em Be. itgeteilt Sz weckte 6,3 Mil Summe er Uni. Seiner merika. terausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozilalredation: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Ppostscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen /Rh. Nr. 26 743. Mannheimer .— Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R, 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 3,20 DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. ee 9, Jahrgang/ Nr. 199/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz rates angehört. Die fünf anderen Präsidenten sind: der orthodoxe Erzbischof Michael von New Vork, der schottische Theologe John Baillie, der argentinische Methodistenbischof Sante Uberto Barbieri, der protestantische Bischof Henry Sherill aus New Vork und der Metro- polit der syrischen Kirche von Malabar(Süd- Indien), Mar Thomas Juhanon. Der britische Bischof George K. A. Bell wurde zum Ehren- präsidenten des Rates gewählt. In den aus 90 Mitgliedern bestehenden Zentral-Ausschuß des Rates wählte die Versammlung 73 Geist- liche, 11 Laien und 6 Frauen, die aus ins- gesamt 31 Ländern der Erde stammen. Der Abstimmung war eine Debatte über einen Antrag des hessischen Kirchenpräsi- denten Martin Nie möller vorausgegan- gen, in dem gefordert wurde, einer der sechs HPräsidenten des Rates solle ein Laie sein. r Sowie Daraufhin wurde aus der Versammlung ein versität einigten sichische age aul ier Ro- die vier a Alta, er den ern von längigen d„Wie⸗ Klage ach dem Llonorar- dieser er Will r Autor ach dem gebuchs 1 einem ie ein estrengt Tauer öster- ber den er das ten. om 2. ze, dar- Buch · Adischen nit 165 ankreich ide(45) 60, Bel- (2). Wie r- und nen an * hr ins- ige teil. on-Preis Hertha Verlag Was ich enkurse s Kura- glischen London, 1 Prof. nchener mn die aal Seit Theater- Musen cke am enspiel- „Wenn Lange —— ete Se- Schrei · zu guk⸗ Wollte deren m neh- rte Se⸗ ze? Ich uchen.“ ügelten ian, du 1% de- zte sich n drei er des . Titel n Tha- r Per- immer ahlzei- wollte, daher- tenrän- 6 auch „sagte zt aus- ch nur achseln E republik oder Zehen, N te den 3 wieder g folgt „international bekannter Laie“ vorgeschla- gen, der die Nominierung jedoch mit dem Bemerken ablehnte, zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei es nicht klug, ein solches Amt mit einem Laien zu besetzen. Der Antrag hatte zu einer Verschiebung der Wahl um 24 Stunden geführt. „Der Osten ist nicht vergessen“ „Meine Wahl zu einem der Präsidenten des Weltkirchenrates zeigt eindeutig, daß die Weltchristenheit Berlin und die Länder hin- ter dem eisernen Vorhang nicht vergißt“, erklärte Bischof Dibelius in einem Inter- view in Evanston. Innerhalb des Präsidiums vertrete er die große Gruppe der Kirchen des europäischen Kontinents, eine Aufgabe, der er sich wegen ihrer großen Bedeutung nicht habe entziehen wollen. Der Bischof erinnerte daran, daß er schon an der ersten Weltkirchenkonferenz von Stockholm 1925 als deutscher Delegierter teilgenommen habe und seitdem aktiv in der ökumenischen Bewegung stehe, mit Ausnahme der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft, unter der es allen Deutschen unmöglich gemacht wor- den sei, Beziehungen zu ausländischen Kir- chen zu pflegen. Sein neues Amt werde es mit sich bringen, daß er jetzt noch häufiger als bisher Besuche im Ausland zu machen habe, aber er hoffe, diese vermehrten An- forderungen mit seinen heimatlichen Ver- prlichtungen in Einklang bringen zu können. Nach seinem Urteil über die Weltkirchen⸗ konferenz befragt, àußerte der Bischof, daß er ein wesentliches Element der Konferenz in den persönlichen Begegnungen sehe, die Christen aus so vielen verschiedenen Kir- EVanston,(UP/ dpa/ epd) Die Vollversammlung des Weltkirchenrates in Evanston hat einstimmig den Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof D. Dr. Otto Dibelius, zu einem der sechs Präsidenten des Weltkirchenrates ge- wählt. Bischof Dibelius ist der erste Deutsche, der dem Präsidium des Weltkirchen- chen, Völkern und Rassen zusammengebracht hätten. Der Bischof berührte in diesem Zu- sammenhang die auch in Evanston sichtbare Rolle der jungen Kirchen Asiens und Afrikas innerhalb der großen ökumenischen Gemein- schaft. Dibelius sagte ferner, er sei während der Weltkirchenkonferenz besonders bemüht gewesen, Hilfsaktionen für seine bedrängten Gemeinden anzuregen. Sehr ermutigend sei dabei für ihn der starke Beifall gewesen, den er in der Vollversammlung nach seiner Rede über die Lage in Berlin und Mitteldeutsch- land gefunden habe. Als Sprecher der ungarischen Delegation überbrachte der reformierte Bischof Be- retzky der Vollversammlung des ökumeni- schen Rates am Donnerstag eine Einladung zu einer ökumenischen Konferenz in Ungarn. Ein solches Treffen, so sagte er, könne sich in voller Freiheit vollziehen, und sicherlich sei es von weitreichender Bedeutung, wenn auf diese Weise Kirchen aus dem Westen wie aus dem Osten in Ungarn zusammenkämen. Bischof Beretzky dankte der Versammlung für die brüderliche Aufnahme, die er und seine Freunde in Evanston gefunden hätten, und brachte die starke Anteilnahme der ungarischen Kirchen an der ökumenischen Dibelius im höchsten Gremium Er wurde als erster Deutscher in das Präsidium des Welfkirchenrates gewählt Bewegung zum Ausdruck. Bischof Beretzky wurde eingeladen, vor dem Unterausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses zur Untersuchung kommunistischer Aggres- sionen unter Eid auszusagen, ob in Ungarn religi6se Freiheit besteht. In der Einladung heißt es, die ungarische Delegation habe in Evanston erklärt, daß in Ungarn heute Völlige religiöse Freiheit herrsche. Diese Er- klärungen stünden in direktem Gegensatz zu Aussagen, die von dem Untersuchungsaus- schuß abgegeben worden seien. Aus diesem Grunde solle dem ungarischen Bischof Ge- legenheit gegeben werden, sich selbst vor dem Ausschuß zu äußern. Eine von japanischen Geistlichen geführte Delegation überreichte dem Ausschuß des Weltkirchenrates eine von 33 000 japanischen Jugendlichen unterzeichnete Protestpetition gegen die Verwendung von Atomwaffen. In der Petition wird der Weltkirchenrat aufge- fordert, alle Regierungen zum Bann der Atomwaffen und zur internationalen Kon- trolle der Atomenergie aufzurufen. Der Präsident der Weltvereinigung„Loung Mens Christian Associations“(YMCA)— in Deutschland als„Christlicher Verein Junger Männer“ bekannt— John Forrester-Paton, ist in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 71 Jahren in Evanston gestorben. Er nahm als Delegierter der„United Free Church of Scott land“ an der Vollversammlung des Welt- kirchenrates teil.(Siehe auch Seite 2: Begeg- nung zwischen Laien und Klerus.) Schmidt-Wittmack auf Johns Spuren Seine Behauptungen in Ostberlin wurden in Bonn sofort dementiert Von unseren Korrespondenten in Berlin und Bonn Berlin. Der in die Sowjetzone übergelau- fene ehemalige Hamburger CDU- Bundestags- abgeordnete Karlfranz Schmidt- Wittmack hat sich 14 Tage nach dem Auftreten Dr. Johns am Donnerstag, wie erwartet. ebenfalls in Ostberlin der Oeffentlichkeit gestellt, um die Gründe für seinen Schritt darzulegen. In einer Pressekonferenz verlas Schmidt- Witt⸗ mack vor etwa 200 in- und ausländischen Journalisten eine vorbereitete Erklärung, in der er die starre, einseitige EVG-Politik des Bundeskanzlers angriff, die ihn zu seinem Entschluß genötigt hätte. Er stellte Behaup- tungen über Wiederaufrüstungspläne in der Bundesrepublik auf, die schon wenige Stun- den danach von den zuständigen Stellen in Bonn als unwahr und frei erfunden zurück- gewiesen wurden. Die massivste Behauptung Schmidt- Witt⸗ macks war, daß auf einer geheimen deutsch- amerikanischen Sonderkonferenz im Juni/ Juli in Bad Godesberg und Bonn Beschlüsse Ein letzter Rettungsversuch Spaaks Er übersandte Mendès-France neue Vorschläge zur EVG Faris.(dpa/ UP) Der belgische Außen- minister Spaak hat dem französischen Minsterpräsidenten Mendès-France neue Vorschläge übersandt, die eine Ratifizierung des EVG-Vertrags durch die französische Nationelversammlung erleichtern sollen. Dies berichtete die britische Nachrichten- agentur Reuter am Donnerstag aus amt- Ucher Quelle in Brüssel. Ein Sprecher des französischen Außenministeriums erklärte dazu am Donnerstagabend, daß die Vor- schläge Spaaks nichts neues enthielten. Sie seien von beiden Staatsmännern schon auf der Brüsseler Konferenz beprochen worden. Der„Spaak-Plan“ soll Frankreich ein be- grenztes Einspruchsrecht gegen Bestimmun- gen einer übernationalen EVG- Behörde zu- gestehen, falls lebenswichtige Interessen Frankreichs berührt werden. Amtliche Kreise in London wiesen Ge- rüchte zurück, daß britische Vorschläge für einen Alternativ-Plan zur EVG bei der Unterredung zwischen Churchill und Men- des-France erörtert worden seien. Es wird erklärt, die britische Regierung sei weiter- hin fest davon überzeugt, daß der EVG-Ver- trag mit seinen Zusatzverträgen die beste Möglichkeit sei, einen deutschen Verteidi- gungsbeitrag sicherzustellen. Lenkungsausschuß und Parlamentsfrak- tion der Sozialistischen Partei Frankreichs erklärten jetzt erneut, daß sie sich jedem Vorschlag widersetzen würden, der Bundes- einem wiedervereinigten Deutschland die Aufstellung einer National- armee zu gestatten. Ein derartiger Beschluß Wurde auf Antrag des Generalsekretärs Guy Mollet mit 57 Stimmen ohne Gegenstimme und bei vier Enthaltungen gefaßt. Der sozia- listische Parlamentsabgeordnete Jules Moch at sich geweigert, der Aufforderung seiner Parteileitung nachzukommen und davon ab- zusehen, bei der Eröffnung der EVG-Debatte deine EVG-feindliche Denkschrift vorzulegen. In einem in der Nacht zum Donnerstag her- ausgegebenen Kommuniqué des sozialisti- schen Parteivorstandes und der Fraktion heißt es dazu, diese Weigerung Mochs sei ein „Akt der Rebellion“. Der Sowjetzonen- Präsident, Pieck, hat den französischen Staatspräsiden- ten Coty in einem Schreiben aufgefordert, das EVG-Vertragswerk nicht zu ratiflzieren. 8 Völlig im Schatten der EVG begemn am onnerstag in der französischen National- Wilhelm versammlung die zweitägige Debatte über Funesien, Marokko und die französischen Besitzungen in Indien. Ministerpräsident Mendes-France ließ sich durch die zustän- digen Fachminister Fouchet und Buron ver- treten. Er will erst heute, Freitag, eine grundsätzliche Erklärung über die Refor- men abgeben, die seine Regierung in den französischen Protektoraten in Nordafrika anstrebt. Diplomatische Sachverständige der DSA, Großbritanniens und Frankreichs setzen am Donnerstag in London die Beratungen über den Entwurf einer Antwortnote auf den letz- ten Vorschlag des Kreml zur Abhaltung einer neuen Konferenz über Deutschland und die Sicherheit Gesamteuropas fort. über einen Mobilmachungsplan für 24 an Stelle der im EVG-Vertrag vorgesehenen 12 deutschen Divisionen festgelegt worden seien. General Heusinger sei als feder führender Militärchef vorgesehen und habe mit dem NATO-Oberbefehlsheser General Gruenther über die Geheimpläne gesprochen. Das Amt Blank erklärte, daß sich die Pla- nungen zur Aufstellung eines deutsches Ver- teidigungskontingents ausschließlich inner- Halb der EVG-Verhandlungen bewegen, die zw If Divisionen vorsehen, Die von Schmidt- Wittmack angegebenen Sonderkonferenzen hätten niemals stattgefunden. Heusinger und die zuständigen amerikanischen Stellen wiesen die Angaben Schmidt-Wittmacks ebenfalls kategorisch zurück. Ein scharfes Dementi des CDU/ CSU-Bun- destagsfraktionsvorsitzenden Dr. Heinrich von Brentano rief die Aeußerung Schmidt- Wittmacks hervor, er habe mit seiner Kritik en der Regierungspraxis des Bundeskanzlers Verständnis bei Brentano gefunden. Bren- tano erklärte, er sei mit Schmidt-Wittmack insgesamt keine fünf Minuten zusammen gewesen. Als besonders grotesk bezeichneten Bon- ner Regierungskreise die Erklärung Schmidt- Wittmacks, er wolle über angebliche Ge- heimabkommen zum EVG-Vertrag keine Aussage machen, um sich nicht dem Vor- wurf des Lalidesverrats auszusetzen.„Be- kanntlich existieren gar keine Geheimab- sprachen zur EVG“, wurde in Bonn erklärt. „Made in Pankow— oder in Moskau“! überschreibt der Deutschland-Unjondienst der CDU/ CSU das Auftreten Schmidt- Witt⸗ macks, das offensichtlich in die Reihe der Störmanöver gehöre, die die Sowjets wegen der bevorstehenden französischen EVG- Debatte starten. SPP-Kreise nannten Schmidt- Wittmack eine Propagandafigur im kalten Krieg“, regten jedoch eine Aufklärung seiner Aeußerung über seine angeblichee Gewissensnot an. 5 Während der Räumung der Suezkanalzone Freitag, 27. August 1954 Pp.cc durch die ersten britischen Soldaten, soll es jetat, wie aus Kdiro verlautet, zu starken Spannungen in fün renden Kreisen Aegyptens wegen des anglo- A gyptischen Abkommens gekommen sein. Als Träger der Opposition gegen das Abommen gelten breite Offtriers- kreise in der ägyptischen Hauptstadt, und die einflußreiche Moslemliga. Die britische Wirtschaftskommission, die in der Kanalzone die Bedingungen für die Uebernahme der Kanalanlagen durch eine anglo- ägyptische Pyivatgesellschaft untersuchte, ist unterdessen nach London zurüccgekehrt und äußerte sick, zunächst inoffiziell, in positvwer diesem Vorhaben. Form ⁊zu Bild: dpa „Neue Gespräche mit Moskau versuchen“ Carlo Schmid: Der Westen muß dazu die Initiative ergreifen Bonn.(dpa) Der Vizepräsident des Bun- destages, Professor Carlo Schmid(SPD), sprach sich am Donnerstag dafür aus, in Vermandlungen mit der Sowjetregierung Klarheit über das künftige Aussehen Euro- pas und die Stellung Deutschlands darin zu erhalten. Als Alternative zum„gescheiterten EVG- Vertrag“ nannte Schmid in einer An- sprache über den Nord westdeutschen Rund- funk das resolute Uebergehen auf eine Politik der Wieder vereinigung Deutschlands im Rahmen eines europäischen Sicherheits- systems“. Der Westen müsse jetzt die Ini- tiative ergreifen, und die Bundesregierung miisse die westlichen Alliierten zu Gesprä- chen mit Moskau über„Wiedervereinigung und europäische Sicherheit“ veranlassen. Niemand könne wissen, ob eine Einigung mit den Sowjets möglich sei. Man müsse 81e aber versuchen. Liegen sichere Indizien den Schluß zu, daß die Sowjetregierung weder ein vernünf- Zwiscen Gesfern und Moroen Die im Raum Heidelberg geplanten Flug- übungen der amerikanischen Luftwaffe sind nach Mitteilung des Heidelberger Haupt- quartiers abgesagt worden. Bei den Luft- übungen wollten die US-Lufteinheiten An- griffsflüge und Tiefangriffe üben. In einem Protestschreiben hatte die Feidelberger Stadtverwaltung darauf hingewiesen, daß Heidelberg eine Klinikstadt ist. Maßgebliche Kreise der SpD bestehen darauf, daß der Bundestag noch vor dem offiziellen Arbeitsbeginn in einer Sonder- sitzung den Fall John und die von der Oppo- sition eingebrachten Anträge auf Mißgbilli- gung des Verhaltens des Bundesinnenmini- sters Dr. Schröder und auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses behandelt. Eine Verzögerung des Sitzungstermines könne nach Ansicht der SpD in der Oeffentlichkeit den Eindruck hervorrufen, daß sich die Bun- desregierung um eine Erörterung der Ange- legenheit herumdrücken wolle. Die staatlichen Zuschüsse für Religions- gemeinschaften in der Sowjetzone sind laut dem Organ der Ost-CDU„Neue Zeit“ für das Jahr 1954 um etwa 30 Prozent auf 13,4 Millionen DM gekürzt worden. Das Sekretariat der KPD in Düsseldorf hat die Abgeordneten des Bundestags in einem offenen Brief aufgefordert, darauf hinzuwirken, daß die vier Großmächte ihre Verhandlungen über Deutschland wieder aufnehmen. Zu diesem Zweck sollten die Ab- geordneten nach dem Vorschlag der sowiet- zohalen Volkskammer dafür eintreten, daß die beiden Teile Deutschlands gleichberech- tigte Vertreter zu der von der Sowjetunion vorgeschlagenen neuen Deutschland-Konfe- renz entsenden. Den föderalistischen Aufbau im Bundes- gebiet mit neun Ländern und 120 Ministe- rien zu beseitigen, forderte der stellvertre- tende FDP-Fraktions vorsitzende im Bundes- tag, August Martin Euler, vor Vertretern des Mittelstandes in Bad Oldesloe. Länder wie Schleswig-Holstein und Hessen sollten Wieder Wie früher von einem Oberpräsiden- ten verwaltet werden. Bundespräsident Heuss hat der Witwe des durch Selbstmord verstorbenen prasilia- nischen Staatsprasidenten Getulio Vargas Und seinem Nachfolger telegrafisch sein Bei- leid übermittelt. Die Bundesbehörden in Bonn hatten am Donnerstag auf halbmast geflaggt. 5 Das ungarische Rote Kreuz hat mit dem Internationalen Roten Kreuz einen Vertrag über die Verteiliung der durch Präsident Eisenhower angebotenen Lebensmittelhilfe für die Ueberschwemmungsgebiete abge- schlossen. Im Rahmen der Hilfeleistung für die Bevölkerung der von der Hochwasser- katastrophe betroffenen Gebiete sollen außer Lebensmitteln auch Baumaterialien und Montagehäuser geliefert werden. 5 Präsident Eisenhower unterzeichnete àm Donnerstag in seinem Urlaubsort Denver das Auslandshilfsprogramm der USA für das Wirtschaftsjahr 1954/55. Das Gesetz sieht Auslandshilfe in Höhe von über 3,25 Milliarden Dollar vor. Eine Reduzierung der amerikanischen Pazifikflotte kündigte der Oberbefehlsmaber der amerikanischen Seestreitkräfte, Admiral Carney, an. Nach der Darstellung Carneys sind bereits vier Zerstörer und ein Schlacht- schiff aus dem pazifischen Flottenverband abgezogen worden. Weitere Reduzierungen seien in nächster Zukunft zu erwarten. Die Delegation der britischen Labour- Party, die gegenwärtig China besucht, be- endete ihren Aufenthalt in Peking. Die un- ter Führung von Clement Attlee stehende Delegation flog am Donnerstag nach Schang- hai weiter. Eine Gruppe von Labour-Ab- geordneten beider Häuser des britischen Parlaments ist vom polnischen„Komitee für Kulturelle Beziehungen mit fremden Län- dern“ zu einem latägigen Besuch nach Polen eingeladen worden. Brasilianische Militär- und Sonderpolizei verhaftete am Donnerstag eine Anzahl be- kannter kommunistischer Agitatoren“ und besetzte die wichtigtsten Plätze im Zentrum von Rio de Janeiro, um die Ruhe und Ord- nung nach von den Kommunisten angezet- telten Massendemonstrationen wiederher- zustellen Die nach dem Selbstmord des bra- Silianischen Staatspräsidenten Vargas neu- gebildete Regierung ist wieder ungebildet worden. tiges demokratisches europaisches Sicher- heitssystem noch die Wiedervereiniguns Deutschlands wolle, dann müsse nach An- Sicht Schmids bis zu dem Zeitpunkt, in dem Moskau zu einer entsprechenden Lösung be- reit sei, auch von der Bundesrepublik„eas für die Verteidigung des Westens getan wer- den“. Es werde nicht leicht sein, nach dem Totlaufen der EVG-Formel neue Möglich- keiten zu finden. Frankreich dürfe aber auf keinen Fall ausgeschaltet werden, Daher sei jede Spekulation darüber, die EVG zwischen den fünf Staaten ohne Frankreich in Kreft zu setzen, sinnlos. Das Schiedsgericht in Bayern begann mit der Arbeit München.(dpa/ UP) Im bayerischen Ar- beitsministerium begannen am Donnerstag die von Ministerpräsident Dr. Fhard ange- regten Verhandlungen zwischen dem Ver- band der bayerischen Metallindustrie und der Industriegewerkschaft Metall. Nach kur- zen Vorbesprechungen nahm darn ein Schiedsgericht seine Arbeit auf. Es besteht aus drei neutralen Vorsitzenden und je drei Persönlichkeiten, die die Tarifpartner delegierten. Die Deutsche Angestelltengewerkschaft (DA) hat am Donnerstag den Tarifvertrag für die Angestellten in der chemischen Industrie Westfalens zum 30. September ge- kündigt. Auch die 18 Chemie will die Lohn- und Gehaltstarife für Westfalen kündigen. Die Industriegewerkschaft Bergbau hat sich entschlossen, eine Lohn- und Gehaltserhö- hung für die Beschäftigten des Kaliberg- baus anzustreben. Eine Erhöhung des Ecklohnes in den Ortsklassen 1 bis V um vier Prozent haben die 18 Druck und Papier und der Verband der papier- und pappeverarbeitenden Indu- strie für Hessen vereinbart. Scharfe Kritik an der bisherigen Passi- vität der Bundesregierung angesichts der jetzigen Streikwelle übte erneut der Vor- Sitzende der FDP, Dr. Dehler. Das Parlament müsse aus der Streikpraxis Folgerungen ziehen und dafür sorgen, daß Sicherungen eingebaut würden, welche die Auswüchse, die sich bei den Streiks gezeigt hätten, nicht wiederholen lieben. Um Aussperrungen und Streiks in lebenswichtigen Betrieben künftig zu verhindern, müsse der Bundestag gewisse gesetzliche Regelungen treffen. r * Seite 2 MORGEN Freitag, J. August 1954/ Nr. 150 Mone Kommentar 8 3 Freitag, 27. August 1954 Rio de Janeiro, Ende August Anfang August peitschten Revolver- Schüsse durch die nächtlichen Straßen von Copacabana, des feudalen Viertels von Rio . 8 s Volkes“— de Janeiro, Sie verfehlten zwar ihr Ziel, den So heißt es in den Propaganda-Slogans der oppositionellen Journalisten Carlos Lacerda, SED: Auch wir in der Bundesrepublik wün- töteten dessen Begleiter, einen Major der schen unserem Volke ein glückliches Leben, brasilianischen Luftwaffe. Jetzt allerdings das Versteht sich von selbst. Das ist so selbst- Zeigte es sich, daß sie auch den Präsidenten Verständlich, daß wir darüber Sarnicht viel Brasiliens, den 71 jährigen Getulio Vargas, reden. Doch die SED ruft uns den 80 na t Uchen Wunsch als Parole zu und sie Will uns d damit Sagen: die Bundesrepublik als reak Kugel ins Herz. tionärer Staat der Kapitalisten und Mono- 1 Polisten führt das Volk ins Unglück, die cer „Deutsche Demokratische Republik“ Schrittlicher Staat der Arbeiter und Bauern— sind dagegen führt das Volk ins Glück. Unbewiesene Behauptungen sind oft ganz Werbewirksam. Und allein um die Werbe- Wirksamkeit geht es der SED. D Zzonen-Staat zw seiner Prop bewerb auf vielen Ebenen. Wir sind uns terschlupf dessen noch nicht recht bewußt geworden. der öffentlichen Meinung mußte„Getulio“, Es ist ein Wettbewerb zwischen zwei Syste- wie der men, die sich gegenseiti darum Wer tut etwas dagegen? „Für ein glückliches Leben de da— einen zwa als fort- ven, abe J untersteht einem riesigen Neger, dem schon 1 0 er Sowiet- legendären„Tenente Gregorio“, ingt die Bundesrepublik mit kann nicht bestritten werden, 0 5 8 ausschließen, und voller Abneigung genannt wurde, seine Prä- ist es eine große politische Schlacht. torianer entlassen. Aber damit war der Fall * noch nicht erledigt. 8 3 Gegner Lacerdas bei den bevorstehend „Für ein glückliches Leben des Volkes“ Wehlen 5 n 1 5 las man auf dem Transparent, unter dem lich kein Geringerer als Lutergo Vargas, der ee 3 Seine politi- Sohn des Präsidenten. Und obwohl selbst Schen Weisheiten kundtat. Er ist Otto Johns Getuli chärf 5 1 j Spuren gefolgt, und was er nun auf einer JJV Pressekonferenz vom Blatte Ias, hat vor ihm schon John— wenn auch mit anderen Wor- ten— den Journalisten vorgelesen. Nach dem„Fall John“ also der„Fall Wittmack“; das sieht schon fast nach einer Reihe aus, Wenn man genug Zauber drum herum macht. 185 Wer weig denn noch die vielen Namen jener e eee Folitiker, die aus der Sowjetzone zu uns her- Nach den ersten Pagen der Weltkirchen- Ubergekommen sind? Im Zahlenvergleich konferenz hat sich das Schwergewicht von schneidet die Bundesrepublik blendend ab, den Plenarsitzungen der Vollversammlung Und diese Propaganda 8 7 5 6 Zielt auf uns. Sie soll uns unsicher machen Tacuns beraten. Es wäre verfehlt, sich diese an der Politik der Bundesregierung. Wir Ausschufberatungen wie ein pietistisch- Sollen zu zweifeln beginnen an Bonn, an den mildes Colloquium zwischen abgeklärten Parteien, an unserem Staatswesen. Gelehrten vorzustellen, denn hier wird mit 85 viel Temperament und zuweilen mit „Für ein glückliches Leben des Volkes“ Schärfe diskutiert. Im Mittelpunkt der Sollen die bayerischen Metallarbeiter, das Diskussion über die Parole„Christus, die Wunscht sich die SED, munter weiterstrei- Hoffnung der Welt“ stehen die jenseitige Ken. Deshalb schickt sie Geld und Funktio- und die diesseitige These: soll sich die näre des kommunistischen Gewerkschafts- christliche Hoffnung in erster Linie auf den bundes in die Streikgebiete, die den Lohn- Jüngsten Tag, das heißt auf das in der streit in einen politischen Kampf umzumün- Bibel angekündigte Ende der Welt und Zen versuchen. Jeder Streik bringt Unruhe ihrer Nöte richten, oder berechtigt Chri- urid nirgends ist Unruhe 80 gefährlich wie stus zur Hoffnung auf ein besseres Leben in der Sozialpolitik. Wenn es nach der SED auch im sozialen und politischen Sinne Singe, dann könnte in der Bundesrepublik in dieser Welt? Um diese beiden Fragen Zar micht genug gestreikt werden; denn kreist im wesentlichen die Auseinander- Wird das soziale Gefüge erschüttert, dann Setzung. Und damit ist die Rede, mit der Wankt auch der Staat. der deutsche Delegierte, Professor Edmund Und wer denkt schon daran, daß die Schlink, Rektor der Universität Heidel- Agitatoren Von drüben, die bei uns in der berg, die erste Sitzung der Vollversamm- Bundesrepublik den Streik schüren, in der lung eröffnete, zu einer der am heftigsten Sowjetzone Ausesperrt würden, wenn sie umstrittenen Erklärungen von Evanston ge- dort das gleiche täten? Denn dort hat der worden. Schlink Hatte komprôomiglos die Arbeiter nicht mehr das Recht, zu streiken. jenseitige These vertreten und dabei 80 4 Prononcierte Formulierungen gefunden wie: „Für ein glückliches Leben des Volkes“ Wurde mit einigem Erfolg eine Aktion in die Wege geleitet, deren Aufgabe es ist, Kinder Alis der Bundesrepublik für einige Ferien- wochen in die Sowjetzone zu bringen. Auch Mannheimer Kinder waren dabei und es hat innen ganz gut gefallen. Den Eltern macht man mit allerlei politischen Begründungen Vorwürfe. Das ist zumindest bei denen witz- 108, deren Kinder zu ähnlichen finanziellen Lübeck, 26. August. Als erster Höhepunkt im grogen Lübecker Bildfälscherprozeß er Wies sich am Donnerstag Wer macht sich auch Gedanken darüber, daß es schon das Dritte Reich mit seiner allumfassenden staatlichen Befehlsgewalt erheblich leichter hatte als ein demokrati- 2 Staat, kür die Jugend„viel mehr“ zu un? Sungswagen des Nord westdeutschen Rund- funks, aus dessen Lautsprechern jedes im Gerichtssaal gesprochene Wort gut zu hören War. Zu den Wandmalereien in der Marien- kirche in Lübeck erklärte Malskat, daß sie Wohl bei ihrer Auffindung im Jahre 1942 gut erhalten gewesen seien, Als er als Gehilfe des tem nicht alle Gebiete aufgezählt, auf denen Restaurators Dietrich Fey 1948 begonnen sich bei uns die SED-Propaganda tummelt. habe, sie zu säubern, seien die Heiligen unter Sie ist praktisch auf allen Sektoren des seinen Händen von den Wänden gefallen. Semeinschaftslebens aktiv. Und sie ist von Während es im Langhaus der Marienkirche mancherlei Verbesserungen in der Sowjet- tatsächlich noch Spuren mittelalterlicher Zone selbst verbunden, die der Propaganda Meisterwerke gegeben habe, sei das im Chor innere Wahrheit zu geben scheinen. Der gar nicht einmal der Fall gewesen. Hier habe neue Kurs“ und die Amnestie machten die völlig neu gemalt werden müssen. Staatsmacht„liberaler“. Verbesserungen in Vorsitzender:„Sie haben die Malereien der Ernährung und in der Industrieproduk- niemals als historisch bezeichnet?“ tiom liegen die Hoffnung Wachsen, daß es *** Mit diesen kurzen Skizzen sind bei wei⸗ tür⸗ zur Strecke gebracht haben. Am Vormittag es vergangenen Dienstag schoß er sich eine Die Hintergründe des Attentats auf La- r häufig recht aggressi- 1 persönlich unantastbaren Politiker noch unklar. Gewiß ist nur, daß die Attentäter aus den Reihen der Leibwache des Präsidenten stammen. Diese Leibgarde und es 0 1 dag darin agandakampagne in einen Wett⸗ reichlich übel beleumundete Burschen Un- gefunden haben. Unter dem Druck Präsident allgemein zärtlich oder Von unserem Korrespondenten Dieter Käufler der alte Gaucho viel zu anständig und ehrenhaft war, als daß er ein solches Atten- tat geplant oder auch nur gedeckt haben Könnte, stürzte sich die Opposition mit Wut geheul auf den Präsidenten. Besonders die Luftwaffe, aufgeputscht durch den Tod eines ihrer Offiziere, forderte Genugtuung. Zwar riet die Generalität des Heeres zur Mäßi- gung, aber auf die Dauer konnte auch sie nicht gegen den Strom schwimmen. Ultima- tiv verlangte schließlich die gesamte brasi- lianische Armee von ihrem Präsidenten den Rücktritt. Daraufhin machte Vargas seinem Leben selbst ein Ende. Die Reaktion in Rio ist nicht Triumph, wie man angesichts der maßlosen Presse- kampagne gegen Getulio erwarten Konnte, sondern Bestürzung und Trauer. So war es nicht gemeint. Daß sich an Vargas der Streit der Meinungen entzündete, ist nicht neu. Schon einmal wurde er von der Generalität gestürzt. 1945, nach 15 jähriger Diktatur. Aber damals— wie heute— steckte Brasilien in einer Wirtschaftskrise, und 80 vergingen knapp fünf Jahre, bis Getulio, diesmal als demokratisch gewählter Präsident, in den Catetepalast zurückkehren konnte und der General, der ihn stürzte, sein„Viva Getulio!“ in den erstarrenden Senat rief. Jetzt können die Brasilianer ihren Getulio nicht mehr zurückholen. Und angesichts dieser Unabänderlichkeit erinnert man sich daran, wer Vargas gewesen ist. Er war die „Christus ist die Hoffnung der Welt, weil er die Menschen aus dieser Welt abberuft.“ Das robuste, breitschultrige Ausschuß mitglied, seines Zeichens Bankdirektor einer amerikanischen Kleinstadt, ist damit ganz und gar nicht einverstanden. In seinem Beruf, so erklärt er, sei er mit vielen Men- schen zusammengekommen, habe ihre Sor- gen und Nöte kernengelernt. Das sei für ihn der Anlaß gewesen, sich ernstlich mit der Frage zu befassen, wieweit die Prak- tische Anwendung christlicher Prinzipien zu einer Verbesserung der Weltordnung führen könne. Sein solchermaßen gewecktes reli- Ziöses Interesse habe ihn als Delegierten nach Evanston gebracht. Und da muß ich nun von Schlink hören, daß wir anscheinend die Welt überhaupt nur erhalten sollen, damit sie schließlich untergehen kann. Nein, diese europäischen Theologen!“ Wenn der Bericht über das Hauptthema in der von der vorbereitenden Kommission ausgearbeiteten Form herausgehen würde, dann würde er — so meint er— bestenfalls bis zum Kle- rus durchsickern, denn die Laien würden n überhaupt nicht verstehen. In den Dis- kussionen hätten die Theologen nur so mit griechischen Worten um sich geworfen, be- schwert sich der Bankier weiter. Er ver- Stehe kein Griechisch Und was solle sich denn der Mann auf der Straße, den es doch zu erreichen gelte, zum Beispiel unter dem in der Erörterung immer wieder auftau- chenden Ausdruck„Das neue Zeitalter“ vor- Malskat:„Nein, dazu hatte ich auch keine Gelegenheit. Ohne Feys Lügengewebe wäre der ganze Rummel niemals entstanden“, Zu der Behauptung des mitangeklagten Kir- chenbaumeisters Dr. Bruno Fendrich, er habe sich um die Restaurierungsarbeiten niemals gekümmert, sagte Malskat„Dr. Fendrich war ständig dabei. Einmal sagte er mir, Mensch, Malskat, Du bist richtig; mal' doch nächstens mal Dschingiskhan und Rasputin an die Wände!