Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. bl.):; Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2 Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM erl. Postbez. 3, 20 DM Fur. Kreuzband- o. Bei Ab- den Agen- 4e keine Gewähr. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Montag, 30. August 1954 . 200 Herausgeber: Mannheimer Morgen 7 verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. 9 chefredakteur: E. F. von Schilling; N Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. Aulsg weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; 3 mit Lokales: W. Kirches; Kommunales: 5 pvr. F. w. Koch; Sport: H. Schneeklotkh; keine Land: C. Serr; Sozlalredation: F. A. Menn simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Kind. Chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Heins Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., n in Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. 1 àU8 Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe hielt Nr. 80 016, Ludwigshafen /Rh. Nr. 26 743. keit.“ Weil zehen. 4 8 rei. 9. Jahrgang/ Nr. 201/ Einzelpreis 20 Pf eute. niel“ Apier. Rü- Sagte ichen Käst⸗ zehn- eifelt. r um, rblicg Löbel kam hat- t ich dem 8 ist i ru · nalversammlung wird fortgesetzt. oden Gegen den Antrag des unabhängigen Ab- 8 818 geordneten General Aumeran, den EVG- olz. Vertrag ohne Weitere Debatte sofort abzu- molz. lehnen, hatte sich der ehemalige Minister- ing präsident Rey n a ud gewandt. Mit hef- aucht z tiser Kritik am derzeitigen Ministerpräsi- 8 denten Mendes-France erklärte Reynaud, 2 Frankreich dürfe der Welt nicht das Bild le je- bieten, daß es außer der Regierung auch heckkel die Abgeordneten ablehnten, klar ihre Mei- lichen nung zur EVG zu äußern. 4 Bei Beginn der Debatte am Samstag nönes Waren alle Abgeordneten-Bänke voll be- setzt und die Tribünen zum Brechen ge- it der ſegten t und zmut⸗ Ag ich h ihr 3 London.(UP) Die britische Labour Party 3 05 hat am Sonntag die Resolutionen ver- alle? zökkeutlicht, die Ende September dem Jah- nicht reskongreßß der Partei von den Bezirks- 1 organisationen vorgelegt werden. Die Reso- auf, jutionen, die jedoch nicht die Stellung der 9 aut gegenwärtigen Parteiführung wiedergeben, veiten richten sich fast einstimmig gegen eine rich. deutsche Wiederaufrüstung und gegen die 8 EVG. In anderer Hinsicht werden außen- 1 5 politische Vorschläge unterbreitet, die ins- 5 1 besondere der Politik der Vereinigten Staa- 5 am ten direkt entgegengesetzt sind. Einige An- 17915 träge gehen soweit, den Abzug der mili- Voll: tärischen Einheiten auf den amerikanischen enten Tuktstützpunkten in England zu verlangen. „ Auf der Jahreskonferenz, die vom e 27. September bis zum 1. Oktober in dem woch, Badeort Scarborough stattfinden wird, Wer- ten, den allein 57 Resolutionen gegen die Wie- tung, deraufrüstung Deutschlands und die EVG 's der] vorgelegt werden. Lediglich zwei Resolutio- Käst nen äußern sich zu diesen Fragen positiv. 1 Eine typische Resolution wurde von der r ein Labour Party im Wahlkreis Glasgow vor- eges⸗ bereitet. Sie lautet:„Die Konferenz be- Un- dauert die Entscheidung der parlamentari- 5 Sie schen Labour Party, die Wiederaufrüstung 2 Deutschlands zu unterstützen, und fordert den Nationalen Exekutiv-Ausschuß auf, die nrast, parlamentarische Labour Party dahingehend 5 zu Unterrichten, daß die einzig wirkliche K, ich Lösung des deutschen Problems in einem 91 entwakfkneten, vereinten und neutralisierten ei ast in mich wenn 5 Vollversammlung fordert Verbot 1 Evanston.(dpa/ UP) Die Vollversammlung t für des Weltkirchenrates in Evanston richtete J vor am Samstag einen Appell an die Welt, in misch dem es heißt:„Wir glauben, daß es zwei nicht Bedingungen von entscheidender Wichtig- hatte keit gibt, die erfüllt werden müssen, wenn nun eine Katastrophe verhindert werden 801. jedem 1. Das Verbot aller Massenvernichtungswaf- n ge- ten, inbegriffen die Atom- und Wasserstoff- bk in bomben, und Maßnahmen für deren inter- anten nationale Beobachtung und Kontrolle; Ein- außerdem eine drastische Verminderung Aber jeder anderen Bewaffnung. 2. Eine Sewisse Fin- Sicherheit, daß kein Land aggressive oder War umstürzlerische Handlungen gegenüber itzük⸗ einem anderen Land unterstützen oder sich unge an ihnen beteiligen will. Wir glauben, daß 4 ien eine gesunde internationale Ordnung nur 5 05 möglich ist, wenn Friede, Gerechtigkeit, 15 185 Freiheit und Wahrheit gewährleistet sind.“ A8 in dem Appell, der einen Bericht des 5 55 internationalen Komitees des Weltkirchen- rüber rates ergänzt, heißt es, der Weltkirchenrat 8 ch. sel davon überzeugt, daß Friede unmöglich . 8.% det solange das Wettrüsten andauere und 80 155 lange irgendeine Nation ihre Macht durch rohung oder Waffengewalt zu vermehren tte trachte. Regierungen und Völker sollten a wielmehr fortfahren, miteinander zu spre- chen, Groll und Uebelwollen verhindern und „ ei nach Mitteln und Wegen Ausschau halten, neine] Furcht und Mißtrauen zu beseitigen. aber Der Weltkirchenrat appelliert außerdem 8 za die Regierungen und Völker, alle ihre kund Kräkte und Hilfsmittel zusammenzufassen, Spie um in einer gemeinsamen Anstrengung den icht ameren und weniger entwickelten Völkern 5 18 einem würdigen Lebensstandard zu ver- l nelken. Die Kirchen werden aufgefordert, e sie ren Mitgliedern zu gebieten, ihre politi- renge sche Verantwortung zu erkennen.„Wir 1 abdellieren an alle Mitglieder aller Kir- tigtes egen, sich im gemeinsamen Dienst der Ver- ekam Hamune zu vereinigen, und Christus als die tchen olknung der Welt zu proklamieren.“ le nie Der Ratsvorsitzende der Evangelischen 1 den rche in Deutschland, Bischof D. Pr. Di- . Aenus, sagte zu dem Thema„Abhängig- 9 1 19 eit der Kirchen von Gott und ihre Unab- nicht er Aekeit von den Menschen“, die Stellung 3 r Kirchen in totalitären Systemen sei ein paris.(dpa/ UP) Die Augen der Welt sind auf Paris gerichtet. nähert sich, da in der französischen Hauptstadt die Entscheidung über das Schicksal der Europäischen verteidigungsgemeinschaft fallen wird. Seit Samstag wird in der Nationalversammlung über das Für und Wider gerungen. Zu einem Höhepunkt der Debatte kam es am Sonntag, als der unabhängige EVG- feindliche Abgeordnete Gene- ral Aumeran beantragte, daß die gesamte EVG- Debatte von der Tagesordnung abgesetzt werde. Die Annahme des Antrages hätte das Ende der EVG bedeutet. Nach stürmischen Auseinandersetzungen im Kabinett und in den Fraktionszimmern 20g General Aumeran seinen Antrag zurück. Die EVG-Debatte in der französischen Natio- Die Stunde füllt. In den Diplomatenlogen verfolgten Vertreter nahezu aller diplomatischen Mis- sionen in der französischen Hauptstadt das Geschehen. Unter gespannter Aufmerksamkeit des auch am Sonntag vollbesetzten Hauses gab Ministerpräsident Mendes- France einen umfassenden Rückblick auf die Ent- wicklung des EVG-Problems und auf die Brüsseler Konferenz. Die Regierung, S0 sagte er, habe sich intensiv bemüht, einen Ausgleich zwischen Freunden und Feinden der EVG zu finden. Sie hätte einen Kom- promiß mit ihrer vollen Autorität vertreten Labour Party: 57 Resolutionen gegen EVG Die Anträge der britischen Oppositions-Partei für den Jahreskongreß Deutschland besteht“. Viele der außen- politische Resolutionen haben den Gedan- ken einer dritten, von Großbritannien ge- führten Kraft zwischen dem kapitalistischen Amerika und dem kommunistischen Sowjet- rußland zum Hintergrund. Zehn Resolutionen richten sich einstim- mig gegen die Bildung einer Verteidigungs- organisation für Südostasien. In über 35 Resolutionen wird ein Verbot der Atom- bombe und eine allgemeine Abrüstung ge- fordert, desgleichen ein Dreiertreffen zwi- schen Churchill, Malenkow und Eisen- hower. Die Parteiorganisation eines Waliser Wahlkreises, aus dem der Führer des lin- ken Flügels, Aneurin Bevan, stammt, spricht sich dafür aus, die Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten zu unterbrechen, pis die USA die Versuche mit Wasserstoff- bomben einstellen. Hauptgegner der deutschen Aufrüstung und der Europäischen Verteidigungsgemein- schaft ist Aneurin Bevan. Er hat seine politische Laufbahn auf diese Karte gesetzt und will versuchen, einen Umschwung in der Haltung des Parteivorstandes herbeizu- kühren, der, mit dem gemäßigten ehemali- gen Premierminister Attlee an der Spitze, eine Wiederbewaffnung Deutschlands inner- halb der EVG befürwortet. Bevan wird außerdem für den Posten des Schatzmei- sters der Partei kandidieren. Seine Chancen, diesen einflußreichen Posten zu erobern, sind indessen sehr gering. Weltkirchenrat appelliert an die Welt aller Massenvernichtungswaffen Märtyrertum. Wenn der Staat etwas ver- langt, was christlichen Prinzipien wider- spricht, sei für die Kirche eine Entscheidung leicht. Bei andersartigen Staatsaktionen, zum Beispiel bei staatlichen Friedenskam- pagnen, sei es aber oft für die Kirche schwierig, den richtigen Kurs zu bestimmen. Obgleich die Kirche inbrünstig für den Frie- den bete, dürfe sie nicht gemeinsam mit dem Staat politische Friedenskampagnen propa- gieren. eee Paris ringt um die Entscheidung EVG- Debatte wird nicht abgesetzt/ Mendès-France nimmt nicht eindeutig Stellung und auch die Vertrauensfrage gestellt. Lei- der habe man aber eine Kompromißformel nicht finden können. Die Verhandlungen in Brüssel seien für den Vertreter Frankreichs „kast erniedrigend“ gewesen. Er habe fest- stellen müssen, daß sich ein Einheits block gegen Frankreich gebildet habe. Die fünf EVG-Partner seien verzwei- kelt über das jahrelange französische Z6- gern und über die neuen Forderungen ge- wesen, mit denen Frankreich immer wieder auf gewartet habe. Sie hätten daher auch kein Vertrauen zu den Zusicherungen haben können, die er, Mendès-France, ihnen ge- geben habe.„Unsere Partner“ so rief er Unter dem Beifall des Parlaments aus,„ver- langen ein klares Ja oder ein klares Nein, und sie sind voll berechtigt, eine solche klare Antwort zu fordern“. Mendeès- France für deutsche Souveränität Mendeèes-France kündigte an, daß er bei einer Ablehnung des EVG- Vertrages not- kalss eine Sondersitzung des Parlaments ein- berufen werde, um das Problem der deut- schen Souveränität zu lösen. Man könne auch ein besiegtes Volk nicht ewig unter Vormund- schaft halten. Als die vordringlichsten Auf- gaben der französischen Politik in nächster Zeit nannte Mendeèes-France: Innere Gesun- dung, Zusammengehen mit Großbritannien und endgültige Aussöhnung zwi- schen Deutschland und Frank- reich im europäischen Rahmen. Als den größten Wert der EVG bezeichnete Mendeès-France, daß sie die Bundesrepublik an die westliche Welt binde und ein bedeu- tender Schritt zu einer deutsch- französischen Aussöhnung. Mendès-France erklärte, außer zwei rein militärischen Geheimklauseln enthalte der EVG-Vertrag keine Geheimbestim- m un g e n.(Ausführlicher Bericht auf Seite 2) Nordafrika-Folitik gebilligt Die kranzösische Nationalversammlung Hat in den frühen Morgenstunden des Sams- tag ihre Kolenialdebatte abgeschlossen und dabei die Nordafrikapolitik der Regierung mit 451 gegen 122 Stimmen gebilligt. Gleich- zeitig ersuchte sie die Regierung, gegen- über den indischen Forderungen auf Preis- gabe der französischen Enklaven in Indien trotz Fortsetzung der Verhandlungen eine feste Haltung zu bezeigen. Zweifacher Europameister 1954 wurde bei den Berner Meisterschaften der Karlsruher Heinz Fütterer, der nach sei- nem klaren Sieg im 100. m-Lauf am Sonntagnachmittag auch den 200-m-Lauf für sich ent- scheiden konnte. Unser Bild zeigt den späteren Europameister(432), wie er über die 100 m- Strecke mit knappem Vorsprung vor dem Englander Ellis(128) und dem Franzosen Bonino fuhrt( Nakeres siehe Sportteih. Bild: Gayer Streikgefahr im Ruhrgebiet gebannt Die Tarifpartner der Metallindustrie einigten sich auf eine Lohnerhöhung Düsseldorf.(UP/ dpa) Der drohende Lohn- konflikt bei den rund 750 000 Arbeitern und 150 000 Angestellten der nordrhein-westfäli⸗ schen Metallindustrie ist am Samstag nach Verhandlungen zwischen der Industriege- werkschaft Metall und der Deutschen Ange- stelltengewerkschaft AG) einerseits und den Arbeitgeberverbänden andererseits vor- läufig abgewendet worden. Einem Kommu- niquè zufolge wurde vereinbart, den Ecklohn der Facharbeiter um acht Pfennige und die Tarifgehälter um sieben Prozent zu erhöhen. Aufruf zur Integration Europas Das Ergebnis der Tagung Knokke.(dpa) Der Rat der Liberalen Weltunion beendete am Samstag in dem bel- sischen Badeort Knokke seine dreitägige Konferenz mit einem Aufruf zur Integration Europas und einer Entschließung über fern- östliche Fragen. In dem Aufruf heißt es, alle Verhand- lungen mit der Sowjetunion, bei denen nicht das Recht der Völker auf Selbstbestimmung anerkannt wird, müßten schwerwiegende Folgen für die europäische öffentliche Mei- nung beiderseits des Eisernen Vorhanges haben. Die Liberale Weltunion setzt sich er- neut für die militärische, politische, wirt- schaftliche und soziale Integration Europas ein. Sie vertrat die Ansicht, dag„Pläne für eine regionale Integration wie jene, die der Nitiative der Beneluxstaaten und der skan- dinavischen Länder zu verdanken sind, er- mutigt werden müssen.“ In der Entschließung über Fernostfragen Wird darauf hingewiesen, daß die Zeit des Kolonialismus vorüber sei und daß das Le- der Liberalen Weltunion ben der Asiaten durch finanzielle und tech- nische Zusammenarbeit verbessert werden musse. Am Schlußtag der Konferenz war die Tätigkeit der Montanunion und das Fehlen einer echten europaischen Wirtschaftspolitik scharf kritisiert worden. Der Präsident der Weltunion, der belgische Senator Motz, wandte sich gegen die Bildung übernationa- ler wirtschaftlicher Körperschaften, bejahte jedoch eine Gemeinschaft auf politischer und militärischer Basis. Motz bezeichnete die Montaffunion als„Technckratie“. Er sagte, eine Kohle- und Stahlgemeinschaft ohne übergeordnete Organe hätte bessere Arbeit leisten können. Der Vorsitzende der Wirt- schaftskommission des Europarates, der Däne Per Federspiel, warnte vor der Gefahr einer „Expertenwirtschaft“. Federspiel warf dem Europarat vor, daß er keine echte europäi- sche Politik treibe. Er schlug die Einberufung einer europäischen Wirtschaftskonferenz für Anfang kommenden Jahres vor. Zwischen Gesfern und Morgen Beim Einbringen der Ernte solle die Be- völkerung den Bauern helfen, heißt es in einem Aufruf des deutschen Caritas-Verban- des. Die Nachrichten über verdorbenes Ge- treide, das vielfach nicht rechtzeitig habe ein- gebracht werden können, seien alarmierend. Protest gegen Schießübungen amerikani- scher Truppen hat die Landesregierung von Rheinland-Pfalz beim französischen Landes- kommissariat eingelegt. Weiter protestierte die Landesregierung gegen die Benutzung eines Schießplatzes bei Kusel, wozu die amerikanische Truppe kein Recht habe. Das Wahlabkommen der hessischen CDU mit der FDP für die kommenden hessischen Landtagswahlen wurde am Samstag vom hessischen Landesausschuß der CDU gebil- ligt. In einem Kommuniqué heißt es, die CDU habe als Wahlkampfziel die Ablösung der sozialdemokratischen Regierung Zinn durch eine von Sozialdemokraten freie Re- gierung festgelegt. Das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband verlieh der Bundes- präsident dem Staatssekretär im Bundes- arbeitsministerium, Maximilian Sauerborn. Staatssekretär a. D. Herbert von Bismarck erhielt das Große Verdienstkreuz Nach Westberlin geflohen sind, wie der „Untersuchungsausschuß freiheitlicher Juri- sten“ bekanntgab, in den letzten Tagen meh- rere„Volksrichter“ der Sowjetzone. Der amerikanische Hohe Kommissar, Conant, besuchte am Samstag in der West- berliner sowjetischen Botschaft seinen neuen sowjetischen Kollegen Puschkin. Conant er- 1— damit den Antrittsbesuch Pusch ins. Ein starker sowjetischer Flottenverband werde gegenwärtig vom Fernen Osten in die Ostsee verlegt, teilte am Samstag der ameri- kanische Admiral Carney mit. Einspruch gegen das österreichische Ge- setz über die Entschädigung ehemaliger Aktionäre verstaatlichter Betriebe erhob der sowietische Vertreter im Alliierten Rat für Oesterreich. Die Entschädigungsgesetze wür- den den„westdeutschen Monopolisten“, die über 86 Prozent der Aktien dieser Betriebe verfügten, vier Milliarden Schilling ein- bringen. Zur Rettung der Welt gab der englische Schriftsteller Huxley folgendes Rezept: Fa- milienleben, Babys, Fußball, Liebe und Tan- zen. Er habe großen Glauben an den mensch- lichen Körper, sagte Huxley, das Gehirn sei voller Verrücktheiten. Eine Annexion Zyperns durch Griechen land komme nicht in Betracht, sagte am Samstag der türkische Ministerpräsident Menderes. Um eine Verschärfung der Span- nungen um Zypern zu vermeiden, hat die türkische Regierung eine in Izmir geplante Demonstration für Zypern verboten. Ein an die Vereinten Nationen gerichteter griechi- scher Antrag auf Herstellung der Souveräni- tät kür Zypern wurde in amerikanischen Reglerungskreisen ungünstig aufgenommen. Man verwies darauf, daß die Regelung die- ser Frage zwischen Großbritannien und den Bewohnern Zyperns ausgetragen werden müsse. Den sofortigen Abzug fremder Truppen aus Aegypten forderte am Sonntag der Ge- neralsekretär der Moslem- Bruderschaft. Die Bruderschaft sei der Auffassung, daß das Suez- Abkommen zu den religiösen Fragen gehöre, da es das Leben von Millionen Mo- hammedanern betreffe. Die Delegation der britischen Labour- Partei, die zur Zeit die chinesische Volks- republik besucht, ist in Schanghai eingetrof- fen. Der Generalsekretär der Partei, Morgan Phillips, richtete am Wochenende eine Bot- schaft an das chinesische Volk, in der er sei- ner Ueberzeugung Ausdruck gibt, daß das chinesische Volk in Frieden leben wolle. Der amerikanische Senator MeCarthy übte am Wochenende scharfe Kritik an dem Aus- landshilfe- Programm der amerikanischen Regierung. Er forderte die unverzügliche Einstellung jeder Unterstützung für Staaten, die mit dem kommunistischen China Han- del treiben. Abgestürzt sind am Wochenende in den Vereinigten Staaten zwei Großbomber der amerikanischen Luftwaffe. Dabei finden 25 Insassen den Tod. 5 Demonstrationen gegen die angebliche Tötung eines goanesischen Freiwilligen durch portugisische Polizei fanden in mehreren indischen Städten statt. Der indische Kom- munistenführer Shukla gab bekannt, daß am 25. September ein neuer Marsch auf die por- tugisische Besitzung Diu geplant sei. Der neue Tarif kann am 1. September in Kraft treten. Nach Mitteilung der Arbeitgeber verbände haben sich die beiderseitigen Verhandlungs- kommissionen bereit erklärt, bei ihren zu- ständigen Gremien die Annahme der Ver- einbarungen zu befürworten. Entsprechende Erklärungen sollen bis zum 6. September ab- gegeben werden. a Die Vereinigung Kommunaler Arbeitge- berverbände und die Tarif gemeinschaft Deutscher Länder wollen am 3. September in Stuttgart über die Einladung der Ge- werkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr zu neuen Tarifverhandlungen über die Löhne und Gehälter der Arbeiter und Angestelten im öffentlichen Dienst be- raten. Die Gewerkschaft OTV hatte diese Verhandlungen angeregt, nachdem die Vor- schläge der Arbeitgeber über eine Erhöhung der Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst von der Mehrheit der Gewerkschafts- angehörigen in einer Urabstimmung abge- lehnt worden waren. Die Große Tarifkommission der Gewerk- schaft Holz will den Lohntarif für das Tischlerhandwerk in Niedersachsen zum 30. September kündigen. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Spitzenlöhne um 16 Pfennig. In Bayern werden die Mitglieder der In- dustriegewerkschaft Metall heute, Montag, in einer Urabstimmung über die Annahme des Schiedsspruchs zur Beendigung des Lohn- konflikts in der bayerischen Metallindustrie entscheiden. Auch der Verein der bayeri- schen Metallindustrie wird heute und mor- gen, Dienstag, in Bezirksversammlungen seine Haltung zu dem Schiedsspruch Klären. Wegen Fluchtgefahr wurden vier KP- Funktionäre verhaftet Karlsruhe.(UP) Der zweite Ferien- Straf- senat des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe hat auf Antrag des Oberbundesanwaltes eine Reihe von Haftbefehlen, deren Vollzug aus- gesetzt war, wieder in Kraft gesetzt. Aus diesem Grunde sind am Wochenende die füh- renden kommunistischen Parteifunktionäre Angenfort, Rische, Seiffert und Zemke ver- haftet worden. Gegen Angenfort und Seiffert ist bereits Anklage wegen Vorbereitung zum Hochverrat erhoben worden, gegen Rische und Zemke schwebt eine gerichtliche Vor- untersuchung. Wie der Oberbundesanwalt am Wochen- ende dpa mitteilte, wurde der Haftbefehl er- lassen, weil, wie die Fälle Dickel, Neumann und Bechtle kürzlich bewiesen hätten, Flucht- gefahr bestehe. Gleichzeitig teilte die Bundesanwaltschaft in einer Erklärung zur Flucht der drei am 2. August vom Bundesgerichtshof verurteil- ten KP- Funktionäre Neumann, Dickel und Bechtle mit, daß gegen diese drei Verurteil- ten schon seit längerer Zeit Haftbefehl be- standen habe, jedoch entgegen dem Antrag des Oberbundesanwaltes den Vollzug der Haftbefehle ausgesetzt. nachdem die Ange- klagten versichert hätten, daß sie sich dem Verfahren nicht entziehen würden. Außerdem habe der Angeklagte Neumann— angeblich aus eigenen Mitteln— 20 000 Mark als Kau- tion hinterlegt. Dagegen büßten die in einem vorausgegangenen Verfahren wegen Vorbe- reitung zum Hochverrat Verurteilten KP- Funktionäre Reichel und Beyer ihre Gefäng- nisstrafen ab. — 1 ö ö Seite 2 MORGEN Montag, 30. August 1954/ Nr. 201 Letzte Entscheidung über John- Sondersitzung beim Aeltestenrat Bonn,(dpa/ UP) Bundestagspr Ehlers hat die Bundest: 0 aufgefordert, sich für die Sondersitzung. des Parlaments über den Fall John am 14. Sep- tember bereitzuhalten“. Die endgültige Emtscheidung über den Termin liegt aller- dungs noch beim Aeltestenrat, der am 3. September zur Beratung darüber zusam- mentritt. Dr. Ehlers wandte sich am Samstag in Bonn gegen Vorwürfe der SPD, daß er die Parlamentarische Behandlung des Falles John verzögert habe Der SPD-Antrag auf eine sofortige Sondersitzung sei nicht von dem notwendigen Drittel aller Abgeord- neten unterstützt worden, Ein SPD- Spre- cher bedauerte, daß sich Dr. Fhlers bei der Angelegenheit von formalrechtlichen Ge- Sichtspunkten habe leiten lassen. Der nach Ostberlin geflüchtete CDU- Bundestagsabgeordnete Sehmidt-Witt- mack ist vom stellvertretenden Sowiet- zonen-Ministerpräsidenten Nuschke emp- fangen worden. Wie Nuschke mitteilte, habe Schmidt-Wittmack ihm erklärt, in der Bun- desrepublik sei ihm die Plattform für eine Tätigkeit für den Frieden und die deutsche Wiedervereinigung entzogen worden. Therapie-Kongreß in Karlsruhe eröffnet Karlsruhe.(dt.— Eig. Ber.) Zum sechsten Male seit 1949 wurde am Wochenende in Karlsruhe der alljährliche Therapie-Kongreß und die Deutsche Heilmittelmesse eröffnet. 