9 — n erausgeber: 1 sind „ die Leute der zum denn nfach einer aus: nden Jerot, rei- icllich der t der sser? der A Wie „und narke „oust, ertig, den aus. schu Wil- ence, und der zum der oleon ihnte ler. , ist treff⸗ atlich die 1 ihr Sani- man rannt Tier- 1 die gene- preu- rsher Uler- ten: dem der vech· n im das zuro- das des ꝛedlig Zei- dens eger: noch nne das anze aller Wort die Bru- We- inde die und hin- zafte mlaf das tes Ver- Rte, men mer, Way der jun, aeue eger Usik ginn och- Sep- mer Huc- ist um. auer Hier ben. sen. ung che. ührt offe eid. nen ich hon ung eibe stus en“, t- ure och ist ind hen. Akt be- nie tus 9 ien ins em le- af n- 5 f Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredation: F. 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H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 21. September 1954 8 9 Keine Sensation in Straßburg Mendes-France sagte in seiner Rede vor dem Europarat nichts Neues Von unserem Korrespondenten Eckart Peterich Die Sensation der Straßburger Rede des französischen Ministerbräsidenten Men- des-France vom Montag, war die, daß sie durchaus keine Sensation gewesen ist. Das überfüllte Europahaus, in dem die überzeugten Europäer immer noch die große Mehr- heit bilden, war sichtlich enttäuscht darüber, der Londoner Konferenz weder seine noch Rede war von einer Nüchternheit, die deut der Straßburger Europäer nicht teilt. Man ist an nichts anderem interessiert, als an der Europa unmittelbar gestellten Frage, eine Ersatzlösung für die EVG zu finden. Daß der französische Ministerpräsident sie im Rahmen des Brüsseler Vertrages und in mög- lichst enger Verbindung mit Großbritannien sucht, ist alles andere als neu. Neuer war viel- leicht, daß Mendeès-France sagte, die EVG sei eine Formel, die wahrscheinlich noch ihren Sinn behalte, wenn es darum gehe, die„freien Völker Europas“ zu organisieren. Mehrfach betonte er, daß die Beteiligung Großbritan- niens für Frankreich entscheidend sei. Wenn die EVG tot sei, so seien doch die Ideen, die ihr zugrunde lagen, durchaus lebendig. Das zeige der Plan, aus dem einst gegen Deutsch- aß Mendès-France offensichtlich vor Edens Pläne offen darlegen wollte. Seine lich zeigte, daß er den„hohen“ Idealismus land gerichteten Brüsseler Vertrag einen Ver- trag mit Deutschland zu machen. Die deutsche Demokratie verdiene dieses Vertrauen durchaus. Er sei gegen jede Diskriminierung der Bundesrepublik und innerhalb des Brüs- seler Vertrages für eine gewisse Uebernatio- nalität. Das neue Abkommen müsse für alle Part- ner die oberen Rüstungsgrenzen festsetzen, nicht allein für Deutschland. Unter Umstän- den àuch auf dem Gebiete der Rüstungsindu- strie. Nur Großbritannien soll ausgenommen sein. Als höchste Instanz für diese Beschrän- kungen sei die NATO- Organisation völlig ausreichend. Wenn Deutschland in den Brüs- seler Pakt aufgenommen werde, so werde das Bonn zur Londoner Konferenz bereit Streit über außenpolitische Debatte Adenauer unterrichtet Ollenhauer Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bundesregierung hat die bri- tische Einladung zu einer Neunmächte-Kon- ferenz, die am 28. September in London be- ginnen soll, angenommen. Die Einladung wurde am Montagmorgen durch den briti- schen Hohen Kommissar, Botschafter Sir Hoyer-Millar, Staatssekretär Hallstein über- reicht. Hallstein sprach im Namen der Bun- desregierung die Bereitschaft aus, an der Londoner Konferenz teilzunehmen. In den zuständigen Gremien haben inzwi- schen die Vorarbeiten für die Konferenz be- gonnen. Insbesondere beschäftigen sich die verschiedenen Dienststellen des Bundes- kanzleramtes und des Auswärtigen Amtes mit einer genauen Analyse der französischen Vorschläge, die Botschafter Frangois-Poncet in Form eines Memorandums dem Bundes- kanzler übermittelte. Gleichzeitig werden die Aeußerungen einer Prüfung unterzogen, die Ministerpräsident Mendès-France vor dem plenum des Europarates, vor französischen Widerstandskämpfern in Nevers und gegen- über dem Korrespondenten des„Manchester Guardian“ gemacht hat. Von Regierungsseite wurde am Montagabend gesagt, daß man die Erklärungen des französischen Ministerpräsi- denten„als Ausdruck für ein weitgehendes Verständnis der europäischen Erfordernisse“ bewerte und begrüße. Politische Kreise in der Bundeshauptstadt wiesen am Montag darauf hin, daß Sowohl von britischer wie auch von deutscher Seite mehrfach erklärt worden war, eine Neuner- konferenz sollte nur stattfinden, wenn ein „genügender gemeinsamer Nenner“ gefunden worden sei. Wenn auch neben dem„Eden- Plan“ ein weiterer„Französischer Plan“ vor- liege, könne man jetzt doch schließen, daß realistische Aussichten auf eine Annäherung in den zahlreichen diplomatischen Fühlung- nahmen der letzten Woche erschlossen wor- den seien. Zu einem Kernpunkt dürfte sich die Frage der Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO entwickeln. Die Entscheidung darüber, ob vor der Londoner Konferenz noch eine auſſenpoliti- sche Aussprache des Bundestages stattfinden wird, wird der Aeltestenrat fällen. Unter den Fraktionen ist über diese Frage ein Streit entstanden. Bei den Regierungsparteien glaubt eine starke Mehrheit, daß eine Debatte über die Außenpolitik den Ablauf der Lon- doner Konferenz nicht fördern werde. Im Gegensatz hierzu kündigt die SPD für den Fall einer Verschiebung der Debatte die Ein- berufung des Bundestagsausschusses kür die Wahrung der Rechte der Volksvertretung an und verlangt, daß der Bundeskanzler vor dem Plenum Rechenschaft über seine letzten Ver- handlungen ablegen soll. Bundeskanzler Dr. Adenauer wird heute, Dienstag, den Vorsitzenden der Sozialdemo- kratischen Partei, Erich Ollenhauer, empfan- gen, um ihn über die politische Situation zu unterrichten. Ferner hat er Besprechungen mit den führenden Politikern der Koalitions- parteien vereinbart. UINO-vollversammlung tagt ab heute Die Delegation der USA führt Dulles New Vork.(dpa) Auf der Tagesordnung der neunten Vollversammlung der Vereinten Nationen, die heute, Dienstag, in New Vork eröftnet wird, stehen bisher 67 Punkte. Etwa 26 Außenminister werden an den Sitzungen der UNO teilnehmen, die meisten bereits an der Eröffnungssitzung. Der Außenminister der USA, Dulles, steht an der Spitze der amerikanischen Delegation, die sowjetische Delegation führt der stellvertretende sowWje- tische Außenminister und ständige Vertreter bei der UNO, Andrej Wyschinski. Die Forderungen des Ostens auf Auf- nahme der chinesischen Volksrepublik in die UNO werden voraussichtlich alle übrigen zur Debatte stehenden Probleme überschat- ten. Voraussichtlich wird die sowjetische Delegation schon in den ersten Sitzungen den Ausschluß des nationalchinesischen Ver- treters und die Aufnahme Pekings in die UNO verlangen. Es wird jedoch erwartet, dag sich eine Mehrheit der Vollversamm- lung unter Führung der USA und Groß- britanniens erneut dafür entscheidet, dieses Problem zu vertagen. Einen Hinweis auf die sowjetische Absicht gibt ein Artikel in der„Prawda“, dem Organ der sowjetischen Kp, vom Montag. Darin heißt es unter an- derem:„Im Mittelpunkt der Aufmerksam- keit steht die Frage, die seit Jahren unwei- gerlich am Vorabend jeder Vollversammlung auktaucht: die Teilnahme der Volksrepublik China an der Arbeit der UNO. Diese Frage ist besonders nach der Genfer Konferenz dringend geworden, auf der die Volksrepu- blik China auf internationaler Ebene auf- tauchte und ihren rechtmäßigen Platz unter den großen Mächten einnahm“ Es wird erwartet, daß Wyschinski auch die sowjetischen Vorschläge für ein kollek- tives Sicherheitssystem in Europa zur Sprache bringt. Auf der Tagesordnung stehen außerdem ein Bericht der Korea- Kommission der UNO, die Aufnahme neuer Mitglieder und die Abrüstungsfrage. Grie- chenland hat beantragt, das Zypern-Problem auf die Tagesordnung zu setzen. Indonesien verlangt, daß seine Forderung, die Souve- ränität über Holländisch-Neuguinea zu er- halten, debattiert wird. Als aussichtsreich- Weitere 26 Außenminister erwartet ster Kandidat für den Posten des Präsiden- ten der UNO-Vollversammlung gilt der Hol- länder Eelco van Kleffens, nachdem der thailändische Prinz Wan seine Kandidatur zurückgezogen hat. Die neunte UNO-Voll- versammlung wird nach Ansicht politischer Beobachter interessante Hinweise geben, in- wieweit sich das nach der Genfer Konferenz verbesserte internationale Klima auch bei der Behandlung anderer politischer Pro- bleme auswirkt. französische Parlament größeres Verständnis für die Aufnahme Deutschlands in die NATO haben. Mendeès-France erklärte, man würde alle diese Fragen wahrscheinlich vor Jahres- ende geklärt und endgültig geregelt haben. Darin zeigte er einen gewissen Optimismus. Für rasche Lösung des Saarproblems (dpa) Mendeès-France bezeichnete die deutsch- französische Zusammenarbeit im europäischen Rahmen als entscheidende Voraussetzung für die Lösung europäischer Fragen. Er forderte eine Lösung der Saar- frage„in dem gleichen Geist“, wie sie bis- her angestrebt wurde. Eine schnelle Lösung des Saarproblems sei zur Bereinigung des deutsch- französischen Verhältnisses un- erläßlich und es sollten bald direkte Ver- handlungen darüber aufgenommen werden. Mendèes-France schlug folgende Termine für die Verwirklichung seiner Gedanken vor: Auf der am Dienstag nächster Woche beginnenden Londoner Neunmächte-Konfe- renz sollen die Grundsätze eines europäi- schen Paktes festgelegt werden. Anschlie- gend arbeiten Sachverständige der Teilneh- merstaaten in vier Wochen den Vertrags- text aus, der nur 20 bis 25 Artikel enthalten Sollte. Einen Monat nach Schluß der Lon- doner Konferenz könnte der Pakt von den Regierungen unterzeichnet werden, die ihn dann ohne Verzögerung ihren Parlamenten vorlegen sollten. Der französische Ministerpräsident deu- tete an, daß später vielleicht auch andere Länder dem Pakt beitreten können. Nach dem französischen Vorschlag sollte der Brüsseler Pakt so geändert werden, daß die Paktorganisation nach dem Vorbild der NATO einen Rat der Teilnehmerstaaten und eine zentrale Behörde erhält, der gewisse supranationale Befugnisse übertragen wer- den könnten. Auf wirtschaftlichem Gebiet forderte Mendeèes-France eine verstärkte Zusammen- arbeit in der OEEC. Er nannte Deutschland den besten Kunden Frankreichs und den be- deutendsten Lieferanten nach den US. Frankreich müsse dringend seine Wirtschaft- lichen Verhältnisse einschließlich der Wäh- rungsprobleme bereinigen, um für eine echte internationale Zusammenarbeit auf wirt- Schaftlichem Gebiet gerüstet zu sein. Erste Reaktionen Die Vorschläge des französischen Minister- präsidenten über einen westeuropäischen Sicherheitspakt werden von Bonner zustän- digen Stellen mit größter Zurückhaltung aufgenommen. Seine Erklärungen über die Notwendigkeit einer deutsch- französischen Zusammenarbeit werden dagegen begrüßt. Die Erklärungen des französischen Mini- sterpräsidenten sind in amtlichen Kreisen Wasbingtons kühl aufgenommen worden. Das Außenministerium hat es bismer abge- lehnt, sich dazu zu äußern. Der britische Staatssekretär Anthony Nutting. hatte dem französischen Ministerpräsidenten am Mon- tag eine Botschaft Edens übermittelt, in der Mendès-France von Eden ermutigt wird, seine Bemühungen zur Lösung des West- europäischen Verteidigungsproblems fortzu- setzen. Das britische Kabinett tritt heute, Dienstag, erneut zu einer Sondersitzung zu- sammen. Von der Sitzung wird eine Vor- klärung der britischen Politik für die Lon- doner Neun-Mächte- Konferenz erwartet. Die niederländische Regierung hat am Montag die Einladung des britischen Außen- ministeriums für die Neun-Mächte-Konfe- renz, ebenso wie die belgische Regierung, angenommen. Der Wechsel vom Sommer zum Herbst vollzieht sich nach dem Kalender am 23. September. Dennoch trugen die letzten Tage schon ausgesprochen den Charahter dieser Tagen, wie im ganzen abgelaufenen Jahr, freuen sich in unserer Gegend noch einmal großen Ernte noch gut gebrauchen können. schon kahl und dort empfindet der einsume Wan gang zu Frost und Kälte des Winters. Jahreszeit. Die Sonne zeigt sich in diesen nur sehr selten, und wenn sie scheint, dann die Weinbauern, die inre Wärme vor der In anderen Gegenden ist das Land jedoch derer den Herbst auck nur noch als Veber- Bild: Häusser Gewerkschaftskongreß in Los Angeles Vorstand des AFL für Souveränität der Bundesrepublik und Anschluß Berlins Los Angeles.(UP) Der 73. Jahreskongreßg des amerikanischen Gewerkschaftsverbandes AF, wurde am Montag in Los Angeles mit der Veröffentlichung einer programmatischen Erklärung des Vorstandes eröffnet, in wel- cher unter anderem die Innen- und Außen- politik der Regierung Eisenhower scharf kritisiert wird. In dieser Erklärung verlangt der Vorstand ferner die allgemeine Ein- führung der 35-Stundenwoche im Laufe der nächsten zwei Jahre. Der Regierung Eisenhower wird unter anderem vorgeworfen, eine um eine Million zu niedrige Zahl angegeben zu haben, als sie im August die Zahl der Arbeitslosen in den USA mit 4 Millionen bezifferte. Ferner heißt es in der Erklärung, unter Eisenhower hätten die Vereinigten Staaten außenpolitisch schwerwiegende Rückschläge erlitten. Die neue Verteidigungspolitik sei völlig fehl- geschlagen. Innenpolitisch habe die Regie- rung den Arbeitgebern gegenüber ihre Wahl- versprechen prompt erfüllt, die Wahlver- sprechen gegenüber Arbeitern und Farmern aber skrupellos gebrochen. Im außenpolitischen Teil der Erklärung richtet der AFI.- Vorstand an die amerika- nische Regierung die Aufforderung, der deutschen Bundesrepublik die Souveränität zu gewähren. Gleichzeitig wird vorgeschla- gen, daß die USA die Initiative ergreifen sollen, um Berlin den formellen Beitritt zur deutschen Bundesrepublik zu gestatten und dem neuen Besatzungsstatut für Berlin „Leben einzuhauchen“. Nach einem Hinweis auf das Scheitern der Europäischen Vertei- digungsgemeinschaft befürwortet der Ge- Zwischen Gesfern und Morgen Das Schreiben der sowietzonalen Volks- kammer an den Bundestag, in dem gemein- same Beratungen über einen Friedensvertrag und Maßnahmen gegen eine Wiederauf- rüstung Deutschlands vorgeschlagen wurden, wird, wie das Präsidialbüro des Bundestages bekanntgab, nicht beantwortet werden. Es wurde darauf hingewiesen, daß in dem Brief die Forderung des Bundestages auf freie Wahlen in ganz Deutschland mit keinem Wort erwähnt sei. Von Dr. Adenauer empfangen wurde am Montag der amerikanische Senator Mansfield, der sich zur Zeit auf einer Informationsreise durch Europa befindet. Darlehen zur Eheschließung könnten Brautleute in Zukunft Zzinsverbilligt bekom- men, teilte Bundesfamilienminister Würme- ling mit. Der Deutsche Sparkassenverband habe entsprechende Empfehlungen an die Sparkassen des Bundesgebietes gerichtet. Die Brautleute müßten mindestens 500 Mark an- gespart haben und könnten dann einen Be- trag bis zu 3000 Mark als Darlehen erhalten, das mit 4 Prozent verzinst werde und inner- halb von fünf Jahren zurückgezahlt werden müßte. Zum Bonifatiusfest, das vom Erzbischöf- lichen Ordinariat in Magdeburg zum 1200. Todestag des Heiligen Bonifatius veranstaltet wurde, kamen am Sonntag auf den Passen- dorfer Wiesen bei Halle etwa 40 000 Katho- liken aus Mitteldeutschland zusammen. Die deutsche Einheit könne nicht zer- reißen solange die Menschen in der Bundes- republik Achtung vor dem Ausharren ihrer Brüder und Schwestern in der Sowjetzone hätten, sagte der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Dibelius, bei einer Kundgebung anläßlich der 47. Generalversammlung des Evangelischen Bundes in Kassel. Gegen eine große Koalition in Schleswig- Holstein, für die die SPD in der vergange- nen Woche eingetreten war, hat sich am Montag der schleswig-holsteinische Landes- verband der CDU ausgesprochen. Das Wahl- ergebnis bedeutet ein„eindeutiges Nein zu allen sozialistischen Tendenzen und Nei- gungen“. 40 000 Kriegsgefangene, vor allem Deutsche, Japaner und Italiener, seien im vergangenen Jahr aus den kommunistisch besetzten Ge- bieten in Europa entlassen worden, wurde von dem Sonderausschuß für Kriegsgefan- genenfragen bekanntgegeben. Nachweislich befänden sich aber noch etwa 9000 Deutsche und 529 Italiener in der Sowjetunion. Bei den schwedischen Wahlen für die Ge- meinderäte und„Land-Things“ konnten die Konservativen als einzige Partei auf Kosten des Bauernverbandes und der Liberalen Volkspartei einen Stimmengewinn erzielen und wurden damit mit 15,2 Prozent der ab- gegebenen Stimmen vor den Liberalen die drittstärkste Partei. Mit 47,8 Prozent der Stimmen konnte die Sozialdemokratische Partei, die seit 22 Jahren an der Regierung ist, ihre Stellung behaupten. Die Triest-Frage besprach am Montag der stellvertretende Unterstaatssekretär im ame- rikanischen Außenministerium, Murphy, mit dem italienischen Minister präsidenten Scelba. Murphy hatte in der vergangenen Woche mit dem jugoslawischen Staatschef Tito bereits das gleiche Problem erörtert. Er will in Rom auch mit dem neuen italieni- schen Außenminister Martino zusammen- treffen, der am Montag als Nachfolger des bisherigen italienischen Außenministers Pic- cioni vereidigt wurde. Der Belagerungszustand wurde am Mon- tag über Chile verhängt. Die Maßnahme wurde von der Regierung damit begründet, daß nur auf diese Weise gegen die von den Kommunisten angestifteten Arbeitsunruhen vorgegangen werden könne. Trotz des Aus- nahmezustandes geht der Streik von 7000 Arbeitern der Kupferminen weiter. Die Opposition gegen Ministerpräsident Voshida hat in der Liberalen Partei Japans, der der Ministerpräsident angehört, zuge- nommen. Einer der Mitbegründer der Partei will zusammen mit dem Vorsitzenden der rechtsgerichteten oppositionellen„Progres- siven Partei“ eine neue konservative Partei gründen. Maßnahmen gegen die Moslem-Bruder- schaft sollen bei Besprechungen zwischen dem syrischen Ministerpräsidenten El Ghazzi mit dem ägyptischen Ministerpräsidenten Nasser erörtert worden sein. Alte Spionagefälle würden im Rahmen der kürzlich in Kraft getretenen neuen Anti- Kommunisten-Gesetzgebung erneut über- Werkkschafbsverband eine Alternative, die dazu beitragen soll, die Verbindungen der westdeutschen Demckratie zu den freien Völkern weiter zu festigen. Jede weitere Verzögerung der Schaffung eines wirksamen europaischen Verteidigungssystems spiele dem Kreml in die Hände. Die Flucht Dr. Johns nach dem Osten führt der Verband teilweise auf die schwan- kende und unklare Behandlung des deut- schen Problems durch die westlichen Alli- jerten zurück. Weiter betont der Gewerk- schaftsverband, daß den deutschen Gewerk- schaften in der Politik, die die Strategie Moskaus durchkreuzen und schließlich zur Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit führen müsse, eine leitende Rolle zukomme. Diese Rolle werde auch den Kampf gegen „reaktionäre Tendenzen“ erleichtern, wie sie in letzter Zeit in Deutschland in Erschei- nung getreten seien. Ein gewisser Kreis der deutschen Unternehmer mache sich Illusio- nen über Handel und Partnerschaft mit der Sowjetunion. Eben dieser Kreis sei auch be- strebt, das Streikrecht der deutschen Arbei- ter einzuschränken. 5 i 5 Stellungnahme Föchers zu Aeußerungen Ehrhards Essen.(UP/dpa). Der stellvertretende Vor- sitzende des Deutschen Gewerkschaftspun- des, Matthias Föcher, verwahrte sich am Montag in Essen vor dem Delegiertentag der Industriegewerkschaft Druck und Papier gegen die letzten Erklärungen von Bundes- wirtschaftsministers Erhard, daß die von den Gewerkschaften erneut geforderte Soziali- sierung der Grundstoffindustrien nicht mehr zeitgemäß sei. Föcher richtete an alle poli- tischen Kräfte in der Bundesrepublik die Mahnung,„die gewerkschaftlichen Forde- rungen nicht weiterhin böswillig als undemo- kratisch abzutun“, sondern sich ernsthaft mit ihnen zu befassen. 1735 Der dritte Bundesjugendkongreß des Deutschen Gewerkschaftsbundes findet vom 24. bis 26. September in Düsseldorf statt. An der Tagung, die dem Bundeskongreß des DGB in Frankfurt unmittelbar vorausgeht, nehmen rund 300 Delegierte als Sprecher von 670 000 jungen Gewerkschaftlern teil. Nationalchinesiche Pläne für Angriff auf das Festland Washington.(UP) Dr. Wellington Koo, der Botschafter des nationalchinesischen Regimes in Washington, erklärte in einem amerikani- schen Fernsehprogramm, daß die Pläne für einen Angriff der nationalchinesischen Streit- kräfte gegen das chinesische Festland fertig- gestellt seien. Die Invasion werde unternom- men, sobald„die Zeit reif“ sei. Der Botschaf- ter ist davon überzeugt, daß die chinesischen Kommunisten den Versuch einer Eroberung der Insel Formosas„in absehbarer Zeit“ unternehmen werden. Die Tatsache der An- wesenheit der siebenten amerikanischen Flotte in der Straße von Formosa wirke sich jedoch als ein Hemmschuh für die kommu- nistischen Pläne aus. Ein amtlicher nationalchinesischer Spre- cher in Taipeh erklärte am Montag, daß kom- munistische Artilleriefeuer auf die Insel prüft werden, gab das Justizministerium der, Quemoy habe sich am Sonntag und Montag Vereinigten Staaten bekannt. plötzlich verstärkt. Seite 2 MORGEN Dienstag, 21. September 1954/ Nr. 220 Dienstag, 21. Septeuber 1934 Der Einsame unter Einsamen? Die Ankündigung des französischen Mini- Sterpräsidenten über seine Pläne für die Lösung des europäischen Knotens hat in Straßburg enttäuscht. Sie mußte enttäu- schen, wie unser dortiger Korrespondent Versichert, weil man von ihr das erwartet Hatte, was die Rede des Belgiers Spaak am Samstag gab: ein Wort der Hoffnung für Europa. Mendes-France dagegen wollte sich offenbar für die bevorstehenden entschei- denden Verhandlungen die Hände so frei Wie möglich halten. Er hat mit großem staatsmännischem Geschick alle Türen offen gelassen, die nicht nur zur deutschen Wie- derbewaffnung und zur deutschen Souverä- mität führen können— daran ließ er kaum einen Zweifel— sondern darüber hinaus zu einer Wiederbelebung des Gedankens der europäischen Einheit, der durch die Vernich- tung des EVG-Planes eine so schwere Nie- derlage erlitten hatte. Nach diesem Bild unseres Korresponden- ten hat Mendes-France die Straßburger Europäer weniger in der Sache enttäuscht, Als in der Form, weil ihm der mitreißende Schwung des Vorkämpfers Spaak fehlte, Weil er von den Schwierigkeiten seiner Auf- Sabe zuerst ausging, während die Straßgbur- ger ihr Ideal hoch und rein halten wollen. Indessen darf man doch wohl vermuten, daß der nüchtern denkende Franzose aus einer bestimmten Ueberlegung heraus nach Strag- burg kam, obgleich doch sonst der Euro- päische Rat jetzt gegenüber der Aktivität auf höchster diplomatischer Ebene sehr in den Hintergrund getreten ist. Er suchte Offenbar in seiner politischen Vereinsamung den europäischen Idealisten, die sich eben- Falls vereinsamt und verlassen fühlen, eine Hand zum Bunde entgegenzuhalten, nicht zuletzt, weil er auch sie im französischen Parlament brauchen wird. Was Mendes-France entwickelte, war also zunächst ein Rahmen. Hineinpassen müssen die forschen Gedanken aus Washington, die enttäuschten der Freunde der einstigen EVG und die besorgten der Gegner des geschei- terten Projekts. Besorgte Gedanken gegen- über Mendeès-France hat es freilich auch in Deutschland gegeben, weil man zu fürchten begann, im Grunde, ob bewußt oder unbe- Wußt, müsse seine Politik zugunsten Mos- kaus ausschlagen. Nach allem, was er seit dem Scheitern der EVG gesagt und getan Hat, darf man diese Befürchtung aber wohl abschreiben. Auch Mendeès-France ist ein- Wandfrei auf einer Linie, die als westlich gelten kann. Im einzelnen wird sein Entwurf in den Auhbßenministerien der interessierten Länder genau studiert werden. Er liegt ihnen in Präziserer Form vor, als wir ihn in Straß burg gehört haben. Nach der großen Linie scheint er uns zumindest nichts Unerfüll- bares zu verlangen, also die Chancen der Londoner Konferenz offenzuhalten. Er be- tont mit besonderem Nachdruck die Gleich- berechtigung aller Partner, unterwirft sie aber zugleich in ihren Rüstungen und in ihrer Rüstungsindustrie einer höheren Auto- rität. Dies soll anscheinend im Verein mit der kesteren Beteiligung Großbritanniens die Furcht der Franzosen vor deutschen Soldaten bannen. Und wenn sich nicht in der prak- tischen Ausführung Pferdefüße zeigen soll- ten, verlangt er andererseits von uns keine Beschränkungen, die wir nicht auch vorher bereit gewesen wären auf uns zu nehmen. Den Europàern schließlich macht Mendès- France die Hoffnung, daß mit dem Scheitern der EVG nicht alle ihre Hoffnungen begra- ben sein müssen, besonders nicht auf wirt- schaftlichem Gebiet. Erinnern wir uns daran, dag die Montan-Union ursprünglich auch schon im besonderen Blick auf die Rüstungs- potentiale und ihre Kontrolle entworfen worden ist. Da treffen sich die Gedanken des nüchternen Mannes mit den phantasievolle- ren Robert Schumans. Die EVG ist doch am Ende gescheitert, Weil es noch an gegenseitigem Vertrauen Mangelte. Der mehr lockere Rahmen, der jetzt angestrebt wird, erlaubt es, im Laufe der Zeit das Vertrauen zu festigen und dann Schritt kür Schritt weiterzugeben. Der Ver- trag selbst, den Mendeès-France im Auge hat, bietet den unermeßlichen Vorteil größerer Knappheit und größerer Klarheit gegenüber dem Paragraphengestrüpp des Entwurfs zur EVG mit allen seinen Anlagen; damit ent- hält er auch weniger Ansatzmöglichkeiten für juristische Spitzfindigkeiten und Aus- legungen. Wenn es denn also schon sein muß, — und daran ist wohl nun kaum noch zu zweifeln— daß die juristische Plattform für die westdeutsche Aufrüstung noch in diesem Jahre geschaffen wird, braucht der neue Weg nicht unbedingt der schlechteste zu sein— Wenn man auf ihm nicht zu hastig vorgeht. Und an übergroßer Hast sind wir gar nicht interessiert, auch was die effektive Auf- stellung deutscher Kontingente angeht. Erst recht Frankreich nicht, weil Mendès-France es erst gesund machen will, bevor es aus seiner Vereinsamung weiter heraustritt. E. K. Regierung von Vietnam in Auflösung Saigon.