ess-Foto n einen n lang- rbietung sprach, Art zu tt. nter und bildete prägend, wie man n ziem- meine Agkampf Die bei- a, zogen War fast gen. Ich um die zte dann beiden rief ich. ersprach 1 steckte ernannte uinz Zur im Räu- e“, sagte ich ver- schickte inn gab u Ange- ist, wenn ste aus! Räuber⸗ hen.“ in Rohr- im Hau- von sei- imm es, derheim n bin ja ja ploß d— so- Frauen- w, wenn Schglafe, ung der erte ich Haupt- ich euer Mensch!“ ſensch?“ Schglale och nie- ete dem Wegzu⸗ führen, 1 mübte ann. arbeiten, ja auch h meine spät am ne Seele meiner meinte, lorbener wären. 1 „ * Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: pr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lohales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredation: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chet v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Ball. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sãmtl. Mannheim. Postscheck-Kto.; Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. E Unabhängige Zeiiung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 48, Tel.⸗Sa.-Nr. 4 4 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. bl.) Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 3 Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM erl. Postbez. 3, 20 DM D Kreuzband o. Bei Ab- dien Agen- täglich außer nzeigenpreis- R. Adelmannz Nichterscheinen cer Gewalt keine 9, Jahrgang/ Nr. 219/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Montag, 20. September 1954 London lädt zur Konferenz ein Beginn 28. September/ Dulles sieht noch keine greifbaren Pläne London.(dpa/ UP) Großbritannien hat Konferenz in London am 28. September über am Wochenende die Einladungen zu einer die Eingliederung der Bundesrepublik in das westliche Verteidigungssystem versandt. Offiziell heißt das Thema der Konferenz: Erörte- rung der Situation nach der Ablehnung des Vertrages über die Europäische Verteidigungs- gemeinschaft durch die französische Nationalversammlung“. Teilnehmer der Konferenz werden sein: Die Vereinigten Staaten und Kanada, Großbritannien, Frankreich, die Bun- desrepublik, Italien, Belgien, Holland und Luxemburg. Zugleich hat der französische Minister- präsident, Mendes-France, den an dieser Konferenz beteiligten Mächten ein Memo- randum mit den besonderen Ansichten Frank- reichs über die zu erörternden Probleme übersandt. Mendès-France spricht näher darüber am Montag vor der Beratenden Ver- sammlung des Europäischen Rats.(Vergleiche auch an anderer Stelle.) Außenminister Dulles äußerte bei seiner Rückkehr nach den Vereinigten Staaten, er habe in Europa noch nichts vorgefunden, was als annehmbare Ersatzlösung für die EVG voll entwickelt sei. Er hoffe aber auf etwas, das„ein vorbereitendes Treffen der Minister Ende dieses Monats rechtfertigt.“ Diese Aeußerung bestätigt, was aus diplomatischen Kreisen in London verlautet, daß nämlich Dulles dem Konferenzplan nur widerstrebend zugestimmt habe; er hätte lieber eine rasche, „dramatische“ Entscheidung mit oder ohne Frankreich gesehen. Auch in London werden die Aussichten der Konferenz noch mit Zurückhaltung be- urteilt. Bisher seien weder die Meinungs- verschiedenheiten zwischen Großbritannien und Frankreich, noch die zwischen Groß- N britannien und den Vereinigten Staaten über- wunden. Außenminister Eden scheint aber gegenüber Dulles auf dem Standpunkt be- harrt zu haben, daß eine Lösung des deut- schen Problems ohne Frankreich unzweck- mäßig wäre. Mitarbeiter des amerikanischen Außen- ministeriums bestätigen diese Londoner Ein- drücke und betonen zugleich die Entschlos- senheit der amerikanischen Regierung, Deutschland die Souveränität zu verleihen und es ohne weitere Verzögerung zu bewaff- nen. Washington sei bereit, allein die Ini- tiative zu ergreifen, falls alle gemeinsamen zemühungen um eine Lösung scheitern soll- ten. Das geht auch aus einer weiteren Aeuße- rung von Dulles bei seiner Rückkehr nach den Vereinigten Staaten hervor:„Ich habe mich überzeugt, daß der Bundeskanzler weiter an der Konzeption der europäischen Einheit Europäische Lösung festhält. Doch ist er der Ansicht, daß es nicht mehr länger möglich ist, die Sicherheit für Deutschland zurückzustellen, bis die euro- päische Einigung erzielt worden ist. Auch könne Deutschland nicht länger auf die vor- bereitenden Schritte warten, die der Bundes- republik erlauben sollen, die ihr zustehenden Rechte für ihre eigene und für die gemein- same Verteidigung auszuüben. Ich habe dem Bundeskanzler gesagt, daß seine Ansichten nicht nur von Präsident Eisenhower, sondern auch vom Kongreß und, wie ich glaube, auch von dem ganzen amerikanischen Volk geteilt werden.“ Die auch in Englands Regierungskreisen verbreitete Mißstimmung darüber, daß Dul- les bei seiner Reise nach Europa Frankreich übergangen hat, drückte der Abgeordnete der britischen Labour-Pary Greenwood in einem drastischen Bild aus:„Wenn Dulles glaubt, europäische Eintracht fördern zu können, daß er wie ein Elefant seinen Rüssel liebe- voll um Deutschland legt, und mit seinem Schwanz Frankreich ins Auge schlägt, dann ist er in einem beklagenswerten Irrtum. Die Wahrheit ist, daß Frankreich uns eine Wirkliche Gelegenheit gegeben hat, das deut- sche Problem friedlich zu lösen, und wir soll- ten dankbar dafür sein. Laßt uns eine wei- tere Anstrengung machen, damit Frankreich nicht noch mehr enttäuscht und die Gegner- schaft des europäischen Ostens nicht noch mehr verstärkt wird.“ Am Samstagnachmittag unterrichtete in Bonn der französische Hohe Kommissar, Bot- schafter Frangois-Poncet, den Bundeskanzler im Auftrag von Mendès-France über dessen Ansichten von der weiteren Entwicklung. Frankreich hat Rechte und Pflichten Mendéès-France über die Notwendigkeit einer europäischen Ordnung Nevers.(UP/ dpa) Der framösische Mini- ster präsident Mendès-France sagte am Sonn- tag bei der Einweihung eines Denkmals für Widerstandskämpfer in der mittelfranzösi- schen Stadt Nevers, daß Frankreich auf die Frage einer deutschen Wiederbewaffnung endlich eine Antwort geben müsse, ohne in neuen Ausflüchten oder neuen Verzögerun- gen Zuflucht zu suchen.„Vor allem muß unsere Antwort den aufrichtigen Wunsch nach einer endgültigen Versöhmung zwischen Frankreich und Deutschland bestätigen. Eine französisch-deutsche Versöhnung ist eine Voraussetzung sowohl für die politische Stabilität in Europa wie auch für die wirt- schaftliche und soziale Entwicklung des Kon- tinents.“ Um aber eine Verständigung zustande: zubringen, sei eine Assoziierung der euro- päischen Staaten in größerem Umfange not- wendig. Für diese Assoziierung sei die Be- teiligung Großbritanniens eine entschei- dende Voraussetzung. Mendèes-France gab bekannt, daß er den in Frage kommenden Nationen bereits den Vorschlag einer solchen Assoziierung unter Beteiligung Großbritan- immer noch möglich Leidenschaftlicher Appell Spaaks/ Mendès-France in Straßburg von unserem Korrespondenten Eckart Peterich Straßburg. Die Note, in der die französi- sche Regierung den neun Mächten, die an der Londoner Konferenz vertreten sein werden, die neuen französischen Vorschläge für die Europäische Verteidigungsorganisation und für die Lösung der Deutschlandfrage über- mittelt wurde in Straßburg vom kfran- zösischen Unterstaatssekretär für auswär- tige Angelegenheit, de Moustier, auch der deutschen Delegation und dem belgischen Außenminister Spaak überreicht. Am Sonn- tagabend ist Mendeèes- France in Straßburg eingetroffen, wo er heute vor dem Europäi- schen Rat diese Pläne in einer Rede ent- wickeln wird. Schon die große und auch der Form nach sehr wirkungsvolle Rede, die Paul Henri Spaak am Samstag hielt(selten hatte man den belgischen Außenminister so auf der Höhe seiner Kraft gesehen), zeigte daß die europäischen Staatsmänner Straßburg in die- sem Augenblick eine wichtige Rolle zugedacht und den Ruf dieses europäischen Parlaments nach einer regeren Anteilnahme der Minister nicht überhört haben. Der Europher Spaak trat noch einmal kür eine wahrhaft europäische Lösung ein, die seiner Meinung nach immer noch möglich ist, wenn Frankreich sie nicht verhindert. Mit leidenschaftlichen Worten appellierte er an die den Belgiern so nahestehende französische Nation. Als Außenminister dagegen gab er deutlich zu verstehen, daß die Wiederherstel- lung der deutschen Souveränität und die deutsche Wiederaufrüstung nun nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen dürften, mit oder ohne europäische Integration. Die EVG, meinte er, sei endgültig tot. Aber über eine Organisation, die ihr gleichwertig sei, könne man schon morgen wieder verhandeln. Was auf der Brüsseler Konferenz unmöglich war, sei heute bereits wieder möglich. Ein neues Gespräch mit den Sowjets, wie es viele wollten, habe allerdings zur Zeit keinen Sinn. Vielleicht später. Jetzt stehe der Westen ihnen gegenüber zu schwach da, denn er habe zwei Niederlagen erlitten: In Indochina und mit der EVG. Es war bemerkenswert, wie sehr Spaak mit seinen Hoffnungen auf die Wiederbele- bung des europäischen Gedankens auf Wor- ten Adenauers aufbaute, von denen er mehrere verlas. Auch bei ihm, wie bei seinem orredner, dem Abgeordneten der Franzö- sischen Katholischen Volkspartei, de Men- thon, börte man höchst anerkennende Worte für die Rede, die der deutsche Abge- 48. ordnete Gerstenmaier am Abend zuvor ge- gepras? halten und in denen er die Europäer zum Widerstand gegen den Nationalismus und Chauvinismus aufgerufen hatte. Zum Schluß zitierte Spaak eine Stelle aus der Apokalypse des Johannes:„Ich habe Dir ein Tor geöffnet, das niemand mehr schließen kann.“ Er meinte damit das Tor zu Europa. Nach dpa sprachen sich„gegen eine sofor- tige deutsche Wiederbewaffnung um jeden Preis“ der britische Labour-Delegierte Cal- laghan und der Bundestagsabgeordnete der SPD, Dr. Lütkens, aus. Callaghan vertrat die Ansicht, daß zwölf deutsche Divisionen zur Rettung des Abendlandes nicht ausschlag- gebend seien, und forderte statt dessen eine Viererkonferenz mit folgender Tagesord- nung: Friedensvertrag mit Oesterreich, freie gesamtdeutsche Wahlen und Friedensver- handlungen mit einer gesamtdeutschen Regierung. Dr. Lütkens forderte ebenfalls Viererverhandlungen. Er sagte, die Haupt- aufgabe sei die Einigung Europas auf ande- ren als militärischen Gebieten. Darüber hin- aus müsse eine Verständigung mit der Sowjetunion über die deutsche Wiederver- einigung gesucht werden. nienss unterbreitet habe. Einzelheiten werde er am Montag in Straßburg ausführlich be- richten. Die militärischen Probleme seien jedenfalls nach französischer Auffassung bei weitem nicht die wichtigsten Aspekte des Problems. Unter offensichtlicher Anspielung auf den Besuch des amerikanischen Außen- ministers Dulles in Bonn und London unter Umgehung von Paris, erklärte der franzö- sische Ministerpräsident, daß Westeuropa ohne die Zustimmung Frankreichs nicht organisiert werden könne.„Jedes Recht hat aber auch seine Pflichten. Unsere Freiheit der eigenen Wahl schließt nicht die Möglich- keit in sich ein, daß wür zu einer allgemei- nen und nicht absehbaren Verneinung Zu- flucht suchen.“ 8 In einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der englischen Zeitung„Man- chester Guardian“ schlug Mendes-France eine Beschränkung der Kontinentalstreit- kräfte der europaischen Mächte auf eine von der atlantischen Organisation festzu- legenden Stärke vor. Die deutsche Forderung nach einer Lösung, die jede Diskriminierung ausschließe— mit Ausnahme jener Diskri- minierungen, die sich aus der besonderen geographischen Lage ergeben könnten— sei gerechtfertigt. Er empfahl ein Verteidigungs- system im Rahmen des Brüsseler Pakts als mögliche Grundlage einer Lösung des Pro- blems der deutschen Wiederbewaffnung. Da- bei stellte der französische Regierungschef fest, daß es dem britischen Außenminister Eden bei seinem Besuch in Paris nicht ge- lungen sei, ihn davon zu überzeugen, daß die Bundesrepublik in den Atlantikpakt aufgenommen werden müsse. Hoffnungsvolle Gespräche führt das Rote Kreuz mit Moskau Bonn.(UP) Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Heinrich Weitz, hat am Sonntag der United Press bestätigt, daß die Verhandlungen des Deutschen Roten Kreu- zes mit dem Sowjetischen Roten Kreuz über die Heimführung weiterer Kriegs- und Zivilgefangener erfolg versprechend verlau- fen. Weitz hält es für möglich, daß er sich in naher Zukunft mit einem Beauftragten der sowjetischen Rot-Kreuz- Organisation zu einer persönlichen Aussprache trifft. Kon- kerenzort würde in diesem Fall auf Wunsch der Sowjets wahrscheinlich Moskau sein. Haas schlägt Hellsten in Jahresbestzeit Die beste Leistung im Leichtathletix-Länderkumpf Deutschland- Finnlund in Dortmund vollbrackte im 400-m-Lauf Karlfriedrich Haas, der sich mit einer neuen deutschen Jahres- bestzeit von 46,7 Seh. am Europameisterschafts- Zweiten Hellsten erfolgreich revanchieren konnte. Unser UP-Bild zeigt die Konkurrenten nach dem Lauf. Von links nach rechts: Haas(Steger), Hellsten(Finnland, Zweiter), Bach(Finnland, Vierter) und Geister ritter). Deutschland siegte im Endresultat mit 108: 106 Punkten.(Näheres siehe Bericht im Inneren des Blattes.) Neue Einladung der Volkskammer Vertreter„beider Parlamente Deutschlands“ sollen sich treffen Berlin.(dpa) Das Präsidium der Volks- kammer der Sowjetzone hat den Bundestag erneut aufgefordert, Vertreter zu einer Zu- sammenkunft mit Angehörigen der Volks- kammer zu entsenden. In dem am Sonntag veröffentlichten Schreiben wird vorgeschla- gen, zdie Vertreter beider Parlamente Deutschlands“ sollten sich gemeinsam ver- pflichten, keinem Militärabkommen beizu- treten, weil dadurch die Wieder vereinigung Deutschlands verhindert würde“. Sie soll- ten ferner einen„gemeinsamen Standpunkt zur Verhinderung einer Wiederaufrüstung Deutschlands und über die Stärke, Bewaff- nung und Standorte der Polizeikräfte in bei- den Teilen Deutschlands“ ausarbeiten. Außer- dem sollte man eine gemeinsame Stellung- nahme zu einem Friedensvertrag mit Deutsch- land und zur Wiederherstellung der Souve- ränität ganz Deutschlands erörtern. Das Volkskammerpräsidium regt an, gemeinsam eine Außenminister- Konferenz zu fordern, an der Vertreter beider Teile Deutschlands gleichberechtigt teilnehmen sollen. Als sofortige Maßnanmen werden in dem Schreiben ein verstärkter innerdeutsche Handel und die Wiederherstellung einer ein- heitlichen Währung gefordert. Das Volks- kammer- Präsidium erklärt sich bereit, auch jeden anderen„geeigneten Verhandlungsvor- schlag“ zu erörtern. Bereits im Juli und im August hatten die Sowjetzonen-Regierung und die Volkskam- mer in Appellen an die Bundesregierung und den Bundestag zu gemeinsamen Beratungen aufgefordert. Diese Vorschläge wurden je- doch nicht beantwortet, weil das Sowjet- zonen-Regime von Bonn nicht als legitime Vertretung der Bevölkerung anerkannt wird. Italiens Außenminister zurückgetreten Piceioni will als Anwalt seinen Sohn vor Gericht verteidigen Rom.(dpa) Nach monatelangen heftigen Angriffen der Opposition ist der italienische Außenminister Attilio Piccione am Samstag zurückgetreten, um seinen Sohn Piero, des- sen Name wiederholt in Verbindung mit dem„Montesi-Skandal“ genannt wurde, als Anwalt gegen die erhobenen schweren Be- schuldigungen verteidigen zu können. Mi- nister präsident Scelba nahm das Rücktritts- gesuch Piccionis an und ernannte den bis- herigen Erziehungsminister, den Läberalen Gaetano Martino, zum neuen Außenmini- ster. Damit hat der Skandal um den Tod Wilma Montesis, der die italienische Oeffent- lichkeit seit Monaten beschäftigt, jetzt zum erstenmal auch weitreichende politische Auswirkungen verursacht. In einem Brief Zwischen Gesfern und Morgen Das Bundesamt für Verfassungsschutz soll durch eine unabhängige Kommission über- prüft werden, die vom Bundesinnenminister berufen wurde. Sie wird in Kürze zum erstenmal zusammentreten. Die Kommission, in der der rheinland- pfälzische Finanzmini- ster Nowack, der Bremer Senator Ehlers und der frühere oldenburgische Innenminister Wegmann angehören, wird vom Innenmini- ster von Nordrhein- Westfalen, Meyers, ge- leitet. In einem Hirtenwort forderten am Sonn- tag die deutschen katholischen Bischöfe er- neut Bekenntnisschulen für katholische Kin- der. Die Gläubigen wurden aufgefordert, in rem Kampf für die katholische Schule nicht nachzulassen. Kein Schulgeld mehr brauchen vom 1. Ok- tober an die Schüler der niedersächsischen Mittelschulen zu zahlen. Auswanderern, denen im Aufnahmeland der gewünschte Erfolg versagt blieb, werden die Bundesregierung die Rückkehr nach Deutschland nicht finanzieren, erklärte der Referent für Auswanderung im Bundes- innen ministerium, Ministerialrat Wolff. Le- diglich bei außer gewöhnlichen Schicksals- schlägen könne ein sogenanntes Rücküber⸗ nahmeverfahren eingeleitet werden. Aus der Haftanstalt Werl entlassen wurde auf Empfehlung des Deutsch- Britischen Gna- denausschusses der wegen Beteiligung an Er- schiegzungen von zehn Kriegsgefangenen ur- sprünglich zum Tode verurteilt, spater zu 15 Jahren Gefängnis begnadigte Hans Hasse- bröck. Außerdem wurden noch drei andere Verurteilte wegen guter Führung entlassen. Meist von Schwindlern verbreitet würden Nachrichten über angebliche Schweigelager in Polen und in der Tschechoslowakei, gab der Verband der Heimkehrer bekannt. Die Sowjetunion habe Polen und der Tschecho- Slowakei nur kleine Kriegsgefangenen-Kon- tingente überlassen. Die Namen dieser Ge- kangenen seien bekannt. In die Tschechoslowakei verschleppt wur- den wahrscheinlich 2 Mitglieder einer ame- rikanischen Grenzpartouille. Nach Mitteilung des Hauptquartiers der amerikanischen Luft- streitkräfte in Heidelberg ist dies der dritte Grenzzwischenfall innerhalb einer Woche. In Schweden fanden am Sonntag Wahlen für die Gemeinderäte und Kreistage statt. Außerdem wurden Wahlmänner gewählt, die ihrerseits ein Viertel der Abgeordneten für die erste Kammer des Parlaments zu wählen haben. Papst Pius XII. ist, wie sein Leibarzt be- kanntgab,„ermattet, aber nicht erkrankt“. Der Papst segnete am Sonntag einige tausend Pilger vor seiner Sommerresidenz in Castel- gandolfo, war aber zu schwach, um zu ihnen zu sprechen. Die sowzetische Delegation für die am 21. September beginnende Vollversammlung der Vereinten Nationen wird von dem stellver- tretenden sowjetischen Außenminister Wi- schinski geführt werden. Mit dem„ILenin-Orden“ wurde der fin- nische Staatspräsident Pa a S1 Kivi ausge- zeichnet. Damit wurde zum ersten Male dem Oberhaupt eines Staates außerhalb des Ost- blocks dieser Orden verliehen. Das Oel-Abkommen zwischen der persi- schen Regierung und einer Gruppe von acht großen internationalen Erdölgesellschaften wurde am Sonntag vom persischen Finanz- minister unterzeichnet. Der Vertrag muß nun in Großbritannien, Holland und den USA gegengezeichnet werden. Jede Nachricht fehle von 27 000 Ange- hörigen der französischen Unionstruppen in Indochina, die in die Hände der Vietminh gefallen sind, gab das französische Ober- kommando in Indochina bekannt. Der amerikanische Haushalt wird nach Schätzungen der Regierung voraussichtlich mit einem Deflzit von 4,7 Milliarden Dollar abschließen und damit um 1,7 Milliarden Dollar über dem Deflzit liegen, das in dem zu Beginn dieses Jahres dem Kongreß unter- breiteten Budget vorgesehen war. Einen Aufnahmeantrag in die Vereinten Nationen wurde von Ungarn gestellt. Der britische Oppositionsführer Clement Attlee ist am Samstag von Neuseeland wie- der nach London abgereist. Marschall Tito trat auf einer Kundgebung für ein Nebeneinanderleben des Ostens und des Westens ein und verurteilte die Pro- paganda gegen den Kommunismus. Weiter sprach sich Tito für die Rückgabe der Souveränität an die Bundesrepublik aus. an Ministerpräsident Scelba sprach Piceioni seine Ueberzeugung aus, daß sein Sohn Piero vor Gericht nichts zu fürchten habe. (Siehe auch Seite 2.) Mit der Umbesetzung im italienischen Kabinett löste Ministerpräsident Scelba gleichzeitig ein innenpolitisches Problem, indem er den Wunsch der christlich-demo- kratischen Partei erfüllte, das Unterrichts- ministerium wieder mit einem christlichen Demokraten zu besetzen. Er ernannte den bisherigen Unterstaatssekretär im Innen- ministerium, Giuseppe Ermini, zum neuen Unterrichtsminister. Piccioni gehört zu den einflußreichsten Persönlichkeiten der christlich-demokrati- schen Partei Italiens. In verschiedenen Ka- pinetten unter der Ministerpräsidentschaft De Gasperis hatte er die Posten eines stell- vertretenden Ministerpräsidenten und Ju- stizministers inne. Im August vorigen Jah- res würde Piccioni nach Scheitern des achten Kabinetts De Gasperi mit der Re- gierungsbildung beauftragt. Es gelang ihm aber nicht, die nötige Mehrheit zusammen- zubringen. Am 12. Februar 1954 ernannte Ministerpräsident Scelba ihn zum Außen- minister in seinem neuen Kabinett. Gaetano Martino ist 54 Jahre alt und war lange Zeit Dozent für Biochemie und Physiologie. Er gilt in der Fachwelt als Wissenschaftler von internationalem Rang. Die vier Besatzungsmächte nicht aus ihrer Verantwortung entlassen Bonn.(dpa) Der SpPD-Vorstand forderte am Samstag die Fortsetzung der Bemühun- gen um eine bessere und engere europäische Zusammenarbeit, Verhandlungen der West- mächte mit der Sowjetunion über eine inter- nationale Entspannung und die Wiederver- einigung Deutschlands. Er betonte die Not- Wendigkeit einer echten Verständigung mit Frankreich. Die europàische Zusammenarbeit darf nach Ansicht der SpD nicht weiterhin durch das Schema der sogenannten Integra- tionspolitik belastet werden. Die einseitige Betonung des militärischen Gesichtspunktes sei. abzulehnen.„Das Schlechteste wären jetzt halbe Lösungen, wie sie in der letzten Woche erörtert wurden.“ Keine neue Regelung dürfe die vier Besatzungsmächte aus ihrer freiwil- lig übernommenen Verpflichtung zur Wieder- vereinigung Deutschlands entlasten. Seite 2 MORGEN Montag, 20. September 1954/ Nr. 219 — Die rotehinesische Armee erneut zur„Befreiung“ Formosas aufgerufen London.(UP) In seiner Eigenschaft als Delegierter des rotchinesischen Volkskon- Sresses erklärte General ve Tschien- Ving am Samstag, daß die chinesische Volksarmee cis Insel Formosa„befreien und das Tschiangkaischek- Regime austilgen“ müsse. Erst nach Ueberwindung der„verräterischen Clique! um Tschiangkaischek sei die Her- Stellung der Einheit Chinas möglich. Die an der chinesischen Festlandküste gegenüber von Formosa stationierten Streit- Kräfte haben den Befehl erhalten,„sich zur Schlacht vorzubereiten“, wie Radio Peking Am Freitag meldet. Nach der Meldung ist der Befehl von dem kommmmistischen Parteikomitee in Ost- china herausgegeben worden. Rotchinesische Küstenbatterien haben am Sonntag das Feuer auf die nur wenige Kilo- meter vor dem Hafen Amoy gelegene Insel Tatan eröffnet. Tatan, das zwischen dem chinesischen Festland und der größeren Insel Quemoy liegt, ist ebenso wie Quemoy von Nationalchinesischen Truppen besetzt. Auch clie Insel Quemoy lag am Sonntag wieder Unter Beschuß. Die nationalchinesische Artil- lerie auf Quemoy erwiderte das Feuer. Unter der einheimischen Bevölkerung im Osten Tibets soll es nach hier eingegangenen Berichten zu Aufständen gegen die rotchine- Sische Herrschaft gekommen sein. Nach Er- Zählungen von Reisenden, die aus Tibet ein- trafen, sei es angeblich zu Kämpfen gekom- men, in denen beide Seiten blutige Verluste erlitten hätten. 1 Konflikt in Vietnam spitzt sich zu Saigon.(UP /dpa) Der Oberbefehlshaber der vietnamesischen Armee, General Van Hinh, hat sich am Sonntag öffentlich als Gegner des Ministerpräsidenten Ngo Dinh Diem erklärt und Staatschef Bao Dai in Ultimativer Form aufgefordert, eine Ent- scheidung zu treffen um die politische Krise, in der sich das Land seit zwei Wochen be- findet, zu beenden. General Van Hinh ist seiner Stellung zwar formell enthoben, aber er hält noch immer die tatsächliche Befehls- gewalt über die Armee in seinen Händen. Seine Auseinandersetzung mit der Regierung beganm vor zwei Wochen, als ihn Minister- Präsident Ngo Dinh Diem absetzte und im Flugzeug nach Paris abschieben wollte. Der General weigerte sich jedoch, das Land zu verlassen. Ministerpräsident Ngo Dinh Diem er- nammte General Nguyen Van Xuan zum neuen Verteidigungsminister und damit zum Nachfolger von General Van Hinh. Zwei Terroristen schossen am Sonntag auf den Wagen des vietnamesischen Informations- ministers Hoang Nguyen. Obwohl das Auto von Kugeln durchlöchert wurde, blieb der Minister unverletzt. Der Verteidigungsminister des indochine- sischen Königreiches Laos, Ku Worawong, ais am Samstag in der Hauptstadt von Laos, Vierrtiane, ermordet worden. Der ermordete Verteidigungsminister war als scharfer Geg- Her der Rommunisten bekannt. Neuer Taifun forderte in Japan 27 Tote Tokio/ Kopenhagen.(dpa/Up) Ein zweiter Taifun, der am Samstag Japan heimsuchte, forderte bisher 27 Todesopfer. Etwa 44 Men- schen wurden verletzt, acht werden ver- migt. Der Taifun, der den Namen„Lorna“ erhielt, ging mit einer Geschwindigkeit von 145 Kmistd Über die Küste Ostjapans hinweg. Während er sich im Laufe des Samstag längs der Küste Japans von Süden nach Norden bewegte, änderte er am Abend plötzlich seine Richtung und bewegte sich auf die dichtbesiedelten Stadtgebiete von Tokio und Vokchama zu. Wetterflugzeuge berichteten jedoch, daß die Intensität des Wirbelsturms Wesentlich nachgelassen habe. Schwer Stürme wüteten in der Nacht zum Samstag über Dänemark und Norwegen. In Jütland kam es an mehreren Stellen zu VUeberschwemmungen. Der Sturm erreichte stellenweise Windstärke zehn. Der Tod der Wilma Montesi zieht Kreise Sind die politischen Folgen mit dem Rücktritt Piecionis abgeschlossen? Mailand, 18. September Zum zweiten Male innerhalb eines halben Jahres steht der„Fall Montesi“ im Mittel- punkt des Interesses der italienischen Oeffentlichkeit. Wiederum füllen die Berichte der Sonderkorrespondenten, die Bilder der Hauptbeteiligten und vor allem die Gerüchte die ersten Seiten der Tageszeitungen.