebhaberei in ihrer Freizeit mit der Aufzucht von Brillenkai- Chronik der großen Stadt Umständen, daß der junge Mann ein schnell wirkendes Gift mit Sprudel eingenommen hatte. Tatmotiv ist noch unbekannt. Der tägliche Unfall. Wieder werden allein an einem Tag 19 Verkehrsunfälle gemeldet. Zwei davon waren ernster Natur. An der Straßenkreuzung Hafen/ Rheinstraße mißg- achtete ein Lastkraftwagenfahrer das Vor- fahrtsrecht eines Personenkraftwagens. Beide Fahrer wurden leicht verletzt. Sachschaden etwa 2000 Mark. Berufstàtige Frauen sind bessere Ehefrauen Am Dienstagabend sprach Frauenleiterin Anni Pontick zu den Frauen der DAd über das Thema„Für und wider die Berufsehe!“ Sie erörterte kurz die Entwicklung und die Gründe der Frauenarbeit seit der Jahrhun- dertwende, um danach mit Bedauern fest- zustellen, daß nur wenige Frauen auf ge- hobenerem Posten(besonders im Parlament und den Landtagen) tätig seien. Immer noch Würden typisch weibliche Interessen von Männern wahrgenommen. In der sich dem Kurzreferat anschliebenden Diskussion wurde dargestellt, daß es ein echtes„Für und Wider die Berufsehe“ gar nicht gäbe. Die berufstätige Ehefrau könne aus dem Leben unserer Tage einfach nicht gestrichen wer- den. Ihre Zahl wachse vielmehr von Tag zu Tag. Die Kernfrage müsse lauten:„Wie meistere ich die Berufsehe?“ Eine Verstän- digung der Lebenspartner, daß nicht nur die finanziellen Lasten, sondern auch die Lasten des Haushalts geteilt werden, sei dabei ein sehr wichtiger Faktor. Aufgabe des Staates sei es, genügend billige Kin- derhorte und Spielplätze zu schaffen, um der jungen, erwerbstätigen Frau die Sorge um ihre Kinder abzunehmen und es ihr zu erlauben, sich vollkommen auf ihre Ar- beit zu konzentrieren. Ein interessantes Ergebnis zeitigte eine Umfrage:„Berufstätige Ehefrau oder nicht?“. Die Mehrzahl der befragten Männer bevor- zugten die berufstätige Frau mit der Be- gründung, bei ihr größeres Verständnis zu finden. 2. Tischtennis-Gemeinschaft vor neuem Rundenbeginn Im„Kleinen Rosengarten“ trafen sich die Mitglieder der Tischtennis-Gemeinschaft Mannheimer Firmen(23 Groß- und Mittel- betriebe) in Anwesenheit neuer Freunde zu einer Aussprache über Ziel und Zweck dieser Gemeinschaft. Sie will nicht nur bei Sport und Spiel abseits des hetzenden All- tagsbetriebes Erholung bringen, sondern verfolgt auch die Absicht, Belegschaftsmit- glieder und Chefs der Firmen einander menschlich näherzubringen. Termin des Tischtennis-Rundenbeginns wird der 20. September sein. Jedem Betrieb wurde das Recht eingeräumt, einen— sonst nicht aktiven— Gastspieler einzusetzen. Auch einigte man sich auf einen zukünftigen Pokal- Austragungsmodus.— Abschließend überreichte Vorsitzender Mundorff den letz- ten Rundensiegern geschmackvolle Sieger- diplome. e Kr Maria Jeder gestorben Vor wenigen Tagen verschied mit Maria Jeder geb. Wagner eine in weiten Kreisen Mannheims ob ihrer Takkraft hochgeschätzte Mannheimerin, die Inhaberin der seit 1905 bestehenden Biergroßhandlung, im Alter von 43 Jahren. Die außerordentlich große Beteiligung an der Beisetzung legte ein be- redtes Zeugnis von ihrer Beliebtheit ab. Termine Sprechstunden der SPD. Am 12. August, 18—20 Uhr in Friedrichsfeld Lokal„Badischer Hof“, Stadtrat Deschler. Am 13. August, 18 bis 19.30 Uhr im Volkshaus Neckarau, Landtags- abgeordneter Walter Krause und Rudi Tron (Arbeiter wohlfahrt). Wir gratulieren! Gustav Gramm, Mann- heim, Zehntstraße 51, wird 70, Josef Barth, Mannheim, J I, 5, wird 75 Jahre alt. Josefine Brucker, Mhm.-Sandhofen, Caritasheim Maria Frieden, feiert den 84. Geburtstag. Hedy Sans, Inhaberin der Firma Fußpflege J. Sans, Mann- heim, N 2, 9, begeht ihr 25. Berufsjubiläum. männern, einer im vorgerückten Alter un- berechenbaren und deshalb recht gefährlichen Alligatorenart, befassen. 5 Aber davon und von den vielen vierbei- nigen und gefiederten Haustieren, die nicht aus reiner Liebhaberei gehalten werden, soll hier nicht die Rede sein. Es gibt genug zu reden von all den zahmen Hausfreunden, die zur Belebung des eintönigen Daseins in vie- len Mannheimer Haushaltungen gepflegt Werden. Etwa 8000 Hunde aller Rassen sind bei der städtischen Hundesteuerstelle gemel- det 5 Steuerfrei sind die Katzen(von denen sich nicht ermitteln läßt, wieviele es ihrer Art in Mannheim gibt), ferner die Vögel und Zierfische, ohne daß man sagen könnte, Vogelzucht und Fischhaltung seien billige Vergnügen. Zwar kommt es nicht sehr teuer, sich einen Wellensittich oder einen Kanarien- vogel zu halten, aber die fach- und sach- gerechte Zucht und Pflege gefiederter Haus- freunde ist— wie uns Max Stenger, 1. Vor- sitzender des Vereins für Schutz und Pflege eimheimischer und fremdländischer Vögel, erklärte— eine Wissenschaft für sich und kostet viel Zeit und Geld. Nach Stengers sehr vorsichtigen Schatzungen führen etwa 30 000 Kanarienvögel ihr singendes Dasein in unserer Stadt, und rund 12 000 einheimische und seltenere fremdländische Vögel werden hier von Liebhabern gezüchtet und gepflegt. Für den Tierliebhaber ist Mannheim ein „Dorado“ um mit Herrn Stenger zu sprechen. Offenbar begünstigt durch die Klima- und Luftverhältnisse ist zu früh- jahrs der Nachtigallengesang hier besonders schön. Stenger sagte, daß alljährlich seinet- Wegen viele Vogelliebhaber von weither nach Mannheim gereist kommen. Auch finde sich hier die sonst in Deutschland nur noch sehr selten vorkommende Smaragdeidechse. ks Deutsche Idealisten sollen regulieren Vortrag über Atomphysik bei den Mannheimer Junghandwerkern In der Monatsversammlung der nun etwa ein Jahr bestehenden Mannheimer Jung- handwerkerschaft sprach am Dienstag im „Kanzlereck“ Diplom-Physiker Bleienstein über„Die Bedeutung atomphysikalischer Vorgänge in Technik und Medizin“. Der Red- ner, der das eigentliche Thema erst am Schluß seiner Ausführungen am Rande berührte, vermittelte zuerst einen Einblick in die Grundbegriffe der Atomphysik aus der Laien- perspekive und ging auch die historischen Entwicklungszusammenhänge der mit Ernest Rutherford und Professor Otto Hahn begin- nenden Forschung ein. In relativ leicht verständlicher Form ver- deutlichte Bleienstein die prinzipiellen Vor- gänge bei der Gewinnung von Atomenergie, die bei einer Störung des Gleichgewichtes War das Amt für öffentliche Ordnung zu tolerant? Alt-Taxifahrer distanzierten sich von unsauberen Elementen und forderten polizeiliche Unterstützung Nicht gerade selten waren in vergangener Zeit Meldungen, die davon berichteten, daß Taxifahrer gegen Gesetze verstoßen hatten. Wir erinnern an die erst kürzlich unter der Ueberschrift„Lukratives Unternehmen“ ver- öffentlichte. Ein Taxifahrer hatte nebenbei ein Absteigequartier unterhalten und daraus erfolgreich Kapital zu schlagen gewußt. Diese sowie die vorausgegangenen Mittei- jungen wurden uns fast ausnahmslos durch den amtlichen Polizeibericht bekannt, dem es nicht anzusehen war, welcher Gruppe (ehemalige ET- und AT-Fahrer oder Auto- Zentrale E. V.) von Taxifahrern der straf- fällig gewordene angehört hatte. Dies ist die Vorgeschichte, die die 1911 gegründete Auto-Zentrale E. V. Mannheim (angeschlossen Autoruf und Taxidienst) da- zu veranlaßte, uns zu einer Aussprache zu bitten, in der man sich von Elementen di- sStanzierte, die durch ihr Verhalten ein ehr- sames Gewerbe zu diskriminieren beginnen. Als Ursache dafür, daß dies überhaupt mög- lich ist, nannte man die Toleranz, die das Amt für öffentliche Ordnung bei der Aus- legung des Personenbeförderungsgesetzes zeigte, als es darum ging, ET- und AT-Taxi- fahrer in den allgemeinen Taxidienst ein- zugliedern. Man habe dabei selbst Personen die Genehmigung zur Personenbeförderung erteilt, die tödliche Unfälle verursacht, Fah- rerflucht begangen und mit Gefängnis be- straft worden seien. Die in der Auto-Zentrale E. V. zusammen- geschlossenen 46 Fahrer, die über 53 Fahr- zeuge und 6 Standplätze in Mannheim ver- kügen(insgesamt sind 108 Kraftdroschken in Mannheim zugelassen, außerdem 32 Miet- Wagenunternehmer), wollen das Personen- beförderungsgesetz, das im Frühjahr 1955 in neuer Fassung aber ziemlich unverändert herauskommen wird, von amtlicher Seite strengstens beachtet wissen, damit diskrimi- nierende Vorfälle von vornherein unter- bunden werden. Man sei in diesem Sinne schon oft vorstellig geworden, habe aber bisher keine Antwort erhalten, so daß man nun gezwungen sei, der Polizei auf diese Weise zu sagen, daß nicht zuletzt auch ihr eigenes Prestige auf dem Spiel stehe, wenn sie nicht schärfer durchgreife. Dazu ver- Pflichte schließlich auch die seit 1949 erfolgte Gebührenerhöhung: 1949 kostete eine Ge- nehmigung zum Betrieb einer Taxe auf die Dauer von fünf Jahren 20 DM, heute kostet eine solche für zwei Jahre bereits 75 DM. Mannheim liege damit an zweiter Stelle inter Heidelberg, das 100 DM verlangt) im Bundesgebiet. Diese nicht unbedeutenden Beträge hät- ten in einem gewissen Verhältnis zur Gegen- leistung zu stehen, auf die man leider im- mer noch vergeblich warte, sagte man, ob- wohl man doch keineswegs etwas anstrebe, Was den Interessen der Polizeibehörde zu- wider laufen könnte: die Sauberkeit des Berufsstands der Taxifahrer!-es. zwischen dem positiv elektrisch geladenen Kern und der negativen Elektronenhülle frei wird.„Nach thermischen Berechnungen er- gibt sich bei der Beschießung eines Atom- Kerns mit einer anderen Neutron eine Tem- peratur von 10 Milliarden Grad Celsius“ Das entspräche dem 1000 fachen einer inneren Fixsterntemperatur. „Die Atombombe kommt aus Deutsch- land, sagte der Redner, der die Möglichkeit einer Konstruktion dieser furchtbaren Waffe schon für das Jahr 1938 andeutete, wenn Deutschland damals die erforderlichen Bo- denschätze und Forschungsmittel gehabt hätte, und Hiroshima als den„Anfang einer katastrophalen Entwicklung! bezeichnete. Schlimmer als die Brisanz wirkung der Atom- dombe sei die durch Alpha-, Beta- und Gammastrahlen ausgesandte Radioaktivität, die eine schnelle Zersetzung des menschlichen Organismus hervorrufe und den verheeren- den Unterschied zwischen technischer un atomarer Energie veranschauliche, von dem die meisten Laien überhaupt keine Vorstel- lung hätten. 5 Die Nutzbarmachung dieser Energie für friedliche Zwecke sah Bleienstein in den viel- fältigen Möglichkeiten, die Kettenreaktionen zum Antrieb von Schiffen und Wärmeöfen vorsähen(das ist nur eine Frage der Zeit) und auch auf dem Gebiet der Werkstoffprü- fung genaueste Messungen durchführen lie- Ben. In der modernen Medizin habe man be- reits einen Betastrahler entwickelt, auf des- sen Einwirkung hin bösartige Geschwülste zurückgingen. Darüber hinau hätten radio- aktive Einspritzungen wertvolle Aufschlüsse über die Funktion der einzelnen Organe gegeben. Zum Schluß wies der Redner auf die Not- wendigkeit einer internationalen Atom- Kon- trolle hin, streifte die kosmische Strahlung als mögliche Gegenwaffe gegen Atombomben und erinnerte an den deutschen wissenschaft- lichen Erfolg auf dem Gebiet der Kernphysit, deren Forschung nicht zuletzt durch deut- sche Idealisten“ reguliert werden müsse. 555 7 1 „ + K delb. Kar! Gela Sechs Ferti Größ bela Mitte abge auto körde erzie die Stört Kraf bei s wWiscl dern ten 8 parke stelle weiß Fx brach Gerh. gau. chen Uebe Als d tet h Gerh. chen bensg herat Ste Fr Schvyt order strom als in Frem sonde reisen Aus 8 einig, Holla Däne Hoch. auch den? zirkst benst nete 500 00 nahm ee r un- lichen erbei⸗ nicht n, Soll ug zu en, die n vie- NEA denen e frei N e Xtom- Tem- ius“, neren Itsch- keit Waffe wenn Bo- ehabt einer mete. tom- und ichen eren- und dem rstel- für viel- zonen eöfen zeit“ prü- 1 lie- n be- des- flste adio- lüsse gane Not- Kon- lung aben naft⸗ sik, leut hb ö — Hochschwarzwald ein. Nr. 186/ Donnerstag, 12. August 1954 DREI-LANDER-SEITE e. 2 Seite 8 UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG Gefährliche Pionierübungen Rastatt. Arbeiter einer Kiesgrube in Rastatt waren am Dienstag gezwungen, die Arbeit einzustellen, um vor Minensplittern Deckung zu suchen, als französische Pio- niere bei Uebungen unmittelbar neben ihrer Arbeitsstelle einige schwere Ladungen ent- zündeten. Ein Bagger wurde von Splittern getroffen. Die mit Reparaturen am Bagger beschäftigten Arbeiter warfen sich hinter dem Fahrzeug zu Boden. Sie erklärten nach dem Zwischenfall, daß ihre Arbeitsstelle schon seit Wochen durch Splitter von Minen. sprengungen am Rande der Kiesgrube ge- fährdet sei. Auch von einem benachbarten Maschinengewehrstand seien wiederholt Querschläger in der Kiesgrube eingeschla- gen. Kaninchenseuche im Kreis Rastatt Rastatt. Die aus Südfrankreich ins Elsaß und in den Kreis Kehl eingeschleppte Ka- ninchenseuche hat jetzt auch auf den Kreis Rastatt übergegriffen. Ein Großteil des Ka- ninchenbestandes der Gemeinde Plittersdorf mußte Anfang dieser Woche notgeschlachtet werden. In den auf der Westseite des Rheins Plittersdorf gegenüberliegenden Ortschaften des Elsaß, besonders in Felz, wurde fast der gesamte Kaninchenbestand durch die Seuche vernichtet. Man nimmt an, daß die Seuche von den zahlreichen Grenzgängern in den Kreis Rastatt eingeschleppt worden ist. Erster„Autosilo“ in Karlsruhe Karlsruhe. Nach dem Entwurf eines Hei- delberger Professors wird gegenwärtig in Karlsruhe auf einem über 2000 qm großen Gelände der erste„Autosilo“ errichtet. Das sechsgeschossige Gebäude wird nach seiner Fertigstellung 120 Personenwagen aller Größen aufnehmen können. Die Baukosten belaufen sich auf rund 900 000 Mark. In der Mitte des Autosilos wird ein Aufzug die abgestellten Wagen ohne menschliche Hilfe automatisch in die freien Einzelboxen be- fördern. Mit Höflichkeit gehts auch Vaihingen(Enz). Daß es in der Verkehrs- erziehung auch mit Höflichkeit geht, zeigt die Verkehrspolizei in Vaihingen(Enz). Stört auf dem Vaihinger Marktplatz ein Kraftfahrer die Parkordnung, so findet er bei seiner Rückkehr hinter dem Scheiben- wischer nicht etwa einen Strafbescheid, son- dern einen Zettel mit der Aufschrift:„Soll- ten Sie wieder einmal auf dem Marktplatz parken, so bitten wir Sie höflich, beim Ab- stellen Ihres Wagens die vorgezeichneten weißen Linien zu beachten.“ Evangelische Akademie bleibt Herrenalb. Die Evangelische Akademie Baden werde von Herrenalb nach Heidelberg übersiedeln und in Neuenheim untergebracht werden, beruht auf einer Verwechslung. Die Evangelische Akademie Baden bleibt nach Wie vor in Herrenalb, wo sie im vorigen Jahr durch den Umbau der„Charlottenruhe“ ein neues Heim erhalten hat. epd Mutige Rettungstat Freiburg. Eine mutige Rettungstat voll- brachte der acht Jahre alte Volksschüler Gerhard Stehlin aus Miederhausen im Breis- gau. Beim Baden war ein fünfjähriges Mäd- chen von einem zwölfjährigen Jungen aus Uebermut in einen Bach gestoßen worden. Als der Schuldige merkte, was er angerich- tet hatte, rannte er davon. Nur der kleine Gerhard sprang kurzentschlossen dem Mäd- chen nach und holte es unter eigener Le- bensgefahr aus dem stark fließenden Wasser heraus. Starker Schwarz wald- Reiseverkehr Freiburg. In den Kurorten des Hoch- SchwWãFarzwaldes herrscht zur Zeit ein außer- ordentlich starker Reiseverkehr. Der Zu- strom der Ferienreisenden ist weit größer als im Vorjahr. Die rund 12 000 verfügbaren Fremdenbetten sind fast ständig belegt. Be- sonders zugenommen hat der Ausländer- reiseverkehr. Neben vielen Einzelreisenden aus allen europäischen Ländern treffen seit einigen Wochen größere Reisegruppen aus Holland, Frankreich, Belgien, der Schweiz, Dänemark und England in Freiburg und im Monatlich kommt auch eine größere Gruppe mit Ferienreisen- den aus Kalifornien nach Freiburg. Die Be- Arkssparkasse Neustadt, die mit ihren Ne- benstellen 27 Gemeinden umfaßt, verzeich- nete in diesen Tagen die Summe von über 500 000 Mark als Gegenwert für verein- nahmte Devisen. Die Zukunft fährt elektrisch Bundesbahn will 6 000 Kilometer elektrifizieren/ Wirtschaftlicher und schneller als Dampfzüge Die elektrische Eisenbahn feiert in die- sem Jahr ihren 75. Geburtstag. 