209 Me in als zollen. durch de zu e Art Stirn- n, die . l 1 Ale wwilh, ir den Imkeit dächt. Jame, 1 Ver- Klame weilen Akate, Sonst Alten zt von t auch n zer- steht: agt es Mrern bung t ein rt 20 nen- Mäd- er der ontur, rfums, e Stili- g e ela il dies 5 jeder istigen mützte Wegen foto- Gra- t. Daß Orna- icherez achge- at sich das im ch das behält, n. Am 1alität, hei den 1 80 ist W. B. 7 ont Sschö⸗ nfzehn ranzö- an das Sonn- Heb- Gast- Itschen ebaute rn im amkeit ch ge- dn der r aus 18stellt. T jetzt er aus geeng- glatter te un- Buch- Ablone, Artner, Waage, Rollen „ Sein et das end minal- Ro. nd im Fſochen- in der urauf- iel um lie sich (Gott⸗ Beifall. 3—— die El- ferne, „ Kniff I, Ten ummer h freue er mal er war 1fluch- 1 man- i dem dab er e sich rgend- der In- Foto- festge- 1 Mar- e aus- 1d. Die Köpfe vas für n. Und ritsche tags im hörten regel- ichtete „Wenn eit des h, und t er 2 vom te der deren Ns hat a kolgt 2 —— 4 Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredation: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chet v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sàmt!l. Rannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwisshafen/ Rh. Nr. 28 763. Mannheimer OR EE Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R, 1, 46, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 5,20 DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. 9. Jahrgang/ Nr. 210/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 9. September 1954 2e d SEATO- Pakt ist unterzeichnet Nach nur dreitägiger Verhandlungsdauer/ Dulles fliegt nach Formosa Manila.(dpa/ UP) Die Vertreter von act Nationen unterzeichneten am Mitt- woch in der philippinischen Hauptstadt, Manila, einen kollektiven Sicherheitspakt von unbegrenzter Dauer, der ein einheitliches Vorgehen gegen jede Aggression in Südostasien und im westlichen Pazifik vorsieht. Außerdem wurde eine„Pazifik- Charta“ unterzeichnet— eine Grundsatzerklärung, in der den Ländern Unterstützung zugesagt wird, die die Selbstverwaltung erstreben, und in der versichert wird, daß die acht Nationen auf wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Gebiet zusammen- arbeiten werden, um einen höheren Lebensstandard, wirtschaftlichen Fortschritt und gesellschaftlichen Wohlstand in dem Vertragsgebiet zu fördern. Der Pakt wurde nach nur dreitägigen Beratungen von Vertretern der USA, Groß- pritanniens, Frankreichs, Australiens, Neu- seelands, Pakistans, Thailands und der Philippinen unterzeichnet. Von den Bestim- mungen des Paktes wird ein Gebiet betroffen, das sich von 21 Grad 30 Minuten nördlicher Breite nach Süden erstreckt und damit Korea, Formosa und Hongkong ausschließt. Malaya und Britisch-Borneo gehören ebenso wie Ost- und Westpakistan zu dem Geltungs- pereich des Vertrages. Dem Vertrag wurde ein Zusatzprotokoll angefügt, durch das die indochinesischen Staaten Laos, Kambodscha und Vietnam unter den Schutz des Paktes gestellt werden. Die acht Signatarstaaten haben sich ver- pflichtet, ihre Streitfälle mit friedlichen Mit- teln zu regeln und bei der Stärkung der Verteidigung und der politischen Stabilität zusammenzuarbeiten. Wenn sich die Ver- tragspartner anderen Bedrohungen als durch einen bewaffneten Angriff gegenübersehen, werden sie über die zu treffenden Maßnah- men beraten, Diese Maßnahmen hängen in den einzelnen Ländern von den verfassungs- rechtlichen Bestimmungen ab. Als Organ der Paktorganisation wird ein Rat ins Leben gerufen, der für militärische und andere Planungen zuständig ist. Ein Artikel des Vertrages sieht vor, daß andere Staaten, die zu den Zielen des Paktes beizu- Neunmächte-Konferenz verschoben Zunächst sollen diplomatische Konsultationen geführt werden London.(dpa/ UP) Die von britischer Seite vorgesehene Neun-Mächte-Konferenz über die deutsche Wiederbewaffnung ist vom britischen Kabinett nach einer dreistün- digen Sitzung am Mittwochabend auf unbe- stimmte Zeit verschoben worden. Die Be- sprechungen über die nächsten Schritte zur Herstellung der deutschen Souveränität und über eine Lösung des Problems der deut- schen Wiederbewaffnung sollen zunächst in der Form von Konsultationen zwischen Lon- don, Washington, Paris und Bonm auf diplo- matischem Weg geführt werden. Der Plan einer Konferenz am 14. September war in Washington, Paris und Bonn— wie berich- tet— vor allem aus Termingründen auf Schwierigkeiten gestoßen. Wie in Londoner diplomatischen Kreisen versichert wurde, ist die britische Regie- rung jedoch noch immer der Auffassung, daß eine Neun-Mächte- Konferenz zur Vor- bereitung einer späteren NATO- Konferenz über die deutsche Wiederbewaffnung nützlich sein könme. Sie hoffe, daß eine derartige vorbereitende Konferenz Ende September noch zustande kommen kann. Am Mittwoch tand in London unter dem Vorsitz Sir Win- ston Churchills eine Kabinettsitzung statt, die sich mit diesen Fragen befaßte. Bundeskanzler Dr. Adenauer und der kranzösische Ministerpräsident Mendes- France betonten in einem amerikanischen Fernsehinterview die Notwendigkeit, nach dem Scheitern des EVG-Vertrages neue Ver- suche zu unternehmen, um eine Verständi- gung zwischen Frankreich und Deutschland herbeizuführen. Dr. Adenauer äußerte die Befürch- tung, daß das deutsche Volk, wenn es Zu der Ueberzeugung gelange, daß es letzten Endes keine wirkliche Verständigung mit Frank- reich erwarten könne, notwendigerweise seine Augen nach dem Osten wenden werde. Die Ablehnung des EVG-Vertrages durch die franzüsische Nationalversammlung sei ein schwerer, aber kein tödlicher Schlag gewesen. Er habe noch immer die Hoffnung, daß die Situation in nächster Zukunft ge- klärt werden könne. Mendes-France bedauerte, daß das politische Leben Frankreichs durch die EVG- Frage vergiftet worden sei. Es Stehe jedoch test, daß ein neues Abkommen ausgearbeitet Werde.„Ich bin überzeugt“, fügte er hinzu, „daß dies bald geschehen muß, Und was mich betrifft, so Wird es bald geschehen. So- bald ein neues Abkommen abgeschlossen ist, wird es sofort der Nationalversammlung vorgelegt“.(Siehe auch Seite 2.) Der kanadische Außenminister, Lester Pearson, setzte sich in Toronto für die Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO ein und warnte gleichzeitig davor, der Bun- desrepublik die volle Souveränität zurück- zugeben. Pearson sagte: Die bedingungslose Wiederherstellung der Souveränität würde die Gefahr einer Verbindung der Bundes- republik mit einer oder mehreren westlichen Mächten heraufbeschwören und die Mög- lichkeit in sich schließen, daß die Bundes- republik außerhalb jeder westlichen Ge- meinschaft bleibt. Beide Möglichkeiten wür- den das Ende des Atlantikpaktes bedeuten“. Für deutsche Wiederbewaffnung Britischer Gewerkschaftskongreß nahm eine entsprechende Resolution an Brighton.(UP/dpa) Die an der Jahreskon- ferenz des britischen Gewerkschaftskongres- ses(TUc) in Brighton teilnehmenden Dele- gierten haben am Mittwoch mit rund vier Millionen gegen 3,6 Millionen Stimmen eine Resolution ihres Vorstandes angenommen, in der die Ablehnung der EVG durch die kran- z0sische Nationalversammlung bedauert und erneut eine Wiederbewaffnung Deutschlands gefordert wird. In dem Schlußabsatz der Reso- lution heißt es:„Der Kongreß fordert... die beschleunigte Fertigstellung von Plänen für eine wirksame westliche Verteidigung, die es Deutschland ermöglicht, seinen Teil dazu werkschaften, Deakin, sagte, die britischen Gewerkschaften müßten es ablehnen, mit dem internationalen Kommunismus und den kommunistischen Gewerkschaften zusam- menzuarbeiten. Der Vorsitzende des Zentralrats der sowjetischen Gewerkschaften, N. Schwernik, hat den britischen Gewerkschaftskongreg eingeladen, eine Delegation nach der Sowiet- union zu entsenden. tragen vermögen, durch einstimmigen Be- schluß der Mitglieder in die Organisation aufgenommen werden können. In dem Ver- tragstext ist nicht von„kommunistischer Aggression“, sondern nur von Aggression die Rede. Die USA haben jedoch in einem Zu- satz zum Vertragstext festgestellt, daß sie sich nur im Falle einer kommunistischen Aggression zum Eingreifen verpflichtet füh- len werden.(Wortlaut des Vertrages Seite 2.) Außenminister Dulles wird heute Don- nerstag von Manila nach Formosa fliegen, um sich über die militärische Situation an der chinesischen Festlandsküste zu informie- ren. Der Außenminister wird anschließend Japan besuchen. Die Unterzeichnung des südostasiatischen Verteidigungspaktes wurde am Mittwoch von Sprechern der Westmächte lebhaft be- grüßt, während die Pekinger Nachrichten- agentur von einem„gegen die asiatischen Völker gerichteten Militärblock“ spricht. Ein Sprecher des britischen Außenministeriums erklärte, der Pakt verbessere die Verteidi- gungsmöglichkeiten der einbezogenen Länder und versetze sie damit in die Lage, ihre Un- abhängigkeit zu wahren. Ein amtlicher Pari- ser Sprecher begrüßte besonders das Zusatz- protokoll, das Vietnam, Laos und Kam- podscha den Schutz des Vertrages angedeihen lasse. Der Deutschland-Uniondienst der CD/ CSU hat in einem Kommentar den Abschluß des SEATO-Paktes begrüßt. Der Vertrag von Manila sei— auch wenn Indien, Burma, Ceylon und Indonesien an ihm nicht betei- ligt sind— ein„ermutigender Beweis für die Wachsamkeit Südostasiens gegenüber der Expansion des Weltkommunismus, der ge- radezu systematisch die schwachen Stellen der freien Welt abtastet, um je nach den möglichen Erfolgsaussichten seine örtliche Taktik(Aggression oder Subversion) zu wechseln“. Bundeskabinett in der Außenpolitik einig Bonn.(gn.-Eig.-Ber.)„Einmütig“ habe das Bundeskabinett den Bericht zur außenpoli- tischen Situation akzeptiert, den Bundes- kanzler Dr. Adenauer am Mittwoch erstat- tete, erklärte ein Regierungssprecher vor der Bundes pressekonferenz. Diese Einmütigkeit dürfte aus koalitions- politischen Erwägungen betont worden sein. Insbesondere von seiten der Freien Demokraten und ihrem Frak- tionsvorsitzenden Dr. Dehler war Dr. Aden- auer in den letzten Tagen heftig kritisiert worden. Wie die Erklärung des Regierungs- Sprechers erkennen läßt, haben sich die Mi- nister der FDP im Bundeskabinett dieser Kritik nicht angeschlossen. Der Sprecher teilte weiter mit, daß die vorgesehene Tagesordnung des Bundestages eingehalten werden wird. Danach ist die außenpolitische Erklärung der Bundesregie- rung am 14. September und die Aussprache am 16. September zu erwarten. Das Ge- spräch des Bundeskanzlers mit dem Führer der Opposition, Erich Ollenhauer, soll An- fang kommender Woche, vermutlich vor den Plenarsitzungen, stattfinden. Nach wie vor arbeiten die zuständigen Stellen in Bonn an einer Niederlegung von Ansichten der Bundesregierung zur Lösung des deutschen Verteidigungsbeitrages in Form eines Memorandums. Hierin soll keine ein- seitige Festlegung, sondern vielmehr eine Kommentierung der verschiedenen in letz- ter Zeit vorgetragenen Möglichkeiten er- folgen. Wegen des Schlachtens von Kühen kam es in der indischen Hauptstadt, Neu Delhi, in den letaten Tagen au turbulenten Szenen. In Indien gibt es nämlich nock sehr viele Menschen, Anhänger bestimmter Reli-⸗ gionsge meinschaften, denen die Kuh als heiliges Tier gilt. Eine Gruppe solcher Inder drang bis z⁊um Parlamentsgebäude vor undd forderte nachdrücklich ein Gesetæ, das das Schlachten von Küken bei Strafe wieder verbieten soll. Unser Bild zeigt Angehörige dieser Gruppe, die sich gerade auf uniformierte Landsleute stürzen, von denen innen vor dem Parlamentsgebdude ein recht unfreundlicher Empfang bereitet wurde. Keystone- Bild Gemeinsame Schlichtungsordnung Eine Vereinbarung zwischen dem DGB und den Arbeitgebern Köln.(dpa/ UP) Vertreter des Bundesvor- standes des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände verhandelten am Dienstag über eine eigenverantwortliche Schlichtung von Lohn- und Arbeitsstreitig- keiten. Nach einer am Mittwoch in Köln veröffentlichten gemeinsamen Erklärung des DGB und der Bundesvereinigung kamen die Verhandlungspartner überein, daß Streitig- keiten über den Abschluß von Tarifver- trägen in Zukunft durch gemeinsam verein- barte Schlichtungsinstanzen beigelegt wer- den sollen. Zu diesem Zweck haben sich die Verhandlungspartner auf eine gemeinsame Empfehlung an die Tarifvertragsparteien verständigt. Diese Vereinbarung zwischen dem DGB und der Bundesvereinigung der Arbeitgeber- verbände ist in Bonner Regierungskreisen als„Anbahnung einer sehr erfreulichen Entwicklung im Interesse des Arbeits- Zischen Gesfern und Morgen beizutragen, und die gleichzeitig allen euro- päischen Ländern und allen Gebieten der deutschen Demokratie ausreichende Zusiche- rungen dafür gibt, daß ihre Beiträge dazu benutzt werden, die Vereinten Nationen bei mren Bemühungen um die Herstellung eines allgemeinen und dauernden Friedens zu unterstützen.“ Das knappe Ergebnis der Abstimmung hat auf viele Delegierte wie ein Schock gewirkt. Auf Grund dieses Abstimmungsergebnisses besteht die Möglichkeit, daß auf dem Partei- tag der Labour Party im nächsten Monat die Stimmen der Delegierten der lokalen Partei- verbände bei der Abstimmung über die deutsche Wiederbewaffnung den Ausschlag geben und daß die bisherige Politik der Parteiführung abgelehnt wird. Ein groger Teil der Delegierten der Ortsverbände wird voraussichtlich gegen einen deutschen Wehr- beitrag stimmen. Mit 6 Millionen gegen 1,9 Millionen Stim- men lehnten die Delegierten eine Entschlie- Hung ab, in der der Internationale Bund treier Gewerkschaften aufgefordert wurde, mit dem kommunistisch beherrschten Welt- gewerkschaftsbund Verbindung aufzuneh- men, um ein gemeinsames Wirtschaftspoliti- sches Programm auszuarbeiten. Gleichzeitig wurde ein Zusatzantrag der Gewerkschaft Oflentliche Dienste abgelehnt, in dem sich der Vorstand dieser Gewerkschaft für eine Konferenz britischer, chinesischer und sowie- tischer Gewerkschaftsführer einsetzt. Den Abstimmungen war eine zum Teil sehr hef- lige Diskussion vorausgegangen, in der das Mitglied des Generalrats der britischen Ge- Die Politik der Bundesregierung müsse sich einstweilen auf eine Uebergangs-Phase einrichten, erklärte der Vorsitzende des Außbenpolitischen Ausschusses des Bundes- tages, Dr. Gerstenmaier(CDU). In ihrer Programmatik werde sie in vieler Hinsicht anders aussehen, als ihre bisherige Politik. Die Frage der Wieder vereinigung solle zur Zeit nicht in den Vordergrund gescho- ben werden, meinte der Vorsitzende der CSU, der bayerische Ministerpräsident Dr. Ehard, weil dadurch„alles erst recht zum Verstocken gebracht werde“. Die drei Umsiedlungsprogramme des Bundesvertriebenen- Ministeriums sind, wie Bunidesvertriebenenminister Oberländer de- kanntgab, zu 89 Prozent erfüllt. Bis Ende August 1954 seien 679 500 Menschen inner- halb des Bundesgebietes umgesiedelt wor- den. Der Immunitäts-Ausschuß des Bundes- tages beschloß, dem Plenum vorzuschlagen, einer Strafverfolgung des ehemaligen Bun- destagsabgeordneten der CDU, Schmidt- Wittmack, zuzustimmen. Es müsse untersucht werden, ob der Abgeordnete, der vor kur- zem in die Sowjetzone übergetreten ist, des Landesverrates zu überführen sei. In der„Allgemeinen Wochenzeitung der Juden“ stellte der Generalsekretär des„Zen- tralrates der Juden in Deutschland“, Or. van Dam, die Frage,. wann und in welcher Weise die Bundesrepublik für den Schaden aufkommen wolle, der durch grob-rechts- wWidrige Handlungen des Dritten Reiches den Opfern des Nationalsozialismus außer- halb Deutschlands entstanden sei. Die Bun- desrepublik als Rechtsnachfolgerin des Deutschen Reiches könne die Verantwortung für Handlungen, die unter dem Schutz der deutschen Wehrmacht vorgenommen worden seien, kaum ablehnen. Bei einem Zusammenstoß zweier Hoch- bahnzüge in Hamburg wurden am Mitt- wochabend 50 Fahrgäste verletzt. Die Antwortnote der Westmächte auf den sowjetischen Vorschlag für eine Vier- mächte- Konferenz soll noch vor dem Wochenende in Moskau überreicht werden. Der Entwurf der Note wurde von Bundes- kanzler Dr. Adenauer und der öster- reichischen Regierung gebilligt. Für eine allgemeine Abrüstung aller Länder und eine weitgehende Befreiung der Wirtschaft von staatlichen Fesseln traten die 600 Delegierten des Internationalen Genos- senschaftsbundes ein, die seit Montag in Paris tagen. Ein Seerettungs-Abkommen für die Ost- see wurde zwischen Schweden und der Sowjetunion abgeschlossen. Der Weltkongreß der Marien-Kongrega- tionen wurde am Mittwoch in Rom von Papst Pius XII. eröffnet. Die Tagung, an der 15 000 Delegierte aus 62 Ländern teil- nehmen, wird bis zum Samstag andauern. Zuvor hatte der Papst in einer Audienz die Gründung einer„Europäischen Union der ehemaligen Jesuitenschüler“ gutgeheißen, Die portugiesisch- indischen Besprechun- gen über die Entsendung neutraler Beobach- ter in die portugiesischen Besitzungen in In- dien sind überraschend verschoben worden. Aus Neu Delhi verlautet, daß die Verschie- bung von Portugal mit der Begründung vorgeschlagen worden sei, dag Indien un- annehmbare Bedingungen gestellt habe. Freies Geleit ins Ausland sicherte der neue Präsident von Guatemala, Castillo Armas, dem gestürzten ehemaligen Staats- präsident Arbenz und allen anderen guate- maltekischen politischen Flüchtlingen zu, die sich in ausländischen Botschaften Guatema- las aufhalten. Sobald die Flüchtlinge jedoch in einem anderen Land Aufnahme gefunden hätten, will die Regierung Guatemalas Aus- lieferungsanträge für Arbenz und etwa 50 weitere ehemalige Regierungsangehörige stellen. Zurückgetreten ist das Kabinett des liba- nesischen Ministerpräsidenten EI Xali. In einer amtlichen Verlautbarung aus Beirut heißt es, daß interne Gründe zum Rücktritt des im März gebildeten Kabinetts geführt hätten. Eine„Politik der Nichteinmischung“ im Ost-West-Konflikt wurde Japan von dem Führer des linken Flügels der britischen Labour Party, Be van, empfohlen. Ein Ver- bot von Atomwaffen werde zwecklos sein. solange die internationalen Spannungen nicht beseitigt seien. Bevan erklärte ferner, nach seiner Ansicht gäbe es in Rußland keinen Diktator, und es werde auch in Zukunft dort keine Diktaturen mehr geben kriedens in der Bundesrepublik“ lebhaft begrüßt worden. Am 14. September 1954 wird der künfte Gewerkschafstag der Deutschen Angestell- tengewerkschaft im Hamburger Curiohaus eröffnet. Ueber 800 Delegierte aus der Bun- desrepublix und Berlin nehmen kür die rund 400 000 Mitglieder der DAG daran teil. Der Gewerkschaftstag, der alle drei Jahre stattfindet, sieht einen Vortrag des 1. Vor- sitzenden, Fritz Rettig, über„die Angestell- ten in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft“, den Finanzbericht sowie ein Wirtschafts- politisches und ein Sozialpolitisches Referat Vor. Neuer Bischof von Aachen wurde Generalvikar Dr. Pohlschneider Aachen.(dpa) Der bisherige Generalvikar der Diözese Münster, Dr. Johannes Pohl- schneider, ist von Papst Pius XII. zum Bischof von Aachen ernannt worden. Er wird der Nachfolger des am 19. Mai ver- storbenen Bischofs Dr. Johannes Joseph van der Velden. In einer Pilgermesse im Aachener Dom gab der Aachener Kapitular- Vikar, Dompropst Dr. Müssener, am Mit- woch die Ernennung des neuen Bischofs feierlich bekannt. Der Zeitpunkt der Bischofsweihe und der feierlichen Inthroni- sation wird später angegeben werden. Dr. theol. et Phil. Johannes Pohlschnei- der wurde am 18. April 1899 in Osterfeine bei Damme(Oldenburg) geboren. Er stu- dierte in Münster, Berlin und Innsbruck und an der Päpstlichen Universität Grego- riana in Rom und empfing 1924 in Rom die Priesterweihe. Die Nationalchinesen führen heftige Luftangriffe auf Amo Taipeh.(dpa) Mit starken Bomber- und Jägerverbänden haben die nationalchinesi- schen Streitkräfte am Mittwoch nach amt-⸗ licher Mitteilung ihre Operationen gegen die chinesische Küste fortgesetzt. Ziel der An- griffe, an denen auch Kriegsschiffe teil- nahmen, war erneut Amoy und das um- liegende Küstengebiet. Die rotchinesischen Küstenbatterien bei Amoy seien zum Schwei- gen gebracht worden. Der britische 1908 Tonnen große Fracht- dampfer„Inchkilda“ ist bei Amoy bombar- diert und beschossen worden. Ein Vertreter der Reederei erklärte in Hongkong, das Schiff sei offenbar in einen nationalchinesischen Luftangriff auf Amoy geraten. Der Kapitän des Schiffes hat der Reederei telegrafisch mit- geteilt, daß niemand verletzt und nur leichter Schaden angerichtet worden sei. eee gere MORGEN Donnerstag, 9. September 1954/ Nr. 210 lee Kommentar Donnerstag, 9. September 1954 Kollektive Sicherheit Kollektive Sicherheit ist in etwa das, was sich in alten Zeiten ein Schutz- und Trutz- bündnis nannte. Der Zweck ist der, schwache Stämme, die allein nicht in der Lage wären, sich gegen einen Angriff zu wehren, durch das freundschaftliche Bündnis mit anderen, teils ebenfalls schwachen, teils stärkeren Mächten zu decken. Die eine Hälfte der kol- lektiven Sicherheit zielt also darauf, Schutz zu gewähren durch die Gemeinschaft der Verbündeten als einer Vielzahl und durch die Gestalt des großen Bruders als einer überlegenen Macht. Der angriffslüsterne Feind soll und muß wissen, daß er es nicht mit dem schmächtigen Peterchen allein zu tun kriegt, sondern, daß die ganze Schar sich auf ihn stürzen wird. Da beginnt zugleich der Trutz der kollek- tiven Sicherheit, die sich darin ausdrückt, daß alle sich verpflichten, in den Krieg zu ziehen, sobald einer von ihnen angegriffen wird. Der Schutz ist sinnlos oder bleibt eine bloße Deklamation, wenn er nicht mit dem Trutz verbunden ist. In der Theorie ist das klar und einfach. In der Praxis ist es auch noch ziemlich einfach, wenn auch nicht immer ganz so klar, wenn es sich um einen begrenzten Raum handelt. Sehr verwickelt und gefährlich wird aber die kollektive Sicherheit, wenn sie sich in nahezu unbe- grenzten Räumen und mit unübersehbaren Folgen dem Ernstfall der Trutzlage gegen- über sieht. Der Völkerbund ist zum Teil an dieser Frage gescheitert und die Vereinten Nationen balancieren fast seit ihrer Grün- dung auf dem dünnen Seil der kollektiven Unsicherheit. Solange das kollektive Schutzsystem seine Wirkung tut und durch alle möglichen fried- lichen Mittel einen potentiellen Angreifer von seiner Absicht abbringt, entstehen keine oder nur nebensächliche Schwierigkeiten. Auch da hat es sich allerdings schon immer gezeigt, daß die Neigung sich zum Wohle der gemeinsamen Sache zu exponieren und Opfer Zu tragen, die lästig und kostspielig sein kön- nen, nicht immer und nicht bei allen gleich groß ist. Der politische Altruismus ist nicht größer als der private und wo es um wirt- schaftliche Fragen geht, hört er sehr bald ganz auf. Sanktionen, Lieferungsverbote und Blockaden erfreuen sich auf dem Papier weit größerer Beliebtheit als beim Handel. Aber diese Schwäche mag hingehen und keinen ernsthaften Einwand gegen die kollektiven Sicherheitspakte darstellen. Schwierig, ernstlich schwierig und gefähr- lich wird erst der bewaffnete Zusammenstoß an irgendeiner Ecke. Es ist durchaus nicht immer so klar, wie etwa bei dem Ueberfall nordkoreanischer Truppen auf südkoreanische Stellungen im Jahre 1951, wer der Angreifer ist. Selbst in diesem Fall konnte darüber ge- stritten werden, ob es sich um einen Bürger- krieg(wie etwa seinerzeit in Spanien), also eine interne Angelegenheit, handelte oder um einen echten Angriff von außen. Auf jeden Fall war er eine Störung des Friedens und die Vereinten Nationen griffen ein. In Indo- china lag die Sache wieder anders. Hier han- delte es sich zunächst um eine Rebellion nationalistischer und antikolonialer Gruppen gegen die Kolonialmacht und erst in zweiter Linie setzte die expansive kommunistische Machtgruppe ihre Hilfskräfte ein. Ein Angriff lag nicht so recht vor, wohl aber Wieder eine eindeutige Friedensstörung. Damit schiebt sich nun ein Prinzip in die Aufgabenstellung der kollektiven Pakte, das sehr zweischneidig ist. Der Grundsatz, den Vormarsch des Kommunismus. als eines fern- gelenkten Gewaltsystems zu verhindern, stößt auf den Zwang, innerpolitische Umwäl- zungen als Friedensstörungen zu definieren, die einem Angriff gleichzusetzen sind und demgemäß die kollektive Abwehr erfordern. Auf dieser Linie liegt das Ergebnis der SE- ATO- Besprechungen der Konferenz in Manila. Das bedeutet, daß die kollektive Sicherheit nicht allein von politischen Handlungen, son- dern auch von moralischen Erwägungen und Unterscheidungen höchst empfindlicher Art abhängig gemacht wird. Das Prinzip, nach dem gehandelt werden soll, und die Wirklich- keit, die eine Entscheidung erfordert, klaffen mehr und mehr auseinander. Es entsteht die Notwendigkeit, mit zweierlei Maß zu messen. Das hat seine volle Berechtigung gegenüber einem Gegner, der es geradezu zur Kunst ent- wickelt hat, mit zweierlei Maß zu arbeiten und zu agitieren. Es ist aber nicht einfach und fällt um so schwerer, je höher der moralische Standard gezogen wird. Die kollektive Sicherheit gerät nämlich dadurch in die Gefahr. zu irgendeinem nicht von ihr gewählten Augenblick in einen Kreuzzug gedrängt zu werden, ohne daß ein Angriff erfolgt ist. Ein Staat und seine Regie- rung können durch ein Schutz- und Trutz- bündnis, das sich ihnen entgegenstellt, ver- anlaßt werden, einen Angriff zu unterlassen, aber revolutionäre Fanatiker davon abzu- schrecken einen Umsturz in irgendeinem Land zu versuchen, ist eine Illusion. Eine doppelte Illusion auch deshalb, weil man einen Oeltropfen nicht dadurch hindern kann, sich auf dem Wasser auszubreiten, daß man darauf schießt. E. F. von Schilling Luftschutz ist nicht sinnlos Bei Versuchen der Amerikaner mit Atombomben hat sich der Luftschutzkeller gut bewährt Bonn, Anfang September Die Ergriffenheit, mit der„Winston Chur- chill unlängst im Unterhaus von den„un- geheuerlichen Veränderungen“ sprach, die durch die Entwicklung der Atom- und Was- serstoffbomben in der gesamten strategischen Lage der Welt eingetreten sind, hat tiefen Eindruck hinterlassen. Auch für die Bundes- republik stellt sich die Frage, ob nicht die „ungeheuerlichen Veränderungen“, die nach Churchill seit dem Frühjahr 1953 eingetreten sind, auch die bisherigen Erfahrungen des Schutzes der Zivilbevölkerung über den Hau- ken geworfen haben. Ein weitverbreitetes Phlegma im Bereich Westdeutschlands läßt diese Zukunftsprobleme ohnehin lieber auf sich zukommen und scheut es, Geld und Ener- gien schon heute an eine Sache zu verschwen- den, deren Wert offenbar zweifelhaft gewor- den ist. Der Aufstand des Stadtrates von Coventry, der die Luftschutzanordnungen der Frankreich plant einen Rüstungs-Pool Ist das die von Mendeès-France bevorzugte Ersatzlösung für die EVG? Paris.