über ) und „The mme- Uivan ir eine („Un- ö es ist intasie cht es es im enten⸗ Urisch stigen ie sich Eigen- m 2 ndons büros, ächeln 5 3 ieder- u nicht riend“ onaten ASchla- U e der ¹ 192⁴.5 en, die dieser r Zeit glau- einen it be⸗ d“ und t. Dies Unge⸗ Wiener 0 chigen Wiener Lehars erntet, ür den sion“, ehmen en Hat. über- ondon) 9 8 2 . —* Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. o. Weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredation: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743. 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August 1954 Nehru gegen Südostasien-Pakt Nach Ansicht des indischen Ministerpräsidenten würde er mehr schaden als nützen Neu Delhi.(dpa/ UP) Der indische Ministerpräsident Nehru sagte am Mittwoch vor dem Parlament in Neu Delhi, der geplante Südostasien- Verteidigungspakt (SEATO) könne„mehr Schaden als Gutes anrichten“. Nach Ansicht der indischen Regierung müsse die durch den Waffenstillstand in Indochina entstandene Entspan- nung der Weltlage ausgenützt werden. In seiner außenpolitischen Erklärung sagte Nehru, Indien werde an den vorberei- tenden Besprechungen für einen Südost- asien-Pakt Anf ang September auf den Phi- lippinen nicht teilnehmen. Er betonte, daß der Besuch des chinesischen Ministerpräsi- denten Chou En Lai in Neu Delhi„ein Ausdruck der asiatischen Gemeinsamkeit Indiens und Chinas“ gewesen sei. Die Grundsätze des indisch- chinesischen Kom- muniqués seien bereits von Burma über- nommen worden und würden von anderen slidostasiatischen Staaten unterstützt. Sie Selen der Kern eines Kollektivfriedens— der einzigen Alternative zum Krieg. Nehru erklärte weiter, Indien werde ge- genüber der portugiesischen Besitzung Goa keine Gewalt anwenden. Bei einer Vereini- gung mit Indien werde in Goa volle religiöse Freiheit gewährt werden. Der Minister- präsident fügte hinzu, daß der Prozeß der Befreiung Indiens, der mit der Gewährung des Dominionstatus durch England an Indien begonnen habe, nicht vorher zum Abschluß gebracht werden könne, ehe nicht auch die letzten kleinen ausländischen Ge- biete in Indien von der„Kolonialherrschaft“ befreit worden seien. Die Verhandlungen mit Frankreich über die Rückgabe der fran- zß6ö8ischen Gebiete in Indien nehmen einen befriedigenden Verlauf, teilte er mit.„Ich glaube, daß wir mit Fug annehmen kön- nen, daß wir der Verwirklichung unserer Hoffnungen auf eine friedliche und dauer- hafte Lösung nahe sind, die auf gegen- seitiges Entgegenkommen und Einverständ- Mis beruht und die für alle Beteiligten ehrenhaft und zufriedenstellend ist“. Auf das Korea-Problem eingehend be- tonte Nehru, diese Frage müsse„im Inter- esse Asiens, der Sicherheit der Welt und des Friedens“ gelöst werden., Für die Erreichung dieses Zieles könne die Genfer Konferenz als Ausgangspunkt angesehen werden, da die in Genf gemachten Vorschläge„eine Art Brückenkopf“ sein könnten, von dem aus eine aussichtsreiche Landung an der Küste einer koreanischen Lösung gemacht werden kann“, Die Genfer Konferenz habe gezeigt, daß die Lösung der Weltprobleme die An- erkermung des Platzes Asiens in der moder- nen Welt erfordere. Auch die Präsidentin der Vollversamm- lung der UNO, Madame Vijaya Lakshmi Pandit, sprach sich am Mittwoch grund- sätzlich gegen Militärpakte wie den geplan- ten SEATO-Pakt aus, weil die Spannung in der Welt durch sie eher verschärft als ge- mildert werde. Madame Pandit, die Schwe- ster des indischen Ministerpräsidenten Nehru, erklärte jedoch gleichzeitig, auch ein Nichtangriffspakt zwischen Rotchina und anderen asiatischen Staaten, vor allem Indien und Indonesien, wäre nicht zu be- grüßen. Drei Wünsche Mao Tse- tungs Der chinesische Staatspräsident Mao Tse- tung hat nach britischen Pressemeldungen bei dem Empfang der britischen Labour- Delegation in Peking folgende Wünsche ge- äußert: Abzug der amerikanischen Flotten- einheiten aus der Straße von Formosa, eine „vernünftigere“ amerikanische Außenpoli- tik und Einstellung der Wiederaufrüstung Japans und Westdeutschlands. Der chine- sische Staatschef soll die Labour-Delegierten Sebeten haben, ihren Einfluß im Sinne die- ser Wünsche geltend zu machen. In Washington gaben Sprecher des ameri- kanischen Außenministeriums und des Ver- teidigungsministeriums bekannt, daß die Siebte amerikanische Flotte jetzt auch Be- fehl habe, die Pescadores-Inseln am Süd- ausgang der Straße von Formosa zu vertei- digen. Ein Sprecher der US-Marine erklärte dazu, daß seit 1950 amerikanische Marine- Einheiten einen Stützpunkt auf den Pesca- dores-Inseln benutzte, nachdem Präsident Truman den Befehl gegeben hatte,„jeden Angriff auf Formosa abzuwehren“. Er er- klärte weiter, dag zwar keine offizielle Ver- Pflichtung für die US-Marine bestehe, den nationalchinesischen Stützpunkt auf der im Golf von Amoy liegenden Insel Quemoy zu verteidigen. Dies bedeute jedoch nicht, daß die amerikanische Marine nicht eingreifen Werde, falls Quemoy im Zuge des Versuchs einer Eroberung Formosas angegriffen wird. Der südkoreanische Verteidigungsminister Admiral Sohn Won II erklärte in Washing- ton, daß ein Uebereinkommen über eine Verstärkung der südkoreanischen Streit- kräfte mit dem amerikanischen Verteidi- gungsminister Wilson getroffen worden sei. Mendès-France verteidigt seine Haltung „Frankreich konnte den Brüsseler Gegenvorschlägen keinesfalls zustimmen“ Paris.(dpa/ UP) Der französische Mini- sterpräsident Mendeèes-France erklärte am Mittwoch vor den Ausschſüssen der National- versammlung für auswärtige Angelegenhei- ten, Verteidigung und Uebersee, das Pro- blem der deutschen Souveränität werde sich in Kürze stellen. Die Frage der deutschen Wiederbewaffnung werde rasch geregelt werden müssen. Mendeès-France verteidigte seine Haltung auf der Brüsseler EVG-Kon- ferenz mit dem Argument, Frankreich habe den Gegenvorschlägen seiner fünf Vertrags- partner auf keinen Fall zustimmen können. Ihr Plan habe nur„winzige Zugeständnisse“ an Frankreich enthalten. Den wichtigsten Punkten der französischen Aenderungs- wünsche sei in keiner Weise Rechnung ge- tragen worden. Mendeès- France stellte erneut fest, daß es ihm nur bei einer Billigung seiner Vor- schläge in Brüssel möglich gewesen wäre, im Parlament eine Mehrheit für die Ratifi- zierung zu erlangen. Das Fehlen einer sol- chen Mehrheit sei der wirkliche Grund Gewerkschaftsführer beim Arbeitsminister Besprechungen in Bonn über die Lage im Oeffentlichen Dienst Bonn/ München.(dpa UP). Auf Einladung von Bundesarbeitsminister Storch traten am Mittwoch in Bonn Vertreter der am Lohn- konflikt im öffentlichen Dienst beteiligten Gewerkschaften zu einer Besprechung im Bundesarbeitsministerium zusammen. Im Mittelpunkt der Beratung, mit der sich die Bundesregierung durch ihren Ressort minister zum erstenmal in den gegenwär- tigen Lonhnkonflikt einschaltet, stand be- sonders die nach der Urabstimmung der Gewerkschaft Offentliche Dienste, Transport und Verkehr(OTV) und der Deutschen An- gestelltengewerkschaft DAG) entstandene Lage. Wie anschließend mitgeteilt wurde, fanden die Besprechungen in einer„freund- schaftlichen Atmosphäre“ statt. U. a. nah- men an den Gesprächen der DGB-Vorsit- zende Walter Freitag, sein Vorstandskollege Mathias Föcher, der Vorsitzende der Deut- schen Angesteliten-Gewerkschaft, Fritz Ret- tich, der Vorsitzende der Gewerkschaft OTV, Adolf Kummernuß, sowie Vertreter der 3 und der Postgewerkchschaft eil. 5 Der Hauptvorstand der Gewerkschaft TV wies am Mittwoch in Stuttgart darauf hin, daß er es den Tarifpartnern in den Län- dern und Gemeinden überlasse, einen Termin für neue Lohnverhandlungen im öffentlichen Dienst zu bestimmen. Bayerische Tarifpartner stimmten einem Schiedsverfahren zu Der bayerische Ministerpräsident Dr. Ehard hat, wie am Mittwoch bekannt wurde, bei ler gemeinsamen Sitzung mit Vertretern des Verbandes der bayerischen Metallindustrie und der Industriegewerkschaft Metall am Dienstag drei Vorschläge zur Beilegung des Metallarpeiterstreiks in Bayern gemacht. hard regte an, entweder freie Verhandlun- gen zwischen den beiden Tarifpartnern auf- Genebemen oder freie Verhandlungen unter 955 Vorsitz neutraler Persönlichkeiten zu ünren. Als dritte Möglichkeit empfahl der Ransterpräsident. ein Schiedsgericht zur eilegung des Lohn- und Gehaltskonfliktes zu bestellen. Beide Tarifpartner erklärten sich daraufhin bereit, einem Schiedsverfahren zuzustimmen. Die IG-Metall hat allerdings amn Mittwoch erklärt, daß sie das Ergebnis 880 Schiedsverhandlung auf jeden Fall den reikenden Arbeitnehmern zur Urabstim- mung vorlegen müsse. Die Id Metall behauptete, daß noch immer rund 95 000 Arbeiter am Streik teilnähmen, während die Informationsstelle der bayeri- schen Wirtschaft nur von 67000 Streikenden richt.(Bei der Urabstimmung hatten laut Angabe der 18 Metall rund 110 000 für Streik gestimmt.) Die IG Metall Nordrhein-Westfalen hat den Tarif für die 750 000 nordrhein-westfäli- schen Metallarbeiter zum 31. August gekün- digt. Verhandlungen über eine geforderte Lohnerhöhung von 10 bis 12 Pfennig sollen am 28. August stattfinden. Die Arbeitgeber wollten bei Verhandlungen Ende Juli nur 5 Pfennig Erhöhung zugestehen. In einer Sendung des Bayerischen Rund- kunks sagte am Mittwoch der Vorsitzende der FDP, Dr. Dehler, der Deutsche Gewerk- schaftsbund habe der rechtsstaatlichen Ord- nung den Kampf angesagt, als er„ohne Grund einen Streik heraufbeschwor und aus Uebermut die Apparatur der Gewerkschaft auf Touren brachte“. gewesen, weshalb die früheren Regierungen Während der letzten zwei Jahre keine Ab- stimmung über den Vertrag herbeiführten. Für die am Samstag beginnende EVG- Debatte haben sich bis Mittwoch 40 Redner zu Wort gemeldet. General de Gaulle will unmittelbar vor der Ratifizierungsdebatte einen„letzten und dringenden Appell“ an das französische Volk richten, der EVG nicht zuzustimmen. Während Mendeès-France vor den drei Ausschüssen sprach, lehnte der Industrie- Ausschuß der Nationalversammlung den EVG-Vertrag mit 18 gegen vier Stimmen ab. Somit hat bis jetzt jeder Ausschuß des fran- 268ischen Parlamentes, der über den EVG- Vertrag beriet, ein negatives Votum gefällt. Das französische Kabinett hat am späten Dienstagabend nach mehrstündiger Debatte beschlossen, die kommende EVG-Abstim- mung in der Nationalversammlung nicht mit der Vertrauensfrage zu verbinden.— Inner- halb des französischen Kabinetts scheint sich eine neue Krise anzubahnen. Nach den letzten Informationen sollen mindestens fünf Minister die Absicht haben, noch vor dem Beginn der EVG-Debatte am Samstag ihr Amt niederzulegen. Der CDU-Abgeordnete Eugen Gersten- majer betonte am Mittwoch in einem Kommentar zur Brüsseler Konferenz, daß der Gedanke der europäischen Integration nicht„um das Linsengericht einer politisch bedeutungslosen Militärallianz alten Stils“ aufgegeben worden sei. Gerstenmaier stellte „drei Kernfragen“ heraus, vor denen die deutsche Politik in nächster Zeit stehe: die unverzügliche Herstellung der deutschen Souveränität, die Verankerung des der Bun- desrepublix und Westberlin gegebenen Sicherheitsversprechens der drei West- mächte und die Form der deutschen Mitwir- kung an der Sicherung der Bundesrepublik. Die Lösung dieser Aufgaben bleibe„selbst- verständlich“ von beiden Leitgedanken der deutschen Politik bestimmt, nämlich der Wiedervereinigung Deutschlands und der Fortsetzung der Bemühungen um die Eini- gung Europas. Das Bild ihres Sultans des von den französischen Behörden abgeseteten Mohammed Ben Lussuf, ragen diese Marokkaner vor das Haus des spanischen Hohen Kommissars in Tetuan Spanisch. Marokko) und unterstützen dadurch die in den letzten Wocken immer Wieder erhobene Forderung inrer Landsleute aus Französisch-Maurokxko nach den Rückhehr des Sultans auf den Thron. In der Debatte über Tunis und Marokko, die der EVG- Debatte noch voran- geken soll, wird sich die französische Nationalversammlung in den nãchsten Tagen mit dieser brennendsten Frage der französischen Kolonialpolitik nach dem Waffenstillstand zn Indochina befassen müssen. Bild: dpa Zwischenfälle bei Vargas Trauerzug Sein Nachfolger bildete ein neues Kabinett auf breiter Grundlage Rio de Janeiro.(dpa/ UP) Zu neuen blu- tigen Zwischenfällen kam es am Mittwoch in Ri de Janeiro, als die sterbliche Hülle des brasilianischen Ministerpräsidenten Var- gas zum Flugplatz getragen wurde. Viele Zehntausende umsädumten die Straßen. Truppen mit aufgepflanztem Bajonett stan- den Gewehr bei Fuß. Der Sarg wurde auf dem Flugplatz von der Lafette genommen und von hohen Offizieren zum Flugzeug ge- tragen. Die Menge durchbrach die Absper- rungen und versuchte sich des Sarges zu bemächtigen. In dem darauf folgenden Handgemenge sollen nach ersten Berichten eine Person getötet und 38 verletzt worden sein. Vargas“ Nachfolger und früherer Stell- vertreter, Joao Cafe Fü lh o, bildete am Zwischen Gesfern und Morgen „Bundesbehörden mit erheblichem Publi- kumsverkehr“ werden in Zukunft minde- stens einmal in der Woche bis 20 Uhr ge- öffnet sein, um Berufstätigen die Möglich- keit zur Erledigung ihrer Angelegenheiten zu geben. Bundesinnenminister Schröder stellte in einem Erlaß fest, daß die Auf- fassung, daß sich die Arbeitszeit einer Be- hörde nach ihren Beschäftigten richten müsse, einer modernen Auffassung der Behörde nicht mehr entspreche. Die Beratung der Verkehrsreform wird der Verkehrsausschuß des Bundestages un- mittelbar nach dem Ende der Parlaments- ferien aufnehmen. Beamte des Ministeriums erklärten am Mittwoch, die Bundesregierung habe ein Anhängerverbot für Lastkraft- wagen nicht geplant. Das Verbot sei von der SPD vorgeschlagen worden und werde nun- mehr geprüft. „Agenten“ der westdeutschen Geheim- organisation des ehemaligen Generals Geh- len seien am 2. und 3. August„zu Hunder- ten“ in der Sowjetzone verhaftet worden, behauptete der Chef des SowWjetzonalen Staatssicherheitsdiesntes, Wollweber. Für „Agenten“, die sich freiwillig den sowief- zonalen Behörden stellen, versprach Woll weber Straffreiheit. Der Rat der„liberalen Weltunion“ be- gann am Mittwoch in Knokke Belgien) seine Jahrestagung. Delegierte aus 14 Staaten wol- len sich mit den Beziehungen zum Fernen Osten, mit der politischen Lage in Europa und der Arbeit der Montanunion befassen. An der Europa-Debatte will sich auch der Vizekanzler der Bundesrepublik, Franz Blü- cher, beteiligen. Das Wrack des niederländischen Flug- zeugs, das am Montag mit 21 Passagieren in der Nordsee abgestürzt war, wurde am Mittwoch von Bergungsschiffen gefunden. Es wurden keine Angaben gemacht, wieviele Leichen sich in den Ueberesten des Flug- zeugs befunden haben. Den Vereinten Nationen vorgelegt wurde von der niederländischen Regierung ein Be- richt über Niederländisch-Westguinea. Die- ser Schritt erfolgte, nachdem Indonesien bei der UNO die Uebertragung der Souveränität über Westguinea an Indonesien gefordert hatte. Das amerikanische Hilfsangebot für die Geschädigten der Hochwasserkatastrophe vom Juli wurde nun auch von Jug os la- wien angenommen. Die Vereinigten Staa- ten haben die Internationale Liga des Roten Kreuzes aufgefordert, Einzelheiten der Uebergabe der Hilfssendungen mit jugosla- wischen Behörden festzulegen. Das neue Antikommunistengesetz der Vereinigten Staaten wurde von Präsident Eisenhower unterzeichnet. Die Kommuni- stische Partei der USA gab daraufhin be- kennt, daß sie mit allen Mitteln versuchen werde, das Gesetz für verfassungswidrig er- Klären zu lassen. Senator MeCarthy wurde aufgefordert, Sich am 30. August wegen„unwürdigen Be- nehmens vor einem Ausschuß des amerika- mischen Senats“ zu verantworten. Ein Son- derausschuß des Senats hat bereits 46 An- schuldigungspunkte gegen MeCarthy zusam- mengestellt und erklärt, daß er sich das Recht vorbehalten werde, auch noch weitere Beschuldigungen zu prüfen. Ueber die zukünftige amerikanische Außenpolitik gab der frühere Oberkom- mandierende der amerikanischen Streit- kräkte im Fernen Osten, General Clark, ein Interview, in dem er betont, die USA miüß- ten gegenüber der Sowjetunion eine feste Politik treiben. Es gäbe keine Möglichkeit, so sagte Clark, mit den Sowjets am Ver- Hhandlungstisch zu erfolgreichen Ueberein- kommen zu gelangen. Neun„Goa-Freiwillige“, die versuchten, in eine portugiesische Niederlassung einzu- dringen, wurden am Mittwoch von portugie- sischen Truppen festgenommen., Durch Hochwasser abgeschnitten wurde am Mittwoch der indische Staat Hassam von den übrigen Teilen Indiens. Die Stadt Dibru- garh, die 50 000 Einwohner hat, steht drei Meter unter Wasser. Der französische Ministerpräsident Men- des-France wird künftig bei den Behörden der kommunistischen Vietminh in Indochina Mang Det Pho Rang genannt werden. Die dortigen Zeitungen kommen schon jetzt den Wünschen der kommunistischen Machthaber entgegen und verwenden für die Namen ausländischer Politiker nur noch die Lan- dessprache. Mittwoch eine Regierung auf breiter Grund- lage. Luftwaffengeneral Comes, ein erbit- terter Gegner des toten Präsidenten, wurde Luftfahrtminister. Der Präsident des brasi- Uanischen Anwaltbundes, Fagundes, wurde Innenminister. Die meisten übrigen Minister der bisherigen Regierung— unter ihnen Finanzminister Oswaldo Aranha— wurden wieder auf ihre Posten berufen, nachdem sie am Dienstag zurückgetreten waren. Die neue Regierung soll jedoch nur bis zum Oktober amtieren, da dann das neue Abge- ordnetenhaus und zwei Drittel des Senats neu gewählt werden. In allen Teilen Brasiliens war am Mitt- woch die Ruhe im wesentlichen wieder her- gestellt. Am Dienstag war es an einigen Stellen zu schweren Ausschreitungen gegen Verlagsgebäude, Parteilokale und amerika- nische Dienst- und Firmengebäude gekom- men. Die anti- amerikanischen Kundgebun- gen werden dem Abschiedsbrief des Präsi- denten zugeschrieben, in dem Vargas von einer„Ausbeutung Brasiliens durch inter- nationale Wirtschafts- und Finenzgruppen“ Sprach. Hoher KP- Funktionär brach mit dem Kommunismus Hamburg.(dpa) Mit dem Kommunismus brechen will der 45jährige ehemalige Ham- burger KPD-Vorsitzende und Bürgerschafts- abgeordnete Wilhelm Prin z, der nach sei- ner Haftentlassung aus der Sowjetzone ge- flohen ist und sich seit Mitte Juni unerkannt in der Bundesrepublik aufgehalten hat. Er tauchte am Dienstag überraschend wieder in Hamburg auf und erklärte am Mittwoch, die Stiefel des sowjetischen MWD und der SED hätten ihn auf den Weg der Demokra- tie„zurückgetrampelt“. Prinz ist nach seinen Angaben am 9. Fe- pruar 1951 aus einer KPD- Vorstandssitzung in Löwenberg(Brandenburg) heraus vom Staatssicherheitsdienst(SSD) der Sowjetzone verhaftet worden, nachdem ihn der KPD- Vorsitzende Max Reimann in der Sitzung für den Niedergang der KPD mitverantwortlich gemacht hatte. Dreieinviertel Jahre ver- brachte Prinz in Einzelhaft der MWD und des SSD. Es sei schlimmer gewesen als unter den Nationalsozialisten im KZ Sachsenhausen sagte er. Der Fragebogen, der nach der Haft- entlassung vom 28. April seine Ueberführung in die SED regeln sollte, habe über seine Haft- zeit lediglich den Vermerk enthalten:„. hat vom Februar 1951 bis April 1954 der Partei zur Disposition gestanden.