1879 hat Wer- ner v. Siemens auf der Berliner Gewerbe- Ausstellung die erste elektrisch betriebene Bahn der Welt vorgeführt. Frankfurt. Der Anfang war— wenn wir an die bequemen, schnellen Züge unserer Tage denken— recht bescheiden: eine kleine Lokomotive, drei PS stark, zog mit einer Geschwindigkeit von sieben Kilometer in der Stunde drei Wägelchen hinter sich her, in denen ganze achtzehn Menschen Platz hatten. Immerhin, der Anfang war gemacht. Man erkannte sehr schnell, dag Siemens eine revolutionierende Erfindung gelungen War. Der Siegeszug der elektrischen Bahnen begann, die gemütliche Zeit der pferdegezo- genen Straßenbahn war bald vorbei und der Dampfzug bekam sehr schnell eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz. Die Reisezeiten wurden kürzer und mit der Elektrifizierung wandelten die Städte ihr Gesicht. Schon um die Jahrhundertwende hatte sich die Umstellung auf die elektrische Stra- Benbahn so gut bewährt, daß man keine Be- denken mehr trug, sie auch für die Eisen- bahn nutzbar zu machen. Bis zum ersten Weltkrieg waren teilweise die Hamburger Vorortbahn und die Berliner Stadtbahn, ein- zelne Strecken in Mitteldeutschland und Schlesien, in Bayern und im Südzipfel des Schwarzwaldes bei Basel elektrifiziert. Schon 1925 aber war das Netz auf 700 Kilometer angewachsen, 1943 auf 2776 Kilometer. Der Plan, Berlin mit den elektrischen Strecken in Süddeutschland zu verbinden, konnte nicht Wohl bekomm's beim Speckvesper „Schwarzwälder Kirsch“ erobert sich die Welt/ Mit 50 Prozent ist er richtig Freiburg. Nicht nur die landschaftliche Schönheit und die Gastlichkeit seiner Be- wohner haben den Schwarzwald in aller Welt berühmt gemacht, hinzu kam— der Schwarzwälder Kirsch, jener kristallklare Edelbranntwein, der unter den geistigen Ge- tränken von weltweitem Klang einen füh- renden Platz innehat. Die Vierkant-Flasche mit dem Schwarzwälder Trachtenmaidli oder dem Schwarzwälder Bauernhaus als Etikett ist diesseits und jenseits des Ozeans be- kannt. Das„Chriesiwasser“, wie es die Ein- heimischen in ihrer alemannischen Mundart nennen, wird wieder in fast alle europäi- schen Länder, nach Nord- und Südamerika, nach dem Vorderen Orient und selbst nach Südafrika und Australien exportiert. Das Brennen des Kirschwassers ist im Schwarzwald eine alte Tradition der Bauern, die lange geübt wurde, bevor der„Kirsch“ auf die internationalen Getränkekarten ein- rückte. Von 42 000 Kleinbrennern im Bundes- gebiet leben allein 26 000 im südbadischen Schwarzwald und am Oberrhein. Meist brennen sie Zwetschgenwasser oder Kirsch. Bevorzugt beim Brennen werden die klei- nen Kirschen mit wenig Fleisch und einem großen Kern, die im Schwarzwald bis zu Höhen von tausend Meter Sedeihen. Fast jeder Bauer hat sein eigenes Brennrezept, das in seinem Haus seit Generationen be- folgt und wie ein Geheimnis gehütet wird. Es gibt weiche, milde und scharfe Kirsch- Wasser und einen„Kirsch“ mit ausgesproche- nem Steinaroma. Man möchte einen Giraf- fenhals haben, sagte einmal ein Kenner, um ihn recht genießen zu können. Ein guter Kirsch soll 45 bis 50 Prozent Alkohol ent- halten. Weniger Grade machen ihn trüb. Inzwischen hat sich eine leistungsfähige Industrie für Edelbranntwein angesiedelt, die den Schwarzwälder Kirsch in der Welt berühmt gemacht hat. Einige dieser moder- nen Brennereien verarbeiten jährlich 5000 bis 10 000 Zentner Kirschen. Im Schwarzwald kann man sich den „Kirsch“ nicht ohne Speckvesper denken. Am FHolztisch im„Herrgottswinkel“ in der heimeligen Bauernstube sitzen der Bauer und sein Gast. Auf Holzbrettchen schneiden sie sich von einer Seite rauchgeschwärzten Schwarzwälder Speckes dünne Scheiben herunter. Hausgebackenes Brot, von einem riesengroßen runden Laib geschnitten, gibt es dazu. Daneben stehen zwei Gläschen und ein kleiner Krug mit altem Kirsch, der zwi- schen den Speckbissen geschlürft wird. Er mundet köstlich dazu, außerdem macht er den Speck leichter verdaulich. Den wohlig wärmenden Brand des Kirsches spürt man von der Zunge über die Kehle buchstäblich bis in die Eingeweide. Täglich unzählige Male beim„z Znüni“ oder„z'Vieri“ kann man in den Höfen und Gasthäusern diesem „Stilleben“ begegnen. W. Fr. mehr verwirklicht werden. Immerhin wurde noch der Anschluß bis in den Raum Leipzig erreicht. Der zweite Weltkrieg brachte einen schweren Rückschlag. Das schlesische Netz Sing mit allem Zubehör verloren, die Ein- richtungen in der Sowjetzone wurden für Reparationslieferungen abgebaut. Der Fahr- zeugpark schrumpfte auf die Hälfte zusam- men, das verbliebene süddeutsche Netz war noch 1 500 Kilometer lang. Die Bundesbahn nahm im Mai 1950 die Verbindung Nürnberg- Regensburg als erste neu elektrifizierte Strecke nach dem Kriege in Betrieb. Die Linien Nürnberg Würzburg und Stuttgart Mannheim sind im Bau. In Südbaden und im Ruhrgebiet sind die Vor- arbeiten eingeleitet, andere Strecken sollen folgen. Schon seit 1950 liegt in der Haupt- verwaltung der Bundesbahn ein Gesamtplan bereit, der ein zukünftiges elektrisches Streckennetz von 6 000 Kilometer vorsieht. Auf ihm soll der wichtigste und größte Teil des Verkehrs der Bundesbahn abgewickelt werden. Der Schwerpunkt des Programms liegt in Nordrhein- Westfalen, wo von Münster und Hamm bis nach Köln und Aachen alle wich- tigen Strecken elektrisch betrieben werden Sollen. Die beiden Pcheinstrecken von Köln nach Frankfurt, die Verbindungen Frank- furt Basel und Frankfurt Wetzlar—Siegen Ruhrgebiet sind ebenfalls geplant. Außer- dem wird die im Bau befindliche Strecke Nürnberg- Aschaffenburg bis Frankfurt und von Gemünden aus über Fulda nach Göttin- gen verlängert. Die Moseltalbahn Koblenz Trier ist in dem weitreichenden Programm ebenso einbegriffen wie die Verbindung Frankfurt Fulda, der Ausbau des Hambur- ger S-Bahn-Betriebes und der Donaustrecke Regensburg Passau. Die Zeit, da man vom Ruhrgebiet bis nach Wien oder weit nach Italien hinein elektrisch fahren kann, ist nicht mehr allzu ferm. Die finanzielle Not- lage der Bundesbahn bedingt, daß das 6000 Kilometer- Programm nur schrittweise und mit Unterstützung der Länder und des Bun- des in die Tat umgesetzt werden kann. Letzte Vorarbeiten zum SDR-Fernsehstart Die Probesendungen werden am 24. August beginnen Stuttgart. Der Süddeutsche Rundfunk wird am 24. August mit Fernsehprobesendungen beginnen. Voraussetzung dafür ist die Inbe- triebnahme des neuen provisorischen Fern- sehstudios in der Halle vier des Stuttgarter Ausstellungsgeländes auf dem Killesberg, das baulich fertiggestellt worden ist. Am 5. November wird der SDR dann seine erste Abendsendung zum deutschen Fernsehpro- gramm beisteuern. Nach kurzer Ansprache des Intendanten Dr. Fritz Eberhard soll ein Streifzug durch den Sendebereich des SDR folgen. Ein Fernsehspiel wird die Uebertra- gung beschliegen. Von diesem Zeitpunkt an Wird der SDR ständig seinen Anteil am deutschen Fernsehprogramm erfüllen. Da mit der Fertigstellung des großen Fernsehturms auf dem Hohen Bopser erst bis zum Frühjahr 1955 zu rechnen ist, hat sich die Intendanz entschlossen, einen Inte- rimssender in Betrieb zu nehmen, der Stutt- gart und die weitere Umgebung mit dem Fernsehprogramm versorgen wird. Aus der Hessischen Nachbarschaft Bestechungsprozeß vertagt Bensheim. Der Bestechungsprozeß gegen den früheren Leiter des Amtes für Wieder- aufbau bei der Stadt Bensheim wurde von der Darmstädter Strafkammer vertagt. Nach dem Antrag der Verteidigung soll zunächst ein medizinisches Gutachten über Ramm ein- geholt werden. Die Strafkammer hat diesem Antrag nach Eintritt in die Verhandlung zu- gestimmt und den Prozeß bis auf weiteres vertagt. Jugendlicher Räuberchef verhaftet Darmstadt. Der seit Wochen im Bundes- gebiet gesuchte vorbestrafte 23jährige Willi Hauf aus Rüsselsheim, konnte nach Mittei- lung der Landeskriminalinspektion Darm- stadt jetzt in Crailsheim bei Stuttgart von der Polizei verhaftet werden, als er einen gestohlenen Personenwagen verkaufen wollte. Auf das Konto des Verbrechers kommen bis- her über 50 Autoberaubungen und Dieb- stähle im Rhein-Main-Gebiet, außerdem die Ueberfälle auf die Tankstellen in Dieburg und Schweinfurt, die im Juni begangen wur- den, sowie der Ueberfall auf den Bahnhof Niederhausen bei Landshut. Seine jugend- lichen Komplicen hatten sich nach dem ge- scheiterten Ueberfall auf dem bayerischen Bahnhof bereits Ende Juni von ihm getrennt und sich der Polizei gestellt. Hauf wird sich vor einer Darmstädter Strafkammer zu ver- antworten haben, Ratten aus Zentralamerika Frankfurt. Von einer zweijährigen Expe- dition ist Dr. Heinz Felten vom Senckenberg Museum in Frankfurt jetzt aus Zentral- amerika zurückgekehrt. Er brachte ungefähr 2500 präparierte Tiere mit— vornehmlich Mäuse, Ratten und Fledermäuse, aber auch Vögel zum Beispiel Papageien und Wellen- sittiche. Die Ausbeute dieser Forschung in El Salvador soll zum großen Teil der Samm- lung des Senckenberg-Museums eingegliedert Werden. Güterzug rammte Personenwagen Wiesbaden. Von einem nachfolgenden Kraftwagen wurde an einem Bahnübergang inn Wiesbaden- Schierstein in der Nacht zum Dienstag ein haltender Personenkraftwagen durch die Bahnschranke auf die Gleise ge- steht in dem dringenden Albert Heß Verdacht, seinen 20jähri- gen Stiefsohn Helmut vor einer Wocke in Neu- Isenburg mit einem Beil erschlagen zu haben. Das Foto zeigt Hess auf dem Wege zum Haft- richter. dpa- Bild drückt. Der Weichenwärter und der Fahrer des auf die Schienen geratenen Fahrzeugs versuchten vergeblich das Auto vom Bahn- körper zurückzuschieben, konnten sich jedoch vor einem herennahenden Güterzug noch in Sicherheit bringen. Auch die Beifahrerin sprang in letzter Sekunde vor dem Zug aus dem Wagen. Die Lokomotive drückte das Auto und den verbogenen Schrankenbaum zur Seite. Der Fahrer des zweiten Personen- Wagens, der auf der regennassen Straße ins Schleudern gekommen War, stand nach An- gaben der Polizei offensichtlich unter Alko- holeinfluß. 3000 Fische in der Brunnenkolonnade Wiesbaden. 3000 Zier- und Zuchtfische aus fünf Erdteilen sind bis zum 25. August in der Wiesbadener Brunnenkolonnade ausgestellt. Bei der Eröffnung der Ausstellung wWar auch Professor Lutz Heck zugegen. Der Handel mit Zier- und Zuchtfischen bringt der Bun- desrepublik jährlich 22 Millionen D-Mark Devisen ein. Kinder gerieten in Marderfalle Winkel. Von herzzerreißenden Hilferufen alarmiert, fand ein Winkeler Gartenbesitzer in dem Graben eines Feldweges vor den letzten Häusern der Gemeinde zwei Kinder, deren Hände in eine Marderfalle geraten Waren, Ein neunjähriges und ein dreijähri- ges Mädchen waren an dem nahen Hausweg vorbeigekommen, als die jüngere ein Hüh- nerei im Graben des Feldweges blinken sah. Als sie hinzueilte und das Ei, das als Köder Ausgelegt war, zu fassen suchte, klappte das gut getarnte Mardereisen zu. Die Schwester, welche sofort helfen wollte, vermochte das Eisen nur wenig zu öffnen und geriet, als sie dabei die Kräfte verließen, selbst mit einer Hand zwischen die Zähne des Eisens. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Rheinbrücken-Montage beginnt Ludwigshafen. Die Bundesbahn teilte mit, daß in etwa drei bis vier Wochen mit der Montage für die zweigleisige Eisenbahn- brücke über den Rhein zwischen Mannheim und Ludwigshafen begonnen werde. Der Bau werde etwa fünf Millionen Mark kosten. Da noch verschiedene Teile der kriegszerstör ten Eisenbahnbrücke beim Wiederaufpau ver- wendet werden können, werden etwa 600 Tonnen Brückenstahl eingespart. Die Brücke Wird etwa 260 Meter lang und 10 Meter breit. Die Bundesbahn versicherte, daß die neue Brücke Anfang des nächsten Jahres in Dienst gestellt werde. Politische Prozesse in Frankenthal Frankenthal. Eine Serie von politischen Prozessen wird schon in Kürze vor dem Landgericht Frankenthal anlaufen, da die politischen Verfahren nicht unter das Am- nestie-Gesetz fallen. In 18 Verfahren sind Mitglieder der Kommunistischen Partei und kommunistische Funktionàre aus Zweibrük- ken, Pirmasens, Germersheim, Landau, Lud wigshafen und Frankenthal wegen Staats- gefährdung und Vorbereitung zur Staats- gefährdung angeklagt. Außerdem werden die Kommunisten beschuldigt, namhafte Persön- lichkeiten der Bundesrepublik verleumdet und illegal kommunistisches Propaganda- material aus der Sowjetzone eingeführt zu haben. Anderen wird vorgeworfen, Vereini- gungen zur Beseitigung der verfassungs- mäßigen Ordnung in der Bundesrepublik ge- rördert zu haben. Rösch-Mörder noch nicht gefunden Mainz. Die Suche nach dem Mörder des am 20. Juli in Mainz erwürgten 43jährigen Verkäufers Friedrich Rösch ist bisher ergeb- nislos gewesen. Die Aufforderungen der Polizei an die Bevölkerung zur Unterstüt- zung der Fahndungsmaßnahmen hat zwar eine Reihe von Hinweisen gebracht, die je- doch in keinem Fall zu einem greifbaren Er- gebnis führten. Von der Mordkommission der Maimer Kriminalpolizei wurden Ermitt- ungsmaßnahmen auf weite Teile des Bun- desgebietes ausgedehnt, jedoch konnten alle bisher festgenommenen Personen ein Alibi erbringen. Die Fahndungen werden vor allem dadurch erschwert, daß der Polizei nähere Anhaltspunkte fehlen und keine Kenntnisse über das Motiv der Tat vorhanden sind. Es bleibt bei Konzessionsentzug Koblenz. Eine für das Gaststättengewerbe wichtige Entscheidung wurde jetzt vom Koblenzer Stadtrechtsausschuß gefällt, der den Einspruch der Inhaberin einer Gast- wirtschaft in Koblenz gegen den Entzug ihrer Schankkonzession durch die Gewerbe- polizei zurückwies. Die Frau, die zusammen mit ihrem geschiedenen Mann die Konzes- sion innehatte, war im vergangenen Jahr wegen Verstoßes gegen das Steuer- und Lebensmittelgesetz von einem Schöffen gericht zu einer Gefängnisstrafe rechtskräf- tig verurteilt worden. Das Gericht hatte sie für schuldig befunden, in ihrer Gaststätte schlechtes Fleisch verabreicht und minder- wertigen Wein als guten ausgeschenkt zu haben. Daraufhin war ihr Anfang Juli die- ses Jahres die Schankerlaubnis entzogen Worden. Der Anwalt der Gastwirtin hatte den Einspruch vor dem Stadtrechtsausschuß damit begründet, es sei einer Behörde nicht erlaubt, sich auf ein Urteil einer anderer Behörde zu stützen, ohne selbst zu prüfen, was diese andere Behörde festgestellt habe. Die Frau sei seit Zwanzig Jahren im Ge- werbe tätig, und nur reine Zufälle hätten zu ihrem Vergehen geführt. Selbst im Ge- richtsurteil sei festgestellt worden, daß die Frau nicht generell unzuverlässig sei. Neue Austauschgruppen erwartet Trier. Innerhalb des Austausches Zwi- schen Rheinland-Pfalz und Burgund werden in den nächsten Wochen weitere burgundi- sche Gruppen in Rheinland-Pfalz erwartet. Ende August wird eine Trachtengruppe ein- treffen, die nach einer Reise durch Rhein- land-Pfalz am 21. August an der Wittlicher „Säubrennerkirmes“ teilnehmen soll, Ihr Wird eine weitere Trachtengruppe folgen. Außerdem werden im September burgun- dische Bürgermeister erwartet, die verschie- dene Orte in Rheinland-Pfalz besuchen wol len. eee Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 12, August 16.30 Kinderstunde 17.00 Fern gesteckt— zu Haus genäht 20.00 Das Gästebuch(Eine Vorschau auf die Radweltmeisterschaften 1954 Ein lustiges Schul-Quiz Blick auf das Buch . und abends im Strand- Cafe 20.25 21.00 21.15 FEN N FüggEN FOR Dada LE Usw. NUN EE ON GEAUSsEAETSR OSS E VIV undes pA L ZusAteuchetz EEA Old ir Nac FUTTE RUN uch obER O88 IAT jedes auf seine Art— sympathischer? Sollten Sie es auch in puncto Haus- arbeit mit einem Spezialisten halten, dann- machen Sie es so wie ich: mũt so einem märchenhaften Haustier? Oder ist Ihnen eine Kuh, ein Huhn, ein Hund * Was kaun eine Hennenhundkuh? Sie gibt Milch, legt Bier und bellt. Wie wäre es Ganz speziell für zarte Gewebe wurde Fewa geschaffen. Wie ein echter Spezialist leistet es daher bei der Pflege von Wolle, Ich halte es mit Fewo schnell, preiswert— und zuverlässig. Sanſtes Durchdruckłen im handiuarmen Fei-· Bad bringt den hochaltiven Fetua· Schaum an die zarte · en Fatern; Et ceinitt, frimht dis Farben deut. lich auf und gibi der Fater neue Lebens ſulla Seide, Nylon und Perlon wirklich vollkommene Arbeit F 7a b . . rere n— Seite 8 MORGEN Donnerstag, 12. August 1954/ Nr. 186 —— Ar 186 f ir pfl 5 WI Einzelheiten über die durchweg auch hin-.