„Er- barmen für die Nerven der Leser!“ lautete die Schlagzeile eines römischen Blattes. Diese Aufforderung ist angebracht, denn die Ge- duld der Leser wird in der Tat auf eine harte Probe gestellt, nicht zuletzt dadurch, daß sich die mit der Untersuchung betrauten Behör- den in ein hermetisches Schweigen hüllen, Wie es ihre Pflicht ist, gerade darum aber der Phantasie freier Lauf gelassen wird. Was ist geschehen, seit der Prozeß gegen den Journalisten Muto im Frühjahr abge- brochen werden mußte, weil sich herausge- stellt hatte, daß seine Anschuldigungen gegen Rochgestellte Persönlichkeiten des öffent- lichen Lebens keinesfalls erfunden waren, Wie die Anklage behauptet hatte? Damals Waren zwei Voruntersuchungen über den ge- heimnisvollen Tod der Wilma Montesi im April 1953 mit dem Ergebnis abgeschlossen Worden, das Mädchen sei einem Unfall bei einem Fußbad zum Opfer gefallen, die Leiche etwa 20 Kilometer weit im Meere abgetrie- ben worden, worauf man sie„zufällig“ bei dem Jagdschloß Capòcotta in der Nähe von Rom fand. Diese These der Polizei hatte sich die Staatsanwaltschaft zu eigen gemacht, ob- Wohl sie aus zahlreichen Gründen höchst unwahrscheinlich war. Unter dem Druck der öffentlichen Mei- nung wurde eine dritte Voruntersuchung des Falles begonnen. Der Untersuchungsrichter, Raffaello Sepe, verhörte Hunderte von Zeu- Sen, hielt zahlreiche Lokaltermine ab, ließ die Leiche der Toten exhumieren und sie neuerdings durch drei führende Gerichts- mediziner untersuchen. Dabei scheint sich herausgestellt zu haben, daß die These vom „Unfall beim Fußbad“ unhaltbar ist, wenn auch gerade die Angehörigen der Toten an ihr festhielten. Offensichtlich lag ihnen daran, das Andenken des Mädchens rein zu erhal- ten, obwohl von mehreren Seiten behauptet Worden war, daß ihr Lebenswandel keines- wegs so einwandfrei gewesen sei, wie die Angehörigen meinten. Noch aber fehlten Sepe handgęreifliche Beweise. Einige Zeugen wußten offensicht- lich mehr, als sie zugaben. Das waren vor allem drei Jagdaufseher in Capocotta, auf die Sepe nun seine Aufmerksamkeit richtete. Sie verwickelten sich in Widersprüche, be- sonders auch zu anderen Zeugen, und Sepe ließ sie schließlich wegen falscher Aussage Von unserem Korrespondenten Dr. H. Rüdiger verhaften. In wiederholten Kreuzverhören scheinen sie nun doch einige so konkrete An- gaben gemacht zu haben, so daß der Unter- suchungsrichter handeln konnte. Er entzog Vier Personen die Pässe: dem früheren Quästor(dem höchsten Polizeibeamten) der Stadt Rom, Saverio Pöôlito, dem Verwalter von Capocotta, Ugo Montagne, dem Sohn des bisherigen Außenministers, Giampiero Pic- cioni, und dem Prinzen Moritz von Hessen, einem Enkel Viktor Emanuels III., der in Frankfurt am Main Agrar wissenschaften studiert. Das bedeutete selbstverständlich, daß diese vier Personen im Laufe der Vor- untersuchung schwer belastet waren: Poͤlito und Montagna offenbar wegen Begünstigung, Piccioni oder Moritz von Hessen als unmit- telbar Verantwortliche am Tode der Montesi. Sepes Maßnahme erregte in ganz Italien das größte Aufsehen; man erwartete von Stunde zu Stunde den Haftbefehl gegen die Betroffenen, wobei es nur unklar blieb, ob Piceioni oder Moritz von Hessen als Täter endgültig in Frage kamen. Ob das Unter- suchungsergebnis Anklage auf Mord, Tot- schlag oder nur auf Unterlassung des Bei- standes für eine Sterbende rechtfertigen wird, ist ebenfalls noch nicht bekannt, In diesem Stadium wurde die Vorunter- suchung nun plötzlich abgebrochen, und Sepe übergab die Akten der Staatsanwaltschaft. Diese wird in den nächsten Tagen oder Wo- chen zu entscheiden haben, ob Haftbefehle erlassen werden, ob die Voruntersuchung zum dritten Male ergebnislos abgeschlossen wird oder ob Sepe den Fall noch weiter zu klären hat. Denn merkwürdigerweise ist Moritz von Hessen bisher noch nicht verhört worden. Die politische Opposition erhebt indessen ein wahres Trommelfeuer von Anschuldi- gungen gegen die Regierung und vor allem gegen den bisherigen Außenminister Pic- cioni als Vater des einen Verdächtigen. Zweifellos wird die Opposition versuchen, das gesamte Kabinett Scelba und die gegen- wärtige Vierparteienregierung mit in die Krise hineinzuziehen. Alle Zeichen sprechen dafür, daß dieser Kriminalfall doch noch bedeutende politische Folgen für Italien haben wird. Gewerkschaftskongresse gingen zu Ende Die DAG formulierte ihre wirtschafts- und sozial politischen Hauptziele Hamburg.(UP) Der fünfte Gewerkschafts- tag der deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DA) wurde am Wochenende nach fünf- tägiger Dauer in Hamburg beendet. Die De- legierten legten die wirtschafts- und sozial- politischen Ziele der DAG für die kommen- den drei Jahre fest. Die drei Hauptforderun- gen lauten: Einführung der 40-Stunden- Woche, Verbesserung der Altersversorgung und Beseitigung der Unterbewertung der geistigen Arbeit. Weiter wurde betont, daß die DAd bereit sei, einem tarifvertraglich vereinbarten Schlichtungswesen gegenüber einer staatlichen Schlichtungsordnung den Vorrang zu geben. Die DAG wende sich aber mit aller Entschiedenheit gegen jede Bestrebung, das demokratische Recht auf Führung von Arbeitskämpfen einzuschrän- ken oder gar zu beseitigen. Die Delegierten billigten einen Plan für eine neue Ange- stellten versicherung, wodurch die Ruhegehäl- ter und Hinterbliebenenrenten durch eine gesetzliche Neuregelung der Angestellten- versicherungen verbessert werden sollen. Zum ersten Vorsitzenden der DAG wurde Fritz Rettig einstimmig wiedergewählt. In seimer Schlugansprache betonte er, daß die Angestellten auf dem Boden des demokra- „Landesverräterische Beziehungen“ Gefängnisstrafe für Dr. Hendgen im dritten Vulkanprozeß 5 5 7 Von unserem Korrespondenten Hanns W. schmidt Karlsruhe. Der Sechste Strafsenat des Bundesgerichtshofes Hat am Samstag nach fünf Tage dauernder Hauptverhandlung den 50 Jahre alten Chemiker Dr. Franz Hen d- gen aus Oberlahnstein wegen landesver- räterischer Beziehungen zum sogenannten Institut für wirtschaftswissenschaftliche For- schung in Ostberlin zu zwei Jahren drie Monaten Gefängnis verurteilt. Das Beweismaterial für Hendgens Zu- sammenarbeit mit dem IWF wurde vor allem der Zeugenaussage des Bonner Ange- stellten Gotthold Krauss entnommen. der selbst lange als Instrukteur im IWF in Ost- berlin tätig war, dann aber am 9. April 1953 mit umfangreichem Aktenmaterial aus der sowetzonalen Spionagezentrale in die Bun- desrepublik kam und hier mit seinen Ent- hüllungen die sogenannte„Aktion Vulkan“ auslöste. In seiner Begründung zu dem Urteil ge- gen Hendgen stellt der Bundesgerichtshof kest, daß sich die Erklärungen des Ange- klagten selbst weitgehend mit den Aussagen von Krauss deckten, die dieser schon vor der Verhaftung des Angeklagten gemacht habe. Hendgen selbst habe zugegeben, daß er wie- derholt mit dem Agenten des IWF Alfred Altnau(alias Alfred Gerlach) in Koblenz und Ostberlin zusammengekommen sei. Es bestehe für das Gericht auch kein Zweifel darüber, daß Hendgen sich über den landes- verräterischen Charakter seiner Beziehungen zu dem Agenten des IWF und zum IWF selbst im klaren gewesen sei. Daß er wirk- lich Staatsgeheimnisse verraten habe, habe ihm zwar nicht nachgewiesen werden kön- nen, aber die von Hendgen unbestrittene Tatsache, daß er im Besitz eines mit kon- spirativen Anweisungen beschriebenen Tem- potaschentuches war und ein für Ostberlin bestimmtes Schriftstück mit seinem dort be- stimmten Decknamen Ström unterschrieb, daß er auch sonst konspirative Merkmale verriet, während er gleichzeitig mit der kommunistischen Ideologie liebäugelte und andererseits in seiner wirtschaftlichen Not- lage mindestens 20 000 Westmark angenom- men habe, die ihm mit Sicherheit für seine Tätigkeit zuflossen, hätten das Gericht von seinen landesverräterischen Beziehungen überzeugt. tischen Staates ständen und bereit seien, ihn mit allen Mitteln zu verteidigen. Voraus- setzung dafür sei jedoch, daß die gerecht- fertigten Ansprüche der Angestellten nicht mehr überhört würden. Der dritte Gewerkschaftskongreß der Industriegewerkschaft Metall in Hannover wurde am Samstag mit der einstimmigen Wiederwahl der beiden gleichberechtigten Vorsitzenden Hans Brümmer und Otto Bren- ner beendet. In einer Entschlieghung betonte der Kongreß die Entschlossenheit der Ge- Werkschaft, den Bestand der demokratischen Staatsform in der Bundesrepublik konse- quent zu verteidigen. Die Stärkung der Ge- Werkschaft zu einer wirksamen Interessen- vertretung der Arbeitnehmerschaft wurde als dringend erforderlich bezeichnet. Mit der Annahme mehrerer Entschließun- gen zur allgemeinen politischen Lage und zur Wirtschaftspolitik wurde am Samstag in Hamburg auch der zweite Gewerkschaftstag der Id Nahrung, Genuß und Gast- stätten beendet. An den Deutschen Ge- Werkschaftsbund richtete die I Nahrung und Genuß die Aufforderung, für eine Erhöhung der Löhne und die Herabsetzung der Steuern einzutreten und gegen die Erhöhung der Mie- ten und Preise Front zu machen. Ferner möge sich der DGB für die Verteidigung und Er- weiterung der betrieblichen und gewerk- schaftlichen Rechte, für ein volles Mitbestim- mungsrecht in den Betrieben und in der Wirt- schaft, sowie für die Beseitigung der Arbeits- losigkeit und Kurzarbeit einsetzen. Der erste Vorsitzende der 18 Nahrung und Genuß, Hans Nätscher wurde für die nächsten vier Jahre wiedergewählt. Im Interesse der Hebung des Bürgersinns Freudenstadt.(dpa) Auf einer kommunal politischen Tagung in Freudenstadt, in der die Entwürfe des Landesverwaltungsgesetzes, der Gemeinde- und Kreisordnung und des Polizeigesetzes erörtert wurden, stellte sich die badisch- württembergische SPD am Wo- chenende auf den Standpunkt, daß im Inter- esse der Hebung des Bürgersinns und einer Volksnahen Verwaltung so viel wie möglich Weisungsfreie Aufgaben nach unten delegiert und auf die Selbstverwaltung verlagert wer- den müßten. Die Tagungsteilnehmer begrüß- ten es, daß der Entwurf der Gemeindeord- nung von Verwaltungs- und Auftragsange-, legenheiten abgegangen und stattdessen zu weisungsfreien und wieisungsgebundenen Aufgaben gekommen sei. Dem Recht, Aus- gaben durch Bürgerentscheid zu beschließen, müsse auch die Pflicht, dafür die Mittel auf- zubringen, beigegeben werden. „Ozapft is“ auf dem Münchener Oktoberfest München.(dpa) Mit dem Mittagsläuten der Kirchen und den traditionellen Böllerschüssen wurde am Samstag die diesjährige„Wies'n“ in München eröffnet. Unter großem Beifall schlug der Münchner Oberbürgermeister Tho- mas Wimmer, den Spund in das erste 200. Liter-Faß. Mit den Worten„ozapft is“ er. öflnete Wimmer das Oktoberfest. Mit den Wirten auf den festlich geschmückten Brau- ereigespannen und den Kellnerinnen, die alle zehn volle Maßkrüge stemmen können, waren trotz des wolkenverhangenen Himmels zehn- tausend Münchner mit auf die Wies'n gezogen In dem am gleichen Tage eröffneten 106. Zentral-Wirtschaftsfest zeigen die bayerischen Bauern die Spitzenleistungen ihrer Erzeug- nisse. Auf der internationalen Schau füg Gastronomie und Fremdenverkehr demon- strieren die besten Köche und Konditoren Europas, wie diese Erzeugnisse veredelt wer. den können. Mit einem neuen„Faust“ begannen die Berliner Festwochen 1934 Berlin.(UP) Die Berliner Festwochen 1954 wurden am Samstag mit einer von dem In- tendanten Boleslaw Barlog geschaffenen Neuinszenierung von Goethes„Faust“ im Schiller-Theater und mit anderen künstleri- schen Darbietungen an vielen Stellen der Stadt eröffnet. Sieben Länder— die U84, Großbritannien, Frankreich, Italien, Oester- reich, Japan und Deutschland— sind mit Darbietungen des Schauspiels, der Oper, des Tanzes, der Musik oder mit Kunstausstellun- gen an den Festwochen beteiligt, die bis zum 5. Oktober dauern. Berlins regierender Bürgermeister Wal-. ther Schreiber leitete die Festwochen über die Berliner Sender mit einer Rede ein, in der er die Frage bejahte, ob Berlin tatsächlich der Ort sei, an dem in dieser Zeit festliche Wochen zu veranstalten seien. Es sei nicht genug, politisch standhaft zu sein und unbe- irrt die Sache der Freiheit und Gerechtigkeit zu vertreten. Berlin müsse auch eine geistige Kraft ausstrahlen, weit über das Weichbild der Stadt hinaus als verantwortlicher Zeuge der Kultur und des geistigen Geschehens der freien Welt. a Ueber tausend Vertriebene in einer neuen Siedlung in Waiblingen Waiblingen.(dpa) Die größte Heimatver- triebenensiedlung Süddeutschlands, die „Rinneäcker- Siedlung“ in Waiblingen, ist am Sonntag durch den badisch-württember⸗ gischen Vertriebenenminister Eduard Fied- ler eingeweiht worden. Dabei erhielten über 1000 Personen eine neue Heimat. Der Bau kostete rund 3,5 Millionen Mark. Infolge der Rationalisierung, der sparsamen Geschäfts- kührung und der günstigen Vergebung der Bauarbeiten konnten von der Stedlungsge- meinschaft„Selbsthilfe im Bund vertriebe- ner Deutscher“ statt der ursprünglich ge- Planten 180 Wohnungen 240 geschaffen wer- den. Bei den Inhabern handelt es sich um Personen, die im Kreise Waiblingen bisher mehr oder weniger behelfsmäßig unterge- bracht waren. Die weiteren Mieter kommen aus 60 Gemeinden Baden- Württembergs. Da beim Bau von„Neuwaiblingen“ gute Er- fahrungen gemacht wurden, will der Bund vertriebener Deutscher auch in anderen Städten und Gemeinden des Landes der- artige große Siedlungen bauen. Haltsignal überfahren Kassel.(dpa) Der Lokomotivführer und der Zugführer des Eilgüterzuges, der am Mittwochabend bei Bebra auf einen halten- den Personenzug aufgefahren war, haben nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft in Kassel gestanden, das Haltsignal nicht ge- schen und überfahren zu haben. Bei dem Unglück waren vier Reisende des Personen- zuges ums Leben gekommen und über zwan- zig zum Teil schwer verletzt worden. Der Lokomotivführer und der Zugführer, die nach dem Unglück festgenommen worden waren, hatten zunächst behauptet ein Blocksignal zwischen Bebra und Cornberg habe auf „freie Fahrt“ gestanden. Parkplatz-Politik besser als Sozialisierung „Eine Politik, die bei den Zechen die Anlage von Parkplätzen für Motorräder der Bergarbeiter notwendig mache, ist besser als die Sozialisierung“ Bundeswirtschaftsminister Erhard bei der Eröttnung der deutschen Bergbau-Ausstel- mung, Essen.) Der Bedeutung der vom Kohlenbergbau zu bewältigenden wirtschaftlichen und tech- nischen Aufgaben entspricht sowohl die 2. Z. in Essen abgehaltene deutsche Bergbau- Ausstellung, als auch die aus diesem Anlaß nach Essen einberufene Steinkohlentagung des Steinkohlenbergbau- Vereines. Die deutsche Berghau-Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Steinkohle- bergbaues, der gemeinsam mit den Fach- verbanden der Bergbau-Zuliefererindustrie maßgeblich an ihrer Durchführung beteiligt i8t. Rund 400 Firmen der Bergbau-Maschinen- und Bergbau-Zuliefererindustrie geben auf einem Gelände von 135 000 qm einen ge- schlossenen Ueberblick über die Entwicklung des Bergbaues und seiner weit verzweigten Sparten. Hierbei wird der neueste Stand der Bergbau- Technik in den Vordergrund gestellt. Der Ausstellung ist eine Sonderschau „Kohle 1954“ des Unternehmerverbandes Ruhrbergbau angegliedert, mit der die Be- deutung der Kohle für die deutsche Volks- Wirtschaft veranschaulicht wird. Der Bundeswirtschaftsminister, der die Ausstellung eröffnete, gab seiner Ueber- Zeugung Ausdruck, daß Kohle stets Energie- träger Nr. 1, also ein Wesentlicher volks- Wirtschaftlicher Faktor für den von Deut- schen besiedelten Raum sein würde. Aller- dings würde es auch in ihrem Bereich vie- ler Anstrengungen bedürfen, um sich gegen aufkommende Konkurrenten zur Wehr zu Setzen. Darum gelte auch für sie der Wett- bewerbsgedanke, der sich jedoch hier an- derer Formen bedienen müsse als in den Übrigen Wirtschaftszweigen. Die Bergbau-Ausstellung beweise, daß innerhalb des Bergbaues der Wettbewerb WIRTSCHAFT S-KABEL lebe. Der Minister betonte, daß nach sei- ner Auffassung die bestehenden Schwierig- keiten durch eine Sozialisierung nicht zu lösen seien.„Wenn der Bergbau diese Art des staatlichen Schutzes genießen würde, Wäre er unfähig, seine Bewährungsprobe zu bestehen. Seit 1945 hat die deutsche Kohlen- Wirtschaft viele Probleme lösen können, und sie wird sicher auch noch mit den unrentab- len Zechen fertig werden, ohne sich in poli- tische Abenteuer stürzen zu müssen.“ Das Vertrauen in die Zukunft gestalte die Konjunktur besser als derartige leichtsinnigen Forderungen. Die Beseitigung der Sperrmark sei ein Beweis für die Berechtigung dieses Vertrauens. Sie stelle einen Erfolg der expan- siven Wirtschaftspolitik dar, die zuwege ge- bracht habe, daß sich die Wirtschaft der Bundesrepublik über den nationalen Raum hinweg mit der übrigen Welt habe verbinden können. Auf keinem Feld sei der Erfolg der Integration so sichtbar als gerade auf dem Gebiet der Wirtschaft. re übernationale Zusammenarbeit habe sich bewährt und auch die letzten politischen Spannungen unver- ändert überstanden. K URZ NACHRICHTEN Obstpreise rückläufig Die jetzt verstärkt einsetzenden Obstanfuh- ren zur Tettnanger Obstversteigerung führten zu Preissenkungen. Dies hängt ursächlich damit zusammen, daß die Anfuhr mundreifer Sorten noch unzulänglich ist und daß der Großhandel Zurückhaltung bei der Aufnahme noch nicht genußreicher Sorten übt. Die ebenfalls ver- stärkten Gurkenanfuhren führten ebenfalls zu einem Preisrückgang, der sich je Zentner Frei- landgurken bis auf 8,— DM belief. Gebrauchtwagen sind billiger geworden wird allgemein festgestellt. Seit dem Frühjahr 1954 sind im gewogenen Durchschnitt die Preise für Gebrauchtwagen um rund 15% gesunken. Das hängt wohl hauptsächlich damit zusammen— nehmen Fachkreise an— daß rund 30 77 der Käufer von neun Wagen, ihren Lieferanten Gebrauchtwagen in Zahlung geben. Die sich sammelnden Bestände an Gebraucht- wagen bei den Händlern stellen eine der bren- nendsten Sorgen des Kraftfahrzeughandels dar. Marken-Treulosigkeit mnläßlich der Feier des 20jàhr. Bestehens der Gesellschaft für Konsumforschung e. V. äußerte Professor Georg Bergler, die Markentreue der Verbraucher habe gegenüber der Vorkriegszeit erheblich nachgelassen. Während der Verbrau- cher früher beharrlich immer wieder den glei- chen Markenartikel konsumierte, wende er heute— mehr oder minder kurzfristig— sein Interesse anderen Warenarten und Gattun- gen zu. Kredite sind keine Subventionen stellte gelegentlich der in Bremen abgehaltenen Jahres versammlung der„Gesellschaft für Wirt- schafts förderung“ der vom Bundesverkehrs- ministerium entsandte Ministerialrat Dr. Schu- bert fest. Es könne daher nicht von einer Sub- ventionierung der deutschen Hadelsflotte ge- sprochen werden. Im Vergleich zum Aus- land— wo mitunter sehr heftig subventioniert wird— verblaßten die westdeutschen För- derungsmaßnahmen die in Krediterleichterung bestehen völlig. Kapitalaufstockung bei AEG. Von gegenwärtig 88 Mill. DM will die AEG (Allgemeine Elektrizitäts-Akt. Ges.) auf zukünf- tige 110 Mill. DM ihr Grundkapital aufstocken. Die für den 22. September nach Berlin ein- berufene Hauptversammlung hat über diesen Vorstands vorschlag zu befinden. Die neuen Aktien sollen zu einem Bezugskurs von 100% ausgegeben werden, wobei die alten Aktfonäre neue Aktien im Verhältnis 4:1 beziehen kön- nen. Werbung im Einzelhandel ist Sinn und Zweck, gleichzeitig aber auch Motto, einer von der Industrie- und Handels- kammer Mannheim am 22. September 1954 anlaufenden Veranstaltung. Im Zuge dieses Lehrgangs soll der Einzelhändler mit den Methoden der modernen Werbung vertraut ge- macht werden. Die Kammer geht davon aus, daß die Werbung einer der Hauptfaktoren für den Erfolg eines Unternehmens ist. Aus be- rufenem Munde erfahren die Kaufleute, wie sie unter den heutigen Verhältnissen zweckmäßiger Weise das Schaufenster, das Zeitungsinserat, das Plakat und dgl. zu gestalten haben. „Verbraucherbewußtsein“. In die Hände der Hausfrau gelegte Wirtschafts politik Der Bundesernährungsminister benützte die Delegierten-Tagung des Deutschen Haus- frauenbundes um(sinngemäß) folgendes zu sagen: Die Hausfrau müsse verbraucherbewußt handeln, sie müsse an der Preis- und Qualitäts- auslese mitwirken. Es liege in der Hand der Hausfrau ungerechtfertigte Preissteigerungen durch Umstellung auf den Verbrauch anderer, nicht überteuerter Nahrungsmittel zu unter- binden. Professor Behrens(Berlin) der ebenfalls das Wort ergriff, wiederholte praktisch den von Lübke geblasenen Appell zum größeren Er forderte jedoch gleichzeitig eine bessere Marktübersicht, stren- gere Einhaltung der Preisauszeichnungspflicht, neutrale Verbraucherberatung, sowie Einfüh- rung eines neutralen„Einkaufführers“ für die Hausfrau. 3 Die Hausfrauen, die diese Tagung mitge- macht haben, werden mit einigermaßen be- klommenen Kopfschütteln diese Unwirklich- keiten quittiert haben. Fast zur gleichen Zeit, in der der Chef der Bundesernährungsver- Waltung seine väterliche Ermahnung an die Hausfrauen richtete, plädierte Staatssekre- tär Dr. Sonnemann(ebenfalls Bundesernäh- rungs ministerium) dafür, mit einer Art Ver- brauchslenkung zu beginnen, damit ja nicht etwa ausländische Ware gekauft würde, so- lange die deutschen Landwirte auf ihren Preisgebundenen) Warenbeständen sägen. (Siehe MM vom 18. September„Die Sonne der Lenkung bescheine uns“,) Da stimmt doch etwas nicht. Ist's pure Heuchelei oder weiß die eine Hand nicht was die andere tut? Vermutlich ist letztere An- nahme richtig, denn der Staatssekretär der obersten Ernährungsverwaltung hat sich bis- her immer noch— wenigstens optisch be- trachtet— als besserer Sachwalter der Agrar-, als der Ernährungsinteressen bewie- sen. Diese— sich zwangsläufig jedem gründ- licherem Beobachter aufdrängende Optik versucht Dr. Sonnemann allerdings dadurch abzuschwächen, daß er darauf hinweist, bei der gegenwärtigen Labilität der weltpoliti- schen Situation wären Schwierigkeiten in der Versorgung der Bevölkerung durchaus mög- lich wenn: ) die Leistungsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft— infolge derzeitiger Absatz- schwierigkeiten— eingeschränkt würde; 2) weltpolitische Komplikationen die Ver- sorgung vom Ausland her erschwerten. Es ist schwer, einer Hausfrau zu sagen: „Uebe Preisdruck aus“,„Sei verbraucherbe- Wußt“, wenn zur gleichen Zeit sowohl bloßes Verbraucherbewußtsein, als auch etwaiger Preisdruck verpönt werden soll, durch eine Art Verbrauchslenkung Sonnemannscher Prägung. Die Hausfrauen müßten sich ja zum Narren gehalten fühlen. Sie müßten— woll ten sie Wirklich verbraucherbewußt handeln ihren Bürgersinn, ihr Staatsdenken ad acta legen. Denn käme Verbrauchslenkung, dann müßten sie— aus bloßem Verbraucherbe- wußtsein— zu Schmugglern werden und zu Schwarzhändlerinnen. Sie würden es auch werden, darauf kann — mit an Sicherheit grenzender Wahrschein- lichkeit— Herr Sonnemann gefaßt sein. Die deutsche Hausfrau hat nämlich sowohl auf Marktschwankungen, als auch auf sinnlosen Machtaufwand der Bürokratie(Vor der Wäh- rungsreform) ganz richtig reagiert. Entzöge man der Hausfrau den ihr zu- stehenden Anteil an den in wirtschaftlicher Hinsicht zu fällenden Entscheidungen, dann wird sie wieder Wege finden, ihren Willen durchzusetzen. Vielleicht sogar mit echt weib- licher Stärke, die in der weiblichen Schwäche ja begründet liegt. Die Hausfrau bedarf dazu keinerlei Belehrungen und Fremden-“ pardon„Einkaufs- Führers, denn sie befin- det sich in ihrem Reich, in dem sie auf jede Art Führerschaft pfeift. F. O. Weber ä 8 Nr. 2 E In nen Nürn! Braue große tradlit Hoser weinr Minut lassen Macht wank schlie werde dieser lock a „Rhei wiede mann Scher: zu di. mehr rade Sic ken kü den 1 hätte, Die M bracht suml! Opfer Zul liefen 10tz ir Noch gute, mann, nachst lich Sturm beide teten. mehr 2:1-Fi War 8. Chanc einme Eck ba auf de mal v wehrs Sekun später Meyel allein Vert Stelle, berger (Aus I. Lit FSV I Kicken Spygę VfR N Schwa Kicken Karls Hesse FSV F SpVge Schwe I. FC. VfB S Stuttg Schwe SSV F VfR N Eintr. Karls! BC A! Kicke Bayer Hesse Jahn 1 der issen es'n⸗ ikall Tho- 200. er. den rau- alle Aren ehn- gen. 106. chen eug- küg non oren wer- 66 54 1954 1 In- enen ( im leri- der 8A, ster- mit „des un- zum Wal. über u, in alich liche nicht nbe· keit stige wild euge der ne wer- die ber- Led über Bau l äkts⸗ der ge- ebe- ge- Wer- um Sher ge- men Da Er- zund eren der- ann in- Die auf sen h- zu- her n len 1b- che 42ů in- de Nr. 219/ Montag, 20. September 1954 DER SPORT VOM WOCHENENDE Kickers von Schweinfurt 2:6 gestürzt Von Heinz Schneekloth In einem Spiel mit zwei grundverschiede- nen Halbzeiten demonstrierte der 1. FC Nürnberg vor 18 000 Zuschauern an den Brauereien seine alte, heuer wieder ganz große Klasse. Nachdem die Spieler in den traditionell verwaschenen und abgewetzten Hosen(diesmal aber noch erstaunlich neuen weinroten Trikots) den VfR Mannheim 43 Minuten lang hatte anrennen und anstürmen lassen, konterten sie nach dem Wechsel mit Macht. Und unter den ersten Schlägen schon wankte die Mannheimer Deckung, um schließlich ganz und gar ausmanövriert zu werden. Der 3:0-Sieg des Clubs geht auch in dieser Höhe in Ordnung, und wenn Maxl Mor- lock am Samstagabend im Vestibül des Hotels „Rheinhof“ sagte,„ich möchte dieses Jahr wieder einmal in einer deutschen Meister- mannschaft stehen“, dann war das zwar ein Scherz, aber dessen ungeachtet ist der Club zu diesem Ziel vielleicht schon lange nicht mehr auf so gutem Wege gewesen wie ge- rade jetzt. Sicher, das ganze Spiel hätte anders lau- fen können, wenn... wenn der VfR die bei- den Tore in der ersten Halbzeit geschossen hätte, die er einfach hätte schießen müssen. Die Männer um Meyer und de la Vigne voll- brachten ein großes— ein zu großes Pen- sum!!! Der VfR wurde in diesem Spiel ein Opfer seines eigenen Anfangstempos! Zur Ueberraschung von Freund und Feind liefen die Mannheimer mit Routinier Lang- lotz im Mittellauf an Stelle Keuerlebers ein. Noch mit bandagiertem Knie spielte er eine gute, überlegte Stopperpartie, die der Bau- manns auf der Gegenseite nicht sehr viel nachstand. Beide Mittelläufer hatten anfäng- lich Schwierigkeit mit den gegnerischen Sturmführern, mit Meyer und Glomb, die beide fleißig rochierten und enorm schuf- teten. Der VfR hatte in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel; nicht mit einer 1:0- oder 2:1-Führung in die Pause gegangen zu sein, war schon ein rechtes Pech. Vier ganz große Chancen registrierten wir, wobei zweimal einmal nach Siegels, einmal nach Meyers Eckball— Mirsberger als„rettender Engel“ auf der Clupb-Torlinie stand. Und noch ein- mal war es Mirsberger, der beste Club-Ab- Wehrspieler, der Wirthwein in letzter Sekunde vom Ball trennte. Und als wenig später Baumann ein Kopfballduell gegen Meyer verlor und der VfR- Mittelstürmer allein in Richtung Tor lief, kullerte sein Drehschuß um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Diese gefährlichen Situationen vor dem Tor des siebenfachen Altmeisters resul- tierten aus dem elanvollen Spiel des VfR in den ersten 45 Minuten, wo sich alle Spieler bis zum Beußersten— Siegel und einige andere weit über ihr körperliches Vermögen hinaus— einsetzten und ein enormes Pen- sum verrichteten, ein Pensum, das uns früh- zeitig die bange Frage stellen ließ, ob die VIRler ihr eigenes Tempo würden durch- stehen können. Da rochierten die fünf Stür- mer pausenlos; sie hatten glänzende Spiel- einfälle und brachten die Clubdeckung in manche Verlegenheit; allerdings verdarb immer noch die Unerfahrenheit der jungen Außen, Siegel und Wirthwein, manche Chance. Obwohl der Club mehrfach in die Defensive gedrängt war, demonstierte er bereits zu diesem Zeitpunkt das technisch reifere, vor allem auch das ökonomischere Spiel. Max Marlock hat zwar noch nicht wieder seine Schweizer Form, aber er ist groß im Kommen, verstand sich glänzend mit Glomb und es war immer Gefahr im Verzug, Wenn er nur in Ballbesitz war. Ein deutliches Uebergewicht ergab sich nach dem Wechsel durch die erprobten Außenstürmer Herbols- heimer und Winterstein, Der Kräfteabbau beim VfR wurde in der ersten Viertelstunde nach Halbzeit sehr deut- lich. Nun übernahmen die Nürnberger das Kommando und zogen gegen einen Gegner, der sich selbst„angeschlagen“ hatte, ein Spiel auf, das in seiner Eleganz, dem hohen Grad seines Niveaus und der technischen Prägnanz begeisterte. Zwar wirkte der Club- Sturm manchmal etwas drucklos, innen auch 2zu verspielt, aber er schoß trotzdem Tore: In der 55. Minute das 1:0, als Jöckel einen Eintracht begann FSV Frankfurt und Fürth an der Spitze Weitere Sportereignisse: Deutschland gewann in Dortmund den Leichtathletik-Länderkampf gegen Finnland mit 108:106 Punkten/ Dreifacher Mercedes-Sieg im„Großen Preis von Berlin“ auf der Avus/ Deutschland siegte in Wien im Handball-Länderspiel gegen Oesterreich mit 19:15 Ats de, tub“ konterte, a es geschenen VfR Mannheim erlag vor 18 000 seinem zu hohen Anfangstempo/ VfR Mannheim— 1. FC Nürnberg 0:3(0:0) Morlock- Schuß zu schwach klärte und Glomb einköpfen konnte; in der 63. Minute das 2:0, als der völlig freistehende Herbolsheimer von Glomb bedient wurde Zu diesem Zeitpunkt war der VfR restlos „durchgedreht“. Die Halbstürmer hingen wieder— o Verhängnis!