(UP) Nach Angaben zuständiger französischer Regierungskreise prüft die Französische Regierung einen von Mitarbeitern des Ministerpräsidenten entworfenen Plan, der die Schaffung einer internationalen Orga- nisation für Rüstungs-Kontrolle vorsieht. Diese Organisation soll über das Militär- programm jeder einzelnen westeuropàischen Nation entscheiden. Sie würde nach dem französischen Plan die obere und untere Grenze der Bewaffnung eines jeden Landes bestimmen und die Kontrollen festlegen, durch die gewährleistet werden soll, daß kein Land diese Begrenzungen überschreitet; außerdem würde die Organisation darüber befinden, welche Waffenproduktion jedes Land besitzen und welchen Umfang das Militärbudget eines jeden Staates haben soll. Praktisch würde dieser Plan bedeuten, daß Frankreich die Schaffung eines west- europaischen Rüstungspools vorschlüge. Ein Sprecher der französischen Regierung erklärte dazu, dieser Plan biete selbst den Sowjets und ihren Satellitenstaaten die Möglichkeit des Beitritts, falls die Sowjets sich einmal für eine Aenderung ihrer bisherigen Politik ent- schließen sollten. Die Idee eines solchen Rüstungspools war bereits Anfang des Jahres von dem sozialistischen Kammerabgeordneten Pierre Olivier Lapie vorgetragen worden. Lapie hatte damals die EVG dadurch retten wollen, daß er sie für den Anfang auf ein gemeinsames Rüstungsprogramm begrenzen Wollte. Lapies Plan war von dem ehemaligen Staatspräsidenten Auriol und zahlreichen Abgeordneten unterstützt worden. In unterrichteten Kreisen wird zu dem französischen Plan erklärt, er würde die Aufnahme Deutschlands in die NATO und die baldige Verleihung der Souveränität an die Bundesrepublik gestatten. Mendes- France wolle mit diesem Vorschlag die Kri- tiker zufriedenstellen, die behaupteten, Frankreich verhindere die Wiederbewaff- nung Deutschlands; gleichzeitig wolle er den Bedenken, die in der französischen National- versammlung gegen eine deutsche National- armee bestehen, Rechnung tragen. Von alliierten Beobachtern wurde er- klärt, es bestünden noch einige wichtige Fragen, die im Zusammenhang mit dem neuen Plan beantwortet werden müßten, ehe eine genaue Stellungnahme möglich sei. Die zwei wichtigsten dieser Fragen seien: 1. Würde sich Frankreich den gleichen Be- schränkungen unterwerfen, die für die anderen Mitgliedsstaaten des Rüstungspools gelten, oder würde Frankreich wegen seiner überseeischen Verpflichtungen besondere Privilegien beanspruchen? 2. Würde Frank- reich darauf bestehen, daß die britische Be- teiligung eine Voraussetzung für die Schaf- kung eines Rüstungspools ist? Bonner Regierungskreise lehnten am Mittwoch jede Stellungnahme zu dem neuen französischen Plan für einen Rüstungspool ab, da in der Bundeshaupt- stadt nur nichtamtliche Berichte der Presse vorlagen. Erst wenn der offizielle Wortlaut eines solchen Vorschlages bekannt sei, so wurde erklärt, werde man sich dazu äußern können. Leistungen aus dem Lastenausgleich Ueber sechs Millionen Geschädigte beantragten Hausratshilfe Bonn.(dpa /p) Bis zum Fristablauf am 81. März 1954 Raben insgesamt 64 Millionen Geschädigte Anträge auf Gewährung von Hausratshilfe aus dem Lastenausgleich ein- gereicht. Das teilte das Bundesvertriebenen- ministerium am Mittwoch mit. Bis zum gleichen Stichtag waren 2,78 Millionen An- träge mit 1,15 Milliarden Mark bewilligt worden; dabei sind die 500 Millionen Mark, die unter dem Titel der Soforthilfe vorher ausgezahlt worden waren, nicht eingerechnet. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, der für das Rechnungsjahr 1954 für die Haus- ratshilfe zur Verfügung stehende Betrag von 660 Millionen Mark werde voraussicht- lich nicht ausreichen, um das Programm zu erfüllen. Bis zum 30. Juni 1954 wurden im Bundes- gebiet und Westberlin an 42 538 Antragstel- ler 357,56 Millionen Mark Aufbaudarlehen aus dem Lastenausgleich für die gewerbliche Wirtschaft ausgezahlt. Bis zum erwähnten Stichtag wurden 122 860 Anträge auf 1,6 Milliarden Mark Aufbaudarlenen eingereicht. Während das gewerbliche Aufbaudar- lehen zur Zeit der Soforthilfe durch- schnittlich 3600 Mark betragen habe, ent- falle gegenwärtig im Durchschnitt ein Be- trag von 8405 Mark auf den einzelnen An- trag. 1 5 Nach Ermittlungen des Bundesvertriebe- Henministeriums meldeten sich im August insgesamt 17051 Einwohner der Sowjetzone in den drei Aufnahmestellen Berlin, Gießen und Uelzen und baten um Notaufnahme in die Bundesrepublik. Im Juli waren es 16 606 Personen. Etwa die Hälfte der im August an- gekommenen Flüchtlinge war jünger als 25 Jahre. Die Zahl der geflohenen Angehöri- gen der Volkspolizei betrug im August 124 gegenüber 110 im Vormonat und 167 im Juni. Das Ministerium schätzt die Gesamtzahl der seit 1949 bis einschließlich 1953 aus der Sowjetzone in die Bundesrepublik geflohenen Deutschen auf rund zwei Millionen. Genaue Angaben liegen nicht vor, da sich die Zahl der Antragsteller im Notaufnahmeverfahren (1 099 000) und der von den Ländern ange- gebenen Zahl der Aufenthaltsgenehmigungen (931 000) überschneidet. Manche Flüchtlinge, die im Notaufnahmeverfahren abgewiesen wurden, erhielten später von den Ländern Aufenthaltsgenehmigungen. Außerdem hal- ten sich zahlreiche Sowjetzonenflüchtlinge in der Bundesrepublik auf, die überhaupt nicht statistisch erfaßt werden konnten. Londoner Regierung sabotierte, ist für eine auch bei uns anzutreffende Stimmung be- zeichnend. In dieser Situation gewinnt ein Bericht be- sonderen Wert, den die amerikanische Zivil- verteidigungsverwaltung über Erfahrungen veröffentlicht, die sie im Frühjahr 1953 bei Atombombenabwürfen auf dem Versuchsfeld von Lucca Flat in Nevada gewonnen hat. Bei der Explosion galt es, Auswirkungen auf Häuser, Schutzräume. Autos und auf be- stimmte Spezialapparate zu ermitteln. Die Bombe, die abgeworfen wurde, war in ihrer Explosionskraft etwas geringer als die von Hiroshima. Auf dem Versuchsfeld im Areal von Nevada stellte man das Haus Nr. 1 in einem Kilometer Entfernung, das Haus Nr. 2 in 2,3 Kilometer Entfernung auf. Die Häuser waren mit Mobiliar eingerichtet und statt Menschen waren Puppen in die einzelnen Räume gesetzt worden. Die Kellerschutz- räume waren nur mit Holzbalken abgestützt, also ohne Betondecke. Einen Schutzraum er- richtete man aus Eisenbeton mit einem Not- ausstieg nur 381 Meter vom Explosionsort entfernt. Schließlich hob man mehrere Gru- ben aus, versah sie mit Holz- oder Beton- decken, mit offenen und geschlossenen Ein- gängen. Nach der Explosion fand man das Haus Nr. 1 zusammengestürzt vor, aber die bei- den Schutzräume unter diesem Haus waren unbeschädigt geblieben. Die Puppen im Schutzraum waren weder verletzt, noch hat- ten sie sich bewegt. Das Haus Nr. 2 War beschädigt, aber nicht zusammengestürzt; auch dort waren die Schutzräume unver- sehrt. Die Puppen in den Räumen über der Erde waren hingegen schwer zugerichtet. Die gedeckten Gruben hatten eine Explosion erstaunlich gut überstanden. Nur die Pup- pen in dem 381 Meter entfernten Schutz- raum waren umge worfen. In einer Entfer- Briefe an die Herausgeber: nung von 442 Meter waren alle unberührt geblieben. Meßgeräte zeigten zuverlässig an, daß die Temperatur in den Schutzräumen nur unbedeutend angestiegen war. Was die Strahlungsein wirkungen angeht, so hatte man in allen Räumen Filmplättchen aus- gelegt, mit deren Hilfe man sowohl die zu- nächst mit der Detonation eintretende Initialbestrahlung messen konnte, wie auch die sogenannte Residual-Radioaktivität er- mittelte, die aus dem Niederschlag der Explosionswolke herrührt. Keine halbe Stunde nach der Explosion wurde das Haus Nr. 2 von fünf Männern betreten, Womit bewiesen werden konnte, daß Rettungs- mannschaften sehr wohl nach der Kata- strophe eingesetzt werden können. Personen, die in den über der Erde gelegenen Räumen des Hauses Nr. 2 verblieben wären, hätten durch Mitialbestrahlung nicht lebensgefähr- lich verletzt werden können, in den Keller- räumen wären sie völlig verschont geblie- ben. Die Ergebnisse des amerikanischen Be- richtes kommen einer Rehabilitierung des Luftschutzkellers gleich. Sie zeigen, daß selbst der mit geringen Mitteln gebaute Unterstand im Freien, wenn er nur eine ge- nügend starke Decke aufweist, relativ star- ken Schutz verheißt. Ja, man kann sagen, dag mehr noch als im letzten Weltkrieg der Schutz der Erde zu suchen ist, da der Aufenthalt in den Erdgeschossen infolge der Strahleneinwirkung viel gefährlicher gewor- den ist. Das Bekanntwerden dieser Tat- sachen sollte dazu beitragen, auch in der Bundesrepublik die Oeffentlichkeit aus ihrer Lethargie zu wecken. Der Bundestag wird sich in nächster Zeit mit einem von der Bundesregierung ausgearbeiteten Entwurf für ein Luftschutzgesetz zu beschäftigen haben. Günther Kaufmann(rea) Organisation ist kein Allheilmittel Abermals zum Thema: Unterbewertung der geistigen Arbeit Die im„Mannheimer Morgen“ am 6. Sep- tember unter der Spalte„Briefe an die Her- ausgeber“ abgedruckte Zuschrift E. L. zu dem Thema der Unterbewertung der gei- stigen Arbeit darf wegen der in ihr ent- haltenen Irrtümer nicht unbeantwortet bleiben. Erlauben Sie hiermit einem Studen- ten, einige Zeilen als Entgegnung zu schreiben. Zunächst darf einmal Stellung genommen werden zu dem Vorschlag einer Organisa- tion der frei Schaffenden ähnlich der der Gewerkschaften, durch die für sie ein höherer Lebensstandard zu erringen sei. Ist überhaupt eine solche Zusammenfassung diesem Stande adäquat? Diese Frage ist für die freien Berufe, abgesehen davon, daß sie Urigleich schwieriger, wenn nicht überhaupt nicht zu organisieren sind, zu verneinen. Es dürfte doch bekannt sein, daß bestimmte soziologische Konstellationen vorliegen müs- sen, zum Beispiel unter anderem ein ge- wisser Zustand der„Vermassung“ und Kon- zentration, um das Problem einer Organi- sation lösbar werden zu lassen. Dann aber, kann eine„organisierte“ Wissenschaft noch eine„freie“ Wissenschaft sein? Ernstlich denkende Menschen bezweifeln dies sehr, und die Vorgänge in allen totalitären Staa- ten sollten auch uns eines besseren belehren. Der Funktionär bestimmt, was„richtig“ ist, die Wissenschaft ist zur reinen Zweckwissen- schaft, zur absoluten Dienerin der Politik degeneriert. So ist es in diesem Zusammen- hang ebenfalls ein Symptom unserer Zeit der Organisationen, wenn in den USA durch eine Musiker gewerkschaft bestimmt wird, Was„gute Musik“ sei, Was aufgeführt wer- den darf, also dem„Musikkonsumenten“ ge- boten werden darf. Wo ist hier das freie Wirken des Künstlers geblieben? Die„Auf- gabe einiger Prozente des Individualismus“ wird in aller Welt gar teuer bezahlt. Daß die Arbeitskraft der geistig Schaf- kenden unterbewertet wird, ist nicht, wie E. L. glaubt, nur eine Folge des Ueber- angebotes, denn die moderne Gesellschaft benötigt andererseits in wachsendem Maße Wissenschaftlich geschulte Kräfte, wie auch die Entwicklung in Westdeutschland seit 1945 zeigt. Abgesehen davon, daß das heu; tige Lohn- und Gehaltsgefüge sich eben zu- meist nicht nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage, sondern nach politischen Daten und Machtverhältnissen bestimmt, ist die Unterbewertung der geistigen Arbeit eine direkte Folge der Unmöglichkeit(und grundsätzlichen Unerwünschtheit) einer Or- ganisation, und daher die Schwierigkeiten einer Erhöhung ihres Lebenstandards. Erschwerend kommt noch hinzu, daß auf Grund des sozialen Umschichtungsprozesses der letzten Jahrzehnte dem geistig Schaffen- den in der sozialen Rangstufe eine wesent- lich niedrigere Stellung zugesprochen Wurde. S0 ist es nicht von ungefähr, wenn man die Wissenschaftlichen Leistungen nur nach der in ihnen enthaltenen— horribile dictul- „Ware Arbeitskraft“ einschätzt. Hier ist der soziologische Standort des akademischen Proletariats, wobei natürlich andererseits nicht verheimlicht werden soll, daß es unter Akademikern, die eben auch nur Menschen sind, Versager gibt und geben wird. Allge- mein ist jedoch zu sagen, daß die Höhe einer Kultur in the long run(soll heißen: auf lange Sicht. Die Red.) nicht zuletzt daran 2u messen ist, welchen Rang sie ihrer Wissen- schaft und Kunst und damit ihren Wissen- schaftlern und Künstlern gewährt. Oder ist unsere Kultur bereits in einem solchen Maße zivilisiert, daß sie selbst die Werte ihrer künstlerischen und wissenschaftlichen Produkte nach der in ihnen enthaltenen „Ware Arbeitskraft“ mißt? Ich glaube mit Recht sagen zu können, daß die moderne Wissenschaft, insbesondere aber die Sozial- wissenschaft, auch trotz„Kastengeist“ dem Arbeiter das erreichte Lebensniveau Von ganzem Herzen gönnt. W. M. eee Der Wortlaut des Der SEATO-Vertrag, der am Mittwoch in Manila unterzeichnet wurde, hat folgen- den Wortlaut: Vertrag über die kollektive Verteidigung Süd- Ost-Asiens „Die Unterzeichner dieses Vertrages er- kermen die unumschränkte Gleichberechti- gung aller vertragsschließenden Parteien an, bekräftigen ihren Glauben an die Ziele und Grundsätze der Charte der Vereinten Na- tionen und ihren Wunsch, mit allen Völkern und Regierungen in Frieden zu leben, bestätigen, daß sie im Einklang mit der Charte der Vereinten Nationen den Grund- satz gleichen Rechts und der Selbstbestim- mmg der Völker aufrechterhalten und er- Klären, daß sie mit allen friedlichen Mitteln ernsthaft danach streben werden, die Selbst- regierung zu fördern und die Unabhängigkeit aller der Staaten zu sichern, deren Völker dies wWinschen und die in der Lage sind, diese Verantwortung zu übernehmen, beabsichtigen, öffentlich und formell ihr Ge- Fühl der Einigkeit kundzutun, damit jeder mögliche Aggressor sich dessen bewußt ist, daß die Partner in diesem Gebiet zusammen- Halten, 5 Wünschen ferner ihre Bemühungen um eine Kollektive Verteidigung zur Aufrechterhal- tung des Friedens und der Sicherheit zu koordinieren, beschließen daher folgendes: Artikel 1 Die Parteien beschließen entsprechend der charte der Vereinten Nationen, alle inter- nationalen Streitfälle, in die sie verwickelt werden könnten, mit friedlichen Mitteln auf eine Art und Weise zu lösen, daß der Welt- Frieden, die Sicherheit und Gerechtigkeit nicht gefährdet werden, und sich in ihren internationalen Beziehungen der Androhung oder Anwendung von Gewalt in jeder Weise 2ut enthalten, die mit den Zielen der Ver- einten Nationen unvereinbar ist. Artikel 2 Um die Ziele dieses Vertrages noch wirk- SEATO- Vertrages samer zu erreichen, werden die vertrags- schließenden Parteien einzeln und gemein- sam auf dem Wege ständiger und wirksamer Selbsthilfe und gegenseitiger Unterstützung ihre individuelle und kollektive Widerstands- kapazität zur Abwehr bewaffneter Angriffe aufrechtzuerhalten und weiterentwickeln und jede subversive Tätigkeit von außen gegen ihre territoriale Unversehrtheit und politische Stabilität verhindern und ihr ent- gegentreten. Artikel 3 Die Parteien verpflichten sich, ihre freien Institutionen zu stärken und bei der Ausarbeitung weiterer wirtschaftlicher Maß- nahmen, einschließlich der technischen Unter- stützung, zusammenzuarbeiten, die sowohl darauf abzielen, den wirtschaftlichen Fort- schritt und den sozialen Wohlstand zu för- dern als auch die individuellen und kollek- tiven Bemühungen der Regierungen zur Er- reichung dieser Ziele zu unterstützen. Artikel 4 1. Jede Partei erkennt an, daß eine Ag- gression in Form eines bewaffneten An- grifks im Geltungsbereich des Vertrages gegen irgend eine der Parteien oder gegen einen Staat oder ein Gebiet, das die Unter- zeichner auf einstimmigen Beschluß später festlegen können, den Frieden und die Sicherheit der Parteien selbst bedroht, und bestätigt, daß sie in diesem Fall Maßnahmen treffen wird, um der gemeinsamen Gefahr in Uebereinstimmung mit ihrer Verfassung entgegenzutreten. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen soll über die auf Grund dieses Artikels getroffenen Maßnahmen so- fort informiert werden. 2. Wenn nach Ansicht einer der Parteien die Unverletzlichkeit oder die Souveränität oder die politische Unabhängigkeit einer Partei im Geltungsbereich des Vertrages oder eines anderen Staates oder Territo- riums, auf welches die Bestimmungen des Paragraphen 1 dieses Artikels zeitweilig Anwendung finden, in anderer Weise als durch einen bewaffneten Angriff bedroht oder durch andere Tatsachen oder Gegeben- heiten berührt oder bedroht sind, die den Frieden in diesem Bereich gefährden könn- ten, werden die Parteien unverzüglich zu Beratungen zusammentreten, um diejenigen Maßnahmen zu beschließen, die zur gemein- samen Verteidigung getroffen werden müs- sen. 3. Es besteht Einvernehmen darüber, daß keine Maßnahme auf dem Gebiet eines Staates oder Territoriums, das auf Grund eines einstimmigen Beschlusses laut Para- graph 1 dieses Artikels in den Vertrag ein- bezogen wurde, ohne Aufforderung oder Einverständnis der betroffenen Regierung getroffen werden soll. Artikel 5 Die Parteien errichten hiermit einen Rat, in dem jede Partei vertreten sein wird, um die Probleme zu prüfen, die mit der Aus- führung dieses Vertrages zusammenhängen. Der Rat soll Beratungen über militärische und alle anderen Planungen abhalten, die entsprechend der Lage im Geltungsbereich des Vertrages notwendig erscheinen könnten. Der Rat soll so organisiert sein, daß er jederzeit zusammentreten kann. Artikel 6 Dieser Vertrag berührt nicht in irgend- einer Weise die Rechte und Verpflichtungen irgendeines der Kontrahenten unter der Charta der Vereinten Nationen oder die Verantwortung der Vereinten Nationen für die Aufrechterhaltung des internationalen Friedens und der Sicherheit und darf auch nicht so ausgelegt werden, als ob er sie berühre. Jeder Partner erklärt, dag keine der gegenwärtig existierenden internatio- nalen Vereinbarungen zwischen ihm und irgendeinem anderen Vertragsunterzeichner oder einer dritten Partei mit den Bestim- mungen dieses Vertrages in Konflikt steht und verpflichtet sich, keine internationale Vereinbarung zu treffen, die mit diesem Vertrage nicht in Einklag steht. Artikel 7 Jeder andere Staat, der imstande ist, die Ziele dieses Vertrages zu fördern und zu der Sicherheit des Gebietes beizutragen, kann auf Grund des einmütigen Beschlusses der Vertragspartner eingeladen werden, diesem Vertrage beizutreten. Ein auf diese Weise eingeladener Staat kann durch Deponieren von Beitrittsurkunden bei der Regierung der philippinischen Republik zu einem Vertrags- partner werden. Die Regierung der philip- pinischen Republik wird aufgefordert, jedes einzelne Mitglied über die Hinterlegung eines jeden Beitrittsdokumentes zu infor- mieren. Artikel 8 Im Sinne dieses Vertrages ist das„Ver-“ tragsgebiet“ das allgemeine Gebiet Südost- Asiens, einschließlich der gesamten Territo- rien der asiatischen Partner, und das allge- meine Gebiet des Südwest-Pazifiks, mit Ausschluß des pazifischen Gebietes nördlich einer Linie von 21 Grad und 30 Minuten nördlicher Breite. Die Partner können auf Grund eines einstimmigen Beschlusses die- sen Artikel derart abändern, daß das Ge- biet eines jeden Staates, der diesem Vertrag in Uebereinstimmung mit Artikel 7 beitritt, in das Vertragsgebiet einbezogen wird oder auch in anderer Weise das Vertragsgebiet ändern. Artikel 9 1. Dieser Vertrag soll in den Archiven der Regierung der Philippinischen Republik deponiert werden. In gebührender Weise bestätigte Abschriften sollen durch die (philippinische) Regierung den anderen Un- terzeichnern zugestellt werden. 2. Der Vertrag bedarf der Ratifizierung und seine Bestimmungen sollen von den Partnern in Uebereinstimmung mit den entsprechenden konstitutionellen Verfahren ihrer Länder durchgeführt werden. Die Ratifikationsurkunden sollen sobald als möglich bei der Regierung der philippini- schen Republik hinterlegt und alle übrigen Vertragspartner davon unterrichtet werden. 3. Der Vertrag soll für die Staaten, die ihn ratifiziert haben, unmittelbar nach Hin- terlegung der Ratiflkationsurkunden durch die Mehrheit der Unterzeichnerstaaten in Kraft treten. Er tritt in bezug auf jeden anderen Staat mit dem Datum in Kraft, an dem dessen Ratiflkationurkunde deponiert worden ist. Artikel 10 Dieser Vertrag bleibt auf unbefristete Zeit in Kraft, aber ein jeder Partner kann seine Mitgliedschaft ein Jahr nach Auf. kündigung des Vertrages bei der Regierung der philippinischen Republik beenden, die die Regierungen der anderen 5 ner von einer jeden Kündigungsanzeige un- terrichtet. . Artikel 11 f Der englische Text dieses Vertrages ist tür die Signatare bindend, aber sobald die Parteien sich auf den französischen Text ge“ einigt und die Regierung der philippinischen Republik dementsprechend unterrichtet haben, soll der französische Wortlaut gleich- falls authentisch und für die Unterzeichner bindend sein. Die Delegation der Vereinigten Staaten von Amerika unterzeichnet den gegenwir. tigen Vertrag unter der Bedingung, da ihre Anerkennung der Tatsache einer 4g. gression oder eines bewaffneten Angriffs und ihre Zustimmung in dieser Hinsicht im Artikel 4, Absatz 1, sich nur auf eine Rom munistische Aggression beziehen. Sie er klärt jedoch, daß sie bei Eintritt irgend- einer anderen Aggression oder eines be. wafkneten Angriffs den Bestimmungen des Artikels 4, Absatz 2, gemäß mit den an- deren Partnern in Konsultationen eintreten Wird. Zusatzprotokoll „Die Partner des südostasiatischen kol· lektiven Verteidigungspaktes haben en. stimmig beschlossen, daß der Artikel 4 des Vertragswerkes auch für die Staaten Laos und Kambodscha und das freie Territorium von Vietnam, soweit es unter der 5— diktion des freien Staates Vietnam stens, Gültigkeit hat. 1 Die Partner stimmen ferner darin über, ein, daß diese vorgenannten Staaten un Territorien auch für die wirtschaftlichen Hilfsmaßnahmen in Frage kommen, 1 Artikel 3 des Vertragswerkes bezeic wurden.“ Vertragspart- . N —— — — — Na- Fre sta rin. kiel fort glü Gei Mis Arn Der in! ster Rul 119 8011. beis den Beg ein rich Hol (Be. Grie kür arb. stro des eine Jah Are Ciu Sch ein Aer Leb stuc dan Stie „M. Flu dis an den Flu Ber sich Flu 5 die nur die natte aus- e u- ende auch ter- der nalbe Haus vomit gs. Lata onen, umen jätten Fähr- eller. eblie- Be- J des das baute le ge- star- sagen, g der der ze der f ewor. Tat- nder ihrer wird n der twurfk ktigen (rea) * Jeber- schaft Maze Auch 1 seit heu- en zu- gebot ischen nt, ist Arbeit t(und er Or- keiten aß auf zesses laffen- esent- Wurde.) an die ch der N ler ist nischen erseits Unter nschen Allge- e einer n: auf ran zu Vissen- Vissen- der ist solchen Werte tlichen Altenen be mit oderne Sozial- % dem u von W. M. ö ——— poniert keistete r kann Auf- gierung en, die gspart- 4 ige un⸗ 1 ges ist ald die ext ge- nischen richtet gleich- eichner Staaten enwür⸗ daß er Ag- ngriffs icht im e kom- Sie er- irgend- bes be- gen des en an- ntreien 1 en kol- n ein- 4 des n Laos itorium Juris- J steht, über- en un ktlichen die im eichnet Nr. 210/ Donnerstag, 9. September 1954 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah. Nur mit dem Hemd bekleidet stieg in der Nacht ein 44 Jahre alter Mann aus einem Fremdenzimmer einer Gaststätte in Freuden. stadt und ging einige Meter auf der Dach- rinne entlang. Plötzlich stürzte er ab und fiel etwa acht Meter in die Tiefe. Er war so- fort tot. Es wird vermutet, daß der Verun- glückte Nachtwandler War. 2 Der Schweizer Bergwachtpilot Hermann Geiger führte eine der merkwürdigsten Missionen seines wirklich nicht ereignis- armen Lebens aus: Er landete mit einem Sportflugzeug auf dem 3260 Meter hohen Dent du midi in der Südwest- Schweiz, um in Nähe des Gipfels die Asche einer begei- sterten englischen Bergsteigerin zur letzten Ruhe zu betten. Mrs. Markus Wright hatté in ihrem Testament verfügt, ihre Asche solle möglichst nahe am Gipfel des Berges beigesetzt werden, den sie am meisten liebte — den Dent du midi. Geiger erfüllte nun den letzten Wunsch der Verstorbenen. Iir Begleitung ihres Mannes grub er im Schnee ein Loch, versenkte darin die Urne und er- richtete darüber eine Steinpyramide, die ein Holzkreuz krönt. * Der Schüler Rene Wik aus Holzhausen (Bezirk Kassel) erhielt von König Paul von Griechenland die bronzene Aufbaumedaille kür seinen Einsatz bei den Wiederaufbau- arbeiten im griechischen Erdbeben-Kata- strophengebiet. Er gehörte zu einer Gruppe des hessischen Jugend-Rot-Kreuzes. *. In der Lüneburger Heide begann dieser Tage die Schlachtzeit für Heidschnucken. Gegenwärtig gibt es etwa 25 000 Heid- schnucken in der Heide. * In Farnborough werden zwei der briti- schen Neukonstruktionen, das Jagdflugzeug P 1 und das senkrecht aufsteigende flügel lose Flugzeug, nicht gezeigt. P 1 flog vor einigen Wochen im Geradeausflug erheblich schneller als der Schall. Der Londoner Arzt Dr. Evans fand bei der Inspektion von„Erste-Hilfe“-Kästen in einem Betrieb: einen alten Hausschuh, die Reste eines Käsebrotes, eine Binde mit Stockflecken und eine unbenutzte Flasche mit Jodin. Er forderte auf dem britischen Gewerkschaftskongreß in Brighton im Namen der Union praktischer Aerzte, daß die Regie- rung den Inhalt der„Erste-Hilfe“-Kästen in der Industrie„mit den Anforderungen mo- derner medizinischer Praxis in Einklang bringt.“ * Eine internationale Ruhmeshalle für Chirurgen wird anläßlich der 19. Jahres- tagung des Internationalen Chirurgenkolle- giums in Chikago eingeweiht. Ein Sonder- ausschug, dem 75 führende Chirurgen und Medizinhistoriker aus aller Welt angehören, wird die bedeutendsten Chirurgen aller Zei- ten— beginnend mit der grogen Aerztekul- tur zur Zeit der Pharaonen bis zur Neuzeit — kür einen Ehrenplatz in dieser Halle aus- wählen. Von jedem der Auserwählten wer- den eine Marmorbüste in Lebensgröße und eine Kollektion seiner Briefe, Schriften und anderer Denkwürdigkeiten ausgestellt wer- den. * Die 24 jährige blonde amerikanische Stier- kämpferin Patricia MeCormick, die seit drei Jahren mit großem Erfolg in mexikanischen Arenen auftritt, ist bei einem Stierkampf in Ciudad Acuna in Mexiko von einem Stier schwer verletzt worden. Sie wurde sofort in ein Krankenhaus in Texas gebracht, wo die Aerzte durch ständige Bluttransfusionen ihr Leben zu erhalten suchen.— Miss McCormick studierte ursprünglich Kunstgeschichte, doch dann überwältigte sie die Leidenschaft zum Stierkampf und sie wurde professionelle „Matadora“. Diamanten im Flugzeugwrack London. Das am Sonntag bei dem irischen Flughafen Shannon abgestürzte niederlän- dische Verkehrsflugzeug hatte Diamanten im Werte von rund einer Million Dollar an Bord. Am Mittwoch begannen die Bergungsarbeiten an der Maschine, die kurz nach dem Start auf den fast fünf Kilometer breiten Shannon- Fluß niedergehen mußte und dann langsam im Schlamm versank. Die erste Aufgabe der Bergungstrupps wird es sein, die Diamanten sicherzustellen, die noch im Laderaum des Flugzeuges sein müssen. * Der Nil wird gezähmt Ein 600 Kilometer langer Stausee entsteht Deutsche Firmen bauen den größten Staudamm der Welt Alljährlich zwischen Juli und Oktober steigen infolge der Regenfälle die Wasser des Nils über ihre Ufer und überschwem- men endlose Gebiete bebauten Landes. Das ist kein Unglück, im Gegenteil, der mitge- führte Nilschlamm ermöglicht erst die Bo- denkultur. Jedoch diesen wenigen Monaten der Fülle steht die übrige Zeit des Jahres mit einem ausgesprochenen Wassermangel entgegen, dessen Folgen oft Mißgernten und Hungersnot sind. Mehrere Stauseen im obe- ren Nilgebiet, von den Engländern angelegt, barmen die schlimmste Gefahr, aber sie reichen bei weitem nichts aus. Nun soll im Niltal bei Assuan ein riesiger Staudamm errichtet werden, um so Wasservorräte zu schaffen und der Wüste Tausende von Qua- dratkilometern fruchtbaren Ackerlandes ab- zuringen. Um diesen kühnen Plan, der schon Alexander den Großen und die alten Aegyp- ter vor 2000 Jahren bewegte, wird es jetzt ernst. Zwar gibt es schon einen von deut- schen Ingenieuren errichteten Staudamm bei Assuan: mit zwei Kilometern Länge so- gar einen der größten der Welt. Der neue Staudamm aber wird ihn, ja sogar den amerikanischen Boulder-Damm und den russischen Dnjepr-Damm weit in den Schat- ten stellen. Hinter seinen Betonmauern soll der Nil auf 600 Kilometer Länge gestaut werden! 