5900 Praktiker und Wissenschaftler der Me- dizin aus 12 Nationen, darunter prominente Forscher und Kliniker, nehmen an der Thera- pie-Woche teil. Den Festvortrag hielt am Sonntagmorgen der deutsche Nobel-Preisträ- ger Professor Dr. Domagk(Wuppertal-Elber- fel) über die Behandlungsmöglichkeiten beim Krebs, Domagk bestätigte, daß bisher noch kein Mittel gegen Krebsgeschwulste ge- funden wurde, das endgültige Heilung er- möglicht. Im Namen der badisch-württem- bergischen Regierung begrüßte Staatsrat Dichtel Freiburg) die Festversammlung. Die Deutsche Heilmittelmesse, an der etwa 200 Aussteller der Heilmittelindustrie des In- und Auslandes beteiligt sind, wurde be- reits am Samstagabend in der Schwarzwald- halle eröffnet. Unter den Ehrengästen bei dem anschließenden Empfang durch den Karlsruher Oberbürgermeister sah man unter anderen Professor Gubka aus Indien und die Professoren Ishibashi und Osawa aus Japan sowie eine Reihe prominenter Aerzte aus der Sowietzone, dis als Referenten oder mit prak- tischen Diskussionsbeiträgen an dem Aerzte- Kongreß teilnehmen. Die Argumente gegen die EVG Am Samstag kamen in der Nationalversammlung die Berichterstatter der Ausschüsse zu Wort Paris.(dpa) In der französischen National- versammlung begann am Samstagnachmittag die mit größter Spannung erwartete Ratifi- zlerungsdebatte über die Europäische Vertei- digungsgemeinschaft. Den Reigen der etwa 70 Redner, die während der Debatte das Wort ergreifen wollen, eröffnete der sozia- listische, ehemalige Verteidigungsminister Jules Moch als Berichterstatter des Aus- Wärtigen Ausschusses. Gleich zu Beginn sei- ner Rede kam es zu tumultartigen Szenen, als Moch alle jene französischen Politiker scharf kritisierte, die in die Brüsseler Kon- ferenz eingegriffen und die Verhandlungs- partner Frankreichs„informiert“ hätten. Moch setzte sich mit allem Nachdruck für die Ab- lehnung des EVG-Vertrages und überhaupt jeglicher Wiederbewaffnung Deutschlands ein. Das geschlossene Auftreten der fünf Partnerstaaten in Brüssel habe einen Vorge- schmack von den Gefahren vermittelt, denen Frankreich im Falle seiner Isolierung inner- halb der Verteidigungsgemeinschaft ausge- setzt wäre. Moch bezeichnete weitere Bemü- hungen um eine Verständigung mit der So- Wietunion als die einzige Möglichkeit, den Frieden zu retten. Sollte es jedoch einmal zu einem Kriege kommen, so wären die zwölf deutschen EVG-Divisionen auch keine Ret- tung. Die Ablehnung des Vertrages durch die Nationalversammlung, so meinte Moch, würde zwar bei den westlichen Alliierten Enttäuschung hervorrufen, jedoch Amerika kaum zu einem Verzicht auf die Verteidi- gung Europas veranlassen. Moch Kritisierte besonders den Umstand, daß eine Reihe der von der Nationalver- sammlung gestellten Bedingungen bisher nicht erfüllt worden seien. Eine spätere Zu- sammenarbeit der Europaischen Verteidi- gungsgemeinschaft mit der NATO verstoße praktisch gegen das Verbot einer Zulassung der Bundesrepublik zur Atlantikpakt-Orga- nisation. Ferner sei nicht mehr von der Unterordnung der europäischen Streitkräfte unter eine politische Organisation mit be- grenzten, aber echten Befugnissen die Rede. Die Beteiligung Großbritanniens stehe prak- tisch immer noch auf dem Papier. Außer- dem sei zu bemängeln, daß von den sechs Zusatzprotokollen des Jahres 1953 jetzt nach 17 Monaten Wartezeit noch immer keines von den zuständigen Ministern der sechs Länder unterzeichnet worden sei. Die Saar- „Vorbedingung“ sei ebenfalls in keiner Weise erfüllt.“ Die EVG verstoße gegen alle bisherigen internationalen Abkommen, die einheitlich die völlige Entmilitarisierung Deutschlands vorgesehen hätten. Moch fügte hinzu, daß der im Jahre 1952 unterzeichnete Vertrag Völlig von den ursprünglichen Plänen des Jahres 1950 ab weiche, besonders im Hin- blick auf die Größe der nationalen miltäri- schen Einheiten. In der fast zweistündigen Rede von Ju- les Moch fand seine Forderung nach einer schnellen Entscheidung über das EVG-Pro- blem den größten und den stärksten Bei- fall. Er kam von nahezu allen Bänken, mit Ausnahme der Volksrepublikaner und eines Teiles der Radikalsozialisten. Die Rede selbst erntete dagegen wesentlich weniger Zustimmung. Positiv aufgenommen wurde die Rede vor allem von einem Teil der sozialistischen Fraktion, durch die Kommunisten und die Gaullisten. Abtrennung des Deutschland-Vertrages empfohlen Nach Jules Moch ergriff der radikal- sozialistische Abgeordnete Gaborit das Wort und verlas den Bericht des Außen- politischen Ausschusses über den Bonner Generalvertrag. Diesen Vertrag hat der Außenpolitische Ausschuß gebilligt. Gaborit, stellte fest, der Vertrag räume den Alli- lerten„nicht unwesentliche Kontrollmög- lichkeiten und Kontrollrechte“ ein. Er ge- währe der Bundesrepublik zum Beispiel kein Vetorecht gegenüber den Entscheidungen der drei hinsichtlich ihrer in der Bundes- republik stationierten Truppen und böte Sicherungen gegen jeden Putschversuch von extremen Elementen. Der Vertrag, sagte Gaborit, halte die Tür für Verhandlungen mit der Sowjetunion offen, mit dem End- Theodor Heuss- ein„Vater der Winzer“ Der Bundespräsident eröffnete den Deutschen Weinbaukongreß Heilbronn.(dpa) Bundespräsident Heuss Hat am Sonntag in Heilbronn den 42. Deut- schen Weinbaukongreß feierlich eröffnet. In seiner Rede ging der Bundespräsident be- Sondets auf die Notwendigkeit der Flur- Bereinigung ein, die in den letzten Jahren große Bedeutung gewonnen habe. Eine große und ernste Frage sei auch die der Ge- schmackswilligkeit der Verbraucher. Pro- Tessor Heuss richtete an die deutsche Wein- Werbung die Bitte, nicht nur für Spitzen- weine, sondern auch für gute mittlere Weine zu werben.— Einen breiten Raum in der Ansprache nahmen die Erlebnisse des Bun- despräsidenten in seiner Heilbronner Zeit ein. Professor Heuss erinnerte daran, daß er vor 50 Jahren seine Doktorarbeit über die Geschichte des Weinbaues in Heilbronn ab- geschlossen habe. Der Präsident des Deutschen Weinbau- verbandes, Graf Matuschka-Greiffenclau, würdigte die Anteilnahme des Bundespräsi- denten an der Arbeit der Winzer. Theodor Heuss sei gewissermaßen ein„Vater der Winzer Graf Matuschka wiederholte die Forderung nach Aufrechterhaltung des han- delspolitischen Schutzes für den Weinbau. Die Einfuhr müsse auf die jeweilige deut- sche Weinernte abgestimmt werden. Staatssekretär Sonnemann vom Bundes- ernährungsministerium sicherte Hilfe bei Ra- tionalisierungsbestrebungen zu. Er betonte kerner, daß von seinem Ministerium eine Li- beralisierung der Weineinfuhr nach wie vor abgelehnt werde. Die Ausstellung des Kongresses, die be- reits am Eröffnungstage eine große Besucher- zahl zu verzeichnen hatte, befaßt sich unter anderem mit der Rationalisierung der Re- benkulturen, dem Genossenschaftswesen und der Ausbildung des Winzer- Nachwuchses. Vizekanzler Blücher beim Gartenbautag Vizekanzler Dr. Blücher erklärte am Sonn- tag auf dem Deutschen Gartenbautag in Lud- Wigsburg, der deutsche Gartenbau sei ein „Maßstab für das Wohlergehen des Volkes“. Blücher sprach sich erneut dafür aus, das „allgemeine Einkommen des Volkes so zu gestalten, daß die Erzeugnisse des deutschen Gartenbaues auch gekauft werden können“. Die ganze Schwere der Aufgabe in der Land- wirtschaft und im Gartenbau liege in der Tatsache, daß heute von einem Hektar Bo- den in der Bundesrepublik 70 Prozent mehr Menschen leben müßten, als vor 1939. Das sei die Folge der unsinnigen Ausweisung von Deutschen aus ihrer Heimat. Der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbaues, Dr. Schröder, dankte der Bundesregierung, den Landesregierungen und der Wissenschaft für die materielle und ideelle Unterstützung des deutschen Gartenbaus. ziel, einen Friedensvertrag auszuhandeln. Auch auf finanziellem Gebiet biete der Ver- trag unzweifelhaft Vorteile. So werde nach seinem Inkrafttreten die Belastung der Bundesrepublik für militärische Ausgaben genau so hoch sein wie die Frankreichs, während jetzt die Besatzungskosten, die Bonm zu zahlen habe, wesentlich unter den von Frankreich für militärische Zwecke auf- zubringenden Summen lägen. Gaborit ging dann auf die juristische Ver- kettung zwischen EGV-Vertrag und Deutsch- landvertrag ein. Gemäß dem Beschluf des Auswärtigen Ausschusses, in dessen Namen Gaborit sprach, forderte er die Nationalver- sammlung auf, daß sie die Bestimmungen des Vertragsentwurfes ausklammere, die sich gleichzeitig auf den EVG-Vertrag und den Deutschlandvertrag beziehen. Zur Zeit bil- deten beide Verträge ein einheitliches Gan- zes. Sollte sich die Nationalversammlung gegen die EVG aussprechen, dann müßten nelle Verhandlungen über den Deutschland- Vertrag beginnen und der Vertrag müßte dem neugeschaffenen Zustand angepaßt wer- den: Auf jeden Fall habe sich der Ausschuß einstimmig dafür ausgesprochen, daß er ob dle Entscheidung nun für oder gegen die EVG falle danach noch einmal zum Bonner Vertrag gehört werden. Eine temperamentvolle Kritik des Frak- tionschefs der gaullistischen Sozialrepubli- kaner, Triboulet, an der vein militäri- schen Seite des Vertrages erntete lebhaften Beifall aller Gruppen, außer der Volks- republikaner. Triboulet, der als Bericht- erstatter des Verteidigungsausschusses die schon von seinem Vorgänger und Partei- freund Koenig ausgearbeiteten Thesen ver- trat, bezeichnete die EVG als ein sehr schlechtes Instrument zur Verteidigung Mitteleuropas, Er lehnte das Integrations- prinzip als militärisch unwirksam ab. Mili- tärische Führer würden es auf die Dauer immer vorziehen, nationaleinheitliche Korps zu befehligen. Das Argument der Vertrags- anhänger, die EVG verhindere eine selb- ständige Wiederbewaffnung Deutschlands, wies Triboulet zurück. Die Bundesreppublik würde in der EVG volle Möglichkeiten mili- tärischer Organisation erhalten. Die EVG bedeute praktisch den indirekten Eintritt Deutschlands in die NATO. Nach Auffassung Triboulets bringt der EVG-Vertrag für Frankreich erhebliche Nachteile. Es sei bes- ser, eine„vorsichtige und kontrollierte“ deutsche Wiederbewaffnung in größerem Rahmen, etwa innerhalb der NATO, in An- griff zu nehmen. Zu Beginn der Nachtsitzung der National- versammlung am Samstagabend meldete sich unerwartet der Vorsitzende des Vertei- digungsausschusses, Max Lejeune(Sozia- list), zu Wort. Seine Ausführungen gipfelten in der Feststellung:„Jede Bewaffnung Deutschlands ist noch verfrüht. Man kann andere Formen für die Verteidigung West- europas finden, als die der EVG, die wir Wirk- lich nicht ratiflzieren können.“ Die EVG be- deute ganz einfach das Wiedererstehen einer deutschen Wehrmacht und das Ende der französischen Armee. Mit der Ratifizierung des Vertrages werde die Bundesrepublik von den Grundeinheiten bis zum Verteidigsungs- minister über alles verfügen, was zu einer modernen Wehrmacht gehöre. Ferner dürfe daß im Falle der man nicht vergessen, Wiedervereinigung Deutschlands zu den Divisionen der Bundesrepublik diejenigen der Sowjetzone hinzukommen würden. Der gaullistische Abgeordnete Gaston Pale ws ki forderte im Namen des Rechts- ausschusses die Ablehnung des EVG-Vertra- ges. Vom juristischen Standpunkt aus müsse man an dem Vertrag vor allem kritisieren, daß er das französische Recht in zahlreichen Punkten verletze und im Widerspruch mit der Verfassung stehe. Er beschränke die Hoheitsrechte der Nation in untragbarer Weise. Auch das vom gaullistischen Sozial- republikaner Max Brusset erläuterte Gutachten des Finanzausschusses zielte auf eine Ablehnung des Vertrages hin, da der EVG-Vertrag die traditionellen Budget- Hoheitsrechte der einzelnen Nationalstaaten nicht anerkenne. Nach den Ausführungen Brussets vertagte sich die Nationalversammlung auf Sonntag. (Ueber den Verlauf der Debatte am Sonn- tag berichten wir auf Seite 1.) Morgen beginnt der Katholikentag Fulda.(UP/ dpa). Der 76. Deutsche Katho- Ukentag wird morgen, Dienstag, durch den Präsidenten des Zentralkomitees, Fürst Karl! zu Löwenstein, im Fuldaer Stadtschloß er- öfknet werden. Die alte Barockstadt Fulda er- Wartet zum Katholikentag 250 000 deutsche Kaholiken, darunter rund 20 000 aus der sowjetischen Besatzungszone sowie zahlreiche Abordnungen aus dem Ausland, auch Bun- deskanzler Dr. Adenauer wird nach Fulda kommen und in einer öffentlichen Kund- gebung sprechen. Aufnahme Pekings in UNO vom Us-Chefdelegierten scharf abgelehnt Miami Beach.(UP) Der amerikanische Chefdelegierte bei den Vereinten Nationen, Henry Cabot Lodge jun., sprach sich am Samstag in einer Rede vor dem zehnten Kongreß der amerikanischen Kriegsteilneh- mer energisch gegen eine etwaige Aufnahme Rotchinas in die Vereinten Nationen aus,. „Die Aufnahme eines Regimes, das den Krieg als ein Instrument der nationalen Politik benutzt, bedeutet einen Kurs ein- schlagen, der die UNO auf eine Klippe zu- treibt, an der sie zerschellen wird“, erklärte Lodge. Der amerikanische Chefdelegierte wies in diesem Zusammenhang auf den kürzlichen Abschuß eines englischen Verkehrsflugzeugez durch rotchinesische Düsenjäger hin und be- tonte, daß dieser Vorfall, der in der gesam- ten zivilisierten Welt Entrüstung hervor- gerufen hat,„erneut die Ungeeigneteit der Rotchinesen für Mitgliedschaft in den Ver. einten Nationen darlegte“. Cabot Lodge tat die von der Regierung in Peking angekündigte Absicht, das von den Streitkräfkten Tschiangkaischeks gehaltene Formosa zu befreien, als„einen Bluff“ ab. Lodge legte besonderen Nachdruck auf die Erklärung Präsident Eisenhowers, in der er den Rotchinesen klarmachte, daß sie bei einem Versuch, Formosa zu erobern, mit der amerikanischen siebenten Flotte zu rechnen hätten. Unruhen in Brasilien dauern immer noch an Rio de Janeiro.(UP) Die innerpolitische Lage Brasiliens hat während des Wochen- endes eine weitere Verschärfung erfahren, nachdem die Arbeiter-Partei des durch Frei- tod aus dem Leben geschiedenen Staatspräsi- denten Getulio Vargas am Samstag offi- ziell mitteilte, daß sie gegen die Regierung des nunmehrigen Präsidenten Toao Cafe Fi I ho in die Opposition gehen werde. Allen Mitgliedern der Arbeiterpartei wurde es ver- boten. irgendein Regierungsamt zu überneh- men. Durch diesen Beschluß ist die Lage im Lande noch unübersichtlicher geworden, da die durch den Freitod Vargas ausgelösten Unruhen vor allem in den Städten Rio de Janeiro, Porto Alegre und Belo Horizonte noch immer andauern und die Regierung offenbar nur schwer damit fertig wird. Das heue brasilianische Kabinett war auch am Sonntag noch nicht vollständig, da die Posten des Erziehungs- und Gesund- heitsministers noch immer unbesetzt sind. Nach polizeilichen Mitteilungen sollen bei den Zusammenstößen, die sich seit dem Tode Vargas ereigneten, drei Personen ge- tötet und weitere 55 schwer verletzt wor- den sein. Große Ost-West-Debatte in Wien Carlo Schmid: gespaltenes Deutschland ein Erdbebenzentrum Wien.(dpa/ UP) Eine Debatte über die Ost- West- Spannungen beherrschte die 43. Konfe- renz der Interparlamentarischen Union am Wochenende in Wien, An der Tagung nehmen über 350 Delegierte aus 37 Ländern, darunter auch zum ersten Mal der Ostblockstaaten Bulgarien, Polen und Ungarn teil. Grundlage der Debatte war ein Bericht des General- sekretär des Kongresses, de Blonay, in dem festgestellt wird, daß sich die beiden Welt- lager einander langsam näherten. Am Samstag nahm der Vizepräsident des deutschen Bundestages, Prof. Carlo Schmid (SPD), zu deutschen Problemen Stellung. Er sagte, die Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit sei nicht nur für Deutschland lebens- Wichtig, sondern auch für die Aufrechterhal- tung des Friedens in Europa. Solange Deutschland getrennt bleibe, werde in Mittel- europa ein Erdbebenzentrum bestehen. Carlo Schmid setzte sich für Versuche ein, erneut festzustellen, ob ein europäisches Sicherheits- system möglich ist, das sowohl die Zustim- mung des Westens wie des Ostens findet. Vor Schmid hatte— wie schon gemeldet der Bundestagsabgeordnete Dr. Pünder(CDU) im Namen der deutschen Delegation ein Be- kenntnis zur demokratischen Einigung Euro- pas abgelegt. Auch der Bundestagspräsident Dr. Ehlers flog am Wochenende zu dieser Konferenz nach Wien. g Der Präsident des ungarischen Parlaments, Ro n a i, griff im Verlauf der Debatte den Atlantikpakt scharf an, den er als eine ge- schlossene Staatengruppe mit aggressivem Charakter bezeichnete.„„ Der Oesterreich-Frage war nicht nur die Begrüſßungsansprache des Ssterreichisghen Bundespräsidenten Pr. Körner und eine Rede des österreichischen Bundeskanzler Dr. Raab gewidmet, sondern auch ein Appell des belgi- N — schen Delegierten Struye, der die polnische Delegation aufforderte, sich nach ihrer Rück- kehr in die Heimat für die Räumung Oester- reichs von den Besatzungstruppen und die Wiederherstellung der Souveränität einzu- setzen. Am Samstag legte der französische Delegierte Moutet im Namen seiner und der türkischen Delegation den Entwurf für eine Entschließung zur Oesterreich-Frage vor, in der die Delegierten aufgerufen werden, die Großmächte daran zu erinnern, daß die Wie- derherstellung eines unabhängigen Oester- reichs eines der von den Allijerten prokla- mierten Friedensziele war. a Der Vorsitzende der Sozlaldemokratischen Partei Ungarns in der Emigration, Imre Szelig, erinnerte in einem offenen Brief an die ungarischen Delegierten in Wien an das Schicksal ungarischer Parlamentarier, die von den Kommunisten eingekerkert oder miß- handelt werden seien. Er forderte die unga- rische Regierung auf, die Gefängnisse 2d öfknen und die begangenen Verbrechen wie- dergutzumachen. ere WIRTSCHAFTS KABEL rend des Steuerjahres nach Belgien impor- Kʒ URZEZ NACHRICHTEN 5 tiert worden sind, wird die Luxussteuer ge- a Die Stufenleiter Ueberin vestitionen verleiten liehen und staffelt. Beschädigung gelte als Hausratsverlust Tschechoslowakei und Bulgarien sind nicht ver- z Ur Konvertibilität In Alpbach(Tirol) sprach im Rahmen des„Europäischen Forums“, Hermann J. Abs, zu etwa einhundert Bankfachleuten Aus allen Ländern Europas über das Kon- Vertibilitäts-Thema. Er bezeichnete geord- nete Verhältnisse auf dem inneren Kapital- markt und die Einführung eines Systems fester Wechselkurse als Vorbedingung für die Verwirklichung der Konvertibilität. Ein System fester Wechselkurse, so sagte Abs, werde die Länder zwingen, für die innere Ordnung der Wirtschaft und Währung zu Sorgen, weil ihnen der bequeme Ausweg durch eine Kursabwertung verschlossen sei. Im übrigen sei man sich in Bonn darüber klar geworden, daß die Konvertibilität nicht ohne Großbritannien verwirklicht werden könne. Bei einer partiellen Konvertibilität Sei zu befürchten, daß einzelne Länder ihre Ware lieber dort kaufen würden, wo sie keine konvertierbare Währung dafür her- geben müßten. Abs betonte nachdrücklich, daß erst einmal die„miserablen Verhält- Hisse des deutschen Geld- und Kreditmark- tes geandert werden müßten, bevor an eine kreie Konvertibilität gedacht werden könne. Er bemängelte vor allem, daß in der Bundesrepublik langfristige Anleihen mit 8 Prozent verzinst werden müssen. Der hohe Zinsfuß für die Obligationen werde Aber das Ausland eher abschrecken als sein Interesse wecken. Die Devisenlage Deutsch- lands, die ohnedies bereits zu einer bedenk- lichen Ueberliquidität geführt habe, lasse im Übrigen die Hereinnahme von Auslands- kapital gegenwärtig nicht erstrebenswert erscheinen. Abs wandte sich gegen die Praxis der gegenwärtigen Exportförderung in der gan- zen Welt und die langfristige Kredithergabe für Exportlieferungen. Er befürchtet, daß sich viele Empfängerländer dadurch zu später die Lieferantenländer gegeneinander ausspielen würden. Die Lieferländer West- Europas sollten hier einen Riegel vorschie- ben und die Konkurrenz mit diesen ab- wegigen Mitteln aufgeben. Bei der Aus- arbeitung und Ueberwachung der Spiel- regeln für die Exportkreditgewährung falle den Privatbanken eine bedeutende Auf- gabe zu. Abs unterzog die Kreditpolitik der Hohen Behörde der Montanunion einer scharfen Kritik. Diese scheine versucht zu sei, sich mehr in Details einzumischen als ihr zu- stehe und mit Hilfe der gesammelten Kre- dite mehr als nötig zu dirigieren. Man müsse sich davor hüten, den Teufel der nationalistischen Wirtschaftspolitix durch den Belzebub einer ungebührlichen Stär- kung der überstaatlichen Macht austreiben zu wollen. Soweit Krücken für schwache Betriebe notwendig seien, solle man lieber solche bevorzugen, die den selbstverant- wortlichen Handel stärken. Notwendig seien die Förderung des Kapitalmarktes, die Ein- schaltung der Banken bei der Uebernahme von Kreditrisiken und gegebenenfalls staat- liche Bürgschaften. Den Privatbanken komme gerade auch bei der Montanunion die klassische Aufgabe der Vorfinanzierung von Kapitalinvestitionen Zu. Belgische Luxussteuer Wird abgebaut Abgeschafft wird sie nach einer amtlichen Verlautbarung für eine Reihe von Gegen- ständen des täglichen Bedarfs, wie Autoer- satzteile, Möbel, Linoleum, Regenschirme, Hüte, Blumen, mechanische Klaviere und Spazierstöcke. Beim Verkauf von Personen- Kraftwagen soll die Steuer nach dem Kata- logwert berechnet werden. Bei Gebraucht- wagen und gebrauchten Motorrädern, die in Belgien selbst verkauft werden oder wäh- Verminderte Exportüberschüsse sind erfreulich (Tor.) Die im Ausland und von einigen — merkwürdig veranlagten— inländischen Zeitgenossen gehegte Befürchtung, die deut- schen Exporüberschüsse würden in den Himmel wachsen, ist durch die Entwicklung der Dinge widerlegt. Der Rekord-Ausfuhr- überschuß des letzten Vierteljahres 1953 konnte bisher nicht wieder erreicht werden. Die Ausfuhrüberschüsse zeigen nämlich fol- genden Verlauf: jetztèes Quartal 1953 erstes Quartal 1954 829 Millionen DM zweites Quartal 1954 602 Millionen DM Besorgniserregend ist diese Entwicklung nicht, denn die Ausfuhr ist weiterhin ge- stiegen. Es haben allerdings— erfreulicher- Weise— die Einfuhren stärker zugenom- men. Sie erreichen mit rund 4,6 Milliarden DM ihren bisher höchsten Stand. [WES TDEUTSsCHLAN DS AUS SENHAN DEL! IN MIILIARDEN DV 979 Millionen DM entschied das Bundesverwaltungsgericht am 27. August. Nicht nur der Totalverlust, sondern auch die Beschädigung von Möbeln und son- stigem Hausrat durch Kriegsereignisse seien bei Bemessung der FHausratsentschädigung als „Verlust“ zu berücksichtigen. Nach den geltenden gesetzlichen Bestim- mungen ist Hausratentschädigung zu gewähren, wenn der Verlust des Antragstellers mehr als 50 Prozent seines ursprünglichen Hausrates be- trägt. In der Rechtsprechung der Verwaltungs- gerichte der Länder war hierzu vielfach die Ansicht vertreten worden, bei der Emittlung der Quote von 50 Prozent als„Verlust“ könnten nur die Hausratgegenstände berücksichtigt wer- den, die durch Kriegsereignisse völlig vernich- tet worden sind, während Beschädigungen un- berücksichtigt bleiben müßten. Ernteschäden beraten (Hi) Die sich infolge des Wetters immer stärker abzeichnende Mißernte bei Getreide, Gemüse und Hackfrüchten hat das Bundes- ernährungsministerium veranlaßt, am 31. August in Bonn mit dem Getreidehandel, den Mühlen, der Einfuhr und Vorratsstelle für Getreide, dem Bauernverband sowie den Raiffeisengenos- senschaften zu beraten und die für nötig erach- teten Maßnahmen zu besprechen. Eine genaue statistische Uebersicht über die Ernteausfälle liegt dem Bundesernährungsministerium bis zur Stunde allerdings nicht vor. 3126 Aussteller in Frankfurt (VWD) An der Internationalen Frankfurter Herbstmesse vom 5. bis 9. September werden 3126 Aussteller aus 30 Ländern teilnehmen. Zum ersten Male stellen Griechenland, Indien, Portugal, Luxemburg und Spanien in eigenen Pavillons aus. Auch 31 amerikanische Firmen beteiligen sich nach längerer Pause wieder an der Frankfurter Messe. Die Sowietzone wird diesmal nur mit einer einzigen Firma vertreten sein, nachdem an der Frankfurter Frühjahrsmesse noch 51 Aussteller aus der Sowjetzone teilgenommen hatten. Aus den übrigen Oststaaten werden nur 16 unga- rische Staàatsfirmen die Messe beschicken. Die treten. Konsumgütervorräte schmelzen in den USA, meldet das Handelsminister ium in Washington. Im Juli sei ein neuerlicher wertmähig mit 500 Mill. Dollar bezifferter Rückgang der Vorräte in der US-Konsumgüter⸗ industrie zu verzeichnen gewesen. Es handle sich hierbei um eine seit September vorigen Jahres anhaltende Entwicklung. Der Wert der Vorräte der amerikanischen Konsumgüterindu-⸗ strie betrug im September 1953 Ende Juli 1954 Diese Entwicklung fäßit eine kommende Pro- duktionsbelebung vermuten, da die Gesamt- vorräte gegenwärtig etwa einem 8. W Bedarf entsprechen. 