“ Vorsitzender:„Und faßten Sie dies als Auftrag und Weisung auf?“ Malskat: ‚Selbstverständlich“. Das selbst- süchtige Verhalten Feys habe in ihm und dem Maler Bernhard Dietrich schließlich solche Wut hervorgerufen, daß sie im März 1950 zu Fendrich gegangen seien, um ihm die ganze Wahrheit zu sagen. Plötzlich sei Fey erschienen und habe eine offene Aus- sprache unmöglich gemacht. Dann Will Mals- kat versucht haben, den ganzen ungeheuer- lichen Betrug durch einen Aufruf in der Presse aufzudecken. Man habe ihn aber überall abgewiesen. Schließlich sei ihm nichts übrig geblieben, als sich mit Fey wieder zu doch aufwärts gehe. Man gewährt gröbere . im Interzonenverkehr und tut les, damit die Besucher der Sowjetzone 1 iilti den Eindruck gewinnen, daß drüben alles e ee eee eee ja nicht so schlimm sei. Nun verleben Kin- Bonn.(UP/dpa) Die britischen Militär- der aus der Bundesrepublik ihre Ferien an behörden haben sich am Donnerstag ent- der Ostsee und unvermerkt schleicht sich schlossen, das im Raum Hameln Pyrmont eine Umwertung ein: drüben ist es gar nicht für die kommende Woche geplante Herbst- so schlecht. Jetzt laufen sogar schon Män- manöver der britischen Streitkräfte in ner wie John und Schmidtz Wittmack über, Deutschland endgültig abzusagen, weil die um uns dann zu sagen: drüben ist es viel Ernte in dem betroffenen Gebiet noch nicht besser als hier bei uns. eingebracht Werden konnte.. Man kann keineswegs sagen, die SED- Sowohl die Dienststelle Blank in Bonn als Propaganda sei bei uns unwirksam. Und uch die niedersächsische Landesregierung man muß sich fragen, wer denn dagegen hatten bei der britischen Hohen Kommission Überhaupt etwas tut? Wiederholt Vorstellungen erhoben, weil die 4 Manòver die Einbringung der durch das .. schlechte Wetter schon verspäteten Ernte Wir sagten eingangs, der Sowjetzonen- ernstlich gefährden würden. Die Manöver Skaat habe die Bundesrepublik in einen die ursprünglich bereits am 20. August begin- Wettbewerb gezwungen. Und darauf müssen nen sollten, wurden deshalb zunächst auf den Wir uns einstellen. Es hat nicht mehr viel 27. August verschoben. Nachdem in dieser Sinn, zu sagen, drüben sei alles schlecht. Wir Woche die erhoffte Besserung des Wetters miissen nachweisen, daß es bei uns besser nicht eingetreten ist, wurde das Manöver ist. Das kann auf vielen Gebieten nicht ganz abgeblasen. Auch die britischen Manô- Sehwerkallen. Wo noch Schwächen sind, da ver in Ostwestfalen sind stark eingeschränkt müssen wir uns mit noch größerem Ernst worden. bemühen. Es darf einfach keine Kinder geben, die in die Sowjetzone fahren müs- Sen, um einen Ferienplatz zu bekommen. Und dieses eine zu sagen, dürfen wir nicht müde werden: Unser Staat hat gewiß noch seine Mängel; aber gewährt jedem Bürger Schutz gegen diejenigen, die gerade Tegieren, Bei uns ist der Staat nicht all- mächtig. Und das ist der grundsätzliche Britische Herbstmanöver „Frage nach der politischen Vergangenheit berechtigt“ Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Das Stuttgarter Kultus ministerium stellte sich in einem Schreiben an den Landtag von Baden- Würt⸗ temberg hinter das Oberschulamt für Nord- Württemberg, das vor kurzem an die Volks- 5 ane und Mittelschullehrer Fragebogen versandte, Unterschied zum SED-Staat. den auch alle in denen unter anderem auch nach der poli- Propaganda nicht wegwischen kann. tischen Vergangenheit gefragt wurde. Die Wilfried Hertz-Eichenrode Frage hatte unter den betroffenen Lehrern erhebliche Erregung hervorgerufen und Be- Amtenbund und Lehrerverbände hatten sich energisch dagegen verwahrt. Diese heftige Reaktion veranlaßte schließlich das Ober- schulamt, die Fragebogenaktion einstweilen einzustellen. Das Kultusministerium vertritt nun in seiner Stellungnahme die Auffassung, die bestehenden Gesetze liegen einen allgemeinen Verzicht auf die Frage nach der politischen Belastung noch nicht zu. Es sei jedoch beab- sichtigt, künftig folgende Regelung zu treffen: Wer bereits im Dienste des Landes stehe, brauche bei neuen Personalerhebungen die Frage nach der politischen Belastung nicht mehr beantworten; wer sich aber um eine Anstellung im Landesdienst bewerbe, müsse angeben, ob er Hauptschuldiger oder Be- Iasteter oder ob er nicht beziehungsweise nicht mehr betroffen sei. „Rechter Umgang mit fremden Völkern“ Stuttgart.(ESW) Die Einführung in den „rechten Umgang mit fremden Völkern“ sollte nach Ansicht des Instituts für Auslands- beziehungen zum verbindlichen Lehrstoff aller Schulen und anderer Bildungsanstalten gehören. Ferner schlägt das Institut die Her- stellung eines Hug- und Aufklärungsblattes Vor, in dem für jedermann verständlich, aber ohne Schulmeisterlichkeit die Verstöße auf Auslandsreisen gekennzeichnet und ihre Wirkungen geschildert werden. Dieses Blatt solle künftig in jedem Reisepaß liegen, der neu herausgegeben wird, auf allen Bahn- Höfen, in allen Zügen, Reiseomnibussen, in Restaurants und Hotels angeschlagen werden. Brasilien verlor einen großen Mann Präsident Vargas war die Seele der Industrialisierung des süd amerikanischen Landes Seele der brasilianischen Industrialisierung. Er bereitete riesige Projekte vor, so etwa die Erschließung des Amazonas-Beckens oder die Kolonisation der Gebiete am Uruguay und am Parana; manches davon konnte er mit finanzieller Unterstützung der UN und USA in Angriff nehmen. Allmächtig aller- dings war Vargas nicht. Und der Getulio- Mythos, der zu seiner Wahl geführt hatte, begann sich gegen den Präsidenten selbst zu wenden. Altüberkommener Schlendrian, ein unvorstellbar aufgeblähter Verwaltungs- apparat, der bis zum Rande mit Parteibuch- beamten vollgestopft ist, Korruption und menschliche Unzulänglichkeit stellten sich seinen hochfliegenden Plänen entgegen. Und als sich auch noch die Natur gegen ihn wandte und Nachtfröste den Großteil der brasilianischen Kaffee-Ernte vernichteten— noch ist Brasiliens Wirtschaft vom Ertrag der Kaffee-Exporte abhängig— wurde die Ge- fahr wachsender Inflation immer drohender. Diese Gefahr aber wird nicht dadurch gebannt, daß man einen Präsidenten zum Rücktritt zwingt. Inmitten einer schweren Krise verlor Brasilien seinen großen alten Mann— und schon tauchen die Sturmzeichen auf. Aus Rio und Belo Horizonte werden die ersten Unruhen gemeldet. Fast sieht es 80 aus, als ob der Tod Getulios, der ein Viertel- jahrhundert die Geschicke seines Landes entscheidend beeinflußte, noch auf eine ebensolche Frist seine Schatten über das Riesenreich werfen wird. Begegnung zwischen Laien und Klerus Streiflichter von der Konferenz des Weltkirchenrates in Evanston stellen; habe das etwa etwas mit dem Atomzeitalter zu tun? Der schottische Theologe von der Edin- burgher Universität erklärt dazu mit schar- fer Ironie:„Jeder Geschäftsmann beginnt jeden Brief mit der mystischen Zahl 1954. Er erweist damit der Tatsache seine Reve- renz, daß das meue Zeitalter mit dem Er- scheinen von Christus in dieser Welt be- ganm. Die meisten Kinder in der Sonntags- schule verstehen das.“ Die temperamentvolle Kontroverse zwi- schen dem Bankier und dem Theologen er- regt bei den anderen Ausschußmitgliedern Heiterkeit. Aber die Begegnung zwischen Laien und Klerus und ihr gemeinsames Bemühen um die Lösung kirchlicher Fra- gen sind ein wesentliches Element der Arbeit des Weltkirchenrates. Das Ergebnis der Ausschußberatungen ist jetzt der Tagung der Vollversammlung zu Weiterer Diskussion unterbreitet worden. Das Gesamtresultat dieser Erörterungen wird dann in einer Botschaft an die 175 Millionen Mitglieder der im Weltkirchenrat vertretenen Kirchen zusammengefaßt wer- den. An der Klärung der im Hauptthema „Christus, die Hoffnung der Welt“ aufge- Workenen Fragen arbeiten 15 Diskussions- gruppen, die aus je 50 Tagungsteilnehmern bestehen. Zwei der Gruppen werden von deutschen Geistlichen, von Bischof Lilje und Kirchenpräsident Niemöller, geleitet. Fritz von Globig Malskat malte„mittelalterliche Meister“ Vernehmung des Hauptangeklagten brachte Höhepunkt des Lübecker Fälscher prozesses versöhnen, wenn er nicht Arbeit und Ver- dienst habe verlieren wollen. Als bezeichnend für Fey schilderte Malskat, wie der Maler Dietrich einmal in der Lübecker Katharinenkirche ein altes Meistersignum mit der Jahreszahl 1583 an der Wand gefunden habe. Auf Feys Anord- nung habe es sofort entfernt werden müs- sen, weil Kirchenmalereien des 16. Jahrhun- derts niemand interessierten. Auch diese Werke hätten als solche des 12. und 13. Jahr- hunderts gelten sollen, Schließlich habe er, Malskat, in der Marienkirche seine Arbeiten selbst gezeichnet, und zwar mit dem fran- 2zösisch- lateinischen Wortgemisch„Tout fecit.(Alles malte.) und seinem Selbstporträt. Nach Malskats Ansicht müsse dieses„Signum“ unter dem Kalk der Kir- chenwände noch zu finden sein. „Wenn mir vorgeworfen wird, daß ich gefälscht und getäuscht habe“, schloß Mals- kat seinen Bericht,„so ist das nicht richtig. Ich habe lediglich im Auftrage Feys, Fend- richs und des Denkmalspflegers Blunck ge- handelt. Ich war der Ansicht, daß in der Kirche bewußt ein mittelalterlicher Eindruck hervorgerufen werden sollte. Fey sagte, einne Kirche sei kein Museum, sondern ein Haus für die Gläubigen. Hätten wir uns auf das reine Restaurieren beschränkt, so hätten die Besucher niemals mehr als undefinier- bare Schmutzflecken auf den Kirchenwänden zu sehen bekommen.“ M. G. Eden reist nicht zur Südostasien- Konferenz London,(UP/dpa) Aus Besorgnis um die Krise, in die durch die Meinungsverschleden- heiten über die EVG die gesamte Europa- Politik der Westmächte geraten ist, hat sich der britische Außenminister, Anthony Eden, entschlossen, in London zu bleiben und an der bevorstehenden südostasiatischen Ver- teidigungskonferenz in Manila, bei der über die Schaffung einer südostasiatischen Ver- teidigungsor ganisation(SHATO) beraten wird, nicht teilzunehmen. Drei Gründe nannte der indische Minister- Präsident, Nehru, am Donnerstag vor dem Parlament in Neu Delhi für die Weigerung der indischen Regierung, an der bevorste- henden Südostasien-Konferenz teilzunehmen. Nehru sagte, es sei jetzt ein„unglücklicher Zeitpunkt“ für eine derartige Konferenz, da sie leicht Furcht, Mißtrauen und Unsicher- heitsgefühl wecken könne. Zweitens würde eine Teimahme Indiens an der Konferenz bedeuten, daß es seinen außenpolitischen Grundsatz aufgibt, sich keinem Mächteblock anzuschließen. Drittens könne sich Indien nicht an einer Konferenz beteiligen, die es möglicherweise in Konflikt mit seiner Stel- lung als unparteiischer Vorsitzender der Waffenstillstandskommission für Indochina bringe. — SEVOIKERUNGS- VERSCHIEBUNG 19504953 5 0 8 1 8 8 W Die Städte wachsen— das Land nimmt ab Der Entleerung der Großstädte im Laufe des Krieges ist schon bald nach Kriegsende em Rüclestrom gefolgt. Besonders deutlich tat diese Entuichlung in den letzten Jahren in Er. scheinung. Von 1950, dem Zeitpunht der Vols. zählung, bis Mitte 1953, also in einem Zeitraum von ſenapp drei Jahren, nahmen die Land. gemeinden unter 2000 Einwohner um eine halde Million Menschen ab, während alle ub rigen größeren Gemeinden, einschließlich der Groß. städte, um fast æwel Millionen Einwohner 2. nahmen. Die liberale Weltunion berät über die Lage in Europa Knokke(Belgien). Der Vorstand der libe- ralen Weltunion wählte zum Präsidenten der Union wieder den belgischen Senator Roger Motz. Die bisherigen Vizepräsidenten H. A. Kluthe Gundesrepublik), Bertil Ohlin (Schweden) und Willi Bretscher(Schweiz wurden ebenfalls wiedergewählt. Neuge- wählt wurden der ehemalige französische 4 Ministerpräsident Rene Mayer und der Eng- länder Sir Andrew MacFadayan. An dem Kongreß der liberalen Weltunion nehmen Vertreter der liberalen Parteien det westeuropäischen und skandinavischen Län- der, Griechenlands, der Türkei und Kanadas sowie die Exil-Läberalen aus Bulgarien, Ru- mänien, Spanien, der Ukraine, Ungarn und Polen teil. Der deutsche Bundesminister Dr. Schäfer, Vizekanzler Franz Blücher und der stellvertretende Ministerpräsident von Nord- rhein-Westfalen, Dr. Friedrich Middelhauve, gehören der deutschen Delegation an. Der Kongreß der Weltunion ist Besprechungen über die Beziehungen des Westens zum Fer- nen Osten, die politische Lage in Europa und die wirtschaftlichen Hindernisse auf dem Wege zu einer europäischen Integration ge- widmet. besse: Feste. Ne Mann Heim legte Schla War i die P getre: micht. Die 8 U einen mitlie Sjogr laut Reite kolgte inli- Bess. 5 der hamd „Geb Pisto Aus!“ Der 7 Vald sage 4 Die Kriegsflotte der Sowjets wird immer stärker London.(dpa) Die britische Admiralität veröffentlichte einen Bericht über die Flot- tenrüstung der Sowjetunion. Sie stellt fest, daß die Sowjets bei dem jetzigen Bautempo in zwei bis drei Jahren 30 Kreuzer, 150 Zer- Störer, 500 U-Boote, 500 Motorschnellboote, 1000 Minensucher, 300 Begleitschiffe, zahl- reiche Patrouillen- und Landungsfahrzeuge und über 400 Marineflugzeuge haben wer- den. Jährlich könnten sechs Kreuzer und 60 Hochsee- U-Boote auf sowjetischen Werften gebaut werden. Obwohl die Sowjetunion in erster Linie eine Landmacht sei, mache die Sowjetregierung groge Anstrengung in der Flottenrüstung.„Die russische Oeffentlich- keit wird davon überzeugt, daß ihr Land wieder eine Seemacht ist“, heißt es in der Veröffentlichung der Admiralität. Die See- rüstung der Sowjetunion unterstehe Admi- ral Kusnezow, der seit 1937 fast ununter- brochen die Flotte führe. In Londoner Marinekreisen wird daran erinnert, daß der britische Marineminister Thomas bereits vor einem Jahr die sowjeti- sche Flotte die zweitstärkste der Welt nannte. Größte Aufmerksamkeit findet die hohe Zahl der sowjetischen Hochsee- U-Boote. Hintergründe für den Abzug von US-Truppen aus Korea Washington.(dpa) Zu der kürzlich ange- kündigten Evakuierung von zwei Drittel der in Korea stationierten amerikanischen Land- und Luftstreitkräfte verlautete in gut unter- richteten Kreisen Washingtons, dieser ameri- kanische Schritt gehe auf folgende Ueber- legungen zurück: Die amerikanischen Einheiten— vier von den sechs Infanterie- Divisionen der USA und der größte Teil der Luftwaffen verbände würden zwar Korea verlassen, aber ihre Flug- zeuge, Waffen und sonstigen Ausrüstungs- gegenstände zurücklassen. Dieses Kriegs- material würde der südkoreanischen Armee und Luftwaffe zur Verfügung gestellt wer⸗ den. Da auf Grund der koreanischen Waffen- stillstands bestimmungen kein zusätzliches Kriegsmaterial eingeführt werden darf, sol- len die abgezogenen amerikanischen. heiten in Japan, auf den Philippinen und au Hawaii mit modernsten Waffen und Flug- zeugen ausgerüstet werden, damit sie im Falle einer erneuten kommunistischen Ag⸗ gression in Korea sofort eingreifen können. In Washington wird darauf hingewiesen, daß auf diese Weise die militärische Stärke Südkoreas beträchtlich gesteigert 19 5 wird. In Südkorea scheine man das ebenfalls einzusehen. Japan übernimmt von den s- Ste kräften den Schutz seiner nördlichsten Inse, Hokkaido, Bis Ende des Jahres wird Japan voraussichtlich 50 000 Soldaten auf Hokkaido stationiert haben, ebensoviel ẽðie vor dem Krieg. Die Uebernahme der Verteidigung Hokkaidos durch japanische Streitkräfte gilt nur als erste Maßnahme auf dem. der völligen Räumung Japans durch die 1 Truppen. Eine thailändische„Volksarmee“ wollen nach einer Meldung der nationalchines ine Nachrichtenagentur das kommmimist ee China, die Vietminh und die Rebellenrege, rung von Thailand ausrüsten, um b Kleinkrieg gegen die thailändische Res rung zu führen. verk. eine riste die und lich Selb 1 ster Aute geb! ten sein her det Dok * Zeh sich akri Schi Liel 7 eine che Stei bis der nete auf Erk 0 g kun eir Sti de de Ex * Seite 3 Allerlei Unglaublich. 0 5. , Kein schlechtes Geschäft 5. 5 f a Re f Daß man sich mit Geistesgegenwart auch Wie geht es dem deutschen Nachkriegsauswanderer? Erfolg wird nicht geschenkt Gefährliche Illusionen hat— ebenso wie in Norddeutschland— 0 auch in Holland die Ernte schwer gefährdet 1 scheinba 6llig ngslosen 1 en Letten 3 i Schluß wanderungsmissionen und an Deck der erfuhr, hat sich die Zahl der Arbeit- und zum Teil schon Schäden verursacht. Geschäftsmann in Chikago, dem eines Oft dauert es Generationen, bis einer Auswandererdampfer geführt werden, sein suchenden wesentlich erhöht. Kurzum: nie- Viele Aecker stehen unter Wasser oder sind Nachts in einer finsteren Gasse ein Gang- Familie Erfolge beschieden ist. So mar es Bild über Kanada formt, mug es für ein mand wartet brennend, auf die ginnen 80 morastig, daß Erntemaschinen nic en ter mit gezogenem Revolver entgegentrat 3 Falle der Seeler in dem Ort Mittelding zwischen Schlaraffenland und derer, wie manche von ihnen fälschlich gesetzt werden können. Bauernschne und und„Geld oder Leben“ forderte.„Wieviel chener(früher Berlin) in Ontario.„ f Slauben!„ 155 3. 19 8 8 wollen Sie pür das Schießeisen?“ fragte vater Schneider kam vor über hundert Jeder Einwanderer hat von dem Werk Wer alles Negative, in diesem rute eee der Bedrohte in geschäftsmäßigem Tone. Jahren nach Kanada und arbeitete sein Kitimat gehört, das von der kanadischen und anderswo gesagt, genügend über- 1.. Ueberrascht über solche Kaltblütigkeit ant- Leben lang auf seiner Farm, die er sich Aluminiumgesellschaft im Norden Britisch- schlafen und illusionslos durchüberlegt hat In Enschede(Hollanc) zerbricht man sich wortete der Gangster:„Zwanzig Dollars. urbar gemacht hatte. Vater Schneider hatte Kolumbiens gebaut wird. Man kennt die und dann immer noch den Wunsch fünlen zur Zeit den Kopf über einen Ameritgner: „So viel ist das Ding nicht wert! Hier haben sich für lange Jahre als Arbeiter mit einem hohen Löhne, und manchen lockt der sollte, nach Kanada auszuwandern, der mag der allem Anschein nach sein Gedächtnis Sie acht— und dann verschwinden Sie!“ Tageslohn von einem Dollar in einer Knopf- romantische Aspekt dieses in der Wildnis kommen. Er wird seine Auswanderung als verloren hat. Er wurde am 29. Juli im per Kerl nahm das Geld, übergab den Re- fabrik zu verdingen. In seiner Freizeit be- entstehenden Industrieriesen. Tausende von ein Abenteuer nehmen, das voller Bedenk- Zentrum der Stadt ohne Papiere angetrok- FHolver, der unter Brüdern seine 10 Dollar gann er, Wurst herzustellen, die er von Einwanderern wollen daher nach EKitimat, lichkeiten, aber auch voller Moglichkeiten fen und Sab sich ale Haußůtmann der ame 5 ist, die das erstarrte Leben Europas nicht rikanischen Luftwaffe aus. Er hat mehrere 8 Selbstmord versuche unternommen. Den . Vert War, und suchte das Weite.. 0 Haus verkaufte. Eines Tages aber und viele von ihnen bewerben sich auch. 1 reichte das Geld zu einem Fleischergeschäft, Man vergißt aber, daß Kitimat wahrschein- mehr Kennt. Tüchtiger Arbeiter das immer weiter ausgebaut d uch ine 5 Andi f 1 1 amerikanischen Behörden in Deutschland Se Wurde. i inreichend mit ständigen Arbeitern Das Leben in Kanada ist noch rauh, und auch der USA.-Botschaft im Haag ist es Der ungarische Konfektionsarbeiter Albert Als Vater Schneider starb, beschäftigte Versorgt ist, dal mem eine Sale Menge aber auch herzhaft. Die Landschaft ist öde pi i 5 75 Erdely hat sein Soll für 1958 bereits jetzt seine Firma 400 Angestellte. Unter der Lei- Geld braucht, um die Fahrt nach Kitimat und gewaltig zugleich. Die sechs Winter- ia de e ene e erfüllt, meldete die ungarische Nachrichten- tung seiner vier Söhne wurde die Firma n bezahlen, die ebensoweit ist, wie die monate bringen Blizzards und eisige Kälte Samuel Rollings zu heißen 0 5 S6 l agentur. Schneider zu einem Millionenunternehmen, 90a Deutschland an die Ostseeküste Kana: der Sommerhimmel strahlt azurplau und per 1922 in New London im Stat 8 per dritte Mann in dem heute 800 Menschen arbeiten. des, und daß auch das Leben in Kitimat lädt zu erlebnisreichen Nan und Auto- nectieut geboren zu sein und in Washington * 5„ 5 Einer der Schneidersöhne, Norman-Chri- us der Nähe nicht so angenehm ist, wie es fahrten ein. Auf den Dächern auch des 2 8 9885 5 l im Polizist in Kentucky wa inlich 5 l 5 1 5 J 5 f zu wohnen. Nachforschungen haben diese 117177... kleinsten Ortes wachsen ürpis die Derne Angaben jedoch nicht pestatiet. bel der IJ Parlament. Dieses Beispiel könnte man tausendfach Meilen hinte 5580 5 8 Hause s hon die sretlichen Untersuchune im Krim enteus mn nur noch zwei Häftlinge vorfand, obwohl er Doch auch die neue Generation liefert anwenden. Der attraktiv aussehende Kana- eilen hinter dem letz Enschede wurde festgestellt, daß auf dem a 8 Bären und Wölfe. Rücken des kopf verletzten Amerikaners dei hineingesperrt hatte. Während er sich Erfolgsgeschichten. Ein deutsches Bäcker- dische Norden hat nur sehr begrenzte Auf- nahmemöglichkeiten für Einwanderer; Ar- So vieles ist noch ungeordnet, unberührt der Satz tätowiert ist:„So ergeht es USA- noch den Kopf über das rätselhafte Ver- ehepaar, das vor zwei Jahren nach Ottawa schwinden des dritten Mannes zerbrach, fuhr kam, eröffnete einen kleinen Laden, in dem beitsstellen mit hohen Löhnen sind über- und unerschlossen in Kanada. Das Land ist Mordbrennern und Gangsterpiloten“. Der em Taxi vor, dem der Vermißte entstieg. es deutsches Gebäck, Roggen- Schwarzbrot all im Lande auch bei Kanadiern beliebt, noch jung und wartet mit ungeahnten Auf- Amerikaner behauptet, er sei als Bomber- Die Luft in Ihrer grünen Minna“ war mir(das es in keinem anderen Laden in Ottawa denen man bei Einstellungen leicht den gaben auf den, der sie anpackt. Trotz alle- pilot über Deutschland abgestürzt und in zu stickig“, erklärte er freundlich lächelnd, gab) und europäische Wurstwaren ver- Vorzug gibt, ohne die Einwanderer dis- dem Kanada ist ein Land, das man schon dem deutschen Gefangenenlager„‚Stalag 17“ „da bin ich durch den Ventilator an der ff 88 seit die kanadische liebgewinnen kann. Es ist nur nicht immer festgehalten worden. Man vermutet, daß Decke herausgekrochen und habe mir einen gönnten sich nicht die geringste Freizeit. Wirtschaft eine Konjunkturabschwächung so einfach!„Rollings“ durch die Erinnerungen an den besseren Wagen genommen!“ Ein neuer Backofen konnte angeschafft Krieg einen Nervenzusammenbruch erlitt und dabei sein Gedächtnis verlor. a und die Produktion erhöht werden. Bald 2815 1 1. 3. N Filiale weiter im Zen- Das Liebesnest der Cleopatra 5 5 ach einer handfesten Zed erei wurde ein trum der Stadt. Heute beschäftigt das junge 5 2 5 5 109 kanadische Lehreri Lehrer 8. in der 92 3 5 2 FC 25 Acne, 15 Cäsars Gärten wiederentdeckt/ Der Park am Tiberufer sind 8 50 8e 1 und e eimweg von Müdigkeit überwältigt und bekai ürzli 1 5 5 j 8 de 1 5 e ier nan nde en Nen e eee, ben Steebebeusrpeen zin bier des h, erslen dann aber perserlien, ingen Senmmerteften die ein es kauen Schlafen nieder. Als er am Morgen erwachte e.. Tiber wurden die Gärten Cäsars wieder- sie sich zur Nachtzeit vermummt in die unnerkerten die de eisen War ihm sein ansehnlicher Haarschopf d ch Zwei Dinge sollte man beim Lesen die- entdeckt, in denen einst Cleopatra in Königliche Burg von Alexandrien bringen„ Wiener dnes vorbeifahrenden 2 8 5 allerdings nicht vergessen: einer eigenen Villa wohnte. 5 5 1 5 80 ern 8 9 2 e ee 8 8 Nicht alle Bäcker haben das Glück gehabt, g 1 2: 5 3 ulen, die ersten, die Kanade in Uerets getrennt worden. Aber bemerkt hatte er es 80 schnell voranzukommen, und nicht jedes e o es Cleopatra alsbald, Cäsars Gunst zu ge- eröffnet, werden in Soest. Werl. Hemer. 2 5 5 i 5 winnen. Mag dabei Mitleid vielleicht auch Zweibrücken, Metz und Grostenquin einge- Bgnicht. 8 f. Ehepaar hat die Zähigkeit, zwei Jahre lang und Theaterstü errli bie Stimme seines Herrn ununterbrochen zu arbeiten und allen An- gehört 98. e 1 bm seine Stute, die zum ersten Male bei nehmlichkeiten zu entsagen. gisches Lebensschicksal ist von einem histo- klärte sich der römische Feldherr nun für Der ant Warische I 8 einem Pferderennen in Ulriksdal(Schweden) Zu Zehntausenden türmen sich bei den rischen Nimbus umrankt, wie ihn roman- die Aufrechterhalfung des Testamentes ihres 155* 8* 855 5 5 9 12. mitllet, anzufeuern rief ihr Besitzer Werner kanadischen Einwanderungsmissionen in tischer selbst der phantasievollste Schrift- Vaters. Später übergab er Cleopatra und e 2 8 5 5 5 1180 25 Sjogren in der Erregung ihren Namen so Deutschland die Einwanderungsanträge. steller nicht ersinnen könnte. Als Cäsar ihrem noch unmündien Bruder, mit dem 8 W 1 98 27 8 4 95 2 laut und eindringlich, daß das Tier seinen Sie scheinen glatt allen Ermahnungen, War- seinerzeit nach Aegypten kam, forderte er sie sich vermählen sollte, die Regierung. 435 5 8 0 555. 4840 5 5 5 8 5 e 85. 1 10 Herrn 1 15 kritischen Beobachtungen von Cleopatra und deren jüngeren Bruder welche sie in Wirklichkeit allein führte. 38 de ugslate ene folgte und we ennba ies ider: ie sch. it eini- emäus die E ihr 6. EK. i 3 8 11 g von 185 unbahn zu diesem derer zu widersprechen, die schon seit eini- Ptolemäus die Entlassung ihrer Heere und Nach Beendigung des Krieges hielt die tödlich abgestürzt. Meconnell hatte Wäh- eine Rolle gespielt haben, jedenfalls er- richtet. 0 hinlief. gen Jahren in Kanada leben. Wissen nicht Unterwerfung unter seinen Willen. Der 2 8 5 8 1 0 1 1 alle diese Bewerber, durch Freunde und große römische Feldherr und Staatsmann schöne Nerrscherin Scar moch mehrere bend des 5 Seck en 1 denen 8 Bekannte in Kanada und durch die Aus- hatte jedoch dabei nicht mit der An- Monate in Aegypten fest. gab ihm in Ale nistteche MfG-Jäser sowjetischer Bausrt 13„Wünschen Sie einen Verteidiger?“ fragte wandererberatung, wie es in Kanada aus- mut und den weiblichen Reizen seiner Kandris, schwelgerische Feste und fuhr mit abgeschossen. 5 hauve, 805 Richter in Kalifornien einen zur Ver- sieht? Leider nicht! Wer sich aus den Ge- Gegenspielerin gerechnet. Diese verkehrte ihm auf einem Prachtschiff den Nil hinauf, i 2 b n. Der andlung vorgeführten Schwerverbrecher. sprächen, die in den Vorzimmern der Ein- zwar zunächst nur durch Unterhändler mit um ihm die Wunder ihres Landes zu zei- Die von der amerikanischen Industrie zungen Geben Sie mir lieber eine Maschinen- 5 gen. Unter ihrem Einfluß wurde der rö- kür die Arbeitnehmer zusätzlich 2u den m Fer. Pistole, dann komme ich auch so hier her- g. mische Staatsmann von der Idee des orien- tariflichen Löhnen gemachten Sozialauf- ba und ausle war die schlagartige Antwort. Königinnen nach Maß talischen Gottkönigtums ergriffen. Ein Sohn, wendungen— zum Beispiel für Sozialver- k dem per wetterfrosch ist schuld 5 den die bezaubernde Frau 47 v. Chr. gebar, sicherung, Altersversorgung, 1 on ge- 2 5 8 1 In Celle versucht man, Bienenrassen mit einem längeren Rüssel zu züchten wurde nach Cäsar Cäsarion benannt. stellungen, Erholungseinrichtunen. eus . Der Bürgermeister der chilenischen Stadt gen en Ja Cl t Ibst liche Urlaubsgelder, ärztliche Betreuung— Valdivia hat den Leiter der Wettervorher- Nicht die gekrönten Frauen der Gegen- stäubt und sie müssen alljährlich für viel„ 8. 4 0 5 8 10 belaufen sich auf etwa 20 bis 25 Milliar- sage auf 10 Millionen Peso Schadenersatz wart oder Vergangenheit sind gemeint, som- Geld Kleesamen einführen. 5 om, wo sie unter die Freunde und den Dollar im Jahr. Dies geht aus einer . 5 Sale d S 5 Bundesgenossen des römischen Volkes Auf- i 1 0 „derb wen durch keis Ankündigung dern Bienen-Königinnen. Aber enttäuscht List und Tücke sollen hier Abhilfe schaf- genommen wurde. Sie wohnte damals in von der arnerikanischen Handelskammer 815 deiner längeren Regenperiode zahlreiche Tou- darüber kann nur sein, wer eine Bienen- ken. Nach den Vorschlägen des Münchener einer 1 1 ser n in der Industrie gemachten Umfrage her- iralitat) nisten sich hätten davon abhalten lassen, Königin fälschlich unterschätzt. 20 000 bis Professors von Frisch werden die Bienen- Piper 1 i en 55 Strabenbadarbelten Vor. Danach würden von den einzelne e Flot- die Hundertjahrfeier der Stadt zu besuchen 70000 Untertanen hat sie in ihrem Staat, völker an den Kleeschlägen allabendlich mit ieder dN 5 n 355 delt 1055 5 Betrieben 1953 im Durchschmitt Pre it test, und demzufolge im Stadtsäckel ein erheb- 300 bis 2000 männliche Drohnen dienen ihr einer Flüssigkeit gefüttert, die den Duftstoft Jiesen„Horti Cn Saris U beitnehmer und Jahr 720 Dollar für 8 tempo lich Defizit entstanden Sei. und bis zu 180 Millionen Blüten werden an blühenden Klees enthält, so daß sie am Mor- lande das aus wohlgepflegten Parkanlagen Zwecke ausgegeben. Das sind 76 757 0 Zer- Felbstpedi. einem einzigen langen Sommertag von ihren gen dieses Futter auch in der Natur suchen pestand in die kleine Lusthäuser und Tem- mehr als im Jahre 1951, dem letzten Jahr, boote, elbstbedlienung 155 Arbeitsbienen bestäubt. Kann es da Wun- und auf die Kleeblüten fliegen. Zu einem peichen eingestreut Haren finiten dieser für das Unterlagen vorliegen. 1 zahl- Der ehemalige französische Staatsmini- der nehmen, daß Wirtschaft und Wissen- Honigertrag kommen die Bienen dabei je- 8 508 e en Wise e 5 5 5 zeuge ster Edmond Barrachin wurde bei einem schaft sich für sie interessieren? doch nur, wenn die Hitze den Nektarspiegel auch die Ville der Cleopatra, die einst 80 Eine 32jährige Europäerin, die intime Wer- Autozusammenstoß verletzt und ins Hospital wie die Königin ist 8 10 5 in den Blüten ansteigen läßt. Um aber auch ac 945 5 ür 8 1 Beziehungen zu einem Schwarzen unterhal- ind 60 gebracht, wo er eine Bluttransfusion erhal- 4 18 die 1 ist, so ist bei den Bienen an kühleren Tagen zu Honig zu kommen, 5 a 8 8255 5 ten hatte, wurde von einem Amtsgericht ſerkten ten mußte. Dabei verabreichte man ihin. 118 11. 