175 Millionen Kubikmeter Nilwas- Träge und dünn fießt heute der Nil dahin. In wenigen Jahren werden riesige Staudämme Ser, das ist das Tausendfache dessen, was die für unsere Begriffe„riesige“ Möhne- sperre enthält, werden in diesem gewalti- gen Reservoir Platz finden! Zur Zeit bereist eine ägyptische Studien- kommission die Bundesrepublik, um sich hier von der deutschen Talsperren-Baukunst zu überzeugen. Das gewaltige Assuan-Pro- jekt soll nämlich nach Plänen deutscher Fachfirmen(Hochtief Ad, Essen, und Union Brückenbau Ad, Dortmund) errichtet wer- den. Was die Aegypter im Ruhrgebiet und vor allem an der im Bau befindlichen Henne Sperre im Sauerland gesehen haben, und auch das, was deutsche Firmen beim Bau des bereits bestehenden Dammes bei Assuan geleistet haben, hat ihren ungeteilten Bei- fall gefunden. Und darum soll bereits im Frühjahr nach den bis in alle Details schon fertigen Plänen der Essener und Dortmun- den Fluß zur Ayrbeit in neuen Kraftwerken ins Land tragen. der Ingenieure das Signal zum ersten Spa- tentisch in Assuan gegeben sein. Man rech- net mit zehn Jahren Bauzeit. Später sollen weitere riesige Staudämme und Kanäle geschaffen werden. Regulie- rungsanlagen und Kraftwerke sollen entste- hen. Ingenieure und Arbeiter stehen vor Aufgaben, die sie 20 Jahre und länger in Anspruch nehmen werden, aber noch größer wird der Gewinn sein. Mehr als drei Mil- lionen Hektar Land können gleichmäßig be- Wässert, 6000 qkm neuer Boden gewonnen werden. Auch weiter flußaufwärts, bei Owen Falls, wo der Weiße Nil den Viktoria-See verläßt, soll ein erstes Stauwerk errichtet werden, wodurch der Wasserspiegel des Sees bedeutend erhöht würde. Damit wäre der Wenn die Metalle müde werden „Titan“ macht dem Eisenzeitalter ein Ende Im Zeitalter der Ueberschallgeschwindig- keiten, der Flugzeuge mit Düsen und Ra- keten, beginnt die bewährte Garde der bis- her benutzten Metalle„müde“ zu werden. Das Zeitalter von Eisen und Stahl neigt sich dem Ende entgegen. Die Stunde für das Titan hat geschlagen, Für Professor Arnold Hall war die Kette der Explosionen von„Comet“-Düsenflug- zeugen der Anlaß, sich in der britischen Luftfahrt- Versuchsstation Farnborough mit dem Phanomen des Versagens bei Metallen auseinander zusetzen. Das Metall ist dem häufigen Druckwechsel, der zu rhythmischem Ausdehnen und Zusammenziehen führt, nicht gewachsen. Man hat lange um diese Ermüdungserscheinungen gewußt, dieses Wissen jedoch den Piloten verschwiegen, die praktisch in hohem Maße Todeskandidaten waren. Professor Hall kennt auch das Mittel zum „Wachhalten“ der Flugzeugmotoren: das Titan, als dessen Vater der Luxemburger Dr. Wilhelm Kroll gilt, dem es erstmalig gelang, diesen Schatz aus einem Eisenerz- klumpen zu bergen. In den USA wurden 1947 nur zwei Tonnen Titanium produziert, im vergangenen Jahr dagegen bereits 2300 Tonnen. Das Ziel für 1955 liegt bei 22 000 t, kür 1957 bei 35 000 t jahrlich. Vor acht Jah- ren kostete ein Pfund Titan noch 3000 Dol- lar, heute nur noch 5 bis 20 Dollar gegen 20 Cent für Aluminium und 5 Cent für Stahl. Millionenbeträge wurden und werden in die Erforschung der Verhaltensweisen des Metalles investiert, dem in einem Jahrzehnt schon die Zukunft gehören wird. Es trotzt Temperaturen von 350 Grad Celsius, also der„Hitzebarriere“ der Flugzeuge, ist dop- pelt so schwer wie Aluminium und vierzig- mal leichter als Stahl. Mit seiner silbrigen Substanz wird es auch mit Säuren und See- Wasser fertig und rüstet sich als„Mittel- gewicht“ der Metalle„‚hart-leicht“ zum Marsch in die Werkstoffindustrien für Ma- schinen, Motore, Schiffe und Fahrzeuge. Man kann Titan leicht vernieten und formen. In Amerika dient als eine der erfolgreichsten Retorten für Mischungen des Titans mit andereri neuen Metallen eine„kleine Ber- tha“, die im ersten Weltkrieg vor Metz stand. In dem Eisenbahn-Geschütz wurde angeblich eine Legierung für die Rekord hitze von 1800 Grad Fahrenheit erzielt. P. Regrin zwingen und Kanäle sein kostbares Naß weit Wasserstand des Nils reguliert und gleich- zeitig gebautes Kraftwerk mit einer Kapa- zität von 90 000 KW könnte Uganda mit elek- trischem Strom versorgen. Unterhalb des Albert-Sees jedoch stehen die Ingenieure plötzlich vor einem völlig neuen Problem Hier liegt nämlich der ‚Sudd“, ein weites Sumpfgebiet, das mit Papyrus und anderen hohen Gräsern bewachsen ist. Der Lauf des Weißen Nil geht durch diese wasserdurstige Gegend. Ein Flußbett ist nicht mehr zu er- kennen, mehr als die Hälfte des kostbaren Wassers versickert spurlos im Srunde und alle geleistete Arbeit scheint umsonst zu sein. Es bleibt nur eine Möglichkeit, einen sauber ausgebauten Kanal von rund 300 km Länge quer durch den Sumpf zu legen, durch den der Nil ohne Wasserverlust fließen kann. 500 000 Menschen und eine Million Stück Vieh müssen umgesiedelt werden. Aber auch der Blaue Nil muß bezwun- gen werden. In Gestalt des Tana-Sees bietet sich ein natürliches Wasserbecken, so daß man auch hier am Ausgang einen Staudamm schaffen kann und damit gleichzeitig ein Kraftwerk für Abessinien errichtet. Diese gewaltige Aufgabe ist größer als irgendein Projekt seit den Tagen der Pha- raonen. Es ist größer und umfassender als der Bau der Pyramiden oder des Panama- Ranaldurchstichs mitten durch Amerika. Und größer ist auch der Gewinn: Die industrielle und land wirtschaftliche Erschließung Nord: afrikas. Menschliche Technik wird der Na- tur einen in Aegypten noch nicht dagewese- nen Kreislauf der Fruchtbarkeit ermög- lichen. FHF Eine Stadt lebt vom Blütenduft Tausend Düfte in Grasse— Ein Kilo Veilchenöl kostet 50 000 DM Die Hänge und Berge um die Stadt Grasse im Gebiet der französischen Riviera tragen die üppigste Blütenpracht Europas. Denn hier ist das Geburtsland der Welt- macht Parfüm. Schon der Sonnenkönig lieg hier Kulturen von Rosen, Nelken, Jasmin, Lavendel, Zitronen und Orangen anlegen, die der Grundstein für die berühmte französi- sche Parfümindustrie wurden. Im Tal von Grasse werden jährlich aus duftenden Blütengebirgen viele tausend Liter Parfümessenz gewonnen. Mehr als 6000 Tonnen Blumen verarbeitet man. Sie- ben Millionen Rosen werden jährlich ge- schnitten— 3000 kg Rosenblätter ergeben erst ein Kilogramm Rosenöl— und die Jas- minpflanzungen bringen eineinhalb Millio- nen Blüten. Diese Jasminessenz kostet ein Vermögen, denn 3,5 Millionen Einzelblüten ergeben erst ein Kilogramm. Diese Essenz ist darum so gesucht, weil sie auf synthetischem Wege nicht erzeugt werden kann. Veilchenöl wird heute am Weltmarkt mit 50 000 Mark das Kilogramm gehandelt, be- nötigt man doch dazu acht Millionen dieser duftenden Blütenkinder. Etwas billiger ist Rosenöl, dafür sind andere Parfümzutaten, die den Duft jahrelang zu binden verstehen, mehrfach teurer als Gold: Ambra, die selt- same Ausscheidung des Pottwals, und Mo- schus, das Drüsensekret des Moschus- hirschen. Schon zur Zeit der Mediceer hat man in Grasse Parfüm hergestellt, denn kein Ort eignet sich besser als Mittelpunkt der Blü- tenöle. Das Wetter meint es hier mit den Millionen Blüten besonders gut. Der Nebel- dunst des Mittelmeers verhindert, daß die Sonnenglut die Blätter versengt. Rosenblü- ten werden geschnitten, sobald sich die Kelche öffnen, Nelken entwickeln erst nach dreistündiger Sonnenbestrahlung ihren stärk- sten Duft, und Jasmin wird vor Sonnenauf- gang geschnitten. Zweites Todesopfer Faido(Schweiz). Fabrikdirektor Karl Hogh aus Freiburg ist in einem Krankenhaus in Faido in der Schweiz seinen Verletzungen erlegen, die er sich am Sonntag beim Ab- sturz eines Flugzeuges zugezogen hatte. Direktor Hogh gehörte zu den drei Insassen eines schweizerischen Privatflugzeuges, das am Sonmtagnachmittag im Gotthardgebiet abstürzte. Der Pilot der Maschine, Max Hor- nung aus Freiburg, war am Montag seinen Verletzungen erlegen. Der dritte Insasse des Flugzeuges, Gerhard Wendt, erlitt schwere Verletzungen. Fundsachen von der Autobahn Wiesbaden, Wer künftig etwas auf der Autobahn verliert, kann sich an die jetzt er- richtete Fundnachweisstelle für Autobahn- funde beim Landeskriminalamt in Wiesbaden wenden. Hier werden Meldungen über den Verlust und die Auffindung von Sachen auf sämtlichen Bundesautobahnen gesammelt. „Gummi- Pulver“ Versuchsstraße Siegburg. Das Landesstragßenbauamt in Bonn wird ein für die Bundesrepublik neues Straßenbauverfahren erproben. Ein Teil der Provinzialstraße Oberpleis Königswinter im Siegkreis wird mit einer neuen Straßgendecke versehen, bei der dem normalen Teersplit ein„Gummipulver“ beigemischt wird, das die Straßendecke dauerhafter machen und Frostschäden vermeiden soll. Außerdem soll die Straße bei heißem Wetter nicht auf- weichen. Zwei-Mark-Stücke wichtiger Bonn. Gegen eine 25-Pfennig-Münze, die der Verband der öffentlichen Verkehrs- betriebe gern eingeführt sehen möchte, haben sich die weitaus meisten Industrie- und Handelskammern des Bundesgebietes ausge- sprochen. Eine Umfrage des Deutschen Indu- strie- und Handelstages bei den Kammern ergab, daß die gegenwärtige Münzstückelung für das Wechselgeschäft als völlig ausreichend angesehen wird. Auch wird darauf hinge- wiesen, daß alle Zähleinrichtungen und Geld- kästen in Kaufhäusern, Läden und Banken geändert werden müßten, falls eine 25-Pfen- nig-Münze käme. Für viel notwendiger hält die in den Kammern vertretene Wirtschaft das Prägen neuer Zwei-Mark- Münzen, die nicht so leicht mit den Ein-Mark- Stücken verwechselt werden können. Gift im Kaffee Oberhausen. Ein 58 jähriger Oberlokomo- tivführer vergiftete seine 50jährige Frau mit einem Pflanzenschutzmittel, das er einer Tasse Bohnenkaffee beimischte. Er hatte den Kaffee entgegen seiner sonstigen Gewohn- heit selbst gekocht und ihn seiner Frau durch seine 17jährige Tochter bringen lassen. Da der Frau der eigenartige Geschmack des Kaffees auffiel, forderte sie die Tochter auf, davon zu probieren. Der Vater bat auch die ältere, 19 jährige Tochter, vom Kaffee zu trinken. Als bald darauf bei der Mutter schwere Vergiftungserscheinungen auftraten, vergiftete sich auch der Vater. Beide starben, Während die Töchter, die nur geringe Men- gen getrunken hatten, durch ärztliche Hilfe gerettet werden konnten. Als Motiv der Tat nimmt die Polizei zerrüttete Familienver- hältnisse an. Eiserner Ring für Amtsschimmel Lüneburg. Einen eisernen Ring haben Bauarbeiter an der Seitenwand eines Neu- baues der Volksbank in Lüneburg einge- lassen, der neben dem Gebäudekomplex des Lüneburger Regierungspräsidiums errichtet wurde. Der Ring soll„zum Anbinden des Amtsschimmels“ dienen. Anlaß war die An- ordnung eines Regierungsinspektors, die Verkleidungsmauer des Neubaues abzu- reißen, weil sie in zwölf Zentimeter Breite auf dem Grundstück der Regierung stand. Jungstorch wurde operiert Neumünster(Schleswig- Holstein). Ein Jungstorch, der sich bei Flugübungen in der Nähe Neumünsters an einer Lichtleitung einen Flügel und ein Bein gebrochen hatte, wurde vom Leiter der chirurgischen Abtei- lung des Friedrich-Ebert- Krankenhauses, Professor Grießmann, fachgerecht nach vor- heriger Röntgenaufnahme in Vollnarkose operiert. Der junge Adebar war an diesem Tage Fall Nummer eins in der chirurgischen Klinik, obwohl er nach Meinung der Schwe- stern eigentlich in die Säuglingsabteilung gehörte. Flugfähig wird das Tier allerdings nicht mehr. Es soll einem Tiergarten über- geben werden. —.— Agrarunion- in neuem Licht Wandlungen in Frankreich In Frankreich stand man bisher, von den großen land wirtschaftlichen Organisationen bis zu den Landwirtschaftsministern, den Verhandlungen um die europäische Agrar- Union zuweilen gleichgültig gegenüber. Jetzt ist offenbar eine Wandlung eingetreten, nachdem die letzte Ministerkonferenz im umi und die Ueberführung der Angelegen- heit an den Europäischen Wirtschaftsrat (OEC) beschlossen worden war. Man sieht darin zugleich eine Liquidierung des Agrar- Unjon-Gedankens Überhaupt. In dem Organ der Föderation selbständiger Bauern- verbände erschien vor kurzem ein Artikel eines maßgebenden Mitglieds der französi- schen Delegation, in dem festgestellt wird, daß die Pläne einer europäischen Markt- organisation vor zwei Jahren große Hoff- nungen erweckten und eine intelligente landwirtschaftliche Zusammenarbeit erwar- ten ließen. Heute bestünde jedoch die Be- kürchtung, daß diejenigen, die daran inter- essiert sein könnten, die Pläne scheitern zu lassen, ihr Ziel leicht erreichen könnten. Eine derartige Entwicklung hätte schwer- wiegende Folgen für die europäische und kramzösische Landwirtschaft. Man kommt in der französischen Bauern- schaft mehr und mehr zu der Ueberzeugung, daß eine günstige Entwicklung der eigenen Landwirtschaft ohne europäischen Markt unvorstellbar ist. Es besteht nämlich ein enger Zusammenhang zwischen der Markt- erweiterung und den französischen Geste hungskosten. Die Rationalisierung der fran- Zz6sischen Betriebe erfordert eine gesteigerte Produktion. Die aber ist nur dann denkbar, 4 die zusätzlichen Absatzgebiete sicher- ehen. Man sollte diese Einstellung aufmerksam registrieren und zu einer neuen, konstruk- tiven Arbeit innerhalb der sechs Schuman- plan-Länder aufrufen, gegebenenfalls unter Einbeziehung Spaniens, Griechenlands und der Türkei. Juristische Fragen sind dabei unwichtig. Besteht der Wille zur Zusam- menarbeit, dann ist es gleichgültig, ob die Verhandlungen im Rahmen der OEEC oder in einem anderen Bereich geführt werden. Europas Bevölkerungsexport Die französische Zeitschrift„Populations“ hat aufschlußreiche Untersuchungen über das zwischenstaatliche Komitee für die Eu- ropäische Auswanderung(CIM E) und die Auswanderungsbewegung der letzten Jahre veröffentlicht. Das CIM arbeitet seit zwei Jahren mit zwölf europäischen und zwölf außereuropäischen Mitgliedstaaten. Auch Deutschland ist vertreten. Der Sitz ist in Genf mit Zweigstellen in Argentinien, Australien, Afghanistan, Brasilien, Chile, Deutschland, Griechenland, Italien, Oester- reich, Triest Venezuela und den USA. In den Jahren 1952/53 konnte das Komi- tee 165 165 Personen die Uebersiedlung nach Uebersee ermöglichen. Davon kamen 78 279 aus Deutschland, 32 582 aus Italien, 16 559 aus Oesterreich, 12 358 aus Holland und der Rest aus Griechenland und Triest. Wichtigste Aufnahmeländer im gleichen Zeitraum wa- ren Kanada mit 45 593 Auswanderern, die ISA mit 44 480, Australien mit 28 873 und Brasilien mit 22 486. 1954 erwartet die CIM eine beachtliche Ausdehnung der internationalen Bevölke- rungsbewegung. Mindestens 117 600 Perso- nen werden auswandern. 45 400 davon sollen aus Italien kommen, 38 700 aus Deutschland. 9000 aus Oesterreich und 6200 aus Griechen- land. 30 000 wollen nach den USA, 20 000 nach Australien und je 15 000 nach Argen- tinien, Brasilien und Kanada. Als weitere Aufnahmeländer werden Chile und Vene- zuela genannt. Das Komitee legt großen Wert darauf. heimatlose Personen bevorzugt unterzubrin- gen. In den ersten zwei Jahren hat es die Auswanderung von 47 000 Flüchtlingen, die dem Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen unterstehen, sowie von 36 000 Volksdeutschen und Flüchtlingen aus der Sowjetzone ermöglicht,. In Zukunft soll die Auswandererzahl auf jährlich 250 000 gestei- gert werden. Diese Angaben ergänzt die französische Zeitschrift durch eine statistische Zusam- menstellung der gesamten europäischen Auswanderungsbewegung seit Kriegsende. Danach hat die Internationale Flüchtlings- organisation vor Tätigkeit des CIME 1947 und 1951 877 600 Personen außerhalb Euro- pas untergebracht. 37,5 Prozent davon gin- gen nach den USA, 20,7 Prozent nach Austra- lien, 15 Prozent nach Israel und 14.1 Prozent nach Kanada. Am stärksten war Polen mit fast 300 000 Personen vertreten, dann die Balten mit 142 000: Es folgen Ukrainer, Rus sen, Jugoslawen, Ungarn und Tschechen. Pane uropa- Kongreß in Saarbrücken Anläßlich des 30jährigen Bestehens der Paneuropa-Union hat ihr Präsident und Gründer, Coudenhove-Kalergi, für den 2. und 3. Oktober 1954 den sechsten Paneuropa- Kongreß nach Saarbrücken einberufen. Die- ser Kongreß bildet den Auftakt zu einer Kampagne für die Einberufung einer Kon- ferenz der Weltmächte zur Beendigung des kalten Krieges, getragen von allen nicht- kommunistischen Friedensfreunden Europas. Denn im Gegensatz zu anderen Organisationen, die eine europàische Solidarität des Hasses gegen die Sowjets erstreben, fordert die Pan- europa-Bewegung die friedliche K. o.-Existenz, Zusammenarbeit und Versöhnung des ameri- kanischen Bundesgenossen Europas mit des- sen russischen Nachbarn, zur Ueberwindung der Gefahr eines mit Wasserstoffbomben ge- führten Vernichtungskrieges. Europa muß einig und stark sein, um diese Friedenspoli- tik durchzusetzen. Saarbrücken wurde als Kongreß-Ort gewählt als Bürgschaft für die Verwandlung dieses europäischen Kernlan- des aus einem Zankapfel in eine Brücke zwischen einem versöhnten Deutschland und Frankreich. Produktivitäts programme europäisieren Das belgische Amt für Produktivität hat einen interessanten Entwicklungsbericht ver- öffentlicht, der über die bisher geleistete Ar- beit Aufschluß gibt und auf Grund der Er- fahrungen die künftige Linie umreißt. Sie wird, so brichtet die Europäische Produktivi- tätszentrale in ihrem Bulletin, im Bereich der allgemeinen Politik einige Aenderungen bringen. 1. Die Notwendigkeit zusätzlicher Schu- lung des leitenden Personals ist voll er- kannt und soll stärker berücksichtigt wer- den. 2. Künftig will man die Anstrengun- gen hinsichtlich aller Fragen der Gesamtpro- duktion intensivieren, also die Belange der Produktion und Verteilung gleichmäßig be- handeln. 3. Die Zweckmäßigkeit betrieb- licher und örtlicher Auflockerung muß ver- mehrt Beachtung finden. 4. Es ist nötig, die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Einrichtungen von Universitätscharakter zu intensivieren. 5. Das gesamte Programm des Amtes soll europäisiert werden. In diesem Zusammenhang wird noch ein- mal auf die Erklärung belgischer technischer Industrien, Arbeitgeber verbände, Banken und Versicherungsgesellschaften und der Gewerk- schaften verwiesen, gemeinsam alle Anstren- gungen für eine erhöhte Produktivität zu unternehmen. Wenn dieses 7-Punkte-Proto- Koll auch nicht Bestandteil des Programms des belgischen Produktivitätsamtes ist, wird es doch maßgeblich die Arbeit dieser Insti- tution beeinflussen. Kommunalpolitik für Europa Beim 2. Europäischen Gemeindetag vom 19. bis 21. Oktober in Venedig, veranstaltet vom Rat der Gemeinden Europas(RGE), werden vier Arbeitsgruppen zu folgenden Themen Stellung nehmen: Kommunalkredit; Gleichgewicht Stadt— Land; Verbrüderun- gen und interkommunaler Austausch; Ge- meinden und europàische Institutionen. An- lägzlich des 1. Gemeindetages im Oktober des vergangenen Jahres in Versailles hatte man die Europäische Charta der Gemeindefrei- heiten proklamiert. Lehrertreffen in Köln Vom 10. bis 13. September besprechen deutsche und französische Volksschullehrer in Köln allgemeine Schulprobleme. Das Treffen wird von„La Fédération“ und der Europa-Union in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln durchgeführt. Internationale Fotoausstellung der Studenten Im Januar nächsten Jahres soll in Köln erstmalig eine Internationale studentische Fotoausstellung stattfinden. In den Mittel- Hunkt will man das Amateurbild stellen. Veranstalter ist der Bund der Filmarbeits- gemeinschaften an den deutschen Hoch- schulen. ö Koite 4 MANNHEIM Donnerstag, 9. September 1954/ Nr. 216 Arme Findlinge vor vollen Fresnäpfen Der Auf- und Ausbau unseres Tierheims im Waldpark hat erfreuliche Fortschritte gemacht Tierliebe wird in Mannheim groß geschrie- ben. Und wer die vielen kleinen und großen Lumpis, Waldis und Fiffis samt Frauchen und Herrchen einmal bei den täglichen„Geschäfts- göngen“ beobachtet, wird kaum daran zwei- feln. Daß es trotz der schwindelnden Höhe der Hundesteuer am Platze immer noch Hunde- besitzer gibt, ist schließlich auch ein Beweis dafür. Wer aber vor ungefähr drei Jahren zum letzten Mal das Tierheim im Waldpark auf- suchte, wird einen anderen Eindruck mit nach Hause genommen haben, denn was sich dort draußen jaulend und kratzend in unzuläng- lichen Behausungen um die Frehnäpfe stritt, War zu bedauern und die gesamte verwahr- loste Einrichtung einer hundefreundlichen Stadt unwürdig. Die Stadtverwaltung ist da ein wenig hart- herzig und-hörig. Sie kann aber auch schlecht Geld für Hundehäuser ausgeben, solange Menschen noch in Kellerlöchern und Bunker- zellen wohnen. Immerhin ließ sie sich 1000 DM pre Jahr abringen und tat auch sonst noch einiges zur Verschönerung, seit vor ungefähr zwei Jahren der Verband für Hundewesen das Tierheim im Waldpark in eigene Regie nahm, dessen Initiative es jedoch in erster Linie zu verdanken ist, daß sich in diesen zwei Jahren dort draußen einiges getan hat, Was alle Anerkennung verdient. Die vielen kleinen und großen Spenden haben, wie wir uns gestern überzeugen konnten, eine sehr zweckmäßige Verwendung gefunden. Der Sternzwinger, in dem die Findlinge nach einem neuen Herrchen jaulen, ist nahezu voll- endet, macht einen sauberen und freundlichen Eindruck, ist geräumig und trocken. Daneben sind neun Boxen für„Pflegekinder auf Zeit“ entstanden, weitere sollen entstehen und dazu noch ein geräumiger Auslauf. Für eine Quarantänestation, die man unbedingt braucht, fehlen noch die„KRnöpferchen“(die Sammelaktion ist noch nicht beendet— es darf noch gespendet werden), aber das Katzen- haus befindet sich in Bau und wird bald dem Vagabundendasein der vielen streunenden Katzen, die in Mannheim eine nächtliche Stadtplage zu werden drohen, ein friedliches Ende bereiten. Auch an eine kleine Blumenanlage hat man gedacht und nicht zuletzt den zerfalle- nen Pferdestall in eine recht hübsche kleine Gastwirtschaft umgewandelt. Hierfür wur- den natürlich keine Spendengelder verwen- det. Verwalter Langhauser, der Hundevater, baute sie mit Eigenkapital auf.) Es gibt viel zu tun im Tierheim. Nicht nur, daß an Sonntagen regelmäßig bis zu tausend Besucher den Weg hinaus finden, täglich werden 5 bis 6 Hunde eingeliefert. In den letzten zwei Jahren waren es ins- gesamt 5000, von denen nur sechs bis sieben Dr. Heimerich schrieb an James B. Conant Ober bürgermeister Dr. Hermann Heime- rich, versucht weiterhin zu verhindern, daß in die neu aufgebauten Neckarbrücken Sprengkammern eingebaut werden. In ei- nem Schreiben an den amerikanischen Hoch- kommissar James B. Conant hat der Ober- bürgermeister um Unterstützung seiner Auffassung gebeten. Die„sinnlosen Brük- kensprengungen der letzten Kriegstage“ seien noch in zu frischer Erinnerung. Der militärische Wert dieser Maßnahme dürfte, Wie Dr. Heimerich betont, in keinem Ver- hältnis zu der Verstimmung stehen, die ge- rade in der gegenwärtigen außenpolitischen Situation durch den Sprengkammernstreit ausgelöst würde. Dr. Heimerich bittet den Hochkommissar, die militärischen Stellen zu einer Aenderung ihres Standpunktes zu be- wegen. Bereits am Dienstag schrieb der Ober- bürgermeister, wie wir berichteten, an Mi- nisterpräsident Dr. Gebhard Müller um Un- terstützung. Kurz nach Bekanntgabe des vom ersten September 1954 datierten ame- rikanischen Befehls hatte Dr. Heimerich sich bekanntlich geweigert, die Brückenpläne herauszugeben und städtische Arbeiter oder Beamte für den Sprengkammereinbau zur Verfügung zu stellen. Der Stadtrat hatte den Oberbürgermeister beauftragt, alles zu unternehmen, um den Einbau von Spreng- kammern in die Neckarbrücken zu verhin- dern. Filmstars in Mannheim Die Filmschauspieler Margid Saad und Karl Schönböck, Mitwirkende des Films„Der Zigeunerbaron“, der zur Zeit in den„Plan- ken-Lichtspielen“ läuft, treffen heute, 14.04 Uhr, am Hauptbahnhof in Mannheim ein und stellen sich dem Publikum in den Vorstel- lungen um 16.50, 19 und 21.10 Uhr vor. Wohin gehen wir? Donnerstag, 9. September: Alhambra:„Ra- sputin“; Amerikahaus 20.00 Uhr:„Trauer muß Elektra tragen“, eine szenische Lesung der Tri- logie von Eugene O'Neill. Wie wird das Wetter? 8 5 15 2 8 N Vorhersage bis Freitag früh: Wechselnd zwischen Aufheite- rungen und stärkerer Bewöl- J Kung, zeitweise Regen. Oertlich — Frülmebel. Nur geringe Tem- peraturänderungen. Mittagswerte 20 bis 24, nächtliche Tiefsttemperaturen 12 bis 15 Grad. Westliche Winde. Noch nicht beständig Prozent wieder von ihren Besitzern abge- holt wurden. Die übrigen? Nun, man kann sle beim besten Willen nicht alle behalten. Fälle übler Tierquälerei sind in Mann- heim nicht allzu häufig, aber Verbands- Vorsitzender Fritz Heß, der gleichzeitig Vor- stand des Tierschutzvereins Mannheim ist, klagte über„übertriebene Tierliebe“. Da mußte man einem Mann, der mit zwei an- deren erwachsenen Personen in einem ein- zigen Raum hauste und dazu noch vier- zehn Hunde hielt, von der Unmöglichkeit seiner Tierliebe überzeugen, dort brachte man mit vieler Mühe und Not eine Frau zur Vernunft, die täglich eine Schar Hühner in einem Pappkarton im guten Glauben durch die Stadt fuhr, damit ihren lieben Tierchen eine besondere Freude zu bereiten. Vertreter der Stadt, Polizeidirektor Glunk. Stadtschulrat Walter und Kreisveterinärrat Dr. Benz hatten gestern, ebenso wie wir, Ge- legenheit, sich davon zu überzeugen, daß unsere vierbeinigen Freunde, die das Hunde- schicksal in unser Tierheim Waldpark ver- schlägt, dort gut aufgehoben sind. Es wurde beim Auf- und Ausbau nicht übertrieben, aber das Notwendige— und sogar noch et- Was mehr— ist vorhanden. Die Spenden der tierliebenden Mannheimer gelangten Ziel.