— wie gegen die Eintracht, zu weit zurück, die Club-Außen- läufer übernahmen das Mittelfeld, und dann — ein Stöhnen ging über die Ränge hinweg ging auch noch Meyer in die Deckung zurück. Als schließlich eine neue Reihe mit Siegel— Laumann— Langlotz— Heitmann— Wirth- wein formiert war, war das ein„Torso“ aber kein Sturm gegen die eiserne Clubabwehr. Fast ein wenig zu„pomadig“ trieben es die Gäste in der folgenden Viertelstunde, als sie den VfR, ganz ausspielten. Winterstein machte dann der„Anschießzerei“ Jöckels in der 73. Minute mit 3:0 ein Ende. Es blieb bei diesem Resultat, obwohl noch leicht ein viertes oder fünftes Clubtor hätte fallen können, währnd ein Tor auf der Gegen- seite, ein VfR-Treffer, nur mehr durch Zufall hätte zustande kommen können. Einfach zu entkräftet waren die Mannheimer, die keines- wegs Konditionsmängel hatten, sondern sich, wie gesagt, im Tempo übernommen hatten. Konditionsmängel— die hatte Stopper Bau- mann. Aber er bot pausenlos Musterbeispiele dafür, wie sich ein alter Fuchs in solchem Falle hilft. Die Frage, die an den VfR-Trainer zu stellen wäre, hieße, was er sich bei der stän- digen„Umorgelei“ der Elf in der zweiten Habzeit gedacht haben mag. Langotz?— war als Stopper gut, ist aber als Stürmer zu lang- sam geworden. Meyer? Bester VfR-Stürmer. Was soll er als Ausputzer? Und Heitmann?— der kann, wenn er nach vorn geht, nur eines: hinten, in der Deckung, fehlen! Nein, Experimente müssen auch einen Sinn haben! mit tollem Wirbel die Schwaben berteidigten gesehicbel Frankfurter Eintracht unterlag in Augsburg 0:2(0:1) Die Frankfurter beganen in Augsburg mit einem furiosen Angriffswirbel: Rechtsaußen Weilbächer, Mittelstürmer Kreß und Links- außen Bayer schossen neben den Kasten und Bäumler traf bei einem Eckball nur den Pfosten. Die Schwaben-Abwehr hatte bei diesem Blitzstart der Gäste bange Minuten zu überstehen; allmählich wurde auch die Hintermannschaft der Schwaben sicherer. Bei einem blitzschnellen Schwaben-Durch- bruch war es dann passiert: In der 26. Minute jagte der Halblinke Müller aus 20 Meter Entfernung ein Zuspiel Struzinas unhaltbar in die Maschen. Der gute Eintracht-Torwart Loy hatte keine Abwehrmöglichkeit. Von nun an dominierten die Hausherren, die bis zum Pausenpfiff einem zweiten Treffer näher waren als die Gàste aus Frankfurt dem Aus- gleich. Mit viel Glück und Können verteidigte Schwaben die knappe 1:0-Führung während der gesamten zweiten Halbzeit. Die Platz- herren nahmen die beiden Verbinder in die eigene Hälfte zurück und räumten freiwillig das Mittelfeld für die Gäste. An der Straf- raumgrenze freilich bauten die Schwaben ein Abwehrbollwerk auf, das für die Eintracht- Stürmer einfach nicht zu knacken war. Eine famose Leistung vollbrachte Schwabens Tor- hüter Süßmann, der mehrere„todsichere“ Bälle hielt. Seine Glanzparade: Aus fünf Metern meisterte er einen Direkt-Schuß des Frankfurter Rechtsaußen Weilbächer. Lankes Blau- Schwarz bleibt am Tabellen-Ende: Kampfszene war Jöckel unschuldig— im Gegenteil, er vor Jöckels Tor: Der VfR-Hüter war schneller als der Clubstürmer und konnte das Leder ins Feld zurückfausten. An den drei Treffern zeigte einige hervorragende Paraden. Unser Bild zeigt auch die dicht besetzten Ränge: 18 000 waren auf dem VfR. Platz Bild: Steiger VfB Stuttgart ist wieder da Siultgarte- waren nieht zu hallen Offenbach stürmte die letzte halbe Stunde/ Offenbach— VfB Stuttgart 1:4 Mit einem Eckenverhältnis von 5:0 gingen die Offenbacher Kickers auf dem Bieberer- berg zur Pause in die Kabine, nach Toren aber führte der VfB Stuttgart 2:1. Die Stutt- garter setzten sich gleich gut in Szene, und in der 5. Minute flel auch bereits der Führungs- treffer für den VfB, als Walter geschossen hatte. Der Ball prallte von Torwart Zimmer- mann ab, auf der Torlinie sprang Hinter- stopper hoch und köpfte das Leder ins leere Netz, während Magel untätig daneben stand. Doch 3 Minuten später hieß es 1:1 durch Preißendörfer, der eine Krauß-Vorlage un- haltbar einnickte. Ueberhaupt war Preißen- dörfer mit seinem gescheiten und schnellen Abspiel zunächst der beste Mann des Kickers- Sturmes. Dagegen merkte man Nagel die Ver- letzung immer wieder an und auch Schreiner war durchaus nicht der überragende Mann im Mittelfeld. So konnten sich die Stuttgarter von den stürmischen Angriffen der Platzherren dank ihrer besseren Läuferreihe immer wie- der frei machen und in der 28. Minute erziel- ten sie auch nach prachtvoller Vorarbeit von Waldner durch Linksaußen Strohmeyer(wie- derum Kopfball) das 2:1. Nun wurden die Kickers nervös. All ihr Elan nutzte nichts, denn das Zuspiel und die Zusammenarbeit wurden immer mangelhafter. So war die knappe Pausenführung der Gäste durchaus verdient. Nach der Pause vollendete sich das Ge- schick der Gastgeber. Nicht die Offenbacher, sondern der VfB eröffnete eine neue Offen- sive. Zweimal kurz hintereinander(52. und 54. Minute) startete der Rechtsaußen Hinter- stocker zu einem Sologang. Beim ersten Male erwischte Waldner seine Flanke und schoß zum 3:1 ein. Dann erhöhte Stroh- Elfmele gegen Waldhof wurde dreimal geschossen .. dann saß der Ball im Netz und die Mannheimer waren geschlagen/ ASV Durlach— SV Waldhof 3:2(2:2) Auch im fünften Punktspiel der zweiten Liga blieb dem SV Waldhof ein Erfolg ver- sagt. Dabei boten sich der Elf mehrere Mög- lichkeiten, das Steuer entscheidend herumzu- reißen. Die Blau- Schwarzen vermochten es nicht, weil es ihnen einmal an dem erforder- lichen Stehvermögen fehlte, sie zum anderen ein sehr ideenarmes Spiel zeigten. Es fehlte eine überragende Spielerpersönlichkeit. Mit Reden, Schimpfen und Reklamieren kann kein Spiel gewonnen werden. Als man sich 1 vorübergehend— leider geschah dies nur für einige Minuten— auf den wirklichen Sinn des Spieles besann, hatte man ein Uebergewicht, kam zu zwei Toren und hatte somit eine ent- scheidende Presche in die Durlacher Abwehr geschlagen, in der Stopper Hutzler fehlte! Verteidiger Heckmann war zur Außerdem mußte die Platzelf noch auf Schi- Stelle, aber er konnte das 1:0 für die Nürn- korra verzichten, während Waldhof Heim erger durch Glomb nicht mehr verhindern. nicht zur Verfügung hatte. (Aus VfR Mannheim— 1. FC Nürnberg 0:8.) Durlach wartete sofort mit einem zügigen, Bild: Gayer zweckmäßigen Angriffsspiel auf, gegen das 1— 1. Liga Süd: 1. Liga Südwest: TSV Frankfurt— BCO Augsburg 4:1 1. FC Kaiserslautern— FV Speyer 4:3 Kickers Stuttgart— Schweinfurt 05 216 Wormatia Worms— Eintracht Kreuznach 4:0 SpVgg. Fürth— Bayern München 4:3 FK Pirmasens— Eintracht Trier 6˙2 Inn Mannheim— 1. FC Nürnberg 0 3 Phön. Ludwigshafen— Spfr. Saarbrücken 6˙1 Schwaben Augsburg— Eintr. Frankfurt 2:0 1. FC Saarbrücken— Saar 05 Saarbrücken 51 Kickers Offenbach- vfB Stuttgart 1:4 Mainz 05— Tura Ludwigshafen 1·2 Karlsruher Sd Reutlingen 0:2 Frankenthal— VfR Kaiserslautern 2:1 essen Kassel— Regensburg 4:2 Tus Neuendorf— Borussia Neunkirchen 8:0 FSV Frankfurt 5 3 2 0 12:5 3:2 1. FC Kaiserslautern 6 6 0 0 30:10 12:0 Spygg. Fürth 5 3 2 0 10:6 8:2 Wormatia Worms 6 5 1 0 23.5 11:1 ſchwaben Augsburg 5 3 1 1 9.6 7:3 EK Pirmasens 5 5 1 0 T 1. FC Nürnberg 5 3 0 2 15:7 6:4 Phönix Ludwigshaf. 6 5 0 1 15:5 102 vB Stuttgart 5 3 0 2 13:10 6:4 1. FC Saarbrücken 6 4 1 1 17.5 913 Stuttgart. Kickers 5 3 0 2 13:11 6:4 VfR Frankenthal 6 4 0 2 14.13 8.4 Schweinfurt 05 5 2 2 1 10:11 6:4 Tus Neuendorf 1 7²⁵ SSV Reutlingen 5 3 0 2 8.11 64 Mainz 05%% VR Mannheim 5 2 1 2 13:14 5:5 Borussia Neunkirch. 6 2 1 3 8.11 5.7 Eintr. Frankfurt 5 2 1 2 6:8 5.5 Tura Ludwigshafen 6 2 0 4 920 4.8 arlsruher Sc 5 1 1 3 10:10 3:7 Saar 05 Saarbrück. 6 0 3 3 8.16 39 Boe Augsburg 5 1 1 3 12:14 317 Eintr. Kreuznach 6 1 1 4 9.22 3.9 Kickers Offenbach 5 1 1 3 7:8 3:7 FV Speyer 6 1 0 5 8:15 2.10 ayern München 5 1 1 3 10:12 3:7 Eintracht Trier 6 1 0 5 i 210 Hessen Kassel 5 1 1 3 3:10 3:7 VfR Kaiserslautern 6 1 0 5 723 210 Jahn Regensburg 5 1 0 4 6.21 2:8 Spfr. Saarbrücken 6 0 1 5 6.24 111 die Waldhofhintermannschaft nicht die er- korderliche Einstellung fand. Wiederholt mußte Rößling Ullaga ziehen lassen, hatte Kleber gegen Hörn das Nachsehen, und so War es nicht verwunderlich, daß es schon nach 13 Minuten 2:0 stand. In der 6. Minute knallte Huber einen Freistoß in die unbewachte linke Ecke. In der 13. Minute bediente Strei- bel den ungedeckten Hörn: 2:0. Erst in der 21. Minute bot sich Zäh die erste Chance, doch seinen Schuß hielt Balzer. Machtlos war der Durlacher aber in der 27. und 28. Minute bei den Bällen von Hohmann und Ratzel, der lei- der schon nach 18 Minuten so verletzt wurde, daß er das Spiel mit einer Hüftprellung nur als Statist auf Linksaußen fortsetzen konnte, trotzdem aber ein schönes Tor erzielte. die 47. Minute brachte dem Waldhof die größte Chance. Balzer entglitt ein hoher Ball, einen Meter vor der Linie schoß Cornelius an den Pfosten!!! Dann foulte der für Ratzel zurück- gegangene Lipponer Streibel. Elfmeter! Mos- ZAHLENSPIEGEI 1. Liga West: 1. FC Köln— Rot-Weiß Essen 2:4 SV Sodingen— Borussia Dortmund 3˙2 SW Essen— Preußen Dellbrück 4:2 Bayern Leverkusen— Schalke 04 1:1 Preußen Münster— Duisburger Spy 2:4 Meidericher Spy- VfL Bochum 0˙0 Alemannia Aachen— Westfalen Herne 6:5 Bor. M.-Gladbach— Fortuna Düsseldorf 4:0 Rot-Weiß Essen 5„ 9 136 382 SV Sodingen 5 h g 8 Schwarz-Weiß Essen 5 3 1 1 10:5 723 1. FC Köln FTF Bor. M.-Gladbach 5 3 2 m Alemannia Aachen 5 2 2 1 15:16 6•4 Schalke 04 VVV Duisburger Sv 2 1 8 Bayer Leverkusen%%% VL Bochum V•˙ſ) Meidericher SV%%% Preußen Münster 5 2 0 3 14:13 4:6 Borussia Dortmund 5 2 0 3 10:10 4:86 Preußen Dellbrück 5 2 0 3 7:10 4:6 Westfalia Herne 3 ins 28 Fortuna Düsseldorf 5 0 0 5 3:16 0:10 Sakowski schoß den Ball auf den Torwart. Wiederholung, weil irgend ein Spieler in den Strafraum gelaufen war. Huber zielte— Len- nert hielt, hatte aber zu früh die Linie ver- lassen. Wiederholung. Alle Proteste der Wald- höfer halfen nichts. Schön schoß in die linke untere Ecke— 3:2. Kurz vor dem Abpfiff noch einmal stürmi- sche Waldhof- Reklamationen. Ein Schuß lan- dete im Durlacher Tor, doch wiederum hatte Schiedsrichter Eberhardt zuvor gepfiffen. Er mußte dem Tor die Anerkennung versagen. So viel zum Sachlichen. Aber der Grund sei- nes Abpfiffes war indessen schon deshalb nicht ersichtlich, weil unklar bleiben mußte, ob die Spielunterbrechung wegen eines Fouls oder wegen Abseits erfolgte. Auch sonst traf der Schiedsrichter wiederholt daneben. Mehr zu Ungunsten der Gäste. 5 Der Waldhof muß in der Folge seine Lei- stungen erheblich steigern, sich vor allem auf sein wirkliches Können besinnen. meyer auf 4:1. Die letzte halbe Stunde ge- hörte dann den Kickers. Die Offenbacher stürmten und stürmten, aber an diesem Tag war alle Mühe vergebens. Bei strömendem Regen endete das Spiel also mit einem uner- warteten aber nicht unverdienten 4:1-Sieg des VfB Stuttgart. Buchenau bester FSV. Stürmer FSV BC Augsburg 4:1(2:0) Im einzigen Samstagsspiel der I. Liga Süd holte sich der FSW Frankfurt einen 4:1(2:0) Sieg über den BC Augsburg. Vor 6000 Zu- schauern am Bornheimer Hang entschied die geschlossenere Mannschaftsleistung sowie der entschlossenere Angriff für die Frankfurter, bei denen erneut die Abwehr sehr sicher spielte. Im Angriff der siegreichen Elf zeichnete sich besonders der junge Mittelstürmer Buchenau aus, der darüber hinaus mit zwei Toren großen Anteil am Sieg seiner Mann- schaft hat. Nationalspieler Herrmann fand bei seinem Gegenspieler Niklasch wenig Be- wegungsfreiheit vor. Der BC Augsburg ent- täuschte keineswegs. Gute Leistungen zeig- ten Torhüter Schmid, Verteidiger Degle so- wie die zeitweise allerdings zu offensiven Außenläufer Niklasch und Hochstetter II. Bis zur Pause schossen Buchenau(33.) und Kun- kel(38. Min.) den 2:0-Vorsprung des FSV heraus. Nach dem 3:0(56.) durch Buchenau kam der BCA durch Biesinger(70.) zum Gegentor, während Kraus in der 75. Min, den alten Abstand wiederherstellte. War Ihr Tip richtig! West-Sücd- Block 1. FC Köln- Rot-Weiß Essen 2.42 Kick. Offenbach · VfB Stuttgart 14 2 Bayer Leverkusen- Schalke 04 1:10 VfR Mannheim- 1. FC Nürnberg 0.732 1. FC Saarbrück.- 05 Saarbrücken] 3.11 SV Sodingen- Bor. Dortmund 3.21 Schwab. Augsburg- Eintr. Frankf.] 2:0 1 M.-Gladbach- Fort. Düsseldorf 40 1 Meidericher SV VfL Bochum 0.0 0 Mainz 05 Tura Ludwigshafen 12 2 SpVgg. Fürth- Baxern München 4.2 1 Arm. Hannover- Hannover 96 b 20 1 Kickers Stuttgart- Schweinfurt 05 26 ⁴⁶2 SW Essen- Preußen Dellbrück 42 19 Nord- Süd-Toto: 1— 1— 1— 2— 2— 1 — 2— 2— 0— 1—1— 2— 2— 1. 1. Liga Nord: Göttingen 05— Hamburger SV 221 Bremerhaven 93— VfL Osnabrück 3·0 Holstein Kiel— Eintr. Braunschweig 1:0 Bremer SV— Werder Bremen 2·1 Eimsbüttel— St. Pauli 0·˙2 Arm. Hannover— Hannover 96 2·0 VfL Wolfsburg— VfB Oldenburg 1:1 Altona 93— Harburger TB 2·2 Bremerhaven 93 4 4 0 O 12:4 8:0 Göttingen 05 3 1 0» 221 FC St. Pauli 4 3 0 1 14:3 6:2 Hamburger SV 4 3 0 1 12:6 672 Werder Bremen„%%%%ͤ ũ ũ Eintr. Braunschw. 4 2 11 64 5.3 Hannover 96 4 2 0 2 35 44 Bremer SV 4 2 0 2 7.7 424 VfL Wolfsburg 1 21 1 VfL Osnabrück o Arm. Hannover 111 235 Holstein Kiel 4 1 1 2 VfB Oldenburg E11 2 598 38 Altona 93 U Harburger TB V TSV Eimsbüttel 4 0 0 4 4:16 0:8 2. Liga Süd: ASV Durlach— SV Waldhof TSV Straubing— Viktoria Aschaffenburg Singen 04— TSG Ulm 46 FC Hanau 93— Bayern Hof München 1860— Freiburger FC 1. FC Bamberg— I. FC Pforzheim Spogg Weiden— VfL Neustadt SV Wiesbaden— ASV Cham SV Darmstadt 98— Karlsruher FV Vikt. Aschaffenburg 4 1860 München Fe Singen 04 TSG Ulm 13846 SV Wiesbaden Bayern Hof SV Darmstadt 99 1. FC Pforzheim VfL Neustadt TSV Straubing ASV Cham SpVgg Weiden 1. FC Bamberg FC Hanau 93 Karlsruher Fv ASV Durlach Freiburger FC SV Waldhof — — 5 8 s c e g 8. 8 8 8 2832223222 2222222222 28882228885 5 5 225 8 K&.. en en en n en en en en en n n en n en en en en en S sse e es de de e e c A SSS s * N%% e e%-= de de s% 8 Seite 4 MORGEN Montag, 20. September 1954/ Nr. 16 Weitere Crgebuiste. Stadtliga Berlin: Mit dem„Großen Preis von Berlin“ wurde am Sonntag vor 150 000 Zuschauern auf der Berliner Avus die deutsche Rennsportsaison 1954 abgeschlossen. Neben den letzten Wer- tungsläufen in den drei Sportwagenklassen fand natürlich der zweite Start der Mer- cedes-Silberpfeile nach dem Kriege auf deut- schem Boden in der Viersektorenstadt das größte Interesse. Leider entsprach aber die Besetzung in der Rennwagenklasse nicht ganz den hohen Erwartungen der Berliner. Nach der Absage der Firma Ferrari schickte auch Maserati keinen der zwei an- gekündigten Werkwagen nach Berlin, ob- wohl der Automobilelub von Deutschland freien Lufttransport angeboten hatte. Die drei Mercedes-Werkfahrer Fangio, Kling und Hermann blieben also mit ihren Strom- Unien-Silberpfeilen obne Konkurrenz, denn die beiden Gordini-Werkfahrer und die Privatfahrer hatten nur bei einem Ausfall der Untertürkheimer Wagen eine Sieges- chance. Zunächst kämpften die Porsche-Privat- fahrer in den Serien-Sportwagen-Klassen bis 1300 und 1600 cem um deutsche Meister- schaftspunkte. Die zwei langen Geraden der 1931 als Hochgeschwindigkeits-Rennbahn er- bauten und später als Berliner Autobahnein- fahrt benutzten Avus erforderten erstaun- licherweise viele Ausfälle, so daß die Frage nach den neuen deutschen Meistern prak- tisch bis zur letzten Minute unbeantwortet blieb. In der 1600-c m-Klasse siegte der Karlsruher Europameister Helmut Polensky mit klarem Vorsprung in neuer Rekordzeit, doch dem Kölner Axel Linther war, obwohl Die deutschen Leichtathleten konnten am Sonntag in Dortmund den Leichtathletik- Länderkampf gegen Finnland überraschend mit 100: 10 Punkten gewinnen. Nachdem es nach dem 10 000-m-Lauf noch 103:103 stand, gab der Sieg der Deutschen in der 42 400-m- Staffel den Ausschlag. Deutschland hat diesen Länderkampf, bei dem man einen knappen Sieg der Finnen erwartet hatte, auf Grund der ausgezeichneten Form und des restlosen Einsatzes seiner Leichtathleten gewonnen. Knapp mit 57:50 Punkten führte Deutschland vor dem für Finnland 80 viel versprechenden Sonntag im Dortmunder Leichtathletik-Länder- kampf. Damit sprach am Samstagabend nach den ersten zehn Uebungen alles für einen Sieg der kampfstarken Mannschaft aus Skandina- vien. Soino Nikkinen, der im Armzug unerhört starke Speerwurf Europamelsterschaftsdritte, War mit 77.67 m der überragende Athlet des Tages. Noch nie sah man in Deutschland von einem Athleten sechs J7o-m- Würfe. Das„As“ der deutschen Mannschaft war diesmal nicht Doppel- Europameister Heinz Fütterer, der bei regennasser Witterung und bei leichtem Gegen- wind die 100 m in 10,7 Sek. gewann und mit TB Berlin— Blau-weiß 90 50 Viktoria 89- BSV 92 Berlin 23 Spandauer SV— Alemannia 90 1:3 Minerva 93— Wacker 04 4·2 Hertha/ BSC— Südring 31 1. Amateurliga: FO Birkenfeld— VfL Neckarau 5:1 SV Schwetzingen— FV Daxlanden 4·4 DSO Heidelberg— VfB Bretten 0:0 VfB Leimen— ASV Feudenheim 5·0 Germ. Friedrichsfeld— Olympia Kirrlach 6:1 FV Weinheim— Karlsruher Sc 4·0 FO Neureut— TS Plankstadt 11 VfR Pforzheim— Amicitia Viernheim 21 FV Daxlanden 81 20 08 Hockenheim 0 2 1125 8:4 09 Weinheim 0 2 1810 384 SpVgg. Birkenfeld 6 3 2 1 96 8:4 1. FC Neureut 33 s DS Heidelberg 3 VfR Pforzheim J Olympia Kirrlach 7 3 1 3 17.23 77 ASV Feudenheim 5 3 0 2 12:8 6˙4 VfB Leimen 6 3 0 3 18:9 6·6 VfL Neckarau 6 3 0 3 19:15 66 VfB Bretten E 6828 TSG Plankstadt JC Amicitia Viernheim 5 1 2 2 10:9 4:6 Karlsruher Sc 5 2 0 8 8un 148 Germ. Friedrichsf. 6 1 2 3 10:13 4:8 98 Schwetzingen 7 1 2 4 11:24 4:10 2. Amateurliga, Gruppe 1 SG Hemsbach— 03 Ladenburg 2·1 50 Ladenburg— Eintracht Plankstadt 2:2 Spygg. Sandhofen— TSG Rheinau 1:0 FV Oftersheim— Sy Ilvesheim 2·5 O1. Neulußheim— Fort. Heddesheim 2·2 SV Waldh. Res.(a. K.)— Phönix Mhm. ausg. 907 Seckenheim— SV Wallstadt 1:4 Eintr. Plankstadt 8 3 8 Olympia Neulußh. 5 3 1 1 13:9 7ꝛ3 50 Ladenburg F 03 Ladenburg 3 138 6:2 SV Ilvesheim 4 3 0 1 18.7 6·2 Fort. Heddesheim 5 2 2 1 12:6 6˙4 SC Käfertal 5 3 0 2 1412 6˙4 07 Seckenheim 8 2 I Phönix Mannheim 4 2 1 1 12:8 53 Sg Hemsbach 1 2 2 lane 46 SV Wallstadt VV FV Oftersheim JS. SpVgg. Sandhofen 6 1 0 5 619 2.10 SG Rheinau S s i SV Waldh. Res.(a. K.) 20 0 2 15 0˙4 2. Amateurliga, Gruppe 2 TSV Handschuhsheim— SG Kirchheim 121 VIB Rauenberg— 1. Fo Walldorf 4:2 188 Ziegelhausen— TSG Rohrbach 2·2 SV Sandhausen— SV Sinsheim 0:0 VfB Eppingen— VfB Eberbach 1:1 FV Sulzfeld— Union Heidelberg 1:4 ASV Eppelheim— VfB Wiesloch 3:0 ASV Eppelheim 6 2 102 Sd Kirchheim 3 4 1 1 182 9:3 Union Heidelberg 5 3 2 0 12:4 8:2 1. FC Walldorf 6 4 0 2 24:11 84 TSG Rohrbach 6 3 0 178 8˙4 SV Sinsheim 52 2 2 1058 6:6 VB Rauenberg 5 2 1 2 11 825 VB Wiesloch V VfB Eppingen 0 TSG Ziegelhausen 6 1 2 3 11:16 428 VfB Eberbach 6 1 2 3 411 48 SV Sandhausen F TSV Handschuhsh. 6 1 1 4 5:13 3:9 FV Sulzfeld 6 1 0 5 8729 210 Leo Pohl einen der drei einleitenden deutschen Doppelsiege holte, sondern Karlfriedrich Haas. Der Nürnberger 440- Europarekordmann, der 150 000 Zuschauer auf der Avus er nur Fünfter wurde, der Titel nicht mehr zu nehmen. Sieger und Deutscher Meister der 1300-αοm-Klasse wurde Viktor Rolff (Weidenau), der genau wie Linther noch zu dem Rennfahrernachwuchs zu zählen ist. Die „alten Hasen“ wie z. B. der Frankfurter Helm Klöckler, mußten sich also der Jugend beugen. Hatte die Rennleitung schon im ersten Rennen einen bedauerlichen Fehler gemacht und dafür ein Pfeifkonzert der„hellen“ Berliner einstecken müssen, als die Fahrer nämlich eine Runde zu spät aus dem Ren- nen genommen wurden, so begann auch der Meisterschaftslauf der Rennsportwagen bis 1500 cem mit einer peinlichen Panne: Der Porsche-Werkfahrer Richard von Franken- berg hätte für seinen Frühstart nämlich unbedingt eine Strafminute erhalten müssen. So setzte er sich sofort an die Spitze vor seinem Werkskameraden Hans Herrmann, dem Günther Bechen mit seinem Borgward. der neuerdings eine Einspritzanlager erhalten hat, im Nacken saß. Blieb diese Reihenfolge bis zum Ziel, dann wären also drei Fahrer Punktgleich. Spannender hätte dieses Ren- nen wirklich nicht verlaufen können. Tat- sächlich änderte sich bis zur 20. Runde(166 km) an dieser Reihenfolge nichts mehr. Da die bessere Placierung beim Großen Preis auf dem Nürburgring bei Punktgleichheit entscheidet, verteidigte Hans Herrmann sei- nen im Vorjahr errungenen Meistertitel er- folgreich. Kurz vor 15 Uhr nahmen insgesamt zehn Formel-Rermwagen— der Ferrari von Monza War im Training wegen Maschinenschaden Die große Ueberraschung in Dortmund schon vor dem Start sehr zuversichtlich wirkte, lief auf der zweiten Bahn dem trittschnellen Europameisterschafts-Zweiten Voitto Hellsten (47,8 Sek.) in der deutschen Jahresbestzeit von 46,7 Sek. nach den ersten 100 Metern immer weiter davon und knüpfte damit wieder an seine Olympialeistungen und die große Form des Vorjahres an. Mit den Mannschaftskapitänen und Ham- merwerfern Karl Hein, dem heute 46jährigen Olympiasieger von 1936, und Oiva Halmetoja an der Spitze, marschierten 20 Athleten der bei- den starken Nationalmannschaften bei leichtem Regen unter dem Beifall von knapp 10 000 Zu- schauern in das flaggengeschmückte Dort- munder Stadion. Der erwartete 100-m- Doppel- sieg von Heinz Fütterer(10,7 Sek.) und Leo Poh!