r. 106 + e Poy. Autor mans m in menen von tnerz tive, Zum Als 18 ein Kind hält. Kin- mei. ge- einen und 1 ndern 1 die Alus- Adern Bil- rden. d ist Sein steht mor. gant, Alt in Säule deut- istner eiten en in in in Ver- ſtüch⸗ riker. u er- gt er Lantel arzen auf- 6 die chen, Altern allen b sich nicht nicht d ein ein 1 ge- chten Woh- risch. aucht enige r, So- licher „ mit ein gener endes chöne itztes Ur- para- dends treit⸗ ried- Ar- Ge- ein ben eben Er men, Rech- Seit der Welt- und und egen, emp- rinz- mit der- der und. — die frag zeine ein blu- eibe 5 der h in Zlei- me den ehe. die Uns. dern Und cher RTS eine nen; rotz: uicht orn- und ge- 80 85 hen 8 fel den Kte zen igt 6 Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling: Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; wirtschaft: F. o. Weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredation: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Mannheimer ORdmEE Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R, 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdibg. Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 3, 20 DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises, Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. 9, Jahrgang/ Nr. 197/ Einzelpreis 20 Pf eee eee Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz EVG-Gespräche an allen Fronten Vorstöße der USA in Paris, Rom und London/ Mendès-France hielt Ministerrat ab b Paris.(dpa/ Up) Der französische Ministerpräsident, Mendès-France, hielt am Dienstag einen Kabinettsrat über die durch das Scheitern der Brüsseler Konferenz geschaffene Lage ab. Ein Hauptpunkt der Besprechungen war die Aussprache des Ministerpräsidenten mit Churchill am Montag. Vor der Kabinettssitzung hatte Men- des-France den amerikanischen Botschafter, Dillon, zu einer mehr als einstündigen Unterredung empfangen. Wie verlautet, betonte Mendès-France sein Bestreben, eine Isolierung Frankreichs zu vermeiden und das feste Band mit den USA und Groß- britannien nicht zu lösen. Politische Beobachter àußerten am Diens- tag in Paris die Auffassung, daß die Aus- sichten auf eine Ratifizierung des EVG-Ver- trages in Frankreich größer wären, wenn Mendes-France die Vertrauensfrage stellen würde. Man fragt sich jedoch, ob der Mini- sterpräsident nach der Ablehnung seiner genderungsvorschläge überhaupt noch ge- willt sein kann, das Schicksal des Kabinetts wegen des EVG-Vertrages aufs Spiel zu setzen. Der Ministerpräsident unterstrich am Dienstagabend in einer Rund funkansprache, er habe in Brüssel den Vorschlägen der fünf EVG-Partner nicht zustimmen können, da dies viele Franzosen in Gewissensnöte ge- bracht und die Gefahr einer Ablehnung des Vertrages durch die Nationalversammlung heraufbeschworen hätte. Er erklärte, mit einer Billigung jener Vorschläge hätte er im Namen Frankreichs Verpflichtungen über- nommen in dem Bewußtsein, daß sie nicht gehalten werden könnten.„Das wäre die schlechteste Politik, und ich werde sie nie- mals betreiben.“ Mendeèes-France war erst am Dienstag- vormittag aus der Normandie nach Paris zurückgekehrt. Nach seinem Blitzbesuch bei Premierminister Sir Winston Churchill hatte er am Montagabend in Bagnole de l'Orne dem französischen Staatspräsidenten, René Coty, Bericht erstattet. Der französische Staatssekretär, Guerin de Beaumont, hat am Dienstag in Saar- brücken versichert, daß der französische Ministerpräsident fest gewillt ist, das Saar- problem im Rahmen der auch am Schluß der Brüsseler Konferenz wieder grundsätz- lich bestätigten politischen und wirtschaft- lichen Integration Westeuropas zu regeln. Die Befürworter der Europäischen Ver- teidigungsgemeinschaft in Frankreich legen Ollenhauer für„bessere Europa-Politik“ Seine Stellungnahme zur Lage Bonn.(dpa) Der Vorsitzende der SDP, Erich Ollenhauer, sprach sich am Dienstag vor der Presse in Bonn in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme nach der Brüsse- ler Konferenz für eine„bessere europäische Politik“ aus. Er warnte davor, ein abge- andertes EVG-Konzept ohne Frankreich an- zunehmen und damit eine„kleinsteuro- päische Lösung“ ohne Sicherheitswert zu schaffen. Ollenhauer schlug neue Verhandlungen über ein europäisches Sicherheitssystem unter Einschluß Großbritanniens, eine Akti- vierung der Politik zur Wiedervereinigung Deutschlands und eine Prüfung der jüngsten sowjetischen Vorschläge vor.„Eine direkte Teilnahme Großbritanniens wäre nicht nur eine wesentliche Verstärkung dieses Sicher- heitssystems, sondern eine geeignete Maß- nahme, um französische Befürchtungen gegen ein deutsches Uebergewicht herabzu- mindern.“ Die Mitwirkung Frankreichs an einer europäischen Lösung und die Zusam- menarbeit zwischen Frankreich und Deutsch- land bleibe aber der Kardinalpunkt jeder europaischen Zusammenarbeit. Die SPD warne vor Lösungen ohne oder gegen Frank- reich. Die neuen Versuche zu einer europaischen Lösung auf breiter Grundlage müßten, so sagte Ollenhauer, ein Beispiel für die von Eisenhower zitierte Partnerschaft der freien nach der Brüsseler Konferenz Völker geben. Es wäre falsch, den Eindruck zu erwecken, als ob„die Verleihung der so- genannten Souveränität an die Bundesrepu- blik eine Art Alternativlösung zum geschei- terten EVG-Vertrag ist.“ Auch die SPD wünsche, daß die Bundesrepublik selbstän- dig entscheiden kann. Der die deutsche Hand- lungsfreiheit weitgehend einschränkende Generalvertrag gebe die Souveränität aber nicht zurück. Eine Politik der militärischen und politi- schen Ausklammerung Deutschlands und die Schaffung eines Vakuums in Mitteleuropa lehnte Ollenhauer ab. Deutschland gehöre zum freien Westen. Er kündigte an, daß sich die SPD für eine Initiative der sozialdemo- kratischen Parteien Europas zur europaischen Politik einsetzen werde, Auf die Frage, ob er im Falle eines endgültigen Scheiterns der EVG-Politik Neuwahlen verlangen werde, sagte Ollenhauer, die Führungsgremien der SPD würden darüber in den nächsten Wo- chen diskutieren. Ueber seine Unterhaltung mit dem Bun- deskanzler am Montag teilte Ollenhauer mit, daß dabei zwar Alternativlösungen zur EVG nicht zur Diskussion gestanden hätten, der Kamzler sich aber bereit erklärt habe, ge- meinsam mit der Opposition in Unter- suchungen über die neue Situation einzu- treten, die sich nach dem endgültigen Schei- tern der EVG ergeben würde. Ein Staatspräsident beging Selbstmord Brasiliens Regierungschef zog den Tod einem Rücktritt vor Rio de Janeiro.(dpa) Der brasilianische Staatspräsident, Getulio Vargas, der während der letzten vier Jahrzehnte die Politik seines Landes maßgeblich beeinflußte, hat am Dienstag in seinem Amtssitz in Rio de Janeiro Selbstmord begangen. Damit erreichte eine seit emhreren Wochen schwelende politische Krise in Brasilien ihren Höhepunkt. Wenige Stunden bevor sich der 71 jährige Präsident erschog, hatte er angekündigt, daß er drei Monate auf Urlaub gehen und die Amts- geschäfte seinem Stellvertreter, Joao Cafe Filho, übertragen werde. Die Krise in Brasilien entstand Anfang August, als auf den führenden Oppositions- politiker und Journalisten Lacerda ein Attentat verübt wurde, bei dem der Luft- waflenmajor Vaz ums Leben kam. Es tauch- ten Vermutungen auf, daß Mitglieder der Leibwache des Präsidenten für das Attentat Verantwortlich seien. Da die polizeilichen Untersuchungen zu keinem Ergebnis führten, übernahmen Offiziere der Luftstreitkräfte die Untersuchung. Als sich der Verdacht ver- dichtete, daß nicht nur ein führendes Mit- glied der Leibwache des Präsidenten, son- dern auch der Sohn des Präsidenten, der Abgeordnete Luthero Vargas, an dem Atten- tat beteiligt war, verlangten die Luftstreit- rätte die Abdankung des Präsidenten. Dieser Forderung schlossen sich am Montag auch die Armee und die Marine an. Vargas beantwortete die Forderung zunächst mit der Erklärung, daß er im Januar 1951 für fünf Jahre gewählt worden sei und den Präsiden- tenpalast nur als toter Mann verlassen Werde. Wie verlautet, erschoß sich Vargas in Gegenwart eines Mitglieds seines Stabes. Vizepräsident Cafe Filho ist bereits als neuer Präsident vereidigt worden. Vargas at Aufzeichnungen hinterlassen, in denen er bedauert, daß er während seiner Amts- zeit nicht mehr für die armen Bevölkerungs- schichten habe tun können. Alle Mitglieder des brasilianischen Kabi- netts haben am Dienstag dem neuen Staats- ger denten ren Rücktritt eingereicht, wie er brasilianische Rundfunk bekanntgab. 8 Vargas kam 1930 durch einen Staats- Gesch en die Macht und leitete 15 Jahre die eschicke Brasiliens als Diktator. Im Okto- ber 1945 trat Vargas nach einem unbluti- gen Militärputsch zurück. Fünf Jahre später Wählten ihn die von seinem Nachfolger, Ge- neral Dutra, enttäuschten Brasilianer wie- der zum Staatspräsidenten. Seine große Popularität als„Vater des Volkes“ ging je- doch in den folgenden Jahren ständig zu- rück, weil es imm nicht gelang, dem Steigen der Lebenshaltungskkosten und der Inflation in Brasilien Einhalt zu gebieten. Auch die von ihm 1950 gegründete brasilianische Ar- beiterpartei verlor ständig an Bedeutung. eine bemerkenswerte Aktivität an den Tag. Als ihr Wortführer machte der ehemalige französische Ministerpräsident, Antoine Pinay, den Vorschlag, die EVd dadurch zu retten, daß sie zunächst einmal versuchsweise für 18 Monate verwirklicht werden soll. Nach Ablauf dieser Probezeit soll dann entschieden werden, ob und welche Aenderungen des Vertrages ratsam seien. Für Alternativ- lösungen sei keine Zeit mehr. Ueber eine einstündige Unterredung der amerikanischen Botschafterin, Claire Booth Luce, mit dem italienischen Ministerpräsi- denten Mario Scelba über die neue Situation, die am Dienstagvormittag in Rom stattfand, sind keine Einzelheiten bekannt. Es wurde lediglich bekannt, daß die Italiener einen Termin für ihre Ratifizierungsdebatte erst kestlegen wollen, wenn die Entscheidung in Paris gefallen ist. Der britische Geschäfts- träger in Rom unterrichtete Außenminister Piccioni über die Konferenz des britischen Premierministers mit Mendeèes-France. Der amerikanische Botschaftsrat James Penfield nahm am Dienstag in London wie- der die anglo- amerikanischen Gespräche auf, die in der letzten Zeit zu dem Entschluß ge- führt hatten, im Falle eines Scheiterns des EVG-Vertrages der Bundesrepublik die Souveränität zuzuerkennen und einen ande- ren Weg zur Wiederbewaffnung West- deutschlands zu suchen. Der amerikanische Außenminister, John Foster Dulles, erklärte am Dienstag auf sei- ner wöchentlichen Pressekonferenz, er hoffe immer noch, daß die französische National- versammlung den EVG-Vertrag in der nächsten Woche ratifizieren werde. Dulles bedauerte in einer vorbereiteten Erklärung, daß sich Frankreich„nicht entschließen konnte, mit den anderen fünf Vertragspart- nern zu einem Uebereinkommen zu gelan- gen“. Der Außenminister bestätigte, daß er mit dem französischen Ministerpräsidenten Mendeès-France in der vergangenen Woche Botschaften gewechselt habe. Die CDU/ CSU-Fraktion des Bonner Bun- destags trat am Dienstagnachmittag im Bun- deshaus in Abwesenheit des Bundeskanz- lers zu einer Sondersitzung zusammen, in deren Verlauf die innen- und außenpoli- tische Lage erörtert wurde. Hallstein und Blank gaben über das Ergebnis der Brüsse- ler Konferenz Auskunft. Sofortige Ver- handlungen mit den USA und Großbritan- nien über die Form des deutschen Vertei- digungsbeitrages forderte der Vorsitzende der FDP, Thomas Dehler. Mittwoch, 25. August 1954 Auch im Dorf muß das Leben lebenswert sein wenn man solchen Erscheinungen wie der Landflucht steuern will. Auf Seite 2 berichten wir, wie sich die hessische Landesregierung mit Erfolg bemüht, dem ländlichen Leben dure den Bau von Dorfgemeinschaftshüusern neue Entuicklungs möglichkeiten au eröff- nen. Unser Bild zeigt ein solches Gemeinschaftshaus. Foto: Jack Hochscheid Auch DAG-Mitglieder lehnten Angebot ab Nunmehr sind neue Lohnverhandlungen im Offentlichen Dienst nötig Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Das offizielle Gesamtergebnis der Urabstimmung der Gewerkschaft Offent- liche Dienste, Transport und Verkehr(GTV) vom Freitag und Samstag wurde am Diens- tag vom Hauptvorstand der Gewerkschaft bekanntgegeben. Danach waren von 823 562 Mitgliedern der Gewerkschaft 487 620 ab- stimmungsberechtigt. Bei einer Abstim- mungsbeteiligung von 78,3 Prozent sprachen sich 70,1 Prozent der Abstimmungsberech- tigten für eine Ablehnung der Arbeitgeber- Vorschläge aus, 28,5 Prozent erklärten sich bereit, sie anzunehmen. 1,4 Prozent der Stimmen wurden für ungültig erklärt. Der geschäftsführende Hauptvorstand der Ge- werkschaft OTV wird auf Grund dieses Er- Eine Lösung ohne Lohnkämpfe erzielen Der„Mittelstands-Beirat“ unter Minister Schäfer konstituierte sich Bonn.(UP /dpa) Bundesminister Hermann Schäfer, der vom Bundeskabinett den Auf- trag erhalten hat, die Lage des unselbstän- digen Mittelstandes zu prüfen und Förde- rungsvorschläge auszuarbeiten, hielt am Dienstag die konstituierende Sitzung seines Beirats ab. Der Beirat, der Schäfer bei sei- ner Aufgabe unterstützen soll, besteht aus fünf Vertretern der beteiligten Regierungs- ressorts— Innen, Wirtschaft, Finanz und Arbeit— fünf Vertretern der Arbeitgeber- verbände und fünf Vertretern des DGB und der DAG. Minister Schäfer sagte, daß der Beirat in seiner nächsten Sitzung in etwa sechs Wochen zunächst die Lage der Angestellten in der Privatwirtschaft erörtern wolle. In der Zwischenzeit solle das dafür erforderliche Material erarbeitet werden. Schäfer hofft, durch die Arbeit im Beirat die Auseinander- setzungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern versachlichen und eine Lösung ohne Lohnkämpfe erzielen zu können. Vor allem sollten die betroffenen Kreise das Ge- kühl verlieren, als Minderheit zwischen den großen Machtgruppen der Wirtschaft zu kurz gekommen zu sein. Schäfer sagte weiter, es sei wahrschein- lich, daß der Beirat später noch Unteraus- schüsse einsetzen wird, in denen auch andere Verbände als die bisher beteiligten zu Worte kommen sollten. Einer besonderen Prüfung bedürfe dabei die Lage derer, die in der Krankenpflege tätig sind. Es sei aber nicht vorgesehen, daß sich der Beirat auch mit den öffentlich Bediensteten befaßt. Schäfer bezifferte die Zahl der Angestellten, die durch die Arbeit seines Beirats erfaßt werden, auf etwa vier Millionen. Zwischen Gesfern und Morgen Die Sondersitzung des Bundestages über den Fall John soll nach Auffassung von Bundestagspräsident Dr. Ehlers, der am Dienstag von seinem Urlaubs-Aufenthalt in Finnland nach Bonn zurückgekehrt ist, erst nach dem schleswig- holsteinischen Landtags- wahlen stattfinden, die für den 12. Septem- ber vorgesehen sind. Die Landtagswahlen in Bayern sind für den 28. November 1954 vorgesehen. Dieser Termin wurde am Dienstag vom bayerischen Ministerrat festgesetzt. Bischof Dibelius, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutsch- land, befindet sich unter den sechs Kirchen- führern, die auf der Tagung des Welt- kirchenrates in Evanston(US) als neue Präsidenten vorgeschlagen wurden. Bei An- nahme der Nominierung wäre damit Deutsch- land zum ersten Male im Präsidium des Welt- kirchenrates vertreten. Große Ueberschwemmungen entstanden inn Schleswig- Holstein durch anhaltenden Regen. Bei Rendsburg sind etwa 500 Hektar Land überflutet. Auch in Nordfriesland ste- hen weite Flächen unter Wasser. Aus der Schweiz ausgewiesen wurde der französische Vizekonsul in Genf, weil er„auf ungesetzliche Weise Informationen über schweizerische und ausländische Staatsbür- ger“ habe einholen lassen. Zwei Schweizer Privatdedektive, die mit dieser Aufgabe be- traut gewesen sein sollen, sind verhaftet worden. Ein Sprecher des französischen Außenministeriums erklärte am Dienstag, sein Ministerium wisse noch nichts von der Ausweisung. Zum Nachfolger De Gasperis als Präsident der Christlich- Demokratischen Partei Ita- liens wurde am Dienstag vom Nationalrat der Partei der 66jährige Senator Adone Zoli ge- wählt. Senator Wiley, der Vorsitzende des Außen- politischen Ausschusses des amerikanischen Senates, hatte am Dienstag in Stockholm eine Unterredung mit dem schwedischen Außen- minister Unden.— Wiley bezeichnete in einer Pressekonferenz den Ausgang der Brüsseler Konferenz als„äußerst unbefriedigend“, er hoffe jedoch, daß sich noch ein Ausweg aus der EVG-Krise finden werde. Für eine Wiederbewaffnung Deutschlands sprach sich erneut der Generalrat der briti- schen Gewerkschaften aus. In New Lork angekommen sind zu einem Aptägigen Besuch der Vereinigten Staaten vier Abgeordnete des Deutschen Bundes- tages, die der CDU, der CSU, der SPD und der FDP angehören. Sie wollen sich vor allem über industrielle und gewerkschaft- liche Probleme in den USA unterrichten. Die amerikanischen Streitkräfte im Aus- land haben nach einem Bericht der amerika- nischen Regierung im Jahre 1953 2,5 Milliar- den Dollar für private Zwecke und zum An- kauf von militärischen Ausrüstungsgegen- ständen ausgegeben. In der Bundesrepublik seien allein 250 Millionen Dollar ausgegeben worden. In einer sowzetischen Note an die Ver- einigten Staaten legt Moskau Protest gegen die„Gewaltanwendung“ der amerikanischen Regierung gegen den ehemaligen Sowjet- agenten Rastoworow ein. In der Note wird behauptet, Rastoworow, der in Tokio an der sowjetischen Botschaft arbeitete, sei an der Rückkehr in die Sowjetunion gehindert wor- den. Der amerikanische Wahlkampf für die Herbstwahlen zum Kongreß wurde mit einer Rede Präsident Eisenhowers eröffnet. Nach einer ausführlichen Darstellung der Erfolge des alten Kongresses unter republikanischer Mehrheit appellierte der Präsident an die Wähler, den Republikanern ihre Stimme zu geben. Die„Freiwilligen von Goa“ haben nach Berichten vom Dienstag zwei weitere Ort- schaften in der portugiesischen Besitzung an der Westküste Indiens eingenommen. Kadetten in Guatemala, die kürzlich eine Revolte gegen den neuen Staatspräsidenten Armas unternommen hatten, sollen nach Be- richten aus Guatemala von einem Militär- gericht zum Tode verurteilt und hingerichtet worden sein. Die französischen Besitzungen in Indien sind Gegenstand von neuen Verhandlungen zwischen französischen und indischen Regie- rungsbeauftragten, die am Dienstag in Neu Delhi begannen. Wie verlautet, soll bereits eine Einigung über die Räumung der fran- 268ischen Besitzungen durch Frankreich und ihre Abtretung an Indien erzielt worden sei. gebnisses an die Tarifgemeinschaft deutscher Länder und die Vereinigung der kommu- nalen Arbeitgeberverbände jetzt das Ex- suchen richten, erneut in Verhandlungen über die Löhne und Gehälter einzutreten. Auch der Eund soll zu neuen Verhandlun- gen eingeladen werden. 1555 Sollten die kommenden Lohnverandlun- gen zwischen der GTV und den öffentlichen Arbeitgebern wiederum scheitern, steht die Gewerkschaft vor einer schwierigen Situa- tion, da sie nach dem Ergebnis der Urab- stimmung nicht mit einer Mehrheit von 75 Prozent rechnen kann, die zur Einleitung von etwaigen gewerkschaftlichen Kampf- maßnahmen erforderlich ist. Nach Angaben des Hauptvorstandes der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft hat auch eine„qualifizierte Mehrheit“ der in der DAG organisierten Angestellten der Länder und kommunalen Verwaltungen das Angebot der Arbeitgeber als unzureichend abgelehnt. Die DAG hat am Dienstag die Arbeitgeber aufgefordert, die am 13. August unterbroche- nen Tarifverhandlungen sofort wieder auf- zunehmen. Verhandlungen über Einheitsfront vertagt Die ursprünglich auf Mittwoch angesetz- ten gemeinsamen Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft GTV, der Deutschen Post- gewerkschaft und der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands wurden aus„orga- nisatorischen Gründen“ überraschend um einige Tage verschoben. Ziel dieser Verhand- lungen soll eine Koordinierung des Vor- gehens der Gewerkschaften der Bundes- bediensteten zur besseren Durchsetzung ihrer Lohn- und Gehaltsforderungen sein. Der Vorsitzende der FDP, Dr. Dehler, unterzog am Dienstag in der„Freien demo- kratischen Korrespondenz“ das System der gewerkschaftlichen Urabstimmungen einer scharfen Kritik. Dehler vertritt die Ansicht. daß die Urabstimmungen, die niemand interessieren und imponieren“, einen groben Mißbrauch demokratischer Formen dar- stellen. Eine Abstimmung sei nur sinnvoll, wenn der Abstimmende die Konsequenz seiner Entscheidung kenne. Ehard machte neue Vorschläge (dpa UP) In der bayerischen Staats- kanzlei fanden sich am Dienstag zum ersten Male seit Beginn des Metallarbeiterstreiks Vertreter des Verbandes der bayerischen Metallindustrie und der IG Metall am Ver- handlungstisch ein. Zu diesem Gespräck hatte Ministerpräsident Ehard die Streik parteien eingeladen. Er machte den Partnern Vorschläge, zu denen sie bis Mittwochabend Stellung nehmen sollen. Ueber den Inhalt der Vorschläge ist noch nichts bekannt. Der Beirat der IG Metall für das Bun- desgebiet in Frankfurt wandte sich am Dienstag gegen„irreführende Darstellun- gen“ der Arbeitgeber über den bayerischen Metallarbeiterstreik. Eine Minderheit von einigen hundert bayerischen Industriellen mißbrauche ihre wirtschaftliche Macht. Der Beirat verwahrte sich gegen die Behaup- tung, daß die Gewerkschaft den Lohnkampf aus politischen Motiven führe.— Die In- kormationsstelle der bayerischen Wirtschaft wies am Dienstag auf die großen Auftrags- verluste der Firmen hin Das Deutsche In- dustrie-Institut in Köln bezifferte die Um- satzverluste der bayerischen Metallindustrie in den ersten beiden Streikwochen auf rund 60 und die Exportverluste auf 14 Mil- onen Mark. Die streikenden Arbeiter hätten etwa 16 Millionen Mark an Löhnen verloren. Seite 2 MORGEN Mittwoch, 28. August 1954/ Nr. 197 Dm N omme mar Mittwoch, 25. August 1954 Nervenkrieg „So langsam kriegt man doch den Ein- druck, das in Bonn irgend etwas faul ist“, Warf einer der Zechbrüder in die Stamm- tischdebatte. Alle nickten daraufhin bedäch- tig und ließen eine Gesprächspause eintreten, die die Bedeutung dieses eben Seäuhßerten Eindrucks gewichtig zu unterstreichen schien. Das Gesprach am Stammtisch kreiste um den in die Sowjetzone übergelaufenen SD- ZBundestagsabgeordneten Karlfranz Schmidt-Wittmack aus Hamburg. Zweifellos hätte ein sowietzonaler Agent, Wäre er Zeuge dieses Stammtischgesprächs Sewesen, in diesem Augenblick allen Grund zum FHändereiben gehabt. Und nicht nur das. Er hätte darüber hinaus mit gutem Gewissen nach Hause berichten können: „Weiter so. Wir liegen genau richtig. Die Westdeutschen beginnen in ihrem vertrauen zu der Bonner Regierung wankelmütig zu werden“.— Und da sind wir bereits an des Pudels Kern. 2 Kals vor nicht ganz einem Jahr in der Bundesrepublik der Wahlkampf geführt wurde, mußten die Agitatoren, die ihre Stimme über die Zonengrenze herüber er- Klingen ließen, und jene, die hierzulande Auf getarnter Basis sich der Flüsterpropa- ganda und des Rundsprechverfahrens be- dienten, eine eindeutige Schlappe einstecken. Dem Bundeskanzler, und vor allem seiner Außenpolitik, wurde ein überwältigendes Vertrauensvotum zuteil. Hauptbestandteile dieser Außenpolitik sind die Schaffung eines vereinten Europas und, auf dem Weg dazu, einer Europäischen Verteidigungsgemein- schaft— Dornen im Auge des Ostens. Nach dem Fehlschlag im Wahlkampf schaltete man drüben nun offensichtlich in den zwei- ten Gang, um dem Vertrauen der west- deutschen Bevölkerung in die Bonner Re- Sierungspolitik einen Stoß zu versetzen. Das Argument von der Schrecklichkeit des in der EVG wiedererstehenden deut- schen Militarismus und der daraus resul- tierenden noch schrecklicheren Folgen allein 20g nicht. Es mußten also Leute in der Bundesrepublik gefunden werden, die sich nach einer gewissen Zeit des Kontaktes auch bereitfinden würden, von Gewissens- nöten über die bevorstehende Remilitarisie- rung und der damit verbundenen Rehabili- tierung ehemals nazistischer Elemente ge- trieben, die östliche Plattform zu bestei- gen, um von dort aus einen Appell an unser Westdeutsches Gewissen zu richten. John und Schmidt-Wittmack haben sich bereits in die Rolle des Rufers und Mahners aus dem Osten drängen lassen und wenn man Johns jüngsten Erklärungen Glauben schenken darf, werden noch mehr westdeutsche Zeit- genossen nächstens diesem„Missionsauf- trag“ folgen. . In der Krise erst offenbart und bewährt sich der Mensch. Das gilt für das private ebenso wie für das politische Leben. Es ist deshalb billig, heute an Hand des Falles Schmidt-Wittmack— daß der Fall John etwas anders gelagert ist, wurde an dieser Stelle schon erschöpfend dargelegt— zu sagen:„Da gibt es ja feine Vertreter im Bun- destag!“ Jeder Wähler würde übrigens mit Recht jede Haftpflicht von sich weisen, selbst wenn wir eine Persönlichkeitwahl hätten. Allerdings darf und muß man mit Nachdruck die Untergruppen der Parteien darauf hin- weisen, in der Auswahl ihrer Funktionäre und erst recht der nach oben entsandten Repräsentanten vielleicht künftig doch mehr Umsicht walten zu lassen, als es bisher, auch um Hinblick auf andere Vorkommnisse, der Fall gewesen zu sein scheint. * Um auf das erwähnte Stammtischgesprach zurückzukommen. Es braucht noch lange nichts faul im Staate zu sein, wenn einige in ihrem Amt mehr oder weniger bedeu- tende Diener am Staatsapparat in einer Krise charakterlich versagen. Doch sollten die leitenden Vertreter in Bonn in ihren ersten Verlautbarungen über derartige Fälle politi- scher Untreue klarer sein und nicht erst auch noch dazu beitragen, das Mißtrauen des Bür- gers zu fördern. Wir meinen, es ist der Sache nicht dienlich, wenn der Fraktionsvorsitzende der Partei im Bundestag, welcher der Ueber- läufer angehörte, nach Kenntnisnahme des Tatbestandes erklärt, er hätte erst im Bun- destags-Handbuch nachschlagen müssen, um sich über die Person des Deserteurs zu unter- richten und dann— so fügen wir hinzu— zu lesen, daß Schmidt-Wittmack nicht nur stilles Mitglied des Bundestages war, sondern sogar einigen recht wichtigen Ausschüssen angehörte, Wollte man diese Erklärung des Fraktionsvorsitzenden wörtlich nehmen, dann hätte der Bürger— bei allem Verständnis für das Bestreben, das eigene Parteihaus rein- halten zu wollen— wirklich Grund, zu mei- nen, da sei was faul im Staate. Wolfgang von Gropper Immunitäts-Aufhebung für Schmidt- Wittmack beantragt Bonn.(P/ dpa) Mit der Aufklärung des Falles Schmidt-Wittmack beschäftigte Stel- len in Bonn erklärten am Dienstag, die bis- herigen Ermittlungen hätten einwandfrei ergeben, daß zwischen Otto John und Karl- franz Schmidt-Wittmack keinerlei Verbin- dungen bestanden.— Bundesjustizminister Neumayer hat beim Bundestag schriftlich die Aufhebung der Immunität des in die Sowjetzone geflohenen Abgeordneten be- antragt, um eine Strafverfolgung möglich zu machen. Die Fraktion der CDU/CSU, der Schmidt- Wättmack bis zu seiner Flucht an- gehörte, hat sich am Dienstag in ihrer Son- dersitzung in Bonn ebenfalls mit dem neuen Fall eines Ueberläufers ins kommunistische Lager beschäftigt. Der führende französische Sozialist Mar- cel Naegelen, hat am Dienstag in der Kammer eine Anfrage eingebracht, die Ministerpräsident Mendeès-France um Aus- kunft bittet, ob der nach dem Osten geflo- hene Bundstagsabgeordnete Schmidt- Witt- mack„kürzlich in den Besitz sehr vertrau- cher Dokumente über Projekte gelangt sei, die die Europa-Armee und Arwehrdienste angehen“, wie es in Bonn und Berlin heiße. „Frischer Wind“ in Schleswig- Holstein Plötzliche Versetzung der Oberstaatsanwälte löste Beunruhigung aus Hamburg, im August Ein ebenso umfassendes wie plötzliches Revirement in der Staatsanwaltschaft Schles- Wwig- Holsteins hat beträchtliches Aufsehen weit über die Grenzen dieses nördlichsten Bundeslandes hinaus hervorgerufen. Sämt- liche leitenden Oberstaatsanwälte wurden Plötzlich versetzt. Was die Verwaltungsspitze der Justiz unter keinen Umständen tun darf, nämlich das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Justiz zu erschüttern, tat sie mit einer Begründung, die den Unmut der Oeffentlich- keit hervorrief.