“ Seite d KCC MORGEN Donnerstag, 26. August 1954/ Nr. 199 Kommentar N 8 Donnerstag, 26. August 1954 Die Rechtseinbeit geht verloren i Der neue Entwurf für ein Familiengesetz in der Sowietzone, der völlig nach volks- republikanischen Vorbildern gestaltet ist, hat die besorgte Frage nach der deutschen Rechtseinheit aufgeworfen. Die weitere Veberlegung, wie sich dieses Beispiel auf die Familienrechtsreform in der Bundesrepublik auswirken könnte, steht dabei im Hinter- grund(„gl. den Beitrag„Zwei Namen für ein Ehepaar?“ auf Seite 3 unserer Ausgabe vom 18. August). Beide Teile Deutschlands haben die Sleichberechtigung von Frauen und Männern zum Verfassungsgrundsatz erhoben und beide gehen nun daran, für dieselbe Sache entgegengesetzte Lösungen zu suchen. Bisher hatte sich die Bundesrepublik immer bemüht, an der deutschen Rechtsein- heit festzuhalten. Freilich ließ sich nicht ver- hindern, daß selbst die gleichlautenden Ge- setze, wie das Bürgerliche Gesetzbuch, schon längst keine wirksame Klammer mehr für Bundesrepublik und Sowjetzone zu bilden vermochten, weil sie jenseits der Elbe in einem völlig anderen Geist ausgelegt und angewendet wurden. Wenn sich daher heute für das gleiche Rechtsgebiet verschiedene Gesetze entwicklen, so wird damit nur noch dem Buchstaben nach vollendet, was sich im Osten als bewußte Preisgabe der geistigen Rechtseinheit längst vollzogen hat. Mit dem neuen Familiengesetz soll nunmehr in der Sowjetzone die Gleichberechtigung dermaßen brutal überspitzt werden, daß die Frau säàmt- liche Nachteile zu tragen hat; sie wird der Willkür und Rücksichtslosigkeit des Mannes und der Behörden ausgeliefert und zur Ar- beit um jeden Preis gezwungen— ohne Rücksicht auf Familie, Kinder und mora- lische Verpflichtungen. Das Gesetz solle ver- hindern, so heißt es, daß sich die Frau in der Ehe ein sorgloses Leben“ auf Kosten ihres Mannes verschaffe. Der Vorschlag der sowietzonalen Justiz- Ministerin Hilde Benjamin, an Hand des neuen Familiengesetzes„gesamtdeutsche Be- ratungen“ über eine Familienrechtsreform zu führen, vermag an dem Verlust der Rechts- einheit nichts mehr zu ändern. Schon vorher hatte die Ministerin nämlich erklärt,„jedes Gesetz unseres Staates soll unsere gesell- schaftliche Ordnung fördern und weiter- entwickeln“, das heißt also, im Sinne eines endgültigen Umbaus der Sowjetzone zur bolschewistischen Volksdemokratie voran- treiben Bei dieser Tendenz geht jede Grund- lage für gemeinsame Beratungen verloren. Der Bundesrepublik erschienen Gleich- berechtigung und Familienrechtsreform als 50 dringende Aufgaben, daß sie wenigstens für Westdeutschland alsbald in Angriff ge- nommen werden mußten. Gerade mit Rück- Sicht auf die innere Ausein andersetzung mit dem Osten lassen sich notwendige Reformen der Gesetzgebung in der Bundesrepublik nicht aufschieben. Die verschiedenen Vor- schläge für das neue Familienrecht lassen das Bestreben erkennen, in einer organischen Entwicklung das soziale Gefüge, Sitte und Herkommen und vor allem die persönliche Entscheidungsfreiheit der Ehegatten weit- gehend zu achten. Schon der ursprüngliche Reformentwurf des damaligen Bundes- justizministers Dr. Dehler hatte gezeigt, daß es durchaus möglich ist, die volle Gleichbe- rechtigung der Frau mit dem Schutze der Famille zu verneinen. Einzelne Auswüchse in der Rechtsprechung liegen sich schnell überwinden. Wenn die Bundesrepublik in einem modernen Gesetz, das unseren Kultur- begriffen entspricht, die bessere Lösung des Fartilienrechtsproblems findet, dann wird Sie damit die beste Antwort auf den Versuch der SED geben, die Frau und die Familie auch in Deutschland zu sowjetisieren. Erhard Becker Den Gestrauchelten eine Chance Der Erfolg hängt von den Bewährungshelfern ab/ Ein Amerikaner gibt Ratschläge Bonn, im August. „. und im Gefängnis wurde er dann erst richtig verdorben.“ So steht es seit Jahrzehnten in so mancher Lebensgeschichte. Diese Entwicklung zu unterbrechen und dem Straf fälligen eine faire Chance zu er- öfnen, sich außerhalb der Gefängnismauern wieder in die Gesellschaft einzuordnen— das ist der Sinn jener modernen Spielarten des— sozusagen ambulanten— Strafvoll- zugs, die aus den angelsächsischen Ländern mmren Weg auch nach Deutschland gefunden haben. Der amerikanische Strafvollzug hat in dieser Hinsicht Verfahren entwickelt, deren Erfolg ihre Richtigkeit bestätigt. Diese Methoden hat der Direktor des In- stituts für Bewährungshilfe in den USA, Ben S. Meeker, auf einer Deutschlandreise den leitenden Männern aus Rechtsprechung und Sozialbehörden in allen neun Bundesländern und Westberlin erläutert.„In Deutschland ist zweifellos ein guter Anfang gemacht wor- den“, erklärte Meeker nach seiner ersten Rundreise in Bonn. Er meinte damit die neue Lage, die durch das dritte Strafrechtsände- rungsgesetz und durch das Jugendgerichts- gesetz geschaffen worden ist. Damit wurde die„Strafaussetzung zur Bewährung“ ge- Schaffen, die es dem Richter ermöglicht, den Verurteilten noch vor dem Antritt der Strafe auf freien Fuß zu setzen. Die zweite Neue- rung war die„bedingte Entlassung“, die ge- währt werden kann, wenn der Verurteilte zwel Drittel seiner Strafzeit verbüßt hat. Vor- aussetzung ist in beiden Fällen, daß der Ver- urteilte bereit ist, sich für die Dauer seiner Bewährungszeit richterlichen Auflagen zu unterwerfen. Auf Grund seiner Erfahrungen in den Vereinigten Staaten rechnet Meeker damit, daß in absehbarer Zeit in der Bundesrepublik etwa 40 Prozent der Rechtsbrecher Strafaus- setzung zur Bewährung zugebilligt werden kann. Aus den Akten des amerikanischen Federal Probation Service Bundesdienst für Bewährungshilfe) gehe hervor, daß in den Fulda trifft die letzten Vorbereitungen Vorschau auf den 76. Deutschen Katholikentag Fulda, im August. Unter dem Leitwort„Ihr sollt mir Zeu- gen sein“ wird vom 31. August bis 5. Sep- tember in Fulda der 76. Deutsche Katho- likentag abgehalten werden. Dieses große Treffen wird unter dem Präsidium von Bundesarbeitsminister Anton Storch, Ober- bürgermeister Dr. Raabe und Frau Klara Tausendpfund(Regensburg) stehen. Das Leitwort„Ihr sollt mir Zeugen sein“ wird als Aufruf an die Katholiken Deutsch- lands gehen und die Linie fortführen, die sich in den vorhergegangenen Katholiken- tagen abzeichnete. Der 72. Katholikentag 1948 in Mainz, der erste nach dem Krieg, war eine Mahnung, mit Gottvertrauen einen neuen Anfang zu finden:„Nicht Klagen— handeln.“ Mit der Sozialpolitik, der bren- nendsten Aufgabe der Gegenwart, befaßte sich der Bochumer Katholikentag unter dem Leitwort„Gerechtigkeit schafft Frieden.“ Es folgten der Katholikentag des Gebetes und der Verinnerlichung in Passau:„Zuerst das Reich Gottes“ und dann das Glaubens- bekenntnis in Berlin:„Gott lebt!“ Fulda soll nun die Katholiken auffordern, mutig in einer demoralisierten und materialisierten Welt für Christus Zeugnis abzulegen. Von den 250 000 Frauen und Männern, die man zum Katholikentag erwartet, wer- den voraussichtlich über 20 000 aus der Sowjetzone kommen. Ihnen vor allem Silt die Liebe der Grenzstadt Fulda, die nur 20 Kilometer vom Eisernen Vorhang ent- fernt liegt. 17 Kommissionen des Lokal- komitees mit über 500 Mitgliedern sind seit Jahresbeginn am Werk. Unzählige Helfer und Helferinnen aus Stadt und Land stehen ihnen zur Seite. Im weiten Umkreis von Fulda stellten die Bewohner der Rhön und des Vogelsberges Quartiere zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit dem Zentralkomitee der Deutschen Katholiken stellte das Ful- daer Lokalkomitee ein Programm auf, das konsequent auf das große Thema hinführt. Seinen Höhepunkt findet der Katholikentag in der Schlußkundgebung am 5. September, die ein Spiegelbild der weltumfassenden Kirche geben soll. Erstmals in der Ge- schichte der Deutschen Katholikentage wird die Jugend in eigenen Arbeitsgemeinschaf- ten zusammengefaßt. Der 4. September ist ein„Tag der Begegnung“ der Brüder und Schwestern aus allen Teilen Deutschlands, auch der Heimatvertriebenen.(dpa) USA während der letzten zwanzig Jahre un- gefähr 80 Prozent der zur Bewährung Ent- Iassenen die Chance genutzt und den Weg in die Gesellschaft zurückgefunden haben. Aber eine solche Zahl sei nur zu erreichen, wenn zuverlässige und geschulte„Bewährungs- helfer“ ihnen in der kritischen Zeit bis zur innerlichen und äußeren Wiedereingliederung zur Seite stehen. ‚Sie müssen sowohl gute Wohlfahrtspfleger als auch gute Aufseher sein, denn viele der ihnen anvertrauten Men- schen brauchen vor allem in der ersten Zeit eine feste Hand.“ Ueberhaupt hänge der Erfolg der Straf- aussetzung schlechthin von der Umsicht und Energie der Bewährungshelfer ab. Nur nach gründlicher Ausbildung und Erfahrungen aus Praktischer Sozialarbeit werde der Bewäh- rungshelfer in der Lage sein, seinem Schütz- ling die für ihn geeignete Berufsausbildung oder einen entsprechenden Arbeitsplatz zu- zuweisen. So wWae er in diesem Sinne der Mittler zwischen dem Straffälligen und seiner Umwelt sel, so stehe er andererseits als Mitt- ler zwischen dem Straffälligen und dem Richter, dem er auch dafür verantwortlich sei, daß die versuchsweise gewährte Freiheit wieder am Gefängnistor endet, wenn sein Schützling trotz aller Mühe erneut ins Dunkel Abgleitet. Die Aufgeschlossenheit, die Meeker in Deutschland gefunden hat, läßt erwarten, dag diese neue Art des Strafvollzugs auch bei unis zu den Erfolgen führen wird, die in den USA und England bereits seit Jahrzehnten stati- stisch er faßgbar eingetreten sind. Es wird in- dessen viel davon abhängen, welche Bereit- schaft die Oeffentlichkeit diesem Bestreben entgegenbringt, denn ohne Arbeitgeber, die den Gestrauchelten die Chance zu einem neuen Berufsleben geben, und ohne Freunde und Weggenossen, die ihm verständnisvoll zur Seite stehen, wird auch die Mühe des Bewährungshelfers vergebens sein. Dr. Hanns H. Reinhardt Schleswig-Holstein rüstet sich zur Wahl Probleme der Landespolitik stehen Kiel, im August. Schleswig- Holstein, das nördlichste, ärmste und— von den Stadtstaaten Ham- burg und Bremen abgesehen— auch kleinste deutsche Bundesland, geht am 12. September daran, einen neuen Landtag zu Wählen. Die CDU sucht die Bestätigung der von ihr mit Unterstützung des BHE getragenen vierjäh- rigen Regierungspolitik, die vor Allem auf einer ausgeglichenen Haushaltsführung auf- gebaut war. Die„Bettelfahrten nach Bonn“ sind ihrer Meinung nach dank dieser Poli- tik zu Ende. Die SpD will den seit der ersten Bundestagswahl 1949 in Schleswig- Holstein stetig verlorenen Boden zurück- gewinnen. Die Bilanz der CDU/ BHE-Regie- rung lehnt sie als„Spiel mit Zahlen“ und „frommen Selbstbetrug“ ab. Sie erklärt, dag süd- AMERIKA falkſand- In. N 2 9 Berdle H Comnionwealtn A Aolonlot u. e 3 Ffote tor 50. 2 82 Grog- Brin 1 ge let. W INLANG N trannlen 90 taatas Bermudo- In% iber c batis Tam d V 2 oa 0 Hongkong 1 6 J. Aeg We EN 8 Halpab, 9 1 1 0 CE VON Sb-RHOOESHEN 50daf a Sebi 3 4 te, Hroteltorats eto. Hitglied staaten des i COHE,Ew“ł f. +ν¹ 15 100 9 16 988 5 an en lit. an ue t. e Sri, Kolenten Hand. geiolterung Terri ſonium nteil des Commoumcalil. Wer die Politik Großbritanmens verstehen will, muß stets den weltweiten Verband des Commonwealth vor Augen kaben. Zwar ist aus den Britis Empire eine„Gemeinschaft der Nationen“, das Commonwealth of Nations, geworden. Aber Königin Elisabeth wird von über 600 Millionen Menschen, etug einem Viertel der Menschheit, als„Oberhaupt des Commonwe alt“ anerkannt. Zum Commonwealth gehören die unabhängigen Staaten Groß- britannien und Nordirland, Kanada, Australien, Neuseeland, die Südafrikanische Union, Pakistan, Ceylon und Indien; außerdem etwa 40 Kolonien und Proteltorate. Das Com- monwealtn ist immer noch ein weltumspannendes Machtgebilde. im Vordergrund des Wahlkampfes sich Schleswig-Holsteins Anteil am Allge- mein gestiegenen Sozialprodukt der Bundes- republik relativ verringert haben und dag Schleswig- Holstein trotz seiner Bundestreue von Bonn vernachlässigt werde. Die Forderung der SPD nach„Gerechtig- keit für Schleswig- Holstein“ hat auch der „Schleswig-Holstein- Block“(SIB) aufgegrif- ten, der diesmal die„unbekannte Größe“ im Rechenenempel der politischen Parteien 181. Diese aus Deutscher Partei und Schleswig- Holsteinischer Gemeinschaft vor wenigen Wochen hervorgegangene Neugründung appelliert— wie seine Gegner behaupten, als„Bayern-Partei des Nordens“— beson- ders an das Heimatbewußtsein der Schles- wig- Holsteiner, an Volkstum, Brauch und Sitte. 8. Eigene Wege gehen FDP und BHE. Die FDP ist seit Anfang 1952 durch Partei- interne Schwierigkeiten und Fraktions- wechsel einiger Abgeordneter nicht mehr im Kabinett vertreten. Der BIE, der in Schles- wig-Holstein gegründet wurde, rückt die Heimatvertriebenenfrage in den Vorder- grund. Um die Vertretung im Landtag kämpft der SSW, der Südschleswigsche Wähler verband, als politische Partei der dänischen Minderheit. Er hat von seiner Höchstzahl in den ersten Nachkriegsjahren mit rund 40 000 Stimmen inzwischen die Hälfte verloren und bei der Bundestagswahl nicht einmal mehr die Fünf-Prozent-Grenze erreicht. Diesmal werden ihm zudem noch Stimmen der„Sozialdemokratischen Partei Flensburg“ verlorengehen, die den SSW seit 1946 unterstützte, jedoch Anfang Juli in den „Mutterschoß“ der SPD zurückkehrte. Die Mehrheitsverhältnisse werden sich, so meinen die Wahlpropheten“, im neuen Landtag nicht umwälzend ändern, obwWohl Stärkeverschlebungen sehr wahrscheinlich Selen. Ein„politischer Erdrutsch“ in Schles- Wig-Holstein würde dem Bundeskanzler die Zwel-Drittel- Mehrheit im Bundesrat kosten; mit dieser Bedeutung im Hintergrund spie- gelt sich die„große Politik“ auch im Land- tagswahlkampf wider, obwohl alle Parteien des Landes bewußt die landespolitischen Aufgaben in den Vordergrund stellen. G. E. Auch London drängt auf Ratifizierung des EVG- Vertrages Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Bundeskanzler Pr. Adenauer wurde am Mittwoch durch den britischen Hohen Kommissar, Sir Hoyer Mil- lar, offlziell über den Inhalt der Bespre- chungen unterrichtet, die der französische Ministerpräsident, Mendeès-France, mit Pre- mierminister Churchill auf dessen Landgut Chartwell geführt hat. Einzelheiten wurden in Bonn nicht bekanntgegeben; in Kreisen der Bundesregierung verzeichnete man aber mit Befriedigung, daß bei den Besprechun- gen in Chartwell Alternativlösungen zur EVG nicht erwogen wurden. Die„Londoner diplomatische Korrespondenz“ betont:„Viel- mehr ist die britische Regierung nach wie vor völlig überzeugt, daß die EVG die ein- zig Wirklich zufriedenstellende Lösung ist“, Angesichts der für. den 28. August ange- setzten Debatte der französischen National- versammlnug über den EVG-Vertrag ver- weist die„Londoner diplomatische Korre- spondenz“ die französischen Abgeordneten Auf die ernsten Folgen, die eine Ablehnung der EVG nach sich ziehen würde. Im Falle eines Scheiterns der Verteidigungsgemein- schaft seien dringende Maßnahmen erfor- derlich, um der Bundesrepublik den in den Bonner Konventionen vorgesehenen Status zu verleihen und eine Alternativlösung für einen deutschen Verteidigungsbeitrag zu fin- den. Die britische Regierung würde solche Maßnahmen nur mit größten Bedauern, im Notfall aber mit voller Entschlossenheit durchführen. CDU: Vollstes Vertrauen für Bundesinnenminister Schröder Bonn.(UP/dpa) Die CDU/CSU-Fraktion hat Bundesinnenminister Dr. Schröder nach einer langen Sondersitzung in Bonn ihr „vollstes Vertrauen“ ausgesprochen. Dies teilte ein Sprecher der Fraktion im Anschluß an die Sitzung mit. Nach einer freimütigen Aussprache über den Fall John kam die Fraktion nach dieser Darstellung zu der ein- mütigen Ansicht, daß es keinen„Fall Schröder“, sondern nur einen Fall John gebe. In einer gemeinsamen Erklärung spra- chen sich Vorstand und Fraktion der CDU Es kür eine Ueberprüfung der Aufgaben und der Tätigkeit des Bundesamtes für Ver- kassungsschutz aus. Hinsichtlich des in die Sowjetzone ge- flohenen CDU- Abgeordneten Schmidt- Witt⸗ mack wurde in maßgebenden Kreisen der Fraktion erklärt, dan sich der Ueberläufer durch seine Flucht selbst aus der CDU- Fraktion ausgeschlossen habe. Der Vorsit- zende des EVG-Bundestagsausschusses, Dr. Jäger(CSC), stellte fest, daß Schmidt- Witt⸗ mack niemals Protokolle über Sitzungen des LEVG- Ausschusses erhalten habe. Der sowjetzonale„Ausschuß für deutsche Einheit“, der kürzlich auch den ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsschutz- amtes, Otto John, der internationalen Presse vostellte, hat für heute, Donnerstag, eine neue Pressekonferenz in Ostberlin angekün- digt, Politische Kreise rechnen damit, daß Schmidt- Wittmack auf dieser Presse-Ron: ferenz erscheinen wird. Mehr Komfort für die Reisenden der dritten Klasse Säckingen.(dpa) Ministerialrat Fischer von der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn erklärte am Mittwoch nach einer zweitägigen Sitzung des ständigen Fahrplanausschusses in Säckingen, die Bun- desbahn sehe in der Verbesserung des Dritte-Klasse- Verkehrs eine ihrer Haupt- aufgaben. 