(dpa) Neun vietnamesische Mini- ster haben Ministerpräsident Ngo Dinh Diem am Montag ihre Rücktrittsgesuche über- reicht, wie aus gut unterrichteten politischen Kreisen Saigons bekannt wurde. Der Mini- sterpräsident hat sich seine Stellungnahme vorbehalten. Damit erreichte die seit Tagen schwelende Regierungskrise in Südvietnam ihren Höhepunkt. Sie begann, als der Ministerpräsident den Oberbefehlshaber der Armee, General Ngu- ven Van Hinh, am 11. September„beur- laubte“. Daraus entwickelte sich ein Kon- flikt zwischen Armee und Regierung, bei dem sich in den letzten Tagen immer weitere Kreise auf die Seite des Generals stellten. Noch bevor die neun Minister am Montag ren Rücktritt erklärten, hatte sich Gesund- heitsminister Dr. Pham Hum Chong zum Führer der Cao-Dai-Sekte, die sowohl anti- kommunistisch wie antifranzösisch ein- gestellt ist, begeben. In politischen Kreisen zieht man den Schluß, daß sich auch Staats- chef Bao Dai von dem Ministerpräsidenten abgewendet habe. Der Leiter der Militärmission der USA in Saigon, General O'Danile, suchte am Mon- tag General Van Hinh auf und wollte ihn zu einem Aufruf an die Oeffentlichkeit be- wegen, sich geschlossen hinter die„recht- mähige Regierung“ des Ministerpräsidenten Ngo Dinh Diem zu stellen. Kreise der USA- Militärmission erklärten jedoch, das Ge- spräch, dem bereits mehrere andere voraus- gegangen seien, sei nach zwei Stunden er- gebnislos beendet worden. Zweigleisiges Denken zweigleisiges Reden N Ministerpräsident Nehru über„höchst unglückliche Erscheinungen in der Weltpolitik“ New Delhi, im September Der indische Ministerpräsident Nehru sagte bei einem ihm zu Ehren vom Presse- Club in New Delhi gegebenen Essen, er wisse nicht, ob die im Rahmen des Südostasien- pakts vorgesehene Militärallianz zur Vertei- digung von Südost-Asien die Sicherheit der asiatischen und afrikanischen Völker erhöhe. Zur Bezeichnung der heutigen Weltlage be- nutzte Nehru die Ausdrücke„doppelgleisi- ges Denken“ und„doppelgleisige Rede“. Er sagte, wie einem von der indischen Bot- schaft in Bonn verbreiteten Bericht zu ent- nehmen ist:„Wir reden heute über den Frieden in höchst militanten Ausdrücken. Wir reden von Kommunismus, Anti-Kom- munismus, Aggression; wir berufen uns mit Vorliebe auf die Charta der Vereinten Na- tionen; und immer wie unter dem Zauber dieser Begriffe. Aber diese Wörter haben, wenn wir sie gebrauchen, selten eine wirk- liche Entsprechung in unserer Meinung oder unseren Taten, die oft wahrscheinlich mit deren eigentlichem Sinn in Konflikt stehen.“ Er erwähnte zur Illustration dieser Behaup- tung die Sympathiekundgebungen einiger Länder für die Kolonialvölker, die jedoch kein Hinderungsgrund gewesen seien, sich gewissen Gruppenbildungen anzuschliegen, die den Fortschritt der Kolonialvölker mit allen Mitteln aufhalten wollen. Nehru fügte hinzu:„Jeder wünscht Frie- den in der Welt. Auch diejenigen, die als In- dividuen oder als Gruppen zur Aggression neigen mögen, haben erkannt, daß ein Krieg eine zu ernste Angelegenheit ist, als dag man sie riskieren dürfe. Und doch handelte man oft auf Grund militärischer Begriffe, trieb Kriegs vorbereitungen oder unternahm Schritte, die zum Krieg führen konnten. Das ist erstaunlich. Wer den Frieden ehrlich Will, der muß alles vermeiden, was eine Kriegsstimmung hervorrufen könnte. Kein Land wünscht sich oder seine Freunde einer Aggression ausgesetzt zu sehen, und es ist nur recht und billig, daß man gegen Aggres- sionen ist. Und doch sind gerade die Schritte, die man im Namen der Abwehr von Aggres- sionen unternahm, geeignet, eine Aggression auszulösen.— Zeichen der„doppelgleisigen Rede und des„doppelgleisigen Denkens“. Auf den Südostasienpakt(SEATO) ein- gehend, bezeichnete Nehru die Unterzeich- nung des Paktes als„höchst unglücklich“. Es seien dort Verträge abgeschlossen wor- den, die die asiatischen Länder betreffen, und zwar hauptsächlich zwischen nicht- asiatischen Ländern. Man könne das Inter- esse aàußerasiatischer Länder an der Ent- Wicklung in Asien nicht bezweifeln. Es ist. auch eine normale Erscheinung der Ge- schichte, daß man militärische und andere Allianzen eingeht. Aber hier haben sich einige Länder zusammengeschlossen, um an- dere Länder zu schützen, die sich ihnen nicht anschließen wollen. Das ist recht außerge- wöhnlich. Die anderen Länder möchten die- sen Schutz gar nicht; sie rufen laut, daß sie ihn nicht wünschen. Und doch sagt man ihnen: Nein, ihr müßt unseren Schutz haben.“ Diese Dinge sind recht sonderbar und ich kann für sie kein Verständnis aufbringen.“ Nehru verglich die gegenwärtigen inter- nationalen Abmachungen und Allianzen mit der wirtschaftlichen Trustbildung, gegen die in den USA und anderen Ländern Gesetze beständen. Ein Resultat dieser Trustbildung in der Politik sei die Tatsache, daß Länder Briefe an die Herausgeber: unter Kolonialherrschaft davon insofern be. trofken seien, als in gewissem Sinne die Partner dieser politischen Trusts direkt oder indirekt an der Aufrechterhaltung des Sta- tus quo(des bestehenden Zustand) inter- esslert werden.„Man kann das Streben nach dem Status quo verstehen, insoweit es sich dabei um die Verhinderung einer Aggression handelt, aber es geht unausweichlich weiter. Man ist an der Aufrechterhaltung des Status quo auch interessiert, obwohl man weiß, dag er schlecht ist, obwohl man beteuert, daß man gegen ihn ist, und obwohl die Charta der Vereinten Nationen ihn ausdrücklich und mit Bestimmtheit als ein Unrecht be- zeichnet. Aus diesem Grunde habe ich ges sagt, daß wir, obwohl wir stets die Charta der Vereinten Nationen im Munde führen, uns von ihr entfernen und Dinge tun außer- halb der Vereinten Nationen, aber immer deren Namen und ihre Charta anrufen.“ Techniker des Intellekts Ein weiterer Beitrag zum Thema„Unterbewertung der geistigen Arbeit“ Die bisherige Diskussion über dieses Thema krankt meines Erachtens an einer ungenügenden Klarstellung der Begriffe. Geistige Arbeit ist primär und in jedem Falle schöpferisch. Sie gehört zu den ur- sprünglichen Begabungen und kann wohl gefördert und geformt, aber nicht erlernt werden. Daher ist sie stets unlösbar mit der Trägerpersönlichkeit verbunden. Ihre Ergeb- nisse sind wohl zeitformend, aber nicht zeit- bedingt. Als Maßstab für ihre Bewertung kann daher nur ein zeitloser, aus der gesam- ten Menschheitsgeschichte gewonnener, ver- wandt werden. Ihre Träger könen wohl Or- ganisationsbildner, aber nie Organisierte sein und lassen sich wohl am besten als zwischen dem Kollektiv auf der einen Seite und der Kaste auf der anderen Seite stehende Indi- vidualisten aus Zwang flxieren. Hat das Kol- lektiv die geistige Persönlichkeit noch nicht gewonnen, so hat sie die Kaste bereits ver- loren, oder— überhaupt nicht errungen. Der zeitbedingte Mißkredit der geistigen Arbeit liegt einmal in dem zahlenmähig ungünsti- gen Verhältnis ihrer Trägergruppe zu den anderen beiden Menschengruppen begrün- det. Zum anderen ist er eine Folge der Aus- höhlung ihrer Reihen durch die Techniker Blutige Geifßler und bunte Luftballons Ekstatische Feste zum Andenken eines Enkels des Propheten Mohammed Lahore, am 10. Tag des Moharum Die ganze Nacht ist Lahore nicht zur Ruhe gekommen. Ueberall in den bunten Basargassen und auf den freien Plätzen der alten Panjab- Hauptstadt saßen Gruppen der schiitischen Glaubensgemeinschaft zusammen und beklagten mit dumpfem Trommelspiel, mit Gebeten und lautem Wehklagen den Tod eines Mannes, der vor 1200 Jahren auf dem Schlachtfeld bei Karbala erschlagen worden ist. Der Märtyrer hieß Hussain; er war ein Enkel des Propheten Mohammed, nach dem Glauben der Schiiten an das Recht der direk- ten Erbfolge das legale Oberhaupt des Islam. Seine Gegner, deren Nachfolger sich heute Sunniten nennen und die eine große Mehr- heit unter den Mohammedanern darstellen, belagerten Hussain in seinem Zeltquartier bei Karbala. Am 10. Tage des Monats Moharum (September) stürmten sie das Lager, massa- krierten Hussain und seine 72 Gefolgsleute und trugen ihre Köpfe auf Speeren im Tri- umphzug in ihre Hauptstadt. Karbala in Persien ist heute das Mekka der Schiiten, die vorwiegend in Persien und in Nordindien und Pakistan leben. Wer zum Todestage Hussains nicht nach Karbala wall- fahrten kann, bekundet seine Trauer zu Hause in aller Oeffentlichkeit durch lautes Wehklagen und Weinen und durch blutige Kasteiungen. Wir gelangen am 10. Tage des Moharum kurz nach Sonnenaufgang zur Wazir-Khan- Moschee im Zentrum der Alt- stadt von Lanore. Die Häuser rings herum sind bereits zu dieser frühen Stunde bis zu den Dächern hinauf dicht von Menschen be- setzt, die die Prozession der trauernden Von unserem Korrespondenten H. W. Berg Schiiten miterleben wollen. Gegenüber der Moschee stehen mehr als ein Dutzend moto- rislerte Krankenwagen, daneben Sanitäts- kolonnen mit Tragbaren und großen Kästen voll Verbandsmaterial. Einheiten der Feuer- wehr und berittene Polizei mit eisenbeschla- genen Knüppeln vervollständigen das düstere Bild der Bereitschaft für den Empfang einer Prozession, die unkontrollierbare Leiden- schaften entfesseln kann. Schwarze und grüne Fahnen künden den Zug der Schiiten an. Eine Gruppe halb- nackter Kinder und Jünglinge springt dem Zug voraus. Vor der Moschee sammeln sich die Jungen zum Kreis. und während ihre Beine in wildem Tanz den Boden stampfen, schlagen sie sich mit ihren Fäusten unauf- Börlich und mit aller Kraft auf die entblößte Brust. Die rhythmischen Schläge klingen wie dumpfer Trommelwirbel, und dazu gellen im Takt die heiseren Rufe:„Hus- sain, Hus- sain!“— immer wieder nur das eine Wort, der Name des vor zwölf Jahrhunderten er- mordeten Märtyrers. Und plötzlich halten die Jungens Peitschen in den Händen, mit zehn bis zwanzig Ketten, an denen ebensoviele scharfe Messer hängen, und die schlagen sie sich selber links und rechts auf den Rücken, — zehnmal, zwanzigmal, und jeder Schlag reißt zehn bis zwanzig blutende Wunden auf. Den Jünglingen folgen die Männer, in der Mehrzahl Dreißigjährige, aber auch Greise. Sie tanzen wie Derwische, und ihre Peit- schenschläge sind nicht mehr zu zählen. Die langen scharfen Klingen zerschneiden ihre Rücken, bis man vom Nacken bis zu den Hüf- ten nur noch klaffende Fleischwunden sieht. Die Besessensten geraten in solche Raserei, daß sie sich mit der Geißel auf die Köpfe schlagen und im Gesicht verwunden und daß ihnen die Peitschen mit Gewalt aus den Hän- den gerissen werden müssen, von anderen, die mit der Selbstkasteiung beginnen wollen. Es gibt schiitische Sekten, bei denen sich die Geißler gegenseitig schlagen, und in sol- chen Fällen endet der Blutrausch oft tödlich. Im Vergleich dazu— so sagt mein Nachbar, der neben mir auf dem Dach eines kleinen Basarladens hockt— sei die Prozession in Lahore eine harmlose Volksbelustigung. Tat- sächlich folgen den blutigen Geißlern auf dem Fuß Luftballon- und Limonadenverkäufer, die dem Schauspiel religiöser Ekstase ein fröhlich-buntes Finale geben. Die Geißler ziehen noch den ganzen Tag über durch die Straßen von Lahore, und viele finden sich am Abend im Krankenhaus wieder. Die mei- sten werden nach diesem Tag mindestens eine Woche lang nicht zur Arbeit gehen kön- nen. Während dieser Zeit werden sie von ihren wohlhabenden Glaubensbrüdern unter- stützt, die selber auf die öffentlichen Kastei- ungen verzichten. Aga Khan zum Beispiel unc sein vergnügungsfreudiger Sohn, Prinz Ali Khan, gehören zu den prominentesten Figuren der Schiitischen Glaubensgemein- schaft. Ihre Stellung und ihr Reichtum grün- den sich auf die Ueberzeugung ihrer Anhän- ger, daß sie Blutsverwandte des Propheten sind. Eben deshalb dürfen sie sich wohl da- mit begnügen, die messerbewehrte Peitsche der Selbstzucht nur noch als Symbol zu be- trachten und ihre Anwendung denen zu überlassen, deren Frömmigkeit noch 80 in- brünstig ist wie die der christlichen Flagel- lanten des Mittelalters. des Intellekts, die, im Gegensatz zum geisti- gen Arbeiter, bei dem Wesen, Ausdrucks- form und Leben eine unlösbare Einheit bil- den, sich lediglich von Nützlichkeitserwägun⸗ gen leiten lassen und deren Pseudoberufung auch bei täuschend echter Paßform nur ein Gewand ist. Dies gilt im besonderen Maße von jenen vier tragenden Säulen der menschlichen Ge- sellschaft, die sich als Seelsorger, als Arzt, Lehrer oder Künstler im Sinne von Bildnern am Wesen des Menschen betätigen. Mit fei- nem Gefühl für wesentliche Unterschiede spricht daher der Volksmund von Seelsor- gern und Kirchenbeamten, von Aerzten und Medizinern, Lehrern und Schulmeistern, Künstlern und Kunsthandwerkern und trennt damit ganz klar zwischen tatsäch- licher geistiger Leistung und angelernter Technik, ohne damit ein Werturteil über die Tätigen oder den Nutzwert ihrer Ergebnisse auszusprechen. Es gehört nun einmal zum Wesen echter geistiger Arbeit, daß sie, ohne Rücksicht auf fördernde oder hemmende Umwelteinflüsse, bemüht bleiben muß, zeit- lose Wahrheiten in verständlicher Form zum Ausdruck zu bringen und somit gleichsam die Geschichte ihres Lebenskreises in die Zu- kunft hineinzuprojizieren. Sie schafft so die Vorbedingungen für die sinnvolle Existenz sowohl des Kollektivs, als auch der Kaste, die beide nur durch sie und aus ihr heraus zur gesellschaftspildenden Lebensform kom- men und ohne sie zwangsläufig der Selbst- zerfleischung, beziehungsweise dem Selbst- mord anheimfallen müssen. Dieser Schlüsselstellung verdankt echtes Geistesschaffen seine allgemeine Wertschät⸗ zulig, aus ihr erwächst ihm jedoch auch die Ungeheure Verantwortung für die Umwelt Sie findet eine Parallele in den Aufgaben, die Vitaminen, Enzymen und Spurenelemen- ten im menschlichen Körper zufallen. Auch die Krankheiten, die beim Fehlen dieser Steuerelemente im menschlichen Körper auf- treten, ähneln denjenigen der Gesellschafts- form weitgehend. Die Mehrzahl der gegenwärtigen stören- den und furchteinflößenden Spannungen in- nerhalb der Gesellschaft haben wohl ihre wesentliche Ursache in dem Nicht-wahr- haben-wollen oder dem geflissentlichen Uebersehen echten Geistesschaffens, eine Haltung, die von den Technikern des Intel- lekts weitgehend unterstützt wird. Die Min- derbewertung richtet sich daher auch nur gegen diese Techniker, und das nicht ganz ohne Recht. Der Geistesschaffende selbst bleibt davon unberührt. H. W. K.(Altrip) Die Neuordnung der Beamtenbesoldung ist Gegenstand einer zweitägigen Konferenz des Beamtenausschusses beim Bundesvor- stand des Deutschen Gewerkschaftsbundes, die am Montag in Ludwigshafen begann. Die Bundesregierung soll aufgefordert werden, möglichst schnell eine bessere Beamtenbesol- dung herzustellen. Viel Lärm und wenig Tatsachen Das Bild nach der Bundestagsdebatte über den„Fall John“ Anderthalb Tage lang wurde vor den Augen und. Ohren der Oeffentlichkeit über die Affären John und Schmidt- Wittmack mitsamt allen Vorwürfen gegen den Bun- desinnenminister debattiert. Die gewißter- artige Entladung der angestauten Empö- rung über anfangs bundesamtlich geübte Verschleierungstaktik zog vorüber. Grö- Beren Schaden richtete sie nicht an— viel Aufklärung brachte sie auch nicht. Jetzt Wird der parlamentarische Untersuchungs- Ausschuß tagen. Während die Berliner Polizei von vorn- Herein nur von der„Flucht“ Otto Johns ge- sprochen hatte, versteifte sich der Innen- minister zunächst auf die Entführungsthese; es wurde sogar eine offizielle„Note“ an die Westlichen Alliierten gerichtet mit der Bitte, sich für die Freilassung des„Entführ- ten zu verwenden. Dann hieß es, John sei „überlistet“—„halb zog es ihn, halb wurde er gezogen“. Erst als sich John nach drei Wochen der Inlands- und Auslandspresse Stellte, schwenkte man radikal um und Sprich hinfort nur noch von dem„Verräter John“, Der Bundestagsdebatte wiederum lag eine neutrale Stellungnahme zugrunde: Jobm sei freiwillig hinübergegangen; jedoch habe er zunächst wohl nicht endgültig blei- ben wollen, vielleicht sei er gar erpreßt worden. f Man erfuher, daß der Oberbundesanwalt mit seinen Gehilfen bis jetzt 870 Zeugen vernahm und daß weitere 1200„Hinweise“ noch der Erledigung harren. Die persönlichen Beschuldigungen die man gegen John er- hob, sind zum Teil in sich zusammengefal- len. Der erste Bericht des Oberbundes- Anwalts läßt sogar ein verhältnismäßig sau- beres Bild der Lebensführung Johns er- kennen. Angriffspunkt für eine Erpressung könnten allenfalls die Gespräche Johns in vertrauten Kreisen mit heftiger Kritik an seinen Vorgesetzten und den Verhältnissen in der Bundesrepublik sein, sofern sie auf Tonband den Sowjets zugespielt worden waren. Die„energische Belohnung“ von einer halben Million Mark für restlose Auf- klärung wird damit verteidigt, daß man auf Nachrichten internationaler Spione und Agenten angewiesen sei, die nur durch Geld zu gewinnen sind. Im Grunde geht es ja nur darum, von zwei Männern— John und Schmidt- Witt⸗ mack— die nach wie vor in Deutschland sind, zu erfahren,„was mit ihnen eigentlich los ist“. Aber eben dies scheint in unserem ostwestzerfurchten Land unmöglich zu sein. Frau John, die hier blieb und die am ehe- sten die Zusammenhänge wissen könnte, wird— vielleicht in bestimmter Absicht— merkwürdig wenig herausgestellt. Mutmaßungen und Deutungen über das Mysterium John gibt es genug. Die einen sind in ihrer Perspektive weltweit einge- stellt, sie sehen die Fälle John und Schmidt- Wittmack als planmäßige Einzelaktionen einer von Moskau— oder auch von am- deren Gruppen inspirierten Global- konzeption innerhalb derer auch das Scheitern der EVG nur Mosaikstein eines größeren Bildes ist. Andere beschränken sich darauf, lediglich individuelle, durch Alkohol, Depressionen und gekränkten Ehr- geiz bedingte„Kurzschlughandlungen“ an- zunehmen, und Sefton Delmer schließlich geht weiter, daß man gut daran täte, nur den Fall John als von Moskau konzipiert amunehmen, in Schmidt- Wittmack aber sogar den von interessierter deutscher Seite entsandten Anti-Agenten zu sehen. Mag sein, daß die lakonische Kürze mit der Schmidt-Wittmack in der Bundestagsdebatte abgetan wurde, obwohl man Stimmen hörte, die ihn für wichtiger nehmen als John— Wasser für die Mühlen der Sefton-Delmer- Gedanken abgeben wird. Aber der Ueber- gang eines Abgeordneten ist ja schließlich Sache seiner Fraktion, er ist nicht der Staatsführung anzukreiden. Sicher gibt es auch Kreise, die durch mög- lichst viele und einander widersprechende Versionen Verwirrung und Unklarheit stif- ten Wolle n. So muß man sich im Augen- blick darauf beschränken, die wenigen bereits greifbaren und bewiesenen Fakten aus der „frei von allen unfundierten Gerüchten“ er- arbeiteten Denkschrift des Oberbundes- anwalts und im übrigen den„gesunden Menschenverstand“ zu Hilfe zu nehmen, um zu einer plausiblen Erklärung zu kommen. Bis jetzt fand sich danach kein Anhaltspunkt, daß die Flucht Otto Johns von langer Hand vorbereitet war. Erst in Westberlin erfuhr John durch Presseveröffentlichungen von der Absicht, ihn in seinem Amte zu ersetzen. Und diese Tatsache dürfte der Schlüsselpunkt für alles Kommende gewesen sein. Er suchte Freunde auf, beredete das Alarmierende mit ihnen— und er trank. Nachweislich trank er soviel, daß er vor- übergehend den Gesprächen nicht mehr fol- gen konnte. Alte Gedanken tauchten in ihm Wieder auf, die er schon oft gehabt haben mag. Daß alte Nationalsozialisten Zug um Zug wieder in maßgebliche Stellen einrücken, daß die Politik der Bundesregierung die Ver- schärfung der Ost-West- Spannungen begün- stige— und diese Gedanken, die er sonst in Grenzen zu halten vermochte, übersteigerten sich in der maßlos depressiven Stimmung, die ihn überfiel, zu einer Art Psychose, die offen- bar seinen Entschluß bedingte. Zumal da man ja bereits früher versucht hatte, ihn für den Osten zu gewinnen. John selbst berichtet, daß er dann in einer Reihe von Gesprächen die er in der Ostzone führte, auf überraschendes„Verständnis“ stieg. Für sich? Für seine Ideen? Vermutlich für beides. Und wie ein Paulus, wie mancher vor ihm, sah er darin eine neue deutsche Chance und ergriff sie— anstatt in den Westen zurückzukehren. Zum eigentlichen Verräter aber, der mitgeschleppte Staatsge- heimnisse„verkauft“, der seine bisherigen Mitarbeiter denunziert hätte, ist John allem Anschein nach bis jetzt nicht geworden. Er zeigte aber auch nicht die Charakterstärke etwa eines Heinemann, der im Lande blieb und trotzdem aus seiner gegen die Politik der Bundesregierung gerichteten Meinung kein Hehl macht. Simple Charakterschwäche aber nicht der Wille zum Verrat dürfte Johns Hal- tung bedingt haben. Die restlose Aufklärung wird— wenn überhaupt möglich— noch lange auf sich warten lassen. Das„Mysterium John“ dürfte sich dann vielleicht als viel klei- ner herausstellen, als es bis jetzt den An- schlein hat. Hans Viktor Rössing War nur die Presse schuld? Im Monatsblatt der Hamburger CDU lesen wir eine Stellungnahme zum Fall des Abgeordneten Schmidt- Wittmack (der in Hamburg in den Bundestag gewählt Worden War). Der Uebergelaufene wird dort als ein„korrekter Bürger“ geschildert, mit „politischem Interesse, rascher Auffassungs- gabe, guten Umgangsformen“ und auch dem „notwendigen Ehrgeiz“, der ihn verschie- denen politischen Gremien zur Wahl emp- fahl.„Wie aber“, so wird dann gefragt, „steht es dann mit der durch die Presse ge- gangenen Behauptung, Schmidt- Wittmack sei eine Null?“ Die folgende Erklärung soll sich offenbar gegen eine informationshung- rige Presse wenden. Mahnt sie aber nicht auch diejenigen zur Vorsicht, die angeblich auf die geschilderte Weise ihre Meinung außerten? Wir lesen:„Diese Frage würde niemand stellen, der die Methoden des modernen Journalismus, der die Arbeitsweise der gegenwärtigen Reporter kennt. Am Sams- tag, dem 21. August, um 23 Uhr, gab die Sowjetzone über den Rundfunk die Flucht Schmidt-Wittmacks bekannt. Noch vor 24 Uhr alarmierte ein Heer von Reportern telefonisch sämtliche erreichbaren Personen, die von Schmidt- Wittmack etwas wissen konnten. Die ahnungslosen Angerufenen, die so aus dem Schlaf gerissen wurden, sahen sich einem Schock ausgesetzt. Ihre erste spontane Reaktion wurde von den Reportern an der anderen Seite des Tele- kons nicht als Auswirkung einer Schreck · sekunde, ja nicht einmal als rein zeit- bedingte und völlig subjektive Aeußerung bewertet, sondern als wohlüberlegte, lang- gehegte Wahrheit genommen. Was in dieser Nacht am Telefon zur Antwort gegeben wurde, waren laut gedachte Aeußerungen erschrockener Menschen, aber keineswegs gültige Urteile. Die Tatsache, daß die Fälle John und Schmidt-Wittmack zum Tagesgespräch in Westdeutschland werden konnten, hat ihren Grund in der Hauptsache in der Psychose, die die Journalisten gemacht haben. Solche Nachrichten bringen nicht nur Geld, sondern auch einen gewissen interredaktionellen Ruhm, und so kommt es, daß in den Tagen nach der Flucht die Drähte von Hauptstadt zu Hauptstadt spielen, selbst um so gering- kügiger Fragen willen, wie die nach dem Alter der Tochter des Geflohenen oder der Marke des Autos, das er fuhr.