281 Milliarden Dollar Staatsschuld kann die Us-Staatsverwaltung eingehen, denn Präsident Eisenhower hat am 28. August 7 5 Gesetz unterzeichnet, durch das die Höchst grenze für die Staatsverschuldung Vorübie, gehend von 275 Milliarden auf 281 dauere Dollar heraufgesetzt wird. Die Gültigkeit 055 Gesetzes ist àuf das laufende Rechnungsga (1. Juli 1954 bis 30. Juni 1955) beschränkt. Chilenische Sulfatzellstoff etwas gehemmt (wo) Zu der geplanten Errichtung 1 55 Sulfatzellstoffanlage in Chile, an der sich 5 Phrix A., Hamburg, und Otto Wolff 8 beteiligen, wird von Otto Wolff erklärt, 4 Projekt sei noch nicht soweit gediehen, da eine Realisierung unmittelbar bevorstehe. 47,1 Milliarden Dollar 44,2 Milliarden Dollar ochen- Weitgehender Abbau des finnischen Handelsdefizits 3 (Up) Finnland hat sein Handlelsdeflzit gegen! über der Bundesrepublik von dem Rochen von 33 Mill. Dollar im Frühjahr 1953 3 enen Mill. Dollar nde Juli 1954 abgebaut. Zwis 5 den beiden Staaten soll nunmehr übe e neues Handelsabkommen verhandelt We! 30 das für die Zeit vom 1. Oktober 19354 0 September 1955 gelten wird. Die Verhandlun gen beginnen am 30. August in Helsinki. e —— — Nr. 2 Bei ne M. Schi mit Halb mer Spie man dient zwe ger f verst Gegr Roch mit bei 0 lichte Eing zwei auße gens blieb gen Rege und Einh wür eine auße Mig: Bah! sprit gere praz spät von mit kam die liche den zwe Ans krar Freie 35.1 schu mar vor gens der Ans Web Tor kon Une als trie 0 liesz Spie T S e 1 201 nt sche nen; aten neh- hme Aus. den Alen ein · Zu- lärte 8 in chen Uges be. Sam- Vor- der Ver- 18 in den tene ab. die rer bei t der nnen ische hen- Aren, Frei- räsl⸗ offi⸗ Tung Cale Allen ver- neh- e im 1, da 58ten 0 de zonte rung War g, da und- Sind. bei dem 1 ge- Wor- e ge- vem die schen Rede Raab belgi- — lische dück⸗ Ster- d die inzu- zische d der eine 97, 1 ie Wie⸗ Ster- okla- schen Imre in die das e von miß⸗ unga⸗ e ZU wie t ver- um in er der züter⸗ landle prigen et der indu⸗ lar lar Pro- samt-⸗ chen- ischen erden, bis 30. dlun- — 9 — Nr. 201/ Montag, 30. August 1954 * DER SPORT VOM WOCHENENDE Seite 3 Bei den Berner Leichtathletik-Meisterschaften: Fütterer zweifacher Europameister Weitere Sportereignisse des Wochenendes: Russen erzielen über 5 000 m und im Hammerwerien neue Weltrekorde/ Haege/ Schneider Ruderer- Europameister im Doppelzweier/ Harris, Peacock, Messina und Faggin Bahnrad weltmeister/ Fußball-Oberliga Süd mit größten Uberraschungen seit ihrem Bestehen/ Hoher ViR- Auswärtssieg Lieben UN- Streiche in Regensburg Schönig(3), Laumann und Siegel schossen die Treffer/ Zwei Eigentore/ Jahn Regensburg— VfR Mannheim 1:7(0:4) Die Heimspielsaison in Regensburg begann mit einem sensationellen Paukenschlag. Zur Halbzeit dieses Treffens lagen die Mannhei- mer Gäste bereits mit 4:0 im Vorsprung. Dem Spielverlauf dieser ersten Halbzeit nach kann man sagen, daß diese Führung durchaus ver- dient war. Die Mannheimer waren durchweg zweckmäßiger in der Spielanlage und spritzi- ger in ihren Aktionen. Ihr schneller Angriff verstand es immer wieder, sich prächtig vom Gegner zu lösen und deckte mit blitzschnellen Rochaden die Schwächen der Jahn-Deckung mit schonungsloser Offenheit auf. Bereits in den ersten Minuten brannte es bei dem rasanten Start des VfR mehrfach lichterloh im Jahn- Strafraum und nur dem Eingreifen ihres Schlußmannes Bahlke, der zweimal vor dem völlig freistehenden Links- außen Schönig rettete, verdanken es die Re- gensburger, daß die Partie zunächst torlos blieb. Als die 12 000 Zuschauer auf den Rän- gen allmählich aufzuatmen begannen, das Regensburger Spiel etwas besser in Fluß kam, und man allgemein damit rechnete, daß die Einheimischen nunmehr kräftig auftrumpfen würden, folgte in der Mitte der Halbzeit jäh eine kalte Dusche. Zunächst nutzte der zußerst bewegliche Linksaußen Schönig ein Mißverständnis zwischen Effenhauser und Bahlke aus, um entschlossen dazwischenzu- spritzen, uneigennützig zu dem noch günsti- ger stehenden Laumann zu schieben, welcher präzis zum 0:1 einschoß. Bereits fünf Minuten später führte ein weiterer schwerer Schnitzer von Effenhauser zum 0:2. Schönig entzog sich mit raschem Antritt seiner Bewachung, be- kam das Leder von de la Vigne, prächtig in die Gasse geschoben und schoß mit herr- lichem Schrägschuß aus spitzem Winkel über den herausstürzenden Bahlke hinweg zum zweiten Treffer ein. Die Bemühungen der Einheimischen, den Anschluß zu erzielen, wirkten ziemlich ver- krampft. Zu engmaschig wurde das Leder umhergeschoben, zu lange mit einem be- freienden Schuß gezögert. Als Jöckel in der 35. Minute trotzdem durch einen Nöth-Flach- schuß bereits geschlagen war, rettete Heit- manm für seinen Torwart auf der Linie. Kurz vor der Pause versetzten die Gäste den Re- gensburger den endgültigen K. o.-Schlag. In der 40. Minute schoß Mittelstürmer Meyer im Anschluß an einen weiteren schweren Ab- wehrfehler der Regensburger Deckung aufs Tor und der auf der Linie stehende Beyerlein konnte das Leder nur noch ins Netz lenken. Und bereits zwei Minuten später hieß es 0:4, als Schönig eine Flanke von rechts konzen- triert eindrückte. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit ließen die Gäste keinen Zweifel über den Spielausgang aufkommen. Mit einem herr- War Ihr Tip richtig! West-Süd- Block Fort. Düsseldorf— 1. Fo Köln 242 Tura Ludwigsh. 1. FC K lautern 1˙5 75 SpVgg. Fürth— Karlsruher S 2 1 VI. Bochum— Preuß. Münster 201 ssy Reutlingen—I. FC Nürnberg] 3.1 1 Saar 06 Saarbrück.— FK Pirmas. 3.3 Fr. Dellbrück Bay. Leverkusen] 2.1 25 BO Augsburg— Kick. Offenbach 1.1 0 Westf. Herne— SW Essen 1˙2 2 Eintr. Trier— Ph. Ludwigshafen 3.2 115 Schweinfurt 05— Hessen Kassel] 1.0 1 Vin K lautern— Tus Neuendorf 211 15 Bor. Dortmund— Alem. Aachen 5.21 Bay. München— FsV Frankfurt 1.2 2 Nord-Süd- Toto: 1— 1— 1— 0— 1— 1 — 2— 2— 1— 1— 2— 1— 0— 1. lichen Hakentrick schlenzte Siegel in der 49. Minute eine flache Vorlage von rechts zum 0:5 ein. Erst zu diesem Zeitpunkt schien die Regensburger Elf wieder etwas aufzuwachen. Aber mehr als zum Ehrentor in der 54. Mi- nute, das Kruppa nach einem Freistoß von Gehring einköpfte, reichte es nicht. Im Ge- genteil, die zwingenderen Chancen waren auf seiten der Rasenspieler, wobei Meyer in der 60. Minute Pech mit einem Lattenschuß hatte. Während zwei Minuten später Schö- nig jedoch im Nachschuß das 6:1 besorgte. Die tollste Situation des Spieles führte in der 82. Minute zum 7:1. Beyerlein hatte den durfbrechenden Meyer ungehindert ziehen lassen, Bahlke konnte zwar abwehren, als das Leder jedoch erneut in die Mitte kam, schoß Verteidiger Effenhauser seinen Mittel- ufer Beyerlein an, von dessen Rücken das Leder ins Netz sprang. Die Regensburger hatten jedoch nichts mehr zu bestellen und wurden von ihrem Publikum mit gellenden Pfiffen bedacht. Mit diesem VfR jedoch, wie er sich im Jahn- Stadion präsentierte, dürfte im weiteren Verlauf der Runde stark zu rechnen sein. Zander Mit drei Mann Ersatz: Eintracht spielie ⁊u unproduelio Gute Stuttgarter Deckung/ Eintracht Frankfurt- Stuttgarter Kickers 0:2 Die 10 000 Zuschauer staunten am Sonn- tag im Riederwald nicht schlecht, als der Platzlautsprecher die Aufstellung der Ein- tracht bekanntgab, denn neben den verletzt gemeldeten Loy und Bäumler fehlte auch noch Dziwoki und die Pessimisten sollten in den ersten 45 Minuten auch recht behalten, denn die Stuttgarter führten durch Rühle, der in der 30. Minute aus gut 20 Meter mit einem überraschenden Scharfschuß den tüch- tigen Rothuber schlug, verdient 1:0. Die Frankfurter dominierten zwar im Feldspiel sehr stark, doch rannte sich der Riederwälder Angriff immer wieder an der tiefgestaffelten Stuttgarter Hintermannschaft kest. So war es 2. B. für den Spielverlauf symptomatisch, dag der Schütze des Stutt- garter Tores, der Halblinke Rühle, während der ersten Halbzeit nicht ein einziges Mal im Frankfurter Strafraum zu finden war. Außerdem verfielen die Einheimischen in den Fehler, das unproduktive Hin- und Herge- schiebe des Balles zu übertreiben. So blieb es bis zum Pausenpfiff des Münchener Schiedsrichters Horn bei dem 1:0. Nach der Pause suchte die Eintracht mit Macht den Ausgleich, aber der Stuttgarter Strafraum war noch besser verriegelt als zu- vor. Nach den ersten Angriffen der Frank- furter mußten Bayer und Pfaff für kurze Zeit verletzt vom Platz. Beide kamen zwar pald wieder, aber trotz starker Feldüber- legenheit glückte den Frankfurtern kein Treffer. Auch ein Platzwechsel von Heilig und Lange brachte nicht den gewünschten Erfolg. Nachdem Pflum in der 75. Minute freistehend über das Tor geschossen hatte, führte sechs Minuten später eine Steilvor- lage des gleichen Stürmers durch Kronen- bitter zum entscheidenden zweiten Treffer kür die Stuttgarter. Das nächste Wochenende 1. Liga Süd: 4/5. September: Kickers Offenbach gegen Ss Reutlingen(Sa); VfR Mannheim gegen Eintracht Frankfurt; 1. Fe Nürnberg— Jahn Regensburg; Stuttgarter Kickers— BC Augsburg; Hessen Kassel— Spyg Fürth; Karlsruher Sc gegen Bayern München; FSW Frankfurt— VfB Stuttgart: Schwaben Augsburg— Schweinfurt 05. 1. Liga Südwest: 5. September: 1. Fe Kaisers- lautern— Saar 0353; Pirmasens— VfR Kaiserslau- tern; Tus Neuendorf— Speyer; Wormatia Worms gegen Trier; Phönix Ludwigshafen— Borussia Neunkirchen; Mainz— Kreuznach: 1. F Saar- brücken— Spfr. Saarbrücken; Frankenthal gegen Tura Ludwigshafen. 1. Liga Wiest: 5. September: Bayer Leverkusen gegen Borussia Dortmund; Meidericher SV gegen Schalke 04; Alemannia Zachen— VfI. Bochum; Borussia M.-Gladbach— Westfalia Herne; Preußen Münster— Fortuna Püsseldorf; Schwarz-Weiß Essen— Duisburger Sv: 1. Fe Köln— Preußen Dellbrück; SV Sodingen— Rot-Weiß Essen. 1. Liga Nord: 5. September: Arminia Hannover gegen Bremer SV: Vfl. Osnabrück— Göttingen 05. 2. Liga süd: 4./. September: ASV Durlach gegen 1. FC Pforzheim(Sa): Bayern Hof— TSG Uim 1346; FC Hanau 93— ASV Cham; FC Singen 04— FC Freiburg; 1860 München— Karls- ruher FV; SV Wiesbaden— Viktoria Aschaffen- durg; SV Darmstadt 98— SV Waldhof; TSV Straubing— VfL Neustadt; Spygg Weiden gegen 1. FC Bamberg. Wieder ein Elfmeter ausgelassen! Beschwörend beim 2:1 für die Gäste. Struzina führte blickt Lipponer, von Läufer Schmidt bewacht, dem Ball nach, 5 5 5 den Wiesbadens Torwart Stierstorfer über den Kopf seines einarmigen Verteidigers Rosskopp hinweg aus der Gefahrenzone faustet. Es blieb Foto: Steiger prächtige Regie Hleuling übertennt den Ui Die Stuttgarter resignierten/ VfB Stuttgart— Schwaben Augsburg 1:3(0:3) Im Stuttgarter Neckarstadion empfing der VfB Stuttgart die Mannschaft von Schwaben Augsburg. Der VfB trat in seiner stärksten Besetzung an, und vom Anstoß weg waren die Stuttgarter überlegen. Es hatte den An- schein, als sollten die Gastgeber zu einem klaren Erfolg kommen, aber das schien nur so. Der VfB hatte in den ersten zehn Minuten eine klare Ueberlegenheit herausgespielt, aber zu Torerfolgen reichte es nicht. Allmäh- Waldliot seheint völlig außer Jriii Nun sogar erste Heimniederlage/ Gäste reichlich hart/ SV Waldhof— SV Wiesbaden 1:2(0:1) Das erste Heimspiel, die erste Sensation! Der SV Waldhof und sein getreuer Anhang mußten erkennen, daß der Rückgang zum „Platz an der Sonne“ mit spitzen Steinen ge- pflastert ist. Nur mit einer geschlossenen Leistung hätten es die Waldhofer schaffen können, die starke Abwehr der Wiesbadener aus den Angeln zu heben. Nach dem frühen Führungstor des Gegners blieben noch 88 Spielminuten, eine lange Zeit, in der die Blauschwarzen den Abwehrblock Wiesbadens über die Flügel hätten öffnen können. Als Rößling sogar die Himmelsgabe eines Elf- meters ausließ, da hatte der Kampfnerv Waldhofs den entscheidenden Riß bekom- men Schon in der zweiten Minute machte Mit- telstürmer Csakany, der mit langen Schritten eine Hereingabe von Götz erlief, den Waldhöfern vor 4000 Zuschauern klar, daß dieses erste Heimspiel der 2. Division kein Spaziergang werden sollte. Wie aus der Kanone geschossen, schlug der Ball hinter dem verdutzten Lennert ein. Die Waldhöfer waren überrumpelt, Wiesbaden führte 1:0, verstärkte die Deckung und überließ dem Waldhof das Mittelfeld. Die Läufer Wagner und mit Abstand Cornelius drängten nach vorn, die Angriffe rollten, rannten sich aber I. Liga Süd: Eintracht Frankfurt Kickers Stuttgart Spvsg Fürth— Karlsruher SC Vz Stuttgart— Schwaben Augsburg SSV Reutlingen— 1. FC Nürnberg Jahn Regensburg— VfR Mannheim Bayern München— FsV Frankfurt 30 Augsburg— Kickers Offenbach Schweinfurt— Hessen Kassel Stuttgarter Kickers * annheim Schwab Augsburg FSV Frankfurt Spygg. Fürth lsruher Sc SSV Reutlingen Ven Stuttgart Eintracht Frankfurt 1. FC Nürnberg Schweinfurt 05 Be Augsburg Kickers Offenbach ern München essen Kassel Jahn Regensburg — e— ee de. f D D i di E d ii* K N D * d d d d d d d ν νοο ν D ο νο νο SSS ned SS SSS SSS 0 N 288 1. Liga Südwest: Tura Ludwigshafen— 1. FC K lautern 1:5 Spfr. Saarbrücken— Frankenthal 13 Eintracht Trier— Phönix Ludwigshafen 3:2 Saar 05 Saarbrücken— FK Pirmasens 3·˙3 Borussia Neunkirchen— Mainz 05 9:0 Eintr. Kreuznach— I. FC Saarbrücken 2:2 VfR Kaiserslautern— Neuendorf 221 FV Speyer— Wormatia Worms 2:5 1. FC Kaiserslautern 3 3 0 0 18:4 60 Bor. Neunkirchen 3 2 1 0 Wormatia Worms 3„ 1 g FR Pirmasens VF Phönix Ludwigshafen 3 2 0 1 6:3 4.2 Mainz 05 3 111110ĩ30 Saar 05 Saarbrücken 3 0 3 0 4.4 3.3 1. FC Saarbrücken 3 1 11 Eintracht Kreuznach 3 1 1 1 17:12 3:3 VfR Frankenthal 3 0 1 2 Eintracht Trier 2Jͤͤ FV Speyer 3 1 0 ⏑= 2 Tura Ludwigshafen 3 1 0 2 611 24 VfR Kaiserslautern 3 1 0 2 3:11 24 Tus Neuendorf„ Spfr. Saarbrücken 3 0 0 3 3:14 06 an der massiven Deckung der Kurstädter fest, die hart, zähe und zahlreich verteidig- ten. Die Zahl der Eckbälle stieg, und Tor- wart Stierstorfer hielt, was auf den Kasten kam. Doppelstopper Schmidt hing an Mit- belstürmer Läpponer wie eine Klette.„Paul“ war zu Dribblings gezwungen, die den An- griffsfluß hemmten. Linksaußen Zähe verlor nach vielversprechendem Start an Selbst- vertrauen, so daß mancher Ball beim Gegner landete. In der 35. Minute ging eine tolle Aus- gleichschance flöten. Mayer paßte quer, und Lipponer brachte das Bein an den Ball, doch Stierstorfer hielt auch diesmal. Einmal mehr war der Waldhof-Innensturm zu langsam gewesen. Die Entlastungsangriffe des Drei- Männer-Sturms der Wiesbadener liefen mit- unter gefährlich. Die Schußkanone Csakany Stellte Lennert auf einige Proben, die be- sonders gefährlich waren. Kurz vor dem Wechsel hatte Lipponer nochmals Pech. Nach dem Wechsel lief es bei Waldhof bes- ser. Die Umstellung Hohmann auf rechts- außen, Kleber als rechter Läufer und Cor- nelius auf halblinks brachte mehr Zug. Eine Maßvorlage von Hohmann nahm Lipponer auf, Stopper Kurella sah sich getäuscht und an Stiersdorfer vorbei saß der längst fällige ZAHLENSPIEGEI 1. Liga Nord: Bremer SV Bremerhaven 93 12 St. Pauli— Harburger TIB 7·0 Hamburger SV- VfB Oldenburg 3:0 Göttingen 05— Altona 93 2:1 VfL Wolfsburg— Eimsbüttel 3:1 Werder Bremen— VfL Osnabrück 1·0 Eintr. Braunschweig— Arm. Hannover 1:1 Hannover 96— Holstein Kiel 3·0 Bremerhaven 93 2 2 0 9 420 Eintr. Braunschweig 2 1 1 0 VfL Wolfsburg e Werder Bremen%ͤ;; Hamburger S 1 1 0 0 30 20 Göttingen 05 BVE Hannover 96 2 222 VfB Oldenburg i222 St. Pauli 38 22 Arminia Hannover FFC Altona 93 13 Holstein Kiel 2 1 13 Bremer S 1 0 f u 92 Harburger TB 10 0 1 9 VfL Osnabrück 0 1 O TSV Eimsbüttel 2 0 0 Ausgleich im Netz. Jetzt ging der Waldhof aufs Ganze. Wiesbadens Abwehr wurde noch härter. Das 1:1 sollte mit allen Mitteln gehal- ten werden. Hohmanns 5. und 6. Ecke strichen gefährlich herein. In der 62. Minute stand das Rennen 1:21 Ein von Rößling verschulde- ter Freistoß kam über den rechten Flügel zur Mitte und Beisiegel schoß nach einem Lat- tenabpraller im Gedränge ein. Lange Gesich- ter bei Waldhof, das nicht zu Unrecht mit Schiedsrichter Baumgart(Heilbronn) haderte, der im Wiesbadener Strafraum beide Augen zudrückte. Als Kurella in der 70. Minute Cornelius wiederum die Beine wegzog, kam endlich ein Elfmeter. Rößling trat an, schoß und Stiersdorfer schlug ab! In der letzten Viertelstunde drängte der Waldhof mit letzter Energie Der Sturm hatte, wenn er auf Direktpaß schaltete, klare Vorteile, doch seine Schüsse fanden bei Stiersdorfer ein Ende. SV Waldhof: Lennert; Rößling, Schall; Cornelius, Ratzel, Wagner; Kleber, Hoh- mann, Lipponer, Mayer, Zäh— SV Wies- baden: Stierstorfer; Schneider, Roßkopp; Schmidt, Kurella, Aßmann; Götz, Beisiegel, Dingler, Csakany, Fiegen. Hans Schmidt lich fanden sich die Augsburger und wurden durch Steildurchbrüche sehr gefährlich. So nahm es nicht wunder, als in der 20. Minute der Halblinke Müller mit Steilvorlage von Struzina in den Strafraum der Stuttgarter kam, Schlienz täuschte und aus zehn Meter Entfernung in die lange Ecke einschoß. In der 25. Minute erreichte eine Steilvorlage von Struzina den Halbrechten Schmölzinger, der Hinterstocker und Schlienz überspielte und zum 2:0 einschoß. Schon fünf Minuten später erzielte Struzina das 3:0 Die leichte Feldüberlegenheit, die die Augsburger Gäste bereits Ende der ersten Halbzeit erkämpft hatten, dauernt bis weit in die 2. Hälfte hinein an. Erst zu Ende der 60. Minute kann sich der VfB etwas frei- machen und kommt in der 64. Minute durch Hinterstocker, der eine Vorlage von dem in den Sturm gewechselten Schlienz aufnimmt, zum 1:3. Aber immer wieder kommen die Augsburger gefährlich vor Bögeleins Tor. In der 75. Minute mußte der Linksaußen Har- macher wegen Verletzung ausscheiden. Der VfB scheint sich mit der Niederlage ahgefun- den zu haben und die Augsburger sind ver- ständlicherweise mit diesem Ergebnis zu- frieden. Stockinger Morlock fehlte sehr SSV Reutlingen— I. FC Nürnberg 3:1(3:0) Daß die knappe Reutlinger Niederlage am Vorsonntag beim VfR kein Zufall war, be- wies der Neuling im ersten Heimspiel gegen den Club. Allerdings fehlte Maxl Morlock, aber gegen das kraftvolle Spiel der Gastgeber hätte auch er wohl kein Mittel gewußt. Be- reits nach einer knappen halben Stunde führte Reutlingen 2:0, erhöhte kurz vor der Pause auf 3:0, und erst in der 85. Minute holten die Nürnberger den Ehrentreffer. Deutschland gegen Frankreich Der Französische Fußballverband hat sich auf Ersuchen des Deutschen Fußballbundes damit einverstanden erklärt, daß das Fußball- Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich um einen Tag, auf Samstag, den 16. Oktober, vorverlegt wird. 1. Liga West: Duisburger SV Sodingen 1•2 Preußen Dellbrück— Bayer Leverkusen 2:1 Westfalen Herne— SW Essen 12 VfL Bochum— Preußen Münster 2·0 Fortuna Düsseldorf— 1. FC Köln 2:4 RW Essen— Meidericher SV 3˙0 Schalke 04— Borussia M.-Gladbach 5·0 Borussia Dortmund— Alemannia Achen 5:2 Schwarz-Weiß Essen 2 2 0 0 6.1 40 SV Sodingen 2 2 0 1. FC Köln 2 2 0 K 50 Rot-Weiß Essen 1 Preußen Münster 2 10( 22 Schalke 04 2 Borussia Dortmund en 22 VfL Bochum 2 1 0 1 44 22 Preußen Dellbrück VV Alemannia Aachen 1 8 22 Meidericher SV 3 Borussia M.-Gladbach 2 1 0 1 4.7 22 Bayer Leverkusen J Duisburger SV 2 0 0 2 24 024 Fortuna Düsseldorf 2% 2 0 9 2 Westfalia Herne 2. Liga Süd: VfL Neustadt— Darmstadt 98 1. FC Pforzheim— TSV Straubing Karlsruher FV— Hanau 93 SV Waldhof— SV Wiesbaden Spygg. Weiden— Ulm 46 ASV Cham— Singen 04 Vikt. Aschaffenburg VfL Neustadt Um 1846 ASV Cham Bayern Hof 1. FC Bamberg Darmstadt 98 Karlsruher FV SV Wiesbaden TSV Straubing 1860 München 1. FC Pforzheim Singen 04 SpVgg. Weiden ASV Durlach Freiburger FC Hanau 93 SV Waldhof do do do do d d d d d d d ο dd d d Y do SSS s SSS Se SS SSS do deo D==== SS ee d de n gn en en ge g n i 0 d e i i de de d de. d D i SSS SSS Ne ee F — e eee eien n.. 8 Seite 4 CCCP MORGEN Montag, 30. August 1954/ Nr. 201 Weilere Ergebnisse, 1. Amateurliga: EV Daxlanden— FC Birkenfeld Karlsruher SC— DSC Heidelberg ASV Feudenheim— Germ. Friedrichsfeld 8 Hockenheim— VfB Leimen SG Plankstadt— FV 09 Weinheim VB Bretten— VfR Pforzheim 1. FC Neureut— 98 Schwetzingen VfL Neckarau— 01. Kirrlach FV Daxlanden 08 Hockenheim 1. FC Neureut SC Birkenfeld ASV Feudenheim VfL Neckarau 09 Weinheim Ds Heidelberg Olympia Kirrlach VfB Bretten VfR Pforzheim Karlsruher Sc VIB Leimen Amicitia Viernheim Germ. Friedrichsfeld TSG Plankstadt 98 Schwetzingen 2. Amateurliga, Staffel 1 Phönix Mannheim— SpVgg. Sandhofen 4:1 SC Käfertal— 50 Ladenburg 32 FV Oftersheim— 03 Ladenburg 2:3 SV Wallstadt— SV Waldhof Res. abgesetzt 2 —— e en n n n g D= do 55 6 8 8 8 8 0 8 e de c de. D N c c c c N. SS Ss te e te n de erer c ισ o==- u e 228 ESS ease enges ne io N E d i DN io de% SL —— 1 SG Hemsbach— 07 Seckenheim 3:3 Fort. Heddesheim— Eintr. Plankstadt 2:2 Eintracht Plankstadt 3 2 1 0 13:9 51 Olympia Neulußheim 2 2 0 0 8:2 4:0 Phönix Mannheim 22 0 383 0 SV Ilvesheim nn 03 Ladenburg 2 0 8 40 Fortuna Heddesheim 2 1 1 00 4.2 3:1 07 Seckenbheim o 50 Ladenburg 3 1 0 2 N 2 Sc Käfertal 3 1 2 Sg Hemsbach 2 0 12; SV Wallstadt 19 FV Oftersheim 20 0 2 9 TSG Rheinau 0 2 98 Spygg. Sandhofen 0 0 4.11 9086 SV Waldhof Res.(a. K.) 0 0 0 0 0:0 0:0 2. Amateurliga, Staffel 2 TSV Handschuhsheim— 1. FC Walldorf 0:1 Union Heidelberg— ASV Eppelheim 1 Kirchheim— VfB Eppingen 7:0 TSG Rohrbach— FV Sulzfeld 61 TSG Ziegelhausen— SV Sandhausen 3:3 SV Sinsheim— VfB Eberbach 3:0 Sd Kirchheim 3 3 0 0 100 60 ASV Eppelheim 3 0 10 5 SV Sinsheim J TSG Rohrbach F 1. FC Walldorf 3 S 2 Union Heidelberg J.( VfB Wiesloch 2 1 x1 0 6 1 VfB Rauenberg 2 FV Sulzfeld 3 1 0 2 610 224 TSV Handschuhsheim 3 1 0 2 3:6 224 SV Sandhausen c. TS Ziegelhausen S 0 2 I VfB Eppingen 33 0 1 2 4 18 VfB Eberbach 3 0 0 3 08 956 Bei den Europameisterschaften der Ruderer Bei den Europameisterschaften: Heinz Fulierer Curopas gchinellste- Sprinie: Er stellte europäische Bestzeit bei seinem Sieg über 200 m ein/ Weltrekord im Hammerwerfen durch Krivonosov Die Europameisterschaften der Leicht- athleten in Bern wurden mit grandiosen Wettkämpfen, herrlichen Duellen und zwei Weltrekorden abgeschlossen. Den Haupt- gewinn aus den Meisterschaften holte sich die Sowjetunion mit 16 Titeln, vor Ungarn und der CSR mit je vier, England und Deutschland je zwei und Finnland, Frank- reich, Italien, Schweden und Polen je einen Titel. Die deutschen Teilnehmer waren zum Teil vom Pech verfolgt, zum überwiegenden Teil aber nicht den stärkeren Ost-Europäern gewachsen. Zwar hat Heinz Fütterer zwei Titel für Deutschland gewonnen, und die Frauen haben in den einzelnen Disziplinen ausgezeichnete Plätze belegt, aber in den entscheidenden Augenblicken haben die Männer zum Teil doch versagt. Vor 26 000 Zuschauern begannen am Sonn- tagnachmittag um 15 Uhr bei herrlichem Sonnenschein die Abschlußwettkämpfe der Leichtathletik- Europameisterschaften.