90 Prozent der Reisenden benutz- ten die dritte Klasse und brachten damit die Haupteinnahmen des Ihnen soll mehr Komfort geboten werden, Die neuen 26,4 Meter langen Schnellzug- wagen, von denen zwei in Säckingen gezeigt wurden, haben auch in den Abteilen dritter Klasse nur noch sechs Plätze mit Arm- und Ropflehnen für jeden Reisenden. Im Seiten · gang, der breiter ist als bisher, sind achtzehn Klappsitze angebracht. Fischer teilte ferner mit, daß große Fahrt- beschleunigungen mit Rücksicht auf den Oberbau der Bahnkörper kaum möglich seien. Man werde die jetzige Höchstgeschwin- digkeit von 120 st/ km nicht überschreiten. Dagegen wolle man mit fahrplantechnischen Mifteln zu einer Abkürzung der Fahrtzeiten kommen. eee— —— Man lebt gut in der Schweiz Südamerikas Die Uruguayer sind nur auf dem Fußballplatz kriegerisch Montevideo, im August. „Uruguay ist die Schweiz Südamerikas“, erklärt man in Montevideo mit gewissem Stolz. Der europaische Besucher versteht zu- nächst nicht, weshalb. Er vermißt die Berge, denn Uruguays grüne, flugreiche Prärie wird nur von einigen sanften Hügeln unter- brochen, deren höchster, der Cerro de las Animas, mit seinen 540 Metern kaum mit dem Matterhorn kokurreren kann. Uru- guy ist auch keineswegs neutral. Diese Kleinste südamerikanische Republik mit ren zweieinhalb Millionen Einwohnern ist eme erdschiedene Parteigängerin des pan- amerikanischen und antikommunistischen Lagers. Und Uruguay ist, im Gegensatz zur Schweiz, ausgesprochen militärscheu. Als im Zweiten Welkkrieg die allgemeine Dienst- Pflicht eingeführt werden sollte, herrschte Allgemeine Empörung, obwohl Uruguays Soldaten nur einen Tag pro Woche dienen Sollten. Vergeblich veröffentlichten die Zei- tungen Artikel, in denen den jungen Leu- ten der Militärdienst schmaclhaft gemacht, Werden sollte. Von rund 60 000 Dienstpflich- tigen erschienen ganze 18 000 zur Musterung, und selbst diese verstanden es, sich genial zu drücken. Da man schließlich nicht das garze Land wegen Militärdienstverweige- Turig einsperren konmte, half sich die Re- gierung mit der Aufstellung eines 8000 Mann Starken Berufsheeres. EKriegerisch sind die Uruguayer nur auf dem Fußballplatz, dort allerdings mit viel Temperament. In dem kleinen Land gibt es über 2000 Fußball-Clubs mit 65 000 Ama- teurspielern, und dazu dann noch die zahl- reichen Profis“, die den einigen privile- gierten Stand dieses demokratischen Muster- ländchens bilden. Sie sind die Idole der sportbegeisterten J gend und verdienen Wesentlich mehr als die Regierungsmitglie- der. Vier Weltmeisterschaften haben bisher Uruguays Fußball-Leidenschaft belohnt. Aber was hat das alles mit der Schweiz zu tun? Nun, bei näherer Betrachtung ent- deckt man doch zahlreiche Parallelen zwi- schen dem kleinen südamerikanischen Staat und der Eidgenossenschaft. Uruguay ist das einzige lateinamerikanische Land mit einem starken Mittelstand, dem auch die gut be- zahlte städtische Arbeiterschaft angehört. Klassenhaß und Kommunismus sind daher zwei Pflanzen, die auf uruguayischem Boden genau so schlecht gedeihen wie auf schwei- zerischem. Auch innenpolitisch können die Kommunisten nur wenig ausrichten, denn Uruguay ist hinsichtlich seiner Sozialgesetz- gebung sehr fortschrüttlich. Achtstundentag, Mindestlöhne, Alters- und Invalidenver- sicherung, kostenlose Krankenbehandlung, bezahlte Ferien, kostenloser Schulbesuch, gleiche Rechte für eheliche und uneheliche Kinder— das sind für den Uruguayer Selbstverständlichkeiten. Sogar das Uni- versitätsstudium ist gratis und der Staat leiht unbemittelten Studenten noch Geld aus, damit sie sich eine Praxis einrichten Können. 5 Der Staat, der nach dem schweizerischen Bumdesrats- System verwaltet wird, küm- mert sich noch um viel mehr: die drei grög- ten Banken stehen unter seiner Kontrolle, wie auch die Häfen, der Fluß verkehr, das Telefonwesen, die Elektrizitätsproduktion und das Versicherungswesen. Er hat das Monopol für Alkohol, Benzin und Zement. nen, eigene Rundfunkanstalten, viele große Hotels, zwei Lotterien und zehn Spielkasi- Nos. Er kontrolliert die Fischerei, die gro- Ben Kühlhäuser und einen großen Teil des Grund und Bodens. In den meisten süd- amerikanischen Ländern hätte diese staat- liche Machtvollkommerheit zu einer Dikta- tur geführt, doch nicht im freiheitslieben- den individualistischen Uruguay, in dem der Staatssoziallistmnus durch den patriarchali- schen Geist des Volkes gemildert wird. Der Staat braucht all diese Einnahmequellen, denn Uruguay ist eines der wenigen glück- lichen Länder, das keine Einkommenssteuer kennt. Das ist auch der Grund, weshalb sich Viele ausländische Industrielle, Bankiers, Millionäre und Finanzunternehmungen in Uruguay niedergelassen haben. Die uru- guayischen Banken sind der Tresor Süd- amerikas, in dem viele Millionen Dollars Fluchtkapital wohl verwahrt ruhen. Der uruguayische Peso ist Wm der Schweizer Franken hundertprozentig goldgedeckt und eine der härtesten“ Währungen Südameri- kas. Wie in der Schweiz spielt auch in Uru- guay der Fremdenverkehr eine große Rolle. Tausende brasilianische und nordamerika- nische Touristen besuchen jedes Jahr die gepflegten Atlantikbäder Uruguays. Jürgen Pechel Bisher 37 Dorfgemeinschaftshäuser Wiesbaden,(UP) Ein Sprecher des hessi- schen Wirtschafts ministeriums gab am Diens- tag bekannt, daß in Hessen im Rahmen der Aktion„soziale Aufrüstung des Dortes“ bisher 37 Dorfgemeinschaftshäuser, zum Teil mit Kindergarten, in Betrieb genommen worden seien. Weitere 46 Häuser würden gegenwärtig gebaut. Das Programm soll ent- sprechend den vorhandenen Geldmitteln in den nachsten Monaten noch erweitert wer- Dem Staat gehören ein Teil der Eisenbah- den. Soziale Aufrüstung des Dorfes Hessen machte das Dorfgemeinschaftshaus zum Mittelpunkt eines Programms Von Wolfgang Feucht (Schluß) Im feierlichen Einweihungs-Einzug seines Ministers sieht Referent Kuhnmünch aus Erfahrung nur einen Abschmitt aus seiner Betreuung für das jeweilige Dorfgemein- schaftshaus, Wichtiger als der Bau, so meint er, sei die spätere Verwendung des Hauses, die ganz der Gemeinde überlassen sei.„Die Schlüsselfigur für das Gelingen des Pro- gramms ist der Bürgermeister, wir sehen ihn uns vorher genau an.“ Krasse Enttäuschun- gen sind daher selten, es kommt nicht oft Vor, daß, wie in einer nordhessischen Ge- meinde, der Bürgermeister davonfährt, tief in der Tasche den Schlüssel vergraben, mit dem er zuvor alle Pforten des„Hauses der offenen Tür“ versperrt hat. Aber schon der„Wer-kann-da-alles-kommen“-Stand- punkt, der den Bürgermeister und seine Be- rater in der Zonengrenzgemeinde Alten- burschla zu einer gewissen Auswahl der Be- sucher veranlaßte, genügt ebenso wie ein zu starkes Dominieren einer einzelnen Gruppe im Haus, um den Regierungsrat regulieren zu lassen. Wohl die Mehrzahl der Bürger- meister aber anerkennt die Grundregel, die Bürgermeister Sauer für seine Gemeinde so formuliert:„Alles was sich im Dort tut, kommt ins Haus.“ Auch diese Regel aber kennt ihre Aus- nahme, die in den Regierungsrichtlinien für die Dorfgemeinschaftshäuser nachdrücklich vermerkt ist:„Säle, insbesondere auf Er- werb gerichtete Einrichtungen und Aus- schankstellen sind von der Förderung aus diesem Programm ausgeschlossen“ Ein, zwei Gemeinden, die im Anfang eigenflnanzierte Schankstellen in oder unmittelbar neben dem Gemeinschaftshaus eingerichtet und den Zorn einiger Gastwirte auf sich gezogen hatten, bereiteten in Wiesbaden langanhal tenden Kummer. Durch die klare Bestim- mung, die der Einrichtung von Gemen schaktsanlagen wie Backhaus, Mosterei, Tief- kühlanlagen und Räucherei von einer stren- gen Bedürfnisprüfung abhängig macht, blie- ben auch Proteste anderer Gewerbe ver elnzelt, erforderten aber jedesmal eine gründliche Klarstellung. Auch so sind aber die Dorfgemeinschaftshäuser für die Ge- meinden keine Belastung, hier sind prak- tische Notwendigkeiten vor allem der finanz- schwachen Gemeinden und theoretische Grundsätze eine alle befriedigende Verbin- dung eingegangen, In den hessischen Rlcht⸗ nien sind für Einrichtungen, wie Wäschere. und Bad, Gebühren vorgesehen, welche Selbstkosten decken und die Bildung von Rücklagen für Erneuerungen ermöglichen sollen die aber keine Beträge zur Finau zierung der Gemeinschaftsräume, Büchereien und Gesundheitsstationen, die als öffentliche Einrichtungen in Betrieb, Unterhaltung und Erneuerung den Gemeinden zugewiesen sind, enthalten dürfen. Offen geben jedo alle Bürgermeister zu verstehen, daf it Haus„sich trägt“.„Wir haben das genau aus kalkuliert“, ergänzt Bürgermeister Sauet und in Wiesbaden ist man bereit,„Richt- linien nicht Gesetz“ sein zu lassen, um nicht die rasche Fortentwicklung des Pro- gramms einzuschränken, die sich eindrucks⸗ voll im Terminkalender des Ministers be- merkbar macht, der an jedem Wochenende ein, zwei Einweihungen zwischen seine übrigen Verpflichtungen einschieben muß, Personenverkehrs. * * ä 2 10, del exI erl. Fer ver in die sche Zibf mol eine (Br. 20h kün in Tag bisk das es Gro Pap Tie! 344 ger 8 Zw Woc Veré heut von 24. Ber Nach ser bun, nach gebi Spe: Eins Sege nur und gefi met. 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Er hatte mit seiner kleinen Schwester aus einem Kinderwagen einen sechs Monatealten Jungen„entführt“ in der Annahme, es handele sich um ein Mädchen. Die Mutter der beiden kleinen „Entführer“ sagte, sie habe den Kindern er- zählt, daß sie bald ein Schwesterchen be- kommen würden.„Sie konnten es wohl nicht mehr abwarten und wollten mich über- raschen.“ 8 In der amerikanischen Stadt Watervielle (Maine) sind in einem brennenden Haus künf Geschwister im Alter von 15 Monaten bis zu sieben Jahren umgekommen. Der Feuerwehr und den Nachbarn war es trotz verzweifelter Anstrengungen nicht möglich, in das brennende Haus einzudringen und die Kinder rechtzeitig zu bergen. * Jährlich kommen in den USA 21 000 Men- schen durch Sturz ums Leben. Die Unglücks- zißfer steht an zweiter Stelle nach den Auto- mobilunfälllen. * Beim Absturz eines Omnibusses von einem Viadukt kamen bei Belo Horizonte (Brasilien) dreizehn Menschen ums Leben zehn wurden verletzt. Der Omnibus hatte künfzig Fahrgäste und stürzte 30 Meter tief in eine Schlucht. * 1 Der Kopenhagener Zoo erhielt dieser Tage ein Moschus-Kalb aus Ostgrönland, bisher das einzige Moschus-Tier in der Welt, das in einem Zoo lebt. In nächster Zeit wird es wahrscheinlich einen Moschus-Ochsen aus Grönland zur Gesellschaft bekommen. 5 5 In einem Garten in Leicester wurde ein Papagei entdeckt, der offensichtlich seinem Besitzer ausgerissen war. Als man das Tierchen einfing, verkündete es sofort:„3 44, 344“ und setzte dann hinzu„0 1“, Der Fan- ger wählte diese Telefonnummer und— 4er es meldeten sich die Besitzer des Vogels, zwei Kinder, denen der Papagei vor zwei Wochen entflogen war. * Die römische Zeitung Tribuna d'Italia“ Veröffentlichte eine ganze Seite Berichte im eutigen Zeitungsstil über die Zerstörung von Pompeji, Herkulanum und Stabiae am 24. August des Jahres 79 n. Chr. Unter den sind Augenzeugenschilderungen, Nachrichten über Hilfsmaßnahmen von Kai- ser Titus und Photographien der Ausgra- bungen. 5 * Die Schweiz hat entlang ihrer Grenze nach Frankreich und im deutschen Grenz- gebiet zwischen Basel und Laufenburg eine Sperre für Hunde verhängt, durch die der Einschleppung der Kaninchenseuche ent- Segengewirkt werden soll. Diese Sperre gilt nur für den kleinen Grenzverkehr, im Fern- und im Transitverkehr dürfen Hunde mit- geführt werden. * Eine Feuerwerkskörper-Fabrik 25 Kilo- meter von Bombay entfernt wurde in der Nacht zum Dienstag durch eine Explosion zerstört. Dabei sind elf Menschen getötet worden, 15 Personen erlitten Verletzungen. * Sowjetische Fischer haben nach einer Meldung des Regierungsorgans„Iswestija“ im Ochotskischen Meer eine Riesenflunder von über zweieinhalb Metern Länge und dreihundert Kilogramm Gewicht gefangen. 85 soll in einem Museum ausgestellt wer- en. Verkehrspflichten Wann ist das Stadium des Eine der häufigsten Ursachen für Unfälle im Straßenverkehr sind Verkehrswidrigkei- ten, die beim UVeberholen begangen werden. Die Hauptverantwortung dafür, daß der Ueberholungsvorgang glatt und unfallfrei verläuft, trägt der Ueberholer. Indessen werden im Vergleich mit seiner Sorgfalts- ptlicht nur zu oft die wichtigsten Verkehrs- bklichten übersehen oder vernachlässigt, die auch dem zu Ueberholenden, dem Einge- holten, obliegen. Im heutigen dichten Straßenverkehr muß der Kraftfahrer, wenn er nicht gerade auf besonders verkehrsarmer Straße fährt, im- mer damit rechnen, daß ein anderer ihn überholen Will, es sei denn, er fahre einen 1 schnellen Wagen, den zu überholen selten ein anderer Lust verspürt. Deshalb wird jeder Kraftfahrer grundsätz- uch für verpflichtet gehalten, von Zeit zu eit durch den Rückspiegel rückwärts zu blicken und vor allem von hinten kom- mende Geräusche, Hupzeichen usw., sorgfäl- 1 beobachten. Er muß damit rechnen, ihm nicht jedes Veberholen durch ſupen oder bei Dunkelheit— durch Lichtzeichen angekündigt werden. Er muß zich dessen bewußt bleiben, daß er vielleicht manches Hupsignal über den Fahrgeräu- schen seines eigenen Wagens überhört. Das aben vornehmlich die Lñãw-Fahrer zu be- denken. Indessen dürfen die Anforderun- 155 an die Pflicht des Kraftfahrers, die Fahrbahn nach hinten zu beobachten, nicht Werspannt werden; denn seine Aufmerk- 5 gehört in erster Linie der Fahrbahn er mm. Er braucht nicht dauernd wegen Kanada 2 das grohe Abenteuer 7 Von Klaus W. Neumann, Ottawa Wie geht es dem deutschen Nachkriegsauswanderer?/ Erfolg wird nicht geschenkt/ Gefährliche Illusionen 1. Fortsetzung Zurück zum Durchschnittsein wanderer: Viele angenehme Dinge wiegen die Auf- Tregungen der ersten Wochen auf. Die Hausfrauen freuen sich über die niedrigen Lebensmittelpreise. Die Stücke Braten fleisch, die für die Familie zubereitet wer- den, nehmen beträchtlich an Umfang zu, und sie sind nicht nur auf die Sonntage beschränkt. Leckerbissen wie Ananas, Hum- mer und selbst Kaviar können für relativ geringes Geld erstanden werden. Die Einwandererfamilie kann Anschaffungen machen. Kühlschrank, Elektroherd und Staubsauger gehören zu den Favoriten des ersten Jahres. Diese Dinge sind auch hier micht billig, aber niemand bezahlt sie auf einmal. Ganz Kanada kauft auf Raten! Manche Firmen inserieren Fernsehgeräte, die man für einen Dollar Anzahlung und MWochenraten zu 2,50 Dollar mitnehmen kann. In dieser Zeit des Sichvergnügens an der neuen Umwelt schreibt der Einwanderer meistens den Brief an seine Heimatzeitung, in dem alle Dinge im rosigsten Licht ge- schildert werden. Aber das„Abenteuer Einwanderung“ ist noch nicht vorbei, nur seine allerersten Klippen sind umschifft. Vor jedem liegt noch der langwierige Pro- zeßß, sich in Kanada völlig einzugewöhnen. Billige Nahrung und ein in der alten Hei- mat nicht möglicher Lebensstandard sind Dinge, die bald ihren Neuheitsglanz ver- lieren. Der kanadische Alltag beginnt bald und in ihm muß man Wurzeln schlagen. Hier liegt das Hauptproblem der ganzen Einwanderung. In kanadischen Augen ist der Idealein wanderer der, der sich schon in der ersten Generation so weit wie möglich „Kkanadianisiert“, Ziel kanadischer Einwan- derungspolitik ist es ja, dem Lande neue „Kanadier“ zuzuführen, wenn auch in kei- ner Weise Druck auf den europäischen Neu- ankömmling ausgeübt wird. So hart es klingen mag: der beste Weg für den Einwanderer selbst ist, so viel wie möglich von seinen alten Bindungen abzu- legen und so stark wie er kann im kana- dischen Leben aufzugehen. Für sein mate- rielles Fortkommen, für seine gesellschaft- lichen Kontakte wird er so die geringsten Schwierigkeiten haben. Aber sehr viele Ge- kühlsregungen stehen diesem Kurs ent- Segen. Die Bande an die alte Heimat sind stark. Wie sehr der einzelne an das Land seiner Geburt gebunden ist, merkt er viel- leicht erst nach zehn oder zwanzig Kanada- jahren, aber er wird es eines Tages merken. Mit dem Beginn des Alters stellt sich in jedem Menschen die Erinnerung an die Jugend ein. Je mehr von seiner Jugend ein Mensch in seinem Auswanderungslande verbracht hat, desto weniger wird er in dem tragischen Zwiespalt der Liebe zu zwei Heimatländern stehen, der das Schick- sal aller Auswanderer in der Welt ist. Junge Menschen haben daher auch in Kanada die besten Aussichten, durch ihre Auswande- rung nicht nur materiell, sondern auch innerlich glücklich zu werden. a Das wirtschaftliche Fortkommen der Ein- Wanderer ist, wenn sie erst einmal Fuß gefaßt haben, ausgezeichnet. Die kana- dische Volkszählung des Jahres 1951 be- richtete über 62 160 Familien von Nach- Kriegseinwanderern folgendes: 24 000 von ihnen wohnten in eigenen Häusern, von denen über 7 000 völlig schuldenfrei waren. Die restlichen 38 000 Familien lebten in Wettermacher machen es auch nicht besser Aber gegen die„Regenzauberer“ kann man gerichtlich klagen Dr. Irving Krick, der 46jährige ameri- kanische„Wettermacher“, wurde vor einem Jahrzehnt berühmt, als man ihm einen her- vorragenden Anteil an der Auswahl des allijerten Invasionstages im zweiten Welt- Krieg zuschrieb sowie eine Steigerung des Monatsdurchschnitts der amerikanischen Bompberangriffe von 5 auf 13. Der dann fol- gende zivile Forschungsdienst des Gelehr- ten, der die Probleme der langfristigen Wet ter vorhersagen studierte, brachte zunächst zahlreiche Erfolge. Dr. Krick lieferte Regen und Unwetter auf Bestellung, indem er die Luftfeuchtigkeit chemisch in Wolken um- wandelte und durch Berieselung mit Koh- lensäureschnee zum Abregnen veranlaßte. Zunächst von Flugzeugen aus und später mit mächtigen Spritzmaschinen vom Erd- boden her. Aber Dr. Krick tat des Guten zuviel. Weizenfarmer an der pazifischen Nordwest- küste bestellten Regen, benachbarte Obst- bauern aber klagten über Schäden an halb- reifen Kirschen. Eine Konkurrenzfirma namens„Ewiger Sonnenschein“ wandte je- doch ein Gegenrezept an und verhinderte Weitere Wolkenbrüche mit der dazu not- wendigen Berieselung durch eine Ueber- dosis von Kohlensäureschnee. Dr. Krick wurde immer wieder dessen ungeachtet für alle größeren Wetterkatastrophen verant- wortlich gemacht. Schimpfte man früher nur auf das Wetter, so erhob man jetzt einfach gegen Dr. Krick die Klage. Hagel, der Saaten vernichtete und Hühner tötete? Immer war für das Unternehmen des rüh- rigen Meteorologen wenigstens theoretisch die Schadensersatzpflicht gegeben. Die Tätigkeit von Dr. Krick wurde im Zusammenhang mit einer Ueberschwem⸗ mungskatastrophe vor ein paar Jahren so- gar im Kongreß eifrig diskutiert, und 1951 sprach Washington sehr vorsichtig ein vor- läufiges Arbeitsverbot für den Atomsphä- ren-Ingenieur aus. Das war verständlich, da von Dr. Krick im Laufe eines Jahres bei rund 40 Kontrakten etwa 1,3 Millionen qkm Land erfaßte und mit einer Belegschaft von 120 Mann„beackerte“. Andere„Regen- Fabriken“ waren gleichfalls auf diesem Ge- biet tätig. Nach neuem Startschuß für seine Kunst- wetter- Produktion versprach Dr. Krick schließlich der Stadt Oklahoma City für sechs Monate gegen bescheidene 150.000 DM, seine Dienste. Aber auch das benachbarte Elreno bekam einiges von dem feuchten Segen ab. Hier wurden Flurschäden in Höhe von 300 000 DM angerichtet. Mehrere Ein- wohner des bitter betroffenen Ortes wol- len jetzt Dr. Krick zur Haftung heranziehen und ihm außerdem erneut das wohlverstan- dene Handwerk mit dem goldenen Boden legen. Schon Petrus vermag es nicht allen Bürgern und Städtern recht zu machen, Wenn er die Schleusen des Himmels öffnet und schließt. Dr. Krick aber ist überzeugt, daß seine Kunstfehler auf die Dauer ver- meidlich sind, wenn nur rechtzeitig die ent- sprechenden Vorbeugungsmaßnahmen ein- setzen. Gegen ein