fHlerausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. O. weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredation: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim, Postscheck-Kto.; Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743. Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdibg. ahl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2 Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM erl. Postbez. 3, 20 DM e Kreuzband- lo. Bei Ab- den Agen täglich außer nzeigenpreis- R. Adelmann; Nichterscheinen cer Gewalt keine 9, Jahrgang/ Nr. 225/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz ee Montag, 27. September 1954 sches und ein britisches Memorandum, festgelegt wurde. Das Hauptinteresse Londoner diplomati- scher Rreise gilt nach wie vor den französi- schen Vorschlägen, von deren endgültiger Defnierung auf der Konferenz durch Men- des-France Erfolg oder Mißerfolg der Ver- handlungen abhängen wird. Zwei Fragen stehen dabei im Vordergrund: 1. Wird Frank- reich neben der Aufnahme der Bundesrepu- blik und Italiens in den Brüsseler Pakt auch der gleichzeitigen Eingliederung der Bundes- republik in die NATO zustimmen? 2. Sind 1e Französischen Vorschläge für eine Kon- trolle der Streitkräfte und der Rüstungs- produktion auf dem Kontinent frei von Dis- kriminierungen, die für die Bundesrepublik auf der Grundlage der Gleichberechtigung nicht annehmbar wären? Drei Pläne für London Je ein Memorandum von England, Frankreich und der Bundesrepublik London.(dpa/ UP) Zwei Tage vor Beginn der Londoner Neun-Mächte-Konfe- renz lagen drei schriftlich ausgearbeitete Pläne als Grundlage für die Verhandlungen über ein neues europäisches Verteidigungssystem mit Einschluß der Bundesrepublik vor. Obwohl jeder dieser Pläne— es handelt sich um ein französisches, ein deut- die an die Konferenzteilnehmer verteilt wurden— als Konferenzgeheimnis streng gehütet wird, bestreiten amtliche Londoner Stellen nicht, daß sie in detaillierter Form die Forderungen von Mendeès-France in Straßburg, die Erklärungen Dr. Adenauers vom Freitag und den sogenannten„Eden- plan“ wiedergeben, wie er nach der Europa- Rundreise des britischen Außenministers Es gilt als sicher, daß die Frage der Souveränitätsrückgabe an die Bundesrepu- blik prallel zu den Neuner- Beratungen, aber gesondert zwischen den Außenmini- stern der drei Westmächte und Dr. Aden- auer erörtert wird. Berichte, daß diese Be- sprechungen der Gesamtkonferenz voraus- gehen würden und daß Dr. Adenauer deut- sche Gegenkonzessionen für eine westliche Souveränitätserklärung zugesagt habe, fan- den bisher keine Bestätigung. Die Außenminister der drei Benelux- staaten haben am Samstag im Haag völ- lige Uebereinstimmung in der Frage der deutschen Wiederbewaffnung erzielt. Im Anschluß an ihre Konferenz hatten die drei Außenminister eine Unterredung mit dem Westberliner Wahlen mit der SED? erwegen⸗ alten und Noch keine Stellungnahme des Senats zu Vorstößen aus dem Osten 1 Von unserem Korrespondenten A. am Ende roßartiger Berlin. Die Ostberliner SED hat allem eine. In. e Anschein nach den Ehrgeiz, den Westber- ben la red Neumann bereits durch- von Oslo lner Wahlkampf zu eröffnen. Als erste blicken, mit welcher Art von Polemik die zem Mut] Partei hat sie in der vergangenen Woche Westberliner Parteien im Wahlkampf von en Stufen] dem Westberliner Wahlleiter ihre Teil- seiten der SED zu rechnen haben. Er fordert ennst du] nahme an den Dezember-Wahlen zum West- die Zurücknahme aller zundemokratischen Geist aus] berliner Abgeordnetenhaus mitgeteilt. Ohne und ungesetzlichen Maßnahmen segen. SED- ctonisches die Antwort abzuwarten, richtete der erste Mitglieder und von Runderlassen, die die 4 noch an J Sekretär der Ostberliner Bezirksleitung SED urter Ausnahmegesetz stellen. Er greift Imposant der SED, Alfred Neumann, am Wochenende ite Westberliner 85 und a e in Schreiben zn den Westber r Regie- ihm die Absicht, die SED an der Wall 995. 1 3 Bürgermeister Schreiber, um einige beteiligung zu hindern.„weil sie die Interes-. bein ülcer] auskünfte über die Beteiligung seiner Par- sen des Volles honseduent vertritt“. Wir instvollen] tei an den Wahlen einzuholen. Die SED haben den Eindruck“. heißt es in dem Brief en Licht,] fragt ab, ob sie in der Vorbereitung der aus Ostberlin„daß die Westberliner, e „ Lichtes] Walen die gleichen Rechte wie jede andere eien mit diesen undemokratischen Mi 5 ülle von] Kandidierende Partei in Westberlin habe. ihre Monopolstellung in Westberlin halten zen Blick] Sie beabsichtigt, in Westberlin 100 Ver- Wollen“. ung, nur] sammlungen durchzuführen, davon fünf Es liegt nun bei den Westberliner Behör- den, Alle- unter freiem Himmel. Der Senat wird er- den, die Anfrage Neumanns zu beantworten. en, Liebe] sucht, der SED ebenso wie den anderen Bisher liegt keine offizielle Stellungnahme Ust. Aber] Parteien die Benutzung von Schulen und des Westberliner Senats vor. Auf Grund des Kundgang] senatseigenen Sälen zu genehmigen. Außer- Viermächte-Abkommens ist die SED eine in on einer dem will sie 30 verschiedene Flugblätter ganz Berlin zugelassene Partei. Während sich zen. 8d f herausbringen und bittet um Erlaubnis, an die FDP scharf gegen eine Beteiligung der tockholm den öffentlichen Anschlagsäulen der vom SED an den Wahlen stellt, vertreten die CDU und den- Senat verwalteten Bezirke Wahlplakate an- und die SPD die rte e aer noch schlagen zu dürfen. kommunistischen Partei ruhig die Möglich- leser un- Im Zusammenhang mit der Wahl will die keit lassen,, in Westberlin eine totale Nieder- vor 45 Ostberliner SED auch in den Westsektoren lage zu erleben“. und der n Tüfte⸗ 5 2 d Genn Gewerkschaftsjugend gegen Wehrbeitrag das um. 3 a g im neo⸗ Arbeitgeberverbände betonen die Notwendigkeit sozialen Friedens 1 Düsseldorf.(dpa/UP) Die dritte Bundes- über Fragen der Lohnpolitik untereinander 1 hat den jugendkonferenz des Deutschen Gewerk- zu einigen. Die Spitzen der Gewerkschaften Lebens- Schaftsbundes in Düsseldorf lehnte am und der Arbeitgeber sollten sich zusammen- ist. Es Wochenende in einer Entschließung einstim- finden, um die Probleme in aller Offenheit, der Welt mig einen deutschen Wehrbeitrag ab, weil aber auch in Ernst und Cründlichkeit 82 f er die Wiedervereinigung behindere. In einer meinsam au studieren. Der Vizepräsident 5 anderen, mit großer Mehrheit angenomme- der Bundes vereinigung, Hans Bielstein, ver- ien ee Enischlieſfung, wurde gefordert,„nor- las in einem Rundfunkvortrag eine Erklä- von ge. male Verhältnisse zur sowjetischen Be- rung zur Unterzeichnung der Schlichtungs- en. Der Satzun 44 4 Das Nahziel der vereinbarung zwischen dem DGB und den J j mgszone“ herzustellen. Das Nahziel de l 9 13 5 55 e 45 Wiedervereinigung habe Vorrang vor allen Arbeitgebern. In der Hrkeiruns wird darauf w 6 außenpolitischen Fernzielen. In der Ent- hingewiesen, A die Bundesrepublik 2 5 schließung gegen den Wehrbeitrag wurde ihrer Festigung nach innen und außen den ergleich. Jauch di. 8 raufrüstung in der Sowiet- sozialen Frieden brauche. In der sozialen eee e erteilt. 5 Gemeinschaft und nicht im Klassenteampf Gustav. liege die Voraussetzung für die friedliche odin. in Die Vierzig-Stunden-Woche, ein freier Entwicklung und den wirtschaftlichen und en, die Berufsschultag, 24 Tage Urlaub, Verbot von sozialen Aufstieg. des Ge- Akkordarbeit und gefährlicher Arbeit und r Mäßig: fratliche Ueberwachung sollen nach dem eit mit- Wunsch der Gewerkschaftsjugend in einem Boden- neuen Jugend-Arbeitsschutzgesetz festgelegt aordische werden. Die Konferenz forderte die Bundes- Der neue Präsident des Bundesrates, der Dasein reglerung auf, gemeinsam mit dem Bundes- Ministerpräsident von Rheinland- Pfalz, nen, das jugendring sofort Aufklärungs- und Warn- Peter Altmeier, wurde am Samstag von Parkes aktionen über die Werbemethoden der Bundespräsident Prof. Heuss empfangen. 1 finden Fremdenlegion einzuleiten. Die Gewerk- In der„Walhalla“ bei Regensburg wurde rlich bei schaftsjugend solle in der Nähe der Haupt- am Sonntag in einem Festakt eine Büste rer und] werbestellen Auffang- und Ueberleitungs- Adalbert Stifters enthüllt. anschau- heime einrichten. Schließlich sprach sich die Unerwartet verstorben ist am Sonntag in eil Wirk- Gewerkschaftsjugend dafür aus, daß das Stuttgart Pr. Rudolf Kircher, einer der len der mannen, fs. Das m, nicht Aben- dinavien Götha- g, Elek- pelpreis, riedens- wächst waldein- isenbah- uftlinien bindung zm Rie- Lillionen en Ge- r Wahr- gt Wer- C Wahlalter von 21 auf 18 Jahre und die Wähl- barkeit vom 25. auf das 21. Lebensjahr her- abgesetzt wird. Der Leiter der Jugendabteilung im Bundesvorstand des DGB, Willi Ginhold, er- klärte, die Gewerkschaften und vor allem die Gewerkschaftsjugend würden Bundes- vertriebenenminister Professor Oberländer „Ständig massiv entgegentreten“, wenn er nicht aufhöre, die Wiedereinführung eines Arpeitsdienstes zu fordern. Die Informa- kHonsgespräche mit dem Amt Blank habe die Gewerkschaftsjugend abgebrochen, weil sie „keine echte Chance gesehen“ habe, Einfluß auf das Gesicht einer künftigen deutschen Wehrmacht zu gewinnen. Der Präsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberver- bände, Dr. Paulssen, hat am Samstag er- neut an die Sozielpartner appelliert, sich tung und Wirtschaftszeitung“ in Stuttgart. Mitglieder umfaßt. der Besprechung wurden nicht gemacht. namhaftesten deutschen Journalisten. Dr. Kircher gehörte über drei Jahrzehnte der Redaktion der„Frankfurter Zeitung“ an und War zuletzt Redakteur der„Deutschen Zei- Ehemalige Mitglieder der NSDAP, die sich durch Internierung und Entnazifizie- rung nach dem Kriege ,in ihrer persönlichen Ehre gekränkt und wirtschaftlich geschädigt kühlen“, schlossen sich in Frankfurt zu einem Bundesverband zusammen, der etwa 30 000 Der sowaetische Hohe Kommissar, Pusch- kin. stattete am Samstag dem britischen Hohen Kommissar, Sir Hoyer- Millar, einen Besuch ab. Angaben über den Gegenstand Die zweite Session der Beratenden Ver- sammlung des Europarates wurde in Straß purg beendet. Präsident Guy Mollet teilte französischen Botschafter im Haag, Garnier, der eine Botschaft von Ministerpräsident Mendeès-France überbrachte. Der Inhalt der Botschaft wurde nicht mitgeteilt. Der französische Ministerpräsident und Außenminister Mendeès-France, ist am frühen Sonntagabend in Lodon eingetroffen. Ins- gesamt waren gestern abend bereits fünf der an der Konferenz teilnehmenden Außen- minister in der britischen Hauptstadt: Außer Mendeèes-France Außenminister Dulles, der kanadische Außenminister Pearson, der italienische Außenminister Martino und der Iuxemburgische Ministerpräsident und Außenminister Bech. Bundeskanzler Dr. Adenauer, der belgische Außenminister Spaak und sein niederländischer Kollege Beyen werden heute, Montag, erwartet. Dulles erklärte bei seiner Ankunft in London, es sei eine„zwingende Notwendig keit“, daß auf der Konferenz eine Einigung über die Zukunft Deutschlands erreicht werde. Dulles wies darauf hin, daß er keinen for- mellen Plan für die Wiederbewaffnung Deutschlands mitgebracht habe. Die Aus- arbeitung eines solchen Planes sei in erster Linie die Aufgabe der europäischen Länder. Meinungen deutscher Parteien Führende Persönlichkeiten der deutschen Parteien legten am Wochenende noch einmal ihren Standpunkt zur Londoner Konferenz dar. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundes- tagsfraktion Dr. Heinrich von Brentano sagte auf dem Landestag der Jungen Union Hessens in Offenbach, niemand im Bundes- gebiet sei von einer Wiederbewaffnung be- geistert. Die Beteiligung an einer euro- päischen Verteidigungsgemeinschaft sei aber eine bittere Notwendigkeit. Die Londoner Konferenz werde schwierige Fragen aufwer- ken. Sieben der neun Teilnehmerstaaten stünden aber auf seiten Deutschlands. Der Vorsitzende der FDP. Dr. Thomas Dehler, erklärte auf einer Kundgebung seiner Partei in Schwabach bei Nürnberg, die Londoner Konferenz dürfe im Interesse der deutschen Wiedervereinigung keine Spitze gegen den Osten sein. Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, August Martin Euler, akzeptierte auf dem hessischen FDP-Landesparteitag in Kassel als Ausnahmeregelungen für die Bundesrepu- blik den deutschen Verzicht auf Atomwaffen- produktion, eine Uebergangszeit bis zur NATO-Mitgliedschaft und die Aufrechterhal- tung der Berlin-Klausel.„Deutsche Fuß- gängerdivisionen“ oder einen deutschen Ver- zicht auf die Saar lehnte er als Diskriminie- rung ab. Auf dem Landesparteitag der DP Nieder- sachsen nannte der Bundestagsfraktionsvor- sitzende der Partei Dr. Hans Joachim von Merkatz, folgende deutsche Wünsche für London: Gleichberechtigung und volle Sou- veränität der Bundesrepublik, Verzicht auf Souveränitätsrechte nur im selben Maße, wie andere Staaten darauf verzichten, und sofortige Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO. Amerikanische Vverteidigungs-Experten in Bonn Der stellvertretende amerikanische Ver- teidigungsminister, Robert Anderson, traf am Wochenende in Begleitung der beiden Staatssekretäre im amerikanischen Verteidi- gungs ministerium, Fred A. Seaton und Franklin G. Floete, in der Bundesrepublik ein. Wie die amerikanische Hochkommission mitteilte, trafen die amerikanischen Vertei- digungs-Experten nach ihrer Ankunft in Bonn mit dem Oberkommandierenden der NATO-Truppen in Europa, General Alfred M. Gruenther, und dessen Stellvertreter zu- sammen. Im Anschluß daran fand eine Aus- sprache mit dem amerikanischen Hochkom- missar James B. Conant über gemeinsame Verteidigungsprobleme statt. dabei mit, daß eine dritte Sondertagung der Versammlung für Ende des Jahres vorge- sehen sei. Nach Indien abgereist ist auf Einladung der Postverwaltung der indischen Union eine Delegation des sowietzonalen Ministe- riums für Post- und Fernmeldewesen. Auf ein„Krisenprogramm“ hat sich die sozial demokratische Regierung Däne marks mit der Liberalen Partei geeinigt. Das Programm sieht Einsparungen im Ver- teidigungsprogramm und einige Steuererhö- hungen vor. Die andere Oppositionspartei hat eine Zusammenarbeit mit der Regierung ab- gelehnt. Zur Verstärkung der französischen Gar- nison in Saigon sind am Sonntag mehrere 1000 Mann französischer Kolonialtruppen eingerückt, um einen Bürgerkrieg in diesem Land wegen der Ausein andersetzung zwi- schen Regierung und Armee vorzubeugen. Ein amerikanisches Angebot auf Waffen- hilfe wurde von Aegypten abgelehnt. Ein Sprecher der ägyptischen Regierung gab be- kannt, daß Aegypten Waffen aus Schweden und Belgien erhalte.— Auf Veranlassung des ägyptischen Revolutionsrates sind 40 An- gehörige der Lehrkörper freier Universitäten ihrer Posten enthoben worden. Aus Kairo Unerwartet klare 0:2-Niederlage gegen Belgien Eine eindeutige Niederlage mußte die deutsche Welt meister-Elf im ersten Spiel nach ihrem großen Berner Erfolg im Ländertreffen gegen Belgien hinnehmen. Jeweils in der 7. Minute der ersten und zweiten Halbzeit schossen die eifrigen Gastgeber durch Coppens und Anoul eine 2:0- Führung keraus, die der ersatzgese hwächte deutsche Sturm nicht mehr einkolen konnte. Unser Telebild zeigt den belgischen Torwart Gernape, der einen Bombenschuß uber die Latte lenkt. Rechts ist Ottmar Walter zu erkennen. Bild- dpa „Wissenschaft in Kunst gefaßt“ Friedenspreis des Buchhandels an Frankfurt.(Wa.-Eig. Ber.) Im Plenarsaal der Frankfurter Paulskirche fand am Sonn- tagvormittag als Höhepunkt der diesjähri- gen Frankfurter Buchmesse in Gegenwart des Bundespräsidenten Professor Dr. Theo- dor Heuss der Festakt mit der Verleihung des vom Börsenverein deutscher Verleger- und Buchhändlerverbände gestifteten Frie- denspreises an Professor Carl Jakob Burck- hardt statt. Carl Jakob Burckhardt, der, wie es in der Verleihungsurkunde heißt,„als Historiker, Biograph und Essayist die ge- schichtliche Erscheinung und die menschliche Begegnung in ihrer schöpferischen Bedeu- tung zu erfassen und mit meisterhafter Ge- staltungskraft zu zeitloser Wirksamkeit Zzu bringen vermag, und der sein weltoffenes Wesen als Humanist, Diplomat und Helfer der leidenden Menschheit den Gedanken des Friedens, der Verständigung unter den Völ- kern und der Bereitschaft des Herzens ver- pflichtet hat“, ist nach Max Tau, Albert Schweitzer, Romano Guardini und Martin Buber der fünfte Träger des Friedenspreises. Bundespräsident Theodor Heuss hielt die Festrede. Er nahm seinen persönlichen Kon- takt mit dem Schweizer Gelehrten zum Aus- gangspunkt, berief sich hin und wieder auf alemannische Gemeinsamkeit, gab zwischen- durch in Ausblicken noch einmal ein werten- des Bild von den Hauptstationen im Leben Burckhardts, sprach von der schwierigen diplomatischen Mission, die der Unpartei- ische im Jahre 1937 als Beauftragter des Völkerbundes in Danzig übernahm, von jenem„danklosen Opfergang“, wie Heuss es Zwischen Gesfern und Morgen verlautet, die Lehrkräfte hätten regierungs- Feindliche Ansichten vertreten. Die Besprechungen in Neu Delhi zwischen dem indischen Minister präsidenten Nehru und seinem indonesischen Kollegen Sastro- amidjojo wurden am Samstag beendet. Aus einem Rommuniqus geht hervor, daß„in naher Zukunft“ eine Konferenz asiatischer F Staaten einberufen werden solle. Der japanische Ministerpräsident Loshida ist am Sonntag nach Kanada abgereist und begann damit eine fünzigtägige Weltreise. Seine Reisepläne haben im japanischen Parla- ment und in der Bevölkerung heftige Kritik gefunden. Vor allem wurde gegen seinen Be- such in den USA protestiert. nachdem ein Japaner als Opfer der amerikanischen Was- serstoffbomben- Versuche in der Südsee ge- storben ist. Ein Reparationsabkommen wurde zwi- schen Japan und Burma abgeschlossen. Japan verpflichtete sich, innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren zu Entschädi- gungsleistungen im Werte von 250 Millionen Dollar. ö Zum neuen indischen Hohen Kommissar in London wurde die bisherige Präsidenten der Vdlversammlung der Vereinten Na- tionen, Frau Lakshmi Pandit, ernannt. Carl Jakob Burckhardt verliehen nannte; er sprach von der Tätigkeit Burck⸗ hardts für das Rote Kreuz, von all den An- lassen, wo es sich zeigte, daß der Humanist der feinsinnige Nachfahre eines Erasmus uns eines Pirkheimer, der in weiten Räumen 2 denken gewohnt war, keine Gelegenheit von sich wies, die es ihm gestattete, mitten in schrecklicher Zeit auch der Forderung des Tages auf eine menschliche Weise zu genü- gen. Der geheime Mittelpunkt dieser bedeut- samen Wertung der Persönlichkeit Burck⸗ Hardts aber war die Einsicht, daß in dem Preisträger nicht nur der Wissenschaftler sonderen auch im besonderen der Künstle: zu ehren sei. Professor Heuss sprach von det bezaubernden Prosakunst des Preisträgers von seinen historischen Essays, von dem klei- nen Band mit Erzählungen, den er hat er- scheinen lassen, von dem Erinnerungsbuch „Kleinasiatische Reise“, mit dem der Schwei- zer seine literarische Wirksamkeit vor drei Jahrzehnten begonnen hat, von der epischen Meisterschaft, die sich in der großen Richelieu- Biographie ausspricht.„Das ist Wissenschaft in Kunst gefaßt“, sagte der Bundespräsident, und deshalb schien ihm die Verleihung des Friedenspreises an Carl Jakob Burckhardt eine sehr glückliche Entscheidung des deut- schen Buchhändler- Verbandes zu sein; nicht nur, weil man in ihm den„guten Europaer“ geehrt habe, sondern weil man damit auf ein Beispiel hinzeige, an dem sich erweist. wie sich esoterische Künstlerbegabung und tätiges Auswirken ins breite Leben verknüp⸗ ten können. 1 Die Feier wurde mit einer Ansprache des Friedenspreisträgers beschlossen. Seine Aus- führungen über das Thema„Heimat“, die das Verhältnis der durch Zufälligkeit des Geburtsorts bestimmten äußeren Heimat zu der erweiterungsfähigen, unseren eigenen Kräften und Bestrebungen offenstehenden inneren, geistigen Heimat beleuchtete, wirkte in ihrer Mischung von Lauterkeit der Ein- sicht und Kostbarkeit der Formulierung als eine beredte Bestätigung des Bildes, das von dem Schweizer Gelehrten entworfen worden War. Buch eines britischen Obersten vom Kriegsministerium verboten London.(dpa) Der britische Oberst Ale- xander Scotland teilte mit, daß das Kriegs- ministerium die Veröffentlichung eines von ihm unter dem Titel„Der Londoner Käfig“ geschriebenen Buches verboten habe, Die Publikation, so sei erklärt worden, würde einen Bruch der Geheimhaltungsvorschriften darstellen. Scotland wollte in dem Buch u. 3. über seine Erfahrungen als Leiter einer Spezialeinheit berichten, die sich mit beson- deren deutschen Kriegsgefangenen während des letzten Krieges zu befassen hatte. Oberst Scotland erklärte zur Maßnahme des Kriegs- ministeriums, seine Niederschriften enthiel- ten nichts, was nicht schon in seinen Aus- sagen in Kriegsverbrecherprozessen enthalten gewesen sei.„Londoner Käfig“ hieß das Hauptquartier der von Scotland während des Krieges geleiteten Einheit. Seite 2 MORGEN Montag, 27. September 1954 Nr. 25 Ursache der Explosion von Bitburg noch nicht geklärt Bitburg,(dpa/ UP) Die Zahl der Todes- opfer der Bitburger Explosionskatastrophe hat sich inzwischen auf 32 erhöht. Ein schwerverletzter Franzose ist am Samstag Seinen Verletzungen erlegen. Die Ursache des Unglücks ist noch nicht geklärt. Amtliche Stellen hoffen, daß der Film in einem Foto- Apparat, der bei der Leiche eines Franzosen gefunden wurde, Aufschluß über das Un- Slück geben wird. In einem Kommuniqué der französischen Hochkommission zum Bitburger Explosions- Unglück heißt es, daß das Sicherheitssystem für den Bau von Benzintanks der NATO „ein deutsches System“ sei. Der Minister- Präsident von Rheinland-Pfalz, Peter Alt- maier, hatte nach der Explosionskatastrophe erklärt, dag die deutschen Stellen keine Verantwortung für die Vorgänge in Bitburg trügen. Die Bundestagsfraktion der Sp richtete im Zusammenhang mit der Explosion an die Bundesregierung die Frage, was sie bisher getan habe, damit die deutschen Sicherheits- Vorschriften zum Schutze der Bevölkerung auch bei der Errichtung und dem Gebrauch militärischer Anlagen durch die Besatzungs- mächte eingehalten werden. Der Ministerpräsident der Sowjetzone, Otto Grotewohl, hat dem Ministerpräsiden- ten Altmaier, ein Beileidsschreiben über- mittelt. Er kündigte gleichzeitig eine Spende des Deutschen Roten Kreuzes der Sowjetzone in Höhe von 100 000 Westmark an. CDU der Sowjetzone bekannte sich zu den Zielen der SED Berlin.(dpa) Die CDU der Sowjetzone er- kannte am Samstag zum Abschluß ihres Parteitages in Weimar erneut die„führende Rolle der Arbeiterklasse und ihrer Partei“ — der SED— an. Sie bekannte sich ferner „zu den humanistischen Zielen des Welt- kriedenslagers unter der Führung der Sowiet- union“ und zur„Einheit aller fortschritt- lichen Kräfte im demokratischen Block“, dem Zusammenschuß der Sowjetzonenparteien und Massen organisationen unter Führung der SED.„Die Christen hätten“, so heißt es in einer Resolution,„durch die in der Deut- schen Demokratischen Republik geschaffenen realen demokratischen Ordnung die Möglich- keit, die Grundsätze des Christentums zu verwirklichen, wie nie zuvor in der Ge- schichte unseres Volkes“. Der stellvertretende Ministerpräsident der Sowjetzone, Otto Nuschke, wurde als Parteivorsitzender Wedergewählt. U Vertrauens votum für Italiens Ministerpräsident Rom.