— Es herrschte Hochstimmung im Berner Neufeld- Stadion, als die Akteure an den Start gerufen wurden und schon nach kurzer Zeit hatte die deutsche Kolonie Grund zum ersten Mal auf- zujubeln. Kein Mensch hätte unserem 110-m-Hür- denmann die Chance für eine Qualifikation für den Endlauf gegeben, geschweige denn, im Endlauf selber einen guten Platz einge- räumt. Um so erstaunlicher war die Konzen- tration unseres Mannes, als er in einem be- stechenden Lauf den Jugoslawen Lurger auf den letzten Metern abfing. Der Russe Bulan- chits in 14, 4 und der Engländer Parker in 14,6 Waren klare Sieger vor Gerd Steines, der in 14,7 Sek. das Ziel passierte.— Der Russin Itkina war der 200-m-Lauf in 24,3 nicht zu nehmen. Sie distanzierte ihre Landsleute Purba und Uitkina ganz klar und schlug die Engländerin Hampton und die Polin Ler- schak. Die Deutsche Böhmer erreichte als Letzte das Ziel. Blitz aus Karlsruhe Dieser Heinz Fütterer ist ein Teufelskerl! Gewann er schon am Donnerstag den 100-m- Lauf, so war er auch am letzten Tag der Meisterschaften in eine Favoritenstellung hineinmanövriert, die ihn aber nicht be- lastete, da er Nerven wie Stahl zu haben scheint. Wie ein Blitz schoß der kleine, kräf- tige Deutsche in die Kurve und lag in der Zielgeraden mit einem halben Meter vor sei- nem großen Widersacher Ignatiew und dem Engländer Ellis in Führung. In seinem alles niederstampfenden Finish vergrößerte er den Vorsprung auf über einen Meter und holte sich als einziger Teilnehmer die zweite Europameisterschaft. Begeisterung brandete durch das Stadion, als die Uhren 20,9 Sek. für den Meister zeigten, der damit den seit 1928 bestehenden Europarekord des Bres- lauers Körnig egalisiert hatte. Er ist damit der schnellste Europäer, der in Amerika höchstens nur einen Mann zu fürchten hätte. Kaum war der Jubel um Fütterer ver- klungen, als der Russe Krivonosov den Ham- mer 63,34 m weit schleuderte und damit einen neuen Weltrekord aufstellte. Auch der zweite Wurf mit 63,25 m und der dritte mit 61,83 m sprachen für die hervorragende Güte des russischen Werfers.— Es bahnte sich eine Sensation an, als der immer langsamer werdende russische Weltrekordler Lituew auf der Zielgeraden von seinem Landsmann Julin abgefangen wurde. Ein kräftiger An- tritt genügte dem Außenseiter, um seinem großen Landsmann einen Meter abzuneh- men und als Erster das Zielband zu zer- reißen. Die Niederlage Lituews war die erste seit drei Jahren und ist eine Sensation ersten Ranges. Bannister über 1 500 Meter Wie er wollte gewann der englische Mei- lenrekordler das Rennen der großen Namen. Die Europameister Männer: 100 m: Fütterer Deutsch- land) 10,5 Sek. 200 m: Fütterer Deutsch- land) 20,9 Sek.(Europarekord ein- gestellt). 400 m: Ignatjew(UdsSR) 46, 6 Sek. 800 m: Szentgali(Ungarn) 1:47, 1 Minuten. 1500 m: Bannister(England) 3:43,8 Minuten. 5000 m: Kuz(UdssR) 13:56, 4 Min.(Weltrekord). 10 000 m: Za- topek(CSR) 28:58 Minuten. 110 m Hür- den: Bulanschik(UdssR) 14,4 Sekunden. 400 m Hürden: lin(UdssR) 50,5 Se- kunden. 3000 m Hindernis: Rosnyoi (Ungarn) 8:49,6 Min.(Weltrekord). Weit- sprung: Foeldessy(Ungarn) 7,51 Meter. Dreisprung: Scherbakow(UdssR) 15,90 Meter. Hochsprung: Nilsson(Schweden) 2,02 m. Stabhochsprung: Landstroem Finnland) 4,40 m. Kugel: Skobla(CSR) 17,20 m. Diskus: Consolini(Italien) 53,44 Meter. Hammer: Kriwonosow(UdssR) 63,34 m(Weltrekord). Speer: Sidlo(Po- len) 76,35 m. Marathon: Karvonen Finn- land) 2:24, 51,6 Stunden. Zehnkampf: Kuznetzow(UdssR) 6752 Punkte. 10- km-Gehen: Dolezahl(CSR) 45:01,8 Mi- nuten. 50-Km-Gehen: Ukhow(UdssR) 4:22:11, Stunden. 4 mal 100 m: Ungarn 40,6 Sekunden. 4 mal 400 m: Frankreich 3:08,7 Minuten. 100 m: Turowa (UdssR 11,8 Sekunden. 200 m: Itkina (OdssR) 24,3 Sekunden. 800 m: Otka- lenko(UdssR) 2:08 Minuten. 80 m Hür- den: Golubnichaja(UdssSR) 11,0 Sek. Weitsprung: Desforges(England) 6, 04 m. Hochsprung: Hopkins(England) 1,67 m. Kugel: Zybina(UdSSR) 15,65 m. Diskus: Ponomarewa(UdssR) 48,02 m. Speer: Zatopekowa(CSR) 52,91 m. Fünfkampf: Tschudina(UdssR) 4526 Punkte. 4 mal 100 m: UdssSR 43,8 Sekunden. Deutschland ᷑uropameister im Doppel ⁊ueie- Haege/ Schneider, Konstanz- Gießen, erst nach Zielfotografie-Auswertung Meister vor der Schweiz Rund 60 000 Zuschauer erlebten am Sonn- tag in Amsterdam die Endläufe der Europa- meisterschaften 1934 im Rudern. Ueber die „Bosbaan“- Regattastrecke fegte ein leichter Wind, der im Rücken der Ruderer diesen sehr nützlich war. Europameister im Rudern im Doppelzweier wurden am Sonntag in Am- sterdam die Deutschen Gerhard Häge/ Thomas Schneider von der RG Neptun Konstanz/ RG Gießen durch Zielfotograſie vor der Schweiz, der Sowietunion und England. Die sowjetischen Ruderer verursachten zunächst einen Fehlstart. Dann gab es einen Schnellen Start der Sowietruderer und der Schweizer, die in dieser Reihenfolge in Füh- rung gingen. Bei 250 m betrug der Vorsprung Rußlands eine halbe Länge. Die Konstanzer jagen bis dahin an dritter Stelle. Bei 600 m spurteten die Schweizer und auch die Kon- Stanzer und holten zur Sowjetunion auf, die jetzt nur noch eine Spitzenlänge vor lagen. Die Konstanzer ruderten bei 1000 m Bord an Bord mit den Schweizern. Bei 1200 m lagen die Sowjetruderer, die Schweizer und die Konstanzer Bord an Bord. Bei 1500 m ka- men letztere einen halben Meter vor die Schweizer, die sofort parierten und mit einem Zwischenspurt eine halbe Länge an die Spitze vor Deutschland gingen. Von diesem Zeitpunkt an entwickelte sich ein scharfer Spurtkampf, in dem die Kon- Stanzer ein prächtiges Rennen fuhren. Gute Blattdeckung, aber ein etwas nervöser Schlag, hielten die Deutschen noch immer in zweiter Position. Der Unterschied zwi- schen beiden Booten war von der Ziel- tribine aus nicht mehr zu erkennen. Das Zielfoto entschied, daß Deutschland knapp gewonnen hatte. Die erste Entscheidung fiel im Vierer mit Steuermann. Hier holte sich die Sowjetunion, Vertreten durch das Boot von Krylja Sowe- tow, die Meisterschaft in 6:25,4 Minuten. Weit abgeschlagen kam Dänemark vor der Tschechoslowakei und Schweden auf den Zweiten Platz. Neuer Europameister im Zweier o. St. und Gewinner des Wanderpreises der Nie- derlande wurde der dänische„Roskilde Roclub mit Schlagmann Pedersen und Oestroem. Der Titelverteidiger Sowjetunion mußte sich mit dem zweiten Platz zufrie- den geben vor England und Belgien. Neuer Europameister im Einer wurde der Schweizer Alain Colomb mit drei Län- gen Vorsprung vor dem Polen Kocerka und dem vielfach als Favoriten betrachteten Russen Alexander Berkutow. Europischer Meister im Zweier m. St. und Gewinner des Wanderpreises der Adria Wurde die Schweiz(Belvoir-Ruderelub) mit Goepf Kottmann(Schlagmanm), Rolf Streuli und Walter Ludin(Steuermann), vor Frank- reich, Belgien und Schweden. Dieses Finale war eine rein europäàische Aligelegenheit. Nach einem von Belgien ver- ursachten Fehlstart, gingen nach dem zwei- ten„Partez“ die Schweizer in Führung. Frankreich kam jedoch bis 750 m stark auf, passierte die Schweden und Belgier und setzte sich hinter die bis dahin führenden Schweizer. Scharfe Zwischenspurts hatten bei 1500 m das Feld hinter den mit drei Län- gen führenden Schweizern starz zusammen- gedrängt und brachten Schweden und Bel- gien Boot an Boot. Die Franzosen beliegen es dabei nicht, ruderten zu den Schweden auf und gingen an ihnen vorbei. Bei dem unerhört spannenden Kampf verloren auch die bis dahin führenden Schweizer an Vor- sprung. Sie vermochten jedoch im Endspurt wieder sicher die Führung zu nehmen und als Sieger ins Ziel zu rudern. Europameister im Vierer ohne Steuer- mann wurde Italien(Moto Guzzi) vor Eng- land, der Schweiz und Finnland. Die Schwei- zer hatten einen sehr schnellen Start und führten das geschlossene Feld mit einer Länge an, machten dann aber einen enormen Patzer und fielen eine halbe Länge hinter ihren Konkurrenten zurück. Die Italiener be- nutzten diese Chance und gingen mit einem Zwischenspurt vor England an die Spitz. Bei 1500 Meter betrug der Vorsprung der Italie- ner gegenüber den Briten 1% Länge. Da- hinter entwickelte sich ein verbissener Po- sitionskampf der anderen Boote. Die Azzuris aber fuhren ein wundervolles Rennen und siegten sicher. Die letzte Entscheidung fiel im Achter. Die Sowjetunion gewann das Rennen in 5:53, 3 Minuten vor Dänemark, Jugoslawien und der Tschechoslowakei Mit dem Tschechen Jungwirt, dem Ungarn Tharos, dem Schweden Erikson und dem Deutschen Lueg war ein Klassefeld zusam- men, das bis auf die letzten 200 m eng bei- einander blieb. 200 m vor dem Ziel 20g Bannister an. Aus dem Hintergrund stieg Lueg vor, konnte aber den starken Jung- wirt nicht mehr passieren und gab bereits einen Meter vor dem Ziel enttäuscht auf. Unsere Frauen konnten zwar gegen die schnellen Russinnen nicht gewinnen, aber der mitreißende Lauf der Schlußläuferin Maria Sander brachte den 2. Platz vor Italien ein. Kuz lief Weltrekord Der Lauf des Tages über 5000 Meter war die Sensation der Europameisterschaften. Er brachte eine Niederlage des Meisters Emil Zatopek und einen neuen Weltrekord. Emil Zatopek, der Champion auf der langen Strecke, wurde von dem Russen Kuz, der die letzte Runde mit 100 Meter Vorsprung be- gann, in einem einzigen Jubellauf besiegt. Das Unfaßbare geschah, als Emil, der in Läufen auf dieser Strecke seit drei Jahren nicht ge- schlagen wurde, den als Tempoläufer bekann- ten Kuz davonziehen ließ und im dichtge- drängten Feld mitbolzte, anstatt sein Rennen allein zu laufen. Während unsere Vertreter Schade und Lauffer im letzten Drittel auf- gaben, vollzog sich an der Spitze das Schick- Sal Emil Zatopeks, der mit 100 Meter Rück- stand in die Zielgerade ging und auf den letz. ten-Metern von dem Engländer Chataway ge. schlagen wurde. f Dreher verlor 4x 400-Meter-Staffel Als der Startmann Geister mit 2 m Vor-. sprung den Stab an Dreher übergab, glaubte kein Mensch an eine so deutliche Niederlage der deutschen Staffel. Der zweite Mann hatte nicht die Kraft, um den Ansturm des Eng- länders abzufangen und wechselte mit Ulz- heimer mit zwei Meter Rückstand. Der verlor noch mehr an Boden. Haas als Schlußläufer holte zwar den Vorsprung des Engländers und des Franzosen auf, flel aber auf der Ziel- geraden wieder zurück und ging als Dritter durchs Ziel. Die englische Mannschaft jedoch wurde disqualifiziert, weil der dritte Läufer einen Ungarn unsanft gerempelt hatte, so daß dieser zu Boden stürzte. Damit wurde Frank- reich, das noch vor Deutschland durchs Ziel ging, Europameister und Deutschland Zwei- ter.— Die 4x 100-m-Staffel gewann über. raschend Ungarn vor Rußland und England. Europameister im Hochsprung wurde der Schwede Nielsson mit 2.02 m vor Lanzki (CSR) mit 2,00 m. Der deutsche Teilnehmer Werner Bär schied bei 1.93 m aus, Günther Fraschka größte 800 m- Lauf seil farbig Der Samstag der Leichtathletik- Europa- meisterschaften in Bern war ein„ungarischer Tag“, bei dem von sieben Titeln allein drei an die Magyaren fielen. Aber dieser Samstag bekam durch den 800-m-Lauf und dessen Klassebesetzung, den phantastischen Kampf und die hervorragenden Zeiten seinen beson- deren Stempel aufgedrückt. Die Tatsache, daß fünf Läufer unter 1:48,0 Min. liefen, wäh- rend bisher auf der Welt nur drei Mann diese Zeit zu unterbieten gelang, beweist die Welt- klasse der europäischen Läufer in ihrer gegenwärtigen Form, denen auch nicht die Amerikaner oder Jamaika-Neger Withfield oder Wint gewachsen wären. Der Norweger Boysen, Favorit in diesem Rennen, die Belgier de Muynk und Moens, der Engländer Johnson und der Schwede Eck- feld, der Luxemburger Rasduin und die bei- den Außenseiter Delaney aus Irland und Szentgali aus Ungarn, lieferten sich ein fol- les Rennen, dicht gedrängt bis in die Ziel- gerade, in der Boysen mit Macht spurtete, zwei Meter vor de Muynk und Moens. Letz- terer sprintete und schob sich an Boysen vor- bei und während sich beide Läufer beobach- teten und den Spurt des zweiten Belgiers de Munk auffangen wollten, preschte auf der Mittelbahn plötzlich wie ein Blitz der kleine 1,65 m große Ungar Lajos Szentgali an den beiden, verbissen kämpfenden Favoriten vor- bei und zerriß mit 1% m Vorsprung als erster und neuer Europameister das Zielband. Die gelaufenen Zeiten des 22jährigen ungarischen Feuer wehrleutnants von 147,1 Min.“ des Zweiten de Muynk 1:47 Min,, des Dritten Boysen 1:4 Min., Johnson 1.47, Min und Moens 1:47/,8 Min. bedeuten außerdem jewei- ligen Landesrekord. Sieben Stunden lang kämpften die Stab- hochspringer um den Europameistertitel. Nach sieben Stunden— man sprang im Scheinwerferlicht— wurde als Sieger der Finne Landström mit einer Höhe von 4, 40 m ermittelt. Der deutsche Schneider schied bei 4,10 Meter aus. Der Ungar Homonnay kam mit 4,30 m an die Spitze. Mit einem phan- tastischen Sprung erreichte der Finne Land- ström 4,40 m. Auch der Schwede Lundberg sprang 4, 40 m. Aber als erster 4, 40- m- Mann wurde Landström als Sieger gefeiert. Engländer Elliot und der Finne Pironnen landeten mit je 4,30 m auf den folgenden Plätzen. Seonbuchner Zweite Nachdem Maria Sander nicht mehr im Endlauf der Hürdendamen stand, lagen die Hoffnungen der Deutschen auf Anneliese Seonbuchner aus Nürnberg. Die schwarz- haarige Anneliese lief ein begeisterndes Ren- nen, das sie jedoch gegen die unheimlich schnelle Russin Grlubichnaja nicht gewinnen konnte. Als zweite mit 11,2 Sek. landete sie hinter der russischen Weltrekordlerin, die 11,0 lief.— Ebenfalls einen schönen Erfolg hatte unser Weitspringer Jobst zu verzeich⸗ nen, der mit seinem 4. Platz mit einer Weite von 7,38 m hinter dem Sieger Födessi(Un- garn) 7,51 m, Iwanski(Polen) 76 m, dem Franzosen Wanko mit 7,41 m sehr zufrieden sein dürfte. Eine Sensation war das Ausscheiden der Hochsprung-Weltrekordlerin Alexandra Czu- dina(Ruhland) mit 1,60 m. Die schlanke Rus- sin hält den Weltrekord mit 1,73 m. Doch die kleine Engländerin Hopkins wurde mit 1,67 m Europameisterin. Versuche, den Weltrekord Czudinas mit 1,74 m zu brechen, mißglangen Allerdings. Unsere Teilnehmerinnen Krämer und Schmückle schieden bereits bei 1,56 Ai V⸗ů 5 Seit Vier Jahren ist der Italiener Conso: ini in Europa noch nicht geschlagen Werden“ Am Samstag wurde er Europameister mit 53,49 m vor seinem Landsmann Tosi mit 52,34 m.— Den 3000-m- Hindernislauf gewan- nen zur großen Ueberraschung nicht die auf dieser Strecke favorisierten Nordländer, son- dern der Außenseiter Rosznyoi aus Ungarn vor dem Norweger Larsen und den beiden Finnen Rintenpàa und Karvonnen. Jrotk J.5 noch Jura · Doppel stoppe: Zwei unnötige Elfmeter/ Tura— 1. FC Kaiserslautern 1:5(1:4) Zehntausend Zuschauer, darunter zahlreiche Kaiserslauterner Anhänger, fragten sich am Samstag auf dem Phönix-Platz immer wieder, was mit der Tura-Mannschaft los war, Gewiß, die Stürmer-Leistungen waren auch in den letzten Spielen(St. Pauli) nicht gerade„be- geisternd“, aber was sich die Fünferreihe in diesem Punktekampf gegen den 1. FCK lei- stete, war kaum zweitklassig. Eigentlich müßte man von vier Stürmern sprechen, denn unver- ständlicherweise hing Adelfinger als Doppel- stopper(auch vor Jungs Verletzung) noch zu- Potzernheim schied im Viertel-Finale aus de zwei kłnglande/ und alienet ̃alin · Nadwelimeistet Im„regenbogenfarbenen“ Trikot Reg Harris, Gyril Peacock, Guido Messina und Leandro Faggin Die Radweltmeisterschaften 1954 sind vorüber: Die 10 000 Zuschauer des Finales, erstmals bei herrlichem Wetter am Sonntag- nachmittag, brachten doch noch etwas wie Großkampf- Atmosphäre in das Geschehen auf dem 400-m-Zementoval des Stadions von Köln-Müngersdorf. Hier die Liste der neuen Champions im regenbogenfarbenen Trikot: Reg Harris und Cyrill Peacock(England) im professionalen und Amateur-Sprint und Guido Messina und Leandro Faggin(Italien) im 4000 bzw. 5000-m-Verfolgungsfahren. Es gab also im Fliegerrennen den von uns vor- ausgesagten englischen Doppelsieg. Daß aber zwei italienische Vertreter im Verfolgungs- fahren triumphieren würden, darf man ruhig als Ueberraschung bezeichnen. Das Hauptinteresse beanspruchten natür- lich die Flieger. Die herrlichen Kämpfe, die slich vom Freitag bis zum Sonntag hinzogen, mußte man erlebt haben. Nicht zu glauben, daß diese schöne Disziplin in Deutschland so gut wie ausgestorben ist. Die Rennen der Berufsfahrer nahmen den erwarteten Ver- lauf. Arie van Viet, der holländische Titel- Verteidiger, und der Engländer Reg Harris traten zum Finale an, das in zwei Durch- gängen bereits am Samstag entschieden wurde. Den ersten Lauf gewann Harris, von der Spitze aus fahrend. Der Holländer kam zwar wunderbar auf, mußte jedoch auf der Zielgeraden einen„Schwenker“ parieren, wodurch er etwas aus dem Tritt kam. Harris siegte in 11,3 Sekunden für die letzten 200 Meter. Im zweiten Match unterlief dem Niederländer ein entscheidender Fehler: An- statt abzuwarten, flitzte er ausgangs der Kurve aus zweiter Position— völlig unmotiviert Jos. Nebeneinander gingen die beiden in die Kurve, dem Ziel entgegen, wo Harris den Holländer in 12 Sekunden für die letzten 200 Meter klar um Radlänge abhängte und damit Weltmeister wurde. In der Ent- scheidung um den 3. und 4. Platz schlug der Italiener Sacchi den Franzosen Bellenger. Sensation bahnte sich an Eine Sensation schien sich dagegen be- reits in den Vorentscheidungen der Ama- teur-Flieger anzubahnen. Der Australier John Tresidder, der sich nach fünf Monaten harten Straßentrainings in Mannheim ganz auf den Fliegersport spezialisiert hat, machte erstmals von sich reden, als er den russischen Weltrekordfahrer Vargachkine „abhalfterte“. Nicht anders erging es dem vierfachen Deutschen Meister Werner Pot- zernheim, der in zwei Läufen verlor und damit ausschied. Auch der Zweite der Vor- jährigen Weltmeisterschaften, der Italiener Pinarello kam gegen den klug fahrenden Australier nicht auf,. Er gewann einen Lauf des Halbfinales, wurde aber in den beiden anderen Durchgängen von dem entschlossen abfahrenden Australier entscheidend ge- schlagen. Sehr sicher hatte auch der favori- sierte Brite Peacock den Franzosen Gaignard, einen typischen Opportunisten„abgesägt“. Im ersten Lauf des Finales versuchte der 22jährige Australier Abstand zu nehmen. Eine Taktik, die gegen den schnellen Eng- länder jedoch keinen Erfolg haben konnte. Gewißg, Tresidder kam bis auf Vorderrad länge heran, aber einen Punkt hatte der Brite nun bereits in der Tasche. Im zweiten Durchgang dagegen operierte der Australier richtig: Er überraschte den Engländer beim Durchfahren der Rurve mit einem„Explo- siv“ und hängte ihn um Längen ab. Der dritte Durchgang mußte also entscheiden. Und hier beging der Australier seinen zwei- ten Fehler: Er trat ausgangs der Kurve zu einem Langspurt an, konnte jedoch den Eng- länder nicht halten, der am Band an ihm vorbeirollte. Im Kampf um den dritten und vierten Platz siegte der clevere Franzose Gaignard über den Italiener Pinarello. Der junge, relativ unbekannte Australier, der fast alle Fachleute überraschte, hatte immerhin einen vorzüglichen Eindruck hin- terlassen. Ein Zeugnis, das man seinem großen Landsmann, dem vierfachen Welt- meister Sid Patterson, nicht ausstellen kann. Schon in den Vorläufen unterlag er gegen den Schweizer Hugo Koblet. Im Achtelfinale wurde er gar von Lull Gillen, dem Luxem- burger, knapp, aber eben doch geschlagen. Das Finlale war das spannendste der Nach- kriegsjahre überhaupt: Koblet führte lange, aber gegen Ende der 5000-Meter-Distanz er- oberte der Italiener Messina mehr und mehr Boden zurück. Gleichauf gingen die beiden in die letzte Runde, und es gelang tatsäch- lich dem zweifachen Amateur-Weltmeister Messina der unerwartete Wurf: Er schaffte einen Tritt mehr und schlug den Schweizer „Pedaleur de charme“ um Handbreite. Die Zeiten: 6:18,4 bzw. 6:19,0 Minuten. Gillen wurde Dritter. Ebenfalls ohne Ueberraschung verlief das Rennen der Amateure, das auch am Sams- tag entschieden wurde Im Endlauf behaup- tete sich der Italiener Leandro Faggin über den Engländer Peter Brotherton, der gegen diesen Klasse-Mann keine Siegeschance hatte. Faggin Holte den Briten aber nicht ein, distanzierte ihn jedoch in der guten Zeit von 3.05.1 Min, recht deutlich. Der Englän- der benötigte 5.10.0 Min, Sein Landsmann Norman Sheil wurde kampflos Dritter, da der holländische Exweltmeister Peter van Heusden nach einem nicht stattgegebenen Protest auf die weitere Teilnahme verzich- tete. Horst Grünthal rück, als die Weißen bereits 1:5 im Rückstand lagen. Warum diese Taktik? Sollte das Resul- tat gehalten werden? Hauptschuld an der klaren Niederlage tra- gen jedoch die viel zu umständlichen Halb- stürmer Bohse und Hellwig. Nicht ein schnelles, direktes Abspiel sah man von ihnen, nicht einen einfallsreichen Spiel- zug. Kein Wunder, daß die eifrig und ziel- strebig beginnenden Außen Hbensperger und Zahlbach auch allmählich resignierten. Dabei hatten die Tura-Halbstürmer ein so gutes Vorbild in ihrem Gegenüber Wenzel, der an seine besten Tage anknüpfte und durch sein großartiges Aufbauspiel den wegen Verlet- zung fehlenden Kapitän Fritz Walter kaum vermissen ließ. Zudem bezeugten zwei bild- schöne Tore Wenzels Torinstinkt. Kaum we- niger gefährlich war Scheffler, auch Biontino und Ottwar Walter hatten starke Szenen. Lediglich Wanger enttäuschte etwas. Beim Vergleich der Hintermannschaften schneiden die Turaner schon besser ab. Lediglich Heckel machte einige Fehler; Jung, Däuwel und Reichling gaben sich sehr viel Mühe. Drüben waren Liebrich und Kchlmeyer, dessen ge- naue Weitvorlagen einmal mehr imponierten, die Besten. Eckel kam auch zu seinem sehn- lichst gewünschten Tor. Schiedsrichter Keßler, Mörschweiler, hat leider noch keine Oberliga- Qualifikation. Seine Elfmeter-Entscheidungen waren ebenso unverständlich wie seine Auffassung, eine Fehlentscheidung durch die nächste wieder aufheben zu können. Tura begann sehr hart und hatte in der 20. Minute die erste klare Chance, aber der von Zahlbach geschossene Ball sprang von der Latteninnenkante wieder heraus, Im Ge- genzug fiel Scheffler. Elfmeter! Baßler be: sorgte das 1:0. Zwei Minuten später fiel ebenso Ebensperger. Natürlich: siehe oben! Der Elfmetertorschütze hieß diesmal Reich- ling: 1:1. Dann ging es wieder normal. 