-es. Bisher 7590,36 DM für das Tierheim Waldpark Für das Tierheim im Waldpark sind weitere 573,60 DM Spenden eingegangen. Das Gesamtergebnis der Sammelaktion, die bis 31. Oktober fortgesetzt wird, beträgt nunmehr 7 590,36 DM. Die Spender bezie- hungsweise Sammler waren diesmal: Lina Kopitzki, Elbeo- Werke, Verein für deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Viernheim-Nord, Sandhofen und Feudenheim, Kaufhaus Neu- gebauer, Karl-Friedrich-Gymnasium, Alma Roth und weitere unbekannte Spender. Kosmetische Iips waren sehr gefragt Gepflegt aussehen, muß nicht sehr viel Geld kosten Bis auf den letzten Platz besetzt war der große Saal des Gewerkschaftshauses, als am Dienstagabend Helen Pietrulla, Heidelberg, zur Frauengruppe der Gewerkschaft sprach. Es ging— man höre und staune— um die Kosmetik! Die Fabrikarbeiterin und die Se- kretärin, die Putzmacherin, die nebenbei noch Hausfrau ist, sie alle bewiesen ihr In- teresse an der Kosmetik und kamen in Scharen. Frau Pietrulla, Diplom- Kosmetikerin, sprach zu ihnen als Frau zur Frau und sie sprach ihnen aus dem Herzen. Sie wandte sich an die berufstätige Frau, die im Alltags- leben ihren Mann stehen muß, ein an- genehmes Aueßere haben soll(schon um im Beruf vorwärtszukommen), den Haushalt versorgt und womöglich noch gepflegt und charmant aussehen soll, wenn sie abends ausgeht. Daß rationelle Pflege wenig Zeit und auch nicht allzu viel Geld beansprucht, legte die Referentin in kurzen Worten dar. Sie wies daraufhin, daß die Haut eines der wichtig- sten menschlichen Organe ist, ein Spiegel der Gesundheit, der über eigene Funktionen verfügt. Da war von normaler Haut und Säuremantel die Rede, von der richtigen Blutzirkulation, vom Färben und vom Make-up. Die Götter sind geizig mit der Schön- heit— und deshalb ist die Kosmetik er- funden worden. Frau Pietrulla zählte all die vielen kleinen Möglichkeiten auf, mit denen sich ein Durchschnittsgesicht verschönern läßt und beantwortete auch einzelne Fragen. Sie gab ihren Höhrerinnen den Rat mit:„Las- sen Sie den Nagellack bleiben, wenn der Chef es nicht mag!“ Aber sie gab ihnen auch das sichere Bewußtsein, daß eine Frau nicht unbedingt schön sein muß, wenn sie nur ge- pflegt ist und den Eindruck erweckt, daß sie Wert auf ihre Erscheinung legt. i-tu Ein feines Plänchen und sein Ende Bezirksjugendschöffengericht Es War eine langwierige und quälende Verhandlung, quàlend mehr für Richter und Anwälte als für die Angeklagten, denen die Staatsanwaltschaft„Verabredung zur Ge- fengnismeuterei und zu schwerem Diebstahl“ vorwarf, die aber kaum mehr als eine er- quickende Abwechslung von ihrem Gefäng- nisalltag in dem gegen sie durchgeführten Prozeß zu erblicken schienen. Mit bewun- dernswerter Langmut suchte der Vorsitzende die persönlichen und sachlichen Hintergründe des Planes zu klären, den sich vier Insassen des hiesigen Landesgefängnisses vor Jahres- frist in voller Eintracht ausgeheckt und den sie schon ein gutes Stück vorangetrieben hatten, bis es dem einen in letzter Minute einfiel, seine Komplizen zu„verpfeifen“. Es ergab sich folgendes Bild: Die Tage hinter Gittern waren lang, das Leben ist kurz, und in der Zelle nicht gerade erfreu- lich. Man war ein Herz und eine Seele im Gedanken, dieses Zellendasein bei nächst- bester Gelegenheit zu beenden, und der Augenblick schien gekommen, als man per Eisenbahn ab und nach Frankfurt trans- portiert werden sollte. Auf der Fahrt— 80 War es abgesprochen— wollte einer„mal austreten gehen“, beim Zurückkommen dann den begleitenden Wachmann ins Gefangenen- Abteil stoßen, wo er von den anderen über- wältigt und seines Schießeisens beraubt wer- den sollte.— Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, sägte man vom Eisenbett der Zelle ein Bein ab, das offensichtlich stabil genug war, um selbst einen Stier schlagartig ins Jenseits zu befördern.— Es gelang derm auch, die Waffe unbemerkt aus der Zelle und in den Transportwagen zu schmuggeln. Dort allerdings wurde die Ver- schwörer gemeinschaft getrennt— zum Glück der Begleitmannschaft. Der dadurch wesent- verhandelte gegen Ausreißer lich erschwerte Plan wurde völlig vereitelt, als ein Entmutigter der Konspiranten„aus- packte“ Das der Tatbestand. Es war nicht leicht, ihn aus den Angeklagten herauszubringen, die übereinstimmend erklärten, nur aus Gründen der Loyalität„mitgemacht“ zu haben und die sich im übrigen darauf ver- legten, das Gericht nach besten Kräften an- zulügen oder jedenfalls für dumm zu ver- kaufen. Einer mußte geradezu vom Vorsit- zenden darauf hingewiesen werden, daß er keinesfalls in den Genuß des Paragraphen 52 käme— erst dann war er bereit, wenigstens halbwegs vernünftig zu reden. Drei trübselige Existenzen, allesamt be- reits einschlägig vorbestraft, die kaum Hoff- nung ließen, daß sie bald wieder in die bürgerlichen Ordnungen zurückkehren wür- den. Sie baten im Schlußwort das Gericht um Milde mit der Begründung, sie hätten für ihre unehelichen Kinder aufzukommen.. Das Gericht verhängte Gefängnisstrafen für zwei der Beteiligten und sprach den Dritten, der sich als Depp hinreichend aus- gewiesen hatte, frei. Dier Vierte im Bunde, der das Vorhaben verraten hatte, ging wegen Geständigkeit ebenfalls straffrei aus. Ks Sechs Mannheimer erhielten Verdienstkreuz Für ihre Verdienste um die Bundesrepu- blik und das Land wurden folgende Mann- heimer vom ZBundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet: Hermann Keller, Maschinenformer; Karl Keller, Vorarbeiter; Gustav Lichtenberger, Angestellter; Wilhelm Plettner, Pförtner; Heinrich Schmitt, Konstrukteur; Andreas Seiger wald, Handformer. ans“ „Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde“, sagte ein Hundefreund gestern, als wir einer offiziellen Einladung Folge leisteten, die uns in das Tierheim Waldparłk führte. Dieses konnte mit Hilfe vieler Spenden von pri- vater Seite— die Mann- Reimer Schulkinder allein brachten 50 v. H. der stattlichen Summe auf— soweit auf- und ausgebaut werden, daß man endlich von einem„Tierheim“ sprechen kann. Wir waren es schon lange unseren vierbeinigen Freunden und nicht zuletet uns selbst schuldig Foto: dpa Kleine Chronik Friedrich Köppel 70 Jahre alt Der Mannheimer Friedrich Köppel, In- haber und Gründer der seit 1913 bestehen- den Firma Köppel& Sohn, begeht am 9. Sep- tember seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar ist Mitbegründer der Fachor ganisation Orts- gruppe Mannheim, also der heutigen Elektro- Innung. Seit 1927 ist er Beisitzer und stell- vertretender Vorsitzender der Gesellen- und Meisterprüfungskommission. Etwa 1000 Prüf- linge haben ihre Meisterprüfung während seiner Zeit abgelegt. Seit Kriegsende hat er seinen Platz im Vorstand der Elektro- Innung. Unermüdlich und uneigennützig, stets um das Wohl des Elektrohandwerks be- sorgt, war er auch einer der Gründer der Einkaufsgenossenschaft der Installateure e. V. und des Elektro-Installateur-Ausschusses der Stadtwerke. Anläßlich seines 40. Geschäfts- jubiläums wurde Friedrich Köppel, der seit eee! der großen Stadt 1949 auch Ehrenmitglied der Elektro-Innung ist, von der Handwerkskammer die große Ehrenurkunde verliehen. Der Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutschlands E. V., Ortsgruppe Mann- heim, veranstaltet für seine Mitglieder am 9. September, 15 Uhr, im„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße, einen gemütlichen Nach- mittag. V. d. K., Ortsgruppe Innenstadt. Versamm- jung am 9. September, 20 Uhr, im Lokal„Zur Stadt Heilbronn“, Holzstraße 19. g Sprechstunden der SPD. Am 10. September stehen im Altersheim Lindenhof von 18 bis 20 Uhr MdL. Walter Krause und Stadtrat Fritz Schölch, und am 13. September im Parteisekre- tariat, K 1, 13, von 18 bis 20 Uhr MdL. Kurt Angstmann und Stadtrat Willi Kirsch zur Ver- fügung. Wir gratulieren! Elisabeth Hoocker, Mann- heim-Neckarau, Friedrichstraße 73, kann den 85. Geburtstag feiern. Zwei Sittenstrolche dingfest gemacht 5 Drei minderjährige Mädchen waren die Opfer/ Aus dem Polizeibericht Bei der Strandbadpolizeiwache erstattete ein 12jähriges Mädchen Anzeige gegen einen Unbekannten, der sich in Unsittlicher Weise an ihr vergangen habe. Die Polizei ging der Sache sofort nach und konnte den Täter, einen 53jährigen Mann, sofort verhaften. Bei seiner Vernehmung gab er noch zwei weitere ahnliche Vergehen zu. Die hierfür in Frage kommenden Mädchen haben der Polizei bis- her allerdings keine Mitteilung gemacht.— Weniger geständnisfreudig zeigte sich ein 17jähriger Arbeiter aus Feudenheim, der in der letzten Zeit wiederholt Frauen in unsitt- licher Weise zu nahe trat. Er konnte auf Grund einer Personenbeschreibung verhaftet werden. Eine Gegenüberstellung mit den Belästigten ergab zwar einwandfrei, daß er als Täter in Frage kommt, doch bestritt er die ihm zur Last gelegten Taten. Er wurde in das Landesgefängnis eingeliefert. Noch ein Opfer des Verkehrs Wie jetzt bekannt wird, ist die 42jährige Frau, die am vergangenen Sonntag zusam- men mit ihrem Ehemann auf der Neckarauer Straße von einem Motorrad angefahren wurde, ihren Verletzungen erlegen. Auf der Relaisstraße sprang ein Hund in ein Motorrad. Der Fahrer und seine mit- fahrende Frau stürzten und trugen Verlet- situation auf dem Arbeitsmarkt nicht sehr erfreulich „ obwohl Arbeitslosenzahl zurückging/ Chronischer Mangel an Facharbeitern Es ist nicht damit getan zu sagen, daß sich die Arbeitsmarktlage im Mannheimer Bezirk wieder einmal„außerordentlich er- kreulich“ entwickelt hat. In anderen Berei- chen hat sie sich noch erfreulicher ent- Wickelt. Nehmen Sie zum Beispiel Karls- ruhe, das nur noch drei Arbeitslose hat auf 100 Arbeitnehmer gegenüber Mannheim mit 3,8. Oder Ludwigshafen mit seinen 3,1 Ar- beitslosen. In der Erwerbslosigkeit liegt Mannheim nicht nur über den Landesdurchschnitt von Baden- Württemberg, und zwar ganz be- Achtlich(2,1), sondern sogar über dem von Nordbaden(3,6). Es drängt sich das Gefühl auf, daß Mannheim ganz„sachte, aber desto sicherer ins Hintertreffen gerät. Wohl ist die Arbeitslosigkeit in Mannheim zu- rückgegangen, aber— und das vergißt man oft bei der Gegenüberstellung der entspre- chenden Zahlen nicht in demselben schnellen Rhythmus wie zum Beispiel in Karlsruhe. Dabei nennt man— oder nannte man es zumindest— eine Behörden- und Beamten, Mannheim aber eine Arbeiter- und Industriestadt. Tempora mutantaur! Es wird Zeit, allmahlich etwas dagegen zu tun. Der Statistik nach ist die Zahl der Er- werbslosen im Mannheimer Bezirk gegen- über dem Vormonat um 261 auf 6418 zurück- gegangen. Dabei fällt schon gar nicht mehr Auf, daſgz nicht nur relativ(6,3 gegenüber 2,5), sondern auch absolut die Frauen(3589 gegenüber 2820 männlichen Arbeitskräften) den Löwenanteil der Arbeitslosen stellen. Mannheims Stadtverwaltung bemüht sich zwar ständig,„frauenkreundliche“ neue In- dustrien in Mannheim häuslich zu machen, aber mit dem guten Willen allein scheint es hier auf die Dauer doch nicht getan zu sein. Die offenen Stellen haben entsprechend der allgemein positiven Tendenz um 102 auf 1454 zugenommen. Gei den Frauen wurden sie, wenn man zwischen den Ge- schlechtern eine Trennungslinie ziehen will, um 12 weniger, bei den männlichen Ar- beitskräften sind sie um 114 gewachsen.) Was sich im Augenblick an offenen Stellen anbietet verteilt sich in der Hauptsache auf 250 Maurer, 100 Gipser, 100 Maler und Lak- kierer, 70 Zimmerleute, und auf Facharbei- ter aus den verschiedensten Branchen der Metallindustrie, während für Frauen ins- besondere an die 200 Stellen für Hausgebil- finnen vakant sind. Der Versuch, den chro- nischen Mangel an Facharbeitern in der für Außenarbeiten günstigen Saison durch über- bezirklichen Ausgleich mit anderen Arbeits- amtern zu balancieren, zeitigte bisher nur Teilerfolge. Die Vermittlungen haben sich im August gegenüber dem Juli um 459 auf 6456 erhöht. Darunter fallen auch 109 Kräcte, die— und das bedeutet für Mannheim schon etwas der Landwirtschaft zugeführt werden konn- ten. Unterstützungsempfänger gibt es noch 4461 Ende Juli: 4477), und in Kurzarbeit stehen nur noch drei Betriebe mit 162 Ar- beitskräften. 5 Bei Notstandsarbeiten finden im Augen- blick 617 Sonst- Arbeitslose Brot und Be- schäftigung, und an beruflichen Bildungs- maßnahmen laufen beim Mannheimer Ar- beitsamt drei Lehrgänge für Kurzschrift, Maschinenschreiben und Deutsch sowie ein Kurs, den 20 Schwerbeschädigte besuchen, die sich auf eine Stellung im Bankfach präparieren wollen. rob zungen davon. Der Mann wurde mit einer Gehirnerschütterung und die Frau mit Knie- prellungen in das Krankenhaus eingeliefert, Beim Einbiegen von der Otto-Beck- Straße in die Augusta-Anlage stieß ein Motorrad- fahrer mit Personenkraftwagen zusammen. Ersterer erlitt eine Gehirnerschütterung: Der Sachschaden beträgt etwa 1000 DM. Filmspiegel Alhambra:„Rasputin“ Und wieder einmal geisterte Rasputin über die Leinwand. Er tat's daut Drehbuch) teils dämonisch, teils sittlich verwahrlost, Während man die ihm sonst nachgerühmte Tölpelhaftigkeit kurzerhand gestrichen hatte. Pierre Brasseur gab ihm Profil, das soll nicht Wegkritisiert werden, denn er vermochte die unbändige Vitalität des heiligen Satans über- zeugend zum Ausdruck zu bringen, ohne zu stark zu überzeichnen und spielte dabei alle seine Partner weidlich an die Wand. Wenn aber in der„Anpreisung“ von einem„erre- genden Zeitbild im Lichte nackter Wirklich- keit“ gesprochen wird, müssen wir Wider- sprechen, denn die Bilder waren zwar mit Nackedeis ausreichend gewürzt, jedoch nicht Wirklich, sondern eher operettenhaft. Ebensowenig„Erregendes“ gab es zu sehen oder zu hören. Das Filmchen hatte vielmehr alle Mühe über die Runden zu kommen und der Dialog klang gar sehr kadenscheinig durch die vielfältigen Melo- dien der Zigeunerchöre und Kosakenkapellen Regisseur Georges Combret hat sich sei- nen Rasputin-Aufguß nicht viel Gehirn- schmalz kosten lassen: außer der Tatsache, den russischen Wundermann diesmal 418 Operettenhelden bewundern zu dürfen, War an dem bunten Streifen nichts Originelles zu entdecken. 5. Kleiner Verkehrs-Zwischenfall Das Entlein und die Grüne Welle Es war feurz vor der Mittagsstunde. Am Paradeplatz herrschte Hochbetrieb. Gerude zeigten die Lichtsignale für Fußgänger„Rob, als sich ein kleines Entlein selbständig zu machen begann. Es kletterte aus der Einkaufs- tasche eines alten Mütterchens, sprang munter auf den Gehweg und schickte sich an, völlig verkehrswidrig die Fahrbahn zu überdue res, Dieser Streich würe böse ausgegangen un hütte dem Entlein gewiß das Leben gebeoslet, wenn nicht der diensthabende Schupo ent. schlossen zwischen die Autos gesprungen wale. Mit sicherem Grißf rettete er dus wineige Etwas und freudestrahlend konnte das Müt⸗ terchen ihren unversehrten Ausreißer in die Einkaufstasche zuruckbefördern. Kaffee, der immer gleich gol schmeckt? 5 REINER Küf FEE EXTRA I pDIVERHFORN FSE fasse för Tasse! 100% As BOHUENKAFFEF ——-— — Nr. 210 5AL Jahre Stu Frankl Bundes siebent Bürger Versta. arbeit in Bre wird v Zweige Bad Ce französ Anschl. nach B Gäste Astro Tüb ganz D men an Gesells gen er versitä teilte daß di Astron entsche bingen Forsch Astrop fordert weiter den- W. 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Mehr als 200 Bürgermeister aus Frankreich, der Schweiz, Oesterreich und der Bundesrepublik haben ihre Teilnahme am ziebenten Jahreskongreß der internationalen gBürgermeisterunion für deutsch- französische 55 Verständigung und europàische Zusammen- arbeit zugesagt, der vom 9. bis 11. September in Braunschweig stattfindet. Der Kongreß wird von der Geschäftsstelle des deutschen Aweiges der Union, der sich in Stuttgart- Bad Cannstatt befindet, vorbereitet. Von den französischen Teilnehmern werden einige im Anschluß an den Braunschweiger Kongreß nach Berlin fahren, wo sie sich zwei Tage als 1 ö Gäste der Stadtverwaltung aufhalten werden. 5 Astronomische Forschung in Tübingen? Tübingen. Fast 200 Wissenschaftler aus ganz Deutschland und aus dem Ausland neh- men an der 41. Tagung der Astronomischen Gesellschaft teil, die am Mittwoch in Tübin- gen eröffnet wurde. Der Rektor der Uni- persität Tübingen, Professor Franz Arnold, teilte in seiner Begrüßungsansprache mit, ga die Bemühungen um den Bau eines Astronomischen Instituts in Tübingen in ein entscheidendes Stadium getreten seien. Tü- bingen habe den Ehrgeiz, eine astronomische Forschungsstätte zu errichten, die den von Astrophysik und Kernphysik gestellten An- forderungen gerecht werden könne. Es wurde weiter bekannt gegeben, daß das Land Ba- dlen- Württemberg im Norden Tübingens ein Gelände für den Bau des geplanten Astro- nomischen Instituts angekauft und Mittel für die Bauarbeiten bewilligt habe. Eine Gemeinde als Millionenerbin Biberach. Mehr als eine Million Mark hat die 500 Einwohner zählende Gemeinde Ober- balzheim am Rande des südwürttembergi- schen Kreises Biberach geerbt. Die Gemeinde, deren Bevölkerung seit Generationen ein herzliches Verhältnis mit den Freiherren von palm, den Besitzern des alten Oberbalz- heimer Schlosses, verbindet, kam durch ein Lestament des im Jahre 1951 in der Schweiz verstorbenen Barons von Palm in den Besitz eines Aktienerbes, das zur Zeit des Erbfalles auf 1,6 Millionen Mark lautete. Im Zusam- menhang mit der Entflechtung der deutschen Industrie hatten die Aktien bei der Testa- mentseröffnung zwar nur noch einen Wert von etwa 300 000 Mark. Durch das Ansteigen der Aktien werte wird das Gemeindeerbe nun aber wieder auf 1,4 Millionen Mark geschätzt. Aus dieser Summe sind allerdings noch andere Forderungen zu befriedigen. Aus den vorläufig zur freien Verfügung stehenden 500 000 Mark sind zunächst allen 500 Ge- meindemitgliedern 50 Mark zugesprochen Vorden. Im Allgäu wurde von der Gemeinde ein Hofgut gekauft, und das altersschwache Rathaus soll durch einen stattlichen Neubau ersetzt werden. „Die Bühne“— ein neues Theater Freiburg. Unter der Leitung des ehe- maligen Inspizienten des früheren Freiburger Stadttheaters. Otto Birkhahn, hat sich in Freiburg ein aus Berufsschauspielern be- stehendes Ensemble gebildet, das unter dem Namen„Die Bühne“ demnächst sein Debüt geben wird„Die Bühne“ will hauptsächlich Schwänke, Lustspiele und volkstümliche Stücke bringen. Ein Spielplan wird zur Zeit vorbereitet. Das neue Ensemble wird im gro- gen Saal des Freiburger Kolpinghauses je- weils am Wochenende und an einem Wochen- tag spielen. Neben den Städtischen Bühnen mit dem großen und dem kleinen Haus, dem „Theater am Wallgraben“ und der„Aleman- nischen Heimatbühne“ wird Freiburg damit ein viertes Theater besitzen. Zauberer aus aller Welt in Triberg Triberg. Ueber 500 Amateur- und Berufs- aauberer aus aller Welt werden vom 17. bis 20. September in Triberg an einem inter- nationalen Kongreß teilnehmen, bei dem es im wahren Sinne des Wortes einmal mehr zu sehen als zu hören geben wird. Es ist daher kein Wunder, daß sich von den Bericht erstattern als erster der Fernsehfunk an- gesagt hat. Während des Kongresses, der vom magischen Zirkel, einer im Jahre 1912 ge- eründeten Vereinigung der besten Amateur- BDauperer, veranstaltet wird, sollen in einer Ausstellung magische Neuheiten gezeigt perden. Namhafte Berufszauberer werden öffentlich hre Künste und Tricks vorführen. Politischen Raum nach natürlichen Richtlinien gestalten Zur umstrittenen Neugliederung des kurpfälzischen Gebietes/ Von Dr. H. G. Schachtschabel Es ist geradezu eine historische Tragik, daß über die Festsetzung staatlicher Grenzen vielfach politische und häufig genug auch kriegerische Auseinandersetzungen erfolgten, um nach machtpolitischen oder gefühlsbeton- ten Ansprüchen neue Räume zu schaffen. Allerdings immer wieder ohne dauerndes Ergebnis, weil derartig künstlich oder will- Kürlich geschaffene Räume kein inneres Gleichgewicht aufweisen und damit auch keine Stabilität und Ruhe zu sichern ver- mögen. Man sollte meinen, daß aus den Erfahrun- gen der Vergangenheit und auch der Gegen- Wart die Schaffung solcher Räume abgelehnt würde. Denn nur dann kann ein Raum in seiner ausschlaggebenden Bedeutung für das menschliche Zusammenleben und besonders für die kulturelle und wirtschaftliche Ent- faltung fruchtbar und wirkungsvoll werden, wenn seine staatlich- politischen Grenzen der organischen Einheit entsprechen und damit nach den naturgegebenen Verhältnissen und Bedingungen bestimmt werden. Dies gilt für die Gliederung von Räumen auf internatio- naler Ebene genau so wie auf nationaler Ebene. . Um so unverständlicher ist es, daß im Rah- men der bevorstehenden Neugliederung der westdeutschen Länder für die politische Ord- nung des kurpfälzischen Raumes Meinungen und Ansichten geltend gemacht werden, die an dem fundamentalen Erfordernis vorbei- gehen, den politischen Raum nach natürlichen Prinzipien zu gestalten, und Lösungen vor- schlagen, die vernünftigen Betrachtungen diemetral widersprechen. Bei nüchterner Betrachtung des kurpfäl- zischen Raumes gibt es keinen Zweifel dar- über, daß die nordbadischen und rheinpfäl- zischen Gebiete in engster Verflechtung zu- einander stehen und eine gemeinsame sozio- logische, kulturelle und wirtschaftliche Struk- tur aufweisen, die trotz mannigfacher poli- tischer Umgestaltungen eine echte organische Einheit darstellt, Sie besitzt ihren zentralen Schwerpunkt geographisch durch die Ein- mündung des Neckars in den Rhein, siedlungs- mäßig durch die Städte Mannheim und Lud- wigshafen mit unzähligen Ausstrahlungen nach allen Seiten hin und soziologisch durch eine aufgeschlossene, arbeitssame und lebens- freudige Bevölkerung. verbunden durch viele gemeinsame traditionelle Vorgänge. Es ist natürlich, daß dieser Schwerpunkt mit seiner imposanten wirtschaftlichen Kon- zentration den kurpfälzischen Raum nicht nur trägt, sondern ihn auch durch seine große Anziehungskraft homogen zusam- menfaſßt und dadurch beiderseits des Rheins bis hin zu den äußersten gebietlichen Ver- läufen wirksam ist; ganz zu schweigen von zahlreichen lebendigen Städten und Gemein- den, die links und rechts des großen Stro- Eine Fülle wertvoller Anregungen Ueber 60 000 Besucher beim 42. Deutschen Weinbaukongreß Heilbronn. Der 42. Deutsche Weinbaukon- greg schloß seine Tore. Der Kongreß war für den Deutschen Weinbauverband als Veran- stalter und für die ausstellende Industrie in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Die Stadt Heilbronn und ihre Bewohner boten alles auf, um der Ausstellung und ihren vielen Veranstaltungen einen festlichen Rahmen zu geben. Alles, was im deutschen Weinbau Rang und Klang hat, gab sich mit den Win- zern und Winzerinnen in den acht Tagen des Kongresses ein Stelldichein. Die öffentlichen Kongreßtagungen, in denen erste Fachleute des deutschen Weinbaues über Themen der Rebenkultur und der Keller- wirtschaft sprachen, waren stark besucht. Die Ausstellung wurde von über 60 000 Winzern und Winzerinnen aus allen deutschen und aus vielen benachbarten ausländischen Wein- baugebieten besucht. An Besucherzahl über- traf damit der Heilbronner Kongreß alle bis- herigen Weinbaukongresse der Nachkriegs- zeit. Die ausstellende Industrie fand stärkste Beachtung; es fiel vor allem auf, daß die Wirklich interessierten Kunden den„Seh- Kunden“ gegenüber weit stärker vertreten waren. Zahlreiche Abschlüsse konnten getä- tigt werden. Der Heilbronner Weinbaukongreß, der Unter das bedeutungsvolle Thema„Rationa- aktuelle lisierung der Rebenkultur und der Keller- würtschaft“ gestellt war, reiht sich dem Inhalt und dem Rahmen nach würdig an die bisherigen großen Weinbaukongresse an. Er gab jedem, der ihn mit offenen Augen erleben durfte, eine Fülle wertvoller Anre- gungen. mes das gesamte Gebiet zweckmäßig auf- gliedern, deren Entfaltung aber wesentlich auch von der poltischen Einheit des kur- pfälzischen Raumes abhängig ist. Hierfür können viele Beweise ernsthafter Forschun- gen und sachlicher Ueberlegungen vorgelegt werden, doch sei nur an die namhaften Un- tersuchungen und Veröffentlichungen von W. Tuckermann, E. Plewe, H. Reschke, ne- ben vielen anderen, gedacht. Keineswegs bedeutet der den kurpfälzi- schen Raum durchschneidende Rhein eine Zäsur, weder eine geographische noch eine wirtschaftliche. Vielmehr hat er sich zu einer echten Verbindung, zu einer unzerstör- baren Brücke zwischen den beiden Seiten entwickelt, zudem zu einem mächtigen Ver- kehrsweg mit weiten und nachhaltigen Wir- kungen nach allen Richtungen— und zwar derart, daß er im Bewußtsein der Bevölke- rung an seinen beiden Ufern als pulsierende Ader im soziologischen Bestand des Raumes empfunden wird. Insofern widerspricht es den soziologischen, kulturellen und wirt- schaftlichen Verpflechtungen der nordbadi- schen und rheinpfälzischen Bevölkerung, wenn versucht wird, die berechtigte Forde- rung nach politischer Einheit des kurpfäl- zischen Raumes mit den banalen Worten eines„Marsches über den Rhein“ abzutun. In der Gegenwart ist allenthalben die Tendenz spürbar, natürliche Integrationen zur Grundlage politischer Einheiten zu ma- chen und dabei auch über die bisherigen nationalen Räume hinauszustoßen. Doch können diese zweifellos erstrebenswerten Fernziele nur dann gefördert und erreicht werden, wenn man bereit ist, auch im enge ren regionalen Bereich rationalen Ueber- legungen zu folgen und den politischen Raum dem natürlichen Raum anzupassen? vor allem im Interesse der Menschen, die in internationaler und nationaler Sicht wie überall ein unabdingbares Recht auf eine ver- nünftige politische Ordnung und Gestaltung ihrer Mit- und Umwelt besitzen. Auch Kripo rettete Legionsbewerber nicht Wurde der 19jährige in einer Mannheimer Gaststätte angeworben? Landau. Unverrichteter Dinge mußten in diesen Tagen deutsche Kriminalbeamte vor den Toren der französischen Legionskaserne in Landau wieder abziehen, als sie den Ver- such unternehmen wollten, einen 19jährigen Bäckergesellen aus Speyer vor dem Eintritt in die Fremdenlegion zu bewahren. Ein anderer Legionärsbewerber, der nicht angenommen worden War, hatte den Vater des Bäcker- gesellen verständigt, der alle Hebel in Bewe- gung setzte, um seinen Sohn zu retten. Sein Wunsch, seinen Sohn noch einmal telefonisch oder persönlich sprechen zu können, wurde entschieden abgelehnt, Ihm wurde nur vom französischen Kreisdelegierten in Landau mit- geteilt, sein Sohn habe erklärt, daß er seinen Schritt nicht rückgängig machen wolle. ES besteht der Verdacht, daß der 19jährige in Mannheim in einer Gastwirtschaft für die Legion angeworben wurde. Nach Angaben informierter deutscher Stel- len hat der Zustrom zur Annahmestelle in Landau in den letzten Wochen wieder zuge- nommen. Die neu geworbenen Legionäre blei- ben jeweils bis Freitag in Landau und wer- den dann in der Nacht zum Samstag über die deutsch- französische Grenze geschafft. Nach vorsichtigen Schätzungen melden sich zur Zeit täglich bei der Landauer Annahme- stelle der Fremdenlegion etwa 15 bis 20 junge Deutsche. Aus der ſessischen NVacpbarschaff 100 Jahre Geburtstag zu früh gefeiert Heppenheim. Ihren 100. Geburtstag feierte Elisabeth Fillauer, geborene Uth, gestern in Heppenheim. Bürgermeister Wilhelm Met- zendorf überreichte der aus Litzelbach im Odenwald stammenden Jubilarin bereits am Dienstag in einer Stadtverordnetensitzung im Rathaus die Ehrenbürgerkunde. Mit lau- nigen Worten wies er dabei daraufhin, das Frau Fillauer 100 Jahre lang ihren Geburts- tag um einen Tag zu früh gefeiert habe. Eine Nachprüfung beim Standesamt habe ergeben, daß sie erst am 9. September 1854 geboren wurde. Mysteriöser Todesfall Bensheim. Beamte der Mordkommission der Landeskriminalpolizei Darmstadt sind seit Dienstag mit der Aufklärung eines mysteriösen Todesfalles beschäftigt, der sich in der Nacht zum Montag in Bensheim Bergstraße) ereignete. Die 54 Jahre alte Erna Krüger aus Lorsch war am Sonntags- mittag in einer Bensheimer Gastwirtschaft unmittelbar nach dem Mittagessen bewußt- los geworden. Sie wurde ins Krankenhaus eingeliefert und ist in der Nacht aus noch ungeklärter Ursache gestorben. Die Frau war Aurl Sonntag gemeinsam mit ihrem Ehemann im Auto auf der Fahrt zu einem Arzt in