Nr. 218 —— eit ergs Fron mehr. mmen, alitäts. Arldere E einen 1 Seite Gegner 18, die Uch sie Auto- 1 Diri. viologi. Musik Feuer starr; tischen elseitig 6 vor- s Keine ö drüben 1 Wich- an da- —— nungs. nusiké, erührt. tember li 1951 torbene ein an- durch ) nennt unseres in der und die n und Gene- iel Un- auhert. as, Was mieren reunde os blas- el mit n, das 0 nit der er hat „Musik. Höpfers n. Was ich mit 18ikali- scheint Form er, was Stil ist Fühlen meiner Schön- Musik ganzen seines Arnold on der Damm- N mer im dnalität durch standes freien einigen lischen spät⸗ artung zu der es und Form lavier- au der die In- 1 Aus- ahmen lieben, ührung e. Das, e Kon- int, ist 1 Har- at der * Seeli- 5 rg ist F mantik, rneue- T nicht n Mit- — IImann — — Sianer. It. 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Mann heimer — N Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R, 1, 66, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43 Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2, 80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3, 2 DVM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband bezug 3,20 DM ü einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; wWerbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. 388 9, Jahrgang/ Nr. 214/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz SPD beansprucht die Führung in Kiel Aber die Bonner Koalitionsparteien behielten in Schleswig-Holstein die Mehrheit Von unserem Korrespondenten sowie den Agenturen dpa und U Ha m bur g. Die SppD hat nach Bekanntgabe des amtlichen Endergebnisses der Landtagswahlen in Schleswig- Holstein am Montag den Anspruch erhoben, als stärkste partei den ersten Versuch zu einer Regierungsbildung zu unternehmen. Mit 396 067 Stimmen oder 33, Prozent von 1 194 275 abgegebenen und gültigen Stimmen konnte die Spb einen knappen Sieg vor der CDU erringen, die 384 870 Stimmen oder 32,2 Prozent auf sich vereinigen konnte. Beide Parteien haben ihre Positionen gegenüber der Land- tagswahl von 1950 erheblich festigen können. Obwohl die CDU im Vergleich zu der Landtagswahl 1950 wesentlich stärker zu- genommen hat als die SPD, konnte sie ihren Erfolg von der Bundestagswahl des vergan- genen Jahres mit 47,1 Prozent der abgegebe- nen Stimmen nicht wiederholen. Bei der Bundestagswahl im September 1953 entfielen auf die CDU 636 570 Stimmen(47,1 Prozent) und bei der Landtagswahl 1950 258 961 Stim- men(19,8 Prozent). Die SPD erhielt bei der Bundestagswahl 357 798 Stimmen(26,5 Pro- zent) und bei der Landtagswahl 1950 360 233 Stimmen(27,5 Prozent). SPD und (DU werden mit je 25 Abgeordneten in das neue Kieler Parlament einziehen. Gegen- über dem letzten Landtag hat die SPD fünf Sitze gewonnen, die CDU einen verloren. Ferner werden vertreten sein: Der Gesamt- deutsche Block /BHHEH mit 10 Abgeordneten (gegenüber 14 im bisherigen Landtag), die FDP mit 5 und der zum ersten Male auf- getretene Schleswig- Holsteinische Block (SHB) mit 4 Abgeordneten. Die FDP hat ren Anteil mit 7,5 Prozent der Stimmen gut behauptet(1950: 7,1— 1953: 4,5 Prozent). Von den insgesamt 69 Abgeordneten des Landtags treten 36 neu oder nach mehr- jähriger Unterbrechung wieder auf die par- lamentarische Bühne. 5 Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es auch in der neuen Legislaturperiode eine Koalitionsregierung geben. Wie sie sich zu- sammensetzt, wird von der Haltung des BHE zu dem möglichen Koalitionspartner abhän- gen. Mit 35 der 69 Abgeordneten wäre sowohl einer SPD /BHE- Koalition als auch einer CDU/ BHE- Koalition die Mehrheit gesichert, wobei FDP und der Schleswig-Holstein-Block (Zusammenschluß von Deutschen Partei und der Schleswig- Holsteinischen Gemeinschaft) noch ihr Gewicht von fünf beziehungsweise vier Mandaten auf der einen oder anderen Seite mit in die Waagschale legen könnten. Bei jedem Vergleich mit dem Ergebnis der Landtagswahl von 1950 ist zu bedenken, daß die CDU damals mit FDP und DP zusammen im Wahlblock vereinigt war, während sie die- ses Mal allein marschierte und ihre damaligen Partner als Mitbewerber auftraten. Der Südschleswigsche Wählerverband als Vertretung der dänischen Minderheit hat seine vier Landtagsmandate verloren, da es ihm mit 3,5 Prozent der Stimmen nicht gelang, die Fünf-Prozent-Klausel zu überspringen. 1950 hatte er noch 5,5, 1953 aber nur noch 3,3 Prozent errungen. Auch die anderen noch im Wahlkampf vertretenen Parteien— DRP, KPD, Bund der Deutschen, Schleswig-Holstei- Storch: Kein Anti-Streik-Gesetz Der Bundesminister beim Gewerkschaftstag der 16 Metall Hannover.(dpa) Bundesarbeitsminister anten Storch versicherte am Montag auf dem Gewerkschaftstag der IG. Metall in Hannover, solange er Arbeitsminister sei, werde es kein Anti-Streikgesetz oder etwas ähnliches geben. Das Recht des Arbeiters auf Aeußgerung seines Willens sei im Grund- gesetz festgelegt. Storch, der die Grüße des Bundes präsidenten und des Bundeskanzlers an den Gewerkschaftstag überbrachte, appel- lierte aber auch an die Gewerkschaft, sich rer großen Aufgaben als Diener der Ge- meinschaft bewußt zu sein. Die von der Re- gierung erzielten Fortschritte müßten auch von der Gewerkschaft anerkannt werden. Die Bundesregierung sei sich ihrer großen Sozialen Aufgaben, insbesondere für die Alten und Arbeitsunfähigen, bewußt und man dürfe nicht übersehen, daß bereits er- kreuliche Ansätze für eine soziale Befrie- dung vorhanden seien. Die Bundesregierung sei bemüht, ein neues soziales Gebäude 2zu schaffen, das einmal die Anerkennung des gesamten Volkes finden solle. Vorher hatte der Vorsitzende der IG Me- tall, Otto Brenner, der Bundesregierung „Lieblosigkeit gegenüber den sozial Schwa- chen“ vorgeworfen. Brenner warnte außer- dem vor der Gefahr einer Unterwanderung der Demokratie durch ehemals führende Anhänger des nationalsozialistischen Re- gimes, die, wie er sagte,„bereits in der un- mittelbaren Umgebung des Bundeskanzlers Fuß gefaßt haben“. Die Gewerkschaft sei entschlossen, den Bestand der Demokratie „mit allen Mitteln“ zu verteidigen. Der Vorsitzende des DGB, Walter Frei- tag, bezeichnete es in Hannover als Aufgabe der Gewerkschaften, in der Bundesrepu- blik die sozialen und wirtschaftlichen Vor- aussetzungen für die Wiedervereinigung Deutschland zu schaffen. Die Gewerkschaft wisse sich bei der Forderung nach der Ver- einigung des geteilten Deutschlands frei von jeder nationalistischen Erwägung. Die große Zahl derer, die aus ihren eigenen Reihen dem nationalsozialistischen Regime zum Opfer fielen, gebe der Gewerkschaft das Recht, von den Besatzungsmächten eine Aenderung der Zustände in Deutschland zu fordern. Die Industriegewerkschaft Nahrung, Ge- nuß, Gaststätten, in der 300 000 Beschäftigte der Nahrungsmittelbranche organisiert sind, eröffnet heute, Dienstag, in Hamburg ihren zweiten Gewerkschaftstag, an dem neben 203 stimmberechtigten Delegierten etwa 50 Gewerkschaftsvertreter aus zwölf Ländern teilnehmen. Der Fünfte Gewerkschaftstag der Deut- schen Angestelltengewerkschaft DAC), an dem 204 stimmberechtigte Delegierte aus dem Bundesgebiet und Westberlin teilnehmen, be- ginnt heute, Dienstag, ebenfalls in Hamburg. Besprechungen über Formosa Attlee für Neutralisierung/ Dulles erwägt Verteidigung Quemoys London.(UP/dpa) Zwischen Grohbritan- nien und den Vereinigten Staaten werden gegenwärtig eingehende Besprechungen über die Situation Formosas und die gesteigerte Aktivität der rotchinesischen Streitkräfte gegenüber den nationalchinesischen Stütz- punkten vor der Festlandsküste geführt. Ein Sprecher des britischen Außenministeriums dementierte Berichte, wonach Großbritan- mien plane, der Generalversammlung der Vereinten Nationen einen formellen Vor- schlag zur Neutralisierung Formosas vorzu- legen. Man hält es jedoch für möglich, daß Großbritannien einen solchen Vorschlag un- terstützen würde, falls er von anderer Seite Jeingebracht wird. Für eine Neutralisierung Formosas hat sich bereits der frühere briti- sche Premierminister, Clement Attlee, am Montag in Sydney ausgesprochen. Der amerikanische Außenminister, Dulles, hat bei einer Zusammenkunft mit Präsident Hisenhower und vor dem amerikanischen nationalen Sicherheitsrat erklärt, die Vertei- digung der Insel Quemoy werde im Lichte der Maßnahmen erwogen werden, die zur Verteidigung Formosas erforderlich seien. Selbst im Falle eines Angriffes auf Formosa oke er, daß ein allgemeiner Krieg im Pa- Aflk vermieden werden könne. 5 Präsident Eisenhower erklärte am Montag m seinem Sommersitz Denver, daß noch keine Entscheidung über eine Verteidigung der na- tionalchinesischen Insel Quemoy getroffen worden sei. Auf der Sitzung des natio- nalen Sicherheitsrates sei lediglich darüber beraten worden, welchen Platz die Vereinig- ſen Staaten heute in dem unruhigen west- ichen Paziflx einnehmen sollten. Der Minister für die amerikanischen Luft- nroitkräkte: Talbott, versicherte, die ameri- 5 Luftstreitkräfte seien„bereit zu andelnd, falls sie zur Verteidigung Formo- sas aufgerufen würden. Der Führer der re- publikanischen Senatsfraktion, Senator Know- land, erklärte in New Vork, falls es notwen- dig werde, sollte die siebente amerikanische Flotte eingreifen, um die Insel Quemoy Zu verteidigen. nische Landespartei— blieben unter 5 Pro- zent. Die KPD hat mit 2,1 Prozent gegenüber der letzten Landtagswahl rund 4600 Stimmen verloren, aber gegenüber der Bundestags- wahl rund 8000 Stimmen gewonnen. Die Wahlbeteiligung war mit 78,7 Prozent nahezu ebenso groß wie 1950(78,2 Prozent), aber geringer als bei der letzten Bundestags- Wahl(88,5 Prozent. Die Aussichten für die Regierungsbildung in Schleswig-Holstein waren am Montag- abend noch völlig offen. Die Entscheidung dürfte voraussichtlich auf dem linken Flügel der CDU fallen. Während von den Bundes- Vorständen der CDU, des BHE und der FDP eine Erweiterung der bisherigen schleswig holsteinischen Koalition(CDU/ BHE) auf die FDP befürwortet wird, fordern in Kiel starke Kräfte innerhalb der CDU eine Koalition mit der SPD. Falls die Regierung von CDU, BHE und FDP gebildet würde, könnte der bis- herige Ministerpräsident Friedrich-Wilhelm Lübke(CDU) voraussichtlich sein Amt behal- ten, wenn er nicht aus Gesundheitsgründen von sich aus darauf verzichtet. Die SPD tritt in Bonn und in Kiel für eine große Koalition von SPD-CDU-BHE unter Führung der SPD ein. Der Gesamtdeutsche Block /BHE, der seine Position gegenüber der Bundestagswahl 1953 etwas verbessern konnte, jedoch gegenüber der Landtagswahl von 1950 erheblich verloren hat, ist grundsätzlich bereit, weiter an der Regierung teilzunehmen. Er hat sich aber bisher nicht für diese oder jene Lösung aus- gesprochen. 5 Der Bundesvorsitzende der FDP, Thomas Dehler, hat im Einvernehmen mit dem zu- ständigen Landesverband die Bereitschaft der FDP zum Eintritt in die Regierung be- kanntgegeben und erklärt, daß er einen sol- chen Schritt als die einzig richtige Konse- quenz aus dem Wahlergebnis betrachte. Dehler betonte, daß nur durch eine solche Koalition auch die Interessen der Bundes- Fortsetzung Seite 2) Der Kanzler hebt nachdenklich den Zeigefinger Dienstag, 14. September 1984 und scheint zu dem britischen Außenminister, Eden, der inn in Bonn auf seiner Europa- Rundreise zu Besprechungen über eine Alternative zur Evyd besuchte, gerade zu sagen „ aber was wird nun Mendés- France von unseren Vereinbarungen halten?“ Bild: Keystongß „Vollständiges Einvernehmen“ mit Eden Das Kommuniqué zum Abschluß des Besuches des britischen Außenministers/ Regierungserklärung verschoben Bonn. Nach dem Abschluß der Bespre- chungen mit dem britischen Außenminister Anthony Eden ist die Regierungserklärung, die Bundeskanzler Dr. Adenauer heute, Dienstag, im Bundestag zur außenpolitischen Lage abgeben wollte, verschoben worden. Der sozialdemokratische Parteivorsitzende, Erich Ollenhauer, der Montagnachmittag vom Bundeskanzler empfangen wurde, er- klärte sich mit diesem Vorschlag des Kanz- lers einverstanden. Bonner Parlamentskreise betonen, daß man vor einer Aussprache im Bundestag den Erfolg der Bemühungen des britischen Außenministers abwarten wolle, der Bonn am Montagnachmittag verließ und inzwischen zu Besprechungen mit der italie- nischen Regierung in Rom eingetroffen ist. In einem deutsch- britischen Kommuni- que über den Besuch Edens wird gesagt, daß der Bundeskanzler und Außenminister Eden in ihren Besprechungen„vollständiges Ein- vernehmen“ erzielt hätten. Dazu wird in Bonn festgestellt, daß jeder Kenner der Di- plomatensprache wisse, wie selten eine sol- che Formulierung angewandt werde. Das Kommuniqué fährt fort:„insbesondere wer- den der Bundeskanzler und der britische Außenminister ihre Bemühungen zur Her- beiführung einer europäischen Einigung, an der sich das Vereinigte Königreich in vollem Umfang beteiligen kann, mit äußerster Ener- gie fortsetzen. Sie sind davon überzugt, daß allein durch die Einigung der freien Natio- Von unserer Bonner Redaktion nen Europas die notwendigen Voraussetzun- gen zur Gewährleistung eines stabilen Frie- dens geschaffen werden können.“ Politische Kreise erblicken in diesen Sat- zen des Rommuniquès das entscheidende Er- gebnis des Besuchs des britischen Außen- ministers. Es bedeute, daß im Rahmen der nordatlantischen Organisation eine Lösung gefunden werde solle, die zwar lockerer sein werde als die EVG, aber infolge des politi- schen Engagements, zu dem die britische Re- gierung bereit sei, vollständiger. Wie die Lösung aussehen soll, kann noch nicht ge- sagt werden, da Eden anscheinend verschie- dene Möglichkeiten hat, über die er noch in Rom und vor allem in Paris verhandeln wird. Man darf annehmen, daß das System die volle Beteiligung Großbritanniens und der Bundesrepublik, Frankreichs und der Benelux- Staaten vorsieht. In diesem politi- schen Rahmen wäre der deutsche Verteidi- gungsbeitrag einzubauen. Wie verlautet, ist von deutscher Seite in den Besprechungen großer Wert darauf ge- legt worden, daß die Beistandsverpflich- tungen, wie sie im EVG-Vertrag und den dazugehörigen Beistandspakten enthalten waren, bei einer Lösung im Rahmen der NATO beibehalten werden. Man weist dar- auf hin, daß auch ein neues System in die NATO eingeordnet werden könne. Im zweiten Teil des Kommuniqués über den Besuch Edens wurde mitgeteilt, daß der Bundeskanzler und der britische Außenmini- Zwischen Gesfern und Morgen Gegen eine weitere Belastung des Haus- halts wandte sich Bundesfinanzminister Schäffer. Wenn weitere Summen bewilligt würden, so sagte er, müßte die Steuersenkung widerrufen werden. Zurückgetreten ist der Bundestagsabge- ordnete der CDU, Dr. Lever kühn, als Präsident der Deutschen Europa-Union. Er hatte sich im Juni bei einem Autounfall Ver- letzungen zugezogen, von denen er sich noch nicht wieder erholt hat. Die Uebertragung von Aufgaben des Ver- kfassungsschutzes auf Organe der Polizei for- derte der erste Vorsitzende der Polizei- gewerkschaft, Fritz Schulte. Ein Schreiben an den Bundestag richtete der im August d. J. in die Sowjetzone ge- flohene ehemalige CDU-Bundestagsabgeord- nete Schmidt- Wttmack. Er appel- lierte darin an die Abgeordneten,„nach dem Scheitern der Europapolitik des Bundeskanz- lers eine entscheidende Wendung zu einer nationalen deutschen Politik herbeizuführen“. Ein schweres Gewitter ging am Sonntag- abend über Oesterreich nieder. In Salzburg forderte das Unwetter zwei Todesopfer. Auch in den bayerischen Grenzgebieten richteten Hagelböen schwere Schäden an. Bei den alliierten Manövern in der Bun- desrepublik, die vom 22. bis 28. September zwischen Köln und Oldenburg stattfinden und an denen insgesamt 140 000 Soldaten teil- nehmen, werden zum ersten Male Atom- geschütze in Stellung gebracht werden. Senator Wiley(USA) ist am Montag aus London in Paris eingetroffen. Er schließt da- mit seine Europareise ab. In Paris sind Be- sprechungen mit Ministerpräsident Mendès- France und dem Oberkommandierenden der NATO- Streitkräfte in Europa, General Grünther, vorgesehen. Gegen eine Neutralisierung Deutschlands sprachen sich die Delegierten der Tagung der Christlich-Sozialen Parteien Europas in Brügge aus. Der letzte Kriegsverbrecher-Prozeß in Frankreich begann am Montag mit der An- klage gegen den ehemaligen SS-Obergrup- penführer Oberg und seinen Adjutanten. Das Verfahren war Ende Februar wegen Verfahrensmängeln eingestellt worden. Bei den Wahlen im Irak sicherte sich die „Verfasgungsmäßige Unions Partei“ Nuri es Saids über 80 Prozent der Parlamentssitze. Die Nationaldemokratische Partei war vor der Wahl als staatsfeindlich verboten worden. Die einzige Oppositonspartei konnte nur zwei Sitze gewinnen. Nach Neu Delhi reisen will am 21. Sep- tember der indonesische Ministerpräsident, um mit dem indischen Ministerpräsidenten Nehru Fragen der asiatischen Politik zu erör- tern. Vor allem wollen sich die beiden Staats- männer über den kürzlich in Manila unter- zeichneten südostasiatischen Verteidigungs- pakt unterhalten. In beiden Ländern wird auherdem, wie ein Sprecher des indonesischen Außenministeriums mitteilte, die Möglichkeit der Einberufung einer asiatisch- afrikanischen Konferenz in Djakarta geprüft. Ein schwerer Fehler sei der Abschluß des Waffenstillstandes in Korea gewesen, er- klärte der ehemalige Oberkommandierende 5 UNO- Streitkräfte in Korea, General van Fleet. Diplomatische Beziehungen mit Japan stellte in einem Interview mit einer japa- nischen Zeitung der sowjetische Außen- minister Molotow in Aussicht. Ein Spre- cher des japanischen Außenministeriums er- klärte dazu, Japan sei bereit, diplomatische Beziehungen mit der Sowjetunion auf der Basis des Friedensvertrages von San Fran- 2zisko aufzunehmen. In den Streik getreten sind in Japan die bei den amerikanischen Streitkräften be- schäftigten Angestellten und Arbeiter, um eine 80prozentige Erhöhung der Entlassungs- abfindungen zu erzwingen. ster die Herstellung der deutschen Souveräni- tät sowie mögliche Lösungen erörtert hätten, um einen deutschen Beitrag zur Ver- teidigung der freien Welt herbeizuführen. Beide Politiker seien davon überzeugt, daß solche Lösungen auf einer dauerhaften deutsch- französichen Verständigung begrün- det sein müßten. Man ist in Bonn der Ansicht, daß die Beteiligung Großbritanniens den Weg hierzu wesentlich erleichtern würde, da ein Haupteinwand der französischen Gegner der EVG das Fehlen Großbritanniens unter den Mitgliedstaaten betraf. 7 a Schließlich gibt das Kommuniqué der Hoffnung der Minister Ausdruck, daß die gegenwärtig geführten diplomatischen Be- sprechungen die baldige Einberufung einer Konferenz ermöglichen werden. Unterrichtete Kreise erklären, daß mit der Londoner Kon- ferenz für Ende September zu rechnen sei, falls Eden mit seiner Mission auch in Rom und Paris Erfolg habe. N Murphy besuchte Adenauer (UP) Der Staatssekretär im amerikani- schen Außenministerium, Robert D. Murphy,. stattete Bundeskanzler Dr Adenauer am Montagabend in Begleitung des amerikani- schen Hohen Kommissars, Botschafter Co- namt, und dessen Stellvertreters, Walter L. Dowling, einen mehrstündigen Besuch ab. Ueber den Inhalt der Unterredung wurde nichts bekanntgegeben. Wie verlautet, führ- ten die Politiker Gespräche über die Mög- lichkeiten der Herstellung der deutschen Souveränität und des deutschen Verteidi- gumngsbeitrages. a 1 Murphy, der zur Zeit ebenfalls eine In- formationsreise durch die Unterzeichner staaten der EVG unternimmt, war während der Zeit der amerikanischen Militärregierung politischer Berater General Lucius D. Clays. Alternativlösung für EVGd wird am Freitag in Straßburg debattiert Straßburg.(UP /dpa) Dem politischen Aus- schuß der Beratenden Versammlung des Europarats ist es auch am Montag nicht ge- jungen, sich über eine neue Formel für die Bewaffnung Westdeutschlands zu einigen. Der Ausschuß hat nun schon vier Tage lang ergebnislos über neue Möglichkeiten zur Aufrüstung der Bundesrepublik debattiert. Die Befürworter einer eruopàischen Armee unter den Vertretern der Bundesrepublik, Frankreichs, Italiens und der Benelux-Län- der wollen daher heute, Dienstag, zu einer Aussprache zusammenkommen und ver- suchen, wenigstens unter sich eine Einigung über eine EVG- Alternative zu erzielen. Inzwischen hat das Plenum der Bera- tenden Versammlung am Montag seine erste Sitzung abgehalten und beschlossen, die ursprünglich für Dienstag erwartete Debatte über eine EVG- Alternative bis Freitag zu verschieben, um zunächst das Ergebnis der Ausschußberatungen und der Reise des bri- tischen Außenministers, Eden, durch West- europa abzuwarten. Seite 2 MORGEN Dienstag, 14. September 1954/ Nr. 214 MTN Dienstag, 14. September 1954 Zur allgemeinen Zufriedenheit In Schleswig-Holstein hat sich wiederholt, Was schon so oft in Deutschland Grundstim- mung nach einer Parlamentswahl war: Alle sind zufrieden und rechnen uns mit Zahlen- vergleichen zwischen einst und jetzt vor, daß sie erfolgreich abgeschnitten haben. Vom überparteilichen Standpunkt darf diese all- gemeine Zufriedenheit noch durch zwei Be- obachtungen bestärkt werden: Die Wahl- beteiligung war recht Sut; eigentlich wider Erwarten gut. Nur die Beteiligung am Wahl- kampf war müde. Auch das ist nichts Neues. Die Parteistrategen könnten also einmal darüber nachdenken, ob die überkommenen Methoden der Propaganda nicht einer Revi- sion unterzogen werden dürften. Das zweite: Radikale und Splittergruppen hatten auch in einem Augenblick, da sich in der Politik auf höherer Ebene eine Art Erdrutsch vollzogen Hat, keine großen Chancen. Das Grundgefüge der Bundesrepublik ist nach wie vor Stabil. Natürlich hat das Scheitern der bisheri- gen Politik der Bundesregierung die im Bund und im Lande führende Partei Stimmen gekostet. Das gab Ministerpräsident Lübke unumwunden zu. Die„Umorientierung“ oder Enttäuschung einer größeren Zahl von Wählern hat aber doch keinen Erdrutsch bewirkt. Warum auch. Die Mehrheit der Wähler des Bundeskanzlers vom 6. Septem- ber vorigen Jahres hat keinen Grund ge- schen, Weg und Wille ihres Mannes zu ver- werfen, weil ihm von außen Hindernisse in den Weg gelegt worden sind. Und schließlich handelt es sich ja auch um Landtagswahlen. Mit einigem Recht meldet die erfolg- reiche SPD den landespolitischen Führungs- amspruch an. Das heißt, sie will das Recht Haben, als erste einen Versuch zur Neubil- dung der Regierung zu machen. Doch dürfte dies mehr ein Anliegen der parlamentari- schen Technik bleiben, als ein Unterfangen mit Aussicht auf Erfolg. Denn die bisher im Land verbündeten Partner sehen wohl kaum einen Anlaß auseinanderzulaufen. Be- merkenswert ist in diesem Zusammenhang, dag es dem BHE gelungen ist, eine acht- bare Stellung zu halten, obgleich sein ur- eigenstes Wählerreservoir durch die Um- Siedlung zahlreicher Flüchtlinge und Ver- triebener seit seinem Erfolg bei der ersten Landtagswahl in Schleswig- Holstein sehr geschmälert worden ist. Jenseits aller aktuellen Wahlarithmetik und Parteienstrategie erscheint es aber als ein bedeutendes Charakteristikum der deut- schen Nachkriegspolitik, daß die Partei mit christlichem Vorzeichen, die früher in dem evangelischen Schleswig-Holstein keine be- deutende Rolle spielte, weil es damals nur das katholische Zentrum gab, so nachhaltig und im Grund unerschütterlich gelungen ist, dort Fuß zu fassen und sich trotz den in diesem Land besonders schweren Lasten der Verantwortung, zu behaupten. Im übrigen ist Schleswig- Holstein ein Bundesland 80 eigener Prägung, daß es gewagt erscheint, aus dieser Wahl weitgehende Schlußfolge- rungen für die Grundstimmung im übrigen Bundesgebiet zu ziehen. Außerdem sind die jüngsten Ereignisse noch längst nicht so weit Ausgegoren, daß in der breiten Bevölkerung dadurch neue Frontstellungen hätten be- Wirkt werden körmen. Und schließlich sind Alle unsere letzten Wahlen, gleich wie die Wahlgesetze aussehen, sehr stark Persön- Uchkeitswahlen gewesen. An den Gewichten der zur Wahl stehenden Persönlichkeiten Heat sich aber kaum etwas geändert. E. K. Ja und das Grundgesetz? Zu den Fragen, die an der Grenze zur Sowyjetzone von den kontrollierenden Beam- ten gestellt zu werden pflegen, gehört zu- meist auch die:„Führen Sie Zeitungen oder Zeitschriften aus der Bundesrepublik mit?“ — oder, wenn man von der anderen Seite kommt:„Haben Sie literarische Erzeugnisse aus der Sowjetzone dabei?“ Bejaht man diese Frage, so wird man, wiederum zumeist auf beiden Seiten, in mehr oder weniger Höflichem Ton, darauf hingewiesen, daß das Hinübertragen dessen, was man da Schwarz auf Weiß besitzt, von der jeweiligen Staats- obrigkeit verboten oder mindestens nicht Serne gesehen ist. Eine Beschlagnahme oder ein„freundliches Abnehmen“ der„schwer- wiegenden“ Schriftstücke nimmt der Rei- sende daraufhin in der Regel ohne Wider- Spruch in Kauf, um sich nach passierter Grenze dem befreienden Gefühl hinzugeben, Wieder einmal„ungeschoren“ der Polizei- gewalt entronnen zu sein. Dieses Gefühl ist manchmal nur allzu verständlich und die daraus resultierende Kritiklosigkeit gegenüber Maßnahmen, deren Rechtsgrundlage vielleicht zweifelhaft er- scheint, an Ort und Stelle auch. Was aber nun, wenn einem, wie kürzlich einem Ham- burger Journalisten, später ein Licht aufgeht und man darüber Beschwerde führt, daß auch die Hüter der demokratischen Ordnung auf der Westseite der Grenze Schriften der Gegenseite beschlagnahmen? In diesem Falle hat das Landgericht Flensburg die Be- schwerde des Journalisten abgewiesen mit der Entscheidung, daß sowietzonales Schrift- tum auch als Reiselektüre nicht in das Bun- desgebiet eingeführt werden darf. Es erscheint zweckmäßig, hier den Ab- satz 1 des Artikels 5 des Grundgesetzes zu Zitieren. Da heißt es:„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten... Eine Zensur findet nicht statt.