heinter 8 Geschäftsstellen: Mannheim, R. 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /R., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2.80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 5,20 DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. in den Donnerstag, 30. September 1954 e eee Edith Summerskill und Clement Attlee verfolgen kier mit sichtbarem Interesse die Debatte über die deutsche Miederbewaßfnung bei dem Parteitag der Labour-Party in Scarborough. Edith Summerskill wurde inzwischen vom Nationalen Eæekutivrat der Partei zur pParteivorsitzenden gewählt. Dieses Amt wird in jähr- lichem Wechsel von führenden Persönlichkeiten der Partei wahrgenommen und ist nicht zu verwechseln mit der Position Altlees, der die wie vor der erste Reprädsentant der Labour-Partp ist. Labour- Fraktion im Unterhaus leitet und nach Bild: UF Höhepunkt des Bauerntages in Stuttgart Bundesminister Lübke und Dr. Hermes sprachen auf einer großen Kundgebung/ Die Wünsche der Landfrauen Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz-Eichhöfer Stuttgart. Höhepunkt des dieszährigen Deutschen Bauerntages war die von vielen Tausenden bäuerlichen Vertretern des ganzen Bundesgebietes besuchte Kund- gebung in Stuttgart, auf welche der neuge wählte Ehrenpräsident und bisherige Vorsit- zende des Deutschen Bauernverbandes, Reichsminister a. D. Dr. Andres Hermes, einen Rückblick auf die in den letzten Jahren geleistete Verbandsarbeit gab. Bundeskanzler Adenauer sandte von London aus an Dr. Hermes ein Telegramm, in dem er sein Be- dauern darüber ausspricht, daß es hm wegen der Londoner Konferenz nicht möglich gewesen sei, an der Tagung in Stuttgart teilzunehmen. versicherte, er „Informationsbüro in der Nähe von Zu den Paritäts forderungen der Land- Wirtschaft erklärte Hermes, diese bestünden nicht in dem Versuch der Einführung einer Preisautomatik auf land wirtschaftlichem Ge- biet. Vielmehr sollten dadurch nur die Grundforderungen erfüllt werden, der Land- würtschaft im Rahmen der gesamten Wirt- schaftspolitik die gleichberechtigte Behand- lung mit anderen Wirtschaftszweigen zu sichern. Die Herbeiführung der Parität solle so weit wie möglich durch eine Kostensen- kung der land wirtschaftlichen Betriebsmittel erfolgen, Preisanregungen für landwirtschaft- liche Erzeugnisse sollten nur als letzter Aus- weg in Frage kommen. Zu den Problemen der Verbesserung der Agrarstruktur betonte der 76jährige Bauernführer, dieser Begriff könne nicht weit genug gefaßt werden, da fast ein Viertel der land wirtschaftlichen Be- triebe an der Grenze der Lebensfähigkeit lägen. Die Verbesserung der Agrarstruktur dürfe aber nicht zu einer Beeinträchtigung der Belange des Kleinbauerntums führen. Auf einem Presseempfang versuchte Bun- desernährungsminister Lübke, die immer wieder geäußerten ernsten Befürchtungen über eine weitere Lüberalisierung der Ein- Den Ausschluß der Tschechoslowakei mit Wirkung vom 31. Dezember 1954 beschloß der internationale Währungsfonds, weil die- ses Land sich geweigert habe, bestimmte Auskünfte zu erteilen. Nach Moskau abgereist ist am Mittwoch eine aus 16 Mitgliedern bestehende Delega- tion des britischen Parlaments. Ein Mitglied der Delegation sagte, die Reise habe„völlig unpolitischen Charakter“. Die Lage in Saigon, der Hauptstadt von Südvietnam, hat sich nach Ansicht politischer Beobacher entspannt, obwohl in dem Streit zwischen der Regierung und der Armee noch kein Uebereinkommen erzielt wurde. Die Vertreter einflußreicher Sekten, die in die Regierung eingetreten sind, bemühen sich nach wie vor um eine Beilegung der Regie- vrungskrise. In der Oelraffinerie von Abadan(Persien) wurden von den Militärbehörden 35 Tech- niker wegen Mitgliedschaft in der Kommu- nistischen Partei festgenommen. Schon vor zwei Wochen waren in Persien über 400 Per- sonen verhaftet worden, die einer sowieti- schen Spionageorganisation angehört haben sollen.— Vor einem Teheraner Militärge- richt begann am Mittwoch der Hochverrats- prozeß gegen den ehemaligen persischen Außenminister Fatemi. Der Anklagever- treter forderte für Fatemi die Todesstrafe. Herausgeber: Mannheimer Morgen 27 Verlag. Druck: Mannheimer Groß- 5 2 druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. 5 a Chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; politik:. 5 Dr. E. Kobbert; wirtschaft: F. 0. 1 1 weber; Feulllet.: W. Gilles, K. Heinz; ige lokales: W. Kirches; Kommunales: 5 ti. px. F. w. Koch; Sport: H. Schneekloth; 5 als Land: C. Serr; Sozialredation: F. A. 5 f a- Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Ul- chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. ach Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., ge. Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. eit Mannheim. Postscheck-Kto.;: Karlsruhe 75 1 N 80 016, Ludwishafen/Rh. Nr. bh 7 4 c Wen aartguetnn, w 0 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz ch hin der 9. Jahrgang/ Nr. 228/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz 155. ce es gr. mit ann 5 England bin ich an Eu bin 0 gla indet sich a ropa nge . Entscheidende Erklärung Edens aui der Neun-Mächte-Konferenz in London 15 Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen mer London. Die Neun-Mächte-Konferenz in der britischen Hauptstadt erreichte im rüber noch zu befinden sein werde, im Falle 155 Verlaufe der gestrigen Nachmittagssitzung überraschend ähren dramatischen Höhepunkt. einer Einigung auf der Konferenz dauernd 55 Nachdem der amerikanische Außenminister Dulles mit allem Nachdruck darauf hinge- 1. hen* hatte, daß Jetzt Europa 285 letzte Chance 5. einer Einigung habe und die Ver- en 11118 die taktische Luftwafle in Europa. ung einigten Staaten bei einem Scheitern der Konferenz die Konsequenzen zu ziehen gedächten, Das Vereinigte Königreich werde diese Trup- ver- machte Eden die für Frankreich entscheidende Mitteilung, daß Großbritannien seine pen nicht abziehen gegen die Wünsche der lr. J Fruppen in der derzeitigen stärke auf dem Festland zu belassen gedenke. Die Konfe- e 155 renzteilnehmer nahmen diese von äußerster Konzessionsbereitschaft getragene Erklärung Vorbehalte für den Fall, daß eine akute Not- Sem Edens nicht ohne Ergriffenheit zur Kenntnis. lage in Uebersee eine Aenderung dieser 155 N„Wir sind ein janzes Stück weiterjekom- Eden. Nach ihr ist Großbritannien jetzt be- Büinigeitionen notwendig 5 sollte, oder 5 men“, rief Bundeskanzler Dr. Adenauer aus, reit, alle zur Zeit dem alliierten, Oberbefehls- daß die Finanzlage Großbritanniens emes 5 als er von der Konferenz wieder in sein haber für Europa unterstellten Truppen Tages die Unterhaltung dieser Truppen Hotel zurückkehrte. Waren am Vormittag Oder deren Aequivalent an Kampfkraft, wo- außer Landes nicht mehr tragen sollte. die Verhandlungen noch im wesentlichen Ver- 55. ber kahrensfragen gewidmet gewesen, die unter Adenauer: Rote Ziffern für den 29. September 1954 anderem zur Einsetzung eines Unteraus- 1 400 schusses für die e der mit dem 88 Nach Auffassung des deutschen Bundes- Wünsche erzielt worden ist, das 1. lage tritt der Bundesrepublik und Italien in den kanzlers sind diese Vorbehalte offenbar nicht sicht dafür zu bestehen scheint, ie burg Brüsseler und den NATO-Pakt 2 schwer Selrug, um den Erfolg der Konferenz Mehrzahl der Delegationen diesem ran- a bd 0 18 usammen- noch gefährden zu können. Dr. Adenauer zösischen Bestreben keinen nachhaltigen lage üängenden militärischen und Kontrollfragen gab der Presse gegenüber der Zuversicht Widerstand mehr entgegensetzen dürfte. 1 0 kührten, und hatte auch die Unterredung, Ausdruck, daß die Außenminister ihre Be- In den anderen Delegationen wird der 1 die Dr. Adenauer mit Mendès-France am ratungen in London bereits am Donnerstag- betonte Optimismus des Bundeskanzlers an- 1 die Morgen hatte, noch keine konkreten Ergeb- abend oder am Freitag erfolgreich werden scheinend nicht n vollem Umfange geteilt. dur. nisse gezeitigt, so erschienen in der Nach- beenden können. Er sagte triumphierend, das Aber immerhin ist die hoffnungslose Be- 5 5 mittagssitzung gleich zwei Götter aus der der 29. September mit roten Ziffern in den urteilung der Konferemzaussichten, die min- VVV Kalender des deutschen Volkes eingetragen destens bis zum Dienstagabend ttel⸗. Dulles, der i f zu werden verdiene. meisten Delegationen, auch in der deutschen, 5 5„der in sehr ernsten, 5 bestand, gestern abend einer hoffnungs- noch juristisch begründeten Ausführungen darauf Er gab— wie schon auf der Konferenz— freudi, Auf ichen. Dies spe- A 1 5 5 8 auch der Presse gegenüber seiner Befriedi-„. 8 ran hinwies, daß die von Präsident Eisenhower 1 8 Ji 8 85 N 111 ziell auch deswegen, weil auch Mendès- 0 gegenüber der EVG in der Erwartung von 1 5 2 5 an die Adresse so won France in der Sitzung die Erklärungen von 1 deren Ratifizierun b f i 8 A Wie Gro Zoritanniens Ausdruck und Dulles und Eden willgommen geheißen hat. Luis g gegebenen Sicherheits- meinte, daß nunmehr die französischen Be- 8 f 1 15 g erklärungen durch die Nichtratifizierung des denken, die im wesentlichen darauf begrün- 5 8 85„„ eine J Vertrages in Frankreich hinfällig geworden det gewesen seien, daß England in Europa 3 3 8 8 und 348 1 weill seien.(Dr. Adenauer hatte gerade in einer nicht mit von der Partie sei, behoben sein viel 5 13 5 über wum⸗ urch einleitenden Erklärung die USA und Groß- dürften. Auf Fragen erklärte der Bundes- 45 1 8 0 1 5 bis 9 8 von einem nber britennien ersucht, ihre Sicherheitserklärun- Kanzler, daß hinsichtlich der Saar im Zusam- 8 Erfolg der Konferenz wird sprechen irrten en aufrechtzuerhalten.) Die Ausführungen menhang mit dieser Lösung an ihn von Men- können 8 N die- von Dulles gipfelten darin, daß er dem Prä- deèes-France keine Forderungen gestellt und. esse. siclenten die Wiederintaktsetzung dieser oder von ihm keine Zusagen abgegeben worden 1600 entsprechender Erklärungen angesichts der seien. Er ließ aber durchblicken, daß er die e e Enttäuschung der amerikanischen Hoffnung hat, dag im Laufe des sich aus zal Aenlichen Meinung über das Versagen der einem erfolgreichen Abschluß der Londoner Dh bisherigen europäischen Einigkeitsbestrebun- Konferenz ergebenden engeren politischen bart, gen nur empfehlen könne, wenn auf der Zusammenwirkens der europäischen Länder nane gegenwärtigen Konferenz ein politischer eine für alle Teile befriedigende Lösung des über Tatbestand geschaffen würde, der den Saarproblems ergeben würde. 1 1 Europas gewähr- Heber den sichtbaren Fortschritt der 11 1 0 Verhandlungen in dieser Nachmittagssit- 75 Wohl noch wichtiger als diese ernste und zung tritt im Augenblick in der allgemeinen be sachlich vorgetragene Warnung vor der Aufmerksamkeit in den Hintergrund, daß 1 Möglichkeit einer Srundsätzlichen Neuorien- während der Vormittagsitzung z War noch 1 5 tierung der amerikanischen Außenpolitik keine Einigung über die Uebertragung der ie der Kuros Mar die darauffolgende Kontrolle und der Garantiefragen an den f ittet. Ankündigung des britischen Außenministers Brüsseler Pakt im Sinne der französischen Bundesernahrungsminister Hch. Lübke, lten, 9 550 5 der„ 3 g An 5 242 2 8 rachte, warnte im Zusammenhang mit den 19 Labour-Party kritisiert die Regierung diesjährigen Ernteschäden vor übertriebenen 125 Parteit C Politik und fü 1 l Forderungen. Die deutsche Landwirtschaft, 5 itag gegen Cypern-Politik und für Selbstverwaltung der Kolonien zu der 14 Prozent der Bevölkerung gehör- 8 5 3 5 akeln Scarborough.(UP/ dpa) Pie Delegierten Mittwoch, das politisch Bedeutsame dieser 5 55 e der des Jahreskongresses der britischen Labour- Entschließung sei, daß auch nach Ansicht sich aber nicht durch rücksichtslose Forde- rden Party hießen am Dienstag einstimmig eine der Labour-Party das Hauptziel die Wie- rungen erwerben könne r des Resolution gut, mit der die britische Politik der vereinigung Deutschlands sein müsse. D 5 1 5 im Hinblick auf die Insel Cypern scharf ver- Damit stelle sich die Partei eindeutig hinter werde 85 8. 7 u die Wied 1 urteilt und die Labour-Fraktion des Unter- die Forderung der deutschen Sozialdemo- wahl 1.. 1 5 5 125 imer hauses aufgefordert wird, diese Politik„bei kratie.„Es ist beschämend, daß zu seiner auf es en te. n jeder sich bietenden Gelegenheit schärfstens Zeit, wo von der Bundesregierung die Frage an die Vertreter e Ban e 25 Est afie“ anzugreifen“. Bei der gleichen Gelegenheit der Wiedervereinigung praktisch nicht als bare Gut der einheitlichen beruft neieen Saar- forderten die Delegierten, dag der Bevölke- das vordringlichste Ziel betrachtet wird, Organisation sorgsam zu hüten. Auch wenn lung rung der britischen Kolonien zum frühest der Kongreß der Labour-Farty eine deut- sich die Geschlossenheit des Berufsstandes 10 möglichen Zeitpunkt die Selbstverwaltung sche Regierung darüber belehren muß“. Die in den letzten Jahren bewährt habe, solle Zugebilligt wird. Bemühungen um eine engere Zusammen- man nicht verkennen, das manches noch nicht . Der Delegierte E. Welker, der über die arbeit der europhischen Völler unter guts erreicht sei und daß man sich auf ein stän- 9 ypern-Frage sprach, erklärte, daß es den schaltung Jeder Diskriminierung, verbunden diges, zähes Ringen um die Lebensnotwen- Einwohnern von Cypern gestattet werden mit dem Bestreben, durch Vierer-Verhand- digkeiten des deutschen Bauerntums einstel- die- elle, selbst über ihre Zukunft zu entschei- lungen die Voraussetzungen für die Wieder- len müisse. Er vertrat die Auffassung, die 1 8 den. Dagegen sträube sich die britische Re- Vereinigung Deutschlands zu schaffen, seien diesjährigen Ernteschäden könnten in vielen 5 die gierung aber nicht nur, sondern sie lasse Zur Grundlage deutscher und britischer So- Fällen von den einzelnen Landwirten nicht 1 sie jedermann einsperren, der die Union der zialisten geworden. allein getragen werden. . Griechenland befürwortet. Mit die- 2 8 ser Haltung verstoße die konservative Regie- 5 5 5 a V Zwiscsen Gesfern und Moroen sicht n der Charta der Verein- Die Rede Reinhold Maiers in der Debatte gebe es keine echten und überzeugenden 1720 08 55 5284 tte über die Kolonialfrage über den Fall John im Bundestag wurde am Gründe, Verhandlungen mit den Leuten in warfen die Delegierten der Labour-Party Mittwoch vom geschäftsführenden Landes- Pankow. zu verweigern. Er Sagte weiter, . der Regierung vor, daß sie versuche,„den vorstand der DVP/FDP Baden- Württembergs die Bundestagsdebatte über seinen Fall habe en?“ alten Im i* u. gebilligt. Die Haltung Maiers entspreche ihm die Richtigkeit seines Entschlusses, in nden en 8 8 58 gelber e Aobonſen völlig der politischen Situation. die Sowjetzone zu gehen, bewiesen. bald wie möglich das Recht der Selbstver- Im Zivilstreit um den Zeitungsstreik vom Die Regierung der Sowzetzone solle, so ouis waltung zuzugestehen, Die Debatte verlief Mai 1952 hat der Bundesgerichtshof am verlautet aus Berlin, im Anschluß an die tt in im übrigen jedoch recht ruhig. Es zeigte sich, Mittwoch entschiegen, daß es sich dabei um konstituierende Sitzung der am 17. Oktober Ehe, daß in dieser Angelegenheit unter den Dele- gen Politischen Streik gehandelt habe und zu wählenden Volkskammer durch die Er- fälle. gierten weitgehende Einmütigkeit herrscht. daß daher die daraus entstandenen Ausein- richtung eines„Ministeriums für die deut- Bel der Eröffnung der Kolonialdebatte andersetzungen zwischen den Arbeitgebern sche Nationalarmee“ erweitert werden. 9 aren weder Clement Attlee noch Aneurin uad den Industriegewerksschekt Prucde Aud vi 5 5 Beyen, der Führer des linken Parteiflügels, apier in die Zuständigkeit der ordentlichen. jerzehn deutsche Flugzeugsperialisten sich anwesend. Gerichte und nicht der Arbeitsgerichte fallen. seien in den letzten Tagen aus der Sowiet- 1 Arthur Skeffington, der zur Kolonial- Der frühere Generalmajor Remer kehrte 3. zurückgekehrt, be- doch polltix Stellung nahm, machte der konser- am Mittwoch nach Zzweihährigem aufenthalt 1 8 eite 1 1 5 die Rückkeh vativen Regierung den Vorwurf, die von der in Aegypten nach Deutschland zurück und on 30 3 7 15 1518* 4 85 10 8885 sind Labour-Regierung eingeleitete Entwicklung meldete sich in Oldenburg zum Antritt einer 1 2 3 1500 8 610 Flugzeug- Tag in den Kolonien gehemmt zu haben und Gefängnisstrafe von drei Monaten, die im 7 85 Zeme lc 1 95 57 1e 5 en in der eute nicht gewillt zu sein, den Kolonien das März 1952 über ihn verhängt worden war. 1 2 4 2 3 3 an, Selpstbestimmungsrecht zuzugestehen. Ein Nach Auskunft seine Vertefclizers Wupdde ar 5001 5 8 FFV Ar- Antrag, mit dem„der Abzug der britischen jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt, da Sean Worden sein. ruppen aus allen besetzten Gebieten“ ge- seine Strafe unter des Straffreiheitsgeset- Die Rechte der staatenlosen Personen fordert wurde, verfiel nahezu einstimmiger kalle. sind in einer internationalen Konvention Ablehnung. Dr. Otto John, der in die Sowjetzone kestgeleßt worden, die von Vertretern von In der vom Kongreß der Labour-Party öbergetretene ehemalige Leiter des Bundes- 51 1 e 85 10 der Bundesrepu- in Scarborough am Dienstag angenomme- amtes für Verfassungsschutz, behauptete V a nen Resolution zur Wiederbewaffnung am Mittwoch über den Ostberliner Rund- Ein Verkehrsunfall 5 ncht Deutschlands sieht die SpD einen Beweis funk, die EVG sei nicht an der Eigenwillig- Maastrich Holland), wo der Fahrer eines relle kür die„große Uebereinstimmung“ zwischen keit von Mendeès-France, sondern an der Autobusses die Herrschaft über sein Fahr- ihr und der britischen Bruderpartei. Der so- entschlossenen Haltung des französischen zeug Verlor, forderte am Mittwoch 16 Todes- Le- 1 zialdemokratische Pressedienst betonte am Volkes gescheitert. Für die Bundesregierung opfer. Ig 7 fuhren von land wirtschaftlichen Erzeugnissen abzuschwächen. Die Lüberalisierung dürfe nur sehr langsam weiter vorwärts getrieben werden. Der Staatssekretär im Bundes- ernährungs ministerium, Dr. Sonnemann, scheint sich dagegen in einer internen Prä- sidialsitzung erheblich skeptischer zu diesem Problem geäußert zu haben. Die Bundes- regierung, so soll er gesagt haben, werde in nächster Zeit eine Reihe internationaler Bin- dungen eingehen müssen, welche die handels- politische Bewegungsfreiheit der Bundes- republik weiter einschränken würden. Die voraussichtlich schon im Oktober erfolgende Unterzeichnung eines deutsch- amerikani- schen Freundschafts- und Handelsvertrages berühre die westdeutsche Landwirtschaft be- sonders, da dieser Vertrag eine Liberali- sierung der Einfuhr land wirtschaftlicher Erzeugnisse aus den USA zur Folge haben werde. Der Wunsch der deutschen Landfrauen nach der Einführung eines allgemeinen haus- wirtschaftlichen Pflichtjahres für alle jungen Mädchen trat als besonderes Anliegen in den Referaten hervor, die am Mittwochnach⸗ mittag in Stuttgart-Bad Cannstatt auf der Tagung des Deutschen Landfrauenverbandes im Rahmen des Deutschen Bauerntages 1954 gehalten wurden. Vor rund 1000 Candfrauen aus allen Teilen der Bundesrepublik erklärte die Vorsitzende des Deutschen Landfrauen- verbandes, Gräfin Marie-Luise Leutrum, die derzeitige Schulung der Mädchen in der Volks- und Berufsschule genüge nicht, um ihnen die haus wirtschaftlichen Kenntnisse zu vermitteln, die sie als künftige Familien- mütter und Hausfrauen benötigten.(Siehe auch Wirtschaftsteil) Gedenkfeier in Berlin zum Todestag Ernst Reuters Berlin.(dpa/ UP). Berlin gedachte am Mitt-⸗ woch seines vor Jahresfrist verstorbenen Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter Bei einer Gedenkfeier auf dem Zehlendorfer Waldfriedhof sagte Bürgermeister Dr. Wal- ther Schreiber, Reuter sei ein Staatsmann gewesen, der über die parteipolitische Enge hinausgewachsen sei. Das Grab Reuters War ein Meer von Blumen und Kränzen. Der Bun- desbevollmächtigte Dr. Heinrich Vockel legte Kränze des Bundespräsidenten und des Bun- deskanzlers nieder. Mit stillem Gruß verweil⸗ ten auch die drei westlichen Stadtkomman- danten kurze Zeit an dem Grabe. Als„Zei- chen für das Fortwirken der Kraft der Per- sönlichkeit Reuters“ wurde am Grabe eine Ernst-Reuter-Eiche gepflanzt. Im Schöneberger Rathaus wurde am Mit- woch eine Büste Ernst Reuters enthüllt, die von dem Bildhauer Bernhard Heiliger ge- schaffen wurde. Der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Dr. Otto Suhr, sagte in seiner Ansprache, daß Reuter über seine Mission als„kämpfender Bürgermeister“ im Ost-West-Konflikt hin ausgewachsen sei und die Welt zu seinem Wirkungsfeld gemacht habe. Das Werk, das zu vollenden ihm vom Schicksal versagt wurde, muß von uns fort- gesetzt und zum Ziel geführt werden.