“ 45 0 N ö f ——— Nr. 220 Was Der elektro wurde Ausste! boter Gehirn Vor Jc rung d Die seit eis und ei Schönv ken). zum Fs Portale zum G Korber Minute geben. Run sind 20 geselle: Dörfch fen.„ len?“ des vo! tär Ge. teten I müsser macher Pos Zu Die He und Fe Stunde wievie Welt v Aui ganzes Gutes Instan- als die ner w. kaufen Der Wes 8 Haupt. sation Aff 8 Aud d die Br Au brach lange nach! fährlic den Z. aktion Für Famili privat am b aktive Satzlel VII 8t schaft. ausget De Utaier nach Als e haben ihm ei lich v nem J Eii dem Mous. Wegs Täsch. zerscł „Zum In Welt, hatte. De leton beziff der Sc hand rund nalpe und Schw Ce einen kenn mit c stand lisch gezei 7. 220/ Dienstag, 21. September 1954 MORGEN Seite 3 f Was sonst noch geschang. Der erste in Europa fertiggestellte, auf elektronischem Wege ferngesteuerte Roboter purde auf der Internationalen technischen be. Ausstellung in Charleroi vorgeführt. Der Ro- die boter„Assek“ wiegt 250 Kilogramm. Sein oder Gehirn besteht aus elektronischen Röhren. Sta- Vor Journalisten gab„Assek“ eine Erklä- ter- rung über seine Einstellung zur Presse ab. lach 55 00 Die. sprichwörtliche Hundetreue bewiesen iter. eit einiger Zeit der Bernhardiner„Pero“ atus und ein kleinerer Artgenosse„Muschi“ in dag Schönwald im Landkreis Rehau(Oberfran- das ken). Jeden Morgen wandern beide Tiere arta aum Friedhof und warten geduldig, bis die lich portale geöffnet werden. Dann trotten sie be. 3 Grabe ihres vor wenigen Wochen ge- gen orbenen FHerrn und bleiben dort einige art! Minuten sitzen, ohne einen Laut von sich zu ren geben. Ber- 5 1 Rund 1200„Einsame“ aus zehn Ländern sind zu dem Zweiten Internationalen Jung- gesellenkongreß in dem niederländischen Dörfchen Grevenbicht im Selfkant eingetrof- ken.„Was wäre die Welt ohne Junggesel- len?“ ist auch dieses Mal der Wahlspruch des von dem Grevenbichter Gemeindesekre- är Gerd Greyn zum zweiten Male veranstal- 6 teten Kongresses.„Es wird einmal aufhören müssen, sich nur über Junggesellen lustig zu Sti⸗ machen“, erklärte die Niederländerin Mary Ks- pos zu Beginn des fünftägigen Kongresses. bil- Die Häuser Grevenbicht sind mit Girlanden un- und Fahnen geschmückt. In den besinnlichen ung Stunden soll darauf hingewiesen werden, ein wieviel bedeutsame Aufgaben in der ganzen 1 Welt von Junggesellen verrichtet werden. nen 5. Ge- Auf der dänischen Insel Langeland ist ein zt, ganzes Dorf zu verkaufen. Der Besitzer des ern Gutes hat den Verkauf angeboten, da die fei- Instandhaltung der alten Häuser mehr kostet jede als die Mieten einbringen. Die 350 Einwoh- sor- ner werden voraussichtich ihr Dorf selbst und kaufen. ern, ö 0 und Der japanische Botschafter Matsumoto be- ich- wies seine Judo- Kenntnisse, als er das neue nter Hauptquartier der Budokwai-Jugo-Organi- die sation in London eröffnete. Der Botschafter isse if sich seinen Landsmamn T. Kawamura zum und beförderte ihn in kürzester Frist auf nne die Bretter. nde 2 0 zeit- Aus dem Wald- Zoo in Fort Worth(Texas) zum prach am Sonntag eine über sechs Meter 2 lange Python- Schlange aus. Unmittelbar Zu- nach Bekanntwerden der Flucht dieser ge- die fährlichen Giftschlange mußten alle Besucher tenz den Z00 verlassen. Eine umfangreiche Such- aste, aktion blieb ohne Erfolg. raus f ö 8 om: 7 Fünfzehn Söhne einer argentinischen bst- Familie in Lavalle bei Mendoza haben eine bst- private Fugballmannschaft gegründet. Elf der am besten trainierten Brüder bilden die 5 aktive Mannschaft, vier fungieren als Er- 1 75 0 Satzleute. Die Mannschaft hat in der Pro- at- Vinlzstadt Mendoza bereits das erste Freund- schaf tsspiel ausgetragen. gegen eine Lokalmannschaft Der Bauer Pietro Filippo aus Benevento (talen) suchte verzweifelt die ganze Gegend nach seiner Kuh ab, die ihm entlaufen war. Als er schließlich, ohne sie gefunden Zu haben, nach Hause zurückkehrte, erwartete ihn eine Ueberraschung: die Kuh lag fried- lich wiederkäauend in der Wohnung auf sei- nem Bett. ö * Eine Kuh riß sich am Donnerstag vor dem Schlachthaus der westbelgischen Stadt Mouscron plötzlich los und rannte gerade- wegs in ein nahegelegenes Café, wo sie Tische umwarf, Stühle zerbrach und Geschirr zerschmetterte. Das Café trug den Namen „Zum goldenen Ochsen“. * In Glasgow kam ein kleines Mädchen zur Welt, das bei der Geburt alle Milchzähne hatte. Dieser Fall gilt als Sensation. * Der amerikanische Kunstexperte Dr. Car- leton Smith von der National Art Foundation bezifferte die Zahl der wahrscheinlich nach der Sowjetuniqn gelangten wertvollen Musik- handschriften westlicher Komponisten auf rund einhundert. Zu ihnen gehörten Origi- nalpartituren von Mozart, Haydn, Beethoven und Brahms. — Schweigen ist Gold 5 . Carl Zuckmayer lernte eines Tages bei einem Besuch in Paris einen Coférencier kennen, dessen unablässiger Redefluß ihm mit der Zeit auf die Nerven fiel. Schließlich rühmte sich der Vortragskünstler, er sei im- stande, in gleicher Weise französisch, eng- lisch und deutsch zu konferieren.„Aus- gezeichnet!“ anerkannte schweigen können!“ .* Fahrt ins Jenseits N 1 Eine Dame, die sich für besonders geist- reich hielt, erklärte einmal dem berühmten Mediziner Ludwig Schleich:„Herr Doktor, als Arzt sind Sie doch sozusagen eine Art 100 Schaffner auf der Bahn ins Jenseits „Sie irren, gnädige Frau“, Sers“ Konzert- und Bühnenmanieren zu mildern, war das Eis gebrochen. Ein andermal probierte 5 Zuckmayer mit einem boshaften Lächeln.„Aber sagen Sie mir doch lieber, in welcher Sprache Sie entgegnete Schleich,„bis zum Schaffner habe ich es noch nicht gebracht. Ich begnüge mich mit der bescheideneren Stellung eines Brem- f 85 groge Bewunderung hegte, erklärte Jean Als der große britische Dirigent Sir Thomas Beecham das Philharmonische Or- chester in Manchester dirigierte, hatte er sich mit einem feindseligen Publikum herum- zuschlagen, das er durch seine bissigen Be- merkungen gekränkt hatte. Die Leute ap- plaudierten ganz bewußt nicht und die Atmosphäre wurde sehr gespannt. Der Lei- ter des Orchesters versuchte die Spannung indem er den Applaus anriß, doch Sir Thomas hielt ihn auf:, Warum stö- renꝰs sagte er.„Lasset uns beten!“ Damit Res 5„rant. Am Nachbartisch machten zwei ältere Beecham mit einer Laien-Operngesellschaft für einen 10= Indonesien: Weites Land der 13 000 Inseln g Junges Volk und alte Bräuche/ Familienvorstand sorgt für Ordnung Weit und fern liegt Indonesien, jenes junge Land mitten im Indischen Ozean, das im August 1949 selbständig wurde. Ein Staat aus 13 000 Inseln, von denen aller- dings nur 3000 bewohnt sind, die Heimat von fast 80 Millionen Menschen verschie- dener Rasse, Sprache, Kultur und Religion. Indonesien ist ein großes Land, auf Europa übertragen würde es etwa von Moskau bis Gibraltar und von der Westküste Irlands bis ans Schwarze Meer reichen. Die größten und bekanntesten Inseln sind Sumatra, Java, Borneo, Bali, Lombok, Sumba Celebes, Flores, Timor und die Molukken. Java ist mit 32 Millionen Menschen die am dich- testen besiedelte Insel der Welt. Jede dieser vielen Inseln hat sich ihre Eigenarten, Sitten und Gebräuche erhalten. Uralte Ueberlieferungen, die noch aus den Tagen des Hexenzaubers herrühren, verschiedensten Religionen, eine aufgeklärte Generation, starke europäische und amerika- nische Einflüsse, moderne Industrien neben jahrhundertealten handwerklichen Bräuchen machen es schwer, aus den Bewohnern des ausgedehnten Inselreiches ein einheitliches Volk zu formen. Neunzig Prozent der Bevölkerung sind Mohammedaner, die übrigen zehn Prozent Christen, Hindus und Buddhisten. 250 verschiedene Sprachen und Dialekte werden in Indonesien gesprochen. Jetzt erst hat man sich entschlossen, die malayische Sprache zur Nationalsprache und das römische Alphabet zur National- schrift zu machen. In mühseliger Kleinarbeit versucht die Regierung, diese Sprache „Populär“ zu machen Ein charakteristischer Zug des indone- sischen Volkes- und zwar auf allen Inseln- ist der ausgeprägte Familiensinn, der aus uralter Tradition und tiefem religiösen Empfinden schöpft. Wenn auch das alte patriarchalische System durch eine gegen- Wartsnahe Gesetzgebung weitgehend aus- geschaltet wurde, blieb doch manches davon in Heim, Haus- und Stammesordnung erhalten. Der Vater ist das Haupt der Familie. Er kauft zwar nicht mehr dem Sohn die Braut gegen einen angemessenen Ab- stand, wie es bis vor kurzem noch Sitte war, übt aber dennoch entscheidenden Einfluß auf die Wahl der Schwiegertochter sowie auf Ehe- und Familienleben der jungen Generation aus. Löste früher die Braut mit dem Tage der Hochzeit alle Bindungen mit der eigenen Familie, so ist es heute in den meisten Fällen so, daß sich beide Familien nach der Heirat ihrer Kinder zusammen- schließen und ein festes Gefüge bilden. Alle Familienmitglieder sind verpflichtet, einan- der zu helfen und in Notzeiten füreinander Opfer zu bringen. Neues Wissen vom Ein Geophysiker über Sir Edward Bullard, der 74jährige Nach- folger von Charles Darwin, dem Enkel des großen Naturforschers, entwickelte als neuer Direktor des Nationalen Physikalischen La- boratoriums von England neue Theorien über das„Herz der Erde“. Seine Gedanken ver- dienen besonders im Zusammenhang mit dem kürzlichen Erdbeben in Nordafrika starke Beachtung. Er untersuchte in Süd- afrika die Wärmeleitung durch Felsen bei verschiedener Stellung des Gesteins zur sen- genden Sonne und stellte dabei fest, daß die flutende Wärme bei jedem Teil eines Bohr- loches mit gleicher Stärke auftrat. Die glei- chen Relationen herrschen auf der ganzen Erde. Mit dieser Entdeckung gelang Sir Ed- Ward ein wichtiger Beitrag zur Klärung der vulkanischen Ursachen der Eruptionen. Der britische Gelehrte führte Messungen der Wärmeströmungen im Pazifik durch, lies Stahl- Speere“ zum Boden des Ozeans Wer- fen, die eine halbe Stunde lang eine Rolle als Tiefsee- Thermometer erfüllten. Die Wärmeströme des Paziflks waren so stark wie die auf den Kontinenten beobachtete Wärme, die Strömungen im Atlantik dagegen ein wenig schwächer. Der britische Forscher beschäftigte Sich auch mit der Natur des Erdkerns. Druck, so glaubt er, könnte sogar die gesamte Erdober- fläche aus Felsgestein in metallische Form pressen. Auf diese Weise entstand mach sei- die Im Lampung-Bezirk auf Süd-Sumatra bilden beispielsweise nach einer mit großem Aufwand und nach alten Sitten gefeierten Hochzeit Mitglieder beider Familien einen Beistandsrat, der während der nächsten Jahre dem jungen Paar mit Rat und Tat zur Seite steht, gleichzeitig aber streng darüber wacht, daß die junge Familie sich nach altem Brauch in den Familienverband ein- fügt und ihren Pflichten gegenüber den Verwandten nachkommt. So wird innerhalb der Familie der Armut vorgebeugt und für Kranke, Mittellose, Witwen und Waisen gesorgt. Die Kinder erhalten eine gute Ausbildung, für die irgendein Verwandter aufkommt, wenn die eigenen Eltern sie nicht bezahlen können. Man verläßt sich nicht auf Vater Staat. Die Familie ist es, die weitgehend die Aufgaben des Sozial- und Fürsorgeamtes übernimmt. Aehnlich wie im Lampung- Bezirk spielt sich das Familienleben auch in anderen Teilen Indonesiens ab, wenn auch da und dort andere Brauche heimisch sind. Ueber- all sind starke Bestrebungen im Gange, um die durch den Islam gestattete Vielehe abzu- schaffen, denn die Polygamie läßt sich mit den Auffassungen der modernen, aufstre- benden Intelligenz nicht mehr in Einklang bringen. Ester Lund Blick in die Apotheke der Welt Seit andershalb Jahren dient der neue brasilianische Generaldirektor der Welt- Gesundheits-Organisation der Gesundheit der Menschheit. Dr. Marcolino G. Candau, dem man nachsagt, daß er niemals einen Namen vergißt, widmet seine Arbeit jedoch bereits seit 1950 der Weltgesundheits-Orga- nisation, die der UNO angeschlossen ist. Hunderttausende von Aerzten, Schwestern und Sanitätern in der ganzen Welt kennen diesen Mann kaum, der auf ihre Tätigkeit einen maßgeblichen Einfluß nimmt. Der 43“ jährige Mediziner wandte sich frühzeitig den Problemen der öffentlichen Gesund- heit“ zu. Er kann einen imponierenden Be- richt der internationalen Kampagne gegen die Infektionskrankheiten vorlegen. In der Nachkriegszeit wurden dank der Initiative der Welt-Gesundheits-Organisation rund 16 Millionen Menschen untersucht und 4 Mil- lionen mit Penicillin behandelt. Die Schau- plätze dieses globalen Samariterdienstes lagen besonders in den Gebieten der„rück- stämdigen und unterentwickelten Nationen“. In Haiti beispielsweise, so erzählt Dr. Candau, konnten 100 000 Arbeiter, Wieder gesund an ihre Arbeitsplätze gebracht wer- den. Das bedeutete praktisch eine Steige- rung des Produktionswertes um jährlich 21 Millionen DM.„Ich hoffe, daß wir Menschen einmal so weise sein werden, als einzige Feinde nur noch Krankheit, Armut und Un- wissenheit zu bekämpfen!“, erklärte der über- aus beliebte Brasilianer. Als seine Aufgabe bezeichnete der elegante Mann, der seinem glänzenden Aussehen nach mit gepflegtem Menjou-Bärtchen und ebenso gepflegten Um- gangsformen und Maßanzügen auch Film- schauspieler sein könnte, die Sicherung des Weltfriedens durch Weltgesundheit. Viele techmische und soziale Projekte lassen sich nach seiner Meinung nur dann realisieren, Inneren der Erde vulkanische Gewalten ner Auffassung der metallische Kern der Erde. Die Tiefe der Erdoberfläche bestimmt genau die Grenze, an der die Umwandlung durch Druck und die Verflüssigung durch Hitze einsetzt. In 650 Kilometern Tiefe er- eignen sich nur selten Erdbeben, die zumeist in nur wenigen Kilometern Tiefe ihren Schauplatz zur gewaltsamen Veränderung des Erdantlitzes suchen. Die FEruptions- energien reichen anscheinend im tieferen Material der Erde nicht für einen Ausbruch aus. Interessant ist die Zurückweisung des Gedankens, daß ein permanenter Magnetis- mus das„Feld“ der Erde bewirke. Der Erd- kern produziert nach Meinung Bullards wie ein Dynamo die Elektrizität durch Bewegung des elektrischen Konduktors(des leitenden Erdinnern) im Innern eines magnetischen Feldes der ganzen Erde. Die Elektrizität Wirkt dann auf den Erdkern und elektro- magnetisiert diesen zusammen mit der Erd- oberfläche. Die Dynamo-Theorie würde er- klären, warum keine wahrnehmbare Ab- nahme des Erdmagnetismus festzustellen ist, der sich überall auf der Erde dadurch an- zeigt, daß eine allseitig freibewegliche Magnetnadel eine bestimmte Richtung ein- nimmt. Die Erde verhält sich dabei wie ein großer Magnet, dessen Südpol im Norden der Erde und dessen Nordpol im Süden der Erde liegt. Herst Germer 4 Dr. Candau organisiert die Kampagne gegen Infektionskrankheiten wenn vorher die medizinischen Probleme einer Lösung zugeführt werden. Dr. Candau ist sich seiner„beinahe un- erträglich schweren“ Verantwortung bewußt. Haß und Rachegelüste, so führte er leiden- schaftlich aus, gedeihen nur auf jenem Boden, auf dem auch Krankheit und Elend sich ausbreiten. Auf diesem vernachlässigten Felde, mit Notstand in vielen Ländern Asiens und Afrikas, lohnt sich jede Inve- stition. Dr. Candau bezeichnete auch eine enge Zusammenarbeit der Medizin mit einer modernisierten Landwirtschaft und refor- mierten Ernährungs wissenschaft als dringend erforderlich, um eine„Ideal-Diät“ zu er- reichen. Sorgen bereitet dem Welt-Gesund- heits-Organisations-Chef die Knappheit an Krankenschwestern und Aerzten im Bereich der farbigen Völker.„Nur eine internatio- nale Aktion kann hier helfen“, versicherte er. Marcolino Candau, der gern Canasta spielt, gute Weine liebt und ein prächtiges Sommerhaus in den Bergen von Petropolis besitzt, vergißt in diesem Leben der ange- nehmen Dinge nicht jenen„Rest“ der Menschheit, der ihre ungeheure Mehrheit repräsentiert. Eine Mehrheit, wie der brasilianische Arzt betont, die nicht nur zahlenmäßig, sondern auch nach dem Gewicht von Eigenart, uralter, dahindäm- mernder Zivilisation, schlummernde Ener- gien und ungehobener Schätze verstanden Werden muß. Heute bereits ist die Welt- Gesundheits-Organisation die einzige Zen- trale, die für Epidemien zwischen beiden Polen wahrhaft zuständig ist. Mit Pillen, Pülverchen, Arzneiampullen und Injektions- spritzen: eine fahrbereite, fliegende, inter- nationale Apotheke. K. A. William Heftigen Appetit. bekam Baerns Ministerpräsident Dr. Hans Ehard beim Rundgang durch die von ihm er- öffnete Zentrallandwirtschaftsschau in Mün- cken, als er die vielen leckeren Früchte ausge- stellt san. Kurzerkand griß er in eine Kiste und biß heræhaft in einen rotbackigen Apfel. Das Zentrallandwirtschaftsfest wird auf dem Gelände des Münchner Oletoberfestes parallel zur„Wies'n“ abgehalten. 5 setzung von leitenden Stellen im Schuldienst Gewinne im Zahlen- Lotto Berlin. Auch im 88. Berliner Zahlenlotto gab es am Sonntag in der ersten Gewinn- Klasse(fünf Treffer) keine Gewinner. In der zweiten Klasse(vier Treffer) erhalten zwölf Gewinner je 20 722,30 Mark, in der dritten Klasse mit drei Treffern 1 480 Gewinner je 87,35 Mark und in der vierten Gewinnklasse 46 759 Gewinner je 2,75 Mark. Die Aufstok- kung der Sonderprämie für fünf Treffer hat den Betrag von 240 000 Mark erreicht. Die Gewinnzahlen waren: 86, 32, 39, 19 und 49. 230 Freimaurerlogen in Deutschland Coburg. Vertreter von 230 deutschen Freimaurerlogen mit über 11 000 Mitgliedern hatten sich am Wochenende in Coburg zum Großlogen der Vereinigten Großloge der Freimaurer von Deutschland versammelt. Als Gäste nahmen Abgesandte der 3,5 Millio- nen Freimaurer der USA und zahlreicher an- derer Freimaurer-Bünde der Welt teil. Der Großmeister der deutschen Freimaurer, Dr. Ing. Theodor Vogel, eröffnete den Groß- a logentag mit der Mitteilung, daß sich die 5 bisher selbständigen Berliner Großlogen „Royal Vork zur Freundschaft“ und„Zu den alten Pflichten“ mit ihren 13 Logen der ver- einigten Großloge angeschlossen haben. Der Großlogentag wählte den um die deutsche Freimaurerei besonders verdienten Professor Ernst Horneffer Berlin) zum Alt- Großmei- ster Am Freitag wurde das neu erstandene Freimaurermuseum in Bayreuth der Oef- fentlichkeit übergeben. Tödliche Verkehrsunfälle am Wochenende Hannover. Auf den Straßen Nieder- sachsens ereigneten sich am Wochenende elf tödliche Verkehrsunfälle. Sieben der Unfälle entfielen auf Motorräder, die zumeist in den Bezirken Lüneburg und Hannover auf den regennassen Straßen infolge zu großer Ge- schwindigkeit ins Schleudern kamen. In vier Fällen wurden Ehefrauen getötet, die auf dem Soziussitz saßen und mit ihren Män- nern Ausflüge unternommen hatten. Außer- dem verzeichnete die Polizei über zwanzig Unfälle, bei denen Menschen verletzt wur- den. Vier von ihnen liegen mit lebensge- kährlichen Verletzungen in Krankenhäusern. Segelflugzeug abgestürzt Hangelar. Auf dem Flugplatz Hangelar bei Bonn stürzte am Sonntag ein Segelflug- zeug aus etwa achtzig Meter Höhe ab, als während des Hochwindens mit einer Motor- winde das Seil riß. Eine 29 Jahre alte Flug- Schülerin wurde dabei lebensgefährlich ver- letzt. Der Fluglehrer kam mit leichten Ver- letzungen davon. Doppelmörder legte Geständnis ab. 5 Köln. Der am Sonntag verhaftete 45 Jahre 5 alte Maschinenstricker Arthur Blinzig aus Köln-Ossendorf gestand, seine 44 Jahre alte Frau und seinen elfjährigen Sohn ermordet zu haben. Die Leichen der beiden waren am 17. August in Säcken verschnürt aus dem Nchein gefischt worden. Wie die Kriminal- polizei mitteilte, ist die Frau erdrosselt und der Junge mit dem Beil erschlagen worden. „Ostkunde“ als Schulfach München. Die Jahresversammlung der Gemeinschaft der heimatvertriebenen Lehrer im Bundesgebiet empfahl im Namen von 2500 heimatvertriebenen Lehrern die Ein- kührung der Ostkunde als Unterrichtsfach in den Schulen. Der Verband fordert ferner, daß heimatvertriebene Lehrer bei den Be- besser berücksichtigt werden. Griechisches Königspaar in München München. König Paul und Königin Friede- rike von Griechenland trafen am Montag- mittag in München ein und bezogen im Hotel „Vier Jahreszeiten“ das Fürsten-Apparte- ment. In Begleitung des Königspaares be- kanden sich Kronprinz Alexander und die 13. und 15jährigen Prinzessinen Trini und Sophia, die in Salem am Bodensee ein Inter- nat besuchen. 1 Fünf Rettungsversuche waren vergeblich Hamburg. Der vierjährige Hermann Timm fiel am Sonntagabend beim Spielen in den Uhlenhorster Kanal und kam trotz fünf- facher Rettungsversuche ums Leben. Die bei- den Spielkameraden des Knaben sprangen ihm sofort nach, konnten ihn jedoch, nach- dem er dreimal wieder an die Oberfläche ge- kommen war, nicht mehr finden. Ebenfalls vergeblich tauchte ein Straßenpassant sowie der zehn Minuten nach dem Unfall erschei- nende verzweifelte Vater. Erst einem wei- teren Passanten gelang es, den Vüer jährigen am Grund aufzufinden.. Von berühmten Leuten kalen Wohltätigkeitszweck. Er wurde immer gereizter, weil jeder nach seiner eigenen Idee spielte und sich um die Partitur nicht viel kümmerte. Schon war er im Begriff, den Taktstock hinzuwerfen, als ein Esel, der in der Oper mitwirkte, über die Bühne trabte und etwas fallen ließ.„Grauenvolle Bühnenmanieren!“ murmelte Sir Thomas. „Aber was für eine treffende Kritik!“ C. Weisheit eines Gläubigen Der kürzlich verstorbene italienische Staatsmann De Gasperi war zwar ein Släu- biger Katholik, ließ sich jedoch zeit seines Lebens nicht von der Ueberzeugung abbrin- gen, daß Gott nur dem hilft, der sich selbst zu helfen weiß. In goldenen Buchstaben hing über seinem Schreibtisch ein Ausspruch sei- nes großen Vorgängers Cacour:„Gott legt nicht die Fundamente!“ 5 0 Das wahre Grab Nach dem Tode der Colette, für die er Cocteau, er sei zutiefst davon überzeugt, daß die Toten in der Erinnerung all der Men- schen weiterlebten, die sie während ihres Lebens an sich zu fesseln verstanden hät- ten,„Das wahre Grab der Toten“, so meinte er,„liegt nicht auf dem Friedhof, sondern in den Herzen der Lebenden, die ihr Andenken vergessen.“ C. Aufmerksamer Zuhörer Während der Besatzungszeit saß die Kran- zösische Schriftstellerin Colette mit einigen Freunden in einem kleinen Pariser Restau- Herren eifrig in Stammtischstrategie nach 0 dem Motto:„Wenn ich Eisenhower Wäre Da erzählte Colette folgendes Erlebnis aus dem ersten Weltkrieg: Auf einer Abendgesellschaft des Diplo- maten und Schriftstellers Philippe Berthelot saßꝭ sie neben dem Hausherrn. Diesem gegen- über trug ein alter Haudegen, ein pensio- nierter General aus dem Krieg von 1870/71, in ähnlicher Weise seine strategischen Wun- derrezepte vor und sparte nicht mit Bemer- kungen wie:„Wenn ich Foch wäre... Co- jette wunderte sich, dag der kluge und hoch- gebildete Berthelot mii gespannter Auf- merksamkeit zuhörte und für diese Phan- tastereien überhaupt Interesse hatte. Plötz- lich wendete er sich ihr zu und flüsterte mit dem Ausdruck einer tiefen inneren Befrie- digung ihr ins Ohr:„Endlich habe ich es herausgefunden— sie miaut im Badezim- mer!“ Die ganze Zeit über hatte er seine Katze in der Ferne wimmern hören. 9 Dulles Geheimwaffe l Der amerikanische Außenminister John Foster Dulles steht in dem Rufe, sich alle seine Aufgaben stark zu Herzen zu nehmen und sich über jedes Ereignis der Welt- politik, das sein Land angeht, außerordent- lich zu erregen. Neuerdings hat er jedoch, wie aus seinem engsten Mitarbeiterkreis bekannt wird, ein wirksames Mittel gefun- den, um seine Nervosität zu beruhigen. Jedesmal, wenn er eine Nachricht von Be- deutung erhält, zieht er sein Taschenmesser, ergreift einen Bleistift und beginnt, diesen lemgsam und methodisch zu spitzen. Erst wenn er mit dem Ergebnis völlig zufrieden ist, wendet er sich dem Studium des diplo- matischen Dokuments wieder Zu. spricht daher in eingeweihten Kreisen schon von Dulles“ geheimer Nervenwaffe, und seine Methode soll bereits unter den großen Geschäftsleuten der USA weitere Anhänger gefunden haben. 