— r pflanzen neue Erdbeer-Anlagen de ee U eee, artenkunt im august 8 5 i g. 5 8 vollen Neuzüchtungen müssen den Garten- ff 0 Neuzüchtungen von ungeahnter Ertragsfähigkeit lösen altbewährte Sorten ab kreund nicht ohne weiteres Uberzeugen. 5 e f 8 . Wenn im August„%) 3. Wir haben jedoch als Wertmesser die Sendezeit: Jeden Freitag 12.45—13.00 Uhr z um tokkeln geerntet, die späten Erbsen gepflückt züglichen W dann sie ihrer vor- Nun aber kommt als wahrscheinlim Vergleichszahlen einer amlichen Ertrags- 13. 8.: Neue Gartenbücher als wichtige Be.(1 und hoffentlich auch die bestehenden Erd- schränkt empfehlen Beld. e Wau nde een en eee e 1— 3 beerbeete ordnungsgemäß entrankt und ge- tenschutz Regina“ 9 3 Sor- wart in diesem Herbst eine Senga-Sorte, und können damit hinsichtlich der Frucht- 20.8: Gies wranseproblemé eisen 3 sind, pflegt der Gartenfreund sich mit chen B 1— mit Gütezei- die nach einwandfreien Prüfungen alles bis- barkeit der genannten Sorten Schlagend alles 27.8. Der Gemüsegarten verlangt imme verschre 80 Frage zu beschäftigen, ob er zur jähr- 8 e her dagewesene zu übertreffen scheint. Es gas beweisen was einteltend über ate gut- 0h 95 ichen Neu-Anlage von Kulturen außer sei- Unter den neueren Züchtungen der letzten ist die müttelfrühe„Senga Sengana“, källigen Fortschritte der Erdbeer-Neuzuch- Aus dem Landfunk-P den Fes nen selbstgezogenen Erdbeer-Setzlingen noeh Jehre hält die mittelfrühs Hochzucht-Sorte dis Sbsdverftandtch wie ue eue ce tungen gesast wurde. Die nachste hend 88, 1 13 00% ee weiteres Pflanzenmaterial bestellen soll.„Georg Soltwedel“ ihren Ruf, bei sehr be- schwister und alle anderen Neu-Züchfungen nannten Zahlen sind der Kilogramm Ertrag Sende selten marletgee 0 de e Schon allein der Gesichtspunkt, daß boden- scheidenen Boden-Ansprüchen, guter Winter- letzterer Zeit als Hochzucht unter Sorten- einer unter gleichen Boden- und Klimabe-„ sonmtage 8.00—5.80 Uhr den. trernde Sorten für die Auffrischung der Be- testiskeit und verhältnismäßig hohen Erträ- Leine steht.»Senga Sengana“ hat bei einer aingungen vorgenommenen Versuchepflan- ſiene Sennen e 7708 Aände immer von Wert sind, sollte ihn zu gen Früchte zu bringen, deren reizvolles Zuatlichen Ertragsprüfung alle Sorten um ein zung von je 4& 48 Pflanzen. Die Reihe, bei liche Sendungen bungen 3 Sründlichen Prüfung der jetzt vom Aussehen Gehr groß, länglich-spitz oder eee überklüselt. Sle ist bel ausge- der wir bereits eine Auswahl der speziell für Achtung! Pfandbr Fachhandel und von den großen Beerenobst- breit, dunkellackrot) und hervorragender glächenen Ansprüchen völlig winterfest, die den Haus- und Kleingarten anbauwürdigsten 5 g Schiffsp Züchtereien gemachten Angebote veranlas- Geschmack ihr noch auf lange Sicht die un Laub versteckten kleinen Blüten sind alten und neuen Sorten getroffen haben, Jeden Mittwoch und Samstag 12.45 Unr: 50 Mar! den Sind doch bereits in den letzten Jahren Freundschaft aller Erdbeeranbauer Sichern 5 spätkrostgefährdet, das Laub ist ro- sieht so aus:„Warnruf des Pflanzen- gegeben Aisentlich au jeder„Erdbeer-Saison“ einige gürkten. Bie in Gen ietgben Jahren zu hohern Part undd zei Nidentanetus gesen nem: b ühsorten: sehutzdtenstes“ n Neuzüchtungen aufgetaucht, Ansehen gekommenen Senga-Sorten haben tau, Erdbeermilbe, Blattfleckenkrankheit.„Macherauchs Frühernte“ 36 ee VCC 16 jedoch in mancher Hinsicht bereits Über- Bei den Spätsorten machen die soge-„Regina“ 38 Südwestfunk/ Landesstudio Rheinland-Pian bungen teils Scl it vie g 5 klügelt, obwohl nicht alles, was den Namen 11er aatkn Thiele-Neuheiten von sich reden.„Sieger“ s schon seit vielen Jahrzehnten belieb- Senga trägt, den hochgespe Hier sind es die von„Georg Solt 40 2 150 Aus dem Baueratun ef raren due ten und bewährten Kollektionen dar- Des tust, den hoe gespannten Erwartun- 5, 1 6 Soltwedel“ ab-„Königin Luise“ 10(0 Sendezeiten: r stellten. gen entspricht. 5 d(8b Gerten aua ktar»Seuss. 075 5 55 1 44 W drei Die f i 5 Meymun d“(spät, etwa 10 Tage nach„Re- 55 8 sonntags 00 12.15 Uhr 5 Ich erinnere mich noch genau der Zeiten Wir nennen als besonders geeignet und Sina“; Früchte mittelgr angend Gun Mättelfrühe e 1 1 1* 5 f onders geeis nd Sina; N roß, glänze kel i bühne Soßen i 45 5 da man Sorten wie„Deutsch-Everne oder n im Haus- und Kleingarten zu empfeh- rot, fest und 3 6„Senga 146, 38 Ni 25 e 0 38 05 ce 0 f den berühmten Massenträger„Oberschlesien“ en als Früh-Sorte„Senga 145“. Sie ist Blüten durchweg zwittrig, daher reich fruch-»Georg Soltwedel“ 30 8 8 geschlossen? für absolute Spitzenleistungen hielt. Sie gel- ausgeslichen in den Ansprüchen an Hoden tend; Laub kräftig, dunkelgrün und gesund).»Senga Sengana“ 70 00 r ten heute teils aus Gründen fehlenden Aro- und Klima; stark wachsend mit üppigem, Ferner„Prof. Dr. Settegast“(1214„Frau Mleze Schindler“ 19 35 3 j f mittelgrünem Laub; die Früchte sind fest- Tage nach„Regina“; Früchte mittelsroß bis„Madame Moutét“% Natläune⸗ die nach der Künlwetter. klum re Heischig, herzförmig, leuchtendrot, behalten groß, auch im Fleisch tief dunkelrot, sehr Spätsort 1 periode Jett mut goppelter Heftigkeit au. einheitl beim Einmachen ihre schöne Farbe, Sehr fest, feinaromatisch; ein Abkömmling der Ge Me 0 5 Dezu verschiedene onraupen] ener e empfenienswert it auchn ie met rüne früder sehn belebten„König 5 5 5 1 3 43 die besonders wegen Verunreinigung auch PVorjahr »„Senga 146“ deren schöne dunkelgrüne Sachsen“) und„Papa Lange(etwa 18„Papa 3 N 40 der inneren Pflanzenteile lästig und unappe- wird al! Belaubung nicht nur im Frühjahr die Blüten Tage nach„Regina“; Früchte mittelgroß bis„Spdkte pee. 40,5 titlich sind. Wir spritzen oder stäuben mit bedeute declet undd dadurch vor Spätkrost schützt, grolf rose pie nuttelrot, mug. Säuerlichz stark e. e, e e eee eee ee Sondern auch später eine gute Beschattung wüchsig, Blätter sehr groß; zwittrig Blüten flüssig“ b letr e e Sea endeten ien eee ee ener er der Früchte bringt, die ziegelrot, fei VV ar Sr; ige üssig“, wobel trotz dieser objektiven Skala etw ie die DDT-Lindane- Mi nen fü 5. die ziegelrot, fein wein- in Laubhöhe; gedeiht in jedem gepflegten dem Gartenfreund ja nach l jed. neee een e Sauerlich schmeckend, sich bestens für Gartenboden; Kreuzung aus„Oberschlesien“ Möglichkeit der 5 Wahl olker bal e Dauerachuta gewähren. FPhophorsster fit.] skaten Frischverzehr und Einmachzwecke eignen. und„König Albert von Sachsen“), Alle diese Ma 8 8 h ab N ben alen eren du eee rgot Schubert da allerdings vorzüglich. Chinakohl und etwas b andere junge Kreuzblütlergewächse(auch im bleiben, Garte 5 it fü 3 Ziergarten) vor Erdflöhen schützen] Sommer narbeil Ur ZWel O en Feuchthalten, Stäuben). Sellerie gegen In di 15. Blatffleckenkrankheit Geptoria) N mit eine ersicht kräften ist es also in jedem Falle richtiger U i 85 i mit Ipbozentiger Kupfer dancbrane ene g 85 8. 5 5„ prüfen. Beim For mobs t di we 9 i l r rur manchen Gartenfreund hat dieser jetzt noch erscheinende Blütenstände auszu- im Juni nicht. 129085 0 ausgezeichneten organischen Fungizid Di: amt ar unheilvolle Sommer Situationen gebracht, brechen. Der Gipfeltrieb dagegen wird Fruchtholz zurücknehmen(Loretteschnitt der 1 Apritzen, genen betalen eee 5 wie wir sie einst aus dem Luftkrieg kann- ebenso pelassen wie alles gesunde Laub, das Apfel-, Birnen- und Steinobstspaliere) paucken ane e Seer e ten: was in wochenlanger mühevoller Ar- die Pflanze zu ihrer Ernährung und zum Prachtstücke von edlem Tafelobst 4—6 beeinträchtigt Knollenbiidung oder print jahres. Die Neuzüchtung Senga Sen beit einigermaßen wieder in Ordnung ge- Ausreifen der vorhandenen Früchte drin- Wochen vor Pflückreife mit Papiertüten ein-. e Museen. g wie 1 ee. .. ngana bracht war, wurde bei nächster Gelegenheit gend braucht. hüllen, schwere Früchte durch Unterbinden nie A 12855 ene e 1e l. um 80 gründlicher zerstört, und man steht Frühlings zwiebeln nach den von Brettchen stützen— sie werden um 80 mehrt die Betallamönlichkkeiten für nich den mas(besonders auffällig bei den zwar gro- voll Kummer vor Schäden, die unter Um- früher gegebenen Regeln aussäen. Per l- schöner und größer. Weinreben kappen stes Jahr. 8 ernte v PPTP ständen auf Jahre nicht ausgeglichen wer- 2 Wi ebeln, Knoblauchzehe n, Sch a-. Obstgarten: Wo Fallobst und noch nen dz Früchten von„ Oberschlesien“), teils aus den können. Da hat der Sturm des letzten lotten können jetzt schon mit allseitigen Ernten i are e e Gründen einer nicht mehr ausreichenden Er- Wochenendes einen mächtigen alten Birn- Abständen von 10 bis 12 Zentimetern gelegt Gemüsegarten: T ˖ e e ee ee e 8 tragsfähigkeit zum mindesten im Erwerbs- baum glatt unter der Krone abgedrent— werden. Kraut möglichst vor R genfzl. ee le ee gartenbau als längst überholt. Der private dort sind„nur“ ein paar Dutzend Dach- Weitere Folgesaaten von Spinat Für nehmen damit sie. 0 5 12852 1 ee e. 3 undd pflegt freilich die Dinge unter Zafzeln vom Nachbarhaus auf die gerade im den Spätherbst- und Nachwinterbedarf lauch und 8 a 3 TCC anderen Gesichtspunkten zu e ersten zarten Rot prangenden, vollbehange- machen; empfehlenswerte Sorten:„Mata- Speisezwiebeln erst auf 3 1 8150 5 5 nacheinander 4—5 Früchte heimsuchen Kirsche r ee ae Tomatenstöcke miedergeprasselt, Rosen- dor“,„Viroffape, als Winterhärtester silt nen lassen. Rote Bet 2 05 Kernobst(Apfel, Birne) durch Spritzen mit lionen Sorten fest, die zwar nicht übermäßig er- büsche liegen zerfetzt am Boden, und der„Münsterländer“. eee 8 5 nur 11255 170 arf gprozentiger Kupferkalkbrüihe oder 0,15pro- dz. Da tragreich, jedoch außerordentlich wohl- Schmetterlingsstrauch, den bis Sonnenunter- Letzten Blumenkohl, letzten Grün nämlich noch erheblich 5 8 55 TTV schmeckend sind. Frünsorten wie„Sieger“ false noch Dutzende bunter Falter umgau- kohh letzten Kohlrabi(ſe nach Bedart beete laufend nach Gecegen oder Pz e e e ee ee ee, oder„Königin Luises, die feinen mittelfrü- Felten, ist vom Hagel grausam verstümmelt. und, Erntetermin in Spät- und Frühsorten), pefallenen Gurken durch— 5 0 95 e e a VVA CCC e se 775 wegnehmen men, auf Monilia achten— sie tritt vor Moutst“ und die gute alte„Späte aus Leo- wieder anfangen und dabei hoffen, die Pflanzen. nicht auf den K 581 ten VVV n 98 Poldshall“ Werden deshalb für den Lieb- Freude an ein paar sonnenwarmen Tagen Obstgarten Spst gert 28 98 8 en e ee eee, habergartenbau nach wie vor wettbewerbs- möge uns nicht nochmals durch solche Wet- Abgetragene Himbeerruten dicht ausreifen lassen. Sie ee eee e, e tänig bleiben. terkatastrophen vergzällt werden VVV eee 45 353 5 e 1 Millionen Ansteckungskeimen MIIl. D. a 1 1105 e eiae! ſüh in die keinesfalls über Winter an den Bäumen hän- ging si Ven den Allerneuesten seien zunächst Gemüsegarten CC Je Pflanze be- offene Hand fallen,— sonst sind sie sauer gen bleiben dürfen. Die Wenne 5 zwei Frühsorten genannt, die beide als Hoch- TOoma tens töecke, die ih Frü 5 el EFV 5 5 8 f n 48 e ec 50 rr die ihre rüchte beeren ebenfalls entfernen(wegen Schnitt. 2 eb er en ee ee eee ee 3* 333 9955 2 8 1 80 andere 1 vergleiche unseren Beitrag in Nr. 32) enen 1 von großer Bedeutung. Bei ö Monate 57 8 we Be ung erhe en keine neuen Früchte mehr bis zur Reich frag f 3 1311. 2 eineren Beständen ist Abschmeiden der 586 Mi eres earn 0 5 1 10e ragende Obstbäume lau- le 5 4 5 5 1 n 538 MI! ife ausbilden. Zur Einsparung von Wuchs fend auf Festigkeit U U emüs garten ebengo ie auch a durrgemordenen ep b i 5 f 5 5 5 K pitzentriebe noch immer gleichsz E der Baumstützen über- Ziergarten Hauptplage noch immer die das sicherste Mittel. M-. l Der klärt de 5 gen na VI Chinaei 5 a 5 August s ist uns ein Bedürfnis, für di 1— s scheidens unserer lieben Mutter, e e e ee Unser Töchterchen Ursula ist angekommen. 80 e die 5 f a 1953 in In den Tiroler Bergen, wo er zur Wiederherstellung seiner Gesundheit Augusta Sauer Wwe.%% 3 weilte, nahm Gott der Allmächtige plötzlich und unerwartet, infolge. geb. Ziegler 8 b 1 1 e 25 1 eines Herzschlages, meinen inni f e 38 4 8 3 n innigstgeliebten Mann und besten Lebens- erwiesene Anteilnahme unseren herzlichsten Dank auszu- 1 en el, ameraden, meinen lieben Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und 5 1 Dank Herrn Stadtpfarrer Kühn für Mannheim, den 11. August 1954 2. Z. St.-Hedwig-Klinik 2 onkel, Herrn Labevolle aue zende Piege, der Backerinnung ang der e Fee Bäckergenossenschaft M²annheim für die F* 3 sowie allen denen, welche Kranz und eee 1 85 dern und der Verstorbenen die letzte Ihre erwiesen 5 9 dor. Ar 5 0 emens. HRE VE RMA HI UN G BEEHRENT SCHANZ UZ HEN: Streik 8 eim- Neckarau, den 11. August 1984 3 Lui eim-F ulsenstrage 1 Manfred 9 hWärz zeuge) Die trauernden Hinterbliebenen„ meldet nach einem Leben rastloser Arbeit im Alter von 50 Jahren zu sich Th Sch g in die Ewigkeit. 5 ae N 85 5 geb. Albrecht nachge e, ee MANN H EI M SCHWHTZTN GEN 5 8 1 1 12. August 1954 fenen Mannheim, den 10, August 1954 FVV= acen Fichtestraße 8a N 3 beim Heimgang unseres 75 in dem In tiefem Sehmerz: Karl Lei S Höchste Zelt 2 8 1 5 5 PP 40 man Urlaub macht: die Nerven wur- 700 le 5 8 5 5 1 esem Wege allen unseren innigsten Dank. en genug strapaziert im langen Arbeiis- Am e e ff 18 0 8e 5 und Anverwandte chor und dem eee Vltorla- 3 775 79 5 tüte mitiss das. 8 1 5 eben- a Maese ge a0 uns bebe 70 * 5 inen Teelöffel davon nac ebrauchs⸗ n 74 kelerliche Requiem wird gehalten am Freitag, dem 18. August 1954, morgens 3 e l 5 555 Baan ee An ben gie inn el. M en 5 5 N der Oberen Pfarrei. 1 Die trauernden Hinterbliebenen 1 3 00 e en.— e Beisetzung C ↄ˙² b 255 5 55 n Apotheken und Drogerien Nur echt mit 3 N„ 1 friedhof am Westfalendamm in Dortmund. een an ae en e aun 5 Banken Sie an Akti- Pudel zu ee der Nau 1998 Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. 