“— Das Flensburger Amtsgericht kann sich zwar sicherlich auf eine gesetzliche Ver- ordnung zu seiner Entscheidung stützen, aber wir kennen sie nicht. Leider. Denn es wäre interessant zu erfahren, wie diese Verord- nung verklausuliert ist, um nicht in den Ver- dacht zu kommen, die im Grundgesetz ga- rantierten demokratischen Freiheiten zu ge- fährden. vg f Nr. 21 — In Washington nach dem Europa-Schock v. Beredtes Schweigen in den Aemtern/ Außenseiter empfehlen elastischere Politik New Vork, im September Gleichgültig wie, wann und wo ein neuer Versuch zur Eingliederung der Bundesrepu- blik in'das westliche Verteidigungsnetz unter- nommen werden wird, die Haltung Washing- tons während der vergangenen zwei Wochen hat bewiesen, daß es leichter gesagt als ge- tan ist, ein jahrelang verzärteltes Projekt einfach über Bord zu werfen. Das eisige Schweigen zuständiger Stellen ist ein bered- tes Zeugnis dafür, daß der Schock über die Haltung der Franzosen noch nicht ganz über- wunden ist. Es spricht für sich, wenn wäh- rend des Aufenthaltes von Außenminister Dulles im Fernen Osten kein hoher Beamter der Regierung in Washington von sich aus bereit war, etwas über die neuen Bemühun- gen in den europäischen Hauptstädten und in Ottawa zu sagen. Viele Amerikaner fragen sich indessen heute, warum das Außenministerium sich solange weigerte, das französische Sentiment zu Akzeptieren, bevor es zur Abstimmung in der Nationalversammlung kam. Und wie im- mer, wenn es etwas zu kritisieren gibt, zie- hen nicht wenige Amerikaner Vergleiche mit einer ähnlich unrealistischen Politik ihres Auhßenministeriums in anderen Fällen. Gleich wie beim europäischen Verteidigungsvertrag glaubte zum Beispiel das amerikanische Außenministerium auch bis kurz vor dem Fall von Dien Bien Phu daran, daß früher Der Deutschland-Vorschlag Kennans Er will eine Garantie-Erklärung der USA ähnlich der„Monroe-Doktrin“ New Tork. Der ehemalige amerikanische Botschafter in Moskau, George F. Kennan, hat in einer Ausgabe der„New Vork Times“ in einem Artikel eine„Monroe-Doktrin“ für Westdeutschland gefordert, durch die die französische Abneigung gegen die EVG überwunden werden soll. In seinem Artikel schreibt Kennan, die Weigerung Frankreichs, an der EVG teikzunehmen, stelle„zweifellos einen großen taktischen Sieg der Kommu- nisten in Europa sowie einen schweren Schlag gegen die augenblickliche Sicherheit und die Hoffnungen auf eine westliche Ge- meinschaft dar.“ Gleichzeitig betont Kennan jedoch, neben den Nachteilen gebe es auch Vorteile, und aus der Notwendigkeit einer Neubewertung der westlichen Politik in Eu- ropa könnten auch einige solcher Vorteile resultieren. Bei dieser Neubewertung dürften jedoch folgende wichtige Punkte nicht außer acht gelassen werden: 1. Die militärische Macht der westlichen Alliierten in Westdeutsch- land muß groß genug sein, um die Sowjets davon zu überzeugen, daß jeder Angriff auf Westeuropa nicht im sowjetischen Interesse liegen kann. 2. Die militärischen Dispositio- nen müssen so sein, dag Westdeutschland und die Westmächte über den Abschluß der Friedensverträge für Deutschland und Oester- reich vom Standpunkt der Stärke aus ver- handeln können. Gleichzeitig dürfen diese Dispositionen aber die Verhandlungen nicht behindern. 3. Die gemäßigten und europäisch gesinnten Kreise in Westdeutschland müssen sofort einen schlagenden Beweis dafür er- halten, daß der Westen sie unterstützt. Kennan schreibt dann:„Das Problem be- steht darin, einen annehmbaren politischen Rahmen für einen deutschen Beitrag zur Verteidigung Deutschlands und Europas zu finden, der diesen Gesichtspunkten Rechnung trägt. Ich möchte daher die Frage stellen, ob nicht im Zuge der Erwägungen auch die Ab- gabe einer einseitigen amerikanischen Ga- rantie für das westdeutsche Gebiet erwogen werden sollte. Dieser Garantie könnten sich auch andere westliche Staaten— wenn sie es wollen— anschließen.“ „In unserem eigenen Falle könnte eine solche Garantie nach dem Muster der Mon- roe-Doktrin den Charakter einer einfachen Regierungserklärung haben, in der dargelegt wird, daß wir die Unabhängigkeit und Un- Verletzlichkeit des gegenwärtigen westdeut- schen Gebietes einschließlich Berlins als au- genblicklich lebenswichtig für die Interessen unseres Landes ansehen, und daß wir nicht untätig zusehen werden, wenn dieses Ge- biet durch einen anderen Staat verletzt oder das politische System einer anderen Groß- macht auf ihn ausgedehnt würde.“ Rennan meint dann, eine solche Erklärung werde es für Deutschland unnötig machen, zum ge- genwärtigen Zeitpunkt die Zusicherung ab- zugeben, daß es anderen Mächten im Falle einer Auseinandersetzung zu Hilfe kommt. Die Erklärung werde es der deutschen Re- gierung vielmehr gestatten, sich leichter der Lösung des Problems der Wiedervereinigung zu nähern. „Diese Deklaration würde natürlich von der jetzt geplanten Uebergabe der vollen Souveränität an Westdeutschland begleitet sein“, schreibt Kennan dann.„Sie würde so einen Rahmen schaffen, in dem die militäri- sche Zusammenarbeit, die zwischen der Bun- desrepublik und den anderen NATO-Staaten ertorderlich sein kann, auf der einfachen Basis des gegenwärtigen Uebereinkommens vonstatten gehen könnte, um gemeinsam dem gemeinsamen Interesse zu dienen, näm- lich der Verteidigung Westdeutschlands.“ Eine solche Regelung, meint Kennan ab- schließend, würde eine besondere und for- male Zustimmung Frankreichs nicht erfor- dern und es der Notwendigkeit entheben, zum gegenwärtigen Zeitpunkt Verpflichtun- gen einzugehen. P Von unserem Korrespondenten Gerd Wilcke einmal aufgestellte Theorien(in Indochina war es der Navarre-Plan, der einen Sieg innerhalb von zwei Jahren in Aussicht stellte) auf jede Situation zurechtgeschnitten werden körmen. Der Schock, den Washing- ton am Vorabend des Falls von Dien Bien Phu erlebte, als es erfuhr, daß keinerlei Rückzugs- oder Rettungsoperationen vorbe- reitet waren, kann allerdings mit dem Schock verglichen werden, der die Regie- rungsstellen in Washington ergriff, als die Abstimmungsergebnisse aus der französi- schen National versammlung bekannt wurden. So werfen denn viele Amerikaner den Leitern ihrer Außenpolitik vor, ihre Schwer- fälligkeit sei dafür verantwortlich, daß die Suche nach Alternativlösungen für das west- europàische Verteidigungsproblem nach Ab- lehnung der EVG in Washington selbst nur langsame Fortschritte macht. Die lauwarme Reaktion auf das inzwischen verschobene Neunmächtetreffen in London ist auf die Er- kenntnis zurückzuführen, daß die Notwendig- keit der Befriedigung französischer wie auch deutscher Wünsche Probleme auftürmt, die durch eine schnell zusammengebastelte Er- satz-EVG((dieser Ausdruck ist heute oft zu hören) auch nicht gelöst werden können. Einen interessanten Beitrag zu der sich langsam anbahnenden öffentlichen Diskus- sion der Problematik in Europa lieferte die- ser Tage der frühere amerikanische Botschaf- ter in Moskau und langjährige politische Be- rater des Außenministeriums, George Ken nan, in einem Artikel im Sonntagsmagazin der„New Lork Times“.(Seine Gedanken geben wir an anderer Stelle wieder.) Ob- wohl Kennen zugibt, daß die Ablehnung des EVG-Vertrages durch Frankreich ein takti- scher Erfolg der Kommunisten war, warnt er vor militärischen Verpflichtungen der Bundesrepublik, solange die Fragen der deutschen Souveränität, der Wiedervereini- gung und der Friedensregelung mit den früheren Feindmächten nicht ihrer Lösung nähergebracht sind. Wenige Tage vor Erscheinen dieses Times- Artikels entwickelte Walter Lippmann in der„New Vork Herald Tribune“ einen ähmlichen Gedankengang. Er verwies dar- auf, daß das größte Mitglied der sogenann- ten Europäischen Verteidigungsgemeinschaft jeden Tag dazu aufgerufen werden könnte, zwischen seiner eigenen politischen Einheit und der des Westens zu wählen. Nach dieser Ansicht wre es ein zweifelhaftes Unter- nehmen gewesen, das Verteidigungssystem Auf provisorischer Basis aufzubauen. Obwohl die Schlußfolgerungen der beiden Autoren verschieden sind(Lippmann schlägt getrennte Militärverträge der fünf ehemali- gen EVG-Partner mit Westdeutschland vor) haben ihre Ansichten eine Parallele. Sie wünschen beide, daß die zukünftige ameri- kanische Europapolitik keine Hindernisse für die deutsche Wiedervereinigung schaffen Dritter„Vulkan- Prozeß“ eröffnet Dem Angeklagten werden landes verräterische Beziehungen vorgeworfen Von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt Karlsruhe. Vor dem Sechsten Strafsenat des Bundesgerichtshofes begann am Montag das Verfahren gegen den 49 Jahre alten Chemiker Franz Hendgen aus Oberlahnstein bei Koblenz, der wegen landesverräterischer Beziehungen angeklagt ist. Er soll im Au- Sust 1951 zu Mitarbeitern des sogenannten „Institutes für wirtschaftswissenschaftliche Forschung“ in Ostberlin Beziehungen aufge- nommen haben und im April 1952 für die Agententätigkeit angeworben worden sein. Er soll unter einem Decknamen als soge- nannter Resident tätig gewesen sein, der durch Kuriere Nachrichten nach Ostberlin übermittelte und dafür erhebliche Geld- zuwendungen erhielt. Es wird Hendgen vor- geworfen, gewußt zu haben, daß es sich da- bei um Nachrichtentätigkeit handelte, die die Mitteilung von Staatsgeheimnissen zum Ziele Hatte. Hendgen erklärte, daß er nicht schuldig sei. Ueber die Herkunft von rund 30 000 Mark in seinem Besitz wußte er dem Gericht keine eindeutige Auskunft zu geben. Auch von der Herkunft eines Tempo-Taschentuches, das man in seinem Schreibtisch fand und auf dem eine maschinengeschriebene Anleitung stand, wie man fotografische Emulsions- schichten vom Zelluloidfilm löst, wußte Hendgen nur zu sagen, daß er nicht wisse, Wo er das Stück her habe. Man habe ihm in der Vernehmung gesagt, daß es mit einer ostzonalen Schreibmaschine geschrieben sei und eine konspirative Anweisung enthalte. Mit dem Verfahren gegen Hendgen hat der Bumdesgerichtshof den dritten Prozeß in Sachen„Vulkan“ eröffnet. Bisher sind unter der gleichen Anklage die ebenfals in der „Aktion Vulkan“ Verhafteten Hans Bugen- hagen und Josef Gebhardt zu Gefängnis- strafen von 17 und 21 Monaten verurteilt worden. In den nächsten Wochen soll vor- aussichtlich noch gegen vier weitere Ange- schuldigte verhandelt werden. Gegen drei weitere Beschuldigte soll die Vorunter- suchung eingeleitet sein. Elf ursprünglich Beschuldigte sind nach der Voruntersuchung außer Verfolgung gesetzt worden, vierzehn andere sind bereits vorher aus den Ermitt- lungen ausgeschieden. Während der Vernehmung eines Zeugen im Prozeß gegen Hendgen wurde am Mon- tagnachmittag die Oeffentlichkeit wegen Ge- fährdung der Staatssicherheit ausgeschlos- sen. Der Prozeß, in dem über 30 Zeugen vernommen werden, wird mehrere Tage dauern. darf, und daß die Bundesregierung freie Hand behalten soll, ihre ganze Aufmerk- samkeit auf dieses Ziel der Wiedervereini- gung zu konzentrieren. Obwohl weder Lipp- mann noch Kennan heute für die Planung der amerikanischen Politik verantwortlich sind, ist es beachtlich, daß nicht mehr aus- schließlich militärische Beweggründe die Denkweise auf dieser Seite des Atlantik zu bestimmen scheinen. Verhandlungen über erweiterte Autonomie Tunesiens Paris.(UP) Die offiziellen französisch tunesischen Verhandlungen über die Erweis terung der Autonomie Tunesiens wurden am Montag in Paris eröffnet. Der französi- sche Minister für Tunesien und Marokko, Christian Fouchet, begrüßte die tunesischen Vertreter, die Mitglieder der Neo-Destour- Partei, Mohammed Masmoudi und Mongi Slim, sowie den Unabhängigen Asis Djel- louli. Aus französischer Quelle verlautet, daß die erste Sitzung den sieben Konven- tionen gewidmet war, die abgeschlossen werden sollen. An erster Stelle steht die Frage der Rechte der Franzosen in Tune- sien und der Tunesier in Frankreich. Zwei französische Unteroffiziere wurden am Montag von unbekannten Terroristen erschossen, als sie sich die Stadt Dakar an- sehen wollten. Die französischen Behörden in Tunis berichteten am Montag von einem schweren Feuergefecht zwischen französi- schen Sicherheitsstreitkräften und Einhei- ten der terroristischen Fellaghas östlich von Sidi Bou Zid. Wirbelstürme in Amerika und Japan Boston.(UP/dpa) Ein Hurrikan, der fünfte Wärbelsturm, der in dieser Saison über die nord-ost- amerikanischen Staaten dahinraste, forderte am Sonntag das Leben von 20 Men- schen und hinterließ einen breiten Streifen der Zerstörung. Die angerichteten Schäden werden auf 50 Millionen Dollar geschätzt. Ein außerordentlich heftiger Taifun wütet seit 24 Stunden über der südjapanischen In- sel Kiushiu und hat bisher zwrölf Todes- opfer gefordert, Hunderte von Häàusern zer- stört und große Ueberschwemmungen ver- ursacht. Er erreichte am Montag in den frü- hen Morgenstunden auf einer Breite von 100 Kilometern eine Geschwindigkeit von 150 Stundenkilometern. Die halb in Trümmern liegende algerische Stadt Orleansville wurde am Montag zum dreizehntenmal innerhalb der letzten 24 Stunden durch neue Erdbebenstöße erschüt- tert. In einem zerstörten Dorf nördlich von Orleansville sind jetzt die Leichen von 307 Weiteren Opfern r großen nordafrikani- schen Erdbebenkatastrophe gefunden wor- den. Die Zahl der Toten hat sich damit auf kast 1600 erhöht. 5 Am Montag wurde Aegypten von der gröhten Ueberschwemmung seit 50 Jahren bedroht. Der Wasserspiegel des Nils stieg stark an und die niedrig gelegenen Stadtteile Kairos wurden überschwemmt. SPD beansprucht Führung Fortsetzung von Seite J) republik gewahrt werden könnten. Im B u n- desrat steht die Zweidrittelmehrheit der Bundesregierung auf dem Spiel, die verloren Singe, wenn in Schleswig-Holstein eine Re- Slerung mit starker Beteiligung der SpD ans Ruder käme. Die Bundesregierung wurde bisher von 26 Länderstimmen unterstütat, Was genau Zweidrittel der insgesamt 38 Stim- men entspricht. Schleswig-Holstein verfügt über drei Stimmen im Bundesrat. Zum Ausgang der Landtagswahl wies Bundeskanzler Dr. Adenauer darauf hin, daß die Parteien, die die Bonner Außenpolitik stützen, weitaus die Mehrheit erhalten hät- ten. Der Vorsitzende der SpD. Erich Ollen- hauer, sagte, der Bundeskanzler habe den Wahlkampf, der unter den Parolen seiner Außenpolitik ausgefochten wurde, verloren. Der Pressedienst der SpD sah im Wahlaus-⸗ Zang ein unmigverständliches Votum gegen Dr. Adenauer. Dagegen wies der Deutsch- land-Union-Dienst der CDUſcsu darauf hin, daß CDU, FDP und BHE weit über fünfzig Prozent aller Stimmen auf sich vereinigen konnten. Arbeit am europäischen Fundament Bügermeister-Kongreß sucht den Weg nach Europa„von unten nach oben“ Die jüngste politische Entwicklung, die durch Frankreichs Nein zur EVG soviele Anhänger der europäischen Einigung ent- mutigt hat, war für den VII. Internationa- len Bürgermeister- Kongreß vom 9. bis 12. September in Braunschweig, zu dem aus Frankreich die bisher stärkste Teil- nehmerzahl kam, eher ein Ansporn als eine Belastung. Die Abkühlung der Atmosphäre Zwischen Deutschland und Frankreich wurde sogar als eine besondere Verpflich- tung dafür angesehen, das im Programm der Internationalen Bürgermeister- Union ABW) festgelegte und propagierte Zusam- menführen von Menschen dies- und jen- seits der Grenzen zu forcieren. Durch einen solchen schrittweisen Aufbau will man das Fundament des Hauses Europa— heute wieder vielen als Luftschloß erscheinend in beharrlicher, aber um so dauerhafterer Kleinarbeit schaffen. Man geht dabei bewußt einen Weg, der von dem vieler anderer Institutionen zur Schaffung einer europaischen Integration abweicht. Während z. B. die Europa-Union und der Europarat auf diplomatischer Ebene ihr neues Haus errichten wollen, also mit grögtmöglicher Breitenwirkung von oben herab, beginnt die Arbeit der Internationa- len Bürgermeister-Union beim Kleinen, um beim Großen zu enden. Die„Gemeinde- Väter“ sollen die Hauptträger dieser Ver- ständigung sein. Der Braunschweiger Kongreß wollte den Bürgermeistern Auftrieb und Anregung für die Weitere Arbeit geben. Nach den Eröff- Aungs worten des Präsidenten der Union, des Schweizers Moritz Kämpfen, muß gegen die„Schlacht, die Europa unlängst verloren hat“, das tätige Herz gesetzt werden. Offene und freie Meinungsäußerung ist eine Grundforderung für das schwere Vorhaben. Nun, die Schweizer, die in diesem Gre- mium die Rolle des Mittlers zwischen ihren deutschen und französischen Kollegen über- nommen hatten, gaben erfrischende Proben dieser Offenheit. So ermahnte Moritz Kämpfen die Teilnehmer aus Frankreich, auf ihre Landsleute einzuwirken, sich end- lich einmal vom Schatten der deutschen Ge- fahr freizumachen, und sich nicht nur in geschichtlichen ressentiment fördernden Hin- weisen, von 1871 angfangen, zu ergehen, sondern auch daran zu denken, daß bereits vor 1871 kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Frankreich waren, die nicht immer von Deutschland ausgingen. Man solle sich vielmehr des ge- meinsamen Ursprungs beider Länder, der auf Karl den Großen zurückzuführen sei, entsinnen. Auch Deutschland habe vieles zu lernen. Es miisse sich in vielerlei Hinsicht vom servilen preußischen Geist lösen. Der deut- sche Mensch wolle, so erscheint es dem Aus- länder, noch zuviel geführt, befohlen und dirigiert sein. Trotz aller Rüstung vertrage die Welt das Säbelrasseln schlecht. Eine Verständigung in Europa sei nur über den Weg des einzelnen Bürgers möglich, wobei als erste Voraussetzung die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich her- beigeführt werden müsse. Nur die Erkennt- nis von der Notwendigkeit und Nützlichkeit des Zusammenschlusses aller um die kultu- rellen Werte Europas besorgten Menschen könne auf die Dauer eine Katastrophe ver- hüten. * Interessant Kämpfens Katastrophen- Definition: Die Katastrophe müsse nicht un- bedingt vom Osten kommen, sie könne ebenso sehr das Produkt der Vermassung sein, wie sie uns von den Ländern jenseits des Ozeans drohe. Die Technik habe dort in weitgehendem Maße das Menschliche unter- jocht, und ebenso sehr wie im Osten der einzelne Sklave eines totalitären Systems geworden sei, drohe dem überseeischen Men- schen die Versklavung durch eine alle menschlichen Werte ersetzenden Technik. Der materielle Zeitgeist lasse den Gedanken an die höhere Zweckbestimmung jeder Na- tion, die nur in Verbindung mit gleichge- sinnten und-gewillten Menschen àaufkorn- men könne, spürbar werden. Der„Götze Nation“ sei noch nicht verschwunden, die Gremen seien oft bis zum Himmel gezogen, und es miisse schon als ein großes Zu- geständnis betrachtet werden, wenn sich in der himmelhohen Wand von Zeit zu Zeit Türen und Fenster öffneten. * Auch die größten Optimisten unter den rund 250 direkten Mitgliedern Deutschland: 133, Frankreich: 61, Schweiz: 30, Oesterreich: 20)— dazu 60 deutsche und 53 französische korporative Mitglieder der„Union“— wis- sen, daß ihre Arbeit unendlich viel Zeit er- fordert. Prof. Dr. Marbach, Bern, der über „Gedanken zur wirtschaftspolitischen Ver- ständigung des westlichen Europas“ refe- rierte, unterstrich durch seine etwas resi- gnierenden Ergebnisse diese bittere Er- kenntnis und gab damit gleichzeitig ein Bei- spiel dafür, wðũie vielfältig die Auffasungen über den Weg zu einem neuen Europa auch innerhalb der IBU sind. Er bezeichnete zeden, der von der Schaffung eines wirt- schaftlich irgendwie zentral gesteuerten Europa als einer Gegenwarts aufgabe spricht, als utopisierenden Toren. Die ame- rikanischen. Pläne einer wirtschaftlichen Integration Europas— wobei der Begriff „Integration“ sehr schillernd sei— würden die anderthalbtausend Jahre europäische Geschichte, die„wunderbar mannigfaltige“ Differenziertheit der Kulturen und Sitten Europas verkennen. Der amerikanische Föderativ-Staat sei nicht im Verlauf regio- naler Geschichte, sondern auf dem Reißbrett entstanden, während an Europas Länder- grenzen 2000 Jahre Krieg und Frieden hin- gen. Deshalb sei die Zolleinheit für uns noch lange nicht selbstverständlich. Außerdem hätte die plötzliche Niederreigßung aller europäischen Zollschranken ein unvorstell- bares wirtschaftliches Durcheinander, Kapi- talzerstörungen und Beschlaftigungswirrwarr zur Folge. Der Redner schlug deshalb eine „sukzissive Ausweitung liberalisierender handels-, transfer- und Währungspolitischer Bemühungen“ vor und glaubte am Beispiel der Montanunion nachweisen zu kömnen, daß auch eine europäische Teilintegration ver- Früt sei. Jedenfalls müsse erst eine umfas- sende geistige Verständigung jedem wirt- schaftlichen Zusammenschluß vorausgehen. Die Heilung der seelischen Wunden Europas sei. auch wirtschaftlich gesehen, die erste Aufgabe unseres Kontinents. Einige Referate französischer und deut- scher Bürgermeister über die sehr frucht- bare Arbeit der sogenannten Korrespon- denz-Städte hellten das von Prof. Marbach reichlich dunkel gezeichnete Bild erfreulich auf. Die mit viel Spannung erwartete Schlug- Ansprache Dr. Heinrich von Brentanos, des Präsidenten des europäischen Verfassungs- Ausschusses, beseitigte in ihrem rückhalt- losen Bekenntnis zum Europa- Gedanken. im Augenblick jedenfalls, auch die letzten Schatten. Es sei falsch, sagte von Brentano. eine einzelne Entscheidung, wie die Ableh- nung der EVG durch Frankreich, isoliert zu betrachten. Alle auch in den Ansätzen steckengebliebenen Versuche seien Meilen steine auf dem Weg zu Europa, das nicht zum„Balkan der Welt“ werden dürfe. Und wenn das französische Parlament dreimal nein sagen würde, so machte Deutschland auch noch einen vierten Versuch, ein Ja 2 erhalten. Auch die 18 Millionen Deutsche in der Sowjetzone seien überzeugte Europäer und bei freien Wahlen würden sich 99 Pro- zent von ihnen für Europa entscheiden. * Der Kongreß endete am Montag mit einer Fahrt aller Teilnehmer nach Berlin. Nach der Besichtigung eines Flüchtlingslagers werden sie vom Regierenden Bürgermeister Berlins, Dr. Schreiber, im Schöneberger Rat- haus empfangen. Der Berliner Rathaus- Pförtner aber wird wohl über die Arbeit des Kongresses das Gleiche denken wie sein uni- formierter Braunschweiger Kollege:„Die wollen das gutmachen, was die Großen nicht fertiggebracht haben Heinz Kimpinsky Die Bundestagsfraktion der FD disku- tierte am Sonntag in Bonn die außgenpoli- tische Situation. Der Fraktionsvorsitzende, Dr. Dehler, erklärte in einer Sitzungspause, es sei anzustreben, daß der Bundeskanzler das Amt des Außenministers in naher Zu- kunft abgibt. Sechzehn Abänderungsanträge hat die SPD zum Gesetzentwurf über die Gewäh- Tung von Kindergeld und den Aufbau von Familienausgleichskassen eingebracht. Deutsch und Italienisch sind künftig in den Debatten des Europarates zugelassen. Alle Dokumente werden aber nach wie vor nur in Englisch und Französisch ausgefertigt. 1 — 7 1 An digung arbeit der In Braun! seine Schwei Kaffee 30 Ta Delika rung 1 schäfts sentko Boten Delika Warte: der R Ehe si nichts Auftra gen ve Prii Mutter künf tis golden Gener. maschi kürzlic Prinze Firma. In gegrün Leben“ ist, in verbre Rechit Wärtsc erzielt. jung“, lung b Vor Erdbel bericht sichere Leben in der rissen lend a Gebrii um de gen. P als da Schutt Bei bei S KLM Werte 117 000 tern v zeuges deren Teile Grund ten Si! Seite 1 Die Durchs schloss ganz funger In eil Pierre daß si turient ihre F Mit erstan, Geige Dr. Pl New er ha Hausie später divarii Ein dem 7 Kindel später finden entfer. 