entsprechendes Honorar für den wertvollen Kohlensäureschnee na- türlich. K. A. William Wohnungen von durchschnittlich mehr als vier Räumen. Die 62 000 Familien, von denen zur Zeit der Zählung viele erst kurze Zeit in Kanada Waren, verfügten auch über allerlei Ein- richtungsgegenstände: 43 000 von ihnen hat- ten Gas- und Elektroherde, 32 000 hatten Waschmaschinen, 52 000 Radios, 26 000 ver- fügten über Kühlschränke, 18 000 über Staubsauger. Diese Art der Beweisführung, strikt auf Materielles ausgerichtet, scheint typisch nord amerikanisch, aber sie wird gern angewandt, um einwanderungsfeind- lichen Kreisen Kanadas gegenüber den Be- weis zu erbringen, daß der Einwanderer nicht nur Arbeitnehmer ist(der eventuell einem Kanadier„sein Brot stiehlt“), son- dern auch Verbraucher, der den Absatz- markt belebt. Solche Angaben über„Ein wandererglück in Kühlschrankzahlen“ illustieren sehr deutlich eine andere Tatsache: Wie sehr hat sich der Begriff des Auswanderns ge- andert! Die ersten Deutschen, die vor genau 200 Jahren damit begannen, den Ort Lunenburg an die Küste Neuschottlands zu Sründen, brachten sich Pflüge und Aexte mit. Sie rodeten das Waldland, bra- chen die jungfräuliche Erde und standen in ständigem Kampf mit den Gewalten, die den neuen Kontinent beherrschten, dem Wetter, der Einsamkeit, den Indianern. Heute weiß man genauer, was einem in Kanada bevorsteht. Einwandern ist nicht mehr das Wagnis, das man entweder be- steht oder bei dem man untergeht. Aber dennoch scheinen viele der heutigen Neu- Wanderer noch etwas von dem alten Pioniergeist, der Nordamerika groß machte, mit nach Kanada zu bringen, und sie brau- chen ihn auch. Einsichtige Kanadier er- kennen dankbar an, daß der Einwanderer Dinge zu tun bereit ist, die dem Ansäs- sigen nicht genügend Erfolg zu versprechen scheinen oder ihn nutzlos dünken. In die- ser Bereitschaft des„new-comers“ liegt auch das Geheimnis seines Erfolges. Kana- dier lesen oft mit Staunen die Erfolgs- geschichten einiger Europäer, die innerhalb kürzester Zeit zu Inhabern eines eigenen Industriewerkes wurden und sogar die Brotgeber von Kanadiern sind. Nicht genug gewarnt werden kann aber vor den großen Illusionen, mit denen Euro- bäer oft nach Kanada kommen. Obwohl die Freiheiten und Möglichkeiten des ein- zelnen hier größer sind als in„Old Europe“, ist der Weg nach oben auch viel steiniger. Gegenüber dem geborenen Kana- dier ist der Einwanderer für lange Jahre im Nachteil infolge der unzulänglichen Kenntnis der Sprache, des Landes und der Menschen. Wenn einige wenige Einwanderer sich doch durchringen, so nur deshalb, weil sie zäher sind als alle anderen. Schluſ folgt Vulkan bombardiert Schiffe Schon mehrere Personen durch regelrechten Gesteinsregen getötet Auf der zu den Philippinen gehörenden Insel Mindoro befindet sich der Vulkan 5 kegel Halcon, der ein Kuriosum darstellt und so leicht auf der Erde nicht seinesglei- chen findet. Er vollführt eine Glanzleistung: aus den fast 2600 Meter hohen Krateröffnun. Sen schleudert er, wenn ein Ausbruch fällig ist, bis zu 100 Zentner schwere Gesteins- brocken heraus. Diese bilden, da sie bis zu einer Entfernung von 20 bis 30 Kilometer „ausgestreut“ werden, für die von und nach Manila auf dem Südchinesischen Meer be- triebene Schiffahrt eine schwere Bedrohung. In der letzten Zeit sind rund ein Dutzend Passagiere und Matrosen durch solche„Fels- bomben“, die auch die Schiffsplanken glatt durchschlagen, oder von einem regelrechten Gesteinregen ums Leben gekommen. Bei solchen„Angriffen“ durch den Halcon-Vul- kan wurden auch schon viele Schiffe und kleine Fahrzeuge beschädigt, nachdem sie den Umleitungsanweisungen des philippini- schen Seewarndienstes nicht Folge leisteten. Augenzeugen berichten immer wieder, daß die Gesteinsstücke wie Fliegerbomben und Artilleriegrananten durch die Luft her- angeheult kamen und so Besatzung und Fahrgäste in panischen Schrecken versetzten. Bisher ist allerdings noch kein Fall bekannt 9 geworden, daß Schiffe von den„Vulkan- omben“ auch regelrecht versenkt wurden. Dies ist aber zweifellos ein großer Glücks- umstand. Die„Bomben“ werden bis zu 5000 Meter empor geschossen, so daß sie eine enorme Fall geschwindigkeit erlangen. Würde tatsächlich ein Fahrzeug von größeren Brok ken„erwischt«, so würde es ohne weiteres völlig durchschlagen und versenkt. Wie läßt sich dieses auf der Welt einmalige Naturereignis erklären? Die Wissenschaft gibt für diese kuriosen Dinge folgendes an. Da das Gestein der Kraterumrandung und auch der Schlotwände äußerst bröckelig ist, so fallen ständig Felsbrocken in den Vulkan hinein, verstopfen ihn und erhöhen so die innere Spannung, die nur durch Eruptionen behoben werden kann. Eigenartigerweise sind die Vulkanschlote um rund zehn Grad zur Küste hin geneigt, so daß die die Schiff- fahrt bedrohenden Bomben“ nicht senk- recht, wie bei anderen Vulkanen, sondern schräg herausbefördert werden. Nur so ist es zu erklären, daß tatsächlich die Schiffe auf dem Südchinesischen Meer und im Be- reich der philippinischen Küstengewässer stark unter„Beschuß“ genommen werden, Wenn infolge der beschriebenen Spannung ein Ausbruch fällig ist. Schwere Ernteschäden Bonn. Aus allen Teilen des Bundesgebietes wird berichtet, daß der größere Teil der Ge- treideernte noch nicht eingebracht werden konnte. Wo kurzfristige Unterbrechungen der Schlechtwetterperiode es zuliegen, wurde ein großer Teil des Roggens schnell geborgen, jedoch meist mit sehr hoher Feuchtigkeit. Was von der Wintergerste die Auswinterung über- standen hatte, konnte noch einigermaßen Vorteilhaft geerntet werden. Weizen, Som- mergerste und Hafer stehen aber zum aller- größten Teil noch auf den Feldern. In den Küstengebieten muß mit sehr schweren Ver- lusten in der Roggenernte gerechnet werden. Auch im Süden hat man die ursprünglich sehr hoffnungsvollen Ernteerwartungen für Rog-⸗ gen revidiert. In Fachkreisen glaubt man, daß von der diesjährigen Ernte nur der ge- ringere Teil vollwertig sein wird und da die Brotgetreideernte durch den Auswuchs beträchtlichen Schaden erlitten hat.. Unfall durch rekonstruierten Unfall Berlin. An einer Charlottenburger Stra- Benkreuzung stieß ein Straßgenbahnzug mit einem mit Sand beladenen Lastkraft- Wagen zusammen. Die Verkehrspolize rekonstruierte den Unfall und stellte d Lkw. genau an die gleiche Stelle, an der sich der Zusammenstoß ereignet hatte. Da kam eine zweite Bahn um die Ecke und fuhr auf den Lastkraftwagen auf.„ Postschaffner unterschlug 13 400 DM Hamburg. Der 22 Jahre alte Hamburger Postschaffner Karl-Ernst Storm hat in einem Postamt in Hamburg-Hamm 13 400 DM unterschlagen und ist mit dem Geld geflüchtet. Wie die Polizei feststellte, ge- lang es Storm, beim Geldbündeln die kon- trollierende Postbeamtin zu täuschen und den Betrag in seine Tasche verschwinden Zzu lassen. 8 Jugendstrafe: für ein Altersheim arbeiten Bielefeld. Das Bielefelder Jugendschöf- fengericht verurteilte vier Bielefelder qu- gendliche im Alter von 15 und 16 Jahren wegen fortgesetzten Motorraddiebstahls zu je einem Jahr Jugendgefangnis. Es setzte die Strafverbüßung aber unter der Bedin- gung auf drei Jahre aus, daß die Angeklag- ten an sechs Wochenenden unter Aufsicht des Jugendamtes Arbeitsleistungen für ein Altersheim oder eine andere karitative Ein- richtung vollbringen und an drei Sonn- tagen am polizeilichen Verkehrsunterricht. teilnehmen. Die Angeklagten, die alle in der Lehre sind, hatten im März und April am laufenden Band in den Abendstunden in Bielefeld Motorräder eitwendet, mit denen sie zum Pfeil ausgedehnte Spritzfahrten unternahmen, Klaus ging bummeln 8 Berlin. Für 48 Stunden lebte der 14jäh- rige Klaus D. aus Berlin-Schöneberg auf großem Fuß. Mit 3550 Mark in der Tasche bummelte er durch Westberlin. Das Geld ge- hörte seiner Tante. Klaus hatte es einer Konfektschachtel im Wäscheschrank der elterlichen Wohnung entnommen, wo es all- zu sorglos aufbewahrt worden war, am Dienstag griff ihn die Westberliner Polizei auf. Klaus Tante kam mit einem b Auge davon: Er hatte noch 3107 Mark ner neugekauften Brieftasche. Bahnlinie Würzburg Nürnberg elektrifizier Nürnberg. Am 3. Oktober wird die e triflzierte Bahnlinie Nürnberg— Würz dem Verkehr übergeben, die rund 30 MIII DM gekostet hat. Für den Maschinenpark mußten zusätzlich 28 Mill. DM aufgewand' Werden. Durch die Elektrifizierung wird die Fahrzeit zwischen beiden Städten von zwei auf anderthalb Stunden verkürzt. Zu- nächst sollen elektrifizierte Personen- und Güterzüge eingesetzt werden. Im Oktober sol! mit der Elektrifizierung der Strecke Würzburg- Aschaffenburg begonnen werden. Zahlenlotto im Bundesgebiet? Bremen. Das Zahlenlotto, ein Spiel, das dem Fußballtoto àhnelt und sich in Berlin sehr bewährt hat, soll in Kürze auch in der Bundesrepublik eingeführt werden. Ein Sprecher des Bremer Senats teilte vor Pressevertretern mit, daß die Finanzmini ster der Lander die Zulassung dieses Spie- les ernsthaft erwägen. Nach seinen An- gaben hat das Zahlenlotto im vergangenen Jahr in Berlin Einnahmen von 24 Mil- lionen DM. gehabt, wovon 2,4 Millionen DPM der Stadt für Wohlfahrtszwecke zur Ver- fügung standen.. 3 des Eingeholten Eingeholtseins eingetreten? der Möglichkeit, daß ihn einer überholen will, in den Rückspiegel zu blicken. Sobald aber dem Vorausfahrenden die Absicht des Hintermannes, zu überholen, durch hörbare oder sichtbare Warnzeichen angekündigt ist, hat er besondere Aufmerk- samkeit nach hinten zu richten. Ferner muß er scharf rechts heranfahren und sich gleich- mäßig rechts halten, um das UDeberholen weder zu erschweren noch unmöglich zu machen(OLG Hamm, Urt. v. 2. April 1949 — 2 Ss 160/49). Insbesondere darf er in die- sem Augenblick nicht mehr nach links ab- ohne jede Gefährdung des Nachfolgenden erfolgen kann. Sobald der Vorausfahrende eingeholt ist, darf er nach ausdrücklicher gesetzlicher Vorschrift seine Geschwindigkeit nicht mehr erhöhen. Wann aber ist das Stadium des Eingeholtseins eingetreten? Noch nicht je- denfalls in dem Zeitpunkt, in welchem der Hintermann zur Vorbereitung des Ueber- holens hupt. Eingeholt im Sinne der Ver- Kehrsvorschriften ist der Vorausfahrende, wenn der Ueberholende so nahe herange- kommen ist, daß dieser, wenn das Ueber- holen nicht möglich wäre, seine Geschwin- digkeit verringern müßte. Von diesem Augenblick an braucht der Eingeholte zwar seine Geschwindigkeit nicht zu verringern, biegen, wenn nicht der Hintermann noch so/ strikt untersagt ist ihm aber, nun rascher zu weit entfernt ist, daß das Linksabbiegen fahren. mid Urlaubsfahrt ins Gebirge Und auf was dabei zu achten ist Eines der beliebtesten Urlaubsziele sind die Alpen. Wer aus dem Flachlande dahin kommt, wird merken, daß er vor Aufgaben gestellt ist, die er noch gar nicht kennt. Lange und steile Steigerungen verlangen rechtzeitiges und schnelles Umschalten, wenn man merkt, daß der Motor„sich schwer tut“ und nur mit höchstens Dreiviertel-Gas fahren. Wenn auch die meisten Alpenstra- Ben keine allzu engen Haarnadelkurven mehr haben, so findet man sie doch noch besonders an weniger wichtigen Wegen. Sie erfordern erhöhte Vorsicht. Wenn sie über- sichtlich sind, kann man den Wagen bergauf mit entsprechendem Schwung durch die Kurve bringen. Durch unübersichtliche Kur- ven ist die rechte Fahrbahn scharf einzu- halten. Beim Bergabfahren darf das Fahr- zeug nie zu schnell werden, weil sonst die Bremsen doch nicht die notwendige Wir- Kung mehr haben könnten. Damit aber der Schwung nicht zu groß, die Fahrt nicht zu schnell wird, fahre man mit dem Motor als Bremse in dem selben Gang, den man berg- auf benutzen würde. Die Handbremse soll stets nur als letzte Reserve dienen. Gefährlich kann auf den Alpenstraßen der feine Split werden. Er wirkt wie ein Kugellager, auf dem der Wagen wegrutscht — nicht sehr angenehm, wenn da eine Fels- Wand steht, noch unangenehmer an einem Abgrund. Für den Halt genügt die Handbremse keinesfalls, um den Wagen absolut sicher hinzustellen. Es ist vielmehr unbedingt er- forderlich, daß ein Gang eingeschaltet wird * und zwar bergauf der erste, bergab der Riickwärtsgang. Dann kann sich der Wagen miemals selbständig machen und davon- rollen. Noch etwas, was man sich merken sollte, Wenn man im Gebirge fährt: Es ist auf einer schmalen Straße schwierig, bei Begegnun- gen aneinander vorbeizukommen. In solchen Fällen hat der Bergabfahrende anzuhalten, eventuell sogar zur nächsten Ausweich- Stelle zurückzusetzen. ö Schließlich noch eine gesetzliche Vor- schrift in der Schweiz für Paßstraßen mit Postomnibus-Verkehr. Auf solchen Straßen, die gekennzeichnet sind durch Schilder, muß jeder Personenwagen, ganz gleich in welcher Richtung er sich bewegt, den Postomnibus- sen so weit wie möglich zur Talseite der Straße ausweichen. Hat ein Bergungewohn- ter nicht den Mut, genügend an den Ab- grund heranzufahren, halten die Schweizer Postfahrer vielfach an, nehmen freundlich lachend selbst das Steuer des Privatwagens und lenken ruhig und sicher an ihrem„Ele- kanten“ vorbei.— Also— im Zweifelsfall lieber anhalten, als etwas tun, was über das Fahrvermögen geht! Kraftfahrzeug- Mosaik Die Zahl der Krafträder in der Bundes- republik stieg von 646 000(1936) auf mehr als zwei Millionen(1953). Mehr als die Hälfte da- von ist im Besitz von Arbeitern, 11,4 Prozent (230 000 Stück) von Angestellten. * Nach Informationen aus dem Bundeswirt- schaftsministerium nimmt der Anteil der Lohn- und Gehaltsempfänger an der Käufer- schicht von Klassenfahrzeugen aller Art ständig zu. Sie stellten 1953 rund 80 Prozent der Käufer von neuen und gebrauchten Krafträdern. Unter den Käufern gebrauchter Kraftfahrzeuge waren sie mit 26 Prozent ver- treten, während neue Kraftfahrzeuge nur zu 14 Prozent auf diese Käuferschicht entfielen 5 5 5 Die schwedischen Automobilwerke Volvo bringen jetzt einen Wagen heraus, dessen Karosserie aus Plastik hergestellt ist. Der Wagen erreicht eine Stunden geschwindigkeit von 155 km und wiegt 850 kg. Von diesem Wagen, der ausschließlich für den Export nach Brasilien bestimmt ist, wird täglich einer in den Volvo- Werken hergestellt. * Packard wird als erste Automobilfirma zu seinem Wagen— ohne Extrakosten die schlauchlosen Reifen liefern. Lincol folgt im nächsten Jahr. Cadillac erprobt gegenwärtig Reifen von Firestone, US- Rubber und Goodrich. Während die Länge der US-Autobahnen und Straßen seit Beendigungdes zweiten Welt⸗ krieges fast konstant bei 3 Millionen Meilen geblieben ist, ist der amerikanische Autopark Während der letzten zehn Jahre um 24 Mil- lionen Motorfahrzeuge und 4 Millionen Nutz. fahrzeuge angestiegen. Die Zahl der gegen- Wärtig laufenden Automobile wird auf 58 Millionen geschätzt. N * In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden für die Continental 91 Siege bei Wagen und Motorradrennen gezählt Davon entfallen 69 auf Auslandserfolge, u. a. auch von Oliver, Stirling, Moß, Prion, Halde mann, Hollaus, Goffin und Collot. * 5 Vier große amerikanische Autogesellschaf. ten mit einer jährlichen Nachfrage nach rund 3000 neuen Ingenieuren schlugen der Univer- sität von Michigan vor, eine Ingenieurschule für die Automopilindustrie anzugliedern, Die Kosten werden auf 80 Miß DRM geschätzt dung entsprechende Stellung bei MANNHEIM Donnerstag, 26. August 1954/ Nr. 198 Mannheims Stadtwerke machen zur Zeit Ver- suche mit verschiedenen neuartigen Straßen- leuchten, die von den Herstellerfirmen als Muster zur Verfügung gestellt wurden. Man Will anscheinend ein ähnliches Fiasko, wie man es mit den allgemein kritisierten Marktplatz- Strahlern erlebte, in Zukunft auf alle Fälle vermeiden. Vor kurzem wurden die hier ab- gebildeten„Löffellampen“ für eine kurze Probezeit in der Hohwiesenstraße—„weil sie dort mit am wenigsten stören“— aufgestellt. Ueber ihre später mögliche Verwendung(oder Nichtverwendung) entscheiden die zuständigen Aemter der Stadtverwaltung. Man vermeidet so, daß die eine oder andere Dienststelle ohne Konsultation der anderen Beteiligten vollen- dete Tatsachen schafft, die zu neuen Steinen des Anstoßes werden könnten. Text: rob/ Foto: Leppinck Suebenheim wurde tatsächlich auf Sand gebaut ... aber es wächst und gedeiht trotzdem prächtig am Rand der Großstadt, zwischen Seckenheim und Friedrichsfeld Hinter Seckenheim muß man rechts ab- biegen. Am Straßenrand ein Wegzeichen: „Autobahn 250 Meter“. Dort liegt Sueben- heim. Etwa in der Mitte zwischen Secken- heim und Friedrichsfeld. Mit beiden Ort- schaften durch eine Omnibuslinie der OEG im Halbstundenverkehr verbunden. Suebenheim. Ein Name von geschicht- licher Würde. Als man die Autobahn zu bauen begann und die Sanddünen abtrug, konnte man dort einer uralten Kultur mit Funden aus einer Epoche, die von der jün- geren Steinzeit bis zur Karolingerzeit reich- ten, guten Tag sagen. Gräber, Wohnungen und Gerätschaften, die Reste einer größeren Siedlung wurden dem Gestern und Vor- gestern entrissen. Hier war einst ein Ge- bietszentrum der Sueben mit einem Heilig tum. Der„Römerbrunnen“ in Suebenheim heißt nicht nur so, er ist auch tatsächlich einer. Ein„vergessenes Dorf?