7155 45 e sollen nun Bienen mit längeren Rüsseln ge- zene erlebt haben mag. Johannesburg wegen„rassischer Unmoxal“ ion in e Blut, das er einige Tage vor- 8 1 e zichtet werden. f Cäsar und Cleopatra haben bekanntlich 1 vier 1 5 N Der he die her für die Blutbank des Hospitals gespen-„ 2 Zzu diesem Zweck sind in dem Celler ein gewaltsames Ende gefunden. Der große Neger erhielt die gleiche reiheitsstra fee in der det hatte. VVV Bieneninstitut schon über 16 000 Königinnen römische Feldherr wurde am 15. März des*. atlich- 5 5 5 5... t aus künstlichen Brutzellen gezüchtet und mit Jahres 44 v. Chr. unter dramatischen Um- Ein neuer Kornkäfer hat in den Getreide- Land e e kuriert sich selbst 5 8 5 5 V e e Geburtsurkunden e worden. In ständen im Senat ermordet, worauf die ver- lagern 8 amerikanischen Weststaaten 8 in der Weil ein Hünnerauge an seiner kleinen 2 8 17 5 1 0 Sele 0 8185 8 815 sorgfältig geschützten Belegstellen auf der führerische Kegypterin noch dessen Groß- großen Schaden angerichtet, wie der Ver- See- Zehe ihm ständig groſze Pein bereitete, schoß 13 8 5 151 die 1 115 8 e stehen: Die Nordseeinsel Neuwerk und in den Wäldern neffen Antonius, den Hauptgegner des Okta- band zur Schädlingsbekämpfung mitteilte. Admi- ich ein Farmer in Port Elisabeth(Süd- 1 5 5 8 e ig sein und win- von Fuhrberg im niedersächsischen Kreise vian und späteren Kaisers Augustus, in ihre Es handele sich um den Khapra-Käfer; der afrika) mit einem wohlgezielten Flinten- erfest, Wr erstandsfähig und— sanftmütig. Gifhorn werden die Königinnen mit ausge- Netze zu verstricken verstand. Antonius in Indien, Ceylon und Malaya sehr verbrei- unter- it e ö schuß die lästige Zehe ab.. Gegenwärtig ist man in Celle dabei, Wänlte Drohnen zusammengebracht, um Lebensweg endete hierdurch im Selbstmord. tet ist. Er sei jetzt in Kalifornien, Arizona Bienenrassen heranzuziehen, die einen län- dann drei bis vier Jahre lang im Sommer Zuletzt versuchte Cleopatra auch noch Ok- und Neu Mexico aufgetreten. Man nimmt täglich bis zu 2000 Eier zu erzeugen. tavian zu betören, doch versagten diesem an, daß er nach den USA in leeren Säcken daran 11 5 7 a Lieber trocken als in Freiheit geren Rüssel haben. Den Anstoß dazu gab mister. 1 wet.“ wei Sträflingen war es gelungen, aus die Landwirtschaft. Ihr macht der Klee- Ob die Versuche Erfolg haben, steht noch gegenüber alle Verführungskünste. Der eingedrungen ist, mit denen Getreide na annte. einem Gefängnis in Stockholm zu entwei- anbau Sorge. Die langen Blütenkelche des dahin. Wie wichtig aber die Forschungsarbeit stolze Römer beabsichtigte im Gegenteil, die Indien verschifft wurde. 85 an sich wehrlose Frau seinen Landsleuten* 8 chen. Doch alsbald warfen sie solange kleine Klees machen es der Arbeitsbiene unmög- auf diesem Gebiet ist, geht schon daraus„ Steine an das Fenster des Wärterraumes, lich, pis zu dem ersehnten Nektarspiegel hervor, daß der jährliche volks wirtschaft- als Feindin im Triumph zu zeigen. Diese Die 75jährige Ersilia Laziata aus Teramo bis man ihnen das Tor öffnete Und sie wie- hinunterzulangen. Da aber auch der Biene liche Wert der Honig- und Wachsproduktion schmähliche Demütigung konnte und wollte(Mittelitalien) konnte nicht der Versuchung 5 der in ihre Zellen zurückbrachte. Es reg- die erfolglose Arbeit nicht liegt, läßt sie in Deutschland auf 120 Millionen Mark ge- Cleopatra nach den vorangegangenen Erfol- widerstehen, sich eine Feige von einem Baum nete nämlich so stark, daß die beiden bis rasch in ihrem Mühen nach und sucht sich schätzt wird, der Wert der Bestäubungs- gen nicht ertragen, weshalb sie, um dieser zu holen. Sie kletterte auf einen Baum, ein auf die Haut durchnäßt waren und eine anderswo Nahrung. Den Schaden haben dann arbeit beträgt noch ein Mehrfaches davon. niedrigen Rache zu entgehen, Selbstmord Ast brach, und die alte Dame stürzte zu Erkältung befürchteten. die Landwirte; deren Klee wird nicht be- Kurt v. Meibohm durch den Biß einer Giftschlange beging. Tode. 0 Zahl ange- 1 der 8— zand- W wir börten: lebendig, den Gerhard Marx-Mechler aus Sor Friedrich Bischoff las beim Süddeutschen ganda im Sinne der ‚Stimme Amerikas“ inter- 7 5 Briefen, Tagebüchern und Gedichten unter Rundfunk eigene Gedichte— es war die Auf- nach Europa zu schicken versuchen? Wird mer? Betrachtungen und Bekenntnisse dem Titel„Bekenntnisse meines Lebens“ für nahme einer Veranstaltung der Landsmann- das amerikanische Fernsehpublikum die un- eber/ 92 das Nachtstudio des Südwestfunks zusam- schaft Schlesien— die ihn abermals als gewohnten Fernsehprogramme auf euro- Fragen der Literatur— diesen Begriff schen Kunst bestimmten, und es wurde eine mengestellt hatte: ein tragisches Pichter- einen Lyriker von hohem Rang auswiesen. päische Art akzeptieren? Die beiden Konti- nente werden auf jeden Fall noch enger zu- als Gesamtr 181 11 iSti Gewi j 0 rten⸗ f samtraum unserer geistigen Existenz Bilanz der geistigen Gewinne und Verluste schicksal, dessen Dunkel von der leuchten- In einer bildkräftigen Sprache, die verwur- 8 5 5 1 sammenrücken und die europäischen und r von und verstanden— werden bei kaum einem an- serogen, die für die deutsche Situation seit den Schönheit seiner Verse für immer über- 1 1 8 6 de- deren Sender mit so leidenschaftlichem Ernst 1948 mit einem recht traurigen Fazit endete. strahlt bleibt. zelt ist im barocken Schöpfertum der schle- amerikanischen Ereignisse von internationa- Fus. diskutiert, Dichtung und Dichter werden Brentano, der die revolutionäre Entwicklung Es ist sicherlich kein Zufall, daß gerade sischen Landschaft, in inren Märchen und jer Bedeutung noch enger verknüpft werden. ungs- nicht überall mit so pfleglicher Liebe behan- der Kunst, die stürmischen, schöpferisch un- der Südwestfunk eine 80 tieke Beziehung ihrer Mystik, in farbentrunkenen Stimmun- Gustas riegs- delt wie es beim Südwestfunk geschieht, der gemein fruchtbaren Bewegungen der Litera- Zur Dichtkunst hat und immer wieder dem Sen, traumtief und sehnsuchtsschwer. be- 1 rmee auch in dieser Woche wieder mit einer Aus- fur in der freien Luft der Weimarer Repu- Wesen des Künstlerisch geprägten Wortes schwor der Dichter die Gärten der Kindheit, 35 L 3 wer⸗ Wahl interessanter Themen seinem Ruf als blik, in den glanzvollen Jahren Berlins als nachspürt, um es fruchtbar zu machen für die leuchtenden Sommer der Jugend, den Von berühmten euten„ len literarischer Sender alle Ehre machte. einer Metropole des europäischen Geistes vor die Hörenden, denn sein Intendant ist selbst Glanz und das Glück der verlorenen Heimat. Berufsneid. . 1 e dem Thema Weltliteratur äußerte sich 1933 miterlebte. Vergleiche ziehen einer unserer namhaftesten Dichter. Profes- E. P. Peter Altenberg würde auf eigen 1 eimuth de Haas in einigen sehr gescheiten kann, die. der jungen Generation fehlen, g 5 7 8 i demertangen“, kler wurcde die Frage nach sieht die Gefahr der Zersplitterung und Pro- F hbrücke üb d Atlantil schaft einem authentischen Nashkom ten daut/ den Aspekten gestellt, die uns Heutigen die- Vinzialisierung unserer heutigen Kunst vor ernse rücke über den Atlantik 1 e dad ene — 5 99 5 4 Jari N 11 1. 41 3 1 4 4 0 Sagte er,„Wie 1 ide!. 1 8 1 geprägte 1 1 i% In Amerika beginnen die Vorbereitungen für ein weitreichendes Projekt Beneide? Um was denn?“ 5 e ine Definiti ei geben, 5 8. 7 5 5 4 2. dahingehend a0 in erde 15 5850 3 der Aber— und das dürfte ein Trost sein— Präsident Eisenhower hat die Aufstel- Seven Islands, Knob Lake(Labrador), Rap„Um Ihre Autorenhonorare“ amen. Weltliteratur aufsteigt, wenn Geist Schlick neue Kämpfe kündigen sich an und die bis- lung einer Parlaments-RKommission geneh- Dryer(Baffin-Inseln), Thule/ Westküste Grön- Fluch des Erfolgs„„ sen, bal und Gemüt vieler Jahrhunderte darin ge- herige Schweigsamkeit der künstlerischen migt, die die transatlantische Fernseh- Ver- lands, Ostkeüiste Grönlands, Westküste und Der amerikanische Romancier John Ostküste Islands, Faroer-Inseln, Shetland Steinbeck, der kürzlich in Paris weilte, er- erke„ Wirkt haben“ und seine Gestalten aus dem Eräfte ist mur eine Stille vor großen bindung zwischen Amerika und Europa Lor“ * nationalen Rahmen heraustreten„in das Stürmen. f bereiten soll. Die Kommission ist mit einem Inseln oder Nordküste Schottlands, Oslo und klärte einem Journalisten, der schlimmste alls a groge Planfeld von Beziehungen, Abhängig- Neben solchen umfassenden Betrachtun- Budget von 1,05 Millionen DM ausgestattet Kopenhagen nach Hamburg. An der Nord- Feind eines jeden Schriftstellers sei— der 5 keiten und Wahlverwandtschaften“, in denen gen und Beiträgen zur Klärung der Zeit- und 50ll bis zum 31. Dezember dieses Jahres küste Schottlands soll sich die Linie zweigen ꝑrfolg.„Zunächst bringt der Erfolg einem dle Schöpfungen der Völker einander durch- situation wäre als wientigste Buchbesprechung über die Ergebnisse ihrer Arbeit dem ameri- und auch über Edinburgh und London nach Autor Neider und Mißgünstige ein, dan Paris weiterlaufen. ebensoviel Freunde und Lobhudler. Aber treit- dringen, befruchten und sich in ewiger Ver- ein Referat von Helmuth de Haas zu erwäh- kanischen Kongreß berichten. Inse! Wandlung erneuern. Das 20. Jahrhundert nen, das sich mit der Autobiographie von Das Projekt läuft unter dem Namen Vom europäischen Standpunkt aus ge- schließlich verleitet ihn der Erfolg zu alzu apan babe zwar dem Geist bisher ungeahnte tech- Jean Cocteau„Der Lebensweg eines Dich- NARCOM North Atlantie Communication sehen reifen die amerikanischen Pläne zur großer Nachsicht gegen sich selbst, zu caido mische Möglichkeiten der unmittelbaren Be- ters“ auseinandersetzt. In geistvollen Re- System), und nach vorläufigen Schätzungen rechten Zeit. Eurovision, das europäische Leichtfertigkeit in seinem Schaffen 5 oder dem gegnung eröfknet, aber die moderne Stan- klexionen und Meditationen, in Monologen wird seine Verwirklichung zwischen 147 und Fernsehnetz, hat gerade seine erfolgreiche er macht ihn umgekehrt zu kritisch und gung dardliteratur sei trotz ihrer Verbreitung noch und Apereus über das ſfhema„Jean Cocteau“, 155 Millionen DM kosten. Etwa 15 Relai- Premiere gehabt, und pis die erste amerika- streng, so daß es ihm nicht mehr gelingt, räkte keine Weltliteratur, deren Geltung sich im- in den inneren Daten und äußeren Stationen Stationen, die die Fernseh-Sendungen in bei- nische Fernseh-Sendung über den Atlantik seine eigenen Anforderungen zu erfüllen. vege mer nur an dem Bewußtsein eines mensch- dieses Lebens, das der Kunst verschrieben den Richtungen auffangen und verstärkt kommen wird, werden die europäischen Sen- Ich selbst gehöre zu der letzteren Gattung!“ 18= heitlichen Gesamterbes orientieren könne. ist, in Begesnungen und Gesprächen spiegelt weitersenden, werden über die ganze Strecke der noch Erfahrungen in der Zusammen- Se 7 1 iti. Im„Literarischen Studio“ des Südwest- sich nicht nur die Erscheinung des Menschen verteilt sein, und die ungeheuren technischen arbeit sammeln können.„ den kunks untersuchte Bernhard von Brentano in und Künstlers Cocteau, sondern zugleich das Probleme, die mit der Uberbrückung großer In kultureller Hinsicht bietet die atlan- Der Maler Angeli wurde bei einer Wohl- chen einem brillant formulierten Essay„Die gei- Sante künstlerische Leben des heutigen Strecken verbunden sind: können nur mit tische Fernseh- Verbindung manches Pro- tätigkeitsveranstaltung von der Fürstin Met- ische ttige Situation der Kunst im 20. Jahrhun- Frankreich. Hilfe der letzten wissenschaftlichen und tech- blem. Wird es 2u einem echten kulturellen ternich um eine Spende gebeten.„Selbstver- i dierte. Es war ein hochkonzentrierter Extrakt, Das literarische Frankreich vergangener nischen Erkenntnisse gelöst werden. Die Ver- Austausch zwischen den Kontinenten über ständlich, Durchlaucht“, sagte er,„ich gebe bindung soll ihren Ausgangspunkt an der die Fernseh-Brücke kommen? Oder werden genau so viel wie Sie.“ 8 destilliert aus den wichtigsten Namen, Daten, Tage und die Gestalt eines seiner größten 1 3. 5 3 5 K jcklichsten Dichter wurde in einem amerikanisch-kanadischen Grenze haben. die Amerikaner(als diejenigen, die die Ver- Worauf die Prinzessin ihn herablassend Erscheinungen und Ereignissen, die zwischen und unglü.. e 0 8 i 0 5 . 1900 und 1950 Wesen und Weg der europäi- Brief von Paul Verlaine an seinen Sohn Der Weg verläuft über Montreal, Quebec, bindung erbaut haben Werden) Kulturpropa- ansah und bemerkte:„Sie Geizkragen!“ * 4 Seite 4 MANNHEIM Freitag, 27. August 1954/ Nr. 19 „MM'“-Reporterin zappelte an Elektroden „aber es war kein elektrischer Stuhl, sondern nur ein Lügendetektor, dem wir auf den Zahn fühlten Vor einiger Zeit hat die amerikanische Dienststelle in der Maximilianstraße 10 zwei Lügendetektoren erhalten und auch schon bei der Vernehmung von Amerika- nern sowie Deutschen angewandt. Wir haben die Gelegenheit benutzt, uns diese Ein- richtung einmal etwas näher anzusehen, um ihr von den verschiedensten Seiten her auf den Zahn zu fühlen. Drei MM-Reporter machten sich ans Werk. Der eine bemühte sich um die technische Seite, der andere um die juristische. Unser Redaktionskücken aber mußte als Versuchskaninchen stillhalten. Anschließend das Ergebnis. Der„wahrheitstechnische“ Hintergrund Da steht er also vor uns, der berühmte, Vielumstrittene und in der amerikanischen Rechtspraxis in den letzten Jahren immer häufiger und auch mit steigendem Erfolg an- gewandte„Lügen- Detektor“. Das in den Vereinigten Staaten entwickelte Gerät ist ein rechteckiger Kasten, der, wenn er nicht in einen Tisch eingelassen wäre, einem Radio- Apparat nicht sehr unähnlich sehen würde. Er ist an die elektrische Leitung angeschlossen, und zwar über einen Transformator, der die Spannung auf 110 Volt drosselt. Seine Ober- fläche ist ein wahres Armaturenbrett von Knöpfen und Hebeln. Der Lügendetektor ist ein Apparat, der die physiologischen Veränderungen registriert, von denen das Lügen im allgemeinen beglei- tet Wird: rascheren Puls also, tiefere Atmung, höheren Blutdruck. In seiner modernsten Form beschränkt er sich auf die Registrierung des sogenannten psycho- galvanischen Re- flexes, der so etwas wie die Summe aller anderen Reflexe darstellt. Kaum zu glauben, dag der italienische Psychiater Lombroso schon vor der Jahrhundertwende ein ähn- ches Gerät für Verhöre angewandt hat, dem gegenüber unser heutiger Lügen-Detektor nur eine Vervollkommnung und Weiter- entwicklung darstellt. Unser heutiger Lügendetektor— er wird an drei Stellen mit dem„Verdächtigen“— Wir haben eine Mitarbeiterin, die anschlie- Bend ihre Empfindungen bei diesem„Probe- galopp“ zu Papier bringen wird, mit der Wahrnehmung dieser Rolle beauftragt,— bzw. mit dessen Körper in Kontakt gebracht. Da ist der sogenannte Atmungsschlauch, eine teleskopische Gummiröhre, die dem zu Te- stenden um Brust oder Bauch gelegt wird und sich beim Aus- und Einatmen zusammen- zieht bzw. ausdehnt. Mit ihm wird die, im Falle einer Lüge meist stärkere und unregel- mäßige Atemtätigkeit gemessen. Die Hand- anlode kommt auf die Handfläche und stellt Hier an Hand des Offnens und Schliegens der Hautporen jede größere Schweißabsonderung fest. Und schließlich wird noch eine Man- Sorge unbegründet Der Alarmruf„Kinderlähmung“ ist in die- sem Jahr, zumindest in Mannheim, nicht allzu laut geworden. Es hat zwar noch keinen Som- mer ohne neue Fülle gegeben, doch ist diese Krankheit entgegen manchen Gerüchten dies- mal durchaus nicht stärker in Erscheinung ge- treten als in den Vorjahren. Lediglich in einem einzigen Stadtteil trat sie mehrfach auf, ist in der Zwischenzeit aber schon wieder abge-: kungen. Das hat nickt zuletzt seinen Grund darin, daß die Entwiclelungsbedingungen den Fliegen, von denen die Kinderlähmung wahrscheinlich ubertragen wird, dieses Jahr nicht gut gesinnt waren. Sie machten sich in diesem Sommer auffallend rar. Auch die neu erlassenen Bade- verbote, die das Schwimmen in mit mensch- lichen Ausscheidungen verseuchten Gewässern untersagen, mögen da eine Rolle spielen. Im übrigen ist die Stadt Mannheim für den Rampf gegen diese Krankheit gut gerüstet. Sie beziehungsweise ihre Krankenanstalten ver- fügen, nicht zuletzt dan der Spenden der Einwohnerschaft in den letzten Jahren, uber sechs Eiserne Lungen und stehen damit mit an der Spitze aller bundes republikanischen Ge- meinden. Daruber hinaus sind peinliche Sau- berkeit, insbesondere der Hände, eine gesunde Körper verfassung, und das Vermeiden von „Absteckern“ in krankheitsgefährdete Gebiete Abwehrwaffen, die jeder für sich selber mobi- sieren kann. Den Eltern, die ihre Kinder in diese Ge- biete schicken, empfiehlt das Staatliche Ge- sundheitsamt, sich mit m vorher in Verbin- dung zu setzen. ale schette an den Oberarm gelegt, die sich mit dem Blutdruck und damit mit dem Herz- und Pulsschlag beschäftigt. Entsprechend diesen drei Kontakten weist das Gerät die gleiche Anzahl von Nadeln auf, mit denen die von ersteren ermittelten Im- pulse graphisch(mit roter Tinte) auf porösem Papier festgehalten werden. Und wenn eine Nadel besonders stark ausschlägt, dann hat sie in den meisten Fällen, in denen der Detek- tor angewandt wird, ihr Urteil über den Ver- dächtigen gesprochen.„Der Apparat ist so sensibel, daß er selbst das unkorrekte Buch- stabieren eines Personennamens aufzeichnet“, sagt der Mann, der ihn zusammen mit zwei anderen im Mannheimer Hauptquartier der 481. M CID steuert. Mannheim, Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg und München sind die zentralen Stellen, von denen aus die dort auf- gestellten Lügenermittler die ganze Bundes- republik und die sich hier aufhaltenden amerikanischen Staatsangehörigen, aber auch in Straftaten auf amerikanisches Leben oder Eigentum verwickelte Deutsche„erfassen“. rob Unser„Versuchskaninchen“ meint: Selbst ein völlig Unsckuldiger kann sich eines beklemmenden Gefühls nicht ganz er- wehren, wenn er diesem Lügendetektor gegen- übersteht. Ich setze mich also mit weichen Knien, aber reinen Herzens auf den angewie- senen Stuhl(und denke an den„elektrischen Stuhle), stelle die Füße schön parallel auf den Boden und harre der Dinge, die da kommen sollen. Der pp. Herr, der in seinem weißen Mantel wie der Onkel Doctor aussieht, reibt meine rechte Hand mit Vaseline ein, bevor er eine merkwürdige Klammer daran befestigt. Ich komme mir vor, als trüge ich Handschellen. Mittlerweile hat man mir einen Strick zwar nicht um den Hals, aber um den Bauck gelegt. Ich mũhte mich trotzdem so wie immer ꝛ⁊u atmen. Bis jetzt ist es auch gar nicht 80 schlimm. Unangenehm wird es erst, als mein Uinker Arm zwecks Messung des Blutdrucks mit einem aufpumpbaren Gummiband um- wickelt wird. Aber nun kann es los gehen. „Sitzen Sie ganz ruhig, schauen Sie gerade aus, und beantworten Sie alle meine Fragen mit nein.“ Leise surrt der Apparat; mit neutraler, teilnahmsloser Stimme sage ich ein„nein“ nach dem anderen. Mein linker Arm hat inzwi- schen die Farbe eines gesottenen Krebses an- genommen. Müßte ich nicht fürchten durch irgendwelche Bemerkungen mein ganzes In- nenleben zu offenbaren, würde ich bitten die Bandage zu lösen. Aber es dauert auch so nickt mehr lange. Noch ein paar Minuten und der Test ist vorbei. Ich werde von sämtlichen Um- schnũrungen befreit und kann abtreten. Die drei roten Ziczachlinien auf dem Papier wer- den jetzt für mich sprechen. 25 Der Lügendetektor in juristischer Sicht Die beiden Mannheimer„HLügendetek- toren“,„Wahrheitsfinder“ oder„Polygra- phen“ wie ihr amtlicher Name lautet, sind seit 18 Monaten in Betrieb und haben in 86 Prozent aller Kriminalfälle, mit denen Sich die amerikanische Polizei bei uns zu be- kassen hat, exakte Ergebnisse aufzuweisen. Der Rest von 14 Prozent entfällt auf„patha- logische Lügner, Schizophrene oder geistig beeinträchtigte Personen“. Durchschnittlich werden monatlich 75 Beschuldigte oder Zeugen an den Schreibtisch mit der schwar- zen Schaltplatte„angeschlossen“. Die Nach- prüfung der Fälle hat ergeben, daß sich die Wahrheitsmaschine als ein durchaus verläßg- liches Instrument erwies. Der juristischen Seite der Angelegenheit, deren Vereinbarkeit mit der Freiheit der Entscheidung zumindest zweifelhaft er- scheint und nach deutscher Rechtssprechung strikt abgelehnt wird, tragen die amerikani- schen Strafverfolgungsbehörden insofern Rechnung, als die Teinahme an der„Lügen? Prozedur“ auf völlig freiwilliger Basis er- folgt. Jeder, der mit dem Detektor vernom- men wird, muß seine schriftliche Einwilli- Sung dazu geben, darf durch die Verweige- rung des Tests keine prozessualen Nachiteile erleiden und hat das Recht,„Fangfragen“ nicht beantworten zu müssen. Nach den Er- fahrungen bei der Anwendung des Lügen detektors in Mannheim lehnen nur etwa fünf Prozent der Vernommenen, unter denen sich zu fünf Prozent deutsche Staatsange- hörige befinden, die Behandlung mit diesem auf die geringsten Schwankungen reagieren- den Apparat ab. Unsere ausdrückliche Frage oh bei den Vernehmungen die sogenannten „Wahrheitsdrogen“ Eunarcon oder Evipan verwendet werden, wurde mit nein beant- wortet. Das deutsche Recht lehnt in Paragraph 136 à der Strafprozegordnung jede unzulàs- sige Einflußnahme auf den Willen des Ver- nommenen ab. Jedes Vernehmungsmittel, das die Freiheit der Willensbetätigung beein- trächtigt, ist verboten.„Der Mann kann sich nicht mehr frei fühlen, wenn er an Elek- troden angeschlossen wird“, sagte uns ein Mannheimer Staatsanwalt, der die Lügen- detektoren schon in ihrer Heimat, den USA, kennengelernt hat und dieses kostspielige Gerät für überflüssig hält. Aber auch ohne Anwendung des 8 136 StPO würde die Benützung des Polygraphen nach deutschen Rechtsgrundsätzen nicht zum Zuge kommen: Die exakten Beweismittel, die nach den Prozeßordnungen bei uns ver- langt werden, lassen keine Schlußfolgerun- gen aus elektrisch sichtbar gemachten Schwankungen innerhalb des menschlichen Körpers zu. Das bedeutet, daß eine beim Test mit dem Lügendetektor gewonnene Aussage genau so viel oder so wenig Be- Weiskraft hat, wie ein bei der normalen“ Vernehmung zustandegekommenes Ergebnis. „War sind über jeden Unschuldigen froh, der aus unserem Vernehmungszimmer ent- lassen werden kann“, sagte der amerika- nische Vernehmungsbeamte, der die empfind- liche Sprache seines„Wahrheitssuchers“ lückenlos zu hören versteht. hw Zwei neue Kindergärten im Entstehen Protestantische Kirchengemeinde baut in Waldhof und auf dem Luzenberg Die auf dem Bausektor zur Zeit sehr aktive protestantische Kirchengemeinde Mannheim, die erst in der vergangenen Woche das Richt- kest für den neuen Kindergarten in der Suebenheim- Siedlung feierte und— wie der „MM“ berichtete— einen weiteren Kinder- garten für 90 Jungen und Mädchen auf dem Melanchthonplatz begonnen hat, wird in Kürze noch zwei weitere Vorhaben dieser Art in Angriff nehmen: einen neuen Kinder- garten in Waldhof und einen auf dem Luzen- berg. Gemeinsamer Kampf gegen das Verbrechen Deutsche und US-Polizei stehen ständig in Verbindung „. gelang es im gemeinschaftlichen Ein- satz von deutscher und amerikanischer Polizei, den Täter nach kurzer Verfolgung festzunehmen“, heißt es von Zeit zu Zeit in den Polizeiberichten oder vor Gericht. Diese Zusammenarbeit zwischen deutschen und amerikanischen Polizeidienststellen Wird von beiden Seiten aus als überaus zu- Friedenstellend bezeichnet und datiert schon vom Jahre 1947 her, als die deutsche Polizei Allerdings in ihrer Zuständigkeit noch stark eingeschränkt war. Ein ständiger Kontakt zwischen den Lei- tern beider Organisationen, Major MeCor- mick und Kriminaldirektor Riester mit Mren leitenden Beamten, bildet die Grund- lage für ein rasches gemeinsames Operieren in allen Fällen, in denen sich Amerikaner in deutsche Angelegenheiten oder Deutsche in die amerikanische Jurisdiktion„verirren“. Aber auch darüber hinaus stellen beide Polizeiapparate ihre Mittel und Möglichkei- ten den Kollegen von der anderen Seite germe zur Verfügung, wenn Telefon, Funk oder Fernschreiben Unterstützung anfor- dern, und oft waren überraschend schnelle Fabhndungsergebnisse nur möglich, weil einer der beiden freundlichen Rivalen“ sich uneigennützig für den anderen einsetzte. Die Zusammenarbeit auf dem kriminel- len Sektor erstreckt sich auf alle„handels- üblichen“ Verbrechen und Vergehen, kon- Zelrtriert sich aber in der Praxis hauptsäch- lich auf Schlägereien, Rauschgiftdelikte, tödliche Verkehrsunfälle und die Kontrolle von Geschlechts krankheiten. Die Amerika- Wohin gehen wir? Freitag, 27. August: Capitol:„Quo vadis“; Palast:„Man nennt mich Hondo“. ner nehmen ihre deutschen Kollegen sehr gerne und sehr oft in Anspruch, weil das deutsche Meldewesen(das es ja in den Staaten nicht gibt) eine große Hilfe für rasche Personalüberprüfungen ist. Anderer- seits stehen die Amerikaner sofort bereit, wenn der Täter zum Beispiel auf amerika nisches Hoheitsgebiet flüchtet, das deutsche Polizei nicht betreten darf. Auch wenn fest- steht, daß amerikanische Soldaten einer Straftat verdächtig sind, werden sofort alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen, sämt- liche MP. Stationen durch Funkspruch ver- ständigt und notfalls die Kasernen herme- tisch abgeriegelt, während deutsch- amerika- Nische Funkstreifen gemeinsam die Verfol- gung aufnehmen. Parallel mit diesen gemeinsamen Aktio- nen läuft der ständige Austausch von Er- fahrungen, Lichtbildern, Fingerabdrücken oder Ermittlungen, der in einer durchaus kollegialen Atmosphäre vor sich geht.„Die Amerikaner bestehen in keinem Fall auf starrem Besatzungsstatut und lassen sich auch einmal gerne von uns belehren“, sagte Kriminalrat Dörich, der jetzt in Vertretung von Kriminaldirektor Riester die Geschäfte bei der Kripo führt. a Die amerikanischen Kriminalbeamten werden in besonderen Kursen für die Arbeit in Deutschland geschult und haben in Frankfurt ein modern, ausgerüstetes Spezial- labor für chemische Untersuchungen, Hand- schriftenprüfungen oder Blutuntersuchun- gel zur Verfügung. Gegebenenfalls wird aber auch das Urteil des städtischen Kran- kenhauses Mannheim angefordert. Eine Kartei im Büro des Provost Marshal ent- hält eine Liste über alle Vorkommnisse in deutschen Gasthäusern, um Verstöße gegen das Kriegsrecht und unerlaubte Entfernun- gen von der Truppe schnell nachprüfen zu können. hwW B Auch der auf dem Waldhof, in der nörd- lichen Gartenstadt(an der Waldpforte), ist für 90 Kinder geplant. Vorerst hat die Ge- meinde für diesen Zweck noch Räume in der Waldschule gemietet. Die Stadt benötigt diese jedoch für den Schulunterricht und hat seit langem gekündigt. Außerdem reichen die zur Verfügung stehenden Schulzimmer bei weitem nicht aus, um alle Wünsche nach Auf- nahme in den Kindergarten erfüllen zu können. Nachdem die Stadtverwaltung der Ge- meinde den neben der Gnadenkirche gelege- nen Platz abgetreten hatte, war die Möglich- keit gegeben, dort nicht nur einen neuen Kindergarten, sondern auch ein kleines Ge- meindezentrum mit einem Gemeindesaal zu schaffen. Die Planung und Ausführung wurde — auf Grund eines Architekten-Wettbewer⸗ bes— den Architekten Dipl.-Ing. Wilhelm Stubbe und Wolf Ender übertragen. Zu- nächst wird der Kindergarten mit zwei Spiel- räumen für je 45 Jungen und Mädchen, eine kleine Wohnung für die Leiterin und eine für die Diakonissin der Krankenstation geschaf- fen. In einem zweiten Abschnitt ist der An- bau des Gemeindesaals vorgesehen. Der Kindergarten soll im Frühjahr seiner Be- stimmung übergeben werden. Das zweite Vorhaben, auf dem Luzenberg, ist der Neubau des zerstörten Gemeinde- hauses mit einem Kindergarten für 60 Jungen und Mädchen, Planung und Ausführung sind dem Architekten Willy IIImer übertragen worden. Als Spielfläche stehen in drei Räu- men rund 90 Quadretmeter zur Verfügung. Außerdem ist im Hof gelände noch ein groger Platz vorgesehen, Dieser Kindergarten ist der 37. der protestantischen Kirchengemeinde Mannheims. Der Gemeindesaal im Obergeschoß wird etwa 220 Sitzplätze erhalten. Außerdem ist noch eine Schwestern wohnung vorgesehen. Ausgebaut und eingerichtet wird zunächst der Kindergarten. Die Gemeinderäume kön- nen vorläufin nur im Rohbau erstellt wer- den. Ihr Ausbau erfolgt zu einem späteren Termin. Der Kidergarten wird zur Früh- ahr seiner Bestimmung übergeben. 8. Wie wird das Wetter? — Trock — N rocken — und wärmer Vorhersage bis Freitag früh: UDeberwiegend heiter, trocken. Höchstens noch vereinzelt ört- liche Wärmegewitter, Von Tag zu Tag wärmer. Höchsttempera- tur um 25, nächtliche Tiefst- Werte zwischen 10 und 12 Grad. Meist schwach- Windig. eee 22 8 mit unserem„Versuchs kaninchen“, einer 2 jährigen„Voung Lade, „Lügen 8 Test die sich mit offenbar reinem Gewissen der Hlektrodenkur unterzog. Die„MM.-Benjamine“ Christel hätte übrigens doch Grund genug gehabt das Unter- nehmen Lügendetektor zu scheuen: Sie trug nämlich den Roch ihrer Schwester, den sie sich unberechtigterxweise um den Leib geschlungen hatte. Gott sei Dank wußte der Ver- nehmungsbeamte, der hier konzentriert an seinen Sckaltænöpfcnen dreht, von dieser be- lastenden Tatsache nichts Fotos: rob, hoyh Automarder wurde das Handwerk gelegt Auf frischer Tat von vier Zivilisten ertappt, verfolgt und gestellt In der Nacht von 25/26. August gegen 0.30 Uhr sollte in der Richard-Wagner-Straße wieder einmal ein„Opel-Rekord“ daran Slauben. Bekanntlich wurde gerade diese Automarke in der letzten Zeit von einem oder auch mehreren„Spezialisten“ bevorzugt, die meist mit einer Bauklammer oder ähnlichem Werkzeug die vordere schwenkbare Seiten- Scheibe auf brachen und auf diese Weise ohne gröbere Schwierigkeiten die Türe öffnen und in das Wageninnere gelangen konnten. In der vorgestrigen Nacht hatte einer dieser Auto- marder Pech, es handelt sich um einen 20- jährigen Mannheimer aus der Innenstadt, denn er geriet an einen Wagen, dessen In- haber seine Zündung doppelt gesichert hatte. Als der Dieb nämlich mit Hilfe von Staniol- papier das Fahrzeug durch Kurzschließen in Betrieb setzen wollte und den Anlasser be- tätigte, versagte seine Methode. Der Besitzer und drei Bekannte kamen im rechten Augen- blick hinzu. Es entwickelte sich zunächst ein kurzes Handgemenge, bei dem sich der Dieb mit einem Hirschfänger zur Wehr setzte und den Fahrzeughalter auch durch einen Messer- stich in die Hand verletzte. Darauf flüchtete er, konnte aber bis zum Tattersall verfolgt und schließlich in den Anlagen der Kunsv⸗ halle, Wwo er sich verbergen wollte, gestellt werden. Alich hier wehrte er sich noch gegen die Festnahme und verletzte einen seiner Verfolger durch einen Messerstich in den Unterarm. Eine Polizeistreife des zweiten Reviers nahm ihn schließlich fest. Die kör- perliche Durchsuchung förderte eine beacht- liche„Ausrüstung“ zutage: einen Hirschfän- ger, einen Gummihandschuh, einen Schrau- Bel körperl. u. gelstiger krechöpfong. in Apoth. v. Prog. Orig.-Puckg. 