Jugendheim, der sie wegen eines Nieren- leidens behandeln sollte. In Bensheim hatte das Ehepaar Rast gemacht. Nach einem ärzt- lichen Gutachten wird ein Zusammenhang zwischen dem Todesfall und dem Nieren- leiden für unwahrscheinlich gehalten. Ebenso unwahrscheinlich sei eine Vergiftung durch das Mittagessen. Zahlenlottos noch nicht erwogen Wiesbaden. Hessen habe zur Frage der Zulassung des Zahlenlottos noch keine Stel- jung genommen, verlautete aus dem Finanz- ministerium in Wiesbaden. Während im vorigen Jahr die Absicht bestand, das Zah- jenlotto auf Westberlin zu beschränken, habe die letzte Konferenz der Finanzminister des Bundesgebietes gezeigt, daß verschiedene Länder einer Uebernahme des Lottos zunei- gen. Voraussichtlich wird die Angelegenheit noch einmal von der Finanzministerkonfe- renz behandelt werden. Filmvorführer brauchen Zeugnis Wiesbaden. Der hessische Innenminister hat die Behörden angewiesen bei den Licht- spieltheatern— besonders in ländlichen Bezirken darauf zu achten, daß die Filmvor- führer das vorgeschriebene Vorführerzeug- nis besitzen. Wie der Wirtschaftsverband der Filmtheater dem Minister mitgeteilt hat, mehren sich die Klagen, daß Bildwerfer von Personen bedient werden, die nicht im Be- sitze des Zeugnisses sind. Zur Zeit seien zwar nahezu 80 Prozent des Films Sicher- heitsfilme, doch sei besonders auf dem Lande der Nitrofilm noch im Umlauf, über dessen Feuergefährlichkeit nicht geprüfte Filmvor- kührer ebenso unzureichend unterrichtet seien wie über die Brandbekämpfung. Jugendheim nicht für die Dauer geplant Hanau. Der Hanauer Verwaltungsdirektor Bomhardt nahm im Namen der Stadtverwal- tung zu den Meldungen über einen bevor- stehenden Abbruch des städtischen Jugend- heimes Stellung. Das Grundstück, auf dem des Heim stehe, sei noch nicht verkauft. Die Stadt habe einen Frankfurter Rechtsanwalt verpflichtet, das Grundstück zu kaufen, wenn das Heim abgerissen werde, das vom Anfang an nicht für die Dauer geplant gewesen sei. Schon die Lage in der Nähe der verkehrs- reichen Hanauer Umgehungsstraße rechtfer- tige den Abbruch, an den zur Zeit jedoch noch nicht gedacht werde. Das im Januar 1953 ein- geweihte Heim habe im übrigen nicht 43 000 Mark, wie behauptet, sondern 34 000 Mark gekostet. Stellen die Verschiebung der vorgesehener BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Ende der UsS-Armee- Bauvorhaben? Kaiserslautern. Die Bauvorhaben der Us-Armee in Rheinland-Pfalz sollen in etwa einem Jahr abgeschlossen sein. Bis zu diesem Zeitpunkt werden dann von der amerikanischen Armee rund eine Milliarde und 600 Millionen Mark in Rheinland-Pfalz? investiert worden sein, teilte ein Sprecher des amerikanischen Hauptquartiers in Kai- Serslautern mit. Nach Angaben des Sprechers zahlen die amerikanischen Armeediensf- stellen jährlich Pachten für 5 960 ha Acker- land, 10 000 ha Wald und 350 ha unkulti- viertes Gelände, das von ihren Truppen be- nutzt wird. Außer ausgesprochen militäri- schen Anlagen und Wonnungsbauprojekten 5 errichteten deutsche Firmen im Auftrag der US-Armee seit 1951 drei Tausend-Betten- Hospitäler in Landstuhl, Neubrücke(Kreis Birkenfeld) und in Münchweiler an der? Rodalb(Kreis Pirmasens), 90 km Eisenbahn, 74 km Straßen, 800 km Wasserleitung und 500 km Kraftstromleitungen mit 400 ange- schlossenen Großgeneratoren und 14 Trink- Wasserversorgungsanlagen mit 13 separaten Pumpstationen Nicht in diesen Zahlen ent- halten sind die Ausgaben und Anlagen für Einrichtungen der US-Luftwaffe in Rhein- land-Pfalz. Für sie wurden seit 1951 acht Flugplätze mit den dazu gehörenden weit- räumigen Anlagen und Wohnsiedlungen ge- schaffen. Die Höhe der dafür aufgewandten Gelder wurde noch nicht bekanntgegeben. Lederindustrie wieder voll beschäftigt Worms. Die Wormser Lederindustrie ist wieder voll beschäftigt. Mehrere Wochen lang war aus saisonbedingten Gründen für 600 Arbeiter die Arbeitszeit auf 40 Stunden in der Woche verkürzt worden. In den drei grogen Fabriken arbeiten zur Zeit 1900 Männer und Frauen. Die Vollbeschäftigung ist auf das Anlaufen der Winterproduktion in den Schuhfabriken zurückzuführen. Die gesamte Situation im Wormser Wirtschafts- raum ist nach 1948 nie so günstig gewesen wie im dritten Quartal 1954. Die Zahl der Arbeitsuchenden liegt mit 1300 zum ersten Male unter fünf vom Hundert aller Arbeit- nehmer.. 5 Verlegung der Manöver gefordert Mainz. Der Ministerpräsident von Rhein- land-Pfalz, Peter Altmeier, hat, Wie am Mittwoch in Mainz bekanntgegeben wurde, bei den Alliierten nachdrücklich Einspruch gegen größere amerikanische Manöver erho- ben, die für Mitte September in den Regie- rungsbezirken Pfalz, Rheinhessen, Koblenz und Montabaur geplant sind. Altmeier hat dabei auf die eingetretene Verschiebung der Erntetermine durch die Wetterkatastrophe der letzten Monate hingewiesen; die dureh die anhaltende Regenperiode hervorgerufe- nen außerordentlichen Schwierigkeiten bei der Einbringung der Ernte erforderten auch eine außergewöhnliche Rücksichtnahme bei der Durchführung von FHerbstmanôvern. Gleichzeitig wurde die Bundesregierung ge- beten, bei den höchsten amerikanischen Manöver durchzusetzen. Wieder ein schweres Unwetter Cochem. Ein schweres, über zwei Stun- den dauerndes Gewitter tobte in der Nach zum Mittwoch über der Mittelmosel. Wo kenbruchartiger Regen überschwemmte bi! nen kurzer Zeit die Straßen und setzte d Keller unter Wasser. Am schwersten wurde die Gemeinde Klotten betroffen, wo die Bundesstraße 49 längere Zeit gesperrt wer- den mußte. Die reißenden Wassermassen hatten Geröll und Schutt auf die Straße ge- schwemmt. mee een une nituneepmntumunn 5 Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 9. September Kinderstunde Wir helfen suchen Dr. Dagmar Hambach zeigt Innen neue Porzellanformen. „Der un- angezogene Adam“(ein heiterer Bilderbogen aus der Revue der Kölner Herrenmode 1954) Brauchen wir Großbetriebe? Gastspiel„Die Schmiere“ 16.30 17.00 17.10 20.00 21.00 22.25 Jiullilion Mode hin, Mode her, die überlieferten Werte, das Echte und Rechte, haben über alle Zeiten hinweg ihre Gültigkeit behalten. Das Meisterliche hat Bestand. 80 auch bei ECksTEIxI Seit 5 Generationen verleihen die JIabakmeister A8 ihre Werkstreue 885 EcksrElx-Cigarette einen so hohen Oualitstswert, daß der Raucher immer wieder zufrieden feststellen kann: Die Ecks EIN, die schmeckt! N E 0 H 5 1 E IN echt und recht. Seite 8 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Donnerstag, 9. September 1954/ Nr. 2 Mit 45,2 Mill. VE an der Spitze der EZ U 5(VD) Nach der vorläufigen Berechnung der Europäischen Zahlungsunion stand die Bundesrepublik im August mit einem Ueberschuß von 45,2 Mill. Verrechnungs- einheiten wieder an der Spitze der EZ U- Gläubigerländer. Unter den Ueberschuß- ländern liegt die Schweiz mit 26,2 Mill. an Zweiter Stelle, Belgien-Luxemburg erzielten einen Ueberschuß von 6,7 Mill. gegenüber emnem Fehlbetrag von 14,9 Mill. im Vor- Monat. Die britische Bilanz weist im August den höchsten Fehlbetrag der Mitglieds- Staaten von 23,3 Mill. auf, während im Juli ein Ueberschuß von 26,4 Mill. erzielt worden War. Dieser Umschwung wird auf saisonale Einflüsse, wie den verstärkten britischen TPouristenverkehr und Rohstoffeinkäufe zurückgeführt. Der französische Fehlbetrag von 10,6 Mill. wird mit den im Berichts- monat kursierenden Abwertungsgerüchten in Zusammenhang gebracht. Die Türkei hatte im August nur ein sehr geringes Defizit zu verzeichnen. Neue Pläne 2 Ur Reprivatisierung (Up) Einen Plan zur Reprivatisierung des gewerblichen Bundes vermögens im Zu- sammenhang mit der Kriegsfolgenschluß- Regelung hat der FDP-Abgeordnete Karl Atzenroth ausgearbeitet und der Bundes- reglerung übersandt. Atzenroth wũãiäill mit dem Kriegsfolge- schlußgesetz die Bestimmung verbinden, daß gämtliches Reichsvermögen und alle Reichs- Schulden auf den Bund übergehen. Die Länder haben in letzter Zeit mehrfach An- sprüche auf das Reichsvermögen mit der Be- gründung angemeldet, daß ein großer Teil der früheren Reichsausgaben nach der föde- ralistischen Neuregelung der Gewalten auf die Länder übergegangen ist. Das gewerbliche Bundesvermögen soll nach Atzenroths Vorschlag mit Ausnahme der Bundesbahn und Bundespost und ganz we- niger anderer Betriebe, bei denen der Besitz der öffentlichen Hand erforderlich ist, re- Privatisiert und zur Abdeckung der ver- Prlekten Bundesschuld benutzt werden. Die einzelnen Schritte, die Atzenroth da- für vorgesehen hat und die er am 8. Sep- tember vor der Presse in Bonn erläuterte, Sind: 1. Auflösung der Betriebe, die voraus- sichtlich nie zu einer erträglichen Rentabi- lität gelangen werden. Die hieraus ent- stehenden sozialen Lasten und Verpflichtun- gen sollen durch Vorabzweigung eines Teils der gewerblichen Bundesvermögen für die- sen Zweck geregelt werden. 2, Festlegung eines Aufwertungssatzes für die verbriefte Bundesschuld und einer Umstellungsquote durch den Bundesgesetz- geber. 3, Gründung einer Investment-Gesell- Butter-Import gegen Preis ans tie g (Hi.) Das Bundesernährungs ministerium hat sich jetzt entschlossen, auf Grund der Allisteigenden Preisentwicklung auf dem But- termarkt Butter ausschreibungen zu veran- lassen, die in Kürze im Bundesanzeiger ver- öfkentlicht werden sollen. Es soll sofort But- ter vor allem aus jenen europäischen Län- schaft, die Aktien und GmbfH.-Anteile der reprivatisierten Bundesgesellschaften auf- nimmt und eigene Aktien an die Besitzer alter Schuldtitel des Reiches verteilt, um einen Ausgleich zwischen hochrentablen und weniger rentablen Werken durchzuführen. 4. Die Investmentgesellschaft sollte 80 bad wie möglich normale Wettbewerbs- verhältnisse in den jetzt bundeseigenen Wer- ken einführen und dafür sorgen, daß die Werke eine angemessene Rendite abführen. 5. Nach einer Uebergangszeit soll die Investmentgesellschaft eine endgültige Ver- teilung der Aktien vornehmen und sich selbst auflösen. Das zur Veräußerung verfügbare gewerb- liche Bundesvermögen wird in dem Atzen- roth-Plan mit rund 5 Milliarden DM ange- nommen. Die fundierte Bundesschuld wird dagegen auf rund 30 Milliarden DM ge- schätzt, so daß das Bundesvermögen bei einer den anderen Wertpapieren entspre- chenden Umstellungsquote mehr als aus- reicht. Im Bundeshaushalt des laufenden Jahres sind kür die bundeseigenen gewerblichen Unternehmen Einnahmen in Höhe von 3 Millionen DM und Ausgaben in Höhe von 21 Millionen DM ausgewiesen, Von der Durchführung seines Planes er- hofft sich Atzenroth eine vierfache Wirkung: der Bund wird von seiner Schuldenlast be- kreit, dem Steuerzahler werden keine neuen Lasten in Form von Zinsen und Amortisa- tionen für weitere verbriefte Titel auferlegt, die privatisierten Unternehmen kommen wieder in echte Konkurrenz und die Her- gabe der Vermögenswerte erfolgt zu einem gerechten Preis, der der Kontrolle des Gesetzgebers unterliegt. Atzenroht gibt zu, daß die Gefahr des Aufkaufes der auf diese Weise verstreuten Vermögensanteile und der Zusammenbal- lung in wenigen Machtgruppen besteht. Er hält die Gefahr jedoch für mindestens ebenso grog, wenn Bundesvermögen, wie bisher in einzelnen Fällen, durch den Bun- desfinanzminister verkauft wird. Die Grundsätze dieses Planes sollten nach Meinung Atzenroths und der FDP- Fraktion auch auf die Reprivatisierung von Landes- und Gemeindevermögen angewandt Werden, soweit nicht dringende Gründe für die Behaltung der Betriebe im Besitz der öffentlichen Hand sprechen. Erweiterung der deutschen Dollar-Freiliste? (VWD) Eine Erweiterung der jetzt 41pro- zentigen deutschen Freiliste für Einfuhren aus dem Dollarraum ist in absehbarer Zeit zu erwarten, Die erweiterte Liste, über die noch keine Einzelheiten feststehen, wird möglicherweise noch zu der Ende dieses Mo- nats stattfindenden Jahrestagung der Welt- bank und des internationalen Währungsfonds kertiggestellt. Die neu aufzunehmenden Po- sitionen dürften Waren betreffen, die auch in der OEEC-Freiliste enthalten sind. Zwar wird eine Anpassung der Dollar-Liberalisie- rungsliste an die OEEC-Freiliste angestrebt, jedoch kann noch nicht damit gerechnet werden, daß die Erweiterung der deutschen Dollar-Freiliste diese Absicht bereits voll berücksichtigt. Nach Veröffentlichung der letzten deutschen Freiliste für Importe aus dem Dollarraum Mitte Februar 1954 haben sich Erwartungen auf ein erhebliches An- steigen der Dollarimporte nicht bestätigt. Bereits im Frühjahr dieses Jahres hat die Bank deutscher Länder angedeutet, daß sie vor UDeberlegungen über eine Erweiterung der Dollar-Freiliste die Entwicklung bis zum Herbst dieses Jahres abwarten wolle. Deutsch- amerikanische Hilfe für Bayern (Hi.) Eine amerikanische Hilfe in Höhe von einer Million Dollar und Hilfen der Bun- desregierung in Höhe von etwa 12 Mill. DM tür die Hochwassergeschädigten in Bayern kann nach Informationen zuständiger Bon- ner Stellen jetzt als gesichert gelten. Die Amerikaner werden auf Grund der„Trade Development Act“ land wirtschaftliche Uber- schußgüter in Höhe von 1 Mill, Dollar lie- fern. Nach dem amerikanischen Gesetz muß diese Hilfe in Naturalien nach Bayern gelie- fert werden. Davon werden für 300 000 Dol- lar land wirtschaftliche Ueberschußgüter und für 50 000 Dollar Lebensmittel geliefert wer- den, Ueber die restlichen 45 v. H. der Ge- samtsumme sind augenblicklich noch Ver- handlungen zwischen der Bundesregierung und der amerikanischen Regierung im Gange. Der Wunsch Bayerns, für die restlichen 450 000 Dollar Medikamente und Textilien zu erhalten, kann jedoch auf Grund der Vor- schriften der„Trade Development Act“ nicht erfüllt werden, Die Bundesregierung schelnt BERICHTE AUS UNTERNEHMUN GEN. Daimler-Benz plant Produktionssteigerung um 30 Prozent (VWD) Die Daimler-Benz AG. habe sich durch die im Frühjahr 1954 einsetzende, außergewöhnliche Absatzbelebung im deut- schen Automobilgeschäft, der eine nicht un- erhebliche Produktions- und Absatzflaute in der Automobil- Industrie der USA gegenüber- stehe, nicht zu Maßnahmen verleiten lassen, die nur bei einem Fortbestand der gegen- wärtigen Konjunktur gerechtfertigt wären, sagte der Vorsitzer des Vorstandes der Ge- sellschaft, Dr, Fritz Könnecke, am 7. Septem- ber in einer Sendung des Süddeutschen Rund- kunks. Seine Gesellschaft habe ihre Bemühun: Sen Vielmehr auf die Modernisierung und technische Vervolikommmüng“ res Typen- programms sowie auf eine weitere Steigerung der Qualität ihrer Erzeugnisse verlegt. Durch ein stärkeres Eingehen auf die Wünsche der Kunden, durch Verbesserung und Verbil- Kapital der Gesellschaft befindet sich in Hän- den der zur Unilever-Gruppe gehörenden Margarine-Union AG, Hamburg. Henschel-Altenbauna arbeitet wieder (VWD) Das vor kurzem von der amerika- nischen Besatzungsmacht freigegebene Werk Altenbauna bei Kassel der Henschel-Flug- motoren GmbH., Kassel, hat mit zunächst 320 Mann die Arbeit wieder aufgenommen. Das Produktionsprogramm umfaßt unter anderem Betonmischmaschinen und Rührwerke für die chemische Industrie. Eifiektenbörse jedoch gewisse Hoffnungen zu haben, hier mit den Amerikanern noch zu einem Kom- promißgvorschlag zu gelangen. Die Amerikaner haben sich bereit er- klärt, die Beförderungskosten für diese Güter vom amerikanischen bis zum deutschen Be- stimmungshafen zu übernehmen, und die Bundesbahn ihrerseits will diese Güter bis nach Bayern kostenlos befördern. Aus dem vom Bund verwalteten ERP- Fond werden je 1 Mill. DM zur Kredit- gewährung an gewerbliche Betriebe sowie an land- und ernährungs wirtschaftliche Betriebe zur Verfügung gestellt. Die Einzelvergabe der Kredite regelt die bayerische Regierung. Die Mittel sollen vor allem zur Ausbesserung von Hochwasserschäden an Gebäuden einge- setzt werden. Der Bundeswirtschaftsminister hat seiner- seits für die Bayrische Exportindustrie Mill. DM und Grundchemie 5,0 Klein- und Mittelindustrie 1,5 Gaswirtschaft 0.5 Wasserwirtschaft 2.0 Fremdenverkehr 0.5 8 sowie kür die Elektriflzierungs wirtschaft einen noch festzulegenden Betrag zur Ver- fügung gestellt. Auch der Bundesernährungsminister will aus den ihm zur Verfügung stehenden ERP- Mitteln Beträge gewähren, Unter anderem sollen 500 000 PM für den Wiederaufbau und die Instandsetzung von Gebäuden zur Ver- kügung gestellt werden. Darüber hinaus Will er die ländlichen Kreditinstitute veranlassen, für die geschädigten Gebiete zusätzliche Kredite zu günstigen Konditionen bereitzu- stellen, KURZ NACHRICHTEN Verringerung der Achsenlast von 10 auf 8 t (Wp) Der Vorschlag des Verbandes der Automobilindustrie zur Herabsetzung der zu- lässigen Abmessungen und Gewicht für Kraft- fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen sieht im Detail vor, daß ein Einzelachsen eine Ver- ringerung der Achsenlast von 10 auf 8 t er- kolgt, jedoch an einem Fahrzeug oder Zug einmal eine Last bis zu 10 t erlaubt sein soll. Benelux-Länder wollen weiter liberalisieren (VWD) Die Benelux-Länder müssen ihre Importe im Rahmen des europäischen Wirt- schaftsrates(OEEC) vor der OEEOG-Sitzung im November dleses Jahres weiter Uberalisſeren, wird in einer Entschließung des Ministerrats der Benelux-Länder festgestellt. Die Benelux- Länder haben ihre Einfuhr augenblicklich zu 97/5 v. H. liberalisiert, jedoch hat die O0EEOC eine weitere Erhöhung dieser Quote um 2.5 v. H. gefordert. 5 In Zukunft werden auch die Landwirt- schaftsminister dem Ministerrat der Benelux angehören, Die niederländische Delegation hat dem Rat einen Vorschlag unterbreitet, wonach dle Benelux-Länder in Zukunft gemeinsam gegen Dumping oder diskriminierende Han- delspraktiken vorgehen sollen. Deutsch- israelische Schiedskommission gebildet (VWD) Die Bundesrepublik und Israel haben sich zur Bildung der im Abkommen vorgesehe- nen Schiedskommission als Obmann auf Prof. Georges Sauer-Hall(Genf) geeinigt. Bereits vor längerer Zeit waren von deutscher Seite Mitgeteilt: Commerz und Credit-Bank A8. Fillale Mannheim 5 Frankfurt a. M., 8. September 1954 Börsenverlauf: Nach den starken Steigerungen gere Realisationen schwach ein. Nachfolge- Gesellschaften der Montane und der 18.—F. ihre gestrigen Kursgewinne wieder her, waren Uneinheitlich lagen Elektroaktien, dagegen fest ei 235 rationiert, Starkes Interesse bestand für Bank eute auf grö- arben gaben niedrigeren Basis gefragt. wie Metallgesellschaft bei kt lag bei größeren Nach- der letzten Tage setzte die Börse h aber auf der. nzelne Spezialpapiere, -Aktien. Der Rentenmar Immer wieder neue Vorschläg z Ur Steuerreform a (op) Die Spitzenorganisationen der deutschen Wirtschaft nehmen erneut zur Steuerreform Stellung. In einer Denkschrift. welche der deutsche Industrie- und Handels. tag, der Bundesverband der deutschen Indu- strie, der Gesamtverband des deutschen Groß- und Außenhandels sowie die Haupt gemeinschaft des deutschen Einzelhandels dem Bundesfinanzminister am 8. September vorgelegt haben, wird für die Einkommen- steuer ein Progressionshöchstsatz von 4% V. H. und ein Plafond von 40 v, H, angeregt. Für die Körperschaftssteuer wird ein allge- meiner Satz von 40 v. H, und für Gewinn. ausschüttungen von 20 v. H. vorgeschlagen. Der Vorschlag der Spitzenorganisationen spricht sich ferner dafür aus, Bestimmungen zur Vermeidung der Scheingewinnbesteue. rung in die Wertermittlungs vorschriften des“ Einkommensteuergesetzes aufzunehmen, Die wirtschaftlich geeigneten Maßnahmen seien die Bildung einer Substanzerhaltungsrück⸗ lage und eines eisernen Bestandes auch helm Vorratsvermögen. Bezüglich der Sonderaus- gaben gemäß 5 10 ESt wird gefordert, alle Sparmöglichkeſten gleichmäßig zu behandeln. Das Konten- und Wertpaplersparen müsse unter den gleichen steuerlichen Bedingungen wie das Zwecksparen stehen, Eine gerechte Lösung des Problems der Haushaltbesteue- rung sleht der Vorschlag nur in der Einfüh- rung des amerikanischen Splitting- Verfah- rens. Dieses Verfahren ermöglicht das ge- samteinkommen der Ehepartner je zur Hälite bel Ehemann und Ehefrau zu besteuern, * Prof. Dr. Hans-Jürgen Schlochauer und von israelischer Seite Lord Nathan of Churt a Schiedsrichter genannt worden. Der Schieds- kommission werden alle Streitigkeiten, die sich aus dem deutsch- israelischen machungsvertrag ergeben und die nicht durch Verhandlungen beigelegt werden können gut Antrag der Parteien unterbreitet. Höchststand des Londoner Goldpreises (VWD) Der Goldpreis in London erreichte am 7. September mit 280 Shilling 1% Penee e Feinunze einen neuen Höchststand. Nach der Preisfestsetzung hat sich die Tendenz welter befestigt und die Notierung stieg bis 280 Shil⸗ Ung 2 Pence. Marktberichte vom 8. September Handschuhsheimer obst- und Gemüse-Großmarkt (võWD) Bei sehr guter Anfuhr schleppender Ah. satz. Ueberstand in allen Erzeugnissen, Es erzie- ten: Pfirsiche Ia 3060, B 25.46; pte Haus- zwetschgen 13—15; Pafeläpfel Ia 260, K 14 B G- I0; Pafelbirnen A 2030, B 14-19; Kepfsalzt Stück 1420; Endivien A 9-13, B 7s: Freilang⸗ salatgurken 21—23; Treſphaussalatgurken 9040, B 1322; Rotkohl 18-20; Wirsing 1214; Karotten 9—10; Sellerie mit Kraut 20; Lauch 1825; Tomaten AI 10-12, AII 12-14, AlII 1516, B 5; 2 We: beln 7-30. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WD) Reichliche Anfuhr in späten Haug Zwetschgen, flotter Absatz bei nächgebenden Pre. sen: Normale Anfuhren in Pfirsichen, Birnen und Aepfeln. Bei Pfirsichen und guter A-Ware bei Birnen guter Absatz bei stapllen Preisen, Bel Hepfeln nur gute und reife Ware gefragt. Es ex- Brombeeren 10-56; Pfirsiche. 90-45 G 1016 Zwetschgen Auerbacher-Wangen, heim 6-183; späte Hauszwetschgen& 141, 5 bis 13, C 6—9; Bühler Zwetschgen 6—13; Pafeläpfel A 20-30, B 1219; Wirtschaftsäpfel 611; doppelte Philipps Birnen A 1023, B 127; Gellert Butte birnen A 22—30, B 1220; Wirtschaftsbirnen. 3101 Amanlis-Beugerts Birnen& 16—22, B 1217 Kon, greg Birnen& 2027, B 12-19; Stangenbohneg zlelten: B 1729, dern importiert werden, denen die Bundes- ligung des Kundendienstes und durch die An- fragen weiter gest. F republik im Rahmen der Handelsverträge 855 passung des Produktionsprosramms an die ee 3 3 8 ee ee, bee, Besserungsklausel gewährt hat. Doch soll Forderungen der in- und ausländischen a a Metalle 1 e e 2 4 1 n 3 5„ 172 Harpener Bergbau] 103 107½[Dresdner Bank) 14 14 g die Buttereinfuhr in zunächst geringem Um- Märkte glaube die Daimler-Benz A8. die BB... 4 104 Heidelb. Zement 195 194, Rhein-Main Bank 105 166 Sdettre er dg 0n tur Leltzwecke 1 5 p. kange erfolgen, zumal der Bestand beim Voraussetzungen für eine Stabilisierung des Sem..„ 1%%s Nee%% e. 88½ 38½% eee eee 7 90 Kontor,. 3 und. so- Absatzes erreicht zu haben, die allein die Saller Bang 3 150 3 Hanes 1 7 1 1 1 Wer 903 b wie beim Handel auf rund 1 onen gleichmäßige und dauernde Beschäftigung der 0 5 a aue N schfolger 155 g 45 l 1 Dt. Erdö i 138½ 130%[ Ahein. Braunkohle 30 17⁰ 5 1 geschätzt wird. Darüber hinaus wird Über- fast 37 000 Betriebsangehörigen sicherstellen Besusss 1 192 Aheinelek tra 133¼ 1% Bergp,Neueoffg. 17½ 1185 Freie Devisenkurse 5 4% ker rung von insgesamt 12 000 Tonnen Butter Optimismus“ würden die Kapazitäten der Burlacher kot 103“ 102 Siemens& Halske 15 164% Selsenber g 143½ 121 100 belg. Frangs 9,3 9,305 aus den amerikanischen. Werke ausgeweitet, um die Voraussetzungen Fichbaum-Wergzer 10 1 Südzuccer* 120 Sener ß 128 100 Sarner we 90151 3621 (Veberschuß-Gütern) anzunehmen, um den für eine Steigerung der Produktion um etwa Fnzinger Union): Ver. Stahlwertze) Hoesnn. 1238 1 100 Schweizer Franken 5 ö .. ö F 1. Zellstoff Waldhof 130% 1 Klöcken.-Humb. P. 155— 100 Holl. Gulden 110,865 110.585 Buttermarkt zu entlasten und vor——— die 50 Prozent auf etwa 5000 Personenkraftwagen W 37% 37/8 2 e 2 20, Fordwestd. krätt. 122 131 1 kanad. Dollar 4,527 4,33“ minderbemittelte Bevölkerung mit billigerer pro Monat zu schaffen. SAS„„ 6“ 81%[ Cemmerzbank j 9½ 9% Berg. Phan 1 129 1 engl. Pflind 11.7% 11,730 Butter zu versorgen. Man verspricht sich da- 5 5 Farbenf. Bapver 1384½ 184 Commerz- Rhein, Röhrenw. 148½ 148 100 schweg, Kronen 90,945 61,00 von eine Beeinflussung des Butterpreises, Kapitalerhöhung bei Sunlicht Farbwerke Höchst 15 951 date 1 515 115 6 Ani a0 15 7745 127 100 be Pienen 2 91 3 5 5 1 1. 2 K 0.. 5 5 weil etwa 3000 Tonnen dieser Menge an die(VWD) Die Sunlicht Gesellschaft AG, Ham- S e 120 119½ 88 108 110“ e 13.½ 128 100 Schweizer Fr.(frei) 97,76. 6755 bisherigen Butter verbraucher gelangen wür- burg, hat ihr Grundkapital von bisher e 1 Us-Dollar 4.1921 4,2021 0 den. lionen DM auf 12 Millionen DM erhöht. Das= RM-Werte.)