(UP) Die Regierung Scelba hat am Samstag die durch den Montesi-Skandal Ausgelöste Vertrauenskrise siegreich über- standen. Der Senat sprach dem Regierungs- chef mit 114 gegen 97 Stimmen das Vertrauen aus und hieß damit gleichzeitig den nach dem Scheitern des EVG-Projektes eingeschlage- den außenpolitischen Kurs gut. Der Ab- stimmung war eine einstündige Rede des italienischen Ministerpräsidenten voraus- gegangen, in der sich Scelba eingehend mit dem Montesi-Skandal befaßte. Scelba unter- nahm keinen Versuch, den in den Skandal verwickelten ehemaligen Polizeichef von Rom, Francesco Saverio Polito, zu verteidi- gen, er erinnerte aber daran, daß es vor Allem die Kommunisten gewesen waren, die Polito zu diesem Posten verholfen hatten. Zu der erfolgten Verhaftung Piero Piccionis sagte der Ministerpräsident, die Verhaftung bedeute noch keinen Schuldspruch, doch selbst wenn es dazu kommen sollte, könne doch nicht der Vater des für schuldig befundenen, oder gar die Partei, der er angehöre, hier- Tür verantwortlich gemacht werden. Ein Teil der Ausführungen des Minister- Präsidenten war dem außenpolitischen Kurs Seiner Regierung gewidmet. Scelba deutete die Möglichkeiten einer baldigen Bereini- gung des Triest-Streitfalles mit Jugoslawien Arn und lieg anschließend durchblicken, daß Italien nicht abgeneigt sei, sich nach der Lö- sung dieses Problems der Balkanallianz Griechenlands Jugoslawiens und der Tür- kei anzuschließen. Verwaltungsreform mit Sammetpfoten Die kommende Gesetzgebungsarbeit des Stuttgarter Landtags Stuttgart, im September Landtag und Regierung von Baden-Würt- temberg stehen vor einer Periode schwieri- ger und wichtiger landespolitischer Gesetz- gebungsarbeit. In Vollzug der Verfassung des neuen Bundeslandes gilt es, die Gesetze kertigzustellen und zu verabschieden die für einen einheitlichen, sinnvoll dezentralisier- en Aufbau der Verwaltung unerläßlich sind: Das Landesverwaltungsgesetz und die Ge- meinde- und Kreisordnung. Während das Innenministerium einen Referentenentwurf der neuen Gemeindeordnung schon vor Mo- naten fertiggestellt und ihn der Regierung und kommunalen Spitzenverbänden zur Stel- lungnahme zugehen ließ, ist nunmehr auch das Landesverwaltungsgesetz, das wichtigste der Aufbaugesetze, in seinen Planungen so- Weit ausgearbeitet worden, daß es den Ab- geordneten des Landtages in wenigen Wochen vorgelegt werden kann. Das Verwaltungsgesetz bestimmt nicht nur darüber, in wie viele Regierungsbezirke Von unserem Korrespondenten Fr. Treffz-Eichhöfer Baden- Württemberg in Zukunft eingeteilt Werden soll, sondern legt auch den Kompe- tenzbereich dieser Mittelinstanzen fest. Sie sollen auch in Zukunft der verlängerte Arm der Ministerien sein, jedoch keine eigene Volksvertretung, kein Steuer- und Etatrecht haben. Darüber hinaus wird dieses Gesetz auf Wunsch des Landtages auch über die beabsichtigte Neueinteilung der Landkreise sowie über Grenzkorrekturen zwischen den Regierungsbezirken und den Kreisen und Gemeinden entscheiden. Das Innenministerium, in dessen Ressorts die gesamten Vorarbeiten für diese mit poli- tischem Zündstoff geladene Gesetzgebungs- materie seit Monaten angestrengt geleistet werden, hat der Landesregierung jetzt eine Reihe von Vorschlägen zur Auswahl über- geben. Sie lassen deutlich werden, vor wie weittragenden Entschlüssen der Gesetzgeber in Stuttgart demnächst stehen wird. So wird das Für und Wider einer Einteilung des Landes in zwei, drei, vier und fünf Regie- rungsbezirke erläutert, und es werden Vor- Strenger Filmzensor wurde Minister Rücktritt Piecionis erlaubte Wechsel im Erziehungsministerium Von unserem Korrespondenten Dr. H. Rüdiger Mailand, Ende September Dem bisherigen italienischen Außenmini- ster, Attilio Piccioni, verargt es niemand, daß er— gegen den Willen des Ministerpräsi- denten, Scelba, und seiner Kabinettskollegen — auf seinem Rücktrittsgesuch bestanden hat. Wie sollten die auswärtigen Staats- geschäfte von einem Manne in Ruhe geführt werden, dessen Sohn— zu Recht oder zu Unrecht— aufs engste in eine Skandalaffäre verwickelt ist, die das gesamte öffentliche Leben des Landes aufwühlt? Piccioni ist von der Unschuld seines Sohnes überzeugt, und er will als Zeuge dafür auftreten kön- nen, daß sein Sohn während der fraglichen Tage mit einer Halsentzündung zu Bett lag und nicht auf dem Jagdschloß Capocotta war, wo die Leiche der Wilma Montesi auf- gefunden wurde. Die Forderung nach Piccionis Rücktritt wurde von der oppositionellen Presse Ita- liens schon im Frühjahr erhoben, als der Name seines Sohnes zum ersten Male im Zusammenhang mit der Montesi-Affäre öfkentlich genannt wurde. Auch die regie- rungsfreundliche Presse deutete bereits da- mals an, daß Piccionis Rücktritt die Lage klären helfen würde. Und zweifellos hätte es im eigenen Interesse der demokratischen Parteien Italiens gelegen, wenn dem Drän- gen der Opposition stattgegeben worden Wäre. Man hätte ihr den Wind aus den Segeln genommen, die ihr heute naturgemäß mächtig geschwollen sind. Es entstand der Eindruck des Vertuschenwollens, der die de- mokratischen Parteien, besonders aber die christlichen Demokraten, sehr viel morali- schen Kredit gekostet hat— selbst, wenn er unberechtigt gewesen sein sollte. Die Frage, wie Picclonis Nachfolge gelöst werden sollte, ohne eine allgemeine Frise heraufzubeschwören, war äußerst schwer zu lösen. Zunächst hatte man daran gedacht, dag Ministerpräsident Scelba das Augen- ministerium führen sollte; doch da er bereits Innenminister ist, verbot sich diese Aemter- häufung von selbst. So versuchte man, die Gelegenheit zu benutzen, die schmollenden Republikaner enger an die Regierung heran- zuziehen als bisher. Aber der italienische Botschafter in London, der Republikaner Brosio, der für den Posten in Frage gekom- men wäre, lehnte das Amt ab, und der frühere Verteidigungsminister Paceiardi, den die Republikaner gern als Außenminister ge- sehen hätten, war den christlichen Demokra- ten nicht genehm, weil er für den Geschmack des rechten Flügels dieser Partei zu weit links liegt. Auf einen Kandidaten aus ihren eigenen Reihen konnten sich die christlichen Demokraten ebenfalls nicht einigen, so daß schließlich der Liberale Gaetano Martino er- nannt wurde. Martino, von Beruf Professor für Phy- siologie an der Universität Messina und seit Jahren Rektor dieser Universität, war als Unterrichtsminister auch bisher Kabinetts- mitglied. Als Liberaler war er den streng klerikalen Kreisen der christlichen Demokra- tie gerade auf diesem Posten wenig erwünscht, da die von ihm angekündigten Reformen des Bildungswesens wirklich aus dem Geiste des Neoliberalismus entstanden waren. Sein Nachfolger als Unterrichtsminister, Er mini, ist ebenfalls Universitätsrektor in Perugia. Er ist bekannt als moralisch besonders un- nachsichtig bei der Filmzensur, die ihm bisher als Unterstaatssekretär des Ministerpräsi- denten unterstand. Der neue Außenminister Italiens hat kein leichtes Erbe anzutreten. Im internationalen Rahmen ist er bisher noch nicht hervorgetre- ten. Die schwierigste Problem, das er zu lösen hat, ist die Frage Triests, die trotz wieder- holten Ankündigungen ihres Abschlusses noch immer nicht unter Dach und Fach ist. In den anderen Fragen der Außenpolitik, die auch Deutschland berühren, wird Italien seine bisherige Politik auch unter dem neuen Außenminister nicht ändern. schläge für eine kleine, mittlere und große Kreisgrenzenreform gemacht. Mit dem Gesamtproblem hat sich nun- mehr zunächst das Kabinett zu befassen, dann wird ein endgültiger Gesetzentwurf an den Landtag geleitet. Welche von den Alternativvorschlägen des Innen ministeriums schließlich vom Parlament beraten werden und welchen Inhalt das Gesetz haben wird. läßt sich heute noch nicht sagen. Innenmini- ster Ulrich vermutet allerdings, daß sich das Parlament für die Beibehaltung von vier Re- gierungsbezirken entschließen und nur den aus wirtschaftlichen und Verkehrsgründen notwendigsten Grenzkorrekturen zustimmen wird. Es sollte nicht wundernehmen, wenn er mit seiner Vorhersage recht behalten würde, da die ganze Tendenz der Politik der großen Koalition im letzten Jahr darauf hinauslief, die durch den Länderzusammenschluß auf- geworfenen Probleme gleichsam mit Sam- metpfoten anzufassen. Von den markigen Forderungen von gestern spricht man heute nur noch in internen Parteiversammlungen. Die taktische Notwendigkeit, in all diesen Dingen den Weg des geringsten Widerstan- des zu gehen, macht sich überall bemerkbar. Man darf sogar sagen, daß es die CDU ver- standen hat, ihr großes Gewicht sehr ge- schickt geltend zu machen. So haben die übrigen Koalitionspartner vor ihrer Forde- rung nach Beibehaltung der Mittelinstanzen offensichtlich kapituliert. Erklärten sie doch die Errichtung derartiger Verwaltungsstellen noch vor zwei Jahren entweder lediglich als ein zeitbedingtes notwendiges politisches Uebel oder lehnten sie rundweg ab. Erklär- ten sie gestern noch, es sei im Sinne des Zu- sammenwachsens der alten Länder notwen- dig, sich von den alten Grenzziehungen im Zuge der neuen Verwaltungsgesetzgebung endgültig zu trennen, so muß der Innen- minister heute recht resigniert feststellen, daß sich in der großen Koalition für eine derartige Lösung keine Mehrheit finden dürfte. Den Erfahrungen der letzten Zeit nach wird er auch hierin recht behalten. Daher wird es wohl, abgesehen von ge- ringen, politisch unwichtigen Grenzkorrek- turen, zu keinen einschneidenden Struktur- veränderungen kommen. Man wird im Land- tag froh sein, wenn man die drei Aufbau- gesetze bis Sommer nächsten Jahres in einer Form unter Dach und Fach gebracht hat, die keiner der beteiligten Parteien in der dann beginnenden Wahlkampfatmosphäre Kopf- schmerzen bereitet Kirchenweihe mit politischen Aspekten Franęois-Poncet und Dr. v. Brentano sprachen in Speyer Speyer.(Ft.-Eig.-Ber.) In Anwesenheit mehrerer tausend Gläubiger, darunter dem französischen Hohen Kommissar, Frangois- Poncet, dem CDU/CSU-Fraktionsvorsitzen- den, Dr. Heinrich von Brentano, sowie hohen EKirchenfürsten aus Deutschland und Frank- reich, weihte der Kardinal und Erzbischof von München-Freising, Dr. Josef Wendel, am Sonntag die St.-Bernhards-Kirche in Speyer. Die Kirche, die dem französischen Kirchen- lehrer und Kreuzzugprediger Bernhard von Clairvaux geweiht ist und zu deren Bau der französische Klerus einen Teil der Mittel ge- geben hat, soll in Zukunft als deutsch- fran- zösische Gemeinschaftskirche von Katholiken beider Völker besucht werden. In dem Kir- chenbau, der streng und einfach gehalten ist, ist Platz für mehr als 500 Gläubige. Nach der mehrstündigen Weihehandlung des Kardinals und einem von den Bischöfen von Speyer und Metz zelebrierten Pontiflkal- arrit sprach der framzösische Hohe Kommis- sar. Er sagte, die Geduld müsse die deutsch- französischen Beziehungen unter ihr Patro- nat nehmen. Viele Menschen seien enttäuscht von den Rückschlägen bei den Verhandlun- gen um die EVG; diese Menschen wollten jetzt schon Europa den Rücken zuwenden und sich von Frankreich abkehren. Die euro- päische Einigung sei aber nicht nur eine Ein- gebung des Gefühls, sondern ein Gebot der Vernunft. Nur so könne nämlich vermieden werden, daß die europäischen Völker zu Satelliten würden. Anstatt dem Ideal Europa abzuschwören, müsse in diesem Augenblick der Glaube daran gestärkt werden. Laßt uns den geistigen Kreuzzug beginnen.“ Die St.-Bernhards-Kirche sei die Bestätigung eines deutsch- französischen Willens zur Be- friedung Europas. Zuvor hatte der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Peter Altmaier, der als Bundesratspräsident die Bundesregierung und den Kanzler vertrat, gesagt, Deutsche und Framosen hätten den Willen, in Zu- kunft mehr denn je ihrer Gemeinschaft zu leben. Peter Altmaier verlas eine Botschaft Dr. Adenauers, in der es hieß, die letzten Wochen hätten schmerzliche Rückschläge ge- bracht und die vielleicht zu kühnen Erwar- tungen enttäuscht. Man dürfe aber nicht in Enttäuschung verharren, sondern müsse er- neut die Verpflichtung erkennen, weiter auf dem Wege zu Frieden und Freiheit zu gehen. Dr. von Brentano bezeichnete schließlich die St.-Bernhards-Kirche als ein Fundament, „auf dem wir unseren Bau, den Frieden un- ter den Völkern, errichten müssen“. Zum Abschluß der Konsekration ermahnte Kar- dinal Wendel die Gläubigen zur Liebe und Gemeinschaft zwischen den Völkern. —— Amerikanischer Atomplan auf die Tagesordnung der UNO gesetzt New Vork.(UP) Die Generalversammlun der Vereinten Nationen beschloß am Samst den amerikanischen Plan für eine internatio nale Kontrolle und Verwertung der Atom. energie auf ihre Tagesordnung zu setzer Dieser Beschluß wurde einstimmig gefaß; Die sowjetische Delegation bat ausdrücklich darum, die Einstimmigkeit im Protokoll be. sonders zu vermerken. Außerdem wurden die Streitfragen Cypern und Neuguinea g; die Tagesordnung aufgenommen. Die rumänische Regierung hat am Sam; tag, nach einer Meldung des Rundfunksem ders Bukarest, erneut um Aufnahme in di Vereinten Nationen nachgesucht. In der Mel. dung heißt es, der rumänische Außenministe: habe dem neugewählten Vorsitzenden det Generalversammlung, dem Holländer ven Kleffens, eine Erklärung zugesandt, in der 6 heiße, Rumänien sei ein friedliebendes Land und seinem schon vor geraumer Zeit gestell. ten Aufnahmeantrag in die Vereinten Na. tionen sollte deshalb nunmehr stattgegeben Werden. Dokumentenserie über Atomverhandlungen veröffentlicht Washington.(UP) Die amerikanisch. sowjetischen Geheimverhandlungen über die Möglichkeit eines Abkommens zwischen den beiden Großmächten in der Frage der Atom. energie sind nach neunmonatiger Dauer er- kolglos abgebrochen worden. Dies geht au dem Notenwechsel zwischen den beiden Re. gierungen hervor, der jetzt gleichzeitig in Washington und Moskau veröffentlicht wurde. Aus den Dokumenten geht hervor, daß die gegensätzlichen Auffassungen, die seit Jah- ren zwischen der Sowjetunion und den 8A in der Frage der Abrüstung und Atomwaffen bestehen, auch in neunmonatigen Geheim. verhandlungen einander nicht nähergebracht. werden konnten. Die Sowjetunion hält nach wie vor an ihrem Vorschlag fest, durch eine feierliche Erklärung der Großmächte Zuerst ein Verbot der Verwendung von Atomwaf⸗ fen auszusprechen, bevor an weitere Ver- handlungen gegangen werden soll. Die Ver- einigten Staaten hingegen unterbreiteten einen detaillierten Plan für die Errichtung einer internationalen Behörde zur Entwick⸗ lung der Atomenergie zu friedlichen Zwek. ken. Der sowjetische Plan lasse nach ameri- kanischer Ansicht die vorhandenen Bestände an Atomwaffen und die Herstellung neuer Waffen unberührt. Er sehe keinerlei Mög- lichkeit zu ihrer Kontrolle vor. Dieser Kritik hielt die Sowjetunion entgegen, daß im zweiten Weltkrieg auf Grund der Genfer Vereinbarungen von 1925 im Gegensatz zum ersten Weltkrieg, für den keine solche Ver- einbarungen getroffen worden waren, Keine Gaskampfmittel verwendet wurden. Diese Tatsache beweise, daß solche internationale Abmachungen durchaus wirksam Sein Könnten. Auf dem,, Cannstatter Wasen“ wurde land wirtschaftliches Hauptfest eröffnet 2 0 Stuttgart.(tz. Eig.-Ber.) Im Beisein zahlreicher Ehrengäste wurde am Samstag auf dem„Cannstatter Wasen das 80. Land- Wirtschaftliche Hauptfest und das damit ver- bundene traditionelle Cannstatter Volksfest mit Ansprachen des stellvertretenden Mini- ster präsidenten Dr. Veit und des Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft der drei südwest- deutschen Bauernverbände, Minister a. D. Heinrich Stooß, feierlich eröffnet. Dr. Veit erklärte, daß die Leistungsschau der hei- mischen Landwirtschaft weiter dazu helfe, das bisher schon gute Verhältnis zwischen Stadt und Land noch enger zu gestalten. Ob- wohl die vorwiegend kleinbäuerliche Struk- tur des südwestdeutschen Raumes immer wieder schwere Probleme aufwerfe, dürſe man nicht übersehen, daß die große Krisen- festigkeit des Landes in erster Linie der engen Verflechtung zwischen Industrie und Landwirtschaft zu verdanken sei. Schon in den ersten Stunden nach der Eröffnung be- völkerten Zehntausende von Besuchern au- nah und fern sowohl das weite Ausstellungs- gelände des land wirtschaftlichen Hauptfestes als auch den großen Vergnügungspark und die Bierzelte. —— Deutsche Industrieausstellung bisher größte Schau (dpa) In der Ehrenhalle der Berliner Aus- Stellungen am Funkturm, die mit vielen Fahnen geschmückt war, wurde am 25. Sep- tember mit der 3. Deutschen Industrie-Aus- stellung die bisher größte Schau ihrer Art seit Kriegsende in Berlin eröffnet. Zahlreiche führende Persönlichkeiten des In- und Aus- landes, Repräsentanten des politischen, kul- turellen und wirtschaftlichen Lebens hatten sich in der Ehrenhalle eingefunden. Nach der Begrüßung durch Berlins Regierenden Bürgermeister, Dr. Walther Schreiber, sprach Vizekanzler Franz Blücher über die Bedeutung dieser Industrie-Aus- Stellung. Die Anwesenheit zahlreicher Gäste aus der ganzen Welt, der Vertreter des Bun- destages und der Bundesregierung sei ein Beweis dafür, daß alles, was Berlin an Freu- den und Leiden, an Aufgaben und Erfolgen zuteil werde, von allen Berlinern und der gesamten Bevölkerung der Bundesrepublik als eigene Sache und eigenes Anliegen be- trachtet werde. i Elfhundert Aussteller aus Berlin, aus dem Bundesgebiet und aus 26 Ländern haben die Ausstellung beschickt. Die Hallen der Elektrotechnik und des Maschinenbaus fanden besondere Aufmerksamkeit der Gäste. Dort waren Fernsprechapparate aus Freie Devisenkurse vom 25. September Geld Brief 100 belgische Francs 3,387 3,407 100 französische Frances 1,2013 1,2033 100 Schweizer Franken 96,14 96,34 100 holländische Gulden 110,49 110,71 1 kanadischer Dollar 4,331 4,341 1 englisches Pfund 11,7350 11,7550 100 schwedische Kronen 80,79 30,95 100 dänische Kronen 60,41 60,53 100 norwegische Kronen 53,62 58,74 100 Schweizer freie Franken 97,795 97,995 1 Us. Dollar 4,1919 4,2049 10 DM-W= 430 DM-O; 100 VDu-O 22,12 DM-W. WIRTSCHAFT TS-KABEI. Glas, die Dieselmaschinen der Berliner Daimler-Benz-Werke sowie ein Schiffs- motor von Borsig für ein 10 000-Tonnen- Schiff die Hauptanziehungspunkte. Mit einer Sonderschau„Inser Weg— der Mensch in der westdeutschen Chemie- wirtschaft 1954, unternimmt ein Wirt- schaftszweig zum ersten Male den Ver- such, den Besuchern zu zeigen, daß die In- dustrie des Bundesgebietes nicht nur auf wirtschaftlichem, sondern auch auf sozialem Gebiet in den Nachkriegsjahren große Fortschritte erzielt hat. Veranstalter der Sonderschau ist der Arbeitsring der Ar- beitgeber verbände der deutschen chemischen Industrie. Mit einer feierlichen Zeremonie eröffnete der Oberbürgermeister von London, Sir Noel Bowater, den britischen Pavillon auf dem Gelände der Industrieausstellung. Vor der Feier schritten der britische Hohe Kom- missar Sir Frederick Hoyer Millar zusam- men mit dem Londoner Oberbürgermeister und dessen Begleiter, die alle ihre Staats- roben trugen, die Front einer Ehren- garde ab. 5 Mit einem Vortrag über die Kern- Physik als Errungenschaft des menschlichen Geistes leitete der amerikanische Hohe Kommissar Dr. James B. Conant die Atom- enlergie- Ausstellung im amerikanischen Pa- VIIlon ein. Am Schluß seines Vortrages tauchte er eine Rose in eine radioaktive Flüssigkeit und hielt sie dann vor einen Geigerzähler. Das Ausschlagen des Zählers bezeichnete Conant symbolisch als Eröff- nung der Sonderschau. DGB- Ansichten ü ber Angestellten versicherung Vor den Fachleuten der Sozialversiche- rung und einer Reihe besonders sozial- politisch interessierter Persönlichkeiten Mannheims erläuterte der Leiter des An- gestelltensekretariats beim Bundesvorstand des DGB, Düsseldorf, Arthur Killat, den Vorschlag zu einer grundsätzlichen Neu- ordnung der deutschen Angestelltenversiche- rung. Die Notwendigkeit zur Reform der An- gestelltenversicherung ergibt sich, wie der Referent ausführte, aus der Tatsache, daß die heutigen Ruhegelder aus der AV, die im Durchschnitt monatlich 125, DM, und für die Witwen 68.— DM betragen, in keiner Weise ausreichen, den Lebensunterhalt der alten und berufsunfähigen Angestellten zu sichern. Eillat wies nach, daß diese Renten in vie- len Fällen noch unter den Leistungen der öfkentlichen Fürsorge und Wohlfahrt liegen. Im Jahre 1953 wurde eine Pro-Kopf-Leistung aus der Fürsorge von 160, DM monatlich gezahlt. Die völlig unzureichenden Renten aus der Angestelltenversicherung kommen nach Auffassung des DGB dadurch zustande, daß man bei der Berechnung der Renten das Lebensdurchschnittseinkommen in Ansatz bringt. Damit unterliegen diese Renten dem in den letzten Jahrzehnten feststellbaren Währungsschwund. Nach den Vorschlägen des Angestellten: Sekretariats des DGB sollen die Renten in Zukunft in ähnlicher Weise berechnet wer- den, wie die Pensionen der Beamten. Nach 45 jähriger Versicherungsdauer soll die An- gestelltenrente 75 Prozent des Durchschnitts- einkommens der letzten 5— oder falls es für den Berechtigten günstiger ist— der letzten 10 Jahre betragen. Mit diesen Vorschlägen würde erreicht Werden, daß in Zukunft die Durchschnitts- rente bei den Angestellten annähernd 300 DM ausmacht. Zur Finanzierung wird vorgeschlagen, daß 40 Prozent der Rentenleistungen aus Bundes- mitteln aufgebracht werden, die übrigen 60 Prozent sollen zu einem Drittel von den An- gestellten und zu zwei Dritteln von den Ar- beitgebern gezahlt werden. Das Versicherungsprinzip soll insoweit ge- Wahrt bleiben, als ein Rechtsanspruch be- steht und auch die Dauer der Versicherungs- zeit in der Höhe der Renten ihren Nieder- schlag findet. L-e. Freie Konvertierbarkeit „nicht Endziel, sondern Start“ (UP) In den ersten beiden Tagen der neunten Jahres versammlung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds IWF) standen die mit der angestrebten Wiederherstellung der freien Konvertier- barkeit der Währungen zusammenhängenden Probleme im Vordergrund. Die Erörterung dieser Fragen, die vor einem internationalen Forum von Wirtschafts- und Finanzministern und anderen Sachverständigen aus den 57 Mitgliedländern in Washington am 24. und 25. September stattfand, schloß sich der Vorlage der Jahresberichte der beiden Bretton Woods- Institute an. Der Präsident der Bank deutscher Län- der, Geheimrat Dr. Vocke, der deutscher Gouverneur des IWF ist, erklärte im Ver- lauf der Aussprache über den Jahresbericht des Währungsfonds, die Bundesrepublik sei in jedem Augenblick bereit, sich einem System anzuschließen, das innerhalb der Mitgliedländer des IWF die freie Konvertier- barkeit der laufenden Ausländer-Konten herstelle. Der Präsident der niederländischen Na- tionalbank und Vorsitzender des„Board of Governors“(Aufsichtsrates) des IWF, M. W. Holtrop, wies darauf hin, daß der IWF jetzt die letzte Chance habe, ein wirchlich multi- laterales System für internationale Zahlun- gen zu schaffen. Die Mehrzahl der Mitglied- länder habe mit der Idee einer freien Kon- vertierbarkeit„geflirtet“, und wenn auch viele Staaten anscheinend schon an der Schwelle der Konvertierbarkeit stünden, so könne man doch nicht verleugnen, daß sie von einer Atmosphäre des Zögerns und der Enttäuschung umgeben seien. Der britische Schatzkanzler Richard But- ler sagte, die Konvertierbarkeit der Wäh- rungen sollte nicht als Endziel, sondern viel- mehr als Ausgangspunkt für die Schaffung eines weltweiten Systems multilateralen Handels und Zahlungsverkehrs angesehen werden. 