“ Seite 2 MORGEN Donnerstag, 30. September 1954/ Nr. 220 Donnerstag, 30. September 1954 Ist der Kriegsgefangene vogelfrei? Nach Ansicht des Außen ministeriums der kranzösischen Republik sind die internatio- nalen Komventionen für den deutschen Kriegsgefangenen nicht gültig. Demnach bliebe er der Gnade seiner Sieger überlas- Sen. Aus einer Antwort des Außenministe- mums an die Leitung der französischen Mi- Utaärgustiz wäre zu folgern, daß die bedin- Sungslose Kapitulation des Dritten Reiches den Kriegsgefangenen des Schutzes seines Staates und damit auch des Völkerrechts beraubt habe. Da eine Rechtsnachfolge des Deutschen Reiches nicht bestehe, so wurde Argumentiert, sei mit dem 8. Juli 1943 die Haager Konvention von 1907 und die Genfer Konvention von 1929 für Deutsche gegen- standslos geworden. Diese Auslassung des kranzösischen Außenministeriums schließt Zwar nicht aus, daß sich die Siegermacht aus Zweckmäßigkeitsgründen oder humanitären Ueberlegungen an den Buchstaben der Kon- ventionen halten kann; der deutsche Staats- Angehörige selbst kann sich aber nicht auf das Völkerrecht berufen. Gesetz und Recht, so heißt es wenigstens, Sind Niederschlag der menschlichen Vernunft. Die Abmachungen über Behandlung von Kriegsgefangenen sind seinerzeit getroffen worden, um der Barbarei des Kriegs zu steuern. Niemand dachte daran, daß es wohl einmal notwendig würde, der Barbarei auch nach dem Kampfe zu begegnen. Noch immer Aber ist es Gegenstand der Rechtsauslegung, ob der geschilderte Standpunkt der fransö- sischen Regierung auch wirklich haltbar ist. Kann denn ein internationaler Rechtsvertrag, der von beliebigen Regierungen zum Schutz von Volk und Individuum geschlossen und zwischen Dutzenden von Unterzeichnern als Völkerrecht besiegelt wurde, hinfällig wer- den, weil eine Regierung straffällig und aus der Völkermitte ausgestoßen wurde? Ist denn ein Richter nicht mehr an das Recht gebunden, wenn er den Mörder richtet, der das Recht gebrochen hat, und kann sich vol- lends solche Willkür auf die Erben aus- dehnen? Die Kapitulation von 1945 kann doch nicht den Sinn haben, daß damit die Vernunft der Welt vernichtet wäre und nur noch Siegerwillkür übrig bliebe, Soll das Verschwinden eines Staates, falls weder Bonn, noch die Besatzungsmächte als Rechts- nachfolger anzusehen wären, bedeuten, daß auch das Menschenrecht— und die inter- nationale Konvention von Genf, gleichgültig Wer sie unterzeichnet hat, ist Menschenrecht verschwunden sei? Eine merkwürdige Auffassung angesichts der Menschenrechts- erklärung der Vereinten Nationen. Wir sind in einer schlechten Position als Deutsche, wenn wir in eigener Sache appel- Heren müssen. Das Hitlerregiment hat nicht nur einmal die Genfer Konvention gebro- chen und der SS-Chef Oberg, um dessent- Willen das Außenministerium der französi- schen Republik bemüht wurde, ist auch nicht unser Freund. Uns geht es um den Kriegsgefangenen schlechthin, der inter- nationalen Rechtsschutz auch unabhängig von seiner eigenen Regierung genießen muß. Die Auslegung der Abteilung für Verwal- tung und soziale Fragen im Außenamt der Republik ist ein zweischneidiges Schwert. Frankreich hat jedenfalls die Konvention mit allen Folgen unterzeichnet und gibt in Zukunft seine eigenen Kriegsgefangenen preis, wenn es nicht dahin wirkt, daß diese Konventionen unverwüstlich bleiben. Dr. K. Ackermann Die Leiter der deutschen diplomatischen Missionen ime Mittleren und Fernen Osten Wurden zu einer Arbeitstagung nach Bonn Berufen. Wie aus Bonn verlautet, werden die Diplomaten solange in der Bundeshauptstadt bleiben, bis Bundeskanzler Adendauer nus London zurückgekehrt ist und sie zur Be- richterstattung empfangen kann. Die UNO braucht neuen Auftrieb Die Delegierten suchen noch„Grundregeln“, die der Weltorganisation größere Wirksamkeit verleihen könnten New Tork, im September Es ist nicht ausgeschlossen, daß die neunte Vollversammlung der Vereinten Nationen über das künftige Schicksal der Weltorgani- sation entscheiden wird. Das ist das Urteil vieler Delegierter, die an der Eröffnungs- sitzung der diesjährigen Vollversammlung beteiligt waren. Obwohl es seit der Grün- dung der„Weltfriedensor ganisation“ im Jahre 1945 zum erstenmal ist, daß sich eine Vollversammlung trifft, ohne durch tägliche EKriegsberichte aufgestört zu werden, kämp- fen die Delegierten gegen ein ermüdendes Gefühl der Entmutigung an. Die nahezu 70 Punkte umfassende Tagesordnung verweist auch dieses Jahr wieder darauf, daß viele Probleme in der Weltpolitik noch nicht be- seitigt sind. Tunesien, Marokko, Zypern, West-Neuguinea und auch Korea, um nur Von unserem Korrespondenten Gerd Wilcke einige Beispiele zu nennen, werden wieder Themen hitziger Debatten sein. Auf der an- deren Seite steht das Zentralproblem der Europa-Politik, die Deutschland-Frage in keinem der Rechenschaftsberichte. Das gleiche gilt für Asiens wichtigstes Problem, Obwohl die Zulassung Rotchinas zur UNO schon am ersten Tage der diesjährigen Sitzung„er- ledigt“ wurde, sind— genau wie in vergan- genen Jahren— keine Vorkehrungen getrof- fen worden, um den Ursprung der Schwie- rigkeiten, nämlich die Frage nach der Zu- kunft Formosas, zu untersuchen. Ein drittes „Weltproblem“ schließlich, die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiete der Atom- energie, steht zwar auf der Agenda der Voll- versammlung, ist aber nach dem Scheitern der amerükanisch- sowjetischen Verhandlun- gen einer befriedigenden Lösung so fern wie eh und je. Oesterreich sucht eine„Finnland-Lösung“ Bundeskanzler Raab bietet Verpachtung von Militärbasen an Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner Wien, im September Die Ablehnung des EVG-Vertrages durch die französische Nationalversammlung hat auch in Oesterreich Wellen geschlagen. Die Entscheidung Frankreichs hat zahlreiche neue Initiativen ausgelöst, die eine Lösung der österreichischen Frage vielleicht in den Bereich der Möglichkeit rücken könnten. Unlängst hielt Bundeskanzler Raab vor dem Kongreß der Volkspartei eine Rede, die einen Satz enthielt, der aufhorchen ließ. Raab sprach nämlich von einer kommenden Konferenz, bei der„alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abschluß des Staats- vertrages gegeben“ seien. Dieser merkwürdigerweise kaum beach- tete Satz erhält seine Bedeutung, wenn man die Nachrichten von angeblichen Plänen der Wiener Regierung verzeichnet, die wahr- scheinlich eine sehr reale Grundlage haben. Wie man aus guter Quelle hört, hat der Kanzler den Russen einen neuen Vorschlag unterbreitet, der zwar die Räumung Oester- reichs durch die Besatzungsmächte vorsieht, jedoch andererseits die Schaffung von Mili- tärmissionen mit bestimmten Rechten konze- diert. Moskau aber dünkte das zu wenig— und es winkte ab. Und eben jetzt wurde ein zweiter Vorschlag unterbreitet, der eine Kopie der finnischen Lösung sein soll. Danach erklären sich die Oesterreicher bereit, den Besatzungsmächten nach Abschluß des Staatsvertrages Militär- basen zu verpachten. Die Truppen sollen natürlich nach Oesterreichs Wünschen redu- ziert werden— die Sowjets beispielsweise von jetzt 50 000 auf 15 000 Mann. Dies würde die Räumung weiter Gebiete des Landes be- deuten, da ja Briten und Franzosen an einer Pachtung von Basen kaum interessiert wären. Man kennt freilich noch nicht die Reaktion der Russen und Amerikaner, aber man weiß, daß dieser Plan das Resultat der Aussprache ist, die der Kanzler im Vorjahr mit dem zur Kur in Wien weilenden, damaligen finnischen Premier Dr. Kekkonen hatte. Allerdings sind die Verhältnisse der russischen Militär- basis Porkkala(bei Helsingfors) nicht mit den Gegebenheiten in Oesterreich zu ver- gleichen— aber auch hier gibt es etwa den 23 000 Hektar großen, ehemals deutschen Truppenübungsplatz Döllersheim, der 42 leere Dörfer umfaßt. Und ähnlich steht es mit der amerikanischen„Enklave“ Wals- Siezenheim bei Salzburg. Schwierig wäre eine Lösung freilich, wenn die Sowiets etwa ihr gegenwärtiges Hauptquartier Baden bei Wien beanspruchen würden, da dann diese Stadt mit über 25 000 Einwohnern völlig ge- räumt werden müßte. Noch weiß man nichts Konkretes über den Gang der Besprechungen Raabs mit den Russen, doch ist man in Wien optimistisch. Müsse doch— so sagt man— Moskau jetzt eine neue Konzession machen, um psycho- logisch im Vorteil zu bleiben und den Gang der Entwicklung in Deutschland und Frank- reich beeinflussen. Und unnötig zu sagen, daß auch Paris an einer Lösung der Oesterreich- Frage mehr denn je interessiert ist. Nicht umsonst hat Mendeès-France seinen vertrau- ten Mitarbeiter Jean Chauvel für den Wiener Posten auserkoren. Aber sein Aufenthalt an der Donau soll befristet sein und vor allem der Vorbereitung einer Viererkonferenz in Wien dienen. Stimmen aus dem östlichen La- ger sprechen freilich von der Bereitschaft einer Trennung der deutschen von der österreichi- schen Frage. Dies würde bedeuten, daß praktisch eben doch nur die Frage Oester- reichs zur ernsthaften Diskussion stehen würde, weil sie schon weitgehend berei- nigt ist. Oeigſen Oanenare Janbrcndi G Blitannlen- Island, Tialien Dee Oanssanon der curopdiscnen Fencidi gung im canam-h, Zahlreiche Delegierte knüpfen ihre Hoff- nung auf eine Wiederbelebung der Weltorga- nisation an Faktoren, die in den täglichen Debaten oft nicht zum Ausdruck kommen. Einmal, so wird argumentiert, sollten die Großmächte einen besseren Weg finden, sich der Weltorganisation zu bedienen. Korea, Indochina, Deutschland, Guatemala und For- mosa sind Beispiele, die eine größere Ein- schaltung der UNO als gerechtfertigt erschei- nen lassen. Zweitens sollte die Benutzung der UNO für Propagandazwecke— man er- wähnt in diesem Zusammenhang den Fall Zypern und den letzten Flugzeugzwischenfall vor der sibirischen Küste— vermieden wer- den. Und drittens sollten Probleme der Welt- politik vor die Vereinten Nationen gebracht werden, bevor sie unlösbar geworden sind. Eine bessere Beachtung dieser„Grundregeln“ wird von den Delegierten verschiedener Staaten, die weder zu den Großmächten zäh- len, noch im Mittelpunkt eines internationa- len Konfliktes stehen, als der Schlüssel für eine bessere Zukunft der Weltorganisation angesehen. Das Jahr 1955 wird es den Delegationen der 60 Mitgliederstaaten ermöglichen, Vor- schläge zur Aenderung der UNO- Satzungen zu unterbreiten. Bisher fehlte aber vielfach der Mut zu dem Eingeständnis, daß der poli- tische Kurs der Weltversammlung immer tie- fer sinkt. Ein Erfolg der gegenwärtigen Sit- zung würde gewiß dazu beitragen, daß diese Passivität überwunden wird. Landungsversuch der Rotchinesen wurde abgeschlagen Taipeh.(dpa) Das nationalchinesische Ver- teidigungsministerium auf Formosa gab àm Mittwoch bekannt, daß am Dienstag ein Lan- dungsversuch von Einheiten der chinesischen Volksrepublik auf einer Insel vor der Küste von Fukien zurückgeschlagen worden sel Das Gros der 7. amerikanischen Flotte das in den letzten Wochen in den Gewässerg um Formosa patrouillierte, ist nach Mit- teilung der amerikanischen Marine nach Manila(Philippinen) zurückgekehrt. Der indische Ministerpräsident Nehru sagte am Mittwoch vor dem indischen Parlament in Neu Delhi, schon ein kleiner Zwischenfall, wie Schießereien zwischen den chinesischen Nationalisten auf Quemoy und den Kommu- nisten auf dem Festland, könnte andere Mächte in einen Weltkrieg hineinziehen, Schneefälle in Nord- und Südeuropa Hamburg.(dpa) In Schottland und in den Alpen ist es seit der Nacht zum Mittwoch zu starken Schneefällen gekommen. Der erste Schnee und ein starker Kälteeinbruch haben in den Bergen Mittelschottlands zut Vereisung eines Teils der Autostraße am sogenannten„Teufelsellenbogen“ geführt, Auf der 3354 Meter hohen Marmolata süd- östlich von Bozen sind am Mittwoch 14 Grad unter Null gemessen worden. Die Schiffahrt in der Nordsee wurde aàm Mittwoch vor einem schweren Sturm ge- warnt, der mit Windstärke 8 über die Deutsche Bucht und das Küstengebiet hin- wegzieht. Zahlreiche Schiffe haben in den Nordseehäfen Schutz gesucht. Pariser Spionage-Affäre zieht Kreise Beschuldigungen, Gegenbeschuldigungen und Verleumdungsklage Paris.(dpa) Durch eine Verleumdungs- klage des Leiters der französischen Sicher- heitspolizei(DTS), Roger Wy bot, gegen den Polizei-Chefkommissar Jean Di des hat die Spionage-Affäre, welche die französische Of- kentlichkeit beschäftigt,(wir berichteten in unserer gestrigen Ausgabe. Die Redaktion), am Mittwoch einen neuen dramatischen Ak- ade, Nr ebe, eue, armen, re, Le STANDICER MIIIHARAUSSCHOU 55(WASHINCTON) LSA Orossbritannien franhreſch 2 D ereHHEfe L Lee , 2 22, 5 2 LD 1 , ee, Toe( Haie Te e, + TTT 1 DD 1 e, Lege, zal, Aue,, Ci buen, 2, eee ge La Gicht, N,. A, ange L Te ele Saat( I, bad ie, Leema Ci bung dime Bfinscus fnn ume, 0 DDD a Te Ta I el tba, Belle, Gfvoheng, Juen, Te 5 aue ne, Tauss iim eee. PU Dr . An anderer Stelle dieser Seite veröffentlichen wir den Wortlaut des Brüsseler Paßtes, der gegenwärtig bei den Beratungen der Londoner Konferenz über die Eingliederung der Bundesrepublib in die Verteidigungsgemeinschaft des Westens eine bedeutende Rolle spielt. Zugleich mit der Einbeziehung der Bundesrepublik und Italiens in einen entspre- ckend geünderten Brusseler Pabot steht in London die direkte Mitgliedschaft der Bundes- republiꝶ in der Atlantik pabet- Organisation(NATO) zur Diskussion, Unsere Skizze gibt einen Ueberblick über die Befehlsverhültnisse innerhalb der VNaTO und deutet an, wo die Bundesrepublik innerhalb dieser Verteidigungsor ganisation ihren Platz haben würde, falls die Londoner Konferenz sich auf die drehte Mitgliedschaft einigen sollte. zent erhalten. Dides, bis Juli in der Polizel- präfektur Paris mit der Ueberwachung kom- munistischer Organisationen in Frankreick beauftragt, war in der vergangenen Woche von Beamten Wybots vorübergehend verhaf- tet worden, weil man militärische Geheim- dokumente bei ihm gefunden hatte. Die Do- kumente waren Sitzungsprotokolle des Na- tionalen Verteidigungsrates. Das Militärge⸗ richt Paris hatte daraufhin eine Unter- suchung gegen Unbekannt wegen der Wei- terleitung der geheimen Protokolle ein- geleitet. Dides beschuldigte Wybot am Mittwoch in einer der Presse übergebenen Erklärung einer kommunistischen Organisation, der „Vereinigung kommunistischer Polizeibeam- ten“ angehört und versucht zu haben, das von ihm, Dides, aufgebaute antikommunisti- sche Sicherheitssystem zu zerstören. Wybot antwortete sofort mit einer Gegenerklärung und kündigte an, daß er gegen Dides eine Verleumdungsklage anstrengen und eine Ent- schädigung in Höhe von 5 Millionen Franes verlangen werde, Er sei lediglich Mitglied der unpolitischen Vereinigung der Widerstands- kämpfer unter den Beamten der Sicherheits- polizei gewesen. Mit den Erklärungen von Dides und Wybot sind am Mittwoch zwei weitere Per- sonen öffentlich in die Affäre hineingezogen worden. Wybot nannte den Journalisten Andre Baranes als den wichtigsten In- formanten von Dides in der Kommunisti-⸗ schen Partei. Baranes sei in Wahrheit ein kommunistischer Geheimagent, der„Dides zum Narren gehalten“ habe. Baranes ist seit etwa einer Woche nicht auffindbar. Dides seinerseits hat den ehemaligen französischen Innenminister Charles Brun e in die Affäre hineingezogen, indem er erklärte, er habe Brune 1952 darüber informiert, daß bei einer Haussuchung im Hauptquartier der Kom- munistischen Partei in Paris Beweise füt eine Zugehörigkeit Wybots zu der kommu- nistischen Polizei- Organisation gefunden wurden. Brune habe damals entschieden, daß zunächst nichts unternommen werden sollte weil er unangenehme nationale und inter- nationale Reaktionen befürchtet habe. Einst gegen jetzt mit Deutschland? Der Wortlaut des von Mendéès-France bevorzugten Brüsseler Vertragswerkes Nachfolgend veröffentlichen wir den Wort- laut des Brüsseler Fünf-Mächte-Vertrages vom 17. März 1948, der vor allem von dem Französischen Ministerpräsidenten Mendes- France gegenwärtig als geeignetes Funda- ment eines europäischen Zusammenschlusses bezeichnet wird. Nach den Plänen von Mendes-France sollen die Bundesrepublik und Italien diesem Vertragswerk angeschlossen werden, noch bevor die Bundesrepublik der Nordatlantischen Verteidigungsorganisation (NATO) eingegliedert wird. Wie aus London gemeldet wird, hat ein Sonderausschuß den Nachfolgenden ursprünglichen Text des Brüsseler Paktes bereits so umgearbeitet, daß einer Beteiligung der Bundesrepublik und Italiens an diesem Vertrag nichts mehr im Wege steht. Einzelheiten über die Aende- rung oder Erweiterung des Vertrages wur- den jedoch noch nicht bekannt. Seine Königliche Hoheit der Prinzregent von Belgien, der Prasident der Französischen Republik, Präsident der Französischen Union, Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Luxemburg, hre Majestät die Königin der Niederlande und Seine Majestät der König von Großbritannien und Irland und der bri- Hschen Dominien haben beschlossen: mren Glauben an die menschlichen Grundrechte, an die Würde und den Wert der menschlichen Persönlichkeit und an die anderen in der Charta der Vereinten Natio- nen proklamierten Ideale erneut zu bestä- tigen, die Prinzipien der Demokratie, der per- sönlichen und politischen Freiheit, der ver- kassungsmäßigen Traditionen und der Herr- schaft des Gesetzes, die ihr gemeinsames Erbe sind, zu befestigen und zu erhalten, die wirtschaftlichen, sozialen und kultu- rellen Bindungen, die sie bereits vereinigen, mit diesen Zielen vor Augen zu stärken, loyal zusammenzuarbeiten und ihre Be- mühungen, in Westeuropa eine feste Basis für die Wirtschaftliche Erholung Europas Zzu schaffen, aufeinander abzustimmen, in Uebereinstimmung mit der Charta der Vereinten Nationen sich gegenseitig Beistand zu leisten, um den internationalen Frieden und die Sicherheit zu erhalten und jeder Angriffspolitik Widerstand zu leisten, alle Schritte zu unternehmen, die sich für den Fall der Erneuerung einer deutschen Aggressionspolitik als notwendig erweisen, in der Verfolgung dieser Ziele nach und nach diejenigen anderen Staaten hinzuzu- ziehen, die von den gleichen Idealen erfüllt und von der gleichen Entschlossenheit be- seelt sind. In dem Wunsch, zu diesem Zweck einen Vertrag der Zusammenarbeit in wirtschaft- lichen, sozialen und kulturellen Fragen und zur kollektiven Selbstverteidigung abzu- schließen, haben sie ihre Bevollmächtigten ernannt, die nach Vorlage und Prüfung ihrer Vollmachten folgendes Uebereinkommen ge- troffen haben: Artikel 1 Ueberzeugt von ihrer engen Interessen- gemeinschaft und von der Notwendigkeit einer Vereinigung zur Förderung der wirt- schaftlichen Erholung Europas werden die Hohen vertragschließenden Parteien ihre wirtschaftlichen Bestrebungen so organisie- ren und aufeinander abstimmen, daß sie die bestmöglichen Ergebnisse zeitigen durch Ausschaltung von Konfliktsmöglichkeiten in ihrer Wirtschaftspolitik, durch die Koordi- nierung der Erzeugung und die Entwicklung des Güteraustauschs. Diese Zusammenarbeit, die sowohl durch den Artikel 7 erwähnten Konsultativen Rat als auch durch andere Körperschaften durch- geführt werden wird, soll weder eine Ver- doppelung noch eine Verhinderung der Arbeit anderer wirtschaftlicher Organisationen zur Folge haben, in denen die Hohen vertrag- schließenden Parteien vertreten sind oder vertreten sein werden. Sie soll im Gegenteil die Arbeit dieser Organisationen unter- stützen. Artikel 2 Die Hohen vertragschließenden Partelen werden gemeinsam jede Anstrengung unter- nehmen— sowohl in direkter Beratung als auch durch besondere Körperschaften— um einen höheren Lebensstandard ihrer Völker zu erreichen und durch ähnliche Maßnahmen die sozialen und andere damit verbundene Einrichtungen ihrer Länder zu entwickeln. Die Hohen vertragschliegßenden Parteien werden miteinander beraten, damit die vor- geschlagenen Maßnahmen von direktem praktischem Interesse, die sich auf soziale Fragen beziehen und die mit ihrer Zustim- mung und den Sonderorganisationen be- schlossen wurden, so bald wie möglich in die Praxis umgesetzt werden können. Sie werden sich bemühen, so bald wie möglich auf dem Gebiet der sozialen Sicher- heit Abkommen miteinander zu schließen. Artikel 3 Die Hohen vertragschließenden Parteien Werden gemeinsam jede Anstrengung unter- nehmen, um ihre Völker einem besseren Verständnis der Grundsätze, die die Grund- lage ihrer gemeinsamen Zivilisation bilden, entgegenzuführen und kulturelle Wechselbe- ziehungen durch gegenseitige Uebereinkünfte oder andere Mittel zu fördern. Artikel 4 Wenn eine der Hohen vertragschließenden Parteien das Ziel eines bewaffneten Angriffs in Europa werden sollte, se werden die an- deren Hohen vertragschließenden Parteien der angegriffenen Partei in Uebereinstim- mung mit den Klauseln der Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen alle in ihrer Macht liegende militärische und sonstige Hilfe und Unterstützung leisten. Artikel 5 Alle auf Grund des Artikels 4 getroffenen Maßnahmen sollen sofort dem Sicherheitsrat gemeldet werden. Sie sollen ihr Ende finden, sobald der Sicherheitsrat alle notwedigen Schritte unternommen hat, um den inter- nationalen Frieden und die Sicherheit auf- rechtzuerhalten oder wiederherzustellen. Dieser Vertrag beeinträchtigt in keiner Weise die sich aus den Klauseln der Charta der Vereinten Nationen ergebenden Ver- pflichtungen der Hohen vertragschliegenden Parteien. Er soll nicht ausgelegt werden, als ob er in irgendeiner Form die Autorität und Verantwortlichkeit des Sicherheitsrats be- rühre, irgendwann diejenigen Maßnahmen einzuleiten, die er als notwendig erachtet, um den internationalen Frieden und die Sicherheit aufrechtzuerhalten oder wieder- herzustellen. Artikel 6 Die Hohen vertragschließenden Parteien erklären jede für sich, daß keine der jetzt zwischen ihnen oder einem dritten Staate bestehenden internationalen Verbindlichkei- ten zu den Klauseln dieses Vertrags in Widerspruch steht. Keine der Hohen vertragschließenden Parteien wird irgendein Bündnis abschließen oder an irgendeiner Koalition teilnehmen, die sich gegen eine andere der Hohen ver- tragschliegenden Parteien richten. Artikel 7 Um über alle Vertragsgegenstände zu be- raten, werden die Hohen vertragschließen- den Parteien einen Konsultativrat bilden, der 80 organisiert sein soll, daß er imstande ist, seine Funktionen ständig auszuüben. Der Rat soll zu den ihm geeignet erscheinenden Zeit- punkten jeweils zusammentreten. Auf Wunsch der Hohen vertragschließen- den Parteien soll der Rat dann sofort zu- sammengerufen werden, wenn die Hohen vertragschliegenden Parteien über Situatio- nen zu beraten haben, die eine Bedrohung des Friedens darstellen, in welchem Gebiet auch immer die Bedrohung entstehen mag, Weiterhin um zu beraten, welche Haltung eingenommen werden soll und welche Maß- nahmen zu ergreifen sind im Falle eines Wiederauflebens der deutschen Aggressions- politik, und schließlich, wenn sich eine Situa- tion ergibt, die die wirtschaftliche Stabilität gefährdet. Artikel 8 Im Verfolg ihres Entschlusses, Streitig- keiten durch friedliche Mittel beizulegen, werden die Hohen vertragschliegenden Par- teien bei Streitfällen untereinander die fol- genden Klauseln anwenden: Die Hohen vertragschließenden Parteien werden für die Dauer dieses Vertrags alle unter Artikel 36 Absatz 2 des Statuts des Internationalen Gerichtshofs fallenden Streit- fälle an diesen Gerichtshof verweisen unter Wahrung jener Vorbehalte, die jede der Ho- hen vertragschließenden Parteien bereits bei der Annahme der verbindlichen Schiedsge- richtsbarkeit gemacht hatte. Ferner werden die Hohen vertragschlie- genden Parteien alle Streitfälle außerhalb des Geltungsbereichs von Artikel 36 Absatz! des Statuts des Internationalen Gerichtshoft auf dem Wege der gütlichen Einigung regeln. In Streitfällen, die sowohl Fragen um- kassen, deren gütliche Beilegung angebracht wäre, als auch solche, die einer gerichtlichen Entscheidung bedürfen, hat jede der strei- tenden Parteien das Recht, darauf zu beste- hen, daß die gerichtliche Entscheidung de- Rechtsfragen der gütlichen Beilegung vor: angehen soll. Die vorstehenden Bestimmungen dieses Artikels berühren in keiner Weise die An- wendung solcher Bestimmungen oder Ab: kommen, in denen eine andere Art der kried⸗ lichen Beilegung vorgeschrieben ist. Artikel 9 Die Hohen vertragschliegenden Parteien können nach Uebereinkunft jeden anderen Staat einladen, diesem Vertrag unter Bedin- gungen beizutreten, auf die sie sich mit dem eingeladenen Staat geeinigt haben. Jeder so eingeladene Staat kann dem Vertrag beitreten, indem er bei der bel gischen Regierung eine Beitrittser klärung hinterlegt. Die belgische Regierung wird jede der Hohen vertragschlleffenden Parteien von der Hinterlegung jeder Beitrittserklärung be⸗ nachrichtigen. Artikel 10 Die Ratifizierung dieses Vertrags und die Hinterlegung der Hatiflkationsurkunden bel der belgischen Regierung sollen so bald wie möglich erfolgen. Der Vertrag soll nach Hinterlegung der letzten Ratiflkationsurkunde gültig sein un dann fünfzig Jahre in Kraft bleiben. Nach Ablauf der fünfzig Jahre soll jede der Hohen vertragschließenden Parteſen be- rechtigt sein, als Vertragskontrahent auszu- scheiden, vorausgesetzt, daß sie der bel⸗ gischen Regierung vorher mit einjährige Frist eine Kündigung eingereicht hat, Quelle: Europa-Archiv“ vom April 1946, Uebersetzung aus der„Times“ vom 18. März 1948. — * — Pas ver lior zun Flu me! eine 808 geb Ric Sch gUr Unc für Ste der We Han kun Kar tro Ver ger aul nac Sie ads eg 1 Nr. 228/ Donnerstag, 30. September 1954 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Zehn Insassen einer Nervenheilanstalt in Mexiko starben innerhalb weniger Minuten nach dem Genuß von Kaffee oder Tee. Der Apotheker und drei Pflegerinnen der Anstalt wurden verhaftet. Die Polizei vermutet, daß die Getränke mit einem Zucker gesüßt wur- den, der mit Gift vermischt war. Alle zehn gestorbenen Patienten waren nur zur Be- obachtung in der Anstalt. * Präsident Eisenhower erließ in seiner Eigenschaft als Ober kommandierender aller Streitkräfte der USA einen Befehl, durch welchen die meisten Disziplinarstrafen auf „unerlaubtes Entfernen von der Truppe“ verdoppelt werden.