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F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert: Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chet v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743. Mun nheimer — Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R. 1, 6-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.): Ludwigshafen/Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Posthez. 3,20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband bezug 6,20 DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises, Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. 9. Jahrgang/ Nr. 232/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges., m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 5. Oktober 1954 DGB erarbeitet Aktionsprogramm Der dritte ordentliche Bundeskongreß wurde in Frankfurt eröffnet Frankfurt. Am Montag begann in EI gener Berieht der Kongreßhalle auf dem Frankfurter Messegelände der dritte ordentliche Bundeskongreß des Deutschen Gewerkschafts- pundes WGB). Die Delegierten werden bis zum Wochenende die gewerkschaftliche Bilanz der letzten zwei Jahre ziehen, Richtlinien für die künftige Arbeit festlegen und den Bundesvorstand neu wählen. Es ist beabsichtigt, die von den Delegierten beschlossenen Richtlinien zur Grundlage eines Aktionsprogrammes zu machen, das pis März 1955 vorliegen soll. Die Ausarbeitung des Aktionsprogramms ist Aufgabe einer Kommission, die— laut dpa— bereits gestern eingesetzt wurde. Der Kongreß wurde mit dem üblichen „Tag der Begrüßung“ eingeleitet. Einen Vor- und einen Nachmittag lang ergoß sich über die Delegierten ein Strom von Ansprachen, deren gemeinsames Grundthema Lob der Gewerkschaftsbewegung und Preis der über viele Staatsgrenzen hinweg wirkenden brü- deblichen Solidarität war. An dem stattlichen Aufgebot an Rednern ließ sich ein beachtens- wertes Merkmal dieses Kongresses ablesen, nämlich die starke und gutwillige Aufmerk- samkeit, die er im In- und Auslande findet. Ganz besonders freuten sich Vorstand und Delegierte über die Anwesenheit des Bun- despräsidenten, der sich auch im„Parlament der Arbeit“ die Sympathie seiner Zuhörer erplauderte. Walter Freitag, der als Vor- sitzender des DGB den Hausherrn spielte, hatte in dem ersten Repräsentanten unseres Staates einen Freund und wohlwollenden Mahner der Gewerkschaften begrüßt, und Heuss erwies sich als sachte mahnender Freund, indem er das— wie er sagte „völlig legitime“ Streikrecht ein„Schwert an der Wand“ nannte, mit dem man nicht spielen sollte, weil das„die Leute nervös und. aufgeregt“ mache. Von der expansiven Lohn- politik wollte der Bundespräsident nicht reden; aber er fand doch einen optimisti- schen Ausblick mit der Bemerkung, Gewerk- schaften und Unternehmer hätten ein Gefühl dafür, daß unser Staat nicht überansprucht werden dürfe. Die Einheit der Gewerkschaft ist auch für Heuss„ein sachlicher Gewinn, der nicht wieder verloren gehen darf.“ Aus der langen Reihe der Redner können nur noch einige genannt werden: Carlo Selwyn Lloyd antwortet Wyschinski Fünf präzise Fragen zu den sowjetischen Abrüstungsvorschlägen New Vork.(UP) Der britische Staats- minister Selwyn Lloyd nahm am Montag als erster Vertreter des Westens vor der Ge- neralversammlung der Vereinten Nationen zu den neuen Abrüstungsvorschlägen Stel- lung, die der sowjetische Chefdelegierte bei der UNO, Andrej Wyschinski, am vergange- nen Donnerstag unterbreitet hatte. Lloyd auberte den Verdacht, daß die sowjetischen Vorschläge keinen anderen Zweck verfolgen, als die deutsche Aufrüstung zu verhindern. Was sich Moskau wünscht, sei ein Deutsch- land, das als sogenannte„Volksdemokratie“ in Abhängigkeit zur Sowjetunion stehe. Würde diese„Volksdemokratie aber unbe- waffnet bleiben?“ fragte Lloyd. Was geschehe gegenwärtig in der deut- schen Sowjetzone? Pankow verfüge unter dem Mantel der Volkspolizei über eine nach sowietischem Muster ausgerüstete Streit- kraft von 90 000 Mann mit schätzungsweise 1300 Panzern und Geschützen auf Selbst- lahrlafette. Außerdem sei noch eine Kriegs- marine von 6000 Mann und eine Luftflotte vorhanden, die mit sowjetischen Flugzeugen ausgerüstet werde. Angesichts dieser Tat- sache sei die sowjetische Kampagne gegen eine westdeutsche Aufrüstung glatter Zynis- mus. Was verstehe Moskau unter friedlicher Koexistenz?“ fragte Lloyd weiter. Nach sowjetischer Auffassung bedeute„friedliche Koexistenz“ nur so viel, daß unter allen Um- ständen ein Atomkrieg verhindert werden müsse. Davon abgesehen, unterstütze aber Moskau weiterhin die umstürzlerischen Kräfte, die für die kommunistische Welt- evolution arbeiten. Der Staatsminister richtete in diesem Zusammenhang an Wyschinski folgende Fra- gen: 1. Würde die vorläufige Eontrollkom- mission, die von Moskau zur Ueberwachung der ersten Abrüstungsphase vorgeschlagen Wird, wirklich Vollmachten besitzen, um mehr zu tun als nur Informationen eini- zuholen? 2. Was meint Moskau mit der Fest- stellung, daß die vorläufige Abrüstungskom- mission alle erforderlichen Maßnahmen tref- fen solle, um zu garantieren, daß die einzel- nen Staaten auch ihren Verpflichtungen nachkommen? 3. Würde diese Kommission auch entscheidende Vollmachten erhalten? 4. Wie wird es mit den Vollmachten der Mit- glieder dieser Kommission bestellt sein? 5. Würden diese Vollmachten auch dem Veto des Weltsicherheitsrates unterliegen? Nach den sowjetischen Vorschlägen soll gleichzeitig mit dem Verbot aller atomarer Waffen eine Kontrollkommission gebildet werden. Der Westen hingegen verlangt, daß erst das Kontrollorgan gebildet werden solle, ehe an das Verbot aller Massenvernichtungs- waffen gegangen werde. Der Zeitpunkt, zu dem dieses Kontrollorgan ins Leben gerufen werde, sei aber von größter Wichtigkeit, be- tonte Lloyd. Nach westlicher Auffassung müsse die Kommission schon bestehen, wenn das Verbot ausgesprochen werde, um seine Durchführung in allen beteiligten Ländern zu überwachen. Der französische Justizminister Guerin de Beaumont vertrat die Auffassung, daß die Sowjetunion mit ihren neuen Abrüstungs- vorschlägen einen wesentlichen Beitrag zu einer Einigung getan habe. Der türkische Staatsbesuch in Bonn Adenauer: Die Türkei ist ein starker Pfeiler der freien Welt Bonn.(U Idpa) Der türkische Minister- präsident, Adnan Menderes, traf am Montag, aus München kommend, in einem Sonderzug 2 seinem sechstägigen Staatsbesuch in Bonn ein. Menderes, sein Außenminister Fuad Eöprüluü und die sie begleitenden hohen türkischen Beamten wurden auf dem festlich geschmückten Bahnsteig von Bundeskanzler Konrad Adenauer begrüßt. 5 Zum Empfang der türkischen Gäste hatten sich außerdem die Bundesminister Erhard und Schäffer eingefunden. Die türkischen Gäste werden im Kurhotel auf dem Peters- berg, dem früheren Sitz der alliierten Hohen Kommission wohnen. Nachdem die beiden türkischen Politiker in Bonn Bundeskanzler Dr. Adenauer im Palais Schaumburg und Bundestagspräsident Dr. Ehlers im Bundeshaus Höflichkeitsbesuche abgestattet hatten, fuhren sie zurück zum Petersberg, wo sie die Gegenbesuche des Bundeskanzlers und des Bundestagspräsiden- ten entgegennahmen. Am Montagabend gab der Bundeskanzler kür Mͤinisterpräsident Menderes im Palais Schaumburg ein Essen. Dabei erklärte Dr. Adenauer:„Mit Freude und Genugtuung beobachtet die Bundesrepublik, wie sich die deutsch-türkische wirtschaftliche Zusammen- arbeit und der kulturelle Austausch zum Wohle beider Völker entwickelt.“ Als star- ker Partner in dem nordatlantischen Ver- teidigungsbündnis, als hervorragendes Mit- slied der Balkan-Allianz sei die Türkei zu einem starken Pfeiler in dem Schutzwall der kreien Welt geworden. Menderes hatte in München erklärt, daß die traditionelle deutsch- türkische Freund- schaft durch den Besuch Bundeskanzler Adenauers im Frühjahr in der Türkei und nun durch seinen eigenen Besuch in der Bundesrepublik vertieft worden sei. Diese Freundschaft habe nicht nur für die betei- ligten beiden Nationen Bedeutung, sondern auch für die Gemeinschaft derjenigen Völ- ker, die entschlossen seien, den Frieden zu bewahren. Das türkische Volk habe ihm, so hatte Menderes hinzugefügt, bei der Abreise aus Istanbul zugerufen, er möge den Deutschen Grüße und Freundschaftsgefühle übermit- teln. Schmid überbrachte die Grüße des Bun- destages und meinte, das„Parlament der Arbeit“ könne dem politischen Parlament vertrauen; Ministerpräsident Zinn sprach für den Bundesrat und die hessische Lan- desregierung; Bundesarbeitsminister Anton Storch knüpfte als Sprecher der Bundes- regierung an die Londoner Konferenz an und erbat die Mitwirkung der Gewerkschaf- ten an der Bewältigung aller Probleme, die sich aus der nunmehr beschlossenen euro- päischen Zusammenarbeit ergeben werden; Erich Ollenhauer machte zwar einen deut- lichen Unterschied zwischen Gewerkschaft und Partei, erinnerte aber— wie das schon Walter Freitag getan hatte— daran, daß die Sozialdemokratische Partei und die Ge- werkschaften beide Teile der deutschen Ar- beiterbewegung seien: Erfolge oder Rück- schläge des einen sind auch Erfolge oder Rückschläge des anderen“; Bundesminister Jakob Kaiser sprach im Namen der CDU Grußworte und bekannte sich zur Einheit der christlisch- demokratischen und der so- zlaldemokratischen Gewerkschaften im DGB, obschon„die junge Ehe gelegentlich von häuslichen Zwistigkeiten heimgesucht“ und die„volle Harmonie“ noch nicht hergestellt worden sei. Die Themen der Diskussion der nächsten Tage werden— das ergibt sich aus den ein- gebrachten Anträgen— die Lohnpolitik, die 40-Stunden-Woche, Fragen der Angestellten und Beamten, das Personalvertretungsgesetz, das Technische Hilfswerk, der Arbeitsschutz und andere Probleme der Sozialpolitik sein. Die größte Einzelgewerkschaft, die IG Me- tall, sieht den Bundeskongreß„im Zeichen gewerkschaftlicher Aktivität“ auch der stell- vertretende Vorsitzende des DGB, Reuter, sprach vor der Presse von einer Aktivierung der gewerkschaftlichen Arbeit, da die werk⸗ tätigen Menschen von der Gesetzgebung „zu stiefmütterlich“ behandelt worden seien. Die IG Metall übte in ihrem Blatt Kritik am Bundesvorstand, dessen Hauptaufgabe sie in der Koordinierung des gewerkschaft- lichen„Kleinkrieges“ sieht. Dermoch Hört men die Ansicht, daß Walter Freitag keine schlechten Aussichten habe, wiedergewählt zu werden. Koalitionsverhandlungen in Kiel„auf des Messers Schneide“ Kiel.(dpa/ UP) Die FDP prüft gegenwärtig die Frage eines überparteilichen Minister- präsidenten für Schleswig-Holstein, der unter Würdigung des Wahlergebnisses ein Kabinett aus allen parlamentarischen Gruppen bilden soll, die zu einer Zusammenarbeit auf breiter Grundlage bereit sind. Von seiten der FDP wurde am Sonntag in Kiel erklärt, daß diese Ueberlegungen erforderlich geworden seien, nachdem sich Verhandlungen um eine Regie- rungskoalition zwischen CDU, BHE und FDP in den letzten Tagen zunehmend versteift hätten. Auch vom Landesvorsitzenden des BHE, Asbach, war betont worden, daß die Verhandlungen„auf des Messers Schneide“ ständen, weil die Bereitschaft der CDU nicht sehr groß sei, die Lage zu Klären. Die SPD erklärte am Samstag und Sonntag, daß der Verlauf der Koalitionsgespräche, die sie mit BHE und FDP führe, auf einen erfolg- reichen Abschluß hoffen lasse. In personellen Fragen und der Verteilung der Ministerien seien keine besonderen Schwierigkeiten zu erwarten. Der Vorsitzende der Fraktion der Spb im Kieler Landtag, Wilhelm Käber, sagte, die SPD habe ihre Gesprächspartner davon überzeugen können, daß nicht be- absichtigt sei, in den nächsten Jahren einen scharf ausgerichteten sozialistischen Kurs in Schleswig-Holstein zu steuern. Ein Lächeln mit Vorbehalten spielte noch um die Mundwinkel von Adenauer und Mendes-France, als sie sich nach er- folgreien beendeter Konferenz in London zum ersten Male durch einen Händedruck ver- bunden den Fotografen stellten. Auf der Brüsseler Konferenz war es den Bildbericht- erstattern noch nicht gelungen, die beiden Staatsmanner in dieser Form zu„schießen“. Man Melt damals offenbar beiderseits die Zeit für noch nicht reif zu solcher Geste. Wie schön wäre es, würde dieser Händedruck nun besagen, daß man sich in London nach Stunden härtester Auseinandersetzungen dock näher gekommen und vielleicht sogar ge- Willt ist, bis zum nächsten Male auch noch ein paar persönliche Vorbehalte fallen zu lassen! Bild: AP Sowjetzone stellte neue Ueberläufer vor Weitere Verhaftungen von„Gehlen-Agenten“ bekanntgegeben Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin.„Die Organe des Staatssicherheits- dienstes haben allein beim letzten Schlag 547 Agenten verhaftet“. Mit dieser Behauptung teilte der Staatssekretar bei der ostdeutschen Regierung, Albert Norden(SED), am Montag auf einer Pressekonferenz in Ostberlin„die Liquidation eines entscheidenden Teils der Gehlen- Organisation“ in der Sowjetzone mit. Nach dieser Mitteilung müßte sich jetzt die Zahl der angeblich im Gewahrsam der Sowjet- zonen- Staatsorgane befindlichen Agenten auf über 1000 belaufen. Norden benutzte die An- wesenheit zahlreicher westberliner und aus- jändischer Journalisten, um heftige Beschul- digungen gegen die Regierung der USA vor- zubringen, die ihr Amt als Besatzungsmacht in Deutschland mißbrauche und„durch die großzügige Finanzierung und Organisierung verräterischer Verbrecherorganisationen“ ein Attentat auf die Demokratie in Deutschland begehe. Bis zum Ende seiner Ausführungen sparte Norden sich den„Clou“ seiner Pressekon- ferenz auf: die Vorstellung der seit dem 7. September verschwundenen amerikani- schen Geschäftsleute James und Henry Starr. „Die beiden angeblich Entführten sitzen in Fleisch und Blut hier unter uns, meine Damen und Herren“, sagte Norden. Vor wenigen Wochen erst hatten die amerikanischen Be- hörden die Sowjets um Aufklärung über den Verbleib der auf der Autobahn Helmstedt Berlin Vermißten ersucht. Ein Augenzeuge hatte damals berichtet, daß sie auf der Fahrt von Berlin nach Westdeutschland von drei Volkspolizisten verhaftet worden seien. Zwischen Gesfern und Morgen Die Mitarbeit des BHE in Bonn sei in Frage gestellt, wenn nicht sofort die Ab- sprachen verwirklicht würden, die bei Ein- tritt des BHE in die Bonner Koalition ge- troffen worden seien, erklärte der Landes- vorsitzende des BHE in Schleswig-Holstein, Asbach. Bei der Beteiligung der SED an den Ber- liner Wahlen ständen dieser Partei die glei- chen Rechte wie allen anderen zugelassenen Parteien zu, teilte der Regierende Bürger- meister von Berlin, Dr. Schreiber, am Montag dem Vorsitzenden der SHD, Alfred Neumann mit. Die SED, die seit der Spaltung Berlins alle Wahlen als„undemokratisch“ boykot- tierte, hatte in der vergangenen Woche ihren Entschluß mitgeteilt, sich an den bevor- stehenden Wahlen zum Abgeordnetenhaus zu beteiligen. Zur Regelung von Staatsangehörigkeits- Fragen ist vom Bundestagsausschuß für in- nere Verwaltung jetzt ein Gesetzentwurf fertiggestellt worden. Der Entwurf regelt die bisher umstrittene Rechtswirksamkeit von „Sammeleinbürgerungen“ zwischen 1933 und 1945. Er geht davon aus, daß nur derjenige deutscher Staatsangeböriger bleiben soll, der es Wünscht. Verfassungsbeschwerden sollten von einer Zulassungspflicht abhängig gemacht werden, erklärte am Montag der Präsident des Bun- desverfassungsgerichts, Dr. Wintrich. Damit würden 95 Proz. aller Verfassungsbeschwer- den wegfallen und nur die wirklich bedeu- tenden brauchten behandelt zu werden. Wegen Landesverrats wird sich am 18. Oktober vor dem Bundesgerichtshof der in die Vulkan-Affäre verwickelte Angestellte Ernst Josef Siebel zu verantworten haben. Am 21. Oktober wird gegen den Journalisten Alfred Friedrich verhandelt werden dem der Versuch vorgeworfen wird, einen ehe- maligen Mitarbeiter des Amtes Blank für den sowjetrussischen Nachrichtendienst an- Zzuwerben. Bei den Wahlen in Bayern werde die Deutsche Partei keine eigenen Listen auf- Stellen, teilte die Landesgeschäftsstelle der Partei in München mit. Die deutschen Widerstandskämpfer wur- den von einem Kommitee, das in Heidelberg tagte, aufgefordert, vom 24. bis zum 28. Nos vember zu einem internationalen Treffen der Widerstandskämpfer nach Wien zu kommen. Die Auflösung von Ausländerlagern in der Bundesrepublik erweist sich als schwie- rig, da nicht damit gerechnet werden könne, daß von den 500 000 in der Bundesrepublik lebenden heimatlosen Ausländern noch ein großer Teil auswandere, teilte am Montag das niedersächsische Innenministerium mit. Der apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Muench, ist am Montag zu einer Informationsreise nach den Vereinigten Staaten abgereist. Ueber die Räumung der Suez-Kanal-Zone ist nach Mitteilung eines ägyptischen Regie- rungssprechers zwischen ägyptischen und britischen Unterhändlern Einigung erzielt worden. Das endgültige Abkommen könne deshalb in Kürze unterzeichnet werden. Ein Streik der Londoner Hafenarbeiter, der vor zwei Wochen begann, hatte am Montag mehr als die Hälfte aller in den Londoner Docks Beschäftigen erfaßt. Die Wahlen in Brasilien am Wochenende sind ruhig verlaufen. Mit den amtlichen Er- gebnissen kann, wie aus Rio de Janeiro ver- Iautete, erst in etwa zehn Tagen gerechnet werden. Der italienische Kardinal Duca, ehema- liger apostolischer Nuntius in Rom ist am Montag im Alter von 70 Jahren in Rom verstorben. Mit seinem Tode ist die Zahl der Mitglieder des Kardinal-Kollegiums auf 67 zurückgegangen. In das Amt des stellvertretenden Außen- ministers der USA wurde am Montag Her- bert Hoover jr. eingeführt. Er löst damit General Walter Bedell Smith ab, der sich ins Privatleben zurückzieht. Der japanische Ministerpräsident Voshida traf am Montag aus Kanada in Paris ein. Er wird sich anschließend nach Bonn begeben. Nun trat Henry Starr ans Rednerpult, Warf seiner Regierung faschistische Umtriebe vor und behauptete, sie wolle Deutschland auf ewige Zeiten teilen. Sein Bruder und er liebten zwar die Vereinigten Staaten, aber sie würden so lange nicht zurückkehren, wie das Land von dieser„undemokratischen Clique“ beherrscht werde. Darum seien sie in die DDR gegangen und hätten um poli- tisches Asyl gebeten. Wachsender Flüchtlingsstrom aus der Sowjetzone (P/ dpa) Der Strom der Flüchtlinge aus der Sowjetzone ist nach der Statistik des Bundesvertriebenen ministeriums im Sep- tember erneut angewachsen. Insgesamt mel- deten sich 17 276 Einwohner der Sowjetzone in den Notaufnahmestellen und baten um Aufnahme in die Bundesrepublik. Im August waren es 17 051. Die Flüchtlingsziffer ist seit Mai ständig gestiegen. Wie Bundesvertriebenenminister Theodor Oberländer am Montag in Bonn mitteilte, beabsichtigt die Bundesregierung eine er- neute Aktion zur Entlastung Berlins von Flüchtlingen, die im Notaufnahmeverfahren abgewiesen wurden und dann in Berlin ver- bleiben. Im Jahre 1953 sind von 12 000 ab- gelehnten Antragstellern nur 5000 in die Sowjetzone zurückgekehrt, während die übrigen in Berlin blieben. Insgesamt wurden im September rund 84 Prozent der Antrag- steller aufgenommen. Zwei amerikanische Soldaten, die àm 17. September an der tschechoslowakisch- bayerischen Grenze von tschechoslowaki- schen Soldaten festgenommen und erst am 2. Oktober wieder kreigelassen worden Waren, erklärten am Montag in Nürnberg, sie seien auf bayerischem Gebiet festgenom- men worden. Sie berichteten, daß sie nach Prag gebracht und dort getrennt in einem Gefängnis untergebracht worden seien. In den 14 Tagen ihrer Haft seien sie oft auch nachts verhört worden. Man habe sie immer Wieder nach Atomwaffen ausgefragt. Beratender Ausschuß der Colombo- Konferenz tagt in Ottawa Ottawa.(UP) Der kanadische Minister- Präsident Louis St. Laurent eröffnete in Ottawa am Montag eine Tagung des Bera- tenden Ausschusses der Colombo-RKonferenz, an der 85 Minister, Diplomaten und andere leitende Beamte der 14 am Colombo-Plan beteiligten Nationen teilnehmen. Die Ver- einten Nationen und zwei asiatische Nicht- mitgliedsländer haben Beobachter zu der einwöchigen Konferenz entsandt, die sich mit den bisher erzielten Fortschritten und den weiteren Maßnahmen im Rahmen des Colombo-Planes für die Verbesserung des Lebensstandards in den südostasiatischen Ländern beschäftigen wird. St. Laurent er- klärte in seiner Eröffnungsansprache, der Enthusiasmus, die Entschlossenheit und die realistische Einstellung der asiatischen Völ- ker rechtfertige die Hoffnung, daß diese ihren Kampf gegen die lähmenden materiel- len Nachteile gewinnen würden, denen sie heute noch gegenüber stünden. MORGEN Dienstag, 5. Oktober 1954/ Nr. N n Dienstag, 5. Oktober 1954 Unter dem Sa CEUR Jahraus, jahrein ist von zuständigen Stel- len wie ein religiéses Dogma der Grundsatz Wiederholt worden, daß die Verteidigung Zuropas ohne die Wiederbewaffnung Deutsch- lands unmöglich sei. Ernstzunehmender Widerspruch erhob sich nicht dagegen. In- Kolgedessen stand man auch nach dem Schei- tern des Planes der EVG lediglich vor der Frage nach dem wie, nicht nach dem ob. Diese Weite Frage hätte mit Sinn nur von Deutsch- land selbst gestellt werden können, wurde aber von der offiziellen Regierungspolitik nie in Betracht gezogen. Was nun in London herausgekommen ist, entspricht weder der alten EVG, noch ist es ganz die Nationalarmee. Nach dem alten Plan war das Neuauftauchen deutscher Sol- ten und deutscher Waffen durch den Ein- bau in die Idee des europäischen Zusammen- Schlusse verzuckert; für Frankreich da- durch, daß man in der Einschmelzung eine Garantie gegen einen eigenwilligen deut- schen Militarismus sah, aber auch für Deutschland selbst, weil wir uns aus Erfah- ng sehr wohl der Gefahren bewußt sind, ie eine eigenmächtige Armee als Staat im Staate innenpolitisch wie außenpolitisch haben kann. Beiden trägt der Londoner Konpromißplan weitgehend Rechnung. Im Hinblick auf die wirklichen Kräfteverhält- nisse erscheint dabei am bedeutungsvollsten die Unterstellung aller Streitkräfte auf dem ontinent, und dazu gehören die gesamten deutschen Kontingente, unter den SAC EUR, den Supreme Allied Commander in Europa, zu deutsch den Oberbefehlshaber der atlan- tischen Streitkräfte in Europa, zur Zeit dem amerikanischen General Grünther, in dessen Dienststelle dann selbstverständlich künftig auch Deutsche mitwirken werden. Wenn Also auch Aufbau und Organisation der eutschen Einheiten weitgehend eigenver- antwortlich betrieben werden, ist das doch von Anfang an nicht eigentlich eine Natio- larmee, die tun und lassen kann, was sie ll, auch abgesehen von den geplanten Kontrollen für Ausrüstung und Waffen- produktion. Diese atlantische Verteidigungsgemein- schaft, deren Spitze die neuen deutschen Streitkräfte„anvertraut“ werden sollen, ist ihrer Entstehung nach eine reine Vertei- digungsgemeinschaft von Staaten, die sich der sogenannten freien Welt zugehörig füh- m. Unser Schicksal mit dieser Gemeinschaft freier Staaten eng zu verbinden, war das iel der Politik des Bundeskanzlers, der am September vorigen Jahres die Mehrheit der deutschen Wähler zugestimmt hat. Dieses iel erscheint nunmehr als erreicht, wenn 1 5 erste nur auf dem militärischen biet. Uns muß dabei jedoch klar sein, daß da- mit zugleich wir eingespannt werden in das große weltpolitische Kräftespiel mit allen Reibunssflächen, die auch außerhalb der regionalen Begremzung des Nordatlantik- Pakts für die darin beteiligten Mächte be- stehen. Uns mag es zum Beispiel befriedi- gend klingen, wenn in der Londoner Akte das Verbleiben alliierter Streitkräfte in estdeutschland und in Berlin versprochen Wird, wenn einmal mehr versichert wird, aß die Westmächte einen Angriff auf ihre eitkräfte dort als einen Angriff auf sich bst betrachten wollen. Aber: Wenn nun Streitkräfte einer dieser Mächte irgend- mders, etwa im Fernen Osten, sei es wegen Formosas, Koreas oder Indochinas in offenen Konflikt geraten mit der Macht, die 8 er anderen Seite der Berliner Sektoren- grenze und auf der anderen Seite der Grenze r durch Deutschland steht. können wir dann draußen bleiben, weil wir nur zur Selbstverteidigung im Rahmen des Atlantik- a unsere Soldaten dem SAcCEUR unter- tellt haben? n der alten EVd sahen viele so etwas ie den Ansatz zu einer dritten Kraft zwi- schen den beiden Weltmächten. Es Wäre Wohl immer nur eine schwache Kraft ge- wesen. Die Kraft der jetzt unter dem er- weiterten Brüsseler Pakt vereinigten Mächte ist dank dem Hinzutreten Englands wesent- größer Vor allem aber ist durch Eng- land auch ein Mehr an weltpolitischer Er- Brüsseler fahrung hinzugetreten. Wir Deutsche soll- ten daher im Hinblick auf unsere besonders exponierte Lage alle Anstrengungen unter- stützen, aus der europäischen Gemeinschaft, wie sie sich nach der Londoner Akte um den Pakt herum gruppiert, ein Se- schlossenes Eigengewicht innerhalb des Atlantischen Paktes werden zu lassen. Wär haben durch die Unterschrift des Bundes- Kanzlers, die der Bundestag gewiß gerne bestätigen wird., von uns aus einer Politik der militärischen Abenteuer an unseren offenen Grenzen abgeschworen. Wir wollen nicht durch unser Sicherheitsbündnis in Abenteuer verwickelt werden, zu denen eines Tages die offenen Grenzen von Völ- kern im Fernen Osten verleiten könnten. Ein weiteres brennt uns auf den Nägeln: Die Ziele der westdeutschen Politik wurden bisher, von Regierung und Opposition ein- heitlich, mit den drei Worten umschrieben: Wieder vereinigung, in Frieden und Freiheit. Das Sicherheitsbündnis soll uns die Freiheit bescheren. Wir wollen daran mitwirken, daß es uns auch den Frieden erhält. Es bleibt vorerst eine Hoffnung, daß es uns auch der Wiedervereinigung näherbringen kann. Von der anderen Seite werden wir wohl hören, daß es im Gegenteil den Weg dahin verbaut habe. Vielleicht ist wirklich auf lange Zeit hinaus aus dem Bedürfnis wenigstens unsere Freiheit zu sichern der Weg zu einem freien ganzen Deutschland schwerer geworden. Aber in der Politik kann man immer nur nach einiger Zeit Erfolg oder Mißerfolg eines Weges durch die Erfahrungen belegen, nie- mals aber, wie bei einem physikalischen Ex- periment, die Probe des Gegenteils machen. Man muß sich einmal entscheiden, mit allem Risiko. Und das ist für uns nicht erst mit der Unterschrift von London, sondern mit der Wahl vom 6. September vorigen Jahres ge- schehen. Oder: Die Zwangslage, in der wir uns befinden, in der es keine einfachen, risi- kofreien Wege zu wählen gibt, ist die Frucht des übermütigen Abenteuers, das im Rausch der Jahre nach 1933 begann. E. K. Ein Abkommen über Triest ist fertig Neunjähriger Streit zwischen Italien und Jugoslawien dann Rom.