7 Nr. 22 Kol öttinge 1 künkzg nponiste tere q 6 mehre Entstag. Quellen 0 5 schildg Drtsgrup 8 chog Szene i 1, Wie e i0n dur As„jenei n fixiert Frau, diz Tn, ZwWar das Hen ichnet i Schwarz. gestalten über die glich die kreiwillg de“ Por. sse eine g geling at in de: Und vor en Fabel enaktion Vortartig bis zun in. Will ein gu. ind aud nen 193) Klich mander- f Ang von Zühnen⸗ inz Hil. ruppen- hn mit ind Tö⸗ ing eine auch für rau von werti⸗ Lünkele no Ster- nrissene all riet nnecker J en Aus- unheim lichkeit ind biz Stäcdltl⸗ en. Vor schulte dwerk⸗ er erst kSam- ammen en. Die „Orien- seinen msgabe ns von erlich reicht off, der chmack die in ischer- e Lö- dürfte Stoff- n“, der g nicht seiner es Bil- ge hat jungen r die USE. ——— — fragen ohnny. 1 it aus- rstelle, Unten, t, wie kann. anuar 1 und n. Das n dir nicht. nicht s hast Denn nicht r die- as ge- ohnny achts- er sie erms- ztehen anzig anna- schäft arme, haar- wer- noch r be- ritter Geld kolgt Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. o. Weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredation: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/Rh. Nr. 28 743. Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim. R, 1, 48, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3, 20 DM zuxügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 3,20 DM einschl. Porto. Bei Ab holung im verlag oder in den Agen⸗ turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; wWerbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Rezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr, 9. Jahrgang/ Nr. 222/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz 9 5 Kabinett billigt Adenauers Politik In der Aussprache mit Ollenhauer ist eine Annäherung der Standpunkte ausgeblieben Von unserer Bonner Redaktion sowie den Agenturen dpa und U Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat am Mittwoch die einmütige Zustimmung des Bundeskabinetts zu seiner außenpolitischen Auffassung und damit zu der Politik erhalten, die er auf der Londoner Konferenz vertreten will. Am kommenden Montag werden der Kanzler und die deutsche Dele gation nach London fliegen.— Dr. Aden- auer berichtete dem Kabinett über die französischen Vorschläge und die Gespräche der letzten Tage. Er teilte mit, daß er mit hauer, nicht zu einem Ergebnis gelangt sei. Vor der Bundestagsfraktion der SPD sprach auch Erich Ollenhauer über seine Begegnung mit Dr. Adenauer. Nach seinen Darlegungen sind die Fronten noch nie so verhärtet gewesen wie jetzt. Die gescheiterte EVG-Politik fordere— so meinte Ollenhauer — klare Konsequenzen. Er verlangte, daß die Wiedervereinigung den Vorrang haben müsse und fand die Zustimmung seiner Par- teifreunde zu der Forderung nach einer paldigen Viermächte- Konferenz. Im Pressedienst der SPD setzte sich der Bundestagsabgeordnete Erler am Mitt- woch mit den Ausführungen des französi- schen Ministerpräsidenten Mendes- France Schlichtungsabkom dem Führer der Opposition, Erich Ollen- in Straßburg auseinander. Er meinte:„Wenn wir eines an der sehr nüchternen, maßvollen und vernünftigen Rede beklagen, dann ist es das Fehlen nur eines einzigen Hinweises auf die Notwendigkeit der Wiedervereini- gung Deutschlands.“ Erler ist der Ansicht, daß man deutscherseits besser daran getan hätte, die Energie, die im Augenblick auf die Neun-Mächte-Konferenz in London ver- wandt wird,„für die Schaffung vernünftiger Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme des Deutschlandgespräches mit der vierten Besatzungsmacht einzusetzen“. Man könne dann in drei Monaten in der Deutschland- rage weiter sehen und die Sowjetunion vor men unterzeichnet Es enthält das„Muster einer tariflichen Schlichtungsvereinbarung“ Köln.(UP/dpa) Der Präsident der Bundes- vereinigung der deutschen Arbeitgeber- verbände, Dr. Paulssen, und der Vor- sitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Walter Freitag, haben das zwischen den beiden Spitzenorganisationen der Arbeit- geber und Arbeitnehmer getroffene Ab- kommen über ein selbstverantwortliches Schlichtungswesen unterzeichnet, wie die Bundes vereinigung der Arbeitgeberverbände am Mittwoch in Köln bekanntgab. Das Ab- kommen, das am 7. September geschlossen Wurde, enthält außer der vereinbarten Empfehlung für die beiderseitigen Mitglieds- Verbände das„Muster einer tariflichen Schlichtungs vereinbarung“. Dieses Muster bildet die Grundlage für die Verhandlungen, die nunmehr zwischen den Tarifträgern über entsprechende Vereinbarungen in ihren Tarifbereichen geführt werden sollen. Der DB und die Bundesvereinigung sind auf Grund der Autonomie ihrer Mitglieder ihrer- seits nicht Tarifträger, vielmehr werden Tarif vereinbarungen weiterhin unmittelbar zwischen den einzelnen Industriegewerk- schaften und den entsprechenden Arbeit- geberverbänden abgeschlossen. In der Vereinbarung verpflichten sich peide Seiten, sich ernsthaft zu bemühen, in erster Linie auf dem Wege freier Verhand- lungen Tarifverträge abzuschließen. Strei- tigkeiten über den Abschluß von Gesamt- Vereinbarungen sollen nicht im Wege staat- licher Entscheidungen(also der Zwangs- schlichtung), sondern durch vereinbarte Schlichtungsinstanzen beigelegt werden. Das von beiden Seiten vereinbarte„Muster einer Schlichtungs vereinbarung“ sieht in seinen Wichtigsten Bestimmungen vor: Das verein- parte Schlichtungsverfahren kommt zur An- wendung, wenn die zuvor durchzuführenden freien Verhandlungen zwischen den Tarif- vertragsparteien zu keiner Verständigung ge- führt haben. Die Schlichtungsstelle setzt sich paritätisch aus je zwei oder mehreren Bei- sitzern zusammen, die von den Vertragspart- nern benannt werden. Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit gefaßt. Stimmenthal- tungen sind nicht zulässig. Kommt eine Einigung der Parteien nicht zustande, so muß die Schlichtungsstelle den Parteien einen Einigungsvorschlag unterbreiten. Die An- nahme des Vorschlages durch beide Parteien hat die Wirkung einer Gesamtvereinbarung. Kampfmaßnahmen sind während des Schlichtungsver fahrens zu unterlassen. Sie dürfen erst dann ergriffen werden, wenn das Schlichtungsverfahren gescheitert ist. Das Schlichtungsverfahren gilt als gescheitert, wenn die Schlichtungsstelle innerhalb der vertragsmäßig vereinbarten Frist keinen Einigungsvorschlag unterbreitet oder wenn der Einigungsvorschlag abgelehnt ist. Der dritte Gewerkschaftstag der Industrie- gewerkschaft Druck und Papier for- derte ein neues Aktionsprogramm des Deut- schen Gewerkschaftsbundes. Als wichtigste Forderungen werden unter anderem die Einführung der 40-Stunden-Woche bei vol- lem Lobnausgleich und ein höherer Lebens- standard durch bessere Löhne und Gehälter genannt. Ferner soll die Gleichberechtigung der Geschlechter durch eine entsprechende Lohn- und Tarifpolitik verwirklicht werden. Der Hauptvorstand der Gewerk- schaft OerV OOeffentliche Dienste, Transport und Verkehr) hat den Bundes- kanzler erneut ersucht, die Bundesregierung zu Lohn- und Gehaltsverhandlungen mit den Gewerkschaften zu veranlassen. Kurswechsel der Labour Party? Exekutivausschuß nimmt Resolution über Deutschland-Politik an London.(UP) In Abwesermeit des briti- schen Oppositionsführers, Clement Attlee, der am gleichen Page erst von seinere Welt- reise zurückkehrte, hat der Exekutivaus- schuß der Labour Party am Mittwoch die Politik der uneingeschränkten Understiitzung der deutschen Wiederbewaffnung revidiert. ES wrde eine Resolution angenommen, in der es heißt, daß nach dem Scheitern der Europaischen Verteidigungsgemeinschafft eine neue Politik hinsichtlich des künftigen Sta- tug der Bundesrepublik gefunden werden 8011. Politische Beobachter vertreten die Auf- dassung, daß in diesem Beschluß des Exe- Kutiwelisschusses ein Nachgeben der Labour- Parteiführung gegenüber dem unter der Führung von Aneurin Bevan stehenden lin- ken Flügel der Partei gesehen werden muß. Das Scheitern der Europaischen Vertei- digungsgemeinschaft hatte die Labour Party, die zunachst uneingeschränkte Unterstüt- zung für diesen Plan und damit auch für die westdeutsche Wiederbewaffnung zuge- sagt hatte, vor die Notwendigkeit gestellt, eine neue politische Linie in dieser Frage auszuarbeiten. Politischen Beobachtern Fällt jedoch bei der am Mittwoch verabschiedeten Resolution auf, daß sie keinerlei konkrete Anweisungen enthält, sondern vielmehr in vagen Formulierungen vor weiteren Schrit- ten Hinsichtlich der deutschen Wiederbewaff- nung die Konsultierung der anderen euro- päischen sozialistischen Parteien fordert. Darüberhinaus würd vorgeschlagen, daß er- neut versucht werden soll, mit der Sowiet- unjon ins Gespräch zu kommen, um die deutsche Wiedervereinigung zu erreichen. Dabei werden solche Gespräche jedoch da- von abhängig gemacht, daß der Kreml freien gesamtdeutschen Wahlen zustimmt. Der britische Oppositionsführer, Clement Attlee, erklärte am Mittwoch bei seiner Rückkehr von einer sechswöchigen Reise durch Europa, Asien, Australien und Ame- rika, je cher der Westen das Nationalchina des Generalissimus Tschiangkaischek fallen lasse, desto besser sei es. Eingehende Er- klärurnngen wollte Attlee nicht abgeben. Er sagte nur, das Formosa-Problem sei das schwerste Hindernis, das sich einer fried“ lichen Zusammenarbeit mit den Chinesen entgegenstelle. jene Frage stellen, die der Westen ihr bisher niemals gestellt habe: ob sie freie Wahlen und ihre Konsequenzen in allen vier Zonen Deutschlands zustimmt, wenn sich dafür das wieder vereinigte Deutschland keiner Militär- allianz anschließt. Pessimistische Stimmen Dr. von Brentano bezeichnete vor der Fraktion der CDU/CSU die Vorschläge des französischen Ministerpräsidenten Mendes France als„vage“, Es seien gewisse Zweifel berechtigt, ob der Londoner Konferenz ein Erfolg beschieden sein werde. Die Außen- minister könnten sich praktisch nur im Prin- zip einigen, um dann die konkrete Arbeit den Sachverständigen zu überlassen. Ein solcher Weg, das habe die Vergangenheit gelehrt, sei aber falsch. Die echten politischen Entschei- dungen müßten vorher festliegen, ehe die Sachverständigen ans Werk gehen. Auch der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschus- ses des Bundestages, Dr. Gersten maier (CDU), äußerte sich am Mittwoch in Straß- burg über die Erfolgsaussichten der Lon- doner Neunmächte-Konferenz mit großem Pessimismus. Auch ein„Spaak-Plan“2 Der belgische Außenminister Spa k Will auf der Londoner Konferenz einen Kom- promiß zwischen den Plänen Edens und des französischen Minister präsidenten Mendes- France vorschlagen, wie am Mittwochabend in Brüssel bekannt wurde. Im belgischen Außenministerium wird jedoch Stillschwei⸗ gen über diesen„Spaak-Plan“ gewahrt. Der Chef der NATO, General Grünther, be- stritt energisch, daß die USA die Absicht hätten, sich von Frenkreich abzuwenden. „Wir können Europa nicht ohne einen frnnzö- sischen Beitrag verteidigen“, erklärte er, „wir brauchen beide, sowohl Frankreich als auch Deutschland“. 5 Heftige Bundestagsdebatte erwartet Man erwartet in Bonn, daß es heute Donnerstag, in der Sitzung des Bundestages zu einer heftigen Debatte über die Absetzung der außenpolitischen Aussprache durch die Regierungskoalition kommt. Die SPD wird eine Plenarentscheidung fordern. Dr. von Brentano sprach sich vor der Fraktion der CDU/ CSU dafür aus, daß der Bundestag sofort nach Beendigung der Londoner Kon- ferenz die Außenpolitik debattiere. Die Bun- desregierung könne sich in ihrer Erklärung auf das beschränken, was ihr zu sagen mög- lich sei. Das sei auch in anderen Ländern so üblich. Der Außenpolitische Ausschuß des Bun- destages wird, wie in Bonn verlautet, am kommenden Montag zusammentreten. Man nimmt als sicher an, daß Dr. Adenauer vor seiner Abreise nach London noch dem Aus- schuß einen Bericht über die außenpolitische Lage geben wird. Der Bundeskanzler erklärte am Mittwoch vor der Fraktion der CDU des nordrhein- Westfälischen Landtags, daß trotz des gegen- wärtigen Vorrangs der außenpolitischen Erfordernisse im Hinblick auf die Freiheit und Wiedervereinigung Deutschlands auch die innenpolitischen und insbesondere die sozialpolitischen Probleme einer Lösung nähergebracht werden würden. Donnerstag, 23. September 1954 Deutsche Mädchen unter Gewehr zeigt dieses Bild von einem Massenaufmarsch, der dieser Tage in Leipꝛig stattfand. Se- hört nun, so fragen wir uns, das Gewehrtragen in der Marschkolonne au einer gesunden Erziehung der weiblichen Jugend? Oder reichen die männlichen„Polizei- Einkeiten“ druben nicht mehr aus oder bewegen sich diese Mädcken in dieser Form und mit dieser Ausrustung auf der Straße, nur weil sie reine Freude daran finden! Bild: Keystone UNO gegen die Aufnahme Pekings Der Holländer van Kleffens wurde neuer Präsident New Vork.(dpa/ UP) Die neunte Vollver- sammlung der UNO begann, wie gemeldet, am Dienstag in New Vork. Die erste Sitzung endete mit einer Abstimmunęsniederlage der Sowjetunion, nachdem der sowietische Dele- gierte Wyschinski die Aufnahme Pekings in die Vollversammlung und die Organisationen der UNO beantragt hatte. Die Vollversamm- lung lehnte den Antrag mit 43 gegen elf Stimmen bei sechs Enthaltungen ab. Obwohl diese Entscheidung schon am Er- öffnungstag fiel, wird erwartet, daß das Pro- blem der Vertretung Chinas in der UNO die Beratungen noch häufig überschatten wird. Der Außenminister der USA, Dulles, nahm als einziger Außenminister der westlichen Großmächte an der Eröffnungssitzung teil, die im Schatten der Europakrise stand. Er Wird voraussichtlich in den nächsten Tagen vor der Vollversammlung sprechen. Die neunte Vollversammlung wird sich mit einer Fülle heikler politischer Probleme zu befas- sen haben, darunter der Abrüstungsfrage, der Aufnahme neuer Mitglieder, mit den vergeblichen Versuchen zur Wiedervereini- gung Koreas, mit dem Anspruch Indonesiens auf Holländisch-Westneuguinea und mit der griechischen Forderung nach einer Volks- abstimmung über eine Vereinigung Zyperns mit Griechenland. Der Niederländer Dr. Eelco Nicolas van Kleffens wurde außerdem in der ersten Sitzung zum Präsidenten der 9. General- versammlung gewählt. Er erhielt 45 Stim- men bei 12 Enthaltungen, während drei Stimmen auf Prinz Wan Waithayakon (Thailand) entflelen. Der neugewählte Präsident verlieh in einer Pressekonferenz der Hoffnung Aus- druck, daß die Probleme, die die Westmächte gegenwärtig außerhalb der Weltorganisation Zwischen Gesfern und Morgen Ueber das Kinderbeihilfen-Gesetz wird der Bundestag heute, Donnerstag, in zwei- ter und dritter Lesung beraten. Der von dem zuständigen Bundestagsausschuß erarbei- tete Entwurf sieht Familienausgleichskassen vor, die bei allen Berufsgenossenschaften errichtet werden sollen. Die Unterhaltshilfe aus dem Lastenaus- gleich soll nach einem Gesetzentwurf des Bundestagsausschusses für den Lastenaus- gleich rückwirkend vom 1. Juli an erhöht werden. Die Altersgrenze für Richter an den Ober- sten Bundesgerichten und dem Bundesrech- nungshof soll nach einem Gesetzentwurf der Bundesregierung auf 68 Jahre erhöht wer- den. In der Begründung heißt es, daß es noch an geeignetem Nachwuchs fehle. Zu den Berliner Wahlen am 5. Dezember haben sich beim Wahlleiter in Westberlin auch Kandidaten der SED angemeldet, die damit zum erstenmal seit der Spaltung Ber- lins an den Wahlen in den Westsektoren teil- nehmen wollen. Lohnerhöhungen zwischen sechs und neun Pfennigen je Stunde vereinbarten die jewei- ligen Sozialpartner für die Arbeitnehmer der Erdöl- und Gasgewinnungsindustrie, im Kali- pergbau und in der hessischen Metallindu- strie. Die Gehälter der Angestellten in der Industrie des Tarifgebietes Württemberg und Nordbaden sollen ab 1. November um künk bis sieben Prozent erhöht werden. Den freien Mittwochnachmittag fiir den Einzelhandel sieht der Entwurf eines Laden- schluß-Gesetzes vor, der von der Bundes- regierung jetzt verabschiedet wurde. Auch der„Kupferne Sonntag“ vor Weihnachten soll künftig wegfallen, so daß es demnach mur noch zwei verkaufsoffene Sonntage in der Weihnachtszeit gäbe. Zum jüdischen Neujahrsfest am 28. Sep- tember haben Bundespräsident Heuss und Bundeskanzler Adenauer, sowie viele andere Politiker der Bundesrepublik den Juden in Deutschland Glückwunschbotschaften über- mittelt. Nach jüdischer Zeitrechnung beginnt an diesem Tag das Jahr 5715. Auf unbestimmte Zeit verschoben wur- den zwei Tagungen ehemaliger Angehöriger der Waffen-SS, die für den 25. und 26, Sep- tember in Göttingen und Iserlohn geplant waren. Die Veranstalter erklärten, sie hät- ten damit dem Wunsch der Bundesregierung entsprochen, auf die schwierige außenpoli- tische Lage Rücksicht zu nehmen. Eine„Monarchistische Partei Deutsch- lands“ wurde von dem ehemaligen Bundes- tagsabgeordneten der Deutschen Partei, Dr. Leuchtgens, in Frankfurt gegrün- det. Er kündigte an, daß sich diese Partei bereits an den kommenden Landtagswahlen in Hessen beteiligen wolle. Keine Weihnachtszeugnisse mehr gibt es Klümftig in Niedersachsen. Nur noch vor den Herbstferien und am Ende des Schuljahres sollen Zeugnisse ausgegeben werden. Der Ernährungsstandard der Vorkriegs- zeit ist nach Mitteilung des Bundesermnäh- rungs ministeriums wieder erreicht worden. Der Verbrauch von Getreide und Kartoffeln sei weiterhin zurückgegangen, während sich der Verzehr von Nahrungsmitteln mit höherwertigen Nährstoffen stark ausgewei- tet habe. Die Einwohner der Bundesrepu- blik hätten im Wirtschaftsjahr 1953/54 täg- lich 2891 Kalorien zu sich genommen. Die Weltkonferenz für moralische Auf- rüstung in Caux(Schweiz), die am 29. Mai begonnen wurde, ist jetzt beendet worden. An der Konferenz, die das Thema„Staats- kunft für eine neue Welt“ behandelte, nah- men über 5000 Politiker und Wissenschaft- ler aus 75 Ländern der Erde teil. Im britischen Unterhaus ereignete sich am Mittwoch aus bisher noch unbekannten Gründen eine Explosion, die einen kleine- ren Brand auslöste. 8 Für den Posten des Gouverneurs von New Vork nominierte die Demokratische Partei als Kandidaten den ehemaligen Leiter des Amtes für gegenseitige Sicherheit, Averel Harriman. Um die Kandidatur hatte sich auch Franklin D. Roosevelt jr., der Sohn des amerikanischen Präsidenten, beworben. Die Kürzung der Militärdienstzeit in Finnland, die die Kommunisten bean- tragt hatten, wurde vom finnischen Parla- ment abgelehnt. Die Dienstzeit in Finnland beträgt acht Monate. Das Zentrum der Unruhen in Tibet soll sich in der osttibetanischen Provinz Khan befinden, wo die chinesischen Kommunisten die Führer aufständischer Stämme verhaftet haben sollen. der Vereinten Nationen erörtern, in irgend- einer Weise auch vor dem Weltforum be⸗ handelt werden. Van Kleffens, der nack Paul Henri Spaak, der 1946 das gleiche Amt innehatte, erst der zweite Westeuropäer ist, der zum Präsidenten der Generalversamm- lung gewählt wurde, bezeichnete es als die wichtigste Aufgabe der Weltorganisation, die friedlichen Beziehungen zwischen den Völ- kern zu verbessern. Als eines der wichtig- sten Probleme, denen sich die UN in der jetzigen Tagung gegenübersehen, nannte er die Abrüstung.. Die General versammlung beschäftigte sich am Mittwochmittag zunächst mit der Neuwahl der Vorsitzenden der einzelnen Ausschüsse und anderer Funktionäre. Chef der 7. US-Flotte informiert sich über die Lage auf Formosa Taipeh.(UP/dpa) Nur wenige Stunden nach dem Bekanntwerden von Berichten, wonach vor der südchinesischen Küste starke sowjetische Kriegsschiffsverbände gesichtet worden seien, traf Vizeadmiral Pride, der Oberbefehlshaber der 7. ameri- kanischen Flotte, auf Formosa ein, um mit Generalissimus Tschiangkaischek natio- nalchinesische Küstenbefestigungen auf For- mosa zu besichtigen. Vermutlich wird sich Pride auch an Ort und Stelle über die Lage auf der Insel Quemoy informieren. Die 7. US-Flotte hat die Aufgabe, Formosa gegen Angriffe vom Festland zu verteidigen. Nationalchinesische Jagdbomber griffen vor der Insel Quemoy eine große Gruppe rotchinesischer Dschunken mit Bomben und Bordwaffen an. Gleichzeitig richteten sich Bomenbangriffe nationalchinesischer Kampf- flugzeuge gegen Artilleriestellungen und Kasernen der chinesischen Kommunisten in der Nähe des Hafens Amoy. 5 5 Der Rundfunksender Peking verbreitet zur Zeit eine Aufforderung der rotchinesi- schen Regierung, in der Bauern und Arbei- ter angehalten werden, durch stärkere Pro- duktion zur„Befreiung“ Formosas beizu- tragen. Größtes Manöver seit Kriegsende in der britischen Zone Frankfurt.(UP/dpa) Das größte Land- manöver westalliierter Streilkräfte seit Kriegsende hat am Mittwoch in der briti- schen Zone Deutschlands begonnen, Die Uebung, an der annähernd 140 000 Mann der fünf NATO-Nationen(Großbritannien, USA. Kemada, Belgien und Holland) teilnehmen, ist zugleich das erste große Manöver in der Bundesrepublik, in dem die Bedingungen eines Atomkrieges berücksichtigt werden. An den Gefechtsübungen sollen— wie verlautet — auch Beobachter der Bundesregierung teil- nehmen. Der Oberbefehlshaber des Manövers, Gene- ral Sir Richard Gale, erklärte, es solle her- ausgefunden werden, wie ein zahlenmäßig schwächerer Verteidiger, der im Besitz über- legener Atomwaffen sei, einen zahlenmäßig stärkeren Feind erfolgreich abwehren könne. Ebenfalls am Mittwoch begannen im Raum zwischen Lübeck und Neumünster erstmals Manöver der Einheiten des„Bundesgrenz- Schutz- Kommandos Küste“. Dabei soll die Zusammenarbeit der Land- und See-Grenz- schutzeinheiten bei der Verteidigung und Ueberwachung der Küste überprüft werden. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 23. September 1954/ Nr. 222 Donnerstag, 23. September 1954 Was alles zu überbrücken ist ES ist im Augenblick nicht ganz einfach von einem der führenden Bonner„Außen- Politiker“ eine Ansicht über die kommende Entwicklung zu hören. Die amtlichen Stel- len, das Kanzleramt, das Auswärtige Amt, befleigigen sich der Oeffentlichkeit gegen- über zur Zeit auffallender Zurückhaltung. 