9 Man Klassische Kunstwerke beruhigen Der Chefarzt eines Hospitals in Sidney machte wiederholt die Feststellung, daß Pa- tienten, die an ihren Betten die üblichen Bilder von Filmstars angebracht hatten, an erhöhten Temperaturen litten. Da er sich selbst in seinen freien Stunden als Amateur- maler betätigt, ließ er in den Krankenzim- mern versuchsweise Reproduktionen klassi- scher Meistergemälde aufhängen und er- zielte damit, vor allem bei den an nervösen Störungen leidenden Kranken, eine recht heilsame Wirkung. Besonders Raffael und Rembrandt sollen auf die Patienten er- staunlich beruhigend wirken. Klassiker „Die meisten klassischen Werke der Weltliteratur“, so schrieb der amerikanische Lyriker und Kritiker Ezra Pound an einen Freund,„sind solche Bücher, die kein Mensch lesen will, von denen jedoch alle Welt behauptet, sie gelesen zu haben.“ C. Sieg über das Alter Während seiner Teilnahme an den Gen- fer„Rencontres Internationales“ wurde André Maurois, der trotz seiner siebzig Jahre noch von erstaunlicher Lebendigkeit und literarischer Produktivität ist, von einer Bekannten gefragt, ob er sich nicht für seine fortgeschrittenen Jahre zuviel zu- mute. Er sei doch nun in dem Alter, in dem es besser sei, mit seinen Kräften haushäl- terisch umzugehen, um nicht allzu rasch weiter zu verfallen. „Genau das Gegenteil ist richtig“, ent- gegnete Maurois,„ich arbeite so, damit ich nicht alt werde. Alt werden ist eine schlechte Gewohnheit, der nur ein Mann, der ständig wirklich beschäftigt ist, sich entziehen kann.“ Reichtum durch Fernsehen Mount Pleasant(Michigan). Die 26 Jahre alte amerikanische Hausfrau Margaret Dei- bel ist mit einem Schlage reich geworden, weil ein amerikanischer Fernsehstar seine etwa drei Millionen Zuschauer aufgefordert hatte, Frau Deibel je einen„Nickel“ 2 schicken. In Mount Pleasant im Staate Mi- chigan, dem Wohnort der Familie Deibel, ist ein Stab von 65 Personen ausschließlich damit beschäftigt, die für Frau Deibel ein- gehenden Briefe zu öffnen und das darin enthaltene Geld zu zählen. Bis Dienstag waren es 26 555 Briefe mit insgesamt 1659 Dollar(etwa 6750 Mark). Da 60 000 Briefe noch nicht bearbeitet worden sind, rechnet man damit, daß Frau Deibel insgesamt rund 100 000 Dollar(etwa 420 000 Mark) erhalten wird. Frau Deibel war zu Besuch in New Vork und besuchte eine öffentliche Fern- seh veranstaltung. Der Fernsehansager Garry Moore suchte sie aus den Zuschauern heraus, um sich seinen Wunsch zu erfüllen, „wenigstens einen meiner Bewunderer reich zu machen“. Frau Deibel sagte, die Wahl sei auf sie gefallen,„weil ich hübsch bin“. Ir Mann ist Kaufmann. Sie wollen den plötzlichen Reichtum auf die Bank bringen und damit die Erziehung ihrer Kinder finanzieren.. 5 Die britische Rundfunkgesellschaft BBC hat in Rundfunk- und Fernsehsendungen eine Warnung an Jugendliche und Kinder gerichtet, sich nicht mit einem auf die Ellen- bogen aufgestützten Kinn vor die Fernseh- empfänger auf den Boden zu legen. Eine derartige Körper- und Kopfhaltung sei Wäh- rend des Wachstums gefährlich und könne — 80 wurde in den Sendungen, die auf einen Appell britischer Aerzte und Zahnärzte zurückgingen— zu Mißgbildungen der Kiefer- partie der Kinder führen. 5 f 5 Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 21. September 1954/ Nr. 220 HParadeplatæ: J. 50 Uhr Die Autos blecken böse ihre Zähne, Sie knurren sprungbereit— denn gleich kommt Grün. Daneben kreischen Frauen, Bremsen, Kräne, Wo ganz verschämt die letzten Blumen blüh'n. Die Menscken stehen traurig an der Rampe Und warten— das verlangt die Disziplin— Auf das Signal der kleinen grünen Lampe, Vor der sie ängstlich quer zur Fahrbahn zieh'n. in Fo beschnuppert ratlos einen Stahlmast, Sckleicht bitter unter eine Bank von Stein, in Schritt, der ganz seiner inn'ren' Qual paßt: Wer hebt schon hierorts froh das Hinterbein? Ein Kind betrachtet ganz vertieft die Achsen Der Straßenbahnen, die es sorgsam zählt. Es ist zum Glück durchaus noch nicht erwachsen— Ind hat die Zeit, die uns fast immer fehlt. Max Nix Straßenbau, Kanalisation und Grünanlagen Der Technische Ausschuß befaßte sich mit dringenden Erweiterungsprojekten Gewissermaßen im„Schnellgang“ er- ledigte der Technische Ausschuß des Mann- heimer Stadtrates unter dem Vorsitz von Beigeordnetem Paul Riedel gestern nach- mittag seine Tagesordnung, deren sechs Punkte ohne nennenswerte Debatten oder Gegenvorschläge genehmigt wurden. Oberbaurat Fritsch vom Tiefbauamt er- läuterte zu Beginn seinen Antrag auf Aus- bau der südlichen Fahrbahn der Casterfeld- straße, deren bisher noch zu schmales Stück zwischen„Aurepa“ und den Häusern der Sunlichtsiedlung nun von 7 auf 9,50 Meter verbreitert werden und mit einem zwei Meter breiten Rad- und einem 4,50 Meter breiten Fußgängerweg versehen werden Soll, so daß künftig ein Ueberqueren der Fahrbahn durch Radfahrer wegfällt. Die im außerordentlichen Haushaltsplan berücksich- tigten Kosten belaufen sich auf insgesamt Ernsthaftes Spiel mit„bunten Bildchen“ Mannheimer Philatelisten wurden geehrt/„Tag der Briefmarke“ im Oktober Briefmarken haben ihren besonderen Zauber. Weniger für den Laien, der sie tag- täglich mehr oder weniger gedankenlos auf Briefe und Postkarten klebt, wohl aber für diegenigen, die mit Lupe und Pinzette be- Waffnet, ihren Besonderheiten auf den Grund gehen. Am Sonntagmorgen hatte der Post- Wertzeichen-Sammler-Verein Mannheim in sein Tauschlokal, die Kantine des Postamtes 2, eingeladen. Studienrat Müller konnte neben zahlreichen Mitgliedern und Gästen aus Ver- einen der Nachbarschaft besonders den 1. Vorsitzenden des Landesverbandes der Phi- Jatelisten, Prof. Dr. A. Joerger, Karlsruhe, begrüßen. Professor Joerger übergab im An- schluß daran die Auszeichnungen, die den Mannheimer Philatelisten auf dem Phila- telistentag 1954 in Berlin verliehen worden waren. Mit der silbernen Ehrennadel wurde der Vorsitzende des Mannheimer Postwert- zeichen-Sammler- Vereins, Karl Kiefer, be- dacht, während Kurt Köhler, Arthur Müller und Karl Stender durch eine Ehrenurkunde „ökfkentliche Anerkennung“ ausgesprochen wurde. Dann berichtete Professor Joerger von der großen Bundestagung des„Bundes Deut- Scher Philatelisten“ in Berlin, an der auch Zahlreiche Gäste aus der Ostzone teilnah- men. Besonderes Gewicht legte der Redner auf die Berichte über die Arbeiten der Bun- desstellen. Da gebe es einmal die Bundes- stelle für philatelistische Forschung, in derem Rahmen 82 Arbeitsgemeinschaften Spezial- gebiete der Briefmarkenkunde behandelten. Beinahe eine Geheimwissenschaft stelle die Arbeit der Bundesprüfungsstelle dar, die eng mit derjenigen für Fälschungswesen zusam- merarbeite. Leider müsse man feststellen, daß viele Sammler zu vertrauensselig seien und auf die Tricks der Fälscher hereinflelen, die neuerdings sogar Prüfzeichen fälschten. Die Rechtsschutzstelle habe besondere Wich- tigkeit erlangt, da die Finanzämter die Brief- markensammler als neue Steuerquelle ent- deckt hätten. Dies sei auf völlig irrige An- Sichten, die in der Oeffentlichkeit über den Wert einer Briefmarkensammlung herrsch- ten, zurückzuführen. Um die 10 000 DM Real- wert zu erreichen, ab denen eine Sammlung steuerpflichtig ist, müsse ein Katalogwert von 200000 DM gegeben sein. Dies komme bei einem Liebhabersammler höchst selten vor. Erfreuliche Entwicklung könne die Stelle für Funk melden, sei doch im Bundesgebiet im vergangenen Jahr durchschnittlich jeden dritten Tag eine philatelistische Sendung in den Aether gegangen. Der 24. Oktober wird in ganz Deutschland der„Tag der Brief- marke“ sein. Die Philatelisten wollen ihn zu einer großangelegten Werbung für ihr ernst- haftes und belehrendes„Spiel mit bunten Bildchen“ benutzen. ges. Beigeordnetenwahlen nicht ungültig Klage der CDU von Verwaltungsgericht abgewiesen n Das Verwaltungsgericht hat die Klage der CDU-Fraktion gegen die Stadt Mannheim auf Ungültigkeitserklärung der Bürger- meister- und Beigeordnetenwahlen vom 18. Febrttar 1954 abgewiesen. Die CDU-Fraktion hatte, gestützt auf ein Gutachten von Uni- versitätsprofessor Jellinek, die Wahl von drei hauptamtlichen Stellvertretern des Oberbür- germeisters nach den Grundsätzen der Ver- Hältniswahl verlangt und dabei unterstellt, daß Bürgermeister Trumpfheller und Beige- ordneter Riedel wiedergewählt, aber auch die vakante Stelle des in der Hauptsatzung ver- ankerten dritten Beigeordneten durch Wahl besetzt werden sollte. Das Verwaltungsgericht ist der Auffassung, daß ein neueres Gesetz Nr. 328, 1947) die älteren Bestimmungen zwar nicht aufgehoben, aber praktisch ver- drängt habe und für die Wahl der Bürger- meister und Beigeordneten die Grundsätze der Mehrheitswahl maßgebend seien. Die Hauptsatzung der Stadt Mannheim und die Festlegung auf drei Beigeordneten-Positio- nen sei bindendes Recht, solange der Stadtrat nichts anderes beschließe, aber auf den Gegenstand der Verwaltungsklage habe diese Feststellung keinen Einfluß. Das umfang- reiche Urteil wird nach vier Wochen rechts- kräftig. In dieser Frist hat die CDU-Fraktion auch die Möglichkeit, an den Verwaltungsge- richtshof zu appellieren. Zur„Klärung und Versöhnung“ hatte Oberbürgermeister Dr. Heimerich nach der Wohin gehen wir? Dienstag, 21. September: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 Uhr:„Fidelio“; Mozartsaal 19.30 bis 22.45 Uhr:„Hexenjagd“; Amerikahaus 20.00 Uhr: Der Untergang des Abendlandes findet nicht statt“, Sprecher: E. F. von Schilling; Uni- versum:„Sie“; Wasserturm 12.00 Uhr: Stand- konzert der Kur- und Trachtenkapelle Zell am See; Kunsthalle 20.00 Uhr: Friedrich Schnack liest aus eigenen Werken(Volksbund für Dich- tung); Landgericht, Sitzungssaal I, 15.00 Vor- trag von Ben. S. Meeker über„Probation und Parole in der amerikanischer Praxis“; Olymp- Lichtspiele Käfertal 20.45 Uhr:„Die Probe- nacht“(1. Münchner Bauern-Bühne); Rosen- garten: Büro- Fachausstellung; Sickingerschule, Zimmer 25, 19.30 Uhr: Ueber„Aldous Huxley“ spricht Willi Schmidt“(Abendakademie); Aula der Sickingerschule 20.00 Uhr: Vortrag von Gartenbaudisektor Bußjaäger:„Das Grünwesen der Großstadt, Anlage und Unterhaltung“ (Abendakademie). Wie wird das Wetter? Kühl und wechselhaft Vorhersage bis Mittwoch früh: Wechselnde Bewölkung, zeitwei- lig auflebende Schauertätigkeit, dazwischen Aufheiterungen. Nur mähßig warm bis kühl. Mittags- temperatur um 17 Grad. Lang- sam nachlassende Westwinde. Weitere Aussich- ten: Vorerst noch keine endgültige Beruhigung absehbar. Pegelstand des Rheins am 20. September: Maxau 495(2), Mannheim 372(2), Worms 290(4), Caub 267(7). Pegelstand des Neckars am 20. September: Plochingen 160(18), Gundelsheim 195(15), Mannheim 378(28). Mannheimer Frauenring. Am 22. September, 20.00 Vortrag im Weinzimmer des Rosengartens „Rundfunk und Fernsehen heute“. Sprecher: Dr. Krall, Vorsitzende des Landesverbandes Baden des Deutschen Frauenrings. Beglückwünschung der Wiedergewählten im Namen des ganzen Stadtrats den Anspruch der CDU auf bessere Berücksichtigung bei der Wahl hauptamtlicher Vertreter des Ober- bpürgermeisters„dem Grundsatz nach“ für berechtigt anerkannt. Nachdem die damalige etwas gereizte Stimmung überwunden sein dürfte, könnte man sich eine gütliche Lösung des Konfliktes vorstellen, bevor weitere In- stanzen bemüht werden. f. W. k. Erholungsfürsorge für Kriegsopfer Daß der, VdR, der Verband der Kriegsbe- schädigten, Kriegshinterbliebenen und So- zialrentner Deutschlands seine Aufgabe nicht nur darin sieht, seinen Mitgliedern bei der rechtlichen Durchsetzung ihrer Ansprüche behilflich zu sein, sondern sie auch sozial be- treut, hat sich bisher noch kaum weiter her- umgesprochen. Wie der Vorsitzende des Er- holungs- und Fürsorgewerkes im VdK, Neu- deck(Heidelberg) in einem aufschlußreichen Referat bei einer Mitglieder versammlung der Ortsgruppe Neckarstadt-Ost am Samstag- abend mitteilte, ist die Anzahl der Mitglieder, die sich an diesem für die Bundesrepublik einmaligen Sozialwerk beteiligen, in Nord- baden immer noch beschämend gering. Dabei hätten doch schon zahlreiche VdK- Mitglieder einen Erholungsurlaub im herrlich gelegenen Erholungsheim auf dem Annaberg bei Baden- Baden verbracht. Dieses Heim, dem ein Hof- gut angeschlossen ist, ist eine Schenkung eines Baden-Badener Hoteliers an eines der badischen Armeekorps im ersten Weltkrieg. Humorig wußte der Redner zu schildern, wie er im Bunde mit alten badischen Kame- raden das Heim durch Nazi-, Kriegs- und Besatzungszeit seiner ursprünglichen Zweck- bestimmung zu erhalten wußte. Nun wird es zwar verkauft werden, doch an seine Stelle tritt in Baden-Baden ein neues, größeres und moderneres Heim, so daß für die Erholung der Kriegsopfer auch weiterhin gesorgt ist. Rechnende Gehirne aus der Retorte 231 200 DM, von denen auf die Stadt 192 000 und auf die für die Randstein- anlagen verantwortlichen Angrenzer 39 200 DM entfallen. Wie im Zusammenhang mit diesem— sofort genehmigten— Projekt bekannt wurde, schweben zur Zeit Verhand- lungen der Stadtverwaltung mit der Bun- desbahn über eine spätere Straßenüberfüh- rung der Casterfeldstraße über die Bahn- geleise parallel zur neuen Straßenbahnbrücke in Neckarau. Für 150 000 DM städtische Investitionen für die vom Staat wegen der geplanten Verlegung der Bundesstraße 44 bei Sand- hofen durchgeführten Feldbereinigungen waren Gegenstand eines weiteren Antrages, der Wegebaumaßnahmen auf drei städti- schen Sondergebieten zwischen Sandhofen und Schönau vorsieht und 1350 Notstands- arbeiter-Tagewerke umfaßt. Mit dem Ja der Ausschußmitglieder zu diesem Plan wurde auch die Anschüttung eines Trüm- mer-Damms durch die Trümmerbereini- gungs- und Verwertungsgesellschaft am Kreisweg 10 bei der Steinzeugfabrik in Friedrichsfeld genehmigt. Gegen die Erwei- terung der Kanalisation in Seckenheim (Lahrer, Renchener und Zähringerstraße) mit einem 850 m langen Entwässerungskanal für 55 000 DM und im Käfertaler„Grünen Winkel“ für 8000 DM gab es ebenfalls keine Einwände. Stadtbaudirektor Jörg berichtete kurz über den dritten Bauabschnitt der Schloß garten- Umgestaltung zwischen Rheinprome- nade und den jetzigen Anlagen. Die 15 230 Quadratmeter umfassenden Trümmerflächen sollen aus Mitteln des im außerordentlichen Haushalt bereits festgelegten Sammel- Ansatzes von 117 600 Mark mit Grünanlagen versehen werden. Weiterhin genehmigt wurde die Errich- tung von Grünanlagen und Kinderspiel- plätzen auf der dem Neckar zugewandten Seite des Seckenheimer Schlößchens auf einer Fläche von 5632 Quadratmetern (24 000 DMW), zwischen Casterfeldstrage und „Wirbel“ in Rheinau(30 OOO DM) und an der Ecke Gartenfeld-/ Elfenstrage in der Neckarstadt(6500 DM). In diesen Beträgen sind die Kosten für Spielgeräte mit ent- Zwei Ausstellungen für die Jugend Am kommenden Wochenende wird im Karl- Friedrich- Gymnasium eine Ausstellung „Im Brennpunkt Zeitgeschehen“ eröffnet, durch die alle Schulklassen geschleust wer- den sollen. Diese Ausstellung will in an- schaulicher Form dem jungen Menschen das Geschehen unserer Tage in Wort und Bild vor Augen führen. Neben Fotos, Karten- material und Schrifttzun werden auch Filme gezeigt. e N a 85 Im Jugendheim Erlenhof stellt zur glei- chen Zeit die„französische Jugend“ Material über sich selbst aus. Sie will sich Also vor- stellen und damit einem besseren gegen- seitigen Verstehen über Ressentiments und Spannungen hinweg den Boden bereiten Hel- ken. Sie will es ohne Aufmachung oder Pro- paganda tun und sagt in einem Vorwort: „Die Ausstellung soll Zeugnis ablegen von dem, was wir sind. Sie soll eine getreue Wiedergabe sowohl unserer Lebensbedingun- gen und unserer alltäglichen, manchmal bit- teren Wirklichkeit sein, wie auch unserer Bemühungen, diese Wirklichkeit zu bessern.“ Thematisch ist diese Schau dreifach unter- teilt und zeigt im ersten Abschnitt zunächst die Lebensbedingungen der jungen Franzo- sen, im zweiten, was französische Jugend- organisationen und institutionen in der letz- ten Zeit an Neuem und Originellem versucht haben, und schließlich im dritten Abschnitt Tafeln, die Versuche zur Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Tendenzen erklären. Gestaltet wurde diese Schau vom französi- schen Jugendrat und gezeigt wird sie unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bundes- jugendrings. e. Ehrenkreuz und Bundesnadel für Friedrich Köppel Das Ehrenmitglied der Elektro-Innung Mannheim, Friedrich Köppel, beging, wie wir bereits mitteilten, am 9. September sei- nen 70. Geburtstag. Aus diesem Anlaß wurde m in einer Feierstunde vom Regierungs- Präsidium Karlsruhe das Ehrenkreuz der Bundesrepublik mit einer Ehrenurkunde überreicht. Außerdem wurde ihm die gol- dene Bundesnadel des deutschen Elektro- handwerks verliehen und in Anerkennung seiner großen Verdienste von seinen Ge- schäfts freunden ein Fernsehapparat als Ge- schenk überreicht. halten. Das Seckenheimer Projekt, das Stadtrat Braun(CDU) als das„meist um- strittene Vorortgelände“ bezeichnete, ver- anlaßgte auch Stadtrat Barber(CDU) zu einer „kleinen Anfrage“ über die künftige Ver- Wendung des Schlößchens, das die Stadt ent- weder als Versammlungshaus oder der so- zialen Betreuung dienend verwendet sehen möchte. Letzter Punkt der Tagesordnung war die „Begrünung“ des zwischen Feudenheim und Käfertal-süd als Verbindungsweg verlau- kenden Aubuckels vom Wingertsbuckel bis zur Rüdesheimer Straße mit einer 800 bis 1000 Meter langen Platanenallee und eine neuzuschaffende Böschungsanlage. Ein klei- nes Kolleg von Gartenbaudirektor Buß- jäger über die„Anpflanzalternative“ Pla- tanen oder Linden beendete de öffentlichen Teil der Tagungsordnung. HW eee Es war Selbsttötung und kein Ueberfall mit Todesfolge Mitte Juli brachten wir eine Meldung aus dem Polizeibericht, wonach im Waldpark in der Nähe des Bellenkrappens ein Mann nieder- geschlagen und beraubt aufgefunden worden sein sollte. Nachfragen gaben uns Anlaß, das Amt für öffentliche Ordnung um Auskunft über diesen Fall zu bitten, über den seiner- zeit weiter nichts verlautbar wurde. Wie Wir jetzt erfahren, handelte es sich nicht um einen Raubüberfall, sondern um Selbst- tötung. Der Mann hatte am 15. Juli Schlaf- mittel in übermäßiger Menge zu sich genom- men, wurde dann bewußtlos im Waldpark aufgefunden und starb am 20. Juli. Standkonzert Die Kur- und Trachtenkapelle Zell am See besucht heute Mannheim und wird in der Zeit von 12 bis 13 Uhr am Wasserturm ein Standkonzert geben. K . Der dritte Mann wurde gefunden Automarder hinter Schloß und Riegel/ Aus dem Polizeibericht Der Kriminalpolizei gelang es, den drit- ten Mann eines Diebestrios festzunehmen, das àus der Innenstadt drei Personenkraft- wagen entführt hatte. Sie hatten die Wagen auf einsamen Plätzen stehenlassen, nach- dem sie Radioanlagen und Räder abmontiert und gelegentlich auch in den Wagen liegende Kleidungsstücke mitgenommen hatten, Bis jetzt ist lediglich einer der Autodiebe ge- ständig, während die beiden anderen noch hartnäckig zu leugnen versuchen. Straßenbekanntschaften Eine 28jährige Frau wurde zwischen P 2 und Qu 2 festgenommen, weil sie offenbar auf der Straße Bekanntschaften mit Solda- ten suchte. Die Kontrolle ergab, daß sie sich ohne festen Wohnsitz herumtreibt. Als sie auf einen in der Nähe parkenden Kraft- wagen verwies, wurde dessen Fahrer eben- falls festgenommen. Er konnte keine ord- nungsgemäße Papiere vorlegen und es be- steht der Verdacht, daß er das Gewerbe der Frau begünstigte. Ob der Wagen gestohlen wurde, konnte noch nicht festgestellt wer- den. Tod durch Leuchtgas Eine 26jährige Frau in Sandhofen wurde von ihren Angehörigen tot im Bett gefun- den. Sie hatte alle Gashähne ihres Herdes geöffnet. Offenbar haben Familienstreitig- keiten sie zu diesem Schritt veranlaßt. Der tägliche Unfall. Wie das Städtische Krankenhaus mitteilt, ist die am 12. Sep- tember beim Ueberqueren der Dürerstraße in Neuostheim von einem Motorradfahrer angefahrene 61 jährige Frau ihren Verletzun- gen erlegen. Beim Einbiegen von der Hafenbahn- in die Akazienstraße stieß ein 56jähriger Rad- fahrer mit einem Motorradfahrer zusam- men und erlitt eine Schädelbasisfraktur, Es besteht keine Lebensgefahr. Ein 80jähriger Fußgänger wurde beim Ueberqueren der Brückenstraße von einem Motorradfahrer erfaßt, auf die Straße ge- schleudert und schwer verletzt. Der Motor- radfahrer stürzte und erlitt leichte Ver- letzungen. Beim Ueberholen eines gerade auf der Weinheimer Straße einbiegenden amerika- nischen Lastkraftwagens rannte ein Motor- radfahrer aus Weinheim gegen einen Be- grenzungsstein und erlitt eine Gehirner- schütterung und Prellungen. Er ist wahr- scheinlich zu schnell gefahren. Auf der Lilienthalstraße in der Schönau fuhr ein Motorradfahrer aus Köln in den Abendstunden eine Fußgängerin an, die die Fahrbahn überqueren wollte. Er war angeb- lich durch einen entgegenkommenden Kraft- wagen geblendet worden. Die Fußgängerin ist nur leicht verletzt, der Motorradfahrer hat eine Schädelfraktur und Gehirnerschüt- terung. Bei weiteren 19 Zusammenstößen am Wochenende im Mannheimer Stadtgebiet, würden vier Personen verletzt, Turn- und Gymnastikunterricht für Lehrer Walter Steffens zeigt, wie der Schulsport sein sollte Die Schülerinnen der Elisabethschule, die sich gestern Nachmittag während der Pause auf dem Hof tummelten; drängten sich neu- gierig vor den grogen Fenstern ihrer neuen, modernen Turnhalle und beobachteten stau- nend ihre purzelbaumschlagenden Lehrer. Das städtische„Institut für Erziehung und Unterricht“ hatte zusammen mit dem Kultur- und Sportreferat einen Lehrgang eröffnet, der Volkschullehrern und Turnlehrern an höheren Schulen Gelegenheit geben soll, Altes aufzufrischen und neue Anregungen entgegenzunehmen. Der Leiter des Kurses ist Walter Steffens— er war im Januar schon einmal in Mannheim— Direktor eines In- stitutes für Körperschulung in Hamm(West- kalen), und Olympiasieger 1936 im Kunst- turnen. In seiner Eröffnungsrede begrüßte Ober- rechtsrat Andritzky, Leiter des Referates V, die erfreulich große Zahl der Teilnehmer. Es hatten sich dieses Mal doppelt soviele als zum vorhergegangenen Kurs gemeldet. In der Schule habe die Körpererziehung in den letzten Jahren nicht mit der Entwicklung in anderen Fächern Schritt gehalten. Grund für dieses Nachhinken sei die Turnhallennot und der Mangel an gut ausgebildeten Lehrern gewesen. Gerade die Volksschullehrer müß- ten ja alle selbst Turnunterricht geben und ihre Begeisterung sei aller Anerkennung Wert. Natürlich konnten nicht alle 150 Teil- nehmer praktisch mitmachen. Teilweise, weil der Raum nicht ausreicht, teilweise, weil sie schon zu alt sind. Die„Passiven“ waren aber mit Eifer beim Anschauungsunterricht dabei, beobachteten kritisch und saßen mit ge- zücktem Bleistift und Notizblock, um alles Wichtige festzuhalten. Die Idee von Walter Steffens, die sich heute schon durchgesetzt hat, ist: Geräte- turnen und Gymnastik zu verbinden. Er möchte vom exerzierhaften, statischen Turn- unterricht abrücken und Lebendigkeit und Gelöstheit hineintragen. Damit kommt man der stark ausgeprägten Bewegun 18 Kinder entgegen; sie machen mit Eust und Freude mit. So ging es denn im Plligsprung Rollen und Grätschen über die SrUn ge Es zeigte sich, daß alles leichter aussieht, Als es in der Praxis ist, selbst das einfache Laufen, das die meisten nur mit den Unter- schenkeln, statt mit dem ganzen Bein fertig bringen, Aber wenn man das Kindern richtig beibringen will, muß man es vormachen können. Der Kurs wird bis Freitag in der Turn- halle, auf Sportplätzen und in Aussprachen kortgesetzt. be Wohltätigkeitsbasar in St. Laurentius Käfertal Der von Stadtpfarrer Mönch und seinem Mitarbeiter Karl Hartung erlassene Aufruf zu einem Wohltätigkeitsbasar zugunsten der St.