(dpa) Im britischen Außenministerium werden die Botschafter Italiens und Jugoslawiens, heute, Dienstagnachmittag, ein Abkommen über den künftigen Status von Triest, unterzeichnen, durch das der neunjährige Streit über das„Freie Terri- torium“ beigelegt werden wird. Das Abkommen ist nach siebenmonatigen geheimen Verhandlungen und fast genau ein Jahr nach der britisch- amerikanischen Erklärung zustandegekommen, in der die beiden Westmächte am 8. Oktober 1953 ihre Absicht bekanntgaben, die Zone A des Freistaates Triest Italien zu übergeben. Einzelheiten des Abkommens sind offl- ziell noch nicht bekannt. Fest steht aber, daß Italien die Zone A mit Stadt und Hafen Triest und Jugoslawien die Zone B erhält. Jugoslawien werden Vorrechte im Hafen von Triest zugestanden. Außerdem sind beson- dere Bestimmungen ausgearbeitet worden, die die Rechte der Minderheiten regeln werden. Wie es heißt, wollen Großbritan- nien und die USA sich in einer gemein- samen Erklärung verpflichten, allen späte- ren Revisionswünschen von der einen oder anderen Seite die Unterstützung zu ver- sagen. Nach italienischer Ansicht ist eine Ratifizierung des Vertrages durch das italie- nische Parlament nicht nötig, da es sich nicht um einen„internationalen Vertrag“ handle. In Italien werden bereits Vorbereitungen für die Uebernahme der Zone A getroffen. Hohe italienische Beamte und Offiziere sind schon am Sonntag nach Triest abgereist, um die Uebernahme der Verwaltung vorzube- reiten. Eine italienische Division, wahr- scheinlich die Bersaglieri-Division„Trieste“ wird die 8000 britischen und amerikanischen Soldaten in der Zone A ablösen. Der bis- herige alliierte Militärgouverneur, General Winterton wird durch einen hohen italieni- schen Beamten ersetzt werden. Das Triestabkommen wird von der Rechts- und Linksopposition in Italien bereits scharf Kritisiert. Von monarchistischer Seite wurde der Regierung Scelba am Montag vorgewor- Gesetze nur im Einklang mit dem Koran Pakistan wird eine„islamische Republik“ von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg Karachi, Ende September. Die pakistanischen Uniformschneider haben alle Hände voll zu tun, neue Schul- terklappen und Achselstücke für die Streit- kräfte zu nähen. Das Emblem der königlich- britischen Krone auf den pakistanischen Uniformen soli noch vor Ablauf dieses Jah- res durch das pakistanische Hoheitszeichen ersetzt werden. Das wird an dem Tage ge- schehen, an dem die neue pakistanische Verfassung in Kraft tritt, die jetzt in ihren Grundsätzen vom Parlament nach jahre- langen Beratungen und leidenschaftlichen Kontroversen endlich gebilligt worden ist. Daß die pakistanischen Truppen noch im- mer„königliche“ Streitkräfte sind,— dag die Verfassungsrundlage des jungen un- abhlämgigen Staates bislang die britisch-in- dische Regierungsakte aus dem Jahre 1935 War Und daß das pakistanische Staatsober- haupt nach dieser Akte als Generalgouver- neur formal weiter der Statthalter der bri- tischen Krone ist,— das alles haben viele Pakistaner als beinah peinlichen Anachro- nismus empfunden. Umso größer ist jetzt die Genugtuung darüber, daß die Verfas- sunggebende Versammlung der pakistani- schen Unabhängigkeit einen staatsrechtlichen Rahmen von spezifisch pakistanischem Cha- rakter gegeben hat. Auf Grund der gebilligten Verfassungs- grundsätze wird Pakistan eine„Islamische Republik“, die allerdings auch nach dem Fortfall der Bindungen an die britische Krone— ebenso wie die indische Republik Mitglied des Commonwealn bleiben dürfte. Zum Unterschied von Indiens betont weltlicher Verfassung gründet sich der pakistanische Staat auf die Einheit der reli- giösen Glaubensgemeinschaft seiner Bürger. Alle Gesetzgebung muß künftig in Einklang 1— den Geboten des Korans gebracht wer- en. 5 Ueber die Anwendung dieses Grund- satzes ist in der Verfassunggebenden Ver- sammlung nicht wenig gestritten worden. Die Auseinandersetzung hat Jahre in An- spruch genommen, weil sie durch den Macht- kampf politischer Rivalen und revalisieren- der Kräftegruppen innerhalb der regieren- den Moslem-Liga noch erheblich verschärft wurde. Die Herrschaft der Liga beruht auf dem Ergebnis von Wahlen, die vor acht Jahren noch im ungeteilten Indien stattgefunden haben. Damals war die Moslem-Liga die einzige politische Vertretung der indischen Mohammedaner, die einen unabhängigen Staat wünschten, und deshalb war es selbst- verständlich, daß sie die Regierungsgewalt des jungen islamischen Staates übernahmen. Inzwischen ist aber die Schonfrist abgelau- ken, die mr durch das zweifellos histgrische Verdienst ihrer Führer um die Gründung Pakistans eingeräumt wurde. Sobald die neue Verfassung in Kraft getreten ist, wer- den die ersten allpakistanischen Wahlen ausgeschrieben werden. Damit ist dann der Weg frei über die Entwicklung eines demo- kratischen Kräftespiels zwischen verschie- denen Parteien mit profilierten politischen und wirtschaftlichen Programmen. Die Ent- wicklung wird zwar bei einer Bevölkerung, die zum allergrößten Teil aus Analphabeten besteht und die nach wie vor materiell und geistig von Grundherren und mohammeda- nischen Mullas abhängig ist, einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber ist dieser Weg erst einmal beschritten, werden am Ende theo- logische Dispute und historische Verdienste von den Wählern geringer bewertet werden als etwa Beweise einer Ffortschrittlichen Sozialpolitik. Ein erster Schritt in Richtung auf eine echte parlamentarische Demokratie ist übri- gens gleichzeitig mit der Billigung der Ver- fassungsgrundsätze reits unternommen worden. Die Versaminlung wandelte die Stellung des Generalgouverneurs mit ihren beinah diktatorischen Statthalter-Vollmach- ten in das Amt eines konstitutionellen Staatsoberhauptes um, das künftig an die Empfehlungen seiner Regierung gebunden sein wird. Der Generalgouverneur Gulam Mohamed galt lange Zeit als der starke Mann Karachis. Künftig werden aber paki- stanische Regierungen nicht mehr nach dem persönlichen Ermessen eines starken Mannes in Karachi berufen und entlassen werden können, sondern sie werden nach dem Man- dat der Wähler gebildet werden und aus- schließlich dem Parlament verantwortlich sein,. Damit aber beginnen, Jahre nach der Geburt des pakistanischen Staates, die eigentlichen Geburtswehen der pakistani- schen Demokratie. ken, daß sie wertvolle Zeit verloren habe. Der jetzt angekündigte Kompromiß sei Wesentlich ungünstiger als die von der Regie- rung Pella seinerzeit vorgeschlagene Lösung. Die kommunistische Zeitung„Unita“ warf der Regierung am Montag vor, daß sie das Gebiet von Triest„verkauft“ und Jugo- slawien das„Messer in die Hand“ gegeben habe. Trotz der Opposition von links und rechts wird in unterrichteten Kreisen Roms Westliches Land im östlichen Schatten Die von Moskau anerkannte finnische Außenpolitik Helsinki, Ende September. Vor kurzem wurde der 84jährige finnische Staatspräsident, Juho Paasikivi, von Moskau durch die Verleihung des Leninordens aus- gezeichnet, des höchsten Ordens der Sowjet- Union, der bisher noch keinem Ausländer zuerkannt worden war. Den Zeitungen und den sonstigen politischen Beobachtern im Lande war dies Anlaß, etwas mehr über die hohe Ehre nachzudenken, die nach allge- meiner Vermutung nicht dem Präsidenten allein zugedacht war, sondern ganz Finn- land für seine seit 1944 geführte Außen- politik. Sie hat dreierlei zuwege gebracht: Die Aufrechterhaltung der echten Souverä- nität, die alle anderen Staaten im Moskauer Machtbereich verloren haben, die Wahrung eines durchaus westlichen demokratischen Status und zugleich die Zufriedenheit Mos- kaus. Dies ist eine politische Situation, die noch vor einigen Jahren kaum jemand im Norden für dauerhaft möglich hielt. Ver- antwortlich für die Führung dieser Außen- politik ist nach der finnischen Verfassung der Staatspräsident. Und er ist es nicht nur formell. Paasikivi ist dabei sein ganzes Leben hindurch ein ausgesprochen konservativer Politiker gewesen. Konservativ heißt in Finnland allerdings auch in einem dort selbstverständlichen Sinne sozial und liberal, jedoch abgeneigt allen sozialistischen Nei- gungen, im landläufigen Sinne also„rechts“. Paasikivis Laufbahn ist in die ganze jüngere Geschichte Finnlands verwoben. Am Anfang war Finnland noch das dem Namen nach Selbständige Großfürstentum, dessen Ober- endgültig beigelegt? damit gerechnet, daß das Parlament der Re. glerung keine Schwierigkeiten machen wird Durch die Teilung fallen 222,5 Quadrat. kilometer mit rund 296 000 Bewohnern meist Italienern— an Italien. Jugoslawien erhält 515,5 Quadratkilometer mit rund 67 000 vorwiegend slowenischen Bewohnern. Auf dem Papier bedeutet das bevorstehende Ab- kommen keine echte Rückkehr Triests in den italienischen Staatsverband, vielmehr wird Italien an Stelle der Engländer und Amer kaner zur Mandatsmacht bestimmt. Eine wichtige Rolle spielten bei der Triestlösung neben britischen und amerikanischen Diplo maten die NATO- Strategen, die auf eine Bel. legung des Trieststreits im Interesse der süd. osteuropäischen Verteidigung drängten. haupt der russische Zar war; es folgte die? Gründung des selbständigen finnischen Staates während der russischen Revolution; es schloß sich 20 Jahre später der sowjetische Ueberfall, der Winterkrieg an; und es kam die politisch etwas distanzierte Kriegführung Finnlands an der Seite des nationalsozia- listischen Deutschlands von 1941 bis 1944. In diesen wechselvollen und kritischen Zeiten war Paasikivi mehrfach Minister- präsident, so 1918 und nach dem Waffen- stillstand von 1944(den er selbst herbei- geführt hatte) bis 1946. Nach dem Winter-“ krieg war er Leiter der finnischen Friedens-. delegation(schon 1920 hatte er zwischen der Sowjetunion und Finnland in Dorpat den ersten Friedensvertrag ausgehandelt). Er War von 1940 bis 1941 finnischer Gesandter in Moskau und übernahm schließlich die Staatspräsidentschaft 1946 in den kritischsten Jahren der finnischen Existenz. Paasikivi hat in all diesen Zeiten mit Rußland„taktiert“ und wenn es sein mußte paktiert. Niemals aber hat er dabei die Interessen seines Lan- des geopfert. Und das ist ihm gelungen, ohne daß er sich das Mißfallen oder den Zorn Moskaus zugezogen hätte. Noch man- ches andere spricht dafür, daß er in Mos- kau immer„persona grata“ war, ja daß er sich, sei es nun trotz oder wegen seiner Hal. tung, ausgesprochener Achtung erfreute, Stalin begegnete diesem konservativen Poli- tiker immer mit einem sonst bei ihm unge- wohnten Wohlwollen. 5 Vielleicht gibt es in ganz Europa niemand, der eine so umfangreiche und intime Kennt- nis der sowjetischen Mentalität besitzt wie Paasikivi. Fritz DalichowW Ostberliner Reaktion zu London ist recht heftig Berlin.(dpa/ UP) Der Leiter des Sowiet- zonen-Presseamtes, Fritz Beyling, erklärte am Montag vor der Presse in Ostberlin, die Lage sei nach der Londoner Konferenz ver- schärft und das ganze deutsche Volk„alax- miert“. Die durch die Ablehnung der EVG durchkreuzte Wiederaufrüstung solle jetzt auf anderen Wegen erreicht werden. Die Sowjetzonenregierung werde„noch schärfer gegen die amerikanischen Sabotage und Terrorzentralen“ vorgehen. Die Tätigkeit dieser Gruppen sei ein Bestandteil der „Kriegsvorbereitungen“, wie sie auf der Lon- doner Konferenz zum Ausdruck gekommen seien. In den Reaktionen der westlichen Welt auf die Londoner Beschlüsse überwiegt die Befriedigung, daß eine Lösung für das Pro- blem des deutschen Verteidigungsbeitrags gefunden wurde. Präsident Eisenhower sprach in einer Unterredung mit dem republika- nischen Abgeordneten Charles Halleck von einem„großen Triumph“. Der französische Marschall Alphonse Juin, der als NATO- Oberbefehlshaber in Mitteleuropa die Streit- kräfte der Brüsseler Paktstaaten, darunter das deutsche Kontingent, kommandieren wird, sagte:„Es scheint, daß sich die Dinge in einem elastischen und größeren Rahmen- Werk, das am wünschenswertesten ist, sehr zum besten wenden werden.“ „Es gibt keine geheimen Vereinbarungen im Zusammenhang mit der Londoner Akte“, wurde am Montagnachmittag von zuständi- ger Bonner Seite zu den Meldungen des Chefkorrespondenten der amerikanischen sein sollen, ohne in dem Schlufkommuniqué Nachrichtenagentur INS, Kingsbury Smith, festgestellt. In der Meldung des amerikani- schen Korrespondenten war von geheimen Vereinbarungen die Rede, die während der Londoner Konferenz zustandegekommen erwähnt zu werden. Das Bundeskabineff Was Ein nevento zweijäh unfall Junge 5 ster Jos gesprur nach Ur zurück, einem der Ste unverle Höh. in ein 8 La Spe reiche krieges italienis begleite schen ii Waffen In 6 wurden Stunde der dar eingefũ Der gibt E ruhig s Vortrag sagte E Mutter Sohn e machen liche u brauch. ben.“ Das pritisch in Fur. Das Bo 18 Mete haben. Die! Mithra auf eir muß d haus v dem ne alten gesetzt des Te (rund untrag 2Zwẽ. Kirche schen der K. weiht. haltene Berufe an der ligt sir ners, L ben vc Das Fe Wird entgegen ursprünglichen Erwartung 8 erst heute, Dienstagvormittag, treten, um den Bericht des Bundeskanzlers über die Londoner Konferenz entgegenzu- nehmen und die Regierungserklärung zu bil- ligen, die der Kanzler am Nachmittag des gleichen Tages vor dem Bundestag abgeben wird. Wie ein Regierungssprecher am Montag in Bonn bekanntgab, werden die Vorsitzenden der Koalitionsparteien der Kabinettssitzung beiwohnen. Bundesminister Oberländer lieg bereits am Montag eine erste Kritik an den Londo- ner Beschlüssen anklingen, bei der er den Geist des echten Vertrauens vermisse. Auch in den Pressediensten der Parteien kündigen sich bereits die Argumente der Debatte über die Regierungserklärung an. Während von der CDU/ CSU dem Londoner Ergebnis, die Bedeutung eines neuen geschichtlichen Ab- schnitts zugemessen wird, stellt der Presse- dienst der SPD seine Betrachtung unter das Stichwort„Vorsicht im Umgang mit großen Worten“ und warnt vor jedem Ueberschwang und einer neuen„EBuropaschwärmerei“.. Ministerpräsident Mendéès-France hat am Montag die franzöische Nationalversamm- lung für Donnerstagnachmittag zu einer Son- dersitzung einberufen, auf der die Londoner Konferenz und ihre Ergebnisse debattiert werden sollen, Das französische Kabinett Wurde für Mittwoch einberufen. Nenn' Carmen Madrid, im Oktober Nun ist gerade ein Jahr seit der Unter- zeichnung des Paktes von Madrid vergangen, er das Spanien Francos zum Verbündeten er amerikanischen Demokratie gemacht hat. Eben der rechte Augenblick, eine erste Bilanz Zusammenarbeit zwischen zwei Völkern ziehen, die nicht verschiedener in ihrer Jesensart sein könnten. Diese Zusammen- beit ist nicht nur ein politisches und wirt- ſchaftliches— sie ist auch ein psychologi- sches Experiment. Madrid ist voll von Ame- kanern. Von Militärs in Zivil, von Inge- euren und Technikern, deren Zahl mit jedem neuen Stützpunktprojekt zunimmt. uf den Flugplätzen bei Madrid und Sara- a wühlt schon der dynosaurische Rachen chweren Baumaschinen im fahlen Step- woclen der archaischen Landschaft. Bald Cadiz i Altar des 20. Jahrhunderts verwandeln Aber früher noch als die Bautrupps hat erika die massiven Vorhuten einer touri- en Invasion entsandt, die in diesem ommer das Hauptkontingent aller auslän- schen Gäste stellte. Spanien ist nicht nur itisch in den Vereinigten Staaten Mode en. An die 50 000 Amerikaner sind in Jahr bisher in Madrider Hotels ab- en. Mr. Milton hat sich nicht ver- rt, als er mit sicherem Instinkt für Konjunktur das supermoderne und lee 1 an home in Spain“. Die Begeg- . nicht„honey“ Onkel Sam und Don Quijote— ein wunderliches Paar nung zwischen dem konservativsten und dem kfortschrittlichsten Land der westlichen Welt hat aufgehört eine Sache der diploma- tischen und militärischen Fachleute zu sein. Sie ist zu einer Begegnung der Massen ge- worden und das heißt in diesem Fall zu einem spanungsvollen Treffen elementarer Gegensätze, Der Amerikaner, wie er sich räuspert und wie er spukt, ist das Thema dieses Herbstes, das alle Gespräche be- herrscht. Daß es ein höchst schwieriges Thema werden würde, war allen Beteiligten von vornherein klar. Den Amerikanern beson- ders, die von ihren amtlichen Stellen frei- gebig mit Leitfäden der spanischen Psycho- logie versehen wurden. Aber der Abgrund der Mißverständnisse ist breit. Er läßt sich nicht mit den papierenen Brücken behörd- licher Pädagogik überwinden. Für den An- kömmling aus Uebersee steht Spanien voll von Warntafeln, von denen jede ruft:„Do not. Mäßige die Farbe deiner Schlipse. Pfeif nicht bewundernd hinter Spannierin- nen her. Behalte die Jacke an, auch wenn dir heiß ist. Nenn Carmen nicht„honey“. Do not this. Do not that. Ein verwirrendes Laby- rinth, ein Wald von Warntafeln, der einzige Wald in der kahlen Steppe. Obwohl er keinen tröstlichen Schatten spendet, ist er so dicht, daß er kaum noch die Bäume der spanischen Wirklichkeit erkennen läßt. Die Korrektheit, mit der die Amerikaner sich an den Buchstaben der Verträge halten, wirkt manchmal übertrieben. Auch wer mit der Lupe des grundsätzlichen Mißtrauens sucht, das dieses Volk jeder fremden Einmischung Castellana-Hilton bauen ließ— entgegenbringt, wird nichts als peinlichste Vorsicht entdecken können. Das gilt sogar kür die technischen Details der Abschlüsse zwischen den amerikanischen Prime Con- tractors und den spanischen Baufirmen. In- soweit wären also bisher die Erwartungen derer dementiert, die von vornherein arg- Wöhnten:„Wenn sie erst einmal den Fuß über die Schwelle hnaaben Der Fuß tritt behutsam auf und trotzdem oft ins Fettnäpfchen des spanischen Selbst- gefühles. Manchmal liegt er auch auf dem Tisch, wie beispielsweise im Castellana Hilton, Wo keine Warntafeln herumstehen, denn das Hilton ist schließlich„an american home“ Immerhin hat es doch einen spani- schen Hausarzt. Und wenn der Hausarzt ins Appartment eines amerikanischen Ehepaares gerufen wird, um die Dame zu behandeln, dann wundert er sich eben, falls der fremde Gast, in einem Sessel ausgestreckt, die Füge nicht auf die Erde und die Nase nicht aus der Zeitung nimmt und auch sonst keine Neigung zu einem protokollarischen Einleitungsge- spräch verrät, sondern nur wortlos mit dem Daumen auf die Schlafzimmertür weist. Der Hausarzt ist ein Caballero und ein Caballero läßt sich nicht per Daumen daran erinnern, daß er jetzt keine Konversation zu führen, sondern für harte Dollar oder weiche Pesetas seinen Job zu tun hat. Ueberdies erwartet er, daß sich der Gatte der Patientin nicht nur aus Höflichkeit erhebt, denn es ist in Spanien nicht üblich, den Arzt allein ins Schlafzim- mer einer Dame zu schicken. Da gehen also die Auffassungen weit aus- einander. Sie trennen sich vor allem an einem Punkt, an dem für die Spanier der Spaß aufhört, Bei der Frage nämlich, ob der Daumen, der zahlt, auch über die Schulter zeigen darf. Sicher sind manche Zweifel hin- sichtlich der spanischen Verachtung des Materiellen erlaubt. Gerade diese Partner- schaft zeigt ja, daß man auch hier ein ein- trägliches Geschäft zu schätzen weiß. Aber so wichtig nimmt man das Geld nun wieder nicht, daß man um seinetwegen bereit wäre, auch nur auf ein Gramm der spanischen Würde zu verzichten. Dies jedenfalls ist die Reaktion des Arztes, der während des Sommers einen Kollegen im Hilton vertreten hat:„Und wenn man auch das Dreifache verdient, mich bringt keiner mehr dorthin.“ Die Politik, die schon die merkwürdigsten Weggefährten zusammenbrachte, hat selten einen ausgefalleneren Cocktail gemixt als den dieser Bundesgenossen. Die Verbindlich- keit der Spanier beginnt immer gerade an der Stelle ins Gegenteil umzuschlagen, wWo sie einem Mächtigeren begegnet. Man wartet geradezu auf die erste Gelegenheit, ihm zu beweisen, daß seine Macht hier nicht imponiert. Es ist jetzt schon ziemlich klar— selbst wenn die Amerikaner auf Zehen- spitzen gehen, treten sie den Spaniern noch immer zu laut auf. Das Mißtrauen der Straße ist größer als das des Regimes, das es bei Abschluß der Verträge gewiß nicht an Vor- sicht fehlen lieg. N Schon hat es in den Abendlokalen die ersten handgreiflichen Reaktionen gegeben, wenn sich die Gunst einer Nachtschönheit auf die valutenstärkere Seite zu neigen begann. Inzwischen ist auch die Revolution der Haus- mädchen ausgebrochen. Keine Damengesell- schaft kommt diesen Herbst zusammen, ohne daß sich alsbald ein entsetztes Geschnatter über die Preise erhebt, die von den Ameri- kanern dem Personal gezahlt werden. Ueber die Preise, die das patriarchalische Lohn- gefüge ins Wanken bringen und auch über die neumodischen Freiheiten, die in ameri- kanischen Häusern üblich sind. Dem auf- geklärten Absolutismus, mit dem die Ma- drider Damen bisher regierten, droht ein baldiges Ende Schon schzt das System stadt- auf- stadtab unter dem amerikanischen allen Fällen so unwiderstehlich wie man es Bastillensturm gegen die häusliche Autorität, Trotzdem lockt der höhere Verdienst nicht in gedacht hatte. Man berichtet sogar von Mäd- chen, die nach einem Ausflug in die fremde Opulenz reuig wieder ins alte Haus zurück- kehrten, wo sie sich besser verstanden fühl- ten. Die Begründung, die sie für diese Um- kehr gaben, ersetzt einen ganzen Katalog der Migverständnisse:„Das waren keine Senores“,, Don Quijote und Onkel Sam sind ein wunderliches Paar. Wenn man sie so neben- einanderstehen sieht, überrascht es nicht mehr, daß die Meinungen darüber, was den Senor ausmacht, weit auseinandergehen. Und nun ist auch noch die Geschichte mit dem Wasser passiert, auf die man geradezu ge- wartet hatte. Auf das Wasser, das von der Sierra kommt, ist man in Madrid von jeher N stolz. Man rühmt es als das beste Wasser aller europäischen Hauptstädte. Ein volles Jahr nach Abschluß des amerikanischen Ver- trages riecht es noch immer nicht nach Chlor- Nun brach aber kürzlich unter den Ameri- kanern eine jener kleinen und gänzlich nor- malen Epedemien aus, von der wenig Fremde. bei der ersten Begegnung mit dem spanischen Oel verschont bleiben. Prompt hat eine amerikanische Dienststelle dieses Oel, mit dem Madrider Wasser vermischt, ins Feuer der Migverständnisse gegossen. Sie warnte vor dem Genuß des Wassers in einem Rund- schreiben, das ihm die Schuld an der Epe- demie zuschob. Den spanischen Aerzten trat 0 die Unmutsfalte auf die Stirn. Sie entnahmen Wasserproben aus den Häusern ihrer Patien- ten und schickten sie zur Analyse. triumphierende Ergebnis: keinerlei gefähr-? liche Keime und nur sehr wenig Chlor Spanisches Chlor natürlich. 1 i Meinz Barth Das zusammen- Iustges mußte zahlen Die dab in haftet deutsc Spanie len. D daß di nach L Fas am Se erschũ dauert schütte Schad. Ein Monte Gastwy und 4 bei ih. enthie kuchen — Hin a 5 In ist eir den, als du her ü! schein zeitscl Vitam pernic die Pe die en daß n in das Da lich unter kehren kostsp Henrz ausge Vitam die N 9 Sofe Ver! Eis ter 20 nicht dend Verle des im Se bei R werde Sprecl NM. jetzt Rig, Schrit bei n kreuz ——— F er Re. Wird. Adrat- rn la wien 67 000 1e Ab- in den Wird Imeri- Eine lösung Diplo-⸗ 1e Bei- r Süd. N gte die Uschen lution; etische 8 Kain rung 1Sozig- 944. tischen nister- affen: ger bei- Vinter. edens- len der at den t). Er zandter ch die schsten tivi hat Kktiert“ iemals 8 Lan- lungen, er den man- 1 Mos-⸗ daß er r Hal- reute. n Poli- unge- — emand, Kennt- bzt wie Alichow Smith, rikani- heimen nd der ommen unique abinef tungen mmen- anzlers genzu- zu bil- ag dles pgeben Montag zenden sitzung bereits Londo- er den 2. Auch indigen te über ad von nis, die en Ab- Presse- ter das großen chwang hat am Samm- r Son- ndoner battiert abinett ö torität, nicht in man es u Mäd- fremde zurück- n fühl; e Um- log der nores“, nd ein neben- nicht as den n. Und it dem zu ge-. on der 1 jeher Wasser Volles n Ver- Chlor. Ameri-⸗ H nor- remde lischen t eine I, mit Feuer warnte Rund- Epe: an trat ahmen datien- Das efähr- Chlor. Barth — Nr. 232 Dienstag, 5. Oktober 1954 MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha ng Ein vier zehnjähriges Mädchen kam in Be- nevento(Italien) bei dem Versuch, ihren zweijährigen Bruder vor einem Verkehrs- unfall zu bewahren, ums Leben. Der kleine Junge hatte sich von der Hand seiner Schwe- ster losgerissen und war auf die Fahrbahn gesprungen. Das Mädchen lief dem Kind nach und riß es kurz vor einem Kraftwagen zurück, wurde dabei aber seinerseits von einem anderen Kraftwagen erfaßt und auf der Stelle getötet. Der kleine Junge blieb unverletzt. * Höhlenforscher bereiten eine Expedition in ein schwer zugängliches Höhlensystem bei La Spezia(Golf von Genua) vor, wo zahl- reiche deutsche Gefallene des zweiten Welt- krieges bestattet sein sollen. Offiziere der italienischen Armee werden die Expedition begleiten, weil nach Angaben von Einheimi- schen in den Höhlen auch große Mengen von Waffen und Munition versteckt sind. In der Nacht auf Sonntag um 03.00 Uhr wurden in Großbritannien die Uhren eine Stunde zurückgestellt. Die Sommerzeit, von der damit abgegangen wurde, ist am 11. April eingeführt worden. * Der englische Psychiater Hugh Bryan gibt Eltern den Rat:„Laßt eure Kinder ruhig schmutzig und frech sein.“ In einem Vortrag vor englischen Aerzten in London sagte Bryan:„Das schlimmste, das eine Mutter tun kann, ist der Versuch, aus ihrem Sohn einen kleinen Lord Pimpekrimpel zu machen. Wenn wir selbstbewußte, männ- liche und starke Männer haben wollen, so prauchen wir selbstbewußte und freche Bu- ben.“ * Das erste Fahrzeug einer neuen Klasse britischer Zwerg- Unterseeboote ist in Barrow- in Furneg(England) vom Stapel gelaufen. Das Boot trägt die Bezeichnung X-51, ist nur 18 Meter lang und wird fünf Mann Besatzung haben. 1. Die Ruine des 1800 Jahre alten römischen Mithras-Tempels, die im Herzen Londons auf einem Baugrundstück freigelegt wurde, muß dem geplanten vierzehnstöckigen Büro- haus weichen. Sie soll aber zerlegt und vor dem neuen Gebäude, etwa 70 Meter von der alten Stätte entfernt, wieder zusammen- gesetzt werden. Die Kosten einer Erhaltung des Tempels an seinem ursprünglichen Ort (rund sechs Millionen Mark) wurden als untragbar angesehen. ** Zwei Flügel eines großen dreiteiligen Kirchenfensters, dem Ruhme des französi- schen Champagners gewidmet, wurden in der Kathedrale von Reims feierlich einge- weiht. Das in den Farben rot und blau ge- haltene Kirchenfenster zeigt Gestalten aller Berufe, vom Winzer bis zum Glasbläser, die an der Herstellung des Champagners betei- lügt sind, ferner den Erfinder des Champag- ners, Dom Perignon, und schließlich die Wap- pen von vierzig Ortschaften der Champagne. Das Fenster ist ein Geschenk von Freunden der Kathedrale von Reims und der Cham- pagnerindustrie. Die Regenwersicherung hat sich für die Wiener Städtische Versicherungsgesellschaft in der abgelaufenen Urlaubssaison als Ver- lustgeschäft erwiesen. Die Versicherung 1 5 101 Prozent der Prämien wieder aus- zahlen. g * Die Nürnberger Kriminalpolizei teilte mit, daß in Madrid drei deutsche Autodiebe ver- haftet worden seien, die in verschiedenen deutschen Städten Autos gemietet und nach Spanien und Tanger verschoben haben sol- len. Die deutschen Behörden rechnen damit, daß diese„Bande internationaler Autodiebe“ nach Deutschland ausgeliefert wird. * Fast unbewohnte Teile Alaskas wurden am Sonntag durch ein schweres Erdbeben erschüttert, das eine und eine halbe Stunde dauerte. Auch in Anchorage wurde die Er- schütterung wahrgenommen, doch sind die Schäden gering. 80* Einen„Freitisch für Hunde“ richtete am Montag, dem„Welttiertag“, ein Amsterdamer Gastwirt ein. Ohne Unterschied der Rasse und Abstammung konnten sich Vierbeiner bei ihm„ein Freßpaket“ abholen. Das Paket enthielt leckere Knochen, Fleisch und Hunde- kuchen. In 42 Minuten auf die Zugspitze Mit dem neuen Schnelltriebwagen auf Deutschlands höchsten Berg/„Abendvisite“ zum Sonnenuntergang Mit dem gewaltigen Felsmassiv des Wet- tersteingebirges als wirkungsvoller Kulisse Wartet der blitzblanke neue Schnelltrieb- Wagen der Bayerischen Zugspitzbahn AG im Bergbahnhof Grainau auf die Fahrgäste. Das blau-weiße Lackkleid, in den bayerischen Landesfarben, funkelt mit der silbrigen Dachverkleidung und dem Strombügel um die Wette. Ein technisches Gemeinschaftswerk schwei- zerischer und deutscher Bergbahnspezialisten hat uns Deutschlands höchsten Gipfel um die Hälfte der Fahrzeit nähergebracht. Der neue Schnelltriebwagen schafft die Bergfahrt auf der Zahnradstrecke von Grainau bis zum Schnefernerhaus in 42(bisher 82) Minuten, die 4,5 km lange Tunnelstrecke von der „ Eibsee an überwindet er in 30 Minu- en. Der 14 Meter lange und 2,50 Meter breite Wagen, der vor den aufragenden Bergen spielzeughaft klein und zierlich wirkt, wird von vier starken Motoren von je 114 K 155 PS angetrieben, die dem Fahrgestell ge- schickt angepaßt sind. In dem lichtdurchfluteten Fahrgastraum laden hellblaue gut gepolsterte Ledersitze den Zugspitzgast zum Platznehmen ein. Für Beine und Gepäck ist ausreichend Raum vor- handen. Die breiten Fenster geben den Blick auf die Berge frei; man macht es sich be- quem und wartet darauf, daß es losgeht. Leise summend beginnen die Motoren zu arbeiten, und schnell gewinnt der mit etwa 100 Fahrgästen besetzte Triebwagen an Ge- schwindigkeit. Das Zugspitzdorf Grainau ent- gleitet. Scheinbar mühelos klettert der Zug- spitzexpreß die Bergwald- und Felsenhänge empor. Die Nadel des Geschwindigkeitsmes- sers klettert munter mit. Der Lokführer hat von seinem Fahrer- stand an der Frontseite des Wagens freien Blick auf die Strecke. Bei den alten Zug- spitzbahnen schob die Lok bergauf die bei- den Fahrgastwagen vor sich her, bei der Tal- fahrt fuhr sie als„Bremse“ an der Spitze des Zuges. Vom schwarzen Kurvenband der Eib- Seestraße grüßen Autofahrer herüber. Mühe- los nimmt der Zugspitzexpreß die Kehren. Der 23 t schwere Wagen fährt jetzt mit 20 Stundenkilometer Geschwindigkeit. Das Sin- gen der Motoren ist heller geworden, aber es stört nicht. Man achtet kaum darauf. Das rasch wechselnde Bild der vorbeifliegenden Landschaft hält die Aufmerksamkeit ganz gefangen. Bei der Eibseestation ist eine Höhe von etwa 1000 Meter erreicht. Sie liegt unmit- telbar zu Füßen der Felsriesen, deren Wol- kenbärte über uns ein frischer Wind zer- zaust. Mit einer kühnen Kurve beginnt die Steilstrecke zum Riffelriß. Die Geschwindig- keit des Triebwagens verringert sich kaum. * Mit durchschnittlich 18 km /n nimmt der Zug- spitzexpreß Steigungen bis zu 18,5 Prozent. Ueber die Baumwipfel und die ersten Fels- nasen hinweg fällt der Blick in das tief ein- geschnittene Tal der Loisach und des Wer- denfelser Landes. Zwischen den dunkelbe- waldeten Bergen schimmert blank der Eib- see. Dahinter türmen sich die Ammergauer Berge auf. Ein kurzer Tunnel nimmt für einen Augenblick die Sicht. Dann surrt der Zug- spitzexpreß auf schmaler Strecke durch nackte Felsen. Zur Linken erheben sich schroff die flimmernden Felswände, zur Rechten stürzt die Bergwand steil ab. Dann taucht der Wagen in die von seinen scheinwerfern gespenstisch erhellte Nacht der Tunnelstrecke. Die Lichter spielen über die an der Tunnelwand markierten Ver- gleichshöhen der bekanntesten Berggipfel. Die beiden großen Kehren im Berginnern spürt man kaum. Vorbei geht es an der letz- ten Markierung: Säntis, 2 500 m. Dann läßt die Steigung unvermittelt nach und der Zug rollt schon in den ebenen Auslauf der Berg- station. Hell strahlt die Leuchtschrift des Schneefernerhauses. Der größte Gewinn, den der neue Schnell- triebwagen bringt, ist die Möglichkeit, von Garmisch- Partenkirchen aus schnell mal der Zugspitze eine„Abendvisite“ abzustatten. Bisher war das wegen der langen Fahrtzeit kaum möglich. Man kann zum Sonnenunter- gang hinauffahren und dem großartigen Schauspiel über den Alpengipfeln beiwohnen. Von der Sonnenterrasse des Schneeferner- hauses, das 2 650 m hoch liegt, kann man weit in die vier„Alpenländer“ Deutschland, Oesterreich, Italien und die Schweiz hinein- blicken. Sicher bringt uns der Zugspitzexpreß wie- der zu Tal, langsamer ist jetzt die Fahrt. Die Höchstgeschwindigkeit für die Talfahrt ist auf 15 km/h beschränkt. Eine neuartige Klin- kerbremse erhöht die Sicherheit bei der Ab- fahrt. Behende tasten sich die Scheinwerfer wieder durch die Dunkelheit des Tunnels. Blaue Stromfunken blitzen hin und wieder Auf. Beim Aussteigen in Grainau wünscht der Lokführer den Fahrgästen freundlich eine „gute Nacht“. Mancher glaubt jedoch, gerade eben erst aus einem Traum aufgewacht zu sein. Franz Hirche Wird Ehrlichkeit die Bahnsteigsperren ersetzen? Sechserkarten, schon„Sechzigerkarten“ genannt, bereiten große Sorgen Als sicherer Posten für eine kaufmännische Bilanz kann die Ehrlichkeit des Menschen nicht gelten. Mit wieviel Prozent Sicherheit aber die Ehrlichkeit einkalkuliert werden kann, das stellt im Augenblick die Bundes- bahnverwaltung fest. Es geht dabei um die Frage, ob sich die Aufhebung der Bahnsteig- sperren auf der Strecke München-Ostbahn- hHof-Rosenheim-Freilassing bewährt hat. Seit dem 1. Mai 1954 waren auf sechzehn Bahn- höfen die Sperren nicht mehr bewacht. Nach einer genauen Prüfung des Untersuchungs- ergebnisses wird die Bundesbahn entschei- den, ob der Fahrgast seine Ehrlichkeitsprobe bestanden hat und die Bahnsteigsperren im ganzen Bundesgebiet fallen. Auf der Ver- suchsstrecke, die noch um den Bahnhof München-Süd erweitert wurde, sollen die Bahnsteigsperren vorläufig aufgehoben blei- ben.