8 Der Präsident der Weltbank, Eugene R. Black, der den Bericht der Bank für das Ge- schäftsjahr 1953/54 erlàauterte, vertrat den Standpunkt, daß die Vereinigten Staaten ihre Einfuhrzölle senken müssen, wenn der internationale Handel auf eine gesunde Basis gestellt werden soll. Black brachte seine Ent- täuschung darüber zum Ausdruck, daß der amerikanische Kongreß die von Präsident Eisenhower geforderte dreijährige Verlänge- rung des Gesetzes über den Abschluß von zweiseitigen Handelsabkommen nicht ver- Wirklicht und die Regierung nicht ermäch⸗ tigt habe, innerhalb eines Zeitraumes von drei Jahren die US-Zölle um 15 v. H. 20 Senken. Die Weltbank hat in dem am 30. Juni ab- gelaufenen Geschäftsjahr 1953/54 26 Anleihen mit der Rekordsumme von 324 Mill. Dollar an 16 Länder gewährt. Die der Weltbank für Anleihe- und Kreditzwecke zur Verfügung stehenden Mittel beliefen sich am 30. Juni auf 1894, 4 Mill. Dollar(rund 7,95 Milliarden DM). Hiervon entstammten 776,7 Mill. Dol- lar dem Verkauf von Weltbank-Bonds. Bundes wirtschaftsminister Ludwig Erhard hat sich am 25. September von Düsseldorf aus auf dem Luftweg nach Washington be- geben, um an der Jahrestagung des Welt⸗ Währungsfonds und der Weltbank teilzu- nehmen. K URZ NACHRICHTEN Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft (VWD) Der Bundestag billigte am 24. Sep- tember den Gesetzentwurf über die Errichtung eines Bundesamts für gewerbliche Wirtschaft als Ersatz für die Bundesstelle für den Waren verkehr. Das Gesetz bedarf noch der Zustim- mung des Bundesrats. Sizilien wirtschaftlich erschließen (VWD) Deutsche Industrielle werden Mitte Oktober in Sizilien erwartet, wWwo sie sich über die Pläne zur wirtschaftlichen Erschließung der Insel unterrichten wollen. Festsetzung des Zucker-Erzeugerpreises (VWD) Der Erzeugerpreis für Zuckerrüben der Ernte 1954 soll durch Regierungsverord. nung wiederum auf 6,50 DM je 100 kg reine Rüben bei 16 v. H. Zuckergehalt festgesetat werden. g f ö 1— 170 8 8 Nr. 20 1 plan gesetzt amm Samstag ernatig ar Atom. u setzen, ig gefaß drücklich okoll be. Wurdez zuinea; um Sams- lHfunksen ne in dig der Mel. nministe: aden der der vag in der des Land t Sestell. nten Na- ktgegeben 7 entlicht iKanisch⸗ über die zchen den er Atom. Dauer er- geht aug eiden Re- Meitig in it wrurdde. „daß die seit Jah- den USA o Mwaffen Geheim- gebracht hält nach urch eine te Zuerst tomwal⸗ ere Ver- Die Ver- Preiteten rrichtung Entwꝛick⸗ mn Zwek⸗ n ameri- Bestände ng neuer lei Mög- er Kritik daß im r Genfer Satz zum che Ver- en, keine m. Diese nationale un Sein lasen“ t eröffnet Beisein Samstag 30. Land- amit ver- Volksfest en Mini- äsidenten süd west- er d. 0. Dr. Veit der hei- zu helfe, zwischen Iten. Ob- 1e Struk⸗ s immet fe, dürfe Krisen- zinie der strie und Schon in nung be⸗ hern aus ztellungs-⸗ uptfestes bark und gere, das Ge- trat den Staaten venn der nde Basis eine Ent- daß der Präsident Verlänge- nluß von icht ver- ermüch⸗ mes von V. H. 20 Juni ab- Anleihen II. Dollar bank für erfügung 30. Juni Lilliarden Lill. Dol- Ads. ig Erhard üsseldork igton be⸗ les Welt⸗ K teilzu- E N t 24. Sep brrichtung Wirtschaft n Waren- r Zustim- den Mitte sich über dung der es kerrüben gsverord⸗ kg reine estgesetit Nr. 225 Montag, 27. September 1954 DER SPORT VoM WOCHENENDE Seite Die große Fußball-Enttäuschung von Brüssel: Fußball-Weltmeister verliert 0:2 Weitere Sportereignisse: 1860 München und 1. FC Nürnberg wieder Mannschaftsmeister der Leichtathleten/ Nordbaden besiegt Württemberg im Fußball-Amateur-Länderpokal mit 4.1 Südwest-Niederrhein 4:3/ Im Handball-Nachwuchspokal schlug Baden Rheinland 19:13 Deulscher Sturm ein einzige, Jorso Neuling Herkenrath im Tor bester deutscher Spieler/ Vor 70 000: Belgien— Deutschland 2:0(1:0) Die„Antrittsvorstellung“ des Fußballweltmeisters brachte eine Riesenblamage: Deutschlands Fußball-Nationalelf verlor in Brüssel gegen die belgische Auswahl mit 2·0(1:0)! Sie lieferte ihr schlechtestes Länderspiel der Nachkriegszeit und war ihrem international keineswegs erstklassigen Gegner fast auf allen Positionen und in allen Belangen klar unterlegen. Diese Niederlage ist gewiß kein„nationales Unglück“; daß es die Belgier aber fertig brachten, mit der deutschen Elf zeitweise Katz und Maus zu spielen, ihren Gegner lächerlich zu machen und zeitweise nach allen Regeln der Fußballkunst zu deklassieren, ist für eine Mannschaft, die schließlich den Ruf eines Weltmeisters zu verteidigen hat, auf alle Fälle eine Blamage ersten Ranges. Mit etwas Glück hätten die wirklich großartig spielenden Belgier mehr als die zwei von Koppens (6. Minute) und Anoul(53. Minute) erzielten Treffer schießen können. Wie schwach die deutsche Mannschaft spielte, geht daraus hervor, daß Neuling Torhüter Herken- rath der weitaus beste Spieler war und durch seine Glanzparaden eine weitaus höhere Niederlage des Weltmeisters verhüten mußte. Der Weltmeister wurde in der belgischen Hauptstadt mit größter Spannung erwartet. Niemals hat ein Länderspiel— auch nicht gegen den„Erbfeind“ Frankreich— größe- res Interesse in Belgien gefunden. Die 60 000 Karten waren seit Wochen vor dem Spiel restlos vergriffen, zumal rund 10 000 Karten an deutsche Reisebüros abgegeben worden waren. Deutsche Fahrzeuge beherrschten beinahe das Straßenbild der belgischen Me- tropole. Der Empfang war allerdings alles andere als freundlich, denn ein starker Sturm peitschte heftige Regenschauer über die breiten Boulevards. Das war also das Berner Endspiel-, das sogenannte„Fritz- Walter- Wetter“, aber ohne ihren Kapitän muß die deutsche Nationalelf ihr Welt- meisterrenommee gegen die international keineswegs erstklassige, aber in den letzten Jahren durchaus gefährlichen und durch sen- sationelle Ergebnisse(Schweden, England, Jugoslawien!) überraschenden belgischen „Roten Teufel“ verteidigen. Wer allerdings glaubte, daß der Fritz schwer krank und untröstlich, nicht in Brüs- sel dabei zu sein, in seinem Münchner Hotel liege, der täuschte sich, denn am Samstag- abend traf Fritz Walter fidel und munter mit der gesamten Elf des Deutschen Vize- meisters in Brüsel ein. Die Gerüchte ver- dichteten sich, daß er sich keineswegs in schlechter Verfassung fühle, aber doch seine Laufbahn als Nationalspieler nach seinem größten Triumph beenden möchte. Seine Schriftstellerische Tätigkeit und die Film- N Projekte scheinen ihm der DFB überdies echt übel zu nehmen. ine Stunde vor dem Spiel brach die Sonne durch die Wolken, aber zwei Jugend- mannschaften und eine große Musikkapelle verwandelten den Rasen des alten, aber imposanten Heysel-Stadions in einen„ge- pflegten Grasmorast“. Sepp Herbergers Ge- sicht zeigte Sorgenfalten— aber an der an- gekündigten Aufstellung änderte sich nichts mehr. In der deutschen Elf standen also nur sleben Spieler der Weltmeisterschaftsmann- schaft. Nachdem die Nationalhymnen ver- klungen waren, stellten sich die Mannschaf- ten dem holländischen Schiedsrichter Bronk- horst in folgender Aufstelung: Deutschland: Herkenrath; Erhard, Kohl- meyer; Posipal, Liebrich, Mai; Rahn, Morlock, O. Walter, Biesinger, Klodt. Belgien: Gernaye; Dries, van Brandt; Huys- mans, Carré, Mees; Lemberechts, Anoul, Cop- pens, Houf, Merman. Spielführer Jupp Posipal verliert die Platzwahl gegen Mermans, so daß die deutsche Elf in der ersten Halbzeit gegen den starken Wind anstürmen muß. Ein ge- Fährlicher Angriff der Belgier endet im Ab- seits und ein Foul Kohlmeyers an der Außen- Unie bringt ihm einige Pfiffe ein. Zwei Fehler Liebrichs werden noch vor dem Strafraum wieder gutgemacht. Dann hat Herkenrath großes Glück, als ein Kopfball von Houf knapp am Torpfosten vorbeisaust. Belgien führt 1:0 Die deutsche Elf hat unerwartet nervös begonnen. Kaum sechs Minuten sind gespielt, als der Leichtsinn der deutschen Abwehr quittiert wird. Liebrich startet vor dem Strafraum zu langsam, Coppens nimmt ihm den Ball ab, umspielt den herausgelaufenen Herkenrath und erzielt fast mühelos den belgischen Führungstreffer! Klodt War gestürzt Carré zog den wart Germaye, fler ei Durch diesen Donnerschlag und den Jubel der begeisterten Zuschauer wird die deutsche Elf natürlich noch konfuser. Liebrich, Kohl- meyer und auch Mai leisten sich kaum glaub- liche Abwehrfehler, die Herkenrath bei drei Schüssen Lemberechts zur Hergabe seines ganzen Könnens zwingen. Auf den deutschen Torhüter scheint Verlaß zu sein— das ist die einzige beruhigende Feststellung der ersten Viertelstunde. Der erste gefährliche deutsche Angriff hätte in der 16. Minute fast den Ausgleich gebracht. Von der 16-m-Linie knallt der weit aufgerückte Posipal scharf aufs Tor. Ger- naye hat keine Abwehrchance, doch vom Pfosten prallt der Ball ins Feld zurück und den Nachschuß Klodts fängt Gernaye sicher. In der 22. Minute bricht dann Rahm mit einer Steilvorlage Posipals allein durch. Als er Gernaye umspielen will, stellt ihm der belgische Torhüter ein Bein, über das er in hohem Bogen in den Strafraum fliegt. Aber der erwartete Pfiff bleibt aus. Das wäre mindestens ein Strafstoß, wenn nicht gar ein Elfmeter gewesen! Torhüter Ger- naye wird dabei verletzt und Minuten spä- ter gegen den Ersatzmann Geerts ausge- wechselt. Was ist heute bloß mit Liebrich los? Der „beste Stopper der Welt“ wird von seinem Gegner Coppens fast nach Belieben ausge- spielt. Vor dem generischen Strafraum sind die„roten Teufel“ viel gefährlicher Als der umständlich und viel zu langsam operierende deutsche Angriff. Nur die beiden Neulinge Herkenrath und Ehrhardt erfüllen bis jetzt ctie in sie gesetzten Erwartungen. Das Spiel der Deutschen, die bisher kaum zwei Chan- cen gegenüber einem knappen Dutzend der Belgier herausspielen konnten, ist alles andere als weltmeistermäßig. Vier Minuten vor der Pause muß zwar Dries für Geerts auf der Torlinie retten, wobei wohl etwas die Hand mit im Spiel war, aber der Ausgleich wäre nach dem Verlauf der ersten Spiel- hälfte ohnehin ungerechtfertigt gewesen. Auch nach der Pause keine Linie Die zweite Halbzeit beginnt mit einem häßlichen Foul Ehrhardts am Strafraum, doch hält Herkenrath den scharfen Freistoß. Die größte Chance vergibt Ottmar Walter nach fünf Minuten. Eine hohe Flanke Klodts Wird von Freund und Feind verfehlt, so daß Ottmar Walter gleich zum Schuß kommen kann. Aber Ottmar, den wir selten so un- konzentriert gesehen haben, trifft nur das Außennetz. Besser machen es die Belgier, die den Ball nach einer verunglückten Ab- Wehr Herkenraths doch noch im Netz unter- bringen, aber der Linienrichter reklamierte die Abseitsstellung des Schützen. 2:0 kür Belgien Kaum wollen wir schreiben, daß sich die deutsche Elf von einem 2:0 nicht mehr erholt hätte, da hieß es tatsächlich 2:0. Vom rechten Flügel aus wird Anoul eingesetzt, gegen des- sen Schuß Torhüter Herkenrath keine Ab- wehrchance besitzt. Während der deutsche Sturm sein Heil in harmlosen Fernschüssen 0 sucht, bleiben die Belgier mit weiträumigen Kombinationen weiterhin sehr gefährlich. Oftmals haben dann die Zuschauer allen Grund, die deutschen Spieler auszulachen. Ihre Vorstellung bleibt auch in der zweiten Halbzeit recht blamabel. Die Stürmer fallen bei jedem zweiten Angriff auf die Abseits- falle. Resignieren sie jetzt schon, 30 Minuten nach dem Anpfiff? Dicke Luft vor dem deutschen Tor! Mehr läßt sich kaum über die nächsten 15 Minuten berichten. Vor dem Strafraum machen die Belgier mit der deutschen Abwehr buch- stäblich was sie wollen, nur vor dem Tor fehlt ihnen das Glück. Sie sind einem dritten Treffer weit näher als der deutsche Sturm dem sehnsüchtig erwarteten Anschluß treffer. Die erhoffte Wendung bleibt aus. Im Ge- genteil: Bis zum Schlußpfiff muß Herkenrath immer wieder von einer Torecke in die andere hechten, um weitere Treffer zu ver- meiden. Nur ihm ist schließlich zu verdanken, daß die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Das Spiel unserer Mannschaft eine Blamage Der Mann des Tages war Belgiens Mit- telstürmer Coppens, der, obwohl er fast aus dem Stand spielte, nicht nur Werner Liebrich immer wieder vor neue unlösbare Rätsel stellte, sondern darüber hinaus auch noch Kchlmeyer und Posipal zeitweise zur Bewachung beanspruchte. Wie großartig die Leistung des belgischen Angriffsdirigenten war, geht aus der Meinung vieler Experten hervor, die die Auffassung vertraten, daß Deutschland mit Coppens vielleicht das 11155 mit gleichem Ergebnis gewonnen ätte. Aber auch die anderen belgischen Stür- mer, vor allem Anoul und Lemberechts er- wiesen sich der deutschen Abwehr zumin- dest taktisch überlegen. Mit weiten Kom- binationen, unter Einsatz der Außenstürmer, spielten sie die unkonsequent deckende Ab- wehr mit Witz und Schnelligkeit öfter aus, als dem Neuling Herkenrath im deutschen Tor lieb sein konnte. Völlig unerwartet Waren nicht Liebrich und Posipal die Säulen der deutschen Abwehr, sondern Herkenrath und Ehrhardt, der sich nur selten umspie- len ließ und ebenso wie Herkenrath, eine überzeugende Angriffsvorstellung gab. Posi- Ball an sich. Ganz rechts der belgische Tor- ne ausgezeichnete Partie lieferte. pal liegt nun einmal die Rolle des Außen- läufers nicht. Fast alle Spiele, in denen er diesen Posten übernehmen mußte, gingen verloren. Immer wieder wurde man an das Pariser Länderspiel Herbst 1952 erinnert. Auch damals fand Liebrich keine Einstel- lung zu seinem Gegner, litt Kohlmeyer unter der Aufgabe, sowohl seinen Außen- stürmer zu decken, als auch in der Mitte auszuhelfen. Es fehlte aber auch der Spiel- aufbau aus der Abwehr heraus durch die Biesinger der Erscitz für Fritz Welter läufer Carré. Das Zusammenspiel der deutschen selbst.. Läuferreihe. Mai hatte diesmal ebenfalls einen sehr schlechten Tag erwischt. Noch schwächer als die Abwehr spielte aber der deutsche Angriff, der nicht einen Spieler in seinen Reihen hatte, dem es ge- lungen wäre, etwas System in die Kom- binationen zu bringen. Ottmar Walter scheint völlig ausgebrannt zu sein, Morlock litt noch unter seiner Verletzung und Rahn war nicht nur eigensinnig, sondern auch er- staunlich langsam und unbeholfen. Das Experiment, den jungen Mittelstürmer Bie- singer als Halbstürmer in Vertretung von Fritz Walter einzusetzen, mißlang überdies völlig. Linksaußen Klodt verlor sein Selbst- vertrauen, als ihm einige Sololäufe miß- langen. Es darf allerdings nicht übersehen werden, daß die belgische Elf eine phan- tastische Kondition besaß und auch in der Abwehr auf allen Posten erstklassig be- setzt war. Sie deckte konsequent, ließ dem Gegner keinen Meter Spielraum und fand überdies noch Zeit genug, im Mittelfeld neue Angriffe einzuleiten. Mit dem Ehr- geiz des Außenseiters wuchsen alle Belgier über sich selbst hinaus und sorgten damit für diese Sensation, die dem deutschen Fußball zeigte, daß auch einem Weltmeister Grenzen gesetzt sind. Paul Ludwig umspielt auf unserem Bild den stürzenden belgischen Mittel- Elf enttäuschte. Die Belgier übertrafen sich Foto: dpa Prominentenstimmen Dr. Pecco Bauwens DFB-Präsident „Der Ausfall unseres linken Dreiecks(Schä- fer, Fritz Walter, Eckel) war entscheidend. Das Fehlen dieser drei Spieler ließ bei der deutschen Mannschaft diesmal ein konstruk- tives Spiel nicht aufkommen Darauf ist be- sonders die Hilflosigkeit in unserem Sturm zu erklären. Sicherlich haben sich alle unsere Spieler redlich bemüht, vor allem hat mir Liebrich ausgezeichnet gefallen. Vor Herkenrath wissen wir jetzt, daß er eig hervorragender Torwart ist. Belgiens Spie. War sehr erfolgreich, erinnerte mich jedoch Zu stark an„Kick and rush“ Erstaunt haz mich die gute Kondition der belgischer Nationalelf. Ich hatte ihr ein Durchstehen des großen Tempos bis zum Schluß, offen gestanden, nicht zugetraut. Dr. Heino Eckert(DFB- Schatzmeister): „Es fehlte der„führende Fuß“. Das sagt im Fußball viel— für das Spiel der deutschen Mannschaft sagt es alles. Die Ueberraschung war nur die Stärke der belgischen Mann- schaft, deren Sieg voll und ganz in Ordnung geht. Herkenrath ohne Fehler.“ Bundestrainer Sepp Herberger:„Es wer ein schwarzer Tag für uns. Die Belgier waren stark und schnell, und ihr Sturm schoß aus allen Lagen.“ Wieder mit Retter und Barufka Ut nach det Pause unwiderstehlich Bis zur Halbzeit Gästeführung/ VfB Stuttgart— VfB Lübeck 5:1(0:1) Vor 6000 Zuschauern trat der VfB Stutt- gart zum Pokalspiel gegen den norddeutschen Amateur-Lägisten VfB Lübeck an. Die Stutt- garter hatten zum ersten Male wieder Retter und Barufka eingesetzt, dafür pausierten Waldner und Blessing. Der VfB nahm seinen Gegner in den ersten Minuten nicht allzu ernst, und so passierte es in der 23. Minute, Als sich Barufka und Bühler bei einem Frei- stoß gegenseitig hinderten, daß Rechtsaußen Denker unhaltbar zum 1:0 für die Lübecker einschoß. Von diesem Zeitpunkt an erspiel- ten sich die Stuttgarter eine Feldüberlegen- heit. Einige klare Chancen hätten vor dem Halbzeitpfiff ausgenützt werden müssen. Zweimal stand Waldner in günstiger Schuß- position, vergab aber die Chance, und schließ- Maxl Morlock fehlte dem„Club“ sehr lich köpfte Hinterstocker kurz vor dem Pau- senpfiff freistehend über das Tor. Mit veränderter Aufstellung kam der VIB Wieder aus den Kabinen. Bühler stürmte, Kronenbitter spielte Läufer, und Barufka ging in die Verteidigung zurück. Von diesem Moment an klappte es besser. Bereits eine Minute nach Wiederanpfiff erzielte Bühler durch einen Kopfball den 1:1-Ausgleich. In der 64. Minute erhöhte Mittelstürmer Bai- tinger auf 2:1, zehn Minuten später köpfte er eine Ecke zum 3:1 ein und schoß post- werdend sogar das 4:1 heraus. Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der Lübecker. Die meisten Schüsse konnte jedoch der hervor- ragende Torwart Felgenhauer abwehren. Sieben Minuten vor Schluß wurde er durch Linksaußen Strohmaier noch einmal ge- schlagen. Stockinger Dureh Striſi matters Jor bteibt KSC im Pokalrennen Karlsruhe nicht wieder zuerkennen/ Goldenes Tor in der 72. Minute/ KSC— 1. FC Nürnberg 1:0(0:0) In diesem am Samstag ausgetragenen Pokalspiel sprach alles für den 1. FC Nürn- berg, der sechs-Tage zuvor in Mannheim eine gute Partie geliefert hatte, während zum gleichen Zeitpunkt der KSC ziemlich klang- los gegen Reutlingen eingegangen war. Gegen den Club stellte sich eine andere KSC- Mannschaft vor. Die Umstellungen wirkten sich auf der ganzen Linie vorteilhaft aus. Traub als Mittelstürmer setzte seinem Widersacher Baumann sehr zu. In manchen Zweikämpfen behielt der Karlsruher, der vor Jahresfrist gegen den harten Nürnberger auf völlig verlorenem Posten stand, Sieger. Einem seiner Durchbrüche war schließlich in der 72. Minute der spielentscheidende Treffer zu- zuschreiben, den Strittmatter nach der fein abgezirkelten Flanke erzielte. Luxemburgs Nationalmittelstürmer Kohn kam mit zu- nehmender Spieldauer auf Rechtsaußen bes- ser zur Geltung. Zu den angenehmsten Uber- raschungen aber zählte Geesmann, der als Stopper eine fast fehlerfreie Partie lieferte und im Verein mit Sommerlatt— er spielte groß auf und übertraf in der Wirkung Berg- ner und Schober klar— manchen Fehler sei- ner Hinterleute ausbügelte. Vor allem hatte Roth auf dem linken Läuferposten einen denkbar schwachen Tag. Sein Stellungs- und Deckungsspiel waren sehr schlecht. In die- sem Abschnitt waren aber auch Bechtel Baureis besser. Die Verteidigung wird trotz Geesmann die Achillesferse der Karlsruher bleiben. Gegen die zu verspielten und tän- delnden Nürnberger, denen Maxl Morlock sehr fehlte, ging es es noch einmal gut. Ge- wig, kür das Auge spielten die Nürnberger mitunter bezwingend. Chancen vermochten sie aber kaum herauszuwirtschaften, so daß R. Fischer nicht in Gefahr kam. Pennig übersah in der 77. Minute ein im Strafraum von Ucko an Traub begangenes Deutschland landete auf dem fünften Platz uossR wurde Schachweltmeister Nach der elften und letzten Runde des Internationalen Schachturniers um die Mann- schaftsweltmeisterschaft, die am Samstag in Amsterdam abgeschlossen wurde, holte sich die UdssR mit 34 Punkten vor Argentinien (27), Jugoslawien 26½) und der Tschechoslo- Wakei(24%) den Titel. Die nächsten Plätze der Entscheidungsrunde besetzten Deutsch- land(23½), Ungarn(23), Israel(22) und Hol- land(21). Den Beschluß bilden Bulgarien, England(je 17), Schweden(15) und Island (13½ Punkte). Die abschließenden Ergebnisse lauteten: Deutschland— Argentinien 1:2½. Israel- Ungarn 3:1, Tschechoslowakei— Jugoslawien 2:2, Holland— UdSSR 3%, England Bulgarien 2½4:1½, Schweden— Island 2.2. 33 In der Trostrunde besetzte die Schweiz mit 37 Punkten vor Oesterreich, Kanada und Dänemark den ersten Platz. Von den deutschen Teilnehmern der Ent- scheidungsrunde spielte der Münchener Un- zicker gegen Najdorf(Argentinien) eine sizi- Uanische Partie mit der Najdorf-Variante. Keiner der Spieler bekam Vorteil. Nach 38 Zügen entschlossen sie sich zu einem Remis. Auch Darga und Panno spielten die Sizi- lianische mit der Najdorf-Variante. Merk- würdigerweise wurden die ersten elf Züge in der gleichen Art gespielt wie die zwischen Unzicker und Najdorf. Darga hatte zwar die bessere Stellung, konnte sie aber nicht zu seinem Vorteil ausnutzen. Er bot Remis an, das der Argentinier nach 14 Zügen akzep- tierte. Foul. Als zehn Minuten später Schaffer auf die gleiche Art Traub am Einschuß hinderte, deutete der Schiedsrichter, der wiederholt mit seinen Entscheidungen auf Widerspruch stieß, auf den Elfmeterpunkt. Doch Beck schoß weit daneben. 9000 Zuschauer söhnten sich nach den letzten schwachen Spielen wie⸗ der mit dem KSC aus. Rohrhirsch Verdienter Kickers-Sieg Offenbacher Kickers— St. Pauli 2:0(0:0) Trotz strömendem Regen waren 2000 Zu- schauer zum Biberer Berg gekommen, die ein schnelles und abwechslungsreiches DFB- Pokalspiel zu sehen bekamen. In der ersten Halbzerr war die umgestellte Offenbacher Mannschaft klar überlegen, aber ihre Stür⸗ mer konnten die in Hülle und Fülle heraus- gearbeiteten Torchancen nicht verwerten. Nach Seitenwechsel hielt die eindeutige Feldüberlegenheit der Offenbacher an. In der 62. Minute endlich nutzte Kaufhold einen Freistoß aus etwa 25 m zum Füh- rungstor der Kickers. Acht Minuten später wurde Schreiner im St.