0 Trotzdem zeichnen sich die Probleme, um die es in London gehen wird und die Lösungs- Vorstellungen, die inzwischen entwickelt wurden, jetzt deutlicher ab. So steht zum Beispiel fest, daß die These des Jahres 1950, eine Verteidigung Europas sei ohne einen Beitrag Deutschlands nicht möglich, von ren Urhebern voll aufrechterhalten wird. Ferner bekundeten berufene Sprecher in Bonn und Paris in den letzten Tagen mehr- fach den festen Wunsch, die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland voran- zutragen und sich nicht durch„den Zwischen- Fall von Paris“ entmutigen zu lassen. An dieser Stelle stellt sich die Ueber- legung ein: Können grundsätzliche Erklärun- gen genügen? Kommt es nicht vielmehr jetzt darauf an, festumrissene Vorstellungen über einen beschreitbaren Weg zu präsentieren? Mendes-France hat den interessierten Regie- rungen eine Denkschrift übermittelt, der britische Außenminister Eden legte ihnen seinen Plan vor. Zwischen beiden bestehen Differenzen, aber von amtlicher englischer Seite wurde am Dienstag erklärt, daß„die beträchtlichen Unterschiede nicht unüber- brückbar“ seien. Als Kernproblem schält sich mmer deutlicher das künftige verhältnis zwi- schen der erweiterten Organisation des Brüsseler Pakts, die Eden vorgeschlagen hat, und der sie umfassenden Maschinerie des Atlantikpakts heraus. Amerikaner und Engländer plädierten zimächst für die direkte Aufnahme der Bun- desrepublik in den Atlantikpakt. Jedenfalls möchte man unter allen Umständen verhin- dern, daß eine Erweiterung des Brüsseler Paktes zu einer Verdoppelung der militäri- schen Maschinerie und der Kommando- struktur des Atlantikpaktes führt. Von deut- scher Seite sind hier mancherlei Nuancen denkbar. Entscheidend wird sein, daß die Bundesrepublik in jeder Konstruktion an der militärischen Verfügungsgewalt über die deutschen Kontingente beteiligt sein muß, Es gibt keinen Staat, der seine gesamten Truppen einem Kommando unterstellen Würde, aus dem er selbst ausgeschaltet bleibt. Nebenher wird man, unabhängig von der Regelung des deutschen Verteidigungsbei- trags und der Verankerung der Beistands- Verpflichtungen in London auch zwischen den Vertretern der Vereinigten Staaten, Groß- britanniens, Frankreichs und der Bundes- republik Formeln für die Ablösung des Be- satzungsrechts finden müssen. Wie weit man mit einem Erfolg der Lon- coner Konferenz zuversichtlich rechnen darf, ist zur Stunde noch schwer zu sagen. Jeden- alls hängt das nicht in erster Linie von der Klärung dieser oder jener Einzelheit, son- dern davon ab, ob die Solidarität der freien Welt, die in den letzten Tagen empfindlich bedroht schien, wieder gefestigt werden Kann. Die Franzosen versuchen, die Englän- der so dicht und so nahe wie möglich an den Kontinent zu fesseln. Die alte Partnerschaft, aber auch die Sorge vor einem möglichen deutschen Uebergewicht, spielen dabei eine Rolle. Die Engländer wiederum treten mehr Für ein lockeres Verhältnis ein, zum Teil aus Rücksicht auf ihr Weltreich, zum Teil aber auch um die Fäden zu den Vereinigten Staa- ten dicht und gefestigt zu halten. Die Ame- rikaner wiederum sehen— neben ihrem Wunsch nach Vereinigung der europäischen Staaten— vordringlich die baldige Mobi- lisierung des deutschen Potentials. Ob die Londoner Konferenz zu einem Erfolg werden kann, hängt viel stärker davon ab, ob es gelingt, diese Gegensätze zu überbrücken, als von den deutsch-fran- 288ischen Schwierigkeiten. Dabei gilt es, mit einiger Deutlichkeit zu sagen, daß das Verlangen nach deutschen Soldaten nicht von Bonn aus zuerst laut wurde, son- dern nach Ausbruch des Korea-Krieges, als man eine Entladung auch in Europa be- fürchtete, von den Vereinigten Staaten, von Großbritannien und schließlich auch von Frankreich zur Debatte gestellt wurde. Hugo Grüssen Bonn) Den„Bambusvorhang“ etwas geöffnet Wie England die Reise der Labour-Delegation nach China beurteilt Der frühere britische Ministerpräsident Attlee kam dieser Tage als letztes Mit- glied einer Delegation der britischen Labour Party, die eine Reise nach dem kommunistischen China gemacht hatte, wieder nach England zurück. Unser Korre- spondent zieht im folgenden Beitrag die Schlußsumme aus den in England über Sinn und Ergebnis dieser Reise geführten Debatten. Nebenher hatte sie für Attlee wohl auch noch den Zweck. seine Position innerhalb der Partei zu stärken, die es ihm erlauben soll, auf dem bevorstehenden Parteitag seine Politik, besonders seine Außenpolitik, mitsamt der Befürwortung einer Wiederbewaffnung Deutschlands durchzusetzen. 8 London, im September Wenn, wie man annimmt, die Politik des Kremls darauf abzielt, möglichst viel Streit und Mißtrauen zwischen England und Amerika zu säen, dann konnte Molotow kaum etwas Törichterers tun. als der „Prawda“ zu erlauben, daß sie ausgerech- net Herrn Clement Attlee zum Advokaten Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen „der aggressivsten Bestrebungen in Europa und im Fernen Osten“ erklärte, nur weil er sich erlaupt hatte, durch Mao Tse-tung Moskau daran zu erinnern, daß die sowijeti- schen Rüstungen auch mit Schuld an der Spannung in der Welt tragen. Denn durch diesen sowjetischen Angriff wurde den in der amerikanischen Oeffentlichkeit verbrei- teten Auslegungen der Reise der Labour- Delegation nach Peking über Moskau der Boden entzogen. Die in der amerikanischen Oeffentlich- keit weit verbreitete Meinung, daß es die kommunistischen Beherrscher des Krems und der verbotenen Stadt leicht haben wür- den, die von Attlee geführte Labour-Dele- gation durch Potemkinsche Dörfer zu beein- drucken, sind auch von den politischen Geg- nern Attlees niemals ernst genommen wor- den. Man nahm vielleicht an, daß Aneurin Bevan und das eine oder andere Delegations- mitglied sich von den kommunistischen „Genossen“ ein X für ein U vormachen las- Diplomatische Gegenoffensive Indiens Nehru erstrebt eine„Friedenszone“ in Südostasien Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg New Delhi, im September Der balbobärtige indonesische Regierungs- chef Sastroamidjojo, der gegenwärtig zu einem Staatsbesuch in Delhi ist, versucht seit längerer Zeit, eine Konferenz der asiatisch- arabisch- afrikanischen Staaten zustande zu bringen. Die in der indonesischen Presse erörterten mutmaßlichen Tagesordnungs- punkte einer solchen Konferenz lassen er- kennen, daß Sastroamidjojo eine antikolo- niale Demonstration der farbigen Völker plant und daß er hofft, einen gemeinsamen Nenner für die Außenpolitik der Teilnehmer- staaten zu finden. Als Teilnehmer vorgesehen sind zunächst die Regierungschefs jener 13 Nationen, die in der Vergangenheit bei wichtigen Streitfragen in den Vereinten Nationen wiederholt die indische Politik der „Dritten Kraft“ unterstützt haben.(Indien, Pakistan, Indonesien, Burma, Thailand, Philippinen, Iran, Irak, Syrien, Libanon, Aegypten, Saudiarabien und Jemen). Die Ein- beziehung unabhängiger afrikanischer Staa- ten wie zum Beispiel Abessinien und Liberia dürfte wegen des wachsenden amerikanischen Einflusses in diesen Ländern Schwierigkeiten bereiten. Aber selbst unter den dreizehn aslatisch- arabischen Staaten sind nach der erfolgreichen amerikanischen Bündnisoffen- Sive im vorderen Orient und in Südostasien So ernste Meinungsverschiedenheiten ent- standen, daß eine Koordinierung ihrer Außenpolitik in Zukunft recht fragwürdig erscheint. So stehen denn auch die Besprechungen Nehrus mit Sastroamidjojo im Schatten des Südostasien-Paktes, dem sich- vornehm- lich gegen indisch- indonesische Gpposition— Pakistan, Thailand und die Philippinen an- geschlossen haben. Nehru wird unter diesen Umständen nur dann seine Zustimmung zur geplanten Konferenz der farbigen Welt geben, wenn er von ihr- trotz der bestehen- den internen Spannungen— zumindest einen propagandistischen Nutzen für seine Politik einer„Friedens-Zone“ erhoffen kann. Mit dieser Politik geht der indische Minister- präsident, unbeirrt durch erlittene Rück- schläge, auf dem Wege der„Dritten Kraft“ einen Schritt vorwärts. Es handelt sich jetzt nicht mehr nur darum, daß sich Indien und andere asiatische Staaten im Kalten Krieg der Großmächte neutral verhalten sollen, sondern jetzt wird zur Ueberwindung des Kalten Krieges eine internationale Friedens- garantie gefordert, die nichtkommunistische und kommunistische Staaten gleichermaßen auf bestimmte Prinzipien des internationalen Verhaltens verpflichten soll. Diese Konzeption ist die Antithese zur Sicherheits-Strategie der USA, und in ihrem Zeichen werden die Inder ihre Gegenoffen- sive gegen die Politik des Südostasien-Paktes führen. Die Verhandlungen Nehrus mit Sastroamidjojo dienen der Vorbereitung einer Koalition nichtkommunistischer Staaten, die bereit sind, nach dem Vorbild des indisch- chinesischen Tibet-Vertrages, gemeinsam mit dem kommunistischen China eine Nicht- angriffserklärung und die Verpflichtung zur gegenseitigen Respektierung der Souveräni- Burma, Kambodscha, tät und zur Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten des anderen zu unterschrei- ben. Für diese Koalition wird man den Rah- men sehr viel enger stecken müssen, als ihn Sastroamidjojo für seine asiatisch-arabisch- afrikanische Ministerpräsidenten-Konferenz geplant hatte. Als Partner kommen vorläu- fig neben Indien und China nur Indonesien und Burma in Frage. Nehru mißt jedoch der Teilnehmer-Zahl geringere Bedeutung bei als der Tatsache, daß überhaupt einmal an einem Präzedenzfall die Möglichkeit inter- nationaler Zusammenarbeit zwischen Kom- munisten und Nichtkommunisten im Interesse des Friedens bewiesen wird. Enapp drei Wochen nach dem Besuch Sastroamidjojos in Delhi wird Nehru über Laos und Vietnam nach Peking fliegen. Eine Anfrage im Parla- ment, ob er auch Malenkow besuchen wolle, beantwortete Nehru mit der orakelhaften Erklärung, er hoffe den sowjetischen Regie- rungschef zu treffen, wenn dieser gleichzei- tig mit ihm in Peking sein sollte. sen würden. Aber Attlee ist ein Mann, der sich in der Kriegszeit als Stellvertreter Churchills und nachher in sechsjähriger Ministerpräsidentschaft als nüchterner Poli- tiker und verantwortungsbewußter Staats- mann von überdurchschnittlichem Format bewährte. Im übrigen war die Reise ein eindrucks- Volles Beispiel für die Zusammenarbeit von Regierung und Opposition in außenpoliti- schen Dingen. Man war allerdings im Lon- doner Außenministerium zunächst wenig glücklich über den Termin der Ankündigung des Unternehmens während der Genfer Kon- ferenz. Die Art und Weise aber in der der Aufenthalt des Oppositionsführers und seiner Reisegesellschaft in Moskau durch die bri- tische Botschaft zu einer Staatsvisite aus- gestaltet wurde, ließ deutlich erkennen, daß Sir Winston Churchill mit seinem alten Kol- legen Attlee zusammenspielte, um diesen Be- such im Interesse der britischen Außenpolitik auszunutzen. Die britische Politik gegenüber China ist Weniger in ihrer grundsätzlichen Einstellung als in ihren Methoden von der amerikani- schen unterschieden. Sie zielt darauf ab, zwi- schen China und der Sowjetunion zu diffe- Tenzieren. Nicht daß London hoffte, die Allianz der beiden kommunistischen Groß- mächte sprengen zu können. Aber man glaubt, daß die Interessen Moskaus und Pekings keineswegs stets identisch sind und daß es für den Westen nicht dienlich ist, Chinesen und Russen einander dadurch noch fester in die Arme zu treiben, daß man sie in allen Dingen über einen Kamm schert. Im übrigen hat der Besuch ganz offen- bar den„Bambusvorhang“ ein wenig ge- öffnet. Mögen politische Gegner sagen, daß die Labour- Delegation in Peking, der Man- dschurei und Schanghai nur zu sehen be- kam, was sie sehen sollte, so gibt es doch auch Konservative, die glauben, daß ein so geschulter politischer Beobachter wie Attlee manches hat feststellen können, was bisher nicht für den Westen offenbar war. Vor allen Dingen aber haben Attlee und seine Kollegen nicht nur gesehen und gehört, sondern haben in Peking auch sehr ver- nehmlich gesprochen, nicht nur öffentlich, sondern auch im Kämmerlein. Mag übrigens Herr Bevan in Japan abfällige Reden über vergangene Sünden des britischen Kolonial- Ratschläge für Dulles Von einem Senator, einem Abgeordneten und einem Botschafter a. D. Montpelier(USA).(UP) Der republika- nische Senator Ralph Flanders sprach sich hier für die Wiedervereinigung und Neutrali- sierung Deutschlands aus. Er empfahl, dag die Westmächte und die Sowjetunion die Neutralität des wieder vereinigten Deutsch- lands gemeinsam garantieren sollten. Flan- ders machte diese Ausführungen vor dem „Rat für Weltfragen“, einer privaten Körper- schaft des Staates Vermont, die sich mit Pro- blemen der Weltpolitik studienhalber befaßt. Der Senator verlieh dabei seiner Ueber- zeugung Ausdruck, daß das deutsche Volk für die Wieder vereinigung den Preis der Neutra- lität bezahlen würde. Die Idee einer Wieder- bewaffnung der Deutschen in der Absicht, dag sie mithelfen würden, der sowjetischen Ag- gression in Europa Einhalt zu gebieten, be- zeichnete Flanders als nicht mehr zeitgemäß und überholt. Senator Flanders, der durch seinen ent- schlossenen Kampf gegen die Praktiken des Senators MeCarthy auch weit über die Gren- zen der USA hinaus bekannt geworden ist, forderte zur gleichen Zeit die endliche Her- Stellung der vollen Souveränität und Freiheit Oesterreichs. Der Kongreßabgeordnete Frank Ikard, der als Mitglied des Ausschusses zur Ueber- Wachung militärischer Nachschubprobleme des amerikanischen Repräsentantenhauses soeben von einer langen Europareise nach Washington zurückgekehrt ist, äußerte, Frankreich und Italien hätten seiner Ansicht nach die Stärkung des Europäischen Verteidi- gungssystems in einem so großen Maße be- hindert, daß es für die USA notwendig sei, sich in stärkerem Mahe als bisher auf Deutschland, Griechenland, die Türkei und Spanien zu verlassen. Die USA könnten es sich nicht mehr leisten, in Frankreich den Hauptfaktor des westeuropäischen Verteidi- gungssystems zu sehen. Frankreich spiele im Kampf zwischen Ost und West ein doppel- tes Spiel, so daß auf Frankreich kein Verlag mehr sei. Der frühere amerikanische Botschafter in Indien, Chester Bowes, forderte jetzt vor der neunten Jahres versammlung der TEE Vereinigung der Vereinigten Staaten eine grundlegende Neuorientierung der amerika- nischen Außenpolitik gegenüber Asien und Afrika.„Indochina sollte uns gelehrt haben, daß die militärische Stärke der westlichen Welt in dem revolutionären Asien ihre Gren- zen hat“, sagte Bowles. Asien könne auch nicht durch Vorlesungen oder Drohungen „gerettet“ werden. Wenn Asien sich eines Tages entschließen sollte, die kommunisti- schen Doktrinen zurückzuweisen, so werde es deswegen geschehen, weil es sich davon Überzeugt haben werde, daß wirtschaftlicher Fortschritt unter freien Regierungen er- reicht werden kann und daß„die blutige totalitäre Straße eine Sackgasse ist“. Bowles entwickelte ein Sieben- Punkte- Programm, das seiner Ansicht nach nicht nur von den Vereinigten Staaten, sondern auch von Ländern wie Kanada, Australien und Grohbritannjen angenommen werden sollte. Neben der Förderung des freien Handelsver- kehrs, dem Ausbau der direkten wirtschaft- lichen Hilfe an unterstützungsbedürftige Na- tionen, der Erweiterung und Neuorganisa- tion des technischen Hilfsprogrammes for- dert Bowles eine internationale Finanzie- rungsgesellschaft in Verbindung mit der Weltbank, deren Aufgabe in der Gewährung von Krediten an private Unternehmen liegen soll. Ferner schlägt Bowles die Förderung privater Kapitalinvestitionen in den wirt- schaftlich rückständigen Gebieten und eine erweiterte Anleihetätigkeit der Weltbank vor. imperialismus gehalten haben, die manchen Patrioten zu Hause in England ärgerten, so ist nicht in Abrede zu stellen, daß er in Peking in aller Freimütigkeit die grund- legenden Vorzüge eines freiheitlichen Systems, wie es in England herrscht, ge- priesen, also seinen kommunistischen Gast- gebern nicht gerade zum Munde geredet hat. Mao Tse-tung und Tschu En-Lai haben man- ches zu hören bekommen, was ihnen über- raschend geklungen haben mag. Und nicht mur die Führer der chinesischen Kommuni- sten, sondern auch Millionen von Chinesen im ganzen Lande. Denn— und das ist eine völlig neue Entwicklung— der chinesische Rundfunk und die chinesische Presse haben die Reden der englischen Labour-Delega- tion in vollem Wortlaut mit Einschluß der Stellen, die, wenn auch in höflicher Form, kritisch am kommunistischen System waren, Veröffentlicht. Die Delegierten sind nach London zurück- gekehrt mit der Ueberzeugung, einen Bei- trag zu friedlichem Zusammen- oder doch Nebeneinanderleben zwischen Ost und West geleistet zu haben. Und die Mehrzahl ihrer Landsleute scheint mit ihnen mindestens insofern übereinzustimmen, als sie anzuneh- men scheint, daß im Endeffekt und per Saldo diese vielbesprochene Reise vom eng- lischen Standpunkte mehr Nutzen als Scha- den gebracht haben dürfte. Zentrale Osthandelsbehörde vom Europarat befürwortet Straßburg.(dpa) Der Europarat hat sich am Mittwoch für die Errichtung einer zen- tralen Organisation für den Ost-West-Handel ausgesprochen. Die Organisation soll, nach der Resolution des Europarates allen west- lichen Ländern, ob sie Mitglieder des Europarates sind oder nicht, offen stehen. Die Aufgabe der Organisation soll es sein, die Position der westlichen Länder im Ost- handel gegenüber den Außenhandelsmono- polen des Ostblocks zu stärken und die Ost- handels-Politik des Westens zu koordinieren. Gleichzeitig hat sich der Europarat für eine Intensivierung des Osthandels ausgespro- chen, wobei jedoch politische Erfordernisse nicht außer acht gelassen werden sollen. Der Antrag zur Errichtung der zentralen Osthandelsor ganisation war im Namen des Wirtschaftsausschusses des Europarates von dem deutschen SPD-Abgeordneten Helmut Kalbitzer eingebracht worden. Gegen den Vorschlag hatte der britische Abgeordnete Smithers einen Gegenantrag eingebracht, der zwar auch die Notwendigkeit der Koordi- nierung betont, jedoch keine Zentralorgani- sation vorsieht. Der deutsche CDU-Abgeord- nete Dr. Hellwig hatte sich scharf gegen eine zentrale Behörde für den Osthandel ausge- sprochen. Tarifverhandlungen in Südwest- Textilindustrie gescheitert Stuttgart.(dpa) Die Tarifverhandlungen in der südwestdeutschen Textilindustrie für die Tarifgebiete Nord württemberg Nord- baden, Süd württemberg und den Kreis Lin- dau sind gescheitert. Der Verband der süd- westdeutschen Textilindustrie teilte nach den achtstündigen Verhandlungen mit, daß in einer Reihe von strittigen Punkten eine ge- wisse Annäherung erzielt worden sei. Der Arbeitgeberverband habe sich schliehlich bereit erklärt, die Verhandlungen in der kommenden Woche unter der Voraussetzung fortzusetzen, daß die bisherige Lohnklasse C erhalten bleibe und der neue Tarifvertrag eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 1955 er- halte. Dieser Vorschlag sei jedoch von der Gewerkschaft Textil und Bekleidung abge- lehnt worden. Vereinbarungsgemäß werde nun die gemeinsame freiwillige Schlichtungs- stelle in Aktion treten. Die Gewerkschaft Textil und Bekleidung erklärte demgegen- über, alle ihre Grund forderungen seien von Unternehmerseite abgelehnt worden. Vollständige Verwirrung in Süd- Vietnam Saigon.(dpa/ UP) In Südvietnam herrschte am Mittwoch vollständige Verwirrung. Die verschiedenen politischen Parteien und Sek- ten bemühen sich, in einer neuzubildenden Regierung, die das Kabinett Ngo Dinh Diem ablösen soll, eine führende Rolle zu er- langen. In amtlichen Kreisen wird befürch⸗ tet, daß es nur eines„kleinen Funkens“ be- dürfe, um in Südvietnam ernste Unruhen auszulösen. Mittelstand- Protest statt Sicherheit Die Einengung des Lebens durch Vermassung und Bürokratie Der Mittelstand lebt weithin aus dem Protest gegen die Verkennung seiner Bedeu- tung im Gefüge der industriellen Gesellschaft Statt aus der Sicherheit, die ihm sein Werk und seine Tradition geben könnten. Mit anderen Worten: seine Bedrohung kommt von außen wie von innen. Diese Sätze standen in dem Einladungs- text, mit dem die Evangelische Akademie Baden vor einiger Zeit zu einer Aussprache über Die Zukunft des Mittelstandes in der industriellen Gesellschaft“ nach Herrenalb eingeladen hatte. Durch die Vorträge und Diskussionen von und mit den Herren Hamm, Generalsekretär der Handwerkskammer in Straßburg, Dr. Schmal aus Vorburg in Holland und dem Vorsitzenden des Einzelhandelsverbandes in Karlsruhe, Wolfgang Zöller, war es möglich, die Fragen in europäischer Sicht zu betrach- ten und dem angeregt beteiligten Zuhörer- kreis ein abgerundetes Bild über die Pro- bleme zu geben. Es weis heute jeder, dag sich unsere gesellschaftliche Ordnung durch die Folge- erscheinung zweier Kriege aufgelöst hat und daß die Grenzen zwischen den einzelnen Schichten fliegend geworden sind. Es war aber doch ein gewisser Trost(wenn man es 80 ansehen mag), daß diese Erscheinungen Keineswegs auf Deutschland begrenzt sind, sondern, daß sie in anderen europaischen Landern in ähnlicher Form auftreten. Ueber- all ist der Mittelstand in seiner Position bedrängt. Während wir in Deutschland eine breite Schicht zum Mittelstand gehörig rechnen, zählen die Holländer nur das Handwerk und den Einzelhandel dazu. In Frankreich ist jedoch der Kreis gegenüber dem holländi- schen größer. In Deutschland ist das fluk- tuierende Moment durch die große Zahl der Flüchtlinge und der beruflich Deklassierten wohl am stärksten. Diejenigen, die in Lagern leben und eine Rente erhalten, fühlen sich aus dem Mittelstand ausgeschlossen. Das Vakuum, das sie hinterlassen, wird sowohl von oben wie von unten aufgefüllt. Aus den „oberen“ Schichten stoßen aus den Rest- beständen der Feudalgesellschaft Kräfte hinzu, von„unten“ kommen aus dem Ar- beiterstande neue herauf. So existiert ein Nebeneinander von Anschauungen, in dem noch keineswegs eine Uebereinstimmung in der Lebensführung erzielt wurde. Die über- nommenen Leitbilder haben an Lebenskraft verloren und müssen neu durchdacht wer- den. Dazu kommt, daß die fortschreitende Vermassung und Bürokratisierung des ge- Sellschaftlichen Lebens den Boden für ein eigenständiges Leben erheblich eingeengt haben. Die Frage also, ob es überhaupt noch einen Mittelstand gibt, muß deshalb sowohl von der wirtschaftlichen, wie von der geisti- gen Seite her untersucht werden. Die Kreise, die in Deutschland zur mittel- ständischen Schicht gezählt werden: das Handwerk, der Einzelhandel, die Beamten und Angestellten in ihrer breiten Schicht und die freien Berufe fühlen sich durch die anonymen Kräfte des öffentlichen Lebens, dem Fiskus und das Fehlen von Eigentum in ihren Positionen bedrängt. Die geistig Arbeitenden werden in der Mehrzahl 80 schlecht bezahlt, daß sie kaum ihr Leben finanzieren können und nicht in der Lage sind, an den kulturellen Gütern teilzu- nehmen. 5 Bei der Betrachtung der europäischen Situation des Handwerks zeigte es sich, daß die Lage nicht so gefährlich ist, wie sie emp- kunden wird, wenn sich das Handwerk mehr auf sein Können verlassen würde und den Mut aufbrächte, sich den neuen Gegeben- heiten anzupassen. So ist es in Holland nach zehnjährigen Bemühungen gelungen, eine vergleichende Betriebsstatistik zu treiben und durch sie zur Rentabilität des einzelnen Betriebes beizutragen. Dieselben Bemühun- gen waren in Belgien und besonders in Finn- Iand erfolgreich. Dazu gehört freilich, daß das gegenseitige Mißtrauen fallen gelassen wird und die Notwendigkeit einer solchen Durchleuchtung eingesehen wird. Eine große Sorge sind die fehlenden Kredite, die nötig wären, um die Betriebe durch neuzeitliche Maschinen zu rationalisieren. Das Handwerk ist zudem in besonderem Maße in die Ausein andersetzung mit der Technik geraten. Das hat einmal zur Folge, daß einige seiner Zweige abgestorben sind und von neuen ersetzt wurden. Das gilt etwa vom Hufschmied, der weitgehend dem Land- maschinen-Mechaniker weichen mußte. Man kann aber nicht sagen, daß dieser weniger schöpferisch tätig ist, wie jener es war. Seine Arbeit weist neue Züge auf und ein anderes Lebensgefühl durchströmt ihn. Zum anderen hat eine Verlagerung von der neuschaffen- den zur erhaltenden Tätigkeit stattgefunden. Die Klage, daß aus der Werkstatt mehr und mehr ein Reparaturbetrieb wird, sieht man vielfach in abwertendem Sinne. Das Repa- rieren, also das Erhalten, ist aber für eine gedeihliche Volkswirtschaft von großer Be- deutung. Trotzdem muß das Handwerk nicht ausschließlich darauf verzichten, denn in An- lehnung an einen Großbetrieb wird es immer noch möglich sein, Aufträge zur Anfertigung zu erhalten. Dazu ist die Hoffnung auf eine Zeit berechtigt, in der die Menschen es Wieder gelernt haben werden, auf ihren eigenen Geschmack zu vertrauen, so daß viele Ein- richtungsgegenstände nicht mehr aus der Massenprodukiton bezogen, sondern in der Werkstatt hergestellt werden. Damit be- kämen die schöpferischen Kräfte neuen Auf- trieb. Die wirtschaftliche Bedrohung des Ein- zelhandels besteht in der Hauptsache darin, daß er in seiner eigentlichen Funktion, den Verbraucher zu beraten, durch die Waren- häuser, Genossenschaften und Versandge- schäfte stark eingeengt ist. Zudem nimmt ihm die von Zentralstellen gesteuerte„public relation“ Wesentliche Aufgaben ab. Trotzdem besteht auch hier kein Anlaß, den Mut zu verlieren, wenn man sich gleichzeitig für die Möglichkeiten offen hält, die geblieben sind, die Positionen unter neuen Gesichtspunkten auszubauen. Es gibt im Ausland Beispiele, wie durch gemeinsames Handeln den Vor- teilen der Grogßorganisationen wirksam be- gegnet werden kann. Es ist einleuchtend, daß die Wurzeln sol- cher tiefgehenden Veränderungen auch im geistigen Bereich zu suchen sind. So ist die Frage zunächst darauf zu richten, wo der Mittelstand heute noch einen Standort hat und wer zu ihm zu rechnen ist. Man kann vielleicht sagen, daß ein„neuverstandenes mittelständisches Denken“ bestimmend ist für die Zugehörigkeit Was heißt das aber? In den verbindlichen Normen, nach denen sich einstmals das Bürgertum richtete, spiel- ten die Selbstverständlichkeiten eine ent- scheidende Rolle. Sie hatten im Fühlen und Denken der Menschen einen weit größeren Raum eingenommen, als heute, da man be- reit ist, sie durch Verordnungen ersetzen zu lassen, Während man aber nach dem Staat ruft, statt bei sich selbst zu entscheiden, hat man sich selbst in seiner Freiheit eingeengt. Das Selbstverständliche, das einstmals auch den Rahmen für die Lebensordnung gab, ist dem zunehmenden Massenerleben gewichen. Dem ständigen Steigen der mate- riellen Bedürfnisse sind die geistigen nicht gefolgt. Hierin kann eine Ursache dafür ge- kunden werden, daß die Menschen unter dem Ungenügen an der Welt leiden und daß da- durch auch die mittelständische Position ins Wanken geraten ist. Während früher jedle Schicht ihre Lebensgewohnheit hatte, grei- fen die Menschen heute über die Grenzen ihrer natürlichen Veranlagung hinaus und jeder sucht nach einer immer vollkommener werdenden Perfektion des Lebensgenusses. So berechtigt die Anstrengungen der Wirt- schaft sind, das„alle besser leben sollen“, 80 liegt in dem Verschieben der Maßstäbe zugleich die Gefahr der geistigen Entwurze- lung. Die Situation des geistig Arbeitenden kann am Beamten beleuchtet werden, Er hat dadurch einen Verlust in seiner Stellung er- litten, weil er nicht mehr als der betrachtet wird, der seinen Auftrag von der Gesellschaft erhalten hat, sondern durch die Bürokratie lediglich zum Gehaltsempfänger wurde. Seine Aufgabe müßte es sein, die Anonymität der Verwaltung zu durchbrechen und seine funk- tionale Tätigkeit menschlich zu durchsetzen. So würde das Uebergewicht des Fachmannes durch das menschlich Beratende ausgewogen werden. Es Wäre fehl am Platz, wollte man eine Bewegung zu Gunsten der mittelständischen Belange ins Leben rufen oder den Versuch machen, eine Mittelstandspartei zu gründen. Diese Anliegen können viel wirksamer in den Parteien vertreten werden, denn sie bewegen viele Menschen über ihre politische Zu- gehörigkeit hinaus. Es ist nur nötig, daß sich Männer und Frauen finden, die bereit sind, kür sie sich einzusetzen. W. H sche! Kath auf besu m 7 eines leben Poli- such keit der richt und Tall ZwWe etwy. Ster ten eine gela von mit len und Sbiur eine dar SD. stol geh. dite End Zu Zeit Fah Uef eine mie Nr. 222/ Donnerstag, 23. September 1954 MORGEN Seite 3 22 5 5 Was sonst noch geschah 80 Johann Kilzer in Wien, des Diebstahls in angeklagt, sagte zu seiner Verteidigung vor nd- Gericht aus, er habe gestohlen, weil er im hen Fußballtoto 37 000 Schiling(etwa 6 200 DM) Se- gewann. Auf diesen Gewinn hin habe er ASt⸗ seine Arbeit aufgegeben, das Geld durchge- nat. bracht, keine neue Stellung gefunden und an- schließlich zu stehlen angefangen. Das Ge- er. richt verurteilte ihn wegen Diebstahls eines icht wertvollen Gemäldes zu vierzehn Monaten mi- Kerker. sen 5 1 Kokichi Mikimoto, der„Perlen-König“ che Japans, ist im Alter von 96 Jahren gestorben. 