„ Restauoten 100 DM-W. 4686. DM-O; 100 DM-O= 22,04 PN. —————————— Sieuer- und Nechistragen Einwendungen gegen Rechtsmittelver zicht Steuerliche Mehrergebnisse auf Grund fmanzamtlicher Betriebsprüfungen oder Fahmdungsprüfungen pflegen häufig um- stritten zu sein. Insbesondere bei letzteren ist es mehr und mehr üblich geworden, im beiderseitigen Interesse von Verwaltung und Steuerpflichtigen(Stpfl.) das sich ohne- hin meist lange Zeit hinziehende Verfahren durch einen Rechtsmittelverzicht abzukür- zen. Der Rechtsmittelverzicht muß, um gül- tig zu sein, bestimmte Mindesterfordernisse erfüllen, Vor allem muß 8er völlig freiwillig vom Stpfl. erklärt sein, die Ausübung auch nur des geringsten Druckes von der Seite des Finanzamts würde ihn unwirksam machen. Auch muß der Stpfl. in jeder Rich- tung aufgeklärt werden; das Verschweigen eines bedeutsamen Punktes führt in gleicher Weise zur Wirkungslosigkeit des vom Stpfl. erklärten Verzichts. Die neuere Rechtspre- chung fordert sogar über die Mitteilung der Gewinnzahlen hinaus die lückenlose Unter- richtung des zum Rechtsmittelverzicht be- reiten Stpfl. unter genauer Angabe der nach- zuzahlenden Steuerbeträge. Durch die Unterzeichnung der Verzichts- erklärung begibt sich der Stpfl. seiner ihm gesetzlich garantierten Befugnis, die auf dem Prüfumgergebnis beruhenden berichtigten Steuerbescheide des Finanzamts mit Rechts- Mitteln anzugreifen. Ficht er sie trotz wirk- Sam erklärten Rechtsmittelverzichts den- noch an, so muß das Rechtsmittel als unzu- Jassig verworfen werden. Sorgfältige Ueber- legunlgen müssen deshalb vor Abgabe der Verzichtserklärung angestellt werden, weil nachher die Steuerbescheide nur dann mit Aussicht auf Erfolg noch angefochten wer- den können, wenn eine der oben angeführ- ten Grundvoraussetzungen eines gültigen Rechtsmittelverzichts nicht beachtet wurde. Trotzdem kommen solche Rechtsmittel nach vorherigem Verzicht immer wieder vor, be- sonders dann, wenn der Stpfl. bei der Prü- kung sich keines Beraters bedient hat, hin- terher aber, wenn er die nackten Zahlen des Prüfungsergebnisses mitsamt den Mehr- steuern im Steuerbescheid vor Augen hat, reuig wird und nunmehr einen fachkundi- gen Berater mit der Wahrnehmung seiner Interessen betraut. Mit einem derartigen Fall hatte sich der BFH in seinem Urteil vom 13. Mai 1951 zu befassen. Das Fahndungs- Mehrergebnis war in einer Verhandlungsniederschrift vom 11. Mai 1949 festgehalten, die Gewinnberech- nung war vorher eingehend durchgespro- chen und auch die nachzuzahlenden Steuer- beträge waren dem Stpfl. genau angegeben worden. Er hatte dann in dem Protokoll auf Rechtsmittel verzichtet. Trotzdem legte er viele Monate nach Abgabe dieser Erklärung und etwa zwei Monate nach Ausstellung der berichtigten Steuerbescheide gegen diese Einspruch ein, den das Finanzamt unter Be- rufung auf den Rechtsmittelverzicht als un- zulässig verwarf, zumal der Einspruch auch noch nach Ablauf der einmonatigen Rechts- mittelfrist seit Zustellung der Bescheide, Also verspätet, eingelegt sei. Auch die gegen diese Einspruchsentscheidung eingelegte Be- rukung, in der der Stpfl. mangelnde Aufklä- rung über die Besteuerungsgrundlagen und Irrtum über die Tragweite seiner Verzichts- erklärung geltend machte, wurde vom Finanzgericht mit dem Hinweis auf die Wirk- samkeit des Rechtsmittelverzichts zurückge- Wiesen. In der Rechtsbeschwerde vor dem BFH bestritt der Stpfl. diese Wirksamkeit mit der gründung, die Fahndungsbeamten hätten ihm in der Verzichtsverhandlung eine recht- lich nicht haltbare Auskunft erteilt, wonach seine geltendgemachten Privatverkäufe nicht anerkannt werden könnten. Der BFH ging Auf die sachliche Berechtigung dieses Ein- wands nicht ein, der, sofern er fristgerecht vorgebracht worden wäre, gegebenenfalls dem Rechtsmittelverzicht den Boden ent- zogen hätte, Das Gericht hob allein darauf ab, daß dieses Vorbringen nicht spätestens inerhalb der gegen den Steuerbescheid lau- kenden Rechtsmittelfrist geltend gemacht wurde, Die Rechtsmittelfrist gegen den vom 6. Oktober 1950 datierten Steuerbescheld lief am 27). November 1950 ab. Spätestens bis zu diesem Tage hätten Einwendungen gegen die Verzichtserklärung vom 11. Mai 1949 erho- ben werden müssen, Gründe für eine Nach- sichtgewährung erkannte der BFH nicht an; auch die verspätete Unterrichtung des Be- raters,— sie War durch den Stpfl. über die Gründe der Unwirksamkeit des Verzichts nach Ablauf der Rechtsmittelfrist gesche- hen—, sei dafür nicht ausreichend. Der geltendgemachte Irrtum über die Tragweite der Erklärung schließlich sei als unbeacht- licher Motiv-Irrtum zu werten Aber auch den Hinweis auf das Fehlen der Rechtsmüttelbelehrung in dem berichtig- ten Steuerbescheid— diese war vom FA wegen des Rechtsmittelverzichts durchge- strichen worden— ließ der BFH nicht gel- ten, da es zwecklos gewesen wäre, einem Bescheid, der nach Verzicht auf Rechtsmit- tel ergangen sei, nochmals eine Rechtsmittel- belehrung hinzuzufügen, Die Rechtsmittel frist des 8 245 A0 sei auch durch den Hin- weis auf diesen Rechtsmittelverzicht, mithin durch diese negative Rechtsmittelbelehrung, in Lauf gesetzt worden, Diese Wendung in der Urteilsbegründung erscheint besonders bemerkenswert. Denn grundsätzlich setzt sonst ein Bescheid die Rechtsmittelfrist nur in Lauf, wenn er mit einer gültigen Rechts- mittelbelehrung versehen ist. rk · Sind Betriebsausflüge lohnsteuer pflichtig? Zur Erhaltung eines günstigen Betriebs- Klimas erscheint es verständlich und bpilli- genswert, wenn die Betriebe im Zeichen des Übersteigerten Steuerdrucks, der den Spitzen- lohn zu einem erheblichen Teil wegsteuert, nicht nur an eine Steigerung des Normallohns denken, sondern auch ihre Sozialleistungen steigern, wozu auch Veranstaltungen im Rahmen der Betriebsgemeinschaft gehören. Die Veranstaltung von Betrlebsausflügen wird darum neuerdings in steigendem Mage gefördert. Vom Standpunkt des Lohnsteuer- rechts gilt im Grundsatz folgende Rechtslage: Es gehört zwar alles zum Arbeitslohn, was der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer an Geld oder geldwerten Gütern mit Rücksicht auf ein gegenwärtiges oder früheres Arbeits- verhältnis zuwendet. Eine Ausnahme bilden aber die bloßen Annehmlichkeiten oder kleinere Gelegenheitsgeschenke, soweit sie den Rahmen des nach der Verkehrsauffas- sung Ublichen nicht überschreiten(Abschn, 11 Abs. 1 der Lohnsteuer-Richtlinien- LStR 50). Dazu gehören auch die Aufwendungen des Arbeitgebers für den normalen Betriebsaus- flug. Man wird ihn dahin umgrenzen können, daß er die regelmäßige Dauer von einem Tag nicht überschreitet. Das Finanzamt wird in solchen Fällen auch keine näheren Nachfor- schungen darüber anstellen, welchen Betrag im einzelnen der Arbeitgeber im Durchschnitt je Arbeitnehmer aufgewendet hat, sofern nicht ein offensichtlicher Mißbrauch vorliegt. Der Arbeitgeber kann dann diese Ausgaben als Betriebsunkosten absetzen, der Arbeitneh- mer braucht den Vorteil nicht zu versteuern. Die Sache liegt hier ähnlich wie bei unent⸗ geltlicher Bereitstellung eines Betriebssport- Platzes, einer Werkbibliothek usw. durch den Arbeitgeber. Anders war die Rechtslage jedoch zu be- urteilen in einem Fall, der Gegenstand einer Entscheidung des Bundesfinanzhofs(BF ITU) vom 13. Mai 1951 War. Eine Firma hatte einen sechstägigen Betriebsausflug veranstaltet; er führte die gesamte Belegschaft in Omnibus- sen nach Italien. Die Kosten gingen restlos zu Lasten des Unternehmens. Sie betrugen rund 70 000 DM, auf den einzelnen Arbeitnehmer entflel ein Durchschnittsbetrag von rund 200 DM. Die Firma meinte, es handle sich hier noch um geringfügige Sachleistungen, die nach den LStR steuerfrei seien, zumal es der erste Betriebsausflug des Unternehmens seit Jahren war. Der BFH ist dieser Auffassung jedoch nicht gefolgt. Er hat betont, daß, ap- gesehen von den sog. Notstandsbeihilfen und den Aufwendungen zur Abwehr typischer Berufskrankheiten, auch die Aufwendungen zur Erholung der Arbeitnehmer grundsätzlich steuerpflichtigen Arbeitslohn darstellten. Die unentgeltliche Teilnahme an der sechstägigen Italienreise bedeute nach der Verkehrsauffas- sung für jeden Arbeitnehmer das Zuflleßen eines steuerpllichtigen geldwerten Vortel der aus dem Arbeitsverhältnis herrühre, Zu. geflossen sei dleser dem Arbeitnehmer auch schon bei unmittelbarer Zahlung des Gesamt betrages durch den Arbeitgeber an das Reise, büro, Wobei es nach wirtschaftlicher Betrach- tung nicht darauf ankomme, daß dem Arbeit- nehmer keine materielle Bereicherung Vet- pliebe. Dauer werte seien für die Lohnsteuer- pflicht geldwerter Vorteile nicht Ve zung. Das Urteil steckt damit materiellrecht. lich zumindest negativ eine Grenze ab dafür, wann solche Sozialauf wendungen lohnsteuer. lich von Bedeutung werden 5 5 Von Interesse sind jedoch weiter die Aus kührungen des Urteils in Verfahrensrecht licher Hinsicht. Das Finanzamt hatte den Ar- beitgebér als Haftschuldner für die gesamte Lohnsteuer in Anspruch genommen, und ler BFH hat dieses Verfahren gebilligt. Er Wiss auf das Gesamtschuldverhältnis von Arbeit. geber und Arbeitnehmer hin, das der Ver- waltung das Wahlrecht gebe, an wen sie 8 halten wolle. Die Inanspruchnahme des Al. beitgebers sei nicht unbillig, da er von der Möglichkeit keinen Gebrauch gemacht habe beim Finanzamt vor der Veranstaltung eine verbindliche Lohnsteuerauskunft einzuholen. Die Nichteinpehaltung der Lohnsteuer gent deshalb auf sein eigenes Risiko. Dieser Tei der Entscheidung wird im Fachschrifttum kritisiert. Man weist darauf hin, daß die a sich bewährte Institution der Lohnsteuer. kunft nach 8 56 der Lohnsteuerdurchfüf- rungsverordnung sich nur für rechtlich 1 fache und klare Fälle eigne, die vom FA 785 gleich entschieden werden könnten. Dies dt. aber hier keineswegs der Fall. Der Ane geber hätte im Streitfall deshalb entwede, auf den Betriebsausflug verzichten oder 5 bis zur Klärung der Rechtsfrage vercchiebe: milssen, was Dachweislich drei Jahre 15 dauert habe. Aus diesen Gründen könne 5 Arbeitgeber sein Handeln nicht zur Fast e legt werden, und es wäre deshalb. gewesen, wenn die Lohnsteuer von den 5 zelnen Arbeitnehmern angefordert 8 wäre, zumal einzelne von ihnen inzwusen etwa den Arbeitsplatz gewechselt hätten u deren Lohnsteuer damit womöglich end 225 am Betrieb hängen bleibe. ela * — Wiedergut- orausset- gültig b Vr. 210 eee deu Die der, die schaften wechsel den war eindeuti; athletik- amateur den Bev schen Pe ist klar Inde de: den Sta men hat Die. zugängli. erst nac gtellte, uf seine hletik- dienstag Luropam 6 Zweir 1953) ve Zund fü Meistert. Landesv Stilart baut“, de stil“ ste Schwera ternatior einigerm Cemeins Union), für Gre noken fe „Ostzoni sollten Ost-(Gr and(N werden. stehende der Ost sagten d gesehene vodurch stilmeist sollten. dium de eiteln u aubing Der Neuaubii Wochene Sonntag genstern rer Er we schieden ergebnis 50 Kon! schwer- Ostzone auf der Verwyunc nehmer Rheinlar in der 8 doch di, besetzt, auf ihre werden den und und er! weit gehn abhängt branklie verbund dielen e grun dle Da= lecithi: das das bräfte h und den e ago. Cholest. Arterio lung* Cholest also B leststel lorsche lich ber mieren wichtig vitaler Dr. Bue leeit hi Lin eit wirksar Leci Pas Uexs E — 5 natür gesch; Erstk honig Köstli bitte 100 Ferne billig ö * Vr. 210/ Donnerstag, 8. September 1954 MORGEN Seite 7 — Einwandfreie Aufnahme deutsche Staffel rehabilitiert Kovacie brüllte bei Gefahr Dann folgen mit einigem Abstand Holland und Italien. Die anderen Nationen wie Deutsch- land, England, Belgien, Spanien usw. gehören 1 5 9 2 erst zur dritten Klasse. Bei diesen Teams J e e Fugoskawiens Wasserballspielet wie die Seehunde 5 zur ger, die bei den Leichtathletik-Europameister- eee ee ee 1 wie 28 ee erst- schritt akten in Bern wegen Ueberschreitens der f 9 5 5 f f 9 e e be e e e 4 bberke. ee Fazit von Turin: Nur Ungarn, Jugoslawien und UdssR sind Weltklasse/ Deutschland drittrangig 8 eee„ 3 1 f 3 3 anz 1 Ute, 1e 4 rer N den war. wurde durch eine Amateuraufnahne Turin ist eine fusballfreudige Stadt. Wenn den Masse schützen. Papierbälle, auf Bauwens während der Saison ständig durch Pokal. und wirkten. dagegen blaß und standen ihr Pensum re Ae repapattlent. Beim Deutschen Leicht- 90 antritt, kommen nie weniger als gezielt, fielen ins Wasser. Ein echt südländi- Meisterschaftsspiele beschäftigt sind. Die Natio- u mit Mühe durch. Wir staunten nicht aupt- Burt 8 1 ing die Aufnahme eines 000 Zuschauer in das Stadion. In den Tagen scher Schlußpunkt unter diese stürmische nalmannschaft trainierte im Juli einmal täg- schlecht, als wir konstatierten, dag die landels I Amateur fo 52 en aus Westerstede ein, die 5 Schwimmer-Europameisterschaft schienen Theaterszene war dann der Weinkrampf, den lich und steigerte im August ihr Training im Jugoslawen beispielsweise bereits eine Stunde bender en Bezee tun enen korrekten Wechsel zwi- 83 Wasserballer den Fußballern fast den der italfenische Verbinder Gionta hatte. Nach Hinblicc auf die Turiner Eurepameisterschaft Jer jedem. Spiel dar Wasser singen und nach mmen⸗ zanen Poh. erbringt. Auf dem Bild e e Das Stadio Civico war in dem Abpfiff mußte der völlig aufgelöste Spie- auf vier Stunden pro Tag, vormittags von 10 dem Kampf eine weitere halbe Stunde schwam- n di K klar ersientlich, da bereits neun Meter vor 5 enden, an denen die Europameister- ler, der immer wieder ausrief„er hat uns be- bis 12 Uhr und abends von 18 bis 20 Uhr. en.„Welch eine Puste, welch ein Durchhalte- geregt Inde r der Stuttgarter Kraus 7 aft 1 wurde. ständig voll besetzt. trogen, er hat uns betrogen“, von seinen Kame- Als Ausgleichssport wird Gymmastik, Turnen, vermögen haben diese Wasserball-Athleten! ald ber stab mit der rechten Hand übernom- Wenn die besten Mannschaften der Welt wie raden gestütz werden. Fußball und Handball betrieben. Besonders Kurt Dobbratz . men hat. 455 Seehunde durch das Bassin schwammen und 5 5 1 dem Fallenhandball als Wintertraining mißt 5 8 1 e. 15 nachjagten, dann kannte Ein Hypnotiseur im Tor Lemhenyi große Bedeutung zu. Neben der Zum ersten Male: 10 U nganglich gemacht werden, weil der Fotograf lich würden 8 9 mehr. Natür- Es gab glänzende Individualisten in diesem Nationalmannschaft, die in Turin ungeschlagen 2 eder ent erlung seines Pülms feat. Mals zzuris stürmisch mit„Italia, Furnier der zwölf Nationen. Da wär der jugo- blieb, hat Ungarn eine Juniorenmannschaft mit Ein St Leger der Traber g 8 1— Italia-Rufen angefeuert und der beigi Slawi 1 75 3 hn j in Reserve 5 ungen zellte, daß er den betreffenden Wechsel klar Schiedsrich er pie ne Terbiter dete, der deste Nosl- Alles unoge Kerle die ahen in Kürze das stel- ii seinem Streifen hatte. Der Deutsche Leicht- 75 1 ter Bauwens konnte ein Liedchen keeper überhaupt. War Gefahr im Verzug, alles große Kerle; die schon in Kürze das Große pferdesportliche Ereignisse stehen ten des ettk-Verband hat diese Aufnah 5 K n dem Fanatismus des italienischen Publi- dann brüllte er wie ein Seehund, um seine Erbe von Boros, Gyarmati, Markovic, Szovos, am Sonntag bevor. In Gelsenkirchen wird zum en, Die J dienstag an das Gres r 3 1 8 5 605 5 2 1 7 75 Am Abwehrspieler heranzurufen. Vor einem russi- Martin usw. antreten können. 2 7— Male ein deutsches St. Leger der Fraper 1 meisterschaften in Be 5 51 5 3.) einen Italiener hinausstelte, schen Stürmer stieg Kovacic einmal wie ei f ignier 5 000 DM— 2 500 m) entschieden, und im Mit- 1 Luropa in Bern abgesandt. mußte die Polizei den Belgier vor der toben- Säule aus dem Hasser und baute sich ee e 1 N resiemeren telpunkt der Rennen auf der Rennbahm Raftel. 1 ben 1 rend und hypnotislerend vor ihm auf. Tat- n 3 3. eee berg stehen der deutsche Stutenpreis(20 000 PM f 1.. f„ en, als man erwarten konnte. Unsere National-— 2 400 m) sowie der Große Preis von Mül- deal Di 7 N lit 0. 7 0 sächlich gelang es dem freistehenden Russen Sieben, die fast keine int ee e Reit e e den e erwinden Ropeie 5 kast keine internationale Erfahrung heim(15 00 DM— 2 400 m). t, alle 42e 7e U. finger I. 2 II AN 0 EN setzte es 3— Spiel gegen Itallen auch we hat und lediglich zu Wochenendlehrgängen zu- Ein großartiges Feld kommt im deutschen andeln.: daß alle Fotografen hinter seinem Tor verjagt sammengezogen werden konnte(es fehlt über- Traber-St.-Leger an den Ablauf, darunter mit mi Trotz Ausscheidens der Ostzone gutes Meldeergebnis wurden, Er Sagte nämlich, er sel beim italieni- all an Gelch, belegte einen sechsten Platz. Da- Vielliebchen, Sybille, USA, Vulkano und Corat gungen 5 i i 5 schen Treffen durch das Blitzlicht irritiert wor- 35300 das ee ee, am die fünf besten Traber des deutschen Derbys. erechte zweimal in der Nachkriegszeit(1951 und tragen sein, zumal nach üblichem Turnier- den. Die Russen stießen, wenn sie zum An- e e Bis dahin 1 eee ee, e 3 2 2 ne Bert esteue. 156) vergab bislang der Deutsche Athleten- Reglement sechs zugezogene Fehlpunkte einen Frift übergingen, dunkle Gutturallaute aus. denen der Verbinder Bod d Torwart Bi ee ei ee, intl zund für die Ringer des freien Stiles seine Ringer zum Ausscheiden aus dem Wettbewerb Bei ihnen war der schnurrpärtige Stürmer 2 rbinder Bode und Torwart Bild- Specer Hollandia hat sogar 60 m Zulagen. 5 iiemel ist man dar in den zwingen. Werb Mschwenieradse der gefährlichste Mann, Seine 1 3 e noch 2 diesen Umständen hat evtl. Westdeutsch- .„ Al in ist m f Backe Sch e u lernen. Es muß härter als bisher trai- lands beste Dreijährige Sybille ei t as Ge- da 115 1 von dieser Die Schach- Olympiade. 5 W 2 werden, das schwimmerische Tempo ist Chance.„ 1 „Hültte Stilart des Ringkampfsportes nicht groß„er- waren r 1 5 a Zu steigern und die taktische und technische Der Ausgang des Stutenpreises ist ungewiß. rn, beauté, doch ist man förmlich gezwungen„Frei- Deutschland und Kolumbien spielten 22 der Miller 58 je 12 Treten. tee Einstelluns zum Gegner muß künktis besser Im allgemeinen rechnet man jedoch mit Einem ail“ ständig in das Jahresprogramm der. Die am Montagabend beim Stande von 1:0 haria(UdssR) mit zehn, Martin(Ungarn) 9 5 aber gerade im Wasserball, in dem Kampf zwischen Schlenderhans Bella Donna, scwerathletik einzuflechten, will man auf in- für Deutschland abgebrochene Begegnung mit Luchs(Holland) 8. Der Holländer machte sei- deutschland 8 große Tradition hat, dürfen der Ravensbergerin Wildbahn und dem Wald- ternationaler Basis wenigstens versuchen, Kolumbien bei der 12. Schach- Olympiade in nem Namen alle Ehre, er war aufmerksam 1 e 1 5 krkeder. Manta. Im Großen e ton maden den schritt zu Halten, Die kteressen- Amsterdam wurde am Dienstag abgeschlossen und gefährlich wie ein Luchs und ihm gebührt 4 3 reiner Temhendi war mit uns krüct Grentbock mit 6s ne füchseewicht uns e er a eee und endete mit einem 2.2. Unentschieden. Nach- der Titel des besten Nachwuchsspielers im gan- ind die Sou ß. ß. 8 . i a 0 0 eutsche in ten- dem Wolfgang Unzicker durch einen Sieg über zen Turnier. Von den Deutschen war Scher un ie Sowjetunion(die Russen spielen erst stehenden Gabor, Giovanni, Maranon und n 8 8 9 Schv. 8 1 mit 1:0 in Führung ge- mit sechs Treffern der sechstbeste Torschütze. seit zehn Jahren Wasserball) Weltklasse sind. Blitzlicht daher schwer haben. dergut- für reiz, Neuau äng, Schwerin un and- brad atte, unterlag am Dienstag bei der 0 8 8. Aue boten lest. Damit kam wonl der DaB den Wiederaufnahme der Hängepartien zunächst Was Ungarns Trainer uns verriet Vier Bänke, vier Zweier- und vier Dreierwege jen aut 1 ein großes Stück entgegen; e 9585 8 92 e ungarische Trainer Lemhenpi, der och demnach je vi Freistil-Ti 1 tien gestalteten die deut- übrige n I ini 8 * Se e„„ 5 und Joppen gegen San- eee te 5 8 1 88 2 2 0— Die Morgen- Toto- Tips a Re and(Neuaubing und Sandhofen) vergeben Die n der 3 Runde ende n F 9 8— 5* i denes f. Durch die schon seit Wochen ber wie folgt: Gruppe C: Saargebiet— Israel 1:3, Klubs, die Wasserball treiben, die kälte 88. 7TTTTT—TT. c/(( ach der sehenden, von der Sektion Schwerathletik Norwegen— Frankreich 1.5.1,5(1 Hängepartie), von in Budapest. Allein in der ungarischen 77777 ͤ ͤͤ Vm“ TTT 0 8 Nen dee de für Gre und S Dänemark— Schweden 2.2. Hauptstadt bestehen 200 Wasserballteams, die e ee sollte 1. die bei eee* Crate wagt man es E 5 5 Werin vor- immer gefielen, eine ance ein—.„ s 5 ine ance einzuräumen. zesehenen Titelkämpfe ganz kurzfristig ab, räumen. Tip 0-1-2. Eintr. Frankfurt— 1. FC Tip 1. Eintr. Trier— Tus Neuendorf. Beide Vodurch— nach ihrem Plan— diese Frei- 2 75 75 8 1. 051 41 Nürnberg.„Eintracht“ ist besser als Tabellen- Vereine Zeigen schwankende Form. Spielaus- ztilmeisterschaften ganz und gar auffliegen EL LL a ot ges 2 en 1 besagt, spielte beim VfR 3:3 und müßte e 18 88 3„ sollten. Dieses Vorhaben vermochte das Präsi- zu Hause gegen den„Club“ mindestens zu ei 1 icht hi 35 dium des DAB gerade noch rechtzeitig zu ver- Deutschland— Ungarn Moskau und das B-Spiel in Budapest statt- einem Teilerfolg kommen. Tip, 0.-J. Tura Lud- Sen es eine e e, e, markt eiteln und übertrug kurzerhand jeweils Neu- 7 kindet. Es ist dies der erste russisch- ungarische Wieshafen— 1. EO Saarbr. Auffallende Schwä- nicht trüben können. Tip 0-1-2 pr. Dellbrück der 5 aubing und Sandhofen vier Gewichtsklassen. schon 1955? n 15 1 1 8 3 22 Scuntag beim VfR. Fran. gehen due ldericner V. tit wel Punkten test 3 Eplel⸗ Der zweite Teil dieser Meisterschaften— Ungarn möchte gerne ein Revanchespiel r ke 3 rau Dellbrück, das am Sonntag in Köln 4. 85 15 l 5 8 0 5 8 5 8 nthal knapp 1:2. 1. 5 8 in Köln 4.1 unter 1 1 deuaubing fand bereits am vergangenen gegen Deutschland nach dem verlorenen Finale. 1 e 5 plaziert 1„ lag, an drittletzter Stelle. Meiderich, mit Fepfselet Nochenende statt— wird nun am Samstag, der Fußball-Weltmeisterschaft. Wie wir von Am 10 Oktober em 5 Ai 8 5 VII. Bochum— SV Essen. Nimmt mh die e, Freiland, Sonntag vom RSC Eiche Sandhofen im„Mor- gut unterrichteter Seite erfahren, hat man in Schweiz, am 14 eee eee 1 5 Spielausgänge vom letzten Sonntag als Maß- 5 ee A Jo-, genstern-Saal“ durchgeführt. Entgegen ande- Budapest den Plan zweier Spiele mit Deutsch-?. 1 e 8 l 181 1 Karoſten 15 5 5 8 5 1 5 g 5 21. November die Tschechoslowakei. Am stab, muß man die Platzelf favorisieren. Fuhgball-Toto-T 10%* 3 zungen. das für die ver- land im Jahre 1955 erwogen. Man fühlte vor, 8. Dezember treten die Magyaren in Glasgow Bochum erkämpfte auswärts ein Remis: SWE e „ le., cle enen Landesverbände beschränkte Melde- ob ein Spiel Deutschland— Ungarn im Früh- gegen Schottland an. 5 war die große Enttäuschung. Tip 1-0. J. Regens- West-⸗Süd-Bloek 8 ergebnis von drei Teilnehmern, auf nahezu jahr 1955 auf deutschem Boden und im Herbst 2 burg— Kick. Offenbach. Fü 5 0 u 50 Konkurrenten für Feder-, Leicht-, Halb- ein Rückspiel in Budapest stattfinden kann. ö 5 5 8 881. n Niedere i„ 2 b 3 let ee r 7 1 Der 1 5 möchte jedoch das zweite Spiel Coppis Paß wird elngezogen beim 1. FCN. Nach dem 5:0-Sieg von Ottenbach Tura 3—— 1. 0— 8 1 2 0 1 0 Ver, reten 184. iegt eren ich klar gegen nern erst ein Jahr später austragen. Die italienischen Gpenzbenörden Sind ange“ über Reutlingen ist ein Gastsieg zu erwarten. VfL Bochum— Schwarz-Weiß Essen 10* en Prel. auf der Hand, aber dennoch löste os einige Es müßte sich nach unserer Meinung ein Weg; Se Tip 2. Westf. H 1. FC K 1 1 men ung Verwunderungen aus, daß berechtigte Teil- finden lassen, um den Länderspielverkehr mit Wiesen worden, die Reisepapiere Fausto Cop. 8 dürfte 1 V Westtalia Herne NN 1 8 nehmer aus dem Saargebiet. Rheinhessen, Ungarn gerade nach dem dramatischen, aber so pis sofort einzuziehen, sobald dieser wieder reiter Köln nichts zu bestellen Daven rip 2 V Speye I Ti.„ 35 bie er, ddeinzand und vor allem der Pfalz gänzlich sportlich-fair verlaufenen Finale in Bern wie- italienischen Boden betritt. Anlaß zu dieser FV Speyer— FK Pirmasens. Von vier S ielen vin Stuttgart— K riaruher 80 7225 A 9045, in der Starterliste fehlen. Qualitativ ist aber der in Gang zu bringen. Maßnahme ist eine Klage von Dr. Enrico Loca- verlor Speyer drei. FK Pirmasens e e Duisburger Sv 3 1 5 2 Wangen: 50 diese Großveranstaltung hervorragend Ungarn trägt übrigens im Herbst 1954 noch telli, dessen Frau Giulia man ein Verhältnis Niederlage, ist Favorit,. Tip 2-0. VIB Stuttgart Eintracht Trier— Tus Neuendorf 1 0 2 a, 7 esetnt, so daß die Besucher an beiden Tagen sechs Länderspiele aus. Am 19. September, ist mit Fausto nachsagt. Dr. Locatelli wirft seiner gegen Karlsruher SC. Beim VfB ist in dieser BC Augsburg— VfR Mannheim 90 1 2 en ö 1 kommen werden. Durchweg Rumänien in Bukarest der erste Gegner, dann Frau Ehebruch vor. Ihr Paß ist ihr bereits ent- Saison vieles daneben gegangen; aber auch der Preußen Dellbrück— Meidericher 8 0 1 „ Bulter, gen 0 8 Auf 2wei 4 barten 9 5. 5 September der Zweifrontenkampf zogen worden. Coppi hält sich zur Zeit noch KSC zeigte sich jüngst nicht von bester Seite. Rot-Weiß Essen— Alemannia Aachen 1 950 1 0 uch ständig von einer Spannung ge- mi er Sowjetunion, wobei das A-Spiel in in Belgien auf. Zu Hause sollten die VfBler ein Plus haben. Ss Reutlingen— Kickers Stuttgart 0 1 enbohnen B 141% 2 Seschöfts-Anzeigen..* N. 25 i i ü N Schütte 0 PM.. 5 5. 8 92 kiltransporte 8, 1. 785 Merenleiden, lMuerenstei 0 D porte bu 81. Bel Nietenleiden, NMierensteinem 1 8. 77 9285 5 Besonderer Umstände wegen ist ö e. 2 72 Stiche apa IRlCORE Jeden 5 N F N„ ein im Raume Heidelberg-Mann- 5 0˙ J Freitag 5955. ö. 1 0 5 F bestens ein- 0.. 5 85 5 85 5 geführtes N Wollsgezialnaus Daut Su 5 1 1 15 N i N einacher Rirsenquelle 1 biet 5 8 5 3 8 f Prosp. Juliane Lotz, Schriesheim. 8 5 8 5 1 2 Ul 05 N. i. 0 2001 8 5. N 5 3 0 8 e bas handwerkliche pagbid e e„ Estelses 588 5 N i isch er pflobf mit grohen Erfolgen 37 e 0 5 8 schnellstens. 1 00 5 5 5 günstig zu veräußern evtl. auch 7309 F. 2 i. 8 teilwelse 5 onſcher betrachten Dich Totohadis 8 W 905 2 0. 722 e 8 Erforderl. 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Carl Muth würdigt die„Schöpfer“ Klopstock und Goethe, er geht mit Gestalt und Werk des„Magiers“ Stefan George ins Gericht. Man kann den mehrteiligen Goethe-Essay nicht isolieren, die Würdigung Klopstocks und die Beurteilung Stefan Georges wirft auch Licht auf Carl Muth und Goethe. Seine Ueberlegungen trägt Muth in einer Sprache von lauterster Einfach- heit vor, die nichts gemein hat mit der an- Spruchsvollen Diktion gelehrter Häuser, aber ce Fachleute sehen oft das Eigentliche nicht Es ist Genuß und Gewinn zugleich, diese drei Essays zu lesen. Sie dürfen in der Hochflut betrachtender Literatur nicht untergehen. Sie gewinnen dem vergessenen Klopstock neue Seiten ab und stellen Stefan George in das Kampffeld geistiger Entscheidungen, sie blei- ben in formalästhetischen Hervorhebungen nicht stecken. Diese Essays sind das Gegenteil gelehrtenhafter Beckmesserei. Durch ihren maßvollen Umfang bezeugen sie vor Schöp- fern und Magiern jenen Respekt, der von an- deren verletzt wird, die sich mit dickleibigen Bänden zwischen Leser und Autor stellen, meist zum Nachteil beider. f. W. K. Toni Rothmund: Caroline Schlegel(Reclam Verlag GmbH., Stuttgart). Die Verfasserin schildert das Leben der berühmten Caroline in einem Roman, der auf gründlichem Quellen- studium fußt. Toni Rothmund zeichnet ihre Heldin nicht nur als Mittelpunkt des Kreises der Frühromantiker im Ausgang des 18. Jahr- hunderts in Jena, sondern vor allem als lie- bende Frau und Mutter, in ihren Konflikten, ihren Kämpfen, ihrem Entsagen und schließlich ihrem Glück an der Seite Schellings. Es geht dabei im wesentlichen um Gefühle, dennoch ist es der Verfasserin ausgezeichnet gelungen, sie in Handlung umzuschmelzen. Dabei ist das Zeitkolorit ebenso gewahrt wie die historische Treue der Begebnisse, die geistigen Auseinan- dersetzungen der Zeit werden lebendig, und sogar der alte Goethe tritt in einigen kurzen markanten Begegnungen in Szene. Dadurch und durch seine menschlich packenden Züge ragt das Buch weit über den Rahmen eines„Frauen- romanes“ hinaus. Gl. Dieter Schlossarek: Die Moderne Kunst und ihre Entwicklung in Deutschland(Verlags- druckerei Schwetzingen). Zunächst nimmt man diese Broschüre wohl mit einem leisen Zögern zur Hand, weil man fürchtet, daß sich hier eine schmale, auf zwei Druckbogen zusammen- gedrängte Arbeit mit einem allzugewichtigen Titel abzuschleppen hat. Geht man aber an die Lektüre, so ist man recht angenehm über- rascht. In einer klaren Sprache, in konzisen Formulierungen(zu denen man einen jungen, mitten im Gewoge existentialistischer Denk- richtungen und moderner Kunsttheorienstehen- den Autor nur beglückwünschen kann) werden hier die historischen Voraussetzungen und die Hauptströmungen der Gegenwartskunst charak- terisiert. Die Arbeit, die auf dem gegebenen Raum natürlich weder das im Titel Angezeigte erschöpfend behandeln noch neue Forschungs- ergebnisse ausbreiten kann, bietet in ihrer ein- leuchtenden Mischung von angedeuteter Ent- wicklungsgeschichte und äàsthetischer Analyse eine sehr brauchbare erste Orientierung für Laien, die sich um das Verständnis der moder- nen bildenden Kunst bemühen. Im Schluß- kapitel—„Wertung und Vorschau“—, einem durchdachten und stilistisch geründeten Essay. versucht Dieter Schlossarek eine philosophische Deutung der Gegenwartskunst und der in ihr ruhenden Entwicklungsmöglichkeiten; eine aus- gleichende Gewichtsverlagerung vom Geistigen zum Sinnlichen scheint ihm die vorherschende und, wie er in den Green der gebotenen Be- aue die wünschenswerte Wa. Hans Reimann: Die zweite Literazzia. Ein Streifzug durchs Dickicht der Bücher Verlag Pohl& Co., München). Alle Jahre wieder sollen sie also erscheinen, des„lustigen und heimlich strengen Deutschlehrers“(Thomas Mann soll das gesagt haben) Betrachtungen zur Buchproduktion. Mit leichter, manchmal allzu leichter Hand sind da Lob und Tadel an etwa 500 Neuerscheinungen verteilt: Romane, Lyri- sches, Belehrendes, Wissenschaftliches, Bio- graphien, Reisebücher und— nicht ganz un- Parteiisch und mit sanftem Rechtsdrall— an Kriegsbücher. Reimann würzt das Ganze char- mant mit Anekdötchen, Plaudereien, Text- proben und bringt eine wunderbare Sammlung von„bedichteten Brunnen“, in der er die Ge- staltug des gleichen Themas von Brentano, Ringelnatz, Conrad Ferdinand Meyer, Rilke, Karl Kraus, Hans Carossa, Friedrich Ernst Peters und Hermann Hesse vergleicht. Rei- manns Büchlein ist in gleichem Maß amüsant und ärgerlich. Er ist anmaßend, schnoddrig, arrogant, eitel, unsachlich, launenhaft und mit Widerwärtiger Emsigkeit dabei, die Reklame- trommel für seine eigene stattliche Produktion zu rühren. Man halte Herrn Reimanns Urteil nicht für unfehlbar und benutze sein Werk nicht als Bibel; dann ist es ungefährlich und man kann sich freuen an seiner bewundernswerten Belesenheit, seinen erstaunlichen Kenntnissen und dem einfallsreichen Esprit, mit dem er Gift und Honig serviert. EGI. scheidung erläutert, Tendenz zu sein. Ernst Schönwiese: Ein Requiem in Versen (Gurlitt Verlag Wien, Linz, München). IIlu- Strationen von Hans Orlowsky, Zeugnisse einer herben, unmittelbar um den Ausdruck des See- lischen bemühten Graphik, sind hier mit Ge- dichten von Ernst Schönwiese, einem in Oester- reich bekannten und weithin geschätzten Wie- ner Lyriker, zu einem Bändchen der„Kleinen Gurlitt-Reihe“ vereinigt. Gedichte und Bilder sind im einzelnen nicht thematisch aufeinander bezogen, doch mögen gewisse Gemeinsamkeiten in der Grundstimmung die Zusammenordnung rechtfertigen. Die Bilder Orlowskys deuten auf die Leidensfähigkeit des Menschen oder sie geben sich dem ekstatischen Hell-Dunkel- Rausch von Engelsvisionen hin. Sie reden eine zwingendere Sprache als die Gedichte, die den Tod(das Werk ist dem Gedächtnis einer Ver- storbenen gewidmet), die Trauer, Verlassen- heitsgefühle und Jenseitshoffnungen zu ihrem Gegenstand haben.