(10,9 Sek.) brachte gleich gute Stimmung unter den Zuschauern, die bald darauf schon den ersten großartigen 70-m-Speerwürfe von Nikkanen bewundern konnten, Hinter dem Europameisterschaftsdritten Bert Steines, der schon nach drei Hürden klar in Front 20g, er- kämpfte sich der deutsche Juniorenmeister Karl-Ernst Schottes in 15,2 Sek. durch einen starken Lauf auf den letzen 50 Metern den 2. Platz vor Finnlands Meister Siukola über 110 m Hürden. Auch der 800-m-Lauf brachte einen deutschen Doppelsieg. Das Paar Olaf Lawrenz/ Friedel Stracke beherrschte die bei- den Finnen, obwohl Lawrenz die ersten 400 m mit 57,3 Sek. ungewöhnlich langsam lief. Der Finne Vähäranta lag kurz auf dem 2. Platz, Rosenkranz im Tor verhinderte höhere Niederlage achwuchstatlente im Handball bewähren sich Oesterreich verlor in Wien das 15. Handball-Länderspiel gegen Deutschland 13:19(5:9)/ Bester Spieler war Käsler Wer den katastrophalen Untergang der österreichischen Handball-Nationalmannschaft vor 17 Monaten in Augsburg miterlebt hatte und beim Registrieren der Toreinflation(32: 16) zum Schluß kaum mehr mitgekommen War, machte diesmal auf dem WAC-Platz ein erstauntes Gesicht, weil sich die Oesterreicher gegen die Elf des Weltmeisters Deutschland mit außerordentlichem Erfolg zur Wehr zu setzen vermochten. Wenn die Gastgeber zwar wiederum nicht an einer(zweistelligen) Nie- derlage vorbeikamen, so erzielten sie mit dem 13:19(5:9) doch ein Resultat, das Ach- tung abnötigt! Nicht daß der deutsche Sieg zu irgendeinem Zeitpunkt gefährdet gewesen wäre— aber die knappe, übrigens vom öster- reichischen Mittelstürmer Untersberger pro- phezeite Trefferspanne, bedeutet selbst für Eingeweihte eine Ueberraschung. Diese Ueberraschung gelang nicht bloß, weil die Oesterreicher an diesem Samstag Wirklich ein gutes Spiel boten, aus dem die Leistungen von Torwart Rosenkranz, Unters- berger und dem jungen Linzer Rechtsauèen Steffelbauer noch besonders herausragten; dazu trug— leider— auch der Umstand bei, dag bei der deutschen Elf ausnahmsweise mal nicht alles im gewohnten Geleise lief. Auffallende Unkonzentriertheit des Angriffs, gepaart mit mangelnder Zielsicherheit, die in beispielsweise drei Pfosten- und zwei Latten- schüssen und sogar einem von Wintterlin danebengesetzten 13-Meter ihren sichtbaren Ausdruck fand. Nur gut, daß„zum Aus- gleich“ die deutsche Deckung funktionierte und namentlich die drei Neulinge Tiemann (Tus Lage), Wintterlin Dietzenbach) und Metzger(Solingen) ihre Sache recht ordent- lich machten, wobei man namentlich von dem neuen Außenläuferpaar stark beein- druckt war. Nicht ganz so auf Anhieb schlug un Sturm der Halblinke Lietz(Kiel) ein, der Als einziger deutscher Angriffspieler ohne Treffer blieb, aber mannschaftsdienlichen Einsatz zeigte. Erfreulich auch Torwart Pan- Kkonis Leistungen, die für einen„Hallen- cerberus“ recht eindrucksvoll waren. Schade, daß Bernhard Kempa wegen einer Kniever- letzung an der Entfaltung seines vollen Kön- nens diesmal entscheidend gehindert War. Dem Sturm fehlte damit der souveräne Diri- gent der bisherigen Nachkriegsländerspiele. Der Göppinger konnte sich aber damit trö- sten, mit 5 Toren unser Rekordschütze zu sein, Schädlich und Käsler schossen Je 4, Wanke und der Läufer Wintterlin je 3 Tref- fer. Auf der Gegenseite waren neben Links- außen Lattenzettel(1) die schon genannten Untersberger und Steffelbauer je ein halbes Dutzendmal erfolgreich. Der gefährliche Linkshänder auf dem rechten Flügel machte der deutschen Abwehr mehr als tunlich zu schaffen. N Da im allgemeinen— von Wenigen, die 18 000 Zuschauer dann allerdings um so be- geisternden Ausnahmen abgesehen— der deutsche Angriffswirbel ausblieb, flel schon das Pausenergebnis mit 5:9 knapper aus als erwartet wurde. In der zweiten halben Stunde kamen dann die Hausherren noch besser zum Zuge: mit 8:10 konnten sie fast den Gleichstand erzwingen. Unter den 22 Treffern des Länderspieles befanden sich fünf Strafwürke, bei denen Schädlich und Unters- berger je zweimal und Steffelbauer einmal den gegnerischen Torhütern keine Abwehr- chance ließen. Zwei weitere 13-Meter- Würfe wurden bei 0:1(Klamnik) und beim 8:14 Stand(Wintterlin) nicht verwandelt. Oester- reich führte übrigens dreimal(2:1, 3:2, 4:3) und ließ erst nach der 18. Minute erneut den Ausgleich zu. Beim 8:15(48. Minute) und 12:19(58. Minute) war Deutschlands Führung dann klargestellt. H. H. Schoedel 90 000 beim Finale im Wembley-Stadion: Speedway-Weltmeisterschaften 1934 Vor 90 000 Zuschauern im Londoner Wem- bley-Stadion, unter ihnen vom Motorrad- Weltverband Sportpräsident Piet Nortier, „Vize“ Emil Vorster und Generalsekretär Loughborough, holte sich der 21 jährige Neu- seeländer Ronnio Moore zum ersten Male den Titel eines Weltmeisters im Speedway fahren. 16 Fahrer— sieben Engländer, vier Neuseeländer, drei Australier und zwei Schweden— hatten sich in 562 Rennen ins- gesamt mit 217 Fahrern aus 15 Nationen für dieses Finale qualiflziert, in dem jeder der Teilnehmer fünf Rennen zu bestreiten hatte. Der junge Moore, der bereits seit seinem 17. Lebensjahre Speedway-Rennen fährt, konnte jeden seiner Läufe gewinnen und kam da- mit(3 Punkte für den ersten Platz) auf 15 Punkte. Den zweiten Platz belegte mit 13 Punkten(drei Siege, zweimal Zweiter) der nur 20 Jährige Engländer Brian Crutcher vor dem 24 jährigen Schweden Olle Nygren, der im Vorjahre Vierter geworden war(gleiche Punktzahl). Die Besucher folgten den insgesamt 20 Rennen mit unvorstellbarer Begeisterung, die deutlich zeigte, wie groß der Speedway- Anhang auf den Inseln ist. DMW-Sportprä- sident Emil Vorster, der sich besonders um die Einführung dieser Motorsport-Disziplin in Deutschland verdient machte, konnte mit den Veranstaltern bereits für das nächste Jahr einen Kampf England Deutschland abschließen. Im übrigen gab man der Hoff- nung Ausdruck, dag im nächsten Jahre auch deutsche Speedway-Fahrer beim Finale in Wembley dabei sind. beugen. ſeting siegte im„Großen Preis oon Berlin“ Fangio wurde um 10 Meter geschlagen/ Hermann wurde Dritter/ Der Vierte lag vier Runden zurück ausgefallen— am Start Aufstellung. In der ersten Reihe standen natürlich die drei Sil- berpfeile, deren Trainingsrunden über 220 Km /st lagen, während der Franzose Jan Behra mit seinem Werks-Gordini nur Auf 206 kKm/st gekommen war. Doch schon Hämgte sich der kleine, zähe Franzose unter dem Jubel der Zuschauer an die drei Mer- cedes-Wagen an, ja, in der 6. Runde lag er Sogar dicht hinter Fangio auf dem zweiten Plata, Inzwischen hatte Hans Herrmann die Spitze vor seinen Werkskameraden Fangio und Kling, der mit einer gebrochenen Rippe starten mußte, übernommen, doch betrugen Saarbrücken eine Halbzeit gut die Abstände zwischen den drei Silberpfeilen nur wenige Meter, während der Sesamten Konkurrenz nach der 17. Runde mindesten eine Runde abgenommen worden War. Nach Nr. 219 — der 20. Runde, einem Drittel der— distanz(498 km) führte Fangio knapp arg Jorsegen nach ſorloser erster Hälfe Phönix Ludwigshafen— Spfr. Saarbrücken 6:1(0:0) Phönix ließ sich durch den harten Wider- stand des Neulings nicht aus dem Konzept bringen. In ausgezeichneter Zusammenarbeit aller Mannschaftsreihen spielte man durch- Weg überlegen, scheiterte aber lange Zeit an der elastischen Abwehr des Gegners, der mit Torwart Neuerburg einen Könner zwischen den Pfosten hatte. Nach torloser erster Hälfte brachten Blitzangriffe eine schnelle Entscheidung. Innerhalb fünf Minuten hat- ten die Gäste drei Bälle im Netz, denen bis zum Schlußpfiff noch drei weitere folgten, enapper Sieg de- deulschen Leichiatlileten Finnland der erwartete große Gegner/ Nach 10 000 Meter sogar Gleichstand/ Endstand 108:106 aber 250 m vor dem Ziel zeigte Friedel Stracke durch einen zügigen Zwischenspurt seine Stärke, die ihn auf der Zielgeraden an dem Deutschen Meister Olaf Lawrenz(1:52,0 Min.) vorbei zum Sieg in 1:51,8 Min. trug. Bereits vor dem Rennen war Karlfriedrich Haas, der am Freitag noch einmal scharf trai- niert hatte, voll Zuversicht. Auf der zweiten Bahn; hinter Geister und Back, verlor der Nürn- berger gegen den Europameisterschafts-Vierten Voitto Hellsten auf den ersten 100 Meter zwar einen Meter, dann aber zog der Olympiavierte unter dem qubel der Zuschauer mit seinem lan- gen, elastischen Schritt klar an die Spitze, stand auch die Zielgerade in glänzendem Stil durch und schlug den von Geister auf den letz- ten 50 Metern noch angegriffenen Hellsten um mehr als sieben Meter. Herbert Schade versuchte dann in einem tapferen Tempolauf vergeblich, die Finnen Haikkola und Julin zu zermürben. 4780 m lag der deutsche Rekordmann über 5000 m unter den Sprechchören der Zuschauer an der Spitze, aber dann zogen die Finnen davon, und Haikkola schlug den kleinen Julin in präch- tigem Finish unter stürmischem Jubel der sehr beifallsfreudigen Zuschauer in 14:16, Min. um Handbreite. Peutschlands zweiter Langstreck- ler, Heinz Laufer, lief 14:27,2 Min. als per- sönliche Bestzeit. Auf der äußeren Bahn lief die deutsche 4. mal-100-m- Staffel trotz ganz besonders vor- sichtiger Wechsel in 41,2 Sek. den Finnen um mehr als 15 Meter davon. Fütterers Kurven- lauf lies die Zuschauer besonders jubeln, aber auch Pohl, Kraus und Germar liefen sehr stark. Da auch Meister Oweger sich im Gegen- satz zu dem in der Drehung unsicheren Heinz Rosendahl das Diskuswerfen durch einen kraft- vollen dritten Wurf von 48.47 m vor dem viel- tach favorisierten finnischen Meister Lindroos (47.56 m) gewann, wurden in den letzten bei- den Uebungen wieder drei Punkte gewonnen, und so endete der erste Tag mit der nach Ansicht aller Fachleute zu knappen 57:50-Füh- rung der deutschen Nationalmannschaft. Kling und Herrmann. Von der 20. bis zur 57. Runde wechselten Torw sich die drei Mercedes-Fahrer ständig in der Führung ab. 3 Runden vor dem Ziel Setzte Der P dann aber der Endspurt ein und zum ersten zwei her Male blieb der vielfache Pechvogel, Kal Fart Han Kling, vom Pech verschont: mit knapp Ibm beiden 8 Vorsprung schlug er Weltmeister Fangio zept. We Dicht dahinter folgte der junge Hans Herr. Sieg für mann auf dem dritten Stromlinienwagen werden, Der Vierte, der Franzose Pilette auf Gordin im Spiel lag vier Runden zurück. Fangio fuhr mit stürmers 224 kmſist die schnellste Runde des Tages een Spiel Hermann Lang, im Jahre 1937 auf der du. pandeln. mals noch 19 km langen Avus mit 264 k then, w. aufgestellte Avus-Rekord blieb also unge. ferhältn! kährdet. der VfR Ludwig gewinnen zehnmete Veith un bald klar deckten den zu wenig fre Vik eine Nach i noch mel die diesen fein herausgespielten Sieg Sehr de verdient untermauerten. üͤbri. gens Ritter hatte zunächst einiges Künstler- witterter pech. Sein schöner, satter Schuß hatte a Minute Torwart passiert, doch vom Pfosten weg Schafft.! prallte der Ball dem Hüter in die Arme., Ein 618, bis Nachschuß von Gläser, der ein wohldurch- keffer dachtes Verbinderspiel aufzog, wurde durch den er v Läufer Schreiner von der Torlinie über die zweiten Querlatte geköpft und einem wahren Bom- ler(2), f bardement von Schüssen wehrte ein Wall Bauman Saarbrückener Beine den Einschlag. Großes„Rauschen“ nach dem Wechsel, J HSV Ho Nach einem famosen Alleingang durch Helle Die i Oster stand es 1:0, dem postwendend Pächert J bitterter nach einer Nachschußserie das zweite Tor mit den folgen lieg. Als Pilkan in der 52. Minute einen überaus Handelfmeter verwandelt hatte, war das schaft 2 Rennen mit 3:0 gelaufen. Ritter war in der J in der e 64. Minute der Schütze des 4. Treffers. auf und „Oldboy“ Schmeißger, der verdiente Alt. I notwend internationale, suchte nun zu retten, was zu ten sie retten war. Aus halblinker Position kurbelte er seinen Angriff an, der Morgenluft witterte als Mittelstürmer Gottesleben in der 68. Mi- nute auf 4:1 verkürzt hatte. Nach Freistoß. geplänkel erhöhte Pohl auf 5:1 und Glaser schoß in der 79. Minute den 6. Treffer. In sehr guter Verfassung präsentierte sich die Phönixhintermannschaft. Pohl und Pilkan waren tüchtige Außenläufer, Muth stoppte voller Wirkung und neben Gawliczek wächst der junge Faller immer mehr in seine Ver- teidigungsaufgabe hinein. Schiedsrichter Glatzer, Koblenz, leitete vor 3000 Zuschauern genau und sicher. Der„Knall“ von Degerloch Stuttgarter Kickers 05 Schweinfurt 2:6(0:4 Was kommen mußte, kam— der große Knall bei den Kickers zu Stüttgartehegzet⸗ Loch! 10 00 Fans waren Zeuge, die der Ueberraschungs- Tabellenführer des Südens auf eigenem Platz von Schweinfurt 05 regel- recht„in den Senkel“ gestellt wurde. Tor- Wart Bechtold mußte sage und schreibe sechsmal hinter sich greifen. Bereits zur Halbzeit war das Rennen mit 4:0 gelaufen. Die Gäste begannen vom Start Weg flüssig und zeigten ihre Gefährlichkeit. Aus Elfmeter resultierte das 1:0(Aumeier); der gleiche Spieler erhöhte auf 2:0. Und als es nach einer halben Stunde durch Geyer II 6 3:0 hieß, gab es auf Degerlochs Höhen ein böses Erwachen. Burkhardts 4:0 besiegelte das Tabellenführerschicksal. Zwar wurden die Kickers nach dem Wechsel— weil Schweinfurt nun verhalten spielte— etwas besser. Aber Konditions- und sonstige Mängel waren unverkennbar. Kronenbitter gelang zwar der Anschluß, aber prompt hieß es 5:1 und 6:1 Burkhardt und Geyer). Mayers zweites Kickerstor konnte dieses Resultat nicht mehr freundlicher gestalten. Welt- undd deutscher Rekorel Ueber 3000 m Hindernis und 400 m Hürden Am zweiten Tag des Leichtathletik Länderkampfes Deutschland— Finnland er- lebten 30 000 Zuschauer in der Dortmunder Kampfpahn Rote Erde einen ähnlich glück- lichen Start der deutschen Mannschaft wie am Samstag. Im ersten Wettbewerb des Tages verbesserte der deutsche Meister Kurt Bonah Bremen) den 15 Jahre alten Rekord des im Kriege gefallenen Breslauers F. W. Hölling im 400-Meter- Hürdenlauf von 51,6 Auf 51,5 Sekunden. Mit 8:41, 4 Minuten stellte der Finne Kar- vonen, der mit dem Europameister im Ma- rathonlauf nicht verwandt ist, im 3000 Meter- Hindernislauf einen neuen Weltrekord Auf. Dieser Rekord wird erst seit dem letz- den IAAF-Kongreß in Bern amtlich geführt.) Die beiden Deutschen Schmalz und Mumm standen von vornherein auf verlorenem Posten, doch unterboten beide zum ersten Male die Neun-Minuten- Grenze. Schmalz hatte mit einem Zwischenspurt die Finnen ieder erreicht, mußte aber zu Beginn der letzten Runde klein beigeben. Ueber 200 Meter holten Europameister Fütterer und Haas einen Doppelsieg gegen den starken Finnen klellsten heraus. Im Kugelstoßen schob sich der junge Bochumer Urbach mit einem Stoß von 15,0 Metern zwischen die beiden Finnen. Im 1500-Meter-Lauf über- liegen Dohrow und Lueg dem Finnen Jo- hansson die Führung, der die 800-Meter- Marke in 2.08,8 Minuten passierte. Dohrow sah zunächst wie der Sieger aus, mußte sich aber erneu dem gefürchteten Spurt Luegs Verhältnismäßig schwache Leistungen gab 2s im Hammerwerfen, das der Finne Helme- toja mit dem letzten Wurf schwach vor dem Deutschen Ziermann für sich entscheiden und damit wertvolle Punkte für seine Mannschaft holen konnte. Das Stabhoch⸗ springen wurde, wie nicht anders zu erwar- 8 für den Finnen Landström eine sichere ache. Der Länderkampf spitzte sich dramatisch zu. Nach den 10 000 Metern, die schade klar gewann, während Steller nur den vierten Platz belegte, stand es im Gesamtergebnis 103:103 unentschieden, Schade legte von vornherein mit starkem Tempo einen Zwi- schenraum zwischen sich und seine Gegner, um deren Spurtvermögen ausschalten zu Können. Er legte die 3000 Meter in 8.40% und die 5 000 Meter in 14:42,6 zurück. Zwi- schendurch schien es, als würde der finnische Meister Posti den Abstand verringern, doch hatte der Deutsche noch die Kraft zu einer Weiteren Jemposteigerung, 50 daß er dem sicheren Sieg entgegenlaufen konnte. In der 4, 400-Meter-Staffel konnte die deutsche Mannschaft siegreich bleiben. Schon der erste deutsche Läufer, Geister, holte ge- Senüber dem Finnen Mildh fünf Meter Vor- Sprung heraus, Dreher, der nächste Deutsche, verlor zwar zwel Meter gegen Graeffe, doch dehnte Bonah die Differenz gegen Back auf acht Meter aus, so daß der deutsche Schluß- mann Haas keine Mühe hatte, die Staffel siegreich gegen Hellsten nach Hause zu lau- ken. Damit war der Kampf für Deutschland entschieden, 5 MERCEDES PORSCHE siegen wieder mit CAST ROL Motor-Oi G0 — —— fle⸗ Die mußten leichtern lage ein stoß we dem ko vorsonn ziemlich heraus elfmetel Pause d Nach fauernd erst in Einheim den mel FV Bri Trotz Mannhe Mittelst. Tor. Au schoß d. Seitenv/ In d Platzhei aber ni 55. Min SV Pfi Bei ersten doch ke allerdin seine b aber à zweite mischen erst ein 4 ꝙ—ꝛL-¹ñã Birkenr verwert Birkenr Ball na dutzten Fünf N. der Ha wunder ver wan VfB Ku Die und ein, pfalz-P nende s Ii0-Füh bpfalz-L. Das Spi die Gas Nach herren jedoch eifel! wurde erhöhte auf 3:1, Minute 98 8 Als Ulmet ee. r. 10 —— Feilen amten estens Nach Samt. D vor Selten in der Setzte Ersten Karl 10. m Ango. Herr- vagen ordini mit Tages, T da. Krug unge. Adhwig 10 Sehr stler- den Weg L. Ein ſurch⸗ durch T die Bom- Wall 1 chsel. Helle ichert Tor einen das n der Alt- ag 2 rbelte terte, 3. Mi- istog⸗ Xäser e sich ilkan oppte ächst Ver- Vor h (0-4) age ber der dens egel· Tor- reibe 1 mit Start keit. dier); 1 als er II ein ö gelte rden Weil Was tige itter hieß vers Utat Nr. 219/ Montag, 20. September 1954 MORGEN Seite 3 Handball Verbandsklasse: Hockenheim— Seckenheim 14:11 JU handschulisheim gab Uf Nägel au Der Neuling der Handball- Oberliga hatte zwei herausragende Leute in seiner Elf: Tor- art Haremsa und Linksaußen Sobotta. Diese beiden Spieler verdarben dem VfR das Re- zept. Wenn schlieglich doch noch ein knapper ieg für den VfR heraussprang muß gesagt werden, daß dabei Göttin Fortuna ihre Hand im Spiel hatte. Auch die Hand des VfR-Mittel- gtürmers Hentzsch, dem es gelang, in den letz- en Spielminuten noch zwei Freiwürfe zu ver- wandeln. Ansonsten gab es nicht allzuviel zu zhen, woran nicht nur die schlechten Boden- ſerhältnisse Schuld sein können. Besonders der VfR glaubte das Spiel im Handumdrehen gewinnen zu können, lag durch einen Drei- zehnmeter von Stahler, einem Spieltor von Veith und einem Freiwurf von Hentzsch auch bald klar in Führung. Die Handschuhsheimer deckten indessen konsequenter und ließen den zu eng spielenden Rasenspielern nur wenig freien Raum. Bis zur Halbzeit hatte der VR eine knappe Führung herausgeworfen. Nach dem Wechsel riß der Faden beim VfR noch mehr ab. Wörner war ein glatter Ausfall und Hentzsch hatte als„schwerer Mann“ auf dem glatten Boden keinen Halt. Die Gäste, übrigens eine anständige, sympathische Elf, witterten Morgenluft und hätten bis zur 48. Minute auch prompt den 7:7 Ausgleich ge- schafft. Hentzsch und Sobotta sorgten für das 8.8, bis endlich Hentzsch mit dem neunten Treffer dem VfR alle Sorgen nahm. Außer den erwähnten Torschützen waren in der zweiten Hälfte erfolgreich: Für VfR Stah- ler(2), für Handschuhsheim Sobotta(3) und Baumann. W. L. HSV Hockenheim— TV 98 Seckenheim 14:11 Die in den letzten Spielen wesentlich er- bitterten Hockenheimer Handballer hatten mit dem Tabellenletzten Seckenheim eine überaus starke und kampfkräftige Mann- schaft zu Gast. Die Platzherren zogen wohl in der ersten Hälfte ein begeisterndes Spiel auf und schossen auch hierbei die zum Sieg notwendigen Tore. Doch nach der Pause zeig- ten sie deutliche Konditionsschwächen, die Die noch ungeschlagenen Neckarstädter mußten in diesem Samstagspiel, das bei leichtem Regen stattfand, die erste Nieder- lage einstecken. 07 Mannheim hatte vom An- stoß weg das Spiel fest in der Hand. Trotz- dem konnten die Gäste, die nach ihrem vorsonntäglichen Sieg gegen 08 Mannheim ziemlich enttäuschten, aus einem Gedränge heraus das Führungstor erzielen. Ein Foul- elfmeter brachte 07 Mannheim noch vor der pause durch Ostrowski den Ausgleich. Nach der Pause wurden die Gäste fast flauernd in ihre Hälfte zurückgedrängt. Aber erst in den letzten 15 Minuten konnten die Einheimischen durch Sahmer und Ostrowski den mehr als verdienten Endstand erreichen. FV Brühl— TV 1846 Mannheim 3:0(2:0) Trotz anfänglicher Ueberlegenheit der Mannheimer Turner erzielte der Brühler Mittelstürmer in der 20. Minute das erste Tor. Auf schöne Vorlage desselben Spielers schoß der Rechtsaußen 3 Minuten von dem Seitenwechsel zum zweiten Treffer ein. In der zweiten Halbzeit diktierten die Platzherren das Spielgeschehen. Sie kamen aber nur noch zu einem Tor, das in der 55. Minute vom Rechtsaußen erzielt wurde. SV Pfingstberg— DHK Rhein-Neckar 3:0 Bei leichter Feldüberlegenheit in der ersten Halbzeit konnten die Platzbesitzer je- doch keine Tore erzielen. Der Gegner hatte allerdings einige zwingende Chancen durch seine blitzschnellen Außenstürmer, die er aber auch nicht verwerten konnte. Die zweite Halbzeit begann wiederum mit stür- mischen Angriffen der Pfingstberger, doch erst eine Viertelstunde vor Spielende konnte Birkenmeier einen Handelfmeter zum 1:0 verwerten. Kurz darauf war es wiederum Birkenmeier, der einem fast aussichtslosen Ball nachspurtete und diesen an dem ver- dutzten Torwart vorbei zum 2:0 einschob. Fünk Minuten vor Spielende war es dann der Halblinke Hipp, der einen Eckball mit wunderschönem Kopfstoß zum Endergebnis verwandelte. Vt Kurpfalz Neckarau- SV Ketsch 2:3(1:2) Die Gäste aus Ketsch brachten eine schnelle und einsatzfreudige Mannschaft auf den Kur- pfalz-Platz. Die erste Halbzeit zeigte span- nende Szenen vor beiden Toren, wobei das 1i0-Führungstor der Gäste durch den Kur- pkalz-Linksaußen Vögerl egalisiert wurde. Das Spieltempo ließ nicht nach und mit 2:1 für die Gäste wurden die Seiten gewechselt. Nach der Pause erspielten sich die Platz- berren eine drückende Ueberlegenheit, die jedoch zu keinem Ergebnis führte. Einen Weifelhaften Elfmeter gegen die Platzherren wurde vergeben. 10 Minuten vor Spielende erhöhten die Gäste nach einem Durchbruch auf 3:1, das die Platzherren im Endspurt zwei Minuten vor Spielende auf 2:3 verkürzten. 98 Seckenheim— Schriesheim 0:1(0:1) Als in der 17. Minute die Gastgeber einen Ulfmeter verschossen, war damit die mora- den Seckenheimern immer wieder Gelegen- heit gaben, ihr Torverhältnis zu verbessern. Die Gäste haben in Hockenheim einen aus- gezeichneten Eindruck hinterlassen und lieben auch beim Stande von 14:6 den Mut nicht sinken, als die Partie schon für den HSV gelaufen war. sv Waldhof siegt in Rot In Rot hatte man an diesem Sonntag mit einem sicheren Sieg gerechnet, einmal Platz- vorteil und dann ein Neuling, was sollte da schon passieren. Aber es kam wieder einmal anders als man dachte. Die Unterschätzung des Gegners sollte sich bitter rächen. Die Torwart Haremsa und Linksaußen Sobotta, die besten Leute/ VfR Mannheim— TSV Handschuhsheim 9:8(5:3) Roter Elf fand den Faden nicht und als man endlich Tritt zu fassen begann, war Scheffler im Waldhoftor nicht mehr zu überwinden. So kam der SV Waldhof zu einem überraschen- den 8:7-Erfolg, der zudem als verdient be- zeichnet werden muß. Der Spielverlauf sah zunächst Waldhof in Führung. Bis 3:3 blieb man schön beisammen, dann zog Rot auf 6:3 davon. Mit 6:4 wurden die Seiten gewechselt. Bald stand später die Partie 6:6, dem das 7:7 folgte. Nachdem Rot die Chance eines 13 m nicht zu wahren wußte, verstand es Klotz, der zusammen mit Freiseis und Heim die Waldhoftreffer erzielt hatte, zum Siegestreffer zu kommen. VfR-Generalversammlung Nasenspiele- brauchen noch 30000 D. .. um ihren Platzausbau zu vollenden/ Einstimmige Wiederwahlen Was bei der Generalversammlung des VfR am meisten interessierte, und die Mitglieder und Freunde in so großer Zahl anlockte, daß der Saal, der„Amicitia“-Gaststätte fast zu klein war, das waren die umfangreichen Ver- änderungen, die im Verlauf dieses Jahres an der Sportanlage bei den Brauereien vorgenom- men wurden: Die Erweiterung der Ränge, der Tribünenneubau, die Anlage einer Rasendecke, die den„Kartoffelacker“ zu einem mustergül- tigen Fußballplatz machte. Es war interessant, über das„Wie“ und„Warum“, vor allem über die Finanzierung dieser Erweiterungsarbeiten aus berufenem Mund aufgeklärt zu werden. Das tat denn auch Spielausschußvorsitzender Gutsend, der nach einem allgemeinen„Lage- bericht“ von Dr. Schweitzer recht temperament- voll die Abschnitte des Bauvorhabens erläu- terte und von seinen„Bohrversuchen“ bei der Stadtverwaltung, dem DFB und in Karlsruhe berichtete, bis die(geldliche) Quelle„fündig“ wurde und es zur Finanzierung der Anlage bis zum jetzigen Stand reichte. Die restlichen „30 Mille“, die man noch benötigt, bis wirklich fleckarstad! æum ersten Hate geschlagen 07 Mannheim fertigte Neckarstadt 3:1 ab lische Entscheidung schon gefallen. Die Gäste kämpften mit einer Wucht und Entschlossen- heit, die die Technik der 98er nicht aufkom- men lieg. In der 40. Minute konnte Schries- heim einen Strafstoß im Nachschuß zum 0:1 verwandeln. Die zweite Halbzeit stand ganz im Zei- chen der Ueberlegenheit der Gastgeber. Viel Schußpech und die aufmerksame verstärkte Verteidigung der Gäste ließen keinen Treffer der Gastgeber zu. Das Spiel war trotz der Härte stets im Rahmen geblieben. Fortuna Edingen— Polizei Mannheim 1:4 (0:0) Edingens Stürmer können keine Tore mehr schießen. Dies allein erklärt sich dar- aus, daß die Elf nach drei Spielen noch kei- nen Punkt und ein Torverhältnis von 1:8 aufzuweisen hat. Mit dem Wind im Rücken spielend verstanden es die Fortunen nicht, unzählige Chancen so àuszunützen, wie es die Gäste in der 2. Halbzeit demonstrierten. Hochheuer, K. Schwöbel 2 und Osland er- zielten die Gästetreffer, während Verteidiger Gärtner den Ehrentreffer für Edingen schoß. 1. Amateurliga: Neckarau und Feudenheim verlieren hoch alles„dran“ ist, hofft der VfR durch Totomittel weitgehend aufbringen zu können. Mit genauen Zahlen zu operieren, erscheint, wenig sinnvoll, zumal diese nur annähernd den effektiven Wert ausdrücken, den die auf ein Fassungsvermögen von 20 000 Zuschauern gebrachte Anlage für den Verein darstellt. Aus dem Rechenschaftsbericht ist zu entnehmen, daß der Verlust mit etwa 2 700 DM erfreulich gering ist. Die Beiträge der 2373 Mitglieder (gegenüber 2 097 am 1. Januar 1954) stellten sich auf 23 000 DM. Die Aufwendungen für die Handballabteilung sind auch in diesem Jahr mit über 7 00 DM hoch, was auf die ungünstigen Platzverhältnisse im Herzogenriedpark zurück- zuführen ist. Im gesamten eine recht erfreuliche Entwick, lung, die von der versammelten Gemeinde wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde; dem gesamten Vorstand und dem Aufsichtsrat wurde einstimmig Entlastung erteilt und Dr.