„Das gegenwärtige Fahrkartensystem macht es den Schwarzfahrern zu leicht“, meinte Bundesbahn- Oberrat Fischer, der die Versuche leitete. Große Sorgen bereite vor allem die sogenannte Sechserkarte, die viele zu Schwarzfahrten verlockte. Seit dem 1. September müssen deshalb die Reisenden diese Karte vor dem Einsteigen mit einem Datumsstempel versehen lassen. Inhaber solcher Karten hatten zuvor jede Fahrt als Gewinn verbuchen können, bei der sie nicht im Zug kontrolliert worden waren. Da be- sonders viele Berufstätige mit Sechserkarten fahren und die Arbeiterzüge nach München immer sehr voll sind, waren die Ausfälle bei dieser Kartenkategorie hoch. Ein„Muster- fahrgast“ schickte eine ungebrauchte Sechser- karte mit folgendem Begleitschreiben an die Bundesbahndirektion München:„Sechsmal pin ich nun gefahren und nie haben sie mich kontrolliert. Ich möchte mich aber nicht be- reichern.“ Der Volksmund hat aus der Sechserkarte bereits eine„Sechzigerkarte“ gemacht. Die Bundesbahn gibt zu, daß die Ehrlichkeit stark strapaziert wird, wenn man Verlangt, nicht entwertete Fahrscheine am Zielbahn- hof in dafür aufgehängte Kästchen zu wer- fen. Künftig muß jeder, der mit einer ungestempelten Sechserkarte auf der Ver- suchsstrecke angetroffen wird, den doppelten Fahrpreis entrichten. Sachverständige der Bundesbahn möchten die Sechserkarte in ihrer bisherigen Form überhaupt abschaffen, wenn einmal im ganzen Bundesgebiet die Bahnsteigsperren fallen. Der Zwang zur Ab- stempelung hebt den Vorteil der Sechser- karte, nur einmal zum Fahrkartenschalter zu müssen, wieder auf. Rheinischer Abend im bayerischen Dorfgasthaus Erleben, Amüsieren oder Erholen?/ Weit fahren oder in der Nähe bleiben Rückblick auf den Urlaub Mit den Urlaubserlebnissen meiner Kol- legen kann ich nicht konkurrieren. Der eine erzählt von drei Wochen strahlender Sonne an der Adria, der zweite hat die Eismeer- straße befahren, der dritte schwärmt von den Stierkämpfen in Spanien, der vierte war auf den kanarischen Inseln, vier Wochen lang unterwegs mit einem alten Frachter und immerzu seekrank. Da kann man nicht mit. Man selbst war schlicht und simpel im Süntel, einem deutschen Mittelgebirge bei Hannover und so unbekannt, daß meine Kollegen die Süntelberge ohne weiteres nach Nordafrika in den Atlas verlegten. Als man sie aufklärte, da schwand jedes Interesse und machte einem mitleidigen Lächeln Platz. „Du armer Teufel“, so etwa sprach es aus den Gesichtern,„was Besseres ist Dir wohl nicht eingefallen?“ So bleibt man auf seinen Urlaubserlebnissen sitzen, wenn man nur im Süntel war, und man hat keinen anderen Trost als den, daß man sich anscheinend als einziger wirklich erholt hat, so wie es früher einmal Hauptzweck des Urlaubs war, ehe die Technik den Urlaub zur Industrie machte. Man kann drei Arten von Urlaub machen. Urlaub, um etwas zu erleben, um fremde Länder und Völker, fremde Sitten und Land- schaften zu sehen; diese Art von Urlaub ist meist anstrengend, aber man bekommt wie- der seelische Spannkraft. Jahrelang zehrt man von den Eindrücken und Erinnerungen. Dann kann man in Urlaub fahren, um sich zu amüsieren— auch das ist meist anstren- gend. Schließlich kann man ganz altmodisch in Urlaub fahren, um sich zu erholen. Das ist dann weder anstrengend noch aufregend, aber eben darum ist es erholsam. Wenn man sich heutzutage erholen will, muß man schon ganz weit fahren— oder ganz in der Nähe bleiben. Im Vorjahr war ich in Jugoslawien und wollte, um nach dem Erleben auch noch der Erholung acht Tage widmen, in stiller Einsamkeit in Bayern Nerven und Seele auffrischen. Stille Einsam- keit in den bayrischen Bergen im Monat August? Wo ich hinkam glich die Gegend, bei herrlichem Wetter, dem Drachenfels bei Bonn an Sonn- und Feiertagen, durchaus und ausschließlich geeignet für Urlaub von der ersten und der zweiten Gattung, nicht aber für die einsame Erholung. Der Sessel lift trug Menchenmengen bis in die höchsten Höhen, wo vormals, es muß lange her sein, die Steinadler horsteten. Nun, schließlich kand sich doch ein Tal, ein stilles, einsames Tal. Wir fuhren bis zum letzten Dorf und traten in ein becheidenes, in ein stilles, ein echt bayrisches Dorfgasthaus. Grell leuch- tete uns ein Plakat entgegen:„Heute rheinischer Abend mit rheinischer Fröhlich- keit.“ Nun, darum waren wir nicht herge- kommen. Dorthin, zur rheinischen Fröhlich- keit, mußten wir ohnehin nach dem Urlaub zurück. Wir gingen still und resigniert. Man kann, wenn man so altmodisch ist und sich durchaus im Urlaub erholen will, auch in die deutschen Mittelgebirge fahren. Sie sind wenig besucht. Man lebt, wenn man etwas Geschick hat, unter Holzfällern, För- stern und Bauern— und man erholt sich Wirklich. Wenn man gar noch das Glück hat, eine stille Jagdhütte aufzutreiben, die man sonntags nicht verläßt, wenn die Wochenend- ausflügler kommen, dann kann man wirklich wieder ein Mensch werden. Man hackt Holz, man trägt Wasser, man beobachtet eine Wildsau— oder eine Spinne, das ist noch weniger aufregend— und man döst vor sich hin. Nach acht Tagen langweilt man sich. Nach 14 Tagen langweilt man sich nicht mehr. Man fängt sogar an, die Politik, die Sportergebnisse und all die anderen Neuig- keiten aus der Welt langweilig zu finden— und nach drei Wochen ist man erholt. Frei- lich, man kann nichts erzählen, wenn man zurückkommt. Wen interessiert es schon, daß sich eine Ringelnatter an der Jagdhütte einnistete, wie man beim Wasserholen ge- schwitzt oder wieviel Holz man in diesen drei Wochen gehackt hat. Gewiß, im nächsten Jahr fahre ich auch wieder nach Spanien, Jugoslawien oder zum Nordpol. Aber in diesem Jahr habe ich mich erholt. Das sollte man öfter versuchen— wenigstens einmal in drei Jahren. Eckhard Budewig Gewinne im Zahlen- Lotto Berlin. Im Berliner Zahlenlotto wurden am Sonntag folgende Gewinnziffern gezogen: 92, 21, 77, 55 und 11. in der ersten Klasse (künf Treffer) gab es wiederum keinen Ge- Winner. In der zweiten Klasse(vier Treffer) erhalten 16 Gewinner je 15 999,50 Mark, in der dritten(drei Treffer) 1 784 Gewinner je 74.50 Mark und in der vierten wei Treffer) 45 051 Gewinner je 2,95 Mark. Taubstummer Fußgänger verursacht tödlichen Verkehrsunfall Bremen. Durch die Schuld eines taub- stummen Fußgängers, der verkehrswidrig auf dem Radfahrweg spazieren ging, fand eine 57 Jahre alte Ehefrau in Bremen den Tod. Als sie mit ihrem Fahrrad auf dem Radweg dem Fußgänger ausweichen wollte, bog diéeser plötzlich nach links, lief ihr ins Rad, so daß sie auf die Fahrbahn geschleu- dert wurde. Dort wurde sie vom rechten Vorderrad eines vorbeifahrenden Omnibus- ses erfaßt und auf der Stelle getötet. Oktoberfest brachte neue Rekorde München. Rund 6,5 Millionen Besucher tranken während der vergangenen zwei Wo- chen beim Münchener Oktoberfest fast drei Millionen Maß Bier und aßen über 120 000 Brathendl. Die Ochsenbraterei„verarbeitete“ 16 Ochsen. Damit sind seit der Entstehung des Oktoberfestes im Jahre 1810 neue Re- kordzahlen aufgestellt worden. Zum Ab- schluß des 121. Oktoberfestes dirigierte Mün- chens Oberbürgermeister Thomas Wimmer am Sonntagabend im Bierzelt„Schotten- ham!“ unter dem Jubel der Besucher den bayerischen Defiliermarsch. Tödlicher Absturz in den Bergen Bad Tölz. Am Sonntag stürzte ein acht- zehnjähriger Münchener in der Benedikten- wand(bayerische Alpen) tödlich ab. Der Ju- gendliche war trotz Warnung allein in die Nordwand eingestiegen. Die ersten Skiläufer Garmisch. Am Sonntag begann auf der Zugspitze die diesjährige Skisaison der Bundesrepublik. Während in den Alpentälern herrliches Herbstwetter mit Temperaturen bis zu 20 Grad herrschte, schnallten auf dem höchsten Berg Deutschlands etliche ungedul- dige Wintersportler ihre Bretter an. Auf 1,10 Meter bester Firnschneelage erfreuten sie sich an den ersten Abfahrten dieses Winter- halbjahres. Sommerliches Erntedankfest Hamburg. Bei sommerlichen Temperatu- ren und überwiegend strahlendem Sonnen- schein wurde am Sonntag in allen Teilen der Bundesrepublik das Erntedankfest begangen. Die Altäre der meisten Kirchen waren mit Feldblumen und Früchten geschmückt, die größtenteils nach den Gottesdiensten an Be- dürftige verteilt wurden. Süße Buße Moosburg. 33 Waisenkinder des Moosbur- ger Waisenhauses kommen unerwartet zu einer Tafel Schokolade. Zwei Lehrjungen im Alter von 17 und 16 Jahren hatten sich län- gere Zeit„bargeldlos“ aug Warenautomaten Zigaretten und Süßigkeiten geangelt. Vor kurzem waren sie dabei erwischt worden. Der Staatsanwalt wollte sie auf ein Jahr ins Jugendgefängnis stecken. Der Jugend- richter ließ es jedoch bei einer Verwarnung bewenden, verbunden mit der süßen Buße zu- gunsten der Waisenkinder. Dreijährigen Sohn zu Tode geprügelt Köln. Eine 26jährige Frau aus Köln mit vier Kindern hat— nach einer Mitteilung der Kriminalpolizei— gestanden, ihr drei- jähriges Söhnchen so schwer mißhandelt zu haben, daß es trotz zweimonatiger Kranken- hauspflege jetzt an den Fogen der Mißhand- lungen gestorben ist. Die Frau hatte die Tat zuerst vier Monate lang geleugnet. In ihrem jetzt abgelegten Geständnis erklärte sie, das Kind sei ihr seit der Geburt verhaßt ge- wesen. Der Vater versicherte, von den Miß- handlungen nichts gewußt zu haben. Freibier für Fische Berlin. In Meiningen in der Sowjetzone kamen die Fische dieser Tage zu einem um- verhofften Freibier. 25 000 Liter Bier einer Brauerei in Meiningen liefen in die Werra. Wie die Ostberliner Zeitung„Der Morgen“ meldet, war der Bierabfüller der Nacht- schicht eingeschlafen und ließ den Inhalt eines großen Tanks durch die Kanalisation in den Fluß laufen. ——̃ñ—— Modernes Gesundheitswesen Einatmung von Vitaminen In einem Krankenhaus in Detroit(USA) ist ein neues Verfahren ausgearbeitet wor- den, welches die Einatmung von Vitaminen als durchaus geeigneten Ersatz für die bis- her üblichen Einspritzungen zweckmäßig er- scheinen läßt. Wie die Deutsche Hebammen- zeitschrift dazu schreibt, ist beispielsweise Vitamin B-12 ein wirksames Mittel, um perniciöse Anämie in Schach zu halten, aber die Patienten sind oftmals nicht in der Lage, die entsprechenden Pillen einzunehmen, so daß nichts weiter übrig blieb, als Injektionen in das Muskelgewebe vorzunehmen. Da diese Injektionen jedoch kontinuier- lich verabfolgt werden müssen, und zwar unter Aufsicht eines Arztes, wird dieses Ver- fahren für die Patienten ermüdend und auch kostspielig. Dr. Raymond Monto bei dem Henry-Ford- Hospital hat nun ein Verfahren ausgearbeitet, durch das die Inhalierung von Vitamin B-12 in kristallinischer Form durch die Nase möglich geworden ist. Sofortiger Abtransport Verletzter nicht immer gut Ein sofortiger Abtransport Unfallverletz- ter zum Durchgangsarzt ins Krankenhaus ist nicht in allen Fällen zweckmäßig. Entschei- dend ist vielmehr die Transportfähigkeit des Verletzten. Selbst an der Front galt während des Krieges die grundsätzliche Anordnung, im Schock nicht zu transportieren. Als z. B. bei Rückzuigen diese Regel nicht eingehalten werden konnte, waren die Verluste dement- sprechend. Mit diesen Feststellungen wendet sich jetzt Dr. med. K. Groeschel, Biberach an der Rig, in einer Veröffentlichung in der Zeit- schrift„Der Landarzt“ gegen den besonders bei nichtärztlichen Stellen wie Polizei, Rot- kreuz-Helfern und Berufsgenossenschaften * üblich gewordenen Reflex„Unfall— Kran- kenhaus“. Auch Professor Killian stellte auf einer DRK-Tagung in Tübingen kürzlich die For- derung auf: Vor den Transport gehört die Behandlung des Schocks und des Kreislaufs. Da eine derartige Behandlung häufig nur von dem nächsten praktischen Arzt durch- geführt werden kann, verlangt Dr. Groeschel eine Verbesserung der Ausbildung und der Fortbildung der Aerzte auf dem Gebiete der Schock- und Kreislaufbehandlung sowie der Wiederbelebung. Die Mittel zur Schock- behandlung an der Unfallstelle müßten den Aerzten zur Verfügung stehen. So gehöre zum Beispiel die Plasmakonserve in den Wagen jedes Arztes sowie in den Kranken- transportwagen. Die Anordnung der Be- rufsgenossenschaften„Sofort zum Durch- gangsarzt ohne Aufsuchen des Hausarztes“ sollte beseitigt und eine zweckmäßigere Regelung getroffen werden. Kraftfahrer, sindeure Augen gesund? Wie das unter Leitung von Dr. Lejeune stehende Forschungs- und Beratungsinstitut für Verkehrssicherheit in Köln mitteilt, er- gaben soeben abgeschlossene Untersuchun- gen, daß sich viele Verkehrsteilnehmer mit unzureichend oder gar nicht korrigierten Seh- fehlern im Verkehr bewegen, ja, daß ihnen diese Sehfehler oft nicht einmal bekannt sind. Unfälle sind die unausweichliche Folge. Von 768 als Berufskraftfahrer in Aussicht genommenen Personen erwiesen sich 157(21 Prozent) als nicht voll sehtüchtig. Bei 83 der- selben war die Sehstörung so erheblich, daß eine empfindliche Beeinträchtigung der Fahr- tüchtigkeit befürchtet werden mußte. 22 Pro- zent der an Unfällen Beteiligten zeigten Augenfehler. Bei 8 Prozent von ihnen waren die Augenfehler nicht ausgeglichen. 2 Prozent der Untersuchten waren trotz erheblicher Kurz- oder Weitsichtigkeit nicht im Besitz von Augengläsern. 16 Prozent konnten ein Autobahn- Verkehrszeichen nicht aus der nor- malen Entfernung erkennen. Amerikanische Untersuchungen zeigten übrigens, daß Fahrer mit einseitiger Sehschärfenminderung Unfälle meist auf der Seite des schwächeren Auges hatten, z. B. bei Unfällen an Kreuzungen. Bei der Untersuchung von 70 Fahrern, die wegen „Schneidens“ von Fahrzeugen nach Ueber- holen auf Fernstraßen festgenommen worden waren, wurde festgestellt, daß mehr Als die Hälfte von ihnen ein Auge(meist das rechte) mit unternormaler Sehschärfe hatten. Interessant ist, daß auch Einengungen und Ausfälle des Gesichtsfeldes zu Unfällen füh- ren können. So hatte beispielsweise ein Mo- torradfahrer zum vierten Male ein von rechts kommendes Fahrzeug übersehen und ange- fahren. Die Untersuchung zeigte eine rechts- seitige starke Einengung des Gesichtsfeldes. Nennenswerte Gesichtsfeldausfälle sind aller- dings selten. Ueber die Bedeutung der recht häufigen Rot-Grün- Schwäche, von der 5 bis 8 Prozent der männlichen Bevölkerung betroffen sind, Für die Verkehrssicherheit gehen die Ansich- ten auseinander. Zahlenangaben über Unfälle infolge Farbsehstörungen sind kaum vorhan- den und erlauben keinen sicheren Schluß. Häufig sind dagegen Störungen der Dun- kelanpassung, vermehrter Blendempfindlich- keit und verlängerter Erholungszeit nach Blendung. Diese Untersuchungsergebnisse, die jedoch keine allgemeingültigen Zahlen darstellen. da sie an einer bestimmten Auslese vorgenom- men wurden, zeigen trotzdem, daß Augen- untersuchungen der Verkehrsteilnehmer, ins- besondere der Bewerber um Führerscheine und Führerscheininhaber empfehlenswert sind. Eine Uebersicht über die Minimalanfor- derungen an die Sehschärfe, die in den ver- schiedenen Staaten Europas und Amerikas der Erteilung von Führerscheinen zugrunde gelegt werden, zeigt jedoch, daß keine ein- heitliche Ansicht über die mit einem be- stimmten Sehschärfenminderungsgrad ver- bundene Unfallgefährdung besteht. Mit einer Minderung der Sehschärfe nimmt selbstver- ständlich die Fähigkeit, Verkehrszeichen und Verkehrssituationen schon von weitem zu überschauen, ab. Ein Fahrer mit 20/0 Seh- schärfe, der z. B. ein Verkehrszeichen aus 60 Meter Entfernung eben noch erkennt, hat für seine Reaktion sehr viel mehr Zeit zur Verfügung als ein anderer Fahrer mit einer Sehschärfe von nur 20/40, weil dieser das Zei- chen erst aus 30 Meter Entfernung erkennen könnte. Jugendzahnpflege tut not! Der Gesundheitszustand der Zähne unse- rer Kinder verschlechtert sich von Jahr zu Jahr. Die Jugendzahnpflege als wirksames Mittel im Kampf gegen die Zahn-, Mund- und Kiefernkrankheiten ist noch nicht in allen Stadt- und Lamdkreisen eingeführt und muß in vielen Kreisen beträchtlich verstärkt und ausgebaut werden. Mit diesen Hinweisen verbanden die in Münster/ Westf. zu einer Fortbildungsveranstaltung zusammengekom- menen Schul- und Jugendzahnärzte der Bundesrepublik und Westberlins einen drin- genden Appell an Bund, Länder, Kfeise und Gemeinden, an die Sozialversicherungsträger, an alle Erzieher und alle für das Wohl unse- rer Jugend Verantwortlichen, die Bestre- bungen der Jugendzahnpflege wirksam und erfolgreich zu unterstützen. Das Ende der Bluterkrankheit? Die bei Verletzungen ihrer Träger ge- wöhnlich zum Tode führende Bluterkrank- heit beruht darauf, daß in dem Blut der Befallenen gewisse Faktoren, welche nor- malerweise die Gerinnung des Blutes bewir- ken, fehlen. Neuerdings ist es nun, wie, Nach- richten aus Chemie und Technik“ berichten, gelungen, neue wirksame blutgerinnende Mittel herzustellen, die bei verschiedenen Bluterkrankheiten— es gibt eine große Zahl verschiedener Krankheiten dieser Art — den Mangel an blutgerinnenden Faktoren beheben können. Die Krankheit selbst ver- mögen sie nicht zu heilen, doch verliert sie bei Menschen, die auf diese neuen Mittel reagieren, ihren verhängnisvollen Charak- ter. So gelingt es heute z. B. mit Hilfe des in Amerika gewonnenen„antihämophilen Globulins“ oder des in Deutschland entwik- kelten und seit kurzem praktisch ange- wandten Mittels Acc 76, bei Blutern, die sonst ihren Verletzungen erliegen würden, die Blutung zu stillen und die Patienten zu retten. Al koholmiß brauch führt zu Krebs In zahlreichen Fällen konnte man nach- weisen, daß konzentrierte alkoholische Ge- tränke, im Uebermaß genossen, die Gefahr chronischer Entzündungen der Speiseröhre und des Magen-Darm-Kanals mit sich brin- gen und dadurch die Entstehung von Krebs- geschwülsten begünstigen. Wie die„Nach- richten aus Chemie und Technik“ berichten, tritt in China infolge des übermäßig genos- senen heißen Reis-Schnapses Speiseröhren- krebs gehäuft auf. Auch bei Bergleuten, die viel Schnaps trinken, hat man ein vermehr- tes Auftreten von Krebs beobachtet. Aller- dings kann auch falsche Ernährung ähnliche Folgen haben. Nie aber, so glaubt man fest- stellen zu können, entwickelt sich Magen- krebs aus der gesunden Magenschleimhaut heraus Er entsteht immer nur auf dem Boden chronischer Entzündungen, wie sie sich bei Diätfehlern oder Alkoholmißbrauch herausbilden können. Selte 4 MANNHEIM Dlenstag, B. Oktober 1954/ Nr. Walze gleichmachender Schulbürokratie Professor Caselmann sprach vor Lehrkräften über Kerschensteiner Sruppenweise führt Stadtdirektor Dr. Andritzky die Lehrkräfte aller Mannheimer Schulen nach der Schönau, damit sie diesen schnellwüchsigen Vorort kennen lernen, der Umählich Struktur gewinnt. In dem in- teressant gestalteten neuen Kino sprach am Montag Universitätsprofessor Dr. Caselmann über den revolutionären und den konser- VvVativen Münchener Schulmann Rerschen- Steiner, dessen Namen die neue Schönau- Schule trägt. Caselmanns fesselnder Vortrag, Dr. Kadelbachs Erläuterungen über den Simm solcher Zukammenkünfte und Baurat Beierers Grundgedanken über Schulbauten heute dienten der Vorbereitung eines KRundganges durch die Schule. Der moderne Arbeits- und Gruppenunterricht hat darin eine ideale Stätte. Das Prinzip der Schul- Kaserne ist mit diesem Bau überwunden. Die zehn- bis zwölftausend Stunden, die ein Volksschüler in„seiner“ Schule zuzubrin- gen hat, können in diesen freundlich und Deckmäßig ausgestalteten Räumen gern Zugebracht werden. Die moderne Arbeitswelt kann eine nur Wissensvermittlung dienende Schule nicht brauchen, sie muß eine Arbeitsschule haben, in der Kinder zu selbständig arbei- tenden Menschen erzogen werden, die neuen Sttuationen sich gewachsen zeigen. Hine Methode, die den Schüler im Innersten er- reift und interessiert, wurde von Kerschen- steiner gesucht. Sie sollte Arbeitswillen und Arbeitsfreude wecken.„Unser gegangen. vor und fragte nach Männerkleidern. etwas zu früh ausgezogen. i Beratungsausschuß tagt und besichtigt Der deutsch- amerikanische Beratungsaus- schuß, der sich aus Vertretern der Kirchen, 8 des Erziehungswesens, der Stadtverwaltung und der US-Army in Mannheim zusammen- Setzt, tritt am 6. Oktober um 16 Uhr unter dem Vorsitz des Beigeordneten Paul Riedel im Kätertaler Offlziersclub nach einer län- geren Pause wieder zu einer Sitzung zu- sammen. a Vorher soll die neue amerikanische Stadt“ zwischen Käfertal und Viernheim besichtigt werden. Die deutschen Mitglieder des Beratungsausschusses sind eingeladen, in „Ben Franklin-Village“, wie die Siedlung eight, an einer amerikanischen Schulstunde teilzunehmen und der Turnhalle sowie dem Schul-Lichtspieltheater einen Besuch abzu- statten. Weg der Angelstraße hinzulegen. Da mußte schon die Militärpolizei eingreifen. Schlechtes Vorbild rigen Jungen so zum Trinken animiert, daß der Junge nicht mehr nach Hause gehen konnte. Er wurde gegen 17 Uhr in einem Hausgang der Lange Rötterstraße gefunden. Schlägerei im fahrenden Zug In einem OEG-Zug auf der Strecke zwi- Die Tagesordnung umfaßt eine kurze schen Edingen und Seckenheim gab es nach Darstellung des Vortragsschemas zwischen Mitternacht zwischen deutschen Fahrgästen der amerikanischen Armee und deutschen 8 Firmen, die Beigeordneter Riedel geben N Brutaler Mord„um Wird. Denise Abbey, die neue Leiterin des Amerikahauses, soll einen Bericht über die Tätigkeit ihrer Institution erstatten. Paul Riedel wird außerdem über seine Eindrücke on einer kürzlich vorgenommenen Reise nach der Sowjetzone sprechen und die Pläne des Beratungsausschusses für die Weih- nachtszeit bekanntgeben 4180 8184 N Die Mannheimer Staatsanwaltschaft hat Zestern vormittag einen Haftbefehl wegen Mordes gegen den 34 jährigen, verheirateten und in der Gartenstadt wohnhaften German Josef Müller aus Friedrichsfeld beantragt. Müller, der von Beruf gelernter Töpfer ist und bei der Firma Lanz als Ofenarbeiter beschäftigt War, Wird beschuldigt, am Sonn- tagmorgen den 51 jährigen Werkschutzmann Arthur Wurlitzer durch mindestens zwei Schläge mit einer sechs Kilogramm schweren Eisenstange getötet zu haben, um eine vor- hergegangene Straftat, nämlich den Dieb- stahl von Kabelrollen, dadurch zu verdecken. Als Müller bei seiner gestrigen Verneh- mung durch den Ersten Staatsanwalt Hans Zwicker nach den Motiven seiner Tat be- fragt wurde, antwortete er:„Ich habe es ge- tan, um meine Ehre zu retten, damit nichts herauskommt.“ Allerdings bestreitet der Mörder bis jetzt noch die Tötungsabsicht. Die Sektion der Leiche des ermordeten Werkschutzmannes ergab als Todesursache einen mehrfachen Schädelbruch und läßt mit ziemlicher Sicherheit auf drei Schläge schlie- Ben. Nach dem bisherigen Beweiser gebnis hatte sich Wurlitzer in einer großen Werkhalle, von der ein kleinerer Teil mit Drahtgitter och in der Schwebe uunglück und„Sschatzfund“ Wie uns die Staatsanwaltschaft mitteilt, das Strafverfahren über den mysteriösen Mannheimer„Schatzfund“ in einer Mauer- nische(„MM, vom 27. und 28. September) n die Staatsanwaltschaft in Schweinfurt abgegeben worden. Der vermutliche Täter, der die Gegenstände im Gesamtwert von 50 000 DM einmauerte, wurde— wie Wir bereits mitteilten— in Bad Kissingen er- üttelt. Der in Mannheim vorläufig fest- Senommene Mieter der Wohnung in der Ost- stadt, wo der Schatz gefunden wurde, ist in der Zwischenzeit wieder auf freien Fuß ge- setzt worden.. Die Untersuchungen über das Einsturz- unglück im Papyruswerk der Zellstofffabrik m 2. September 1954, mit denen sich in ter Linie das als Sachverständiger fun- ende Gewerbeaufsichtsamt beschäftigt, ad bis jetzt noch nicht abgeschlossen. hwöb Wohin gehen wir? Dienstag, 5. Oktober: Nationaltheater bis 22.00 Uhr:„Schwanensee“(für die Theater- gemeinde); Musensaal 19.30 bis 22.45 Uhr: „Hexenjagd“(Für die Theatergemeinde); Ame- Tikahaus: 20.00 Uhr:„Nationalstaat und Natio- nalismus“, Seminar unter Leitung von Fritz René Allemann, Schweiz; Jugendheim Erlen hof 20.00 Uhr: Ueber„Blitzaufnahmen“ spricht Schönemann Deutscher Naturkunde 8—Fhotographische Arbeitsgemeinschaft); um goldenen Stern“, Feudenheim, 20.00 Uhr: „Durch den Atlas in die Sahara“, Farblichtbil- ortrag von Dr. Bruno Beger, Frankfurt (Abendakademie); Café Zorn, Käfertal, 20.00 Uhr:„Der schwäbische Neckar“, seine Land- 15 t und Kultur“, Farblichtbildervortrag von Heinrich Hölzlin(Abendakademie); Sickinger ule 19.30 Uhr:„Weltliteratur der Gegen- „ Sprecher: Dr. Günter Schulz(Abend- Akademie); Aula Sickingerschule 20.00 Uhr: Wegebau und Steinarbeiten im öffentlichen rün“, Lichtbildervortrag von H. Wawrik ndakademie— Gartenbauarbeitsgemein- chaft); Kunsthalle 20.00 Uhr: Freya Monjé- 1 spricht Schiller Volksbund für ich 5 20.00 Harmonika-Konzert im Rosengarten In hellen Scharen strömten die Harmo- nikafreunde am Samstagabend in den Rosen- garten. Der Harmonika- Club„Kurpfalz“ erfreute mit einem sehr reichhaltigen Pro- gramm, das von den„Schönen Schwabe- mäcle“ bis zur„Fantasie über die Oper Martha“ reichte, wenn man auch einem auf Harmonika umgeschriebenen Flotow doch mit etwas gemischten Gefühlen gegenüber- steht. Solisten waren an diesem Abend ein- mal der zweifache Akkordeonweltmeister Davide Anzaghi(Mailand), der die„Unga- rische Rapsodie Nr. 2“ und einige Kompo- sitionen seines Vaters mit geradezu unwahr- scheinlicher Fingerfertigkeit zum Vortrag brachte, und dann das Trio Raisner(Paris). . Dle drei quicklebendigen Franzosen, die in ren roten Jackets wie die Orgelpfeifen auf der Bühne standen, zeigten ein bestechendes Körnen und entlockten ihren Chromonikas Töne, die die Zuschauer zu nahezu end- losen Beifallsstürmen hinrissen. Die musika- lische Leitung lag bei dem noch sehr jungen Siegfried Weber. 2 1 5 N Wie wird das Wetter? Zeitweise trũb Vorhersage bis Mittwochfrüh: Nach Auflösung örtlicher Mor- gennebel zunächst heiter, später von Südwesten Bewölkungs- aufzug u. vorübergehend strich N weise Regen möglich. Tagsüber Mittagstemperatur 18 bis 20 Grad, nächt- Tiefstwerte 5 bis 10 Grad. Meist schwache destliche Winde. 