21. Minute: Scheffler schoß das 2:1, 35. Minute: Wenzel umspielte den zu spät herausgelau- fenen Heckel zum 3:1, und in der 38. Minute schloß der gleiche Spieler eine Kombination mit Scheffler mit dem vierten Treffer ab. Nach der Pause vorerst ausgeglichenes Spiel, Nach einer guten Stunde erhöhte Eckel a 5:1, das nach des verletzten Jungs Ausschei⸗ den leicht noch höher hätte lauten 1 1 sich die 1 über 6 6˙12 P. auf Wel- Wien Im Grasshoppers-Cup setzten Grasshoppers Zürich mit einem 4: Florenz vor Schalke 04(4:10 P.) mit 6-1. den vorletzten Platz. Spitzenreiter 18d terhin Dynamo Zagreb(11:7) vor Austria (9:3 P.) Der. 88 . „ 2. itge⸗ nnen reter Auf- Hick⸗ kück⸗ letz- V ge- fel Vor- lubte rlage hatte Eng- UIz- erlor aufer ders Ziel- ritter doch aufer 0 dab ank- Ziel Wei- über- land. der anzki hmer schka phan · aand- berg Mann Der nnen nden stand Resul- e tra- Halb- ein von Spiel- Ziel- r und Dabei gutes er an a sein erlet· kaum pild⸗ n We- ontino zenen. Beim jeiden Ieckel und rüben n ge- erten, sehn- r, hat ation. bens eine vieder n der ar der 8 von n Ge- r be- r fiel oben! Reich al. 27. inute: gelau- linute nation er 5 Spiel, 1 aul schei- innen. kim. 1 die er FC P. auf Wei- Wien — Nr. 201 Montag, 30. August 1954 MORGEN Auch Baden-Badener Ausklang im Zeichen von Waldfried: teuer Hundomat-Solin, gaal“ gewann„Hroßen Preis“ Frankreichs„Reine d' Atout“ mit fünf Längen sicher geschlagen/ Enttäuschender„Kaliber“ wurde nur Sechster Wie die Baden-Badener Rennwoche vor einer Woche eröffnet wurde, so klang es ge- stern aus, nämlich: Im Zeichen der tradi- tionsreichen blauweißen Farben des Gestüts Waldfried. Wären Gestütsherr Graf Spreti und Trainer Blume nicht würdige Herren des deutschen Turfs, sie hätten nach dem „Großen Preis von Baden-Baden“ vor dem Waagegebäude sicher Saltos geschlagen. In- nerlich war ihnen bestimmt danach zumute, nachdem Stall jockey Gerhard Streit mit dem kleinen, dunkelbraunen Hengst„Baal“, die- sem treuen Kämpfer, das mit 60 000 DM dotierte Rennen in die Waldfrieder Kassen galoppiert hatte.„Reine d'Atout“, Frank- reichs Vertreterin aus dem Stall Dupré, der am Freitag mit„Tactic“ das„Zukunfts- rennen“ gewonnen hatte, blieb um fünf ganz überlegene Längen geschlagen. Jockey Le- queux mußte sogar im Finish noch alles aus seiner Stute herausholen, um Waldfrieds zweite Waffe,„Makra“, mit„Hals“ auf den dritten Platz zu verweisen. Der Stall des zweifachen Derby-Siegers„Kaliber“ aber be- kam jenes alte Turf-Gesetz zu spüren, das besagt, daß man einen Vollblüter ohne Ren- nen nicht über acht Wochen hinweg„fit“ halten kann.„Kaliber“ wurde hinter„Blu- menprinz“ und„Grenzbock“ nur mäßiger Sechster. Dieser Sonntag war ein wirklich großer Tag: Ueber 25 000 Besucher umsäumten die schöne Iffezheimer Anlage. Man sah viel Turfsport- Prominenz, die sich vorm„Großen Preis“ ein Stelldichein im Führring gab. Dort war„Kalibers“ Abschneiden bereits zu ahnen, denn der„Wirbelwind“-Sohn hat seit dem Hamburger Derby erheblich„ausge- legt“. Viel fiter wirkte das dreifache Wald- frieder Aufgebot mit„Baal“,„Makra“ und „Fabier“. Wiederum sehr drahtig— genau wie„Tactic“ am Freitag— die Französin „Reine d' Atout“; auch„Blumenprinz“, „Grenzbock“ und„Nizam“ konnten gefal- len.„Allasch“, Schlenderhans Derby-Sieger von 1953, machte ebenfalls einen guten Ein- druck, das Rennen zeigte aber, daß man nach über einem Jahr Pause nicht sofort in einen großen Preis„einsteigen“ kann, auch nich mit einem Derby-Sieger. a Beim gültigen Startzeichen nahm„Ata- türk“ die Spitze vor„Baal“,„Allasch“ und „Kaliber“. Im Iffezheimer Bogen schob sich „Grenzbock“ auf den vierten Platz, in sei- nem Gefolge der französische Gast. In der Gegengeraden erlosch bereits„Allaschs“ Licht. Eingangs des Rastatter Bogens z0g „Baal“ an„Atatürk“ vorbei und ging„Reine d'Atout“ auf den dritten Platz vor„Grenz- bock“,„Kaliber“,„Blumenprinz“ und„Ma- kra. Zu Beginn des Einlaufbogens schnellte Gerhard Streit mit„Baal“ auf einen Rush vom Feld weg und hatte vor der Distanz das Rennen bereits sicher.„Reine d' Atout“ kam dann wie„Makra“ mit großem Speed und behauptete sich gegen die Waldfriederin knapp, während vier Längen zurück„Blu- menprinz“ und„Grenzbock“ kämpften, wo- bei das jüngere Pferd die Oberhand behielt. „Kaliber“, der nicht mehr schneller werden konnte, führte den geschlagenen Rest des Elferfeldes durchs Ziel. Der blauweihge Sieg war äußerst populär. Nach dem großen „Mangon hat nun auch„Baal“, über dessen Stehvermögen keine Diskussionen mehr möglich sind, auf das Nachdrücklichste auf den Waldfrieder Deckhengst„‚Gundomar“ ten Hoff am Boden In seinem Kampf gegen den amerikanischen schwergewichtler Billy William mußte der frühere Europameister Hein ten Hoff in der siebenten Runde eine K.o.-Nieder- lage hinnehmen. Unser dpa-Bild zeigt den schwer angeschlagenen ten Hoff in der sechsten Runde kampfunfähig in einer Ecke liegend. hingewiesen.(Toto: Sieg 39; Platz: 25, 18, 30; EW: 370). In welcher Form die Waldfrieder zur Zeit sind, bewies Jockey Streit anschließend mit „Ausklang“, den er im„Preis der Stadt Baden-Baden“(550 DM, 1600 m) vor 80 guten Pferden wie„Bernadotte“,„Zobel“ und„Der Unhold“ als Sieger(Toto 121:10) ins Ziel steuerte. Das nach ehrwürdiger Tra- dition die Badener Tage abschließende„Alte Badener Jagdrennen(10 00 DM, 4000 m) wurde eine sichere Beute des großartigen Münchener Nachwuchs-Steeplers„Alfaren“, der im Vorjahr bereits Zweiter hinter„Alt- meister“ gewesen war. Nach scharfem End- kampf mußte der alte„Frivol“ auf der Ziel- linie den zweiten Platz„Kognak“ überlassen. Favorit„Bengal“ war am englischen Sprung kopfüber gegangen, Heinz Schneekloth Weltchampion H. G. Winkler belegte beim Internationalen Reitturnier in Zoute auf Alpenjäger mit 0 Fehlern und 68,1 Sekunden nach Stechen den zweiten Platz im Preis von Savoyen hinter dem Italiener Oppes auf Somalo mit 0 Fehlern und 61,8 Sek. Genz öberlegen mit fünf Längen schlug der Waldfrieder Hengst„Baal“ 5 im„Großen Preis von Baden-Baden“ Frankreichs Vertre- terin„Reine d'Atout“ und gewann damit 60 000 DM für seinen Stall. Bild: Schnürle Fünfzehnjähriger entschied über Europameisterschaft aratlion- Jtagödie war keine Lehre Die deutsche 4ĩ100-Meter-Staffel zu Unrecht disqualifiziert?/ Einspruch abgelehnt „Alles für die Athleten!“ Dieses vielver- sprechende Motto setzten die Schweizer Orga- nisatoren über die Europameisterschaften 4 Bern und dann brachte diese bisher bedeutend- ste europäische Leichtathletik- Veranstaltung eine ganze Reihe von„Betriebsunfällen“, die einfach kommen mußten, weil es die verant- wortlichen und mit ihnen die IAAF an der notwendigen Sorgfalt in mancher Hinsicht fehlen ließen. Als die Marathonlärfer ins Sta- dion zurückkehrten, war die Laufrichtung noch nicht richtig markiert, so daß der Russe Iwan Filin wahrscheinlich um den Sieg gebracht wurde. Eine Reihe anderer Läufer aber muß ten im Stadion eine zu lange oder eine zu kurze Strecke absolvieren. Der Oesterreicher Rötzer wurde auf dem Wege zu einem neuen 10 000-m-Landesrekord von einem Kampf- richter zu früh aus dem Rennen genommen. obwohl noch nicht einmal Herbert Schade zu dieser Zeit als Vierter durchs Ziel gegangen War. Den irischen Hochspringer Bredan O'Reilly vergaßen die Kampfrichter bei 1,90 m nach einem Fehlversuch für die beiden näch- Turfergebnisse Baden-Baden, Sonntag, 29. August 1954 I. Rennen: 1. Bento P. Fuchs); 2. Liebesorakel: 3. Feuerbusch und Aristo im toten Rennen. 9 f. Toto: 31, 17, 25, 8, 15; EW: 409.— II. Rennen; 1. Elmauer(B. Pfeiffer): 2. Christof II: 3. Wunder- Jäger 12 l. Toto; 5, 25, 22, W 218. III. Rennen: 1. Bonino(A. Dilger); 2. Nebelgeist; 3. Diskus. 12 lf. Toto: 199, 58, 25, 80; EW: 1938. IV. Rennen: 1. Baal(G. Streit); 2. Reine d' Atout; 3. Makra; 4. Blumenprinz. 11 H. Toto: 29, 25, 18, 30; EW: 370.— V. Rennen: 1. Ausklang(G. Streit); 2. Bernadotte; 3. Zobel. 9 If. Toto: 121, 21. 18, 19; EW: 554.— VI Rennen: 1. Staatsordre(H. Ulbrich); 2. Orange; 3. Liostra. 8 If. Toto: 38, 26, 16, 28 EW: 416.— VII. Rennen: 1. Alfaren(J. Unterholzner); 2. Kognak. 6 If. Toto: 43, 20. 28: EW: 318. Dortmund, Sonntag, 29. August 1954 I. Rennen: 1. Monarchie(H. Bischoff); 2. Win- Zertag. 6 If. Toto: 27, 17, 32; EW: 114.— II. Ren- nen: 1. Siver City(G. Wolter); 2. Lappiagd. 6 If. Toto: 113, 39, 36; EW: 118.— III. Rennen: 1. Anna Boleyn(S. Heidemann); 2. Mercedes; 3. Kikov. 7 If. Toto: 40, 15, 17, 27; EW: 166. IV. Rennen: 1 Tempo(G. Broda); 2. Offida. 3 If. Toto: 39, 21, 27; EW: 284.— V. Rennen: 1. Bohrmeister (H. Pasch); 2. Valerian, 6 H. Toto: 155, 36, 15; EW: 234.— VI. Rennen: 1. Lebenswille(H. Orthmann); 2. Fanal; 3. Rölein, 9 H. Toto: 41, 15, 21, 17; EW: 276.— VII. Rennen: 1. Froschkönig(L. Demandt); 2. Langschnabel; 3. Thola. 12 If. Toto: 88, 26, 25, 28; EW: 676.— VIII. Rennen: 1. Glückstern(J. v. d. Vlugt); 2. Festina; 3. Blaubart. 10 If. Toto; 38, 20, 16, 43; EW: 128. Pferde-Toto: 0- 0 1— 0— 0— 1— 0— 0 — 2— 0—1— 0 nicht gel.— 2 sten Durchgänge aufzurufen, so daß er erst auf seinen Einspruch hin als Letzter nachsprin- gen konnte. Den Höhepunkt in vieler Hinsicht aber stellt die umstrittene Disqualifikation der deutschen Ax 100-m- Staffel nach dem hoch über- legen gewonnenen Vorlauf dar, da die Ent- scheidung ein Fünf zehnjähriger() Wechsel- beobachter traf. Der schwedische Leichtathletikpräsident Tage Ericsson, der nach dem Lauf zur Befra- gung der Wechselbeobachter an den ersten Wechsel kam, stieß zunächst den 15jährigen Rene Gneisarz beiseite, da er glaubte: Das ist ein Jüngling, der über den Zaun gestiegen ist!“ Doch dann mußte sich der welterfahrene Direktor des Stockholmer Olympiastadions und mit ihm die übrigen Mitglieder der Jury d' Appell von einem Halbwüchsigen sagen las- sen, daß die deutsche Staffel den Wechsel überschritten habe. Wir wollen und können nicht entscheiden, ob unsere Staffel zu Recht oder zu Unrecht disqualifiziert wurde, aber wir müssen uns dagegen wehren, daß ein 15“ jähriger das nach dem Starter für die Staffel wichtigste Schiedsrichteramt innehat. Es gab 200 Kampfrichter im Innenraum, aber ausgerechnet ein I5jähriger wurde zum Schiedsrichter über die schnellste Staffel Euro- pas ernannt, Das war der Höhepunkt der Fahrlässigkeit in Bern. Die Mehrzahl der Aktiven, die in der Nähe der Uebergabe Pohl- Kraus saßen, sprechen von einem ausgesprochenen Sicherheitswechsel, wie er unseren Sprintern von Ferdi Kisters aufgetragen war. Von den wirklichen Fach- kennern der Leichtathletik, die den fraglichen Wechsel von ihren Plätzen gut beobachten konnten, hörten wir nicht eine Stimme, die sich gegen den Wechsel aussprach. Wir denken 2. B. an die beiden ersten Läufer der Saar-Sprinter- staffel, an polnische Offizielle oder an Kurt Birkemeyer, den führenden Staffeltrainer der Ostzone. Diese Aussagen konnten natürlich nichts nützen, und da die Bilder von Amateur- fotografen, die nach dem Urteil vieler auslän- discher Journalisten und Offiziellen klar er- kennen lassen, daß Pohl schon rund acht Me- ter vor dem Ende des Wechselraumes ab- stoppte, um Kraus den Stab in die Hand zu schieben, dem Schiedsgericht nicht genügten, blieb die deutsche Staffel disqualifiziert— nach dem Urteil eines Fünf zehnjährigen, der Wahrscheinlich die Mittelmarkierung des Wech- selraumes mit der Schlußmarke verwechselte. Damit aber nicht genug: Dieser Fünfzehn- jährige blieb auch nach diesem„Betriebsunfall“ Weiter im Amt! * So bleibt nur zu hoffen, daß die internatio- nalen Verbände die Lehre ziehen, die für Bern ebenso wie für Solingen gilt: Welt- und Europa- meisterschaften können nur dort ausgetragen werden, wo die Garantie gegeben ist, daß eine solche Veranstaltung obne Zwischenfälle abge- wickelt werden kann. Große Worte vorher genügen nicht Gustav Schwenk Die Medenspiele: Huber schlägt Buchholz Die Endrunde der großen Meden-, Poens- gen- und Henner-Henkelspiele in Köln, Düs- seldorf und Essen litt bereits am ersten Tage durch anhaltende Gewitterschauer und nur bei den Junioren konnte mit Berlin und dem Niederrhein die einzige Endspielpaarung er- mittelt werden. Alle Kämpfe bei den Herren und Damen mußten ohne Entscheidung abge- brochen werden. Das überraschendste Ergebnis bei den Medenspielen erzielte der 23jährige Nürnberger Rupert Huber mit 8:6, 6:0 gegen den vielfachen deutschen Meister Ernst Buch- holz. Bei den Damen mußte sich die Düssel- dorferin Gisela Hammann nach einer erfolg- reichen Saison eine unerwartete Niederlage von 6:1, 2:6, 4:6 gegen Margarethe von Ger- lach(Wiesbaden) gefallen lassen. Die Mädchen vom Rheinbezirk spielten ohne die deutsche Jugendmeisterin Gisela Stelges(Köln), die zwar aufgestellt war, aber wegen Verletzung nicht antrat. Die Ergebnisse: Wedenspiele: Niederrhein— Niedersachsen 4:1 Hermann— Saß 6:2, 6:2: Pöttinger— Gerloff 613, 6:2; Feldbausch— Henkel 3:6, 3:6 abgebr.; Stuhl- dreier— Schliechph ke 6:4, 6:1; Kleemann gegen Deter 6:4, 4:6, 4:6: Budinger— Denker 6:4, 6:8. Rheinbezirx— Bayern 3:3. Buchholz— Huber 628, 0:6: Koch— Bauer 6:4, 6:4; Gulezæz— Dr. Kümpfel 6:1, 6:1; Grosse— Fischer 3:6, 4:5; Schöpn gegen Brunner 7:5, 678, 3:6; Laudahn— Dobner 1:6, 0:6. Poensgenspiele: Niederrhein— Hessen 4:2. Poh- mann— Jenequel-Horn 6:2, 6:3: Hammann gegen v. Gerlach 6:1, 2:6, 4:6; Leoni— Artelt 416, 6:2. 6:0; List— Köhler 6:1, 6:3; Eberhardt- Rhode 6:8, 6:2; Hager— Glienecke 3:6, 6:4. 4:6. Bayern— Hamburg 4:2. Dittmeyer— Heidtmann 6:2, 6:2; Kramer— Dietz-Hamel 3:6, 6:2, 6247 Burgkardt— Flemming 4:6, 6:4, 6:21 Funk— Seh 63, 6:2; Franz— Heidemüller 7:5. 0:6, 4:6; Brun- ner— Reimann 16, 2:6. Henner-Henkelspiele: Junioren: Niederrhein gegen Baden 9:0; Berlin— Niedersachsen 324 Mädchen: Niederrhein— Rheinbezirk 9:0; Ham- burg— Westfalen 1:1 abgebrochen. Balkan gegen Nordeuropa betitelt sich ein Leichtathletik-Aus wahlkampf, den die Türkei, Griechenland und Jugoslawien im September 1955 in Athen gegen Dänemark, Norwegen, Finnland und Schweden bestreiten werden. Der Arbeitslohn auf der Waage die meiſten von uns leben von Löhnen. Gibt es wichtigeres als die frage nach dem gerechten Lohn Den w ohlſtand des ganzen Landes beſtimmen die Löhne. Geld bedeutet Freiheit. Darum hört in Geldſachen die Gemütlichkeit auk- beim Arbeiter wie beim Un⸗ ternehmer. der eine verdient ohne den anderen keinen Pfennig. der Unternehmer macht die Produktion möglich, aber ſchafft ſie nicht mit ſeinen zwei Handen. kr nennt des⸗ halb heute ſeine Arbeiter vertrauensvoll ſeine Mit⸗ arbeiter. Wo aber das Vertrauen zwiſchen ihnen geſtört iſt, da ſtreiten ſie ſich um den Lohn, der aus der gemein⸗ auch die großen krfolge der Soꝛialen Marktwirtſchaft problems verſtãndigen. Gibt es denn eine praktiſche der Grundlöhne, wie ſie im ausgewogenen inter⸗ eſſe der Unternehmer, der Arbeiter UND DES GRAN: ZEN Volks liegen. Sie wirken gemeinſam in voller ſamen Arbeit gezahlt werden kann, ſie bedrohen einander das aber iſt das knde jeder Zulammenarbeit. Und werden gefährdet Alſo müſſen wir uns über die Löſung des Lohn⸗ Löſung des Lohnproblems? Ja. Sie lautet: führende Unternehmer und Gewerkſchaftler beob⸗ Unabhängigkeit als Schiedsrichter. Im Rahmen ihrer Vorſchläge legen dann die Jarifpartner die kinzel⸗ heiten feſt. Das iſt die moderne, die ziviliſierte Antwort auf die Sie verlangt einzig frage nach dem gerechten Lohn. und allein Verſtandnis für die Denkweiſe und die intereſſen des anderen, allo den Willen zur verſtändigung von Mann zu Mann. Nach allem, was wir erlebt haben, ſollten wir in der zweiten achten und beurteilen gemeinſam die Wirtſchafts⸗ lage. Hiernach empfehlen ſie gemeinſam die Höhe Hälfte des 20. Jahrhunderts endlich lo vernünftig geworden ſein, das einzuſehen OIE WAAGE Gemeinſchaft zur förderung des Sozlalen Ausgleichs e. V. Vorlitzender: kranz Greiß- Köln am Rhein ⸗Schildergalie 32-34 — — eee ener — 8 aue use ee Seite 6 MORGEN Montag, 30. August 1954/ Nr. 201 Handbafl-Jabhelien Verbandsklasse: TSV Rot— TSV Handschuhsheim 16:9 TSV Birkenau— HSV Hockenheim 20:5 Sd Nußloch— TV 98 Seckenheim 16:9 SV Waldhof— VfR Mannheim(11.00) 10:5 Bezirksklasse: Staffel I SV Mvesheim— TV Großsachen 10 10 09 Weinheim— TG Laudenbach 8·7 62 Weinheim— VII. Neckarau ausgef. TV Edingen— Speg Sandhofen IV Hemsbach— Polizei S Kreisklasse A Tvoberflockenbach— ATB Heddesheim 15:15 19:7 12:10 TSV Viernheim— Tus Weinheim 11 TSG Rheinau— Mrd Mannheim 17212 TV Brühl— 07 Seckenheim 12:3 99 Seckenheim— T Schriesheim 6˙3 Badenia Feudenheim— TSV Neckarau 13:8 Kreisklasse B, Staffel I TV Friedrichsfeld— SC Pfingstberg Kreisklasse B, Staffel II Fortuna Schönau— TV Neckarhausen SV Wallstadt— SG Mannheim Sc Käfertal— Sd Leutershausen IB TS Ladenburg— TV Heddesheim Freundschaftsspiele Frauen) VfR— TS Heidelberg VfR II Tus Neckarau 12:5 513 11:11 3:13 10:11 9:2 970 10:5 kür Waldhof Waldlio gewann andballduell gegen t VtR-Sturm ohne Durchschlagskraft— Waldhof-Torwart Schaffler prächtig in Form Das Zusammentreffen der beiden erst- klassigen Mannheimer Handballvereine hatte gut 1000 Zuschauer auf den Waldhofplatz ge- lockt, die bei guten Platz- und Wetterverhält- nissen von dem Geschehen allerdings etwas enttäuscht sein dürften. Es wurde auf beiden Seiten mit höchstem Einsatz gekämpft, zu- sammenhängende Spielaktionen, die das Handballspiel so interessant machen, fehlten kast gänzlich. Der Sieg der Blauschwarzen geht indessen, auch in dieser Höhe, vollkom- men in Ordnung. Die Waldhof-Sturmreihe war bedeutend ballsicherer, spielte auch besser zu(allerdings meist am rechten Flügel, warum nur?) und fand immer wieder eine Lücke in der seit dem Spiel gegen Ketsch etwas verbesserten VfR- Deckung. In der Ge- genüberstellung schneidet allerdings auch die Waldhof- Hintermannschaft mit dem uner- müdlichen Gaa(früher Ketsch) und dem sehr reaktionsschnellen und fangsicheren Torwart Scheffler besser ab. Weitere gute Waldhof- spieler seien mit Klotz und Freiseis genannt. Das Drama im Sportpalast: Silllam sehlug ten Neff sehwer k. o. Nach vier Niederschlägen stoppte Ringrichter Nispel zu spät Die schwerste Niederlage in 39 Kämpfen als Berufsboxer bezog Hein ten Hoff(99,3 kg) bei seinem ersten Start nach fast zweijäh- riger Abwesenheit in Amerika vor 9600 Zu- schauern im ausverkauften Berliner Sport- palast aus den Fäusten des bärenstarken Us A-Negers Billy Gilliam(98,8 kg). Nach drei bitteren Niederschlägen in der sechsten Runde brach Ringrichter Otto Nispel in der 46. Sekunde der siebten Runde ab, als ten Hoff erneut fast wehrlos den fürchterlichen Haken seines pausenlos angreifenden Gegners ausgesetzt war, viel zu spät, denn entspre- chend den neuen Regeln des Bundes deutscher Berufsboxer bedeutete der dritte Nieder- schlag innerhalb einer Runde bereits auto- matisch das Ende. Gegen diesen übermächtigen Gegner, der nach seiner Berliner Leistung genau so stark eingeschätzt werden muß wie Nino Valdes bei seinem Dortmunder Sieg über Heinz Neuhaus, blieb ten Hoff nichts anderes übrig, als tap- fer zu sein; so enttäuschend seine Leistung auch für die Fachleute am Ring und die Zu- schauer blieb, die den früheren Europameister mit Pfiffen verabschiedeten. Einziger Lichtblick dieses auf dem Papier so viel versprechenden Abends blieb Halb- schwergewichts- Europameister Gerhard Hecht, der sich erstmalig mit diesem Titel in seiner Heimatstadt vorstellte. Trotz eines Nieder- schlages in der Schlußrunde blieb Hecht (81,0 kg) durch seine überragende Linke ein- stimmiger und klarer Punktsieger über den von ten Hoff in USA ausgeknockten Neger Art Henri(88,3 kg). Der Berliner Halbschwer- gewichtler Besmanoff erkämpfte sich mit einem Punktsieg über Szüzina das Herausfor- derungsrecht an Meister Hoepner, aber er überzeugte ebensowenig wie Horst Niche bei seinem Punkterfolg über Borowski oder Resch mit dem nach zwei Tiefschlagverwarnungen nicht wehr verdienten Unentschieden gegen Schagen(Holland). Hein ten Hoff versuchte mit dem ersten Gongschlag, die Kampfführung zu überneh- men. Es gelangen ihm auch einige Wischer, Aber als Gilliam, mehr als einen halben Kopf kleiner und untersetzt, seine ersten linken Haken blitzschnell abfeuerte, war es mit der Konzentration vorbei. Die Linke ten FHoffs War nicht stark genug, um einen so harten Brocken wie Gilliam auf Distanz zu halten. Unter der Wirkung der schweren Haken aber vergaß der Deutsche seine ganze amerikani- sche Ringpraxis, die man bei ihm im Ham- burger Training so sehr gelobt hatte. Ten Hoff wurde unsauber, mußte von Ringrichter Nispel mehrfach ermahnt werden und wirkte schließ- lich— hoffnungslos in die Verteidigung ge- drängt— so amateurhaft, wie etwa in seinem Brüsseler Titelkampf mit Karel Sys. Gilliam führte bereits klar nach Punkten, als sich das Ende anbahnte. Zu Beginn der sechsten Runde peitschte Gilliam einen rechten Aufwärts- haken mit nachfolgender Linken zum Kinn. Gebückt stehend nahm ten Hoff bis„8“ Zeit. Gilliam setzte nach, und am Seil mußte der Deutsche erneut bis„9“ zu Boden, und wenig später kam nach einer schweren Serie der dritte Niederschlag, den der Gong bei„3“ unterbrach. Ten Hoff wurde in seine Ecke ge- tragen, nahm den Kampf nochmals auf, ob- wohl er nicht Herr seiner Glieder war, und als die Schläge wieder auf den fast wehrlosen Hamburger einprasseſten, brach Nispel ab. Ueberraschend kam die gute Form Gerhard Hechts, die auch Hollands Meister Wim Snoek als Titelkampfgegner am 23. September von der Ringseite anerkennend kommentierte. So- lange Hecht mit der Linken sauber boxte, hatte der überaus harte Henri keine Chance. Lediglich als der Europameister eine Entschei- dung erzwingen wollte, mußte er die Unken Haken nehmen, die zu dem Niederschlag in der sechsten Runde führten. Die anderen taten voll und ganz ihre Pflicht. Beim VfR ist z. Z. im wahrsten Sinne des Wortes„der Wurm drin“. Im Sturm war von gegenseitigem Verständnis recht wenig zu sehen. Der beste war noch der kleine Krämer am linken Flügel, während Nationalspieler Stahler außer seiner Schnelligkeit recht wenig zeigte. Hentsch wirkte zu schwerfällig, inn hatten die Waldhöfer allerdings am mei- sten aufs„Korn genommen“. Der Zusammen- stoß mit Wolpert war aber von letzterem wohl kaum beabsichtigt. Torwart Herbold hätte den einen oder anderen Treffer ver- hüten müssen, ohne indessen die Niederlage abwenden zu können. Nach beiderseitigem nervösen Beginn dauerte es bis zur 8. Minute, ehe Klotz zum 1:0 ein warf. Leintz und Mall holten Waldhofs 3:0-Vorsprung, ehe Hentsch und Krämer auf 2:3 verkürzten. Ein u. E. etwa zu harter Drei- zehnmeter ergab jedoch durch Freiseis Wald- hofs verdiente 4:2-Pausenführung. Die zweite Halbzeit brachte nach einer Gedenkminute für die beiden tödlich verunglückten Spieler des VfR Neckarau. Neumann und Kurz, durch Tore von Freiseis(3), Klotz(2) und Mall den entscheidenden 0O:2-Vorsprung. VfR-Vertei- diger Stopper wurde dann wegen Schieds- richter-Beleidigung vom Platz gestellt. Trotz- dem konnte VfR durch Tore von Stahler, Krämer und Dr. Reinhardt das Ergebnis noch etwas günstiger gestalten. Meisterschaftshoff- nungen darf sich der VfR in dieser Form je- doch keine machen, während der Waldhof noch manchem Favoriten ein Bein stellen dürfte. W. L. SG Nußloch— 98 Seckenheim 16:9(12:4) Die Sd Nuhloch konnte auch ihr zweites Spiel siegreich gestalten. Allerdings machten Verbandsspie! Heppenheim— Weiher 6:2(2:0) Die Platzherren fertigten den Neuling in der 2. Amateurliga sicher ab und kamen zu einem auch in dieser Höhe verdienten Sieg. Rauch und Weber waren in der ersten Halb- zeit erfolgreich. In der zweiten Halbzeit schossen die Tore Rauch, Schmitt und Groh(2). Für Weiher waren Gramlich und K. Schmidt erfolgreich. Bensheim— VfR Bürstadt 1:0(0:0) In der ersten Halbzeit hatte Bürstadt mehr vom Spiel, jedoch konnte der Sturm, besonders die beiden Außen, herausgespielten Chancen nicht verwerten und selbst die Läuferreihe machte gegenüber den andern Spielen einen etwas ermüdeten Eindruck. Bensheim selbst die gger den Platzherren den Sieg auch etwas leicht, da man viel zu eigennützig spielte. Das Spielgeschehen sah zunächst beide Parteien abwechselnd im Vorteil. Ueber 1:1 und 3:2 konnten die 98er erfolgreich Widerpart leisten, Nun aber war plötzlich Nußloch da. Angriff auf Angriff rollte gegen das Tor der Gäste und im Handumdrehen stand die Partie 8:4. Mit 124 wurden schließlich die Seiten gewechselt. Nach der Pause ließen die 98er noch mehr nach. Es fehlte aber auch jedes Verständnis im Sturm. So war die Niederlage nicht mehr auf- zuhalten, obwohl nun die Gäste-Hintermann- Schaft besser im Bild war. Mit 16:9 behielten die Mannen um Ditton das bessere Ende für sich, wobei Burger, Schell und Roth sowie Hessenauer die erfolgreichsten Torschützen waren. Zu Beginn gleich Mannheimer Hockey-Sieg Der TSV 46 eröffnete die Hockey- Saison in Mannheim mit einem nie in Frage stehenden Sieg über den FC Karlsruhe, der kürzlich in Heidelberg gegen die 788 78 ein beachtliches Unentschieden erreichen konnte, und das spricht sehr für die Spiel- stärke der Mannheimer, obwohl diese nicht einmal komplett angetreten waren. Zwei Mann— Hots und Neubert— mußten er- Setzt werden. In der ersten Halbzeit führten die Mann- heimer 1:0 durch ein von Metz unhaltbar erzieltes Tor, und nach der Pause war es dann Linksaußen Krummrein, der zum zweiten Male die Kugel für den TSV 46 ein- geschossen hatte. Bei größerem Einsatz wäre den technisch überlegen spielenden Mann- heimern wohl noch ein größerer Erfolg zu- gefallen, doch man begnügte sich bei der spätsommerlichen Wärme anscheinend nur mit zwei Treffern. Das Ende einer Laufbahn Hein ten Neff verschenkte 100000 DN Kampf mit Gilliam war unverantwortlich So zuversichtlich rechnete Hein ten Hoff mit einem Sieg über Billy Gilllam, daß bereits für den 8. Oktober ein weiterer Start für Frank- furt vorgesehen war, und dann am 7. Novem- ber die große Revanche mit Heinz Neuhaus in der Dortmunder Westfalenhalle steigen sollte. Gilliams Fäuste zerschlugen alle diese Pläne. Unter den fürchterlichen Haken des schwarzen Amerikaners zerbröckelten alle Hoffnungen genau so wie der Widerstand ten Hoffs. Das „Aus“ des Ringrichters bedeutete nicht nur das Ende des Kampfes, sondern auch das Scheitern aller weiteren Pläne. Ob ten Hoff nochmal die Handschuhe anziehen wird, muß sich nach reiflicher Ueberlegung in den nächsten Tagen entscheiden. Als Hauptkämpfr für Gegner spielte manchmal einen etwas unsauberen Fuß- ball, gewann jedoch mit 1:0 verdient durch ihren Läufer Büttner. Noch in den letzten Minuten hätte Bürstadt ausgleichen können, wenn der Sturm konzentrierter gespielt hätte. Bei Bensheim waren der Mittelläufer Heitz- Tau sowie der Halbrechte Büttner die besten aufer. Europameister im Weltergewicht wurde in Liverpool der Engländer Wally Thom durch einen Abbruchsieg in der 10. Runde über den französischen Titelverteidiger Gilbert Lavoine. Mit FINA- Vizepräsident Ritter an der Spitze werden vier Vertreter des amerikani- schen Schwimm-Verbandes den Turiner Eurpa- meisterschaften beiwohnen. 