„Unerlaubtes Entfernen“ heißt im amerikanischen Soldatenjargon „awo“(Abkürzung von: absent without leave). Auf die Frage, ob die Strafverschär- fung wegen einer Häufung der„awol“-Fälle verfügt worden sei, erwiderte ein Sprecher des Weißen Hauses lediglich:„Eine Reform hatte sich als notwendig erwiesen“. * b Der Präsident der„Lufttransportvereini- gung“ erklärte in Washington, daß die Zahl der von USA Fluggesellschaften beförderten Passagiere sich in den nächsten zehn Jahren verdoppeln und jährlich die Zahl von 87 Mil- lionen erreichen werden. Nach seiner Schät- zung wird die Zahl der 1954 beförderten Flugreisenden 34 Millionen, drei Millionen mehr als 1953, betragen. * Für die Niederlande wurde in Den Haag eine Verkehrs-Sicherheits kommission, ein sogenannter„Generalstab für den Verkehr“ gebildet. Diesem Gremium gehören u. a. Richter, Aerzte, Lehrer, Leiter von Fahr- schulen, Vorstände von Verkehrs- Vereini- gungen und Straßenbahn- Sachverständige an. Aufgabe dieses„Verkehrs- Generalstabes“ und seiner„Stabsoffiziere“ soll es sein, die für die Verkehrssicherheit verantwortlichen Stellen zu beraten. * Der Amsterdamer Gerichtshof verurteilte den 81 jährigen J. L. Leeuwenkamp aus Nym- wegen wegen Mordes zu zwölf Jahren Zuchit- haus und Sicherungsverwahrung. Die Beru- kungsinstanz kam, wie die Utrechter Straf- kammer, zu der Ueberzeugung, daß der Alte trotz hartnäckigen Leugnens im September vergangenen Jahres einen 56 Jahre alten Asyl-Insassen mit dem Spazierstock erschla- gen hatte, um ihn zu berauben. Ein Jagd- agufseher hatte die Leiche des Erschlagenen nach zwei Monaten gefunden. Der Alte hatte sie in ein Gebüsch geschleppt. * Framzösische Höhlenforscher stellten einen neuen Tiefenweltrekord auf. In dem gleichen riesigen Höhlensystem in der Nähe von Grenoble, in dem sie vor kurzem 743 m tief in das Erdinnere vorgedrungen waren, komnte die achtköpfige Mannschaft jetzt unter der Leitung von Fernand Petzl eine Tiefe von 903 m erreichen. Dort stieß sie auf einen tiefen und ausgedehnten See. * el deutsche Bergbauschüler wurden von einem Durbaner Gericht zu je sechs Mo- naten Gefängnis mit Zwangsarbeit verur- teilt, weil sie ihren 18 monatigen Lehr- kontrakt im Transvaaler Goldbergbau ge- prochen hatten. Dadurch waren sie zu ille- galen Einwanderern geworden. Nach ihrer Ergreifung und Einweisung in ein Lager am Indischen Ozean trafen sie Anstalten, ihre Bewachung mit Dynamit in die Luft zu sprengen, um erneut flüchten zu können. Nach Verbüßung ihrer Strafe werden die beiden kontraktpbrüchigen Bergschüler nach Deutschland repartriiert. * Seit 1941 sind in Japan nicht weniger als 120 neue Religionen offiziell anerkannt Wor- den, wie auf dem Orientalisten-Kongreß in Cambridge mitgeteilt wurde. Die meisten gruppieren sich um irgendein angeblich gött- liches Wesen, dessen Wort von seinen An- hängern als absolutes Gesetz angesehen werde. Einige dieser Sekten hätten eine christliche Grundlage, andere seien aus dem japanischen Buddhismus entstanden. Pie eigenartigste sei die„Religion der Elektrizi- tätskultur“, deren„Gott“ Thomas Edison sei. Es gäbe in Japan sogar eine Wochenzeit- schrift, die unter dem Titel„Der Bund der neuen Religionen“ den Gläubigen all dieser Sekten dient. Hans Ertl startet Expedition in die Grüne Hölle Auf den Spuren der Inkas/ Sehr gefährliches Unternehmen/ Urwaldfilm soll gedreht Werden Am 24. September begann der Kamera- mann und Bergsteiger Hans Ertl auf dem Flughafen Frankfurt am Main seine Reise in die Grüne Hölle Südamerikas. An der von ihm geführten Anden/ Amazonas-Expedition 1954/55 werden noch der Bezwinger des Nanga Parbat, Hermann Buhl, und die Oesterreicher Hugo und Louis Figl teilneh- men. Bevor Ertl in Frankfurt die KLM-Ma- schine nach Südamerika bestieg, erzählte er, daß er vorhabe, einen abendfüllenden Farb- film über das Leben und die Gegebenheiten im bolivianischen Urwald zu drehen. Er werde versuchen, auf einer der alten Inka- Straßen— über die 5500 Meter hohen Cor- dillerenpässe hinweg— nach der prähisto- rischen Inkafestung Mapiri, die den sagen- haften Inkaschatz bergen soll, zu gelangen. Die Existenz dieser Ruinenstadt sei durch Luftaufnahmen einwandfrei festgestellt und auch vorher schon wahrscheinlich gewesen, da die Inkas an allen Ausfallstraßen von den von ihnen bewohnten Hochplateaus in den Cordilleren Schutzstädte gegen die Tief- landindianer angelegt hatten. Vier dieser Schutzstädte in den zugänglichen Gebieten Perus seien schon gefunden und erforscht. Ertl versicherte, daß ihm nicht daran liege, den Inkaschatz, an dessen Existenz er persönlich glaube, zu finden. Außerdem habe er sich der bolivianischen Regierung gegen- über verpflichtet, nach diesem Schatz weder zu forschen noch ihn, falls er wirklich auf ihn stoßen sollte, zu heben. Zwischen der alten Inkastadt Mapiri und seiner Ausgangsstation La Paz lägen nicht nur 120 Kilometer Urwald, der weder er- forscht noch bewohnbar sei, sondern auch die Schwierigkeit, Träger und Führer zu finden. Kein von den Inkas abstammender Indianer werde sich bereitfinden, den Rio San Christobal zu überschreiten, weil jen- seits dieses Flusses das„verfluchte“ Land beginnt. Durch Sagen und Märchen habe sich durch Generationen fort der Fluch der letzten vor den Konquistadoren nach Mapiri geflohenen Inkas gehalten, der jedem Tod und Verderben androht, der es wagen sollte, das Gebiet zu betreten. Ertl verwies darauf, daß diese alten Inkas sich offenbar nicht nur auf die Wir- kung ihres Fluches verlassen hätten, sondern ganz real einen Gürtel des Baumes Palo Santo, der Wohnstätte der Feuerameise, pflanzten. Dieser Palo Santo habe eine wun- dervolle Blütezeit und trage herrliche Früchte, sei aber an vielen Stellen hohl. In diesen Hohlräumen wohnen die Feueramei- sen, die sich auf alles Lebende herabregnen lassen, das sich unter oder in der Nähe der Bäume aufhält. Schon ein halbes Dutzend dieser Feuerameisen genügten, einen Men- schen zum Wahnsinn zu treiben. Sollte er wehrlos werden, nagen sie ihn bis auf die Knochen ab. Die Expedition des Sohnes des berühmten Archäologen Manuel Posnanski, die vor drei Jahren bis auf wenige Kilo- meter an Mapiri herangekommen war, sei von den Feuerameisen in die Flucht geschla- gen worden. Die Tragtiere der Expedition wurden von den Feuerameisen nachts auf- gefressen. Ertl berichtete, er und seine Expeditions- teilnehmer wollten sich gegen die Ameisen dadurch schützen, daß sie Anzüge in der Der erfolgreiche Bergsteiger und Kameramann Hans Ertl Bergführer verlieren ihr Brot Drahtseilbahnen sind schuld/ Bergführerlatein noch nicht vergessen Ein Beruf, der in Filmen und Romanen und unleugbar auch in der Wirklichkeit von einem romantischen Schimmer umgeben ist, droht auszusterben. Dabei ist kaum mehr als ein Jahrhundert vergangen, seit die Men- schen in die von der Romantik neuentdeckte Bergwelt zu strömen begannen und Berg- führer brauchten. Heute wirken mehrere Gründe zusam- men, die dem Bergführer in unseren Alpen das Brot nehmen, und so vertauschen viele der guten Kameraden und Schutzengel zünf- tiger Bergsteiger und gipfelhungriger Flach- lIandalpinisten Bergstiefel, Seil und Pickel mit der Zöllner- oder Gendarmerie- Uniform, Andere suchen im privaten Gewerbe unter- zukommen. Einige stellen sich auch vom Bergführer um auf Fremdenführer: sie ge- leiten Urlauber in modernen Reisebussen durch die Gegend und zeigen ihnen bei den im Prospekt vorgesehenen Aufenthalten die Gipfel von unten. Unter anderem sind die Drahtseilbahnen daran schuld, daß die Dienste eines guten Bergführers immer weniger in Anspruch ge- nommen werden. Jeder Alpenort, der etwas auf sich hält, sucht sich eine Drahtseilbahn oder einen Sessellift zuzulegen, die auch dem Bequemsten etwas vom Hochgefühl eines „Gipfelsieges“ geben. Drahtseilbahn und Sessellift ziehen die Massen an. Der sport- liche Ehrgeiz und die Freude am Klettern haben nachgelassen, es ist so mühsam, und die Menschen haben sich zu sehr an die Be- quemlichkeit des Daseins gewöhnt. Außer- dem scheinen nur noch wenige wirklich Zeit zu haben.. ö Und diejenigen, die auf die schwierigeren Gipfel steigen— zünftige Alpinisten und leider auch solche, die es erst werden wol- len—, gehen fast alle ohne Führer.„Uns prauchn's erst wieder, wanns schief ganga is“, sagt ein alter Tiroler Bergführer, der letzte in seinem Ort. In irgendeiner Zirbelstube beim Terlaner oder beim Enzian werden Erinnerungen wach an Zeiten, in denen der Bergführer noch gesucht war. Und in zwei Erzählstun- den mit den Hias, Peter und Sepp Sibt es Stoff genug für hundert Geschichten, selbst wenn man die nicht ganz glaubwürdigen ab- zieht, wie etwa jene immer wiederkehrende von der Buchhalterin aus Berlin, die unter Latschenzweigen die vom Peter vorher dort versteckten Enteneier„findet“, sie als „Gemseneier“ mit heim nimmt, um sie aus- brüten zu lassen und dann über das Resultat sehr enttäuscht war. In der Gaststube nebenan läßt sich eben eine laute Reisegesellschaft nieder.„Bitte beeilen Sie sich, meine Herrschaften“, sagt der Reiseleiter,„für den Aufenthalt ist nur eine halbe Stunde vorgesehen 5 5 5 Hl. Benirschke Form von Fallschirmjägerkombinationen aus der neuen deutschen Pan-Faser tragen, durch die sich auch die Feuerameise nicht durch- beißen kann. Außerdem habe die Expedition Schwingfeuernebelgeräte bei sich, die Gift- schwaden und Flammen bis auf 60 Meter Entfernung schleudern können. Mit diesen schon beinahe kriegsmäßigen Waffen hoffe er, sich einen Weg durch die Mapiri be- wachenden Ameisen kämpfen zu können. Auch die Indianer selbst stellten, wie Ertl fortfuhr, eine gewisse Gefahr dar, da sie die Expedition zu hindern suchen könnten, in das verfluchte Land ihrer Vorväter ein- zudringen. Deshalb habe er neben Kameras und Schwingfeuergeräten auch Waffen und vor allem Gegenmittel gegen Curare und Schlangengift in seinem Gepäck. Auf der anderen Seite seien die Indianer, denen ge- sagt worden sei, die Expedition wolle den Ahnen in Mapiri opfern, die einzigen, die den Urwald mit allen seinen Tücken wirk- lich beherrschen. Das von ihnen aus den Pflanzen des Urwalds gebraute Mittel gegen Schlangengift sei sowohl in der Wirkung Wie in der Anwendung den unseren über- legen. Er selbst verdanke sein Leben nur der Tatsache, daß ein Indio ihm einmal von diesem zähflüssigen braunen Getränk gege- ben habe, als er nicht wußte, welches Mittel er nach einem Schlangenbiß verwenden Sollte. Ertl betonte immer wieder, daß alle diese Hindernisse nur gering seien verglichen mit dem Hauptfeind des Menschen im Urwald: der Feuchtigkeit. Gegen die Kälte und den Sauerstoffmangel am Nanga Parbat habe er sich schützen können; gegen die Hitze in den Randgebietn der Grünen Hölle könne er versuchen, sich zu helfen. In der tropischen Feuchtigkeit des von ewigem Halbdunkel verdeckten Urwaldbodens gäbe es nur Dul- den und Hoffen. Aus Sicherheitsgründen werde er die Stadt Mapiri, die er zu Weihnachten zu er- reichen hoffe, mit Hermann Buhl allein be- treten. Alle anderen Expeditionsteilnehmer müßten in den verschiedenen Versorgungs- lagern bleiben, damit es wieder einen Weg zurück gebe. Die in den Urwald zu schlagen- den Pfade seien ohne diese Sicherheitsmaß- nahme sonst nicht mehr zu finden, da in kürzester Zeit alles Weggeschlagene stärker als zuvor nachge wachsen sei. Ertl, der im Auftrage der bolivianischen Regierung schon die Anden/ Amazonas-Expe- dition 1950/51 leitete, erklärte auf die Frage, wie er als Bergsteiger an ein solches Vor- habne komme, daß ihn dieses wirkliche, den ganzen Menschen erfordernde Abenteuer reize, das nebenbei auch die Ueberwindung von 5500 Meter hohen Bergen erfordere, die noch keines Weißen Fuß betreten hat. Außer- dem miisse ja irgendjemand einmal einen Urwaldfilm drehen, der nicht nur die Ku- lisse botanischer Gärten zeige, sondern den wahren Rahmen, in dem es wirklich giftige Schlangen, Feuerameisen, tödliche Fieber- sümpfe, aber auch Ströme von Kilometer- breite und Zeugnisse einer jahrtausendealten Kultur gebe. Benmo Straußſß Hochbetrieb im Schalterraum des UNO. Postamtes Großes Interesse für„internationale“ Briefmarken In dem glasverkleideten Schalterraum des UNO-Postamtes, das zu den modernsten der Welt gehört, drängen sich in diesen Tagen wieder die Briefmarkenkäufer aller Sprachen und Länder. Jeder neue Zusam- mentritt der UNO- Vollversammlung bringt diesen Andrang mit sich. Denn außer den „Fülialen“ der UNO- Postverwaltung in Genf und London ist das New Lorker Haupt- quartier der Vereinten Nationen die ein- zige Stelle, wo es die ersten„internatio- nalen“ Briefmarken zu kaufen gibt: eine Attraktion für Kenner und Laien. Das Recht, Briefmarken herauszugeben, ist seit dem Geburtstag des modernen Post- wertzeichens im Jahre 1840 ein staatliches Privileg. Rund ein Jahrhundert später, bei Arbeitsbeginn der Vereinten Nationen im Jahre 1946, stellte der chilenische Delegierte Benjamin Cohen den Antrag, die UNO solle eine eigene Posthoheit begründen. Dieser Vorschlag flel zunächst einmal unter den Tisch, wurde später aber von dem argen- tinischen Delegationschef Dr. Arce wieder hervorgeholt und von der Vollversammlung am 16. November 1950 als UNPA aus der internationalen Taufe gehoben. Eine wesentliche Einschränkung aller- dings erfuhr das Projekt: Die Amerikaner, deren Gast die UNO- Verwaltung ja ist, be- standen darauf, daß der künftige„Weltpost- dienst“ eine Angelegenheit der amerikani- schen Behörde bliebe. Auch die von der UNPA zu verbuchenden regulären Einnah- men sollten zur Deckung der Betriebs- unkosten an das Amt des amerikanischen Generalpostmeisters fließen. Nur der Erlös aus dem Vertrieb von Marken für Sammler- zwecke wurde der UNPA zuerkannt. Sie darf aber die Briefmarken nach ihren eige- nen Wünschen drucken und die gesamte Dienstpost der Vereinten Nationen mit ihnen freimachen. Das Ergebnis: Seit dem ersten Ausgabetag der Wertzeichen, deren gra- phische Entwürfe von Künstlern der ver- schiedensten Nationen stammen, hat sich die UNPA-Kasse mit mehr als 1,5 Millionen Dollar gefüllt, und— die Nachfrage der Philatelisten steigt ständig. Radfahrer- Führerscheine Bremen. In Bremen erhielten 20 Jugend- liche im Alter von 14 bis 17 Jahren ihre Radfahrer- Führerscheine. Sie hatten nach einem Verkehrs-Erziehungs-Lehrgang eine Prüfung über das Verhalten im Straßen- verkehr bestanden. Jetzt dürfen die Jugend- lichen an ihren Fahrrädern besondere Wim- pel anbringen, die beweisen, daß sie den Radfahrer- Führerschein besitzen. Diese An- regung der Bremer Polizei hat dazu geführt, daß sich jetzt schon weitere 1200 Jugendliche 5 zu solchen Verkehrs-Erziehungs-Lehrgängen gemeldet haben, um auch den Radfahrer- Führerschein zu erwerben. 5 Dieb wurde Führerschein entzogen Herne. Das Herner Schöffengericht ent- zog einem wegen Diebstahls zu einem Jahr Gefängnis verurteilten Angeklagten der Führerschein für drei Jahre. Der Angeklagte war mit seinem Auto nach Bad Salzuflen gefahren und hatte dort 200 Weihnachts- bäume entwendet. Das Gericht erklärte, wer seinen Führerschein für Diebesfahrten mi- brauche, dem müss die charakterliche Eig- nung zum Fahren eines Kraftfahrzeuges ab- gesprochen werden. Grab seines Opfers pflegen Aachen. Drei Jahre lang muß ein 29 jähri- ger Maschinist aus Volkenrath bei Eschweiler das Grab eines fünfeinhalbjährigen Mäd- chens am Todestag„persönlich und anstän- dig“ schmücken. Diese Buße verhängte das gachener Verkehrs- Schöffengericht in einem Strafverfahren, bei dem der Angeklagte wegen Fahrlässiger Tötung zu einem Monat Gefängnis verurteilt wurde. Nur unter dieset Bedingung erhielt er Bewährungsfrist für die Gefängnisstrafe. Der Maschinist hatte das Kind mit seinem Motorrad angefahren und tödlich verletzt. g Fünf Brandstiftungen gestanden Hof. Der 18 Jahre alte Rudolf Kern aus Schönfeld im Landkreis Selb, der bisher in vier Fällen zugegeben hatte, Scheunen in der Gemeinde Schönfeld und Umgebung an- gezündet zu haben, gestand jetzt eine fünfte Brandstiftung. Der Gesamtschaden der fünf Brände beläuft sich auf rund 190 000 Mark. Mit Tränengas gegen Pavian 1 Herford. Der vor einigen Wochen schon einmal aus dem Herforder Tierpark ent- wichene Bärenpavian„Cäsar“ Dienstag wieder sein stabiles Drahtgitter und versetzte eine ganze britische Kaserne in Schrecken. Der 1,40 Meter große Pavian, der erst vor wenigen Monaten im afrika- nischen Urwald eingefangen wurde, zer- trümmerte in seinem Freiheitsdrang eine Fensterscheibe der Kaserne und suchte zu- nächst die Waschräume auf. Mit einem Netz und einer Kiste jagten der Tierparkdirektor, g seine Helfer und britische Soldaten den ge- fahrlichen Ausreißer.„Cäsar“ wurde schließ- lich auch eingefangen, riß sich aber wieder los und lief zur Kaserne zurück, wo er einen Arbeiter in den Arm biß. Seine letzte Sta- tion war die Küche. Britische Soldaten hol- ten kurz entschlossen ihre Gasmasken und nebelten ihn mit Tränengas ein, was auch der stärkste Pavian nicht aushält. „Grunewald-Zöglinge“ Berlin.„Grunewald- Zöglinge“, je e kleine märkische Kiefer, sollen am 10. Ok- tober nach Vereinbarung mit den Bürger meistern in 200 Städten der Bundesrepubli gepflanzt werden, in denen dem Bund der Berliner angeschlossene Vereine bestehen. Dies beschloß der Bund der Berliner auf seiner Jahreshauptversammlung in West- berlin. a 1151 DM gefunden und abgeliefert f Hamburg. Eine ehrliche Finderin ist die 20jährige Sophie Christiansen aus Hamburg, die auf einer Polizeiwache eine Geldbörse mit 1151 Mark ablieferte. Das Geld gehört einer Frankfurterin, die nach Hamburg über- siedelt und ihr Umzugsgeld bei sich getragen hatte. a 55 Was wiegt der Kölner Dom/; Köln. Kürzlich hat ein deutscher Math matiker das Gewicht des Kölner Domes aus- gerechnet und ist dabei auf 120 000 Tonnen gekommen. Die beiden je 156 Meter hohen Türme sind mit 60 000 Tonnen genau 80 schwer wie Chor, Langhaus und Querhaus zusammen. Weiter hat der Mann errechnet, daß man zum Verladen sämtlicher Steine des Domes 8000 Güterwagen mit einem Lade- gewicht von je 15 Tonnen benötigt. Für der Straßentransport wären 40 000 Lastkraft- wagen erforderlich. 5 ä—— Ein Schüler vermittelt Welt-Rarität Nr. 3 Die bewegte vergangenheit einer sehr kostbaren Europamarke Volle 28 Jahre ruhte der Brief mit dem einzigen erhalten gebliebenen Farbenfehl- druck 3 Skilling-Banco gelb statt grün unter den Papieren des schwedischen Empfängers, bis im Jahre 1885 sein 14ähriger Enkel bei einem Ferienbesuch die Großmutter nach alten Skilling-Marken fragte, die er zur Auf- besserung seines Taschengeldes verkaufen Wollte. Die Großmutter brachte ihm ein Bündel Umschläge, auf denen er alle Skil- ling-Banco-Werte fand, auch die einzige 3 geld, ohne ihr Beachtung zu schenken. Als der Junge wieder nach Stockholm zurück- gekehrt war, bot er die Marken dem Händ- ler Lichtenstein an. Obgleich sich dieser über le falsche Farbe wunderte, erwarb er das Stück samt den anderen und zahlte den vor- ber vereinbarten Preis von 7 skr für die 3 Skilling-Banco. Wenig später las der Junge im„Svenska Dagbladet“ den Bericht über eine von Lichtenstein arrangierte Briefmar- kenausstellung, und daß ihr Glanzstück eine 3 Skilling-Banco gelb statt grün sei. Für diese Marke wären Lichtenstein bereits 300 skr geboten worden, aber er vermute, daß sie eines Tages einen noch größeren Wert haben würde. Erst im Jahre 1894 nahm Lichtenstein die Rarität mit nach Wien, zꝗeigte sie dem bekannten Händler Friedl, der sie dem Markenkönig Ferrari anbot. Von ihm wurde das seltene Exemplar für 75⁰⁰ Skr erworben, von denen Friedl 1800 als Vermittlungsgebühr erhielt. Fast 30 Jahre später wechselte die 3 Skil ling-Banco den Besitzer für 12 500 skr und im Jahre 1928 erwarb sie Exkönig Carol für 5 sondere den Moldau-Ausgaben widmete, Und er alles andere als eine Kapital-Anlage betrachtete, gab er die 3 Skilling-Banco im Frühjahr 1950 an Harmer in New Vork. Zwei Jahre später wurde für die inzwischen als Welt-Rarität Nr. 3 anerkannte Brief- marke der phantastische Preis von 150 000 skr gezahlt. Interessant ist es nun in diesem Zusam- menhang zu erfahren, wie die kostbarste Europa-Marke entstand. Fest steht dabei, daß für die Skilling-Binco-Marken eine Ur- Matritze ohne Wertangabe in Stahl graviert wurde. Die nach ihr gefertigten Matritzen erhielten dann die Gravur der entsprechen- den Wertziffern und nach ihnen wiederum wurden einzelne Klischees hergestellt. Je- weils 25 davon lötete mann zusammen und auf vier solcher Gruppen entstand schließlich die Druckplatte für die Bogen mit je 100 Marken. Leider sind weder die Matritzen noch die Platten erhalten. Man hatte sie wahrscheinlich vernichtet, als 1858 in Schwe- den die Oere-Marken erschienen. Für die Entstehung des Farbfehldruckes bleibt allein die Annahme, daß versehentlich ein Klischee der 3 Skilling-Banco in eine Platte der 8 Skilling eingelötet wurde. Die 3 Skilling wurde in grün und die 8 in gelb gedruckt. Wieviele Bogen von der Platte hergestellt worden sind, ist unbekannt. Der Farbenfehl- druck 3 statt 8 wurde jedenfalls seinerzeit beim Pruck noch bei der Verteilung der Bogen bemerkt. Auch der Natur wissenschaft- ler Olaf Leopold Sillen, der sich am Post- schalter einige 8 Skilling-Banco holte, ent- deckte nicht, daß sich eine gelbe 3 darunter befand. Er klebte sie im Juli 1857 auf einen Brief an seinen Bruder, in dem er ihm seine Entdeckung einer neuen Mottenart mitteilte. Briefmarken · Kaleidoskop In Großbritannien kommt im Monat Ok- tober eine vier Werte umfassende Serie an die Schalter, die Abbildungen von englischen Schlössern und das Porträt der Königin zeigt. * Die Berliner Senatspost-Verwaltung hat innerhalb von acht Tagen gleich zwei Son- dermarken herausgebracht sowie die Ber- liner Bauten-Serie mit dem 40-Pf-Wert er- gänzt, der die jüngst eröffnete Gedenk- Bibliothek zeigt. Zur Eröffnung der Berliner Festwochen erschien eine Richard-Strauß- Gedenkmarke aus Anlaß seines 90. Geburts- tages(11. Juni) und seines 5. Todestages (8. September). Die zweite Sondermarke ist dem Erbauer der ersten deutschen Lokomo- tive, August Borsig, gewidmet, anläßlich sei- nes 100. Todestages. Die Marke wurde zur Eröffnung der Deutschen Industrie-Ausstel- lung in Berlin mit einem Ersttagsstempel versehen. ** Die Wohlfahrtsbriefmarken-Serie des Saarlandes bringt auch in diesem Jahre wie- der Kinder-Bildnisse und zwar zeigt der 5 +3-Fr-Wert„Gassenbub mit Melone“, einen Ausschnitt aus dem Gemälde„Die Trauben- und Melonenesser“ von Murillo. Der 10 F5-Fr-Wert zeigt„Maria de Medici“, „Tochter Cosimo 1“ von Bronzino und die 15 +7-Fr-Marke das Bildnis„Baron Emil von Maucler“ von J. F. Dietrich. Wolkenstimmungen leiden bei Ueberbelichtung i Es ist eine ewige Klage der Amateure, daß ihre Wolken nicht„herauskommen“, Sie nennen viele„Schuldige“: die Filmhersteller, deren Filme zu blau- empfindlich seien; den Mann im Labor, der die Negative nicht „durchentwickelt“ oder die Positive zu hart belichtet Die einzelnen Filmsorten reagieren auf Blau tatsächlich verschieden. Die blau-emp- kindlichen sind meist insgesamt lichtempfind- licher, sie bringen auch Grün in helleren, zarteren Schattierungen, was gewiß kein Fehler ist. Man muß ja„seinen“ Film ohne- hin kennenlernen und seine Wesenszüge er- gründen. Dann weiß man im Einzelfall, was man von ihm erwarten kann und richtet sich entsprechend ein. Und was den Mann im Labor betrifft, so kann man von ihm eine Sonderbehandlung jedes einzelnen Filmbil- des deshalb nicht erwarten, weil er ja den ganzen Film in einem entwickelt, einen Film, auf dem es über-, unter- und richtig belichtete, zarte und dichte Aufnahmen in bunter Reihe gibt. Nur wenn der ganze Streifen einen durchgehenden Charakter aufweist— weil zum Beispiel alle Aufnah- men an der See bei heller Sone gemacht sind kann er sich darauf einstellen, und er wird es ganz bestimmt tun, wenn man ausdrück- lich auf die Eigenart der Aufnahmen hin- Weist. Im übrigen aber sollte man seine Aufnahmen so machen, daß sie auch bei einer normalen Labor-Behandlung auf nor- malem Papier voll zur Wirkung kommen. Für Wolkenstimmungen, Wolkenlandschaf- ten gelten dann folgende Grundsätze: 1. Gelb- oder Gelbgrün-Filter, in Aus- nahmefällen Orangefilter, wenn man auf be- sonders„dramatische“ Effekte erpicht ist. Bei der Zeit- oder Blendenbemessung Ver- 5 längerungsfaktor beachten! 2. Eher unter- als überbelichten. Ja, Sie haben richtig gelesen: unterbelichten! Der richtet. Die zarten Tönungen am Himmel 5 werden natürlich die ersten Opfer einer Ueberbelichtung.. 