-Pauli- Strafraum unfair zu Fall gebracht. Schiedsrichter Schreiber(Eschweiler) entschied auf Elf meter, den Kaufhold mhaltbar für Wuns⸗ tork zum 2:0 für Kickers Offenbach ver- wandelte. Der Kickers-Siegl ist mehr als verdient. Die besten Spieler waren die Außenstürmer Kaufhold und Schreiner während bei St. Pauli Mittelläufer Som- merfeld und im Sturm Sump überragten. Sowjetunion— Ungarn 1:1(1:0) Das mit großer Spannung erwartete Fuß- ball-Länderspiel zwischen der Sowjetunion und Ungarn endete am Sonntag im Moskauer Dynamostadion vor 90 000 Zuschauern 1:1, nach- dem die Sowjets bei Halbzeit mit 1:0 geführt hatten. Seite 4 MORGEN Montag, 27. September 1954/ Nr. 228 Zahlens ziegel Länderspiele: Belgien— Deutschland Saar— Jugoslawien Westdeutschland— Luxemburg 2. Hauptrunde DFB-Pokal: Karlsruker SC— 1. FC Nürnberg Alem. Aachen— Union Krefeld Kickers Offenbach— St. Pauli Altona 93— Eintr. Frankfurt VfB Stuttgart— VfB Lübeck Freundschaftsspiele: Bay. Leverkusen— VfR Mannheim Werder Bremen— SV Blumenthal FSV Frankfurt— RW Frankfurt Kickers Stuttgart— Pr. Dellbrück Tura Ludwigshafen— BSC Oppau RW Oberhausen— Hamburger Fv Fr. Münster— Eintr. Braunschweig Bremerhaven 93 Bremer Sv SV Itzehoe— Holstein Kiel VfL Wolfsburg— TB Berlin SSV Reutlingen— Worm. Worms Bor. Dortmund— FS Frankfurt = 12 2 d= n. V. N do de. r. — 8 — — 27 2 2 25 SSL de e de 2 9 Vorrunde für Länderpokal: Hamburg— Schleswig-Holstein Südwest— Niederrhein Bremen— Niedersachsen Rheinland— Hessen abgebr. Württemberg— Baden 1 Stadtliga Berlin: Union 06— Minerva 93 BSV 92 Berlin— Hertha BSC Alemannia 90— Wacker 04 Blauweiß 90— Viktoria 89 Südring— Nordstern 5 2. Liga Süd: Spygg Weiden— Vikt. Aschaffenburg 2:2 1860 München— Singen 04 1·1 SV Wiesbaden— Bayern Hof 11 Hanau 93— Ulm 46 1·3 Darmstadt 98— Freiburger FC 21 1. FC Pforzheim— VfL Neustadt 50 TSV Straubing— ASV Cham 1:0 1 FC Bamberg— SV Waldhof 3·0 ASV Durlach— Karlsruher FV 22 Vikt. Aschaffenburg 6 4 2 0 17:5 10:2 1860 München nn Ulm 13846 6 4 0 2 15:9 8:4 1. FC Pforzheim 6 4 0 2 13:9 8:4 FC Singen 04. TSV Straubing 1 7 104 7:85 SV Wiesbaden 3 2 i d Bayern Hof FFC Darmstadt 98 6 3 1 2 12:13 7:5 1. FCœ Bamberg 6 3 0 3 13:12 6:6 SpVgg Weiden 6 2 2 2 10:10 6:6 VfL Neustadt 6 3 0 3 81 88 ASV Cham VF ASV Durlach 6 1 2 3 14:19 4:8 Karlsruher FV 6 1 2 3 813 48 Freiburger FC 6 1 1 4 11:12 3:9 FC Hanau 93 3 1 1 nn SV Waldhof 8 0 1 1. Amateurliga: As Feudenheim— TSG Plankstadt 11 Amicitia Viernheim— Karlsruher SC 622 Leimen— Friedrichsfeld 3·0 FV Daxlanden 35 08 Hockenheim„ s 84 09 Weinheim 6 4 0 2 15:10 8.4 SpVgg. Birkenfeld 6 3 2 1 9.6 8.4 VfB Leimen 7 4 0 3 21:10 8:6 ASV Feudenheim JC 1. FC Neureut 6 3 1 2 18:13 7:5 DscC Heidelberg C VfR Pforzheim 8 1 19018 77 Olympia Kirrlach CV Amicitia Viernheim 6 2 2 2 16:11 6:6 VfL Neckarau 6 3 0 3 1915 86 VfB Bretten 7 1 4 2 814 68 TSG Plankstadt S 90 Karlsruher SC 6 2 0 4 10:17 4:8 Germ. Friedrichsfeld 7 1 2 4 10:16 4:10 98 Schwetzingen 7 1 2 4 11:24 4:10 2. Amateurliga, Gruppe 1 Phönix Mannheim— FV Oftersheim 4 93 Ladenburg— 03 Ilvesheim 1 Spygg Wallstadt— Sd Hemsbach 5 Fort, Heddesheim— 07 Seckenheim 0: TSG Rheinau— Olympia Neulußheim 4 Olympia Neulußh. 6 4 1 1 18:11 9:3 SV Nvesheim 5 4 0 1 158 872 Eintr. Plankstadt 6 3 2 1 24.17 84 Phönix Mannhein 5 3 1 1 16:8 773 Fort, Heddesheim 6 2 3 1 12:6 7:5 50 Ladenburg 6 3 1 2 An 78 07 Seckenheim„„ 03 Ladenburg 5 3 0 2 14:8 6˙4 SC Käfertal 5 3 0 2 1412 6˙4 SV Wallstadt 1 2 n Sg Hemsbach 6 1 2 3 10:21 48 Spygg Sandhofen 7 2 0 5 10.21 410 FV Oftersheim VVV 18G Rheinau 6 0 0 6 6:21 0:12 SV Waldh. Res.(a. K.) 20 0 2 1:5 0:4 2. Amateurliga, Gruppe 2 Union Heidelberg— TSG Ziegelhausen 3:0 Sd Kirchheim— VfB Rauenberg 5·2 SV Sinsheim— VfB Wiesloch 21 1. FC Walldorf— VfB Eppingen 621 TSG Rohrbach— SV Sandhausen 2¹0 VfB Eberbach— TSV Handschuhsheim 3:3 FV Sulzfeld— ASV Eppelheim 121 Sd Kirchheim 7 3 1 20 11:3 ASV Eppelheim J%ͤłT Union Heidelberg 6 4 2 0 14:4 102 1. FC Walldorf 7 5 0 2 30:12 104 SG Rohrbach 7 4 2 1 19:8 1074 SV Sinsheim 3 VIB Rauenberg VF VIB Wiesloch 2 ons VIB Eberbach VV VIB Eppingen% TSG Ziegelhausen 7 1 2 4 11:19 4:10 PSV Handschuhsheim 7 1 2 4 8:16 4:10 SV Sandhausen o den 3 FV Sulzfeld FFT Deutsche Mannschaftsmeisterschaften in Ulm: Bert Steines wieder 14,8 Sek. Der erste Tag der Endkämpfe um die deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Männer und Frauen verlief im Ulmer Sta- dion bei kühler Witterung ohne Ueber- raschungen. Bei den Männern führt nach den ersten acht Uebungen Rot-Weiß Koblenz mit 19 164 Punkten vor dem erst am zweiten Tag besonders starken Titelverteidiger 1860 München(19 090), Kickers Stuttgart(18 636), RW Oberhausen(18 383) und dem TV Rends- burg(17 797 P.), während sich bei den Frauen der Titelverteidiger 1. FC Nürnberg mit 12 350 Punkten bereits klar von seinen Geg- nern OSC Berlin(11 758), Hamburger SV (11 337) und 1860 München(11 096) absetzte. Die beste Leistung des ersten Tages wa- ren bei den Männern die 14,8 Sekunden, mit denen Bert Steines RW Koblenz) bewies, daß sein dritter Platz im 110-m-Hürden- endlauf der Berner Europameisterschaften keinem Zufall entsprang. Sein Vereinskame- rad Helmuth Dreher sammelte über 400 m mit 48,7 Sek. vor dem überraschend starken Oberhausener Viebahn(48,8) gleichfalls wertvolle Punkte, während der deutsche Speerwurfmeister Herbert Koschel wegen einer Armverletzung nur auf 56,10 m kam. Heiner Will(Rendsburg) zeigte sich hier mit 66,19 m erneut als unser beständigster Werfer. Mit Anneliese Seonbuchner(100m in 12,3), Maria Sturm(1,53 m hoch) und der Diskus- werferin Hümmer(40,90 m) stellte der 1. FC Nürnberg in drei der vier Uebungen des ersten Tages die besten Athletinnen. Das Speerwerfen war der deutschen Rekordlerin Jutta Krüger(OSC Berlin) mit 44,61 m nicht zu nehmen. Am Sonntag setzten sich vor 3000 Zu- schauern bei Männern und Frauen die Titelverteidiger erneut durch. Die Männer 7860 nchen wiede: Auch der 1. FC Nürnberg konnte bei den Frauen den Titel wieder holen des TSV 1860 München kamen damit zu ihrem zwölften Sieg in diesem schwierigen Wettbewerb. Nach Abschluß des ersten Tages hatte Rot-Weiß Koblenz in Front ge- legen. Ergebnis der Meisterschaft: Männer: 1. 1860 München 35 745 Punkte. 2. Rot-Weiß Koblenz(34 736). 3. Stuttgarter Kickers(33 515). 4. Rot-Weiß Oberhausen (33 421). 5. Rendsburger TSV(31 694). Frauen: 1. FC Nürnberg(23 914). 2. OSC Berlin(22 218). 3. Hamburger SV(21 665). 4. 1860 München(21 329). Stinglwagner erreicht Rekord Münchener Nachwuchs an der Spitze Der vorbildlich betreute Nachwuchs von 1860 München setzte sich nach dem ersten Tag des Endkampfes zur DMM im Münche- ner Dantestadion an die Spitze der Wertung. Bei den Jungen folgt hinter den jungen„Lö- Wen“(8579 P.) der zweite Münchener Verein, Post München, mit 8551 P. vor TK Hannover (8545), ASV Berlin(8480), dem Vorjahrsmei- ster RW Oberhausen(8461) und dem 1. Fœ Nürnberg(8211). Aehnlich ausgeglichen ist der Stand bei den Mädchen, wo 1860 Mün- chen als Titelverteidiger mit 5797 Punkten aber bereits klar vor dem 1. FC Nürnberg (5622), Hamburger SV(5528), Post München (5475), Sc Charlottenburg(5458), Werder Bremen(5408) und dem nach Protest doch noch zugelassenen OSC Berlin(5322) führt. Bei trockenem, kühlem Wetter gab es einige gute Leistungen. So stellte der Mün- chener Heinz Stinglwagner(Post) mit 14,5 Sek. über 110 m Hürden seinen eigenen Ju- gendrekord ein. Bei den Mädchen kamen mit Inge Fuhrmann(Charlottenburg) über 100 m in 12,4 Sek. vor Brunhilde Hendricks, Ebert In freundschaftlichem Geist Oppau eröffnete den Torreigen/ Tura Die Pause zwischen den Verbandsspielen nützten Tura und Oppau vor etwa 500 Zu- schauern zu einem Trainingsgalopp, der in freundnachbarlichem Rivalengeist ein span- nendes Treffen brachte. Der größeren Reife und Routine des Ober- ligisten setzte Oppau, das seine Stärke in den Abwehrreihen besaß und in Torwart Keller einen fangsicheren Hüter hatte, großen Eifer entgegen. Bereits in der zweiten Minute hatte Linksaußen Rafet den Turahüter Heckel mit dem ersten Treffer das Nachsehen gegeben. Der Tura- Sturm, wieder mit Albert, lieg nun Ball und Gegner laufen. Adelfinger schoß nach fünf Minuten den Gleichstand und erhöhte Mitte der ersten Halbzeit Auf 2:1. Für den zweiten Spielabschnitt hatte Reichling den Stopperposten dem Amateur Mager überlassen, der mit Mittelstürmer Blümbott einige Mühe hatte. Während Reichling nun mit Däuwel für den Aufbau aus der Läuferreihe besorgt blieb, hatte Steiner in den Angriff gewechselt. Nach einem Freistoß schoß er in der 59. Minute das dritte Tor. Eine Maßflanke von Görner köpfte Albert zum 4:1 ein. Oppau kämpfte unverdrossen. Der schnelle Rafet schuf in Soloeinlagen einige Chancen, fand aber zum Abschluß keine Unterstützung. Steiner und Adlelfinger schieden spater leicht angeschla- gen aus. Mit den Nachwuchsleuten Hof und Geiger blieb jedoch die Tura weiter über legen. Geiger schoß auf Hereingabe von Albert das fünfte Tor und dann hob Keller mit Faustparade einen Elfmeter von Bohse über die Latte. H. Sch. Klare ViR-Niederlage Bayer Leverkusen— VfR Mannheim 5:2 1500 Zuschauer wurden am Samstag in Leverkusen vom Spiel zwischen Bayer Lever- kusen und VfR Mannheim leicht enttäuscht. Die überzeugendste Leistung vollbrachte Oberligist Jura mit viel Nouiine Ludwigshafen— BSC Oppau 5:1(2:1) wohl der Leverkuser Torhüter Mutz, der ab- wehselnd mit Schüssen von Meier, Langlotz und Laumann geprüft wurde, die er in über- zeugender Manier parierte. Leverkusen ging nach sieben Minuten durch Zesar in Führung, mußte sich aber in der 15. Minute den Ausgleich und in der 29. Minute den Mannheimer Führungs- treffer durch zwei Tore von Meier gefallen lassen. Zwei Minuten vor der Pause 20g Leverkusen durch Stollenwerk gleich. Nach dem Wechsel waren zunächst für Mannheim Pfosten und Latte mehrmals Retter in höchster Not. Stollenwerk und Schultz erhöhten schließlich auf 4:2. Fünf Minuten vor dem Abpfiff verwandelte Nuß- baum einen Foulelfmeter zum 5:2. Im DFB-Länderpokal- Wettbewerb der Amateure eine Runde weiter annschaftsmeisſe: (beide 1. FC Nürnberg) und Anneliese Karl (Post München) mit je 12,5 Sek. und Inge Karl(1860 München) im Weitsprung mit 5,32 m vor Inge Fuhrmann 6,31 m) zwei deutsche Jugendmeisterinnen zu den besten Ergebnissen. Bei den Jugend- Mannschafts- Meister- schaften in München kam am Sonntag der Um den Hockey-Silberschild Titelverteidiger Rot-Weiß Oberhausen bel der männlichen Jugend nur auf den vierten Platz. Dagegen verteidigten die Mädel dez TSV 1860 München ihren Titel erfolgreich Die Ergebnisse: Männliche Jugend: 1. TK Hannover (15 748). 2. 1860 München(15 463). 3. A8 Berlin(15 400). 4. Rot-Weiß Oberhausen (15 381). 5. Post München(15 346). 6. 1. F Nürnberg(14 666). Weibliche Jugend: 1. 1860 München (11159) 2. 1. FC Nürnberg(10 989). 3. Ham. burger SV(10 723). 4. Sc Charlottenburg (10 669). 5. Post München(10 578). 6. Werder Bremen(10 353). 7. OSC Berlin(10 254). gadens Hocke- Damen ausgeschieden Hamburg gewann in Mannheim 2:0/ Ihr Sturm war leicht überlegen Hamburgs Hockey- Verband schickte eine stark verjüngte Damenmannschaft nach Mannheim, die im Vorrundenspiel der Eichenschild-Runde, der höchsten Trophäe im deutschen Damen-Hockeysport, einer ba- dischen Auswahl gegenüberstand. Die Ham- burgerinnen machten ihrem Ruf, zu den besten Hockeyspielerinnen Deutschlands zu gehören, alle Ehre und zeigten ein Spiel, das an anmutiger Stocktechnik und taktischem Können weitaus besser war als das der Bade- nerinnen. Sie waren viel schneller an der Ku- gel und das war auch ausschlaggebend für Mren Sieg, der in dieser Höhe gerecht war und dem Spielverlauf entsprach. Trotz der Niederlage hat sich auch die badische Vertre- tung tapfer gehalten. Ausgezeichnet wehrte die rechte Verteidigerin Brand ab, die gute Unterstützung in ihrer Kollegin Hering fand. Aufopfernd und nie den Ueberblick verlie- rend spielte Günter die Rolle der Mittelläu- ferin. Zimpel war zuverlässig; die andere Außenläuferin Kurz brauchte hingegen ge- raume Zeit, um ins Spiel zu kommen, machte dann aber ihre Sache ebenfalls gut. Im Sturm der Badenerinnen kam die Halbrechte Volk bei der aufmerksamen Deckung der Ham- burger Läuferreihe nicht wie gewohnt zum Zuge. Auch Wagenhals hatte man schon bes- ser gesehen. Bis etwa Mitte der ersten Halbzeit stand das flotte Damenspiel unter dem Zeichen einer leichten Feldüberlegenheit der Ham- burgerinnen. Die Halblinke Feurich war es dann auch, die nach einer Strafecke einen unhaltbaren Schuß in das badische Netz knallte. Nach dem Seitenwechsel spielten die Hamburgerinnen auch weiterhin die überle- gene Rolle; aber dennoch hätte eine leicht- sinnige Abwehr der linken Verteidigerin bei- nahe den Ausgleich gekostet: ein Schuß der frei vor dem Tor stehenden Volk war zu schwach und wurde auf der Torlinie abge- wehrt. Gegen Spielende drängten die Ham- burgerinnen ihren Gegner noch stärker als seither in den Schußkreis zurück und nur Glück— Lattenschuß— bewahrte die Bade- ner Damen vor einem weiteren Treffer. Aber auf die Dauer ließ sich dieser doch nicht auf- halten, denn Hamburg stürmte weiter un- unterbrochen. Die weit aufgerückte Mittel- läuferin Gloy sicherte schließlich mit einem scharfen Schuß den nie in Frage stehenden Sieg. Wieder Waldhof-Niederlage 1. FC Bamberg— SV Waldhof 3:0 Der SV Waldhof verlor auch sein sechstes Spiel in Bamberg. Die Bamberger, die die bessere Partie lieferten, gewannen verdient 3:0. Der Bericht über dieses Spiel kann wegen plötzlicher Erkrankung unseres Bamberger Berichterstatters nicht veröffentlicht werden War Ihr Tip riehtig! west- sud- Stoch Belgien Deutschland 2.0 1 Kickers Offenbach Fo St. Pauli] 20] Vin Stuttgart Vik Lübeck 51 1 Bay. Leverkusen VfR Mannh.] 32 1 Kick. Stuttgart Pr. Dellbrück 1:3 2 SpVgg. Erkenschw.- Katernberg 3.0 1 Hanau 93. Ulm 46 13 2 SV Wiesbaden Bayern Hof 1140 ASV Durlach Karlsruher FV 2.20 1. FC Bamberg Waldhof Mhm. 3:0 1 Darmstadt 98 Freiburger FC 11 00 SpVgg. Weiden Aschaffenburg 2.2 00 TSV Straubing Asv Cham 10[10 München 1860 Singen 04 11 0% Nord- Süd-Toto: 1— 1— 2— 0— 0—2— 0 2—1— 1— ausgef.— 0- 1— 1. U,. Htückliche: El meler- Sieg des Siidiwestens Ueberaus harte Gäste verloren Rechtsläufer Hoffmann durch Platzverweis Von Heinz Ki mpins ky Auf dem Ludwigshafener Phönix-Platz brachte am Samstagnachmittag die Fußball- Amateurelf des Südwestens die große Ueber- raschung fertig, als sie im DFB-Länderpokal- spiel den hohen Favoriten Niederrhein etwas glücklich mit 4:3 ausschaltete. Die vom Nie- derrhein waren die technisch, taktisch und mannschaftlich wesentlich stärkere Elf, ver- scherzten sich aber durch ihr überhartes Spiel viele Sympathien. Ihrer überspitzten Härte haben sie auch die Niederlage zuzuschreiben, denn einmal verloren sie in der 51. Minute ihren guten Rechtsläufer Hoffmann durch Platzverweis(wegen Foulspiels) und zum anderen resultierte der Südwest- Siegestreffer in der 81. Minute aus einem verwandelten Foulelfmeter. Trainer Gawlicek wird jedenfalls mit den Südwest-Amateuren noch viel arbeiten müs- sen, wenn die nächste Runde überstanden werden soll. Kein mannschaftliches Verständ- nis, kaum ein kluger Spielzug, kein taktisches Rezept und zudem in dem Kreuznacher Bracht einen Mittelstürmer, der alle Wünsche offen ließ: mit solchen Minuspunkten wird man frühzeitig kapitulieren müssen. Wenn trotzdem das schwere Spiel gewonnen wurde, so ist das nur dem großen Kampfgeist und einer ebenso großen Portion Glück zuzu- schreiben, ferner dem Schußpech der Nieder- rheiner und ihrer Dezimierung auf zehn Mann. Immerhin holten die Gäste, obwohl sie einen Spieler weniger im Felde stehen hat- ten, noch den überraschenden 3:1- Vorsprung Vorrunde des Amateur-Länderpokals in Sindelfingen Der nordbadische Sturm gewann das Spiel Die württembergische Auswahl verlor 1:4 durch schwaches Spiel Vor 4000 Zuschauern sah man an diesem Sonntag in dem prächtigen neuen Sindel- finger Floschenstadion ein überaus spannen- des Treffen zwischen den Amateuren Würt⸗ tembergs und Nordbadens. Obwohl in den Württembergischen Fußballkreisen mit der von Verbandstrainer Pahlke getroffenen Aufstellung nicht zufrieden war, konnten die Württemberger der sehr starken Mann- schaft aus Nordbaden in den ersten 45 Minu- ten Paroli bieten, ja es war sogar so, daß die Württemberger eine leichte Ueberlegenheit herausspielten. Schon in den ersten 5 Minuten hatten die Württemberger zwei große Chancen, doch zweimal ging der Kopfball und der Nach- schuß von Ringer neben das Tor. In der 9. Minute konnte dann Lindner eine Steilvorlage am 16-Meter-Raum auf- nehmen und einen scharfen Bodenroller ins lange Eck der Württemberger setzen. Braun parierte im Fallen das Leder noch, konnte aber das Tor nicht mehr verhindern, Die sehr sichere Läuferreihe der Badener sorgte in den nächsten 10 Minuten laufend für eine sehr gute Verbindung mit dem Sturm, doch war die Hintermannschaft der Württember- ger nicht zu überlisten. In der 39. Minute war Lindner durchgebrochen. Sein Schuß Wäre aber neben das Tor gegangen, wenn nicht Knapp das Leder mit der Hand ab- gewehrt hätte. Den verhängten Elfmeter, der von Schwall geschossen wurde, lenkte Braun an die Querlatte und konnte das zurückkom- mende Leder fassen. Die zweite Halbzeit, eine große Halbzeit der Nordbadener, brachte den verdienten 1:4-Sieg. Vor allem das bereits in der 49. Minute erzielte zweite Tor der Badener, das Schwall durch Scharfschuß an die Innen- kannte des Pfostens erzielte, gab den Nord- badenern mächtig Auftrieb. Der eine Minute später verwandelte Foulelfmeter durch Muche, Ahlen, der Württemberger, konnte die Badener nicht aus dem Konzept bringen. Der nordbadische Sturm kombinierte so ein- heitlich wie ein Vereinssturm. Er hatte in in der zweiten Halbzeit der sehr sicher deckenden Zwölferreihe aus- gezeichnete Aufbauer. Mehr und mehr wur- den die Aktionen der Württemberger zer- fahren, was vor allem auf ein schlechtes Deckungsspiel zurückzuführen war. Eine prächtige Leistung vollbrachte der ausgezeichnete Sturmdirigent Lindner in der 72. Minute, als er eine genaue Flanke von rechts mit dem Kopf zum 1:3 eindrücken konnte. Die immer augenfälliger werdende Ueberlegenheit der Badener führte schließ- lich in der 83. Minute durch Liebrich zum 1:4. So gut wie die Mannschaft der Württem- berger in der ersten Halbzeit gefallen konnte, so schlecht war sie in den zweiten 45 Minu- ten, als jede Linie einer guten Kombination fehlte. Der Revanche-Sieg der Nordbadener ist in dieser Höhe vollauf verdient. Sie hatten keinen einzigen schwachen Mann in ihren Reihen. Schiedsrichter Stemmler, Offenburg, leitete das sehr schnelle und farbvolle Tref- fen sehr aufmerksam und einwandfrei. Südwest— Niederrhein 4:3(1:1) des Südwestens auf; vor allem deshalb, weil sich die Platzherren zu früh auf Halten des g Ergebnisses verlegt hatten, und hätte der gute Kimmel nicht noch in der vorletzten Minute eine großartige Parade gezeigt, wäre ein Wiederholungsspiel beim Gegner not- wendig geworden. Am meisten überzeugte bei der Südwest-Elf noch die Verteidigung die allerdings häufig die klaren Abschläge vermissen He. Im Sturm ging von dem rechten Flügel Mangold Dächert noch dle größte Gefahr für die Gästeverteidigung aus, Nach harmlosem Mittelfeldgeplänkel kam erst in der 19. Minute mehr Leben ins Spiel, als Sauer einen Fehlschlag Hoffmanns aus- nützte und zum 1:0 für Südwest einschoß. Stürmische Angriffe der Gäste, die aus allen Lagen schossen, brachte die Südwest-Ab-⸗ wehr in höchste Bedrängnis. Nachdem det Pfosten eine unhaltbare Bombe des Duisbur- ger Hoffmanns abgewehrt hatte, holte Woeske nach einer zu kurzen Abwehr Kim⸗ mels in der 33 Minute den Ausgleich. Auch nach der Pause hielt die Gäste-Ueberlegen- heit an, die durch ihr hartes Spiel nachein- ander Hummel, Dächert und Mangold 2 Boden brachten. In der 31. Minute setzte dann der bis dahin wenig überzeugende Schiedsrichter Handwerker(Ketsch) den Benrather Hoffmann vom Platz. Die kurze Verwirrung beim Niederrhein nutzten Spöl- gen(63. Min.) und Bracht(64. Min.) zu Wel Treffern aus, aber Klocke(68.) und Hoffmann (79.) glichen wieder aus. Der große Pech⸗ vogel im Niederrhein-Tor, Eiteljörge, sorgte dann in der 81. Minute für die Niederlage seiner Elf. Zuerst hielt er Mangold fest, und dann entglitt ihm beim Elfmeterschuß Man- golds der nasse Ball aus den Händen zum 4:3-Sieg des Südwesten. Südwest: Kimmel; Frülbis(beide VL. Neustadt) Emig(FsV Schifferstadt): Hummel(Spvgg Wei, genau), Hauck Baumgart; Bächert(alle Phönt Ludwigshafen), Mangold(1. FCK), Bracht(Ei- tracht Kreuznach), Sauer(sv Gonsenheim), Spöl- gen(VfR Frankenthah), Niederrhein: Eiteljörge(Duisburger SV); Modzin (Essen-West 81), Uhler(1, Fe Styrum); Hoffmann Vel. Benratn), Kratky(SpVgg fochheide), Hot mann(Duisburg 48/0); Lichtrauter, Klocke(beide Homberger SV), Haase(RW Oberhausen), Hol- mann(Duisburger SW), Woeske(RW Essen), Schiedsrichter: Handwerker(Ketsch). schauer: 2000. Zu- A F N A CH LIN 01 EM MM E U N % Wees 1 PLANK R, l SN EN 0 744 HGE R pferdetoto: O, 1, 2, 0, 2, 2, 0, 1, C., 0, 0, 1 1 5 1 igt, wäre aer not- aus allen vest-Ab⸗ dem der Duisbur- e, holte hr Kim- ch. Auch erlegen- nachein- gold te setzte 3e Pech⸗ e, sorgte lederlage fest, un 4 * Mercedes-Benz Diesel A Baujahr 1951, sehr guter Zustand, zum Schätzwert 1 1 Gutbrod- Superior Nr. 225/ Montag, 27. September 1984 MORGEN Seite 5 2. Amateurliga, 1. Staffel: Phönix Mannheim— FV Oftersheim 4:0 Otympia fleulußheim übernimmi die Jütung Sandhofen sorgte für die Sensation und schlug den Tabellenführer Eintr. Plankstadt 4:2 Eintracht Plankstadt— SpVgg. Sandhofen 2:4(0:3) Die Sensation, für die der Tabellenletzte in Plankstadt sorgte, begann bereits in der 4. Minute durch Scheithe, dem Stegemeier in der 15. und Dudenhofer in der 30. Minute das dritte Tor folgen ließen. Nach dem Wechsel gelang es Plankstadt, durch Pfaff und Heid auf 2:3 heranzukom- Wielleicht⸗ 5 prauchen Sie die Zigarette, um geistig arbeiten zu können. Dann sollte es aber kein schwerer Tabak sein. Versuchen Sie sich an Orient zu gewöhnen. Vor dem Krieg kannte man in Deutschland kaum etwas anderes. Vielleicht (Außer Verantwortung der Redaktion) men, aber in den letzten Minuten sorgte Du- denhofer für den sicheren Sieg. Die vollstän- dig urngestellte Platzmannschaft war insge- sambt zu unbeweglich und nahm den Gegner zu leicht. Phönix Mannheim— FC Oftersheim 4720(1:0) Einen eindeutigen Sieg holten sich die Mannheimer gegen die eifrigen Gäste, die aber rein spielerisch nicht viel aufzuweisen hatten. Mitte der ersten Halbzeit gelang durch Heinlein der erste Erfolg für Phönix. Bei diesem Spielstand blieb es trotz über- legenen Spiels der Platzherren bis zur Halb- zeit. Etwa fünf Minuten nach Wiederbeginn war der Rechtsaußen Heß für die Mannhei- mer zum zweiten Male erfolgreich. Auch ein dritter Treffer, der das Schicksal der Gäste besiegelte, flel durch Heß. Fast mit dem Schlugpfiff schoß der linke Läufer Krämer noch einen vierten Treffer. TSG Rheinau— Olympia Neulußheim 2:5(0:1) Trotz dem Rückenwind von Rheinau lag in der ersten Halbzeit eindeutig das Spiel- geschehen bei Neulußheim. Rheinau hatte sofort eine sehr gute Chance, die der Tor- Wart gerade noch abwehren konnte. Neuluß- heim, im Verständnis viel besser, ging in der 22. Minute in Führung. In der 58. Minute erzielte der Halblinke das 0:1. In Bedrängnis konnte Rheinaus rechter Verteidiger nur noch seinen Gegner kesthalten und der fällige Elfmeter ergab das 0:3. Bei einem erneuten Angriff schob der Linksaußen zum vierten Male den Ball ins leere Tor. Nun besann sich Rheinau und spielte eine Zeitlang ganz gut auf. Ein Elf- meter und ein Tor des Halblinken ergab das 2:4. Kurz vor Schluß fiel durch einen Dek- kungsfehler das fünfte Tor. Zehn Minuten vor Schluß konnte Keller aus nächster Nähe den Ausgleich erzielen und in der letzten Spielminute diktierte der Schiedsrichter, nach einem Handspiel im Ladenburger Strafraum einen Elfmeter, den Schwarz unhaltbar zum vielumjubelten Sie- gestreffer verwandelte. Fort. Heddesheim— 07 Seckenheim 0:0 In den ersten 15 Minuten drückte Secken- heim stark auf das Tempo. Dann wurde das Spiel offener, mit Chancen für beide Mann- schaften. In der zweiten Halbzeit hatten die For- tunen mehr vom Spiel und waren zum Spiel- ende sogar den Gästen aus Seckenheim überlegen. Durch ihr zerfahrenes Spiel ka- men die Fortunen um den fast sicheren Er- folg. SV 03 Ladenburg— 03 Ilvesheim 1:2(1:0) Ladenburg konnte bei leichter Feldüber- legenheit in der 20. Minute durch Klumb in Führung gehen. Bis zum Seitenwechsel ver- paßten beide Mannschaften noch klar Tor- chancen. Obwohl die Platzherren in der zweiten Spielhälfte fast unaufhörlich das Gästetor berannten, schossen die Ilvesheimer 5 dieser Zeit ihre beiden siegbringenden ore. SpVgg. Wallstadt— Sd Hemsbach 5:0(1:0) Bei leichter Feldüberlegenheit in der ersten Halbzeit erzielten die Einheimischen in der 14. Minute durch ihren Mittelstürmer Conrad das Führungstor, bei dem allerdings der Hemsbacher Mittelläufer Beutel mit- Wirkte. Die Gäste-Elf gab sich aber nach diesem Tor noch nicht geschlagen und nach- dem Wallstadt auch noch einiges Schußgpech hatte, konnten sie das Spiel bis zum Halb- zeitpfiff ausgeglichen gestalten. Nach dem Wiederanpfiff in der zweiten Halbzeit sah es allerdings noch nicht nach diesem hohen Sieg der Wallstadter Elf aus. Aber nach dem 2. Tor durch den sehr guten Rechtsaußen Weiß folgte der totale Zusam- menbruch der Gäste-Elf. Das 3. Tor schoß wiederum Mittelstürmer Conrad nach einer schönen Flanke von Weiß. Nach einem Selbsttor der Gäste und einem 5. Treffer von Reis stand der Endstand dieses sehr fairen Spieles fest. Mannheimer Leichtathletiksieg Heidelberg unterlag mit 63:69 Der SV 1950 Ladenburg hat sich eine schöne Platzanlage geschaffen, die auch den Leichtathleten Wettkampf möglichkeiten gibt. Um nun die Leichtathletik in Ladenburg etwas anzukurbeln, hatte der Kreis Mann- heim auf dieser Anlage einen Städtekampf mit Heidelberg vereinbart. Wenn auch beide Mannschaften nicht in stärkster Besetzung zur Stelle waren, so lieferten sich doch die Aktiven schöne Kämpfe mit guten Ergebnissen. Hervor- ragend war das Speerwurfergebnis des für Heidelberg startenden Aegypters Jsmail mit kast 59 m, der Mannheimer Heiselbetz über- warf die 54 m. Ueber dem Durchschnitt lagen auch die Ergebnisse im Weitsprung, die aller- 1. Amateurliga: Leimen— Friedrichsfeld 3:0 Viernheim diesmal uibertegen Der Karlsruher Sc wurde 2:6 überfahren/ Feudenheim— Plankstadt 1:1 Amicitia Viernheim— Karlsruher SC 6:2 (2:1) Vom Anspiel weg gingen die Gäste durch ihren Halblinken überraschend in Führung. In der Folge setzte sich jedoch die körper- liche und taktische Ueberlegenheit der Platz- herren durch. In der 17. Minute erzielte Bol- leyer mit einem Bombenschuß den I: I-Aus- gleich. In der 43. Minute endlich konnten die Platzherren nach vielen vergebenen Chan- cen durch Walter Neff in Führung gehen. Nach Seitenwechsel wurde die Ueber- legenheit noch deutlicher. Bolleyer zirkelte einen Strafstoß auf den Kopf von W. Neff— 3:1. Dann vereitelte Klein mit herrlichen Paraden den Anschlußtreffer der Gäste. In der Folge fielen die Treffer fast gesetzmäßig. 