5 5 fall Meliſſenge i Frele Berufe Verstel gerungen loſterfrau Meliſſenge rens 5 1 60 Me 6 185 N 8 IZwangs versteigerung. Freitag, den 8 ö* Ein T Zurück 13. August 1953, um 10,00 Un— N kehr l 5 ge. e— eee N 2 4* raße 66-69, gegen bare 57 1 N * Dr, med. Hedwig Horlacher( genen wer dete u oer Büro- und lagerregale 30000,- bis 50 000, 0% . 0 vers rn: 2 2 5. 505 r unser lieber Vater, schwiegervater, Großvater 8 agenstörung prakt., Aerztin Betonmischer, 230 Later, 25 1 85 ee, ge 8 A e 5 ruder, Herr 5 im Nu behoben L 7, 7a Telefon 4 21 72 55 e 1 Angeb. u, P 61345 an den Verlag. 0e 190 Staatzentrum 1. Rey, 87 Verl. Ernst Müller Magendrücken, saures Aufstoßen, god Sprechstunden: 3.00 bis 6.00 Uhr„„ n 50 r 3 7 Make 1 5— 12 5 15 755 5 0 ist im Alter von 60 Jahren für immer von uns gegangen. brennen oder Völlegefühl sind meistens auger Mittwoch und samstag[ Zwanssversteigerung. Donnerstag, alter Mr. 0 an e e 8 1 Folgen einer Magenstörung, die von den 12. August 1954, um 14 Uhr. f immebilien— 0 J ned 1506 8 beige n werde ich irn Pfandlokal, Schloß 5 5 boten 8e 120 W*(Mittelbau, Rückseite), gegen bare g—— In tiefer Trauer: Frau Babette Müller geb, Sturm 5 ann treten solche Be- Verschiedenes e Lee 111 A 9 und Kinder schwerden auf, wenn Speisen zu lange N E Rentenhaus 2 Familie Herbert Müller im Magen liegen und garen, Rasch Beim Kühlschrankkauf z. Roth 11„— Familie Hans Kurz und zuverlässig wird Ih bert Sie werden ee„ C 1 III Neckarstadt, mit Wirtschart.“ 5 Enkelkinder und verwandte W 1575 0. ee 0 erras 1 u, a, m. Spieß, Gerichtsvollzieher, 2 Aber Jahresmiete 8700. Pol,, . 3. g Schon 2•3 Tablett mit 30 000 bis 40 000,— in 95,000.— DM, Anzahlung. Beerdigung: Freitag, 13. August, 13.30 Uhr Friedhof Neckarau. des bewahrten Arzneimittels 8 lage, für n e DM, z u verkaufen. M. den Säureüberschuß, verhindern di 275% 8 185 5 gesucht,— Angebote unter Immob.-Büro Rich. Karmann,. f. schädliche Gärung und ee e 435„„ 8. 5 Nr. P 61409 an den Verlag. Rosengartenstr. 34, Tel. 412 73 a entzlindete Magenschleimhaut. Gleich f tifidllieit triulet 15 1 f ge sundlli 42 Di Bestattungen in Mannheim e ee f 5—— a erzen und Ihr Magen kann wi 1 ö 0 g Durlaci Donnerstag, 12. August 1954 des normal arbeiten. 8 1 f i de ele 3 ae Hauptfriedhog. eld te Magnesia in jeder Agatlieke zu DM 5 5 emdc ex pru 2 g 10 8 8 S 10 1 5 4 10.0 Nes fur 60 Tabletten. e a 1775 ee We Freitag, den 13. August 1954, 7.30 10.00 Uhr Ver- Ane Treiber, Frisakick, unte Wellktatietraga s: 1 1 10 e eee eden— 1 Raden i g i 5 Auslösung von Pfündern. W. itt 1 3 dem Mont. duitsetelit e e ee 5„ Februar 1984, ung 1 955 F Nr. 30 328—51 4410 delten Oonne Gewähr 15 Werte W e. Gruppe B Nx. 8 901—81 212, bis spätestens Ende August 1954 ausg. Grün s E 1 a Engl. u. Franz,„privat“, Tel, 41 74 Prospekte durch die Mineralbrunnen AG., Bad U eee. 35%.. 581 Engl.„„ Tel., 481 74. e 1 ˖ den.— Ba berkingenſ Württ. Mannheim, den 10. August 1954. Städt. Leihamt. U Nl . e 2 ä INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT 3 2 N Seite 7 Nr. 186 — xr. 106/ Donnerstag, 12. August 1954 239 Altsparer- Entschädigung 0 Uhr z um Börsenhandel zugelassen ge Be.(UPD) Das Bundeswirtschaftsministerium veröffentlichte am 11. August im Bundesan- zeiger einen Erlaß, durch den 60 Schuld- immer vyerschreibungen deutscher Kreditinstitute, die als Entschädigung für Altsparer nach den Bestimmungen des Altsparergesetzes amm ausgegeben wurden, an bestimmten deut- Uhr, schen Börsen zum Handel zugelassen wer- den. schaft. Es handelt sich bei den Schuldverschrei- pungen um Vierprozentige Obligationen, pfandbriefe, Hypothekenpfandbriefe oder Schiffspfandbriefe, die in Nennbeträgen von Uhr: 50 Mark oder einem vielfachen davon aus- . gegeben werden. Die Banken sind jedoch auch berechtigt, Kleinststückelungen von 10 Mark auszugeben. Die Schuldverschrei- d-Pfau bungen werden ab 1. Januar 1954 verzinst, r amm und zwar halbjährlich mit je zwei Prozent durch Barzahlung. Die Zinsen sind steuer- Uhr; C rel. Die Tilgung muß 1958 beginnen und am zl. Dezember 1979 abgeschlossen sein. 18 Um 5 losen!“ Ernteaussichten gut. aber unterschiedlich UP/YVW) Das Bundesernährungsministe- Wetter- rlum rechnet in diesem Jahr trotz der un- it auf- einheitlichen Wätterungsverhältnisse mit upem einer ebenso hohen Getreideernte wie im g auch PFVorjahr. Nach den ersten Vorschätzungen mappe-⸗ wird allerdings gegenüber dem Vorjahr eine hen mit bedeutende Verlagerung zwischen den ein- ür den zelnen Getreidearten eintreten. So wird mit en und einer erheblich niedrigeren Weizenernte, da- einen für aber mit einer diesen Ausfall noch über- r Wir- steigenden Mehrernte an Roggen gerechnet. ist— Die Futtergetreideernte wird wahrscheinlich a und etwas hinter der vorjährigen Ernte zurück- auchim pleiben, obwohl mehr Sommergerste und chützen Sommergetreide als 1953 erwartet wird. gegen In diesem Jahr ist in der Bundesrepublik eptoria) mit einer Ernte von 16,8 Millionen dz Aep- ler dem feln zu rechnen, wie das statistische Bundes- id Di- amt auf Grund von Vorschätzungen be- er aus- kanntgibt. Dieses Ergebnis liegt um etwa Befall 44 Millionen dz über dem Ertrag des Vor- bring jahres. Die Hälfte der Mehrernte entfällt utoftel. allein auf Baden- Württemberg. In Hessen er ver-(ist eine doppelt so große Apfelernte zu er- näch. warten wie 1953. Dagegen ist die Birnen- ö ernte voraussichtlich mit rund vier Millio- d noch nen dz um 400 000 dz kleiner als im Vor- Befalls. jahr. Die Pflaumen- und Zwetschgenernte arlöcher dürfte mit 3,6 Millionen dz. um ein Drittel ſuklesen kleiner sein als im Vorjahr. Größere Er- herum träge als im Vorjahr sind für Aprikosen und e kann Pfirsiche zu erwarten. Auch die gesamte suchen! Eirschenernte übertrifft mit rund zwei Mil- zen mit lionen dz das Vorjahresergebnis um 400 000 0,15pro. dz. Darin ist eine Ernteer wartung von Pomar- 672 000 dz Sauerkirschen enthalten. chor 1 Pflau- China-Handel itt vor allgemein notleidend rechim.. WD) Die Ausfuhr der Bundesrepublik Ausbil. nach China hat sich in der ersten Hälfte die- die als ses Jahres ungünstig entwickelt. Von 57,61 keimen III. DM in der gleichen Zeit des Vorjahres en hän⸗ ging sie um 42 Prozent auf 33,43 Mill. DM pitzen-⸗ zurück. Dagegen war die Einfuhr der Bun- Hirschen desrepublik aus China in den ersten sechs 1g. Bel(Monaten dieses Jahres mit 67,31 Mill. DM um en der) 538 Mill. DM höher als der vorjährigen Ver- immer gleichszeit. MS. Der ostasiatische Verein in Hamburg er- klärt den Rückgang der deutschen Lieferun- t gen nach China mit der Verschärfung des —Chinaembargos in der Bundesrepublik im August vergangenen Jahres. Die damaligen Einschränkungen betrafen 40 v. H. der Waren, die die Bundesrepublik im ersten Halbjahr 1953 in steigendem Umfange nach China ge- liefert hatte, so insbesondere sämtliche Vor- ertel und Halbfabrikate aus Eisen und Stahl, und damit alle Arten von Walzwerkserzeugnis- 3 elektrotechnische, feinmechanische und 1. 5 5 5 f Wilder Streik müde zus ammengebrochen 5(tor) Der am 6. Juli 1954 ausgebrochene N: Streik bei der Hommelwerke GmbH., Mann- bheim-Käfertal Fabrik für Präzisionswerk- zeuge), zog— wie bereits am 5. August ge- meldet— die fristlose Entlassung von ins- sesamt 144 Arbeitern nach sich. Bevoß sind einige Arbeiter, die um Wiedereinstellung nachgesucht hatten, wieder aufgenommen EN worden. Mit den 44 vom Streik nicht betrof- tenen Arbeiterinnen) sowie 20 neu auf- — genommenen Kräften arbeiten gegenwärtig mr Ver- — 1 Monat 831 44, 4 auszu- per vel Leihamt: in dem Betrieb etwa 110 bis 120 Arbeiter. Die übrigen wegen dauernder Teilnahme an dem wilden Streik fristlos Entlassenen haben in den letzten Stunden ihre Arbeitskraft wie- der angeboten. Mit Rücksicht auf die in der Zwischenzeit durchgeführte oder vorberei- tete Neueinstellungen stehen— laut Angabe der Unternehmungsleitung— nur Beschäf- tigung für 70 bis 80 Leute zur Verfügung. Das abgebrochene Arbeitsverhältnis könne von diesen 70 bis 80 Leuten zu den Bedingungen Wieder aufgenommen werden, die von der Geschäftsleitung vor Streikbeginn angeboten worden waren. Auf einen kurzen Nenner gebracht, geht raus hervor, daß dieser Streik etwa 60 Menschen den Arbeitsplatz gekostet hat. Fin Trost ist bei der Sache, daß bisher Arbeitslose jetzt Beschäftigung fanden. optische Artikel Maschinenbaus. 5 Allerdings weisen auch die Statistiken sämtlicher anderen westeuropàischen Länder, soweit sie für 1954 bisher vorliegen, ebenfalls einen teilweise noch wesentlich stärkeren Rückgang der Lieferungen nach China aus. Der starke Unterschied zwischen dem China- embargo und dem allgemeinen Ostembargo, der jetzt noch durch die Freigabe von 250 Warenpositionen für Lieferungen nach dem Ostblock vergrößert werden soll, bedeutet nach Ansicht des Ostasiatischen Vereins nicht mur eine Benachteiligung für den westlichen Chinahandel, sondern zwingt China, sich die von dem Ausfuhrverbot betroffenen Waren aus dem Westen über die Sowjetunion zu be- schaffen und trägt dadurch dazu bei, China in weitere wirtschaftliche Abhängigkeit von der Sowjetunion zu bringen. Diese Entwick- lung Lasse es fraglich erscheinen, so meint der Verein, ob die gegenwärtige Handhabung des Chinaembargos der westlichen Sicherheit nicht abträglicher sei, als es die Zulassung der Ausfuhr aller möglichen Waren von angeb- lich strategischem Wert wäre. sowie Erzeugnisse des Wiedergutmachung an Israel 544,9 Millionen DM (UP) Die Aufträge Israels im Rahmen des deutsch-ũsraelischen Wiedergutmachungs- abkommens vom 10. September 1952 be- tragen bis jetzt 544,9 Millionen DM. Sie stellen 25 bis 30 Prozent der Gesamteinfuhr des Staates Israel dar. N Die von der Bundeszentrale für Heimat- dienst herausgegebene Wochenzeitschrift „Das Parlament“ veröffentlichte eine Auf- stellung über die bisherigen Bestellungen der israelischen Mission in Köln, wonach bis zum 31. Juli 1954 folgende Aufträge er- teilt wurden: Mill. DM Roherzeugnisse der Metallindustrie 128,8 Maschinenbau, Fahrzeuge, elektrische An- lagen, Feinmechanik und Optik 104,2 chemische Erzeugnisse, Textil, Leder 74,6 Land wirtschaftliche Erzeugnisse 32,0 Dienstleistungen 18,8 Erdöl 186,5 Nicht alle Aufträge wurden jedoch in die Bundesrepublik vergeben. Vor allem von den land wirtschaftlichen Lieferungen und Oellieferungen wird ein großer Teil von anderen Ländern auf deutsche Rechnurg nach Israel geliefert. Dagegen erklärt der Leiter der Israel- Mission in Köln, Dr. Shinnar, die seit dem Inkrafttreten des deutsch- israelischen Wiedergutmachungsabkommens vergebenen Bestellungen an deutsche Firmen er- reichten den Wert von 358,6 Millionen DM (ohme Erdöl), Dr. Shinnar betonte im Bul- letin der Bundesregierung, daß die Auf- träge nicht zuletzt auch den Notstands- gebieten und Berlin zugutegekommen seien. Shinnar schreibt, in Israel sei an die Stelle der während der Vertragsverhandlungen häufig geäußerten Zweifel eine anerken- nende Würdigung der korrekten Erfüllung des Abkommens durch die Bundesrepublik getreten. Der größte Teil der in Israel lebenden Juden habe nach seiner Auffas- sung den wichtigen Beitrag erkannt, den das deutsch-israelische Abkommen für die wirtschaftliche Konsolidierung des Landes liefert, da 25 bis 30 Prozent des israelischen Importbedarfs durch dieses Abkommen gedeckt würden. Lager des Einfuhrhandels sind erforderlich Probleme der Marktbildung (Tex) Den wirtschaftlichen Ablauf flüssiger zu gestalten, ihn vor Stockungen zu bewah- ren, ist das Anliegen südwestdeutscher Importeure Konkret gesagt: des Groß- und Außen- handelsverbandes Baden-Württemberg E. V.), die eine Denkschrift über„Probleme der Lager und Marktbildung im Einfuhrhandel“ der Oeffentlichkeit vorlegen. Die Vorschläge schließen an ein vom Bremer Senator für Außenhandel, Ludwig Helmken, verfaßtes Memorandum an und fußen auf folgenden Es wird auf die jederzeit mobilisierbaren Devisenreserven bei der Bank deutscher Län- der(Bd) hingewiesen; Guthaben, die zum Auf- und Ausbau ausreichender Rohstofflager im Inland verwendet werden könnten. In diesem Zusammenhang stellen die Einfuhr- händler fest, daß noch bestehende Maßhnah- men der Devisenbewirtschaftung unzeitge- mäß seien, weil sie der Lagerbildung des Importhandels im Wege stünden. Die Libe- ralisierung müsse ihre konsequente Fortset- zung finden. Ein weiteres Schmerzenskind— wie oft wurde es eigentlich schon der Oeffent- lichkeit vorgestellt, ohne daß Abhilfe ge- schaffen wurde— sind die Ausschreibungen bei Importen. Die Importeure fordern Ein- führung des Erklärungsverfahrens. Grund: Die bisherigen im Bundesanzeiger er- folgten Ausschreibungen von Importen bewirkten Verteuerung des Auslandsangebotes, denn sie waren Plakatierung des westdeutschen Rohstoff- pbedarfs. in der begreiflichen Angst, bei den Ausschrei- bungen zu kurz zu kommen, versäumte kein Importhändler daran teilzunehmen und zwar mit einer möglichst hohen Quote. Fazit: Die Aus- schreibungen wurden um ein Vielfaches über- zogen, was zu Aufteilungsschwierigkeiten zwi- schen den sich an der Ausschreibungen Betei- ligenden führte. Nicht nur am Rande, sondern sehr scharf umrissen, fordern die Importeure auch ver- einfachende Maßnahmen auf dem Gebiete der Nebenkosten und des Kapitalverkehrs. Beachtlich sind die Wünsche des Einzel- handels, die auf eine steuertechnische Begün- stigung hinausmünden. Bislang ist und war man es gewohnt, daß steuerliche Sonderbehandlung gefordert wurde mit dem Ziel, den Begünstigten echte Steuer- ersparnis zu ermöglichen. Im Gegensatz zu dieser„modischen“ For- derung, die andere Wirtschaftszweige am lau- fenden Band stellen, wünschen die Einfuhr- händler lediglich„den Bedürfnissen des Handels angepaßte Bewertungs vorschriften“. Sie fordern Zulassung von Wertberichtigun- gen in Höhe von mindestens 20 v. H. des in der Steuerbilanz auszuweisenden Wertes bei Bewertung von Rohstoffen, deren Preise von den Weltmärkten her gebildet werden und die größeren Preisschwankungen unterliegen. Dieser Vorschlag entspräche einer Verlagerung der Steuerpflicht, die keinen Steuerausfall nach sich zöge. Bei Realisierung des Warenumschlages geht der Verkaufswert ohnehin durch die Bilanz zw. Gewinn- und Verlustrechnung. Es würde aber dadurch ermöglicht werden, die in der Rohstofflagerhaltung liegenden Risiken auf einen größeren Zeitraum zu ver- teilen, was den Anreiz böte, angemessene La- ger aufzubauen. Gleichzeitig würde dadurch das Problem der sogenannten Scheingewinnbesteuerung zweckmäßigerweise gelöst und eine Annähe- rung zwischen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz herbeigeführt. Weiter schließen sich die westdeutschen Importeure den Forderungen Senator Helm- kens an, der in seiner Denkschrift folgende Maßnahmen anregte: Nachhaltige Senkung der Einkommen- Körperschaftssteuertarife, Ausdehnung des Verlustvortrages von drei aut möslichst sechs Jahre und rückwärtige Verrech. nung von Verlusten auf zwei Jahre(sogenanntes „Carry- back“). Das schwierigste Kapitel wohl ist die Be- seitigung des Kapitalmangels und die Schaf- kung eines besseren Verhältnisses zwischen Fremd- und Eigenkapital im Einfuhrhandel. Der Importhandel habe— so wird ausgeführt — seit der Währungsreform noch nicht genü- gend Reserven ansammeln können, um allen Zufälligkeiten des Marktes standzuhalten. Eine Verflüssigung des Geschäftes erfordere grolzzügige Beleihung von Lagervorräten zu niedrigen Zinssätzen. 