“ Nein! In zehn Minuten ist man am Südbahnhof und am Nordbahnhof in Friedrichsfeld und zum OEG- Bahnhof am Ortsausgang von Secken- heim ist es auch nicht viel weiter. Die Wagen der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft knüpfen ein engmaschiges Verkehrsverbin- dungsnetz. Suebenheim ist im wahrsten Sinne des Wortes auf Sand gebaut. Vor 23 Jahren be- gannen dort unternehmungslustige Siedler mit der Erstellung neuer Heimstätten. Der ursprüngliche Baugrund waren mächtige Sanddünen, auf denen neben einer üppigen Heideflora nur anspruchslose Kiefern wuch- sen. Noch heute sind diese Bäume typisch für das Landschaftsbild. Inzwischen sind aus den ersten zwölf Sledlungshäusern an die 160 geworden. Sie sind größtenteils Eigentum der Siedler. Schmucke Ein- und Zweifamilienhäuser mit netten Vorgärten. Zu jedem von ihnen ge- hört ein Grundbesitz von sechs Ar, und da- Bitterer Reis im Bunkergang „und andere Begebenheiten aus dem Polizeibericht Eine 39jährige Kontoristin, die offenbar einmal etwas ganz ausgefallenes unter- nehmen wollte,„lustwandelte“ in den Gängen eines Mannheimer Bunkers mit entblößtem Oberkörper. Etwa 30 Zuschauer sammelten sich bei dieser Vorstellung an. Sie wird sich jetzt wegen groben Unfugs und Verstoß gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung zu ver- antworten haben. In der Gefängniszelle erhängt Ein 57jähriger Untersuchungsgefangener hat sich nachts in seiner Zelle erhängt. Er Hatte dazu den Saumstreifen des Leintuches um ein Rohr der Dampfheizung geschlungen. Der Mann war wegen Verdachts der Unzucht mit Kindern in das Landesgefängnis eingelie- fert worden. Auf frischer Tat ertappt Gegen drei Uhr nachts wurden in den G-H- Quadraten zwei Kraftraddiebe gestellt. Sie waren gerade dabei, ein Kleinkraftrad im Wert von 700 Mark„flott“ zu machen. Sie fielen einer Polizeistreife auf, die bei einer Durchsuchung ihrer Taschen recht eindeutige Werkzeuge zutage förderte. Bei dem einen kand man ein zugespitztes Holzstäbchen und einen Dietrich, bei dem anderen eine Flügel- schraube in Zündschlüsselform und noch einen Dietrich. Da half alles Leugnen nicht mehr. Paul konnte das Stehlen nicht lassen Das Mädchen auf der Wanne und der Ring im Nachttisch Bis zum Alter von 17 Jahren ging bei dem hochaufgeschossenen, schlanken Paul Alles gut. Seine Mutter ermöglichte dem Jungen eine Ausbildung als Spengler und Installateur, die er nach dreieinhalbjähriger Lehrzeit mit der Gesellenprüfung abschloß. Und es wäre wohl auch alles weiterhin gut gegangen, wäre nicht jener„dunkle Trieb“, Wie es die Staatsanwältin nannte, in Paul gewesen, der ihn immer wieder die Hand nach fremdem Eigentum ausstrecken ließ. Zwei Arreststrafen als Jugendlicher ver- mochten ihn nicht zu bessern. Von 1948 bis Beute erhielt Paul nicht weniger als sieben Strafen wegen Diebstahls, weil er nicht Widerstehen konnte. Am 16. Dezember 1953 wurde er nach seiner bisher höchsten Strafe, acht langen Monaten, aus dem Gefängnis entlassen. Die Chance der Freiheit währte nicht ganz vier Monate, denn im April schnappte ihn die amerikanische Kriminal- Polizei bei einem neuen Diebstahl und über- gab ihn den deutschen Behörden, die ihn jetzt vor dem Schöffengericht zur Verant- Wortung zogen. Paul hatte damals, im Januar 1954, über- raschend schnell eine seiner Berufsausbil- einer amerikanischen Dienststelle gefunden, die ihm monatlich 280 Mark einbrachte und in der er sich nach Herzenslust als Spengler in US- Wohnungen betätigen durfte. Jener un- selige Wasserrohrbruch, der sich im April im Badezimmer einer solchen Wohnung er- eignete, war schuld, daß umgekehrt zum biblischen Vorbild aus Paul wieder ein kri- mineller Saul wurde— die Begleitumstände dieser Reparatur waren für einen Menschen seines leichten Schlages zu verlockend. Sein Arbeitskollege hatte das Badezim- mer verlassen, um das erforderliche Material beizuholen; das Dienstmädchen aber, das auftragsgemäß auf dem Rand der Wanne sag und die Arbeiten überwachen sollte, störte Paul. Und so kam er auf den Gedan- ken, dieses Mädchen nach Zigaretten weg- zuschicken, Das Mädchen ging, und Paul ging auch— ins Schlafzimmer des amerika- Nischen Ehepaars, wo er aus einem unver- schlossenen Nachttisch eine goldene Uhr und einen wertvollen Herrenbrillantring an sich nahm. Daß es nicht lange dauerte, bis der Dieb- stahl entdeckt und Paul der Tat überführt War, läßt sich denken, und daß Paul auf Wohin gehen wir? Donnerstag, 26. August: Amerikahaus 20.00 Uhr: Vortrag von Frank S. Hopkins:„Amerika sieht Deutschland“; Feierabendhaus der IG- e Rheinau, 20.00 Uhr: Schach-Werbe- abend. Wie wird das Wetter? . — ——— Endlich 3 2 freundlicher Verhersage bis Freitag früh: Heiter bis bewölkt, trocken, tagsüber wieder wärmer. Höchst- temperatur 20 bis 23 Grad. Nachts dagegen noch recht kühl. Tiefstwerte unter 10 Grad. In Tälern Frübnebel. —:! dem Weg vom Badezimmer ins Schlafzim- mer einige weitere Schritte zum Berufsver- brecher machte, leuchtet ein. Man muß den heute 24jährigen vor dem Zuchthaus bewah- ren, war die Ansicht des Richters, der noch- einmal mildernde Umstände zubilligte und Paul zu einem Jahr Gefängnis verurteilte, denn„wir wollen ihn noch nicht endgültig zum Verbrecher stempeln“. „Gibt es denn keine Bewährungsfrist?“ meinte Paul zaghaft zum Schluß, nachdem er geschildert hatte, wie sehr er aus allen Wolken gefallen sei, als er den Wert des Brillantrings erkannt habe. In seinem Fall muß die Bewährung in der Haft erfolgen. Hoffentlich mit Erfolg, damit aus der knapp 20 Minuten dauernden Verhandlung vor dem Schöffengericht nicht später einmal eine weit dauerhaftere Sicherungsverwahrung wird. lex von kommen vier Ar ungefähr auf den Nutzgarten. 1500 Obstbäume weisen auf die „Freizeitbeschäftigung“ der Suebenheimer hin und drücken dem Gesicht der Siedlung so etwas wie ein paar ländliche Züge auf. Sogar Spargel und Reben hat man angebaut. Eine katholische Kapelle, die„St. Don Bosco“ heißt und der auch ein EKindergar- ten angeschlossen ist, ein Metzger-, Milch- und Bäckerladen, zwei Kolonialwaren- geschäfte und ein Restaurant geben der Siedler gemeinschaft einen Akzent der Eigenständigkeit. Trotzdem gibt es dort keine Post, kein Standesamt, kein Gemeinde- Sekretariat oder sonst eine kommunale Ein- richtung. Dafür ist Seckenheim„zuständig“. Der„Bürgermeister“ des Gemeinwesens nennt sich Gemeinschaftsleiter und Siedler- vorstand. Das erinnert daran, daß Sueben- Rad- und Gehwege werden instandgesetzt Eine frohe Botschaft für die vielen Be- sucher des Käfertaler Waldes, vor allem des Karlsterns, verkündet das Straßenbauamt. Eines der nächsten Vorhaben ist die völlige Instandsetzung des außerordentlich schlech- ten Rad- und Gehweges vom Karlstern bis zur Lilienthalstraße am Rande der Schönau. Leider allerdings nur der Rad- und Gehweg, während der noch stärker zerstörte Fahrweg nach wie vor gesperrt bleiben muß. Auf die- sem haben die schweren Besatzungsfahrzeuge ganze Arbeit geleistet; auch im weiteren Teil vom Karlstern nach Osten. Der Rad- und Gehweg dieses rund 2,4 km langen Straßenzuges quer durch den Wald wird mit Schotter neu eingedeckt und mit Sand eingeschlemmt. Die Arbeiten beginnen im Anschluß an die Fertigstellung des neuen Radweges, der zur Zeit auf dem Neckar- Vorland(längs des alten Treidelweges), von der Kurpfalzbrücke bis hinter das städtische Krankenhaus angelegt wird. Die Straßen- arbeiten im Käfertaler Wald werden durch Jugendliche aus dem Jugendheim Sandtorf ausgeführt. Auch auf dem Lindenhof ist infolge der lebhaften Bautätigkeit längs der Schwarz- Wald-, Kniebis- und Hornisgrindestraße der weitere Ausbau dieser drei Straßen vor- gesehen. Schwerer Verkehrsunfall Ein Toter, ein Schwerverletzter Gestern abend gegen 19 Uhr ereignete sich auf der Casterfeldstragße in Höhe des „Rheinauer Hof“ in Rheinau ein schwerer Verkehrsunfall. Ein Motorradfahrer, der in Richtung Schwetzingen fuhr, prallte auf eimen Bulldog mit Anhänger, der im Begriff war, nach links abzubiegen. Der stwa 30 Jahre alte Fahrer des Motorrads war so- kort tot, sein Beifahrer wurde mit lebens- gefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die Schuldfrage ist noch nicht ge- klärt. E. S. Wir gratulieren! Heinrich Rapp, Mhm.-Wall- Stadt, Am Kreuzbuckel, und Kunigunde Rings- hauser, Mhm.-Waldhof, Waldstraße 33, werden 70 Jahre alt. Den 75. Geburtstag begeht Georg Gutfleisch, Mannheim, Seckenheimer Str. 23. Katharina Zitzmann, Mhm.-Neuostheim, Sek- kenheimer Landstraße 11, vollendet das 80. Le- bensjahr. Karl Schenkel, Mannheim, H 7, 19, kann auf eine 40jährige Tätigkeit bei Firma Daimler-Benz A. G. zurückblicken. Süddeutsche Klassenlotterie. In der 8. Prä- mienzienung am 24. August wurden plangemäß 28 Prämien gezogen, darunter folgende größere Gewine::eine Prämi eu 225 00 DM auf die Nr. 171 462, zwei Prämien zu 5 000 DM auf die Nr. 39 068, 169 594. „Arabella“ hätte in unserem gestrigen Ar- tikel über die Vorbereitungen des National- theaters natürlich„Isabella“ heißen müssen. Wir verwechselten die beiden Damen und stel- len richtig: Die Eröffnungsvorstellung der neuen Spielzeit des Nationaltheaters bringt am 18. September die Oper„Arabella“ von Richard Strauß. Schröder's Operette„Isabella“ wurde zum Schluß der vergangenen Spielzeit bereits aufgeführt. heim vom Deutschen Siedlerbund protegiert wird. Die Straßen, die wegen ihrer Schmal- spurigkeit diese Bezeichnung eigentlich gar nicht verdienen, aber sehr sauber und in gutem Zustand sind, heißen„Heckweg“ und „Am Sandhang“,„Spargelweg“ und„Zur Waldau“. Eine davon ist zwar nicht mit Brettern, aber einem hohen Drahtzaun„ver- nagelt“. Zwischen den Maschen lachen ein paar schwarze Gesichter hervor. Eine ameri- kanische Pioniereinheit hat hier ihre„bar- racks“.„Bääääh“, macht eine Sirene, die drüben in der US-Großwäscherei„Feier- abend“ sagt. Kanalanlagen zur Be- und Entwässerung sind die neueste Errungenschaft der Sied- ler gemeinschaft. Sie wurden vor kurzem Tertig. Die evangelische Kirchengemeinde ist gerade dabei, ein eigenes Gotteskaus mit Kindergarten zu bauen. Am letzten Sonntag War Richtfest. Wenn die Suebenheimer so etwas wie einen gemeinsamen Traum haben, dann ist es der von einem„Siedlerheim“, einer Ver- sammlungsstätte, in der sie alle Platz haben, von einem geistigen Herz der Siedlung sozu- sagen. Einem Schmuckstück von einer Sied- lung. rob eee Suebenheims„Gemeinschaftsleiter“ erinnert an die große historische Tradition dieser Sied- lung, die er an Hand eines Brunnens aus der Römerzeit dokumentiert. Foto: rob Kleine Chronik der großen Stadt Noch ohne Ergebnis blieb die Fahndung nach Konradt Die seit dem 7. August auf Bundesebene laufende Großfahndung nach dem 40jähri- gen kaufmännischen Angestellten Hans Konradt hat bisher immer noch zu keinem Ergebnis geführt, obwohl Spuren und Zeu- genvernehmungen einwandfrei ergeben ha- ben, daß Konradt der Mörder der 54jährigen Witwe Elfriede Gaab ist, die am Abend des 6. August blutüberströmt in ihrer Wohnung in der Gartenfeldstr. 4 aufgefunden wurde. Die Ermittlungen werden dadurch stark erschwert, daß Konradt seinen Verwandten oder Bekannten gegenüber äußerst ver- schlossen war und sich immer mehr abson- derte. Er hatte seinen Eltern nicht einmal erzählt, wo er eigentlich arbeitete. Sämt- liche Forstbeamte in den deutschen Grenz- wäldern sind in die Fahndung einbezogen und zu erhöhter Aufmerksamkeit angehal- ten worden. Weitere Nachforschungen haben ergeben, daß Konradt für Morde in ande- ren süddeutschen Städten— wie zunächst vermutet worden war— nicht in Frage kommt. Die Polizei besitzt bisher noch nicht den geringsten Anhaltspunkt, wohin sich der flüchtige Mörder nach der Tat gewandt haben könnte. hw) b Wer kennt den Toten? Am 23. August, gegen 22.15 Uhr, wurde ein his jetzt unbekannter Radfahrer auf der Scharhofer Straße in Mannheim- Sandhofen, in Höhe der Tankstelle„Schömig“, durch ein Motorrad angefahren und auf der Stelle getötet. Das Herrenfahrrad des Toten trug die Marke„Anker“, Nummer 444 733. Er selbst wird wie folgt beschrieben: Etwa 55 bis 60 Jahre alt, 164 em groß, schlank, hat mittelblonde, dünne, nach hinten gekämmte Haare, Oberlippenschnurrbart(Mücke), ge- bräuntes Gesicht, ovale Gesichtsform, graue Augen, blonde Augenbrauen, gradlinige Nase, große Ohren mit dicken Ohrläppchen, schlechte lückenhafte Zähne, im Unterkiefer nur noch zwei Schneidezähne, starkes Kinn, abgearbeitete gebräunte Hände, Tätowie- rung auf der Brust, zwischen den Schlüssel- beinen, Darstellung von Eichenlaub. Bekleidung: Braune Sportmütze mit Schild, Firmenzeichen„Hut-Zeumer Mann- heim“, Jackett Pfeffer und Salz, bräunliches Innenfutter, alte braune Straßenhose, rot- braun nachgefärbt, Hosenträger, graue Wollunterhosen, blau- gelb kariertes Ober- hemd, olivgrünes wollenes Unterhemd, Weiße, selbstgestrickte schaf wollene Socken, braunschwarze hohe Arbeitsschnürschuhe mit Lederschlen und Gummiabsätzen. Sachdienliche Nachricht an Kriminal- polizei Mannheim, Telefon 5 80 41, Apparat 260 oder jede andere Polizeidienststelle, er- beten. Wiederaufbau des Tierbheims Bis einschließlich 24. August trafen beim Tierheim weitere Spenden in Höhe von 162,90 DM ein. Die Spender waren: Friedel Junker, Helene Geschwill, Heinrich Maier, Paul Neubauer, Volksschule Oftersheim, Ad. Waitzel& Sohn, Foto-Kloos, Emmy Fuchs. Standkonzert am Wasserturm Das 33. Armeeorchester vom Hauptquar- tier USAREUR wird am 5. September um 16 Uhr am Wasserturm ein Standkonzert geben. Das Programm beinhaltet eine Aus- Wahl deutscher und amerikanischer Werke, klassische Kompositionen sowie Volkslieder Operettenmusik und Märsche. Die Geschichte einer Liebhaberei Mannheimer Orchideenliebhaber sprachen über die„Blume aus dem Paradies“ Die Mannheimer Orchideen-Liebhaber haben sich vor einigen Wochen zur Bezirks- Gruppe Kurpfalz der Deutschen Orchideen Gesellschaft zusammengeschlossen, und das Vereinsleben ist bereits recht rege. Glücklicherweise steht in Inspektor Fritzen ein Stern erster Größe zur Verfügung, der nicht nur ein Orchideen-Kenner ist, sondern auch die ganze einschlägige Literatur kennt. UJeberall im ausgedehnten Hafengebiet bietet sich das Bild eines syste-„MR, vom 18. August). denn das Bauprogramm umfaßt insgesamt matisch betriebenen Wiederaufbaus, von dessen rüstigen Fortschritten 80 Gebäude. Zwei Getreidespeicher sind zur Zeit im Bau und sollen lange Reihen moderner und geräumiger Lagerhallen berichten. Seit noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Aber auch Kran- und Gleis- 1946 wurden nahezu 50 Gebäude im Wert von rund 32 Millionen DM errichtet, Vor kurzem bewilligte der Landtag weitere Mittel(siehe anlagen sind geplant, Muhlauhafen und Verbindungs kanal. daneben der Bau einer Hubbrückhe zwischen Foto: Pfau Bei der letzten Versammlung im„Kleinen Rosengarten“ sprach er über die Geschichte der Orchideen-Liebhaberei. In den ersten Jahrzehnten des 18. Jahr- hunderts beschäftigten sich einige wohl- habende Engländer mit Orchideen. Die Pflanzen wurden aus Brasilien, Indien, Gua- temala und Mexiko importiert. Der Ehrgeiz dieser Männer ging mit der Zeit dahin, Or- chideen in England zu züchten und zu kreu- zen. Kleine Erfolge standen gewaltigen Miß- erfolgen gegenüber— die Züchter vergaben grundsätzlich die frische Luft für die empfind- lichen Tropenpflanzen. Erst anfangs des 19. Jahrhunderts konnte man von eigentlichen Orchideen- Kulturen reden. Wenige Jahr- zehnte später fanden sich auch in Deutschland die ersten Orchideen-Liebhaber. Bezeichnen- derweise in Hamburg, Wo die Verbindung nach England und Uebersee immer lebendig War. Diese Stadt ist bis auf den heutigen Tag die Hochburg der Orchideen-Liebhaberei ge- blieben. Im Jahre 1906 wurde die Deutsche Orchideen- Gesellschaft gegründet. Der deutsche Anteil an der Orchideen- Kultur ist beträchtlich. Der Züchter kreuat die verschiedensten Arten, und die Kreu- zungsprodukte sind meist schöner als die aus den Tropen importierten Pflanzen. War die Kreuzung aber noch so kompliziert, für den echten Freund der Orchidee, hat sie nur dann einen Wert, wenn sich die„Erbströme“ bis an den Anfang verfolgen lassen. Wir wissen vieles nicht von der Orchidee, noch nicht einmal die Zweckbestimmung ihrer Form wurde bis jetzt ergründet. Was ist überhaupt eine Orchidee? Inspektor Fritzen meinte, sie sei vielleicht eine Blume aus dem Paradies. 2c. ES geckhaß am Dienstag Das Wunder „Das ist ein wundere, sagte gestern in L ein freundlicher Herr, als er feststellen durfte, daß der gefürchtete weiße Wagen des Ver- ehrsunfall᷑ommandos einen ganzen Tag lang nicht ausgerucht war und kein eineiges„Vor- kommnis“(80 heißt das in der Amtssprache) au melden hatte. Wäünrend sich der brave Mann noch den Kopf über diesen eintägigen Rückgang der Verkehrsunfälle in Mannheim heftig zu zerbrechen drohte, rommentierte sein Kollege kurz und bündig:„So freu' dich doch endlich, daß das so ist!“ Selbst verständlicheiten sind zu Wundern geworden. Aber über Wunder— und dazu noch gerade so eins— darf man sich getrost freuen. Vur schade, daß Wunder so selten ger schehen. hb schen ö Tobrul Ges delbere Riesen- auf de: dieser verbin und P Zum spräche Verst lichkeit Frage Af. Hei Presse gehöri! delber, geweil 10. bis viertes Einwe angeh Norda! Al Bac bach-2 währe tretun bei Vo Famili Auch lanten der M Form U klärte, reiche mien Währe habe, Tüchti stän Sew. Ang Bekan fabr 8 5 8 Nr. 198/ Donnerstag, 26. August 1954 8 DREI-LANDER-SEITE Seite h 2 uus cHAU IN BAD EN-WURTTEMBERC Aus der Arbeiterunterkunft wurde ein Jugenddorf Die„Klinge“ im badischen Notstandsgebiet wurde elternlosen Kindern zur neuen Heimat . Seckach. Als vor kurzem rund 40 Fran- Zziskanerpatres aus Holland und einige flä- mische und deutsche Studenten als An- Sehörige des„Bauordens“(einer katho- lischen Organisation zur freiwilligen Mit- arbeit beim Bau von Siedlungen und kirch- lichen Projekten) zum Ferieneinsatz in das Jugenddorf Klinge bei Seckach kamen, war die alte„Teufelsklinge“(wie der Ort ge- nannt wird) und ihre Entwicklung wieder einmal im Munde aller, die sich mit ihrem Schicksal beschäftigt haben. Und das sind nicht wenige. Denn seit in den Sommer- monaten 1947 zum ersten Male Tbe- gefährdete Kinder in den Baracken unter- gebracht wurden, die einst als Arbeiter- unterkünfte für eine im Krieg hierher ver- lagerte Kugellagerfabrik gedient hatten, ist die„Klinge“ als Jugenddorf Nordbadens auf sozialem und erzieherischem Gebiet zu einem Begriff geworden. Den größten Anteil daran hat ihr Grün- der und Leiter, Pfarrer Magnani, der als katholischer Geistlicher 1935 von seiner Pfarrei in Mannheim in diese Gegend ge- kommen war und sich hier besonders um das Siedlungswerk„Neue Heimat“ große Verdienste erworben hat. Sein geistiges Lieblingskind aber ist die„Klinge“ geblie- ben. Zum ersten Mal kam er 1946 mit ihr in Berührung, als er die durch das Baracken- lager geschleusten Heimatvertriebenen be- treute. Nachdem er zwei Jahre lang für den Ferienaufenthalt kranker Kinder gesorgt hatte, begann er, die Baracken winterfest zu machen und eine Haushaltungsschule für heimatvertriebene Mädchen zu gründen. Daneben werden Kinder, die ohne eige- nes Verschulden in Not kamen und vor allem schulische Schwierigkeiten haben, aufgenommen und unterrichtet. Besonders heimatvertriebene, meist verwaiste Jugo- slaven, aber auch andere Flüchtlingskinder, finden hier eine neue Heimat. In der Heim- schule bestehen vier Förderklassen mit ins- gesamt 120 Teilnehmern, in denen die Kin- der auf den schulischen Stand ihres Alters gebracht werden, eine Hilfsklasse für Kin- der, die besonders intensive Führung brau- chen und eine Aufbauklasse, in der die Ta- lentiertesten für Mittel- und Fachschulen vorbereitet werden. Auch für die Schulentlassenen wird ge- sorgt: Es gibt eine einjährige, staatlich an- erkannte Vorlehre für Bauhandwerker, die von hier aus mit Hilfe des Arbeitsamts ihre weiteren Lehrstellen erhalten. Jugendliche Arbeitslose werden im Jugenddorf gegen Tariflohn bei Erdbewegungen beschäftigt und wobnen gegen Bezahlung— im Heim, wo sie nach christlichen Grundsätzen erzogen werden. Ein ausgesuchter Stab von Lehrkräften, Erziehern, Fachpersonal und Heimleitern sorgt dafür, daß der Standard der Schulen vorbildlich bleibt. Allmählich kamen zu den Wohn- und Werkstättenbaracken drei feste Häuser: St. Michael, das Waisenhaus, in dem die Kinder zu„Familien“ zusammengeschlossen werden, ein Gästehaus mit Bastelräumen, Wasch- küche und Bügelzimmer und ein Mädchen- wohnheim. Dem Jugenddorf gehören sieben Hektar Agrarland, das von einer im Bauern- haus von„Klinge“ wohnenden Flüchtlings- familie bewirtschaftet wird. Obwohl die „Klinge“ mit ihren freundlichen Häuschen und Anlagen als Musterjugenddorf er- scheint, ist sie noch lange nicht fertig. Zur Zeit wird an einer Kirche gebaut, der sich ein Gemeinschaftshaus anschließen soll. All diese Einrichtungen und nicht zuletzt der Unterhalt der Kinder und die Bezahlung des Personals verschlingen große Summen. Aber Pfarrer Magnani, der zunächst Kirche und Caritasverband für die Finanzierung irteressieren konnte, erhält jetzt für sein Werk Zuschüsse aus dem Landes- und Bun- desjugendplan,„Das Geld, das hier ausgege- ben wird, ist gewiß nicht verschwendet. Un- sere Kinder werden trotz ihrer anfangs s0 ungünstigen Umweltseinflüsse(als Vertrie- bene, Eltern- und Arbeitslose) dem Staat nie als Kriminelle oder Arbeitsscheue zur Last fallen“, sagt Pfarrer Magnani, und wer die Kinder beim Spiel, bei der Arbeit oder bei ihren Diskussionen beobachtet, stimmt ihm vorbehaltlos bei. Auch wenn die„Klingekinder“ das Ju- genddorf verlassen haben, verlieren sie den Kontakt mit ihrer Wahlheimat nicht. Die Dorfzeitung und viele Briefe sorgen dafür, daß sie auf dem Laufenden bleiben, und immer werden ein paar Zimmer frei gehal- ten für die„Großen“, die plötzlich das Heim- Wehn packt.