8 Fegelstand des Rheins am 4. Oktober: 1615(— 26), Mannheim 333(20), Worms 17), Caub 412(2). Pegelstand des Neckars am 4. Oktober: (14%, Gundelsheim 212(—6), 1 f Herbstfest beim„dramatischen Club“ Dramatisch ging es bei dem Herbstfest, zu dem der Theaterverein„Dramatischer Club“ in das Franziskushaus geladen hatte, diesmal weniger auf der Bühne, sondern mehr auf dem Tanzboden zu, wenn ein Fox- ochingen 174 a A0 trott-Rechtskreisel mit einer Linksdrehung lannheim 540(18). Fetzenstun- denplan“ mit sechs verschiedenen Fächern und sechs Fachlehrern am Tage war ihm ein Greuel. Er regte den Epochen-Unterricht an. Kerschensteiner will alle Bildung am gut zu fundierenden Beruf orientiert wis- sen. Die Entscheidung der Kulturminister- konferenz, den Absolventen der Wirtschafts- Oberschulen die Hochschulreife abzuspre- chen, wäre Kerschensteiner gegen den Strich Das Berufsschulwesen ist heute in Bewegung. Nicht vom Buch und vom Be- Erinnerung an die gute Kinderstube, sich nämlich vor dem Schlafengehen auszuziehen, mußte auch einen Arbeiter in Neckarau be- wogen haben, seine Hosen auszuziehen und sich in Unterhosen und Hemd auf dem Geh- Ein richtiges Bett jedoch bevorzugte ein Soldat in Feudenheim. Er stieg über ein Hoftor, drang in eine Wohnung im Erd- geschoß ein, entkleidete sich und quartierte sich im Schlafzimmer ein. Vorstellungen des Wohnungsinhabers, der auch gern etwas ge- ruht hätte, beantwortete er mit Schnarchen. Ein 54% ähriger Arbeiter hatte einen 14jäh- griff, sondern von der Arbeit und Leistung her gewinnt der moderne Mensch seine Prägung., Strenge Zucht des Geistes ist un- erläßlich, aber die Aktivkräfte müssen ge- Weckt werden. Caselmann ließ einfliegen, daß es die höheren Schulen schwerer haben dürften, die echten Impulse Kerschenstei- ners aufzufangen. Ueberall aber, wo Ver- stand geschärft und Wille geweckt wird, ist Arbeitsschule im Sinne Kerschensteiners. Auch auf höheren Schulen müssen brauch- bare und tüchtige Menschen herangezogen werden. Humboldts Verachtung des Banau- sen habe heute keine Grundlage mehr, sagte Caselmann. Der Walze der alles gleich- machenden Schulbürokratie widmete Casel- mann einen grimmigen Seitenblick. f. w. k. Ohne Hemd und ohne Hose heimgekehrt Kleiderfund hatte alkoholische Hintergründe/ Aus dem Polizeibericht Auf der Rheinau machte ein Mann in früher Morgenstunde vor seinem Haus einen Tätselhaften Kleiderfund. Es lagen da ein Strumpf, ein paar neue braune Herren- schuhe, eine neue Hose, und ein Sakko. In den Taschen waren keine Ausweispapiere, die auf den Besitzer hindeuteten. Bald klärte sich jedoch alles auf. Eine halbe Stunde später sprach eine Frau auf der. Ihr Sohn war in der Nacht betrunken und nur mit dem Hemd bekleidet nach Hause ge- kommen und hatte sich ins Bett gelegt. Offenbar hatte er seinen Anzug aber schon und amerikanischen Soldaten aus unbekann- ten Ursachen eine Schlägerei. Dabei wurde ein Soldat bewußtlos geschlagen. Eine Fen- sterscheibe des OEG- Wagens ging in Scher- ben. Etwa um die gleiche Zeit verprügelten sich vor einer Gastwirtschaft in Seckenheim ein Dutzend betrunkene Soldaten und grif- ken auch eine Frau an, Eine deutsche Poli- zeistreife wurde mit Flaschen bedroht. Die MP-Streife nahm zwei der Täter fest. Sturz aus dem Zug In Höhe der Eisenlohrstraße stürzte ein Schaffner aus einem in Richtung Käfertal fahrenden OEG-Zug. Er wurde mit einer Kopfverletzung und Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert, In einem Ruinen- Srumdstück in den T- Quadraten wollte ein 60 jähriger Mann austreten. Dabei stürzte er drei Meter tief in einen Kellerraum und erlitt einen komplizierten Schlenbeinbruch. Diebe auf dem Dach In der Nacht zum Montag erwischte ein Wachmann der Wach- und Schließggesell- schaft zwei Diebe auf dem Dach des Aus- stellungsraumes einer Textilfirma in U 1. Die beiden Diebe wurden der Polizei, bzw. Mp übergeben. Der tägliche Unfall. Der amerikanische Soldat, der am 1. Oktober beim Ueberqueren der Weinheimer Straße von einem Per- sonenkraftwagen angefahren und schwer verletzt worden war, ist gestorben. In der Relaisstraße wollte ein 11 jahriges Mädchen die Fahrbahn überqueren, Sie wurde von einem Motorradfahrer erfaßt und zu Boden gerissen. Mit einer Gehirn- erschütterung und EKnieverletzungen wurde se ins Krankenhaus gebracht. die Ehre zu retten“ Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl gegen German Müller abgegrenzt war, auf die Lauer gelegt, um den seit längerer Zeit verschiedener Kabel- diebstähle verdächtigen Müller auf frischer Tat zu stellen. Nachdem das gelungen war, bat der Täter zunachst darum, Wurlitzer möge ihn doch laufen lassen, und sprang, als sich der Werkschutzmann dieser Aufforde- Tung widersetzte, diesen plötzlich von vorne an. Der überraschte Wurlitzer, der sich in die Enge gedrängt sah und laut um Hilfe rief, ging scheinbar zuerst auf die Frage des Kabeldiebes„Läßt du mich laufen oder nicht?“ ein und lieg Müller los, der dann sokort die Eisenstange ergriff und ihm die tödlichen Schläge auf den Hinterkopf ver- setzte. Der Täter bat dann einige Arbeits- Kollegen, die den Vorfall durch eine sehr laut ratternde Maschine und die reativ grobe Entfernung zum anderen Ende der Falle nicht genau beobachten konnten, ihn nicht Zzu verraten und flüchtete an seinen Arbeits- platz, wo er nach kurzer Zeit verhaftet wurde, nachdem die Arbeiter die Leiche des Ermordeten gefunden hatten. 5 Die Verhandlung gegen German Josef Mäller wird voraussichtlich in der nächsten Sitzungsperiode des Schwurgerichtes Anfang Dezember, zusammen mit der Mordsache Konradt, auf die Tagesordnung gesetzt wer- den. hwW dem deutsch- amerikanischen Frauenarbeits- kreis, der auch sofort die ersten Schritte 2u ihrer Verwirklichung unternahm: wir er- innern an den Weihnachts-Basar im Rosen- garten, dessen Erlös das Grundkapital zur Errichtung des Platzes bildete. Die Stadtver- waltung erklärte sich bereit, ein Gelände zur Verfügung zu stellen und berücksichtigte das Projekt im„Haushalt 1954“ mit 10 000 Mark. Am 27. April waren die Pläne so weit 82 diehen, daß der„Mannheimer Morgen“ be- rüchten Könnte: 5 35„ reif geworden. Der Spielplatz wird zwischen Ludwig-dolly-, mannstraße entstehen und bis zum Beginn der großen Ferien(26. Juli) fertiggestellt sein.“ In der gleichen Ausgabe veröffentlich- ten wir einen Bebauungsplan des Geländes, der uns zur Verfügung gestellt worden war. jetzt konnten wir noch nicht die Eröffnung des Spielplatzes melden— und bis es soweit ist, Wird wohl noch manches Aktenbündel gewälzt und manche Bauskizze gezeichnet werden. Denn gestern erfuhren wir, dag nach den neuesten städtebaulichen Planun- gen das vorgesehene Gelände am Ochsen- pferch für den„Robinson-Spielplatz“ unge- eignet ist: Die Zufahrtsstraßen, die mit dem Umbau der Jungbuschbrücke angelegt wer- den, verkleinern den Platz, auf dem Mann- heims Kinder schon längst ihre Indianer- höhlen gegraben haben sollten, so sehr, daß Stadtteil Rheinau auf der Tagesordnung Technischer Ausschuß behandelte Straßen- und Verkehrsfragen Nachdem in der gestrigen Sitzung des unter dem Vorsitz von Beigeordnetem Paul Riedel tagenden Technischen Ausschusses die wichtigsten Programmpunkte(über Schul- hoferweiterungen und Ausbau des städti- schen Schlacht- und Viehhofes) für die Sit- Zzurig am 11. Oktober„reserviert“ wurden, blieben lediglich eine Kurzbehandlung eini- ger Projekte in Rheinau und eine dringende Instandsetzung der Stadtgärtnerei übrig, die nach wenigen Gegenfragen vom Aus- schuß gebilligt wurden. Oberbaurat Dörr vom Stadtplanungsamt referierte über den vorliegenden Plan zum Ausbau der Casterfeldsiedlung. Der ent- sprechende Aufbauplan sieht die Erschlie- BZung eines neuen Wohn- und Industriege- bietes zwischen Casterfeldstragße und der Bundesbahnstrecke Mannheim— Schwetzin- gen vor, die den Anchluß der Wohngegend in Nähe der Altriper Straße an die Spor- Wörthsiedlung herstellen und mit kleineren Gewerbebetrieben besetzt werden soll. Spä- ter soll nördlich der Casterfeldstraße auch die Pfingstbergsiedlung in den neuzuschaf- fenden Komplex mit einbezogen und dem „Relchsbund“ städtisches Gelände für eine genos senschaftliche Wohnbebauung zur Ver- fügung gestellt werden. Unter dem Vorbe- halt einer ausreichenden Kanalisation (Stadtrat Barber) stimmte der Ausschuß in seinem Beschluß für die Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens dem Antrag zu Punkt 2 der Tagesordnung behandelte die Feststellung von Bau- und Straßen- fluchten am„Edinger Riedweg“ in Rheinau, der aus verkehrstechnischen Gründen als Verlängerung der Essener Straße die Zu- und Ausfahrt vom Sulfatzellstoffwerk ver- bessern und die beiden schienengleichen Uebergänge zur Schwetzinger Lamdstraße mit einschließen soll. Um zwischen Schifferstadter Straße und Friedrichsfeder Weg in Rheinau geordnete belzugsverfahren und eine Umlegung 64 740 DM betragenden Kosten(für Instan setzung und für die ersten fünf Jahre UI. terhaltung) auf die Anwohner. Nachdem d zehnjährige Verrentung und Stundung de entstehenden Kosten auf Anfrage der Stad räte Locherer und Barber hinreichend 8e klärt worden war, stimmte der Technisch Ausschuß auch diesem Antrag zu und be. faßte sich anschließend mit dem Neubag von Garagen und Werkstätten in de Mannheimer Stadtgärtnerei. Es sollen hie“ für einen, aus dem außerordentlichen Nach Laos bei ge accl 1 eee, tragshaushalt zu entnehmenden Betrag von 75 000 DM vier Garagenräume, ein über. dachter Platz für Lkw.-Anhänger und eine Verkehrsverhältnisse zu schaffen, beantragte neue Werkstätte für Schlosserei Und das Tiefbauamt für die Herstellung der Schmiede der Stadtgärtnerei erstellt werden Bruchsaler Straße nach dem Straßzenkosten- Hy „Robinson-Spielplatz“ in Frage gestellt? Gelände am Ochsenpferch erwies sich als untauglich/ Neue Pläne? Vor knapp einem Jahr sprach man in Mannheim zum ersten Male von einem„Ro- binson-Spielplatz“. Die Idee stammte von er das Prädikat„Untauglich“ erhalten hat In den nächsten Wochen wollen sich die maßgeblichen Stellen mit neuen Gelände- Vorschlägen befassen. g Vielleicht sind wir zu voreilig, wenn wir den kleinen Mannheimern zu Beginn der nächsten Sommerferien ihren Spielplatz pro- phezeien? ila Filmspiegel Alster:„Die Verlorenen“ Ein Film, der nur in Spätvorstellung und Matinée am vergangenen Wochenende in den Alster-Lichtspielen(Sonderzyklus Kultureller Filmveranstaltungen) gezeigt Wurde und ebenso am kommenden Wochenende wWiedeg holt wird, der auf Grund seines Charakten nicht in das normale Filmprogramm aufge- nommen werden kann, es aber verdiente, von weitesten Kreisen(besonders von jenen, die sich um die Jugend und um Jugendprobleme Gedanken machen) beachtet zu werden. Es ist wahrhaftig kein Genuß, diesen Film zu sehen. Er ist vielmehr eine Strapaze und eine Zumutung, aber er ist erschreckend wahr und echt. Wir selbst haben in Deutsch- land in den ersten Jahren nach dem Krieg Aehnliches zu verzeichnen gehabt, wie es hier Luis Bunuel in diesem mexikanischen Filmwerk reportagehaft schildert. Eine Gruppe Jugendlicher rottet sich zusammen und begeht scheußliche Taten und Verbre- chen. Rohheit und Laster triumphieren und die große Frage„Wie konnte es so weit kom- men?“—„Was bewirkte diese grenzenlose Verrohung, die vor nichts zurückschreckt?“ steht im Hintergrund— ohne(und da lisgt vielleicht die einzige Schwäche dieses außergewöhnlichen Filmes) beantwortet zu werden. Aber wer vermag schon— jetzt und in dieser Zeit— eine endgültige Antwort auf solche Fragen zu finden, die seit Jahr und „Das Projekt. ist nunmehr ausführungs⸗ tzstein-, Mohr- und Jage- Der 286. Juli ist längst verstrichen. Bis Wollen Sie MiMHEIII von oben sehen? 5 ann kommen Sie am Dienstag, 5. Okt. ab 14 Uhr, auf die Aeckamiese(Teodor Kutxer. Uſen oder ein Karreeschritt rückwärts bei der Rumba mit einem solchen nach vorn in „dramatische“ Beziehung geriet. Die„stamp- kenden“ Parkettbesiedler gönnten der Ka- pelle„Elviras“ erst eine Pause, als im Pro- Sramm die Pointen von der Bühne flelen wie die Herbstblätter von den Waldhöfer Bäu- men. Den Auftakt gab das Waldhöfer Vokal- quartett, von dessen Liedern und Rhein- Wein-Potpourris das Publikum ehrlich be- geistert war. In dem Sketsch„Der ideale Ehemann“ fiel ein Schuß, der sich später Als Startschuß zu einer langen Reihe von Sketschen entpuppte, in denen die bekann- ten Kräfte der Laienbühne aufspielten. Eine Vorausschau auf das Eheleben nach dem Ende des Herbstfestes des DGW gaben Sofle Greim und Willi Herberger im letzten Sketsch mit dem schönen Namen„Der Vad- der hot een Schlag“. Hk. Theaterverein„Harmonie“ fünf Jahrealt An der nördlichen Peripherie unserer Stadt scheint den Menschen ein tüchtiger Schuß Theaterbegeisterung im Blut zu Stecken, denn neben dem„Dramatischen Club“ Waldhof besteht nun auch schon fünf Jahre auf der Schönau der Theaterverein „Harmonie“ und kann sich Wahrhaftig nicht über mangelndes Interesse des Publikums be- klagen. Auch beim Jubiläumstheaterabend am Samstag war das Siedlerheim sehr gut be- sucht. Vorsitzender Ferdinand Hänel freute sich, daß die Schönauer am Jubiläum ihrer „Harmonie“ so regen Anteil nahmen und be- grüßte besonders den Bezirksvorsitzenden zwischen Kurpfalz- une Friedrich- Ebert- Brücke 5 Wir verlosen etw 0 Freiflüge Kleine Chronik der großen Stadt des Bundes deutscher Volksbühnenspieler, Konrad Emig. 5 Bezirksvorsitzender Emig hatte dann die Freude, Ferdinand Hänel und dessen Frau Betty, die vor fünf Jahren den Verein ins Leben riefen, für 25 jährige Tätigkeit im Bund deutscher Volksbühnenspieler auszuzeichnen. Was sie leisten, sah man dann bei der Auf- kührung des Stückes„Die Heimkehr“, das Betty Hänel nicht nur selbst verfaßt und in- szeniert hatte, sondern auch durch ihr Spiel in der Paraderolle der blinden Mutter zu einem Erlebnis werden ließ. Eine heitere Gancvenoperette mit gängiger Musik und spritzigen Pointen leitete dann zum vergnüg- ten Teil über, bei dem die Kapelle Schweizer Regie führte und die Leute vom Theater- verein von den Brettern auf das Tanzparkett lockte. ges. „Auf Hockewanzels Spuren“ bei den Sudetendeutschen Was dem einen sein Uhl, ist dem andern seine Nachtigall, und was dem einen sein Marjellchen, ist dem andern sein Blumen- Peter. Unter dem Motto:„Auf Hockewanzels Spuren“ stand der Freitagabend im„Zäh- ringer Löwen“, wo der Schriftsteller und Humorist Fritz Graas ein Füllhorn voll fröh- licher Heimatschnurren und Schelmereien 2 den schmunzelnden Zuhörern ausschüt- e. Volkshumor ist Frucht am Baume des Vollkstums und Früchte sind manchmal etwas saftig. Deshalb will dieser Humor verstanden sein und bedarf eines starken Einfühlungsvermögens in die Seele des Vol- kes. Fritz Graas konnte diesen Humor dem Srößstädtischen Publikum schmackhaft machen. do und verteilen kostenſos Kostproben unserer bekannten Eigelb-Murgurine„ Münsterlund-Rrone“ Mönsterländische-Margarine-Werke, J. Lölf, Osterwieck/ Westfalen Tag Wissenschaftler beschäftigen, ohne daß man über psychologische Spitzfindigkeiten und starre Rezepte hinaus zu einer klaren Antwort gekommen wäre? Die Mahnung je- doch„Man frage nicht, wohin die Jugend geht, sondern woher sie kommt!“ beachtet dieser Film. Er deutet vieles an, vermittelt Gesprächsstoff, rüttelt auf. Eine erschütternde, drastische Aussage von genialer Filmkünstlerhand mitreißend gestaltet. 28 —— So geht es nicht! Nicht jedermann ist Generaldirektor Zahlreiche Leserzuschriften beschäftigen sich zur Zeit mit der Methode der Rechnungs- stellung von Stadtwerken und Fernmeldeumt, Bekanntlich werden seit einiger Zeit die Gas-, Wasser- und Lichtrechnungen nicht mehr in der ersten Hälfte des Monats(wo geder viel- leieht noch Geld hat), sondern in des- sen allerletzter Hälfte(wo bestimmt k aum einer mehr Geld hat) æugestellt. Aehnlich verfährt das Fernmeldeamt schon seit gerau- mer Zeit, denn ständig stellen sich die Rech- nungen bei den Anschlußinhabern um den 24. des laufenden Monats ein und fallen logi- scherweise bei weitaus den meisten einer Zu- růchestellung bis kurz nach dem Ersten des folgenden Monats anheim.— worauf die Aemter Mahnschreiben verschicken! Etwus mehr Kenntnis von Paychologie, liebe Behör- den,— und Anerkenntnis der Tatsache, daß beileibe nicht jeder ein Generaldirebtor ist, sondern weitaus die meisten„Brötchenver- diener“, d. h., auch sie bekommen erst inf Geld am Ersten. Vielleicht läßt man sich in Zukunft von etwas mehr Logik leiten und erspart sich da- mit Mahnschreiben, Aerger und Verdruß. Nr. 2 richti; kreis Umge jagd Großgs räuscl seinel sich d viele terbe Vi und am 5. gleich Lal (VdI) der„ Uichke schen aus! W Haus Effe keits, rund. gut via 2 biet die 1 recht 1e. c D. artist Akt, über eine des D. als Der Schöl 2u fe Qual. näml risch. sehr dient ae 2 6 2 2 5 N 3 Nr. 2 eee ung 1 Sung de Instand ahre Un dem d. dung dg ler Sta hend ge echnisch Und de Neuba in de en hie en Nach. eee eee, 7 eee Nr. 232 Dienstag, 5. Oktober 1954 MORGEN Seite 5 —— Ein geräuschvolles und nervenfressendes Thema Was können Bevölkerung und Behörde gegen den Lärm der Großstadt tun? Nervensäge! Es muß nicht unbedingt eine richtige Kreissäge sein, die sich heulend und kreischend durch ein Brett frißt, der ganzen Umgebung eine Gänsehaut über den Rücken jagd und an den Zahnarzt erinnert. Eine Großstadt ist ein brodelnder Kessel von Ge- rauschen und Lärm, die die Nervenstränge seiner Bewohner zerfasern. Ein Glück, daß sich die Städter allmählich daran gewöhnen, viele der ständigen Geräusche ins Un- terbewußtsein abzuschieben. Viel störender für ihn sind pI6tZzIiche und unerwartete Geräusche. Auf dem Städtischen Gewerbeamt gehen ständig Be- schwerden ein, in denen sich Bürger über Lärm- und Geruchsbelästigung beschweren. Was wird in der Praxis dagegen unternom- men? Das Gewerbeamt unterscheidet zwei Ar- ten von Belästigungen: Einmal, wenn die All- gemeinheit, also etwa ein ganzes Stadtviertel, betroffen wird, oder die sogenannten Nach- barbeschwerden, in der sich nur die Bewoh- ner eines Hauses oder einer Wohnung be- lästigt fühlen. Bei den Nachbarbeschwerden ist der Stein des Anstoßes meist ein kleinerer Gewerbebetrieb. Mannheimer Termin-Kalender Das Herschelbad ist ab 3. Oktober sonn- tags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Nationalstaat und Nationalismus, ein Semi- nar unter Leitung von F. R. Allemann am 55 und 19. Oktober im Amerikahaus. Be- ginn jeweils 20 Uhr. Deutscher Camping-Club, Ortsklub Mann- heim. Monatstreffen am 5. Oktober, 20 Uhr, im Lokal„Kleiner Rosengarten“, U 6, 19. Deutscher Naturkundeverein— Photographi- sche Arbeitsgemeinschaft. Im Jugendheim Erlenhof spricht am 5. Oktober Photomeister E. W. Schönemann über„Blitzaufnahmen“. Beginn 20 Uhr. Reichsbund Neckarau. Nächste Versammlung am 5. Oktober, 20 Uhr, im Lokal„Engel“. Am gleichen Tage, von 19 bis 20 Uhr, Sprechstunde. Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen (dL). Heimatabend am 5. Oktober, 20 Uhr, in der„Landkutsche“, D 5. 3. Viel Lärm um Etwas Bund Deutscher Feuerwerker E. V., Orts- gruppe Mannheim. Nächste Zusammenkunft am 5. Oktober, 19 Uhr, im Hotel„Kaiserring“. Pfälzerwald-Verein, Ortsgruppe Ludwigs hafen-Mannheim. Am 10. Oktober Wanderung von Hambach nach Lambrecht. Abfahrt 8.20 Uhr ab Hbf. Ludwigshafen. Näheres beim Vereins- abend am 6. Oktober im„Großen Bürgerbräu“. Württembergisch-Badische Jägervereinigung, Kreisverein Mannheim. Monatsversammlung am 6. Oktober, 20 Uhr, im„Deutschen Hof“, Heinrich-Lanz-Straße 3. Kreisverband Mannheim im Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter. Schulungs-Vortrag am 6. Oktober, 19.30 Uhr, in der Feudenheim- schule. Thema:„Einführung in die Vererbungs- theorie“. Sprecher: Rektor Albach. KKV„Columbus“. Der für 6. Oktober vor- gesehene Vortrag muß auf 27. Oktober verlegt werden. Nächster Vortrag am 13. Oktober, 20 Uhr, im katholischen Jugendheim, C 2, 16-18. Dr. Fritz Feuling spricht über das Thema „Der deutsche und der englische Mensch“. Da war zum Beispiel in der Innenstadt eine Flaschenbierhandlung. Der Betrieb hatte sich vergrößert, und an einer Wand wurde eine Eisenrollenbahn angebracht, auf der die eisernen Flaschenkisten klappernd und don- nerd entlangrutschten. Die Nachbarn wußten sich nicht mehr zu helfen. Da rückten Sach- verständige an, stellten einen Phonometer auf und bestätigten, daß der Bierflaschenlärm doch über das gewöhnliche Maß hinausgehe. Auch die Aerzte des Gesundheitsamtes spitzten ihre Ohren und zuckten bei dem plötzlichen Geklapper erschreckt zusammen. Das Geräusch sei schon deshalb gesundheits- schädlich, und zwar für einen normalen nicht außergewöhnlich nervösen Menschen, weil es so unregelmäßig und stoßweise auftrete. Man könne sich also daran keineswegs gewöhnen. Diese Gutachten genügten, um der Firma die Benutzung des Rollentransportbandes zu un- tersagen, wenigstens an dieser Stelle. Sehr oft sind gerade in kleinen Betrieben die Maschinen nicht sachgemäß aufgestellt. Sachverständige des Bauaufsichtsamtes, die diese Fälle prüfen, erzielen meist schon mit kleinen Verbesserungsvorschlägen, Unter- lage einer Kork- oder Gummiplatte, Aende- rung der Fundierung und anderem, ver- blüffende Erfolge. Das Gewerbeamt sieht überhaupt seine Hauptaufgabe nicht darin, zu verbieten, sondern zu helfen. Ein anderes Beispiel: Eine Firma für Eisenkonstruktionen hielt ihre Nachbar- schaft mit Stahlsägen und Niethämmer in Atem. Durch Vermittlung des Referates IV der Stadtverwaltung hat der Betrieb in- zwischen in einem Industrieviertel eine neue und bessere Bleibe gefunden. Ist ein Umzug nicht sofort möglich, so Dieser Hund und diese Katze Schauen friedlich und vereint Von erhöhtem Fensterplatze Auf die Straße, Wie es scheint. Alle feindsckaftlichen Schreie Liegen beiden ziemlich fern. Fur die Katz blickt er ins Freie— Auf den Hund kam sie recht gern. Solch ein Beispiel macht Epoche! Ist dies Bild nicht eine Zier? Resultat: Welttiersckhutzwocke Zeit Erfolge selbst beim Tier! Max Nix/ Foto: Häusser Die alten Sterne leuchten noch Publikum blieb seinen Lieblingen von Film und Schallplatte treu Der Musensaal war wohlgefüllt mit „Amateurastronomen“, die am Sonntagabend bei einer Heinz-Hoffmeister-Veranstaltung als Höhepunkt des Abends die Auszeichnung seiner Meisterschützen. Unter großem Bei- fall wurde Walter Schmitt zum Schützen- . 5 Schallplattenkonzert mit Werken von Weber wird die Arbeitszeit so beschränkt, daß die gi 1 f I f König 1954/55 ausgerufen und durfte als neu- b in der„Roten Mühle“ und Wagner in der Städtischen Musikbücherei, Nachbarn ihrer Nachtruhe sicher sind. 335 e 0 Feder Saber 3 a des Abends die, n 90 Fredy Balke und seine Solisten hauen im U J, 1, am 6. Oktober, 16.30 Uhr. 5 1 geht 1 5 19 5 1 zugehörige Sphärenmusik schüttelten Ernst nigsscheibe zusammen mit einem Oelbild in ind eine Oktober-Programm der„Roten Mühle“ ver- 8!!!. 3 1 5 V Mielke und seine Solisten gekonnt und Empfang nehmen. Vereinsmeister der Alters- een auf die Paule. Man Kann ihnen bei- von Frau Br. Kifmse über„Aerztliche Rat- urti Kompressoren laufen, unter Umständen umorvoll aus ibren erumenten Das schützenklasse 54½55 wurde Jakob Zeilfelder, werden. jeibe nicht nachsagen, dasz sie dies bescheiden schläge für i 5 2 8 3. e e e 1 Dreigestirn der Larrysons eiferten ihm nach Vereins-Jugendmeister Günther Ludwig und uud und zurüechaltend tun würden, im Gegenteil. Reichsbund, Ortsgruppe Rheinau. Versamm- Babe 33533 mit virtuoser Mundharmonika-Musik: zwar den Reischer-Pokal sicherte sich Herbert es war ein akustischer Dauer-Platzregen! lung am 6. Okt ober, 20 Uhr, im„Aiten Relais- Dabei muß man berücksichtigen, daß keine ausgesprochene Spitzenleistung aber Zeilfelder. Man konnte seine helle Freude an diesem haus“, Sprechstunde am gleichen Tag, 19 Uhr. sich gerade bei Bauvorhaben oft zwei handwerklich sauber gespielt. Kat Fenyes Als besondere Ueberraschung wurden It?„Geprassel“ haben— aber auch Ohrenweh N öffentliche Interessen widersprechen. Ein- ist eine temperamentvolle Sternschnuppe dem heute noch aktiven Nestor August 5 bekommen.. 5 e 565 5 3 mal das Gebot der Nachtruhe, zum zweiten aus Ungarn, die mit allerlei exotischen Lie- Käfer für 50 jährige Treue ein Oelbild und Peter Strobel plauderte mit Berliner Zunge uni. f. f des mam eine möglichst schnelle Beseitigung eines dern dem Publikum etwas vormachte. Mit den Jugendlichen Heinz Häfner sowie Ingo 122 f 8 ministeriums Baden- Württemberg über die Ein- Verkehrshind 3 d f iche B 1 1 0 1 5 und brachte sein Ragout aus alten und neuen stellung von Nachwuchskräften im Anzeigen- Verkehrshindernisses, das eine solche Bau- Klarinetten- und Saxophonsoli wartete Reischer entsprechende Erinnerungsgaben ten hat Bonmots, Witzen und Kalauern recht char- teil unserer heutigen Ausgabe. stelle meist darstellt.. Albert Bräu auf. überreicht. Ein Riesentisch mit Ehrenprei- 810 dle mant an den Mann, wenn man ihm auch wir Irntulle e n f, Im aber noch einmal auf die„Nerven- So ein Sternenhimmel vsändert sich sen garnierte die Bühne. Musikalisch peflü- zelände. empfehlen möchte, etliche Details, die bereits neim 7 10, irt 5 ebe zurückzukommen: Kürzlich mußte nicht schnell. Da weiß man was man hat. gelten die„Rhythmic Stars“ den Abend, von ein gewisses Gerüchlein haben, aus seinem Bauer, Mannheim-Gartenstadt, Freyastr. 36, eine Beschwerde wegen einer Kreissäge Auch bei der kleinen Cornelia, die aber all- dessen„Tanzerlaubnis“ alt und jung reich- enn Wir Repertoire zu streichen. Willi Wiskott da- begeht den 86. Geburtstag. Die Eheleute Emil abgelehnt werden. Die Prüfung ergab, mählich doch aus den Kinderschuhen her- lich Gebrauch machte. Kr inn den Seen servierte als Komiker seine zündenden Waldmann und Frau, Mannheim-Feudenheim, daß ein„geräuscharmes Sägeblatt“ ver- auswächst und sich schon ganz große Star- 2 75 pro- Pointen mit soviel liebenswerter Mensch- Lützowstraße 7, haben silberne Hochzeit. wendet wurde b-t allüren angewöhnt hat. Renate Holm be- Sport auf dem Parkett j lichkeit, daß die Wirkung dieser herzerfri- zauberte mit glockenheller Stimme und Mannheim contra Karlsruhe ia 5 1 5 5 C Clownerie gar nicht B II ttratt f d 1 77 N 5 30 1 85 die 3 Wo sonst die Ruderer ihre Siege feiern, ausbleiben konnte. m K 8 pf d igall singen, spazierte auf den Parnasse und wurde am Samstagabend ein sportlicher Walt Völker ist im Reich der Magie zu 8 a ettratten au 2 11 11e 8 a 1 behauptete, sie habe einen Schwips. Kampf ausgetragen, 55 weniger 5 Hause. Und wenn er auch mehr Wert auf Die Schülerinnen der Tanz- und Gymnastikschule Waelde zeigten ihr Können Mit neuen Parodien warteten die drei heiß herging als beim Endspurt der Vierer Effekt als auf den tatsächlichen Schwierig- l. 5 5 l 5 5 Nickels auf. Gut war der„Obernickel“ mit mit und ohne Steuermann: Die Gesellschafts- ung und keitsgrad legt, so ist seine Schau doch eine Die Schülerinnen der Tanz- und Gym- Spiel, dem Ringelreihen der Kleinsten, über den St. Louis Blues und dem Blankschen und Tanzsportelubs„Blau- Weiß Mannheim“ e in den runde Sache, die viel Freude bereitet und nastik-Schule Anneliese Waelde hatten am Sprung und Drehung kam sie zur tänzeri- Pfiff. und„Rot-Weiß Karlsruhe“ trafen sich in der Iureller aut unterhält. Mit der geheimnisvollen Syl- vergangenen Sonntag ihren großen Tag, schen Gymnastik, zu ersten Tanzschritten Das Schlußlicht des Programms war der„Amicitia“ zu einem Clubvergleichskampf de 5 via zusammen betätigt er sich auf dem Ge- denn in einer Matinee im Universum soll- und gestalteter Bewegung. Erfreulich zu von Backfischaugen sehnlichts erwartete der Turniertänzer, der mit einem Herbstball ei biet der„Gedanken übertragung“. Dabei sind befk kle 2 ef Ur fert, Was sie Bel ihrer Nref⸗ sehen, wie begeistert selbst die Jüngsten bei Vico Toriani. Er hatte neues Schmalz auf- verbunden war. Ein wenig slich das Parkett arakter sie in der Uebermittlung der„Gedanken“ Sterin gelernt Ratten n de der Sache Waren und„aufgetaut“ völlig gelegt, mimte einen augenrollenden Casa- einem Sportplatz: es gab Startliste, Wer- aufge- recht geschickt, leider weniger im„Verkau-. 2 uf 5 2 vergaßen, daß sie schließlich auf der Bühne nova und sang seine zuckersüßen Schlager tungsrichter, Stichkämpfe, Punktsieger. Die nte, von ken“ ihrer sehr schwierigen Leistung. 3 1 8 1 8. 8 3. standen und„Verpflichtungen“ hatten. wie eh und je. Startsignale gab Turnierleiter Carl Koch, die nen, die Das Duo Laermann zeigt uns eine echte 1 70 3 5 3 1 75 Um so bewußter präsentierten sich die Nur gut, daß der Wiener Franz Eder da Kapelle Muto unterstütze die Kämpfer“ robleme artistische Spitzenleistung, einen Balance- liche Zahl f 3 5 1 er ene staltt„beinahe schon erwachsenen“ jungen Damen war, dessen gemütlicher Wiener Klamauk musikalisch und vor die Siegerpreise war die n. alt, der beachtliches Können verrät und dar- 5 75 755 5 785 Sn. m 1 im zweiten Teil des Matinees als entzük- und herzlicher Humor, nicht zu vergessen Bewährung in den„Disziplinen“ Foxtrott, zen Film über hinaus raffiniert dargeboten wird— Sta 1155 a n 85 5(und auch gende Ballettratten und auch im Solo als seine grotesken Tanzeinlagen, das Welt- langsamer Walzer, Wiener Walzer und Tango aze und eine ausgefeilte Nummer und Haupttreffer am 1 7. 88 55 1 um den Klei- sehr selbstbewußte Primaballerinen. Zweifel- raumvakuum zwischen den teilweise doch gestellt. Am besten schnitten in der Gäste- reckend des Programms. 