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Gan! ageheuer gen die mer gro- er in die ten vor u seinem rimanet. hnachten 1 Obacht ins Bett — der Sex- gzes Vieh 20 en meh- ind dar- 4 sagte tete Ulli. int.“ ing folgt 5 Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredakteur: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: Kobbert; Wirtschaft: F. O. weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredation: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chet v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen /R. Nr. 26 743. Stellv.: pr. E. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gesthättsstellen: Mannheim, R, I, 6-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. 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September, minister in Rom, und am zusammentreffen. Daran schließt sich am eine ähnliche Konferenz mit dem italienischen Außen- 15. September gedenkt Eden seine Rundreise mit einer Kon- ferenz mit dem französischen Ministerpräsidenten, Mendes-France, in Paris ab- schließen zu können. Eden wird auf seiner Rundreise von Unter- staatssekretär Sir Frank Roberts, dem Deutschlandsachverständigen des britischen Außenamtes, und seinem Privatsekretär, Sir anthony Rumbold, begleitet. Zu Edens plötz- lich gefaßtem Entschluß, persönlich die Außenminister der sechs EVG-Staaten auf- zusuchen, wurde von amtlicher Stelle am Don- nerstag erklärt, die Reise diene der Vorbe- reitung einer späteren Konferenz. Sie solle kein Ersatz für die ursprünglich für nächste Woche geplanten Neunmächte-Besprechun- gen darstellen, die am Mittwoch auf unbe- stimmte Zeit verschoben worden Waren. Man hoffe, die Konferenz später im Septem- ber noch abhalten zu können. In einer amtlichen Verlautbarung in Con- don heißt es, die britische Regierung sei der Adenauer empfiehlt abzuwarten Abgeordnete der SPD für stärkere Zusammenarbeit im Europarat von unserer Bonner Redaktion Bonn. Nach Auffassung des Bundeskanz- lers empfiehlt sich im jetzigen Stadium für die deutsche Politik ein abwartendes und vorsichtiges Verhalten. Dr. Adenauer be- richtete am Donnerstag den Außenpolitischen Ausschlissen des Bundestages und des Bun- desrates, über die internationale Lage. Er begrüßte den Beschluß des britischen Kabi- netts, die Londoner Konferenz zu verschie- pen, als„sinnvoll und Zzweckentsprechend“. Allgemein sei man davon überzeugt, daß eine besonders gründliche Vorbereitung er- forderlich ist. Französische Vorschläge für die Bildung eines europäischen Rlüstungs- pools seien in Bonn noch nicht eingetroffen. Abgeordnete der SPD setzten sich im Verlauf der Aussprache dafür ein, die euro- päische Zusammenarbeit stärker wie bis- her auf der Ebene des Europarates und in der Wirtschatkt zu suchen. Hierbei wurde auf die erfreulichen Erfolge hingewiesen, die durch die Aufhebung des Paß und Visum- zWanges und auf dem Gebiet der Freizügig- keit erreicht werden konnten. Diese Sozial- demokratischer Stellungnahmen fanden starke Beachtung, weil sie sich im Grund- satz mit der Auffassung der Regierung decken, daß nämlich die Europapolitik un- bedingt fortgesetzt werden sollte, auch wenn man zunächst nicht mehr an die Schaffung übernationaler Autoritäten denke. Nach Ansicht maßgeblicher Bonner Politiker wäre auch, wern die Lösung des deutschen Verteidigungsbeitrags in Rahmen der NATO gefunden werden sollte, neben der Koordinierung der Wehrpolitik eine engere Gemeinsamkeit der Außenpolitik herzustel- jen. Gedacht ist bier am eine besondere europaische oder atlantische Instanz, die neu geschaffen werden könnte. Von amtlicher deutscher Seite wurde am Donnerstag mitgeteilt, daß die Stellungnahme zu Lösungsvorschlägen über den Verteidi- gungsbeitrag, um die London gebeten hatte, noch nicht fertiggestellt sei. Wie aus Zzuver- lässiger Quelle verlautete, hat der britische Hohe Kommissar, Botschafter Hoyer-Millar, dem Bundeskanzler bereits konkrete Vor- schläge über eine Aufnahme der Bundes- republik in die NATO(Atlantikpakt) über- mittelt. Es ist an Zusatzverträge gedacht, in denen sich die Bundesrepublik auch nach Wiederherstellung ihrer Souveränität zu be- stimmten Beschränkungen verpflichten würde. Diese Beschränkungen sollen sich einerseits auf Zahl und Stärke der Truppen beziehen und andererseits auf den Umfang der Rüstung. Die NATO kennt die Auf- erlegung eines Rüstungsminimums schon heute. Entsprechend soll ein Maximum fest- gelegt werden können. Zu den französischen Vorschlägen eines Rüstungspools lehnten die amtlichen Stellen in Bonn am Donnerstag jede Meinungsäuße- rung ab. Den zuständigen Behörden und Sachverständigen des Parlaments ist dieser Plan seit längerer Zeit bekannt. Er liegt schon seit über einem Jahr der National- versammlung in Frankreich als Drucksache vor und trägt den Namen des Abgeordneten Lapie. Ihn als EVG- freundlich zu bezeich- nen, sei vermessen, meinen deutsche Sach- verständige. Die Begründung zeige deutlich die Tendenz, die deutsche Wirtschaft unter Kontrolle zu stellen. Genaues lasse sich Allerdings erst sagen, wenn der Plan in Form einer Note vorliege. Vor dem auswärtigen Ausschuß des Bun- destages fand die Aeußerung des Bundes- kanzlers starkes Interesse, daß die Saar- frage im Augenblick nicht zur Diskussion stehe, Erdbeben-Katastrophe in Algerien Bisher über 1000 Tote gemeldet/ Erste Hilfsangebote Orleansville(Algerien).(UP) Ein starkes Erdbeben, das einen großen Teil Algeriens am Donnerstag kurz nach Mitternacht er- schütterte, hat über 1000 Todesopfer ge- fordert. Mehrere tausend Personen wurden verletzt. Am schwersten betroffen wurden die Stadt Orleansville, 160 Kilometer südwestlich Algier, und etwa zwölf umliegende Dörfer. In Orleansville sind die Hälfte aller Gebãude eingestürzt. Viele der von dem Beben im Bett überraschten Einwohner sind unter den Trümmern lebendig begraben worden. Tausende der 50 000 Einwohner der Stadt sind obdachlos. Die Zahl der Todesopfer ist so hoch, weil der erste starke Stoß kurz nach Mitternacht ohne vorherige Warnung erfolgte. Die Nach- beben dauerten noch bis Donnerstagmittag. Viele Menschen wurden von den einstürzen- den Dächern und Mauern Erdspalten oder sind durch ausströmende Gase vergiftet worden. Die Behörden und die französische Armee haben alle Maßnahmen getroffen, um der Bevölkerung zu helfen. Lebensmittel wurden verteilt und Feldküchen eingerichtet. Aerzte und Sanitätspersonal be- mühen sich um die Verletzten. Auch in der Stadt Algier wurden die Erdstöße verspürt, doch Waren sie dort schwächer und richteten nur geringfügigen Schaden an. In den Vorstädten sind einige Häuser eingestürzt, ohne daß jedoch Men- schen getötet oder verletzt wurden. Der Lamartine-Damm bei Ponteba in nächster Nähe von Orleansville ist zum Teil gebrochen und große Wassermassen haben die nähere Umgebung überflutet. Dagegen ist der große Staudamm von Oued Fodda der gröste Algeriens— durch das Erdbeben nicht zerstört worden. Die Eisenbahnstrecke an der Nordleiiste Afrikas(Casablanca Tu- nis) ist bei Orleansville unterbrochen. Die Schienen haben sich durch die Gewalt des Bebens völlig verbogen und bizarre Formen angenommen. Der Generalsekretär der NATO, Lord Ismay, erklärte, der NATO-Rat habe der französischen Regierung„alle mögliche Hilfe“ Für das algerische Erdbebengebiet angebo- ten. Der NATO-Rat empfinde„tiefes Mit- mrer Häuser getötet, andere flelen in plötzlich entstandene gefühl“ mit der schwer getroffenen Bevölke- rung. Ministerpräsident Mendes- France hat den Generalgouverneur von Algerien, Roger Leonard, telegraphisch gebeten, den Ange- hörigen der bei dem Erdbeben umgekom- menen Menschen das Beileid der Regierung auszusprechen sowie Volk und Regierung von Algerien der Solidarität Frankreichs in diesem Unglück zu versichern. Das amerika- nische Rote Kreuz hat dem französischen Roten Kreuz sein Beileid ausgesprochen und jegliche Hilfe angeboten. Planen erzielt werden können, die später, wenn Ansicht, daß mit Hilfe der Reise Edens rascher Fortschritte in der Ausarbeitung von Entscheidungen zusammen mit anderen Re- gierungen getroffen werden müssen, vorge- legt werden können. Als die entscheidende Eonferenz wird eine Tagung des Minister- rates der NATO betrachtet, da nach der Ablehnung der EVG durch Frankreich die Aufnahme Deutschlands in den Nordatlantik- pakt beabsichtigt ist. Edens Reise bildet, so erklären diploma- tische Kreise, den Höhepunkt der Konsulta- tionen, die nach dem Scheitern des EVG- Projektes sofort aufgenommen wurden. An- wendbare Pläne für Ersatzlösungen liegen, wie sich nach dem Eintreten der Krise her- ausstellte, nicht vor. Sowohl in der Frage der Souveränität als auch in der Frage eines deutschen Verteidigungsbeitrages sind ein- gehende neue Verhandlungen notwendig ge- worden. Von seiten der Bundesregierung wurde am Donnerstagabend zur Reise Edens ledig- lich gesagt, daß ein persönlicher Meinungs- austausch zwischen den Außenministern stets von Vorteil sei. Man begrüße deshalb, so meldet unser Korrespondent, den Besuch Edens und hoffe, die seit einigen Tagen laufenden Gespräche über neue Möglich- keiten, in gutem Sinne fortführen zu können. Hohe amerikanische Regierungskreise haben nach einer Meldung der amerikani- schen Agentur INS vom Donnerstag erklärt, daß die USA auf der kommenden Minister- ratssitzung der NATO formell die Wieder- bewaffnung der Bundesrepublik im Rahmen der NATO vorschlagen wollen. Der amerika-. nische Plan sehe die Aufstellung deutscher Truppen unter deutschem Oberbefehl und die Aufnahme der Bundesrepublik als gleich- berechtigtes Mitglied der NATO vor. Der britische Beschluß, die geplante Neunmächte- Konferenz über Deutschland zu verschieben, wurde in Washington begrüßt. Der französische Ministerpräsident, Men- deès-France, unterstrich am Donnerstag vor dem ständigen NATO-Rat in Paris, daß die Atlantikpakt-Mächte gemeinsame Probleme und Ziele hätten. Es sagte, Bedenken über die deutsche Wiederbewaffnung könnten nur durch Bekundung dieser Solidarität zerstreut werden. Der Landwirtschaft Soll schnell geholfen werden Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die schnelle Bereit- stellung von 300 Millionen Mark aus Bundes- mitteln zur Behebung der Witterungsschäden in der Landwirtschaft fordert die Regierungs- koalition in zwei Gesetzentwürfen, die auf eine Initiative maßgeblicher Agrarsachver- ständiger der CDU/CSU zurückgehen. Man ist bemüht, die Zustimmung aller Fraktionen einschließlich der SpD zu erreichen. Mit Bundesfinanzminister Schäffer wurde bereits Fühlung aufgenommen. Die Entwürfe sehen vor, daß 250 Millionen Mark für die reinen Witterungsschäden und 50 Millionen Mark für die Hochwasserschäden zur Verfügung gestellt werden. Die Auf- bringung der Bundesmittel wird davon Ab- hängig gemacht, daß auch die Länder ent- sprechend einspringen. Der Gesamtverlust durch die Ernteschäden wird auf 1 Milliarde Mark geschätzt. Zum Ausgleich der Witte- rungsschäden sollen 500 Millionen Mark be- nötigt werden. Die land wirtschaftlichen Abgeordneten des Bundestages vertraten am Donnerstag auf einer Pressekonferenz die Meinung, daß die Hälfte der Katastrophen- folgen durch die Allgemeinheit getragen werden müsse. Mit einem dankbaren Handkuß V aus den Händen seines Schahs die Urkunde entgegen, Scholle macht. Der Schah will durch die Verteilung von nimmt hier ein persischer Baue die inn zum Herrn auf eigener Land an mittellose Bauern dem Einfluß des der leritiscken Stellen der Erde gelegene nur nebenbei verfolgt der Schah damit der Kolckosenpropagandu bolsckewistisc Erdölland Persien besonders stark bedroht. die Absicht, die Popularitdt der Krone gegenüber mer Agitatoren zu stärken. das an einer Nicht Kommunismus begegnen, der Bild: dpa Dulles besuchte Tschiangkaischek Erneute Hilfe-Zusicherungen Attlee über Asienfragen in Canberra Taipeh.(UP/ dpa) Der amerikanische Außenminister, Dulles, stattete am Donners- tag der Insel Formosa einen fünfstündigen Besuch ab und hatte dabei eine längere Un- terredung mit Generalissimus Tschiangkai- Schek. Dulles verlas bei seiner Ankunft eine vorbereitete Erklärung, in der es heißt; „Unglücklicher weise besteht in der Welt er- neut die Gefahr einer Aggression und Alle. die frei sein wollen, sind gefährdet. Aber dieses Mal steht die Republik China nicht allein. Die amerikanische Flotte hat den Be- fehl, Formosa zu verteidigen. Das rote China verstärkt seine militärische und propagan- distische Tätigkeit gegen das freie China. Aber wir werden uns nicht einschüchtern lassen“ Die USA seien stolz darauf Seite an Seite mit denen zu stehen, die nach vie- len Rückschlägen jetzt von einem Glauben getragen würden, der nicht zum Wanken ge- bracht werde. Dulles traf am Donnerstagabend in der japanischen Hauptstadt, Tokio, ein. Er wird heute. Freitag, mit dem japanischen Mi- nisterpräsidenten, Joshida, zusammentreffen und am Abend nach Denver(USA) Weiter- fliegen, um dort Präsident Eisenhower Be- richt zu erstatten. In Manila wurde nach der Abreise von Dulles offiziell mitgeteilt daß die USA sich in einer besonderen Note verpflichtet hätten, jeden Angriff auf die Philippinen als einen Angriff auf die GSA zu betrachten. 5 Die britische Regierung hat sich mit der Regierung der Vereinigten Staaten in Ver- bindung gesetzt, um die Situation Formosas und die militärische Lage bei der Insel Quemoy zu erörtern. Ein Sprecher des bri- Zwischen Gesfern und Morgen Ohne jegliche Feierlichkeit wird am Sonn- tag die neue Amtsperiode von Bundespräsi- dent Theodor Heuss beginnen. Eine erneute Eidesleistung ist nach deutscher staatsrecht- licher Tradition nicht erforderlich. Die Erhöhung der steuerfreien Beträge auf 900 Mark pro Jahr, die von der Bundes- regierung im Zusammenhang mit der Steuer- reform vorgeschlagen worden War, wurde vom Bundestagsausschuß für Finanz- und Steuerfragen gebilligt. Zur Novelle des Um- Satzsteuergesetzes wurde empfohlen, die Umsatzsteuer-Freiheit der öffentlichen Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke aufzuheben. Zu einem Staatsbesuch in der Bundes- republik trafen am Donnerstag der chile- nische Wirtschaftsminister Guerra und der Minister für Land- und Siedlungsfragen in Chile, Schmidt, auf dem Frankfurter Flug- hafen ein. Die beiden Minister wurden in Bonn von Vizekanzler Blücher und Bundes- wirtschaftsminister Erhard empfangen. Für heute, Freitag, ist ein Empfang beim Bun- deskanzler vorgesehen. Der Bundeswirt- schaftsminister will mit den beiden Gästen Möglichkeiten einer Förderumg des deutsch- chilenischen Warenaustausches erörtern. Fünf neue Grenzübergänge zur Erleich- terung des Reiseverkehrs von und nach Berlin wurden vom Innenministerium der Regierung der Sowjetzone geschaffen. Die Uebergänge liegen bei Düppel und Drei- linden an der Grenze zwischen dem amerika- nischen und dem sowjetischen Sektor Ber- lins bei Biren werder an der Grenze zum französischen Sektor, sowie bei Neubuch und Glienicke-Nordbahn an der Grenze zwischen dem sowjetischen Sektor von Berlin und der sowjetischen Besatzungszone. in der Sowzetzone verhaftet wurden zwei amerikanische Touristen, die mit einem Kraftwagen von Berlin nach Helmstedt fuh- ren, sowie ein Angestellter der amerikani- schen Hohen Kommission, der aus Versehen mit der Berliner S-Bahn in den sowjetischen Sektor gefahren war. Für die Wahlen zur Volkskammer in der Sowjetzone. die am 17. Oktober stattfinden sollen, wurde nach einer Meldung des Ost- perliner Rundfunks vom„zentralen Block der antifaschistischen demokratischen Par- teien und Massenorganisationen eine Ein- heitsliste„einmütig nominiert“ Der Ehrenpräsident der französischen Nationalversammlung, Edouard Herriot, ist wegen seines Verhaltens während der EVG- Debatte aus der französischen Europa-Bewe- gung ausgeschlossen worden. Gegen eine Reihe weiterer französischer Parlamentarier, die bei der Abstimmung über die EVG ebenfalls mit nein stimmten, darunter die Minister Mitterand, Temple, Burton, Faure und Chaban-Delmas, wurde die gleiche Maß- nahme getroffen. Die kritische Devisenlage Dänemarks stand im Mittelpunkt einer Sondersitzung des dänischen Parlaments, die am Donnerstag einberufen wurde. Offizielle Stellen führen das auf 100 Millionen Kronen(etwa 60,4 Mil- lionen Mark) angewachsene Defizit der däni- schen Außenhandelsbilanz unter anderem auf die durch Lohnerhöhungen gewachsene Kauf- kraft der Bevölkerung zurück, die zu einer starken Ausweitung der Einfuhren geführt habe. Die amerikanischen Protestnoten wegen des Abschusses eines amerikanischen Be- obachtungsflugzeuges durch sowjetische Dü- senjäger über dem japanischen Meer wurden von der Sowjetunion zurückgewiesen. Die Sowjetunion wiederholte dagegen ihren Pro- test, in dem von einer Verletzung sowieti- schen Luftraums durch amerikanische Flug- zeuge die Rede war. Der ägyptische Informationsminister Sa- lem ist vom ägyptischen Ministerrat beur- laubt worden und wird vom Minister für soziale Angelegenheiten, El Schaffei, bis auf weiteres vertreten. Aus Kairo verlautet hier- zu, daß der Minister Differenzen mit Mini- sterpräsident Nasser latte. Die türkisch- jugoslawische Freundschaft bekräftigten gemeinsam der jugoslawische Staatschef Tito und der türkische Staats- präsident Bayar, der in den vergangenen Tagen zu einem Staatsbesuch in Jugoslawien weilte. In einer Wahlkampfrede kritisierte der Führer der amerikanischen Demokraten, Stevenson, heftig die nach seiner Ansicht richtungslose politische Führung in den SA. Präsident Eisenhower müsse erst in seiner eigenen Republikanischen Partei wieder die Führung an sich reißen, bevor er auf welt- politischem Gebiet den Kommunisten ent- gegentreten könne. tischen Rußenamtes erklärte, die Entwick⸗ jung um Formosa werde von der britischen Regierung sorgfältig beobachtet. Großbritan- nien sei darum besorgt, daß die Zwischen- fälle und Schießereien zu„einer weiteren Verschärfung der Spannungen“ führen könn- ten. 5 Der britische Oppositionsführer, Attlee, erklärte am Donnerstag in der australischen Hauptstadt, Canberra, in Asien sei eine Be- wegung im Gange, die kein Mensch aufhalten könne. Attlee sagte vor australischen Parla- mentariern:„Diese Bewegung ist ein Kreuz- zug mit dem Ziel, den asiatischen Nationen den gleichen Platz an der Sonne zu verschaf- ken, den die Völker Großbritanniens, Europas, des amerikanischen Kontinents und Austra- liens bereits haben. Hinter der Bewegung steht die gleiche Kraft, der Großbritannien weder in Indien noch in Pakistan, Ceylon oder Burma widerstehen konnte Die Bewegung ist nicht unbedingt feindselig oder gefährlich, aber sie muß verstanden und akzeptiert wer den“ Die Frage, ob die Regierung in Peking den Nationalismus, der sie bisher geleitet habe, zum Imperialismus und zum expan- siven Nationalismus entwickeln werde, könne man noch nicht beantworten. Die Moskauer Zeitung„Frawda“ veröffent- lichte jetzt einen scharfen Angriff gegen Attlee. Die Zeitung kreidet Attlee an, daß er auf einer Pressekonferenz in Hongkong er- klärte, er habe den rotchinesischen Staats- chef, Mao Tse-tung, gebeten, sich dafür zu verwenden, daß die Sowjets abrüsten. Die Zeitung schreibt, Attlee fürchte offenbar, sich den Zorn einiger Leute in Amerika aufs Haupt zu ziehen.„Ungeschickt versuchte er, das Thema(deutsch- japanische Aufrüstung) zu wechseln und sprach von sowjetischer Auf- rüstung. Damit machte Attlee deutlich. dab er als Führer der britischen Labour-Party bereit ist, die amerikanische Politik der Auf- rüstung der Deutschen und Japaner zu unter- stützen.“ Nehrus Haltung zur SEAT O ist reserviert Neu Delhi.(dpa) Die Unterzeichnung des Südostasienpaktes in Manila ist in den Haupt- städten Indiens und Indonesiens mit großer Reserve aufgenommen worden. Der indische Ministerpräsident, Nehru, bezeichnete den Pakt als höchst unglücklich“. Es sei das Recht der Völker, sich gegen Aggressionen zu schützen.„Aber die Schritte, die sie manchmal gegen die Aggression tun, fordern gerade die Aggression heraus“. Regierungskreise in der indonesischen Hauptstadt, Diakarta, äußerten die Ansicht, daß der Südostasienpakt die Spannung zwi- schen West und Ost noch erhöhen werde. Man erkenne an, daß sich die in Manila unterzeichnete Paziflk-Charta gegen den Kolonialismus wende, es sei jedoch unwahr- scheinlich, daß Indonesien jemals einen Antrag auf Mitgliedschaft in der südost- aslatischen Verteidigungs organisation er- wägen werde. Der australische Außenminister, Richard G. Casey, reist heute, Freitag, nach der bur mesischen Hauptstadt Rangun, um mit Mini- sterpräsident U Nu Besprechungen über einen Beitritt Burmas zum Südostasienpakt zu führen.. dane dernen et lire Seite 2 MORGEN Freitag, 10. September 1954 Zauberkünste „Die EVG ist tot, es lebe die Verteidi- Sungsgemeinschaft!“ So etwa läßt sich die Stimmung schildern, die seit der ominösen Abstimmung im französischen Parlament auf dem Jahrmarkt der Diplomatie herrscht. Es gehört kein besonderer Scharfsinn dazu, zu erkennen, daß die Aktien der Bundesrepu- blik auf der politischen Weltbörse seither cher gestiegen als gesunken sind. Von Kanada bis Norwegen herrscht der einzige Gedanke, die Bundesdeutschen an die Gewehre zu bringen. Bonn weiß natürlich um dieses Wunsch- denken und macht sich kostbar. Während noch wenige Tage zuvor Ungeduld die be- sondere Tugend der Deutscheuropäer zu sein schien, haben sie es plötzlich mit neuen Verteidigungskombinationen nicht allzu eilig und warten auf bessere Chancen. Umgekehrt scheint es nun den anderen wieder sehr eilig zu sein. Es herrscht ein nervöses Kommen und Gehen in allen politischen Korridoren. Außenminister Eden bereist den halben Kontinent, um das durch Frankreichs Weige- rung verschobene europäische Gleichgewicht auszubalancieren, noch ehe Moskau von sei- nem augenblicklichen Uebergewicht Ge- brauch machen könnte. Der amerikanische Außenminister, der soeben mit Mühe und ohne eindeutigen Erfolg seinen pazifischen Verteidigungspakt zusammengebastelt hat, ist natürlich besonders darauf aus, endlich auch die europäische Verteidigung perfekt Werden zu lassen, nachdem die atlantische Verteidigung ohne deutsches Potential einem Pferd ohne Eisen gleichkommt, leicht ver- letzlich und scheu. Ebenso denken die mehr oder weniger Außenseitigen, Kanadier, Nor- Weger und Dänen. Auch sie drängen darauf, die Deutschen endlich irgendwie einzuglie- dern. Aber dieses„irgendwie“ ist das Problem. Mendeès-France, der sich als politischer Ma- Sier bei seiner eigenen Nation populär zu machen verstand, bietet sich nun auch der übrigen aufhorchenden Welt als Zauberer an. Er hat seinen Plan. Er verrät ihn noch nicht. Er wird darin bestehen, Westdeutschland zwar wehrhaft zu machen, aber ihm nur soviel Souveränität und Gleichberechtigung zuzugestehen, wie ohne Gefahr für Frank- reichs eingebildete oder wirkliche Schwäche vertretbar ist. Er hat sich bereits für die bloße Andeutung seiner Absicht die Feind- schaft der französischen Kommunisten erworben, da auch sein Plan von einer Neu- tralisierung Deutschlands und einer militä- rischen Devastationszone zwischen den Machtblöcken nichts wissen will. Dennoch scheint er ein System der„friedlichen Koexi- stenz“ ausklügeln zu wollen, in dem auch Deutschland seinen ihm zukommenden Platz finden könnte.. Wie immer auch das Fakir-Wunder einer EVG-Ersatzlösung aussehen möge, es wird bestimmt eine Formel darstellen, die Bonn die erstrebte Souveränität zuerkennt, ohne sie tatsächlich zu geben. Das gilt in gleicher Weise von dem Vorschlag, Deutschland gleichberechtigt in die NATO aufzunehmen mit der nicht einmal unrichtigen Ausflucht, daß es als„strategisch gefährdetes Gebiet“ unmöglich mit schweren Waffen und Rü- stungsindustrie ausstaffiert werden könne, wie auch von der Idee eines Rütsungs-Pools. Man möchte sehr gerne den finanziellen und mannschaftsmäßigen Beitrag der Bundes- republik haben und würde ihm auch jede erwünschte politische Freiheit gern zuge- stehen, behielte man dabei nur die Kontrolle ihres kriegerischen Potentials. Die Vorstel- lung, alle schweren Waffen gewissermaßen in einem Tressor, sicher vor jedem Einzel- zugriff auf Vorrat zu legen, ist dabei nicht einmal so schlecht. Hätte man aber nur die Gewißheit, daß die Vorratshalter und die Produzenten der gefährlichen Waffen der Massenvernichtung in gleichem Maße auf- rechte Heilige wären, wie sie die Deutschen als gefallene Engel bemißtrauen. So aber macht es den Eindruck, daß der europäische Waffenplan ganz den gleichen Hintergrund hat wie der fernöstliche Verteidigungsplan: Alles scheint recht und gut, solange die Front gegen die Russen ausgerichtet ist. Wie aber Wird es wohl sein, wenn heute im fernen Osten oder hier in Europa wieder einmal eine ganz andere Frontstellung aufbricht? Dieses Dilemma zu überwinden, ist bisher noch keinem Diplomaten gelungen. Zwar wurde die UNO genau zu diesem Zwecke geschaffen und bestehen jahrzehntealte gegenseitige Beistandspläne, aber was haben sie alle getaugt? Alle überzeitlichen Kombi- nationen scheitern am Gang der Geschichte. Auch eine kommende Konferenz in London kann sich nur darauf einrichten, Entwürfe für unsere Zeit zu erwägen und solche Kom- binationen zu wagen, die auf zeitgemäßen Verhältnissen beruhen. Garantien können zwar leicht zu Papier gebracht werden, und es wird daran auch in Zukunft nicht gerade gespart werden, aber sie werden wohl wenig bezwecken, wenn sie nicht auch von denen respektiert werden können, gegen die sie ausgedacht sind. Würde das politische Leben mehr auf das Interesse des Nachbarn zur Rechten und Linken gegründet als auf den eigenen habsüchtigen Vorteil, es ergäbe wohl haltbarere Verträge. Aber solche Binsen- Weisheit ist doch wohl tauben Ohren ge- predigt. Dr. Karl Ackermann Ohne Visum zetzt auch nach England London.(UP /dpa) Die britische Regierung hat am Donnerstag mit Wirkung vom 1. Okto- ber den Visumwang für deutsche Staats- angehörige, die einen Reisepaß der Bundes- republik besitzen und nach England reisen wollen, aufgehoben. Ein Sichtvermerk ist Künftig nur noch erforderlich, wenn der Be- sucher beabsichtigt, sich länger als drei Mo- nate in England aufzuhalten.