3. Das Bildmotiv so wählen, daß der Vor- dergrund die Unterbelichtung gut verträgt. Unsere Zeichnung zeigt, wie das gemeint ist. Die Badenixe macht auch als Silhouette eine gute Figur; die Unterbelichtung, die sie als Silhouette erscheinen läßt, kommt den Wol- ken zugute. a„ zerriß am Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 30. September 1954/ Nr. 228 Neue Wohnungen an unserer nördlichen Peripherie Gartenstadt-Genossenschaft baut für Angehörige der Mannheimer Industrie Die„Gartenstadt- Genossenschaft E. G. M. B. H. Mannheim“, die zur Zeit Eigen- tumerin von 1011 Neubau wohnungen ist und 91 weitere Wohnungen gegenwärtig aufbaut, hat als bisher grögtes Bauvorhaben im Juli 1953 ein Projekt von insgesamt 78 Woh- nungen in Angriff genommen, dessen Roh- bau nun kurz vor der Vollendung steht. Das mit zwei langgestreckten, in je fünf drei- geschossige Häuser unterteilten Blocks be- baute Gelände von 4400 Quadratmetern liegt zwischen Alsenweg und dem verlängerten Blütenweg in der Gartenstadt und wird auf den beiden anderen Seiten vom Waldhof- Sportplatz und der„Waldpforte“ begrenzt. Die dazwischen liegende Straße hat erst kürzlich vom Mannheimer Stadtrat den Na- men„Flensburger Ring“ erhalten. Jeder der beiden in Stahlbeton mit schall Isolierten Decken aufgeführten Blocks um- faßt 39 Wohnungen. Insgesamt handelt es sich um 18 Ein-, 36 Zwei-, und 24 Drei- Ammerwohnungen, jeweils mit Küche und micht eingerichtetem Bad, die ausschließlich Werksangehörigen der Firma Daimler-Benz zur Verfügung gestellt werden sollen. Be- cingung ist allerdings, daß diese Mieter Mitglied der Genossenschaft sind, deren Mitgliederzahl augenblicklich etwas über 1600 beträgt. Flanung und Bauausführung des Pro- jektes an der Waldpforte, das bis zum 1. Marz 1955 bezugsfertig sein soll, werden in eigener Regie der Genossenschaft ausge- führt. Die Finanzierung geschieht durch eigene Mittel, Hypotheken, und von der Firma Daimler-Benz flüssig gemachte e- Gelder, jedoch ohne Unterstützung der Stadt Mannheim. Eine Besonderheit der zehn modernen Wohnhäuser an Mannheims nörd- licher Peripherie wird die elektrische Zen- tral- Waschanlage sein, die dann eingerichtet wird, wenn sich die Mehrzahl der Mieter dafur ausspricht. Die im„konservativen“ Stil gehaltenen Neubauten sind aus Vielloch-Wabensteinen gemauert und wurden mit Fertigmontage- Treppen ausgestattet Holzfußböden(in Küche und Bad Terrazzo) und Luftschichten zwischen Deckenverputz und Betonwand werden für Isolierung und ausreichende Wärme der geräumigen Zimmer sorgen, die über Ofenheizung verfügen und sich in Größen zwischen 12 und 17 Quadratmetern bewegen. Für das Jahr 1955 plant die Genossen- schaft einen dritten Wohnblock mit weite- ren 39 Wohnungen parallel zu den bereits erstellten Bauten und will außerdem das gegen die Waldstraße zu liegende Gebiet neuem Wohnraum zugänglich machen. Im Ganzen handelt es sich um eine Fläche von rund 15 000 Quadratmetern, die Eigentum der Genossenschaft ist und in den nächsten beiden Jahren bebaut werden soll. hb Zwei Baugenossenschaften unter einem Hut „Volksgemeinschaft“ schloß sich der„Gartenstadt- Genossenschaft“ an Die Aula der Wirtschaftshochschule war am Sonntagnachmittag bis auf den letzten Platz von Mitgliedern der Gartenstadt Genossenschaft besetzt, die den Geschäfts- bericht und Jahresabschluß ihres Vorstands für das Jahr 1953 entgegennahmen. Der Auf- sichtsratvorsitzende Ernst Becherer eröffnete die Generalversammlung mit einer kurzen Gedenkminute für die im letzten Jahr ver- storbenen Mitglieder. Dann verlas Geschäfts- führer Walter Pahl auszugsweise den Ge- schäftsbericht, der an alle Anwesenden ver- teilt worden war. 1953 wurden von der Gar- tenstadt- Genossenschaft 58 bezugsfertige Wohnungen vergeben. Außerdem wurden Erziehungsabsicht wurde übel belohnt Ein Radfahrer auf Zickzackkurs/ Aus dem Polizeibericht Ein Motorradfahrer, der in der Rosen- straße von Neckarau einen Radfahrer über- holen wollte, bemerkte, daß dieser seinen Kurs wenig zielsicher einhielt und offenbar betrunken war. Als der Motorradfahrer den Radfahrer über sein verkehrswidriges Ver- Halten aufklären wollte, empfing er einen Faustschlag ins Gesicht. Der Radfahrer fuhr davon. Der Motorradfahrer konnte ihn nicht verfolgen, weil ausgerechnet in diesem Augenblick sein Motorrad versagte. Anhänger umgekippt Auf dem Schulhof in Käfertal kippte ein Anhänger, der einseitig mit 1500 Dachziegeln beladen war, beim Wegschieben um. Der Kraftfahrer, der den Anhänger steuerte, kam dabei unter die Schere. Im Krankenhaus wurde eine Oberschenkelfraktur festgestellt. Liebeskummer Ein 25 jähriger aus Käfertal nahm wahr- scheinlich aus Liebeskummer eine Ueber- dosis Tabletten. Eine Stunde zuvor hatte inn ein anderer junger Mann gehindert, sich auf die Bahngeleise bei Blumenau zu legen. Betrug mit Küchenschrank Eine Frau in Sandhofen verkaufte einen neuen Küchenschrank und lieg sich gleich 100 Mark Anzahlung geben. Als die Käu- ferin den Schrank abholen wollte, gatte ihn der Möbelhändler wieder zurückgeholt, weil er noch nicht bezahlt war. Die Ver- käuferin wurde wegen Betrugs angezeigt. Wichtigtuer in der Gutemannstraße Ein 23jähriger aus Ludwigshafen nahm in der Gutemannstraße„Personenkontrol- len“ vor und gab sich als Kriminalbeamter aus. Als Dienstausweis zeigte er seinen Personalausweis. Beim Eintreffen der Po- Uzeistreife flüchtete er, wurde jedoch ein- geholt und auf der Jungbuschbrücke ver- Haftet. Er trug eine Schreckschußpistole mit zehn Schuß Munition bei sich. Der tägliche Unfall. Am Dienstag gab es bei zwölf Verkehrsunfällen sieben Verletzte. Familie reiste durch Wüste und Urwald Die deutsch- französische Gesellschaft lud ein Die Familie Mahazuier startete eine außergewöhnliche Campingreise: Ueber 30000 Kilometer quer durch Zentralafrika. Albert Mahuzier, der 45jährige Chef der Familie, plauderte darüber mit französischem Witz und Temperament und zeigte dazu eine Reihe von außergewöhnlichen Farbfilmstreifen. Der Einladung der deutsch- französischen Gesellschaft Ludwigshafen-Mannheim, die diesen Vortrag vermittelt hatte, waren so- Viele gefolgt, teilweise von weit her, aus Hei- delberg und Bad Dürkheim, daß im Saal der Kunsthalle jeder Sitz- und Stehplatz besetzt War, daß man sich in der Vorhalle auf Stühle stellte, um einen Blick auf die Leinwand zu erhaschen, daß sehr viele wieder unverrich- teter Dinge nach Hause gehen mußten. Mahuzier ist ein recht guter Kenner Afri- kas. Es war schon seine fünfte Filmexpedi- tion, die er unternahm. Diesmal hatte er seine ganze Familie mit eingespannt, Frau und neun Kinder, das älteste war 22 Jahre, das jüngste 22 Monate alt. Sie hatten alle ihre Aufgaben: chauffieren, kochen, Berichte schreiben, waschen; nur die beiden Jüngsten um Alter von zwei und zehn Jahren waren „Sans spécialités“(ohne besondere Fachaus- bildung). Die Reise ging über 16 Grenzen, man mußte sieben Fremdsprachen beherrschen. Ueber Spanien, Spanisch- und Französisch- Marokko ging es in das Herz Afrikas. Dort, in Belgisch-Kongo, bei Ituri, studierte die Ex- pedition das eigenarige Leben der kleinen, dunkelhäutigen Waldbewohner, der Pyg- mäen. Man lebte in Laubhütten, sah die Le- Dengewohnheiten der Menschen, wie sie mit kilometerlangen Netzen ihr Wild fangen, wie sie kochen und sich freuen. Mahüzier hat mit seiner Kamera Szenen eingefangen, die die Vielfältigkeit und Wild- Wie wird das Wetter? 2 N= Vorhersage bis Freitag früh: Nach sehr kühler Nacht mit Reif und Bodenfrost zunächst heiter bis wolkig und trocken. Tagestemperatur 12 bis 14 Grad. Später erneute Eintrübung urid nachfolgend Regen. Vorübergehend Wetterberuhigung heit des schwarzen Erdteils ahnen lassen, aber er hat vor allem auch in liebevoller Filigran- arbeit gerade die kleinen und kleinsten Dinge auf die Leinwand gezaubert. Besonders stolz war Mahuzier, daß es ihm gelang, Gorillas auf freier Wildbahn zu foto- grafieren, von denen man sich, angeregt von Gangsterfilmen, meist ganz falsche Vorstel- lungen macht. Der Jagd nach dem Gorilla, durch finstere Wälder, die von einem Kame- ramann fast Unmögliches verlangt, folgte man mit größter Spannung. bet sehr viele Mittel für die Außeninstandset- zung des Hausbesitzes verwendet. Im näch- sten Jahr hofft man auch die Bürgersteige und die Vorgärten berücksichtigen zu kön- nen. Zudem glaubt man, die Mitglieder ab 1956 ͤ am Gewinn beteiligen zu können. Der Jahresabschluß wurde von den Anwesenden gebilligt, und der Vorstand einstimmig ent- lastet. Als wichtigster Punkt stand dann die Verschmelzung der Baugenossenschaft Volks- gemeinschaft mit der Gartenstadt-Genossen- schaft auf der Tagesordnung. Die Bau- genossenschaft Volksgemeinschaft(crüher Gemeinnützige Baugenossenschaft der Kriegs- beschädigten und Hinterbliebenen) ist mit ihren 117 Mitgliedern zu klein, um von der Stadt Darlehen bekommen zu können. So kam sie also auf den Gedanken, sich einer größeren Baugenossenschaft anzuschließen Die Mitglieder der Gartenstadt-Genossen- schaft stimmten einstimmig für diese Ver- schmelzung. 2 Unfallserie à Uf der Autobahn Eine Serie von Unfällen ereignete sich gestern in den Nachmittagsstunden auf der Autobahnstrecke Mannheim— Heidelberg: Gegen 14 Uhr fuhr an der Abzweigung nach Kaiserslautern ein deutscher Pkw. auf einen Wendenden amerikanischen LkwW. auf; zwei Personen wurden verletzt. Zwischen 16 Uhr und 17.30 Uhr wurden von der Landespolizei vier weitere Verkehrsunfälle aufgenommen, die sich sämtlich zwischen den Autobahn- kilometern 567 bis 382 abspielten. Um 18 Uhr fuhr ein deutscher Lastkraftwagen auf einen amerikanischen Lkw. auf, wobei es einen leicht Verletzten gab. Die Häufung der Unfälle wird neben dem schlechten Wetter, das am gestrigen Nachmittag auf der Autobahn herrschte, auf die Absperrung der Zufahrt zur Ab- zweigung nach Frankfurt zurückgeführt. Die Strecke ist zur Zeit wegen dringender Reparaturarbeiten gesperrt, und die Fahr- zeuge sind gezwungen, zuerst in Richtung Mannheim zu fahren und dann an der Neckarauer Abzweigung auf die andere Fahrbahnseite auszubiegen. Das erklärt die Konzentration der Karambolagen an den Straßenkilometern 567 bis 568. Insgesamt gab es, wie die Landespolizei mitteilt, fünf Verletzte und einen erheb- lichen Sachschaden. hw Bis auf die Dachstuhlarbeiten ist der Rohbau der im Juli begonnenen und bis März 1955 bezugsfertigen Wohnblocks der Gartenstadt- Genossenschaft mit insgesamt 78 Wohnungen in diesen Tagen vollendet worden. Foto: hyyb Zwei Richtfeste auf dem Lindenhof Eigentums- und„normale“ Wohnungen im Aufbau Die Mannheimer sind in manchem ein wenig konservativer als in anderen Groß- städten, und so hat es hier etwas länger ge- dauert, bis der Gedanke der Eigentums- wohnungen Wurzeln geschlagen hat. Gestern wurden auf dem Lindenhof für die ersten zehn Wohnungen dieser Art, die von der Kurpfälzischen Bau- und Treuhand- Gesell- schaft gebaut wurden, Richtfest gefeiert. Die Wohnungen sind bereits alle verkauft. Die zukünftigen Eigentümer werden im Grundbuch eingetragen, und zwar haben sie außer der Wohnung Anteilrechte an Grund und Boden, Keller, Treppenhaus, Dach und Außenfassade. Das Eigentum ist also, wie auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Ge- sellschaft, Willi Stuzmann von der Bensel- bank betonte, keineswegs„platonisch“, Die Wohnungen können von ihren Eigentümern nach Belieben verkauft, vermietet oder ver- erbt werden. Das Wohngeld, das in den ersten zehn Jahren wenig höher als die reguläre Miete liegt(125 DMZ), sei wie in einer Sparkasse angelegt. Architekt Henning hat die Wohnungen entworfen. Die Nachbarn grenzen nur mit den Badezimmern aneinander, wodurch weitgehende Trennung garantiert wurde. Jede Wohnung besteht aus drei Zimmern das größte hat 17,5 Quadratmeter(Küche, Bad, Keller und Bodenraum). Dazu gibt es eine gemeinsame Waschküche und einen Fahrradabstellraum. Bemerkenswert ist die Heizung der drei Zimmer durch einen Ka- chelofen, der von der Diele aus geschürt wird. Der Rohbau wurde in knapp drei Mo- naten fertig; bis Weihnachten sollen die In- haber einziehen können. b⸗-t N. Wind und Wetter scheuen die Bauleute nicht, wenn es heißt, Richtfest zu feiern. Im strömenden Regen stieg gestern an der Meer- Wiesenstraße wieder einer auf den höchsten First des Baues, um mit seinem Richtspruch 20 Zweizimmer wohnungen der Gemein- nützigen Eisenbahn- Wohnungsbaugesellschaft ihrer Bestimmung zu übergeben. Planung und Bauleitung lagen in den Händen der Bundesbahn. Für die wohnungssuchenden Eisenbahnerfamilien, die auf etwa 600 ge- schätzt werden, ist bereits der nächste Bau an der Rennershofstrage begonnen worden und für 1955 der Bau von weiteren 66 Woh- mungen geplant. do Uber 500 neue Arbeitsplätze im Frühjahr Ein Textil- und ein elektrotechnischer Betrieb kommen nach Mannheim Neben der kontinuierlichen Förderung der ortsansässigen Industrie hält die Mann- heimer Stadtverwaltung stets Ausschau nach Betrieben, die eine Belebung der Wirt- schaft und eine Verringerung der Arbeits- losenzahl bringen könnten. Der Mangel an leichter Industrie, die vorwiegend Frauen beschäftigt, ist eine weiche Stelle! in der Nach sorgfältiger Auswahl aus etwa 25 bis 30 Bewerbern hat die Stadtverwaltung, Referat Wirtschafts förderung, in der letzten Woche mit zwei auswärtigen Firmen An- siedlungsverträge abgeschlossen, die den Voraussetzungen entsprachen. Es handelt sich um einen Betrieb der Textilverarbei- tung, der gegenwärtig 375 Beschäftigte zählt und um eine elektrotechnische Fabrik mit 200 Beschäftigten. In beiden Fällen werden der Sitz der Firma und ihre gesamte Produktion nach Modeschauen auf sàuféjchen Laufsteqen Schlichte Eleganz Die Firma Braun zeigte in einer gediege- nen, sorgfältig arrangierten Schau im eigenen Hause Herbst- und Wintermoden, die bewußt Aller Extravaganz den Rücken kehrten, weil man keine unerschwinglichen modischen Sensationen auf den Laufsteg bringen wollte, sondern vielmehr einen modischen Reigen für jedermann(Angestellte der Firma führ- ten selbst vor). Das soll nicht heißen, daß der „Rosinen“ wenige gewesen wären, man war Vielmehr sichtlich begeistert von der reichen Auswahl, von den originellen Modellen, dem Chic und der Eleganz selbst schlichter For- men., Von der extremen H-Linie hielt man wenig, aber um so mehr von flotten Hosen, originellen Pullovern, sportlichen Jacken und krischen, lebendigen und farbenfrohen Zu- sammenstellungen. Vornehme Theatergarderobe(Velour- chiffon), reizende Abendkleider in Tüll und brokatähnlichen Stoffen beschlossen die interessante Schau, der Hans Beck(National- theater) und das Kurpfalztrio einen ange- nehmen musikalischen Akzent gaben. Kunstwerke aus Pelzen Im Weinzimmer des Rosengarten-Restau- rants zeigte das Kürschnerhandwerk Nord- badens in einer sehr intimen, überaus char- mant gestalteten Pelzmodenschau der Presse die jüngsten Creationen. Paul Kunze erwies sich dabei als ein amüsanter Plauderer, der fachkundig und trotzdem humorvoll sowohl auf die Neuheiten als auch auf die raffinier- ten handwerklichen Tricks aufmerksam zu machen wußte, die die Schöpfungen erst zu Kunstwerken und ihre Schöpfer zu Künst- lern stempeln. Die Pelzjacke feierte Triumphe: meist küllige Oberweite, unten verjüngt, weit an- geschnittene Aermel. Aber auch die umstrit- tene H-Linie war vertreten, der man in die- sem Gremium übrigens interessanter weise für das nächste Jahr eine große Zukunft prophezeite. Die Mäntel zeigten meist weiche Schultern, bauschig fallende Aermel, waren sowohl weitschwingend als auch eng ver- arbeitet, und wenn hier überhaupt von einer neuen Linie die Rede sein kann, so zeigt sich diese hauptsächlich im dachartig aufgesetzten Kragen, tief eingesetzten Aermeln und mäßi- ger Weite, während sich die extravagante H- Linie hier mit krawattenartigem Kragen, in strenger, fast gerader Fasson und mit etwas gehobener Schulterlinie vorstellte. Aber auch der„kleine Pelz“ kam stärker als je zu Wort: Bolero, Stola und Capestola entzückten in origineller, phantasievoller Verarbeitung— und was die Farben aller Pelzwerke anbetrifft, so scheint es zwischen Schneeweig und Anthrazit keine zu geben, die man nicht tragen könnte, wie wir auch keinen echten Pelz sahen, der nicht ein ver- blüffend echt wirkendes„Gegenstück“ ge- habt hätte. Eine Leistungsschau des nordbadischen Kürschnerhand werkes, die eindrucksvoll ge- nug war, um den Kürschnern dringend emp- fehlen zu können, ihre Schöpfungen endlich einmal in einer öffentlichen Schau dem brei- ten Publikum vorzustellen.—es. Modecocktail der Damenschneider Allen„Busenanhängern“ zum Trotz: So ein ganz kleines bißchen scheint sich die Dior'sche H-Linjie doch durchzusetzen. Wenigstens bei der Modenschau der Damen- schneiderinnung im Musensaal sah man einige Modelle ohne Proportionen, allerdings sehr gemäßigt und durchaus tragbar. Ueberhaupt beschränken sich die Vor- schläge der Mannheimer Ateliers für Herbst und Winter meist auf die in unseren modi- schen Breitegraden tragbare Abwandlung der internationalen Haute Couture. Bei den Mänteln sind die Knöpfe etwas tiefer ge- rutscht; bei den Kragen gilt das Moto„qe breiter, je besser“, und neben dem schon klassisch gewordenen Hänger tritt auch der Redingot wieder etwas in den Vordergrund. Kleine Besonderheiten am Rande: Eine aus Affenhaar gearbeitete Schulterpasse eines Wintermantels, Krawatten zu sportlichen und eleganten Ensembles, kokette kleine Hüte, eine Tasche, die spitz zulaufend von Hüfte bis Kleidersaum reicht, und Abend- kleider, die in ihrer Stoffülle ebenso traum- haft wie— im guten Sinne— altmodisch ge- blieben sind, wie bei Muttis erstem Tanz- stundenball. Die Damenschneiderinnung bewies mit diesem Modecocktail, daß sie nicht nur hand- Werklich solide, sondern auch sehr einfalls- reich und spritzig die Capriolen der wetter- wendischen Frau Mode befolgt. 11 Mannheim verlegt, es sind also keineswegs Zweigniederlassungen. Das bedeutet jedock nicht, daß auch die Arbeitskräfte mit um- ziehen. Die Stadtverwaltung hatte eine Reihe interessanter Angebote von Spezial- firmen. Jedoch ist es kaum möglich, erst für einige hundert Spezialarbeiter Wohnun⸗ gen zu bauen. Die beiden ausgewählter Firmen bringen jedoch zusammen nur etwa 30 bis 35 Schlüsselkräfte mit, die unter- gebracht werden müssen. Das Gros, mehr als 500 Arbeiter, vorwiegend Frauen, wird vom Mannheimer Arbeitsamt vermittelt werden. Die beiden Betriebe planen eine ge- wisse Erweiterung, so daß sich die Zahl der Arbeitsplätze mit der Zeit auf 750 erhöhen dürfte. Gegenwärtig befinden sich beide Firmen in Kleinstädten anderer Länder des Bun- desgebietes. Gründe für die Verlagerung sind: Die Standortvorteile im Zentrum eines großen Wirtschaftsraumes, die rei- chere Auswahl an Arbeitskräften und die günstige Verkehrslage zwischen den Haupt- absatzmärkten, dem Nordrhein- Westfäli- schen Industriegebiet und dem süddeutschen Raum. Besonders der letzte Beweggrund ist eine Chance für Mannheim, denn im west- deutschen Bundesgebiet liegt es gerade auf halbem Wege zwischen den Schwerpunkten des Absatzes. Das Referat für Wirtschaftsförderung glaubt, eine sorgfältige und gute Auswahl getroffen zu haben. Natürlich ist auch bei einer kommunalen Wirtschaftspolitik mit allen Entscheidungen ein gewisses Risiko verknüpft. Jedoch habe man in diesem Fall keinen Wechsel auf die Zukunft aus- gestellt und keine Sondervergünstigunge für die neuen Firmen gegeben. bet Wohin gehen wir? Donnerstag, 30. September: Nationaltheater 19.30 bis 22.45 Uhr:„Don Giovanni“; Musen saal 19.30 bis 22.45 Uhr:„Hexenjagd“(für die Theatergemeinde); Cafe Kossenhaschen 16.00, 20.00 Uhr: Modenschau„Das Märchenbuch der Mode“;„Unser Kino“, Schönau, 20.00 Uhr: Farblichtbildervortrag von Dr. Bruno Beger, Frankfurt à. M.:„Bei den Berbern und Arabern Nordafrikas(Abendakademie); Mo- zartsaal 19.00 Uhr: Farbfilm„Die Reise von Amsterdam nach Indonesien“; Pschorrbräu, O 6, 20.00 Uhr: Schallplattenabend(Jazz-Club): Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Ueber„Die Dauer in der Geschichte“ referiert Pfarrer ens Schomerus(Arbeitskreis der Evangeli- schen Akademie); Jugendheim Erlenhof: Aus- stellung der französischen Jugend; Amerika- haus 19.30 Uhr: Schallplatten-Konzert; Karl- Friedrich-Gymnasium 10 00 bis 18.00 Uhr; Aus- stellung Im Brennpunkt Zeitgeschehen“. (Fortsetzung des lokalen Teiles auf Seite 6) Das Wunderbad zum Wäschespölen Dreiring⸗Wäscheweiß spölt schonend und mühelos alle Wäsche leuchtend weiß und farbenfrisch, auch Wolle, Seide, Nylon und Perlon. spült ulle Wäsche „„%„„„„99* „%%%%%%%%% 5%%%%%%%„% 2%%%%%%%% „%%%%„%% „„%„%„%„%% 5„„„%„%% „%%% 9„ 3 . 10000 DN preisdusschreiben — Nr. 2 — En ter 9 nal m stige liches der i ten, Seine Fu gb Ends, Deut Nur gein gen Sieg F. zeit dest War dens beis, her Län sagt nic mio Das pöckchen zu 20 Pfg. reicht für 10 kimer Zu gewinnen sind:] klektro- Waschautomat n Spölbad, ausreichend für 2 große Wäschen. 6 Waschmaschinen 10 Wäscheschleudern 75 gögeleisen l . ä 0 g ö pis in die und öber 1000 wWeitere Preise. e iche F Bitte fordern Sie Jeilnahmebedingungen 5 10 00 0 auser f f a I 9 N N und Einzelheiten von ihrem Kaufmann. 4 88 15 12 5 st 1 * 4 E. 1 d lt li- ut KO 8. en 1 er n- lie 00, er 1: er, nd 0 on iu, 0 5 ie er li- 18= l- 18. Nr. 228/ Donnerstag, 30. September 1954 Seite 5 Ende einer großen Laufbahn Fritz Walter trat ab Endlich ist dus Hin und Her um Fritz Wal- ter gelöst: Er spielt nicht mehr in der Natio- nal mannschaft, für die er jahrelang der gei- tige Führer war. Auf der Höhe seines sport- lichen Ruhms ist ein wahrer Sportsmann von der internationalen Bühne des Sports abgetre- ten, die für ihn viele Jahre alles bedeutet hat. Seinen größten Triumph feierte er bei der Fußbuallwelt meisterschaft in Bern, wo er. im Endspiel gegen Ungarn entscheidend mithalf, Deutschland die Welt meisterschaft zu erringen. Nur seiner überragenden Fußballkunst undd zeinem persönlichen Einsatz, der auch die ubri- gen Spieler mitriß, war dieser größte deutsche Sieg im Fußball zu verdanken. Fritz Walter, der sich während seiner Spiel- zeit in der National mannschaft mit dem Bun- destrainer Herberger besonders gut verstand. war wirklich der Fuhrer„seiner“ Mannnschaft, denn immer wieder riß er sie durch seinen beispiellosen Einsatz mit und errang mit ih hervorragende Sege. Daß er seinerzeit im Länderspiel in Paris gegen Frankreich ver- sagte und ein schlechtes Spiel lieferte, Ratten inm seine Kritiker besonders stark angekrei- det. In den folgenden Spielen leonnte er wie- der mit Leistungen aufwarten, die jede Kritik verstummen ehen. Wenn er jetzt nach der Erringung der Welt- meisterschaft gebeten hat, inn nicht mehr in der National mannschaft aufꝛustellen, muß man rein menschlich betrachtet dafür Verständnis haben, obwohl er noch für einige Jahre der Dirigent„seiner“ Mannschaft hätte sein önnen. Fritz Walter, der sonst so bescheidene Sports- mann, hat genau gewußt, warum er gerade jetæt abtrat. Er wollte bei vielleicht schlech- teren Spielen— nicht noch einmal die EKriti- ken über sich ergehen lassen, die, er nach der Pariser Niederlage erhielt, da er, wie er sich selbst ausdrüchte,„einer derartigen nervlichen Belastung“ nicht mehr gewachsen wäre. Den Ursachen seines plötzlichen Rücktritts nachzuspuren, ist unangebracht, denn er selbst kamm ja bestimmen. wenn er Schluß machen will. Baß er den für ihn günstigsten Zeitpunkt gewänlt nat, spricht höchstens für und nicht gegen inn. Frite Walter, der aus seinem gro- önnen keine Reichtümer gezogen cht. 6 Deutschlands Radsportler wären froh, wenn sie einen begeisterten Veranstalter hätten, der das Erbe des Rundfahrtvaters Schwarz antreten würde. In Frankreich hat man dagegen seit neuester Zeit zwei Rundfahrt-Könige, die ein- ander den Rang abzulaufen trachten. Während die eine Riesenauflage aufweisende Sportzei- tung„Equipe“ mit ihrem Direktor Goddet die „Tour de France“ ausrichtet und auch für die Rennen Paris Roubaix, Paris-Tours, Bordeaux — Paris und Paris Brüssel verantwortlich zeichnet, nahm sich die 30 000 Auflage zählende „Route et Piste“, eine Radsport- Wochenzeitung, einer neuartigen„Tour d' Europe“ an. *. Das schien naturgemaß den bisherigen Groß- veranstaltern von Rundfahrten, der„Equipe“ in Frankreich und der„Gazetta dello Sport“ in Ita- lien, wenig zu behagen. Wenn sich eine„Tour d' Europe“ durchsetzte, dann hätte man ja die Landesrundfahrten„Tour de France“ und„Giro d'Italia“ an zweiter Stelle rangieren müssen. Also entbrannte, vor und hinter den Kulissen, ein heißer Kampf, in dem sich aber der Europa- Tour-Manager Jean Leulliot, Baris, nicht unter- kriegen lieg. Mit dem Tour-de-France-Experten Jean Bidot stellte Leulliot(unter Mithilfe von Gyssels, Belgien, und Miethe, Deutschland) die Europa-Rundfahrt auf die Beine, die entgegen allen Voraussagen weiter läuft. Bis zum Ziel am 3. Oktober in Straßburg. „Wir fahren also doch, und legen unser Am Sonntag wurden vier Spiele ausgetragen, Wobei vor allem der Ausgang der Spiele der beiden Weinheimer Mannschaften 09 und 62 interessierte. Um es gleich vorweg zu nehmen, gelang nur der 09-Mannschaft ein Punktgewinn bei der sehr gut spielenden Mannschaft SpVgg Samdhofen. Der ehemalige Verbandsligist kam mit einem 5:11 in Hohensachsen ziemlich ein- deutig unter die Räder, so daß jetzt nur der VII. Neckarau ohne Minuspunkte in der Be- zirksklasse I ist. Ilvesheim und TG Laudenbach gewannen erwartungsgemäß gegen TV Hems- bach und TSV 46 Mannheim. SV Ilvesheim— TV Hemsbach 12:9 Trotz Ersatz lieferte Ilvesheim ein gutes Spiel. Ilvesheim erkämpfte sich aus dem 1:2 Rückstand eine 4:2-Führung. Bei Halbzeit stand die Partie 5:5. Nach der Halbzeit lag Ilvesheim bald 9:6 in Führung und gewann schließlich mit 12:9 ver- dient. 