8911 5 1 5 rößeren„auf die e zu los zeigte sich manches Naturtalent in nur flimmernden Sternen gut ausfüllten. b-t klasse das Karlsruher Paar List/ Frieß ab, in Deutsch- Die weibliche Hälfte des Duos bringt uns helfen. Er tat es mit viel Einfü duties ver der fast zu großen Zahl der Einzeldarbie- der C-Klasse das Ehepaar Luksch(Mann- n Krieg als Jana Dirley tänzerische Delikatessen. 3 und auch Verständnis gegenüber den tungen, doch wollen wir es vermeiden, Na- Schützenball heim) und in der B-Klasse das Ehepaar Rie- Wie es Der schwarzhaarigen, wohlproportionierten Flemen Mängeln und ließ kurzerhand die men zu nennen. Auch wäre es vielleicht un- n Nee 1 singer(Mannheim). In der Seniorenklasse mischen Schönheit fällt es nicht schwer, das Publikum Töne mitholpern, wenn auf der Bühne ein- gerecht gegenüber Anneliese Waelde, die die. siegte das Karlsruher Paar Klaus. Besonders Eine au fesseln, daß sie jedoch auch noch andere mal ein Schnitzer Semacht wurde. Aber es Tänze einstudierte und das Programm so Ein übervolles Haus konnte Vorsitzender die Tänzer der oberen Leistungsklassen zeig- sammen Qualitäten ins Treffen zu führen vermag. waren in jedem Fall reizende Schnitzer. adrett und unterhaltsam arrangiert hatte, Otto Reischer von der Sport-Schützenver- ten viel Eleganz und sicheres Beherrschen Verbre- nämlich eine sehr temperamentvolle tänze- Nun Zur Sache: Im ersten Programmteil daß wirklich eine außerordentlich gelungene einigung 1900 Mannheim- Neckarau am der Figuren und ernteten Beifall auf offener ren und rische Ausdruckskraft, macht diesmal(was zeigte Anneliese Waelde mit kleinen und Morgenveranstaltung daraus wurde, die dem Samstag im„Volkshaus“ begrüßen. Der bis Szene. Nach dem Turnier hatte das weniger dit kom- sehr selten vorkommt) eine Tänzerin ver- kleinsten Schülerinnen ihre Unterrichts- Publikum wie den„werdenden Stars“ viel jetzt überwiegend nur mit Luftbüchsen auf sportliche Publikum Gelegenheit, es den AZenlose dient zur besonderen Attraktion.-es. methode recht anschaulich: aus dem reinen Freude bereitet haben dürfte.-es. 10-Meter-Ständen schießende Verein feierte Meistern des Parketts nachzutun. 11 areckt?“ und da dieses N 5 N tet 2 1 8 8 7 O aunss- D ewog astro vort auf l N 4 25 2 r n ee 1— igt für Ire Aupenpläser! me daß ö W 1 O 4, 3, an den Planken 5 Klaren 5 DIpL. OPTIKER gegenüber Planken- Lichtspiele. ung je. Stellenangebote eee, Telefon 3 27 78 7— Jugend— 5 0 Spezialabteilung: Unsichtbare Augengläset 2 rmitte D von angesehenem chem. 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Bundestrainer Herberger war sich von vorn- herein im klaren darüber, daß der Siegeszug seiner Mannschaft bei der Welt meisterschaft in der neuen Saison nicht ohne weiteres fortgesetzt werden könnte. Besser als die meisten anderen erkannte Sepp Herberger, daß mit dem End- spiel in Bern eine Epoche in der Entwicklung der deutschen Nationalmannschaft abgeschlos- sen war und eine neue beginnen mußte. Aber Auch er hatte sich nicht vorstellen können, daß der Bruch so kraß zutage treten würde, wie es am 26. September in Brüssel geschah. Er hatte deshalb nicht damit gerechnet, weil er glaubte, der Genius eines Fritz Walter würde die Mann- schaft noch so lange beflügeln, bis der Nach- wuchs so weit wäre, in die Fußtapfen der „Alten“ zu treten. 5 Nun aber ist die Situation völlig verändert. Werden der Bundestrainer und mit ihm der Spielausschuß des DFB die notwendigen Kon- sequenzen ziehen? Die Verantwortlichen für die Nationalelf könnten es umso leichter, als die Jagd auf den Weltmeister seit dem 26. Septem- ber praktisch bereits beendet ist. Natürlich wer- den auch die Franzosen und die Engländer und Alles, was bis zur Weltmeisterschaft 1958 gegen die Deutschen auf dem grünen Rasen antritt, Rennen in Frankfurt doppeſerfolg des Trainers Zuber An dem von mildem und schönstem Herbst- Wetter ausgezeichneten Erntedanktag wickelte der Frankfurter Renn-Klub ein ausgedehntes Programm ab, da die vorgesehenen acht Ren- men infolge der zahlenmäßig notwendig gewor- denen Teilung eines Ausgleichs sich auf neun erhöhten. Die wieder zahlreich erschienenen Auswärtigen Ställe kamen viermal zum Sieg, 80 dag der Erntedanktag für sie in bester Erinne- rung bleiben und zu weiteren Besuchen anreizen dürfte. Trainer G. Zuber, der seit seiner Ueber- Siechlung von Frankfurt nach Neuß sich gerne der früheren Heimatbahn erinnert, konnte dabei auf beide Hauptereignisse Beschlag legen. Im„Lynar-Görlsdorf-Rennen“ über 1800 m erschien an„Arrak“ der erste Vertreter der vor Kurzem nach Niederrad verlegten Abteilung des Könner Rennstalles Gestüt Schlenderhan am Start. Leider kam der Träger der rot-blauen Farben nicht dazu, sein derzeitiges Können gegenüber den Pferden seiner neuen Heimat zu zeigen, da er beim Aufgalopp seinem Reiter die Hand nahm und um die ganze Bahn galoppierte. Der aus München entsandte„Ahorn“ führte, auf sein günstiges Gewicht vertrauend, fast das gange Rennen, mußte jedoch dem Angriff des Mike der Geraden vorgeworfenen„Aristo“ wei⸗ chen. Der„‚Buderus-Preis“, ein Ausgleich III über 2100 m brachte den zweiten Erfolg eines Pflege- befohlenen des Trainers G. Zuber.„Olaf“ führte vom Start weg in flotter Fahrt vor seiner Stall- gekfährtin Vogellied“, dahinter„Horus“ vor „Havanna“ und„Tantris“ am Schluß„Chrysan- theme“. Unverändert ging es bis Ende der Ge- genseite, wWwo Vogellied bereits geschlagen war. Hier nahm Horus schon die Spitze vor Olaf und dem aufrückenden Tantris. In der Geraden war auch Olaf geschlagen, während Horus gegen den Schlugangrff von Tantris keinen Augenblick in Gefahr kam. Havanna hatte wenig Mühe, sich das dritte Geld zu sichern. Sepp Herberger braucht junge Spieler in Zubunſ t Frita Watte/s Plalz? Nationalmannschaft auf lange Sicht/ Islacker, Essen, der kommende Mann bemüht sein, der deutschen Elf ein Bein zu stellen. Aber den„Skalp“ haben sich bereits die Belgier geholt. Herberger braucht eine weitere Niederlage in der nahen Zukunft nicht allzu schwer zu neh- men. Er dürfte sofort mit einem planvollen und auf lange Sicht(1958) berechneten Neuaufbau beginnen und dabei eher die eine oder andere neue Schlappe in Kauf nehmen, als ängstlich darauf zu achten, daß die deutsche Elf mit möglichst heiler Haut durch die nächsten Län- derspiele hindurchkommt. Jetzt wird immer wieder die Frage gestellt: Wer soll den Platz Fritz Walters einnehmen? Nun, die Antwort ist einfach genug: Die Num- mer 10, die der Spieler aus Kaiserslautern in den meisten Länderspielen getragen hat, wird zunächst einmal wechseln. In Brüssel trug sie der Augsburger Biesinger, in Hannover wird sie vielleicht der Essener Islacker anheften und Späpter wahrscheinlich der junge Hamburger Klaus Stürmer. Aber die Rolle, die ein Fritz Walter unter dieser oder jener Nummer in der Nationalelf spielte, wird so schnell kein ande- rer übernehmen können. Einen Spieler wie ihn. gibt es nur selten. Das heißt nichts anderes, als daß die deut- sche Mannschaft in Zukunft mehr noch als bis- her eine wirkliche Mannschaft sein muß. Ein Teil von dem, was Fritz Walter bisher gelei- stet hat, wird nun jeder beitragen müssen zum Gesamterfolg. Gewiß, auch ein Morlock konnte bisher schon ein Spiel entscheiden, auch ein Rahn und ein Schäfer konnten mit ihren Ein- zelleistungen im Sturm eine Entscheidung her- beiführen. Aber sie wußten doch immer: Wenn es nicht klappt, steht der Fritz“ dahinter, wenn wir absolut nicht durchkommen, spielen wir das Leder dem Fritz zu, der wird schon wis- sen, wie er die gegnerische Deckung am besten aufreißt oder aus manövriert. Nun aber hilft ihnen kein Fritz mehr. Also werden sie jetzt selbst ihren Weg fin- den müssen. Und wer zu sehr am Spielführer klebte, wer ohne ihn in der Nationalelf nicht mehr fertig wird, ist nicht mehr zu halten. Vielleicht trifft das in erster Linſe für Ottmar Walter zu, der seine besten Leistungen stets unter der brüderlichen Regie zeigte. Schade, daß fast gleichzeitig mit der Absage Fritz Wal- ters der Ausfall Eckels kam. Neuaufbau aus Verteidigung heraus Bei allem Pech gibt es einen Lichtblick für Herberger: Retter kommt wieder. Aus der Ver- teidigung heraus aber muß der Neuaufbau er- folgen. Herkenrath kann Tureks Platz einneh- men, das hat schon Brüssel bewiesen. Das Ver- teidigerpaar der Zukunft könnte dann Retter Erhardt heißen, denn Kohlmeyer wird langsam abgeschrieben werden müssen. Am Sonntag al- lerdings hat der Bundestrainer den Fürther Erhardt beim Derby der alten„Hochburg“ auf dem Zabo als Halbstürmer genau unter die Lupe genommen. Vielleicht gibt es in Hannover sogar ein Halbstürmerpaar, das Morlock— Er- hardt heißt rück zur Läuferreihe. Bis Eckel wie- zit ist, wird Posipal die etwas unange- nehme Aufgabe des Lückenbüßers mit der Nummer vier übernehmen müssen. Eines Tages aber wird der Hamburger doch wieder als Stopper auftauchen, denn an spielerischer Klasse auf diesem Posten übertrifft er Lieb- rich. Linker Läufer wird der Fürther Mai noch spielen können. Schwieriger ist die Lage im Sturm. Wenn Schäfer gegen Frankreich wieder eingesetzt werden kann, sollte man Klodt ge- genüber dem eigensinnigen Rahn den Vorzug auf dem rechten Flügel geben. Aber wie soll das Innentrio heißen? Morlock-Ottmar-Erhardt oder Morlock-Ottmar-Islacker oder Biesinger in der Mitte? Vielleicht auch der Innensturm Morlock Seeler— Stürmer? Jugend, das ist heute die wichtigste Frage im deutschen Fußball. Aber der DFB hat sich sehr spät auf die richtige Fährte begeben, Nach Barsinghausen sah Grünberg in der vergange- nen Woche den zweiten Nachwuchslehrgang un- ter der Leitung von Hennes Weisweiler, dem Assistenten Herbergers. Motorrad-Welt meisterschaft in Barcelona abgeschlossen Die Motorrad- Weltmeisterschaft 1954 wurde am Sonntag im letzten Lauf, dem„Großen Preis von Spanien“, in Barcelona abgeschlos- sen. Den Ergebnissen kam keine Bedeutung mehr zu, da die neuen Titelträger in den ein- zelnen Klassen bereits vor dem Start fest- standen. Klasse bis 125 cem: T. Provini(talien) auf Mondial 103,9 km /st. Klasse bis 350 cem: Fer- gus Anderson(England) auf Guzzi 106,1 km) st. Klasse bis 500 cem: D. Dale England) auf Mv Agusta 107,7 km/st. Mit einer Zeit von 202,2 Minuten stellte Ken Kavanagh(Australien) in der Klasse bis 500 cem einen neuen Runden- rekord auf und erreichte dabei eine Geschwin- digkeit von 111,9 kmyist. Von den neuen Welt- meistern war nur Fergus Anderson in Barce- lona am Start. Rheinlandfahrt 1954 auf dem Nürburgring No gc- Kin gewann Hlannschaflspreis Erster der Dauerprüfung Götze, Burscheid, auf Porsche Zur internationalen ADAC-Rheinlandfahrt 1954 gingen am Sonntagvormittag auf dem Nürburgring 133 Bewerber an den Start. Die Mehrzahl der Teilnehmer hatte in einem vor- geschriebenen Schnitt 22 Runden über den Gesamtkurs(621,8 Kilometer) zurückzulegen. Dicke Nebelschwaden stellten an die Fahrer zwei Stunden lang große Anforderungen, ehe die Sonne durchbrach und der letzten dies- jährigen großen Veranstaltung auf der Eifel strecke treu blieb. Erst gegen Mittag hatten sich zahlreiche Zuschauer eingefunden, die interessante Positionskämpfe zu sehen be- kamen und später Zeugen der schwierigen 5 und Geschwindigkeits- Prüfungen wur- en. Kurz nach 14 Uhr wurde als erster der Dauerprüfung der Porschefahrer R. F. Götze aus Burscheid abgewunken. Wenig später Passlerte der amerikanische Austin-Fahrer E. Schaffer das Ziel und als dritter kam Dr. W. Bartsch(Köln) auf Porsche ein. Etwa 10 Pro- zent der Teilnehmer fiel aus. Trotz der starken Streckenbelastung und der hohen Soll- zeiten brauchte der Unfalldienst nicht in Aktion zu treten. Den Mannschaftspreis bei der internationalen Rheinlandfahrt auf dem Nürburgring konnte der ADAC Köln mit den Porschefahrern Götze, Rolf und Oebel für sich entscheiden. Auf den 2. Platz in dieser Wertung landete der MSc Königstein mit den BMW-Fahrern Dr. Schwind, Fossen und Zimmer. Die Werkmannschaft der Auto-Union GmbH. Düsseldorf belegte mit den Fahrern Menz, Meier, Knödgen den 3. Rang. Die Klassensieger: Tourisme- Wagen, Serien- Sportwagen): bis 1300 cem: Düren) Porsche.— 1300 bis 1600 cem: R. (Burscheid) Porsche.— Ueber 1600 cem: E. (US) Austin. Wertungsgruppe B Serien-Touren-Wagen) bis 300 cem: Wertungsgruppe A(Grand Spezial- Serien Touren-Wagen, H., Oebel F. Götze Shaffer (normale Schwane- K. berg(Bad Godesberg) Loyd.— 300 bis 750 cem: H. Hütten MHamburg) Goliath.— 750 bis 1000 cem: G. Menz(Düsseldorf) DKW.— 1000 bis 1300 com: H. Fischer(Stuttgart) Fiat.— 1300 bis 1600 cem: Dr. H. Theden(Hamburg) Borgward.— 1600 bis 2000 eem: Dr. Schwing(Königstein) BMW. 1600 bis 2000 cem(Diese); Dauth(Hanau) Daimler- Benz. Ueber 2000 cem: Retter Unsbruck) Daimler-Benz. Weitere Sportnachrichten Seite 8 25 Dienstag, 5. Oktober 1954/ Nr. Was Leitungswasser oder Fett nie erreichen, gibt Brisk Ihrem Haar mühelos. Ihre Frisur bleibt den ganzen Tag über formfest und doch locker. So sehen Sie gepflegter aus, wirken sympathischer. Entdecken auch Sie die Vorzüge des neuen Creme-Frisierens mit Brisk! BRISK hält Ihr Haar in Form können dann starkem Blutandrang,. wie er durch Veberansttengung und auft 1 80 jeſcht nachgeben. Gerade die vergangenen jahte haben Herz und Gefähe im Vedermaß beansprucht und abgenutzt. Da das geschwächte Gefäßsystem den ganzen Körper in Mftleidenschaft zieht, sind die Symptome äußerst vieltältie: ständige NMattigkeit. leichtes Ermüden. großes Schlaſbedürfnis. ohne ſedoch erholenden Schlaf zu finden, häufiges Fröstelgefühl, kalte Hände und Füge, Magen- und Darmstöfungen. besonders Blänungen, die auf das Herz drücken und Beklemmung verursachen, aufsallende Hitze. Ohren- Sausen. Schwindel, desonders frühmorgens und beim Bücken usw., dazu kommt leichte Reizbarkeit und im höheres Lebensalter nimmt die Elastizität der Blutgefäße ab. sie erschls fen, entarten fettig ung werden weniger widerstandsfähig. Die Natur sucht sſch durch Ablagerungen an den Innenwänden der Blutgefäge zu hellen. Dadurch werden sie zwar verstärkt, aber sie werden auen hart ung brüchig ung ungen entsteht.„nicht mehr 5 Nr. 232 W. Lütz. wurden für die Lützelse Im Mitt 30 000 repräser gekrönt. 16 Jahr sachsen, zeigte. Der Bret! desarbe schafter einer 5 N 85 i 3 1 Arbeits! i Eine IAköpfige deutsche Leicht- 1954/55 leichtathleten flogen nach Japein athletik-Mannschaft, begleitet werden, vom DLV- Vorsitzenden Max Danz und DLV-Trainer Berno Wiechmann flog am Sonn- tischen tag vom Rhein-Main- Flughafen in Frankfurt nach Tokio ab, wo sie nach 58 Stunden intexess eintreffen werden. Für einige Mitglieder wird es eine Reise um die Welt werden. Sie Wortlich sollen über Haiti nach Melbourne fliegen, um sich über die klimatischen Verhältnisse Arbeits zu informieren, die unsere Leichtathleten bei der nächsten Olympiade erwarten hebt h. können. Foto: UP Bürgers Aufgesc Bezirksmeisterschaften der Radamateure und eir 5 neh er! ö ö feuer Meister lors Keltemann 8 12 a 5 1 5 tut Der Reilinger gewann auch den zweiten Lauf in Nußloch Abet Als neuen Bezirksstrafenmeister der Mann- schütz endlich den erwarteten Ausreiß versuch, 3 heimer Rad- Amateure dürfen wir vorstellen: aber es Wẽar bereits zu spät. Kuttner hielt 5 Horst Kettemann. Auch im 2. Durchgang des mit, während Kettemann in einigem Abstand Schritte Championats, dem Nußlocher Kriterium, war vor dem Rest folgte, jedoch die Uperrundung 1 0 der junge, vielversprechende Reilinger, nicht verhindern konnte und damit seinen Sieg 121 18 zu schlagen, obschon er gegen Ende des Ren- rettete. 1 nens einigen Boden gegen seinen Klubgefähr- Die Ergebnisse: Jugendklasse, 15 Runden: Hohlwe ten Hans Hinschütz einbüfte. Poch zwei ge- 1. Steinle(Reilingen) 16 Punkte:. Weng se fahres wornene Wertungen reichten ihm zum Siege Endspurt“), 6 P., 1 Runde zurück; 3. Fillinger 8 1 85 5 5 lug t(Reilingen) 3 P., 1 Runde zurück. Meister: Zeller senen a vor Hinschüte, der nur im Schlunspurt or(Waldhof).— Hauptklasse, 30 Runden: 1. Kette: bpörden Kuttner triumphierte. Die Reilinger siegten mann(Reilingen) 11 P.; 2. Hinschütz(Reilingen auch diesmal auf der ganzen Linie. Mann- 7 Punkte; 3. Kuttner(Reilingen) 4 Punkte. ö Be heims„Stars“, die Gebrüder Altig, glänzten 5 5 E durch Abwesenheit. Der badische 9 Nürnberg unterlag Wiegand Orte meister Marx enttäuschte sehr. Ungeachtet 5 5 4 die 62 seines Defektes: Er hätte ohnehin keine Rolle in dramatischer e 55 e backer Sespielt. In einer wahrhaft n wu Se br 1 bi f schlacht unterlag der Hamburger chwer⸗ 1 Aut dem. m gewichtsboxer Günther Nürnberg am Sonntag 59 8 und leichten Steigungen See 55„in Luxemburg dem Dortmunder Heinz Wie- 5 cours“ gab es einen prächtigen Auftakt in gand. Nach je einem Sieg und einer Nieder- der der der Jugendklasse durch den Reilinger Steinle, Jage standen sich die beiden Boxer bereits zum rannte der sofort dem Feld enteilte und nach halber vierten Male gegenüber. In der ersten Minute versucl Distanz die Ueberrundung vollzog. Sein Sieg der ersten Runde schickte Nürnberg seinen um die War sicher, doch Meister wurde der Wald- Gegner bis fünf auf die Bretter und gleich rufe k nöfer Zeller der ohne Punkte nur auf dem darauf nochmals bis sechs. In der fünften herbei, 5 5 d ten Lauf in Runde gingen beide Boxer in einem erbitter- nehme 45 Flatz endete, ch aber den ersten Lan ten Schlagaustausch sogar gleichzeitig zu Bo-. Weinheim geholt hatte. i den. Gegen den wild schlagenden Dortmunder Helfe Zum Matsch der Hauptklasse bildeten vermochte sich Nürnberg aber nicht durchzu- 5 5 Überraschend zahlreiche Zuschauer Spalier, setzen und unterlag knapp nach Punkten 8 Kein Wunder, das herrliche Wetter verlockte 77* die Spaziergänger gerade dazu, am Straßen- USA führt gegen Mexiko 2.1 rand zu verweilen. Die 30 Runden der Junio- 8 e 7 5 der W e e Trag . 0 it 1. en entschieden. gegen Mexiko, in welcher der Sieger 5 W 58. b amerikanischen Zone festgestellt wird, siegte Frei Die ersten fünf Punkte holte sich der Sieger am Sonntag das USA Doppel Vie Seis. von Weinheim, Horst Kettemann. mit gro- Trabert gegen die Mexikaner Gustavo Pala- meer 5 gem Vorsprung vor dem dicht geschlossenen fox Mario Llamas mit 612. 3:6, 61, 674. Da⸗ westvo Feld, in dem sich Merdes(Feudenheim), Hin- mit steht die Begegnung 21 für Amerika.* schütz und Baumann(beide Reilingen) in 5 1 der 188 21 F IgZeie 3 lei 5 2 i dieser Reihenfolge placlerten. Das 1 9 Gewinnguoten des Pferdetotos:(11 richtige alte G. Bild im zweiten Durchgang: Wiederum Tette- Tips): 2 01,20; 2. R.: 168,10; 3. R.: 25.60. n mann. Zweiter; Baumann, Pritter: Merdes, der West-Süd- Block: Zwölferwette! I. R. 13 76 801001 infolge eines Reifenschadens inzwischen eine DM. 2. R. 598 DM. 3. R. 50 DM. Zehnerwette: einige Runde verloren hatte. Nun startete Hin- 1. R. 3695 DM. 2. R. 176,50 DM. 3. R. 19 DM. schöpf — 2 Von Wie entsteht Arterienverkalkung! e 1 öhnli itte ichkeit. gel diesen Beschwerden hat zich seit vlelen 8 . e 22 7 1 5 5 Kombinationspräpatat auf biologischer Grundlage, einer 28 enthält Kräuter ung puyslologische Blut. und zellsalze, gon, l stärkt und beruhigt Herz und auf de Nerven, füntt die Blähungen ab, ordert den stoffwechsel und wiekt reinigend und belebend auf den ganzen deb Organismus, Sie fünlen sich mit INbROVIsàL. bald wieger frischer und ſeistungsfähſget. babei ist DB- m, VIS Al. völlig frei von digitallsännlichen oder andeten gittigen Stoften und ist auch bel längerem gebrauen Als er völlig unschädlich. Das wird ſanen ir Arzt bestatigen. Nehmen§ſe täglien dreimal 2 Mpkopis ki ramiettan. bückete aber fangen sie rechtzeitig an, am 2 e 175 015 8 die wohltuende Wirkung Schitt R spüren. DM 3,25 und sind in allen Apotheken zu 1 1 8 0 F ert. benovs. Labor f. Medizin, Berlin-Lichterfelde(Westberlin). Junge . 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Oktober 1954 DREI-LANDER-SEITE ee UMS CHAU IN BAD EN-WURTTIEMBERC Winzerfest an der Bergstraße Lützelsachsen. Viele tausend Liter Wein wurden am Wochenende auf dem Winzerfest für die badische Bergstraße in dem Weinort Lützelsachsen bei Weinheim ausgeschenkt. in M²ittelpunkt der Feierlichkeiten, die rund 30 000 Gäste angelockt hatten, stand ein repräsentativer Festzug, in dem sich die neu- gekrönte Weinkönigin der Bergstraße, die 16 Jahre alte Christel Stöhr aus Lützel- sachsen, zum erstenmal der Bevölkerung zeigte. Der Bürger soll aktiver werden Bretten. Die Vollversammlung der Lan- desarbeitsgemeinschaft der Bürgergemein- schaften in Baden- Württemberg legte auf einer Tagung am Sonntag in Bretten das Arbeitsprogramm für das Winterhalbjahr 1954/55 fest. Stärker als bisher soll versucht werden, den Bürger an den kommunalpoli- tischen Problemen seiner Gemeinde zu interessieren und seine aktive und verant- Wortliche Mitarbeit zu erreichen. Der Arbeitsbericht für das abgelaufene Halbjahr hebt hervor, daß durch die Tätigkeit der Bürgergemeinschaften vielerorts eine größere Aufgeschlossenheit für Kommunalpolitik und ein starkes Gefühl für politische Fair- neß erreicht worden sei. Strafe für unhöfliche Beamte Stuttgart. Der badisch- württembergische Arbeitsminister, Ermin Hohlwegler, will je- dem Beamten seines Ministeriums, der im Schriftwechsel mit der Bevölkerung die Ge- bote der Höflichkeit verletzt, die Unter- gchriftenbefugnis entziehen, Diesen Entschluß gab der Arbeitsminister am Freitag in Stutt- gart in der konstitujerenden Sitzung des Bei- rates des Landesversorgungsamtes bekannt. Hohlwegler hatte bereits zu Beginn dieses Jahres den seinem Ministerium angeschlos- senen Dienststellen einen„Knigge für Be- hördenbedienstete“ zugeschickt. Bei lebendigem Leibe verbrannt Offenburg. Einem furchtbaren Unfall fiel die 62 Jahre alte Putzfrau des Bermers- bacher Rathauses, Cäcilie Barth, zum Opfer. Sie brachte, als sie die Amtsräume säuberte, ein Reinigungsmittel zu nahe an den Ofen heran. Das Mittel fing Feuer und die Klei- der der Frau standen im nu in Flammen. Sie rannte auf den Flur, warf sich zu Boden und versuchte, sich in einen Läufer zu wickeln, um die Flammen zu ersticken. Auf ihre Hilfe- rufe kamen die Bewohner des Rathauses herbei, konnten aber zunächst nichts unter- nehmen, da die Putzfrau die Türen zu den Amtsräumen abgeschlossen hatte. Als die Helfer die Türen aufbrachen, hatte die Frau schon schwere Brandwunden erlitten, denen sie im Krankenhaus erlag. Tragisches Ende einer Faltbootfahrt Freiburg. Die Falthootfahrt zweier Stutt- garter, die auf dem Wasserweg das Mittel- meer erreichen wollten, fand in den Süd- westvogesen ein tragisches Ende,. Das Boot kenterte auf dem Doubs an einem Wasserfall in der Nähe von Audincourt. Der 24 Jahre alte Günter Novack ertrank. Seinem 34 Jahre alten Gefährten Franz Orschessek gelang es, schwimmend das Ufer zu erreichen. Erst einige Stunden später wurde er völlig er- schöpft und halb erfroren entdeckt. Von einer Schiffschaukel erschlagen Emmendingen. Ein fünfzebnjähriger Junge wurde am Sonntag in Denzlingen von einer Schiffschaukel erschlagen. Er wollte auf dem Rummelplatz eine Papierrose auf- heben, die in der Flugbahn der Schaukel lag. Als er sich der Schaukel näherte und sich bückte, zertrümmerte ihm das schwingende Schi der Schaukel die Schädeldecke. Der 1 855 starb wenige Stunden nach dem mall. Stuttgart klagt gegen sein Regierungspräsidium Heftige Kontroversen über erneute Verlängerung der Bausperren/ Rechtsstreit, der Stuttgart Millionen kosten kann Stuttgart. Von dem früher einmal vor- handenen guten und freundschaftlichen Einvernehmen zwischen der Verwaltung der baden-württembergischen Landeshaupt- stadt Stuttgart und dem Regierungspräsi- dium für Nord württemberg ist seit gerau- mer Zeit nicht mehr viel zu spüren. Viel eher läßt sich das Gegenteil behaupten. Und demnächst wird man sich sogar vor dem Kadi wiedersehen. Der Umstand, daß das Regierungspräsidium den vom Stuttgarter Gemeindeparlament beschlossenen Abbruch des Kronprinzenpalais, das dem Staat ge- hört, ablehnt und damit den landeshaupt- städtischen Verkehrsplanern einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hat, hat die Mehrheit der wackeren Stadträte unter dem Ruf„Die kommunale Selbstver- waltung ist in Gefahr!“ so auf die Barri- kaden gebracht, daß sie ihren Oberbür- germeister kurzerhand beauftragten, beim Verwaltungsgericht Klage gegen diesen Be- schluß des Regierungspräsidenten zu er- heben. Zweifellos hätte die Stadtverwaltung nicht gleich zu diesem Mittel gegriffen, wenn das Regierungspräsidium sich nicht gleichzeitig ganz energisch gegen die von den Stuttgarter Stadtvätern fast einstimmig beschlossene erneute Verlängerung der Bausperren in der Innenstadt um ein wei- teres Jahr ausgesprochen hätte. Nachdem sich in den letzten Jahren ausschließlich die betroffenen Grundstückseigentümer des teuersten Bodens der Landeshauptstadt gegen diese Bausperren über insgesamt 42 Hektar wehrten, über deren moralische Berechtigung oder Nichtberechtigung neun Jahre nach dem Krieg eigentlich kaum mehr gestritten werden kann, trat nun- mehr auch das Regierungspräsidium auf den Plan und ließ den Oberbürgermeister Dr. Klett un mißverständlich wissen, daß der Staat jede Mitverantwortung an einer weiteren Aufrechterhaltung der Bausperren ablehne— eine Mitverantwortung, die das Land leicht einmal viele Millionen kosten könnte. Der Bundesgerichtshof dürfte, wie man auch im Stuttgarter Regierungspräsidium genau weiß, in Kürze endgültig einen Musterprozeß entscheiden, in dem es darum geht, ob Bausperren im bisherigen Umfang heute noch aufrechterhalten werden können oder nicht. Es gehört kein großer Scharfsinn dazu, zu ahnen, daß bei einer für die„ge- sperrten“ Grundeigentümer positiven Ent- scheidung des höchsten deutschen Gerichtes eine Lawine von Schadensersatzprozessen der erbitterten Grundbesitzer gegen die bau- sberrfreudigen Städte die Folge sein wird. Allein in Stuttgart dürften die Schadens- ersatz forderungen einen Betrag erreichen, gegen den die Verluste der Städtischen Aus der Vorlese begann Hauptlese im November Heppenheim. In den Weinbergen an der Bergstraße, vornehmlich im Gebiet Bens- heim, hat vereinzelt bereits die Vorlese der Portugieser und Müller-Thurgauer-Früh- weintrauben begonnen. Nach bisher vorlie- genden Ergebnissen wurden Mostgewichte von 67 Grad Oechsle bei 7 Promille Säure- gehalt erzielt. Wie aus Heppenheim verlautet, Soll! dort die Vorlese in der kommenden Woche beginnen. Vom Staatsweingut in Bensheim allerdings wird erklärt, daß auch die Vorlese in den Weinbergen des Gutes möglichst weit hinausgeschoben werden soll. Die Hauptlese sei erst im November zu er- Warten. Geldschrankknacker in Frankfurt verhaftet Darmstadt. Einer der drei Täter, die in den letzten Tagen in Tresore in den Filialen der bäuerlichen Genossenschaften Frankfurt in Reinheim und Michelstadt(Odenwald) aufbrachen, konnte, wie die Darmstädter Landeskriminalpolizei mitteilte, in Frankfurt festgenommen werden. Seine beiden Kom- plizen sind noch flüchtig. Die Landeskrimi- nalpolizei vermutet, daß auf deren Konto der Einbruch bei der Bezugs- und Absatz- Girokasse im Bürkle-Skandal— immerhin kast sieben Millionen Mark— eine Lap- palie wären. Nachdem das Regierungsprä- sidium als Aufsichtsbehörde jede weitere Mitverantwortung ablehnt, müßte die Stadt- verwaltung bei einem Sieg der Grund- besitzer allein für den ganzen Schaden aus entgangener Nutzung aufkommen. Okfentsichtlich rechnet Regierungspräsi- dent Dr. Schöneck damit, daß der Bundes- gerichtshof heute, fast zehn Jahre nach dem Zusammenbruch, die Notwendigkeit von Bausperren in dem in Stuttgart prak- tizierten Umfang ablehen wird. Außerdem beruft er sich auf eine Erklärung der Stadt- verwaltung, fast alle Bebauungspläne in den Bausperrgebieten seien jetzt fertiggestellt Und eine Verlängerung der Sperren um ein Jahr würde in den meisten Fällen ausrei- chen. Diese Erklärung aber stammt vom Herbst 1951, und jetzt, im Herbst 1954, for- dert man erneut eine Verlängerung der Sperren. Die Gründe, weshalb die Stadt die Sperren aufrechterhalten will, sind darin Auf dem Claraplatz in Basel klärte, der von der badischen Schuljugend Brunnen solle voreingenommene Schweirer Hilfsbereitsckaft, die nach zu suchen, daß das Land, das in der Stutt- garter Innenstadt ebenfalls über Grund- eigentum verfügt, sich mit den von Stutt- garts Wiederaufbaudirektor Prof. Dr. Hoss vorgelegten Aufbauplänen nicht befreunden kann. Andererseits aber wollen die Verant- wortlichen der Stadtverwaltung unter kei- nen Umständen von diesen Plänen abgehen. Der Erfolg ist, dag seit Jahren praktisch alles beim alten bleibt. Die Leidtragenden dieses unerfreulichen Streites sind in erster Linie die Grund- eigentümer, die in den Bombennächten vor zehn Jahren nicht nur ihr Hab und Gut, ihre Häuser eingebüßt haben, sondern nun- mehr seit Jahren an der Nutzung ihres Grund und Bodens in einer kaum mehr gutzuheißenden Art und Weise gehindert werden. Daß die Bebauungspläne des Prof. Hoss, an denen die Stadtverwaltung mit echt schwäbischer Dickköpfigkeit festhalten zu müssen glaubt, auch von weiten Teilen der Stuttgarter Bürgerschaft abgelehnt wer- den, sei nur am Rande erwähnt. 