5 5 In diesem Zusammenhange wird auf die Still- gelegten Gelder hingewiesen, die zur Einfuhr- und Effektenbörse %(J 2% gehandelt wurden; auf die anhaltende Ungew Frankfurt a. M., Börsenverlauf: Bei freundlicher Grundstimmung lagen die Notierungen auf fast sämtlichen ükten über denen des Vortags. Farbenwerte 1 bis 134%, 0 Ruhrstahl 4 u. Dt. Edelstahl 3½%%ge Kursstelgerun gen. Schr fest verkehrten Reichsbankantelle, die bis N für Großbanken-Restquoten bestand bei 1 bis 1/0 erhöhten Ge- boten Interesse. Einen größeren Kursabschlag hatten Shering 13%, Nursa 0 igheit über die Vermögensrückgabe seitens der USA sein. Mitgeteilt: Badische B a n R Filiale Mannheim 11. August 1954 die meisten Montannachfolger ca. 12%, zurückzuführen dürfte der — e RM-Werte,) Restquoten a dttunen. und Motoren-Aktien bis 10% niedriger. Für Rentenwerte bestand bei ½- bis 10gen er- hen Geboten anhaltendes Interesse. i Aktien 10. 8. 11.8. Aktien 10. 8. 11.8. Aktien 10. 8. 11. 8. — S8. 154 15⁴¹ Harpener Bergbau 102½ 102 Dresdner Bank) 2½ 10% 3 1 1775 177 Rleldeld. Sen 191 190% Rhein-Main Bank 148 148 C 101%[ Hoesch).—Reichsb.-Ant. 8s 80½ 89 ont! Gummi 170% Lanz 80 90007 n er-Ben a. 152½ 153 Mannesmann 125% 127% N Ah 018 T Erdöl! 130 131 Rhein. Braunkohle 199 15855 Susa 11 ¾ 172 Rheinelektra 121 123 Bergb. Neue Hoffg. 107% 109 Demag 174 173 ³,R WR... 150% 150½[ Dr. Edelstahl. la, 140, Dt. Linoleum 183½ 185 Seilwolft 30 5¹ Dortm. Hörd.Hütt.] 101% 103 Durlacher Hof) 102 102 Siemens& Halske 171½ 171½ Selsenders. 10% 105 Rinbaum. Wergzer 114 112[Südzucker 142 142 GHH Nürnbergs 146 144 IG unser Union) 121 120 Ver. Stamwerke) 228 ½ 230 Hoesch.. 119½¼ 120½ Farben Liqul., Zellstoff Waldhof 119 110 Klöckn.-Humb. P.] 142 14⁴ Ant.-Sch.). 347% 34%[ Badische Bank) 24 24 Nordwestd. Hütt.“ 120%¼ 105 170% Commerzbank j 7½ 8 Berg. Phönix. 119 120 ½ Ferbenf Bayer 170 172/½[ Commerz- Rhein. Röhrenw. 129 132 berbwerke Höchst 168 170 u. Credit Bank 155 155 Kheinst. Unſon 145 146 delten& Guill. 120% 119% Deutsche Bank)) 9½ 10% Stahlw. Südwestt. 12½ 129½ Grün s Bllfinger 108 100%½; Süddeutsche Bank 150% 150% Thyssenhütte, 106 107% Erwägungen: finanzierung verwendet nicht unmittelbare Ver- mehrung des Geldumlaufes bedingen würden. Eine solche Finanzierung erleichtere der Um- stand, daß für den Einzelhandel kurzfristige Geld- marktmittel ausreichend seien. Der erforderliche Kapitalbedarf wird auf 2 bis 4½ Md. DM ge- schätzt. Ausgangspunkt müßte allerdings nicht nur die Geldquelle selbst sein, sondern— wie bereits erwähnt— billiger Zins, damit diese Engagements möglichst frei von kostenverteuernden Elementen bleiben. Hierbei wurde wohl an Aktivierung des Warenlombardgeschäftes durch Orderlager- scheine gedacht(natürlich zu den niedrigen Lombardsätzen der Landeszentralbanken). Da sich die Landeszentralbanken des Direkt- geschäftes zu enthalten haben, sei zu er- Wägen, die Lombardierung einem Institut öffentlichen Charakters, wie z. B. der„Aus- fuhr-Kredit-AG.“ zu übertragen. Bei einer solchen Lösung würde auch eine gewisse Ex- portförderung erzielt werden(die beste Ex- portförderung ist ja eigentlich der Import schlechthin). Die Lager- und Marktbildung wirft natür- lich für die Importeure auch noch andere Probleme auf. Es wird z. B. darüber geklagt, daß das gegenwärtige Wertzollsystem leine Maßnahme, die uns als Folge wirkung unseres Beitritts zu dem GAT T-Abkommen nicht er- spart blieb) bei steigenden Preisen zusätzliche Verteuerung der Importware beschere, wäh- rend bei sinkenden Weltmarktpreisen eine Verminderung des Zollschutzes eintrete. im Einfuhrhandel Der Einfuhr- und Großhandel hält des- wegen(bevor es zur durch GATT angestreb- ten völligen Beseitigung der Zölle kommt Anm. d. Red.) eine Diskussion über Ersatz des Wertzollsystems durch praktiblere Maß- nahmen für dringend nötig. EKummerfalten bereitet dem Einfuhrhan- del auch die steuerliche und zollmäßige Be- vorzugung der deutschen Seehäfenplätze, der zwangsläufig steuerliche Benachteiligung der binnenländischen Importwirtschaft gegen- übersteht. Letzten Endes würde dadurch die Bildung von außerhalb der Seehafenplätze liegenden Einfuhrmärkten in der Bundes- republik beeinträchtigt. Fazit: Verlagerung der Einfuhrtätigkeit in benachbarte Einfuhr- plätze des Auslandes mit allen Folgewirkun- gen(Zz. B. Abwanderung des Leistungsentgel- tes binnenländischer Importeure in das Ausland; Warenstapelung im Ausland; Schrumpfung des Geschäftsvolumens im deutschen Importhandel und Beeinträchti- gung des Marktcharakters deutscher binnen- Jändischer Einfuhrplätze). Im Interesse der Erhaltung und Förderung der Einfuhrmärkte wird deshalb eine gleich- mäßige Besteuerung der Einfuhrwirtschaft gefordert, denn die pisherige Ungleichmäßig- keit habe nach Meinung bekannter Steuer- Sachverständiger folgende Auswirkungen ge- zeitigt: a Verlegung der Vorgänge des Ein- und Durchfuhrhandels(Transit) in außerdeutsche, dem deutschen Markt aber nahestehende Ge- biete, vor allem nach den holländischen und belgischen Einfuhrplätzen; Verhinderung der für die Versorgung Deutschlands dringend erwünschten Erhal- tung einer ständigen Warenreserve. Unwirtschaftlichkeit ist nicht sozial Gesunde Wohnungs wirtschaft Vermag heute noch jemand genau zu sagen, ob der vor rund einer Generation(30 Jahren) eingeführte Mietpreisstop damals die In- standhaltungs-, Verwaltungs- usw.-kosten des Hausbesitzes voll und ganz berücksich- tigte? In einer stets schnell-lebiger werden- den Zeit versagt das Gedächtnis— selbst der hausbesitzenden Interessenten— in diesem Punkte. Aus der Literatur, die die damalige Diskussion auf uns überlieferte, geht hervor, daß nur in vereinzelten Fällen wohl die Kostendeckung nicht erreicht wurde, dag demgemäß in überwiegender Zahl von Fällen noch„etwas übrig“ blieb. Darauf war auch damals der Gesetzgeber bedacht, denn Ur- sprung des Mietpreisstops war die Bestrebung 1. tatsächlicher Wohnungsknappheit abzu- helfen, ohne daß eine Ausnutzung der Mieter durch Monopolmieten stattfände; 2. Anreiz für Wohnungsneubau; 3. Anreiz für Instandhaltung des Hausbe- Sitzes zu verleihen. Es war nötig, daß die damaligen Gesetzgeber ihre Maßnahmen befristeten, weil— wie es in der parlamentarischen Be- gründung zu diesen Gesetzen unter anderem So schön hieß—„die künftige Preisentwick- jung nicht vorausgesehen werden könne“, „insbesondere nicht, ob durch Sinken der mit Hausbesitz verbundenen Kosten, nicht eine Mietanpassung nach unten, künftig erfor- derlich sei.“ Idealisten scheinen damals am Werke ge- wesen zu sein. Seither war nämlich im Zu- sammenhang mit Mietpreisen nämlich nur von einer Korrektur„nach oben“ die Rede gewesen, was mit der allgemeinen Preis- und Steuerentwicklung zusammenhing.) Selbst die kühnsten Interessenten aus dem anderen La- ger(nämlich dem der Mieter) wagten nicht die Forderung aufzustellen, die Stop-Mieten müßten herabgesetzt werden. Das war eine logische Folge der Entwicklung an der auch Blinde nicht achtlos vorübergehen sollten. Während jedoch die Preise stiegen, neue Steuerlasten erfunden wurden— und neben- bei bemerkt auch die Ansprüche der Mieter größer wurden— blieben die Mietpreise jahr- zehntelang unverändert. Das Monopol verla- gerte sich auf den Mieter. Folgewirkung war: Der Althausbesitz verflel und der Wohnungs- bau selbst wurde zum Luxus, den sich nur Kreise leisten konnten, die etwas„zum Zusetzen“ hatten. Sind das die Hausherren? Vielleicht einige unter ihnen. Der Großteil der Hausbesitzer jedoch ist wirtschaftlich nicht so stark um „zusetzen“ zu können. Die Erklärung hierfür ist sehr einfach: Haus- und Grundbesitzer befinden sich nicht nur in den Kreisen des gewerblichen und freiberuflichen Mittelstan- des. Nein! Die überwiegende Anzahl der Haus- und Grundbesitzer rekrutiert heute aus Kreisen der Arbeiter- und Angestellten- schaft, aus Kreisen der Beamten und der Rentner. Alles Leute, deren Einkommen keine „Verlust“-Deckung ermöglicht. Einen„Neureich“ besonderer Art stellt der von der öffentlichen Hand gestützte, soge- nannte„soziale Wohnungsbau“ dar, dem die öfkentliche Hand— und nicht nur sie, son- 1) Die Kosten des Wohnungsbaues sind gegenüber 1924 um 216, die der Instandhaltung(einschließ- lich höheren Steueraufwandes um 276 Punkte gestiegen(1924 100). erfordert gerechten Mietpreis dern auch ein großer Teil der Oeffentlich- keit—„Zusetzen“ einfach zumutet. Gewiß, die massive Förderung durch die örentliche Hand(Zins- bzw. Steuervergün- stigungen; Sozialpfandbriefe), ermöglichte rationelles(sprich: sparsames) Bauen. Aber auf der anderen Seite mutete man den ju- ristischen Personen, die als Hausbesitzer des sozialen Wohnungsbaues figurieren, zuviel Verlustbringendes zu. Sie sind gehalten, Wohnungen bestens und billigst herzustellen. Sie sind genötigt, auf die Mieterauswahl zu verzichten und sich von den Wohnungsäm- tern wegnehmen zu lassen, was sie erbaut hatten. Folge: Die Ansprüche der Mieter wurden vielfach in einer Weise übererfüllt, die die Mieter selbst nicht glücklich macht. Badezimmer, die zu Kaninchenställen um- gewandelt worden sind, sind ebenso keine Seltenheit, wie eingebaute Kühlschränke, deren Zzweckfremde Verwendung verrät, daß die betreffenden Mieter das Vorhandensein eingebauter Kühlschränke— selbst bei der gegenwärtigen Hitze nicht sonderlich amüsant finden. Auf der anderen Seite ist die Rentabilität des sozialen Wohnungsbaues auf Sand ge- paut. Die Auflage„gemeinnützig“ zu sein, verbietet Ertragsmieten zu kassieren. Wo aber sollen die Reserven her, die Mietaus- fälle decken? Man sehe sich einmal die Rechnungs- legung im sozialen Wohnungsbau an und staunendes Grausen erfaßt jeden über die einfach nicht mehr kompensierbaren Miet- ausfälle. Bei dieser Betrachtung ziemt es sich an den privaten Hausbesitz zu denken. Dieser Tage feierte der„Haus- und Grundbesitzer- Verein“ sein 75jähriges Jubiläum. Gut die Hälfte dieses Zeitraumes ist durch Zwangs- Wirtschaft auf dem Wohnungssektor gekenn- zeichnet, Gut die Hälfte dieser 75 Jahre ist dadurch gekennzeichnet, daß dem Volke in stets wachsendem Maße eingeredet wurde, das Recht auf Wohnung sei so quasi eine Selbstverständlichkeit wie das Recht auf Luft. Folge: Die Neigung einen marktgerech- ten Mietpreis zu bezahlen ist sehr gering. Der Mut ihn zu fordern, grenzt bereits an Kühnheit. Da aber die Bemühungen der öffentlichen Hand für den privaten Hausbesitz Ersatz zu schaffen nach bisherigen— oben aufgezeich- nete Erfahrungen— auch scheiterte, ist nur noch eines möglich: Die Wohnungswirtschaft auf wirtschaft- liche Grundsätze zurückzuführen. Mit ande- ren Worten, sowohl der soziale Wohnungs- bau als auch der private Wohnungsbesitz muß endlich in die Lage versetzt werden, einen seine Erhaltung bestreitenden Ertrag zu erwirtschaften. Umgekehrt aber setzt eine solche Veränderung im wohnungs wirtschaft- lichen Standpunkt auch eine Wandlung in den Gemütern der Mieter voraus. Der„Woh- nende“ muß sich daran gewöhnen, für Woh- nung den„gerechten“ ämlich den zur Woh- nungserhaltung erforderlichen) Mietpreis zu bezahlen. Es wird sich dann schon heraus- stellen, ob er Badezimmer, Kühlschrank etc. mitbezahlen will, oder ob er seiner Herkunft, seiner Bildung und Neigung gemäß auf ein oder das andere, oder gar auf Beides ver- Zichtet. 0 F. O. Weber Seltenes Doppeljubiläum Dr. Ing. B. Bifins e Ein Doppeljubiläum seltener Art beging dieser Tage Dr.-Ing. Bernkard Bilfinger. Am 10. August 1914 trat der Jubilar in die Firma Grün& Bilfinger AG., Mannheim, ein. 25 jähriges Dienstjubiläum feiert. Dr. Bilfinger auch als Verbandsvorsitzender der badischen Bauindustrie. Dr. Bernhard Bilfinger Rat nicht nur die von seinem Vater, dem Baurat Dr. Paul Bil- Ringer, mitbegründete Firma Grün& Bilfinger übernommen. Nein. ihm oblag es auch in un- ermiidlichem Einsatz an dem Wiederaufbau des Unternehmens mitzuwirken, das bereits im ersten Weltkrieg erhebliche Verluste zu über- winden hatte und im zweiten Weltherieg enorme Schäden im Osten und Westen erlitt. Am 3. Januar 1889 in Aschaffenburg ge- boren, legte der Jubilar im Jakre 1911 die Diplomprüfung für das Bauingenieurwesen ab. Seit dem Jahre 1920 ist er Vorstands- mitglied der Firma Grün& Bilfinger, die es inm auch mitzuverdanken hat, daß sie heute als führende Firma des Tief- und Ingenieur- baues im In- und Ausland angesehen wird. Großbauten in Südamerika, in Westafrika und Aegypten, auf dem Balkan, in Dänemarh und in Schweden, sowie Niederlassungen in Bra- silien, Argentinien und Portugal sind der Wirksame Beweis dieser Tätigkeit. Bei seiner weltweiten Tätigkeit war Dr.- Ing. Bernhard Bilfinger stets darauf bedacht, ein gutes Verhältnis zu seinen Mitarbeitern und Kollegen kerzustellen. Er setzte sich mit seinem Vater sehr stark für die Gründung einer Wohlfahrts- und Pensionskasse ein. Diese wurde im Jakre 1925 unter dem Namen „Grün& Bilfinger Wohklfahrt- und Pensions- kasse GmbH.“ ins Leben gerufen Sie verfügte bereits 1938 über ein Kapital von rund 5 Mil- Nonen. Seit 1929 ist Herr Dr.-Ing. Bernhard Bil- finger bis keute ununterbrochen Vorsitzender des Bauindustrieverbandes Baden bw. Nord- baden. Er ist seit Jahren Handelsrichter und Beiratsmitglied der Industrie- und Handels- kammer. Mannheim. Es hieße, enghereig urteilen, wollte man des Jubilars Namen nur mit seinem heute 4000 Personen beschäftigenden Hause verbunden wissen. Die Firma Grün& Bilfinger und somit auch Dr. Bernhard Bilſinger gaben wesent- lichen Anteil an dem Wiederaufbau der Bun- desrepublik genommen. Die Wiedererstellung lebenswicktiger Brücken über Rhein, Main und Neckar sind steinerner Zeuge dieser Be- tätigung. KURZ NACHRICHTEN Eisenschaffende Industrie hat Kosten-Sorgen (VWD) Maßgebende Vertreter der deut- schen eisenschaffenden Industrie berieten am 10. August die bevorstehenden Kostenpreis- erhöhungen. die durch die bekannten Schwie- riskeiten insbesondere auf dem Schrottmarkt sich ergeben können. Zur Behebung der Schwierigkeiten auf dem Schrottmarkt hat die deutsche Delegation laufend der Hohen Be- hörde Vorschläge unterbreitet. Es wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die von der deutschen eisenschaffenden Industrie gemach- ten Vorschläge innerhalb der Hohen Behörde noch zu einem Ergebnis führen, da sonst die deutsche eisenschaffende Industrie sich außer- stande sähe, die auf sie zukommenden Kosten- verteuerungen mit den derzeitigen Preisen aufzufangen. Messemeldungen aus Wien (VWD) Die 60. Internationale Wiener Herbst- messe findet vom 12. bis 19. September statt. Unter den 3 000 Ausstellern kommen mehr als 700 aus der Bundesrepublik Deutschland. Ins- gesamt nehmen 20 fremde Staaten an der Messe teil. 5 .. und aus Leipzig (VWD) Aussteller von 30 Ländern werden sich an der Leipziger Messe 1954(5. bis 15. Sep- tember) in 20 Konsumgüter- und 15 Investi- tionsgüterbranchen beteiligen. Das Messeamt bezeichnet die internationale Beteiligung in diesem Jahr als die bedeutendste der Nach- Kriegszeit. Die Ausstellungsfläche beträgt 172 000 qm zuzüglich 60 000 qm Freifläche. Von westlichen Ländern werden u. a. Großbritan- nien, Frankreich, Belgien, Holland, die nor- dischen Staaten, die Schweiz, Türkei, Aegyp- ten, Argentinien, Brasilien, Indien und die USA vertreten sein. Britische Firmen haben eine um das sechsfache größere Ausstellungs- fläche belegt als im Vorjahr. Die Ausstellungs- fläche französischer Firmen hat sich gegenüber dem Vorjahr verdreifacht. Auf dem erweiter- ten Freigelände der Technischen Messe wer- den die Sowjetzone, Polen, Rumänien und die Tschechoslowakei Schienenfahrzeuge ausstellen, die Sowjetzone wartet diesmal auch mit Qua- eee 2. B. luftbereiften Rollern, auf. Griechen-Weine(export-) flüssiger gemacht (VWD) Giechenland gestattet jetzt die Aus- kuhr von Wein nach der Bundesrepublik Deutschland auf Konsignation bei Auslieferung der Frachtdokumente, falls der Exporteur eine Geld- oder Bankgarantie in Höhe von 15 2% und ferner eine persönliche Garantie von 85 7% für den rechtzeitigen Eingang(innerhalb von sechs Monaten) der entsprechenden Devisensumme hinterlegt. Die Hinterlegung einer Garantie entfällt, wenn die Frachtdokumente einer Bank zur Verfügung überlassen werden. Marktberichte vom 11. August Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (op) Starke Anlieferung an Bühler Früh- Zwetschgen. Nachfrage normal. Es erzielten: Brombeeren 40-48; Mirabellen A 33—40, B 2032; Pfirsiche Ia 45—55, A 3044, B 20—29, C unter 20; Aprikosen 56-65, B 45—55; Reineclauden A 1318, B 8—12; Zimmers B 12—20; Bühler Frühzwetsch- gen A 28—30, B 2024; Wirtschaftsäpfel A 2133, B 10—20; Birnen von Trebeaux A 2635, B 2025; Klapps Liebling A 3141 B 2130; Bleibirnen A 20—23, B 16—19; Wirtschaftsbirnen A 20-30, B 15—20; Gurken 10-25; Tomaten A 24-30, B 1628. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Bei verhältnismäßig guter Anfuhr teil- Weise schleppender Absatz. Es erzielten: Brom- beeren 40-43; Mirabellen 35-38; Pfirsiche A 35 bis 40, B 22—30; Reineclauden 12—13; Bühler Früh- zwetschgen 26-28; Kepfel A 18-25, B 12—15; Bir- nen A 25—35, B 15—23; Kopfsalat 8-15; Endivien 811; Treibhaussalatgurken Stück T 30—45, II 20 bis 30, III 13—20; Freilandsalatgurken 15—17; Rot- Kohl 15—16; Weigkohl 15—16; Wirsing 12—15; Blu- menkohl Stück I 30-50, II 20—30, III 10, 8 un- verkäuflich; Erbsen 18; Buschbohnen 1417; Stan- genbohnen 20-23; Tomaten AIII 26-31, AII 24—27, AI 19—23, B 10—15; Zwiebeln 7-8. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 285,50 288,50 DM Blei in Kabeln 119—120 DM Aluminium für Leitzwecke 240—242 DM Westdeutscher Zinnpreis 890 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 100 belg. Francs 8.359 8,379 100 franz. Franes 1,1927 1, 1947 100 Schweizer Franken 95,95 96,15 100 holl. Gulden 110,23 110,45 1 kanad. Dollar 4.321 4,331 1 engl. Pfund 11,706 11,728 100 schwed. Kronen 80,64 80,80 100 dän. Kronen 60,315 60,433 100 nor w. Kronen 38.49 56,6 100 Schweizer Fr.(frei) 97,79 97,99 1 USA-Dollar 4,1930 4,2030 100 ůGUͤàx- W 500,— DM-O; 100 DM-O= 21, 24 DM-W Seite 8 MORGEN Zum Startoerbol tu die Amieitia „Einstand“ der Sektion Rudern der DDR leicht unerfreulich In Kreisen des Deutschen Ruderverban- des schätzte man sich glücklich, daß es zum ersten Male seit Kriegsende gelungen war, die Sektion Rudern der DDR, also den ost- zonalen Rudersport, anläßlich der Ruder- Meisterschaften der Frauen und der Ju- gendbestenkämpfe in Duisburg mit dem Westdeutschen Rudersport zusammen an den Start zu bringen. Es war sicherlich echte Freude, die empfunden wurde, denn man ist im DRV wie auch in anderen Sportverbän- den der guten Meinung, daß politische Schwierigkeiten im Sport keine Rolle spielen müssen. Man versicherte sich auch auf dem Bankett eifrig gegenseitiger Freundschaft und Sportkameradschaft und alles wäre gut gegangen, wenn diese Freundschaftsbe- Der geadelte Jockey: Wird Sir Gordon Trainer! Englands Meister jockey, Sir Gordon Ri- chards, erklärte vor Pressevertretern, er wolle seinen Jockey-Beruf aufgeben, den er 34 Jahre hindurch ausgeübt habe. Allerdings wolle er sich nicht völlig vom Turfsport trennen, son- dern evtl. als Trainer arbeiten. Sir Gordon machte diese Mitteilung genau einen Monat nach dem Tage, an der mit einem Pferd von Tönigin Elisabeth II. beim Rennen in San- down Park gestürzt war und sich einen Bek- kenknochen gebrochen hatte. Richards war am Dienstag zum ersten Male wieder ohne Krük- ken ausgegangen. Der Meister hat in seiner Laufbahn 4870 Sieger geritten; sein Ziel war es gewesen, sich nach dem 5000. Siegritt vom Turf zurückzuziehen. Der 26fache Champion ist der erste englische Jockey, der von der Königin geadelt wurde. Er ist mit Abstand der erfolgreichste Jockey der Welt. Der 50 Jahre alte Rennreiter kam auf seine Rekordzahl in einer 34jährigen Tätigkeit. In den klassischen englischen Prüfungen steuerte er 14 Sieger, einen im Derby, fünf im St. Leger, zwei in den Oaks(Stuten-Derby) und je drei in den 2000 und 1 000 Guineas. Auf einen Erfolg hat der oftmalige Champion lange warten müs- sen: Auf einen Sieg im Epsom-Derby. Er ge- lang ihm erst 1953 beim 28. Versuch mit Pinza. Fritz Walter spielt: 1. FCK beim Uf Mannheim Am Montag und Dienstag ging durch die gesamte deutsche Sportpresse die Nachricht, Fritz Walter habe beim Freundschaftsspiel Phönir Ludwigshafen— 1 FCK einen Mus- Kkelfaserriß erlitten und müsse voraussicht- lich einige Wochen pausieren. Da der zwei- fache Deutsche Meister am Sonntag in Mannheim gegen den VfR spielt, wurde dies mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Rückfragen zwischen Mannheim und der Geschäftsstelle des 1. FCK haben inzwischen jedoch ergeben, daß Fritz Walters Verlet- zung unbedeutend ist und von einem wo- chenlangen Aussetzen keine Rede sein kann. Im Gegenteil, so teilt uns der VfR Mann- heim mit wurde von Kaiserslautern aus Versichert, daß Fritz Walter am Sonntag (17 Uhr) an den Brauereien bestimmt spie- len werde. Das Treffen ist bekanntlich als Einweihespiel für die neue VfR-Tribüne ge- dacht. Zu Beginn des Matches werden die fünf Nationalspieler des 1. FCK sowie Bun- destrainer Seppl Herberger in einem klei- nen Akt geehrt werden. Marathon-Weltrekordmann Jim Peters, der mit 15 Minuten Vorsprung beim Marathonlauf der Empire Games ins Stadion von Vancouver ein- lief, dort aber mehrfach zusammenbrach und schließlich weggetragen werden mußte, wurde für die Berner Europameisterschaft durch Iden ersetzt. zeugungen nicht am andern Tag einer Be- lastungsprobe unterzogen worden wären. Der RV„Amicitia“ Mannheim hatte es versäumt, den Doppelzweier für Frauen zu den Meisterschaften rechtzeitig zu melden Man meldete nach und erhielt nach ver- schiedenen Rückfragen den telegrafischen Bescheid, daß gegen den Start der„Ami- citia“-Frauen nichts einzuwenden wäre. Es kam dann der Regattatag und siehe da, alle westdeutschen Vereine, die an diesem Frau- enrennen beteiligt waren, hatten ihr Ein- verständnis zum Start der„Amicitia“ ab- gegeben, nur die Sektion Rudern der DDR hatte Einspruch erhoben. Das war peinlich für Herrn Dr. Wülfing, der in sportsmän- nischer Weise mit etwas derartigem gar nicht gerechnet hatte Es blieb also beim Einspruch und damit beim Startverbot für die„Amicitia“. Daß der(technisch- sachliche) Fehler beim RV„Amicitia“ Mannheim liegt, kann nicht bestritten werden. Daß es aber eine un- freundliche Handlung der Sektion Rudern der DDR ist, ausgerechnet bei den ersten gemeinsamen Meisterschaften einen derart kompromißlosen Standpunkt einzunehmen, daran kann selbst der eifrigste Mittler zwi- schen Ost und West nicht hin wegkommen. Es wäre falsch, dem DRV einen Vorwurf zu machen, daß er„Amicitia“ nicht trotz- dem starten lieg. Gesetze(auch Sportgesetze) sind dazu da, daß sie eingehalten werden. Ein wesentlich anderes Bild ergibt sich aber, wenn man weiter denkt und sich vergegen- Wärtigt, daß im Zuge der angestrebten ge- meinsamen Arbeit im Rudern noch ganz andere, weit wichtigere Fragen zu klären und Gegensätze auszugleichen sind. Ge- meinsame Arbeit ist nur mit gemeinschaft- lich gutem Willen zu verrichten. Hoffen Wir, daß der DRV hier nicht noch weitere Enttäuschungen erleben mus. Z. Trainingsquartier für Bern Die 61 Mitglieder der deutschen Leichtath- letik-Mannschaft für die Berner Europamei- sterschaften(25. bis 29. August) haben ab 16. August die Gelegenheit. sich im Trainings- quartier Freiburg auf die schweren Aufgaben in der Schweiz vorzubereiten. Letzter Termin für die Anreise nach Freiburg ist der 21. Au- gust. Der DLV hofft jedoch, daß eine ganze Reihe von Athleten für die gesamte Zeit im Trainingsquartier die letzten Vorbereitungen treffen kann. 30 Stunden vor der Eröffnung erfolgt die etwa 150 km lange Reise nach Bern. Lediglich die Marathonläufer werden bereits am 23. August in die Schweizer Bundeshaupt- stadt fahren. In Bern wird die deutsche Mann- schaft— wie 1951 beim Länderkampf gegen die Schweiz— im Hotel Bären am Parlaments- gebäude wohnen. Die Rückreise erfolgt am 30. August. der Sir Gordon Richards wird nach seinem letzten Sturz nicht mehr in den Rennsattel steigen(vgl.„Wird Sir Gordon Trainer?“). Der berühmte Rennreiter erfreute sich ob seiner tadellosen Jockey- Ship der 50 jährige erster Angehöriger seines Berufsstandes geadelt wurde, besonderen Gunst des englischen Königshauses, englische Meister-Jockey, der als insbesondere der Königin Elisabeth II., die ihm auf unserem Foto zu seinem Derbysieg(1953) mit Pinza gratuliert, obwohl Gordon Richard in diesem Rennen das königliche Pferd Aureole im Finish schlug. Sir Gordon ritt auch häufig für den königlichen Rennstall, obwohl dort W. Carr erster Stall-Jockey ist. Bild: Keystone In Bielefeld in strömendem Regen: Bahnmeisterschaſt in de,, Solidatita“ Ehrenplätze für die Mannheimer Fahrer/ Lorenz gewann Mal-Fahren Obwohl es fast ununterbrochen regnete, wurden am Sonntag auf der Bielefelder Zementbahn die Bundesmeisterschaften des ARKB Solidarität“ durchgeführt. Für die Mannheimer Teilnehmer gab es dabei recht beachtliche Ergebnisse, wenn auch Nawratil und Ziegler ihre Titel nicht erfolgreich zu ver- teidigen vermochten. In der Jugendklasse siegte Günther Lorenz im Malfahren über 1000 m vor dem Han- noveraner Friesbacher. Der 17jährige gewann alle seine Läufe von der Spitze. Im Flieger- rennen der Junioren erreichten zwei Mann- heimer das Finale: Nawratil und Ziegler. Während der Nürnberger Lösel und Ziegler einander belauerten, entwischte der Han- noveraner Strübe mit Nawratil am Hinterrad. Der Schlußangriff des Mannheimers kam indessen zu spät: Mit knappem Vorsprung ret- tete sich der Westfale über das Band; der Mannheimer Ziegler mußte mit dem letzten Weltmeister Winklers Start ungewiß Frits Jniedemann ist Decby-Fauotit 97 Springreiter kämpfen in Hamburg um das„Blaue Band“ Zum 26. Male wird am Sonntag in Hamburg das Deutsche Spring-Derby auf einem Par- cours entschieden, wie wir bereits berichteten, der zu den schwersten in der Welt zählt. Wie groß die Anforderungen für Reiter und Pferd in dieser Prüfung sind, zeigt ein Rückblick auf die vergangenen Jahre. Von 1920 bis 1953 ge- lang es unter 910 Startern nur elf Reitern, den schwierigen Kurs fehlerfrei zu bewältigen. Der bisher erfolgreichste Teilnehmer in die- sem Jagdspringen war Freiherr von Langen, der 1924, 1927 und 1928 das„Blaue Band“ errang. Je zweimal gewannen Fritz Thiede- mann(1950 und 1951), Günther Temme(1935 Für den 27. August: ſiuter Gegner für ten Hoff Nach schwierigen Verhandlungen ist es dem Berliner Promoter Joachim Göttert gelungen, für Hein ten Hoff einen Gegner der ameri- kanischen Schwergewichtsklasse zu verpflich- ten. Der Hamburger Ex- Europameister trifft also am 27. August im Berliner Sportpalast auf den schwarzen Riesen Billy Gilliam, einen 30 jährigen Boxer aus Newar im Staate New Fork. Nach Nat Fleischers Rekordbuch begann der schwarze Riese 1944 mit 19 Jahren das Boxen. 1949 stand er in einem Schaukampf mit Joe Louis. Mit dem Weltranglistenmann Bob Ba- ker kämpfte er sechsmal. Vier Begegnungen davon endeten mit knappen Punktniederlagen, eine durch k. o. in der 10. Runde(1951) und die dritte 1952 mit einem Punktsieg. Ausgeknockt wurde Gilliam dann noch von dem schwarzen Colley Wallace(1953). Wie stark Gilliam in den USA gefiel, geht daraus hervor, daß er mit Ex weltmeister Ezuard Charles im Ring stand und 1952 über 10 Runden nur knapp ausge- punktet wurde. Seinen größten Erfolg errang er, als er am 20. April 1953 in Johnstown über 10 Runden zu einem Punktsieg über Nino Valdes kam, der dann ein halbes Jahr danach in Dortmund k.o.-Sieger über Heinz Neuhaus wurde. Emil Zatopek gewann in Prag die tschechoslo- Wakische 5000-m-Meisterschaft in 14:24, Min., nach- dem er kurz zuvor seine Beförderung zum Oberst- leutnant der Armee erfahren hatte. Die Olympia- siegerin Dana Zatopkova siegte im Speerwerfen mit 48.91 m. und 1938), 1932), 1923). Insgesamt gingen für die Prüfungen des Springderby- Turniers 1400 Meldungen für 411 Pferde ein. Für das Derby liegen 97 Mel- dungen vor. Es ist die vierthöchste Zahl seit der Gründung. Als einziger Ausländer trug sich bisher der Amerikaner Major Russel in die Siegerliste ein, der 1952 auf Rattler den ländlichen Reiter H. H. Evers auf„Baden“ und Weltmeister Francesco Goyoaga auf„Ver- ge!“ bezwang. Es steht— entgegen unserer gestrigen Meldung— noch nicht fest, ob Welt- meister Hans Günther Winkler, dessen Pferde 1954 bereits viele strapazenreiche Turniere be- stritten, in Hamburg in den Sattel steigt. In Abwesenheit des Champions würden die Aus- sichten von Fritz Thiedemann steigen, der nach einer längeren Pechsträhne in Wiesbaden und vor allem in London bewies, daß er von seinem überragenden Können nichts eingebüßt hat. Auf„Meteor“, mit dem der Olympiadritte 1951 das Spring-Derby gewann, und„Diamant“, Thiedemanns Pferd beim Welt- Championat 1953 in Paris, besitzt der 35 jährige schleswig/ holsteinische Bauernsohn gute Aussichten, den dritten Derbysieger zu reiten. Thiedemanns gefährlichster Konkurrent dürfte Magnus von Buchwaldt sein, dessen Fuchswallach„Jaspis“ zu den zuverlässigsten und sichersten Spring- pferden gehört. Eine Ueberraschung wie vor 13 Monaten, als der bis dahin wenig hervor- getretene Walter Schmidt auf dem inzwischen verkauften„Caesar“ im Stechen Weltmeister Goyoaga sowie die übrige Weltelite hinter sich ließ, ist natürlich auch möglich. Marten von Barnekow(1929 und sowie Hauptmann Martins(1922 und Platz vorliebnehmen.— Titelverteidiger Heinz Nawratil, der das Mannschaftsrennen nach Sechs-Tage-Art mit Karl Ziegler bestritt, konnte die starke, favorisierte Kombination Lösel/ Strübe nicht kontern: Das siegreiche Paar heimste nicht allein die meisten Punkte ein, sondern überrundete alle Mitbewerber. Die Mannheimer„Equipe“ holte aber den Ehrenplatz mit Rundenrückstand und 10 Punk- ten. Noch einen 2. Rang gab es im 4000-m- Team-Verfolgungsfahren. Die hannoversche Mannschaft bolzte die Distanz in 5:25,0 Min. herunter; Mannheim benötigte 5:32,4 Min. Das 4000-m-Einzel-Verfolgungsrennen hatte eben- falls der Nürnberger Lösel gewonnen.