5 Spvgg Sandhofen— 09 Weinheim 9:9 Sandhofen lieferte sein bisher bestes Spiel und führte bei Halbzeit 6:3. Nach Halbzeit hatte Sandhofen eine 9.7-Führung herausgespielt, es konnte dann aber den Ausgleich 9:9 von Wein- heim nicht verhindern. Sd Hohensachsen— 62 Weinheim 11:5 Der durchschlagskräftigere Sturm von Hohen- sachsen spielte ein 6:2 Halbzeitergebnis heraus. Nach Seitenwechsel zog der Platzherr auf 10:3 davon. Weinheim holte 2 Tore auf und Hohen- sachsen war noch einmal erfolgreich, so daß es am Ende 11:5 hieß. Torschützen für Hohen- sachsen: Seelak d), Koch(2), Braun(2), Sonn A., Schupp und Schwöbel Ge h); für Weinbeim; 21 8 ch bürgerliche Existenz qu Ob der über den Film und als Schriftsteller der richtige Weg ist, muß ihm selbst Überlassen bleiben. Wenn man von seiner Krankheit vor dem Spiel gegen Belgien etwas 2u viel Aufhebens gemacht hat, so lag das sicher auch wieder nicht an ihm. Daß er wirklich gesundheitlich nicht auf der Höhe ist, bewies das Spiel am Dienstag gegen Standard Lüttich, bei dem er nur eine Halbzeit mitwirken konnte. Wie wenige der bekannten, Spieler hielt Fritz Walter, trotz verlockendster Angebote, seinem I. Fe Kaiserslautern die Treue. Auch jett nach seinem Ausscheiden aus der Natio- nal mannschaft will er seinem Verein weiterhin zur Verfügung stehen. Diese Treue eines 80 Kuhn und Moll(e 2), Arz(I). MORGEN Intrigen, Dolchstöße, Sabotage Schicksal in Gottes Hände“, sagte Jean Leulliot. als die erste Etappe in Paris gestartet wurde. Doch vorher machte er seinem Herzen noch ein- mal Luft und ließ durchblicken, welche Intri- guen gesponnen worden waren, um die Europa- Rundfahrt zum Platzen zu bringen.„Die inter- nationale Maffia des Sportes“, so sagte er,„hat jeden Tag einige Bomben gegen uns geworfen. In scheinbar freundlichen und höflichen(Ab- sage-) Briefen hat man Hunderte von versteck- ten Dolchstößen gegen uns geführt.“ Leulliot meinte, daß er in 25 Berufsjahren als Journalist die Gemeinheit der Menschen weniger kennen gelernt habe, als in nur 30tägiger Vorarbeit als Europa-Tour-Manager.„Unsere Gegner führten die gemeinsten und hinterhältigsten Schläge gegen uns. Sie, die dabei noch die Worte Sport“ und sportliche Ehrè in den Mund nahmen, Sind nichts als üble Gangster. Aber sie taten des Bösen zu viel, so daß jedermann, selbst der jüngste Bäckerbub, sie durchschauen konnte. . Im Gespräch mit unserem ISK-Reporter Ernst Lohrmann berichtete Jean Bidot, der technische Direktor der französischen Tour-de-France- Mannschaft beispielsweise, wie auf große ita- lienische Radfirmen ein Druck ausgeübt wurde. Man drohte, ihre Fahrer nicht mehr zu Rennen heranzuziehen, wenn sie an der Europa-Tour teilnehmen würden. Und auch die Sache mit Amsterdam, gegen dessen Stadtverwaltung Leulliot nun einen Prozeß anstrengen will, ist flur noch Heckarau ohne Verlustpunkeie TV 46 Mannheim in der Handballbezirksklasse noch immer ohne Sieg TSV 46— TG Laudenbach 6:8 Dem TSW 46 gelahg es nicht, vom Tabellen- ende wegzukommen, denn auch dieses Spiel ging 6:8 Verloren, so daß die Turner noch ohne Punktgewinn sind. Dem Spielverlauf nach hätte es dem TSV 46 diesmal zu einem Sieg reichen müssen, aber ungeheures Schußpech vereitelte alle Chancen. Ehe sich die Platzherren einiger- maßen gefunden hatten, stand es bereits 0:4. Bei Halbzeit lag Laudenbach 5:2 in Führung. Nach dem Wechsel zog Laudenbach auf 4:8 davon, bis der TSV 46 auf 6:8 aufholen konnte. Torschützen für TSV 46 Waren: Beilstein und Reich(je 2), Kreisner und Nakerer(je 1); für Laudenbach die Gebrüder Bansch(je 3), Neut- linger und Keil(je J). Lin Slick hinter die Kulissen de, ᷑utopa Jout Leulliot suchte das Herz Europas beim Mann auf der Straße— und fand es reichlich mysteriös. Man munkelt, daß Amster- dam plötzlich als Etappenstadt zurücktrat, weil es das Versprechen erhalten haben soll, dann wieder Startort der Tour de France zu werden. * Frankreichs und Belgiens Presse ist aber groß bei dieser Tour d' Europe vertreten. Auch ein grellroter Wagen der Sportzeitung„L'Equipe“ fährt im Wagentroß der europäischen Tour mit. Frankreich ist ferner vertreten durch„Route et Piste“ But Club“ bzw.„Miroir des Sports“, Radio Paris. Aus Belgien schickten folgende Zeitungen Vertreter: Het Volk, Gent, Les Sports, Brüssel, Gazette Antwerpen und Volks- gazette Antwerpen. Für Italien berichtet„Sta- dio, Bologna“. Hatte man deutscherseits weniger Interesse an der Europa-Rundfahrt? Natürlich wirkte et sich auf den deutschen Etappen Saarbrücken Schwenningen, Schwenningen Augsburg, Augs- burg-Innsbruck aus, daß kein deutsches Team mitfuhr. Es scheint, daß ungeschickt Verhand- handlungen des Generalsekretärs Montandon (Paris) der Grund dafür waren, daß drei Tage vor dem Start die deutsche Beteiligung rück. gängig gemacht wurde. Monsieur Leulliot meinte zwar„anscheinend sind die Deutschen der gegnerischen Seite auf gesessen“, doch sein deutscher Freund Werner Miethe bestätigte uns, daß den BDR wegen der Nichtteilnahme einer deutschen Mannschaft keine Schuld träfft. * Veranstalter Leulliot hat durch diese Tour d'Europe das Herz beim Mann auf der Straße gesucht— und gefunden. Wenn ein Franzose eine europàische Tour der Sportler aufzieht. dann sollte eine solche Gelegenheit mit Freude ergriffen werden. Der Sport kann durch solche „Familienfeste“ dazu beitragen, daß sieh Europa friedlich zusammenfindet. Im Musensaal: Zagami gegen Basel NMatienische Hox-Elite in Mlannleim Waldhofstaffel boxt am Freitagabend gegen eine norditalienische Auswahl Der Sy Waldhof bat die norditalienische BOxauswahl Rosolino Grignani Lodi(Mailand) zu einem Freundschaftskampf verpflichtet. In der italienischen Mannschaft stehen neben italienischen eine Reihe norditalienischer Mei- ster, die ihr Land in vielen internationalen Kämpfen vertreten haben. Gegen diese Klasse: staffel werden es die Waldhofboxer sehr schwer haben. Bei der Einstellung der Mannheimer ist ein Kampfabend zu erwarten, wie ihn Mann- heim in den letzten Jahren kaum zu sehen bekam. Der Kampf findet am Freitagabend, 20 Uhr, im Musensaal des Rosengartens statt. Italien tritt mit folgender Mannschaft an (vom Fliegen- bis Schwergewicht): Zagami, Sguaita, Cestana, Strepponi, Pogliani, Furlan, Chiesa, Calabrese, Scandolara und Viscardi. In der Reserve steht Dal Osso(Europameister 1953). Waldhof kommt mit folgender Mannschaft in den Ring: Basel Deutscher Meister 1954), Hus- song(2. Badischer Meister 1954), Steinbeißer (Badischer Meister 1954), Roth(Badischer und 3. Deutscher Meister 195%, Kohr(Badischer und 3. Deutscher Meister 1954), Müller(Badischer Meister 1954), Schmidt, Briegi, Kohl und Ritter (Bad. Meister 1954). Den interessantesten Kampf wird wohl das Fliegengewicht mit Zagami, der als Boxwunder von Italien bezeichnet wird, gegen Basel brin- gen. Er hat von bisher 57 ausgetragenen Kämp- Auch Weltmeister Fangio am Start Jes der Fanbfurie Sporipiesse Werner Potzernheim trifft auf Reg Ha Das diesjährige Fest der Frankfurter Sport- presse am kommenden Samstag in der Fest- halle verspricht zu einem glanzvollen Ereignis von internationalem Format zu werden. An Weltmeistern herrscht kein Mangel, denn neben Automobil- Weltmeister Juan Manuel Fangio, der Welt bestem Rollschuhpaar Sigrid Knake und Günther Koch und Reit- Champion Hans Günther Winkler kommt auf dem Radsport- lager auch Fliegex- Weltmeister Reg Harris, Das Motorrad- Weltmelsterpaar Noll/ Cron hat sich ebenfalls angesagt. großen Spielers seinem Verein gegenüber ist, einmalig und beweist die hohen menschlichen Qualitäten eines Fritz Walter, die ihm auch seine hartnückigsten Kritiker nicht absprechen önnen. Man muß das Ausscheiden von Fritz Walter aus der National mannschaft als gegeben hin- nehmen, muß aber gleichzeitig bedauern, daß damit eine große sportliche Laufbahn vielleicht zu früh abgeschlossen wurde. Spricht man in Zukunft in Sportkreisen von der deutschen National mannschaft, wird der Name„Fritz Walter“ immer wieder auftaucken als einer der ganz großen Spieler im inter- nationalen Sport. 1 Die Teilnehmer werden nicht eng in ihre Sportart gepreßt, denn eine Eigenart des Frankfurter Sportpressefestes ist es, den Sport und seine Prominenz in ungewohnten Perspek- tiven zu zeigen. Weltmeister H. G. Winkler be- tritt das Parkett auf Schusters Rappen. Und er braucht diese„Rappen“ beim Elfmeterschießen. Ob sich der Weltmeister hier ebenso bewäh⸗ ren wird wie auf dem Rücken der Pferde? Vielleicht jagen Heinz Neuhaus, Ex- Welt- meister Max Schmeling, Europas schnellster Läufer Heinz Fütterer, Hessens Ministerpräsi- dent Georg August Zinn oder Juan Manuel Fangio und der Alt-Internationale Willibald Kreß ihn den Fußball nur so um die Ohren. rris/„Bubi“ Scholz boxt gegen Stretz Fangio bringt zwar seine Kollegen Kling, Lang, Herrmann, die Porsche-Asse von Han- stein, von Frankenberg und Polensky mit, aber einem Autorennen ist die Festhalle natürlich nicht gewachsen. Doch die Rennfahrer werden sich diesmal als Monteure betätigen. Das ist viel interessanter. Doch wenn der Mercedes- Silberpfeil auch nicht durch die Festhalle brau- sen kann, er wird mitten in der Halle stehen, und Fangio wird den Motor heulen lassen. Noll cron fahren mit der BMW- Welt- meistermaschine sogar einige Runden. Reg Harris wird Ernst machen. Er tritt zu einem Flieger-Hauptfahren und einem Runden-Zeit- fahren gegen den jungen Profi Werner Pot- zernheim, den Olympiadritten von Helsinki, an. Auch das Handballspiel zwischen Offenbach und Frankfurt und das Fußballtennisspiel zwi- schen Eintracht und FSV verspricht interessant zu werden. Dazwischen wird gesungen, musi- ziert und geturnt und— einer der Höhepunkte wäre fast vergessen worden— die beiden besten deutschen Mittelgewichtler, Meister Hans Stretz und Weltranglistenmann Bubi Scholz boxen gegeneinander. Max Schmeling ist Ringrichter. fen 56 klar gewonnen. Basel ist, wie seine letz- ten Kämpfe gezeigt haben, in ausgezeichneter Form, so daß der italienische Wunderboxer schon eine Ueberform in den Ring bringen mußt wenn er Basel schlagen will. Für pausenlosen Schlagwechsel werden wie immer Roth, Kohr, und Kohl sorgen, die die Entscheidung bis zum Schluß suchen. Auch ir den übrügen Treffen werden die Waldhofboxer keine schlechte Figur machen. Alles in allem ein Kampfabend mit großen Kämpfen und sicher auch verschiedenen Ueberraschungen. Kommt Höpners große Chance? Der Bund deutscher Berufsboxer hat nach Prüfung aller notwendigen Unterlagen die Herausforderung des deutschen Halbschwer⸗ gewichtsmeisters Willy Höpner(Hamburg) an die Europäische Boxunion EBU) für einer Titelkampf gegen Europameister Gerhars Hecht(Berlin) weitergegeben. In Fachkreisen hält man es durchaus für möglich, daß die EBU den Franzosen Colin als Herausforderer vor- zieht, da dieser Boxer bei der letzten Abstim- mung knapp zugunsten Snoeks unterlag, dez am Donnerstag in Hamburg von Hecht über 15 Runden nach Punkten geschlagen wurde. Bois Etappensieger in Mantua Zur 8. Etappe der Europaradrundfahrt von Innsbruck nach Mantua über 296 Kilometer traten am Dienstagvormittag in Innsbruck nur noch 40 Fahrer an. Das Ziel in Mantua er- reichte eine Gruppe von sieben Fahrern ge- schlossen. Den Spurt gewann der Franzose Bois mit einer Zeit von 8:50:49 Stunden vor Frosini(Italien), Siguenza(Frankreich), Sorgeloos(Belgien), Mancisidor Frankreich), Zampieri(Italfen) und Riolfo(Frankreich) Fußball-Toto-Tip West⸗ Süd- Block 1. FC Nürnberg— Spvgg Fürth Schalke 04— Schwarz-Weiß Essen Eintracht Frankfurt— FSV Frankfurt Eintracht Trier— 1. FC Kaiserslautern VfL Bochum— 1. FC Köln Schweinfurt 05— Kickers Offenbach Duisburger SV— Meidericher SV Tura Ludwigshafen— Ph. Ludwigshafen BC Augsburg— Schwaben Augsburg Fortuna Düsseldorf— Bayer Leverkusen VfR Kaiserslautern— I. FC Saarbrücken Borussia Dortmund— Preußen Münster Bayern München— VfR Mannheim Preußen Dellbrück— Alem. Aachen Sportabzeichenabnahme 1 dee 1 SSS 1 1„ 1 1 seen führung. Für alle Leichtathleten des Kreises ist an diesem Tag Gelegenheit geboten, das Mehrkampfabzeichen des Badischen Leichtath- letikverbandes zu erringen. Empfindlicher gs 0 Vetmietungen 0 Meggen? 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Okto- — MORGEN Donnerstag, 30. September e 22 2 2 1 noch weiter sein. Trotzdem haben die alten H 7 18 3 K 1 d 0 Französische Jugend über sich selbst Kunden ihrem Stammlokal die Treue gehal- Mann elmer ermin-Kalender 8 4 88 8 g 8 ten. Die Räume waren sogar zu Klein gewor-„Die Reise von Amsterdam nach Indo- Ausstellung„Brennpunkt Zeitgeschehen“ 8.. Ein neuer Weg, die Jugend über die Grenzen hinaus zu verbinden den, so daß die Eichbaum- Brauerei, Eigen- nesien“ ist ein Farbfilm, der am 30. Septem- zeigt, 82 pl A tümerin des Gebäudes, umbauen und erwei- ber, 19 Uhr, im Mozartsaal gezeigt wird. ber, 21 Uhr, in der Aula der Sickingerschul Bel „Uns kommt es vor allem darauf an, die mit den Besuchern ins Gespräch kommen tern mußte. Architekt Emil Gern hat mit viel Sprechstunden der CDU. Der Vertriebenen- i Beziehungen zwischen der deutschen und der und die einzelnen Probleme diskutieren. Er Geschmack ein schönes Lokal geschaffen, in Ausschull der CDU hält am 30. September, von Mitgliederversammluns. Als Französischen Jugend zu vertiefen und das hat bis jetzt schon Sanz Bayern durchreist dem die alte Tradition noch lebendig ist. Bil- 17 bis 19 Uhr, Sprechstunde für Heimatver-.. gegenseitige Verständnis zu fördern“ sagte und ist mit dem Erkolg sehr zufrieden, In der vom alten Nationaltheater schmücken die triebene und Sowietzonenflüchtlinge im Partei- Gustav Friedrich Esch un Bernard Bzac, der Vertreter des französi- vielen Fällen ist es ihm gelungen, einen Aus- Wände. Sekretariat, N 5, 2, ab. gestorben CE tausch zwischen deutschen und französischen Abendakademie. Am 30. September, 20 Uhr, R. schen Jugendrates, unter dessen Aufsicht die Ausstellung„Französische Jugend über sich Jugendlichen zustande zu bringen oder Brief- Das kleine, aus Erdgeschoß und einem Obergeschoß bestehende Haus wurde 1729 im neuen Hause„Unser Kino“, Schönau, Farb- lichtbildervortrag:„Bei den Berbern und Ara- Gustav Friedrich Esch, Inhaber der Firma Friedrich Esch& Co, ist in der Nacht zum selbst steht. So soll auch diese Ausstellung partner des Nachbarlandes zu vermitteln. 5. Bait Vi 0 8e* 8 8 8 mit einer kl 5 0 aut. 2 8 ö„ 1 5 Septen 0 Schi Di Me dazu beitragen, der deutschen Jugend die„Ein persönlicher Aufenthalt im Ausland, a„ Gastwirtschakt erb. Vier bern Nordafrikas“. Sprecher: Dr. Bruno Beger, 28. September verschieden, Die Stadt Mann- 2 8 N 3 3 7 g Ausland, Jahre später schon wuchs gegenüber das Prankfurt heim verliert mit ihm ei der Männer, d Probleme und Lebensbedingungen ihzer möglichst in einer Familie, ist viel wientiger Nationaltheater empor. Damit war die Tannkurk. F einen der Männer, dis„ 1* Pox. 1 18 1 Die Lehrgänge der Abendakademie„Dialekt- auf industriellem und technischem Gebiet Ent- französischen Altersgenossen näher zu brin- und nutzbringender als Dutzende von Vor- „Theaterlaufbahn“ der Gaststätte„Zwischen- freies Sprechen“ und„Freine Rede“ unter Lei- 1 scheidendes leisteten. Gustav Friedrich Esch en. Das Gezeigte gliedert sich in drei Teile. trägen“. Er hofft auch in Baden-Württem- 5 e 3 5 i. i 5 1 8 en„Jugendbewegungen berg, das er bis Weihnachten bereist, recht 5 heute unter Denkmalschutz steht, 1885 von e. are 45 8 übernahm nach seinem Maschinenbaustu⸗ He und institutionen“,„Koordinierungsver- viele deutsch- französische Freundschaften 8 5 4 Oktober gtatt 9 92 1 1 am dium in Karlsruhe 1918 die väterliche Fabrik, 295 suche zwischen den verschiedenen Tenden- vermitteln zu können. Firm: inrich B l d Möbel 5 Ueber„Estrich-Fragen“ sbricht am 1. Ok- die bis 2u seinem Tode unter seiner Leitung He zen“ Der erste, bedeutsamste Teil, wird von Die Ausstellung wird vom 30. September irma Heinrich Banzer, Bau- und nlapel⸗ 13 Uhr, in der Aula der Sickingez- enten e 0 ermüdlicher Arbe as zu zahlreichen Filmvorführungen unterbaut. Es bis zum 4. Oktober im Jugendheim Erlen- Schreinerei, Mannheim, K 3, 26, kann 45jähri- ges Bestehen feiern. f U 2, Dr. Wolfgang Grün auf Einladung der Firma Heinrich Glock. 80 Prozent zer- störte Unternehmen wieder aufgebaut, 80 ist eine Ausstellung, die einige Anforderun- hof zu sehen sein. 5 l 3 3 gen an die Besucher stellt, man kann nicht g; 5 5 3— Eratulleren! Jchanna Morawietz, Mann! Sudetendeutsene Landsmannschaft, Orts cor. daß heute dort 300 Menschen Arbeit finden, Historische Gaststätte„Zwischenakt heim Feudenheim, Neckarstraße 40, wird band Rheinau. Monatsversammlung am 1. Ok- Der Name Esch ist in Kreisen der Ofen- einfach von Tafel zu Tafel laufen, sondern man muß sich mit den einzelnen Fragen be- von innen verjüngt 7 Jahre alt. Margarete Friedlein, Mannheim- Käfertal, Schwalbenstraßee 10, vollendet das tober, 20 Uhr, im Gasthaus„Relaishaus“. Abendakademie, Ueber„Gestalten der gegen- industrie Wohl bekannt, seine Ideen gaben Vielfach Anregungen für die moderne Ofen- schäftigen. Deswegen ist sie besonders für Zu einer kleinen Stärkung in der Theater- 80. Lebensjahr 3 5„ 1 5 8 1 8 5 4 8* 5 8 wärtigen Philosophie“ spricht am 1. Oktober 1 5 1„„ geschlossene Gruppen geeignet, die schon mit pause ging man früher gern in den„Zwi- n 07 r Hörsaal 28, um konstruktion, Aber Gustav Friedrich Esch diesen Themen vertraut sind. Monsieur Ezac, ein junger französischer Student, der sein Studium unterbrochen hat, um diese Aus- stellung zu führen. möchte vor allen Dingen schenakt“, so hieß eine der ältesten Mann- heimer Gaststätten in B 2, 12. Seit der Zer- störung des Theaters ist der Weg dorthin zu weit, und vom neuen Theater aus Wird er Der gesamten Auflage unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Sanhelios 333“ der Firma Hermann F. Börner, Pharmazeutische Fabriken, Altburg/ Kreis Calw, bei. 20 Uhr, Professor Dr. Franz-Josef Brecht. Die Filme„Im Frieden leben“ und„Sieg über das Dunkel“ werden am 1. Oktober um 10, 16 und 20 Uhr im Mozartsaal anläglich der War nicht der Industrielle und Unternehmer, er war ein Mann, der stets ein offenes Ohr für die Nöte und Sorgen seiner Mitarbeiter Hatte. hat am Mein guter Mann, unser treusorgender Vater, lieber Bruder und Schwager Herr Gustav Friedrich Esch Fabrikant 28. September 1954 nach Gottes heiligem Willen seinen irdischen Weg beendet. Ein großes, gütiges Herz hat aufgehört zu schlagen. Im Namen der Leidtragenden: Jossy Esch geb. Lizius Friedrich Esch jun. Maria Esch Gertrud Esch Christa Esch Die Beerdigung findet auf Wunsch des Verstorbenen im engen Familienkreis statt. den Nach längerem, schwerem Lei- Schwiegervater, Bruder, Schwa- Ser, g Karl Friedrich im Alter von 75 Jahren für im- mer 9 Mhm.- Ilvesheim, 28. Sept. 1954 Wormser Straße 7 Beerdigung: Freitag, 1. Oktober, 14.00 Uhr. ist unser lieber Vater, Onkel und Opa, Herr Würth Bäckermeister a. D. von uns gegangen, In stiller Trauer: Familie Josef Schwäger l? Familie Rudolf Würth und Anverwandte Bildstöckl 6 Friedhof Ilvesheim, Bestattungen in Mannheim deutung empor. Am 28. September 1954 verschied nach langem, in Geduld ertragenem Leiden, kurz vor Vollendung seines 77. Lebensjahres, der Inhaber unseres Werkes Herr Fabrikant Gustav Friedrich Esch Ausgestattet mit vortrefflichen Fähigkeiten und Kenntnissen hat er Pionierarbeit im Ofenbau ge- leistet, die weit Über die Grenzen seines Werkes hinaus Anerkennung fand. Für die sozialen Aufgaben unserer Zeit aufgeschlossen, leitete er sein Werk mit unternehmerischem Weitblick fast 40 Jahre lang mit großer Umsicht und Tatkraft über alle Wechselfälle der Wirtschaft hinweg und führte es nach dem Kriege, trotz stärkster Zerstörungen, wieder zu seiner alten Be- In der ihn auszeichnenden Bescheidenheit und christlichen Lebensauffassung hat er bis zuletzt sein Leben restlos in den Dienst seines Werkes und sei ner Belegschaft gestellt. In Trauer und Dankbarkeit verneigen wir uns an der Bahre dieses vortrefflichen Mannes. Die Beisetzung findet auf Wunsch des Verstorbenen in aller Stille statt. Krematorium Frie 8 5 Ae Margarete Friedhof Neckarau Friedhof Seckenheim Mͤitgeteilt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim. ANZEIGEN 5 Montag Ausgabe des„Mannheimer Morgen“ nen- men wir am Sonntag bis 18 Uhr entgegen. Bitte wenden sie sien en den Ptertner im Rüudtgebzude Bossert, Hans Karl-Benz-Straße 40 Frieß, Friedrich Neurottstraße 1. 11.30 13.00 Huber, Magdalena Am Kiefernbühl 14 Schacker, Eugen Sonderburger Str. 76. Schwanz, Friedrich früher Augartenstr. 37 Käfertal 13.30 14.00 14.30 Herr Speckweg 162 13.30 Sander, Ferdinand Sandhofer Straße 49 14.00 Wilhelm, Friedrich Germaniastraße 70 Grimbs, Theres Katharinenstraße 91 13.30 14.00 Weißling, Anns Kloppenheimer Str. 87 16.00 Ohne Gewähr TODEsS- tur die licht noß— schlafen. Einäscherung: Am 27, September 1954 wurde mein lieber, treu- sorgender Gatte, unser herzensguter Vater, Schwie- gervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Friedrich Schwanz im gesegneten Alter von 77 Jahren in die ewige Heimat abgerufen. Hemsbach, Augsburg, New Jersey/USA Heute in der Frühe entschlief mein lieber Mann, unser guter, treusorgender Vater und Großvater, Josef Schank im Alter von nahezu 65 Jahren, nach einem arbeits- reichen Leben voller Pflichterfüllung. Mannheim, den 29. September 1594 Lindenhofstraße 23 Belsetzung: Samstag, den 2. Oktober 1954, 11.00 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. Mein innigstgeliebter Mann, unser lieber Vater, Bruder, Schwiegervater und Opa, Herr Ernst Schmidt ist gestern abend nach kurzem, mit großer Geduld er- tragenem Leiden, im Alter von 83 Jahren, sanft ent- Schwetzingen, den 29. September 1954 Scheffelstraße 31 Lok-Führer i. R. den 30, September 1954 In tiefer Trauer Babette Schwanz geb, Krämer Else Hufnagel geb. Schwanz Eugen Holl u. Frau Hilde geb. Schwanz Friedel Hawkins geb. Schwanz Elfi Holl, Enkelkind Signaloberwerkmeister In tiefer Trauer: Maria Schank geb. Friedel Walter Marten, Oberingenſeur und Frau Cläre geb. Schank Hans Moser, Enkel Kammermusiker i. R. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Lina Schmidt Freitag, den 1. Oktober 1934, um 1.00 Uhr, im 85 Deer . 