-Laurentius-Pfarrei Käfertal war nicht umsonst ergangen, Gemeindehaus und Hin- dergarten waren in eine schmucke Bier-, Wein- und Kaffeestube verwandelt worden, in der sich die gestifteten leiblichen Genüsse zu Bergen stapelten. Darüber hinaus hatte die allgemeine Opferfreudigkeit eine große Tombola mit beachtlichen Hauptgewinnen ermöglicht, die bei dem starken Besuch bei- der Konfessionen gern in Anspruch genom- men wurde. Im Hof gab es noch Ver- gnügungs möglichkeiten für groß und klein und da auch alle Käfertaler Gesangvereine zur Stelle waren, blieben keine Wünsche un- erfüllt, Heute geben sich die Frauen- und Müttervereine der näheren und weiteren Umgebung ein Stelldichein, so daß auch der letzte Tag einen klingenden Erfolg bringe dürkte. kr Pflege ritterlicher Bräuche auch in Mannheim Nach Veröffentlichung unseres Berichts „Liebwerte und Getreue“ in unserer Aus- gabe vom 18. September erhielten Wir Kenntnis, daß sich auch in Mannheim ein Kitterbund befindet. Es handelt sich dabei Technische Wunderwerke in der Bürofachausstellung, die heute im Rosengarten eröffnet wird Der Verband Büromaschinen und Papier- handel für Württemberg und Nordbaden, Fachgruppe Büromaschinen Mannheim, er- öflnet heute eine Bürofachausstellung in Wandelhalle und Musensaal des Rosen- gartens. Diese Ausstellung wird bis ein- schließlich 23. September täglich von 10 bis 19 Uhr der Oeffentlichkeit zugänglich sein. Man sollte es nicht versäumen, von dieser Einladung Gebrauch zu machen, denn wenn auch die genannten Räumlichkeiten unseres Rosengartens allein schon durch die Art der Ausstellung einen nüchternen und büro- artigen Eindruck auf den Besucher machen werden, was diese Schau zu bieten hat, ist nicht nur sehenswert, interessant und viel- kältig, sondern auch unerhört eindrucksvoll. Wunderwerke der Technik sind hier zu finden, die jede Büroarbeit zur Freude machen könnten— wären sie in jedem Büro zu finden—, denn ein Druck auf den Knopf genügt und die Maschine addiert, subtrahiert, dividiert und zieht sogar Wurzeln. Selbst die Sekretärin scheint überflüssig geworden zu sein, denn wir fanden Schreibmaschinen, die scheinbar von Geisterhänden bedient wur- den. Sie lieferten ohne Ermüdungserscheinun- gen und Augenaufschlag Briefe am laufenden Band. Wieder andere notierten das gespro- chene Wort und erlaubten seinen Versand auf besprochenen Folien. Kurzum, es fehlte nur das Knöpfchen, das auf das Knöpfchen drückt, um es dem Unter- nehmer der Zukunft zu erlauben, sein gesam- tes Personal„auf Urlaub“ zu schicken. Die Arbeit scheint heute schon von Robotern, die so gewissenhaft und fehlerfrei arbeiten, wie es kein Mensch vermag. verrichtet werden zu können und der einzige Trost der zu sein, daß diese Wunder werke schließlich doch von Menschenhirnen und Menschenhänden er- schaffen wurden. Aber es ist ein Irrtum zu glauben, daß diese Maschinen menschliche Arbeitskraft ersetzen. All das, was in den nächsten drei Tagen im Rosengarten gezeigt wird, soll dem Menschen dienen, soll ihm helfen, mit der Hetze des Alltags, die in weitaus den meisten Fällen auf Fehlorganisation und unzweck- mäßige Einteilung der Arbeit zurückzuführen ist, fertig zu werden. Eine solche Ausstellung wie diese, die von vierzehn namhaften Mann- heimer Firmen getragen wird, scheint nicht nur angebracht, sondern dringend notwendig zu sein. Ihr Ziel ist es nämlich, dem Interes- senten ein umfassendes Bild vom Stand der Bürotechnik zu geben(nahezu sämtliche Fabrikate des Weltmarkts sind vertreten) und ihn zu lehren, wo er die Ursachen man- gelhafter Arbeitsleistung in seinem Büro zu suchen hat, das innerhalb eines jedem Betrie- bes keineswegs eine so unbedeutende Rolle spielt, wie man annehmen könnte, nimmt man seine Einrichtung einmal etwas genauer unter die Lupe. Büroarbeit ist eben kein notwendiges Uebel, sondern eine Notwendigkeit. Und eine ebensolche Notwendigkeit ist es, dem im Büro beschäftigten Menschen die modernsten Mit- tel in die Hand zu geben, damit er seine Arbeit schnell und sicher erledigen kann, statt daß er sich mit unzureichenden Mitteln ab- plagen muß. Die Fachgruppe Büromaschinen in Mann- heim befindet sich mit dieser Ausstellung auf dem rechten Weg und es ist zu wünschen, daß sie mit ihrer beratenden Tätigkeit Erfolg haben möge. Jedes Büro sollte über Arbeits- mittel verfügen, die vor Zeitnot bewahren (Zeitnot ist die Ursache zahlreicher Gesund- heitsschäden) und die Arbeit zur Freude machen.-es. um den Bund„Burg Pfalz bey Rhein“ im Deutschen Ritterbund, der zweimal im Monat in den„Nürnberger Bierstuben“ zu- sammentrifft. Selbstverständlich war auch der Mannheimer Ritterbund bei dem von uns in der Samstag-Ausgabe geschilderten Preffen in Pfaffenberg vertreten. Fahyplune gesucht: Bitte an die Bundesbahn Aus dem Brief eines Lesers, der sich gerne selbst informieren würde, wenn er nur die Möglichkeit duæau hätte:„So nett unser Haupt- bahnhof in Mannheim jetzt auch innen aus- gestaltet ist— in einem Punfet ist er anderen gegenüber ruͤckständig. Man findet namlich nirgends Fahrpläne der Mannheim berühren. den Haupt- und Anschlußstrecen, an Hand derer man sich im Bedarfsfall selbst orientie- ren ann. Auch das Ausbunftspersonal in der Halle kann diese Fahrpläne nicht ersetzen, weil diese Auskunft erstens(was man auch nicht verlangen kann) in den Abendstunden nickt besetzt ist, zweitens viel„Anstehzeit“ verlangt, drittens mit Rüclesicht auf die war: tenden Nachfolger vor dem Schalter nicht alle Fragen beantworten kann und viertens eine Gefahrenquelle für malitiöse Bemerkungen einiger Aus cunftsdamen ist. Was alles durch einen Kundendienst mit aushängenden Fahrplanen vermieden werden ſcõnnte Nr. 220 ee a 5AD Heb Schv tember tung u! yimmer Johann Hebelfr eingefun Schleith Grab d. Kranz meister üller. Hebels wurde, Trunk“ fein di ansprac Dr. Str. zeichnet digen 1 Lebens“ sten! kunft Symbol lichen 8 Krie Heid mender des de der Kri, gierte dem G verweis Außerd ö Gründe dienstv Schließ neut ge Erst. Stut Stuttga nahm Arnulf sten S! großen Stuttge DM. ko schluß den, B Bauabe Mark Mill. 2 — * +. Ein Triber im Ra 1 aße rer un- in ad- m- Es em der cht in T-, en, 88 itte e ven E= m er- ine m- nd ren der zen ne die pt· us- en ich n- nd le- ler en, ch en it“ -=. lle ne en nit Nr. 220/ Dienstag, 21. September 1954 re 5 DREI-LANDER-SEITE Seite UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEM BERG Hebel— Symbol der Heimatliebe Schwetzingen. Wie alljährlich im Sepé tember feierten am Sonntag Stadtverwal- tung und Verkehrsverein Schwetzingen in himmermüder Treue wieder die Manen Johann Peter Hebels. Zu den zahlreichen Hebelfreunden, die sich auch aus der Ferne eingefunden hatten,— auch Bürgermeister Schleith aus Hausen war erschienen, um am Grab des großen Sohnes von Hausen einen Kranz niederzulegen— sprachen Bürger- meister Kahrmann und Stadtpfarrer Willi Füller. Und wie diese Gedenkfeier an 1 — flebels Grab stimmungsvoll ausgestaltet wurde, so auch der nachmittägliche„Hebel- Trunk“ im„Ritter“, dessen Höhepunkt die fein durchdachte, sehr gehaltvolle Fest- ansprache des katholischen Stadtpfarrers Dr. Straub, Mannheim-Käfertal bildete. Er zeichnete Johann Peter Hebel als den leben- digen Dichter, dessen Güte, Reinheit und Lebensweisheit, weil auf wirklichem Chri- sten m basierend, für Gegenwart und Zu- kunft volle Gültigkeit besäßen, ferner Als Symbol der Heimatliebe und heiter fried- lichen Schutzgeist des Landes Baden. Kriegsdienstgegner in Heidelberg Heidelberg. In Heidelberg findet am kom- menden Wochenende die Jahreskonferenz des deutschen Zweiges der Internationale der Kriegsdienstgegner statt, auf der 80 Dele- gierte aus dem gesamten Bundesgebiet zu dem Gesetzentwurf über die Kriegsdienst- verweigerung Stellung nehmen wollen. Außerdem soll festgelegt werden, welche Gründe die Organisation für eine Kriegs- dienstverweigerung für ausreichend hält. Schließlich wollen sich die Delegierten er- neut gegen die Todesstrafe aussprechen. Erster Spatenstich am Neckarhafen Stuttgart. Am Neckarbogen zwischen Stuttgart- Untertürkheim und Obertürkheim nahm Stuttgarts Oberbürgermeister, Dr. Arnulf Klett, am Montagvormittag den er- sten Spatenstich für den Bau des geplanten großen Stuttgarter Neckarhafen vor. Der Stuttgarter Neckarhafen, der rund 80 Mill. DM kosten wird, wird den vorläufigen Ab- schluß der Kanalisierung des Neckars bil- den, Bis zum 1. April 1958 soll der erste Bauabschnitt fertig sein, der allein 37 Mill. Mark kosten wird, von denen die Stadt 31 Mill. aus eigenen Mitteln aufzubringen hat. 3 ist auch der Bürgermei- Ein Zauberer ster der Schwarzwaldstadlt Triberg, Faster, der beim Kongreß der Magier im Rathaus eine Kostprobe seiner Kunst gab. Foto: Pragher Christa Lehmann:„Es war ein innerer Trieb“ Der erste Tag des Giftmordprozesses/ Zweifel an der Aufrichtigkeit der Angeklagten Mainz.„Ich weiß, daß es gemein war.“ Die monotone Stimme der Angeklagten würd bei diesem Satz zum ersten Male un- sicher und geht in Schluchzen über. Christa Lehmann weint, nachdem Landgerichts- direktor Dr. Nick ihr vorgeworfen hat, daß sie während des Ermittlungsverfahrens ver- sucht habe, ihren Vater zu belasten. Auf eine andere Frage des Vorsitzenden antwortete sie:„Es wäre besser, wenn es noch die Todesstrafe gäbe, die ich für meine Taten verdient habe.“ Aber sie findet dann schnell wieder zurück zu den leisen, ohne sichtbare Erregung vorgetragenen Erwiderungen, mit denen sie seit Montagfrüh vor dem Schwur- gericht in Mainz die Fragen des Vorsitzen- den beantwortet hat. Wenige Minuten vor Sitzungsbeginn war Christa Lehmann in den Saal gekommen, von zwei Polizisten und einer Aufsichts- beamtin begleitet, das Gesicht vor den Kameras hinter erhobenen Händen verdeckt. Die Neugierigen, die in dichten Trauben auf der Straße und in den Gängen des Gerichts- gebäudes lauerten, hatten nur einen flüch- tigen Eindruck von der Frau bekommen, die mit gesenktem Kopf vorübergeeilt war: Ein türkisfarbenes Kleid, mit schwarzen Appli- kationen, schwarzen Wildlederpumps und auffallende Strümpfe mit schwarzen Nähten und Fersen. Auf den fast ausschließlich von Frauen besetzten Zuschauerbänken im Gerichtssaal aber registrierte man jede Kleinigkeit, als Christa Lehmann den Richtern und Ge- schworenen ihr Leben und den Hergang rer Taten schilderte. Die Ereignisse des 27. Dezember 1952 wurden noch einmal re- konstruiert: Das gemeinsame Frühstück der Eheleute Lehmann, deren Verhältnis nach Christa Lehmanns Angaben nicht gut war, weil Karl Lehmann trank und seine Frau oft mißhandelte. Bei jenem Frühstück hatte er dann das vergiftete Glas Milch getrun- ken. Eine Stunde später starb er. Im atemlos stillen Gerichtssaal fragte Dr. Nick die Angeklagte:„Können Sie sagen, wie Sie zu dem Entschluß gekommen sind, ihren Mann zu töten?“ Christa Lehmann wußte darauf nichts zu erwidern, sie berichtete nur, daß sie das ihr bis dahin unbekannte Gift im Schaufenster einer Drogerie gesehen habe. „Ich bin reingegangen und habe es gekauft.“ Den Entschluß zum Mord an Valentin Leh- mann aber kann sie schildern. Ihr Schwieger- vater, so sagte sie, habe sie anzeigen wollen, weil sie ihre damals bestehende Schwanger- schaft habe unterbrechen lassen wollen. Da habe sie sich zum Mord entschlossen. Am 14. Oktober 1953 als sie für den alten Leh- mann Einkäufe machte, mischte sie das Gift in eine Flasche Joghurt. Die Ampulle stammte noch aus dem Vorrat, den sie sich vor dem Mord an ihrem Mann besorgt hatte. In der Voruntersuchung hatte sie angegeben, sie habe diesen Vorrat verbrannt; das Gift für ihren Schwiegervater habe sie später ihrem Vater entwendet.„Ich habe damals gelogen“, gestand sie jetzt den Richtern. Bei der Verhandlung des Mordversuches an der Witwe Ruh, aus dem dann die fahr- lässige Tötung ihrer Freundin Anni Ham- mann resultierte, schränkte Christa Lehmann vor Gericht ihre Aussagen aus der Vorunter- suchung ein. Sie habe Frau Ruh mit der ver- gifteten Praline nicht töten, sondern sie nur für eine Zeit krank machen wollen, sagte sie. „Mir kommen Zweifel an Ihrer Aufrichtig- keit“, warnte Landgerichtsdirektor Dr. Nick, Aber die Angeklagte blieb bei dieser Aussage. Zum Abschluß ihrer Vernehmung appel- lierte Dr. Nick an das Gewissen Christa Lehmanns:„Ist Ihnen nie der Gedanke ge- kommen, daß Sie etwas Furchtbares getan haben? Man kann nicht einsehen, daß der- artig kleine Anlässe, die im Leben eines jeden Menschen vorkommen können, für Sie aus- reichend waren, um zu töten.“ Christa Leh- mann wiederholte darauf das Argument, das sie schon bei der Schilderung ihrer einzelnen Taten vorgebracht hatte:„Es war ein innerer Trieb, er war stärker als ich selbst. Ich sollte es einfach tun.“ Ft Bei diesem Spuk blieb oft die Spucke weg Zauberer aus aller Welt trafen sich zum Weltkongreß im Schwarzwald Triberg. Maja, die geheirnnisvoll Ver- schleierte, konnte lächeln: noch sind ihre Jünger nicht ausgestorben, und die Kunst der Magie wird weiterleben. Triberg war dafür ein Beweis. Nahezu 600 Magier aus 16 Län- dern waren in diesem Kurort des Hoch- schwarzwaldes zu einem verlängerten Wo- chenende eingetroffen, um ihren diesjährigen Weltkongreß zu veranstalten. Amateure und Berufszauberer, ältere seriése Herren mit Halb- und Vollglatzen, junge vielverspre- chende Talente verwandelten Triberg in einen Zauberkasten, in dem es an allen Ecken und Enden spukte. Nein, es ging schon nicht mehr mit rechten Dingen zu: da spazierte man am hellichten Tag als harmloser Passant durch die Hauptstraße und schwupp— war die Krawatte weg. Auch der Geldbeutel bekam lange Beine und aus der Manteltasche 20g einem plötzlich ein würdiger Herr ein wolle nes Kaninchen heraus. Ach, und jene dicken Herren mit den Hosenträgern! Sie faßten auf einmal krampfhaft nach der Hose, denn sie war urplötzlich ins Rutschen gekommen. die Hosenträger waren verschwunden! An zwei Nachmittagen war man diesen „Meistern des Tricks“ in allen Lokalen und auf allen Straßen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Denn Tribergs Bürgermeister, Faster, selbst schon jahrelanges Mitglied des magischen Zirkels, hatte seinen Kollegen aus aller Welt die behördliche Genehmigung zu diesem Straßenzauber erteilt. Er selbst war bisher an seinem Amtsort mit seinen Kün- sten sehr zurückhaltend gewesen, und das Fräulein Ratsschreiberin verriet uns, sie habe den„Chef“ noch nie zaubern gesehen. wenigstens nicht auf diese Art und Weise. Doch in diesen Tagen trat selbst das Stadt- oberhaupt etwas aus seiner Reserve. Bravo, Herr Bürgermeister, den Trick mit dem Seil. den Sie vorführten, macht Ihnen so leicht keiner nach! N Während dieses Kongresses gab es aber auch Sitzungen, zu denen kein Laien-Sterb- licher zugelassen wurde. Hinter verschwie- genen Türen und Mauern tagten sie geheim nisvoll, um sich ihre neuesten Zauberkünste zu verraten. Nur bei der Novitätenvorfüh- rung im kleinen Kinosaal wurden ein paar Karten an die Presse verteilt. Da saß man dann unter diesen Magiern, die so gar nicht dämonisch aussahen, und bekam auf der Bühne Tricks vorgeführt, die einfach ein- malig waren. Aber nicht nur auf der Bühne: ringsherum zogen sie aus ihren Taschen ihr Handwerkszeug, seien es Spielkarten oder kleine Kästchen, Stricke oder Tücher, mit denen sie eifrig ihren Nachbarn Kunststück chen vormachten. Aber immer gingen dabei die Blicke mißtrauisch zu den blutigen Laien in ihrer Mitte, die mit gespitzten Ohren und Luchsaugen etwas zu erhaschen suchten. Die Attraktion dieser Vorführung aber war Musty, der sich„der dümmste Magier der Welt“ nennt: ein Italiener, dem kunstvoll alles Danebengelungene dennoch gelingt. Am Samstagabend fand dann ein„Gala- Abend“ für die Oeffentlichkeit statt, an dem sämtliche Magier-Kapazitäten ihr zauberi- sches Spiel trieben. Nur der„größte Magier der Welt“, ein Inder, konnte leider nicht auftreten, denn er hatte sich einen Schnup- ken mit hohem Fieber geholt. Und ihn wie- der wegzuzaubern, dafür reichten seine Künste eben doch nicht. Auch diese Magierkunst hat eben ihre Grenzen, denn ansonsten hät- ten die hohen Herren der Maja sicherlich den samstäglichen Dauerregen verschwinden las- sen und aus meiner Nuckelpinne einen Mer- cedes 300 gezaubert. Das aber gelang ihnen leider nicht. Dafür trieben sie dann am Sonn- tag in einem Zauber- Sonderzug, der nach Baden-Baden fuhr, wieder ihren Spuk, und manch einem soll dabei die Spucke weg- geblieben sein! J. Bl. Aus der Hessischen Nachbarschaff Neuer Magistrat in Heppenheim Heppenheim. Die Stadtverordneten von Heppenheim wählten einen neuen Magistrat, der sich aus drei CDU-, zwei SPD- und einem FDP- Stadtrat, sowie dem parteilosen Bürgermeister Wilhelm Metzendorf zusam- mensetzt. Ein Antrag der BHE- Fraktion auch ihr einen Stadtrat zuzubilligen, war mit 13 Stimmen der SPD(sieben), FDP(vier) und CDU(wei) abgelehnt worden. Den Rück- tritt des aus vier CDU- und zwei SPD-Stadt- räten bestehenden alten Magistrats hatte die CDU beantragt. Dabei handelte es sich um die Einlösung einer Wahlabsprache bei der Bürgermeisterwahl im März dieses Jahres. Ueber den musischen Unterricht Darmstadt. Neue Bildungspläne für die höheren Schulen und die Volksschulen in Hessen kündigte Ministerialrat Dr. Otto Müller vom hessischen Kultusministerium auf der südwestdeutschen Tagung des Bun- des deutscher Kunsterzieher in Darmstadt an. Auch für die Mittelschulen seien neue Bildungspläne in Vorbereitung. Müller sagte, er hoffe, daß bei den neuen Bildungsplänen der Kunstunterricht künftig einen breiteren Raum in den Schulen eingeräumt bekäme, obwohl grundsätzlich eine Beschränkung der Stundenzahl angestrebt werde. Der Kunst- unterricht sei aber nicht nur für die höhe- ren Schulen von Bedeutung, sondern müsse gleichzeitig auch an den Volks-, Mittel- und Berufsschulen gepflegt werden. Auch die Ausbildung der Kunstlehrer solle in neue Wege geleitet werden. Auf der Tagung, an der die Kunsterzieher der Landesverbände Hessen, Baden- Württemberg, Rheinland- Pfalz und Bayern teilnehmen, werden Fra- gen zur Vertiefung des musischen Unter- richtes an den Schulen und Werkakademien erörtert. Erst nach dem Gottesdienst tagen Darmstadt. Der Magistrat der Stadt Darmstadt hat beschlossen, mit Rücksicht auf die Gottesdienste an Tagungen und an- deren Veranstaltungen nicht mehr teilzuneh- men, die sonntags vor 11.15 Uhr beginnen. Nur in ganz besonderen Fällen soll von die- ser neuen Regelung eine Ausnahme gemacht werden. Anlaß für den Beschluß sind von der evangelischen Kirchenleitung für Hes- sen-Nassau vorgetragene Bedenken, daß die gottesdienstlichen Stunden an den Sonn- tagen immer mehr für allgemeine Veranstal- tungen beansprucht würden. Drei Tote bei Unfall auf der Autobahn Wiesbaden. Drei Tote forderte am Mon- tag ein schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn Frankfurt- Köln in der Nähe von Limburg. Ein aus Nordrhein- Westfalen stammender Lastzug hatte wegen Brems- schaden anhalten müssen. Fahrer und Bei- fahrer standen in gebückter Haltung hinter dem Anhänger, um den Schaden festzustel- len, als ein Volkswagen aus Wuppertal Barmen mit hoher Geschwindigkeit auf den Lastzug auffuhr. Der Lastzugführer und sein Beifahrer waren sofort tot. Der Fahrer des Volkswagens wurde schwer verletzt in ein Limburger Krankenhaus gebracht, wWwo er ebenfalls starb, Schuld an dem Unglück trägt nach den bisherigen Feststellungen der Gen- darmerie vermutlich der Volkswagenfahrer. BIICK NACli RHEINLAND-PFALZ fast herausfordernd, mit ver- Unbewegt, schranxten Armen steht Christa Lehmann vor ihren Richtern und macht ihre Aussagen. dpa- Bild Straßenbahn wird modernisiert Ludwigshafen. Der Haupt- und Finanz- ausschuß der Stadt Ludwigshafen hat dem Beschluß des Mannheimer Stadtrates zuge- stimmt, für den Straßenbahngemeinschafts- betrieb der beiden Städte 15 neue Trieb- wagen, 12 neue Straßenbahnanhänger und 60 elektrische Schienenbremsausrüstungen anzuschaffen. Wie am Montag weiter ver- lautete, belaufen sich die Gesamfkosten auf 2 253 000 Mark, von denen die Stadt Lud- wigshafen auf Grund des Straßenbahn-Ge- meinschaftsvertrages 30 Prozent aufzubrin- gen hat.— Der Wagenpark der Straßen- bahn Mannheim-Ludwigshafen bestand 1938 aus insgesamt 466 Fahrzeugen, mit denen jährlich 44,6 Mill. Fahrgäste befördert und 13,7 Mill. Wagenkilometer geleistet wurden. Heute verfügt die Straßenbahn nur über 151 Trieb- und 139 Anhängerwagen, Kameradenschinder-Warnkartei Ludwigshafen. Beim Ausgleichsamt in Ludwigshafen wird eine„Kameraden-Schin- der-Warnkartei“ geführt, die verhindern soll, daß rechtskräftig verurteilte„Kameraden- schinder“ Heimkehrerentschädigung erhalten. In der Kartei sind die Namen von hundert wegen Mißhandlung von kriegsgefangenen Kameraden Verurteilten und von fünf Be- trügern enthalten, die von Leistungen nach dem Kriegsgefangenen-Entschädigungsgesetz ausgeschlossen sind. Die Unterlagen für die Warnkartei liefert das Bundesjustizministe- rium. 85 eee Auf dem Fernsehschirm Dienstag, 21. September Kinderstunde Wir helfen suchen Wir kochen schnell, fortschrittlich und narrensicher im Dampfschnell- kocher Zeitgeschehen, ferngesehen Rendesz-vous in Paris Mensch und Gestalt Tagesschau Sonderbericht von den Berliner Festwochen 16.30 17.00 17.10 20.00 20.30 21.30 21.50 22.00 — 0 5 A die beste Cigarette muß von Zeit zu Zeit für sich werben, um an die fachliche Höchstleistung und an ihre Dauerwertigkeit zu erinnern. Seite 8 MORGEN Dienstag, 21. September 1954/ Nr. 220 Zusatzlenkung zähmt Landstraßenungetüme Allen Unsinns versteht, hinter seinen Kari- katuren die lebendigen Menschen erkennen Festkommers zum 50 jährigen Bestehen Nr, 22 8 zu lassen, ist ein Beweis für sein Können Verbesserung der Verkehrssicherheit und Erleichterung für Fahrer nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Kleingärtnerverein Sandhofen feierte ein Familienfest mit Ehrungen NO e. Regisseur. Was hier gezeigt wird, ist Liebe. ðñrlebn Wer einmal neben den Kapitänen der voll hydraulisch, funktioniert also nur bei zum Romödiententum, zur Clownerie und Im Zeichen freundschaftlichen Einver- eine Dame die Ehrenurkunde in Empfang 5 at Landstraße am Steuer gesessen hat, weiß, laufendem Motor. Im allgemeinen ist nur zu echtem, urwüchsigem Humor, und immer nehmens mit Behörden und Vereinen beging nehmen. Drei besonders aktive Vereins- schen dal Mre Arbeit kein Kinderspiel ist und be- Stwa ein Zehntel des sonstigen manuellen wieder sind es die pantomimischen Partien, der Kleingärtner-Verein Mannheim- Sand- angehörige wurden zu Ehrenmitgliedern tete m 3 580 12 3 nicht 5 Viel r notwendig. Das Gerät ist die die Leute zu neuen Lachsalven hin- hofen die Feier seines 50 jährigen Bestehens ernannt. große zentration un eistesgegenwart, son- unabhängig von klimatischen Bedingungen reißen. Amsi Kern aus der Schule von mit einem Festkommers im vollbesetzten f 3 8 Fre 1 i. 8. e. K 5 5 855 Mit Glückwünschen und Gesch DSE dern auch physische Kraft beansprucht. Das und von der Motorendrehzahl. Durch seine Weiß Ferdl, Leo Daudt, ehemals gefeierter Saal„Zum Morgenstern“. Erster Vorsitzender 0 Sich Abe Sartlicer konnte Vibrieren des großen Steuerrades auf grobem aufgelockerte Bauart Kann es in alle Typen Operettenbuffo im Sudetenland und dazwi- Heinrich Schenckel hieß in seinen Be- kreundeter Vereine Und der Behörden el. Bonah Pflaster, der Rückstoß von Schlaglöchern und eingebaut werden. Es ist geplant, Lastkraft- schen immer wieder der Huber Wiggerl als grüßungsworten alle Festgäste, darunter darunter Beigeordneter Riedel für die Stach b Unebenheiten, oder das Mahlen der Räder Wagen in Zukunft serienmäßig damit aus-„Dorfdepp“ fingen ihr Publikum voll und Vertreter der Stadt Mannheim, der Zellstoff- Mannheim Mit lieder sämtlicher Sandhof inn he auf freiem Gelände verlangen eine starke zurüsten. In den Vereinigten St be- g ei il K. deter Vereine herzlich„ 5 Oter Stabho Hand F 8 daten be- ganz ein. fabrik und befreundeter Gesangvereine traten zu einem Gesamtchor fallen 8 währte sich das Gerät schon bei Tausenden willkommen 8 f f 5 1. 1 5 177. n. 5 5 l zusa 2 6 Gestern wurde einem kleinen Kreis von von Kraftfahrzeugen. 1 2 Das Programm eröffneten die beiden unter r. Kraftfahrzeugexperten, Vertretern der Polizei Nach Auffassung der Polizei kann diese ermine der gemeinsamen Leitung von Musiklehrer Schutzgeist alles Schönen“ und zum Ab. Er wart 7 71 8 2 28.. 