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Juni 1800 einer der berühmtesten Heerführer Napoleons I., Ge- neral Jean Baptiste Kléber, von dem Tür- ken Suleiman erdolcht, nachdem er wenige Monate vorher noch den glänzenden Sieg von Heliopolis über ein vierfach stärkeres türkisches Heer erfochten hatte. Damit wurde ganz Aegypten zum zweiten Male unter die Gewalt der Franzosen gebracht. Den Fremden konnte noch vor wenigen Monaten der Baum gezeigt werden, hinter dem sich der Mörder seinerzeit verborgen Bielt. Shepheards Hotel wurde im Jahre 1841 eröffnet und erwarb durch seine Gastlich- keit und seinen Komfort bald einen noch größeren Ruhm als etwa das„Adlon“ in Berlin oder das„Sacher“ in Wien. Es wurde zu einem Treffpunkt so berühmter Afrika- forscher wie Karl Peters, Henry Stanley Hermann Wißmann, denen später reiche Globetrotter, Filmstars und Könige auf dem Fuße folgten. Lord Kitchener entwarf in Shepheards Hotel seine Feldzugspläne zur Wiedereroberung des Sudans, die am 2. September 1898 zur Vernichtung des Mahdis bei Omdurman in der Nähe von Karthum führten. Die Esel, Kamele und Sänften vor die- sem Hause wurden zwar im Laufe der Jahrzehnte als Beförderungsmittel durch moderne Taxen ersetzt. Doch die vorneh- men Gäste aus aller Welt, von denen hier nur König Albert von Belgien, der verstor- bene deutsche Kronprinz Wilhelm und König Alfons XIII. von Spanien erwähnt seien, hielten diesem Hause die Treue. Es bildete für sie den Ausgangspunkt zum Besuch der engen, malerischen Altstadt von Kairo mit ihren noch echt orientalischen Basaren, Barbierstuben, Brunnen und Kaf- feehäusern, des nur 200 Meter hohen Kalk- berges Djebel Mokattam, der als Aussichts- punkt weltbekannt wurde, der berühmten Moscheen, der von einer geheimnisvollen Romantik umwitterten Kalifen- und Mame- luckengräber sowie der Pyramiden am Nil. Allerdings war Shepheards Hotel oft genug ein Sammelpunkt des Fremdenhasses, der in den Herzen der Aegypter durch Generationen hindurch fortschwelte. Es ging daher am 26. Januar 1952 in Flammen auf, als der„Rat der Freien Offiziere“ mit der Verjagung König Faruks die Revolution Es geht auch ohne Scheckbuch Aber zur Gewohnheit eignen sich solche Merkwürdigkeiten nicht Präsident Roosevelt machte Bank-Ge- schichte, als er einen Zahlungsauftrag für seine Bank auf ein Stück Blech von einem bei Pearl Harbour abgeschossenen japani- schen Flugzeug schrieb. Natürlich war das eine symbolische Geste, denn die Summe von 50 000 Dollar war sein Beitrag für die Arbei- ter in den Docks von Pearl Harbour nach dem historischen Angriff. Aber man sieht, daß ein Scheck nicht immer die übliche Form haben muß, die von den meisten Banken bevorzugt wird. Ein Student in Oxford, der dringend Geld brauchte— in der alten Universitätsstadt kein ganz unbekannter Zustand— präsen- tierte einmal dem überraschten Mann hin- ter dem Schalter seiner Bank einen Scheck, der auf einen Teller geschrieben war. Da der Teller ordnungsgemäß unterschrieben und mit einer Stempelmarke versehen war, konnte der Direktor nicht umhin, ihn als ein gesetzliches Dokument zu betrachten, und der Kassierer zahlte das Geld auf den Tisch des Hauses. Schecks gibt es seit rund 600 Jahren. Der vielleicht merkwürdigste Scheck, der jemals ausgestellt wurde, liegt heute in einem Glas- kasten der Bank von San Francisco. Er lau- tet auf 100 Dollars und wurde zu einer Zeit, da es im„Wilden Westen“ noch wirklich wild zuging, mit Blut auf einen Totenschädel ge- schrieben. Ein Offizier der RAF bereicherte die eng- lische Drummond-Bank um zwei Kuriosi- täten. Er stellte einen Scheck auf einer Briefmarke aus und einen anderen auf einem braucht es, knusprigen Biskuit. Der zweite„Scheck“ er- reichte seinen Bestimmungsort sorgfältig in Watte verpackt. Auch die Höhe des auszuzahlenden Be- trags spielt grundsätzlich keine Rolle. So er- hielt der Bürgermeister von Southampton eines Tages einen Scheck über einen Penny. Er hatte nämlich eine Bahnsteigkarte gelöst, und die Bahnverwaltung erstattete ihm den Betrag zurück, als man nachträglich fest- stellte, daß er als Stadtoberhaupt freien Zu- tritt zu allen Bahnsteigen hatte. Uranier zahlen keine Sie legen keinen Wert Uranier— das sind nicht etwa die Be- wohner des fernen Planeten, sondern die Einwohner von Uranium City in dem kana- dischen Staat Saskatchewan. Diese Stadt lebt von Uranium und tanzt auf ihm herum. Man stelle sich ein Grenzstädtchen vor, wie es die Hollywooder Kulissen vorzau- bern: ein langbeiniger Sheriff, staubige Straßen und breite Dachrinnen. Die peit- schenden Schüsse fehlen allerdings. Dafür hat Uranium City eine Schule, eine Post, ein Hotel, eine Bar und 22 Taxis. Und ein Pferd, das mehr einem Museumsstück Sleicht. Aber es kann noch laufen, und man um Folz aus dem Wald zu transportieren. Im Winter trägt es Schnee- Stiefel. Uranium gibt es zwar genügend, aber Müssen Konferenzsäle verräuchert sein? Frische Luft kann Wunder wirken Es ist immer dasselbe: kaum eine Sitzung oder Besprechung beginnt mehr, ohne daß nicht zunächst die Zigaretten- und Zigarren- schachteln die Runde machen. Nach einer Stunde ist der Raum mit dichten Rauch- schwaden erfüllt. Wenn dann die Augen zu tränen beginnen und so entzündet sind, daß man die Gesprächspartner nicht mehr richtig anblicken und fixieren kann, steht jemand auf, um vorsichtig das Fenster etwas zu öffnen. Ja nicht zu weit, denn sonst könnten die Papiere auf dem Tisch durcheinander- fliegen. Das Fenster bleibt aber nicht lange offen, einer verspürt leichten Zug und schubst das Fenster mit einigen Armbewegungen wieder zu. Zwischendurch wird Kaffee oder Tee zur Ermunterung gereicht, andere Ge- tränke, Gebäck oder belegte Brote viel zu selten. In den Aschenbechern türmen sich die ausgedrückten Stummel und tragen auch nicht gerade zur Luftverbesserung bei. Die Rauchschwaden werden dichter und dichter, jeder kämpft dagegen, aber keiner rührt sich. Nach Stunden erst, wenn die Sitzung be- endet ist, tritt man nach draußen, atmet in tiefen Zügen köstliche Luft und schimpft auf die Zumutung, daß bei den Sitzungen so wenig für ausreichende Entlüftung gesorgt wird. Aber schon bei der nächsten Konferenz ist es nicht anders. Wer aber ist schuld daran, daß heute fast alle unsere führenden Persönlichkeiten, Ge- schäftsleute und Beamte tage-, ja wochen lang in verrauchter und verbrauchter Luft verhandeln müssen, sehr zum Schaden ihrer Gesundheit?— Nun, in erster Linie liegt dies an der Gleichgültigkeit des jeweiligen Kon- ferenzleiters und seiner Mitarbeiter, die für die Regie„hinter den Kulissen“ verantwort- lich sind. Sie haben darauf zu achten, daß die Ascher rechtzeitig, d. h. in kurzen Abständen entleert werden, falls man nicht solche mit Deckel aufstellen will. Auch für Lüftung und die Erfrischung sind schon vor Beginn der Sitzung entsprechende Anordnungen zu tref- fen, denn es ist verständlich, daß der Kon- ferenzleiter selbst im Laufe der Verhandlung nicht an diese Dinge denkt. DMI kreie J Braunschweig ein raffinierter Gauner auf derk. eine Weise. Er bestellte in einem Braun- 1 schweiger Feinkostgeschäft acht Pfund 85 Kaffee, vier Flaschen besten Kegnaks, 1 0 Tafeln Schokolade und einige andere rtlich Delikatessen und forderte sofortige Liefe- Aus- zung ins Kongregbüro im Rathaus. Der Ge- „ schäftsinhaber schickte den schönsten Prä- a dgentkorb ins Rathaus, wo der Besteller dem Boten in gebrochenem Deutsch zunächst die Delikatessen abnahm, ihn wegen der langen Wartezeit anschnauzte und schließlich mit 8 der Rechnung ins Kongregbüro schickte. . 9 The sich herausstellte, daß der Kongreß isch nichts bestellt hatte, war der betrügerische Wei- auftraggeber mit all den nahrhaften Din- rden gen verschwunden. 2681i-* 150 Prinzessin Sybilla von Schweden, die our- Mutter des schwedischen Kronprinzen, wird longi künftig ihre Privatpost auf einer deutschen Diel goldenen Schreibmaschine selbst tippen. Der iutet Generaldirektor einer deutschen Schreib- ven- maschinenfabrik überreichte bei seinem ssen kürzlichen Aufenthalt in Schweden der die Prinzessin die Maschine als Geschenk seiner une Firma.. rden In Amsterdam wurde eine Gesellschaft isten gegründet, die sich„bei vierzig beginnt das M- Leben“ nennt. Das Ziel dieser Vereinigung rden ist, in Arbeitgeberkreisen den Gedanken zu mem perbreiten, daß auch ältere Menschen ein 2081 Recht auf Arbeit haben und dag man im ei. Pirtschaftsleben mit ihnen gute Leistungen von erzielt.„Ein Mann, der vierzig ist, ist noch jung“, wurde in der Gründungsversamm- lung betont. * Von einem Gehöft in der Nähe der vom f Erdbeben zerstörten Stadt Orleansville wird 11 berichtet, daß einige Kühe durch ihren n 05 sicheren Instinkt einer Bauernfamilie das 175 9 Leben gerettet haben. Kurz vor dem Beben 1100 in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag aden rissen sich die Kühe los und rannten brül- 55 lend aus dem Stall. Die Familie, durch das rütet Gebrüll erwacht, lief hinter den Tieren her, 15 um den kostbaren Bestand wieder einzufan- des- en. Kaum hatten sie das Haus verlassen, 287. als das Beben begann und das Gehöft in ver⸗ Schutt und Asche zerfiel. krü⸗* g 12 Bei den Bergungsarbeiten am Wrack des bei Shannon in den Schlick gestürzten cle KLM- Flugzeuges wurden Diamanten im uin Werte von etwa 10 000 Pfund Sterling(etwa 24 117 00 DM) gefunden. Den Bergungsarbei- HRüt⸗ 1 tern war es gelungen, das Heck des Flug- von zeuges aus dem Schlick zu ziehen. Die an- 307 deren beiden Teile der Maschine, die in drei ani- eile zerbrochen war, liegen noch auf dem vor- Grunde des Shannon-Flusses. Die Diaman- auf ten sind nach Mitteilung von zuständiger 4085 Seite nach New Vork geschickt worden. der b** lieg Die kranzösische Lehrerunion hat zur teile Durchsetzung ihrer Gehaltsforderungen be- 5 schlossen, die am Montag und Dienstag in . ganz Frankreich stattfindenden Reifeprü- fungen der höheren Schulen zu bestreiken. g In einer Botschaft an Ministerpräsident Pierre Mendès-Framce erklären die Lehrer, daß sie die schriftlichen Arbeiten der Abi- un-] turienten nicht eher zensieren werden, bis der ihre Forderungen erfüllt worden seien. 1 5 e PDD Mit einer für nur 1000 Francs(12 Mark) rde erstandenen angeblich echten Stradivari- itzt, Geige kehrte ein amerikanischer Tourist, im- Dr. Philipp Weintraub, aus Europa nach kügt New Vork zurück. Er sagte bei der Ankunft, er habe das Instrument in Paris von einem vies Hausierer auf der Straße erworben. Erst das später habe er die Inschrift„Antonio Stra- itik divarius, 1721“ entdeckt. aät⸗ 1 en-. den Ein vier Monate altes Baby wurde auf ner dem Markt von Jersey City aus seinem ren. Kinderwagen entführt. Schon zwei Stunden nus später konnte die Polizei das Baby wieder- gen finden: Kaum zwei Hàuserblocks vom Markt ch⸗ entfernt lag es in einer großen Papiertüte. hin, Neben ihm saß ein zehnjähriges Mädchen, eig das der Polizei bald gestand, das Kind ent- gen führt zu haben, um„einmal mit einer rich- tigen, lebendigen Puppe spielen zu können“. N 5— eh- 2U 5 Seit Jahrzehnten erfreuen sich die Brief- ſcht marken Islands bei allen Sammlern einer be- nd sonderen Beliebtheit, die bereits im Jahre 1121 1007 geweckt wurde, als die Dauerreihe mit nd dem Doppelbildnis der dänischen Könige 20 Christian IX. und Friedrich VIII. erschien irn und sich vom kleinsten bis zum höchsten 95 Vert zweifarbig präsentierte. Die beiden 5 Sätze vom Jahre 1912 im Prägedruck hielten das Interesse ebenso wach, wie die Ausgabe mit dem Porträt König Christian X. von 1920 und die ersten großen Quer formate mit An- ner zichten von Island, die im Jahre 1925 erschie- ach nen. Dann feierte Island im Jahre 1930 sein ers 1000 jähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß ter am der prächtige, 15 Sätze umfassende at- Satz heraus, dessen Darstellungen aus der s- Geschichte des Althings, des Lebens der Is- des länder, der Flagge und der Landkarte in ni- keizvollen Zierrahmen noch nichts von ihrer Die damaligen Beliebtheit eingebüßt haben. Ver- cht blaßt dagegen ist der Skandal, den es seiner- Leit um diese bildschönen Marken gab.— Im K Jahre 1929, als in Island neben der Luftpost auch noch die Pferdepost verkehrte, konsti- tuierte sich in Wien ein„Verein der Freunde 5285 Islands“. Bei diesem scheinbar löblichen Un- li- terkangen ging es den Gründern und Mit- de, sliedern jedoch allein um ein Geschäft. Es 88, Jurde eingeleitet, indem der Verein der Is- ler ndfreunde bei der isländischen Regierung 5 anregte, für die 1000-Jahrfeier einen Ge- denksatz herauszubringen, diesen in Wien lie aut seine Kosten drucken zu lassen und die 11 5 arken dann Island als Jubiläumsgabe zur on erkügung zu stellen. Die Postverwaltung Islands nahm das großzügige Angebot an. 5 5 Nach Skizzen einheimischer Künstler in hatte der ahnungslose Präsident des Ver- 5 andes Oesterreichischer Philatelistenver- ene, Heßhaimer, die entsprechenden Mittel- Wiener Skandal um Islandmarken stücke entworfen und die Rahmenzeichnun- gen ausgeführt. Er überwachte auch die Aus- führung des zum ersten Male angewandten Mehrplatten-Offsetdrucks. Dadurch fiel in verstärkten Umfange Makulatur an. Sowohl diese als auch die ausgedruckte Auflage der Wertzeichen wurde schließlich einem Beauf- tragten der isländischen Regierung über- geben und alles schien in bester Ordnung zu sein. Bevor jedoch die Gedenkmarken in Island zur Ausgabe gelangten, wurden sie von Wien aus in erheblicher Menge ange- boten. Dazu vertrieb man weniger als 25 verschiedene Sorten mit Druckfehlern. Als das in Island bekannt wurde, ging das da- nische Außenministerium, das die diploma- tische Auslandsvertretung Islands wahr- nahm, den Dingen nach und erhob Klage. In deren Verlauf ermittelten die Behörden, daß sich die Ermächtigung der isländischen Re- gierung zu dem Druck der Jubiläumsmarken Auf 25 000 Sätze erstreckte, das entsprechende Schristftück aber von dem Verein der „Freunde“ insofern gefälscht worden war, als man die Auflagezahl in 1 025 000 Sätze geändert hatte. Der saubere Verein brachte es dann auch fertig, eine Million Sätze für sich zurückzubehalten und nur 25 000 nach Island zu senden. Auch einen Teil der Maku- latur hatte man sich gesichert. Durch ener- gisches Vorgehen der Behörden konnte der größte Teil des illegalen Bestandes beschlag- nahmt und vernichtet werden. Die Rädels- führer der falschen Freunde wurden aber entsprechend bestraft. Der Schulkamerad des Postministers Der frühere Inhaber des weltbekannten britischen Briefmarkenhauses Gibbons, Ch. J. Phillips, wurde eines Tages— es sind jetzt genau 50 Jahre her zum britischen Generalpostmeister Lord Derby gerufen. Er zeigte ihm etwa 6000 schwarze und blaue Mulready- Briefumschläge in ganzen Bogen und Bogenteile der ersten Marken Groß- britanniens, nämlich 175 Stück der Black- penny vom Jahre 1840 sowie 168 Stück der 2 Pence blau und 219 Stück der nicht in den Verkehr gekommenen Dienstmarke 1 Penny schwarz mit den Buchstaben V. R. Phillips, der natürlich gern diese Marken gekauft hätte, brauchte jedoch nicht zu fra- gen, denn er wußte, daß diese Kostbarkeiten unverkäuflich waren. Generalpostmeister Lord Derby wollte lediglich hören, was man eingeleitet Hatte. Hotelgäste, darunter die Stars der Mailän- melplatz Fassungslos mußten die der Scala, zusehen, wie die Aufständischen das historische Prachtgebäude in Brand steckten. Es wurde vollkommen einge- äschert, daß in seinem Standort später ein groger Parkplatz angelegt werden konnte. Nun soll Shepheards Hotel, das auch in unzähligen Büchern und Filmen als Tum- internationaler Abenteurer eine Rolle spielte, wiedererstehen. Man will es allerdings nicht im Stadtzentrum, sondern an den Ufern des Nils errichten, von wo aus sich eine herrliche Fernsicht auf die Gezireh-Insel und die Pyramiden von Gizeh bietet. Die amerikanische Hilton- Hotel gesellschaft will dort 250 Zimmer die- ses Fremdenpalastes mit dem modernsten Komfort, wie Fernsehempfängern, Klima- und Lichtrufanlagen versehen lassen. Aller- dings dürften auch die Preise in dem neuen Prachtbau genau so„gepfeffert“ sein wie in dem alten. Shepheards Hotel war kein Auf- enthaltsort für genügsame Hochzeits- oder Urlaubsreisende, sondern ein Dorado promi- nenter Persönlichkeiten, die mit dem Geld nicht zu sparen brauchten. 20. Mörder aus Habgier Hannover. Das Schwurgericht in Hanno- ver verurteilte den 30 Jahre alten Arbeiter Walter Scharfenberger wegen Mordes und schweren Raubes zu lebenslänglichem Zucht- haus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Scharfenberger hatte den Bauernsohn Walter Hahnebuth mit einer Eisenstange erschlagen, um in den Besitz seines Motorrades und der Fahrzeug- papiere zu kommen. Scharfenberger war früher auf dem Hof Hahnebuth beschäftigt und lauerte seinem Opfer zwei Nächte lang auf. Als der Bauernsohn spät abends mit seinem Motorrad nach Hause kam, sprang ihn Scharfenberger an und er- schlug ihn. Sein sterbendes Opfer fuhr er auf einer Milchkarre durch das Dorf zu einem Graben und warf es hinein. Steuern und Abgaben auf eigene Verwaltung es fehlt dafür an Wasser. Für ein Fäßchen, das in einem nahegelegenen See voll- geschöpft wird, zahlen die Einwohner einen Dollar. Auch die Mieten sind sündhaft teuer. So beträgt z. B. der Mietpreis für eine Bretterbude auf Gleitschienen 100 Dol- lar im Monat. Diese Buden, die früher auf Gleitschienen von einem Goldgräberlager zum anderen gezogen wurden, haben drei Zimmer. Die Hälfte der Bewohner arbeitet in dem Uranbergwerk„El Dorado“, das etwa 10 km von der Stadt entfernt liegt. Das Uran wird an Ort und Stelle gleich so weit behandelt, daß es in die Vereinigten Staa- ten geflogen werden kann. Fast jeder in dieser Stadt besitzt ein abgestecktes Stück Land mit Uranerz. Um die Streitigkeiten kümmert sich der ortsübliche Chefredakteur der kleinen hektographierten Zeitung„Uranium Times“. Er glaubt nicht, daß die Geschäfte in der nächsten Zeit schlechter gehen werden. Aber es wird dauernd weiteres Uran ge- funden, so daß man nicht übersehen kann, wie lange es seinen Preis noch halten wird. Bleibt der Preis weiterhin hoch, dann wer- den Uranier die Unbequemlichkeiten und deren gibt es viele in dieser Stadt ohne Kanalisation und die dicken Staub- schwaden, die sich auf die Kehle legen, so- wie die lästige Mückenplage ohne Murren hinnehmen. Bisher haben sich die Uranier geweigert, daß ihre Siedlung auch nur als Dorf aner- kannt wird, obwohl sie eigentlich schon eine Stadt ist. Als Dorfbewohner mit eige- ner Verwaltung müßten sie nämlich Steuern zahlen. Und Uranium City, wo gut verdient wird, verzichtet gern auf den Ruhm, eine Stadt genannt zu werden, solange dadurch Steuern gespart werden können. Die„Uranium Times“ hat schon durch- blicken lassen, daß die Stadt jederzeit wie- der wegziehen kann. Das ist ein deutlicher Wink für jene Steuerinspektoren, die viel- leicht daran denken, nach Uranium City zu kommen. cpr Gewinne im Zahlen-Lotto Berlin. Im Berliner Zahlenlotto gab es am Sonntag in der ersten Gewinnklasse(Cünf Treffer) keine Gewinner. In der zweiten Klasse(Vier Treffer) erhalten sieben Gewin- ner je 33 532,65 Mark, in der dritten(drei Treffer) 1361 Gewinner je 89,90 Mark und in der vierten wei Treffer) 39 518 Gewin- ner je 3,05 Mark. Die Aufstockung der Son- derprämie für fünf Treffer hat 230 000 Mark erreicht. Die Gewinnzahlen waren 64— 38 82— 90— 37. Hubschrauber abgestürzt Siegen. Ein Hubschrauber der schweizeri- schen„Air Import“, den eine münsterländi- sche Firma für Reklamezwecke gemietet hatte, wurde am Sonntag bei dem Versuch einer Notlandung bei Littfeld Kreis Siegen) total zerstört. Die beiden Piloten blieben un- verletzt Die Piloten erklärten, daß ihnen in 200 m Höhe aus bisher unbekannter Ur- sache plötzlich das Leitwerk der Maschine abgebrochen und in den Heckmotor geraten Sei. Vierte Internationale Jugendwoche Düsseldorf. 250 Jugendliche aus zehn europäischen und außereuropäischen Län- dern nehmen an der vierten Internationalen Jugendwoche teil, die am Sonntag in Düssel- dorf begonnen hat. Die Veranstaltung, die bis zum 26. September dauert, soll der inter- nationalen Jugendarbeit dienen. Die teilneh- menden Jugendlichen sollen sich in dieser Zeit durch Besuche auch einen Eindruck vom Ruhrgebiet, dem industriellen Herzen des Bundesgebietes, verschaffen. Landtagspräsi- dent Josef Gockeln versicherte auf der Er- öffnungskundgebung im nordrhein-westfäli- schen Landtag, die Jugendlichen hätten das gute Recht, an eine bessere gemeinsame Zu- kunft der Völker zu glauben. Zwillinge im Hause Habsburg Würzburg. Die Gattin des österreichischen Thronprätendenten Rudolf von Habsburg, Erzherzogin Regina, wurde am Montag- morgen in der Universitätsfrauenklinik Würzburg von zwei gesunden Mädchen ent- bunden. Reinhold Schünzel gestorben München. Der Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Reinhold Schünzel ist in den späten Abendstunden des Samstags auf der Fahrt vom Münchener Luitpold-Lichtspiel- theater zum Hotel Continental in seinem Wagen an einem Herzschlag gestorben. Schünzel war seit Jahren herzkrank. Er stand kurz vor der Vollendung des 66. Le- bensjahres. Seine letzte Rolle war der Po- lonius in der„Hamlet“-Aufführung der Münchener Kammerspiele. Geistesgestört München. Das Verschwinden der 63jähri gen Barbara Lindenmayr aus Lochham bei München mit ihren beiden vier- und fünf- jährigen Enkelkindern Klaus und Heidi Weber fand eine tragische Aufklärung. Suchabteilungen der Landpolizei fanden die Leichen der drei Vermißten in einem Wald- stück bei Gräfelfing in der Nähe ihres Wohn- ortes. Die Großmutter hatte die Kinder aus dem Kindergarten in Gräfelfing abgeholt und war nicht wieder in die Wohnung zu- rückgekehrt. Eine vorläufige Untersuchung der Leichen, die nebeneinander auf dem Waldboden lagen, ergab, daß die Frau mi großer Wahrscheinlichkeit die Kinder und sich selbst vergiftet hat. 15 Er schlief im falschen Bett Hamburg. Die Besatzung des dänischen Motorschiffes„Norden“, traute ihren Augen nicht, als ihr in der Nacht zum Sonntag als „über Bord gegangen“ gemeldeter Kollege am Sonntagmorgen plötzlich wieder auf- tauchte. Wie sich herausstellte, hatte lediglich im falschen Bett geschlafen. Die „Norden“ hatte durch das Funkamt„Nord- deichradio“ alle Schiffe der Nordsee gebeten, nach dem Vermißten zu suchen. Neuer Weltrekord im Dauer-Seiltanzen Stockholm. Der schwedische Landarbeiter Allan Lundberg hat am Sonntagabend den erst kürzlich von dem Deutschen Ricardo Schneider aufgestellten Rekord im Dauer- seiltanzen(30:15 Stunden) gebrochen. Lund- berg, der es 31 Stunden auf dem Seil aus- hielt, hat damit den Weltmeistertitel, der ihm von Schneider abgenommen worden War, wieder errungen. Briefmarken- Kaleidoskop In Frankreich ist jetzt die diesjährige Ausgabe„berühmte Männer“ an die Schal- ter gekommen. Es handelt sich um die Wert- stufen 12 + 4 fr hellblau mit König Ludwig IX., 15. 5 kr violett mit einem Bildnis des Theologen und Historikers Bossuet, 18 6 fr braunschwarz mit dem vierten Präsiden- ten der Republik Sadi Carnot, 20 4 7 fr rot mit einem Porträt des Bildhauers Bourdelle, 25. 10 kr dunkelblau zeigt den Bakterio- logen Emile Roux und 30 + 10 fr braun-vio- lett ein Bildnis des Dichters Paul Valéry. Weiter ist ein 12-fr-Wert aus Anlaß des 150. Jahrestages der französischen Ehrenlegio erschienen.. 4 Die ungarische Postverwaltung hat wie- der vier neue Marken einer Kulturserie an- am zweckmäßigsten mit diesen bei Umbauar- beiten im Hauptpostamt Dublin gefundenen Resten beginnen solle. Markenhändler Phil- lips empfahl, die Bogenteile in größere Blockstücke zu zerlegen und diese der be- rühmten Taplin-Sammlung im britischen Museum London sowie den größeren Museen oder Bibliotheken in England, Schottland und Irland zuzuführen. Nach dieser ersten Ueberraschung gab es allerdings für Phillips einige Monate später noch eine weitere, als er bei dem damals be- deutendsten britischen Sammler, dem Earl of Crawford weilte und dieser ihm die un- zerschnittenen Bogenteile zeigte, die er seinerzeit beim Generalpostmeister bewun- dert hatte. Verständlich die Frage von Phil- lips, wie der Earl of Crawford zu den Rari- täten gekommen sei.„Wissen Sie, wer Generalpostmeister ist?“, war die Gegen- frage.„Natürlich“, sagte Phillips,„Lord Der- by.“„Ganz recht, mein Schulkamerad,.“ gekündigt, die die Porträts bedeutender Männer zeigen. Es handelt sich um Bildnisse des griechischen Dichters Aristophanes, des englischen Romanschriftstellers Fielding, des russischen Dichters Csehov und des tsche- chischen Komponisten Anton Dvorak. 8 8 In Oesterreich ist zum 300. Geburtstag des Malers J. Michael Rottmayr, sowie zum 25. Todestag des Erfinders des Gasglühlichts Carl Auer-Welsbach je eine Gedenkmarke erschienen. * Schweden hat auf dem Gebiet der Son- derstempel eine Besonderheit, die vor 1999, dem Jahre der nächsten Sonnenfinsternis, nücht mehr überboten werden kann. Zur totalen Sonnenfinsternis am 30. Juni 1954 gab es in Schweden vier verschiedene Son- derstempel, deren Muster bis auf den jewei- ligen Ortsnamen übereinstimmen. Die Stem- pel zeigen als Bildschmuck die Schatten- 1 bahn des Mondes über einer Karte von Schweden. 5 * Das israelische Postministerium gibt be- kannt, daß es Halbierte Provisorien Israels niemals gegeben hat. Es weist daraufhin, daß die Zeitungen und Zeitschriften ent- sprechende Meldungen berichtigen sollen, da es sich ausschließlich um Machwerke handele. Gleichzeitig wurde das Ausgabe- programm für die nächsten Monate bekannt- gegeben, nach dem zum 50. Todestage von Herzl eine Gedenkmarke erscheinen soll und zwei Werte sollen an den Tod Edmund vo Rothschilds vor 20 Jahren erinnern. 5 * Zum 100 jährigen Jubiläum der ersten Briefmarken von West-Australien ist eine Sondermarke erschienen sowie ein Erinne- rungsblatt, das jedoch keine Frankatur- gültigkeit besitzt. Außerdem findet die in- ternationale„WA PEN“- Briefmarkenaus- Stellung statt.. 5 1 5 Auch Indien gibt zum 100 jährigen Jubi- läum der indischen Briefmarken einen Ge- denksatz heraus, der vier Sondermarken und drei Ganzsachen umfaßt. Außerdem wird in der indischen Hauptstadt Neu Del hita eine Briefmarken-Autstellung veran staltet. 5 5 5 Aus Anlaß des Marianischen Jahres gib die spanische Postverwaltung neun Sonder- marken heraus, die Madonnen- Bildnisse be- rühmter Maler zeigen. 5* — Ungarn hat seine Neuheitenflut mit acht sehr gut gelungenen Motiven vom Flug- sport vergrößert. 5 5 1 Seite 4 MANNHEIM Dlenstag, 14. September 1954/ Nr. 214 Mode- Beschauliches Den Mann packt ahnungsvolles Grauen Im Herzen wird's ihm herbstlich weh: Jetzt bricht die Zeit der Modeschauen Mit Wucht in's scklaffe Portemonnaie. „ Ein Wollstoff locht zu kesser Windung Um den und jenen Körperteil. Man überdenkt des Preises Bindung, Und suckt nack einem Halteseil. Es präsentieren sich in Posen Die Mannequins im Hüften-Gang. Der letzte Schrei heißt Rauchfanghosen! („Kaminbeinkleid“ mit Schinkenzwang.) Aus einem bunten Modegarten Erblüht es wild in„H“ und„V. Die X-Form läßt noch auf sich warten. (Man kennt sie nock nicht ganz genau.) „Kerschensteiner-Tag“ der Mannheimer Volksschulen Professor Caselmann:„Neue Anthropologie der Vielseitigkeit in der Schule Mit einer Verspätung von 35 Minuten eröffnete Mannheims Kulturdezernent Dr. Andritzky in Vertretung des in letzter Mi- nute verhinderten Oberbürgermeisters Dr. Heimerich gestern Nachmittag im neuen Schönau-Kino den„Kerschensteiner-Tag der Mannheimer Volksschulen“, deren Lehrkräfte im Rahmen dieser Sonder veranstaltung des großen Pädagogen in seinem 100. Geburts- jahr gedachten und gleichzeitig eingeladen Waren, die kürzlich eingeweihte Georg-Ker- schensteiner-Schule und das neue, in städti- scher Hand befindliche Lichtspieltheater in Schönau nachträlich zu besichtigen. „Schule der Mannigfaltigkeit“ Die Festansprache, die Professor Dr. Max Nix Caselmann von der Universität Heidelberg Ernste Sorge um heimischen Vogelbestand Jahreshauptversammlung des Verbandes Deutscher Waldvogelliebhaber Am Sonntag versammelte sich in Mann- heim der Verband deutscher Waldvogellieb- haber zur Jahreshauptversammlung. Dele- gierte aus etwa 46 Vereinen des Bundes- gebiets und des Auslands waren zu dieser Tagung erschienen. Der Vormittag diente der Erledigung interner Verbandsangelegen- heiten und brachte, neben der Entlastung des alten Vorstands, die Neuwahlen. Einstimmig wurden der bekannte Ornithologe Dr. J. Steinbacher vom Senckenberg'schen natur- forschenden Museum in Frankfurt zum 1. Vorsitzenden, und Max Stenger, das Ober- haupt der Mannheimer Gruppe, zum 2. Vor- sitzenden gewählt. In seiner Antrittsrede wies Pr. Stein- bacher auf die Notwendigkeit einer Verbin- dung mit den Vogelfreunden der Ostzone auf privater Basis hin. Der Verband brauche vor allem neue Mitglieder, und müsse versuchen auch die Jugend für diese Liebhaberei zu ge- winnen. Der Nachmittag war dem offiziellen und, wie man sagte, angenehmeren Teil der Ver- anstaltung gewidmet. Vertreter der Stadt, der Polizei und der Naturschutzstelle waren erschienen. Stadtamtmann Fnüttel über- brachte als Vertreter des Oberbürgermeisters die Grüße der Stadt Mannheim. Dem Garten- bauamt, so sagte er, liegt selbst viel daran, den hiesigen Vogelbestand zu erhalten, und man freue sich deshalb besonders, daß Mann- heim zum Tagungsort gewählt wurde. Anschließend sprach Direktor Berger, Offenbach, über Ursachen und Gründe des allmählichen Austerbens gewisser Vogel- arten, wobei er die Behauptung, daß der Fang von Wildvögeln daran Schuld trage, zurückwies, denn auch andere Sorten, für die sich Vogelfänger nicht interessieren, zeigen zahlenmäßigen Rückgang. Vor allem würden durch die Schadlingsbekämpfung mit Gift- stoffen viele Tiere vernichtet. Obwohl in den Kriegsjahren eine solche Bekämpfung kaum möglich gewesen sei, hätte der Obstbestand nicht sehr gelitten. Ein Beweis dafür, daß eine chemische Schädlingsbekämpfung, wie sie heute geübt werde, übertrieben sei. In der sich diesen Ausführungen anschließen- den Diskussion wurde die Meinung vertreten, daß es sich eher um eine Abwanderung be- stimmter Vogelarten in ruhigere Gebiete, als um ein Aussterben handele. Dr. Steinbacher referierte danach über die Neufassung der Naturschutzverordnung, die im Mai vom Bundestag verabschiedet wurde, aber noch nicht veröffentlicht ist. Er führte aus, daß das neue Gesetz verschiedene Ver- günstigungen für die Vogelfreunde bereit- halte, und ermahnte alle, sich diesen Ver- Sünstigungen würdig zu zeigen.