— Man kommt bei der Lek- türe der Verse kaum über gelegentliche Auf- wallungen kreundlicher Beifallsgeneigtheit hinaus. Gewiß, es mögen Strophen dabei sein, die„mit Herzblut“ geschrieben sind, aber die Stärke des subjektiven Erlebnisses sagt nichts aus über das Maß an Allgemeingültigkeit, an zwingender, weiter wirkender Kraft im ge- formten Kunstwerk. Im Kleinsten groß, im Großen überschwänglich, So lebt sie fort, dem Herzen unvergänglich!“, sagt der Dichter von der Verstorbenen, Von den Gedichten aber muß man sich sagen. daß sie oft genug schon im Kleinen überschwenglich und im Großen nicht echt genug sind, als daß sich am gro- zen Thema ein großes Gedicht entfalten dönnte.„Glaubst du wirklich, wir verschwe- ben/ Wie ein letzter Strahl verloht?— Ach, das Leben war der Tod./ Und der Tod ist Leben!“— Ein uralter, ungesicherter und doch unendlich kostbarer Trost für die Menschheit. Aber erhält der alte Gedanke hier eine neue poetische Formung, die über die Grenze rheto- rischer Versifizierung hinaus ins Gefilde echter Lyrik von suggestiver Eindringlichkeit reicht? Immerhin, wo dem ästhetischen Genuß Grenzen gesetzt sind, mag die Neigung zur Besinnlichkeit dankenswerte Anregung finden. Wa. Hans Balzer:„Die lachende Muse“. Ein Vortrags- und Lesebuch heiteèrer Dichtung (Deutscher Laienspiel-Verlag, Weinheim). Der Herausgeber wollte keineswegs ein mit ein- gängigen Pointen vollgepfropftes Witzbuch kompilieren, sondern er suchte nach Zeugnissen des Humors und der Heiterkeit in Formulie- rungen von dichterischem Wert.— Es sind denn auch in der Tat köstliche Sachen darunter, Al- tes und Neues, Verse von Abraham a Santa Clara und von Joachim Ringelnatz, Fabeln von Lessing und schüttelgereimte Schauerballaden. Man findet bekannte Stücke, die alteingesesse- nen Privilegierten der Auswahlbände, aber es gibt auch manche erfreuliche Begegnung mit vergilbten Neuheiten, denen man ihre literari- sche Auferstehung von Herzen gönnen kann. Maßstab der Auswahl war die allgemeine Be- nutzbarkeit; so wird denn nirgends eine esote- rische Heiterkeit gepflegt, die erst von einem antiquarischen Wissen erschlossen werden kann. Wie das Seichte, so ist auch alles Problemati- sche nach Kräften gemieden, und ältere Denk- mäler wurden daher unbedenklich gekürzt und sprachlich modernisiert. Der Herausgeber und Bearbeiter, der in der Sammlung selbst mit einigen Stücken vertreten ist, gibt in einem Nachwort einige Winke für die Vorlesepraxis. Von vorlesefreudigen Zirkeln wird dieses Buch, das mit einigen netten Zeichnungen von Fritz Fischer ausgestattet ist, gewiß als verdienst- liche Neuerscheinung begrüßt werden. Wa. Victor von Weizsäcker:„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“, Grundfragen der Naturphilosophie(Verlagsbuchhandlung Van- denhdeck& Ruprecht, Göftihgen).— Im Winter 1920/21 hielt der jetzt in Heidelberg lebende und wirkende Gelehrte eine Vorlesung über Naturphilosophie, von der ein Teil später durch Kriegsein wirkung verloren ging und der Rest nun in Form dieser Broschüre erscheint. Wenn im Untertitel auch von Naturphilosophie gesprochen wird, handelt es sich eigentlich doch um eine Naturtheologie: um die Ueber- windung der mechanischen Naturerklärung durch die Rückkehr zur Idee der göttlichen Schöpfung. Die sieben Vorlesungen, die hier abgedruckt sind, folgen den sieben Tagen der biblischen Schöpfungsgeschichte, und an jedem einzelnen dieser sieben Bilder führt der große Mediziner von dem neuzeitlichen Weltbild der naturwissenschaftlichen Erkenntnistheorie wie- der zur Offenbarung des Religiösen hin. Hatte von Weizsäcker, wie er in seinem Lebens- bericht„Begegnungen und Entscheidungen“ ein- mal schrieb, damals 1921 beim Entwerfen all dieser Gedanken gemeint, mit dem gerade überwundenen Krieg würde die Welt auch christlicher werden, so hatte er sich leider ge- täuscht. Vielleicht fallen nun nach einem neuen und noch viel furchtbareren Krieg seine Thesen, die einen wesentlichen und gerade für einen Mediziner überaus kühnen Beitrag zur Diskussion um das Weltbild der Gegenwart geben, endlich auf einen fruchtbareren Boden. Daß die Beweisführung mit geradezu naiver Einfalt vorangetrieben ist, hebt ihre gedank- liche Tiefe keineswegs auf und macht sie an- dererseits auch jedem philosophisch unvorge- bildeten Baien verständlich. USE. Oswald Gerhardt: Mikroben im Welt- geschehen. Sieg über die Seuchen.(Paul List Verlag, München.)„Es ist nicht beabsichtigt, das Wüten sämtlicher Seuchen im Welt- geschehen, auch nicht in großen Zügen, einzeln Der Probeguoß ine der zahlreichen Mlustrationen aus Hans Georg Pragers faszinierendem Tatsachen- bericht„Abstich 11 Uhr, der von der Arbeit in einem der großen Stahlwerke an der Ruhr berichtet. Das besonders auch für Jugendliche geeignete Erlebnisbuch ist in der „Weite- Welt- Bücherei“ der Franck'schen Verlagshandlung, Stuttgart, erschienen. nachzuzeichnen. Schon deshalb nicht, weil der seiner Gegenwart verhaftete Leser nur ungern geneigt ist, sich von einer mehr oder weniger entfernten Vergangenheit anrühren zu lassen.“ Mit vorsichtigen Frontverkürzungen schafft sich Oswald Gerhardt, der Autor dieses neuen Bändchens der List-Bücherei, die Mög- lichkeit, dem umfänglichen Thema aàuf be- grenztem Gebiet gerecht zu werden. Er geht von einer Schilderung der Stuttgarter Typhus- Seuche im Jahre 1953 aus und versucht auch dann, wenn er mit den Mitteln einer journali- stisch-gewandten Sprache Beispiele großer Seuchen der Menschheitsgeschichte schildert, nach Kräften gegenwartsbezogen zu bleiben. Vor allem sollen die auf allgemeinste Faßlich- keit berechneten Darstellungen von Aus- schnitten aus der medizinischen Forschungs- geschichte dem Laien ein Verständnis für Probleme ermöglichen, über die er meist unzu- reichend informiert scheint, wiewohl sie alle Menschen angehen.— Neben dem Aspekt der Nützlichkeit und der prickelnden Interessant- heit tritt die Behandlung der Frage nach dem Einfluß der großen Seuchen auf den Gang der politischen Geschichte und der Kulturgeschichte, die man nach der Fassung des Titels erwarten konnte, ein wenig in den Hintergrund. Wa. Karel Capek: Seltsames England“(Ge- brüder Weiß Verlag, Berlin-München). In der Unvoreingenommenheit eines„reinen Toren“ hat Karel Capek der tschechische Journalist und Schriftsteller mit erlebnisdurstigen Augen die britische Insel bereist. Mit wahrer Ent- deckerfreude eines in unbekanntes Gebiet vor- stoßenden Forschers hat er sich dem hingege- ben, was an Neuem, Bewunderungswürdigen, Ueberraschendem und Befremdendem auf ihn einstürmte. Er ließ sich immer mit der gleichen bestechenden Beobachtungsgabe von der Atmosphäre des Highlife wie von der des bür- gerlichen englischen Alltags umwehen, durch- wanderte die Museen und Kathedralen, die Parks, die Squares und, die freudlosen Gassen von London East-End,„wo selbst das Elend noch ein höheres Niveau hat“. Er durchstreifte die englische Landschaft bis nach Schottland hinauf, hatte interessante Begegnungen mit Menschen und Tieren und fing die ganze Bunt- heit seiner Eindrücke in diesem mit bezau- bernder Leichtigkeit geschriebenen witz- und geistsprühenden Reisebericht„Seltsames Eng- land“ ein, in dem er seiner unverhohlenen Liebe zu diesem merkwürdigen uand undasei- ner Menschen ein prickelndes Körnlein atti- schen Salzes erheiternd beizumischen verstand: E. 0. 8. Hessen: 88 Bildseiten, zusammengestellt und erläutert von Dr. Harald Busch(Umschau- Verlag, Frankfurt a. M.). Ein sehr fein aus- gewogenes Bild einer Landschaft vermittelt dieser schöne Band. In verträumt anmutenden Winkeln scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. In den großen Zentren schlägt der Puls stürmisch. Köstlichkeiten über Köstlichkeiten schufen in Jahrhunderten die hochbegabten eigenwilligen Bewohner des Landes. Was der Lauf der Geschichte beiseite schob, ist anzie- hend für alle in der Fron des Tages, weil es ein Geformtes zeigt, das aus einem Mechani- schen allein nicht zu erklären wäre. Immer noch ist dieses Hessen neben aller Geschäftig- keit das Land der Brüder Grimm und einer Geistigkeit, die nicht von heute und gestern ist, die Wurzeln tief senkt in wahrhaft müt- terliches Land. In schön anzusehenden Tafeln zeigt es der Band. Ff. W. K. Langenscheidts Miniatur- Wörterbücher (Langenscheidt- Verlag, Berlin- Schöneberg). Vier neue handliche Wörterbücher für Englisch, Französisch, Italienisch und Lateinisch, die jedes rund 20 000 Stichwörter enthalten und 80 klein sind, daß man sié bequem in der Westen tasche tragen kann. Die Nützlichkeit solcher Nachschlags-Werkchen, die sich, gut lesbar und sauber gedruckt, seit langem bewährt haben, braucht nicht besonders betont zu werden.— Der gleiche Verlag legt in der Reihe der „Metoula- Sprachführer“ eine Neuauflage des italienischen Bandes vor, der neben den für eine Reise erforderlichen Ausdrücken und Redewendungen nach Sachgebieten geordnet auch Hinweise auf die Grammatik der italieni- schen Sprache enthält.* das Romane g Lali Horstmann,„Unendlich viel ist um 0 geblieben“ Paul List Verlag München), Bg 1 einigermaßen unverständlich, weshalb cken Buch, das zuerst in England unter dem besseren Titel„Nothing for Tears“ erschien, dort eine kast sensationell zu nennende Aufnahme fand, Es ist weder inhaltlich noch formal ein Werk von besonderem Rang, und die deutsche Aub. gabe erweckt oftmals den Eindruck, als sei de Buch, das doch fraglos in deutscher Sprache geschrieben wurde, von einem nicht gerade be. deutenden Uebersetzer ins Deutsche übertragen worden. Seine Verfasserin gehörte in Berlin zur Spitze der High Society; in ihrem Salog wenn man diesen Ausdruck für eine Zeit ge. brauchen darf, in der den Salons im Stil der Rahel Varnhagen der geistige Boden längs entzogen war, verkehrte die Prominenz des Tages. Freddy Horstmann, der Gatte, bis 1903 Diplomat, war nicht nur immens reich, op- dern auch maßlos begütert, ein Meister de Lebensgenusses, ein Sammler von Ruf, es arbiter elegantiarum, ein— etwas trockener Dozent der Schönheit. Vielleicht verdankt dis Buch seinen Erfolg in England dem Umstande. daß einer Angehörigen der Großen Gesellschaft ebenfalls das furchtbare Schicksal namenloser Millionen widerfuhr: beim Vordringen 9 roten Armee in den Sog des Grauens und dez Todes zu geraten. Eben mit dem Unterschied zum Millionenschicksal, daß Könige tiefer stürzen als gewöhnliche Sterbliche, daß sie den Stürmen hilfloser ausgesetzt sind. und daß ihre Würde im Augenblick der Katastrophe ge. spenstisch wirkt. Was soll man dazu sagen, das Freddy Horstmann im Augenblick des Heran- brandens der Russen keinen anderen Gedanzen hat, als den, seine kostbaren Möbel umu. stellen und die Farbe des Kleides auszuwählen, in dem seine Frau sich in diesem Gemach zu bewegen habe? Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren: dieses war eine brüchige, deka- dente Welt, der das Ende bestimmt war, denn sie trug keine Keimkraft für die Zukunft mehr in sich. th. Clara Nordström:„Tomtelilla“(F. H. Kerle Verlag, Heidelberg). In einer kleinen unbeded- tenden Provinzstadt Schwedens taucht eine fremdartige schöne Frau auf. Natürlich geraten die Herzen der Männer in Verwirrung. Aber die Begehrte hat geäußert, daß sie nicht dauernd in einer Kleinstadt leben möchte, und 80 sucht der Bürgermeister, der sein Herz gam und gar verloren hat, nach einem Weg, seine Stadt groß und berühmt zu machen, und damit beginnen dann die Verwicklungen. Mit wen. gen, klaren Strichen, mit unauffälligen, fas nebensächlichen Randbemerkungen, aus denen kluge, liebevolle Beobachtung und ein typisch nordischer Humor sprechen, zeichnet die Ver. fasserin eine Fülle bunter Typen, die in den seltsamen Wirbel hineingezogen werden. Aber hinter dem turbulenten Durcheinander stekt der Kampf zweier Welten: da sind auf der einen Seite die Tüchtigen, Findigen, Satten, die ihr Genüge in Essen und Trinken, Erfolg und Genuß finden. Oh— sie wissen sich das Leben einzurichten. Das versteht man auf der andern Seite allerdings gar nicht. Da ver- schenkt der alte Doktor, der von Seinen Kranken kein Geld fordert, schließlich noch sein Bett. Sebastian, dessen Musik„Gott zum Reden bringt“, verzweifelt, weil er kein Gehör bei den Menschen findet,„denn sie sind wie besessen von den Dingen der Welt“. Und es muß sehr viel geschehen, Sicherheit und Besitt zerstört werden, bis er den Ratlosen sagen kann:„Warum verzweifelt ihr über das, was verloren ist? Ihr alle tragt ja innerhalb eurer geschlossenen Augen eine Welt, die tausendmal kostbarer, tausendmal begehrenswerter ist als jene, die ihr offenen Auges seht! In ihr liegt Glück und nur in ihr, und ihr werdet es Auf der Erde vergeblich anderswo stichefl!“ Der einzige schwache Einwand: daß der Schluß viel- leicht ein wenig gewaltsam wirkt, allerdings ohne den Gesamteindruck abzuschwächen. C. K Stefan Zweig:„Brennendes Geheimnis“ Erzählungen(S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main). Dieser Erzählungsband vereinigt einige Novellen der früher bei Insel erschienenen Sammlungen„Erstes Erlebnis“ und„Verwy. rung der Gefühle“ mit anderen Erzählungen des großen österreichischen Erzählers und Psy- chologen, der den Menschen bis auf den Grund ihrer Seele nachging und ihre verbor- gensten Regungen aufspürte. Außer der Titel. erzählung enthält der Band die Novellen Die Gouvernante“, Die Frau und die Landschaft“ die ungeheuerlich erregende Studie„Die Mond-“ scheingasse“, sowie die Erzählungen„Unver. mutete Bekanntschaft mit einem Handwerk „Leporello“,„Untergang eines Herzens“ und „Angst“. eh, Als Ro-Ro-Ro- Taschenbücher liegen drei Romane vor, die zwanzig und mehr Jahre alt und immer noch lesenswert und aktuell sind Sinclair Lewis„Benzinstation“ führt in die Jugendzeit Amerikas und die Jugendzeit des Autosports und ist schon fast historisch inter- essant. Der liebenswerte Reiseschriktstelle Richard Katz erweist sich als begabter Roman: eier in„Leid in der Stadt“, einer melanchol schen Geschichte um einen Journalisten, de sich innerhalb eines Jahres an den Intrigen Kabalen und der hektischen Geschäftigkei seiner Redaktion aufreibt und mit der„Mans- gerkrankheit“ in einem Herzsanatorium lande, Der jetzt in Kanada lebende Pole Mich Choromanski konstruiert in„Eifersucht und Medizin“ das düstere Dreiecksdrama um eine faszinierende Frau, ihren viel älteren und von Eifersucht fast zum Wahnsinn getriebenen Mann und einen jungen Chirurgen. eg 8 * J TT... Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Frau Marie Senz geb. Müller ist unerwartet verschieden. Mh m. Käfertal- Süd, den 7. September 1954 Neustadter Straße 27 In stiller Trauer: Jakob Senz Hilde Giespert geb. Senz Heinrich schäd und Frau nebst Kindern Feuerbestattung: Freitag, 10. Sept., 13.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Statt Karten Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme, die zahlreichen Kranz. und Blumenspenden sowie allen denen, die unserer lieben Mutter, Frau Sophie Schweizer wwe. geb. Heckmann die letzte Ehre erwiesen, sagen wir innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Beck und den Diakonissen- schwestern. NM hm. Almenhof, den 8. September 1954 August-Bebel-Straßge 62 Im Namen aller Hinterbliebenen: Sophie Frei geb. Schweizer Herr gegangen. Beerdigung: Freitag, 10. Mein allerliebster, herzensguter Mann, mein treusorgender Vater, Michael Ihle ist plötzlich und unerwartet im Alter von 75 Jahren von uns Mannheim Wallstadt, den 8. September 1954 Tauberbischofsheimer Straße 10 In tiefer Trauer: Elisabeth Ihle geb. Monath und Tochter Elfriede Sept., 13.30 Uhr Friedhof Feudenheim. Hauptfriedhof Krematorium trauernden Friedhof Käfertal Friedhof Neckarau Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 9. September 1954 Horbach, Elisabeth, Verschaffeltstraße 26 Ronneburg, Frieda, Haardtstraße 18 Deeg, Sophie, Laurentiusstraße 1 Nader, Wilhelm, Sporwörthstrage 46 Grieser, Marie, Luise, Eichenweg 9 Bieber, Hermann, Mannheimer Straße 127 Redig, Katharina, Rebenstraße 19 Wendler, Anna, Rehau, Aschauer Straße 40 Mitgeteilt von der Friedhofver waltung der Stadt Ohne Gewähr SONNENROITLTL Os L.-M.-NRutablagen ab 12,30 5 Votsehiedenes f Breite Str. —(el. 31733 Sardinenleisten Vorhangschienen, Ia peten tiefgeköhlt Zeit Preisangeb. u. P 68682 a. d. Verlag. gut erhalt., zu miet. oder kaufen gesucht. 11.00 11.30 13.30 14.00 14.00 14.30 15.00 Grüner Wellensittich zugeflog. Ab- zuholen U 1, 13, Gasth. Palmbräu Russ.-Polnische Sauergurken „Samowar“, Hdlbg., Heumarkt 6. Italien im Privat-Auto, z. Studium u. Erholung. 1 bis 2 junge Menschen finden noch Platz. Taschengeld erforderlich. Eilangeb. unter Nr. P 69690 an den Verlag. 4 Wochen 13.30 Mannheim Kunstflieken Reparaturen, Wenden, Aendern. 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Gegenstand des Unternehmens ist: Großhandel, Im- und Export von Waren aller Art, sowie Vermittlungen aller Art, insbesondere Vermittlung von Krediten, Beteiligungen, Hypotheken und Patenten. Das Stammkapital von 20 000 RM ist gemäß 5 35 D-Mark-Bil.-Ges. auf 5000 PNA festgesetzt. Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung von 17. März 1954 ist der Ge- sellschaftsvertrag geändert und neu gefaßt. Durch Beschluß der Ge- sellschafterversammlung vom 9. Juni 1954 wurde der Sitz der Ge- sellschaft von Heidelberg nach Mannheim verlegt und der Gesell- schaftsvertrag geändert in den 88 2(Sitz), 3(Gegenstand des Unter- nehmens), 5(Geschäftsführer). Dr. Adolf Bambach ist nicht mehr Ge- schäftsführer. Joachim Schleiff, Landgerichtsdirektor à. P. in Ludwigs- hafen a. Rh. ist zum Geschäftsführer bestellt. Sind mehrere Geschäfts- führer bestellt, so ist jeder allein vertretungberechtigt. B 933— 27. 8. 1954 Carl Gilfert& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Sitz Mülheim-Ruhr. Der Gesellschaftsvertrag ist am 29. August 1947 abgeschlossen und geandert durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom a) 30. Januar 1948 in 8 3(Gegenstand), b) 3. Februar 1949 in 8 9(Geschäftsführer), c) 27. Fe- pruar 1950 in 5 1(Firma), d) 13. April 1951 und 18. September 1952 in 8 4 (Stammkapital). Gegenstand des Unternehmens ist: Fortführung des bisher von der Firma Carl Gilfert u. Co., Bergbau-, Industrie- und Städtebedarf betriebenen Handelsgeschäfts, insbesondere die Anschaf- kung und Weiterveräußerung von Erzeugnissen des Bergbaues, der Hüt- ten-, chemischen und elektrischen Industrie und der Holzwirtschaft, sowie der Transport, der Umschlag und die Lagerung dieser Erzeug- nisse. Die Gesellschaft ist berechtigt, zur Erreichung dieses Zweckes andere Unternehmungen zu erwerben, sich an solchen zu beteiligen und Zweigniederlassungen an anderen Orten zu errichten. Das Stamm- kapital beträgt 300 00 PM. Geschäftsführer sind: Rudolf Haferkorn und Jakob Haferkamp, beide Kaufleute in Mülheim-Ruhr. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so vertreten zwel Geschäftsführer gemeinsam oder ein Geschäftsführer mit einem Prokuristen. Auch wenn mehrere Geschäftsführer vorhanden sind, kann einer von ihnen zur alleinigen Vertretung der Gesellschaft bestellt werden. Jakob Haferkamp, Kauf- mann in Mülheim hat Alleinvertretungsbefugnis. Gesamtprokuristen, vertretungsberechtigt mit einem Geschäftsführer oder einem Prokuristen, sind: Dr. Erwin Petri in Mülheim-Ruhr, Hans Christ in Essen, Günter Kirchberg in Mülheim-Ruhr, Geschäftslokal: Mannheim O 5, 7. Veränderungen: A 596— 1. 9. 1954 Fauth& Co. in Mannheim(Menzelstraße 5), 1 Kom- manditist ist ausgeschieden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bis- nerige persönlich haftende Gesellschafter Heinrich Fauth, Kaufmann in Mannheim ist alleiniger Inhaber der Firma. A 1191— 3. 9. 1954 Valentin Schick in Mannheim(Karl-Ludwig-Str. 41) Herbert Schick in Mannheim hat Prokura. 5 A 1706— 31. 8. 1954 Anton Lindhuber in Mannheim(Luisenring 6]). Alleiniger Inhaber ist jetzt Max Plösch, Kaufmann in Mannheim. Die Prokura von Anna Lindhuber geb. Umbach ist erloschen. A 2285— 1. 9. 1954 Gebr. Rexin in Mannheim(K 1, 7). Josef Rexin ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bisherige persönlich haftende Gesellschafter Hans Rexin, Juwelier in Mannheim ist alleiniger Inhaber der Firma. A 2441— 30. 8. 1954 Hans L. Ersing Apparatebau in Mannheim-Neckarau (Heinrich-Hertz-Straße 7). Georg Orth in Neckarhausen hat Prokura. A 2676— 3. 9. 1954 Mannheims große Stoffetage Lackhoff& Co. in Mannheim(P 4, 1). 1 Kommanditist ist ausgeschieden. B 142— 28. 6. 1954 Math. Stinnes Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz Mülheim-Ruhr. Gesamt- prokuristen, vertretungsberechtigt mit einem Geschäftsführer oder einem Prokuristen, sind: Helmut Dreyer und Eberhard Schedel, beide in Duisburg. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Mülheim- Ruhr ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 149/1954 bekannt- gemacht. B 240— 27. 8. 1954 Stöck& Fischer Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Gesamtprokura, vertretungsberechtigt mit einem Geschäftsführer oder einem Prokuristen, hat Kurt Scheffler in Frank- furt a. M. B 259— 2. 9. 1934 Reis& Co. Aktiengesellschaft in Mannheim-Fried- richsfeld. Philipp Groß, Kaufmann in Heidelberg ist zum Vorstands- mitglied bestellt. B 475— 1. 9. 1954 Hütten- Chemie Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim(Rheinau, Essener Straße 2329). Die Vermögens- kontrolle und Beschlagnahme ist aufgehoben. Dr. Karl Heinz Hennen- berger ist nicht mehr Treuhänder. Durch Gesellschafterbeschluß vom 27. Juli 1954 wurde der Gesellschaftsvertrag geändert und neu ge- faßt nach Maßgabe der eingereichten Urkunde, auf die Bezug se- nommen wird. Dr. Karl Heinz Hennenberger, Chemiker in Mannheim und Wilhelm Reichardt, Kaufmann in Mannheim sind zu Geschäftsführern bestellt. Sie vertreten die Gesellschaft gemeinsam oder einzeln zu- sammen mit einem Prokuristen. Gesamtprokura, vertretungsberechtigt mit einem Geschäftsführer oder einem Prokuristen, hat Ernst Solten in Mannheim. B 623— 27. g. 1954 Edinger Brot- und Keksfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Edingen a. N. Durch Beschluß der Gesellschaf- terversammlung vom 1. Juni 1954 wurde das Stammkapital der Gesell- schaft um 20 b DM auf 40 00 DM erhöht und 5 4 des Gesellschafts- vertrags entsprechend geändert. Durch Beschluß der Gesellschafter- versammlung vom 28. Juli 1954 wurde 8 1(Firma) des Gesellschaftsver- trags geändert. Die Firma ist geändert in: Edinger Spezialbrot- und Keksfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung. B 729— 27. 8. 1934 Rheinhold& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Augusta-Anlage 32). Gesamtprokuristen, vertre- tungsberechtigt mit einem Geschäftsführer oder einem Prokuristen, sind: Rudolf Nafzger in Mannheim und Walter Brandt in Mannheim. Die Prokura von Carl Aretz ist erloschen. E 646— 2. 9. 1934 Bank für Arbeit und Wirtschaft Aktiengesellschaft Niederlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz Stuttgart. Direktor Alfred Deicke in Stuttgart ist zum Vorstandsmit- glied bestellt. Gesamtprokurist, vertretungsberechtigt mit einem Vor- 8 oder einem Prokuristen, ist Günther Buchholz in Stutt- gart. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 149/1984 bekanntgemacht. BE 391— 27. g. 1954 A. Noël& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim(Eichendorffstraße 47). Peter Goerig ist nicht mehr Geschäftsführer. 5 Erloschen: A 639— 1. 9. 1954 Ferdinand Beck Inhaber Karl Fischler in Mannheim. Die Firma ist erloschen.(Von Amts wegen eingetragen auf Grund 8 31 Abs, 2 HGB.) A 707— 1. 9. 1954 Ernst Friebis in Mannheim. Die Firma ist er- loschen.(Von Amts wegen eingetragen auf Grund 8 31 Abs. 2 HGB.) A 1005— 3. 9. 1954 Heinrich Kürschner in Mannheim. Die Firma ist erloschen. Von Amts wegen eingetragen auf Grund 8 31 Abs. 2 HGB.) A 2165— 1. 9. 1954 Fasser& Goll in Mannheim. loschen. B 798— 31. 8. 1954 Pfalzkontor Großhandel Import u. Export Gesell- schaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Die Firma ist erloschen. (Von Amts wegen eingetragen auf Grund 8 2 des Aufl.-Ges.) Die Firma ist er- Bekanntmachungen Schlachthof-Freibank. Freitag, den 10. September 1954, von 7.30 bis 10.00 Mannheim MANNHEIMER ABEND AKADEMIE UND Volk snHochschoik k. V. Sickingerschule, U 2, 4 Tageszeitung? Ab 20. September 1954 beginnen an unserer Schule wieder Lehrgänge in: Stenografle und Maschinenschreiben für Anfänger, Fortgeschrittene und Praktiker Betriebswirtschaftslehre— Wirtschaftsrecht Buchhaltung sowie Bilanz- und Steuerrecht Betriebspsychologie— Wirtschaftsrechnen Kaufm. Berufswissen— Verkaufswerbung Volkswirtschaftslehre für jedermann Wie liest man den Wirtschaftsteil einer Fremdsprachen— Technik und Natur wissenschaft Ingenieur-Klassen— Maschinenbau u. a. m. Ferner beginnt im Rahmen unserer Sekretärinnenschule ein neuer Sekretärinnen-Lehrgang Anmeldungen werden im Sekretariat, Sickingerschule, U 2, 4 Telefon 4 60 54, entgegengenommen. Suche Stelle als Kellnerlehrling Angeb. u. Nr. P 687/72 a. d. Verlag. Erstkl. Herrenfriseur(20) sucht Stel- lung in 1. Salon Mannh. Zuschrift. unter P 68684 an den Verlag. Schneidermeister kfm. u. techn. be- gabt, Führerschein 1 u. 2, sucht passenden Wirkungskreis, auch in and. Beruf. Angeb. an Großklos, z. Z. b. 