4,33, Kurp. 7.80, Ceschmecksprobe 30 Pig. benzieher, einen Bund Autoschlüssel, Staniol- papier und eine Bauklammer. Es darf an- genommen werden, daß man diesmal ein Bürschchen erwischte, das schon seit geraumer Zeit sein Unwesen mit Erfolg getrieben hatte „Fliegende Untertassen“ in religiöser Sicht Pfarrer Winterhalter sprach vor Mitgliedern der Kolpingsfamilie Auch eine größere Welt mit Lebewesen, die uns Erdenmenschen an Verstandeskräf- ten und in der technischen Entwicklung weit voraus sind, macht unseren Herrgott nicht kleiner. Das etwa war die Schlußfolgerung, die man aus Stadtpfarrer Winterhalters Vortrag am Mittwochabend im E-6-Kolping- heim über„Fliegende Untertassen“ heraus- hören konnte. Pfarrer Winterhalter sprach, wie er selbst sagte,„nicht als Fachmann der Elek- trophysik oder Astronomie“, sondern vom Standpunkt des interessierten Laien aus. Er erinnerte daran, daß schon die alten Römer (Plinius, Livius) von„fliegenden Schilden“ gesprochen hätten und auch um die Mitte des 19. Jahrhunderts Beobachtungen von „Unbekannten fliegenden Objekten“, wie sie die Amerikaner heute nennen, gemacht wor- den seien. „Ich bin selbst sehr skeptisch“, sagte der Geistliche, der nichts weiter wollte, als sei- nen Zuhörern über seine Berichtsammlung von Beobachtungen„fliegender Untertassen“ einen Querschnitt zu geben. Etwas genaues weiß man nicht“, war ungefähr der Tenor aber„immerhin konnte auch die Unmög- lichkeit der Existenz solcher Dinger“ bisher nicht nachgewiesen werden.“ Selbst ein Theologe und Wissenschaftler wie Philipp Dessauer habe die Vermutung ausgespro- chen, daß augßerirdische Wesen mit über- menschlichen“ Fähigkeiten sich irgendwo im Weltall herumtrieben. Das erste Interesse an diesen Dingen sel auch in christlicher Sicht rein wissenschaft- lich, meinte Pfarrer Winterhalter.„Die Grundsätze unseres Glaubens sind auch mit den erstaunlichsten Lebensmöglichkeiten auf anderen Planeten durchaus vereinbar und das Schöpfungsbild würde sich dadurch nicht verändern.“ Und noch etwas:„Uns sind Aufgaben gestellt, die uns im Augenblick viel näher liegen und die wir nicht über den sich hier andeutenden Möglichkeiten, Kombinationen und Spekulationen vernach- lässigen sollten.“ 8 Von der dem Vortrag, der mehr eine zwanglose Plauderei war, folgenden Diskus- sion wurde eifrig Gebrauch gemacht. rob Kleine Chronik der großen Stadt Ein 1. Preis für Mannheim Im„ro- ro- ro“!-Schaufenster wettbewerb er- hielten die Lehrlinge Jutta Quittenbaum und Hildegard Wehner der Plankenbücherei Be- haghel den 1. Preis der Abteilung Lehr- linge. Ferienkinder kommen zurück Die Mannheimer Erholungsfürsorge im Rahmen der Mannheimer Notgemeinschaft gibt bekannt, dag die von der Mannheimer Arbeiterwohlfahrt in den Odenwald ver- schickten Kinder heute aus den Lagern Waldwriimmersbach und Haag um 15 Uhr, aus Althelmstadt, Meckesheim, Unter- Schwarzach, Neunkirchen und Aglaster- hausen um 18.55 Uhr am Hauptbahnhof an- kommen. Standkonzert am Wasserturm Am 29. August wird auf der Ostseite des Wasserturms in der Zeit von 11 bis 12 Uhr ein Standkonzert von einer Kapelle des Deutschen Musikerverbandes unter Leitung von Max Maurer gegeben. Aus dem Fenster gestürzt In der Nacht vom 25. auf 26. August stürzte sich ein 52 jähriger Mann aus dem Fenster seiner im fünften Stock gelegenen Wohnung in den T- Quadraten. Der Mann, der schon seit Jahren schwer leidend war, verschied beim Transport zum Krankenhaus. Termine Landsmannschaft Schlesien veranstaltet am 4. September eine Sonderfahrt nach Dortmund zum Waldenburger Heimattreffen. Meldungen sind bis 31. August auf der Geschäftsstelle in U 4, 5 oder beim Omnibus-Reisedienst Wilhelm Schramm, U 1(am Herschelbad) abzugeben. Abfahrt am 4. September um 12 Uhr am Her- schelbad, Rückfahrt am 5. September. Sprechstunden der CDU. Am 28. August stehen von 16 bis 18 Uhr im Parteisekretariat, N 5, 2, die Stadträte Lutz und Litters zur Ver- fügung. Sportangler- Vereinigung 1910 Mannheim- Süd. Am 28. August am TSV-Platz Neckarau außerordentliche Mitglieder versammlung. Be- ginn 20 Uhr. Der Spar- und Unterhaltungsverein„Einig- keit“ 1906 in Mhm.-Neckarau tritt am 28. und 29. August im Garten des ehemaligen„Roten Ochsen“ in Mhm.-Neckarau am Marktplatz mit einem Garten- und Kinderfest an die Oeffent- lichkeit. Wir gratulieren! Luise Feucht, Mannheim, Fraltteurstraße 40, wird 70 Jahre alt. Mar- garethe Löchner-Sonne, Mhm.-Feudenheim, Scheffelstraße 20, begeht den 75. Geburtstag. Das 77. Lebensjahr vollendet Adam Steffan Mhm-Rheinau, Hallenbuckel 51a. Warum so zaghaft? Zeugen gesucht Bevor man andern.„ sollte man sich erst mal an der eigenen Nase zupfen. Das ist auch eine beachtenswerte Spielregel für das pop, läre Match Bebölkerumg gegen Behörde. Es ist fast schon eine Art Gewohnkheitsunrecht des Burgers, den Aemtern eine Verantwortung in die Schuhe zu schieben, an der man selbst, jede zumindest active Beteiligung ablehnt. Wie schwer ist es zum Beispiel, bei Diebstählen aus und an Kraftfahrzeugen, die in letater Zeit in Mannheim um sich greifen wie eine moderne Pest, Zeugenaussagen zu erhalten. Dabei we es viel fairer von uns, auen unseren in Mit- leidenschaft gezogenen Mitbürgern gegenüber, unsere Beobachtungen der Polizei mitzuteilen — und sicher auch viel wirksamer, als eine Philippiku nach der anderen gegen sie loszu- lassen. Hier wäre Reden Gold. Aber wir schibei- gen schibeigen aus Furchit davor, in eine Sache verwichelt zu werden, die uns„nichts angent Bis wir selbst zu den Betroffenen zühlen un der Hilfe unserer Mitbürger bedürfen. Wir scheinen in einer Zeit der Zaghaften zu leben, die 50 lange„zaghaft“ bleiben, als sie nicht in der Masse auftreten können, son: dern auch einmal als Mensch, als Mitmensch einzeln und ganz persönlich ren Mann 3 stehen aufgerufen sind. 70 We gemein scheue rund 2 lungen Gänge Hei das 21 Heidel derfer. britisc preise gruppe denten den E kurses Kurs Lände — Land Jahr um! 1 diert 5 ger rock Besu die hein mre such vom Jubi man hoff Best eres 12% og. er- sie er- be⸗ rog. Pig. miol⸗ an- 1 ein umer natte neim- carau Be- nig und Roten 2 mit ent- heim, Mar- heim, tstag. fan, BAD EN-WNURTTEM BERG gemeinde Leutershausen brannte eine Feld- den Höhepunkt und Abschluß des Ferien- dem 13. August im Heidelberger Gerichts- W. DREI-LANDER-SEITE UMS CHAU IN Feldscheuer abgebrannt Weinheim. In der Nähe der Bergstraßen- scheuer nieder, in der sich die Ernte von rund 20 Hektar Getreide befand. Die Ermitt- lungen über die Brandursache sind noch im Gange. „Wettsingen der Nationen“ . Heidelberg. Im„Wettsingen der Nationen“ das am Mittwochabend in der Universität Heidelberg für die Teilnehmer des Auslän- derferienkurses veranstaltet wurde, ging die britische Gruppe als Sieger hervor. Ehren- preise erhielten die Schweizer Studenten- gruppe, ein Solist aus China und zwei Stu- A denten aus Nigeria. Das Wettsingen bildete Eindruck macht. Das heißt, sie halten Furses für ausländische Studenten. An dem Kurs nahmen über 500 Studierende aus 25 Ländern teil. Meitz schweigt Heidelberg. Der des Mordes an der Hei- delberger Kellnerin Helene Friebe verdäch- tige 49 Jahre alte Reinhard Meitz, der seit der Bund..— aber der gelängnis festgehalten wird, ist von den Strafverfolgungsbehörden nicht zu einer Aussage zu bewegen. Meitz ist am Mittwoch zum ersten Male nach einer Pause von einer Woche wieder vernommen worden. Die Vernehmung brachte keinerlei Ergeb- nisse. Meitz soll nunmehr von einem Psy- chiater untersucht werden. ausführlich: Beginn der Hopfenernte Bruchsal. In den Hopfenbaugemeinden Hambrücken und Kirrlach hat in dieser Woche die Hopfenernte begonnen, Von über 200 Landwirten in den beiden Gemeinden wurden mehr als 20 Hektar Hopfen ange- baut, Vor und nach dem ersten Weltkrieg war die Stadt Bruchsal der wichtigste Um- schlagplatz des nordbadischen Hopfens. Nach dem zweiten Weltkrieg ist der Hopfenanbau in Nordbaden stark zurückgegangen. Einfuhrsperre für Pflaumen Stuttgart. Von heute an dürfen keine Pflaumen und Zwetschgen mehr in die Bun- desrepublik eingeführt werden. Das Bundes- ernährungsministerium hat diesen Einfuhr- stop mit dem Hinweis auf die diesjährige große Inlandsernte verhängt. Mit Italien, Ungarn, Dänemark, Oesterreich, Frankreich und der Schweiz war vereinbart worden, daß die Einfuhr von Pflaumen und Zwetschgen in der Zeit vom 20. Juli bis 30. Dezember unterbunden werden kann, wenn an be- stimmten Erzeugermärkten der Bundes- republik für die einheimischen Erzeugnisse ein Preis von zwanzig Mark je fünfzig Kilo- gramm(A-Ware) nicht mehr erlöst Wird. Seit dem 19. August ist der Erzeuger-Min- destpreis nachhaltig unterschritten. Eine Ab- fertigung bereits rollender Waggons ist noch künk Tage nach der Bekanntmachung im Bundesanzeiger möglich. Ml.onatlich 2000 Stuttgarter mehr Stuttgart. Die Einwohnerzahl von Stutt- gart steigt monatlich um 2000 an. Ende vori gen Jahres ermittelte das Statistische Amt der Stadt 563 118 Einwohner, Ende Juni die- ses Jahres Waren es bereits 575 967. Die Landeshauptstadt hat also in einem halben Jahr um 11949 und im Monatsdurchschnitt um rund 2000 Einwohner zugenommen. Der 1 500 000. Besucher 8 Ludwigsburg. Der 1 500 000 Besucher pas- sierte dieser Tage die Tore der Ludwigsbur- ger Jubiläumsgartenschau„Blühendes Ba- rock. Glückliche Gewinnerin des für diesen Besucher ausgesetzten Kühlschrankes wurde die Kriegerwitwe Lina Schmidt aus Kirch- heim/ Neckar, die mit einer Bekannten und rem Kind erstmals die Gartenschau be- suchte. Der Kühlschrank wurde Frau Schmid vom Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Jubilaumsgartenschau, Bürgermeister Her- mann Schöpp, Überreicht. Die Gartenschau hofft, in diesem gahre auch noch den 2 000 000. Besucher empfangen zu können. zu werden. 8 ihr jetzt noch sundheitsabteilung günstigt Zahnfäule. Mannheim und Ludwigshafen appellieren an den Bund 21 Millionen DM Brücken-Baukosten können von den Gemeinden unmöglich allein getragen werden Zwischen den betriebsamen Städten Mannheim und Ludwigshafen, spannt sich eine Brücke über den Rheinstrom, die einen recht schmalbrüstigen und behelfsmäßigen 0 Man traut ihr nicht zu, daß sie in der Lage sein könnte, mit dem emsigen Hin und Her fertig zu werden, und mancher nicht Ortskundige wird schon Ausschau gehalten haben nach einer breiteren Schwesterbrücke und der eigentlichen Verbindung dieser beiden Städte, die trotz trennender politischer Grenzen in man- nigfacher Beziehung eine Einheit sind. Aber auch die Mannheimer und Ludwigs- hafener halten nach dieser Brücke, obwohl sie wissen, daß sie nicht existiert- und nicht zuletzt gerade deshalb— Ausschau. a8 Ausschau nach 21 Millionen DM, die der Bau einer solchen Brücke kostet, und die sie allein nicht auf- zubringen in der Lage sind. Eine erste Aus- sprache mit Vertretern der Länder(der Ver- treter des Landes Rheinland-Pfalz war gar nicht erst auf der Bildfläche erschienen) und des Bundes verlief, wie man bekannt gab, „enttäuschend“, das heißt: die Länder sind an sich bereit, ihr Teil beizusteuern, wenn 6 Bund zeigte bisher äußerst schwerhörig. Was also bleibt den Städten Mannheim und Ludwigshafen anders übrig, einer gemeinsamen Eingabe dem Bund ener- isch auf die Füße zu treten, wenn sie nicht eines Tages als dafür Verantwortliche einer Verkehrskatastrophe gegenüberstehen len, die sich bereits deutlich abzeichnet. Die Eingabe wurde jetzt in Mannheim geschrie- ben und soll in den nächsten Tagen auf dem Umweg Karlsruhe Stuttgart, bzw. Mainz ihre Reise nach Bonn antreten. Sie schildert Die Situation Im Jahre 1950 zählte man in 16 Stunden auf der Rheinbrücke 15035 Pkw.-Einheiten, im August 1954 in der gleichen Zeit bereits 24632 PkwW.-Einheiten, das bedeutet eine Steigerung um 64 Prozent. Die Leistungs- Fähigkeit der Brücke beträgt 1600 Pkw.- Einheiten in der Stunde, muß aber heute schon eine Stundenbelastung von 2233 PKW.- Einheiten hinnehmen, ist also bereits völlig unzulänglich, Auch die Verkehrssituation an beiden Brückenköpfen beginnt mit zuneh- mender Verkehrsdichte immer unmöglicher Planung und Kosten Zur Zeit stellt die Bundesbahn die alte zweigleisige Eisenbahnbrücke wieder her und räumt bis zum Frühjahr 1955 die von in Anspruch genommenen städteeigenen Pfeiler und Widerlagerteile. Einem sofortigen Baubeginn steht also nichts im Wege, vielmehr ist die Situation außer- ordentlich günstig. Dieser Bau kann sich je- doch nicht allein auf die Erstellung einer leistungsfähigen Brücke beschränken. Es muß gleichzeitig ein grundlegender Umbau der beiden Brückenzufahrten erfolgen, der Aus der Kampf der Zahnfäule Erbach. In Zusammenarbeit mit der Ge- des hessischen Innen- ministeriums und der Kreisschulverwal- tung Erbach wird im Landkreis Erbach für die Kinder der drei ersten Schuljahrgänge eine größere Zahnuntersuchung erfolgen. Bei der Untersuchung werden rund 3500 Schulkinder erfaßt. Kinder mit Zahnschäden sollen täglich Fluor-Dragees erhalten. Man- gelnder Fluorgehalt des Trinkwassers be- Für jedes Kind des ersten bis einschl. dritten Schuljahres wird eine Zahnkartei angelegt, die drei Jahre lang geführt werden soll. Eine Straftat vorgetäuscht Darmstadt. Der geheimnisvolle Tod der 25jährigen Margarete Stroh aus Sprend- lingen(Hessen) ist jetzt aufgeklärt. Der 25jährige Ehemann Hans Stroh hat nach tagelangem Leugnen gestanden, daß seine Ehefrau am Nachmittag des 16. August in seinen Armen plötzlich einen Herzschlag erlitten hat. Aus Angst vor Unannehmlich- keiten mit seinen Schwiegereltern schloß er BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Arbeit wegen Hochwasser eingestellt Speyer. Wegen der Hochwasser welle auf dem Oberrhein, die mit 6,93 Metern am Mittwochabend bei Maximiliansau ihren bisherigen Höchststand erreichte, mußten die Arbeiten an den Strom- und Vorland- pfeilern für, die neue Rheinbrücke bei Speyer vorübergehend eingestellt werden. Durch Wassereinbrüche wurden die neuen Fundamente eines Vorlandpfeilers auf der pfälzischen Uferseite zerstört. Die Bau- leitung rechnet mit einer Arbeitsunter- brechung von etwa einer Woche. 20. September: Mordprozeß Lehmann 5 Mainz. Vor dem Mainzer Schwurgericht wird am 20. September um neun Uhr der Prozeß gegen die Wormser Giftmörderin Christa Lehmann beginnen. Wie der Vor- sitzende, Landgerichtsdirektor Nix am Mitt⸗ woch bekanntgab, sind für die Verhandlung drei aufeinanderfolgende Tage vorgesehen. Sport und Vergnügungssteuer Mainz. Sportliche Veranstaltungen kön- nen nicht mehr ausschließlich als Veranstal- tungen zur Leibesübung angesehen werden. Sie dienen vielmehr in hohem Maße der Be- friedigung der Schaulust.“ Mit dieser Fest- stellung begründete die Landesregierung von Rheinland-Pfalz jetzt gegenüber dem Landtag in ihrer Vorlage eines Vergnü- gungssteuergesetzes die Forderung, Sport- veranstaltungen, die sich bereits seit langem immer mehr zu Massenveranstaltungen ent- wickelt hätten„in bestimmten Grenzen“ zur Vergnügungssteuer heranzuziehen. Von der Besteuerung ausgenommen sollen allerdings die Veranstaltungen der Amateursport- vereine sein, wenn der Eintrittspreis be- stimmte Sätze nicht übersteigt. 55 „Richter sind keine Unmenschen Kaiserslautern. Mit der Begründung Richter seien keine Unmenschen, setzte das Schöffengericht Kaiserslautern am Mittwoch die Verhandlung gegen den 24jährigen Bau-. arbeiter Heinz M. aus Hannover auf vier Wochen aus Der Staatsanwalt hatte bereits gegen ihn wegen Rückfalldiebstahls als Min- desstrafe ein Jahr Zuchthaus beantragt. E? geht um ein Fahrrad, das M. arn J. Juli aus einem Altersheim an der Mosel mitnahm, als er gerade nach Verbüßung einer Haft- strafe Wieder auf freiem Fuß war. Der An- geklagte sagte, die Gefängnisver waltung habe ihn ohne Ausweise, ohne Geld und ohne ordentliches Schuhwerk entlassen, 50 daß er zum Weiterkommen unbedingt auf ein Fahrrad angewiesen gewesen sei. Das Gericht versprach, seine Angaben zu prüfen, ehe es ein unrichtiges Urteil fälle, und ver- tagte deshalb die Verhandlung. Düseniäger abgestürzt Bernkastel. Ein Düsenjäger der ameri- kanischen Luftwaffe stürzte am Donnerstag in der Nähe von Thalfang im Kreis Bern- kastel, ab und explodierte. Der Pilot kam Linksabbiegeverkehr angelegt werden. Das würde bedeuten, dag im Bereich des Mann- heimer Brückenkopfes im Gelände des Schloßgartens, d. h. im Zwickel zwischen den beiden Brückenauffahrten Umbauten zu er- folgen hätten und ebensolche auf der Lud- wisshafener Seite, die sich sogar bis in das bereits bebaute Gebiet hinein erstrecken würden. Der Wiederaufbau der kriegszerstörten Straßenbrücke in der oben geschilderten Form beläuft sich laut Voranschlag auf 20,59 Millionen DM, davon entfallen 7 550 000 DM auf die Brücke selbst, 7 700 000 DM kostet die Anlage der rechtsrheinischen, 5 700 000 die der linksrheinischen Zufahrten. eine Entflechtung des Verkehrs zum Ziel hat. Um die Leistungsfähigkeit der geplan- ten 30,20 Meter breiten Fahrbahnbreite 19 Meter, zwei Radwege je 2,10 Meter, zwei Fußwege je 3,50 Meter), sechsspurigen Brücke voll zum Tragen zu bringen, müssen auf bei- den Seiten planfreie Kreuzungen für den Warum müssen Bund und Länder helfen? eigener Kraft die unhaltbar gewordenen Zu- stände zu beseitigen. Der Finanzierungsplan rotz aller Bedenken wären Mannheim und Ludwigshafen bereit, auch weiterhin Baulastträger zu bleiben, wenn sich Bund und Länder mit angemessenen Beträgen am Wiederaufbau beteiligen würden. Unter be- sonderer Berücksichtigung der Tatsache, daß der Bund übrigens auch beim Wiederaufbau der Speyerer Brücke auf das Drei- Brücken- Abkommen von 1930 zurückgegriffen und die Länder zur Beteiligung an den Baukosten herangezogen hat, halten Mannheim und Ludwigshafen eine Beteiligung des Bundes und der Länder Baden- Württemberg und Rheinland-Pfalz in einer Gesamthöhe von mindestens je einem Drittel für angemessen. In Zahlen würde das folgendermaßen aus- sehen: Bundesbahn 845 00 DM. Bund 6 701 667 DM, Baden-Württemberg 3 543 333 DM, Rheinland-Pfalz 3 158 333 DM, Mann- heim 3 543 333 DM., Ludwigshafen 3 158 333 DM, wobei die Verteilung auf die Haushalte so vorzunehmen wäre, daß 1955 und 1956 je zwei Fünftel und 1957 ein Fünftel ange- setzt würden. Eile tut not, denn die Verkehrssituation verschärft sich von Tag zu Tag, zudem ist mit einer Bauzeit von zwei bis drei Jahren zu rechnen. Unterläßt es der Bund, sich Zu seinen Verpflichtungen zu bekennen, 80 schen sich die Städte nicht in der Lage, mit dem Bau zu beginnen. Sie lehnen es in einem solchen Falle ab, weitere Verantwortung für eine ordnungsgemäße Verkehrsordnung zu tragen, und werden alle Schritte unterneh- men, die Rückübertragung der Baulast an den Bund zu erreichen. Es ist Sache des Bun- desministers für Verkehr, beziehungsweise des Bundesfinanzministers, sich baldmöglichst zu dieser Angelegenheit zu äußern. es Die 1945 zerstörte Rheinbrücke war auf Grund eines Staatsvertrages zwischen Bayern und Baden erbaut und 1847 in Betrieb ge- nommne worden. Die Unterhaltung der Brücke oblag zunächst der pfälzischen Bahn, dann der bayrischen Staatseisenbahn, schließ- lich der Reichsbahn. Am 30. August 1930 wurde neben der ursprünglichen Eisenbahn- prücke eine neue zweigleisige gebaut und der alte Brückenteil in eine Straßenbrücke umgewandelt. Dies geschah im Rahmen eines Dreibrückenprogramms Mannheim-Ludwigs- hafen, Maxau, Speyer. Die hierdurch ent- stehenden Kosten in Höhe von 42 130 000 Reichsmark wurden wie folgt verteilt: Ein Drittel trug das Reich, ein Drittel die Reichs- bahn, ein Sechstel Bayern, ein Sechstel Ba- den. Bayern und Baden entlasteten sich, in- dem sie von Mannheim und Ludwigshafen Beiträge erhoben. Auf diese Weise blieben 25 Prozent der veranlagten Kosten an den beiden Städten hängen. Trotz sofortigen lebhaften Widerspruchs wurde den Städten Mannheim und Ludwigs- hafen im Jahre 1934 die Baulast an der Brücke aufgenötigt. Man stützte sich dabei auf das Gesetz zur Neuregelung des Stra- Benwesens vom 26. März 1934, das die Bau- last den Gemeinden dann zuschreibt, wenn eine Brücke dem Ortsverkehr dient. Dies war und ist jedoch keineswegs der Fall. Auch Dr. Feuchtinger stellte in seinem 1953 erstatteten Gutachten eindeutig fest, daß sich der Brückenverkehr in 45 Prozent Verkehr von Ort zu Ort— allerdings über eine Landergrenze hinweg— und 55 Proz. Durch- gangsverkehr aufgliedert. Eine Fehlentschei- dung vom Jahre 1934, also die der Bund nicht benützen sollte, um seiner Verpflichtung zum Wiederaufbau der zerstörten Rheinbrücke auszuweichen. Ganz davon abgesehen, daß die Gemeinden gar nicht imstande sind, aus Hessischen Nach bar schaff fallen Verlagsplanungen im Auftrage des Ministers für Erziehung und Volksbildung überprüfen. Ueber die Bildung der Aus-. schlüsse ist dem Minister bis zum I. Oktober dabei ums Leben. Die Flugzeugteile zu berichten. In der Begründung des Erlas- im Umkreis von 500 Metern verstreut ses heißt es, die wachsende Zahl von Schul- Zeit nach dem Absturz trafen zwei buchveröffentlichungen führe zu einer be- kanische Hubschrauber sowie amerikanise denklichen Ausweitung des Schulbücherkata- Krankenwagen und Feuerwehren an d loges, gefährde eine stetige Buchversorgung Absturzstelle ein. Wie Augenzeugen be- und widerspreche den padagogischen Not- richteten. kam das Flugzeug aus der Eife- wendigkeiten. Andererseits dürften wert- und flog in südlicher Richtung. 00 volle Neuerscheinungen vom Wettbewerb umme nicht ausgeschlossen bleiben. 8 8 Ehrenplakette für Christian Stock Aui dem Fernsehschirm Freitag, 27. August Frankfurt. Der Magistrat der Stadt 5 brankfurt hat dem früheren hessischen Ren Ministerpräsidenten Christian Stock in See-(Reiseerlebnisse in China und Japan sich als mit Wol- die Wohnung ab und ging zur Kirchweih. Bei seiner Rückkehr Warf er den Haus- schlüssel weg und täuschte den Nachbarn gegenüber vor, daß seine Frau die Wohnung abgeschlossen habe und offenbar nicht zu Hause sei. Dann besuchte er mehrere Lo- kale. Er wird sich wegen Vortäuschung einer Straftat zu verantworten haben, weil er in den gemeinschaftlichen Hausbriefkasten einen Zettel mit der an sich selbst gerich- teten Drohung gelegt hatte:„Du bist der Nächste. Schlüssel und Geld habe ich.“ Da- durch kam zunächst der Verdacht eines Raubmordes auf. Schulbuch-Ausschüsse werflen gebildet Wiesbaden. In jedem Bezirk der höheren Schulen und in jedem Schulaufsichtskreis 16.30 17.05 Hessen soll bis zum 15. September ein Schul- heim an der Bergstraße zu dessen 70. Ge- 20 00 Tagesschau buchausschuß gebildet werden, der die Auf- burtstag am 28. August 1954 die Ehren- aber erst im Winter 1 20.15 Bitte zu Tisch, plakette der Stadt verliehen. Der Magistrat würdigt hierdurch— wie es in der Verlei- hungsurkunde heißt— die segensreiche, von hohen Idealen getragene und echtem demo- kratischem Geist durchdrungene Tätigkeit Stocks, die auf allen Gebieten der Verwal- tung, so auch auf dem kommunalen Sektor, nachhaltig und fruchtbringend wirke. gabe hat, das Kultus ministerium in Schul- buchfragen zu beraten. Diese Ausschüsse sollen vor allem aus den bereits zugelasse- nen Lehrbücher diejenigen auswählen, die sich besonders bewährt haben. Sie sollen ferner die Schulbuchproduktion beobachten, das Ministerium auf wertvolle Neuerschei- nungen aufmerksam machen und in Einzel- Eine Sendung zur Einmachzeit) Die Generalprobe 5 (Ein Fernsehspiel) 5 Bitte, zu Tisch, aber erst im Winter II Wer— Was— Wann e (Vorschau auf das Programm det kommenden Woche) 5 20 30 21.2⁵ 21.40 . E . 6 I vehalten die 1. C. A. in SHEILI.-Kraftstoffen verändert den Cha- rakter der zu Glühzündungen und Störungen des Zündvorgangs führenden Rückstände im Verbren- nungsraum des Motors und macht sie unschädlich. 1 hält die Leistungsbilanz des Motors in Ordnung. üte des Verbrennungsvorgangs ab. Durch Glühzünckungen er Rückstandsbildung im Verbrennungsraum verschlechtert linder befindliche Kraftstoff- früh oder zu spät in Arbeit „„ Die Leistung eines Motors hängt weitgehend von der G und gestörte Zündkerzenfunktion infolge unvermeidlich sich der Gütegrad der motorischen Verbrennung. Das bei geschlossenen Ventilen im Zy Luftgemisch oder die„Ladung“ wird um den Bruchteil einer hundertstel Sekunde zu „umgesetzt“. Die Leistung fällt. Der Kraftstoffverbrauch steigt. 5 Leistung N J 7 Mir 2 N . 5 K 0 J* N N e 8 Nur sHkEll-Benzin und SUPER SHELL- als solche schon qualitativ N* 8 ire N unübertroffen · bieten die Vorteile des Wirkstoffes l. C. A. nach dem N IJ b. B. Ptent Nr. 855 480. 1 N ii 2 5 4 Seite 6 5 8 Nr. 199 MORGEN Freitag, 27. August 1954/ Nr. 199— 1 3 Flat 300 C, Bauj. 81/52 a 8 1 Famlllen- Nachriehten zum Taxwert.. Dh 3288,— 8 ö g 8 Gutbrod- Superior. DM 2200, 5* Diese Einbettcouch Olympia 51, neuer Mot. 2880,— 8 Selbstfü Z. mit Federkern und 5 Radio, 3 1. Clivien 8 8 ford%% M 650,.—. 1 N Heute früh entschlief nach kurzem, aber schwerem Leiden Schaumstoffauflage 2 8 11 daß de mein treusorgender, lieber Mann, unser lieber Vater, Groß- 8 e 3 5 grun lieh N ser vater, Bruder und Schwiegersohn, Herr F 58 tisch Lim. u. weitere Pkw. verkauft 5 Glãs ˖ ˖ 1 1 prakflsc preiswert, Teilzahlung, ob wo! Anton Oetze oo dedbem- a 07 5 100 J9s em Liegefläche W. Theiss Sparsam aan ö l L 7, 2— Tel. 3 22 66— L. 7, 3 5 Schriesheim a. d. B., den 26. August 1984 sehen Sie neben und wind e In tiefer Trauer: vielen anderen vespa aus 1. Hand in einwandrrel. pflegt Anni oetzel geb. Müller in der Zust., m. Zubeh. krankheitsh. ab- Anfane n zugeb. Scherer, Lu., Schulstr. 13. 40 bis in Irmgard Oetzel II 8781 5 wilhelmine Müller wwe. YW-Syncron., Baul. 58 u. 52 Ruheze und verwandte VW- Kombi, Baul. 51 nur we Opel-Kombi, Bauj. 31/2 itt Beerdigung: Samstag, 28. August, 15.00 Uhr von der Leichen; 777700 schonen 551 halle des Friedhofes Schriesheim aus. Meffert, Mannheim, Traitteur- am bes Von Beileidsbesuchen bitten wir höflichst Abstand nehmen e Blattar Zu wollen.— warme Zum Tax preis! Wüscht mäßig Mercedes-Benz 220. DM 5000, mer W. Borgward 1800 DM 3900,.— t t- a Kapitän 32 5 3500,— Wes 5 3 ee kerner NSU-Fiat, Kombi u. 2-Sitzer 45 liebsten Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Ur- Motorräder: BMW, DKW. Maico, Ur 9 abgescl großmutter, Frau l Triumph, anzusehen: 8 ben de Rosina Mü lle. Auro-EELS, Schwetzinger Str. 4 5 dati N u T POISTERMOBEI-ETAGE Lambretta, 34(grau), 3000 km, um- einzeln geb. Schieck ständeh. z. vk. Adr. u. A 65222 l. V. könner ist nach einem arbeitsreichen Leben durch einen tragischen REINZ WAHLIR e Mercedes 170 DA, Bauj. 31 2 8 wird e Unglücksfall im Alter von 86 Jahren plötzlich aus unserer Mannheim, Breite Straße J 1- 8, Schreiberh. Mercedes 170 8, Bauj. 50, mit viel. reifere Mitte gerissen worden. Zubehör billig zu verk. Meffert, eingerr Wir haben viel verloren. Mannheim, Traitteurstr. 8—10. nen K a In Trauer: Das Moped für sie Viktoria, Vicley Haltbe 3 3 W 88 III. Friedr. Penn, Waldnofstr. 20. Familie Ber 1 u — 1 ard Müller 8 8 8 gg. N verkaufen. M. Famille w-llnelm Ruler 9804 7 d 1 ee mel rate Mun Bene onigfreunde* Familie Gustav Müller 5 Enkel und Urenkel Zu Ihrer Aufklärun 8 genneid Beerdigung: Samstag, 28. August, 11 Uhr Hs 1 5 geben wir mnen davon Kenntnis, das wir in Mannheim kein eine k 9 5 R neues Honig-Spezialgeschäft eröffnet haben. Wir unterhalten in 8 ich rei Mannheim nur eine Filiale; und zwar. g 1 5 5 alle B 3 8 5 2 2 2 5 jetzt nach wie vor G 2. 5 am Markt Schwan weisse Wäsche begeisteſ die Hausffau. Sie bekommen bei 5 n er Weise nur garantiert natur-.. 5 f fenste — reinen, preiswerten Bienen-Schleuderhonig- lose und in Gläsern- g. Bestattungen In Mann heim in vielerlei Sorten und Geschmacksrichtungen. An 5 5 1 10„Ernte 1954 sehr gering- kaufen 1 Freitag, 27. August 1934 58 Maeldeu, Wiesenhonig Sie jetzt am billigsten. 500 Gren 90 5 uptfr 0 ei ose(bitte Gefäß mitbringen nur DM N. zndi 1 a ach vollständiger Renovierung Steiner, Luise, Käfertal, Königsbacher Straße 15. 9.00 Blütenhonig in der bekannten guten Qualitt j 4 an 80 ace are ff VVV„ 1.35 1880 1.60 sind unsere Räume noch a parter geworden! 0 Jahre 51 l N 5 8 Hertel,. 1 ö Haben Sie übrigens schon die agseitige, Inter- 0 Sorgfältiger Unterricht, Len se r 1100 essante, für Sie wertvolle kleine Schrift„Honig, leichte, interessante Lehrmethode, steller Greiner, Barbara, Burgstraße 44 11.30 die Naturkraft für Gesunde und Kranke“(mit einleg f 19700.. Abhandlung und wert- beste Musikwiedergabe 58 5 5 85 5 FV 0 Vollen Rezepten) gelesen? Sie bekommen sie in 81 1 1 Friedhof Käfertal unserer Mannheimer Filiale kostenlos. Kursbeginn für 3.** 111 n ort de 5 sbe ü 2.,., 9. un September Becker, August, Waldhof, Rottannenweg 33 14.00 Ir Fachgeschäft echter Bienenhonige Die Schüler kurse beginnen b gleich nach den Ferien. sprech Friedhof Neckarau Mannheim, G 2, 5 Markt Mon spricht von dem neuen Einzelstunden— Turnier training— Festgestaltung. soll e Zollikofer, Friedrich, Katharinenstraße 7 14.00 een, ee ee, 1— Usam] rredhot Sandhofen HoREx eng Herbel, Peter, Kirschgartsnhäuser Straße 42„„ 1— 1 5 Friedhof Friedrichsfeld j; j z Au 250 Hofe Aerde, Luise, Kolmarer straße 4 9.00 Bin wieder 2 Tage In Käfertal TAN DANHDb. Mobi* 8 Friedhof Wallstadt 4 Jetzt ist der beste Zeitpunkt, mren** 1 a 5 f w bei g een Wade bi bother dee 1 1160 5 8 zu wählen. Wir 1A 350 0 13 für Tanz und gesellschaftliche Erziehung 1 75 4, 15 Tel a Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim SOHMER PREISE 2: e Freitag, 27. 8. und Samstag, 28. 8. 84—. Ohne Gewähr ab 10.00 Uhr durchgehend große i 91382 5 Besichtigen Sie das neue Modell 5 N . ͤ Kc( PELZEZNMANTEL und lassen Sie sich über die F 75 2 In allen Preiz lezen 19 7 Verkaufs- schau cünstisen Erne bedingungen 2 FHN Ser Anzahlung ab 3,75 DRU 77 755 5 Fur die vielen Beweise herz 5 e e dan 1 3 a b— 9% 1 2 5„ Schumann KG., Nürnb.- Schwabach. Anzahlung en. 3 Anteimahme sowie die zahl- D K 5 4 30, 0. 2* 2 11 cen ne oe are en enken Sie dran aten e ee FRANZ ISIN EER Otor- Fahrräder t= ner spenden beim Heimgang unse- daß die Erneuerungsfrist für 55 N 58 1 1 2185 1 Mannheim 1 Frist res lieben Entschlafenen, Herrn 1 r Festangestellte un eamte ellung eigent g 4 0 8 2 5 b%%% Augartenstraße 34 Tel. 437 65 15 E 1 12 5 1 e 1 8 90 A I 5 0 1 K. G., Fahrräder 5 1 üddeutsche assenlotterie Jakob Weimer ö 28 2 Besichtigung: Käfertal, Caf ée Zorn, Mannheimer Straße 42 Kauf Mannheim Waldhof, oppauer Strase 26 Telefon 3 91 62 liche Schlosser am 1. 9. 1954 abläuft. Endstation der Linien 4 und 7) dient . 5 5 3 Personenwagen aus Unfällen, auch a sagen Wir allen unseren herzl. Verkaufsleiter: Helmut Weiß, Roth bei Nürnberg. stark beschädigt, ap Bauj. 1931 A r geg. Barzahlg. zu kaufen gesucht.— 1 erte Angeb. unt. Nr. LO 485 a. d. Verl. 5 8 Mannheim, 27. August 1934— 8 Servler- Ansteekschürzen e une Zahitsschan Aa und Kinder 5 1. 10- fel. 5 23 73 9 te 6 20 8 1 2 0. 2! 