4:1 durch Elfmeter, den Bolleyer verwan- delte. Dann kamen die Gäste durch Wehrle auf 4:2 heran. 5:2 hieß es nach Torwart- kehler durch Eulen und das 6:2 stellte Weid- ner mit berrlichem Kopfstoß nach einer Flanke von W. Neff her. ASF Feudenheim— TSG Plankstadt 1:1(1:0) Feudenheim begann zwar mit zügigen Angriffen, aber die Plankstadter Abwehr zeigte eine gute Leistung und bremste mit Macht den Angriffswirbel Feudenheims, das eine schnelle Entscheidung suchte. Erst in der 35. Minute erzielte Bimmler im Nach- schuß den Feudenheimer Führungstreffer. Zwei Minuten später zeichnete sich Engel- hardt durch tolle Abwehrleistung aus, als er einen scharfen Schuß von Busch aus kürze- ster Distanz unschädlich machte. Zwei Mi- nuten vor Halbzeit schied Rachner mit einer Sehnenzerrung aus und kurz vor der Halb- zeit verletzte Engelhardt Bimmler so schwer, daß er vom Platz getragen werden mußte. In der zweiten Halbzeit kam Feudenheim mit Bimmler und Rachner wieder, aber wäh- rend Rachner nur als Statist auf dem Feld umherhumpelte, schied Bimmler nach fünf Minuten wieder aus. Wegen Foulspiels wurde in der 52. Minute Beck(Plankstadt) in die Kabinen geschickt, so daß das Spiel der dezi- mierten Mannschaften ziemlilich verflachte. Plankstadt bekam durch die Feudenheimer Ausfälle nun Oberwasser und zwei Minuten vor Spielende war es Munz, der aus einem tollen Gedränge im Anschluß an einen Eck- ball das Unentschieden markierte. VfB Leimen— Germania Friedrichsfeld 3:0(1:0) Die gute Stopperleistung von Berger und Brümmers Torwartleistung bewahrten die Germania in Leimen vor einer höheren Niederlage, denn Leimen hatte den gefähr- licher und ideenreicher spielenden Sturm. In der ersten Halbzeit allerdings war die Partie noch ausgeglichen, zumal sich auf beiden Seiten die Hintermannschaften als sicher er- Wiesen. Erst als Rehberger im Anschluß an eine Ecke den Führungstreffer erzielte, war die Halbzeitführung für Leimen gesichert. dings durch die zu tief gelegene Grube etwas begünstigt wurden. Wernz, Heidelberg, er- reichte 6,93 m vor Schmidt, Mannheim, 6,65 m. Mannheimer Siege in den technischen Uebungen erzielten Moritz, Käfertal, und der VfR-ler Frey. Von den sieben Lauf- wettbewerben gewann Mannheim durch Handrich, Leger, Fiedler und Wickersheimer Vier, zu denen noch die Rundenstaffel kam, während die Sprintstaffel sowie die 100 m an Heidelberg fielen. Mannheim blieb mit 69:63 Punkten Sieger vor Heidelberg. Die Ergebnisse: 100 m: Sarvari(H) 11,4; Wernz(H) 11,5; Schmidt (M) 11,7. 400 m: Handrich(M) 52,0; Burkgardt(E) 52,5; Ritzhaupt(H) 53,0. 800 m: Leger(W 2:00, 6 Kocher(MW) 2:00,8; Ritzhaupt(H) 2:01. 1500 m: Fied- 1er(M) 421,0; Theiß(M) 4:23, 2; Vogt(H) 4:25, 6. 3000 m: Wickersheimer(M) 9:25,83; Feix(A) 9:47, 4; Bellemann H) 10:04; 4x10 m: Heidelberg 44,0; Mannheim 44,8. 10x /½-Rundenstaffel: 4:10; Heidelberg 4:22, 1. Weitsprung: Wernz(H) 6,93 m; Schmidt(M) 6,65 m; Ismail(H) 6,58 m. Hochsprung: Frey(M) 1,76 m; Weber(H) 1,71 m; Mary(H) 1,1 m. Kugelstoß: Kegelmann(H) 13,51 m; Bundesthal(M) 12, m; Moritz 11,64 m. Speerwurf: Ismail(H) 58,75 m; Heiselbetz (M) 54,19 m; Gottmann(M) 47,37 m. Diskuswurf. Moritz(M) 36,94 m; Vierneisel(H) 35,55 m; Heisel- betz(M) 32,87 m. 5 Endstand: Mannheim 69 Punkte. 63 Punkte. Untere Fußhalklassen: A-Klasse Nord: 5 Polizei Mannheim— ASV Schönau SV Schriesheim— SV Waldhof(Amat.) FV Unterflockenbach— 98 Seckenheim VfR Mannheim Am.— TSV Sulzbach FV Leutershausen— Fortuna Edingen 62 Weinheim— TSV Viernheim A-Klasse Süd: 08 Mannheim— 07 Mannheim Spygg. Ketsch— FV Altlußheim Rhein-Neckar— FV Brühl SO Neckarstadt— VfL Hockenheim SV Rohrhof— Kurpfalz Neckarau 1846 Mannheim— SC Pfingstberg Rhein-Neckar— FV Brühl B-Klasse Nord 5 Post-SG Mannh.— Vikt. Neckarhausen Mannheim Heidelberg Straßenbahn— TSV Lützelsachsen abg. Blumenau— 09 Weinheim Ib Fortuna Schönau— Tus Weinheim B-Klasse Sud TSV Neckarau— Alem. Rheinau 64 Schwetzingen— Rot-Weiß Rheinau Handball-ETgebnisse Bezirksklasse Staffel I: SV Ilvesheim— TV Hemsbach 12:9 SpVgg. Sandhofen— 09 Weinheim 9·9 SG Hohensachsen— 62 Weinheim 11:5 TSV 1846 Mannheim— TG Laudenbach 6:8 p ARENOT o, fühle! dich wohi 0 b Kraftfahrzeuge N die schönsten, prakt. zu verkaufen. Deutsche Philips, C 4, 99 Ammermann- d. 19 lief. billig i. bekannter Qualität 0 Modelle in größter Auswahl, auch Teilz. UilTIER-Aähmaschinen 8. 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Die Tschechoslowaken gewannen schwereren englischen Maschinen die abschließende Geschwindigkeitsprüfung. siegte die Tschechoslowakei im Wett- Sieger des Silbervasen- Wettbewerbs gewann zum dritten Male den Tro- im Worjahr auf tschechoslowakischem Boden ge- Die Rückeroberung des Ehrenpreises verpflichtet die Tschechoslo- zur Ausrichtung der nächstjährigen Sechstagefahrt. Zum Schluß waren und die Tschechoslowakei, ohne Straf- aber mit ihren leichten Jawas gegen die Die Jawas hatten eine Beschleunigung von 18,56 Prozent gegenüber 16,12 Prozent der englischen. dieser Prüfung beteiligt. Oesterreich, Deutschland, Italien und Schweden waren auch noch an Holland siegte im Silbervasen- Wettbewerb unter 19 Bewerbern aus elf Nationen. Die deutsche Maico-Mannschaft gewann zum zweiten Male den gleichfalls ausgeschriebenen Clubpreis. Fehlerhafte Organisation führte am fünften Tag der Internationalen Sechstagefahrt in Wales zu einer Ueberfülle von Strafpunkten. Trotz strömenden Regens bis in die Nach- mittagsstunden mußten die 224 noch im Wett- bewerb befindlichen Teilnehmer— darunter 177 strafpunktfreie— nach den bereits aus- gegebenen Gutwetter-Zeiten durch halsbreche- rische Fahrten versuchen, die Kontrollstellen der diesmal in umgekehrter Richtung befah- renen 382 km langen Vortagsstrecke rechtzeitig zu erreichen. Die dadurch schwierigste Etappe — reiche Opfer. Es gab 25 weitere Aus- alle. Pech der deutschen Fahrer Von einem Ausfall betroffen wurde auch das deutsche Silbervasen-A-Team, als das Kurbelgehäuse des NSU-Max-Gespannes von Sautter/ Piwon beim Ausweichen vor einem gestürzten Teilnehmer an inem Stein zer- schlagen wurde. Pech hatte das deutsche B- Team durch drei Strafpunkte des Ingolstädter DKW-Fahrers Feser, Nur sechs der 19 Vasen- Mannschaften blieben strafpunktfrei: Eng- land A und B, CSR A, Holland A und B So- wie Schweden A. Im Kampf der Trophy-Na- tionalvertretungen fiel bereits eine Vorent- scheidung, denn lediglich England und die Tschechoslowakei überstanden den fünften Tag ohne Strafpunkte. Von den weiteren deutschen Teilnehmern schied das Aschaffenburger NSU- Gespann Staab/ Fleckenstein aus, das tags zuvor auf die Maschine eines gestürzten Holländers auffuhr und sich überschlug, ohne daß es Verletzungen gab. Wellnhofer(München), Bilger(Massen- heim) und Oelerich Nürnberg) mußten nach Wasserdurchfahrten an ihren naß gewordenen Lichtmaschinen bauen und zogen sich wegen Zeitüberschreitung Strafpunkte zu. Sehr gut schlug sich das Pfäffinger Maico-Clubteam, das bereits zweimal die Klubtrophäe der Six Days gewann, und mit drei englischen sowie zwei schwedischen Mannschaften allein weiterhin fehlerfrei ist.— Das Befinden des schwer ge- stürzten Kapitäns der deutschen National- Club- elite kam schwimmend ans lie- Gut organisierte Vereinsregatte litt unter Regen Trotz Sturm, Regen und hohen Wellen- gangs führte der Mannbeimer Ruder- Club seine interne Vereinsregatta am Sonntag- nachmittag programmgemäß durch. In acht Rermen beteiligten sich 138 Ruderer und ins- gesamt 15 Vierer und nicht weniger als sieben Achterboote gingen oberhalb des Freibades an den Start. Das Ziel war das Clubhaus, wo eine erstaunlich große Zuschauerzahl durchweg spannende Endkämpfe und sehr knappe Siege zu sehen bekam. Sämtliche Altersklassen Waren vertreten und in den beiden AH- Achtern sah man nicht nur die beiden Vorsitzenden des MR, sondern auch eine stattliche Zahl von Vorstandsmitgliedern, die heute noch Skull und Riemen zu führen verstehen. Im letzten Rennen der gut organisierten Club-Regatta kam es zu einem Zwischenfall, der leicht schwerwiegende Folgen hätte haben Können. Kurz vor dem Ziel am Bootshaus pas- sierten die drei Senior-Achter drei zu Berg fafrende Schlepper, wobei der auf Innenstart fahrende Achter Ludwig Pfeffer“ den hohen Wellen nicht ausweichen konnte. Das mit Wasser vollgeschlagene Boot sank langsam ab und die Mannschaft mußte das Boot verlassen. Teils schwimmend, teilt mit dem Begleitboot, erreichte sie weit unterhalb des Bootshauses Has Ufer, während der Achter wegen der starken Strömung nur noch in den Mühlau- hafen gelotst werden konnte. Außer einem sehr kühlen Bad erlitt keiner der Ruderer be- merkenswerten Schaden und auch die Riemen konnten alle sicher an Land gebracht werden. Das deutsche St. Leger Nardus Ueberraschungssieger Gestüt Niederrheins dreijähriger Hengst Nardus gewann am Sonntag in Dortmund unter Paul Fuchs das deutsche St. Leger (25 000 DM, 2800 m) sicher mit einer Länge vor dem Derbyzweiten Blumenprinz. Auf den Platz kam der zweifache Derbysieger Kaliber. Der Sieg des Magnat-Sohnes kam vollkommen überraschend. Der Toto zahlte fast 18faches Geld. Auch im Vorjahr gelang dem Gestüt Niederrhein mit Naras im St. Leger ein Ueber- raschungserfolg. 0 Nardus hatte ein gutes Rennen. Er lag immer auf dem dritten Platz hinter Asta und Fabier. Mitte der Geraden forderte Paul Fuchs SC Hecharstad. VfL Hockenheim unterlag mit 7 SC Neckarstadt— Hockenheim 7:1(1:0 Der SC Neckarstadt kam auf eigenem Ge- lande gegen Hockenheim weitaus besser ins Spiel, als acht Tage zuvor gegen 07. Man hatte, um nicht den Anschluß an die Spitzen- gruppe zu verlieren, sich wieder etwas vor- genommen. Da auch die Gäste jederzeit durch ihren Kampfgeist und ihren Eifer, wenig- stens in der ersten Hälfte bei der Sache Waren, bekam man bis dahin nie ein ein- Seitiges Spiel zu sehen. Mit 110 ging man in die Pause. Nach der Pause war der Widerstand der Gäste gebrochen. Zwar kamen sie noch zum Ausgleich, aber dann war es endgültig mit mrem Widerstand vorbei. Mit unwider- stehlichem Elan zogen die Einheimischen vom Leder und erzielten in regelmäßigen Abständen ihre Tore; dabei hatte der Mittel- stürmer vom Sc Neckarstadt mit fünf Toren den größten Anteil. 08 Mannheim— 07 Mannheim 1:0(0:0) Spielerisch stand das Spiel auf sehr niedri- ger Stufe und brachte 08 den ersten Sieg. Beiderseits waren die Hintermannschaften zu stark für die Stürmerreihen. So War es kein Zufall, daß das spielentscheidende Tor von einem Laufer geschossen wurde. Der erstmals spielende Zimmermann jagte kurz nach Wiederbeginn einen Frei- stoß aus gut 25 Metern aufs Tor, den der 07-Schlugmann nicht halten konnte. 07 Mhm. kämpfte bis zum Schluß verzweifelt um den Ausgleich, war aber in seinen Sturmaktio- nen nicht klar genug, zumal der Halblinke wegen Schiedsrichter-Beleidigung hinausge- stellt wurde. Rhein-Neckar— Brühl 3:0(1:0) Veberraschend fiel in der 11. Minute das Führungstor der DR durch Mittelstürmer Herweck. Beide Mannschaften lieferten sich ein schönes und kämpferisches Spiel mit schönen Höhepunkten. In der 56. Minute drückten die Gast- geber ihre leichte Ueberlegenheit durch ein 20 von Joho aus. Die Gäste waren über- dus eifrig und ließen sich nicht entmutigen. seinen Hengst, der sich sehr leicht vom Feld löste und auch die Angriffe von Blumenprinz und Kaliber sicher abwehrte. Stark enttäuscht hat die Derbydritte Makra, die nie eine Chance hatte. Von den Stuten schlug sich die Schlenderhanerin Alameda weit- aus am besten. Richterspruch 1— 2— 4 Längen, Toto: 177˙25, 13, 18, Einlauf: 562. Deutscher Sieg mit Telamon Im österreichischen St. Leger Der aus München entsandte Telamon (W. Reibh gewann am Sonntag in der Wiener Freudenau das letzte der drei klassischen österreichischen Dreijährigen-Galopprennen, das St. Leger, über 2 800 Meter nach Kampf mit einem Hals vor dem besten österreichi- schen Dreijährigen Tornado, der im öster- reichischen Derby von dem deutschen Derby- Sieger Kaliber geschlagen wurde. England: Cup- Sieger tomie 209 nach vorn Der 6:4-Sieg über Albion Leicester City wurde erst in dex letzten Viertelstunde erzielt Auch Manchester Uniteds talentierte Jungen haben die Tabellenführung der ersten engli- schen Fußball-Division nicht länger als zwei Wochen behaupten können. Manchester City besiegte United im großen Lokalderby an der Maine-Road 3:2, und Pokalsieger West Brom- wich Albion, der ein Spiel der großen Stür- merleistungen mit 4:6 gegen Leicester City für sich entschied, zog an die Spitze. Ob der Cup- Inhaber seine Position lange halten kann, ist trotz seiner ausgezeichneten Form eine andere Frage. Bei der scharfen Konkurrenz ist ein Funktverlust hier und da kaum zu vermeiden, und das dichte Verfolgerfeld mit Sunderland, den beiden Klubs aus Manchester und Chelsea wartet nur darauf, daß West Bromwich einmal stolpert. Prestons großer Rechtsaußen Tom Finney steuerte seinen Angriff beim 5:0 gegen Sheffield United zu einem neuen Treffersegen, obwohl der Klub mit Charlie Wayman einen seiner ge- kährlichsten Torschützen an Middlesbrough ab- in gombentom 1/ Rhein-Neckar— Brühl 3:0 Ein drittes Tor jedoch, ebenfalls durch Joho, beslegelte dann die Niederlage. 1846 Mannheim— 80 Pfingstberg 12 Bei verteiltem Feldspiel in der ersten Halb- zeit lief das Spiel sehr nervös und Pfingstberg Konnte bei leichter Ueberlegenheit durch ein wunderschönes 28-Meter-Tor von Hipp zum 1:0 kommen. In der zweiten Hälfte war der Gast weit überlegen. Trotzdem gelang 1846 in der 60. Minute durch eine überlegte Vorlage ihres Mittelstürmers Seubert der Ausgleich. Kurz vor Ende des Spieles wurde durch den Schieds- richter ein Elfmeter gegen den Gast verhängt, der allerdings nicht ausgenützt werden konnte. 4 Minuten vor dem Abpfiff gelang Pfingstberg durch einen Schuß aus 4 m von Stabl der Sie- gestreffer. mannschaft, Uli Pohl(Tübingen), ist trotz eines zusätzlich festgestellten Rippenbruches so gut, daß die Aerzte des Krankenhauses von Os- vestery die vorläufige Genehmigung zur Ueberführung mit dem Flugzeug für Sonntag geben konnten. Erfolg des Maico-Teams Mit einer leichten 136 km langen Strecke nach Hereford und der Geschwindigkeitsprü- fung auf dem Flughafen schloß die 29. Inter- nationale Sechstagefahrt der Motorräder am Samstag ab. Sehr beachtlich ist der Sieg des Maico-Clubs Pfäffingen mit der Mannschaft Aukthun, Hoske und Biemann durch das aus- gezeichnete Abschneiden im Schlußrennen gegen sechs weitere, bis dahin strafpunkt- freie englische, schwedische und tschecho- Slowakische Mannschaften feststehen. Darüber hinaus verhalf Maico der holländischen B- Mannschaft Schramm(Maico), Jansenma (Jawa) und den Haan Puch) zu dem Sieg um die Silbervase, da Schramm mit der deutschen Maschine in der Geschwindigkeitsprüfung innerhalb der vorgeschriebenen Zeit sechs Runden über das Soll zurücklegte. Eine verworrene Situation entstand bei den Trophy-Nationalmannschaften. Auf Grund der höheren Geschwindigkeiten beim Flughafen- rennen hatte die tschechoslowakische National- mannschaft Roucka, Pudil, Klimit, Kubes und Sedina(alle Jawa) den Sieg gegen England davongetragen. Jedoch liegt ein Protest der Italiener gegen die wegen Zeitüberschreitung zudiktierten Strafpunkte vor Elf Deutsche fehlerfrei Während die deutschen Mannschaften bis auf die Maico-Club- Mannschaft bei der In- ternationalen Motorrad-Sechstagefahrt in Wales nicht gerade vom Glück begünstigt wa- ren, beendeten elf deutsche Teilnehmer die schwere Prüfung als Einzelfahrer ohne Strafpunkte. Es sind dies U. Kramer(Adler, 247 cem), G. Steidl(Adler, 247 cem), W. Vo- gel, Ladenburg(Adler, 247 cem), E. Strohe(350 cem Triumpf), H. Klingenschmidt ORW, 175 cem), G. Leistner(Ardi, 171 cem), O. Sensburg DKW, 244 cem), K. Kampf DRW, 175 cem), K. Schrer(Maico, 175 cem), R. Heffler(Tornax, 244 cem), E. Wirnitzer (250-c em-Expreß). Von den Klubmannschaf- ten beendete die Mannschaft Aukthun (Hamburg), Hoske(Hameln) und Biemann (Erlangen) des Maico- Motor- Sportclubs Pfäffingen(sämtlich auf Maico 175 cem) die Prüfung mit null Fehlern. Die Mannschaft des AD AC-Gaues Nordbayern(Gopport, Oelerich und Kussin) erhielt 42 Strafpunkte, die des ADAC-Gaues Südbayern(Wellhofer, Roth, Meier) 20 und die des Motorsportelubs Frankfurt(F. Staab, H. Staab, W. Brosamle) 208 Strafpunkte. trat. Wesentlich überraschender kamen die bei- den anderen hohen Siege des Tages: Blackpool wieder ohne Mortensen, der zum zweitenmal in dieser Saison in die Reserve mußte spielte Tottenham mit 5:1 an die Wand, wäh- rend Arsenal unter Leitung von Tommy Law- ton ein 4:0 gegen Burnley erzielte, dessen starke Deckung bisher neben Wolverhampton und Sunderland die wenigsten Gegentore hatte hinnehmen müssen! 45 000 Zuschauer wurden in West Bromwich von der ersten bis zur letzten Minute in Span- nung gehalten. Cup-Sieger Albion und Neuling Leicester City boten ein prachtvolles Stürmer- spiel, dem beide Abwehrreihen nicht gewachsen England, 1. Division: Arsenal— Burnley 4:0 Blackpool— Tottenham Hotspur 5:1 Bolton Wanderers— Aston Villa 3·˙3 Charlton Athletic— Sunderland 13 Everton— Cardiff City 1:1 Huddersfield Town— Wolverhampton W. 2:0 Manchester City— Manchester United 3:2 Newcastle United— Chelsea 1·3 Portsmouth— Sheffield Wednesday 2:1 Sheffield United— Preston North End. 0·5 West Bromwich Albion— Leicester City 6·˙4 West Bromwich Albion 10 7 1 2 26:19 1525 Sunderland 10 5 4 1 169 1416 Manchester United 10 6 2 2 22:14 14:6 Manchester City 10 6 2 2 18:16 14:6 Chelsea 11 5 4 2 1512 14 Preston North End 10 6 1 3 30:12 137 Everton 10 8 3 U Wolverhampton Wanderers 10 5 2 3 17:12 1216 Bolton Wanderers 10 3 2 3 2016 1218 Portsmouth 11 D Newoeastle United 10 3 1 4 2421 1119 Huddersfield Town 10 4 2 4 16:16 10:10 Cardiff City 10 3 4 3 15:19 10:10 Arsenal 10 4 0 6 18:15 9112 Charlton Athletic 10 3 2 5 16:41 3 Leicester City 1. Aston Villa 10 2 3 5 17:24 1:12 Burnley 11 1 Blackpool 10 2 2 6 16 56513 Tottenham Hotspur 10 2 2 6 14: 6114 Sheffield Wednesday a r Sheffield United E Im DHRB-Nachwuchspokal: Das war dass 1:1 Laison-Nuftabei de. inge. Sandhofen und Brötzingen siegen/ Feudenheim gibt einen Punkt ab Das letzte September- Wochenende brachte für Nordbadens Ringer den Startschuß zur neuen Punkteserie. In der nunmehr zwölf Mannschaften umfassenden nordbadischen Oberliga machte man mit der Begegnung „Eiche“ Sandhofen gegen KSV Kirrlach bereits am Freitagabend den Anfang. Die dabei in die Sandhöfer Acht gesetzten Erwartungen wurden erfüllt, wie der 6:2-Erfolg ausweist. Jeweils zwei Gebrüder-Siege von Helmut und Adolf Feth im Fliegen- und Bantamgewicht über Altenbach(6:30, Hüftschwung) und W. Ochsler (6:20, UDeberschlag am Boden), sowie Peter und Waldemar Weber im Welter- und Mittelgewicht über Heiler(7:80, Ausheber) und L. Ochsler (4:15, verschränkter Abwurf) bildeten die Grundlage hierfür, denen Maslack und Ignor im Feder- und Schwergewicht über Schumacher (3:05, Hüktzug) und Nissel(9:25, übersprungener Aufreißer) die beiden restlichen Zähler hinzu- fügten. Kirrlachs beide Zähler holten der deutsche Meister Karl Hock im Leichtgewicht nach 4:45 Minuten mit Nackenhebel über Böh und Wittmer im Halbschwergewicht nach 11:20 Minuten durch Aufgabe wegen Verletzung (Muskelzerrung) von Müller. Altmeister ASV Feudenheim reichte es selbst auf heimischer Matte gegen die starke Germania-Acht aus Bruchsal zwar zur vierma- ligen Führung, aber zu nicht mehr als zum 4:4 Waren. Nach einem 3:0- und 4:1-Vorsprung sicherte sich West Bromwich den 6:4-Sieg erst in der letzten Viertelstunde, nachdem Leicester durch Rowley und Griffiths auf 4:3 heran- gekommen war. Nationalstürmer Johnny Ni- cholls, der zum ersten Male nach seiner Ver- letzung wieder dabei war und Ron Allen im Innensturm Albions zu einem idealen Gespann ergänzte, schoß allein drei Tore für West Brom- Wich. Chelsea bleibt das unberechenbare Team der ersten Division. In dieser Saison liefert die Elf zu Hause ihre schwachen Spiele, um auswärts regelmäßig graß aufzukreuzen. Nach dem 3:1 in Newcastle ist Ted Drakes Mannschaft als ein- zige der ersten Klasse auswärts noch unge- schlagen! Innerhalb der ersten 20 Minuten legte Chelsea im St.