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September 1954. um 14.30 Uhr, anberaumte wird von Amts wegen aufgehoben. 2. Im Zwangsweg versteigert das Notariat am Mittwoch, dem 10. No- um 14.30 Uhr, in seinen Diensträumen in Mannheim, Zimmer 213, das Grundstück des Peter Steffan, und der Ella Steffan geb. Schröder, ebenda, Gemarkung Mannheim, zum Zwecke der Auf- hebung der Bruchteilsgemeinschaft. Die Versteigerungsanordnung wurde am 30. Januar 1954 im Grundbuch Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers Slaub- haft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach dem anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht gegen die Versteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuschlag aufheben lassen, Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes. Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann Der Grundstückswert wird gemäß 8 74a ZVG. auf 13 200,— DM fest- Gegen diese Festsetzung ist nach vorheriger Anrufung des Amtsge- richts Mannheim die sofortige Beschwerde an das Landgericht Mann- Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kün- digung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung mit Angabe des beanspruchten Ranges nach hier Grundstücksbeschrieb: Grundbuch von Mannheim, Band 3849, Blatt 24, Lgb.-Nr. 1825/6; 6 Ar, 40 qm, Bauplatz(tatsächlich bebaut mit einem Wohnhaus) Schlosser- Schätzungswert: 13 200,— DM. Zubehörwert: 70,.— DM. Mannheim, den 2. Septemper 1954 Net a sonst tritt für das Recht der Bettvorlagen durchgewebt ber Stück ab DM 12.— Re elin Qu 1. 13 Rücks. Breite Str. Waschmaschinen, Zick-Zack- Nähmaschine wenig gebraucht, 395,.— DM, alte Maschine wird in Zahlung genom. Pfaffenhuber, H 1, 14. 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September 1954/ Nr. 210 Tausendjähriger Briefsteller/ Ven Helmut Hoſbes Hochachtungsvoll, mit vorzüglicher Hoch- achtung oder so etwas schreiben wir unter unsere Briefe, und es ist gerade, als hätten schon jene orientalischen Kaufleute, die vor vielen tausend Jahren die ersten Brief- schreiber waren, mit sehr geehrter Herr So- undso angefangen und mit hochachtungsvoll aufgehört. Mit dem Inhalt und der Ausdrucksweise andert sich aber auch die äußere Form des Briefes von Zeit zu Zeit, und es ist gut, sich das ins Gedächtnis zurückzurufen, um das Erstarrte wieder zu lösen. Wie jede Form neigt auch die des Briefes zur Erstarrung; Was einmal warm und lebendig war, ist nur noch totes Gehäuse. Das Briefschema jeder Epoche ist so charakteristisch, daß Kenner in der Lage sind, das Alter eines Briefes allein aus seiner äußeren Form zu bestim- men. Je mehr diese zum kalten Schema wird, um so länger hält sie sich, wie das Gedan- kenlose als das Bequemste sich immer am längsten hält; bis ihre Zeit wieder einmal um ist und eine andere Art des Lebens end- lich auch die neue Form erzwingt, die nun ihrerseits die gleiche Entwicklung durch- macht Was gleichsam als persönliche Unterschrift begann, wird bald zum Stempel. Schematisches ist niemals schön. Die liebenswürdigste Form verliert alle Vorzüge, sobald sie vom Fließband kommt. Auch die Bewohner des römischen Weltreichs werden keine Freude mehr an ihrer Briefform ge- habt haben, nachdem diese zum täglichen Handwerkszeug der Berufs- wie der priva- ten Schreiber geworden war; und es war doch wirklich eine liebenswürdige Form, wie Wir, auf die sie wieder neu wirkt, gut empfinden. Am Anfang stand der Name des Schreibers, dann kam die Anrede, als drit- tes wurde dem Empfänger Freude ge- Wünscht. Darauf folgte der Brieftext. Zum Schluß wünschte man sich regelmäßig noch Gesundheit. Ein solcher Brief konnte also lauten: Bellenus Sabinus seinem Geminus Freude. Du wirst gut tun, dem Vestinus für sein Joch einen Jochriemen zu geben, einen neuen und festen, den du auch morgen einfetten wirst, von denen im Lederkasten, den du bei dir hast, damit er ihn auf dem Rückweg mitnehmen kann, denn seiner ist gerissen. Und das Fell des Kalbes, das wir geopfert haben, verlange von dem buckeligen Gerber. Bleib gesund! Das Beispiel stammt aus dem Jahr 100 N. Chr. Dieses Briefschema ist uns auch vom Apostel Paulus bekannt. Nur setzte er an die Stelle von„Freude“ Gnade und göttlichen Frieden. Wir schließen unsere Briefe mit einer kurzen Einheitsformel: mit Hochachtung, mit bestem Gruß und dergleichen. Jahrhunderte- lang hat man sich aber mit dem Briefschluß Vdter Was für merkwürdige Wesen sind das— Väter?! 5 Vt er mussen die Geburt ihrer Kinder ohne jeglicke Betäubungsmittel überstehen. Väter sind Wesen, die brummen, wenn sie mit allem einverstanden sind— und lauthals lachen, wenn sie sien um ihre Fumilie halb gu Tod ängstigen. Vor dem Respekt im Blick ihres Sohnes genieren sie sich, und ein Vater ist nie ganz der Kavalier, für den ihn seine Tochter, und nie ganz der Held, für den inn sein Sohn hält. Daß das so ist: das wurmt ihn unablässig. Ein Vater wird schrecklich böse, wenn sei- ner Kinder erste Schulzeugnisse nicht so gut sind, wie er das erwartet hat, und er schimpft dann fürchterlich— obwohl er fest überzeugt ist, daß alles nur die Schuld des Lehrers ist. Eines Tages geben Väter ihre Töchter ande- ren Männern zu treuen Händen; die diese Töch- ter auch nicht annähernd verdienen— und dann bekommen die Töchter mit diesen nichts- würdigen Männern Kinder, die die unüber- trefflichsten, allerklügsten, schönsten Enel der Welt sind.. Väter schließen mit Lebensversicherungs- gesellschaften Wetten ab, wer länger leben Wird. Eines Tages verlieren sie die Wette— und die Wettsumme wird denen ausgezahlt, die zurückbleiben. Es ist unvorstellbar, daß solche Väter wo- anders hinkommen als in den allerschönsten Platz im Himmel. Aber auch dort setzen sich die Väter nicht einfach auf eine rosd Wolke und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein— nein, bis eines Tages die Frau nach- kommt, die sie geliebt haben, und die Kinder, Welche sie ihnen geboren hat, haben die Vater im Himmel bestimmt allerhand Dringendes ⁊u erledigen: Sie müssen quietschende Türschar- niere qlen. Gartenwege hkarken.. Licht- leitungen reparieren.. kurz: sie bleiben— Väter. Alhard von der Borch besondere Mühe gegeben, bis in die Zeit unserer Großväter. Man bezog ihn mit mehr oder weniger Geschick ins Ende des Textes ein. Dabei kamen verkrampfte, aber auch sehr elegante und feine Lösungen zustande, von denen man lernen kann. Natürlich wür- den wir verschnörkelte Briefschlüsse, wie sie im Barock beliebt waren, nicht mehr ver- tragen, etwa so:.. womit ich die Ehre habe zu sein jetzt und in alle Zukunft Ihr treu- ster Diener, wie ich auch schon vormals ge- wesen bin Ihr in tiefster Verehrung ver- harrender Otto Müller. Wir legen uns auch niemanden mehr zu Füßen. Aber es gibt un- zählige Möglichkeiten, die Unterschrift zwanglos mit dem Textschluß zu verknüpfen. Jakob Burckhardt schloß gegen Ende des vorigen Jahrhunderts seine Briefe etwa so: Lassen Sie mich inzwischen hoffen daß Ihre alte Freundschaft nicht verblichen sei mit Ihrem... Selten verwendete er einen Brief- schluß ein zweitesmal. Antiker Form sich nähernd, verbindet einer meiner Briefpartner seinen oben ge- druckten Namen mit dem Text, der die An- rede umschließt: Karl Müller dankt Ihnen, lieber Herr H., für und so weiter. Das liest sich frisch und sympathisch, weil es nicht schematisch ist. Es kommt darauf an, daß die Person des Schreibers bis ins letzte Wort hinein spürbar bleibt und der Empfänger nicht mit einer Einheitsformel abgespeist wird. Das erfor- dert selbstverständlich eigenes Nachdenken; es ist aber nicht so schwer und gelingt im- mer, wenn man sich nur selbst zu Worte kommen läßt, statt sich dem Schema zu beu- gen. Dies war und ist zu allen Zeiten die Grundregel für einen guten Brief: ein tausendjähriger Briefsteller. Wir könnten uns eigentlich etwas mehr Mühe geben mit unseren Briefen, Das Leben würde dadurch ein bißchen liebenswürdiger werden. i Soido Reni: Der bethlehemitische Kindermord Zu unserem Aufsatz „Guido Reni— Opfer des italienischen Baroch“. Archiv-Bild Soido Reni- Opfer des italienischen Barock einer Ausstellung in seiner Heimatstadt Bologna 0 „Gern hätte ich den Pinsel eines Engels besessen und die Gestalten des Paradieses geschaut, um den Erzengel zu schaffen und ihn im Himmel zu sehen. Doch mich so weit zu erheben, war mir nicht vergönnt, und vergeblich suchte ich ihn auf Erden. So habe ich ihn denn in der Gestalt erblickt, dle ich mir in der Idee gebildet hatte.“ Diese Worte schrieb der Bologneser Maler Guido Reni(1575 bis 1642), über sein Schaffen. Man wird den Unterton von Verzicht nicht überhören, der hier mitklingt. Solche Re- signation begleitete noch immer den aus- sichtslosen Kampf zwischen Ideal und Wirk- lichkeit, wenn ein Künstler versuchte, der Natur Herr zu werden, indem er sie ge- waltsam vergeistigte, der ihr eingeborenen Schönheit Zwang antat und sie durch eine idealische Schönheit ersetzte. Ist Guido Renis Unternehmen künstle- risch gelungen? Die Frage drängt sich dem Besucher der Ausstellung auf, die gegen- wärtig in Guido Renis Heimatstadt Bologna gezeigt wird, Sie umfaßt 70 Gemälde und 30 Zeichnungen, darunter verschiedene Stücke aus deutschen und österreichischen Sammlungen, also einen bedeutenden Teil seines Gesamtwerkes. Religiöse Themen bilden Renis Hauptvor wurf, daneben Szenen aus der klassischen Mythologie, allegorische Bilder und einige Porträts. Selten stellt der Kiinstler eine Szene im Zustande der Ruhe dar; meist malt er seine Heiligen und Hel- den als Verzückte, den Blick schwärmerisch zum Himmel gerichtet, wie in der Erwar- tung höherer Inspiration. Daneben ist ihm ein ausgesprochener Sinn für das Grausige eigen. Eins von seinen berühmtesten Bil- dern, der Bethlehemitische Kindermord“, schwelgt in einer Orgie von Blut und Trä- nen. Und bezeichnenderweise stellt er Apol- lon, den Gott der Dichtung, nicht als Sän- ger dar, sondern während er seine Harfe beiseite gelegt hat und wie in teilnahms- loser Pflichterfüllung dem wild schreienden Marsyas die Haut abzieht. David mit dem Haupte des Goliath, Salome mit dem Haupte des Taufers, Kleopatra, welche die Schlange zur Brust führt, Lukretia, die sich erdolcht, der gegeißelte und der gekreuzigte Christus, der gemarterte heilige Sebastian— das sind seine Jieblingsthemen, die er mehrfach wiederholt. Die Gemälde sind mit der Stilbezeich- nung„Barock“ allein nicht abzutun. Derm das Merkwürdige an den Greuelszenen ist die Tatsache, daß sie ausnahmslos Men- schen und Götter mit leidendem, aber schö- nem, ja verklärtem Antlitz zeigen. Dabei grenzt Renis Schönheitsideal freilich an das Süßliche, und oft ist ihm ein Zug zum Un- heimlichen eigen: die Folge des Widerspruchs zwischen dem grausigen Sujet und der Ten- denz zum Idealischen.„Bellezza“ bleibt für den Italiener stets das oberste Gesetz der Darstellung— ganz anders als bei den Spa- niern, die das Häßliche nicht scheuen, wenn es die Wirkung erhöht. Bei Reni wird die Roheit des Greuels durch die idealische Dar- stellung aufgehoben. So fühlt sich der Be- trachter verwirrt und weiß nicht, weichem Meister er Glauben schenken soll: dem barocken, der sich an den Qualen weidet, oder dem humanen, der das Leiden durch Schönheit vergeistigt. Hier ist der Ausgleich nicht gefunden; hier war ein großer Künst- ler durch seine Zeit zum Scheitern verurteilt, Trotz einschneidender Sparmaßnahmen sei durch die VI. Erlanger Theaterwoche ein be- trächtlicher Fehlbetrag entstanden, teilte der Geschäftsführer der Europäischen Studenten- Theaterunion, Horst Statkus(Erlangen), mit. Es fehle ein Betrag von etwa 4000 DM zur Dek- kung offenstehender Rechnungen für Quartiere, Verpflegung, Handwerkerarbeiten, Telefon- ausgaben und sonstige Firmenleistungen. Die Zuschüsse seien zum Teil nicht in der er- betenen Höhe eingegangen. Wie der Fehlbetrag gedeckt werden könne, sei unklar. In dem offi- ziellen Abschlußbericht der VI. Internationalen Theater woche, an der Studentenbühnen von 16 Nationen teilnahmen, wird berichtet, dag das Niveau der deutschsprachigen Studenten- bühnen stark abgesunken sei. Sie hätten sich gegenüber den ausländischen Universitäten nicht behaupten können. Der Grund dafür sei Mangel an sachkundiger Anleitung und eigener Theatererfahrung. Medizinische Akademien mit universitäts- ähnlichem Status sind nach offizieller Mittei- lung am Dienstag in den Städten Dresden, Magdeburg und Erfurt eröffnet worden. Die auf Veranlassung der Sowjetzonen-Regierung neugegründeten Anstalten sollen der Ausbil- dung von Medizinern dienen und haben nach einer Meldung des Sowjetzonen-Rundfunks das Recht der Promotion zum Dr. med. erhalten. Die 6. Kunst- und Antiquitätenmesse in Delft wurde in diesen Tagen vor Persönlich- keiten des internationalen Kunsthandels, Ver- die ihn zum Grausigen verführte, das er selbst im Herzen tief verabscheute. Anders sind die realistischen Portcäts von Guido Reni. Da ist ein Frauenbildnis mit scharf hervortretenden Backenknochen und schmalen Lippen; das streng, ja verbittert blickende Antlitz der Mutter des Künstlers; das Bildnis eines Mönches mit überwachen Augen, überlanger Nase, überhoher Stirn; die berühmte sogenannte Beatrice Cenci, welche die Romantiker bis zu Burckhardt durch ihren seelenvollen Ausdruck tief be- Wegte; endlich das großartige Selbstbildnis, in dem sich die Ueberwindung der Leiden und Leidenschaften auszudrücken scheint. In diesen Porträts ist nichts Idealisches ge- sucht; vielmehr ist die Wirklichkeit unver- schönt wiedergegeben. Und hier glaubt der Betrachter, den echtesten Guido Reni un- verhüllt zu finden, der sein Jahrhundert überragt und in unveränderter Frische zu uns spricht. Horst Rüdiger Koltur-Chronik tretern der Museen und Privatsammlern durch den niederländischen Gesandten in Schweden, J. Visser, feierlich eröffnet. In 26 Räumen des mittelalterlichen Prinsenhofes haben auch in diesem Jahre die Mitglieder des Niederlän- dischen Kunsthändlerverbandes eine kaum übersehbare Zahl verschiedenartigster Kunst- werke zu einer Verkaufsmesse zusammen- gestellt. Neben Gemälden, Plastiken, Möbeln, Silber und Kleinkunst europäischer Länder finden sich ausgezeichnete Stücke ostasia- tischer Kunst. Zugelassen wurden nur hoch- wertige Werke, die mindestens 100 Jahre alt sind. Obwohl ausgesprochene Spitzenwerke, wie etwa das neuentdeckte Hercules-Seeghers- Bild(jetzt im Museum Boymans, Rotterdam) des vergangenen Jahres, diesmal fehlen, be- trägt der Gesamtwert der ausgestellten Kunstwerke in diesem Jahre über acht Mil- lionen Mark. Die Ausstellung im Delfter Prin- senhof-Museum bleibt bis zum 16. September geöffnet. Lz. Der anglo- italienische Gemeinschafts-Farb- film„Romeo und Julia“ wurde als bester Film der XV. Internationalen Filmfestspiele von Venedig mit dem goldenen„Löwen von San Marco“ ausgezeichnet. Elisabeth Bergner, Rudolf Forster und Ernst Deutsch gastieren, wie bereits angekün- digt, am Sonntag, 26. September, 20 Uhr, mit Terence Rattigans Schauspiel„Tiefe blaue See im Mannheimer Nationaltheater. mimische Einstudierungen nach Prokofieft, f Oste qus aller Welt Vorschau gof die Berliner Festwochen Gäste von Edinburgh bis Monte Cao werden zu den diesjährigen Festwochen, di vom 18. September bis 5. Oktober statifn. den, in Berlin gastieren. Tyrone Guthrie nat mit einem Ensemble der Edinburgher pes. spiele die Posse von Thornton Wilder fee nach Nestroy„The Matchmaker“ einstudien, die am 21. September im Hebbel-Theater kür Deutschland erstaufgeflülhrt wird und au. schließend auf einer Tournee auch im übt. gen Bundesgebiet gezeigt werden soll. Au Monte Carlo kommt das Grand Ballet di Marquis de Cuevas zu drei Vorstellungen vom 27. bis 29. September nach Berlin. A ausländischen Schauspiel- Ensembles werden außerdem die Wiener junge Bühne„Kale doskop“ mit Georg Büchners Komödl „Leonce und Lena“ vom 24. bis 26. Septem- ber und das Teatre delle Novita di Pros aus Mailand mit einer Commedia delb Atte“ aus dem 15. Jahrhundert„La Venexiana“ in Berliner Hebbel-Theater gastieren. Au; Stuttgart kommen die Pantomimen„Die Gaukler“, aus Düsseldorf Jean Soubeyran mit seinem Ensemble, die innerhalb eines Pantomimen-Zyklus in der Tribüne auftre- ten werden. Die Tribüne zeigt eigene panto- —— Strawinsky und Klaus Jungk, der die Goethesche Nachdichtung der Aristophanes. Komödie„Die Vögel“ neu vertonte.— Im Ballett wird Berlin außerdem mit zwei Ur- aufführungen in der Choreographie von! Tatjana Gsovsky„Pelleas und Melisande“ nach Maeterlinck zu der Musik von Maz Baumann und Der rote Mantel“ nach Gar- cia Lorca zu der Musik von Luigi Nono in den internationalen Wettbewerb treten. Ein besonderes Ereignis verspricht das erste Auslands-Gastspiel der Glyndebourne Opera zu werden, die in der Berliner Städ- tischen Oper Rossinis„La cenerentola“ in der Inszenierung des neuen Berliner Opern- Intendanten Prof. Carl Ebert aufführen Wird. Im musikalischen Programm stehen außerdem eine zyklische Aufführung von Wagners„Ring des Nibelungen“ mit der amerikanischen Sopranistin Margaret Har- shaw als Gast, eine Neueinstudierung von Verdis„Nabucco“ durch Ebert mit Christ Goltz in der Hauptrolle und Liederabend: von Camilla Williams(USA), Gerard Sou- zay Frankreich) sowie Erna Berger und Dietrich Fischer-Dieskau. Das Hauptgewicht liegt in diesem Jaht auf dem Schauspiel— an eigenen Einstudie- rungen bringt das Schiller-Theater Goethes „Faust“ zur Eröffnung und als deutsche Erstaufführung Paul Claudels„Christoph Columbus“ mit der Musik von Darius Mil. haud heraus. Das Schloßpark- Theater wird eine Uraufführung von Peter Lotar„Das Bild des Menschen“, eine Neuinszenierung von Georg Kaisers„Die Bürger von Calais und die Neubearbeitung einer Altberliner Posse„Kyritz-Pyritz“ von Heinz Wuttig zei- gen, Eine Uraufführung„Galgenstrick“ von dem bekannten Romanautor Hans Hellmut Kirst und eine Berliner Erstaufführung der Anouilh- Komödie„Leocadia“ trägt die If. büne bei. Die Berliner Privattheater steuern außerdem noch eine deutsche Erstaufführung von O'Neill„Ein Mond für die Beladenen unter der Regie von Kurt Hirschfeld Zürich im Theater am Kurfürstendamm, John Patricks Spiel„Das kleine Teehaus“ mit Os. car Karlweis im Renaissance-Theater und als europäische Erstaufführung das Singspiel mit Ballett„Bilderbogen aus Amerika“ von John Latouche mit der Musik von Jerome Moross in einer Ernst-Josef-Aufricht-Pro- duktion in der Komödie bei. 4 Kunstausstellungen von Southerland und Schmidt-Rottluff, eine Theater- und eine Bühnenbild- Ausstellung, eine Sonderschau „Islamische Kunst“ im Museum Dahlem, Berliner Gespräche, Dichterlesungen und Konzerte unter Furtwängler, von Karajan und anderen ergänzen das umfangreiche Programm. dpa Thornton Wilder, der dieser Tage in Deutschland zu einem mehrwöchigen Besuch eintraf, wird am Dienstag, 15. September, 10 der Neuen Aula der Heidelberger Universität über„Sechs Fragen über Amerika und meine Antwort“ sprechen. Am Vortage hält Mr. Derek Fogg, Lektor für Englisch an der Uni versität Heidelberg, einen FEinführungsvor⸗ trag in englischer Sprache über„Thornton Wilder's Life and Dramatic Work“. ERICH KASTNER Das fliegende Klassenzimmer EIN ROMAN FUR JUNG F MENSCHEN Copyright by Williams& Co., Verlag, Berlin 14. Fortsetzung In diesem Augenblick lachte der Quinta- ner Petermann laut. Er hatte den Witz kapiert. „Na, ist der Groschen gefallen?“ fragte Matthias. a 5 Fritsche sagte:„Wir haben es besonders raffiniert gemacht. Wir wußten, daß der Witz heute fällig war, und hatten alles genau ver- Abredet. Als der Direx seinen berühmten Satz heraus hatte, lachte die hinterste Reihe in der Klasse. Da freute er sich natürlich. Und dann wollte er zu reden fortfahren. Da lachte aber die zweite Reihe. Und so freute sich der Grünkern gleich noch einmal. Doch gerade als er weitersprechen wollte, jachte die dritte Reihe. Da verzog er nur das Gesicht. Und dann lachte die vierte Reihe. Da wurde er gelbgrün. Und in diesem Mo- ment lachte die vorderste Reihe. Da war er vollkommen erledigt. Er hing nur noch im Anzug. Gefällt Ihnen der Witz nicht, meine Herren? fragte er. Da standder Mühlberg auf und sagte: Der Witz ist ja gar nicht so übel, Herr Oberstudiendirektor. Aber mein Vater hat mir erzählt, daß der Witz, als mein Va- ter in die Sekunda ging, schon so alt War, daß er hätte pensioniert werden müssen. Wie War's denn, wenn Sie sich mal was Neues einfallen ließen? Da antwortete der Grün- kern nach einer langen Pause: Vielleicht haben Sie recht. Und dann rannte er mitten in der Stunde aus dem Klassenzimmer hin- aus und lieg uns allein. Er sah aus, als ob er zu seinem eigenen Begräbnis zu Fuß ginge.“ Fritsche lachte, und ein paar andere lach- ten mit. Doch die meisten schienen mit den Sekundanern nicht ganz einverstanden zu sein.„Ich weiß nicht recht“, sagte einer, „aber ihr hättet den alten Mann nicht so ärgern sollen.“ „Warum denn nicht?“ rief Fritsche.„Ein Pauker hat die verdammte Pflicht und Schul- digkeit, sich wandlungsfähig zu erhalten. Sonst könnten die Schüler ja früh im Bette liegen bleiben und den Unterricht auf Grammophonplatten abschnurren lassen. Nein, nein, wir brauchen Menschen als Leh- rer und keine zweibeinigen Konservenbüch- sen! Wir brauchen Lehrer, die sich entwik- keln müssen, wenn sie uns entwickeln wollen.“ 5 Da ging die Tür auf. Oberstudiendirek- tor Professor Doktor Grünkern trat ins Zimmer Nummer 9. Die Schüler sprangen von ihren Stühlen hoch. „Bleibt nur sitzen und arbeitet weiter“, sagte der Direx.„Ist alles in Ordnung?“ „Jawohl“, meldete der schöne Theodor. „Es ist alles in Ordnung, Herr Direktor.“ „Das ist ja die Hauptsache“, sagte der alte Mann, nickte müde und ging ins nächste Zimmer. „Ob er, bevor er hereinkam, an der Tür gehorcht hat?“ fragte ein Quintaner neu- gierig. „Da kann ich ihm auch nicht helfen“, meinte Fritsche unbarmherzig.„Wenn er, als er noch jung war, Beamter werden wollte, hätte er nicht Lehrer werden dürfen.“ Matthias beugte sich zu seinem Nachbarn, einem rothaarigen Sextaner,„Weißt du übrigens, wie der Grünkern mit Vornamen heißt?“ Der Kleine wußte es noch nicht. Matthias sagte:„Balduin heißt er. Balduin Grünkern! Er schreibt immer nur ein B und macht einen Punkt dahinter. Wahrscheinlich geniert er sich.“ „Laßt den alten Mann in Frieden!“ meinte der schöne Theodor.„Wir brauchen ihn als Kontrast. Wenn wir ihn nicht hätten, wüß⸗ ten wir gar nicht, was wir am Doktor Bökh besitzen.“ Der andere Primaner bekam Stielaugen. „Theo, sagte er,„nun steht's aber endgültig fest: Du hast dir am Gehirn ne Blase ge- laufen.“ a Nach der Abendandacht rannten sie über die große Freitreppe in die Schrankzimmer hinunter, hängten ihre Anzüge weg und sausten in den langen Nachthemden wieder treppauf. Erst in die Waschräume. Dann in die Schlafsäle. Die Primaner durften länger aufbleiben. Nur die Primaner, die Schlafsaalinspektoren waren, mußten oben sein und aufpassen, daß sich die Jungen gründlich wuschen, daß sie die Zähne putzten und eilends ins Bett kletterten. Das Zubettgehen war eine schwierige Pro- zedur. Man mußte sich im Bett aufstellen und die riesige Bettdecke rund um den Körper wickeln; dann erst ließ man sich, wie vom Blitz getroffen, auf die Matratze fallen, daß das eiserne Bettgestell nur 80 klapperte. Im Schlafsaal II gab's einen Zwischen- fall. Irgendein Witzbold hatte dem Matthias ein volles Waschbecken unter das Bettuch gestellt. Und als sich Matthias, von den Abenteuern des Tages ermüdet, wie ein Klotz ins Bett plumpsen ließ, fiel er ins Nasse. Fluchend und mit den Zähnen klap- pernd, sprang er aus dem Bett und zerrte die Waschschüssel unter der Decke hervor. „Wer war das?“ schrie er wild.„So eine Ge- meinheit! Der. Schuft soll sich melden! Ich bring ihn um! Ich füttere die Vögel mit sei- nem Leichnam!“ Die anderen lachten. Ulli kam besorgt im Nachthemd angewandelt und brachte sein Kopfkissen. „Feiges Gesindel!“ brüllte Matthias. „Geh ins Bett!“ rief einer.„Sonst erkäl- test du dir deine vier Buchstaben.“ „Ruhe!“ schrie ein anderer.„Der Justus kommt!“ Ulli und Matthias sprangen in ihre Bet- ten. Als Doktor Bökh eintrat, war es mäus- chenstill im weiten Saal. Die Jungen lagen wie reihenweise geschichtete Engel da und kniffen die Augen zu., Der Justus ging an den Betten entlang.„Nanu“, sagte er laut. „Da stimmt doch was nicht! Wenn Jungens so ruhig sind, hat's vorher bestimmt Krach gegeben. Martin, raus mit der Sprache!“ Martin schlug die Augen auf und meinte: „Es war nichts Besonderes? Herr Doktor. Nur ein bißchen Ulk.“ 5 „Weiter nichts?“ „Nein.“ J. Bökh ging zur Tür. Lümmels!“ „Gute Nacht, Herr Doktor!“ schrien alle. Und dann lagen sie wirklich ruhig und zu- krieden in ihren Betten. Matthias gähnte wie ein Löwe, stopfte Ullis Kopfkissen zwischen sich und das nasse Bettuch und schlief augenblicklich ein. Und kurz darauf schlie- ken auch die anderen. Nur Ulli lag noch wach. Erstens fehlte ihm sein Kopfkissen. Und zweitens über- legte er sich wieder, wie er endlich einmal Mut beweisen könnte. Dann hörte er den Zopfenstreich blasen, mit dem der Trom- peter drüben in der Kaserne den Soldaten, „Gute Nacht, ihr die heimkehrten, mitteilte, daß sie sich be. — Leraus verlag drucke cChbetre Stellv. pr. E weber Lokale Dr. F. Land: simon chef v Bank, Bad. K. Mann! Nr. 80 ee 9. Jal e eilen müßten. Ulli dachte jetzt an seine Eltern und an seine Geschwister und daran daß er in drei Tagen zu Hause wäre,— un darüber schlief er lächelnd ein. Eine Stunde später fuhren die Schläfer erschrocken hoch. Aus dem Schlafsaal! drang satanischer Lärm. Plötzlich sprang die Tür des Schlafsaals II, von Geisterhand bewegt, auf. Und der Lärm wurde imme! unerträglicher. Ein paar der ganz kleinen Jungen steckten die Köpfe unter die Bett- decke oder hielten sich die Ohren zu. Und plötzlich marschierten weiße Hexen und Gespenster in den dunklen Saal. Manche hielten flackernde Kerzen. Andere schlugen blecherne Topfdeckel aneinander. andere brüllten wie hungrige Ochsen. Gan! zuletzt kam ein riesiges weißes Ungeheue“ angewackelt zerrte manchen Jungen die Bettdecke weg und schüttete aus einer 850 gen Tüte ein geheimnisvolles Pulver in die Betten. Ein paar Sextaner weinten vor Angst. 5 „Heule doch nicht!“ sagte Ulli zu seinem Nachbarn.„Das sind doch bloß die Primaner. Die machen ein paar Tage vor Weihnachten stets so einen Umzug. Du mußt nur Obe geben, daß sie dir kein Juckpulver ins Be streuen.“ 2 „Ich fürchte mich so, flüsterte der 70 taner schluchzend.„Was für ein großes 25 ist das denn, das zuletzt marschiert?“ „Das sind drei Primaner. Sie haben 5 5 rere Bettücher zusammengenäht, und da unter stecken sie nun.“ 1 „Ich fürchte mich aber trotzdem“, sag der Kleine. 11 „Man gewöhnt sich daran“, tröstete Ul. „Das erste Jahr hab ich auch geweint.“ „Ja?“ „Ja, sagte Ulli. i 5 Fortsetzung folgt Wieder E 4 0 rer! gage da — E