— Den Ab- schluß bildeten Filmvorführungen aus dem Leben der Vogelwelt. 2 Filmspiegel Alster: „Tod eines Handlungsreisenden“ Nach Arthur Millers Schauspiel, das zu einem sensationellen Bühnenerfolg des amerikanischen Autors wurde, und auch über die Bretter des Mannheimer Nationaltheaters ging, drehte der Regisseur Laslo Benedek diesen Film vom Leben und Sterben des Handlungsreisenden Willy Lo- man. Das Leben eines Menschen, der auf der Schattenseite des Daseins steht, der den Forderungen des Alltags nicht gewachsen ist und an den Mißerfolgen zerbricht, wird real, unerbittlich, ja fast brutal geschildert, ohne daß über diese realistische Darstel- lung des körperlichen Seins vergessen wor- den wäre, die imaginären Bezirke eines gei- stigen Zwischenreiches auszuschöpfen. Viel- mehr bezog diese Filmüberraschung aus Hollywood, die Realität und Vision zu einer erregenden Synthese verbindet, gerade aus ihnen die Mittel, die uns die inneren Vor- gänge im Menschen Willy Loman sichtbar machen: wie er sich aus Kleinbürgerlichkeit in eine Welt der Illusionen flüchtet, sich an Selbsttäuschungen klammert, die schließlich Wie ein Kartenhaus zusammenbrechen, wie er letzten Endes nur noch die Möglichkeit sieht, mit einer Lüge in den Tod zu gehen. Die schwierige filmische Aufgabe, gei- stige Vorgänge sichtbar zu machen, wurde von Regie und Kamera in bestechender Zu- sammenarbeit gelöst. Ausschlaggebend da- für, daß von einer überzeugenden Ueber- tragung eines Theaterstückes auf die Lein- wand gesprochen werden darf, bleibt jedoch letzten Endes die faszinierende schauspiele- rische Leistung Frederic Marchs in der Rolle des Handlungsreisenden. 28 Auf der Gipsspur eines schlauen Füchsleins Großes Halali des Mannheimer Automobilelubs nach zweijähriger Pause Nach zweijähriger Pause startete der Mannheimer Automobil- Club mit allen sei- nen Sektionen wieder einmal zu einer Fuchs- jagd. Als„Jagdrevier“ hatte der erste Sport- leiter Hans Luber das Gebiet zwischen Berg- straße, Fürth, Waldmichelbach und Neckar- Steinach bezeichnet, ein Kurs von etwas über 100 Kilometern mit dem Ausgangspunkt Sportplatz Großsachsen-Rippenweier. Drei Stunden blieben der jagdfreudigen Meute, den Fuchs zu hetzen und zu jagen und schließlich zu stellen. Als Meute fanden sich am Startplatz zwölf Solo-, drei Beiwagen maschinen von der kleinen NSU-Fox bis zur schweren BMW, sowie sieben Wagen vom Mercedes-Benz bis zum kleinen 125 cem Kleinschmnittger ein. Bei Regen und Sonnen- schein, über Stock und Stein, durch Wald und Busch führte die Jagd, die an Mensch und Maschine hohe Anforderungen stellte. Recht oft mußten sich die Jäger von Meister Reineke(Hans Luber) überlistet und genarrt schen, denn dieser hatte seine Gipsspur an Weggabelung mit aller Raffinesse gestreut. Aber immer wieder kamen die Verfolger Wohin gehen wir? Dienstag, 14. September: Amerikahaus 20.00 Uhr:„Thornton Wilder's Life and Dramatic Work“, Sprecher: Derek Fogg, Heidelberg, Palast 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Festung der Fremdenlegionäre“; Dauer, G 5, 1, 20.00 Uhr: Diskussionsabend über die Ausstellung„Mäd- chen malen“(Club berufstätiger Frauen); „Kanzlereck“, 20.00 Uhr: H. Wegemann spricht über„Das Jugendhandwerkersparen“(Jung- handwerkerschaft); Jugendheim Erlenhof, 20.00 Uhr: Ueber„Das Ausflecken von Vergrößerun- gen“ spricht Photomeister E.-W. Schönemann (Photographische Arbeitsgemeinschaft im Deut- schen Naturkundeverein). Wie wird das Wetter? Nur kurze Wetterberuhigung Vorhersage bis Mittwoch früh: Anfangs wolkig mit Aufhei- terung und niederschlagsfrei. Später wieder Eintrübung mit nachfolgendem Regen. Verhält- nismäßig kühl. Mittagstempera- turen 15 bis 20 Grad. Schwache südwestliche Winde. Pegelstand des Rheins am 13. September: Maxau 482(6), Mannheim 346(—5), Worms 261(4), Caub 240(9). Pegelstand des Neckars am 13. September: Plochingen 123(3), Gundelsheim 170(unv.), Mannheim 350(—5). 5 hinter die Schliche des. Fuchses und weiter gings bergauf und-ab, bis die abseits ge- legenen, blutrot gezeichneten„Wundbett- stellen“ von Karl Gerwick aus Schwetzingen auf Borgward entdeckt, und triumphierend die versteckten Gummienten im Wagen- innern verstaut waren. Er war es auch, der schließlich vier Kilometer vor dem Endziel Schönau den raffiniert getarnten Fuchs stellte und sich den begehrten Fuchsschwanz als stolze Trophäe um den Hals hängen kontite. Bei den Motorrädern war es Kurt Kohl (Zündapp) aus Friedrichsfeld, der seinerseits Klassensieger wurde. Die erfolgreiche Jagd wurde im Hotel„Pfälzer Hof“, Schönau, ge- büührend gefeiert und mit fröhlichem Halali Klang die große Jagd des MAC aus. kr Einige Postwertzeichen Werden ungültig Eine Reihe von Postwertzeichen aus der Ziffernserie 1951 sowie einige Sonderpost- wertzeichen und Wohlfahrtsmarken werden am 31. Dezember ungültig. Wie das Bun- despost ministerium am Montag mitteilte, können diese Postwertzeichen im Januar 1955 kostenlos gegen gültige Postwertzeichen um- getauscht werden. über„Kerschensteiner, ein baumeisterlicher Mensch“, hielt, ging von der persönlichkeits- weisenden Ausein andersetzung aller pädago- gischen Probleme mit der Gedankenwelt des großen Schulmannes aus, dessen konstruk- tives und wahrhaft baumeisterliches Element die Praxis der von ihm geprägten„Arbeits- schule“ sei. Im Sinne Kerschensteiners über- winde die heute oft zum Schlagwort herab- geminderte Arbeitsschule die Einseitigkeit der alten Methodenschule und der modern romantischen Erlebnisschule und stellte die glückliche Synthese aus bedingungslosem Subjektivismus und dem auf dem Leistungs- prinzip basierenden objektiven Flügel der Pädagogik dar. Nach einem kurzen historischen Rückblick auf die wesentlichen Elemente einzelner pa- dagogischer Systeme, die Kerschensteiners Arbeitsbegriff zusammen mit dem vermeint- lichen Gegensatz„allgemeine Menschenbil- dung Berufsbildung“ überbrückt habe, ging Professor Caselmann auf die sich dar- aus ergebenden Grundsätze ein:„Das Kind arbeitet lieber aus sich heraus, als daß es in sich hineinarbeiten läßt“. Gründliche Er- arbeitung eines Werkes vertiefe auch das Er- lebnis und sei die Grundlage aller Kultur und damit auch allen Lernens. Die höchsten Ziele der Erziehung seien jedoch nach Kerschen- steiner Staatsbürgertum und Verwurzelung jedes Bildungsgedankens im religiösen Geist. Die Schlußfolgerungen, die der Festred- ner aus seiner Würdigung des Pädagogen Kirschensteiner zog, erschöpften sich nicht im„Zurück zu Kerschensteiner“, sondern in der„umwandelnden Wiedergeburt“ des„Vor- Wwärts mit Kerschensteiner“., Die neue Anthro- pologie der Gegenwart, die immer mehr die Vielfältigkeit des Kindes erkennen lasse, wolle die polaren Kräfte im Kind koordi- nieren und müsse„entgegen der intoleranten Einseitigkeit bestimmter pädagogischer Rich- tungen“ ein Schulprinzip der„Mannigfaltig- keit“, fundiert vom christlichen Glauben(in der Gemeinschaftsschule) und dem strengen Arbeitsbegriff, im Geiste Pestalozzis und Kerschensteiners schaffen. Kleine Chronik Jugendleistungsschreiben der Mannheimer Stenografen- vereine Aus Anlaß des 30 jährigen Bestehens der deutschen Kurzschrift führen im Rahmen der Gesamtveranstaltung des Deutschen Steno- grafenbundes die beiden Stenografenvereine Mannheim und Neckarau ein Leistungsschrei- ben am 16. September in der Sickinger- schule, U 2, und am 17. September in der Kirchgartenschule, Neckarau, jeweils 18.30 Uhr, durch. Teilnahmeberechtigt sind nicht nur die Mitglieder der Stenografenvereine, sondern alle Jugendliche, die am 1. Januar 1936 und später geboren sind. Das Wett- schreiben beginnt ab 80 Silben, jeweils um 20 Silben ansteigend, bei einer Ansagedauer von fünf Minuten. Zur Erinnerung an dieses Jugendschreiben erhalten die Teilnehmer, die den Anforderungen genügen, eine vom Deutschen Stenografenbund ausgestellte Ur- kunde. Ein bunter Abend in der Neckarstadt Das Rheinstolz-Quartett 1927 hatte am Samstagabend zu einem bunten Abend mit Tanz in den Kaisergarten eingeladen. Der Saal war dann auch bis auf den letzten Platz mit erwartungsvollen Gästen besetzt. Es wurde wahrhaftig niemand enttäuscht. Die bekannten Humoristen Maurer und Ziegler sorgten gleich zu Beginn für die nötige Stimmung. Die drei Pedros, ein Herbst und Winter modisch angekündigt Von der„Rauchfanghose“ Allmählich haben wir wohl alle die Hoff- nung auf einen späten Sommer begraben und uns damit abgefunden, daß der Herbst seinen Einzug hält. So steht auch die Moden- schau, die das Kaufhaus„Hansa“ bis ein- Schließlich Mittwoch zeigt, ganz im Zeichen dieser Jahreszeit. 12 Mannequins, von Toni Fischer frisiert und von Walter Pott auf charmante Weise angesagt führten etwa 60 Modelle für Damen, Herren und Kinder vor. Kostüme, Amüge und Mäntel zeigten Vielfach die bekannte V-Form. Bei den Tageskleidern dominierten weite Röcke und lebhafte Farben. Die jungen Damen von Zwei bis zwanzig Jahren werden sich vor Allem für die praktischen karierten„Rauch- fanghosen“ begeistern, die in allen Größen gezeigt wurden. Die Damenwintermäntel ge- fielen besonders durch die lose und gerade fallende Form und den großen viereckigen Kragen. Die nicht weniger wohlwollend auf- genommenen Herrenmäntel zeigten vielfach Wochenendrekord mit 28 Unfällen Der Polizeibericht meldet Ereignisse eines„unruhigen Wochenendes“ Mit 28 Verkehrsunfällen erreichte Mann- heim am vergangenen Wochenende eine traurige Rekordziffer. Zwölf Personen wur- den dabei verletzt. Der Sachschaden ist zum Teil erheblich. Der schwerste dieser 28 Un- fälle ereignete sich am Samstagabend auf der Kreuzung Augusta-Anlage/Karl-Ludwig- Straße, als ein amerikanischer Soldat wegen Nichtbeachtung der Vorfahrt mit seinem Wagen gegen einen Motorradfahrer prallte. Der Motorradfahrer wurde über den Pkw.. weggeschleudert und erlitt eine lebens- gefährliche Schädelbasisfraktur. Siebenundvierzig Radaubrüder Am Wochenende wurden nicht weniger als 47 Personen wegen Ruhestörung, groben Un- fugs und Trunkenheit vorübergehend fest- genommen oder angezeigt. Gasvergiftet In der Rosengartenstraße wurde ein 32jäh- riger Arbeiter in seiner Wohnung tot auf- gefunden. Er hatte sämtliche Gashähne ge- öfknet und sich das Leben genommen. Aus Sympathie zum Schreinertag? In Rheinau schlug ein Dieb die Fenster- scheibe einer Schreinerwerkstatt ein und stahl dort eine Handbohrmaschine und eine Handkreissäge im Wert von 600 Mark. Die Treppe hinunter geworfen Zu einem drastischen Mittel griffen zwei Unbekannte, die nach einem Wortwechsel im Speckwegbunker einen 40 jährigen Techniker mit präziser Wurftechnik die ins Freie füh- rende Bunkertreppe hinunter beförderten. Der Mann blieb bewußtlos liegen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Dumme Ausrede In Käfertal fiel ein Motorradfahrer durch seine unsichere Fahrweise auf. Es stellte sich heraus, daß er und sein Sozius keine Ausweispapiere besaßen und das Motorrad kurz vorher in Kaiserslautern gestohlen hat- ten. Angeblich befanden sie sich auf der Fahrt nach Frankfurt, um dort das Motor- rad bei der Polizei abzugeben! Beide wur- den in das Landesgefängnis eingeliefert. „Der Schulbau ist nicht nur Sache des Architekten, sondern muß Ausdruck des in ihm wohnenden Geistes sein“, begann Ober- baurat Beirer vom städtischen Hochbauamt sein Referat über die Problematik der mo- dernen Schulbauarchitektur, deren Lösung er in einem Zusammenwirken des Pädagogen, des Arztes, des Psychologen, des Architekten und nicht zuletzt des Kindes selbst aufzeigte. Der„kindgemäße Maßstab“ eines Schulhau- ses, so sagte der Referent, sei nicht meßbar, verlange aber dem Alter des Schülers ent- sprechende Uebersichtlichkkeit innen und außen und fordere darüber hinaus die Mit- arbeit des freien Künstlers, der mit Pinsel und Meißel der kindlichen Romantik ent- gegenkomme. Der Redner empfahl für die vier unteren Volksschulklassen den erdgeschossigen Pa- villon, dessen Räume in Quadratform, zwei- seitiger Raumbelichtung und einer Verbin- dung zum Freien dem Spieltrieb Rechnung tragen müßten. Für Schüler über zehn Jahre habe sich ein mehrgeschossiger korridorloser Bau„ohne jeden Kaserneneindruck“ und mit einer Teilung in kleine Gruppen als vorteil- hafteste Form erwiesen. Diese Voraussetzun- gen, die bei der neuen Schönauschule erfüllt Worden sind, führte Oberbaurat Beirer auch an verschiedenen Lichtbildern von modernen Schulhäusern und einer Reihe vergleichender Grundrisse seinem Publikum vor. Kulturfilmschulung für Lehrer Vor dem Rundgang der Volksschul-Lehr- kräfte durch die Kerschensteinerschule und der Besichtigung der„Pelikan“-Plastik leitete Schulreferent Dr. Gerd Kadelbach die Vor- führung dreier Kulturfilme mit einer Kurz- ansprache ein, in der er darauf hinwies, daß zur Vorbereitung der vierten Mannheimer Kultur- und Dokumentarfilmwoche 1955 den Lehrern während des Winters vom Institut für Erziehung und Unterricht laufend Kul- turfilme zur Begutachtung vorgeführt wer- den sollen. Den Anfang machten der Farb- film„Der Weg nach Canterbury“ und die beiden Streifen„Handwerk unter Wasser“ und„Im Hamsterrevier“. hw der großen Stadt junges, talentiertes Mundharmonika-Trio, wurde von dem begeisterten Publikum im- mer wieder vor den Vorhang gerufen, und dem Zauberkünstler Groasser gingen sogar die Neckarstädtler auf den Leim. Umrahmt wurde die Veranstaltung von Darbietungen der Gastgeber, deren Repertoire von der „Schützenliesel-Polka“ bis zu den„G'schich- ten aus dem Wiener Wald“ reichte. Musikdirektor Willi Bilz, bei dem die musi- kalische Leitung lag, konnte mit seinen Sängern sehr zufrieden sein. Nach Ablauf des Programms spielte das Tanzorchester vom 6952 Labour- Service- Center zum Tanz auf.. i 2 Das Auto des kleinen Mannes Ein neues Moped modell Bei einer Mannheimer Firma ist seit kurzem das neue Mopedmodell der Heinkel- Werke zu sehen. Es stellt eine Neuheit auf dem Gebiete der motorisierten Fahrräder, 3 bereits großer Beliebtheit erfreuen, ar. der gekapselten und vollautomatisch ge- schmierten Kette, erinnert dieses Modell gar nicht so sehr an ein Fahrrad. Als be- sonders angenehm werden es die gewich- tigeren unter unseren Mitbürgern begrüßen, daß diese Neukonstruktion vorn und hinten mit Teleskopfederung ausgestattet ist. Das Fahrzeug, das mit einer Zweigangschaltung ausgerüstet wurde, schafft bis zu 60 Stun- denkilometern. 2 bis zum großen Abendkleid einen breit abgesteppten Saum. Der Clou und Abschluß waren die Cocktail. und Abendkleider. Vorwiegend Tüll war hier 2zu traumhaften Gebilden verarbeitet worden. Die Modelle waren meist dreiviertellang und konnten mit Stola oder Jäckchen reizvoll verändert werden. 5 Termine Freigabe von Mobiliar durch die US-Besat- zungsmacht. Wir verweisen auf die Anzeige in unserer heutigen Ausgabe. Club berufstätiger Frauen. Diskussionsabend über die Ausstellung„Mädchen malen“ bei Lore Dauer, G 5, 1, am 14. September, 20 Uhr. Naturw. Aduarien- und Terrarien- verein „Vallisneria“. Monatsversammlung am 14. Sep- 1 15 20 Uhr, im Lokal„Zum Braustübl“, 6, 12. Wir gratulieren! Charlotte Jeck, Mannheim- Käfertal, Kurze Mannheimer Straße 60, begeht den 79. Geburtstag. Anna Nagel, Mannheim- Käfertal, Dürkheimer Straße 4b, vollendet das 80. Lebensjahr. Silberne Hochzeit können die Eheleute Franz Schäfer und Dora geb. Mrosko, Mannheim- Waldhof, Kornstraße 14, Gustav Ziehm und Anna geb. Geis, Mannheim, Käfer- taler Straße 55, Josef Zeilinger und Anna geb. Zeilfelder, Mannheim-Luzenberg, Spiegelstr. 1, und Gustav Appel und Anna geb. Kolb, Mann- heim, Mönchwörthstraße 177, feiern. Goldene Hochzeit haben Friedrich und Elisabeth Dün- kel, Mannheim, H 4, 15. Es geht duch so: Höfliches Finanzamt Dieser Tage erhielt ich vom Finanzamt Mannheim den Einkommensteuerbescheid. Im Teil C des Formulares befindet sich eine beson- dere Spalte„Erläuterungen zu den Steuer- fest setzungen“. Hier wird dem Steuerzahler meist erklurt, aus welchen Gründen das Finanz- ant von der ursprünglichen Steuererllärung abgewichen ist. Statt dessen war im Abschnitt& der übersandten Steuererklũrung folgende Be- merhung eingetragen: 5 „Ick danke Ihnen für die einwandfreie Aus- füllung der Erklärung sowie die Vorlage aller Belege, da hierdurch unnötige Rückfragen ver- mieden wurden.“ Ein Beweis mehr, daß sich der Verkehr zwischen Behörde und Burger durchaus in einer verbindlichen Form abwickeln läßt, die viel zur Beseitigung der heute noch bestehen- Mit seiner Leichtmetallverkleidung, den Spannungen beitragen kann. Dr. W. R. N — Entspanntes Wafſer arbeitet beſler „Entspanntes Wasser“ ist nasser, wirksa. mer als gewöhnliches Wasser und daraus erklärt sich seine beinahe wunderbare Spülkraft. Eine Prise Pril schon genügt, und die Oberflächenspannung des Wassers in der Spülschüssel wird weitt gehend aufgehoben. W'enn Sie den Vorgang stark vergrößert sehen, können Sie folgendes erleben: „Entspanntes Wasser“ ist nasser Der kugelrunde Wassertropfen, det sonst über das am Geschirr haftende teilten, 56 nord kreisen über außerd sichtvel Lehrers nen Fi Institut gen et khein-V tut gib chule“ deraus. Die Filmfes natione staltet, Hambu Filmab bundes Wölfe dern g. stitut, Freier hat für japanis Fahrra. Festspi Interne zwei 1 Hambu Volksh. Einrich Arbeite Gewer! wegung Die Verkeh Städte der he sen, ge das R. Kleve/ der L. Bad G deutscł gramm tal von nahme gonnen Eine ter Co italjeni berto vorgen dreht Nac inszeni Hlm-A „Brude A Mariar Ein Zeit de norwes rama“ Fett hinwegkullert, macht sich durch die Einwirkung von Pril gewissermaßen schlank,(wie oben in der Zeichnung) schiebt sich unter den Schmutz, hebt ihn ab und schwemmt ihn weg. Unddazu ein weiterer Vor- teil:„Entspanntes Wasser macht das Abtrocknen über. flüssig! Es zieht sich in hauchdünnem Schleier schnell vom Geschirr, ohne Spuren zu hinterlassen. Alles trocknet ö von selbst glanzklar. Kein Wunder, dab Millionen Frauen Pril vertrauen, denn lie Spülkraft entſcheidet! Fore Aut —— für 1 Stu Tel. . 214 N g f rksa· raus bare zügt, des weit- Bert ben: ef „det alm ende MORGEN Seite 5 . ur. 214/ Dienstag, 14. September 1954 —ͤ— Neues vom Film Das kfilmpädagogische Institut„West- deutscher Schulfilm“ in Gelsenkirchen, das zich um die Pflege des für die Schulqugend geeigneten Films bemüht, besteht in die- sem Sommer fünf Jahre. Wie die Leiter des Instituts, Dr. Kurt Eiland und Robert paetz, in einem Rechenschaftsbericht mit- teilten, veranstaltete das Institut bisher in 56 hordrhein- westfälischen Stadt- und Land- kreisen 7320 Schüler-Filmvorstellungen mit über 2 728 000 jugendlichen Besuchern. außerdem fanden 668 sogenannte Lehrer- sichtveranstaltungen statt, in denen die Lehrerschaft die für die Jugend vorgesehe- nen Filme auf ihre Eignung prüfte. Dem lnstitut stehen jetzt für Sondervorführun- gen etwa 600 Lichtspieltheater in Nord- mein-Westfalen zur Verfügung. Das Insti- tut gibt eine Zeitschrift„Film Jugend chule in einer Auflage von 25 000 Stück deraus. * Die dreitägigen Internationalen-Arbeiter- Filmfestspiele in Hamburg, die das Inter- nationale Institut für Arbeiterfilme veran- staltet, werden am 15. September in der Hamburger Kunsthalle eröffnet. Wie die Filmabteilung des Deutschen Gewerkschafts- bundes mitteilte, sollen dabei Filme aus Wölf europäischen und überseeischen Län- dern gezeigt werden. Das internationale In- stitut, das mit dem Internationalen Bund Freier Gewerkschaften zusammenarbeitet, hat für die Eröffnung dieser Festspiele den japanischen sozialkritischen Film„Das rote Fahrrad“ auf das Programm gesetzt. Die Festspiele stehen in Zusammenhang mit der Internationalen Volkshaus-Bewegung, die zwei Tage vor Beginn der Festspiele in Hamburg einen Kongreß veranstaltet. Die Volkshäuser, schwedischen Ursprungs, sind Einrichtungen zur kulturellen Betreuung der Arbeiter. Der DGB und andere europäische Gewerkschaften gehören der Volkshausbe- wegung an. * Die Arbeitsgemeinschaft der rheinischen Verkehrsverbände und die Vertreter der städte des Rheintales zwischen Neckar und der holländischen Grenze haben beschlos- sen, gemeinsam einen Farbkulturfilm über das Rheingebiet zwischen Heidelberg und Kleve/ Emmerich herstellen zu lassen, teilte der Landesverkehrsverband Rheinland in Bad Godesberg mit. Gleichzeitig wird in deutscher Sprache ein farbiger Beipro- grammfilm gedreht werden, der das Rhein- tal von Mainz bis Düsseldorf zeigt. Die Auf- nahmen sollen noch in diesem Sommer be- gonnen werden. * Eine Verfilmung von Bert Brechts„Mut- ter Courage und ihre Kinder“ hat sich der italienisch- brasilianische Filmregisseur Al- berto Cavalcanti für den kommenden Herbst vorgenommen. Der Film soll in Wien ge- dreht werden. * Nach dem Volksstück von Carl Costa inszeniert Axel von Ambesser in den Wien- fülm- Ateliers in Schönbrunn den Film Bruder Martin“. Dem Ensemble gehören . an Paul Hörbiger, Karl Wery sowie Marianne Koch und Ellinor Jensen. * Ein Dokumentarfilm über Norwegen zur Zeit des letzten Krieges wird jetzt von der norwegischen Produktionsgesellschaft„Foto- rama“ vorbereitet. Auf der Alm droht und lockt der Franken Sterbende Bergdörfer in der Schweiz Großbetrieb statt Sennerei Die schwierigen wirtschaftlichen Verhält- nisse der Bergbauern werden dazu führen, daß die Schweiz mit der Zeit einen ihrer wesentlichen Charakterzüge verliert. Ein kleines Bergdorf nach dem anderen wird von der Landkarte verschwinden und damit ein gutes Stück Volkstum untergehen. Die Dörfer, die mehr als 1000 Meter über dem Meeresspiegel liegen, beherbergen oft nur Gemeinden von wenigen Familien. Sie leben ausschließlich von der Vieh- und Milch- wirtschaft, auch von der Heimarbeit, doch ist es ein mühsames Geschäft, die Verbindung mit den reichen Tälern aufrecht zu erhalten. Diejenigen, die nicht direkt ihren Lebens- unterhalt durch Verkauf von Milcherzeug- nissen verdienen, suchen gut bezahlte und regelmäßige Arbeit in den weitverzweigten Industrien im Flachland. Um nicht bei Wind und Wetter, bei Hitze und Kälte einen lan- gen, beschwerlichen Arbeitsweg zurücklegen zu missen, auf dem oft Höhenunterschiede von mehr als 500 Meter zu überwinden sind, wandert einer nach dem anderen ab und läßt sich in der Nähe des Arbeitsplatzes nieder. Bezeichnend für die ernste Lage der Berg- bauern ist die Tatsache, daß sich in den letzten hundert Jahren die Gesamtbevölke- rung der Schweiz auf rund 4, 7 Millionen ver- doppelt hat, während in demselben Zeitraum die Bergbevölkerung— die einst mehr als ein Viertel des Schweizer Volkes ausmachte — nur um 14 Prozent zunahm. Oft bleiben in den Dörfern überhaupt nur die alten Leute zurück, weil alle, die größere Chancen in der Industrie suchen, hinunter in die Ebene gezogen sind. Als er- stes schlieben dann die Sennereien— ganz oder während der milcharmen Monate— danach kommen die Schulen. Lohnt sich die Aufrechterhaltung der Dorfgemeinschaft überhaupt nicht mehr, werden die übrig ge- bliebenen Gemeindemitglieder in tiefer ge- legene Ortschaften umgesiedelt, ihre Häuser werden vom Staat gekauft, abgerissen und das ehemalige Dorfgebiet aufgeforstet. Wer sich von der Fabrik oder dem Büro im Flachland nicht angezogen fühlt und den- noch dem mühevollen Leben in den Bergen entrinnen möchte, sucht sein Brot in bäuer- licher Arbeit im fruchtbaren Mittelland zu verdienen, wo die Land- und Viehwirtschaft im großem Stil betrieben wird. Natürlich ist der Staat und vor allem die „Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Bergbauern“, der 33 bergbäuerliche Organi- sationen angehören, bemüht, das Los der Bergbauern zu erleichtern. So wurden an manchen Orten zum Beispiel Drahtseilbah- nen gebaut, so daß die Bergbevölkerung zwar die leichteren Verdienstmöglichkeiten im Tal wahrnehmen, trotzdem aber in ihren Gemeinden wohnen bleiben könnte. An an- deren Orten wurde elektrisch Licht gelegt oder der Wohnungsbau gefördert. Dadurch wird vielleicht die Flucht ins Unterland für eine Weile aufgehalten, aber die Entwicklung geht weiter. Das Leben in den Bergen bietet Reine Reize mehr, der Lockruf der Technik, Kultur und nicht zuletzt der Vergnügungs- stätten ist stärker. 