-James-Park drei Tore vor, die Newcastle gegen eine sehr solide Deckung nicht mehr aufholen konnte. Bentley) und Me Nichol waren für die Londoner erfolgreich, Jack Milburn schoß Newaeastles Gegentor nach der Pause. Polizei unterlag gegen Schönau Schönau gewann 2:0 und machte viel Boden gut Polizei Mannheim— ASV Schönau 0:2(0:2) Einen verdienten 2:0-Sieg holte sich der ASV Schönau auf dem PSV-Platz. Die Gäste konnten schon in der 16. Minute durch Starke in Führung gehen, Ein von Schmich verursachter und von Raczmarek sicher ver- Wändelter Elfmeter raubte den Gastgebern schon in der 19. Minute jeden Kampfnerv. Wohl hatten sie, vor allem in der zweiten Spielhälfte, einige gute Chancen, aber sie verdarben sich selbst vieles durch überhaste- tes Schießen, Nachdem der junge Gästetor- hüter Diefenbach in der 53. Minute einen von Schwöbel getretenen Foulelfmeter bra- Badens Hand balte- eine Zunde weile. Das Rheinland verlor in Schwetzingen das Pokalspiel 13:19(5:10)/ Gute Leistungen der Badener Das Länder- Pokalspiel Baden— Rhein- land stand unter einem ungünstigen Stern. Kurz vor dem Spiel ging ein starker Regen nieder, der den Besuch dieses Spieles stark beeinträchtigte. Baden selbst hatte dazu noch Sorgen wegen der Mannschafts- Aufstellung, da man immer noch die Hoffnung hatte, daß Weber(Leutershausen) spielen könnte. Doch versagte der Arzt die Genehmigung. So kam Baden mit: Au(Edingen); Huber(Ketsch), Ballmann(Rot); Brecht(St. Leon), Macker- reuther(Leutershausen), Oberdorf(Knielin- gen); Zabler(VI. Neckarau), Steinhauser (Rot), Gunst(Leutershausen), Rapp(Ketsch), Backershauser(Grötzingen). Die Verantwortlichen hatten also ein ge- Wäg tes Experiment unternommen, indem die Läuterreihe mit einem Torwart und einem Stürmer besetzt wurde. Obwohl sich starke Mängel gerade in der Läuferreihe bemerkbar machten, schlug diese doch nicht fehl. Das Paradestück der badischen Ef bildete dar Angriff, der nach der Pause leider bedenklich nachlieg. Die Verteidigung tat ihre Pflicht, Was Unbedingt auch von Au im Tor gesagt werden muß. Die Gäste aus dem Rheinland spielten betont Defensiv. Nur selten ging ein Spieler der Hintermannschaft aus dem eige- nen Tordrittel. Spielleiter Fritz(Schutter- wald) hatte kein schweres Amt und griff doch zwei- bis dreimal daneben. Das Spiel begann mit einem Brillantfeuer- Werk der badischen Fünferreihe, die auch gleich ins Schwarze traf. Aber schon im Gegenzug stand die Partie Remis und Wenig später führten gar die Gäste. Aber nicht lange währte diese Freude. Gunst setzte seinen Angriff schön ein. Da auch seine Nebenspieler mitgingen, wurden die Rheinländer immer wieder ausgespielt. So fielen Tore nacheinander. Erst bei 3.2 kamen die Rheinländer zum dritten Gegen- treffer. Herrliche Angriffe startete nun der badische Angriff, so daß es bis zum Pausen- pfiff zu einem verdienten 105 kam. Konnten die ersten 30 Minuten restlos befriedigen, so gab es in der zweiten Hälfte viel Leerlauf, da nun auch der gelberot spielende badische Angriff zu eng wurde und sich immer wieder festlief. Nun zeigten auch die beiden einheimischen Verteidiger Schwä⸗ chen, die der Gast prompt ausnützte und Auf 10:7 stellte. Noch gaben sich die Grün- Weihen nicht geschlagen. Als die Partie 11.9 stand, riß sich Badens Fünferreihe nochmals zusammen. Vier weitere, zum Teil glänzend vorbereitete Tore, entschieden das Spiel end- gültig. Die Grün- Weigen liehen den Ropf jedoch nicht hängen; es wurde zu eng ge- spielt und zu wenig geworfen, So landeten die badischen Junioren schließlich einen voll- auf verdienten 19:13-Sieg, der sie eine Runde Weiterbringt. Die Torschützen: Rapp, Gunst, Steinhauser (je 4), Zabler(3), Wackershauser und Ober- dort(Ge 1), Brecht(2). durch Woeske(RW Essen), Nr. 11, im Läntlerpokalspiel der Amateure zwischen Südwest und Niederrhein, das die Gast- geber etwas glücklich 4:3 gewannen. Auf unserem Gayer-Bild hatten drei Südwest- Spie- ler vergeblich versucht, den Ausgleichstreffer zu verhindern. — Remis. Freudenberger(Bantamgewicht), Ries (Mittelgewicht), Brugger(Schwergewicht), die sleggewohnten Kämpfer, gingen sämtlich leer gus und bekamen durch Stalf, A. Seeburger und Bauer teils recht knappe Punktniederlagen aufgebrummt. Jene vom Nachwuchstalent Höfer (Leichtgewicht) gegen Fritz Seeburger hingegen kann als Erfolg für den Feudenheimer ver- bucht werden. Wer die ASV-Siege herausrang! „Fliege“ Bauer und Benz(Halbschwerge wicht mit zwei entscheidenden Siegen über Schmitt (10:10, Selbstfaller) und Mohr(0:30. Schleude- rer), sowie Spatz(Federgewicht) und Brunner (Weltergewicht) über Stoll und Liebhgott mit Punkterfolgen. 4:4 endete auch die Viernheimer Begegnung gegen die Spygg Ketsch. Jiernheims verdient gewesener 5:3-Sieg wäre unzweifelhaft fällig gewesen, hätte„Fliege“ Siegel kein Ueberge⸗ wicht auf die Waage gebracht. Trotz seines Fall- sieges wurde dieser entscheidende Punkt Fran- ger(K) gutgeschrieben. „Germania“ Rohrbach, der vielversprechende Neuling, tat sich beim Altmeister SV 98 Bröt⸗ Zzingen, wie erwartet, schwer. Die 2:6-Nieder- lage für die Heidelberger Vorstädter, für die Heusel und G. Scherz erfolgreich waren, über- rascht nicht. All KSV 84 bringt Sensation In der Nordgruppe der nordbadischen Rin- ger-Landesliga sorgte KSV 1884 Mannheim auf eigener Matte für die erste große Sensation, KSV Hemsbach, der vorjährige Meisterschafts- anwärter, wurde mit nicht weniger als 10 Pünkten geradezu katastophal Uberfartren. 5 „84“er erwiesen sich in blendender Verfassung feierten sechs Fallsiege und einen Punktsieg das Fliegengewicht war beiderseits unbesetzt — durch Paul Hagner, der sein„come back“ Würdevoll einleitete. Und noch eine Ueber- raschung gab es hier: ASV Lampertheim, der diesjährige Geheimfavorit, strauchelte über- raschenderweise beim aufgestiegenen VfR 06 Oftersheim mit 5:3 Punkten. ASV Ladenburg behielt mit gleichem Ergebnis die Oberhand über ACC 92 Weinheim, während sich RSC Lau- denbach bei der Sd Niederliebersbach mit 513 Punkten für den einzigen Auswärtssieg ver- antwortlich zeichnete. Die Kampfergebnisse der Südgruppe lauten: ASV Daxlanden— 1. FC Ispringen 4:4, SV 96 Brötzingen— SpVgg Germaniae Karlsruhe 17, TSV Weingarten— KSV Einigkeit Mühlburg 6:2.— Gewichtheber-Freundschaftskampf: SRC Viernheim— AC 23 Altrip 3530:3625 1 580 vourös zur Ecke abgewehrt hatte, blieb den Platzherren auch der Ehrentreffer versagt, SV Schriesheim— SV Waldhof(Amat.) 21(0:0) Mit dem Wind im Rücken, drängten die Schriesheimer vor der Pause die Mannhei- mer Vorstädter immer wieder in ihre Hälfte, Zeitweise wurde Waldhof stark unter Pruck gesetzt und wenn es während dieser Zeit keine Treffer gab, so hatten es die Gäste nut ihrem guten Torsteher zu verdanken. In der zweiten Halbzeit war das Spiel ausgeglichen, obwohl die Schriesheimer An- griffe immer gefährlicher waren. Einen Foul- Elfmeter knallte Liboner in der 62. Minute zum ersten Schriesheimer Führungstreffer in die Maschen. Fünf Minuten vor Schluß er- höhte Koch auf 210, so daß der Sieg für die Bergsträgler gesichert war. In der 88. Minute kamen die Waldhöfer nach einer tollen Situ- ation zum verdienten Ehrentreffer. Der S verdient die Note„sehr gut“. Thiedemann und Pausch teilten sich Siegerehren in Nürnberg Mit dem dreifachen deutschen Spring derbysieger Fritz Thiedemann(Fimshorf auf„Meteor“ und Walter Pausch(Ludwigs- hafen) auf„Woge“ gap es beim Auftakt des großen Nürnberger Reit-Springturniers am Samstag im Jagdspringen der Klasse M überraschend zwel Sieger. Beide Reiter legten beim Stechen, für das sich Pferde qualifiziert hatten, den Parcours kehlerlos und in der gleichen Zeit(28 Se- kunden) zurück. Hinter dem Braunschweiger Rolf Bar- tels auf„Amneris“(0 Fehler/ 29,3 Sekunden) und Frits Weidemann Frankfurt) aut „Ebro“(0 Fehler /32 Sekunden) belegte die Nürnberger Amazone Ria Tresper auf„Gou- 2 1 rr 11 8 verneur“(0 Fehler /48) einen beachflichen künkten Platz. Rie Tresper sicherte sich außerdem auf„Bento“ im Aamazonen Jagdspringen der Klasse M hinter Ruth Walter auf„Woge den zweiten Platz. 1 1 Jur. 225/ Montag, 27. September 1954 1 MORGEN Seite Nr. 2²⁰ — Nach langem, schwerem und mit großer Geduld ertragenem Leiden ist unsere liebe Mutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Großmutter, Frau Anna Ogrzey Wwe. geb. Strohm im Alter von 72 Jahren in die ewige Heimat abgerufen worden. Achtung! Achtung! eee eee dt aar, e eee eee eee Revolution in der Waschküche Vorführung der neuen Eletro- Waschmaschine für Küche und Badezimmer Allen Hausfrauen wollen wir helfen, aus dem gefürchteten Waschtag eine Spielerei zu machen. Münelos und schonend wird mre Wäsche in wenigen Minuten biütenweiß gewaschen. Raumsparend, formschön, ein Erzeugnis der weltbekannten M 1ele- Werke. Versäumen Sie nicht, unsere Vorführungen zu besuchen mit der Miele 75 Beratung in Waschfragen. 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September 1954/ Nr. 225 Goldschatz in der Speisekammerwand entdeckt Eine mysteriöse„Geschichte“/ Wohnungsinhaber war reicher als er ahnte In guter Erinnerung mögen hier und da noch die Berichte über den Schatz im Küchen- herd sein, den ein braver Installateur fand, Als er die Rückplattte dieses Elektroherdes jöste, um ihn anzuschließen. Im wahrsten Sinne des Wortes flel ihm beziehungsweise der Besitzerin dieses Herdes dabei das Glück in Form etlicher Beutel Goldes und viele an- dere wertvolle Schmuckgegenstände in den Schoß. Der rechtmäßige Besitzer hat sich bis 8 noch nicht gemeldet und nach Jahres- 5 Ganz so„stubenrein“ scheinen die Hinter- gründe eines ähnlichen Schatzfundes in Mannheim— jawohl, sie haben richtig ge- lesen,— nicht zu sein, der am Wochenende die Kriminalpolizei beschäftigte und den sie, den vorläufig noch vagen Andeutungen nach zu schließen, mit großem Interesse unter die Lupe genommen hat. Aber immerhin: man fand in Mannheim einen Schatz und wahrhaftig keinen kleinen! In der Oststadt waren Bauarbeiter gerade dabei, einen Abzugskamin in eine Wobnung einzubauen. Dabei entdeckten sie in der Speisekammerwand eine Stelle, die im all- gemeinen Verputz besonders auffiel. Als sie sich daran machten, die Unebenheiten zu glätten, und dabei einen Teil des Verputzes Wwegschlugen, entstand sofort ein größeres Kinderbeihilfegesetz mit Hilfe älterer Angestellter durehführen Der FDP- Bundestagsabgeordnete Robert Margulies hat vorgeschlagen, zur Durch- führung des Kinderbeihilfengesetzes, das in den nachsten Wochen dem Bundestag in dritter Lesung vorliegen wird, ältere Ange- stellte heranzuziehen. Margulies erklärte am Samstag in Mannheim. für die Durchfüh- rung dieses Gesetzes sei eine außerordentlich Sroßge Anzahl von Angestellten notwendig. Es sei mit eine Aufgabe der Gewerkschaf- ten, sich dafür einzusetzen, daß nach Ver- abschiedung des Gesetzes möglichst viele Stellungslose ältere Angestellte mit den Durchführungsarbeiten betraut würcken. Wohnungen für Amerikaner vor der Vollendung Oberst Frank A. Meculloch, 4. Stabsabtei- lung des nordbadischen Befehlsbereiches, gab kürzlich bekannt, welche Fortschritte der Bau von Familienhäusern im Rahmen des Amerikanischen Armee- Wohnungsbaupro- grammes und des deutschen Wohnungsaus- tauschprogrammes im Gebiet von Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe gemacht hat. Diese beiden Bauprogramme wurden bekanntlich ins Leben gerufen, um deutschen Hauseigen- tümern ihr beschlagnahmtes Eigentum Zu- Tückgeben zu können.— Bisher sind 2430 Wohnungen fertiggestellt worden, bezie- hungsweise werden kurzfristig fertig. Bis zum 19. November werden die ersten vier Phasen des Armee-Wohnungsbaupro- Srammes, durch das bis jetzt 1494 Wohnungs- einheiten gebaut worden sind, in den drei neuen amerikanischen Siedlungen, dem Paul Revere Village in Karlsruhe, dem Ben Franklin Village in Mannheim und dem Pa- trick Henry Village in Heidelberg, abge- schlossen sein. Zur selben Zeit werden durch das deutsche Wobhnungsaustauschprogramm Weitere 396 Wohnungen gebaut werden. Kürzlich wurden von der Armee vier neue Bauphasen mit weiteren 1808 Wohnungen in Aussicht genommen, ferner sind 23 Jungge- sellenheime geplant, die wahrscheinlich im März 1955 fertiggestellt sein werden. Bittgottesdienst für Kapdinal Wyszynski Die katholische Kirchengemeinde der Po- len in Nordbaden hielt am Sonntag in der St. Nikolaus-Kirche einen Bittgottesdienst aus Anlaß des Jahrestages der Verhaftung des Kardinals Stefan Wyszynski, Primas von Polen, durch das kommunistische Regime in Warschau ab. Der polnische Seelsorger für Nordbaden, Kanonikus J. Janusz, erklärte, dieser Gottesdienst sei nicht nur Kardinal Wyszynski gewidmet, sondern auch den 66 Millionen Katoliken in den Ländern hinter dem Eisernen Vorhang. Davon seien allein 24 Millionen Polen. Acht Millionen lebten im Exil. Janusz teilte auf eine Anfrage mit, man wisse nicht, wo Kardinal Wyszynski unter- gebracht sei. Er sei bisher auch keine An- Klage gegen ihn erhoben worden. Kardinal Wyszynski ist heute 53 Jahre alt. Er wurde im November 1952 zum Kardinal inthroni- siert und am 25. September des folgenden Jahres verhaftet. Wohin gehen wir? Montag, 27. September: Nationaltheater 19.45 bis 22.45 Uhr:„Arabella“; Mozartsaal 20.00 bis 22.00 Uhr: Das Glas Wasser“; Lokal„Arion“, Uhlandstraße, 20.00 Uhr: Einführung zu „Hexenjagd“,„Cavalleria rusticana“,„Bajazzo“, „Schwanensee“(Theatergemeinde):„Zähringer Löwe“, Schwetzinger Straße, 18.00 Uhr: CDU- Kreisversammlung; MdB Kurt-Georg Kie- singer, Rottenburg, spricht über„Das Scheitern der EVG— was nun?“; Evangelische Kirchen, Sandhofen, 20.00 Uhr: Geistliche Abendmusik (100-Jahrfeier der Kirche); Amerikahaus 20.00 Uhr: Film Portraits of great Americans“; 18.00 Uhr: The film hour; 16.00 Uhr: Schall- platten-Konzert; Eichbaum- Stammhaus, F 8, 20.00 Uhr: Oeffentliche Versammlung der FDP; MdB Robert Margulies spricht über„Alarm in Bonn“; Musikhochschule 20.00 Uhr: Klavier- abend mit Leonora Mila, Barcelona; Kunst- halle 10.00, 16.00, 20.00 Uhr: Film Im Frieden leben“. Loch. Und aus dem Loch heraus zogen sie ein in Wachstuch eingewickeltes Paket von be- trächtlichem Gewicht. Es War tatsächlich ein sehr gewichtiges Paket, denn als man es öffnete, da fanden die Bauarbeiter zu ihrer nicht geringen Ueber- raschung neben einem ansehnlichen Geldbe- trag, Schmuck, Goldmünzen auch einen wert- Vollen Leica-Apparat und hielten es bei die- ser Sachlage für ratsam, die Kriminalpolizei zu verständigen, die uns den Inhalt des Pa- kets im einzelnen wie folgt angab: 15 150, D-Mark, 4490, amerikanische Dollars, einen Leica- Fotoapparat, 6 goldene Uhren, 7 Gold- klümpchen verschiedener Größen, 21 Gold- stücke verschiedener Währungen, einige gol- dene Ringe, Ketten und sonstiges Bruchgold. Der Wohnungsbesitzer, den man als ersten über die Herkunft des Schatzes in der Speise- kammerwand befragte, gab an, von diesem Reichtum in seiner eigenen Wohnung keine Ahnung gehabt zu haben. Jedoch gelang es der Mannheimer Kriminalpolizei inzwischen, den Besitzer festzustellen. Es handelt sich, nach ihren Angaben, um einen auswärts Wohnhaften Mann, der mit dem Wohnungs- inhaber gut befreundet ist und bei einem gelegentlichen Aufenthalt in Mannheim den Schatz ohne Wissen des Wohnungsinhabers eingemauert haben will. Ueber die Herkunft des Geldes und der sonstigen Wertgegenstände seien die Ermitt- lungen noch nicht abgeschlossen, gab man Weiter bekannt, nebst der Tatsache, daß der Schatz vorläufig von der Kriminalpolizei sichergestellt wurde.-es. Das Kind selbst bestimmt den Lehrplan Ein Vortrag über die Waldorf- Pädagogik Eine vor kurzem in Mannheim gegründete „Arbeitsgemeinschaft für ein freies Schul- Wesen“ trat am Samstagabend im Goethe- saal erstmals vor die Oeffentlichkeit. Als Rednerin stellte die Arbeitsgemeinschaft, der ein„freies Schulwesen“ im Sinne der so- genannten Waldorfpädagogik vorschwebt, Lotte Ahr, Lehrerin an der freien Waldorf- schule Stuttgart, vor. In ihren stark theo- retisch gehaltenen Ausführungen sah die Referentin einleitend die Aufgabe der heutigen Erziehung in der Ueberwindung des Dualismus im Menschen zwischen Abstrakt- Geistigem und Derb-Materialistischem. Ein Heilmittel hierfür scheint die Wal- dorf-Pädagogik, die ja auf den Gründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner, zurückgeht, in der dort geübten Zusammenschau von seelischen und körperlichen Vorgängen zu sehen. So legte die Rednerin die anthropo- sophische Theorie zugrunde, die die drei seelischen Funktionen des Denkens, Fühlens und Wollens in bestimmten Körperteilen lokalisiert. So sei das Denken allein eine Funktion der Nerven, also hauptsächlich des Kopfes, während das Wollen den Glied- maßen zugeordnet sei. Zwischen beiden aber verbinde das Fühlen, das„auf den Wogen des Atems vom Kopf zu den Gliedmaßen ströme.“ Am Anfang und Ende des Pflichtschul- alters stünden so auch zwei einschneidende physische Vorgänge, und zwar der Zahn- wechsel bei 7 Jahren und die Geschlechts- reife bei 14 Jahren. In der dazwischen- liegenden Zeit brauche das Kind eine starke liebevolle Autorität, die in ihm die Sympa- thie für das Gute und Antipathie gegen das Böse wecke. Es sei ein Unrecht gegen die Kinder, wenn man sie in diesem Alter schon Weitgehend auf sich selbst stelle. Dann zeigte die Rednerin konkret die Methode der Waldorfschulen auf. Man strebe ein Ansprechen aller drei seelischen Funk- tionen des Menschen an, und habe ein geeig- netes Hilfsmittel hierzu in einer starken Be- tonung des künstlerischen Momentes in der Erziehung gefunden. Das Schreibenlernen gehe zum Beispiel ganz von der physischen Betätigung des„Buchstabenmalens“ aus und diese Methode vom physischen Tun zum geistigen Erfassen werde sinngemäß auch auf alle anderen Lehrfächer angewendet. Den Lehrplan gebe das Kind dem verständnis- voll in ihn FHineinhorchenden in jedem Augenblick selbst an. Ziel der Waldorf erziehung sei: verständnisvolles Eingehen auf den andern und liebevolles Hingeben an das eigene Handeln. ges „Wofür haben wir jahrelang geklebt?“ Aktionsprogramm zur Angestelltenpolitik soll durchgesetzt werden Etwa 300 Angestellte versammelten sich am Samstag im Gewerkschaftshaus, um das Aktionsprogramm zur Angestelltenpolitik des DGB zu diskutieren.„Sie wollen nicht den irrationalen Weg in eine imaginäre Gesellschaft gehen“, wie der Leiter des Angestelltensekretariats beim Bundesvor- stand des DGB, Arthur Killat, sagte, son- dern eine Reihe von Forderungen auf wirt- schaf tlichem, politischem, sozial- und be- rufspolitischem Gebiet durchsetzen. Die organisierten Angestellten brachten es als ein Gebot der Stunde, von der Seite der Ertragslage des Betriebes her ihre Ansprüche anzumelden und die Tarife klarer zu fassen. Als oberster Grundsatz soll dabei die Leistungsbewertung ange- sehen werden, womit die zu weit gehende Berücksichtigung des Lebensalters, der Berufsjahre und die immer noch anzutref- fenden Gehaltsabschläge für weibliche An- gestellte im Widerspruch stehen und abzu- bauen sind. Um der Berufsnot der älteren Angestell- ten zu begegnen, wurde mit Beifall der Vorschlag aufgenommen, bei der neuen Tarifgestaltung eine sogenannte Senioritäts- klausel einzuschieben, die besagt, daß ältere Angestellte, die aus betriebs wirtschaft- lichen Gründen ausscheiden mußten, bei einer Prosperität des Betriebes bevorrech- tigt wieder eingestellt werden. Auf dem Gebiete der Steuerpolitik, auf dem ja auch eine gewisse Einkommensregu- lierung vorgenommen wird, soll der steuer- freie Jahresbetrag von 600 DM. verdoppelt und die gesonderte Besteuerung der Ehe- partner durchgesetzt werden. Als Kernstück des Aktionsprogramms wurde die Reform der Renten versicherung angesehen, weil die Angestelltenversiche- rungen ihre Aufgaben bei weitem nicht mehr erfüllen. Eine durchschnittliche Mo- natsrente liegt mit 125 DM unter den Lei- stungen der öffentlichen Fürsorge, die für etwa 600 000 Menschen eine durchschnitt- liche pro-Kopf-Leistung von 160 DM zahlt. Die Angestellten fragen sich, ob sie dafür 30 bis 40 Jahre lang„geklebt“(ihre Bei- träge bezahlt) haben, und sehen den Fehler in den Bemessungsgrundlagen.„Unser Ak- tionsprogramm läßt sich ökonomisch ge- sehen durchaus realisieren“, sagte der Vor- sitzende des Angestelltensekretariates,„und die Durchführung ist bei weitem eine Sache des guten Willens unserer Regierung“. Das Beispiel demonstrierte er an dem viel kleineren und wirtschaftlich schwächeren Oesterreich, das nach den Regierungsvor- lagen der GV und SpO kurz vor der Ver- wirklichung einer solchen Reform steht und für den Angestellten eine beamtenähnliche Versicherung vorsieht. Der Grundsatz, daß das Aktionspro- gramm nicht eher aus der Diskussion ver- schwinden soll bis es realisiert ist, wurde zum obersten Gesetz erhoben. do 5 Offiziell eröffnet wurde am Samstagmorgen — in der Aula des Karl- Friedrich- Gymnasiums die Buchausstellung„Im Brennpunkt Zeitgeschehen“, über die wir bereits in unserer Samstagausgabe ausführlich berichtet haben. Oberrechtsrat Dr. Andritzky betonte dabei als Vertreter des Oberbürgermeisters nochmals die Zielsetzung dieser interessanten Schau, Während der Leiter der Mannheimer Volks- und Musikbücherei Dr. Wendling, näher auf ihren Inhalt einging und sie als einen wertvollen Beitrag zur staatsbürgerlichen Erziehung ansprach. Foto: Thomas Eltern, achtet auf eure Kinder! Immer wieder das gleiche Lied/ 12jähriger von Sittenstrolch verführt Die Kriminalpolizei beschäftigt sich zur Zeit mit einem Vorfall, der besonders Eltern und Erziehungsberechtigte zu besonderer Vorsicht ermahnen sollte. An der Haltestelle „Wasserturm“ machte sich ein fremder Mann an einen 12jährigen Schüler aus Ludwigs hafen heran, der gerade in eine Straßenbahn eingestiegen war, um nach Besuch einer Turnstunde nach Hause zu fahren, Der Mann stieg ebenfalls ein, freundete sich rasch mit dem Jungen am und versprach ihm verschie- dene Sportartikel. In Ludwigshafen stieg der Mann mit dem Jungen zusammen aus und brachte es fertig, ihn an eine einsame Stelle zu locken, wo er sich an ihm in unsittlicher Weise verging. Er versprach dem Jungen danach, ihn nach der nächsten Turnstunde mit dem Wagen abzuholen, um ihm die ver- sprochenen Geschenke zu geben. Der Täter hielt es jedoch für vorteilhafter, nicht zu er- scheinen. Tödlicher Verkehrsunfall An der Straßeneinmündung„Oberer Lui- senpark— Zufahrtstraße zur Rennwiese“ kam es zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein auf der Zufahrtsstraße in Richtung Schlachthof fabwender Radfahrer stieg mit einem auf der Seckenheimer Anlage fahren- den Motorradfahrer zusammen, wobei dieser eine Schädelbasis- umd eine Schulterfraktur erlitt. Nach seiner Aufnahme in das Städti- sche Krankenhaus ist er seinen Verletzungen erlegen. Unfälle am Wochenende Am Freitagabend ereignete sich gegen 22 Uhr auf der Breiten Straße am alten Rat- haus ein Verkehrsunfall, bei dem ein Repa- raturen ausführender Bauarbeiter, der ge- rade der Linie 16 ausweichen wollte, von= einem aus entgegengesetzter Richtung kom- menden Pkw. erfaßt wurde. Außer einigen Prellungen erlitt er glücklicherweise keinen Schaden. Wie wir erfahren, fuhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der Rollbühlstraße ein Pkw. aus bisher nicht geklärter Ursache gegen einen Lichtmast, wobei es einen Ver- letzten und etwa 3000 DM Sachschaden gab — Gegen 23.30 Uhr überschlug sich auf der Autobahn bei Kilometer 579,2 ein Personen- wagen, wodurch die Fahrerin leicht verletzt wurde. Der Sachschaden wird in diesem Fall mit rund 6000 DM beziffert. Am Sonntag ereigneten sich eine ganze Reihe von Unfällen: so an der Ecke K 2 sowW²ie an der Ecke Bürgermeister-Fuchs- Mittel- straße. Gegen Abend kam auf der Autobahn bei Sandhofen ein Pkw. infolge Schleuderns von der Fahrbahn ab und stürzte sich über- schlagend etwa drei Meter tief die Böschung hinunter. Der Fahrer wurde mit Platzwun⸗ den und Prellungen in das Krankenhaus ein- geliefert. 