14 egönimlich eine! Neckarstadt- Ost: Heinz Baumann. Friedrich-Ebert- Straße 40 1,60 1,90 2,10 2,20 8 Maikommerer„ Liebfraumilc ß Niersteiner Domtalll Wachenheim. Mandlelgarten Original- Abfüllung JJ 8 Pfälzer RotCw-wein 1,50 Dalmatiner beliebter Tofeſro ein 1,575 in Lherflaschen ohne Pfand WEIN-PFEIFFER- zz Neckarstadt: Hans Portenkirchner, Waldhofstraße 1 Almenhof: Hans Schimpz. jr., Brentanostraße 19 Käfertal: Jakob Geiger. Haltepunkt Kafertal-südd: Albert Blatt, Dürkheimer Straße 11 Neckarau: Walter Göppinger. Fischerstrage 1 8 werden sonntags bis spätestens 16 Uhr beim Pförtner um Rückgebäude, R 1. 12/13, entgegengenommen. Aunnneime 5 MRT Anzeigen- Abteilung Rheinau; Chr. Grall, Inn. Lula Dur. ler, Dänischer Tisch 21 1 1 beudenheim: Gertrude Bayer, Kt hf E u, ẽỹ, Hauptstraße 60(schorpp- Filiale) Waldhof: Ad. Heim, Oppauer Str. 28 Sandhofen: Kirsch, Sandh. Str. 328-3285 Schönausledlung: Gertrud Kremer, Kattowitzer Zelle 18 f Todesanzeigen die dontas-Auszabe 8 DES MNA-REISEDIEN SES Auto-Werleih Briee Käfertal-süd jetzt Ruf-Nr. 7 63 46 Auto- Verleih du 3, 6/7 Ford 12 M VW-Bus Telefon 3 28 69 VW-Verleih Neu, km 0, 183. Tel. 69337 Autoverleih Büchner Nheinhäuserstr. 14 Tel. 40284 Autoverleih Schwind Y 6. 17 u. T 6. 27. Bobiß sint fer wenn Sie die neuartige, in mehreren Staaten patentierte Kukident-Haft-Creme benutzen. sie können ohne Be- schwerden sprechen, lachen und singen, außerdem Bröt- . . chen, Apfel und sogar zähes Fleisch essen, wenn Sie die Kukident-Haft-Creme richtig anwenden. Original-Tube 1.80 DA. Kukident-Haft-Pulver in der praktischen Blech-Streudose 2.50 DM. Tel. 4 26 14 Städtefreundschaftsbesuch in Jranbefuei am ſflain am 29. August 1954 in je der Stärke bel geringer Anzahlung und günstigen Ratenzahlungen. Seckenheim: Wilhelm Hartmann, Hauptstraße 80 Friedrichsfeld: Valentin Ihrig, Hagenauer Straße 22 Zur selbsttätigen Reinigung 5 And besinfektion(ohne Bürste und ohne Mühe) des künstlichen Ge- 5 bisses verwenden Sie das patentierte Kukident-Reinigungs-Pulver. Sturzhelme von Kirsch, Waldhof. 2 EIS S SCHWARZ EI. Lampertheim: Hela- Werbung, EBugen-Schrelber-Straßge 17 Frankfurt, die einstige Wahl- und Krönungs- Eine große Packung kostet 2.50 DBI, die 100 f-Packung 1.50 PRI. Inr G 7, 20/½2 Ruf 3 22 84 stadt der alten deutschen Kaiser, bietet Gebiß ist stets frisch, sauber und geruchlos, wenn Sie Kukident⸗ 5 zahlreiche Sehens würdigkeiten: Goethehaus, Reinigungs-Pulver benutzen. Das echte Kukident wird nür in der Heldelberg: Heidelberger Tageblatt, 18ki 2 1 en blauen Packung geliefert. Autoverleih Walter 13 1 5 5 1 1 Bei Nichterfolg erhalten Sie den vollen Kaufpreis zurück. Achten Sie VW- Busse, Pkw.-Export-Modelle. Brunnengasse 18-24 diser), oologischer Garten, Palmengarten in rem Interesse auf den Namen Nukidlend Neckarau, Schulstr. 40, Tel. 4 97 39. usw. 111 5 3 g„Rohr 1 1 8 Kukirol-Fabrik,(ia) Weinheim 5 rer ne l- Heldlbg.-Rohrbach: Fritz Bollmeyer Fahrpreis: ab Mannheim. 3,50 DRU a Bestimmt erhältlich: In Mannheim: Kasernen-Drogerie Ganz, Friedrich- bergstr. 7, Telefon 3 22 67 U. 7 61 87. Karlsruher Straße 31 ab Friedrichsfeld.. 3,10 DM U Ebert-Straße 42; Drogerie Ludwig 5 O 4, 3 5 ben 35 Heidelberg 5,10 DM 20 Drogerie, am Marktplatz. In Feudenheim: Drogerie Hein, Hauptstr. 63, 7 ein 57 Appl. 5* In Waldhof: Post- Drogerie Rathgeber, Speck weg 33. Aue Merlein. A 8 5 1 5 Fahrplan: I pe ekor mi. ein- urger Str. 5 Häuserstraße 31, Telefon 4 60 60 Mannheim 7.46 Uhr ab f an 20.20 Uhr 40 8 Friedrichsfeld. 5 5 + Bokenntmaechengen J tadenburg- Neckarhausen: 1 8.03 Uhr 255 an 20.06 Uh 5 t — 5 Hans Schmieg, Ladenburg.(Anschlußzug) Oetkentliche Arbeitsvergabe. Die Arbeiten zur Herstellung von rund Wee 078 ETER SIN KEIL-ROLTIR Slevertstraße 3 Heidelberg.. 7.39 Uhr ab an 20.46 Uhr kl 261 Ifd. m Betonrohrkanal mit 5 Einsteigschächten im alsenweg zwi- Frankfurt. 9.29 Unr an ab 18.47 Uhr 4⁵ schen Düppelweg und Waldpforte in Mannheim- Gartenstadt sollen in 777 85 2. 190,* jetzt auch mit elektr. Anlasser Krenmelnger. 5 2 5 öffentlicher Ausschreibung als Notstandsarbeit vergeben werden. Bus- Standard- Exp. 5 Eröffnungstermin: Freitag, den 10, September 1934, vorm. 10 Uhr, beim* fMoennbeim Tel 325 81 18 8 1. NMORNYEEN Sonderzugtfahrkarten un Schalterraum, des Städt. Tiefbauamt— Techn, Verwaltung— K 7, Zimmer 316. Vordrucke 1 7, 30„ 5 0 1„Mannheimer Morgen“, RI Am Marktplatz sind bei unserer Abteilung Neubau, K 7, Zimmer 325 erhältlich, wo ALFRED BLAU TN f n ue e VW a e e e eee, ſſſiſſſcciiaaſiaiaaaiitataal Mannheim, den 286. August 1954. Städt. Tiefbauamt. Parterre rechts. 7 r U Grögte Mannheims modernste Schallplatten abteilung d Auswahl erscheinungen ScHAlL PLATTEN PHOR mit Schallplattenbar. O 7, 5 an den Planken. Telefon 5 2446/47 — E 11 . Nr. 199 0 Freitag, 27. August 1934 —ͤ—— MORGEN Seite 7 z. W., Wal dhOf: I. Wie behandelt man clivien nach der Blute?— 2. Wie kommt es, daß beim Sterilisieren von Mirabellen manche Glũser obenauf braune Früchte bekommen, obwohl diese von der Zuclcerlöõsung bedecbt zind? Andere Gläser. die gleichzeitig eingemacht wurden, zeigen keinerlei Braunfärbung. Antwort: 1. Ahnlich wie die Amarvllis, wird die CIivie nach der Blüte gut ge- pflegt und reichlich gegossen, bis sie etwa Anfang Oktober ihre Ruhezeit antritt, die bis in den Dezember dauert. Während der Ruhezeit soll die Pflanze kühl stehen und nur wenig gegossen Werden. Eine Durch- schnittstemperatur von 10 Grad Celsius ist am besten. Erst wenn im Dezember neuer Blattaustrieb sich zeigt, wird sie ins mäßig Wparme Zimmer geholt, nun wieder regel- mäßig gegossen und auch gedüngt. Im Som- mer will die Clivie keine pralle Sonne. Ost-, west- und sogar Nordfenster sind ihr am liebsten. Die abgeblühten Stengel können abgeschnitten werden.— 2. Das Braunfär- ben der obersten Früchte beruht auf OV dations erscheinungen, die in den einzelnen Gläsern verschieden stark sein können. Auch bei Birnen und Pfirsichen wird es häufig beobachtet. Meist bräunen reifere Mirabellen stärker als weniger reif eingemachte. Abgesehen vom nicht so schö- nen Aussehen hat die Braunfärbung für die Haltbarkeit keine Bedeutung. M. K., Erlenstraße: Was tut man mit primeln, die jetæt abgebluht kaben? Sind sie zu versetzen, oder soll man die Blätter ab- schneiden? Die Pflanzen brauchen doch wohl eine Ruhezeit.— Ein Usambaraveilchen, das ich reichblünend im November bekam, verlor alle Blüten, ohne daß neue erschienen. Auch jetzt kommen nur Blätter. Das ganze Stöcle- g chen sieht uppig gesund aus, es steht nicht am Fenster, doch im hellen Raum. Antwort: Wir nehmen an, daß es sich um Topfpflanzen und nicht um Gartenpri- meln handelt. Einjährige Primeln blühen am schönsten, doch kommen sie mehrere Jahre wieder. Keinesfalls Blätter abschnei- 7 den, sondern bis Ende August durch Beiseite- stellen und wenig Gießen eine Ruhepause einlegen. Dann in frische Erde umsetzen und bei hellem, doch nicht sonnigen Stand- ort den Lebensbedürfnissen der Primeln ent- sprechend feucht halten. Die neue Blüte 80 l etwa im November erscheinen.— Das Usambaraveilchen liebt einen kleinen Topf, beine direkte Besonnung, halbschattigen Stand, im Sommer ist ein Platz hinter dem Doppelfenster günstig. Das Abfallen der Blüten damals ist zweifellos vom Platz- wechsel gekommen. Warten Sie ab, ob es bei guter Pflege nicht doch wieder zu blü- nen anfängt. pP. W., Wallstadt: Ich stelle fest, daß in verschiedenen maßgeblicgen Gartenbuüchern, so auch im Arbeitskalender des„MM“, verschie- dene Termine für das Aufhören der Düngung von Obstgehölzen, Rosen usw. angegeben wer- den. Der eine schreibt: ab Ende Juni darf nicht mehr gedüngt werden, der andre setæt diese Frist erst für Ende August. Was ist nun eigentlich richtig, und weshalb können sich die Obstbaufachleute nicht auf eine einheit- liche Linie verständigen, damit der Laie klar sient, woran er ist? Antwort: Ihre Frage berührt eines der Kernprobleme des Gartenbaues,— lei- der gibt es nämlich hier keine„einheitliche Limes, sondern wir müssen in all' unseren Arbeitsanweisungen stets mit Wahrschein- lichkeitswerten rechnen und Durchschnitts- termine angeben. In diesem Sinne ist an sich der Termin„Ende Juni“ ebenso richtig Wie der Termin„Ende August“. Haben wir einen langen, milden Herbst, so kann das Holz auch dann noch ausreifen, wenn bis in den Spätsommer hinein Kopfdüngungen ge- geben wurde. Kommt ein früher Winter oder mindestens eine kurze, scharfe Frost- periode schon im Oktober, dann kann in- folge zu späten Düngens mangelhaft aus- gereiftes Holz Schaden leiden. Aus diesem Grunde ist also die Weisung„Ende Juni mit der Düngung aufhören“ auf jeden Fall das bessere Rezept, weil hier alle Un- sicherheitsfaktoren der Witterung einkalku- liert sind. H. C., Brahmsstraß e: Seit langem beschäftigt mich die Frage, welcke Erdmischun- gen zur Anzucht von Samen und Stecklingen verschiedener Zimmer- und Gartenpflanzen am günstigsten sind. Der Gärtner nimmt z. B. fu Fuchstienstecklinge eine Mischung von Kies- sand und Torf im Verhältnis 1:2. Ich habe zum Mischen verfügbar: Humus, Sand, Kiessand, Torf, Ruß und einfache Acererde. Was muß ich nehmen, um Clematis(Waldrebe) mit Er- folg aufzuziehen? Welchen Feuchtigkeitsgrad muß die Erde haben(auf I kg Erdę wieviel Gramm Wasser oder Nährlösung?) Bitte um entsprechende Angaben auch für Geranien, MWinterdstern und Mandelbäumchen. Antwort: Clematis wird üblicher weise nicht wurzelecht aus Samen, Ablegern oder Stecklingen gezogen, sondern durch Veredlung auf Sämlinge der Sorte Clematis vitalba oder viticella oder auf gewachsene Wurzelstücke, wobei man die Edelreiser von angetriebenen Topfflanzen gewinnt und im Januar— Februar einsetzt. Sie werden das privat kaum machen können. Den Feuchtig- Keitsgrad nach Kilogramm auszurechnen ist nur mit entsprechenden Apparaten im Labor möglich. Nährlösung kommt nur für die Verfahren der erdelosen Pflanzenzucht in Frage. Die Vermehrung von Geranien er- folgt entweder im August oder im Frühjahr. Da die Stecklinge sehr leicht bewurzeln, ge- nügt hier gewöhnliche Gartenerde mit etwas Sandbeimengung. Grundsätzlich sind alle Stecklinge von einigermaßen erhärteten, gut her angewachsenen Triebspitzen zu schnei- den nachdem die Mutterpflanzen(Winter- astern!) durch scharfen Rückschnitt zu kräftigem Austrieb angeregt wurden. Die Stecklinge dürfen nicht in freier Luft ste- hen, also entweder Gewächshaus oder Kasten oder— wenn im Topf bei Zimmer- kultur— Glasglocke zum Bedecken. Wärme, Sonne(mit Schattieren), genügend Feuch- tigkeit(aber keine Nässe!) sind weitere Vor- AUssetzungen. Als Erd mischung reicht über- all die gleiche Mischung wie bei Fuchsien. Der August ist auch hier der beste Monat. A. Sch, Iudustrie hafen: 1. Wie schon seit 30 Jahren, pflanzte ich Mitte Mai schöne, gesund aussenende Tomatensetzlinge, die auch wochenlang prächtig gediehen, blün⸗ ten und Früchte ansetzten. Dann körte das Wachstum plötzlich auf, die Triebspitzen sowie Bluten und Früchte begannen zu kümmern. Schädlinge und Kranſcheitsspuren wie etwa Braumfleckenkrunlcheit konnte ich äußerlich nickt entdecken. Ich habe mit einprozentiger Rupferkalebruhe gespritzt. Ist es doch eine Pilakrankheit?— 2. Wie bekämpft man schwarze Bohnenläuse? Gartenfragen aus dem Leserkreis Antwort: 1. Nach Ihrer Schilderung dürfte es sich um eine jener Tomatenkrank- heiten handeln, die etwa wie die berüch- tigte bakterielle Tomaten- Wel- kekrankheit eine Verstopfung der Lei- tungsbahnen hervorrufen und dadurch die Pflanze von innen zum Absterben bringen. Spritzen hilft hier nicht! Die Ansteckung er- folgt vom Boden her oder durch irgend- welche kleinen Verletzungen an den ober- irdischen Pflanzenteilen, daher auch die immer wiederholte Mahnung, das Ausgeizen der Achseltriebe nie mit dem Messer, son- dern ohne Berührung der Bruchstelle mit der Hand vorzunehmen. Vernichten Sie un- verzüglich alle erkrankten Pflanzen und Pflanzenteile,— nichts davon auf den Kom- post! Bauen Sie in den nächsten Jahren ihre Tomaten möglichst weit entfernt vom dies- jährigen Standort an. Die Krankheit ist wie alle Pilz- und Infektionskrankheiten über- aus ansteckend.— 2. Schwarze Boh- nenläuse sind durch Spritzen mit einem der handelsfertigen Blattlausmittel leicht zu bekämpfen. Nehmen Sie ein DDT-Lindane- Präparat, so wird dadurch auch die Ernte- fähigkeit der Bohnen nicht eingeschränkt, während bei Verwendung von Phosphor- ester je nach Art des Mittels eine längere oder kürzere Schutzfrist eingelegt werden muß, um Gesundheitsschäden zu verhüten. W. L., Feudenkeim: I. Wie lange muß man mit Wasser übergossenen Hühnerkot stenen lassen, bis man inn als Jauche verwen- den kann, und. wie lange kann man die ſer- tige Flüssigkeit stenen lassen, ohne daß sie an Wirksamkeit verliert?— 2. Kann man durch Zufügen eines leinen Quantums E 605 die im Hünnerkot enthaltenen Würmer ver- nickten und die Jauche dann ohne Ekel auch zur Düngung von Salat, Sellerie usw. ver- wenden?— 3. Soll man die seit dem Früh- jahr entstandenen langen Triebe der Apri- kose im Sommer einkürzen und auch die nac innen wachsenden Triebe wegnehmen, oder empfiehlt sich bei der Aprikose das einmalige Schneiden im folgenden Frühjahr?— 4. Zum hema„Brombeerschnitt“ möchte ich gern wissen, ob die Haupttriebe schon nach dem erstmaligen Tragen abgeschnitten werden, oder wie lange man sie tragen läßt? Antwort: 1. Der mit Wasser angesetzte Hühnermist muß ausgären. Man läßt die Flüssigkeit daher so lange stehen, bis sie bei Umrühren nicht mehr schäumt. Dies dauert pei warmer Witterung etwa 14 Tage, bei kühlem Wetter entsprechend länger. Die Haltbarkeit des fertig vergorenen Geflü- gel-Dungwassers hängt von so vielen Umständen ab, daß hier genaue Termine nicht genannt werden können. Solange es nicht fault und übel riecht, kann man es ohne Besorgnis verwenden. Nebenbei: als „Jauche“ wird nur die stark harnhaltige Stallflüssigkeit von Groß- und Kleinvieh be- zeichnet.— 2. Ihre Frage geht von unrich- tigen Voraussetzungen aus. Sie dachten ver- mutlich an die auch von uns immer wieder nachdrücklich erörterte Gefährdung des Gartens und seiner Bebauer durch Verwen- dung vonn Abor t- Oder Fäkaldün- ger, also Dungstoffe menschlicher Her- kunft, die Krankheitskeime und Wurmeier verschiedenster Art enthalten können. Da sehr viele derartige Keime— ebenso wie sonstige Pflanzen- und Bodenparasiten,— überaus widerstandsfähig sind, gilt als sicherstes Mittel zu ihrer Vernichtung die Hitze. Wenn die betreffenden Dungstoffe im Komposthaufen oder bei industrieller Auf- bereitung Temperaturen um 70 Grad Celsius ausgesetzt werden, so erfolgt dadurch eine zuverlässige Abtötung. Auch das Gären des mit Wasser angesetzten Hühnermistes er- zeugt Wärme, die in diesem Falle ausreichen dürfte, um das Dungwasser biologisch zu rei- nigen. Ein Zusatz von E 605, das doch ein Pflanzenschutzmittel gegen beißende und saugende Insekten ist, erscheint ziemlich zwecklos. Auch ist das richtig vergorene Dungwasser keineswegs unappetitlich und kann in genügender Verdünnung Hühner- mist ist bekanntlich sehr hitzig) auch im Sommer ohne weiteres zur Kopfdüngung von Gemüse verwendet werden. Jauche, Latrine und Abort gehören überhaupt nicht in den Garten.— 3. Beim Schnitt der Apri- kose können Sie sich ungefähr nach den Regeln für den Schnitt der Pfirsichbäume richten. Also: nie im Winter oder Nachwin- ter, sondern entweder während oder kurz nach der Blüte oder im Hochsommer schnei- nen. Was weggenommen werden muß, rich- tet sich weniger nach der Länge der Triebe, sondern vor allem nach ihrem Wert für die Tragfähigkeit des Baumes. Wenn die langen Triebe reine Holztriebe ohne Fruchtknospen sind, so können sie ohne Bedenken auch stark eingekürzt werden, vorausgesetzt, daß Alter und Gesundheitszustand des Baumes dafür sprechen. Die nach innen wachsenden Triebe werden Sie ebenfalls nur dann ganz wegnehmen, wenn der Kronenaufbau es wünschenswert erscheinen läßt,— also um Licht und Luft hereinzulassen und ein Ver- kahlen anderer, wichtigerer Aeste zu ver- hüten. Alle Erfahrungen sprechen dafür, daß ein regelmäßiger Schnitt der Aprikose gut pekommt. Versäumen Sie aber nicht, gerade bei der Aprikose alle größeren Schnittwun- den sehr sorgfältig mit Baumwachs zu ver- schliegen. Sonst gibt es schweren Gummi- fluß.— Jeder Fruchttrieb der Brom- beere trägt nur einmal, er muß nach dem Abernten weggenommen werden. Unter „Haupttrieb“ versteht man jenen starken, das Grundgerüst der Pflanze bildenden Triebe oder Ranken, die im nächsten Jahr die neuen Fruchttriebe hervorbringen. Der Haupttrieb wird, wie in Nr. 170 beschrieben, im Sommer„entgeizt“, im Winter je nach Stärke und Länge ziemlich scharf eingekürzt. Jede Pflanze soll nicht mehr als 3 bis 6 kräf- tige Haupttriebe haben. Frischerhaltung von Milch Ein neues Verfahren zur Frischhaltung von Milch auf lange Zeit hinaus durch Zu- satz von Wasserstoffsuperoxyd, Katalyse und anschließendes Homogenisieren und Erhit- zen in luftdicht abgeschlossenen Behältern auf über 100 Grad ist von einem Milchhänd- ler in Colorado/ USA nach über 20jährigen Versuchen entwickelt worden, berichtet die amerikanische Zeitschrift„The Farmer Ma- gazine“, Die nach diesem Verfahren behan- delte Milch kann ohne besondere Kühlvor- richtungen bis in die entferntesten Gebiete der Welt verschickt werden und hält sich auch bei großer Hitze bis zu 18 Monaten. Versuche mit dem Versand dieser Milch aus den USA nach Südafrika, Neuseeland, der Schweiz und Südamerika in gewöhnlichen Frachtern und Eisenbahnwagen sind erfolg- reich verlaufen. Nach Ansicht amerikanischer Milchfachleute wird das neue Verfahren Wesentlich dazu beitragen, den Milchver- brauch in den Gebieten zu steigern, in denen die Milcher zeugung nur sehr gering ist. man so nebenbei mitnimmt: Was auch die Vanille ist eine Orchidee— die einzige ubrigens, deren 20 em lange gelbe Schoten- früchte vom Menschen wirtschaftlich genutet werden können. Die Schoten werden getrocknet und färben sich dabei violettbraun, so wie wir sie als Träger des bekannten köstlichen Aroma- Stoffes kennen. In ihren Heimatländern(tropi- sches Amerika, Westafrika, Comoren, Java wächst die Vanille als mehrere Meter hohe Schlingpflanze in etua 65 Arten. Die Vanille- Lieferantin Vanilla planifolia wird auch plantagen mäßig angebaut. Deutscher Gartenbautag in Ludwigsburg Vom 26.—30. August findet im Rahmen der Ausstellung„Blühendes Barock“ in Lud Wigsburg der Deutsche Gartenbau- tag 195 4 statt. Veranstaltet vom Zentral- verband des Deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbauverbandes, würd er vor allem im Zeichen des 50jährigen Bestehens des Würt⸗ tembergischen Gärtnerverbandes stehen. Auf der öffentlichen Kundgebung, die am Sonn- tag, dem 29. August, in der Ludwigsburger Stadthalle anberaumt ist, werden Vizekanz- ler Blücher und Ministerialdirektor Her- ren zu den Gartenbautreibenden sprechen. Bundespräsident Heuss hat seinen Besuch Zugesagt. Eröffnet wird der Deutsche Gartenbautag am Donnerstag, dem 26. August, mit der Hauptsonderschau„Blumen und Zierpflanzen im Ludwigsburger Schloß“ und einer Präsi- dialsitzung des Zentralverbandes, während an den beiden nächsten Tagen die üblichen Sitzungen der verschiedenen Fachgruppen stattfinden. Auf dem Gelände der Jubiläumsgarten- schau wird die einschlägige Industrie mit Gärtnereibedarf aller Art vertreten sein, Zu- gleich steht der gartenbauliche Be- ratungsdienst des Landes Baden- Württemberg allen Besuchern kostenlos Zur Verfügung. Den Ab- schluß für die Tagungsteinehmer bilden verschiedene Besichtigungsfahrten in die gartenbaulich hochentwickelte Umgebung bis ins Badische hinein. Alle Auskünfte erteilt das Tagungsbüro des Deutschen Gartenbautages im Städtischen Verkehrsamt Ludwigsburg, Bahnhofstraße 10, Tel. 3441. Lassen Sie sich nicht beirren: papier und Druckerschwärze sind geduldig, mon knn vieles damit versprechen. Aber eins kann man nicht: Güte und Wirkungsbereich eines Pröporafes ersetzen FRAUEN GOLD hi verspricht. Frauengold ist einmalig. Frauen können das bestäfigen. t, Was seine Werbung Stellenangebote Stellengesuche Unzählige Nimm gesucht. Für ein Kontorhaus, EHepqqar ohne Anhang Stadtmitte, wird Krafffahrer 32 J. praxis, sucht Anstellg. bei Spe- dition od. Industrieunternehmen als Fernfahrer. Fahrten Sprachkenntnisse vorh. Angeb. unt. Nr. 03231 a. d. Verl. „ Führersch. Kl. II, Fahr- Für internat. Die Frau muß die Büroräume sauber halten, der Mann evtl. später die Heizung versorgen. Geboten werden 2 schöne, geräumige Zimmer und Küche mit Abschluß, Zentralheizung und entspre- chende Vergütung. Angeb. unt. P 65228 a. d. Verlag. Fahrer m. Führersch. I, II, III sucht Besch. Kaution v. 200 DM k. gest. werd. Angeb. u. Nr. 03380 a. d. V. Buchhalter, bilanz- u abschlußsich., sucht Beschäftigung evtl. halbtags- weise. Z. W. Postfach 281 Mhm. Zur Betreuung eines gepfleg- ten Villenhaushaltes in Heidel- berg(2 Pers.), wird selbständiges Hausmädchen gute Köchin, nicht über 35 J., in Dauerstellung sesucht. Geboten wird guter Lohn und nettes Zimmer mit flieſ. Wass. u. Heizung. Angeb. unter Nr. CP 65501 an den Verlag. und Du blühst auf! a . und für den strapazierten Menschen unserer Zeit EIDRAN. Gehirn-Funktionstonikum, Blut- und Nervennahrung. in Apotheken, Drogerien und Reformhäusern VERTRETER/ INM MEN für Privatverkauf gesucht. Verkauf von modischen Strick- waren. Möglichst mit eingeführ- tem Kundenstamm. Einsatz als Einzelvertreter, als auch in Ko- lonnen möglich. Gute Provision „(Anzahlg., Nachnahmeversanch, Kaufmann(Ang.-Rentner) perf. in Buchführung, Steuer-, Klage- und Vollstreckungswesen usw. sucht entspr. Beschäftig, halbtags evtl. Heimarb. Ang. u. Nr. 03361 a. d. V. Wenn W Kauf pünktliche Abrechnung. 5 3 sucht St. 1 ch ellg. z. sof. BRAND A“ Ehrl. fleiß. Mädchen z. 15. 9. Od. 1. 10. Kontoristin Eintr. 8 10471 85 1954 für Gesch.-Haushalt gesucht. * d 12 Modische Strickwarenfabrik a a 5 ann Inh. Walter Junk e Angeb. unt. Nr. 03453 a. d. Verlag. ö Das seit 48 Jahren bekannte Fachgeschäft am Plates(188) Brand saſhfr.. Bedienung jung und flott, sucht sich zu ver- ändern. Angeb. u. Nr. 03374 a. d. V. 0 Geschäfts- Anzeigen 0 MANNHEIM— Langerötterstr. 18/ 20(Nähe Hauptfeuer wache) Wir bring. in all. Edelhölz. wie Birnbaum, Nußbaum, Eiche usw. Jehlaf zimmer„ab DM 543, Wohnzimmerschränke 180 en.. 0% 348, Schlafcouch mit schönen Bezügen.. 0b D 143, polster sessel 0% 0 48, Für leichtere Botengänge halbtags Laufjunge gesucht. An- gebote unt. Nr. P 65230 à. d. Verl. „„„„„„„4465 Immer neue Jünger. zuverlässiger Bäckergehilfe 18 5 it ditoreikenntnissen aufs 8 Küchenbülfetts mit inneneinrichtung..... 6 0, 188, 3 ee e 9 Eiltransporte. 5 U 5 I 4 Und dazu noch die bekannt günstigen, Zahlungsbedingungen! angabe unter Nr. 03402 a. d. Verl. C 1 8 40 ungen. Auch gebrauchte Möbel werden in Zahlung genommen. 8 e e S0..„„ N a ag Almenhef', Mönchwörth⸗ Ummerarbeiten 915 a straße 63. l 5 Zimmermädchen, flott u. selbständig von schmitt& Sohn. bringen Ihnen Erfrischung und Genuß Es gibt nichts anzeigen mn.—B lamspode We f bosüchere ndnd Cesindetsstc ds bohnen. 0 Kleinrentnerin, f. Dauerstelle 8g. 5 5 5 5 l i Haben Erfolo Kaulgeseche eee 0 8 5d Telefon 4 85 31. reife KAP-· ORAN GEN- süß, aromatisch und von N gesucht. Profess. 0 Ba 3 5 3 4„ Dürkheim, Sonnen wendsträßle 10, KoFFER pISTER zauberhaſtem Duft. Reich an Vitamin C, das Ihr Umpurger Nase drlelmar nen Ran 3 cepäckriemen Mittelstraßge 36 Körper täglich braucht, gehören sie zu jeder Zeit 1. AU N 1 2 2 27 2 2 20%„„„100 f 7 Schndt, P 2. 6. 6 üV!nn auf jeden Tisch.- Nüchtern getrunken ist ihr Saff 5 55 4 5. f* Unburger Häse 8 29 2 Büfettfräulein Schnelltransporte ſel. 3 2 83 für Kinder und Erwachsene die beste Medizin. 70 100 8„ Zaustangen und Spriegen ges. Adr. einzus. u. A. 65313 l. Verl. KAP-ORANGEN sind ein rechter Lebensquell. 5 akäufer ges. z 5 5 2 kame Hass„ e e 5 g a.. Fee ruchuge Küchentrau Reinhardt- Buchhaltung d Tüglpzzäse 5 e Ang maen en 5 bis 5 kleine büromaschinen* ˖ 5 aber„Braustübl“, 4 18.. Karl-str.. 7 . 00 Sllnermünzen 0 u 4, c 108. fischer, friedrich-Karl-str. 14 8 2 Ein Sonnengruß für Sie: 125 1 1 1 10.. bis 30 Ztr. P. Orth, Malaga zu Spftzennveisen%%% Schnelltransporte d 2 2 Rug 427 20 „Laerimae Christi“ 2 10 Gold, Silberbruch, Dubles kauft U UI N* ö ½ Fl. o. Glas, E. Eger, Mhm., 8 6, 13, 1018 Uhr. 0 1 Elo ls ff.—— Feuersicheres bis 25 Jahre, gesucht. 0 9 cden* IE ssIN GSE scaDiaffen P t. een eee e aus Südaffik 3 1 3.1 gende e g, dee keiten g ee, 875 7 5 8 J een ee Leh- Lanz- r. 2 el. 2 a i unter N. F 65229 an den Verlag. 5 1 1 * „ Seite 8 MORGEN Frettag, 27. August 1934/ Nr. 10% Deutsche Radball-Spieler hatten kein Glück: Jün te: Jitel fu Greitenmose: Gegen Mitternacht: Schweiz— Deutschland nach dritter Verlängerung 4:3 Von Horst Grünthal So nahe ist Deutschland wohl noch nie an einer Welt meisterschaft vorbeigeangen. Erst nach dreimaliger Verlängerung gegen den routinierten mehrfachen Schweizer Titelhalter Breitenmoser und seinen neuen Partner Flachsmann zu verlieren— das ist schon Pech; es ist auf der anderen Seite aber auch eine respektable Leistung, die den Gebrüdern Rudi und Willi Pensel zur Ehre gereicht. Zweimal waren die Kulmbacher im Verlauf des Tref- tens in Führung gegangen, doch sie konnten die Ausgleichs- und den Siegesschuß der Eid- genossen nicht verhindern. In der rauchgeschwängerten brechend vollen Messehalle in Köln näherte sich der Uhrzeiger der Mitternachtsstunde, als sich die beiden ungeschlagenen Teams dieses Weltmeister- schaftsturniers gegenübertraten. Bis zur Halb- zeit konnten die Deutschen ihre 1:0- Führung halten, aber einige Chancen wurden vertan und als Rudi bei einer Abwehr vom Rade kam, verwandelte Breitenmoser den Strafschuß. 1:1. So blieb es bis zum Spielende. In den ersten sieben Minuten der Verlängerung wurde bis zum Umfallen gekämpft. Flachsmann hielt einen scharfen Ball, doch den Nachschuß mußte er Passieren lassen. Dasselbe Malheur passierte bald darauf den Deutschen und wieder stand es 2:2. Weitere Verlängerung. Hüben und drü- ben flogen die Bälle neben den Kasten. Die Zeit verrann. Auch die zweite Verlängerung gab noch kein endgültiges Resultat. Es wurde Weiter gespielt: Gleich nach dem Anpfiff brachte ein wunderschönes Täuschungsmanöver Berner Ergebnisse: Dreisprung: 1. Tscherbakow(Sowjetunion) 15,90 m 2. Norman(Schweden) 15.17 m „ Rehak(CSR) 15.10 m Weinberg(Polen) 14.91 m 5. Portmann(Schweiz) 14.81 m 10-km-Gehen: Dolezal(CSR) 45:01,8 Min. 2. Egorow(Sowjetunion) 45:53,0 Min. 3. Lebastow(UdssR) 46:21,8 Min. „ Rundloef(Schweden) 46:48,8 Min. 5. Hawkins(England) 46:52,8 Min. Kugelstoßen— Frauen: 1. Galina Sybina(UdssR) 15.65 m 2. Marja Kusnezova(UdssR) 14.99 m 3. Tamara Tyschkewitsch(UdssR) 14.78 m * 2 — Weitsprung— Frauen: 1. Jean Desforges England) 6.04 m 2. Alexandra Tschudina(UdssR) 5.93 m 3. Dunska(Polen) 3.83 m 4. Erika Fisch Deutschland) 5.81 m 10 000-Meterlauf: 1. Emil Zatopek(CSR) 28:58,0 Min. 2. Kovacs(Ungarn) 29:25,8 Min. 3. Sando(England) 29:27, Min. 4. Schade(Deutschland) 29:32,8 Min. 5, Mihalie Jugoslawien) 29:59, Min. Speerwerfen— Frauen: 1. Zatopekova(CSR) 352,91 m 2. Roolaid(Sowjetunion) 49.49 m 3. Krüger Deutschland) 47.39 m 5. Tschudina(Sowietunion) 47.05 m Marathonlauf: 1. Karvonen(Finnland) 2:24:51,6 Std. 2. Grischaev(Sowjetunion) 2:24:55, Std. Filin(Scvjetunion) 2:25: 26,6 Std. 4. Poulakka(Finnland) 2:26:45, Std. 5. Jansson(Schweden) 2:27:27,8 Std. den 3:2-Stand. Aber Breitenmoser schoß ins leere Tor den Ausgleichstreffer. Nun verloren die Pensels allmählich ihre Sicherheit, wäh- rend die Schweizer die Szene beherrschten. Einen weiteren Deckungsfehler nützte Breiten- moser ebenfalls aus. 4:3 für die Schweizer und damit achter Titel im„Championat du Monde“. Der fünffache Weltmeister Breitenmoser das kann man nach diesem Treffen sagen ist nach wie vor der beste Radballer der Welt. Sein Partner Flachsmann zeigte vorzügliche Anlagen und ausgezeichnete Torhüter-QAua- litäten. Ebenfalls wenig Glück hatten unsere Kunst- fahrer. Insbesondere Edi Grommes aus Bonn, der weitaus den größten Schwierigkeitsgrad bot, aber einmal stürzte, so daß er hinter den siegreichen Schweizern Wütrich und Tschopp und dem Deutschen Meister Heinz Pfeifer noch auf den 4. Platz abrutschte. Ueber die Orga- nisationsmängel, die auch bei dieser Veranstal- tung auftraten, deckt man besser den Mantel des Schweigens Verschueren wieder Champion: Sterben die Steher aus! Die zwei einzigen Steher von Format, die e derzeit in der Welt gibt, placierten sich gestern abend vor 20 000 auf der Wuppertaler Stadion- Bahn auf den ersten Plätzen. Titelverteidiger Adolphe Verschueren, Belgien, bekam nach dem I10O-Km-Dauer-Rennen zum dritten Male das regenbogenfarbene Trikot eines Champions du Monde übergestreift, während der Hollän- der Jean Pronkh 30 m zurück den zweiten Ehrenplatz belegte. Dritter eines mäßigen Feldes wurde der bis- lang relativ wenig bekannte Engländer Joe Bunker, die einzige Hoffnung am Horizont eines großartigen Sportes, der zur Zeit sehr stagniert. In welchem Stil das Feld um die Bahn„schlich“, mag daraus hervorgehen, daß Verschueren, der tatsächlich ein Weltklasse mann ist, eme Zeit von 1:20,30 Stunden zum Sieg reichte. Der Rekord auf der Wuppertaler Bahn steht bekanntlich für diese Distanz bei 1:08 Stunden!— Den vierten Platz Im Zwölfer⸗ feld belegte der Belgier Willy Michaux, wäh- rend der Franzose Roger Queugnet, weit von seiner einstigen Bestform entfernt, Fünfter wurde. Der beste Deutsche, Jean Schorn, wurde nur Sechster und der Nürnberger Kittsteiner spielte überhaupt keine Rolle. Alexandra Tschudina auch im Frauen-Weitsprung Wird der 5000-m-Lauf tatsächlich schwerer? —— Tatopebe liäte neuen Weltrekord erreich . Wenn die Bahn beim 10 000-m-Lauf nicht so schwer gewesen wäre Olympiasieger und Weltrekordinhaber Emil Zatopek erklärte am Mittwoch nach seinem Sieg im 10 000-m-Lauf in Bern in einem Inter- view, daß der 5000-m-Lauf am Sonntag für ihn ein wesentlich schwereres Rennen bringen werde.„Meine 10 O00 m-Zeit(28:58,0 Min.) hat mich überzeugt, daß ich wieder in guter Form bin. Ich glaube, daß ich unter besseren Bedin- gungen sogar noch ein bißchen schneller ge- wesen wäre.“ Ueber seine Konkurrenten im 5000-m-Lauf befragt, erklärte Zatopek: Im Feld sind einige schnelle Läufer. Ich denke be- sonders an die Engländer Chataway und Green“.