„Justizskandal“—„Partei- buchwirtschaft“—„Kommiß-Methoden“ und „Regierungskrise“ sind nur einige der zur Zeit geläufigsten Aeußerungen zu diesem Komplex in Schleswig- Holstein. Am 13. Juli erhielten die Oberstaats- anwälte vom Finanz- und Justizminister Dr. Carl Anton Schäfer(Gesamtdeutscher Block/ BHE) die dienstlich knappe Mitteilung, dag sie mit Wirkung vom 15. Juli versetzt wür- den. Sie hätten sich unverzüglich“ bei ihrem neuen Generalstaatsanwalt, Dr. Voss, zum Dienstantritt zu melden. Keiner der Betrof- fenen kam diesem Befehl nach. Sie gingen in Urlaub oder ließen sich krank schreiben. Es blieb nicht aus, daß dieses Revirement in der Oeffentlichkeit verdächtig erschien, die Vermutung„hintergründiger politischer Mo- tive“ erzeugte, und die Vertreter einer Be- hörde, der sonst nicht allzuviel Sympathie entgegengebracht wird, über Nacht populär machte. Da umsomehr, als der Amtschef des Kieler Justiz ministeriums, Dr. Praetorius, sich weigerte, die Versetzungsbefehle zu unterschreiben. Ministerpräsident Lübke, ein ehemaliger Handelsschiffskapitän, dessen Neigung zur Selbstherrlichkeit ebenso be- kannt ist wie seine Energie, wies seinen Justizminister an, die Versetzungsaktion Franco ließ Versuchsballon steigen Seit der Genfer Konferenz sind die USA an Spanien stärker interessiert Von unserem Korrespondenten Heinz Barth Madrid, im August. Nun wird es also ernst mit der prak- tischen Zusammenarbeit zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten. Lange genug — ⁊2zu lang für die spanische Ungeduld— hatte man auf die ersten sichtbaren Aus- Wirkungen des Bündnisses warten müssen, das vor fast einem Jahr das Regime Fran- cos zum Alliierten der amerikanischen Demokratie machte. Doch jetzt ist es wirk- lich so weit. Brown, Raymond und Walsh, die Prime Contractors, die im Auftrag Washingtons die spanischen Stützpunkt bauten leiten und überwachen, lassen dieser Tage die Ausschreibungen für den Arbeits- beginn am Flughafen von Torrejon bei Madrid herausgehen, wo bereits die ersten Züge mit schwerem Baugerät aus Marokko eingetroffen sind. Noch im Laufe des Sep- tembers dürften die spanischen Baufirmen Aufträge in Höhe von zunächst 600 Millio- nen Pesetas zugeschlagen erhalten. Man hat den Eindruck, daß die Ameri- kaner sich nach anfänglichem Zögern jetzt doch entschlossen haben, die Möglichkeiten, die ihnen der Pakt mit Franco bietet, weit- gehend auszunützen. Seit die amerikanische Diplomatie in Genf feststellen mußte, daß einige Verbündeten ihrer antisowetischen Aktion nur bis zu einem bestimmten Punkt zu folgen bereit sind, hat sich im Klima der Beziehungen zwischen Washington und Madrid etwas geändert. Es häufen sich die Zeichen, die auf ein lebhafteres Interesse der Vereinigten Staaten am politischen Ge- spräch mit Franco hindeuten. Vielleicht liefert für solche Entwicklun- gen der viel beachtete Aufsatz eine Erklä- rung, den General Kindelan, einer der füh- renden Militärexperten Spaniens, im„ABC“ veröffentlicht hat. Der Aufsatz, der offen- sichtlich auf eine persönliche Anregung Francos zurückgeht, ließ zum erstenmal die Bereitschaft Spaniens für einen Beitritt zum Atlantikpakt und zur EVG durchblicken. In diplomatischen Kreisen Madrids hat man wenig Zweifel, daß dieser Vorstoß im Ein- verständnis wit den Amerikanern unter- nommen wurde. Man glaubt zu wissen, daß Franco den Artikel Kindelans veranlaßt hat, um die Bedenken des Generalstabes gegen eine Ausweitung des militärischen Risikos Zu zerstreuen. Es war immerhin das erste- mal, daß in einer spanischen Zeitung der militärischen Zusammenarbeit„Schulter an Schulter“ mit den übrigen Nationen West- europas, also auch mit Frankreich, das Wort geredet wurde. Die schonungsvolle Zurück- haltung, die die Presse des Regimes neuer- dings gegenüber den französischen Schwie- rigkeiten in Marokko beobachtet, bildet dazu eine recht aufschlugreiche Ergänzung. Von unserem Korrespondenten Gerd Kistenmacher trotz der Unterschriftsverweigerung in vol- lem Umfange zu veranlassen. Er berief sich auf den„Zwang der Termine“ und den Wunsch des neuen Generalstaatsanwaltes, eine„Verfilzung“ in den Spitzen der Staats- anwaltschaften durch radikale Um- und Neu- besetzungen zu beseitigen. Mit den offensichtlich diffamierenden Ver- setzungen wurde aber gerade das Gegenteil des angestrebten Effektes erreicht. Minister- präsident Lübke und Justizminister Dr. Schäfer werden beschuldigt, eine Personal- politik betrieben zu haben, die im Interesse der schleswig- holsteinischen Justiz nicht zu verantworten sei. Von Dr. Schäfer werde erwartet, daß er sein Amt niederlege. Selbst die Sprecher der Regierungsparteien, CDU und Gesamtdeutscher Block, werfen der Lan- desregierung mangelnden Takt vor. Der letzte Anlaß für die Versetzungs- aktion scheint die Nominierung des bisherigen Generalstaatsanwaltes Dr. Mannzen zum Bundesrichter gewesen zu sein, welcher der SPD sehr nahe steht. Seine Ernennung zum Generalstaatsanwalt erfolgte unmittelbar vor dem Regierungswechsel im Jahre 1950, als die CDU an die Macht kam. Bereits vor zwel Jahren versuchte Ministerpräsident Lübke, die Wahl Dr. Mannzens zum Bundesrichter in die Wege zu leiten, aber erst beim zweiten- mal, am 15. Juli 1954, glückte das. Der neue Mann, Dr. Voss, bisher Oberstaatsanwalt in Flensburg, soll jetzt einen„lebendigen Zug“ und„frischen Wind“ in die Staatsanwalt- schaften bringen. Der starken Beunruhigung in der Be- amtenschaft, den politischen Parteien und der Oeffentlichkeit über diese Vorgänge ver- suchte Finanz- und Justizminister Dr. Schäfer mehr mit gastronomischen als beamten- rechtlich fundierten Hinweisen entgegen- zuwirken, als er auf das Ungewöhnliche dieses Revirements aufmerksam gemacht wurde:„Wenn man ein Omelette backen will, muß man zunächst Eier zerschlagen.“ Und er fuhr fort:„Tant de bruit pour une Ome- jette!“—„Was für ein Geschrei um ein Omelette!“— Zur Kurzfristigkeit der Ver- setzungen meinte der aus der Wirtschaft stammende Justizminister:„Der Staat kann erwarten, daß seine Diener solche Kleinigkeit in Kauf nehmen.“ Lücke im Verteidigungsnetz: Südafrika Dr. Malan spricht von der NATO und meint die USA Pretoria, im August Der Regierungschef Südafrikas, Dr. Ma- lan, gab Anfang August ein Interview, das — wie die Resonanz in Europa, Südamerika, Afrika und auch in Asien bewies— einigen Wellenschlag ausgelöst hat. Die erste offi- zielle Stellungnahme, die von der Regierung Brasiliens einging, enthielt eine schroffe Verurteilung der indischen Aktion vor den Portugiesischen Besitzungen. In einer amt- lichen Verlautbarung des Lissaboner Außen- ministeriums war das Wort Dankbarkeit besonders hervorgehoben. Auch in Kairo re- Sistrierte man aufmerksam die äußerst kreundlichen Bemerkungen des südafrikani- schen Regierungschefs über Aegypten nach Zustandekommen des neuen Suezkanal-Ab- kommens, während man in Neu-Delhi aus den Worten Malans so etwas wie eine er- neute„Kriegserklärung an Asien“ heraus- zulesen glaubte, ohne allerdings etwas ande- res erwartet zu haben. Malan hatte Nehru als eine„Gefahr“ für Afrika bezeichnet und angesichts der asiatischen Bedrohung des Weltfriedens eine„Verteidigungsgarantie“ für Südafrika gefordert, wobei die NATO genannt war. Sucht Malan direkten Anschluß an den Nordatlantikpakt? Er hat dies nicht gesagt. Spielkasino, Witwenrente und der Koran Konflikte mit alten Ueberlieferungen im Libanon Von unserem Korrespondenten Franz von Caueig Beirut, im August Der Libanon verspricht ein neues Monte Carlo zu werden. Es hat einen heißen Kampf darum gegeben, denn im Koran steht ge- schrieben, daß der Satan den gläubigen Muselmanen durch Wein und Glücksspiel zu Feindschaft und Haß verführe. Als man den Plan erwog, im Libanon ein Spielkasino zu eröffnen, erhoben sich dagegen die Ausleger des Korans. Sofort benützten dies auch ge- Wisse Elemente, die überall darauf aus sind, Unruhe zu stiften, und führten die musel- manische Jugend auf die Straße. Doch die Einsichtsvollen gingen bald wieder nach Hause. Man hat hier seit Jahrzehnten gut nebeneinander gelebt, hat großen Nutzen davon gezogen, dag zwischen Islam und Christentum keine Feindschaft besteht. Sollte dies alles wegen eines Spielkasinos zerstört werden, das Tausende von Fremden anziehen wird? Wenn reiche Leute aus Europa kommen wollen, um unter den welt- berühmten Zedern die Kühle des Hochgebir- Ses zu genießen und des Abends im Kasino ihr Geld zu verspielen, so sollen sie es doch tun! Es wird eine große Sensation sein, wenn dieses Spielhaus eröffnet wird. Es gibt noch andere Sensationen im Li- banon. Man hat angefangen, die Haschisch- Plantagen zu zerstören. Der Libanon will nicht länger ein Land des Haschisch und des Rauschgiftschmuggels genannt werden. Das bedeutet das Versiegen einer sehr ergiebigen Einnahmequelle für viele, vor allem für die Schmuggler. Und noch eine andere Frage wird im Läbanon entschieden werden müssen. Man weiß, daß der Koran es jedem Muselmanen gestattet, vier Frauen zu haben. Wenn nun ein Staatsbeamter, der vier Frauen hat, in Pension geht, muß er viermal die Frauen- zulage erhalten? Und muß der Staat, wenn der Beamte stirbt, an alle vier Frauen die Witwenpension bezahlen? Bisher war diese Frage noch nicht aufgeworfen worden, weil der libanensische Staat noch sehr jung ist (seit 1941 selbständig) und darum noch kein Staatsdiener mit vier Frauen in den Ruhe- stand getreten oder gestorben war. Nun ist das aber geschehen und alle vier Frauen fordern ihr Recht. Eine Kommission ist eingesetzt worden, die den Koran studiert, Man will jedenfalls verhindern, daß wegen dieser Frage etwa ein Streit zwischen Christen und Musel- manen ausbricht. Man dürfte sich darauf einigen, daß nur eine Frau als pensions- berechtigt anerkannt wird. Wer aber soll unter vier Frauen die Wahl treffen? Der Koran schreibt ausdrücklich vor, daß der Mann für alle vier Frauen gleichermaßen aufkommen und jeder eine Versorgung nach seinem Tode im gleichen Ausmaße sichern solle. Aber er hat an anderer Stelle recht konkret ein Verteidigungsabkommen der„gleich- gesinnten Staaten“ vorgeschlagen, die„im oder am Indischen Ozean liegen“, wozu Australien, Neuseeland und auch Aegypten zählen würden, daneben die Kolonialgebiete „und ihre Mutterländer“, also England, Frankreich und Portugal mit allen Besitzun- gen und Stützpunkten. Indien, was unmißg- verständlich verdeutlicht wurde, würde nicht dazu gehören. Als Sprecher militärischer Kreise hat der südafrikanische General Theron jenem Verteidigungssystem den Namen STO(South Atlantic Treaty Orga- nisation) gegeben. Theron bezog sich dabei auf eine Erklärung des ehemaligen briti- schen Oberbefehlshabers im Südatlantik, Admiral Packer. der schon vor Monaten SATO als„die einzige Alternative zur Siche- rung des Kaps und der afrikanischen Küste“ gefordert hatte. Hat Malan daran gedacht, SaTO mit NATO zu verkoppeln, was aus seiner Ga- rantie forderung herauszulesen wäre? Wahr- scheinlich ist dies gar nicht einmal nötig. England und Frankreich sind ohnehin NATO-Partner. Portugal ist durch ein Zu- satzabkommen mit dem Nordatlantikpakt verbunden. Es käme, was die Garantie an- betrifft, also nur noch auf die Haltung der Vereinigten Staaten an, die zwar NATO- Mitglied und an der asiatischen Befriedigung interessiert sind, aber schwerlich zu den „im oder am Indischen Ozean gelegenen gleichgesinnten Staaten“ gerechnet werden Könnten. Schutz und militärische Protektion Könnte Afrika für den Fall eines neuen Weltkrieges nur von Amerika in wirksamer Form erwarten. Malan spricht also im Zu- sammenhang mit seiner Protektionsforde- rung von der NATO, deren Rückgrat ohne- hin die amerikanischen Dollars, Waffen, Atombomben, Düsenflugzeuge darstellen, und er meint: die USA. Hans Jürgen Krüger(dpa) Mao Tse Tung empfing Attlee Peking.(dpa) Der chänesische Staatschef, Mao Tse Tung, empfing am Dienstag im Bei- sein hoher chinesischer Politiker den briti- schen Oppositionsführer Attlee. Damit hat Mao Tse Tung zum ersten Male einen pro- minenten westlichen Politiker empfangen, seit er 1949 an die Spitze der chinesischen Volksrepublik trat. An der Begegnung nah- men auf chinesischer Seite unter anderen Ministerpräsident Chou En Lai, die stellyer- tretenden Vorsitzenden der chinesischen Regierung Lio Shao Chi und Li Chi Shen und vier stellvertretende Ministerpräsidenten teil. Die Unterredung zwischen Mao Tse Tung und den britischen Parlamentariern dauerte drei Stunden. Die Labour-Politiker be- schränkten sich nach ihrem Besuch auf die Feststellung, daß Mao Tse Tung sehr gut aus- gesehen habe. Nach dem Besuch bei Mao Tse Tung waren die Labour-Politiker Gäste des britischen Geschäftsträgers in Peking. Soziale Aufrüstung des Dorfes Hessen machte das Dorfgemeinschaftshaus zum Mittelpunkt eines Programms Von Wolfgang Feucht Wiesbaden, im August. In die 700-Seelen-Gemeinde Braach, etw 35 Kilometer von der Zonengrenze und somit noch im düstersten Schatten des „Eisernen Vorhangs“ gelegen, zog am letzten Samstag zu den Klängen der forsch aufspie- lenden Dorfmusik eine kleine Kolonne fest- lich gestimmter Honoratioren und Festgaste ein, an der Spitze, freundlich mit den über- reichten Blumen winkend, der Wirtschafts- minister Hessens, Heinrich Fischer. Weithin sichtbar verkündete am Dorfrand ein Trans- parent, warum sich die Dörfer auf dem von Schiegbude und Bierzelt flankierten Fest- platz versammelt hatten: Die Gemeinde weihte an diesem Tag ihr Dorfgemein- schaftshaus ein. Etwa 30 mal schon sind der grauhaarige, untersetzte Minister oder sein Vertreter zu gleichem Anlaß in ähnlichem Zeremoniell in Bessische Gemeinden geleitet worden, seit der Landtag in Wiesbaden am 3. April 1952 den Grundstein für diese kleinen Triumph- züge gelegt hat. Damals hatte das Parla- ment einstimmig jenen Antrag 393 ange- nommen, der die Regierung mit der Bereit- Stellung der ersten 1,5 Millionen Mark für die Soziale Aufrüstung des Dorfes be- aüftragte. Der Antrag bestimmte:„Aus die- sen Mitteln sind Bestrebungen der Selbst- verwaltung zur Verbesserung der sozialen und kulturellen Einrichtungen der Landbe- völkerung zu fördern, insbesondere die Er- richtung von Dorfgemeinschaftshäusern“ Den verfolgten Zweck hatte in der da- maligen Debatte der SPD-Abgeordnete Bo- denbender in einen Satz zusammengefaßt: „Wenn man der Landflucht entgegenwirken Will, muß man dafür sorgen, daß alte Sit- ten und Gebräuche gepflegt werden, daß die Vorteile und Verbesserungen der techni- schen Arbeitsmethoden auch dem Dorf zugute kommen. Die CDU hatte beigepflichtet. „Wir freuen uns über diesen Antrag... Daß es auf dem Dorf so ist... brauche ich nicht zu wiederholen“, hatte ihr Sprecher be- Stätigt. Die damaligen Darlegungen vertieft die Regierung in einer Broschüre über„Das hessische Dorfgemeinschaftshaus“!:„Wir müssen helfen, daß auf dem Lande rasch und wirksam die Grundlagen für ein besse- res soziales und kulturelles Leben geschaf- ken werden.“ In den meisten Landgemeinden sei kein Gemeinschaftsraum für kulturelle Gruppen veranstaltungen, selten sei ein Kin- dergarten vorhanden, in den meisten länd- lichen Haushaltungen bade die Familie noch in der Küche im Zuber und die Einrichtun- gen für die öffentliche Gesundheitspflege fehlten entweder ganz, oder seien nur pri- mitiv. Ebenfalls 1952 hatte das Bundesernäh- rungsministerium, seinerseits durch ameri- kanische Erfahrungsberichte inspiriert, den Landwirtschaftsministerien der Länder den durch ERP- Gelder bekräftigten Tip gegeben, die Vorteile der Dorfgemeinschaftshäuser zu beachten, die in europäischen und über- seeischen Ländern lange schon zu erprobten, testen Einrichtungen geworden, in Deutsch- land aber vor dem Krieg nur wenig in ein- zelnen Gebieten, beispielsweise Baden- Würt⸗ temberg, gebaut worden sind. In den Län- dern, unter anderem in Baden- Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern, wurde dadurch der Bau solcher Häuser verschiedener For- men vorangetrieben. Die hessische Regierung aber, die ener- isch die von Bonn unabhängige Initiative ihres Landtages bei seinem Beschluß heraus- streicht, hat es verstanden, ihre„Soziale Aufrüstung des Dorfes“ nicht nur zum „Dopulärsten Programm Hessens“ zu machen, sondern sie auch weit über den Durchschnitt der Bestrebungen in den anderen Ländern herauszuheben. Dafür finden Minister Fischer und sein Referent für das Programm, Regierungsrat Kurt Kuhanmünch, ausrei- chende Bestätigung in Sachverständigen- und Journalistenbesuchen, die buchstäblich „aus der ganzen Welt“ kommen. Ihnen wird nicht verheimlicht, daß das Programm auch Gegner gehabt hat, die nicht nur von der politischen Opposition im sozial- demokratisch regierten Hessen gestellt wur- den: Ja, auch einige Geistliche hätten sich, vor allem im katholischen Gebiet von Fulda, gegen das Dorfgemeinschaftshaus als vierte tragende Säule im Dorfleben neben Kirche, Schule und Bürgermeisterei gewandt.„Es waren begreifliche Bedenken der Kirche gegen den neuentstehenden Mittelpunkt im Dorf“, versucht der Kasseler Regierungs- präsident, Dr. Hoch, den Widerstand zu analysieren, der jetzt aber von einer allge- meinen Bejahung des Programms abgelôst worden sei. Pfarrer Konrad Münscher in Brasch bestätigt: Auch wir werden mit großen Veranstaltungen in das neue Dorf- gemeinschaftshaus kommen.“ Bei einer Be- sprechung, die er mit Amtsbrüdern vor kur- zem geführt habe, sei man sich einig darin gewesen, daß zwischen Kirche und Dorf- gemeinschaftshaus kein Gegeneinander, son- dern ein Miteinander bestehen solle.„Unser Verhältnis ist durchaus freundlich.“ „Was glauben Sie, was die anderen Par- teien mit uns machen würden“, weist Re- ferent Kubhnmünch nahezu entsetzt die an- deren, verschiedentlich vorgetragenen Be- denken zurück, daß die hessische SPD-Re- gierung ihrer Partei in den Gemeinschafts- häusern Hochburgen auf dem Lande schaf- fen wollte. Die Häuser, die nicht nur in sozialdemokratischen Dörfern gebaut wür- den, sollten, diese Beteuerung wird von Bürgermeistern und Dorfbewohnern bestä- tigt, möglichst ganz aus der Politik heraus- bleiben; wo sie aber für politische Veran- staltungen gebraucht würden, stünden sie allen Parteien gleichermaßen zur Verfügung. „Legal“ und unbestritten aber sei die Hoff- nung der Regierung, daß ihr die„Soziale Aufrüstung des Dorfes“ neue Wähler bei den kommenden Landtagswahlen bringen werde. Es ist spürbarer Stolz, mit dem die Bür- germeister überall, wo die bereitwillig her- umgeführten Besucher eines der 30 Dorf- gemeinschaftshäuser sehen wollen, die Türen zu den Standard-Einrichtungen der ein- oder mehrstöckig im ländlichen Stil ge- bauten Häuser aufstoßen: Zu automatischen Waschküchen, Wannen- und Brausebädern, zu Behandlungsräumen mit Höhensonnen, Bücherei- und Nähecken und zu den mit Radio-, vielfach auch mit Fernsehapparaten ausgestatteten Gemeinschaftsräumen, die mit Holztäfelung, harmonischen Farben und solider Einrichtung von sorgsamer Tüftelel versierter Innenarchitekten sprechen.„Wir sind stolz darauf“; Bürgermeister Sauer in Bohne spricht es aus, obwoennl sein Dorf- af tshaus vorläufig noch eine der 45 B ellen im Lande ist, an der das übliche Schild steht:„In Gemei ks arbeit errichten hier die Einwohner der Ge- meinde mit Hilfe der hessischen Landes- regierung ihr Dorfgemeinschaftshaus“. Diese Gemeinschaftsarbeit, vom Wies badener Ministerium als ideeller Eigenbei- trag nicht nur auf den Bauplatztafeln groß geschrieben und vom einzelnen Bürger durchschnittlich mit 6Ostündigem Hand- und Spanndienst abgeleistet, stellt auch einen Wesentlichen Posten in den Finanzierungs- plzmen der erfahrungsgemäß mit 150 000 bis 200 000 Mark Kosten zu veranschlagenden Dorfgemeinschaftshäuser dar. Mit 10 000 bis 20 000 Mark stellt ihn Regierungsrat Kuhn- münch in einen als Beispiel improvisierten Plan ein. Hinzu kommen Materialleistungen, beispielsweise Holz und Steine, für 5000 Mark und Eigenmittel der Gemeinde entsprechend ihrer, zuvor vom Rechnungsprüfungsamt des Kreises festgestellten Finanzkraft. 10 000 Mark Landesbaudarlehen und I. Hypothek für die Hausmeister-Wehnung sollen die einzige, später durch die Miete abzutra- gende Belastung des Hauses bleiben. 3000 Mark Einrichtungsmittel gibt das Innen- ministerium, wenn zum Haus ein Kinder- garten gehören wird, und schließlich schießt der Kreis 5000 bis 6000 Mark zu. Die rest- lichen Kosten, durchschnittlich 50 Prozent und mehr, werden als verlorene Beihilfen aus dem Förderungsprosramm über die Siedlungsgesellschaften oder Kreisbausunter finanziert, die als Bauträger in Zusammen- arbeit mit privaten Architekten in einem Betreuungsvertrag mit den Gemeinden die Bauleitung übernehmen. 0(Schluß folgt) Der Geisteszustand der Wahlkandidaten kür alle gebetzgebenden Körperschaften der Welt zu prüfen, schlug der ehemalige Direk- tor der Weltgesundheita-Organisation, Pr. Chisholm, auf dem Fünften Internationalen Kongreß für geistige Gesundheit in Toronto vor. Die geistige Gesundheit von Gesetz- gebern und hohen Regierungsbeamten müßte oberste Voraussetzung für die Uebernahme derartiger Positionen sein. 0 1 — Lande rische den S Ble hat. N in Ed Di. schon. Geger ein 1 loren. ganz High Holyr Seite, neuen Un Di. SkiZzi gerad ika turm mäßig He eine bus 1. Schwyi Jahr teln nen 5 lung: lich Saum nem! lich le schne flachb en, Dior- New Wissel um de platt Ge duch dieses Geltu Samk. Taille Taille Schlef und weite Schw un d it 1 05 er ad en 8 18 18 2 2 n — — Nr. 197/ Mittwoch, 25. August 1954 Land aus grünem Sammet Eindrücke einer Reise durch Schottland „Rückkehr in die Zivilisation!“— sagt aufatmend der junge Engländer, wenn der Fern-D-Zug„Flying Scotchman“ die un- sichtbare schottisch- englische Grenze pas- siert und südwärts rollt. Der Schotte aber, der in London den Gegenzug bestieg, tut angesichts der glei- chen Grenze einen tiefen Seufzer der Er- leichterung und denkt, während der Zug polternid nach Schottland hineinrollt:„Rück- kehr in die Zivilisation!“ Der junge Engländer, der oben in den schottischen Bergen eine Station für die britische Luftwaffe unterhielt, hat nichts Eiligeres zu tun, als der jungen Dame vom Kontinent, die ihm gegenübersitzt, in den krassesten Farben zu schildern, wie einsam man in Schottland sei.„Ich hätte genau 80 gut in die Wüste gehen können“, sagte er. „Jede Woche ein Omnibus, 150 Kilometer bis zum nächsten Kino und Regen, Regen, Regen Der bärtige Schotte im Gegenzug indes- sen, bekommt leuchtende Augen, wenn er von Schottland erzählt, vom Zauber seines Landes. Von den grünen Bergen, den male- rischen Seen, den zerklüfteten Felsenküsten, den Sagen und Märchen und Schlössern. Bleibt die Frage, wer von beiden recht hat. Man muß es ausprobieren und— landet in Edinburgh. * Die Stadt der Festspiele gehört zu den schönsten Städten Europas. Mittelalter und Gegenwart sind sich nahe; getrennt durch ein Pal, aber nie aus dem Blickfeld ver- loren. Droben verbindet die prächtige, noch ganz und gar mittelalterlich anmutende High Street das Kastell mit Maria Stuarts Holyrood Palace. Drüben, auf der anderen Seite, ist die Princess Street das Herz der neuen lebendigen Stadt. Und während droben in der High Street die Katzen träge durch die Gossen streichen und ihr Fell an den Mauern jener Häuser reiben, in denen Cromwell und John Knox und der eine oder andere Geliebte der Ma- ria Stuart gewohnt hat— schnappt sich drunten in Princess Street die kleine Edin- burgherin auf dem Weg ins Büro in der Snackbar ein Tablett vom Stapel, stellt Sandwich, Keks und Tee darauf und über- legt auf ihrem Barhocker, daß es noch für eine Zigarette langt. An den Straßenecken bieten die Markt- frauen weißes Heidekraut feil, das Glück bringen soll. vom Meer kommt ein würziger Wind. * Die Altstadt birgt Historie auf Schritt und Tritt, Erinnerungen an Schottlands schöne und unglückliche Königin Maria. Da ist das kleine, hölzerne Badehaus, wo sie in weißem Wein gebadet haben soll, der schmale Ge- heimaufgang zu ihren Gemächern in Holy- rood Palace, der fadenscheinig und brüchig gewordene Brokatvorhang an ihrem Bett und die Stelle in ihrem Schlafzimmer, wo man Kizzio, ihren Geliebten, ermordet auf- gefunden hat. Wie weiland bei Martin Luthers Tintenfleck muß hier von Jahr zu Jahr der Boden erneuert werden. * Zu den Hauptanziehungspunkten für den Fremden gehören schottische Pullover und schottische Karos in den Schaufenstern von Princess Street. Ein echter Schottenrock, wie ihn die Männer gelegentlich noch auf der Straße tragen, läßt sich aufwickeln. Er ist vorne glatt, mit einer großen Sicherheits- nadel geschlossen und hinten plissiert. Das Lustige daran aber ist, daß man jeden, der einen solchen Rock, eine solche Krawatte oder einen solchen Schal trägt, schon von weitem als Mr. MeGregor oder Mr. Frazer erkennen kann, ohne ihn je vorher gesehen zu haben. Jedes der vielen, andersartigen Karos ist das Zeichen eines Clans, einer Sippe und wird(von Ausländern abgesehen) von niemand anderem getragen. So haben auch die schottischen Hochlandregimenter ihre eigenen Farben. Da spielt lila und grün, leuchtend rot und schwarz eine Rolle. Die Geschäfte in Princess Street machen das denkbar beste Geschäft. Die Ware ist billig und wird ohne Zollgebühr über den Kanal verschickt. * Auf eine seltsame Weise scheinen die Schotten dem Wesen des Deutschen näher zu sein als die Bewohner des südlichen Teils der Insel. Sie sind nicht ganz so zugeknöpft wie der Engländer, dem ein Abschiedskuß auf dem Bahnsteig als ein nicht wieder gutzumachendes Verbrechen erscheint. Sie sind offener, herzlicher, und selbst ihre kehlige Aussprache ist für einen Deutschen leichter zu verstehen, als das ein wenig Edinburgh, Schottlands schine Hauptstadt manirierte Oxford-Englisch, das der gebil- dete Engländer im Süden spricht. Der Ver- kehrspolizist in Princess Street managt die Sache mit der linken Hand und erklärt der Ausländerin vom Kontinent mit großväter- licher Zärtlichkeit was immer sie wissen will. * „Raste hier und danke Gott!