15 Es gibt keine kitschigen Farben „Sondern nur falsch angewandte Das Institut für Erziehung und Unterricht begann am Freitagabend mit seinem Winter- Programm. Dr. Kadelbach konnte zahlreiche Gäste begrüßen und betonte dabei die Ab- sicht, das Institut zu einer rechten Begeg- nungsstätte für alle Mannheimer Lehr- kräfte zu machen. Pädagogik sei nicht nur eine Sache des Unterrichtens, sondern sie umschließe alles, was den jungen Menschen berühre, also zum Beispiel auch Schulhausbau und die Gestaltung der Schulräume. Dr. Heinrich Frieling, Leiter des Instituts für Farbenpsychologie in Marquartstein, sprach anschließend über„Die Farbe als echtes Bildungsmittel“. Er zeigte an Beispie- len, welche Wirkung Farben, die uns umge- ben, auszuüben in der Lage sind, und wie tief sie sich in unser Unterbewußtsein ein- Prachtbände mußten Unterschriftsmappen weichen Das Buchbinderhandwerk muß sich auf allgemeine Papierverarbeitung umstellen Heute legen fünf Buchbinderlehrlinge ihre theoretische Gesellenprüfung ab. Im Ver- gleich zu den Prüflingen in anderen Hand- Werken(bei den Schlossern sind es über 90 Anwärter auf den Gesellenbrief) ist diese Zahl erstaunlich niedrig, Aber das Buchbin- derhandwerk, das in den Zeiten der Kurfür- sten und Pfalzgrafen in hoher Blüte stand, scheint allmählich auszusterben. Zumindest die wesentlichste Arbeit— das Buchbinden — wird kaum noch betrieben. Die Zeiten, in denen sich betuchte Bücherfreunde Grimms Märchen in Schweinsleder, mit Goldprägun- gen verziert, binden ließen, sind endgültig vorbei. Heute sind die einzigen Mäzene die Industrie- und die Stadtverwaltungen, die Urkunden, Ehrenbürgerbriefe und ähnliches in Pergament und kostbares Leder fassen lassen. Bei einem Besuch in der Werkstatt des Obermeisters der Mannheimer Buchbinder- innung fanden wir an Stelle der bibliophilen Kostbarkeiten vor allem Bürobedarfsartikel, die die Haupteinnahmequelle der Buchbinder darstellen, Karteikarten, Unterschriftsmap- pen, Ablagemappen und-kasten, Geschäfts- bücher, Telefon verzeichnisse, Fotoalben— diese Gegenstände werden vor allem an- gefertigt. Auch hübsche, leinwandbezogene Pappkassetten sind hier zu finden, selbst Bilder werden gerahmt. Die eigentliche Buchbinderei beschränkt sich auf das Binden von periodisch erschei- nenden Zeitschriften und Informationsblät- ter, die als Nachschlagewerke in Buchform gebracht werden. Manchmal kommt auch eine Dame mit einem Kochbuch, in dem noch die Urgroßgmutter anno dazumal ihre besten Rezepte aufnotiert hat, oder ein Wissen- schaftler mit einem alten, vergilbten Werk, das heute nirgends mehr zu finden ist. Diese Bücher werden dann meist schlicht in Lein- wand oder Papierdecken gebunden. Das Binden eines Buches nimmt etwa zwei bis drei Arbeitsstunden in Anspruch. Das Buch wird zunächst in Lagen zerlegt, die man auf Bänder aufheftet, dann auf einen sogenannten Vorsatz geleimt(beim Aufschla- gen des Buches das erste, unbeschriebene Blatt aus etwas stärkerem Papier) und gleich- mäßig beschnitten. Dieser Buchblock wird maschinell an die Einbanddecke gepreßt. Der Buchbinder fertigt auch die Einbanddecken aus Leder, Papier oder Leinwand an und be- schriftet sie— allerdings mit der Hand und dadurch zu etwas höherem Preis. Die schönsten Aufträge sind gebundene Ehrenbriefe, Urkunden, Diplome und Glück- wunschschreiben, die von der Industrie ge- geben werden. Auch für die Stadt Mannheim werden kostbare Stücke angefertigt. So hat unser Buchbinder den Ehrenbürgerbrief Albert Bassermanns gearbeitet, das Goldene Spendenbuch des Nationaltheaters(aus Per- gament und Leder mit Handvergoldung) und die im April dieses Jahres verliehenen Ehrenbürgerbriefe für Dr. Waldeck, Prof. Dr. Dr. Marguerre und Prof. Dr. Schnabel(aus rotem Wildleder). Bei diesen Arbeiten, die leider viel zu selten vergeben werden, hat der Handwerker noch eine Möglichkeit, die künstlerische Tradition seines Berufes zu pflegen. 11a. Kölner Dom a us Stroh und Schilf Auf dem alten Megplatz ist zur Zeit ein Modell des Kölner Domes su sehen, den ein Spätheimkehrer, der erst 1953 aus russischer Gefangenschaft kam, während seines sich daran anschließenden langen Krankenhaus- aufenthalts aus Stroh und Schilf naturgetreu nachgebildet hat. Flußbäder schließen Das Strandbad sowie die städtischen Fluß- bäder werden ab 1. Oktober 1954 geschlossen. Süddeutsche Klassenlotterie. Am 22. und 23. September wurden plangemäß 5600 Gewinne gezogen, darunter folgende größere Gewinne: 2 Gewinne à 25 000,— DM auf die Nr. 46 246, 74 472; 2 Gewinne à 10 000— DM auf die Nr. 120 505, 138 958, 4 Gewinne à 5000,— DM auf die Nr. 32 613, 112 019 147 310, 188 480. Die Kreisstelle des Bundesluftschutzverban- des befindet sich in K I, 5 b, Telefon 5 17 69. Die Bedeutung der Farbe im Raum prägen können. Gerade die heute lebenden Menschen seien von Geschmacklosigkeiten wie von einem Trommelfeuer umgeben, Be- trachte man die moderne Architektur, 80 spüre man, wie sehr uns das Stilgefühl ver- Sangener Epochen verloren gegangen sei. Bauwerke seien in vielen Fällen lediglich praktische Apparate. Mancher Architekt wähle, so fuhr Dr. Frieling fort, zu kühnen Formen kühne Far- ben, ohne genau zu wissen warum, einfach, weil er es interessant findet. Aber Kunst solle nicht nur interessant sein, sie solle erlösen. Wir müßten unser Denken wieder verleben digen und das, was die alten Meister intuitiv bei der Farbenzusammenstellung taten, be- Wußt berücksichtigen. Hierzu gab der Vortragende an Hand von Lichtbildern einige praktische Beispiele: Die Zuschauer bemerkten selbst, nachdem sie in- tensiv ein reinblaues Viereck fixiert hatten, daß ihr Auge selbsttätig die Gegenfarbe, ein helles Orange, auf allen weißen Stellen her- vorrief. Se wirkt auch ein gleichmäßig rot getönter Raum für uns nicht farbig, sondern erst durch die Anwendung der Komplemen- tärfarbe, einer grünen Decke zum Beispiel, tritt die Farbenwirkung augenfällig in Er- scheinung. Es gibt weiter vorder- und hin- tergründige Farben. Farben können einen Raum niedriger oder höher machen, gemüt-⸗ lich oder nüchtern gestalten. Bei Schulzim- mern sei, so sagte Dr. Frieling, darauf 2 achten, wie alt die Kinder sind, die sich in diesen Räumen aufhalten sollen. Man habe festgestellt, dag kleine Kinder rote Farb- töne bevorzugten, während die größeren dann allmählich über Grün zu den blauen Farben gelangten. Es gibt keine häßlichen oder kitschigen Farben, sagte Dr. Frieling abschließend, son- dern nur falsch angewandte. 2 Wie wird das Wetter? 5 Unfreundliches Herbstwetter Vorhersage bis Dienstag früh: Bei böigen west- bis nordwest⸗ lichen Winden meist stark be- Wölkt. Schauerartige Nieder- schläge. Weiterer Temperatur- rückgang. Tagsüber nur noch um 10 Grad Wärme. G01 der milde Feinschnitt mit Orient Ein Lud Samste der Bi verhar ob er Horst nen Sl zahlre. der De kannt Unters Neuge! Vor musik geflele Bayris ed Riesen Rübez. saals 2 ein gi Numm ganzer hätte. Urspri wisser vom 4 drückl schen ist un rangie schau platte. alle B bekan „M Frl. K JazZ Weihe er sei! Ro f schen nete terhal mit ei H. Gr in de: Die Trans in der men. kleins Schwe arbeit Lud werkes Rohrs gelegt F. wiege gen b Mater Schwe nen gen-S ö — — 2 2 Rr. 225/ Montag, 27. September 1934 MORGEN Seite — Schlesischer Charme Ein bunter Abend im Musens aal 1 Ludwig Manfred Lommel gastierte am Samstagabend im Musensaal. Ob er allein auf der Bühne stand und eine ganze Gerichts- verhandlung in einer Person vorführte, oder ob er mit Hilfe seiner beiden Assistenten Horst Heinze und Helmut Möller einen klei- nen Sketch zum Besten gab, er wußte seine zahlreichen Zuhörer zu unterhalten. Manche der Darbietungen mögen vom Funk her be- kannt gewesen sein, aber es ist doch ein Unterschied, ob man nur hört, oder Pauline Neugebauer einmal persönlich kennen lernt. Von den übrigen Mitwirkenden, die den musikalischen Teil des Abends bestritten, geflelen besonders das Fitzett-Trio vom Bayrischen Rundfunk, Maria Mucke und ed Wirth, der Zitherspieler aus dem Rlesengebirge, der mit ein paar Klängen Rübezahls Reich auf die Bühne des Musen- saals zauberte.— Jedoch fehlte diesem Abend ein guter Conferencier, der die einzelnen Nummern miteinander verbunden und der ganzen Sache etwas mehr Schwung gegeben hätte. 2 Jazz-Analyse beim Klub „Graf Folke Bernadotte“ „ Am Freitagabend trafen sich die Jazz- . kreunde des Klubs„Graf Folke Bernadotte“ in ihrem Klubhaus. Sie wollten etwas über 1 Ursprung und Entwicklung der Jazzmusik 4 wissen und hatten sich dazu Fräulein Krebs 1 vom Amerikahaus eingeladen. Sie wies aus- drücklich auf den Unterschied hin, der zwi- schen dem Originaljazz(der Improvisation ist und sich weder aufschreiben noch ar- rangieren läßt), und der landläufigen An- schauung von Jazzmusik besteht. Schall- platten vermittelten einen Querschnitt durch alle Bereiche der Jazzmusik und stellten ihre bekanntesten Vertreter vor. „Mit wenigen Ausnahmen“, so sagte Frl. Krebs abschließend,„bleibt der originale Sen gen Jazz den Negern vorbehalten. Sobald sich dat- Weiße auf dieses Gebiet vorwagen, verliert 5 er seine Kraft.“ do 8 von om gen nen Verband der Schweißtechnik Die Mannheimer Ortsgruppe des„Deut- schen Verbands für Schweißtechnik“ eröff- nete ihre Veranstaltungsreihe für das Win- terhalbjahr am Freitagabend im Mozartsaal mit einem Lichtbildervortrag von Dr. Ing. H. H. Grix, Stuttgart, zum Thema:„Das Rohr in der Schweißtechnik“. Die Anwendung von Rohren für den Transport von Gasen und Flüssigkeiten hat in den letzten Jahren immer mehr zugenom- men. Ferngasleitungen werden bis in die kleinsten Dörfer verlegt. Geschulte Rohr- Schweißer gehören zu den gesuchtesten Fach- arbeitern überhaupt. Sogar in Mannheim und Aufgaben der Kirche am Rande der Großstadt Evangelische Gemeinde Sandhofen feierte den 100. Geburtstag ihres Gotteshauses i Am Sonntag hatte sich die evangelische In einer Kirchengemeinde wie Sandhofen oft unter Mißtrauen und Nichtachtung mehr, Kirche in Sandhofen zu ihrem 100. Geburts- wohnten beide Extreme nebeneinander, kon- als unter dem Verlust ihrers Eigentums. Das tag festlich gerüstet. Freundlich und hell servative Bauern und sozialistische, politi- Gebot der Liebe sei die Grundlage, auf der öffnete sich der Kirchenraum zum Festgottes- schen IIlusionen leichter zugänglichen Ar- sich alles in der Praxis ergebe. Damit wür- dienst der Gemeinde. Die einstmals ein wenig beiter. den Schranken abgebaut, die durch Verein- düstere Kirche bot sich in neuem Gewand. Aber es sei falsch, das Alte als rückstän- fachung und Klassifizierung in Kategorien In wochenlanger Arbeit waren Gestühl und dig abzutun oder das Moderne gut oder aufgerichtet wurden. bet Fußboden erneuert worden. Das Kirchen- schlecht zu heißen, nur weil es modern sei. Sepatter 10d schiff wurde meu getüncht. Zusätzlich zu diesen Problemen einer Ge- 5 Die harmonischen Farbtönungen der meinde am Rande der Großstadt kämen die Gevatter Tod, so hieß das Spiel, mit dem Wände und das helle Holz schaffen jetzt eine Schwierigkeiten der Aufnahme von Flücht- die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 100, Ge- warme Atmosphäre Wirkungsvoll durch- lingen und des Vorhandenseins von Truppen- burtstag der Sandhofer evangelischen Nirehe leuchten die neuen Glasfenster von Martha massierungen in den nahen Kasernen als am Samstagabend im Lutherhaus besinnlich Freifrau von Droste, die drei Gleichnisse aus moralischer Ansteckungsherd. eingeleitet wurden. Pfarrer Karl Pöritz hatte dem Lukasevangelium darstellen, in der Aufgabe der Kirche sei es: mitten drin zu 8s geschrieben und das gleichnamige Märchen Mitte der Verlorene Sohn“, rechts der stehen, nicht der Gefahr auszuweichen, nicht der Gebrüder Grimm zugrunde gelegt. 5 „Barmherzige Samariter“ und links„Jesus— was am einfachsten wäre— Partei zu er- Es War kein Theaterstück, sondern ein umd Maria“, den hohen Chorraum. In ihrer greifen und sich damit eine treue„Stamm- Spiel, in dem der Mensch Gott, Teufel und Klarheit und Einfachheit überzeugen auch kundschaft“ zu schaffen. Tod gegenübertritt. Fünf für die Gegenwart die Sgraffitoarbeiten über den Bögen der Der einzige Ausweis, den Christus von typische Figuren stellten sich vor: der Poli- Seiteneingänge. Sie sind Werke des Sand- seiner Kirche verlangt habe, sei das Gebet tiker, der nur nach dem Parteibuch fragt, der hofer Malers Hermann Herzberger. der Liebe. Das beginne schon damit, daß Wirtschaftsführer, für den es nur materielle Ein Jahrhundert lang stand die Sand- man den anderen Menschen in seiner Um- Erwägungen gibt, die Künstlerin, die erst in nofer Kirche unerschüttert inmitten einer gebung etwas gelten lasse, ihm Kredit und ihrem Werk die Welt zum Wunder macht, der bewegten Zeit. Baumeister Frank hatte sie Vertrauen schenke. Gerade Flüchtlinge litten Professor, der im Tod nur nach wissenschaft- im Rennaissancestil, wie die Grundstein ichen Erkenntnissen sucht, und der Laien- urkunde berichtet, erbaut; wahrscheinlich prediger, der in seiner Bezogenheit auf das nach italienischem Vorbild. Der Bau kostete Jenseits seine Aufgaben in dieser Welt nicht . Herbstfest erkennt. Auf der Suche nach einem Paten 5% bietet sich als letzter Ausweg der Tod. Durch 1 tür Kriessbeschädigte Gott enthüllt er sein wahres Gesicht. Er ist N geschlagen. Aber sie war fest ge- Dir und de Niles, ine n 85 ae der dene n 500 re 75 . ene 21s Sinnbild kü die beschädigten, Sozialrentner und Hinter- Durchgang zum n, der dur ristus 5 15 1 e bliebenen, Ortsgruppe Schwetzingerstadt sewonnen wurde. 5 a i am Sonntagnachmittag Stadtpfarrer Weigt veranstaltete im grogen Saal zum„Zähringer Für die junge Laienspielschar war die den Gläubigen vor Augen, als er die Auf- Löwen“ ein Herbstfest, wobei der Schwer- Aufführung keine einfache Aufgabe. Aber gaben der Kirche am Rande der Großstadt Punkt besonders auf den gesprochenen und alle Darsteller gaben sich sehr viel Mühe und umriß. Es sei dies kein neuer Kirchentyp im Fesungenen Darbietungen lag. Einen mun- die Gemeinde nahm die Botschaft mit offe- Gegensatz zu Dorf- oder Stadtkirche. Kirche teren Auftakt mit kessen Liedern und stram- nem Herzen auf. Dr. Hans Striehl hatte eine sel allerorten gleich, jedoch seien ire Auf- mem Rhythmus hot Christa Wenk als fesche wirkungsvolle Musik dazu geschrieben, die gaben durch die Zusammensetamg der Ge- Hamburgerin. die sich als Akkordeon- vom Kirchenchor Neckarau und von Angehd- aneinde Destin, Soziale Und beriufliente Spielerin sehr beschlagen zeigte. In Magda rigen der Musikhochschule trefflich zur Gel- Werhialinisse drs den den Rlenschen, Der Kamuff, der Enkelin Lene Kamuffs, lernten tung gebracht wurde. b-t ruf des 3 in der Naben Inne Ohr und die Hörer eine anmutige Vertreterin des fein E Tabriiekiaiien e pointierten Humors in Mannheimer Mundart 5 i 7 f kennen. Wesentlich derber war der Humor 9 5 von Rudi Wöhner. Bald zu zweit und bald zu dritt, mitunter auch allein zur Gitarre Firma Gebrüder Braun lädt zu einer Kor- setten- und Wäsche vorführung in ihren Räumen, Rohrschweißer sind gesuchte Arbeitskräfte en Posten rtefl und wußten dis Fibrer 16 i; Fips. ang zun 25 eee 1 0 1420 4 2 16.15 Uhr, und am 28. September, 10.30, 14.30 ebenso zu fesseln, wie der unermüdliche und 16 Unr ein. Am 29., 30. September und 1 1. Rolf 3 80 1. Oktober, wird jeweils um 15 Uhr, ebenfalls 1. 5 einen Saa ete e ombola 1 1 5 i Grix die Anwendung verschiedener Geräte, e ee„% chm e Methoden und amtlichen Bestimmungen. Er 5 5 1 e e arn 8„ zeigte die Rohrverbindungsformen wie Ab- r, im„gähringer Löwen“, Schwetzinger brennstumpfschweißung, V-Stoß, Muffenstoß 1 8„„VFFFF VVV 8 und Antikerbnaht. An aufgeschnittenen e 8 Was nun 5 Prüfstücken demonstrierte er, daß die Vor- Der MRV Amicitia rechnet es zu seinen 5 g 3. 3 6 1 t. h 5 bereitung des Materials wichtigste Voraus- Vorzügen, daß seine Jugend nicht nur sport- 27. 3 1 85 VVV»i!ki setzung für eine sichere Verbindung ist, daß lich, sondern während der trainingslosen haus, P 5, öffentliche Versammlung. MdB. Ro- die Stumpfschweißung beste Ergebnisse Zeit auch in gesellschaftlicher Hinsicht eine bert Margulies spricht über„Alarm in Bonn“. bringt. Er zeigte aber auch Spezialverbin- verschworene Gemeinschaft ist. Da wäre das— Die nächste Versammlung ist für 11. Okto- dungen wie die Kieler Kappe, die das Schwei- von Jugendlichen vor Jahresfrist gegründete ber vorgesehen. Ben von undichten Rohren unter Gasdruck„lime-light“(Rampenlicht)-Orchester zu er- Der Verkehrsverein Mannheim E. V. hält erlaubt. wähnen, das sich in einem alten, aber origi- zm 27. September, 20 Uhr, im, Rosengarten- Für die Praktiker gab der Redner wert- nell ausgestatteten Luftschutzkeller die not- 3 ordentliche Mitslieder-Ver- eröffnete neue Vortragsreihe Amicitia-Jugend Erfolgreiche Veranstaltungen des VdK Sandhofen Zu einem Erfolg gestaltete der VdK, Ortsgruppe Sandhofen seine beiden bunten Abende im„Morgenstern“. Nach der Be- grüßung durch Vorstand Werner Wehe be- tätigte sich Helmut Metzger vom Südwest- funk der sein Pfälzer Mundwerk nicht ver- leugnete, als Ansager. Ein fröhlicher Sorgen- brecher, der dem Abend heitere Impulse gab. Weitere Steigerung erfuhr die gute Stimmung durch das hoffnungsvolle BIK Trio aus Weinheim. Auch das 12jährige Musikalwunder Rainer Böhm trug mit sieben verschiedenartigen Instrumentalvor- trägen zum Erfolg des Abends bei, und nicht zuletzt die kleine Monika Beuscher als Steptänzerin. Humoristische Leckerbissen steuerte der Mannheimer Schorsch bei und mit ausgezeichneter Parterreakrobatik stell- ten sich die Frankfurter„3 Hertaris“ erst- mals vor. Wenig später demonstrierten sie als die„3 Doerings“ ihre Kunst als Kunst- fahrer auf dem hohen Einrad. Für Musik sorgte das„Melodia“-Orchester. Kr Kaninchenzüchter zeigten ihre Tiere In der neu erstellten großen Halle des KZV 1900 Waldhof veranstaltete der Kreis- verband der Kaninchenzüchter Mannheim eine interessante Schau. Mit 45 Alt- und 195 Jungtieren von 21 Rassen waren farbschöne Spitzentiere vom zierlichen Hermelin(2 Pfd.) bis zu schweren großen Riesen(etwa 14 Pfd.) zur Stelle, wobei Großsilber und Weiße Wiener dominierten. Gute Entwicklung, Schönheit in Form und Bau und nicht zu- letzt gute Veranlagung für wertvole Felle ließen die Preisrichter Karl Nagel Ceuden- heim), Jost(Wieblingen) und Schmitting (Viernheim) zu folgenden Bewertungen kom- men: 51 Ehrenpreise, 49— I. 93 II und 35— III. Kr. Mannheimer Termin-Kalender platten-Konzert mit Werken von Weber, Hum- perding, Lortzing, R. Strauß u. a. Städtische Musikbücherei. Am 29. September, 20 Uhr, in U 3, 1, Schallplatten-Konzert mit Werken von Beethoven. Die Damenschneider-Innung lädt zu einer Herbst-Wintermodenschau am 29. September, 15 und 20 Uhr, im Musensaal ein. 5 „Märchenbuch der Mode“ ist eine Modenschau am 30. September und 1. Oktober, jeweils 16 und 20 Uhr, im Café Kossenhaschen. Harmonika-Club„Kurpfalz“ 1932. Harmo- nika-Konzert am 2. Oktober, 20 Uhr, im Musen- Saal. Die Tetschen-Bodenbacher treffen sich am 2. Oktober, 15.00 Uhr, bei Twrsnik, im Café „Mohrenköpfle“, Mittelstraße. Die Tanzschule Anneliese Waelde zeigt am 3. Oktober, 11 Uhr, im Universum das Können rer Schülerinnen in einer Matinee. Die Städtische Volks- und Musikbücherei zeigt in Verbindung mit dem Städtischen In- gelegt werden können. n gen- Schweißen bei Rohren durchgesetzt. An Hand von Lichtbildern erläuterte Dr. lation. Ludwigshafen, wo vorbildliche Ausbildungs- volle Hinweise und Erfahrungen auf Bau- werkstätten bestehen, Fachkurse laufen und stellen. Er erläuterte die Voraussetzungen Rohrschweigerprüfungen nach DIN 2471 ab- und Bedingungen für die Rohrschweißer- b prüfung, bei der die Prüfstücke einem Was- Früher wurden Rohrverbindungen vor- serdruck von 100 Atü ausgesetzt werden. N wiegend mit Muffen hergestellt. Das Schwei- Schließlich kamen noch das Brennschneiden gen bringt große Einsparungen an Gewicht, an Rohren, Hilfsmittel und Schneidemaschi- Material und Kosten. Außerdem ist eine nen und Anwendung des Fugenhoblers im Schweißnaht haltbarer. Von den verschiede- Rohrleitungsbau zur Sprache. Der zweite nen Verfahren hat sich vor allem das Auto- Teil des Vortrages befaßte sich mit dem Schweigen in der Gas- und Wasserinstal- wendige instrumentale Fertigkeit einpaukte und nun mit beachtlichem Können für Jugendveranstaltungen zur Verfügung steht. So auch beim Tanzabend am letzten Wochen- ende im Bootshaus. Otto Lamadé war dabei der Spiritus rector. Marschwalzer, Stafetten- fox sowie einem, nach amerikanischer Art, durchgeführten Tanzwettbewerb brachten willkommene Abwechslung. Der fröhliche Abend war von jugendlicher Unbekümmert- heit getragen, der sich selbst die Alten ni b-t verschließen konnten. Die Deutsch- Französische Vereinigung lädt zu einem Filmvortrag„Auf den Spuren der! l g Gorillas“ am 28. Sete er, 20 Unr, in der Karl-Friedrich-Gymnasiums eine Buchausstel- Kunsthalle ein,. Sprecher: Albert Mahuzier. Kaufhaus Vetter veranstaltet vom 28. Sep- 5 1. 3 5 11 d e. V. Am 3. Oktober auf dem Haupt- tember bis 1. Oktober, jeweils 18 Uhr, in NF 7, pand e. 5 5 5 3—4, eine Modenschau. kampffeld des Stadions Bundes-Sieger-Rennen. Mannheimer Hausfrauen-Verband e. V. Am Schanzenstraße 15, wird 60 Jahre alt. Wihem 29. September in der„Amicitia“ Jahreshaupt- Körber, Mannheim, Rathenaustraße 1, begeht versammlung mit Neuwahl. Volksbücherei stitut kür Erziehung und Unterricht vom 25. September bis 3. Oktober in der Aula des lung„Im Brennpunkt Zeitgeschichte“. 1 Deutscher Windhund-Renn- und Zuchtver- Wir gratulieren! Lina Dahlen, Mannheim, den 75. Geburtstag. Emma Kießer, Mannheim Käfertal(Albrecht- Dürer- Almenhof, Lettestraße 3, vollendet das 83. Le- kr. Schule). Am 29. September, 20 Uhr, Schall- bensjahr. pig 252, 2.. 240 bn AHANERA f 50 df. Wee Erich Kästners berühmt. Roman U 1 58 1 5 N 1225 e„Das fliegende Klassenzimmer“ zeigen gemeinsam Telefon 5 00 51 CHARLES CHAPLIN UmuxksUn ien las, des 1 4 Die Sensat. im Urteil d. Presse RAMPENIICHT dimelisnt) Marina Viady in„SIE 5 Telef. 5 11 86 cap! 1011405, 4630. 19.00, 21.00 DiE KAMERA 14, J. 16.8. 20.20 Der große Abenteuerfilm Preisgekrönt a. d. Berlinale 1954 500„Wenn die Marabunta droht“„Der Abtrünnige“* ie J. I, 6, Br. Str., T. 50276 Telefon 5 18 95 15 pATLA 5 17515 16.00, 18.10, 20.20 DiE KUR BEI 14.30, 16.30, 18.43, 21 d Jgdl. Zzgl. 