8 Mikimoto hat mit seinen Zucht-Perlen schät- 8a zungs weise ein Vermögen von über neunhun- der dert Millionen DM erworben. Seit Beendi- rm, gung des zweiten Weltkrieges wurden aus den, den Erträgen der Perlen-Zucht Mikimotos jährlich etwa einhunderttausend Perlenket- ten hergestellt. Mikimoto hatte den Wunsch, Schmalspur-Eisenbahnen sind sein Lebensinhalt in fünfzig Jahren 40 000 Kilometer Spielzeugschienen verbaut In einem halben Jahrhundert hat Joshua Cowen, der nun 74jährige König der Kinder- Eisenbahnen, sein Miniaturreich der modernen Technik auf einer Schienen- spurlänge von 40 000 Kilometern ausgebaut. Er erfand die erste elektrische Spielzeug- Eisenbahn und ist stolz darauf, daß seine späteren Werke, mit Schienen, Tunnel, Auto, Lokomotiven, Güterwagen und Per- sonenzügen, vor drei Jahren auch in West- berlin nach amerikanischer Schätzung eine halbe Million kommunistischer Mitglieder der FDJ zu einem Blick in das Schaufenster des„Kapitalismus“ verlockten. Aber Mr. Cowen bedient auch die Erwachsenen als Vorsitzender der Lionel Corporation, die im vergangenen Jahre für knapp 33 Millionen Dollar an Fischereigeräten und Farbfilm- Seine folgenden Erfindungen lagen dann wieder auf dem Gebiet der Batterien und Lampen, darunter den Vorläufer des heu- tigen Blitzlichtes, damals als Beleuchtungs- effekt für Blumentöpfe benutzt. Um die Jahrhundertwende bestellte Cowen schließ- lich einen Ventilator, um sich in seinem Ar- beitsraum ein wenig Kühlung zu verschaf- ken. Als das Wetter sich änderte, entstand dann die erste Spielzeug- Eisenbahn. Er pro- duzierte seine Neuheit anfangs nur für Schaufensterdekorationen. Bald aber schon schlug die Geburtsstunde der Lionel-Cor- poration, der er seine Tafkraft und einen seiner Vornamen lieh. Ein ganzes tech- nisches Arsenal von Ergänzungen wurde aufgebaut, das schon 1908 jährlich 100 000 Dollar einbrachte. Kinderkrankheiten wur- den überwunden, der winzige elektrische „Schlag“, der die jugendlichen und älteren Lokomotivführer erschreckte. Die Bahn für einen fehlerfreien Pullman-Zug war frei. In jedem neuen Jahr wurde eine noch raffiniertere und wirklichkeitsnähere Füh- rung der Schienen erdacht, mit Signalan- lagen, Schranken und Weichen, Bahnhöfen und Rangierplätzen, Kohlentendern und Luxusabteilen. Und Cowen erkannte, daß Güterwagen beliebter als Personenzüge Waren. Man konnte mit ihnen mehr anfan- gen, sie beladen und entleeren. Die Verbes- serungen kamen sogar bis zur manipulier- ten Eisenbahnkatastrophe, die natürlich wie- der reguliert werden konnte. Im zweiten Weltkrieg meldete sich bei Joshua Cowen wieder die Marine, der er Kompasse lieferte. Eine neue Attraktion wurde die„Magne- Traction“, eine magne- tische Wirkung zwischen Rädern und Schie- nen, die den Lokomotiven in den Kurven die Möglichkeit erhöhter Geschwindigkeit gab, bei 20prozentiger Erhöhung der Kurve etwa 290 Kilometerstunden Tempo. Im Mit kleinen Briefmarken Millionenwerte erzielt Theodore Champion war ein international anerkannter Kenner da die eigene Sammlung von Théodore Champion schon einen Katalog von 200 Seiten erfordert hätte. Die beiden Männer schlossen ein Bündnis und gaben seither gemeinsam den Katalog Vvert-Tellier- Champion heraus. Die im Jahre 1954 her- ausgekommene Ausgabe dieses Katalogs umfaßte nicht weniger als 2500 Seiten. Der Katalog ist dabei nicht nur als sachliches Nachschlagewerk wichtig. Hinzu kommen die Wertfeststellungen, die jeder einzelnen Marke hinzugefügt sind. Obwohl die Wertnotierungen natürlich schwanken, wie dies ja auch für die Papiere an den internationalen Effektenbörsen der Fall ist, 80 hat doch Théodore Champion Jahr für Jahr den Handelswert der Briefmarken stets mit der größten Treffsicherheit fest- zustellen und vorauszusagen vermocht. Dies dank der Spürnase, die er für das Auf und ab der Briefmarkenbewertung besaß. F. M. Huebner Mittelpunkt aber standen immer wieder die Eisenbahn-Modelle.„Josh“, wie Freunde den alten weißhaarigen Erfinder nennen, gab die Direktion inzwischen an den Sohn Larry ab. Er knobelte lieber neue Wege für das Märchenland der technischen Phantasie der Kinder aus, selbst ein großes Kind, das lieber auf dem Teppich den Lok-Füh- rer spielte als mit Bekannten eine aus- gezeichnete Partie Bridge. Und seine Mo- delle fanden die verschiedenartigste Be- stimmung: bei den Kindern, bei einem in- dischen Maharadscha, der damit seinen Gästen die Speisen vorfahren ließ, in Kran- kenhäusern als Mittel der Therapie für Pa- tienten, in Laboratorien als Transport- helfer für winzige Mengen radioaktiver Materialien. K. A. William Rätselhafte Tierwelt Wer weiß, daß der in mehreren Meeren beheimatete Stachelbarsch bei der Fabrikation seines Nestes eine regelrechte Webarbeit ausführt? Er sucht sich diverse, besonders schmieg- same Pflanzenarten zusammen, vereinigt sie zu einem festen Gewebe und imprägniert dieses schließlich mittels eines Nierensekrets gegen die zerstörenden Einflüsse des Was- Sers.. . die Augen der Mauerschwalbe derart scharf sind, daß sie einen Gegenstand von 11 Millimetern Größe aus einer Höhe von über 100 Metern bemerken kann? Wunder der Natur Wußten Sie, daß Folz bei fachgemäßer Behandlung eine längere Lebenszeit als Eisen haben kann? 5 gewisse Parfums eine antiseptische Wirkung besitzen? Eine Reihe von Verbin- dungen, die in den ätherischen Oelen auf- treten, haben die Eigenschaft, leicht zu oxy- dieren und dabei sogar Spuren von Ozon zu entwickeln. Dadurch üben beispielsweise die Geruchssubstanzen von Zitronen, Oran- gen, Bergamotten und Thyminan eine sterilisierende Wirkung auf die Kulturen von gewissen krankheitserregenden Bak- terien aus. rotes Glas das Wachstum def Pflan- zen beschleunigt, während blaues Glas eine hemmende Wirkung auf ihre Entwicklung ausübt? das häufigste auf der Erde vorkom- mende Metall Alumir um ist. Es ist in fast allen Gesteinen und sonders in Ton und Lehm enthalten. 8 Prozent der Erdrinde besteht aus Aluminium, und vor allem als Baustoff spielt es bereits seit alters her eine große Rolle, da es einen wesentlichen Be- standteil der Ziegel ausmacht. Aber auch Tongeschirr und Porzellan bestehen zu einem guten Teil aus Aluminium. 8 Fischblut ist ein ganz besonderer Saft Dr. Scholanders Fahrt nach Labrador gab neue Rätsel auf Bei Menschen, die sehr phlegmatisch, kühl und gelassen sind, sprechen wir zu- weilen von kischplütigen Naturen. Aber dieses Fischblut stellt auch bei den wechsel- warmen Fischen selbst für die Wissenschaft eine Reihe interessanter Fragen. Dr. Scho- ljander vom Ozeanographischen Institut Woods Hole unternahm deswegen eine Fahrt nach Labrador, um dort im eisigen Hebron-Fjord vor Anker zu gehen. Dort sind die Fische ungeachtet der polaren Tem- peraturen im nassen Element sehr leben- dig, auch in dem 60 Faden tiefen Wasser über dem Grund, das eine Minustempera- tur von 1,7 Grad Celsius anzeigt. Fängt man diese Fische jedoch, zapft ihnen das Blut ab und läßt dieses dann wieder ge- frieren, dann friert es bereits bei—0,8 bis 1,0 Grad Celsius, also deutlich über der Temperatur, in welcher die Fische nor- malerweise leben. Zunächst nahmen die Forscher an, es hamdele sich bei dem Fischblut um eine Tiefkühlung des Blutes, da in diesem Blut niemals eine Bildung von Eiskristallen er- folgte. Das in beständiger Bewegung durch Herz und Adern befindliche Fischblut ver- kügt augenscheinlich über ein Spezial- system der Anpassung an hohe Kälte- grade. Man löste inzwischen noch nicht das Geheimnis dieser Tiefkühlung, kam jedoch einen beachtlichen Schritt voran. Dr. Scho- lander fing sich Arktisfische, die sich an der wärmeren Oberfläche des Wassers be- wegten. Er setzte sie den Temperaturen „Dauer- Oktoberfest“? München. Der Münchener Stadtrat Dr. Hans Keller(Parteifreie Wählerschaft) bean- tragte, einen Ausschuß zu gründen, der nach dem Vorbild anderer Großstädte einen stän- digen Vergnügungspark in München errich- ten soll. Zur Begründung erklärte er, dass Auf- und Abbauen der kurzlebigen Zeltstadt des Oktoberfestes auf der Theresienwiese nehme in jedem Jahr Monate in Anspruch. Daher sei der Aufwand unrentabel, zumal die„Wies'n“ keinen Ueberschuß für die Stadtkasse bringe. Ein Vergnügungspark nach Muster des Kopenhagener„Tivoli“ oder des Wiener„Prater“ würde sich zur ständigen Einnahmequelle für die Stadt entwickeln. Justizinspektor auf Abwegen Kassel. Die Große Strafkammer des Landgerichts Kassel verurteilte den 51 jähri- gen Justizinspektor Otto Gerhardt wegen Amtsunterschlagung, Untreue, Betrugs, Ur- kundenfälschung und Aktenbeseitigung zu zwei Jahren Gefängnis. Gerhardt war Vor- sitzender des Kreistages Hofgeismar und bei den letzten Bundestagswahlen als Kandidat einer Partei aufgestellt worden, Er hatte seit November 1948 laufend der Gerichtskasse des Amtsgerichts Hofgeismar namhafte Be- träge unterschlagen. Wie er vor Gericht aus- sagte, habe er mit den unterschlagenen Gel- dern seine Parteiarbeit finanziert.„Ich glaubte, in den Bundestag gewählt zu wer- den und wollte dann mit meinen Diäten die Fehlbeträge wieder ausgleichen“, erklärte er dem Richter. 5 Unter Mord verdacht Dortmund. 23. Sept.(dpa) Der 25 Jahre alte Schmied Franz Simon wurde unter dem Verdacht festgenommen, am 5. September die 24jährige Hausangestellte Gisela Hell- wig in einem Birkenwäldchen in Dortmund- Mengede erdrosselt zu haben. Simon be- streitet die Tat. Wie die Dortmunder Mord- Klipp's Kaffee jetxt billiger! kommission mitteilte, haben zwei Zeugen, die die Hausangestellte am 5. September mit einem Mann in dem Wäldchen beobachtet hatten, Simon unter fünfzenn ungefs gleichaltrigen und gleichgekleideten Män- 5 nern als den Begleiter der Hellwig erkannt. Simon war als Fahrer einer Dampf walze in Dortmund-Mengede beschäftigt und wohnte in einem Wohnwagen des Bautrupps etwa einen Kilometer von der Mordstelle entfernt.„ Geweih abgesägt. Berlin. 23. Sept.(UP) Einen sechzehn endigen kapitalen Rothirsch aus dem Tier- park Schkopau in der Sowjetzone mußte jetzt das Geweih abgesägt werden, na dem er aus seinem Gatter entwichen und i einem Gehege in der Nähe zwe hirsche und ein Reh zu Tode hatte. Forstbeamte fesselten den starken Drahtseilen an Vorder- und läufen und entfernten sein Geweih. Junggesellen begehren auf 3 Grevenbicht(Niederlande). Tag des Pf des, Tag des Baumes, Tierschutztag, Mutt tag, Vatertag— all dies gibt es schon seit Jahren. Aber ausgerechnet diejenigen Kret turen, die in allen Ländern den Löwena an Lohnsteuern, Getränkesteuern, Verg gungssteuern und Tabaksteuern aufbring von denen der Blumenhandel und die Par kümindustrie leben, ausgerechnet diese wich tigen Erdenbürger, die Junggesellen, mußt. aus, die auf dem Grunde herrschten, Auf dem sich die Meeresbewohner dann ohne Schwierigkeiten tummelten. Wiederholte der Forscher jedoch dieses Experiment auf Labor-Basis, mit den gleichen Tempera- turen, dann froren die Fische jämmerlich. Ein neues Geheimnis Noch ist man in Woods Hole auf Speku- lationen angewiesen. Dr. Scholanders Theorie geht dahin, daß der Druck auf dem Grund des Fjordes, etwa 155 Pfund auf einem Quadratzoll, in noch unbekannter Weise es den Fischen ermöglichen, dort ihr Leben fortzusetzen, obwohl sie sich nach Auftau- chen aus der eisigen Unterwelt bei gleichen Temperaturbelastungen in Eisklumpen ver- Wandeln würden. 5 bisher taglos in den Tag hinein leben. Das soll von nun an anders werden. Hin fort soll in aller Welt der erste Sonntag nac Ostern als„Tag des Junggesellen“ gangen werden. An diesem Tage soll d- Jungeselle, diese nie versiegende Milchk des Finanz ministeriums und der Verg gungsindustrie, einmal im Jahre im Zen der allgemeinen Aufmerksamkeit und erkennung stehen. So will es jedenfalls Resolution, die vom Weltkongreß der J gesellen einstimmig verabschiedet wurde. Zur Teilnahme an diesem Kongreß. fünf Tage dauerte, hatten sich 1200 gesellen und-gesellinnen aus neun Länder im Dorfe Grevenbicht an der Maas ver sammelt. 15 ck 3ei⸗. 1 5 werden, damit er seine kameras umsetzte. udien zur Er 5 1 tn N ee Mit sieben Jahren konstruierte der junge est 5 Joshua eine Dampfmaschine, die in der W. mütterlichen Küche explodierte. Später 5 Dänische Fischer beobachteten dieser Wurde er vom Vater in die New Lorker 3 Tage im Kleinen Belt zwischen der Insel Handwerker-Schule geschickt. Als er dann Per Fünen und Jütland etwa vierzig Grind- an die Erfindung einer elektrischen Tür- 5 wale, von denen die längsten zehn Meter klingel gehen wollte, meinte sein Lehrer, 5 5 lang waren. Grindwale wurden in dieser 2s würde doch bei der Gewohnheit bleiben, Gegend bisher nie beobachtet. Besuche anzukündigen, indem man mit Holz 5 gegen Holz schlage. Nach dem Ingenieurs- de 8 e. 5 Studium auf der Columbia- Universität, das Die amtliche sowjetische Nachrichten- nur ein Semester währte, ging er zu einem agentur TAss meldet aus Liski, daß; in Industrie- Unternehmen, um die bisherigen sich einem ausgetrockneten alten Arm des Don elektrischen Batterien zu modernisieren. en- ein gut erhaltenes hölzernes Boot gefunden Bald danach gelang es Cowen. das Magne- del wurde, das„einige tausend Jahre alt“ sei. sium-Pulver bei den Fotografen durch ach in dem Boot seien von einem Forscher neue Stoffe zu ersetzen. Mit 18 Jahren er- est- Ueberreste von Jahrtausende alten Pflanzen schien er darauf vor einem Stab von Ad- des und Tieren sichergestellt worden. Das Boot, miralen der US-Marine, der Anzug von der ven. das aus einem ausgehöhlten Eichen-Stamm Reise und vom Schlaf zerknittert, in einem ein, gebaut wurde, sei 7,5 Meter lang und habe Schuhkarton sein neuestes Patentmodell. st- einen Durchmesser von 90 Zentimeter. Es Ein Vertrag brachte ihm in Washington da- no- Sei das erste hölzerne Boot dieser Art, das für 12 000 Dollar ein, sein erstes großes st- in der Sowjetunion gefunden wurde. Geschäft. ren.* 105 In der Kasan-Kathedrale in Leningrad, 1886 die in der Zarenzeit als nationales Heilig- tum galt und nach der Revolution in ein Museum umgewandelt worden ist, findet Uen gegenwärtig eine atheistische Ausstellung des statt. Sie steht unter dem Motto„Die Ge- In Genf, seiner Vaterstadt, starb im von schichte des Papsttums und der Inquisi- Alter von 81 Jahren Theodore Champion, mut tion“ und will den„reaktionären Charakter der Kaiser der Briefmarkensammler. Das den der katholischen Religion“ darstellen. er unter den mancherlei Königen, die es bei lebe 3 den Briefmarkensammlern gibt, mit Recht der 5 der alleroberster Titelträger war, geht dar- rdi- Die„Jünger des Christus von Mont- aus hervor, daß weder König Carol von mi- tavet“, einer in Südfrankreich tätigen Rumänien, König Alfons XIII. von. Spanien, ord- Schwärmerischen Sekte, haben erneut Zwi- Großherzog Louis von Monaco, König Fuad eine schenfälle verursacht. Sie stiegen in der von Aegypten noch andere gekrönte Häup- 882 Kathedrale und in allen Kirchen von Tours ter ihm Als Briefmarkensammler das Was- auf die Kanzel und forderten die Kirchen- ser reichen konnten. Alle diese Könige und besucher auf, Reue und Buße zu tun und Throninhaber hat er zwar beraten und als im Zeichen des„Christus von Montfavet“ Einkäufer auf dem internationalen Markte eines pensionierten Finanzbeamten, zu für sie Geschäfte ausgeführt, er selber aber ' leben. Einige„Jünger wurden von der übertraf alle durch seine Sachkenntnis, gen Polizei festgenommen, aber vom Unter- seine Witterung und nicht zuletzt durch für suchungsrichter wegen völliger Harmlosig- seine eigene Sammlung, deren Wert in die 5d keit freigelassen. Bei 8 e— Millionen ging. 1 der Haft segneten sie den Untersuctrumss- e üd⸗ richter, die Justizbeamten, die Polizisten e.— e 2— F 8e beherrscht, dem Briefmarkensammeln. 15 1 a 8 Leidenschaft meldete sich dermaßen früh- e Goldraub in London zeitig, daß er schon als Schüler im 185 „„ 8 eib eder, von sechzehn Jahren nebenher ein Büro lich Kaner e r 1 mit sechzehn Angestellten unterhielt, die d fall im Zentrum Londons fielen den Tätern! 8. 1 975 8 5 1 ihm in Genf durch ihre Arbeit auf dem ung zwei Kisten mit Goldbarren im Werte von 8 5 5 5 85 1 Bal MIIIi Pfund Briefmarkenmarkt ein Vermögen einbra 80 Se einer Halven nuulion naa chte ten. Mit diesem Vermögen in der Tasche ra Sterling) in die Hände. Die Banditen steuer- n. f 1 1 8 f 5 1 siedelte er 1900 nach Paris über und er. er- ten einen Lkw. mit voller Wucht gegen e e e 4 8 der einen Wagen, in den die Goldbarren gerade 0 3 3 alt 5 8 r e ge- geladen wurden. Mehrere Männer sprangen 0 7 28 e e rde von dem Lkw. und ergriffen die Behälter 1 5 12 nler 5 e e 875 en Gold 8 5. 8 1 Schtze, die er zu seinem persön- Haft len Tage im Stadtteil Holborn verübt. lichen Vergnügen zusammengebracht hatte 8 Der Goldraub spielte sich in wenigen Se- und die zu verkaufen ihn auch die höchsten 0 kunden ab. Das Gold kam von der Münze Angebote nicht verlocken Konnten. In den und war für das Bankhaus Rothschild be- Kreisen der Briefmarkensammler fragt man stimmt, Es sollte kurz nach Mitternacht mit sich nun, was mit dieser Nachlassenschaft . einem Flugzeug von London nach Amster- geschehen soll, ob sie nämlich als Ganzes a dam gebracht werden. Mehrere Banditen von einem amerikanischen Dollar-Krösus sprangen im Augenblice des Zusammen erstanden werden wird oder nach öffent⸗ chte stoßzes ab, luden in dem Durcheinander un- Jicher Versteigerung in die weite Welt ver- Die 3.. N streut wird. ö n dem Lastwagen benutzten die Ban- 5 N. 58 diten einen. der am anderen Théèodore Champion hat sich Aber nicht 285 Ende der Straße die Fahrbahn blockierte. nur als Praktiker an die Spitze aller inter- 78 8 Zu dieser Stunde— es war 17 Uhr Londoner nationalen Briefmarkensammler emporgear- 2 5 Zeit— war die Straße sehr belebt. Der beitet, sondern auch als Theoretiker. Im 5 5 Fahrer des Gold- Transportes, der fast sei- Jahre 1900 trat er zu einem kleinen Ver- 5 nen Fuß bei dem Zusammenstoß einbüßte, leger in Amiens in Beziehung, Xvert-Tellier hen lief sofort auf die Hauptstraße und hielt mit Namen, der jährlich einen Briefmarken- f einen Polizeiwagen an Seine Beifahrer alar- katalog im Umfang von 150 Seiten heraus- 5 mierten Scotland Vard. gab. Die Liste war höchst unvollständig, ung—— ben 2 2 Der Untergang des Abendlandes findet nicht statt icht. 1. 8 155 Das Schicksal der Abendländer ist ihre eigenste Angelegenheit 5 Die Ankündigung eines Vortrages über den dingten Mentalitäten in europäischen Län- ins nicht stattfindenden Untergang des Abend- dern. Rasch wurde in den Vereinigten 7 jedde landes hatte ein stattliches Publikum in das ten begriffen, daß auch der Gegner von de“ rei- Mannheimer Amerikahaus gezogen. Seit Os- stern, genau 0. We der Verbündete, der en wald Spengler mit seinem gewichtigen Werk konstruktiven Hilfe bedarf, wenn Staaten und vor über 30 Jahren dieses Thema in die De- nicht durcheinanderfallen sollen wie Karten- ner batte warf, sind die Abendländer doch recht häuser. Nicht Jauumusik und bunte Busch- 8s. beunruhigt, und die umwälzenden Vorgänge hemden sind bezeichnend für Amerika, sagte irt⸗ der jüngsten Geschichte schienen Spenglers E. F. von Schilling, sondern diese neuen Im- en“, Thesen mit einer Beweiskraft ausgestattet pulse für Europa: aber die Vereinigten Staa- Abe zu haben, die dem von ihm in zwei Bänden fen könmen heute schon als neues Abend- rze- ausgebreiteten geschichtlichen Material durch land gelten, weil dort die Spätfrüchte des handgreifliche Lebensnähe überlegen war. alten Abendlandes zur Vollreife gediehen. ann Chefredakteur E. F. von Schilling gab in Gegen ein Ueberfluten durch das ziel- und hat einer güindenden Piauderei zu bedenken, zweckbewußte Denken und Handeln der er- daß der Mut zu einer ungehinderten und Amerikaner wehren sich auch in Europa tet konsequenten Naturwissenschaftlichkeit, ein nationale gewachsene Kulturen, denen diese naft Erbe der Spätphase der abendländischen Art von Rationalität fremd ist. Die fort- atie Entwicklung, mittlerweile von allen Ländern schreitende Durchtechnisierung aller Lebens- ine der Erde übernommen wurde und insbe- verhältnisse schafft aber deutlich erkenn- der sondere in den Vereinigten Staaten zu neuen baren Wandel, bei dem zweifellos viel Ver- nk⸗ Lebensformen geführt habe, die bisher un- trautes und Liebgewordenes verloren geht. zen. erhörte Verhaltensweisen begründeten: Bis Methoden des Abendlandes sind es, die bis ines 10910 waren die Vereinigten Staaten der zur Uniformierung die Welt verwandeln. Wie gen Adbendländischen Welt gegenüber nur ver- die Völker diese Zivilisierung und Durch- ehrungsvolle Abnehmer. Im ersten Weltkrieg technisierung verdauen, ist eine eigene Frage. 