“ heißt ein Paß im westlichen Hochland. Dies ist eine Landschaft, die sich nicht mit anderen Ge- bingen vergleichen läßt. Die Zweitausender hier sind nicht zerklüftet, sondern wie mit einem riesengroßen Stück leuchtend grünen Sammets über worfen. Das gibt den schrof- fen Wänden, über die Wildbache herabstür- zen. etwas Sanftes, bei aller Erhabenheit Liebliches. Leuchtend grüner Sammet— das sind die endlosen Weiden einer Landschaft, die der Regen getränkt hat und in der das wogende, weißflockige Wollgras niemals ver- trocknet. Gemächlich trotten die zottigen Hochlandschafe über die Landstraße. Weit und breit kein Baum, kein Haus, kein Mensch. Dann aber schiebt sich plötzlich ein Berg zur Seite, der Blick wird frei auf das Meer, das mit schmalen Armen, fjordähnlich, tief in das Land hineingreift. Ein efeuumranktes Schloß mit spitzen Türmchen grüßt herüber, ein Parktor, ein Hotel, ein kleiner Hafen und wieder: Grenzenlose Einsamkeit. * Einsamkeit, Genügsamkeit, Armut. Fern- ab von der schmalen Landstraße, Stunden umd Stunden weit, wohnen noch Menschen in einem kleinen grauen Haus. Der Rücken der jungen Frau ist gebeugt von der Arbeit auf den kargen Feldern, gebeugt von der Arbeit am Webstuhl während langer, dunk- ler Winter. Abends zündet sie den Kienspan anl. Ein Fremder, der hier plötzlich auf- tauchen würde, wäre für sie das siebente Wunder der Welt. Sonntags aber nimmt sie den Lippenstift, den der Mann ihr von einem seiner seltenen Besuche in der Stadt mit- gebracht hat und macht sich schön. Ganz Allein für ihn. * Drunten am See bewohnt seine Lord- schaft das Schloß seiner Väter, das er nicht mehr bezahlen kann, weil die Steuern so hoch sind. Er trägt einen alten schottischen Namen und die Bauern auf den Feldern reißen die Mütze vom Kopf und verbeugen sich tief, wenn er vorbeikommt., bis er nicht mehr zu sehen ist. Seine Lordschaft hat einen Flügel seines Schlosses räumen lassen und Fremden zur Verfügung gestellt. Vor dem schmiede- eisernen Parktor steht neben seinem klapp- rigen Morris-Modell von 1934 der giftgrüne Buick eines Dollar-Amerikaners. Mr. Smith aus Huntingtown, Fette en gros, wird drü- ben erzählen, daß er bei einem richtigen Earl gewohnt hat. Mit offenem Kaminfeuer, Stilmöbeln und so. Mr. Smith trägt hohe Gummistiefel, steht in den reißenden Wild- bächen und fängt Forellen und Salme. Mrs. Smith dreht einen Schmalfilm nach dem anderen. Farbig, versteht sich. Und der Butler verbeugt sich tief, wenn er den Namen seines Herrn ausspricht und bedau- ernd sagt:„Seine Lordschaft ist leider nicht 2u sprechen“. Ilse Tubbesing Ohne Stenogrammblock! Wird die aus Amerika kommende Steno- Maschine den Stenogrammblock verdrängen? In Düsseldorf wurde soeben Deutschlands erste Schule für Maschinenstenografie er- öffnet; auch in den Lehrplan eines großen Münchner Instituts nahm man das neue Fach auf. In Halbjahreskursen machen sich die Schülerinnen mit der schreibmaschinen- ähnlichen Tastatur eines geräuschlos arbei- tenden Apparates vertraut, der bei einer Aufnahme geschwindigkeit bis zu vierhun- dert Silben das Diktat sofort in Klartext wiedergibt. In England und Amerika sind bereits zehntausende dieser neuartigen Ma- schinen in Betrieb, während sie in Deutsch- land erst etwa zwei Dutzend Stenotypistinnen zur Verfügung stehen. Seite Sa mtgrune Berge und fjordartige Meeresarme kennzeichnen die karge Landschaft des schottischen Hochlunds. Fotos: The British Travel Association Hinter den Rulissen von Bonn Dr. Anni Vogl ist mit allen Flüchtlingsproblemen vertraut Zu den Frauen, die in Bonn an ver- antwortlicher Stelle wirken, gehört Dr. Anni Vogl. Die Oberregierungsrätin leitet das Sozialreferat des Vertiebenen- und Kriegsgeschädigtenministeriums. „.. Hier meldet sich ein Schweizer, der sehr Interesse hätte, eine Lebensgefährtin zu kriegen. Es ist uns hier nämlich bekannt, daß es im Westen von Deutschland eine übermäßige Zahl von Frauenpersonen gibt. Ich wünsche mir noch eine jugendlichere hübsche Person. Ich habe schon Such- aktionen veranstaltet vielerorts, aber ohne Glück„ habe etwas Ersparnisse und bin in der Lage, eine Frau zu erhalten, even- tuell auch ein Mädchenkind dazu. Für uns einsame Junggesellen ist immer eine ge- wisse Gefahr vorhanden: zipfelsinnig zu werden durch das ewige Einerlei Dieser„Notruf“ eines in Südamerika lebenden Schweizers„An die Westdeutsche Regierung in Bonn“ ist nur einer von vielen Briefen, die Tag für Tag auf dem Schreib- tisch von Frau Dr. Anni Vogl landen und die in ihrer Mehrzahl leider nicht, wie die- ser, unter die schon ein wenig skurrilen Sonderstücke fallen. Dr. Anni Vogl, 53 jährig, im Range einer Oberregierungsrätin, leitet das Sozialreferat des Bonner Vertrie- benen- und Kriegsgeschädigten ministeriums. Sie gehört zu den im stillen, hinter den Ku- lissen der großen Politik wirkenden Frauen von Bonn, von denen man so wenig hört, deren Unentbehrlichkeit aber heute nie- mand mehr in Frage stellt. Rund 5,5 Millionen beträgt allein der weibliche Anteil an den Vertriebenen. Sowjetzonenflüchtlingen und aus anderen Gebieten in die Bundesrepublik Zugewan- derten, und die Betreuung dieses Personen- kreises bildet nur eine Aufgabe der sudetendeutschen Juristin, die neben dem Ressort„Frau und Familie“ zugleich für die„Allgemeine Fürsorge“ sowie für Pro- bleme des Jugendrechts und der Jugend- pflege verantwortlich zeichnet. Viel Not und Sorge klopfen an ihre Tür, und in enger Zusammenarbeit mit den Landesregierun- gen, den Frauenbünden, den Fachverbän- den der Sozial arbeiterinnen und den ver- schiedenen ausländischen Organisationen hilft sie, wo sie helfen kann. Eine unbüro- kratische Heimkehrerinnenhilfe geht eben- so auf ihr Mitwirken zurück wie die Ein- richtung von Förderschulen für volksdeut- sche Kinder aus Polen und Jugoslawien. Nicht zuletzt aus der Vielzahl individueller Fälle, die den Weg zu ihr finden, schöpft sie die Anregungen für ihre eigentliche, ministerielle Tätigkeit: Die Einflußnahme auf die gesetzgeberische Arbeit. Frau Dr. Vogl, die aus der Umgebung Marienbads stammt und von 1935 bis 1939 in Prag als Richterin besonders den Fragen der Jugendgerichtsbarkeit zugewandt War, hat bis zu ihrer Ausweisung aus der Tschechoslowakei eine Schule für sozial- pädagogische Frauenberufe geleitet. Mit den in dieser Stellung erworbenen Kenntnissen und Erfahrungen übernahm sie 1946 die von der Caritas in Greding/ Nürnberg errichtete Ausbildungsstätte für praktische Flücht⸗ Iingshilfe. Rund 1000 in der sozialen Ar- beit stehende Männer und Frauen wurden dort von ihr bis 1950, dem Jahr ihrer Be- rufung nach Bonn, mit den besonderen Sei- ten des Flüchtlingsproblems vertraut ge- macht. Lagerschwestern und Lagerlehrerin- nen, Kindergärtnerinnen und Fürsorgerin- nen aus der Trostlosigkeit der Baracken- welt erhielten durch die kluge, mütterliche Ratgeberin ein wesentliches Rüstzeug für ihren Kampf gegen Elend und Hoffnungs- losigkeit. Im Schatten dieser Not arbeitet Frau Dr. Vogl auch heute, an ihrem Re- ferentenschreibtisch in Bonn. Paris diktiert die Wintermode Aber die römische Konkurrenz wird gefährlich Die neue Linie, so wie Paris sie bereits skizzierte, scheint auf den ersten Blick nicht gerade sehr ermutigend zu sein. In Ame- ika schlugen die neuesten Modeberichte turmhohe Wellen, bei uns ist man etwas ge- mäßzigter. Herr Dior an der Spitze brachte wieder eine nette Ueberraschung. Hokuspokusfidi- bus Jagt er die weiblichen Rundungen ver- schwinden, auf die man gerade im letzten Jahr mit allen reellen und unreellen Mit- teln die Betonung zu legen suchte. Wir ken- nen bereits Monsieur Diors Schockbehand- lung: Der New Look von 1946 und der plötz- lich auf Kniehöhe hinaufgerutschte Rock- aum im vorigen Jahr entsprangen auch sei- nem Schöpfergeist. Nun ist es aber wesent- lich leichter, einen Rock länger oder kürzer zu schneidern, als mir nichts dir nichts eine flachbrüstige Knabenfigur zur Schau zu tra- gen, werm mam sie von Natur nicht hat. Für Dior-Jüngerinnen folgender Hinweis einer New Lorker Zeitung, die es ganz genau issen will: Mit Hilfe einer engen Bandage um den Oberkörper wird diese Körperpartie »plattiert“) Ganz auf„Knabe“ will sich aber Dior zuch nicht festlegen. Die Hüften sind es dieses Mal, die allein den sex appeal zur Geltung bringen sollen. Um die Aufmerk- cankeit ganz auf sie zu lenken, wird die dalle nur schwach angedeutet, unterhalb der alle gibt es dann üppige Drapierungen, Schleifen, Schärpen, Falten oder plötzlich und ohme Uebergang sich bauschende über- Veite Röcke. Man wird sich einen hufte- schwingenden Gang angewöhnen müssen, um die verloren gegangenen Reize oberhalb der Gürtellinie„aufzu wiegen“.— Für den Abend gestattet er dann weite, sehr femi- nine Dekolletés. Gewiß, Christian Dior ist der Welt un- umsrittener Modekönig, was er sich aus- denkt, gilt. Aber ob seine neue H-Linie(be- tonte Senkrechte, Querstrich-Hüfte) ein Er- folg wird? In Fachkreisen meint man, Diors Linie ergäbe eine sehr hübsche, sehr schmei- chelhafte Silhouette, wenn man„oben herum“ nicht ganz so drakonisch vorginge. Jacques Fauth legt die ganze Betonung wieder auf den Rücken. Die Vorderfront ist schmal und schlicht, dafür gibt es blusige Rücken mit tiefem, auf der Hüfte liegendem Gürtel. Pierre Balmain bringt die Figur voll zur Geltung, nicht umsonst heißt seine Kollektion „Jolie Madame de France“. Für den Tag konzentriert er sich ganz auf kleine Kostüme und Jackenkleider mit kurzen Schößen. Seine Abendkleider sind von berauschender Fülle und Farbenpracht. Auch Hubert de Givenchy— in seinen Kollektionen stets auf die jugendliche Note bedacht— modelliert die weibliche Figur, indem er zu sehr schmalen Taillen sehr weite Röcke schuf. Seine Kleider sind sitt- sam hoch geschlossen und mit kleinen, niedlichen Kragen versehen. In ihrer Un- kompliziertheit sind sie überaus kleidsarn. Soweit Paris. Was Amerika für den Win- ter beschert, ist noch nicht ans Licht der Oeffentlichkeit gekommen. Rom, Treffpunkt der großen Welt, hat sich die damenhafte Linie zum Motiv der Wüntermode gemacht. Schulter, Brust und Taille wird betont. Schlank und graziös ist Trumpf. Die römische Mode ist eine gefährliche Konkurrentin für Paris geworden. Nicht ganz so extravagant, trüfft sie in vielem eher unseren Geschmack alls die Modediktatoren an der Seine. * Die modischen I-Punkte, die Hüte, sind diesmal besonders originell. In Paris hat man sich wieder einiges einfallen lassen. Es bleibt zwar bei kleinen, den Kopf umspan- nenden Formen. Aber im Gegensatz zum Hut der vorigen Saison bedecken jetzt die neuesten Schöpfungen wieder den Hinter- kopf. Die Sensation bei fast allen Hüten ist eine betont einseitige Neigung. Man spricht von der„Kaskadenform“ der neuen Herbst- und Winterhüte. Es sind meist flache Tur- bane, randlose Topfhüte, Glocken, oder fein- gefältelte Kappen und Hauben, deren Rand sich auf der rechten Seite immer bis über das Ohr nach unter verlängert. Diese einsei- tige Betonung wird oft durch eine Feder oder eine Bandgarnitur noch unterstrichen. * Die deutschen Modeschöpfer traten mit ren Winterkollektionen noch kaum an die Oeffentlichkeit. Ob sie sich von Diors neuem Kurs beeinflussen lassen? Die„H-I inte“ Christian Dior. ist die neueste Modelaune von Zeichnung: Bruno Kröll Die busenlose, die schreckliche Zeit Entsetzen in Amerika über Diors„flache Linie“ Als vor einigen Tagen die Nachricht aus Paris kam, daß Modediktator Christian Dior in Zukunft— jedenfalls bis er einen neuen Einfall hat— nur noch die„flache Linie“ bei Frauen sehen möchte und seine Neuschöpfungen den Busen zurückdrängen werden, ging durch die amerikanische Frauenwelt ein tiefer Schock. Das, so er- klärten viele, kann auch ein Dior sich nicht leisten—„new look“ ja, aber„flat look“? nein! Dior kann, als er diese„teuflische Idee“ hatte, nicht an die amerikanische Frau gedacht haben, wurde behauptet. Und Marylin Monroe erklärte kategorisch: „Die Mode mache ich nicht mit. Wie n Junge bin ich nun mal nicht gebaut!“ „Christian“, so schrieb Art Buchwald in der Frauenbeilage der seriösen„Washing- ton Post“,„du weißt nicht, was du tust. Ich kann zwar nicht für den Rest der Welt sprechen, aber als Amerikaner kann ich für die Vereinigten Staaten sprechen. Der Bu- sen bedeutet für Amerika genau soviel wie die ‚hot dog Frankfurter Würstchen) und Mamas Apfelpastete. Nimm es weg und was bleibt übrig? Hohe Steuern und Sena- tor MecCarthy“, Diese Feststellung Buch- walds wird von der Mehrzahl der ameri- kanischen Frauen— jedenfalls den Frauen zwischen 15 und 40— geteilt. Nur die- jenigen Frauen, die zur Vorspiegelung fal- scher Tatsachen zu den Kunden der Fabri- kanten gehören, die ihnen helfen, etwas nicht Vorhandenes als vorhanden vorzu- geben— freuen sich über Dior und sagen, daß er einen glänzenden Einfall hatte. Da diese Frauen aber in der Minderheit sind, wird die Einführung dieser revo- lutionären Umwälzung der Damenmode in den Vereinigten Staaten ohne Zweifel an- känglich auf größten Widerstand stoßen, aber trotz Tränen und Proteste der„swea- ter girls“ vielleicht doch siegen. Wer ein- mal in Amerika war und weiß, wie die obere Hälfte der Frau mit Fotografien und raffinierten Zeichnungen immer wie der gezeigt wird, um Zigarren, Zahnpaste, Automobile und zahllose andere Produkte zu verkaufen, wird verstehen, welche Schrecken die Pariser Hiobsbotschaft hier ausgelöst hat. Den amerikanischen Frauen (aber noch mehr den Männern), wird es seltsam vorkommen, wenn sie in Zukunft im Omnibus oder in der Straßenbahn sit- zen, sich zur Vertreibung der Langeweile die vielen Reklameschilder ansehen und dort nur noch„flache Frauen“ sehen. In einem Land, deren Frauen Marylin Monroe nacheifern, muß Diors Neuschöp- kung auf Widerstand stoßen, besonders weil er mit der Abschaffung einiger Kurven keine neuen vorschlägt. In diesem„kurven- bewußten“ Land, in dem in den letzten zwanzig Jahren die Ausschnitte immer tie- fer wurden und in dem verschiedene Frauen, das, was Dior nicht mehr beson- ders unterstrichen haben möchte, mit Sum- men bis zu 50 000 Dollar versichern las- sen, kann man nicht so mir nichts dir nichts eine neue Mode einführen, die über Nacht alles beiseite schafft, was täglich an- gepriesen wurde. Man wird sich hier weh ren, aber wahrscheinlich wird sich Dior doch durchsetzen, denn aus Paris kommen bereits Meldungen, daß führende ameri- kanische Modehäuser ihre Einkäufer nach Paris geschickt haben und diese Einkäufer ihre Zufriedenheit mit der Neuschöpfung äußerten. Die werden es wohl auch schaf- ken, die amerikanische Frau zu überzeugen, daß diese Neuschöpfung gerade das ist, worauf Amerika gewartet hat! Oskar Resckke Blick durch die Ruinen Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 25. August 1954/ Nr. 197 des Alten Rathauses, vorbei am antiquierten Bein einer Statue, auf die auch nicht gerade modern wirkende Fas- sade der Breiten Straße in Qu 1. Bürgerliche Behaglichkeit der guten alten Zeit wird jetzt durch die Maschinerie der Technik des Jahres 1954 zu einem Bau umgearbeitet, der trotz sei- ner ausgesprochenen Zueckdienlichkeit die frühere Form der Mannheimer Patrizierepoche behalten wird. Der Wiederaufbau des Alten Rathauses ist als vordringliches Projekt der Innenstadt in Angriff genommen worden. hywyb/ Foto: Steiger „ Das Verkehrsproblem— einmal ernst und einmal heiter Die Straßenfläche der Städte reicht nicht aus, um eine reibungslose Abwicklung des Verkehrs zu gewährleisten Wir wollen das Thema auf den Kopf stellen und das Heitere vorweg nehmen. Sagen Sie bitte nicht, dieses Problem habe keine heitere Seite oder es sei viel zu ernst, um von dieser Seite aus angepackt zu wer- den, denn das wäre grundfalsch. Toleranz und eine heiter-selbstverständliche Hin- nahme gewisser nun einmal notwendiger Anordnungen— nicht zu verwechseln mit einem Lächerlichmachen—, ein heiterer Umgangston der Verkehrsteilnehmer unter- einander, so wie zwischen Polizei und Be- völkerung, könnte dem Problem manchen Stachel nehmen und dazu beitragen, es zu verkleinern. Mancher„Zusammenstoß“ auf der Straße resultiert aus der Tatsache, daß die den Mannheimern nachgerühmte Toleranz nicht mehr ausreicht, um den Tücken des Stadt- verkehrs mit freundlich-duldsamem Lächeln zu begegnen, die Fronten sind erstarrt, denn die vier„modernen Großstadtverkehrs- typen“(Fußgänger, Radfahrer, Kraftrad- fahrer und Autofahrer) stehen einander meist feindlich gegenüber und spielen sich manchen Streich, statt sich gegenseitig zu helfen. Neulich schrieb uns ein Autofahrer, das Sympathischste am Fußgänger sei„sein Wissen um die Widerstandsfähigkeit eines Kotflügels“. Wir haben bisher diese brutal- humorige Aeußerung nicht veröffentlicht, doch hat sie uns veranlaßt, einmal in nicht „Hauptsache, daß ich in Urlaub war“ Zweihundert Mannheimer Kinder kamen aus der Ostzone zurück Mit frischem Marschgesang sprudelten gestern nachmittag ganze Schwärme von Kindern mit blauem Halstuch durch die Sperren des Hauptbahnhofes. Sie schleppten Koffer, Rucksäcke und Brotbeutel,. Rußspuren uf Gesicht und Händen erzählten von einer langen Bahnreise. Es waren etwa 200 Mann- heimer Kinder, die einer Einladung der Ge- werkschaften und Regierung der Sowjetzone gekolgt waren und zusammen mit einigen Tausend westdeutschen und mitteldeutschen Kindern an der Ostseeküste drei Wochen Mrer Ferien verbrachten. Eine kleine Rundfrage unter den Kindern ergab, daß es ihnen offenbar gut gefallen hatte. Man hat ihnen geboten, was ein Kin- derherz begehrt. Sie waren in Zelten, die Kleineren in Heimen untergebracht. Die Mannheimer Kinder waren in einem Lager bei Graal-Müritz, zusammen mit Pionier- gruppen aus dem Harz und von Chemnitz. Der Tageslauf sei sehr abwechslungsreich gewesen. In der Frühe sei das ganze Lager zum Appell angetreten, man habe die Flagge gehigt und den Pioniermarsch gesungen. Dann hätten sich die einzelnen Gruppen und „Freundschaften“ zusammengetan. In Ar- beits gemeinschaften habe man viel über See- fahrt, Fotografieren, Botanik und Zoologie gelernt. Die Gruppen hätten Wanderungen unternommen und auch Industriebetriebe, unter anderem eine volkseigene Werft besich- tigt. Man habe gebastelt, Pionierlieder ge- lernt und Filme gesehen. Da war der Ernst- Thälmann-Film, sowjetische Märchenfilme und Filme vom Leben in der Sowjetunion. Pioniergruppen aus der Ostzone seien in die Lager gekommen und hätten Kulturtreffen veranstaltet, bei denen am Lagerfeuer Volks- tänze aufgeführt und Lieder gesungen wur- den. Allerdings habe es auch an der Ostsee in Strömen geregnet, so daß es mit dem Baden nicht viel wurde. Dafür habe man an großen Massensportfesten teilgenommen. Alle trugen auf ihrer Brust stolz einige schwere Sportabzeichen. Gratis dazu erhielt jeder einen Orden, der vom Deutschland- treffen in Berlin übriggeblieben war und das blaue Pionierhalstuch. Der Ferienaufenthalt kostete für die Kin- der 20 Mark. Bei einer ganzen Anzahl von Kindern waren die Eltern in der Lage, diesen Betrag aufzubringen. Für die übrigen hatte der„Demokratische Frauenbund“ Sparkarten verteilt, mit denen sich die Kinder das Reise- geld bei Bekannten und Geschäftsleuten sammelten. Im Lager bekam jedes Kind fünf Ostmark, das meist in Andenken an- gelegt wurde. Waren Schuhe oder Kleider entzwei gegangen, oder beim Regen aus dem Zelt geschwommen, hatte man sie wieder neu ausstaffiert. Während die Begleiterinnen und Betreuerinnen immer wieder die Lei- stung einer solchen Massenkinderverschik- kung, an der in der Ostzone alle Kinder aus- nahmslos teilnehmen, hervorhoben, meinte ein Achtjähriger:„Politik interessiert mich nicht. Dafür bin ich noch zu klein. Haupt- sache, daß ich in Ferien war.“ b- Routinearbeit während des Sommerschlafs Nationaltheater bereitet sich auf die neue Spielzeit vor Theaterferien sind nicht gleichbedeutend mit einer umfassenden„Dauerpause“ derer im Dienste der Musen, und, wenn auch die Bühne unseres provisiorischen National- theaters in der früheren„Schauburg“ zur Zeit noch im durch den Vorhang gnädig ver- hüllten Sommerschlaf liegt, so wird doch drumherum und in der Verwaltungsbaracke am Neckarufer auf Hochtouren gearbeitet, um mit den Vorbereitungen für die am 18. September beginnende neue Spielzeit 1954/55 rechtzeitig fertig zu werden. Die technischen Vorbereitungen umfassen aus naheliegenden Gründen keine grund- sätzlichen Umbauten mehr im Haus an der Breiten Straße, weil man auf dem Stand- punkt steht, daß es sich nicht mehr lohnt, bis zur Eröffnung des künftigen Nationaltheaters am Goetheplatz noch kostspielige Aufwen- dungen in den alten Bühnenapparat zu stecken. Aber was getan werden muß, sind die üblichen Routinearbeiten und Ausbesse- rungen zur Ueberholung des Gestühls, der Vorhänge und am Bühnen mechanismus. Denn die„Schauburg“ muß ja immerhin noch eine Weile herhalten, und parallel mit den forcierten Umzugsbestrebungen in das neue Werkhaus auf dem Gelände der früheren Lieselotteschule geht der Wunsch der Inten- danz, möglichst alle alten Platzmieter auch für die kommende Saison wieder„einzufan- gen“. Diese Aktion hat bisher relativ gute Ergebnisse gezeigt, wenn auch durch Ferien und Urlaub noch mancher Nachzügler in puncto Erneuerung des Platzmiete- Vertrages erwartet wird. ö Der Beginn der Proben für die neue Spielzeit ist für den 30. August festgesetzt worden. Eine Ausnahme davon bilden die Vorproben zur für den 20. September 1954 Wohin gehen wir? Mittwoch, 25. August: Amerikahaus 16.00 und 18.00 Uhr: Filme„Ein Jahr auf der Farm“, 19.30 Uhr: Schallplatten-Konzert mit Werken von Bach, Mozart und Beethoven; Palast 9.50, 11.50 Uhr:„Kauschgiftbrigade“; 22.20 Uhr: „Endstation Sehnsucht“. Wie wird das Wetter? Weiterhin wechselhaft Vorhersage bis Donnerstag früh: Wolkig, vorübergehend bedeckt, zeitweise Regen, später in Schauer übergehend. Kühl. Tagestemperatur 15 bis 18, nächt⸗ Uche Tiefstwerte 10 bis 12 Grad. Meist schwache Winde wechseln- der Richtung. vorgesehenen Premiere der„Hexenjagd“, die schon in diesen Tagen begonnen haben. Ebenfalls fieberhaft gearbeitet wird in der Kostümwerkstätte an der Ausstattung für die Eröffnungsvorstellung am 18. September, bei der Schröders„Arabella“ als operettisti- scher Auftakt über die Bretter gehen wird. Gleichzeitig mit diesen technischen und künstlerischen Vorarbeiten für den kommen- den Spielplan läuft der stufenweise Umzug von den alten Räumen in die bereits fertig- gestellten Unterkünfte im neuen Werkstät- tenhaus, der die verantwortlichen Kräfte durch den damit verbundenen„Pendelver- kehr“ dauernd in Atem hält und bis zum Ende dieses Herbstes abgeschlossen sein soll. hwW veröffentlichten Leserbriefen nach Aeuße- rungen zu fahnden, die sich mit dem Ver- kehrsproblem beschäftigen. Das Ergebnis lautet: Der Fußgänger „Ich bin Großstadtmensch und liebe so- gar das Gewühl auf den Gehwegen(Anmer- kung der Redaktion: Hier überhole ich links oder rechts, wie es mir einfällt, remple nach dem Prinzip: der Dickere hat Vor- fahrt). Wenn es nur halb so gesittet auf der Fahrbahn zugehen würde, wäre ich zu- frieden.“ Der Autofahrer „In Mannheim gibt es so viele Verkehrs- schilder wie Sand am Meer. Sie verwirren den Autofahrer nur und machen ihn un- sicher. Auch weiß er nicht, wo er seinen Wagen parken soll, denn es fehlen allent- halben die Hinweisschilder, so daß er sich gezwungen sieht, ruhelos durch die Stadt zu irren.“(Anmerkung der Redaktion: Und wenn er nicht gestorben ist, so„irrt“ er heute noch.) Der Kraftradfahrer „Das Motorrad ist nun einmal ein sehr schnelles und wendiges Gefährt. Jeder Be- sitzer eines solchen Fahrzeuges wird be- dacht sein, sich diese Eigenschaften im Stra- Benverkehr zunutze zu machen, um seinen Vorteil wahrzunehmen, was jedoch nicht heißen soll, daß er über alle anderen Ver- kehrsteilnehmer rücksichtslos hinwegsprin- gen darf.“(Anmerkung der Redaktion: Das fehlte uns noch„springende Motor- räder“.) Der Radfahrer „Nicht nur, daß man sich als Radfahrer mit eigener Kraft fortbewegen muß, man sitzt auch auf wenigen Quadratzentimetern Sattel, hüllenlos allen Unbilden des Ver- kehrs und seiner Hüter preisgeben, ist also Stark benachteiligt, weil man keine Karos- serie hat und müßte deshalb unter besonde- ren Schutz gestellt werden.“(Anmerkung der Redaktion: Am besten unter Natur- schutz!) * So„heiter“ diese Reußerungen aus dem Leserkreis klingen, sie waren ernst gemeint und sagen auf jeden Fall eines aus:„Wir, Fußgänger, Motorradfahrer, Autofahrer und Radfahrer sind allesamt nicht glücklich über den bestehenden und sich ständig ver- schlechternden Zustand. Der eine sieht im andern den Sündenbock, und wenn wir uns zufällig einmal einig sind, dann muß die Polizei dran glauben.“ Was aber ist tatsächlich schuld?— 75 Prozent aller Unfälle spielten sich in ge- schlossenen Ortschaften ab. 56 Prozent der Fläche aller Straßen im Bundesgebiet sind Stadt- und Gemeindestraßen. Innerhalb von 50 Jahren(von 1900 bis 1950) ist die Ein- Wohnerzahl auf das 2½fache gestiegen, die Verkehrsbedürfnisse eines jeden Einwoh- ners hat sich in dieser Zeit, infolge des August 1954 Wetter: Mies, gekühlt und sauer. Wolken: Schwarz in schwarz geballt. Der progrummgemaße Schauer Kußt in Strähnen den Asphalt. Stimmung: Schlecht und selten lustig. Das Gemüt erfühlt es trist, Daß schon— durchaus nicht augustig Der Herr Herbst gekommen ist. Trotzdem: Leergefegte Säle, Wo fein Redner lehrhaft spricht. UJeberwasser der Kanäle. Ruhe: Erste Bürgerpflickt. Sonne: Lang nicht mehr gesehen, Wohl auf Urlaub? Außer Dienst?? Mensch umgibt sich außer Flehen Mit gestrictem Wollgespinst. Ofen gähnt, Papierkorb lungert Dumpf herum mit leerem Bauch. Wer nach inn'rer Wärme hungert, Greift zum glük-geweinten Brauch. Kleine Pause. Sommerträumèe. Saure Gurke: Ueberall. Und die schwergepruften Bdume Leiden schon an Hdar ausfall Max Nix Wachstums der Stadt und der Auflockerung seiner Besiedlung, um das Zehnfache erhöht, gleichzeitig erfolgte ein Uebergang vom Massen- auf das Individualverkehrsmittel. Das alles bedeutet nicht mehr und nicht we- niger, als daß man heute die 60fache Ver- kehrsfläche von 1900 benötigen würde, um den Verkehr reibungslos abwickeln zu können. Bedauerlicherweise hat sich die Fläche der städtischen Straßen in diesen 50 Jahren noch nicht einmal verdoppelt, im Stadtkern entstanden überhaupt keine neuen Straßen, die Auswirkung der Verbreiterung der be- stehenden wird von einer Unmasse parken- der Fahrzeuge aufgehoben. Das also ist das Problem und auf dieser Grundlage müssen Verbesserungsvorschläge fußen, die zu einer Behebung der Verkehrs- not beitragen wollen. Professor Dr. Leibbrand, Zürich, nannte auf einer Arbeitstagung des Verbandes öfkentlicher Verkehrsbetriebe folgende So- kortmaßnahmen, um die„Verkehrsnot der Städte“ zu lindern: Anlage von Umgehungs- und Tangentialstraßen, Trennung nach Ver- kehrsrichtungen und Verkehrsarten, Be- schränkung des Parkens und der Parkdauer in der Innenstadt, Bau von Auffangplätzen am Stadtrand, Anwendung der Reichsgara- genordnung Einbau von Garagen in jeden Neubau), Förderung des öffentlichen Ver- kehrs, Verbesserung der Fußgängerwege, Schaffung von Leiteinrichtungen und Signal- anlagen. Auch der Landkreistag meldete sich zu Wort und verlangte folgende Sofortmaß- nahmen: Herabsetzung der Abmessungen und Gewichte der Kraftfahrzeuge, insbeson- dere der Lastkraftwagen, eine Begrenzung der Geschwindigkeiten, die Beseitigung der Reklame an den Landstraßen, Verschärfung der Führerscheinprüfung, verschärfte Ahn- dung von Verkehrsverstöhßen. es. Termine Kolpingfamilie Mannheim- Zentral. Am 25. August, 20 Uhr, spricht im Kolpingheim, E 6, Stadtpfarrer Winterhalter über das Thema „Fliegende Untertassen“, VdK., Ortsgruppe Rheinau. Mitglieder-Ver- sammlung am 28. August, 20 Uhr, im Lokal „Zum Rheinauhafen“, Stengelhofstraße 1. Verein für deutsche Schäferhunde Mann- heim-Feudenheim. Am 29. August, ab 7 Uhr. im Hundestadion Neckarplatt Wettkampf um den Valentin- Brunner- Gedächtnispokal mit Schau- und Werbevorführungen. Deutscher Naturkundeverein. Am 29. August, 9 Uhr, Wanderung und Führung durch den botanischen Schulgarten im Herzogenriedpark. Treffpunkt 9 Uhr vor dem Schulgarten oder 8.45 Uhr vor der Uhlandschule(Langerötter- straße). Luftwaffenring E. V., Ortsverband Mann- heim. Am 30. August, 20 Uhr, im„Schwarz- wälder Hof“, Rheinhäuserstraßße 8, Filmvorfüh- rung:„So fliegt ein Flugzeug,„Sie sichern deinen Flug“. Gleichzeitig Anmeldung für die im Oktober vorgesehene Flugplatzbesichtigung. Die Monats versammlung im September fällt aus. Jazz-Club Ludwigshafen-Mannheim E. V. Nächster Schallplattenabend am 3. September, 20 Uhr, im Lokal„Neckarstrand“, Ecke Damm: straße /Meßplatz. Wir gratulieren! Sophie Jörg, Mannheim, Riedfeldstr. 5, kann den 80. Geburtstag feiern. Ebenfalls das 80. Lebensjahr vollendet Josefine Lacombe, Mannheim-Waldhof, Hubenstraße 21. Fünf Wohnhäuser freigegeben Fünf weitere Wohnhäuser und zwel Gartengrundstücke im Mannheimer Gebiet wurden am 21. August freigegeben, gab das Hauptquartier des nordbadischen Befehls- bereiches bekannt. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der freigegebenen Grundstücke auf 75 für das Jahr 1955. Die Freigegebenen Häuser und Grundstücke sind: Ziethen- straße 77, Liebfrauenstraße 33, Gneisenau- straße 19, Andreas-Hofer-Straße 68, Haupt- straße 166-168, Am Bogen 1 in Mannheim- Feudenheim und Meßkircher Straße 13 in Mannheim-Seckenheim. Straffreiheitsgesetz 1954 im Zahlenspiegel Die Amnestie hilft vielen/ Hauptsächlich Verkehrsdelikte Obwohl die Rechtspflege- Instanzen in unserer Stadt seit dem 8. Juli mit der An- wendung des Straffreiheitsgesetzes beschäf- tigt sind, konnte bisher nur ein kleiner Teil der Amnestierten benachrichtigt werden; die Mehrzahl wird sich bis in den Herbst hin- ein gedulden müssen. Schon ein Ueberblick über die Auswirkungen der Amnestie zeigt aber, daß dieses Gesetz in unserer Stadt zur Bedeutungslosigkeit verurteilt wäre, wenn sich die Aenderungsvorschläge des Bundes- rates— Herausnahme der Verkehrssünder, Verlegung des Stichtages u. a.— hätten durchsetzen können. „Für die Staatsanwaltschaft ist der Effekt der Amnestie gleich null“, sagte Oberstaats- anwalt von Mühlenfels. Der Aufwand an Arbeit steht in keinem Verhältnis zum Er- gebnis: Auf etwa 30 000 Verfahren kommen znapp mehr als 200 eingestellte Ermitt- lungsverfahren und etwa 20 erlassene Stra- fen. Aber auch nur der kleinere Teil der Ermittlungsverfahren war in Mannheim anhängig; der Rest, Ermittlungen gegen Polen, Griechen, Engländer und Australier, entstammt der Fahndungsliste, die auf diese Weise„leer“ geworden ist. Im Amtsgericht wirkte sich die Amnestie ungleich günstiger aus, denn sie bewahrt eine nicht geringe Zahl von Menschen, die aus verhältnismäßig geringfügigen Anlässen straffällig geworden sind, vor der Bekannt- schaft mit dem„Haus“ in der Herzogen- riedstraße 111. In der überwiegenden Zahl der Fälle wird sie durch den Erlaß von Geldstrafen eine willkommene Erleichte; rung der finanziellen Lage bringen. In der Innenstadt liegt bereits das End- ergebnis vor. Hier kommt das Gesetz 4²⁴ mal zur Anwendung, wobei in 34 Fällen das Verfahren eingestellt wird, während 390 mal bereits verhängte Strafen oder Bußen er- lassen werden. Darunter sind 72 Freiheits- strafen über insgesamt 89 Monate, 108 Wo- chen und 266 Tage. Der Rest betrifft Geld- strafen oder Bußen im Gesamtwert von 36 400 DM. Verkehrsdelikte bis zu zwei Dritteln der Gesamtzahl, kleinere Diebstähle, Wider- stand gegen die Staatsgewalt und öffent- liches Aergernis, stehen im bereinigten Sündenregister“ obenan. Dazu kommen noch mehrere hundert Amnestierungen in Steuer- und Zollsachen. Beim Landgericht, wo durchweg anhän⸗ gige Verfahren einzustellen sind, liegt das Endergebnis bei der Zahl 100, beim Schöf- fengericht sind es 75 Amnestierungen und in Schiffahrtsachen 73. Es gibt in Mannheim keine nennenswer⸗ ten Interzonengeschäfte, Personenstandsver- schleierungen, Nachrichtentätigkeiten oder Taten während des Zusammenbruchs, auf die das Amnestiegesetz anwendbar 8 Eine Serie schwerer Verkehrsunfälle Ein Toter und ein lebensgefährlich Verletzter Auf der Scharhofer Straße in Sandhofen, in der Nähe der Autobahnauffahrt Frank- furt Karlsruhe wurde ein Radfahrer von einem Motorradfahrer angefahren. Der 28 jährige Hilfsarbeiter erlag seinen schweren Schädelverletzungen. Nach Beobachtungen von Zeugen muß der Radfahrer gestürzt sein, als sich seine Hose zwischen Kettenrad und Kette verfing. Bei dem Versuch, die Hose aus der Kette zu lösen, soll er von dem Motorradfahrer erfaßt worden sein. Auf der Straßeneinmündung Möhl-, AunraumncrN.„ BESS WE DEN Bittere Klage Ihr Artikel„Kleine Gschenke erhalten die Freundschaft“(Ausgabe vom 18. August 1954) hat uns veranlaßt, darüber nachzudenken, warum der Landtag von Baden- Württemberg sich nicht auch unsere Freundschaft erhalten will. Wir sind zu dem Schluß gekommen, daß es ihm wohl nicht lohnend erscheint, einigen meist alten und kranken Menschen zuliebe Aufwendungen zu machen, um deren Freund- schaft zu erhalten. Dem Artikel haben wir entnommen, daß für die Schloßkirche bisher 200 00 DM auf- gewendet und jetzt weitere 262 000 PM bewil- ligt seien, und daß für die Jesuitenkirche und Konkordienkirche ebenfalls Staatsmittel vor- gesehen sind. Ueber die Bewilligung von Mit- feln für den Bau einer Synagoge haben wir nichts gelesen. Es dürfte auch den Landtags- abgeordneten und der Staatsregierung bekannt sein, daß die Mannheimer Synagogen den braunen Horden zum Opfer gefallen sind, also bereits einige Zeit vor der Zerstörung der Gotteshäuser der anderen Konfessionen. Wir haben wohl einen Betraum und sind der Meinung, daß man auch unter den pri- mitivsten Verhältnissen zu seinem Gott beten kann. Wir sehen aber eine Nichtachtung, wenn nicht gar Mißachtung darin, daß man uns nicht die geringsten Mittel für den Bau eines wür- digen Gotteshauses zur Verfügung stellt. Für den Landtag scheint die vor etwa tausend Jah- ren begonnene„Lösung der Judenfrage“ in Deutschland bereits beendet zu sein. Jüdische Kultusgemeinde Reklame mit Blutiustiz An den Anschlagsäulen unserer Stadt und auch anderer westdeutscher Städte prangt seit Tagen eines jener blutroten Plakate, mit denen das vergangene Terror-Regime die Todesurteile seines Volksgerichtshofes bekanntzugeben pflegte. Täuschend ähnlich sind Text und Auf- machung nachgemacht. So wirkt der Anschlag genau wie in jenen Tagen, als man mit der- artigen Plakaten Schrecken verbreitete und zugleich das Empfinden der Bevölkerung für die Heiligkeit des Menschenlebens und die Grausamkeit dieser serienweise durchgeführ- ten Hinrichtungen systematisch abstumpfte. „Hart machen“ hieß das in der Fachsprache. Wieviele der damals Hingerichteten aber waren wirkliche Verbrecher, wieviele dagegen wurden lediglich das Opfer einer übersteiger- ten Blutjustiz, die längst den Boden des Rechts verloren hatte? Wieviele schließlich trugen den Namen angesehener und verdienter Familien, so wie jetzt die beiden, die auf diesem Plakat ohne Rücksicht auf ihre etwa noch lebenden Angehörigen nur deshalb wieder öffentlich angeprangert worden sind, um damit eine sen- sationelle und schäbige Reklame zu treiben. Der Text dieses blutroten Plakates geht näm- lich weiter und teilt mit, eine norddeutsche Illustrierte werde nunmehr über einen angeb- lich noch niemals richtig enthültten, in Wirk- lichkeit jedoch gar nicht mehr so unbekann- ten Spionagefall aus der Zeit kurz vor dem letzten Kriege berichten. Daß man sich bei die- ser bluttriefenden Reklame auch noch mit der schäbigen Gloriole einer angeblich zu erfül- lenden publizistischen Pflicht zu umgeben versucht, erscheint geradezu selbstverständlich. Die Stadtreklame hat vor wenigen Tagen ökkentlich dargelegt, aus welchen Gründen sie gegen ihren Willen ein höchst zweifelhaftes Filmplakat ankleben lassen mußte, Konnte sie aber diese neue Geschmacklosigkeit nicht wenigstens in Mannheim verhindern? E. B Stukkarbeiten in der Schloßkirche Zu dem Artikel: Bezirksbauamt weist Vor- wurf zurück, erwidern die Mannheimer Stukkateurmeister:„Bei jeder anständigen Submission, dazu wenn sie von öffentlichen Geldern geht, werden die Angebote verschlos- sen abgegeben und bei dem Eröffnungstermin, im Beisein der Bieter geöffnet und die Ange- botssumme bekanntgegeben(laut allgemeine Bauvorschriften der V. O. B.). Dies hat man unterlassen. Darüber hinaus war die Fühlung- nahme mit dem bodenständigen Mannheimer Stukkateur-Handwerk kalt und frostig. Der Obermeister selbst mußte sich förmlich ein Angebot erbetteln! Abschließend: Möge der Wiederaufbau der Schloßkirche gedeihen auch ohne das Mannheimer Stukkateur-Hand- werk!“ Obermeister C. Dummeldinger Haltestelle Kammerschleuse Verschiedentlich wurden bereits Regen- schutzdächer an Haltestellen aufgestellt. Es wäre zu begrüßen, wenn dies auch an der Haltestelle Kammerschleuse geschähe, beson- ders auf der Seite der Friesenheimer Insel. Die Berufstätigen wären dafür gewiß sehr dankbar. Die Haltestelle auf dieser Seite ist für die Fahrgäste, die in Richtung E-Werk fahren wollen, eine große Gefahr, denn beim Anfahren der Bahn müssen sie notgedrungen die gefährliche Fahrbahn der Friesenheimer Straße betreten. Abhilfe: Verbreiterung des Bürgersteiges auf Zuglänge, dabei gleichzeitig Einhalten der Straßenbrelte durch Erweiterung der Straße gegen Eis-Bender. 8. Fledermaustürme Im Waldpark und in anderen öffentlichen Parks wird man von den Schnaken aufgefres- sen. Wie wäre es, wenn die Stadt sich ent- schließen würde, statt der chemischen, die natürlichen Bekämpfungsmittel einzusetzen und Fledermaustürme aufzustellen. In Uebersee hat man der Fledermaus Denkmäler gesetzt, weil sie ganze Gegenden schnakenfrei hielten. Sollte das nicht auch ein Hinweis für uns Europäer sein? Viel teurer als chem sche Be- kämpfungsmittel würde es jedenfalls auch nicht werden und andere Waldtiere wären nicht gefährdet, wie es bei den chemischen Mitteln heute der Fall ist. M. G. Schlachthof- und Seckenheimer Straße stürzte aus bisher noch unbekannten Gründen ein 35 jähriger Motorradfahrer. Seine Verletzun- gen, ein Schädelbruch, sind lebensgefährlich. Zu hohe Geschwindigkeit hatte ein 19. jähriger Motorradfahrer, der offenbar 20 viel Alkohol getrunken hatte, auf der „Straßenspinne“ Obere Ried-, Wormser, Mannheimer und Ladenburger Straße in Käfertal. Er wurde aus der Kurve getragen streifte den Randstein und stürzte. Wie durch ein Wunder blieb er unverletzt. In der Nahe der Kurpfalzbrücke stieß ein Strabenbabhnzug der Linie 16 auf einen Perz sonenkraftwagen. Sachschaden etwa 700 Mark. Naschhafter Räuber In Neckarau wurden einem Schausteller auf dem Kirchweihplatz aus einem Material- Wagen 30 Pfund Mandeln und eine Menge Zuckerstangen gestohlen. Achtung Autodiebe! Zwei geparkte, abgeschlossene Personen- kraftwagen wurden gestohlen: ein Olympia Rekord“ im Wert von 6000 Mark und ein„Opel Olympia“ im Wert von 5000 Mark. Am Rande notiert 3 Die Taube der Kripo Aletenschränke, Karteikästen, Schreibtische Telefon und Dienstgespräche, Schreibmaschi⸗ nen klappern... Das alles paßt æu dem Bild das man sich von einer Dienststelle der Kxi- minalpolizei macht, die droben im höchsten Stocſewerk des Polizeiprdsidiums ihre Arbei verrichtet. Erstaunt sient ein zufälliger Be, sucker zur Fensterbank. Zierliches Getrippeè und auf forderndes gescharre. Eine wohlge⸗ nährte Mannheimer Marketplatztaube ist au. dem Sims gelandet. Nickend stelat gie herein, betrachtet sich interessiert Schreibtisch und Umgebung und pichet eifrig ein pad Krumen auf, die wohl noch vom Fruhstüchsbrot liegen geblieben sind.„Täglicher Gast“, erklärt der Beamte. Nur ein kleines, un bedeutendes Ge: schehen am Rande des Mannheimer Alltags, nichts besonderes. Und doch ann man 81 daruber freuen. Denn es verrät, daß sich Men- schen in der so unerbittlich gcheinenden Maschinerie einer hüroratischen Betriebsam- keit auf einem. wenn auen kleinen Sektor N Eigenleben bewahrt haben. 1 — * —— str he. täg del gel 1ol del del ger des Tal ein die Scha- geric 1 urg Herb eme abr. Gela meir Gele in il und und lager aus ewe in B der 1 Mar! er ii Pfro stige Fabr gleic vers ma Ver- Dkal inn Uhr. mit ust, den ark. oder ter · nn AT Z- jern die ung. fällt ber, mm- eim, lern. ine e 2. zwel biet das nls- die ücke nen hen⸗-⸗ au- upt⸗ eim; 3. in el Zahl von te; End- das mal ere eits- Wo- eld- von küh⸗ der der- ent- gten noch Uer- hän- das öf- id in Wer- wer- oder auf äre, kk Arzte ein zun· rlich. 19⸗ r 2 der ser, e in agen, Wie 3 ein Per- 700 eller rial- enge men- Opel Mark 5000 sche schi Bild Kri-: sten rbeil Be ippel ge auf rein, und men egen der Ge · tags, sich Men- nden sam- ih be- — Nr. 197/ Mittwoch, 25. August 1954 Seite 8 UMS CHAU IN BAD EN-WURTITIEM BERG „Luftangriff“ auf Heidelberg Heidelberg. Einheiten der amerikanischen Luftwaffe unternehmen nach Mitteilung des Heidelberger Hauptquartiers am 26. und 27. August Angriffsübungen. Angriffsziel ist das Hauptquartier in Heidelberg. Die amerikanischen Piloten wollen auch den Mefangriff üben. Das Hauptquartier hat in einer Verlautbarung die Heidelberger Be- völkerung auf die Ubungsflüge hingewiesen und betont, daß kein Grund zur Beunruhi- gung vorliege. 10 000 Liter Milch im Neckar Heidelberg. Auf der regennassen Bundes- straße Nr. 37 zwischen Binau und Diedes- heim kam ein Lastzug der Bundesbahn, der täglich die Milch vom Odenwald nach Hei- delberg bringt, ins Schleudern, der Anhän- ger dadurch umstürzte, und die Ladung, ein Kessel mit 10 000 Liter Milch, in den Neckar rollte. Verletzte gab es nicht, jedoch behin- derte der auf der Bundesstraße mit den Ra- dern nach oben liegende Anhänger für län- gere Zeit den Straßenverkehr. Die Bergung des Milchbehälters erfolgte im Laufe des Tages durch Einsatz eines Tauchers. Durch eine Mannheimer Abschleppfirma wurde der Anhänger noch am gleichen Tag wieder auf die Räder gestellt. Unwetter über Kreis Sinsheim Sinsheim. Ein schweres Unwetter entlud sich am Montag über Eichtersheim, Eschel- bach und Dühren. In Dühren entzündete der Blitz eine Gemeinschaftsscheune, die vier Landwirten gehörte. Getreide und Heu bo- ten den Flammen reiche Nahrung. Der Ge- bäudeschaden wird mit etwa 23 000 DM an- gegeben. Ueber Eichtersheim gingen schwere Hagelschauer nieder, die besonders die Obst- kulturen in Mitleidenschaft zogen. Weitere Schulden unvermeidbar Buchen. In einer Stadtratsitzung erklärte der Bürgermeister der Kreisstadt Buchen, Dr. Fritz Schmitt, daß sich der Schulden- stand vieler Gemeinden in den Förderkrei- sen zwangsläufig erhöhe Diese Gemeinden stehen jedoch vor so dringend notwendigen Aufgaben, daß eine weitere Schuldenerhöhung unvermeidlich sei. Die Beseitigung auf die Dauer untragbarer Zustände sei in der Ver- antwortung gegenüber der Allgemeinheit höher einzuschätzen, als die damit verbun- dene Schuldensteigerung. In der gleichen Sitzung beschloß der Stadtrat Buchen die Bildung eines Zweckverbandes der Gemein- den Buchen, Hettingen und Hainstadt, die gemeinsam auf Buchener Gemarkung eine längst erforderliche Zentralkläranlage bauen Wollen, Vom Blitz erschlagen Bruchsal. In einem Rohbau auf der Ge- markung Wiesental wurde während eines Gewitters ein 23 Jahre alter verheirateter Mann vom Blitz erschlagen. Der Verun- glückte, der nach Mannheim zur Arbeit fah- ren wollte, hatte in dem Haus Zuflucht ge- sucht. Ein 30 und ein 34 Jahre alter Hand- Werker erlitten starke Verbrennungen. Sie wurden in das Bruchsaler Krankenhaus eingeliefert. Es war doch Mord Heilbronn. Die Untersuchung der Heil- bronner Kriminalpolizei hat ergeben, daß der 84 Jahre alte Rentner Karl Dähn, des- sen Leiche am Sonntag in einem Behelfs- heim in Heilbronn gefunden wurde, ermor- det worden ist. Verletzungen im Gesicht und am Kopf, die auf Gewalt schließen lassen, haben seinen Tod herbeigeführt. Das Motiv ist jedoch völlig ungeklärt, weil ein Raubmord kaum in Frage kommt. Der Rentner hatte in seinem primitiven Be- helfsheim schon jahrelang für geringes Ent- gelt Dirnen beherbergt. Die Tat ist wahr- scheinlich zwischen dem 13. und 16. August begangen worden. „Fliegende Untertassen“ über Ulm? Ulm. 15 Augenzeugen berichteten bei der Landespolizei unabhängig voneinander, daß sie in der Nacht zum Freitag über Senden bei Uim drei sogenannte„Fliegende Unter- tassen“ gesichtet hätten. Die mysteriösen Himmelserscheinungen hätten keine Ge- räusche verursacht und seien mit ungeheu- rer Geschwindigkeit in Nord- Süd-Richtung geflogen. Die seltsamen runden Flugobjekte hätten sich etwa in Höhe der Cyrrus-Wölk- chen befunden und hätten ihr Licht zwi- schen grellweißg, grün und rot gewechselt. ie seien etwa dreimal so groß wie ein Stern gewesen. Plötzlicher Stillstand und mehrfache zickzackartige Bewegungen seien deutlich festzustellen gewesen. Eine der „Fliegenden Untertassen“ habe man 45 Mi- nuten beobachten können, doch auch sie sei dann mit rasender Geschwindigkeit am Horizont verschwunden. Etwa 83 000 Mark erschwindelt Freiburg. Kredite von insgesamt 83 000 Mark erschwindelte sich Ludwig N. aus perammergau, gegen den die Staatsanwalt- schakt Freiburg jetzt beim Landgericht die Serichtliche Voruntersuchung beantragt hat. Seit sechs Wochen befindet sich N. im Frei- urger Untersuchungsgefängnis in Haft. Im erbst 1953 erschien er in der Kaiserstuhl- gemeinde Bötzingen, gab sich als„Textil- kabrikant« aus und interessierte sich für ein Gelände, auf dem er, wie er vorgab, einen Spinnereibetrieb errichten wollte. Die Ge- meindevertreter waren über die günstige Gelegenheit zur Ansiedlung einer Industrie mn ihrem abgelegenen Dorf höchst erfreut und 256gerten nicht, ein großes Grundstück und einen Kredit von 15 000 Mark zur Ver- Aerung des vermeintlichen Textilbetriebes aus Hopferau im Allgäu nach Bötzingen zu ewähren, Im März 1954 erschien er wieder m Bötzingen, setzte die Gemeindeväter un- ter Pruck und erschwindelte sich noch 5 000 Mark Kredit. Bei seinen Verhandlungen ließ 1 immer wieder durchblicken, daß er in krondorf im Kreis Tübingen ähnlich gün- olige Bedingungen für den Neubau seiner Fabri vorfinden würde. Dort hatte er das gleiche Manöver mit noch größerem Erfolg Versucht und 53 000 Mark Darlenn erhalten. Ende Oktober liegen die Geleise undd die Oberbauarbeiten am neuen Heidelberger Hauptbahnhof sind beendet Ein ein- drucs volles Bild uber den Fortschritt der Arbeiten vermittelt unsere obige Gesamt- aufnahme von der Czernybrucke bis zur Drei- Bogen- Brucke. Im Vordergrund des Bildes sieht man, wie die Geleise verlegt werden. Am Empfungsgebàaude werden die restlicden Putzurbeiten vorgenommen(die große Halle ist schon verglast und verputzt) und die Unterböden gelegt. Fernmelde- und Beleuchtungsanlagen werden montiert, Bahnsteigdücher und die Bahnsteigquerkalle— also die Brücke zu den Bahnsteigen steken vor der Vollendung. Im Ostteil des neuen Bahnhofgelündes sind die Signal- Außenanlagen bereits fertiggestellt, im Westteil ist man dabei, sie zu verlegen. In der Zentrale aller Signal- Anlagen im Empfangs gebäude— d. h. im Stellwerk— wird das Relais verkabelt.— Die Bereitstellung von 5 Millionen DM durch das Land zur Vollendung des Bahnhofsneubuaues wird es nun ermög- lichen, daß„zügig“ auf den Tag hingearbeitet werden kann, an dem die ersten Zuge in den neuen Bahnhof einrollen werden. Etwa 300000 D-Mark für ein Provisorium Bundesbahnlokomotiven heizen Amerikanersiedlung Fernheizwerk auf Rädern Stuttgart. Fernsehfunk- und Wochen- schaureporter waren aufgeboten, um den ersten von insgesamt drei Transporten auf- zunehmen, die zu den seltsamsten gehören dürften, die sich auf Westdeutschlands Stra- Ben abspielen. Drei schwere Lokomotiven der Deutschen Bundesbahn wurden dieser Tage auf dem Bahnhof Kornwestheim aus den Schienen gewuchtet und auf Tieflader verfrachtet. Zwei schwere Zugmaschinen schleppten dann den seltsamen Transport zehn Kilometer weit zu einer neu erbauten Amerikanersiedlung unweit Ludwigsburgs. Mitten in der Siedlung lagen zwei Schienen- stränge, auf denen die Lokomotiven ihre nächsten Monate verbringen werden. Noch seltsamer aber als diese ungewohnten Trans- porte ist die Aufgabe, die der Lokomotiven inmitten„Klein-Amerika“ harrt Zwischen Ludwigsburg und Aldingen ent- standen in den letzten Wochen 22 große Wohnblocks mit insgesamt vierhundert Woh- nungen für Angehörige der amerikanischen Besatzungsmacht, die heute noch in beschlag- nahmten deutschen Häusern wohnen. Wäh- rend die Arbeiten an den Wohnblocks rasche Ludwigshafen klagt gegen Rheinland-Pfalz Um die Zuschüsse für überörtlich eingesetzte Polizeikräfte Ludwigshafen. Das Rechtsamt der Stadt Ludwigshafen teilte mit, daß der Muster- prozeß der Stadt gegen das Land Rhein- land-Pfalz voraussichtlich noch im Oktober anlaufen werde. Die Stadt Ludwigshafen will vor dem Oberverwaltungsgericht von Rheinland-Pfalz in Koblenz die Rechts- mäßigkeit der Uebertragung überörtlicher Aufgaben an die Ludwigshafener Polizei nachprüfen lassen. Das Rechtsamt erklärte, das Land Rhein- land-Pfalz sei nicht berechtigt, der Lud- Wwigshafener Kriminalpolizei, besonders aber der Ludwigshafener Mordkommission über- örtliche Aufgaben zu übertragen, wenn das Land nicht gleichzeitig einen Teil des von der Stadt verlangten Zuschusses für diese Polizeibeamten trage. Es bestehe keine ge- setzliche Verpflichtung für die Stadt, Poli- zeikräfte allein zu bezahlen, die auch über- örtlich Dienst tun müßten. Fortschritte machten, mußten die Verant- Wortlichen eines Tages feststellen, daß das Heizkraftwerk, das die Wohnungen mit Heißg- luft und Warmwasser versorgen soll, kaum vor Dezember fertig werden kann. Anderer- seits aber hatten die Amerikaner wenig Bust, in die unheizbaren Wohnblocks einzuziehen. Wer nun eigentlich auf die rettende Idee kam, unbeschäftigte Bundesbahnlokomotiven gewissermaßen als provisorisches Fernheiz- Werk zu verwenden, ist noch nicht genau er- wiesen. Sicher ist jedenfalls, daß die Bun- desbahn schließlich in den nichtalltäglichen Vorschlag einwilligte und insgesamt rund 60 000 DM für Miete und Transport kassiert. Auf 200 000 bis 300 000 DM schätzt man die Gesamtkosten für dieses seltsame Proviso- rium, denn vom Bahnhof Kornwestheim bis nach„Klein-Amerika“, wie die Siedlung im Volksmund genannt wird, mußten nicht nur Brückenverstärkungen vorgenommen Werden(bei fast 120 Tonnen Gewicht kein Wunder), sondern auch noch eine besondere Rampe mit den Gleissträngen gebaut wer⸗ den. 2 Bundesbahn vermietet Gepäck⸗Safes Für 30 Pfennig ein Mietrecht von 24 Stunden Frankfurt. Die ersten Schließfächer für Handgepäck werden anfang September von der Deutschen Bundesbahn auf dem Haupt- bahnhof in Frankfurt aufgestellt. Zunachst Sollen es etwa 100 Gepäck-Safes sein, die an die Reisenden und Bewohner der Stadt ver- Zweckentfremdet hat man zu dem Ausweg Zuflucht genommen, zu benutzen. wurden drei Lokomotiven der Bundesbahn, die man auf Sattel schleppern zu der neuentstandenen Wohnsiedlung der Ameri- aner bei Kornwestheim brachte. Weil die Heizung für die Wohnkduser nicht fertig wurde, Loks als„Dampfheizung“ für die Wohnungen dpa-Bild mietet werden können. Im Laufe des Sep- tember und Oktober soll dann die Anlage, wenn sie sich bewährt, auf über 400 Schrankfächer erweitert werden. Das Projekt geht, wie die Hauptverwal- tung der Bundesbahn in Frankfurt mitteilte, auf Vorbilder in den Vereinigten Staaten und in Skandinavien zurück. Die Gepäck Safes haben sich dort ausgezeichnet be- währt. Wenn das deutsche Publikum sich mit ihnen anfreunden kann, sollen weitere Versuchsanlagen in Essen und Heidelberg aufgestellt werden. Die Größe der zu je vier übereinander angeordneten Schließfächer ist nach den üblichen Reisekoffermaßen bemessen wor- den. Jeder Kunde muß eine Mietgebühr von 30 Pfennig in das Safe einwerfen und hat dann ein Mietrecht von höchstens 24 Stunden. Den Schlüssel zieht er nach Einwerfen des Geldes heraus und nimmt ihn mit. Entnimmt er innerhalb von 24 Stunden sein Gepäck wieder dem Safe, 80. wird der Schlüssel erneut blockiert, und das Fach ist für den nächsten Mieter frei. Wer den die 24 Stunden nicht eingehalten, so verriegelt ein von einer Uhr ausgelöster Mechanismus das Fach so lange, bis wieder 30 Pfennig eingeworfen worden sind. Nach 72 Stunden kann das Gepäck von Bahn- beamten entnommen und bei der Gepäck- Abfertigung amtlich aufbewahrt werden. Das Fach erhält in diesem Falle einen neuen Verschluß mit einem anderen Schlüssel. Die bisher übliche Handgepäckaufbewahrung soll daneben jedoch bestehen bleiben, vor allem für Gepäckstücke, die nicht in die Fächer hineinpassen. Aus der Hessischen Nachbarschaft Erfolgreiche Hornhautverpflanzung Frankfurt. Zum erstenmal in ihrer 16= jährigen Ehe sah jetzt Frau Clonelle Jones aus Augusta im Staate Georgia(US) ihren Gatten, einen 41jährigen Geistlichen der amerikanischen Armee auf dem Frank- furter Flughafen. Frau Jones kam aus einem New Vorker Krankenhaus, wo sie Anfang März durch eine erfolgreiche Hornhautver- pflanzung von einem schweren Augenleiden geheilt worden war. Zwei amerikanische Soldaten hatten je eine Hornhaut ihrer Augen geopfert, um Frau Jones das Augen- licht wiederzugeben. In ihrer Kindheit hatte Frau Jones normale Augen gehabt. Sie erblindete jedoch später infolge einer tumorartigen Geschwulst. Clonelle Jones hatte ihren Mann im Jahre 1938 geheiratet, ohne ihn vorher gesehen zu haben. Diensteifer ging zu weit Darmstadt. Wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verur- teilte eine Darmstädter Strafkammer den Bundesbahnrottenführer Z. aus Goddelau unter Zubilligung mildernder Umstände zu drei Monaten Gefängnis auf Bewährung und 300 Mark Geldbuße an die Deutsche Lebens- rettungsgesellschaft. Z. löste am 7. Januar um 19 Uhr mit drei Arbeitern auf dem Bahnhof Goddelau-Erfelden den Tages- trupp ab, der wegen des anhaltenden Schneefalls zum Reinigen der Weichen ein- gesetzt worden war. Obwohl die Weichen bereits gesäubert waren, ging Z. mit seinen Arbeitern wieder dorthin, um auch aus den Weichenkanälen vorsorglich den Schnee zu entfernen. Weder der Schrankenwärter noch der Beamte im Bahnstellwerk Goddelau konnten eine nahende Lokomotive warnen, da sie niemanden mehr an den Weichen vermuteten, weil diese bereits als gesäubert gemeldet worden waren. Z. achtete seiner- seits nicht auf die Lokomotive, sondern leuchtete mit seiner Lampe der Rotte. Ein Arbeiter wurde von der Lokomotive ges tötet, zwei wurden schwer verletzt. In der Urteilsbegründung hieß es, strafmildernd sei zwar das Motiv, der Diensteifer des Babhnbediensteten. Dieser Eifer hätte jedoch nicht zur Vernachlässigung der eigentlichen Aufgabe, der Sicherung der Rotte führen dürfen. Wohnung für 100 000. Offenbacher Offenbach. Die nassauische Heimstätte hat dem 100 000. Bürger der neuen Groß- stadt Offenbach, Klaus Gamer, eine Zwei- Zimmer-Wohnung mit Küche und Bad in der Karl- Ulrich- Siedlung geschenkt. Klaus ist jetzt eine Woche alt. Im Frühjahr 1955 wird die Familie Gamer, die bisher sehr be- engt in einer alten Wohnung lebte, in ihr neues Heim einziehen. Auslandsdeutsche Reifezeugnisse gültig Wiesbaden. Vom Beauftragten der Kul- tusminister-Konferenz unterzeichnete und mit dem Siegel der deutschen diplomati- schen Vertretungen versehene Reifezeug- nisse aàuslandsdeutscher Schulen sind den Reifezeugnissen der höheren Schulen in der Bundesrepublik ebenbürtig, teilte der hessi- sche Minister für Erziehung und Volksbil- dung am Montag mit. Protest gegen Sprengkammer- Einbau Limburg. Der hessische Minister für Arbeit, Wirtschaft und Verkehr hat bei der amerikanischen Besatzungsbehörde gegen den Einbau von Sprengkammern in Straßen und Brücken im Kreis Limburg Einspruch erhoben. Der Minister hatte sich dabei be- sonders gegen den Einbau von Sprengkam- mern in die Lahnbrücke bei Staffel ausge- sprochen, da bei einer Zerstörung dieser Brücke die in der Nähe gelegenen Wohnun- gen gefährdet würden. Der Staffeler Bür- germeister Wienand Hindricks wies in die- sem Zusammenhang darauf hin, daß die Staffeler Lahnbrücke 1945 gesprengt und in den Jahren 1951/52 mit einem Kostenauf- wand von rund 200 000 Mark von der Ge- meinde wieder aufgebaut worden sei. Die Gemeinde könne es sich nicht leisten, die erforderlichen Mittel für einen eventuellen Wiederaufbau nochmals aufzubringen. Außerdem brauche man bei Diez nur die Schleusen zu öffnen, dann könne man fast trockenen Fußes durch die Lahn gehen. BILIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Stillegung nicht zu vermeiden Neustadt. Das Verkehrsreferat der Be- zirksregierung der Pfalz wird in absehbarer Zeit einen abschließenden Bericht über die von der Bundesbahn geplante Stillegung der Nebenbahnstrecke Ludwigshafen— Mecken- heim zuleiten. Wie am Dienstag in Neustadt mitgeteilt wurde, wird auch bei der Bezirks- regierung die Meinung vertreten, daß die Stillegung der Nebenbahn nicht zu vermeiden ist. Es sei noch die Frage zu klären, ob als Ersatz für die bisher günstigen Frachttarife der Nebenbahn für Zuckerrüben auch gün⸗ stige Kraftwagentarife ermöglicht werden könnten. Auch die Industrie- und Handels- kammer der Pfalz hatte kürzlich in einem Bericht an die Bezirksregierung festgestellt, daß die Kammer sich der Stillegung nicht ver- schließen könne. Es müsse aber geklärt wer- den, wie die jährlich rund 12 000 Tonnen Zuckerrüben aus der Vorderpfalz termin- gerecht verfrachtet werden könnten. Frankenthal nimmt Darlehen auf Frankenthal. Die Stadt Frankenthal will für den Wiederaufbau und Wohnungsbau umfangreiche Darlehen aufnehmen. Für die Instandsetzung der Neumeyerschule, in der bis vor der Fertigstellung des neuen Rat- hauses die Stadtverwaltung untergebracht War, sind 257 000 Mark vorgesehen. Für den Wohnungsbau für Tbe-Kranke 28 000 Mark für die Wiederherstellung einer wichtigen Straße je 15 000 Mark aus der wertschaffen- den Arbeitslosenfürsorge und vom Land Rheinland-Pfalz. Für den Wohnungsbau 1954 soll ein Darlehen für 27 Darlehens nehmer in Höhe von 144 000 Mark aufgenom- men werden. Frankenthal will außerdem mit Krediten von je 1500 Mark den Klein- eigenheimbau fördern. Neue Reben auf„rutschendem Berg“ Worms. Die 150 000. junge Rebe wurde in diesen Tagen auf dem„rutschenden Berg“ im Zellertal bei Worms gepflanzt. Seit Jahrzehnten bedeuteten die rutschen- n Lopfhe eg. 4 Die gromat̃. Dragées, 1,23 in Apoth. 