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Mai), wurde nach seiner nunmehr erfolgten Ubernahme in den Nationaltheater- Sdielplan von dem immer sehr höflichen Mannheimer Premieren- Publikum zwar mit freundlicher Anerkennung, ja zum Teil sogar mit Szenenbeifall bedacht, ohne daß man daraus nun große Hoffnungen auf eine dauer- hafte Wiederbelebung des Werkes schöpfen Könnte, das für den heutigen Menschen doch wohl nur noch musik geschichtlichen Wert hat. Mit dem Idomeneo“ suchte der fünfund- Zz Wanzigjährige Mozart von der Form der alten opera seria italienischer Provenienz loszukommen. Noch hat er hier nicht völlig Sich selbst gefunden, noch steht er gleichsam reflektierend im Ueberkommenen, noch schließt er kluge Kompromisse auf dem Bo- den eben jener veralteten Oper, deren Geist dem Hörer aus dem leicht zur Schablone werdenden geruhigen(um nicht zu sagen langweiligen) Pathos der monologisierenden Ariosen Form anweht. Mit den kunstvoll ge- bauten Ensembles freilich und den für dama- lige Verhältnisse ganz neuartigen kraftvoll dramatischen Chorsätzen des„Idomeneo“ sprengte Mozart den gewohnten Stilraum der opera seria doch bereits erheblich. Den- Noch ist das Werk in der Originalfassung für das heutige Operntheater so gut wie ver- joren. Die lebensferne Steifheit der Schreib- Der„Rückfall.“ Er saß still in seinem Garten und blickte den beiden Bachstelzen nach, die sich liebestoll vom First des Hauses stürzten und dicht über dem Gras den Sturs auffingen, winzige geſte- derte Stukas mit leleinen, schlagenden Herzen. „Ist schon ein Vogelherz die Welt“, dachte er,„oder wenigstens ein entscheidender Teil von ihr? Aber was ist schon entscheidend— Friebe und Dunkelheiten, ein zärtliches Wort, eine eæplodierende Bombe? Früher wurde nicht so viel über Bomben nachgedacht, sie scheinen jetzt zu unserem Dasein zu gehören, Sie sind wirklich, genau so wirklich wie eine Straße, ein Baum oder eine Drei-Zimmer- Wohnung mit Bad.“ Er hatte lange nicht mehr nachgedacht, weil er wußte, daß es nutzlos sei, nach einem Sinn zu grübeln. Früher, mit neunzehn Jahren, hatte er gefühlt, daß er in den Kreislauf, in Zellen: aufbau und Verfall, in Sehnsucht und Freude mit einbezogen war. Damals blickte er auch noch staunend zu den Sternen. Konnte er heute noch staunen oder sich freuen, bewußt eine Landschaft sehen, eine Musi kören— kein Radiogetön, sondern un- mittelbare Musik. Konnte er noch vor einem Bild in Begeisterung geraten, konnte er mit allen Poren und Sinnen genießen, so wie früher? Ach, früher Solche Fragen waren gewiß unbequem. Dock unbequemer war der Gedanke, daß er dem Konfektionsgeschäft noch Geld schuldete und den fälligen Krankenkassenbeitrag noch nicht bezahlt katte. Diesen Gedanken wollte er von sich weisen, um wieder„zu sich“ zu kommen. zu einem Selbst, das er im Krieg, in der Ge- fanmgenschaft, im Zusammenleben mit anderen Zu einem guten Teil verloren hatte. Und mit Besturzung stellte er fest. daß die Gefahren des BDebens nicht das Einschneidende waren. Entscheidend war der Kleinkrieg mit den täglichen sogenannten Notwendigkeiten. Dieser „Krieg“ hatte nichts mit Tapferkeit zu tun, er Wurde nur erduldet, und das hörte nie auf, das dauerte dreißig, vierundfuünfzig oder zwei- undachtzig Jakre. Zwischen Versicherungsam- tern, Lohnbüros, Wurstläden, Industrie,„Han- del und Wandel“ und Cocktailparties wurde das Selbst verloren, in Verhandlungen, in Ehe- gesprächen, in Gasthausplaudereien und in Kulturdebatten um die„Belange der Kunst“. Wer hatte denn noch Träume, den Wunsch nach der Stille, den Wunsck allein zu sein? Er jedenfalls nicht mehr., oder doch, jetzt, in diesem Augenblick.„Irgendetwas muß sich gegen früker entscheidend geändert haben“, grübelte er,„wenn ich nur wüßte, was es ist.“ Wenn er es wüßte, Rätte er es in dem gleichen Augenblick überwunden, das war ihm klar. Er wur kein schlechter Psychologe. „Dennoch werde ich mich mehr vom Alltag Zurucziehen“, dachte er,„und vielleicht sogar Wieder einmal Kant lesen, oder noch besser Toynbee und Klages. In werde mich ein- kapseln.“ „Komm bitte rein zum Essen, rief seine Frau aus dem Küchenfenster,„es gibt heute Sauerbraten mit Knödeln.“ Ihm lief das Wasser im Munde zusammen und er sah nicht mehr, vie die Bachstelzen vom First des Hauses stürzten. Im gleichen Augenblick vergaß er auch Kant und Klages. Jan Herchenröder manier von Mozarts Textdichter, dem guten Abbé Varescu trägt hieran viel Schuld. Vielfältige Bemühungen, den„Jdomeneo“ zu retten, waren fast immer zum Scheitern verurteilt, und auch der vor 23 Jahren von Richard Strauß unternommene Wieder- belebungsversuch(der der neuen Mann- heimer Inszenierung zu Grunde liegt) hat dem Werk bis heute keine Volkstümlichkeit sichern können, wenn auch die Fabel der Handlung sich in der Neufassung einiger- maßen gradlinig entwickelt: jene Geschichte von dem sagenhaften Kreterkönig Jdomeneo, der sich nach einem dem Gotte Poseidon für Rettung aus Seenot dargebrachten Gelübde gezwungen sieht, seinen eignen Sohn Ida- mantes zu opfern. Dieser Grundkonflikt, in dem Mythologisches und ewig Menschliches sich mischt, wird jedoch nicht tragisch, son- dern durch die Poseidon versöhnende opfer- bereite Liebe zwischen Jdamantes und IIia, einer gefangenen jungen Troerin, glücklich gelöst. Die musikalische Neugestaltung verleug- net naturgemäß starke Straußische Einflüsse nicht. Sie kann nur als Kompromißlösung gewürdigt werden und führt zum Teil zu offensichtlicher Stildiskrepanz, denn Strauß hat wesentliche Stücke aus Eignem hinzu- komponiert, eine eingreifende Umstellung der verschiedenen Arien vorgenommen, die Secco-Rezitative beseitigt und eine neue rezitativische Begleitmusik geschaffen. Der dadurch entstandene Zuwachs an instrumen- taler Klangfarbe in modernem Sinn ist frei- lich nur ein äußerer Gewinn und hat den schwachen Lebensatem des, Jdomeneo“ nicht sonderlich anfachen können. Die unter Joachim Klaibers inszenatori- scher Führung zustandegekommene streng stilisierte szenische, chorische und choreogra- phische Neueinrichtung gleicht im wesent- lichen durchaus der in Schwetzingen erleb- ten, die man nun den engen Raumverhält- nissen der Mannheimer Behelfsbühne ge- schickt angepaßt hat. Auch die im einzelnen nach der Schwetzinger Aufführung schon gewürdigte Besetzung mit Heinz Sauerbaum Adomeneo), Irma Handler(in der Hosen- rolle des Idamantes), Edith Jaeger(lia) und Hedwig Müller-Bütow(Ismene) in den füh- renden Partien, mit Heinrich Hölzlin, Walter Streckfuß, Kurt Schneider und einigen an- deren in Episoden, hat sich in nichts ge- ändert. Zweifellos hat diese Besetzung ihre Qualitäten, trotzdem aber wurde man nicht recht warm und empfand es an diesem Abend einmal wieder sehr deutlich, daß Mo- zartsingen kein Kinderspiel ist. Prof. Herbert Albert war dem Ganzen wieder ein überaus instinktsicherer musikalischer Leiter. Das Orchester begleitete die Arien mit bestrik- kender Delikatesse und gab den imponierend gesteigerten Chorsätzen festgegründete cha- rakteristische Untermalung. Wie schon gesagt, erkannte das Publikum die ernsten Bemühungen um den„Idomeneo“ durch freundliche Zustimmungskundgebun- gen für alle Mitwirkenden an, aber es darf doch gesagt werden, daß eine wirklich zwin- gende künstlerische Notwendigkeit für diese Neuinszenierung kaum bestand. C. O. E. Tanz in Berlin und München Links: Dieses Bild von den Berliner Festwock en zeigt Wiet Palur und Gert Reinholm in der Ballett- Ballade„Der greinende Willi“ von Egon Monk, die am Mittwoch in einem„Bilderbogen aus Amerika“ in der Berliner„Komödie“ ihre europäische Erstaufführung hatte.— Rechts: Ein Bild von der Probenarbeit des Bayerischen Stautsopern-Balletts. Alan Carter, der neue Ballettmeister aus London, probiert mit der Primaballerina Irene Skoriłk eine Figur aus„Cinderillas. Wilders„Motchmaker“ und Patricks„Teehaus“ in Berlin Die 4. Berliner Festwochen stehen im Zeichen des Schauspiels Das Vergnüglichste an diesen— vierten — Westberliner Festwochen war, kein Zwei- fel regt sich da, bisher„The Matchmaker“ von Thornton Wilder und nach Johann Nestroy, der seinerseits ein englisches Origi- nal verarbeitet hat.„Einen Jux will er sich machen“, nicht mehr in Wien, sondern nun in New Vork. Aus dem Gemischtwarenhänd- ler ist der Kaufmann Horace Vandergelder geworden, der eben die erste halbe Dollar- Million errafft hat, und„Die Ehestifterin“, nach der das Stück heißt, ist sogar vollkom- men die Erfindung Wilders. Diese Frau Levi, die vor allem sich selbst, und zwar reich, zu verheiraten wünscht, wird von der Amerika- nerin Ruth Gordon gespielt: eine zierliche, rotgelockte, unheimlich behende und niemals entmutigte Dame lenkt alles nach ihrem Willen. Sie lügt blitzschnell zusammen, was ihr immer nützlich scheint, und hat nach jedem Fehlschlag gleich ein neues Kunststück in Bereitschaft. Die Gordon, der Wilder die Musikalische Säste aus Basel Austqauschkonzert der Mannheimer Musikhochschule Mit einer jugendlichen Musik- Gesandt- schaft erwiderte die Musikakademie der Stadt Basel den schon einige Zeit zurück- liegenden Besuch einiger Mannheimer Künst- ler und setzte damit die von der Städtischen Hochschule für Musik und Theater in Mann- heim angeregten Austauschkonzerte fort, die gewiß zu den erfreulichsten Formen des internationalen Notenwechsels gerechnet werden dürfen. Zu dem Gastkonzert in der Mannheimer Kunsthalle hatte sich eine kleine, aber sehr aufgeschlossene Hörergemeinde eingefunden, die den drei jungen Schweizer Künstlern mit viel Sympathie entgegenkamen. Die Geigerin Dorothea Berger begann mit einer Sonate von Francesco Veracini, einem Violin- virtuosen des 18. Jahrhunderts, der in seinen Kompositionen ein ausgereiftes technisches Können voraussetzt. Dorothea Berger brachte diese Voraussetzungen in ansehnlichem Maße mit; sie spielte mit bemerkenswertem Elan, und wenn auch die tonliche Gestaltung gelegentlich Wünsche offen lieg und eine be- stechende Exaktheit in der Ausführung des Details nicht immer ganz erreicht wurde, so hinterließ die schwungvolle Interpretation im ganzen doch einen recht vorteilhaften Eindruck. Später folgte noch eine Sonate für Violine allein von Eugene Vsaye, ein bra- vouröses Stück, gewürzt mit pikantesten Klangeffekten, das denn auch mit Respekt und viel Beifall aufgenommen wurde, wenn- gleich man im stillen den Vorbehalt viel- leicht nicht ganz unterdrücken konnte, daß das reizvolle Spiel mit modernen Klang- Kontorsionen erst da begonnen werden sollte, wo die Solidität der Grundlagen über alle Anfechtungen hinaus gesichert ist. Freundlichen Beifall erhielt auch Béa- trice Meier, die mit einer noch nicht ganz entfalteten aber geschmackvoll geführten Stimme Lieder von Othmar Schoeck, Gabriel Faurè und Claude Debussy sang. Der Pianist Klaus Linder begleitete mit Ruhe und Um- sicht und zeigte sich in seinen solistischen Darbietungen— einer Variationenfolge von Mozart(K.-V. 573) und der Sonate g-moll op. 22 von Robert Schumann— als talentier- ter Künstler, dessen Interpretation bei Ver- zicht auf nachgestalterische Eigenwilligkeiten bescheiden und gediegen wirkte und mit herzlicher Zustimmung aufgenommen wur- den. Wa. Rolle entworfen hat, ist darin herrlich, aber sie ist es nicht allein. Wie der englische Re- gisseur Tyrone Guthrie der Posse jeglichen Tumult gönnte und ihn zärtlich und mit Witz verfeinerte, wie Wilders freundliche und kluge Aperęus über das Geld, die Ehe und die Frauen, das Laster und das Aben- teuer von allen Beteiligten mit äußerster Anmut gegliedert wurden— die Berliner Festgäste merkten es gewiß nicht weniger dankbar als zuvor die Festgäste von Edin- burgh. Wilder stand schließlich sehr wohl- gemut neben den siegreichen Schauspielern auf der Bühne. Eine merkwürdige Mischform wird in der „Komödie“ angeboten. Ernst Johann Auf- richt, ehemals Theaterdirektor in Berlin, hat drei„Ballett-Balladen“ von John Latouche unter dem Titel„Bilderbogen aus Amerika“ importiert. Es wird gesungen, getanzt, er- zählt— dieses Theater ist episch—, gealbert, parodiert und auch symbolisiert, der Text aus dem Amerikanischen von Egon Monk, dem Regisseur— ist betont salopp, mal frech, mal larmoyant. Ein bißchen sehr anspruchs- voll zäumt sich das auf, aber es unterhält. Wiet Palar, die Tänzerin aus Amsterdam, ein Glücksfall in jeglicher Hinsicht, entschädigt für manches: als fromme, naive„susanne im Bade“(Heilsarmee-Chöre berichten ihr Pech und ihren Triumph), als ekstatische Sünderin, die„Der greinende Willi“ in Marihuana- Träumen begehrt, als„Rotkäppchen 54“, das den armen, zwar noch lüsternen, aber schon sehr geschwächten Wolf erotisch jagt. Auch der Festwochenbeitrag des Renais- sance-Theaters ist amerikanisch„Das kleine Teehaus“ des John Patrick und seine Pointe — der Besiegte setzt sich liebenswürdig und gewaltlos gegen den Besieger durch— ge- flelen auch in Berlin. Oscar Karlweis, der das Stück übersetzt hat, spielte hier wie schon in Wien den Dolmetscher Sakini, mit teils österreichischer und teils orientalischer Grazie, Karl John war als nachgiebiger Be- satzungsofflzier sympathisch, Bruno Fritz und Walter Groß füllten zwei Rollen am Rande mit berlinischer und populärer, doch beherrschter Komik. Begonnen hatte es— wie schon berichtet — mit„Faust“ im Schiller-Theater, unter des Intendanten Barlog Regie. Es war kein Er- folg, schon gar nicht bei der Kritik, und es war doch keine schlechte Aufführung. Miß- Keystone- und dpa-Bilder lungen waren eigentlich nur die Bühnen- bilder des begabten Jörg Zimmermann, die zwischen Mittelalter, Maschinenpark und Kunstgewerbe tappten. Sehr düster und sehr problematisch:„Die Bürger von Calais“, Georg Kaisers vierzig Jahre altes Schauspiel im Schloßpark-Thea- ter unter Stroux. Die Bürger, die buß fertig und zum Tode bereit dem englischen König entgegenzogen, um Calais vor der Zerstö- rung zu retten, sind bei Kaiser Schachfiguren eines merkwürdigen Nerven- und Gedan- kenspiels. Die ichlose Tat, das von keinerlei Rausch vernebelte Opfer werden ausgerech- net, künstlich präpariert. Karl-Heinz Strous hat die ethische Mathematik durch sakrale Milde und viel ausdrucksstarkes Schweigen zu ver menschlichen gesucht. Doch glückte ihm das eigentlich nur bei Walter Franck, dem Beweger des Spiels, und bei Hans Ca- ninenberg,„Dem Fünften“ der sechs Bürger, die am Ende von jeder Schwäche gereinigt zum Opfer bereitstehen. Christa Rotzoll Koltur-Chronik Trotz der Forderung des französischen Schriftstellers Jean Paul Sartre, sein Drama „Die schmutzigen Hände“ nicht aufzuführen, ging es am Freitagabend über die Bretter des Wiener„Volkstheaters“. Da Sartre angekündigt hat, daß er den verantwortlichen Spielleiter Leon Epp verklagen werde und überdies be- fürchtet wurde, daß die Aufführung durch Kommunisten gestört würde, stand das Theater unter dem Schutze eines starken Polizeiaufge- botes. Es ereignete sich jedoch keinerlei Stö- rungsversuch. Vielmehr wurde das Stück vom Publikum mit großer Zustimmung aufgenom- men. Schon nach dem ersten Akt gab es sechs Vorhänge und nach dem Ende des Stückes hielt der Beifall eine halbe Stunde lang an. Sartre hat„Die schmutzigen Hände“ im Jahre 1948 veröffentlicht, ehe er zu einem kommu- nistischen„Friedenskämpfer“ geworden War, Inzwischen ist er selbst von seinem antikom- munistischen Stück abgerückt, außerdem habe er mit dem Titel des Stückes niemals sagen wollen, daß Kommunisten„schmutzige Hände“ hätten,„sondern vielmehr, daß niemand, der lebt und handelt, es vermeiden kann, seine Hände zu beschmutzen“. Das Heinrich-Schütz-Fest 1954 wurde dieser Tage in Upsala(Schweden) eröffnet. Die neue Schlütz-Gesellschaft hat dieses siebente Musik- fest zu Ehren des deutschen Komponisten Hein- rich Schütz(15851672) auf schwedische Ein- ladung nach Upsala verlegt. ISF SE UND DER MANN AUF DER SANK Vo SEORSGES SIMENON Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln-Berlin 1. Kapitel DIE GELBEN SCHUHE Für Maigret war das Datum leicht zu be- halten, denn es war der 19. Oktober, der Ge- burtstag seiner Schwägerin. Außerdem war es ein Montag, und am Quai des Orfèvres gilt es geradezu als Regel, daß montags nur Selten jemand ermordet wird. Und schließ- lich begann mit dieser Untersuchung in die- Sem Jahr sozusagen die„Wintersaison“. Den ganzen Sonntag war ein nieselnder, kühler Regen vom Himmel herniedergegan- gen. Die Dächer und das Pflaster glänzten vor Nässe, und ein gelblicher Nebel schien fast sichtbar durch die Fensterritzen ins Zimmer zu dringen, so daß Frau Maigret ge- Sagt hatte: „Es wird Zeit, daß die Filzstreifen zwi- schen die Fenster kommen.“ Seit mindestens fünf Jahren versprach Maigret in jedem Herbst, sie am nächsten Sonntag anzubringen. „Du solltest lieber deinen dicken Mantel Arlziehen.“ „Wo ist er?“ „Ich hole ihn dir.“ Um halbneun morgens mußte man in den Zimmern noch Licht brennen, und Maigrets Ueberzieher roch nach Mottenpulver. Der Regen hatte zwar inzwischen aufge- hört, aber die Luft war noch feucht, und das Pflaster glänzte immer noch vor Nasse, am Stärksten dort, wo viele Füße darüber hin- gingen. Gegen vier Uhr nachmittags, kurz vor Anbruch der Dàmmerung, legte sich dann Wieder derselbe gelbliche Nebel wie am Mor- gen auf Paris und verhüllte das Licht der Laternen und der Schaufenster. Weder Lukas noch Janvier, noch der kleine Lapointe waren im Büro gewesen, als das Telefon geläutet hatte. Santoni, ein Korse, und Neuling in der Abteilung, der zehn Jahre im Spieler- und dann im Sitten- dezernat tätig gewesen war, hatte sich am Apparat gemeldet. „Inspektor Neveu vom dritten Bezirk möchte Sie persönlich sprechen, Chef. Es scheint dringend zu sein.“ Maigret hatte den Hörer ergriffen:„Was gibts, mein Lieber?“ „Ich rufe Sie aus einer Kneipe am Boule- vard Saint Martin an. Hier ist soeben ein durch Messerstiche getöteter Mann gefunden worden.“ „Auf dem Boulevard?“ „Nein, nicht direkt. In einer Art Sack- gasse.“ Neveu, der schon ein alter Hase in sei- nem Beruf war, hatte sofort erraten, was Maigret dachte. Messerstechereien, vor allem in einem dicht bevölkerten Viertel, sind sel- ten interessant. Anrempeleien zwischen Be- trunkenen sind dort an der Tagesordnung, und auch die in dieser Gegend wohnenden Leute, Spanier oder Nordafrikaner, haben häufig ein Hühnchen miteinander zu rupfen. Neveu hatte deshalb eilig hinzugefügt: „Der Fall erscheint mir merkwürdig. Am besten kämen Sie vielleicht her. Es ist zwi- schen dem grogen Juweliergeschäft und dem Laden für künstliche Blumen.“ „Ich komme.“ Zum ersten Male nahm der Kommissar Santoni in dem kleinen schwarzen Auto der Kriminalpolizei mit, und der starke Parfüm- geruch, der von dem Inspektor ausströmte, war ihm nicht gerade angenehm. Santoni trug, weil er nur klein war, ziemlich hohe Absätze, hatte von Pomade glänzendes Haar und einen großen, wahrscheinlich unechten Brillanten am Ringfinger. Die Gestalten der Vorübergehenden wa- ren im Dunkel kaum zu erkennen; man hörte nur immer wieder das Klappern der Sohlen auf dem Pflaster. Auf dem Bürger- steig des Boulevards Saint-Martin hatten sich etwa dreißig Menschen versammelt, die von zwei Polizisten in Pelerinen zurückge- drängt wurden. Neveu, der schon wartete, öffnete den Wagenschlag. „Ich habe den Arzt gebeten, bis zu Ihrem Kommen hierzubleiben.“ Es War die Stunde des Tages, wo auf diesem belebtesten Teil der Boulevards der Verkehr seinen Höhepunkt erreicht. Die große Uhr mit dem Leuchtzifferblatt über dem Juweliergeschäft zeigte zwanzig nach fünf. Der Laden mit den künstlichen Blumen dagegen, der nur ein Schaufenster hatte, war so schlecht beleuchtet und wirkte so trübe und verstaubt, daß man sich fragen konnte, ob sich je ein Kunde dorthin verirrte. Zwischen den beiden Geschäften mündete eine ziemlich schmale, kaum auffallende Sackgasse auf den Boulevard. Es war nur ein enger Durchgang zwischen den Häusern, in dem keine Laterne brannte und der wahr- scheinlich auf einen Hof führte, wie es deren 80 viele in diesem Viertel gibt. 5 Neveu bahnte Maigret einen Weg durch die Zuschauermenge. Drei oder vier Meter entfernt standen im Dunkel der Sackgasse einige Männer. Zwei von ihnen hielten elek- trische Taschenlampen in den Händen, aber man mußte schon sehr genau hinblicken, um die Gesichter erkennen zu können. Es war hier noch kälter und feuchter als auf dem Boulevard, und es zog unaufhörlich. Ein Hund, den einer der Männer vergeblich zurückscheuchte, schlüpfte ihnen immer wie- der zwischen den Beinen hindurch. Vor der abgeblätterten Hauswand lag ein Mensch der Länge nach auf dem Boden. Der eine Arm war nicht zu sehen, während der andere mit der ausgestreckten Hand den Durchgang versperrte. „Tot?“ Der Arzt aus dem Viertel nickte:„Der Tod muß sofort eingetreten sein.“ Wie um diese Worte zu unterstreichen, glitt der Lichtkreis einer Taschenlampe über die Leiche, von der sich das im Rücken stek- kende Messer seltsam abhob. Der Schein der anderen fiel auf ein Halbprofil, ein offenes Auge, eine Wange, die sich beim Fall des Opfers an den Mauersteinen aufgeschürft Hatte. „Wer hat ihn entdeckt?“ Einer der Polizisten in Uniform, der nur auf diesen Augenblick gewartet hatte, trat vor. Seine Züge waren kaum zu erkennen. Immerhin sah man, daß er jung und sehr erregt War. „Ich machte gerade meine Runde und werfe dabei gewöhnlich einen Blick in all diese Sackgassen, weil's ja immer Leute gibt, die im Schutz der Dunkelheit irgendwelche Schweinereien treiben. Und da sah ich dann etwas Dunkles auf der Erde liegen. Im ersten Moment dachte ich, es sei ein Betrunkener.“ „War er schon tot?“ „Ja, ich glaube Wohl. Aber der Körper War noch Warm.“ „Um welche Zeit war das?“ „Vier Uhr fünkundvierzig. Ich habe einen Kollegen herbeigepfiffen und sofort die Wache angerufen,“ Neveu fiel ihm ins Wort:„Ich habe die Mitteilung entgegengenommen und mich gleich hierher aufgemacht.“ Das Polizeirevier des Viertels befand sich kaum zwei Schritte entfernt, in der Rue Notre Dame de Nazareth. „Ich habe meinen Kollegen beauftragt 9 Arzt zu benachrichtigen“, fuhr Neveu ort. „Hat niemand etwas gehört?“ „Nicht daß ich wüßte.“ Etwas tiefer in der Sackgasse bemerkte man eine Tür mit einer funzligen Lampe darüber. „Wohin führt die?“ „In das Büro des Juweliers, Sie wird nur selten benutzt.“ Bevor er vom Quai des Orfevres fortge- gangen war, hatte Maigret den Erkennungs, dienst benachrichtigt, und man hatte sofe einige Beamte mit fotografischen Apparaten und allem anderen Zubehör an den Tatort entsandt. Wie alle Fachleute kümmerten sie sich nur um ihre Aufgabe, stellten keinerlei Fragen und hatten nur die eine Sorge, Wie sie in einem so engen Gang ihre Arbeit ver- richten sollten. 5 „Was befindet sich im Hintergrund des Hofes?“ fragte Maigret.. „Nichts. Nur Mauern und eine einzige schon seit langem abgesperrte Tür, die 20 einem Haus in der Rue Meslay führt.“ Okkensichtlich war der Mann von hinten erstochen worden, als er ein paar Schritte in die Gasse hineingegangen war. Jeman War ihm leise gefolgt, und die Vorübergehen, den, die in dem großen Strom draußen àu dem Boulevard dahintrieben, hatten n. das geringste bemerkt. „Ich habe in seiner Tasche nachgesucht und diese Brieftasche hier gefunden“, sagte Neveu und reichte sie Maigret. Einer der Männer vom Erkennungsdienst richtete, ob wohl das keiner von ihm verlangte, sofort seine Lampe darauf, die übrigens sehr vie. stärker war als die des Inspektors. Fortsetzung folg) Heraus verlag. drucke chefre Stellv. Dr. E Weber Lokale Dr. F. Land: simon chef v 2681. Dad einz Spie ban eini b bou in Alle bef: mit hie! Mir luti Ie Chu 80 KO