12 mitten im Herzen der alten Schweizer Rkein- stadt, wurde feierlich der Vrenelibrunnen ent- hüllt, den Badens Sckuljugend als Danlegeschenłk für die Schweizer Nothilfe in schuerer Nachbrlegszeit gestiftet hat. Im Namen des Landes Buden- Württemberg übergab Staatsrat Anton Dichtel das Geschenk dem Basler Regierungs präsidenten, Peter Zschokbe. Er er- durch freiwillige Pfennig- Spenden errichtete ein sichtbares und bleibendes Denkmal sein für die großzügige und un dem zweiten Weltlerieg mit unge; zählten Lebensmittelpaketen, Kleiderspenden und in mannigfacker anderer Form im be- nachbarten deutschen Gebiet die Not gelindert kabe. Foto: Prajher Hessischen Nachbarschaff genossenschaft in Groß-Gerau kommt, bei dem etwa 3 000 Mark aus einem Kassen- schrank gestohlen wurden. Die Vorfahrt nicht beachtet Darmstadt. Der 27jährige Rundfunk- mechaniker G. aus Mannheim wurde von einer Darmstädter Strafkammer wegen fahr- lässiger Tötung zu vier Monaten Gefängnis verurteit. G. hatte am 9. Mai dieses Jahres beim Einbiegen in die Bundesstraße 38 bei Viernheim mit seinem Kleinauto einen schweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem zwei Personen getötet und mehrere schwer verletzt wurden. Beim Einbiegen von einem ausgebauten Feldweg in die Bundes- straße hatte er einen Mercedes aus Wein- heim übersehen, der die Vorfahrt hatte, Das Kleinauto wurde von dem Mercedes erfaßt und auf ein Feld geschleudert. Der Schwie- gervater G's, und eine Bekannte, die mit in dem Auto saß, wurden getötet. Ohne Auswirkung auf Etat Bensheim. Die seit 1952 erhobene Speise- eissteuer in Bensheim wird einem Beschluß des Magistrats zufolge vom neuen Rech- nungsjahr an nicht mehr erhoben werden. Bürgermeister Wilhelm Kilian erklärte dazu am Freitag, die Einnahmen aus der Speise- eissteuer seien mit weniger als 4000 Mark jährlich praktisch ohne Auswirkung auf den städtischen Etat. Vier Verletzte bei Explosion Frankfurt. Durch eine Explosion im La- gerkeller einer Drogerie in Frankfurt(Main) wurden am Samstag vier Personen erheb- lich verletzt. Der Keller wurde zerstört. Ein kleinerer Brand, der nach der Explosion ent- standen war, konnte von der Feuerwehr schnell gelöscht werden. Briefkasten für Autofahrer Wiesbaden. Die Bundespost beabsichtigt nach dem Beispiel der Vereinigten Staaten auch in den Städten des Bundesgebietes am Rande der Bürgersteige Briefkästen so aufzu- stellen, daß sie von den Autofahrern benutzt werden können, ohne daß sie den Wagen ver- lassen müssen. Nach Mitteilung des Bundes- innenministers hat ihn der Bundespostmini- ster gebeten, auf die Ortsbehörden dahin ein- zuwirken, daß sie eine Aufstellung solcher Briefkasten nur bei schwierigen Verkehrs- verhältnissen untersagen. BIK NAch RHEINLAND. PTALZ Rosemarie heißt die neue Weinkönigin Neustadt. Auf dem deutschen Weinlese- kest in Neustadt ist am Sonntagabend zur neuen pfälzischen Weinkönigin die dunkel- blonde 25jährige Rosemarie aus Freinsheim gekrönt worden. Um die Krone der pfälzi- schen Weinkönigin 1954 hatten sich neun Weinprinzessinnen aus der Pfalz beworben, die alle pfälzischen Weinbaugebiete entlang der Deutschen Weinstraße vertraten. Aenne aus Appenhofen bei Bergzabern wurde erste Weinprinzessin und Carola aus Bad Dürk- heim zweite pfälzische Weinprinzessin. Erste Tabakeinschreibung in Speyer Speyer. Preise, die mit rund 309 Mark je Zentner in der Spitze teilweise über denen des Vorjahres lagen, andererseits aber auch nicht immer die Hoffnungen der Pflanzer erfüllten, gaben der ersten Tabakeinschrei- bung 1954, die der Verband pfälzischer Tabakbauvereine am Freitag in Speyer ver- anstaltete, das Gepräge. Bei guter Beteili- gung der Industrie und des Handels konnte das Gesamtangebot von rund 17 300 Zent- nern lose und gebüschelter Grumpen aus dem pfälzischen Schneide- und Zigarrengutgebiet mit geringen Verzögerungen abgesetzt wer- den. Die Grumpen aus dem Schneidegut- gebiet wurden von der Rauchtabakindustrie und vor allem auch den Herstellern der „schwarzen“ Zigaretten flott abgenommen. Der Handel kam dabei nur in einigen Fällen zum Zuge. Bei Verkauf der Grumpen aus dem Zigarrengutgebiet zeigten die Käufer dagegen anfangs Zurückhaltung. Die Ent- »täuschung der Pflanzer über die nur zögernd eingehenden Angebote sei schwer verständ- lich, erklärte der Verkaufsleiter, Die allge- meine wirtschaftliche Lage der Zigarren- industrie lasse aber andererseits erwarten, daß ähnliche Preise wie beim Schneidegut erreicht werden könnten. Klassenfrequenz in Rheinland-Pfalz Mainz. Mit einer durchschnittlichen Zahl von 38 Schülern je Klasse steht Rheinland- Pfalz zusammen mit zwei anderen Ländern an der Spitze aller Länder der Bundesrepu- blik. Kultusminister Dr. Albert Finck, der dies am Sonntag in Bingen mitteilte, betonte, man werde sich mit dieser günstigen Stelle aber nicht zufrieden geben, zumal sie nichts aussage Über die großen Nöte, die in zahl- reichen Volksschulen noch trotzdem herrsch- ten. So gebe es viele Klassen mit über 50 Schülern, während andere unter 20 lägen. Die Klassenmeßzahl müsse unbedingt herab- gesetzt werden, was aber die Schaffung neuer Lehrerstellen bedeute. Finck äußerte die Hoffnung, daß bei Beibehaltung der derzei- tigen wirtschaftlichen und politischen Ent- wicklung in der Bundesrepublik im Laufe der nächsten vier Jahre erreicht werden könne, daß in Rheinland-Pfalz keine Klasse mehr über 40 Schüler aufweise. Richtfest für die Kaiserbrücke Mainz. Das Richtfest für die neue Kaiser- brücke, die jetzt wieder die beiden Fhein- ufer bei Mainz und Wiesbaden verbindet und vom kommenden Jahr ab den Nord-Süd- Verkehr dr Bundesbahn wesentlich erleich- tern wird, wurde am Freitag gefeiert. Die erste Kaiserbrücke war vor genau fünfzig Jahren eingeweiht worden. Sie wurde in den Märztagen des Jahres 1945 gesprengt. mee Auf dem Fernsehschirm Dienstag, 5. Oktober Kimderstunde Wir helfen suchen Kosmetischer Start in den Winter „Ballett und Pantomime“(aus dem Berliner Theater„Tribüne“ aus An- laß der Berliner Festwochen) Tagesschau 16.30 17.00 17.10 20.00 Eine 80 glückliche Komposition mit über 40 Tabakpartien gelingt sehr selten, und deshalb werden Fabrikant und Raucher unbedingt auf ihrer Rezepttreue beharren. Seite 8 . MORGEN Dienstag, 5. Oktober 1954/ Nr. 20 5 Deutsche Boxmeister Roch und Werner Handke Im Titelkampf um die vakante deutsche Meisterschaft im Bantamgewicht besiegte am Sonntag der Wiesbadener Willibald Koch vor 6000 Zuschauern in Köln Paul Lewandowski aus Hamm in der vierten Runde durch k. o. und wurde somit deutscher Meister dieser Ge- wichtsklasse. Lewandowski ging nach einem linken Haken des Wiesbadeners kurz zu Boden und wurde dann stehend ausgezählt. Werner Handke(Berlin) konnte im Welter- gewicht seine deutsche Meisterschaft erfolg- Wielleicht- Nl? Jetzt 10 Pig. reich verteidigen, indem er dem Stuttgarter Helmut Höhmann die erste Niederlage seiner Profi-Karriere bereitete. Der Zwölf-Runden- kampf verlief ohne Höhepunkte und Handke gewann nach Punkten. In der Elisabethenschule: Weiß boxte gegen Keharz Tura Ludwigshafen besiegte TSG 1861 Kaiserslautern mit 9:5 Punkten Kaiserslautern kommt mit seinen„schwar- zen Diamanten!“ Dieser Slogan zog. Wunderts. daß„kein Raum mehr in der Herberge war“? In der Tat: In der Elisabethenschule in Lud- waigshafen drängte sich am Sonntagabend die Masse Mensch, um dieses internationale Tref- ken mitzuerleben. Man konnte hier schon von einer Begegnung Tura kontra 7. US-Army spre- chen, denn Kaiserslautern hatte nur einen Deutschen, den Leichtgewichtler Christmann, mitgebracht. Beachtenswert, daß die Ludwigs- hafener gegen die prächtig gebauten, farbigen Athleten, die sich durch enorme Härte, Pun- cher- und Nehmerqualitäten und zudem durch beherztes Kämpfertum auszeichneten, sicher (das inoffizielle Ergebnis lautet 9:5) gewannen. Im Ring des Mannheimer Rosengartens am Freitagabend triumphierte vornehmlich die Technik— hier dagegen wurde das Geschehen zwischen den Hanfseilen vom„Fight“ bestimmt. Der einzige wirkliche Stilist unter den farbigen Gästen, Leichtgewichtler Day, brauchte sein zweifellos vorhandenes großes Repertoire nicht abzuspulen: Der Turaner Fink forderte ihm nichts ab und mußte infolge einer Verletzung in der dritten Runde aufgeben. Days weißer Landsmann Doerer bot in der einleitenden Nach zwei Monaten Bauzeit: kinoeihung der Hegelsporthalte Waldhoſ 80 000 DM- Projekt„Siedlerheim Neu-Eichwald“ erhielt krönenden Abschluß Man hat sich draußen in der Gartenstadt bei der Siedler gemeinschaft Neueichwald 1 in den letzten zwei Monaten nicht auf den Lorbeeren für die Errichtung eines eigenen Heimes ausgeruht; wenige Tage nach der Einweihung(31. Juli) waren schon wieder rührige Hände am Werk, um diesem Musterbeispiel gemeinsamer Arbeit ein Weiteres hinzuzufügen: Eine Drei-Babhnen- Kegelsporthalle, die einen krönenden Ab- schluß des 80 OOO DM- Projekts am Märker Querschlag darstellt. Was Wunder, wenn am Samstag bei der Einweihung und der offi- ziellen Freigabe der Asphaltbahnen eitel Freude und Wonne bei den Waldhöfer Keg- lern und den Neueichwälder Siedlern herrschte, die gemeinsam und mit der finan- ziellen Unterstützung durch eine Mannhei- mer Brauerei diesen Bau in einer Rekord zeit von zwei Monaten fertigstellten. Und Was Wunder, wenn bei den Festreden immer wieder die Freude der Kegler über die Er- füllung eines lange gehegten Wunsches durchklang. Und als dann, nach einem kur- zen Ueberblick über die Geschichte des Kegelsports durch Landesverbandsvorsitzen- den Bertl Deißler und der offiziellen Frei- gabe der Bahnen durch Landessportwart Herbel die ersten Kugeln ihr Ziel fanden, da kannte die Begeisterung der Waldhöfer keine Grenzen mehr. Auch die Vielzahl der Kritisch eingestellten Experten zollten den Bahnen(den modernsten ihrer Art in Deutschland) ihre uneingeschränkte Bewun- derung. Zur Feier des Tages war ein umfang- reiches Sportprogramm zusammengestellt worden, das Damen-, Herren- und Jugend- mannschaften aus der näheren und weiteren Umgebung am Start sah. Die Veranstaltung, die am Sonntagnachmittag mit einem Werbe- kegeln ihren Abschluß fand, wird am kom- menden Sonntag mit Kämpfen um den Wanderpreis des Keglervereins Waldhof fortgesetzt. Die Ergebnisse: Jugend: Heidelberg 1094 Holz; Viernheim 1062; Weinheim 1057; Mannheim 1039; Karlsruhe 990. Frauen: Mannheim 1064 Holz; Viernheim 1015; Waldhof 1005; Zellstoff 881. Senioren: Josef Bindl 207 Holz; Adam Blohmann 237. Den relativ höchsten Wurf auf den neuen Bah- nen warf der junge Göhringer, Verein Mannheimer Kegler mit 252 Holz. Eine ganz hervorragende Leistung vollbrachte die Waldhöferin Leni Hirsch- mann.—111 Federgewichtsbegegnung weitaus weniger. Er wirkte fast unbeholfen und wurde von Haun klar ausgepunktet. 8 Ebenfalls recht langsam präsentierte sich Christmann, der zweite Südwestmeister. Selbst- verständlich verfügt er über boxerisches Kön- nen. Immerhin lieferte ihm der Ludwigshafener Krocker einen guten Kampf. Warum er aber ständig oben durchzukommen versuchte, bleibt ein Rätsel. Auf Grund einer großen letzten Runde schaffte er dennoch ein gerechtes Unent- und um das Deutscher Ringer-Sieg Götz, Viernheim, bester deutscher Vertreter Deutschlands Ringer gewannen ihren Län- derkampf gegen Jugoslawien in Hof klar mit 7:1. Von den sieben Gewinnpunkten wurde allerdings kein einziger durch einen Schulter- sieg errungen. Bei fünf Kämpfen fielen die Entscheidungen mit 3:0 Punkten allerdings deutlich aus. Die einzige Niederlage mußte der im Falbschwergewicht ringende Kehl- heimer Dirscherl hinnehmen, der in den letzten Wochen wenig trainieren konnte. Die Jugoslawen zeigten auf der Matte eine betont defensive Einstellung, und sie riskierten kaum etwas. Der überragende Ringer der deutschen Staffel war der Viernheimer Heinrich Götz, der nun auch im griechisch- römischen Stil in Deutschland unerreicht ist. Der deutsche Fe- dergewichtsmeister im freien Stil erreichte gegen den Jugoslawen Torma zwei große Wer- tungen und hatte seinen Gegner zweimal in der Brücke. Auf Amweisung des Bundes-Sportwartes Földeak mußte er jedoch auf Sicherheit rin- Sen. Im Bantamgewicht sprang Juniorenmei- ster Furtmeyer für den verletzten Dortmun- der Werner Schneider ein und schlug Djoka klar. Die Ergebnisse: Weber(Aalen) 3:0-Punktsieger über Vukow; Furtmeyer(Schondorf) 3:2-Punktsieger über Jorcikin; Götz(Viernheim) 3:2-Punktsieger über Vorma; Heller(Hof) 2:1-Punktsieger über Horvath; Böse(Untertürkheim) 3:0-Punktsieger über Simic; Fritz Dirscherl(Kehlheim) unter- liegt 0:3 nach Punkten gegen Bugaric; Leichter (Frankfurt) 2:1-Punktsieger über Groselj. Neuhaus an 7. Stelle Die neue amerikanische Boxrangliste Europa-Schwergewichtsmeister Heinz Neu- haus steht in der vom amerikanischen Box- magazin„The Ring“ veröffentlichten neuesten Herausfordererliste um die Schwergewichts- Welt meisterschaft an 7. Stelle. Erster Heraus- korderer des Weltmeisters Rocky Marciano, der kürzlich Ezzard Charles ausknockte, ist der schieden.— Der temperamentvollste Kampf: Berry gegen Bitsch. Halbweltergewicht. Hier standen sich zwei ausgesprochene„Schläger“ gegenüber. Der Ludwigshafener deckte den Neger zunächst schwer ein, der wegen zu tie- fen Abduckens verwarnt werden mußte. Da jedoch Bitsch einmal runter ging, gab es nur ein Unentschieden. Gestehen wir: Von dem Ludwigshafener Thum, einem an sich recht brauchbaren Wel- tergewichtler, hatten wir etwas mehr erwartet. Daran ändert ein Tiefschlag des Negers Tylor auch nichts. Das Urteil— Unentschieden— be- darf keines großen Kommentars. Ohler boxte den schwarzen Amerikaner Lightfoot überlegen aus. Im Mittelgewicht ver- lor der Neger Guillery nach unsauberem Kampf nach Punkten. Sporigeschehen Kuban Nini Valdes. An zweiter Stelle steht der britische Empire-Meister Don Cockell vor Exweltmeister Ezzard Charles. Die Amerikaner Jimmy Slade, Roland lastarza und Tommy Jackson stehen an vierter bis sechster Stelle. Im Falbschwergewicht ist Europameister Gerhard Hecht sechster Herausforderer des Weltmeisters Archie Moore hinter Harold Johnson, Joe Maxim, Paul Andrews, Floyd Patterson und Billy Smith Gämtlich US). Wälly Höpner Gamburg) steht an 9. Stelle. Im Mittelgewicht ist Gustav Scholz(Berlin) 10. Her- ausforderer um den Weltmeistertitel des Ame- rikaners Carl Bobo Olson. wei Spiele in de- HMandbalt. Be sirkaef a- 62 Weinheim und 03 Ilvesheim klar geschlagen 5 Obwohl wegen der Pokalrunde nur zwei Spiele zum Austrag kamen, war doch ein be- deutendes Ergebnis gegeben, denn die TSd 62 Weinheim verlor mit 9:13 auf eigenem Platz gegen den TV Hemsbach und schied damit vor- läufig aus dem engeren Kreis der Meister- schaftsanwärter überraschenderweise aus. Die Ilvesheimer 7:14-Niederlage beim FV 09 Wein- heim läßt die Position des SV IIVesheim s0 langsam bedenklich erscheinen. Mehr Ausrut⸗ scher darf man sich kaum noch leisten. SG 62 Weinheim— TV Hemsbach 9:13(8:6) Das überraschende Ergebnis kam durch eine schwache Stürmerleistung der Weinheimer Elf zustande, die einfach nicht ins Spiel kam und ihr sonstiges Können bei weitem nicht erreichte. Hemsbach befand sich allerdings in bester Ver- fassung, war schnell und entschlossen im Sturm und hatte in Kronauer einen besonders überlegten und erfolgreichen Stürmer, der von der Weinheimer Abwehr kaum zu markieren War. Nach ausgeglichener erster Halbzeit ließ sich Weinheim nach dem Wechsel mit fünf Toren in Rückstand bringen und vermochte dann die- sen grogen Hemsbacher Vorsprung nicht mehr aufzuholen. Moll(, Kuhn(2), Preßler(I), Hoh; 4 Sieg der badischen Junioren-Boxe Württemberg-Baden 812 Die im vergangenen Jahr in Durlach littene 8:12-Niederlage konnte Badens Junioreg staffel diesmal wieder wettmachen. Nach spag nenden Kämpfen wurden in Böblingen Wü tembergs Vertreter mit dem gleichen Ergeh. nis geschlagen. Dieser Erfolg ist um 80 be achtlicher, da Baden durch Nichteintrefſg se nes Flieger- und Halbweltergewichtlers be reits zu Beginn mit 0:4 im Rückstand lag. Einen Bombenfight boten im Halbschwer gewicht der Süddeutsche Meister 1954 Her (Waldhof— B) und Kilgus(Stuttgart— die Fuß an Fuß sich härteste Schlagwechsel lie ferten. Von der zweiten Runde ab zermürbt der Waldhöfer seinen Gegner im Nahkamp durch Körpertreffer. Als der angeschlagem̃ Württemberger in der letzten Runde au einen Kopfhaken zu Boden mußte, brach de Ringrichter zugunsten von Herm den Kam ab. Die beste taktische Leistung vollbracht Schweinfurth(Mingolsheim— B) im Mitte) gewicht, Weitere Ergebnisse: Halbmittelgewicht: Göh“ rig(Kirchheim B) Sieger durch Abbruch h der zweiten Runde über Werner(Geislin“ gen- W). Punktsieger wurden im Bantam“ gewicht: Eberhard(Böblingen- W) über Fran (Mingolsheim- B), Federgewicht: Klamert(Böb lingen- W) über Böhler(Weinheim- B), Leich, gewicht: Häfner(Walldürn-B) über Haseloff (Böblingen- W), Weltergewicht: Römer(Hei. delberg B) über Bauer(Stuttgart W Schwergewicht: Weis(Kirchheim B) über Winter(Stuttgart- W. mann(1) und Wagner(D waren die Weinheimer Torschützen. Für Hemsbach waren es Kronauet 66), Forneff(3), Walter(2), Ehret Heinz und Erich(je 1) und Rößhfling. 5 FV 09 Weinheim— SV IIvesheim 14:7(6:2) Das flotte und variantenreiche Angriffsspiel des FV 09 Weinheim gab für den Sieg den Ausschlag. Doch war dieser keineswegs 80 klar, Wie es dem Ergebnis nach erscheint. Ueber f 45 Minuten lang war Ilvesheim ein ernsthafter Gegner und das Spiel war bei einem Stande von 8:6 zu dieser Zeit noch keineswegs ent- schieden. Doch ließ man sich dann hinterein- ander mehrere Tore aufbrummen und resig mierte schließlich, womit das Ergebnis dem Spielverlauf nach zu hoch wurde. In der ersten Halbzeit hatte Weinheim spürbare Vorteile, konnte sie aber nicht in ent- scheidender Weise auswerten, wodurch Ilves. heim trotz des 6:2 bei Halbzeit auf 6:4 und 806 herankam. In den kritischen Phasen war das Spiel reichlich hart. Moll(6), Moorweiser(89, Ebert() und Lohrbächer(2) schossen die 14 Weinheimer Tore. Velser 6) und Feuerstein 02 waren bei Ilvesheim erfolgreich. Weitere Sportnachrichten Seite 6 Unser über alles geliebter Sohn und 1 Familien- Nachriehten 4 Statt Karten Stuttgart-Sonnenberg Güntherstraße 12 Unsere liebe Schwester und Schwägerin, unsere Herzensgute Tante Emilie Peter Berufsschullehrerin j. R. ist heute nacht, kurz vor Vollendung ihres 70. Lebensjahres, sanft entschlafen. Weinheim, Frankfurt a. M., den 4. Oktober 1954 Hannah Reeck geb. Peter Ludwig Peter u. Frau Hedwig geb. Harke Gerhard Peter, in Rußland vermißt 5 Hans-Rudolf Peter Beerdigung: Donnerstag, 7. Oktobęr 1954, 11.15 Uhr Hauptfriedhof Mannheim. Max-qoseph-Straße 32 gerin, Frau Mannheim, den 2. Oktober 1854 geb. Gropp den sanft entschlafen. Scharnhorststraße 25 Horst Kramer wurde uns durch ein tragisches Geschick im Alter von 15 Jahren genommen. In tiefem Leid: Die schwer geprüften Eltern und Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 6. Okt. 1954, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Unsere liebe Mutter, schwiegermutter, Oma, Schwester und Schwa- Amalie Eberts ist am 3. Oktober 1954, im Alter von 68 Jahren, nach langem Lei- MHh m. FTeudenheim, den 4. Oktober 1954 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Dienstag, 53. Oktober, 14.30 Uhr, Friedhof Feudenheim Enkel Hofstraße 1 Am 3. Oktober wunde unsere liebe Mutter, schwieger- mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Magdalena Wittemann im 85. Lebensjahr in Gottes Frieden heimgerufen. E u c he n/odenwald, den 53. Oktober 1954 Beerdigung am Donnerstag, dem 7. Oktober 1934, 10.43 Uhr, Familiengrab Hauptfriedhof Mannheim geb. Blatz 85 Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Josef Zeisser, Calw Fritz Brinck, Buchen Familie Georg Neher, Karlsruhe FER Mludenselſe ITECRENP ScHWERHNHUGRIGT Tief erschüttert geben wir davon Kenntnis, daß am Morgen des 3. Oktober 1954 der Angehörige unseres Werkschutzes, Herr Arthur Wurlitzer in Ausübung seines Dienstes einem ruchlosen Verbre- chen zum Opfer fiel. 5 Wir bedauern den Tod eines besonders pflichtbewußten, tüchtigen und aufrechten Mannes, der während seiner Zugehörigkeit zu unserer Firma sich durch seine kor- rekte Haltung die Achtung aller erworben hat. Wir werden ihm ein treues Andenken bewahren. Mannheim, den 4. Oktober 1954 Geschäftsleitung, Betriebsrat u. Belegschaft der Heinrich LAN Z Akt.-Ges. Mannheim Nach kurzer Krankheit ist am 2. Oktober 1954, mein lieber Vater, Schwiegervater und Opa, unser Bruder, Schwager und Onkel, Herr Georg Günther Polster- und Tapeziermeister im 79. Lebensjahr von uns gegangen. Mannheim, den 3. Oktober 1954 Gärtnerstrage 65 Instiller Trauer: Familie Hermann Günther und alle Angehörigen Feuerbestattung: Mittwoch, 6. Oktober 1934, 13.00 Uhr, im EKre- 1 matorium Hauptfriedhof Mannheim. 1 Für die Beweise herzlicher An- teilnahme sowie die Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Ferdinand Sander sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Rupp, Herrn Dr. med. Kobel und schwester Katharina. Mhm.- Luzenberg, 4. Okt. 1954 Sandhofer Straße 49 Katharina Sander und Angehörige Für die wohltuenden Beweise liebevoller Anteilnahme, die uns beim Heimgang unserer lie- ben Entschlafenen, Frau Susanna Unser geb. Obermeier zuteil wurden, sprechen wir auf diesem Wege unseren herzlich- sten Dank aus. Mannheim, 5. Oktober 1934 August-Bebel-Strage 26 5 Friedrich Unser und Angehörige Schreibmasehinen Teilzahlung und Miete OLTMPIA-WERKE an den Planken O 4, 5 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwä⸗- gerin und Tante, Frau Eva Junghans geb, Scheuermann im Alter von 75 Jahren, wohlvorbereitet mit den hl. Sterbe- sakramenten, in den ewigen Frieden abzurufen. Mannheim- Waldhof, den 3. Oktober 1954 Roggenstraße 31 In tiefem Schmerz: Heinrich Schwerdel und Frau Anna geb. Junghans Fritz Stumpf und Frau Gretel geb. Junghans Enkel, Urenkel sowie alle An verwandten. Phonak hilft! Das weltbek. schweiz. Qualitätsgerät Unverbindliche, kostenlose Beratung, Vorführung und Gehörmessung! Lieferant von Krankenkassen und Versicherungs-aAemtern Täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr durch Phonak-General- vertretung nur Beethovenstr. 22— Telefon 4 06 82 (Früher L 5, 6) Nähe Christuskirche Augusta-Anlage- Wasserturm Beerdigung: Mittwoch, 6. Oktober 1954, 14 Uhr, Friedhof Käfertal Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Karl Wiest durch Wort, Schrift und Blumenspenden zuteil wurden, sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank aus. Mannheim, den 5. Oktober 1954 Robert-Blum- Straße 1 Im Namen der Angehörigen: Anna Wiest Bestattungen in Mannheim . Geschäfte 9 Ladengeschäft, Rheumnt Schmetzen Erkéftung, Migrüus Frauenschmerzen Kopfschmerzen 1.2 fableſten hringen schnell Erleichterung Jemogib gibt einen klaren kopfundist gu- verträglich. Ziehen Sie aber fief Schmer- zen unbekannter Ur- scche Ihren Arzt 20 Rate. Mannheims gr es 8p geschäft tür B menkclesidung Di: am Paradepldtæ „ Sperielabteilung 5 für große Weien 118 NI HAD EFA) Teß, 52808 Westliche Planken, 5 Schaufenster, zum baldmöglich- sten Termin zu vermieten. Angeb. unter Nr. 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Lebensjahr noch nicht vollendet haben, weiter Bewerber, die mindestens das Abgangszeugnis einer anerkannten aus- gebauten Mittelschule, einer Volksschule mit vollausgebautem Aufbau- zug, einer höheren Handelsschule oder das Versetzungszeugnis der 6. Klasse einer öffentlichen oder staatlich anerkannten höheren schule besitzen und am 1. 4. 1955 das 16. Lebensjahr überschritten und das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Bei Abiturienten ist ein verkürzter Vorbereitungsdienst vorgesehen. Bewerbungen mit Lebenslauf und den letzten drei Jahresschlugzeug- nissen sind bei der für den Wohnort zuständigen Oberfinnaanzdirektion (Stuttgart, Rotebühlstraße 30; Karlsruhe, Moltkestraße 10; Freiburg, Sautierstraße 32) bis spätestens 31. 10. 1954 einzureichen. Die Abgangs- zeugnisse können im Frühjahr 1935 nachgereicht werden. 2. Bekanntmachung des Finanzministeriums Baden- Württemberg über die Einstellung von Nachwuchskräften für den mittleren nichttechn. Dienst in der Finanzverwaltung. Im Frühjahr 1935 wird in der Finanzverwaltung des Landes Baden- Württemberg eine Anzahl von Nachwuchskräften für den mittleren nichttechn. Dienst eingestellt. Berücksichtigt werden Bewerber mit Mittel- oder Volksschulbildung, die am 1. 4. 1955 das 18. Lebensjahr überschritten und das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Der Vorbereitungsdienst bis zur Assistentenprüfung dauert 2 Jahre. Bewerbungen mit Lebenslauf, Schulabgangszeugnis und etwaigen Be- rufszeugnissen sind bis spätestens 31. Oktober 1954 bei der für den Wohnort zuständigen Oberfinanzdirektion(stuttgart, Rotebühlstraße 30 schmale und frische Karlsruhe, Moltkestraße 10; Freiburg, Sautierstraße 32) einzureichen. Telefon 8 11 86 INGRID PAN— HANs HOoLT— B. BUHLAN Beginn: 16.00, 18.15, 20.30, Uhr is Donnerstag.— Wir zeigen noch ein- R E X Dienstag 25 0 i 5 8 bas Fümtmeater d. schen Erfolgsflim Fäfllareſ der Llehe rer Schwetzingerstadt m. Dieter Borsche u. Inge Egger. Wo. 18.15 u. 20.30 tenstr. 38/0 M. 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Demnach werden für die alten Aktien auf 1000, DM 60,— DM 25% KEST= netto 45. DM und auf die jungen Aktien 30, DM, 25% KEST= netto 22,50 PM jeweils auf Dividendenschein Nr. 1 sofort ausbezahlt. Hauptzahlen aus der Bilanz zum 21. 12. 1953: Langfristige Ausleihungen dM 33 649 723,54 Ausgeichsterder unge. 2 9 406 595,11 Wertpapiere 22 KP 1 9 413 823,45 asse, Postscheck- und Bankguthaben„ 23 378 970,01 Schuldverschreibungen im Uml aue„ 115 004 350,50 F /%%//// ⁊ ⁵TTT(TT(T(T(T(TTT(( 55 7207 284,75 Grundkapital J)— 5 000 000. JJ ñỹꝙꝶ/..* 1 300 000,.— Reingewinn JJ. ² 8 250 236,32 Bilanzsumme SJ ß„ 139 240 792,73 Die vollständigen Bilanzziffern werden im Bundesanzeiger veröffentlicht. Ludwigshafen a. Rh., den 30. September 1954 Der Vorstand Im Auftrag eines Lieferwerkes geben wir infolge kleiner Farbdifferenzen besonders biI11g ab: 2 Schlafzimmer Mahagoni imitiert, Mod. abge- rundetes Mod. mit 1 Schrank, 180 em, 1 Frisko mit steil. 