1 hüllte sich di üchigkei bendlan- Die Ueberlegungen des Redners abkürzend ine enthüllte sich die Brüchigkeit der a l 6 3 e hen dischen Staaten, Amerika wurde sich seines und vereinfachend könnte 5 en, 8 1 9 5 gewaltigen Wirtschaftspotentials und seiner das Abendland als geistige Potenz nic 0 enormen Machtposition bewußt, aber auch untergeht, sondern weiter wirkt, während len. 5. N 5 den Abendländern ein problematisches den ihres verpflichtenden Ckarakters. Die kon 5 5 a 0 a f 0 ichei 0 in Schicksal beschieden sein kann. Allerdings gen sequente Naturwissenschaftlicheit hatte in iwangt dann, Sagte E. F. von Schilling Zu- den Vereinigten Staaten zur Folge, daß sich ganz bestimm 5 25 1 5 sich die Menschen streng sachlich und zweck- Wenn die Völker und Länder zwischen den mägzig orientierten bis zur völligen Ver- großen Machtkomplexen in ihre historischen . ständnislosigkeit gegenüber historisch be- Auffassungen zurückfallen und die neue Situation nicht begreifen. Das Stadium der Ueberreife, der übermäßigen Bewußtheit, das Spengler als Endphase jeder Kultur be- schreibt, kann in Ländern nicht erreicht sein, die erstaunliche Vitalkraft beweisen. Daran knüpfte der Redner die Hoffnung auf ein echtes Zusammenwirken der freien europäi- schen Völker, auf Ueberwindung der Des- organisation im Westen. In dieser Situation, sagte von Schilling abschließend, sei nichts schlimmer als das Ueberschätzen der Ent- täuschungen, die jüngst hingenommen wer- den mußten In der Diskussion machte sich ein gewisses Unbehagen darüber bemerkbar, daß bei der skizzierten Ausbreitung des Abendlandes nur die zivilisatorischen Werte— Naturwissen- schaftlichkeit, Technik, Medizin— zum Zuge gekommen waren. Die Gegenfrage des Red ners— sind die essentiellen Werte des Abend- landes, griechische und römische Antike und Christentum im Abendland noch so lebendig, daß sie freudig überall aufgenommen werden könnten— schnitt manchen Einwurf ab und legte den Gedanken nahe, daß ohne ein Regenerieren dieser essentiellen Werte die Ausbreitung des Abendlandes auf die Metho- den und Güter der Zivilisation beschränkt pleiben müsse. E. F. von Schilling wies an Beispielen aus der Geschichte nach, wie hinter„äußeren Formen“ das zeugende geistige Leben gewahrt werden könne. Das Sehen neuer Möglichkeiten müsse am Anfang stehen. Ein lehrreicher Abend, der Keime zu zahlreichen weiteren in sich trug, wie in der Diskussion gesagt wurde. f. W. K. Vereinten Nationen gegründet, hält in Ven dig vom 28. September bis 4. Oktober sei erste Generalversammlung ab. Man will ei gehend über die Abschaffung der 2. schwierigkeiten für die Werke lebender Künstler beraten, über die Gewährung Stipendien zu Studienzwecken, den Aus tausch von Künstlern, den kostenlosen 2 tritt für Künstler in Museen und die Prob leme der Autorenrechte. Außerdem soll e Gedankenaustausch über di 2 arbeit zwischen Malern, Architekten stattfinden. Europa im Kommen Wissenschaftler sollen zusammenarbeiten Das„British Institut of Management“ hat für den 20. bis 23. Oktober Vertreter wissen- schaftlicher Organisationen zu einem euro- päischen Treffen nach Torquay eingeladen; Thema:„Der Beitrag wissenschaftlicher Or- ganisationen am Aufbau Europas“. Arbeiterwohlfhart international regeln Die schwedischen Gewerkschaften haben dem Internationalen Arbeitsamt empfohlen. das Wohlfahrtsprogramm für Arbeiter inter- national beschleunigt zu regeln. Die Inter- nationale Arbeitskonferenz im nächsten Jahr solle Begriff und Umfang der Arbeiter wohl- fahrt klären. Zunächst müßten drei Haupt- punkte behandelt werden: Verpflegung, Er- holungspausen, An- und Abtransport der Arbeitskräfte zu und von den Betriebs- stätten. Produktivitätskongreß in Brüssel Anläßlich der Internationalen Texti ausstellung in Brüssel vom 5. bis 8. Jul hält die Europäische Produktivität EPZ) ihren ersten Internationa duktivitätskongreß für die Textil ab. Man will Erfahrungen austauschen 1d über die bisher erreichten ren gg 5 tieren. Voraussichtlich werden 150 bi Spezialisten teilnehmen. g Industrielle Formgebung— europäisch Der Rat für Formgebung, Darmstadt, dem in der Bundesrepublik 36 Gremien aus Industrie, Handel und der freien Kunst an- gehören, will zusammen mit dem englischen Council of Industrial Design, dem holländi- schen Institut voor Industriele Vormgeving und dem schwedischen Slöjdföreningen künf- tig in jedem Jahr einen internationalen Kongreß abhalten. Vorgesehen sind Tagun- gen in Stockholm(1955), London(1956), Darmstadt(1957) und Amsterdam(1958). Zollfreiheit für die Kunst Der Internationale Verband für Plasti- sche Kunst, 1952 unter der Schirmherrschaft der Kultur- und Erziehungsosganisation der Keramischer Kongreß in Italien Vom 27. September bis 2. Oktober der 4. Internationale Keramische Kongref in Italien abgehalten. Zur Debatte stehen wissenschaftliche Fragen, auch Spezialal legenheiten der Ziegelindustrie. Schweden studiert Arbeitsfragen Der Stockholmer Arbeitsstudienrat, gemeinschaftliche schwedische Organisati, zum Studium von Arbeitsfragen, bereis gegenwärtig die Bundesrepublik f über die Arbeitsstudienlage orientieren, allem in Düsseldorf, Dortmund, Darmstadt, Frankfurt, Köln und Wippepfürtn. Seite 4 MANNREIMu Ein modernes Hilfsmittel für Lehrkräfte und Jugend Das Institut für Erziehung und Unterricht bezieht die Technik in seine Bildungsarbeit ein Mit 9331 wissenschaftlichen Werken, 108 Abteilungen Erziehungs wissenschaft und periodischen Zeitschriften, 1000 Unterrichts- Schulpsychologische Beratung erweitert und Dokumentarfilmen, 500 Schallplatten werden. Außerdem wird es bis dahin einen und einem Bestand von rund 20 000 Diaposi- selbständigen Leiter(vorerst unterstehen die tiven ist das städtische„Institut für Er- beiden bisher existierenden Abteilungen ziehung und Unterricht“ im Sparkassen- verwaltungsmäßig noch dem Schulreferat neubau am Paradeplatz ein nicht zu unter- der Stadtverwaltung) und ein eigenes Sekre- schätzendes Hilfsmittel für Lehrer und tariat erhalten. Jugend geworden. Das aus der früheren Das Institut gliedert sich in die der „Pädagogischen Arbeitsstelle“, die im No- Unterrichts vorbereitung und Weiterbildung vember 1951 in städtische Regie übernom- dienende Bibiliothek mit dem Zeitschriften- men Wurde, hervorgegangene Institut hat archiv und die im Juni 1954 gegründete Ab- seit dem 1. April 1954 seine 13 neuen Räume teilung„Optisch- akustische Arbeitsmittel“. bezogen und soll mit Beginn des neuen Rech- Zu Abteilung 1 gehören weiterhin 16 Arbeits- nungsjahres am 1. April 1955 um die beiden gemeinschaften für die Lehrkräfte. Dieses Veranstaltungsprogramm umfaßt die Ab- handlung pädagogischer Probleme durch hervorragende Fachkräfte(Professor Dr. Weinstock von der Frankfurter, Professor Dr. Fuchs von der Heidelberger Universität und Dr. Frieling, Leiter des farbenpsycholo- ischen Instituts in Marquartstein), Einfüh- rungen in die Akademiekonzerte oder zeit- genössische Romane, Vorträge über Atom- Physik, Buch- und Theaterinterpretationen, Vorbereitungskurse für Lehrerprüfungen und Kindergärtnerinnen, Einführungen in Psychologische Testmethoden und zwei wei⸗ tere Arbeitsgemeinschaften, die der Schulung in der Filmkunde und der Behandlung von Tonfilmgeräten dienen. Die in eine deutsche und in eine fremd- sprachige Sparte gegliederte Bibliothek um- faßt alle Standardwerke aus den Gebieten der Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Phi- losophie und der Methodik und soll in ab- sehbarer Zeit noch um die bis jetzt in der Sickingerschule untergebrachte Lehrer- zentralbücherei(7000 Bände) bereichert wer- den. Neben der beruflichen Bildungsarbeit hält die Abteilung 1 Sprechstunden für päda- gogische Sonderfälle und Beratungen für sprachgestörte Kinder ab. Vier Leute des insgesamt sechs Angestellte starken Personals des Instituts arbeiten in der zweiten Abteilung, die durch Zusammen- legung der Stadtbildstelle und des„Film- dienstes für Jugend und Volksbildung“ ent- stand und mit sieben Vorführgeräten und drei Magnetophonen Schulen und Jugend- Herbstbeginn 3 der Herbst ist gekommen, die Bäume schlagen aus!— Zweifelsohne schreiben wir heute den 23. September, aber es paßt dusge- zeichnet in das diesjährige Wetterprogram m, 2 5 785 8 daß wir ausgerechnet zum Herbstbeginn ein en Die Deutsche Akademie für Städtebau dluüͤnenden Kastanienbaum in Käfertal-Ssud hat Richtzahlen herausgegeben, nach denen auftreiben konnten. Ein Phänomen, aber eines, auf jeden Großstädter 25 qm öffentliche organisationen regelmäßig mit Anschauungs- oder„Hörmaterial“ beliefert. Ein Spielfilm programm für die Mannheimer Jugend- verbände, für den Filmelub Mannheim Ludwigshafen und organisatorische Arbeiten für den„Arbeitskreis Film und Jugend“ gehören genau so zu den laufenden Betreu- ungen wie Herstellung, Ankauf und Ergän- zung umfassender Dia-Serien aus allen Lebensgebieten, von der griechischen Kunst über das Atom bis zu Märchen oder Land- schaften. Das auf etwa 1000 Filme gebrachte Archiv enthält nicht nur reine Unterrichts- Streifen, sondern auch wertvolle Kultur- und Dokumentarfilme, darunter die bei der letz- ten Mannheimer Filmwoche preisgekrönten Streifen, Konzert am Tümpel“ und, Schwert- fischjagd“. Mit diesen Filmen wird zur Zeit ein inter- essantes Experiment gemacht: Sie sollen vom Institut auf eine Kurzfassung von sieben Minuten Laufzeit zusammengeschnitten wer- den, um eine zweimalige Vorführung wäh- rend der Unterrichtsstunde zu gewährleisten und eigene Kommentare der Schüler dazu zu ermöglichen. Weitere Pläne: Die Filmarbeits- gemeinschaften als richtige Produktions- gemeinschaften aufzufassen und Aufträge zur Herstellung lokalgebundener Dokumen- tarfilme für den Heimatkundeunterricht zu erteilen. Die dazu erforderliche Filmkamera ist bereits bestellt.„Hauptaufgabe aber bleibt, einen festen Qualitätsbegriff des „guten“ Films bei der Jugend zu schaffen“, sagt der Leiter der Filmabteilung, dem für die akustische Arbeit Bandserien, 500 Musik- schallplatten von den Gregorianern bis heute(für Feiern in Jugendheimen und zum Musikunterricht), englische Sprachplatten und ein Regietisch für Eigenaufnahmen zur Verfügung stehen. Die bis Frühjahr 1955 geplanten beiden Zusatzabteilungen des Instituts sollen be- sonders die wissenschaftlichen Voraus- setzungen für die Forschungsarbeiten am Mannheimer Schulsystem und die bisher noch in den Räumen des Stadtschulamtes ab- gehaltenen schulpsychologischen Beratungen fördern. hw b Jeder Mannheimer zahlt jährlich 4,55 DM für seine Grünanlagen gend liegt der Stadtverwaltung besonders am Herzen. Abschließend kam Gartenbaudirektor Ein Regietisch(links) für Bandaufnahmen und ein 1000 Lehrfilme umfassendes Archiv(rechts) gehören aum technischen Handwerkszeug der Eræaienung und Unterricht. Auch die Schule und e heute im Interesse einer möglichst starken, an schauungspãdagogischen Breitenwirkung moder- ner Hilfsmittel, um eine lebensnahe, direkte lung zu setzen. l Wie kam der Mann ins falsche Bett? Er schlief nur seinen Rausch Nicht wenig überrascht war der Inhaber einer Gastwirtschaft im Jungbuschviertel, Als er am frühen Morgen in seine Küche kam. Dort lag nämlich ein fremder Mann auf dem Sofa in tiefem Schlaf. Der Wirt alarmierte sofort die Polizei. Der junge Mann konnte sich bei einem Verhör nicht erklären, wie er in die Küche gekommen War. Wahrscheinlich hatte er etwas zu viel getrunken und sich, als das Lokal geschlos- sen wurde, in die Küche verirrt, ohne daß es jemand bemerkte. Offenbar hatte er keine bösen Absichten. Zechpreller In Sandhofen ließ es sich ein Arbeiter 25 qm Grünanlagen für jeden Großstädter wohl sein. Fünf Stunden lang bestellte und Verzehrte er frisch drauf los und mit gutem Appetit. Die Rechnung in Höhe von 15,382 Mark konnte er natürlich nicht be- zahlen, denn er hatte keinen Pfennig Geld in der Tasche. In gleicher Weise legte ein 23 jähriger einen Gastwirt herein. Er ließ das uns kaum mehr in Erstaunen versetzt, * Grünanlagen fallen sollen, 5 qm Sportplätze, 20 am Kleingärten, 3 bis 5 am Friedhofs- flächen und auf 150 Wohnungen ein Kinder- Bußjager auf die Kostenfrage zu sprechen sich Essen, Getränke und Zigaretten Ser- und erklärte, daß Pflege und Erhaltung der vieren und gestand zum Schluß seine Zah- Die professionellen Wetterpropketen sind 0 zu bewundern. Sie taten treu und redlich ihre spielplatz. 5 gewiß nickt leichte Pflicht. Rechnet man die In Mannheim ergeben die 401 ha öffent- (von uns gedruchten und von Petrus nicht be- liche Grünanlagen nur 15 qm pro Kopf der achteten) Schönwetter voraussagen zusammen, Bevölkerung, die 23,7 ha Sportflächen 1 am der Sommer wäre herrlich geworden.(3 am, wenn man die 47 Privatsportplätze i. dazunimmt), die 300 ha Kleingärten 12 qm, Selbst die Setemaschinen sträubten sich ge- die 42 ha Friedhöfe 1,6 qm; auf die 60 00⁰ ends was innen alltäglien in punſeto Wetter- Mannheimer Wohnungen sollten 400 Kin- vorherdage zugemutet wurde. So lasen wir in derspielplätze kommen: bisher stehen aber einer zudwestdeutschen Zeitung:„Zeitweilige nur 37 öffentliche Spielplätze zur Verfügung. Aufbesserung bei leichtem Bevölkerungsrück- Diese Angaben machte Gartenbaudirektor gang!“ 8 Nein, es war wirklich nicht mehr Bußjäger im Einführungsvortrag der Gar- zum Einderbriegen, es war einfach zum tenbau-Arbeitsgemeinschaft der Abend- — nun ja! akademie, der mit einer Reihe von 12 Vor- trägen zunächst vor allem für die Fach- leute gedacht ist, mit einer kürzeren Vor- tragsfolge dann vom Januar bis März für Mit dem kalender mäßigen Herbstbeginn ist es überhaupt so eine Sache. Die einen be- haupten, er beginne am 21. September, die an- 3 16511 deren nennen den 23. September. Beide haben* e 88 N. reckt, denn es kommt auf den Standort an. Auf Direktor Buß jäger Sprach über die hun- der südlichen Halbkugel beginnt der Herbst dertjährige geschichtliche Entwicklung des schon am 21. September, bei uns jedoch am ökkentlichen Grüns und seine gesundheit- 23. September haargenau um 14.56 Uhr. liche, ethische und soziale Notwendigkeit. 2 Vom Stadtinnern aus sollen Plätze, Alleen Im Süden ist also den„Jungfrauen« eine und Anlagen wie Luftkanäle, die die kilrzere Frist gesetzt berient man die schlechte Luft abführen und erneuern, Ver- Astrologie in die Betrachtung ein, denn der bindung zum freien Gelände der Aecker, 27 bib. 23. ist ihr stichtag— und alles, was Wiesen und Wälder herstellen. Dafür sind danach kommt, steht bereits unter dem Stern- in Mannheim gute Ansätze vorhanden. Ein städtischen Anlagen nach den Richtlinien des Deutschen Städtetages 5. DM jährlich und pro Kopf der Bevölkerung nicht über- schreiten soll. In Mannheim entfallen zur Zeit 4,55 DM jährlich auf jeden Einwohner, gewiß eine geringfügige Summe, gemesen an der Freude, die uns das gepflegte Aus- schen unserer Anlagen bereiten. Um sie in- standzuhalten sind jährlich 15 bis 30 Ar- beitsstunden pro Ar zu leisten. J Filmspiegel Kamera:„Der Abtrünnige“ Thematisches Kernstück ist die Seelen- rettung eines Mannes, der einstmals katho- lischer Priester war, abtrünnig wurde und durch einen reinen, von seiner Bekehrungs- aufgabe besessenen jungen Geistlichen in den Schoß der heiligen Kirche zurückgeführt wird. Der blutjunge Idealist büßt seine fanatische Befreiungstat mit dem Leben— der Bekehrte bringt ihn in der letzten Auf- lehnung wider seine bessere Einsicht um. Man kann diesem Film— der nur aus der he katholischen Sicht heraus und in seiner Ten- denz zur Bedingungslosigkeit und ewigen Gültigkeit des Priesteramtes verstanden werden kann und wohl auch will— den Vor- Wurf eines massierten und teilweise stark lungsunfähigkeit ein. Er wurde vorläufig fest- und sein Fahrrad in Verwahrung ge- nommen. Betrunkener warf mit Schuhen In den B- Quadraten wurde ein 30jähri- ger wegen Trunkenheit und Ruhestörung vorläufig festgenommen. Er hatte im Hof seines Arbeitgebers herumgetobt und andere Arbeiter belästigt. In der Arrestzelle 20g er seine Schuhe aus und warf sie an die Decke. Er zertrümmerte dabei die Schutzglasscheibe der Deckenbeleuchtung. Nach seiner Er- nüchterung ließ man ihn wieder laufen. Geldbeutel gefunden Am 16. September wurde von einem Bahnbeamten in der Nähe des Hauptbahn- hofes ein Geldbeutel gefunden, der mehrere tausend Francs und Schlüssel enthielt. Bis jetzt hat sich der Verlierer noch nicht ge- meldet. Die Polizei bittet um Benachrichti- gung. Dunkle Absichten In der Heddesheimer Straße in Feuden- im versuchte ein Unbekannter kurz vor 20 Uhr eine Frau in einen dunklen Schup- Pen zu zerren. Als sie um Hilfe schrie, ließ bild Waage, * Jedoch, auch der Herbst hat seine guten Seiten, von den Bdumen fallen nicht nur Blät- ter, sondern auch Aepfel, der Veranstaltungs- kalender belebt und die Geschäfte füllen sich und wer bisher noch nickt in Urlaub War, dem wünschen wir sonnige Tage! nördlicher Luftkanal, von der Kurpfalz- brücke ausgehend durch die Max-Joseph- Straße zum Käfertaler Wald, muß allmäh- lich noch geschaffen werden. Es ist bedauer- lich, daß gesetzliche Bestimmungen eine Anlagennutzung der Neckaruferstreifen bis- her verhinderten. Das Einrichten weiterer Kinderspielplätze es. Foto: Steiger und Spielwiesen für die halbwüchsige Ju- Handwerkskammer hat sich neu konstituiert In der Vollversammlung sind selbstän Nach sorgfältiger Vorbereitung ist am Mittwoch die konstituierende Vollversamra- hung der Handwerkskammer Mannheim zu- Saummengetreten. Damit wurde aus dem Provisorium, das 1948 mit der Auflösung Aller handwerklichen Organisationen be- gammn, wieder eine gesetzlich verankerte In- stitution. Nach der neuen Handwerksord- ung, die vor einem Jahr vom Bundestag verabschiedet wurde, mußten alle Kammern bis spätestens 30. Gktober 1954 umgestellt werden. In der neuen Ordnung wird zum ersten Male eine überbetriebliche Mitbestimmung gerantiert, wie es sie bis heute noch in kei- nem Berufsstand in der gamen Welt gibt. In der Vollversammlung der Handwerks- kammer sind ein Drittel der Delegierten Arbeitnehmer und zbvei Drittel Arbeitgeber. Präsident ist ein Arbeitgeber. Von den bei- den gleichberechtigten Vizepräsidenten kommt einer aus den Reihen der selbstän- digen Handwerker und einer aus den Reihen der Gesellen. Die Arbeitnehmer sind in der dige Meister und Gesellen vertreten Vollversammlung in kleinerer Zahl als die Arbeitgeber vertreten, weil 43 Prozent aller der Handwerkskammer angehörenden Be- triebe von Alleinmeistern geführt werden, die keine Gesellen beschäftigen. Die Wahl und Auszählung gestaltete sich ziemlich kompliziert und zeitraubend, so daß keine handwerkspolitischen Probleme in dieser Versammlung behandelt werden konnten. Zum Präsidenten wurde Maurer- meister Robert Siebert, Neckarau, gewählt. Vizepräsident aus den Reihen der Selbstän- digen wurde Schlossermeister Theodor Har- tenstein, Heidelberg, Vizepräsident aus den Reihen der Arbeitnehmer wurde Malermei- ster Ferdinand Jetter, Mannheim. Weiter gehören dem Vorstand an: Schlossermeister Ludwig Keller, Mannheim, Schreinermeister Karl Stolz, Tauberbischofsheim, Schneider- meister August Breunig, Buchen, Bäcker- meister Heinrich Frick, Sinsheim, Gipser- meister Adolf Wünst, Hettingen, und Schorn steinfegermeister Heinrich Huber, Mann- heim- Käfertal. bet 0 überzeichneten religiösen„Trommelfeuers“ machen, das in seiner richtungsgebundenen Einseitigkeit zur Diskussion geradezu her- ausfordert. Man muß aber, abgesehen vom mit perfektem Instinkt für publikums wirk- same Ansprechbarkeit gestalteten Thema und Die griechisch- orthodoxe Kirche weiht am 3. Oktober ein neues Gebäude in der Schwet⸗ zinger Straße ein. Der Bischof von Berlin und einem auf stärkste Effekte berechneten Ge- andere Würdenträger dieser Kirche werden kühls-Schwergewicht die faszinierende in ihrer traditionellen Kleidung an den Leistung des Hauptdarstellers Pierre Fresnay Feierlichkeiten teilnehmen. Außerdem wer- in seiner zwielichtigen Sucher-Rolle von den deutsche und amerikanische Persönlich- Grund auf anerkennen. Denn was hier ge- keiten, die beim Aufbau des Gotteshauses spielt wird, wäre zwar einer objektiveren Linie behilflich Waren, anwesend sein. Dieser Ein- Wert, ist aber in seiner Eindringlichkeit so weihung ging eine arbeitsreiche Zeit voraus. zwingend, daß man sich ihr— denke man Im April dieses Jahres mußten die 200 Ge- über das Problem, wie man will— nicht ent- meindemitglieder der griechisch- orthodoxen ziehen kann. Kirche, größtenteils Flüchtlinge aus östlichen Die teilweise zähflüssige Regie(Leo Ländern, ihr Behelfsgotteshaus, einen ehe- Joannon), die sich andererseits wieder in ein- maligen Luftschutzkeller, wegen baulicher zelnen Szenen zu packender Wucht ver- und senitärer Unzulänglichkeiten, aufgeben. dichtet, erfährt auch in den plastischen Sie Wandten sich daraufhin an die HAC om Nebenrollen Gierre Trabaud, Nicole Stephane Kirche um Hilfe. Nicht nur von dort, son- und Marcelle Geniat) einen darstellerischen dern auch vom Weltkirchenrat und der Ausgleich, der den Film über das übliche Mannheimer evangelischen Kirche wurde Niveau hinaus hebt. hyb ihnen Unterstützung zugesagt. Mit Hilfe die- ser Geldmittel war es möglich, das neue Gotteshaus zu erstellen, das nun seiner Ein- weihung entgegensieht. * Am gleichen Tag wird auch eine kleine Kirche der russisch- orthodoxen Gemeinde geweiht werden. Spenden von amerikani- schen und deutschen kirchlichen Stellen er- möglichten den Bau einer Barackenkirche 5 5 mit Gemeindesaal in der Nahe des alten a 155 17. 1— Stephanienschlößchens. Die Gemeindemit- Stwa 15 Grad. Weiter abnehmende westliche glieder haben selbst mitgearbeitet und auf Winde. 5 diese Weise Baukosten einsparen helfen. Sie 5 sind alle nicht begütert, handelt es sich doch meist um ältere Emigranten, die von So- Wie wird das Wetter? — ..* Kühl und freundlich Vorhersage bis Freitag früh: Am Tage immer noch zeitweise wolkig, sonst aber aufgeheitert, trocken. Nachts recht kühl, Tem- Weitere Lokalnachrichten Seite 6 Zwei orthodoxe Kirchen werden geweiht Griechische und russische Gemeinde erhielten neue Gotteshäuser Nr. Donnerstag, 23. September 1954/ Nr. 222 g eee B. 0 Tage in e bau Geol sich stell. die Schyt pfer. Schi E 80 le N Penc grau, hunc vor viel Abe sen? * noc Unte sche Were geue ein aſcustisch- optischen Abteilung im Institut fur ihre Bildungsinstitutionen bedienen sich Ansprache an Stelle trockener Stoffansamm- d I Fotos: hyyb. Brut eine Glas danr aus/ Aus dem Polizeibericht e! er von ihr ab und flüchtete auf einem 5 Fahrrad. Bade Der tägliche Unfall. Auf der Brücken- 2U. straße wurde eine 61jährige Frau, die vor eine einem Lastzug die Fahrbahn überqueren Sein Wollte, angefahren. Sie liegt mit einer Ge- ande hirnerschütterung im Städtischen Kranken- War, haus. 8001 Wur. 1 Gute Stimmung b bei den Mer kurianern“ Stär Traditionsgemäß versammelt der Kauf- B männische Verein„Merkur“ seine zahlreichen inne Mitglieder von Mannheim- Ludwigshafen und Neck Umgebung, um ihnen als willkommene Ab- Ade! Wechslung leichte Kost zu bieten. Als Insg Tagungsstätte hatte man am letzen Wochen- 1 ende die„Amicitia“ gewählt, die allerdings Hop! durch den anhaltenden Dauerregen nicht den land gewohnten„dicken“ Besuch zu verzeichnen den hatte. Nach der Begrüßung durch den Vor- Zuk! sitzenden Hermann Fütterer kam Fritz Were Dühse zu Wort, der sich seiner Aufgabe als E Conferencier und Unterhalter in witziger und doch philosophischer Form entledigte. Außer 8 dem Musicalclown„Hasko“, dessen Können S Se stark beeindruckte, stellte sich das junge unte BIAK-Prio(Weinheim) heiter musizierend mit 85 dem Schwerpunkt überseeischer Importware 955 vor, Auch das Duo Maurer-Ziegler durfte sich Gn Wieder gebührlich feiern lassen und als Tanz- 5 923 orchester fungierte das„Astoria“. Kr 0 Woh Siebe Prof. Dr. Alfred Schüle zusc geht nach Tübingen f 3 Honorarprofessor Dr. Alfred Schüle, Leue Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Leuc Handelskammer Mannheim, wurde auf I. Ok- tober 1954 zum Ordinarius für Oeffentliches F Recht an der Universität Tübingen ernannt. 8 1953 Dr. Arthur Mayer 7 außerplanmäßiger Professor 55 Dr. Arthur Mayer, Privatdozent an der Mitt Wirtschaftshochschule Mannheim für Psycho- Wirt logie, insbesondere Wirtschafts- und Sozial- gen Psychologie, ist zum außerplanmäßigen Pro- herv fessor ernannt worden. ford mac verge und War den nen zialunterstützung leben. Die russisch- ortho- Bek doxe Gemeinde in Mannheim zählt etwa 200 Bad. Mitglieder. Bis vor einem halben Jahr ver- bis 4 sammelten sie sich in einem baufälligen Saal Sie der Liselotteschule zu ihren Gottesdiensten. sam Die neue Kirche wird am Sonntag vom lion russischen Erzbischof Alexander, München, geweiht. Persönlichkeiten aus dem öffent- lichen und kirchlichen Leben sind eingeladen. 0 Landesbischof Bender, Karlsruhe, hat seine 58111 Anwesenheit auch zugesagt. a blick Blutiges Vorprogramm, aber 5 Gesunde Reaktion 05 Augen- und Ohrenzeugenbericht eines 8 Lesers aus einer Kinderfilm-Vorstellung:„Im Wirt Vorprogramm wurden den Kindern die zur 2550 Zeit aktuellen Mörder- und Totschlägerfuime Bed der Nachmittags- und Nacht vorstellungen unte maretschreierisch angepriesen. Ich konnte mes ringsumher nur erschreckte Kinderstimmen fest nörend. So lauteten die Kommentare der Wiel Jugend:„Nad, do tät ich mich fäͤrchte“,„do stel könne mir gar nit roi und„des is nic für gen uns“. 