8 2 Donnerstag, 30. Sept. 1954 und Angehörige tobe Mannheim, den 28. September 1954 7 g. Zelt Feuerbestattung: Donnerstag, 30. September 1954, 14.30 Uhr,. * 0 torun 4 i 1 80 173 1 11.00 im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Unter Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Mannheim, 28. September 1954 Geschäftsleitung, Betriebsrat und Belegschaft der Firma Esch& Co., G. m. b. H. Nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, ist mein lieber Mann, unser guter Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Friedrich Wilhelm imm Alter von 51 Jahren, allzu früh für immer von uns gegangen, Mm. Neckarau, den 27. September 1954 Germaniastraße 70 In stiller Trauer; Josefine Wilhelm und alle Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, 30. Sept., 13.30 Uhr, Friedhof Neckarau ins Haus gepanzerte göden halten mehr aus! Stets erhältlich in den bekannten Fachgeschäften. Am 29. September 1954, wurde meine gute Mutter, unsere liebe Großmutter, schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Frau Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen herzensguten Mann, unseren lieben Vater, Schwiegervater Opa, Bruder, Schwa- ger und Onkel, Herrn Hermann Eck nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden, im Alter von 56 Jah- ren, zu sich in die Ewiskeit abzurufen. Am 26. September 1954 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater und Schwiegervater, Hert Karl Wiest Schriftenmaler Wilhelmine Haushalter geb. Seitz im 95. Lebensjahr in die Ewigkeit abgerufen. Daunendeeken Neuanfertigung— Umarbeitung Eigene Herstellung Mannheim, den 30. September 1954 B I, 12(früner Rheindammstr, 64) im Alter von 49 Jahren. Mh m. Almen hof, den 30, September 1954 Robert-Blum- Straße 1 a Anna Wiest geb. Hippert und Angehörige Mh m. Käfertal, den 29. September 1954 Pfeilstraße 2 g . Im Namen der Hinterbliebenen: In tlefer Trauer: Theodor Haushalter nebst Angehörigen trauernden Tagesdecken, Daunenoberbetten in allen Farben Verlangen Sie unverbdl. Angeb. BETTEN- BROHNM Beerdigung: Preitsg. 1. Oktober 1054, 14.00 Uhr, Friedhof Neckaksu. o% Mannheim 1, 3.. Anna Eck geb. Zink Beerdigung: Freitag, 1. Oktober 1934, 15.00 Uhr, Friedhof Käfertal Beerdigung: Samstag, 2. Oktober, 10.00 Uhr, Hauptfriedhof Mum. D pid As TE R 1 und 20 Uhr 30. September 1954 MORGEN Seite 7 Tel. 5 20 00. g. 12.30, 1 5 1 29 0 5 5 AHAB P. 5 00 50, 2. Woche „ Letzt. Tag:„Das flieg. Klassen- zimmer“. Morg, Premiere„08/15“ Unwiderruflich nur noch heute CHARLES CHAPLIN RAM ENLICHT Gimelisht) Telefon 5 00 51 16.00, 18.15, UMVERsU „Das sündige Dorf.“ Farbfilm 20.30 Marina Vlady„SIE N— Ab Fr. (ApIT0 Telefon 5 11 86 14.00, 16.30, 19.00, 21.00 Letzter Tag 2 Heute letzt. Tag: ün⸗ „Wenn die Marabunta droht⸗ ˙ÿ»' nige“«„ Ab morg.„Mogambo“ Die KANAERR. 40. 1443. 20 80 palAs J 1, 6, Br. 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Am Mittwochmittag flog ein Gebäude der Pyrotechnischen Fabrik Oskar Fischer in der„Klinge“ bei Seckach im Kreis Buchen in die Luft. Bei dem schweren Ex- plosionsunglück wurde eine 22 Jahre alte Arbeiterin getötet, sechs Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Sachschaden wird nach bisher unbestätigten Schätzungen mit über 350 000 Mark angegeben. Die Ur- sache des Explosionsunglücks ist bisher nicht geklärt. An der Unfallstelle bot sich ein ver- heerendes Bild. Das festgefügte Gebäude war völlig geborsten. Zentnerschwere Mauer- stücke waren bis zu vierzig Meter weit ge- schleudert worden. Die in der Nähe vorbei- führende Straße Seckach— Adelsheim war mit Trümmern übersät. Revision verworfen Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof ver- Warf die Revision der beiden D-Zug- Mörder Stefan Matusic und Ivan Stefulj. Matusic und Stefulj, die aus Jugoslawien stammen und im Valka-Lager bei Nürnberg lebten, waren im Mai vom Schwurgericht Würzburg wegen Raubmordes an der Belgierin Simone de Ridder zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden. Die Revision des wegen Beihilfe zu besonders schwerem Raubmord zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilten Mirko Bodrosic wurde ebenfalls verworfen. OEG kann schnell genug bremsen Karlsruhe. Dem Kraftfahrzeugsachver- ständigen Hans Schmidt-Lasky ist es in einem drei Jahre dauernden Prozeß nicht ge- lungen, nachzuweisen, daß die Straßenbahn- züge der Oberrheinischen Eisenbahngesell- Schaft im Falle einer Gefahr nicht schnell ge- nug bremsen können. Schmidt-Lasky hatte im Jahr 1951 in einer Leserzuschrift an eine Heidelberger Zeitung erklärt, die Bremsen der Straßenbahnzüge der OEG seien ange- sichts des heutigen lebhaften Verkehrs unzu- reichend. Die OEG, die die Strecke zwischen Mannheim Heidelberg und Weinheim be- treibt, hatte daraufhin gegen Schmidt-Lasky geklagt. Das Landgericht Heidelberg ent- schied im März 1952, daß die Behauptungen von Schmidt-Lasky sachlich unrichtig seien. Der Sachverständige wurde aufgefordert, seine Erklärungen in der Zeitung zu wider- rufen. Eine Wiederholung seiner Aeußerun- gen wurde ihm unter Androhung von Strafe Verboten. Die Revision des Sachverständigen wurde jetzt vom Sechsten Zivilsenat des Bundesgerichtshofs verworfen. Eine Fernsehminute kostet 180 Mark Stuttgart. 180 Mark Betriebskosten sind für eine Minute der regelmäßigen Fernseh- sendungen errechnet worden, mit denen der Süddeutsche Rundfunk am 5. November be- girmen wird. Zur Finanzierung des Fern- sehprogramms sollen nach einer Mitteilung der SDR-Intendanz grundsätzlich keine Mit- tel aus den Hörergebühren genommen wer- den. Der bis Ende 1956 laufende Finanzplan sieht je 16 Millionen Mark Einnahmen und Ausgaben vor. 3,6 Millionen Mark werden voraussichtlich Fernsehgebühren einbringen. Die größten Ausgaben in Höhe von 8,7 Mil- lionen Mark verschlingen Investitionen. Etwa fünf Millionen Mark sollen für die Programmgestaltung ausgegeben werden. Im Bereich des SDR waren am 1. September 2428 Fernsehteilnehmer registriert. Nach Schätzungen der Rundfunkhändler dürfte es jedoch etwa doppelt 80 viele Fernseher geben. 8 Neuer Mundharmonika- Weltmeister Trossingen. Zum zweiten Male konnte Sich dieser Tage in Straßburg ein Trossinger den Titel eines Mundharmonikaweltmeisters Holen. Bei den zweiten Mundharmonika- Weltmeisterschaften, die am Samstag und Sonntag in Straßburg ausgetragen wurden, konnte sich gegenüber einer starken Konkur- renz aus neun Nationen der 22 Jahre alte Trossinger Musikstudent Werner Dürr durch- setzen und den Weltmeistertitel erringen. Im vergangenen Jahr hatte sich der Tros- singer Gerd Scheffhold den Titel geholt. „Wilde Reisebüros“ gefährden Urlaubsfreuden Reisebüro-Verband fordert Konzessionszwang für Reisevermittler Frankfurt. Die Reisebüros im Bundes- gebiet und Westberlin haben Sorgen. Be- trügerische Außenseiter drohen ihnen das Geschäft zu verderben— und ihren guten Ruf. Die Fälle mehren sich, in denen un- seriöse Reisebüroleiter mit den ihnen anver- trauten Urlaubsgeldern das Weite suchen oder anderen zweifelhaften Geschäften nach- gehen. Leidtragende sind in jedem Fall zu- nächst die Urlaubsaspiranten, die von so- genannten„wilden Reisebüros“ um Geld und Erholung gebracht werden. In der Frankfurter Zentrale des Reisebüro-Verban- des stapeln sich die Akten über schwindel- haftes Geschäftsgebaren. Viele dieser geris- senen„Reisevermittler“ zahlen ihre alten Schulden bei Hotels und Pensionen mit den Geldern, die sie als Vorauszahlungen für kommende Reisen bekommen haben. „So geht das nicht weiter“, kommentiert der Reisebüro- Verband. Er hat dem Bundes- Wirtschaftsministerium Wiederholt Vorschläge über die Zulassungspflicht für Reisebüros eingereicht. Nach den Vorschlägen des DRV Soll künftig nur der ein Reisebüro aufmachen können, der vom Wirtschaftsministerium eines Landes oder vom Regierungspräsiden- ten als Lizenzbehörde eine Konzession er- hält. Die Genehmigung soll nach Auffassung des DRV dann versagt werden, wenn der Antragsteller nicht vertrauenswürdig ist oder keine genügende fachliche Eignung be- sitzt. Die Prüfung der Bedarfsfrage soll je- doch mit dem geforderten Gesetz nicht ver- bunden sein. Die seriösen Reisebüros wollen mit diesem Gesetz einen„Filter“ schaffen, der betrügerische Unternehmungen von vorn- herein ausschließt. Zugleich soll der Kon- Zessionszwang, nach der Absicht des DRV, eine„Bremse und Warnung“ für alle sein, die in der Reisekonjunktur der Nachkriegs- zeit mit Hilfe eine rasch und oft primitiv errichteten Reisebüros im Rennen um die Urlaubsgroschen der Bundesrepublikaner trübe Geschäfte machen wollen. Da ist der Fall eines Frankfurter Reise- vermittlers, ein Neuling in der Reisebranche. Sein im dritten Stock eines Frankfurter Hinterhauses gelegener„Reisedienst Itailen“ versprach unter dem Schlagwort„Die Reise- organisation der Glückspilze“ billige Urlaubsreisen in den sonnigen Süden. Seine Reisegäste warteten dann auf dem Bahnsteig vergeblich auf den Reiseleiter: er war in- zwischen mit dem Geld verschwunden. Die „Glückspilze“ wurden zu„Unglücksraben“. Ihr Geld war weg und der Urlaub verdor- ben. Das Frankfurter Schöffengericht schickte den ungetreuen Reiseleiter für ein Jahr ins Gefängnis. Ein anderer„Außenseiter“ ver- wendete Anzahlungen für spätere Reisen dazu, die Schulden der vergangenen zu be- zahlen. Seinen Kunden gab er Briefe an die ausländischen Hotels und Pensionen mit: er habe wegen devisentechnischer Schwierigkei- ten die eingezahlten D-Mark nicht gleich in Devisen umwechseln können. Das Geld in der betreffenden Währung komme später Es kam selten. Und seine Kunden hatten Aerger mit Gepäckpfändungen und vorzei- tiger Rückfahrt. Dieser vorbestrafte„Reiseboßg“ mußte für zel Jahre und drei Monate ins Zuchthaus. Auf Devisenvergehen, Untreue und Betrug lautete die Anklage. In Mannheim ist erst vor wenigen Wochen ein„Reisedienst“ ge- platzt, dessen rühriger Chef mit ähnlichen Methoden rasch zu Geld kommen wollte. Er wurde wegen Fluchtgefahr verhaftet. Aus- ländische Ferienplätze hatten sich monate- lang über sein Geschäftsgebahren beschwert. Die Anklage wirft ihm Veruntreuung, Betrug und Unterschlagung vor. Schaden: 100 000 Mark. Das sind drei Fälle aus den Akten des Reisebüro- Verbandes, aber nicht die ein- zigen, betont der Hauptgeschäftsführer. Sie beweisen, daß die Urlauber vor zweifelhaften Machenschaften durch gesetzliche Bestim- mungen, den Konzessionszwang, geschützt werden müßten. Das noch heute gültige Ge- setz von 1937 über die Ausübung der Reise- vermittlung sieht die Schließung eines Büros vor,„wenn der Gewerbetreibende wegen Be- truges, Untreue, Unterschlagung, Devisen- zuwiderhandlung oder wegen einer sonstigen Straftat, die auf mangelnde Zuverlässigkeit bei der Ausübung des Gewerbes schließen läßt, rechtskräftig bestraft worden ist.“ Nach dem Vorschlag des DRV sollen zweifelhafte und fachlich ungeeignete Bewerber gar nicht erst zugelassen werden. Auf Drängen der Verbandsmitglieder hat das Bundeswirt- schaftsministerium im März dieses Jahres den Ländern empfohlen, im Falle der Unzu- verlässigkeit von Reisebüros„den Weg der gewerblichen Untersagung“ zu gehen. Die Länder sollen die Reisebüros in ihrem Be- reich überprüfen und bis zum 10. Januar 1955 berichten. Dann soll entschieden werden, ob neue gesetzliche Maßnahmen notwendig sind.„Die sind jetzt schon notwendig, Wie unsere Akten beweisen“, meint der DRV. Der Fremdenverkehr sei zu einem wichtigen Glied der deutschen Wirtschaft geworden. Allein in der Sommersaison 1953 und in der Winter- saison 1953/54 hätten die 503 im DRV zusam- mengeschlossenen Reisebüros für etwa fünf Millionen Menschen Urlaubsreisen vermit- telt. Umsatz: eine Milliarde Mark. „Wahre Grogangriffe auf die Nerven“ Ein weiterer Protest gegen den Lärm tieffliegender Düsenjäger-Verbände Kaiserslautern. Der Leiter des Staat- lichen Gesundheitsamtes, Obermedizinalrat Dr. Weindel, richtete einen öffentlichen Pro- est an die Adresse der amerikanischen Luft- Waffe, deren Düsenjäger-Verbände„wahre Grohgangriffe auf die Nerven der Kaiserslau- terner Bevölkerung verüben“. Erst vor kurzem hatte das Hauptquartier der 12. US-Luft- flotte mit der Kaiserslauterner Stadtverwal- tung eine Vereinbarung getroffen, wonach Militärflugzeuge das Stadtgebiet nur noch in einer Höhe von 1500 Fuß(etwa 500 Meter— vorher lag die Grenze bei 300 Meter) über- fliegen dürfen. Einen erneuten Tiefflug eines Düsenjäger- Verbandes, der am frühen Sonn- tagmorgen zahlreiche Kaiserslauterner buch- stäblich aus den Betten riß, nahm Dr. Wein- del zum Anlaß, warnend auf die gesund- heitsschädigenden Auswirkungen übermäßi- gen Lärms hinzuweisen. Wie er ausführt, habe der Lärm in letzter Zeit ein Ausmaß angenommen, das vielen Menschen zu einer Plage geworden sei und manche geradezu zur Verzweiflung getrieben habe. Die vielfältigen Folgen des Dauer- lärms hätten zu einem steigenden Schlaf- mittelumsatz in den Apotheken geführt und damit eine sinkende Arbeitsleistung verur- sacht. Der Lärm, der zeitweise von den Düsenjägern über dem Stadtgebiet vollführt werde, sei Raubbau an der Gesundheit der Bevölkerung. Dr. Weindel weist in seinem Protest außerdem darauf hin, daß über- mäßiger Lärm nicht nur das menschliche Nervensystem auf das stärkste strapaziere. sondern auch gefährliche physische Schädi- gungen hervorrufe. Der Leiter des Gesundheitsamtes er- innert die Amerikaner an die Ziele der Gen- fer Welt-Gesundheitsorganisation, die Völker auf ein möglichst hohes gesundheitliches Niveau zu führen. Sie erkenne die Gesund- heit als eines der Grundrechte jedes mensch- lichen Wesens an und verstehe darunter nicht nur ein Freisein von Krankheit und Gebre- chen, sondern auch einen Zustand völligen physischen, geistigen und sozialen Wohlbe- Hindens. In diesem Sinne müsse ein harmoni- sches Zusammenwirken der militärischen Dienststellen mit den örtlichen Behörden dazu beitragen, die Gesundheit der Bevölke- rung zu verbessern, zumindest aber zu er- Halten. röm. Aus der Hessischen Nacbarschaff Rauferei nach der Geburtstagsfeier Viernheim, Eine wilde Rauferei, mit der im vergangenen Jahr in Viernheim eine Ge- burtstagsfeier geendet hatte, flel zum Glück für die Beteiligten unter die Amnestie. Nur ein Raufbold erhielt von einer Darmstädter Strafkammer wegen Körperverletzung 100 Mark Geldstrafe Als in seiner Wohnung mit viel Lärm Geburtstag gefeiert wurde, hatte sich ein 54jähriger Hausbewohner aufgeregt und um Rücksicht gebeten. Dabei waren Zwischen den Geburtstagsgästen und dem Mann Schimpfworte gefallen. Zwei der Feiernden stürzten sich auf den 54jährigen, zerrten ihn auf de nHof und schlugen mit einer Weinflasche auf ihn ein. Dann liefen die Kampfhähne in die Küche seiner Wohnung und setzten dort die Prügelei fort, wobei ein Küchenschrank mit Geschirr umgestürzt wurde und Teller und Tassen in Scherben Singen. Erst der Polizei gelang es, die Stfei- tenden auseinanderzubringen. Früchte, Blüten und Maikäfer Heppenheim. Zu den Kuriositäten des diesjährigen, ungewöhnlichen Sommers und Herbstes gehört jetzt auch ein Apfelbaum, den bei Gras-Ellenbach(Odenwald) nicht nur im vollen Schmuck seiner fruchtbehangenen Aeste prangt, sondern gleichzeitig zum zwei- ten Male blüht. Wenige Meter weiter wurden dieser Tage von Straßenarbeitern zwei Mai- käfer gefunden, die anscheinend durch den blühenden Baum zu einem„Frühlingsaus- flug“ ermuntert worden waren. 5 Zwanzig Kraftwagen im Nebel aufgefahren Darmstadt. Zwanzig Kraftwagen sind am Dienstag auf der Autobahn Darmstadt Mannheim im dichten Nebel aufeinander auf- gefahren, Dabei entstand ein Schaden von rund 30 000 Mark. Insgesamt gab es acht Unfallstellen auf der Autobahn zwischen Lorch und Allmendfeld. Ein Lastzug geriet bei dem Versuch, einem vor ihm bremsenden Fahrzeug auszuweichen, ins Schleudern, überfuhr den Grünstreifen und kippte auf der Gegenfahrbahn um. Eisenbahner und Magengeschwüre Wiesbaden. Der Kongreß des Internatio- nalen Bahnärzte verbandes(UIMC), der sich vom 20. bis 25. September in Wiesbaden mit der Häufigkeit von Magenerkrankungen bei Eisenbahnern befaßte, forderte eine Ar- beitszeitregelung für Eisenbahnbedienstete, die eine regelmäßige Einnahme der Mahl- zeiten ermögliche. Weiter trat der Kongreß für eine Vermehrung der laufenden ärzt- lichen Untersuchungen ein. In einer Ent- schließung wurde betont, dag der Eisen- bahndienst keine speziellen Faktoren ent- Halte, die zur Entwicklung von Magen- und Darmgeschwüren führen, es gebe aber be- stimmte Arbeits bedingungen, die Erkran- kungen, ihr Weiterbestehen, Verschlimme- rungen und auch Rückfälle begünstigen. Gegenüber der üblichen Praxis, an Magen- geschwüren leidende Bewerber für alle Eisenbahndienste abzuweisen, betonten die Vertreter Englands und Irlands, daß in ihren Ländern— allerdings nach minutiöser Un- tersuchung der Geschwürträger— wesent- lich großzügiger verfahren werde. 39 000 Besucher auf der Buchmesse Frankfurt. 39 000 Besucher wurden auf der Frankfurter Buchmesse 1954 gezählt, die am Dienstag nach sechs Tagen ihre Pforten schloß. Gut zehn Prozent der Besucher stammten aus dem Ausland. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um Verleger und Buchimporteure, aber auch um Biblio- thekare und Vertreter des kulturellen Lebens. Allgemein flel auf, daß sich beson- ders viele junge Menschen für die 42 000 Bücher interessierten, die in diesem Jahr ausgestellt waren. Ueber die Umsätze konnte noch kein abschließendes Bild gewonnen wer- den. Die Messeleitung nimmt an, daß sie zu- mindest im Durchschnitt denen des letzten Jahres gleich gewesen sind. . BIIck NAch RHEINIAND-PTA(CT22 0 Erdölbohrungen bei Landau Landau. Eine Tiefbohrgesellschaft aW w Celle hat jetzt die Konzession für Erd bohrungen für das Gebiet Landau- West er. halten. Das Gebiet hat eine Größe von Quadratkilometer und schließt die Stadt Landau und die Orte Burrweiler, Gleiswel. ler, Frankweiler, Walsheim, Böchingen, Nuß. dorf, Godramstein, Birkweiler, Arzheim ung Ilbesheim ein. Die Firma will in diesem Ge. biet nach eingehenden Erduntersuchungen mit denen in Kürze begonnen werden soll Erdölbohrungen vornehmen. Aufruf Stübingers zum Erntetag Mainz. Der Erntedanktag möge in diesem Jahr Anlaß zur Besinnung sein, daß die Sorge um das tägliche Brot nicht nur die Sorge einer bäuerlichen Minderheit, sondern ein Anliegen aller Bürger im Staate sei, heißt eg in einem Aufruf, den Landwirtschaftsmini- ster Oscar Stübinger am Mittwoch zum Ern⸗ tedanktag an die Bevölkerung in Rheinland- Pfalz gerichtet hat. Das Jahr 1954 habe die ganze Tragik des bäuerlichen Berufes wieder Nr. 2 einmal offenbart. Was nütze die beste Vor- sorge, die beste Saat und die beste Pflege der Kulturen, wenn Frost, Hagel und ein regen nasser Sommer die greifbar schönsten Er- kolge zunichte machten. Dank der politisch und wirtschaftlich günstigen Lage, in der sich die Bundesrepublik befinde, werde der Aus- gleich in der Versorgungslage ermöglicht, 80 daß der einzelne Mensch nicht um sein täg- liches Brot zu bangen brauche. Kriminalität nahm weiter zu Mainz. Die Kriminalität in Rheinland.) Pfalz hat einem Bericht des Statistischen Landesamtes zufolge im vergangenen Jab: weiter zugenommen. Insgesamt mußten sich vor den Gerichten des Landes 38 516 Perso- nen gegenüber 34 106 im Vorjahr verant- worten. Davon wurden 33 085 verurteilt und 3 590 kreigesprochen. In 1 432 Fällen wurde das Verfahren eingestellt und in 409 Falles erging eine sonstige Entscheidung. Währen 1947 von 100 000 Einwohnern nur 687 ver- urteilt wurden, hat der Anteil jetzt mit 1 336 den bisher höchsten Nachkriegsstand erreicht. Besonders groß ist die Kriminalität der Altersgruppen zwischen 21 und 25 Jahren. Prozeß Dr. Müller erst im Frühjahr Kaiserslautern. Voraussichtlich erst im Frühjahr 1955 wird nach Ansicht des Leiters der Staatsanwaltschaft das Kaisers- lauterer Schwurgericht gegen Dr. Richard Müller verhandeln können, den man beschul- digt, am 18. Februar dieses Jahres durch Anlegen eines Autobrandes seine Ehefrau umgebracht zu haben. Auch die von der Staatsanwaltschaft für Ende September ge- plante Rekonstruktion dieses mysteriösen Autobrandes wird erst in einigen Wochen vorgenommen werden können. Hierdurch wall Staatsanwalt Schneider als Sachbear- beiter des Falles Dr. Müller durch Sach- verständige den Beweis für seine Vers mutung erbringen, daß der Otterbergen Zahnarzt den Autobrand selbst anlegte und seine Frau dann in den Flammen um- kommen ließ. Dr. Müller, der bestreitet, ein Verbrechen begangen zu haben, befindet sich seit dem 20. Februar in Untersuchungs- haft. Wiederholt angestrengte Haftprüfungs- termine waren für ihn immer erfolglos, Zwel Kaiserslauterer Rechtsanwälte haben sich Dr. Müller als Verteidiger zur Ver- 3 fügung gestellt. Biiumnuumm umme Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 30. September Kinderstunde Wir helfen suchen Ferngesteckt— zu Hause genäht Deutsche Städtebilder „Achtung, hier Runxendorf auf Welle 0,5“(30 Jahre Lommeleien) Die Schlagerwiege 16.30 17.00 17.10 20.00 21.00 21.30 Pullis u. Westen jdedl und unenibehrlich, för die modische Er- gänzung ihrer Kleidung, reine Wolle DN 1875 DI] Monnheim Am Paradeplatz N! 2975 MODEHAUS B ADEMS UD DER BFALZ GRUSSTES SpEEZIALGE SRT FUR DAHENKLEIDuRE MIT FIIIATE Fug GROSSE WEITER Heschäfis-Croſnung dem 1. Oktober 1954 die Langerötterstr. 38 eröffnen. 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Die Weltbank beharrt nämlich auf ihrem Standpunkt, sie müsse hin- sichtlich der Anleihebedingungen mit Deutsch- land auf das Londoner Schuldenabkommen Bezug nehmen und eine Gleichstellung mit diesen Gläubigern ausdrücklich verlangen. (Tex) Die Bundesrepublik hat somit wenig Aussicht, Schuldner zu werden. Das ist nur für jene Kreise überraschend, die einzig und allein in der wirtschaftlichen Bonität die Chance, Schuldner zu werden, sahen und sehen. Hinsichtlich wirtschaft- licher Bonität hat die Bundesrepublik innerhalb des internationalen Vergleiches— allerhand zurückgewornen; viele andere Staaten und deren Volks wirtschaften über- rundet. Weltbankkredite sind jedoch an Forma- lien gebunden. An Formalien, die in den Weltbankstatuten fixiert sind. Diese Statu- ten besagen, daß ein Weltbankkredit stets von der Regierung des Landes, in das er fliegen soll, garantiert werden muß. Ande- rer Haken ist, daß die gewährleistende Regie- rung keine Schuldforderung von dritter Seite gegenüber den Weltbankansprüchen bevorzugen darf. Der Weltbankkredit hätte also Priorität. Eben dieselbe Bedingung sieht das Londoner Schuldenabkommen vor. Es Stünde somit Priorität gegen Priorität. Abgesehen davon, daß die im Londoner Schuldenabkommen ausgehandelte Priorität den Gläubigern das Eingehen neuer Prio- ritätsverpflichtungen versagt Formalien könnten notwendigenfalls kor- rigiert werden. Ueber diese Hürde würde Wohl der Weltbankkredit noch springen können. Nicht aber der— von der Weltbank un- Abhämgige— Auslandskredit für West- deutschland. Diesem Auslandskredit stenen zins kalkulatorische Hindernisse entgegen. Sie haben ihren Ursprung auch im Londoner Schuldenabkommen, das den Stücken der Loung- und Dawes-Anleihe Verzinsung und Tilgung zusichert. Diese Stücke werden gegenwärtig mit einem Kursmittel von 60 v. H. gehandelt. Bei fünfprozentiger Ver- zinsung— die von der Nominale des Papie- res gerechnet wird— ergibt sich für den Erwerber der Stücke eine etwa bei 8 v. H. liegende Effektivverzinsung. Solange jedoch die Chance besteht, West- deutsche Anlagen mit derartiger Zinsträch- tigkeit zu erwerben, werden minderverzins- liche Anleihen des Auslandes nur schwer- lich zu gewinnen sein. Kaufkraftschöpfung Warnendes Beispiel Dänemark Dänemarks Regierung folgte längere Zeit jenen Rezepten, die auch bei uns in der Bun- desrepublik neuerdings von manchen Stel- len ganz gerne verordnet werden würden. Die Politik der Kaufkraftschöpfung mittels Lohnerhöhungen, die nicht durch erhöhte Produktion und gesteigerte Produktivität gedeckt sind, darüber hinaus die nicht minder gefährliche Politik forcierter Konsum- anregung durch verstärkten Krediteinsatz oder übers Ziel schießende Steuersenkungen hat auch in der Bundesrepublik eine pro- minente und über die Parteien hinweg „gestreute“ Anhängerschaft. Das Beispiel, das unser dänischer Nachbar mit dieser Politik der Kaufkraftschöpfung gegeben hat und zur Zeit noch gibt, sollte aber einer solchen Anhängerschaft sehr zu denken geben. Jene Politik der Verbrauchsstei- gerung, die Dänemarks Regierung im letzten Frühjahr einleitete, hatte viel neue Kauf- kraft geschaffen, durch Lohnerhöhungen und Steuererleichterungen allein im Gegenwert von 150 bis 200 Mill. dänischen. Kronen Dazu kam eine Steigerung des öffentlichen Verbrauchs und Zuschüsse für den Woh- nungsbau in einer Zeit, in der sich der Be- schäftigungsgrad und die private Investitions- tätigkeit ohnehin auf höchstem Stand befand. Die Folge dieser wirtschaftlichen Ueber- steigerungen war eine Valutakrisis, die zu einem dahinschmelzen der Devisenreserven des Landes und zu deutlichen Anzeichen innflationärer Entwicklung führten. Unter dem Druck einer solchen Entwicklung hat man sich jetzt entschliefſen müssen, def „Weg zurück“ anzutreten. Die Reformvor- schläge der Regierung gehen dahin, die Bautätigkeit zu dämpfen, den staatlichen Invenstitionsaufwand mit 200 Mill. zu ver- ringern und 400 Mill. Kronen dem privaten Verbrauch im Verlauf von 1% Jahren zu entziehen durch Steuern auf wichtige Kon- sumgüter. Das Ziel der Maßnahmen ist die Erarbeitung von Budgetüberschüssen für die Dauer der Valutakrisis. Eine defizitäre Finanzpolitik ist, wie man sieht, kein Ideal mehr und Budgetüberschüsse sind für die Härte einer Währung ein besserer Beweis als das Bestehen eines ungedeckten Haushalts und die Aufnahme kurzfristiger Schulden durch Schatzämter.