8 N 5 55* S 8 1¹ K— 8 der 1 5 i. Zusatzlenkung sehr zur Verkehrssicherheit Gartenbauamt zog um. Die Diensträume des Heinrich Roth. r schluß„Land wir kommen und wir gehen“ war G. e Sselsnet erschemt, die Lenkung von beitragen, well auch bei schweren Lasten Städtischen Gartenbauamtes wurden von„Mandolinen Orchester und„ 2 ars vortrug. Der Handharmonika-Spielring be ſchein! E in Zukunft wesent- und extremen Bedingungen der Fahrer sein C 7, 4 nach K 3, 11-14 verlegt. monika-Spielring“ mit der sehr exakt ge- ies erneut die unter Roths Leitung ed Reir erletentern Pie Pirma aukred reves Fahrzeugs immer zuverlässig in der Hand Abendakademie. Mit„Aldous Huxleys be- brachten Fest-Ouvertüre von Liprandl. rungene Sicherheit im Zusammenspiel. sident: Kate) Frankekurt, hat die europäische Lizenz hat. Sogar beim Platzen eines Reifens bei einnt am 21. September, 19.30 Uhr, im Zim- Gartenbaudtretttor Bußger ließ in seiner N f 5 zweiter für den Bau der»Rosshedraultschen Zusatz- hoher Geschwindigkeit— auch das wurde mer 28 der Sickingerschule der Kurs„Welt- Festrede viel Verständnis für Leid und Freud Tänzerisch- gymnastische Vorführungen J der kli lenkung“! erhalten. Das Gerät ist in mehrere versuchsweise schon ausprobiert— weicht literatur der Gegenwart“. Gartenbaudirektor des Kleingärtners erkennen, ebenso kür den ergänzten das Programm des Abends, den 1 der de. Versuchsfahrzeuge eingebaut worden. Die das Fahrzeug nicht von seiner Richtung ab. Bußſäger spricht ebenfalls am 21. September, klippenreichen Werdegang des Jubelvereines, Heinrich Schenckel in seinem Schlußwort g Athlete Wirkung ist geradezu verblüffend: Mit einem 85 pet 20 Uhr, in der Aula der Sickingerschule über dem bittere Enttäuschungen nicht erspart harmonisch ausklingen ließ. Chm.* Finger lassen sich schwerste Wagen spielend a Das Grünwesen der Großstadt, Anlage und plieben. Trotz aller Hindernisse wurde aber 5 15 lenken, Stöße von Schlaglöchern werden ganz Deftige Sachen Unterhaltung“. die Entwicklung so weit gefördert, daß der Neuer Betriebswirtschaftler 85 5 8 1 0 5 8 desregi Aurgefangen und man kann freihändig gegen 5 5 Die Abendakademie beginnt am 21. Septem- anfänglich nur 40 Mitglieder umfassende der Wi nt nen en 1 8 den Randstein fahren, ohne daß das Steuer- bei der Bauernbühne der, 20 Uor, im Jugendheim Rheinau einen Verein jetzt 349 Interessenten betreut. Ein- der 11 9 8518 eensenuß 887 rad ausschlägt.„Wir wollen nicht belehren, wir wollen ff... 8 dringlich wies der Redner auf den gesund- Freund Auf unwegsamen Gelände bei Käfertal, unterhalten, die Leut“ soll'n lachen!“, 8 8 a 5 heitlichen Wert der Pflege des Kleingartens Professor Dr. rer, pol. Friedrich Henzel, Ueberr das einige Aehnlichkeit mit einem Panzer- meinte Wigger! Huber, Theaterdirektor,„„ Probation und Parole in der amerikanischen mit der Arbeit in Licht, Luft und Sonne als Frankkurt, ist zum ordentlichen Professor für nik ja übungsplatz besitzt, kurvten ein Omnibus Autor, Regisseur und Komiker der„Münch⸗ 8 3 das 5 8..— Aussleich und Heilfaktor für mancherlei Betriebs wirtschaftslehre an der Wirtschafts- nicht se und ein mit 15 Tonnen beladener Lastwagen ner Bauern-Bühnes, die seit Freitag in den n N a 5 Berufskrankheiten hin.. u hochschule Mannheim ernannt worden, Er Kar durch Sand, Schlamm, über Schuttberge und„Olymp“-Lichtspielen Käfertal gastiert. Was durchgeführten Austauschprogramms am 21. Anschließend nahm Vorsitzender Schenckel leitet außerdem als Mitdirektor das betriebs-. Steinbrocken. Das Steuerrad lag dabei so Huber und sein kleines Ensemble aus der September, 15 Uhr, im Sitzungssaal 1 des Land- die Ehrung der über 25 Jahre tätigen Mit- Wirtschaftliche Institut der Hochschule. de ruhig in der Hand, wie auf einer glatten„Waldbauernsusi“ machten, war so über- gerichts— Schloßhof— halten wird. glieder des Vereines vor, deren genaue Zahl Professor Henzel übernimmt den durch die 5 91 Straße. Wwältigend komisch, daß das Publikum vor Wir gratulieren! Eva Betzka, Mannheim, Sich leider nicht mehr feststellen ließ. Immer. Emeritierung von Professor Dr. Dr. h. e. 25 5 Die Wirkungsweise der Zusatzlenkung ist Vergnügen wieherte. Daß Huber es trotz Traitteurstraßs 23, wird 60 Jahre alt. hin durften auf der Bühne 50 Herren und le Coutre frei gewordenen Lehrstuhl.. denn u — ten Ta Bonah Am 18. September 1934 ist an 0 3 8 1 Verkehrs-„ 1 1 a„Als ic Aale ee N Für die vielen Beweise herzlicher Anteinahme sowie ö aas, ; j ie zahlrei z. und Blumenspenden beim Heim- Itrel ein lieber Mann, unser guter Vati, unser bester Freund 2 die zahlreichen Kranz un Weltre Mein liebe 5 8 Luitgard Lelbach gang unserer lieben Entschlafenen, Frau Schluß 9 Oberlehrerin 3 12 Schmal Hanns Steiauf N Franziska Schüttler ue Mannheim, Grünewaldstraße 42 70 5. geb. Hofmann angehe ist nach kurzem schwerem Leiden im Alter von 44 Jahren unerwartet am Die Anver wandten i en bis! Sonntag entschlafen. Beerdigung: Dienstag, 21. Sept., sagen wir unseren innigsten Pank. Herb 13.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. 5 da mu Stuttgart, den 20. September 1954 Mannheim, den 20. September 1954 en Lisztstrage 51 In tiefer Trauer: Laurentiusstraße 22 r Dora Steiauf geb. Riske Für die trauernden Wurde. mit Kindern Hanns-Detlev, 5 Hinterbliebenen: Ingeborg und Dietmar„— 3 8 5 osef Schüttler Familie Ulmer/ Dieterle Wäsche für jeden Gebrauch„ . reelle Ware— kleine Preise 1 got gelgunf! beuerbeststtung: Mittwoch, den 2. september, um 19.15 Uhr im Pragfriedhof in Stuttgart. große Auswahl 5 Wäsche- Speck 8 2 5. W 3, 12 Kunststrage De 5 Bestattungen in Mannheim ̃ i Di a 8 KaAVSER-Mühmasehinen. Nack Dienstag, 21. September 1954 Friedr., Penn, Waldhofstr. 20, Spiel e Hauptfriedhof Zeit— Szabo Glaub 11 1. 0 Hiller, Karl, August-Bebel- Straße 69 1 138 K 5 3 Pfeifer f Deinen äubigen, Herr, kann ja das Lelbach, Luitgard, Grünewaldstraße 2 30 ie ch a K ö Der Herr über Leben und Tod nahm am 19. September Beben lend e uht werden, es wied N 755 0 2 ers T 1 5 1 1 5. 5. 1954 meinen herzensguten d 5 nur neu gestalte e en r STREIT T, 8 U 855 Kein Laden. 27 Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater am gestrigen Sonntag, dem 19. september 1984, rief 3 5 5 55 4.177 5. Gottes Güte meinen lieben Mann, unseren treuen, Mitsetenn Von ger Friedhotverwaltung der Stadt Mannheim Waschmaschinen, dann Rothermel! aussteh K 1 Häff sorgenden Vater, Großvater, Schwager und Onkel, Ohne Gewähr.— Gambe AT Alner N ü Sehrelbmaschinen 8860 Kari Traubel ererbte arhen-ScHrelbmase 955 1 1 4 1 1 i 1 1 AT T Au S kabrikneu, 1 Jahr Garantie, ab 8:1) ur im 74. Lebensjahr zu sich in die Ewigkeit nach einem 8 3 3 a 5 U i 7 12 e 17 7 30,— Dol Anzahlung u. 24 o Hats. 4 8 4 sich. 5 n ver n f 5 1 arbeitsreichen Leben in aufopfernder Liebe für seine ee ee e e en rom momotig: Tüten in en en e Familie und in aufrechter Treue zu Gott und seiner Wir bitten, seiner im Gebete zu gedenken. Müssen Sie unter der nervösen Hast des. 1— 801555 9 20 22 8 Kirche. Mann n Alltags leiden? Sit es denn nicht den W 5. 320, Bü B 3, 19 8 echten KLOSTERFRAU MElissENOEIsT? Herde, dann Rothermel! fen ISI Mannheim, den 20, September 1954 o e 98 eee Hann I werderplatz 15 Frau Elisabeth Traubel geb. Steinmüller C Maschinen Klare In tiefer Trauer: Karl Traubel u. Frau Johanna geb. Wand auf die uralten Heilkräfte der Natur vertrauen, die—— N 3 4 D ven Elise Häftner geb. Pleiſter mit 5 Enkelkindern. in ihm wirksam sind! n 4 Dipl.-Ing. Anton Haug, Studienrat Beerdigung am M²ittwoch, dem 22, September, 13.00 Uhr, von In Apotheken und Progetten Nut acht mitt g Nonnen, Denken gut de 5. 8 5 Sie auch an Aktiv-puder zur Pllege der Haut! 5 das an 1 Leichennall s Hauptfri 5 8 1 und Frau Elisabeth geb. Häffner der Leichenhalle des Hauptfriedhofes aus N Verschi e denes erfüllte Dipl Ing Alex Au, Architekt Das. ist am gleichen Tage um 6.30 Uhr in der n zentig 5 8 Jesuitenkirche. Aru 8 1 Doppelgarten, Gründstüen mit mess- gangen und Frau Annemarie geh. Haus Swen Gartenhäuschen zu verkauf Urenkelchen Arno„ 5 a n Angeh. unt. Nr. 04971 a., d, Verlag. 7 881880 sowie alle Anverwandten 8 0 K N 10 Jetzt den Ofen von Rothermel! 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Geistlichkeit der Herz-Jesu-Pfarrei, 1777 95p 48817 Karl Häffner Herrn Dr. Reitinger, der ehrw. Schwester M. Beata und Schwe- Gemeinnütteiss Bausesellsenatt Mannheim mb. Zahnschmerzen ganz unerwartet von uns geschieden. Der gnädige Gott hat ihn ster Genoveva für die aufopfernde Pflege, der Direktion und 1. 2 fbleftef ien ane d er 223 schneſl u. z0 e888 Eirchendiener der Christuskirche stand er seit 1911 im Dienst der 2 ne ene umes bender 5 en denen, che unserem 0 28 n 8 te schmerzlindefhd ea Evangelischen Kirchengemeinde Mannheim. Wir bedauern, daß er lieben Verstorbenen das letzte Geleit gaben. A 1 nur s0 kurz seinen wohlverdienten Ruhestand, den er im Januar 1 e... N 115 1 dieses Jahres angetreten hatte, genießen konnte. Wir verlieren 2 eim, n 20. September gend- ohn onen: in dem Heimgegangenen nicht nur einen unserer ältesten und Fröhlichstrage 51 Frau Lina Schmitz Rleinere Magchinenbauwaerkstätte genehme Nebenwir- treuesten Mitarbeiter, sondern einen wirklichen Freund und alle- 888 8 8 i ungen. Ziehen Sie zeit hilfsbereiten Bruder. Seinen Beruf hat er mit ganzer Seele und Angehörige seit 1910 in Heidelberg, altershalber 9 f erfüllt. Das Bild seines charakterstarken und feinsinnigen Man- 5 zu verkaufen. 1 85 795 1 nestums, seiner ruhigen Güte und Hingabefreudigkeit wird unter 3 Herstellung spitzenlose Schleifmaschinen ei krankungen ihren 1 8 gener uns nie verblassen. 5 Konstruktion für Kunststoffe und kleine Metall- xt 20 Rafe, Im Namen des Evangelischen Im Namen des Sprengelrats 5 teile, Kunststoftschleiferel, Etwa 1090 am(in Miete)* Kirchengemeinderats Mannheim der Christuskirche 45 Erforderliches Kapital etwa 40 000, BRMœ. EKifchenrat Joest, Dekan R. Mayer, Pfarrer Statt Karte 3 5 e l edo unter Nr k 155 an den Verlag erbeten. 5 5 8 Flür die überaus herzliche Anteilnahme sowie die vielen Kranz- Beisetzung am Mittwoch, 22. Sept., um 14.30 Uhr im Krematorium und Blumenspenden beim Heimgang meiner herzensguten Frau, 6 des Hauptfriedhofes. unserer lieben Mutter, Frau 1. f ö Dos gote Schmerzmitte! i Karoline Lö b* 2K 8 9 1 2 3 ih fur den Tag und die Nacht * fab UM= 95 in ollen Apothehen geb. Fürnig. Haushaltungsgegenstände IE.* 5 Meine geliebte Mutter, unsere gute Tante, Schwester und Schwä⸗ sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. Be- Adr. ein 25 A 04910 an Verl. ee e gerin, Frau sonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Gscheidlen für seine trost- zu verk. P 9,%(Laden) ab 16 Uhr. 5 ö reichen Worte am Grabe und Herrn Dr. Fath für seine ärztlichen 15 88 3 8 5 Margarete Müller Bemühungen sowie den Gemeindekrankenschwestern Marie und Brautkleid 8 8 Tür ihre e enn e geg e LAtco-uhRIN geb. Müller m. Wallstad en 21. September 1954 verkaufen. resse einzusenen un-] und gut. 5 Buchener Straße 5 a ter Nr. A 2154 inn Verlag. 0 5 95 111 1 ist nach schwerer, geduldig ertragener Krankheit am 16. Sep- In tiefer Trauer:—— br. R AX IN, K 1, 7 tember 1954, im Alter von 63 Jahren in die Ewigkeit eingegangen. Joh. Gg. Löb und Kinder Damenrad— N Mannheim, den 21. September 1954. 5 Hade-Einriehtung., dann Rothermel! „Waldhofstraße 116. e ebrauent, mit Beleuchtung für ö . 5 a 1,— D zu verkaufen. Waldhof, Im Namen der Hinterbliebenen: Aitrheinstrage 23, Ii. Stk., Us. Gebr„ Nähmaschin Elisabeth Müller 5 en daran en . Sein treues Herz, seine fleißige Hand Kpl. Bächerei-Ladeneinrichtung, evtl. 55 9 0 4 Aut Wunsch der Verstorbenen fand die Beisdtaung in der Stille statt CC. geben. Al. Nele e 3 i— Wir danken all denen, die unserem lieben Entschlafenen, Herrn 5 5 Schreipmasch,, ger. Anz, kel, Raten e Eee gert chrngf, 1 len k. halt, krdbe, StA 16 erd, errenfahrrad, 1 Klavier ore te, Karl Brotz 2 ee chart Wagner. dern ie Une pindi. Prospekte, 1 1 8 5 ing. 5 vostbetriebs- Assistent i. R. 3 f. l Stegen derder Wann nothemelt die letzte Ehre erwiesen, sowie für die schönen Kranz und Blu- 55 2 SS lisc b 5. 10,—, 2 eis. Bettst. m. H. à 10, alles 5 menspenden. Besonderen Dank der Postgewerkschaft und den 9 25 Mitarbeitern vom Postamt I für die 2 e und den St. erh., zu verk. Jüngling, L. 6, 1. Kameras chrenden Nachruf, Herrn Pfarrer Heinzelmann sowie den Siedlern 2 Kinder-Retten m. Matr., Kleider- bis 10 Monatsraten der Unteren Mühlau. schrank sowie Kommode billig zu 7 f 7 f 5 Mannheim, den 21. September 1954. Verkaufen. gunspuschstr. 28, pt. tolæaias. It 5 Ut . ö Waldhofstrage 171 5 . N 5. Holzbeh 8 ö an Kone v diene honig dran biarzarste Bret, erer eden e ee ee 119 1 und Töchter Erna und Margarete 5 l p jetzt billig cicle Und Frische 0* 7 von 0 G- MAnte! 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Als Athlet hat mir Stabhochsprung- Europameister Landstroem ge- fallen, obwohl ich Bob Richards erlebte.“ DLV-Vorsitzender Dr. Max Danz:„Unsere Athleten haben am zweiten Tage alle unsere Erwartungen übertroffen. Bonahs Hürdensieg war Gold wert. Zur Belohnung wird er wahr- ſcheinlich mit nach Japan fahren können.“ Reino Piirto, Finnlands Leichtathletik-Prä- sident:„Wir waren recht zuversichtlich für den zweiten Tag, aber dann kam Bohnas glänzen der Hürdensieg. Es hat mir imponiert, daß in der deutschen Mannschaft einige sehr junge Athleten sich fein bewährten, aber die größte Bewunderung habe ich für den 46jährigen Karl Hein.“ Dr. H. H. Sievert, Sportreferent der Bun- desregierung, Teilnehmer an mehreren Finn- land-Länderkämpfen:„Das war ein wirklicher Länderkampf in der Dramatik und auch in der Bonah war eine Ueberraschung, aber einmal mußte seine Tech- nik ja besser werden. 51,5 Sekunden brauchen nicht seine Grenze gewesen zu sein.“ Karl Hein, Deutschlands Kapitän:„Es war für mich ein großes Erlebnis zu sehen, wie sich viele unserer jungen Athleten im Kampf so gut bewährten.“ Oiva Halmetoja, als er Haas auf den Schul- tern begeistert Beifall zollte:„Wir sind über diese knappe Niederlage nicht unglücklich, denn uns schlug eine Mannschaft, die am zwei- ten Tage über sich hinauswuchs. Vor allem Bonah und Schade sind große Kämpfer.“ Pentti Karvonen, der neue Weltrekordmann: „Als ich bemerkte, daß Rinteenpää langsamer wurde, spurtete ich los. Ich hatte nie an einen als angehen kann. Das gab mir die Sicherheit, die ich bisher so sehr vermißte.“ Herbert Schade:„Als niemand führen wollte, g da mußte ich wieder in den sauren Apfel 8 viel Freude, daß ich wohl doch etwas schneller wurde.“ Lund um das Deutschland Ungarn remis Die Schach- Olympiade in Amsterdam Nachdem Wolfgang Unzicker im ersten Spiel der sechsten Runde gegen den Ungarn Szabo unterlegen war, glich der Hamburger pfeifer gegen Bareza aus. Die Partie zwi- schen Claus Darga(Berlin) und dem Ungarn Gereben endete remis, so daß die Begegnung Ungarn beim Stande von ausstehenden Partie zwischen Lothar Schmid Gamberg) und dem Ungarn Kluger abhängt. Bereits entschieden wurden in der sechsten Runde die Begegnungen Holland— England (8:1) und Argentinien— Schweden(3:1). Die Sowjetunion beendete die noch ausstehende Partie in der fünften Runde gegen Bulgarien erfolgreich und siegte 3:1. In der sechsten Runde führen die Sowjetrussen gegen Island 3:0, Bulgarien— Jugoslawien 2:1. Das Tref- steht 12:14. a Klarer Mannheimer Hockey-Sieg VfR Mannheim— Blau-Weiß Köln 4:1(1:00 Trotz des regennassen, schweren Bodens kam auf dem VfR-Platz ein Hockeyspiel zustande, das an Technik und Spieltaktik alle Wünsche erfüllte. Nach dem nicht gerade hundertpro- zentig überzeugenden Start des VfR am ver- gangenen Sonntag gegen den Altmeister HCH Aber wir mußten zum Die Fritz Walter bat um Nichtaufstellung Welimeister-Hlaunschaft geanderi Am 26. September in Brüssel: Herkenrath, Ehrhardt und Stürmer neu im Nationalteam Bundestrainer Sepp Herberger hat am Sonn- tagabend für das erste Länderspiel der deut- schen Nationalmannschaft nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft am kommenden Sonntag gegen Belgien folgende Vertretung benannt: Herkenrath(Turek), Erhardt, Kohlmevyer, Posipal, Liebrich, Mai, Rahn, Morlock, Otmar Walter, Stürmer und Schäfer. Herberger ᷣ stellte gegenüber der Weltmei- sterschaft, die am 4. Juli in Bern das Endspiel gegen Ungarn mit 3:2 gewann, gegen Belgien drei neue Spieler auf, und zwar Herkenrath für Turek(der als Ersatzmann vorgesehen ist), Ehrhardt an Stelle des verletzten Eckel und den erst 19 Jahre alten Hamburger HSV-Spie- ler Stürmer, der damit überraschend schnell eine Berufung als Nationalspieler erhielt. Der langjährige Kapitän der deutschen Nationalelf, Fritz Walter(1. FC Kaiserslautern), bat den Bundestrainer Sepp Herberger am Sonntag, ihn in der Elf gegen Belgien nicht zu berücksichtigen, da er sich zur Zeit nicht in Form befinde, die eine Aufstellung als National- spieler zu dem schweren Kampf gegen Belgien rechtfertigen würde. Der Bundestrainer ent- schloß sich nach Rücksprache mit dem Spiel- ausschuß dazu, den Wunsch Fritz Walters zu erfüllen und berief auf seinen Posten dafür den Hamburger Klaus Stürmer. Es bleibt abzuwarten, ob die Verteidiger- frage mit Erhardt und Kohlmeyer eine glück- liche Lösung bedeutet. Posipal, der teilweise in der Schweiz als Verteidiger eingesetzt war, soll Eckels Posten als Außenäufer einnehmen. Mor- lock müßte eigentlich am Samstag seinem Club 1. FC Nürnberg im Pokalspiel in Karlsruhe zur Verfügung stehen. Es bleibt abzuwarten, ob inn Nürnberg dafür einsetzt, denn bereits 24 Stunden später muß Morlock in Brüssel in der Nationalelf antreten. Interne Vereinsregatten von„Amicitia“ und„Baden“ Die Mannheimer Ruder-Vereine,„Ami- citia“ und„Baden“, hatten am Sonntag die besten Voraussetzungen für ihren internen Vereinsregatten, die sich bei gutem Besuch und recht guten Wasserverhältnissen zu wohl- gelungenen Abschluß veranstaltungen gestal- teten. Die„Amicitia“ ruderte auch in diesem Jahr wieder einen Vereinsmeister heraus; Meisterruderer Salzmann holte sich den Titel vor seinem Kameraden Dr. Barber jr. Den Gastvierer gewann die RG Rheinau mit ihrem Bestenvierer vor der RG Speyer. In den übrigen der insgesamt zehn Rennen gab es zum Teil recht spannende und harte Ausein- andersetzungen. Die MRG„Baden“ trug ebenfalls zehn Rennen aus, von denen zwei den Frauen und eines den Alten Herren vor- behalten blieb. Die Rennen der„Baden“ wurden in der Hauptsache von Jugendlichen, Anfängern und Jungmannen bestritten, die zum Abschluß der Veranstaltung von ihrem zweiten Vorsitzenden, Wilhelm Reichert, mit kleinen Geschenken bedacht wurden.—·Z. Tüchtige Leichtathleten im Stadion Nheinau baclischer ſflannschalismeiste: Mit der vorletzten Uebung gewonnen/ MTG erreichte 14 740 Punkte Bei guten Vorbedingungen fanden am ver- gangenen Sonntag im Mannheimer Stadion un- ter der Leitung des DVMM-Wartes Träger, Mannheim, die Endkämpfe um die badische Mannschaftsmeisterschaft der Leichtathleten statt. Die Wettkämpfe wurden rasch und reibungslos durchgeführt und brachten teilweise glänzende Ergebnisse. Erwartungsgemäß ver- teidigte der TV 93 Rheinau seine Meisterschaft mit Erfolg. Allerdings stand der Sieg der Rheinauer lange auf des Messers Schneide, Ent- lberrasckhungen im Handball pokal Fünf Bezirksligisten wurden ausgeschaltet Die Zwischenrunde um den badischen Handballpokal brachte einige unerwartete Ueberraschungen. Fünf Bezirksligisten gingen bei der Kreisklasse ein. Die unerwarteste Nie- derlage mußte dabei der TSV Oftersheim in Brühl mit 7:9 hinnehmen, auch 98 Schwet- zingen konnte sich gegen TSG Rheinau nicht behaupten und zog mit 10:11 den kürzeren. Weitere Bezirksligisten, die auf der Strecke blieben, sind 86 Kirchheim, S Walldorf und TV Altlußheim. Für letztere wird es allerdings noch ein Nachspiel geben, da dieses Sporigeschehen in Heidelberg überraschte diesesmal das Mann- heimer Team mit einer abgerundeten Mann- schaftsleistung, die einen viel beachtlichen 4:1-Sieg über den prominenten Club Blau-Weiß Köln zustande kommen ließ. Nur in der ersten Halbzeit vermochten die Rheinländer den standfesten Platzherren eine annähernde Leistung aber, in der zweiten Spielhälfte, wurden sie von dem nunmehr groß aufgekommenen VfR glatt ausgespielt. Seubert, Horn und Rudi Hof- mann schossen noch insgesamt drei Treffer heraus, nachdem Horn noch im ersten Spiel- abschnitt die Führung erzielt hatte. Beim VfR lieferten die scheinbar nie älter werdenden Udo Gayer und Dr. Kulzinger wieder eine sichere Verteidigungspartie und die Sturmreihe mit den Gebrüdern Schneider auf den Flügeln und Seubert— Horn— Rudi Hofmann im Innen- trio kombinierte wie in besten Tagen. Anquetil gewann„Prix des Nations“ Der junge Franzose Jacques Anquetil ge- wann am Sonntag, wie im Vorjahre, den „Prix des Nations“, während der Schweizer Favorit Hugo Koblet nach zwei Dritteln des Rennens aufgeben mußte. Anquetil siegte mit 3:30: 58,3 Stunden für die 140 Kilometer und brach damit den Streckenrekord Koblets, der seit 1951 auf 3:31:50 stand. Die nächsten Plätze belegten Brankart(Belgien) in 3:81.21 und Vitre(Frankreich) in 3:34:31 Stunden. entgegenzusetzen, dann Spiel abgebrochen werden mußte. Beim Stand von 8:3 für Neulußheim hatte er eine Hinausstellung eines Spielers des TV Altlußheim gegeben, die nicht vollzogen wer- den konnte, so kam es zum Abbruch. Den höchsten Sieg des Tages erfocht der VfL Nek- karau beim TSV mit 17:6, die Neckarauer befinden sich zur Zeit aber auch in einer glän- zenden Form. Hohensachsen siegte gegen Tus Weinheim und auch die Mannheimer Polizei meldete mit 17:9 einen hohen Sieg über die SG. Das Sandhöfer Derby TV gegen SpVgg endete mit einem sicheren 7:2-Erfolg der SpVgg, 8 ö Nur drei Mannschaften sind in der schot- tischen Fußball-Division A nach zwei Spiel- tagen noch ohne jeden Punktverlust: Aberdeen, St. Mirren und Hearts of Midlothian. Im her- ausragenden Treffen des zweiten Punktspiel- tages kam Meister Celtie im Glasgower Lokal- derby zu einem 2:0 gegen Altmeister Rangers. Holland 7:15 geschlagen Deutscher Tennissieg Der erste Nachkriegs-Länderkampf der Ten- nisspieler Deutschlands und Hollands wurde am Sonntag in Hannover von der deutschen Mannschaft mit 15:7 Punkten gewonnen,. Die Holländer waren aber stärker als das Ergebnis erkennen läßt. Im Herreneinzel zeigte sich van Dalsum als stärkster Spieler, der nach seinem Siege über Pöttinger am Samstag auch Gott- fried von Cramm im ersten Satz hart zusetzte. 4:0 führte der Holländer bereits, ehe v. Cramm richtig ins Spiel kam. Später standen beide bis 8:8 wieder gleich. Der zweite Satz fiel leicht mit 6:3 an v. Cramm. Im Damen-Einzel wurden die Punkte geteilt. Die Holländerin Frau Roos war die beste Ein- zelspielerin, die die beiden deutschen Vertre- terinnen klar ausspielte. Eine Punkteteilung gab es auch in den gemischten Doppel und im Herrendoppel. Bei den Herren entschied von Cramms überragendes Spiel am Netz und der ausgezeichnete Kontakt mit Scholl. Pöttinger/ Biederlack fanden dagegen nicht die richtige Einstellung zu ihren Gegnern. schieden war der Kampf zugunsten der Rhein- auer, als Heiselbetz im Speerwurf nur knapp 48 m erreichte. Auf dem etwas rutschigen Boden konnte der MTG-ler seine gewohnten Leistungen nicht erreichen. So rückten die 93er immer mehr auf und holten sich in der vorletz- ten Uebung, dem 5000-m-Lauf, trotz des her- vorragenden Laufes von Wickersheimer 16:10,— die Spitze, die auch in der ab- schließenden 4x 100-m-Staffel gehalten werden konnte. Knapp 300 Punkte zurück landete MTG auf dem zweiten Platz vor der TSG 78 Heidel- berg und VfR. Die genauen Punktzahlen laute- ten: TV Rheinau 15 944 P., MTG Mannheim 14 740 P., 78 Heidelberg 14 183 P., VfR Mann- heim 13 356 Punkte. Die besten Leistungen in den verschiedenen Uebungen erzielten: 100 m: Schmidt(Rh.) 11,3, 400 m: Handrich h.) 51,2, 800 m: Handrich (Rh.) 1:58,86, 1500 m: Leger(MTG) 4:06,6 5000 m: Wickersheimer(MTG) 16:10,6, 4* 100 m: VfR 44,7, Weitsprung: Schmidt(Fch.) 6,35 m, Hochsprung: Frey(VfR) 1,76 m, Stabhochsprung: Knauber 2,90 m, Kugelstoß: Hofmann(Rh.) 11,71 m, Speerwurf: Heiselbetz(MTC) 47,26 m, Diskus- wurf: Heiselbetz(MTG) 32,22 m. Bei den Frauen war VfR allein am Start und sammelte 8060 Punkte, an denen Frau Schmidtke hervorragenden Anteil hatte. Ueberraschung durch„Staatsorder“ Rennen in Frankfurt Das Bestreben der Rennvereine, weitere Kreise von Industrie und Wirtschaft für den Rennsport zu interessieren, hat erfreulicher- weise schon vielfach zu dem Erfolg geführt, daß namhafte Firmen die Finanzierung ein- zelner Rennen übernommen haben, neben der Unterstützung durch staatliche Stellen eine wertvolle Entlastung für die schwer um ihre Existenz ringenden Veran- stalter bedeutet. a Nach dem„Staatspreis von Hessen“ stand diesmal bei der zweiten September-Veran- staltung des Frankfurter Renn-Klubs der „Preis des Sarotti-Mohren“ auf der Tages- karte, der schon seit mehreren Jahren regel- mäßig im Programm erscheint. Wiederum trug die Teilnahme vieler auswärtiger Gäste zur Belebung des Gesamtprogramms wesent- lich bei, während das schon fast sprichwört⸗ liche Wetterglück den Veranstalter diesmal im Stich lies. Trotzdem war der Besuch noch als ausgesprochen gut zu bezeichnen, und die infolge des tiefen Bodens unausbleiblichen Ueberraschungen hoben die Stimmung und trugen viel zur Belebung des Wettumsatzes bei. Das als Ausgleich III über 1800 m aus- geschriebene Hauptereignis brachte acht Pferde an den Ablauf, an„Zorika“ und„Centurio“ zwei Gäste aus dem Rheinland, von denen letzterer als heißer Favorit startete. Aller- dings wurden die Chancen des unter Höchst- gewicht antretenden Dreijährigen immer pro- plematischer, nachdem der Boden infolge ständiger Regengüsse zur Schwere neigte. „Staatsordre“ führte zunächst vor„Capella“ und„Gatta“, alles dicht zusammen. Zu Be- ginn der Gegenseite war die Reihenfolge „Capella“ knapp vor„Gatta“ und„Centurio“, dichtauf„Vogellied“ und der Rest mit„Teufel“ am Schluß.