8 Die Reaktion auf die blutige Reklame ist Wel durchaus gesund. Aber es ist eine Frage, ob emen sie so gesund bleiben wird. Es ist absolut un- nötig, Kinder bei ausdrucelich innen gewid⸗ meten Vorstellungen derartigen Verrohungs- gefahren auszusetzen. Die Plakate vor den Kinos sind Anschauungsunterricht genug. Schlußsatg des Lesers:„Diese Vorspiele müßten in Jugend- Vorstellungen in Zukunft polizeilich verboten werden“, 1— . (Jau N e EINER KAFFEE-EXTRAKT IN PUCUVER FORM chpts) für sich der- mm- Hyyb nem ken- Vor eren Ge- den- auf- chen Und Ab- Als en- ings den men Vor- Titz als und Ber nen inge mit Are, sich 2. kr üle, und Ok- hes ant. a0= 200 er- en. om en, nt⸗ en. ne 0 ves Im ur ne en e er ist c A 2.* Nr. 222/ Donnerstag, 23. September 1954 DREI-LANDER-SEITE N Seite 5 UM SCHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERC „Pferdchen in der Grube“ Große Erwartungen knüpfte man dieser Tage an die Entdeckung etlicher Knockenreste in einer Ausschachtungsgrube bei einem Haus- bau in Frauenweiler. Sachverständige vom Geologischen Institut Heidelberg jedoch, die sich bald einfanden, um den Fund sickerzu- stellen, konnten feststellen, daß die Knochen, die man ursprünglich einem Renntier zuge- schrieben hatte, nur einem gewöhnlichen Haus- pferd gekörten und oberhalb der diluvialen Schichten gelegen hatten. Ein braver Gaul war es, dessen Knochen so laut Klapperten, daß man darob schon den Pendelschlag der Ewigkeiten zu vernehmen glaubte. Vielleicht verendete er vor etlichen hundert Jahren nach einem fleißigen Leben vor dem Pflug vielleicht wurde er auch noch viel früher einem wacleren Schwaben, der auf Abenteuer auszog, unter dem Leib weggeschos- sen? Man weiß es nicht. Aber, da die Gauls- knochen wenig Aussicht haben, neben jenem Unterkieferknochen von Mauer an akademi- schem Orte der Nachwelt weiter erhalten zu werden— dieweil es doch nur ein„junges“, gewöhnliches Hauspferd ist— sagen wir ihm ein letztes tröstendes Hüadh oo In ein Glasdach gestürzt Heidelberg. Zu einem Zwischenfall bei der Arbeit kam es in einem Anwesen in der Brunnengasse, als ein Werkstudent auf einem Fensterbrett ausrutschte, auf ein Glasdach fiel, die Scheibe durchstieß und sich dann in etwa fünf Meter Höhe, um den wei- teren Absturz zu vermeiden, mit beiden Händen festklammerte. Die im Rahmen der Glasplatte verbliebenen Scherben fügten ihm dabei schwere, schmerzhafte Verletzungen zu. Er hielt aber aus, bis Arbeitskameraden eine hohe Leiter herbeibrachten und ihn aus seiner fruchtbaren Lage befreiten. Da unter anderem auch eine Schlagader angerissen War, trat ein starker Blutverlust ein. Nach sofortiger Unterbindung der Schlagader wurde der Verletzte in die Chirurgische Klinik verbracht. Stärkere Stromzufuhr ins Frankenland Buchen, Das Badenwerk baut zur Zeit eine 45 km lange 100 000 Voltleitung von Neckarzimmern im Kreis Mosbach über Adelsheim nach Höpfingen im Kreis Buchen. Insgesamt werden 17 Gittermaste im Abstand von 250 Metern voneinander errichtet. Von Höpfingen aus, dds der Mittelpunkt der Uber- jandleitungen im badischen Hinterland wer- den soll, wird das gesamte Frankenland in Zukunft mit elektrischer Energie versorgt werden. Konkursverfahren gegen Leuchter Stuttgart. Das Amtsgericht Stuttgart hat gegen den Architekten und Wohnungsbau- unternehmer Heinz Leuchter das Konkursver- fahren eröffnet. Leuchter ist beim Bau von Wohnungen in Stuttgart mit rund 800 000 DM in Zahlungsrückstand geraten. Zu seinen Gläubigern zählen neben Baufirmen und Handwerkern etwa dreihundert Mieter und Wohnungssuchende, die Leuchter etwa sieben hunderttausend Mark an Baukosten- zuschüssen gegeben haben. Nach der Prüfung des beschlagnahmten Aktenmatierals wird die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob gegen Leuchter ein Strafverfahren einzuleiten ist. Leuchter wurde vorläufig in Haft genommen. Für 454 Millionen Mark Aufträge Stuttgart. In Baden- Württemberg sind 1953 von den Besatzungsmächten Aufträge im Gesamtwert von 454 Millionen Mark für Lie- ferungen und Leistungen der gewerblichen Wirtschaft vergeben worden. Dies geht nach Mitteilung des Instituts für süd westdeutsche Wirtschaftsforschung aus Zusammenstellun- gen der Bundesstelle für den Warenverkehr hervor. Den Hauptanteil bildeten die An- forderungen der amerikanischen Besatzungs- macht mit 277 Millionen Mark. Die Franzosen vergaben Aufträge für 112 Millionen Mark und die Briten für 65 Millionen Mark. Die Warenlieferungen wurden überwiegend von den Industriegruppen Fahrzeugbau, Maschi- nenbau, Elektrotechnik sowie Textil und Bekleidung getätigt. Die Requisitionen in Baden- Württemberg stellten sich von Januar. bis Juni dieses Jahres auf 557 Millionen Mark. Sie überschritten damit das Ergebnis des ge- samten Vorjahres bereits um über 100 Mil- lionen Mark. Wieder Ortenauer Herbstmesse Offenburg. Auf eine 30 jährige Tradition kann die Ortenauer Herbstmesse zurück- blicken, die in diesem Jahre vom 24. Sep- tember bis zum 3. Oktober in Offenburg stattfindet. In den Ausstellungshallen zei- gen Industrie, Handwerk, Handel und Ge- werbe ihre Erzeugnisse, während das ausge- dehnte Freigelände hauptsächlich der Land- wirtschaft vorbehalten bleiben wird. In einer Sonderschau werden die Besucher über die Bedeutung einer gesunden Forstwirtschaft unterrichtet. Auf dem Programm der Herbst- messe, die sich zu einem echten„Familien- kest« für Offenburg und die Ortenau ent- wickelt hat, stehen ferner eine Kunstaus- stellung, Dichterlesungen, Opernaufführun- gen, ein Trachtenumzug, ein Heimatfest, Weinprämiierungen und ein Feuerwerk. 2— Wie erwartet: Dreimal lebenslänglich Zuchthaus Unbewegt hörte Christa Lehmann das Urteil/ Schlußstrich unter größte Giftmordaffäre der Nachkriegszeit Mainz.„Im Namen des Volkes. Als Landgerichtsdirektor Dr. Nix am Mittwoch abend die Urteilsformel beginnt. weiß man im Gerichtssaal, daß der Prozeß des Schwur Serichtes Mainz gegen Christa Lehmann das erwartete Ende nehmen wird. Mit gesenkten Augen, ja ohne sichtbare Erregung hört die Angeklagte den Urteilsspruch: Sie ist schul- dig befunden des Mordes in zwei Fällen und eines Mordversuches in Tateinheit mit fahr- lässiger Tötung. In jedem der drei Fälle er- kennt das Gericht auf lebenslanges Zucht- haus. Außerdem werden ihr die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer aberkannt. Dann verliest der Vorsitzende die Urteils- begründung. Das Gericht habe sich drei Tage um die Klärung des größten Giftmordfalles der Nachkriegszeit bemüht. Es habe dabei festgestellt, dag die Angeklagte sowohl bei dem Mord an ihrem Ehemann Karl Leh- mann, als auch bei dem Mord àn ihrem Schwiegervater Valentin Lehmann, vorsätz- lich, heimtückisch und aus niederen Beweg- gründen gehandelt habe. Im dritten Fall habe das Gericht den versuchten Mord an der Witwe Eva Ruh bejaht. Die Angeklagte habe die Pflicht gehabt, die vergiftete Praline aus dem Haus der Familie Ruh zu entfernen. Sie habe das unterlassen und habe sich daher auch der fahrlässigen Tötung an Anni Ha- mann schuldig gemacht. Das Gericht habe keinen Anlaß gesehen im Falle des Mord- Versuches und der fahrlässigen Tötung von der lebenslänglichen Zuchthausstrafe abzu- gehen. In der Frage der Zurechnungstähig- keit sei das Gericht voll den Ausführungen des Sachverständigen gefolgt. Am Mittwochmorgen, kurz vor Abschluß der Beweisaufnahme, hatte der Vorsitzende Christa Lehmann noch einmal eindringlich nach den Absichten gefragt, die sie mit der vergifteten Praline für Frau Ruh verfolgt habe. Jetzt endlich, wie der Staatsanwalt später sagte,„in der letzten Minute“, gestand sie unumwunden:„Ich habe die Absicht ge- habt, sie zu töten“. Mit Spannung war das darauffolgende Gutachten des Psychiaters erwartet worden. „Die Angeklagte war in der Lage, das Un- erlaubte ihrer Taten einzusehen und sie war auch in der Lage nach dieser Einsicht zu handeln.“ Mit dieser Feststellung schloß Pro- fessor Langelüdecke, der Leiter der Landes- heilanstalt in Marburg, seine Darlegungen vor den Richtern ab. Zuvor hatte er die An- geklagte als egozentrisch, in ethischer und moralischer Beziehung ziemlich Primitiv, außerdem als jähzornig und unbeherrscht pezeichnet. Besonders hervorgetreten sei aber ihre Gefühlskälte, die immer wieder zutage gekommen sei. So habe sie beispielsweise keine Reue über ihre Taten gezeigt. Diese Eigenschaften seien psychopathisch, eine echte Geisteskrankheit liege aber zweifellos nicht vor. Ueber den Lebenslauf der Angeklagten hatte Professor Langelüdecke gesagt, sie sei in der Schule nicht sonderlich aufgefallen, im Beruf habe sie später als fleißig und ordent- lich gegolten.„Die Schwierigkeiten begannen mit der Ehe.“ Die Eifersucht des Mannes, geboren aus Minderwertigkeitskomplexen, und der Alkohol, hätten in der Ehe eine un- glückliche Rolle gespielt. Die Gegensätze seien durch den Widerspruchsgeist Christa Lehmanns noch verschärft worden. Dennoch könne die damalige Ehe der Lehmann nicht als unerträglich bezeichnet werden. Bereits am Dienstag hatte der medizinische Sachverständige Professor Wagner, Mainz, in einem ausführlichen Gutachten bestätigt, daß in den Leichen von Anni Hamann, Karl und Valentin Lehmann das tödliche Gift noch habe nachgewiesen werden können. Etwas über zwei Stunden hatten am Mitt- wochmorgen dann die Plädoyers des Anklä- gers und der Verteidigung insgesamt ge- dauert. Staatsanwalt Kumpf beantragte, in allen drei Anklagepunkten auf lebensläng- liches Zuchthaus zu erkennen. Außerdem be- antragte er die Aberkennung der pürger- lichen Ehrenrechte auf Lebensdauer. In sei- nem Plädoyer hatte der Ankläger die Ange- klagte als„eine skrupellose Giftmörderin“ bezeichnet. Giftmörderinnen gehörten zum asozialen und gefährlichsten Menschentyp. Sie seien dadurch gekennzeichnet. daß sie nicht im Affekt handelten und daß bei ihnen einem gelungenen Mord meist andere nach- folgten! Der Offizialverteidiger, Rechts- anwalt Dr. Zahn, sagte in seinem Plädoyer, der Tatbestand lasse der Verteidigung nur ganz geringe Möglichkeiten.„Die Angeklagte ist bereit, die Sühne für ihre Taten zu über- nehmen.“ Die vornehmste Aufgabe der Ver- teidigung sei in diesem Verfahren gewesen, der Angeklagten das volle Geständnis zu erleichtern. Ft Der Neckarkanal und seine Kapazität Oringlichste Forderung: Schleusenanlagen mit doppelten Kammern Heilbronn. Die Experten des Reichsver- kehrs ministeriums) die im Jahre 1928 eine dicke Denkschrift über den Neckarkanal im Reichstag vorlegten, hätten sicherlich laut- hals gelacht, wenn ihnen damals jemand die heutigen Umschlagsziffern im Heilbron- ner Kanalhafen prophezeit hätte. Sie er- klärten zu jener Zeit, daß sich der Jahres- verkehr im Heilbronner Hafen bei einem Teilausbau des Neckarkanals von Mann- heim bis Heilbronn voraussichtlich in einer Größenordnung von 1,5 bis 2 Millionen Ton- Wird das Senkblei zum Museumsstück? Eine Erhebung des„Landesjugendringes Hessen“ Frankfurt. Fast ein Drittel der Maurer in Hessen ist 45 Jahre alt oder darüber. Diese „älteren Semester“ werden bald Hammer und Kelle beiseite legen und für immer Feier- abend machen. Den Leuten vom Bau wird bange: die Jugend stößt nicht nach. Wird das Senkblei zum Museumsstück? Das Senkblei mit dem schon viele Bauhandwerker ihr Leben ins Lot brachten. Unter Förderung des Ministerpräsidenten führte der„Landesjugendring“ in Hessen in verschiedenen Betrieben eine Umfrage durch, von der 23 700 Menschen der Jahrgänge 1920 bis 1936 erfaßt wurden. Und es ergab sich, daz nahezu 40 Prozent von ihnen„für die Katz“ einen Handwerksberuf erlernt haben, denn später gingen sie zur Post, Polizei, Ver- waltung und in die Industrie. Grund?— Bes- sere Arbeitsbedingungen— vollere Lohn- tüten. Von hundert gelernten Tischlern in Hes- sen arbeiten beispielsweise 77 nicht mehr an der Hobelbank, sondern verdienen sich ihr Geld außerhalb des erlernten Berufes. Aehn- lich ist es bei den Bäckern. Der Ruf nach Handwerkern, die bei der Stange bleiben, wird daher immer stärker. Dies führte auch zu den Erhebungen. Aber die Gedanken vie- ler Jugendlicher sind„voll motorisiert“. Sie wollen am liebsten Automechaniker werden. Und dabei läuft man sich in anderen Bran- chen die Füße nach einem Lehrling wund. Auch die Stukkateurarbeit und das Maler- geschäft scheinen die jungen Berufsuchenden Farblos zu finden. Geradezu druckerschwarz sieht das graphische Gewerbe in Hessen. Es fehlt an Schriftsetzern, Klischeeätzern, Raster fotografen und Kartografen. Auch die jungen Gastronomen und die zukünftigen Köchinnen lassen auf sich warten. Dünn ist ebenfalls die Nachfrage nach Gärtner-Lehr- lingsstellen. Weibliche Berufsuchende wollen fast nur Friseuse oder Schneiderin werden. Hingegen mangelt es allenthalben an pfle- gerischen Kräften: an Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen, Fürsorgerinnen. Diese Berufe, die viel Liebe und echtes Mit- empfinden erfordern, finden nur wenig Ge- genliebe. Auf Grund dieser Erhebungen wird in Hessen jetzt ernsthaft daran gearbeitet, den Jugendlichen die wirtschaftlichen Verhält- nisse, die Lohnfrage und Arbeitsbedingungen und auch die Aufstiegschancen in dem oder jenem Beruf klarzumachen,. Die Innungen sind aufgerufen. an der Einrichtung von guten Lehrlings- und Arbeitsstellen in ihrem eigensten Interesse mitzuarbeiten, damit der Schuster wieder bei seinem Leisten bleibt. e nen bewegen werde. Beim Vollausbau bis Plochingen könne man mit jäarlich 2,5 bis 3 Millionen Tonnen rechnen. Diese Zahlen sind heute längst überholt, und nichts unterstreicht wohl mehr die wirt- schaftliche Bedeutung des Neckarkanals als die Tatsache, daß in Heilbronn bereits mo- natliche Umschlagszahlen von über 500 000 Tonnen erreicht werden. Die entscheidende Frage für die Zukunft ist, wie der Neckar- kanal auch noch das zusätzliche Verkehrs- aufkommen für den künftigen Hafen Stutt- gart aufnehmen soll. Ohne Zweifel wird zwar die Kätchenstadt im Hafen selbst etwas Substanz verlieren. Dessen ungeachtet wird Aber eine zusätzliche Belastung des Kanals durch einen neu erschlossenen Kundenkreis eintreten. Die gegenwärtige Kapazität des Neckar- kanals wird nach Ansicht der Fachleute nur dann entscheidend ausgeweitet werden kön- nen, wenn alle Schleusenanlagen mit dop- pelten Kammern ausgestattet sind, so clas keine zeitraubenden Aufenthalte notwendig sind. Man wird dann einen Jahresdurch- schnitt von etwa mehr als 7 Millionen Ton- nen erreichen können. Bereits jetzt sind 4 Millionen Tonnen Jahresdurchschnitt auf der 113 Kilometer langen Strecke Mann- heim Heilbronn erheblich überschritten. Aus diesem Grunde hat man von Heilbronn aus auch einen scharfen Kampf gegen die da und dort lautgewordene Absicht geführt, kleine Zwischen- und Privathäfen einzurich- ten. Der damit verbundene vermehrte Ein- Satz kleinerer Fahrzeuge würde die Schleu- sen übermäßig belasten, denn schließlich werden die Schleusen von einem 600-Ton- nen-Schiff genau so in Anspruch genom- men wie von einem solchen von 1400 Ton- nen. Die Verlangsamung des Schiffsumlaufs aber wäre das schlimmste, was auf dem Neckarkanal passieren könnte. Die dringlichste Forderung ist der Ein- bau der zweiten Schleusenkammern auf der Strecke Mannheim Heilbronn In Schwa- benheim und Kochendorf ist dies bereits ge- schehen. Weitere Zweikkammern sollen fol- gen, sobald die Finanzierung gesichert ist. Aus der Hessischen Nacbarschaff Förderung der Aufbauklassen Heppenbeim. Für die Förderung der Aufbauklassen an der Volksschule in Hep- penheim bewilligte das Stadtparlament einem SpPD-Antrag entsprechend, 10 000 Mark, von denen jedoch auf Vorschlag der FDP 5000 Mark für eine spätere Inanspruch- nahme gesperrt bleiben. Für die Aufbau- klassen an der Volksschule sind bauliche Veränderungen und eine Ergänzung der Lehr- und Lernmittelausstattung notwendig. Die Klassen müßten, wie die CDU-Fraktion argumentierte, in einen Zustand versetzt werden, der ihre Anerkennung als Mittel- schule rechtfertige. Schornsteinfeger fing Feuer Darmstadt. Als eine lebende Fackel lief der Schornsteinfeger von Groß-Zimmern (Landkreis Dieburg) laut schreiend nachts durch das Dorf. Nachdem es ihm gelungen war, die Flammen zu ersticken, ließ er sich beim Bäcker die schmerzenden Brandwun- den mit Mehl einpudern. Schwerverletzt wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Der Schornsteinfeger war mitten in der Nacht stark angelieitert beim Schuldiener von Groß-Zimmern erschienen. Er hatte um ein Nachtquartier gebeten, weil er nicht. mehr nach Hause könne. Aus noch ungeklärter Ur- sache fing im Keller der Schule ein Feld- bett, auf dem er schlief plötzlich Feuer. Wie die Ermittlungen ergaben, hat der Schorn- steinfeger eine Zigarette geraucht, war dabei eingeschlafen, so daß daß Feldbett und seine Kleider Feuer fingen. Main soll umkanalisiert werden Offenbach. Der Main zwischen Offenbach und Aschaffenburg soll umkanalisiert wer- den, gab die Schiffahrtsdirektion Würzburg am Mittwoch bekannt. Außerdem sollen die Anlagen modernisiert werden. Zur Unter- suchung des Maintales zwischen den beiden Städten wurde eine vorbereitende Unter- suchungsabteilung gebildet, die die hydro- logischen, geologischen und biologischen Voraussetzungen in diesem Gebiet prüfen soll. Bei der geplanten Umkanalisierung soll die Anzahl der Staustufen um die Hälfte verringert werden. Die Finanzierung des Projektes erfolgt aus Mitteln des Bun- desverkehrsministeriums. Forstgesetz stark umstritten Wiesbaden. Das hessische Forstgesetz wird voraussichtlich den Landtag in den nächsten Wochen noch lebhaft beschäftigen. Bei der Grundsatzdebatte im Ausschuß für Landwirtschaft und Forsten konnte über die Eingliederung der Bezirksforstämter in die Regierungspräsidien und über die Zu- sammensetzung der Forstausschüsse, denen Vertreter des Staates, der kommunalen und der privaten Waldbesitzer angehören sollen, keine Einigung erzielt werden. Diese beiden Punkte werden ebenso wie alle Einzelbe- stimmungen, über die noch keine Einigung erreicht wurde, in einer späteren Sitzung nochmals beraten. Der Ausschuß beschloß, die Vertreter des Dandkreistages, des Ge- meindetages, des Waldbesitzer- Verbandes, Forst- und Landwirtschaftskammern und anderer interessierter Gruppen nochmals zu Hören. Unfall bei US-Manövern Limburg. Bei den amerikanischen Herbst- manövern in den Kreisen Limburg und Oberlahn kam es zu verschiedenen Unfällen. Bei Gaudernbach stürzte eine Brücke über einen Mühlgraben ein, als ein Panzer dar- überfuhr. Der Panzer stürzte in den Graben. Dabei würden der Kommandant und ein Schütze getötet. Zwei weitere Mitglieder der Panzerbesatzung erlitten schwere Verletzun- gen. Als der kommandierende General von dem Unfall erfuhr, flog er mit einem Hub- schrauber zur Unfallstelle und brachte einen Arzt und einen Pfarrer mit. In der Gemeinde Schupbach im Oberlahnkreis sind Wiesen, Kartoffel- und Rübenäcker durch die Rau- penketten der Panzer aufgewühlt worden. Der Gesamtschaden wird in dieser Gemar- kung auf etwa 100 000 Mark geschätzt. In einem Falle fuhr ein Panzer über eine auf dem Acker stehende Mähmaschine. Der Fah- rer wurde sofort von einem Offizier zur Rechenschaft gezogen, der ihm auftrug, die zerstörte Mähmaschine aus seiner Tasche zu bezahlen. BLICK NAClI1 RHEINLAND-PFALZ Das Urteil im Schneeweiß-Prozeß Frankenthal. Wegen eines Mordes, be- gangen im Zustand der Unzurechnungsfähig- keit, wurde gestern die 39 jährige Packerin Johanna Schneeweiß von der Zweiten Gro- gen Strafkammer des Frankenthaler Land- gerichtes verurteilt. Wie zu erwarten, ord- nete das Gericht, dem Antrag des Staats- anwaltes folgend, die Unterbringung der Angeklagten in eine Heil- und Pflegeanstalt an. In der Verhandlung hatte die Angeklagte betont, daß sie ihre Tat bereue. Sie habe zunächst das Gift selbst einnehmen wollen, dazu jedoch nicht den erforderlichen Mut gehabt. Den Entschluß, ihren Geliebten, den 42 Jahre alten Postbeamten Walter Muchow aus Berlin, zu töten, habe sie geplant und in die Tat umgesetzt, weil sie fürchtete, inn zu verlieren. Sie hatte am 28. Februar 1954 in Ludwigshafen ein Fastnachtsküchel mit einem Pflanzenschutzgift beträufelt und ihrem Geliebten vorgesetzt. Der Postbeamte war kurz danach unter qualvollen Schmer- zen verstorben. Vor der Urteilsverkündung hatte die Mörderin die Richter gebeten, von einer nochmaligen Rekonstruktion und Schilde- rung ihres Verbrechens abzusehen, da sie ja alles zugegeben habe und sie sich bei einer neuerlichen Schilderung zu sehr auf- rege. Die Giftmörderin sprach in diesem Zusammenhang von ihrer Tat als von einem Fehler, den sie beging, und für den sie aueh büßen wolle. 88 Lagos dle aui de das Wenige Wasen 1200 Wohnungen für alliierte Familien Mainz. Seit dem 1. April 1950 wurden aus dem Besatzungskostenhaushalt in Rhein- jand- Pfalz 8486 Wohnungen für Familien von Besatzungsangehörigen gebaut. Weitere Bauvorhaben sind angelaufen. Darüber hin- aus hat das Bundesfinanzministerium in- nerhalb des sogenannten Schäffer-Planes besondere Haushaltsmittel bereitgestellt. um zusätzlich Wobhmungen bauen zu können. Hiervon werden in Rheinland-Pfalz 807 Woh- nungseinheiten errichtet, von denen 675 für französische und der Rest für amerikanische Familien bestimmt sind. Außerdem werden zur Zeit 400 Wohnungen für Kanadier er- richtet. Verzögerungen in der Bauausfüh- rung gehen— wie der Minister für Finan- zen und Wiederaufbau, Dr. Wilhelm Nowack, am Mittwoch in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage mitteilte, haupt- sächlich darauf zurück, daß die französische Besatzungsmacht nach Abschluß der ersten Verhandlungen nachträglich ihre Wünsche über Standort und Lage der verschiedenen Wohnungen geändert hat. Andererseits seien aber auch die Verhandlungen über den Grunderwerb äußerst schwierig, da die Bundesregierung an die Preisvorschriften gebunden sei. Engere Verbindung zur Praxis Koblenz. Die Schiffahrtsjustiz will, wie am Mittwoch in Koblenz bekannt wurde, das praktische Wissen der Richter fördern. In achttägigen Lehrgängen sollen die Richter das Leben auf dem Strom kennenlernen, mit den Schiffern zusammenleben und ar- beiten, ihre Sorgen und Nöte kennenlernen und fachliche Fragen klären. Es wird damit gerechnet, daß die Richter der Schiffahrts- gerichte in St. Goar, Konstanz, Mainz, Mann- heim und Kehl in Kürze an diesen prak- tischen Schulungen teilnehmen. Aehnliche Lehrgänge absolvierten die Richter im Be- reich des Landgerichtes Koblenz auf Stra- Benbabhnen, Lokomotiven und Triebwagen, um engere Verbindung zur Praxis der Ver- kehrsberufe zu erhalten. eee Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 23. September 16.30 Kinderstunde 0 17.00 Wir helfen suchen ö 17.10 Herbstanfang— Dahlienzeit 20.00 Im Kreuzfeuer 20.30 Spieglein, Spieglein, an der Wand 21.00 Zu Gast bei anderen Völkern 21.30 Punx: Ein magisches Kammerspiel — MORGEN Donnerstag, 23. September 1954 Nr. 222 Nr. 8„ 9 ee Mannheimer Termin-Kalender F Donnerstag, 23. September: Nationaltheater, 9 El 88. 5 Reise nach Schwäbisch H al1 20 bis 22.45 Uhr:„Der Bettelstudent“; Me chstunden der FDp Stadtverband Mann- Pommer'sche Landsmannschaft. Am 24. Sep- äberfürsorge Ortsgruppe Mannheim- 5 3 4 a Saal 19.30 bis 22.45 Uhr:„Hexenjagd“; G Montags 14.30 bis 17.00 Uhr und tember, 20 Uhr, im„Kaisergarten“ Monats- 8 er, 19.30 Uhr, im Lo- Alle zwei Jahre unternimmt der Gesang- Bürgerbräu, Ludwigshafen, 20.00 Uhr: Einf S Ve 11 Uhr in der Partei- versammlung. n“, Stengelhofstraße 1, verein„Frohsinn“, Käfertal, eine Sängerreise, rung zu„Hexenj' d“,„Cavalleria rusticana“ Stadt enten 15. in Gegenwart eines Schachverein Schönau. Am 24. September, ammlung. Erste Station war diesmal Weinsberg, wo die 6 „Baſaasc“, Schwanensee“(Theatergemeinde); rns 8. a ö i i 20 Uhr, im Lokal Fries außberordentliche 5 gratulieren! Otto Mütsch. Mannheim Käfertaler vor 29 Jahren das letztemal waren. 