-ch- Sozialreform- Diskussion „begradigen“ (Hi.) Unter dem Vorsitz des Vizekanzlers beriet das Bundeskabinett erneut die seit langem geplante Sozialreform. Wie aus einem Kommuniqué der Bundesregierung hervorgeht, wurden Maßnahmen für die be- schleunigte und reibungslose Fortführung der Zusammenarbeit beraten. Es habe sich in der Kabinettsitzung in der Hauptsache um die Sicherstellung einer engen Zusammen- arbeit zwischen den Ressorts und den Sach- verständigen und„im Interesse der Be- schleunigung um eine Garantie der gleich- zeitigen Arbeit aller zuständigen Stellen“ gehandelt. Bekanntlich war der Bundesarbeitsmini- ster auf scharfe Kritik auch innerhalb der Regierungskoalition gestoßen, weil die Arbeit an der Sozialreform zu langsam vorangeht. Es war deshalb beabsichtigt, den Beirat für (dpa) Die Krankenkassen sind von sich aus nicht berechtigt, ihre Beiträge zu erhöhen, be- tonte das Bundeswirtschaftsministerium am 29. September. Zur Ankündigung einiger Kassenverbände, die ministerielle Preisver- ordnung über die Krankenhauspflegesätze zwinge zu einer Beitragserhöhung, sei fest- zustellen, daß eine solche Maßnahme die Ge- nehmigung der Preisbildungsstellen der Länder voraussetze. Zuvor müsse die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der beteiligten Sozialver- sicherungsträger geprüft und entsprechend be- rücksichtigt werden. Dabei sei zu beachten, daß die Krankenhauspflegesätze nur einen Bruchteil der Ausgaben der Krankenkassen darstellen. „Saar-Sperrgürtel“ soll geholfen werden (LRP) CD-Bundestagsabgeordnete haben am 29. September in einem Antrag Hilfsmaß- nahmen für den Saarsperrgürtel gefordert. Sie wünschen: 1. Steuervergünstigungen, 2. Kredite zur Hebung der Wirtschaftskraft dieses Gebietes, 3. daß der Saargrenzgürtel als notleidendes Gebiet im Sinne der Verdingungsordnung für Leistungen und Bauleistungen anerkannt wird. Zum Saargrenzgürtel sollen folgende Stadt- und Landkreise gehören: Kreis Saarburg, Kreis Trier-Stadt, Kreis Trier-Land, Südteil des Kreises Bernkastel, Kreis Birkenfeld, Kreis Kusel, Kreis Kaiserslautern-Stadt, West- teil des Kreises Kaiserslautern-Land, Kreis Zweibrücken-Stadt, Kreis Zweibrücken-Land, Kreis Pirmasens-Stadt und Kreis Pirmasens- Land. Das Märchen von Zinsunempfindlichkeit des Sparers griff der Vorsteher des Rheini- schen Sparkassen- und Giroverbandes, Finanz- minister a. D. Dr. Weitz, gelegentlich einer Sozialreform beim Bundesarbeitsministe- rium auf einen Beirat auszuweiten, der alle zuständigen Bundesministerien um- fassen sollte. Offenbar ist es jedoch Storch in der Kabinettsitzung gelungen, die Unab- hängigkeit seines Beirates zu wahren. Dabei ist anscheinend ein Kompromißweg dahin- gehend gefunden worden, daß dieser Beirat engeren Kontakt mit den anderen Bundes- ministerien aufnehmen soll. Preissenkende Zollreduktion in sterreich (VẽWD) Die drastische Senkung der Ein- fuhrzölle für Personenwagen, die am 27. Sep- tember vom österreichischen Finanzministe- rium bekanntgegeben wurde, wird nach Mei- nung von Fachleuten zu einem Preissturz auf dem österreichischen Automarkt führen. Man erwartet, daß schon in Kürze auch ge- brauchte Automobile, vor allem aus der Bundesrepublik Deutschland, in größerer Zahl nach Osterreich importiert werden kön- nen. Die staatlichen Steyrwerke haben be- reits die Preise für die bei ihnen montier- ten Steyr-Fiat-Kraftwagen gesenkt. Die vom 28. September an geltenden Preise liegen zwischen 3000 und 6500 Schilling unter den bisherigen. Der Preis des Volkswagens dürfte sich nach der Zollsenkung auf 36 000 Schilling stellen gegenüber 43 200 Schillling vorher, Agrarpolitik auf ausgefahrenem Geleise ersetzt nicht fehlende Wirtschaftlichkeit Seitdem Quesnay h) einzig und allein der Landwirtschaft bzw. der mit ihr zusammen- hängenden Tätigkeit das Prädikat produk- tiver Tätigkeit zubilligte, krankt das Ver- hältnis zwischen der Landwirtschaft und den anderen Wirtschaftszweigen; kranken die gesellschaftlichen Beziehungen zwischen dem Bauerntum und den anderen Ständen, aus denen Völker sich zusammensetzen, weil Landwirte vielfach nicht wahrhaben wollen, dag andere auch produktiv tätig sind. Niemand vermag zu sagen, daß beim „Deutschen Bauerntag 1954“ ernsthaft über die Behebung dieses ungesunden Zustandes gesprochen wurde. Die Reden waren oratori- sche Bekenntnisse zu einer Notlage und zu einer Opferwilligkeit, wobei letztere den Nichtbauern zugemutet wurde. Es klang ähn- lich wie die Rede eines Patienten:„Ich muß gesund gemacht werden. Niemand darf aber von mir verlangen, daß ich ärztliche Weisun- gen befolge. Man kann mir nicht zumuten, daß ich an die frische Luft gehe, wenn Ge- hen so unbequem ist; daß ich Medikamente schlucke, wenn sie so bitter sind; daß ich mich Operationen unterziehe, wenn sie 80 schmerzhaft sind. Federleicht, und deswegen nicht gravie- rend, wägt der Einwand, Bauerntum sei tra- ditionsverpflichtet und deswegen nicht an- passungsfähig. Das gilt nicht, wenn wirklich „Sein“ oder„Nichtsein“ auf dem Spiele steht. Mit eben demselben Recht könnte ein mit Messer ausgerüsteter Schwimmer sich aus- reden, er könne sich gegen einen ihn angrei- fenden Haifisch nicht wehren, denn„Fisch tranchiere man nicht mit dem Messer“. Schwerer wiegt schon der weitere Ein- Wand, daß die Heilung der landwirtschaft- lichen Leiden zu kostspielig sei, daß also aller guter Rat ebenso wenig fruchte, bei- K URZ NACHRICHTEN Verbandsversammlung an. Die Auffassung, daß der Sparerzins unempfindlich sei, wäre völlig falsch. Beweis: Die imm Anschluß an die Mai-Diskontsenkung ermäßigten Spareinlagen- zirissätze hätten zu zahlreichen Protesten der Sparer geführt. Die Ermäßigung treffe gerade die kleinen und beharrlichen Sparer, die nicht ohne wei- teres in die Wertpapieranlage ausweichen könnten. Dr. Weitz setzte sich für eine bal- dige Ueberprüfung der gegen die Auffassung der Sparkassenorganisation verfügten Zins- sätze ein. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Dr. Hoffmann, sprach sich gegen dirigistische Eingriffe in den Sparverkehr, wie etwa die Wiedereinführung von Höchstgrenzen für Spareinlagen oder eine Beschränkung von Spareinlagen juristischer Personen aus. Kriegsfolgenschlußgesetz und Montanunions- anleihe waren Gegenstand der Beratungen des Wirt- schaftskabinetts, an denen das Vorstandsmit- glied der Süddeutschen Bank, Hermann J. Abs, teilnahm. Es wurden die Grundsätze des Bun- deswirtschaftsministeriums für die Regelung von Ansprüchen aus der Kriegs- und Nach- kriegszeit grundlegend erörtert. In maßgeb- lichen Kreisen der Bundesregierung rechnet man damit, daß das Kabinett diesen Fragen- komplex nach Rückkehr des Bundeskanzlers aus London, möglicherweise in der übernäch- sten Woche beraten wird. Außerdem behandelte das Wirtschaftskabi- nett, ein Sonderausschuß des Bundeskabinetts für Wirtschaftsfragen, die Bedingungen für die Gewährung der Montanunionsanleihe. Dabei wurden die Verhandlungsgrundsätze für die deutsche Delegation in Luxemburg festgelegt. spielsweise jene ärztliche Weisheit, die ei * De Der Piennig wird zu sehr geehrt K (dpa) Seit Anfang 1953 sind pro Kopf dd 5 Bevölkerung sechs Ein-Pfennig-Münzen; ode Umlauf gesetzt worden, Von den Mümz Die ämtern werden ständig neue Pfennig- Mü nicht zen geprägt. Dies teilte das Bundesfinamz. peen ministerium dem Deutschen Industrie- u Gmb r Handelstag auf eine Beschwerde mit, du dene nicht genügend Ein- und Zwei- Pfennig. der E Stücke im Umlauf seien. In der Beschwerde fer, D die am 28. September mit der Antwort ver. en 8 öfkentlicht wurde, hatte der Deutsche Indi Die strie- und Handelstag darauf hingewiesen ache daß besonders im süddeutschen Raum der die w. Mangel an Ein-Pfennig-Münzen sehr gro Hauss sei und häufig zu Verärgerungen im Ge am J. schäftsverkehr führe. Während des Somme burg schlußverkaufes seien den großen Waren kurs s häusern beispielsweise von den örtlichen lichst Geldinstituten Pfennig-Münzen nur in Höhe e von 50 Pfennig bis zu einer Mark zugeteilt. worden. De Kartellireudige Müller lurch Warten auf Souveränität er (VWD) Nach der Ablehnung des vorgese-* henen Mühlenkartells durch die Allierten m wartet die westdeutsche Mühlenwirtscha f die weitere Entwicklung ab. Von beteiligte pr Seite wird betont, daß jetzt die Bundes. regierung mit Vorschlägen am Zuge sei. S un könne allerdings gegenwärtig nur jene M6“ acht lichkeiten ausschöpfen, die im Getreidegese ke liegen. Eine danach an sich mögliche Roß] Nore tingentierung im Rahmen der Wettbewerh, Disco klausel in Höhe von 20 v. H. über die Ve, mahlung in der Referenzperiode hinaus e. Baye scheine sinnlos. Der Vorschlag, einen Stil, bildet legungsfonds für den Aufkauf unwirtschaß bereit licher Mühlenkapazitäten zu schaffen, will recht in den gleichen Kreisen als wenig realistisd angesehen, da die erforderlichen Mittel v9 der Mühlenwirtschaft unter den gegenwa tigen Verhältnissen kaum aufgebracht Wes den könnten. Als einzige Chance erscheinen den Fach leuten Maßnahmen der Bundesregierum nach Wiedererlangung der Souveränität. Die würde allerdings keine schnelle Lösung sein die angesichts des teilweise katastrophale Ergebnisses der Getreideernte im Bundes gebiet mit ihren negativen Auswirkungen für das Mühlengewerbe geboten sei. mit Prof. Donner Exekutivdirektor der Weltbank (UP) Die Gouverneure der Weltbank habe Ne kursb 6 auch Forde geset⸗ N am 28. September Professor Otto Donner ff b die Dauer von zwei Jahren zum neuen deu schen Exekutivdirektor bei der Weltbank ge. wählt. Donner, der an die Stelle des Bankien und Mitinhabers des Düsseldorfer Bankhauses C. A. Trinkaus, Johannes Zahn tritt, gehört vor dem letzten Weltkrieg dem Institut füt Konjunkturforschung in Berlin an und Wat, gleichzeitig Privatdozent für Volkswirtschaft in Hamburg und Berlin. einkommenslosen Tuberkulotiker eine lienreise verordnet. Hier ist etwas Wah dabei. Alle Maßnahmen, die zu einer besse, ren Ertragslage der Landwirtschaft fühle könnten und führen sollen, kosten Geld, Geld und wieder Geld. Woher nehmen? N Wenn die Problematik der deutschen Agrar- Wirtschaft und Politik von diesem Gesichtswinkel betrachtet wird, dann tut sig sich ganz anders dar. Es ist nicht gam durchsichtig, warum die Landwirte nich auf diese der Versachlichung dienende Vereinfachung abzielen; warum das Kine grundsätzlich und immer beim falschen Namen genannt wird, egal ob von Paritätz- preisen, von Abschöpfungen usw. die Rede ist. Vielleicht hat dies seine Ursache darin daß das deutsche Bauerntum sich nicht fie kühlt von Schuld an seinem bei der Ver armung angelangten, bzw. ihr zustrebel. den Zustand. In etwa mag auch der Un. stand eine Rolle spielen, daß der Bauer sich ungern verschuldet. Wie dem auch sei. Herumreden h nicht viel Zweck. Man kann auch nic mehr wie eine Katze um den heißen Bi herumgehen. Die deutsche Land wirtscha muß durch Flurbereinigung, durch Un organisation der Einzelbetriebe und Ha- tionalisierung ertragbringend, muß we bewerbsfähig werden. Sie muß das schaf deshalb, weil Wettbewerbsfähigkeit ihr neut Absatzmärkte erschließen wird. wenn durd internationale Handels vereinbarungen aus ländische Ware dem einheimischen Mart zugeführt wird. ö Dieses freie, dieses klare Wort wurd während des Deutschen Bauerntages 1950 nicht ausgesprochen. Hinstrebend nad einem verschwommenen Ideal, 1. dem Bauern soll auf Kosten der af deren Bevölkerung bessere Existenz ge. währleistet werden; 1 2. die die Kosten tragende andere Bevül. kerung soll nicht merken, welche Last iht aufgebürdet wird, wurde an der Sache vorbeigesprochen. Zum wievielten Male seit vielen Jahrzehnten seit Jahrhunderten vielleicht, wenn man sich Quesnays entsinnt? 1 Die Ordnung in der Agrarwirtschaft 18 keine Machtfrage, auch keine Frage Rechtes. sondern eine Frage der Wirtschaft lichkeit. Hat aber jemals jemand laut solches 2 sagen sich getraut? Nein, im Gegenteil, Statt dessen wurde im Laufe der Zeit der Preis landw¾i ft licher Produkte ein Politikum. Bisher en Politikum das sich bemühte die Preise nied rig zu halten, selbst wenn es nur eine scheinbare— also unwirkliche Billis“ keit— war. Es müßte mit dem Teufel 2. gehen, wenn die Landwirte jetzt nicht dle Konsequenz daraus zögen, die Politik 8 Preises zu ihren Gunsten umzumünzen. Achtung vor Münzfälscherei. Das peweid die bisherige— dem Bauern eher e als nützende— Agrarpolitik hinlänglich. 8“ Deswegen wäre übrigen 92 zahlt sich niemals aus. besser für die Landwirte- und auch für deren Kundenkreis— Wenn auf Politik ganz verzichtete und— e 19 reits einmal gesagt— sich auf die Wirtscha N ö lichkeit verlegen würde. F. O. Webe 0 1 8 ) Frangois Quesnay(169417700, Volkswirtschaftle Begründer des Physiokratismus.* 5 der en n Mü. Mün- mam. — un „ df! nig. Verde t Ver. Indu- ſiesen N der Aro! 1 Ge⸗ mmer. Varen. lichen Höhe geteilt bruch von Groenhoff& Laub und der EUCO t gese- Donnerstag, 30. Septemser 1934/ Nr. 228 MORGEN Seite 11 Konkursliche Kettenreaktion oder Glied in Konkurskette Die Aussichten für die Befriedigung der nicht bevorrechtigten Gläubiger der Euro- and Overseas Trading Comp. EUCO) Embff., Hamburg, auf eine auch nur beschei- dene Quote sind äußerst gering. Dies teilte der Konkursverwalter und Wirtschaftsprü- fer, Dipl.-Kfm. Georg Pfeiffer, in der zwei- ten Gläubigerversammlung mit. Die Eco ist ein Opfer des Zusammen- pruches der Oelsaatenfirma Groenhoff& Laub, che wegen unvorsichtiger Rohstoffeinkäufe in Hausse- Zelten in der Baisse— konkret gesagt am 1. Juli 1954— beim Amtsgericht in Ham- burg Gebührenvorschuß hinterlegte und Kon- kurs anmeldete. Die Versuche der EUCO, mög- lichst viel von ihren(unbezahlten) Oelsaatliefe- rungen aus den Lagerhallen von Groenhoff & Laub zurückzuholen, scheiterten. Deswegen wurde durch den Zusammen- urch den ganzen Vorfall auch die Hambur- r Privatbank Werner& Frese angeschla- „ Werner& Frese konnte am 9. Juli dem ehren der„Hamburger Bank für Ge- lierten it wer. Fach. zierung ät. Diez 1g Sein, Phalen undes. kungen Itbanl c haben ner fit n deu. wirtschaft“ auf Rückzahlung einer Ein- von sieben Millionen Mark nicht mehr prechen. Die Gewerkschaftsbank tat nichts zur Rettung der Situation, wurde lan jedoch schadlos gehalten, weil die achfolgeinstitute der drei deutschen Groß- banken, die„Hamburger Kreditbank“, die „Norddeutsche Bank“ und die, Commerz: und Discontobank“, sowie die„Vereinsbank“, das Bankhaus B. inckmann, Wirtz& Co, und die „Bayerische Staatsbank“ ein Konsortium pildeten mit dem Zwecke, die Zahlungs- bereitschaft(sprich Zahlungsfähigkeit) auf- recht zu erhalten. Nach dem gegenwärtigen Stand der Kon- kursbehandlung bei der EUco ist also nur mit einer kleinen Quote zu rechnen. Dies auch nur dann, wenn die bevorrechtigten Forderungen der Finanzbehörde stark herab- gesetzt werden und wenn der Antrag des Bankhauses Werner& Frese auf Herausgabe Weiterer Sicherungen abgelehnt wird. An- dernfalls sei es nicht einmal sicher, ob die Ansprüche der bevorrechtigten Gläubiger voll befriedigt werden können. Die bevorrechtigten Gläubiger der EUCO haben bisher Ansprüche im Betrage von rund 0,6 Mill. DM angemeldet, von denen bisher etwas mehr als die Hälfte anerkannt worden ist. Von den Forderungen der nicht bevorrechtigten Gläubiger in Höhe von 5,6 Mill. DM sind bis jetzt etwa 3 Mill. DM amerkannt worden. Die Forderung des Bank- hauses Werner& Frese ist von 16,9 auf 9 Mill. DM zurückgegangen, da das Institut die in seinen Händen befindlichen Sicher- heiten inzwischen zum größten Teil verwer⸗ tet hat. Die Vertragspartner der EUCo haben für die von der Gesellschaft nicht erfüllten Ver- 3 Schadenersatzansprüche geltend ge- macht. Wie der Konkursverwalter weiter mit- teilte, sind nach Ermittlungen der Zollfahn- dung nicht unerhebliche, der EUCO zu- stehende Beträge ins Ausland verschoben worden. Die Untersuchungen darüber gehen Weiter. Punletehen Unklarheit bei„Constantin dem Großen“ (VV) Das Ergebnis der Verhandlungen über den Verkauf der Aktienmehrheit der „Bergbau AG Constantin der Große“ ist auch nach Ablauf der vom Käufer ausbe- dungenen Frist(28. Sept.) noch offen. Es ist bisher nicht bekannt, ob der Käufer den Abschluß ratifiziert hat. Nach Ansicht von Bergbaukreisen ist die Verzögerung ledig- lich auf einige technische Fragen der Devi- sengenehmigung zurückzuführen. Man nimmt an, daß sie Anfang nächster Woche geklärt sein werden und der Verkauf doch Zustandekommt, falls der Käufer an seinen Absichten festhält. Gerüchte, daß ein Mit- gliedsland der Montanunion bei der Hohen Firmen, Märkte und Kurse Behörde Einspruch gegen diesen Verkauf er- hoben habe, gelten als wenig fundiert. Aufsichtsrats-Aenderungen bei Mannesmann Seit dem 30. August gehört dem Auf- sichtsrat der Mannesmann Ad, Düsseldorf, an Stelle von Bergrat a. D. Ewald Kuhn, Essen, der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Stamag, Notar Franz Westhoff, Düssel- dorf, an. Bei der Consolidation Bergbau Ad, Gel- senkirchen, sind am 9. September ausge- schieden: Dr. Jakob Herle, Duisburg, Gustav- Wilhelm Koecke, Düsseldorf, und Berg- assessor à. D. Fritz Luyken, Düsseldorf. Neu eingetreten sind Bankdirektor Oswald Roesler, Düsseldorf(AR-Vorsitzender der Mannesmann Ac), Notar Franz Westhoff, Düsseldorf(AR-Vorsitzender der Stamag) und Bergassessor à. D. Hermann Winkhaus, Düsseldorf(Vorstandsmitglied der Mannes- mann A). Bei der Stahlindustrie und Maschinen- bau Ad(Stamag), Düsseldorf, ist am 2. Sep- tember an Stelle von Dr. Franz Reuter, Frankfurt/M., Bankdirektor Oswald Roesler, Düsseldorf(AR-Vorsitzender der Mannes- mann Ac) in den Aufsichtsrat eingetreten und an Stelle des verstorbenen AR-Mitglie- des Alphonse Ehinger, Basel, der General- direktor der Mannesmann Ad, Wilhelm Zangen, Düsseldorf. BMW nicht fusionsfreudig Der Vorstand der Bayerischen Motoren- Werke Ad(BMW), München, teilte am 28. September mit, daß Gerüchte, die in der letzten Zeit umgelaufen sind über Fusions- verhandlungen von BMW mit der Daimler- Benz AG, Stuttgart, der Grundlage entbeh- ren. Weder in der Vergangenheit noch zur Zeit seien irgendwelche Verhandlungen in dieser oder einer ähnlichen Richtung se- führt worden. Park-Hotel Düsseldorf wiedereröffnet Anfang Oktober wird nach eineinhalb- jähriger Renovierung Düsseldorf wieder eröffnet. Bis zum Jahre 1951 diente das Hotel, das im Jahre 1902 aus Anlaß der Industrie-Ausstellung erbaut worden ist, Zwecken der britischen Besat- zungsmacht. Der Wiederaufbau erfolgte durch die A. Steigenberger Hotelgesellschaft KG auf Aktien, Frankfurt/ M., als Pächterin. Eigentümer sind die Park-Hotel AG und der Industrie-Club, Düsseldorf. Marktberichte vom 29. September Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Etwas reichlichere Anfuhren als an den Vortagen. Guter Absatz durch späte Hauszwetsch- gen, Pfirsiche und Birnen. Nachfrage für Aepfel nach wie vor schleppend. Es erzielten: Pfirsiche A 30—40; B 20—29; Weinbergpfirsiche 20—30; späte Hauszwetschgen A 2126; B 1720; Tafeläpfel ver- schiedene Sorten A 15—23; B 9—14; Birnen ver- schiedene Sorten Ia 30—35; KA 1629; B 9—15; Wal- nüsse A 5065; B 35—49; Tomaten A 28—37; B 20 bis 26; Zwiebeln 9; Quitten 10—13. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr gut, Nachfrage zufriedenstel- lend. Es erzielten: Pfirsiche A 25-40; B 12—24; Efiektenbörse Mitgeteilt B 7-13; Wirtschaftsäpfel 7—11j E 10—16; Quitten A 10-15 15 3 B 6—9 Aepfel A 1423; Birnen A 1728; bis 9; Kopfsalat 1216; Endivien 10-12; Spinat 12—13; Mangold 12; Weiskohl 310; Rot- kohl 12—14; Wirsing 11—13; Rosenkohl 35; Blu- menkohl A II 25—35: A III 16—24; B 8—15; Karotten 1112; Sellerie A 20-27; B 12-19; Porree 15 bis 20; Stangenbohnen 4147, Tomaten AI 12—19; A II 15-24; A III 25—30; Zwiebeln 7—8. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 219,75—322,75 P Blei in Kabeln 126,00—127,00 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00 242,0 DM Westdeutscher Zinnpreis 898,00 DM Freie Devisenkurse vom 29. September Geld Brief 8.3925 8,4125 1,2018 1,2038 96,145 96,345 110,49 110,71 100 belgische Franes 100 französische Francs 100 Schweizer Franken 100 holländische Gulden 1 kanadischer Dollar 4,328 4, 338 1 englisches Pfund 11,734 11,754 100 schwedische Kronen 80,76 30,94 100 dänische Kronen 60,47 60,59 100 norwegische Kronen 58,60 56,72 100 Schweizer freie Franken 97.0 99,0 1 US-Dollar 4,1924 4,2024 100 DM-W 472,50 DM-O; 100 DM-O= 22,7 DNN : Rhein-Main Bank Ad in Mannheim Mannheim Frankfurt a. M., 29. September Börsen verlauf: Fortgang der Aufwärtsbewegung, Montanwerte erfaßt wurden. Montan-Nachfolger erneut 3 bis 5 Pun weiter freundlich. von der alle Marktgebiete unter Führung de Kkte höher bezahlt. Rentenwerte Ak tlen 28.9. 29. 9. AK tien 28. 9. 29. 9. Aktien 28. 9. 29. 9. AE. 170% 178½[ Harpener Bergbau 10³ 105⁵ Dresdner Bank) 12 12 I 192 Heidelb. Zement 190 194½[Rhein-Main Bank 1730 174 BMW. 112½ 113%[ Hoesch)][. 2 Reichsb.-Ant. Sa 87 ⁰ 89 Conti Gummi. 178 178 Lanz 91 ½ 92½ Daimler-Benz 160 108%[Mannesmann 133 130ʃ½ r Pt. Erdöl 13½%½ 13%[Rhein. Braunkohlef 148 180 Nachfolger Degussa 192 193 Rheinelektra 133%½ 134 Bergb. Neue Hoffg. 112 115⁵ Demag 182 182½ RWWW... 173 173½[Dt. Edelstahl 140 143 Dt. Linoleum 190 191 Seilwolftf l 68½ 68½ Dortm. Hörd. Hütt. 112 115½ Durlacher Hof). 105 105 Siemens& Halske] 188¼½ 190 Gelsenberg. 121 1253/8 Eichbaum-Werger 11 110 Südzucker 145% 147% GHH Nürnberg 157½ 160 Enzinger Union). 145 14⁵ Ver. Stahlwerke] 213 219 Hoesch 120½ 123½ 18-Farben Lidul., Zellstoff Waldhof 132 137 Klöckn.-Humb. D. 153 155 Ant.-Sch.).] 8 38½ Badische Bank) 22— Nordwestd. Hütt. 128 130 BASF.. 1180¼ 182½[ Commerzbank) 9 9 Berg. Phönix 120% 127½ Farbenf. Bayer 182% 184½ Commerz. Rhein. Röhrenw. 144 149 Farbwerke Höchst 180 182 u. Credit Bank 157 17%[Rheinst. Unſon 144 145 Felten& Gulli. 131½ 122½[Deutsche Bank)) 1150/0 11% Stahlw. Südwestf. 126½ 128ʃ½ Grün& Bilfinger. 127% 128 Süddeutsche Bank] 175½ l 175%½[ Thyssenhütte.. 120% 123 das Park-Hotel in= RAA-werte,) Restauoten Winter- ab ON 89, mäntel 20 1 5 f 3 a neuen, ee, A, be, fl Ae, Oe. f Ul-K Ul einschl. Waschen— %% ank ge- zankien Khause gehört; tut kfüß nd Wal chaft in Des groben Erfolges wegen 0* 4* 0 Wasserwellen mit Waschen Lockwell mit Waschen in hat deis lem obe n fannlieim bieten wir an: Teppiche: Haargarn-Bettvorleger, 50/100 m Haargarn-Teppich, 240/340 om 190/90 Mm Bouclé-Bettumrandung, 3Z teilig Haargarn-Bettumrandung, teilig in herrlichen Farben, 190/90 om Import-Tournay- Teppich, 190/90 em und allen Größen Essen, München, Nürnberg Stuttgart und Würzburg ſeppieh-Luger eine Niederlassung eingerichtet. Zur Eröffnung am Freitag, dem 1. 