— Aehnliche Erleichterungen wurden gleichzeitig Oester- reichern und Saarländern gewährt. Nach der Abschaffung des VisumzZwanges durch England können Deutsche jetzt 16 euro- päische Länder ohne Visum besuchen. Nur für Jugoslawien, Spanien und Portugal sind noch Sichtvermerke erforderlich. Was wird nun aus der Montanunion? Nach dem Scheitern der EVG werden inoffiziell drei Möglichkeiten diskutiert Luxemburg, im September. Das staatsrechtliche und zugleich das überragende politische Kennzeichen der Montanunion ist das supranationale Prinzip, Auf dem sie aufgebaut ist: der im Schuman- Planvertrag niedergelegte Grundsatz, daß die Montanunion auf ihrem Gebiet(Kohle und Stahl), eine echte Souveränität besitzt, näm- lich Entscheidungsbefugnisse, Exekutivbe- kugnisse über die Köpfe der Regierungen der sechs Mitgliedstaaten hinweg. Dieses Prinzip ist in der Montanunion zum ersten Male in der europäischen Geschichte von freien Nationalstaaten angenommen und verwirklicht worden. Das supranationale Prinzip war auch in der Europaischen Verteidigungsgemeinschaft EVO) verankert, und es soll auch die Grundlage für die geplante Europaische Politische Gemeinschaft EPG) der sechs Schumanplanländer sein. Aber genau an die- sem supranationalen Prinzip ist in Frank- reich der EVG-Vertrag gescheitert. Frank- reich wollte weder seine Nationalarmee, noch will es, so scheint es, seine nationale Politik aufgeben. Was nun? fragt man sich. Was soll aus der Montanunion werden, die nur ein Anfang der europäischen Einigung, nicht aber Selbstzweck sein sollte, und deren Vertrag auf 50 Jahre läuft? Die Montanunion besteht erst zwei Jahre, und schon ist sie vielfach an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gestoßen, an die engen Grenzen des Vertrages. Werden die nationalen Regierungen zu den notwendigen Anpassun- gen und Harmonisierungen bereit sein, wenn man das supranationale Prinzip nicht mehr WiIIl? In Luxemburg sieht man, theoretisch und Sanz inoffiziell natürlich, drei Möglichkeiten, Benelux besteht bereits zehn Jahre Die Zoll- und Wirtschaftsgemeinschaft Hollands, Belgiens und Luxemburgs Amsterdam, im September Gerade in den letzten Wochen hat man am Beispiel des gescheiterten EVG-Vertrages wieder recht deutlich erfahren, wie überaus schwierig es ist, Pläne einer echten euro- päischen Gemeinschaft in die Tat umzu- setzen. Es verdient darum besondere Beach- tung, daß eine, wenn auch räumlich stark begrenzte, Zoll- und Wirtschaftsgemeinschaft Zz Wischen europäischen Staaten nunmehr be- reits ein volles Jahrzehnt besteht. Im Sep- tember 1944 wurde jene„Benelux“ ins Leben gerufen, die nach ihrer. Gründungsurkunde berufen war, künftig den Königreichen Bel- gien und Holland sowie dem Großherzogtum Luxemburg auf der Basis einer Zollgemein- schaft die günstigsten Voraussetzungen für eine Wirtschaftsunion und für den Wieder- aufbau von 5 Handel, Schiffahrt usw. zu schaffen. Wer den kleinen Gebietsumfang der drei in der„Be-Ne-Lux“ vereinten Staaten auf der Landkarte sieht, der wird leicht geneigt sein, hier von einer„Zwergunion“ zu spre- chen. Das ist aber doch eine Tàuschung, denn man darf nicht vergessen, daß in den drei Staaten immerhin über 20 Millionen Men- schen wohnen, und daß hier— übrigens nach 1947 noch wesentlich erweitert— eine sehr große und leistungsfähige Industrie mit Bergwerken beheimatet ist. Die Zusammen- arbeit der drei Länder war nicht immer so ut. Wenn zum Beispiel die Holländer mit ungeheurer Energie daran gingen, neue In- dustrien zu schaffen, so fand das natürlich in dem schon viel früher industrialisierten Bel- gien, aber auch in dem industriellen Luxem- burg, nicht immer vollen Beifall. Erst Kürzlich erhoben auf der letzten Benelux- Konferenz die Belgier Bedenken, als die Niederländer die Schaffung einer ganz neuen chemischen Industrie mit Sodawerken und Kaligewinnung ankündigten. Historiker, die sich mit dem Schicksal der Benelux, die sich auch in der europäischen Verteidigungsfrage recht aktiv zeigte, be- faßten, körmen übrigens darauf hinweisen, daß durch das Abkommen von 1944 im freien Zusammenschluß weitgehend ein Zustand Wieder hergestellt wurde, der bereits vor über hundert Jahren einmal bestanden hatte. Bis etwa 1830 gab es kein Königreich Belgien, und der damalige König der Niederlande war bis zu den Tagen der Juli-Revolution gleich- zeitig Landesherr für die belgischen Provin- zen. Darüber hinaus war aber der gleiche König auch Großherzog von Luxemburg, so daß damals die heutigen drei Staaten schon ein einziges Hoheits- und Wirtschaftsgebiet bildeten.(real) Wie es weitergehen kann. Die erste wäre die, daß man aus der Montanunion eine In- teressengemeinschaft der sechs Länder macht, eine Art Kartell mit großer Publizität und mit der Kontrolle durch die Parlamente der sechs Länder, streng nach den Regeln des Vertrages. Die Montanunion würde so ein Gebilde, das mehr an die Konstruktionen nach dem ersten Weltkrieg, an die Rohstahl gemeinschaft etwa, erinnert. Von dieser Möglichkeit hört man in Luxemburg vor Allem die rein wirtschaftlich interessierten Kreise der Montanunion sprechen. Einen Schritt weiter geht die zweite Theorie, deren Anhänger sagen: Man müsse aus der Montanunion mit dem Ziel einer möglichst weitgehenden wirtschaftlichen In- tegration der sechs Länder das machen, was bei realistischer Betrachtung der Lage erreichbar sei. Kommen EVG und EPG nicht, dann solle man zwei Dinge als Mindestziel setzen: die freie Austauschbarkeit der Wäh- rungen über den Rahmen der Montanunion hinaus und die Ausweitung des gemeinsamen Marktes auf alle übrigen Waren, praktisch also eine Zollunion. Bleibt noch die Gruppe der„europäischen“ Optimisten. Sie fordern direkte Wahlen zum Montanparlament. Sie meinen, wer Kohle und Stahl regiert, sekundiert von einem direkt gewählten Parlament, dem solltèe es möglich sein, das Vereinigte Europa zu er- zwingen. Die dynamischen Möglichkeiten des Vertrages sind so weit gespannt, sagen sie, das man alles daraus machen kann., Diese Chance muß genutzt werden. Schreibt euro- päische Wahlen aus, prophezeien sie, und das Volk in allen sechs Ländern wird Europäer in dieses Parlament schicken, weil das Volk überall Europa will. Und mit diesem Par- lament echter Europäer und mit unserem Vertrag, so versichern sie, werden wir Europa trotz allem noch schaffen. In diesen drei Möglichkeiten, die, wie ge- sagt, ganz inoffiziell hier und dort in Luxem- burg diskutiert werden, liegen die Möglich- keiten der Montanunion beschlossen.(dpa) Schulstreit soll bereinigt werden Altmeier verhandelte mit Nowack über die Beseitigung der Differenzen Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht Mainz. Die seit einigen Wochen offen- kundigen schul- und personalpolitischen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Regierungskoalition von Rheinland/ Pfalz waren nach einer erneuten Verschärfung an den vorangegangenen Tagen am Donnerstag Gegenstand einer Aussprache zwischen Mini- sterpräsident Altmeier als Landesvorsitzen- dem der CDU und dem Vorsitzenden der FDP, Finanzminister Dr. Nowack. Die bei- den Politiker haben sich dabei, wie aus einem Kommuniqué über ihre Besprechun- Kong (Ouuerees STAATEN 722 GEruuSs BEREICH „ee MICHHARPAKTE DER USA V 198/55 UD OSTASIEN- Hong. 98 . Nr oνỹ“te ee, 79 PAK T Mit dem Acht-Mächte- Pakt von Manila(SEATO) wird das antibommunistische Bundnis- Sstem vom westlichen Pazifik bis zum Indischen Ozean ausgedehnt. Der Schwerpunkt dieses Paetes liegt in dem Raum südlich Rotchinas. Daß aus diesem Gebiet nur z⁊wei Staaten, Thailand und Pakistan, unmittelbar am Paßt beteiligt sind, zeigt seine Proble- mati. Burma, Indien, Ceylon und Indonesien haben aus ihren Vorbehalten gegen diesen Palet ein Hehl gemacht. So ist der Sudostasien- Pakt eine Allianz mit Lüchen. Die Ein- beziehung der nichtommunistischen Teile Indochinas in den Gültigheitsbereick des Paſetes deutet an, uo insbesondere die USA einer Riegel vorschieben wollen. Brief aus Berlin: Weiteren kommunistischen Eæpansion einen gen hervorgeht, geeinigt, die anstehenden Fragen durch interne Verhandlungen zwi- schen den Koalitionsparteien zu klären. Die Vorsitzenden, so heißt es, seien der Ueber- zeugung, daß es auf diesem Wege gelingen Werde, das Vertrauensverhältnis unter den Koalitionspartnern zu festigen. Wie seinerzeit gemeldet, hatte der Haupt- ausschuß der FDP Anfang August im Zu- sammenhang mit dem Regierungsentwurf eines Volksschulgesetzes und mit Personal- fragen des Kultusministeriums der CDU vorgeworfen, sie verletze durch ihr Verhal- ten die Interessen der FDP. Der Ausschuß hatte damals führende Politiker der FDP zu klärenden Besprechungen mit der CDU beauftragt und hatte außerdem angekün- digt, daß er auf der Grundlage der Ver- handlungsergebnisse dann in einer neuen Sitzung am 6. September seine weitere Hal- tung festlegen wolle. Diese Sitzung hat aber nicht stattgefunden. Stattdessen hat die Landtagsfraktion der CDU am Anfang dieser Woche die Vorwürfe ihres Koalitionspartners als völlig unbegrün- det zurückgewiesen. Die FDP reagierte darauf ungewöhnlich scharf mit der Feststel- lung, daß die Versuche der CDU, ihr Ver- halten zu rechtfertigen oder zu beschönigen, keiner Wertung gewürdigt würden. Weiter wurde mitgeteilt, daß die angekündigte Be- schwerdeschrift der Partei über die CDU fertiggestellt und in Kürze Gegenstand einer von Dr. Dehler eingeleiteten Besprechung beim Bundeskanzler sein werde. Zur gleichen Zeit rechtfertigte sich auch der Landesvorsitzende der FDP, Dr. Nowack, gegenüber dem Hinweis der CDU, daß der umstrittene Schulgesetz-Entwurf vom Kabi- nett einstimmig(das heißt auch von den beiden Ministern der FDP) gebilligt worden sei. Er habe, so sagte Dr. Nowack, dem Ent- Wurf nur zugestimmt, um eine termingerechte Vorlage beim Landtag zu ermöglichen. Er habe aber schon in der ersten Fraktions- beratung kritisiert, daß der Entwurf unter anderem eine große Zahl von Ermächtigun- gen für den Kultusminister enthalte. Berlin hat Urlaub von der„großen“ Politik Jetzt interessiert man sich in der geteilten Stadt lebhaft für lokale Ereignisse Politisch gesehen herrscht in Berlin tiefe Ruhe. Der Regierende Bürgermeister erholt sich für den kommenden Wahlkampf in Kampen und der Ueberläufer Dr. John be- reitet sich im östlichen Bad Elster auf seine nächsten politischen Broschüren vor. Er spricht hin und wieder im Ostberliner Rundfunk— man spricht nur noch kaum von ihm. Und als auch der CDU-Bundes- tagsabgeordnete Schmidt- Wittmack die Fronten wechselte, konnte auch dies den politischen Frieden Berlins nur am Rande stören. Die inzwischen in der Untersuchung angeblicher Entführungen westdeutscher Politiker versierte Westberliner Kriminal- Polizei stellte lediglich fest, daß bei diesen Geschnehnissen die ehemalige Reichshaupt- stadt nur als„flüchtiger Durchgangsplatz“ benutzt wurde. * Das Interesse der Bewohner der Millio- nenstadt konzentriert sich in diesen Tagen auf die lokalen Ereignisse mit nahezu pro- vinzieller Anteilnahme. Ganz Berlin be- schäftigt sich mit dem„Goldschatz im Klichenherd“, Da kaufte sich ein Ehepaar in Britz für 100 Mark einen alten Elektro- herd, der im Inseratenteil einer Zeitung an- geboten wurde. Als der Elektriker ihn mon- tieren wollte und hinter der Rückwand nach den Schrauben suchte, fand er einen ver- steckten Juwelenschatz, dessen Edelmetall- wert allein auf 10 000 Mark geschätzt wird. Die ehemaligen Besitzer, die den Herd wäh- rend des Krieges zusammen mit anderen Wertgegenständen nach Westdeutschland Von unserer Berliner Redaktion verlagert hatten, waren nicht eben glücklich überrascht. Auch sie wissen nicht, wie der Schmuck in, den Herd kam. Vermutlich be- finden sich die rechtmäßigen Besitzer nicht mehr in Deutschland. Die Berliner Krimi- nalpolizei bemüht sich nun mit Hilfe der Interpol, der internationalen Kriminal- Organisation, die mysteriöse Herkunft des Goldes aufzuklären. 1 Zwischen den vergangenen Filmfest- spielen und den kommenden Festspiel- wochen wird die verwaiste Weltstadt ein wenig verkehrsmäßig modernisiert. Auf dem Kurfürstendamm verschwinden die Gleise der Straßenbahn, die bis dahin die Bewoh- her des Villenortes Grunewald in das Stadt- zentrum brachten. Die an ihrer Stelle einge- setzten zweistöckigen Omnibusse haben weltstädtisches Aussehen— und die stöh- nenden Berliner Autofahrer die Aussicht, in Zukunft auf dem geplanten Mittelstreifen einen Parkplatz zu finden. Die Parknot hatte ein Ausmaß angenommen, daß die Wagen nicht mehr hintereinander, sondern neben- einander mit dem Kühler auf dem Bürger- steig standen. Die Polizei sah das nicht gern, und die Berliner— na, das mußte man hören. Als dann aber die letzte„76“ nachts die alte Strecke fuhr, da waren die Stammfahrgäste mit Trompeten und Bier- flaschen dabei und begleiteten sie auf ihrer letzten Fahrt. Die Berliner lieben nun ein- mal ihre Stadt und eine herzlich-derbe Art, die dem Fremden oft ein Kopfschütteln ab- nötigt. Und wenn demnächst die 25 Meter hohe Kuppel des Reichstagsgebäudes wegen gefährlicher Baufälligkeit auseinander- geschweißt wird und in die Ruine stürzt, werden wieder viele„dabei sein wollen“. Denn es ist ein Stück altes Berlin. Hier er- klärte 1914 der damalige Reichstag den Zu- stand drohender Kriegsgefahr. Vier Jahre später rief Scheidemann vom Fenster des Reichstages die Republik aus. Nach dem Reichstagsbrand durch Hitler wurde das Ge- bäude zum zweiten Male 1945 durch so- Wjetische Artillerie beschädigt. Vor der Reichstagsruine bekannten sich die Berliner in den entscheidenden Augusttagen der Blockade zum Westen. * Eins hat Berlin aber jetzt den anderen deutschen Städten voraus: den ersten elek- trischen Briefkasten. Man wirft den not- wendigen Freimarkenbetrag in die vor- gesehenen Geldschlitze, steckt den Brief in eine schalterähnliche Oeffnung, schließt die Klappe darüber, dann surrt es und der Brief ist mit einem Freimachungsstempel, der den eingezahlten Markenbetrag anzeigt, ver- sehen. Die Post zeigte sich bei der Taufe dieser technischen Neuerung, die das An- stehen nach Briefmarken und das abend- liche Betteln in Gastwirtschaften um eine Freimarke überflüssig macht, etwas hilflos. Sie nannte den Franko- Automaten oder Briefmarken- Roboter schlicht„Barfrei- machungs briefkasten“, Die Barfreimachungs- briefkastenleerungszeiten sind stündlich. Freitag, 10. September 1954/ Nr. 21¹ —— Nationalchinesen kapern ein britisches Kriegsschiff Singapore.(UP) Nationalchinesische See- streitkräfte haben ein britisches Schiff in der Straße von Formosa angegriffen und ge- Kapert, wie der britische Schiffskapitän Edgar Coleman berichtete Es handele sich um das 3197 Tonnen große Schiff„Grosvenor Mari. ner“. das von einem nationalchinesischen Kriegsschiff beschossen wurde. Es habe 80. dann den Befehl bekommen, in der Nähe der Insel vor Anker zu gehen. Die Funkstation des Dampfers, den Coleman führte, habe den Bericht über die Kaperung des britischen Schiffes empfangen. Das Schiff befand sich auf der Fahrt nach Hongkong und China. Der rotchinesische Sender Peking berich- tete am Donnerstag, bei Angriffen national. chinesischer Flugzeuge auf das chinesische Festland seien am Mittwoch sechs Maschinen) abgeschossen oder beschädigt worden. 18 Chi- nesen seien bei Bombenangriffen ums Leben gekommen. Eine Untersuchung der Bomben- splitter habe ergeben, daß in Amerika her- gestellte Bomben verwandt worden seien. Gesundheitsfürsorge mit mehr Kassenärzten vorgeschlagen Bonn.(dpa) Einen umfassenden Plan für eine verstärkte vorbeugende Gesundheits- fürsorge hat der sozialpolitische Experte der SPD-Bundestagsfraktion, Professor Ludwig Preller, den Bundestagsausschüsssen für Sozialpolitik und Gesundheitswesen unter- breitet. Mit Hilfe einer erhöhten Zahl von Kassenärzten soll ein Weg gesucht werden, dem Patienten bessere Gesundungsmöglich- keiten, dem Arzt bessere Behandlungsmög- lichkeiten, der Versicherung Ersparnisse und der Sozialwirtschaft verstärkte Leistungs- aktivität zu verschaffen. Die Mehrkosten für diese vorbeugende Gesundheitspolitik sollen nach Auffassung Prellers von der Rentenversicherung und vom Staat übernommen werden, die beide an der Vorbeugung materiell und idell in- teressiert seien. Preller erklärte in Bonn, daß die steigende Frühinvalidität die Lei- stungsfähigkeit der Rentenversicherung ein- schränke, da beispielsweise schon jetzt Früh. invaliditätsrenten(Vor dem 65. Lebensjahr) etwa 40 Prozent der jährlichen Renten- zugänge ausmachten. Preller schlägt eine jährliche einmalige, freiwillige Untersuchung der Versicherten durch einen frei praktizierenden Arzt vor. Die Zahl der Kassenärzte solle so erhöht werden, daß auf je 450 Versicherte Gisher 600) ein Arzt entfällt. Die Untersuchungs- ergebnisse, die sich in erster Linie auf Früh- invaliditätserscheinungen erstrecken, sollten durch ärztliche Arbeitsgemeinschaften aus- gewertet werden. Erscheinen nichtmedizi- nische Maßnahmen wie etwa Arbeitsplatz- oder Berufswechsel erforderlich, so sollten diese vom Arzt zusammen mit Arbeitsamt, Gewerbearzt, Fürsorgerin und ähnlichen Stellen sowie mit den Versicherten selbst erörtert werden. Die Monarchie ist das Ziel einer neuen Arbéitssemeinschaft Kassel.(dpa) Eine„Arbeitsgemeinschaft zur Pflege deutscher Tradition“ ist nach Mit- teilung des Erlanger Universitätsprofessors, Hans-Joachim Schöps, im Bundesgebiet gebildet worden. Sie soll die Gründung eines„Volksbundes für Krone und Reich“ vorbereiten, dessen Hauptziel die Wieder- herstellung der Monarchie ist. Schöps hatte schon in den letzten Monaten in verschiede- nen Teilen des Bundesgebietes sogenannte „Kadergruppen“ aufgestellt, die für die Wiedereinsetzung der Hohenzollern-Dyna- stie werben wollen. 8 Nachtragshaushalt wegen„überschüssiger Verteidigungsmittel“? Bonn.(Up) Ueber die Verwendung der sogenannten„Ueberschüssigen Verteidigungs- mittel“ in Höhe von 1,8 Milliarden Mark 180 ein Streit zwischen dem Bundesfinanzmini- sterium und dem Vorsitzenden des Haushalts- ausschusses des Bundestages, Erwin Schöttle (SPD), entbrannt. Während Schöttle verlangt, dag das Bundesfinanzministerium einen Nachtragshaushalt vorlegt, um dem Parla- ment eine erneute Verfügung über die frei- werdenden Mittel zu gestatten, wird vom Bundesfinanzministerium die Ansicht ver- treten, daß der Bundesfinanzminister ohne weiteres das Recht habe, diesen Betrag zur Deckung anderer Haushaltskapitel zu ver- wenden. Im Haushalt für das bis zum 31. März 1955 laufende Rechnungsjahr sind für Verteidi- gungszwecke neun Milliarden Mark vor- gesehen. Die Bundesrepublik bezahlt zur Zeit jedoch nur 600 Millionen Mark monatlich an Besatzungskosten, so daß bei Nichteintreten eines deutschen Verteidigungsbeitrages 1.8 Milliarden Mark„überflüssig“ würden. Der Bundesfinanzminister will diese Summe, wie im Vorjahr, zur Abdeckung des außerordent- lichen Haushalts benutzen und dafür weniger Anleihen aufnehmen, Ein Sprecher des Bun- desfinanz ministeriums drückte am Donners- tag seine Verwunderung darüber aus, daß Schöttle nicht im Vorjahr die gleiche For- derung auf Vorlage eines Nachtragshaus- haltes erhoben habe. Der Kreml ist nicht mehr Regierungszentrum London.(dpa) Der Kreml hat nach über- einstimmenden Berichten aus der sowieti- schen Hauptstadt seine Stellung als Zentrum der Sowjetmacht weitgehend eingebüßt. Schon kurz nach Stalins Tod zogen mehrere Ministerien in einen Wolkenkratzer um, der gegenüber dem Roten Platz errichtet worden War. Wie verlautet, soll jetzt auch Minister- präsident Malenkow die frühere Schutz- u Trutzburg der Zaren, die seit der Oktober- revolution 1917 sowjetischer Regierungssitz war, verlassen haben. Für die Dezentrali- slerung des sowjetischen Regierungsappara- tes sind nach Ansicht westlicher Beobachter in erster Linie Sicherheitsgründe maßgebend gewesen. Es wird vermutet, daß die Sowjel- regierung die starke Konzentrierung der Staatsführung im Zeitalter der Atom- un Wasserstoffbombe nicht mehr für ratsam hält. — . e See. in der 1d ge- Edgar im das Mari sischen be so- he der station be den tischen id sich na. berich- tional- esische ſchinen) 18 Chi- Leben mben- a her- len. gen an für mMheits- te der zudwig en für Unter- a von erden, 5glich- s mög- se und tungs- gende assung g und beide ell in- Bonn, e Lei- g ein- Früh- iSjahr) enten- nalige, nerten t vor. erhöht bisher rungs- Früh- zollten aus- ledizi- platz- zollten tsamt, lichen selbst schaft schaft Mit- sSors, gebiet dung Reich“ jeder- hatte mede- annte dlie Dyna- ittel“? g der gungs- 1k ist mini- halts- höttle langt, einen arla- frei- vom ver- ohne g zur ver- 1955 teidi- vor- Zeit ch an reten 8 1,8 Der „ wie dent- niger Bun- ners- daß For- aus- über- jeti- trum büßt. arere der rden ster- „ und ber- ssitz rali- ra- chter bend Vet- der und tsam — — Nr. 211/ Freitag, 10. September 1954 MORGEN e Seite 8 — Was sonst noch geschah Mit unglaublicher Kaltblütigkeit gelang es dem französischen Lastwagenfahrer Ro- ger Belle ein Unglück zu vermeiden. Bei der Abfahrt von einem Alpenpaß stellte Belle fest, daß die Bremsen an seinem 18-Tonner- Lastzug eingefroren waren. Schneller und immer schneller raste das schwere Lastfahr- zeug die kurvenreiche Straße hinunter. Belle gelang es trotz der Geschwindigkeit einige Kurven zu nehmen. Da tauchten an einer Straßenkreuzung zwei Omnibusse auf. Wie durch ein Wunder raste der Lastwagen ge- rade in der Lücke zwischen den beiden Omnibussen hindurch. Doch war es nicht zu vermeiden, daß er dabei zwei entgegenkom- mende Personenwagen streifte, ohne jedoch allzu viel Schaden anzurichten. An einem Chausseebaum blieb der Anhänger des Last- zuges hängen, der zur Seite geschleudert wurde und abrig. Der Beifahrer Fernand fiel in Ohnmacht. Später gelang es Belle, sei- nen Lastwagen zum Stehen zu bringen. Schweißüberströmt kletterte er vom Fahrer- sitz, faßte sich an den Kopf und meinte: „Dabei habe ich gerade 76 000 Francs(rund 850 DM) ausgegeben, um meine Bremsanlage in Ordnung bringen zu lassen.“ * Die Schweizer Polizei nahm an der fran- zösisch- schweizerischen Grenze einen Auto- fahrer fest, in dessen Besitz dreißig auf ver- schiedene Namen lautende Pässe gefunden wurden. Der Name des Verhafteten wurde mit Jakob Schmidt angegeben. Die Pässe waren hauptsächlich schweizerischen und amerikanischen Ursprungs. Nach Ansicht der Schweizer Behörden handelt es sich bei dem Festgenommenen möglicherweise um ein Mitglied der internationalen Auto-Schmugg- lerbande. * Der elfjährige Amerikaner Gene Hart schlenderte aus der elterlichen Wohnung in Brooklyn zum Hafen, um sich den Uebersee- dampfer„United States“ genauer anzusehen. Der kleine Mann ging an Bord und war von allem, was es hier zu sehen gab, so fasziniert, daß er erst an seinen Heimweg dachte, als das Schiff bereits zwei Stunden auf See war. Wohl oder übel mußte er die Europa-Reise des Ozeanriesen mitmachen. Am Donnerstag trat er von Southampton aus die Heimreise an— wieder an Bord der„United States“. 35 Dem 28jährigen Prinzen Moritz von Hes- sen ist nach Mitteilung der römischen Polizei der Reisepaß abgenommen worden. Nach einer offiziellen Verlautbarung mußten auch der Sohn des italienischen Außenministers Attilio Piceioni, der ehemalige Polizeipräsi- dent von Rom, Francesco Saverio Polito, und der Marquis Ugo Montagna ihre Reisepässe abgeben. Die Letztgenannten sind direkt oder indirekt in dem Montesiskandal ver- wickelt, der weit über die Grenzen Italiens hinaus großes Aufsehen erregt hat. * Anderthalb Kilometer lang war die Schlange wartender Autos in Miami, als die südamerikanische Tänzerin Patrona Bugg am Morgen während der Hauptverkehrs- zeit in einem Bikini aus Leopardenfell zum Baden ging und dadurch eine Verkehrsstau- ung verursachte. Die Polizei sagte, der Badeanzug müsse aus dem Fell eines sehr kleinen Leoparden hergestellt worden sein. Die Tänzerin wurde wegen ungebührlichen Benehmens zu zehn Tagen Gefängnis ver- urteilt. Romantik Anregungen Wenn unsere amerikanischen Freunde über den Atlantik fahren und wir sie nach ihrem Reiseziel fragen, ist die Ant- Wort unweigerlich: Europa. Sie machen den gleichen unschuldigen Fehler, einen ganzen Kontinent in einen Topf zu wer- fen, wie unsere deutschen Freunde, wenn sie in New Lork waren— und„den“ Amerikaner beschreiben— oder die Ver- einigten Staaten. Zu den USA ge- hört auch der tropische Zipfel Florida die erste spanische Kolonie auf dem nordamerikanischen Kontinent die ihre Spuren und ihren Einfluß im Laufe der 450 jährigen Geschichte ebenso hin- terlassen hat, wie französische Hugenot- ten, angelsächsische Puritaner oder hes- sische Söldner. Meine amerikanischen Freunde nennen es„typisch europäisch“, wenn wir, anstatt in Bewunderung vor Stauwerken oder Wolken- kratzern zu stehen, die Große Unbekannte — die Neue Welt, an ihren Quellen suchen und immer wieder in historische Städte, auf Schlachtfelder oder zu alten Kirchen pilgern, um irgendwo vielleicht doch einmal das Gestern dieser vorwärtsstürmenden Zivilisa- tion zu finden. Wir können gar nicht weiter in die Ver- gangenheit zurückwandern als nach St. Augustine, in Florida— der ältesten Stadt im beutigen USA(Ehrenwort! 1513) Die letzten, heißen Kilometer Autobahn vor St. Augustine führen durch so unberührte Wild- nis von Palmensümpfen und schneeweiße Korallendünen, daß wir fast wie unzeitge- mähe Eindringlinge fühlen. Hier scheint sich außer der schnurgeraden Straße nichts ge- Kapusniak, Fleischpflanzel und Kakao Ukrainische Pfadfinder Ukrainische Pfandfinder aus dem gesam- ten Bundesgebiet brachen ihre Zelte ab, die sie bei Sommerbeginn im Waldgebiet von Königsdorf bei Bad Tölz errichteten. Ihre Landsleute aus aller Welt hatten die Mittel zum Ferienaufenthalt für zunächst 85 Pfad finder im Alter von fünfzehn bis achtzehn Jahren und später für 109 jüngere Buben und Mädel bis zu zwölf Jahren aufgebracht. Je- weils drei Wochen lang durften sich die Kin- der im bayerischen Oberland heimisch fühlen. Die Abschiedsfeier wurde auf den Tag des „Festes der Verklärung Christi“ gelegt. Ein ukrainischer Geistlicher aus Rom bietet den deutschen Gästen die beim Feldgottesdienst geweihten Früchte an. Zur Feier des Tages hat Lagerverwalter Komarynskyj zum Hauptgericht der schmackhaften Krautsuppe „RKapusniak“, Fleischpflanzel, Kakao und für jedes Kind eine Rolle Drops genehmigt „Diakuja mo“, wir danken, rufen die zumeist blonden Kinder wie aus einem Munde und klappern erwartungsvoll mit den Koch- geschirren. Von allen Seiten strömten sie auf Trampelpfaden aus den weit verstreuten grauen und gelben Zelten herbei, die unaus- sprechliche ukrainische Namen tragen. Ins Deutsche übersetzt unterscheiden sie sich kaum von den Zeltaufschriften des benach- barten deutschen Jugendlagers. Hundert Meter weiter liegt das Mädchen- lager. Eine weiße Fahne weht vor einem der geräumigen Zelte.