„Und wenn einmal etwas schief geht, dann wissen sie, wohin sie kommen Können und wohin sie gehören“, sagt der Leiter. 11 Das Recht auf Mitwirkung in der Verwaltung .. erhalten jetzt auch die Bewohner von Erzweiler und Oberjechenbach Mainz. Am 1. Oktober wird, wie das Innenministerium in Mainz am Mittwoch mitteilte, eine Landesverordnung in Kraft treten, durch die die deutschen Bewohner im Bereich des Truppenübungsplatzes Baumholder das Recht auf Mitwirkung in der Verwaltung der beiden ehemaligen Ge- meinden Erzweiler und Oberjeckenbach er- halten werden. Die neue Landesverordnung ermöglicht jetzt die Bildung eines Einwoh- nerbeirates für jede der beiden Wohnsied- jungen. Diese Einwohnerbeiräte haben zwar nicht die Beschlußrechte von Gemeinde- räten, aber sie werden künftig durch den Gutsvorsteher zur Beratung aller wichtigen Verwaltungsmaßnahmen, vor allem beim Erlaß von Satzungen und Polizeiverordnun- gen, bei der Feststellung der öffentlichen Abgaben und bei der Haushaltsplanung her- angezogen werden. Ebenso können die Bei- räte ihre Meinung bei der Bestellung und Abberufung des Gutsvorstehers und des für jede Wohnsiedlung zu bestellenden Orts- beauftragten äußern. Innerhalb von sechs Wochen nach Inkrafttreten der Verordnung werden die Einwohnerbeiräte nach den Vorschriften des Gemeindewahlgesetzes ge- wählt. Damit ist der wiederholt vorge- brachte Wunsch der deutschen Bewohner des Truppenübungsplatzes Baumholder er- füllt, in der Verwaltung der beiden Wohn- siedlungen mitwirken zu können. Der Gutsbezirk Baumholder war 1940— wie bereits ausführlich berichtet— bei der Anlage des Truppenübungsplatzes gebildet worden. Die beiden genannten Gemeinden mußten damals geräumt werden. Als nach dem Kriege die Alliierten den Truppen- übungsplatz wiederum als militärisches Aus- bildungs- und Uebungsgelände übernom- men hatten, besiedelten nach und nach deutsche Beschäftigte der Besatzungsmacht und frühere Gemeindeeinwohner die bei- den Ortschaften. Der Wunsch dieser Bevöl- kerung, wieder selbständige Gemeinden zu pilden, ist aber nicht zu verwirklichen, so- lamge das Gelände für militärische Zwecke beansprucht wird. Das Gebiet ist Eigentum des Bundes und die Verwaltung wird durch einen Gutsvorsteher geleitet. Eine Mitwir- kung der Bevölkerung an der Verwaltung war in den bis jetzt geltenden Vorschriften von 1938 nicht vorgesehen. Ft Aus der Hessischen Nacbarschaff Lastzuganhänger rammte Straßenbahn Frankfurt. Ein Lastzuganhänger, der sich plötzlich vom Zugwagen gelöst hatte, fuhr an der Kreuzung Mörfelder Landstrage/ Oppenheimer Landstraße im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen gegen den Motor- wagen eines Straßenbahnzuges, der Anhän- ger drückte die Seitenwand des Straßen- behnwagens der Linie 7 auf mehrere Meter Länge ein. Bei dem Unfall wurden drei Fahrgäste der Straßenbahn verletzt, davon eine Person schwer. Die Polizei vermutet einen Kupplungsschaden an der Anhänger- Vorrichtung des Lastwagens als Unfall- ursache. Auswanderung nur schuldenfrei Frankfurt. Der Gemeinschaftsausschuß der hessischen gewerblichen Wirtschaft teilte mit, daß die kanadischen Einwanderungs- missionen in Karlsruhe und Hannover die Herausgabe von Einwanderungsvisa auf An- trag deutscher Gläubiger solange verwei⸗ gern, bis der Schuldner den Nachweis der Tilgung seiner Verbindlichkeiten erbracht hat. Diese Regelung sei jetzt getroffen wor- den, weil es vorkam, daß Auswanderer nach Kanade versuchten, Deutschland zu ver- lassen, ohne ihre Schulden zu begleichen. Jugendring gegen Jugendkino Hanau. Bedenken gegen die von der hes- sischen Schulfilmbühne beabsichtigte Grün- dung eines Jugendkinos in Hanau machte der Jugendring der Stadt Hanau geltend. Die Mitglieder des Ringes erklärten, bei der hessischen Schulfilmbühne könne es sich um ein rein kommerzielles Unternehmen han- deln. Sie wollen vor der weiteren Behand- jung der Frage erst ein Gutachten der hessi- schen Landesbildstelle in Wiesbaden über die Schulfilmbühne einholen. Ehefrau im Streit erwürgt Darmstadt. Der 23jährige ehemalige In- dochina-Fremdenlegionär Bernhard Graber hat in der Nacht zum Dienstag in seiner Woh- nung in Darmstadt seine 25 jährige Ehefrau Liselotte bei einem Streit gewürgt und an- schließend mit einem Nylonstrumpf erdros- selt. Er erzählte die Tat am Dienstagnachmit- tag seinem Vater, der ihn zur Polizei brachte, wo er in der Nacht zum Mittwoch ein um- fassendes Geständnis ablegte. Die Ehe war nicht glücklich, Der Streit entstand, als ihm die Frau mit Scheidung drohte. Fernwasserleitung wird gebaut Marburg. Nach umfangreichen mehr- monatigen Planungsarbeiten wurde jetzt im Landkreis Marburg mit dem Bau der großen Fernwasserleitung von Allendorf durch die Kreise Marburg und Gießen nach Wetzlar begonnen. Die über 60 Kilometer lange Lei- tung, die einen Durchmesser von 35 bis 60 Zentimeter hat und die später an das Groß- Wasserwerk Allendorf mit seinen 30 Tief- brunnen angeschlossen werden soll, wird nach ihrer Fertigstellung die Städte Mar- burg Gießen und Wetzlar sowie mehrere Dutzend kleinere Orte in Oberhessen mit Trinkwasser versorgen. Die Bauarbeiten sollen in etwa zehn Monaten mit einem Kostenaufwand von über 15 Millionen DM abgeschlossen werden. BLICK NA Cx RHEINLAND-PFALZ Zu wenig Lehrstellen Kaiserslautern. Von 5300 in diesem Jahr schulentlassenen Jungen und Mädchen im Bereich des Arbeitsamtes Kaiserslautern, zu dem das Stadt- und Kreisgebiet Kaiserslau- tern gehören, konnten bisher nur rund 400 Jungen und etwa 100 Mädchen in Lehrstellen vermittelt werden. Weitere 200 Jungen und Mädchen fanden als Hilfskräfte in der Indu- strie oder beim Handel Arbeit. Die Meister- schule für Handwerker stellte jetzt die Auf- nahme von 80 Lehrlingen in Aussicht. Wie der Leiter der Arbeitsver waltung, Regie- rungsrat Dr. Hans Nippgens, am Mittwoch mitteilte, will man an Handwerks- und Indu- Striebetriebe herantreten und sie für die Auf- nahme von Schulentlassenen als Lehrlinge oder Hilfskräfte für leichtere Arbeiten inter- essjeren, um die Situation günstiger gestalten zu Können. 200 Mill. Mark Ernteschaden Kaiserslautern. In der Nord- und West- pfalz muß mit einem Ernteschaden von min- destens 200 Millionen Mark gerechnet wer- den. Durchschnittlich ist je Hektar ein vor- läufiger Schaden von 300 Mark entstanden, Motorschiff brach auseinander Oppenheim. Aus bisher noch ungeklärter Ursache brach unterhalb von Rheindürkheim bei Worms auf dem Rhein das 800 Tonnen große Motorschiff„Johann Boßmann“ der Reederei Boßmann(Mainz), auseinander. Die beiden nur noch lose zusammenhängenden Teile des verunglückten Schiffes, das sich leer auf der Talfahrt befand, lagen am Nach- mittag noch auf der linken Rheinseite auf Grund, Sie müssen abgeschleppt werden. Von 855 Schiffsmannschaft wurde niemand ver- etzt. Aus dem Fenster gestürzt Kaiserslautern. Der zweieinhalbjährige Sohn eines in Kaiserslautern stationierten amerikanischen Sergeanten stürzte, wie die amerikanische Polizei in Kaiserslautern be- kanntgab, aus dem Fenster einer im dritten Stockwerk eines Hauses in der Vogelweh gelegenen Wohnung auf die Straße. Das Kind zog sich so schwere Verletzungen zu, daß es Wenige Stunden nach seiner Einliefe- rung in ein Armeehospital starb. Die Mutter hatte das Kind einen Augenblick im Zimmer allein gelassen, um ein Telefongespräch ent- gegemzunehmen. Während dieser Zeit öffnete das Kind das Fenster. Luftmanöver über Westdeutschland Kamstein. Einheiten der 12. amerika- nischen Luftflotte, die zur vierten alliierten taktischen Luftdivision gehören, haben zu- sammen mit dem ersten französischen tak- tischen Luftkommando und der ersten königlich-kanadischen Luftdivision und Ein- heiten der 34. Luftabwehrbrigade der 7. US- Armee mit großen Luftmanövern über West- deutschland begonnen, die bis zum 27. August andauern. Die Manöver stehen unter dem Kommando des kommandierenden Gene- rals der 12. Luftflotte und der vierten alliier- ten taktischen Luftflotte, Generalmajor Ro- bert M. Lee. Wie der General erklärte, wer- den die Manöver weniger über Städten statt- finden, einige Dörfer jedoch müßten mit „Tieffliegerangriffen“ rechnen, falls Einhei- ten in ihrer Nähe stationiert sind. Der Ge- neral betonte, daß von den zuständigen Stel- len alle erdenklichen Schritte unternommen worden seien, um eine Belästigung der Zivil- bevölkerung weitgehend auszuschalten. mmm Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 26. August Kinderstunde Wir helfen suchen Was halten Sie von modernen Möbeln? Bunte Kleinkunst-Palette Endlauf der Steher- Meisterschaft über 100 km 16.30 17.00 17.10 20.00 20.35 2—3 Frauen f. leichte Tätigkeit ges. röstfrisch l 2 sofort gesucht. BETTEN- BU RK Inh. Hch. Burk Qualitätsvetten Ludwigshafen/ Rh., Buchhalter(in) persönl. Vorstellung erbeten. Das große Spezialhaus für Ludwigstr. 8 Angeb. u. Nr. 03362 an den Verl. Küchenmädchen gesucht Schwöbel, Ringstuben, U 3, 16-17. 0 Stellengesuche Dekorateur, beste Referenzen, perf. auch im Malen su. sich zu verän- dern. Angeb. u. 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Spätherbst 1955 ein- 511 geweiht werden soll. Der Verband, der vom 10, bis 12. September in Heidelberg sein viertes Bundestreffen veranstaltet, will zur nal Einweihung des Ehrenmals für die Verbands- arat angehörigen eine verbilligte Reise nach er- Nordafrika durchführen. Auch eine„Wiedergutmachung“ Bad Mergentheim. Johann Klein aus Vor- eim bach-Zimmern im Kreis Mergentheim, der von Während zwei Jahrzehnten den Volksver- edel tretungen des Landes angehört hat, wurde dier, bei Vollendung seines 80. Lebensjahres von eim, Familie, Gemeinde, Kreis und Land geehrt. my Auch viele Minister gehörten zu den Gratu- janten. Das originellste Geschenk überbrachte der Mergentheimer Landrat Dr. Canter in Form eines Anzugstoffes, der, wie er er- j klärte, eine Art Wiedergutmachung für zahl- dar- reiche Hosen bedeute, die Klein in den Gre- 8285 mien und Ausschüssen sowie im Parlament ert während vieler Jahrzehnte durchgesessen dus habe. rke, der Karlsruhe als Fremdenstadt Karlsruhe. Die Stadt Karlsruhe scheint eine immer größere Anziehungskraft für Fremde zu haben. Im ersten Halbjahr 1954 besuchten 65 419 Personen, darunter 15 über 10 000 Ausländer, die Fächerstadt am es“ Rhein. Die Besucherzahl erhöhte sich in die- ser Zeit um über 15 Prozent gegenüber dem Den 7 Vorjahr und lag höher als die Besucherzahl chte im ganzen Kalenderjahr 1951. Mit 110 689 Uebernachtungen im ersten Halbjahr 1954 ihr- nahmen diese gegenüber dem gleichen Zeit- Ohl raum im Jahre 1953 um nahezu 20 Pro- Die zent zu. a-. geiz Or- Eu n lab peu. tgtten 540 Im 2 405 Süclland-Kaffee hen dus eigener moderner Sicht-Kösterei 5 Unsere preiswerte Sorte: 2 An* en. küdland-Freitags-Naffee 80 kösſlich- anregend- ergiebig 125 g DM Tag 1 nur freltags erhältlien . N 2 9 jn jeder Preisluge täglich rösffrische 92 74 Quglitäts- Kaffees! 4 77 en- W. ut—2 c fress„ eu- 435 Kaffee- Rösterel den ann 5 1275 Stellenangebote lee, 5 I. 2* 5 Hohe Provision teressanten Damen- Artikel, 0 tor renzlos preisgünst. 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Kämpfe gegen amerikanische Gegner bestrei- Vier Bänke, fünf Zweier- und drei Dreierwege— 1 ten, die bei großem Risiko nur wenig Gewinn n versprechen. Weder Hein ten Hoff, der gegen 66 5 a 5 den Neger Billy Gilliam antritt, noch Halb- 2 Di 91 + 14 ö Dan ueceroni ſippi auf Hieg len Hoff schwergewichts- Europameister Gerhard Hecht. 1 885 2 5 0 5 12e 99 Orgen 8 Sto- 188** 8 dem der von ten Hoff in Amerika entscheidend 5 Für den Hamburger geht es in Berlin um„Alles oder Nichts“ ee e Farbige rt. Henri als„Aufbau- Fort. Düsseldorf— I. Fo Köln. 470 war für sens. Noch immer unterlag Gastgeber; erzieht) 5 Gegner Vor seiner Titelverteidigung dienen Düsseldorf am Sonntag bei SW Essen eine hohe allerdings am Sonntag ein Remis beim helm] 9. Tagu Mit geringer Verspätung traf Heinz Neu- er nicht diesen Titel!“„Außerdem“, so erzählte s0ll, Können im Falle eines Erfolges größere Niederlage; Köln hatte mit dem Neuling DSV starken Tus N. Tip 2-0. Pr. Dellbrück— Bare] nen 20 haus' nächster Gegner, Dan Bueceroni, aus Bucceroni weiter,„kenne ich Hein ten Hoff F e 8 zu Hause seine Last(2: U). Sbielausgang offen. Leverkusen. Am letzten Spieltag War keine; deginne Amsterdam in Düsseldorf ein. Mit dem ame- aus unserem Kampf in Milwaukee. Seit die- rotz liste angenen Formens meln Tip 0-1-2. Tura Ludwigshafen— 1. FC Kai- der beiden Vereine Sieger. Platzvorteil sol 35 rikanischen Weltranglisten Schwergewichtler sem Tage habe ien viel Achtung vor deutschen ner Ransliste. Um so Srößzer ist die Gefahr, sersl. Für Tura ein schweres Spiel. Immerhin den abwehrstarken Dellbrückern ein Piu schier eee 55 8 2 8 Schwergewichtlern. Deshalb nehme ich den daß Niederlagen einen Rückschlag bringen. gewann Gastgeber 4:2 gegen Tus N, verlor geben. Tip 1. BC Augsburg— Kickers Offen Unterze een ener adoldhe Ritace und Ma“ Kampf mit Neuhaus nicht leicht.“ Wie hoch. is Spricht für das Selbstvertrauen ten Hofts, dann beim EKP 4.1(0 Nach der 3:0-Nieder- bach. BCA gilt als heimstark, zeigte sich ben] tober 18 ucter Li Puama. Braungebrannt und erstaun- die Meinung Bucceronis über Hein ten Hoff daß er einen so starken Mann wie Billy Gil- lage beim VfR siegte der 1. FCK am Sonntag 1. Fer als gefährliche Elf und hat Siegesals, blik, di. lich krisch nach dem Transozeanflug, war ist, zeigte sich, als er über die Aussichten des lam annahm. Fachleute stellten in ten Hoffs gegen Spfr. Saarbr. sicher mit 5:1. Tip 2-0. sichten. Offenbach im Vorjahr: 4 Auswärts Beitritt Bucceroni sientlich überrascht von dem großen langen Hein am Freitagabend im Berliner Training Verbesserungen fest. In Berlin muß Spogg Fürth— Karlsruher Sc. Mit einer siege, 7 Unentschieden. Tip 1-0. Westiah] geständd Empfang durch Fotografen und Journalisten, Sportpalast gegen den USA-Neger Billy Gil- er sie unter Beweis stellen. In der Stadt, wo Punkteteilung überraschte Fürth bei FSV Herne— SW Essen. Für„Herne“, nach 71 80. den die KLM in der Düsseldorfer Flughafen- liam gefragt wurde: Für mich gewinnt ten er mit einem Siege über Jack Gardner Europa- Frankfurt. Esc gilt als ernst zu nehmender Neiderlage bei Pr. Münster, schlechte Aussi] Oes Bar arrangiert hatte. Nach einem Imbiß setzte Hoff, möglicherweise sogar durch K. o. Er meister wurde, und wo er nach einem schwe- Gegner. Im Vorjahr: 1:1. Tip 1-0. VfI. Bochum SWE, gut in Fahrt, müßte sicherer Sieger eh] beide n. n die Fah 2 5 5 1 id kann mit einer einzigen Rechten jeden Kampf ren Niederschlag Gene Jones noch nach Punk- gegen Pr. Münster. Man hüte sich, Bochum auf Tip 2. Eintr. Trier— Ph. Ludwigshafen,; dann I. ni die Fahrt zum 1 ee eide- entscheiden. Heim dipfte fur Gilltam zu hart ten besiegte. muß ten Hoff vor seinen Kri- erstem Blick die Chance zu geben. Pr. Mün- Trier ist schwer zu gewinnen. Ludwigshafg] und eir Krug fort, Wo er ebenso wie Nino Valdes vor sein.“ tikern die Bewährungsprobe bestehen. Und da- ster überraschte auswärts oft, siegte am Sonn- zeigt gefestigte Form, kam aber am letztes Gesprac einem Jahr bis zu dem Kampf am 12. Septem- 5 8 u ist Billy Gilliam ein gefährlicher Prüfstein. tag gegen Herne 7:1() Dreierweg empfohlen. Spieltag gegen Speyer über ein 10 nich] führen. ber in der Dortmunder Westfalenhalle trainie- Ps ist schwierig zu sagen, ob Bueceroni mit Für ten Hoff geht es in Berlin um„Alles Tip 0-1-2. Ss Reutlingen— 1. Fo Nürnberg. hinaus. Tip 1-0. Aer mit n 8 N 8 N Ueberzeugung 8 1 Dem Sieger winkt ein dritter Mit einer fabelhaften Kondition gaben die dur 8. 5..„ zum Ausdru rachte, er ob er nur zin Kampf mit Neuhaus. Den Verlierer aber er- Reutlinger beim VfR eine Vorstellun„unter-— Ti 8. der e N 8 durch 1 Publicity machen“ wollte. Fest steht jedenfalls, wartet als Boxer nicht mehr viel. Man drückt lagen 3 3:2. In heimischer l Fußball- Toto Tip die zus n 8 155 8 81 N 000 8. Freitagabend zwei der prominentesten dem langen Hamburger für Freitagabend all- könnte es gegen den„Club“ eine Sensation West-Süd- Blok bestreit. f 1* genomm eutschen Box-Profis i l rtpal in di 5 ip 1-0. 5 5 irma- 1 6 f T VVVVVß 8 M er 26jährige Italo-Amerikaner in iladel- 1 8 1 5 a 5 N 5 1 12 5 C Russe Filin lief nach 42 km im Stadion in eine falsche Bahn: Spvgg Fürth— Karlsruher 80 10.. Kampf. Bucceroni sah weder einen Filmstrei- 5 VL. Bochum— Preußen Münster 917 Einstell. ken noch ein Bild seines nächsten Gegners. Er 5 2 66 8. N 1 europäi. e a e e d ern: Wieder ein, Dtama auf der fflarathon- Strecke; e d wahr? Also muß er etwas können, sonst hätte 8 99 B Kickers Ottenbach 175 bsetzun — 1 1 1 8. 8 8 55 8 242 2 ia H— Schwarz-Weiß Ess 5 Finne Veikko Karvonen bog richtig ein und wurde glücklicher— vorerst jedoch unbestätigter— Europameister W Trier— rhäniz Tadwizcha fg 17 1 s. a. ö Schwei 5— 1 10 000 m und Speerwurf: n Entscheidung in Bern ist gefallen: ins Stadion einbog, war der Russe Pilin an hoch eingeschätzte Russe Levan Sanadze nicht. 