„Capella“ hielt die Spitze noch bis Ende der Gegenseite vor„Centurio“, war dann aber erledigt. Nun war„Centurio“ in Front, im Scheitel des Bogens erschien er- neut„Staatsordre“ der bald ebenfalls geschlagen war. In der Geraden hatte„Staatsordre“ noch die Angriffe von„Gatta“, der plötzlich in der Spitzen- gruppe erschienenen„Godiva“ und„Vogel- lied“ zu bestehen, gegen die sie sich knapp aber sicher durchsetzte. Zweiter blieb„Gatta“, während die Ziel fotografie um den dritten Platz für„Vogellied“ entschied. 3 Gewinnquoten des Pferdetotos. 1. R.(zehn richtige Tips): 2353,10 DM; 2. R.:(neun Rich- tige): 86,20 DM; 3. R.:(acht Richtige): 17,60 DM. Endgültige Totoquoten des West-Süd- Blocks: Zwölferwette: 1. R. 34 784,20 DM, 2, R. 1501,60. DM, 3. R. 104,80 DM. Zebhnerwette: 1. R. 10 734,50 DM, 2. R. 394,50 DM, 3. R. 35,70 DM. 5 Im Oberhausener Saisonschluß-Rennen: Jakob/ Sonniag um einen Punleſ besse.. ..aber die Schweizer Oskar von Büren/ Wenger„machten“ das Rennen Saisonschluß in Obernhausen: Zum letzten Male in diesem Jahr jagten die Flieger und „Americaine“-Fahrer um das Zementoval. Mit dem Gebotenen durften die Interessenten (das Wetter beeinträchtigte den Besuch), zu- frieden sein. Es gab eines der schönsten Ren- nen des Jahres zu sehen. Ueberragend: Der Schweizer Oskar von Büren, der in allen Rennen tonangebend war. In allen, sagten wir! Auch im abschließenden 150-Runden- Mannschaftsrennen, dag er nämlich ohne die ungeschickte Ablösung in der Schlußrunde, ohne weiteres hätte gewinnen können Melmuth Bratengeier, der Potzernheim- Bezwinger, von dem man sich allerhand ver- sprochen hatte, enttäuschte dagegen. Gewiß, er stürzte und beendete aus diesem Grunde das einleitende internationale Omnium der Flieger im Gesamtklassement als Letzter, aber: schon vorher hatte er gegen den Schweizer nicht überzeugen können. Von Büren wurde nur im Vierer-Lauf von dem Münchner Sonntag gekontert, behauptete sich ansonsten jedoch in allen Durchgängen des Mehrkampfes, wobei er im Rundenzeitfahren sogar einen neuen Bahnrekord(21,0 Sek.) auf- Stellte. Im abschließenden Mannschaftsrennen mußte der sein erstes offizielles Juniorenrennen be- streitende Rudi Altig(an der Seite von Hans Hinschütz) erkennen, daß die Trauben im an- deren Lager noch ziemlich hoch hängen. Mit „Drauflosbolzen“ allein ist es nicht getan. Das vorausgehende Jugendrennen konnte er zwar noch ohne große Mühe an sich bringen, im Hauptereignis aber verzettelte er sich in nutzlosen Vorstößen. Die Konkurrenz lief von vornherein auf eine Ausein andersetzung zwi schen von Büren/ Wenger und Jakob/ Sonntag hinaus, die in den Wertungsspurts erbitter Duelle ausfochten. Die Schweizer erkannten bald, daß ihr eventueller Punktsieg durch die Bayern gefährdet war, also singen sie auf Rundengewinn aus. Jakob/ Sonntag rollten 8. it. Auch die bis zu diesem Moment keineswegs brillant gefahrenen Frankfur Scholl/ Götzelmann(von einem von dem Pr debüt stehenden Scholl hätte man mehr e. Warten dürfen), legten nun los und das Trio strampelte schließlich herum. Damit war die Sache noch nicht entschieden. Erst im letzten Durchgang wurde Klarheit: Von Büren Wen ger begingen den groben Schnitzer, nach der Glocke auf der Gegengeraden noch abzu- lösen. Diesen Moment— der bekanntlich das Tempo vermindert— nutzte Jakob geschick aus, flog vorbei, dem Ziel, dem Gewinn der Wertung— und damit des Rennen. entgegen. 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Ebenso ist es bei der Durch- kührung von Wiederaufbauarbeiten usw. Dem Gesetzgeber— und in diesem Falle auch der Bundesgarantie statt 8 7d EStG (Hi) Nachdem der Finanz- und Steueraus- schuß des Bundestages beschlossen hat, den Paragraphen 7d des Einkommensteuergeset- desfinanzminister aus diesen erhöhten Im- porten gewinne, für die Deckung der erhöhten Produktionskosten der Landwirtschaft mit verwendet würden. Eine Preiserhöhung sei allenfalls nur bei solchen Produkten denkbar, in denen ganz Europa eine schlechte Ernte gehabt habe. steigen der Butterpreise tatsächlich verhin- dert werden könne. Nach Ansicht der Arbeits. gemeinschaft genügt die ausgeschriebene Menge jedoch nicht, um die in letzter Zeit er. heblich angestiegenen Butterpreise wieder auf die normale Höhe herabzudrücken. Der Butterverbrauch in der Bundesrepu- die Ausdehnung des Mitbestimmungsge- Regierung— ist daran gelegen eine möslichst zes(Steuerbegünstigungen für den Schiffsbau) 878 e 8 000 7 setzes für Kohle und Eisen“ auf die Ober- unveränderliche Größe als Maßstab zu finden. bedingungslos fallen zu lassen, will die Bun- und Buttereinfuhren blik liegt gegenwärtig bei etwa 28 000 Tonnen gesellschaften der Montan-Industrie. Laut Weitere 5 bereiten die desregierung eine angemessene Finanzierung(Up) Die Bundesrepublik wird in der monatlich. ergangener Urteilen der zuständigen Ge- Frage der Relation zwischen mitbestimmen- des Schiffsbaus auf anderem Wege sichern.„ Zei kürzlich erfolg- richte unterliegen die Holdinggesellschaften den Gewerkschaftsfunktionären und Be- So soll einmal im Bundeshaushalt 1955 eine o e Dr. Alexander Ernemann a Segenwärtig dem Betriebsverfassungsgesetz. triebsangehörigen. Bundesgarantie von rund 100 Mill. DMM vor- Werte von fünf Mill. DN einführen, um ein keiert 50. Dienstjubiläum Richar. Damit sind die Gewerkschaften(prich DGB) Pas Mlitbesstimmunsssesete für Kohle gesehen werden, weil die Reedereien oft nicht weiteres Ansteigen des Butterpreises zu ver-(sw). Einer der Pioniere der Kinemato. J cinem nicht einverstanden; sie fordern weniger und Eisen sieht vor, daß drei Gewerkschaft- über eine ausreichende Kreditgrundlage für Rinnen Und eine gleichmäßige Versorgung graphie, Direktor Dr. Alemander Ernemam, Farbfil. Sewerkschaftsunabhängige Mitbestimmung ler und zwei Betriebsangehörige in den Auf- zweite und dritte Hypotheken verfügten. auch in den Monaten einer rückläufigen Pro- Vorstundsmitglied des Zeiss-Ikon-AG., kung NI der Betriebsangehörigen zu Gunsten der sichtsrat zu entsenden seien. Der CDU-Ge- Außerdem sollen im Haushalt 1955 Zinsver- duktion zu gewährleisten am 21. September in Stuttgart sein 50 jähriges paLA. Mitbestimmung an der Gewerkschaftsleine. werkschaftler Sabel, schlug für die Holding- billigungsmittel in Höhe von 6 bis 7 Mill. DM Wie am 20 September aus dem Bundes- Arbeitsjubilaum feiern. Sein besonderes In. Im Wirtschaftskabinett scheint es harte Sesellschaften ein Verhältnis von zwei Ge- eingestellt werden, da das Zinsniveau im Sinner igt en bekannt wurde, sol- teresse galt der Entwicklung von Kinoprojeß 3 Fiskussionen gegeben zu haben, denn die werkschaftlern und drei Belegschaftsange- Bundesgebiet höher als in den Konkurrenz- En e Butter ausschreibungen 0 4 00 schuf er in dem von sene! Bom Unterhaltung über dieses Thema währte vier hörigen vor. In der Bundesregierung und ländern liegt. Schließlich sind Bundes- CCC Bundesrepu- Vater gegründeten Werk in Dresden den ef- 9.50, 11 Stunden. Die eigentliche Entscheidung scheint auch bei den politischen Parteien besteht darlehen und Mittel aus ERP-Rückflüssen in sten deutschen Staplprojektor. Als führende BIFF durch ein an Walter Freitag gerichtetes Schreiben des Bundeskanzlers vorwegge- nommen zu sein. Demnach soll der Bundes- Kanzler Zusagen auf Ausdehnung des Mit- bestimmungsgesetzes auf die Holdings ge- macht haben. Unabhängig von der etwaigen Zu- oder Absage des Bundeskanzlers, kam das Wirt- schaftskabinett zu keinem endgültigen Be- schluß. Der Gesetzentwurf wandert zurück in das Bundeskabinett. Eine wesentliche Rolle dürfte dabei die Haltung der Koali- tionsfraktionen spielen. Hauptschwierigkeit bildet die Suche nach der Begriffsbestimmung, welcher Holding- Sesellschaft Montancharakter zuzusprechen das Bestreben, nur von der Belegschaft be- nannte Arbeitnehmer im Aufsichtsrat zum Zuge kommen zu lassen. Die Einführung der Position des Arbeitsdirektors in den Hol- dings findet die geringste Sympathie. Das dürfte wohl darauf zurückzuführen sein, daß mamche FHoldingsgesellschaften über einen Apparat verfügen, der— gemessen an den von ibnen kontrollierten Unternehmen sehr geringfügig ist. Außerdem gibt es kein Montanunternehmen— auch wenn es von einer Holdinggesellschaft erfaßt ist— in dessen Vorstand sich nicht ein Arbeitsdirek- tor gemäß den Bestimmungen des Mitbe- stimmungsgesetzes befindet. Bezüglich des künftigen ches eines solchen Gesetzes hatte das Wirt- Geltungsberei- Aussicht genommen, deren Höhe jedoch nicht festliegt. Für die Bundesdarlehen wird eine Summe von 50 bis 70 Mill. DM genannt. Wie im Ausschuß für Finanz- und Steuer- kragen des Bundestages mitgeteilt wurde, soll die auf das bisherige Finanzierungssystem zurückzuführende Entwicklung, zu viele und zu kleine Schiffe zu bauen, durch das Regie- rungsprogramm auf die Finanzierung aus- reichend großer, rentabler und für den Liniendienst geeigneter Schiffe umgestellt werden. Statt Preiserhöhungen Abschöpfungs-Methode (Hi.) Zu der Ankündigung des Geschäfts- kührers des Hessischen Bauernverbandes, blik einzuführenden Buttermengen die Preise nicht ausreichend beeinflussen sollten. Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher- verbände sprach am gleichen Tage die Hoff- nung aus, daß hierdurch ein weiteres An- Firmen der Fotobrancke 1926 zur Zeiss-Ikon- AG. fusionierten, berief der Aufsichtsrat der Gesellschaft Direktor Ernemann in den Vor. stand, dem er bis heute angehört. BERICHTE AUS UNTERNEHMUN GEN; Badische Landesbausparkasse besteht 25 Jahre Der Geschäftsbericht über das Jahr 1953, den die Badische Landesbausparkasse an- jäßlich der Feier ihres 25 jährigen Bestehens besonders festlich gestaltet, tut dar, daß das Institut— dessen Leitung vor einigen Jahren neu besetzt wurde— die durch allzuscharfes Ende 1953 6719 Wohngebäude mit insgesamt 16 701 Wohnungen finanziert. Siemensfirmen beschäftigen 104 000 Personen Die Geschäftslage im Hause Siemens ent- wickelte sich im 3. Quartal des Geschäfts- jahres 1953/54(1. April bis 30. Juni) befrie. digend. Das trifft für das Inlands- wie das Auslandsgeschäft zu. Der Umsatz der Sie- mens Halske AG. und der Siemens-Schuk⸗ ist. Während ein Teil der entscheidenden 5 5 3 8 äft hervorgerufene Kreise dazu neigt, die Belegschaftsstärke als schaftskabinett auch die Frage zu prüfen, ob Reitz, wonach infolge der ungünstigen Ernte Forcieren des Gesc 15 018 165 8 nden kertwerke AG hielt sich etwa auf der Höhe Maßstab zu Grunde zu legen, treten andere nicht dadurch das jetzt geltende Betriebs- eine Verteuerung der Lebensmittel unab- Krise der Jahre 1951/52 völlig über wu des vorangegangenen Quartals. Der Bestell- Kreise dafür ein, sich bei der Beurteilung dieser Frage, nach dem erzielten Umsatz 2u richten. Hier taucht aber sofort die Frage auf, ob der Bruttoumsatz entscheidend sein verfasungsgesetz teilweise außer Kraft und an seiner Stelle das Mitbestimmungsgesetz in Kraft gesetzt werden würde. Auch dieses schwierige Problem konnte noch nicht end- wendbar sei, weil die Produktionskosten in der Landwirtschaft auf das Drei- bis Vier- kache des Vorjahres gestiegen seien und des- halb die Verbraucher bereit sein müßten, hat. Laut dem Geschäftsbericht wurden in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1953 8386 Verträge mit einer Vertragssumme von 77,8 Millionen DM abgeschlossen. Der Ge- eingang ist durch einen großen argentini- schen Auftrag aus dem Fernmeldegebiet er- heblich gestiegen. Im übrigen hielt sich der Bestelleingang auf dem Umfang des zweiten „DER soll, oder ob vorher bestimmte Hilfsleistun- gültig geklärt werden. auch erhöhte Preise für Lebensmittel zu be- 5 Quartals. gen und Betriebskosten abzuziehen seien. Der Vorstand der Bundestagsfraktion Zahlen, wird in Bonn folgendes erklärt: Der samtvertragsbestand der e 8 1 70 Wegen der schärfer werdenden Konkur- Diese Fragen sind nicht unwichtig. Einmal der Christlich- Demokratischen und der Verbraucher werde von dieser Entwicklung bausparkasse e 31. Dezember 359.2 renz im In- und Ausland konnten belang- ibt es Gemischtunternehmen in Holdingform, Chrüstlich-Sozialen Union will noch in die- Preislich nicht berührt werden. Man werde Verträge mit einer Vertragssumme von reiche Aufträge nur zu gedrückten Preisen dei denen der Montananteil eine geringere ser Woche darüber beraten, in welcher Form insbesondere mehr Getreide einführen, wo- Millionen DM. Aus Leistungen der Bauspar- hereingenommen werden. Der Ausbau der 5 spielt als die andere Wirtschaftliche Be- der von dem Abgeordneten Sabel ausgear- bei die Abschöpfungsbeträge, die der Bun- kasse wurden von der Währungsreform bis Werke und der Vertriebsorganisation hat wei- N b e 8 beitete Entwurf über die Mitbestimmung in tere Fortschritte gemacht. Die beiden Se. schaktsstärke ausgerichteten Maßstabes Dies den Holdinggesellschaften dem Bundestag Marktberichte vom 20. September mens-Firmen zusammen haben im Berichts- tte! trete dann ein, wenn im Zuge der Betriebs- zugeleitet werden und ob dieser Entwurf zeitraum 4000 Belegschaftsmitglieder, davon Telefo renten Herms der auf die Montane anfal- überhaupt als Initiativantrag der gesamten n der Mannheimer 3 3. en K 22 1100 in Berlin, neu eingestellt. Mitte 1954 j f in. roduktenbörse irtschaftsäpfel gepflüc— 10 Afelbirn A 4 3 ende Belegschaftsanteil zusammenschrumpft. Fraktion eingebracht werden soll. VCC 40, Tendenz bis 30, E 13.18; Kopfsalat Stücke 10—20; Endivien waren im Inland rund 104 000 Arbeiter und 8 5 ruhig; inl. Roggen 39.30, 20, Tendenz ruhig; Wel- 10.12: Spinat ius Weigkohl 9.40, Rotohl 1215 Angestellte beschäftigt. Die Vertriebsorgani. Konvertierte K tibilität zenment Type 405 64,5068, Type 550 61,5062, Type irsingkraut 11.14; Gurken 9.11; Sellerie mit sation im Ausland wurde auf 59 Vertretun- N. 5 Onvertibilita 912 56.—56,50, Type 1030 5656,50, Brotmehl Type 1000 Kraut 16—20; Lauch 1820; Stangenbohnen 2843. iert In d 1 ne 5050,20. Roggenmehl Type 997 86, Type 1150 52, Tomaten A 1—18, Alf 17-21, AlfT 1-22, B 61 gen erweitert. In den personell und organ. Agart Geduld, Geduld und nochmals Geduld 54 270 d renden gtetie Srauserste 42, 2ebein 16.. e e 3 ; 5 8. 5 8 is 44,25; Industri te 39; Futt rste inl. 35 nen 8 1 Die Ueberschrift schließt ein Wortspiel— lediglich zu fördern, statt sie zu forcieren. bis 37; Futtergerste ausl. 39, Pendens stetig; 1a„ land— die bedeutendsten sind in Schweden, SAU mit zwar aus benachbarten Wirtschaftsberei- Bernard stellte fest, die Bundesrepublik habe landshafer zu Futterzwecken 3434,50; Industrie- Eleltrolyt-Kupfer für Leitzwecke, der Schweiz, Brasilien, Kolumbien, Pakistan chen stammenden, aber mit unterschiedlicher Begriffsbestimmung ausgestatteter Difinitio- auf dem Wege zur Konvertibilität bereits eine sehr wesentliche Etappe hinter sich gebracht. hafer nicht notiert; Auslandshafer 38; Mais 40,75; Milocorn nicht not.; Weizenkleie 24,(prompt, Weizenkleie per Nov. Dez. 23,2523, 50; Roggenkleie 295,50—298,50 DM 123,00 124,00 DM 240,00 242,00 DM DEL. Blei in Kabeln Aluminium für Leitzwecke — sind etwa 3300 Angestellte und Arbeiter beschäftigt. TR nen— ein. Die bereits erzielte internationale Ver 22; Weizenbollmehl 26,50; Weizennachmehl 34—36; Westdeutscher Zinnpreis 906,00 DN Wen- 1 5 5 5 5 zj bti Der Stamm des Wortes(prich der Worte) barkeit der Deutschen Mark als Zahlungs- et 40 FCC 1 1 e eee eee ee eee 5 ist lateinisch, lautet„vertere“(Wenden), die mittel sei von dem erstrebten Ziel nicht all- 22; getr. Biertreber 20,50; Trockenschnitzel neue Freie Devisenkurse Die Maschinenfabrik Augsburg- Nürnberg ä .„kon“(zusammen, zugehörig) macht zuweit entfernt. Das Endziel würde mit Ge- 3. Dt.„ i 0 vom 20. September AG ist zur Zeit im Lastkraftwagenbau voll as 8 8. g. a ö 5 66, Tendenz stetig; Speisekartoffeln je a A tot 1 3 50 4 erst. denn„Zusammen duld und Vertrauen— in absehbarer— Zeit 5,20—3,50, frei Mannheim; Wiesenheu lOse 10,50—11; 1 5 1 beschäftigt; es liegen Aufträge für mehrere en ereibt ebenso wenig Sinn, wie etwa erreicht werden. Luzerneheu 10se 12,5043; Weizen- und Roggen“ 100 5 120 12005 Monate vor. Nachfrage besteht aus dem In- Zugehöriskeitwenden“. Gemeinhin verste- Gegenüber den— noch in jüngster Ver- on bindfadengepregt 3.504; Weizen- und Hog. e 5 und Ausland für alle Lkw.- und Omnibus- 0 hen die Kreditwirtschaftler unter enheit ch ö UFFG˙GCCCCCCCC C 100 Bollandisene Gulde 110,41 110,63 typen, wobei die Kunden ausdrücklich aut 75 “ rei 5 8 8 Sansenheit angeschlagenen—(anderen) Tö- nicht not., Tendenz runig, Die Preise ind Groß- F a n 5 ö 8 ihilität“ freie Umtauschfähigkeit der nen des Bundeswirtschaftsministeriums be- handelspreise per 100 g bei Waggonbezug, 1 eee 1 8 den Einbau des neuen geräuscharmen M- Telef Währungen. deutet das doch, daß die Konvertibilität(ein- nd Nordsesstaten. Werk, une, Verlade- 8 ede ene 0 51055 Dieselmotors Wert legen. Bei Schwerstlast- Tir „Konversion!(dem Hauptworte von dem facher ausgedrückt: vertagt) wird, bzw. Wer- a 100 dänische Kronen 60,365 60,485 Wagen ist die Nachfrage wegen der beab- find Konvertieren“ abgeleitet ist) eine Umwand- den soll. Ter Mannheimer schlachtviehmarblet 100 norwegische Kronen 33,56 59,66 sichtigten Benderung der Verkehrsgesetze lung bestehender Kreditverträge hinsichtlich(VWD) guftrieb: 69 st. Grogvieh(i. d. Vorw. VVV im Inland rückläufig, im Export sind auch Verzinsung usw. In den letzten drei Jahr- Stimme aus Großbritannien 7200, 2% Falber(7, 2030 Schweine(2300, is Schafe 100 DRi-W 2 475 p i 4,1920 4,2020 N 3 0 I nt 5 5 11. 5.(2). Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 5 5.— DM-O; 10% DM-O= 22,35 DM-W 8e Typen gut gefragt. en FE 8 1 5 4— 8 1 Abmi 5 25 8 8 3 von 5 8 eee eee 97—105(94—104), B 9198(8395); Bullen A 100106 45 Amit verbundenen Härten— sehr oft das eine Auflösung von Sperrmarkkonten britischer(100108), B 92101(90100); Kühe B 7283(7182), Eif Kk b Mit geteilt: Rhein-Main Bank AG in Mannheim Telef Wort„Konversion“ und mithin auch„kon- Staatsangehöriger“ verlangen, wurde zum G 571(6071), D 5037(Oi Färsen& 100407 Ee ten Orse Mannheim j 5 0 8 Wochenende in der Londoner City bekannt.(66106), B 96. 104(90400): Kälber A 155—170(155 vertieren gebraucht, wenn es um Verlänge- Nur in Härtefällen soll eine Ausnahme zugelas- bis 17), B 142-151(145158), C 130140(130—44⸗), Frankfurt a. M., 20, September 1934 rung der Laufzeit von Anleihen Sing, die sel erden Demngen Können Se D bis 120(bis 125); Schweine A 133—440(134—139). 2 5 0 f 05 a a darin bestand, daß den Inhabern alter Schuld- konten, deren Inhaber britische Staatsangehö- Heidelberger schlachtviehmarkt e e e,, eee scheine neu Anleihepapiere angeboten wur- rige sind, nicht auf liberalisierte Kapitalkonten(WD) Auftrieb: 29 Ochsen, 61 Bullen, 57 Küne, ebenso Großbanken. Reichsbank und Degovorzüge besser, Renten unverändert fest. 1— den. Soweit will das Wort„konvertieren“ ver- konvertible DM-Konten umzuwandeln. Den 5 Aktien 16 9. 20. 9. Aktien 16. 9. 20. 9. Aktien 16. 9. 20, 9. standen werden, denn im Nachstehenden ist Gegenwert hierfür will die Bank von England N N.% 5 davon die Rede, daß der Tag X, der Tag der in Pfund-Sterling auszahlen. Kälber A 146158; B 135148, C 115134, D bis 110;——„%%% 1272 5 e— 5 1070 Drei mania) 1315 13 infil; f ahigkei Schweine A 135136, BIT und BII 135—138, C 135—138,—— 5 2 Zement ein-Main Ban Einführung Freier Umtauschfähigkeit der und des EZ U- Di rektoriums D 1841335 Sauen 81 8 Schafe A 3292, B 76)BMW. 115 113 Hoesch)—— Reichsb.-Ant. S2 891% Währungen(= Konvertibilität) offensichtlich(Vo) Eine enge Zusammenarbeit mit dem bis 30. Marktverlauf: Großvieh langsam, Ueber- Sonti Gummi. 182%½%[ 178 VV 94 ment in absehbarer Zeit eu erwarten stent. internationalen Währungsfonds bei der Vor- tend! Kälber mittel. geräumt! Schweine iangsam, Baumer Benz. 125 126% aiannesmann„ 1 18 ehrols er Wie anders sollen wohl die Ausführungen des bereitung der Einlösbarkeit der Währungen JJ] ↄ 8 e 191— 125 127 Bergb. Neue Hoffg 1140 Zentralpankratspräsidenten Karl Bernard, empfiehlt das Direktorlum der Europäischen weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarktt,., verstanden werden, der auf einer Fachtagung Zahlungsunion den Mitgliedsstaaten. D) Knappe Anlieferung, normaler Absatz. Baader Nes„ 10 175 eee 8 1550 1855 Dortm. Hörd. Hütt.] 117 11⁰ 881 f 2 1 3 735 1 Nach Aepfel geringe Nachfrage. Es erzielten: Pfir- 1 er. emens alske 2 2[Gelsenberg 127 12⁵ ....... ,,,,.. klärte, dab in Richtung Kon 8 8 3 Tertorlum, daß die E' 15—18, B 9—14; Tafeläpfel 10—20; Wirtschaftsäpfel Enzinger Union). 126 125½[Ver. Stahlwerke) 223½ 220 Hoesm 124 123 b Einfüh nach Ansicht der Bank deutscher Länder bis zur Einführung der Konvertibilität noch im- 811; Birnen verschiedene Sorten 20—30, B 10 18-Farben Liqul., Zellstoff Waldhof 138¼ 137½ HKlöckn.-Humb. D.] 15½/ 155% übereilte Schritte zu vermeiden seien. Bernard mer eine bedeutende Rolle zu spielen habe. Für bis ig; Gellerts Butterbirnen A 2230, B 1021; Ant.-Sch.). 38 38%, Badische Bank) 885 Nordwestd. Hütt.] 131 120% gt daß die Vorbedingungen eine die Mitgliedsländer der EZ U sei es nicht emp- Doppelte Philipps A 1822, B 14-17; Walnusse A BASF. 183 182½ ⁶ Commerzbank ij- 9 9% Berg. Phönix 129 129 VVCCCCCTTT flit Lehlenswert, die Währungen kanvertierbar zu 55—67, B 4054 Tomaten A 1722, B 10-16. Farben Bayer 135% 18 Commerz. Rhein. Röhrenw. 150 ½ 150 Konvertibilität bereits weitgehend erfüllt machen, wenn sie nicht in der Lage seien, den 6 5 85 kt Farbwerke kdchst 133 14% Ju. Credit Ban 100 15-Aheinst. Unſon 146 145 seien; es jedoch nötig sei, die sich mehr oder Hand 151 Ez UR 133 abr! Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt Felten& Gulll. 132 133 Deutsche Bank)) 11½ 11 Stahlw. Südwestf. 125½ 124½ 5 el im Raum und mit der übrigen(WD) schwache Anfuhr, zufriedenstellender Grün& Bilfinger 124%½ f 12% Süddeutsche Bank 176 176 Thyssenhütte. 127% J 125½ weniger automatisch ergebende— dem freien Devisenverkehr zustrebende— Entwicklung übertragen werden, sondern sind in beschränkt Welt in seinem jetzigen Umfang aufrecht⸗ zuerhalten oùer noch zu steigern. 59 Färsen, 170 Kälber, 391 Schweine, 31 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 95—105; Absatz. Aepfelabsatz immer noch langsam. Es er- Zelten: Pfirsiche A 25—40, B 16—24; Späte Haus- ) D RM- Werte,)= Restquoten gegenüber Planken- Lichtspiele Telefon 52778 0 Spezialabteilung: Unsichtbare Augengläser Klinisch Lleferant aller Krankenkassen Zei gallenleiden: Remstal- Quelle Prospekte durch die Mineralbrunnen AG., Bad Uberkingenſwürtt. Gutgehende Fremdenpension(11 Bet. ten) in schöner Lage Mhms., Neu- bau, vorerst ohne Wohg. krank- heitshafb. gg. Bkz. zu verpachten. Angeb. m. Angabe d. zur verfüg. steh. 