„Anerkennung für beson- dere Ordnungsliebe und Sauberkeit“, erklärt der Lagerleiter. Vor dem Zelt glänzen die 400 zoologische Gärten gibt es auf der Welt Sie retteten aussterbende Tierarten Nürnberg. Die Tiergärten sollen mehr und mehr zu Stätten der Volksbildung und wissenschaftlichen Forschung werden mit dem gleichzeitigen Ziel, die Tiere zu scho- nen und zu schützen. Diese Forderung wurde von den 26 Zoo-Direktoren der Gär- ter der Bundesrepublik, der Sowjetzone und des Saargebietes auf einer Arbeitstagung in Nürnberg erhoben. Wie auf der Tagung mitgeteilt wurde, sind seit 150 Jahren viele Mergattungen ausgestorben. Der Direk- tor des Frankfurter Zoos, Der Bernhard Grzimek, bezeichnete es als ausschließlichen Verdienst der Tierparks, daß sehr selten gewordene Tiere, wie Europas größtes Säugetier, das Wisent und der Moschus- ochse, noch existieren. Als erster zoologischer Garten sei Frank- kurt dazu übergegangen, das Füttern der Tiere ausnahmslos zu verbieten. In allen Gärten werden nach starken Besuchertagen Was wir hörten: Krankheitserscheinungen bei Tieren und so gar Todesfälle durch falsches Füttern fest- gestellt. Insgesamt gibt es heute auf der Welt vierhundert zoologische Parks, davon 250 in den USA. Trotz der zum Teil hun- derprozentigen Preiserhöhung für Tier- transporte und Futtermittel sind die Ein- trittspreise im Bundesgebiet nur in Ham- burg, Frankfurt und München höher als vor dem Kriege. Der Präsident des Verbandes deutscher Zoo-Direktoren, Professor Karl Max Schnei- der(Leipzig), berichtete, daß die Tiergärten in der Sowjetzone neben ihrer kommunalen Betreuung auch staatliche Subventionen er- halten. Die Gärten seien einheitlich geleitet und durch das Kultusministerium vertreten. Der Tiernachschub komme fast ausschließ- lich aus dem Osten und besonders aus China. und Tourismus in der ältesten Stadt der USA und Enttäuschungen auf einer Reise durch Florida andert zu haben, seit vor gar nicht zu langer Zeit(geologisch gesprochen) Florida als tro- pischer Blinddarm des Nordamerikanischen Kontinents aus dem Meeresboden stieg, wilde Rothäute seltsamen Gebräuchen nachgingen und schließlich einem spanischen Träumer, namens Ponce de Leon, Märchen vom Brun- nen der Ewigen Jugend erzählten Dann aber macht die Straße einen Bogen und endlose Reihen nagelneuer Strandvillen mit hohen Fernsehantennen verderben die Träumerei. Haushohe Reklamewände zu bei- den Seiten der Autobahn versprechen uns unerhörte Sensationen: Erokodilkämpfe, Affenzwinger und natürlich— den Brunnen der Ewigen Jugend des Ponce de Leon. Kostenpunkt: 1,25 Dollar. Wir sind fest entschlossen, uns durch keine noch so grandiose Errungenschaft des Fortschrittes aus der Stimmung bringen zu lassen.. aber, ach, es wird uns recht schwer gemacht. Nach dem Ende des tragischen Bruderkrieges von 18611865 kamen die siegreichen Vankees mit Unternehmungs- geist und harter Währung in den geschlage- nen Süden und fanden verträumte Städte, spanisch sprechende Fischer und Witwen, die sich weigerten, ihre Familienandenken für Geld den neugierigen Touristen aus dem Norden zu zeigen. Inzwischen aber haben die Lankees und ihr Geschäfts-Sinn längst gesiegt. Ponce de Leons Brunnen der Ewigen Jugend, zum Beispiel, können wir gar nicht verfehlen. Selbst am hellen Tage flimmern haushohe Neon-Reklamen über seiner geheimnisvoll zelteten in Oberbayern Eſgeschirre, sauber auf Holzgestellen auf- geschichtet, im Sonnenlicht. Die Mädchen- kleider sind über den Feldbetten auf Bügel aufgereiht. Jedes Zelt trägt seine indivi- duelle Note. In keinem fehlt der Herrgotts- winkel. Die Ikone sind mit Feldblumen geschmückt. Vor dem Fahnenmast mit der blau-gelben ukrainischen Nationalflagge, der den Mittelpunkt des Zeltlagers bildet, haben die Pfadfinder aus dunkelroten Tollkirschen ihr Wappen modelliert: die Lilie, durchwirkt mit dem ukrainischen Dreizack. Vor einem riesigen Lagerfeuer versam- meln sich bei Einbruch der Dunkelheit die Buben und Mädchen zur Feierstunde. Das Programm der nächtlichen Gedenkstunde ist auf die ferne Heimat zwischen den Karpathen und dem Don abgestimmt. Vor den lodernden Flammen tanzen und singen die ukrainischen Kinder in ihren Volkstrachten. Neben ihrer Muttersprache sprechen die Ukrainer, die in der Bundesrepublik aufwachsen, waschechten bayerischen oder rheinischen Dialekt. Dr. Gerhard Ghmicke gurgelnden Tiefe und nebenan spielen kost mierte Kinder im ältesten“ Schulgebäude der USA den Touristen Geschichte vor. Ein- tritt 25 Cents. Wir verzichten und klettern leber in eine der seltenen Pferdekutschen dieses motorisierten Kontinents. Unser kohlschwarzer Kutscher rattelt un- beteiligt die Geschichte der alten Plaza her- unter und erwähnt nebenbei, daß unter überdachter Plattform am südlichen Ende noch vor gar nicht allzulanger Zeit seine Ur- Urgroßeltern zum besten Preis versteigert wurden.— Dann aber klappern wir für Mi- nuten tatsächlich durch eine kleine Seiten- straße, in der spanische Balkönchen, tropische Stauden hinter hohen Mauern mit schmiede- eisernen Gittern uns die Vergangenheit die- ser kleinen Siedlung am Rande einer unbe- kannten, wilden Welt nahebringen. Eine Handvoll Soldaten, ihre Frauen und gepan- zerte Edle auf der Suche nach Gold und Ruhm versuchten hier zwischen Atlantik und Dschungel ihrem König in Madrid sein Welt- reich zu erhalten. Und dann stehen wir vor dem„ältesten Haus“ des nord amerikanischen Kontinents. Das rührende, einstöckige Gebäude mit sei- nen Schießscharten unter dem Dach ist mit fremden Mobiliar vollgepfercht. Die hand- geschlagenen Deckenbalken, die niedrigen, Kkalkverputzten Wände, die Kugeleinschläge endloser Belagerungen würden allein eine viel deutlichere Sprache sprechen. Vergeblich versuchen wir, den leisen Schauer zu fühlen, der uns bei der Beschrei- bung dieses Hauses im fernen Washington vor unserer Reise über den Rücken gelaufen War. Dieses tapfere Haus und seine heim- wehkranken Herren repräsentierten einmal die Weltmacht Spanien in der Neuen Welt Eintritt 75 Cents. Und dann finden wir doch noch unser Stückchen Geschichte in St. Augustine! Ge- rade steuern wir unseren kochenden Wagen — es ist erst 10 Uhr morgens und schon 39 Grad im Schatten— auf die Ausfallstraße nach Süden, da liegt wie eine Vision unserer Träume am Rande der Bucht: Castillo St. Marco. Von seinem zierlichen Türmchen auf nie besiegten Mauern sehen wir hinaus auf den Atlantik, wie vor uns Spanier, Hugenot- ten, Briten und Seeräuber— um an der keinen Linie zwischen Wasser und Wolken Segel zu entdecken, die Nachricht aus Madrid den Totenkopf auf schwarzem Feld— oder für uns Moderne einen Luxusdampfer brin- gen. Nach der Landseite zu erstrecken sich heute noch hinter den leeren Häusern die endlosen Kaktus- und Palmensümpfe Floridas, aus denen im Schutze der Nacht durch die Jahrhunderte die wildesten und unversöhnlichsten Indianer der Neuen Welt, die Seminole, hre Brandpfeile gegen die Festung schleuderten. Anneliese Uhlig In einer kleinen Seitenstraße zuubern für wenige Minuten vergitterte Fenster, schmiede- eiserne Balkönchen und verwittertes Gestein die Erinnerung an klirrende Conquistadores und dunkeläugige Spanierinnen— leider wohnen jetet„Künstler“ hier, die schlechte Oel- bilder der Sehenswürdigkeiten von St. Augustine au unverschämten Preisen an Touristen verkaufen. Fünfzig Verletzte Hamburg. Auf der eingleisigen Hochbahn- strecke in der Nähe des Bahnhofs Hamburg- Volksdorf stießen zwei Hochbahnzüge zu- sammen, wobei es rund 50 Verletzte, darun- ter etwa 20 Schwerverletzte, gab. Das Un- glück ereignete sich, als ein Zug unmittelbar vor dem Bahnhof vor einem Haltesignal hielt und sich ein zweiter in langsamer Fahrt die- sem Zug näherte. Dabei prallte ein dritter in dieser Richtung fahrender Zug auf den langsam fahrenden auf. Sparkassenrendantin schlief Osnabrück. Einen festen Schlaf hatte die Rendantin der Sparkasse des Städtchens Len- gerich an der niedersächsisch- westfälischen Landesgrenze bei Osnabrück. Ohne sie oder ihre im gleichen Zimmer schlafende Groß- mutter und Schwester zu wecken, schlich sich nachts ein Einbrecher an ihr Bett und stahl die Aktentasche, in der sie sämtliche Schlüs- sel der Sparkasse aufbewahrte. Nachdem er in der Diele des Hauses alles durchsucht und einen größeren Geldbetrag eingesteckt hatte, verschwand der Fremde durch eine zerschlagene Fensterscheibe. Anschließend stieg er in die Sparkasse ein und raubte 18 000 D-Mark, erst als die Rendantin am anderen Morgen in die Kasse gehen wollte, merkte sie das Fehlen ihrer Tasche.. Ausbrecher unter Couch Bonn. Nur wenige Stunden dauerte die Freiheit eines 28 jährigen Schwer- verbrechers, der am Wochenende aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn ausge- brochen war. Die Polizei spürte den Ent- sprungenen Zuchthäusler in seiner elter- lichen Wohnung in Bonn unter einer Couch auf. Als die Beamten ihn festnehmen woll- ten, versuchtè er, aus dem Fenster der im zweiten Stockwerk gelegenen Küche zu springen. Raubüberfall am hellen Tag Höchst. Ein unbekannter Mann überfiel am Vormittag in Höchst am Main eine An- gestellte der dortigen Volksbank. Er entriß ihr eine Alftentasche mit 865 P-Mark und einen Barscheck über 8500 D-Mark. Der Un- bekannte lief in eine Seitenstraße und fuhr mit einem Motorrad, auf dem ein Komplize ihn erwartete, in hoher Geschwindigkeit da- von. 55 Stunden auf dem Drahtseil Wanne-Eickel. Der Drahtseilartist Ricardo Schneider aus Wanne-Eickel, der am Wochen- ende 30 Stunden und 15 Minuten auf dem Drahtseil verbrachte, will seinen Rekord jetzt auf 55 Stunden steigern. Er teilte mit, daß er seinen neuen Rekordversuch in zwei Wochen in Hamburg unter Aufsicht der internationalen Artistenloge starten werde. Ricardo will damit die Leistung seines österreichischen Kollegen Josef Hauenzwik- kel überbieten. Hauenzwickel hatte einen Rekord von Ricardo von 24 Stunden und zwei Minuten als Weltrekord nicht aner- kannt, da er bereits am 9. Oktober 1949 in Linz 53 Stunden auf dem Seil verbracht habe. Habsburger erwarten Zwillinge Würzburg.„Die Aerzte sagen, es werden Zwillinge“, verriet der österreichische Thron- prätendent Erzherzog Otto von Habsburg, der am Mittwoch im Hotel! Lämmle“ in Würzburg eingetroffen ist. Seine Mutter, Exkaiserin Zita, ist ebenfalls in Würzburg angekommen und hält sich bei ihrer Schwie- gertochter Erzherzogin Regina in der Uni- versitätsfrauenklinik auf, wWwo Professor Dr. Karl Burger stündlich mit dem Eintreten des freudigen Ereignisses rechnet. Kanalschwimmer verschollen London. Sportlicher Ehrgeiz und die Starrköpfigkeit eines Vaters von neun Ein- dern haben im Aermelkanal eine ganze Armada von Schiffen und Flugzeugen in Be- wegung gesetzt. Trotz aller Warnungen und Vorstellungen französischer Behörden hatte sich der 44jäh- rige englische Familienvater Edward May nicht davon abhalten lassen, am Mittwoch- früh bei Kap Grisnez in die reichlich kühlen Fluten zu steigen, um den Kanal zu durch- schwimmen.„Niemand kann jemanden daran hindern, Selbstmord zu begehen, wenn er damit keinen Schaden anrichtet“, hatte ein Vertreter des französischen Innenmini- steriums bemerkt und ihm seine Segens- wünsche auf den Weg mitgegeben. Seitdem ist May verschollen. May hatte darauf bestanden, sich ganz allein auf den Weg nach England zu machen. Zur Phänomenologie des Schlagers Wenn später einmal eine Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts geschrieben wird. dürkte darin ein Kapitel über den Schlager nicht fehlen, denn es handelt sich hierbei um eine der markantesten Kulturerschei- nungen unserer Zeit. Der Schlager hat das Volkslied alten Stils abgelöst, er ist in den Liederschatz der breiten Masse eingegangen, wo er, da die Namen der Komponisten und Textdichter unwesentlich sind, als anonyme Schöpfung weiterexistiert. Allerdings haben diese neuen Volkslieder nur eine kurze Blüte, sie sind dem Wechsel der Mode unter- worfen und überleben nur selten eine Sai- Son. Sangen die Kinder zu Beginn der Samba-Epoche„Ei ei ei, Maria, Maria von Bahia“, so haben sie jetzt etwas anderes ge- lernt,„Pack die Badehose ein“ oder das „Märchen von dem kleinen Spatzenpärchen“, wo sich Spätzchen so schön auf Schätzchen und Kätzchen reimt. Immerhin sind aus der älteren Schlager- zeit der zwanziger Jahre noch ein paar Lie- der wie„Ich küsse Ihre Hand, Madame“ oder„Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ erhalten geblieben, während die einst so po- pulären„Scherz“-Fragen„Was macht der Meier am Himalaja?“ oder„Wer hat denn den Käse zum Bahnhof gerollt?“ völlig ver- essen wurden. Inzwischen sind andere und nicht weniger scherzhafte Dessins aufge- taucht, zum Beispiel„Warum schwimmt die Karoline immer rüber nach der Düne?“ oder Kennen Sie den kleinen dunkelbraunen Shoeshineboy?“ Auch scheint sich die Frage „Hallo, wer ist dort an der Tür?“ großer Beliebtheit zu erfreuen, zumal sich hier die dramatisch gesteigerte Spannung, ob es der Milch-, Brot- oder Gasmann oder gar ein Herr vom Finanzamt ist, in dem zeit- gemäß- verzweifelten Ausbruch entlädt:„Es hat doch keinen Zweck, das ganze Geld ist weg!“— Was freilich weniger poetisch klingt als der Seufzer„Ausgerechnet Bananen!“, den man vor fünfundzwanzig Jahren sang. Zu den originellsten Fragen gehört ein Schlager, vermutlich amerikanischer Pro- venienz, den man uns auch auf Deutsch nicht vorenthalten wollte:„Was kostet das Hünd- chen im Fenster, die Oehrchen, die wackeln so schön“, wobei dann besagtes Hündchen den weiteren Fortgang der Geschichte mit dezentem Bellen begleitet. Wie auf vielen anderen Gebieten unse- res kulturellen Lebens, so hat sich der Rundfunk auch im Hinblick auf die Popu- larisierung der Schlager wesentliche Ver- dienste erworben, ja man könnte sagen, daß ohne ihn eine so allgemeine Verbreitung dieses neuzeitlichen Liedgutes, das, wenn es sentimentale Charakterzüge trägt, auch „Schnulze“ genannt wird, gar nicht denkbar Wäre, Tag und Nacht ertönen aus allen Lautsprechern die gleichen Worte und Wei- sen, die dem modernen Menschen nicht nur zum Zweck tänzerischer Betätigung, sondern als seelisches Stimulans unentbehrlich ge- Worden sind. Wer wollte noch darauf ver- zichten, seine eigenen Gefühle bei passender Gelegenheit durch einen Sänger interpre- tieren zu lassen, der behauptet:„Diesmal muß es Liebe sein!“ oder einer Angebeteten versichert:„Wenn ich in deine Augen seh. versinkt um mich die Welt“, um dann ein paar Zeilen später in den wahrhaft klassi- schen Satz auszubrechen:„Doch solltest du mein Glück auch trüben, ich muß dich lie- ben!“ Dieses und ähnliches Edelschmalz lie- fert die notwendigen Kalorien zur Stärkung des unterernährten Gemüts. Uebrigens macht sich bei den Schlager- Produzenten eine wachsende Tendenz zu deutscher Innigkeit bemerkbar.„Eine kleine Hütte hoch am Bergeshang, die wartet auf Uns zwei“ und„Kleines Glück im Winkel, kleines Glück zu Haus“ sind zwei Muster- schnulzen. Selbst Peter Igelhoff, der sich sonst weltmännischer gab, ist„Im Schwarz- Wald, im Schwarzwald“ gelandet und möchte sich am Wald am Kirsch und einem Ruß berauschen, weil das so gesund ist. Andere Schlagerfabrikanten arbeiten nach wie vor für die internationale Ver- ständigung, indem sie ihrem Publikum die ewig gleichen Klischeevorstellungen von fremden Ländern und Menschen vermitteln. Sie tun es so lange und intensiv, bis Herr Müller davon überzeugt ist, daß in Paris nur geküßt wird, daß Spanien nur von feuri- gen Caballeros und kastagnettenklappern- den Senoritas bevölkert ist und eine Reise nach Italien aus heißen Liebesnächten mit obligater Guitarrenbegleitung besteht. Aber rote Rosen, rote Lippen, roter Wein sind seit den Tagen des seligen Anakreon der beliebteste Gegenstand poetischer Ver- herrlichung gewesen— warum sollten nicht auch die Halb- und Viertelsdichter unserer Schlagerkonfektion dabei bleiben? Ab und zu kommt ja auch etwas sehr hübsches her- aus: ein Text mit Witz und Charme zu einem wirklich guten musikalischen Einfall, oder eine kleine optimistische Lebensphilo- sophie für einen Menschen, der sie vielleicht gerade braucht. Und das ist auch etwas Wert. E. P. Bücher- kurz angezeigt Hans Erman:„Berlin, Gedichte und Ge- schichtchen“(Kulturbuch Verlag, Berlin. Der gut geglückte Versuch, die Geschichte der gegenwärtig außer Dienst befindlichen Reichs- hauptstadt in Anekdotenform zu erzählen. Das hübsch aufgemachte Buch umfaßt die Zeit von der ersten urkundlichen Erwähnung Berlins im Jahre 1244 bis zum Ausbruch des ersten Welt- krieges 1914 und vermittelt in kurzweiliger Unterhaltung eine interessante Chronik des unvergänglichen Berlin. Jan Herchenröder:„Michael und Barbara“. Eine Novelle(C. W. Leske Verlag, Darmstadt). Eine kleine Liebesgeschichte, die aus der Er- innerung eines Soldaten lebendig Wird. Es ist die Geschichte einer zarten, behutsamen Liebe, die heiß aufbrennt und in einem schmerzhaf- ten Absturz endet, eine um Wahrhaftigkeit bemühte, aber auch ein wenig romantische und sentimentale, darum aber nicht weniger wahrhaftige Erzählung. Verliebte werden das Buch gern Verliebten schenken. Heinrich Eduard Jakob:„Johann Strauß, Vater und Sohn“, Die Geschichte einer musika- lischen Weltherrschaft(Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg). Der durch seine Biographie des Kaffees, eine Geschichte des Brotes, den Lebensroman Joseph Haydns und viele Er- zählungen literarisch gut kreditierte, jetzt in Amerika lebende Berliner beschreibt mit dem Leben der beiden Sträuße eine der faszinie- rendsten Epochen der alten Kaiserstadt Wien und ein Stück Kulturgeschichte, das weit über das biographische Thema hinausgreift. T. E. Lawrence:„Die sieben Säulen der Weisheit“(Paul List Verlag, München). Das berühmte Buch des englischen Verfassers über den Aufstand der Araber gegen die Türken, das hier im 29. bis 48. Tausend der Gesamt- auflage vorliegt, ist im Augenblick wieder be- sonders aktuell, da sich ein Landsmann von Lawrence, Richard Aldington, anschickt, in einer Publikation den sagenhaften Oberst als „Scharlatan“ und„Lügner“ zu entlarven. Was die Enthüllungen des Mister Aldington auch bringen mögen: wahr bleibt, daß Lawrences Buch(selbst wenn es hier und da von der Wahrheit abweicht) als literarische Leistung 7 bestehen bleibt, was immer man seinem Ver- fasser nachsagen kann. Kurt Tucholsky:„Ein Pyrenäenbuch“(Ro- wohlt Verlag, Hamburg). Das zuerst 1927 unter dem Pseudonym Peter Panter erschienene Buch enthält eine Reihe glänzender Essays, die den Satiriker und Pamphletisten von einer weniger bekannten, mild betrachtenden Seite kennen lehren, obwohl der alte Kampfgeist sich am Ende doch immer nach außen kehrt, der Wille zur Unabhängigkeit, der allein der Menschlichkeit gegenüber zu Konzessionen be- reit ist. Tucholskys Buch ist kein Reisebericht im üblichen Sinne: es ist viel klüger und doch herzlicher als die meisten. Thornton Wilder:„Einakter und Drei- minutenspiele“(S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main). Der in Deutschland vornehmlich durch sein Schauspiel„Unsere kleine Stadt“ populär gewordene amerikanische Autor Hat schon in früher Jugend eine Anzahl kleiner Spiele geschrieben, mit denen er seine„Lei- denschaft für gedrängte Kürze befriedigte“. Einige dieser kleinen Kunstwerke, darunter „Glückliche Reise“ und„Das lange Weih- nachtsmahl“, sind auch auf deutschen Bühnen gespielt worden. Das vorliegende Bändchen faßt mit einem Vorwort des Dichters achtzehn der kleinen Arbeiten zu einem höchst gedan- kenreichen Buch zusammen Carl Zuckmayer:„Des Teufels General“. Drama in drei Akten(S. Fischer Verlag, Frank- furt a. M.). Der schmale Band mit Zuckmayers Widerstandsdrama gehört in eine Reihe von „Schulausgaben moderner Autoren“, die Zu einem dankenswert billigen Preis(1,80 DM) ausgezeichnets Material für den modern ge- leiteten Deutsch-Unterricht liefert. Unter den Titeln dieser Reihe befinden sich: Hofmanns- thals Trauerspiel„Der Turmé, eine Sammlung von Dichtungen und Prosastücken Manfred Hausmanns unter dem Titel„Ueberwindung“, die„Legenden“ von Stefan Zweig, Thornton Wilders Schauspiel„Unsere kleine Stadt“, von Thomas Mann die Novellen„Mario und der Zauberer“ und„Tonio Kröger“, sowie eine ganze Menge anderer zeitgenössischer Litera- tur, die geeignet ist, einer wünschenswerten Erweiterung der Lektüre im Schulunterricht zu dienen. 0 ͤ— Seite 4 MANNHEIM Freitag, 10. September 1954/ Nr. 211 Verkehrsabhängige Steuerung Rollbühlstraße in Betrieb Ampeln kontra Verkehrs-Chaos/ Auch am Wasserturm und der Ebertbrücke sollten die„Lichter leuchten“ Gestern Vormittag um elf Uhr wurde an der Kreuzung Rollbühl-, Sand- und Kall stadter Straße in Käfertal-Süd die neue„ver- kehrsabhängige Steuerung“ durch Signal- lampen in Betrieb genommen, die den„Renn- bahnverkehr“ auf Mannheims nördlicher Ausfallstraße bremsen und den von der Seite kommenden Verkehrsteilnehmern(besonders den Schulkindern) Gelegenheit geben soll, sich ohne allzu zeitraubende Wartereien in den Strom einzureihen. Wie wir bereits berichteten, können sich bei dieser neuen Steuerung die aus den Sei- tenstragen„vorstoßenden“ Autofahrer und Fußgänger dem auf der Rollbühlstraße lau- kenden Verkehr durch Ueberfahren einer Bodenschwelle oder Betätigung eines Druck- knopfes anmelden und damit die Hauptver- kehrsstraße für die Dauer ihres Einbiegens oder Uebergangs durch rotes Licht sperren. Prinzipiell hat die Rollbühlstraße natürlich ummer„Grün“, aber da der Verkehr aus der Sand- und der Kallstadter Straße im Verhält- nis zur Nord-Süd-Richtung minimal ist, dürfte sich bei Betätigung der Bodenschwelle Letzte Montage an der„Druckknopfampel“ Foto: hb oder der mit Warnung gegen groben Unfug versehenen Druckknöpfe keine Störungen des Hauptstromes einstellen. Beamte der Verkehrsabteilung im Amt für öffentliche Ordnung., der Straßenbahn, der OEG und des Tiefbauamtes beobachteten kri- tisch, aber letztlich doch zufrieden die neue Einrichtung, die heute, beim Schulbeginn nach den Sommerferien, ihre erste„Be- lastungsprobe“ bestehen muß. Denn nicht zuletzt wegen des Protestes der Eltern, deren Kinder über die gefährliche Rollbühlstrage in die Dürerschule gehen müssen, wurde die verkehrsabhängige Steuerung eingeführt, und die Mannheimer Polizei überwacht heute mit verkehrs erzieherischen Lautsprecher- wagen den Straßenübergang der Schulkinder, um ihnen die Wirkungsweise der neuen „Handschaltung“ klar zu machen und sie an allzu spielerischer Betätigung der Druck- knöpfe zu hindern. Eventuell soll die Anlage in der Rollbühlstraße, die in verschiedenen Punkten noch nicht ganz den polizeilichen Wünschen entspricht(„erst wenn's aufgebaut ist, merkt man manchmal, daß es noch besser gemacht werden könnte“, sagt Polizeidirektor Glunk) noch einige kleine Verbesserungen erhalten, die vor allem den Fußgängern grö- Bere Bewegungsfreiheit einräumen. Die Problematik des Mannheimer Straßen- verkehrs, der man jetzt an der Rollbühlstraße Zzu steuern versucht hat, zeigt dem aufmerk- samen Beobachter zwei weitere Schwer- punkte in der Innenstadt, die in Zukunft wohl kaum ohne automatische Signalanlagen blei- ben dürften: Am Wasserturm, wo der ganze Verkehr in Richtung Autobahn mit den auf dem Ring rollenden Fahrzeugen kollidiert, und an der berüchtigten Ecke Renz- und Kol- pingstraße kurz vor der Friedrich-Ebert- Brücke, wo ein Großteil des Verkehrs von der Autobahn einmündet, wird die Grüne Welle wohl bald ihren verlängerten Arm aus- strecken und den bisher unermüdlich ,rudern- den“ Verkehrspolizisten eine schwere Arbeit Abnehmen müssen. Nach halbofflziellen Mit- teilungen befinden sich diese beiden Projekte, bei denen menschliche Unzulänglichkeit durch die vielerlei Fehlerquellen ausschliegende Ampel-Automatik ersetzt werden soll, bereits im Stadium der Verhandlungen In diesem Zusammenhang sei hier einmal der gegenwärtig an einer belebten Düssel- dorfer Kreuzung getestete„Düsseldorfer Trichter“ zur Diskussion gestellt, den der Leiter des dortigen Straßenverkehrsamtes konstruiert hat. Bei diesem Trichter handelt es sich um sechs in bestimmten Abständen vor einer Kreuzung aufgestellte Ampeln, die das Verkehrstempo durch relativ kurze Rot- Schaltungen herunterdrücken und sozusagen schrittweise das Verhältnis von Rot und Grün der normalen Zeitdauer an der Kreuzung an- Hassen. Wenn sich der Fahrer den Geschwin- digkeits anweisungen der sogenannten„Vor- ampeln“ anpaßt, dann erreicht er die Kreu- zung mit ziemlicher Sicherheit zu dem Zeit- punkt, in dem der Uebergang dort durch Grünlicht freigegeben wird und kann sie ohne Aufenthalt passieren. Die Straßenbahn wird hierbei in„umgekehrter Marschrichtung“ be- rücksichtigt, indem sie bei freier Fahrt für den übrigen Verkehr durch eigene Signale gebremst wird und an der Haltestelle eine Art„Zeitinsel“ erhält, wenn der Haupt- Verkehrsstrom gerade wieder„herunter- geschaltet“ wird. Kompliziert, aber notwendig, und viel- leicht auch in Mannheim einmal zu überlegen. Preise für die MM bei der DLG- Qualitätsprüfung Bei den Qualitätsprüfungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft hat die Mann- heimer Milchzentrale sehr gut abgeschnitten. Sie hat mit ihren Nebenbetrieben insgesamt acht Siegerpreise und sieben erste Preise erhalten. Maico-Club dis Kutierte Verkehrsprobleme Am Mittwochabend schüttete Karlheinz Fernau, erster Vorsitzender des Maico-Clubs, unterstützt von seinen Clubkameraden, vor Vertretern der Polizei, des ADAC, des DKW- Clubs und der Presse sein Herz aus. Er Wandte sich gegen die Diskriminierung der Motorradfahrer, die in letzter Zeit immer mehr überhand nehme. Bei jedem Verkehrs- unfall halte die Oeffentlichkeit von vorne herein den Krad- beziehungsweise Roller- fahrer für schuldig. Neulich sei es sogar bei einer ordnungsgemäß angekündigten Motor- sportveranstaltung im Odenwald zu Tätlich- keiten und Ausschreitungen von seiten der Bevölkerung gekommen. Diese Stimmung Werde durch entsprechende Meldungen und nicht zuletzt von der Polizei durch Verord- nungen, wie zum Beispiel das Parkverbot für Motorräder in den Planken, gefördert. Gewiß gebe es unter den zweirädrig Moto- risierten Rowdies, meinte der Sprecher, aber man solle doch nicht verallgemeinern. Oft sei das verkehrswidrige Verhalten von Rad- fahrern und Fußgängern geradezu haar- sträubend. Für diese sei Fahrschulzwang und Führerscheinprüfung dringend anzuraten. 2 „BP“ feierte ihr goldenes Jubiläum Festliche Stunden in der„Amicitia“ beschlossen das erste Halb jahrhundert Der Festball, den die„BP“ Benzin- und Petroleumgesellschaft am Mittwoch in den Sälen der„Amieitia“-Gaststätte veranstal- tete, stand im Zeichen des halbhundertjähri- gen Bestehens der Firma, deren Entwicklung Direktor Neumann in einer prägnanten Fest- ansprache skizzierte. Direktor Neumann, der seit über 30 Jahren im Dienst der„BP. steht und Mitbegründer ihrer Mannheimer Verkaufsstelle ist, zeichnete den Werdegang des vor 50 Jahren durch Karl Adler in Wien gegründeten Unternehmens nach und Wü digte besonders den äußerst schwierigen unnd harten Existenzkampf der„Olex“ in Oester, reich, wo sie mit einem Personalstand von zehn Arbeitskräften unter sehr ungünstigen Bedingungen begann. Durch die rechtzeitige Uebersiedlung des Gründers Karl Adler, der einen sicheren Instinkt für geschäftliche Transaktionen besessen habe, nach Berlin, sei es dann möglich gewesen, der Firma in relativ kurzer Zeit einen Namen zu ver- schaffen, der in der ganzen Welt heute einen guten Klang habe. Der Redner schloß mit einem Appell an seine leitenden Angestell- ten, sich besonders der jungen Nachwuchs- kräfte im Betrieb anzunehmen und ihnen das Rüstzeug mitzugeben, das sie als später „Ehre den Toten Friede den Lebenden“ Gedenkfeier der VVN Mannheim für die Opfer des Faschismus „Ehre den Toten— Friede den Leben- den“ war das Motto, unter dem Mannheims VN am Dienstagabend in den bis über den letzten Platz hinaus besetzten und„bestan- denen“ grogen Saal des Zähringer Löwen“ zu einer„Gedenkfeier 1954 für die Opfer des Faschismus“ eingeladen hatte. Die Ge- denkrede hielt Pfarrer Weber aus Sprend- längen(Hessen), und im zweiten Teil der Veranstaltungsfolge wurde das Melodrama „Lilo Hermann“ von Paul Dessau unter Mitwirkung von Künstlern aus der Sowiet- 20e für— wie die Veranstalter behaupt- teten— Westdeutschland uraufgeführt. Pfarrer Weber gedachte der„vielen Hun- derttausende von Männern und Frauen, die in den Konzentrationslagern jahrelang festgehalten wurden und urmgekommen sind“, er schloß aber auch die 30 Millionen Toten des letzten Krieges, die im Bomben- agel Getöteten und alle Menschen, die ihr Leben, ihre Heimat, ihr Hab und Gut auf der Flucht verloren haben, in den großen Kreis der Opfer des Faschismus ein. Es sei ein Mißbrauch mit dem Schicksal der Deut- schen aus dem Osten, wenn man ihre Lage als Nährboden für chauvinistisches Gedan- kengut auszunutzen versuche. Das Gedenken an die Opfer des Faschis- mus erfülle nicht seinen letzten Sinn, wenn es nur dazu diene, den Märtyrern vergan- gener Zeiten neue hinzuzufügen. Es komme darauf an, den von ihnen der Zukunft an- vertrauten Kassandraruf zu hören und zu beachten. Das„rechte nationale Handeln“ liege in der Verantwortung für den Frie- den.