2. Amateurliga Staffel 1: Der erste Sieg von Käfertal Phönix Mannheim wat klar aberlegen Die SpVgg Sandhofen unterlag 1:4 50 Ladenburg verlor gegen Käfertal 2:3 f Phönix Mannheim— Spvgg. Sandhofen 4:1 (2:1) Bei der Neuauflage eines früher sehr be- liebten Lokalspieles konnten diesmal die Platzherren einen auch in dieser Höhe ver- dienten Sieg davontragen. Bereits nach vier- telstündiger Spieldauer gingen die Einhei- mischen durch ihren Mittelstürmer Hess in Wetter zwang Waldhof-Boxer zur„Aufgabe“ gelilling gekickte tapferen rat Vor über 2000 Zuschauern wurde Clubkampf gegen Eintracht abgebrochen Die Freiluftveranstaltung der Waldhof- Boxer am Samstagabend gegen die bekannte Riege der Frankfurter Eintracht stand unter einem unglücklichen Stern. Zwar waren gut 2000 Zuschauer gekommen— man ziehe mal einen Vergleich zu einem Freundschaftsspiel der Fußball-Oberliga— und die ersten Kämpfe brachten Farbe und Spannung, aber dann machte der Wettergott einen dicken Strich durch die Rechnung(allerdings nicht mehr durch die des Kassierers) und nach einer kurzen Unterbrechung mußte die Ver- anstaltung endgültig abgeblasen werden. Vorher hatte es schon einige Pfiffe ge- geben. Ex- Europameister Schilling schien auf den Revanche-Kampf gegen Kohr nicht allzu viel Wert zu legen und war unentschuldigt ferngeblieben. Die Frankfurter wollen ihn deshalb dem Verband melden. Auch der Deutsche Meister Walter fehlte. Allerdings entschuldigt. Wegen der drohenden Regen- Wolken stieg man bald ins eigentliche Pro- gramm. Im Federgewicht traf Steinheiger Auf Hartmann. Durch genaue linke Gerade, ausgefeilte Technik und ungestüme Angriffe verschaffte sich der Waldhöfer schnell Re- Spekt und errang trotz einer leichten Augen- prauenverletzung einen sicheren Punktsieg über Hartmann. Zu einem wenig schönen Kampf kam es in der Federgewichtsbegeg- nung zwischen Müller(Waldhof) und Schnei- der. Es wurde mehr„gerungen“ als geboxt, und nur eine Verwarnung seines Gegners und die genaueren Schläge brachten dem Waldhöfer einen knappen Sieg. Höhepunkt des kurzen Abends wurde der Kampf im Halbweltergewicht. Für Schilling War Lensch eingesprungen, der gegen den Ex- Europameister schon unentschieden ge- boxt hatte. Und Lensch war ein ausgezeich- neter Ersatzmann. Unglaublich, was der Junge einstecken konnte. Die Kampfmaschine Kohr kam mindestens 15mal voll zum Kopf und zu den Körperpartien durch mit Schlä- gen, die jeden anderen von den Beinen ge- Holt hätten. Bensch zeigte zwar Wirkung, Aber er ging nicht zu Boden, schlug sogar zurück und hing lediglich in der dritten Runde kurze Zeit benommen in den Seilen. Haushoher Punktsieger Kohr, der aber sei- nem tapferen Gegner den Riesenanteil des Applauses überlassen mußte. Für den er- Krankten Hussong war der KSVler Germis im Federgewicht gegen den Frankfurter Wiewicke eingesprungen. Eine Verletzung zwang den Mantheimer schon in der ersten Runde zur Aufgabe. Also 6:2-Stand für den Waldhof. Dabei blieb es auch bis zum Ab- bruch, denn der Mittelgewichtskampf zwi- schen Friedrich(Waldhof) und Kurz fand — ohne Entscheidung— ein vorzeitiges Wetterende. kim. Steinhauer überlegen Der Mannheimer Weltmeister im Zweier- Kajak, Ernst Steinhauer(MKC), kam am ersten Tag der Internationalen Bodensee- Kanu- Regatta im Einer auf der Langstrecke zu einem überlegenen Erfolg mit 51:17 Min. für die 10 000 m vor dem Weltmeisterschafts- teilnehmer Rudi Grünberg(München) und dem Züricher Zika. Im Zweier-Kajak über die gleiche Distanz gewannen die Münchener Produitte Dürr vor den Mannheimern Maas/ Ulmrich. Der Langstreckensieg im Einer- Kajak der Frauen(3000 m) fiel an die Kon- stanzerin Gisela Hornstein. Führung und wenige Minuten danach Konnte der gleiche Spieler den Vorsprung seiner Elf durch ein bombisches zweites Tor auf 2:0 vergrößern, Sandhofen ließ aber nicht lok- ker und konnte bald danach bei einer Ver- wirrung der Platzdeckung das Ehrentor er- zielen. Unmittelbar nach Wiederbeginn der zwei- ten Spielhälfte kam Phönix Mannheim durch einen umstrittenen Elfmeter zum dritten Tor. Die Gäste gingen damit nicht einig, so daß Ausschreitungen fast zu befürchten waren. Glücklicherweise fanden sich die beiden Mannschaften wieder zu einer anständigen Spielweise zurück. Etwa fünf Minuten vor Spielende gelang den Platzherren durch Mren Spielmacher Harter sogar noch einen vierter Treffer, womit das Spiel endgültig entschieden war. Sc Käfertal— 03 Ladenburg 3:2(1:2) In einem kampfbetonten Spiel tat sich Käfertal schwer, um beide Punkte zu be- halten. Dem in der ersten Spielhälfte vor- gelegten Tempo fiel Ladenburg im zweiten Spielabschnitt zum Opfer. Käfertal hatte konditionsmäßig noch zuzulegen und als die Gäste kurz vor Schluß nochmals mit allen Mannen stürmten, war es zu spät. Für Käfertal schossen die Tore: Heim, EKresch und Geiger. Für Ladenburg schos- sen die Tore: Hohenrhein und Brauer. FV Oftersheim— 03 Ladenburg 2:3(1:3) Das Spiel begann mit einer Drangperiode der Gäste, die bald durch einen von Herold verwandelten Eckball in Führung gingen. Ein überraschender Durchbruch des Oftersheimer Sturmes führte zum Ausgleichstreffer. Laden- burg griff weiterhin unentwegt an und ging erneut durch Bunke in Führung. Noch vor der Pause konnte H. Meier auf 1:3 erhöhen, als er eine turbulente Situation im Ofters- heimer Strafraum mit einem beherzten Schuß abschloß. Drei Minuten nach der Pause verkürzte Seitz mit einem Bombenschuß auf 2:3. Das Spiel verflachte nun immer mehr und beide Sturmreihen ließen noch zahlreiche Tor- gelegenheiten ungenutzt vorübergehen. internationaler Klasse aber fällt er nunmehr aus— zumindest für absehbare Zeit. Neuhaus:„Großes Geschäft vorbei“ Niemand bedauert diese schwere Niederlage mehr als Europameister Heinz Neuhaus. Der Dortmunder wollte unbedingt am 8. August im Stadion Rote Erde gegen ten Hoff antreten. Die Promoter waren ebenfalls für diese Re- vanche, denn sie konnten mit einer Einnahme um 400 000 DM rechnen(Kasse im Juli 1952 war 303 000 DJ). Beide Boxer hätten rund 125 000 DM verdient, denn Neuhaus— ten Hoff wäre gewiß der aktuellste Fight des Jahres gewe- Sen. Manager Kirsch aber wollte zunächst einige Begegnungen mit amerikanischen Boxern. Man hoffte auf Charly Norkus oder Joe Baksi, von denen die grundsätzliche Be- reitschaft vorlag. Aber als schließlich doch Ab- sagen kamen, mußte Gilliam akzeptiert wer- den, weil Neuhaus die Vorhand auf Bucceroni hatte. Mit Gilliam wählte man das Risiko, Das Risiko kostete Geld— viel Geld. Sportpalast 106 000 DM Kasse Die Einnahme-Möglichkeiten im Berliner Sportpalast und damit auch die Verdienst. chancen der Boxer sind begrenzt, 106 000 DM flossen bei ausverkauftem Haus am Freitag Abend in die Kassen. Nach Abzug der Steuer verblieben netto rund 80 00 DM, von denen ten Hoff 50 Prozent erhielt. Allerdings hatte er davon selbst die Börse für Gilliam zu zah- len, die 4500 Dollar(rund 18 900 D) betrug. Die Gage für ten Hoff stellte sich also auf grob 20 000 DM. Diesen Preis aber war das Risiko nicht wert, das Gilliam als Bezwinger von Nino Valdes darstellte, auch wenn ihn keine Weltrangliste nannte. 5 Mit Neuhaus im Ring des Dortmunder Sta- dions hätte ten Hoff nicht nur bare 100 000 DPM mehr verdienen können, sondern außerdem auch noch weitaus bessere Chancen auf einen Sieg gehabt. Kann ten Hoff aufhören? In all seinen Profikämpfen hat ten Hoff kaum soviel schwere Schläge nehmen müssen wie in diesem Fight mit Gilliam. Hein ging mit„fliegenden Fahnen“ unter. Die Frage, ob der Aesthet umter den Boxern weiter machen Will, hängt nunmehr nicht zuletzt davon ab, wie er diese schweren Treffer über- standen hat. Man möchte wünschen, daß der menschlich so sympathische Hamburger auch in dieser Situation klaren Kopf behält und die richtige Entscheidung trifft. Gewiß, Kämpfe gegen Kohlbrecher, Nürnberg oder Salfeld wären für deutsche Ringe immer noch inter- essant genug und brächten auch noch etliche Tausendmarkscheine ein. 5 Aber Hein ten Hoff ist intelligent genug, um auch im bürgerlichen Leben sein Geld zu verdienen. Mit 34 Jahren ist die Zeit dafür noch längst nicht vorbei! Die Tragödie um Karl Frieeirich Maas Der 400-m-Lauf, die größte Enttäuschung für Deutschland in Bern Es hat bei den 5. Europameisterschaften der Leichtathleten in Bern so manche Ent- täuschung gegeben. Man denke nur an das Versagen von Lawrenz und Stracke in den Zwischenläufen über 800 m, an unsere Dis- küuswerferinnen, von denen nicht eine in den Indkampf gelangte, an Marianne Werner, die auch im Kugelstoßen(sie wurde Fünfte) kast einen Meter unter ihrer Bestleistung blieb. Die größte aller Enttäuschungen hat es dann im 400-m-Lauf gegeben. Geister über- stand das Halbfinale nicht und mußte über- dies wegen Uebertretens disqualifiziert wer- den. So galten alle Hoffnungen dem Nürn- berger Karl Friedrich Haas. qJenem Mann, der bei den Olympischen Spielen in Helsinki gegen schwarze Läufer aus Uebersee nicht die geringste Nervosität zeigte. Aber in Bern 1. Amateurliga: Karlsruher Sd DSC Heidelberg 4.0 Uf Neckarau überrascht mit hohem Sieg Diesmal verlor Kirrlach 0:6/ Feudenheim bezwang Friedrichsfeld 2:0 Die Neckarauer scheinen neuerdings in „Extremen“ zu machen, denn nach dem Lei- mener Debakel ließen sie nun gegen die kampfstarken Kirrlacher einen überzeugen- den 6:0-Sieg folgen. Vom Anpfiff an kamen die Neckarauer groß in Fahrt. Schon nach sechs Minuten gab Preschle mit einem phan- tastischen Rückzieher der Ueberlegenheit mit dem Führungstreffer Ausdruck, dem bereits sechs Minuten später Schneider mit einer überraschenden Fernbombe aus 20 Meter den zweiten Treffer folgen ließ. Gut unterstützt durch die offensive Läuferreihe, in der Huber durch gute Vorlagen auffiel, wirbelte die Fünferreihe Neckaraus, in der Preschle groß- artig Regie führte und Schneider wie Arnold überzeugten, die Kirrlacher Abwehr kräftig durcheinander. In der 42. Minute stellte Preschle mit einem schönen Flachschuß den Pausenstand her. In der zweiten Halbzeit aber schien mlötz- lich der Faden gerissen und auftretende Kon- ditionsmängel brachten die Neckarauer in die Defensive. Die schnellen Angriffe der nun Morgenluft witternden EKirrlacher brachten Neckarau in starke Bedrängnis und nur dem Schußgunvermögen des Kirrlacher Sturms war es zu danken, daß zu diesem Zeitpunkt keine Treffer flelen. Geiß machte bei den ständigen Angriffen keine glückliche Figur, hatte aber bei gewagten Paraden mehrmals Glück. In der Schlußviertelstunde aber zogen die Nek- karauer überraschend noch einmal an, nach- dem Schneider in der 77. Minute einen Elf- meter sicher verwandelt hatte und schufen durch zwei weitere Preschle-Tore in der 80. und 82. Minute einen überlegenen Sieg.— Schiedsrichter Fabri aus Jürtingen leitete vor 1200 Zuschauern zufriedenstellend. As Feudenheim— Germ. Friedrichsfeld 2:0(2:0) Feudenheim ging im Anschluß an einen Eckball durch einen Kopfballtreffer von Wittemaier in der zehnten Minute in Füh- rung. Die leichte Feldüberlegenheit Feuden- heims brachte dann in der 43. Minute durch einen schönen Schrägschuß von Busch die 2:0-Halbzeitführung. Zu Beginn der zweiten Halbzeit setzte Friedrichsfeld alles auf eine Karte und Pfeil hatte zweimal gute Chancen, doch Sohn ver- hütete durch seine prächtige Abwehr den möglichen Anschlußtreffer. In der Schlug- phase kam Feudenheim noch einmal gut auf und ein harter Fernschuß von Busch konnte von Brümmer gerade noch über die Latte gelenkt werden. Schiedsrichter Ludäscher aus Karlsruhe leitete das harte, aber im Rah- men des Erlaubten bleibende Treffen befrie- digend. Auch vierter Mercedes in Monza Wie ernst Mercedes-Benz den Großen Preis von Italien am 5. September in Monza nimmt, obwohl Fangio bereits den Welt- meistertitel sicher hat, geht am besten aus der Tatsache hervor, daß die Untertürkhei- mer nunmehr auch einen vierten Grand- Prix- Wagen mit Hermann Lang für den vor- letzten Weltmeisterschaftslauf meldeten. Auf dem superschnellen Kurs wahrscheinlich wie in Reims am Steuer der Stromlinienwagen werden Fangio, Kling, Lang und Hermann gegen je vier Ferrari und Maserati, drei Gor- dimi und zwei englische Wagen antreten. Die Aufnahme der AxI0O-m-Lagenstaffel in das Programm der Europameisterschaften will die UdssR beim Kongreß der Europäischen Schwimm-Liga beantragen, der am Vortage der Turiner Titelkämpfe u. a. auch über die Zulassung von Deutsch als Amtssprache be- schliegen wird. stand offenbar ein ganz anderer Haas. Ein hypersensibler, völlig überspannter Leicht- athlet, der unter der Last seiner Favoriten- rolle einfach zerbrach. Es war eine Tragödie, Haas auf der Bahn des Neufeldstadions be- obachten zu müssen. Schon beim ersten Vor- lauf, den er hinter dem Finnen Hellsten(477) als Zweiter mit 47,8 beendete, hatte er über eine Zerrung im linken Bein geklagt. War es wirklich eine Zerrung? War es nicht jener gefürchtete Schmerz, den ein überreigter, Psychologisch auf dem Nullpunkt angelang- ter Athlet irgendwo(in diesem Falle im Knie) sich regelrecht einsuggeriert? Auch im Halbfinale, das Haas in 47,9 vor Adamik(Un- garn) gewann, war Haas nicht„über dem Berg“. Er hörte von den glatten 47 Sekun- den des Russen Ignatjew und verzweifelte erneut. Niemand vermochte ihn vor dem Endlauf aufzurütteln, selbst sein eigener Va- ter nicht. Als die sechs Finalisten zum Start aufgerufen wurden, erschienen kfünk von innen(gnatjew, Heilsten, Hegg, Degats und Adamik) auf der Aschenbahn und sahen S1. ihre Startlöcher an. Nur Haas fehlte. Er War immer noch im Trainingsanzug und lief herum wie eine aufgescheuchte Henne. Ex schaute zur Tribüne hinüber, deutete auf sein Knie und schüttelte mit dem Kopf. Der Lürnberger war ein einziges Nervenbündel, ein im ungeschicktesten Augenblick ausge- prannter Athlet. Als er endlich seine Start- position auf Bahn 1 eingenommen hatte, warf er scheue Blicke auf seinen großen Gegner Ignatjew. Genau wie ein schon vor dem ersten Gong geschlagener Boxer, von den man nur nicht weiß, in welcher Runde far ihn das weiße Handtuch geworfen. wird. 8⁰ kam es, wie es kommen mußte. Haas, sons der Aesthet unter den Läufern, lief nicht frei, unbeküfmmert und kraftvoll wie Sonst. Erst nach 200 m erwachte er ein wenig, setzte zu einem Zwischenspurt an und gelangte bit in die dritte Position, ohne Ignatjeu un Hellsten irgendwie gefährden zu können. Aber wie er dann auf den letzten hundert Metern wieder zusammensackte und schließ- lich auf den letzten zehn Metern fast stehen zu bleiben schien, das war erschütternd. Er mußte auch Adamik vorbei lassen. Nur ens klein wenig Kampf, nur ein Aufraffen hätte genügt, um für Haas wenigstens die 5 zene Medaille zu retten. Haas verließ 9 resigniert und die Umstehenden nochmals auf sein Knie aufmerksam machend, das Stadion. Nr. 20 9 1. ö ö u 11 8 8 uU 80 1 ö E 8 1 1 U * 0 * 1 1 0 1 1 5 —ͤ— eg son age der 78 hen iel- icht Wei n- bar es zum ein- väre n- Zu- der nur nehr ei“ lage Der t im eten. 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Brecht und alle Angehörigen Beerdigung: Dienstag, den 31. August 1954, um 14.30 Uhr im Friedhof Sandhofen. Für uns alle völlig unerwartet verschied am 27. August 1954 meine liebe Schwester, Mutter und Tante, Frau Therese Reutter geb. Liebler im Alter von 75 Jahren. Mannheim, den 29. August 1954 Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Bab. Hoffmann geb. Liebler Trauerhaus T 3, 3 Beerdigung: Dienstag, den 31. August 1954, um 11.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Elise Krämer geb. Volkert wurden uns zahlreiche, aufrichtige Beweise herzlicher Anteilnahme sowie EKranz- und Blumenspenden zuteil. Wir sagen dafür auf diesem Wege herzlichen Dank. Mhm.-Wallstadt, Schulzenstraße 9 den 28. August 1954 Mhm.- Käfertal, Mannheimer Straße 49 i Ludwig Streib u. Frau Kath. geb. Krämer Wilhelm Wissenbach Statt Karten Für die wirklich aufrichtige Anteilnahme sowie die zahlreichen Blumenspenden beim Heimgang unseres geliebten Kindes Gisela sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. Be- sonders danken wir Hochw. Herrn Kaplan Hüßler, den Aerzten und Schwestern des Städt. Krankenhauses sowie allen, die un- serer lieben Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, im August 1954 Humboldtstraße 14 Franz Hollerbach u. Frau Hildegard geb. Kaiser Für die aufrichtige Teilnahme und die vielen, schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Kilian Pfau danken wir herzlich. Wir danken besonders innig unserem hoch- würdigen Herrn Stadtpfarrer L. Mönch und Herrn Kaplan I.. Aschenbrenner, dem Herrn Dr. v. Fumetti, der ehrwürdigen Krankenschwester und allen, die unserem lieben Entschlafenen das letzte ehrende Geleit gaben. Mhm. Käfertal, den 30. August 19054 Ladenburger Straße 6 Katharina Pfau Wwe. Kinder und Anverwandte 5 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme anläßlich des Hinscheidens unseres Vaters, Großvaters und Urgroßvaters, Herrn Georg Hecker sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank. Mannheim, den 28. August 1954 Streuberstrage 60 Im Namen der Hinterbliebenen: Familie Emil Hummel Bestattungen in Mannheim Montag, 30. August 1954 Hauptfriedhof Zeit Kohler, Bertha, Friedrichsfelder Straße 33. 11.00 Zillmann, Richard, Verschaffeltstraße 24 11.30 Kögel, Adam, Niederfeldstraße 9 13.30 Krematorium Hohl, Friedrich, T 8, 0 1313.00 Friedhof Käfertal Amail, Gustav, Waldhof, am Kiefernbühl 11. 14.00 Friedhof Neckarau Kurz, Hans, Hangstrae e 13.30 Neumann, Manfred, Friedrichstraße 2 13.30 Friedhof Rheinau Löser, Franz, Relaisstrazge. 14.00 Friedhof Friedrichsfeld Ballan, Karl, Neckarhauser Straße 3 14.00 Friedhof Seckenheim 8 Storch, Johann, Staufener Straße 12 15.00 Mitgetenlt von der Friechofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr — Schnittmuster Nach langem, schwerem Leiden verschied mein guter Mann, unser lieber Vater, Opa und Schwiegervater, Herr Ludwig Metz Maurer im Alter von 72 Jahren. Mannheim, den 30. August 1954 Langstraß 3 e In tiefem Sehmerz: Katharina Metz geb. Kriegel Frau Berta Kreuzer geb. Metz Eugen Metz gef. in Rußland Willi Metz Kurt Sihler u. Frau Elfriede geb. Metz sowie Enkelkinder Fritz, Christel, 8 Heiner und alle Anverwandten Beerdigung: Dienstag, den 31. August 1954, um 13.00 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. e Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang meiner lieben Frau, unserer herzensguten Mutter, Schwieger- mutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Weißkopf geb. Hartmann, verw. Kritter sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden danken wir jedem einzelnen recht herzlich. Besonders danken wir Herrn Vikar Landes für die trostreichen Worte, Herrn Dr. Reinacher für die aufopfernde ärztliche Betreuung sowie den Vertretern der Siedlergemeinschaft Neueichwald I und des Dramatischen Clubs, Mannheim-Waldhof, für die ehrenden Nachrufe. Man nheim- Waldhof, den 28. August 1954 Waldpforte 138 Otto Weißkopf und alle Angehörigen Die Beerdigung von Herrn Hans Oskar Kurz kindet heute, Montag, den 30. August 1954, um 13.30 Uhr, im Friedhof Neckarau statt. Hocnhbovt, Women, Schwielen beseitigt untet baronfie schnell und schmetzlos Sichemweg flüssig in der ſube Hotte dM 1.0 kExtta ak d 1.80 Sitnerue9 * Hersteller( kugen gächle, Frankfurt/ M.] in Apotheken und Drogerien bestimmt bei Ludwig& Schütthelm KG., Mannheim, O 4, 3. und Abplättmuster in größter Auswahl bei Emma Schäfer C 2, 1 pelefon 3 17 78 2 5 1 Beokeaonntmachengen Oeffentliche Ausschreibung. Die Arbeiten zur Herstellung des Regenauslasses in der Speyerer Straße zwischen Bauende des bestehenden Regenauslasses und Neckarauer Straße sollen in öffentlicher Ausschreibung als Notstandsarbeit ver- geben werden. Eröffnungstermin: Dienstag, den 14. September 1954, vorm. 10.00 Uhr, beim Städt. Tiefbauamt— Techn. Verwaltung— K 7, Zimmer 316. Vordrucke sind bei unserer Abteilung Neubau, K 7, Zimmer 325 er- hältlich, wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft erteilt Wird. Mannheim, den 28. August 1954 Städt. Tiefbauamt. 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August 1954 MANNHEIM Seite Die Hedwigsklinik feierte Silberjubiläum Feierliche Einweihung „Der eigentliche Chefarzt dieser Klinik wohnt im Tabernakel der neuen Haus- kapelle“ sagte gestern Stadtdekan Schmitt in seiner Ansprache zum Silber jubiläum und zur feierlichen Einweihung des Neu- und Er- weiterungsbaus der St. Hedwigsklinik und wies als„Sprecher des katholischen Mann- heim besonders auf die christliche Liebes- tätigkeit als Quellgrund allen Schaffens und Wirkens in diesem Hause hin.