— Leichtathletik-Experten haben— entgegen dem Zweckpessimismus, den die „Lokomotive“ betreibt— keinerlei Zweifel, daß Emil Zatopek im 10 O- m-Lauf einen neuen Weltrekord erreicht hätte, wenn die Bahn nicht so schwer gewesen wäre. Sie er- warten die gleiche Ueberlegenheit am Sonntag auf der 5000-m-Strecke. Der 10 O00-m-Lauf der Berner Europa- meisterschaften, über den wir bereits berich- teten, wurde bei Scheinwerferbeleuchtung in geschlagen: Sprinter Füttere/ Deulschilands erste? ᷑uropameisie- Zweiter Tag in Bern: Zahlreiche Deutsche behaupteten sich und erreichten die Entscheidungen Von Günter Fraschka Der Jubel von 20 000 Zuschauern im Berner Neufeldstadion kannte gestern kaum noch Grenzen, als der Karisruher Heinz Fütterer, Deutschlands beständigster Sprinter der letzten zwei Jahre, im 100-m-Endlauf die von ihm er- wartete, großartige Leistung einstellte und in 10,5 Sek. als erster das Zielband vor dem Franzosen Bonino(10,6 Sek.) zerriß. Doch da- mit nicht genug: Der zweite Tag der Leicht- athletik-Europameisterschaften brachte neben Fütterers Sieg weitere Erfolge für die deut- schen Teilnehmer. So belegte Pohl im 100-m- Endlauf mit 10,7 Sek. einen achtbaren vierten Platz. Heinz Overbeck übernahm nach drei Uebungen die Führung im Zehnkampf, wäh- rend der Berliner Dohrow sich mit seinem Sieg auf der 1500-m-Strecke über den Tsche- chen Jungwirth und den Engländer Roger Bannister(Zeit: 3:51,0) für den Endlauf àam Sonntag qualifizieren Konnte. Den ersten Titel kür die Sowjetunion hatte zuvor Rekordmann Leonid Tscherbakow mit 15,90 m im Dreisprung errungen, wobei er seinen eigenen Weltrekord nur um 33 em verfehlte. Fütterer gewann den Endlauf in der aus- gezeichneten Zeit von 10,5 Sek. und verwies den Frnzosen Bonino, kraftvoll spurtend, klar auf den zweiten Platz, während es um den dritten Platz zu einer ganz knappen Entschei- dung zugunsten des Engländers Ellis vor dem jungen Deutschen Leonhard Pohl(Pfungstadt) und dem Schweden Carlsson kam. Alle wurden in 10,7 gestoppt. Abgeschlagen mit 11,1 Sek. wurde der Holländer Saat Sechster und letzter des Endlaufes. Pohl und Fütterer hatten sich in großem Stil bis in den Endlauf durchge- kämpft. Haas im Endlauf, Deutschlands 400-m- Hoffnung, Karl Friedrich Haas aus Nürnberg, konnte sich als Sieger des zweiten Zwischenlaufs für den Endlauf quali- Flzleren. Dagegen konnte sich der Krefelder Hans Geister nicht durchsetzen. Geister lief auf der Innenbahn und ihm schien auf der Zielgeraden der zweite Platz hinter dem sieg- reichen Russen Ignatjew sicher, als er plötzlich zu Hinken begann und auf den vierten Platz zurückfiel. Er mußte schließlich noch disquali- kiziert werden, weil er seine Bahn verlassen hatte. Ignatjew erzielte mit 47,0 Sek. eine um neun Zehntel bessere Zeit als Haas, der seinen Zwischenlauf klar vor dem Ungarn Adamik und dem Schweizer Hegg gewannt. Die Engländerin Jean Desforges holte sich überraschend die Europameisterschaft der Letzter Akt der Radweltmeisterschaft: Hä! Amaleut, Polz“ bis z⁊um Finale mit? Situation der Deutschen im Verfolgungsfahren aussichtslos Im Dreieck Köln— Wuppertal und Solingen, dem„Mekka des Radsportes“, herrscht Ner- vosität: Es regnet. Ununterbrochen! Es gießt seit dem ersten Tag der„Championate du Monde 1954, und noch ist kein Ende abzu- sehen. Schon wurde das planmäßige Programm über den Haufen geworfen. Allein die Rad- aller und Kunstfahrer zogen unberührt von dieser Misere ihre Kreise, während die Ste- her, Flieger und Verfolger kaum Gelegenheit zum Training hatten. Ab Freitag soll der letzte Akt abrollen: Sprint über 1000 m und 4000-m-Einzelverfolgung, bzw. 3000 m für Pro- fessionals. Wie ist die Lage? Schwierig für„Potz“ In den Wettbewerben auf der Straße ist für die deutsche Nationalmannschaft wenig Berausgesprungen. Man wird gut tun, die Er- Wartungen auch für die Ereignisse auf der Bahn nicht allzu hoch zu schrauben. Nur ein Mann, der Amateur-Flieger Werner Potzern- heim, besitzt das Zeug, bis zum Finale mit- zuhalten. Verkennen wir indessen nicht, daß der Olympia- und Vorjahresdritte keine kon- stante Form mehr besitzt. Mit ihm konkurriert Wenigstens ein halbes Dutzend renommierter Ausländer gegen den Favoriten Nummer 1, den Engländer Cyril Peacock, Sieger in zahlreichen großen Preisen.„Potz! müßte außer ihm auch den Russen Rostislav Vargachkine, den zwei- ten Angelsachsen, Lloyd Binch, Gewinner des „Grand Prix von Kopenhagen“, ferner den Italiener Ogna und last, not least, den Austra- lier Tresidder aus dem Wege räumen. Ob das der vierfache nationale Meister schafft, steht dahin. „Come- back für Reg Harris? Aussichtsloses Unterfangen für Georg Vog- genreither, im Konzert der weltbesten Berufs- Herzlich willkommen flieger mitzumischen. Er dürfte bereits in den Vorentscheidungen hängenbleiben. Merkwür⸗ dig: Auch im Championat der Professionellen ist ein Engländer, Reg Harris, ausgesprochener Favorit. Ein klarer Beweis, wie sich das Ge- wicht des Fliegersports mehr und mehr nach den Ländern des Commonwealth, insbesondere nach England, Australien und Südafrika, ver- lagert. Titelverteidiger Arie van Vliet(Hol- land) wird gegen den 32jährigen Direktor der Fahrradfabrik„Raleigh“ kaum aufkommen. Verfolgte Deutsche Völlig aussichtslos ist die Situation für unsere„Verfolger“. Evtl. gelingt es dem Her- persdorfer Amateur Fritz Neuser und dem Wiesbadener Profi Franz Reitz einigen Durch- gängen standzuhalten. Auf der 4000-m-Distanz gilt der Italiener Lenardo Faggin als Favorit. Da die Azzurri auf der Straße— im Vergleich zu früheren Jahren— miserabel abschnitten und auch im Sprint nicht überragend sind, ist Faggin ihre letzte Chance. Ueber die Stärke der übrigen Ausländer ist wenig bekannt. Internationale Treffen sind im Amateursport mehr als selten. Duell„Patto“ contra Hugo Hochinteressant wird zweifellos das 5000- m- Match der Profis werden. Die Frage: Titel- verteidiger Sid Patterson, zweifacher Profi- Weltmeister dieser Disziplin, oder Hugo Kob- let— bewegt die Fachwelt. Hat der„charmante Pedaleur“ seine Sturzverletzungen überwun- den, ist er wieder in gewohnter Form, könnte der Australier entthront werden. Wir rechnen nicht damit. Sid ist„Spezialist“ und intensiv vorbereitet. Außenseiterchancen gibt man dem Franzosen Hassenforder. Der Däne Nielsen, Ueberraschungszweiter 1953, ist aus dem Pritt und kommt kaum in Frage. H. G, Grünthal Zur Haus Hyeivogel Telefon 6 39 Bad Dürkheim Die bekannie Gaststätte a. d. Weinstraße Weinnaus Dehn Besitzer: R O Frauen im Weitsprung und errang damit den ersten Titel für England. Sie erreichte 6,04 Meter und verwies die Olympiazweite Ale- xamdra Tschudina(UdSSR) mit 3,93 m auf den zweiten Platz. Die Polin Dunska wurde mit 5,83 m Dritte, während sich als beste Deutsche die deutsche Meisterschaftsz weite Erika Fisch aus Osterode mit dem vierten Platz 65,81 m) begnügen mußte. Renate Ibert(Gaggenau) wurde mit 5,63 m Neunte und Lore Fauth (Stuttgart) mit 5,53 m Zehnte. Steines im Hürden-Endlauf Der deutsche Doppelmeister Bert Steines (Koblenz) wurde im ersten Zwischenlauf über 110-m-Hürden Zweiter und qualifizierte sich so für das Finale. Gewonnen wurde dieser Lauf von dem Jugoslawen Lorger, Inhaber der Europa-Jahresbestzeit, in 14,5 Sek. Steines Wurde um ein Zehntel Sek. geschlagen und verwies den Finnen Kinsella sicher auf den dritten Platz. 1500 m: Dohrow und Lueg Die stärksten Läufer Europas haben sich in dieser Konkurrenz ein Stelldichein gegeben, bei dem Deutschlands Vertreter durchaus be- rechtigte Chancen haben. So konnte Dohrow den Favoriten Bannister um Brustbreite schla- gen und in den Endlauf einziehen. Voller Span- nung war der zweite Durchgang, in dem un- ser Mann, Lueg, gegen den Dänen Nielssen, den Engländer Boyd und den Tachechen Zvo- lensky stand. Obwohl er bei 1200 m eingekeilt wurde und aus dem Tritt kam, spurtete Lueg auf der Geraden an seinen Gegnern vorbei und zerriß als erster in 3:53,22 Min. vor Boyd in der gleichen Zeit und Nielssen, die sich sichtlich geschont hatten, das Zielband. Dohrowp siegte ebenfalls nach einem interessanten Ren- nen sicher vor dem Tschechoslowaken Stanislav Jungwirth und dem Engländer Roger Banni- ster. Der Franzose Badet bestimmte auf den ersten Runden das Tempo des Rennens. Traum- meilenläufer“ Bannister, Dohrow und Jung- wirth blieben dicht beisammen und gingen bei Beginn der letzten Runde an dem schnell müde werdenden Franzosen vorbei. Dohrow distan- zierte in 3:51,00 Min., den Tschechen sicher, während Bannister nur bedacht war, seinen dritten Platz zu behaupten. Emil schonte sich über 5000 m Zu einer„unterhaltsamen“ Angelegenheit wurde der 5000-m-Vorlauf mit der Klasse- besetzung: Zatopek. Kuz, Schade, und Hans- Wyk, den der Russe Kuz in einem scharfen Rennen mit 20 m Vorsprung vor Herbert Schade gewinnen konnte. Zatopek, der sich un- terwegs mit den Läufern unterhielt, begnügte sich mit dem fünften Platz, den er unachtsam beinahe gegen den Schweizer Page verloren hätte, der in einem mitreisenden Finish bis auf Brustbreite an den Tschechen herankam. Aber es reichte noch für Zatopek, um sich als Fünfter für den Endlauf zu qualifizieren. Auch der zweite deutsche Teilnehmer, Heinz Laufer, steht mit einem fünften Platz im zweiten Zwi- schenlauf im Finale. ſcõln r ful tablisch unkluges Nennen Ruderer-Europa- Championat: Lübecker Zweier gewann Vorlauf Bei Sonnenschein begannen am Donnerstag auf der Bosbaan-Regatta-Strecke in Amsterdam die Europameisterschaften der Ruderer 1954. Die Wettkämpfe wurden mit den Vorläufen der Vierer mit Steuermann eröffnet, wo das deutsche Boot, der Kölner vierer, auf die Teil- nahme verzichtet, um sich für das ungesteuerte Rennen zu schonen. In den Einer-Vorläufen richtete sich die ge- samte Aufmerksamkeit auf den Jugoslawen und Europamesiter, Perica Vlasic, und den Russen Alexander Berkutow. Vlasic gewann Wie erwartet seinen Vorlauf mit vier Längen. Im zweiten Lauf siegte nicht, wie erwartet, Berkutow, sondern der Oesterreicher Ferdi- nand Rabeder mit mehr als drei Längen vor dem Russen. In den Vorläufen des Vierer mit Steuermann siegten England, die Sowjetunion, Dänemark und der Titelverteidiger Fschecho- slowakei. In den Vorläufen des Zweier ohne Steuermann qualiflzierten sich neben dem deutschen Meisterboot vom Lübecker RC noch Italien, Dänemark und Belgien. Die Sowijet- union gehört überraschend zu den Booten, die geschlagen wurden und nun in den Hoffnungs- läufen starten Die deutschen Meister H. J. Böse/ Riege kamen zu einem überlegenen Sieg im vierten Vorlauf, obgleich sich bei Böse Wieder seine chronische Blinddarmreizung be- merkbar machte und sein Schlag nicht immer einwandfrei war. Das vom Start weg führende tschechoslowakische Boot hatte nach 1000 m schon keine Chance mehr, wurde bei 1500 m geschlagen und fiel schließlich auf fast acht Längen zurück. Auch im Zweier m. St. blieb Deutschlands Vertretung im Reinen, obwohl Manchen/ Heiu- hold mit Steuermann Zander vom Vegesacker RO von den starken Schweizern knapp geschla- gen wurden. Sie hielten jedoch Holland und Frankreich sehr sicher. Eine Enttäuschung brachte der Kölner Vierer o. St., der ein tak- tisch unkluges Rennen fuhr. Freihoff, Zünk- ler, Betz und Reinartz zogen mit einer Schlag- zahl von 44 gleich an die Spitze vor Jugosla- wien und Polen. Bei 1000 m führte das deutsche Boot klar. Bei 1500 m verringerte sich der Vor- sprung weiter und war bei 1600 m zu einer halben Länge Vorsprung für die Jugoslawen umgewandelt. Die Deutschen wurden weiter schwächer. Jugoslawiene kam gegen die zu hoch ausschwingenden Domstädter mit vier Längen Vorsprung ins Ziel. Polen wurde mit sechs Längen Rückstand dritter. Die letzte Chance der Kölner heißt Hoffnungslauf. Wieder Waldhof-BoOoxabend Die Boxstaffel des SV Waldhof tritt am Samstagabend in einer weiteren Freiluft- ver- anstaltung wieder gegen einen prominenten Gegner an. Eintracht Frankfurt kommt mit mehreren hessischen Meistern und dem Ex- Europameister Schilling nach Mannheim. Außer- dem wird der Deutsche Halbmittelgewichts⸗ meister Walter kämpfen. Mit im Blickpunkt des Abends wird der Revanchekampf zwischen Kohr und Schilling stehen. Bekanntlich wurde der Frankfurter von dem Mannheimer in Ber- lin bei den„Deutschen“ geschlagen. Die ein- zelnen Begegnungen, auf die wir noch zurück kommen, versprechen großen Sport.— Aus dem Waldhoflager erfahren wir, daß der Badische Schwergewichtsmeister U. Ritter von 1 Pforzheim zum Sy übergewech⸗ selt ist. Im Marathonlauf: Es gibt zwei Goldmedaillen Salomonisches Urteil der Jury Mit einem salomonischen Entscheid beendete die Jury der Leichtathletik-Europameister- schaften in der Nacht zum Donnerstag die Kontroverse um den Sieger im Marathonlauf. Sowohl Veikko Karvonen, der tatsächliche Ge- winner, als auch der Russe Iwan Filin als „moralischer“ Sieger erhalten eine Gold- medaille. Im offiziellen Ergebnis aber wird Filin als Dritter geführt, so wie er das Ziel erreichte. Nach mehr als dreistündiger Sitzung ent- schloß sich die Jury zu dieser Kompromiß- lösung und hat damit offensichtlich beide Sei- ten befriedigt, sowohl die Finnen, die An- spruch auf den Sieg erhoben, als auch die Rus- sen, die gegen das Ergebnis protestierten, weil der Weg nicht ausreichend gekennzeichnet ge- wesen sei. Noch einmal die Schlußphase des Rennens: Nach 42 km erreicht als Erster der Russe Filin das Stadion. Er läuft durch das Leistad ier Aerne Win zeroerein Leistad None TANZ MUSIK Küche und Keller bieten das Beste. Die Verwaltung Winzerwirt H. BOLILIER „„ Marathontor und schlägt die falsche Richtung nach links ein, anstatt sich nach rechts zu wenden. Hinter ihm folgt der Finne Karvonen. Dieser sieht den Russen, will zunächst hinter ihm her laufen, bemerkt aber den Fehler, schüttelt den Kopf und läuft in die richtige Richtung. Ehe Filin seinen Fehler bemerkt, ist es zu spät. Vor ihm geht sein Landsmann Grischaev durchs Ziel. *. Diesem Vorfall liegt eine Organisations- panne zugrunde, die mit der Vergebung von zwei Goldmedaillen durch den Veranstalter auch indirekt eingestanden wird. Im Berner Stadion war zwar nach dem Marathon-Tor ein Hinweisschild für die Läufer aufgestellt, die internationalen Gepflogenheiten sehen jedoch vor, daß der Weg vom Eintritt des Stadions bis auf die Aschenbahn durch Begrenzungsseile zu markieren ist. Irrtümer der Läufer, die nach 42 km ja oft das Stadion nurmehr in einer Art„Unterbewußtsein“ ansteuern, sind dann ausgeschlossen. Es gibt im Sport ein dramatisches Kapitel, das lautet:„Die letzten 400 m des Marathonlaufes“. Daran nicht ge- dacht zu haben, ist ein eindeutiges Versäum- nis der Berner Organisatoren. 8 der Dunkelheit gelaufen. Inzwischen sich im Stadion 20 000 Zuschauer eingefunden, die die Marathonläufer begrüßten und an. schließend für„Stimmung“ sorgten. Der Renn- verlauf spielte sich relativ einfach ab. Ent. gegen seiner sonstigen Gewohnheit ging Welt. rekordmann Emil Zatopek, der anscheinend in diesem Rennen zeigen wollte, daß er immer noch der alte ist, bereits nach 200 m an die Spitze. Zatopek forcierte das Tempo; nach zwei Runden heftete sich Schade an seine Fersen. Er vermochte der schnellen Fahrt der„ tsche⸗ chischen Lokomotive“ jedoch nicht lange 2 folgen. Bereits nach. 2500 m lag ein Zwischen. raum von fünf Meter zwischen Zatopek und Schade, der sich ständig vergrößerte. Man ver- mißte in diesem Rennen den Kolonialfranzosen Mimoun, der auf den Olympischen Spielen 1948 und 1952 der große Widersacher Zatopeks war. Auf der Hälfte der Strecke lagen bereits 60 m zwischen Zatopek und Schade. Der Deut- sche wiederum führte mit 50 m Vorsprung vor dem Zweigespann Kovacs/ Sando. Dièse beiden lösten sich— taktisch klug laufend— ständig ab und machten den Rückstand gegen Schade allmählich wett. An der Spitze begann Zatopek nack 5700 m das Feld zu überrunden. Sein Vor- sprung betrug bei 8000 m bereits 150 m, Wäh- rend das Zweigespann Sando Kovacs den nachlassenden Schade, der sich zu viel zugemu- tet hatte. bei 9000 m erreichte und an ihm vor- beiging. Schade blieb zunächst bei seinen Geg- nern, vermochte jedoch auch deren Tempo nicht zu halten. In der Schlußrunde legte Zatopek nochmals einen großen Spurt vor und erreichte 28:58,0 Min., eine Zeit, die nur wenige Sekun- den unter seinem Weltrekord liegt. Kovacs Spurtvermögen brachte ihm den 2. Platz. Er landete 10 m vor Sando im Ziel, dem Schade wiederum mit 15 m Abstand als Vierter folgte. Schades Zeit von 29:30,8 Min. ist etwas lang- samer als seine im Hamburg bei den Deut- schen Meisterschaften im Alleingang gelaufene Zeit. Für ihn war das von Zatopek vorgelegte Anfangstempo zu schnell. Die russischen Läufer konnten nicht ganz halten, was man sich von ihnen versprochen hatte. Ihr bester Mann, Anufriew, wurde in 30:19,4 Min. Achter, während Basalaev nur Zwölfter wurde. Schwebens Anstrengende Methode: Tscherbakoꝛus Bleiplatien Im Savoy-Hotel zu Bern kommt die Wind- fangtür nicht mehr zur Ruhe. Der Portier hat Verstarkung erbeten, nachdem sick die Jour- nalisten aus ganz Europa nach dem Befinden der dort wohnenden Athleten erkundigen: Den Sojetrussen. Die russische Eæpedition ist die stärleste in Bern, die Zahl der teilnehmenden Athleten jedoch weitaus geringer als die der begleitenden Funktionäre, Trainer und poli- tischen Beobachter. Die Zimmerfluchten sind so gut wie kermetisch abgeschlossen. Ein In- terwiev mit einem der Athleten zu bekom- men, ist schwierig. Als Informationsquelle steht irgendein„Genosse Funktionär“ zur Auskunft bereit, der haargenau das erzählt, was man aus der internationalen Presse schon weiß. Dieser „Eiserne Vorhang“ wird wohl erst hochge⸗ zogen, wenn am Fahnenmast im Stadion zum ersten Male der Sowjetstern mit Hammer und Sichel den braven Berner Bürgern und der weiten Welt des Sportes verkündet: Sieg der Sowjetsportler. Aber uir haben Gluiche: Daus„wandelnde In- formationsbüro“ wird gerade abgelöst, als Leonid Fsckerbakow, Rußlands jähriger Weit- und Dreisprung- König auftaucht. Der begleitende„Schatten“ wird unrukig, als er den Journalisten auf sich zukommen sient und wehrt ab. Aber der Athlet lächelt, und auf die Frage, ob er sich gut akklimatisiert habe, ant- Wortete der„Schatten“ in Mehßendem Deutsch: „Natürlich; wir sind alle top-ſit“. Eine Alga- rette uberbruchet die nachste Minute, und dann sitzen wir in einer ruhigen Ecke des Vestibüls. Der Mann, der den Dolmetscher spielt, ist kein Russe. Er gehört zum„Stab“ und kommt aus Ostberlin. Als„Auszeichnung“ durfte er die sowjetische Expedition begleiten. Leonid Tscherbakow ist ein prächtiger Ath- let. Er gehört dem Moskauer Dynamo- Club an und sprang Weltrekord mit 16,33 m. Seine Stärke ist der zweite Sprung. Mit der Kraft eines Panthers schnellt er sich in die Luft, federt vom Boden ab und landet mit raum- greifendem Schritt im Spünekasten. Mit spar- samen Bewegungen unterstreicht Tscherbacou seine Ausführungen und als er auf seine Trai- nings methoden angesprochen wird, sagt et „Okne Fleiß fein Preis. Viermal in der Woche trainieren, laufen, springen, springen. laufen. Manchmal hängt es mir zum Halse heraus, aber ich kenne die Verpflichtungen zum Sport meinen Kameraden gegenüber und arbeite an mir selbst.“ Clou des Tscherbaow- Trainings durfte das Springen mit Gewichten sein. Ein bis drei Kilo Bleiplutten um die Schultern ge. legt, zwingen den Springer zu gewaltiger Kraftanstrengung. Dabei kommt es wenigel auf die Weite als auf das Training der Bein, musſculautur an. Seit eineinhalb Jahren befolgt Tscherbakou dieses Rezept. Ein Weitere (psychologischer) Effeht durfte darin liegen, das der Athlet ein Gefühl großer Befreiung von einer Last empfindet, wenn er die Bleiplattel wieder ablegt.„Es entsteht ein Gefuhl federn: der Leichtigkeit, der Schwerelosigkeit und des . Per diesen Satz sagte, heißt allęerdings nicht Tscherba sou, sondern Donal. Gibbson. Der berühmte kanadische Eis hocken, trainer hat seinen Craches bereits vor mehr als 20 Jahren im Training Bleigewichte in den Hohlraum zwischen Kiffe und Schun der His, kockeyschlittschmme eingefügt, um gleiche Effekte zu erzielen. Womit wieder einmal Ben Akiba bestätigt wäre: Es ist alles schon einmal dagewesen. Dennoch mag eine Frage berechtigt erschei- nen: Welcher deutsche Springer„liebt“ solen anstrengende Trainingsmethoden? 10 — — 111 Zwei Stunden später hat der Erfolg jedoch dem Russen recht gegeben: Neuer Europames ster 1934 im Dreisprung: Leonid Tscher ba 15,90 m. G im 2. 29, JV. U. A. Aus!“ „ A uus — Die ſemeindleuerwallung 1 eHag, 27. August 1934 n E12 Ereneg MORGEN Selte 9 — Aus unserer überraschend großen Auswahl S 0 SrkK abe ö ein Beispiel unserer Preiswürdikgeit! b 0 Es-Alt- Saxophon mit Klarinette ge- deckt(Levis) in tadellosem Zust. Bot 7— für bar 300,— DM zu verkaufen. 2 Anzuseh.: W. Landeck, Ludwiss- re 2 hafen, Bleichstr. 35, V. e IDM a L dirhe Gasherde, dann Rothermel! 8 unden, Schrank, 200 em breit, 2 Betten, Frisſerkom 5 f: „„„ mode STUe KN id an. mit Zteiligem Spiegel, 2 Nachtschränke mit Uenhid-Mäbmaschinen Breite Str., f! Renn. Glasplatten. Besonders schwere Ausführung,* 9 elegante moderne Form. 0 5 Waschmaschinen, dann Rothermel! Welt. tend in Gebr. w. Küchenherd bill. abz. Wa. immer Gartenst., Siebseeweg 33, n. 18 Uhr. an die— h zwei 1 70— e weglles örren-Hosen 5 utsche. in allen Größen 8e 2 EBT ES 55 HOSEN-NiOLI. K 1 Nähe Marktplatz m be, Os ELHACs 1 5. mzosen Herde, dann Rothermel! 1 5 ielen Zimmerbüfett, Ausziehtisch, Elektro- Kobels i bohner 120½20 V zu verk. Lange- 80 8 N i 8 1255 rötterstraße 23/III re. Deut- 8 5 5 5 8 9 2 ns vor N 1 j STU eK „ Fear at 10D Wies Här Ei A. N. fund Srig-Anane 8 J ändig a Samstag, den 28. August 1954, 20.00 Uhr Bade-Einricktung., dann Rothermel! Atope 0* n Vor. Er macht's richtig! 1 Kauten. Angebote 1 a Volksliederabend 1 7 i eee, s den Vissen Sie warum? Weil er täglich etwas Di plona igemu- mit mit den Fingerspitzen leicht in die Kopfhaut ein- N 10 m vor. masssiert und so den Haarwurzeln lebenswichtige Beruisk 8 U N29 5 m WII HEI M STRI E NZ Nährstoffe zuführt. Wenn Sie es genau so machen, tür sämtliche Berufe atopek haben Sie weder Schuppen noch Haaraustall. HOSEN- NO LL reich:. Nehmen Sie aber Diplona, weil es das Beste ent-. 180 n Bei Regen im Pfalzbaufestsaal. e uns bietet. Täglich zo Se⸗. FF 1 ovacg 2 kunden Diplona- Kopfmassage und Ihr Haar aam. Gasherd pillis zu verkaufen. 8 Eintrittspreis 1.— DM 5 5 8 75 S W eee bleibt Ihnen treu. Es ist schon so: Witzigmann R 2. 28 folgte. 3 1 5 8 13 inon s Tuck 1 105 e 8 5 5 HA Nähmaschinen Breite Str., F! Desi Sonntag, den 29. August 1954, 16.00 und 20.00 Uhr 5 5 aufene 1 9 Metallbett br., Liege u. 3 Bü 5 5 5 5 5 8 Kk. Adr. einzus. u. A 03401 1. V. gelegte 14 1 15 1 2 15 i 95 7 90 ver! ö N e 4 44a OM Zet fü 5 8 85 All Fu 8 8 Zubehör San ür's Haar... einfach wunderbar Es fürs Bad Repersturen e des Bandoneon- Vereins e. V. 1951 Ludwigshafen Luginsland, 2 4, 12, 8. Arbsſtsemt, v nur Leitung: Alwin Schleicher Neuwert, Kombi- Kinderwagen und Klappstühlchen zu verk. Adresse unter Nr. A 03873 a. d. Verlag. N g%%% ⁰œU-E 5 Z EN TRA Garantie- Uhfen 1 f n g d gute Uhren- Reparaturen 1 Neue Importplatten eingetroffen: ASO L10 4 Wo. 20.30, S0. 16.00,* ten dot you on my mind by Buddy nrorrow Mu. Tue Der Feldherrnhügel z,% Wir Gebr. Rexin, K 1, 7 1 Blue flame by woody Herman Uinden-Lichtz ele id Der un- 1 Ab U 9 33 guöf Neue u. gebr. Herren-, Damen- u. 0 Wind- und viele andere Originalaufnahmen bei WAI. I N pT kl. sterbliche Ump Die. 0 Lell Reisen 8 55 555 0. er hat AusikK-EHRET R 1, 7, Breite straße— U 1, 8 4. Jour- 8 n IDNION eas Ber Vetter aus bingsds Prarf-Nünmeseninen- f.? 5 Nnden Wo. 20.00 Uhr, Sa. u. So. 17.15 und 19.30 Uhr: F cl hel e, 5—— 85 1er „ Den Suden helm Fr. U. Sa. Je 22.00 Uhr:„Der Jazzkönig aus Paris“ Berufswäsche u. Kleider. f a Telefon 717 29 TTT 5 F Gr. 48 soW. neuer Anzug u. 8 8 ist die 0 Net 1 e h 7 Sa. 18.00, 80, 15.00 U. 22.00, Dl, 20.00 Uhr:„Blutfehde“ Gr. 43 zu verk. Hartmann, Schu- Kleider- Travers 1 5—.— Füimbühne Pe, 20.00 Uhr, 88. U. 86. 18.00, 17.15 U. 19.0 Uhr e 1 1 ieee ö FEE 85 5 5 f 7355 1 0. u. f 6. 8 Tanzschule HFI M uo Telefon 4 24 71 Feudenheim Weiße frau an Konge kforbfilm nanige Qualtät sind Auch wir besinnen(“ für Anf Fortgeschr. 8, Sept. Telefon 21637 Fr., Sa. u. S0. 22.00 Uhr:„he mit dem Satan“ gd 0 0 15 0 tuchartige Gualſtd 1905„g. u. 7. Sept. Kurse für Anfänger Repetierabd. ä. Sept. 5 in höbschen Streifen 5 14 5 0 LV N 5 Heute 18.43 u. 21.00, Sa. 13.00 u. So. vorm. 11.00 ünden Sie im Spezialgeschäft in höbsd„ elcom-· 1 5 5 44 2 e steht ScHREIBER Das FACH GES CHAN fur 5 NIARIIN LUTHER Trudel Moden League 1 ca. 140 em breit skunft 5 1 K Lederbekleldung Telefon 16856 Freſtag u. Samstag 23.00 sowie Sonntsg 16.80 Uhr a 0 Diesen, camping. Sport ber scherlachrote Kapitze Garbum Eggen, ite Grögen, leichf besch. 1 Twee 2 n a n, leich— 1 N 5 0 Ab Samstag nur 18.45 und 21.00 Uhr billig abzugeben. 10% Anzahlung. 5 der Habusfrab 7. n„GEETHRTINNEN DER NACH, Gugendverbot) Rothermel, Schwetzinger Platz 1 eee * Ae 2 8 2 8 2 5 u. Ufer-Passage. modische Materi r und 15 Große Auswahl preiswerter f 5 1 1 f d Kostü . 5 a ostüm, d 5 ö vente Ferengtrunge Senta nege 5 8755 aphen-chrelbmasehineg 8 5 1 8 Zelte kuſtmatterementseszans 5 5 tabrikneu, 1 Jahr Garantie, ab 5 5 i Zahlunsserleichterung 2. großer froher 283,.— DI. auch ab 12.— Anzahl. herbstlichen Farben de In. Reparaturen und Färben 5 und Monatsraten. 130 breit. .. 5 3. cd. 130 em brei 7 K rt MM. Freilicht- Märchen nachmittag Haberkorn, hlannhelun.. Eriger ann auf verschiedene A. F 1 B 5 C 1. 9 Telefon 3 28 22 5 835 schmackhaft zubereitet wer- rele Berufe a g 0 855 5 ine⸗ 5 1 den. Reis ist nahrhaft, leicht im schönen Garten der CCC Dovefine-Juspe 1 eee ee a. 0. Gele genheitskaut ine besonders au als Diätkost und Kin- 11 2 22 2 8 1 die dernshrung zu empfenfen. Zuruek Rennwiesen Gaststätte Mannheim 3. 2 15 , 05 Wir bieten an: U 6 f Ihr(Haltestelle Renn wiese, Straßenbahnlinien 18 u. 28) 5 50 one are. 21 f I. Ufimm-oung 5 0 1 14 F 1 10 K 41 5 für Jäckchen-Kleider, Zuga⸗„ 5 am Sonntag, dem 29. August 1954, um 15.00 Uhr 5 g dann 5. Pachärztin für innere Medizin(bei gutem Wetter) echt Fiche mit Nußb.- cad. 130 em breit tibüls. 5 Mannheim Friedrichsplatz 10 Einlage, stür., 180 em, t kein 5 1 Telefon 431 63 steilig, m. kleinen Farb- e- des. 2. Ln dene 5 Miet 5 Ne- Jetlenfteude aer. nn, 1 beste Woll-Gualltät, letgesuche 1 g f Ath⸗ Mlchrelse, die 1 8 Ailmnumtenmummimumummmwmeemtmtntunumumunnmnstumeunteum nannt. Moskli-Mkls EI. E 2.11 mit 5 bunten ub an kochen und fur Fuddinge, Möbl. Zimmer l 8* 1 Noppeneffeſcten 5* 1 5 7 7 eee eee und a ee ee eee für unsere kleinen Freunde und Leser Anbiete 1 121. cd. 140 em breit 0 0 f g 1 u. mod. 4 Platten- Elektr.„ 5 i e e. h eee re c aten biltenkung des eee 1 a raum- 1 5 1 5 Zahlungsbedingungen. Bes— spar. FETTE MXROCHENTHEATERS.KURPFTALZ. 8 Seeder, del Mantel-Nouveaufé 10 N 5. 8 Ostheim, Feuerbachstraße 40, be. 5 51*— s CLeitung: Lud wig Vaas) Foerstner, Telefon 4 31 24, käslich teine Wolle, 1. U-Ponnung L cas Sz. ges. n 9 bis 18 Uhr, vis zum 29. 8. 54; yt ef e. 0 ung 0. Lu. ohne Bkz. ges. vo 8„. flott Und sportlich Woche Neils Zuschr, erb. unt. LSO 466 a. d. V. J. Teil: ei 2 80 rän 2 in grau/ weiß gemustert. 255 Mleiderschränk a i aspe 25 1 Suche 2-Zimmer-Wohnung„ i. för den flerbst or Slastert, ein sogenannter mit Bad, schwetzingerstadt oder der Zauberer Facki-Knackei ä besonders bevorzugt. ite an 0 welcher sich 8 Lindenhof geg. Bez.— Angebote Einige leicht besch. Gasherde prsg. 0 Nr, inings i und 8 50 e unter Nr. F 65221 an den Verlag. II. Teil: abzugeb. Rothermel, Schwetzinger cu. 140 em breit . f al 1 8 Die Zauberpfeif Platz 1, u. Ufer-Passage. n ge- als Suppenreis, Reisrand u. Mspliertes Doppelzimmer für etwa uberpfeife 7 Hintoptgericht eignet d rage gegen gute Bezanlung ge- von Vogel Mohair-Velours eniger„„ 500 f DNA„ 55 sucht.— J. Breiter, Mannheim, 8 immobilien 8 Bein- hauptpostlagernd. 15 2 folg* Gut möbl. Zimmer, Nune Städt. e 8 05 reine Wolle, terer 8 Krankenhaus zum 1. 9. 34 gesucht. Lügenmäulchen u. Wahrheits- Grun dsſfück ein hochweriiger, u, daß Angeb. u. Nr. 08412 an den Verlag mündchen Nahe Bahnhof, 229 qm, sofort zu f Mankeistoff von 2 Zim., Küche u. Bad gg. Mietvor- von Roland Blessin verkaufen, Erforderl. etwa 10 000, 2 oganfer antelsfolf, latten auszahl. od. Bkz. sof. od. spät. 8 DR. Angeb. u. P 65223 a. d. Verl. cd 140 em breit dern- ue 70 3 ges. Angeb. unt. Nr. 03371 à. d. V. ö i d des 1.. 1 5 inen unserer Herren Hessen Srundstce 8 1 1 775 sich in der Reis- Guts bl Zimmer Karten im Vorverkauf in der Schalterhalle 2 8 4 8. 19 Reis 8 und in Nahr 15 91 1 per Sof. ges des„Mannheimer Morgen“ zum ermäßigten Preis von 60 Pf. 6 H ENO NyVVI 2 Alles, was Sie zum Selbstschneidern 7 W„ KrN TNP 4.8. 21 HEK 2 brauchen, finden Sie in reicher Aus- 1 5. Teppich- u. Gardinen-Spez.-Haus ö 5 5 0 2 0 5. e eee Wim, F 2, 5.0— Telefon 314 65 v O bu, 1 2 wahl in unserer Kurzwaren-Abfeilung. leiche Ferner empfehlen wir: 2 5 0 0 der neue vollkommene Renfen haus Bitte, beachten Sie unsere Sonder- tätigt Weizengries 3 1 5 Vermietungen in gutem Zustand zu kaufen ges. fenster für Stoffe, Kurz- und Mode · besen. 00 f DM Doppelbefſ- Sind raf Anzahlung 20 000,— bis 25 000,— PM 1 7 schei- g Sowie Möbl. Zim. u. 8 3 1 5 opa Angeb. u. Nr. P 65225 à. d. Verl.* waren. zu verm. u. zu miet. ges. Immo. 1 5 975 Schrelber Sendkkner, Hebelstr. 5. Tel. 5 06 47. tunrenci in Prelt und Leistung Heinen Hens ge e. 8 im. in Feu. in gt. Hause strickt 180-360 Maschen 90. 180 m breit, techts und links Landhäuser m. Obstgarten z. vk. Welzengrieß 5 Gundi en e. 8 8 2 in einem Zug, rund, versefzt, Tlckzackstrelfen, Nor- Immob.-Schäfer, U 4, 14, Tel. 4 07 00 edoch Orig. Ati an ser. Herrn zu verm. Tel. 7 28 12. wegermustef, Fang-, Feilfang- und Paſentmuster. 5 5— 8 umei-. 9 Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen ehr Grants segen Monetsraten Kleines Ruinengrundstäch in F f, 55 a- 8. 55 Id. zu verm. u. 1 9 05 7 5 Fordern Sle kostenlos und unverbindlich Prospekt an durch zum Schätzwert günstig zu verk. N ch Immob.. Telefon 431 44. G. F. Breie, Fudding und Klöße. 5 e 5 Audol/ Hattſel IRIE /N OSE elefon ö Himbeerslrup Nähe Wasserturm, Tel. 4 33 70. Palasistrahe 16 E n f 0 8 3 . Neubau, beste 1 n Hohensachsen à. d. Bergstr., * Flasche mit 320 f Inn. 95 e ee Tür Metzgerei Vorführung am 27. u. 28. August 1954 bei frau Otto Wilms, best. aus 2 Zl., Kü., Bad u. Ne- 4 VVV Willale sofort zu vermieten. El- Ludwigshefen d. Rh., Ankkerhef 17, ſeſefon 645 45 FTT angebote unt. Nr. 08808 ä. d. Verl. 16 000, Pd. 48g. u, P 65226 8. V. Nabil. u. leere Zim. zu verm. u. 20 5 4. U. 5 V. mieten ges. Schwarz, Immobilien, ö ö 40 Mhmm., jetzt Elisabethstr. 4, T. 46004. ö Sliche Anlieferung Laden mit Nebenräumen u. Keller, 2 2 3 5 zu 51111888 ten Preisen etwa 20 am, in Gartenstadt-Wald⸗ Heretic 10 it om men Z Um Wein f 10 h en 0 hof, f. e. 2 1. 10. 