„Deutschalnd muß wieder zu Deutsch- land kommen, denn nur dadurch, daß es vereint den anderen Völkern die Hände reicht, wird der Friede gesichert.“ Christen- tum und Kommunismus müßten lernen, neben- und miteinander zu leben,„Laßt uns doch nicht nur in Angst voreinander zittern, laßt uns zeigen, daß wir einander zu ertragen und verstehen versuchen“, sagte Pfarrer Weber. Eingeleitet worden war die Gedenkstunde vom Stadtrat R. Stark, der insbesondere dem Gedenken an die„Lechleiter- Gruppe“ ehrende Worte widmete.„Terror hat uns noch niemals gebrochen— die Zukunft wird unser sein“, sagte Stark, der mät einem Blick auf den überfüllten„Zähringer Lö- wen“ bemängelte, daß die Stadt der Ver- sammlung keinen größeren Saal zur Ver- fügung gestellt habe. Ein gemischter Chor des Staatlichen Volkskunst-Ensembles Berlin unter Leitung von Walter Mehlen wurde durch anhalten- den, sich ständig wiederholenden Applaus 2u mehreren da capi aufgefordert, und auch die Aufführung von„Lilo Hermann“(in dem Mathilde Danegger vom Deutschen Theater Berlin die Sprechstimme vertrat), wurde ebenso wie ein von Willi Bischof rezitiertes Gedicht von Bert Brecht stürmisch beklatscht. rob einmal verantwortliche Kräfte bräuchten, und dankte allen Betriebs angehörigen für die in guten und schlechten Zeiten bewiesene Treue zur Firma. Das„Astoria“-Orchester, das zu Beginn des offiziellen Teils die„Titus“-Ouvertüre von Mozart intoniert hatte, leitete mit Ger- hard Winklers„Frühling in Toscana“ zum Unterhaltungsprogramm über, dem eine Er- öfknungspolonaise den stimmungsvollen Auf- takt gab und das bei flotten Klängen die Tanzbeine in Bewegung setzte. Margit Saad und Karl Schönböch, sie mit ras- sigen, schwarzen Hadren, er mit charmant rotgoldenem Schnurrbart, stellten sich gestern dem autogrummhungrigen Publikum der„lun- en- Lichtspiele und der Presse in Lebens- größe vor und erzäôhlten freimutig von den Strapazen ihrer vom 31. August bis zum 10. September dauernden Tournee durch die bun- des republikanischen Kinos, in denen der Farbfilm„Zigeunerbaron“ gerade zu sehen ist. Margit ist in Bensheim an der Bergstraße uauf- gewachsen, liebt daher den„Eppelwoi“ und wohnt in München, wohin sie heute zurück- kehren uird und möglichst bald wieder Theu- ter spielen will. Karl Schönböch hat ebenfalls in München sein derzeitiges Hauptquartier aufgeschlagen. Sein erster Film hieß„Das Mädchen Irene“ und wurde 1936 bei der Ufa gedreht. Die beiden Künstler, die ohne alle Starallüren gestern Nachmittag im„Gloria“. Hotel schmacſchafte Fischbrötchen lenabber- ten, kamen um 14.30 Uhr am Mannheimer Hauptbahnhof an und durften pausenlos ihre mit gutem Klang behafteten Namen auf Post- karten und in die Autogruammalben junger und älterer Backſische schreiben. Hhyyb/ Foto: Thornas Amerikanische Pioniereinheiten eee 8 8 8 00 gaben an der Autobahnbrücke über den Neckar bei Mannheim Seckenheim mit dem Einbau von Sprengkammern begonnen. Der Verkehr über die Brücke geht unbe. hindert weiter. Beginn der Arbeiten nicht unterrichtet. Die æustùndigen deutschen Stellen wurden von der US-Armee über den Komplettes Schlafzimmer stand im Gebüsch Wie kam das Möbel in den Wald?/ Aus dem Polizeibericht Einen nicht alltäglichen Fund machten Neckarauer Einwohner in einem dichten Ge- strüpp, wo sie auf etwa 15 Metern Fläche die Teile eines auseinander genommenen Schlaf- zimmers entdeckten. Es wird angenommen, daß der doppeltürige Schrank und die beiden Bettstellen mit Rösten und Matratzen aus einem Diebstahl herrühren und vom Täter bei passender Gelegenheit abgeholt werden sollten. Erpresser ging auf den Leim In ziemliche Unruhe versetzte ein Un- bekannter die Angehörigen von leitenden Angestellten in Waldhof, weil er regelmäßig dort anrief und versuchte, mit den Frauen unter Drohungen und Erpressungen in Ver- bindung zu kommen. In einem Fall sprach er mehrmals in Abwesenheit der Eltern tele- konisch mit einem 12jährigen Mädchen und versprach ihm 100 Mark, wenn es an eine genau bezeichnete Stelle komme. Nachdem die Kriminalpolizei verständigt worden war, begab sich das Kind an den Treffpunkt, wo sich der Fremde auch pünktlich einstellte. Er wurde sofôrt festgenommen. Es handelt sich um einen 44jährigen Hilfsarbeiter, der in einem Waldhöfer Betrieb beschäftigt ist und von dort aus auch seine mysteriösen Telefo- nate führte. Böses Erwachen Allzu sorglos hatte sich ein Käfertaler Wirt ins Bett gelegt, ohne sein Lokal vorher ausreichend abzuschließen und zu sichern. Die ungeschriebene Quittung für diesen Leicht- sinn fand er am nächsten Morgen, als er entdecken mußte, daß ihm ein Unbekann- ter aus dem Schlafzimmer eine Geldkassette mit 1640 Mark und 400 Mark aus der Brief- tasche gestohlen hatte. Der tägliche Unfall. Beim Einbiegen in die Waldhofstraße prallte ein älterer Mann mit seinem Fahrrad gegen einen Straßen- bahnzug und erlitt eine lebensgefährliche Schädelbasisfraktur. Zu einem zweiten Zusammenstoß mit einer Straßenbahn kam es in der Schwetzinger Straße. Hier geriet ein Pkw. durch überhöhte Geschwindigkeit auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern. Das sollten Sie sich merken! Unrichtige Lebens- und Ernährungsweise kann nicht immer vermieden werden, erzeugt aber zunehmendes Körpergewicht, Herzüberlastung, Harnsäure, Gallenstauungen, Magendruck, Mattigkeit und Nervosität. Es braucht nicht erst zu ernsten Erkrankungen und Dauer- schäden zu kommen, wenn man rechtzeitig da- für sorgt, daß sich im Darm keine Giftstoffe fest- setzen. Täglich vor dem Schlafengehen 3—4 Heil- kräuterdragees„Umkehr-Teebohnen Nr. 14“ verhelfen auch Ihnen dazu, daß Sie gesund und schlank bleiben, Ihre Jugend erhalten und durch eine natürliche Blutreinigung sich frisch und munter fühlen. Schon nach wenigen Tagen verspüren Sie eine deutliche Funktionsanregung und Ausschwemmung von Ballaststoffen. Heil- kräuter tun oft Wunder! Echte„Umkehr-Tee- bohnen Nr. 14“ gibt es in Wochenpackungen zu—, 50 DM und Monatspackungen zu 2,.— DM in allen Apotheken und Drogerien. Außer Verantwortung der Redaktion. Termine TV„Die Naturfreunde“. Am 10. September, 19.30 Uhr, im Gewerkschaftshaus Lichtbilder- vortrag„Das Naturschutzgebiet der Wutach⸗ schlucht in Gefahr“, Spr.: Rektor Kramer. Männerchor Gartenstadt Mannheim- Waldhof. Nächste Singstunde am 10. September, 20 Uhr, im Vereinslokal. Deutsch- Baltische Landsmannschaft. 10. September, 19.30 Uhr, Versammlung „Kleinen Rosengarten“, U 6, 19. Stenografenverein Neckarau. Wiederbeginn des Unterrichts sowie Eröffnung neuer Kurse in Stenografie und Maschinenschreiben am 10. September, 18.30 Uhr, in der Kirchgarten- schule Neckarau. Am im Eine Möglichkeit beruflicher Fortbildung Am 20. September beginnen in der Gewerbeschule II neue Fachlehrgänge Auch im kommenden Winterhalbjahr werden an der Gewerbeschule II Abend-Fach- lehrgänge für Gehilfen, Gesellen und Fach- arbeiter für die Gebiete Bauhandwerk Stein Holz— Metall— Installation— Farbe durch- geführt. Weiterhin sind Fachkurse vorgesehen für Chemiewerker, Laboranten, ein Kurs für figürliches Zeichnen, Aktzeichnen und Mode- zeichnen, Modellieren, sowie für praktische Oberflächenbehandlung des Holzes. Die Fach- lehrgänge wollen in vier Halbjahren zu je 16—20 Wochen an wöchentlich drei bis vier Abenden zu je drei Stunden all das Wissen darbieten, das in der Meisterprüfung verlangt Wird. Die Prüfungsanordnungen der Handwerks- kammer sind so umfangreich, daß die hand- Werklichen Organisationen vielfach für ihren Nachwuchs besondere Meisterschulen mit ganztägigem Unterricht eingerichtet haben. Aber nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der jungen Handwerker ist in der wirtschaft- lichen Lage, für ein Jahr einen ganztägigen Unterricht an einer auswärtigen Meister- schule zu besuchen. Weitaus der größte Teil der Handwerker erwirbt sich hier in den Abendkursen die erforderlichen Kenntnisse. Es ist ein sichtbarer Beweis für das große Berufsinteresse, wenn ein Handwerker nach seiner Tagesarbeit noch diese Mühe der Aus- bildung auf sich nimmt. Die großen Teil- nehmerzahlen haben es ermöglicht, die ein- zelnen Kurse nach klaren Berufsgruppen aufzuteilen und damit den Unterricht wir- kungsvoll zu gestalten. Aber nicht nur die Interessenten an einer Meisterprüfung zählen zu den Besuchern dieser Fachlehrgänge, sondern auch junge Handwerker, die um ihre Weiterbildung be- sorgt sind und später in eine höhere technische Lehranstalt eintreten wollen. Die Anmeldungen für diese Fachlehrgänge werden bis 15. September von 8 bis 16 Uhr beim Sekretariat der Gewerbeschule für das Bauhandwerk, Mannheim, Wespinstraße 2125 entgegengenommen. Beginn der Lehrgänge: 20. September 1954. Unsitte unterbunden In Zukunft trittbrettlos Es ist zwar eine beliebte Sitte, auf eine fahrende Straßenbahn aufꝛuspringen, aber— gleichgültig, ob es aus Zeitnot geschieht oder um Eindruc zu schinden— es ist auch ein gefährliches Spiel mit dem Leben und man- cher hat schon im Krankenhaus bedenhen müs- sen, wie wenig fehlte, daß ihn die Straßenbahn zur Endstation Jenseits gefahren hütte. Um dem Verbeehrsteilnenmer dieses gefährliche„Spiel- zeug“ zu nehmen, haben Konstruleteure des deutschen Waggonbaus unter Mitwirkung von BBC einen Wagentyp entwickelt, bei dem die Trittbretter automatisch hochklappen, wenn sich das Fahrzeug in Bewegung setzt. Da bei dem neuen Typ auch die Handgriffe an der Außenseite fehlen, ist es unmöglich gemacht, fahrende Straßenbahnwagen zu besteigen oder zu verlassen.„es. Der gesamten Auflage unserer heutigen Ausgabe ist ein Werbeblatt der Firma REI Chemie G. m. b. H., Bopard à. Rh., beigefügt. nne pfanni-Knödel, - diesmal in der Mitte eine Zweischge mit einem Wörfelzucker mit Zucker. und Zimt überstreuen- und. dunn. bruune. Buttersoße, dus. schmeckt — * . — — — Jr. 211 * g ——— ee. — ber eim be den kann aber stung, druck, nicht hauer- ig da- e fest · Heil- r. 14“ d und und frisch Tagen egung Heil- Tee- ungen DM mber, ilder- C utach⸗ er.— Idhof. Uhr, Am im eginn Turse am irten- —ů ge ern junge g be- ische Uhr das 2125 inge: ange 0 1 MORGEN eee eee Seite 5 Nr. 211/ Freitag, 10, September 1954 Aus der Geschichte der Mannheimer Schreinerzunft Als das Handwerk noch goldenen Boden hatte/ Zwischen Zunftzwang und Gewerbefreiheit Im alten Mannheim stand das Schreiner- handwerk sicher in hoher Blüte. Ein Blick in einen alten Adreßkalender, der gerade vor hundert Jahren im Verlag des katholi- schen Bürgerhospitals erschien, zeigt uns, daß damils der Schreinerzunft fast sechzig Meister angehörten, für eine Kleinstadt von wenig über 25 000 Einwohnern eine statt- liche Zahl. Nun muß man wissen, daß kür dieses Handwerk gerade in Mannheim von jeher Sute Vorbedingungen bestanden. Schon bald nach der Stadtgründung zu Be- ginn des 17. Jahrhunderts suchte die kur- Fürstliche Regierung Handwerker herbeizu- ziehen, indem sie die Gewerbefreiheit ver- kündete. Das hatte zwar zunächst seine Vorteile, aber als die Handwerker einmal seßhaft ge- worden waren, wehrten sie sich aus be- greiflichen Gründen gegen weiteren Zuzug, der die gleichen Privilegien für sich in An- Ein Sch muclestuc fur spruch nahm. Der Kurfürst gab endlich dem Drängen nach und ließ die Gründung von Zünften zu. So gab es hier bereits im Jahre 1745 eine Schreinerzunft, und die gute Zeit der Pfuscher und Schwarzarbeiter war vor- bei. Einem Handwerker, der Türen und Fenster- Wohin gehen wir? Freitag, 10. September: Kamera:„Die Wüste lebt“; Capitol:„Hölle unter Null“; Palast hr:„Die letzte Patrouille“; Amerikahaus 20.00 Ur: Klavierabend mit Jacques Abram; Rosengarten: 5. Verbandstagung der badisch- württemberg. Schreinermeister; Gewerkschafts- haus 19.30 Uhr: Lichtbildervortrag von Rektor Kramer:„Das Naturschutzgebiet der Wutach- schlucht in Gefahr“(T. V.„Die Naturfreunde“). Wie wird das Wetter? a de 25 Von Tag zu Tag wechselnd Vorhersage bis Samstag früh: Noch überwiegend freundlich, zeitweise jedoch wechselnde Be- Wwölkung mit meist nur unbedeu- tendem Regen. Mäßig warm. Zunehmende südwestliche Winde. Pegelstand des Rheins am 9. Sept.: Maxau 502(3), Mannheim 365(13), Worms 283(9), Caub 262(1). gestelle anfertigte, wurde vom hohen Rat befohlen, sich dem Zimmerer- oder Schreiner- handwerk anzuschließen. Auch die Zimmer- leute durften keine Schreinerarbeit verrich- ten. Dagegen wurde den Schreinern unter- sagt, Arbeiten anzufertigen, auf die die Schlosserzunft ein Anrecht hatte, nämlich das Beschlagen von Särgen, Schränken und anderen Möbeln. Die Anfertigung von Fen- sterkreuzstöcken und Rahmen stand den Schreinern und Glasern zu; sie konnten auch Arbeiten anstreichen, solange diese noch in ihrer Werkstatt waren. Besonders genau wurden die Befugnisse der Schreiner und Zimmerleute abgegrenzt. Danach fertigten die Schreiner alle geho- belte Bauarbeit, z. B. Böden, glatte, verdop- pelte und gestemmte Türen, Läden, über- haupt alle gestemmten Arbeiten sowie jene, wozu Leim verwendet wird, und alle Möbel. Dem Zimmermann dagegen stand in Wohn- die grõßere Wohnung häusern die Bearbeitung und das Aufschla- gen des Bauholzes, das Lattenwerk der Da- cher, die Fertigung und Auskehlung der Dachgesimse und Treppen, in Oekonomie- gebäuden die ganze Herstellung der Holz- arbeiten, der Tore und Türen zu; nur die gestemmte Arbeit und die Anwendung von Leim war ihm untersagt. Beide Gewerbe durften rauhe Böden, rauhe und gehobelte Türen, Läden und Verschläge anfertigen, des weiteren Einfriedigungen von Höfen und Gärten nebst dazugehörigen To- ren und Türen, mit Ausnahme der gestemm- ten Tore und Türen, die den Schreinern Vorbehalten waren. Der wiederholte Aufbau der Stadt nach kriegerischen Zerstörungen ließ es an Ar- beit für das Schreinerhandwerk nicht feh- len. Aber auch die kurfürstliche Hofhaltung beschäftigte nicht nur ihre eigenen„Kabi- nettsschreiner“, sondern hatte stets auch Auf- träge für die zünftigen Meister. Was an Möbeln aus Mannheimer Adelspalästen und Bürgerhäusern noch erhalten ist, zeugt vom hohen Stand des Handwerks und oft auch von künstlerischer Befähigung. Daß in dem eingangs erwähnten Adreßbuch auch schon einige Möbelhändler verzeichnet sind, ist ein Beweis dafür, daß die Mannheimer Schrei- nermeister sich nicht mit festen Aufträgen pegnügten. Günstig war schließlich Mann- heims bevorzugte Lage als Holzhandelsplatz. Bis zur Auflösung der Zünfte im Jahre 1862 hielt man noch an den alten Bräuchen garten verband. fest, wenn sie auch zum großen Teil längst überholt waren. Dann wanderten Zunft- laden, Banner und Pokale in die Museen, und das mittelalterliche Zeremoniell in den Zunftherbergen war für immer abgetan. Im Gasthaus zum„Halben Mond“ in H 2, 3 trafen sich noch eine Zeitlang die Schreiner- gesellen, die ihrer Gesellenherberge treu ge- blieben waren. Auch für sie dämmerte eine neue Zeit herauf. Der durchschnittliche Bar- lohn von zehn Kreuzern täglich bei zwölf bis vierzehnstündiger Arbeitszeit gehört längst der Vergangenheit an. War auch die Zeit der Zunftherrlichkeit vorbei, so erwies es sich doch bald als zweck- dienlich, das Schreinerhandwerk wieder in geeigneter Weise zusammenzuschließen. In Mannheim und den anderen größeren Städten Badens entstanden zunächst örtliche Ver- einigungen, die sich 1907 zum Landesverband badischer Schreinermeister zusammenfanden. Das zwanzigjährige Bestehen dieses Ver- bandes wurde 1927 in Mannheim gebührend gefeiert, indem man die Hauptversammlung mit einer großen Fachausstellung im Rosen- won Eine„Ecke der Erinnerungen at Vom Leimtopf bis zum fertigen Möbelstück Eine vielseitige Schau des Schreinerhandwerks wird heute im Rosengarten eröffnet Heute beginnt um 11 Uhr in der Wandel- halle der Badisch- Württembergische Schrei- nertag 1954 mit der Eröffnung der Landes- kachausstellung und der Leistungsschau des Schreinerhandwerks. Ein erster Gang durch Rosengartenkeller, Mozartsaal und Wandel- halle am gestrigen Tage gab uns bereits einen Ueberblick über das, was es für Fachleute und Laien zu sehen geben wird. Wenn auch die Maschinenausstellung der Industrie in der Wandelhalle hauptsächlich das Fachpublikum ansprechen dürfte, so wird es doch jeder technisch interessierte Mensch begrüßen, einmal einen Einblick zu erhalten in das Arbeitsgebiet des Bau- und Möbel- schreiners, seine Maschinen und Werkzeuge kennen zu lernen, mit deren Hilfe er mit dazu beiträgt, uns das Wohnen und unser Heim behaglich und schön zu machen. Wir deuteten bereits in einem voraus- gegangenen Artikel zum Schreinertag an, welche Probleme dieser Handwerksstand hat und wie schwierig es für ihn ist, sich gegen- über der Industrie zu behaupten. Sein Be- mühen, zu rationelleren Fertigungsmethoden zu kommen, seine Erzeugnisse preisgünstig und doch formschön anzubieten und damit einen Anreiz für das Publikum zu schaffen, sich wieder mehr dem handwerklich her- gestellten Möbelstück zuzuwenden, spiegelt Sich in einer Sonderschau des Landesgewerbe- amtes. Diese zeigt moderne Fertigungs- maschinen, die in enger Zusammenarbeit mit der Maschinenindustrie hergestellt wurden, und die es dem Handwerker ermöglichen sollen, mit der Industrie Schritt zu halten. Daneben aber wurde der Leistungsschau des Schreinerhandwerks ein breiter Raum gegeben, um Einzelerzeugnisse der Meister- betriebe aus dem badisch-württembergischen Gediegen, zweclemùßig— und nicht nur zum Ansehen Raum dem Verbraucher vorzustellen. Und auf diese Schau im Rosengartenkeller sei vor- nehmlich aufmerksam gemacht, denn sie beinhaltet manches verblüffend schöne Stück und hält im Ganzen gesehen eine wohltuende Linie zwischen den Extremen, d. h. zwischen Großmütterleins Küchenbüfett mit den ge- schwungenen Türen und jenen hypermoder- nen Erzeugnissen, die den„Bürger erschrek- ken“, Die sorgfältige, gediegene Verarbeitung fällt aut, der letzte Schliff, den eben nur eine liebevolle Meisterhand einem Möbelstück geben kann und vor allem das individuelle Gesicht jeder einzelen Arbeit. Daneben gibt es auch Originelles zu sehen, zum Beispiel ein Kinderzimmer, in dem kurzerhand die drei Betten übereinander ge- stellt wurden.„Ecke Blank“ nannte der Aus- stellungsleiter dieses Teilstück der Schau mit zarter Ironie,„.. aber was will man machen“, verteidigte Obermeister Kiefer seinen an „herrliche Zeiten“ erinnernden Ausstellungs- beitrag,„wenn man drei quicklebendige Buben hat, die schließlich in ihrem Zimmer auch noch soviel Platz haben wollen, um mit der Eisenbahn spielen zu können“.— Er hat gewiß nicht unrecht, und da sein Werk sowohl Praktisch als auch handwerklich sehr sauber und ansprechend gestaltet ist, dürfte es an Bewunderern nicht mangeln. Auf das Dreigespräch zwischen Entwerfer, Hersteller und Verbraucher, das im Verlauf der Kundgebung des Schreinerhandwerks am Samstag(Beginn 10 Uhr) im Musensaal 88 führt wird, weisen wir nochmals hin, da es gewiß manche interessante Aeußerung um Thema Möbelform und Einrichtung bringen dürfte.. es. Fotos: Thortias Wir gratulieren! Marie Gramlich, Mann- heim-Rheinau, Hallenbuckel 33, wird 73, Jakob Heß, Mannheim, Alphornstr. 51, wird 75 Jahre alt. Den 80. Geburtstag begehen Anna Duttlin- ger, Mhm.-Waldhof, Kasseler Str. 144(früher Jungbuschstr. 19), und Karl Sattler, Mannheim, Fröhlichstraße 55. Barbara Schäfer, Mannheim, Eichendorffstraße 20, vellendet das 86., Georg Busch, Mannheim, Oehmdstr. 2, das 92. Lebens- jahr. Die Eheleute Fritz Zimmermann und Luise geb. Spelz, Mannheim, Alphornstr. 33 (zur Zeit in Kiel) können goldene Hochzeit feiern. Alfred Linder, Osterburken, Hemsbacher Weg 15, der mehrere Jahre an Mannheimer 8 tätig war, vollendet das 75. Lebens- jahr. vetksete davon 2 Holz- verglast, 100 abzugeben. Ludwigshafen a. Rh. Kaiser-Wilhelm- Straße transportable, wetterfeste ussteluugkatten 90 tief, 160 em hoch, 1 Metall- verglast, 70 breit, 20 tief, 160 em hoch, sofort gegen bar preiswert Reisebüro Kohler Hombpl-Wonnschranz 250 em bre: b 868. MUBEL-MEISEI.. 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Aber wie das so zu sein pflegt, einem hübschen Lärvchen“ sieht man aller- lei nach. Und da selbst der kritischste Kri- tiker sein hübsches Aeußeres nicht wegleug- nen kann, wird man besser daran tun, sich seines„Ueberhaupt- Erscheinens“ zu freuen, Als ihm nun nachzurechnen, wieviel zusätz- liche Mühe sein Zuspätkommen dem Städti- schen Verkehrsamt bereitet hat, das sich, nach eigenen Worten, nur„mit Hängen und Würgen und Aushilfsinformationsmaterial“ durch die Hauptsaison lavieren konnte. Wir Wünschen dem hübschen kleinen Nachkömm- ling einer erfolgreichen Fremdenverkehrs- Saison jedenfalls einen guten Start! Fußgänger auf der Autobahn erfaßt Heidelberg. Zwischen Eppelheim und Pfaffengrund ereignete sich ein schwerer Unfall, als ein aus Eppelheim kommender Fußgänger versuchte, die Autobahn zu über- queren. Er wurde von einem aus Richtung Frankfurt kommenden Personenkraftwagen erfaßt und blieb schwer verletzt auf der Fahrbahn liegen. Ein vorbeikommender amerikanischer Sanitätswagen leistete erste Hilfe. Der Verunglückte wurde mit lebens- gefährlichen Verletzungen in die Chirur- gische Klinik eingeliefert. Hochwasser-Rückhaltedamm fertig Weinheim. Ein Musterbeispiel unbüro- kratischer Arbeit wurde die Errichtung des Hochwasser- Rückhaltebeckens im Gorxhei- mer Tal bei Beendigung der Arbeiten ge- mannt. Es wurde damit ein Werk geschaffen, das vorausschauend Schaden von Weinheim abwendet und zugleich wesentliche Einspa- rungen bei einer anderen Arbeit, der Grun- delbach- Kanalisierung, ermöglicht. Kurze Vorbereitung und knapp viermonatige Bau- zeit Waren notwendig, um dieses Werk zu vollenden, das sich bei aller Zweckmäßig keit doch recht günstig in das Landschafts- bild einfügt. Anfang Oktober erfolgt eine Probefüllung, bei der der Staudamm seine Bewährungsprobe ablegen wird. Das Stau- becken, das vom Staudamm bis unterhalb der ersten Gorxheimer Häuser reicht, ver- fügt über ein Fassungsvermögen von 125 000 Kubikmeter. 10 000 Kubikmeter Erde sind beim Bau des Dammes angefahren worden. Ursula Schmidt wieder verhaftet Karlsruhe. Die 28 Jahre alte Ursula Schmidt, die Ende August vom Ermittlungs- richter des Bundesgerichtshofes in Frankfurt aus der Untersuchungshaft entlassen worden War, ist auf Grund einer Entscheidung des Sechsten Strafsenates des Bundesgerichts- hofes in Karlsruhe wieder verhaftet worden. Ursula Schmidt, die nach Kanada ausgewan- dert War, wurde auf Ersuchen der ameri- kallisttlen Staatsanwaltschaft in Frankfurt ausgewiesen, weil sie als ehemalige Ange- stellte amerikanischer Einheiten militärische Geheimnisse an die Sowjets verraten haben Soll. Sie war Anfang August nach ihrer An- kunft in Bremerhaven von den amerikani- schen Behörden festgenommen und bereits einen Tag später der deutschen Gerichtsbar- keit übergeben worden. „Kunst des deutschen Ostens“ Baden-Baden. Eine Ausstellung„Zeitge- nössische Kunst des deutschen Ostens“ wird am 15. September in Anwesenheit von Kul- tusminister Wilhelm Simpfendörfer und Ver- triebenenminister Eduard Fiedler in der Staatlichen Kunsthalle in Baden-Baden er- öfkenet. Die Ausstellung soll einen Ueberblick über das gegenwärtige Schaffen der aus dem Osten stammenden deutschen Künstler ge- ben. Sie enthält auch eine kleine Gedenk- schau mit Werken von Lovis Corinth, Käthe Kollwitz, Oskar Moll und Otto Müller. Der Erfolg der„Groschensammlung“ Stuttgart. Den überraschend hohen Betrag von 195 741 DM hat eine freiwillige„Gro- schensammlung“ gebracht, die vor kurzem in den Schulen Baden- Württembergs zugunsten der notleidenden Kinder in den bayerischen Ueberschwemmungsgebieten durchgeführt Wurde) Die Sammlung erfolgte auf Anregung von Kultusminister Wilhelm Simpfendörfer. Der Minister wird den Betrag an den baye- rischen Kultusminister Dr. Schwalber über- Weisen. „Boulevard“ quer durch Kaiserslautern Großzügige Verkehrsführung: ein fast 15 km langes Straßenband bildet die Ost-West-Achse Kaiserslautern. Dichte Staubschwaden in diesen spätsommerlichen Tagen zwischen den Häuserschluchten der Kaiserslauterer Innen- stadt. Spitzhacken klirren, Preßlufthämmer dröhnen und Häuserfassaden stürzen in sich zusammen. Sperrschilder, Umleitungspfeile weisen den Verkehr in neue Bahnen. Das Zentrum der Barbarossastadt präsentiert sich als eine einzige Straßenbaustelle. Nahezu 20 000 Kraftfahrzeuge durch- queren täglich die Stadt, die sich in einem schmalen Talkessel in Ost-West-Richtung hinzieht. In der kleinstädtischen Enge der Straßen staute sich in den zurückliegenden Jahren der Verkehrsstrom oft beängstigend. Die neue Ost-West-Achse, an der zahlreiche Arbeitskolonnen seit Monaten arbeiten, ver- schafft den Fahrzeugen nun freie Bahn quer durch die ganze Stadt. Fast 15 Kilometer lang zieht sich bald das neue Stragenband, das mit zwei Fahrbahnen den fast pausen- losen Verkehr von West nach Ost oder um- gekehrt bewältigen wird. Die Durchfahrtstraßen der Kaiserslauterer Innenstadt sollten bereits im Jahre 1937 verbreitert werden, als der Verkehr während des Westwallbaus bedrohlich anstieg. Doch als die„Partei“ Saarbrücken zur„Gauhaupt- stadt“ kürte blieb auch der Bau einer Ost- West-Achse in seinen Anfängen stecken. Die Entwicklung Kaiserslauterns nach dem Kriege, genauer gesagt: nach dem Bau der unübersehbaren amerikanischen Militäranla- gen und Versorgungsdepots rund um die Stadt, machte nun eine großzügige Neupla- nung der Verkehrsführung erforderlich. Ende 1952 begannen die Amerikaner„auf eigene Rechnung“, die Einfahrtstraße im Osten der Stadt— die Mannheimer Straße — auf zwei Fahrbahnen auszubauen. Im Frühjahr 1954 nahmen sie die Erweiterungs- arbeiten im Westen der Stadt— an der Saarbrücker Straße— auf. Eine Eisenbahnbrücke und zwei Straßen- überführungen mußten dabei verlängert oder verbreitert werden. Nur die Straßenbauarbei- ten im inneren Stadtgebiet führt die Stadt- verwaltung in eigener Regie durch. 