5 Das Schweizer Mittelland, das Vorland der Alpen zwischen Bodensee und Genfer See, mit seiner ertragreichen Landwirtschaft und seiner blühenden Industrie hat mittler- weile zwei Drittel der Bevölkerung ange- zogen, jeder zweite erwerbstätige Eidgenosse ist in der Industrie oder im Handwerk be- schäftigt. Die Sennereien werden mit der Zeit von den Großbetrieben im Tal der Aare abgelöst werden, die die Rohstoffe für die Käse-, Kondensmilch- und Schokoladen- herstellung liefern. Die Berge bleiben allein Ziel der Erholungssuchenden und Touristen. Doch nur wo Zahnrad- und Drahtseilbahnen hinführen, wird auf die Dauer das Geschäft blühen. Von berühmten und unberühmten Leuten Autoren- Kummer Hermann Hesse stellte vor einiger Zeit unwillig fest, daß ein Verleger eine seiner Jugenderzählungen ohne seine Einwilligung in einem Sammelband abgedruckt hatte, und schickte diesem daher einen Beschwerdebrief. Der Verleger antwortete, wahrscheinlich er- innere sich der Dichter nicht mehr daran, daß er ihm vor 30 Jahren alle Rechte an die- ser Erzählung gegen ein Honorar von 10 Mark abgetreten habe und daß ein eigenhändiger Brief Hesses das bestätige. Aergerlich forderte Hesse daraufhin, die- sen Brief sehen zu können, aber der Verleger mußte zugeben, daß er dazu nicht imstande War, weil er das wertvolle Schriftstück an einen Autographensammler verkauft hatte, und zwar für einen Preis, der fünfzigmal das damals gezahlte Honorar ausmachte. „Gut, ich ziehe meine Beschwerde zu- rück“, entgegnete Hesse, ‚äaber geben Sie mir wenigstens mein Beschwerdeschreiben Wieder!“ „Auch das ist leider unmöglich“, antwor- tete der Verleger,„das habe ich schon an einen anderen Sammler verkauft. Künstler- Freundschaft Picasso und Matisse, die sich im gleichen Ort an der Riviera niedergelassen haben, hatten verabredet, gegenseitig ein Bild aus- zutauschen. Matisse erschien in Picassos Ate- lier und suchte nach langem, sachverständi- gen Prüfen ein Meisterwerk für sich aus. Als Picasso am nächsten Tag zum Gegen- besuch bei Matisse erschien, kramte er in allen Winkeln des Ateliers herum und ergriff, schließlich ein Blatt Papier mit einigen wirren Strichen, auf dem Matisse die Spitzen einiger Zeichenstifte ausprobiert hatte.„Das nehme ich!“ erklärte Picasso.—„Aber das ist doch nichts, du machst dumme Witze!“ wandte Matisse ein.„Keineswegs“, entgeg- nete Picasso,„das ist doch ein wahres Mei- sterwerk. Welche Einfachheit in der Linien- führung, welch großartige Abstraktion!“ Und er redete so lange, bis Matisse selbst schwankend wurde und meinte:„Na schön, wenn du meinst, bitte. Befriedigt 20g Picasso mit dem Blatt ab, steckte es in einen Rahmen und hängte es an gut sicht- barer Stelle in seinem Atelier auf. Wenn dann Besuch kam und danach fragte, was diese Kritzeleien zu bedeuten hätten, erklärte Picasso achselzuckend: „Gott ja, das sind solche Sachen, wie Sie der arme alte Matisse jetzt macht“ Des Königs alte Kleider Dänemarks allgemein beliebter König Friedrich segelte dieser Tage vor Kopen- hagen bei grober See in seinem Boot, Als die Steuerung versagte. Hilflos trieb er als Spielball der Wellen umher, wurde aber bald von einem anderen Segler gesichtet und ins Schlepptau genommen. Auf der Riickfahrt in den Hafen, fragte der König seinen Retter(er ist mit allen seinen Unter- tanen auf Du):„Welchen Beruf hast du?“, Worauf dieser antwortete:„Ich bin Ge- schäftsmann, Majestät.“ Um ihm seine Dankbarkeit zu zeigen, lud ihn der König zum nächsten Donnerstag ins Schloß und versprach, ihm die Würde eines königlichen Hoflieferanten zu verleihen, erkundigte sich aber noch:„Womit handelst du übrigens?“ Der Retter grinste und sagte:„Ich habe un- ten am Neuen Hafen ein Altkleidergeschäft, Majestät!“ g Der erste Tropfen Den Anhängern des Propheten Mohammed ist der Genuß von Wein bekanntlich unter- Sagt— eine Vorschrift, die den Diplomaten der orientalischen Staaten bereits einiges Kopfzerbrechen verursacht hat, da die inter- nationalen Festlichkeiten gewöhnlich mit allerlei guten Weinen begossen werden. Die entsprechende Vorschrift im Koran lautet: „Der erste Tropfen Wein ist verflucht!“, und diese poetische Wendung nahm der Schah von Persien, der infolge seiner modernen Er- ziehung kein Verächter eines guten Tropfens ist, zum Anlaß, um das überkommene Ver- bot auf seine Art zu interpretieren. Als kürz- lich bei einem Empfang im kaiserlichen Pa- last zu Teheran ein Champagner-Cocktail kredenzt wurde, tauchte der Schah vorsichtig seine Fingerspitze in das Glas, benetzte sie mit einem Tropfen und streifte diesen auf dem Tischtuch ab mit den Worten:„So ge- horche ich dem Gesetz des Propheten!“ Dann 8 er mit sichtlichem Wohlgefallen den est. Der verschwundene Atomforscher Nach langer angestrengter Arbeit an der Entwicklung eines neuen Atom-Reaktors betrat der britische Gelehrte Dr. Albert Thomas, bevor er in seine Wohnung zurück- kehrte, ein Londoner Kaffeehaus, um sich zu erfrischen, und blätterte zerstreut in einer Zeitung, als seine Aufmerksamkeit Plötzlich durch eine Meldung vom geheim- näsvollen Verschwinden eines bedeutenden Forschers gefangen genommen wurde. In- teressiert las er weiter, weil er befürchtete, daß vielleicht einer seiner Kollegen hinter den Eisernen Vorhang verschwunden sei. Doch seine Neugier wandelte sich rasch in Bestürzung: die angegebene Personal- beschreibung war seine eigene. Da er wegen seiner Arbeit mehrere Tage lang das La- boratorium nicht verlassen hatte und nicht einmal über Nacht nach Hause zurück- gekehrt war, hatte seine Frau ihn bei der Polizei als vermißt gemeldet. Notizen über Bücher Rainer Maria Rilke:„Briefwechsel mit Ben- venuta“(Bechtle Verlag, Eßlingen). Die damals noch junge Pianistin Magda von Hat- tingberg, die durch Rilkes„Geschichten vom Lieben Gott“ innerlich angerührt und auf- gewühlt war, schrieb einen etwas überschwäng⸗ lichen Brief des Dankes und der Verehrung an den Verfasser. Und der Dichter erlebte etwas ganz Seltsames vor diesem Brief: Die im außerlichen so distanzierte Begegnung mit jener Unbekannten legte etwas Unbekanntes und Ungeahntes in seinem Inneren frei, inner- halb noch nicht eines einzigen Monats jagt er ein ganzes Paket von Briefen an sie hinaus, nach wenigen Tagen schon findet er zu dem vertraulichen„Du“, bis in die tiefsten und ge- heimsten Abgründe seiner Seele läßt er die Fremde schauen, nicht ohne Grund bezeichnet er diesen Briefwechsel als sein„eigentliches autobiographisches Werk“, und als er der Freundin dieses so leidenschaftüberströmten Brief wechsels schließlich von Angesicht zu An- gesicht begegnet, ist alles vorbei. Vom 22. Ja- nuar bis zum 24. Februar 1914 dauerte die Korrespondenz. Mit einigen kurzen, aber Wohl doch entscheidennden Kürzungen, die anschei- nend Rilkes Frau Clara betreffen, ist der Briefwechsel jetzt zum erstenmal gesammelt erschienen; das knappe Vorwort und die fast noch knapperen Anmerkungen hat K. Leonhard verfaßt. Der Leser freilich wird etwas bestürzt vor diesem Opus stehen, das ihm alle exzen- trischen Ekstasen einer ebenso triebhaft über- hitzten wie wunderlich gezierten Dichterliebe hemmungslos offenbart. Vor allem die Psycho- analytische Deutung des Phänomens Rilke wird aus all diesen Selbstbekenntnissen, bei denen die Hypertrophie der Gefühlsseligkeit dann vor der Wirklichkeit der Begegnung so plötz- lich wieder in die Herzenskälte umschlug, manche Aufschlüsse gewinnen. Die heutige Wertung Rilkes hat ja alle Gewichte auf Ril- kes spätestes Schaffen verlagert, und neben der Größe der Duineser Elegien und der Sonette an Orpheus wirkt der preziöse Feminismus des Dichters der Frühzeit bisweilen geradezu er- heiternd. Doch mag vielleicht eine kommende Generation auch an der zarten Sentimentalität der„Geschichten vom Lieben Gott“ wieder Gefallen finden; mit der neu gewonnenen Historischen Distanz mögen dann auch diese Briefe, wenn sie nurmehr als ein Kurioses literarisches Dokument aus Urgroßbväter-Zeiten erscheinen, sich neue Freunde gewinnen. USE. Harry Wilcox,„Weißer Fremdling“. Sechs Monate auf Celebes(Verlag Ullstein, Wien). Unter den Bomben und Granaten des zweiten Weltkrieges kam dem Engländer Harry Wilcox zu Bewußtsein, daß sein Leben— das zur Zeit des Fünf-Uhr-Tees schon ausgelöscht sein konnte— bisher in allzu ausgetretenen und ereignislosen Bahnen verlaufen war. So ent- schloß er sich glücklicherweise, nicht etwa Politiker zu werden, sondern, sofern er den Krieg heil überstände, einfach das Leben inten- siv zu genießen und sich dazu eine Gegend auszusuchen, die vier Bedingungen erfüllen mußte: angenehme Nachbarschaft, gesundes Klima, schöne möglichst bergige Umgebung und geringe Lebenshaltungskosten. Wahrlich, ein nachahmenswertes Programm! Den Platz für diesen Urlaub von der Zivilisation fand er auf dem Hochland von Inner-Celebes, wo der Bergstamm der Toraja in glücklicher Natur- nähe und Unberührtheit lebt. Ein halbes Jahr hat Wilcox inmitten dieses Völkchens ehe- maliger Kopfjäger gelebt, ihre Sitten beobach- tet, hre Sagen gehört, ihre Speisen gegessen, sie auch bewirtet, mit ihnen und ihren Kindern Freundschaft geschlossen, ihr Leben belauscht und sich in ihre Gedankenwelt versenkt, und seine Erlebnisse mit Feder und Kamera fest- gehalten. Seine Aufzeichnungen sind von doku- mentarischem Wert; sie erfüllen den Leser mit Sehnsucht und leiser Trauer— Sehnsucht nach einer unzerstörbaren Landschaft von bezau- bernder Schönheit, und Trauer, daß es auch das Schicksal dieses heiteren und liebenswerten Volkes der Toraja sein wird, eines Tages vom unwiderstehlichen Sog der Zivilisation demo- ralisiert und verschlungen zu werden. th. Krafttahtzeuge 0 BMW- Wagen, 1500, Kabriol. m. An- hänger kupplg., in gut. Zust., prsw. lert, urch ö von en oben ing) ter hebt dazu N net das enn * e 0 2. Vk. Trinkhalle am Strohmarkt. Olympia 52, Lim., best. Zustand, mit Bosch-Hzg., zum Schätzpreis geg. bar abzugeben.— Telefon 5 63 88. Gutbrod Alas 100 Bauj. 1951, Ladegewicht 1 t, mit gr. Ladefläche, umständehalber zu verk. Angeb. u. P 70211 a. d. Verl. Ipel-Ommla in erstkl. Zustand, zugel., fahrbereit, zu verk. Karl Völker, Mhm.-Fried- duelle 5 kliniseh erpfob! wi 53 Prospekte durch die Mineralbrunnen AG., Bad Uberkingen/württ. 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Skandal um Baukostenzuschüsse Stuttgart. Konkursantrag wurde gegen den mit rund 800 000 Mark verschuldeten Stuttgarter Architekten Heinz Leuchter ge- stellt. Der Architekt hat seit 1949 in Stuttgart 35 Häuser mit rund 290 Wohnungen gebaut und sich, wie auf einer Gläubigerversamm- lung bekanntgegeben wurde, Mieterdarlehen von insgesamt etwa 700 000 Mark geben las- sen. Fertiggestellte Häuser hatte Leuchter mit Verlusten weiterverkauft, ohne daß die neuen Eigentümer die Verpflichtungen aus dem Mieterdarlehen von 2 000 bis 5 000 Mark übernahmen. Andere Wohnungen, für die Mieterdarlehen gegeben wurden, sind als Folge der Zahlungsschwierigkeiten des Ar- chitekten im Rohbau stecken geblieben. Mit dem Bau weiterer Wohnungen, für die Leuchter Baukostenzuschüsse nahm, wurde noch gar nicht begonnen. Auf der Gläubiger- Versammlung wurde mitgeteilt, daß die von Leuchter gebauten Häuser im Werte von 1,4 Millionen Mark mit Hypotheken und Grundschulden überbelastet seien. Der Kon- Kkursantrag wurde von einer Baufirma ge- stellt, die von Leuchter rund 150 000 Mark zu fordern hat. Naturforscher- und Aerztekongreß Freiburg. Der 98. Kongreß der Gesell- schaft deutscher Naturforscher und Aerzte Wurde am Sonntag als erste Veranstaltung in der neu erbauten Freiburger Stadthalle eröffnet. Der fünf Tage dauernde Kongreß vereinigt mehr als 4000 Aerzte und Natur- Wissenschaftler des In- und Auslandes zu einer wissenschaftlichen Aussprache über aus- gereifte Ergebnisse und Grundvorstellungen der exakten Natur wissenschaften, der Biolo- gie und der Medizin. Die Tagung soll zeigen, wie sich in den letzten 130 Jahren die Medi- zin entwickelt hat und wie die Naturwissen- schaften zur Lösung gleicher Probleme zu- sammengewachsen sind. Gleichzeitig soll der Kongreß einer Vertiefung der wissenschaft- lichen Beziehungen mit dem Ausland dienen. Dritte europäische Lehrmittelmesse Ludwigsburg. Die dritte europäische Lehr- mittelmesse ist am Sonntag im Ordenssaal des Ludwigsburger Barockschlosses vom Kultusminister von Baden- Württemberg, Wilhelm Simpfendörfer, eröffnet worden. Vor zahlreichen ausländischen Gästen und Vertretern der deutschen Kultusministerien sagte der Präsident des Europäischen Lehr- Mmittelverbandes, W. Kümmerly, Bern, es sei der Sinn der europäischen Lehrmittelmessen, einen Querschnitt durch die Vielfalt der Lehrmittel zu geben und gleichzeitig einen intensiven Erfahrungsaustausch der Lehr- mittelerzeuger und händler zu ermöglichen. Der Vorsitzende des Deutschen Lehrmittel- verbandes, Dr. H. Döring aus Kempen Gheinlanch, stellte fest, daß die während der Kriegs- und Nachkriegsjahre in Deutschland entstandenen Lücken im Lehrmittelwesen wieder fast völlig geschlossen seien. Atomkanonen auf Schwarzwaldreise Freiburg. Das in Pirmasens stationierte 59. amerikanische Artillerie- Bataillon ist gegenwärtig mit sechs Atomgeschützen auf einer großen Fahrt durch Südwestdeutsch- land. Dabei soll die Beweglichkeit der aus drei Batterien mit je zwei Geschützen und insgesamt 130 Begleitfahrzeugen bestehen- den Kinheit erprobt werden, Die 165 Kilo- meter lange Transportkolonne hat zunächst bei Sasbach auf einer Pontonbrücke den Rhein überquert. Am Montag ging es in den Schwarzwald, der auf den Gebirgsstraßen kreus und quer durchfahren werden soll. Weintrinker wollen wie wild zum Wurstmarkt wandern Für vier Tage noch ist Bad Dürkheim die Hauptstadt der Pfalz Bad Dürkheim. An den Zufahrtstraßen nach Bad Dürkheim stehen große Schilder: „Ueberholen verboten!“ Von der Rheinebene her, an der Haardt entlang und durch das Frankensteiner Tal ziehen sich abends end- lose Fahrzeugschlangen nach Bad Dürkheim. Im Städtchen stehen an jeder Ecke Verkehrs- schutzleute, die die Wagen zu den wenigen Parkplätzen dirigieren, die noch nicht über- füllt sind. Die Rhein-Haardt-Bahn, zu nor- auf dem Dürkhei- mer Wurstmarkt, in einträchtiger Ausgelassenheit, in der die Mann- schaft eines Tisches zu einer ungzertrennlichen Als Fest begann's Familie wurde. Der Geist des Weines war über sie gekommen und die Musikanten aus Maclcenbach gaben mit ihren rheinischen Schunbelliedern den Anstoß dazu, daß die Stimmung bis hinauf zur Decke des Festzeltes brandete. Fotos: Heinrich malen Zeiten stündlich verkehrend, fährt jetzt alle Viertelstunde. Der kleine Bahnhof gar ist zu großstädtischem Getriebe erwacht: „Zum Sonderzug nach X, bitte einsteigen, Türen schließen!“, so tönt es durch den Laut- sprecher, den man sich eigens dafür ange- schafft hat. Für sieben Tage ist Bad Dürkheim die Hauptstadt der Pfalz. Vor 500 Jahren wars ein Pilgerzug zu einer kleinen Kapelle auf dem Michelsberg. Heute ists ein Pilgerzug zum Mysterium des Weines. Die Kapelle ist längst verschwunden; geblieben ist nur das, Was einst als eine Einrichtung zur leiblichen Wegzehrung der Frommen gedacht war. Man soll nicht den Stab darüber brechen, vor allem nicht in einem Land, in dem sich ohnehin Erntedank und„Bacchus-Fest“ in wunder- licher Weise vermischen. Aus der Einigung im„Schulgeldkrieg“ Birkenau i. O. Der hessische Minister für Erziehung und Volksbildung hat sich, wie der Landrat des südhessischen Landkreises Bergstraße, Dr. Ekkehard Lommel, mitteilte, bereit erklärt, auch für die Schüler aus Bir- kenau im Landkreis Bergstraße, die nach dem 31. März 1952 in das Realgymnasium in Weinheim eingeschult sind, ab 1. April dieses Jahres das Schulgeld zu erstatten. Die hessi- schen Kinder, denen man in Baden Schul- geldfreiheit nicht einräumt, genießen damit auch auf der badischen Schule die gleiche finanzielle Vergünstigung wie diejenigen Kinder, die hessische höhere Schulen be- suchen. Damit hat der„Schulgeldkrieg“ zwi- schen der südhessischen Odenwaldgemeinde Birkenau und der badischen Stadt Weinheim einen gütlichen Abschluß gefunden. Umstrittener 100. Geburtstag Heppenheim. Umstritten ist der 100. Ge- burtstag von Elisabeth Fillauer, der am 8. September in Heppenheim gefeiert wurde. Wie aus einer Mittellung des Standesamtes Fürth hervorgeht, ist Frau Fillauer zwar nicht— wie zuerst vom Bürgermeister er- klärt— erst am 9. September geboren, aber Schließlich ist ja auch die Tradition noch nicht tot. Wenn auch„Auto- Skooter“, „Swing- o- plan“ und Achterbahn mit ihrem Geheul die Geräuschkulisse bestimmen, so stehen doch immer noch die 36„Schubkärch- ler“, deren Vorfahren einst auf einem Schub- karren ihre Fäßchen anzapften, auf ihrem angestammten Platz. Die aber die Tradition kördern wollten, mußten erkennen, daß es dazu subtilerer Mittel bedarf, als einer Preis- verteilung für die schönsten Winzerbärte. Wie man hörte, war zum angegebenen Termin nur ein einziger Bartträger auf dem Festplatz an- zutreffen, und der hatte keinen echten Win- zerbart(mit glattrasierter Oberlippe), son- dern einen vollständig stammesfremden Kai- ser-Franz-Josef-Bart. Man wird sich damit abfinden müssen, daß die angedunkelten Por- träts bärtiger Winzergestalten, unentbehrliche Prunkstücke eines jeden besseren Winzer vereins-Ausschanks, allmhälich zu histori- schen Reminiszenzen Werden. Man kann sogar mit der Tradition noch ein Geschäft machen. Der letzte von Deutschlands Bänkelsängern gibt auf dem Wurstmarkt ein Gastspiel, wo seine Vor- gänger, als es— welch dunkle Zeiten— noch keine Zeitungen gab mit ihren Mori- taten„nach wahren Begebenheiten“ ihre Groschen und Taler verdienten:„Menschen höret die Geschichte, die erst kürzlich ist geschehn. Die ich treulich euch berichte, laßt uns dran ein Beispiel sehn“. Er weiß wohl um seine Bedeutung als Vorläufer von Zeitung und Kino, der Herr Bänkelsänger, und an die Ungläubigen verteilt er die Ab- schrift eines alten Gutachtens der Universi- tät Leipzig, in der ihm bestätigt wird, daß der Bänkelgesang„ein Stück deutscher Kulturgeschichte“ darstelle * Glaubt nicht, Freunde, das sei nur eine überdimensionale Kirchweih. Der Wurst- markt ist nichts Geringeres als eine In- stitution der Verständigung der deutschen Stämme. Eine reizende Hamburgerin, die bei den„Schubkärchlern“ saß, verstand das schon nach dem fünften Schluck und be- ganmn bei ihrem Nachbarn pfälzischen Sprachunterricht zu nehmen. Der war zwar mit nicht nur pädagogischem Eifer bei der Sache, konnte aber trotzdem nicht verhin- dern, daß die Kraftausdrücke des ortsüb- lichen Dialekts doch noch etwas vom Ton- kall von Hamburgs„Klein Erna“ gefärbt waren. Die Dame sollte nicht verzweifeln, bedarf es doch vieler Lehrgänge, um in die Geheimnisse einer so reichen Sprache ein- zudringen.* Wir würden vorschlagen, die Exerzitien in einer der großen Weinhallen zu begin- nen. Auf der Tribüne sitzen oder stehen die Mitglieder einer original pfälzischen Stadtkapelle und blasen im Schweiße ihres Angesichtes in ihre Blechinstrumente. Aber seien wir uns einig, der ganze kraftvolle Schmelz einer Blechkapelle kommt doch nur bei einer einzigen Melodie zum letzten, ge- reiftesten Ausdruck, im„Pfälzer Lied“! Da steigen Tausende auf die Bänke, pressen ihre Nachbarin in schönem Patmotismus an sich, und es braust wie Donnerhall der Chor:„An Deutschlands Strom, am schönen Rheine, ziehst du dich hin, o Pfälzer Land.. Wenigstens eine National- hymne, bei der bestimmt keiner die Stro- phen verwechselt. Dann wird es Zeit, ein Hähnchen vom Spieß oder wenigstens eine Bratwurst vom Rost zu essen und sich am Schießstand die Insignien der Schützenvereins-Reife zu er- werben. Und anschließend kann man sich dem Vergnügen hingeben, daß man in der Pfalz und den benachbarten Gebieten unter dem Begriff„Reitschul Fahre“ zusammen- faßt. Ja, und dann wird man— vielleicht— finden, daß es bei den„Schubkärchlern“ am kühlsten und doch am gemütlichsten ist. Im Falle des Sprachunterrichtes wird man dann schon bei einem Kapitel für Fortgeschrittene angelangt sein * Und wenn der Sprachunterricht(es kann auch ein anderer Vorwand sein) in gemein- samer Erwartung des Morgenrotes auf einer Bank ir Kurgarten von Bad Dürkheim ein Ende findet, so kann man sicher sein, daß die trennenden Stammesgrenzen endgültig Det überwunden sind. wollen überstanden sein, Lange Nächte Die letzten Gäste des Dürkheimer Wurstmurłtes, die auch der füh- len Morgenluft noch nicht wichen, wurden zum „Verlorenen Haufen“, der schließlich von der Kraft des Alkohols Üübermannt wurde. Als Opferlmmer eines Vollesfestes schlafen sie friedlich einem Kater entgegen. ö Hessischen Nachbarschaft 1855 und nicht 1854, jedenfalls ist in der Hei- ratsurkunde der Jubilarin der 8. September 1855 als Geburtstag angegeben. Demnach Wäre Frau Fillauer erst 99 Jahre alt. Zum Beweis hat das Standesamt Fürth gleich einen beglaubigten Auszug aus dem Heirats- register mitgeschickt. Anklage gegen„Autobahnakrobaten“ Darmstadt. In einem beschleunigten Ver- fahren hat der Oberstaatsanwalt in Darm- stadt, Dr. Erich Hofmann, gegen die 33 Jahre alte Fabrikantin R. aus Sigmaringen und den 32 Jahre alten Mechaniker K. aus Fron- stetten, Anklage erhoben, die für den Ver- kehrsunfall, der am 21. August auf der Auto- bahn bei Darmstadt drei Menschenleben forderte, verantwortlich gemacht werden. K. hatte die Fabrikantin, die noch nie ein Auto gesteuert hatte, bei Frankfurt an das Steuer eines Mercedes V 170 gelassen. Mit 100 Kilo- meter Stundengeschwindigkeit kam der Wagen bei Darmstadt ins Schleudern, über- querte den Grünstreifen und prallte gegen einen entgegenkommenden Personenwagen, von dessen vier Insassen drei getötet wurden. Wie der Mechaniker vor der Polizei aussagte, Wollte er seiner Chefin auf der Autobahn das Fahren beibringen. Kunstwettbewerb für Kinder Offenbach. Als erste Stadt im Bundes- gebiet veranstaltet Offenbach einen Wett- bewerb, bei dem künstlerische Fähigkeiten bei Kindern festgestellt werden sollen. Es können sich sämtliche Kinder der Stadt vom Kindergartenalter bis zu den Klassen der Werkkunstschule, also Mädchen und Jungen zwischen 4 und 20 Jahren, beteiligen. Plasti- ken, Malereien, Schnitzereien, Holz- und Linolschnitte und alle Arten bildender Kunst werden angenommen. Die Arbeiten müssen bis zum 15. November dem Städtischen Kul- turamt vorliegen. Dort werden sie in sechs Altersgruppen von einer Jury bewertet. Mitte Dezember wird die Stadt die besten Arbeiten prämiieren und ausstellen. Zimmertheater führt Abonnements ein Wiesbaden. Das Zimmertheater Wies baden, das seit einem Jahr in einem selbst ausgestalteten Keller spielt, will in der neuen Spielzeit monatlich ein neues Stück heraus- bringen. Dadurch wird es dem Theater mög- lich, Abonnements einzuführen. Außerdem sind Zehner- und Füntferkarten und Matinee- Vorstellungen zu kleinen Preisen vorgesehen. eee BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Aufbau des Wormser Stadtkerns Worms. Ueber einem großen Bauprojekt zwischen Dom und Marktplatz in Worms weht in diesen Tagen der Richtkranz. Mit Unterstützung des Sozialwerks Baden-Baden wurden ein Kaufhaus und drei Geschäfts- häuser mit drei Läden und 18 Wohnungen im Rohbau fertiggestellt. Damit sieht die Stadtverwaltung ihren Plan zum bevorzug- ten Aufbau des Stadtkerns unterstützt, der in Form von Schwerpunktprojekten forciert werden soll. Die wiederaufgebauten Ge- schäfte und Wohnhäuser gehören zum soge- nannten Dombezirk, um dessen Wiederauf- bau seit Jahren eifrig diskutiert wurde. Während Stimmen laut wurden, die die Trümmerfelder um den Dom nicht wiedef zugebaut haben wollten, setzte sich die An- sicht durch, daß auf diese Bauplätze im Mit- telpunkt der Stadt nicht verzichtet werden kann. Die Befürworter des Planes, den Dom 1 Wieder ringsum zuzubauen, führen an, daß er noch wuchtiger wirke, wenn er mitten aus Wohn- und Geschäftshäusern empor- rage. Schwarzarbeit eingedämmt Neustadt. Durch die günstige Beschäfti- gungslage ist in der Pfalz in den letzten Monaten die Schwarzarbeit gegenüber ande- 0 ren Bezirken des Bundesgebietes, vor allem der Nachbarbezirke in der amerikanischen Zone, eingedämmt worden. Wie vom Landesarbeitsamt der Pfalz am Montag mit- geteilt wurde, kommt es kaum noch zu Aus- wüchsen. Die bei den einzelnen Arbeits- ämtern gebildeten Ausschüsse gegen die Schwarzarbeit hätten durch ihre aufklä- rende Tätigkeit ebenfalls die Tätigkeit der Schwarzarbeiter einschränken können, In einzelnen Fällen würden gegen Schwarz- 0 arbeiter auch Gerichtsverfahren eingeleitet, Wobei allerdings das Strafmaß meist gering ausfalle. Jährlich würden im Höchstfall in einem Arbeitsamtsbezirk zwanzig Schwarz- arbeiter vor Gericht zitiert. In der Haupt- sache werde in der Pfalz im Bausektor noch Schwarzarbeit geleistet. „Keine Warte- oder Strafstelle“ Mainz. Auf die Bedeutung des Volks- schullehrers auf dem Lande hat der Bauern- verband Rheinhessen am Wochenende in einer Stellungnahme zum neuen Volksschul- gesetz hingewiesen, Die Lehrerstelle auf dem Porf dürfe nicht zu einer Wartéstelle oder gar zu einer Strafstelle werden, ja nicht ein- mal den Anschein erwecken, denn die Ein- der und Menschen des Dorfes seien dazu zu schade. Die Aufgabe des Dorfschullehrers sei noch umfangreicher als die eines Erzie- hers in der Stadt, denn er müsse sich außer ö mit der Ausbildung der Kinder noch mit vielen Tagesfragen und kulturellen Fragen des Dorfes befassen. Diese Aufgaben werde er aber nur dann erfüllen können, wenn seine Einstellung in dem Dorf nicht ein Uebergangsstadium sei. Aus diesem Grunde sei es notwendig, einmal zu prüfen, inwie- weit der Ortsklassen unterschied in der Be- zahlung der Lehrer tatsächlich berechtigt sei. Versuchsweise nur zwei Zeugnisse Mainz. Das Kultus ministerium von Rhein- land-Pfalz hat den höheren Schulen in einem Erlaß freigestellt, entgegen der Zeugnis- und Versetzungsordnung nur noch zwei statt bisher drei Zeugnisse im Jahr auszustellen. Die Zeugnisse sollen dann am letzten Schul- tag im Oktober und zu Beginn der Oster- ferien ausgeteilt werden. Bei der Neurege- lung handelt es sich um einen Versuch, der — durch Anregungen von Eltern und Pädago- gen ausgelöst worden ist. Diese haben sich“ hauptsächlich aus psychologischen Gründen gegen das Weihnachtszeugnis ausgesprochen. Man hofft nun, an den Schulen, die sich für zwei Zeugnisse entscheiden, die notwendigen Erfahrungen für eine endgültige Regelung sammeln zu können. ieee Auf dem Fernsehschirm Dienstag, 14. September Kinderstunde Wir helfen suchen Allerlei Kniffe für Haushalt und Küche Zeitgeschehen ferngesehen möchte nochmal zwanzig sein (70 Jahre Willi Schäffers) 21.30 Tagesschau 21.40 Theater- und Kulturspiegel 16.30 17.00 17.10 20.00 20.30 Ich 81 ECKEN PFERD. ulensdlièe mit Kamilſe u Bienenhonig MELISSEN Küächische Hochschole für Mosi ung Theater Miaderbeginn der Proben des K AM MERCHORS (Leitung Günther Wilke) am Dienstag, dem 14. September, um 20.00 Uhr in der Musikhochschule, R 5, 6, II. Neuanmeldung stimmbegabter Damen und Herren telefonisch unter Nr. 4 14% oder in der Probe. ließ sich die Klosterfrau Maria Clemen- tine Martin nieder und schuf in Kenntnis alter Rezepte den echten KLOSTERFRAU Und heute wie seit über 128 Jahren vertrauen auf ihn mehr Menschen denn je zuvor! Erproben auch Sie ihn! In Apotheken und Drogerien. Nur echt mit 3 Nonnen. Denken Sie auch an Aktiv-Puder zur- Pflege der Haut! EIS T. Rasch wurde er berühmt. mit stimmung, Agile N Humor und Tanz der Oberlandler-Kapelle TONI KARL. Geöffnet v. 20—5 Uhr Zimmermann, eiſt Kfofterfrau Meſſffeng 5 Sitte ausschneiden! 