“ Schweitzer und W. Kehl einstimmig zum ersten bzw. dritten Vorsitzenden wiedergewählt. Als neue Mitglieder des Verwaltungsrats bestimmte die Versammlung Dr. Hammerbacher, Bühn, Freund, Hofmann, Kees und Dr. Irschlinger. Ueber 50 Veteranen durften sodann für 15=, 25 und 40jährige Vereinszugehörigkeit das sil- berne und goldene VfR-Abzeichen, bzw. eine Ehrenurkunde in Empfang nehmen und 34 wackere Kämpen erhielten für 50jährige Treue die große Ehrennadel. Sportvorsitzender Kehl nahm die nicht minder umfangreiche Meisterehrung vor, und dann konnte Dr. Schweitzer mit einem erlösenden„die Ver- sammlung ist geschlossen“ einen endgültigen Schlußstrich unter ein erfolgreiches Geschäfts- jahr ziehen. ill. Nein, schauer wohnten dem Kampf im New LVorker Vankee- Stadion bei. Charles kommt nicht mehr auf die Beine: Das war das Ende in der 8. Runde im 5 Weltmeisterschaftskampf im Schwergewicht zwischen Rocky Marciano und Ezz Charles. Im Hintergrund der siegreiche Titelverteidiger in der neutralen Ecke. 34 000 Zu- Bild: UP-Funk ollaus in seiner Heimat beigeseiai NSU-Kameraden und Sportbehörden erweisen letzte Ehre Am Samstag wurde in Anwesenheit der österreichischen und deutschen Sportbehör- den sowie seiner Kameraden von den NSU- Werken, der Motorrad- Weltmeister der 125 cœm-Klasse, Rupert Hollaus, beigesetzt. In seinem Heimatort Traisen in Niederöster- reich, unweit von St. Pölten und etwa 80 km Westlich Wien, fand der erst 23 jährige Sports- mann seine Ruhestätte. Wer hätte geahnt, daß Rupert FHollaus, der von Monza über Wien nach Traisen über- führt worden war, ein solches Wiedersehen mit seiner Heimat feiern würde? Vor einem Monat verbrachte er noch in Traisen als krischgebackener Weltmeister einen kurzen Urlaub. Der Sender„Rot-Weiß-Rot“ führte bei diesem Anlaß durch seinen Reporter Heribert Meisel das letzte Rundfunk-Inter- view mit Rupert Hollaus durch. Oesterreichs zengèschwindigkeiten seiner Maschinen. Uber 200 Stundenkilometer auf so einem feder- leichten, kleinen Motorrad! Und das nur auf einer kurzen Geraden, denn sofort muß diese Höllengeschwindigkeit wieder weggebremst werden, wenn die nächste Kurve der Renn- piste drohend Wartet. Wie sagte Hollaus doch? Im Kurven- training sich nach und nach an die höchst- mögliche Geschwindigkeit heranpirschen! So wollte es dieser tollkühne Rennfahrer auch in Monza machen. Vor der berüchtigten zweiten Kurve von Lesmo suchte er im Training jenen allerletzten Punkt für die Verminderung des Tempos. In Bruchteilen der über Tod und Leben entscheidenden Sekunde behielt aber diesmal die Hand am Gasdrehgriff die Oberhand über den Fuß auf schnellster Rennfahrer sprach von den Spit- dem Bremspedal. Hollaus bremste zu spät. 2. Amateuerliga, Staffel 1: Ladenburg— Plankstadt 2.2 Der erste Sieg für die Spugg Sandloten TSG Rheinau verlor ihr sechstes Spiel gegen Sandhofen 0:1/ Hemsbach 03— Ladenburg 2:1 Sandhofen— TSG Rheinau 1:0(1:0) Ein Spiel zweier Abstiegskandidaten, welches durch ein von Steckermeier in der 21. Mimute verwandeltes Elfmetertor 2⁊u Gunsten der Platzbesitzer entschieden wurde. Wohl hatte Sandhofen glatte Vorteile, ver- standen es aber nicht, den Verteidigungs- gürtel der Gäste zu durchbrechen. Im zweiten Abschnitt war Rheinau des öfteren dem Ausgleich genau so nahe, wie Sandhofen einem zweiten Treffer, doch ver- hinderten auf beiden Seiten, vor allem die glänzend aufgelegten Mittelläufer, weitere lauf der ersten Spielhälfte war Ladenburg Treffer. gefährlich, kam aber nur noch zu einem a Pfostenschuß. SV 50 Ladenburg— Eintracht Plankstadt Nach dem Wiederanpfiff enttäuschten die 2:2(1:0) Mit dem Wind im Rücken konnten die Einheimischen zunächst besser gefallen. Durch gute Paraden machte der Gästetor- Wart zunächst zwei Scharfschüsse unschäd- lich, aber in der 15. Minute mußte auch er sich nach einem schönen Kopfball von Brauer geschlagen bekennen. Auch im weiteren Ver- Gäste. Nachdem Sander eine große Chance vergeben hatte, erhöhte Betzaieser in der 50. Minute auf 2:0. Zwei Minuten später konnte der einheimische Torwart Laier einen von Sessler geschossenen Hand-Elfmeter zwar abwehren, aber gegen den Nachschuß war auch er machtlos. Erst nach dem Aus- gleichstreffer von Danner in der 75. Spiel- minute kamen die Gäste gut ins Spiel. Der Punktgewinn der Plankstadter ist dem Spielverlauf nach als sehr glücklich zu be- Friedrichsfeld spielte gegen Kirrlach überlegen Der erste Sieg fiel mit 6:1 deutlich aus/ VfR Pforzheim— Amicitia Viernheim 2:1/ Schwetzingen— Daxlanden 4.4 Germania Friedrichsfeld— Olympia Kirrlach 6:1(3:1) Eine kleine Sensation bedeutet dieser Kanter-Sieg des Schlußlichtes gegen Kirr- lach. Dabei war Kirrlach keineswegs 6 Tore schlechter. Im Feldspiel mitunter besser als die Platzelf, die den bisher lahmen linken Flügel ausgetauscht hatte und dank ihrer Entschlossenheit sechs wunderbare Treffer erzielte. Kirrlach kam durch Stassen nach dem 3:0 für Friedrichsfeld in der 42. Minute zum Ehrentreffer, so daß mit 3:1 die zweite Halbzeit begann, die Kirrlach stark im An- griff sah, welches es aber zu keinen Erfolgen außer Eckbällen brachte. Dann aber erzielte Friedrichsfeld in kurzen Abständen noch drei wunderbare Prachttore, die das kampf- betonte, aber stets faire Treffen mit diesem Ueberraschungsergebnis beendeten. ve Leimen— ASV Feudenheim 5:0(2:0) Vor eigenem Publikum zeigte sich der VIB Leimen am Sonntag wieder als kampf- starke Mannschaft, die den ASV in den er- sten zehn Minuten der zweiten Halbzeit vl lig in Grund und Boden Spielte. Bis zur Pause allerdings hatten sich die Leimener durch Hahnekamm und H. Filsinger bereits einen 2:0-Vorsprung gesichert. Nur ASV- Torwart Sohn war es zu danken, daß das Ergebnis zu diesem Zeitpunkt nicht bereits deutlicher aussah. Nach der Pause brach es dann völlig über die Feudenheimer herein, deren stäm- mige aber dafür auch unbewegliche Abwehr vom Leimener Sturm ſüberrannt wurde. H. Filsinger(2) und Rehberger hatten bis zur 54. Minute das Resultat bereits auf 5:0 ge- schraubt. Auch die alten Kampen Scheid und Stetzicky konnten das Debakel nicht ver- hindern. Birkenfeld— Neckarau 3:1 G0) Vom Anspiel weg merkte man, daß die Gastgeber diesmal viel vor hatten. Sie über- nahmen sofort das Kommando und setzten die Neckarauer Hintermannschaft scharf un- ter Druck. Ein Freistoß kam in der 8. Minute zu Mittelstürmer Fix, dessen scharfer Schuß für Geiß unhaltbar im langen Eck landete, 1:0. Bereits 2 Minuten später sauste ein 20 m Freistoß von Kappler zum zweiten Tor in den Kasten. Hier lag allerdings ein Stel- lungsfehler des Schlußmannes vor. Die Neckarauer, die bislang einen technisch fei- nen Fußball gespielt hatten, kamen mehr und mehr durcheinander, da die Abwehrreihen auffallend schwach waren. Uhrig als Mit- telläufer leistete sich manchen Schnitzer. In der 16. Minute hieß es 3:0 durch Kälberer, gegen dessen Flachschuß kein Kraut gewach- sen war. In der 29. Minute stürmte Manfred Spankowski am linken Flügel vor und stellte zeichnen, wenn sie auch in den Schlußminu- ten einem Siegestreffer näher waren als die Platzherren. SG Hemsbach— 03 Ladenburg 2:1(1:0) Gegen die hochfavorisierten Gäste aus Ladenburg konnte die Sd ihre ersten beiden Punkte in einem àußerst schnellen und harten Spiel erkämpfen. Mittelstürmer Kronauer erzielte bereits in der 10. Minute durch einen unhaltbaren Treffer den 1:0-Halbzeitstand. Trotz spielerischer Ueberlegenheit Laden- purgs schoß der Halbrechte Rößling für die SG das 2:0 bevor Ladenburg durch den Rechtsaußen Sträubing zum 2:1 kam. Die An- griffe der Gäste scheiterten immer wieder an der aufmerksam deckenden Abwehrreihe der SG, wobei Torhüter Becker eine besondere Rolle spielte. 07 Seckenheim— Wallstadt 1:4(0:0) Vom Spielbeginn bis zur Pause sah man einen rassigen Kampf, wobei bei Wallstadt schon ein größerer Einsatz zu bemerken war. Wenn zuerst keine Tore flelen, dann war es hüben wie drüben Schußpech, denn die Schüsse gingen entweder an die Torstange oder knapp daneben. 5 Bei Wiederbeginn eröffnete Wallstadt in der 47. Minute den Torreigen und ließ fünf Minuten später das 0:2 folgen. In der 65. Min. erzielten die Gäste das dritte Tor. Ein Foul- elfmeter gegen Wallstadt wurde vom Gast- geber verwandelt. Die 85. Minute brachte für die Gäste das vierte Tor. Unschöne Szenen Waren auf beiden Seiten zu beobachten und jede Partei hatte auch Platzverweis. Dessen ungeachtet ist der Sieg der Gäste in dieser Höhe verdient. das 4:0 her. Fast mit dem Abpfiff war Hölz mit einem fünften Tor erfolgreich. Nach dem Wechsel waren die Gäste ton- angebend, doch fand ihr Angriff in der Bir- kenfelder Abwehr ihren Meister. Erst in der 72. Minute gelang Preschle der verdiente Ehrentreffer. VfR Pforzheim— Amic. Viernheim 2:1(I:) Auch im zweiten Spiel der Viernheimer in der Pforzheimer Ecke nötigten diese Spie- lern und Publikum größte Bewunderung ab und der VfR Pforzheim mußte alles daran setzen, um die Gäste schließlich geschlagen vom Feld zu schicken. Der Viernheimer An- griff war schnell und gefährlich und die Ab- Wehr sicher. Leider verstanden es die VfR- Stürmer nicht, ihre beträchtlich besseren Chancen in zählbare Treffer umzusetzen und im Endspurt hatte Müßle, Pforzheims bester Abwehrspieler sogar alle Mühe, die Gäste abzuwehren. Bis zur Pause lief das Spiel ab- wechslungsreich und schnell. Viernbheims Rechtsaußen Eulen stellte nach einem Ge- plänkel vor dem Pforzheimer Tor die Füh- rung her, 0:1. Pforzheims Halblinker, Seiler, glich nach einem raffinierten Durchbruch in der 35. Minute aus, 1:1. In der 49. Minute erzielte dann Links- außen Vogler nach einem Bombardement den Siegestreffer, 2:1 her. 1 Montag, 20. September 1954/ Nr. 2 Untere Fußball- Klassen A-Klasse Süd: SO Pfingstberg— Rhein-Neckar 3·0 07 Mannheim— S0 Neckarstadt 3:1 VfL Hockenheim— FV Rohrhof 2˙ EV Brühl- TSV 46 Mannheim 3·˙0 Kurpfalz Neckarau— SpVgg. Ketsch 2ꝛ3 SpVgg. Ketsch 3 9 0 84 6•0 DꝗiK Sandhofen b 42 07 Mannheim en 4:2 Se Neckarstadt d 42 FV Brühl 8 1 7·6 42 SV Altlußheim l de 31 So Pfingstberg l 39 Kurpfalz Neckarau 3 1 0 2 69 2:4 SV Rohrhof a 2:4 VfL Hockenheim„„ 1:8 1846 Mannheim 8 0 1 2 98 15 08 Mannheim FFC 04 A-Klasse Nord: Fortuna Edingen— Polizei Mannheim 14 TSV Viernheim— SV Unterflockenbach 2:1 98 Seckenheim— SV Schriesheim 011 TSV Sulzbach— F Leutershausen 0·0 SV Waldhof Am.— VfR Mannh. Am. 23 TSV Viernheim 3 3 0 0 10:4 6:0 TSV Sulzbach S 5·1 SV Waldhof(Am.) 3 2 0 1 64 42 Polizei-SV Mhm. 8 4:2 VfR Mannh.(Am.) 3 2 0 1 378 4˙2 FV Leutershausen 3 1 1 1 65 3:3 ASV Schönau r 222 62 Weinheim o 88 272 SV Oberflockenbach 3 1 0 2 77 2·4 SV Schriesheim S 1 24 Fortuna Edingen 8 0 0 128 0:6 98 Seckenheim 3 0 N» 06 B-Klasse Süd SG Mannheim— 64 Schwetzingen 05 VfB Gartenstadt— TSG Friedrichsfeld 2:1 08 Reilingen— TSV Neckarau 51 11 Rot-Weiß Rheinau— Blau-Weiß Mm. B-Klasse Nord 5 91 Lützelsachsen— Post-Sd Mannh. ausg. S Straßenbahn— 09 Lützelsachsen 4:1 Vikt. Neckarhausen— 09 Weinh. Ib ausgef. Spfr. Waldhof- S0 Blumenau ausgef. Einheit Weinheim— SV Laudenbach 3:5 Handball- Ergebnisse: Verbandsliga Hockenheim— Seckenheim 14:10 Leutershausen— Birkenau 5·6 Ketsch— Nußloch 14:10 TSV Rot— SV Waldhof 7:8 VfR Mannheim— Handschuhsheim 9·˙8 Handball- Pokalspiele VtB Gartenstadt— ATB Heddesheim 910 TSV Neckarau— VfL Neckarau 617 SV Wallstadt— Germania Dossenheim 3:10 Tus Weinheim— SG Hohensachsen 4:10 S8 Ladenburg— TB Heidelberg 9:12 SG Mannheim— PSV Mannheim 9 17 TV Sandhofen— Sugg Sandhofen 227 TV Friedrichsfeld— S6 Kirchheim 13:11 TSG Rheinau— 98 Schwetzingen 11:10 TV Brühl— TSV Oftersheim 97 TB Neulußheim— TV Altlußheim 8:3(abgebr.) A-Klasse f. o Hiege⸗ Das ungeschriebene Gesetz„They never come back“ wird zumindest noch eine Weile Gültigkeit haben, denn nachdem der 32jäh- rige Exmeister Ezzard Charles nach 2:36 Min. der achten Runde bei der nach zweimaliger Verlegung nur von 34 330 Zuschauern im Lankee- Stadium besuchten Revanche von Ringrichter Al Berl ausgezählt wurde, gibt es keinen früheren Meister mehr, der als Her- ausforderer für den auch im 46. Kampf un- geschlagenen Weltmeister aller Klassen Rocky Marciano auftreten könnte. „Ich habe einen Fehler gemacht“, erklärte Ezzard Charles, für den 15 Prozent aus der 350 000-Dollar- Einnahme zuzüglich der Fern- seh-(125 000 Dollar) und Rundfunkanteile ein schönes Pflaster bedeuten,„Ich wollte Rocky diesmal k. o. schlagen, aber dafür ist er ein- fach zu stark. Ich hätte besser meine über- legenen boxerischen Mittel eingesetzt, wie bei der knappen Punktniederlage am 17. Juni.“ Rocky Mariano aber betonte:„Dies- mal war es leichter als ich geglaubt hatte. Er traf mich kaum einmal wirklich hart!“ Erste Runde für Charles Die zweimalige Verlegung verhinderte diesmal den großen Besuch, den IBC-Prasi- dent qim Norris als Veranstalter erhofft hatte. Mit 34 330 Zuschauern kamen rund 13 000 Weniger als bei der ersten Begegnung am 17. Juni. 87,316 kg brachte der Herausforderer, ein erstaunlich hohes Gewicht, während Mar- ciano mit 84,595 kg ausgesprochen austrainiert Wirkte. Nur die erste Runde gehörte Ezzard Charles, als er seine starke Linke gut auf Distanz einsetzte und auch beim Nahkampf durch Körperhaken zu Vorteilen kam. Dann aber marschierte Rocky Marciano. MORGEN Nur 34 000 im Vankee-Stadion arciano bleib. Ende der zweiten Runde mußte der far- bige Herausforderer auf einen rechten Haken kurz zu Boden, und von diesem Zeitpunkt an War der Weltmeister überlegen. Immer wie- der erzwang er den Nahkampf, nahm die besten Treffer seines Gegners ohne auch nur einmal Wirkung zu zeigen und trommelte pausenlos mit seinen kurzen Armen. Vor allem die ohne Ansatz geschlagenen rechten Haken und Geraden waren im Abtausch, der die Zuschauer begeisterte, von größter Wir- Kung. Linker Haken beendet Kampf Noch einmal sah Ezzard Charles eine hance, als Marciano zunächst aus der Nase und nach einem Kopfstoß auch aus der linken Augenbraue blutete. Aber diese Verletzungen und die Verwarnung, die Ringrichter Al Berl dem Weltmeister anschlisgend in der siebten Runde wegen unsauberen Boxens erteilte, Well meiste: Ezzard Charles' dritter Versuch wieder mißglückt; er verlor in der achten Runde durch K. o. ließen Marciano nur noch konsequenter die Entscheidung suchen. Wie entfesselt stürmte der 29jährige Schustergeselle aus Brockton auf seinen Gegner ein. Auf einen linken Haken zum Kopf mit nachgezogener Rechten stürzte Charles zu Boden, kam bei„4“ viel zu früh wieder hoch und stand erneut im Schlaghagel des Weltmeisters. Ein fürchter- licher linker Haken beendete den Kampf. Bei „8“ schien es, als wolle der Herausforderer noch einmal aufstehen. Einen kurzen Augen- blick zögerte Ezzard Charles, aber dann lieg er sich auszählen. Unmittelbar nach dem„aus“ erhob sich der geschlagene Herausforderer, ging mit einem traurigen Lächeln zur Ringmitte und gratulierte dem strahlenden Sieger Rocky Marciano. Ein Traum war zu Ende, der Wunsch, als erster Ex weltmeister im Schwer- gewicht den Titel zurückzugewinnen. They never come back! Verteidigung gewann das Spiel Die SpVgg. Fürth hielt das Fürths Trainer Hanemann hatte mit der Vornahme von Frosch auf Rechtsaußen einen guten Griff getan, Dieser unverwüstliche All- round- Spieler brachte die größte Gefahr für die Bayern. Sein energischer Antritt und seine guten Flanken aus dem Lauf schufen immer wieder Gefahr vor dem Bayern-Tor. Dreimal konnte Vorläufer Frosch den Nationalvertei- diger Bauer I ausspielen und dreimal voll- endete der bisherige Fürther Nationalvertei- diger Erhard, der dem Sturmspiel wieder den nötigen Schwung gab. Sein Hattrick schuf die 3:2-Führung, nachdem die Münchener durch Wasserball nach der Pause Vor 4000 Zuschauern wurde beim Treffen Mainz 05 gegen Tura Ludwigshafen nur eine Halbzeit Fußball gespielt, denn nach der Pause begann es heftig zu regnen, so daß im wahrsten Sinne des Wortes Wasserball gespielt wurde. Aus diesem Grunde darf man nur für die ersten 45 Minuten einen kritischen Maßstab anlegen, In dieser Phase Waren die Pfälzer die einwandfrei bessere Mannschaft. Sie spielten vom! Anpfiff an mit Doppelstopper. Der auf dem Papier als Mit- telstürmer nominjerte Adlfinger übernahm die Rolle des Sonderbewachers des Mainzer Angriffsführers Matthes, der auch nicht recht zur Geltung kam! Als er aus dem Flügel ausbrach, immer war Adlfinger ihm auf den Fersen. Der rechte Turaläufer Däuwel schaltete sich klug in den Angriff ein, der in der ersten Halbzeit aus der Tiefe heraus operierte und zu weitaus mehr klaren Tor- chancen kam als die Platzherren, während 07 Seckenheim— Bad. Feudenheim 10:7 Frauen: A-Klasse Spygg Sandhofen— TV Friedrichsfeld 10:3 Cohen Bantamgewichts- Weltmeister Der Franzose Robert Cohen gewann am Sonntag in Bangkok die Bantamgewichts- Welt meisterschaft der Berufsboxer, indem er den einheimischen Chamroen Songkitrat über 15 Runden nach Punkten besiegte. bei Mainz 05 Torwart Moske, Verteidiger Kolb und Läufer Muuhs wegen Verletzung ausfielen und nur mangelhaft ersetzt waren, mußte Tura Ludwigshafen auf den verletz- ten Stopper Jung und den gesperrten Stür- mer Albert verzichten, während Torwart Heckel erstmals wieder zwischen den Pfosten stand und sich ausgezeichnet bewährte. Hur eine Halbzeit Fußball Tura Ludwigshafen gewann bei Mainz knapp 2:1 Schon in der 8. Minute brannte Ebens- berger seinem Bewacher durch, doch der Mainzer Torwart Schönec rettete kurragiert durch FHerauslaufen. In der 15. Minute brannte es lichterloh im Pfälzer Strafraum, als Matthes einen Eckball hereinwarf, den Nebelung schön köpfte und Heckel den Ball an die Latte drückte, von wo er Ines vor die Füße sprang, der aber überhastet verschog. In der 29. Minute war dann Nr. 1 fällig. Hellmig wollte seinen Nebenmann mit einer Steilvorlage bedienen; der Ball spritzte in den Mainzer Strafraum und an dem heraus- Seeilten Mainzer Torwart vorbei flitzte das Nasse Leder ins Netz. Zwei Minuten vor der Pause ergab eine Fehlentscheidung des Saar- brücker Schiedsrichters Ommerborn das 2:0. Er gab an der Strafraumgrenze einen Foul- Freistoß durch, den Hellmig wunderbar ins Tor setzte. 8 Der Mainzer Generalansturm nach der Pause wurde von der Tura-Abwehr sicher durchkreuzt. Lediglich in der 354. Minute Prallte ein Durchschuß unglücklich ab, den Zahlbach zum einzigen Gegentor der Main- zer ins Netz hob. Dabei blieb es trotz aller Anstrengungen beider Mannschaften, wobei die stark defensiv spielenden Gäste klare Torgelegenheiten hatten. 4:3 gegen Bayern München wirklich billige Tore jeweils zum Ausgleich gekommen waren. Die Fürther Abwehr, besonders die beiden National-Außenläufer Gottinger und May, fanden diesmal nicht ihre sonstige gewohnte Linie. Auch Geisler im Tor, der beim 1:1 sich beim Wurf verletzte, fand nicht seine sonstige Form. So verdankt es Fürth den beiden Ver- teidigern Koch und Bauer, die konsequent deckten und so viele Bayern-Angriffe zu- nichte machten, daß keine weiteren Tore fle- len. Gottinger gelang es wiederum auf Vor- lage von Frosch in der 65. Minute den Vor- sprung auf 4:2 auszubauen, doch war der Leichtsinn bei Fürths Abwehr auch weiter vorherrschend. So gelang es Velhorn, in der 81. Minute das Anschlußtor zu erreichen. Schiedsrichter Groß aus Frankfurt leitete sicher. Die erste Platzniederlage Karlsruher SC— Reutlingen 0:2 Bereits im dritten Heimspiel mußte der ESC die erste Platzniederlage hinnehmen, die dem Geschehen entsprechend noch höher hätte ausfallen können. Auf Karlsruher Seite wollte einfach nichts zusammengehen, so sehr sich auch Sommerlatt, Gessmer und Strittmatter darum bemühten. Alle übrigen Spieler erreichten noch nicht einmal Nor- malform, so daß Reutlingen verhältnismäßig leichtes Spiel hatte und so sein über- raschend großes, technisches Können voll zur Geltung bringen konnte. Unerschütterlich stand die gesamte Hin- ter mannschaft, die mit den Grundstein zum Erfolg ihrer Mannschaft legte. Im Sturm machten Driwok und Kleinhardt das Spiel nahezu allein, In entscheidenden Augen- blicken aber setzten auch die drei übrigen Stürmer sich voll ein und schufen somit einen Angriff, der der Karlsruher Abwehr eine Reihe von Rätseln aufgab. In der 34. Minute umspielte Driwok Tor- wart Rudi Fischer und schoß ins leere Tor ein. Die Entscheidung fiel in der 53, Minute durch einen von W. Müller verwandelten Handelfmeter, den Baureis verschuldet hat. Stemmler, Stuttgart, leitete vor 9 000 Zu- schauern gut. Ingarn in einem 0:1-Rückstand. Den Punkt — Deutschland auf Platz 7: Schachs eg gegen israe! Die am Freitag abgebrochene Partie Jop. Nr. 219 l Bel pen Deutschland) gegen Kniazer(Israel) dez Die internationalen Schachturniers in Amster. anlage dam wurde am Samstag von dem Deutschen lichen gewonnen. In der Abbruchstellung hatte die Bel KRniazer einen Bauern mehr. Er wußte Alg auch fü diesem Vorteil aber keinen Nutzen zu ziehen J gleich Nach 66 Zügen einigte man sich auf Rem Flärme Damit gewann Deutschland gegen Israel mi Bau de 2½ zu 1½ Punkten und belegt nun in der gesehen Entscheidungsrunde den siebenten Platz Zipfel Führend ist die UdssR mit 14 Punkten vr! Beka Argentinien und Jugoslawien(Je 13½ Pkt), verschmt Tschechoslowakei(12½, Ungarn und Hol, senscha land(je 10. Hinter Deutschland folgen: Israd jährlich (10), Bulgarien(89), England(6), Island 6¹⁹ꝰ* A und Schweden(3½). Unzicker unterlag gegen Szabo Beim internat. Mannschaftsschachturnler in Amsterdam wurde am Samstag keiner der sechs Kämpfe der sechsten Runde beendet Die deutsche Mannschaft befindet sich gegen für Ungarn holte Szabo nach 38 Zügen am ersten Brett gegen den deutschen Meister Unzicker heraus. Schmid und Kluger spielten eine Austausch-Variante der spanischen Par- tie. In der Abbruchstellung verfügte Schmid über Läufer und Springer gegen Turm und Bauer seines Gegners. Die vorläufigen Ergebnisse der sechsten Ruride: Argentinſen— Schweden 2:1; Eng. fand— Holland 1:2; Israel— Tschechoslowa. kei 1½:1½; Bulgarien— Jugoslawien 0•13 Island— Sowjetunion 0:2. TSV 46 Mannheim geschlagen TSG 78 Heidelbergs— TSV 46 Mannheim 20 Ohne Hopf und Schmitt war Mannheims Exmeister-Elf TSV 46 im Punktekampf mit der TSG 78 auf dem Heidelberger TSG-Feld von allen guten Geistern verlassen. Außer einer geschickten Abwehr, in der neben dem unverwüstlichen Schlicker auch noch Keller Aufbaustoffe zu(I behonclelt Sie Ihr Asecborin Schuppen stoßen ub? Kopfschuppen sind peinlich, weil sie als Ungepflegiheit gelten. Kopfschuppen sind auch Warn- zeichen: Hadrgusfoll drohtl Seborin, das Hdor- Tonic von Schwarz kopf, föhrt dem unterernòhrten Haorchocdlen fehlende Kopfſucken. Gesund wächst des Hadr nuch. Seborin gibt es in jedem Facſgeschäff in Flaschen ab D 2,20. Außerdem hiohorn). Bold schwinden Schoppen und 5 0 macht schuppenffei Friseur quf Wunsch gern mit Seborin. Un widerruflich letztmalige Verlängerung! Krofttohtzeuge 1 kdufgesuche f Motorrad, 100 com, verst. u. vers., e e. ee ee eee Der rierd der Herde, ein Meisterstück deutscher Werkmannsarbeit! Vier versch. Modelle und doch nur ein 1 8 34. 5 5 2 teil z. Kk. ges. Ang. u. P 04926 a. V. Herd! Vier Verwandlungsmöglich keiten, auch nachträglich! Umschaltbar fur Sommer- b. Winterhelzung! naa gut erh. Zust,, bei 7 70 0 Gebr. Holzbaracke für Wohnzwecke 1 3 5— Sünt 00 4. Heil. Otorrà er zu kaufen gesucht. Angeb. unter Eine umwälzende Neukonstruktion auf dem Cehiete es Herubanes! Leicht. Sedseiten wagen 8 0 aan. in je der stärke 1——— 5—— It⸗ 111 Auf Wunsch för die Somme 1 ätzli. sowie Lloyd 300 zu verk. Kurt ve geringer Anzahlung und SI hermünzen 23 Sensationelle ee en e ee, Sensationelle Häfner, Lu., Unteres Rheinufer 35. günstigen Ratenzahlungen. Brillanten kauft laufend un Tempo-Boy, Bauj. 51, zu verkaufen. ZEISS SS CHWARZ EIL. Hubert Misch, iin, amn Paradepl.* 3 U. von Elektro Beheizung 2 3 Sandhofen, Möndgasse 17. 38 05 Ruf 32 6 15 6 1800 Watt, an jede Lichtleitung anschließbur! Kochen, 185 757 „ 7. 5 Hecks Er braten und baclten wie hei Daberbrund- Betrieb! 0 Borgward-Lieferwagen 9 r kauft und holt überall ab 1 N 75 gen üperholt, tur 1400,— PD zu Auto- Verleih Juwelier Dietz Ein formschõner Herd fur lhre Wohnküche! Auf Wunsch Verk. Zellerstraße 52, 4. Stock. Gebr. Schreibmaschine zu kf. ges. Angeb. unt. Nr. 048698 a. d. 3 DR-Patente! Verl. Uberall Massenbesuch! In Kurzer Zeit Uher 20000 Heimuftherde verkauft! die geüſſte uud älteste deutsche fleiſbupil.eedgabeil aeigt den „Original-Tanzer-Neigluftherdee Allesbrenner-Verwandlungs model angenehm auffiel, klappte aber auch ger. Somme: nichts, was sich die Rothosen vorgenommen Schlafe hatten und so mußten Sie es sich auf dem durch Regennässe schweren Heidelberger Ge- lände gefallen lassen, wie ihnen die leicht. 10 küßig wirkenden TSG-Männer die Kugel vor gannen der Nase wegspielten. Bis zur Halbzeit führte gtrichen die TSG 78 durch einen unhaltbaren Straf- mehr 9 eckenschuß von Riehl 1:0. Straßen 3 anziehet Als nach der Pause Rahner für die TSG 1 00 noch einen zweiten Treffer erzielte, versuchte Kun! 181 dann der TSV 46, laufend angetrieben durch farbe b die wWweiten Vorlagen von Schlicker, das An- losen 4 schlußtor zu erreichen. Doch Greulich vergab. 0 durch einen viel zu hohen Schuß über den bereits 1 SG-Querbalken eine dieser Möglichkeiten men 1 und die Heidelberger verteidigten somit be- Motten harrlich ihren verdienten Sieg. N 2 2 druhte Ungarn— Rumänien 5:1 7 Ungarns Fußball-Nationalmannschaft be- a 0 siegte am Sonntag in Budapest die National- Fühlsc elf Rumäniens mit 5:1(3:1) Toren. Die Un- 1 arm legten damit gleichzeitig eine General- 106— Probe für das„Sensationsspiel“ am Samstag i dt gegen die Sowietunon ab. Sie hatten es ge- umschal schickt verstanden, in der letzten Woche im 5 Training ihre wirkliche Form zu verschleiern ichen Und warteten gegen Rumänien mit einer in den Glanzleistung auf. Die Puskas-Elf hätte noch 7 höher gewinnen können, wenn sie nicht zu- rer F letat absichtlich langsamer spielte und dle kauf 1 Kräfte schonte. die Ha legen; 0 Bratrôh mutig möbel, den Sch 2 ein bie Uherall- Begeisterung! batte daß du beine kannst 2 DB- Patente! mit Wasserschiff u. Wärmeschrank! Große Koch. NATADOR-K ON neuw., zu verkauf. Telefon 5 24 92. Mercedes 170 5 im best. Zustand zu verkaufen. Telefon 7 15 04 Delp-Garage, Auto-Verleih Telef. 5 29 66. AUTo-UERL EIN Selbstfahrer- Union „8 fel. 32381 H 7, 30 Autoverleih Walter VW- Busse, Pkw.-Export-Modelle. Neckarau, Schulstr. 40, Tel, 4 87 39. Opel, Rekord, Schmidtke. Rhein- häuserstraße 51, Telefon 4 60 60 Autoverleih Büchner Rheinhäuserstr. 14 fel. 40284 Heinkel- Hoped eingetroffen. Besichtigung N 1, 25 gegenüber Hauptpost. Tägl. ab 16.00 Probe- kahrt hinter d. Hauptfeuer wache VW. Verleih, Em ab 14 Pf. Hick, Dal. bergstr. 7, Telefon 3 22 67 u. 7 61 87. 5 Tausch Perslanermantel geg. Möbel zu tsch. ges. Angeb. unt. Nr. 04933 a. d. V. CCCCCCCFFFFUFUbbw c Gebrauchte Autoreifen Pkw. und 7.5020 bis 14.0022 Großes Lager in runderneuerten und neuen Reifen aller kührenden Markenfabrikate. LUDWIGSHAFEN /RH., Hohenzollernstrage 32—40, Tel. 6 24 73 — Ankauf von Altgummi. Frankfurt a. M., Moselstraße 40. 1 Tiermarkt 0 60 einjähr. Leghühner preisgünst. zu verk., Sandhofen, Mondgasse 17. Einjähr. Schäferhündin(Papiere) zu Verk. Ilvesheim, Mühlenstr., Kiosk. Fruthühner 4 gewachsen, zu verk. Geflügel- hof Günther, Waldhof-Gartenstadt, Langer Schlag, am Ende, T. 5 93/5. Immobifien 8 E 5 21 2 1 2 Herzogenried Anzahl. 2800, Immob. Grohmuller, Zehntstr. 29. Mannheim Imog.