3,5 Millionen Mark sieht der Kaiserslau- terer Haushaltsplan in diesem Jahr für den Straßenbau, für den Abbruch von Häusern — insgesamt 13 Gebäude im Wert von etwa einer halben Million Mark— und für Nut- zungsentschädigungen vor. Der außerordent- liche Etat weist außerdem ein Darlehen von etwa 1 600 000 Mark auf. Alles für den Aus- bau der Ost-West-Achse. Die Amerikaner geben lediglich einen zweckgebundenen Zu- schuß von 750 000 Mark. Obwohl der Bau der neuen Straßen vor allem dem Durch- gangsverkehr dient, gewährte die Bundes- regierung keinerlei Darlehen oder Zuschuß. Sie war allerdings bereit, für sechs Millio- nen Mark den gesamten bis jetzt von den Besatzungsmächten requirierten Grundbesitz Kaiserslauterns anzukaufen. Ein Ansinnen, das der Kaiserslauterer Stadtrat jedoch ein- stimmig zurückwies. Bereits heute finden die auswärtigen Fah- rer— gewohnt, sich am bekannten„Fackel- rondell“ zu orientiern— ihre altbekannte Route nicht wieder.„Turn- plate“ nannten die Amerikaner den bisher kreisrunden Platz mit dem Springbrunnen im Mittelpunkt der Stadt, von dem die Ausfallstraßen in alle Richtungen abzweigten. Nun mußte das Ron- dell einem ausgeklügelten trapezförmigen „Irrgarten“ weichen, dessen Fahrbahnen den Fahrzeugstrom kreuz und quer nach Saar- brücken, Pirmasens, Lauterecken, Kreuznach, Mainz, Mannheim oder Neustadt lenken. Ein raffiniert geschürzter Verkehrsknoten“ punkt in der 15 Kilometer langen Straßenschnur der Ost-West-Achse, deren Beleuchtungs- installation allein eine halbe Million Mark Kostet. roe. Leibesübung und Gesundheitspflege Internationaler Sportärztekongreß wünscht mehr Kontakt mit Oeffentlichkeit Edenkoben,„Wir sind nicht graue Theo- retiker— wir kennen uns auch in der Pra- xis aus“, meinte der Vorsitzende des Sport- ärztebundes Rheinland-Pfalz, Dr. Völpel, anläßlich des Internationalen Sportärzte- kongresses auf der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben. Das bewiesen die aus dem gan- zen Bundesgebiet, aus der Sowjetzone, aus dem Saargebiet und aus verschiedenen eu- ropäischen Ländern gekommenen Sport- ärzte: sie spielten Fußball— dabei standen sich Rheinland-Pfalz und Baden-Württem- berg gegenüber, die Landesverbände Berlin und Niedersachsen traten zu einem Hand- ballmatch an. Und fehlte es noch eines Zwei Bus-Linien durch den Odenwald Ausgangspunkte: Mannheim und Worms/ Streit um die„Siegfriedstraße“ Heppenheim. Die Heppenheimer Wirt- schaftsvereinigung beschäftigte sich in einer Vorstandssitzung mit einem Vorschlag des Geschäftsführers Sonnen vom Südhessischen Wirtschaftsverband, die projektierte Omni- buslinie Mannheim—Fürth- Amorbach„Sieg- friedstraße“ zu benennen. Die Wirtschaftsvereinigung erklärte, die genannte Verkehrslinie könne im Interesse des Weschnitztales nur begrüßt werden. Der Benennung müsse jedoch widersprochen wer- den, weil eine solche gegen alles stehe, was landläufig aus der Nibelungen-Sage bekannt und ausgelegt sei. Offenbar sei es dem Süd- hessischen Wirtschaftsverband unbekannt, daß schon seit längerer Zeit Bestrebungen zur Schaffung einer Omnibuslinie Worms—Hep- penheim—Fürth— Amorbach im Gange sind, kür deren Bezeichnung als Siegfriedstraße Alles spreche. Eigentlich hätte erwartet wer- den können, daß sich der Südhessische Wirt- schaftsverband um deren Zustandekommen ebenso bemühe. Bedauert wurde das Fehlen einer Koordi- nierung gleich- und parallelgelagerter Ver- kehrsfragen. Nicht zu übersehen sei bei der propagierten Förderung grenznachbarlicher Freundschaft eine gewisse Einseitigkeit, was sich beispielsweise in der Abtrennung Lau- denbachs vom Heppenheimer Fernsprechnetz auspräge. Der Südhessische Wirtschaftsver- band bzw. sein Geschäftsführer sei in die- ser Sache nicht energisch genug vorgegan- gen, und das stünde unmöglich im Einklang mit den Grundsätzen des ehemaligen Hessi- schen Aktionskomitees. Von der Heppenhei- mer Wirtschaftsvereinigung wird im Hin- blick auf die erörterte Verkehrslinie Worms Heppenheim Fürth Amorbach mit dem Na- men„Siegfriedstraße“ eine Arbeitsgemein- schaft der an der Linie interessierten Städte, Gemeinden usw. angeregt. Bl. sportlichen Beweises: er wurde durch das Tennisturnier und die sportärztlichen, leicht- athletischen Dreikämpfe erbracht. Die zahlreichen fachlichen Referate gip- kelten immer wieder in der Notwendigkeit einer verstärkten— und vor allem einer vorbeugenden— Gesundheitspflege. Leibes- übung und Gesundheitserziehung gehörten zusammen. Deswegen sei es auch erforder- lich, den Kontakt zwischen Sportärzten und Ofkentlichkeit enger zu gestalten. Eine wei- tere Forderung der deutschen Sportärzte ging dahin, jeden Amts- und Schularzt mit den Aufgaben des Sportarztes vertraut zu machen. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß in Edenkoben so ein„Forschungsinsti- tut kür Sportmedizin“ errichtet werden soll, um verschiedene Lehrgänge abzuhalten. An die Offentlichkeit richteten die Sport- zrzte den dringenden Appell, bei star- ker sportlicher Betätigung die körperliche Gesundheit nicht zu vernachlässigen. Jeder aktive Sportler solle sich zumindest einmal im Jahr untersuchen lassen. Diese Ver- pflichtung könne deshalb sehr leicht genom- men werden, weil die Untersuchung unent- geltlich erfolge. Es sei bedauerlich, daß ge- rade die jugendlichen Sportler von den wichtigen Möglichkeiten dieser ständigen ge- sundheitlichen Betreuung und Ueberwa- chung bisher nur sehr wenig Gebrauch machten.—8 HFilfe für die hessische Neckarschiffahrt Landrat Dr. Lommel erwirkt neue Kredite Neckarsteinach. Nach Mitteilung von Landrat Dr. Lommel ist für die hessische Neckarschiffahrt eine neue Kreditaktion Vorgesehen, wonach auf Grund seiner wie- derholten Vorstellungen die hessische Nek- Karschiffahrt auch in die 2. Kreditaktion aus ERP-Mitteln für die deutsche Binnen- schif fahrt einbezogen werden soll. Wie der hessische Minister für Arbeit, Wirtschaft und Verkehr mitteilte, soll die Hilfe des Landes Hessen in der Ueber- nahme von Staatsbürgschaften und zusätz- lich in besonderen Fällen in der Gewährung von Zinsverbilligungszuschüssen bestehen. Bis jetzt wurden der hessischen Neckar- schiffahrt insgesamt rund 1 Million DM Kredite zur Verfügung gestellt. Hiervon flossen 335 00 DM aus ERP- Mitteln, der Rest stellt staatsverbürgte Kredite des Lan- des Hessen dar. Durch diese Kredithilfen wird der hessi- schen Neckarschiffahrt die Möglichkeit ge- geben, ihre Schiffe zu modernisieren und vor allem zu motorisieren, um damit in dem starken Konkurrenzkampf bestehen zu kön- nen. Aus der Hessischen Nachbar schaff Um Unterhaltskosten zu sparen Erbach. Bei einer Straßenbesichtigung durch die Kreistagsabgeordneten von Erbach ergab sich, daß am nördlichen Ortsausgang von Ober-Sensbach im Odenwald die Kreis- straße Plötzlich aufhörte. Die Verlängerung dis zur Landstraße ist Gemeindeweg. Die Gemeinde Will dieses Stragenstück jedoch nicht für den Durchgangsverkehr unter- halten und hat es deshalb für Kraftfahrzeuge gesperrt. Die Kraftfahrer müssen statt einem Kilometer auf dem gesperrten Straßenstück mindestens fünfzehn Kilometer Umweg fahren. Für den Berufsverkehr erteilt Ober- Sensbach allerdings Durch- fahrtsgenehmigungen. Wie Landrat Acker- mann erklärte, wolle Ober-Sensbach, daß der Kreis das Straßgenstück übernehme. Der Kreistagsvorsitzende, SPD-Bundestagsabge- ordneter Heinrich Ritzel, meinte, dies sei ein Vorgehen à la„Krähwinkel—Schildburg- hausen“, daß eine Gemeinde einfach eine Straße für den Verkehr sperre, um Unter- haltskosten zu sparen. Staatspreis für badischen Kunsthandwerker Frankfurt. Der hessische Wirtschaftsmini- ster Heinrich Fischer verlien am Mittwoch dem Keramiker Richard Bampi aus Kandern (Kreis Müllheim), den hessischen Staatspreis 1954 für das Kunsthandwerk, Bampi war auf der Frankfurter Herbstmesse 1954 als der beste Kunsthandwerker anerkannt worden. Der hessische Staatspreis, mit dem ein Geld- betrag von eintausend Mark verbunden ist, wurde von der hessischen Regierung bisher dreimal verliehen. Der diesjährige Preisträ- Ser stellt vorwiegend Zierkeramik her. Der Preis wurde ihm von Minister Fischer auf einem Gesellschaftsabend der Arbeitsgemein- schaft des deutschen Kunsthandwerkes im Frankfurter Palmengarten überreicht. Römischer Weihestein der Juno gefunden Butzbach. Bei den Ausgrabungen am Westrand von Butzbach wurden seit No- vember 1953 die Ruinen von 42 Häusern eines römischen Lagerdorfes entdeckt. Diese Häuser entstammen drei Bauperioden aus der Zeit der römischen Kaiser Domitian, Hadrian und Antonius Pius von 80 bis 140 nach Christus. In einem Brunnen von 6,50 m Tiefe wurde ein in weißem Sandstein aus- geführter Weihestein gefunden. Aus der Inschrift geht hervor, daß er der Juno, der Göttin der Ehe gewidmet war. Auf dem Boden des Kanals wurde eine Bronze- Plastik gefunden, ein sehr gut erhaltener Löwe, der mit der linken Tatze den Schädel eines Tieres hält. Auch Münzen konnten geborgen werden. eee BLICK NACH ö RHEINLAND-PFALZ Tot auf den Schienen Ludwigshafen. In den frühen Morgen- stunden des Donnerstags fand ein Bahnhilfs- schaffner auf dem Bahndamm zwischen dem Hauptbahnhof Ludwigshafen und dem Vor- ort Oggersheim eine männliche Leiche, deren Kopf zermalmt war. Die Polizei nimmt an. daß es sich bei dem etwa 18 bis 25 Jahre alten Toten, der keine Personalpapiere bei sich trug, um einen Ausländer handelt. Nach den bisherigen Ermittlungen hat sich der Unbekannte um 3.40 Uhr von dem D 508 Köln— Ludwigshafen überfahren lassen. Jubiläumsfahrt mit dem Schubkarren) Speyer. Zu einer„Jubiläumsfahrt mit dem Schubkarren“ zum Wurstmark in Bad Dürkheim will der 50 jährige Speyerer Mau- rer Karl Schneider am Samstag von seiner Heimatstadt aus starten und die 32 Kilo- meter lange Strecke zu den Wurstmarktwie⸗ sen bei Bad Dürkheim mit einem Arbeits. kollegen als„Karrenladung“ in höchstens sieben Stunden zurücklegen, Vor genau 20 Jahren hatte der wackere Speyerer Maurer diesen ungewöhnlichen Transport zum Wurstmarkt schon einmal ausgeführt, als es darum ging, eine feucht-fröhliche Wette ein. — ma zulösen. Die Bad Dürkheimer Stadtverwal- san tung will dem Maurer wie im Jahre 1934 me bei seiner Ankunft an der Stadtgrenze am pat Samstag zur Eröffnung des Wurstmarktes, an des größten Volksfestes Südwestdeutsch- die lands. einen herzlichen Empfang bereiten. 3 Frühherbst nicht vor Oktober Oppenheim. Die warme Witterung der letzten Wochen hat in den guten Lagen Rheinhessens zum Weichwerden der Silva- nertrauben geführt. Die etwas später reifen. den Rieslingtrauben dürften in den nächsten Tagen weich werden. Damit beginnt die eigentliche Reife der Trauben, für die sich die Winzer noch viel Wärme und Sonne wünschen, denn die Oechslegrade der Trau- ben sind noch verhältnismäßig gering. 80 wurden in der Lage Zuckerberg der Landes Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Gartenbau in Oppenheim am Dienstag 45 Grad Oechsle für die Müller-Thurgau-Trau- ben, 34 Grad Oechsle für die Silvaner-Trau- ben und 30 Grad Oechsle für die Riesling- Trauben gemessen. Die Trauben sind allge- mein gesund. Mit dem Frühherbst ist nicht vor Anfang Oktober zu rechnen, voraus- gesetzt, daß die günstige Witterung anhält. Erreicht Pirmasens noch die 50 0002 Pirmasens. Nur noch 300 Einwohner feh- len der Schuhstadt Pirmasens bis zum 50 000. Bürger. Ein Sprecher der Stadtverwaltung hielt es am Donnerstag für sehr wahrschein- lich, daß die Stadt den„Jubiläumsbürger“ noch in diesem Jahr begrüßen könne. Die Bevölkerungszahl von Pirmasens ist seit 1951 um fast 6000 angestiegen. Damals wurden 43 974 Einwohner gezählt, gegenwärtig sind es rund 49 700. Modernes Dorfgemeinschaftshaus Mainz. Mit Hilfe amerikanischer Pio- niere aus Dexheim wird zur Zeit in der Gemeinde Badenheim das modernste Dorf- gemeinschaftshaus Rheinhessens errichtet. Es soll auch von den Gemeinden Pleiters- heim und Pfaffenschwabenbheim benutzt Werden. Die US-Armee stellte einen Bagger und einen Lastkraftwagen für die Erdarbei- ten zur Verfügung. In dem evangelischen Dorfgemeinschaftshaus können nach Fer- tigstellung bis zu 23 Landwirtschaftsgehil- finnen untergebracht werden, die in den umliegenden Bauernhöfen arbeiten. Außer- dem erhält das Haus einen Saal für kul- turelle Veranstaltungen, eine Musterküche, einen Kindergarten, eine Kühlanlage und eine voll automatische Waschanstalt für die Hausfrauen der Gemeinde. Das Dorfgemein- schaftshaus, das erste seiner Art in Rhein- hessen, wird voraussichtlich im Juli näch- sten Jahres seiner Bestimmung übergeben. eee, Auf dem Fernsehschirm Freitag, 10. September Kinderstunde H-Linie— ja oder nein? Tagesschau N Rund um Monza(Sonderbericht über den Großen Preis von Monza) Bitte in 10 Minuten zu Tisch Koch- kunst für eilige Feinschmecker) Schau mal her.. arieté- Programm flämischer Künstler) Wer, was, wann? 16.30 17.05 20.00 20.15 * 20.30 20.45 21.45 0 Kraftfahrzeuge 0 Lambretta, sehr gut Zust., zu verk. Teilzahlg. Pander, Landwehrstr. 12. Zündapp, 200 cem, Bij. 51, 430, DM, zu verk. Lenaustraße 18, 5. 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Es gibt nur. 2e am arktes, 8 00 die„Feldflaschen“(Tanks) der Maschinen geschüttet wird.. 5 reiten. +. 5 b Der magische Augenblick. 1 5 Von Martin Maier, Wien eifen- jeder Sport hat seinen magischen Augen- chsten blick. In Tennis zum Beispiel ist es das Aus- at die nolen zum letzten Schlag. Er wird voie jeder 1 andere: geschnitten oder nicht, hinter das Netz Prau- oder auf die Grundlinie, Lob oder Smash. 1g. So Aber er allein entsckeidet und er ist umgeben andes 4 von dem Zauber, der alle letsten Dinge ums und gibt: der letzte Schuß, der letate Atemzug, die ag 45 letete Chance. Ausholen zum Matchball: einer 59 schwingt die Sense und mäht des anderen Aligg⸗ Hofhnung. Allge- Des Skispringens magischer Augenblich nicht ist die Sekunde des Absprungs, die Geburts- oraus- sekunde des Fluges. Gut oder schlecht, kühner hält. Flug oder Sturz, Jubel der Zuschauer oder Holz und Knochen splittern— in diesem einen 0002 Herzschlag legt des Skispringens Heil und F Kell Wehe. Der Absprung ist so wenig aurückæu- 50000 nehmen wie das gesprochene Wort: gesagt ist altung gesagt, gesprungen ist gesprungen. chein- Der magische Augenblich im Fußball scheint ürger“ mir der Elfmeter zu bein. Eben noch Bewe- e. Die gung und rauschender Lärm, jetzt Stille. Hier it 1951 stent der Tormann, dort der Schütze. Der urden Schiedsrichter pfeift. Und jetat beginnt dieses g sind unheimliche Duell. — äs überlegt der Tormann, hat er eine us ati oder überläßt er alles dem Zufall und 5 springt er nur blind in eine Ecke, hoffend, der Pio- Bull werde dorthin kommen? Und was denkt n der der Schütze? Legt er in den Anlauf einen Dork- Wechselschritt oder läuft er in kleinen Bogen, ichtet., um den Tormann au täuschen? Ich habe ein- ꝛiters- mal alle Torleute, denen ich begegnete, da- enutzt nach gefragt, wie das also sei vor dem Schuß zagger beim Elfmeter und was sie dächten. Der sei- arbei- nerzeit so berühmte tschechische Torhüter ischen Planicca, ein Meister des Stellungsspiels, er- A zählt mir: gehil⸗ 1 den 0„len stand nicht genau in der Mitte. Der uber- Sckütze wurde irritiert, aber er wußte nicht, kul- Warum. In acht von zehn Fällen schoß er, ganz üche, g unbewußt, auf die längere Seite des Tor- und raumes.“— ür die Der österreichische Nationaltorkuter Zeman: 1„len weiß uberhaupt nichts. Ich komme erst z⁊u näch- geben. umu 0 Der Badische Turnerbund tritt am Sonntag gegen die Kunstturnmannschaft des Rheinischen N Turnerbundes zu einem Länderkampf in der Bühler Großmarkthalle an. Der Turngau Mit- telbaden-Murgtal und der Turnverein Bühl „t haben diese Veranstaltung mit Hilfe der Stadt- Lonaa) verwaltung und des Oberbürgermeisters von Koch- Bühl sorgfältig vorbereitet. Die Wettkampf- 7) leitung liegt bei Landesoberturnwart Eugen Kopp(Villingen). Es ist bekannt, daß derartige 0 roßkämpfe in der Vergangenheit zuweilen Organisationsmängel aufwiesen; Eugen Kopp 3 und die örtlichen Veranstalter sind deshalb neue Wege gegangen und hoffen einen völlig fehlerfreien und reibungslosen Kampfverlauf sicherzustellen, der die Besucher zufrieden stellen wird. Der Bundesvorsitzende des Deut- 5 schen Turnerbundes, Dr. Walter Kolb, und 12 7 3, 12. U — . r MORGEN 9 Seite! A. 211/ Freitag, 10. September 1954 1 die Männer in den dick gepolster- ten Leder-Anzügen mit den Staub- masken vor den Gesichtern sind harte Kämpfer. Jeder von ihnen ist im Rennen ein Ein- samer— jeder fährt für sich allein. Es gibt keine Werksrennställe und es gibt keine Ge- den Sieg! Einer von ihnen, einer der Jüngsten und Sym- pathischsten ist tot. So bitter dies sein mag— eine Frage muß gestellt werden: Ist es nicht an der Zeit, daß sich die Motorsportverbände darum kümmern, was vor den Rennen in Bild: Franck mir, wenn ich den Ball in Händen kabe oder wenn er im Netz ist“. Der Spanier Zamora:„Ieh bete“. Einmal sprach ich mit dem Tormann eines ganz kleinen Vereins. So lein ist dieser Klub, daß die Spieler ihre Dresse selbst kaufen müssen. Im Vereinslokal steht ein Spar- schwein, und wer gerade aufgelegt ist nd wer's gerade hat, wirft einen Niccel für das große Fest am Saisonschluß hinein. Das Fest wird gefeiert, ob man nun absteigen muß oder icht. Dieser Tormann erzählte mir, daß er noch nie darüber nachgedacht habe; ein Heidenspaß sei ein Elfmeter, haha, und der Schutze mache ein dummes Gesicht, wenn er den Ball fange. Manchmal mache allerdings auch er, der Tormann— na 3a— ein dum- mes Gesicht. Je fleiner der Verein, je geringer die Bürde desto größer das Vergnügen am Sport. Der kleine Tormann des kleinen Vereins hebt sich sein Gebet zweifellos für entsckeidendere Belunge seines Lebens auf Frankreich gegen Deutschland— ein Länderkampf mit sportlicher Tradition Deulscke Leichlalhteten ind Favoriten in Patis Im Mittelpunkt steht der Revanche-Versuch unserer 4. mal-400-m-Staffel/ Fütterer sollte erneut Bonino bezwingen Neben der Schweiz war Frankreich vor dem Kriege ein Standard-Gegner unserer Leicht- athletik-Nationalmannschaft. Seit dem Baseler Drei-Länder-Treffen Schweiz Deutschland Frankreich im Jahre 1926 kam es mit Aus- nahme des Olympiajahres 1936, in dem wir keine Länderkämpfe bestritten, bis zum Aus- bruch des zweiten Weltkrieges alljährlich zu einer Begegnung zwischen den Leichtathleten von Deutschland und Frankreich. Wie bei den vorangegangenen 13 Länderkämpfen, die alle mit deutschen Siegen endeten, so reist auch diesmal die deutsche Mannschaft als Favorit nach Paris in das Stade de Colombes. Frank- reichs Männer standen noch 1950 bei den Brüs- seler Europameisterschaften an der Spitze der Gesamtwertung. Seit dieser Zeit sind sie jedoch in der Entwicklung fast überall stehengeblie- ben, es fehlen auch ganz große Athleten wie es früher Jean Bouin, Jules Ladoumegue und Marcel Hansenne waren. Im Mittelpunkt des Pariser Treffens, bei dem Deutschland auf Langstreckenmeister Herbert Schade, den Hammerwurf-Olympia- zweiten Karl Storch sowie die Frankfurter Polizisten Ziermann und Noack verzichten muß, steht ohne Zweifel die Revanche in der 4-mal-400-m- Staffel. Geister, Bonah(für Dre- her), Ulzheimer und Haas wollen hier die Ber- ner Niederlage gegen die nach Großbritan- niens Disqualifikation zu Europameistern auf- gestiegenen Franzosen Haarhoff, Degats, Mar- tin du Gard und Godeau wettmachen.— Mit dem temperamentvollen Südfranzosen René Bonio stellte Frankreich bei den Europa- meisterschaften über 100 m den besten Sprin- ter hinter Heinz Fütterer. Bonio gilt als großer Kämpfer, doch dürfte er auch diesmal gegen unseren Doppel- Europameister aus Karlsruhe ohne Chance sein. Heinz Fütterer über 200 m und die in Bern zu Unrecht disqualifizierte 4-mal-100-m- Staffel haben sich auf der als sehr schnell bekannten Pariser 500-m-Bahn etwas Besonderes vorgenommen. Wie Deutschland, so werden auch die Fran- zosen einige ihrer bewährtesten Athleten er- setzen müssen. Der dreimalige Olympiazweite Alain Mimoun, der bei den Olympischen Spie- len 1948 in London, bei den Europameister- schaften 1950 in Brüssel und bei den Olym- pischen Spielen 1952 in Helsinki jeweils nur durch einen so überragenden Langstreckler wie Emil Zatopek geschlagen wurde, fehlt ebenso wie der in Bern mit einem 7. Al-m- Weitsprung auf den 3. Platz vorgestoßene Neger Ernest Wanko. Unsere beiden Weitspringer, Meister Heinz Oberbeck und der Berner Vierte, Gün- ther Jobst, bedauern es sehr, daß der kleine farbige Franzose nicht dabei ist, da sie sich auf die Revanche freuten. Nach dem Pariser Länderkampf werden die deutschen Athleten Vergifteten Nitro-Benzoldämpfe den jungen Rennfahrer? krnst Mayr 1- Schicesal auf der Sandbahn Nach zwei Siegen starb er im Spital von Baden bei Wien Der 233ährige deutsche Sandbahn-Renn- fahrer Ernst Mayr, der am Sonntag nach einer sensationellen Leistung in Baden bei Wien die gesamte österreichische Spitzenklasse schlug, ist am Mittwoch an den Folgen einer schwe- ren Nitrobenzol- Vergiftung gestorben. Mayr wurde am Sonntag unmittelbar nach Be- endigung der beiden Seitenwagen- Rennen, die er als letzter Außenseiter“ überlegen gewann, ohnmächtig und hat bis zu seinem Tode das Bewußtsein nicht wiedererlangt. Die Aerzte, die eine schwere Nitrobenzol- vergiftung feststellten, versuchten vergeblich durch ununterbrochene Bluttransfusionen das Leben des jungen Rennfahrers aus Bayern. der jahrelang„Schmiermaxe“ bei Meister Faistenhammer war, zu retten. Die Umstände der Vergiftung sind noch nicht restlos geklärt. Die Aerzte fanden nach der Einlieferung ins Hospital in Mayrs Tasche ein Fläschchen mit Nitritgift, dessen Inhalt, wie ein Arzt meinte, „ausreichen würde, um die ganze Stadt Baden bei Wien zu vergiften“. Nach den bisherigen Erhebungen wollte(oder hat?) Mayr, der als krasser Außenseiter zwei überraschende Siege Turnländerkampf Rheinland Baden: Gonzales verunglückt Der Argentinier Froilan Gonzalas ist am Donnerstag beim Training für die Tourist Trophy für Sportwagen auf dem Dunrod-Kurs bei Belfast(Nordirland) verunglückt. Gonzales, Nr. 1 des italienischen Ferrari-Rennstalles, wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Das Ausmaß seiner Verletzungen ist nicht bekannt. — Bantz und Diekhut starten in Bühl der Bundes-Kunstturnwart Zellekens haben ihren Besuch zugesagt. 5 Die Bedeutung des Kampfes und sein sport- licher Wert gehen schon aus der Mannschafts- Nach endgültiger Zusage aufstellung hervor.. bundes werden in des- des Rheinischen Turner sen Mannschaft, die von Bundes-Oberturnwart Schmitz geführt wird, sechs Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft, darunter Bantz, Dickhut und Friedel Overwien, stehen. Der Kampf wird in olympischer Form als Sechs- E ausgetragen. Die beiden Mannschaften selbstgewählte Uebung an en, Boden und kamp turnen je eine Pferd, Barren, Seitpferd, Ring Reck. 5 Das Rheinland hat zwar ein beachtliches die badischen Turner werden Gästen einen harten und span- nenden Kampf liefern. Für Baden turnen: Karl Bohnenstengel(Bruchhausen), Helmut Herbert Schmidt(beide Rastatt), Fritz Fischer(Neustadt), Herbert Vollmer(Orten- berg), Hans Mader(Karlsruhe), Kar! Oser (Konstanz), Fritz Heger(Wiesenthal).— Die Stadt Bühl verfügt mit ihrer Großmarkthalle über einen Raum, der 2 500 Zuschauern Platz und gute Sichtmöglichkeiten bietet. Die Ver- kehrsverbindungen sind hervorragend. Die Veranstalter haben alles getan, um auch ver- wöhnte Gäste zufriedenzustellen. Uebergewicht; jedoch ihren Karg, errang, mit dem Nitritgift offenbar seinen Treibstoff(und damit die Spitzengeschwindig- keit seiner Maschine) verbessern. Kurz vor dem zweiten Rennen mußte er jedoch eine Zündkerze auswechseln, wobei ihm wahr- scheinlich die bereits vergifteten Benzindämpfe derart zugesetzt haben, daß er wenige Stunden später zusammenbrach. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. * Es mag Motorsportfreunde interessieren, daß es bei den Sandbahnrennen— diesen tollkühnen Fahrten, die schon immer auf der Grenzscheide von Sport und Artistik standen— im Gegensatz zu den Straßenrennen, keine klaren Vorschriften darüber gibt, welche Benzinarten gefahren wer- den dürfen. Da die Kämpfe oft mit großer Härte ausgetragen werden— jeder fährt für sich allein — sind die Fälle, in denen die„Matadores“ ver- suchen, die Leistung ihrer Motoren für die kurzen Distanzen(meist vier bis acht Runden auf ob- m- bis 1000-m- Bahnen) mit künstlichen Mitteln hoch- zujagen, nicht selten. Es ist schon vorgekommen, daß das hochexplosive Gemisch, das gefahren wurde, Mitte der Distanz regelrecht den Motor „zerrissen“ hat. Einen so tragischen Fall Wie den Mayrs hat es allerdings noch nie gegeben Ernstl Mayr— im Beiwagen von Mei- ster Faistenhammer. In Wien Gadener Bahn) fuhr er am Sonntag die Maschine selbst, weil Faistenhammer zur Zeit verletzt ist. Es war sein großer Sieg, aber seine letzte Fahrt. Bild: Franck noch am Montag wieder in ihren Heimatorten eintreffen, da am Wochenende darauf im Dort- munder Stadion Rote Erde mit dem ersten Nachkriegs-Länderkampf gegen Finnland eine schwere Aufgabe bevorsteht. Die Mannschaft für Dortmund gleicht dem Pariser Aufgebot bis auf wenige Ausnahmen. Keine Freigabe für Zaro Der Vorstand des Deutschen Fußball-Bun- des hat die Freigabe des von Schweiz-Weiß Essen zu Sampdoria Genua übergesiedelten Spielers Kurt Zaro abgelehnt. Der DFB steht auf dem Standpunkt, daß Zaro einen geschlos- senen Vertrag bei Schwarz-Weiß Essen nicht eingehalten hat und damit Vertragsbrüchig geworden ist. An diesem Vorgehen andert auch die Tatsache nichts, daß der Verein zu einem späteren Zeitpunkt dieses Vorgehen Zaros bil- ligte und die Freigabe durch den PEB befür- Wortete. Zaro hat inzwischen ohne Genehmi- gung des DFB für seinen neuen italienischen Verein gespielt. Ob Frau— ob Mann Maria Sander ist empört Zu dem Bericht einer Nachrichten-Agentur, die deutsche Leichtathletin Maria Sander habe erklärt, die sowzetische Weltrekordlerin Ale- xandra Tschudina sei keine Frau, äußerte die mehrfache deutsche Meisterin am Donnerstag, sie habe deérartiges niemals behauptet. Sie habe ebenso wenig erklärt, Alexandra Tschudina bei den Europameisterschaften in Bern im Um- kleideraum„genau“ gesehen zu haben. Sagt Maria Sander:„Ich habe Frau Tschudina gesprochen, allerdings nur auf dem Platz Wäh- rend der einzelnen Disziplinen, Dort sagte sie mir, daß sie dreizehn Monate krank gewesen sei.„Ich wunderte mich, daß eine Frau. die 13 Monate krank war, noch so beachtliche Lei- stungen vollbringen kann.