0. Drog. Murter gratis den Erdmassen dieses Berges eine große Gefahr für die weinbautreibenden Gemein- den dieses Gebietes, die oft genug schwer geschädigt wurden, bis vor zwei Jahren mit Arbeiten zur Beseitigung der gefährlichen Untiefen ufid Erdspalten begonnen wurde, nachdem die Bundesanstalt für Arbeitsver- mittlung und Arbeitslosen versicherung und die Landeskulturbehörde die notwendigen Mittel bereitgestellt hatten. Vor allem wur- den massive Betongräben angelegt, die das Grundwasser zu Tal leiten. Man hofft, da- mit geologische Veränderungen ganz unter- bunden zu haben, Für diese Meliorations- arbeiten wurden allein 240 000 Mark aus- gegeben. Zu Tode gequetscht Worms. Von einer umstürzenden Zug- maschine zu Tode gequetscht wurde auf der Straße nach Osthofen der 45 jährige Land- wirt Heinrich Rößg aus dem Wormser Vorort Herrnsheim. Rögfg hatte Zugmaschine und einen mit Dung beladenen Anhänger brem- sen wollen, als ein Lastwagen entgegenkam. Da die Bremsen des Anhängers nicht funk- tionierten, wurde die Zugmaschine in einen Straßengraben gedrückt, wo sie umstürzte. Obstmade bedroht Ernte Alzey. Die Landwirtschaftskammer Rheinhessen wies am Montag darauf hin, daß in den Obstbaumbeständen der rhein- hessischen Obstzüchter die Obstmade fest- gestellt worden sei, die die Spätobsternte in Rheinhessen ernstlich bedrohe. Die Kam- mer hat die Obstzüchter aufgefordert, sofort mit dem Spritzen der Obstplantagen gegen diesen Schädling zu beginnen. Personenauto stürzte auf Bahnkörper Mainz. Ein Todesopfer und einen Leicht- verletzten forderte am Dienstagmorgen ein Verkehrsunfall zwischen Langenlonsheim und BEingerbrück. Der 28 Jahre alte verhei- ratete Kurt Höhn aus Langenlonsheim wurde mit seinem Personenwagen aus einer Kurve der Bundesstraße 48 getragen und stürzte mit dem Fahrzeug die acht Meter hohe Böschung hinab auf den Bahnkörper. Er wurde in seinem Fahrzeug eingeklemmt und starb kurze Zeit nach dem Unfall. Sein Begleiter erlitt nur leichte Prellungen und Haut- Abschürfungen. Der Bahnverkehr auf der Strecke mußte vorübergehend gesperrt werden. Zwanzig Weinfeste an der Mosel Cochem. An der mittleren Mosel ist jetzt die Ziet der Wein- und Winzerfeste. In die- sem Jahr werden von Juli bis September etwa 20 Feste dieser Art veranstaltet. Drei ereignisreiche Tage stehen auch der Stadt Cochem am kommenden Wochenende bevor. Den Höhepunkt des Cochemer Heimatfestes wird ein Festspiel„Die Fässerschlacht von Cochem“ von Karl Seekatz bilden, das da- mit seine Uraufführung erlebt. „Pfälzische Großausstellung“ Pirmasens. Mit dem Bau von sechs Messe- hallen für die„Pfälzische Großausstellung“, die vom 11. bis 20. September auf dem Ge- lände der„Internationalen Schuh- und Lederschau“ stattfindet, wurde jetzt in Pir- masens begonnen. An der Ausstellung wer⸗ den rund 220 Firmen der pfälzischen Indu- strie, des Handels- und des Handwerks teilnehmen. Außerdem werden Modelle repräsentativer Neubauten aus pfälzischen und badischen Großstädten gezeigt. Tlitemeenemeueeeeeeeeeeeeeeeneeneeeeeeeeeeemeeneeeem Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 25. August Jugendstunde Wir helfen suchen Handpflege zu jeder Tageszeit Tagesschau Hollywood-Melodie Welt meisterschaft im Radball und Europa-Meisterschaft im Einer- Kunstfahren 16.30 17.00 1710 20.00 20.15 20.45 Seite 8 MoRGEN Mittwoch, 25. August 1954/ Nr. 197 Healey jährt neue Rekorde Der britische Sportwagenkonstrukteur Do- nald Healey stellte am Sonntag auf dem Salz- see von Bonneville im nordamerikanischen Staate Utah am Steuer eines„Austin Healey 100 künk neue internationale Rekorde der Klasse„D“(Kraftfahrzeuge mit einem Hub- volumen von 2000 bis 3000 cem) auf. Für die Meile(1,6 km) mit fliegendem Start erreichte er eine Geschwindigkeit von 310,118 km /st. Damit hat zum ersten Male ein käuflicher Seriensportwagen die 300-Km/st-Marke offiziell Überschritten. Die anderen von Healey aufgestellten Re- korde sind 5 km 293,341 kmist früher 255,024 kKm'st, 3 Meilen 295,757 km'st früher 251,402 Kist, 10 km 295,918 km/st früher 246,652 kKmist, 10 Meilen 291,41 kmyst früher 246,632 km)/st. Mit einem neuen Prototyp will Healey jetzt auch einen Angriff auf den Rekord für die Distanz von 24 Stunden unternehmen. Das Fahrzeug trägt die Baumusterbezeichnung „Austin Hegley 100-8“. Nähere Daten über das Fahrzeug sind noch nicht bekannt. Schweizer Rennstallbesitzer zum Pferde-Doping Zu der Meldung des Direktoriums für Voll- blutzucht und Rennen(Köln), daß das Pferd „Stani“ des Schweizer Stalles Aurora, das von rainer K. Keller betreut wird und am 1. August 1954 den Großen Preis von Neuß ge- Wann, wie andere Pferde gedopt wurde, er- klärten Schweizer Rennstallbesitzer und Renn- reiter nach einer längeren Besprechung am Montag, daß sie vor einem Kätsel stünden. Die westdeutsche Doping-Affäre berühre nun auch schweizerische Belange, da Kellers Be- strakung auf angebliches Doping von„Feuer- blick und„Blaugold“ zurückgehe. Trainer Keller, der seit mehr als drei Jahr- zehnten im Rennbetrieb tätig ist, gab eine Shren wörtliche Erklärung ab, daß er sich nicht das geringste Vergehen zuschulden kommen lieg. Die Schwelzer Rennstallbesitzer äußerten die Ueberzeugung, daß Keller und die anderen beschuligten Trainer einer Intrige zum Opfer gefallen sind. Schwimm-Länderk Vier deutsche Mannschaften am Start Die Russen verteidigen den, Coupe gtandas In Amsterdam starten 20 Nationen bei den Ruder-Europameisterschaften Acht Tage nach den Europameisterschaften der Frauen, treten auf der Amsterdamer Boschbaan die Männer zu den 44. Ruder-Titel- kämpfen an. Von den 37 Mitgliedsnationen der FIS A haben für den 28. und 29. August 20 ge- meldet. Mit 97 Booten und 330 Aktiven ent- stand ein Melderekord, wie er kaum erwartet wurde. Alle Titelverteidiger sind am Start und nach Lage der Dinge hat die UdssR erneut die größten Aussichten auf die Nationenwertung, für die der„Coupe Glandas“ verliehen wird. Bereits bei den Frauen slegte die UdssR in allen fünf Rennen und bei den Männern er- Wartet man die Vertreter Rußlands mindestens in drei von sieben Bootsgattungen vorn. Neben der UdssR sind noch Holland und Dänemark in allen sieben Wettbewerben ver- treten, während Jugoslawien, Belgien, CSR, Polen, England, Schweden in sechs, Deutsch- land, Frankreich, die Schweiz, Türkei und Ita- lien in fünf Bootsgattungen meldeten. In die Vorentscheidung am 26. August gehen 17 Vie- rer mit und ohne Steuermann, 14 Einer, 13 Zweier ohne und je 12 Zweier mit, Doppel- zweier und Achter. Die 44. Europameister- schaften der FIS A versprechen ein glanzvolles Fest des europäischen Rudersports zu werden. Köln im Vierer„mit“ oder„ohne“? Der DRV hat wie im Vorjahr auch für Amsterdam keine Meldungen im Einer und Achter abgegeben. Mit seinem Meister-Vierer vom Kölner RV 18/7 steht Deutschland vor der großen Entscheidung, den Start im Vierer mit oder Vierer ohne Steuermann zu wählen. In beiden Fällen sind 16 Gegner vorhanden. Im Vorjahr kamen die Kölner Freihoff/ Zünkler/ Betz Reinartz mit ihrem Steuermann Iserloh auf den 5. Platz, während im„Vierer ohne“ die Ruderer von RC Favorite-Hammonia Ham- burg das Finale nicht erreichten. Im Zweier mit Steuermann starten wiederum Manchen/ ampf in Augsburg Jutin-Nufgebol gegen Dänematle Jytte Hansen prüft Ursel Happe/ Für den Schwimm-Länderkampf gegen Däne- mark am 23. und 26. August in Augsburg hat der Deutsche Schwimmverband eine Mann- schaft aufgestellt, die sich hauptsächlich auf das Aufgebot für die Turiner Europa-Mei- Sterschaften stützt. Hinzugenommen wurden lediglich noch die jungen Rückenschwimmer Strasser(Hamm) und Krecker(Hamburg), Ex- meister Hans Hampel(Spandau) als zweiter Kunstspringer, die Meisterschaftszweiten Wil- trud Gorski(Delmenhorst) und Anja Braune (Düsseldorf) und für das Kunstspringen die Nachwuchskräfte Bärbel Urban(TSV 46 Mann- heim die in Kissingen den 2. Platz einnahm) und Susanne Richter(Gmünd). Der Augsburger Länderkampf, der sich mit Ausnahme von Turmspringen, 1500 m Kraul und Wasserball auf das Turiner Europamei- sterschafts-Programm stützt, bringt für beide Lander mannschaften interessante Vorprüfun- gen. Das gilt vor allem für die beiden Brust- Wettbewerbe, wo die jungen Deutschen Nor- Bert Rumpel und Walter Kruschinski auf Dänemarks Weltrekordler Knud Gleie(287,4) treffen, der unmittelbar von einer Japanxetse kommt und klarer Favorit sein müßte. Offen dagegen ist die Begegnung der Weltklasse Schwimmerinnen Ursel Happe Oortmund) und Jytte Hansen, deren Bestzeiten bei 2:54, und 2753,2 liegen. Nicht weniger aufschlußreich aber sollten auch die 400 m Kraul zwischen Dänemarks Weltrekordlerin Ragnhild Hveger- Andersen, deren 5:00, auch heute noch un- erreicht sind, und den rund 15 Jahre jüngeren deutschen Kraultalenten Ingrid Künzel und Christl Werther sein, wobei es leicht zu einer Revanche für Kissingen kommen kann. In der Gesamtwertung jedoch dürfte es in Augsburg durch das Uebergewicht unserer Herren einen sicheren deutschen Sieg geben. Die Mannschafts- Aufstellungen: Männer: 100 m Kraul: Voell, Wagner(D), Larsson, Nielsen(Dä); 400 m Kraul: Lehmann, Böhler(D), Larsson, Hald Da); 4 mal 200 m Kraul: Voell, Köhler, Lehmann, Bleeker(D), Larsson, Nielsen, Rohde, Christiansen Düm); 200 m Brzist: Rumpel, Kruschinski(D), Gleie, Blarnkob(Dä); 200 m Butterfly: Klein, Mäsel(D). Christiansen, Larsson(DR); 100 m Rücken: Strasser, Krecker(O), Nielsen, Andersen Dä); Kunstspringen: Sobek, Hampel), Gjerding, Hansen(Dä). Belgische Kritik an Solingen Heftige Kritik übt die belgische Zeitung „Peuple am Montag an der Organisation der Straßen-Radweltmeisterschaft der Berufsfahrer am Sonntag in Solingen. Der Sportbericht- erstatter des Blattes schreibt u. a.:„Ich habe noch niemals ein solches Durcheinander bei einer Sportveranstaltung erlebt. Das schlech- teste Radrennen in Belgien ist ein Meister- Werk der Organisation zum Vergleich zu die- sen Meisterschaften. Man muß zweifelsohne lange warten, bis die Ucl erneut die Orga- nisation einer Weltmeisterschaft dem deutschen Verband anvertraut“. Bärbel Urban beim Kunstspringen Frauen: 100 m Kraul: v. Netz, Künzel(D), Metté-Ove Petersen, Hveger-Andersen(Dä); 400 m Kraul: Werther, Künzel D), Hveger-Andersen, Mette-ove Petersen(DA); 4 mal 100 m Kraul: Kün- zel, v. Netz, Rechlin, Klomp(D), Hveger-Ander- sen, Petersen, Larsson, Bache(Da); 200 m Brust: Happe, Gorski(D), Hansen, Kristensen,(Da); 100 m Butterfly: Happe, Henschel(D), Glasdam, Ward-Petersen(Dä); 100; m Rücken; Schmidt, Braune(D), Ejeldsen, Nyman(Dä); Kunstsprin- gen: Urban, Richter(D), Velin, Laursen(Da). Als Ersatzkräfte stehen dem DSV, der die gesamte Mannschaft mit Ausnahme von Ursula Happe seit Montagnachmittag in Burghausen (Oberbayern) bzw. Bad Kissingen(Springer) im Lehrgang Rat, noch zur Verfügung: Hans Hirsch und Kathi Jansen. Heinold vom Vegesacker RV, die 1953 hinter Frankreich den 2. Platz belegten. Auch in die- sem Jahr kann man den Deutschen unter den zwölf Startern einen guten Platz zutrauen. Auch Böse/ Riege vom Lübecker RK standen im Vorjahr im Finale und belegten den 5. Rang, den zu erobern dieses Jahr schwer werden Wird. Im Doppel-Zweier wird Deutschland von Häge/ Schneider von der Renngemeinschaft Neptun Karlsruhe/ Gießen vertreten, Es ist zu hoffen, daß sie das Finale erreichen, was Jungnickel /Hansen im Vorjahr versagt blieb. Man darf erwarten, daß die deutschen Ruderer jetzt über ein größeres Stehvermögen verfügen und auf den letzten entscheidenden 500 m zu spurten in der Lage sind. Im Vorjahr lag es hier noch im Argen. In Gent gewann 1913 Graf vom Heidelber- ger RK das Einer-Rennen und der Mainzer RV den Achter. 1934 in Luzern wurde Schäfer vom Dresdner RV Einermeister und der Würzbur- ger RK gewann den Vierer 9. St. Nur zu einem Titel reichte es 1935 in Berlin-Grünau im Vie- rer m. St., durch Würzburger RV/ Amicitia Mannheim, Je viermal war Deutschland 1937 und 1938 erfolgreich. In Amsterdam(1937) gab Iffezheim, zwéiter Renntag Ziel photographie entschied fur linhold Spannendes Rennen um die„Badener Meile“ Obwohl nach einem sonnigen Vormittag in den für den Anmarsch entscheidenden Stunden wieder heftiger Regen einsetzte, blieb der Be- such des zweiten Iffezheimer Renntages nicht hinter dem des Fröffnungstages zurück. Das Programm war auch dazu angetan, die Massen in Bewegung zu setzen, denn starke Felder in allen Rennen versprachen interessante sport- liche Ergebnisse. Das Programm gruppierte sich um das„Richard-Haniel-Erinnerungs-Ren- nen, die dem Andenken des langgährigen Prä- sidenten des Internationalen Klubs gewidmete Steherprüfung über 2800 Meter. Diesen als Ausgleich I ausgeschriebenen Rennen ging zeit- lich voraus die„Badener Meile“, die von jeher zum festen Bestand im Programm der Inter- nationalen Woche gehört. Acht bewährte Meilenspezialisten fanden sich am 1600-Meter-Pfosten ein, von denen Valentino auf Grund einer ununterbrochenen dreifachen Siegesserie die Favoriten-Ehre ge- nog, allerdings mit dem absoluten Höchst- gewicht bei dem schweren Boden stark ge- hHandikapt war. Nach glänzendem Start er- schien sofort Gestüt Röslers Falke in Front vor Aga und Grauspecht, er wurde jedoch Ende der Gegenseite vorübergehend von Magliaso abgelöst. Auf den Einlaufbogen zu rückte Aus- klang auf, dessen Licht jedoch schnell wieder erlosch. Um den Bogen schob sich nach innen der Unhold an den inzwischen wieder in Front gezogenen Falke heran, dahinter Aga und Grauspecht. Die ganze Gerade herauf tobte zwischen Falke und Unhold ein erbitterter Kampf, in dem für das Auge der Sieger nicht zu ermitteln war. Das Zielfoto ergab einen kaum wahrnehmbaren Vorteil für Unhold vor Falke. Der gleiche minimale Abstand War 2 WI schen Aga und Grauspecht auch nach 2800 Meter Zielfoto. Im„Richard-Haniel-Erinnerungsrennen“ be- kam man eine Steherprüfung zu sehen, die so recht nach dem Geschmack des Publikums War. Elf Pferde kamen gut geschlossen Über den weiten Weg, wobei das Tempo in An- betracht des tiefen Bodens nicht übermäßig scharf war. Anfangs führte Zinus, der Sieger des gleichen Rennens im Vorjahr, vor Mamer- tus, Lork und Bengal, Letzter Levantos. Im Iffezheimer Bogen ànderte sich zunächst nichts an dieser Reihenfolge. In der Gegenseite drückte Mamertus dank seines leichten Ge- Wichts auf das Tempo und führte vorüber- gehend vor Bengal und dem wieder aufgerück- ten Zinus. Die Gerade erreichten Bengal und Mamertus Kopf an Kopf. Auſßzen erschien Blitz- cht in guter Haltung und forderte Mitte der Geraden Bengal zum Kampf, der slch nach heftiger Gegenwehr nur knapp geschlagen geben mußte. Dritter blieb Mamertus vor Maranon und Teufelswind. In dem Ausgleich III und IV gab es für den Einlauf die Rekordquoten von 3 420 und 2434 und noch ein weiteres Mal prachte der Toto für den richtigen Einlauf über 1000 DM. Harbarth Handball- es Titel im Doppelzweier, Zweier m. St., Vie- rer mit und ohne Steuermann und 1938 in Mai- land gewann Hasenöhrl den Einer, der RK am Wannsee den Zweier o. St., RV Wratislavia Breslau den Vierer m. St. und der Berliner RC den Achter. Auf dem Bagzvaerdsee in Dänemark holten 1953 die Titel: Einer: Vlasie Gugoslawien); Doppelzweier Stebler/ Schriever(Schweiz); Zweler 0. St.: Buldakow/lvanow(UdssR); Zweier m. St.: Nosbaum/ Martin, Stm. Forget (Frankreich); Vierer o. St.: Schröder/ Brönnum/ Hermannsen/qdensen Dänemark); Vierer m. St.: Metja/Havlis/JindraLusk, Stm. Koranda(CSR); Achter: Brage/Rodimuchkin/Amiragov/Borisov. Samsonov/Gissen/Komarowl/Krukov, Stm. Ma- jancev(UdSSR). Deutschland landete 1953 auf einem 2., einem 4.(Schütt/ Saarland) und zwei 5. Plätzen. Heinz Müller nicht in Leipzig Ex weltmeister Heinz Müller(Schwenningen der am Sonntag bei den Straßen-Weltmeister- schaften auf dem Klingenkurs in Solingen fehlte, dementierte am Montag alle in diesem Zusammenhang über ihn verbreiteten Ge- rüchte. Müller teilte mit, daß er bei einem sogenannten Kirmesrennen in Belgien einen Muskelrig erlitten habe. Diese Verletzung sei ihm durch seinen Schwenninger Hausarzt auch in einem Attest bestätigt worden. Da er aus diesem Grunde keinerlei Aussicht auf einen Platz bzw. ein Durchstehen bei den Welt- meisterschaftsrennen gehabt hätte, habe er es vorgezogen, dem BDR eine telegrafische Ab- sage zu erteilen. Sein Arzt hätte gegen einen Start ernsthafte Bedenken geltend gemacht. Heinz Müller erklärte, er finde es unver- ständlich, daß sein Name während der Rad- Weltmeisterschaften in Zusammenhang mit der „Deutschen Sportkonferenz, in Leipzig ge- bracht wurde. Er dementierte energisch die Behauptung, daß er ein Präsidialmitglied sei. Er habe überhaupt keinerlei Verbindung zu sowietzonalen Sportorganisationen. Während der Straßen-Radweltmeisterschaften habe er zu Hause im Bett gelegen. ezirksklasse: Uberraschungen am Zweiten Spieltag TV Edingen in Neckarau geschl. Nicht ohne Ueberraschungen ging der zweite Spieltag der Handball- Bezirksklasse vorbei;: denn einmal verlor der TV Edingen recht klar mit 11:5 in Neckarau, zum andern trat die 86 Hohensachsen in Sandhofen, offenbar wegen eines Versehens, nicht an. Der Polizei SV Mannheim lieferte der T Laudenbach einen großen Kampf(11:10) und unterlag nur durch einen 13. m-Wurf in letzter Minute. Ohne Chancen war der TSV 46 Mannheim gegen die TSG 62 Weinheim(4:10). Schließlich blieb der Fy 09 Weinheim in Großsachsen mit 52 sieg- reich. Indessen sei herausgestellt, daß die schlechten Platz verhältnisse allgemein irre- Vor den Europameisterschaften der Leichtathleten Der leiste Jainingstag in Gern Die Schweizer Bundeshauptstadt Bern ging am Montagvormittag nach dem großen Auto- mobil- und Motorradpreis der Schweiz wieder zur Tagesordnung über. Wenn ein auswär- tiger Besucher etwas von den Vorbereitungen für die heute, Mittwoch, beginnenden Europa- meisterschaften der Leichtathleten sehen wollte, mußte er sich schon an Plätze be- geben, die nicht im allgemeinen Blickfeld lagen. Im Neufeld- Stadion, dem Austragungs- ort der Meisterschaften, waren noch Tischler und Elektriker fleißig an der Arbeit, um der Anlage den letzten Schliff zu geben. Die tschechoslowakische Mannschaft, die den Vormittag zu einer Besichtigung der Wettkampfstätte ausnutzte, mußte wiederholt die Aufforderung des Stadionpersonals hören, die schwarze Aschenbahn nicht zu betreten. Der Weltrekordläufer Emil Zatopek hatte in- dessen bereits festgestellt, daß er schon bes- sere Laufbahnen gesehen habe, Auf Befragen erklärte er dpa, daß er seine Krankheit gut Überstand und hoffe, erneut seinen Mann zu stehen.„Es wird diesmal besonders schwer werden“, meinte er im Hinblick auf die zu er- wartenden Kämpfe. Zwar wurde im Wank- dorf-Stadion eifrig trainiert, sind doch in- zwischen fast alle Mannschaften vertreten, aber im Stadtoild waren wenig Aktive zu schen, obwohl viele Mannschaften in der Berner Innenstadt untergebracht sind. Im Hotel Bären zog die deutsche Expedition am Dienstagnachmittag ein. Die Schweizer beur- tellen die Chancen der deutschen Leichtath- leten als sehr günstig. Dabei spielen für sie Jahresbestleistungen und andere fachliche Erwägungen keine so große Rolle. Vielmehr sagen sie:„Bern ist für die Deutschen ein gutes Pflaster“ und verweisen dann auf die Fußball- Weltmeisterschaft und auf den Erfolg Fangios am Sonntag im Bremgartenwald. Zatopek besichtigte mit seiner Mannschaft das Neufeld-Stadion/ Aufr Nach Ansicht der vier deutschen Trainer ist die Stimmung und Form aller deutschen Teil- nehmer gut. Allerdings habe man in Freiburg wegen des ständigen Regens nur wenig trai- nieren Können. Das treffe vor allem für die Staffel zu. Werner Lueg, Kar! Friedrich Haas und Koschel sind leicht verletzt, sle werden aber starten können. Entgegen dem ursprüng- lichen Plan wird der Kölner Heinz Overbeck nicht am Weitsprung, sondern am Zehnkampf teilnehmen. Der zunächst für diese Disziplin vorgesehene Kretschmar scheidet dafür aus, ist allerdings trotzdem mät nach Bern ge- kommen. IAAF- Kongreß eröffnet Am Montagvormittag eröffnete Lord Burgh- ley(London) im großen Saal des Berner Rat- hauses den Kongreß des Internationalen Leichtathletikverbandes(AA), Bei der Wahl der beiden Vizepräsidenten, die alle zwei Jahre zu bestimmen sind, entscheiden sich die Delegierten für Heß(Schweiz) und Mericamp (Frankreich). Nach Etatberatungen vertagte sich dann die Versammlung, so daß die Auf- nahmeanträge, die manchen Zündstoff in sich bergen, erst zum Beginn des zweiten Tages erledigt werden, Die sowietzonale Sektion Leichtathletik Uberreichte allen Delegierten bereits am Montag eine in drei Sprachen ab- gefaßzte Begründung ihres Aufnahmeantrages. Aufnahme der Sowjetzone abgelehnt Der Kongreß des Internationalen Leicht- athletikverbandes(IAAF) lehnte am Dienstag mit großer Mehrheit den Aufnahmeantrag der Sektion Leichtathletik der sowietischen Besat- zungszone Deutschlands ab. Nur die Vertreter der Ostblockstaaten gaben ihre Stimme für das Ersuchen der Sowietzonensportler ab. Der Abstimmung ging eine zweistündige lebhafte aahme der Sowjetzone abgelehnt Debatte voraus, die häufig politische Pro- pagandatöne enthielt. Die Sowietzonenvertreter unter Führung von Kurt Edel, dem Prä- sidenten der„Sektion Leichtathletik der Deut- schen Demokratischen Republik“, durften wäh- rend der Debatte auf der Zuschauertribüne Platz nehmen. Das Abstimmungsergebnis zelgte sechs für und 18 Stimmen gegen den Sowjetzonenantrag. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden neben Rotchina auch Nord- Borneo, El Salvador, Kenia, Tahiti, die Domi- Nikanische Republik und Uganda aufgenom- men. Es bleibt bei einfacher Siegerehrung Bereits am Sonntagnachmittag tagte Hotel„Bellevue“ das tees, die Siegerehrung ohne Zeremoniell schlichter Form abzuwickeln. — wie bel Hymne des Siegers gespielt Nationalflagge gehißt werden, ursprünglichen Regelung bleibt. Unterredung Danz-Kalinin Eine kleine Episode spielte sich am Mon- Die Delegatlon des Deutschen Leichtathletik-Ver- bandes(DLV) mit Dr. Max Danz(Kassel), Otto Julius Döring(Karlsruhe) (Kiel) verabschiedete sich unter den Arkaden der Krangasse von Der Präsident des Sowjetischen Leichtathletikverbandes, Ka- zu der noch der die Frauenwartin Romanowa gehörten, im Bilde tagmittag nach Schluß der Tagung ab. Sabel(Dortmund), und„Tisch!“ Martens den sowjetischen Vertretern. hielt die Gruppe, Cheftrainer Iinin, sowjetische Uzolin und rest. im Europa-Komitee der IAAF, Ein sowietischer Antrag richtete sich dabei gegen den Plan des Deine e n Vielmehr sollte den Olympischen Spielen— die und dessen Die Mehrzahl der Delegierten entschied sich jedoch gegen den sowjetischen Antrag, so daß es bei der agen/ Großes Spiel der Polizei guläre Spielhandlungen und damit auch Spiel“ ergebnisse nach sich zogen. Von dem Spiel in Großsachsen ist wenig zu sagen, Weinheim war bei der Auswertung der Chancen entschlossener und verstand sich bes- ser den Bodenverhältnisse anzupassen. Schon bel Halbzeit war durch drei Tore das Spiel be- reits entschleden, denn nach dem Wechsel kam Großsachsen, das zwei Mann Ersatz stellte, nur auf 113 heran und hatte nach dem 1:5 keiner- lei Chance, sondern es erreichte Großsachsen nur ein zweites Tor, das nichts änderte. Bär schoß die beiden Tore für Großsachsen. TSV 46 Mannheim— TSG 62 Weinheim 4:10(2:3) Opwohl der noch ersatzgeschwächte TSV 46 Mannheim im Feldspiel absolut nicht unter- legen war, kam es doch zu einer eindeutigen Niederlage durch die aus der Verbandsliga abgestlegene Weinheimer Mannschaft. Das kam einmal durch die größere Schußstärke des Güsteangriffes zustande, zum andern aber durch eine ausgezeichnete Torwartleistung von Trautmann(Weinheim), der gerade in kri- tischen Augenblicken einfach nicht zu schlagen war und eine Viertelstunde lang am Ende der ersten Halbzeit alle noch so gut gemeinten Torschüsse der 46er Stürmer hielt. Geschlagen wurde die Mannheimer Elf, als nach einem 4:3-Stand die Gäste auf 10:3 davonzogen. assse(2), Hilbert(1) und Butzer() schos- sen für den TSV 46 die Tore, Kuhn, Kirchen- stein, Weihrich und Hohmann waren für Wein- heim erfolgreich.. 16 Laudenbach— Polizei Mannheim 11:10(3:4) Erst in den letzten Minuten wurde dieses spannende Spiel entschieden, als nach einem 10 10-Stand ein 13-m- Wurf den Ausschlag gab, den Bausch für Laudenbach verwandelte. Zwei völlig ebenbürtige Gegner lieferten sich einen erbitterten, aber fairen Kampf, der in der ersten Halbzeit eine wechselvolle Torfolge mit 113, 2:4, dann aber 514 für Laudenbach aufwies. Nach der Pause schien Laudenbach bereits hoffnungslos geschlagen, als es über. 5:7 mit 6:10 in Rückstand geriet. Tor um Tor holte die einheimische Elf bis zum 10:10 auf, und das läßt letzten Endes den knappen Sieg doch noch gerechtfertigt erscheinen. Vetter schoß für die Polizei sieben Tore. Die weiteren drei entfielen auf den Mittel- läufer. Bel Laudenbach waren die Brüder Bausch sechsmal, Neuthinger zweimal, Loh- rer und Knapp je einmal erfolgreich. Endgültige Gewinnquoten des West- Süd- Blocks. ZWölfer wette: I. Rang 3179,90 DM. 2, R. 131,20 DM. 3. Rang 13,60 DM.— Zebnerwette: 1. Rang 809,70 DM. 2. Rang 41,60 DM. 3. R. 5 DM. Nord-Süd-Block: Elferwette: 1. Rang 26,50 DM. 2. Rang 159 DM. 3. Rang 18,90 DM. Neunerwette: 1. Rang 902 DM. 2. Rang 56 Dod, Pferdetoto: 1. Rang(10 richtige Tips) 128,201 DM. 2. Rang(9 richtige Tips): 14:1 DM. 3. R. (acht richtige Tips) 3,40 1 DM. 5 N „ für Berufstätige Anfang September. Die Schülerkurse beginnen gleich nach den Ferien. Zirkel für Ehepaare Ende September.— Einzelstunden jederzeit. Sekretariat, D 4, 15 Telefon 3 25 08 Sprechzeiten von 10 bis 13 und 15 bis 19 1 Kaufgesuche Ein fahrbares Förderband gummibereift, 10 bis 12 m lang, Strom- oder Betriebsstoffantrieb, gut erhalten, gesucht. Angebote unter Nr. P 64792 an den Verlag. preiswert gesucht. Langer, Mollstr. 18 bumpen Harmonium Alteisen, Flaschen, Altpapier Kauft laufend. Robert Schnelder, Einbette schlafzimmer, Wohnschrank Mam- Gartenstadt, Stiller Weg 16, m. Kleiderabt., Tisch, Sessel und Flügel zu kaufen gesucht. K. Ferd. Heckel, Mannheim, O0 3, 9. Aquarium zu kf. gesucht., Angebote unter Nr. 03300 a. d. Verlag. Transportable Auſlogerage f. Volkswagen zu kaufen gesucht. Angeb. unt. Nr. 03264 a. d. Verlag. 5 HKraftiahrzeege 0 Autoverleih Büchner Rheinhäuserstr. 14 Tel, 40284 N VW. verleih, Km 14 Pf. Hick, Dal- bergstr. 7, Telefon 3 22 67 u. 7 61 67. Opel, Rekord Auto-Verlein Telefon 4 60 60 Autoverleih Schwind T 6. 17 U, T 6. 27. Tel. 4 28 14 AUTO-UERTEIH Selbstfahrer- Unien Mennheim Tel. 3 23 87 H 7, 30 Verlein(Schiebed.) Tel. 5 96 46 Bus, Telefon 5 20 02. Gebrauchte Motorräder in je der Stärke bel geringer Anzahlung und gUnstigen Ratenzahlungen. 2 EISS& SCHWARZEL G 7, 20/2 Ruf 3 22 84 Sturzhelme von Kirsch, Waldhof. VW. Bus 11 000 kin, 4800,- DM, zu verk. WECKERLE Frankf.) M., Mainzer Landstr. 