-Mönler re 109 L. H. Fürstenberg am Wassert. e821] Morgen Dienstag, ab 9.30 Uhr Versteige- rung verfall. Pfänder des Leih- hauses Schambach KG., K. 2, 22, in Mannheim,„Zähringer Lö- wen“, Schwetzinger Straße 103. flächen! Neuarſige, möhelose Reinigung! Vollständig emailliert! In 8 verschiedenen Farben lieferbar! för jeden Brennstoff geeignet! Tag und Nacht ununterbrochen in Betrieb! Unsere Kunden urteilen: 428 50 bis 60 Prozent Brenns tat- Ersparnis! Nichts brennt an! Nichts läuff ber! Stundenlanges Heſßhalten fertiger Speisen] Einkochen ohne Apparat bis zu 82 Gläser auf einmal! Wäschekochen ohne Dampf und ohne Geruch, auch ber Nacht! Kochen von Mus und Marmeladen ohne Rühren! Stets koch-, brat- und backfertig! 1802 Uher 70 Jährige riahrung hülrgt für Iualitätl Wir zeigen bei unseren Vorführungen: Braten von Koteleften in 4 Minuten— fisch und Kartoffeln in 25 Minuten— Backen von Kuchen, 1954 Dünsten von Reis, Braten von Fleisch in 40 Minuten! Hoch-, Brat- und Backvorführungen: Llenstag,. J. nachmittag 3 U. abends 9 Ulf Mittwoch, 7. Sopt, imm. 1b, Baca.) l. abend g Uhr Donnerstag, 73. zept, rm. 10, pachtm.) l. ahengg f lr fetal, I. het, nor fädhim. J l. Abentz f ly. WaRTZURG- SALE, MaNHNAN E, F 4 Veranstalter:&. Sreineder, Werbeleiter, Augsburg, — Sdels helles Masser! Stels warme Küche! Eintritt rei Kostproben! Kiels saubere Jönfe! Nuchenverlosung! Anfangszeiten beachten! Sumppenbergstreße 7 Druckschriften kostenlos! Slels heile Bügeleisen! Str jen m 200 heims E mit Feld Auher dem Leller gar. nmen dem 1 Ge · eicht⸗ 21 vor ührte Straf- 88 70 Uchte durch An- ergab den eiten be t be- onal- Un- eral- nstag 8 ge- e im eiern einer noch Au- 1 die Nr. 219/ Montag, 20. September 1954 MANNHEIM Seite Behelfskläranlage Sandhofen kurz vor der Vollendung „Versuchskaninchen“ für neue Klärmethoden wird noch dieses Jahr in Betrieb genommen Die im Bau befindliche neue Behelfsklär- anlage in Sandhofen ist jetzt in ihren wesent- lichen Teilen fertiggestellt. Die Kläranlage, die Behelf sein wird(wenn voraussichtlich auch für eine lange Reihe von Jahren), ist zugleich das„Versuchskaninchen“ für neue Klärmethoden. Die Ergebnisse sollen beim Bau der für einen späteren Zeitpunkt vor- gesehenen Zentralkläranlage im nördlichen Zipfel von Sandhofen verwendet werden. Bekanntlich ist der Rhein der am stärksten verschmutzte Strom Deutschlands. Nach wis- genschaftlichen Untersuchungen führt er jahrlich 14 000 Tonnen konzentrierte Indu- 5 zum Foto: hywyb Sommerliche Gartenstühle legen sich „Schlafen“ nieder. Herbst wird eos „„ wenn die Natur so ganz langsam u gännen beginnt, der Sommer seine grünge- gtrichenen Schran koffer pachet, das Jahr nicht mehr gane vier Monate au leben hat und die Straßenbuhner ihre dunkle Winteruniform anziehen: „ wenn es morgens dunstig und abends kühl ist, die Sonne eine ungesunde Gesichts- farbe bekommt und die Bldtter sich zum treu- losen Abfall von den Zweigen rüsten; „ wenn die Pelzwarengeschdfte ihre Auf- bereitungslager zur Winter vorbereitung räu- men und die Badeartixkel- Fubrikanten nach Mottenpulver rufen: „ wenn die Oberleitungen und Telefon- drunte zu Generalversammlungslokalen der Zugvögel werden, die Krawatte wieder fest um RNehlkopf sitzt und der Netzstecer des kühlschrankes auf Shiurlaub geschichet wird; „ wenn die Autos ihr Verdech energisch zulelappen, die Motorradfahrer mit ihren Pul- lovern wieder auf du und du stehen möchten und die Herren Speiseeis verkäufer auf Maroni umschalten: „ wenn die Keller inspiziert, die Warme- flaschen fürsorglich entorfet und die Drachen in den Himmel geschieht werden; „„ wenn die Mannheimer Brezelfrauen in rey Freizeit Pulswürmer fur den Winterver- kauf strichen, die Fotografen Furbfilme und die Hausfrauen Gurken oder Tomaten ein- legen; . wenn es Aepfel gibt, die sich nach der Bratröhre sehnen, Männer, die immer noch mutig ins Neckarwasser steigen und Garten- möbel, die sich völlig zusammengehlappt in den Schmollwinkel zurũuclebegeben; „„ und wenn du merbest, daß du wieder ein bißchen alter geworden bist, daß das letzte Drittel deiner Hundesteuer fällig wird und daß du zu Weihnachten Onel Oshar diesmal keine karierte Krawatte mehr schenken Kannst mam striesalze und vier Millionen Tonnen Kloa- kenschlamm mit sich, Allein diese Schlamm- masse könnte 20 000 Güterwagen füllen. Aus Mangel an Geldmitteln konnten bis- her im Bundesgebiet 800 dringend benötigte Kläranlagen in den verschiedensten Bezirken noch nicht gebaut werden. Dadurch fließt noch der größte Teil der Abwässer ungeklärt in die Flüsse und verwandelt sie in„strö- mende Kloaken“. Mannheim wird seinen Beitrag zur Ent- schmutzung der Rheins durch eine Anlage mit modernsten Klärmethoden leisten. Ver- bunden damit ist eine vollständige Neu- orientierung des Entwässerungsnetzes. Kern- stück davon wird der im Bau befindliche Hauptsammler Nord, der nach Fertigstellung von Wallstadt bis zur Kläranlage Sandhofen, über 9,5 Kilometer lang sein wird. Nachdem schon vor zwei Jahren das erste und im Vorjahr das zweite Teilstück erbaut worden ist, steht jetzt ein weiteres vor der Vollendung. Damit sind bereits über fünf Kilometer kanalisiert. Der Kanal besitzt Pro- file bis zu drei Metern auf 2,85 Meter lichte Weite. Das heißt, daß man in ihm bequem mit einem Paddelboot spazieren fahren könnte. Allein das derzeitige Teilstück hat rund 1,7 Millionen Mark gekostet. Ein besonders interessantes Bauwerk ist die Regenwasser-Ueberfallanlage, durch die der Abwasserstrom horizontal aufgespaltet wird, und zwar derart, daß das verdünnte Schmutzwasser vom Regenwasser getrennt wirck. Während das Regenwasser direkt dem Rhein zugeleitet werden darf, wird das Schmutzwasser der Klärung zugeführt. Einen weiteren Teil der Gesamtanlage bil- det der„Sandfang“. Er besteht aus zwei nebeneinanderliegenden offenen Kammern von je 25 Meter Länge und 1,35 Meter Breite. Sie dienen dazu, das Wasser zu entsanden. Zur weiteren Klärung wird das Wasser in das„Absetzbecken“ geleitet. Dort sollen sich alle Sinkstoffe(Fäkalien) und sonstige Stoffe, die die Verunreinigung des Wassers verur- sachen) absetzen. Dieser Prozeß wird durch ein beträchtliches Verringern der Geschwin- digkeit erreicht. Das Wasser fließt jetzt sehr langsam und träge durch das 30 Meter lange und 12.50 Meter breite Becken. Nachdem es in diesem, ebenfalls bereits fertiggestelltem Becken geklärt worden ist, Wird es direkt in den Rhein abgeleitet, wäh- rend der am Boden zurückbleibende Schlamm in den Schlammfaulraum übergepumpt wird. Dort bleibt er mehrere Monate liegen, um auszufaulen. Der Faulraum besitzt ein Fas- sungsvermögen von rund 1000 cbm und ist ebenfalls schon fertiggestellt. Er reicht aus, Die Beerdigung um den Schlammanfall eines ganzen Abwas- sereinzugsgebietes während eines Zeitraumes von mehreren Monaten aufzunehmen. Der Schlamm wird dann abgelassen und der land- wirtschaftlichen Verwertung zugeführt. Zur Zeit wird neben weiteren Kanalbau- ten das alte Hochwasserpumpwerk umgebaut und modernisiert. Mit der Inbetriebnahme der Behelfskläranlage ist noch im Laufe die- ses Jahres zu rechnen. 85 „Kiebitz-System“ nicht mehr ganz neu Im Anschluß an unseren Bericht„Kie- bitzen— neue Mode im Modehaus“ wurden Wir von anderer Seite darauf aufmerksam gemacht, daß dieses System nicht mehr ganz so neu ist, wie wir zunächst annahmen. In einem Mannheimer Kaufhaus übt man es bereits seit längerer Zeit. Wieder Taxi-Ueberfall dureh farbige Soldaten Gestern abend kam es am ET-Taxistand bei der Sickinger-Schule zu einem Menschen- auflauf, als die Militärpolizei drei farbige Amerikaner festnahm, die in den S-Quadraten aus bis jetzt noch unbekannter Ursache im Wagen auf einen Taxifahrer eingeschlagen hatten. Der Fahrer konnte trotz seiner Ver- letzungen zur Sickinger-Schule zurückfahren, dort Hilfe holen und die schlaglüstigen Neger verhaften lassen. Ein Peter wagen der Mann- heimer Schutzpolizei wurde sofort an den Tatort dirigiert, um die enstandene Men- schenansammlung zu zerstreuen. Im nördlichen Zipfel Sandhofens entsteht die neue Behelfsklärunlage. Sie ist der„Vor- ldufer“ der für einen spùteren Zeitraum geplanten Zentralleläranlage, die ebenfalls nörd⸗ lich Sandhofens erbaut wird. Alle neuen RKanalbauten werden bereits auf dieses Projelet hin ausgerichtet, das zugleich eine Neuorientierung der gesamten Abwasser verhältnisse Mannheims umfaßt. Unser Bild zeigt den Bau eines offenen Regenwasserauslassers, durck den das zuvor vom Schmutzwasser getrennte Regenwasser direht dem Rhein zugeleitet wird. Daneben der„Sandfang“, der die erste Stufe zur Schmutzwasserklärung darstellt. Der größte Teil der Gesamtanlage mit dem 30 Meter langen Absetzbecken und dem 1000 Rubihmeter fassenden Schlammfaulraum ist bereits fertiggestellt. Herbstliche Palette der Kleinkunst Närrische Philosophie in der„Roten Mühle“ Das neue Programm der„Roten Mühle“ wird von Alexis getragen, einem Kabaret- tisten vom alten Schlag, der nie plump wird, es nicht nötig hat, aus dem Rahmen zu fallen, denn sein Humor hat eine besonders feine Note und Pointen, die abseits jeder billigen Effekthascherei zu finden sind. Er treibt eine Geistesakrobatik eigener Prägung, dieser philosophierende Clown, dessen Narrentum Weisheit ist und sich in faszinierendes schau- spielerisches Können kleidet.— Eddy Dorrino ist nicht nur ein körperlich großes Mädchen, sondern auch als Elastikerin große Klasse, die sich in verblüffender Körperbeherrschung zeigt. Schwierigste Tricks(asiatischer Ring) fand nicht statt Betrug mit falscher Trauerbotschaft Aus dem Polizeibericht Ein junges Geschwisterpaar wurde von einem 31jährigen, weitläufigen Verwandten auf gemeine Art betrogen. Der Betrüger schwindelte den Geschwistern vor, ihr Vater, der gerade verreist war, sei auf der Rückfahrt nach Manmheim tödlich verun- glückt. Er wollte ihnen bei der Erledigung der notwendig gewordenen Formalitäten für die Beerdigung behilflich sein und lieh sich zu diesem Zweck ein Fahrrad aus das er auf der Stelle verkaufte und den Erlös ver- trank. Am Abend erschien der Betrüger beim Arbeitgeber der Geschwister und zeigte eine Rechnung für einen bestellten Kramz vor. Im Auftrag des Geschwister- paares bat er um einen Vorschuß von 50 Mark, den er auch erhielt. Der phanta- slebegabte Verwandte, der bereits wegen Rückfalldiebstahls und Betrugs vorbestraft ist, wurde festgenommen. Farbiges Temperament Kurz vor Mitternacht gerieten etwa zehn ferbige Soldaten nach dem Verlassen einer Gastwirtschaft auf dem Platz neben dem Rathaus in Käfertal in eine Schlägerei. Sie lieben ihrem Temperament die Zügel schießen und rissen mit gewaltigem Stim- menaufwand die Nachbarn aus dem Schlaf. Die Militärpolizei nahm zwei der Schrei- Streifzug durch das Land der Morgenstille Professor Dr. André Eckardt erzählte von Korea Mit einer Einleitung zu seinem Vortrag, flledend koreanisch gesprochen, verblüffte Professor Eckardt zunächst die zahlreichen Zuhörer der Kolpingsfamilie, die in ihrem Heim in E 6 zusammengekommen waren, um etwas über Korea, Land und Leute, zu er- Da aber doch einige der Zuhörer der koreanischen Sprache vielleicht nicht so ganz mächtig seien, wolle er auf Deutsch weitersprechen, sagte Professor Eckardt lächelnd und matte damit schon ein Beispiel der feimfühligen Höflichkeit gegeben, die dem Koreaner eigen ist. Während man in China und Japan oft nicht wisse, Was Sich hunter der Höflichlgeit verberge, sei sie beim Koreaner echt und ehrlich. Das Bild, das Professor Eckardt von die- em Land entwarf, war so ganz anders, als man es von Wochenschau und Kriegsberich- ten gewohnt ist. In Friedenszeiten sei es das Land der Morgenstille“, und Mensch umd Natur lebten in seltener Harmonie. Die Koreaner unterhielten sich leise, Streit gebe es selten, der Himmel sei blau wie in Ita- lien, und die Landschaft die schönste von ganz Ostasien. Der Natur abgeschaut haben sich Auch die Menschen die zarten Farben ihrer Klei- der. Während die Relteren meist weiße Ge- wänder tragen, sind bei den Jüngeren ein- farbige Blusen in grün, und rosa und blaß plau besonders beliebt. An einigen Beispie- len bewies Professor Eckardt, daß die Koreaner ein sehr talentiertes Volk sind: Seit Jahrhunderten heizen sie ihre Hütten mit einer Fußbodenheizung, wie sie dle Römer hatten, Das ist wichtig in einem Land, das zwar im Sommer tropische Hitze, im Winter aber sibirische Kälte aushalten muß. 50 Jahre vor Gutenberg hatten die Koreaner schon das Drucken mit beweg- lichen Mefallettern erfunden, eine große Leistung, weil sie damals mur die chine- sische Schrüft mit ihren 30 000 Wortzeichen kannten. Später haben sie für die Korea nische Sprache eine Buchstabenschrift mit 25 Zeichen geschaffen, die als die einfachste Schrift der Erde gilt. l Eine Fülle von Farbbildern und eigene Aufnahmen, die Professor Eckardt von Sei- nem 20 jährigen Aufenthalt in Korea mitge- bracht hatte, vermittelten einen lebendigen Eindruck. Gebirge, Ströme und Seen zogen vorbei, mam beobachtete die Taucher beim Perlenfischen, die Bauern auf den unend- lichen Reisfeldern, und man staunte über die gam modern anmutende alte Keramik, die Kunst der leichten, farbigen Architek- tur, in diesem Lamd voller Schönheiten und Geheimnisse. b-t hälse mit auf die Wache. Einer der zurück- gebliebenen Soldaten schlug aber dann noch einem deutschen Zivilisten ohne Grund mit der Faust ins Gesicht. Großstadtabenteuer Ein von auswärts stammender Mann er- lebte im Jungbuschgebiet, wo er eine zwei- kelhafte Dame kennengelernt hatte, ein kostspieliges Abenteuer. Während er sich mit ihr in einem dunklen Zimmer aufhielt, wurden ihm von einer zweiten Frau, offen- bar einer Komplizin, 150 Mark entwendet. Die beiden Frauen wurden von der Krimi- malpolizei ermittelt. Eine legte inzwischen ein Geständnis ab, während die zweite un- tertauchte und wieder gesucht wird. Betonklotz auf den Schienen Auf der Strecke zwischen Käfertal und Waldhof legten Unbekannte einen Beton- klotz von etwa einem Viertel Kubikmeter guf die Schienen. Ein Güterzug, der gegen 22 Uhr die Strecke passierte, erfaßte den Klotz mit dem Schienenräumer und schleifte ihn eine kurze Strecke mit. Zum Glück ent- stand kein größerer Schaden. Der tägliche Unfall. Am Freitag wurde die Polizei zu 18 Verkehrsunfällen gerufen, bei denen es zwölf Verletzte gab. Mannheimer Abendakademie. Ab 20. Septem- ber, 17 Uhr, leitet Rektor Otto Beil die Pädago- gische Sprechstunde für Eltern, Lehrer und Ju- gendgruppenleiter im Pädagogischen Institut, 5 1, 3.— Beginn des Kurses„Modische Beratung“ unter Leitung von Alice Mayer-Schölich, am 20. September, 19.30 Uhr, in der Sickingerschule, Wohin gehen wir? Montag, 20. September: Nationaltheater 19.45 bis 22.45 Uhr:„Arabella“; Mozartsaal 19.30 bis 22.45 Uhr:„Hexenjagd“; Amerikahaus 18.00 Uhr:„The Film Hour“; 16.00 Uhr: Schallplat- ten-Konzert;„Zähringer Löwe“, Schwetzinger Straße 103, 20.00 Uhr: Modeschau(Herren- Schneider- Innung): Aula der Wirtschaftshoch- Schule 20.00 Uhr: Ueber„Sexualität und christ- liches Leben“ spricht Universitätsprofessor Dr. Hauser, Heidelberg(Katholisches Bildung- Werk); Olymp-Lichtspiele Käfertal 20.45 Uhr: „s' Annerl vom Tegernsee“(1. Münchener Bauernbühne); Matthäus-Kirche, Neckarau, 20.00 Uhr: Kirchliche Feierstunde unter Mit- wirkung des Schmarzmeer-Kosaken- Chors. Wie wird das Wetter? Nur kurze Wetterberuhigung Aussichten bis Dienstag: Vor- übergehend noch auflebende Re- genfälle, zum Teil mit gewitt⸗ rigen Schauern, danach wech- selnd bewölkt mit Aufheiterun- gen. Besonders nachmittags noch einzelne Schauer. Langsam kühler, schwache bis mäßige Südwestwinde. meistert sie in bestechender Manier. Nicht minder exakt servieren Armin und seine beiden Söhne ihr equilibristisches Können, das sich in variantenreichen Pyramiden treff- lich präsentiert und kaum verrät, welch hartes Training sich hinter diesen spielerisch dargebotenen artistischen Delikatessen ver- birgt. Auch ohne Papa zeigen die„Gebrüder Ar-Pe“, daß sie vielversprechender Nach- wuchs sind und sich nicht zu scheuen brauchen, den Wettbewerb mit älteren Kol- legen aufzunehmen. Evelyn Jahns prahlt als Tänzerin mit schönen Beinen, während Inge- borg Helmstedt versucht, die einzelnen Dar- bietungen liebenswürdig plaudernd zu ver- binden, ohne ihrem großen Kollegen Alexis den Rang streitig zu machen. Richard Krüger und seine Solisten sorgen für beschwingte Weisen, das Withold Hallmann-Trio für musikalische Leckerbissen während der Pause. es. Musik auf dem Schleifstein im neuen„Metropol“- Programm Instrumentalstar und Wunderkind des „Metropol“- Programms der zweiten Septem- berhälfte ist der 13jährige Rainer Böhm, der einem Schleifstein, Metalluntersetzern und Kuhglocken Melodien entlockt und darüber Hinaus, neben Klarinette und Saxophon, auf der Trompete beachtliche Bravourleistungen zeigt. Wenn die Lunge des jungen Mannes so gut wird, wie sein Eifer und sein Können jetzt schon sind, könnte er— dafür spricht sein glasklarer und trotzdem weicher Ton— einmal ein deutscher Harry James werden. — Mit einer Darbietung von bestechender Eleganz, großartiger Akuratesse und blen- dender Farbenfreudigkeit beeindrucken die jonglierenden Expressionisten„Les Barell“, die in einem bei aller Exaktheit improvisiert / Foto: Steiger erscheinenden Wirbelwind attraktiver Jong- leurkunst nahezu Weltklasse verraten. Dieser hohen Leistungsstufe paßt sich„EI Mario“, ein Steptänzer von Format, mit sei- nen Tänzen en, gefolgt von Inka Relais, die in ihren Rahmentänzen durch liebenswür⸗ dige„Verkaufstechnik“ gefällt. Günther Werner kommt mit einem umfangreichen Kamellenladen alter Witze als Ansager und pausenlos Mund-werktätiger Berliner auf das Parkett und entlockt sich zuweilen ein nettes Wortspiel. Günther Pätzold mit sei- nen Solisten begleitet das Programm mit ansprechender Tanzmusik. hw] b „Ein Bahnhofsvorplatz mit Hand und Fuß“ Versammlung der Haus- und Ruinenbesitzer am Mannheimer Hauptbahnhof Die Vereinigung zur Wahrung der Inter- essen der Haus- und Ruinengrundstücksbe- sitzer am Bahnhofsplatz eröffnete ihre Ver- sammlung am Freitag mit einem Situations- und Tätigkeitsbericht ihres Vorsitzenden Rudolf Würth, in dem dieser noch einmal die zeitlichen und für die Verhandlungen wich- tigen Stationen zwischen der ersten, im Fe- bruar 1946 verhängten Bausperre und den nunmehr zur Debatte stehenden Vorschlä- gen der Stadt und der Architekten Henning und Panther über eine Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes Revue passieren lieg. Diplom-Ingenieur W. Panther regte zu Beginn seiner die notwendige Sachlichkeit vermissen lassenden Ausführungen ein Fo- rum der Bürgerschaft für alle städtebaulichen Fragen an und kritisierte in scharfen Worten die mangelnde Informationsbereitschaft der Stadtverwaltung über Projekte, die äußerst wichtig seien, von denen man aber immer erst erfahre, wenn sie im Entwurf bereits stillschweigend genehmigt seien. Im Mann- heimer Wiederaufbau sind wir von einem Kuhfladen in den anderen gerutscht“, war nur einer der Kommentare, die der Redner in einer nicht immer verständlichen Polemik neben Ausdrücken wie„Rote Tomatensuppe am Friedrichsplatz“ oder„Mannheim hat nicht mehr viel Würde zu verlieren“ zum Besten gab. Nach einer dreiviertelstündigen Ein- leitung, in der die„effekthascherische Stadt- planung“ heftig angegriffen und einige außerhalb des Themas liegende Gegenvor- schläge angedeutet wurden, kam der Redner dann auf seine Bahnhofsplanung zu spre- chen, die am meisten Rücksicht auf die Fuß- gänger nehme und ihnen durch drei T- Kreuzungen größere Verkehrssicherheit ein- räume. Der Panther-Plan sieht keine Diagonal- straße nach dem Beckebuckel hin vor, son- dern eine Verlängerung des Kaiserringes in Richtung Bahnhofsmittelbau. Kurz davor soll dann die Auffahrt zur Lindenhofüber- führung abzweigen und eine drei Autobahn- steige umfassende Umkehrschleife auf die andere Ringseite führen. „Mannheim soll einen Bahnhofsplatz mit Hand und Fuß machen, der den Grundbe- sitzern die Möglichkeit zum Wiederaufbau gibt“, sagte Panther, der eine„gebündelte Kombinierte Beckebuckelüberführung! mit vier Fahrbahnen empfahl und eine große Umgehungsstraße cheinau- Hafengebiet pro- pagierte. Hy i Termine Deutsche Orchideen- Gesellschaft e. V., Be- zirksgruppe Kurpfalz. Zusammenkunft am 20. September, 20 Uhr, im Lokal„Zum Engel“, Megplatz 2. Der verband ehemaliger Angehöriger des deutschen Afrika-Korps lädt zum Kamerad schaftstreffen am 20. September, 20 Uhr, im Lokal„Bürgerkeller“, D 4, alle ehemaligen Angehörigen des DAK ein. Katholisches Bildungswerk. Am 20. Septem- ber, 20 Uhr, spricht in der Aula der Wirtschafts- hochschule Universitätsprofessor Stadtpfarrer Dr. Hauser, Heidelberg, über„Sexualität und christliches Leben“. AbL im Bauernverband der Vertriebenen E. V. Ausspracheabend am 23. September, 20 Uhr, im„Neckartal“, T 1. Zimmer 31. Wir gratulieren! Ernst Hurst. Mannheim, J 2, 18, wird 65, Johann Guckert, Mannheim, K 3, 2, wird 71 Jahre alt. Das 80. Lebensjahr vollenden Emilie Bahrmann, Mannheim, Erz- berger Straße 16, und Anna Wendling, Mann- heim, Waldparkstraße 35. Eugen Haug, Mann- heim, Waldhofstraße 161. kann den 82. Ge- burtstag feiern. Otto Hart wird 65 Jahre alt. 1 Jab ESCAE EINER KAFFEE ENTRAET IN UV RFORN Seite 9 MORGEN Montag, 20. September 1954/ Nr. 219 ————ů Der fragenden und denkenden jugend dienen Deutsche und französische Geschichtslehrer bauen trennende nationalstaatliche Geschichtsklitterungen ab Wohl sind die tragischen Geschehnisse, die sich vor 40 Jahren zutrugen, noch längst nicht in jene Sphäre reifer Erkennt- nis emporgehoben, in die nach dem Wort von J. Burckhardt aller Jubel und Jammer der Vergangenheit einmal eingeht. Aber tröstlich und gerade in unseren Tagen not- Wendig ist es, von den erfolgreichen Be- Mmühungen deutscher und französischer Historiker und Geschichtslehrer zu hören, um die Schaffung eines wissenschaftlich vertretbaren Geschichtsbildes auch über die Ursachen des ersten Weltkrieges. Wohl sind sich die Mitarbeiter an diesem Werk bewußt, daß alle Zusammenhänge und Tatbestände weiterer Diskussion nicht ent- hoben sind. Namentlich wissen sie, welchen zähen Widerstand Vorurteile, Ideologien und Erlebnisse als sehr handfeste Realitäten einer Ansprache durch Vernunft und Wis- senschaft entgegensetzen. Aber es häre viel genwonnen, wenn der Geist, der die Ta- gungen von Freiburg, Mainz, Tübingen, Tours und Flensburg beherrschte, möglichst Weite Kreise der beiden Völker ergriffe. Alle Besprechungen stehen unter den drei- fachen vorsätzlichen Voraussetzungen: das nicht Prozeßparteien, sondern Wahrheits- sucher einander gegenüberstehen und nach dem alten Rechtssprichwort auch immer die andere Seite gehört werden muß. Zum Zweiten: es gibt in allen Ländern neben einer Geschichtsklitterung eine ernste Ge- schichts wissenschaft. Schließlich: was als ge- sichertes Ergebnis ehrlichen Ringens ermittelt Wird, dazu muß man sich bekennen, auch wenn dadurch nationale Mythen in Gefahr kommen. Je größer der zeitliche Abstand der Wissenschaft von den Ereignissen ist, um so wertvoller ist ihr Beitrag zur Lösung der Probleme. Denn man ist sich darüber einig, daß während des Krieges, aber auch Während seiner Nachwehen in allen Ländern Gelehrte von hohem Rang in die Arena des Kriegsgetümmels hinabge- stiegen und Schläge tauschten, vor denen die Muse der Geschichtschreibung ihr Haupt verhüllt. Nachdem sich dann nach kurchtbarer Verdunkelung im zweiten Welt- krieg die Nebelschwaden zu verziehen be- Sannen, war es möglich, die durch ihn unterbrochene Arbeit wiederaufzunehmen. Da die Ergebnisse dieser Tagungen in Thesenform vorliegen), soll hier nur ein allgemeines Bild der Ereignisse in breitem Pinselstrich gegeben werden. Als bedeutsamer Fortschritt in der „Kriegsschuldfrage“ ist die Feststellung zu bezeichnen, daß 1914 keiner Regierung und keinem Volk der bewußte Wille zu einem europäischen Krieg unterstellt werden kann. Aber gegenseitiges Mißtrauen, Bündnis- systeme und der Wettlauf der Rüstungen schufen die Vorstellung von der Unver- meidlichkeit einer kriegerischen Ausein- andersetzung. Es gab Unterschiede in Ein- fluß und Rangstellung der militärischen Kreise, aber allein bestimmend für die Politik waren sie in keinem Lande. Weder das deutsche noch das französische Volk Wollte in seiner Mehrheit den Krieg, doch war man in militärischen Kreisen Deutsch- Jands auf Grund der geographischen Lage eher geneigt, sich durch die Allianzen bedroht zu kühlen und die Erfolgsaussichten 1914 günstiger einzuschätzen als in späteren Jahren. Die Auffassung, daß Poincaré eine aktive Kriegspolitik betrieben habe, wird auch von der deutschen Geschichtschreibung nicht mehr vertreten. Sein Versprechen in Petersburg am 23. Juni, die französische Re- gierung werde dem Bündnisvertrag nach- kommen, geschah aus Sorge, sich das un- entbehrliche Gegengewicht gegen die deut- sche Uebermacht zu erhalten. Allerdings erhöhte dies wiederum für Deutschland die Gefahr einer französisch- russischen Koope- ration. Die Spannung zwischen Oestereich- Ungarn und Serbien ist ein Konflikt zwi- schen der historischen Tradition des Viel- völkerstaates und der Idee des National- staates. Auch dieser Frage gaben Bündnis- Verpflichtungen europäische Tragweite. Die Kriegerklärung Oesterreich-Ungarns an Serbien nach einer doch in vielen Punkten entgegenkommenden serbischen Antwort, erregte auch in Berlin Befremden. Ihre brüske Ablehnung wurde auch in deutschen Regierungskreisen als zu scharf empfunden und die darauffolgende Kriegserklärung an Serbien setzte die Mittelmächte in den Augen Europas ins Unrecht. Auch erschwerte sie eine friedliche Lösung der europäischen Krise. Die russische Teilmobilmachung war zunächst ein Druckmittel um die österreich- ungarische Politik zum Einlenken zu be- Wegen. Aber militärisch- technische Er- Wägungen setzten dann die allgemeine rus- sische Mobilmachung durch. Die britische Regierung wünschte im Juli aufrichtig die Erhaltung des Friedens und unternahm Anstrengungen zu einer Vermittlung. Die Unentschlossenheit des Kabinetts verhinderte eine Warnung an die deutsche