“ Frau Sander ist über die entstellten Berichte empört. Sie ver- weist auf den Schaden, der ihr durch derartige Veröffentlichungen entstanden sei. Sie wage nicht mehr, im Ausland zu starten. Unter an- derem habe sie eine Einladung nach der Sowiet- union erhalten. Sie glaubt nicht, sie jetzt noch annehmen zu können. Sandbahn-Meisterschaft Der vierte und letzte Lauf zur Deutschen Sandbahnmeisterschaft am Sonntag in Lands- hut dürfte erneut den Titelgewinn der Favo- riten bringen, obwohl bisher lediglich der Münchener Sinzinger(13 P.) vor dem Titelver- teidiger Karesch(6) als Meister der Viertel- literklasse feststeht. Der Gröbenzeller Albin Siegl. der im Vorjahre die Klassen bis 350 und 500 cem gewann, benötigt bei einer Wertung von 5-3-2-1 P. nur noch einen, bzw. zwei P., um jeweils vor Hofmeister(13:8 bzw. 10:6 P.) den ersten Platz zu belegen. Bei der Klasse des Gröbenzellers zweifelt niemand an der erfolg- reichen Titelverteidigung. Auch die Vorjahrs- meister bei den Halbliter-Gespannen, Naneder Fritz(München), haben mit 10 P. kaum noch etwas von Mayr/Zeller(6) zu befürchten, wäh- rend die Seitenwagen bis 750 cem, bei denen Vorjahresmeister Faistenhammer fehlt, sowohl Mayr/Zeller(11) als auch Krauser Feigl(8) oder auch Haselbeck/Scherzberger( P.) als neue Meister sehen kann. Am Grab von Varzi und Nuvolari. Die Renn- mannschaft von Daimler-Benz besuchte in Italien die Grabstätten der Rennfahrer Tazio Nuvolari, und Achille Varzi und legte Kränze nieder, Die Untertürkheimer Equipe wird erst Ende der Woche nach Deutschland zurückkehren. Warnung für nächsten Gegner Ungarn.. fleue/ Fußball- Fruliling in Rußland? Ueberraschend hoher 7:0-(4:0)-Erfolg über reisemüde Schweden Einen zahlenmäßig überraschenden Ausgang nahm der erste Fußball-Länderkampf, den Ruß- land seit den Olymp. Spielen 1952 austrug. Schweden wurde vor 80 000 Zuschauern im Dynamo- Stadion Moskau 7:0(4:0) geschlagen. Zwar ist Schweden keine führende europäische Fußball-Nation mehr, aber dieses Ergebnis ist seit dem 0:6 gegen Ungarn in der Vorschluß- runde des olympischen Turniers von Helsinki die höchste Niederlage. Verblüffend war die großartige körperliche Verfassung der Russen, die allerdings mitten in ihrer Fußballsaison stehen. Paramonow und Netto zeigten ein prächtiges Außenläuferspiel. Im Sturm war Salnikow ein famoser Verbin- dungsstürmer, der den schußgewaltigen Mittel- stürmer und dreifachen Torschützen Simonjan hervorragend einsetzte und selbst zwei Tref- fer erzielte. Schon nach neun Minuten führte Rußland durch Simonjan und IIjin 2:0. Dann verschuldete der schwedische Verteidiger Berg- mark ein Selbsttor. Simonjan bis zur Pause, Salnikow, Simonjan und wieder Salnikow in der zweiten Hälfte sorgten für das hohe Er- gebnis. Die erst kurz vor dem Spiel in Moskau eingetroffenen Schweden machten einen müden Eindruck und wirkten überraschend lustlos. Schiedsrichter des in seinem Verlauf sehr ein- seitigen Spieles war Ling(England), der in Bern das Endspiel geleitet hat. Ungarn, am 25. September der nachste Gegner der UdSSR in Moskau, ist gewarnt durch diese schwedische Niederlage. Rußland: Jaschin; Tischenko, Sedow; Paramo- now, Baschaschkin, Netto; Katuschin, Gogoberidse, Simonjan, Salnikow, Iiin. Aussprache mit Herberger Bundestrainer Sepp Herberger hatte die Spieler des Weltmeisterschalts-Aufgebots 2u einer Aussprache in Frankfurt versammelt. Es fehlten der verletzte Laband und Hans Schäfer (Köln). Es gab kein Training. Herberger be- schränkte sich darauf, die kommenden Auf- gaben mit den Spielern zu besprechen. Hecht ohne Manager Halbschwergewichts- Europameister Gerhard Hecht und Walter Englert werden den auf ein Jahr befristeten Manager-Vertrag, der am 31. Dezember abläuft, nicht mehr erneuern. Hecht will keinen neuen Manager mehr neh- men, sondern sich in Zukunft von seinem frü- heren Betreuer Bruno Müller beraten lassen, bei dem er auch gegenwärtig für seine Ham- burger Titelverteidigung am 23. September gegen Wim Snoek trainiert. „Wagen bedürfen härtester Erprobung“ Lanze füt den Nulamobil- Nenns pott. ..„gebrochen“ von Dr. Fritz Könnecke, von der Daimler-Benz-AG. In einem eingehenden Interview mit dem Süddeutschen Rundfunk, Stuttgart, befaßte sich Dr. Fritz Könecke als Vorstandsvorsitzender der Daimler Benz AG mit allen Fragen der Wa- genproduktion und kam dabei besonders auf die sportliche Seite dieses Komplexes zu spre- chen. der er einen entscheidenden Anteil vom technischen, kommerziellen und auch mensch- lichen Standpunkt beimaß. In seinen Ausfüh- rungen, die in der Feststellung gipfelten, daß der ein automobilistisches Spitzenerzeugnis Renn-Erprobung bedarf, erklärte Dr. Könecke u. a.: „Angesichts des starken nationalen und in- ternationalen Interesses an automobil-sport- lichen Veranstaltungen und in Anbetracht der Stärke der internationalen Konkurrenz fördert eine erfolgreiche Rennbeteiligung im Ausland das goodwill“ für das siegende Fabrikat auber- ordentlich stark. Sie fördert damit den Ruf deutscher Qualitätsarbeit im Ausland und nützt der gamen deutschen Exportwirtschaft. Ein Automobilfabrikat, das mit Recht den Anspruch erhebt, hinsichtlich der technischen und kon- struktiven Durchbildung Spitzenerzeugnis zu sein, bedarf ständig härtester Erprobungen, wie sie einmal nur Rennen darstellen, und bedarf darüber hinaus der Anregungen für die kon- struktive Weiterentwicklung aller Teile des Fahrzeugs aus Solchen außerordentlichen Be- anspruchungen. Mercedes-Benz-Gebrauchsfahr- zeuge haben hinsichtlich der Motore, Hinter- achse, der Bremsen, der Vergaser usw. den praktischen Nutzen für ihre Käufer aus Ren- nen weitestgehend gezogen, und Kritiker, die glauben, das für ihr Fabrikat nicht nötig zu Haben, sollten aus Gründen der Klugheit und des Paktes an Stelle von Kritik Schweigen setzen. Ich möchte den Wert der Rennen aber nicht nur vom technischen und kommerziellen Stand- punkt aus sehen, sondern ganz besonders auf einen Faktor hinweisen, der geeignet ist, in die heutigen harten und nicht immer mit schönen Mitteln durchgeführten Konkurrenzkämpfe den Geist des fairplay zu tragen. Wer sich auf den internationalen Rennpisten im härtesten sport- lichen Wettkampf stellt, der ordnet sich auto- matisch den Gesetzen der Fairneß unter, und ich meine, daß wir diesen Geist, der auch ein- mal wieder den internationalen Handel be- stimmen sollte, nicht untergehen lassen dür- ken, sondern im Gegenteil pflegen müssen“. Fritz G winner Heimkehr zur„Amicitia“ Nach langjährigen Bemühungen ist es der Vereinsleitung der„Amicitia“ gelungen, den groben Instruktor der Amicitia-Rennmannschaf- ten der Zwanziger und Dreißiger Jahren wie- der nach Mannheim zu bringen. Es traf sich glücklich, daß der seitherige Trainer der„Ami- eitia“, Wolfgang Freyeisen, nach Ablauf seines zweijährigen Vertrages Mannheim verläßt und Fritz Gwinner wieder in seine süddeutsche Heimat und vor allem an den Ort seiner größ- ten ruderischen Erfolge zurückkehren möchte. Gwinner und Freyeisen gehören dem alten Stamm der deutschen Ruderlehrer an; die bei- den Frankfurter kamen aus dem ehemaligen Süddeutschen Ruderverband und zählten zu den gesuchtesten Ruderlehrern. Fritz Gwinner war in den Jahren 1923 bis 1936 in Mannheim und hat mit den Aletter-Gaber-Mannschaften jener Zeit insgesamt elf deutsche Rudermei- sterschaften nach Mannheim gebracht. Die letz- ten beiden Meistertitel holte Freyeisen; es sind nun insgesamt 22 deutsche Rudermeisterschaf- ten, die der„Amicitia“ eine Sonderstellung im deutschen Rudersport einräumen. Mit der Verpflichtung von Fritz Gwinner startet die„Amicitia“ ein umfangreiches Ar- beitsprogramm. Ein langjähriger Vertrag er- möglicht es, dem allseits hochgeschätzten Ru- derpädagogen eine kontinuierliche Aufbauarbeit zu leisten und dem Rennrudern wieder den eigenen Nachwuchs zuzuführen, 61 wer rechnet kauft zuch lebensmittel in Aus eigener Schlachtung! Dürrelse 100 g 140 Mausmacher leber 100 g l 100 9 0 oller öh a. J „„„465 Kannnkins elite sinus STArfk A FARA DE FIAT: immer preiswert und gut Sei ö —. MORGEN Freitag, 10. September 1934/ Nr 11 Noch erntefähige Küchenkräuter Rosen darauf achten, daß die Wundverbände* schneiden, bündeln, am luftigen Ort ohne nicht einschneiden zu straffe Bindungen ili 1 b ö direkte Sonnenbestrahlung regengeschützt lockern. 5 55 Pflanzung und Pflege der Lilien-Zwie eln trocknen, dann in gut schließenden Gefa 1 2 1 115 1 5 1 8 e n Edelwieken zur Zaunbepflan- Bei den Lilien müssen wir wie bei den gebettet und so überwintert werden. 1 Wahren. zung in Rillen aussäen. Sie überwintern 1 1 f i 3 Erl j en. Nr 5 8 g 25 5 5 Iris die winterharten Zwiebelgewächse von türlich geht das ganz einfach w gen Obstgarten gut und blühen viel zeitiger als bei Früh- denen mit anderer Wurzelbildung(, Rhizom- Stück fü Stück 1 l Bun 5 Abgeerntete Obstbäume, voran das jahrs-Aussaat. Iris“) und„Rhizom-Liljen“) unterscheiden pflanzt 980 dann Krostgeschütg 2 Steinobst, können jetzt schon ausgelich- Zimmerpflanzen Während letztere zu den winterharten Blü- gestellt und so oft gegossen 8 90 520 tet und in Form gebracht werden. Man er- Glo xinien nach dem Verblühen nicht tenstauden rechnen und hier außer Betracht Zwiebeln nicht schrumpfen. 1 91 95 leichtert sich damit die Winterarbeit. Baum- mehr Wässern, frostfrei beiseitestellen und bleiben, ist die Frage nach Pflanzzeit und Wer jetzt noch Lilien lege ö r 3 8 damit abfallende Früchte—— 0 im Februar/März un- Pflege der Lilienzwiebeln sehr aktuell. vor allem die richtige p. 1 an gti strie wei Allen. Beerensträucher, Obstbäume Sestört ruhen lassen. b 5 a 5 2 151 gen und alle anderen Laubgehölze, die aus be- Geranien, die im Keller überwintern 5. 12 5 5 9 Aten eren e ner] von sonderen Gründen vor dem Blätterfall ver- sollen, ab Monatsmitte nur noch ganz wenig N Herbst oder Frühjahr Das ist 55 Sogar 30 bis 40 em Entfernung 938 5 ane] geru pflanzt werden müssen, stets zuvor mit der sießen. Blumentöpfe außen sauber halten, Nachteil der betroffenen e 4 211 bodens von der Oberfläche werden 1 15 weis Schere entblättern, Wurzelschnitt nicht ver- Selegentlich mit Sodawasser abbürsten. allgemein. Richtig soll sich die Bilan 5 3 5 nern befürwortet. Man versteht 93 17 des säumen. Er muß bei allen Gehölzen ein- Winterräume für die Topfgewächse her- Lilie 5 danach 9 5 e Der een ee ee e Mit Gartenarbeit fü i Woch schließlich Rosen und Ziersträuchern aus- richten. Fenster dichten und putzen. Pein- oder spätblühende Arten gelegt Sanze Anzahl beliebter Lilien iure eile 5 narbeit für Zwei Wochen gerührt werden. Braun verfärbte Wurzel- liche Sauberkeit und gute Lüttungsmöglich- denden Für frühblühende, wie die Maden wurzeln nicht unter, sondern üer g] ben Ubersicht teile soweit wegnehmen, daß die Schnitt- keiten sind Hauptbedingungen für verlust- nenlinie Tilium candidum), die schon Ende Zwiebel entwickelt, so wie unsgge 855 . 0 5 5 stelle durchweg weiß erscheint. freies Uberwintern von Pflanzen— auch im 1 i 815 1 nung es zeigt 0 i 1 Auss Eigentlich sieht es im Garten noch gar 8 Keller! Selbstverständlich sollendie Zimmer- i das nicht wie erstes Septemberdrittel aus. Und Ziergarten pflanzen so lange wie möglich im Freien und noch vor Winterbeginn, im November Andre wieder, von denen als wichtigst nor. Zuürden nient in detster Leit doch recht häu. Schwertlilien verpflanzen. Goldlack, Ter- bleiben und abhärten, aber ab Ende des Mo- Pfiemer meu Hustrelbt, ist die richtige arten Lilium cendidum, Lillum martzes 0 f nig morgens dichte Nebelschwaden das Land kojen für den Winter einfopfen. Ranunkeln nats muß. 55 Pflanzzeit eigentlich Ende August, und wer und Lilſum giganteum genannt seien, bilde au 5 einbüllen. so könnte man sich. dem Augen- legen, Primeln pflanzen, Hornveilchen(viola bei Frühfrostgefahr rasch handeln können. jetzt moch Madonnenlilien legen möchte, muß Keine solchen Stengelwurzeln, entwic] verb schein nach, noch gut in der ersten August- cornuta) zurückschneiden. Bei veredelten WS.*** datür aber Hlätter aus Zwiebelschuppen un] von hälfte wähnen. Nicht nur die Landwirtschaft Spätblühende Lilien wie Lilium Henryl, sollen deshalb nur 16 bis 20 em tief gels] werk klagt über verzögerte Ernten. Uns Garten- Lilium speciosum oder die Goldbandlilie werden, Ebenso muß man kleinen, noc höch freunden geht es kaum anders, soweit Nässe, 5(Lilium auratum) wird man unmittelbar vor Tonn de ee en e d Gartenfragen aus dem Leserkreis Triedbesinn im Fri gaht legen, 9 ssen haben. Soll man sic 5 8 8 f 5 5 3 Weste in Ansehung der kalendarisch bevorstehen- Geranien, die nicht blühen wollen Bestellung zu erfolgen, Lage sonnig oder 9 e n 1 7 e jedoch von den Tag- und Nachtgleiche nun wirklich A. H., Max-Joseph- Straße: Zwei- schattig, in welchen Pflanzengemeinschaften Aae 5 5 2 5 Wisse schon auf Herbst einrichten? Soll man daran jährige Geranien und englische Pelargonien(Symbiose), wann wird geerntet, vor allem: Rel. 1 01 5 858 3 müßz erinnern, daß demnächst schon wieder mit wurden im Keller überwintert, im Frühjahr wie ist sie zu verzehren(Zubereitung)? Wie laßt. Da liegen dann Zwiebeln at pfl 8 Frühfrösten gerechnet werden muß, wo umgesetzt, gut gepflegt und wöchentlich nach verhält es sich mit der Aufbewahrung Lage- zeit im Frühjahr vielleicht 3 b 5 Begie manchenorts die Gurken eben erst mit der Vorschrift mit Hakaphos gedüngt. Die Pflan- rung, Trocknung oder dergleichen)? vember zur Auswahl im Geschäft N 2 Schu Blüte so richtig in Fahrt gekommen sind, die zen wurden saftig und schön, trieben viele Antwort: Soviele Fragen für so eine hat sie bei einer Bestellung bezogen an in de Blaue Kaiser winde im herrlichsten Hoch- Zweige und Blätter, aber keine Blüten. einfache Sachel Die Pastinake oder Hammel rend es zur Pflanzung unter allen Umstän- 1 sommerflor steht und die zweite Blüte des Worauf ist das zurückzuführen? möhre, botanischer Name Pastinaca sativa, den im Herbst schon zu spät war. Nun 1 05 küttersporns gerade ihre ersten Knospen Antwort: Zweifellos haben Sie Ihre ist ein Doldenblütlergewächs. In ihrer Kul- steht es fest, daß Lilienzwiebeln gegen Luft 0 zeigt? 5 Geranien zu gut gefüttert. Die Vorschrift tur wie auch in ihrer Verwendung ähnelt sie und Trockenheit sehr empfindlich sind bee Aber nachdem eine im vergangenen De- lautet für Topfgewächse: 14g auf 1 Liter der ihr verwandten Gelben Rübe, hat aber Deshalb sollen sie sofern das Legen baue zember vorzeitig ausgetriebene Tris reticu- Wasser,— ob es nicht doch ein bißchen mehr Zartes weißes Fleisch und ein zwar etwas unterbleiben muß— unverzüglich in feuchte 3 Iata im Februar zurücktror, monatelang ver- geworden ist? Geranien wollen knapp ge- süßliches, doch von allen anderen Rüben so Erde oder feuchten Torf oder in das für auch sctwunden blieb und schließlich statt im halten werden, sonst werden sie mast im verschiedenes Aroma, daß manche Hausfrau viele Gartenzwecke so nützliche Sphagnum 8 0 März wahrhaftig Ende Juni mit zauberhaften Wachs und blühen wenig oder gar nicht. sie als Sellerie-Ersatz verwendet. Zuberei- Satze Blüten auf wartete, muß man ja annehmen, Englische Pelargonien sind gegen Uber- tung vor allem als Gemüse in weißer Soße dene daß die Pfllanzen alle Launen der Mutter ernährung noch empfindlicher als Geranien. Oder als Salat wie Gelbrübensalat. Bei der Maße Natur hinsichtlich des Wetters gehorsam zeitig ab März erfolgenden Aussaat an Ort Jahreshauptversammlung West mitmachen. Dennoch: tun wir so, als ob der Aprikosen platzen und faulen und Stelle muß bedacht werden, daß jede der 1 nd tpirtscha ft 91 55 1 Kraft September normal wäre und halten unseren A. S., Ludwigshafen: Seit zwei Jah- einzelne Pastinake sich zu einer großen 1 2 125 i 5 rer Arbeitsplan wenigstens theoretisch im Rah- ren platzen die Früchte an einem sonst ge- Rübe mit mächtigem Blattschopf entwickelt, 5 h N etc.), men des üblichen. sunden Aprikosenbäumchen, dadurch ent-— also ein Reihenabstand von 3040 Zenti- Unter dem Motto„Wie die Saut— so die beob Gemüsegarten steht Fäulnis, und das schöne Aussehen meter erforderlich ist, während die ganz Ernte“ steht die diesjährige Hauptversamm- stüne h 5 leidet. Ich vermute, daß im Boden eine Sub- dünn gesäten Keimlinge später auf minde- lung des Verbandes Deutscher Lundwirtschaft- 5 R osenkol 1 nur dann entspitzen, wenn stanz fehlt, die der Baum benötigt. Am Wet- stens 12—15 Zentimeter verzogen werden licher Untersuchungsanstalten, die vom 14. bis gese! die Röschen bis Mitte September erst Hasel- ter allein kann es doch wohl nicht liegen. müssen. Völlige Winterhärte ermöglicht bei 18. September in Freudenstadt(Scharzwald) f 55 f 20 nulsröße haben, also au schwach entwickelt Antwort: Ohne die Anbaubedingun- frostfreiem Wetter jederzeit Ernte vom Frei- stattfindet, ganz im Zeichen der Förderung der Viele Lilien duden ihre Hauptiourzeln. ind. Bei normalem Wachstum bringt Ent- gen näher zu kennen, möchten Wir sagen: land,— sonst Sandeinschlag im Keller. Belange unserer Prawis. Zugleich begehen wir oberhalb der Zwiebel tum Spitzen oft Nachteile durch seitliches Aus- zu wenig Kalk und zuviel Stickstoff. Natür- ein bedeutsames Jubilãum: 100 Jahre Forschung 5 treiben. 8 a lch kann es auch am Boden oder am Stand- 5 i und Lehre auf dem Gebiet der Lundtwirtschaft- schwachen Zwiebeln das Durchstoßen des Tomaten rechtzeitis ernten, nicht im ort oder an beiden zusammen liegen. Der Der Milchverbrauch in der Welt linen chemie in der Landibirtschaftlichen jungen Triebes durch flachere Pflanzung Dauerregen lassen, bei drohenden Früh- Aprikosenbaum verlangt im Gegensatz zum Nach Zusammenstellungen der OE Hochschule Hohenheim! Sele ene eee ee östen Heber ganze Stauden herausnehmen, Pfirsich einen schweren, bindigen Lehmboden des Is ke uncen der OEEO und: gelockert werden. Zur Fäulnisverhütung it mit den Wurzeln nach oben im kältegeschütz sich e chweren, bindigen Lehmboden des Landw.-Ministeriums erreichte der In deer Oeffentlichen Vortragstagung am 15. besonders bei Herbstpfl das Ii F 4 5 uten und sehr geschützten Standort, der nicht un- Milchkonsum 1951/52 in Finnland mit 274 kg September Ig werden erfahrene Wissenschaft- hö ieee in e, Regie . aufhängen und nachreifen lassen. bedingt in voller Sonne liegen muß. Im je Kopf der Bevölkerung die höchste Menge ler das Resultat der o Be. 5855 ene e, ges Späte Bus ehbohnen- Kulturen übrigen ist das gute Gedeihen von Aprikosen von allen europäischen Staat 1 mn d 7 en nne den er i 881 bei drohender Kälte mit Brettern umgeben 1 0 5 n Staaten. In Nor we hungen der Landbauforschung um die Ver- Umgebung notwendig. Auch obenauf 801 dess e bbdeczen gut Schattendecke auch in unserem Klima von so Welen Vor- Sen betrug er im gleichen Zeitraum 250 Kg besserung des Saatgutes und dessen Schutz vor man zum Winterschutz mit Torf abdecken lichen en aussetzungen abhängig, daß man die Ur- und in der Schweiz 235 k Weit gen Krunlcheit adli 12811 1 3 g 1 icht usw. erlauben, oder Wanderkaste 15 n 0 2 5 g. Weiter folgen Krankheiten und Schädlingen zusammenfassen. Schließlich die alte, auch für Tulpen, Iris Licht 8 5 r Wandler asker vers sachen für Ausfälle nur bei genauer Ueber- Schweden mit 228 kg, Holland mit 197 kg, Die verschiedenen Facharuppen des Verbandes und Gladiolen geltende Frage: Lan die Wirt 5 nicht geschehen, Schnitt prüfung der Umstände klarstellen kann. 5 mit 179 kg, Großbritannien mit werden in größtenteils GHentlickhen Sitzungen in den letzten Wochen geernteten reifen 82 7 8 3* 2 2 2 75 7 F steckbrief der Pastinake gewünscht 5 5 3 0. Deutschland die Fortschritte unserer wissenschaftlichen Er- Samen der Lilien als Saatgut verwenden? q uss bedarf eintopfen, Töpfe vorerst noch irn J. B., M. Neckarau: Was für ein Ge- mit 10 Ita 2 8 1 25 nschartte, als der Oeszote bote Aan, Kann, aber es lohnt sich tur den Cet. 5 1 5 55 5 5 15 80 0 Kg, Italien mit 49 kg und Griechen- sckafts wissenschaftler aus der Osteone sowie tenliebhaber kaum, weil mehrere Jahre ver. kerie eien lassen.. wächs(Pflanzengattung) ist die Pastinake, land mit 37 kg. Der Neuseeländer trinkt im au disch 4 5 is blü 0 Stell Kürbisse möglichst lange im Land was braucht sie für Boden, wie wird sie auf. Durchschnitt 226 kg Milch, der K dier s nellen europäischen Ländern sind angesagt, gehen, bis blühbare Pflanzen herangewach⸗ 1 lassen, doch vor Frost schützen. Reife Früchte gezogen(Samen oder Setzlinge)? Ist sie eine 193 kg, der Ae e 105 155 1 38 e 1.„„ 8 1 1 3 5 i 25 eben beim Anklopfen einen hohl 5 a 2 8 7886 1 5 ame Impulse für die gemeinsame mit Bastardblüten gerechnet werden. 8 b hlen Ton. Knollenfrucht, in welchem Monat hat die Australier 145 kg Milch. Arbeit ausgehen dürften. Margot Schubert der 8 1 es dere Heute Sab e de geliebte Mutter und Schwiegermutter, 7 unsere gute Omi, Frau E 5 Bunc . K ö Nach langem schwerem Leiden verschied heute 1 1„Elise 2 1 e 115 410 7 a 5 5 5 1 5 1 er von 4 1 ar stets 5. Heute entschlief nach langer Krankheit meine liebe Frau, unsere treu- früh unsere liebe Schwester, Tante und Groß- Damen gez a. M., den 8. September 1934** f 3 8 Dahlmannstraße 19 sorgende Mutter, Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin und Tante tante(rüner Mannheim, Kantstraße za) scha! M* F Im Namen der Trauernden: 95 9 8 ges. Else Stecher mit E Ha Kk Arla Sees Adi, Wen und Heiner 5 mm N Ac E mann Trauerfeier: Samstag, 11. Sept., 11.00 Uhr Krematorium Mannheim geftil im Alter von 76 Jahren. geb. Sieber. Heidelberg, den 9. September 1934 y Wiesbaden Oambachtal 28 i Bede 3 2 6 Bestattungen in Mannheim d Lhafen-Friesenheim Lagewiesenstr. 26) VVͤ'[nNVUg Freitag, 10. September 1954 re re September Luise und Emma Fees 5 58 5 zelt 3 In stiller Trauer: Julie Mayer geb. Fees* 80 1 8 Tematorium Fritz Häckelmann und Anverwandte Senz, Marie, Käfertal, Neustadter Straße 27.„13.00 gew . Hümmer, Ernst, Schönau, Kulmer Straße 26 13.30 und alle Angehörigen Friedhof Sandhofen 3 Beerdigung: Montag, 13, september, 15.00 Uhr von der Brehm, Magdalena, Ziegelgasse WW 44% Beerdigung: Samstag, 11. September, 11.00 Unr im Hauptfriedhof Ludwigshafen/ Rh. Webel des wernenss noten aun, Friedhof Feudenheim Ihle, Michael, Wallst., Tauberbischofsheimer Str. 10 13.30 Frey, Katharina, Höhenstraße 111 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofver waltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr Statt Karten 9 0 5 Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme, die zahl- 15 Ik 1. 0 10 1 0 Am 8, September 1984 verstarb im 71. Lebensjahr nach längerer reichen Kranz- und Blumenspenden sowie allen denen, die 5 0 el 1 0 e er. 0 Ur 900 N Krankheit unser frünerer Schmiedemeister und derzeltiger unserer geliebten und unvergessenen Mutter, Großmutter, 5 8 Pensionär, Herr Schwiegermutter und schwester, Frau N seit alten Zeiten erprobt, sind im echten 4 KLOSTERFRAU MELISSENGEIsT 1 5 un⸗ Ernst Hümmer Maria Veitengruber FVV F der unserem Werk in 28jähriger treuer und pflichtbewußter geb. Lang die den Ausgleich der Natur mehr. Arbeit angehört hat. 5 die letzte Ehre erwiesen, sagen wir innigsten Dank. braucht denn je— immer mehr Ver- 12 Wir werden dem Verstorbenen allzeit ein gutes und treues Vor Gebrauch Nach Sebrabch Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer John für seine trost- trauen genießt! Auch Sie sollten ihn erproben!— Andenken bewahren. 80 wWirlet reichen Worte, Herrn Dozent Br. mig habil. H. O. Wachsmuth, 5 Denken Mannheim Waldhof, den 9. September 1954 FJ PTT Sea en lle Bafer 2, Pigs 1 BOPP& REUTHER G. M. B. H. ö N 8 5 3 e a u, den 10, September 1954 4 5 Die Kinder, Enkelkinder 1 Die Teuerbestattung findet am Freitag, dem 10. September, Flasche 2% uttlasche 5, 13.30 Uhr im Friedhof Mannheim 1 Drogerie Ludwig& Schüttheim KG en ee eee f 12 2. O 4, 3 Drog. Hofmann, Langerötterstr. 16 Storchen-Drogerie Bitzer, H 1, 16, prog 25 75— 5 Mittelstrage 109 rogerie Jaeger, elstrage 1 10 5 f Tiefergriffen von der herzl. Anteilnahme beim Heimgang meines Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden verstarb ñI5 Str. 41 geliebten Mannes, meines guten Papas, Herrn merpreisen gie schon lange am Mittwoch, 8. September, unser lieber Vater, schwieger- 5 pelze noch 2u som einer Firma, 53 Hermann Heitz auen ragen volt utedeng ee ben* tausende Eur 1 der Preiswürdig ken Joh. Karl Br auch sagen wir unseren besten Dank, Ein Vergelt's Gott besonders. ede dun 7 55 lag 2 in der ven wi, damen. aunendechen e e n e, e e 5 Lee a e Mannheim Fpeudenheim, den 9, September 1934 steppdechen Dank auch für die vielen Kranz- und Blumenspenden, den Haus- 4. Garantie dur ee] Calapo d glam i. 1805 Löwenstraße 22 in jeder gewünscht. Ausführung bewohnern und all denen, die dem Verstorbenen auf seinem Einige Beispiele 4, Mente iaszenstr. 28. 8 un Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: direkt vom Hersteller letzten Wege das Geleit gaben. berstanertistadt, Gastet.„Prinz due 14 00 pis 19. 