54 zu vermieten. An ain e nee Unter P 65224 an den Verlag.— 8 an alle Kunden autmöbl. Wohn- Schlafzi. an berufst. T 1 2 F 85755 Herrn ohne Anhang 05 3 188 e Adr. einzus. u. A m. vom. 7 e ScHnEIBER)„ und 4 Zimmer-Wohnung gegen 0 28 gust M 29. und 30. Aogost ö 888 11111 vollabwohnbaren BR., 5 Die Semeinde verwaltung Der Verkehrsverein 5 1. 10. 2. vermieten. Dr. jur. Bosch, 1 DPD erwaltungen, Finämzlerungz J Mannheim, 0 6, 7, Telefon 6 38 36 Selte 10 8 MORGEN Freitag, 27. August 1954/ Nr. 10 l 1 PIANKEN 8 1 ö 0 LIHT SPIELHAUS AlSTER vd e Hdqvi An 5 5 195 2 N 5 gbituce CE,* 8 NolkkEg FDichord Burton 5— Telefon 4 4647 jetzt VoRVENK AUE N. AM MESSPLAT Z TEIL. 51186 MITTELSTR. 41 in ötkent N 1 80. Wege! f PRASENTIEREN 2 einscl elne 155 tungs mit 1 0 35 Me In bete Verke 2. 7 wal tu L, Fu, R 1 ben les aleutuasßeu, a cl le e 8 nach dem berühmten Roman von 8 DAPHNE DU MAURIER 1953 Regie: Henry Koster zeichr Eine romantische Geschichte gend ine rätselhafte F 8 um eine rätselhafte Frau licher Täglich: 13.45, 16.00, 18.15, 20.30 Uhr ö Zu aut d und im SoNDERZTYKLUS(zusammen mit Filmclub): den! SAMSTAG 23.00 u. SONNTAG 11.00 Uhr vorm. meter 5 Der großen Nachfrage wegen Wiederholung Ser 8 . Das Farbfilm- Dokument Die 1 i— f f der G„„ n i 5——— 0 Wfrm— 2 Die dewingung des Fyetess 5„„ 8. 5 N EIN— 5 durch Edmund Hillary und scherpa Tensing 13 3 Wee 80 — a 8 FARRBF ILM 5 b 1 9 U 2 T 11 C 5 RosERKT TATIOR. DEBZORA KERR— D aekURBEL 9 85 11 5 Das GROSSTE FILMERETGNTIS SEIT VOM WIN DE VERWEHT C. MOL 9 De „ 5 3 ZEIGT AUF DER PANORAMA- LEINWAND DEN GIGANTISCHSTEN FILM J0HN WAYNE- SUSAN H ATWARD N Dritt. . 5 5 5 DER JE PRODUZIERT WURDE. in dem atembercubenden Abenteurerfilm: hat i 2 Des arb, Ades 0 Beginn CAPTTO!I. Beginn MILLER 1 Kann 8 n 5 5 5 und s 8 8 5 1 8 lisier . bin Rolf Hansen · Film„ er ach geg ig der NED eröffenificdnen Souer bruch · M 8. 8 5 5 8 1 5 5 8 2 Gewe Swold Balser. Heidemarie Hotheyer 9 5 5 N g—— im komm Morio Wimmer. Lina Carstens. Pau! f„—— 8 Bund sil Erich Ponio · Claus giederstaedi 5 i 3 Ernst Waldow. Rolf Henniger v. v. o.„„ 5 An 1 eee 55 935 Drehbuch: felix lötzkendotf Musſk, 0 0 N 8 1 Mork tothor Sid: Helmut ashley 5.— 2 WOC HE—— 16.00, 18.15, 20.30, So. auch 14.00 Uhr gesag . N.———ç— ö dert ... nahir 7 5 8 Wir verlängern diesen lang erwarteten 4* ten 4 Zalier doοο̃ gelten? e dee, 2e, man freut alen 5 Seldener urcbeilen: N 5 UNIVERSUM auf 2 l Sedacueé. E. 5 N 7, 3— Mannheim o N nac 8 ach. Eesrtr H Ei D, 8 e e ll goss ank 1 MAD HMFIpEN 5 0 Al dankt Meni AAdakk Sbninks Thpkgs HAA5 und beißender Humor 120 Min. Witz, Pointen NL g 15 * Europas populärstes Fried Kabarett-Ensemble 4* 1 . Die 5 AHuEsnEREN TT SAMSTAG 23.15, SONNTAG 11.00 Uhr GENE KELLN— LESLIE CARON Ein Amerikaner in Paris Vorverk. ab 14.00 Uhr. Sa. u. So. ab 10.00 Uhr IENIDAI Bis einschl. Sonntag: Der große Erfolgs! 1 13, 18, 17, 19, 21 Uhr. Tel. 5 00 50. Jugendfrei FRANCOISE ARNOUL— JEAN MARAIS 77 8 901 51 Sp TRAUüRM If AON TM AR TRR b 0 5 7. und 8. Berauschende Farben und der Zauber von Jakes Tikbfkk mit vonitancic neuem Grüner Wellensittich Se we wiederholung Gershwin's Musik sind der Rahmen für die 8. v. a. Programm: in der Werderstraße entflogen. sind, überirdische Schönheit dieses Meister werks. 1 Winstel, Karl-Lud- rität 10 9 Abzugeben bei W.„ eh dem, der lacht! wig-Straße 26. orie Die Meister der Zeitsatire Eind ap sol. in nepev. Blade ße 1 85 1— entspr. Entgelt ges. Kinderbett, werden Ihnen 5 vorh. Adr. einzus. u. A 65311 i. V. Nach Ab heble: vergeßglichen Abend be- ben der neueste 7 reiten. Jetzt den Ofen von Rothermel! Swe. 2 4 5 ea 3-D-Farbfilm E* 5 Ein sprühend. Feuerwerk 322 ö 5 5 5 J 1, 6, Breite Str.- Tel. 30276. S für unsere Lachmuskeln für e 1. 5 sind heilbef. Vetlenged Sie, 10 1050 Worc „Nur“ ein Wildwest-Film 15 Kart. zu 1.30 pis 5—, DI Aeglbee die eib gti, ii, Ute .. aber was für einer!* un 1 0 J 05. 5 Sn Salle ledige ** 225 2 1. 1 d noch- U . Der auch das anspruchsvolle* 00 SWI 5 Eibl 1 5.„ 4 e 110 8 Publikum begeistert, nach dem 5 e Relgeb Kenler, Kaiser- AbuselineGesellsehal!„(rar 60 a 5 2 obsse def 227 Golzbeinet Sttaßh: J Ang Buch„HONDO* Wilh.-Str. 31, Tel. 6 33 40 N noch von Louis L'Armour * treff * Waldhof. Ruf 5 93 01 Gartenst. Ruf 5 93 01 5 57 M. M.:. wie aus einem Guß Tägl. 18.45 und 21.00 Tägl. 18.30 und 20.45 ens A0 3115 5 1 11s TEIA N WwalLrER MöLLER A. Z.: Ein Film, den man im Gedächtnis%%% ¼ N dal Guntner Philipp, Oskar Sima, Susi Nicoletti u. a. behalten wird. 5 55 3 5 0 1 0 ſugdl. ab 16 Ja 5 1 50 2 5 e große deu— SiK- un Gefahren der Großstadt Tun N Liebe, Freude und Humor 5 RNZ.: Welch schöne Ueberraschung! Schlager. m. d. Bomben-Lust- Warnung für junge Menschen: org * Ein Fest für Auge, Herz und Ohr! BVZ.: Ein Ensemble von erstklassigen Fb o o 5 a or 8048 fiber stin, G. Weiser, R. Platte, B. Lo- ↄ I 5 90 82 f soNNrAG vorm. 11.00 Uhr— Kleine Preise 1 7 von a. 15— 3 deri 7 EI Mit der Farbkamera unter Haifischjägern und Geld s fer III Die Tragödie verlor. Mädchen- lie Malle* Perlfischern Donnerstag, den 5„ 20.30 Uhr, 2551 511 1 80 Otterh. 3 Deige Frau in Afrika e FREY Fr., Sa. 22.45, So. 14 Torros Hüchhenr T. rend. Rächer urteilt: Abenteuerlich. Aufsehenerregend. Sensationell 21 E A 0 8 E 5 11 55 85 + 5 N SAALZAU Fr., Sa. 23.00, So. 14 mit der Maskel Bisher der beste 5 2 3 * N * * ö 3-D-Film Telefon 3 00 51 0 18.48, 21.00 Uhr„ 75 60. 4, vn, Ill Sehlalsuul der bogen Rädchen] de 8 ESINN: 5 7 1¹¹ S KAMER s 6 dlöh l Jer Serre. ber —— Von Freitag bis Montag, 3 5 55 u. 21.00 Uhr 1 che Sonntag auch 16.30 + 1 135 1600 MARIA scH ELI.— BERNHARD WòI CRI eine 1010 25 1 k Uf 5 p R EN 8 e 5 in 928 Käutner-Film rat 20 5 7 8 2 z und 1 20. er Cusſispielfrefſer der 8 8 Di 1 3 ke 2 a. 5 Filmes ispiele in Cunnes n S letzte Brue i 5 1. und Berlin! Telefon 5 98 88 Samstag in Nachtvorstellung 28.00 Uhr; kan . 9„* GERA DINE PAGE 180 Sinz loliogRleldz Der scharlachrote kapitän 125 f Fahrr adwoche RkölgE: JOHN FaRRO W“ i und Samstag 16.30 Uhr und Sonntag 14% Uhr:, den 7 Einder-Märchenvorstellung: SCHNEE WITTCEEN 1 0—— im riabse fk want · Flows. oDννð, n nE coIoR VrTORIO DE SCA KR ENI 717171000 die Eurk e 22.20 Uhr Spät vorstellung und Sonntag, 11.00 u. 22,20 Uhr FFV;F;;;; augartenstr. 3% EINE FRAG VON N beti e een eee iente g 3 Telefon 4 33 10 WO. 18.18, 20.30, S0. 16.00, 18.18, 20.30. Jugendverb. lsc 3 1 Mitwirkenden Der Welterfolg in Heiterkeit NT Tel. 255 nr, ne d ent n 10.00 Uhr 125 und Charme! i JANE WV MAN in 1 E Könlgin von Sabe arme 5 usckanau- EIN MERZ AU 5 G01 10 Wer diesen Artistereer Fr. u. Sa. Spätvorst. 22.30 Uhr: Clark Gable in Sta; Fllm versdumſf, Telefon 4 61 92 GOLDFIERER IN ALASKA in Ein Farbfilm des großen Abenteuers Hbesfraff sc 2 San Unr 1 5 g und Sonntag 18.00 und 20.30 1 ver Legionär aer Sahara 1 Atera KDE r ZU CU 6E 7, 10 Beg.: 15.48, 17.48, 20,00 Uhr, Sa. Sp.-Vst. 22.00 Uhr zugendfrei ob 10 Jahre spätvorstellung: Anfang 22.0 Ohe 405 setz Telefon 3 21 49 Sonntag: 13.30 Uhr: Kindervorstellung Benutzen Sie def Votverk. II. 68 Telefon 4 85 63 ẽ Der Mann, der zum Mörder u sam Bis Mo. tägl. 20.30, Sa. u. S0. 18.00 u. 20.30 Uhr mit 5 Bis Mo.! Tägl. 20.30, S0. 14.00, 16.00, 18.00, 20.30, 90 90 15 20 katze ab 13.30 F E 5 5* 5 dtsch. Lust- erö 0 Uentsplele Freitag und Samstag 22.30 Uhr Spätvorstellung 14 16 18 20 Jelefan 4 03 98 NECKARAU Im Krug Zum Grünen Kranze dpieling 9 hab pfingstberg Der unbeimliehe 6328 2 Friedrichstraße 7 fr. U. 83. 22.30 Uhr SEN 1 NOLA Farb-. Lan —* ö 8—— 1 —. Nr. u n klogen. arl-Lud- age geg. aderbett 311 1. V. nel! 2 n Ibtet itkende 8 dasch⸗ stillen, N Steoßg * 1 Eine chen: cht hen · fenh. ächer askel 181 82 gn . Uhr 2e än Uhr: HEN — IE erb. Uhr — 2 in N Nr. 199/ Freitag, 27. August 1954 Seite 11 e 1 Schiene und Straße tragen nur ½ʒ Wegekosten (UP) In einem Gutachten zur Aufbrin- gung der Wegekosten im Straßen-, Schie- nen- und Wasserstraßenverkehr ist der wis- senschaftliche Beirat des Bundes verkehrs- ministeriums zu der Feststellung gekommen, dab sowohl Bundesbahn als auch Straßen- verkehr zur Zeit nur rund die Hälfte ihrer tatsächlichen Wegekosten tragen. Der Beirat geht in seinem Gutachten, das jetzt vom Bundesverkehrsministerium ver- ökkentlicht wurde, davon aus, daß den Wegekosten der Wiederbeschaffungswert einschließlich sechs Prozent Kapitalzinsen zugrunde gelegt wird. Den Wiederbeschaf- kungswert des Schienennetzes berechnet er mit 16 Md. DM, den des Straßennetzes mit 35 Md. DM. Unter Einbeziehung der Erfah- 7 g Arungswerte für Erneuerung, Unterhaltung, Bahn und 2250 Mill. DM jährlich für das Verkehrssicherheit und Planung und Ver- waltung kommt der Beirat zu Gesamtwege- kosten von 1630 Mall. DM jährlich für die Straßennetz. Tatsächlich wurden jedoch 1952 von der Bundesbahn nur 780 Mill. DM für Wege- kosten aufgewendet und im Straßenverkehr 1953 nur 840 Mill. DM. Diesen Zustand be- zeichnet der Beirat als„völlig unbefriedi- end“ Wettbewerbsverzerrungen und damit Produktivitätsverluste seien die unausbleib- lichen Folgen. Zur Verteilung der Straßen- Wegekosten zul den Kraftverkehr schlägt der Beirat vor, den Maßstab des Jahresbrutto-Tonnenkilo- meters anzuwenden, da ein Allgemeingülti- ger Maßstab nicht gefunden werden könne. Die Besteuerung sollte so ausgebaut wer- den, daß das Schwergewicht auf der Treib- stokksteuer liegt und die Kraftfahrzeug- steuer den Charakter einer Ergänzungs- Der Umstand, daß immer ein lachender Dritter dabei steht, wenn zwei sich streiten, hat— obwohl allseits und hinlänglich be- 6 kannt— noch selten allein ausschlaggebend und schlichtend gewirkt. Deswegen bagatel- lisieren auch die auf erstaunlich ausgebreite- ter Lobhnfront zum Angriff angetretenen Gewerkschaftskreise den vom Osten her- kommenden Beifall. Auch westliches, mit der Bundesrepublik konkurrierendes Ausland, reibt sich zufrieden die Hände. Nicht nur aus Konkurrenzgründen. Nein, Politiker des Westens atmen erleichtert auf, wenn sie durch das Streikgeschehen den Deutschland nach- gesagten Perfektionismus etwas angeknab- bert sehen. Die Gewerkschaften gehen fehl in der An- nahme, daß den mit höheren Löhnen gelock- ten Arbeitern ausländisches Urteil nicht wehe tut. Sie gehen aber fehl, wenn sie denken, à la Dr. Cousin) lustig mit dem alten Instru- mentarium bloßer Lohnforderungen eine ab- flachende Bewegung wieder aufmöbeln zu können. Unter Abflachung sei verstanden, dab der Arbeitnehmer von heute mit seinem Sozialen Schicksal im allgemeinen viel zu- Gewerkschaften lieb sein kann. Jene Arbeit- nehmerkreise jedoch, die wirklich Grund haben, mit ihrer sozialen Lage unzufrieden zu sein, werden von den Gewerkschaften am wenigsten poussiert, denn gemessen an den Millionenzahlen von Mitgliedern, die in der gewaltigen Einheitsgewerkschaft organisiert sind, stellen sie nur eine geringfügige Mino- rität dar. Außerdem kann diesen wirklich Sozial schlecht gestellten Kreisen mit soziali- stischen Argumenten wenig geholfen werden, denn sie verdanken zum Teil ihr soziales Nachhinken dem Umstand, daß sie in Betrie- ben tätig sind, die als Versorgungsbetriebe usw. quasi dem sozialistischen Rezept nach- gearbeitet worden sind. Der bayerische Metallarbeiterstreik ist für die Gewerkschaften zu einer Schlappe ge- worden. Auch wenn die Angaben von der Unternehmerseite nicht ganz zutreffen, daß lediglich 26 v. H. der bayerischen Metallarbei- ter sich am Streikgeschehen beteiligen, so ist nicht anzunehmen, daß die gewerkschaftlichen noch immer rund 95 000 Personen, eher zu- treffend seien. Hier handelt es sich nicht um ein Zah- lenspiel, sondern um nüchterne Feststellung, daß auf jeden Fall, auch wenn man die ge- Werkschaftlichen Angaben als zutreffend zu Grunde legt, weder die gewerkschaftlich organisierten, geschweige denn die nicht- organisierten Arbeitnehmer Bayerns mit den von den Gewerkschaften aufgestellten For- (dpa) Das wirtschaftswissenschaftliche lnstitut der Gewerkschaften(WWI) in Köln befürwortete am 25. August eine weitgehende Demokratisierung von Staat, Wirtschaft und Kultur als Voraussetzung einer Wirtschaft- Uchen Neuordnung der Bundesrepublik. In emem Gesetz über den Bundes wirtschafts- kat sollten die Verbände des Wirtschafts- „ uud Soriallebens mit ihrem großen Einfluß 80 Wirtschafts- und Sozialpolitik als kartttutionen des Verfassungslebens aner- 0 werden. In einer Betrachtung über 1 chenden, unc Aufgaben der überbetrieb- 5 en Mitbestimmung“ meint das Institut, a Bundeswirtschaftsrat wäre der Ort, um 55 gegenseitigen Standpunkte zu klären 980 darüber hinaus zu versuchen, zu theo- 1 ischen Ubereinstimmungen und zu prak- schen Lösungen aller die Wirtschaft an- fahenden Fragen im weitesten Sinne zu ge- lünen Ein so aufgefagter Wirtschaftsrat 5 5 befriedend wirken, etwa so, wie der 880 Bürgerkrieg in den mittelalterlichen i aaten durch Diskussion und Abstimmung n Parlamenten ersetzt worden sel. 85 Bundes wirtschaftsrat soll nach An- 88 des WWI einen wesentlichen, wenn 5 nur mittelbaren Einfluß auf die Ge- n haben, Er solle paritätisch zu- 15 mengesetzt sein. Gesetzentwürfe sollten it den Ausschüssen des Wirtschaftsrates . 3 * 1 werden. Entcheidende Bedeutung e der Wirtschaftsrat aber als gemein- 8 Institution der öffentlichen Verbände. werde sie repräsentieren, ähnlich wie der kriedéener ist als es dem Funktionäàrstaat der Angaben, die Zahl der Streikenden betrüge derungen einig gehen. Einen„on dit“ zu- INDUSTRIE UND HANDELSBLATT steuer erhält, von der die Personenkraft- Wagen befreit werden sollten. Desgleichen Sollte die bisherige steuerliche Bevobzugung von Dieselkraftstoffen abgeschafft werden. Für die Binnenschiffahrt hat der Beirat noch keine endgültigen Berechnungen an- gestellt, da keine Werte für die Wiederbe- schaf fungskosten der Wasserstraßen vor- liegen und auch der Wert der wasserwirt- schaftlichen Funktionen nicht abgeschätzt werden konnte. In Kreisen der Bauindustrie ist das Gut- achten des wissenschaftlichen Beirats auf Ablehnung gestoßen. Vor allem wird die Verzinsung des Wiederbeschaffungswertes als„volks wirtschaftlich unmöglich“ bezeich- net. Mam könne dem Steuerzahler nicht zu- muten, seine eigenen Steuern auch noch mit sechs Prozent zu verzinsen. Weiter erklären Kreise der Bauindustrie, daß die Wegekosten der Straße nicht einfach auf den Kraftverkehr abgewälzt werden könmten. Die Straße sei Gemeingut und der Straßenbau eine eindeutig staatliche Auf- gabe. Mit gleichem Recht könnte man kor- dern, daß die Studenten die Kosten der Universitäten tragen. 5 Mill. DM für Binnenschiff fahrt (Hi) Aus ENRP-Zins- und Tilgungsrück- flüssen steht der Binnenschiffahrt ein wei- terer Kredit in Höhe von 5 Mill. DM. zur Verfügung, der in Kürze zur Auszahlung kommt. Kreditanträge sind an die zustän- digen Schiffahrtsverbände oder die in den Stromgebieten gebildeten Kreditkommissio- nen zu richten. Die Wahl der durchleitenden Schiffsbank soll erstmalig dem Kreditneh- mer überlassen werden. Ueber die Auftei- jung der Kreditsumme auf die einzelnen Stromgebiete wird noch verhandelt. kolge sollen die— allerdings in Wirklich- keit nicht so überraschend— geltend ge- machten Lohnforderungen der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und, Ver- kehr dazu beitfagen, die in Bayern erlittene Schlappe wieder wettzumachen. Aus bloßer gewerkschaftlicher Solidarität Wäre solches wohl verständlich. Allerdings lediglich als Wunschtraum der Funktionäre, denn die Arbeitnehmer, in deren Namen die Lohn- forderungen aufgestellt wurden, ziehen an- scheinend nur sehr schwach mit. Der Informationsdienst der Verbandsvor- stände der Gewerkschaft 6 TV zergliedert in einer der Presse zur Verfügung gestellten Auf- stellung das Gesamtergebnis der Urabstim- mung vom 20.21. August wie folgt: Abstimmungsberechtigte Tv-Mitglieder Abgegebene Stimmen Nein-Stimmen Ja-Stimmen 487 620= 100 27 381 806= 78,3% 267 646. 70,17% 108 815= 28,5 7% Ungültige Stimmen 5 345= 1,4% Laut Auskunft des Bundesarbeitsministe- riüms befinden sich nach einer alten Statistik * = vom 31. März 1954 insgesamt leinschließlich organisierte und nicht organisierte) 2 011 517 männliche und Weibliche Fersonen im öffent. lichen Dienst, Transport und Verkehr. Aus dieser Aufstellung geht hervor, daß eine etwa 12= bis 13prozentige Zahl(267 646) der Abstimmenden die Lohnangebote ab- jehnten, die mehr als zwei Millionen Be- schäftigten gemacht wurden. Es handelt sich hier wahrlich nicht um eine qualifizierte Majorität, sondern um eine erschreckend ge- ringe Minoritat. Uebrigens erschreckend ge- ring ist auch die Zahl der abgegebenen Stimmen bei dieser Urabstimmung. Auch wenn in Betracht gezogen wird, daß es in Urlaubszeiten schwer ist, alle abstimmungs- berechtigten Mitglieder zur Urne zu bringen, 80 steht doch zu bedenken, daß die Zahl der abgegebenen Stimmen allein knapp hin- reichen würde, um— in einer neuen Urab- stimmung— darüber zu entscheiden, ob ge- werkschaftliche Kampfmittel anzuwenden seien oder nicht. Voraussetzung wäre aller- dings dann, daß die sich an der Urabstim- mung Beteiligenden 100prozentig zum Streik entschliegen.) Soweit die Tatsachen und ihre nüchterne Betrachtung. Daran können sich allerdings bedenkliche Kombinationen anknüpfen. Eine dieser bedenklichen Kombinationen hat der bayrische Arbeitsminister Oechsle selbst auf- gestellt, als er trotz seiner Zugehörigkeit zur Spb und seiner Freundschaft mit den Ge- Werkschaften resigniert feststellte, so ginge es nicht mehr weiter. Wenn die Gewerk- schaften sich für jeden vernünftigen Zu- spruch unzugänglich erweisen. müßte eine Bundeswirtschaftsrat verkassungsrechtlich anerkennen Bundestag die politische Willensbildung der Parteien repräsentiert. Damit wäre die in der Oeffentlichkeit geforderte unmittelbare Kontrolle der Wirtschafts- und Sozialver- bände erfüllt und„alle Wünsche auf staat- liche Kontrolle wären ein für allemal vom Verfassungswesen zurückgewiesen“. Die auf Verfassungsebene liegende über- betriebliche Mitbestimmung des Bundeswirt- schaftsrates bedarf nach Ansicht des WWI auch einer überbetrieblichen Mitbestimmung auf unterer Ebene. Hierfür seien die Indu- strie- und Handelskammern besonders ge- eignet. Die gewerkschaftliche Forderung, an den Industrie- und Handelskammern pari- tätisch beteiligt zu sein, gründe sich auf den Selbstverwaltüngscharakter der Kammern und den Strukturwandel der Wirtschaft. Da- rin solle auch„die Gleichwertung von Kapi- tal und Arbeit“ zum Ausdruck kommen. In die Kammern können nach Ansicht des WWI von den Arbeitnehmern nur Persön- lichkeiten delegiert werden, die in den Be- trieben des Kammerbezirks tätig seien. Die Industrie- und Handelskammern neu zu ordnen, sei nur möglich, wenn sie in Voll- versammlung. Ausschüssen und Geschäfts- führung paritätisch besetzt werden. Eine Zusammenarbeit zwischen dem Bundeswirt- schaftsrat und den so umgestalteten Kam- mern würde den modernen Formen funktio- eller Integration entsprechen, Nur bei einer derartigen Ausgestaltung der überbetrieb- lichen Mitbestimmung könnten sich betrieb- liche und überbetriebliche Mitbestimmung sinnvoll ergänzen. Mißernte durch verregneten sommer (Hi.) Die zuständigen Bonner Stellen be- fassen sich mit der sich immer stärker ab- zeichnenden Migernte sowohl im Gemüse- und Obstbau als auch bei Getreide, wo starke mengenmäßige Ausfälle erwartet und eine erhebliche Beeinträchtigung der Qualität festgestellt werden, sowie mit der Gefähr- dung der Hackfruchternte infolge beginnen- der Fäulnis und Krankheitserscheinungen bei Kartoffeln und Rüben. In zahlreichen Fällen ist die Verwendung des Getreides als Brot- getreide kaum noch möglich, und in zahlrei- chen Orten übersteigen die Verluste bereits 50 5 mehr Prozent der gesamten Getreide- ernte. Nach den in Bonn vorliegenden Meldungen aus den einzelnen Ländern des Bundesgebie- tes sind bei Gemüse, insbesondere Tomaten, Einlegegurken und Bohnen betroffen. Die Folge ist, daß die Preise bei Einlegegurken mit 60 bis 80 DM je 50 Kilogramm gegenüber normalerweise 18 bis 20 DM bereits abnorm hoch sind und daß die Konservenfabriken unter Angebotsmangel leiden. Weitere Aus- Wirkungen auf die Preisentwicklung werden deshalb befürchtet. Tomaten würden außer- dem unter der Fleckenkrankheit leiden. Auch die Saaten für das nächste Jahr sind nicht in dem notwendigen Umfange vorhanden, so daß mit einem Anziehen der Saatpreise sei- tens des Bundesernährungs ministeriums ge- rechnet wird. Ueber die Kartoffellage läßt sich im Augenblick noch nichts Endgültiges sagen, doch sind auch hier Befürchtungen hinsichtlich der Versorgung mit Inlandsware berechtigt. Bei Obst dagegen, insbesondere bei Kern- obst, wird die Lage nicht so pessimistisch ge- sehen. Die Apfelernte sei bisher gut, wenn auch insgesamt gesehen die Reifetermine infolge des Wetters sich hinauszögern, Sozialpolitik aus eigener Verantwortung oder staatlich gelenkt Ueberspitzungen kühren zum Scheideweg staatliche Schlichtungsordnung herangezogen werden. Von da allerdings bis zu den Zwangs- maßnahmen auf lohnpolitischem Gebiet denen der Nationalsozialismus seligen Ge- denkens die Wege ebnete, ist es nicht mehr Weit. Eine andere für die Gewerkschaften sehr bedenkliche Entwicklung zeichnet sich in Bonn selbst ab. Es hat sich als notwendig erwiesen, einen Minister damit zu beauf- tragen, der sozialen Lage jener Kreise zu ge- denken, die von den Gewerkschaften nicht genügend berücksichtigt wurden: Der freien Berufe, die ihre geistige Arbeit nur gegen trinkgeldähnliche Entlohnung ausüben, der Krankenpflegerinnen und des sogenannten proletarisierten Mittelstandes. Seitdem die Bundesrepublik besteht, ist es bereits mini- sterielle Aufgabe, für jene verarmten Schich- ten zu sorgen, die durch Krieg und Nach- kriegsgeschehen alles verloren. Auf diesem Wege geraten wir immer mehr und mehr in die Gefahr, in eine von freier gesellschaft- licher Entfaltung und Entwicklung unbeein⸗ flüßte staatlich gelenkte soziale Fürsorge- Politik zu kommen, die echte Sozialpolitik nicht ersetzen kann, sondern bestenfalls ein Flilfsmittel ist, Uni das Versagen der Sozial- politik zu bemänteln. Wer aber versagte? Dem Schreiber dieser Zeilen ist es leid, eine Ant- Wort auf diese Frage zu geben. Der Leser möge sie selbst beantworten. Ein Hinweis nur: Schuld an dem Versagen der Sozial- politik— wenn sie versagt, wie es den An- schein hat— haben dann jene Kreise, die durch falsches sozlalpolitisches Verhalten sich der Macht entäußerten, Sozialpolitiker zu sein. 5 F. O. Weber Das Bundesernährungsministerium hat Vorkehrungen getroffen, um durch rechtzei- tige erhöhte Importe die Versorgung der Bevölkerung der Bundesrepublik zu sichern. Hinsichtlich der Preisfrage hofft man, über die Ausweichfonds eine gewisse Stabilität gewährleisten zu können. Es sei jedoch nicht zu übersehen, daß die enormen bereits ein- getretenen Schäden einen der größten Rück- schläge für die Landwirtschaft seit dem Kriege bedeuten. Spanien-Geschäft der Bauindustrie gescheitert (UP) Das erhoffte Großgeschäft der deut- schen Bauindustrie beim Bau amerikani- scher Stützpunkte in Spanien kann als ge- scheitert gelten. Wie am 26. August aus be- teiligten Kreisen verlautete, ist der Plan, ein deutsches Firmenkonsortium als Sub- Kontraktor der drei amerikanischen Gene- ralunternehmer einzuschalten, aufgegeben worden, weil von spanischer Seite Wider- stand geleistet wurde. Die amerikanischen Regierungsstellen in Washington sollen sich für den. Plan ausgesprochen haben, wäh- rend die amerikanischen Baubehörden in Spanien den Wünschen der spanischen Stel- len den Vorzug gaben, um sich deren Mit- arbeit zu sichern. Nach zuverlässigen Informationen sind jetzt noch eine Reihe deutscher Firmen Auf dem Umweg über spanische Mitunternehmer eingeschaltet. Mehrere dieser Verträge Sind jedoch bereits von den spanischen Behörden kür nichtig erklärt worden, weil die gegrün- deten deutsch- spanischen Firmen mehr als den höchstzulässigen Satz von 25 Prozent Auslandskapital besaßen. Eine Einschaltung deutscher Firmen über Werkverträge mit spanischen Unternehmern wird von amtlicher deutscher Seite nicht ge- fördert, weil in Anbetracht der spanischen Handelsschulden gegenüber der Bundes- republik keine Hoffnung auf baldige Trans- ferierung des Entgeltes besteht und die spa- nischen Firmen ihrerseits durch Vorschrif- ten daran gehindert sind, die deutschen Unternehmer in Dollars zu bezahlen. Der Umfang des tatsächlichen Geschäftes der Bauindustrie beim spanischen Stütz- punktbau wird jetzt auf einen geringen Prozentsatz der ursprünglich erhofften Summe von zwei Md. DM geschätzt. US-Embargoliste in Kraft getreten (VWD) Die revidierte Battle-Act-Embargo- liste der USA für Exporte nach dem Sowiet- block ist am 25. August in Kraft getreten. Sie enthält nur noch 217 Güterarten gegenüber 297 bisher. Einige Positionen, die neueste tech- nische Entwicklungen betreffen, wurden hin- zugefügt. Nicht gestrichen wurden Munition, Material für die Erzeugung von Atomenergie sowie Maschinen oder Ausrüstungen für die Waffenherstellung. Bei den zuständigen deutschen Stellen wird zur Zeit geprüft, welche Auswirkun- gen die neue amerikanische Battle-Act-Em- Pargoliste für die Bundesrepublik haben wird. Zusammen mit einigen anderen Staa- ten hatte die Bundesrepublik seinerzeit der AflefiKanlischen Bättle-Act“ zugestimmt. Von Bedeutung ist die Bestimmung, daß gie Wirtschaftliche, militärische oder finanzielle Hilfe der US an ein Land eingestellt wird, Wenn es die Ausfuhr von Artikeln der Kategorie A zuläßt. In dieser Kategorie sind Waffen, Ktomenergiematerial und ver- schiedene andere Güter, die Kriegszwecken dienen, zusammengefaßt. Werden Güter der Kategorie B ausgeführt, dann kann der amerikanische Präsident die Fortsetzung der amerikanischen Hilfe verfügen, wenn deren Beendigung sich zum Nachteil für die Sicher- heit der USA auswirken würde. KURZ NACHRICHTEN ötkentliche Ausschreibungen sollen publiziert werden 5 (VWD) vom 2. Oktober 1954 an werden alle ökfentlichen Ausschreibungen des Bundes über Bauleistungen und sonstige Leistungen im „Bundesausschreibungsblatt veröffentlicht. Das Bundésausschreibungsblatt wird von der Bun- desausschreibungsblatt- GmbH. in Düsseldorf, Bastionstraße 14, herausgegeben. Wissenschaftliche Reisen Geschäftsreisen gleichgestellt (dpa) Auslandsreisen zu wissenschaftlichen Zwecken werden in Zukunft nach den Vor- schriften für Geschäftsreisen behandelt, teilte am 25. August das Bundeswirtschaftsministe- rium mit. Für sie werden demnach ebenfalls die für Privatreisen geltenden Devisen-Höchst- beträge nicht angerechnet. Wie ferner bekannt- gegeben wurde, brauchen bei Privatreisen nur solche Devisenwerte in den Paß eingetragen zu Werden, die der Reisende mit sich über die Grenze nimmt. Eintragungen für Hotel-, Ben- zin- und ähnliche Gutscheine seien also nicht erforderlich. Die Höchstbeträge sind nicht ge- andert worden. Sie reichten meist aus und könnten erforderlichenfalls ohne weiteres von den Wirtschaftsbehörden erhöht werden. Kapitalerhöhungen im Erzbergbau (VWD) Die durch Neuordnung des Erzberg- baues 1953 neugegründeten und aus den Kon- zernen ausgegllederten Gesellschaften haben ihr vorläufiges Aktienkapital neu festgesetzt. Auf je 15 Mill. DM wurde das Kapital erhöht bei der Erzbergbau- Siegerland AG., Betzdorf (bisher 5 Mill. DM), bei der Barbara-Erzberg- bau AG., Siegen(4 Mill. DW), und bei der Hafz-Lehmn-Erzbergbau AG., Bad Harzburg(2,5 Mill. DMW). Bei der Erzbergbau-Porta-Damme- AG., Minden, wurde das Aktienkapital von 400 000 DM auf 3 Mill. DM heraufgesetzt. Verzicht auf Besatzungsbauten (Vp) Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie betonte in einer Verlautbarung, daß zahlreiche Baufirmen trotz des großen Auftragshungers neuerdings auf eine Betei- ligung an Besatzungsbauten verzichteten, Weil sie nach wie vor mit großen Risiken verbun- den sei. Freie Konvertierbarkeit in USA gefordert (Up) Das amerikanische Handelsministe- rium stellte in einer am 25. August ver- öffentlichten Uebersicht fest, daß das Fehlen der freien Konvertierbarkeit der Währun- gen ein Haupthindernis für private ameri- kanische Auslandsinvestitionen darstelle. Der Bericht fußt auf einer Umfrage des Mi- nisteriums bei den leitenden Angestellten von 366 amerikanischen Privatfirmen, die an Investitionen in Uebersee interessiert sind. Auf Grund der Umfrage kommt das ame- rikanische Handelsministerium zu kolgenden Ergebnissen und Empfehlungen: 1. Die amerikanische Einkommensteuer für Auslandsinvestitionen sollte abgeschafft oder zumindest wesentlich gesenkt werden. 2. Die amerikanischen Zölle für den Im- port ausländischer Waren sollten gesenkt werden. 3. Die amerikanische Regierung soll in ihrer Politik die amerikanischen Auslands- investitionen fördern und schützen. 4. Die Qualität der Handelsinformationen für die amerikanische Geschäftswelt sollte verbessert werden. 5. Die US sollen weiterhin die freie Konvertibilität der Währungen anstreben urid fördern. f 6. Das amerikanische Auslandshilfepro- gramm sollte abgebaut oder zumindest we- sentlich eingeschränkt werden. 7. Die gegenwärtig bestehenden Versiche- rungen gegen Enteignung und Nicht-Kon- vertierbarkeit entsprechen nicht den Anfor- derungen der amerikanischen Wirtschaft. 8. Das Anti-Trust-Gesetz sollte nicht auf geschäftliche Abmachungen angewandt wer- den, bei denen es um Marktzuteilungen außerhalb der USA geht. 5 Geringere Tabakernte verursacht Preissteigerung (UP) Nach den nunmehr vorliegenden endgültigen Ergebnissen der Tabaksteuer statistik wurden 1953 von 46 825 Pflanzern im Bundesgebiet 70158 Grundstücke mit einem Flächeninhalt von 9514 Hektar nit Tabak bebaut. Der Ernteertrag in dach. reifem, trockenem Zustand belief sich auf 216 332 Doppelzentner und blieb damit um sechs Prozent hinter dem ohnehin schen niedrigen Vorjahresergebnis zurück. Von der Gesamtmenge entfielen 118 801 Doppelzent- ner auf Zigarrengut und 97 531 Doppelzent- ner auf Schneidegut. Infolge des geringen Ernteertrags trat eine starke Preissteigerung für Inlandtabak ein. Der Gesamtwert der Tabakernte erhöhte sich von 60, Mill. DM 1952 auf 92,2 Mill. DM. Das entspricht einem Durchschnittswert von 426 DM je Doppel- zentner gegenüber 261 DM je Doppelzentner 1952. 5 Steuerverlagerung neigt noch nicht Steuer- gerechtigkeit D Bie Mineralölwirtschaftsverbände in der Bundesrepublik haben sich in einem gemeinsamen Memorandum gegen die Besei- tigung der Kraftfahrzeugsteuer zugunsten einer erhöhten Besteuerung des Mineralöls ausgesprochen. Diese Regelung war vom Bundesrat bei der Beratung des Verkehrs- fihanzgesetzes angeregt worden. Nach An- sicht der Verbände der Mineralölwirtschaft würde eine solche Maßnahme unsozial und ungerecht sein, industrieferne und verkehrs- arme Randgebiete benachteiligen, sowie den Kraftverkehr und den Kraftfahrzeugabsatz hemmen. Für die überwiegende Mehrzahl der Pkw.