170 pRw Borgward 1500 Bau. 52, Atürig, in best gepfl. Zu- stand, aus Privathand zu verkauf. Adr. einzus. u. A 64791 im Verlag. VW-Export 54 VW-Export 5 VW- Export 5 VW- Kombi 3 Mercedes 8 Mercedes 170 VA Gutbrod-Superior 52 Lloyd L 300, 32 BMW. Sport, Type 328 FTord-Taunus 32 Vespa-Roll sowie viele ande PkWw˖? und Motorräder verkauft bill., auch a, Teilzahlung, USspAU, Mhm., Waldhofstr. 29-31, Telefon 5 11 71 8 22= VW-Vexlein Neu, km 0,18. Tel. 69337 Atste- Verleih Olympia-Rekord u. Kapitän F. WaCHTER, Telefon 4 25 84. Telefon 3 98 16, Prompte Abholung Teppich zu Kaufen gesucht, An- auch kleinster Mengen. gebote unt. Nr. 03274 an den Verl. Rheinhähserstraße 5/53 . Lelerwanen Matador mit VW- Motor, sehr gut er- halten, abzugeben. Telefon 4 21 81 NSU, 500 cem, BJ. 52, erstkl. Zust., 20 000 Km, zu Uk. Teilzahlg. mögl. 15.30-20.30. Werner, W., Eichenw. 21 Gutbrod Sup., Luxus, m. neuem Mo- tor, kür OM 1900,— abzugeben. An- gebote unter HT 1018 a. d. Verlag. grädr. Autoanhänger, 630 kg Tragkr., billig abzugeben, E. Ron, Schönau, Thorner Straße 17. Bauj. 3, neuw., 8 u. ve„ Umstän- dehalber 8 zu verk. Adresse einzuseh, u. A 03282 im Verl. VW. Standard, Bi. 50, billig zu verk. Schäfer, L 3, 15. VW. Export, Bi. 50, billig zu verk. Telefon 6 21 75. 500 15 000 Kir K aut VW od. 12 M zu kauf. gesucht. An- gebote unt. Nr. 03257 à. d. Verlag. Vorkriegs-Volkswagen-Sparvertrag zu kauf, gesucht.— Angebote unt. Nr. 03266 an den Verlag. Kleinwagen ges. Preisangep. vorm. unter Tel.-Nr. 4 21 40. Unterrieks Mannheims Schule für Gesellschafts- TANZ KOchH E 2, 4%, am Paradeplatz, Tel. 3 22 51 D KGSNMTER, U 4, 14 Sprechst. 1419 Unr, Tel. 4 30 86 reelle erfolgr. EFheanbahnung. B4ajühr. kath. Amtsgerichtsrat wü. Dame aus gesellschaftl. Haus 5 40 jahr. städt. Beamter wünscht bürgerl. Mädchen 97 Ahr. kath. Frl., nicht unverm., blet. Einhelrat i. elterl, Gesch. Mittl. Beamter, 40 J., led., Wü. anständ. Mädchen. 2 Beamtenwitwe, 89 J., kath., m. Liegensch. wünscht Ehepartner. 34ähr. ev. WWe. m. schön. Heim, berufst. ist des Alleins. müde Meine Erfolge beweisen die Reellität meiner Arbeit und die Zufriedenstellung mei- ner Kundschaft durch meine Aufmerksame Bedienung! FF adio Restposten Serie 33/84 fabrikneu, zu teilweise ganz Wesentlich herabgesetzten Preisen. Plattenspielschrank mit ztoux. Laufw. 36 Platten-St. 149 8 und dell. I* Plattenspielschrank mit gtour. 10-Platten-Wechsler, 36 189 1 Platten-St. u. Bel. DM 2 Kurzz. gebr. Geräte mit ½ Jahr Garantie. Grundig, 1012, 6/% Kr., 5 Röhren, Edelholzgehäuse, Druck- 99, „ DM 0 tasten Grundig, 840, 2% Ex. 73. 149. 3 Röhr., Drucktast., DM Telef., Dacapo, 6/9 Kr, 7 Röhr., Drucktast., DM und sie wissen ja: ganz kleine Anz., ganz kleine Raten. mr Besuch lohnt sich Alle, uff nach feldenel RADIOHAUS AN GRID“ RADIO- WollkERg Fil. Mannheim- Feudenheim Hauptstr. 41 Tel. 7 19 01 5 — 1³ 1 z 3 — = 9 08 ** in- E ganz dux. 19. our. fahr ren, 9. 73. 9. eine nel D* eim 9 0¹ . 9 — Nr. 197/ Mittwoch, 25. August 1954 MORGEN Seite 7 Was sonst noch geschah. Wie durch ein Wunder entgingen die 64 Insassen eines Autobusses auf einer Höhen- straße der Vogesen einer Katastrophe. In dem Fahrzeug befanden sich die Eltern elsässischer Kinder, die zur Zeit in einem Erholungsheim ihre Ferien verbringen. Auf der steil ansteigenden Straße zur sogenann- ten Schlucht geriet der Bus bei einem Aus- weichmanöver an den Rand der Fahrbahn, die durch die anhaltenden Regenfälle auf- geweicht war, und unter der Last des schwe- ren Fahrzeuges nachgab. Die Bruchstelle ver- größerte sich schnell, und schließlich schwebte der Autobus mit seiner ganzen rechten Hälfte über einem hundert Meter tiefen Ab- d. Nur mit Mühe gelang es dem Fahrer und seinem Begleiter, die von Panik ergriffe- nen Insassen von unüberlegten Handlungen abzuhalten und die schreckensbleichen Fahr- gäste vorsichtig und der Reihe nach durch ein zertrümmertes Seitenfenster aus dem Wagen zu schaffen. Mit einem starken Drahtseil wurde der Bus dann am gegen- überliegenden Felsen vertaut, bis er mit Hilfe von Spezialfahrzeugen aus seiner ge- kährlichen Lage befreit werden konnte. * In Tours Frankreich) ist im Alter von 80 Jahren Fürst Schahowskoy gestorben. Der Prinz war das letzte lebende Mitglied des letzten zaristischen Kabinetts Rußlands. * Der Sowietsoldat Semjon Subbotin wurde nach einer TASS-Meldung von seinem Vor- gesetzten in einem Tagesbefehl dafür be- lobigt, daß er auf Grenzwacht an der sowie- tisch-mandschurischen Grenze drei Bären getötet und vier weitere in die Flucht geschla- gen hatte, die ihn angreifen wollten. * In Gestalt von großen Meteoren hat sich die Erde zwei neue Satelliten eingefangen, die sie jetzt in einer Entfernung von etwa 600 bis 900 Kilometern umkreisen, meldet die amerikanische Luftfahrtzeitschrift„Aviation Week Magazine“. Die Entdeckung dieser Himmelskörper habe der amerikanischen Luftwaffe in diesem Sommer einen regelrech- ten Schlag versetzt. Die Aufregung darüber habe sich erst wieder gelegt, als der Leiter des Instituts für außerirdische Körper der Universität Neu-Mexiko, Dr. Lincoln La Paz, die Himmelserscheinungen als„natürlich“ und nicht als„Menschenwerk“ identifiziert hat. Ein Ausschuß der ungarischen Regierung hat die Höhe der Ueberschwemmungsschäden im Donaubecken auf rund 268 Millionen DM veranschlagt. Die amtliche ungarische Nach- richtenagentur MTI teilte mit, daß 1260 Häu- ser völlig zerstört und 828 beschädigt wurden. Weinstraße und„Route du Vin“ verbinden Pfalz und Elsaß sehen eine Chance, sich in den internationalen Nord-Süd- Fremdenverkehrsstrom einzureihen Neben der Zollstation des südpfällzischen Grenzdörfchens Schweigen verspricht grüne Schrift auf einem weißen Schild dem Rei- senden:„Sie kommen aus Europa, Sie blei- ben in Europa!“, Doch diese Worte spiegeln nach wie vor nur eine Hoffnung. Einige jugendliche Idealisten verbrannten zwar schon vor langem symbolhaft die Grenz- Pfähle. Aber der Schlagbaum beim„Deut- schen Weintor“, das dicht an der elsäassisch- Pfälzischen Grenze den Anfang der deut- schen Weinstraße markiert, liegt immer noch quer. Allerdings, er hebt sich heute öfter als in früheren Jahren. Den Deutschen von Mittel- und Nieder- rhein, der den Franzosen am Oberrhein be- suchen wollte, hemmten lange die gleichen Instanzenhindernisse zum FEinreisevisum, als plante er eine Fahrt nach Island. Selhst die Pfälzer überschritten nur selten die Grenze. Sie begnügten sich mit der freien Sicht, welche die südpfälzischen Berge bis weit ins Elsaß hinein gewähren; an klaren Tagen sogar bis zum Straßburger Münster, dessen Silhouette wie eine Schwurhand ragt. Ein gängiger Vergleich, doch der Schatten- riß des Turmes mutet eher wie ein mabnend erhobener Zeigefinger an. Der Zeigefinger mahnte nicht ohne Grund — und nicht ohne Erfolg! Der Grenzverkehr vervielfältigte sich, seit Frankreich Mitte Mai einen Paßfrieden mit Deutschland schloß, nach 40jährigem Papierkrieg um Stempel, Unterschriften und Gebühren. Zahllose Touristen nutzten in den vergan- genen drei Sommermonaten die Gelegen- heit, ohne Visum— nur mit dem schlichten Reisepaß ausgerüstet— den Schlagbaum au einem Besuch beim französischen Nachbarn u passieren. Selbst die Zöllner scheinen vom Geist dieser„europäfschen Verkehrs- erleichterung“ angesteckt. Viel Freundlich- keit auf beiden Seiten der Grenze. Europa lächelt. Die Fremdenverkehrsverbände zu beiden Seiten der elsàssisch- pfälzischen Grenze teilen die Freude. Führende Männer dieser Orgemisationen trafen sich schon vor Mona- ten auf französischem Boden zu einem Ge- spräch über die Probleme, die sich in bei- den Landschaften ähneln. Die Pfalz unter- nimmt seit langem Anstrengungen, Wald und Wein ins rechte Licht zu setzen, sozu- sagen aus einem toten Wünkel des Fremden- verkehrsstromes herauszurücken. Den Elsäs- sern stellte der zweite Fünfjahresplan des französischen Touristenverkehrs eine gleich schwere Aufgabe: die Vogesen zu erschlie- Ben und die französische Weinstraße, die „Route du Vin“. Die erleichterte Grenzpassage eröffnete jedem Land die Möglichkeit, mehr Touristen aus dem anderen anzuziehen. Und in diesem Sommer wickelte sich der Fremdenverkehr auch noch überwiegend als ein solches„Ge- schäft auf Gegenrechnung“ ab. Pfalz und Elsaß sehen jedoch eine weit größere Chance: sich in den internationalen Nord-Süd- Strom des Fremdenverkehrs einzureihen. Die links- rheinische Touristenroute Holland Deutsch- land— Frankreich- Schweiz- Italien bietet sich nicht wegen„schneller Straßen“ an. Sie lockt mit lamdschaftlichem Reiz, den ein Schönheitsfehler der Schlagbaum bei Schweigen— nur noch wenig mindert. Die Deutsche Weinstraße und die Route du-Vin trennt zwar auf französischer Seite ein 50 Kilometer breiter Grenzgürtel ohne geschlossene Weinbauflächen, gewissermaßen ein„Niemandsland des Weines“. Doch der Gedanke liegt nahe, die beiden Weinstra- Ben zu verbinden, zur gemeinsamen Kraft- linie, zum verstärkten Magneten des Frem- denverkehrs. Die zuständigen Verbände rangen sich bisher allerdings noch nicht zu praktischen Maßnahmen durch, die dieses umwälzende Projekt der Verwirklichung hätten näher bringen können. Die Schwierigkeiten scheinen jedenfalls nicht politischer Art. Schließlich steht auch auf der französischen Grenzseite ein Schild, das nach Deutschland weist, grüne Schrift auf weißem Grund:„Un autre pays. Tou- jours I' Europe!“. roe. Hundert Millionen Fahrtausweise jährlich In Köln befindet sich die größte der fünf deutschen Fahrkartendruckereien Hundert Millionen Fahrtausweise werden jährlich von den Maschinen der größten und modernsten Fahrkartendruckerei im Bun- desgebiet hergestellt. Sie gehen nicht nur an die Fahrkartenschalter der Bundesbahn, sondern auch an rund 450 inländische und über 100 ausländische Reisebüros— bis nach Marokko oder Bilbao, London oder Helsinki. Etwa ein Viertel aller Fahrtausweise, die im Bundesgebiet und im Ausland zum Verkauf kommen, werden unter einem Brückenbogen der Kölner Hohenzollernbrücke hergestellt. Hier, auf rund 2 300 qm Fläche, befindet sich die größte der insgesamt fünf deutschen Fahrkartendruckereien. Rund 350 Sorten von Fahrtausweisen sind es, die hier ent- stehen. Große und kleine, braune, gelbe, rote, grüne Fahrtausweise mit oder ohne Per- foration, Prägestempel und Doppelseiten- druck warten in den Räumen der Druckerei nach Orten, Ländern und Sprachgruppen ge- trennt, auf ihre Verwendung. Sie tragen Aufdrucke in Deutsch, Tschechisch, Englisch, Spanisch, Französisch, Schwedisch, Hollän- disch und in anderen Sprachen. Alle werden sie auf Spezialmaschinen und unter Verwendung von Pappen ange- fertigt, die es Unberufenen unmöglich machen sollen, irgendwelche Aenderungen an den Karten vorzunehmen. Abgeschlossen hinter einem Gitter steht in der Kölner Druckerei eine Sechsfarben- Druckmaschine, die in ihrer Art einzig in Europa sein soll. Diese Maschine druckt pro Stunde 140 000 Blankokarten, perforiert, nu- meriert und versieht sie mit einem Präge- stempel der Bundesbahn. All dies geschieht in einem einzigen Arbeitsgang. Besonders im Sommer wird in der Fahr- kartendruckerei auf Hochtouren gearbeitet. Dann laufen über Fernschreiber und Telefon Eil anforderungen, beispielsweise aus Lon- don, Helsinki, Paris oder Madrid ein, die um Lieferung von bestimmten Fahrscheinen nachsuchen. Daß beim Versand von Fahr- karten an ihren Bestimmungsort auch Pan- nen passieren können, ist verständlich. So verschwand einmal ein Paket Fahrkarten für ein Reisebüro in Helsinki, und erst nach über einem Jahr fand man die verlorenge- gangene Sendung im hintersten Winkel eines Zollschuppens wieder. Das vielleicht selt- samste Schicksal erlitten 450 Fahrkarten Hamburg- Kufstein, die die königlich- schwe- dischen Staatsbahnen für ihr New Vorker Büro angefordert hatten. In New Vork ka- men diese Karten allerdings nie an, denn das Schiff, dem man diese Karten zur Be- förderung nach Amerika übergeben hatte, sank am 2. Weihnachtstag 1953 im Atlantik. Alle Fahrkarten landen einmal auf dem „Friedhof“, um eingestampft zu werden. Dann erst, nach vielen Stichproben, schließt sich der Kreis, der einmal von der Druckerei unter dem Kölner Brückenbogen ausgegan- gen ist. Schweres Zugunglück Hannover. Der D-Zug 276 Hamburg Basel fuhr am Montag kurz vor Mitternacht mit einer Geschwindigkeit von etwa neunzig Stundenkilometern auf dem Rangiergelände des Bahnhofs Uelzen auf eine Rangierlok auf. Bei dem Unglück, das sich unmittelbar vor dem Plüchtlings- Notaufnahmelager Uelzen-Bohldamm ereignete, sprangen die Lokomotive des D-Zuges und vier Wagen aus den Schienen. Der Packwagen, der Post- wagen und der erste Personenwagen wur- den durch den Anprall ineinandergedrückt. Der Lokomotivführer des D-Zuges und ein Reisender, ein Grieche, wurden getötet. Sieb- zehn Reisende wurden verletzt, einer davon lebensgefährlich. Das Unglück ist vermutlich auf eine Verspätung des D-Zuges zurückzu- führen. Dabei wurde die Rangierlok irrtüm- lich auf das Ausfahrtgleis beordert. Nach den bisherigen Feststellungen sollen ein Stellwerksbeamter und der Rangierlokfüh- rer das Unglück verschuldet haben. Der Heizer der D-Zugslokomotive sowie Führer und Heizer der Rangierlok konnten im letz- ten Augenblick abspringen. Sie blieben un- verletzt. Zwei Autofahrer lebendig verbrannt Hannover. Zwei unbekannte Personen verbrannten in der Nacht zum Dienstag auf der Autobahn Hannover Köln bei lebendi- gem Leib in einem Auto. Das Auto war in der Nähe der Autobahnbrücke Oelbergen auf einen Lastwagen aufgefahren und in Brand geraten. Eine Frau, die sich noch rechtzeitig aus dem Unglückswagen retten konnte, wurde bei dem Zusammenprall so schwer verletzt, daß sie kurze Zeit später verstarb. Die Toten konnten bisher nicht identifiziert werden. Wilder Ochse lief Amok Herdecke/ Ruhr. Ein wildgewordener Ochse stellte eine Stunde lang die friedliche Ruhrstadt Herdecke auf den Kopf. Das Tier sprang auf dem Weg zum Schlachthof vom Anhänger eines Viehwagens, raste zum Rat- hausvorplatz und dann durch die Straßen der Stadt. Schreckensbleiche Menschen ver- suchten, sich in Haustüren in Sicherheit zu bringen. Ein Polizist setzte mit gezogener Pistole hinter dem Tier her, ohne jedoch zum Schuß zu kommen. Der Ochse zog ein kühles Bad im Harkort-See dem Tod durch die Kugel vor. Vorher hatte er einen Rad- fahrer aus dem Sattel gehoben und verletzt. Ein parkender Volkswagen und ein Liefer- Wagen wurden erheblich beschädigt. Be- herzte Männer konnten schließlich das Tier wieder einfangen. Statt Karten Heute nachmittag ist meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Katharina May geb. Jost für immer von uns gegangen. Sie verschied nach einem ar- beitsreichen Leben, das angefüllt war mit Liebe und Sorge für die hren, wohlvorbereitet durch die hl. Sterbesakramente, im Alter von fast 72 Jahren. Mannheim, Bad Salzuflen, Düren(Rhld.), 23. August 1954 U 1, 20 WIr alle trauern um sie: Anton May, Dispacheur Josef Strack und Frau Aenne geb. May Ferd Jansen und Frau Marta geb. May Albert Lang und Frau Erna geb. May Dr. H. H. Böhm und Frau Tony geb. May und Enkelkinder Doris, Helmut u. Beate Das Seelenamt wird gehalten am Freitag, 27. August, 7.00 Uhr in der Unteren Pfarrkirche. Die Beerdigung findet statt am gleichen Tage, 11.00 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Wir bitten von jeglichen Beileidsbesuchen Abstand nehmen zu wollen. Nach langer schwerer Krankheit entschlief heute früh meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Großmutter, 5 Johanna Ulshöfer geb. Hättich um in Gottes Frieden die ewige Ruhe zu finden. Mannheim Neckarau, den 24. August 1954 Rangierbahnhof 6 In tiefer Trauer: Friedrich Ulshöfer Walter Ulshöfer und Frau Renate, sowie Anverwandte Beerdigung: Donnerstag, 28. Aug., 14.00 Uhr Friedhof Neckarau Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater und Onkel, Herr Kilian Pfau ist nach längerem Leiden am 23. August 1954 im Alter von nahezu 98 Jahren in die Ewigkeit abberufen worden. Mannheim Käfertal, den 23. August 1954 Ladenburger Straße 6 ler rauer: Katharina Pfau geb. Neuland Kinder und Anverwandte Beerdigung; Donnerstag. 26. August, 14.90 Uhr Priegnof Kztertal. »Seelenamt; Montag, 30. Aug., 7.00 Uhr Pfarrkirche St. Laurentius. Statt Karten Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen, Herrn Alois Meckler sen. Kaufmann uns ein Herzensbedürfnis, auf diesem Wege für die herz- —— Anteilnahme und die zahlreichen Kranz. u. Blumenspenden 8 innigsten Dank auszusprechen. Vor allem danken wir . Dr. Ruoff für seine ärztl. Bemühungen, der Geistlichkeit 7 Herz-desu-Pfarrei für die trostr. Worte, den Schwestern für re liebevolle Pflege. Nicht zuletzt herzl. Dank dem Isemannschen d merchor Arion für seinen erhebenden Grabgesang und allen enen, die unserem Ib. Entschlafenen das letzte Geleit gaben. Mannneim, den 23 r August 1954 ist es 110 Frau Berta Meckler wwe. und Angehörige Für die zahlreichen Beweise der Anteilnahme sowie den trostreichen Nachruf von Herrn Direktor Zimmer- mann anläßlich des Todes unserer lieben Mutter, Frau Eva Wilhelm geb. Hamm sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Mannheim, den 25. August 1954 Untere Clignetstraße 4 Die Kinder Für alle meiner lieben Frau, unserer Mutter und Großmutter, 5 Clara Wildenstein geb. Wolfahrt erwiesene Freundlichkeit und die Teilnahme an unserem Verlust, danken wir herzlich. Auch danken wir für die vielen Kränze und Blumen. Mannheim, den 25. August 1984 Brentanostraße 11 Fritz Wildenstein Milly Gottschaldt geb. Wildenstein Dr.-Ing. Wilhelm Gottschaldt Eva Gottschaldt Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 28. August 1934 Hauptfriedhof Schwarz, Barbara, Schimperstraße 24. Fellhauer, Friedel, Dammstraße 23 Strubel, August, Windeckstraßge 67 Stempel, Friedrich, Erlenstraße 20. Krematorium Weisskopf, Anna, Waldhof, Waldpforte 138 Weiher, Mathäus, H 4, 11 Naas, Wilhelm, Sandhofen, Birnbaumstraße 9 Friedhof Käfertal Werner, Michael, Waldhof, Spiegelfabrik 21. Friedhof Feudenheim Vebelmesser, Katharina, Hauptstraße 115 14.00 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Todesanzeigen die Montag- Ausgabe werden sonntags bis spätestens 186 Uhr beim Pförtner im Rückgebäude, R 1. 12/13. entgegengenommen. GAE N anzeigen- Abieilung Axbeitsvergabe. 1 Geschöfts-Anzelgen b dis 2,5 Tonnen Mebeltrans von und Elltransporte gur b 14 u 1514 f 3 nach allen 0 Zelladungen Richtungen „Paketfahrt“ Mannheim, verb. Vvervieitaitigungen Sehneintransperie Beitfedernrelnlaung N nobonerntrunsnorie Ftillmalier ter-Spezialgeschäft, Planken. 12 0 Gebackenes 7 f 7 2 I oldbarschfilet 5 Möbelfernverkehre Zurück 75 1 Ge- „ richt, Dose mit 45* Otto Bender, Intern. Möbelspedition, Dr. BHM Inhalt.. Dose Df 1.0 Was iun? Wir antworten! am 27. August 1954, von 10 bis 17 Uhr fragen sich oft Schwerhörige bei Fritz Pröll& Co., Mannheim, Drölleohaus, T 3, 22 S ONDERVORFUHRUNG von AfLAs-Hörgeräten Sehörmessungen- Beretung unverbindlich und kostenlos 5 P 6, 26 Planken), Tel. 3 20 33 Malerarbeiten Tefern 2 1— ohne Kopf u. aus. genommen, aus 2„ Scnnelttransporte f, J( Zur er 5 a 0 A N 2 E 90 Dr. FREY und 3% Rabatt Zahnarzt an alle Kunden Atlas-Werke A. G., Bremen 7 Versekhiedenes Fabrikneue Reiseschreib- maschinen vermietet Herbert Sommer, Mhm., A 3. 2. Telefon 3 18 28. Gut frisiert: mehr krfolgl Jetzt den Ofen von Rothermel! Wer nimmt Ehepaar mit nach Ham- burg?(1. od. 2. Sept.). Angebote unter Nr. 03163 an den Verlag. KolksrRäl⸗ glstgckk k Stadt- und Fernumzüge Beiladungen.— Prommersberger, Möbelspedition, Tel. 5 10 60. Frl. empfiehlt sich im Aus-Nähen. Gratistube von Wella- Darmstadt, i e e, Abteilung 63 1 Bekanntmachengen Vebernehmen noch Stanz- u. Zieh- arbeiten für Exzenterpresse bis 25 t Druckbelastung. Angeb. unt. Nr. P 64796 an den Verlag. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. vergibt folgende Arbeiten: 1. Malerarbeiten(Außenanstrich) für die Wohnbauten Rheinvillen- Waldparkstraße(nur für Unternehmer mit den Anfangsbuchstaben von H—0). 2. Entwässerungsarbeiten(unter Kellerfußboden und außerhalb der Gebäude) für die Wohnbauten Elbinger Weg in Mhm.- Schönau. 3. Elektroarbeiten für die Wohnbauten Rainweidenstr., Baublock A u. B. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— in der Ge- schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mbH., Max. Joseph-Straße 1, Zimmer Nr. 309, abgeholt werden. Mannheim, den 24. August 1954. Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb. AD Anzeigen im u bringen den gewünschten )) RSR kanal, link. Ufer 3-4. Tel. 3 20 61/862. f Freie Berufe 0 ur N Dr. G. Schmitt Frauenarzt Augusta-Anlage 27, Tel. 4 36 20 4 3 in Origin. Schreibmaschinenschrięt. Schreibb. Lingott, U 6. 12. Tel. 42694. füchtunsemel Lellkat und nabrhalt! feine Heringe in pikanter Tomaten- tunke mit Oel, Inhalt Je Dose 170 g 2 Dosen DM Heringsfilets o hne Sräüten in Tomatensoße mit Tafelöl, Inh. je Dose . 2 Dosen DM Portugiesische Delsardinen % elub 30 mm 125 f Inh., Dose D aller Art 650 tr. Ewe n, Telefon 5 08 64. bei Betten- Dobler, 8 3, 6 Telefon 415 79. 7 Joh. Fries, Intern. Möbelspedition 1 Lu hafen, Gaußstrage 4. Tel. 6 34 86 Ze k Or. Adolf Selle Zahnarzt Mannheim e e. 16— Tel. 432 74 repariert kurzfristig in eigener Werkstatt Marlene Baum, Füllhal- Mannheim, D 4, 6, Telefon 3 11 75 Zahnarzt Bratheringe an— Luzenbergstraße* 22 1 SEITZ 6 mit T-Gas Mit Spezialgas in 6 Stunden ohne Verklebung. LEHMANN„ Hafenstraße 4. Ruf 3 19 41 — 7 Fußpflege- Nandnflege A. Steinruck, k I, 5, Breite Straße nebst Brut verntehtet 100% . 8 Seite 8 MORGEN Mittwoch, W. August 1954/ Nr. 197 Telefon 5 20 00 priNkE 2. Woche: SaUERBRUCRH Das war mein Leben 12.45,14.45, 16.50, 19, 21.18 Teige 5 00 50 13, 17. 19. H. Moser Farbfilm AHAB R. Prack, W. Mn „KAISERMANG VER“, 1 1 5 1 E Telefon 4 46 47 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 Rita Hayworth. Jose Ferrer in FEGEFEUER Farbfilm) 2 16.00, 18.15, 20.30 UNWENSUN Ulla Jacobsson, Karlh. Böhm, Magda Schneider III Telefon 58 11 86 14. 16.30, 19. 21 2. Woche: PRINZ EISENHERZ” Cinemascope-Farbfilm . und ewig bleibt die Liebe!& DiE KAM ER 43. 46, 18.15, 20.80 Bartok-Jürgens in ren 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 John Payne: Abenteuerfarbfilm KGNIGd DER PIRATEN RUMMRLPLATZ DER LIEBE x DiE Kung El 2, 25 30, 16.48, Bartok-Jürgens in RUMMELPLATZ DER LIEBE x 9.50, 11.50 Uhr Jugendl. RAU SCHGIFTBRIGADE 22.20 Spätvorstellg. Verlängert! END STATION SEHNSUCHT zugel. & S nicht jugendfrei FRE II erste weiser: Die Kaiserin u. china 24 SAAIBAU ese iere sis: Il bon. Liebe de ben 205 8 3 2 10g 7 04 9 1 101 Ab Frei 1 Lichtspielgs. 24. Kufen MSN 8 Müller Löwen, Leoparden, Kampfstiere, 50 Km Material und 30 000 Dars Noch 2 Tage bis zur Premiere. o vadis tigsten historischen Großfilm, der je gedreht wurde. „insgesamt über 1000 Tiere, über teller wirken mit in dem gewal- E 1 N co ο n K E SN colo Vorverkauf hat begonnen. 3 September 20⁰⁰ Sonnig Rosengarten Musensaal Der weltberühmte Original- Don-Nosaken- chor leitung: Serge Jaroff mit seinen Liedern und Original-Nosaken- Tänzen Kart. zu 2, bis 5,30 DM 1. den bek. Vorverkaufs- stellen u. ständig an der Kasse im Rosengarten. Oertlicher Veranstalter: Heinz Hoffmeister, Kon- zertdirekt. GmbH., N 7. „man spricht Fun MHaTWwoR IR os PERRER Nus dem Ileieit dle: Mlannleime. Presse: „Rito Hayworth muß nicht als Vamp, sondern als gofe Schauspielerin angesprochen werden Von bezwingen- der Natörſichkeit ihre Wandlung, ihr Röckfoll ond ihr Sieg öber sich 77 Ss EE e Al STe R Telefon 44647 Täglich: IA 180 8205 öber * , 2 Ra. ER Ludwigshafen a. Rh. Marktplatz Telefon 6 20 17 arbeh- Abschiede Journse zum letzten Male Grock vom Samstag, 28. August bis Freitag, 3. September Täglich 20.00 Uhr, Sonntag und Mittwoch 15.30 u. 20.00 Vorverkauf hat begonnen: Ludwigshafen: Reisebüro Kohler, Kaiser-Wilh.-Str. 31, Telefon 6 35 40 Mannheim: Karl Vetter, am Wasserturm, Telefon 427 02 Da 4 TAZ-MaCI-KaBANETT A SOCKEISNMARKT a IARAUIEEEKA-SRINZINe Gastspiel NMI IN RN1IE 385 Stürme des Beif alls für den singenden„Jan Maat“ aus„Heimweh nach St. Pauli“ Tägl. von 20 bis 5 Uhr früh geöffnet.— Eintritt frei. Abreise: 10., 19., 24. Sept. SERNCHTESGA DEN, NZ ELt. 5 SEGSO ORF GRANMAU, GAEHH SCH. 18 PARTEN KIRCHEN. Abreise: 5. 12, 19. 26. e 3. Olk. Ebenso interessante Wetbefohrten an die NOR O- ond O78 EE. verlangen ie donderrospee Hapag · Lloyd deisebüro MANNHEIM f 4 5 7(Knörzerbaul- Tel. 42755%/56 NI, I, HADEFA 3 Tel. 326 60 Mittwoch und Donnerstag in Mannheim, im Gasthaus„Börgerkeller“ D 5, fü Glock-Pelze Augsburg am Dom, Peufinger Straße 16 Pelzmäöntel nach der neuesten Mode gecorbeitet noch zum Sommerpreis ab 180, DM zu angenehmen Zahlungsbedingungen(bis zu 24 Monatsraten) vom Spezlal- Fachgeschäft Konrad Glock, Körschnermeister, Augsburg am Dom glich von 10-19 15 Verkaufsleiter: Herr SEILER . Mietgesuche Jg. berufst. Ehepaar su. dring. möbl. Zimmer. Angeb. u. 03269 a. d. V. Leerzimmer od. gut möbl. Zimmer von berufstätig. Dame sofort ges. Angebote unt. P 03221 a. d. Verlag. Möbl. Zimmer m. fl. W. u. Koch- gel. v. berufst. Dame, 30 J., Ses. Angeb. u. Nr. 03267 a. d. Verlag. Ein Einbettzimmer, ein Doppelbettz. für Dauermieter Nähe Augusta- Anlage f. sofort gesucht. Malleier, Augusta-Anlage 12. 1 Zi. u. Kü.(auch 2 Mans.) v. Ehe- paar mit 1 Kind ges.(500 Mietvor- auszahlg.) Angeb. u. 03286 a. d. V. Uimmer-macweis Für einen unserer Innendienst- beamten suchen wir ein gutmöhliertes Zimmer zum 1 Sept. Unterstellmöglichk. k. Motorrad erw. Aachen-Leipz. Vers. AG., M 7, 21, Tel. 3 22 72 Strauss, Theo.-Kut- zer-Ufer, Tel. 50817 Einfache 2- bzw. 3-Zimmer-Wohnung mögl. Neckarau, Rheinau, Neu- hermsheim gegen Bkz. gesucht. Angebote an August Weiland, Metallgußwerk. Fernruf 4 89 41 4. Ig J- Ammer-Wonnung mit Garage, evtl. mit Garten- anteil, von Industriedirektor f. sofort gesucht. Baukostenzu- schuß kann gegeben werden. Bevorzugt: Heidelberg, Neu- stadt Weinstr., oder Bad Dürk- heim. Angeb. u. HP 64797 a. V. od. 2 Leerz., mögl. Bad, Stadt- rand— Lindenhof, Almenhof usw., Garage od. ähnl. erwü., von jüng. Akademik. i. Wirtsch. tätig, gesucht. Angeb. u. Nr. PS 64798 a. d. V. 3 Büroraume in zentraler Geschäftslage, bis 50 qm groß 1 bis 2 möbl. Zi. oder Leerzi. im Lindenhof oder Almenhof ges. Angeb. u. 03307 a. d. Verl. Lebralmmer 4⁰ von Angest. gesucht. Ang. u. L 0481 a. V. zu mieten gesucht. Zahle 2 Jahre Miete im voraus. Angebote unter Nr. 03276 ͤ an den Verlag. 3. Zimmer-Wohnung, Bad, möglichst Neuostheim, in guter Wohnlage, BRZ. bis 3000,— DM, gesucht. Angebote unt. Nr. 03316 a. d. Verl. deerzimmer, möglichst separat, von FCrankenschwester gesucht. Angeb. unter Nr. P 64708 an den Verlag. Zimmer u. Küche mögl. mit Bad, Miete bis 100, DM, zu miet. ges. Angeb. unt. Nr. 03279 a. d. Verl. Möbl. Zi. od. Schlafst. v. ält. Herrn ges. Angeb. unt. Nr. 03312 a. d. V. und 2 Nebenräume Lager etwa 200 qm in zen- traler Lage zu vermieten. Angeb. unter Nr. P 03260 an den Verlag. Lagerraum mit Büro, als Auslieferungs- in lager geeignet, ca. 300 qm, Schwetzingen zu vermieten. Angeb. unt. Nr. 0327/1 a. d. Verl. Möbl. Zim. u. möbl. Wohnungen If d. zu verm. u. zu miet. ges. Immob.- Schäffner, Hebelstr. 5. Tel. 5 06 47. Möbl. Zimmer, Zentrum, z. 1. 9. zu verm. Adr. einzus. u. A 03254 1 Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen Id. zu verm. u. 2. miet. ges., auch für Amerikaner durch Immob. Jos. Grabler, Mhm., Augusta-Anlage 19, Näne Wasserturm. Tel. 4 33 70. Mehrere 2-Zimm.- Wohnungen, Nek- karstadt, Dezember beziehb., Bkz. abwohnbar, zu vermiet. Bittiger, Immobilien, Göggstraße 15. Möbl. u. leere Zim. zu verm. u. zu mieten ges. Schwarz, Immobilien, Mhm., jetzt Elisabethstr. 4. T. 46004 Schöne 4- bis 3- Zimmer-Wohnung in guter Wohnlage unbewirtschaftet, Kl. Bkz.-Rest abzulösen, zu verm. Angeb. u. Nr. 03294 a. d. Verlag. Hohnungen laden gte, HHERON VN 07 Put S S 1 Neubau Mhm.- Gartenstadt. 