21. bis 24. September Vollpension 7 1 CAFE WAGELE Mittwoch, den 13. September 1984, um 16.00 und 20.00 Uhr NMODEN SCHAU Das Mannequin-Studio INGE SEER bringt Modelle von: Damenmoden Rexer, Plankenhof, P 6; Pelzhaus Baum, R 1, 14a; Die Strumpfschachtel, au 1, 16 und 0 7, 16.— Frisuren: B. Kritter, F 2, 11. Modeplauderei: Fred Reyes Nach der Schau Tanz Hut-Abel, O 7, 24, Kunststraße; Eintritt frei. U 4 f zichtigungen. 4 Tage Salzkammergut m. Besuch v. Münchner Oktoberfest Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Königsee, Obersalzberg, Mondsee, Attersee, Bad Ischl, Wolfgangsee, Fuschelsee, Salzburg, zurück über Alpenquerstraße, Bernau, Chiem- see, München, einschl. Unterkunft und Vollpension DM 4 age Alpenquerfahrt mit Besuch von innsbruck ung Munehner Oktoberfest 28. september bis 1. Oktober Oberammergau, Garmisch, Mittenwald, Innsbruck, Wal- chensee, Rochelsee, München. einschl. s fage Paris mit Sonderfahrt nach Versailles 27. September bis 1. Oktober Einschl. Unterkunft, Vollpension, Rundfahrten und Be- Autoverkehr Schumacher, K. G., Weinheim Büro Schumacher K. G., Mannheim-Neuostheim, Karl-Ladenburg- Str. 23, Telefon 4 13 28 IN KGNITIG SEINER ART aer Muünts Optik-Mücke, ATrBX IS“ AB DONNERSTAG Vorverkauf und am Mittwoch, 18. September, und Donnerstag, 16. September 1054, jeweils 16.00 Uhr 20.00 Uhr im Kaffee Kossenhaschen, Mannheim, Am Mikrofon: Jo Beeker, Berlin. An der Modenschau sind beteiligt: Modesalon„Elegante“, Linda Vetter- Passage Pelzhaus Schwenzke: Pelze— Salon Claire Bischof: Modell-Hüte, Schwetzinger Straße. Juweller Braun: Echter u. modischer schmuck.- Salon Madeleine: Elegante schuh-Modelle. Handschuh-Eckert, An den Planken 20. Ecke Breite Straße, im Hauptbahnhof und Langerötterstraße. Schmucke aus Pforzheim: R& W. 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Durchs prombt Nordsee Mannhe 214 . 8 djek n Mit aden äkts⸗ ngen die Zug der eiert Ge- oge- auf- urde. die eder An- Mit- rden Dom das itten por- äkti⸗ ten nde- em chen vom mit- Aus- eits- die Klä- der In arz- atet, ring 1 in ar. upt- noch olks- lern- e in chul- dem oder ein- Kin- u zu arers rie- ßer mit agen erde venn ein unde Wie- Be- t sei. 8 jein- nem zis- statt en. mul⸗ ster ege- der ago- sich aden men. für ligen lung L 4 „ 3 — 0 f ** Nr. 214/ Dienstag, 14. September 1954 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 7 Brasilianer fällen die Entscheidung Der Kaffeepreis in Bewegung Fast die Hälfte des in aller Welt ver- brauchten Kaffees stammt aus Brasilien. Aus einem Lande also, das zur Zeit von wirtschafts- und währungspolitischen Krisen heimgesucht wird. Ein Land, dessen Bevöl- kerung am 3. Oktober zur Wahlurne schrei- tet und dadurch entscheiden wird, welche Richtung die Wirtschaftspolitik in Zukunft einzuschlagen hat. Wie kam es zu der Krisenentwicklung? Der größte Kaffeelieferant der Welt— Bra- silien also— führte mit einem Male nicht mehr genug aus, um die für die brasiliani- sche Wirtschaft nötigen Einfuhren bezahlen zu können. Die sich daraufhin einstellende Devisenknappheit veranlaßte die Regierung zu Devisenmanipulationen. Am 12. August wurde überraschend und plötzlich eine Revision der brasilianischen Anordnung über die Behandlung der Ex- portdevisen vorgenommen. Die Exporteure können nunmehr 20 Prozent ihrer Dollar- erlöse auf dem Devisenfreimarkt verkaufen, während 80 Prozent für die alte Regelung verbleibt. Mit dieser Anordnung hat Brasi- lien die Devisenerlöse für Exporte praktisch um 20 Prozent amputiert. Um den gleichen Prozentsatz könnten auch die Kaffeepreise gesenkt werden. Kein Wunder, daß die Kaffeepflanzer und mre Organisation, das„Instituto Brasileiro do Cafe“(IBC), mit Forderungen auftraten. Nicht nur Beibehaltung des bisherigen Min- destpreises für Kaffee-Ausfuhren wurde verlangt. Nein, darüber hinaus wurde ge- fordert, durch Stützungskäufe der Regierung den Kaffeeabsatz zu regulieren. Diese Be- gehren konnte auf sprunghafte Preissteige- rungen gestützt werden, die als Rückwir- kung der verfehlten Devisenpolitik einge- treten waren. So kam es im Juli, besonders beim Einzelhandel für Kleidung und Schuhe, zu Preiserhöhungen von rund 30 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung zeigten die Preise für Lebensmittel. Zwangsläufig konnte demgemäß der In- landspreis für Kaffee nicht sinken und auf diese Weise zur Verbesserung der Kaufkraft beitragen, sondern er mußte steigen. Hin- gegen hat der durch Verknappungsmanipu- lationen heraufgetriebene Exportpreis nach- gegeben. Die bislang von der brasilianischen Regierung durchgeführten Stützungskäufe bremsten zwar diese Entwicklung, hielten sie jedoch nicht ganz auf. Infolgedessen sind die Export-Preise nur um rund 12 Prozent zurückgegangen. Es hat aber den Anschein, daß sich hier die Preise befestigen. Nachdem sich Brasilien zur Zeit in der Haupternte für Kaffee befindet und die zentralamerikanischen Länder abgeerntet und zum großen Teil ihre Ernten an die Konsumländer verkauft haben, ist heute Brasilien mit erheblichen Beständen der Hauptlieferant auf dem Weltmarkt. Brasi- lien wird für die nächsten drei Monate ohne nennenswerte Konkurrenz auf dem Welt- markt sein und kann daher einen großen Verkaufsdruck ausüben. Hinzu kommt noch die innerpolitische Unsicherheit. Die Pflan- zer hegen trotz befürchteter Preis- einbrüche— mehr Vertrauen in die Wert- beständigkeit des Kaffees, als zur Stetigkeit der Währung. Sie sind also nicht geneigt, zuviel Sachwert(Kaffee) in eine unsichere Währung umzuwandeln. In diesem Augen- blick wird jedoch das Thema„Brasilien“ zum Thema Kaffeepreis schlechthin. Es ist vollkommen klar, daß die Kaffee- preise des letzten Dreivierteljahres auf die Dauer gesehen unhaltbar sind. Das anor- male Steigen der Kaffeepreise zu Beginn die- ses Jahres war durch sehr starke Käufe des Handels, besonders den USA, hervor- gerufen worden. Hierbei ist als Ursache der Kauffreudigkeit, die witterungsbedingte Ver- minderung der Kaffeernte in den anderen südamerikanischen Ländern anzuführen. Millionen Kaffeesträucher sind bekanntlich erfroren oder zumindest teilweise beschä- digt. Die USA als Hauptkonsument in Kaffee kührt seit Monaten einen scharfen Kampf mit Brasilien und hat sich anderen kaffee- produzierenden Ländern zugewandt. Auf die Dauer gesehen, ist die USA aber auf den brasilianischen Kaffeemarkt angewiesen. Die brasilianische Ernte 1954/55 beträgt immerhin rund 15 Millionen Sack gegenüber 10 Millionen Sack 1953/54. Die Abwande- rung der USA von Brasilien auf andere Länder ist von keiner erheblichen Bedeu- tung, da der Ausfall der USA durch andere Verbraucherländer ausgeglichen wird. An- dererseits brauchen aber die USA als grö- tes Verbrauchsland den größten Kaffee- Produzenten Brasilien. Wenn die USA vor- übergehend von Brasilien in den letzten 5 Monaten rund 1 200 000 Sack weniger Kaffee bezogen haben, so ist der Absatz an andere Verbraucherländer durch höhere Be- züge ausgeglichen. So zum Beispiel hat die Bundesrepublik eingeführt: 1953 in den ersten 3 Monaten 211 000 Sack 1954 in den ersten 3 Monaten 382 000 Sack Auf der ganzen Welt wurden— trotz des Rückganges im Kaffeeverbrauch der USA— etwa 600 000 Sack während der er- sten drei Monate 1954 mehr importiert, als während der gleichen Zeit des Vorjahres. Ueber die künftige Kaffeepreisentwick- lung am Weltmarkt— und insbesondere in Deutschland— läßt sich bei Abwägung alles Vorhergesagten keine zuverlässige Prognose stellen. In der Bundesrepublik hat sich stellenweise vereinzeltes Abbröckeln erge- ben. Die Ursache war in diesem Falle Kredit- kündigung, was die Kaffeeimporteure zwang, ihre Läger zu räumen und zu Unterpreisen zu verkaufen. Leider ist die Entwicklung am Weltmarkt uneinheitlich. Das Schreckgespenst der ansteigenden Preiskurve hat seine psy- chologischen Auswirkungen. Folge: Verschie- dentlich macht sich Preisverhärtung, sogar Preiserhöhung bemerkbar. Dem umsatzinteressierten Handel dürfte an überhöhten Preisen nichts gelegen sein. Im Gegenteil. Die Schlüsselposition jedoch zur Bereinigung des Kaffeepreisproblems nimmt noch immer Brasilien ein. Und hin- sichtlich Brasiliens geht aus Vorhergesagtem hervor, daß die Auswirkungen der am 3. Ok- tober 1954 stattfindenden brasilianischen Wahlen ausschlaggebend sein werden, ob kurz oder lang der Kaffeepreis nach unten stabilisiert oder nach oben getrieben wird. Marktberichte vom 13. september Offizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse WD) Inl. Weizen 43,2043, 0, Tendenz ruhig; ml. Roggen 39—39, 20, Tendenz ruhig; Weizenmehl Type 405 64,5065; dto. Type 550 61.5062; dto. Type 912 5358,50; dto. Type 1030 5656,50; Brotmehl Type 1600 5050,20; Roggenmehl Type 997 36; Type 1150 54; Type 1370 52, Tendenz stetig; Braugerste 2,75—44; Industriegerste 39; Futtergerste inl. 35 bis 38; dto. ausl. 39, Tendenz stetig; Inlandshafer 34—33, zu Futterzwecken; Industriehafer nicht not.; Auslandshafer 38; Mais 40,75; Milokorn nicht not.; Weizenkleie prompt 24,50; Weizenkleie per Nov.“ Dezember 24; Roggenkleie 22,50; Weizenbolimehl 26,50; Welzennachmehl 34—36; Sojaschrot per Dez. Jan. 40,50; Kokoschrot 29; Palmkernschrot 22; Lein- schrot 40; Hühnerkörnerfutter 42,5043; Malzkeime 21,50—22; getr. Biertreber 20,50; Trockenschnitzel lose neue Ernte 14,50—15; Pt. Dorschmehl 74.76; dt. Fischmehl 62—66; Futtermittel-Tendenz stetig; Spelselaartoffeln je 50 kg 5,25—5,50, frei Mannheim; Wiesenheu lose 10,5011; Luzerneheu 12,5013 (lose); Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 350—4; Weizen- und Roggenstroh drahtgepreßt 5 bis 5,50; Hafer-Gerstenstroh nicht notiert, Tendenz ruhig. Die Preise verstehen sich als Großhandels- Durchschnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug prombte Lieferung ab Werk, Mühle, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt o) Auftrieb: 719 Stück Gro Vorwoche in Klammern(641), 274 Kälber(273), 2134 Schweine (4921), Schafe 2(I). Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 94104(99106); 8 6695(90100); Bullen 4 100—408(101107); B 90400(9410); Kühe A 8891(85—90); B 7182(7565); C 60—71(65785); Tärsen A 98106(100406); 8 90-100(94403); Kälber A 155—173(153170); B 145—153(142452); 0 130443(125440); D bis 125(bis 120); Schweine — A 134—139(140—143); BI 133—141(140—143); B II 136 bis 141(141—143); C 136—141(140-443); D 135—140 (140—142); E 129—130(135—140); Sauen G1 126—133; (122—132); G II 115—122(), Marktverlauf: Groß- vieh schleppend, größerer Ueberstand, Kälber be- 9 ausverkauft, Schweine schleppend, Ueber- stand. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VêWD) Bei mittlerer Anfuhr zufriedenstellender Absatz. Apfelabsatz langsam, ebenso Blumenkohl. Es erzielten: Pfirsiche A 20—35; B 12—19; späte Zwetschgen 15—17; Aepfel A 16-23; B 11—15; Wirt- schaftsäpfel 8—11; Birnen A 23-30; B 14—22; C 10 bis 13; Kopfsalat 15—20; Endiviensalat 10—11; B 7 bis 9; Freilandsalatgurken 15; Rotkohl 11—12; Wir- singkohl 12; Blumenkohl Stück III 18—28; B 11 bis 17; Karotten Bund 10; Stangenbohnen 33; Tomaten A III 14—15; A II 12—14; A I 10—11; B 6—8; Zwie- beln 7—8. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WD) Sehr gute Nachfrage nach späten Haus- Zwetschgen, für Pfirsiche, Birnen und Tomaten, sowie Gurken flotter Absatz. Bei Aepfeln werden nur erstklassige Qualitäten hochfarbig und genuß- reif verlangt. Für alle anderen Aepfel absolut kein Interesse. Es erzielten: Brombeeren A 35-38; Pfir- siche A 25—38; B 14—24; späte Hauszwetschgen A 17 bis 23; B 1046; Aepfel ohne Nachfrage; Birnen A 20—30; B 10—19; Gellerts Butterbinen 25—33; B 15 bis 24; C 10—14; Doppelte Philipps 17—22; B 13 bis 16; Wirtschaftsbirnen 10—45; Walnüsse 55—62; To- maten A 1448; B 10-13; Gurken 18-21. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 289,50— 292,50 DM Blei in Kabeln 123,00—124, 00 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00— 242,00 DN Westdeutscher Zinnpreis 90¹1 DM Fehlende Wettbewerbs wirtschaft 2 U wenig berücksichtigt Zur Ablehnung des beantragten Müh- lenkartells durch die alliierte Hohe Kom- mission erklärt der Bundesverband der deutschen Industrie, daß die Begründung eine sachliche Auseinandersetzung mit der schwierigen Problematik der Mühlenkrise vermissen lasse. Mit keinem Wort werde von den Ursachen der Mühlenkrise, den Kostenverhältnisseen und den fehlenden Voraussetzungen einer Wettbewerbswirt- schaft auf dem Getreidemarkt gesprochen. Unverständlich sei auch die Behauptung, daß das Kartell zu einer Festsetzung von Produktionsquoten für Mitglieder und Nichtmitglieder führen würde, da gar keine rechtliche Möglichkeit zur Einwirkung auf Außenseiter bestehe. Gerade der Umstand, dig viele Mühlen des Kartell nicht bei- treten wollten, hätte seine Genehmigung erleichtern müssen. Der Bundesverband vermutet, daß rein Politische Erwägungen bei der Entscheidung der alliierten den Ausschlag gegeben haben. Wenn dies zutreffe, erklärt der BDI, dann könne die Entscheidung als unsachlicher Eingriff in die innerdeutschen Wirtschafts- verhältnisse nur bedauert werden. Gedämpfter Optimismus der Handelskammer Vierteljahresbericht der IHK, Mannheim Im Mittelpunkt des diesmaligen von der Industrie- und Handelskammer Mann- heim vorgelegten Wirtschaftsberichtes(Juni- August 1954) steht die Außenhandelssitua- tion des Kammerbezirkes. Demnach hat das Ausfuhrgeschäft, ab- gesehen von einigen saisonbedingten Be- schränkungen, gegenüber den ersten Mona- ten dieses Jahres weiter zugenommen. Auch im Verhältnis zu den Vorjahresergebnis- sen der Vergleichszeit, ist eine Steigerung des Umsatzes zu verzeichnen. Ueber Ver- schlechterung der Geschäftsbedingungen Wird geklagt. Ursächlich hängen sie offen- sichtlich mit der scharfen in- und auslän- dischen Konkurrenz zusammen. Erfreuliche Folgewirkung: Die Firmen sind zu sorgfäl- tiger Kalkulation gezwungen. Unerfreu- liche Nebenerscheinung: Verlustbringendes Auslandsgeschäft wird durch zweigeleisige die Inlandspreise beeinflussende Preisbil- dung ausgeglichen. Es wird mit banger Sorge die Frage gestellt, was zu erwarten steht, wenn im Jahre 1955 die Steuer- begünstigungen für das Exportgeschäft wegfallen. Lohnerhöhungen haben die Kalkula- tionsschwierigkeiten vermehrt. Vereinzelt— wahrscheinlich bei lohnintensiven Betrie- ben— kam es bereits zu Preiserhöhungen; andere Unternehmer kalkulieren noch und wieder dritte meinen, es müsse zu Preis- erhöhungen kommen. Der Unannehmlichkeiten größte im Aus- landsgeschäft sei jedoch der Mangel an langfristigen Krediten. Die USA, Frankreich und Großbritannien könnten Ziele bis zu Jahren in der Bauindustrie 10 im Traktorengeschäft 4— 5 im Armaturengeschàaft 5— 7 gewähren. Das alles seien Konditionen, mit denen Schritt zu halten, der deutschen Würtschaft unmöglich sei. Der Wettbewerb beschreitet deswegen andere Wege und— das ist sehr erfreulich— im Mannheimer Kammerbereich kann darüber folgendes ausgesagt werden: „Aus dieser angespannten Konkurrenzlage suchen sich die Firmen durch Förderung der Neuentwick- lung zu befreien. Tatsächlich konnten auf einigen Gebieten, insbesonders des Maschinenbaues, Neu- heiten und Verbesserungen herausgebracht wer- den, die das Exportgeschäft fühlbar anregten“. Im Großhandel— so schreibt der Kam- merbericht— habe sich der Umsatz auf etwa der gleichen Höhe wie im Vorjahre behaupten können. Auf einzelnen Gebieten (Lebens- und Genußmittel, Mineralöle, Ei- sen, Schrott, Chemikalien, Flachglas, Werk- zeuge, Rundfunk- und Fernsehgeräte) sei sogar eine Steigerung eingetreten. Scharfer Wettbewerb habe aber die Ertragslage we- sentlich gemindert, so daß die Zuwachsrate der Rendite nicht der Zuwachsrate des Um- satzes entspricht. Mit Kummerfalten wird das Problem des Mangels an Fachkräften gestreift. In vielen Großhandelssparten würde in auffallendem Maße über stets stär- ker werdenden Mangel in dieser Hinsicht ge- klagt. Klagen werden übrigens auch über die Zahlungsweise der Kundschaft geführt. Der Einzelhandel durchlebte eine durch Regenwetter gekennzeichnete Entwicklung. Saisonale(sonnenabhängige) Waren konnten natürlich nur wenig verkauft werden, wäh- rend der Verkauf von ausgesprochener Re- genbekleidung und insbesondere Regenschir- men, zu weitgehender Räumung der Vor- ratsbestände führte.„Wider Erwarten war das Geschäft in Reiseartikeln und Camping- gegenständen gut.“ Der Wettbewerb hat sich weiter verschärft, es scheint jedoch zu einer gewissen Stabilisierung(sprich Besserung) der Methoden gekommen zu sein, denn die Klagen über Wettbewerbsauswüchse ver- minderten sich. Dank der schon länger an- haltenden Aufnahmefreudigkeit verschie- dener Wirtschaftszweige nahm die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Ende April 1954 um 2657 Personen ab. Sie erreichte Ende Juli somit den Stand von 6679 Personen(davon in Mannheim wohnhaft 4705). Auf 100 Arbeitnehmer entfallen Ende Juli 1954 im Kammerbezirk Baden- Württemberg 2,2 Arbeitslose Bundesgebiet 5,3 Arbeitslose Die Zahl der Beschäftigten hat sich im Kammerbezirk gegenüber Ende März um 3,8 Prozent vermehrt und betrug Ende Juni 1954 161 857 Personen(m Arbeitsamtsbereich 169 000 einschl. Einpendler). 4,0 Arbeitslose Luftschiffahrt unter Steuer druek (VWD) In Paris begann am 13. September die 10. Jahrestagung der Internationalen Lufttransportgesellschaft'(IATA), der 70 Luft- verkehrsgesellschaften der Welt beiderseits des Eisernen Vorhangs angehören. Die Finanzlage der Weltluftverkehrsgesell- schaften hat sich trotz Belebung des Ge- schäftes verschlechtert, teilte der General- direktor der IATA, Sir William P. Hildred, auf der Tagung mit. Er berichtete, daß sich die Spanne zwischen den Betriebskosten und den Einnahmen ständig verringert habe und in vielen Fällen sogar schon nicht mehr exi- stiere. In der nächsten Zeit sei auch keine Aenderung zu erwarten. Empfehlenswert sei der Ausbau des Frachtenverkehrs und die Entwicklung des Hubschrauberverkehrs. Eine Krise lasse sich nur durch weitere Rationali- sierung und eine Selbstbeschränkung der Re- Sierungen, insbesondere auf dem Gebiet der Besteuerung, vermeiden. Den Luftverkehrs- gesellschaften verbleibe nur ein Prozent ihres Einkommens zur Verzinsung ihrer Schulden, 75 Zahlung von Dividenden und für Rück- gen. US-Rüstungsindustrie hat Konkurrenzsorgen (Hi.) Nachdem bereits nach dem Scheitern der Europaischen Verteidigungsgemeinschaft Befürchtungen laut wurden, nach denen die Vereinigten Staaten die Wirtschaftsbeziehun- gen mit der Montanunion lockern würden, werden nun auch Stimmen amerikanischer Industriekreise bekannt, welche den Vor- schlag des französischen Ministerpräsidenten Mendeès-France über die Bildung eines euro- päischen Rüstungspools aus wirtschaftlichen Ueberlegungen heraus scharf kritisieren. Wie der Bonner Montandienst„Kohle und Stahl“ dazu erfährt, erscheine diesen ameri- kanischen Industriekreisen, insbesondere der Stahlindustrie, der französische Vorschlag, auf der Basis der europaischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl eine gemeinsame KRüstungs wirtschaft Westeuropas zu schaffen, als eine Gefahr. Schon vor einigen Wochen habe die amerikanische Bergbauindustrie mit größter Sorge auf die ungünstige Entwick- lung ihrer Absatzmöglichkeiten in Europa hingewiesen. Bekanntlich hat der Bewil- ligungsausschuß des amerikanischen Senats die Regierung aufgefordert, zur Sicherung der amerikanischen Kohlenabsatzmärkte in Uebersee, der Montanunion keine neuen An- leihen mehr zu gewähren. Wenn auch die amerikanische Industrie eine gemeinsame europaische Rüstungspolitik begrüße, 80 Würde sie es doch lieber sehen,„daß ein zukünftiger europäischer Rüstungspool nur danm tätig wird, wenn er mit den amerika- nischen Interessen hinsichtlich der Aufträge und der Marktentwicklung koordiniert wird.“ K URZ NACHRICHTEN Hopfenernte verlor 15 v. H. an Umfang (UP) In der vom bayerischen Landwirt- schafts ministerium am 13. September veröffent- lichten amtlichen Ernteschätzung wird der Ge- samtertrag der diesjährigen Hopfenernte im Freie Devisenkurse vom 13. September Geld Brief 100 belgische Frances 8,3633 3,3833 100 französische Francs 1.1986 1,2006 100 Schweizer Franken 95,993 96,193 100 holländische Gulden 110,35 110,57 1 kanadischer Dollar 4,322 4, 332 1 englisches Pfund 11,7135 11,7335 100 schwedische Kronen 80,93 81,09 100 dänische Kronen 60,325 60,445 100 norwegische Kronen 58,51 59,63 5 100 Schweizer freie Franken 97,79 1 US-Dollar 4,1921 4,2021 10 DM-W= 475 OM-O; 100 DM-O= 22,35 PM-W. Effektenbörse Mutsetent: 97,99 Bundesgebiet auf 300 000 bis 310 000 Zentner veranschlagt. Das sind rund 15 Prozent weniger als im Vorjahr. Aenderung des Getreideeinfuhrplanes ist vorläufig nicht beabsichtigt, erklärte Staats- sekretär Dr. Sonnemann vom Bundesernäh- rungsministerium vor Mitgliedern des Bundes- tages. Man werde allerdings bei der Futter- geteideeinfuhr kurz treten, denn zunächst gelte es, das aus der Brotgetreideernte anfallende Futtergetreide abzusetzen und zu verwerten. Die Bundesrepublik befinde sich keineswegs in einer Notlage und könne bei den Einfuhren dank der reichlichen Bundesreserve in aller Ruhe disponieren. Commerz- und Credit-Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 13. September 1954 Börsenverlauf: Die Tendenz war freundlich. frage bestand weiterhin nach Banken- und Spezial werten. Farben- und Momtannachfolger befestigt. Nach- Stark gefragt waren BMW. Aktien 9. 9. 13.9. Aktien 9. 9. 13. 9. Ak tien 9. 9. 13.9. AEB. 170 171 Harpener Bergbau 106 100½ Dresdner Bank e 14½ 13½ SCC(( 188 Heidelb. Zement. 192 192 Rhein-Main Bank 169 17³ C8 5 Hoesch) 5 5 Reichsb.-Ant. Sa. 86½[89½ Conti Gummi. 177 Lan?z:z::::: Daimler-Benz. 1067 168 Mannesmann. 138 138 ½ e 1 rn 130 Rhein. Braunkohle 178 f 182½ 2 0 8 E Degussa. 190 190%[Rheinelektra 135 135½ Bergb. Neue Hoffg. 115 116 Demag 183 182 FFC(TVT Dt. Edelstahl. 152½ 148 Dt. Linoleum 1904 194 Seilwolft 50%[Dortm. Hörd.Hütt. 117½ 117 Durlacher Hof) 104 10⁴ Siemens& Halske 182 184½ Gelsenberg. 121½ 115½ Eichbaum-Werger 117 117 Südzucigcer 143 14³ GHH Nürnberg 158 150 ½ Enzinger Union)“ 12 Ver. Stahlwerke) 216 219 Hoesch. 122½ 123%¾ IG. Farben Liqul., Zellstoft Waldhof 136 138½% Klöckn.-Humb. D. 152 15³ Ant.-Sch.).. 37½ 38½ Badische Bank). 24 25 Nordwestd. Hütt.] 130½ 131 SAS T. q 411 182% Commerzbank j 10% f 10 Berg. Phönix. 127 1285 Furbenf. Bayer 182½ f185½[Commerz- Rhein. Röhrenw. 146 147 Farbwerke Höchst 182 182 ½ u. Credit Bank. 157½ 150 Rheinst. Unſon 145½[ 145½ Felten& Guill. 130 129[Deutsche Bank)) 13½ 13 Stahlw. sSüdwestf. 126 125½ Grün& Bilfinger. 120½ J 122½ Süddeutsche Bank 172 175 Thyssenhütte. 128 127 ) RM- Werte,) Restquoten Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft (VoD) Der Wirtschaftsausschuß des Bun- destages hat am 10. September seine Beratun- gen über den Initiativgesetzentwurf des Bun- destagsabgeordneten Nägel über die Errichtung eines Bundesamtes für die gewerbliche Wirt- schaft, die einen Teil des Aufgabenbereiches der bisherigen Bundesstelle für den Waren- verkehr übernehmen soll, beendet. Der Aus- schuß beschloß, dem Bundestag die Annahme des Initiativgesetzes mit einigen Aenderungen zu empfehlen. Nach dem Initiativgesetzentwurf soll die Bundesstelle, beginnend mit dem 1. Oktober 1954 abgewickelt werden. Der Bundeswirt- schaftsminister wird beauftragt, die Wahr- nehmung der bisherigen Aufgaben der Bun- desstelle für den Warenverkehr auf hierzu Seeignete Behörden, insbesondere auf das neu zu errichtende Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft zu übertragen. Chinahandel lockt neuerdings In einem Gespräch mit Vertretern des„Aus- schusses zur Förderung des deutschen Handels“ (es konnte bis zum Red.-Schluß nicht fest- gestellt werden wer diesen Ausschuß ins Leben rief; bzw. wer ihm angehört), hat der Handels- rat der Volksrepublik China— laut VVB erneut die Bereitschaft Chinas zum Ausdruck gebracht, aus der Bundesrepublik Erzeugnisse der Schwerindustrie, des Maschinenbaues, so- wie Chemikalien und andere Waren zu be- ziehen. Als Gegenlieferung haben China Soja- bohnen, Holzöl, Kollophonium, Walnußkerne, handwerkliche Erzeugnisse, Schweineborsten, Schafwolle und Tierhaare, Strohgeflecht, Därme, Tee, Seide und Seidengewebe, Mag- nesit, Obstkonserven usw. angeboten. Bereits Anfang September hatte die„China- Nationalimport and Export Corp.“, laut Agen- turmeldungen aus Peking, den„Osthandelsaus- schuß“ zur Entsendung einer deutschen Dele- gation westdeutscher Industrie und Handels- Kreise eingeladen. Diese Einladung ist aber laut Erklärung des„Osthandelsausschusses“ nicht eingetroffen. 4 * Aout für ihre Augengläzer! O 4, 5, an den Planken Planken-Lichtspiel Telefon 5 2778 ö Spezidlabteilung: Uns lchtbate Augenglaset 1 Lileferant aller Krankenkassen —ͤ A 8 BADEN BADEN TNERMAEN- HAND SCHAFFT UNTERHALTUNG SFIEIBANK Wee, Zur Unterstützung der Behandlung von Zefax erhöht die Verträglichkeit für kohlehydrathaltige Nahrung, mildert die Diät und lindert Durst- u. Hungergefühl. Zefax erhält Ihren Körper bei Kräften! 100 Tabletten 3,90. In allen Apotheken. Herst. Renova, Labor, für Medizin, Berlin-Lichterfelde. Zuckerkrankheit-Zefax a Verkäsie 5 mit Garantie, ab 45.