-Fahrer bringe sie nicht niedrigere sondern höhere Kosten. Auch würden die mit Vergaserkraftstoff angetriebenen Nutzfahr- zeuge gegenüber den Dieselfahrzeugen be- nachteiligt. Schließlich würde die vorgeschla- gene Regelung dem Fremdenverkehr abträg- lich sein und das Steueraufkommen beein- trächtigen.. 0 Gleichzeitig spricht sich die Mimeralöélwirt- schaft für eine steuerliche Gleichstellung von Diesel- und Vergaserkraftstoff aus, weil bei einer weiteren Begünstigung des Diesel- kraftstoffs Versorgungsschwierigkeiten ent- stehen könnten. Marktberichte vomzsAusust Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 129(in der Vorwoche 1210) Fer- kel und 1(—) Läufer. Preise für Ferkel bis sechs Wochen alt 52,.— bis 62,.—(53,.— bis 58,.—), über sechs Wochen alt 67,.— bis 81.—(64,.— bis 79,.—) DM, ein Läufer über sechs Wochen alt, 132,.—( DM je Stück. Marktverlauf: Langsam, Ueberstand. Mannheimer Fleischgrofhandelspreise 5 (VWD) Preise in DM je kg(Vorwoche in Klam- mern). Inlandsfleisch: Ochsen 3, 703,80 6,603, 70); Rind 3,70—3,88(3,703, 80); Kuh 3,003, 30(2,903, 40); Bullen 3, 703,80(3,603,830); Schweine 3,70—3,80(3,70 bis 3,80); Kalb 4,30—5,.—(4,40—5,—); Hammel 3,10 bis 3,30(3,203, 30). Marktverlauf: mittel. Importfleisch keine Notierung. Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WD) Bei reichlichem Angebot an Obst und schwachem Angebot an Gemüse normale bis schleppende Nachfrage. Salat sehr gesucht, Stein- obst Wenig gefragt. Es erzielten: Blumenkohl 30 bis 65; Stangenbohnen 4050; Salatgurken 1 60-80, II 30—50; Karotten 1418; Kartoffeln 88,50; Kohl- Effektenbörse Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannheim Frankfurt a. M., 26. August 1954 Börsenverlauf: Die Börse eröffnete mit zuversichtlichem Grundton, jedoch war im Verlauf ein leichtes Nachlassen der Umsatztätigkeit festzustellen. Obwohl es in den letzten Tagen zu beacht- lichen Kurssteigerungen kam, fand das auf Gewinnmitnahmen herauskommende Material auf gut behaupteten Notierungen bereitwilligst Aufnahme, Verschiedene Positionslösungen bei den Montan- nachtfolgern führten zu unfegelmäßigen Kursen und Abweichungen nach beiden Seiten von ½ bis 1%. Farben-Nachfolger verkehrten auf Vortagsbasis. Liquls knapp behauptet. Degussa + T½ auf 192½, Metallgesellschaft auf 21 ansteigend. Elektr. und Versorgungswerte 4%½ʒ bis 10%. Ak tlen 25 8. 26. 8 Aktien 25. 8. 20. 8. Ak tlen 25.8 256. 8. A Harpener Bergbau 106% 107 Oresdner Bank) 11 11 SSG 100 Heidelb. Zement 192— Rhein-Main Bank 157 157 EMW 190 10³ Hoesch) 5 4— Reichsb- Ant 8a 85 8⁵ Conti Gumm 170% 177 Lanz 1 88 88 ½ g Daimler-Benz 15⁵ 154½%[Mannesmann 130 133 Montan Ot. Erdöl 130 135½% Rhein Braunkohle 145 176 Nasehfolger Degusse 18⁵ 19 2½[ Rheinelektrs 8— Bergb.NeueHoffg. 115 115% Demag 17⁰ 17⁰ RW GB 100 170%½[Ot. Edelstahl 15⁴ 154 Dt. Linoleum 169 189 Seil wolff! 64 64½% Dortm. Hörd.HRütt. 110 112 Durlscher Hot) 103 103 Siemens& Halske 175 170 Gelsenberg 11⁵ 115% bichbaum Wergei 114 110% Südzucker 0 144 14⁴ GHH Nürnbers 150 1482%¼ Eneinget Union!)„„ Ver Stahlwerke) 209 210 Hoesch 125% 124¾ Farben Liqul Zellstoff Waldhof 1205, 131% Klöckn- Humb. 0 154% 15500 ant- Sch) 345 34% J Badische Bank) 24 24 Nordwestd Hätt 126 1205%¼ 8 ASF 5 172 171% Commerzbank)“ 8% 8¼é[Serg Phönix 125¼ 124% parbenf Bayer 174 175 Commerz- g Rhein Röhrenw 140 140 barbwerke Hagens 171 1715 u Eredit Bank— 140 Rheinst Union 14⁰ 140 belten& Zul 12⁰ 12½ eutsche Bank)) 1 10% Stahlw Stawestf 134 13⁵ rün& Bilfingen 107 107 Süddeutsche Bank 160 1210 121½ )= RM-Werte,) Restquoten Thyssenhütte . Für Trabi 1012; Lauch 1014; Petersilie 6-10; Pffffer- Unge 120-190; Radieschen Bd. 1042; Rettiche Bd. 1014: Rotkohl 2628; Kopfsalat Stück 1 18.22, II 8—46, dto. holl. Steige 7½.—8: Endivien Stück 1620, II 8—14, dto. holl. Steige 7,50—8; Sellerie mit Kraut 20—30; Spinat 1820; Tomaten 1 50—80, I 25 bis 45; Weißkohl 16-16; Wirsing 18-20; Zwiebeln 12—14; Aepfel A 25-45, B 15-25; Orangen 60175; Bananen Kiste 2123; Birnen A 40—50, B 20-0; Brombeeren 5080; Mirabellen 30—40; Pfirsiche A 45—55, B 20-40; Reineclauden 1418; Trauben 2„ Kiste 4448, Stück 16-20; Zwetsch- en 12-20. 0 5 Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt WVD) Geringe Anfuhr, normale Nachfrage. Kein Interesse für Zwetschgen der Sorten Wen- genheim, Lukas usw. sowie für Reineclauden. Es erzielten: Brombeeren 4750 Mirabellen A 20-30, B 10—19; Pfirsiche Ia 4049, A 30-89, B 2029; C 15—19; Reineclauden 5—7; Bühler Zwetschgen A 12—14, B 811; Tafeläpfel A 15-253, B 9—14; Wirtschaftsäpfel 10—15; Williams A 25—33, B 16—24; Klapps Liebling A 30-88, B 1729; Doppelte Phi- Upps A 15—19, B 10—14: Wirtschaftsbirnen A 18 bis 23, B 10-14; Tomaten A 35—41, B 244. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei mittlerer Anfuhr teilweise lang- samer Absatz. Billiges Wirtschaftsobst für Most- zwecke laufend abzugeben. Ab sofort sonntags keine Versteigerungen mehr. Es erzielten: Mira- bellen 20—30; Pfirsiche A 30—45. B 1828; Reine clauden 5—10; Bühler Frühzwetschgen 1114; Wangenheim 10—12; Aepfel A 15—25, B 9—14; Bir- nen Ia 30—38, A 21—29, B 1018; Endivien 1013, B 79; Freilandsalatgurken 24-28; Treibhaus- salatgurken I 36-48, II 27385, III 17-26; Weißkohl 910; Rotkohl 16—18; Wirsing 11—13; Stangen bohnen 30—41, Tomaten AIII 38—43, AII 34—38, AI 3134, B 2024; Zwiebeln 6—9. NE-Metalle Elektrolty-Kupfer für Leitzwecke 28729 UM Blei in Kabeln 122—123 DM Aluminium für Leitzwecke 240—24 DM Westdeutscher Zinnpreis 89 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 100 belg. Francs 8,387 8,407 100 franz. Franes 1,1963 1,1983 100 Schweizer Franken 96,02 96,22 100 holl. Gulden 110,335 110,555 1 kanad. Dollar 4,3225 4,3325 1 engl. Pfund 11,72 11,74 100 schwed. Kronen 80,70 30,86 100 dän. Kronen 60,33 60,45 100 norw. Kronen 59,538 33,655 100 Schweizer Fr.(frei) 97,79 97,99 1 Us-Dollar 5 4,1926 4, 2026 100 DM-W 500.— DM-O 100 VUa-O= 21,24 QůU/M- N Seite 12 MORGEN Freitag, 27. August 1954/ Nr. 109 W Oenialität, Fleiß und„Andacht zum Unbewoßten“ Vor hundert Jahren erschien der erste Band des„Deutschen „Was haben wir schon gemeinsam als unsere Sprache und Literatur?“ Jakob Grimm Die Genialität hat recht unterschiedliche Erscheinungsformen. Im allgemeinen Be- Wwußtsein empfängt der Begriff seine Farbe in der Hauptsache noch heute vom manischen „Kraftgenie“ der Sturm- und Drangzeit, wo die Genialität nicht erfunden, aber zum Mittelpunkt einer zu vitalen seelischen Erup- tionen neigenden Weltanschauung gemacht worden war. Lessing, dem Exzentrischen ab- Hold, behauptete von sich bescheiden, daß er keine Genialität besitze, Schiller aber war mit der einseitigen Festlegung des Begriffs nicht mehr einverstanden und Sagte, regel- losen Spontaneität des Ingeniums nicht allein Vertrauend, das Geheimnis des Genies sei der Fleiß. Darüber ist gestritten worden. Aber es ist nicht zu verkennen, daß sich im Fleiß, im beharrlichen, selbstlosen, opferwilligen Hin- gewandtsein auf eine Aufgabe, eine beson- dere Art der Genialität entfalten kann. Es gibt Wirkende, deren rastlose Betriebsamkeit nutzlos zerflattert, daneben aber auch Schaf- tende, stille Arbeiter, unter deren unermüd- lichen Händen alles, was sie ergreifen, zu blühen beginnt und Frucht ansetzt. Zu diesen Schaffenden mit den gesegneten Händen sind die Brüder Grimm zu rechnen, dieses mit nie versiegender Schaffenslust ta- tige Paar. Von den Philologen werden sie als die Erzväter und eigentlichen Begründer der germanistischen Wissenschaft verehrt, und dem Respekt vor ihrer wissenschaftlichen Leistung kann die Berichtigung von Einzel- ergebnissen keinen Abbruch tun; denn sie haben gezeigt, wie man im geduldigen Hin- hören auf die Sprache allmählich die Gesetz- mäßigkeit im Gewirr der Formen erkennen Kann, sie haben mit allen ihren mannigfal- tigen Arbeiten Beispiele für die ideelle Grundhaltung des Sprachforschers gegeben: sie zeigten die Ehrfurcht vor dem Gewach- senen, das sie aber nicht als, ein negativ Wucherndes hinnahmen, sondern als ein organisch sich Entfaltendes zu verstehen be- müht waren. Es ist eine Genialität des Bewahrens und Erweckens, die sich in Jakob und Wilhelm Grimm auswirkt. Beide haben sie sich ins goldene Buch der Wissenschaft eingetragen, Vestöstlicher Diwan Die Perser, so lese ich in dem Reisebuch, die Perser gehen auf der Straße ganz langsam, und nichts könnte sie zu Hast und Eile veranlassen, da bei ihnen Hast und Eile als unsittlich gel- ten. Vielleicht lasse es sich dadurch erklären, daß bei den Persern die durchschnittliche Lebensdauer länger ist als bei anderen Völkern. So lese ich abends in dem Reisebuch. Und daraufhin beschloß ich, von jetzt ab duch etwas langsamer zu gehen. Wahrhaftig, die Perser haben recht: dieses Jagen und Ren- nen über die Straßen und diese Hast, das ist unsittlich; wenn nicht gar unanständig. 5 a Ich fing am nächsten Morgen auf dem Bahn- hof an. Mie eine Horde Iyrsinniger stürzten die Men- schen durch die Gänge und über die Treppen, um den Zug zu erreichen. Aber langsam Schritt für Schritt ging ich meinen Weg.„Bösen Fels- Weg auf und nieder, trösten, Hafis, deine Lie- der“, murmelte ich leise vor mich hin. Und übrigens: ob ich nun diesen Zug nehme oder den nũchsten, darauf kommt es doch wahr- Raftig nicht im geringsten an. 9 „Pardon!“ rief der Herr mit dem Panama- Rut und stieß mich nack rechts. „Entschuldigen Sie!“ brüllte die alte Dame und warf mich nack lines. „Eilen beim Einsteigen!“ schrie der Schaffner und schleuderte mich in den Wagen. * Wenn man solche dumme Gedanken im Kopf Rat, vergißt man das Wichtigste. Da fällt mir Während der Fahrt ein: ich habe ja ganz ver- gessen, Onkel Paul wegen der Billetts anzu- Klingeln. Nun, wenn ich bis um zehn Uhr im Buro bin, ist es immer nock Zeit. Hoffentlich hat der Zug keine Verspätung; und dann muß ich in der Stadt sofort eine Straßendahn nehmen, sonst schaßſe ich es nicht mehr. Oder nein, ich gehe lieber. Die Straßenbahn fährt jetæt so langsam, daß man au Fuß schnel- ler vorwärts kommt. Victor Auburtin dort, wo die unvergänglichen Leistungen stehen; den sichersten Ankergrund Aber, in dem sich ihr Ruhm auch noch festhalten wird, Wenn die goldenen Blätter der philologischen Wissenschaft verstauben sollten, haben die behutsamen Märchensammler und feinsinni- gen Erzähler im Gemüt ihres Volkes ge- funden. Unter den Werken der Brüder Grimm ist das„Deutsche Wörterbuch“ das einzige, zu dem sie nicht selbst den Plan gefaßt hatten und zu dem sie sich leicht entschließen konn- ten. Ein Verleger hatte ihnen, den in Göttin- gen stellungslos gewordenen Professoren, den Vorschlag gemacht, den gesamten deutschen Wortschatz zu sammeln. Nach einigem Zögern vor der Riesenarbeit, von der er wohl wußte, daß er ihr manches andere geplante Buch zum Opfer bringen müßte, nahm Jakob Grimm an. Seit dem Jahr 1837 war er mit den Vorbereitungsarbeiten beschäftigt; im Jahre 1852 endlich wurden die ersten Lieferungen gedruckt und 1854, vor hundert Jahren also, erschien der erste Band. In der Vorrede, einer glänzenden, oft nachgedruckten Abhandlung über die deutsche Sprache erläuterte Jakob Grimm die Ziele des Werks, von dem er zu- nächst noch hoffte, es in etwa einem Jahr- zehnt vollenden zu können. Kein Regelbuch sollte es werden, wie das berühmte Wörterbuch der französischen Aka- demie. Eine Darstellung des deutschen Wort- Schatzes, wie er unter den besten deutschen Schriftstellern von Luther bis Goethe leben- dig war, wollte er geben. Und in Zeiten zu- Versichtlicher Stimmung glaubte er ein deut- sches Hausbuch zu schaffen, um das sich abends die Familie versammeln würde, um an einem Beispiel die Vielfalt im Gebrauch eines Wortes und die verborgenen Schönhei- ten und Reichtümer unserer Sprache, die in der Plattheit der Umgangsprosa zu versinken drohen, kennenzulernen. Später schaltete sich auch Wilhelm Grimm ein und übernahm den Buchstaben D. Zwölf Stunden am Tage be- anspruchte diese Arbeit am Wörterbuch, zwölf Stunden, die dennoch nicht ausreichen Wollten, die bündelweise eingehenden Mate- Tialsammlungen, Werkauszüge, die von Freunden geliefert wurden, zu bearbeiten. Wilhelm kam über den Buchstaben D nicht hinaus und als Jakob, der bei der Wörter- buch-Arbeit immer der Führende gewesen war und mit den Buchstaben A, B, C, E und F den Grundstock des Werkes gelegt hatte, dann auch die Feder aus der Hand geben mußte, bildete der Artikel„Frucht“, der letzte, den Jakob in Druck geben konnte, den vorläufigen Abschluß des Werkes. Um dieses Erbe der Brüder Grimm haben sich in den wechselvollen Phasen der Ge- schichte des Deutschen Wörterbuchs ganze Gelehrtengenerationen bemüht. Unter der Obhut einer wissenschaftlichen Akademie, die für die Arbeit am Wörterbuch die nötigen Mittel bereitstellte, führten bedeutende Ger- manisten das Werk fort, wobei man freilich nicht lange die Intentionen der Brüder Grimm als verbindlich beibehielt. Der von Jakob gesteckte Rahmen— es waren ur- sprünglich sechzehn Bände geplant— wurde bald überschritten. Das Streben nach Voll- ständigkeit hatte die Krankheit zur Folge, an der das Wörterbuch in zunehmendem Mahßze litt und der es oft zu erliegen drohte: die Schwellsucht. Rudolf Hildebrand, einer der Nachfolger Jakob Grimms in der Lei- tung des von einem beträchtlichen Mit- arbeiterstab vorangetriebenen Werks, schrieb gründliche, aber sehr umfängliche Wort- Artikel. Die Spalten, die von ihm allein für das Wort„Geist“ beansprucht wurden, er- gaben als Sonderdruck einen stattlichen Einzelband. Generationen lösten sich ab. Matthias Lexer, der den Buchstaben T bearbeitete, starb, nachdem er den Artikel„Todestag“ be- endet hatte. Oft kamen mit neuen Leitern neue Editionsauffassungen. Das Deutsche Wörterbuch, das jetzt auf rund 30 Bände an- gewachsen ist und zu seiner äußerlichen Voll- endung einiger weiterer Bände bedarf(noch sind einige Lücken zu schließen und die letz- ten Buchstaben des Alphabets zu bearbeiten), ist heute nicht nur ein Schrein der deutschen Sprache, sondern zugleich ein Stück Wissen- schaftsgeschichte. Man ist sich darüber einig. daß man, sobald der letzte Band erschienen sein wird, mit der Neubearbeitung des gan- zen Werks wird beginnen müssen. Ist das Deutsche Wörterbuch ein Hausbuch geworden, ist es den Auswanderern als Denkmal der Muttersprache ins Ausland ge- folgt, wurde es eine geheime Schatzkammer des deutschen Volkes, wie Jakob Grimm es Wörterbuchs“ gewünscht hatte? Er schrieb einmal:„Man nenne ein gutes Buch, dessen Verständnis leicht wäre und nicht einen unergründlichen Hintergrund hätte.“ Was wissen wir über die Wirkungsgeschichte eines Buchs? Aus den ernsten Bandreihen der Lesesäle, wo uns auf 30 schwarzen Lederrücken mit monotoner Feierlichkeit die Namen Wilhelm und Jakob Grimm entgegengehalten werden, ziehen sich geheime, nicht nachzuzeichnende Fäden, knüpfen sich in einigen Lesenden, wirken Weiter und stiften neue Verbindungen, wo längst niemand mehr den Ausgangspunkt kennt. Von Rainer Maria Rilkes Lesestunden in der Pariser Bibliothek, in denen er mit Vorliebe das Deutsche Wörterbuch benutzte, von seinen Studien im Turmzimmer deutscher Gastgeber, wo ihm Freunde, seine Neigung kennend, eine Ausgabe des Grimmschen Wer- kes bereit gestellt hatten, kann man noch mit einiger Sicherheit behaupten, daß sich hier die in den Bänden verborgen ruhende Sprach- kraft in die Bewegungsenergie des dichteri- schen Wortes umsetzte. Aber wer kennt die tausend Wirkungswellen, die sich nicht philo- logisch oder biographisch fassen lassen? Die Romantiker spotteten gerne ein wenig über die„Andacht zum Unbewußten“, über die hegende Sorgfalt für das Kleine, Un- scheinbare. Die Brüder Grimm waren An- dächtige dieser Art. Sie suchten die Bedeu- tung nicht im Format, sind doch die Samen- körner auch klein und unscheinbar. Und vielleicht ist es mit ihrem großen Werk so beschaffen, daß auch hier weniger das Ganze Als ein gewaltiges Instrument die wesentliche Wirkung tut, sondern die zahllosen Einzel- heiten, die es birgt, Kostbarkeiten von laten- ter Lebenskraft. Es wird immer zu seinem Benutzer sprechen, nach dem zweiten Jahr- hundert seines Bestehens wie nach dem ersten. Künftige Generationen werden dort Funde machen, wo wir heute geschäftig weiterblättern. Hermann Waßner Sedank Jeder sein Zeitalter durchlebende Mensch wird sich gewisser Wörter, Bedeutungen, Wendungen besinnen, die noch in seiner Ju- gend üblich waren, nachher sich veränderten oder verloren. Man kann die Verschiedenheit in der Vergleichung der besten Schriftsteller von fünfzig zu fünfzig Jahren ziemlich wahr- nehmen. Es wäre daher törricht zu glauben, daß unsere heutige Sprache in Zukunft blei- ben würde, wie sie jetzt ist; ihre Formen wer- den sich unverhinderlich weiter abschleifen. * Jede Mundart ist Volksmundart, heimlich und sicher, aber auch unbeholfen und unedel, dem bequemen Hauskleid, in welchem nicht ausgegangen wird, ähnlich. Im Grunde sträubt sich die schämige Mundart wider das rauschende Papier, wird aber etwas in ihr aufgeschrieben, so kann es durch treuherzige Unschuld gefallen: große und ganze Wirkung vermag sie nie hervorzubringen. * Das Pedantische aber, glaube ich, wenn es früher noch gar nicht vorhanden gewesen Wäre, würden die Deutschen zuerst erfunden haben. Eben das ist Pedanterei, im Gering- kügigen eigensinnig zu widerstreben und nicht zu gewahren, daß uns daneben ein gro- Ber Gewinn entschlüpft, daher auch im Lust- spiel der Pedant jedesmal der Braut, um die er geworben hat, verlustig geht. Er hat für das Neue keinen Enthusiasrflus, nur Krittelei, für das Hergekommene taube Beschönigun- gen, ohne allen Trieb, ihm auf den Grund zu gehen. In der Sprache aber heißt pedantisch, sich wie ein Schulmeister auf die gelehrte, wie ein Schulknabe auf die gelernte Regel alles einbilden und vor lauter Bäumen den Wald nicht sehn; entweder an der Oberfläche jener Regel kleben und von den sie lebendig ein- schränkenden Ausnahmen nichts zu wissen, oder die hinter vorgedrungenen Ausnahmen still blinkende Regel gar nicht ahnen. * Erklärte Liebhaber sind auch die Pedan- ten unnötiger Striche und Haken. Striche möchten sie, soviel möglich ist, in der Mitte von Zusammensetzungen, Haken überall an- bringen, wo ihnen Vokale ausgefallen schei- nen.— Sollte die Schrift alle Vokale nach- holen, die allmählich zwischen den Buchsta- ben unserer Wörter ausgefallen sind, sie hätte nichts zu tun als zu häkeln, und wer würde setzen mögen Eng' land, Men'sch, wün'schen, hören? Der Schreibung, die ihre volle Pflicht 8 Wihelm und Jakob Grimm, die Schöpfer des„Deutschen Wörterbuchs“ Nach einer Radierung ihres Bruders Ludwig Emil Grimm en öber die deutsche Sprache Avfsätzen und Abhandlungen von Jakob Grimm tut, wenn sie alle wirklichen Laute zu er- reichen sucht, kann nicht das Unmögliche auf- gebürdet werden, zugleich die Geschichte ein- zelner Wörter darzustellen. * Alle Sprachen, solange sie gesund sind, haben einen Naturtrieb, das Fremde von sich abzuhalten und, wo sein Eindrang erfolgte, es wieder auszustoßen, wenigstens mit den hei- mischen Elementen auszugleichen. * Fällt von ungefähr ein fremdes Wort in den Brunnen einer Sprache, so wird es 80 lange darin umgetrieben, bis es ihre Farbe annimmt und der fremden Art zum Trotz Wie ein heimisches aussieht. * Alle Mundarten und Dialekte liefen Ge- fahr, sich ins Unendliche zu splittern und zu verwirren, wäre dem nicht eine weise Schranke gestellt durch das Uebergewicht der sich niedersetzenden größeren Schrift- Sprachen, wie die Herrschaft großer Völker dem Zerfahren einzelner Stämme steuert und die im kleinen unvermögenden Kräfte zu einem mächtigen Ziel sammelt. Herrschende Sprachen verzehren, schonungslos aber wohl- tätig, eine Masse von Einzelheiten, günstigen und nachteiligen, deren Schalten der großen Wirkung des Ganzen nicht zugute kommen Würde. Wie es den Bäumen des Waldes ver- sagt ist, alle Aeste, dem Ast, alle Zweige in gleicher Reihe zu treiben, so werden auch Sprachen, Dialekte, Mundarten neben- und durcheinander gehindert und zugleich geför- dert: zwischen zurückbleibenden ragen er- blühende desto herrlicher hervor. * Die Sprache zeigt sich überall haushälte- risch, sie wendet die kleinsten, unscheinlich- sten Mittel auf und reicht damit doch zu gro- Ben Dingen hin. Jeder Verlust wird aus der Mitte des Ganzen ersetzt, aber zugleich vor dem Gamen empfunden, so daß in dem Leben der Sprache zwar eine Aenderung, doch nir- gends eine Hemmung erfolgt. Sie hat also auch die andere mütterliche Eigenschaft, die Unermüdlichkeit, und gleicht nach A. W. Schlegels schöner Bemerkung einem Eisen- gerät, das, wenn es schon zerbrochen wird, nicht verloren geht, sondern aus den Stücken immer neu geschmiedet werden kann.— Ihy Gang list langsam, aber unaufhaltbar, wie der der Natur. Stillstehen kann sie eigentlich nie- mals, noch weniger zurückschreiten. * Wie es sich mit dieser Sprache im Guten und Schlimmen bisher angelassen habe, ihr wohnt noch frische und frohe Aussicht bei daß ihre letzten Geschicke lange noch uner- füllt sind und unter den übrigen Mitbewer⸗ bern wir auch eine Braut davontragen sollen. Dann werden neue Wellen über alten Scha- den strömen, Koltur-Chronik Bundespräsident Theodor Heuss und der amerikanische Hochkommissar Prof, James B. Conant(für seinen Vorgänger John J. Mecloy) werden am 4. September die„Longfellow- Glocke! in Geisenheim/ Rhein entgegenneh- men, wo der amerikanische Dichter Henry Longfellow vor 125 Jahren seine„Goldene Legende gedichtet hat. Die Auszeichnung wird von der Steuben-Schurz- Gesellschaft und der Longfellow- Gemeinschaft verliehen, die diese Auszeichnung alle fünf Jahre für besondere literarische und publizistische Leistungen im Dienste der Völkerverständigung vergeben. Preisträger 1949 waren Rudolf Alexander Schröder und Reinhold Schneider. Das Gutenberg-Museum Mainz zeigt jetzt unter dem Titel„Bücher aus tausend Jahren“ eine Auswahl aus den schönsten Handschriften ud Druckwerken des Museums und der Mainzer Stadtbibliothek, von tausendjährigen Handschriften über die Frühdrucke bis zu er- lesenen Kostbarkeiten der folgenden Jahr- hunderte. Gleichzeitig sind die Gutenberg Werkstatt und die Ausstellung„Fünfhundert Jahre Mainzer Buchdruck“ zu sehen. Hans Vogts Oper„Die Stadt hinter dem Strom“ wird am Samstag, 28. August, 20.10 Uhr, im dritten Programm der British Broad- casting Corporation(der Londoner Rundfunk- gesellschaft), in deutscher Sprache gesendet. Im Heidelberger Zimmertheater geben die Kabarettisten Ursula Herking und Wolfgang Neuß am Sonntag, 29. August, 15.30 Uhr, noch eine zusätzliche Vorstellung im Rahmen ihres dortigen Gastspiels.— Am Montag, 30, August, kommt dann im Zimmertheater Heidelberg um 20 Uhr, die einzige Premiere der„Vor- Spielzeit“ heraus: Das Lustspiel„Hier bin ich— hier bleibe ich“ von Viney und Vahmz Bühnenbearbeitung Fritz Rémond. Regie Gil lis van Rappart als Gast. ERICH KASTNER Das fliegende Klassenzimmer EN ROMAN FUR JUNGE MENSCHEN Copyright by Williams& Co., Verlag, Berlin 3. Fortsetzung „Los!“ befahl Martin, und die fünf Jungen betraten die Turnhalle. Das Schauspiel, das sich ihnen bot, mißfiel ihnen offensichtlich. Zehn Primaner tanzten paarweise übers Parkett. Man übte für die Tanzstunde. Der lange Thierbach hatte sich, von der Köchin Wahrscheinlich, den Hut geborgt. Er hatte inn schief auf den Kopf gesetzt und be- Wegte sich, vom Arm des Partners krampf- Raft elegant umfangen, als sei er eine junge Dame. Martin ging zu dem Klavier hinüber, an dem der schöne Theodor saß und so falsch We möglich in die Tasten hieb. „Diese Fatzken“, knurrte Matthias ver- achtlich. Ulli versteckte sich hinter ihm. „Ich muß Sie bitten, aufzuhören“, sagte Martin höflich.„Wir wollen das Stück von Johnny Trotz weiterproben.“ Die Tänzer hielten inne. Der schöne Theodor unterbrach sein Klavierspiel und meinte hochnäsig:„Wartet gefälligst, bis wir die Turnhalle nicht mehr brauchen!“ Dann Spielte er weiter. Und die Primaner tanzten Wieder. Martin Thaler, der Primus der Tertia, kriegte seinen weit und breit bekannten ro- ten Kopf.„Hören Sie, bitte, auf!“ sagte er Laut.„Doktor Bökh hat uns erlaubt, täglich von zwei bis drei Uhr mittags in der Turn- Halle zu probieren. Das wissen Sie ganz ge- nau.“ Der schöne Theodor drehte sich auf dem Klavierstuhl herum.„Wie sprichst du eigent- lich mit deinem Stubenältesten? He2“ Ulli wollte auskneifen. Er hatte keinen Sinn für brenzlige Situationen. Aber Mat- thias hielt ihn an dem Rockärmel fest, starrte wütend zu den Primanern hinüber und murmelte:„Teufel, Teufel! Soll ich dem langen Laban eins vor den Latz knallen?“ „Ruhel“ sagte Johnny.„Martin bringt das schon in Ordnung.“ Die Primaner standen im Kreis um den kleinen Thaler herum, als wollten sie ihn fressen. Und der schöne Theodor begann wie- der seinen Tango zu spielen. Da stieß Martin die Umstehenden beiseite, trat dicht ans Kla- vier und schlug den Deckel zu! Den Prima- nern blieb vor Staunen die Spucke weg. Matthias und Johnny eilten zu Hilfe. Doch Martin wurde ohne sie fertig.„Sie haben sich genau wie wir an die bestehen- den Bestimmungen zu halten!“ rief er em- Pört.„Bilden Sie sich nur nichts darauf ein, daß Sie zufällig ein paar Jahre älter sind als wir! Beschweren Sie sich über mich bei Dok tor Bökh! Aber ich bestehe darauf, daß Sie die Turnhalle augenblicklich verlassen!“ Dem schönen Theodor war der Klavier- deckel auf die Finger gefallen. Sein hübsches Fotografiergesicht verzerrte sich vor Wut. „Na warte, mein Jungchen“, sagte er dro- hend. Dann räumte er das Feld. Sebastian öffnete die Tür und verbeugte sich, ausgesucht höflich, vor den abziehenden Primanern. 5 „Diese Herren Eintänzer“, meinte er ab- fällig, als sie draußen waren.„Drehen sich in ihrer Tanzstunde mit angemalten Fräuleins im Kreise und halten sich für die Erdachse. Sie sollten lieber einmal lesen, was Arthur Schopenhauer über die Weiber schreibt.“ „Los, los!“ rief Martin.„Jonathan! Die Probe kann anfangen.“ „Jawohl“, sagte Johnny.„Also heute kommt das letzte Bild noch einmal dran. Das Sitzt noch gar nicht. Matz, du kannst deine Rolle schweinemäßig. „Wenn mein alter Herr wüßte, daß ich hier Theater spiele, nähme er mich sofort von der Penne“, meinte Matthias.„Ich tu's ja auch bloß euch zuliebe. Wer außer mir könnte denn sonst den Petrus spielen, wie?“ Dann holte er einen großen weißen Bart aus der Hosentasche und hängte sich ihn vors Gesicht. Das Stück, daß Johnny geschrieben hatte und das man zur Weihnachtsfeier in der Turnhalle aufführen wollte, hieß, wie gesagt, „Das fliegende Klassenzimmer“. Es bestand aus fünf Akten und war gewissermaßen eine fast prophetische Leistung. Es beschrieb nämlich den Schulbetrieb, wie er in Zukunft vielleicht wirklich stattfinden wird. Im ersten Akt flog ein Studienrat, den Sebastian Frank mit Hilfe eines angeklebten Schnurrbarts naturgetreu darzustellen hatte, samt seiner Klasse im Flugzeug los, um den Geographieunterricht jeweils an Ort und Stelle abzuhalten.„Der Unterricht wird zum Lokaltermin“, hieß eine Verszeile im ersten Akt. Die war aber nicht von Johnny, son- dern von dem schrecklich gescheiten Se- bastian, der damit, wenn er sie deklamierte, die Lehrer zum Lachen bringen wollte. Mar- tin, der Klassenerste, hatte, weil er sehr gut zeichnete, die Bühnenbilder ausgeführt. An einem Barren wurde ein auf weiße Pappe gemaltes Flugzeug angezweckt. Es hatte drei Propeller und drei Motoren und eine auf- klappbare Tür, durch die man in das Flug- zeug(also eigentlich in den Barren) steigen konnte. Ulli Simmern spielte die Schwester eines der„fahrenden Schüler“, Er hatte sich von seiner Base Ursel ein Dirndlkleid schicken lassen. Und beim Friseur Krüger wollten sie Illustration: Walter Trier eine blonde Gretchenperücke leihen. Eine Pe- rücke mit langen, geflochtenen Zöpfen. Sie Waren am vergangenen Sonnabend, als sie Ausgang gehabt hatten, dort gewesen und hatten Ulli die Perücke aufgesetzt. Er war nicht wiederzuerkennen gewesen. Er hatte zum Verwechseln einem Mädchen geglichen! Fünf Mark betrug die Leihgebühr. Aber Friseur Krüger hatte gesagt, falls sie später, Wenn es soweit wäre, sich alle bei ihm rasie- ren lassen würden, leihe er ihnen die Pe- rücke zum halben Preis. Das hatten sie ihm denn auch fest versprochen. Na ja. Im ersten Akt fuhr die Klasse 10s. Im zweiten Akt landete das Flugzeug am Kraterrand des Vesuvs. Martin hatte den feuerspeienden Berg beängstigend schön auf einer großen Pappe aufgemalt. Man brauchte die Pappe nur vor ein Hochreck zu schieben, damit der Vesuv nicht umfiel,— und schon konnte Sebastian, der Herr Studienrat, sei- nen gereimten Vortrag über das Wesen der Vulkane abhalten und die Schüler über Her- kulanum und Pompeji, die von der Lava verschütteten römischen Städte, ausfragen. Schließlich brannte er sich an der von Mar- tin gemalten Flamme, die aus dem Krater emporschoß, eine Zigarre an, und dann fuh- ren sie weiter. Im dritten Akt gingen sie bei den Pyla- miden von Gizeh nieder, spazierten vor die nächste bemalte Pappwand und ließen si von Sebastian über die Erbauung dieser rie- sigen Königsgräber aufklären. Dann kam Johnny, mumienbleich bemalt, als Ramses II. aus einer der Pyramiden hervor. Dabei mußte er sich freilich bücken, denn die Pappe war zu klein. Ramses hielt zunächst eine Lobrede auf die fruchtbaren Fluten des Nils und auf den Segen des Wassers im all- gemeinen. Später erkundigte er sich na dem Verlauf des Weltunterganges, den ihm sein Sterndeuter geweissagt hatte. Er wð²ãar sehr aufgebracht, als er vernahm, daß die Erde noch immer existiere. Und er drohte, er werde den Sterndeuter fristlos entlassen. Ulli, der das Mädchen spielte, mußte der alten ägyptischen Pharao auslachen und 83 gen, der Sterndeuter sei doch längst tof.. aufhin machte Ramses II. ein geheimnis vo les Zeichen, und Ulli hatte ihm, völlis eher in die sich langsam schließende Pyramide? folgen. Die Zurückbleibenden mußten ers traurig sein, sich dann aber doch losreifen, Fortsetzung folgt f 1 Herau verlag drucke chetr. Stellv. Dr. I weber Lokale Dr. F. Land: simon chef Bank, Bad. K Mann! Nr. 80 eee 9. Jal be W gestr. sitzur glied stimn ergeb sie si rung bleib Anti- nalve Einig gewe Gele Mögl 4 kann des Ansi eine stelle in B. 5 heite Vors Mein ione ken, Einig mein der Intel Korr. Frag Mini Maß „ 0 ner grolf wer Stre des SprI * .