-thal Max Schmeling von USA-Journalisten geehrt Aus einer Liste von 24 Ex-Weltmeistern bezeichneten die Boxsport- Journalisten der größten UsSA-Agenturen und Verlage Jack Dempsey, Joe Louis und Henry Armstrong als herausragende Repräsentanten der moder- nen Aera. Mit so überragenden Sportlern wie Ray Robinson, Mickey Walker, Jimmy Wilde, Georges Carpentier und Marcel Cerdan gehört auch Max Schmeling zu den Boxern, die un- Mittelbar hinter den Großen mit den meisten Stimmen genannt wurden. Prominenteste Ver- treter der„alten Garde“ waren nach dieser Umfrage die früheren Schwergewichts-Welt- meister James J. Corbett, James J. Jeffries, Jack Johnson, Bob Fitzsimmons sowie Joe Gans. Donnerstag, 12. August 1954 Nr 10 re Ein großer Rennfahrer: Unvergeſtener l. Vari 0 In der kleinen norditalienischen Stadt 0g liate legten am Sonntag Rennfahrer aus gal Europa Kränze am Grabe eines Kollegen nie. der, der an diesem Tage 50 Jahre alt getborden wäre. Sie gedachten Achille Varzis, der an 1. Juli 1948 beim Training auf dem berünmtes Bremgarten-Kurs in Bern sein Leben ließ, in blükenden Mannesalter seinen Einsatz fur Al Romeo mit dem Tod bezahlte. Auch in Deutschland ist Varzi bekannt ge. Wesen, steuerte er doch zweimal einen Auto⸗ Umion- Rennwagen in bedeutenden Rennen zun Sieg. Zuerst gewann er 1935 den Großen Preg von Tunis(sein 3. Sieg in diesem Rennen), un ein Jahr später wurde er auf Auto-Union Sie. ger in Tripolis. Vier Jahre vorher war er dr dem Nürburgring mit einem Bugatti bre, geworden, und mit dem gleichen Wagen siegte er 1932 auf der Avus mit dem fantastischen Durchschnitt von 206,8 m/ st. Wer Achille van kannte, glaubte oft, er sei ein Sonderling. N schien. als könne der schlanke Italiener nicht lächeln. Er machte immer ein etwas verbitten. tes Gesicht, und wenn er hinter dem Pola seiner Rennwagen saß, ieß er sich durch nicht: ablenken. Charakteristisch für Varei, desgen Eltern sehr reich waren und ihm ein großer Vermögen hinterließen, war seine Umgebung Sein Rennsekretär begleitete ihn auf allen Pisten der Welt; auch ein eigener Mechanixe, war fester Bestandteil seines„Trosses“. De Rennseleretär hatte die Aufgabe ungebeteſe Gäste von Varzi fernzuhalten, während der Mechaniker den Rennwagen betreute, In des Rennpausen mußte er an den Boqen eine 2. gaxrette anraucken, die Varei dann gierig genoſ In des eleganten Achille Begleitung funde sich auch meist nicht minder elegante Frauen die er allerdings niemals an die Bogen liel“ Am 1. Juli 1948 ereilte ihn ein bitteres Sch sal. Der Bremgartenkurs war durch Regenfilſ sehr glatt geworden. Die Rennleitung entschloß sich aber— obwohl schon ein italienischer Motorradfahrer tödlich gestürzt war— de Strecke zum Vraining freizugeben. Varei fuß mit seinem Alfa Romeo Runde um Runde., nock einmal brauchte er den Kurs im Training zu bezwingen, dann ſconnte er beruhigt an die Bogen rollen. Aber vergeblich wartete m auf sein Erscheinen aus der letzten Runde. De, Franzose Chiron rollte an den Alfa-Boqen vor und berichtete. was sich zugetragen hatte: Var war in einer Kurve aus der Bahn geschleuden worden. Mit hoker Geschwindigkeit sauste du Heck seines Wagens gegen einen Absperrauus und wurde daraufhin wieder auf die Bahn ge. schleudert. mehrmals. Varzi flog auf die Straße, während das Fahrzeug in eine Böschung sauste und sich dort im Sand vergrub. Der dicht hinter ihn fahrende Chiron konnte in letzter Sekunde sei. nen Talbot zum Stehen bringen. Er eilte mit drei Streckenhelfern auf Varzi zu, der jedoch bereits tot war. Acht Tage später zelebrierte für inn der Bischof von Novara in Gegemban aller Rennfahrer Italiens und vieler Kamers. den Europas eine Totenmesse. Dort überschlug sich der Wagen ö Achille Varzi war neben seinem Lands maß, Tazio Nuvolari, Rudi Carraciola und Bern Rosemeyer einer der bedeutendsten Rennfaſiſe, der Welt, jener Epoche in den dreißiger Jab. ren, die heute durch Fangio, Kling, Gonzales u. q. eine glanzvolle Fortsetzung erfährt. Fünf Bänke, fünf Zweier- und zwei Dreierwege 1. 2-0: die„Morgen“- Toto- Tips Kickers Offenbach— Hannover 96. Offen- bach siegte am Sonntag in Bamberg 3:2 und gilt zu Hause gegen den Deutschen Meister, der letzte Spiele verlor, als Favorit. Tip 1. Jahn Regensburg— Schalke 04. Neuzugänge, die Verstärkung für Jahn R. bedeuten, heben die Siegesaussichten für Schalke nicht auf. Tip 2 1.— Eintr. Frankfurt— FK Pirmasens. „Eintracht“ überzeugte mit 4:0 gegen 1. FC Saarbrücken am letzten Spieltag sehr. FKP ließ mit 6:1 dem„Neuling“ Spfr. Saarbrücken das Nachsehen. Gastgeber hat leichtes Plus. Tip 1 2.— Ph. Ludwigshafen— Alem. Aachen. Ludwigshafen hat sich fein herausgemacht, holte beim VfR Kaiserslautern die Punkte(0:3). Aachen bei letzten zehn Spielen ein Aus- wärtssieg. Tip 1.— Altona 93— 1. FC Saar- brücken. Altona gilt nicht sonderlich heim stark. 1. FCs siegte am Sonntag in Trier klar. Tip 2 1.— Karlsruher SC- FSV Frank- furt. 2:2 trennte sich der KSC beim letzten Treffen in Sodingen; gewann zu Hause in letzter Saison 11 Spiele. Ein FSV-Erfolg wäre eine Ueberraschung. Tip 1.— Tennis Bor. Ber- lin— 05 Schweinfurt. Gastgeber tritt mit ve. jüngter Elf auf den Plan. Schweinfurt zeig in Vergleichsrunde nichts Besonderes, kömmt jedoch überraschen. Tip 1 2.— Tura Tul wigshafen— St. Pauli. Tura sah sich in seinen beiden letzten Spielen als Sieger. St. Paul nahm in Nord-Liga den zweiten Platz eil reist nicht ohne Chance. Tip 1 0 2.— Unicn Krefeld— Eintr. Braunschweig. Krefeld komm mannschaftsmäßig nicht an Braunschweig het. an, dessen Elf durch Neuzugänge weiter vel, stärkt wurde. Tip 2- 0. VIB Stuttgat gegen Arm. Hannover. VfB an Stärke verlorel (remisierte bei letzten Spielen), gilt papiel“ gemäß als Favorit. Man tut gut, wenn mal Hannover eine Chance einräumt. Tip 1 0-4 Saar 05— Wormatia Worms. Hier geht es un Punkte! Noch immer ging Gastgeber bei 1 sem Treffen als Sieger hervor. Wormatia zel schwankende Form. Tip 1. SSV Wuppet⸗ tal— Rheydter SV. Der Ssy tritt sehr 55 stärkt ins Rennen und wird dem Ae Rheydt kaum eine Erfolgsaussicht W 1 — Nerz- Arteriosklerose- Tee bekämpft erfolgreich die Alleinverkauf für Mannheim: Gegr. 1883 Mannheim, O 4, 3 Blutkreislauf-Tee Kofferwagen Zuverl. Opel- Olympia, 1,5 Ltr., mit 4 Zi., Kü., Bad, in ruh. Lage, evtl. Geschäftsmann sucht gutmöpl. Zi 8 5 a bot Anhänge vorrichtg. f. etwa 800 DN m. Gartenben. ges. Eyti. Bkz. mer in ruhiger Lage.- Ange, abzugeben. A. Gärtner, Schries- 2 bis 3 Büroräume Dr. Pfab, Lu., St.-Gallus-Str. 12. unter Nr. 02543 an den Veibs heim, Telefon 246. mit etwa 400 qm Lagerraum im 5. 8 4 2 3 1 Zimmer gesucht. 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Aber sie wäre nicht gern in der Hitze den Berg hinauf gestiegen. Als sie die Esel entdeckte, eilte sie zum Vermieter und mietete lächelnd zwei. Ihr Begleiter, ein junger Mensch im karierten Hemd und mit bloßen Knien, rief erschrok- ken: Oh, nein! Aber sie sagte nur: ‚Rode- rich, bitte, und heute sind Sie mein Gast“. Ihre sanfte, verständige Stimme besiegte seinen Stolz. Ach, sie hatten sich gern, obwohl sie im Grunde nicht zueinander paßten. Sie besaß in Düsseldorf ein Geschäft für Blusen und Modelle und verbrachte schon den drit- ten Sommer in dieser Gegend, denn sie war Konservativ. Er war Student und spielte Abends Klavier im Hotel. Er war jung und sie War allein. Sie hatte zuerst nur Mütter- liches für ihn empfunden oder auch ihm die Gefühle einer zärtlichen Tante entgegenge- bracht. Aber schließlich merkte sie: Jugend und Reife ziehen sich an, und wenn er Abends spielte, spielte er nur noch für sie. Sie bestiegen die Esel. Der Vermieter, ein halbnackter Mann in der Hitze, setzte die Esel durch einen sanften Schlag in Be- Wegung. Die Dame als Reiterin sah unterm gleigenden Himme! fast orientalisch aus, füllig und weiß gekleidet, fast wie ein freundlicher Scheich. Der Student ritt voran und sah sich immerfort winkend um. Der Vermieter, ein nackter Geschäftsmann, blickte ihrer zärtlichen Silhouette mit stumpfer Rührung nach. Bei einer Biegung verschwanden sie in der Einsamkeit eines Hohlwegs im grün- grünen Wald. Die Dame gab ihre letzten Bedenken auf und warf sich der Hoffnung sanft in den Arm. Sie war tüchtig gewesen ihr Leben lang, hatte mit Vorteil Blusen verkauft, nun winkte ihr, in Gestalt des jungen und zärt- lichen Mannes endlich ein freundlicher Lohn. Sie gab sich bedenkenlos dieser Hoff- nung hin, mit dem plötzlichen Uebermut einer jungen Person. Sie hatte sich vor dem Aufstieg gefürchtet, nun war sie den Auf- stieg los. Sie war geschäftlich verhärtet ge- Wesen, nun wurde sie weich. Er ritt schnel- ler als sie, aber bei jeder Biegung wartete er. Ihr Esel war sanft und braun und hatte eine Eigenart: die Lichtungen, die das Grün des Waldes zuweilen durchbrachen, über- schritt er nicht gern. Er hatte eine sanfte und störrische Art, sich den Lichtungen zu widersetzen. Bei der ersten machte es der Dame nichts aus. Der Student trieb den Esel an und sah mit schwärmerischen Augen zu ihr hinüber. Sie lachte, und weil sie glück- lich war, voller Hoffnung, machte ihr die Widersetzlichkeit des Esels auch bei der Zweiten und dritten Lichtung nichts aus. Sie dachte: ich heirate ihn. Oen Studenten.) Ach, Träume, hervorgerufen von dunklen Tannen und lichten Buchen und Harzge- Tücken. Der braune Esel war lebensmüd'., Er hatte, wWwie sie, ein Leben voll Tüchtigkeit hinter sich, und war es zufrieden. Aber er haßzte die Eselin, die den Studenten trug. Erkenntnisse Mit einem Plan ist es wie dem Rasieren — je langer man es aufschiebt, desto schwie- riger wird es. * Zur Bewältigung öffentlicher Probleme bildet man gern Dreierausschüsse. Damit dann so ein Ausschuß Erfolg hat, muß im entscheidenden Moment ein Mitglied krank und ein anderes verreist sein. Ein Mann, der mit dir arbeitet, ist bes- ser als ein Dutzend Männer, die für dich arbeiten. * Eine Inflation ist ein Verfahren, bei dem ein Zehnmarkschein in zwei Hälften zer- schnitten wird, ohne daß man ihn beschädigt. * Einige europäische Länder gehen jetzt dazu über, Touristen eine besondere Fremden- verkehrssteuer aufzuerlegen— das ist sicher eine Maßnahme, damit wir uns in diesen Ländern wie zu Hause fühlen sollen. Sie War neu eingestellt, der Vermieter hatte sie erst vor zwei Tagen erworben, und er, der Esel, mochte sie nicht. Er folgte ihr un- gern. Sie hatte einen weißen Zipfel am Schwanz. Besonders im Lichte der Lichtun- gen leuchtete dieses Weiße ärgerlich auf, und es wurde dem Braunen dann um so deut- licher bewußt, daß er ihr wahrhaft ungern folgte. Sie war eine Schnöselin, eine eitle Gans, ein dummes, unausgegorenes Geschöpf in seinen Augen. Vor der vierten Lichtung ergriff ihn die Wut, machte ihn diesmal nicht störrisch, im Gegenteil, beschwingte ihn fürchterlich. Er begann zu wiehern und ver- flel in Gallopp, überquerte die Lichtung in voller Karriere, fühlte: er würde es ihr zei- gen, der Eselin, fühlte ein unerhörtes, ganz neues Glücksgefühl, die Dame über ihm ebenfalls. Dann aber, nachdem er den Wald- rand erreicht hatte, legte sich der Esel hin und war tot. Er war schon alt und die un- erwartete Emotion hatte seinem Leben ein Ende gemacht. Er starb einen guten Tod, blickte selig zum Himmel, sank sanft in die Knie, die Dame mit ihm, den Mund in sanftem Er- staunen gerundet. Als sie indessen begriff, Was geschehen war, war die Landschaft ver- ändert und ihre Gefühle dahin. Was soll man machen? Sie stand auf, winkte dem Studenten ab, wünschte nicht zu rasten und ging einsam, allein, den Berg hinunter, eine schöne, gedoppelte Vase, ging am Vermieter vorbei, einem nackten Geschäftsmann, der bekam die Versicherung, ging ins Fotel, packte die Koffer und reiste ab. Was soll man sagen: der Tod des Esels hat in der Zeitung gestanden, des Opfers der molligen Dame hat keiner gedacht. Erich Maria Remarque in München Dieser Tage kam aus Ascona, wo er ein Haus besitzt, Erich Marid Re- marque in München an und offenbarte dort neben der Absicht, einen kumor- vollen Roman schreiben ⁊u Wollen, auch die Weisheit: „Das Wichtigste beim Schreiben ist das Weg- lassen der Dinge, die so- Wieso jeder Mensch cennt. Na, bitte! Keystone- Bild Spitzen, Fayencen, seltenes Porzellan 200 Jahre Herzog- Anton- Ulrich- Museum 20 Braunschweig Das Zzweihundertjährige Bestehen des Herzog- Anton- Ulrich- Museums und des Staatlichen Naturhistorischen Museums in Braunschweig wurde dieser Tage mit einem Festakt begangen. Der niedersächsische Kultusminister Richard Voigt gab einen historischen Rückblick auf die Geschichte deutscher Museen und forderte für die Zu- kunft zu Experimenten und zur Entdeckung „musealen Neulands“ auf. Jeder sinnvolle Versuch in dieser Richtung könne der Zu- stimmung der niedersächsischen Landes- regierung gewiß sein. Das gelte auch für den Ankauf neuzeitlicher Kunstwerke. Die Beschaffung der Mittel für den Ankauf neuer Werke sei dabei nicht allein eine Frage für die Parlamente, sondern auch der allgemeinen Oeffentlichkeit. Die beiden Braunschweiger Museen sind aus dem gleichen Reis hervorgegangen: Vor 200 Jahren ließ August I. zur Messezeit das „Herzogliche Kunst- und Naturalienkabi- nett“ eröffnen, eines der ältesten Museen Deutschlands. Das Gebäude des Museums blieb im Krieg erhalten, sein Bestand unver- sehrt. Das Haus diente jedoch längere Zeit Zwecken der Militärregierung. Nach der Wiedereröffnung(Teile waren seit 1945 im Schlößchen Richmond ausgestellt) war die Leitung des Museums(Prof. Dr. August Fink) bemüht, den Besucher nicht durch die an sich vorhandene Vielfalt zu verwir- ren, sondern beste Einzelstücke zu eigener Wirkung kommen zu lassen. Zum Jubiläum werden nach der Ge- mäldesammlung und dem Kupferstich- kabinett die beiden Sammlungen italieni- scher Fayencen und Emaille-Arbeiten aus Limoges der Oeffentlichkeit wieder zugäng- lich. Münzen und vor allem— Spitzen wer- den gezeigt. Das Museum kann sich rüh- men, auf diesem Gebiet, zum Teil durch Neuerwerbungen, Deutschlands größte Spe- zialsammlung zusammengebracht zu haben, die sich um Bestände der bereits wissen- schaftlich ausgewerteten Sammlung der Braunschweiger Verlegerfamilie Vieweg gruppiert. Ein Teil der Spitzen wird künftig in langen niedrigen Vitrinen, auf grünem, rotem oder schwarzem Samt befestigt, zu sehen sein, darunter auch die vom Hoch- zeitsgewand Friedrichs des Großben, der eine Braunschweiger Prinzessin geheiratet hat. Das sehr schön gruppierte alte Mobiliar vereinigt eine in dieser Geschlossenheit sonst nicht verfügbare Schau Fürstenber- ger Porzellans, dessen Manufaktur eben- falls eine Gründung des Herzogs war und heute mit den berühmtesten Marken des In- und Auslandes ebenbürtig konkurriert. Der Krönungsmantel König Ottos IV. ist Mittelpunkt der neu gezeigten Schätze des zweiten Stockwerkes. Hier befindet sich auch eine Reliquie aus dem verstreuten Wel- kenschatz, der„Goldene Arm des hl. Bla- sius“. Blasius ist Patron des Braunschwei⸗ ger Doms. Die sehr wertvolle Goldschmiede- arbeit des Behälters ist überreich mit Ju- welen und Perlen geschmückt. Auch die Gemäldegalerie wird verbes- sert. So erhalten— gemäß den Erfahrun- gen des Louvre— die Rembrandts, dar- unter„Familienbildnis“ und„Gewitter- landschaft“, Rubens'„Judith“ und andere Gemälde besonders mit perlgrauem Samt bespannte Wände. Wir nennen noch Ver- meers„Mädchen mit dem Weinglas“. Diese Bilder, dazu hervorragende Werke von Hol- bein, Elsheimer, Lucas van Leyden, Gior- gione und Palma Vecchio, meistens von dem Gründer oder seinen ersten Nachfolgern er- worben, haben dem Museum Weltruf ein- getragen und bis auf den heutigen Tag ge- sichert. Sehr viel anderes Kunsthandwerk geht auf die Barockzeit zurück, in der das Museum entstand. Als Kernstück einer kleinen Antikenabteilung wird immer wie- der gern ein aus römischer Zeit(Mantua) stammendes Onyxgefäß genannt, zumal es erst nach langen internationalen Prozessen nach Braunschweig zurück gelangte. Martin Wiegand Der Löbecker Bilderfälscherprozeß Malskats Verteidiger lehnt Gericht wegen Befangenheit ab Im größten