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Innerhalb der Ausbaupläne spiele der Nek- Kkarkanal eine bedeutsame Rolle, zumindest Soll zu Beginn des zweiten Quartals im Jahre 1958 bereits das erste Binnenschiff vom neuzuschaffenden Hafen Stuttgart ab- gefertigt werden. Andere Projekte der westdeutschen Bin- nenwasserstraßenverwaltung seien 50 kührte Dr. Seebohm aus— der Ausbau 1. des Dortmund-Ems-Kanals; 2. die Mittelweser- Kanalisierung; 3. Die Schaffung einer Rhein-Main-Donau- Verbindung. Während der ganztägigen Besichtigungs- reise betonte der Bundesverkehrsminister Wiederholt, daß durch ein— als mustergül- tig zu bezeichnendes— Zusammenwirken von Kommunal-, Landes- und Bundes-Be- hörden die Schnelligkeit des Fortschrittes im Kanalbau erzielt worden sei. In dem Neckar-Donau- Staatsvertrag vom 1. Juni 1921 haben sich das Reich, die Länder Württemberg, Baden und Hessen verpflichtet, die Neckar-Donau- Wasserstraße von Mannheim über Plochingen nach Ulm baldigst zu verwirk- lichen und hierzu ein gemischtwirtschaftliches Unternehmen zu gründen. Dieses gemischt- wirtschaftliche Unternehmen, die„Neckar- Aktiengesellschaft“, wurde am 5. September 1921 mit dem Sitz in Stuttgart errichtet. Die Neckar-Aktiengesellschaft bezeichnet sich als „Kraftwasserstraßen-Unternehmen“. Es obliegt dieser Institution 1. den Neckar durch Ausbau schiffbar zu machen; 2. Wasserkraftwerke zu errichten und zu be- treiben. Ueber den Stand der bisherigen Arbeiten ist auszusagen: Der 113 km lange Bauabschnitt Mannheim Heilbronn(elf Staustufen mit elf Wehren und Schleusen) wurde im Jahre 1935 kfertiggestellt. Der Verkehrsabschnitt Heilbronn Gemmrigheim(22 km), der drei Staustufen umfaßt, wurde am 15. September 1952 dem Verkehr übergeben. Auf der 77 km langen Reststrecke sind bereits verschiedene Bauvor- haben in Angriff genommen, eine Staustufe wurde sogar im Vorjahre vollendet, andere harren noch der Durchführung. Der Bundesverkehrsminister bezeichnete als Voraussetzung einer gedeihlichen Ent- wicklung dieses Verkehrsweges die Schaf- fung von Doppelschleusen. Dadurch würde der Verkehr flüssiger und rentabler. Soweit in dem bis zum Jahre 1935 beendeten Bau- Abschnit(siehe oben) einfache Schleusen er- richtet worden seien würden sie durch Hin- zufügung einer zweiten Schleuse ergänzt. Die neuerrichteten bzw. neu zu errichtenden Schleusen, würden jedoch nur als Doppel- schleuse projektiert und ausgeführt. Die Gesamtkosten für die Neckarkanalisie- rung ohne Kraftwerke belaufen sich nach An- gaben der Neckar-Ad auf 456 Millionen DM. Dabei werden auf der 202 km langen Strecke zwischen Mannheim und Plochingen, die von Schiffen bis zu 1200 Tonnen befahren werden Soll, 26 Staustufen mit Kraftwerken angelegt. Die gesamte mittlere Jahresleistung nach dem Vollausbau wird auf rund 465 Millionen Kilo- wattstunden geschätzt. Verkehrspolitisch sah der Minister keine sonderliche Beeinträchtigung der bisher be- stehenden Häfen voraus. Es sei zwar stets die Er- und Einrichtung neuer Häfen(übri- gens auch die Schaffung neuer Verkehrs- Wege) von einer Verlagerung des Verkehrs- bzw. Umschlagsvolumens begleitet, jedoch müßten übergeordnete Gesichtspunkte be- rücksichtigt werden. Dr. Seebohm machte besonders auf die Wechselwirkungen zwi- schen Landwirtschaft, Industrie und Schiff- fahrt bei der Neckarkanalisierung aufmerk- sam Erhebliche Sorgen bereiteten der Was- sermangel, die ständige Verschmutzung der Flüsse und die Abwässerbeseitigung. In den nächsten Jahren müßten dringend Aufberei- tungsanlagen für die Abwässer der Industrie geschaffen werden. In diesem Zusammen- hange begrüßte der Bundesverkehrsminister die von der Leitung der Neckar-Aktien- gesellschaft projektierte Errichtung eines Wasserspeichers(im Raume Plochingen) mit einem Fassungsvermögen von rund 30 bis 40 Millionen Kubikmeter Wasser Davon wür- den allerdings für Schiffahrtszwecke rund neun Millionen Kubikmeter„selbstver- braucht“ werden, jedoch der Rest würde langen um die Wasserkraftwerke zu speisen und um der Landwirtschaft für Berieselungs- zwecke zur Verfügung gestellt zu werden. Auch Vertreter der Landesregierung, Ministerialdirektor Dr. Max Fetzer, betonte, daß die Neckarkanalisierung allen zum Vor- teil gereichen werde, auch Heilbronn und Mannheim. Pünktchen Transport-Tarife europäisch(supranationa])) betrachtet Bei feierlicher Begrüßungsansprache— der Bundesverkehrsminister war im Zuge der Neckarbereisung in Stuttgart eingetroffen— erwähnte Stuttgarts OB. Besorgnisse, die er hege. Ausgerechnet er— Dr. Arnulf Klett 5 von dem niemand behauptet(am wenigsten er selbst), daß er Spezialist für Transport- Tarife sei, sprach von der Befürchtung, daß nach Einführung der von der Hohen Behörde geplanten Tarife Ruhrkohle für Stuttgart je Tonne um 5 DM teurer würde. Damit wird ein zwar trauriges, aber bis- her der Oeffentlichkeit ziemlich verschleiert gebliebenes Problem angerührt. Im Zuge der Schaffung eines Gemeinsamen Marktes für Kohle und Eisen waren auch Transporttarife zur Sprache gekommen. Die deutschen Part- ner wirkten emsig mit, als es darum ging, alle Diskriminierungen(alle den auslän- dischen Wettbewerber benachteiligenden Faktoren) aus dem Tarifwesen auszumerzen. Das geschah auch. f Dann kamen die„Direkt-Tarife“ zur Sprache. Auch hier waren die Deutschen zur Her-Saldo-Vorausleistung“ bereit. Die Ent- kernungsstaffel(sie hat ein gewisses Ab- Sinken der Tarife zur Folge), die bislang an dier Bundesgrenze endete, wurde— innerhalb does Gemeinsamen Marktes— über die Staats- Srenze hinaus verlängert. Erfolg: Der kran- zösische Abnehmer hat unter Umständen ge- ringere Kosten bei Bezug von Kohle, Eisen und Stahl, die von Rhein und Ruhr stammen, als ein entfernter liegender deutscher Ab- nehmer. Nun begnügten sich jedoch die Fran- zosen damit nicht. Bevor noch die dritte Etappe der„Transporttarif- Bereinigung“ nämlich die sogenannte„Harmonisierung“ der Tarife zur Sprache kam, prellten die ungeschlacht voraus. Sie wünschen, daß die Entfernungsstaffel im deutschen Bahnwesen, nach französischen der Staffelung abgeändert wird. Nicht von„Anpassung“, im Sinne einer von beiden Seiten ausgehenden Angleichung ist die Rede, sondern von Umstellung. Eine Umstellung derzufolge z. B. in München(we- gen Transportverteuerung) die von Rhein und Ruhr stammende Kohle je Tonne um 5, 70 DM, das Eisen um rund 19 DM teuerer würde. Zurück zum Ausgangspunkt. Ausgerech- net— wie gesagt— Stuttgarts Oberbürger- meister muß auf eine solche Gefahr aufmerk- sam machen. Hat Westdeutschland nicht ge- nügend(kostspielige) Vertreter seiner Inter- essen in Luxemburg? Vertreter, die diese Probleme sehen müßten und sollten; Vertre- ter, die uns vor solchem Unheil zu bewahren haben.. i Diese Vertreter sonnen sich jedoch in dem— kunstfertig von Jean Monnet auf- gebauten— Verwaltungs- Zentralismus. Kein Wunder, wenn das durch zentralistische(und zentralverwaltungs wirtschaftliche) inspiration der deutschen Funktionäre in Luxemburg erstarrte Denken an solchen, Detailproblemen Franzosen mit einer weiteren Forderung achtlos vorbeigeht; sich damit tröstet„Per- Saldo ist wieder ein Stück Europa mehr auf- gebaut worden, wenn deutsche Vorausleistung auch auf diesem Gebiete erbracht wird.“ Man kann auch anderer Meinung sein. Möglich ist immerhin, daß die durch diesen Zentralismus sich getrogen fühlenden Ver- braucher sich gedanklich von Europa entfer- nen. Ein Grund wäre immerhin vorhanden, denn was nützt das schönste Europa, wenn mit Hilfe der europäischen Verwalter Kosten und Preise hinaufgetrieben werden, anstatt allmählich zu sinken, wie es dem Zweck der Schaffung des Gemeinsamen Marktes ent- sprach. Tec Freier Kapitalverkehr Wirkt sich auf Zahlungsbilanz a us (VWD). Mit der Abschaffung der Sperr- guthaben in der Bundesrepublik kommt eine Entwicklung zum Abschluß, die von der weitgehenden Blockierung der ausländischen Vermögenswerte im Jahre 1931 und der grundsätzlichen Einstellung des Zins- und Tilgungsdienstes gegenüber dem Ausland im Jahre 1933 ausgegangen war, stellt die Bank deutscher Länder in ihrem Septemberbericht fest. Die Bd. nimmt an, daß infolge der vielgestaltigen Verwendungsmöglichkeiten der Sperrguthaben sowohl die Neueingänge auf den liberalisierten Kapitalkonten als auch die Ueberweisungen ins Ausland bzw. auf beschränkt konvertierbare DM-Konten sowie die Neuanlagen im Inland beträchtlich sein werden. Im einzelnen lasse sich noch nicht übersehen, wie sich die Umsätze auf den liberalisierten Kapitalkonten entwickeln werden. Die Wirkungen der fortschreitenden Liberalisierung im Bereich des Kapitalver- kehrs und der Kapitalerträge machen sich bereits in der Entwicklung des Zahlungsver- kehrs bemerkbar, stellt die BülL fest. Wegen des beträchtlichen Passivsaldos der Kapital- bilanz von 51 Mill. Dollar lag der Aktiv- saldo des Zahlungsverkehrs im August mit 56 Mill. Dollar wieder erheblich unter dem Juli-Aktivsaldo von 89 Mill, Dollar. Die regelmäßige Bedienung der Auslandsschuld und die sonstigen Passivposten des Kapital- verkehrs erhalten zahlungsbilanzmäßig all- mählich ein größeres Gewicht. So ergab sich in den ersten acht Monaten in der Kapital- bilanz ein Passivsaldo von 213 Mill. Dollar. Hierdurch wurde der Zahlungsüberschuß aus dem laufenden Waren- und Dienst- leistungsverkehr, der mit 769 Mill. Dollar den bisher höchsten Stand für eine Periode von dieser Dauer aufwies, zu einem erheb- lichen Teil kompensiert. Der gesamte aktive Zahlungssaldo hat so im Durchschnitt der ersten acht Monate dieses Jahres nur 66 Mill. Dollar gegen 82 Mill. Dollar im Mo- natsdurchschnitt des zweiten Halbjahres 1953 betragen. Zur Entwicklung von Produktion und Beschäftigung im August bemerkt der BdL- Bericht, daß sich der Einfluß der Urlaubs- saison und teils noch die Streiks in der bayerischen Metallindustrie auswirkten. Diese Faktoren wurden jedoch im allgemei- nen durch den anhaltenden konjunkturellen Auftrieb und den saisonalen Hochstand der Beschäftigung in der Landwirtschaft, in der Bauwirtschaft und im Fremdenverkehr überlagert. Typisch hierfür war, dem Be- richt zufolge, der weitere Rückgang der Ar- beitslosigkeit, der sich, allen vorhandenen Anzeichen nach, auch im September fortge- setzt hat. 5 Eine wichtige Rolle für die Zunahme der Beschäftigung spielt nach wie vor die Ent- wicklung der Bautätigkeit. Das Bauvolumen hat im August mit 223 v. H. des Monats- durchschnitts von 1936 einen neuen Höchst- stand erreicht, der den Stand vom August des vorigen Jahres um 9 v. H. übertrifft. Bei günstiger Witterung rechnet die BdL damit, daß die 500 000 Wohnungen, die im Spätsommer dieses Jahres im Bau begriffen Waren, größtenteils bis Ende dieses Jahres fertiggestellt werden. Trotzdem werde wie- derum ein erheblicher Bauüberhang bleiben. Zum Ernteausfall schreibt der BdL- Bericht, daß von einem generellen Notstand der Landwirtschaft keine Rede sein könne. Die Lage sei je nach der Produktionsstruktur der Betriebe sehr verschieden und selbst die Betriebe mit ausgesprochenem Ueber- gewicht des Getreidebaues dürften von den Witterungsschäden sehr unterschiedlich be- troffen sein. Der Bericht hält keine gene- rellen Hilfsmaßnahmen für notwendig. Wo Unterstützungen erforderlich sind, würden sie am besten auf möglichst individuelle Weise gewährt werden. Auf finanziellem Gebiet sei zunächst vor allem die Ueber- brückung der Liquiditätsanspannung akut, da die am stärksten betroffenen Betriebe nicht in der Lage seien, die fälligen Kredite in vollem Umfang abzudecken und die er- forderlichen Saatgut- und Düngemittelmen- gen zu kaufen. KURZ NACHRICHTEN Südbadens Lebensmittelhandel distanziert sich (LSW) Der Verband des Lebensmitteleinzel- handels in Südbaden hat sich am 2. Oktober in einer Stellungnahme von den Bestrebungen nach höheren Zuckerzöllen distanziert. Der Verband erklärt, er sei mit angeblichen For- derungen, die Einfuhrmengen von Zucker im kleinen Grenzverkehr mit der Schweiz herab- zusetzen oder die Zollsätze zu erhöhen, nicht einverstanden. Es sei ihm auch nichts davon bekannt, daß der Lebensmitteleinzelhandel in einer Versammlung derartige Forderungen aufgestellt habe. Der badische Lebensmittel- einzelhandel wünsche ein gutnachbarliches Verhältnis zur Schweiz und lehne daher Be- strebungen ab, die geeignet seien, den kleinen Grenzverkehr mit der Schweiz zu erschweren. „Bundesausschreibungsblatt“ erscheint (dpa) Alle öffentlichen Ausschreibungen des Bundes über Bau- und sonstige Leistungen werden seit dem 2. Oktober in einem„Bun- desausschreibungsblatt“ veröffentlicht. Es er- scheint vorläufig jeden Dienstag, Donnerstag BERICHTE AUS UNTERNEHMUN(EN: Junker& Ruh bremst ganz gewaltig Betriebseinschränkung bei Junker& Ruh, Karlsruhe, führte zur Entlassung von 240 Ar- beitern und 40 Angestellten, die am Wochen- ende gekündigt worden sind. Die Firmen- leitung gibt an, daß zwecks Sicherung einer — später— gröberen Beschäftigtenzahl be- triebliche Umstellungen erforderlich seien, in deren Gefolge die Kündigungen aus- gesprochen werden mußten. Hierbei soll es sich— wie aus informierten Kreisen ver- lautete— um Neuentwicklungen handeln, die erst serienreif zu machen sind. Wie wir weiter erfahren, soll die jüngste— mit Streikdrohung durchgesetzte Lohn- erhöhung wesentlich zur Verschärfung der Situation beigetragen haben. Das Unter- nehmen ist anscheinend durch diese Kosten- verteuerung nicht mehr in der Lage, die be- triebliche Rationalisierung obne drastische Sparmaßnahmen durchzuführen. Der Be- triebsrat hat die Zustimmung zu den Ent- lassungen verweigert. tt BMW/ Isetta- Neues Fabrikationsprogramm (VWD) Die Bayerischen Motorenwerke haben die Produktionsrechte für das kleinste italienische Automobil, die dreisitzige Isetta (250 cem) erworben, gibt die italienische Her- stellerfirma bekannt. Die BMW wollen die Fabrikation in Kürze aufnehmen und zwi- schen fünfzig und hundert„Isettas“ am Tage herstellen, die zum Verkauf in Nordeuropa mit Ausnahme Großbritanniens und der Beneluxländer bestimmt sind. Der Verkaufs- preis der noch nicht endgültig festgesetzt wurde, soll zwischen 2500 und 3000 DM liegen. 300 Mill. DM(Opel- Investitionen) Der Präsident der General Motors Cor- poration Harlow, E. Curtice, gab in einer Pressekonferenz der Adam Opel A. G. be- kannt, daß die Opel-Werke im Rahmen ihres im Juni veröffentlichten 200-Millionen-DM- Erweiterungsprogramms rund 100 Millionen DMark mehr aufwenden werden als ur- sprünglich vorgesehen war. Das 300-Millio- nen-DM- Programm wird esden Opel- Werken im Verlauf der nächsten drei Jahre ermög- lichen, ihre jährliche Produktionsleistung von 165 000 auf 250 000 Personen-, Liefer- und Lastwagen zu steigern. Curtice begründete den um rund 100 Millionen DM erhöhten In- Vestitionsaufwand mit der günstigen Ent- Wicklung des Absatzes im In- und Ausland. Das Hauptgewicht des Programmes liege auf der Ausweitung der Personenkraftwagen- Erzeugung, in erster Linie auf dem Olympia- Rekord. Curtice wies mit Nachdruck dar- auf hin, daß rüstungs wirtschaftliche Er- wägungen bei der Aufstellung des Erweite- rungsprogrammes der Opel-Werke keine Rolle gespielt hätten. Der Entschluß zur In- vestierung des Programmes gründe sich auch auf die Ueberzeugung, daß die gesamte deut- sche Automobilindustrie einen weiteren Auf- schwung erleben werde. Zu den immer wieder auftauchenden Ver- mutungen, daß Opel ein kleineres Modell als den 1,5 Liter Olympia-Rekord bauen würde, sagte Curtice, daß derartige Pläne nicht be- stünden. Er glaube, daß der Olympia-Rekord die rechte Gröhe habe und daß sich seine Ab- satzmöglichkeiten bei der zu erwartenden weiteren Erhöhung des Lebensstandards auch in der Bundesrepublik noch erheblich ver- größern würden. Effiektenbörse und Samstag in Düsseldorf(Bundesausschrei- bungsblatt- GmbH., Bastionstraße 14). Wie der Bundesfinanzminister in einem Er- laß mitteilt, gelten als öffentliche Ausschrei- bungen alle solche über Bau- und sonstige Leistungen, die aus Haushaltsmitteln des Bun- des finanziert oder von der Deutschen Bundes- bahn oder von deutschen Behörden im Auf- trage der Besatzungsmächte vergeben werden. Wenn es nötig ist, sollen Ausschreibungen außer im„Bundesausschreibungsblatt“ auch in Tageszeitungen oder in Fachzeitschriften ver- öffentlicht werden. 30 337 Entschädigungsansprüche gegen US-Armee. (UP) Wie das Hauptquartier der amerika nischen Armee in Europa bekanntgab, haben deutsche Staatsangehörige vom 1. Juli 1953 bis zum 30. Juni 1954 insgesamt 30 337 Entschä- digungsanforderungen für Grund- und Boden- beschädigungen durch Manöver und Feld- übungen amerikanischer Truppen gestellt. In der gleichen Zeit wurden von der amerika- nischen Armee Entschädigungsansprüche in Höhe von 5 476 846 DM genehmigt und an die Berechtigten ausgezahlt. 5 Die Bearbeitungszeit der Anträge bis zur Auszahlung der Entschädigungssummen ist von der amerikanischen Armee von zehn auf sieben Tage herabgesetzt worden. Durch das neue Verfahren dürfen durch Manöver verursachte anerkannte Vermögensschäden durch die Be- zirkskommandeure geldlich abgegolten wer- den, ohne daß die Schäden erst einer Ueber- prüfung durch das Hauptquartier der US- Armee bedürfen. Vermögensschäden müssen innerhalb von 90 Tagen nach Beendigung der Manöver oder Felddienstübungen beim Besat- zungskostenamt eingereicht werden. Baden- Württembergs Holzeinschlag (LSW) Im Forstwirtschaftsjahr 1954, das am 30. September zu Ende gegangen ist, sind in Baden- Württemberg rund 5,8 Mill.(1953: 6 Mill.) Festmeter Derbholz eingeschlagen worden, das sind 1,2 Mill. fm mehr, als das Einschlagprogramm vorgesehen hatte. Bereits im Forstwirtschaftsjahr 1953 stand Baden- Würt- temberg bei einem Bundesdurchschnitt von 3,6 fm je Hektar Wald mit 4,8 fm an der Spitze der Länder der Bundesrepublik. Für das Forstwirtschaftsjahr 1955 sind Einschläge von 4,8 Mill. fm vorgesehen, doch dürfte auch die- ser Plan wieder überschritten werden. Diese Angaben wurden am 2. Oktober auf der Jah- reshauptversammlung des Verbandes Badi- scher Sägewerke in Freiburg gemacht. Mitgeteilt: Süddeutsche Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt am Main, 4. Oktober 1954 Börsenverlauf: Der erfolgreiche Abschluß der Londoner Neunmächtekonferenz brachte zum Wochenbeginn auf allen Märkten starke Nachfrage des In- und Auslandes, die zum Teil erhebliche Kurssteigerungen zur Folge hatte. stoff und Zellstoff Waldhof, die bis 7½% höher Wie AEA., hatten. Auch Farben-Werte bis 2% höher bezahlt. Von Montan-Nachfolgern, Stärker gesucht waren: Deutsche Erdöl, Aschaffenburger Zell- umgesetzt werden konnten. Ferner Elektrowerte: Felten& Guilleaume, RWE. und Simens, die Kursgewinne bis zu 5% zu verzeichnen die im allgemeinen 13% bewertet wurden, gewann Gußstahl Witten 12% und Deutsche Edelstahl 80%. Ak tlen 30.9. 4. 10. Aktien 30. 9. 4. 10. Aktien 30.9 4. 10. 6 183 190 Harpener Bergbau 107½ 111 Dresdner Bank) 12 13½ ECC 110 198 Heidelb. Zement 195 197%[Rhein-Main Bank 176 180 BMW. 5 115— Hoesch)— Reichsb.-Ant. S2 89 99 ² Conti Gummi. 182˙ʃö8 187 E 94 95 11 Daimler-Benz. 169 17⁴ Mannesmann„. 137% 140% 1 Dt. Erdö!“. 4 13%́ 152 Rhein. Braunkohle 179 180 5 Degusse 194 199 Rheinelektra 134 2 Bergb. Neue Hoffg. 115½ 116½ Bens 184% 191 TJ 0 182 Dt. Edelstahl. 140 15¹ Dt. Linoleum 192 190 Seilwolft 70 72 Dortm. Hörd. Hütt. 110%½ 120 Durlacher Hof) 105 10⁵ Siemens& Halske 104 20%½ Selsenberzg 126 13⁰ Eichbaum-Werger] 110 117 Südzucker 147 149 GHH Nürnberg 100 164 Enzinger Union) 147 15⁰ Ver. Stahlwerkeh 221 225½[ Hoescg. 26 128½ 18-Farben Liqui., Zellstoff Waldhof 138 146% Klöckn.-Humb. D. 155% 138 Ant.- Sch.).] 38% 39%½% Badische Bank) 285 Nordwestd. Hütt.] 132/134 BASF 3 184½ 187 Commerzbank)) 9½ 9/[Berg. Phönix 129 1 Farbenf. Bayer 185½ 189 Commerz- Rhein. Röhrenw. 140 1602 Farbwerke Höchst] 184 187 u. Credit Bank 158½ 160 Rheinst. Union 144 148 Felten& Guill. 136¼ 144½[Deutsche Banki)) 11¼ 12 Stahlw. Südwestf. 134¾ 141 Grün& Bilfinger I 125 12⁰ Süddeutsche Bank] 176 18% Thyssenhütte. 124% 129½ ) D RM-Werte,)= Restauoten Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 338,50 341,50 DP 129,00—130,00 DI Getränkesteuer nicht mehr gerechtfertigt (tz.) Die 17 000 Betriebe des Hotel- un Gaststättengewerbes in Baden-Württembe würden nicht müde werden, für die Abschaf kung der unsozialen, ungerechten, unmora schen und un wirtschaftlichen Getränkesteug zu kämpfen, erklärte der Vorsitzende ds Landesverbandes dieses Gewerbezweige Willy Pauly, auf einer Pressekonferenz 5 Stuttgart. Gleichzeitig versicherte Pauly, da Hotel- und Gaststättengewerbe werde daf Sorge tragen, daß die Abschaffung der G8 meindegetränkesteuer in vollem Umfang de Verbrauchern zugutekomme. Gastwirte, dt sich nach Erreichung dieses Zieles weigerten die Preise für bisher getränkesteuerpflich tige Getränke herabzusetzen, würden m Hilfe der Preisüberwachungsbehörden ge zwungen werden, die Preise zu senken. f Führende Vertreter der einzelnen Fach verbände des südwestdeutschen Hotel- und Gaststättengewerbes haben dieser Tage el Schreiben an die Bürgermeisterämter sam licher Gemeinden Baden- Württembergs, di heute noch die zumeist 10 Prozent betragend“ Getränkesteuer erheben, gerichtet, in den gebeten wird, diese Steuer unverzüglich ab zuschaffen. Uebereinstimmend wurde d Auffassung vertreten, daß der Ausfall de Gemeinden an den Getränkesteuereinnab men, die in der Regel nur 1 bis 2 Prozent de gesamten Gemeindesteueraufkommens be. trügen, weitgehend durch eine Verringeru des Verwaltungskostenaufwandes ausgegli, chen Werden könne. f g Der stellvertretende Vorsitzende des Lan“ desverbandes Nordbaden-Nordwürttemberg Schellhammer-Mannheim, betonte, gerade die Mannheimer Gastwirte würden durch de Getränkesteuererhebung besonders betrof, fen, da in der benachbarten Pfalz so gut vi überhaupt keine derartige Sondersteuer er, hoben werde. f Marktberichte vom 4. Oktober Offizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse (VWD) Inländischer Weizen 43, 40—43, 70, denz ruhig; inl. Roggen 39,2039, 40, ruhig; Weizenmehl Type 40353 64,5065, 61,50—62, Type 312 56—5, 60, Brotmehl Type 1600 5050,20; Roggenmehl Ty. 997 56, Type 1150 54, Type 1370 52, Tendenz stet Braugerste 42,7544, 25; Industriegerste 39-40; F Tendem Ilandshafer zu Futterzwecken 32—34, 50; striehafer 35; Auslandshafer 37; Milocorn nicht not.; Weizenkleie prompt 21,0 Welzenkleie per Termin 21,50; Roggenkleie 21% Weizen-Bollmehl 24—24,50; Weizennachmehl 34-6 Sojaschrot 40,50—41; Kokosschrot 29; schrot 22,50; Leinschrot 4040,50, Hühnerkörner⸗ 43; Malzkeime 22, getr. Biertreber 20,50; Trocken- schnitzel 14, 50; dt. mehl 62—66. Futtermitteltendenz ruhig.— Speise kartoffeln je 50 kg 55,50, frei Mannheim, Wie. senheu 10,50—11; Luzerneheu 12,5013; Indu- zen- und Roggenstroh drahtgepreßt 5,50; Hafe tergerste inl. 35—70, dto. ausl. 39, Tendenz stetig Mais 40—40,5% Palmkerm Dorschmehl 74—76; dt. Fisch Gerstenstroh nicht notiert. Tendenz belebt, De Preise verstehen sich als Großhandels-Durd schnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung, ab Fabrik, Werk, Mühle, Vet, lade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt 3 (WD) Auftrieb: 878 Stück Großgvieh(l. d. Woche 711), 207(319) Kälber, 1987(197%) Schwe; Schafe nicht notiert(30). Preise je ½ kg Lebe gewicht: Ochsen A 90-102(94104), B 34-9 B 90-4 (90102); Kühe& 63-91(6892), BE 70-80(-% C 6172(60—70), D bis 60(bis 57); Färsen A 92-1 (96—107, B 3397(90100); Kälber SKL. bis 175( bis 97); Bullen A 96107(100—10%, A 158.—172(150—170), B 140—150(138146), C 1301 (125—137), D bis 120(bis 120); Schweine A 140-1 (135—140), BI 140—143(137140), BIT und G 14014 (136—141), D 138—142(134140), E 134140(130135 Sauen G1 128-135(120130),& II 119—126(115110) Lämmer und Hammel nicht not.(bis 85); Schafe Großvieh schleppend ausverkauft, nicht not. Marktverlauf: großer Ueberstand; Kälber mittel, Schweine belebt, ausverkauft. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 17 Ochsen, 44 Bullen, 36 Kühe 52 Färsen, 123 Kälber, 589 Schweine, 30 Schafe. Preise je ſ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 97-165 Bullen A 98-107; Kühe A 81-90, B 7-78, C 01 bis 68; Färsen A 96—107, B 94-97; Kälber A 160 bis 170, B 145—158, C 120149, D 106—112; Schweine 136—140 Sauen GI 124125; Schafe A 8390, B 6678.„ Marktverlauf: Grogvieh langsam, kleiner Ueber- stand; Kälber mittel, geräumt; Schweine mittel 2 135—140, BI. BII und C 137140, D geräumt; Schafe flott, geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt . Ten, * (CW D) Bei Winterware leichte Anregung. Es erzielten: Wein. bergpfirsiche A 20—26, B 12—19; Aepfel A 1324 B 10—16; Kopfsalat 10—20; Endivien A 1012, B 7—9; Wirsing 8—9; Karotten 1012; Sellerie mit Kraut A 1723, B 1016, Ueberstand; Lauch 15 f'½/ mittlerer Anfuhr guter Absatz, Aepfelabsatz für mundreife Ware gebessert, füt B 6—12; Wirtschaftsäpfel 7—10; Birnen A I- 15—22, AI 10—14, Zwiebeln 7-7. Weinheimer Obst. und Gemüsegroßmarkt Hauszwetschgen, Pfirsichen und Birnen, schwache Nachfrage nach Aepfeln. A 23—4d0ʒ6, B 13—22; Wirtschaftsäpfel 712; Industrieäpfel 5—7; Birnel verschiedene A 20-30, B 10-19; Walnüsse 1 70-96. A 5069, B 3649, C 30—37; Quitten A. bis 16, B 6—10. NE-Metalle Blei in Kabeln Aluminium für Leitzwecke Westdeutscher Zinnpreis 240,00—242,00 Df 992,0 Dll Freie Devisenkurse vom 4. Oktober Geld Brief 100 belgische Frances 8,384 8,404 100 französische Francs 1,2003 1,2023 100 Schweizer Franken 96,15 96,35 100 holländische Gulden 110,535 110,755 1 kanadischer Dollar 4,321 4,331 1 englisches Pfund 11,7395 11,7595 100 schwedische Kronen 90,85 81,01 100 dänische Kronen 60,435 60,555 100 norwegische Kronen 58,63 58,75 100 freie Schweiz. Franken 97,80 98,00 1 US-Dollar 4,1927 4, 2027 100 DM-W 472,50 DM-O; 100 DM-O= 22,47 5 — * 4 Großer Jubiläums verkauf vom 2. bis zum 15. Oktober 1954 20% Preisnachlaß auf alle nicht preis gebundenen Artikel IM TELKAMPHAUS f, Jeu, Stangenbohnen 46-49; Tomaten AllI 23—30, A D) Normale Anfuhr, gute Nachfrage nacb. Es erzielten: Pfirsich . Weinberg-Pfirsiche A 23 B 17—22; späte Hauszwetschgen A 19—23, B 15 2 Cleese, peu O3 KUNST STRASSE Nr. 290 eee 18 tel- un ttemben Abschaf. nmoral kesteug ende de eZ Weige erenz i auly, da de dafl der Ge. fang de: vVirte, di eigerten lerpflich. den m den ge. cen. en Fach. tel- und Tage ein er sämf. er gs, die tragend in den glich ab- irde di sfall de reinnab- ozent de jens be. ingerung ausgegll. des Lan. ttemberg gerad durch die betrof. gut wie teuer er- enz stetig —40; Fut nz stetig 50; Indu- leie 21,0% ehl 34-86 Balmkern. zer körner⸗ Trocken. dt. Fisch- — Speise- eim, Wie. Weizen. 4, Wei. 50; Hafer lebt. Die els-Durch⸗ ggonbezug ühle, Ver- d. d.. Schwy W 8g Leb 1 34—93(88 B 9010 30(7059 A 92-150 is 175( C 130130 A 140-14 C 140—140 (130135) (115—1100 5); Schafe chleppend sverkaufft 36 Kühe, 30 Schafe. A 97—1⁰55 78, C 61 ber A 160 Schweine 136140 68—78.— er Ueber- ne mittel, og markt r Absatl sert, füt en: Wein. A 13-25 A 17-2 10—12, 5 Ulerie mit uch 15—2 3—30, 1 rage nad schwache Pfirsiche A 2350 B 1510 7; Birnen nisse I. tten A 341,50 Dl 130,00 DU 242,00 Df 892,00 DAI eee eee Nr. 232/ Dienstag, 5. Oktober 1954 MORGEN Seite 11 —— frogen Sie ihren Fachhendler — noch einem Original- Kugelschreiber. HeßsTkEtLER: H. HEBB ORA Co.- HfFIDOFELBEERNG-· OOSSFENHENMER-LANOS TR. 98 f Maargarn-Bettuorleger, 50 xIOO m eee, I fue, Das Namburger Teppieh-Llager mit Niederlassungen in Essen, Mönchen, Nörnberg, Stutt- gart, Wörzburg, Hamburg, ist jetzt auch in Mannheim! 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Beteiligungen 7.— 10 000.——.— 1.— 10 006,.— 6 679 787,12 1 969 348,90 12 414,80 1 312 296,10 7344 423,12 II. Umlaufvermögen 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4* 727 756,71 2. Wertpapiere 5 4 8 1 5 5 4 5 55 044,50 3. Eigene Aktien Nennwert DM 37 700,.— 5 27 409.— 4. Von der Gesellschaft geleistete Anzahlungen 3 585,80 5. Forderungen: Auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 8 5 462 763,35 An Arbeitsgemeinschafte 1. 3 139 987,24 Aus Krediten nach 5 80 Akt. Ges. 37 736,95 Sonstige Forderungen 5 3 292 174,88 Forderungen an das Reich aus Warenlieferungen und Leistun- gen, Kriegsschäden usw. 5 1 6. Nicht abgerechnete Bauten 5 5 20 767 162,44 ab: erhaltene Abschl.- Zahlungen 18 741 265,35 2 025 897,09 6 008 560,51 7. Wechsel 1 8 4 8 5 5 5 8 8 50 000,.— 8. Kassenbestand einschl. Landeszentralbank- u. Postscheckguthaben 8 8 8 5 4 3 19 909,42 9. Andere Bankguthaben 8 8 5 8 5 280.3. 7 7 878 179,73 32 314,95 III. Rechnungsabgrenzung Sicherheitsleistungen u. Bürgschaften 1 962 262,.— in aktoeller S. HAAS NE-AHTOHA RAM BU RS- ARAB HAN VER Tot NANA MA AE N- W- SAM EN W.-Etöfßf kl 2 17 970 310,26 Mannheim, den 31. Dezember 1953 Grün& Bilfinger Aktiengesellschaft Der Vorstand B. Bilfinger W. Bilfinger Burkhardt Slemonsen ERTRAGE Gewinn-Vortrag aus s ¶;sñ?ßẽ. 8 37 240,97 1. Jahresertrag nach 5 132 II Ziffer 1 des Aktiengesetzes. 17 481 776,95 2. Zinserträge 5 8 5 5 10. 5 1 2 8 1 60 524,12 3. Außerordentliche Erträge a) aus der freien Rücklage für Lastenausgleich 11 605,74 b) aus der Auflösung der Wertberichtigung zum Umlaufvermögen. 5 8 8 5 80 356,78 c) aus der Sonderrücklage für Lastenausgleich 104 389,26 d) aus der Preisdifferenz-Rücklage 8 N 45 790.— e) Sonstige außerordentliche Erträge.* 5 35 504,38 277 646,16 4. Sonstige Erträge 8 q] ĩ] ̃. 8 113 122,08 17 970 310,28 Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtmäßigen Prüfung auf Grund der Bücher und der Schriften der Gesellschaft sowie der vom Vorstand erteilten Aufklärungen und Nachweise entsprechen die Buch- führung, der Jahresabschluß und der Geschäftsbericht, soweit er den Jahresabschluß erläutert, den gesetzlichen Vorschriften. Mannheim, im Mai 1954 Industrie- Treuhand G. m, b. H. Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Auffermann Wirtschaftsprüfer Der Gewinnanteil für das Jahr 1953 wurde in der Hauptversammlung am 28. September 1964 auf 6% festgesetzt. Die Auszahlung des Gewinnanteiles an die Aktionäre erfolgt ab 29. Sep- tember 1954 gegen Einreichung des Gewinnanteilscheines Nr. 22 auf die Aktien Nr. 1—3 000 über je DM 1 000,— mit DM 60. abzüglich 25% Kapitalertragsteuer DM 15. auf die Aktien Nr. 3 000—16 800 Über je DM 100, mit DM 6.— abzüglich 25% Kapitalertragsteuer DM 1,50 auf die Aktien 17 101—18 600 über je DM 20,— mit DM 1,20 abzüglich 25% Kapitalertragsteuer DM, 30 DM 45,.— DM 4, 50 DM—.90 bel der Gesellschaftskasse in Mannheim, bei der Kasse der Rhein-Main Bank A. G., in Mannheim als Zentraleinlösungsstelle, der Rhein-Main Bank A. G. in Frankfurt/M. und deren Niederlassungen, oder den Nach- folgeinstituten der früheren Dresdner Bank sowie der Bank für Handel und Industrie A. G., Berlin. Aufsichtsrat: Direktor Carl Goetz, Margarethenhöhe über Königswinter, Vorsitzer; Geheimer Legationsrat Dr. jur. Dr. phil. Walther Frisch, Lindau-Aschach, stellv. Vorsitzer; Direktor Dr. Wilhelm Rohn, 12. 7. 54; Direktor Ernst Ufer, Bräumannhof Post Waakirchen; Erich Vierhub, Frankfurt/M., ab 28. 9. 54. Ersatzmitglieder: Mannheim, verstorben Direktor D., Köln-Lindenthal; Dreing. Otto Blunck, Reichsbahn-Abteilungspräsident a. D., Hamburg- Othmarschen. Arbeitnehmervertreter: Fritz Fischer, Maurer in Mannheim; Johann Lexa, Mannheim. Vorstand: Dr.-Ing. Bernhard Bilfinger, Mannheim; Mannheim; Dr.