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Und abends in der Stube, als die Petroleumlampe brannte und die Nachbarn zu einem Plauderstündchen erschienen waren, legte Iwan Dimitrisch diese Zeitung auf den Tisch. „Ich will euch heute einmal vorlesen, Nachbarn“, sagte er,„was über uns in der Zeitung steht.“ Die Nachbarn starrten Iwan Dimitrisch wie ein Wundertier an.„Seit wann kannst du lesen, Iwan Dimitrisch“, fragte der fünf- undachtzigjährige Wassja Iwanytsch, der wegen seines hohen Alters der Dorfälteste War. „Oh, ich kann schon lange lesen“, sagte Iwan Dimitrisch.„Der alte Pope hat es mich gelehrt. Ganz heimlich. Und weil er nun gestorben ist, hab' ich mir gedacht, ich mach' euch eine Freude, wenn ich euch aus der Zeitung vorlese.“ Iwan Dimitrisch setzte umständlich seine Nickelbrille auf und begann zu lesen:„In dem Orte Njeschoff, in dem Iwan Dimi- trisch Ortsvorsteher ist, kalbte die Kuh des Bauern Iwanoff Kaschin. Das Kalb ist außerordentlich groß und schwer und wird einmal ein guter Stier werden. Wir lassen dem Bauern Iwanoff Kaschin sagen, daß er das Kalb nicht beschneiden lassen soll. Und der zweiten Tochter des Wassja Iwanytsch, der Sostschenka, lassen wir sagen, daß sie nicht so viel nach den Männern sich um- sehen soll, sonst wird sich um sie keiner mehr umsehen. Und wir wissen, daß sich der Postkutscher Alexander Alexandro- witsch für sie interessiert. Der Ortsvorsteher soll der dummen Kuh sagen, daß sie den Postkutscher nehmen soll. Und dann soll der Ortsvorsteher Iwan Dimitrisch der Kazja Gussjeff sagen, daß sie ihre Kinder nicht so verdreckt und zerlumpt herum- laufen lassen soll.“ Der Ortsvorsteher Iwan Dimitrisch sah auf, nahm seine Nickelbrille ab und sagte: „Ihr habt also gehört, Nachbarn, was in der Zeitung über uns steht. Richtet euch da- nach. Und denkt daran, daß das alle Men- schen auf der Welt heute gelesen haben.“ Am nächsten Abend war die Stube des Ortsvorstehers zum Bersten voll. Alle waren sie gekommen, um zu hören, was Neues steht in der Zeitung. Und es stand viel darin. Tadelns- und Lobenswertes. Es stand in der Zeitung von Geburt und Tod, von Mensch und Tier, von Haus und Hof. Von da ab trafen sich die Nachbarn Abend für Abend bei ihrem Ortsvorsteher. Manchmal fragte einer der Zuhörer:„Und über mich, Iwan Dimitrisch, steht nichts in der Zeitung?“ Und wenn der Ortsvor- steher dann genauer in der Zeitung nach- sah, konnte er tatsächlich auch eine Notiz über den Fragesteller finden. So lebten denn die Menschen von Nieschoff Slücklich und zufrieden dahin und waren stolz auf die Zeitung, die 80 viel von ihnen wußte. Eines Tages nun kam der Landverweser Fjodor Sawwitsch vorgefahren und ver- brachte die Nacht im Hause des Ortsvor- stehers. Dabei wurde er Zeuge der Vor- lesung aus der Zeitung. „Das ist ja lauter Schwindel!“ rief er er- bost aus.„Erstens ist die Zeitung fünf Jahre alt, zweitens steht so etwas niemals in einer Zeitung und drittens kann euer Ortsvorsteher gar nicht lesen! Aber wenn ihr wissen wollt, was in der Zeitung steht, dann will ich es euch vorlesen, ich habe nämlich eine von dieser Woche bei mir. Hört zu, ihr dreimal vernagelten Schafs- köpfe! Seine Majestät, der Zar, wurde vom deutschen Kaiser zu einem Besuch nach Berlin eingeladen Kriegsgefahr im Fernen Osten— In Frankreich wurde eine Maschine konstruiert, mit der man in der Luft fliegen kann— Die Lage auf dem Baumwollmarkt ist gespannt— In Sydney und Arizona gibt es Unruhen— In Kal- kutta war ein Erdbeben! Seht ihr, so etwas steht in der Zeitung! Aber nicht, ob der oder der unter euch sich einen neuen Rock gekauft hat oder die und die einen Liebsten hat und was die Zweijährige Raissa schon alles plappern kann!“ Nach diesen Worten sahen sich die Nachbarn unschlüssig an; schließlich ver- lieben sie aber, einer nach dem anderen, das Haus des Ortsvorstehers. Am nächsten Abend— der Verweser Fjodor Sawwitsch hatte seine Weiterreise längst angetreten— versammelten sich die Dorfbewohner im Hause des Dorfältesten Wassja Iwanytsch. „Du bist der Aelteste unter uns“, er- öffnete der Bauer Iwan Kaschin das Ge- spräch,„jetzt sage uns, was hältst du von den Anschuldigungen des Landverwesers?“ Der fünfundachtzigjährige Wassja Iwa- nytsch wiegte lange sein Haupt hin und her, ehe er sagte:„Ich werde euch etwas sagen, Nachbarn. Ob die Zeitung fünf Jahre alt ist oder nicht, tut nichts zur Sache. Wichtig ist, daß man in ihr noch lesen kann. Unser Pope hatte eine Bibel, die war achtzig Jahre alt. Und aus der hat er uns immer wundervolle Geschichten vorgelesen. Also, das Alter spielt keine Rolle. Und ob die Neuigkeiten von Njeschoff drinnen stehen? Warum sollten sie nicht drinnen stehen? Der Ortsvorsteher hat sie doch vorgelesen. Und vorlesen kann man nur etwas, was drinnen steht. Jetzt frage ich euch: wie kann jemand wissen, was in der Zeitung steht, wenn er nicht lesen kann?“ Der Bauer Iwan Kaschin hatte noch Bedenken. „Warum“, fragte er Wassja Iwanvytsch, „hat dann der Landesverweser solche Lügen gesagt? „Das kann ich dir auch sagen“, meinte der Dorfälteste.„Weil sie am Hof nicht wollen, daß einer von uns lesen kann, da- mit wir aus der Zeitung nicht die Wahr- heit erfahren.“ Das leuchtete allen ein. Und so kam es, daß am nächsten Abend der Ortsvorsteher Iwen Dimitrisch wieder seine Nickelbrille aUfsetzte und zu lesen begann: „Wie es euch gefällt“ mit neben Spielern Shakespedres Lustspiel im Mannheimer Nationqaltheqter Shakespeares Lust- und Liebesspiel „Wie es euch gefällt“, das im Juni aus An- laß der in Mannheim tagenden Hauptver- sammlung des Deutschen Bühnenvereins vom Nationaltheater in einer von Heinrich Sauer besorgten Neuinszenierung heraus- gebracht wurde, ist jetzt mit einigen Um- und Neubesetzungen wieder in den Spielplan aufgenommen worden. Heinrich Sauer, der Regisseur, spielte diesmal selbst den Narren Probstein, blieb der Rolle an Witz und distanzierter Weisheit nichts schuldig und zeigte, was für ein feiner, geschmackvoller Schauspieler er ist. In Karl-Heinz Martells Orlando hat Elisabeth Velbehrs anmutig und mit geistvoller Schelmerei gestaltete Rosa- linde für das launige Spiel ihres verliebten Herzens einen gut sprechenden, überlegen agierenden Partner gefunden mit allen Zügen eines liebenswerten jungen Toren. Den thron räuberischen Herzog Friedrich den Grimmigen spielt jetzt Franz Josef Steffens mit jenem gut beobachteten Unterton, der da zu sagen scheint:„Ganz so schlimm, wie ich mich gebe, bin ich nicht“. Was sich denn ja auch im versöhnlichen Schlußkapitel die- ses liebenswürdigen shakespearischen Kom- bendiums menschlicher Gefühlsregungen zu aller Beruhigung herausstellt. Mit der gan- zen Freude an den schauspielerischen Mög- lichkeiten seiner Rolle schuf Ernst Ronnecker als in verschwärmter Einfältigkeit liebes: hungriger Schäfer Sylvius eine wirksam humorige Charakterstudie. Sehr gut auch Jörg Schleichers hypochondrisch philosophie render zungenbitterer Jacques, nicht ganz so überzeugend Harry Niemanns Le Beau. Das etwas schwer in Gang kommende, doch dann in eine bunte innere und äußere Belebtheit hineingesteigerte Spiel fesselte das Publi- kum augenscheinlich sehr, und die Einstim- mung der neuen Kräfte in das Ensemble ist der leitenden Hand Heinrich Sauers recht glücklich gelungen. c. O. e. Jean Vilar beginnt am 23. Oktober mit sei- nem„Théatre nationale populaire“ eine Deutschlandtournee im Stuttgarter Staats- theater. Aufgeführt wird Molières„Don Juan“, für dessen Inszenierung Vilar den Prix Mo- lière bekommen hat. „In Njeschoff war vorgestern der Lan- desverweser Fjodor Sawwitsch beim Orts- Vorsteher Iwan Dimitrisch zu Gast. Als der Ortsvorsteher den Nachbarn aus der Zei- tung vorlesen wollte, störte der Landesver- weser die Vorlesung und behauptete, daß der Ortsvorsteher gar nicht lesen kann. Statt daß nun die Leute von Njeschoff diese Beleidigung ihres Ortsvorstehers gerächt hätten, indem sie den Landesverweser ver- prügelten, verließen sie wortlos das Haus. Es ist zu hoffen, daß die Leute von Njeschoff ihr Unrecht gutmachen. Und wenn sie wie- der einmal beim Ortsvorsteher Iwan Dimi- trisch beisammen sind, dann soll er ihnen sagen, daß es an der Zeit ist, die Felder zu bestellen, und daß der Neidhammel, der Bauer Iwanoff Kaschin, nicht immer seinen Pflug verstecken, sondern ihn auch jenen Nachbarn borgen soll, die keinen haben.“ Der alte Ortsvorsteher Iwan Dimitrisch nahm langsam die Nickelbrille ab und sagte: „Das, Nachbarn, steht heute in der Zeitung über Njeschoff. Und jetzt— gute Nacht.“ „Gute Nacht, Ortsvorsteher“, sagten die Leute von Njeschoff, glücklich darüber, daß über sie wieder etwas in der Zeitung Stand. Böcher gestalten die Wielt 4 Von Hermann Waßner Den nachfolgenden Aufsatz, der sich mit der Aber das Zuschauen ist reizvoll. Da dokumentarischen Aufgabe des Buches be- könnte man zum Beispiel einmal mit den schäftigt, veröffentlichen wir aus Anlaß der 73 5 1 0 g Ausstellung Im Brennpunkt Zeitgeschichte“, 1 8 0 5 5 d eee die gegenwärtig in der Aula des Mann- 5 g i hamdschriftlicher Buchherstellung verzich- tend, mit den ersten Erzeugnissen aus Gu- tenbergs Presse beginnen und dann eine Epoche nach der anderen befragen, wie es mit dem Buch in jener Zeit bestellt war. Es kämen die Jahrzehnte der Reformation als die Zeit der ersten Hochblüte im Weltalter des Buchdrucks. 400 Auflagen der Bibel er- lebte Martin Luther, mehr als 100 000 Exem- plare des Neuen Testaments wurden zu sei- nen Lebzeiten verkauft. Das sind, gemessen an der Bevölkerungsdichte, gigantische Zah- len. Daneben aber gab es in nicht geringe rem Umfange die Produkte des taggebun- denen Schrifttums, eine Hochflut von streit- baren Flugblättern, einige mit bedeutenden Texten, die meisten aus dem Augenblick geboren und für den Augenblick bestimmt. Schon damals entsprangen„Zeitungen“ und „Ewigungen“, um Jakob Burckhardts Unter- scheidung aufzugreifen, in buntem Wechsel der Druckerpresse; und dabei ist es im Grunde geblieben. Aber dieses Miteinander verschiedener Tendenzen ist keine starre Parallele in der Geschichte. Es ist, als ob es einen Rhythmus des Vordringens und Zurückweichens gäbe. Das Buch hat einen Hang zur Distanzierung der Vornehmheit. Es löst sich vom Tage, es beansprucht Geltung und Dauer. Zäh be- hauptete Jahrhunderte lang die lateinische heimer Karl-Friedrich- Gymnasiums gezeigt Wird. Bücher gestalten die Welt.— Das klingt S0 zuversichtlich, wenn auch ein bißchen biblio- pathetisch. Aber stimmt es denn auch? „Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert, und mehr als das Blei in der Flinte das Blei im Setzkasten“, sagte Georg Christoph Lichtenberg, der grohe Aphoristiker, dazu. Schon gut. Freilich, die Bücher gehören aufs engste zusammen mit dem, was um uns und was mit uns geschieht. Aber sind sie die Beweger, oder sind sie im Grunde doch nur die Gefäße der Erinnerung, in die hineinge- schüttet wird, was an Gedachtem und Voll- brachtem im Weltgeschehen bewahrt zu werden verdient? Man braucht nicht lange zu überlegen, um einzusehen, daß diese Frage zu vage gestellt ist, als daß man eine entschiedene Antwort darauf geben könnte. „Das Buch“ ist keine eindeutige Gegeben- heit, es ist ein Komplex von größter Man- nigfaltigkeit. Es gibt das Buch als bloßbe Nachzeichnung des Gewesenen, das Buch als fiktives, freies Spiel des Geistes, das Buch als Lebenskopie und Lebensersatz, das Buch als Vermittler von Einsichten: es gibt die S ie EFühm„ wm der Buch Welt der Bücher, jenes heitere Reich, in dem PTOdükffön Im Jahrè 1570 Waren 00h sich blutleeres Papier und beweglicher Geist 70 Von Hundert aller Druckschriften 1 710 zu einem selbstgenügsamen, den Beschau- nisch geschrieben. Erst um das Jahr 5 5. 3 1 peginnt die Zahl der deutschen Bücher die lichen zum Verweilen einladenden Dasein a 5 in lateinischen zu überwiegen; zu Beginn von seltsam verschwistern, es gibt aber auch die Goethes Jahrhundert beherrscht die latei- Bücher der Welt, die Träger der großen nische Sprache noch immer 30 von Hundert geistigen Potenzen, aus denen wir leben und der Gesamtproduktion, ein Anteil, den dann handeln, die uns kämpfen und leiden, stre- unter dem Druck der auf Verkäuklichkeit ben und hoffen lassen. rer Ware bedachten Buchhändler bis zum Ein aussichtsloses Unterfangen, mit den Ende des Jahrhunderts allmählich auf 5 von Einordnungsmerkmalen, die man in der Hundert zurückging. Das ist die eine Ten- denz: der Drang des Buches zur Zeitüber- Theorie wohl finden könnte, klare Grenzen legenheit, für die die Verwendung einer im Gewoge des Gedruckten abstecken zu wollen, mit Sicherheit sagen zu wollen: das gleichsam in Erz gegossenen Sprache nur ein äußeres Zeichen ist. 5 5 1 1 0 f 1 1 den anderen Zug, die Aktualitätsgier, der ist das 8 der Zeit, das ist Strandgut Hang, mit dem gedruckten Wort ganz 1 der Vergangenheit am Gestade des Verges- s. Eri n ein, cen ein den Kin 3 8 Se e„ Ae 8 Buchdrucks, kaum daß die die Brandung der Vergänglichkeit noch man- technischen Verbesserungen des Lettern ches weitere Jahrhundert vergeblich nagen drucks es zuließen, wirkt er sich aus: Flug- wird! Im einen oder anderen Falle zwar plattähnliche„Zeitungen“ entstehen, die würde man sich diese Entscheidung mit Relationen, wie ihr damals verbreiteter Name großer Zuversicht zutrauen, im ganzen aber lautete, Berichte über Naturkatastrophen ist das wild wuchernde Gefilde des Gedruck- und Kriegsereignisse, Aktualitäten, der ten kein dankbares Objekt einer wertenden Neuigkeit wegen erzählt, ohne einen Kom- Systematik. Man kennt die Pflanzen noch mentar mit Anspruch auf Dauer. Aber auch nicht, die man betrachtet und beriecht. Man in diesem Zweig des gedruckten Schrifttums, muß die Früchte abwarten und die Verede- der sich bis in unsere Tage hinein im Zeitungs- lungs möglichkeiten zur Wirkung kommen wesen fortsetzt, sorgt das Streben nach dem lassen. Bewahren, sorgt der Hang, das Wesentliche festzuhalten, stets für neue Seitentriebe Aus Zeitungen werden Zeitschriften, die in grundsätzlichen Abhandlungen das Bleibende und Gültige aus der Flut des Tagesgesche- hens herauszulösen suchen, ja in den Zeitun- gen selbst, die ihrer aktuellen Berichter- rolle treu bleiben, tritt neben die Reportage die Reflexion, die über die Zufälligkeit de Einzelfalls hinaus auf das Typische, Gemein same der Erscheinungen führen soll. Verfolgen wir die Bücher und ihren Ga durch die Geschichte, so stehen einige d unbeweglich und stolz, als Richttürme, d großen Bücher der Menschheit, die uns 3 geklärt und ruhig ansprechen: so ist d Welt. Und dann sind die anderen da, d Beweger, die Energiegeladenen, die Beuff ruhiger, die das Geschehen vor sich her tre ben und zu uns sagen: so müßte die We sein! Und dann wäre die große Gruppe de verwunderten Bücher zu nennen, der unt higen, die fortgesetzt fragen: Was tut d Welt und wie ist die Welt? Es ist die beweg liche Horde, die geschäftig notierend neb der Zeit her läuft, die alles sehen und alle festhalten will, und die gelegentlich für eine? kurzen Augenblick stehen bleibt und sid nach dem Sinn fragt und nach dem Wohin, Die Perfektion der Drucktechnik und die Absatzverhältnisse auf dem Büchermarkt be- günstigen den Wettlauf. Fast auf gleicher Höhe mit dem Zeitgeschehen läuft die Kom- mentierung und Berichterstattung in einer Unzahl von Büchern. An unsichtbaren Fäden ziehen die Ereignisse Bücher hinter sich her und die Bücher ihre Leser. Aber ist das alles nur eine willenlose Gefolgschaft im Schlepp- tau? Sind diese Bindungen nur für das Ge zogen werden, nicht auch für das Halten da? Kann man neben den Satz:„Bücher gestal- ten die Welt“, der nur in der Sphäre anderen setzen, der für das nachdenklich d der großen schöpferischen Würfe gilt, nicht 1 Geschehen unserer Tage begleitende Schrift tum seine Gültigkeit haben kann:„Bücher zügeln die Welt“? Könmen diese Bücher un die wir mit unserer Zeit zu gehen gezwun⸗ gen sind, nicht lehren, daß zum Rhythm eines verantwortlichen Mitgehens auch da Innehalten, das Verharren im Nachdenken gehört? Und sollte uns dieser Wechsel von mitschreitender Teilnahme und verweilendel Kontemplation, zu dem uns das gute Buch zum Zeitgeschehen verhelfen kann, nicht be. fähigen, auch ein wenig zu zügeln und eln Wenig zu steuern? „Gott segne Kupfer, Druck, und jedes andere vervielfältigende Mittel, so daß das Gute, was einmal da war, nicht wieder 2 Grunde gehen kann“, sagte Goethe.— Das bewährte Gute zu bewahren, ist gewiß des Buches edelster Beruf. Und doch möchten wir hinzusetzen: Gepriesen sei auch das vergängliche Produkt der Druckerpresse wenn es uns hilft, besser zu sehen, Wohin die Zeit mit uns treibt, wenn es uns fähig macht, unser Leben im Alltag nicht glück. licher, aber bewußter zu führen. Ml FSE OD DER MANN AUF ODER SANN von SEORGES SIMENON Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln-Berbm 3. Fortsetzung „Ein regelmäßigeres kann es gar nicht geben; meine Schwester wird es Ihnen be- stätigen. Morgens ging er an der Straßen- ecke in den Autobus, mit dem er rechtzeitig zu dem Zuge acht Uhr siebzehn den Bahnhof erreichte. Er fuhr immer zusammen mit Herrn Beauduin, unserem Nachbarn, der beim Finanzamt ist. An der Gare de Lyon nahm er dann die Metro und fuhr bis zur Station Boulevard Saint Martin.“ Der Beamte des Gerichtsärztlichen In- stituts machte Maigret ein Zeichen, der dar- aufhin die beiden Frauen an einen Tisch führte, wo der Inhalt der Taschen des Toten Alifgereiht lag. „Sie erkennen diese Sachen wohl wieder?“ Es lagen da eine silberne Taschenuhr mit Kette, ein ungezeichnetes Taschentuch, ein angebrochenes Päckchen Zigaretten, ein Feuerzeug, ein Schlüssel und neben der Brieftasche zwei kleine blaue Karten. Sofort richtete sich Frau Thourets Blick auf diese Karten.„Kinokarten“, sagte sie Wie zu sich selbst. Nachdem Maigret die Karten genauer be- trachtet hatte, meinte er:„Sie sind von einem Aktualitätenkino am Boulevard Bonne- Nouvelle. Wenn ich die Zahlen richtig ent- ziffere, waren sie für heute gelöst.“ „Das kann nicht sein. Was sagst du dazu, Jeanne?“ „Mir kommt das seltsam vor“, erwiderte die Schwester in ruhigem Ton. „Wollen Sie einen Blick auf den Inhalt der Brieftasche werfen?“ Sie tat es, und von neuem verdüsterte ach ihr Gesicht. „Louis hatte heute früh nicht so viel Geld bei sich.“ „Sind Sie dessen sicher?“ „Ich überzeuge mich jeden Tag davon, Was er an Geld in seiner Brieftasche hat. Er hat niemals mehr als eine Tausendfranken- note und zwei oder drei Hundertfranken- scheine bei sich.“ „Könnte er nicht inzwischen etwas einge- nommen haben?“ „Wir haben doch nicht den Ersten!“ „Hat er, wenn er abends zurückkommt, immer noch denselben Betrag wie am Mor- gen in der Tasche?“ „Abzüglich der Kosten für seine Unter- grundbahnfahrt und seinen Tabak. Auf der Eisenbahn war er abonniert.“ Sie zögerte, die Brieftasche in ihre Hand- tasche zu stecken. „Sie werden sie wohl noch brauchen?“ fragte sie. „Bis auf weiteres ja.“ „Was ich am wenigsten verstehe ist, daß man ihm andere Schuhe angezogen hat. Und ebenso, daß er sich zu der Zeit, als das pas- sierte, nicht im Geschäft befand.“ Maigret ging nicht darauf ein, sondern legte ihr die Verwaltungsformulare zur Un- terschrift vor. „Fahren Sie jetzt wieder nach Hause?“ „Wann wird uns die Leiche freigegeben?“ „Wahrscheinlich in einem oder zwei Tagen.“ Sie sah auf die Uhr.„In zwanzig Minu- ten geht ein Zug“, sagte sie zu ihrer Schwe- ster und zu Maigret: „Könnten Sie uns vielleicht am Bahnhof setzen?“ bigen Stufen der breiten Treppe waren feuchte Fußspuren zu sehen. In den meisten Büros war schon niemand mehr. Nur hinter einigen Türen sah man noch Licht. „Soll ich noch bleiben?“ fragte Santoni. Maigret nickte. Da Santoni nun einmal von Anfang an dabei gewesen war, sollte er die Untersuchung mit ihm weiter durch- führen. Eim junges Mädchen, an der das auffal- lendste ihr hellblauer Hut war, saß in einem der Sessel des Vorzimmers. Der Raum war nur schwach erhellt. Der Bürodiener las in einer Abendzeitung. „Sie wartet auf Sie, Chef.“ „Ich weiß“, antwortete Maigret und „Willst du nicht noch auf Monika warten?“ fragte die Schwester. „Sie wird schon kommen.“ So machte man den Umweg über die Gare de Lyon, und Maigret und Santoni sahen dann die beiden sich aufs Haar glei- chenden Gestalten die Steinstufen empor- Steigen. „Die hat Haare brummte Santoni. „Der arme Kerl hat bestimmt nichts zu lachen gehabt.“ Jedenfalls nicht bei ihr.“ „Was halten Sie von der Geschichte mit den Schuhen? Wären sie neu, wär's nicht N weiter verwunderlich. Er hätte sie dann wandte sich dann an das junge Mädchen: erst heute gekauft haben können.“„Fräulein Thouret? Wollen Sie mir in mein „Das hätte er nicht gewagt. Hast du nicht Büro folgen?“ gehört, was sie gesagt hat?“ Er knipste die Lampe mit dem grünen „Nicht mal eine knallbunte Krawatte Schirm an, deren Schein auf den ihm gegen- hätte er sich umgebunden.“ überstehenden Sessel flel, bat das Mädchen, „Ich bin neugierig, ob die Tochter der dort Platz zu nehmen, und stellte fest, daß Mutter ähnlich ist.“ sie geweint hatte. Sie fuhren nicht gleich zum Quai des„Mein Onkel hat mir mitgeteilt, daß mein Ofèvres zurück, sondern hielten vor einem Vater tot ist.“ Lokal, um dort zu Abend zu essen. Maigret Er antwortete nicht sofort. Wie ihre rief seine Frau an, um ihr zu sagen, daß er Mutter hielt sie ein Taschentuch in der noch nicht wisse, wann er wieder zu Hause Hand, aber das ihre war zerknüllt, und sie sein werde. rieb es mit den Fingern genau so, wie Mai- In dem Lokal, wo überall feuchte Mäntel gret als Kind ein Stück Knetgummi gerieben und Hüte hingen, roch es auch schon ganz hatte. winterlich, und die Fensterscheiben waren„Ich dachte, Mama wäre bei Ihnen.“ beschlagen.„Sie ist nach Juvisy zurückgefahren.“ Als sie vor dem Portal des Polizeiprä-„Wie hat sie es aufgenommen?“ sidiums ankamen, meldete der Pförtner„re Mutter ist se 4 Maigret:„Ein junges Mädchen hat nach M. 3. Thnen gefragt. Sie ist wohl bestellt. Ich habe„ bonika War hübscher als die Mutter und sie nach oben geschickt.“ ihr überhaupt nicht sehr ähnlich, bis auf die 5 5 ſtämmige Figur. Si irkte ab ih 8 8 8 gur. Sie Wir aber ihrer „Wartet sie schon lange? 5 Jugend wegen zierlicher. Sie trug ein gut ge- „Etwa zwanzig Minuten. schnittenes Jackenkleid, was den Kommissar Der Nebel hatte sich in einen feinen ein wenig überraschte, denn sie hatte es Detzen verwandelt, und auf den immer stau; sicherlich sich nicht selber geschneidert und Allein nach Hause auf den Zähnen“, es ebensowenig in einem billigen Laden ge- kauft. „Wie ist das denn überhaupt passiert?“ fragte sie nach einer Weile, und ihre Wim: pern wurden feucht. „Ihr Vater ist durch einen Messerstich getötet worden.“ „Wann?“ „Heute nachmittag zwischen halb und dreiviertel fünf.“ „Wie hat das bloß geschehen können?“ Warum hatte er den Eindruck, daß sie nicht ganz aufrichtig war? Die Mutter hatte auch eine gewisse Sprödigkeit gezeigt, die aber durchaus ihrem Charakter entsprach. Im Grunde war es für Frau Thouret eine Schande, wenn jemand in einer Sackgasse am Boulevard Saint-Martin ermordet wurde. Sie hatte ihr Leben nach einem bestimmen Plan eingerichtet, nicht nur das ihre, Son- dern das ihrer ganzen Familie, und diese Tod entsprach so gar nicht dem Rahmen in den sie das Leben eingezwängt hatte. Gant besonders ungehörig aber war für sie ein Toter, der gelbe Schuhe und eine knall rote Krawatte trug. Monika dagegen wirkte vorsichtiger, als befürchtete sie gewisse Enthüllungen, gewisse Fragen. „Haben Sie Ihren Vater gut gekannt?“ „Aber natürlich „Selbstverständlich, Sie kannten ihn, Wie jeder seine Eltern kennt. Ich meine mit meiner Frage nur, ob Sie besonders ver- traute Beziehungen zu ihm hatten, ob er manchmal von seinen Gefühlen und Gedan- ken zu Ihnen sprach.“ „Er war ein guter Vater.“ „War er glücklich?“ „Ich glaube, ja.“. „Haben Sie ihn bisweilen in Paris troffen?“ 825 14 Fortsetzung folg 1 5 1 1 1 . * 2