5 Schloßhotel 19.30 Uhr: Marliese Bornhofen und Sprechstunden der ODU. Der Vertriebenen- Generalversammluns. Feudenheim, Schwanenstraße 46(Früher Wei- Der örtliche Gesangverein und der Bür Neu Walter Kloos berichten über den Gewerk- usschuß der ODU hält am 28. September von Deutscher Verband für Schweißtechnik e. V. denstraße 3-5), wird 75 Jahre alt. Anna Zöller, er Orte 3 1. Ser- Schaltstag DAG, weibliche Angestellten); Ame- 17 bis 19 5 0 ande tür Heimatvertrie- Am 24. September, 19 Uhr, im Mozartsaal Licht- Mannheim-Käfertal, Obere Riedstraße 61, voll- meister empfingen die fahrenden Sänger. Bei De C bene und 8 Jetzonenflüchtlinge im Partei- bildervortrag über das Thema„Das Rohr in der endet das 81. Lebensjahr. einer Weinprobe wurde dem Verein der spiel- kotos von Washington(Club berufstätiger e 4 1 0 8 kt M. 1 1. Si FFF Schwabenwein in einem Krug des Dichters gespr Frauen); 19.30 Uhr: Schallplatten-Konzert; Ro- 5 85 8 a 8 8 kuttsank 8 Rund die NMälfte aller Lose gewinnt!] Körner kredenzt. In Schwäbisch Hall wartete es dr. ä P ̃.. Abendakademie. Ueber„Gestalten der ge-. 2 8 8 2 15 5 3 20 Ja Dan Büromaschinen und Papierhandel für über Ein Urlaub in Spanien 1954“ am 23. Sep- genwärtigen Philosophie“ spricht Professor Dr. Versuchen guch Sie ihr Sſöck bei schon der Musikverein zur Begrüßung und ten k aun Nordbaden: Kunsthalle tember, 20 Uhr, im Wartburg Hospiz. Franz Josef Brecht am 24. September, 20 Uhr, 0 Rai ene ene e erste 20 Uhr: Ueber„Aufbau und Sinn der Weltge⸗ Dad, Gruppe der Weiblichen Angestellten, in der Wirtschaftshochschule, Hörsaal 23. Steme- Planken e 2 17 halt wWwar unterhaltsam und abwechslungs- gab, schichte“ spricht Professor Dr. Hans Joachim Larliese Bornhofen und Walter Kloos berich- Eine Herbst-Modenschau veranstaltet eine lose noch zu haben! reich. Abends saß man mit den Sängerfreun- dem Schoeps(Gesellschaft der Freunde Mannheims); ten am 23. September, 19,30 Uhr, im Schloßg- bekannte Mannheimer Firma am 24. September den gemütlich beisammen, am Sonntag wurde Natio Olymp- Lichtspiele, Käfertal, 20.45 Uhr:„Der hotel, M 5, 6-9, über den Gewerkschaftstag. um 16 und 20 Uhr im Musensaal. 8 5 3 die Stadt besichtigt und im Kurgarten ernte- Vi Schuster macht einen Seitensprung“(1. Münch- Olub berufstätiger Frauen. Denise Abbey TV„Die Naturfreunde“. Lichtbildervortrag Süddeutsche Klassenlotterie. Am 10., I. und ten einige Lieder, die von der Stadtkapelle Siege ner Bauern-Bühne); Wartburg-Hospiz, 20 Uhr: zeigt am 23. September, 20 Uhr, im Amerika-„Der gesundheitliche Wert des Wanderns“ von 12, Ziehungstag wurden plangemäß insgesamt pegleitet wurden, viel Beifall. Nach einem en Farblichtbilder-Vortrag von Dr. med. Hans haus Farbfotos von Washington Dr. Richard Heine am 24. September, 19.30 Uhr, 7100 Gewinne gezogen, darunter folgende srö- Ausflug zur Komburg in Steinbach sang mar“ Deuts Barber:„Ein Urlaub in Spanien 1954. Institut für Erziehung und Unterricht. Am im Gewerkschaftshaus. Bere Preffer: 1 Gewinn zu 25 000 Dh auf die e cee gewa 3 24. September, 20 Uhr, im Vortragssaal, D I, 3, Ruderverein„Amicitia“ E. V., Jugendabtei- Nr. 157 069; 2 Gewinne je 10 00 DM auf die Chô Pi Ri 5 5 92 85 N01 einige zer, Sprechstunden der„Gema“ am 28. Sep- spricht Dr. Heinrich Frieling über„Die Farbe lung. Am 25. September, 20 Uhr, im Baptshaus, Nr. 172 386, 20⁰ 8633 5 Gewünne je 5000 D auf Oe. 88 ückreise ging über Rothenburg Wien tember, 18 bis 21 Uhr, im Lokal„Zwischenakt“. als echtes Bildunssmittel“. Paul-Martin-Ufer 3, bunter Tanzabend. die Nr. 21 636, 45 304, 85 111, 104 338, 199 085. ob der Tauber und Langenburg. 4 Sder dem zum 2 bis 34 Tonnen dabei Jehnelnransporte Tel. 35 20 02 Wi Statt Karten 5 geben Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme, die zahl- 7 Matratze werden aufgearbeitet schem reichen Kranz- und Blumenspenden sowie allen denen, die 15 und neu angefertigt. ge wo! unserer lieben Entschlafenen, Frau 1 N a a Er, N 3, Sa, fel. 4077 5 8 2 2 5 J Mitten aus unermüdlichem Schaffen für uns wurde mein lieber Mann A H b 8 a . malie U ET 5 P E 12 2 jetzt reparieren bei:. unser liebevoller Vati und guter Sohn, Herr geb. Fleger 4 Schüritz, M 6, 16 5 52 8 E L. werden repariert, Kisch . 1 3 9 gebeizt, poliert. das letzte Geleit gaben, sagen wir innigen Dank. 85 5 3888 Hands! 1 5 1 W. Gerhardt, Möbelschr., Käfer. ö len a. 2 22 Besonderen Dank dem Geistlichen für seine erhebenden Trost- 7 1 85 I apa 0 5 taler Str. 45 Nähe Feuerwache). hatte er mann 1 ZMA Er. worte, dem Gesangverein„Arion“ sowie der Direktion der Passap-Stube am Wasserturm, e„Nothilfe“ Krankenversicherung. 5 Stresemannstr. 4— Tel. 3 13 45 5 Mannheim, den 23. September 1954 5 85 Freie Berufe Ho 9 i K 5, 54. hren- Reparaturen. rritz durch den unerbittlichen Tod von uns genommen.. Albert Huber 5 eee e eee— j Beset Anneliese Kammuf Er M N E R. am Tattersall. zurück ter(I lannh den 21. September 1954 FFC deine Mannheim, den September Zweites Seelenamt: Montag, den 7. September„ 7.„ 4 eden ES W. Sluckstrage 8 Untere Pfarrei. 8 Slrichangarat IieoRE Freltag Lande Im Namen aller Leidtragenden: wollsgezlalnaus Dau Saru.. Dr. Irion. 2 22 Prosp. Juliane Lotz, Schriesheim. Ruth Spitzmüller 5 Fan AA an geb. Clement Nänmaschinen- Reparaturen 8. 5 5 Friedrich Penn, Waldhofstraße 20. 1 Nach mehrjähriger Tätigkeit bei unserer Gesellschaft 7 3 Feuerbestattung: Freitag, den 24. September 1954, 14 Uhr Krematorium Mannheim. ist am 20. September 1954 unser Angestellter, Herr 5 5 5 ö. Prais- Verlegung. 5 kahn 1 ich Abstan nehmen. 5 von Belleidsbesuchen bitte ich Abstand zu 9 Ab heute habe ich meine Kleintier 8 ELI 5 5 2 4 g Bernhard Pischner von Mhm.-Feudenheim nach Mannheim, Friedrichsplatz 8 2995 5 verlegt. Sprechstunden: Täglich von 10.00 macht plötzlich aus diesem Leben geschieden.„ Montag). Tel. während der spiel e 1 9 5 1 9 denke Er hat seine ganze Kraft der beruflichen Arbeit ge- Dr. Heinrich Bachmann, praktischer Tierarzt rich, widmet und sich durch seine vorbildliche Pflichttreue Wohnung: Mannheim-Feudenheim, Eberbacher Str. 67, Tel. 7 17 71 1 auffin allgemeine Achtung und Vertrauen erworben. 2805 Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. zu ein seiner . 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Nr. 439, sten Dank for U nat 8 1. 11 der Wormser Straße— eingetragene Eigentümer: eee 5 8 5 Or Haushalt- Büro- 2 8 ff 177 5 1 1 gut der aligemeinen Güter gemeinschaft zwischen Georg Bitsch, Gärt⸗ ZZ o- Laden- Werkstatt Sleichzeiſig zeigen Wir lhnen die modernsten pere ee 0 dessen Hrelrau des missbeln ge. Ster in kaden 3. 5 tem 2 urg— auf Mittwoch, den 6. Oktober 1954, um 14.30 Uhr anberaum Neckarstraße 19 Wohnküchenherde und Zimmeröfen iet wurg ie koigt erginzt. Zur abgabe von geboten ist im Ver⸗ steigerupgstermin die Vorlage einer Bietgenehmigung des Landwirt- Die trauernden Hinterbliebenen schaftsamnts Ladenburg in Ladenburg erforderlich. Mannheim, den 17. September 1934. 1 Notariat V als vollstreckungsgericht. Feſcerf E Brotzte, NMhm. Walcher, Bondrstr 45 Fel. 3 9 iert, Sr fer- He). bis pH. ae, aBZe, Ge- H., bH. 1 N Posipal ö Unter Nr. 222/ Donnerstag, 23. September 1954 MORGEN Selte 1 Der erste Abschnitt der deutschen Länder- spiel-Serie gegen Belgien gestaltete sich aus- gesprochen negativ. Zwischen 1910 und 1913 gab es drei deutsche Niederlagen mit 0:3, 1:2 und 2:6. 20 Jahre lagen zwischen der dritten und vier- ten Begegnung, 15 Jahre dauerte es nach dem ersten Weltkrieg, bis es das erste Länderspiel gab, das unvergeßliche 8:1 von Duisburg, in dem der deutsche Westen erstmalig allein die Nationalmannschaft stellte. Vier weitere Spiele bis 1939 haben ebenfalls Siege gebracht, so daß die Bilanz mit 5:3 Erfol- gen und 27:16 Toren positiv ist. Zuletzt spielte Deutschland am 29. Januar 1939 in Brüssel und gewann 4:1, mit einer Mannschaft, in der Plat- zer, Schmaus, Hahnemann und Binder(alle Wien) standen, Helmuth Schön neben dem Rie- saer Arlt spielte und von den Spielern, die nach dem letzten Krieg in der deutschen Mannschaft zum Zuge gekommen sind, nur Jackl Streitle dabei war, als Verteidiger neben Schmaus. Wieder hat es eine Pause von 15 Jahren ge- geben. Eigentlich müßte Belgien sogar auf deut- schem Boden spielen, aber man ist sich einig geworden, in Brüssel den Anfang zu machen, so daß Belgien anschließend zweimal nach Deutschland kommen muß. Als dieses Spiel abgeschlossen wurde, ahnte man noch nicht, daß es die erste Begegnung des frischgebackenen Weltmeisters nach den Spie- len auf Schweizer Boden sein würde, denn wer hatte ernsthaft mit Deutschland gerechnet? Nicht die Weltmeister-Elf Horst Eckel wurde verletzt, Toni Turek und Fritz Walter fehlen. Es spielt also nicht die Besetzung des Endspieles von Bern. Hans Schä- ter(Köln) ist fraglich, obwohl man hofft, daß seine Verletzung bis Sonntag überstanden ist. Es war fast zu erwarten, daß Herberger in den Länderspielen des Jahres 1954 nicht die Sorgen erspart bleiben würden. Aber gerade weil es nicht die Weltmeister-Elf ist, darf man ge- spannt sein, wie die Nationalmannschaft im neunten Länderspiel gegen Belgien abschneidet: Herkenrath Kohlmeyer Liebrich Mai Rahn Morlock O. Walter Stürmer Schäfer(2) Zweifellos haben nicht alle Spieler dieses Aufgebotes die Bestform, die Deutschland den großen Weg auf Schweizer Boden möglich machte. Aber es ist zumeist so, daß ein Länder- spiel eine Steigerung herbeiführt. Vor allem denken wir an Spieler wie Kohlmeyer, Lieb- rich, aber auch Rahn, die sich zumeist bestens zuffingen, wenn es um eine große Aufgabe ging. Die große Frage: Wird das deutsche Ab- wehrspiel stabil genug sein? Kann Herkenrath zu einem Halt werden? Wird der Angriff ohne seinen Dirigenten Fritz Walter groß heraus- kommen? Es hat nach dem Kriege auch Länder- Erhard cubete Nu gabe de deus Neulinge: Herkenrath und Stürmer/ Nach fünfzehn Jahren wieder gegen Belgien/ Das Heysel-Stadion ausverkauft Belgien kein Angstgegner spiele ohne den 45fachen Nationalspieler gege- ben, die gewonnen wurden(Schweiz 1:0, Eire 3:0, Saar 3:0). Trotzdem: Gerade er wird in diesem ersten Spiel nach der gewonnenen Weltmeisterschaft sehr fehlen. Ob der junge Stürmer schon so- weit ist, sich dem deutschen Angriffsspiel 80 anzupassen, daß es die erfolgreiche Linie be- kommt, ist abzuwarten. Belgien ist kein„Angstgegner“. Herberger wird seinen Spielern in Hennef schon klar ge- macht haben, was am 26. September verlangt wird und wie man es anstellen muß, eine gute Rolle in Brüssel zu spielen. Belgien sehr kampfkräftig Mit Ausnahme des Rechtsaußen v. d. Bosch, der verletzt ist, hat Belgien die Mannschaft aufgeboten, die in Basel gegen England ein be- merkens wertes 4:4 erzielte, ohne daß der Weg über die Vorrunde(1:4 gegen Italien) hinaus- ging. Es spielen:. Gernaye Dries van Brandt Huysmans Carrẽ Mees Lemberechts Anoul Coppens Houf Mermans en Hlationat- l Belgiens Fußball ist seit jeher englisch be- einflußt, so daß Deutschland es mit einem Geg- ner zu tun hat, der ausgesprochen WM- System spielt. Als im letzten März Schweden der Geg- ner war(2:0), überraschte die große kämpfe- rische Einstellung, die von einem begeisterten Publikum gestützt wird. Paradestück ist die Läuferreihe. Der Angriff aber dürfte in Coppens den schußgewaltigen Mann haben, der Liebrich viel Arbeit machen wird. Ob Anoul nach einer Knieverletzung wie- der soweit ist, daß er zum großen Dirigenten des Sturmes wird, muß man abwarten. Mai hat eine große Aufgabe, denn mit Anoul steht und källt der belgische Angriff. Brüssel mit dem fast ausverkauften Heysel- Stadion ist Beginn einer neuen Serie deutscher Fußball-Länderspiele, die durch die gewon- nene Welt meisterschaft in eine völlig neue Be- leuchtung geraten; denn wer hat gegen den Weltmeister schon etwas zu verlieren? Belgien ganz bestimmt nicht! Bronkhorst(Holland) ist Schiedsrichter des Spieles; ein Mann, der von den Dingen viel versteht und die große Linie sichern müßte. 29. Internationale Sechstagefahrt Deulsches G- Silberuasenteam gesptengi Nationalmannschaften noch im Rennen/ Hohe Anfordernugen an die Fahrer Licht und Schatten brachte der zweite Tag der 29. Internationalen Sechstagefahrt der Mo- torräder für die deutschen Teilnehmer, von de- nen alle 39 erneut auch die 258-kKkm- Tagesetappe mit Start und Ziel in Llandrindod Wells un- fallfrei überstanden. Zunächst wurde nämlich der so schlecht markierte Teilabschnitt Llando- very—Llanfydd, auf dem sich am Vortage über 50 Fahrer„verfranzt“ hatten, von der Jury neutralisiert, so daß sowohl die Nationalmann- schaft als auch das Silbervasen-A-Team ohne Strafpunkte zum zweiten Tag starten konnten, da auch der Protest gegen die Strafminute Ulli Pohls durchging. Unter den rund 12 Ausfällen jedoch, die am zweiten Tage die Zahl der Teil- nehmer auf 266(von 303 gestarteten) reduzier- ten, befand sich DK W-Fahrer Finkenzeller. Da- durch und wegen der Strafpunkte von Bodmer (46) und Feser(38) ist die B-Mannschaft Deutschlands im Kampf um die Silbervase ge- platzt. Neben dem deutschen A-Team sind noch die Silbervasen-Mannschaften von England(A und B), der CSR(A), Holland(B), Italien(A und B), Irland(A) und Schweden(A und B) ohne Straf- punkte. Vollkommen intakt blieben auch die Nationalmannschaften, da infolge der Neutra- lisation am Vortage der bereits ausgeschiedene Segensreiche Lehrarbeit Leitung von Landesoberturnwart Franz Bach, Wertheim, wurden etwa 40 Ver- einsturnwarte und Vorturner in der Halle des ITSV 46 in einem Wochenendlehrgang geschult. Als Assistenten des Landesoberturnwartes fungierten der Kunstturnwart Peter Hafner, sowie die früheren Meisterturner des TSV 46, Franz Eschwei und Emil Anna. In einem neun- stündigen Arbeitsprogramm wurde den Teil- nehmern aus ganz Nordbaden so viel Stoff und Anregung geboten, dag man eine Verteilung der Arbeit auf drei Arbeitstage sehr wohl hätte verantworten können. Mit diesen Wochenendlehrgängen leistet der Badische Turnverband eine ungemein segens- reiche Arbeit, die sich in der Hauptsache zum Nutzen der kleinen und mittleren Vereine aus- Wirkt, die über keine eigenen und schon gar nicht über hauptamtliche Lehrkräfte verfügen. Die Schulung der Vereinsturnwarte in dieser Form ist ein sehr guter Ersatz für den nicht immer zu bewerkstelligenden Besuch von gro- gen Lehrgängen auf unseren Sportschulen. Ja, diese Wochenendlehrgänge können sich durch Senulung füt Jurnarte und Voturner Ausbildung in Wochenendlehrgängen/ Unterstützung durch alte Meisterturner ihre landsmannschaftliche Gebundenheit noch segensreicher auf unsere Vereine auswirken, da sie in kürzeren Zeiträumen wiederholt, ab- gewandelt und verbessert werden können. Von Verbesserung soll jedoch heute in kei- ner Form die Rede sein, denn was Franz Bach und seine Männer geleistet haben, und was sie an Arbeitspensum bewältigten, das kann sich wirklich sehen lassen. Vom fachlichen Standpunkt aus gesehen ist diese Lehrgangs- arbeit in dieser Form nicht nur begrüßens- wert, sondern auch wert, daß sie auf noch breiterer Basis durchgeführt und möglichst vielen, auch denen, die in den Vereinen an verantwortlichen Stellen sitzen, recht demon- strativ zur Kenntnis gebracht wird. damit sich das allgemeine Wissen um die grundlegenden Dinge der Leibesübungen nicht nur auf die Lehrkräfte und die Pädagogen beschränkt. Der von Franz Bach beschrittene Weg ist für jeden gangbar; er kann, mit ganz geringen Ausnah- men, auch von allen anderen Sportarten aner- kannt werden. tz. Tscheche Roucka seine Maschine reparieren konnte und weiterhin im Wettbewerb blieb, der auch während des zweiten Fahrtages bei scharfen Regenschauern in schwierigem Ge- lände erhebliche Anforderungen stellte. Schwe- rere Unfälle der Teilnehmer gab es nicht. Le- diglich ein österreichischer Journalist und ein englischer Funktionär wurden in Stürze ver- wickelt. Europa-Radrundfahrt Pierré Michel gewann erste Etappe Der französische Fahrer Pierré Michel ge- wann am Dienstag die erste Etappe der Europa- Radrundfahrt, die über eine Distanz von 287,5 Kilometern von Paris nach der belgischen Stadt Gent führte. Michel führte eine Gruppe von zehn Fahrern an, die sämtlich mit sieben Stun- den 45 Minuten 29 Sekunden gestoppt wurden. Wie die Rennleitung der Europa-Rundfahrt mitteilt, ist als einziger Deutscher der Fahrer Zoll zu dieser Etappenfahrt gestartet. Zoll ge- hört einem gemischten Team an, dem neben ihm noch zwei Holländer und fünf Italiener angehören. Zoll belegte auf der ersten Etappe mit 8:17:20 Stunden den 60. Rang. Gerhard Hecht geht einen schweren Gang Der deutsche Europameister im Halbschwer- gewicht, Gerhard Hecht(Berlin), geht einen schweren Gang, wenn er am Donnerstagabend in der Hamburger Ernst-Merck-Halle seinen Titel gegen den holländischen Herausforderer Wim Snoek verteidigt. Erst im April dieses Jahres hatte sich Hecht in einem keineswegs leichten 15-Rundenkampf in Hamburg den Europameistertitel gegen den Franzosen Hairabedian erkämpft. Wim Snoek, mit 27 Jahren vier Jahre jünger als Hecht, hat bisher erst 27 Kämpfe als Berufsboxer bestrit- ten, von denen er bisher nur vier— einen ent- scheidend— verloren hat. Er schlug u. a. in London Al Buxton und in Dortmund Heinz Sachs, wurde aber in Berlin von Gustav Scholz nach Punkten geschlagen. Seine stärkste Waffe ist ein gefährlicher Linker Haken. Interessant ist auch der zweite Hauptkampf des Abends, in dem der in 15 Kämpfen unbe- siegte deutsche Halbschwergewichtsmeister Willi Höpner(Hamburg) gegen den als Ko.-Schläger gefürchteten Bremer Mittelgewichtler Franz Szüzina im 80-kg-Limit antritt. Im Schwerge- wicht trifft der Hamburger Günther Nürnberg auf den farbigen Amerikaner Art Henri, im Halbschwergewicht stehen sich Horst Niche (Berlin) und der Holländer Nico Cramer und im Mittelgewicht Meister Hans Stretz und der starke Holländer Jan Hagenaar gegenüber. sechs tegefohrt mit pennen 29. Internationale Sechstagefahrt für Motorräder. Die schwere Strecke war so schlecht beschildert, daß sich rund 50 Fahrer verfuhren, unter ihnen der zuerst gestartete deutsche Nationalfahrer Deike und das gesamte B-Team der Silbervasenmannschaft. Auf unserem Bild rutschte Maico- Fahrer Ernst Hoske bei diesem Bergstück fast weg, als er an seinem Teamkamerad Walter Aukthun vorbeiziehen wollte. Mit Mißstimmung und Protesten begann in Llandrinded Wells in England die P- Bild Fünf Bänke, fünf Zweier- und zwei Dreierwege 1-2-0: Die„Morgen“-Teto- Tips Belgien— Deutschland. Deutschlands Nie- derlagen gegen Belgien liegen Jahrzehnte zu- rück. Meist gab es Siege. Mit dem Gros der Berner Weltmeisterschaftself erscheint eine Niederlage unserer Elf kaum möglich. Tip 2 0. Kickers Offenbach— St. Pauli(Pokal). Nach sorgfältigem Vergleich aller Spiele beider Ver- eine darf man dem Gast(dies ganz besonders nach der 1:4-Niederlage von Offenbach— VfB Stuttgart) eine Chance einräumen. Tip 1 2. VfB Stuttgart— VfB Lübeck(Pokal). Es scheint als hätten sich die Stuttgarter gefunden. In derzeitiger Form ist der VfB gegen die abge- stiegenen Lübecker sicherer Favorit. Tip 1. Bayer Leverkusen— VfR Mannheim. In die- sem Freundschaftsspiel sollte der VfR, der am Sonntag 0:3 gegen den Club unterlag, kaum zu Erfolg kommen. Tip 1 0. Kickers Stuttgart gegen Pr. Dellbrück(Freundschaftsspiel). Eine 2:6-Schlappe gegen Schweinfurt 05 war eine bittere Pille für die Kickers. Pr. Dellbrück ist in dieser Saison ohne Auswärtserfolg und sollte es daher schwer haben. Tip 1-0. SpVgg. Erken- schwick— Spfr. Katernberg. Erkenschwick steht in der Spitze, holte kurioserweise seine Punkte auswärts. Gegen Schlußlicht Katernberg müßte Heimsieg gelingen. Tip 1. Hanau 93— Ulm 46. Mit drei mageren Punkten steht Hanau 93 fast am Tabellenende. Ulm, bislang ohne Auswärts- sieg, verlor bei heimstarkem Singen knapp 3:2. Siegesaussicht möglich. Tip 0- 1 2. SV Wies baden— Bayern Hof. Das 8:0, das der Gast- geber am Sonntag gegen Cham erzielte, war beachtlich. Bayern Hof, merklich nachgelassen, steht vor schwerem Spiel. Tip 1. ASV Durlach gegen Karlsruher FV. Beide Vereine stehen punktgleich in der Tabelle. Durlach besiegte am letzten Spieltag Waldhof 3:2. Der KFV müßte bei Darmstadt 98 beide Punkte lassen. Tip 1-0 2. 1. FC Bamberg— Waldhof Mhm. Die Platzherren sind zu Hause bislang ungeschlagen. Waldhofs mäßige Leistung hat der Elf den letz- ten Platz in der Tabelle eingebracht. Tip 1. Darmstadt 98— Freiburger FC. In Darmstadt ist schwer zu gewinnen. Der Freiburger FC hat von fünf Spielen vier verloren und müßte laut Papier auf der Verliererseite stehen, Tip 1. SpvVeg. Weiden— Vikt. Aschaffenburg. Weiden empfängt mit Aschaffenburg den stärksten Geg- ner aus der 2. Liga Süd, verzeichnet zwei Siege und Niederlagen neben einem Remis. Tip 2 0. Hei-Schnei Fußball-Toto-Tip West-⸗Süd- Block Belgien— Deutschland Kickers Offenbach— FC. St. Pauli VfB Stuttgart— VfB Lübeck Bayer Leverkusen— VfR Mannheim Kickers Stuttgart— Preußen Dellbrück SpVgg. Erkenschwick— Spfr. Katernberg Hanau 93— Ulm 46 SV Wiesbaden— Bayern Hof ASV Durlach— Karlsruher Fv 1. FC Bamberg— Waldhof Mannheim Darmstadt 98— Freiburger FC Spygg. Weiden— Vikt. Aschaffenburg Fritz Walter will spielen Auf Grund seiner derzeitigen Kondition wird der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalelf, Fritz Walter, doch am Sonntag in Brüssel beim Länderkampf Belgien— Deutschland der deut- schen Mannschaft zur Verfügung stehen, teilte Bundestrainer Sepp Herberger am Dienstag- abend in Kaiserslautern mit. Fritz Walter selbst erklärte:„Ich werde am Freitag von Kaiserslautern aus zum Trainingslager zu meinen Kameraden nach Hennef fahren und dann am Samstag endgültig entscheiden, ob ich mitspielen kann oder nicht“. Der Mannschafts- kapitän der deutschen Nationalmannschaft hat ein Nesselfieber überwunden und nach eigenen Angaben durch scharfes Selbsttraining(Wald- lauf) die beste Kondition seit den Weltmeister- schaftskämpfen in der Schweiz erreicht. Fritz Walter erklärte wörtlich:„Wenn ich vorher erklärt habe, indisponiert zu sein, so hieß das, daß ich mit diesem Nesselfieber fünf Tage im Bett lag und durch Spritzen und Pillen- schlucken sehr geschwächt war; mit meinem Filmen hat das durchaus nichts zu tun. „ Sende 1 de i de i„e de ee * 0 föhrt fHerve n Reinlecithin Stellenangebote Automobil-Großhandelsgesellschaft sucht per sofort LAS EERISIT 1 f tür das Kfz.-Ersatzteilelager ihres Reparaturwerkes. Es handelt sich um eine Position, die bei Eignung Weitere Aufstiegsmöglichkeiten bietet. Nur branche- kundige Herren, die über mehrjährige Erfahrungen und gute Kenntnisse im Kfz.-Ersatzteilwesen ver- 9 fügen, werden gebeten, ihre Bewerbung mit selbst- geschriebenem Lebenslauf, lückenlosem Nachweis über ihre bisherige Tätigkeit, Lichtbild sowie An- gabe ihrer Gehaltsansprüche unter Nr. P 72678 an den Verlag zu richten. Junger Tankwapt und Wagenpfleger gesucht. BV- Tankstelle, Parkring 3—7. iuverl. Kraftfahrer f. Fernverkehr sof. ges. 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Geschäftsübernahme Am Freitag, 24. september 1954, übernehme ich die Konditorei Schuhmacher in Mannheim-Neckerqu, Schulstr. 22 We/ schneiden kern, hal melt vom Leben Darum nehmen Sie teil an dem Soſlwabe-Beyer-Aänkursus für alle Frauen und Mädchen(Anfängerinnen und Fortgeschrittene), die sich durch eigenen Fleig Kleidungsstücke schaffen wollen. Unter fach- männischer Leitung erarbeiten Sie sich diese. Würden Sie sich vor Beginn des Lehrgangs die reichhaltige Auswahl in unseren Stoffabteilungen unverbindlich ansehen? Auch Sie werden Freude an den schönen, modischen Stoffen haben und sich in unserem Nähkursus hieraus ein ganz be- sonders schönes Kleidungsstück arbeiten können. Unsere Kurzwarenabteilung liefert mnen auf Wunsch die Übrigen Zutaten. Sie erhalten An- leitung im Zuschneiden, Schnittverändern, Ma- schinen- und Handnänen, sowie allen schneideri- schen Fragen. Kursus-Beginn: 4. Oktober 1954 Kursus-Dauer: 4 Wochen Unterrichtszeit: 1. Kursus: Montag u. Donnerstag nachm. 14-17 Uhr 2. Kursus: Dienstag u. Freitag vorm. 10—13 Uhr 3. Kursus: Montag u. Donnerstag abends 18-21 Unr 4. Kursus: Dienstag u. Freitag abends 16-21 Uhr Unkostenbeitrag: 8.