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September 1954/ Nr. 2 Pe 10 1 Von Alexander Sacher Mesoch Fero war der Abgott der Sommerfrisch- ler innen, die auf die Inseln kamen, das Urbild des Mannes, wie er sein sollte(aber niemals war, leider), ein vorbildliches Exem- plar jener Männlichkeit. die kraftvoll und Zart, klar und verträumt zugleich sein muß, neben vielen anderen Zutaten. e Kurz— Pero war das, was Frauen stets erträumen, aber niemals finden können, auf dieser krummen, gefühllosen Welt, die von den Männern als eigenste Domäne betrach- tet wird, als gäbe es überhaupt keine Frauen. Jawohl! Da war Pero anders, ganz anders. „Denken Sie sich, meine Liebe, der neue Hut steht Ihnen übrigens entzückend... Soll- ten Sie nicht weniger satte Farben tragen? Denken Sie sich, Teuerste, dieser Pero. Ist er nicht ein Juwel von einem Mann?“ Das sagte Mrs. Thompson, die steinreiche Amerikanerin, zur kleinen Tänzerin Lene Ludwig, die eben erst auf der Insel ein- getroffen ist. „Soooo, ein besonderer Mann?“ „Kommt er da eines Tages ganz geheim- nisvoll mit einem Lederbeutel daher. Liebe Dame, sagt er, heute werden wir ru- dern ganz weit hinaus, weil ich habe etwas ganz Großartiges gefunden, das aber niemand sehen darf, nur Sie allein.. Und er sieht sich um dabei, ob niemand ihn vom Strande her beobachtet, während er den Beutel unter dem Bootssitz versteckt.“ „Und was war es?“— fragen Lenes ewig erstaunte Kinderaugen. „Draußen hat er mir's dann gezeigt. Alte Münzen. Größere und kleinere dabei, ein- zelne aus Silber. Sahen hübsch aus, die Din- ger. Andächtig nahm er jedes einzelne Stück in seine braunen starken Hände.. Das ist großer Schatz, liebe Dame, sagte er. Dann berichtete er, wie er die Münzen gefunden hatte. Drüben im alten Turm... er hat da- nach gegraben. kennst du ihn schon, den Turm, den die Engländer— oder waren es die Mauren?— vor Jahrhunderten gebaut haben? Nachts hat er danach gegraben, viele Monate lang, oft hatte er keine Hoffnung . etwas zu finden, der liebe dumme erl.“ „Und dann bat er mich, wäkrend er den Beutel feierlich in meine Hände legte, den Kram für ihn zu verkaufen. Du, liebe Dame, bist groß in Geschäften, dich werden sie nicht betrügen, nein, dich nicht. Ich verstehe wenig, ach, wenig von solchen Geschichten. „Kann man ihm etwas abschlagen, wenn er einen so ansieht mit seinen Meeraugen? Ich brachte es jedenfalls nicht fertig. Nun, ich ließ das Zeug prüfen, da hieß es, daß es billiger Kram ist, in jedem Basar zu haben. Nlustration: Zeller-Zellenberg Alt schon, aber sogut wie wertlos. Stellen Sie sich meine Lage vor, Liebste, Pero gegen- über. Wie es ihm sagen? Solch eine Ent- täuschung für den armen Jungen. Alle Tage ruderte er mich hinaus auf das Meer, abends, bei Mondschein und sang mir die allerschön- sten Lieder. Und war so lieb, so zuckersüß, na und allsowas.... Oft nahm ich einen An- lauf Pero, will ich sagen, dein Schatz nach dem du so lange Zeit gegraben hast, ist einen Schmarren wert.“ Na ja, ich brachte es nicht fertig.“ „Schließlich haben Sie es ihm doch ge- sagt?“ „Falsch geraten! Ich entschloß mich an- ders. Pero, sagte ich eines Abends,, ich habe deinen Schatz verkauft. Hier hast du dein Geld!... Na und so habe ich jetzt die Mün- zen daheim, Ein Andenken an Pero.“ „War er froh?“ „Ja. Hm, das heißt, nicht sofort. Er zählte das Geld mit der Sorgfalt eines Kindes, das farbige Murmeln sortiert und zog dann die Stirne kraus... Ja?“ fragte ich. ‚Stimmts nicht?“ Pas ist weniger, als ich gesagt habe, liebe Dame. Um Tausend weniger!“ Oh,, er- widerte ich schnell, denn ich konnte ihn, wie gesagt, nicht traurig sehen, da hab ich mich beim Zählen geirrt Hier, hier ist der Rest in meiner Handtasche.“ „So hat er ein gutes Geschäft gemacht?“ a„Geschäft?! Was weiß Pero von Geschäf- en Ja, Pero war der Abgott der Sommer- krischlerinnen, die von weit her auf die Insel kamen, um Sonne, Meer und Flirt zu finden. Pero war Sonne, Meer und Flirt in einem Er verstand sich auf Frauen und Romantik. Frau Meyer, die rundliche Fabrikantens- gattin aus dem Norden. bewog ihren Mann brieflich, einen vorteilhaften Baugrund auf der Insel zu erwerben, Pero vermittelte den Kauf. Peros Brüder, die Bootsbauer waren, bauten eine prächtige, schneeweige Jacht für den Bankdirektor Steeds, dessen kleine, blonde Gemahlin ganz verrückt nach Pero war jenen Sommer lang und nicht genug be- kommen konnte von romantischen Boots- fahrten bei Vollmond. Gerade gegen Ende jenes Sommers mochte es sein, des letzten Sommers von Peros erfolgreicher Insellauf- bahn, daß ich eines Tages mit ihm auf der Mole saß. Es war einer der seltenen Abende, an denen er„frei“ war. Wir rauchten un- sere Pfeifen und starrten auf das Meer hin- dus. Etwas wie stilles Einvernehmen und Vertrauen, fast einer Freundschaft gleich, War seit jeher zwischen uns beiden. „Und jetzt werde ich heiraten., sagte Pero, mitten aus seinen Gedanken heraus. „Gratuliere! Und wer ist die Glückliche? EV Schwimmer: Landschaft Beispiel aus der Baden-Badener Ausstel lung„Zeitgenössische Kunst des deutschen Ostens“ Die blonde Amerikanerin? Oder Madame Duval, von der man sich erzählt, daß sie schon drei Männer begraben hat? Oder Er sah mich aus großen Unschuldsaugen vorwurfsvoll an: „Eine Fremde? So schlecht kennst du deinen Freund?“ „Also eine von hier. Und welche?“ „Weiß ich's denn? Ist es nicht gleich? Gibt genügend Mädel auf den Inseln. Findet sich eine im letzten Augenblick. Und verträumt begann er von der Zu- kunft zu sprechen. „Muß sie kochen können und nähen und Wäsche waschen. Das macht im Monat.“ Und er rechnete mir genau vor, was er durch die neue Frau zu ersparen hoffte. „Werde ich Haus bauen, drüben, auf Me- ledda, mit Fleischerladen. Gutes Geschäft. Kleine Oelpresse dazu. Ja, ja. „Hast genug von diesem Leben, Pero?“ „Sehr genug, lieber Herr, sehr genug. Oh, diese Damen, die von weither kommen, wie schwer ist es, mit ihnen Geschäfte zu machen. Und er sah auf das Meer hinaus, den Möwen nach, mit seinen verträumten Nep- tunsaugen, in denen ein romantischer Schimmer glomm. Ein paar neu angekom- mene Sommerfrischlerinnen, die auf der Promenade vorbeikamen, sahen tuschelnd und verstohlen lächelnd herüber. „Das ist Pero. Sieh doch, wie süß er 18 „Zeitgenössische Kunst des deutschen Ostens“ Mit 257 Oelbildern, Plastiken, graphischen Arbeiten und Bildteppichen von 125 Künst- lern, die entweder aus dem Osten stammen oder irgendwann in ihrem Leben einmal dorthin gereist waren, will die Ausstellung „Zeitgenössische Kunst des deutschen Ostens“, die jetzt(bis 31. Oktober) in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden gezeigt Wird, einen repräsentativen Querschnitt auf stammesmäßiger Grundlage vermitteln. Die Ausstellung, das muß im voraus betont sein, zeigt ein gutes Niveau, die Jury war auf eine durchweg qualitätsvolle Auslese bedacht, und mit Lovis Corinth, Käthe Kollwitz, Oskar Kokoschka, Alfred Kubin oder Rudolf Levy sind Namen internatinalen Ranges hier vereint. Freilich wird man Mühe haben, einen spezifischen„ostdeutschen“ Zug in die- ser Malerei zu finden; es wurde im Osten nicht wesentlich anders gemalt als im Westen auch, und der vielfach feststellbare Ernst, eine gewisse Schwere, das Betonen kräftige rer Konturen und Kontraste, das Fehlen des Nur-Artistischen bleiben doch etwas relative Kxiterien. Vor allem scheint man mit der Kenn- marke„ostdeutsch“ recht weit gegriffen zu haben. Ein Bildhauer, der in Metz geboren ist und in Stuttgart lebt, oder eine Bild- hauerin aus Mülhausen im Elsaß, die in Düsseldorf ansässig wurde, fallen eigentlich doch nicht ganz darunter. Ein 1928 in Düssel- dorf geborener und heute im württembergi- schen Korntal ansässiger Maler, von dem es im Katalog heißt, daß er„in Königsberg wirkte“, kann dort doch bestenfalls die Schulbank gedrückt haben. Man nennt ja auch nicht Mozart einen„Mannheimer Kom- ponisten“, obwohl er einige Monate hier weilte und für sein ganzes Leben wirksame künst- lerische und menschliche Eindrücke empfing. Schilieglich scheint man bei Oskar Kokoschka und einigen anderen eindeutig österreichi- schen Künstlern in die Nähe einer„groß- deutschen“ Sicht gekommen zu sein, die man klugerweise gerade hier hätte meiden sollen. Und Künstler, die aus Berlin, aus Sachsen, aus Schleswig- Holstein oder gar aus Süd- afrika stammen, dürften hier auch nicht am richtigen Platz sein. Auch das„Zeitgenössische“ trifft nicht immer. Wilhelm Roesler ist vor fast 40, August Bröme vor fast 30 Jahren gestorben, und Corinths einziges hier hängendes Oel- bild ist vor mehr als einem halben Jahrhun- dert gemalt, während der Maler selbst auch schon fast eine Generation nicht mehr unter den Lebenden weilt. Doch sieht man dann ja gerade bei dem 1930 verstorbenen Ex- pressionisten Otto Mueller, dem gebürtigen Schlesier, wie wenig„Provinzielles“ die ost- deutsche Kunst doch an sich hat und welcher Iyrisch-zarten Verklärung sie fähig ist. Da- neben wieder stehen die fast robusten Land- schaften von Ernst Mollenhauer, die sen- siblen Tierplastiken der Renée Sintenis, die surrealistische Zeichenhaftigkeit Mac Zim- ZU einer großen Ausstellung in Baden-Baden mermanns, die faszinierende expressionisti- sche Dynamik von Ludwig Meidner in sei- nem Oelbild„Revolution“ oder der Radie- rung„Bildnis Max Hermann-Neißge“, die spielerische Abstraktion von Gerhard Fietz, oder das malerisch großartige Bild„Das blinde Pferd“ von Alexander Camaro. Es ist gut, daß mit dem Querschnitt dieser Aus- stellung einmal der westdeutschen Oeffent- lichkeit gezeigt wird, ein wie großes Maß unserer Kunst und Kultur doch den östlichen Landschaften entwuchs und welch wesent- lichen, vielfach sogar entscheidenden(Corinth), Otto Mueller, Adolf Hoelzel!) Beitrag der Osten für die künstlerische Entwicklung auch der westlichen Provinzen e Vitalität und Melancholie Scstkonzert des Schwy-ẽarzmeer-Kkoscken- Chors In der russischen Kirchenmusik liegen die Extreme nahe beieinander. Aufwallungen einer urtümlich und ungebändigt anmuten- den Vitalität verrinnen unversehens in hauchzarte Lyrismen, deren bittersüße Melancholie sich willig allen gefühlshaltigen Klangreizen hingibt; dann folgen wieder litaneienhafte Anrufungen, liturgische Ver- Sikel, die noch etwas von der Strenge und Sprödigkeit des alten byantinischen Kir- chengesangs ahnen lassen. Wie sehr unterschied sich diese kirchen- musikalische Feierstunde, die wir in der Pauluskirche in Mannheim- Waldhof erlebten (und die am Montag in der Matthäuskirche in Mannheim-Neckarau wiederholt wurde) von den kirchen musikalischen Veranstaltun- gen, die wir sonst zu hören gewohnt sind! Schon die Eröffnung des Konzertes mit einem Pfingstgesang aus dem griechisch- orthodoxen Kirchenmusikgut mutete freid- artig-reizvoll an. An die Stelle eines in sich ruhenden, sorgsam einstimmenden Prälu- diums trat hier ein fast ungezügelt wirken der Triumphgesang, eine wilde, kraftvolle Hymmik, bei der freilich die scharf hervor- klingenden Tenorstimmen ein bißchen ver- einzelt auf der schwärzlichen Flut einer un- in Mannheimer Kirchen gemein kompakten Baßgruppe einher schwammen. Diese Bässe sind, unbeschadet einiger schöner Tenorsoli, die in späteren Gesängen zu hören waren, noch immer das Paradestück des Schwarzmeer- Kosaken Chors. In den oberen Stimmgruppen konn- ten gelegentlich leichte Trübungen nicht ganz vermieden werden, aber es blieb unverkenn- bar, daß dieser Chor, der sich mit seinen Veranstaltungen in den Dienst der„Bru- derhilfe der Evangelisch- Orthodoxen Ar- beitsgemeinschaft“ stellt, hier aus vollem Herzen ein Stück seiner geistigen Heimat ausbreitete; und die Hörer in der überfüll- ten Kirche waren wohl nicht von der künst- lerischen Perfektion, zu der sich die Darbięe- tungen doch immer wieder erhoben, am stärksten beeindruckt, sondern vom Erleb- nis einer christlichen Kunst, die in einer uns fremden und doch verständlichen Sprache von Frömmigkeit und Brüderlichkeit kün- dete. So war der von einem Prediger der oben erwähnten Bruderhilfe- Organisation erläuterte soziale Zweck dieses Kirchenkon- zertes, die Unterstützung Heimatloser, ein Nebenziel, das sich sehr wohl auch im Cha- rakter des Programms abzeichnete. Wa. — Eine neue Altistin „Alida“ im Mannheimer Nationaltheqter Die schöne neue Mannheimer„Aida“-In. szenierung aus der vergangenen Spielzeit übt auch weiterhin ihre Anziehungskraft auf alle Schichten der Opernbesucher aus. Sie brachte am Sonntag dem Mannheimer Na- tionaltheater wiederum ein bis auf den letz. ten Platz besetztes Haus. Mit Generalmusik- direktor Herbert Albert am Pult, erhielt die Aufführung in ihrer Gesamtheit wiederum hochwertiges künstlerisches Format. Als Amneris stellte sich die neuverpflich. tete Altistin Mary Davenport dem Opern- Publikum zum erstenmal in einer grogen Partie vor. Es fällt schwer, auf Grund die. ser ersten Begegnung mit der Künstlerin ein endgültiges Werturteil zu fällen. Als Ergeb- nis blieb zunächst ein recht zwiespältige; Gesamteindruck. Mary Davenport bringt alt sympathische Eigenschaft außer dem schlan- ken Ebenmaß der äußeren Erscheinung eine fundierte Musikalität mit. Ueber den Grund- charakter ihrer stimmlichen Veranlagung aber kommt man nicht so leicht ins Klare, Der Hörer gerät in Zweifel, ob er es wirk⸗ lich mit einer Altistin zu tun hat, denn manchmal will es scheinen, als sei hier ein hoher Sopran künstlich auf Alt dressiert worden. Das an sich tragfähige, wenn auch etwas flächig wirkende Material, verliert ge- rade in der ausgesprochenen Altregion stark an klanglicher Substanz, während es in hoher Sopranlage eine zwar firnenkühle, doch glasklare und überraschend kernige Leuchtkraft entwickelt, so im Ensemble des Mittelaktes und in der grogen Solo- Szene während der Verurteilung des Radames. Die sprachliche Deklamation verrät noch hier und da die Ausländerin England?). Aber das ist nicht von so ausschlaggebender Be- deutung wie das Fehlen jenes eine drama- tische Altstimme kennzeichnenden Charakte- ristikums der dunkeltönigen pastosen Klang- fülle. In dieser Amneris flammte nichts,. Kühl bis ans Herz hinan, schritt sie unan- nahbar stolz und berechnend durch das Spiel der lodernden Leidenschaften. 5 Ziemlich isoliert stand sie so im Kreise der ausgeruhten Stimmen Heinz Sauerbaums (Radames), Grete Scheibenhofers(Aida) und Theo Lienhards, der diesmal dem Athiopier- Fürsten Amonasro scharf charakterisierte; gesangliches und darstellerisches Gepräge gab. Walter Streckfuß flel als stimmkräftiger Oberpriester, Hertha Schmidt mit dem ton- lich sehr sauber angelegten und durchge- führten heiklen Ferngesang der Priesterin auf, während der junge Hans Rößling für die kurzen Bemerkungen der königlich ägyptischen Majestät noch nicht ganz die er- forderliche stimmliche Machtfülle auf brachte. C. O. E. Koltur-Chronik Der Kunsthistoriker und Kunstschriftsteller Professor Edwin Redslob, der nach dem Kriege vor allem als Mitbegründer der freien Univer- sität Berlin und ihr erster geschäftsführender Rektor und als Mitherausgeber der West- berliner Zeitung„Der Tagesspiegel“ hervor- getreten ist, wird am 22. September in Berlin 70 Jahre alt. e Die Städtische Bühne Heidelberg eröffnet die neue Spielzeit am Donnerstag, 23. Sept, mit dem Schauspiel„Don Carlos“ von Fried- rich Schiller. Am Samstag, 25. September, folgt die Erstaufführung der Oper ‚Don Pedros Heimkehr“ von Mozart. Die Mainzer Bühne gab zu Beginn der Spiel- zeit den„Palestrina“. Karl Maria Zwißler, Schüler von Hans Pfitzner, erreichte im ersten und letzten Bild hinsichtlich der agogischen Breite und der Zügelung Außerordentliches. Er gab der Vorstellung dramatischen Elan und Präzision. Das Uebermaß an tönender Trauer wurde gedämpft. Die orchestrale Polyphonie des auch gesanglich interessanten zweiten Aktes, die Zusammenfassung des musikalichen Gewebes entfielen, weil der Mainzer General- musikdirektor diesen Akt dem Wunder des tieffarbigen Klanges entriß und den mit Strichen versehenen Tridentiner Konzialakt von Schauspielern agieren ließ. Die Einheit des geistigen Willens schien uns nicht zerstört, weil dieser farbige Akt zuchtvoll durchgespielt wurde. Daß Zwißler den spröden Klang des Vorspiels zum dritten Akt aus allen irdisch- materiellen Fesseln löste und, seinem Naturell entsprechend, mühelos, feierlich musizierte, daß der Mann der Szene und die Solisten dem Anspruch des Dirigenten genügten, 1 Eine Büste Adalbert Stifters wird am Sonntag, 26. September, im Rahmen eines festlichen Staatsaktes in der Walhalla bei Regensburg auf- gestellt. Kultusminister Dr. Josef Schwalber wird die Festrede halten. ERICH KASTNER Das fliegende Klassenzimmer EN ROMAN FUR TUNE MENSCHEN Copyright by Williams& Co., Verlag, Berhn 24. Fortsetzung Doktor Bökh beugte sich vor und lauschte angestrengt. Was flüstert der Junge im Schlaf?„Wei- nen ist streng verboten?“ Der Justus hielt den Atem an. „Weinen ist streng verboten! Weinen ist streng verboten!“ Immer wieder. Immer wie- der. Das mußte ein seltsamer Traum sein. Ein Traum, in dem Weinen streng verboten war! Doktor Bökh ging langsam und leise aus dem Saal. DAS ELFTE KRMPITEL enthält einen fidelen Bahnhof, eine Schule ohne Schüler; die Entdeckung an der Kegel- bahn,; einen Lehrer, der heimlich über Zäune klettert; Besuch bei Ulli; Johnnys Behauptung, daß man sich die Eltern nicht aussuchen könne, und zum zweiten Male die gleiche Notluge Der 24. Dezember begann im Johann- Sigismund- Gymnasium mit einem FHöllen- Spektakel. Die Jungen rasten wie die Wilden die Treppen hinauf und herunter. Der eine hatte seine Zahnbürste aus Versehen im Waschsaal liegen lassen. Der andere suchte den Kofferschlüssel wie eine Stecknadel. Der dritte hatte vergessen, die Schlittschuhe ein- zupacken. Der vierte holte Verstärkung, weil der Koffer zu voll war und nur schloß, wenn sich mindestens drei Mann daraufsetzten. Die Primaner taten zwar, als ob sie es bei weitem weniger eilig hätten. Aber wenn „Schon gut“, sagte Johnny.„Ich werde es ausrichten. Nun halte aber den Mund und mach, daß du fortkommst!“ Matz hob den Koffer auf die linke Schulter, rief:„Mensch, ich krieg nen Pun- chingball!“ und zog wie ein studierter Ge- päckträger davon. Der Bahnhof wimmelte von Gymna- siasten. Die einen wollten nach dem Nor- sie niemand beobachtete, rasten sie ganz ge- nau wie die Kleineren durch die Korridore. Gegen zehn Uhr früh war die Schule schon Halb leer. Die anderen, die später fuhren, machten zwar noch genügend Radau. Aber der Kenner spürte doch schon, daß die Aus- wanderung begonnen hatte. Mittags zog dann der nächste Trupp durchs weitgeöffnete Tor. Die Mützen saßen schief auf den Köpfen. Die schweren Koffer schleppten im Schnee. Matthias kam ein paar Minuten danach hinterhergestolpert. Er hatte sich bei Ulli verspätet. Johnny stand am Tor und gab ihm die Hand. „Paß gut auf den Kleinen auf!“ sagte Matthias.„Ich werde ihm öfters schreiben. Und laß dir's gut gehen!“ „Gleichfalls“, meinte Johnny Trotz.„Ich passe schon auf. Aber nimm die Beine un- tern Arm. Sebastian ist bereits voraus- gegangen.“ „Man hat's schwer“, stöhnte Matz.„Zum Bäcker Scherf muß ich auch noch. Sonst ver- hungere ich im Zug. Und das kann ich mei- nen alten Herrschaften doch nicht antun. Hör mal, Dichterfürst, wo ist denn eigentlich Martin Thaler, auch das Dreimarkstück ge- nannt? Ich wollte mich nämlich von ihm verabschieden. Aber ich finde ihn nirgends. Und ohne ihn ist das unmöglich. Na, grüß ihn bestens. Und er soll mir einen Karten- gruß zukommen lassen, damit ich weiß, mit welchem Zug er in unser Bildungsinstitut zurückfährt.“ den fahren, die anderen nach Osten. Die zwei Züge, Kirchberg kurz hintereinander. auf die man wartete, passierten Die Primaner spazierten mit ihren Tanz- stundendamen die Bahnsteige entlang und plauderten weltmännisch. Man überreichte einander Blumen und Lebkuchen. Der schöne Theodor erhielt von seiner Tangopartnerin, einem gewissen Fräulein Malwine Schnei- dig, ein Zigarettenetui, das beinahe echt war. Er zeigte es stolz den anderen Primanern. Sie wurden hellgelb vor Neid. Sebastian, der in der Nähe stand und einen Haufen Unterklassianer um sich ver- sammelt hatte, rig auf Kosten der Primaner Witze und hatte großen Heiterkeitserfolg. Endlich kam auch Matthias an. Er setzte sich auf seinen Koffer und aß sechs Stück Kuchen. Anschließend lief der erste der bei- den Züge ein. Die Gymnasiasten, die nach Norden reisten, feindliche Festung. Dann schauten sie aus den Abteilfenstern und unterhielten sich 80 lauf wie möglich mit denen, die noch war- ten mußten. Ein Sekundaner streckte eine Tafel aus dem Zug. Auf der Tafel stand: „Parole heulend wieder aus dem Zug heraus. kleine Trottel hatte seinen Koffer auf dem Bahnsteig stehen lassen. und kam noch zurecht. erstürmten ihn wie eine kletterte Der Heimat!“ Ein Sexer Er fand ihn aber Als der Zug abfuhr, schwenkten alle die Mützen. Und die Fanzstundendamen wink- ten mit ihren winzigen Taschentüchern. Man rief:„Frohe Weihnachten!“ Andere brüllten: 0 „Prost Neujahr!“ Und Sebastian schrie: „Fröhliche Ostern!“ Dann fuhr der Zug aus der Halle. Es ging auch weiterhin außerordentlich fidel zu. Und außer dem Stationsvorsteher Waren alle guter Laune. Er atmete erst auf, als auch der zweite Zug hinausschnaufte und als weit und breit kein Gynmasiast mehr zu sehen war. Von seinem Standpunkt aus hatte er ja recht. Das Schulhaus war wie ausgestorben. Das Dutzend Schüler, das erst am Nachmittag fuhr, spürte man überhaupt nicht. Da zog der Justus seinen Wintermantel an und ging in den stillen weißen Park hin- unter, Die Gartenwege waren zugeschneit. Unberührt lagen sie da. Verschwunden wa- ren Lärm und Gelächter. Johann Bökh blieb stehen und lauschte dem raschelnden Schnee, den der Wind von den Zweigen pustete. Na also, die groge Ruhe und die große Einsamkeit konnten beginnen! Als er in einen Seitenweg einbog, be- merkte er Fußtapfen. Es waren die Ab- drücke von ein paar Knabenschuhen. Wer lief denn jetzt allein im Park umher? Er folgte den Spuren. Sie führten zu der Kegelbahn hinunter. Der Justus schlich auf den Zehenspitzen durch den Schnee, an der Schmalseite des Schuppens entlang, und blickte vorsichtig um die Ecke. Auf der Brüstung saß ein Junge. Er hatte den Kopf an einen der hölzernen Pfeiler gelehnt und starrte zu dem Himmel hinauf, über den die schweren Schneewolken hinzogen. 0 „Hallo!“ rief der Justus. Der Junge zuckte zusammen und dehte sich erschrocken um. Es war Martin Thaler. Er sprang von der Brüstung herunter. Der Lehrer ging näher.„Was machst du denn hier unten?“ „Ich wollte allein sein“, meinte der Junge. „Dann entschuldige die Störung“, sagte der Justus.„Aber es trifft sich ganz gut, daß ich dir begegne. Warum hast du denn 7 früh so saumäßig schlecht gelesen, m?“ „Ich dachte an etwas anderes“, antwortete Martin betreten. „Hältst du das für eine passende Ent- schuldigung, wie? Und warum hast du gestern abend so miserabel Theater gespielt? Und warum hast du gestern und heute im Speisesaal fast nichts gegessen?“ „Da hab ich auch an etwas anderes denken müssen, Herr Doktor“, erwiderte Martin und schämte sich in Grund und Boden. „So. Woran mußtest du denn denken? An Weihnachten?“ „Jawohl, Herr Doktor.“ „Na, besonders drauf zu freuen scheinst du dich ja nicht!“ „Nein, nicht besonders, Herr Doktor.“ „Wann fährst du denn heim? Mit dem Nachmittagszug?“ Da liefen dem Primus der Tertia zwel große Tränen aus den Augen.. Und dann noch zwei. Aber er biß die Zähne zusammen, und da kamen keine Tränen weiter. Schließlich sagte er:„lch fahre gar nicht nach Hause Herr Doktor.“ „Nanu“, meinte der Justus.„Du bleibst Während der Ferien in der Schule?“ Martin nickte und wischte mit dem Handrücken die vier Tränen fort. „Wollen denn deine Eltern nicht, daß du kommst?“ 4 „Doch, Herr Doktor, meine Eltern wollen. „Und du? Willst du denn nicht?“ „Doch. Ich will auch, Herr Doktor.“ „Na, zum Donnerwetter noch einmal!“ riet der Justus.„Was soll das denn heißen? Sie wollen! Du willst! du hier? Woran liegt das denn?“ Fortsetzung folgt f Heraus Verlag. drucker chefred Stellv.: Dr. E. weber; Lokales: Dr. F. N Land: simon; chef v. Bank, R Bad. Kol Mannhe Nr. 80 01 eee 9. Jahr eee 5 B. E Lon, sten gesp gege spra auß. fing Wie an mi weder Debatt teilung einstim tion de trages einer 1 und fe tionspe Die Parteip tags fra eine at Neu schen amerik Lodge nungss lung d. tigen L Rotchir tende Pandit hatte, formell demoki den Pl Hon be merik demnges zalvers Anträg schluß Formo Zulasst regieru China dem, d schließ handel 1 Und trotzdem bleibst 1 Der George kommi