— DM. Schreiner Innung lannheim nen und Zeichnen. Enitaßschüte- d. dahies 1955 die Lust haben das Schreinerhandwerk zu erlernen, können sich jetzt schon vormerken lassen. Bedingung: gute Benotung im Rech- Anmeldungen von Dienstag, dem 14. September bis 18. 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Vor 9000 Zuschauern, von denen allein 6500 am Sonntag kamen, holten die deutschen Athleten sieben Doppelerfolge und acht weitere Siege, Während nur fünfmal ein französischer Athlet auf dem Siegerpodest stand. Einziger Doppel- Sieger war auch im Pariser Stade de Colombes der zweifache Europameister Heinz Fütterer, der bei der schweren Bahn allerdings mit 10,8 Sekunden über 100 m und 21,4 Sekunden über 200 m nicht an seine letzten großen Lei- stungen anknüpfen konnte. Frankreichs Trost War der neue Stabhochsprung-Rekord von 4,30 m, der dem beliebten Victor Sillon im ersten Versuch über diese Höhe gelang. Die deutsche Ax40O-m-Staffel konnte an Europa- meister Frankreich Revanche nehmen. Die erste Hälfte des zweiten Tages, der un- ter wesentlich günstigeren Witterungsbedingun- gen stand als der Samstag, stellte nicht nur den deutschen Sieg bereits sicher, sondern brachte auch einige wichtige Hinweise für den Dort- munder Länderkampf gegen Finnland. Hinter dem Europameisterschafts-Finalisten Cury(52,6 Sekunden) kam Kurt Bonah in persönlicher Bestzeit von 52,8 Sekunden auf den zweiten Platz des 400-m-Hürdenlaufes, während Heinz Ulzheimer mit 33,7 Sekunden als Letzter ent- tauschte. Prachtvoll kämpften unsere beiden 20jährigen 800-m-Hoffnungen. Nach 300 m ver- schärfte Brenner das Tempo und Stracke legte sich an die zweite Stelle. Als der Barmer aus der Schlußkurve heraus an dle Spitze spurtete, versuchte Frankreichs Meister Dijan vergeblich mitzuhalten. Mit 1:49,8 Sekunden lief Stracke zum zweiten Male unter 1:50 Minuten und Brenner sicherte durch eine erneute Verbesse- rung auf 1:50,3 Minuten den Doppelsieg. Den größten Beifall erhielt natürlich Victor Sillon, als er 4,30 m im ersten Versuch klar nahm und damit seinen französischen Stab- hochsprungrekord um einen Zentimeter verbes- serte. Zum Abschluß gab es vier deutsche Siege. Besondere Anerkennung verdient der 46jährige Olympiasieger von 1936, Karl Hein, der mit 53,97 m das Hammerwerfen gewann. Nach Hel- muth Thumms sicherem Start-Ziel-Sieg über 3900 an Hindernis zerstörte Heinz Laufer mit seinem starken Spurt in der Schlußrunde die französischen Siegeshoffnungen im 5000-m-Lauf. Laethier, der erst zwei Jahre Sport treibt, ver- besserte sich zwar auf 14:30,4 Minuten, aber Laufer trug sein langer Spurt in der persön- lichen Bestzeit von 14:28,0 Minuten durchs Ziel. Mit Hans Geister, der knapp vor Haarhoff wechselte, Helmut Dreher, Kurt Bonah, die jeweils zwei Meter verloren, und dem Olym- piavierten Karlfriedrich Haas gewann Deutsch- land die 4x400-m-Revanche gegen den Europa- meister. Goudeau übernahm den Stab zwar mit drei Meter Vorsprung, aber Haas ließ dem Franzosen auf den letzten 50 m keine Sieges- chance mehr. Finnland schlägt Schweden Finnlands Leichtathletik-Nationalmannschaft gewann acht Tage vor dem Dortmunder Tref- fen mit Deutschland den Länderkampf gegen Schweden mit 207:202 Punkten. Die Bilanz der Begegnung zwischen den beiden führenden skandinavischen Ländern lautet nach dem kinnischen Erfolg von Helsinki: 9:5- Siege für Schweden. Der 22jährige 400-m-Zweite der Europameisterschaften, Voitto Hellsten, sicherte sich mit 21,5 Sek. nun auch den finnischen 200-m-Rekord. Im Speerwerfen gab es mit 76,74 m durch Knut Fredriksson einen neuen schwedischen Rekord. Handball- Bezirksklasse: Uberraschung in Sandhofen Das einzig unerwartete Ergebnis des Wo- chenendes war der Sandhofener 13:11-Sieg über die spielstarke TG Laudenbach. Der VfL Neckarau stellte gegen den sehr schwachen TSV 46 Mannheim mit 19:4 ein Rekordergebnis auf. In den beiden restlichen Spielen gab es mit dem 13:5 von Hohensachsen über Ilves- heim und mit dem 9:4 des TV Edingen über den FV og Weinheim die erwarteten Ergebnisse. SpVgg Sandhofen— TG Laudenbach 13:11(6:5) ES war ein Glück, daß beide Mannschaften vernünftig waren und sich einer absolut fairen Einstellung und einer vernünftigen Haltung befleißigten, sonst wäre das Spiel wohl nicht uber die Zeit gegangen. Der Pfälzer Unpartei- ische ließ nämlich einmal in der ersten Halb- Zeit sieben Minuten über die Zeit spielen und pflegte zudem bei den Spielern Rückfrage zu Balten, bevor er seine Entscheidungen traf. So gab es manche unnötige Spannung.— Die Id Laudenbach hatte die Läuferreihe nicht komplett. Die zweite Ursache der Niederlage liegt in dem starken Zögern im Schuß, wo- durch besonders in der ersten Halbzeit manche Verbandsliga Nord: ISV Rot 4 4 0 0 51234 3:0 ISG Ketsch 4 4 0 0 53:37 8:0 Sd Nußloch 3 3 0 0 38:24 6:0 HSV Hockenheim 4 2 0 2 40:50 4:4 Sc Leutershausen 3 1 1 1 133 VIR Mannheim 4 1 1 2 36:42 3:5 TSV Birkenau 3 1 0 2 39 29 2:4 SV Waldhof 4 1 0 3 23231 2:6 TSV Handschuhsheim 3 0 0 3 30:45 0:6 TV 98 Seckenheim 4 0 0 4 28:50 078 Bezirksklasse: VL Neckarau 4 4 0 0 3326 8:0 TV Edingen 5 4 0 1 62:35 3:2 TSG 62 Weinheim 3 3 0 0 29:18 6:0 TV Hemsbach 2 2 0 0 23:15 4:0 FV 09 Weinheim 4 2 0 2 25 28 44 TV Großsachsen 1 2 Sd Hohensachsen 2 1 0 1 24:16 222 SpVgg Sandhofen 2 1 0 1 20:30 2:2 Polizei- SV Mannheim 3 1 0 2 3132 2:4 1G Laudenbach 5 1 0 4 44:59 2:8 SV Ilvesheim 4 J 1 3 22:51 1:7 TSV 46 Mannheim 4 0 0 4 21:58 0:8 Chance verpatzt wurde. Sandhofen bot dies- mal eine gute Gesamtleistung und war auch in der Deckung sehr sicher. Lung(5). Bischof(3), Reinhard(2), Naber(2) und Weninger schossen für Sandhofen die Tore. Bausch, Neuthinger und Keil waren für Laudenbach erfolgreich. TV Edingen— FV 09 Weinheim 9:4(3:2) Die Weinheimer Mannschaft war für die Edinger kein leichter Gegner. Vor allem war die Abwehr stark und hielt in der ersten Halb- zeit dem schnellen Edinger Angriff sicher stand, kam aber dann nach dem Wechsel doch ins Wanken. In der ersten Halbzeit kam der Edin- ger Angrifff nicht zur Entfaltung. Nach der Pause folgten die sechs entscheidenden Tore. Für Edingen waren erfolgreich: Horst Au(3), Schuster(3), Miltenberger) und Reis(1); für Weinheim: Lammer(2), Heiseck(i) und Etzel(I). sd Hohensachsen— SV Ilvesheim 15:5(674) Eine sehr gute zweite Halbzeit sicherte der Sg Hohensachsen einen völlig einwandfreien Sieg, der auch in dieser Höhe verdient war. Anfänglich hatte man sich schwer getan und mußte die erreichte 2:1-Führung mit 2:4 wieder an den Gast abtreten. Ueber 4:4 stand es bis zur Halbzeit 6:4 und dann lief die Sd auf 13:4 davon. Von dem vortrefflichen Angriffsspiel der Hohensachsener beeindruckt, flel in diesem Zeitraum Tor auf Tor, wobei der Ilvesheimer Torwart allerdings sehr schwach war. Für Hohensachsen waren Szelag(5), Koch(3). Schupp(3), Arthur Sonn(2), Karl Sonn(i) und Braun() erfolgreich. Für Ilvesheim schossen Velser&), Feuerstein(2) und Künzler die Tore. W²iecler Anschluß f linker Haken zum Kopf ebenfalls nicht„ankommen“ dürfte. . an die Weltklasse der Schwergewichtler fand der deutsche Europameister Heinz Neuhaus am Wochenende mit seinem Punktsieg über den Amerikaner Dan Bucceroni. Unser Bild zeigt rechts Neuhaus, der einen zu deutlich„signalisierten“ Magenhaken angesetzt hat, und links Bucceroni, dessen Bild: dpa Sehmeichet hatte: Punkisieg u- Salteld Auch die Dortmunder Rahmenkämpfe brachten guten Box- Sport Mit 18 000 Zuschauern war die Dortmunder Westfalenhalle am Sonntagnachmittag zum Neuhaus— Bucceroni-Kampftag nicht ganz ge- füllt, aber dennoch gut besucht. Das Haus zeigte von Beginn der Veranstaltung an eine ausgezeichnete Stimmung, nicht zuletzt durch die beiden farbigen Einleitungskämpfe, in denen Max Resch(Stuttgart) K. o.-Sieger in der dritten Runde über Heinz Sänger(Celle) und Fritz Wenzel ebenfalls im Mittelgewicht ver- dienter Punktsieger über den Holländer de Bruyn wurde. Einen weiteren E. o.-Erfolg er- rang der Osnabrücker Schwergewichtler Wilson Kohlbrecher(105,5 kg) in der dritten Runde über den Trinidadneger Ansell Adams(90 kg), wobei der frühere deutsche Catcher in der Wahl seines Schlagrepertoires erneut wenig wählerisch war. Die restlichen Kämpfe fanden trotz der Be- geisterung über den Sieg von Heinz Neuhaus Anteilnahme des Publikums. Hugo Salfeld (97 kg) kam zu einem schmeichelhaften Punkt- sieg über den USA-Neger Art Henri(89,5 kg). In den ersten Runden war der farbige Ameri- kaner überlegen, hatte Salfeld auf eine Rechte zum Körper ausgangs der dritten Runde am Boden und traf über die gesamte Achtrunden- Distanz wesentlich genauer. Salfeld wühlte zu- viel, und so kam der Punktsieg des Westfalen einigermaßen überraschend. Wie im Vorjahr: Dr. Tübben Seniorenmeister Bei den deutschen Seniorenmeisterschaften im Tennis in Bad Neuenahr konnte der Hamburger Dr. Herbert Tübben mit einem 6:2, 9:7 Erfolg über Dr. Tüscher(Remscheid) seinen Titel erfolgreich verteidigen. Härter war die Ausein andersetzung bei den Damen, wo Frau Schneider-Peiz Düsseldorf) drei Sätze brauchte, Rheinland-Riege besiegte Baden: Diekhut bester Einzelturner Vor über 3000 Zuschauern kam die Rhein- land-Riege der Kunstturner, in der sechs Mit- glieder der Deutschlandriege standen, in der Bühler Großmarkthalle zu einem klaren 388,75:379,90-Sieg gegen Baden. Bester Einzel- turner wurde der deutsche Zwölfkampfmeister Adalbert Dickhut(Köln) mit 57,1 Punkten vor dem jungen Düsseldorfer Karl! Nieling(56,50 Punkten) und Helmut Bantz-Köln(56,30 P.), der am Seitpferd wertvolle Punkte vergab. Als bester badischer Turner erreichte Bohnenstengl (Bruchhausen) den sechsten Platz der Einzel- wertung. Obwohl verschiedene Mitglieder der Rheinlandriege nicht in bester Verfassung an- traten, dehnte die Riege ihren Vorsprung vom ersten Gerät an stetig aus. Lediglich an den Ringen, wo der deutsche Meister Friedel Over- wien(Essen) wegen einer Verletzung nicht startete, erwies sich Baden als gleichwertig. Die höchste Wertung des Tages erhielten Bantz und Dickhut mit je 9,85 für ihre Reck- Uebung. um Frau Lisa Fabian(Berlin) mit 4:6, 7:5, 6:3 zu schlagen. Den zweiten Titel holte sich Dr. Tübben im Doppel mit dem Kölner Pachaly. Die als gute Doppelspieler bekannten Kuhl- mann/ Meffert(Ludwigshafen/ Essen) konnten trotz ihrer variantenreichen Spielweise nicht einen Satz gewinnen und unterlagen mit 3:6, 5:7. Damen- Doppel: Bartel/ Schneider(Bad Tölz/ Düsseldorf)- Rduch/ Sauer(Köln) 6:3, 6:0; Gemischtes Doppel: Schneider/ Kuhlmann gegen Rduch/ Tüscher 6:2, 6:3; Klasse II(über 55 Jahre): Sturm(München)— Höwing(Marburg) 6:2, 6:2. Dreifacher DK W- sieg. Einen dreifachen DKW- — Zum Kampf Neuhaus— Bucceroni; — „Urteil in Oranung“ Heinz Neuhaus:„Ick bin in diesen Kampf voll Selbstvertrauen gegangen, und als die erste Rechte Bucceroni bereits zu Anfang durchschüttelte, wußte ich, daß ich gewinnen wurde. Die Augenbrauen verletzung hat mir von der fünften Runde an nur noch auf dem linken Auge die Sicht gestattet. Bucceroni kann sehr viel. Aber den linken Haken konnte er nicht mehr riskieren, nachdem er meine erste Rechte genommen hatte.“ Dan Bucceront:„Schon in der zwei- ten Runde hat mich Neuhaus an der Oberlippe getroffen. Ich blutete innerlich so sehr, daß ich den Mundschutz nicht mehr festhalten konnte, Neuhaus ist physisch unerhört stark, schlägt auch sehr hart, und da er mir im Nahkampf keine Entwicklungs möglichkeiten ließ, war dieser Fignt für mich sehr schwer. Das Urteil geht in Ordnung.“. Manager Don Li puma:„Wir haben keinerlei Beschwerden. Neuhaus hat einen gro. dem Ringrichter bin ich nicht ganz einig ge⸗ gangen, als er die Kopfstöße von Neuhaus nicht geahndet kat. Die große Schlußrunde war für den Sieg von Neuhaus entscheidend.“ Manager Steinacker:„Neuhaus hat in diesem Kumpf bewiesen, daß er nach der Niederlage durch Valdes besser uiedergekom- men ist, als er vorher war. Die beste Wirkung hat sein linker Haken gehabt. nachdem Bucce- roni auf die Rechte zu scharf aufpaßte. Die sechste und die siebte Runde waren böse für Heinz. Aber trotz der schweren Augenbrauen- verletzung hatte er nock genug Kraft, um den Kampf herumzureißen.“ Bd B- Präsident Lauffers weilen „Das war einer der besten Schwergewichts⸗ k mpfe, die ich je gesehen habe. Bucceront kann Schläge nehmen, die manchen anderen Boer zu Boden geworfen hätten. Ausgezeich- net gefallen hat mir vor allem die taktische Konzeption von Heinz Neuhuus. Ten-Hoff- Manager Nie derreiter: „Ein wirklich großer Kumpf! Allerdings wäre der Kumpf in den USA gestoppt worden, als das Blut aus Neuhaus Augenbraue tropfte und die Eelce es nicht mehre stillen konnte. Mit einer solchen Verletzung noch zu siegen, ist eine große Leistung.“ EY Europameister Gustav Eden „Ich bin von Bucceroni enttäuscht. Den viel- gerühmten linken Halen habe ich nur dreimal gesehen. Aber der Amerikaner brauchte die Linke zu sehr als Abwehr gegen die Rechte von Neuhaus, die für jeden Mann gefährlich 1865 Sieg(Wünsche, Hofmann, Hob) gab es am Sonn- tag bei dem Scania TT- Rennen bei Kristianstadt/ Südschweden in der Klasse bis 350 cem. 14. Automobil-Turnier des Westens fflannschafispreis füt Jord- Jaunus fl 72 Dr. Schwind Gesamtsieger in Bad Neuenahr Mittelpunkt des 14. Automopbilturnier's des Westens in Bad Neuenahr war auch in diesem Jahr die Rallye. Der Automobil-Club war gut beraten, als Auftakt dieser Hochflut gesell- schaftlicher und sportlicher Veranstaltungen eine Rallye zu wählen, die an die 59 Starter so hohe Anforderungen stellte, daß lediglich 40 das Ziel erreichen könnten. Gesamtsieger wurde der Bad Königsteiner Dr. Schwind, der zusammen mit dem ebenfalls als Zuverlässig- keitsfahrer bekannten W. Gutbrod auf BMW 501 vor seinen Markengefährten Vossen/ Danz und Altmeister Scheubel/ Röttger(Taunus 12 M) klar gewann. Altmeister Scheubel aber, der seinen 119. Start absolvierte, gehörte zusammen mit Lautmann(Siebter der Gesamtwertung!) und Springer dem siegreichen Taunus-Iz2-M-Team an, das den Mannschaftspreis gewann. 59 Fahrer stellten sich am Freitagmorgen in Bad Königstein zur Gleichmäßigkeitsprüfung auf einem 3,5 km Rundkurs am Feldberg, die besonders durch den Nebel hohe Anforderungen stellte, da die zweite und dritte Runde in einer um fünf bzw. zehn Prozent kürzeren Zeit als die erste zu durchfahren waren. Die anschlie- gende Langstreckenprüfung über rund 1550 km war sehr schwierig, da Regen die Straßen glatt machte und hohe Durchschnittsgeschwindigkei- ten gefordert wurden, die streckenweise nur von erstklassigen Fahrern bewältigt werden konnten. Ein zweites Kriterium war am Sams- tagmorgen die Berg- und Talprüfung auf dem Nürburgring. Die Rahmenveranstaltungen mit dem Findigkeits- und Geschicklichkeitswettbe⸗ werb, der Zielfahrt, der Schönheitskonkurrenz und dem Blumenkorso waren gut besetzt und bildeten eine glänzende Kulisse. Kanuten hoch überlegen Auch beim dritten Vergleichskampf des deut- schen Kanuverbandes mit den Kanuten der Sowjetzone, der am Sonntag auf dem Bol- deneysee bei Essen ausgetragen wurde, zeigten sich die westdeutschen Kanuten mit 103.59 Punkten hoch überlegen. Die Gäste aus der Sowietzone gewannen nur die 4x500-m-Staffel der Männer, und auch dies nur, weil der west- deutsche Schlußmann Miltenberger Paddel- bruch hatte. Sämtliche übrigen Wettbewerbe wurden vom DKV gewonnen. 5 Rund 100 00 DM kosteten die fünf Gastspiele der ungarischen Meisterelf Honved Budapest die schwedischen Vereine AIK Stockholm, Malmö, Norrköping und Göteborg sowie den norwegischen Klub Frigg Oslo. Damit dürften die Ungarn der bisher teuerste Fußballgast in Skandinavien ge- Wesen sein. West-Süd-Block(endgültige Quoten): Zwöl- ferwette: 1. R.: 2716,20 DM; 2. R.: 204,— DMœ; 3. R.: 21,20 DM. Zehnerwette: 1. R.: 1428,40 DM, 2. R.: 58,50 DM; 3. R.: 11,10 DM. Pferde-Toto: 1. Rang:(10 richtige Tips) 7971,.— DM; 2. Rang: 388,80,— DM; 3. Rang: PIANRKE Telefon 5 20 00 12.45, 14.45,16.50, 19, 21.10 Letzte 3 Tage „DER ZIGEUNERBARON- AHAB Ein neuer, „RAS U 7 I Telefon 4 46 47 Telefon 5 00 50 13, 15, 17 10, 21 grandioser Farbfilm TIN. X 4 1 5 1 E Telefon 446 47 13.45, 16.00, 18.13, 20.30 Frederic March in„Tod eines Handlungsreisenden“ X 2. Woche: „GROSSE STAR PARADE“ Telefon 5 00 81 16.00, 18.15, 20.30 Breitwand-Großfilm 14.00, 16.30, 19.00, 21.00 Alan Ladd— Abenteuer. „Hö651le unter Null“ capIr0O Telefon 5 11 86 Walt Disney's Meisterwerk in Farben„Die wüste lebt“. Telefon 4 03 96 14, 16, 18.15, 20.30 pT A5 J 1, 6— Tel. 5 02 76 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 I. u. J. Günther u. M. Andergast „WIRTIN VoM wWöRTHER SEE. „DER SEEWOLF vo BARRACUDA- Telefon 5 18 95 14.30, 16.30, 18.45, 21 Jugendliche zugelassen 9.50, 11.50 Uhr Jgdl. zugel. und 22.20 Spätv. Ein Abenteuerfarbf. Der weiße Sohn der Sioux MARGIT SaAD . Ein Farbfilm nach der B HEUTE K URBE DVDer See dem Meeresgrund x nicht jugendfrei Letzte 3 Tage! Bis einschl. Donnerstag verlängert! GERHARD RIEDMANN Der Zigeunerbaron von. Johann Strauß 101 von Barracuda Ein erregendes Abenteuer einer spannenden Schatzsuche auf Von Dienstag bis Donnerstag eines der erschütterndsten Erlebnisse HAN Drone sREISEMoER Fredric March Mildred Dunnock Kevin Mecarthy, als Biff, deren Sohn Die Tragödie einer Selbsttäuschung Zusammenbruch einer Lebenslüge Täglich: 13.45, 16.00, 18.15 und 20.30 Uhr 8 unserer Zeit Arthur Miller's 10D EINES ODE ON 8 7, 10 Telefon 3 21 49 FILMTHERATE Ein spannender Farbfilm der Beginn: 15.45, 17.45 und 20.00 Uhr. Südsee- Inseln Insel der Verheigung 31,20 DM. 0 Gesch att 8 andmetzgerei m. Haus u. Obstg. n. Ludwigshafen, Anz. 12 000, Immob.-Schäfer, U 4, 14, Tel. 4 07 00. R 0 ist jüngerem, strebsamem Metzgermeister Gelegenheit ge- mit als Willy Loman „als Frau Loman Lichtspielhaus Mölln Mittelstraße 41 Telefon 5 11 86 Grethe Weiser Gg. Thomalla- Oskar Sima DANMFENWAH!. Ein Film voll Frohsinn und guter Laune Beginn: 16.00, 18.15 und 20.30 Uhr boten, in nächster Zeit eine zu Übernehmen? Angeb. unt. 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Sept. 1954 für Herbst und Winter · gegen kalte Wohnräume! dem 1 E E Waldpforte 168 1 1 In stiller Trauer:* 66 b. 99 ee Frau Luise Gentner Neu Neu U im Alter von 45 Jahren, aus unserer Mitte gerissen. Sie war unser Glück 1 3 4 4% 8 2lbei⸗ und wird in unseren Herzen weiterleben. lippe Feuerbestattung: Donnerstag, ö f 16. September 1984, 13.00 Uhr, 75. 1 eee im Krematorium Hauptfriedhof. 7 19 In unsagbarem Leid: 0 eg N August Abel en Hans Werner und Frau Ruth geb. Abel 5 5 1 0 mit Enkelkind Roswitha zugleich Elektro- Warmluft- Umwälzungs-Zimmerheizofen! anden Familie Heinrich Hollich Für die vielen Beweise herzl. . 1 4 und Geschwister aan telnenme rocne wic bann Die ideale Lösung des Heizproblems. Ke- 0 90 ö nebst Angehörigen alt agen, 5 1 lie- ramische Heizstäbe mit hoher Oberflächen- Ahaus 5 2 8 ben Entschlafenen, Herrn temperatur, kaminartiger Doppel mantel, War Beerdigung: Mittwoch, 15. September 1954, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Michael Ile mermische Luftumwälzung erzielen gleich- 8 l 5 3 alete mäßige Erwärmung des Raumes. Eingebau- 2 der ten, sagen wir unseren ipnig- ter Mefallreflektor Wirſt die von den Heiz- eom⸗ sten Dank. stäben entwickelten Infrarotstrahlen hori- un N 4 A be Mhm.-Wallstadt, 14. Sept. 1954 ö zontal 1 dan Ban, dadurch zusätzlich in Die Tauberbischofsheimer Straße 10 6 tensive örtliche Hitzeausstrahlung. . e f i g 5 ee ne 1 fur den Haushalt 2000 W aft · Preis Di 14S. 5 gen 5 5 und Tochter Elfriede 5 8 25 3%— 1 8„ausn Slanlaru, der elektr. Warmiuf-Zimmerheizofen . 77 2 2 2 ichts⸗ Unsere liebe, gute Mutter, Frau mit seinen schnell erhitzenden Heizstäben! Keine Heizspiralen! Erhöhte Heizwirkung 1575 5 durch Luftumwälzung, dadurch schnellere Erwärmung des Raumes! Leicht transpor- geeh 0 a 9 tabel, überall aufstellbur. Lieferbar für 500- 1000 1500 2000 Watt. boch Luise Heberle ei schmerzen bewährt eres ab Di 47.30—, Tekahlungt 6 5 Frauenschmerzen— 5 g 1 seb. Belschner 5 Kepfzehmerzen Allein im Herhst 1953 über 30 000 Stck. Hlonsun Verkauft! wäre 5 1-2 Tabletten helfen eee N 1 4 55 in gibt schnell einen klaren 5 ist am 13. September 1954, im 78. Lebensjahr, für immer von uns ge- N Bent b. eee ee Mauss F eia 2 einer gangen. 90 2 eine 1 1 2 Frankfurt a. M., för Gaststätten, Clubräume, Böros, Werkstätten usw. de? Blittersdorffplatz 31 118 1 1 5 5 viel Mannheim, In tiefer Trauer: 1* 8 1 8 N ö 1 5 1 ö Almenhof, Germaniastraße 86 Gustav Heberle u. Frau Hella 1 10 Tobl. OM-s in ollen Apotheken Derzeit ESüec ell Ie unsere 8 ersc all. echte Fritz Heberle u. Frau Elisabet d Sämtliche biensteg, 14. Sept. bis Samstog, 18. Sept. 1984 irlich Heizgeräte täglich durchgehend von 10-19 70 1 1817. 66 Mennheim, 0 .„ N Kurziristig 7 Beerdigung: Mittwoch, 13. September 1954, 14.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. VVV lieferbar! 0 5 I 9 el K e N ö el deten eee ö bannt: Inge Heihs lurchführung: MWerbeleitern Frau Lukas. Piullingen, Wttbg., Friedrichstr. 21 Cpl. Robert Barker veranstalter: Generulvertrieb G. Wolf München 13. Akademiestr. 7½, früher Leopoldstr. 6 g„A“ Brty 3d AFA N H 2, 11 Coleman BKS 4 ettbe⸗ Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am 12. September ini 1 Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am 12. Sep- 1285 1 1 Mann 3 unser Heltledern— Roinigung BZekenntmaehon gen 4 1 2 n 5 tember 1954, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, e 8 nur vom Fachmann Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin u. Tante, Frau 2 G 8 Freigabe von Mobiliar durch die Us- Besatzungsmacht. 25 5. 5 Sorg Gro 5 f Betttedern u. Inletts Preiswert Die Us-Besatzungsmacht hat erneut zahlreiche Mobiliar und Einrich- 1990915 Strafenbannsen tet Maria Rieker tungsgéegenstände aus noch beschlagnahmten bzw. beschlagnahmt se- deut-. J osefine J unker 5 Holzstraße 9 Tel. 3 13 35 wesenen Wohngebäuden im Stadt- und 3 Mannheim(u. 4. ia im Alter von nahezu 88 Jahren.„Feudenheimen Sektor“, Maximilianstr. 10, Neuostheim, Truman-Hotel, der uns: f 5 t 1 a Seckenheim, usw.) kreigegeben und das gesamte Freigabegut dem Be- Bal geb. Vroomen Laudenbach/ Bergstr., den 14. September 1954 satzungskostenamt zwecks Ermittlung der Eigentümer übergeben. zigten Badstraße 44 Es handelt sich hauptsächlich um Einzelmöbel und Polstermöbel, fer- 103˙59 im Alter von 58 Jahren. f In tiefer Trauer: ner um Matratzen, Teppiche, Gas- und Elektro-Herde, Oefen, Eis- 8 der Elise Groß geb. Goldschmidt. Bilder, Lampen, Porzellan, sowie um folgende Klaviere und taffel Julius Groß, Chikago 5 west⸗ Mhm.-Feudenheim, den 14. September 1954 Familie Franz Groß, wildbed 1 Klavier Marke Arnold, Aschaffenburg, Nr. 5636; 1 Klavier Marke del- Arndtstraße 22 Lorenz Groß, Villingen Rich. Lipp& Sohn, Stuttgart, Nr. 23539; 1 Klavier Marke Ernst Abend- werbe 1 161 14 und Anverwandte roth, Konstanz, Nr. 15036; 1 Klavier Marke Bogs& 2. 44151; N 1e rer A Uer: Di 1 Klavier Marke Scharf& Hauck, Nr. 1772; 1 Klavier, Marke G. Schwech- 5 5 e eee 14. Sept., 13.00 Uhr Krematortum ten, Berlin, Nr. 14356; 1 Klavier, Marke Ackermann, Nr. 1510; 1 Flügel Josef Junker und Kinder 8 Marke Ehrbar, wien und 1 Flügel Marke Steinway& Sons, New Vork. 5 zri Die von Beschlagnahmen betroffenen Personen haben Gelegenheit spiele nebst Angehörigen die freigegebenen Gegenstände in der Zeit vom 13. 9. bis einschl. 71 55 29. 9. 1954, täglich von 3.30 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr, samstags bis 1. 4 5 4 5 Haupt- 11.30 Uhr, im Q-6-Bunker in Mannheim, zu besichtigen. Eigentums- 1 5 8 15. September 1954, 11.00 Uhr 5 ansprüche können dort unter Vorlage von Beweismitteln geltend ge- 1 8 N macht werden. n ge-. a l f 5 1 Erstes Seelenamt: Donnerstag, 16. September 1954, 7.30 Uhr, 5 Ein tragisches Geschick entrig uns am Samstagnachmittag Die Geltendmachung der Eigentumsansprüche und die Abholung des z wöl⸗ St.-Peter- und-Paul-Kirche, Feudenheim. f meine liebe, gute Frau, meine liebe Mutter, Schwester, Eigentums hat innerhalb einer Frist von 14 Tagen nach Erscheinen 175 9 Schwiegertochter, Schwägerin und Tante, Frau dieser Bekanntmachung zu erfolgen. Nach Ablauf dieser Frist werden D ö die nicht abgeholten Gegenstände als unanbringliche Sachen öffentlich DM; A al 1 e Hub er 5 werden. Der Versteigerungstermin wird noch bekanntge- m geben. Tips) geb. Fieger Diejenige Personen etc., welche ihr Eigentum zerstört oder beschädigt dang: 5 aufgefunden und zurückerhalten haben, sind gemäß AHK-Gesetz 47 im Alter von 52 Jahren. gehalten, form- und fristgerecht binnen 90 Tagen nach Freigabe durch TODES-ANZEIGE 1 431 5 5 eee eee ee 3 e auf Abgeltung weer 1 a nnheim en 12. September er Instandsetzungskosten zu stellen. erschuldete Fristversäumnis 0 Unsere liebe, gute, treusorgende Mutter, Frau H 5, 53 5 bedingt Verlust der Ersatzansprüche. 2 2 5 Im Namen der trauernd Näheres ist beim Besatzungskostenamt— D I, neues Sparkassengebäude, Katharina W ittmann 9 Hinterbliebenen: Eingang zwischen D 1 und 2— zu erfahren. geb. Dietz Albert Huber N 2. 10— 3 10 d Landkrei n . zungskostenamt für den und Landkreis Mannheim. 5 ist im Alter von nahezu 71 Jahren am Sonntagabend, 21.30 Uhr, und Tochter Anneliese 1010 nach kurzer, schwerer Krankheit für immer von uns ge- 5 gangen. Beerdigung: Mittwoch, 15. September 1954, 10.30 Uhr, Haupt-* 2 85 n f B ermie tungen em Neustadt“ Weinstr.(Siegfriedstr. 109.13 Sept e 150 kriedhof Mannheim. 9 Miet gesue he ge- Mannheim(Gontardstr. 30), a 2 schön möbl. Zimmer m. Kochgele- Alleinsteh. berufst. Dame sucht 1 gr. In tiefer Trauer: genheit in Viernheim an kinderl.] Zi. mit Kochnische od. 1 Zi. u. Kü. : 5 Ehepaar sof. zu verm. 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Es ist die Aufgabe des Dich- lang hat der bedeutendste Romancier ters, darüber zu schreiben.