„Die Schwe- stern dieser christlichen Liebe drohen nicht mit Streik; sie wollen nicht verdienen, son- dern„dienen“ apostrophierte der Dekan Sinn und Zweck der vor 25 Jahren gegrün- deten Frauenklinik, deren neue Räume er kurz zuvor kirchlich geweiht hatte und ihrer beiden Gründer, des Prälaten Joseph Bauer und des 1952 verstorbenen Chefarztes Dr. Kurt Lämmle mit einem„Immergrün des Dankes und der Treue“ in herzlichen Wor- ten gedachte, Zuvor hatte der jetzige Chefarzt, Dr. Wal- ter Schreck, einen pointierten Rückblick auf Geschichte und Entwicklung des von den Niederbronner Schwestern betreuten Kran- kenhauses gegeben, die zahlreichen Ehren- gäste, darunter auch die frühere Oberin der Klinik, Vertreter der Aerzteschaft, Beigeord- neten Dr. Feksenbecker und die Repräsentan- ten staatlicher und kirchlicher Behörden be- üßzt und mit diesen Begrüßungsworten sei- nen aufrichtigen Dank an Mitarbeiter, Neckische„Wasserspiele“ à m Wochenende Zum Wochenende konnte sich der Wetter- gott trotz im großen und ganzen guter Laune einige üble Streiche nicht verkneifen. 8o ließ sich der Samstag zwar gut an und lockte viele Wanderlustige per pedes oder wohlversehen mit fahrbaren Untersätzen in die nähere und weitere Umgebung. Jedoch hatten nicht alle Glück; so zum Beispiel die 1500, die das Strandbad angesteuert hatten, denn deren Stimmung wurde bereits in den tränen Nachmittagsstunden gedämpft. Zwi- schen 14 und 16 Uhr entlud sich nämlich Unksrheinisch ein zünftiges Gewitter, das gerade noch in der Lage war, das Strand- bad mit einem schlossendurchsetzten Platz- regen zu beschenken. Nur zwei- bis dreihun- dert Unentwegte hielten stand. Am Samstagabend erfreuten sich die fabigen Wasserspiele am Friedrichsplatz eines sehr lebhaften Besuchs. Wer aber ahnte in der Innenstadt, daß sich zur glei- chen Zeit ein sehr beachtlicher Regenschauer über die nördlichen Stadtteile ergoß(0,3 mm Niederschlag), der die starkbesuchte Frei- luft-Boxveranstaltung des SV Waldhof ge- gen Eintracht Frankfurt auflöste. Im Mann- heimer Süden flel kein Tropfen. Der Sonn- tag Werlief Wesentlich ungestörter und er- kreulſeh sonnig. Am Strandbad tummelten sichſtrotz Hochwasser, das übrigens bis zum Weiten Betonstreifen zurückgegangen ist, etwa zwei- bis dreitausend Besucher. kr. Trotz Wetterpech „Dramatischer Club“ unverwüstlich Das Pechit, das der„Dramatische Club Wald- hof“ mit dem Wetter hat, ist auf bestem Wege, sprichwörtlich zu werden. Wer die idyllisch gelegene Freilichtbühne des Clübs kennt, der wußte von vornherein, daß das angekündigte Parkfest ein großer Erfolg werden mußte. Allein der Samstagabend sah den Wettergott eifrig bemüht, diesen Erfolg zu verwässern und mit kalten Duschen die Festfreude abzu- kühlen. Dennoch hatte sich eine stattliche Anzahl unentwegter Anhänger des Vereins eingefunden, die in dem großen Bierzelt rela- tiv trocken saßen und sich bemühten, mit er- probten„geistigen“ Mitteln die Stimmung gegen den Regen zu imprägnieren. Trefflich Wurden sie dabei von Werner Kämmerer unterstützt, der sich der äußeren Nässe zum Trotz besonders„trocken“ gab und wahre Lachstürme entfesselte. Auch das Club-Quar- tett sang wieder seine beliebten Schlager, wo- bel das Rauschen des Regens die Fehler der Instrumentenbegleitung gnädig zudeckte. Die zaußzeren“ Attraktionen des Parkfestes, die Schieß- und Freßbuden sowie die Schiffsschaukel kamen erst am Sonntagnach- mittag richtig zur Geltung, der den Clublern endlich besseres Wetter bescherte. ges Ein munteres Quartett . haben. Das Heck des Wagens(siehe rechte Bildecke) trägt die Aufsckrift:„Das umögliche können wir nicht tun, aber— wir versuchen es“. Es sieht ganz so aus, als sich mit hätten sie bereits unmöglich Ersckeinendes vollbracht, denn des Erweiterungsbaus Schwestern und die am Bau beteiligten Fir- men verbunden, Stadtpfarrer Nikolaus von der Jesuiten- kirche, zu deren Pfarrbezirk die Hedwigs- klinik gehört, symbolisierte die Fassaden- figuren seines Gotteshauses für die vielerlei helfenden Tätigkeiten in einem Kranken- haus, und der Spiritual des Mutterhauses in Bühl zitierte in seiner Ansprache den be- rühmten Chirurgen Professor Sauerbruch, der eine gute Seelsorge als den besten Hel- ker des Arztes bezeichnet habe. Beigeordneter Dr. Fehsenbecker über- brachte die Glückwünsche der Stadt und des Oberbürgermeisters und wies auf die Risto- rische Bedeutung des Hauses in A 2, 5 Hin, as seit dem 18. Jahrhundert Mittelpunkt der Kunst und der Wirtschaft Mannheims gewesen und jetzt eine Oase sei, um die Mannheim dankbar sein müsse. Dr. Nettel beglückwünschte das Haus im Namen der Mannheimer Kerzteschaft, die den darin herrschenden humanitär-christ- lichen Sinn zu schätzen wisse, und der Archi- tekt des Neubaus, Alfred Au, übergab im Namen der beteiligten Firmen eine Geld- spende für die Ausgestaltung der Haus- kapelle. Die Feier, an die sich ein Rundgang durch die neuen Räume und ein geselliges Beisam- mensein anschlog, wurde von musikalischen Vorträgen der Schwestern und Angestellten des Hauses umrahmt. HW Büffelbaby wohlbehalten eingetroffen US- Panzerbataillon in Mannheim begrüßte langersehntes Maskottchen Vor geraumer Zeit berichteten Wir, daß demnächst ein Büffelkalb in Mannheim ein- treffen werde, das als Maskottchen für das in Mannheim stationierte 510. schwere US- Palzerbataillon bestimmt sei. Das etliche Zentner gewichtige Maskottchen ließ lange auf sich Warten, aber in der Nacht zum Sonn- tag war es so weit. Eine achtzehn Mann starke Ehrenkompanie empfing es auf dem Frankfurter Flughafen, wo ihm von seinem künftigen Betreuer, einem Sergeanten, der „Willkommensschluck“ geboten wurde— ein halber Liter Milch. Wenige Stunden später wurde der junge Büffel, der die Luftreise über den Ozean gut überstanden hatte, offiziell in das Bataillon aufgenommen. Er bekam vom Kommandeur der Abteilung eine Erkennungsmarke umge- hängt. Eine verstärke Ehrenkompanie und eine dreißig Mann starke Militärkapelle war zu dieser Zeremonie aufmarschiert. Die Freude des Tankbataillons, das im Jahre 1867 unter dem Namen„Büffelbatail- jon“(damals noch hoch zu Roß) aufgestellt wurde und in den Indianerkriegen von sich Reden machte, wird allerdings nur sechzehn Monate dauern, denn dann wird das Baby von heute ein ausgewachsener Bisonbulle sein und damit ein etwas zu gefährliches Mas- kottchen. Er soll dann dem Frankfurter Zoo geschenkt werden. Vorerst jedoch wird„Geronimo“, so ge- nannt nach einem berühmten Indianerhäupt- ing, das Bataillon in einem eigens für ihn gebauten Anhänger überallhin begleiten und vor allem beim Jahrestag der Einheit im September den Mittelpunkt bilden. Die gute Laune des braven Tierchens ist im wesentlichen davon abhängig, ob es täg- lich seine zehn Pfund Heu und acht Liter Milch erhält. Oktober-Renten nur gegen Lebens bescheinigung Die Renten aus der Angestelltenversiche- rung, Ruhegelder, Witwenrenten und Wai senrenten, werden für Oktober 1954 nur gegen Vorlage von Lebensbescheinigungen ausgezahlt. Wie die Bundesversicherungs- anstalt für Angestellte mitteilte, geben die Postämter bei der Rentenzahlung Ende Au- gust besondere Rentenempfangsscheine aus, auf deren Rückseite sich der Vordruck der Lebensbescheinigung befindet. Diese Lebens- bescheinigung muß der Rentenempfänger sorgfältig ausfüllen und vom zuständigen Polizeirevier beglaubigen lassen. Für die Be- glaubigung wird keine Gebühr erhoben. Kleine Chronik der großen Stadt Fröhliche Kinder beim Spar- und Unterhaltungs- verein Ideen muß man haben! Der Spar- und Unterhaltungsverein„Einigkeit“ in Mann- heim-Neckarau hatte sich eine ganze Fülle origineller Ideen einfallen lassen, um ein fröhliches Nachkirchweih-Fest für seine Freunde, Mitglieder und deren Kinder zu arrangieren. Am Samstagabend war man zusammengekommen zu Umtrunk und Tanz im prächtig geschmückten Saal des„Roten Ochsen“. Das war der Auftakt. Höhepunkt des Festes aber war der Sonntagnachmittag mit vielseitigen Kinderbelustigungen. Zu- nächst hatte Kasperle die kleinen Gäste be- grüßt, sie zum Sparen— dem eigentlichen Anliegen des 200 Mitglieder zählenden Ver- eins— ermahnt, und jud sie dann ein zu den verschiedenen Wettbewerbsspielen, die der Verein vorbereitet und aus den Zinserträgen seiner Spareinlagen finanziert hatte. An die 300 Luftballens wurden an die Kinder ver- teilt, mit kleinen Anhängekarten versehen, die Name und Anschrift des Kindes tragen. Dann wurden die Ballons alle zugleich los- gelassen und entschwebten schnell in den Wohlwollend lächelnden Himmel. Auf den Anhängseln ist die Bitte geäußert, der freundliche Finder eines Ballons möge die Karte an den Sparverein unfrankiert zurück- senden. Alle wieder eintrudelnden Karten nehmen an einer Verlosung teil, bei der den Absendern schöne Preise in Aussicht stehen. — Weiter hatte man„Sackhupfen“,„Eier- laufen“ und ein gewiß nicht gerade erfreu- liches„Hahnenschlagen“ für die Kinder vor- bereitet. Der arme Gockel, der da in einen Kübel gesperrt War, bis ein schlagkräftiger Bub sein Gefängnis zertrümmerte, tat uns leid. Ansonsten war es für die Kinder in jeder Hinsicht ein„sonniger Nachmittag. KS Wochenende ohne besondere Vorkommnisse Das letzte August- Wochenende gönnte Kripo, Schupo und Feuerwehr eine Willkom- mene Schnaufpause. Außer einigen Ruhe- störungen gab es keine besonderen Ereig- nisse, Selbst die Schutzstaffel der Autobah- nen wußte nur von etwas„Blechschaden“ zu berichten. 5 Ständchen im Krankenhaus Die Sangesbrüder vom Männer-Gesang- verein 1878 Mannheim- Sandhofen hatten sich unter Führung ihres Vorsitzenden Wehe am Sonntagvormittag im Städtischen Kran- kenhaus eingefunden, um Patienten und Pflegepersonal der Stationen C8 und M 6 ein Ständchen zu bringen. Mit herzlicher Dank- barkeit wurde diese willkommene Abwechs- lung von den„unfreiwilligen“ Gästen des Krankenhauses quittiert. Kr. Herdentweise werden die„Mannneimer Hammel“ kier mit bruta- lem Zuang, aber für den Schuüfer durchaus frei- willig, durch ein Wasser- bad getrieben, das sie er- stens säubert und zwei- tens— was viel wichtiger ist— durch seine Anrei- cherung mit einem Des- infelctionsmitte!l von la- stigen„Anwohnern“ be- freit. Dieses urwüchsig- ländlich anmutende Ge- sckeken spielt sich nicht in der weiteren Um- gebung unserer Staclt, sondern am Neckarufer bei der„Amicitia“ ab, und den munteren Woll⸗ produzenten scheint die doppelte Reinigungsproze- dur sogar Spaß 2u machen.. Foto: Trill Geister in Unterhosen wurden überfallen und andere Begebenheiten aus dem Polizeibericht In der Nacht vom Freitag auf Samstag, gegen 22 Uhr, glaubten Straßenpassanten an der Neckarbrücke Seckenheim Ilvesheim an Geister, denn sie sahen sich plötzlich zwei wild gestikulierenden, weiß gekleideten Ge- stalten gegenüber. Als die schnell verstän- digte Polizei eintraf, entpuppten sich diese „Geister“ als harmlose Bauarbeiter in Unter- hosen, die nun ihrerseits eine aufregende Spukgeschichte zu erzählen hatten. Die Ar- beiter, Angestellte einer Baufirma, die zur Zeit mit Bauarbeiten an der Brücke beschäf- tigt ist, nächtigten in einem Zelt unmittel- par neben ihren Arbeitsmaschinen, um diese zu bewachen. Nach ihren Angaben seien sie Plötzlich von fünfzehn bis zwanzig Personen umstellt und bedroht worden. Dieses„ille- gale Ueberfallkommando“ habe sich dann daran gemacht, Baugerüste und Arbeits- maschinen zu demontieren. Schnell seien sie in ihrer„durchgeistigten Bekleidung“ weg- gelaufen, um Hilfe zu holen. Als die Polizei diese Angaben nachprüfte, war der Tatort von den nächtlichen Demontagegeistern be- reits geräumt. 5„ Attacke mit Besenstiel Zunchst stritt man sich nur mit Worten, dann aber griff— ein bis jetzt noch un- bekannter— amerikanischer Soldat zum Be- senstiel und schlug damit auf einen 21jähri- gen Zimmermann ein, der sich als„Betrof- tener“ mit Platzwunden und einem Nasen- beinbruch in ärztliche Behandlung begeben mußte. Schauplatz: Mannheim- Schönau. Zur Unzeit geweckt Schlecht gelaunt erwachten Bewohner eines fheinauer Hauses, die von einem 40 jährigen kurz nach Mitternacht aus dem Schlaf geklingelt und geschrien wurden, und ANREGuN GEN. an BESCH WERBEN Das Bauamt antwortet Zur Beschwerde des Mannheimer Stukka- teurhandwerks im Mannheimer Morgen in der Ausgabe vom Mittwoch, dem 25. August 1954, bringt das Bauamt folgende Entgegnung: Der Vergabe der Arbeiten lag weder eine öffent- liche noch beschränkte Submission zugrunde. Vielmehr wurden Angebote auf Grund eines vom Bauamt aufgestelſten Leistungsbeschriebes von Spezialfirmen bzw. Arbeits gemeinschaften, von denen angenommen war, daß sie den ge- stellten Anforderungen genügen, eingeholt. Eime öffentliche oder beschränkte Ausschrei- bung kam nicht in Frage, weil es sich bei den Stuckarbeiten in der Schloßkirche vorwiegend um künstlerische Arbeiten handelt, bei denen passierte Mannheim, vier junge Engländerinnen, die ihrem vorsintffutlichen Fahrzeug viel vorge- dieses Vehikel bewältigte wänrenc des Europatrips, der die vier Damen aus New Castle durch Holland, Belgien, vian teich. Spanten(Gibraltar), Italien und Deutschland führte, bisher runde 8500 Meilen. un geht es nach Oesterreick hinein, dann wieder über Deutschland zuruck nach Nor- wegen und Schweden. Bis zum Herbst will man die restlichen 3500 Meilen absolviert haben und bieder wonlbenalten zu Hause sein. Gute Fahrt! Foto: Leppink nicht nur der Preis, sondern auch künstleri- sches und denkmalpflegerisches Können eine entscheidende Rolle spielen. Die Angebote wurden vom Bauamt nach Preis, Arbeits- methode und künstlerischem Können geprüft und danach die Vergabe entschieden. Die Mannheimer Arbeitsgemeinschaft Unnungsmei- ster Dummeldinger, Gipsermeister Hagemayer und Stuckbildhauer Dursy. Schwetzingen) ist nach einer eingehenden vorhergegangenen Be- sprechung, in der von uns die geforderte Aus- kührungsart dargelegt wurde, von dem An- gebot zurückgetreten und hat sich damit selbst aus der Konkurrenz ausgeschaltet. Danach erst erhielt der Bieter, der auf die gestellten An- forderungen des Bauamtes einging und gleich- zeitig das billigste Angebot abgegeben hatte, den Zuschlag. Bezirksbauamt Mannheim Genügend Frischluft In Nr. 168 vom 22. Juli 1954 ist ein Artikel unter der Ueberschrift„Mehr frische Luft in modernen Straßenbahnen“ erschienen. Hierzu folgende Stellungnahme: 5 Die Tonnendächer der modernen Straßen- bahnwagen sind im Gegensatz zu den älteren Typen mit einer Doppeldecke ausgeführt. Die Stahlblechaußenhaut ist innen mit einer 6 mm starken Korkisolierschicht gegen Hitze- und Kälteeinwirkung isoliert. Darunter befindet sich in einem genügenden Abstand eine zweite In- nendecke, die als Sperrholzverkleidung aus- geführt ist. Auf dem Dache sind auf jedem Fahrzeug zwei selbsttätig wirkende Entlüf⸗ tungs- und Belüftungseinrichtungen aufgebaut, die gut wirksam sind und das Wageninnere unmittelbar belüften. An sämtlichen Seiten- kenstern sind außerdem Klappfenster ange- bracht von einer Größe, die eine gute Durch- lürtung des Fahrzeuges gestatten. Durch den Fortfall der Zwischenwendtüren wird außer- dem jeweils beim Oeffnen und Schließen der Eimstiegtüren eine genügende Durchlüftung er- zielt, die im Sommer angenehmer und im Win- ter unangenehmer empfunden wird.“ Die Konstruktion der neuen Fahrzeuge ist das Ergebnis langer Untersuchungen des Ver- bandes öffentlicher Verkehrsbetriebe im Ein- vernehmen mit den besten Konstrukteuren der Waggonindustrie. Die Erfahrung des Betriebes lehrt auch, daß die Durchlüftung der neuen Straßenbahnfahrzeuge eine weit bessere ist, als die der alten Straßenbabhnfahrzeuge mit ihren Holzaufbauten und den Zwischentüren. Die Kritik in oben angeführtem Artikel erscheint uns daher wenig berechtigt. Verkehrsbetriebe Schule für Textilberufe Ich bin Geselle in einem handwerklichen Textilbetrieb und möchte mich gerne fachlich und künstlerisch weiterbilden. In Mannheim besteht leider keine Möglichkeit zur Ausbil- dung für Textilberufe. Meine finanziellen Mittel reichen nicht aus, um eine solche Schule auswärts zu besuchen. In der Nachkriegszeit, in der Mannheim im wirtschaftlichen Wieder- aufbau der deutschen Städte mit an der Spitze steht, wäre es doch angebracht, eine Schule für Pextilberufe in unserer Stadt zu errichten. Ich bin der Ueberzeugung, daß in den weitesten Kreisen der Bevölkerung ein lebhaftes Inter- esse für eine Schule dieser Art herrscht. Wäre eine Ausbildungsstätte für Textil- berufe und alles was dazu gehört nicht eine sinnvolle Ergänzung unseres Kunst- und Thea- terlebens? R 2 Kleiner Schönheitsfehler „Mit Brettern vernagelt“ ist die Speyerer Straße nicht gerade. Aber die Wildnis zwi- schen den beiden Fahrbahnen ist zweifellos unschön. So sehr teuer kann es nicht sein, sie zu beseitglen und durch einen gepflegten Rasen zu ersetzen. Private Initiative haben dem Al- menhof wieder sein Gesicht gegeben. Nur noch wenige Trümmer erinnern an den Krieg. Jetzt wäre wohl die Stadtverwaltung an der 8 Straße im Urzustand i Wenn man von der Grenadierstraße kommt und über die Hochuferstraße zur Landwehr- straße will, stellt man fest, daß der Bürger- steig in einer Länge von 20 Meter am Eich- amt(Hochuferstraße) fehlt bzw. sich im Ur- zustande befindet, Da die Landwehrstraße fast 2000 Bewohner zählt und der Verkehr sehr jebhaft ist, würden es die Anwohner begrüßen, wenn das fehlende Stück Bürgersteig bis zum Eingang der Landwehrstraße hergestellt N K. S. Zum Verkauf von Pilzen Nach der in Mannheim bestehenden„Orts- polizeilichen Vorschrift“ dürfen nur solche Personen gewerbsmäßig Pilze feilhalten, ver- kaufen oder einführen, die im Besitz eines sogenannten Pilzscheines sind. Einen Pilzschein kann nur erhalten, wer durch eine Prüfung nachgewiesen hat, daß er die zum Verkauf zu- gelassenen Pilzarten nebst ihren Verwechs- lungen kennt. Während der Pilzsaison werden die auf den Großmärkten und Wochenmärkten tätigen Pilzhändler regelmäßig dahingehend kontrolliert, ob sie im Besitz des vorgeschrie- benen Pilzscheines sind, nur zugelassene und auf dem Schein vermerkte Pilzarten führen und ob die Pilze einwandfrei sind. Die Ueber- wachung des Pilzverkaufs in den Einzelhan- delsgeschäften erfolgt durch die Beamten des Gewerbeaußendienstes, Selbstverständlich kann nicht jedes Einzelhandelsgeschäft in Mannheim täglich kontrolliert werden. Es ist daher denk- bar, daß hier und da einmal Pilze von Per- sonen feilgehalten werden, die keinen Pilz- schein besitzen. Die Bevölkerung kann sich gegenüber den hieraus entstehenden Gefahren schützen, indem sie Pilze nur von solchen Händlern kauft, die im Besitze eines Pilz- scheines sind. Amt für äkfentliche Ordnung Hochzeit. besorgten dem Betrunkenen eine„solide“ und ernüchternde Unterkunft. Heimlich still und leise Unbekannte hatten eine Großbaustelle in Mannheim-Käfertal heimgesucht und etwa elstiger krschöpfun„ in Apeth. u. Dreg. Bel körper. u. 4 5, Kürp. 7.0, Geschmacksprobe 30 Pig. Orig.⸗-Fückgg. 4. 400 qm Parkettholz im Werte von 6000 DM entwendet. Der Diebstahl dürfte schon ge- raume Zeit zurückliegen, denn er wurde erst entdeckt, als die letzte Baustelle mit Parkett belegt werden sollte und das angelieferte Holz nicht mehr vorhanden war. Hasen im Sack Zwischen 1 und 2 Uhr morgens erbeutete ein 43 jähriger Arbeiter in einem Garten bei der Kammerschleuse zwei Hasen, die er i einem Sack verpackte. Gegen 3.45 Uhr wurde er an der Rheinbrücke vorläufig festgenom- men, weil der zappelnde Proviant zu großen Verdacht erregte. Der nächtliche Pirsch⸗ gänger war geständig. Termine Die Geschäftsstelle der Theatergemeinde für das Natdonaltheater ist ab 30. August wie üblich von 9 bis 18 Uhr durchgehend geöffnet. Sozialausschuß der christlich-demokratischen Arbeitnehmer Mannheim. Am 2. September, 18 Uhr, im„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103, Versammlung. Auf der Tagesord- nung steht unter anderem„Der Streik als lohnpolitisches und volks wirtschaftliches Pro- blem“. Sprecher: Heinrich Wittkamp. Ein Fachkurs für den Michlhandel beginnt am 20. September für Milchkaufleute beim 3 Untersuchungsamt. Anmeldungen ort. Neue Richtlinien über die Gewährung von Beihilfen an Vertriebene und Sowietzonen- Flüchtlinge, wonach unter anderem die An- träge auf Gewährung der Beihilfen bis zum 31. August 1954 eingereicht werden müssen, wurden erlassen. Näheres bei der Fürsorge 8 1 Vertriebene und Heimkehrer in „48. Wir gratulieren! Elise Brühl, Mannheim, Draisstraße 28-30, wird 72 Jahre alt. Sybilla Schmitz, Mannheim Schönau, Sonderburger Straße 21, begeht den 77. Geburtstag. Franz Hehn, Mannheim-Neuhermsheim, Musketenweg Nr. 9, vollendet das 80., Eduard Schäfer, Walds- hut/ Bd., Alte Eschbacher Straße 4(früher Mannheim- Käfertal, Rüdesheimer Straße 73), das 84. Lebensjahr. Die Eheleute Christoph und Marie Mertes geb. Meier, Mannbeim- Rheinau, Essener Straße 3, haben goldene Elisabeth EKrail, Mannheim, Böck straße 6, konnte den 65. Geburtstag feiern. Bezeichnendes Mißverstandnis In Sachen Beherrschung „Menschenskind, Beherrschung ist alles!“ sagte ein junger Mann in Motorrad- Lederuni- form zu einem anderen. Sie standen vor einem Motorrad geschaft, dem Treffpunkt moderner Jugend.„Henn Du zum Beispiel mit achtzig Sachen in die Kurve gehst, vor Dir taudit ein dicker Brummer von Lkłu. auf, rechts steht ne Frau mit nem Kinderwagen und links ein Schupo, dann bloß nicht Gas wegnelmen, sondern— Beherrschung Mensch Vollgas und durcil“ Wobin gehen wir? 5 Montag, 30. August: Amerikahaus 18.00 Uhr: Film„The film hour“; 20.00 Uhr: Fim„Flug mit dem Clipper“; 19.30 Uhr: Schallplatten- Konzert; Olymp-Lichtspiele, Käfertal: 20.45 Uhr: Bunter Abend mit Ludwig Lommel; Klein- garten-Daueranlage Sellweiden 18.00 Uhr: Sommerfest(Fröhlich Pfalz E. V.%0;„Schwarz- wälderhof“, Rheinhäuserstraße 8, 20.00 Uhr: Filme„So fliegt ein Flugzeug“,„Sie sichern deinen Flug“(Luftwaffenring E. V.). Wie wird das Wetter? 