2ũ2- Zi. Wohng. mit Bad, gr. Balkon, evtl. m. Garage, Zentralhzg. u. Warm- Wass.; 1& 2-Zi.-Whng., Bad, Warm- wasser m. od. ohne Heizg., auch m. Garage, sof. zu verm. Angebote unter Nr. X 03297 an den Verlag. Gutmöbl. gr. Erkerzim., beste Wohn- lage, Ztrihzg., Bad, Tel. ab sofort od. 1. 9. 54 zu verm. Tel. 4 61 78. Teer 2 Zi., Kü., Bad, Neubau gg. 2 bis 3 Kü., Altbau z. tausch. gesucht. Angeb. u. Nr. 03296 a. d. Verlag. Ihr alter Felz mira wisder nau! Zringen sie Umarbeitung und 415 Sten TERRASSE ENT Reparatur während des Som- mers. Fachm. vorteilhafte und unverbindl. Beratung. Pelz-Moden Graefe, K 1, 13 Kürschnermeister Direkt an der Kurpfalzbrücke (Eingang Rückseite Breite Str.) Chow-Chow- Hündin, 3 J., gute Pap., zu verk. Angeb. u. 0327 a. d. V. Ein Wurf jung. Schäferhunde, 3 Mon. Zimmer u. Küche im 1. od. 2. Stock 0 Vermietungen. 8 Höhepunkte des festes: Somstog, den 28. August kröffnung mit dem Gesellentanz Sonntag, den 29. August Großer Traditioneller festzog onschl. histor. Gesellentanz Sonntag, den 5. September fischerstechen, Rhein- Illumination und großes Höhenfeuerwerk Täglich Großbetrieb auf dem festplafz und in den festrelten Eintrin und Jonz frei Allobendlich Sondeweronstaltungen Die lod chöffle sind am V. August von Ia bis 8 Uhr geöffnef 1 Verkäufe 2 Zimmerötfen neuw., zu vk. Zu bes. Uhlandstr. 20 Rückgeb. zw. 8—12. fflrurthfhnsdhen r Breite Str., F! Herde, dann Rothermel! N Schreibmaschinen Teilzahlung und Miete OLTYMPIA-WERKE an den Planken O 4, 5 Schönes Brautkleid, Gr. 38, zu verk. Angeb. unt. Nr. 03280 a. d. Verlag. Huck Strick- Apparate Bettcouch, vom Hersteller mit Bett- kasten u. gutem Bezug 155.— DM. Seeberger, 83, 15. STUe Kk Breite Str., F! Gasherde, dann Rothermel! PfAN O, Schlafzimmer, Gasherd, 4fl., gut erh., sofort abzg. Neckarauer Str. 209, V. neu und gebraucht Planofabrik Dengler, Hockenheim Verkauf qus USA- Beständen 1POSTEN gebr. IEpplclE Läbfer und Bröcken darunter wertvolle Qualitäten besonders billig! WER A IN POE I . NEC KAR AU 1 Scholsfraße 18 i Immobilien 9 Immob.-Moller rer. 40 Tel. 405 30 L H. Fürstenberg am Wassert. Anst. Miete a. Teilzhlg. 1 BLUM- Fertighaus, Duisburg- Wort 75 eckartal, Zweifamilienhaus mit Heizung, Garage u. Garten z. vk. Immob.-Schäfer, U 4, 14, Tel. 4 07 00. V. Baupartner f. Einfam.-Doppelwohn- haus ges., mit oder ohne Grund- stück, i. Raum Neuosth., Almenh., Waldpark. Angeb. u. 03285 a. d. V. Halle als Werkstatt- u. Fabrikräume, Büro, Wasch- u. Umkleideräume (ca. 500 am) sowie Wohnung auf 1700 qm Gelände im Industrie- gebiet Mannheim zu verkaufen. Angeb. unt. Nr. P 64799 a. d. Verl. Geschäfts-, Rentenhaus erforderlich 40 000 bis 50 00 DM Ruinengrundstücke preisgünstig zu verkaufen. Dr. jur. Bosch, Haus- u. Ver- mögensverwaltung., Mannheim, O 6, 7— Telefon 5 33 36. Babfinunzierungen Dr. jur. Bosch, Haus- und Ver- mögensverwaltung., Mannheim, O 6, 7— Telefon 5 33 36. Anzeigen- Annahmestellen: Neckarstadt- Ost: Heinz Baumann Frliedrich-Ebert-Strage 46 Neckarstadt: Hans Portenkirchner Waldhofstraßge! Almenhof: Hans Schimpz. ſr., Brentanostraße 10 Käfertal: Jakob Geiger. Haltepunkt Käfertal-Süd: albert Blatt. Dürkheimer Straße 11 Neckarau: Walter Göppinger. Fischerstraßge 1 Rheinau: Chr. Grall, Inh. Luzia Dur. ter. Dänischer Tisch 21 Feudenheim: Gertrude Bayer. Hauptstraße 69(Schorpp-Filtate Waldhof: Ad Heim. Oppauei St alt, preiswert abzugeben. Adresse einzuseh. unt. Nr. A 64854 1. Verl. GREEN Bade-Einrichtung., dann Rothermel! PFAFF- Mähmaschinen- N 1. 7 Gelegenheitskauf! Wir kauf. u. ver- kaufen laufend. Damen-, Herren- u. Kinderbekleidungen aller Art; (Abendkleider, Smokings), große Auswahl amerik. Damen-Kostüme. An- u. verkaufs. Etage Heidelberg Wasserfälle 1„„„ 12550 Bergheimer Str. 45(im Fallen; Donnerstag, 26. Aug., 15.30 Unr: odenwald bad) Telefon 7 93 20. Waldhilsbach— Horrenberg— Angelbachtal. DM 480 3 5 1 Samstag, 28. Aug., 13.30 Uhr: Pfalz 8 neu oder auf-.— F. Damenhülie eee Modenbachtal Buschmühle Neustadt g DM 4,50 35 Mittelstr. 28 Sonntag, 29. Aug, 7.00 Uhr: Maulbronn— Ludwigsburg Käfe Berg! Etage. Gartenbau- Ausstellung„Blühendes Baro. 5 II 10,30 eee DIE KRONE DER TEPPICHE ISI kg KRONEN-TEPPI CH TFTao EN TEPyplien En größte Auswahl bei KUusTsTnASssE MAN NHelM. N MANMHe Hs RSS TES Spe Lala IVS SO MeRKEN in gt6 5% ASW ¹/ ah! Qu 1. 13 Rücks. Preite Str. NaONEN-TE PIC 0 5 IEPPICHE Regelin SAD NEN en Heute Mittwoch, 13.30 Uhr PFAIZENR WAI St. Martiner Tal— Wappen- schmiede— Kalmit. DM 4,50 Morgen Donnerstag, 7.00 Uhr: Schwarzwald Bühlerhöhe— l—„— Allerheiligen- 1 5 8 3 2 Wandklapp-Bett, eigene Herstellung, in allen Farben, 110. DM. Seeberger. 8 3, 15. fring Rabnaschnen 5e Breite Str., F! Waschmaschinen, dann Rothermel! Dreiländer-Queralpenfahrt:(Oesterreich- Italien) Bodensee— Allgäu— Arlberg— Meran— Bozen— Gardasee 6 Tage mit Abendessen, Ubernachtung u. Frühstück DM 124,— 6. bis 11. Sept. 4. bis 9. Okt. 1954 Schweizer sSeen- und Pässefahrt 1. bis 4. September Schaffhausen— Brunnen— Luzern— Brünig- u. Sustenpaß 4 Tage mit Abendessen, Hotelunterk. u. Frühstück DM 97.— Oberbayern- Tirol Lenggries) 1. Woche DM 110, Jeden Sonntag Verlängerungswoche DM 35,— Bodensee— Schweiz 30. Aug.— 1. Sept. 1954 einschl. UVDebernachtung und Frühstück DM Meersburg— Zürich— Einsiedeln— Vierwaldstätter See ————— Abfahrtstelle: Bismarckplatz, Mannheim Ausführl. Prospekte bei mrem Reisebüro oder beim Veranstalter: 58.— MANNMHEIMEROMNIBUS-VERKEHRSCES schaff; FRIEDRICH SFELbe Rs TR.S8S TELE 0 N 4182 Kinderwag., Sportwag. neu, u. gebr. Puppenwagen billigst. Winterling, . change, modische Dluzen finden Sie im„ Trudel Moden v ad n Ein Waggon braunemaill. Zimmer- öfen, alle Größen, leicht besch., billig abzugeben. 10% Anzahlung. Rothermel, Schwetzinger Platz 1 u. Ufer-Passage. Gebr. Kartons laufend abzugeben.— Tel. ſarken- Schreibmaschinen fabrikneu, 1 Jahr Garantie, ab 233,.— DM, auch ab 12.— Anzahl. und Monatsraten. Haberkorn, Mannheim, 8 Telefon 3 28 22. 5 25 05 Warenschrank und 1 Regal zu verk. Telefon 7 61 88. STREIT. B 6, 1— Kein Laden. Küchenschrank, pol., neuw., 1, 60, bill. z. Vk. 18-20 U. Grönig, Zellerstr. 15 130 Gerüststangen à 3,-, 1 2räd. Bau- handwagen 70, 1 Kofferschreib- maschine(Olympia) u. Büromöbel billig zu verk.— Angebote unter Nr. L 0436 an den Verlag. Elektr. Eisenbahn 00, Filmvorführ- gerät 16 mm, antike Möbel, Oel- gemälde, Porzellan, Zinngegenst., Holzfiguren.— Schäfer, Keppler- straße 40, Tel. 4 21 06. Tafelbesteck, 100 Silberaufl., g4teil., mit Garantie 195, DM, ganz oder geteilt zu verkaufen. Angeb. unt. Nr. PS 64790 an den Verlag. 1 Schrank-, Versenk- u. Kastennäh- maschine sow. mehr. Fahrräder ab 35, Z. vk. Haußer, Friedrichstr. 1. Kinderbett u. Ki.-Fahrrad zu verk. Schnepf, Hochuferstr. 32 ab 16 Uhr. 0 Beteiligungen ö Tätige Beteiligung zucht erfahr. Kaufmann(Be- triebsleiter) mit ca. 20 000 DM. Angeb. erb. unt. P 03235 a, d. V. Herstellungsraum für Speiseeis und Standplatz in verkehrsreich. Lage zu vermieten, sowie Speiseeis- bereiter BBG und sonst. Zubehö umständehalber preisw. zu verk. Adr. einzus. unt. A 64851 i. Verlag. pDEs NMR SEDIENSTES Städtefreundschaftsbesuch in Jranbeturi am ſflain am 29. August 1954 Frankfurt, die einstige Wahl- und Krönungs- stadt der alten deutschen Kaiser, bietet zahlreiche Sehens würdigkeiten: Goethehaus, Paulskirche, Dom(Wahlkirche der deutschen Kaiser), Zoologischer Garten, Palmengarten usw. Fahrpreis: ab Mannheim. 5,50 DM ab Friedrichsfeld.. 5,10 DM ab Heidelberg 10 DN Fahrplan: Mannheim 7.46 Uhr ab f an 20.20 Uhr Friedrichsfeld. 8.03 Uhr ab an 20.06 Uhr (Anschlußzug) Heidelberg.. 7.39 Uhr ab an 20.46 Uhr Frankfurt.. 9.29 Uhr an ab 18.47 Uhr Sonderzugfahrkarten im Schalterraum des „Mannheimer Morgen“, RI Am Marktplatz .....—b—b—b—b—TbTb—bTbTbTbTbTbTTbTbb * Nr. 197 8 5. 3 Schatzwe. und der E mit einer 60—90 T. mit einer 30—59. T. Unverzins des Bund. und der E mit einer mit einer mit einer von 1½ mit einer von 2 Ja Vorratsst. mit einer 6090 Te mit einer 30ͥ—59 Te Die e Satze fü. kreisen klüssigur ungewöb stehe am an Geld Der 8 vergange 3. Augus auf 3 V. Anhalter net, da auch in Die der gegenwii! Gelder ii dem nich Rückfluß schaft zu liquiditä eres Ab jahres el keine 7 tendenze Kc Für de währ ter kunk be tighäus FRE del gut Eigenk, forderl. mit gu gebeter N. Aug bis 18 Mannhe ö IHONx Ki — Hecht in Daue bebote 7 197 2 N Nr. 197/ Mittwoch, 25. August 1954 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 9 eee 1 In sechs Monaten (Hi). Nach Feststellungen des Bundes- womungsbau ministeriums sind in der er- sten Jahreshälfte 1954 275 000 Wohnungen neu zum Bau genehmigt worden. Dies waren 28 000 oder rund 11 Prozent mehr als in der gleichen Vorjahreszeit. Die veranschlagten reinen Baukosten hingegen waren mit über 4 Milliarden DM um mehr als 20 v. H. höher als im ersten Halbjahr 1953. Doch zeigen die Statistiken, daß der erhöhte Bauaufwand nicht nur einem größeren Rauminhalt und darfut einer größeren Nutzfläche der Woh- nungen zugute kommt, sondern daß auch die Ausstattung der einzelnen Wohnungen Vm Durchschnitt besser geworden ist als im letzten Jahr. Die arbeitstägliche Bauleistung überschreitet die Bauproduktion der Ver- gleichsmonate des Vorjahres um etwa 9 v. H. bas Produktionsniveau liegt gegenüber den Senkung der Abgabesätze für Geldmarktpapiere Wie die Bank deutscher Länder mitteilt, wurden mit Wirkung vom 23. August die Abgabesätze für Geldmarktpapiere wie folgt gesenkt: bis 21. 8. 1954 ab 28. 8. 1954 schatzwechsel des Bundes und der Bundesbahn mit einer Laufzeit zwischen 60-90 Tagen 2 0 2¼ 0% mit einer Laufzeit zwischen 30-59 Tagen 2/1 0% 2/5 0% Unwerzinsl. Schatzanweisungen des Bundes, der Bundesbahn und der Bundespost mit einer Laufzeit von ½ Jahr 2½% unverändert mit einer Laufzeit von 1 ͤ Jahr 3½% unverändert mit einer Laufzeit von 1½ Jahren 3% 00 3½ 0% it einer Laufzeit 1 2 Jahren 4% 4 0% Vvorratsstellen-Wechsel mit einer Laufzeit zwischen 60-90 Tagen 2/% 2/ 0% mit einer Laufzeit zwischen 30—59 Tagen 2 0% 20 9⁰ Die erneute Herabsetzung der Abgabe sätze für Geldmarktpapiere wird in Bank- 3 mit der weiterhin verstärkten Ver- flüssigung des Geldmarktes begründet. Der ungewöhnlich großen Nachfrage der Banken stehe am Geldmarkt nur ein geringes Angebot an Geldmarktpapieren gegenüber. Der Satz für Tagesgeld, der noch in der vergangenen Woche bei 2% v. H. lag, ist am 23. August auf 2 v. H. und der für Monatsgeld auf 3 V. H. abgesunken. Mit einem weiteren Anhalten der Geldflüssigkeit wird gerech- net, da sich die Außenhandelsüberschüsse auch in letzter Zeit nicht vermindert haben. Die der Verflüssigung des Geldmarktes ent- gegen wirkende Stillegung der öffentlichen Gelder im Zentralbanksystem hat sich außer- dem nicht weiter verstärkt. Dagegen hat der Rückflug der öffentlichen Gelder in die Wirt- schaft zugenommen. Die gegenwärtige Ueber- liquidität der Banken hat teilweise ein grö- eres Ausmaß als zur gleichen Zeit des Vor- jahres erreicht, so daß für die nahe Zukunft keine Abschwächung der Verflüssigungs- tendenzen erwartet werden kann. ——— Wohnungsbau auf Rekordhöhe 275 000 Wohnungen vergleichbaren Vorjahresmonaten um 4 bis 5 v. H. höher. Auch die Bauspartätigkeit zeigt ein gün- stiges Bild. So erreichte der echte Sparein- Zahlungsüberschuß im Juni 171 Mill. DM gegenüber 129 Mill. im Juni 1953. Der Spar- geldeingang bei den Bausparkassen betrug einschließlich Zins- und Tilgungszahlungen im Juni 1954 rund 91 Mill. gegenüber 69 Mill. DM im Juni 1953, während der Pfandbrief- absatz mit 403 Mill. DM fast den doppelten Umfang des bisher besten Absatzmonats Dezember 1953) mit rund 210 Mill. DM er- reichte. In einer Bilanz des ersten Halbjahres stellt das Bundeswobhnungsbauministerium unter anderem fest, daß die stärkere ge- werblich— industrielle Investitionstätigkeit auch der gewerblich- industriellen Bautätig- keit einen neuen Auftrieb gegeben habe, die jetzt das Niveau der Bautätigkeit wieder Wesentlich mitbestimmt. Der öffentliche Bau liege dagegen etwas zurück. So sei im er- sten Halbjahr 1954 das geplante Bauvolumen des Hochbaues im Wohnungsbau um 18, im gewerblich- industriellen Bau einschließlich der Landwirtschaft um 13, im öffentlichen Bau dagegen nur um 2 Prozent über das des ersten Halbjahres 1953 hinausgegangen. Die veranschlagten reinen Baukosten je Woh- nung betrugen 1954 bisher rund 14 700 ge- genüber 13 50 DM im Vorjahr. Sie haben sich also bei noch sinkendem Preisniveau um 8,4 v. H. gehoben. Zweiteilung am Rentenmarkt (VWD). Die Bank für Gemeinwirtschaft Nordrhein- Westfalen hat eine Zweiteilung von neu zu emittierenden Obligationen in Steuerbegünstigte und normal Steuerpflich- tige vorgeschlagen. Der erster werbende Kàu- fer soll die Wahl haben zwischen Stücken, die der 30prozentigen Kapitalertragssteuer unterliegen, und solchen, die normal steuer- pflichtig sind. Durch die vorgeschlagene Zweiteilung würden nach Ansicht der Bank für Gemeinwirtschaft mehr Kapitalsammel- stellen als bisher für den Rentenmarkt er- schlossen. Hinsichtlich der technischen Durchführung verweist das Institut auf das Beispiel der früheren 6% prozentigen Indu- Strieanleihe. 6 Md. Dollar für amerikanische Streitkräfte (VWD) Die bewaffneten Streitkräfte der Vereinigten Staaten haben in der Zeit von Mitte 1950 bis Ende 1953 mehr als sechs Milliarden Dollar ausgegeben. Wie das US- Handels ministerium mitteilte. entfallen da- von allein 2,5 Milliarden Dollar auf das Jahr 1953. Etwa die Hälfte der militärischen Ausgaben kamen im letzten Jahr den Län- dern Westeuropas und ihren Besitzungen zugute. Größter Einzelempfänger war Japan, das mit 775 Millionen Dollar etwa drei Zehntel der im letzten Jahr ausgegebenen Gesamt- summe von 2,5 Milliarden Dollar erhielt. Frankreich war mit mehr als 400 Mill. Dol- lar an den Ausgaben beteiligt. Erhebliche Beträge sind auch in Kanada, Grogbritan- nien, Italien und in der deutschen Bundes- republik ausgegeben worden. Für 1954 rechnet das US-Handelsmini- sterium angesichts der wachsenden Offshore- Aufträge mit noch höheren militärischen Ausgaben als vergangenes Jahr. Es betont, daß die Dollarausgaben der US-Streitkräfte Wesentlich zur Stabilisierung der Wirt- schaftslage in den davon profitierenden Ländern sowie zu einem Abbau der Außen- handelsschranken, vor allem der Einfuhr- beschränkungen gegenüber den USA beige- tragen habe. Deutsche Lufthansa noch ohne Sonder genehmigung (P) Der Antrag der Sonder genehmigung zur Aufnahme des zivilen Luftverkehrs, den das Bundesverkehrsministerium im Namen der„Deutschen Lufthansa AG“ an die alli- jerte Hohe Kommission gestellt hat, ist noch nicht entschieden. Aus alliierten Kreisen Verlautete, daß die drei Hohen Kommissare darüber an ihre Regierungen Bericht erstat- tet haben und die Frage sowohl in Bonn als auch in den Hauptstädten der Besat- zungsmächte noch geprüft werde. Ein Zeit- punkt für die Entscheidung sei noch nicht abzusehen. Durch die Sondergenehmigung soll der Lufthansa die Möglichkeit zur Aufnahme des zivilen Luftverkehrs gegeben werden, sobald die ersten in den Vereinigten Staa- ten gekauften Maschinen eingetroffen sind, ohne Rücksicht darauf, ob die Bundesrepu- blik zu diesem Zeitpunkt bereits im Besitz der Souveränität ist oder nicht. K URZ NACHRICHTEN Drittes DM-Bilanzgesetz (Hi.) Das Bundesjustizministerium hat den Entwurf eines dritten DM-Bilanzgesetzes vor- bereitet, über dessen Inhalt noch keine An- gaben gemacht werden. Wie wir jedoch hören, soll in diesem Gesetz unter anderem die Frist zur Auflösung der Kapitalentwertungskonten um zwei auf acht Jahre bis 1956 verlängert werden. Einen der Hauptpunkte des Entwurfs bilden die Bewertungsvorschriften für Wert- papiere in der Eröffnungsbilanz. Dagegen scheint die den Großbanken bereits gesetzlich zugestandene Höher-Bewertung der Effekten und deren Steuerfreiheit unberührt zu bleiben. doch dürften Erleichterungen für andere Kre- ditinstitute wahrscheinlich sein. Neuer England-Rhein-Transportdienst (UP) Ein neuer Transportdienst zwischen dem britischen Hafen Hull und den deutschen Rheinhäfen Duisburg-Ruhrort, Krefeld-Uerdin- gen, Düsseldorf, Neuß und Köln ist nach Mit- teilung aus Duisburger Schiffahrtskreisen ge- plant, Mit dieser Verbindung würden die britischen Exporteure aus den Midlands, Lan- cashire und Lorkshire die Möglichkeit erhal- ten, regelmäßig ihre Produkte im direkten Schiffsverkehr nach den genannten Rheinhafen zu versenden. Deutsche Lieferungen nach Chile (VWD) Deutsche Lieferungen von Maschi- nen, Motoren und anderen Ausrüstungsgegen- ständen nach Chile im Gesamtbetrag von 10 Mill. Dollar stellte der Vizepräsident der metallverarbeitenden chilenischen Industrie,. Herman Briones, nach seiner Rückkehr aus Deutschland in Aussicht. Als vorgesehene Lie- feranten nannte er die Firmen Ferrostaal AG. Mannesmann-Export GmbH., Otto Krause Ex- port-Import GmbH sowie Hahn und Kolb. Hochkonjunktur bei Adam Opel AG (VWD) Bei der Adam-Opel AG in Rüssels- heim ist am 24. August das 100 000. in diesem Jahr gebaute Fahrzeug vom Fließband gelau- fen. Im vergangenen Jahr war diese Produk- tionsziffer erst am 15. Dezember erreicht wor- den. Von der diesjährigen Opelproduktion ent- Mitg Effektenbörse Frankfurt a. M. eteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannheim 24. August 1954 Börsenverlauf: Die bereits gestern festgestellte Grundtendenz hielt auch heute an. Es kam zu größeren Anlagekäufen in Montan- und Farben- Nachfolger. Dadurch konnten diese Werte nur bei mehrprozentigen Kurssteigerungen den Besitzer Wechseln. Durch die feste Haltung dieser Märkte profitierten auch die Industrie-Aktien Schering + 9 auf 241 ansteigend. Degussa 2 auf 178 erhöht. Metallges./ 7 auf 204 ansteigend Rheinstahl bis 219%. Auf Vortagsbasis verkehrten Elektr. Vers. und Motorenaktien. Aktien 23.8. 24. 8 Aktien 23. 8. 24. 8. Aktien 23.8. 24. 8. c/„ Harpener Bergbau 104% 105½ foresdner Bank) 11 12 CCC 184 Heidelb. Zement. 193 192½[Rhein-Main Bank 150 ½ 156½ BMW. 2. 2 10⁰— 33 2 Reichsb.- Apt. 88 33½%½% 83½ Conti Gummi. 173 175 FüCüCCCCCCC 85 86 Daimler-Benz. 153 153½[Mannesmann 120% 129 ¾ D ont an- Ot. Erd! 3 3 Rhein. Braunkohle 125 121 Nachfolger Deguss se 1 Rheinelektre 24 Bergb. Neue Hoffg.] 113 21 bemag 175 CVwã: 165% 10% Dt. Edelstenl!! 152 131 Pt. Linoleum. 185 18% Seil wolff„„ 02 Dortm. Hörd.Hütt. 107 1085/8 Durlacher Hof) 103 102½ Siemens& Halske 172½ 173 ¾[Gelsenberg 11 ½% 113ò Eichbaum-Werger 112 113 Südzucker 143 14⁴ GHH Nürnberg 47 147 Enzinger Union). 123 12⁴ Ver. Stahlwer gen) 19% 202 floesm 11% 121¾ 18-Farben Liqui., Zellstoff Waldhof 12 127 Klöckn.-Humb. D. 151½ Ant.-Sch.). 33% 34½ Badische Bank) 24 24 Nordwestd. Hütt. 120% 122½ BASF. 168% 17½[Commerzbank) 80% 8 Berg. Phöniõx 123 123½ Farbenf. Bayer 171 17 Commerz- Rhein. Röhrenw. 138 137 Farbwerke Höchst 167¼% 171 u. Credit Banx 162 Rheinst. Union 144½ 146 Felten& Zuill. 118½½ 119/ Deutsche Bank)) 10% 10%½[Stahlw. Süawestf. 132½ 132½ Grün& Biffinger. 106 106% Süddeutsche Bank 160 100 Thyssenhütte, 113½ 110% 5 RM- Werte, 9 Restquoten fallen 63 280 auf den Olympiarekord einschließ- lich Caravan und Lieferwagen, 28 514 auf den Typ Kapitän und 8206 auf Lastkraftwagen. Von der Gesamtproduktion gingen 50 989 Einheiter in den Export. Gleichzeitig lief auch der 500 000. Wagen der Opel-Nachkriegsproduktion vom Bande. Keine„Schwarze Liste“ der„Hommel-Streiker“ sei angelegt worden Dies teilt der„Verband württemb.-bad. Metallindustrieller, Bezirks- gruppe Mannheim“, im eigenen Namen und namens der Hommelwerke GmbH. Mannheim- Käfertal mit. Damit werden Gerüchte wider- legt, die von(an Verhetzung) interessierter Seite ausgestreut wurden. Wie bei der Bewer- bung eines jeden anderen Arbeitssuchenden können die Mitgliedsfirmen des Metallindu- striellen-Verbandes frei und unbeeinflußt über die Einstellung der früheren Hommel- arbeiter entscheiden. Marktberichte vom 94. August Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VD) Witterungsbedingt schwache Anfuhr, Nachfrage gut, Markt geräumt bis auf mindere Qualitäten. Es erzielten: Blumenkohl 25—65; Stan- genbohnen 40—55; Gurken 50—70, Gewichtsware 30 bis 50; Karotten Gewichtsware 14—18, Kartoffeln 86,50; Kohlrabi 10—12; Lauch 10—15: Petersilie 8—10; Pfifferlinge 130—140; Radieschen Bd. 10—12; Rettiche Bd. 10—16 Stück 10—12; Rotkohl 2628; Salat I Stück 18-24, II 8—16; Endivien I Stück 16—22, II 10—16; Kopfsalat holl. Steige 6½—7; Schnittlauch 8—10; Sellerie mit Kraut 20—30; Spi- nat 15—18; Tomaten I 50-60, II 25—45; Weißkohl 18—20; Wirsing 18—20: Zwiebeln 12—14; Aepfel A 55—60, B 25—45; Orangen 40—75; Bananen Kiste 21—23; Birnen A 40—50. B 20-40; Brombeeren 55 bis 65; Himbeeren 70-80 Mirabellen 30-40; Pfir- siche A 50—60, B 35—50; Reineclauden 16-22; Trau- ben 43—65 Zitronen Kiste 44—48, Stück 1620; Zwetschgen 12—20. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr gut, Nachfrage zufriedenstel- lend. Es erzielten: Brombeeren 45—50; Mirabellen 25.—30; Pfirsiche A 30-45, B 15—27; Reineclauden 10—12; Bühler Frühzwetschgen A 15—18, B 12—14; späte Hauszwetschgen 17—18; Tafeläpfel A 1625, B 9—15; Birnen Ja 33—40, A 20—32, B 1116; Kopf- salat Stück 13; Endivien I 10—13. II 7-9; Spinat 20; Freilandsalatgurken 20—27; Treibhaussalat- gurken I 32—47, II 20—31; Weißkohl 10; Rotkohl 16; Wirsing 15; Möhren 13; Sellerie mit Kraut 20—30; Lauch 20—35; Buschbohnen 22—32; Stangenbohnen 30—33; Tomaten AlII 39-45, AII 37-42, AI 30—35 Zwiebeln 8—9. Weinheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhr etwas besser als in den Vor- tagen, Absatz normal. geringe Ueberstände. ES erzielten: Brombeeren 40—45; Mirabellen A 25 bis 35, B 15—24; Pfirsiche Ia 50—55, A 30—45, B 1829 Reineclauden 5—17; Zwetschgen Auerbacher-Wan- genheim A 8-11, B 5—7, Bühler A 15—19, B 10—14 Tafeläpfel A 25—30, B 17—24; Wirtschaftsäpfe 8-15; Birnen A 27-35, B 18—26; Klapps Liebling A 30-37, B 1929. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 286289 DM Blei in Kabeln 120O—½j—f· UM Aluminium für Leitzwecke 240—242 DM Westdeutscher Zinnpreis 889 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 100 belg. Frances 8,372 3,392 100 franz. Franes 1,1932 1,1952 100 Schweizer Franken 96,005 96,205 100 holl. Gulden 110,31 110,53 1 kanad. Dollar 4.322 4,332 1 engl. Pfund 11,715 11, 735 100 schwed. Kronen 80,715 30,875 100 dan. Kronen 60,325 60,445 100 norw. Kronen 58.51 58,63 100 Schweizer Fr.(Frei) 97,83 98,03 1 US-Dollar 4,1928 4,2028 Großunternehmen der Ernäh- rungsindustrie sucht gewandten, hungen REISENDEN für den Besuch des Einzelhan- dels in verschiedenen Bezirken des Bundesgebietes gegen Ge- halt und Spesen vergütung. Do- mizil Mannheim erwünscht. Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften u. Gehalts- ansprüchen unt. P 64794 a. d. V. Auswanl der beim arbetgamt Mannheim augenblichleh vortiegenden Stellenangebote. Elektroingenieure mit Erfahrung in Projektierung, Angebot und Kalkulation der Starkstrom-Elektrotechnik zum baldigen Eintritt. Junger Architekt(TH, HTL) für Entwurf für namhafte Architekturbüros. Stellenangebote Wir suchen für unsere WK- und WRKS-Möbel-Abteilung 1 tüchtigen, erfahrenen Verkäufer(in) mit modernem, kultiviertem Geschmack, gewandt im Umgang mit anspruchsvollen Kunden. Eintritt möglichst 1. Oktober 1954. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen erbeten an N N N Konstrukteur 5 n f K* ECHTERRECKER KG. 1 1.. 1 Auto-Verkäufer mit Interessen-Ein- Möbel. Mannheim, M. 1, 4 2 5 8 in der Konstruktion von Kleinmaschinen und lage und Gewingbeteiligung für erstkl. Kfz.-Betrieb gesucht. An- gebote unt. Nr. P 64795 a. d. Verl. 1 Eisenwarenhändler mit Buchhaltungskenntnissen bis zu 30 Jahren. 1 Eisenwarenhändler 5 mit guten Kenntnissen in Möbel- und Baubeschlägen, Werk- zeugen, Oefen und Herde, über durchschnittlich, Alter bis 35 Jahre. Kaufm. Angestellter Büromaschinenfachmann, für Vertreterüberwachung und Ver- kauf bis 25 Jahre, für bed. Büroeinrichtungshaus., Konstrukteur mit mehrjähriger Praxis im Stahlhochbau und guten Kennt- nissen in Statik, für Stahlbauunternehmen. Grogsbetrieb sucht tüchtigen Malendausgebe der auch gute Kenntnisse im Verpacken des Elektromaterials „DER NIEINE TMN“! Zimmerer für Großbaustelle in Mannheim gesucht. Siemens Bauunion G. m. b. H., Mannheim, K 3, 10. besitzt. Effektenhändler o 8— lichst aus der bis 35 Jahre, für Großbank. i Eisenwarenhändler zwischen 20 und 30 Jahren rich- bis 30 Jahre, für verkaufsabteilung eines angesehenen Groß- ten die üblichen Bewerbungs- handelsunternehmens. unterlagen u. CP 64971 a. d. V. 1 jüngere, ledige Telefonistin mit Praxis im Alter bis zu 35 Jahren, für größeres Bankhaus. keiten geboten. ACHTUNG! AcHTUNG! Mehrere tüchtige Stenotypistinnen u. Steno-Kontoristinnen im Alter bis zu 30 Jahren für Industrie- und Handelsfirmen. Das Arbeitsamt Mannheim ist jeden Mittwoch von 16.00 bis 18.30 Uhr für berufstätige Stellensuchende geöffnet. Beim Arbeitsamt Mannheim ist eine Vermittlungsstelle für Hafen- und Gelegenheitsarbeiter eingerichtet, die auf fernmündlichem, schriftlichem und mündlichem Wege Aufträge für kurzfristig gesuchte Arbeitskräfte entgegennimmt. Gelegenheitsarbeitern werden hier laufend Beschäftigungsmöglich- Dienstzeit: Montags bis freitags von 7.00 bis 19.00 Uhr u. samstags von 7.00 bis 16.00 Uhr(Zimmer 21) Wir suchen zum sofortigen Eintritt 8 8 2 eine Köchin . unsere Werkküche. Es kom- men nur Kräfte in Frage, die den gleichen Posten bereits in deutschen Werkküchen beklei- det haben. Greiling-Werke Gmb. Seckenheimer Landstraße 210 Anst., zuverl. Maus- und Küchengehllfin . Gesch.-Haushalt bei freier Kost und Wohnung gesucht. Betzler, EUHEIII Priualuerkdufer! Leistungsfähige Gewürzfabrik mit gerne gekauften Spezialitäten von seiten der Metzgereien und Wurstfabriken, sucht für die Betreuung ihrer Vertreter eine geeignete Person als REISEINSPERKTOR für die Bezirke Nordbaden, Württemberg. Rheinland und Rhein- land-Pfalz, sowie für Hessen und Unterfranken gegen Gehalt und Konditorei u. Café- Rest., Große Merzelstraße 4. Guter Nebenverdienst oder selbständige Existenz durch den Vertrieb eines vielbegehrten Massenartikels, können Damen u. 0 Stellengesuche ö Kraftfahrer 32 J., Führersch. Kl. II, Fahr- Praxis, sucht Anstellg. bei Spe- dition od. Industrieunternehmen als Fernfahrer. Für internat. lunger Zuchdrucker in ungekündigter Stellung, ver- traut am Tiegel-Automat, sucht sich zu verändern. Anlernen am Zylinder-Automat od. dergl. erwünscht, aber nicht bedingt. Angeb. unt. Nr. 03284 a. d. Verl. Fahrten Sprachkenntnisse vorh. Angeb. unt. Nr. 03231 a. d. Verl. Provisionszahlung. Herren aus der Branche mit Praxis bevorzugt. Herren, auch Pensionäre oder Angebote unter Nr. P 64793 an den Verlag erbeten. Rentenempfänger erreichen. An- gebote unt. P 67789 a. den Verlag 1 Der Verkaufsschlager, den jeder kauft! sucht Stellg. 2z. sof. Eintr. Ang. u. L047 Kontoristin Alles mileinem Motor! Jüng. kaufm. Angestellter aus der erbeten. t h der Vertriebsbranche stellt noch Lebensm.-Branche, wünscht sich 2. N 20 N Mixer d Rührwerk Massageapparat e W 5 5 2: verändern. Führerschein Kl. III. Mädchen Stelle bel 8 Rneinigungsgerät fur Haus und Auto 2 Außendienst- Mitarbeiter Ehrliche, zuverlässige Angeb. u. Nr. 03250 an den Verlag. u. Logis im Haushalt. Angebote mit Lohnang. an Irma Berl, Gold- Heißluftdusche mit Kaltluft-Einstellung scheuer(Kehh, Friedhofstr. 108. Schleif- 1* Alles mifeinem Gerat! Für Haushalt— Bastler— Handwerk. Verkaufs- und verdienstmöglichkeiten unübertroffen. Sofortige Auszahlung— Peilzahlungsverkauf bis 1s Monatsraten. Putzfrau für Samstage(vormittags, etwa 2 bis 3 Stundem gesucht. Referenz- angabe erforderlich. Adresse ein- zusehen unt. A 64600 im Verlag. Junge Stenoſypistin mit höh. Schulbildung und guter Garderobe ges. Angeb. m. Gehalts- anspr. unt. PS 64853 an den Verl. in Angest.