— DM Der Unterricht findet an modernen PFAFEE- Nähmaschinen statt, die uns die Firma Karl Dreyer o. H. G., Mannheim, R 1, 7, zur Verfügung gestellt hat. Die nächsten Kurse beginnen ab 1. November 1954 Anmeldungen hierzu werden schon jetzt an unseren Stoff- und Schnittmuster- abteillungen entgegengenommen. Ich werde bemüht sein, alles zu tun, um den Wün- schen meiner geehrten Kundschaft gerecht zu wer- den und das der Konditorei Schuhmacher entgegen- gebrachte Vertrauen durch bereits bekannte, beste Qualität zu erwerben. Mit der besten Ump fehlung; ELLEN WINKLER, Konditormeisterin MANNEHEI NA, K 1. 1-8. Tel. 5 40 91 Seite 8 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Donnerstag, 23. September 1954/ Nr. 222 Kapitalmarktförderungsgesetz Bremsschuh Nr. 1 Der Landesverband der badisch-württem⸗ bergischen Industrie— die Landesvertre- tung des Bundesverbandes der Deutschen In- dustrie(BDI)— hielt am 21. September in Stuttgart seine diesjährige ordentliche Mit- Slieder versammlung ab. Hierbei wurde in den Vorstand als Vertreter Südbadens Direk- tor Walter Hauff, Gebr. Junghans AG., Lehen- gericht/ Schwarzwald, Vorsitzender des Wirt- schaftsverbandes Eisen- und Metallindustrie E. V., Freiburg i. Br., gewählt. Der Vorsitzende des Landesverbandes der Hadisch-württembergischen Industrie, Dr. Fritz Haßlacher(Hutchinson, Mannheim) setzte sich in einer kurzen Ansprache für die Erhaltung des Arbeitsfriedens ein. Bespre- chungen der letzten Zeit ließen die Hoffnung gerechtfertigt erscheinen, daß die Arbeit- geberseite mit den Gewerkschaften durch Verhandlungen zum Ziele komme. Es sei fer- ner gelungen, die Organisationen der gewerb- lichen Wirtschaft zur Lösung gemeinsamer Aufgaben enger zusammenzufassen. Im Mittelpunkt einer anschließenden Nach- mittags veranstaltung stand ein Vortrag Her- mann J. Abs', Vorstandsmitglied der Süd- deutschen Bank AG., über„aktuelle Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik“. Der Vortragende beschränkte sich auf die Be- Handlung des Kapitalmarktproblems, wobei er pointierte Attacken gegen das sogenannte Kapitalmarktförderungsgesetz ritt. Es habe dieses Gesetz seinen Namen deswegen nicht verdient, weil es a) weder dem Kapitalmarkt förderlich war, b) noch eine Zinsverbilligung im Gefolge hat. Das Gegenteil sei eingetreten. Zunächst habe das Bundesfinanzministerium mittels Steuervergünstigung Anreize geschaffen, die es ihm ermöglichten, in sein Portefeuille Anleihen in Höhe einer halben Milliarde D-Mark zu legen, d. h. den werdenden Ka- Pitalmarkt ab- und auszuschöpfen. Dann haben die Steuervergünstigungen, die auf Grund des Kapitalmarktgesetzes ge- Währt wurden, den Zinssatz in einer beacht- lichen Höhe festgehalten. Kreditsucher muß- ten nämlich— wollten sie sich im Wett- bewerb mit steuerbegünstigten und steuer- begünstigenden Darlehensnehmern halten— einen der Begünstigung entsprechenden Zinssatz bieten. Abs schätzt, daß ohne Kapi- talmarktförderungsgesetz der Zinssatz für langfristige Anleihen(steuerpflichtig) sich bei 4 bis 5 v. H. behauptet hätte. Füglich Wären in Westdeutschland ohne Kapital- marktförderungsgesetz— nach Abs Meinung — nicht weniger Wohnungen gebaut wor- den, als ohnehin gebaut wurden. Abgesehen von der Beeinträchtigung des Steuerauf- kommens durch die Vergünstigung habe sich somit das Kapitalmarktförderungsgesetz gegen die Bildung eines gesunden Kapital- Marktes ausgewirkt. Abs betonte, nicht der Ansicht zu Sein, der Zinssatz wäre in die Höhe getrieben worden, er behaupte jedoch, daß die Zinsen ungebührlich hoch erhal- ten blieben. In diesem Zusammenhang wies er auf die Unterschiede zwischen Aktienrendite(die bei 4-4½ v. H. läge) und Obligationsver- zinsung hin. Dies sei ein ungesundes Ver- hältnis, auch wenn berücksichtigt würde, daß der durch zwei Währungsreformen hin- durchgegangene Schuldscheininhaber ohne Prämien schwer geneigt zu machen War, Obligationen zu behalten. Am Rande be- merkte Abs, daß der hohe Zinssatz den Ein- fluß von Auslandskapital verhindere. Das Ausland vermute nämlich hinter der Höhe des Zinssatzes ungebührlich schwere Risiken. Ueber die Feststellung, daß der größt- mögliche Abbau des Diskontsatzes durch das sich auf 9 Md. DM belaufende Korrelat von Deviseneingängen aus dem Exportgeschäft ermöglicht wurde, kam Abs auf die Frage der Exportfinanzierung zu sprechen, Wobei er sich gegen Ausweitung politischer Ex- portkredite wandte. Einige Länder operierten zur Unterstüt- zung von Kreditbegehren mit politischen Ar- 1 isfü Jahre 1953 verursachte die Rentnerversiche- g 1 ich. Bi f gumenten. Wenn diesen Beweisführungen 25. 98 Daraus ist ersichtlich: Die Ortskranken- 21.9. 22. 9. E tie 21. 9. 22. 9. Aktien 21.9. 22.95 Dachgegeben wird, entstünde die Gefahr der 5 25 e 35% kasse Mannheim kann Einnahmen und Aus- eee 85 5— Veberlastung mit politischen Krediten. Hier- 8 80 5 1 8 85 2 5 1 gaben nur dann auswiegen, wenn die höhere 8. 172½ 174½ Harpener Bergbau 105% 105%[Dresdner Bank, 1% bel sei es unerheblich, ob die Kredite von 25 3 88 ee 1 1% Aufwendigkeit des— klimatisch offenbar un- A.., 114 Heidelb Zement 1 14%[Khem deim Bann% Organen der öffentlichen Hand garantiert 65 9 ler Sscha 5 101 155 110 0 8 gesund gelegenen— Kassenbereiches be- BMW.. N 585 485 5. 5 Reichsb.-Ant. Sa 55 . hervor. Es wurde aufgewendet rücksichtigt wird. Dies sei der gerade in züng- Palmer Benz. 172½ 17 Mannesmann: 137 130 Mont, 5 1955 1862 ster Zeit, zwecks Reform des Krankenver- Bi. Erde:. 95 150 Bnelnichtrs ine 18 12 Sab led 15 5 11 5 9 9 3 74 4 5 8 5 Rheinelektre ergb. Neue Hoffg. 7 Freie Devisenkurse 551 Dur sicherungswesens, mobilisierten Weisheit ins 8 3 184% 9. 176 170 Be e 1440 a Stammbuch geschrieben. Es ist das sehr wich- Pt. Lincleum 192 Sill 70% Portm. Hörd. Hütt. 114 113 Geld 1 Krankengeld 7948 644,84 6715 205,3 tig, denn möglicherweise sind die sich in Puriacher Hor) 104 104 Siemens& Halske 180½ 188½[Gelsenberzg- 123½% 125 100 bers. 8,30 85 5 Krankenhauspflege 5 946 923,61 4959 304,0 Mannheim ungünstig auswirkenden Faktoren Eichbaum-Werger 115½ 115 Südzucker 144½ 14%½[GHH Nürnberg 157 1500 100 fers. 1,1995 1.201 Zerztliche Behandlung 8 692 667,43 8 026 664,77 d Hfinlangliene B und d Enzinger Union) 125— Ver. Stahlwerke) 217½ 210 Hoesc n 12½ 120 100 Sers. 5 85* Arznei und Heilmittel 3 789 697,34 3 208 158,60 Sndernorts hinlänsliche Besründung, den 16. Farben Liqul., Zellstoft Waldhof 137 137%½⸗—Klöckn.-Fumbp. D.] 184% 1% . 55 8 1 f b Beitragszahler etwas zu schonen. Ant.-Sch.. 388 38% Badische Bank)— Nordwestd. Hütt 120% 127 8 8 4,336 Verwaltungskosten 1 633 581,74 1 508 658,44 1 1 can. 4,32 5 Wochenhilf 1905 40299 393 457.18 a 5 5 BASF 3 183 182½[Commerzbank i) 83% 9% Berg. Phönix. 128 120 1 Engl. 4 11,7815 3 ochenhilfe 0 r Leider hat alles gleichmacherische Ver- parbenf. Bayer 185 184 Commerz- Rhein. Röhrenw. 148 1470 1 83 5. 503 880,— 540 248,30„altungskunst es zuwege gebracht, von Farbwerke kgenst 1%, 18% Ju. Credtt Bat, 1 179, Sneinet, dae 124% 1 ee 95 Haus- und Taschengeld 494 668,28 23 993,0 Karlsruh den Mannheimern im Jahre Felten et Gulli. 13% 12% Deutsche Bene) g 1, 1½ Stahiw. Südwestt. 124% 1% 100 nor w. Kr. 505 5 45 Sterbegelder 358 869,47 306 927,74 ane e en Grün& Bilfinger 127 128½ Süddeutsche Bank 176 176[Thyssenhütte. 123% 124% 88 1 2 1 0 Sonstige Ausgaben 204 029,85 91 064,76 1950 eine Beitragssenkung von 7,2 v. H. V 100 DM- W. 492 50 DRA-O.; 100 DM-O. 22.01 Da- W. Sonstige Krankenhilfe 72 604,38 69 514.65 6,8 v. H. zu verordnen. Eine Verordnung, die„= Rnt- werte, 9= Restauoten 1 würden oder nicht. Die Ueberlastung bleibe dennoch bestehen. Hinsichtlich der Chancen auf Einfließen von Auslandskapital nach Deutschland ver- wies Abs auf das Problem der Konvertibi- lität der Währungen als Voraussetzung da- für. Die freie Umtauschfähigkeit der Wäh- rungen bedinge jedoch das Vorhandensein eines funktionierenden Kapitalmarktes. Teq Produktionsindices überaus erfreulich (VWD) Die industrielle Produktion der Bundesrepublik stand im August noch im Zeichen der sommerlichen Geschäftsruhe. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mit- teilte, stieg der vom statistischen Bundesamt aArbeitstäglich errechnete Produktionsindex geringfügig von 171,3 im Juli auf 171,4 im August(1946= 100). Damit lag das Gesamt- niveau der industriellen Erzeugung um zehn Prozent über dem Stand des vergleichbaren Vorjahresmonats. In den einzelnen Industriebereichen war die Entwicklung uneinheitlich. Bei den Ver- brauchsgüterindustrien(plus 6,5 Prozent) und im Baugewerbe(plus 7,4 Prozent) hat die Produktion einen günstigeren Verlauf ge- nommen, als nach dem Saisonrhythmus zu erwarten war. Im Bereich der Grundstoff- und Produktionsgüterindustrien waren leichte Produktionserhöhungen zu verzeichnen. In den Investitionsgüterindustrien ist dagegen die Produktion um 6,7 Prozent zurückgegan- gen. Angesichts des hohen Auftragseingangs Wird dieser Umstand neben saisonüblichen und in diesem Jahr besonders ausgeprägten Erscheinungen während der Urlaubszeit zum Teil auch auf Auswirkungen der Streik- bewegung in Bayern zurückgeführt. Einen Produktionsrückgang verzeichnete auch der Bergbau(minus 0,1 Prozent). Die Internationalisierung der Geld- und Finanz- politik. Vortrag, gehalten am 16. Juni 1954 bei der Tagung der Landesausschüsse der Commerz- und Credit-Bank AG. in Baden-Baden von Prof. Dr. Günter Schmölders, Köln. Herausgegeben von der Commerz- und Credit-Bank Aktiengesellschaft.— Prof. Schmölders gibt einen kurzen Abriß von der durch die Entwicklung gezwungen sich anbahnenden Internationalisierung der Geld- und Finanzpolitik. 55 Konsumgenossenschaften wollen sich bescheiden (VWD) Nach der Aufhebung des Verkaufs- Verbots an Nichtmitglieder werden sich die Westdeutschen Konsumgenossenschaften nicht zu einer uferlosen Expansion verleiten las- sen. Das Nichtmitgliedergeschäft entspreche. Wie am 22. September auf einer Pressekon- ferenz in Hannover anläßlich der Verbrau- cherwoche der Konsumgenossenschaften(24. September bis 6. Oktober) erklärt wurde, nicht den Grundsätzen der Konsumgenossen- schaften. Der Verkauf an Nichtmitglieder habe sich von 9,1 Prozent des Gesamtumsat- zes im Jahre 1951 auf 5 Prozent 1953 ver- ringert. Nachdem die rund 310 Konsumgenossen- schaften im Bundesgebiet 1953 mit 1,58 Mil- liarden DM erheblich mehr umgesetzt haben als im Jahr zuvor, ist der Umsatz im ersten Halbjahr 1954 erneut um 16,5 Proz. gestiegen AEG- Kapitalerhöhung beschlossen (VWD). Die außerordentliche Hauptver- sammlung der Allgemeine Elektrizitäts-Ge- Auch die Krankenkasse kann nicht mehr ausgeben als durch Einnahmen gedeckt ist Allgemeine Orts krankenkasse Mannheim Renzstraße 11 Telefon 4 32 51 An die Vertrags lieferanten Mannheim, den 26. Juli 1954 Betr.: Arzneikostenanteil in der Familienhilfe Zur Herstellung des Gleichgewichts zwischen den Einnahmen und Ausgaben sahen sich die Selbstverwaltungsorgane unserer Kasse veranlaßt, den Beitragssatz zu erhöhen und gleichzeitig die Mehrleistungen abzubauen. Wir übernehmen daher für die Familienangehörigen der Versicherten mit Wirkung vom J. 8. 1954 an nur noch 60 Prozent statt bisher 80 Prozent der Kosten für Arznei und kleinere Heilmittel. Für die Ubergangszeit bitten wir zu beachten, daß der 40prozentige Kostenanteil bei allen Verordnungen fur Fuamilienangehörige zu erheben ist, die ab I. 8. 1954 vom Kassenarat ausgestellt werden. Nur für Verordnungen mit einem Ausstellungsdatum bis aum 31. 7. 1954 ist ohne Rücksicht auf den Liefer- bzb. Behaundlungstag oder das Genehmigungsdatum wie bisher noch der 20 pro entige Kostenanteil von den Versicherten au fordern. Die Apotheken bitten wir mit der Juli- Abrechnung alle Rezepte, die bis einschl., 31. 7. 1954 eingelöst werden, zu erfassen. Die Mitglieder der AOK Mannheim, die es versäumt haben, auf Seite 14 der Aus- gabe Nr. 176 des„Mannheimer Morgen“ vom 31. Juli die Bekanntmachung der Allgemei- nen Orts krankenkasse zu lesen, werden oben angeführtes Schreiben überrascht zur Kenntnis nehmen. Ihnen sei zur Beruhigung bedeutet, daß selbst das Studium der in der Ausgabe vom 31. Juli 1954 inserierten Be- kanntmachung der AOK Mannheim sie nur vor vollendete Tatsachen stellt, innen nicht Aufschluß gibt über wozu, wieso und War- um gerade jetzt. Um solche Aufklärung zu schaffen, muß näher auf die Materie eingegangen werden. Man nehme den Geschäftsbericht der AOK Mannheim für das Jahr 1953 zur Hand. Daraus ist ersichtlich, dag im Jahre 1953 die Ausgaben der AOK 27,74 Mill. DM die Einnahmen 26,86 Mill. DM betrugen, somit als Verlust 0,88 Mill. DM ausgewiesen wurden. Demgemäß entfielen durchschnittlich auf jedes an Einnahmen an Ausgaben 1952 1953 1952 1953 ordentl. Mitglieder 221,20 203,49 228,20 197,67 Rentnermitgliedi)— 111,56— 131,10 1) Rentner haben keinen Anspruch auf Bar- leistungen. Der Ausgabenüberschuß im Jahre 1953 betrug somit im gewogenen Durchschnitt bei den ordentlichen Mitgliedern 7.— DM Rentnern 29,54 DM gegenüber einem Einnahmenüberschuß im Jahre 1952 von 5,82 PM, wenigstens bei den ordentlichen Mitgliedern. Die Rentenversicherung ist seit jeher zu- schußbedürftig gewesen. Eine Neuregelung der Krankenversicherung für Rentner ist von den Bundesorganen beabsichtigt. Im Hochachtungsvoll ALLG. ORTSKRANRKENRKASSE MANNHEIM Verwaltungsdirektion S Oo mmer Bedenklich stimmt bei der Betrachtung des Geschäftsberichtes der Umstand, daß die Leitung der AOK Mannheim zugeben muß, seit dem Zusammenbruch im Jahre 1945 keinerlei Rücklagen mehr zu besitzen. Nach den gesetzlichen Vorschriften müßte sie über rund drei Millionen DM Rücklagen verfügen. Das heißt, über Betriebsmittel, die ungefähr dem einmonatlichen Ausgaben- stand entsprächen. Daß ein solcher Zustand unhaltbar War, liegt auf auf Hand. Es mußte eine Korrek- tur einsetzen, die darin bestand, daß die Bei- träge von 6,8 v. H. auf 7,1 v. H. heraufge- setzt wurden, während gleichzeitig verschie- dene Leistungsminderungen eintraten. Ins Auge fällt, daß gerade in Mannheim solche Maßnahmen notwendig wurden, die Anidernorts bislang vermieden werden konmten. Beitragserhöhungen haben zwar in der letzten Zeit verschiedene AOK im Bun- desgebiet durchgeführt, jedoch zur Lei- stungsminderung hat sich noch keine ent- schlossen. Das hängt damit zusammen, daß die AOK Mannheim seit eh und je über den höchsten Krankenstand verfügt. Wie aus nachfolgender Aufstellung hervorgeht(Stich- tag 1. August 1954), betrug der Hundertsatz von Krankengeldbeziehern der AOK Mannheim 4,42 Stuttgart 4,29 Karlsruhe 4,14 Hamburg 3,23 Hannover 3,31 Düsseldorf 3,51 Essen 3,31 Regensburg 2,21 Schweinfurt 2,54 Augsburg 2,73 Bundesgebietdurchschnitt 3,05 Landesdurchschnitt 3,10 — wie der gegenwärtige Vorgang beweist— sehr unzweckmäßig war und zurückkorri- giert werden muß. Im allgemeinen ist der Kostenanstieg bei den Krankenkassen nicht stärker gewesen als das Ansteigen der Kostenindices auf anderen Gebieten. Zum Beispiel haben sich die Kran- kenhauspflegesätze ungefähr wie folgt er- höht: 1948 5,80 RM/ DM 1954 10,15 DM Wenn demgegenüber betrachtet wird, daß die Löhne weitaus stärker als die Kosten ge- stiegen sind, dann müßten normalerweise- auch mehr Mittel zur Deckung der Ausgaben zur Verfügung stehen. Der von den Krankenkassen gemachte Einwand, daß die guten Risiken(jüngere Mitglieder mit höheren Einkommen) von den Betriebskrankenkassen aufgesogen würden, hat nur geringe Stichhaltigkeit. Dieser Um- stand ist kein Novum. Die Dinge verhielten sich seit eh und je so. Anders ist es allerdings mit der Rentner- versicherung. Die Rentner— versicherungs- mäßig ein schlechtes Risiko— belasten die Kassengebarung wirklich unbillig. Die Uber- alterung unseres Volkes vermehrt diese Be- lastung. Hier entsteht aber die Frage, ob nicht durch Umschaltung von bloß versorgerischem gemeinnützigen auf wirtschaftlich wirtschaf- tendes Versicherungswesen dringend erfor- derlich wäre. Es gibt natürlich noch immer genug Leute, die da behaupten, letzten En- des müsse der Staat für alles einstehen. Das ist bequem, denn der Staat ist zur Sicherheits- leistung verpflichtet. Fragt sich nur, wer für den mit Sicherheitsleistungen überbürdeten Staat garantiert. Die Begrenzung liegt dort, wo für den Sicherheit Gewährleistenden kei- ner Gewähr mehr leistet. Dann ist allerdings alle Sicherung beim Teufel. Es nützt nichts, zu sagen, die Organe der Selbstverwaltung hätten es beschlossen. Was scheren den, der mehr Beiträge zahlen muß und weniger dafür bekommt, die Organe der Selbstverwaltung? Die harte Notwendigkeit, daß niemand mehr ausgeben kann als ein- nehmen, blieb bestehen. Der Akt der Verwal- tungskunst aus Karlsruhe aus dem Jahre 1950 machte sie nicht zunichte. F. O. Weher Effektenbörse Frankfurt, 22. Börsenverlauf: An der Börse waren auch heute die Veränderungen nach beiden Seiten naltendem Geschäft klein. Lediglich siemens& Halske sowie AEG konnten ihre Aufwärtsbeweguns fortsetzen. Der Farbenmarkt war knapp behauptet. Für Montannachfolger tand sich auf gering er- mäßigtem Niveau Kaufinteresse. Renten weiter gesucht. Mitgeteilt: sellschaft(AEG) beschloß am 22. September in Berlin antragsgemäß, das Grundkapital um 22 Mill. DM auf 110 Mill. DM au er- höhen. Das Vorstandsmitglied Dr. Boden be. Ir 222 — pla CLI gründete die Kapitalaufstockung mit der Ast Notwendigkeit, das bei der AEG besondegz ungünstige Verhältnis zwischen Eigenkag, TAPI tal und fremden Mitteln zu verbessern. F I Reute den im Geschäftsjahr 1953/54 auf mehr ag heat. 700 Mill. DM gestiegenen Umsatz sei die cinen Kapitaldecke zu klein geworden. Dr. Boden Farbf ließ durchblicken, daß auch die jetzige E. INE höhung des Aktienkapitals vielleicht noh pT A nicht ausreichen dürfte. Die neuen Mitte J 18.10, sollen in dem Unternehmen selbst, aber RICH. auch bei den Beteiligungsgesellschaften e. 8 gesetzt werden.* Zeute BIF K URZ NACHRICHTEN„DER Schokoladenpreise bleiben unverändert— (VWD) Mit einer Senkung der Preise für 1 Tafelschokolade dürfte nach Ansicht des Le- f bensmitteleinzelhandels-Verbandes in Hamburg 0 I. in absehbarer Zeit nicht zu rechnen sein, aud EKR F wenn der Weltmarktpreis für Rohkakao sich auf einem vernünftigen Niveau stabilisieren Telek sollte. Es sei aber zu hoffen, daß zumindest keine weiteren Erhöhungen für den Verbrau- cher eintreten würden. Der Verband Weist darauf hin, daß die Kakaopreise noch immer um beinahe 100 v. H. über den Vorjahresnotie- rungen liegen Aluminium-Industrie überwand Kriegsschäden und wird in diesem Jahr vor- aussichtlich wieder 130 000 bis 140 000 t Hütten- aluminium produzieren. Diese Leistung i um so beachtlicher, als die Aluminiumproduk- tion erst 1948 wieder mit einer Jahresproduꝶ tion von 7500 t in Gang gekommen war. Anschluß an Weltrohstoffmärkte (Hi.) Der von dem Bremer Senator Dr, Helmken vorgeschlagene Plan eines Wiederauf baus der deutschen Rohstoffmärkte durch Ge- währung von steuerlichen Erleichterungen fit die Wertberichtigung auf Rohstoffe hat den Unterausschuß„Gewinnermittlung“ des Bu. destagsausschusses für Finanz- und Steues. fragen beschäftigt. Wie Bundestagsabgeordnetet Dr. Lindrath, Heidelberg, dazu berichtete, be, stehe die Aussicht, daß dieses Problem durch Ländererlasse gelöst werden soll, so daß au den gesetzgeberischen Weg verzichtet werden könne(Vergl. MM vom 12. August„Lager de Einfuhrhandels sind erforderlich“) Heizöl zollbegünstigt? (Hi.) Der Vorzugssatz von 1,50 DPM beim 20 für schweres industrielles Heizöl soll durch Au. derung des Gesetzes zur Neuregelung der Mine, ralölabgaben vom 1. Juni 1953 künftig auch auf leichtes Heizöl angewandt werden. Der Not. malzollsatz für Mineralöl beträgt zur Zeit 120 DM je Tonne. Marktberichte vom 22 September ö Handschuhsbeimer Obst- und Cemüsesronmnt, f (VVV) Anfuhr und Absatz zufriedenstellenq in Blumenkohl geringer Qualität verblieb Ueber stand. Es erzielten: Pfirsiche A 26—42, B 15 späte Zwetschgen 1648, Aepfel A 1420, B 8-1 Wirtschaftsäpfel 611, Birnen A 19-30. B 3 Nüsse 60, Kopfsalat 10—18, Endivien A 9.12, B 1 Spinat 10—12, Weißkohl 8—10, Rotkohl 12—13, WI sing 12—14, Karotten 8—11, Lauch 15-20, Feu bohnen 36-38, Stangenbohnen 37/42, Tomaten III 23—25, A II 22—24, A I 1618. B 1012, e beln 7—6. ö Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt N (VWD) Knappe Anfuhr, normaler. Absatz. Gu Nachfrage nach späten Hauszwetschgen. Aebi langsamer Absatz. Es erzielten: Brombeeren 35 bis 32, Pfirsiche A 28—40, B 16—27, Weinbergpfirsiche 2027, B 15—19, späte Hauszwetschgen A 16—20, 5 1015, Wirtschaftsäpfel 6-10, Birnen verschieden Sorten A 1725, B 8—16, Gellerts Butterbirnen“ 25—30, B 1724, doppelte Philipps K 1823, B 12 b55 17, Wirtschaftsbirnen 9—15, Walnüsse 4010, B f bis 39, Stangenbohnen A 35-45, B 27—84, Quitten 10—13. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke Blei in Kabeln Aluminium für Leitzwecke Westdeutscher Zinnpreis Rhein-Main Bank AG in Mannheim Mannheim September 1954 DM 297, 7500, DM 123,00 120% DM 240, 002200 DM 9900,00 bei zurück sg, Millionen Hausfrauen schwören uuf ihre krfuhrung kine Umfrage zeigt, duß mehr als 9 Miltionen Hausfrauen die Wäsche mit einem Spölminel spölen. Sie wissen aus Erfahrung, deshalb haben die Dreiring-Werke ein völlig neutrales Spülmittel geschoffen: breiring-Wäscheweiß. ks spölt schonend und möhelos alle Wäsche leuchtend weiß und farbenfrisch, auch Wolle, Seide, Nylon untl perlon. Die Wäsche wird U 22 daß dadurch die Wäsche von allen Waschröckständen befreit wird. Erst dus Spölen macht die Wäsche richtig rein, aber. Wasser ullein genügt nicht, auf das richtige Spülmittel kommt es un 2222 2 — I Das Päckchen zu 20 Pfg. reicht för 10 kimer 4 Spülbad, klor von außen- sduber von innen- rein bis in die fuser. 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Widmark in dem cinemascope- INFERNO ige Er. at noch Mittel zt, Aber ten ew. 4 1 . T eise für des Le- Tamburg Ls 5 Heute letzt. Tag! 22.20 Spätvst. Farbfilm J 1, 6, Br. Str., T. 50276 9.50, 11.50, 13.45, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr. Jugendl. zugel. RICHARD WIDMARK „sTURMFLUG- Tele 5 18 95 DiE KURBEl 16535, 9219.45 21.00 Ein Liebesfilm von Format „Vergib mir Madonna“ BIFF EILIO: x= nicht jugendfrei „DER RICHTER BIN ICH“ X Auf der Bühne! Heute[20.45 J der Lach- schlager der Saison 1954 Unser Filmprogramm Do. u. Fr. nur 13.45 LVD in, auch E R T 2 ae sich 0 5. Madchenhandel Der schutter macht ilisteren I Telefon 7 66 86 einen feitentprung mindest Verbrau- d Weist 1 immer resnotie- ahr vor- Hütten. tung izt i produk-⸗ sprodux- 95 ator Dr, ederauf. arch Ge- nagen für hat den es Bun- Steuer- ordneter tete, be. m durch daß auf werden ger dez deim 20 urch Au. er Mine. auch auf Der Not. Zeit 1200 Bmarkt stellend b Ueber B 15 Voranzeige: Fr. 20.45 zeigt die 1. 