8 20 treien 3 8 Die bei len starken russischen Läufer Grischaev erster Stelle. b Mit sicherem Vorsprung schien zum Zuge kam, nur dritter wurde(11) und da- Borussia Dortmund— Alemannia Aachen 1. werden Zweimal ramilie Zatopek und Filin wurden gestern auf der Marathon- er vor dem Finnen und seinem eigenen Lands- mit ausschied.— Im Hochsprung der Frauen Bayern München— FSV Frankfurt 01 den ver strecke von dem Finnen Veikko Karvonen mit mann dem Europa-Titel entgegen zu streben. konnten sich vierzehn Teilnehmerinnen für den tragszol »» 20 1 und 400 Meter Rückstand auf den Poch Filin bog, auf der Aschenbahn ange- Endkampf qualifizieren, indem sie die Qualifi- noch eir V zweiten und dritten Platz verwiesen, nachdem langt, in falscher Richtung ein nach links an- kationshöhe von 1.50 m übersprangen. Unter Per Berli Ka kte sich 1 t Vorl. 5 8 s des Ehepaars sie sich vom Start die Spit t b. 5 2 8 9 5 a 5 Der Berliner erkämpfte sich im ersten Vorlauf jängern Zatopek. Wie seinerzeit in Helsinki, halten sich fate Start wes an die Spitze gesetzt statt nach rechts). Bis er seinen Irrtum korri- ihnen sind die deutsche Meisterin Ursula in 1:52,0 einen prachtvollen Spurtsieg über a . 9 1 atten und ein ganz großes Rennen liefen. gieren konnte, Was es zu spät. Karvonen— Schmückle(Ulm) und die Meisterschaftszweite den Belgier Demuynck, während Stracke in ven ges lee ottve⸗ Dieses Marathon war aber— wie schon 80 oft— der Fünfte der Olympischen Spiele 1952— Renate Krämer(Köln). vierten Lauf hinter Moens(Belgien und Dela aber vo die kues Meisterschaft 3g„Drama“, in dem der Finne glücklicher strebte nun aus zweiter Position, den Schluß- Die deutschen 400-m-Läufer Hans Geister ney Urland) in 1:52,1 Dritter wurde. werden VVV Sieger blieb. Bevor der Startschuß um 16.35 angriff Grischaevs abwehrend, dem Zielband(Krefeld) und Karl-Friedrich Haas Nürnberg) ges M . 2 n Uhr fiel, hatte der Schweizer Bundespräsident als Sieger entgegen, während der moralische konnten sich in den Vorläufen für die Vor- Protest qeqen Marathon-Lauf nen we er e e R. Rubattel die 5. Europameisterschaften der Sieger dieses Laufes, Filin, nur noch Dritter entscheidung qualifizieren. Während Geister in 9 9 Zu d n den ns- Leichtathleten im Berner Neufeld-Stadion für werden konnte. Vierter wurde der Finne Puo- 47,9 Sek. den zweiten Vorlauf unangefochten Unmittelbar nach dem Ende des Marathon“! d 8 49,94/49,49 m) eröffnet erklärt. Hierzu waren die 900 beteilig- lakka, Fünfter der Schwede Jansson und Sech- vor dem Finnen Back gewinnen konnte, mußte laufes legte die Vertretung der russigchen Aeon „„ ten Sportler aus 28 Nationen auf marschiert. ster der Engländer Idem. sich Haas im Dritten dem Finnen Fellsten Leichtathleten Protest beim Kampfgericht ell sollen Der Sieg Emil Zatopeks fiel— ebenfalls entgegen allen Voraussagen— hoch überlegen aus. Er lief eine Zeit von 28:58 auf regen- Banfaren-Geschmetter. Kalter Nieselregen nicht enttäuscht. Sprinter-, AB“, Heinz Fütterer während der starke Engländer Fryer nur Drit- schwerer Bahn und distanzierte den ungari- dämpfte ein wenig die Stimmung. Wasser- gewann den zweften der acht Vorläufe über ter wurde. Neun Teilnehmer— unter ihnen das Mißverständnis des Läufers Filin prüfen schen„Wunderknaben“ Kovacs, der 29:25,8 lachen standen auf der Aschenbahn und Ar- 100 Meter unangefochten in für die Bahnver- der Deutsche Strohschnieder— konnten sich Der russische Protest führt mangelhafte Laut. Min. benötigte, ganz klar. Dritter wurde der Engländer Sando(29:27,6), während Herbert Schade in 29:32,8 nur Vierter werden konnte. Der Deutsche war auf dem ersten Teil der Strecke ein großes Rennen(lange Zeit hinter Zatopek) gelaufen, ermüdete dann jedoch und fel zurück. Das Zeremoniell war wohltuend einfach und ohne den sonst üblichen Pomp. Es gab kein beiter hatten sich den ganzen Tag über be⸗ müht, sie zu entfernen. Trotzdem war die Bahn aufgeweicht, was vor allem den Sprintern zu schaffen machte. Wieder ein Marathon-Drama wird über dem Berner Lauf stehen. Als die Spitze des Feldes nach den mühsamen, beschwerlichen 42 km 8 Die deutschen Athleten, die in den Vor- kämpfen dieses Tages am Start waren, haben hältnisse ausgezeichneten 10,7 Sek., während der Franzose Derderian in 11 Sek. zweiter wurde. Nach Fütterer konnte sich auch der junge Pfungstädter Leonhard Pohl für die Zwischenläufe qualifizieren, indem er den drit- ten Vorlauf in 10,8 Sek. gegen den Engländer Kenneth Jones(10,9) gewann, während der beugen. Hellsten wies den Endspurt des Nürn- bergers, der 47,8 lief, ab und siegte in 47,7 Sek., für den Endkampf im Dreisprung qualifizieren, indem sie die geforderten 14,50 Meter über- sprangen. Das beste Ergebnis erzielte der Finne Rahkamo mit 15,06 Meter. Auch der deutsche Meister Olaf Lawrenz(Berlin) und Friedel Stracke(Barmen) konnten sich über 800 m für die Vorentscheidung qualifizieren. das daraufhin keine Zeiten bekannt gab uni mitteilte, daß ein offizielles Ergebnis nicht 50 bahnmarkierung an. Ein Begrenzungsseil ff den ersten Läufer sei nicht vorhanden gt. wesen. Obwohl es inzwischen gedunkelt habe sei auch keine Beleuchtung vorhanden ge wesen.— Der finnische Sieger war sofort nad dem Lauf zu Filin geeilt und versuchte ihn 1 trösten. Mietges ebe Nach einem arbeitsreichen, von christlicher Verantwortung getragenem Leben hat Gott am 24. August 1954 unseren lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Viktor Girus Gott der Herr hat nach kurzem schwerem Leiden meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Friedrich Zollikofer im 70. Lebensjahr zu sich in die Ewigkeit abberufen. Vetmietungen 1 Wohnungen und Geschäftsräume verm. Immob.-Hornung, Tel. 4 03 32 Richard-Wagner- Straße 17. Nähe Meßplatz gutmöbl. Balkon- zimmer mit Badegelegenheit an seriös. Herrn sofort zu vermieten. Angeb. unt. Nr. P 03323 a. d. Verl. 2 Zi., Kü. m. Balk., Bad u. Garage . Kl.-Wag. Nähe Almensch. geg. Mz. z. verm. 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Tagung der Mitgliedstaaten des allgemei- kanntgegeben wird, verlautet in Bonn, daß wird der Finanz- und Steuerausschuß des Förderung der Mengenkonjunktur, daß da-(vw) Normale Anlieferung flotter Sbegtz Kür 1 aun nen Zoll- und Handelsabkommens(GATT) die Bundesrepublik sich mit einer Straffung Bundestages seine Beratungen über die mit auch das Realeinkommen der kleinen Bühler Zwetschgen, Pärsiche, Rirnen, Brombeeren 11 90 besinnen, die von Sachverständigen als die des Abkommens und der Errichtung eines Steuerreform wieder aufnehmen. Obwohl Steuerzahler erhöht werden kann. Da auch ander anf een eee, in. schwierigste aller Zollkonferenzen seit der ständigen Büros einverstanden erklärt, über den Steuersenkungsspielraum auch das Bundesfinanzministerium offensicht-„ 5„ 5 Olten Unterzeichnung des Abkommens am 30. Ok- Wenn ihr auf dem Agrarsektor Zugeständ- Weiterhin Keine Uebereinstimmung besteht lich auf diesem Wege eine Wettbewerbs- Lucas usw, sowie Pflaumen, Sorten. lbs erzielten: ch ben] tober 1947 bezeichnet wird. Die Bundesrepu- nisse in der Frage der Marktordnung ge- das Bundesfinanzministerium hat ihn be- steigerung erreichen und zugleich Preis- Brombeeren 454; Mirabellen 23.30, Pfr. egesah blk, die im Rahmen des GATT seit ihrem macht werden. kanntlich mit 23 Milliarden Phl angesetzt, senkungstmpulse geben will, dürfte das getschgen e Büh- uswärz ßeitritt am 1. Oktober 1950 rd. 1500 Zollzu- D ite Tei während das Institut für Finanzen und Bundesfinanzministerium damit unausge- er Zwetschgen. 14-16, B 813; Tafeläpfel A 20 Vestfalz geständnisse gemacht hat, wird zunächst mit er zweite Teil des GATT-Abkommeris Steuern in Bonn annimmt, daß ein um zwei sprochen auch die Kartellverbotstendenz des bis 28, B gd: Wirtschaftsäpfel A 14.—20, B G15; ach J. ien d ürkel Hare„ in seiner bisherigen Form gestattete der Milliarden höherer Spielraum gegeben sei—, Bundeswirtschaftsminist 5 doppelte Philipps A 1720, B 1316; Klapps Lieb- Aussich, 2 11 T Bundesrepublik die Aufrechterhaltung der dürfte um diese Frage keine allzu lange e ling A 2833, B 1627; Williams Sbrist Birnen en, e beide v. Zolltarife eingeführt ha und f 5 a i 5 l s 5 20—80, B 1219; Wirtschaftsbirnen K 1625—15 zer zen] beide neue 20 25 1 8 nd vier„klassischen“ Marktordnungsgesetze auf Diskussion mehr stattfinden. Für entschei- ie„ alen, k denn mit Pakistan, Indien, Brasilien, Chile dem Agrarsektor: Zucker, Milch, Getreide dender wird offenbar die Anpassung der e e e en., N 1887 8 0 Udet 1: 1*. enbar 88 ten A 3732 5—35; Zwiebeln 7. igshaf einigen anderen Staaten Südamerikas u J b. l 8 7 1. 5 5 i 3 letz de über einzelne Zugeständnisse und Fleisch und Vieh, weil 1 Zeit Terife an die Wirtschaftliche Lage gehalten. e en e 1 N en e e, 20 nich lünren. Die Gesamtkonferenz wird sich Wie- punkt des deutschen GAT T-Beitritts bereits Aus diesem Grunde tritt auch das Bundes-(VWD). Das Verwaltungsgericht Frank- W Sind von Freitagmittag bis hlon-⸗ . 1 in Kraft waren. kinanzministerium für eine fühlbare Sen- furt hat am 24. August beim Bundesverfas- tagfrüh geschlossen. ier mit der Frage befassen, wie die Ver- e e e e r 4 handlungsfünrung der 33 Vertragsländer, ee 3 8085 eee 5 3 ee Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt 10 zusammen 84 Prozent des Welthandels Effekte 6 Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Wc Ei n 2 Wee e i bestreiten, vereinfacht und unter eine ge- III Se Nane a 8 Ware) ohne Interesse Ueberstend, wur tonnen 1 21 81 gen, des sogenannten Reuegeldgesetzes vom bestand weiterhin großes Interesse. gs erzielten 0 ß meinsame Zielsetzung gestellt werden kann.„ 27. Dezember 1951 festzustellen. Bis zum Mirabellen 3632 Fürs ſcne e, 8 155 U 1 3 5 5 3 5 n. 5 85 Reineclauden 811; Bühler Frühzwetschgen 2 Entscheidend für die Haltung der meisten Borsenveriant; Die Börse srütegste heute mit groftem Gegchägt, Im hülttelpunkt stand wieder der nt chaid des Nerteruneertent. wurde bis 18, Wangenhelmer Zwetschgen 1013, Sep te: 16 Mitgliedstaaten zu diesem Vorschlag ist die e N der 1. machte sich Stückemangel bemerkbar, 50 daß überall eine Klage der deutschen Niederlassung der a 1527. E B; 3. 1 B 5 g der Vereinigten Staaten. Die on 3 bis 4% festzustellen waren. Der Farbenmarkt lag nach der gestrigen kräftigen Er- holländischen Kakaofirma C. J. van Houten Endivien 1 10—13, 17 6—9; Freilandsalatgurken 10 Uinstellung 1 1 5 holung ruhig aber gut behauptet. Schering nach Bez 12 5 ½ mi 2 1 1* bis 26; Treibhaussalatgurken Ia 4255,. 31. 20 erropäischen Länder, einschlieflich der Bun- Am Helctromariet proßtterten And 2½% 160, Siemens Plüs 1 bis 1½„„ mit 222 behandelt. in krefeld gegen die Kußenhandelsstelle 8 1820 Weigkom 20: Rotkohl 18: Wirsing 1418 en 1, desrepublik, machen eine automatische Her-* 24. 8. 25. 8 des Bundesernahrungs ministeriums in Frank Stangenbohnen 3038; Tomatem ATT 43.51, ALL 39 19% absetzung der Zollsätze von einer entspre- 5—— e ee Aktien 2.8 25.8. furt ausgesetzt. Die Karlsruher Entschei- bis 43, AT 38—39, B 28— 30 Zwiebeln 39. n 2, chenden Beteiligung der USA abhängig, weil g 3s 150 ¼ Har dung ist für eine große Zahl ähnlicher Pro- NE-Metalle i ne 25 pener Bergbau 105% 100% Dresdner Bank) 12 11 5 f n 1 sonst ihre Bestrebungen auf Einführung der 88—*— 2 184 5 Heidelb. Zement. 192 192 Rhein-Main 5 156½ 157 zesse von Importeuren gegen die Außen- Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 207290 PRT „ treien Währungskonvertibilität gefährdet„ 900% Hoesch) 4„ Reichsb.-Ant. Sa 83½ 85 handelsstelle von Bedeutung. Blei in Kabeln 122125 PN 25 1 Mitglied Conti Gummi. 175 176½[Lanz. 88 Das Verwalt icht 1 Aluminium für Leitzwecke 240—242 DM en 1 werden körmten. Die GATT-Mitglieder wer- Paimler- Benz 153½ 155 Mannesmann 129 ¾ 130½ Montan l 8 ungsgerie 5 18t der Auffas- Westdeutscher Zipnpreis 889 DM 9 1% den vermutlich versuchen, die gesamten Ver- 85 Erde 1785 125 Rhein- Braunkohle 173 17⁵ Neschfolger 1 2 dieses Gesetz in seinen wesent- 317 1 5 g 7 Rheinelektra 124 125 Bergb 1 5 ichen Bestimmunge gen das Grund- 1 tragszollsätze, wie sie zur Zeit bestehen, 5„ 8 2 ergb. NeueHoffg. 112 115 gen gegen s Grun 5 f ö 28 17% 146„ 5 n e Freie Devisenkurse noch einmal für eine bestimmte Zeit zu ver- Bt. Einclenãm 18% 169 ½ Sin ß e t Vorlau lüngern, wie das bereits vor eineinhalb Jah- Durlacher kor). 0½ 104 Siemens& Halske 17% 17[Selsenberg 113% 115 rig sei. Der Gesetzgeber habe seine Befug- Geld Brier 4066 gen geschah. Einzelverhandlungen werden. 5 111 e 1 2 Bees vert 147 150 1 55 überschritten, als er die Entscheidung 15 9 8 112 3 d Den ider von allen Ländern mit Jepan geführt 1d-Fefben Liqul., Lellstort Waldhof 12 12% Klocke. Hüamp. P. 154% 15% 3 3 5 e des kreis Ermessen 100 Schwelzer Franken 66,02 96,22 werden müissen, das zur Zeit hur vorläu- ge-Sch... 4%%[Badische Ban) 2 24 Fordwestd. Hütt. 122½ 126 r Außenhandelsstelle gestellt habe. Dieses 100 hol. Gulden 110, 110,84 ſges Mitelied ist und endgültig aufgenom- parbent. Baer 14% Commerz 8 8% Berg. Phöniæõ 123% 125% 78 3 der ruftenhandelssbelle ent- F 11.4835 1177385 arbenf. Bayxer 2 Commerz Re 5 zie 2 ir! engl. Efun 5 7 Lauĩ men werden soll. Farbwerke Höchst 71 171 u. Credit Bank 162. 0 5 175 3 3 8 3 5 der 8 100 schwed. Kronen 30,72 60,88 Zzu dem zweiten großen Problem, der Re- Felten st Julll.. 10% f Deutsche Bank))% i Steniw. Sttawestt.% 134 1 ie Cerichte Die Festlegung 100 den. Kronen 90,34 680.48 me% FFT ñĩ ß ß ĩé. die 3 ee e ee 100 Serwelder Fr:(reh, 5 05 ISS chen 8 5 f 5555 5 je Verwaltun eizer Fr.(fre 5 5 icht en zollen die Regierungen der Mitgliedstaaten 9 Ru- werte. 9 Restauoten 8 8 e e durch den Gesetzgeber 1 Us-Dollar 4.1926 4,2026 15 8 18. 100 DM-WN= 500.— Dh-O; 100 DM-O= 21, 4 DM- W licht vun ry 5 FFF prüfen L 5 5 e„ FRGOHTICHPEALZ EV. Krafttahrzeuge TANZ-cAFE seil ft 1 den ze. 2 frohe Tage und schönes Wetter 5 0 0 a .. ih DELP-Garage 0 von Privat zu verk. 9 55 5 1. Auto-Verleih ez U- Stanlard zeiten 20 f ar eodor ee, ee ETL . Telefon 5 20 00 Telefon 5 00 50 ort nach Autoverleih Schwind 170 V, Bj. 37, gut. Zust. m. Zubeh., PLANKE 12.45,14.48,16.50, 19, 21.15 ALHAMBRA 3. 15, 17. 19. 21 ihn 8 1 00.— Da zu verkaufen. Tei. 7 66 96 O 6, 2. Nof 434 49 2. Woche: SaUERRROUCH R. Prack, W. 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Es ist ein großer Candel, Ein namhaft und ein genge Straß Der Deutschen, so ohn Unterlaß Da webern mit g werbiger Hand Durch das Geburg in das CHelschland, Und in andre Land hin und wieder Desſialb legt man zu Saltzburg nieder Diel Kaufmanswar gewaltig und stark; Auch ist da große Meß und March Rußperti mit kaufen und verkaufen, Da selir viel Raufleut kumen ⁊c Haufen, Dergleich sie bauen Meß und Merk. Da ſindt man mancherlei Handwerck, Auch gent die oeiber umadumb In der Stat mit Baumwollen umb, Zausen, shinnen und Steuchlein weben Und den Walen zu kaufen geben. * Auch das ist Salzburg, freilich mit den Augen eines nüchtern- rechtlichen Bürgers ge- sehen, eines Mannes, der die Poeterei und ein Gewerb' dazu betrieb. Hans Sachs schrieb diesen Spruch, der gewiß einer der reizvoll- sten Lobgesänge auf die Stadt ist, die Le- benslust und Gottesnähe in sich trägt, zu der das Lustschloß Mirabell und auch der Dom gehören, in der die Feste Hohensalzburg als Monument weltlicher Macht über dem blin- kenden Kreuz auf den Dächern, dem Zeichen der Christenheit, thront. Was damals„große Meß' und Marck Ruperti“ war, das sind heute die Festspiele, und wie damals„sehr viel Kaufleut kumen ze Haufen“, so fahren in diesen Sommerwochen rund 5000 Fahrzeuge an einem Tag durch das Neutor(von den Außenbezirken nämlich in die Altstadt), rol- len über 18 000 Fahrzeuge in 12 Stunden über die breite Staatsbrücke von einem Ufer der Salzach zum anderen. Auch„gent“ nicht mehr „die Weiber umadumb, in der Stat mit Baum- Wollen umb, Seide und Nylon müssen es heute sein, und nit verkaufen wollen's das Zeug, sie tragen es selbst, sie wollen es kaufen. Mit Dol- lars und Pfunden, mit französischen oder bel- Sischen Francs, mit deutscher Mark und Schweizer Fränklis ausgestattet durchstrei- ken sie die engen Gassen, füllen sie die Ge- schäfte, andenkenhungrig— Souvenirs? Gui, Madame!“—„A wonderful Shopping here, isnt it?