-Verhältnis ein. Herren, die sich eine sichere Existenz erarbeiten wollen, werden um persönl., Vorstellung am Don- nerstag(26. 8.) 10.00 oder 18.00 Uhr im„Schwarz- wälder Hof“, Rheinhäuserstraße, Ecke Kepplerstraße, oder schriftlich u. Nr. P 64855 an den Verl, gebeten. Schrinselzer Junger Kaufmann für alle vorkommenden Büro- u-. für sofort in Dauerstellung ges. Lagerarbeiten von techn. Hand- Angeb. unt. Nr. 03314 a. d. Verlag. jung für bald gesucht.— Angebote mit Bild und Lebenslauf, Gehalts- ansprüchen usw. unt. P 64797 a. V. Handbohrmaschine, u. Polierapparat usw. Direktions-Fahrer sucht Stelle für In- und Aus- landsfahrten, Tag und Nacht bereit, viele Fahrten bevorzugt. Angeb. unt. Nr. 03309 a. d. Verl. Junge, selbständige Steno-Kontoristin sucht Halbtags beschäftigung. An- gebote unt. Nr. P 6457/9 a, d. Verl. Mädchen, 15 Jahre, flink u. sauber, sucht ab 1. 9. 54 Stellung in nur Sutem Hause. Angeb. unter Nr. P 64852 an den Verlag. Fräulein(43), sucht leichte Büro- tätigkeit. Etwas Kenntn. in Steno u. Schreibmaschine. Frl. Angeb. unter Nr. P 03302 an den Verlag. Küchenhilfe, gute Kraft, sucht Stelle in Werksküche.— Angebote unter Nr. 03261 an den Verlag. Ehrl. saub. Frau su. Putzstelle, mögl. Versandhaus W. Schlosser, Wein- tags gesucht. Moser, Feudenheim, Nähe Neckarstadt-Ost. A heim/ Bergstr., Schließfach Nr. 155. Hauptstraße 41. unter Nr. 03288 an den Verlag. Erfahrener seriöser Raufmann 3 3 2 22 2 7 sucht 2 Heere rr Wir gelten ein: Erfolggewohnte Privatverkäufer, die gebildet, gesund, wort- sewandt und gut gekleidet sind. Bei der Bewerbung sind Nach- Weise und Unterlagen aus letzter Verkaufstätigkeit vorzulegen. — Friseuse Verttetungen als Aushilfe für freitags u. sams- Für bestehendes, elegantes Damen-Ronfoktionsgeschätt Wird Fachkraft als Mit- arbeiter(in) evtl. auch Teil- Tüchtige Provisionsvertreter ges. Sehen Sie sich eine praktische Vorführung nach Rücksprache mit 1 1 5 45 Einzelhaus 645,— DM Kombihaus 1790, DM Für den Vertrieb unserer be- währten, durch Presse u. Rund- Tüchtige ten bekannt gewordenen Fer- 2 ichäuser, suchen wir geeignete 1 Kl 9 FREI MIraRBEITER 50 ler em ner bel guter Provision. sofort gesucht. Ugenkapftal von 1000, D er- 1 m. b. H öln borderlich. Geeignete Herren 8. 57 N mit guten Referenzen werden gebeten, sich am Freitag, dem 2. August, von 9 bis 12 und 15 a dis 10 Uhr im Bahnhof-Hotel ö e einzufinden, ſeit ONx- Haus vertrieb, E. vogt Bauleiter Kiel, Sophienblatt 32/4 Baulngente t) für amerik. Großbauvorhaben Hehtig. Bausehlosser bei Heidelberg für sofort ges. m P. Ausführl. Bewerbungen unter ö 5 Auerstellung gesucht.— An- Nr. P 63887 an den Verlag. sebote unt. Nr. HP 64786 a. d. V. — i 9 UMWAILIZZENDE N ae unserem Verkaufsleiter, H F m D tag, dem 26. Au VV langjährige Erfahrung, ei d Hand Kaufsleiter, Herrn Haug, a onnerstag, de. 8 haber(in) gesucht.— Angebote 1 5 3 8 mgjährige Er ung, einwandfr. vorhand. Größ. Sicherheit Kann 4 gust 1 n gute Dauerstellung gesucht. willig., anständig. Lehrmädchen für] Steno u. M. 1 5 8 9 5 1954, 10.00 Unr, im Lokal Nürnberger Bierstuben“, unter Nr. PS 64451 an den verl. Angeb. U. Nr. 03267 3. d. Verl. Neben in t ene. 8 ee e e e unt. a Mannheim, Breite Straße, an. gebote unt. Nr. 03293 à. d. Verlag. Angeb. u. Nr P 63846 an den Verl. MORGEN Mittwoch, 25. August 1954/ Nr. 197 Seite 10 Vom Alpenschnee ZUr Omelette Surprise 1 Kleine Geschichte des Eisessens Die Geschichte des Eisessens ist die Ge- schichte der Verallgemeinerung des Eis- essens. Eiscreme, heute ein alltägliches Genußmittel wie jedes andere und Attribut jedes Kindergeburtstages, war einst nur das Privileg raffinierter Wollust. Fast mit dem gleichen„Schauern“ berichten die Ge- schichtsschreiber, daß Nero die Stadt Rom anzünden ließ und die perverse Idee hatte, sich eine aus Schnee, Honig und Früchten bereitete Speise vorsetzen zu lassen. Dabei ist die Kunst der Eisbereitung uralt, sie war von jeher im Orient verbrei- tet. Auch Indianer und Esthen kannten sie. Nur wir Durchschnittseuropäer brachten es jahrhundertelang nicht einmal so weit, Nah- rungsmittel durch Eis frisch zu halten. Katharina von Medici war wohl die erste Eiscreme-Esserin in unseren Breiten. Sie hatte das Rezept auf dem Umwege über den berühmten Weltreisenden Marco Polo vom Hof des mongolischen Herrschers Kublai Khan erhalten und hielt es ängst- lich geheim. Nicht anders handelte zu Be- ginn des 17. Jahrhunderts König Karl J. von England, der aus dem Eisrezept seines Kochs ein Staatsgeheimnis machte. Doch weis man ja, wie es Staatsgeheimnissen zu ergehen pflegt.. Jedenfalls fing man um diese Zeit schüchtern an, Sorbets und Eis- kreme herzustellen. Die Aufbewahrung und Herstellung von Eis zu Kühlzwecken spielte sich im Gegen- Satz hierzu mehr in der Oeffentlichkeit ab. Zu Ende des 16. Jahrhunderts richtete man in Paris regelrechte Eiskeller ein und be- gann, das Eis alljährlich auf den Flüssen und Teichen zu„ernten“. Da der Bedarf immer größer wurde, mußten schließlich die Gletscher der Schweiz dafür herhalten. Eis wurde ein beliebter Handelsartikel, Koltur-Chronik In der Galerie der„South African Associa- tion of Aarts“ in Kapstadt wird am 26. August eine deutsche Buchausstellung eröffnet, die an- schließend in allen größeren Städten Süd- und Südwestafrikas gezeigt werden soll. Die Aus- stellung, die durch Zusammenarbeit von deut- schen Amtsstellen, südafrikanischen Behörden, und deutschen Buchverlegern zustandekam, umfaßt mehrere tausend Bände und wird von dem Verleger Christian Wegener, der inzwi- schen in Kapstadt eingetroffen ist, betreut. Die Abwicklungsstelle der Internationalen Theaterwoche der Studentenbühnen, die vom 31. Juli bis zum 8. August in Erlangen statt- fand, hat die noch nicht abgefundenen Zim- mervermieter in einem Anschlag ersucht. Ge- duld zu haben. Die ausstehenden Gelder für die Vermietung von Privatquartieren an die 400 in- und ausländischen Teilnehmer der Festwoche könnten gegenwärtig nicht bezahlt werden. Die Geldknappheit wird damit be- gründet, daß Zuschüsse, die das Bundesinnen- ministerium zugesagt habe, noch nicht einge- gangen seien. Der 2. Internationale Kongreß für Philo- sophie der Wissenschaften begann jetzt in Zürich. Er wird vor allem die Bedeutung der Philosophie der Wissenschaften für die wissen- schaftliche Forschung untersuchen. Sonder- gespräche des Kongresses, der bis zum 28. August dauert, behandeln u. a. die Themen „Phänomene und physikalische Realität“ und „Mensch und Technik!. Unter den 600 Teil- nehmern aus etwa 40 Ländern sind 14 sowie- tische Wissenschaftler. Der deutsche Journalist Gerhard Patt, der mit einer Postkutsche und in zeitgenössischem Kostüm die italienische Reise Goethes von 1786 wiederholen will. dürfte kaum bis nach Sizilien kommen. Wie in Trient verlautete, haben sich „verschiedene technische Schwierigkeiten“ ein- gestellt, so daß Patt seine Reise wahrschein- lich in Malcesine am Gardasee aufgeben wird. Im internationalen Wettbewerb um den Kranichsteiner Musikpreis 1954 der VII. Inter- nationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt erhielten Koos Verheul, Flöte (Boskoop/ Holland), Wolfgang Marschner, Vio- line(Köln) und Joan Rowland, Klavier New Vork) je einen 1. Preis in Höhe von 1000 Mark. Der Musikpreis für Violincello wurde zwi- schen Irene Güdel(Basel) und Christine Schotte Dortmund) geteilt. Der Preis für Klarinette wurde nicht vergeben. Das Gastspiel der Wiener Staatsoper in London vom 13. bis zum 25. September ist be- reits jetzt fast ausverkauft. Viele Opernbegei- sterte hatten 48 Stunden lang um Eintritts- Karten angestanden. Prof. Karl Böhm, der damit zum erstenmal beruflich“ in London ist, wird die meisten der Aufführungen diri- gieren. Auf dem Spielplan stehen, in italieni- scher Sprache gesungen,„Figaros Hochzeit“, „Cosi fan tutte“ und„Don Giovanni“. ERICH KASTNER und man weiß, daß ein Jahrhundert später die Schiffe sogar von Amerika ihre so leicht zerfließende Ware nach dem eishungrigen Europa brachten. Hatten Karl V., Franz I. und Paul III. ihren Wein noch mit von den Bergen geholtem Schnee gekühlt, als sie in Nizza über Europas Schicksal verhandelten, so konnte sich Madame de Maintenor be- reits für 9000 Livres einen kleinen Tisch- eisschrank leisten. Unter Ludwig XV. gab es in allen Schlössern, und vor allem natür- lich in Versailles, gewaltige Eisschränke, die bis zu 400 Raumklafter Eis enthielten. Jedoch die Eiscreme! Obzwar es Ita- liener waren, die die Kunst des Eisberei- tens in Europa einführten, so liegt das wahre geographische Zentrum der Eiseß- kunst doch in Paris. Man kennt sogar die genaue Adresse: Café Procope, 13. rue de l' ancienne Comédie. Hier haben von Rousseau angefangen, fast 300 Jahre lang die berühmtesten Männer verkehrt, wurden Revolutionen vorbereitet und die ersten „Gazetten“ am Ofenrohr angeschlagen. Francesco Procopio dei Coltelli, der es um 1660 gründete, war ein florentinischer Edel- mann. Der Zunft der Pariser Kaffeewirte oder Limonadiers anzugehören, war, wie man sieht, früher ein besonders ehrenvolles und vor allem kostspieliges Privileg. Als Procope sein Café eröffnete, wollte er seine Mitbürgern vor allem mit dem Kaf- fee bekanntmachen— trotz der Propaganda der Marquise von Sevigné hatte dieses Getränk nämlich noch keine große Verbrei- tung gefunden—, gleichzeitig aber servierte er auch Eis, die„letzte italienische Neu- heit“. Bald stürzten sich die Pariser auf das Café Procope, das mit seinen damals noch ungewöhnlichen Spiegeln schon äußerlich den raffiniertesten Luxus verkörperte. Un- ablässig rollten die Equipagen durch die enge Straße. In silbernen Tassen ließen sich die Schönen, sofern es ihnen widerstrebte, ein öffentliches Lokel zu betreten, die un- gewohnten Genüsse hinaustragen. Die ersten Eiscremes waren von den unsrigen noch recht verschieden. Sie hießen „Gefrorene Käse“, obwohl sie kein Tröpf- lein Sahne enthielten, dafür aber, außer Früchten, wie sie uns auch heute vertraut sind, Rosen und Veilchen, Trüffeln und Roggenbrot. Man gab ihnen mit Vorliebe die Form eines Eis, und dem Gefäß, in dem sie serviert wurden, die eines Eierbechers. Procope selbst erfand schon, als er mit der Bewirtung bei einem Fest des Herzogs von Chantilly betreut war, die mit Schlagsahne hergestellten„mousses glacèes“. 1774 war ein besonderes Jahr in der Ge- schichte des Eisessens: man weihte die in Formen gegossenen Eiscremes ein. Die erste wurde, mit dem Wappen seines Hauses dekoriert, dem Herzog von Chartres, dem späteren Philippe Egalité, serviert. Jedoch hat auch damit die Entwicklung ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Da ist erst noch von dem Triumph der Eisbombe zu Ende des 18. Jahrhunderts zu sprechen, der Erfindung des„Granites“ und dem damit verknüpften Weltruhm der Cafés Pratti und Tortoni. Das zweite Kaiserreich erlebte dann die„Omelette Surprise“, die„Coupe glacèe“ und die„Parfaits“. Während dieser Epoche der großen Entdeckungen(auf dem Gebiet des Eisessens) waren die Hersteller all dieser Wunder berühmte und an- gesehene Leute, von denen man nicht recht wußte, ob sie den Köchen oder den Künst- lern zuzurechnen seien. Eiscreme wurde anfänglich nur im Som- mer serviert. Aber schon der Nachfolger des Procope hatte die Sitte eingeführt, Eis zu allen Jahreszeiten zu servieren. Von vielen wurde das auch sehr begrüßt. Wür- den sich nicht die Schenkenbesucher von dem verderblichen Alkoholgenuß abwenden, die Flasche mit dem harmloseren Eisbecher vertauschen? Eine erregte Kontroverse entstand; denn das Eisessen hatte natürlich seine Feinde, und ähnlich wie sich die Aerzte noch heute über die Gefahren oder den Nutzen des Weintrinkens streiten(in manchen Städten wie zum Beispiel Bor- deaux sind sie bekanntlich sehr für den Weingenußß), so stritten sie sich lange(und streiten sie sich auch heute noch) über die Gefahren des Eisessens. Noch der„Larousse“ des Jahres 1872 sieht Eisessen für einen recht gefährlichen Sport an, dessen sich müde oder lymphatische Personen, Kinder, Greise und Frauen besser enthalten sollen. „Im Winter“ heißt es wörtlich,„zumal wäh- rend des Karnevals, hat man die unheil- volle Angewohnheit, keine Gesellschaft zu geben, auf der nicht Eis angeboten wird. Dieser Brauch fordert zahlreiche Opfer, namentlich unter den Frauen. Oft tödliche Brustfell- und Lungenentzündung und ausnahmslos zum Tode führende Schwind- sucht sind die Folge.“ Durch diese düsteren Betrachtungen ließ sich aber kaum jemand vom Eisessen ab- halten. Mehr und mehr Eis wurde in der ganzen Welt verzehrt. In Amerika ging Georges Washington mit gutem Beispiel voran. Er besaß schon in Mount Vernon Zinntöpfe zur Eisbereitung und erwarb später während eines Kongresses in Phila- delphia eine Eismaschine. Als er dann Prä- sident war, gingen die Rechnungen, die er jährlich für Eis zahlte, in die Tausende. Jetzt werden in den Vereinigten Staaten mehr als drei Billionen Liter Eiscreme im Jahr verzehrt. Obwohl Europa natürlich an solche Ziffern nicht herankommt, ist auch hier die Eiscremeherstellung, nament- lich nach der Erfindung des Kohlensäure schnees, zu einem bedeutenden Industrie- zweig geworden. Eine Kunst allerdings ist sie nun nicht mehr. Dr. Vilma Fritsch Wiedergeburt der eburop Es ist lange her, daß Sidney Jones' „Geisha“ und Vincent Loumans'„No, no, Nanette“ auf dem Kontinent genau so popu- lär waren wie Lehars„Lustige Witwe“ und Oscar Straus„Tapferer Soldat“ in London und New Vork. Die Lücke, die der Tod Lehars, Kalmans und Straus' gerissen hat, ist nicht ausgefüllt; und das Fehlen von Operettenbühnen im Nachkriegs-Deutschland hat es für den eventuellen Nachwuchs schwer gemacht, sich durchzusetzen. England aber, durch den Krieg abgeschlossen vom Import leichter Musik, wurde vor neun Jahren mit amerikanischen„musicals“ überschwemmt; Londons berühmteste Operettenbühne, „Drury Lane! ist seit 1945 ununterbrochen Von den Amerikanern„besetzt“. Dieser für Europa völlig neue Typ der leichten musi- kalischen Unterhaltung zeichnet sich vor allem durch ein rasantes Tempo der Pro- duktion aus, und überrannte das Publikum einfach. Mit einem bisher unbekannten Aufwand in der Aufmachung und Propa- ganda eroberten sich solche Werke wie „Oklahoma“,„South Pacific“,„Call me Madame“,„Kiss me Kate“,„Der König und Bayreuth zieht Bilanz 45 500 Besucher fanden sich in 25 Aufführungen ein Mit einer Aufführung des„Lohengrin“ unter der musikalischen Leitung von Joseph Keilberth wurden am Sonntag die vierten Bayreuther Festspiele seit Kriegsende ab- geschlossen. An 32 Tagen wurden 25 Auf- führungen und ein Konzert gebracht.„Tann- häuser“ wurde als Neuinszenierung sechsmal, „Lohengrin“ siebenmal gegeben. Zweimal standen der„Ring des Nibelungen“, vier- mal„Parsifal“ und einmal Beethovens neunte Symphonie auf dem Programm. Zwei ge- schlossene Aufführungen wurden für die Ge- Werkschaften veranstaltet. An den Aufführungen nahmen insgesamt 45 500 Besucher aus aller Welt teil. Die Be- teiligung der Ausländer an den Besuchern betrug nahezu fünfzig Prozent. An erster Stelle standen die Franzosen. Es folgten Eng- länder und Amerikaner. Die meisten Be- sucher der Bundesrepublik kamen aus Nord- rhein- Westfalen. 186 Rund funkstationen aus allen Erdteilen übernahmen direkte Ueber- tragungen oder Bandaufnahmen. Im Presse- büro waren 447 Journalisten registriert. Die Festspielleitung erhielt viele auslän- dische Angebote, mit dem Bayreuther Ensemble Gastspiele zu geben. Nach den vor- liegenden Dispositionen werden zunächst im Dezember zwei Aufführungen von„Tristan und Isolde“ in Brüssel und im April 1955 je drei Aufführungen von„Walküre“,„Parsifal“ und„Tristan und Isolde“ in Barcelona unter der Gesamtleitung von Wieland und Wolf- gang Wagner stattfinden. dpa Eine Sötterspeise In kleinen Eierbechern servierte man einstmals das schon mit zallreichen Zutaten versehene Speise- eis, über dessen Ge- schichte hier berichtet wird. Als eine göttliche Speise kat man es wohl empfunden. wie es dieser alte Stich beweist, auf dem kleine Engel das Eis zubereiten, abfüllen und dann hinauf in den Olymp tragen. ich“ und„Guys and Dolis“ die nach moder- nen fhythmen ausgehungerte Insel. Keines dieser„musicals“ gelangte bisher über den Kanal zum Kontinent; nicht weil sie sprachlich an das Englische gebunden waren, sondern weil ihr Erfolg einfach von der Pracht der Ausstattung, neuartiger Beleuchtungs- effekte und exakt einstudierter Choreographie abhängig sind. Man kann all diese Werke Irving Berlins und Rodgers and Hammer- steins nicht im Repertoire spielen, sondern nur en suite; und es gibt weder in Deutsch- land noch in der Schweiz ständige Operetten- Theater, die solche Produktionen allein ren- tabel machen könnten. Kein Opernhaus, das nebenbei auch der leichten Unterhaltung dienen soll, kann sich den Luxus leisten, diese amerikanischen„shows“ zu spielen, die an Wirkung verlieren würden, wenn man sie verkleinern würde. Außerdem nehmen sie sich textlich viel zu ernst. Die Libret- tisten der Wiener und deutschen Operetten haben ihre leichten Handlungen niemals ganz ernst genommen, während sich die Broadway-Autoren textlich teuflisch seriös gebärden. Und nach acht Nachkriegsjahren unerhörter Kassenerfolge sind die Englän- der zumindest des neuen Genres müde ge- worden. Es ist kein mißgverstandener Natio- nalismus, selbst nichts der Einfuhr von New Vork entgegensetzen zu können, sondern einfach Uebersättigung, Dies waren die Voraussetzungen für zwei Ueberraschungserfolge, die Londoner Bühnen in den letzten Tagen verzeichnen konnten. Beide musikalischen Werke haben denselben Komponisten als Urheber; er heißt Julian Slade, ist noch sehr jung und steht außhßerhalb des Betriebs jeglicher Cliquen.„The Duenna“(„Die Anstands- dame“) basiert auf einem Werk Sheridans und wurde schon von Byron über die etwa gleichaltrige„Bettleroper“, dem Vorbild der „Dreigroschenoper“ gestellt. Ohne großen Orchester-Aufwand hat Julian Slade die Absurditäten der verwickelten Handlung in gar nicht zeitgenössische Melodien getaucht, die einem ansteckend im Ohr haften. Har- lekin und Columbine tanzen mit viel dischen Operette in London? Die Engländer bekommen die amerikanischen„Musicals“ qilmählich satt Charme und Kastagnettengeklapper über die Bühne(des„Westminster Theaters“) und das Ganze verleugnet niemals, daß„The Duenna“ nur eine Station von der Comme- dia dell'arte zu Gilbert und Sullivan etwa ist. Der junge Musiker zeichnet auch für eine musikalische Komödie„Salat Days“(„Un- reife Jugendstreiche“) verantwortlich; es ist im Stil eine Mischung von Revue, Phantasie und modernem Märchen. Man vergleicht es bereits mit dem„Mikado“, obwohl es im Grunde mehr ein leichtfertiger Studenten- ulk, der allerdings niemals amateurisch wirkt, ist. Im Mittelpunkt der lustigen Handlung stehen zwei junge Leute, die sich ein Klavier mieten, das magische Eigen- schaften besitzt, die Zuhörer zum Tanz 2 zwingen; damit ziehen sie durch Londons Nachtleben, Parks und Regierungsbüros, Was Anlaß zu viel Lachen und Lächeln bietet. Es wäre kein Grund, von einer Wieder- geburt der Operette zu sprechen, wenn nicht eine dritte Aufführung,„The Boy Friend“ ein Westend-Theater schon seit Monaten Vollbesetzt hielte. Es ist eine durchschla- gende Parodie auf die alte Operette der zwanziger Jahre; die Damenmoden von 1924 die schauspielerischen Altmodischkeiten, die bereits skurril wirkenden Tänze dieser Periode und das neckische Getue der Zeit von vor dreißig Jahren. Man möchte glau- ben, eine solche Persiflage hielte nur einen Einakter durch; aber ganz London läuft be. geistert seit Monaten zum„Boy Friend“ und lacht sich über die eigene Jugend tot. Dies Wie auch auf der anderen Seite der unge- wöhnliche Erfolg, den zur Zeit ein Wiener 0 Operetten- Ensemble mit deutschsprachigen Aufführungen von Johann Strauß“„Wiener Blut“, Kalmans„Czardasfürstin“ und Lehars „Lustige Witwe“ im„Stoll- Theater“ ernbet, ist doch wohl ein weiterer Beweis kür den Rückschlag auf die amerikanische„Invasion den man auch dort zur Kenntnis nehmen sollte, wo diese gar nicht stattgefunden Hat. Man kann Entwicklungen nämlich auch über. springen. Pem.(London Das fliegende Klassenzimmer EN ROMAN FUR JUNGE MENSCHEN Copyright by Williams& Co., Verlog, Berlin 1. Fortsetzung Da merkte ich, daß ich meinen grünen Bleistift verloren hatte. Sicher war er mir auf dem Nachhauseweg aus der Tasche ge- Fallen. Vielleicht hatte ihn auch Eduard, das bildhübsche Kalb, für einen Grashalm ge- Halten und verschluckt. Jedenfalls saß ich mum in der Gaststube herum und konnte nicht schreiben. Denn es gab im ganzen Ho- tel, obwohl es ein pikfeines Hotel ist, weit und breit keinen grünen Bleistift, den ich mir hätte borgen können! Toll, was? Schließlich nahm ich ein Kinderbuch vor, das mir der Verfasser geschickt hatte, und las darin. Aber ich legte es bald wieder weg. So sehr ärgerte ich mich darüber! Ich will euch auch sagen, warum. Jener Herr will den Kindern, die sein Buch lesen, doch tat- sächlich weismachen, daß sie ununterbrochen lustig sind und vor lauter Glück nicht wis- sen, was sie anfangen sollen Der unaufrich- tige Herr tut, als ob die Kindheit aus prima Kuchenteig gebacken sei. Wie kann ein erwachsener Mensch seine Jugend so vollkommen vergessen, daß er eines Tages überhaupt nicht mehr weiß, wie traurig und unglücklich Kinder zuweilen sein können?(Ich bitte euch bei dieser Ge- legenheit von ganzem Herzen: Vergeßt eure Kindheit nie! Versprecht ihr mir das? Ehrenwort?) Es ist nämlich gleichgültig, ob man wegen einer zerbrochenen Puppe weint, oder weil man, später einmal, einen Freund verliert. Es kommt im Leben nie darauf an, worüber man traurig ist, sondern nur darauf, wie sehr man trauert. Kindertränen sind, bei Gott, nicht kleiner und wiegen oft genug schwerer als die Tränen der Großen. Keine Migverständnisse, Herrschaften! Wir wollen uns nicht unnötig weich machen. Ich meine nur, daß man ehrlich sein soll, auch wenn's weh tut. Ehrlich bis auf die Knochen. In der Weihnachtsgeschichte, die ich euch vom nächsten Kapitel ab erzählen werde, kommt ein Junge vor, der Jonathan Trotz heißt und den die anderen Johnny nennen. Dieser kleine Tertianer ist nicht die Haupt- figur des Buches. Aber sein Lebenslauf paßt hierher. Er wurde in New Lork geboren. Sein Vater war Deutscher. Die Mutter war Amerikanerin. Und die beiden lebten wie Hund und Katze miteinander Schließlich lief die Mutter fort. Und als Johnny vier Jahre alt war, brachte ihn sein Vater in den Ha- ken von New Vork; zu einem Dampfer, der nach Deutschland fuhr. Er kaufte dem Jun- gen eine Schiffskarte, steckte ihm einen Zehndollarschein ins braune Kinderporte- monnaie und hängte ihm eine Papptafel um den Hals, auf der Johnnys Name stand. Dann gingen sie zu dem Kapitän Und der Vater sagte:„Nehmen Sie doch, bitteschön, mein Kind mit nach Deutschland hinüber! Die Groheltern holen es Dampfer ab.“ „Geht in Ordnung, mein Herr“, antwor- tete der Kapitän. Und da war Johnnys Vater auch schon verschwunden. Nun fuhr der Junge also ganz allein über den Ozean. Die Passagiere waren riesig freundlich zu ihm, schenkten ihm Schoko- lade, lasen, was auf seinem Pappschild stand, und sagten:„Nein, hast du aber ein Glück, daß du schon als kleines Kind über das große Meer fahren darfst!“ Als sie eine Woche lang unterwegs ge- wesen waren, kamen sie in Hamburg an. Und der Kapitän wartete am Fallreep auf Johnnys Großeltern. Die Passagiere stiegen alle aus und klopften dem Jungen noch ein- mal auf die Backen. Ein Lateinprofessor sagte ergriffen:„Möge es dir zum Besten die- nen, o Knabe!“ Und die Matrosen, die an Land gingen:„Halte die Ohren steif, Johnny!“ und dann kamen die Männer an Bord, die den Dampfer frisch streichen muß- ten, damit er zur nächsten Amerikareise weder blitzblank aussähe. Der Kapitän stand am Kai, hielt den kleinen Jungen an der Hand, blickte von Zeit zu Zeit auf die Armbanduhr und war- tete. Doch wer nicht kam, das waren Johnnys Großeltern. Sie konnten auch gar nicht kom- men. Denn sie waren schon seit vielen Jah- ren tot! Der Vater hatte das Kind ganz ein- fach loswerden wollen und es nach Deutsch- land geschickt, ohne sich weiter den Kopf zu zerbrechen, was nun werden würde Damals verstand Jonathan Trotz noch nicht, was ihm angetan worden war. Aber er wurde größer, und da kamen viele Nachte, in denen er wach lag und weinte. Und er wird diesen Kummer, den man ihm zufügte, als er vier Jahre alt war, sein Leben lang in Hamburg vom nicht verwinden können, obwohl er, das dürft ihr mir glauben, ein tapferer Junge ist. Die Sache ging noch halbwegs aus. Der Kapitän hatte ein verheiratete Schwester; dorthin brachte er den Jungen, besuchte ihn wenn er in Deutschland war, und gab ihn, als er zehn Jahre zählte, ins Internat des Johann-Sigismund- Gymnasiums zu Kirch- berg. Dieses Internat ist übrigens der Schau- platz unserer Weihnachtsgeschichte.) Manchmal fährt Jonathan Trotz in den Ferien noch zu der Schwester des Kapitäns. Die Leute sind wirklich sehr gut zu ihm. Aber meistens bleibt er während der Ferien in der Schule. Er liest viel. Und er schreibt heimlich Geschichten. Vielleicht wird er einmal ein Dichter. Aber das weiß man noch nicht. Er verbringt halbe Tage in dem großen Schulpark und unterhält sich mit den Kohlmeisen. Die flie- gen ihm auf die Hand und schauen ihn aus ihren kleinen Augen fragend an, wenn er redet. Manchmal zeigt er ihnen ein kleines braunes KEinderportemonnaie und einen Zehndollarschein, der drinsteckt Ich erzählte euch die Lebensgeschichte Johnnys nur, weil der unaufrichtige Herr, dessen Kinderbuch ich gestern abend in der Gaststube las, behauptet, die Kinder wären in einem fort fidel nud wüßten vor lauter Wonne nicht, wo ihnen der Kopf steht. Hat der Mann eine Abnung! Der Ernst des Lebens beginnt wirklich nicht erst mit dem Geldverdienen. Er be- ginnt nicht damit, und er hört damit nicht auf. Ich betone diese stadtbekannten Dinge nicht etwa, daß ihr euch einen Stiefel dar- auf einbilden sollt, bewahre! Und ich betone sie nicht, um euch bange zu machen. Nein, nein. Seid glücklich, so sehr ihr könnt! Und seid so lustig, daß euch vor Lachen der kleine Bauch weh tut! Nur: Macht euch nichts vor; und laßt euch nichts vormachen. Lernt es, dem Mißgeschick fest ins Auge zu blicken. Erschreckt nicht, wenn etwas schief geht. Macht nicht schlapp wenn ihr Pech habt. Haltet die Ohren steif Hornhaut müßt ihr kriegen 5 5 Ihr sollt hart im Nehmen werden, Wie die Boxer das nennen. Schläge einzustecken und zu verdauen. Sonst seid ihr bei der ersten Ohrfeige, die e das Leben versetzt, groggy. Denn das Leben hat eine verteufelt große Handschuhnummer Herrschaften! Wenn man so eine Ohrfeige erwischt hat und nicht darauf gefaßt Wal dann braucht nur noch eine kleine Stuben? fliege zu husten, und schon liegt man längé- lang auf der Nase. Also: Ohren steif halten! Hornhaut krie- gen Verstanden? Wer das erste heraus hat, der hat schon halb gewonnen. Denn der be- hält trotz der dankend erhaltenen Ohrfeigen Ihr sollt lernen, 5 Geistesgegenwart genug, um jene beiden Eigenschaften zu betätigen, auf die es an- kommt: den Mut und die Klugheit. Un. schreibt euch hinter die Ohren, was ich zen sage: Mut ohne Klugheit ist Unfust u Klugheit ohne Mut ist Quatsch! Die Weltse. schichte kennt viele Epochen, dumme Leute mutig oder kluge waren. Das war nicht das richtige.. Erst wenn die Mutigen klug und die Klu- gen mutig geworden sind, wird das zu é. ren sein, was irrtümlicherweise schon 50 festgestellt wurde: ein Fortschritt Menschheit. Ich sitze übrigens, während ich diese bes. nahe philosophischen Dinge schreibe, wieder, Wackeltisch, 4 Wlese. Kolo- auf meiner Holzbank, vor dem mitten in der bunten, umfangreichen Ich hab mir gleich am Vormittag im 55 nialwarengeschäft einen grünen Bleistift 0 sorgt. Fortsetzung fol in denen Leute feige Herz Verl. druce Chef Stell Dr. Web Loka Dr. F Land Simo chef Ban! Bad. Man! Nx. 8