-Ing. e. h. Dr.-Ing. Hans Burkhardt, Mannheim; 8 5 Ferdinand Siemonsen, Mannheim, ab 1. 4. 53 stellv. ab ordentl. Bautechniker, Dr.-Ing. Wilhelm Bilfinger, Dr.-Ing. 1 7. 54 5 Treuhandvermögen der Aktionäre 103,37 1 15 254 917780— — 85 SCHUL DEN l I. Grundkapital... 5 5„ 5... 4 410 000, 4 II. Rücklagen. 1. Gesetzliche Rücklage 5 5 8 506 606,15 2 2. Freie Rücklagen 5 4 437 717,63 2 abzügl. Entnahme des im Jahre— 1953 bezahlten, steuerlich nicht— abzugsfähigen Teils der Ver- 1 mögensabgabe 5 5 1 5 11 605,74 426 111,89 5 3. Sonderrücklage nach 5% DMBEG 104 389,26 55 abzügl. Entnahme des im Jahre 2 1983 bezahlten, steuerlich nicht. abzugsfähigen Teils der Ver-— mögensabgabe 8„„ 104 389,26 e 932 718,04 5 4. Preisdifferenz- Rücklage A 920,— JJ! 142 140,— S 5 183 160,.— 2 Auflösung/ 1 8. 5 5. 45 790.— 137 370.— 2 III. Rückcstellungen für ungewisse Schulden 7 8 3313 475,46— VI. Verbindlichkeiten 8 1. Hypotheken- Schulden 8 8 5 r 5 469 947,13 5 2. Vorauszahlungen von Kunden 1 5 5 500 078,50— 3. Auf Grund von Warenlieferungen und Lei-— stungen 8 8 8 8 1 a 8 5 1 081 866,02— 4. Schulden an Arbeits gemeinschaften 5 2 405 672,90 5. Aus der Annahme von gezogenen und der 2 Ausstellung von eigenen Wechseln 5 225 281,70— 6. Gegenüber Banken 5 1 4 0 8 286 190,.— S 7. Sonstige Verbindlichkeiten 1 5. 1028 946.20 5 999 952,95 275 V. Rechnungsabgrenzung 4 5 5 5 8* 182 518,45 5 15 5 Verpflichtungen aus Sicherheitsleistungen— vSporſſic 4. und Bürgschaften i 5 1962 262.—— 1 Treuhandfonds der Aktionäre 103,37 8. 5 3 3 Trumpf! Gewinn:— escher Damenhut Gewinn- Vortrag aus 1952 5 2 5 5. 37 240,97— 1 8 8 f 85 qus erstklassigem Velours mit E N 15 254 917,30 2 goambus· Knöpfen 5.—— 5 omstenlungsgtundschulden 3 151,90 Dl.— garniert... nur Der Gegenwartswert der Vermögensabgabe für den Lastenausgleich be-. trägt vorläufig rd. 2 617 000, DM, der auf sie zu entrichtende Viertel-— jahrebetrag 43 498, DM. 3 . Gewinn- und Verlustrechnung auf 31. Dezember 1953 3 AUFWENDUNGEN— 1. Lönne und Gehälter) ohne Anteil an len. 112739 809.17 8 cue, 2. Soziale Abgaben Arbeits gemeinschaften* 7 5 1 631 947,43 5 e e 2. 3. Freiwillige soziale Leistungen, Altersunterstützungen usw. 741 098,29— 2 4. Abschreibungen auf das Anlagevermögen 55 5 5 5 1312 297,10 2 5 5. Steuern vom Ertrag und vom vermögen. 3 8 8 8 902 805,34 2 6. Beiträge an Berufs vertretungen 5 5 5 7 77 388,18— 7. Außerordentliche Aufwendungen 8 5.... 2 973,65 8 8. Sonstige Aufwendungen 284 108,22 Gewinn: Gewinn 1953... 8. 5— 8 241 641,93 Gewinn-Vortrag aus 1952 0 8 5 37 240,97 278 882,90 837 Mochdrock verboten Sehr qparter Woll- Soleil- Hut „Kaskaden- Linie .. . 8* Entzückender Haar- Soleil in vielen U 50 Modefarben. nur . Ste sehen: Barkauf ist doch vorteilhafter! 2 N. MANNHEIM, AM PARADOFPLATZ, ECKE BREITE STRASSE ld ef. Gf unde 55 HEEON/MIz . 8 0 0% Hui, S, Leber l. bälle Here U. Biasen-Erktanfungen leber- und Gallensteinlelden sowie Gelbsucht werden in kuner Zelt gebessent durch das völlig ungiftige„Blocholin- Spezial- Schirmer DM 5.80. Ko- lken lassen nach, und es tritt ein merkliches Wohlbefinden ein. Nieren und Blase werden günstig beeinflußt durch„Biorenin-Schirmer Di 2.50, die Organe gekräftigt, zu normaler Arbeit angeregt und Krankheitsstoffe ausge- schleden. Zu haben in allen Apotheken. Verlangen Sie kostenlos die Blo⸗ schüre„Heilkräfte der Natur“ von Apotheker Schirmer, Kempten/Allgäu. Immob., gegr. 1904 W. 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Jietmatkt Dackelhündin, 5 Mon., kinderlieb, rotbraun, kurzhaarig, nur in gute Hände zu verk., sowie Kätzchen abzugeben. Telefon 4 03 69. Kost U arantiert nicht künstlich gefärbt MORGEN Dienstag, 5. Oktober 1954/ Nr. Diese Geschichte ist nicht von mir. Sie ist aber trotzdem gut. Man erzählt sie in briti- schen konservativen Kreisen. Eine höhere Mädchenklasse sollte Aus- zeichnungen für gute Jahresleistungen erhal- ten. Lehrerkollegium und einige Vertreter der Regierung hatten sich mit den jungen Ladies in der Aula versammelt. Der Rektor hielt eine Ansprache. Dann setzte er die Brille auf und kramte in seiner Aktentasche.„Und nun Ladies und Gentlemen, schreiten wir zu dem feierlichen Moment, äh, nun kommen wir zu dem erhebenden Augenblick, die weib- lichen, britischen Mädchen, äh, die Klassen- besten auszeichnen zu können. Es ist mir eine große Ehre.— Doris Garner!“ „Hier!“ „Bitte, treten Sie vor, Doris Garner. Ich kann Ihnen mitteilen, daß Sie auf Grund Ihrer guten Leistungen mit dem dritten Preis ausgezeichnet wurden. Sie erhalten neben dem Diplom ein Buch, und zwar von unserem großen Carlyle. Halten Sie es in Ehren. Ich gratuliere Ihnen.“ „Ich danke Ihnen.“ „Bitte, bitte, ah, ich meine allright. Und Was ist Ihr Herr Vater von Beruf? „General bei der Armee ihrer britischen Majestät in Kenia.“ 5 „O, Kenia, Respekt. Da sieht man es wie- der: bestes, altes britisches Blut. Beste Rasse, ich meine, gute Familie. Sie können stolz sein, Doris.— Daisy Me Tovish!“ ier! „Bitte treten Sie vor. Ich habe das Ver- gnügen und die Freude, Ihnen mitteilen zu Können, daß Sie mit dem zweiten Preis be- dacht wurden. Neben dem Diplom erhalten Sie ein Buch mit Briefen unseres ehren- werten großen Browning. Ich gratuliere Ihnen. Welchen Beruf hat Ihr Vater?“ a„Mein Vater ist Admiral in der Flotte imrer britischen Majestät.“ „Ah, Admiralstochter, ausgezeichnet. Da sieht man es wieder: bestes altes, britisches Blut. Das setzt sich immer durch, ich meine, es bewährt sich auf allen Plätzen und Meeren der Welt. Sie können stolz sein, Daisy.— Imogen Blackpool!“ „Hier!“ „Ich habe das grenzenlose Vergnügen, Innen mitteilen zu können, daß Sie wegen Vitaliano Broncoti 4 Im Alter von 47 Jahren ist in einer Tu- riner Klinik, wo er sich einer Operation hBatte unterziehen müssen, der italienische Schriftsteller Vitaliano Brancati an den Fol- gen einer Herzschwäche verstorben. Er stammte aus Sizilien: 1907 in Pachino Syra- Kus) geboren, in Catania aufgewachsen, ist mmm das provinzielle Leben Siziliens immer Anlaß und Thema all seiner Bücher geblie- ben. Was er in seiner frühesten Zeit schrieb, hat er später nicht mehr für gültig und wahr haben wollen. Doch als er sich dann in der Via Caroncini in Rom ansiedelte, hat er gerade aus der Distanz und vielleicht aus dem Heimweh heraus die herrlichsten Sa- tiren über seine so sprichwörtlich liebes- Iustigen Landsleute verfaßt.„Don Giovanni in Sizilien“ und„Der schöne Antonio“ hei- Ben seine beiden erfolgreichsten Romane; in ihnen karikiert er den— wenn man 50 Sagen darf— Hahnenstolz des süditalieni- schen Memnes, aber hinter der lebenspral- len Sinnlichkeit, die an Marcel Aymés„Die grüne Stute“ erinnert, ist doch das mora- lische Anliegen unübersehbar. In Deutschland ist man dem Schaffen Brancatis nur durch den Film„Schwierige Jahre“ von Luigi Zampa begegnet, der nach deer Novelle„Der Alte mit den Stiefeln“ ge- dairreht ist. Wurde hier das sizilianische Pro- vinzbürgertum unter der faschistischen Herr- schaft mit satirischer Verve und trotzdem warmem, menschlichem Humor geschildert, so hat Brancati inzwischen mit dem gleichfalls von Zampa inszenierten— Film „Leichte Jahre“ auch die Schwächen der heu- tigen italienischen Demokratie und den hie und da sich wieder breitmachenden Neo- faschismus verspottet. Seither galt Brancati, der politisch zu dem Kreis um die links- liberale Wochenzeitung„Il Mondo“ gehörte, in weiten Kreisen als ein„poste maudit“. Neben dem so früh verstorbenen Cesare Pavese, neben Alberto Moravia und Carlo Levi, vielleicht auch noch neben dem Dra- matiker Silvio Giovaninetti zählte Vitaliano Brancati zu den profiliertesten Begabungen in der mittleren Schriftstellergeneration des heutigen Italiens. SE Der Klassenerste von Jon Herchenröder Ihrer hervorragenden Leistungen mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurden.“ Es gab ein kleines Zwischenspiel. Die Mädchenklasse rief:„One, two, three— hop“ und schnalzte mit den Fingern. Dann riefen sie:„Three cheers for Imogen!“ Der Rektor war etwas irritiert.„Aber meine Damen, ich muß doch bitten, den ernsten Verlauf der Handlung jetzt nicht stören zu wollen, bei allem Respekt vor der Schülertradition. Doch zurück zu Ihnen, Miß Imogen. Sie haben vor allem durch Ihre glänzenden Aufsätze bewiesen, daß Sie fähig sind, sich in logischen Gedankengängen zu bewegen. Außer dem Diplom, das Sie in Ehren halten werden, bekommen Sie ein Buch, und zwar die„Sieben Säulen der Weis- heit“ von unserem großen Lawrence. Was ist Ihr Herr Vater von Beruf?“ Imogen dachte kurz nach. Dann sagte sie: „Klavierspieler in einem Nachtclub in Singapure!“ „O? Hm, ja also, dann wünsche ich Ihnen auch auf Ihrem ferneren Lebensweg alles Gute.“ 8 Die Feier war zu Ende, die Mädchen ver- liegen die Aula. Auf dem Heimweg meinten Imogens Schulkameradinnen:„Aber Imi, warum hast du das gesagt?“— Imogen zuckte die schma- len acht zehnjährigen Schultern.„Was glaubt Ihr denn, welches Entsetzen es hervorgerufen hätte, wenn ich den wirklichen Beruf meines Vaters angegeben hätte: Arbeitsminister a. D. in einem Kabinett der Labour- Regierung. Toulouse-Lautrec im Wachsfigurenkabinett In Paris wurde jetzt ein Montmartre- Museum“ erößfnet, das die bekanntesten franzö- sischen Persönlichkeiten in Wachs zeigt. Unser Bild gibt die dem Maler Toulouse-Lautrec gewidmete Eche uieder: inn selbst in der Mitte und um ihn herum die Can-Can- Girls, aul jener Pose erstarrt, in der er sie gerade malt. Keystone-Bild Ist die Wissenschaft lebensfremd?/ Von Protesser Or. Alfred Weber Es wird seit über hundert Jahren sehr viel über das unaufhörlich anwachsende Spe- Zzialistentum gesprochen. Ich bin nun ketzerisch genug zu sagen: Alle spezialistische Wissenschaftliche Arbeit, in der ein Bezug auf ein lebenswichtiges Universelles nicht mehr zu erkennen ist— worunter ich auch metaphysisch oder transzendent Universelles mitverstehe— ist abzubauen oder umzuge- stalten. Man kann das auch so ausdrücken: Jede noch so spezialistische Arbeit muß aus dem Bewußtsein und einer klaren Einsicht ihres Verknüpftseins mit solcher Universali- tät getan werden. Von da allein erhält sie Leben, Wärme, Berechtigung. So allein kann verhütet werden, dag der sie Ausübende, eingehüllt in den pompösen Talar eines ge- lehrten Wahrheitssuchers, in Wirklichkeit nicht mehr ist als ein Funktionär einer leer- laufenden geistigen Apparatur. Wenn man gewisse geistes wissenschaft- liche Zeitschriften liest, beschleicht einen nur zu oft ein Gefühl der Fadheit und letz- ten Belanglosigkeit. Das ist ein Zeichen da- für, daß hier die Grenze der Beziehungs- losigkeit zum lebenswichtigen Universellen überschritten und daß an die Stelle dieses universellen Bezugs ein Arbeiten und Dis- kutieren in selbstgeschaffener, real gar nicht so vorhandener Problematik getreten ist, ein scholastisches Alexandrinertum, das man ab- bauen muß, wenn man es nicht wieder in eine echte Lebensbeziehung setzen kann. Es kann sein, dag daraus einmal eine Revision der Verteilung öffentlicher Mittel auf die verschiedenen geistes wissenschaft- lichen Disziplinen folgt. Es würde sich dabei vielleicht herausstellen, daß es Disziplinen gibt, die man zwar nicht abbauen, aber doch beschränken kann, einfach weil es in ihnen kein neues Tatsachenmaterial mehr zu ver- arbeiten gibt und es nicht lohnt, die lebens- fremd gewordenen scholastischen Diskussio- nen und Interpretationen in der bisherigen Breite fortzusetzen. Während andere Gebiete sichtbar werden würden, auf denen große Tatsachen- und Problemmassen, vor allem bei und in Deutschland, so gut wie unbe- kannt und unverarbeitet bleiben; oder wo die von der heutigen Lebensproblematik ge- forderte Synthese, die nur von methodisch geübter Hand vollzogen werden sollte, vor- wiegend Dilettanten überlassen wird. Das vielberufene Sinken des Respekts vor der Wissenschaft trifft nun ganz ent- schieden nicht auf die Natur wissenschaften zu. Diese haben gerade in den letzten fünf- zig Jahren eine Umwälzung und eine Aus- weitung ihrer Entdeckungen und ihrer Hori- zonte erfahren, die sich auch in einer prak- tischen Lebensumwälzung ausgewirkt haben. Doch hier haben wir im Grunde wieder den gleichen Tatbestand, wenn auch mit ganz anderen praktischen Konsequenzen, wie in den Geistes wissenschaften. Die so hochspe- Zialisierte Natur wissenschaft ist zum min- desten in Bezug auf die Verwendung ihrer Entdeckungen lebensfremd geworden. Sie hat sich immer nur nach einem formalen, im Wesentlichen mathematischen Erkenntnis- Wert, nach der problemlösenden mathema- tischen Formel gefragt, und sie hat dabei vergessen, sich stets der Rückwirkung be- Wuhßt zu sein, die jeder neu gewonnene for- male Erkenntniswert, soweit er die geistige Naturbeherrschung fördert, durch seine tech- nische Anwendung möglicherweise auf das Leben auszuüben vermag. Wie den Geisteswissenschaftlern heute die Frage vorzulegen ist: In welchem Grade be- baut ihr noch überall fruchtbaren Boden?, so den Naturwissenschaftlern die ebenfalls vom Leben her zu stellende Frage: Inwiefern entfesselt ihr mit euren formalen Erkennt- nissen, wenn ihr dabei Kräfte zu entbinden lernt, dämonische Mächte? Handelt ihr stets in vollem Verantwortungsbewußtsein gegen- über dem Leben? Gewiß ist es notwendig, daß ihr eure grundlegenden Entdeckungen jeweils der Oeffentlichkeit preisgebt. Wenn ihr aber bereit seid, den meist ebenso schwierigen und so gut wie immer kostspie- ligen Weg für deren lebensbedrohende oder zerstörende technische Verwendung und Aus- formung anzutreten— solltet ihr dann nicht darauf bedacht sein, ein Verantwortungs- gehäuse über eurer Arbeit zu schaffen, das die praktische Ausformung dieser eurer Ent- deckungen kontrollierend in der Hand be- hielte und danach handelte? Im Augenblick ist das wirklich die drin- gendste Frage, die an die Wissenschaft unter dem Gesichtspunkt ihres Verhältnisses zur Lebensordnung zu stellen ist. Sie ist prin- zipiell auch dann zu stellen, wenn ganz klar ist, daß für die praktische Auswertung der Atomzertrümmerung der entscheidende Mo- ment verpaßt ist. Auch dann, wenn weiter deutlich wäre, daß der freie Westen, an den man heute sich mit einem solchen Appell zunächst allein wenden kann, durch einen ihm entsprechenden Vollzug vielleicht ge- Wisse Zerstörungsmöglichkeiten gegenüber dem Osten unent wickelt lassen würde. Und immer ist selbstverständlich alles, was mög- lich ist, in der Richtung auf den Aufbau eines Westen und Osten umfassenden, für Auswertungen gemeinsamen Verantwor- tungsgehäuses zu versuchen. Konzert mit Reinhold Buhl Talentierter Nachwuchs- Cellist in der Mannheimer Kunsthalle Mit Reinhold Buhl stellte die Städtische Hochschule für Musik und Theater im Vor- tragssaal der Mannheimer Kunsthalle einen hochbegabten jungen Cellisten vor, der das Niveau einer fleißig erübten Vorspielreife bereits weit überragt und als selbständiger, intelligenter und ohne Zweifel sehr aussichts- reicher Vertreter des künstlerischen Nach- Wüuchses angesehen werden darf. Buhl ist ein Lyriker des Cello-Spiels, der seine beacht- liche Technik, vor allem aber seinen blühen- den, jeder Zartheit fähigen Ton in den Dienst einer einfühlsamen, vor allem den Gefühls- werten bedachtsam nachhängenden Inter- pretation stellt. Nachdem die einleitende So- nate(e-molh) von Benedetto Marcello bei den Hörern(die übrigens den Saal fast lücken- los füllten) schon einen sehr günstigen Ein- druck von der Zuverlassigkeit der Grifftech- nik und von der Qualität der tonlichen Ge- staltung hinterlassen hatte, folgte mit der Solo-Suite G-dur von Johann Sebastian Bach eines der Hauptwerke der Cello-Lite- ratur, dessen Wiedergabe Vorzüge und Eigen- heiten des jungen Künstlers erst voll erken- nen lieg. Eine leichte Neigung zu schwelge- rischem Zerdehnen und klanglichem Aus- kosten führte in manchen Sätzen der Suite, etwa in dem noch ganze unmittelbar als Tamform aufzufassenden Menuett, vielleicht zu einer zu starken Verschiebung der Auf- kassungsgrenze zur Seite des Romantischen hin, doch ließen die gleichen Eigenheiten ge- legentlich, etwa bei der beglückend schön ge- spielten Sarabande, auch Wirkungen zu- stande kommen, die den jungen Cellisten im Lichte einer frühen Meisterschaft zeigten. Die folgende C- dur Sonate von Beethoven(op. 102 Nr. 1) wurde eher von der lyrischen als von der dramatischen Seite her ausgedeutet, so daß die Führung des musikalischen Ge- schehens mitunter an die temperamentvoll und überlegen am Klavier begleitende Katja Beckenbach überging, ohne daß freilich die oft wie nach innen gewandte Reflexionen an- mutenden Kantilenen des Celloparts be- drängt worden wären. Zum Höhepunkt des Abends wurde die Cello-Sonate von Claude Debussy; hier trafen sich der Charakter des Werks und die Qualitäten des Interpreten in der glücklichsten Weise und so kam für die Hörer ein erlesenes Kunsterlebnis zu- stande, denn noch die kunstvollsten Flageo- lett-Püfteleien trugen das Signum echten Gefühls und künstlerischer Notwendigkeit. Es gab verdientermaßen reichen Beifall, für den sich Reinhold Buhl mit einer Zugabe (Ravel) bedankte. Wa. Freya Monzjé-Sturmfels, Bad Nauheim, trägt auf Einladung des Mannheimer Volksbunds für Dichtung(Scheffelbund) am Dienstag, 5. Oktober, 20 Uhr, in der Kunsthalle Dich- tung und Prosa von Schiller vor. f „Picnic“ in Hamburg erstaufgeföhrt Als der amerikanische Autor William Ing sein Stück„Picnic“ schrieb(er erhielt 1d dafür den Pulitzerpreis in New Vork), tate den berühmten„Griff mitten hinein ins Le ben“, irgendwo in einer Kleinstadt von Kan sas. Die deutsche Erstaufführung im Ham burger Thalia-Theater machte daraus ein Tragikomödie unseres Lebens, in der de Lachen und das Weinen immer dicht beiein ander wohnen. N Von dem Picnic, der Party, die Mensche der Kleinstadt feiern wollen, erfahren ²·ð92 eigentlich nur die Vorbereitungen und di Folgen. In das geruhsam- idyllische Dasel der Kleinstadt platzt nämlich ein ungewöhn licher, grobklotziger Bursche hinein, m schlechten Manieren, aber mit sehr viel Hen Aus ist es mit der Beschaulichkeit. Der(Schu immer latente) Wirbel verborgener Leiden schaften beginnt. N Es gibt keine Sensationen. Aber wen plötzlich eine alternde Frau sich noch ef pißchen Liebe und Jugend, sozusagen ei paar Strahlen eines Sonnenunterganges re, ten will,— wenn zwei junge Menschen(ei ungehobelter junger Bursche und ein Mad mit unendlicher Sehnsucht) sich zufällig be gegnen, um sich vielleicht für immer zu ver lieren, dann kann das Abenteuer(wir nenne es das Leben) voller Sensationen sein.. Der amerikanische Autor William Ing der eine innere Verwandtschaft mit Thornta Wilder und Tennessee Williams hat, erlebt sie für die Bühne. Als Kritiker begann e seine Schriftsteller-Laufbahn und eine be. geisterte Besprechung von Tennessee Wi, liams„Glasmenagerie“ führte ihn mit 0 arrivierten Dramatiker zusammen. Mit sei nen ersten Stücken war Inge— trotz einige Anerkennung bei Publikum und Presse keineswegs zufrieden. Der große Wurf ge lang ihm dann mit„Picnic“, einem der größ ten Erfolge der Broadway-Bühnen. Die Aufführung im Thalia-Theater unte Willy Maertens, dem Leiter der Bühne, ha die notwendige tragikomische Atmosphäte Der neu engagierte Nachwuchs: Linda Geise und Dinah Hinz stellt sich gleich vielver“ sprechend vor. Klaus Kammer ist der„Copy. boy“(seine bisher beste Rolle). Ergreifen Inge Meisel in einsamer Liebesangst. Aud Menschen wie du und ich: Charlotte Schellen berg, Charlotte Kramm, Manfred Steffen Alfred Carlos Werner.— Ein eindeutige Publikumserfolg. 0 Koltur-Chronik Die für den diesjährigen Prix Italia be“ stimmte Jury hat in Florenz folgende musikal“ schen, literarischen und dramatischen Werk ausgezeichnet: 1.: Mit dem Prix Italia: D Rundfunkoper„Orest“ von Henk Badings, nad einem Buch von Jan Starink, eingereicht vos der niederländischen Rundfunk-Union, das Thomas(über das wir im Rahmen unsere Rundfunkkritik am 1. Oktober berichteten). Mit dem Preis des italienischen Rundfunks: DI Kantate„Messire Francois“ von Pierre Kälh nach einer Dichtung von Leon Chancerel, el gereicht von der schweizerischen Rundfunk- sellschaft,„Die Reise des Gefangenen“, roms tische Fabel von Louis Macneice, in einer Fi. duktion der BBG. 3.: Mit dem Preis der ita“ nischen Presse für Dokumentarsendungen: soleil se leve sur un monde“, Reportage übe? den Kongo von Paul Louyet, eingereicht vos belgischen Rundfunk. Vor einem kulturellen Bankrott in Deutsc land warnte der Präsident des deutschen Au toren verbandes, Dr. Joseph Nowak, Hanno“ ver, Wolfenbüttel, der anläßlich der Hauptversamm. lung des Autorenverbandes stattfand. Sechze bis siebzig Prozent der geistig Schaffenden müßten heute mit einem Monatseinkommen von etwa zweihundert Mark leben. Von mal, gebender Seite würden zwar immer wiede Versprechungen gemacht, jedoch sei bisher nichts getan worden für Schriftsteller, Künstler. geistig schaffenden seien die geplante Refom der Rundfunk-Honorierung und die Erhebung“ der vierprozentigen Umsatzsteuer für Schrift. Steller. g Ein internationaler Gesangswettbewerb wirt 0 vom belgischen Rundfunk in Zusammenarbe! mit den Rundfunkstationen der Bundesrepubliß Frankreichs, Italiens und Oesterreichs vera staltet. Sänger und Sängerinnen bis zum Lebensjahr können teilnehmen. Auskünfte er, teilt der belgische Rundfunk, Brüssel, Place Eugene Flagey,„Grand Prix internationale d vel cantol.. 3 von SEORGES SNMENON 5 Mi SFS UND ODER MANN AUF DER SANK Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln-Berhn 7. Fortsetzung „Kommissar Maigret von der Kriminal- 58 2 polizei.“ 5 2. 3 8 „Einer mrer ehemaligen Kollegen, Louis Thouret, ist gestern ermordet worden..“ Die Nachricht schien sie besonders tief zu erschüttern, dennoch weinte sie nicht, suchte auch nicht nach einem Taschentuch und ver- zog nicht einmal die Lippen. Völlig erstarrt stand sie da, als hätte der Schlag ihres Her- ze nis plötzlich ausgesetzt. „Verzeihen Sie, daß ich es Ihnen so ge- adeheraus gesagt habe Sie schüttelte den Kopf, zum Zeichen, daß sie ihm deswegen nicht grollte. Man hörte, wie sich die alte Dame im Hinterzimmer un- ruhig hin- und herbewegte. „Um seinen Mörder ausfindig machen zu könmen, muß ich alle nur möglichen Erkun- digungen über den Toten einziehen.“ Sie nickte stumm. 5 „Sie haben ihn gewiß gut gekannt.“ Gesicht für einen Augenblick.„Wie ist das eschehen?“ fragte sie schließlich mit er- kickter Stimme. lich gewesen und hatte es auch von jeher gewußt. Sie blickte in den hinteren Raum md flüsterte:„Wollen Sie sich nicht setzen?“ „Ich glaube, Ihre Mutter. „Wir können vor Mama sprechen. Sie ist öllig taub, aber sie hat es immer sern, enn jemand kommt.“ Er wagte nicht, ihr zu gestehen, daß er in diesem luftlosen Zim- mer, in dem die beiden Frauen ihr gleichsam 17 Als Maigret dies sagte, erhellte sich ihr f stummes Leben verbrachten, zu ersticken fürchtete. Es war schwer zu sagen, wie alt Leonie War. Wahrscheinlich war sie schon über die Fünfzig hinaus, vielleicht schon eine ganze Zeit. re Mutter schien mindestens achtzig Jahre alt zu sein, und sie musterte den Kommissar mit kleinen, lebhaften Vogel- augen. Nicht von ihr hatte Leonie die dicke Nase, sondern vom Vater, dessen vergrößer- tes Foto an der Wand hing. „Ich komme eben von der Concierge in der Rue de Bondy.“ „Sie hat sich gewiß sehr erschrocken.“ „Ja, sie hat ihn sehr gern gemocht.“ „Alle liebten ihn.“ Bei diesen Worten kam etwas Farbe in ihr Gesicht.„Er war ein so guter Mensch“, setzte sie hastig hinzu.„Sie haben ihn oft wWedergesehen, nicht wahr?“ „Er kam bisweilen zu mir, aber nicht so sehr oft. Er war sehr beschäftigt, und ich wohne weit ab vom Zentrum.“ „Wissen Sie, was er in der letzten Zeit getan hat?“„Ich habe ihn nie danach ge- Fragt. Es schien ihm aber ganz gut zu gehen. Ich nehme an, daß er Vertreter oder so etwas War, denn er hatte nie Bürostunden.“„Hat er nie zu Ihnen von den Leuten gesprochen, mit denen er in Verbindung stand?“ „Wir sprachen vor allem von der Rue de Bondy, von der Firma Kaplan, von Herrn Max, von dem Lager. Es war ja jedes Jahr ein großes Geschäft, denn unser Katalog ent- hielt mehr als tausend Artikel.“ 5 Sie stockte plötzlich, dann sagte sie:„Sie haben gewiss mit seiner Frau gesprochen.“ „Ja, gestern abend.“ „Sie versteht nicht, wieso ihr Mann, als man ihn tot auffand, gelbe Schuhe anhatte. Sie meint, der Mörder müsse sie ihm ange- zogen haben.“ Sie hatte ebenso wie die Concierge die Schuhe bemerkt. „Nein, er trug sie oft.“ „Schon zu der Zeit, als er in der Rue de Bondy arbeitete?“ „Erst nachher. Ziemlich lange nachher.“ „Was verstehen Sie unter ziemlich lange?“ „Vielleicht ein Jahr.“ „Hat es Sie überrascht, die gelben Schuhe an ihm zu sehen?“ 5 „Ja. Sie paßten nicht zu der Art, sich sonst anzog.“ 8 f „Was haben Sie sich dabei gedacht?“ „Daß er anders geworden war.“ „War er wirklich anders geworden?“ „Er war nicht mehr ganz derselbe. Er war plötzlich immer zum Scherzen aufgelegt. Manchmal lachte er sogar schallend.“ „Und vorher hatte er nie gelacht?“ „Doch schon, aber anders. Es war etwas in seinem Leben.“ „Eine Frau?“ Die Frage war grausam, aber Maigret konnte nicht umhin, sie zu stellen. „Vielleicht.“ „Hat er Ihnen etwas anvertraut?“ „Nein.“ „Hat er Ihnen nie den Hof gemacht?“ Sie protestierte lebhaft:„Niemals! Ich schwöre es Ihnen! Ich bin sicher, dag ihm nie der Gedanke gekommen ist.“ Die Katze war vom Schoß der alten Frau heruntergesprungen und machte es sich jetzt auf Maigrets Knien bequem. „Lassen Sie sie nur“, sagte er, als das Mädchen sie verscheuchen wollte. Er wagte nicht, seine Pfeife zu rauchen. wie er „Ich nehme an, es war eine grausame Enttäuschung für Sie alle, als Herr Kaplan Ihnen mitteilte, daß er die Firma schließen würde.“ a „Ja, das war schlimm.“ „Besonders für Louis Thouret?“ „Herr Louis hing am meisten an der Firma. Er fühlte sich dort ganz zu Hause, Was ja auch kein Wunder war, da er schon mit 14 Jahren als Botenjunge in der Firma angefangen hatte.“ „Woher kam er?“ „Aus Belleville. Nach dem, was er mir er- zählt hat, war seine Mutter Witwe, und sie War es auch, die ihn eines Tages dem alten Herrn Kaplan vorstellte. Er trug damals noch kurze Hosen. Er war nicht lange auf der Schule.“ ö 8 „Ist seine Mutter tot?“ „Ja, schon lange.“ 5 Warum hatte Maigret den Eindruck, daß sie ihm irgend etwas verbarg? Sie war offen, sah ihm gerade in die Augen, und dennoch War da irgend etwas Heimliches, das an die schleichende Art ihres Ganges erinnerte. „Ich glaube zu wissen, daß er nur schwer eine neue Stellung zu finden vermochte.“ „Wer hat Ihnen das gesagt?“ 1 „Ich schließe es aus dem, was mir die Concierge erzählt hat.“ „Es ist immer schwer, wenn man die Vierzig überschritten hat, besonders, wenn 5 keine Spezialkenntnisse hat. Ich sel- 8 5 „Haben Sie sich auch um eine andere Stellung bemüht?“ „Nur einige Wochen.“ „Und Herr Louis?“ „Er hat länger gesucht.“ „Vermuten Sie das, oder wissen Sie es?“ „Ich weiß es.“ „Hat er Sie in jener Zeit besucht?“ „JA.“ „Haben Sie ihn unterstützt?“ Er War in diesem Augenblick fast davon überzeugt, Leonie machte durchaus den Ein- * druck eines Menschen, der Ersparnisse be sitzt.. „Warum fragen Sie mich das?“ N „Weil es mir, solange ich mir kein ge naues Bild von ihm in seinen letzten Jahre machen kann, kaum gelingen dürfte, seins Mörders habhaft zu werden.“ ö „Das ist wahr“, gab sie nach einige Ueberlegen zu.„Ich will Ihnen alles sage aber ich möchte, daß das unter uns bleibt Vor allem darf seine Frau nichts davon e“, fahren. Sie ist sehr stolz.“ „Kennen Sie sie?“ „Er hat es mir gesagt. Seine Schwär haben schöne Stellungen und sich jeder elt Haus gebaut.“ f „Er aber doch auch.“ 5 „Er mußte es, weil seine Frau es wollte Sie bestand auch darauf, daß sie in Juvi lebten, wie ihre beiden Schwestern.“ 3 Sie sprach jetzt in einem etwas vera derten Ton, aus dem deutlich der dump Groll herausklang, der schon lange in gärte. ö „Hatte er Angst vor seiner Frau?“ g „Er wollte niemandem Kummer zufüge“ Als wir alle wenige Wochen vor Weihnach ten unsere Stellungen verloren hatten, wal“ seine einzige Sorge, den Seinen nicht de Jahresende zu verderben.“ 2 „Hat er ihnen nichts gesagt? Hat er sie“ dem Glauben gelassen, daß er immer n in der Rue de Bondy arbeitete?“ 1 „Er hoffte, erst in wenigen Tagen Un, dann in einigen Wochen eine neue Stell N zu kinden. Nur, er hatte eben das Haus. „Das verstehe ich nicht.“. „Er bezahlte es in Raten, und ich wel! wie schlimm das ist, wenn solche Zahlung nicht pünktlich erfolgen.“ „Bei wem hat er sich das Geld „Bei Herrn Saimbron und mir.“ „Wer ist Herr Saimbron?“ 1 i Fortsetzung folg] Tragikomödie der Herzen auf einem Festakt im Schloßtheater geliehe“ Hera Verla drucł Chef. Stell Dr. Webe Loka Dr. F Land Simo Chef Bank Bad.! Manr Nr. 8 Ir litior erkle der Ergel Einh. stellt nen Wied N bleib 1. und Vorg 25