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Braun, Karls- ruhe, eine umfangreiche Monographie über Die Zeichnungen des kurpfälzischen Hofbild- Hauers Paul Egell“ von Dr. Klaus Lankheit, Privatdozent für Kunstgeschichte an der Uni- drucks nicht nur die Zünftigen lebhaft er- freuen wird. Das gleiche gilt auch von dem Text des Werkes, der die Ergebnisse der breit und umfassend angelegten Untersu- chungen des Verfassers begründet und dar- legt. Der unmittelbaren Anschauung dienen fast siebzig großformatige Abbildungen, die versität Heidelberg. Dieses Werk, dessen Druck die„Deutsche Forschungs gemeinschaft“ ermög- lichte, wurde von der Stadtverwaltung Mann- heim und der„Gesellschaft der Freunde Mann- heims“ gefördert. Sein Erscheinen darf in 0 8 55 20 5 Mannheim einer besonderen Aufmerksamkeit Mehrzahl 8 der Größe der Orisinale und gewiß sein. durchweg einer so vorzüglichen Wiedergabe, . daß sie einen Eindruck von der Schönheit der Blätter selbst zu geben vermögen. Die neuen Ergebnisse der Forschungen Lankheits lassen sich hier nicht erschöpfend Wiederholen. Wir deuten das Wesentliche an. Der Zeichnung kommt im Schaffen Paul Egells mehr als bei allen Bildhauern seiner Zeit eine zentrale Bedeutung zu. Egell war eine Doppelbegabung: das malerische Grund- gefühl, in seinem Ursprung der Zeitstim- mung verwandt, strebt wie der plastische Gestaltungswille nach eigenem künstlerischen Ausdruck. Dabei beherrscht Egell nach an- fänglich unsicher tastenden Versuchen ge- radezu virtuos die technischen Mittel des Graphikers— mit Recht kann Lankheit bei einer Zeichnung für das Heidelberger Faß von der„traumhaften Schönheit“ des Blattes sprechen, von einer Leistung, ebenbürtig den besten Schöpfungen des französischen Rokoko. Diese Parallele führt zu einer weiteren bedeutsamen Erkenntnis. Egells künstleri- sche Herkunft von Permoser, dem großen Dresdner Meister, war bekannt; seine direkte Berührung mit dem römischen Hochbarock Berninis bestätigte gleichsam urkundlich das wundervolle in Rom gearbeitete Relief der heiligen Theresa, das zu den glücklich be- Wahrten Kostbarkeiten der Mannheimer Sammlungen gehört. Lankheit erbringt neu den Nachweis des starken Einflusses auch der französischen Plastik auf Egell. In der Be- gegnung mit den Werken des Genuesen Pierre Puget hat der Meister westliche Ele- ganz und französische clarté in sich aufge- nommen und in seinem Schaffen zu der durchgeistigten Ausdruckskraft eines„wahr- haft adligen Formempfindens“ gestaltet, die seine reifen Werke unvergänglich macht. Schärfer wird auch die Nachwirkung Egells erfaßt. Die Abhängigkeit der Schüler von dem überragenden Meister tritt deut- In Werk und Leistung des Bildhauers Paul Egell(16911752) gewinnt das künst- lerische Schaffen in Mannheim am Hofe der Kurfürsten Carl Philipp und Carl Theodor seinen Höhepunkt. Und mehr noch: Je wei- ter die Forschung das Zeitalter des Barock und Rokoko erschließt, um so deutlicher tritt die überragende Stellung Egells hervor. Was seine Zeitgenossen ahnten und die Nachwelt vergaß, die Egells großartige Altäre als„be- dauerliche Zeichen weltlichen Ungeistes“ aus den Kirchen entfernte, bestätigt jetzt die fortschreitende wissenschaftliche Erkenntnis und hebt es neu in das allgemeine Bewußt Sein: Paul Egell war der führende Bildhauer des deutschen Südwestens, einer der großen Meister seiner Zeit. Mit dem Werk Egells hat die kurpfälzische Residenz des 18. Jahr- hunderts, hat Mannheim einen gewichtigen Anteil an der deutschen, ja der europäischen Plastik des Rokoko. Vor einem Menschenalter hat Theodor Demmler mit einer ersten Würdigung das Schaffen Paul Egells der unverdienten Ver- gessenheit entrissen; Kurt Martin, Adolf Feulner, Friedrich Walter und Gustaf Jacob haben später in einer Reihe von aufschluß- reichen Untersuchungen zur Kenntnis des Werkes, vielfach klärend und ergänzend, Wesentlich beigetragen. Nach längerer Pause nimmt jetzt die Forschung aus dem Kreise der jüngeren Kunst wissenschaftler einen neuen Anlauf. Um es vorweg zu sagen: Klaus Lankheits Monographie über„Die Zeichnungen des kurpfälzischen Hofbildhauers Paul Egell“ bietet eine Fülle grundlegender Erkennt- nisse, die das Schaffen Egells in neue, vor- Her noch nicht gesehene Zusammenhänge rük- ken und die künstlerische Persönlichkeit des Mannheimer Meisters in ihrem Wollen und Mrer Leistung klarer und eindringlicher als bisher verstehen lassen. Zum ersten Male wurde der weit zerstreute Bestand der Zeich- nungen Egells vollständig gesammelt, kri- tisch gesichtet und ausführlich erläutert— der Katalog umfaßt 107 Blätter und ist das Muster eines mit wissenschaftlicher Akribie Ausstellungen gearbeiteten Catalogue raisonné, eines„be- in der sachlichen Prägnanz seines sprachlichen Aus- schreibenden Verzeichnisses“, das Andrè Bequdin Erste deutsche Kollektiv ausstellung Düsseldorfs städtische Kunstsammlungen haben, durch Kahnweiler und Herz Paris) die erste deutsche Kollektiv ausstellung des französischen Malers André Beaudin bekommen, die dann„auf Tour- nee“ durch die Bundesrepublik geht. Der bald 60 jährige, Masson und Miro nahestehende Künstler wird mit 50 Oelbildern, 15 Zeich- nungen und 7(im Grundsätzlichen weniger wichtigen) Skulpturen repräsentativ vor- gestellt, nachdem bisher nur einzelne seiner Arbeiten gelegentlich bekannt wurden. Die jetzt aus drei Schaffensjahrzehnten Klug ge- wählten Stücke, aus denen sich prima vista die prachtvoll bewegten Pferderenn-Bilder (Tinte und Oe) einprägen, lassen den Weg vermittelt, eines geistig kontrollierten Bildners vom Komplizierten zum immer Einfacheren einer ganz bewußten, kubistisch in persönlicher Freiheit bestimmten Ordnung höchst an- regend erkennen: Gesichter, Blumen, Tiere, Akte, auf erhellende Chiffren und Zeichen zurückgeführt, die auch ungeübteren Be- trachtern eingehen werden. Spielerische Tänze dem Dasein und seiner Lust Bingegebe- ner Menschen; auch die traurige Wirklichkeit einer vertrockneten Balkonpflanze; das ist der stoffliche Umkreis von, je später sie sind, desto subtiler werdenden Malereien, über denen französische Klarheit liegt und die immer stärker in die Praxis umgesetzte These Beaudins aus dem Jahre 1927:„Die Phantasie, ich meine die schöpferische Phantasie, das ist die vornehmste Aufgabe und die einzige, die eines Künstlers würdig ist.“ Seine Farb- empfindung hat sich dabei zum lichten Maß geläutert. 2 Auf der Mathildenhöhe in Darmstadt, dieser traditionellen Stätte der Begegnung zwischen den Künsten und dem Geist, waren über das letzte Wochenende die süd- Westdeutschen Landesverbände des Bundes deutscher Kunsterzieher zu einer Arbeits- tagung zusammengekommen. Und in den verschiedensten Gebäuden auf dieser glei- chen Mathildenhöhe ist das Ergebnis ihrer kunsterzieherischen Arbeit jetzt in ins- gesamt fünf Ausstellungen zu sehen. Neben den einzelnen Landesverbänden haben hier die Werkkunstschule Darmstadt, die Staatliche Werkakademie Kassel, die Staat- liche Akademie der Bildenden Künste Stutt- gart, die Staatliche Fachschule für das Holz und Elfenbein verarbeitende Handwerk Er- bach im Odenwald, schließlich auch der Rat für Formgebung aus Darmstadt all jenes Studien-, Diskussions- und Anschauungs- Material zusammengetragen, das die Grund- lage jenes dreitägigen Gesprächs bilden Sollte. Ueber die„Aufgaben der Kunsterziehung in dieser Zeit“ sprach der Frankfurter Oberstudienrat Emil Betzler in dem Eröff- nungsreferat, das die pädagogische und so- ziale Verantwortung des Kunsterziehers hervorhob. Welche Bedeutung der Schule für die Ausbildung des Geschmacks und des Kunstsinns zukommt, braucht ja eigentlich nicht besonders betont zu werden. Doch ist das Wissen darüber leider nicht selbstver- ständlich, und Betzlers Forderung nach intensiverer vor allem auch erfolgte nicht ohne triftigen Grund. Aber fast noch wesentlicher und vordringlicher ist die Werkerziehung, auch auf der Ober- stufe, denn die Phantasie und die Vorstel- lungskraft, Kunsterziehung wendet, sind nun einmal für den Fortschritt der menschlichen Kul- tur unentbehrlich.„Wer sich nichts vor- musischer Erziehungsarbeit, im nachpubertären Alter, an die sich die Werk- und stellen kann, kann nichts entdecken und er- Die Söttin des Rohmes Eine der Zeichnungen von Paul Egell aus dem Besitz der Mannheimer Sammlungen, Sie ist neben anderen Mannheimer Blättern in dem hier besprochenen Werk von Dr. Klaus Lank- heit abgebildet. licher hervor. Lankheit belegt überzeugend, daß Ignaz Günther, der ungewöhnlich frucht- bare Bildhauer des bayerischen Rokoko, in seinem Starnberger Altar eine Rompositions- idee Paul Egells— fünfzehn Jahre nach des- sen Todel— ausgeführt hat. Neu und wichtig für die Kenntnis von Egells Mannheimer Wirksamkeit ist schließ- lich die Identifizierung einer Zeichnung des Kurpfälzischen Museums in Heidelberg als erster Entwurf Egells für den berühmten Altar der Unteren Pfarrkirche. Mit dieser glaubhaft erhärteten Zuweisung gelingt es Lankheit, nicht nur die Entstehungsgeschichte des wohl bedeutendsten Altarwerkes des Mei- sters endgültig zu klären, sondern auch Paul Egell die bestrittene Urheberschaft an der großartigen geistigen und künstlerischen Komeption zurückzugeben. Genug der Einzelheiten! Sie stehen stell- vertretend für zahlreiche, kaum minder ge- wichtige Ergebnisse, die in diesem Buche ausgebreitet werden. Es ist ein Werk stren- ger Wissenschaft, erarbeitet und geschrieben mit dem Rüstzeug des Gelehrten; gleichwohl — und das scheint mir nicht der geringste seiner Vorzüge— ist es nicht nur für die Wissenschaft allein geschrieben: auch der Kunstfreund wie der Freund heimatlicher Geschichte werden die vielfältigen neuen Er- kenntnisse, die es darbietet, dankbar be- grüßen. Ludwig W. Böhm Werkonterricht und Menschenbildung und Vorträge bei einer Kunsterzieher-Iagung in Darmstadt finden“, meinte Betzler dazu, und mit der verflachenden Vorstellungskraft müßten auch alle anderen Aeußerungen der Kultur verflachen und langsam erstarren. Existenzphilosophisch aus Heideggers Sicht wurde das von Hochschuldozent Dr. Phil. habil. Hegemann unter dem Titel„Vom Unbe-dingten zum Ding“, alltäglich- prak- tisch von Professor Wagenfeld unter dem Titel„Künstlerische Zusammenarbeit mit der Industrie“ erläutert. Was da im ersten Referat über„Dringlichkeit“ und„Dienlich- keit“ zurechtphilosophiert wurde, gewann im zweiten dann tatsächlich einen realen Sinn. So manches davon ging in die am Ende der Tagung beschlossene Resolution ein, in der die Aufgaben der Geschmacksbildung, die Gestaltung der musischen Erziehung an den Schulen und die Stellung des fachlich vor- gebildeten Kunsterziehers einmal in wohl- gesetzter Form schriftlich niedergelegt sind. Die Entschließung soll u. a, den Kultus- ministern der Länder und der Ständigen Konferenz der Kultusminister zugeleitet Werden. Ob diese sie wohl auch lesen? Wichtiger und entscheidender als noch so gut gemeinte Worte sind gerade in der Er- ziehung nun einmal die Taten, und daß hier überaus viel Hoffnungerweckendes und Zukunftsträchtiges geschieht, ließen die fünf Ausstellungen sehr schön erkennen. Man zeigte absichtlich nicht exzeptionelle Spit- zenleistungen, sondern den gehobenen Durchschnitt, wie er sich in der täglichen Praxis der Kunsterziehung ergibt. Es sind erstaunliche Qualitäten darunter, und For- mensinn und handwerkliches Gestalten ha- ben mancherorts ausgesprochen künstlerische Ergebnisse erzielt. Dabei scheint die Aus- stellung guter Industrieformen, die das In- stitut für neue technische Form im Messel- haus zeigt, fast noch wichtiger und bedeut- samer zu sein. Denn wenn der verbildete Geschmack der heutigen Erwachsenen auch kaum noch zu beeinflussen sein dürfte, so ist die qugend nun einmal der Verbraucher von morgen, und an ihr findet die Bildung zu richtigem Sehen und künstlerischem Empfinden noch ein lohnendes Feld. Die gute Handwerksform und die Kunstform stimmen nun einmal stets überein; das zu erkennen und das selber bilden zu lehren, ist die Aufgabe der Kunsterzieher in Schule und Werkakademie-u. Koltuor-Chronik In einer gründlich überarbeiteten„Fidelio“ Aufführung des Mannheimer Nationaltheaters gab es am Dienstagabend einige Neubeset- zungen. Neben dem künstlerisch bestechend ausgeglichenen Fidelio Helene Müller-Bütows und dem betont männlichen Florestan Heinz Sauerbaums sah man in Petrina Kruse und Kurt Albrecht ein stimmlich jugendfrisches, müt herzhafter natürlicher Ungezwungenheit agierendes verliebtes Zweigespann Marzel- line/ qacquino. Hans Günter Grimm fügte sich in der kleinen Partie des Ministers harmonisch dem Ensemble ein und in Gustav Neidlinger, der als Gast aus Stuttgart gekommen war, be- gegnete man einem Pizarro, der seime böse Wichternde Rache-Arie mit großer Routine und kraftvoll wirksamer Stimme sang. Hein- rich Hölzlin bewahrte die Gestalt des alten Rocco sehr glücklich vor allzu penetranter Biederkeit, wie überhaupt die an der Oper vorgenommene Gesamtpolitur sich bis in kleinste instrumentale, vokale und deklama- torische Einzelheiten erstreckte, nicht zuletzt auch auf eine entschlossene Ausmerzung überalterter Dialogstellen. Die Chöre, ins- besondere der Gefangenenchor mit den von Walter Wiesner und Kurt Schneider ergrei- fend gesungenen Soli, hielten sich muster- gültig, und das Orchester unter Herbert Albert zeigte sich in allerbester Form. e. o. e. ERICH KASTNER Das fliegende Klassenzimmer EIN ROMAN FOUR JUNGE MENSCHEN Copyright by Willioms& Co., Verlag, Berlin 26. Fortsetzung Martin steckte alles sorgfältig in die Tasche. Dann sagte er:„Besten Dank, mein Herrli“ und blickte den Mann strahlend an. „Warum freust du dich denn so?“ fragte der Beamte. „Weil Weihnachten ist“, gab der Junge zur Antwort. DAS ZWGLFTE KAPITEL. enthält viele schöne Christbäume und eine kleine Fichte; Apfelsinen, die pro Stüc vier Ffund wiegen; sehr viele Tränen; wiederholtes Klingeln; Weinen und Lachen zu gleicher Zeit; neue Buntstifte und ihre erste Verwendung; den Hermsdorfer Nachtbriefkasten und eine Sternschnuppe. Es war am Heiligen Abend gegen 20 Uhr. Die amtliche Landeswetter warte hatte für ganz Mitteleuropa starken Schneefall vorher- gesagt. Und nun bewies der Himmel, wie gut die amtliche Landeswetter warte informiert War. Es schneite tatsächlich in ganz Mittel- europa! Es schneite also auch in Hermsdorf. Herr Hermann Thaler stand in der guten Stube am Fenster. Das Zimmer war dunkel. Denn Licht kostete Geld. Und Thalers mußten sparen. „Soviel Schnee hat es zu Weihnachten seit Jahren nicht mehr gegeben“, meinte er. Frau Thaler saß auf dem Sofa. Sie nickte nur. Ihr Mann erwartete auch gar keine Ant- Wort. Er redete nur, damit es nicht zu still Wurde. „Bel Neumanns bescheren sie schon“, sagte er.„Ach, und bei Mildes zünden sie gerade die Kerzen an! Einen schönen großen Baum haben sie. Na ja, er verdient jetzt Wieder besser.“ f Herr Thaler sah die Straße entlang. Die Zahl der schimmernden Fenster wuchs von Minute zu Minute. Und die Flocken wirbel⸗ ten wie Schmetterlinge durch die Luft. Frau Thaler bewegte sich. Das alte Plüsch- sofa knarrte.„Was mag er jetzt bloß machen?“ fragte sie.„In dieser großen, un- heimlich leeren Schule?“ Der Mann seufzte heimlich. Du machst es dir zu schwer“, meinte er. Erstens ist der Jonathan Trotz da. Den scheint er ja sehr gern zu haben. Und dann hat doch der an- dere, der kleine Adelige, das Bein gebrochen. Sicher sitzen sie an seinem Bett und sind kreuzfidel.“ „Das glaubst du doch selber nicht“, sagte die Frau.„Du weißt so gut wie ich, daß un- ser Junge nicht kreuzfidel ist. Wahrschein- lich hat er sich in irgendeinen Winkel ver- krochen und weint sich die Augen aus dem Kopfe.“ „Das tut er ganz bestimmt nicht“, ent- gegnete der Mann.„Er hat versprochen, dag er nicht weinen wird. Und so'n Junge wie er hält, was er verspricht.“ Herr Thaler war seiner Sache allerdings gar nicht so sicher, wie er vorgab. Aber was sollte er denn sonst sagen? „Versprochen! Versprochen!“ meinte Mar- tins Mutter.„Ich hab's ihm ja auch verspro- chen. Und trotzdem hab ich schon geheult, Während ich den Brief an ihn schrieb.“ Herr Thaler kehrte dem Fenster den Rük- ken. Ihm gingen die schimmernden Christ- bäume auf die Nerven. Er blickte ins dunkle Zimmer und sagte:„Komm, mach Licht!“ Seine Frau erhob sich und zündete die Lampen an. Ihre Augen sahen rotgeweint Aus. Auf dem runden Tisch stand eine ganz, ganz kleine Fichte. Frau Riedel, eine Witwe, die zu Weihnachten auf dem Obermarkt Christbäume verkaufte, hatte sie ihnen ge- schenkt.„Für ihren Martin“, hatte sie ge- sagt. Nun hatten Thalers also einen richtigen Weihnachtsbaum,— und der Junge war nicht zu Hause! Herr Thaler ging in die Küche, kramte dort lange herum und kam endlich mit einem kleinen Kasten wieder.„Hier sind die Ker- zen vom vorigen Jahr“, meinte er.„Wir ha- ben sie nur halb abbrennen lassen.“ Dann klemmte er zwölf halbe Christbaumkerzen in die Zweige der Fichte. Schließlich sah das Bäumchen richtig hübsch aus. Aber Martins Eltern wurden nur noch trauriger. Sie setzten sich nebeneinander aufs Sofa. Und Frau Thaler las zum fünften Male Mar- tins Brief vor. An einigen Stellen machte sie eine Pause und fuhr sich über die Augen. Als sie mit dem Lesen fertig war, zog der Mann sein Taschentuch heraus und schneuzte sich heftig die Nase. „Daß so etwas vom Schicksal überhaupt erlaubt wird“, sagte er.„Da muß so ein klei- ner Kerl schon erfahren, wie schlimm es ist, wenn man kein Geld hat. Hoffentlich macht er seinen Eltern nicht noch Vorwürfe, daß sie so untüchtig waren und so arm geblieben sind!“ „Rede doch nicht so dummes meinte die Frau.„Wie du überhaupt auf so einen Gedanken kommen kannst! Martin ist zwar noch ein Kind. Aber er weiß ganz ge- nau, daß Tüchtigkeit und Reichtum nicht dasselbe sind.“ Dann holte sie das Bild mit der blauen Kutsche und den sechs Pferden vom Näh- Zeug!“ tischchen und stellte es vorsichtig unter den kleinen Christbaum. „Ich verstehe ja nichts von Kunst“, sagte der Vater.„Aber das Bild gefällt mir groß- Artig. Vielleicht wird er später einmal ein be- rühmter Maler! Dann könnten wir ja wirk- lich mit ihm nach Italien reisen. Oder soll das etwa Spanien sein?“ „Hauptsache, daß er gesund bleibt“, er- klärte die Mutter. „Guck dir bloß den Schnurrbart an, den er sich unter die Nase gemalt hat!“ Die Eltern lächelten wehmütig. Die Mutter sagte:„Ich finde es so hübsch, daß er uns nicht in irgendein pompöses Auto hineingemalt hat, sondern in eine blaue Kutsche mit sechs Pferden. Das ist viel poe- tischer.“ „Und diese Apfelsinen!“ meinte der Va- ter.„So große Dinger gibt's ja gar nicht. Da Wiegt doch jedes Stück mindestens vier Pfund!“ „Und wie geschickt er die Peitsche schwingt“, meinte die Mutter. Dann schwiegen sie wieder, blickten un- verwandt das Bild an, das„In zehn Jahren“ hieß, und dachten an den kleinen Maler. Der Vater hustete.„In zehn Jahren! Bis dahin kann viel geschehen.“ Er holte Streich- hölzer aus der Tasche, zündete die zwölf Kerzen an und löschte die Lampe aus. Tha- lers gute Stube schimmerte weihnachtslich. „Du gute, treue Seelel“ sagte der Mann zu der Frau.„Schenken können wir uns dies- mal nichts. Um so mehr wollen wir uns wün- schen.“ Er gab ihr einen Kuß auf die Backe. „Fröhliche Weihnachten!“. „Fröhliche Weihnachten!“ sagte auch sie. Dann weinte sie. Und das klang, als könne sie nie wieder zu weinen aufhören. Wer weiß, wie lange sie so auf dem alten Plüschsofa saßen.. Die Stearinkerzen wur- Heraus Verlag. 5 5 2 1 5 rucke Besinnlichkeit und Did aki euere Friedrich Schnack las Stellv.: a 5 Dr. E. „Im Verlaufe meines äußeren Leben weber; habe ich Verwickeltes und Schwieriges durch.— 8 gemacht und erfahren: Das Einfache gehört 10 2 1 zum Heilschatz, den ich in meinen Dichtup,. 15 gen aufschliesen möchte. Die Aufgabe de Land: Dichters begreife ich vornehmlich als e inen helfende und heilende, nicht als eine peigi. 1 gende— wie es oft Romane sind— und u Banks eine sammelnde und nicht eine zerstreuende“ Bad. Ee Diese programmatischen Worte Schrieh Mannh Friedrich Schnack, der Dichter, den seine be. Nr. 80 0 rufliche Laufbahn auf bunten Wegen übe Handel und Industrie, über Zeitungswesen— und Verlagsgeschäft führte, ehe er sich gaz dem Schreiben verschreiben konnte— d 9. Jah seine Weltkenntnisse auf weiten Reisen.— Weiterte und seine Naturseligkeit in imm!“ neuen Begegnungen mit Pflanzen, Tiere und Landschaften am Glühen erhielt— de in seinen Werken vom reinen lyrischen Ge dicht über bald märchenhafte, bald leicht in Didaktische gewandte, oft auch ganz a0 epischen Möglichkeiten im engeren Sinn über. lassene Erzählungen und Romane bis hin au reinen und zur lehrhaften Naturdichtung und zum Jugendbuch eine Fülle von dich. terischen Aeußerungs möglichkeiten ausge. nutzt hat, und der trotz allem immer der. f selbe geblieben ist: der biedere Unterfranke tag voll bürgerlich fundiertem Zartgefühl, der stö! Märchenfäden spinnende oder beschreibende wu Naturenthusiast. der Der aus dem Scheffelpund hervorgegan- dles gene Volksbund für Dichtung, dessen Ortz. wie gruppe Mannheim mit einem Dichterabend in Fri der Mannheimer Kunsthalle das umfang. nac reiche Veranstaltungsprogramm dieses Win. ters eröffnete, hatte also in Friedrich Schnact Vol einen Vertreter der deutschen Dichtung ge.] des B. wonnen, der den Zielsetzungen dieses Ver-“ Weh bandes sicherlich in vollem Maße gerecht, nach werden konnte. Hier gab es keine outriertz] daß de Modernität, hier wurden die bewährten Ge. eine a fühle nicht hinter Zynismen, Verzweiflung habe. schreien und syntaktischen Geheimverfahren] daß versteckt, sondern in innigen(„Kleine Hand in] Londe meiner Hand“), blutwarmen(,.. glüht de] bende Frühlings Lenzgeblüt“), jedenfalls aber auf. wolle: richtigen und verstehbaren Versen neu nie Brüss dergelegt. umga! Während in Friedrich Schnacks Program-] Sprecl matik und Themenwahl manches an Adalbem] doner Stifter erinnert, bleibt seine Prosa allerding Grun mit diesen Maßen gemessen, doch um mel. beson rere Grade hinter der Prägnanz und Leuch] Lereir kraft Stifterscher Sätze zurück. So haftet] interr der vorgetragenen Landschaftsschilderung] trager aus„Cornelia und die Heilkräuter“ ein Quent. Fü! chen allzu lehrhafter Pedanterie an; zwar] D v. konnte die beherzte Ironie Cornelias noch einmal Linderung verschaffen, aber wenn sich dann der beredte Erklärer und die pflan- zenkundige und dozierfreudige Apothekers tochter im„Waldgespräch“ einer„Wald. stunde“ fürs Leben gefunden haben, blein die Preisgabe der mühsam genug errungenen Stimmungshöhe zugunsten neuer instruktive Pa Bemerkungen für alle Mitfühlenden schmers] einbe. lich. der L Sehr interessant waren die Proben au 3 einem noch ungedruckten Werk, das 0 en, v einem mit einer phänomenalen Erinnerung viel k gabe ausgestatteten Mädchen handelt. Da ben Kind, vielleicht vermöge von Seelenkräfteh Auge die aus einer Prä-Existenz herzuleiten sind] meine versteht bereits alle Vorgänge kurz nach de] und eigenen Geburt, seufzt, weil die Taufpredig gen langweilig ist und bewahrt das alles im G.]! dächtnis. Die Geschichte, die wegen einer später einsetzenden Naturentfremdung des Mädchens unglücklich enden soll, hat viel- leicht auch nicht den glücklichsten Anfang 0 Die massive Unwahrscheinlichkeit des Ein- B gangs müßte durch stärkere Mittel aufge-] Flug! lockert werden, als es einige Hinweise aut) am ärztliche Erfahrungen und Seelenwande- behä! rungseventualitäten sind; auch warten kom-] einer positorische Flüchtigkeiten(Benennung. miss! inkonsequenz) und gehäufte Wiederholungen] Ungli noch auf die Politur, die der erfahrene] Feue Schriftsteller seinem Werk vor der Reise in] Zahl die Druckerpresse sicherlich wird angedeihen N: lassen. 5 samt! Die sehr ansehnliche Zuhörerschaft, unter] Lebe. der sich erfreulicher weise eine große Anzab!] fonn Jugendlicher befand, zeigte sich von den J werd Werkproben des sympathischen Dichters recht teile beeindruckt und gab reichen Beifall. wurd Hermann Waßner Die Prälzische Landesgewerbeanstalt KI serslautern zeigt vom 25. September bis 18. Ok- tober eine Ausstellung von Werken des Maler J Rudolf Levy anläßlich seines zehnten Todes- jahres. St — cchul 1 1 stimi den kleiner und kleiner. In der Nachbarwoh- sung nung sang man„Stille Nacht, heilige Nacht“ esch Und noch immer wirbelten die Schneeflocken seler vorm Fenster. an d Plötzlich klingelte es! gleic Die beigen rühren sich nicht. sie wol. a ten in ihrem Kummer nicht gestört werden, en Doch da klingelte es noch einmal. Laut] Furo und ungeduldig.. Präs Frau Thaler stand auf und ging langsam Fran in den Korridor. Nicht einmal am Heiligen die! Abend wurde man in Ruhe gelassen! 5 1 Sie öffnete die Wohnungstür und blieb Sehe sekundenlang erstarrt stehen. Dann schrie ilter sie:„Martin!“ Gellend hallte es im Treppen- Sech haus wider. lun, 8 Martin? Wieso? Der Vater war erschrok- aufz ken zusammengefahren. Er rannte in den wur Flur hinaus und traute seinen Augen nich! auf Seine Frau war auf der Türschwelle in 3 die Knie gesunken und hielt Martin mit bei- nich den Armen fest umklammert. 1 Da riskierten sogar die Augen des Herrn Ann Thaler je eine Träne. Er wischte sie heimlich lune fort, hob den Koffer auf, der achtlos am Bo- sche den lag, und sagte:„Aber Junge, um alles] au! in der Welt, wie kommst du denn hierher?“ 155 Es dauerte ziemlich lange, bis sie sich in] sam die gute Stube hineinfanden. Die Mutter und] den der Junge lachten und weinten durcheinan- schi der, und der Vater stotterte mindestens der zehnmal:„Nein, sowas!“ Dann stürzte er 1 hinaus. Denn sie hatten natürlich vor lauter 50 Aufregung vergessen, die Tür zu schließen. J 85 Das erste, was Martin herausbrachte, 0 ziie war:„Das Geld für die Rückfahrt hab ich Lär auch.“ gur Fortsetzung folst] deck Eri 7