1 5 8 Walls 54, N Werner Gerstner und Frau Friedel Reparaturen Kurztristig Mannheim, den 10, September 1954.. anden 10. ee 1955 von 1 g und alle Anverwandten geb. Brauch H. NoERNER 1 5, 2 Sameteg, Jen g 111d eser, a 17 0 2 3 4 Klär! eb. Schwab Es berzt Sie ls Beerdigung: Samstag, 11. Sept., 10.20 Uhr Friedhof Feudenheim. e 5 8 5 bbs Stock Melsfeabk 1 Verl. sie unverb. Vertreterbes. abes SUSE EUIas Holl* Ir, — eln rden. denn m lumento t peiseitz „daß dg will, mul matiet me Lilleg. die Frch s Twiebel. Von Ken. las um daß eite Wichtigst martager len, bilde entwickeln! pen und tief geleg nen, noch 4 4 Nr. 211/ Freitag, 10. September 1954 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 9 Oelwirtschaft schafft neues Gewerbe In einer anläßlich der Feier des 50jähri- gen Bestehens der BP Benzin- und Petro- jeum- Gesellschaft veranstalteten Pressekon- ferenz gab Vorstandsmitglied, Bergassessor a. D. von Velsen, interessante Erläuterungen zur Lage der westdeutschen Mineralölindu- strie. Beherrscht sei nach diesen Ausführun- gen die westdeutsche Mineralölverarbeitung von der Tatsache, daß günstige Bedarfsstei- gerung, vorausschauende Planung zu stellen weisem— sprich zeitweisem— Nachhinken des Absatzes hinter der Produktion führe. Mit anderen Worten: eigentlich herrscht Ueberkapazität in diesem Wirtschaftszweig. Vom Kostenstandpunkt führe dies aber zum Ausscheiden des preissenkenden Faktors, den das die Nachfrage übersteigende Angebot normalerweise auslöst. Grund: Während ausländische Raffinerien mit einer kosten- verbilligenden Größe der Durchsatzkapazität von 5 bis 6 Millionen Tonnen wirken und werken, sei in der Bundesrepublik die höchste Durchsatzkapazität auf 1,5 Millionen Tonnen jährlich beschränkt. Dadurch entstehe das Schutzbedürfnis des westdeutschen Treibstoffmarktes, das Herr von Velsen zeitlich mit drei Jahren begrenzt wissen wollte. Innerhalb dieser drei Jahre müßten im Schatten— besser gesagt in dem Sonnenlicht desselben— dieses auch von der Regierung angestrebten wirtschaftlichen Schutzes die westdeutsche Mineralölindustrie in der Lage sein, mit den ausländischen Kon- kurrenten preis- und kostenmäßig Schritt halten zu können. Mit anderen Worten ge- sagt: die westdeutsche Mineralölindustrie bedarf nicht nur weiteren Auf- und Aus- baues in betrieblicher Hinsicht Erweiterung und Vermehrung der Produktion), sondern auch der Schaffung zusätzlicher Absatzmög- lichkeiten. Man dürfe— hinsichtlich des Ab- satzes— die in Deutschland selbst vorhan- denen Möglichkeiten nicht mit ausländischen Maßstäben messen. Im Energieverbrauch Westdeutschlands sei ein Vordrängen des Kraftspenders Oel zu Ungunsten etwa ande- rer Energiestoffe(der Kohle, des Wassers etc), wie es zum Beispiel in den USA zu beobachten War, nicht zu erwarten. Es be- stünden wohl noch große Möglichkeiten hin- sichtlich der Verwendung von Heizöl, dessen gegenwärtiger Verbrauch in Westdeutsch- land mit 1 Millionen Tonnen zu beziffern sel. Aber insgesamt würde wohl das Wachs- 0 Mineralél durch die im Kraftverkehr sich ergebenden Fortschritte bestimmt. In diesem Zusammenhang zeichne sich eine nichtorganische, weil von der Steuer- politik beeinflußte Entwicklung àb. Nicht nur, daß die öffentlichen Lasten zwischen 42 und 44 v. H. des Treibstoffpreises lägen, die Steuerpolitik wirke sich auch zu Gunsten des Dieselölverbrauches aus. Ohne dieses von dritter Seite, nämlich vom Fiskus her- kommenden Eingriffes, würde sich wohl bes- ser— weil selbsttätig— eine gesunde Re- lation zwischen Vergaserkraftstoff und Die- selölverbrauch einpendeln. Sehr interessant die Bemerkung des Herrn von Velsen über die in der Oeffent- lichkeit oftmals unwillig aufgenommene Weil luxuriös dünkend— angebliche Aus- weitung des Tankstellennetzes. In Deutsch- lands heutigem Bundesgebiet hätten vor dem Kriege 34 000 Tankstellen bestanden, Während heute 19 000 Tankstationen die Be- dürfnisse der Kraftfahrer zu befriedigen haben. Hierbei seien nicht nur diese Bedürf- nisse gewachsen, sondern seitens der ver- kehrsregelnden Staatsverwaltung erhöhte Anforderungen gestellt worden. Die Ein- und Ausfahrten an den Tankstationen müssen tunlichst der Abwicklung eines reibungs- losen Straßenverkehrs angepaßt werden. Der Kunde fordere nicht nur Zapfstellen, sondern auch die Kraftfahrzeughilfe, egal, ob nun die Hilfe in Form des Wagenwaschens, des Oelwechsels, der Pannenbehebung, des Er- Satzteils-Auswechsels bestünde: alle diese Forderungen machten es notwendig, stets großzügiger bei dem Bau von Tankstellen zu sein. Hand in Hand mit dieser vom Ver- braucher her bestimmten Entwicklung ent- stehe— wirtschaftspolitisch höchst bemer- kenswert— ein völlig neues, mittelständiges Gewerbe einer neuen Gesellschaftsschicht, Existenz, Brot und Arbeit nicht nur den Tankstellenbesitzern, sondern auch deren Angestellten vermittelnd. Da der Neid als wirtschaftlicher Faktor auch auf diesem Gebiet sehr wirksam ist— der Unwillen gegen die Tankstellen- Investi- tion richtet sich ja meistens gegen die als deren Besitzer vermietenden Mineralöl- gesellschaften— verdient folgender Hinweis Herrn von Velsen besondere Beachtung: Nur eine geringe Quote der Tankstellen sei Be- sitz der Mineralölgesellschaften selbst. Mei- stens entstehen sie durch eine Kombination zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung. Sie begründen also— wie bereits oben gesagt einen eigenen Wirtschaftszweig, der seinen Besitzern und deren Angestellten einen völlig neuartigen Stand in der Gesellschaft Besserer Absatz durch QAualitätssteigerung (LSW) Die Herbsttagung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Ulm wurde am 8. September in Anwesenheit des frühe- ren Bundesernährungsministers, Prof. Wil- helm Niklas, mit Referaten über Möglich- keiten der Qualitätssteigerung im Obst- und im Getreideanbau fortgesetzt.(Siehe Aus- gabe vom 8. September„Land wirtschaftliche Rentabilität organisch pflegen“). Ueber die Notwendigkeit einer staatlichen Mitwirkung bei der Einführung von Handelsklassen für Obst und Gemüse sprach in einer Sitzung der Marktabteilung der DLG- Oberregie- rungsrat Klinckmann vom Bundesernäh- rungs ministerium. In der modernen Ver- kehrs wirtschaft reiche es nicht mehr aus, Obst und Gemüse„irgendwie“ zu sortieren. Die Vorschriften für die Sortierung müßten wenigstens im Inland allgemein, also auch vom Staat, anerkannt sein. Die im Juli 1953 erlassene Verordnung über Handelsklassen für Obst und Gemüse sei bisher nicht obli- gatorisch. Ihrer Anwendung durch die Ge- nossenschaften habe namentlich das Umsatz- steuergesetz im Wege gestanden, das für das Sortieren den Fortfall der Umsatzsteuer- begünstigung vorsehe. Durch die Initiative von Bundesernährungsminister Dr. Lübke sei es jetzt gelungen, diese Bestimmung ab- zuändern. Ferner habe sich aus der Anwen- dung des Handelsklassengesetzes von 1951 gezeigt, daß einzelne Bestimmungen im Falle Obligatorischer Anwendung nicht ausreichend wären oder sogar Schwierigkeiten bereiten würden. Die notwendigen Aenderungen die- ser Bestimmungen seien soweit fertiggestellt, daß sie in nächster Zeit in einer neuen Ver- ordnung bekanntgegeben werden könnten. Die verbindliche Anwendung der Handels- klassen werde deshalb in absehbarer Zeit voraussichtlich noch vor der nächsten Ernte veröffentlicht werden können. Umstritten sei noch die Frage der Kontrolle. Insbeson- dere sei noch nicht entschieden, ob amtliche Prüfer herangezogen werden sollen. Das Bundesernährungsministerium sei bestrebt, mit möglichst wenig gesetzlichen Zwangs- maßnahmen auszukommen. Steueraufkommen 1955 um 2 Md. DM höher geschätzt (Hi.) Das Bonner Institut„Finanzen und Steuern“ schätzt das Aufkommen aus der Einkommen- und Körperschaftssteuer bei Amwendung des Tarifentwurfs der Steuer- vorschläge der Bundesregierung im Rech- nungsjahr 1955 um nicht weniger als zwei Milliarden DM höher als das Bundesfinanz- ministerium. Dieses Ergebnis dürfte in dem Augenblick der Oeffentlichkeit übergeben werden, in dem der Finanz- und Steueraus- schuß des Bundestages in die Debatte über die Tarifreform eingetreten ist. Die Auf- kommensberechnungen bestätigen die Auf- fassung der Wirtschaft, daß dem Bundes- finanz minister Spielraum genug zu einer über die Regierungsvorlage hinaus möglichen stärkeren Tarifsenkung gegeben sei. Vor allem sind in den Berechnungen des Instituts die Auswirkungen der„Kleinen Steuerreform“ bereits weitestgehend berück- sichtigt, so daß Fehlerquellen, die sich aus der Fortschreibung des tatsächlichen Auf- kommens 1952 nach 1953 ergeben, vermieden Werden. Während die Aufkommens- und Ausfallberechnung des Bundesfinanzministe- riums ein geschätztes Aufkommen im Rech- nungsjahr 1955 von insgesamt 10,9 Md. DM Während das Bundesfinanz ministerium Aus dem Fortfall der Steuervergünstigungen ein Mehraufkommen von 1100 Mill. DM er- Wartet, betragen diese Mehreinnahmen nach den Berechnungen des Instituts insgesamt 1610 Mill. DM. Wenn diese Mehreinnahmen, für deren Berechnung das Bundesfinanz- ministerium die Einkommensbasis 1953 zu Grunde gelegt hat, auf die Werte des Rech- nungsjahres 1955 übertragen werden, müssen sie mindestens mit den gleichen Zu- Wachsraten aus der Erhöhung des Sozialpro- duktos fortgeschrieben werden, wie das Auf- kommen aus der Einkommen- und Körper- schaftssteuer. Bei dieser Berechnung kommt das Institut sogar zu einem Mehraufkom- men für 1955 von insgesamt 1980 Mill. DM. Dagegen sind sich sowohl das Institut wie das Bundesfinanz ministerium in der Schät- zung des Steuerausfalls auf Grund der Ta- rifsenkungen der Regierungsvorlage einig. Der Ausfall beträgt bei der veranlagten Ein- kommen- und der Lohnsteuer 1600 Mill. DM, bei der Körperschaftssteuer 800 Mill. DM, zusammen also 2400 Mill. DM. Gemeindegetränkesteuer S0 Matginalie dee Tistesfleed ee Market Leadership ist das gegen manchem Manne manches mal unheilvoll dünkende Kartellverbot gewach- sene Kräutchen Market Leadership Markt- führerschuft). Die nũhere Beschreibung, wann wo und warum diese Einsicht reifte, ist flüch- tiger Beleuchtung wert. Er woll einmal— viel- leicht etwas dumm, aber dafür durchaus offen fragen, meldete sich bei einer Pressekonfe- renz ein Journalist zu Worte. Wie kommt es aber, daß in einem beim Oligopol) eines be- herrschenden Wirtschaftszweiges vom Bestehen eines freien Marletes gesprochen würde. Wie- wohl der Preis fur dort in dem betreffenden Wirtschaftszweig kergestellte Erzeugnisse stets gleick sei, egal, ob der— in zweiter Hand preisbindende— erzeugende Hersteller B, P, E, S oder irgendwie anders frmiert. E handle sich um das Market Leaderskip- System, das sich hier eingespielt habe, wurde auf diese wohl peinlich empfundene, weil offene— Frage erwidert. Sobald nämlich einer der Wettbewerber mit einer Preissenkung vorprecke, ziehen die anderen wenige Stunden darauf nack, um nicht Kundschaft zu verlieren. Woraus der Chronist messerscharf schluß- folgerte, daß die preissenkenden Nackzügler bereits vor der Ermäßigung der Preise eine Zusatz-Rendite bezogen haben müßten. Mora- lisch sehr bedenklich nicht?, konterte der in dem Chronist schlummernde Nationalökonom: von Moral ist kier nicht die Rede, sondern von Vorteilen. Der Vorteil daran ist, daß schließlich der Verbraucher doch zur verbillig- ten Ware kommt. 55 Oligopol ist ein von wenigen marktbeherrschen- den Firmen beeinflußter Wirtschaftsbereich. Marktberichte vom 9. September Mannheimer Ferkelmarkt (VD) Auftrieb: 112(in der Vorwoche 108) Fer- kel. Preise für Ferkel bis 6 Wochen alt 49,.— bis 54,— DM(51,.— bis 58,.— DMW) und über 6 Wochen alt 60,.— bis 78,.— DM(63.— bis 76,.— D) je Stück. Marktverlauf langsam, Ueberstand. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VD) Preise in DM je kg(Vorwoche in Klam- mern). Inlandsfleisch: Ochsen 3, 70—3, 90(3,603, 70); Rind 3,70—3,80(3,70—3,80); Kuh 2,80—3, 20(2,90—3,30); Bullen 3,60—3,70(3,60—3, 70); Schweine 3,80(3,70 bis 3,30); Kalb 4, 40—5,—(4, 30—5,.—): Hammel 3,30(3,30 bis 3,50). Tendenz: Für Inlandsfleisch mittel. Für Auslandsfleisch keine Notierung. Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VêWD) Bei reichlicher Anfuhr normaler Markt- verlauf, besonders gute Qualitäten gefragt. Es ver- blieben Ueberstände in Blumenkohl und Spinat urzeln 1 1 1 5 5 141 Unkt ergibt, wird nach den Berechnungen des In- i minderer Qualitäten. Es erzielten: Blumenkohl bum im Binnenabsatz des Energiespenders ermittelt. ee„Finanzen und Steuern“ 1955 bei An-„ungerecht und unsozial“ 4068; Stangenbohnen 4565; Salatgurken ausl., 80 0 g f wendung des Tarifentwurfs der Regierungs-(VW D.) Die Delegiertentagung des Deut- 255 ee R 1201 4 Diskussion dieser Behörde zu übertragen. Dies könne vorlage ein Aufkommen von 12,1 Md. DM er- schen Hotel- und Gaststättenverbandes in 10-42 Lauch 5—14; Petersilie 3—10; Pfrffer lige 120 e n zu einer Aufsplitterung der Zuständiekeit wartet. Die Durchführung der Tarifvor- Bremen richtete an Bundestag, Bundesrat T e. 1 ütung bt 5 U T.. das 5 8 i kühren, die auf dem Gebiet des Außenhan- schläge der Spitzenverbände der Wirtschaft, und Bundesregierung den dringenden Appell, dito. holl. Stelge 10—12½; Endivien Stück I 1622, 148(li.) Der von einigen Abgeordneten der dels unerwünscht sei. Ferner kritisiert der nämlich für die Einkommen- und Körper- die längst fällige Beseitigung der Gemeinde- I bz, dto. Holl. Steige Tales Schnitttauch dn 9 5 Regierungskoalition eingebrachte Initiativ- DGB die Formulierung des Gesetzentwurfes, schaftssteuer einen Höchstsatz von 40 v. H. geträn! 5. 1 Sellerie mit Kraut 2030 Spinat 1215: Tomaten and und 75 5 8 7 8 8 8 5 8. 2 getränkesteuern jetzt endlich durchzuführen. 2540, dto. ausl. 18—20; Weigkohl 146; Wirsing weiteren Sesetzentwurf über die Abwicklung der Bun- wonach das Bundesamt die ihm übertrage- für die Gewinnausschſttungen einen Körper- 7777... 16—22; Zwiebeln 12.14; Tafeläpfel A 2848, B 12 zauf sol desstelle für den Warenverkehr der gewerb- nen Aufgaben„gemäg den marktwirtschaft- schaftssteuersatz von 20 v. H. vorzusehen N aß die G 5 5 bis 25; Orangen 60—75; Bananen Kiste 2123; Bir- decken chen Wirtschakt in Frankfurt und die r- lichen Grundsätzen der Wirtschaftspolitik und weitere Erleichterungen über die Re- Noteerone daß die Getränkesteuer 1930 durch nen. 2.80% f 3 an Fron ren d e ee pen Ir richtung eines Bundesamtes flir gewerbliche durchzuführen“ habe. Das Wort„marktwirt- gierungsvorlage hinaus zu verwirklichen, er- Notverordnung zur Behebung damals zeit- V e man die Wirtschaft hat zu einer lebhaften Diskussion schaftlich“ soll nach Meinung des Da fal- fordert gegenüber dem Tarifvorschlag der bedingter wirtschaftlicher Notstände zugelas- 44-46, stück 1020; Zwetschgen 1520. „ reifen Skkimrt, nachdem der wirtschaftspolitische len gelassen werden, weil in den Artikeln 5 Regierungsvorlage zwar weitere 800 Mill. sen worden sei und„nach Art und Höhe eine Handschunsheimer Obst- und Gemüse- Großmarpt Weiden? schu des Bundestages die Beratungen und 6 des Entwurfs die Möglichkeit der An- DM, aber es würden damit nach der Aus- beispiellose Sonderumsatzsteuer“ darstelle.( ẽWD) Anfuhr gut, Nachfrage Mfttel! Es eflel- „ her diesen Entwurf nach den Parlaments- ordnung von Beschränkungen auf dem Ge- kallberechnung des Instituts dem Bundes- Sie sei keine Getränkesteuer, sondern„eine ten: Eirsiche Ia 5060,. 2545: späte Raus hre ver. kerien wieder aufgenommen hat. In einer biet der Ein- und Ausfuhr unfer bestimm- finanzminister noch weitere 1.2 Md. DL au- Steuer auf den Aufenthalt in der Gaststätte“ 8.40, Bienen a l igewach Stellungnahme des Deutschen Gewerk- ten Voraussetzungen gefordert werde, die sätzlich für sonstige Tarifsenkungen zur Ver- und daher„unsozial, ungerecht und fremden- Freilandsalafgurken 2022; Treib ſtgurken azüu noch schaftsbundes an die Abgeordneten des Bun- nach Meinung des DGB„gegebenenfalls fügung stehen. verkehrsschädigend“. A 25—35, B 1522; Karotten 9—10; Lauch 15.20; n. destages, die grundsätzlich auch die Haltung durchaus nicht marktkonformer Art sein 5. V AIII 18—16, ALT 12—16, Schubert der Sozialdemokratischen Partei wiedergeben können“. K URZ NACHRICHTEN Wwewelmer Obst- und Gemüse- Grb T dürkte, wird empfohlen, von der Annahme Ferner fordert der Deutsche Gewerk- 1 7 5 f 5 g 5 aer ner! des Gesetzentwurfes abzusehen. Insbeson- schlaftsbund beim Bundesamt für gewerb-(LS W) Die Beschäftigten in den Mann- unterstehen der Aufsicht der Obersten Ver- WD) Normale Anfuhr in allen Sorten, flotter 5 1 8 5 N 8 5 heimer und Heidelberger Großmühlen werden waltungsbehörde des Landes, die Bundes- Absatz in Hauszwetschgen bei etwa befestigten ee dere wird Artikel 8 des Entwurfes vom DSB liche Wirtschaft einen zentralen Beirat, der rückwirkend vom 1. August an eine Lohn- verbände der Aufsicht des Bundesarbeits- Preisen. Absste in Pfirsiche und Birnen gut. Für utter, abgelehnt, in welchem vorgesehen ist, daß„die übergeordneten Aufgaben der einzelnen erhöhung erhalten. Für Männer beträgt sie ministers. CCCC00CCC 3 der Bundes wirtschaftsminister das künftige Warengebiete aufeinander abzustimmen und 1 Dpf, für Frauen 6 Dpf. Damit liegt, wie die. S i, 9 8 Bundesamt anweisen kann, in wichtigen 2—5 dem Präsidenten der Bundesstelle beratend eee, e. 88„Off-Shore-Steuerabkommen“ gebilligt C 710; sonstige Wie see 5—10; Abele 5 gen Sachverständige zu hören. Damit werde zur Seite zu stehen“ habe. stätten mitteilte, der Spitzenlohn für Hand-(Up) Das Bundeskabinett billigte das„Off- is 30, B 1219; MWirtscnaktsspfel cut doppelte r uns. auf die Einrichtung der Beiräte verzichtet, Nach dem Gesetzentwurf soll bekanntlich werker und gelernte Müller bei 1,82 DM. Shore-Steuerabkommen“ mit den Vereinigten i 1 Ane Wobei der DG darauf hinweisen kann, daß in Zusammenhang mit dem Auslaufen des Neuregelung der Sperrmark-Frage Staaten. Die formelle Unterzeichnung des am Birnen A 17-21, B II- 18; Stangenbohnen 2540; sich auch die Spitzenverbände der Wirt- Bundesstellengestzes zum 30. September 1954(UP) Der Zentralbankrat hat sich auf seiner 3. Kugust in Bonn paraphiertan Abkommen Gurken 16—22; Tommeten 10-16. schaft für die Beibehaltung der Beiräte aus- die Bundesstelle bis spätestens 30. Juni 1955 turnusmäßigen Sitzung am 8. September ein- 2 33 5 Tagen 4 1 NE-Metalle besprochen haben. Der DB befürchtet, das abgewickelt und am 1. Oktober 1954 das gehend mit der Frage einer weiteren Freigabe Kommissar James B. Conant erfolgen. An- Flentrolterkeupter tur Lertawecke 27—9. BB 1 55 mit der Abschaffung der Fachbeiräte„eine Bundesamt errichtet werden. Es erscheint je- i eine N d. Keillisend Wil i ,, 2 mein 5 Ausschaltung bestimmter Gruppen herbei- doch sehr fraglich, daß dieser Termin ein- ee eee N Spe. Bundestag zur Ratifizierung vorgelegt werden. Westdeutscher Zinnpreis 898 DN geführt und„gewissen kleineren Interessen- gehalten werden kann. N 5 55 g 85 18e 2 1 3 ölknet kulationen zu vermeiden, wird diese Neu- 4 1 8 1 — gruppen“ damit die Möglichkeit eröffne N jek regelung gleichzeitig mit rem Inkrafttreten Effektenbörse Mitgeteilt: Commerz- und Credit-Bank AG. eee werde, einen Einffuſß auf das Bundesamt aus- ssuan-Proje U in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden. Filiale Mannheim ee. Futter P1177 md Börsenverlauf: Bei nicht 35 8 8 0 5 3 3 1 5 Börse uneinheitlich. Von 2 9 f 4 3 1 1 1 8 ei ni 2 en Mmsätz ex. 0 1*. daß zwar die Forderung auf Beibehaltung VD Die Finanzierung des Assuan-Pro- 5 3 1 des Bundestages tanwerte hatten kleinere Kurseinbußen. Banken und einige Spezlalwerte konnten bei freundlicher einer Exekutivbehörde auf dem gewerblichen jekts in Aegypten, das die Kultivierung von pilügte die zerrteatuns eines Sonderfonds des stimmung geringe Gewinne mitnehmen. Restauoten der Großbanken fester. Plektro- und Chemie- tor d ene, e ee le über einer Million Hektar Land bezweckt und Bundes bei der Bank deutscher Länder für den markt gut behauptet. IG.-Nachfolger lebhaft gehandelt. zelt Sektor durch die affung des Bundesamtes dessen Kosten auf rund zwei Milliarden DM aufgelaufenen Besatzungskostenüberhang bis Aktien 8.9. 9. 9. Aktien 8. 9. 9.9. Aktien 8. 9. 9.9. berücksichtigt worden sei, nicht aber die chätzt 4 F Ende 1953 in Höhe von rund 1,8 Mrd. DM. Die Forderung, sämtliche Exekutivaufgaben der Bsschdtet Warden, berede 1 220 en. Errichtung dieses Fonds soll die nicht ab-. 412% Harpener Berzbau 107% 100 Dresdner Bank) 2 14 100 3.00 gewerblichen Wirtschaft einzig und allein Die erforderliche Summe ist nach Mlittenung gerufenen Besatzungsieosten klar scheiden von BME. le i Beideig. Zement. 184 192 Ahe Mein Bank 1s 16 3.30 8 5 der Vereinsbank in Hamburg weder im Rah- jenen Kassenbeständen, über die der Bund BMW. 105 100 Hoesch) 3— Reichsb.-Ant. Sa 388½ 86⁰ꝛ men des Punkt-vier-Programms verfügbar. kann. Ueber das Konto Sonderfonds 5 Gummi 55 5 Ein?! 4 5 11 Non i 5 5 ann nur der Bundesfinanzminist erfügen. Daimler-Benz 1 Mannesmann 8 4.20 Freie Devisenkurse noch ohne weiteres von der Weltbank Zzu 1* inister verfüg„ a ne 1%[Nachfolger erhalten. In den Verhandlungen über die Ver- Die Verzinsung erfolgt au den gleichen Be. Pegusse 12 100 Aheinelektra 120 13 Bergp,Neuerfoffg. is 115 1.20 vom g. september wirklichung des Projekts ist daher neuerdings Suden frei dar ank deutscher Fünen„ gemes% i, e%% Bride aer 110, 172 4000 4 Geld Brie der Vorschlag gemacht Wesen, neben der une dei der Bank deutscher Länder: Bt. Linoleum.% 1 Seiwort. 4% 85 Portm. Hörd.Hütt. 11% 117½ 1 9 400 belg. Francs 9,366 3,30— Weltbank ein internationales Bankenkonsor- Gesetzentwurf über Krankenkassenverbände Hurtscher Nor)„140 104 Siemens& Halsk* 5 5 Zelsenbers 121 121 eim 1 400 Franz. Francs 1,1982 1,2002 ti in die Fi N f chalt(dpa) Das Bundeskabinett verabschiedete F 5 V 216 A 100 Schweizer Franken 96,00 96,20 lum in die manzierung einzZus Alten. n 775 5 5 Enzinger Union). 25 Ler. Stahlwerke) Hoesccg gn 12⁵ 122 100 Boll. Gulden 110.37 110,59 Zum Gesamtprojekt gehört außer dem Bau einen Gesetzentwurf über die Verbände der IG, Farben Liqul., Zellstoff Waldhof 137 130 Klöckn.-Humb. B. 15² 1 Kanad. Dollar 4,3245 4,3345 eines riesigen Staudamms auch die Errichtung gesetzlichen Krankenkassen und Ersatzkassen. Ant.-Sch.). 37% 37½ꝶ Badische Bank). 24 3 Nordwestd. Hütt.] 131 1320 1 engl. Pfund 11,7180 11,7380 4 cht 8 P tati Kunst- Der Entwurf schreibt für jede Kassenart die BASE„„„„ 81 Commerzbank j v 979 10%[Berg. Phöni«õ 129 127 100 Schwed. Kronen 9006 61,09 cc st- Bildung von Landesverbänden und eines Bun- Farben. Beyer i 133½ Commerz. Rhein. Röhrenw. 18 140 100 dan, Kronen 60,35 60,47 düngerfabriken und Elektrizitätswerken ein- desverbandes vor. Die neuen Verbände sollen Perbwerke Höchst 181 182 u. Credit Bank 157½ 157% Rheinst. Union 144%½ 145½½ 100 gern Kronen 50,525 5,645 sckließlich Ueberlandleſtungen. Das Gesamt- Körperschaften des öffentlichen Rechts werden Grü kifhuggr, 119% eee 110 e, 18 12 5 1 e Fr.(rel) A. projekt soll in 15 Jahren fertiggestellt wer- und wichtige Aufgaben aus dem neuen Kas- 858 5 100 DW= 470,— DRx-O; 100 DM-O= 22,50 PM-W Oden. senarztrecht wahrnehmen. Die Landesverbände)= RM- Werte.) Restauoten 2 — eee eee eee eee Geschäfts- Anzelgen ber K o. 3 65. 11301 und 1 raomilien- Nachrichten 7 Custav Kruse Zahnarzt i i Siglinde Kruse 5 geb. Klee 11. September 1954 Mannheim Rheinau Waldseestrage 2a Marienkirche zu Viernheim. 3 RR VERMNHLUN G BEEHREN STCH ANZ UZ EIGEN: 8 ** 05 Helen euleni Hel esl imme, bis 2,8 Tonnen Ruf 5 14 62. PMA Eiitransporte Schnelltransporte fel. 20 83 Reinhardi-Buchhaltung kleine büromaschinen 08. fischer, friedrich-Kkarl-str. 14 SeLAFZ IMMER Birnbaum, gefäll. 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Waltraut Haas Es tanzt das Ballett des Nationaltheaters Belgrad Und zum Nochenende: H/ür jeden Etuas“ SAMSTAG 23.15: 11. Wiederholung Ein Amerikaner in Paris SONNTAG VvoRM. 11.00: EINMALIG Vom Impressionismus zur abstrakten Malerei von Renoir bis Picasso SAMSTAG 13.00 Uhr UND SONNTAG 13.00 Uhr DER NEUE MARCHEN SPIELFILM 10 Kleine Negerlein „Dies ist wesentlich mehr als ein Film. Es ist ein Stück Geschichte, ich war er- griffen wie nie mehr seit meiner Kindheit“ — 11. 6 Breite Str. Telefon 5 02 76 Der erste authen. tische Film, der ausschließlich in Korea gedreht wurde. 1b 1 2⁰⁰.ę Vorverk. Die Presse urteilt: Bei weitem der beste Film die- ser Art. Jeder Frontsoldat spielt seine eigene Rolle am letzten Kampftag vor In- EKrafttreten des Waffenstillstandes Jugdl. zugel. Boyer. ler Lebüng der frauen Spätvorst. der Höhepunkt des Filmes: eine große Schiffskatastrophe wie„Titanic“ Ein Farbfilm n der Spine der Apuchen 6 7, 10 Beginn: 13.45, 17.43, 20.00 Uhr, Sa. 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Schneider: g Annchen von Tharuu 5 7 25 5 0 Auch für Jugendliche ab 6 Jahren) Samstag, 23.00 Uhr Nachtvorstellung: a dem Tacbgim Rückkehr ins Paradies in dem Farbfilm und Samstag 16.30 Uhr und Sonntag 14.00 Uhr Einder-Märchenvorstellung:„Der kleine Muck“ Telefon 8 98 38 EIN NEUER GRANDIOSER FARBFILMI Pierre Brasseur- Jsd Mi rand in Heiliger? Dämon? Teufel? Eine rätselhafte Gestalt von dämonischer Kraft im Lichte nackter Wirklichkeit: Ausschweifung und Sünde in wilden, rauschenden Orgien! 18, 15. N. 19. 2. i Sa. auch 23.00 Uhr Spätvorstellung d KIUIRBE zeigt: Einen Höhepunkt i. d. Reihe der Kriminalfilme modern- ster Prägung! Lbäallt dall ufs Ae FTTTTTTTTCTTTTTTTTTT Die Geschichte eines Mörders in der Maske eines Ehren- mannes— packend auf die Leinwand gebannt! * Del. 5 18 95 Beg.: 14.30, 16.30, 18.45, 21.00 Uhr Jugendverpbot! Telefon 5 00 50 Vorverk.f.3 Tage Jugendverbot: Sonntag, vormittags 11 Uhr. Zum 3. Mole. MATINEE Kleine Preise! 8 Neihe Frau in Aria Mit der Unterwasserkamera auf der Jagd nach den d. Geheimnissen des Meeresgrundes. 16.00, 18,15 20,30 Uhr und Mosi k! BIA e NRendſe Holm Sonja Ziemann Adrian Hoven Bully Buhlan Caſerina Dalenſe Regie: Paul Martin Die Mannheimer Presse ist begeistert: eine Riesen- Super-Musikal- Show „ immer neue Variationen „„eine Fülle von Einfällen WAT bisxEVY N 5 5 8 Liebe u. Haß, Leben u. Tod— ein farben- prächtiges Schauspiel der Natur! Unver- geßlich und einmalig in seiner Gestaltung. Eine Sensation im Urteil der Weltpresse! JUGENDFGURDER ND: NEürz PBRENKIEREI 16.50[13.45[20.0 Kasse ab 13.00 Uhr. Tel. 4 03 96 78 eee von Mannheim! Alle Besucher-Rekorde des Jahres übertroffen! 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Vorverkauf ab 11.30, Parkplatz am Hause Jugendl. zugelass FREITAG und SAMSTAG 23.00 Uhr KRIMINALREISSER: DER HERR DER UNTERWETT LUISE ULLRICH— CURD JURGENS in dem aktuellen Fhefilm unserer Zeit Mitrelstraße 4 Be g inn: 30 Unr 1 16.00, 18.15 und 20.30 U veränderte Anfangszeiten: 20.00, So. 17.30 u. 20.00 11 Annchen von Tharau e ALMEN Telefon 4 51% 22.30 Späte: Vergeltung am ſeufelssee ch N. Anf: iten. Täglich 20.00 Uhr, FHIMpalasT 8a. u. 80 auch 17.30 Uhr wit Pauls Wessel 4 22.15 Unr Spätvorstellung Freitag und Samstag 22.15 „GEFAHR AUS DEM WELTALL? MECKARAU Telefon 4 85 63 Friedrichstraße 47 Täglich 20.00, Sa. und S0, 17.30 und 20.00 Unt Kk Rummelplatz der Lehe unt zug Kurt Jürgens Fr. u. Sa. 22.15 Im Banne des faufels m. A. Lad FERRVY NECKARAU Telefon 46104 50, 13.80:„DAS TaPFERE SCHNEIDERL EIN 1 Farb- UN e enn lebe None feudenheim 50 Uhr BUNTE WEII araaime 17 2 Teleton 7 1 440 Ws tas TODILIC Hk LI EBE Filxa ung fr bis Montag In Papp Kaudenbheim 11 5 U. a 85 len Slorfen U 11155 Teleton 10 83. U. 30. 1800 Ur: r Usfeniort 90 inden-i Wo. 20.00 g all luce e Snlager parade AL GELITZBTTITI BEAN 5 relefon 4 52 76 Pr. u. Sa.: 18.30 u. 20.48; S0. 16.00, 18.30 u. 20 ſſlocdenvoruhrungen im Hause am Paradeplatz— Eintritt frei! Täglich bis 15. Sept. 1934, 14.30 u. 16.30 Uhr Mannheim Feuersicheres fobellagerhaus mit Einzelkabinen J. Kratzert's Möbelspedition Hceh.-Lanz-Str. 32. Tel, 437 88 en In Sonder vorstellung zeigen wir heute 23 Un S0. auch 14.00. „Der Dschungel be Täglich bis Montag der neueste Farbfilm olynp Malsermandper K AF E RTAI hr: Samstag u. 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Es stimmt schon: Eintrittpreis 1.— DM Bei Regen auf allen P 1a tzen im Pfalzbau-Festsaal SONNTAG, den 12. September 1954, 16.00 Uhr AUntethallungston zeit des Blasorchesters„Harmonie“— Ltg. Gg. Kuppelmaier . 1 2 0 1959 Mit der Rhein- Hauurudl- huhn 8 1 1 v 2 f 8 8 15 zum Ditleimet Wurmmattl 0 uud BERT Während des Wurstmarkts vom 11. bis 14. und 18. bis C AVEY 20. September 1954 nach Bad Dürkheim ununterbrochener 5 Tag- und Nachtverkehr. ö Zu den Hauptverkehrszeiten 15-Minuten-Verkehr. Benutzen Sie die n bei den Vorver-, 5 82(3 5 5 kaufstellen in Mannheim, Collinistraßze, Ludwigshafen, Ludwigs- g ue. 5 platz und Oggersheim, Schillerplatz, erhältlich. Bekanntmachungen* Ur verstärkter Omnibus-Schnellverkehr ALTBMERN 4 46 47 5 Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH., NEF — vergibt folgende Arbeiten: 53 2 8 1. Schreinerarbeiten Fußböden) für die Wohnbauten Elbinger Weg* Heute! Freitag, 13.30 Unr: Schönau),* Täglich Uhr-: e Areltas, 18.0 Unt: 2. eee(Tapezier) für das Städt. Altersheim an der Karl-] stimmung, Humor und Tanz lit Werbefahrt in die Pfalz Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— in der Ge- mit der Oberlandler-Kapelle 5 schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mbff., TONI KARL. einschl. Kaffee und Kuchen Max-Joseph- Straße 1, Zimmer Nr. 309, abgeholt werden. l Geöffnet v. 20-5 Uhr 1 NE l in Altleiningen DM 4,80 Mannheim, den 9. September 1954 4 5 8 innützige Baugesellschaft Mannheim mbH. Sonntag, 12. Sept., 9.00 Uhr: Frankfurt„„ Geme 8 ——— 5 Stoltengesesde jeden Montag, 9.30 Uhr: Neckartal— Odenwald 5 Beerfelden— Erbach— Michelstadt— Reichelsheim DM 6, 1 7 Jeden Dienstag 7.00 Uhr: Schwarzwald 3 Baden-Baden— Höhenstraße— Murgtal— Herrenalb DM 10, Mittwoch 15. Sept., 7.00 Uhr: Burgenland/ Hohenlohe Lauffen— Schozachtal— Löwenstein— Weinsberg DM 10, Donnerst. 