“ Das geht und wimmelt und wusselt den lieben langen Tag, und wie es scheint, Werden's alle Jahr mehr, die Gäst. * Paracelsus- Weinstube nennt sich ein klei- nes Lokal in der Kaigasse 8, gleich hinter dem Regierungsgebäude. Wie Chorherrnsitze sehen die Stühle aus, die entlang den Wän- den aufgestellt sind, mit Geschick wird der Eindruck des Altertümlichen, eines Gewöl- bes, erweckt. Daß der„Bar-Musikus“ auf dem Klavier sein Repertoire vom Wiener Lied bis zum Boogie- Woogie ausdehnt— Wen stört dieser Anachronismus hier schon? Durch die offene Tür dringt die Luft einer warmen Sommernacht, wie Theaterkulissen sehen die Häuserfassaden von gegenüber aus, vom Licht der Straßenlaternen in ein selt- sam unwirkliches Flair gehüllt. Es weht bald shakespearisch, bald puccinesk à la Boheme durch das Weinbeissel. Die beiden dort drü- ben, ein älterer Herr und eine nicht mehr ganz junge Dame, die sehen sich so verliebt in die Augen und halten die Händchen und lassen sich eins aufspielen von der Ein- Mann- Kapelle, und der Gumpoldskirchener, Jahrgang 1953, schmeckt so blumig und tief zugleich. Ja, und dann natürlich die Frage an die Bedienerin, ob das hier wohl.. Aber, g wig, da herinnen hat der Paracelsus die letzten Monate seines Lebens gewohnt, in diesem Haus hat er sein Testament gemacht und ist am 24. September 1541 gestorben. Noch am gleichen Tag haben sie ihn begra- ben, auf dem Armenfriedhof Salzburgs, dem Friedhof zu St. Sebastian. * Das Grabmahl des Paracelsus(in der Kirche St. Sebastian, wohin sein Leichnam später übergeführt wurde), die Häuser, darin er wohnte(1525 in der Pfeifergasse 11, 1540/41 am Platzl 3 und dann eben Kai- gasse 8), und weiter die Gräber von Michael Haydn, dem Bruder des größeren Joseph, und der Schwester Mozarts in der Peters- kirche. Und dann natürlich Mozart selber, die Erinnerung an ihn, an seine Jugend, an seinen Vater, an die Jahre seiner Bindung an Fürsterzbischof Colloredo... Salzburg hat, weiß Gott, der Namen viele aufzuzählen, von Fürsten und Künstlern, die hier geboren wurden oder starben, die hier lebten und arbeiteten. Das geht bis in die Gegenwart, bis zu Oscar Kckoschka zum Beispiel, der alljährlich oben auf der Burg ein Sommer- seminar hält und aus dessen Schaffen in diesen Wochen Lithographien, Handzeich- nungen und Aquarelle in der Galerie Weltz zu schen sind. Wie ja überhaupt Salzburg sich immer wieder bemüht, auch die bil- dende Kunst zu Wort kommen zu lassen. So sind heuer beisammen: eine Gedächtnisaus- stellung für Johann Michael Rottmayer, eine Schau mit Bronzeskulpturen und Hand- zeichnungen von Giacomo Manzu, von Anton Steinhart eine Kollektion von Gemälden und graphischen Arbeiten sowie eine Uebersicht „Moderne Kunst Oesterreichs“. Ganz beson- ders aber wird man in diesem Jahr von Salzburg Blick in den Garten von Schloß Mirabell, dessen Gebãudefassade links ge- rade noch sichtbar ist. Im Hintergrund die Feste Hohensalzburg, mit deren Anlage 1077 begonnen wurde und die heute als der größte, vollständig er- haltene Festungsbau Mit- teleuropas gilt. einem Maler reden müssen, dessen man hier Als Fremder sonst wohl kaurn gedenkt und der in seinem kunstgeschichtlichen Ruf auch nur schwer einzuordnen ist in das Bild dieser so ganz und gar hellen, lichter füllten Stadt. Von Hans Makart nämlich, dem „Schöpfer üppiger Prunkdekoration in außer- ordentlich großen Bildern“, wie es offiziell, das heißt lexikalisch formuliert ist, dem Maler des Plüsch, wie er, weit weniger respektierlich, in der allgemeinen Erinnerung lebt. * Im vornehmsten Hause Salzburgs kam er zur Welt: am 28. Mai 1840 wurde Hans Ma- kart in der Residenz geboren. Die väterlichen Vorfahren waren seit dem 18. Jahrhundert Verwalter in der Burg zu Innsbruck, sein Vater seit 1839 Verwalter in der Salzburger Residenz. Ein vorbildlicher Beamter scheint der Herr Papa jedoch nicht gewesen zu sein, er wurde gerügt, ins Schloß Mirabell straf- versetzt, schließlich mit Entlassung bedroht. Da schüttelte Hans Makart der Aeltere 1848 den Salzburger Staub von seinen Füßen, wurde Soldat bei den Tiroler Freiwilligen, starb jedoch schon ein Jahr darauf in Imola. Der Sohn hatte das Glück, in seinem Onkel Johann Rüssemayer einen menschlich ver- ständnisvollen, künstlerisch aufgeschlossenen Vormund zu finden. Und so wurde denn der gebürtige Salzburger, nach Studienjahren in Wien und München, Maler, der berühmteste Maler sogar seiner Zeit. Er gab einem Jahr- zehnt seinen Namen, bestimmte Lebensstil und Mode. Als tüchtiger Geschäftsmann kün- digte er schon zu seiner Münchener Zeit ein jedes seiner Bilder noch vor der Vollendung in der Presse an. Sein Atelier in Wien war eine Sehenswürdigkeit, reich an Plüsch aller Art, übersät mit Tapisserien und Teppichen, mit Rüstungen und Waffen, mit Bergen von prächtigen Stoffen und Kostümen, mit an- tiken Kostbarkeiten(die übrigens bei der Versteigerung seines Nachlasses höhere Ge- bote erzielten als seine Gemälde). Ein mär- chenhaftes Einkommen streute er mit mär- chenhafter Verschwendungssucht aus, ins Monumentale übersteigert wie seine Bilder Wirkt auf die Nachkommenden sein Auftre- ten. Es ist die Zeit Richard Wagners, die Zeit sechsstündiger Opernabende und gemalter Riesenbilder, die Zeit der großen Gebärde, des Anspruchs der Künstler, wie Fürsten ge- halten zu werden. Erst vierundvierzig Jahre alt, am 3. Oktober 1884, starb Hans Makart, nach einem in mancherlei Hinsicht unge- wöhnlich erfolgreichen Leben. * „Hans Makart und seine Zeit“ heißt die große(bis Ende September geöffnete) Aus- Stellung in der Salzburger Residenz, die zu diesem Rückblick auf den Lebensweg des einst vielgerühmten, heute vielgeschmähten Malers Anlaß bot. Das Gesicht von einem dunklen Vollbart beherrscht, aus dessen aariger Fülle die Nase scharf hervorspringt, auf dem Kopf den unerläßglichen Künstler- Schlapphut, im ganzen von martialisch- männlichem Zuschnitt— so hat Makart sich selbst gemalt. Den Frauen jener Zeit muß er mächtig imponiert haben, als Persönlichkeit Wie in der Ausstrahlung seines Namens; sie drängten sich darum, von ihm gemalt zu Werden. Und so reiht sich denn in dieser Ausstellung ein Frauenporträt ans andere. Das beginnt mit dem hier wiedergegebenen „Bildnis meiner ersten Frau“(die nach kurzer Ehe mit Makart 1873 starb) und entfaltet sich dann zu einem in solcher Fülle impo- nierenden Reigen: Ein Damenkorso der gro- Ben Gesellschaft. Bürgerliche wie hochadelige Namen sind darunter, andere Gemälde wie- der gleichsam anonym mit„Damenbildnis“ oder„Falknerin“ gezeichnet. Dabei ist für Makart fast immer nicht das Ringen um Wahrhaftigkeit oder um den spezifischen Ausdruck der Persönlichkeit bèestimmend, ihn reizt das Bild als Ganzes, der farbschil- lernde Gesamtklang, die Oberflächenreflek- tion. Er selbst hat ja die Stoffe und Kleider ausgesucht, die die Damen zu tragen hatten, Wenn sie ihm Modell sagen. Hüte, Schmuck und Fächer finden sich in vielfacher Gestalt, die Kontraste von dunklem, schwerem Tuch und heller Spitze, der zartfarbige, marmor- glatte Glanz der Haut vor weinroter oder dunkelgrüner Portiere, Problemstellungen dieser Art malerisch zu lösen, war seine ganze Lust, da hat er Vorzügliches, über das modische Dekor hinaus noch immer An- Hans Makark: Bildnis meiner ersten Frau Ein Bild aus der großen Ausstellung„Hans Makart und seine Zeit“ in der Salzburger Residenz. sprechendes geschaffen. Und ist auf diesem Weg bis an die Schwelle des Impressionismus Selangt. * Daneben aber sind die großen„Schinken“, die pathetisch- dramatischen Szenenbilder aus der Geschichte. Da ist denn gleich der „Tod der Kleopatra“ zu nennen, ein be- wWegender und wild bewegter Augenblick: die Königin der Aegypter, von einer weinenden und einer offenbar ohnmächtigen Sklavin umgeben, hält eine giftige Schlange an den todesmutig entblößten Busen. Nicht minder dramatisch ist der„Triumph der Ariadne“, wo nervige Männerfäuste nach den Mädchen greifen, gar niedlich anzuschauen wiederum der mit zahlreichen allegorischen Bildchen umgebene, Sommernachtstraum“. Die„Siesta der Medici“ hängt hier in beiden Fassungen auch fehlen— neben einer instruktiven klei- nen Zusammenstellung von graphischen Stu- dienblättern— das Hoppelgemälde„Gaben des Wassers“ und„Gaben der Erde“ sowie das großformatige Bild„Charlotte Wolter als Messalina“(mein Gott, ist die edel!) in die- ser Ausstellung nicht. Und schließlich noch die Zeitgenossen Makarts: Am umfangreich- sten ist da Anton Romako vertreten, ein Schüler Waldmüllers, der sich als eine näherer Betrachtung durchaus würdige Persönlichkeit erweist, dann vor allem natürlich Franz von Lenbach(unter anderen mit den Bildnissen von Papst Leo XII. und Theodor Mommsen), der Tiroler Franz von Defregger, Friedrich August von Kaulbach und andere. * Rehabilitiert nun diese Ausstellung den Künstler Hans Makart? Den einstmals inne- gehabten Ruf gibt sie ihm gewiß nicht zu- rück, aber sie stimmt doch milder im Urteil. Es ist ja nicht zu übersehen, daß er vor- trefflich zu malen wußte, der Farbe einen triumphalen Tribut zollte. Daß er das Mo- dische so wichtig nahm, das Aeußerliche und sein Spiegelbild, das reizt bei der Be- trachtung vieler seiner Bilder gern zu Spott und mißgünstigem Achaelzucken. Auch spürt man allzusehr die Atelierluft, die Atmo- sphäre hinter plüschverhängten und nie ge- öfkneten Fenstern. Und das inmitten Salz- burgs, in der Residenz, in deren Hof Büh- nengerüst und Sitzgestühl aufgerichtet sind für Mozarts„Cosi fan tutte“, das man heuer an diesem Ort spielt! Und wenige Schritte weiter ist wieder ein anderer Hof und Gar- ten, in dem gerade ein Mönch sich ergeht, und die Sonne zeichnet Licht- und Schatten- kringel um ihn auf den Boden, und das ist 80 ganz anders, so viel körperlicher und be- strickender als das gemalte Wechselspiel von Hell und Dunkel da droben. Der hier zitierte Lobspruch auf Salzburg von Hans Sachs ist dem mit sehr schönem Bild- material ausgestatteten und auch mit einer Reihe informativer Textbeiträge versehenen Merian-Heft Nr. 6„Salzburg“(im Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg) entnommen. ERICH KASTNER Das fliegende Klassenzimmer EN ROMAN FUR JUNGE MENScHEN Copyright by Williams& Co., Verlag, Berlin 2. Fortsetzung Und jetzt ist's schon wieder Spätnach- mittag geworden. Auf der Zugspitze blitzt der Neuschnee. Drüben auf dem Holzstoß KRauert die schwarz- und weiß gefleckte Katze und starrt unverwandt herüber. Sie ist be- Stimmt verhext! Und vom Berg herab klingt das Läuten der Glocke, die mein Freund Eduard umhängen hat. Er wird mich bald abholen kommen und mit seinen kleinen Hörnern stupsen. Gottfried, das Pfauenauge, war heute nicht da. Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Ja, und morgen beginne ich endgültig mit der Weihnachtsgeschichte. Darin wird von Mutigen und Angsthasen, von Gescheiten und von Dummköpfen die Rede sein. In einem Internat gibt es ja vielerlei Kinder. Da fällt mir ein: Wigt ihr denn auch Alle, wðwas ein Internat ist? Ein Internat ist eine Art Wohnschule. Man könnte ebenso sagen: eine Schülerkaserne. Die Jungens wohnen darin, Sie essen in einem großen Speisesaal an langen Tischen, die sie selber decken müssen. Sie schlafen in, großen Schlafsalen; frühmorgens kommt der Haus- meister und zerrt an einer Glocke, die furchtbar lärmend läutet. Und ein paar Pri- maner sind Schlafsaalinspektoren. Sie pas- sen wie die Schießhunde auf, daß die ande- ren blitzartig aus den Betten springen. Manche Jungens lernen es nie, ihr Bett ordentlich zu machen, und deshalb müssen sie, wenn die anderen am Samstag und Sonntag Ausgang haben, in dem Wohnzim- mer bleiben und Strafarbeiten machen. Da- durch lernen sie das Bettenmachen aber auch nicht.) Die Eltern der Schüler wohnen in ent- legenen Städten oder auf dem Lande, wo es keine höheren Schulen gibt Und die Kinder kommen bloß in den Ferien zu Besuch. Manche Jungens möchten, wenn die Ferien vorbei sind, am liebsten zu Hause bleiben. Andere wieder blieben sogar während der Ferien in der Schule, wenn es die Eltern nur erlaubten. Und dann gibt es auch sogenannte Ex- terne. Die sind aus derselben Stadt, in der sich das Gymnasium befindet, und sie woh- nen nicht in der Schule, sondern zu Hause. Doch da tritt eben mein Freund Eduard, das bildhübsche Kalb, aus dem dunkelgrü- nen Tannenwald. Und jetzt gibt er sich einen Ruck und trottet, quer durch die Wiese, auf mich und meine Holzbank zu. Er holt mich ab. Ich muß Feierabend machen. Nun steht er neben mir und betrachtet mich liebevoll. Entschuldigt also, daß ich abbreche! Morgen stehe ich frühzeitig auf und fange endlich an, die Weihnachtsge- schichte zu erzählen. Meine Mutter hat gestern geschrieben und angefragt, wie weit ich damit sei. DAS ERSTE KAPITEL enthält eine Fassadenkletterei; einige Tanz- stundenjünglinge, den Primus, der kolossdl wütend werden kann; einen großen weißen Umhäüängebart; den Bericht über die Abenteuer des„Fliegenden Klaussenzimmers“; eine Thea- terprobe mit Versen und eine unerwartete Unterbrechung. Zweihundert Schemel wurden gerückt. Zweihundert Gymnasiasten standen lärmend Auf und drängten zum Portal des Speise- saals. Das Mittagessen im Kirchberger Inter- nat War zu Ende. „Teufel, Teufel!“ sagte der Tertianer Matthias Selbmann zu seinem einen Tisch- nachbarn.„Hab ich einen Hunger! Ich brauche dringend zwanzig Pfennige für eine Tüte Kuchenränder. Hast du Moneten?“ Ulli von Simmern, ein kleiner blonder Junge, kramte das Portemonnaie aus der Tasche, gab dem immer hungrigen Freund zwei Groschen und flüsterte:„Da, Matz! Laß dich aber nicht klappen. Der schöne Theodor hat Garten wache. Wenn der sieht, daß du aus dem Tore rennst, bist du geliefert.“ „Laß mich doch mit deinen albernen Pri- manern zufrieden, du Angströhre“, sagte Matthias großartig und steckte das Geld ein. „Und vergiß nicht, in die Turnhalle zu kommen! Wir haben wieder Probe.“ „Eisern“ meinte Matz, nickte und ver- schwand, um sich schleunigst beim Bäcker Scherf in der Nordstraße Kuchenabfälle zu besorgen. Draußen schneite es. Weihnachten lag in der Luft. Man konnte es schon förmlich rie- chen.. Die meisten Schüler liefen in den Park hinaus, beschossen sich mit Schneebäl- len oder rüttelten, wenn jemand gedanken- voll des Wegs kam, mit aller Kraft an den Bäumen, daß der Schnee schwer aus den Zweigen prasselte. Hundertfältiges Geläch- ter erfüllte den Garten. Einige Oberklassia- ner schritten würdig, Zigaretten rauchend und mit hochgeklapptem Mantelkragen, zum Olymp hinauf.(Olymp, so hieß seit Jahr- zehnten ein entlegener geheimnisreicher Hügel, den nur die Primaner betreten durf- ten und der, einem Gerücht nach, mit alten germanischen Opfersteinen ausgestattet war, an denen, alljährlich vor Ostern, gespenstige Aufnahmefeierlichkeiten vorgenommen wur- den. Brrr.) Andere Schüler blieben im Schulgebäude, stiegen zu den Wohnzimmern hinauf, um zu lesen, Briefe zu schreiben, ein Mittagsschläf- chen zu halten oder zu arbeiten. Aus den Klavierzimmern erscholl laute Musik. Auf dem Turnplatz, der vor einer Woche vom Hausmeister in eine Eisbahn verwan- delt worden war, lief man Schlittschuh. Dann gab es plötzlich eine haarige Prügelei. Die Eishockey mannschaft wollte trainieren. Aber die Schlittschuhläufer wollten nicht von der Bahn herunter. Ein paar Sextaner und Guin- taner mußten, mit Schneeschippen und Besen bewaffnet, das Eis säubern, froren an den Fingern und schnitten wütende Gesichter. Vor dem Schulhaus staute sich eine auf- geregte Kindermenge und blickte nach oben. Denn im dritten Stockwerk balancierte der Sekundaner Gäbler auf den schmalen Fen- stersimsen die Hauswand entlang aus einem Zimmer ins andere. Wie eine Fliege klebte er an der Mauer und schob sich langsam, Schritt für Schritt, seitwärts. Die Jungen, die ihm zuschauten, hielten den Atem an.. Endlich war Gäbler am Ziel und sprang, mit einem Satz, durchs weitgeöffnete Fenster „Bravo!“ riefen die Zuschauer und klatsch- ten begeistert in die Hände. „Was war denn los?“ fragte ein Primaner, der etwas später vorüberkam. Hlerausg verlag · drucker. chefred Stellv.: Dr. E. weber; Lokales: Dr. F. W Land: simon; * 2 3 8 2 8 K E 2c 2 E v hat ei: Bischo wählt. rates 2 Die orthod der 80 argent Uberte Henry polit c Indien 8 a 5. Bischo präsid Koltur- Chronik 1. Die Rockefeller-Stiftung hat in ihrem Be. liche, richt über das zweite Quartal 1954 mitgeteil, gesaum daß sie für wissenschaftliche Forschungszwecke Den in der Berichtszeit insgesamt rund 6,3 Mil. einen lionen Dollar verteilt habe. Von dieser Summe denter erhielt u. a. das Amerika-Institut der U. 1 versität München für die Erweiterung seiner d gez; 10 Bücherei und die Unterstützung von Amerikz. Präsi Reisen seiner Mitglieder 32 800 Dollar 80 Darau ein Wissenschaftler der Hamburger Universitat»inter, 300 Dollar für Studien in den Vereinigten gen, Staaten und Europa. Bemei Gegen Luis Trenker hat der österreichisch Zeitpo Schriftsteller Fritz Weber in Wien Klage aul mit e Feststellung der Urheberschaft an vier Ro- hatte manen erhoben. Weber behauptet, die vier 24 Sti Romane„Hauptmann Ladurner“,„Rocca Alta, „Der Feuerteufel“ und„Sterne über den Gipfeln! seien nicht von Trenker, sondern von ihm selbst verfaßt. Wie die unabhängigen„M Wochenzeitungen„Wiener Montag“ und„Wie- des W ner Samstag, berichten, wurde die Klage Welte dadurch ausgelöst, daß sich Trenker nach dem 7 Kriege geweigert habe, aufgelaufene Honorar- elle verpflichtungen für die Neuauflagen dieser 0 Bücher an Weber zu erfüllen. Weber wil! View außerdem klarstellen, daß er nicht der Autor“ vertre des ebenfalls unter Trenkers Namen nach dem des e Kriege erschienenen umstrittenen Tagebuchs der e von Eva Braun ist. Schon 1937 lag bei einem nicht Wiener Gericht die Plagiatsklage vor, die ein einn Kärntner Pfarrer gegen Trenker angestrengt Welti hatte. Trenker verfilmt zur Zeit in den Tauern 0 die Entstehungsgeschichte des größten öster- bab reichischen Kraftwerks Kaprun. Ueber den 2 Rahmen eines Kulturfilims hinaus will er dss Bewe Thema auch für einen Spielfilm auswerten. natiol Auf der Frankfurter Buchmesse vom u es al! bis 28. September werden 1014 Verlage, dar, den s unter 495 ausländische, ihre neueste Buch. chen produktion zeigen. Unter den ausländischen mit 8 Teilnehmern steht Großbritannien mit 1 als 5 Verlagen an erster Stelle. Es folgen Frankreid] habe (7), USA(59), Schweiz(58), Niederlande(45 101098 Oesterreich(34), Spanien(31), Italien(16), Bel Aich gien(10), Schweden(3) und Dänemark(). Wie P der Börsenverein deutscher Verleger- und N Buchhändler- Verbände mitteilte, nahmen an, Konf. der Buchmesse im vergangenen Jahr ins. er ei gesamt 969 in- und ausländische Verlage teil. 17 Mit dem Schweizer Charles-Veillon-Prei Chris wurde als erster deutscher Roman Herti Trappes im September im Suhrkamp Verlag Berlin-Frankfurt erscheinendes Buch„Was ich Wandre dort und hier“ ausgezeichnet. Während der Internationalen Ferienkurse für neue Musik in Darmstadt hat das Kurs- torium der Schönberg- stiftung dem englischen N Musikschriftsteller Edward Clark, London, 788 dem Frankfurter Musik wissenschaftler Prof munis Dr. Theodor Adorno und dem Münchener Mins Komponisten Karl Amadeus Hartmann die Vors, Schönberg-Medaille verliehen. deg Auf Helgoland wird zum erstenmal sei, Nati. Kriegsende am Samstag wieder eine Theater- Dies aufführung stattfinden. In der als„Musen- agen scheune“ eingerichteten Speiseraumbaracke am liche Südhafen will die Tönninger Laienspiel fran gemeinschaft die plattdeutsche Komödie„Wenn 45 de Brötigam kommt“ von Friedrich Lange 8 cn aufführen. 5 555 — Seiler ö der „Och, nichts Besonderes“ antwortete Se. Der bastian Frank.„Wir haben bloß den Schrei- Sren vogel gebeten, mal aus dem Fenster zu gu: gen, ken. Weil der Harry nicht glauben wollte Zeste daß der Schreivogel schielt.“ Die anderen Frar lachten. 4 „Du willst mich wohl auf den Arm nen- rüch men?“ fragte der Primaner. Ane „Nicht doch, nicht doché, erwiderte Se. 5 bastian bescheiden.„Bei Ihrer Größe? lch 5 würde mir ja glatt den Arm verstauchen, 80 Der Primaner zog es vor, beflügelten 5 Schritts weiter zugehen. M5 Da kam Ulli angerannt.„Sebastian, d Fun sollst zur Probe kommen!“ I. „Der König sprach's, der Knabe lief, 1 tion klamierte Sebastian spöttisch und setzte s! exkl. langsam in Trab. a Vors Vor der Turnhalle standen schon 1 8 Jungen, Johnny Trotz, der Verfasser 112 Deu Weihnachtsstücks mit dem spannenden 25 e. arm „Das fliegende Klassenzimmer“; Martin 1 55 wur ler, Primus und Bühnenmaler in einer 5 Mol son, und Matthias Selbmann, der 8 195 Hunger hatte, besonders nach den Mah 125 115 ten, und der später Boxer werden Wo 555 Er kaute und hielt dem mit Sebastian 79 art kommenden kleinen Ulli ein paar Kuchenra Zuse der entgegen.„Dal“ brummte er, zig au 115 Was, damit du groß und stark Wirst. 5 „Wenn du nicht so dumm wärst“, 1 5 sche Sebastian zu Matz, so würde ich jetzt 8 heil rufen: Wie kann ein gescheiter Mensch„Ak so viel fressen!“ in 1 Matthias zuckte gutmütig mit den Achse Piec und kaute weiter. 1 ten Sebastian stellte sich auf die fee. bas blickte durch das Fenster und schütte e 5 9 5 Kopf.„Die Halbgötter hüpfen schon 1255 46 Tango. 1 kolgt