Tanzsaal von Lübeck, dem „Atlantic“, eröffnete der Vorsitzende der Zweiten Lübecker Strafkammer, Landge- richtsdirektor Dr. Joachim Brammer, am Dienstagvormittag den hier bereits am Samstag angekündigten Bilderfälscherprozeß gegen den 42jährigen Restaurator Dietrich Ernst Fey, den 41jährigen Maler Lothar Malskat und den 36jährigen Maler Bernhard Dietrich-Dirschau. Wegen Beihilfe hat sich ferner der 54jährige Architekt Dr. Bruno Fendrich zu verantworten. Die Anklage, die von Staatsanwalt Dr. Helmut Frohberg vertreten wird, wirft ihnen vor, bei der Restaurierung der mit- telalterlichen Wandmalereien im Chor der Marienkirche 21 Heiligenfiguren neu gemalt und sie dann als aus dem Mittelalter stam- mend ausgegeben zu haben. Die Angeklag- ten hätten sich dabei durch Vorspiegelung falscher Tatsachen unrechtmäßig einen Ver- mögensvorteil verschafft. Dr. Fendrich als Kirchenbaumeister soll ihnen bei diesem Betrug wesentlich Hilfe geleistet haben. Malskat und Fey haben sich außerdem Wegen Urkundenfälschung zu verantworten, da Malskat, wie es heißt, auf Veranlassung und mit Unterstützung von Fey, von 1946 bis 1951 zahlreiche Gemälde, Skizzen und Aquarelle im Stil namhafter Meister an- fertigte, sie zum Teil mit ihrem Namen sig- nierte und als Originale verkaufte. Der vom Gericht erwartete starke Publi- kumsandrang blieb allerdings aus. Von den 400 Plätzen des Tanzsaals waren nur etwa 75 besetzt. Auch von den hundert Karten, die die Strafkammer für Angehörige des Ge- richts und andere interessierte Juristen, für die Vertreter der Stadt, der Kirchenleitung, für Bundestagsabgeordnete und andere Per- sönlichkeiten des öffentlichen Lebens bereit- gestellt hatte, waren nur einige in Anspruch genommen worden. Nach Verlesen des Eröffnungsbeschlusses gab das Gericht bekannt, daß die Einwen- dungen Dietrichs und Dr. Fendrichs gegen die Eröffnung des Hauptverfahrens nicht durchgreifen. Es lehnte einen Antrag auf Psychiatrische Untersuchung des Angeschul- digten Malskat zur„Feststellung seiner Glaubwürdigkeit“ ab. Dagegen lehnte der Verteidiger Malskats, Dr. Wälly Flottrong, in einem Antrag noch vor Eintritt in die Verhandlung den Vorsit- zenden des Gerichts, Dr. Brammer, wegen Befangenheit ab. Dr. Brammer habe am Urteil des Oberlandesgerichts vom 24. April mitgewirkt, das Malskat erneut mit Wieder- verhaftung drohte, wenn er weiter an die Presse Informationen geben würde. Gleich- zeitig wies der Verteidiger sämtliche Rich- ter und Schöffen zurück, da sie Bürger Lübecks seien, dieses Verfahren in Lübeck großes Aufsehen erregt und es nicht an Ver- suchen gefehlt habe, von maßgeblichen Stel- ven auf den Gang des Prozesses einzuwir- ken. Der Verteidiger beantragte, daß das Verfahren an ein anderes Gericht außerhalb Lübecks überwiesen wird. Die Strafkammer unterbrach die Verhand- lung, um über den Antrag der Verteidigung Malskats zu beraten, und verkündete am Nachmittag dessen Ablehnung. Dr. Flottrong legte sofort gegen diese Entscheidung Be- schwerde ein, über die nun das Oberlandes- gericht in Schleswig zu entscheiden hat. Die Verhandlung wurde darauf bis Donnerstag ausgesetzt. dpa Donnerstag, 12. August 1954/ Nr. 100 — Karl Schmidt-Rottluff Umfassende Ausstellung in Hamburg ö Karl Schmidt-Rottluff, einer der bedeh. tenden und typischen Maler des frühen Ex Pressionismus, Mitbegründer der„Brüche. wird in diesem Jahr ein Siebziger. Ihm 3 Ehren hat Dr. Klaus Leonhardt von 15 Kieler Kunsthalle aus Museums- und Privat. besitz eine repräsentative Ausstellung q dem malerischen und graphischen Schafig des Künstlers zusammengestellt, die 91 über die ganze erste Jahrhunderthälfte el. treckt. Ueber 150 Gemälde, Aquarelle ul Zeichnungen sowie Graphik aus allen Schal. kensperioden Schmidt-Rottluffs sind num wt 5. September) in der Hamburger Kunsthak zu sehen, wo die Ausstellung durch Hob. schnitte und andere graphische Werke wir. kungsvoll ergänzt wurde. Mit Kirchner und Nolde gehörte Schmidt. Rottluff in der Frühzeit des Expressionisms zu den Revolutionären des Kolorits und des Form. In Kiel wie jetzt in Hamburg ist durch chronologische Anordnung seiner Bilder Ver- sucht worden, zu zeigen, wie im Laufe der Jahre innerhalb des wechselnden Ausdrucg die Leuchtkraft seiner Farben immer inten. siver wird. Aus dem pastösen Neo-Impres. sionismus seiner Gemälde um 1905(„Mad. chen akt“,„Wändiger Tag“) wollte sie sich noch micht herauslösen, aber dann kam es Zum gewaltsamen Stilumbruch, der sich in der Graphik durch Zuspitzung und Verhärtung der Formen, im Kolorit der Oelbilder und Aquarelle durch grelle, posaunenhaft ver- Kündete neue Farbwerte anzeigte. In de „Brücke“ war man nicht zimperlich, unt Schmidt-Rottluff erhielt durch ihre unde. kümmerte, laute Farbakzentsetzung gerad das, Was seine Vitalität brauchte, die sich bi in seine neuesten Schaffensjahre erhalten, 0 noch gesteigert hat. Immer wieder zeigt sich bei den deutschen Altmeistern unserer Tage, die, wie Schmidt“ Rottluff, zur Zeit des Dritten Reiches ver femt waren, daß sie seit 1945 nach einen neuen Ausdruck suchen. Dieser Ausdruck sol allerdings durch die Entwicklung der Ver- gangenheit bestätigt werden. Schmidt-Rott luffs Entwicklungsgang war gradlinig un konsequent, und so bot ihm später das ie deranknüpfen nicht viel Schwierigkeiten, De Vulkanausbruch der Malwende um 1913 war in den zwanziger Jahren bereits abgedämpf und so kam es in seinen Werken diese. Epoche zu dem großen Farbreichtum und de: Kompositionsvertiefung, wie sie beispiels- Weise in dem prachtvollen„Patroklusturm von 1922 ihren Ausdruck finden. In diese: Periode wurden seine Schöpfungen von sat, ter, tiefer Farbgebung zu Bildern des von inmen her erleuchteten Lebens. Reifere Hat. monie der Formung und Farbabstufung kam in seine Bildmotive der dreißiger Jahre Schmidt-Rottluff durfte nun nicht mehr aus. stellen; sein Atelier wurde später zerstört Die Bilder, die seitdem, nach dem zweiten Weltkriege, entstanden sind, zeigen ein Zu- rückgehen auf die Anfänge, aber sie tragen bei aller Beibehaltung der großflächigen, fir den Maler typischen Räume einen ganz neuen Stempel: Noch einmal bricht die Farbe, dies. mal jedoch in einer fast doktrinären Anord. mung innerhalb des Bildgamzen, mit fast bru- taler Leuchtkraft aus dem Rahmen bervgs Das Dionysische der Komposition erschein gebändigt; Menschen und Gegenstände sind mit dicken, grellen Farblinien umrahmt. Die starke Kontur beherrscht die neuen Oelbi. der. Das„Selbstporträt im Maleratelier“, de „Autobahnbrücke“, verschiedene Frauenakt⸗ und Stilleben, der„Mond groß im Osten“ in grün, braunrot, ocker und weiß, und einige Landschaften sind für diese neue Schaffens. Weise bezeichnend. Sie ist von starker Sus gestivkraft. Außer Holzschnitten und anderer Graphi aus verschiedenen Schaffensepochen de rastlos tätigen Künstlers sind auch mehren mit dem Stichel bearbeitete Elfenbeine und Steine zu sehen, die für die Linienführung des Zeichners Schmidt-Rottluff charakte ristisch sind. Erich Hoogestradt „Die Stadt hinter dem Strom“, eine orato. rische Oper von Hermann Kasack mit der Musik von Hans Vogt, wird am 26. August von der BBC London gesendet. Zu einem großen Erfolg für die deutsche Bühne Buenos Aires gestaltete sich der Begim des Theo-Lingen-Gastspiels. Theo Lingen tre in dem von ihm geschriebenen Lustspiel „Johann“ in einer Doppelrolle auf und führt auch Regie. Der aus Filmrollen auch in Sül. amerika bekannte Schauspieler wurde 46 Autor, Regisseur und Darsteller lebhaft ge. feiert. Die indische Erbschaft EIN ROMAN VON HORST BIERNAT H Copyright 1953 by„Mannheimer Morgen“ 53. Fortsetzung „Ich habe in meinem Leben keine Zeit gehabt, fremde Sprachen bis zur Vollendung zu lernen“, sagte er mit der brutalen Offen- heit des Industriekapitäns, der in seinem Leben wichtigere Dinge zu tun gehabt hatte, als auf der Schulbank zu sitzen,„würden Sie die Liebenswürdigkeit haben, mir in London auf der Suche nach einem passen- den Hotel behilflich zu sein?“ Sie zögerte einen Augenblick lang mit der Antwort, und während sie ihn warten lieg, wanderte ihr Blick zu seiner Hand und blieb auf seinem Trauring stehen. „Ich lebe seit langen Jahren geschieden“, sagte er wie beiläufig;„den Ring trage ich zum Andenken an eine Ehe, die im Grunde nicht allzu unglücklich war— und als Ab- wWehr maßnahme. Ich habe sie manchmal nötig.“ „Erzählen Sie mir nichts über die Frauen! Ich kenne sie zur Genüge. Und je mehr ich sie in meinem Salon kennenlerne, um 80 mehr neige ich dazu, mich zu einer Weiber- feindin zu entwickeln.“ „Das ist eine Eigenschaft, die Sie mit den klügsten Vertreterinnen Ihres Ge- schlechtes teilen!“ Er sprach damit nichts Als eine geschraubte Phrase aus, die er ir- gendwo gelesen hatte; aber er fand sich ungeheuer geistreich und wuchs, wie er die Bälle aufnahm und zurückgab, in eine Sicherheit hinein, die nur einen Grund haben kontrte: daß namlich Gott dem, dem er eine Millionenerbschaft in den Schoß Warf, auch den Verstand verlieh, die Mil- lionen mit Grazie zu verbrauchen.„Aber Sie haben mir auf meine Bitte noch keine Antwort gegeben, Fräulein Wendland...“ „Ich helfe Ihnen gern, Herr Ströndle und außerdem muß ich mich ja selber um ein Hotel für mich umschauen. Allerdings werden meine Ansprüche bescheidener sein als Ihre.“ „Wenn ich offiziell reise, dann bleibt mir leider nichts anderes übrig, als in den Rie- sen-Karawansereien abzusteigen, die ich scheußlich finde. Aber dieses Mal bin ich sozusagen incognito unterwegs, ohne Sekre- tär, ohne Anhang und ohne Belastung— und ich freue mich darauf wie als Schul- bub auf die Sommerferien.— Wissen Sie, ich verbrachte sie immer bei meinen Groß- eltern auf dem Lande, Da war ein riesiger Obstgarten, oder vielleicht erschien er mir nur so groß, weil ich so klein war. Und dann war da die Nachbarstochter, die ich liebte. Sie hieß Anneliese und hatte blonde Zöpfe mit blauen Schleifen darin. Aber als ich sie das erstemal küssen wollte, es ge- schah beim Himbeerpflücken, da stach mich eine Wespe in die Nase. Ich war damals 12 Jahre alt, aber das Erlebnis war so nach- haltig, daß ich später, als ich meine erste richtige große Liebe küßte, immer auf den Wespenstich wartete. Ich bin nämlich in der Furcht des Herrn erzogen worden, und nahm die Wespe sozusagen als den warnenden Zeigefinger vom lieben Gott. Aber was langweile ich Sie da mit solch alten Ge- schichten. „Im Gegenteil, erzählen Sie mir mehr! Ich bin noch nie in meinem Leben so char- mant unterhalten worden.“ Er lächelte geschmeichelt, und das Glück sprengte ihm fast die Brust. Wann hatte Frau Martha oder wann hatten die Kinder ihm je gesagt, daß er charmant zu erzählen verstände?! Gelähmt hatten sie ihn, die Schwingen hatten sie ihm gestutzt, seine Entfaltungs möglichkeiten hatten sie ge- hemmt, ja, sie hatten sich zwischen ihn und den Erfolg gestellt! Weiß der Himmel, ob er nicht längst eine ganz andere Position ein- nommen hätte, wenn sie ihn nicht wie Bremsklötze festgehalten hätten. Er hatte sich selbst nicht ernst genom- men, als er neulich im Zorn das Tischtuch zwischen sich und der Familie zerschnit! Aber war das nicht die einzige Lösung, die es für ihn gab? Gewiß, eine fünfundzwan- zigjährige Ehe ließ sich nicht abreißen wie ein Kalenderblatt. Die Trennung würde schmerzhafte Wunden und langsam heilende Narben geben, aber hatte er nicht auch Ver- bflichtungen gegen sich selbst? War es nicht schmerzhafter und zermürbender, dauernd gegen seine bessere Einsicht zu handeln und sich nur deshalb an die Vergangenheit zu klammern, weil man zu träge und zu feig war, den Schnitt zu vollziehen?— Vielleicht hatte ihm das Schicksal, das ihm die Mil- lionenerbschaft schenkte, auch diese Frau über den Weg geschickt, deren Gegenwart ihn so stark erregte, als seien die Fäden zwischen ihnen schon fest verknüpft. Jutta Wendland öffnete ihre Handtasche und puderte sich die Nase. Sie war eine schöne Frau, daran gab es keinen Zweifel. Ihr blendendes Aussehen hatte ihr vor einigen Jahren den ersten Preis in einer Schönheitskonkurrenz eingetragen, aber das Glück war ihr nicht hold. Die Filmengage- ments, von denen sie geträumt hatte, wa- ren ausgeblieben, und der einmalige Erfolg hatte sich nicht wiederholt. Eigentlich hieß sie Johanna Wendland, aber je nach deut- scher oder englischer Nachfrage nannte sie sich Jutta oder Jane. Den kleinen Hutsalon in der Nähe des Doms hatte ihr ein Freund tatsächlich einmal eingerichtet. Aber das War lange her, noch ein halbes Jahr länger als der nachfolgende Konkurs, und die Glau- biger trauerten heute noch um ihr Geld. Auch Stanton Grey existierte, und er war tatsächlich Major gewesen, ein sehr fescher Junge, mit dem sie herrliche Tage verlebt hatte. Sie flog nach London, um ihn an ein Heiratsversprechen zu erinnern, an das er sich wahrscheinlich nicht mehr erinnern konnte, denn er war ziemlich betrunken ge- Wesen. Aber sie hoffte, daß ihm ihr Besuch unangenehm genug werden würde, um ihn zu veranlassen, ich freizukaufen, denn er stammte aus einer guten Familie. Der Groß- Zügigkeit eines flüchtigen Freundes ver- dankte sie die Flugkarte und das Geld, um ein paar Tage sorglos in London leben zu können.— Was für eine wunderbare Fü gung, daß ihr dieser goldene Gänserich über den Weg gelaufen war! Und wie sie ihn rupfen würde.! 14. Um diese Zeit kletterte Werner steif und durchgerüttelt aus dem Anhänger eines Lastzuges, der ihn nach Frankfurt mit- genommen hatte. Er trug fünfzig Mark und ein Empfehlungsschreiben seines Meisters und Lehrers Bernhard Brückner in der Tasche, der ihn gestern heftig gegen seine breite Brust gepreßt und ihn mit einem be- Wegten„Zeuch hinaus, mein Sohn, und er- obere dir die Welt!“ entlassen hatte. Nun wanderte Landstraße hinaus, mit einem Koffer, del zwei Anzüge, ein Paar Schuhe und etwas Wäsche enthielt. An einer Ruine, deren untere Stockwerke ein Notdach abschirmte während durch die Fensterhöhlen der oberen Stockwerke die Sonne schien, entdeckte el endlich die gesuchte Hausnummer und das Namenschild des Mannes, der über Sein künftiges Schicksal entscheiden sollte: Hol- ger Leopardi. Theaterdirektor.. „Laut klopfen! Klingel kunktionie! nicht!“ stand unter dem Schild an der Haus tür. Werner stellte den Koffer ab und atmete lange und tief. Schweigtropfen perlten a seiner Stirn, denn der Koffer und der 1 Weg hatten ihn warm gemacht. Was würde er vorsprechen müssen?— Den„ den Hamletmonolog.., den Schüler 1 den Wagner aus dem Faust... den Claudio aus„Maß für Maß“?— Jal Aber l Gehn, wer weiß, wohin— da liegen kal“ eng eingesperrt und faulen; dies 115 warme, kühlende Bewegen verschrump zum KIl O die Er ließ die Arme sinken und preßfe 95 Stirn gegen die kühle Glasfüllung 1 Tür...„und der entzückte Geist. in Feuerfluten, oder schaudernd e von Wüsten eweger Eisesmassen; geker 50 sein in unsichtbare Stürme, und mit 3 loser Wut gejagt rings um die schwebend Erd“... Er hob die geballten Fäuste 5 formte mit einer gpoßen Geste den du das unendliche All sausenden n „Hel Junger Mann, spinnen Sie am Ki- len lichten Nachmittag?“ fragte 1 chernde Stimme hinter ihm. Er e wirrt herum und stand einem jungen terte chen gegenüber, das ihn vergnügt mus Fortsetzung folg er die endlose fe e * Herau Verlag drucke Chefr. Stellv. Dr. I Weber Lokale Dr. F. Land: simon chef Bank, Bad. K Mann! Nr. 80 aer 9. Ja e ist Pils bisc dies Wer von Zeh