16. Sept., 7.00 Uhr: Große Schwarzwaldrundfahrt Bühlerhöhe- Mummelsee— Allerheiligen- Wasserfälle DM 12, 50 — Karten- Vorbestellung erbeten Am Samstag, dem 11. September N 2 Uhr, läst Herr ee llt f 10h Stephanblome, Nieder-Mumbach, Landkreis Bergstraße, sein gesamtes 2 e Rt Obst, etwa 250 Bäume, bestehend aus Dauer- und Kelterobst, öffentlich Maurer und Beton 1 850 ler Untet: meistbietend gegen Barzahlung verkaufen.— Zusammenkunft am Hof. wünscht sich zu verändern. Zuschr. unter L 0516 an den Verlag. Mule ubr Jcuiniſ alersigfand 8e dase: Private Handels- u. Höhere Handelsschule VI Nc. Srock. Nannheim Schweigen. Ang. u. L 0517 2. d. V. Inh. u. Leiter: Dipl.-Kfm., Dipl.-Hdl. Dr. W. Krauß Rentner Radfahrer) sucht Beschäf- tigung gl. w. Art. Ubernimmt auen Mannheim, Haus Fürstenberg am Wasserturm Friedrichsplatz 1 Telefon 4 38 00 Nachtwache. Gute Referenzen.— Angeb. unt. Nr. 04218 a. d. Verlag. Ehrl., saub, Frau sucht Stelle ab 35 die Allgemeine Handelsschule Sonntag, 19. 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Man hat nur ein Zimmer in guter Lage zu mieten, mit Vorraum natürlich, denn irgendwo müssen die Leute doch Warten, be- Lor sie vorgelassen werden, und in das die Sekretärin einzutreten hat mit den Worten: „Der Herr Direktor läßt Sie bitten, einen Augenblick Platz zu nehmen, er hat gerade eine wichtige Besprechung.“ Doch damit sind wir schon weit ins eigentliche Leben des Büros vorgestoßen. Also in das leere Zimmer stellt man einen Schreibmaschinentisch mit einer Schreib- maschine und einer Sekretärin, ein Regal mit Kartotheken, ein Telefon mit Umschal- tung(sehr wichtig), und am Haken links neben der Tür hängt der Abortschlüssel. Gelegentlich kann man sich an den Schreibtisch setzen und ein wenig telefo- nieren. Doch das ist freilich schon für Ge- übtere. Ich würde empfehlen, das Büro in der ersten Zeit sich vollkommen selbst zu überlassen, damit es sich einlebt und Wur- Zeln schlägt. Bitte unterbrechen Sie mich jetzt nicht mit der vollkommen unsachgemäßen Frage, Was das Büro soll und wozu es da ist. Das wird sich nämlich schon später heraus- stellen, und übrigens sage ich Ihnen: Was ein richtiges Büro ist, das genügt sich selbst vollkommen! Es Seht damit los, daß jeden Morgen die eingelaufene Post nachgesehen wird. Sie glauben vielleicht, da läuft nichts ein. Herr, Wo ein Briefkasten ist, da läuft Post ein, und diese Post will geordnet werden, in Vorordnern und Nachordnern, sie will be- antwortet werden, und Korrespondenz und Adressen müssen in einem ordentlichen Be- trieb— und das wollen wir doch wohl sein — in die Kartothek eingetragen werden. Glauben Sie mir, das Fräulein wird bald alle Hände voll zu tun haben und nicht wis- Koltur-Chronik Der 1951 gegründete Kulturkreis im Bun- desverband der deutschen Industrie, der vom 6. bis zum 8. September in Bamberg seine dritte ordentliche Mitglieder versammlung ab- hielt, legte 1954 insgesamt 260 000 DM zur Förderung der Kulturschaffenden an. Die Pla- nungen für das kommende Jahr sehen etwa che gleiche Summe vor. Eine Ausstellung zeitgenössischer deutscher Graphik wurde am Mittwoch im schwedischen Nationalmuseum in Stockholm eröffnet. Sie zeigt etwa sechzig graphische Blätter, u. a. von Otto Dix, Gerhard Marcks und Emil Nolde, die die Dankspende des deutschen Volkes der schwedischen Regierung als Anerkennung für die in der Nachkriegszeit geleistete Hilfe übergeben hatte. Prof. Dr. Herbert Meißner, der Stellver- tretende Direktor der Hochschule für Musik in Dresden, ist nach einer adn-Meldung am 3. September nach schwerer Krankheit in Dresden gestorben. Der 1889 in Wurzen ge- borene Wissenschaftler veranstaltete vor dem Kriege internationale Gesangskurse. In seinen Wissenschaftlichen Arbeiten befaßte er sich besonders mit der Stimmbildung, der Stimm- Physiologie und der Akustik. Jacques Abram, ein amerikanischer Pianist, der früher schon mehrfach in Deutschland Zastiert hat, spielt am Freitag, 10. September, 20 Uhr, im Amerikahaus Mannheim Werke von Bach, Beethoven, Debussy und Villa Lobos. Thornton Wilder und sein Aufenthalt in Heidelberg sind hier gestern etwas sinnver- Wirrend angekündigt worden. Der amerikani- sche Dichter spricht am Mittwoch, 15. Sep- tember, in der Neuen Aula der Universität Heidelberg. Im Mannheimer Amerikahaus da- Segen findet am Dienstag, 14. September, ein Einführungsabend statt, bei dem Derek Fogg, Lektor für Englisch an der Universität Heidel- berg, in englischer Sprache über„Thornton Wilder's Life and Dramatic Work“ spricht. Sen, Wo ihr der Kopf steht. Bedenken Sie doch allein den Verkehr mit den Behörden. Da sind Anfragen zu erledigen und Listen auszufüllen, besonders Listen auszufüllen! Na also, das sehen Sie ja sofort ein, und darüber brauche ich mich nicht länger aus- zulassen. Mit den Nachbarbüros im Hause wird sich bald ein Briefwechsel entwickeln, teils freundlicher, teils feindlicher Art, Woraus sich vermutlich Schriftwechsel mit Rechts- anwälten ergeben können. Sie werden ein- sehen, dag Ihre Sekretärin die Arbeit bald nicht mehr allein schaffen kann, Sie müssen ir eine Hilfskraft an die Seite stellen, die das Geschriebene„ablegt“, alphabetisch in Ordnern. Das erfordert viel Platz, und ich rate Ihnen, sorgen Sie rechtzeitig dafür, dag Sis ein weiteres Büro dazu mieten. Ist doch klar, ein richtiges Büro besteht aus zwei Räumen und einem Vorzimmer! Der Chef muß allein sitzen; man will doch verhan- deln und Besprechungen führen, und schließ- lich braucht nicht jeder zu hören, mit wem man sich am Telefon verabredet. Nun muß ich Ihnen von Ihrem Schreib- tisch reden. In den ersten Tagen ist er voll- kommen leer. Machen Sie sich deswegen keine Sorge. Er füllt sich schnell mit rasch zu Erledigendem und später zu Erledigen- dem. Links und rechts auf der Tischplatte Werden sich sowieso Haufen von Brief- schaften und Akten ansammeln. Woraus diese Papiere bestehen? Mein Gott, aus allem, was die Sekretärin nicht in die Finger bekommt und infolgedessen nicht in die schwarzen Mappen und Kästen einordnet: Unangenehme Briefe, Einladungen, Kata- loge, Offerten, abgeschnittene Briefmarken für befreundete Sammler, Zeitungsaus- schnitte und vergilbende Zeitschriften. Das ziert ungemein und zeugt von Ueberlastung. Es wird nicht lange dauern und die Schub- fächer des Schreibtisches sind bis an den Franz Masereel: Arbeiter- Versammlung In den Rãumen des Kunst- vereins Hannover wird anläßlich des 3. Gewerk- schaftstages der Industrie- gewerkschaft Metall eine Kunstausstellung geneigt, in der Gemälde, Plastixen und Graphik zum Thema „Arbeit— Soziales— Be- ruf“ zu sehen sein werden. Auch dieser FHolaschnitt dus der Folge„Die Stadt“ wird neben Arbeiten von Hausenclever, Meunier, Hodler, Steinlen, Eyth, Pennel, Liebermann, Koll- Witz, Nolde, Kirchner, Dim, Pechstein, Radaiwill, Pan- ok, Matarè, Maulau, Koelle und Winter in die- ser Ausstellung gezeigt, die am Samstag eröffnet wird und bis zum 20. Sep- tember läuft. Rand gefüllt. Sie werden sich gelegentlich vornehmen, da Ordnung zu schaffen. Das Wird nicht eintreten; denn wann sollten Sie Zeit dafür finden? Es wäre am praktisch- sten, es gäbe Institute, die es übernehmen würden, gefüllte Schreibtische abzuholen und durch frische zu ersetzen, sagen wir, alle Jahre einmal. Der Betrieb wird darun- ter nicht leiden und Ihnen bleibt viel Un- Ist es erlernbar, moderne Kunst 20 verstehen? 20 Kurt Leonhards neuem Buch„Augenschein und Inbegriff“ Wenn ein Buch über grundlegende kunst- ästhetische Fragen mit dem Satz„Die Male rei ist eine Sprache wie jede andere Kunst“ anhebt, ist man ob solcher Binsenweisheit kast schon geneigt, es wieder verärgert zuzu- klappen. Aber man braucht doch nur ein paar Seiten vorzudringen, um neue Gedanken, interessante Thesen, raffinierte Formulierun- Sen hier zu finden. Und spätestens auf der 149. Seite ist es klar zu erkennen, warum Leonhard mit 80 simpel erscheinenden Mit- teln begann. Der Kubismus sei eine Sprache wie jede andere, soll, so erinnert Leonhard Hier, Picasso einmal gesagt haben:„wenn ich ein englisches Buch lese, ohne Englisch zu können, so werde ich keinen Sinn hineinbrin- gen; aber mir wird darum nicht einfallen, zu behaupten, es sei keiner drin. Wenn ich es verstehen will, muß ich zunächst einmal die Sprache erlernen“, Die ersten Grund- lagen dieser neuen malerischen Sprache klar- zumachen, hat sich der Autor als(immerhin lohnende) Aufgabe gestellt. „Augenschein und Inbegriff“ lautet der Titel des Werkes, Die Wandlungen der neuen Malerei“ ist im Untertitel noch erläuternd hinzugefügt; der mit 15 Abbildungen ver- sehene Band ist in der Deutschen Verlags- Anstalt in Stuttgart erschienen. Mit der etwas sbitzfindigen Ueberschrift wollte Leonhard wohl eine an„Abstraktion und Einfühlung“ gemahnende schlagwortartige Prägnanz er- reichen; man weiß sofort, Was er damit ge- meint hat, aber so ganz glücklich ist dieser Knifflich-gekünstelte Titel wohl doch nicht Sewählt. Ueberhaupt ist das Buch, das auf Vorträge des Verfassers zum Thema der zeit- genôössischen Kunst zurückgeht. bei aller Fri- sche und meist auch Treffsicherheit der Formulierung sprachlich noch etwas im Roh- bau geblieben; für die Neuauflage wäre eine Durchfeilung, hie und da auch eine gewisse Straffung des Textes zu empfehlen. Auch das reichlich belanglose Titelbild, eine„Abstrakte Komposition“ von Otto Ritschl Wäre dann vielleicht durch ein substanzvolleres zu er- setzen. Und vor allem wäre für ein solches Buch, das über den Tag hinaus wirken sollte und von dem man immer wieder Anregungen zu empfangen vermag, ein Register unbe- dingt nötig. Vor der Leistung jedoch, die Kurt Leon- hard mit dieser Darstellung als ganzes gab, fallen die Einwände nicht schwer ins Gewicht. Selbst jene Einleitung gewinnt ihren Sinn, Wenn man sie als Wegleite für Laien zu den Grundbegriffen der Kunstästhetik betrachtet. Mit voller Absicht ging der Verfasser von den einfachsten Voraussetzungen aus, um auch den Widerstrebenden oder gar den Gegner Schritt für Schritt in das ihm zu- nächst meist als Irrgarten erscheinende Ge- bief der modernen Kunst einzuführen. Die didaktische Begabung Leonhards, so unauf- dringlich sie in Erscheinung tritt, ist erstaun- lich; wie er Schritt für Schritt voranführt, wie er die möglichen Einwände vorausspürt und so ganz am Rande sofort widerlegt, wie er die großen Zusammenhänge aufgliedert und mit trefflichem Spürsinn wieder ver- knüpft, macht das alles trotz des schwierigen und umstrittenen Themas zu einer ausge- sprochen spannenden Lektüre, Daß Leonhard dabei sachlich und klar bleibt, daß er nicht in jene geschwollen-vernebelnde Sprachverwir- rung verfällt, die vieles an der heutigen Kunstliteratur so unerträglich macht, sei ihm als besonderes Verdienst angerechnet. Nachdem Leonhard in dem einleitenden Kapitel„Der Maler und sein Gegenstand“ den Umkreis abgesteckt Hat, kommen die mit „Die Seele und das All“ überschriebeflen Aus“ führungen über die Romantik. Die deutsche und die französische Malerei dieser Zeit sind dabei als eine Einheit zu sehen versucht; noch treffender und zum Teil neuartiger ist der folgende Abschnitt über Realismus und Im- Pressionismus, der unter dem Motto„Das Auge und die Wirklichkeit“ Aufgefaßt ist. So schwer es scheint, nach Jedlickas großer Manet-Monographie noch etwas Neues und zugleich Wesentliches zu diesem Thema ⁊zu Sagen, ist Leonhard es dennoch gelungen. Eines der geistigen Kernstücke seines Wer- kes ist jedoch dann das Kapitel„Der Geist und die Gestalt“, noch genauer als„Neugrün- dung der Bildform“ definiert und in erster Linie der so überragenden Erscheinung von Hans von Marées gewidmet. Unter dem Leit- wort„Von der Plastik zur Musik“, selbst das recht abgenützte Gleichnis von der„gefro- renen Musik“ nicht Aussparend, geht es dann um die— wie Leonhard es nennt—„Ent- deckung der Fläche“(der„Heiligen Fläche“, wie ein anderes seiner Bücher heißt). Daß selbst der so häufige Vergleich zwischen Kan- dinsky und dem Zwölfton- Komponisten Ar- nold Schönberg von Leonhard der Kritik unterstellt wird, daß er immer wieder die übernommenen Wertungen abwägt und eigene hinzufügt, daß er— trotz hie und da etwas schulmeisterlicher Rechtfertigung ERICH KASTNER Das fliegende Klassenzimmer EH ROMAN FOUR JUNGE MENSCHEN Copyright by Williams&. Co., Verlog, Berlin 15. Fortsetzung Der gespenstische Maskenzug verschwand durch die Hintertür. Es wurde langsam Wieder ruhiger. Nur diejenigen, die in der vordersten Bettreihe lagen, kratzten sich und schimpften noch eine Weile in die Kopfkissen. Das Juckpulver tat seine Wir- Kung. Aber schließlich besänftigten sich auch sie. Matthias war überhaupt nicht aufge- Waclrt. Wenn er erst einmal die Augen zu- Semacht hatte, konnte man Kanonen neben ihm abschießen, ohne daß er auf wachte. Endlich schliefen sie alle bis auf einen. Der eine war Johnny Trotz. Er stand auf und schlich zu einem der großen Fenster. Er schwang sich auf das breite Fenster- brett, zog die Füße hoch, steckte sie unters Nachthemd und blickte auf die Stadt hin- unter. In vielen Fenstern war noch Licht, und über der Innenstadt, in der die Kinos und Tanzlokale lagen, kochte der Himmel. Es schneite wieder. Johnny blickte forschend in die Stadt hinunter. Er dachte: Unter jedem Dach leben Menschen, Und wie viele Dächer gibt's in einer Stadt! Und wie viele Städte gibt's in unserm Land! Und wie viele Länder Sibt's auf unserm Planeten! Und wie viele Sterne gibt's in der Welt! Das Glück ist bis ins Unendliche verteilt. Und das Unglück auch. Ich werde später bestimmt einmal auf dem Lande leben. In einem kleinen Haus mit einem großen Garten Und fünf Kinder werde ich haben. Aber ich werde sie nicht übers Meer schicken, um sie loszu- werden. Ich werde nicht 80 böse sein, wie mein Vater zu mir war. Und meine Frau wird besser sein als meine Mutter. Wo mag sie jetzt sein, meine Mutter? Ob sie noch lebt? Vielleicht zieht Martin zu mir ins Haus. Er wird Bilder malen. Und ich werde Bü- cher schreiben. Das wäre ja gelacht', dachte Jonathan Trotz, wenn das Leben nicht schön wäre!“ DAS SLILEBENTE KAPITEL. enthalt eine Beschreibung Professor Kreuz- kamms; ein haursträubendes Ereignis, den Sate, den die Jungen fünfmal aufschreiben mussen; eine geheimnisvolle Anſfcundigung in der Pause, einen Spaziergang mit Doktor Bölch; das Wiedersehen im Schrebergarten und einen Handedruc am Zaum. Am nächsten Morgen, kurz vor dem Be- ginn des Unterrichts, trat Martin aus dem Klassemzimmer auf den Korridor hinaus, Er hatte die Liste mit den Diktatszensuren in der Hand und wollte dem Deutschlehrer, Professor Kreuzkamm, noch bevor dieser ins Klassenzimmer kam, über den gestrigen Unglücksfall Bericht erstatten. Rudi Kreuz- kamm, der Sohn des Lehrers, hatte gerade erzählt, der Vater habe noch keine Ahnung. Der Korridor war leer. Aber der Lärm, der in den vielen Klassenzimmern herrschte, drang in den Flur hinaus und erfüllte ihn mit gedämpftem Summen und Brummen. Es klang nach eingesperrten Fliegen. Dann kamen die Lehrer aus dem ersten Stock herunter. Sie waren guter Laune und lachten laut. Jeder ging in eines der Klas- ————.— senzimmer hinein, und das Summen und Brummen im Korridor wurde leiser und leiser.— Professor Kreuzkamm erschien als letzter. Er ging steif wie stets; als habe er einen Spazierstock verschluckt. Dr. Bökh Sing neben ihm und erzählte etwas Inter- essantes. Der Professor hörte aufmerksam zu und sah noch strenger als sonst aus. Dieser Herr Kreuzkamm war ein Selt- samer Mann. Sie hatten immer ein bißchen Angst vor ihm. Er konnte nämlich nicht lachen. Es ist allerdings ebensogut möglich, daß er nur nicht lachen wollte! Rudi, der Sohn, hatte den Mitschülern jedenfalls er- zählt, daß sein Vater auch zu Hause keine Miene verziehe. Daran hätte man sich mit der Zeit ge- Wwöhnen können. Die Angelegenheit wurde aber. dadurch noch erschwert, daß er, ob- Wohl er selber nie lachte, Dinge sagte, über die man lachen mußte! Den Matthias beispielsweise hatte er vor ein paar Wochen, als er Klassenarbeiten zurückgab, gefragt:„Was hattest du denn in der vorigen Arbeit?“ „Eine Vier“, hatte Matthias geantwortet. S07“ hatte der Professor gesagt.„Dies- mal ist es viel besser.“ Matz hatte sich schon gefreut. Und dann hatte der Professor gemeint: „Diesmal ist es eine gute Vier!“ Ein anderes Mal hatte der Schrank im Klassenzimmer offengestanden. Da hatte Kreuzkamm gerufen:„Fridolin, mach den Schrank zu! Es zieht!“ Und man kam sich jedesmal, wenn man lachen mußte, so verkchlt vor, weil er sel- ber streng vom Katheder herabblickte und ein Gesicht machte, als habe er Bauch- schmerzen. Man wußte nie, woran man war. Denn seine Miene drückte nie aus, Was er empfand. Aber man lernte eine Masse in seinen Stunden. Und das war ja schliehlich auch Was wert. Freitag, 10. September 1954/ Nr. 2 Beraus — Verlag drucke 2 20 5 hefre Mörike zum Sedchiniz V dale Albrecht Goes sprach in der Kunsthelle Dr. L Dem Mimen flicht die Nachwelt d en Kkanntlich keine Kränze, wohl aber d 3 Dichtern, und zwar vornehmlich an Ie 858 a: Geburts- und Todestagen. Gedenktage de 3 ser Art gehören zum festen Bestand 5 ö N seres kulturellen Brauchtums; sie 815 10—5 würdige Fecken in die sich die Ströme uf ping serer Pietät ergießen, Opferschalen, die 0 n übergehend vom Weihrauch Unserer Eur. 80 6 kurcht weithin sichtbar umwölkt und 8 unseren Preisgesängen umtönt werden Still und verhalten leben unsere abgesche.. denen Unsterblichen im Alltag dahin, Jebel Jah zum Beispiel mit ein paar Versen in den 1 Köpfen und Herzen von etlichen tausend. ja doch, von etlichen tausend Liebenden blicken mit heimlichen, magischen Augen auf Gequälte hin, die abends an I Bücherreihe entlang gehen und Lektüre fl eine tröstliche Stunde suchen; und manch. mal überreden sie dann die Suchenden mi sanfter Gewalt, doch wieder einmal aul J säuberlich gebundenen Summe eines Dich. 5 terlebens zu greifen.— Und dann komm 1 ein Jubiläum. Festfanfaren! In den Sd, 5 len wird behandelt, im Feuilleton beleud, unt tet, in Versammlungen geehrt, in Festsdlen des rezitiert, beim Verlag neu aufgelegt. Und Setz dann wird es wieder ruhiger. Die Festfon. die tänen verebben. Bescheiden Plätschert wie. Not der das stille Brünnlein echter Wirksam] Son keit.— Darin zeigt sich die Tortzeugende Sich Kraft unserer großen Dichter, daß Sie, ver. grö schanzt in den Seelen ihrer Verehrer, alle angenehmes erspart. Aber so was gibt's Jubiläen beharrlich überleben. Die noch nicht. f 1 5 ö„ Antwe Jetzt werden Sie einsehen, dag Ihre a 3 a 5. derts 7 75 g Sen, e diese Frage, was dieses Büro soll, vollkommen Einleitung gelesen haben, und: Wie d la. Werde voreilig war. Büroarbeit erfüllt den ganzen eee 80 9 Viele t Site 1 15 85 die D. Menschen und erfordert einen umsichtigen 181 8 auch unumwunden 2 5 d heit fe Organisator. Schließlich wird sich ja noch Die Mörike-Feier e ok 9 1 irgend etwas finden lassen, was als Zweck Mannheim, im Vortragssaal 5 5 85 N erneut dieses Büros zu dienen hat. heimer Kunsthalle, bei der Albrecht Gos] ster, f die Festrede hielt, ließ nichts von kühler in. gelegt nerlich distanzierter Repräsention spüren Waule es lag doch ein Hauch von intimem Fin. Verha verständnis über den dichtbesetzten Reihen Proble es War manchmal ein bißchen so, als wen N 555 Grchi nackt er catnedra epricht und das letzte dint pesthume Geburtstagsfeier im Preh Beines dtelfanesgtll ade ee maend sentten Dar- ae aderheten weden aallte. dul deen stellungsstil ausgesprochen sympathisch. wenn Albrecht Goes das„unser Mörike 85. 3. „Die Ismen und die Krise des Geistes“ immer wieder akzentuierte, dann War das vorbe lautet der wichtigste Absatz seines Buches, so glaubte man gern, mehr als rhetorisch Riede mit„Kreuzwege der Deutung: Popularität Figur. Albrecht Goes ist Pfarrer, Dichter 10 k und Mitte“ schließt er es ab. Wie er die kubi- und Schwabe, er ist ein feiner Kenner uni f stischen, vornehmlich von Picasso benützten Interpret Irischer Dichtung: lauter Ge. Lieblingsthemen der Guitarre und des Harle- meinsamkeiten, die er mit Eduard Mörike ei kins erläutert, mit welcher Sorgfalt und zu- hat. Man könnte daher vielleicht unge.. gleich auch bei aller Bewunderung wieder zwungen etwas von„brüderlicher Nähe der Die durchaus kritischen Distanz er ein paar Bil- Betrachtung“ oder so sagen; und in der Tat, 9 5 der Picassos analysiert, führt wohl auch den was Goes in der Darlegung des Faktischen t 1 Widlerstrebendsten Gegner mitten in die Aus- ausbreitete, was er zitierte und was er er- 1 einandersetzung hinein— und damit letztlich läuterte, zeugt von vertrautem und liebe. 57 15 die ersten Schritte dem Verständnis entgegen. vollem Umgang mit dem Lebenswerk Art 5 Außerordentlich, im Grunde ein echter Fund Mörikes. Und doch, Albrecht Goes wollte n sind Leonhards Hinweise auf Plato und auf seinem Vorgeschlagenen und dann beschei- 5 das Platonische an der Abstraktion; man mag den zurückgezogenen Vortragstitel zufolge darüber streiten können, aber man kann über das Geheimnis Mörikes sprechen, nicht bestreiten, daß dies einen der klärend- über jenes Unwägbare, das nicht durch den L sten Beiträge darstellt, die in letzter Zeit zu Lebensgang des Dichters verständlich und 5 den Fragen der neuen Kunst erfolgt sind. durch keine Werkanalyse greifbar gemächt Efenhard dient die Kunstgeschichte nicht werden kaun. Wie sind eie zu verstehen abgelöst, sondern stellt sie immer mitten in diese zarten, dunkelgetönten, unvergleich- 8 die Entwicklung der Dichtung, der Philoso- lichen Verse, die aus einem beengten, js baltse pllie, der Musik und sogar der Naturwissen- ängstlichen Leben aufblühten? Goes sprach Freita schaften hinein. Ob er aber die beabsichtigte 58 der Maske Mörikes, von der gemüt- worde Cancheits-Darstellung wirklich erzielt hat?, vollen Biedermeierfassade, hinter der ein Laufe Gerade im jüngsten Jahrhundert lebt in der zutiefst Resignierter über Nie helle schwa breite Ve der e e e ee e e ee eee, Krise der Zeit, sind die kommenden Kata- reich ging.— Ein fragmentarisches Leben komm strophen doch immer wieder im Werk des 111 3 sich ruhendes, geschlossenes Dienst Kiinstlers vorausgeahnt und sogar vorge- Giclee 0. K 0 der zeichnet, dag man ohne Parallelen zu der dichterisches Werk. 5 a ae politischen, gesellschaftlichen und ökonomi- Vor und nach der mit herzlichem Bei- arpei schen Situation nicht recht auskommt. Bei fall aufgenommenen Festrede rezitierte Feli- schaft aller Bemühung um das umfassende Zeitbild eitas Barg aus Hamburg Gedichte von. verhe schaut gerade Leonhards einseitig„geistige“ Mörike; wohlbekannte, von vielen geliebte Dis Sicht allzu esoterisch aus. Aber trotz ein paar Verse. Woher kommt es wohl, daß Zeilen, 1 Trübungen, die das Bild des Leonhardschen die in den Vertonungen von Hugo Wolk. Buches als ganzes zeigt, bleibt es unter all den in ihrem Stimmungsgehalt eher erhöht als 12, 8e Einführungen in die zeitgenössische Kunst, gemildert erscheinen, als gesungene Lieder die A die geschrieben wurden, eine der allerbesten. jeder Publizität fähig sind, während man, John Daß man mitunter gezwungen ist, sich eigene wenn sie als Verse vor einem großen Audi-. Gedanken zu machen, die von Leonhards torium gesprochen werden, manchmal einen e de Thesen fortführen, scheint für ein Werk Schleier über die Nacktheit ihres Gefünls ie 2 solch pädagogischer Sinngebung gewiß kein legen möchte? Zum Glück verfügte die dem e Nachteil. Und nachdem der Leser bei Leon- Sprecherin über einen geschmackvollen, E 2 hard die Gesetze und Triebkräfte dieses gebändigten Vortragsstil und über eine schöpferischen Prozesses der neuen Kunst zu Wundersame dunkle Stimme. Sie Sprach Verstehen gelernt hat, ist es ja das höchste alles in Moll und wo sich das mit dem F Lob für den Verfasser, wenn dieser Leser nun Charakter der Gedichte traf, kamen be- die ihm in die Hand gegebenen Mittel ver- glückende Wirkungen zustande. Wendet— und sei es auch gegen den Autor selbst. Ulrich Seelmann-Eggebert Hermann Waßner 5 auf Nun mußte ihm Martin also gestehen,„Konntest du die Hefte nicht besser ver- schen daß die Diktathefte verbrannt waren. Der teidigen?“ Reso! Justus schwenkte in die Quinta, und Pro-„Leider nein“, meinte Rudi,„Es waren tere essor Kreuzxkamm kam allein auf den ungefähr zwanzig Jungens, die den Fridolin tische Jungen losgestiefelt.„Neuigkeiten?“ fragte und mich überfielen. Und bevor sie die Nesol er streng. Hefte verbrannten, wurde ich von ihnen in bers „Jawohl, Herr Professor“, sagte Martin einem Keller mit einer Wäscheleine ge- gebre kleinlaut.„Die Realschüler haben gestern fesselt.“ 1 Gru nachmittag unsere Diktathefte verbrannt.“„Wie lange warst du denn in dem Kel- Grun Der Lehrer blieb stehen.„Habt ihr sie ler?“ fragte der Vater. der c darum gebeten?“ fragte er.„Bis gegen vier Uhr.“ 7 Indus Mertin wußte wieder einmal nicht, b.»Haben deine Eltern etw-ägs bemerkte Lors Kort hen sollte. Dann schüttelte er den»Nein“ antwortete Rudi. 5 sein, bre! Fopf, erzählte rasch das Nofwendigste und„Das scheinen ja e ö beles händigte dem Professor die Liste Aus. meinte der Professor ärgerlich. 1 grün 1 n 1 Ein paar Schüler lachten. Es war Abe mene Der Professor öffnete die Tür, schob auch komisch, daß der Professor àuf sich der Martin vor sich her und trat ins Klassen- selber schimpfte Sou zimmer.* 1 t im Essen Während Martin vor der Tür gewartet e 1 eee 1 0 . 2855 etwas Haarsträubendes ge- Nein Er Wider Rüdi. Man erzählte wie 8 2 en! 3 575.. 5 4 5 0 95 einge⸗ 0 1 4 555 e e 1 7 Kunzen- 1255 1 e 4 12 ort angestiftet, hatten Ulli in den Papier- 5 1:„Richte Korb gesetzt und den Papierkorb an den. Vai e von mir ö Bes zwei Haken, die zum Aufhängen der Land- e alligst besser Regi 5 1 5 5 us, und er solle künftig gefällig karten dienten, hochgezogen. Matthias war uf dien aufpaggen„Wa von vier Jungen in der Bank festgehalten N ger UIli. kord 5. Nun lachte die ganze Klasse. Au i worden. Und nun hing Ulli oben unten der Und außer dem Lehrer edo Zimmerdecke und schaute mit knallrotem„ilch werde es meinem Vater bestellen“, nich Kopf aus dem Körbchen. Martin wäre fast entgegnete Rudi Kreuzkamm. Und da lach- 8 in Ohnmacht gesunken. ten sie wieder. 0 Professor Kreuzkamm tat, als bemerkte„Feine Zustände sind das bei euch“, sagte Weit er den skandalösen Tatbestand überhaupt der Professor.„Martins Liste brauch ich 05 nicht, sondern setzte sich gleichmütig hin- übrigens nicht. Ich habe sämtliche Zensuren 0. ters Katheder, knüpfte Martins Taschen- noch einmal in meinem Notizheft stehen. Krür tuch, das vor ihm lag, auf und betrachtete Aber ich werde die beiden Listen 1 Mog die Asche.„Was soll das darstellen?“ ander vergleichen. Hoffentlich hat nieman dort „Das sind unsere Diktathefte“, antwor- gemogelt, Na, das wird sich ja herausftelt chin tete Martin betreten. 5 len. Außerdem möchte ich euch schon jetz 1 „„Aha, sagte der Professor.„Kaum zum folgendes mitteilen: Bei dem nächsten Un- dies Wiedererkennen.— Wem wurden übrigens kug, den ihr anstellt, brumme ich euch ein 5 sestern mittag die Hefte anvertraut?“ Diktat auf, daß euch Hören und Sehen ver- er Rudi Kreuzkamm, der Sohn des Profes- sors, stand auf. geht.“ Fortsetzung folgt 1