Regierung. Erst die Verletzung der belgischen Neu- tralität bestimmte Kabinett und Parlament zum sofortigen Eingreifen in den Krieg. Belgiens korrekte Neutralitätspolitik in den letzten bahren vor dem Krieg steht außer Zweifel. Deutschlands Haltung war durch seine Bündnisverpflichtungen bedingt. Es sah in der möglichen Auflösung Oesterreich- Ungarns eine Gefahr für sich selbst und hat der Wiener Regierung Zusicherungen gegeben, die einer Blankovollmacht gleichkamen, an- statt rechtzeitig mäßigend auf die Politik des Bundesgenossen einzuwirken. Dies tat sie erst am 28. Juli durch Bethmann-Holl- weg, aber der Generalstab drängte am 30. Juli aus rein militärischen Erwägungen auf Beschleunigung der allgemeinen Mobil- machung in Oesterreich-Ungarn. Von die- s em Tage an traten überhaupt die politischen Uberlegung en in den Hintergrund vor den stra- te gis chen Erfordernisse n. Deutsch- land hielt den Zweifrontenkrieg für un- vermeidlich und dieser war mit Erfolg nur durchführbar, wenn er mit einem Durch- marsch durch Belgien zur Umfassung und raschen Niederwerfung der französischen Armee eröffnet wurde. Wird nun dieses neue Geschichtsbild die bisherigen Vorstellungen von den geschicht- chen Vorgängen ersetzen? Mit einfacher Empfehlung oder gar Vorlage von Richtlinien ist es nicht getan. Bloßes Auslegen der Dokumente wird nicht genügen. Es muß der Jugend gesagt werden, was sie vielfach selbst erkennt, daß die politischen Dinge hinabreichen in die Tiefe psychologischer, soziologischer und namentlich ethisch-reli- giöser Probleme. Ihr Fragen wird sich er- strecken auf das Wesen der Ideologien, der Massenpsychologie, das Verhältnis miliari- scher und politischer Führung. auf Schieds- gerichtsbarkeit. Der Streit zwischen ethischer Forderung und politischer Praxis gilt ihr auch nicht als ausgemacht, und an die un- entrinnbare Zwangsläufigkeit, in die ano- nyme Mächte die Völkerschicksale einspan- nen, glaubt sie nicht gern. Werden„Be- triebsunfälle der Diplomatie“ als mitspielend angeführt,— wovon ein deutscher Histo- riker spricht— so wird sie unbefriedigt die Frage aufwerfen, ob denn irgend ein Be- triebsführer aus seiner Verantwortung ent- lassen werden darf. Ob überhaupt der menschliche Wille noch etwas bedeutet gegenüber den oft angeführten„dämonischen Mächten“ und der„irrationalen Eigen- gesetzlichkeit“ der Geschichte, und ob sich die Staatskunst nicht befreien kann aus der unheimlichen Verstrickung von Gut und Böse? Ob der Nationalstaat nicht eine zu überwindende Durchgangsform in der mäch- tig andrängenden Entwicklung zu einer höheren Einheit ist, auf die geistige Ten- denzen, Wirtschaft, Technik, Verkehr und schließlich auch etwas wie ein übergeschicht- licher Auftrag hinweisen? Fragen über Fragen. Des„Ob denn“ und„Warum denn“ wird kein Ende sein. Welches Glück, vor einer also fragenden und denkenden Jugend zu stehen! K. Durand, Heidelberg )„Tagungen deutscher und französischer Ge- schichtslehrer 1950-53“ und„Deutschland— Frankreich— Europa“ beide im Verlag für FKunst und Wissenschaft, Baden-Baden. Luxemburg— Kleines Land in den Ardennen Fröhliches Volk an der Mosel/ Auf 47 Bürger ein Staatsbeamter Wirbelnder Verkehr einer Großstadt. Ein Polizist in weißem Helm bändigt die Auto- schlangen. Schwere amerikanische Limou- sinen und leichte Volkswagen gleiten in ver- Wirrender Vielzahl über den Asphalt der Avenue de la liberté und dazwischen hinein bimmelt fröhlich schnaufend die Kleinbahn nach Echternach— feuriger Elias in persona — mitten durch die Hauptstraße. Und die Hauptstraße wird durch einen langen Via- dukt über eine tiefe Schlucht geleitet und 21 Kilometer lange Kasemattengänge liegen tief darunter. Viadukte, Türme, Denkmäler, Fremdenverkehr— das ist Luxemburg-Stadt, und der Fremde will es nicht glauben, daß es nur ein Städtchen ist mit 45 000 Einwoh- nern. Touristen aus aller Herren Länder mit dem Baedeker in der Hand— sie alle kom- men in Scharen und durchstreifen das land- schaftlich wunderschöne Luxemburg nach allen Richtungen— nur das, was sie finden wollen, können sie nicht entdecken: Den Operettenstaat Luxemburg. Frei nach Franz Lehärs„Graf von Luxemburg“ müßte hier alles Geld verjuxt und auf die Sorgen ge- pfiffen werden. Wird aber nicht. Der Graf von Luxemburg existiert zwar noch auf man- cherlei Denkmälern; die Nachkommen seiner Untertanen aber denken nicht daran, ihr Geld auf die Straße zu werken. Sie legen es vielmehr als gute Geschäftsleute sehr sicher an— und profitieren davon, wie sich un- schwer allenthalben erkennen läßt. Die Lu- xemburger haben einen Lebensstandard, der sich im übrigen Europa höchstens noch in der Schweiz wiederfinden läßt. Wenn es zu- Modernste Bibliothek Europas in Berlin Die modernste Bücherei Europas(unser Bild), die„Amerika-Gedenkbibliothek Berliner Zentral bibliothek“, wurde am 17. September am Blücherplatz im Südosten Berlins, in unmittelbarer Nähe der Sektorengrenze, eröffnet. Die Bibliothek ist ein Geschenk des amerikanischen Volkes an die Berliner und wurde mit einem Kostenuufwand von 4,4 Mil- onen DM in etbd zwei Jahren erbaut. friedene Menschen gibt, dann hier. Obwohl sie sich überlegen, daß ihr Staat vom jähr- lichen Acht-Milliarden-Franken-Einkommen gute vier Milliarden für seinen Unterhalt verbraucht, stellen sie Betrachtungen dar- über an, daß von 285 000 Luxemburgern 6000 Staatsbeamte sind; bescheiden gerechnet sitzt über 47 Bürgern ein Staatsbeamter, mit gespitztem Federkiel Erhebungen über den Lauf der Welt von Luxemburg in verstaubte Akten schreibend. Um so zufriedener sind Luxemburgs Bür- ger hingegen mit den Geschäften. Und ir- gendwie haben diese Geschäfte alle etwas mit einer Sache zu tun, die über allem steht: Mit dem Stahl. Die Stahlindustrie, die Eisen- verhüttung machen achtzig Prozent des Volkseinkommens aus. Es dürfte nicht all- gemein bekannt sein, dag Luxemburg, das künftkleinste Land auf unserem Globus, in der Stahlerzeugung der Welt an siebter Stelle steht. Dem Stahl, der Landwirtschaft und dem Fremdenverkehr verdankt das kleine Land an der Mosel seinen Wohlstand— und dem Fleiß seiner Bevölkerung. Es ist ein fröh- liches Völkchen, das den Wein liebt, der an den Moselhängen wächst— und es ist kein Wunder, wenn den Luxemburgern von allen eutschen die Rheinländer am liebsten sind, in deren Nachbarschaft sie leben und deren Wesen ähnlich dem ihren ist. Und auch die Luxemburgische Sprache hat Aehnlichkeit mit dem Rheinischen, wobei man sich strei- ten könnte, ob das Luxemburgische nun Wirklich eine eigenständige Sprache ist, oder Bild: dpa lediglich ein moselfränkischer Dialekt Schließlich spricht jeder Luxemburger neben seinem Dialekt noch ein klares Schriftdeutsch, freilich nur im Gespräch mit Deutschen oder im Schriftwechsel. Andererseits ist ein großer Teil der amtlichen Publikationen und det geschäftlichen Anpreisungen in Französisch gehalten und die Intellektuellen sprechen zudem noch ein ausgezeichnetes Englisch und auch der Sender Luxemburg sendet einten Teil seines Programms in Englisch. Das macht die Grenzlage zwischen Völ kern und Kulturen, die aus Luxemburg ein kleines Land mit großem Horizont werden ließen. Ganz bewußt gibt es im Lande keine Universität, weil dadurch eine geistige In. zucht zu befürchten wäre. Die Luxemburger Jugend studiert in Heidelberg und Bonn ge- nau so, wie in Löwen, Paris, Lüttich oder Bern. Deshalb trifft man besonders in aka- —— demischen Kreisen auf eine erstaunliche Auf- geschlossenheit den Problemen der europäi- schen Völker gegenüber. Die Aufgeschlossen- heit, gerade in kulturellen Dingen, wird überall offenbar. In den Buchhandlungen stehen Bücher in drei, vier Sprachen neben- einander, es laufen Filme in Originalfassun- gen, im Luxemburger Theater, das kein eigenes Ensemble hat, gastieren ständig die besten europäischen Bühnen.* Das Land, weltoffen und unter mancher- lei von außen kommenden Einflüssen stehend, hält dennoch fest an seinem eigenen Volks- tum, wird weder französisch, noch deutsch, sondern bleibt seinem Wahlspruch treu: „Wir bleiben, was wir sind!“ Telefon 53 20 00 ANKER 13, 45, 17, 1, 21 CLIVIA nach der Operette AAM Erich Kästners berühmt. Roman „Das fliegende Klassenzimmer“ De fonnen Nen l Helen frozen Hi inen“, Venn Selle Drum, eri sſant fogulleren Jefaauung unn Fenichin— If Telefon 5 00 50 19. 1 1 10, 1 Telefon 4 46 47 13.45, 16.00, 18.15, 20.30 von Nico Dostal ALSTER 3. Woche! capi T0 L440, 46 50. 100, 21.00 UNIVERS „Große Starparade“ Ab Dienstag:„SIE“ Telefon 5 00 51. 16.00, 18.15, 20.30 * In beiden Theatern: Richard Widmark in dem cCinemascope- INFERNO 2. Woche: Walt Disneys Meister- Werk in Farb.„Die Wüste lebt“ Telefon 4 03 96 14, 16, 18.15. 20.30 Farbfilm PALA5 Br. Str., J 1, 6 T. 50276 9.50, 11.50, 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr— Ein Kriminalfilm von einmaliger Wucht: Telef 5 18 bi Kung kl 5. 58 Gregory Peck in „SEIN GROSSTER BLU „DER RICHTER BIN ICH“ 22.20 Spätvorst.: ALAN LADD „Die Todesfalle von Chikago“ Heute 18.45 letztmals III x= nicht jugendfrei meine Schwester u. jen K AF ERTA I Telefon 7 66 56 Heute Gastspiel der 1. Münchner Bauernbühne LDS Annerl vom Tegernsee dem Feuerwerk. stadt— Annweiler— Hauenstein. Telefon 3 25 53 Mo., 20. Sept., Abfahrt 14.30 Uhr Marktplatz: Neustadt— Frankenstein— Isenachtal— (Jägertal Aufenthalt)— Dürkheim(Wurstmarkt). Rückfahrt nach Fahrpreis DM 4, 50 Frei., 24. Sept., Abfahrt 13,00 Uhr Marktplatz: Wwerbefahrt— Neu- Fahrpreis DM 5. Omnibusverkehr JULIUS KURBICRKI, Mannheim R 1, 15 Radium-Sol-Bad Meidelberg bei Muskel- u. Gelenkrheumatismus, Neuralgien Uschias), Arthrosis, Frauenleiden, Alterskrankheiten Montag bis Freitag 3.00—17.00 Uhr 8.00—13.00 Uhr EKassenschluß: 1 Stunde vor Badeschluß. Arztsprechstd. 15—16 Uhr Bad Heidelberg AG., Heidelberg— Telefon 49 16 Badezeiten: Samstag Aus K unf t: Vetsteigetongen Städt. Leihem Mannheim N Versteigerung verfallener Pfänder am Mittwoch, dem 22. September 1934, vormittags 9.30 Uhr im Saale des Gasthauses„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103. Zum Ausgebot kommen: Juwelen, Gold- und Silberwaren, Uhren, Photos, Kleider, Wäsche, Schuhe u. v. a. 21.23. SEPTEMBER. 10-19 UHR. ROSEN GARTEN egen EKzem und andere Hautkrankhe Vetkäbſe Frack, neuw., Gr. 51/3, 33,—, z. vk. Angeb. unt. P 04921 an den Verlag. Kompl. Spenglerei u. Inst.-Einrichtg. z. Vk. Angeb. u. Nr. 04919 a. d. V. Komb. Gas-Kohlenherd(„Senking“) zu verk. Wallstadt, Gottfriedstr. 4. Fast neue Elfenb.-Küche, Stühle prsw. zu verk. Rheinvillen- str, 13 part. bei Creutz(ab 16 Uhr). Gebr. Roederherd billig zu verkauf. Hügel, Tullastraße 16. Küchenherd, weiß, gut erh., billig zu verk. Anzuseh. tgl. 16—18 Uhr bei Neumayer, Fröhlichstraße 4 part. Panzerschrank umständeh. preisg. abzugeben. R 7, 38(Laden). Gelegenheitskaufi Wir kauf. u. ver- kaufen laufend. Damen-, Herren- u. Kinderbekleidungen aller Art; (Abendkleider, Smokings), große Auswahl amerik. Damen-Kostüme. An- u. Verkaufs-Etage Heidelberg Bergheimer Str. 45(im Fallen- bad) Telefon 7 93 20. Kleiderschränke STREIT. B 6, 1 Kein Laden. Tisch, 4 Waschmaschinen, dann Rothermel! Duucg-Suim-Apparale 5. Arnold-Modell- Schnitte nach Günther-Modellen jetzt vorrätig bei Emma Schäfer(C2, 1 b Breite Str. 1 PFAFF- Nähmaschinen- N 1,7 Gebr. Schlazimmer niche,— . Ausführung, DM 270, . neu, Nähmaschine(versenkbar) mit Garantie, Pfaffenhuber, H 1, 14. ohr. Huche 210 om breit elfenbein lackiert 200 0 m. Tisch u. 2 Stühlen DM 0 Möbel-Neuhaus, J I, 14/15. 289, DN. Handstrickapparate TRICORExX. Juliane Lotz, Schriesheim, Branig. Schrenpnagehanen chen zu verkaufen Einmalige Gelegenheit! Bandauinahmsgeräat Metz- Musikus m. Verstärker u. Mikrophon für Aufnahme, 2 Wiedergaben u. Selbstbespre- 5 Anzusehen zwischen 12 und 14 Uhr bei P. Steiger, 8 3, 6a. neu und gebraucht, auch auf bequeme llo- natsraten liefert J0S EF ARZT, N 3, 10 Akfahs- abmachen 78 Breite Str., f. Bade-Einrichtung., dann Rothermel! 3 Ar. 219 /! 1— Beer kriec Am im Sein Für mit Stat nahm dener 5 Strickapparat 5 N 5 14 I L 1 7 XK 195. DM. Mäntel, Kleider, Kostüme. Zahlungserleichterung Wufr. Heinz, L. 12, 1 Gasherde, dann Rothermel: Etage HUG& CO,, P 2, 1 am Paradeplatz Fabrikneu, 1 Jahr raten je 15,25 DM. C 1. 9 flarhen-schrelnmaschinen 30,.— DA Anzahlung u. 24 Monats- Haberkorn, Mannheim, Telefon 3 28 22. Garantie, ab N 8 2 E 1 ZIMMERMANN- N 4, 19 das Haus der billigen Qualifais-NMöbel Herde, dann Rothermel: Spez.-Abt. in Küchen, Schlaf- zimmern, Wohnschränken und Aki rk-Mähmaschhen F Polstermöbeln dne glich durchgehend ges. Auch Teilzahlung Srueky Breite Str., F! ron neu oder auf- 1000 gearbeitet, bei individueller, fachmän. Bedienung K Ale Berg Mittelstraße 28, 1. Etage. DbahEN 0 Vetschiedenes ö 8 3898 2 2 S A d SNR Ha Fr. Fr MI Jetzt den Ofen von Rothermel! ialekt neben utsch, 1 oder groger d der 68isch echen . und einen Voöl⸗ rg ein erden keine ge In · burger in ge oder Aka- Auf. ropa · ssen- Wird ungen eben- issuh⸗ kein ig dle 1 icher- mend, Tolks. Utsch, treu. it, lo- 7 10 11 tr. Fl ne. 3 19 12 nd st. MORGEN Seite 9 Dipl.-Kaufmann Mannheim; den 17. September 1954 0 7, 23 Die Eltern: Oskar Stecher und Frau Käthe geb. Gulde Der Bräutigam: Lothar Keller und Anverwandte Unsere einzige innigstgeliebte Tochter, meine liebe Braut Elfriede Stecher ist von uns gegangen. Sie starb heute nach kurzer schwerer Krankheit im 26. Lebensjahre in der Universitätsklinik Freiburg im Breisgau. In uns agbarem Schmerz: Beerdigung: Dienstag, 21. September 1954, um 14.00 Uhr in Sigmaringendortf ö Nach langer schwerer Krankheit und einem arbeitsreichen Leben ver- schied mein treusorgender Mann, unser gütiger Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Dr. med. Michael Rötting Er prakt. Arzt im 72. Lebensjahr. Mannheim, den 18. September 1954 Seckenheimer Straße 64 In tiefer Trauer: Frieda Röttinger geb. Dr. med. Liselotte Schichardt geb. Röttinger Dr. med. Herbert Schichardt Maria Wirthmann geb. Röttinger Ingeborg und Ursula Feuerbestattung: Mittwoch, 22. September 1954, um 15.30 Uhr im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Jacob als Enkelkinder 8 Nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden verschied am 17. September 1954 mein innigstgeliebter, treusorgender Bruder, Bräutigam und Schwager, Herr Karl Hiller im 55. Lebensjahr. Mannheim, August-Bebel-Straße 69 Grüner Riedfeldstraße 13) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Else Hiller Beerdigung: Dienstag, 21. September 1954, um 13.00 Uhr Haupt- friedhof Mannheim. Am 4. september 1954 wurde mein lieber Bruder Hermann Feuchtinger Hauptlehrer im Alter von 51 Jahren von seinem schweren Leiden erlöst. Seine sterbliche Hülle wurde am 8. September beigesetzt. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme spreche ich hier- mit meinen wärmsten Dank aus. Elisabeth Feuchtinger Statt Karten. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteil nahme, die zahlreichen Kranz und Blumenspenden sowie all denen, die unserer lieben Entschlafenen, Frau g Katharina Egner geb. Krämer des letzte Geleit gaben, sagen wir innigen Dank. Besonderen Dank Schwester Frieda und den Dlakonissenschwestern in Feu- denheim für die liebevolle Pflege sowie Herrn Vikar Lauter für seine trostreichen Worte. g Mannheim Feudenheim, den 20. September 1954 Zlethenstraße 32/4 Ludwig Egner und Angehörige Bestattungen in Mannheim Montag, 20. September 1954 f. Zeit Hauptfriedhof 1 Igers, Maria, Kobellstraße 333 1 Egly, Conrad, Lindenstraße 111— Abele, Sophie, Dammstraße 1117 8 0 Krematorium g 13 0 Laue, Lina, Eschkopfstra qe 8. Friedhof Neckarau 1175 Pflug, Luise, Maxstraße 2ů2ãꝛeu2ʒ:: 8 0 Friedhof Feudenheim 5 5 Seeling, Philipp, Neckarstraße(. Fri edhof Rheinau 3 Halter, Karoline, Dänischer Tisch 2 8 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- spenden beim Heimgang unse- Anna Merz sagen wir allen unseren tief- gefühlten Dank. Besond. Dank tröstenden Worte sowie den ev. tröstenden Worte sowie den eg. schwestern Waldhof für ihre aufopfernde Pflege. Mhm.- Waldhof, 20. Sept. 1984 Alte Frankfurter Straße 22 Familie Ludwig Merz und Angehörige Drogerie Roßnagel, Schulstraße 83 Drogerie Willier, Schwetzinger Str. 24 seckenh.: Drog. Koger, Hauptstr. 124 kEntransporte i Otto Bender, Intern. Möbelspedition, Für die vielen Beweise herzl. und Blumen- rer lieben Entschlafenen, Frau Nuicur0 „ FEU R Vr und Nc Lie bwerte Kuno Edler von Profan Friedrich Meyer, ist am 4. im Herbstmond A. D worden. Trauerkapitel am 21. 9. 1954 Glo berger Bierstuben, K 1.) Vot Gebrauch Nach Gebrauch So wirlet Flasche 2,75 Planken-Drogerie Erle, D 2, 9 Michaelis-Drogerie, G 2, 2 Drog. Hoffmann, Breite Str. H 1, 9 Oststadt- Drogerie Glene winkel. Seckenheimer Straße 140 Kurtlasche 5.— Salon Beringer, im Hauptbahnhof Aunnernuge, Hombobt, Women, Shwwielen beseitigt unter Horonfie schnell und schmetzlos Sichewweg flössig in det lobe Notmol D zn 1.20 krxtta stock 0 1.50 Liter Hersteller kugen Bäche, fronkfun/ N. In Apotheken und Dtogetieg bestimmt vel Ludwig& schütthelm ö KG., Mannheim, O 4, 3. Geschöfts- Anzeigen bis 2,5 Tonnen Rut 5 14 62. PMA Möbelfernverkehre Mannheim, D 4. 6. Telefon 3 11 75 sSuppenhühner zu verkauf. Dörsam, Neckarau, Morchfeldstraße 96. Hoher Gasverbrauch Gasherde, Gasbadeöfen usw. und Getreue! Unser He. Ehrengroßmeister und Urritter BURG PFALZ BET RHEIN i. D. R. Lassen Sie hre Gasgeräte, wie in Schreckenstein Oberrechnungsrat 1. R. 1954 nach Walhall abgerufen — Für die uns anläßlich unserer Vermählung erwiesenen Auf- merksamkeiten danken wir hier- mit allen recht herzlich. Mannheim, Waldhofstraße 43 Hermann Hellinger Frau Lioba geb. Hellmuth .— Nein, bei Kopfweh Rheume-, Zahn Nerven- Schmerz Jahrzehnte ätzilich empfohlen ie Apotheken in teblelten. Oblaten, Pulvern ck 20.30 auf der Burg.(Nürn- Kramer 0 gereinigt Tweed- Kostüme in großer 98* 9 AUS. Ah ab DM Dit GARANTIE für echte Werterh altup nuf Werk 4 3829 chem. Reinigung Färberel Haumüller, T 4, 9, liefert schnell gut und preiswert innerhalb 2 Tagen. persianer-Mantel Zickel-Mantel gesch.. ab DM 145, Embros- Mantel ab DM 290, Plze Jgtel noch u Sommer prise Neueste Modelle) Große Auswahl in allen Sorten, darunter ab DM 690, Sealkanin-Mantel ab DM 290, perslanerklauen-Mantel ab DM 480, IItiscolliers Pelzjacken in verschiedenen Nerzcolliers, Silberfuchskragen, Blaufuchskragen und get. Fuchskragen zur Auswahl. Bei kleiner Anzahlung sichern Sie sich den geeigneten Pelzmantel für den Winter!— Für einwandfreie Qualität wird garantiert! Verkauf in Mannheim: Speiserestaurant„Prinz Max“, ab DM 50, — Fellarten sehr preiswert. H 3, 3, am Montag, 20, und Dienstag, 21. September 1954 Lieselotte Pottkämper, Frankfurt a. M., Buchenstraße 9 2 fahrbare Leitern venemen Glas- u. Gebäudereinigungsinstitut ROBERT MOSER Elchendorffstraße 46. Telefon 8 14 33 Stellenangebote 1 bekannt tür solide Facharbeit Mittlere Maschinenfabrik sucht F. Auslandskorrespondenz einen Herrn Werkzeugmacher für Stanz-, Schnitt- und Folge- werkzeuge 2. sof. Eintritt ges. Dauerstellg. mit Aufstiegsmög- lichkeit gegeben. Ausführl. Be- werb. unt. PS 71942 a. d. Verl. mit guten französischen u. mög- lichst einigen englischen Sprach- kenntnissen. Bewerbg. mit Ge- naltsanspr. und üblichen Unter- lagen unt. Nr. P 71943 a. d. Verl. 8 3, 13 434 24 + 1. 1, 6— Kundendienst: Telefon WANZEN nebst Brut vernichtet 100% mit T-Gas, Mit Spezialgas in 6 Stunden ohne Verklebung. AUE staatl. konz. Betrieb N lang. Fachgeschäft Mannheim, D 7, 1 Tel. 3 18 12 2 Ordnung bringen durch E. Luginsland, M 4, 12, Ruf 4 19 52. 5 Friedrichs- platz 15/17 Waschen Bügeln Flicken Ausbessern Stopfen Aendern sidesecker& 4, 76 Tel. 3 26 00 VE 2 R TAATL. GEPR OPTIKER im Wesserturm P 7— Planken GROSSE AUSWAHL MODERNER EBRTILLEN Lieferant aller Kassen * ä 5 Unterricht 0 Neuer ahendkurs Engl. kaufm. Korrespondenz und IAI -d Mathias. Postk. genugt Neckarhausen/ Mhm. engl. Stenogf. Sprachschule Schüssler, S 6, 21 Telefon 3 25 15. Engl. u. Franz.„privat“. Tel. 4 31 74. Fülthalie: M 4, 12. gadeelnrichtungen raparlert kurziristig in eigener Merkstätte MARLENE BAUR Fülllnalter-Spezial-Geschäft— Planken E! ĩͤ vv Luginsland Tanz. san MOC E 2, 4/ am Paradeplatz. Tel. 5 22 81 An neuem Schüler- u. Anfängerkurs können noch einige junge Herren teilnehmen. Tanzschule Knapp Kepplerstr. 19, Tel. 4 03 94. Anmeldg. für Anfänger-Kurs erbet. Einzelstd. Ueber 50 1886 68 Jahr Derneuesfilherd unser groger Erfolg! Koch-, Back-, Breit- u. Helzvorführungen mit dem bewährten „ luckauf nemnunnertd zugleich der Alesbrenner-Dauerbrand- OFEN Prozent Brennstoffersparnis! Jeder Brennstoff verwendbar! Kein Kochdampf, kein Kochgeruch— Kein Anbrennen, kein Ueberkochen mehr! e Erfahrung garantieren nöchste Quafttät 1954 Der große Schlager: jetzt auch elektrisch kochen, backen, braten mit der BGM 1 675 642— Auch nachträglich einzubauen! Glückauf-Elektroan lage Mae 5 Bitte Anfangszeiten beachten! Freitag, Nur noch 4 Werbetage! nnbeim. Gaststätte„Lindenbur Bellenstraße 36(HKaltestelle Gontardplatz)— 4 Gehmin, vom Hauptbahnhof. Inh. Olbert Montag, 20. September,. 20.00 Unr Bit Dienstag, 21. September, 8 Mittwoch, 22. September, 15.00 und 20,00 Uhr Anfangszeiten Donnerstag, 28. September, 15.00 und 20.00 Uhr be n Werbeleitung: Jens Pößnecker, Schweinfurt, Oberer Marienbach 37. 24. September, 15.00 und 20.00 Uhr Lieferung frei Haus direkt ab Werk Keine Anzahlung Teilzahlung und Alexander Au, Mannheim, 7 3 N 5 Schleller over elalarneler sofort gesucht.— Ludwigshafen, Schlachthofstraße 18, im Laden. Perfekter, zuverlässiger Planierraupen-Fahrer in Dauerstellg. ges. Tel. 4 15 26-27. für größere Entwurfbearbeitung oder T. H.-Student der höheren Semester per sofort gesucht. Angeb., an Architekten Alfred ö Haardtstraße 42 Jüchtige Hausangestellte in mod. Etagenhaushalt Ostst., bei gutem Lohn gesucht. Zimmer mit fl. Wasser und Heizung. Angebote unter Nr. DP 71871 an den Verlag. Stunden- oder Halbtagsfrau für gepfl. Haushalt Oststadt ges. Adr. einzus. unt. A 71946 1. Verlag. Stellengesuche Jg. Mann, Führersch. Kl. III, sucht Stelle als Kraftfahrer. Angebote unt. Nr. 04920 an den Verlag. Zuverlässig,, fleißiger u. ehrlicher Kraftfahrer 33 J., Führersch. Kl. I u. II, sucht Stelle, mögl. Tankwagen. Lang- jähr. Fahrpraxis unfallfrei, gute Zeugn. Angeb. u. Nr. 04915 a. d. V. Vertmie tungen Sout.-Raum, 35 qm, hell, eig. Ein- gang, als Lagerraum zu vermiet. Rathenaustraße. Tel. 4 62 87. Neuostheim 2 Zi., Kü. o, Bad, in bester ruhi- ger Wohnlage, Altbau, kl. BRZ, sofort zu vermieten.— Angebote unter Nr. P 71947 an den Verlag. 2½. u. 3-Zim.- Wohnungen, Linden- hof, beziehbar 15. Nov. 1954, Miete 1,40 pro qm, Bkz. 3000, bzw. 4000,-, bei voller Rückzahlung bis 15. Dez. 1954 zu verm. Immob. van Loosen, Schwetzinger Straße 53, telef. An- fragen zwecklos. Uvesheim: 1 Z1., Kü., Bad u. Balk., 2 Leer zimmer, Büro u. Garage gg. BRZ. z. v. Immob.- Schäfer, U 4, 14. Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen lfd. zu verm. u 2z. miet. ges, auch für Amerikaner durch immob. Jos. Grabler, Mhm., Augusta- Anlage 19, Nähe Wasserturm. Tel. 4 33 70.. Möbl. u. teere Zim. zu verm. u. zu mieten ges. Schwarz, Immobilien, Mhm., jetzt Elisabethstr. 4. T. 46004 Möbl, Zim. u. möbl. Wohnungen ifd. zu verm. u. zu miet, ges. Immob.- Schäffner, Hebelstr. 5. Tel. 5 00 7. 120 qm trock. Lagerräume mit Tor- einfahrt, Karl-Mathy- Str., sofort zu vermieten. Immob. van Loosen, Schwetzinger Straße 33. Mietgesuche Leeres oder teilmöbl. Zimmer von zwei berufstät. Fräuleins, tagsüber nicht anwesend, zu miet. gesucht. Angeb. unt. P 71941 an den Verlag. Schlafstelle für 2 berufstät. Herren sofort gesucht. Angebote unt. Nr. P 71945 an den Verlag. Ig. kaufm. Angestellter sucht nett möbl. Zimmer. Angebote unt. Nr. PS 71944 an den Verlag. Junge Postangestellte sucht Leer- zim. Angeb. unt. Nr. 04914 a. d. V. Aelt. Herr sucht möbl. Zim. Preis- angeb. unt. Nr. 04896 a. d. Verl. . Zim.-Wohng., Bad, gute Lage, geg. Mletvorauszahlung gesucht. Ange- bote unt. Nr. 04900 an den Verlag. Leerzimmer od, Zim, u. Küche von 18. Ehepaar zu mieten ges. Zuschr. an Erich Pechler, Ne., Luisenstr. 46. Geschäftsmann sucht gutmöbl. Zim- mer mögl. ruhige Lage. Angebote unter Nr. 04941 an den Verlag. in Mannheim am Montag, Wir bieten Ihnen Kleine Anzahlungen Große Jeppichausstellung im Gasthof Zähringer Löwen“, Schwetzinger Str. 103 ſeppiche, Brücken und Bettumrandungen zu äußerst günstigen Preisen Wolle durchgewebt= Tournay- Bouclé und Haargarn Günter Jung, Kiel, Teppich- Groß- und Einzelhandel Baden-Baden, Steinstrage 5; Lange Straße 33 Freiburg 1. Brsg., Kaiser-Josef- Straße 282 1 bis 2-Zimmer-Wohnung mit Hei- zung und eingerichtet, Bad Nähe Wasserturm gesucht. Tel. 4 35 67. Gutmöbl. Zimmer für Mitarbeiterin sofort od. später gesucht. Mode- haus Erna, Tel. 5 28 08. Tennongzio seh 5 Biete in Bremen: 3 Zimmer, Küche, Bad, Keller, Bodenkammer abge- schlossen, Neubau, Miete 66,50 DM. Suche ähnliches in Heidelberg. ES könnte ein Ringtausch werden. Angeb. erb. unt. Nr. 04916 a. d. V. 0 GSeldverkehr 5 5000,— DM kurzfr. geg. gute Sicher- heit und Zins zu leihen gesucht. Angeb. unt. Nr. 04937 a., d. Verlag. 