2 Warm und niederschlagsfrei Vorhersage bis Dienstag: Heiter bis wolkig, trocken, warm. Mit- tagstemperaturen um 25 Grad. Nächtliche Tiefstwerte 12 bis 13 Grad. Allmählich zunehmende Westwinde. Seite 10 MORGEN Montag, 30. August 1954/ Nr. 201 Der Orasgo rten von Georg britting Grab heißt das Dorf, und jetzt, im späten Sommer, ist es schön dort. Es gibt einen Gras- Sarten dort, der ist nicht zu vergessen. Langes, Srünes Gras, und die krummen Stämme der Zwetschgenbäume, das ist der Garten, und er hat keinen Zaun. Grag hat auch eine alte, Weißgekalkte Kirche, und ein Pfarrhaus, und eine Handvoll Bauernhöfe und Wirtshäuser. In die Außenwand der Kirche ist, aus rost- rotem Stein, eine Grabplatte eingelassen. Sie Stellt, in Lebensgröße, einen vogelnasigen Ritter dar, der voll geharnischt ist, eine Streitaxt in der Rechten. Ich denke immer nur an den Grasgarten, wenn ich an Graß denke. Es ist ein kühles, grünumlaubtes Dorf, mit alten, ungeheueren Nußbäumen, es ist ein Schattendorf, und weil Graß auf einer der Sonne preisgegebenen Anhöhe liegt, ist es kein feuchter, ist es ein woehltuender, Kühl- trockener Schatten. Einmal, einen kurzen Sommer lang, hauste ein seltener Vogel in Grag, ein Maler. Josef hieß er mit Vornamen. Der war zu seinem Vater gezogen, der Bahnangestellter War, Streckenwärter, oder so etwas, oder Stwas höheres, aber nichts hohes. Grag, übrigens, wird von der Bahn nicht berührt, aber der Streckenwärter, oder was er war, Wohnte dort, halb bäuerlich, mit einer Kuh im Stall, und mit Huhn und Gans. Der Maler, sein Sohn, hatte sich in einem alten, baufälligen Stadel am Ortsrand einge- nistet, mit Büchern, einem grellbunten Bauernschrank, von dem die Farbe blätterte, einem hölzernen Barockengel, mit vergolde- ten Flügeln und großen, blauen Augen— ganz Künstlerisch sah es im Stadel jetzt aus, mit den vielen, herumstehenden Bildern: denn der Künstler war fleißig. Das Essen nahm der Maler bei seinem Vater, im Stadel schlief er, mütten unter den Bildern, von dem blauäugigen Engel bewacht, und Abends spielte er im Wirtshaus Karten mit dem Pfarrer und dem Lehrer. Graß hatte auch, und hat wohl noch, den kropfigen Hans, einen Burschen unbestimm- baren Alters, mit tränenden Augen im törich- ten Gesicht. Er trug am Hals einen über- quellend großen, rot glänzenden Kropf, der D ihm verwehrte den Hemdkragen zuzu- Knöpfen, so mächtig war der Kehlsack. Schön War er nicht, der Hans, aber er litt nicht da- runter: selbstbewußt kam er daher, in der Pracht seiner Halszier mit jedem Truthahn Wetteifernd. Er half bei den Bauern aus, zu leichten Arbeiten, schweren ging er aus dem Weg, meist streunte er umher. Zu essen hatte er aus der väterlichen Küche, darin glich er dem Maler. Er konnte mit schwerer Zunge Erstaunliches von sich geben, Galle und Weisheit mischend, weiß keiner, woher ers hatte, und einem dabei aus tränenden Augen starr anblicken, zum Eingeschüchtert- Werden schier, oder auch zum Lachen. Den Mädchen aber schauderte es. Nun streunte nicht bloß mehr der kropfige Hans umher in Graß, und tauchte auf, wo man ihn nicht erwartete, auch mit Josef, dem Maler, war es jetzt so! Der Kropfige Hans gehörte zum Dorf, er war eingeordnet und von jeher da, ein Hiesiger, Grag wäre nicht Graß gewesen ohne ihn, schwieriger War's mit dem Maler— was sollte man von dem Halten? Sein Vater hatte eine nützliche und geldeinbringende Beschäftigung, von daher fiel ein günstiges Licht auf den Sohn. Der war, in den Augen des Dorfes, nicht ein Maler, sondern der Sohn des Streckenwär- ters. Und wer kann für mißratene, aus der Art geschlagene Söhne? Was wissen wir Bauern? So nahm man duldsam die beiden Väter hin und die beiden Söhne. 5 Der junge Maler malte ganz merkwürdig, so mit schnellen Tupfen, und recht durch- einander, man konnte nie recht erkennen, Was er malte, wenn man ihm zusah. Die Bauern sagten auch nichts von seinen Bil- dern. Nichts Gutes und nichts Schlechtes. Nur der kropfige Hans sagte einmal etwas. Ex sagte, was die Bauern sich dachten. Des Streckenwärters Sohn also malte an einem schönen Tag den Grasgarten. Ich sah das Bild später, und möchte es gern besitzen: ein Langformat, anderthalb Hände hoch, fünf Hände breit. Ach, der stille Grasgarten von Graß ist auf dem Bild, das ganze Schat- tendorf, die Sonne, die nicht hinein kann, alles! Das malt man so, nicht nur, weil man begabt ist, und in der Gunst einer glück- lichen Stunde, da muß noch etwas dazu ge- kommen sein, ein geheimes Einverständnis Zwischen dem Maler und dem Grasgarten: ich denke, der Grasgarten wollte gemalt sein, so und nicht anders! Plötzlich stand der kropfige Hans hinter dem Künstler.„Grüß Dich!“ sagte der Sohn des Streckenwärters,„grüß dich, Vieledler!“ Er kniff ein Auge zu, trat einen Schritt zu- rück, um dann wieder einen Pinselstrich zu setzen, und hatte den Kropfigen schon fast vergessen. Lange stand der, mit gerunzelter Stirn. Und zuckte hochmütig mit der Schul- ter und sagte mit seiner kollernden Stimme: „Schön heut! Hörst?“— denn der Ostwind trug einen Pfiff von der Bahn herüber, und den Pfiff hört man in Graß gerne, weil er gutes Wetter bedeutet.„Josef“, sagte er dann, wie immer noch dem Pfiff lauschend, „Josef, hat dich dein Vater denn nicht bei der Bahn unterbringen können?“ Da pfiff es wieder, und er ging ins Dorf hinein, und ließ den Maler zurück, der laut lachte, und kort fuhr an dem Bild zu malen. Bis ihn doch eine kleine Traurigkeit üherkam und er den Pinsel sinken ließ, weil es ihm nicht möglich gewesen war, das, was er vom Grasgarten herüberfließen fühlte, weiter zu geben, jeden zu erquicken. Und die kleine Traurigkeit kam auch zu dem Bild hinzu, und machte es gut und fertig. Ach Grag, du Schattendorf! Blaurötlich hängen im Herbst die Zwetschgen an den Bäumen des Grasgartens, und warten dar- auf, gepflückt zu werden, und immer noch schwingt der vogelnasige Ritter die Streit- axt.„Der war, mir scheint, ein Schöntuer“, sagte mir später der Maler,„er hat so das Gesicht, und tat einer Graßer Magd schön, zu seiner Zeit. Seine vornehme Ritternase sitzt nun dem kropfigen Hans im Gesicht. Ist Ihnen das nicht auch aufgefallen? Man muß immer die Augen offen halten: nur der Schein trügt nicht!“ Diamanten, Lockung und Gefahr Eine dramatische Szene mit Wilnelm Walter Dickes als Schiffer Joe und Hella Rosenthal als„jungem Mädchen“ aus der Kam- meroper„Dunkle Wasser“ von Ernst Krenek, die jetzt vom Landestheater Darmstadt uraufgeführt wurde.(Siehe auch unse- ren Bericht auf dieser Seite.) dpa- Foto Ernst Kreneks„Dunkle Wasser“ in Darmstadt zum Abschluß der IX. Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Opern-Urqufführung Auf„dunklen Wassern“ fahren wir alle dahin,„von Klippe zu Klippe geworfen und angewiesen auf das Erbarmen des Ewigen“. Auch der Schiffer Joe fährt mit seinem Boot, einem Lastkahn voll Orangen, auf irgend- einem der großen Ströme Amerikas gleich- sam ständig über schicksalhafte Untiefen. Er ist arm und möchte doch so brennend gern reich sein, sein Leben ist gleichförmig, er kühlt von seiner Familie sich bedrückt, und so sucht er Gefahr und Abenteuer. Weder das flehentliche Bitten seiner Frau Clare noch das trotzige, am Ende aber doch immer zu- sammenfallende Aufbegehren seines erwach- senen Sohnes Phil können ihn abhalten, auch auf dieser Fahrt wieder für die Gangster- bande tätig zu sein, mit der er schon länger in Verbindung steht. Ein Säckchen Diaman- ten soll er, zwischen die Orangen versteckt, an der Polizeikontrolle vorüberschmuggeln. Der Lohn sei groß, wird ihm verhiegen. Da tritt das Unvorhergesehene, Rätsel- hafte ein: Von der Brücke, die sie durchfah- ren, springt ein Mädchen auf das Boot. Ein seltsames Geschöpf, das auf die Frage, woher es komme, meist antwortet:„Vom Himmel“, und dabei im Tonfall ein deutliches Frage- zeichen dahintersetzt. Wirklich und unwirk- lich zugleich ist es, halb Fabelwesen, halb Mensch. Für den Schiffer Joe bedeutet das Mädchen Gefahr und Verheißung in einem; Gefahr als Mitwisserin, da es ihn mit dem Säckchen Diamanten in der Hand überrascht hat; Verheißung für die Tage des Reichtums, die doch nun so nahe gerückt sind. Seinem Sohn Phil dagegen erscheint das Mädchen als befreiender Engel, den er liebt und mit dem er fliehen möchte, weit weg von dem „Gefängnis dieses Schiffes“. Joe gelingt es noch, den Strompolizisten, der zur Kontrolle an Bord kommt, zu übertölpeln, dann aber bricht der unvermeidliche Konflikt aus. Der Schiffer entdeckt, daß das Mädchen einen Diamanten an sich genommen hat. Es kommt zu einer erregten Szene, in deren Verlauf der mehr und mehr jede Fassung verlierende Joe die Pistole zieht und das sich schützend vor Phil stürzende Mädchen niederschießt. In diesem Augenblick kommen die Gangster Wieder, verlangen das Schmuggelgut zurück und werfen das Säckchen ins Wasser— die Diamanten waren nur Glas und das Ganze nur eine Prüfung. Ob er, Joe, übrigens nichts von der verschwundenen Millionärstochter gehört habe, die von der Polizei eifrig ge- sucht werde und für deren Aufspürung eine Belohnung ausgesetzt sei, die den glücklichen Finder zum reichen Mann mache? Da schla- gen über Joe die„dunklen Wasser“ zusam- men, alles Licht erlöscht und aus dem Dun- kel gellt das Heulen der Polizeisirene. Ein richtiger„thriller“ also, ein Gangster- und Revolverstück, das„Dunkle Wasser“ be- titelt ist und jetzt vom Landestheater Darm- stadt in der Stadthalle zum Abschluß der diesjährigen Internationalen Ferienkurse für Neue Musik uraufgeführt wurde. Denn um eine Oper handelt es sich hier, um eine Kam- meroper sogar, für die als Textdichter wie als Komponist Ernst Krenek zeichnet. Seine eigene Aussage dazu:„Es wäre ziemlich leicht gewesen, diesem scheinbar so kom- merziellen und fadenscheinigen Vordergrund satirisch beizukommen, wenn ich mich für den Gegenstand mit dieser Absicht interes- siert hätte. Ich hätte jedoch diese Räuber- und Gendarmen-Geschichte kaum erfunden, wenn ich mir ihre Behandlung nicht hätte etwas schwerer machen wollen. Was mich gereizt hat, war der Versuch, die einfachen und echten Gefühlsgehalte, die unter der er- kalteten Oberfläche glimmen, durchscheinen zu lassen.“ Das„surreale“ Air um das Mädchen ist das eine, szenische Moment, mit dem Kre- nek im Sinne seiner Erklärung den Opern- Verismo à la Puccini aus den Angeln zu heben versucht, die musikalische Gestaltung das andere und entscheidendere. Mag es da oben auf der Bühne auch hart auf hart zu- gehen, die Musik gibt höchstens einen Tutti- Akzent des Orchesters oder auch nur einen Paukenschlag als Illustration dazu. Anson- sten gebärdet sie sich ganz und gar intellek- tualistisch, zahlt der Zwölf-Tönigkeit den zeitgenössischen Tribut, bleibt Släsern, durchsichtig, lockt mit ein paar Lyrismen, formt sich hie und da zu regelrechten Ernst Krenek Easembles(Arien, Liebes- oder Ganoven- duett), und ist im Ganzen sicherlich inter- essanter zu lesen als reizvoll zu hören. Die bewußte Kontrastierung von Schauerdrama und abstrahierender Geistigkeit wird als Theatererlebnis nicht zwingend. Im End- ergebnis steht das Textbuch der Musik und die Musik wiederum dem Textbuch im Wege. Und doch zählt Ernst Krenek als Opern- komponist zu den interessantesten und fruchtbarsten Persönlichkeiten des Zeit- genössischen Musikschaffens. Als erster hat er, in den zwanziger Jahren, das politische und sozialkritische Zeittheater auf die Bühne gebracht(„Die Zwingburg“,„Sprung über den Schatten“). Auf ein Textbuch Oscar Kokoschkas komponierte er den psy- chologisch aufgeschlüsselten„Orpheus“, dar- auf folgte die Jazzoper„Jonny spielt auf“. 1930 entstand„Das Leben des Orest“, drei Jahre später„Karl V.“, zwei geschichtliche Themen. In der amerikanischen Emigration schrieb er den„Tarquin“, wiederum ein durchaus„aktuelles“ Werk: Es schildert die Geschichte eines kleinen Landes, das von einem Diktator überwältigt, aber schließ- lich durch eine Art religiösen Aufstandes, befreit wird. Die 1950 entstandenen„Dunk- en Wasser“ sind zwar unpolitisch, spiegeln aber doch auch, wenn man will, ein Phäno- men unserer Zeit: Die ungebrochene Popu- larität von Wildwest- und Gafigster-Filmen und Geschichten, deren tieferen und menschlichen Kern aufzuspüren Krenek mit diesem Stück(hach seinen eigenen Worten) bemüht war. Ein eigenartiges und in seiner Rechtfertigung gewiß einmaliges Vorhaben, von dessen künstlerischer Substanz die erste Begegnung mit der Oper freilich nicht recht zu überzeugen vermochte. Dabei hat man in Darmstadt das Werk in einer seiner Eigenart durchaus entspre- chenden Weise herausgestellt. Auf dem bei Aller Realität sich nicht in Einzelheiten ver- lierenden Bühnenbild von Dominik Hart- mann ließ Harro Dicks als Regisseur gleich- sam mit halber Leidenschaft spielen und gestattete so nur der Hauptfigur, dem von Wilhelm Walther Dicks gut gespielten und gesungenen Schiffer Joe, aus der Typisie- rung herauszutreten. Mit flachsblondem Haarschopf und in grünem Gewand gab Hella Rosenthal das märchen- wunderliche Mädchen. Martha Geister, Wilhelm Krings, Franz Köth, Wolfram Zimmermann und Heinz Prybit fanden sich in den übrigen Rollen zu einer recht guten Ensemble- leistung zusammen. Ihnen allen wie auch dem sein Werk selbst dirigierenden und die Wiedergabe so zu authentischer Ver- bindlichkeit erhebenden Komponisten wurde herzlicher Applaus zuteil. Kurt Heinz Europäisches Mannheim Kammerkonzert för qosländische Studenten In diesem Sommer war anläßlich der mannigfaltigen Konzertveranstaltungen im Schwetzinger Rokoko-Theater schon viel vom europäischen Ruf Mannheims in der kurfürst- lich- glanzvollen Epoche seiner Vergangenheit zu lesen. Und glücklicherweise noch mehr zu hören, denn es fehlte nicht an den reizendsten klingenden Denkmälern der musikalischen Tradition unseres engeren Heimatraums. Das letzte Kammerkonzert im Theater des Schwetzinger Schlosses aber war noch auf eine andere Weise europhisch. Zuhörer waren nämlich die Teilnehmer der Ferienkurse für ausländische Studenten, die von der Heidel- berger Universität für einen Nachmittag an diese Stätte kurfürstlicher Erlustigung einge- laden worden waren. Da saßen denn in pan- europäischer Geselligkeit Studenten beiderlei Geschlechts aus aller Herren Länder im gra- ziösen Parkett und auf den zierlichen Rängen des kleinen Theaters, schauten in die tiefe, auf alle Barock-Effekte eingerichtete Bühne, die man den Gästen zuliebe perspektivisch wirksam dekoriert hatte, und begrüßten freundlich das Kurpfälzische Kammerorche- ster, das sich an der Bühnenrampe vor dem weitläufigen Hintergrund ein wenig verloren ausnahm. Ein studentischer Sprecher wies auf die Schönheiten des Theaters und auf inter- essante Einzelzüge hin und bat, die paneuro- päische Begeisterungsfähigkeit für Musik der Mannheimer Schule offenbar hoch einschät- zend, auch bei den geglücktesten Darbietun- gen das Trampeln auf den Rängen des zarten Theaters wegen der Einsturzgefahr zu unter- lassen. Das Kurpfälzische Kammerorchester unter Eugen Bodart spielte mit gewohnter Sorgfalt eine frühe Symphonie von Mozart(K. V. 16), eine Suite von Johann Christoph Bach und einige Werke von Vertretern der Mannheimer Schule, die wir schon bei den Konzerten der „Schwetzinger Serenade“ zu hören und hier zu erwähnen Gelegenheit hatten. Eine Novi- tät, und zwar eine sehr erfreuliche, War das Violinkonzert D-dur von Karl Stamitz, ein köstliches, sprühendes Werk, das eine gesunde Solisten-Bravour mit einer Fülle reizvoller melodischer Einfälle und mit feinem Ge- schmack in der musikalischen Ausführung vereinigt. Die Solistin Inge Knab, eine vor- zügliche Geigerin, wußte in ihrer Interpreta- tion alle Schönheiten des Werks zum Blühen zu bringen; ihr steht ein wandlungsfähiger, voller und edler Ton zu Gebote, und die Sou- veränität, mit der sie über den technischen Schwierigkeiten des Werkes stand, erlaubte ihr, auch den rasanten Ablauf des glitzernden Figurenwerks durch geistreiche Nuancierun- gen zu vertiefen. Das internationale Audito- rium zeigte sich von dieser solistischen Lei- stung wie auch von den kultivierten Darbie- tungen des Orchesters sehr beeindruckt, ent- hielt sich zwar weisungsgemäß des Tram- pelns, gab aber seinen lebhaften Beifall doch un mißverständlich genug zu erkennen. Es hat bei diesem Konzertabend das Gastland gewiß von einer seiner positiven Seiten kennenge- lernt. f Wa. Kultuor-Chronik Eine Goethe- Ausstellung anläßlich des 205. Geburtstages des Dichters wurde in der Moskauer staatlichen Bibliothek für auslän- dische Literatur eröffnet, meldet die sowieti- sche Nachrichten-Agentur TASS. Die Ausstel- lung enthält Faksimiles von Manuskripten des Dichters, Bilder, Zeitschriften und Bücher, die sein Leben und Werk würdigen, aber auch Ausgaben von Goethes Werken, die in letzter Zeit in der Sowjetzone erschienen. Sowjetische Ausgaben von Goethes Werken vervollstän- digen die Ausstellung. Nach TAss gibt es in der Sowjetunion 83 Goethe-Ausgaben mit einer Gesamtauflagenhöhe von über einer Million. Sie seien in elf Sprachen für die Völker der Sowjetunion übersetzt wordęn. Der Ostberliner Goethepreis wurde am Samstag durch den Ostberliner Oberbürger“ meister Ebert verliehen. Den Preis erster Klasse und 25 000 Ostmark erhielt der Charité: Professor Dr. Theodor Brugsch. Der Preis zweiter Klasse und 15 000 Ostmark wurden dem Intendanten des Ostberliner Metropoltheaters, Hans Pietra, zuerkannt. Den Preis dritter Klasse und 10 000 Ostmark erhielt die Schau- Spielerin Helene Riechers. Der Schriftsteller Ehm Welk beging am Sonntag in Bad Doberan(Mecklenburg) seinen 70. Geburtstag. Ehm Welks Romane„Die Heiden von Kummerow“ und„Die Gerechten von Kummerow“, die im Düsseldorfer Droste- Verlag erschienen, werden im Frühjahr im selben Verlag unter dem Titel„Gottlieb Gram- bauer“ eine Fortsetzung erhalten. ERICH KASTNER Das fliegencdle Klassenzimmer EIN ROMAN FUR JUNGE MENSCHEN Copyright by Williams& Co., Verlag, Berlin 5. Fortsetzung Zu Weihnachten sollte ihm Johnny be- scheren.(Johnny blieb diesmal auch während der Weihnachtsferien in der Schule; denn der Kapitän war nach New Vork unterwegs.) Sie hatten Geld gesammelt und schon ein paar Geschenke besorgt: warme Strümpfe, Tabak, Zigaretten und einen schwarzen Pullover. Hoffentlich paßte der. Sie hatten vorsichts- halber Umtausch ausgemacht. Martin, der sehr wenig Geld besaß, weil seine Eltern arm waren und er eine halbe Freistelle bekam, hatte ein Bild für den Nichtraucher gemalt. Es hieß„Der Einsied- ler“, und man sah einen Mann darauf, der zwischen bunten Blumen in einem Schreber- garten saß. Am Zaun standen drei winkende Knaben, die er freundlich und doch traurig anschaute. Auf seinen Schultern und Händen hockten kleine zutrauliche Kohlmeisen und Rotkehlchen; und schillernde Schmetterlinge tanzten über seinem Kopf einen Reigen. Es war ein sehr schönes Bild. Martin Hatte mindestens vier Stunden dafür ge- braucht. Mit diesen Dingen sollte Johnny den Nichtraucher am Heiligen Abend überraschen. Sie wußten, daß er mutterseelenallein sein würde. Und das tat ihnen leid. Abends zog er immer seinen besten An- zug an und sing in die Stadt hinunter. Er hatte ihnen erzählt, er gebe Klavierunter- richt, Das glaubten sie aber nicht, obwohl sie nicht widersprachen. Rudi Kreuzkamm, der ja extern war und viel in der Stadt her- umkam, hatte behauptet, der Nichtraucher spiele abends, bis in die Nacht hinein, in der Vorstadtkneipe„Zum letzten Rnochen“ Kla- vier, und er kriege eine Mark fünfzig Pfen- nig dafür und ein warmes Abendbrot. Er- Wiesen war es zwar nicht, doch möglich war's schon. Es war ihnen auch gleichgültig. Fest stand nur, daß er ein feiner, kluger Kerl war und wahrscheinlich viel Unglück im Leben gehabt hatte. Er sah nicht aus, als ob es von Anfang an sein Ziel gewesen sei, in ver- rauchten Rneipen Schlager herunterzu- dreschen. ö Schon oft hatten sie sich heimlich bei ihm Rat geholt. Vor allem dann, wenn sie ihren Hauslehrer nicht fragen wollten. Dok- tor Bökh hieß mit seinem Spitznamen Justus. Das heißt auf deutsch: der Gerechte! Denn Doktor Bökh war gerecht. Gerade deswegen verehrten sie ihn so. Manchmal brauchten sie aber eben Rat- schläge in solchen Fällen, wo Recht und Un- recht schwer voneinander zu trennen waren. Dann trauten sie sich nicht zum Justus, son- dern kletterten hastig über den Zaun, um den Nichtraucher zu fragen. 5 i Martin, Johnny, Sebastian und Fridolin, der verwundete Externe, traten durch das Tor des kahlen, verschneiten Gartens,. Mar- tin klopfte. Und dann verschwanden sie in dem Eisenbahnwaggon.. Matthias und Ulli blieben vor dem Tor stehen.„Da ist, scheint's, wieder mal eine feierliche Keilerei fällg“, bemerkte Matthias voller Genugtuung. Und Ulli sagte:„Vor allem müssen wir schauen, daß wir die Diktathefte wieder- kriegen.“ „Bloß nicht!“ entgegnete Matthias.„Ich hab das dunkle Gefühl, als hätte ich furcht- baren Stuß zusammengeschmiert. Hör mal, Kleiner, schreibt man Provintz mit tz?“ „Nein“, antwortete Ulli.„Nur mit 2.“ „Aha“, sagte Matthias.„Das hab ich also schon falsch gemacht. Und Profiand? Mit t? „Nein, mit v.“ „Und hinten?“ „Mit t.“ „Teufel, Teufel!“ meinte Matthias.„In zwei Wörtern drei Fehler. Die reinste Re- kordhascherei! Ich bin dafür, die Realschüler sollen uns den Kreuzkamm herausgeben und die Diktathefte behalten.“ Sie schwiegen eine Weile. Ulli trat, weil er fror, von einem Fuß auf den andern. Schlieglich sagte er:„Trotzdem würde ich sofort mit dir tauschen, Matz. Ich mache zwar nicht so viele Fehler im Diktat. Und im Rechnen auch nicht. Aber ich hätte furcht- bar gern deine schlechten Zensuren, wenn ich außerdem deine Courage hätte.“ „Das ist ja nun kompletter Quatsch“, er- klärte Matthias.„An meiner Dummheit ist nicht zu rütteln. Da kann mir mein Alter Nachhilfestunden geben lassen, soviel er Will. Ich kapiere den Kram ja doch nicht! Es ist mir, offen gestanden, auch ganz egal, wie man Provintz und Profiand und Karru- sel schreiben muß. Ich werde später einmal Box weltmeister, und da brauche ich keine Orthographie. Aber daß du ein Angsthase bist, das kannst du doch, wenn du willst, ändern!“ „Hast du ne Ahnung“, meinte Ulli nie- dergeschlagen, und er rieb sich die klammen Finger.„Was ich schon alles angestellt habe, um mir die Feigheit abzugewöhnen,— das geht auf keine Kuhhaut, Jedesmal nehm ich mir's vorl Aber kaum ist es soweit, dann reiß ich auch schon aus. Ach, ist das ekel- haft, wenn man spürt, daß einem die andern absolut nichts zutrauen!“ „Na, du müßtest eben eipmal irgendwas tun, was ihnen Respekt einjagt“, sagte Matthias.„Etwas ganz Tolles. Daß sie denken: Donnerwetter, ist der Ulli ein ver- fluchter Kerl. In dem haben wir uns aber gründlich getäuscht. Findest du nicht auch?“ Ulli nickte, senkte den Kopf und stieg mit den Stiefelspitzen an eine Zaunlatte.„Ich e . 2755 225 225 4 5 e e e 0 2 8 5. 2 0 ae. 2 1 1 e ee. 9 5 ee. e. „ ..: 5 5 N+ %% 160 eh, 2 begue, Uiustratlon: Walter Trier friere wie ein Schneider“, erklärte er schließlich. a N i „Das ist ja auch kein Wunder“, meinte Matthias streng.„Du ißt zu wenig! Es ist geradezu eine Schande. Man kann es kaum mit ansehen. Heimweh hast du wahrschein- lich außerdem, Was?“ „Danke, es geht“, sagte Ulli leise.„Nur“ abends manchmal, oben im Schlafsaal, wenn sie drüben in der Infanteriekaserne den Zapfenstreich blasen.“ Er schämte sich. „Und ich habe schon wieder einen Hunger!“ rief Matthias, über sich selber empört.„Heute früh beim Diktat auch. Ann liebsten hätte ich den ollen Professol Kreuzkamm gefragt, ob er mir ne Stulle borgen könnte. Statt dessen muß man fer- legen, ob sich so blöde Wörter mit tz oder mit v schreiben!“ Ulli lachte und sagte:„Matz, nimmt doch endlich deinen weißen Vollbart aus dem Gesicht.“ „Herrje, hab ich die Matratze immer noch umhängen?“ fragte Matthias.„Das sieht mir ähnlich.“ Er steckte den Bart in die Tasche, bückte sich, machte eine Kollek- tion Schneebälle und warf sie mit aller Kraft nach dem Schornstein des Nicht-“ rauchers. Er traf zweimal. Im Innern des Eisenbahnwagens saben die vier anderen Jungen unruhig auf den abgewetzten Plüschpolstern. Ihr Freund, der Nichtraucher, war noch gar nicht alt. Fünt⸗ unddreißig Jahre vielleicht. Er trug einen verschossenen Trainingsanzug, lehnte an der Schiebetür, rauchte aus einer kleinen eng- lischen Pfeife und lauschte lächelnd dem ausführlichen Bericht, den Fridolin von dem Ueberfall gab. Schließlich war der Junge fertig.. Sebastian sagte:„Es wird das Gesche teste sein, wenn Fridolin gleich abschwirrt und bei Kreuzkamms unauffällig feststellt, ob der Rudi inzwischen heimgekommen und ob er die Diktathefte mitgebracht hat, Fridolin sprang auf und sah den Nicht- raucher an. Der nickte. — 1 ö Fortsetzung folgt ö Herau Verla. druck chefr stellv Dr. webe Lokal Dr. F. Land: Simon chef Bank, Bad. Mann Nr. 80 9. Ja EA JJ ͤͤLͤLvM ee TF