“ Kein Zweifel Amerikas an diesem Werk gearbeitet, des- daß Faulkner an seinen Christusroman sen kühnes Thema überall Bewunderer, dachte, an sein erstes mit religiösen Ideen aber auch Kritiker finden wird. Es ist erfülltes Buch, das auch der erste Roman Wahrscheinlich sein bisher bedeutungsvoll- ist, der nicht in Amerika Spielt. Er hat hier Stes Buch. Zugegeben, es ist voll sym- in einer deutlich unrealistischen Landschaft bolischer, unklarer Untertöne, die Ge- die wie von Greco gemalt ist, deren Städte schichte ist in beinahe endlosen Sätzen und Menschen nur selten Namen haben, Präsentiert. Aber das Thema ist gewaltig, deren Fabel von Kafka sein könnte, die die Komposition grandios, der Stil wunder- Suche eines einfachen Menschen nach der Voll poetisch, viele der legendären Charak- Ueberwindung des Bösen erzählt. Aber der tere bleiben unvergeßlich. Man darf auch Unteroffizier will— ungleich Christus— Sagen,„X Fable“ ist eine ernste Mahnung sterben. Er weist in einer ergreifend dra- an unsere Zeit, wie man sie in den letzten matischen Aussprache das Angebot des Jahren kaum aus dem Mund eines anderen Oberkommandierenden zurück, der ihm das Dichters gehört hat. Leben schenken will. Er klagt keineswegs Es ist ein Kriegsroman, eine allegorische wie Christus an, daß Gott ihn verlassen Schilderung der Passion Christi in moder- habe. Im Gegenteil: Er versucht den Gott- nem Gewand, wie sie sich in den Maitagen General(oder Anti-Christ, sein Name wird 1918 an der französischen Front abspielte, nicht genannt) davon zu überzeugen, daß Der Held ist ein französischer Unteroffi- nur sein Opfertod die Menschheit erlösen aier, der wie Jesus zwölf Jünger hat und könnte. Der General bietet ihm dann die seit drei Jahren in den alliierten und deut- Erde selbst an, wenn er nur ihm selbst das schen Schützengräben Frieden predigte. Himmelreich überlassen würde. Daß dieser Sein Werk trägt nun Früchte. Sein Regi- General auch des Unteroffiziers natürlicher ment bekommt Befehl, die deutschen Linien Vater ist, wird an einer anderen Stelle des anzugreifen und weigert sich. Die Nach- Buches erzählt. richt von der Meuterei verbreitet sich wie In kunstvoller Verkleidung sind viele ein Lauffeuer. Auch die Deutschen und die biblische Vorgänge vor uns hingestellt: Engländer wie die Amerikaner weigern Da ist ein Judas, der verrät; ein Petrus, sich zu kämpfen, und so herrscht einige der verleugnet; da ist die Geburt des Unter- Tage tatsächlich Frieden. Dann aber gibt es offiziers in einem Gasthofstall; da gibt es eine Begegnung der gegnerischen Generale, Wunder; da ist das letzte Abendmahl; da der Unteroffizier wird von einem seiner sind Maria, Martha und Maria Magdalena, Freunde verraten. Der alliierte Oberkom- hier ein leichtes Mädchen aus Marseille. mandant läßt den Unteroffizier zwischen Man wird sagen, daß es sich hier weni- zwei Dieben erschießen. Nach Kriegsende ger um ein pazifistisches Werk handle, als wird in Verknüpfung sonderbarer Um- um eine philosophische, vielleicht sogar stände der Unteroffizier als„Unbekannter theologische Dichtung. Faulkner läßt tat- Soldat“ ausgegraben. Aber wir wissen, sein sächlich die Ideen des Alten und des Neuen Geist ist vorher„auferstanden“. Testaments in manchen Punkten zusam- Das ist der Kern einer personenreichen, menstoßen und versucht eine neue Deu- Vielverschlungenen, mit Nebenhandlungen tung. Aber seine Liebe für den Neben- überladenen Geschichte, die auch ziemlich menschen, sein Protest gegen Militarismus oft in die Vergangenheit greift, aber sich und Krieg, sein Glaube an den endlichen doch von Montag bis Sonntag im Rahmen Triumph der Güte sind mit die tragenden einer einzigen Passions-Woche abspielt. Ideen des Romans. Man wird auch einwen⸗ „A Fable“ ist schon deshalb Faulkners den, daß Faulkner kaum eine Lösung des bedeutungsvollstes Werk, weil es deutlich Problems bietet. An einer Stelle sagt er, unterstreicht, was der Dichter 1950 in Kriege würden erst aufhören, wenn man Stockholm als sein Credo verkündete:„Ich einsieht, wie einfach dies ist. Wir können weigere mich, an das Ende des Menschen zu glauben. Der Mensch wird nicht nur aus- halten, er wird alles überwinden. Er ist unsterblich, weil er allein eine Seele hat, Di 8 11 1 Das Werk Jawꝛlenskys hat ein merkwür⸗ Nation iges, ungerechtes Schicksal erfahren. Es 1e 2. 5 stand immer im Schatten des weit eher welt- Als mein Großvater noch nicht mein Groß- läufigen Schaffens seines Landsmannes Kan- vater, nicht Kaiserlich- königlicher Gerichts- dinsk e n 8 5 präsident und noch nicht in den besten Jahren, der mit ihm zusammen 1909 in Mün war, besaß er eine goldene Taschenuhr, die mit lautem Klingeln wecken konnte. Jede Stunde schlugen außerdem zwei Schmiede im Ziffer- blatt mit einem Hammer auf den Amboß. chen die„Neue EKlinstlervereinigung“ ge- Sründet hatte, den Vorläufer des berühmten „Blauen Reiters“. Alexej von Jawlensky, der fast ein halbes Jahrhundert in Deutschland Daraufhin erschien die Venus, auch aus Gold, gelebt hat, starb recht einsam 1941 in Wies und winkte mit ihrem nackten Arm die Stunde. baden. Auf der großen Gedächtnisausstel- Damals war das eine Sensation. Da mein Sroßvater kunstliebend war, hielt er sich ein Abonnement für die Hofoper. Eines Abends saß er wieder in der dritten Reike des Parketts, freute sich am Parfüm der Damen lung für den„Blauen Reiter“ vor fünf Jah- ren im Münchner Haus der Kunst hingen sechzehn Bilder von ihm, obgleich er den Vebertritt von der„Neuen Künstlervereini- und an der Kunst und hatte die„Sensation“ gung“ zum„Blauen Reiter“ nicht mitgemacht wie stets in der Westentasche. Vake am Her- hatte. Sie wurden mit der Fülle, mit der zen. 3 go sagte er. Uhren sind mit Herzen Substanz des in ihnen glutvoll verdichteten verwandt. g 2 Lebens zum starken, nachwirkenden Erleb- Hahrend der Arie des berümmten Tenors. nis und erschienen dabei als Gegenpol zu dem im ersten Akt— man gab„Boheme“— an der 18 ich 1 Etisti 5 Stelle, uo der Tenor sich mit der rechten Hund Brelcheren, artistisch kühleren ans Herz faßt, fing die„Sensation“ zu klingeln Werk Kandinskys. Im Frühling dieses Jah- an. Mein Großvater faßte sich ans Herz, sprung res hat dann Hanna Bekker vom Rath in von seinem Polstersessel auf, versuchte ver- ihrem Frankfurter Kunstkabinett Jawlensky zweifelt über die befrackten Knie einiger Her- zu seinem 90. Geburtstag eine intime Aus- ren æu stolpern, tel einer reiferen Dame in die stellung eingerichtet, die vor allem die spä- Arme, riß die Sensation aus der Tasche, sie ten Formmeditationen und Abstraktionen 5 ö 5 N, il Abstelllenöpfe erst 5 4 5 1 55 9 der herausstellte. Die große, repräsentative und Lorgnettenkette einer anderen Dame, sie schrie umfassende Gedächtnisausstellung bringt duf und mein Großvater konnte sich des Ge- aber jetzt bis 3. Oktober) die Städtische fünls nicht erwehren, der fremden Dame an das Gemäldegalerie Wiesbaden im dortigen Dekolleté gefaßt zu haben. Unter peinlicher und beinlicher Ueberwin- dung von mehreren honorigen Herrschaften— die Sensation in der einen Hand festhal- tend— gelangte er taumelnd, aber endlich ins rettende Foper. Neuen Museum. Ihr Leiter, Dr. Clemens Weiler, hat das Schwergewicht auf die nicht nur äußerlich großen Formate der frühen und mittleren Zeit gelegt. Jawlensky er- Weist sich darin erst recht als ein elemen- Er atmete auf. Die Sensation łlingelte nicht tarer, blutvoller Maler von geradezu be- mehr. Er hatte nämlich eine Lorgnette in der stürzender Kraft. Hand Spũter erbte ich die Sensation. Ich schaue sie zuweilen an, und lasse die Venus zum An- denken an meinen Großvater klingeln und winken. Jene Dame mit dem Dekolleté hatte Dabei hat auch Jawlensky in einer tonig ver- haltenen, sorglich am Gegenstand bleibenden Malerei begonnen. Die Wiesbadener Ausstel- lung zeigt einige Beispiele dafür. Doch schon die Sensation gegen die Lorgnette samt dem in dem„Stilleben mit Lampe“ von 1906 leuch- Großvater eingetauscht Maleen Pacha ten die Farben auf, werden die Formen in Fontanes Novelle„Unterm Birnbaum“ quf der Bühne In Hamburg wurde dieser Tage das Schauspiel„Abel Hradscheck und sein Weib“ von Franz Pihringer, ein Schauspiel, dessen Fabel Theodor Fontanes Frzänlung„Unterm Birnbaum“ ent- nommen ist, uraufgeführt. Hier eine Szene mit Werner Dakms(Abel) und Anneliese Römer (dessen Frau). den Krieg so einfach beenden, wie Arbei- ter, die zu müde sind, zu graben und dann eben die Schaufel niederlegen. Nun, das ist christusgleich gefühlt, aber in unserer kom- Plizierten Welt verspricht es in absehbarer Zeit kein Ende unserer Aengste. Und Faulkner selbst sagt, daß es Kriege gibt, die„notwendig“ seien. Viele Szenen bleiben unauslöschlich haf- ten! Wenn sich Deutsche und Franzosen zwischen den Gräben begegnen und Plötz- lich Artilleriefeuer von beiden Seiten sie Srausam niedermäht. Oder wenn der deut- sche General über die Linien fliegt, um mit den Alliierten darüber zu beraten, wie man die militärische Disziplin wieder herstellen könnte. Drei englische Flieger versuchen inn abzuschießen, der General bleibt un- Sroßen Flächen zusammengefaßt. In der Formvereinfachung aber bleibt bei Jawlen- sky seine warmherzige Liebe zu den Dingen und Früchten, zu den Erscheinungen des Seins überhaupt, erhalten. Das wird für sein ganzes Schaffen charakteristisch sein. Die ge- sammelte, in sich ruhende Kraft seines We⸗ sens leuchtet uns schon aus dem frühen, far- big so aparten Selbstbildnis des Jahres 1907 entgegen, in dem berühmten von 1912 hat sie sich wuchtig zu bestürzender Gewalt des Ausdrucks verdichtet. Jawilensky ist ein Mensch, der in sich hineinhorcht, alles aus seiner Existenz herausholt. Auch darin ein Gegensatz, zu dem unruhig sucherischen, oft verwegen schweifenden Kandinsky, der sich gerne anregen lieg. Jawlensky ist der zunächst einmal Beharrende, der nur langsam, doch stetig und folgerichtig sich weiterentwickelt. Das große, beherrschende Thema ist für Jawlensky aber in jenen Jahren der Mensch. Immer wieder hat er ihn in leuchtenden gro- Ben Farbflächen gepackt. Wenige, in maleri- scher Schwärze schimmernde, breit und schwer wie die Bleiruten der Glasfenster hin- gesetzte Binnen- und Außenkonturen geben die Form, die großen, mandelförmig geschnit- tenen Augen, Nase und Mund, die Umriß- linien des Gesichtes und den fest und stäm- mig wie eine Säule auf wachsenden Hals. Die Form vereinfacht, doch sie typisiert nicht. Jawlensky sieht den Menschen noch als Indi- viduum, läßt ihm sein einmaliges, unver- wechselbares Gesicht. Er hat in diesen Jah- ren vor dem ersten Weltkrieg faszinierende und großartige Bildnisse geschaffen wie das heute im Besitz der Stuttgarter Staatsgalerie befindliche,„Die weiße Feder“ genannte Por- trät einer eleganten Dame, in dem viel von der Schmucklust dieser reichen, saturierten Zeit verkörpert ist und formal noch etwas vom dekorativen Linienschwung des Jugend- stils weht. In schwerem Ernst steht jedoch der Kopf des Tänzers Sacharoff(von 1913, heute dpa-Bild Verletzt, trotz deutlicher Treffer. Was An- greifer und Angegriffene nicht wissen, ist, daß die Schüsse unwirksam sind— es han- delt sich um blinde Munition. Und da ist auch eine längere Erzählung über ein Renmpferd in Alabama, die sich gar nicht in den Rahmen des Romans zu fügen scheint, es sei denn, der Dichter wollte zeigen, wie gut der Mensch sein könnte, Wenn er nur wolle. Faulkner liebt es eben, nicht nur in seinem Stil Rätsel auf- zugeben. Er bleibt, besonders in diesem Roman, ein Einmaliger. Er mag selbst, wie einer der Jünger des Christus-Unteroffi- ziers in den letzten Worten des Romans vom Menschen prophetisch sagt:„Niemals sterben. Niemals“. H. B. Kranz(Washington) Das glöhende Lebenswerk von Jqwlensky 20 der großen Gedächtnisdusstellung im Wiesbadener Neuen Museum in der Wiesbadener Gemäldegalerie) über dem wuchtigen Säulenhals. Die Lust am Da- sein spiegelt sich in den starken, leuchtenden Farben der zahlreichen, damals entstandenen Frauenbildnisse wie der„Lola“, der„Frau mit Fächer“ und der„Sizilianerin“. Gleich- zeitig aber malt Jawlensky die Landschaft bei Oberstdorf in weit schwingenden, doch kräf- tig sich türmenden Bergkonturen und in weich variierten Farbtönen, einem milden Rot, zumal, oder ein„Birnenstilleben“ in sinnenhaften, schimmernden Farben. Dann àber kam der erste Weltkrieg. Ja- Wensky, der russischer Gardeoffizier war, mußte Deutschland verlassen. In St. Prex am Genfer See fand er eine Zuflucht. Er konnte aber an seine bisherige Malweise nicht mehr anknüpfen. Die Erschütterungen Waren zu grog.„Meine Seele erlaubte mir diese sinnliche Malerei nicht“, hat er später selber dazu in seiner einfachen, sehr direk- ten Art in einem Brief gesagt. Er malt nun kleinformatige Bilder, die er„Variationen über ein landschaftliches Thema“ nennt, in denen er zwar stark von der Naturwirklich- keit abstrahiert, das organische Leben aber immer noch spürbar bleibt. Gegen 1920 ent- stehen dann seine„Gesichtes“, die er voller Mut auch offen„Heilandsgesicht“ und„Hei- landskopf“ heißt. In unserer Zeit wird hier im Werk eines Tiefgläubigen das Göttliche noch einmal im Antlitz des Menschenbruders gegenwärtig. Eines dieser Bilder befindet sich neuerdings im Besitz der Mannheimer Kunsthalle. 5 Das Gegenständliche kehrt noch einmal im Schaffen Jawlenskys in Blumenstilleben und Porträtköpfen wieder. In der letzten großen Schaffensperiode des Schwerleidenden von 1934 bis 1937 entstehen jedoch in den„Spa- ten Köpfen“ vor nächtig schimmernden Bal- kenkreuzen Formmeditationen, die still und machtvoll zugleich entrücken, in ein anderes, in ein geistiges Reich. Hermann Dannecker Unheimliches Gasthaus Urcofföhrung in Hambourg ö Theodor Fontanes meisterhafte Erzüäh. lung„Unterm Birnbaum“(vor einigen Jah. ren auch verfilmt) lieferte den Stoff zu dem Schauspiel„Abel Hradscheck und sein Weib von Franz Pühringer, das— mit Beifall kür Aufführung und Darsteller— im Deutschen Schauspielhaus Hamburg aus der Taufe ge hoben wurde. Der Autor Franz Pühringer, von Berut Puppenspieler, als Lyriker mit dem Adalbert. Stifter-Preis und als Dramatiker bereits mit dem österreichischen Staatspreis ausgezeich. net, hielt sich bei seiner Dramatisierung eng an Fontane. Es geht um die dunkle Ge. schichte eines Gastwirts, der aus Angst vor Armut einen Mord begeht, um dadurch au- gleich seiner geliebten Frau eine ihrer ge. sellschaftlichen Stellung gemäße Existen: verschaffen zu können. Alle Verdachts momente, die gegen ihn laut werden, kann er entkräften. Als aber seine Frau an zer- störter Seele zugrunde geht, vernichtet er selbst— vom Gewissen in den Wahnsinn getrieben das vorher raffiniert aus. gebaute Lügengebäude eines perfekten Mor- des. Das Ganze quält sich(ohne klare mora- lische Sicht des Autors, der das Problem: innere und äußere Freiheit behandeln möchte) über sechs„Bilder“ hin. Dem jungen Re- gisseur Hanskarl Zeiser kam es offenbar vor- nehmlich darauf an, die Schwere und Dumpf. heit der Atmosphäre herauszustellen und auch das engstirnige, abergläubische, kleinbäuer. liche Milieu mit einiger Satire wieder- zugeben. Das Beste waren die Darsteller: Werner Dahms, ein Mann, der auf dem schmalen gefährlichen Pfad zwischen Gut und Böse ins Verbrechen taumelt. Anneliese Römer- am stärksten in der Szene, in der sie sich zum Mitwissen des Mordes vergewaltigen läßt. Gute Typen auch: Max Walter Sieg, Willi Umminger, Benno Gellenbeck. Das Stück ist auch vom Berliner Schiller theater, Wiener Burgtheater und den Wup- pertaler Bühnen angenommen worden. Dr. A. K. Koltur-Chronik ö Die Uraufführung des Schauspiels„Kapitän Roland“ von Herbert Senk in der„Jungen Bühne“ Braunschweig wurde zum Beispiel dafür, zu welcher Peinlichkeit sich der Ehrgeiz, unbedingt mit einer Uraufführung glänzen zu wollen, auswachsen kann. Kurz vor der Silber- hochzeit platzt in diesem Stück eine Ehe, weil eine Millionenerbschaft es offenbar werden läßt, daß der jüngere der beiden Söhne einem Seitensprung der Frau mit dem Erblasser, einem großen Reeder, entstammt. Drei Akte lang wird um und über diese Erbschaft und nur über sie gesprochen und zum Schluß, nachdem er„klar Schiff“ gemacht, indem er Frau und Söhne(auch gleich den eigenen) zum ne hinaus gejagt und auf die Erbschaft und die Pension, die ihm der Reeder bisher zahlte, ver- zichtet hat, erklärt der Hahnrei Roland, er werde nun wieder arbeiten, nicht etwa weil er wolle, sondern— mit Nachdruck— weil er müsse. Das ist, von Maupassants„Brüdern“ angeregt und unablässig mit Vergleichen aus der Seemannssprache gespickt, so banal und pri- vat vorgetrogen, daß man es als Liebhaberarbeit eines Laien gelten lassen könnte, sich aber ver- geblich fragt, warum ein öffentliches Theater eine solche artig in Dialoge gesetzte Belang- losigkeit aus zweiter und dritter Hand zwi- schen Somerset Maugham und Sascha Guitry auf den Spielplan setzt. Das kleine Ensemble quälte sich unter der Spielleitung von Herbert Ape! vergeblich mit den papierenen und pathetischen Sätzen des Autors ab. W. Eine aus dem zehnten Jahrhundert stam- mende Handschrift, eine seltene Inkunabel und eine Reihe von Dokumenten zur deutschen Ge- schichte, die während des zweiten Weltkrieges in Verlust gerieten und später in den 8 wieder aufgefunden wurden, hat das amerika- nische Außenministerium am Freitag dem Ver- treter der Bundesrepublik in Washington zu- rückgegeben. Nach Mitteilung der amerikani- schen Hohen Kommission enthält die Hand- schrift die einzige noch vorhandene Seite des Hildebrands-Liedes, das um das Jahr 800 nach Christi Geburt verfaßt wurde. Es handelt sich hierbei um eine der wertvollsten Handschriften der Weltliteratur und einen der frühesten Be- lege deutscher Dichtung. Das Manuskript be- fand sich früher im Besitz der Staatsbibliothek in Kassel. Ferner wurde ein Meßbuch aus dem Jahre 1495 zurückgegeben, das aus dem main- fränkischen Museum in Würzburg stammte. Die Frankfurter Münzhandlung E. Button versteigert am 20. September Gold- und Silber- münzen aller Zeiten und Länder. Der Verstei- gerungskatalog enthält über 2 000 Nummern mit zwölf Abbildungstafeln. 2 ERICH KASTNER Das fliegende Klassenzimmer EIN ROMAN FUR JUNGE MENSCHEN Copyright by Williams& Co., Verlag, Berlin 18. Fortsetzung Da drehte sich Matthias suchend um und fragte:„Wo ist denn eigentlich der Kleine? Er ist weg!“ „Johnny sah auf die Uhr.„Es ist kurz nach drei“, sagte er.„Ulli hatte doch um drei Uhr irgend etwas vor.“ „Freilich“, rief Martin.„Auf dem Turn- platz draußen. Da bin ich aber neugierig.“ Sie verließen die Halle und liefen zu dem Platz hinüber. Sie bogen um die Ecke und blieben wie angewurzelt stehen. Der Platz War voller Schüler. Und alle schauten zu der hohen Turnleiter hinauf, auf der Ulli müh- sam balancierte. Den aufgespannten Regen- schirm hielt er hoch über sich. Martin flüsterte:„Im Gottes willen! Er Will herunterspringen!“ Und schon rannte er über den Platz, und die anderen folgten ihm. Der Turnplatz war, trotz des Schnees, höl- isch kalt. Johnny fiel hin. „Ulli!“ schrie Matthias.„Tuts nicht!“ Doch in diesem Augenblick sprang Ulli 3b. Der Schirm stülpte sich sofort um. Und Ulli sauste auf die verschneite Eisfläche hinab Er schlug dumpf auf und blieb liegen. Die Menge rannte schreiend auseinander. Im nächsten Augenblick waren die vier Freunde bei dem Verunglückten. Ulli lag leichenblaß und besinnungslos im Schnee. Matthias kniete neben Ulli und streichelte ihn in einem fort. 5 Dann rannte Johnny ins Haus, um die Krankenschwester des Internats zu holen. Und Martin lief zum Zaun, kletterte hinüber und alarmierte den Nichtraucher. Der war ja Arzt. Er mußte helfen. Und der Justus War auch noch bei ihm. Matthias schüttelte den Kopf.„Mein Kleiner“, sagte er zu dem Ohnmächtigen. „Und da behaupten sie immer, daß du kei- nen Mut hättest!“ Und dann weinte der zukünftige Box weltmeister große Kinder- tränen. Die meisten tropften in den Schnee. Und ein paar fielen auf Ullis totenblasses Gesicht. Matthias, Martin, Johnny und Sebastian standen schweigend am Fenster des Vor- sdals, der zur Krankenstube des Internats führte. Sie durften nicht hinein. Sie wußten noch nicht, was mit Ulli los war. Der Nicht- raucher und der Justus, die Kranken- schwester und Herr Direktor Grünkern waren im Zimmer. Der Schularzt, der alte Sanitätsrat Hartwig, war auch gekommen. Schließlich sagte Martin:„Es wird schon nichts Schlimmes sein, Mätzchen!“ „Bestimmt nicht“, meinte Johnny. „Ich habe ihm den Puls gefühlt, und der ging ganz normal“, erzählte Sebastian. Er erzählte es übrigens zum dritten Male.„Er hat sicher nur das rechte Bein gebrochen.“ Dann schwiegen sie wieder und starrten zu dem Fenster hinaus, auf den weißen Park hinunter. Aber sie sahen nichts. Ihre trüben Gedanken verdunkelten ihnen den Blick. Dieses Warten dauerte ja eine Ewig- Keitl Da öffnete sich leise die Tür. Der Justus trat heraus und kam eilig auf sie zu.„Es ist nicht sehr schlimm“, sagte er. Der Bein- bruch ist unklompliziert Und außerdem hat er leichte Quetschungen am Brustkorb. Gehirnerschütterung war nicht festzustellen. Also Kopf hoch, Jungens!“ Die Freunde atmeten auf. Matz preßgte das Gesicht an die Fensterscheibe. Seine Schultern zuckten. Der Justus sah aus, als wolle er den großen Bengel streicheln. Er traute sich aber nicht recht.„In vier Wochen ist er wieder gesund“, meinte Doktor Bökh. „Und jetzt will ich rasch den Eltern tele- fonieren, daß der Junge über Weihnachten hier beiben mug.“ Er wollte schon gehen. Da fragte er noch:„Könnt ihr mir, um Alles in der Welt erklären, warum er auf den idiotischen Einfall gekommen ist, mit dem Schirm von der Leiter herunterzusprin- gen?“ „Sie haben ihn immer alle geärgert“, er- zählte Matthias schluchzend.„Er sei ein Feigling, haben sie gesagt, und solche Sachen.“ Matthias zog das Taschentuch her- aus und putzte sich die Nase.„Und ich Rindvien habe ihm gestern geraten, er müsse eben mal zeigen, was den anderen imponiere.“ „Na, das ist ihm ja nun gelungen“, sagte der Justus.„Und nehmt euch ein bißchen zusammen! Vergeßt nicht, daß so ein Bein- bruch weniger schlimm ist, als wenn der Kleine sein Leben lang Angst davor gehabt hätte, die anderen würden ihn nicht für voll nehmen. Ich glaube wirklich, dieser Fall- schirmabsprung war gar nicht so blödsinnig, Wie ich zunächst dachte.“ 5 Dann lief er eilig ins Treppenhaus, um Ulis Eltern telefonisch zu benachrichtigen. Die vier Jungen gingen erst fort, als der Nichtraucher herauskam und ihnen ehren- wörtlich versicherte, daß Ulli in einem Monat wieder kreuzſidel sein werde. Mat- thias wich als letzter von der Stelle. Er fragte noch, ob er zu Ulli hineindürfe. Aber der Nichtraucher sagte, das sei streng ver- boten. Vor morgen sei an so etwas gar nicht zu denken. Dann ging auch Matthias in sein Wohnzimmer hinüber. Martin spürte, als er die Treppe hin- unterstieg, den Brief seiner Mutter in der Tasche knistern. Er trat ins Klavierzimmer III. Dort setzte er sich aufs Fensterbrett und riß den Umschlag auf. Das erste, was er sah, war eine Reihe von Briefmarken. Er nahm sie heraus und zählte hastig. Es waren zwanzig Fünfundzwanzigpfennigmarken. Es waren also nur fünf Mark! Martins Knie wurden schwach. Sie zit- terten. Er blickte auf den Briefbogen und las: „Mein lieber, guter Junge! Das wird wahrhaftig ein trauriger Brief. Und ich weiß nicht, wie ich ihn anfangen soll. Denn denke Dir, mein gutes Kind, ich kann Dir diesmal die acht Mark fürs Fahr- geld nicht schicken! Es reicht an keiner Ecke, und daß Vater nichts verdient, weißt du ja. Wenn ich daran denke, daß Du zu Weihnachten in der Schule bleiben mußt, Wird mir ganz elend zumute. Ich habe mir den Kopf zerbrochen. Bei Tante Hmma war ich auch. Aber vergeblich. Vater ist zu einem krüheren Kollegen gelaufen. Doch er hatte auch nichts übrig. Keinen Pfennig. Es gibt keinen Ausweg, mein Kleiner. Du mußt diesmal im Internat bleiben. Und Wir werden uns vor Ostern nicht wieder- sehen. Wenn ich daran denke,— aber man darf es nicht, weil es keinen Zweck hat. Im Gegenteil. Wir wollen kolossal tapfer sein und die Zähnchen zusammenbeißen, gelt? Das einzige, was ich auftreiben konnte, waren fünf Mark. Von Schneidermeister Rockstroh. Bis Silvester. Dann will er's Wie- der haben. 5 Martin, kaufe Dir in einem Café ein Kännchen Schokolade und ein paar Stück Kuchen dafür. Und sitze ja nicht immer in der Schule und im Zimmer. Hörst Du? Viel- leicht ist irgendwo Rodelbahn. Da mußt Du bestimmt hinaus. Das versprichst Du mir doch? Und morgen bekommst Du mit der Post ein Paket, wWwo nun die Geschenke drin sind, die Du zu Hause unterm Christbaum be- schert kriegen solltest. Vielleicht werden WIr gar keinen haben. Wenn du nicht da bist, hat es ja keinen Sinn. 4 Viel ist es nicht, was wir Dir schicken. Aber Du weißt ja, daß ich nicht mehr Geld habe, Es ist recht traurig, aber nicht 0 ändern. Mein lieber Junge, wir werden alle miteinander zu Weihnachten recht tapfer sein und kein bißchen weinen. Ich versprech Dir's Und Du mir auch? Und nun viele herzliche Grüße und Küsse von Deiner Dich liebenden Mutter. Der Vater läßt grüßen. Du sollst, sagt er, ja recht brav sein. Aber das bist Du 10 sowieso, nicht wahr? Ich schicke das Gel in Briefmarken. Du tauscht sie Dir um.“ Martin Thaler starrte auf den Briel- bogen. Die Schrift verschwamm vor seinen Augen. Die Mutter hatte geweint. Man 8a es. Die Tinte war ein paarmal verwischt. 5 Der Junge umklammerte den Fenster- riegel, blickte zu dem müden, grauen Dezem, berhimmel empor und flüsterte:„Muttchen! Gutes, gutes Muttchen!“ 4 Und dann mußte er weinen, obwohl er 0 es ja eigentlich nicht durfte. 4 Fortsetzung folst/ Herau Verlag drucke Chefre stellv. Dr. E weber Lokale Dr. F. Land: simon chef v Bank, Bad. K. Mannh Nr. 80( eee 9. Jab e 0 8 wird der mit seine abha und scho! Um Abgeo tages des A heiten tees a lich f trostlo Rol digen minist Außen Einver punkte richtet Besuch die ne Meddle: desrep Rahme system zwyisch reich, schene Eden Minist. Der Mittwyc samme des-Fr. die Fre gänger Bespre heraus Anregt! Brüsse nien, P gehöre blik u Paris überste tritt d Frank! men. Ede mit de delega 0 Har nis zu öffnete Angest tag in Den rielle arbeit, stelltei der Al Woche Sitzend vordrii Er be re B. habe. erträgl durch 80 ist lich, d heraus überge Die hochen Kanzlen rache Dr. Sc dringel Heißt e uf v. 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