20. und Dienstag, 21. Sept., Bedueme Raten Seite 10 MORGEN Montag, 20. September 1954/ Nr. 219 . Auftakt im Mannhei mer Nationaltheater Störmischer Premieren Jubel um die wiedererweckte„Arabella“ von Richard Strauß Vor einundzwanzig Jahren, zwei Jahr- Zehnte nach dem„Rosenkavalier“, fanden Richard Strauß und Hugo von Hofmanns- thal mit ihrer„Arabella“ noch einmal ins Wienerische zurück. Freilich gehört das zeit- atmosphärische Element der Arxabela- Komödie nicht mehr(wie im„Rosenkava- Her“) dem 18., sondern dem 19. Jahrhundert An. Man spürt den welken Duft des sterben den, in seiner Kultur brüchig gewordenen Oesterreich, und in dieser aus Müdigkeit und fatalistischem Uebermut widerspruchs- voll gemischten Atmosphäre erfüllt sich nach Hofmannsthals Willen auf sonderbare Art das Liebesschicksal zweier durch Spiel und Suff ihres Vaters verarmter Adelstöchter von überzüchteter Empfindsamkeit des Herzens, denen die Güte der Vorsehung schließlich doch noch über alle Gefahren und Migver- ständnisse hinweg in die Gefilde lächelnden Glücks hinüberhilft. Hofmannsthal selbst war ein Kind des sterbenden Oesterreichs mit überfeinertem Tastsinn für die Dekadenz der Gesellschafts- Kultur seiner Zeit. Sein„Arabella“-Buch, das auf einer schon 1819 veröffentlichten Novelle „Lucidor“ fußt, ist, oberflächlich gesehen, ein reichlich papierner problematischer Opern- text voller Unwahrscheinlichkeiten und will- kürlich konstruierter Handlungskonflikte. Aber bei Hofmannsthal steckt eben hinter den äußeren Vorgängen stets Ungesagtes, Ungreifbares, zwischenzeilig spürbar wer- dendes seelisches Fluidum. Und das ist es offenbar, was den Musiker reizt und in ihm schöpferische Kräfte weckt. Beim Erscheinen der„Arabella“ im Jahre 1933 wurde allerdings sofort klar, daß dieses Werk dem damals längst festliegenden Cha- Takterbild des Musikers Richard Strauß keine neuen Züge hinzugefügt hat. Man empfand die Oper nicht als bestechend neu, vielmehr zum großen Teil als eine nicht eben absolut notwendige Wiederholung der Stil- und Klangprinzipien der„Rosenkava- ler“-Partitur, deren schwelgerisch-prunken- der Klangpracht hier noch ein Tropfen sla- visierenden Schwermutöles beigemischt ist. An Volkstümlichkeit hat„Arabella“ denn auch den„Rosenkavalier“ bis heute nicht er- reicht, obschon auch sie ein Meister- und Musterbeispiel ist für das unerschöpflich strömende blühende Straußsche Melos, für die stupende Illustrationskunst des Kompo- nisten, für seinen Musichumor und vor allem für den bis zur artistischen Voll- endung gediehenen parlierenden Musikstil Richard Strauß', mit dessen Hilfe er auf lange Strecken unbeschwerte, klingende Konversation gibt. Aehnlich wie im„Rosen- kavalier“ sind auch hier die zärtliche Schön- heit und das strahlende Geleucht kunst- voll miteinander verflochtener Sopranstim- men Gipfelpunkte der Partitur, und die vom Fackelschein des Eros glühend umbrandeten Liebesgesänge zwischen Arabella und ihrem auf„Treu, Leid, Wehtun und Verzeihn“ mit ihr verbundenen Liebsten Mandryka bleiben mitreißend wirksam wie am ersten Tag. Denn kein anderer, selbst der große Beyreu- ther Richard nicht, hat so instinktsicher wie Richard Strauß in Tönen die Farben und den betäubenden Duft lodernder Liebeslei- denschaft gefunden. Auch an den einge- streuten Musikscherzen und witzigen Zitaten delektiert sich das kennerische Ohr wie einst im Mai, und so gibt es an effektvollen und spielerischen Reizen in der„Arabella“ Komödie genug, um ihre Wiedererweckung nach so langen Jahren— seit 1935 ist das Werk nicht mehr in Mannheim erklungen zu rechtfertigen. Da die Singstimme bei Strauß mehr oder Weniger Bestandteil der orchestralen Faktur ist, braucht man allerdings sehr musikalische Koltur-Chronik Dr. Diedrich Schroeder, Assistent am Insti- tut für Bodenkunde der Technischen Hochschule Harmover, wurde auf der Jahreshauptversamm- kung des Verbandes deutscher landwirtschaft- licher Untersuchungs- und Forschungsanstalten in Freudenstadt mit dem erstmals verliehenen „Paul- Wagner-Preis“ ausgezeichnet. Schroeder erhielt den Preis als„besonders befähigter Verterter des deutschen wissenschaftlichen Nachwuchses“. Der Paul- Wagner-Preis ist dem Andenken des früheren Direktors der Land- würtschaftlichen Versuchsanstalt Darmstadt, des Geheimen Hofrats Prof. Dr. Wagner, gewid- met und soll künftig alle zwei Jahre an Wis- senschaftler vergeben werden, die sich durch besondere Leistungen auf den vom verband betreuten Forschungsgebieten hervorgetan haben. Sänger mit kultiviertem Material— eine For- derung, die in der mit allen Anzeichen des großen und stürmischen Erfolges verlaufenen „Arabella“-Premiere(mit der das Mannhei- mer Nationaltheater die neue Spielzeit am Samstag verheigungsvoll eröffnete) überzeu- gend erfüllt wurde. Die musikalische Ein- studierung unter Generalmusikdirektor Her- bert Albert verriet ein kaum zu überbieten- des Maß an Sorgfalt und Kunstgeschmack. Joachim Klaibers Inszenierung brachte ein einfühlsam aus dem Musikalischen heraus entwickeltes bewegtes Spiel, das aus den auf augenfällige Szenenwirkung und atmosphäri- sche Zeitstimmung zielenden Bühnenbildern Paul Walters und der von Gerda Schulte arrangierten kostümlichen Harmonie betonte Farbigkeit erhielt. Herbert Albert hatte die Aufführung auf den schwungvoll ausladen- den großen Opernton gestimmt und spornte das mit der Bühnè in ausgezeichneter Korre- spondenz stehende Orchester zu großer Klang- intensität an. Es fragt sich, ob in Anbetracht der Engräumigkeit des Behelfstheaters nicht doch besser der dem musikalischen Kammer- spiel angenäherte Ton der„lyrischen Komö- die“ anzuschlagen wäre. Es wäre zu ver- suchen, wenngleich Richard Strauß, sobald er die kontrastierende Farbenpracht seiner In- strumentation ins Orgiastische hineintreibt, es dem Dirigenten reichlich schwer macht, eine mittlere Linie an Klangkraft zu wahren. Viel Freude erlebten die Premieren- besucher an der künstlerisch hochwertigen Besetzung der führenden Partien. Hedwig Müller-Bütow entfaltete als Arabella jene berückende Gesangskultur, die nur auf dem Boden einer sehr persönlichen Künstlerschaft gedeiht. Ihr Parlando-Gesang hatte festes tonliches Gefüge und in den großen ariosen Augenblicken, den Solo- und Duo-Gesängen entwickelte die Künstlerin soviel zauberischen Glanz und Wärme des Ausdrucks und soviel Spielerische Anmut, daß den Zuhörern richtig warm ums Herz wurde. In Willi Wolff, der den Mandryka mit geradezu hinreißender stimmlicher Schönheit und schauspielerischer Ueberlegenheit sang, und in Petrina Kruse, die mit bewundernswerter Dezenz die heikle und bis zu einem gewissen Grade unwahr- scheinliche peinliche Figur der in Knaben- Kleidern agierenden Schwester Arabellas spielte, hatte Helene Müller-Bütow aller- Auftakt mit„Arabella“ im Nationaltheater Das Mannheimer Natio- naltheater eröffnete die neue Spielzeit am Sams- tag mit einer Neuinsze- nierung der Strauß-Oper „Arabella“ Hier eine Szene mit Willi Wolf ¶Mandryka) und Edith Jäger Fiaker-Milli). Aufnahme: Adolf Falk dings zwei Partner von bravouröser künst- lerischer Gleichwertigkeit. Die souveräne Musikalität, mit der Petrina Kruse auch ge- sanglich ihre schwierige Aufgabe meisterte, wies die noch junge Künstlerin als ver- heißgungsvolles lyrisches Singtalent aus. Heinrich Hölzlins schulden- und töchter- gesegnete Adelstype aus dem vergangenen Wien ließ, wie vor 20 Jahren schon, den trocknen Straußischen Musikwitz zielsicher aufblitzen und Grete Scheibenhofer machte in der Rolle der Mutter Arabellas unter Auf- bietung ihrer beträchtlichen künstlerischen Mittel charmante Figur. Bruno Manazza nahm die Gelegenheit wahr, aus der undank- baren und blutleeren Partie des Matteo wengstens einige tenorale Wirkung zu ziehen und Edith Jäger ließ als Fiakermilli in dem Wirbel der von Walzerfragmenten getragenen Faschingsballnacht ihr Koloraturgezwitscher kluckern und blinken, und machte die innere Leere erheblicher Teile des Mittelaktes Weniger fühlbar. Eleanor P. Waldman als Kartenschlägerin und das die schöne Arabella begehrlich umwedelnde Verehrer-Trio(Karl Bernhöft, Hans Günter Grimm und Hans Rößling) gaben neben andern Episoden- spielern dem Ganzen in vielen kleinen Nebenzügen Leben, Stimmung und Charakter. Zum Schluß gingen die Wogen des Pre- mierenjubels gewaltig hoch. Und das hatte seine Berechtigung. C. O. E. Eine neue Oper von Benjamin Britten Das XVII. Internationole Festival zeitgenössischer Mosik in Venedig Der prächtige alte Bau des Teatro La Fenice in Venedig, einst von Antonio Selva errichtet und nach einem Brand im Jahre 1836 mit allem Stuckwerk und allen Vergol- dungen wiederhergestellt, hat nicht nur 80 manches entscheidende Ereignis der italie- nischen Operngeschichte auf seiner Bühne in Szene gehen sehen, sondern er ist neuer- dings auch zum Forum der Auseinander- setzung um die neue Musik geworden. Zum siebzehnten Male schon findet jetzt hier das Internationale Festival zeitgenössischer Musik statt, das einen der wesentlichsten Bestandteile der großen Biennale von Venedig darstellt und in seinem Niveau die Kunst-Biennale in den Giardini und die Film-Biennale am Lido nicht nur in diesem Jahr übertrifft. Es mag vielleicht Zufall sein, daß heuer die Beiträge amerikanischer und englischer Komponisten so sehr in den Vordergrund traten; immerhin zeigten sie deutlich, daß in der modernen Musik das Primat der„alten“ Musikländer nicht mehr besteht. Den Auftakt des IStägigen Festivals, das noch bis zum 25. September dauern wird, gab freilich Bela Bartöôk, dessen frühe „Rumänische Volkstänze“ mit ihrer urwüch⸗ sigen Folklore dem italienischen Publikum leichter eingingen als das Klavierkonzert von 1945(Solist Louis Kentner) und das Orchesterkonzert von 1943. Sergiu Celibi- dache hat das mit unerhörtem Schwung und Temperament dirigiert, hat aber auch die fast schon religiöse Stimmung des Ada- gios im Klavierkonzert, Bartòôks überhaupt letztem Werk, wunderbar herauszuarbeiten gewußt. Im Mittelpunkt des nächsten Abends, von dem jungen Amerikaner Leon- hard Bernstein dirigiert, stand Bernsteins eigene„Serenade nach Platons Gastmahl“; der starke Erfolg ist wohl doch mehr dem Violinsolisten Isaac Stern zu danken ge- wesen als den Eigenwerten der Kompo- nisten. Ausgerechnet einen der platonischen Dialoge orchestermusikalisch nachgestalten zu wollen, ist immerhin ein schwieriges und seltsames Beginnen und Bernstein, der Wenige Tage zuvor auf der Film-Biennale mit seiner Komposition zu Elia Kazans„On the Waterfront“ Aufsehen erregte, einer der faszinierendsten Partituren der ganzen Filmgeschichte, hat nun auch hier eher eine Art illustrierender Filmmusik geschaffen. Auch Benjamin Britten hat sich für seine neueste Oper ein allzu heikles Libretto ge- Wählt. Der Roman The Turn of the Screw“ OMDie Schraubenwindung) von Henry James, in dteutscher Uebersetzung kürzlich als„Die sündigen Engel“ erschienen, war 1898 eines der ersten Beispiele der Psycho- analyse in der erzählenden Literatur. Jene junge Gouvernante, die die Geschichte da berichtet, stellt— nach der Theorie des amerikanischen Freudianers Edmund Wil- son— einen„neurotischen Fall von Sexual- verdrängung“ dar, und die Geister, die nie- mand sonst je gesehen hätte, seien nur Halluzinationen der Gouvernante. Wenn in der Brittenschen Oper jedoch die Gespen- ster des ehemaligen Dieners Quint und der einstigen Erzieherin Mig Jessel leibhaftig auftreten und sogar zu singen beginnen, ist der Sinn der Story wesentlich verlagert und vordergründiger geworden. Daß trotz- dem die beinahe schon magische Atmo- sphäre des Buches lebendig wurde, daß so- gar die englischsprachige Aufführung vom italienischen Publikum verstanden wurde, trotz aller Kruditäten der Handlung, stellt der Musik von Benjamin Britten ein gutes Zeugnis aus. Die Uraufführung, ein Gastspiel der English Opera Group, wurde vom Kompo- nisten selbst dirigiert; auch das Kammer- orchester von 13 Mann war dazu aus Lon- don mitgekommen, und nach den peinlichen Mihverständnissen bei den Uraufführungen der letzten Jahre hier(am Wenigsten gelun- Sen war die von Stravinskys„Wüstling“ im Jahre 1951) hat die diesjährige Musik- Biennale endlich eine als gültig anzu- sehende Opern- Interpretation gebracht. Das Werk besteht aus einem Prolog und zwei Akten; jeder Akt ist auf acht Szenen auf- gebaut, die ohne Unterbrechung ineinander übergehen. Die erste Szene des ersten Akts beginnt mit einer Arie über zwölf Noten, von, der jedes der folgenden Zwischen- spiele eine Variation darstellt. Da die Varia- tionen und ihre Tonalität einem strengen Zyklus folgen, gewinnt Brittens Partſtur eine gewisse Verwandtschaft mit dem sin- konischen Aufbau von Alban Bergs„Woz- zek“ Wie Britten die beiden Reiche des Lebens und des Todes voneinander musi- kalisch abhebt, wie er den Stimmen der be. den Kinder Miles und Flora ganz einfach scheinende und doch raffiniert konzipierte Lieder unterlegt, ist wirklich großartig ge- macht. Daß die italienische Kritik an die musikalische Ausdruckskraft des späten Verdi erinnert, ist wohl das höchste Lob, das sie überhaupt abgeben konnte. Der so zarte und doch überaus aus- drucksstarke Tenor von Peter Peare als Prolog und als Gespenst des Quint, dazu Jona Cross als Gouvernante Grose und die beiden Kinder David Hemmings und Olive Dreyer haben mustergültig gesungen. Und die stimmungsdichten Bühnenbilder von John Piper, nicht minder die straffe und auf psychologische Wahrheit bedachte Regie von Basil Coleman haben die herrlich kan- table Melodik Brittens und die einem unfag- baren Zwischenbereich zugehörige Welt von Henry James stilistisch gut vereint. Im Weiteren Verlauf der Musik-Biennale wer- den neben anderem noch Lieder von Anton Webern, das„Zwölftonige Clavicembalo“ von Matthias Hauer und die Sinfonie „Mathis der Maler“ von Paul Hindemith zu hören sein. Den Abschluß bildet dann George Gershwins Negeroper„Porgy und Beg“, von amerikanischen Künstlern aufgeführt. USE Thomas Wolfe der amerikanische Homer und Euripides— man staune!— der Ibsen der liam O. Douglas der amerikanische Lawrence, da gilt Stalingrad als Hitlers Waterloo und Die große Hink-Parade Von Kurt Kkusenberg Schöne oder gelungene Vergleiche sind immer bildhaft. Nun gibt es aber Leute, die haben keine Augen im Kopf, und diese Leute haben Vergleiche erfunden, bei denen der Begriff das Bild verdrängt. Wenn Sie, zum Beispiel, einen bedeutenden Künstler Kenn- zeichnen wollen, vergleichen sie ihn einfach mit einem„ähnlichen“ Künstler aus einer anderen Disziplin. Das sieht dann so aus: Michelangelo ist der Dante der bildenden Kunst, Lichtenberg der deutsche Diderot, Nestroy der Wiener Aristophanes. Ein rei- zendes Spiel— der Ball fliegt unermüdlich hin und her. Mozart ist der Raffael der Musik; dafür ist dann Corot der Mozart der Malerei. Monet ist der Raffael des Wasser“ Antike. Alles sehr einfach: ebenso bestechend wie ungenau. Ein Griff in die Bildungskiste, und schon hat das Phänomen seine Spitzmarke weg. Musil ist der österreichische Proust, Samuel Becket der irische Kafka— fertig Man beachte den Wertstempel, den Knopf im Ohr. In der Politik sieht es nicht anders aus. Da ist Ulbricht der sächsische Lenin, Tschu En Lai der chinesische Talleyrand und Wil- f der Stavisky-Skandal als das Panama der Dritten Republik. Napoleon gehört zum eisernen Bestand. Der Zulu Chaka ist der schwarze Napoleon, Al Capone der Napoleon der Unterwelt und der soeben erwähnte Stavinsky der Napoleon der Hochstapler. Die Analogie, könnte man hinzufügen, ist der Weihnachtsmann der Denkfaulen. 1 Auch in der Zoologie tummeln sich treff. liche Vergleiche. Das Kamel ist bekanntlich das Schiff der Wüste. Die Geier sind die Hyäanen der Luft. Sie, die Geier, und ihr Analogon, die Hyänen, üben die gleiche sani- täre Funktion aus wie die Füchse, die man zur Gesundheitspolizei des Waldes ernannt hat. Um den Ehrentitel„Preußen des Tier- reichs“ streiten sich die Termiten und die 6 Bienen, ordnungsliebende Insekten von pene- trantem Fleiß. Und da wir gerade von Preu- gen reden— die Japaner sind seit altersher die Preußen des Ostens. Sie haben aller- dings inzwischen eine Konkurrenz erhalten: die Air France wirbt in Amerika mit dem Slogan, ihre Piloten seien die„Preußen der Luft“. Städte spielen ebenfalls gerne Verwech⸗ selt-das- Bäumchen; die eine sonnt sich im Licht der anderen. Korinth hat man das Paris des Altertums, Paris das Babel Euro- pas genannt. Budapest war vor Zeiten das ungarische Paris, Kopenhagen das Paris des Nordens— so wie Stockholm das Venedig des Nordens ist und Fontainebleau vor Zei- ten, unter Franz I., als Rom des Nordens galt. Athen hat mindestens zwei Ableger: Isar-Athen und Spree-Athen. Geht man noch mehr ins Lokale, so ist die„Kö“ die Canne- biere Düsseldorfs und der Bodensee das schwäbische Meer. Wer Lust hat, kann ganze Familien zusammenstellen. Der Vater aller Dinge ist, nach einem mißverstandenen Wort Heraklits, der Krieg; die Vorsicht ist die Mutter der Weisheit. Der Neid ist der Bru- der des Hasses, die Eifersucht ist die Schwe- ster der Liebe, aber auch Amors blinde Tochter. Und das Gewehr ist natürlich die Braut des Soldaten. Das hinkt alles, auf beiden Beinen, und Wäre besser nicht erfunden worden. Wo hin- gegen das Bild regiert oder der bildhafte Gedanke, stimmen die Vergleiche: der Schlaf ist wirklich der Bruder des Todes, und das Wunder ist wirklich des Glaubens liebstes Kind. Aber gerade dies schätzen die Ver- einfacher ja nicht— sie wollen die abstrakte, die abstruse Gleichung. So sei denn, ihnen zur Freude: Vergil der römische Homer, Baumeister der deutsche Mirò, Hemingway der amerikanische Hamsun, Holthusen der deutsche Elliot und Douglas Fairbanks jun, Sohn des Douglas Fairbanks sen,, der neue Douglas Fairbanks. Die Gesangspädagogin Erika Müller- Seeger wird, wie die Städtische Hochschule für Musik und Theater in Mannheim mitteilt, mit Beginn des Wintersemesters ihre Tätigkeit an der Hoch- schule wieder aufnehmen. Benjamino Gigli singt am Sonntag, 26. Sep- tember, 20 Uhr, im Musensaal des Mannheimer Rosengartens unter anderem Arien von Puec- cini, Verdi und Leoncavallo. ERICH KASTNER Das fliegende Klassenzimmer EEN ROMAN FUR JUN OF MENSCHEN Copyright by Witlioms& Co., Verlag, Berlin 23. Fortsetzung. Sie standen um das Krankenbett herum und wußten, obwrohl sie eine Menge redeten, nicht recht, was sie sagen sollten. Der Junge im Bett war für sie nicht mehr derselbe Ulli, den sie seit Jahren kannten. „Schade, daß du heute abend nicht dabei bisté, meinte Johnny.„Na, ich erzähle dir morgen ganz ausführlich, wie es war.“ Martin stand am Fenster. Eigentlich wollte er den anderen mitteilen, daß auch er hier- bleiben werde. Aber er brachte es nicht übers Herz. Trotz seiner Freunde kam er sich verlassen vor. Völlig verlassen. Die Weihnachtsfeier übertraf sämtliche Erwartungen. Zu Beginn spielten zwei Pri- maner Klavier. Variationen über bekannte Weihnachtslieder. Dann hielt Oberstudien- direktor Professor Doktor B. Grünkern eine kleine Ansprache. Sie glich zwar sämtlichen Weihnachtsansprachen, die er zeit seines Lebens gehalten hatte; aber er sagte zum Schluß ein paar Sätze, die neu waren und die Jungen rührte. Er sagte:„Ich komme mir manchmal wie der Weihnachtsmann persönlich vor. Trotz des schwarzen Geh- rocks, in dem ich stecke, und obwohl ich kei- nen weißen Vollbart habe. Ich bin fast so Alt wie er. Ich komme alle Jahre wieder. Ich bin jemand, über den man noch lächelt, Wenn er mit der Rute droht. Und schließlich bin ich, wie er, ein Mann, der die Kinder lieb hat. Vergeßt das, bitte, niemals. Denn 50 etwas entschuldigt vieles.“ Er setzte sich wieder und putzte seine Brille mit dem Taschentuch. Die Sekundaner aber senkten die Köpfe. Sie schämten sich, Weil sie den alten Mann reihenweise aus- gelacht hatten. Und der große Christbaum schimmerte mit den unzähligen elektrischen Birnen so schön, daß allen Anwesenden sehr feierlich zumute war. Dann folgte die Uraufführung des„Flie- genden Klassenzimmers“. Um es gleich zu sagen: Die Aufführung klappte großartig Bei dem Satz:„Der Unterricht wird zum Lokaltermin“, da lachten die Lehrer ganz so, Wie Sebastian es erwartet hatte. Martin war freilich nicht auf der Höhe. Um so größeren Eindruck machte der Quartaner Stöcker. Außer den Quartanern und Tertianern er- kannte ihn kein Mensch. Sie hielten ihn allen Ernstes für ein kleines Mädchen und konnten es sich nicht erklären, wieso ein Weibliches Wesen hierher kam. Stöcker klet- terte zwar im letzten Akt zu früh aus seiner Wolke heraus. Aber das Weihnachtslied, das kurz darauf folgte und das alle laut mitsan- gen, machte den Schaden wieder gut. Man war toll begeistert. 5 Der Grünkern segelte mit fliegenden Rockschößen auf die Darsteller los und schüttelte jedem einzelnen die Hand. Und zu Johnny Trotz sagte er begeistert:„Du bist ja ein richtiger Dichter, mein Junge! Nein, wie ich mich freue!“ Der Junge ver- beugte sich. Auch Martins Bühnenbilder wurden sehr gelobt. „Und wer bist du denn, du kleines Mäd- chen?“ fragte der Direktor die Darstellerin. Die Zuschauer lauschten gespannt. Vor allem die Primaner sperrten die Ohren auf. Da nahm das kleine Mädchen die blonde Perücke mit den Zöpfen ab. Und im nächsten Augenblick lachten mehr als zweihundert Schüler, daß die Wände wackelten. „Stöcker!“ schrien sie. Sie konnten sich gar nicht beruhigen. Plötzlich meinte Sebastian zu den Freun- den:„Also, was sagt ihr dazu? Wigt ihr, wer bei den Lehrern sitzt? Dort neben dem Justus? Der Nichtraucher!“ Sebastian hatte recht. Der Nichtraucher saß in seinem blauen Anzug zwischen den Lehrern! Nur Martin und Johnny wußten, wie das zusammenhing. Und da rannte Johnny auch schon aus der Turnhalle hin- aus. Doktor Bökh erhob sich und trat in die Saalmitte. Es wurde still.„Auf dem Stuhl, der dort drüben neben meinem Stuhl steht“, sagte der Justus,„da sitzt ein Mann, den die meisten von euch nicht kennen. Dieser Mann ist mein einziger Freund. Vor Zwanzig Jah- ren saßen wir zwei schon in dieser Turnhalle nebeneinander. Natürlich nicht bei den Leh- rern, sondern auf den Bänken, auf denen heute ihr sitzt. Vor einer Reihe von Jahren verlor ich meinen Freund aus den Augen. Gestern fand ich ihn endlich wieder! Zwei Jungens aus eurer Mitte führten uns zusam- men. In meinem ganzen Leben wurde mir nichts Schöneres zu Weihnachten geschenkt. Mein Freund heißt Robert Uthofft und ist Arzt. Weil ich will, daß er und ich künftig Zusammenbleiben, habe ich heute mit un- serm alten Sanitätsrat Hartwig gesprochen.“ Der Nichtraucher setzte sich bolzengerade. Und der Justus fuhr fort:„Ich habe den Sanitätsrat Hartwig gefragt, ob er beim Magistrat von Kirchberg ein gutes Wort da- für einlegen will, daß mein Freund, Doktor Uthofft, in unserem Gymnasium Schularzt wird. In dieser Schule, in der er und ich Freunde wurden, werden wir beide also künftig wieder zusammen sein. Er als euer Arzt, und ich als euer Lehrer. Wir zwei ge- hören zu dieser Schule wie die Grundpfeiler des Gebäudes und wie die alten Bäume drau- gen im verschneiten Park. Wir gehören hier- her. Wir gehören zu euch. Und wenn ihr uns nur halb so liebt wie wir euch, dann ist es gut. Mehr verlangen wir nicht. Hab ich recht, Robert?“ Der Nichtraucher stand auf, ging zum Justus hinüber und wollte ein/ paar passende Worte sagen. Er drückte aber seinem Freund nur die Hand. Mehr brachte er nicht zu- stande. Da kam Johnny angefegt. Er hielt ein Paar Päckchen in der Hand, lief zum Nicht- raucher hin, machte eine tiefe Verbeugung und sagte:„Lieber Herr Nichtraucher, oder wie Sie sonst heizen mögen! Wir ahnten micht, daß wir Sie heute abend zu unserer Weihnachtsfeier sehen würden. Der Martin und der Ulli, der Matthias und der Sebastian hatten mir aufgetragen, Ihnen morgen, am Heiligen Abend, in rem Eisenbahnwaggon zu bescheren. Nun gehören Sie ja wohl auch äubßerlich zu uns, und so möchte ich Ihnen Unsere Geschenke schon heute geben.“ Johnny drückte dem Doktor Uthofft die Strümpfe, die Zigaretten, den Tabak und den Pullover in die Hand.„Wenn der Pul- lover nicht paßt“, meinte der Junge,„ist. es nicht schlimm. Wir haben Umtausch ausge- 5 und der Zettel vom Geschäft liegt. ei.“ Der Nichtraucher klemimte die Geschenke. unter den Arm.„Ich danke dir, Johnny,“ sagte er.„Und ich danke deinen vier Freun den, die auch meine Freunde sind. Die an- deren, die mich noch nicht kennen, werden sich schon noch an mich gewöhnen. Da ist mir nicht bange.“ Er sah sich im Kreise um. Dann meinte er:„Der Johann Bölch, euer Justus, und ich haben manches gelernt. Hier auf der Schulbank und draußen im Leben. Und trotzdem haben wir nichts vergessen. Wir haben unsere Jugend in der Erinnerung Wachgehalten, und das ist die Hauptsache. Entschuldigt, dag ich ein bißchen gerührt bin. Ich hoffe, daß ihr das versteht. Ich hoffe sogar, daß auch ihr ein bißchen gerührt seid. So etwas geht vorüber. Und bei gebrochenen Beinen und bei Lungenentzündung bin ich ziemlich ungerührt. Das werdet ihr schon noch merken. Das soll keine Aufforderung sein, sich die Beine zu brechen. Beileibe nicht!“ Der Nichtraucher hakte sich beim Justus ein.„Um die Hauptsache nicht zu vergessen“, erklärte er,„bitte ich euch in dieser hoffent- lich unverlierbaren Stunde: Vergeßt eure Jugend nicht! Das klingt jetzt, wo ihr noch Kinder seid, recht überflüssig. Aber es ist nicht überflüssig. Glaupt es uns! Wir sind älter geworden und trotzdem jung geblieben. Wir wissen Bescheid, wir beiden!“ Der Doktor Böch und der Doktor Uthofft schauten einander an. Und die Jungen be- schlossen in ihrem Herzen, diesen Blick nie 2u vergessen. Es war schon sehr spät, als der Justus die Runde durch die Schlafsäle machte. Er ing auf den Zehenspitzen. Die Dielen knarr- ten leise. Und die kleinen Wandlämpchen klackerten bei jedem seiner Schritte. i Im Schlafsaal II blieb er an Martins Bett stehen. Was mochte nur mit diesem Jungen los sein? Was war denn da gesche- perausge verlag · druckere! chefredal stellv.: pr. E. weber; 1okales: pr. F. W. Land: C. simon; L chef v. D Bank, Rh Bad. Kom. Mannhein Nr. 80 016, 1 — g. Jahrg e N 1 Di dlès-F überf heit der 1 Rede der 8 Man an der! eine Ers der fra Rahmen lichst er sucht, is leicht, d eine Fo Sinn bel Völker petonte niens fi die EVC ihr zug: zeige de 1 Stre Bonn tische E ferenz, ginnen wurde schen I Hoyer-I reicht. I desregie London, In de schen d gonnen. verschie Kanzler. mit eine Vorschl. in Forn kanzler Aeußer. Ministe Plenum Widerst über de Guardi' wurde Erkläru denten Verstän bewerte Poli, wiesen von bri mehrfa Die Neu der neu Natione eröffne 26 Aug der UN der Er der Us amerik Delega. tische bei der Die nahme UNO zur De ten. V Delega den Al treters UNO daß 81. d lung 1 britanr Proble die so der„P KP, vc derem: keit st. gerlich auftau China ist be dringen blik C tauchte den gr ES die so tives Sprach stehen Kom Mitgli chenla ö 1 1 — hen? Martin Thaler schlief unruhig. Er warf sich im Bett hin und her und murmelte un- unterbrochen ein und denselben Satz. Fortsetzung folgt auf di verlar ränitä halter