Nr. 2 TZen föhrt iam Ing nielt 19% K), tat g 1 ins Le. on Kan m Ham Aus ein der da it beiein, Mensche hren und di e Dasen igewöhn ein, m viel Hen er(Scho Leiden er Went noch ei Agen eig nges ret. chen(el in Mäcdg källig be. 1 Zu vet. r nenne n. am Ing Thornton t, erlebh egann ef eine be. Ssee Wil, mit den Mit sei! tz einige Presse Wurf ge der grö. ter unte ühne, ha nosphäre da Geisel Vielver. ler„Cow. greifen gst. Auch Schellen. Stellen ndeutiges Dr. A. K Italia be musikal. en Werte talia: Di lings, nad eicht von n, das in vorgelegt „on Dylan n unsere neten). 2 funks: Di rre Kall gerel, eig , Tom: einer Pts. der italie ngen:„ tage übe eicht von Deutsdi. schen Au. „ Hanno. heater Versamm-. 4. Sechzz Haffenden inkommen Von mal er wieder ei bisher „Künstlet enkreises Besonders istenz des e Reform Erhebun; r Schrift. werb wirt menarbei srepubliꝶ us veran- zum zünfte er⸗ zel, Place tionale d eee nisse be“ kein ge. en Jahrel te, seins einigen les sagen us bleibt lavon el. Schwägel jeder el es wollte in Juvis 4 A8 vera dumpf ge in ih u?“ zufügen Veihnach, ten, Wal nicht di t er sie mer n agen ul ö Stellun Haus.“ ich wel ahlungel liehen“ ing 00 Herausgeber: Mannheimer verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. O. weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sàmtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743. Morgen Mannheimer Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäartsstellen: Mannheim, R, I, 6-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. 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Darüberhinaus teilte er mit, daß sich weitere Staaten für einen Beitritt zu der Brüsseler Paktorganisation interessierten. Es entspreche dem Gewicht dieser Neubildung, daß wahrscheinlich im Laufe der Zeit eine sehr erheb- liche Ausdehnung der Organisation auf eine Vielzahl von Ländern eintreten werde. In seiner mit starkem Beifall der Koa- itionsparteien aufgenommenen Regierungs- erklärung vor dem Bundestag unterstrich der Kanzler als besonderes und wichtiges Ergebnis der Londoner Konferenz, ‚daß die Einheit der westlichen Welt wiederherge- stellt wurde, ohne die es auch für uns kei- nen Frieden und keine Freiheit und keine Wiedervereinigung gibt“. Nach wie vor, so betonte Dr. Adenauer, pleibe das Ziel der deutschen Außenpolitik: 1. Die Herstellung der Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der Bundesrepublik; 2. die Wiedervereinigung Deutschlands; 3. der Zusammenschluß des freien Europa und die Eingliederung Deutschlands in die europäische Gemeinschaft. Eine solche Politik sei nur möglich in engster Zusammenarbeit mit den freien Nationen. Der europäische Gedanke habe unser nationales Leben tiefgehend und in der glücklichsten Weise beeinflußt und mit dazu beigetragen, daß die Bundesrepublik „in einer Zeit großer internationaler Span- nungen ein ungewöhnliches Maß an Ver- trauen erringen konnte“. Die Regierungserklärung des Bundes- kanzlers, der als erster der neun an der Londoner Konferenz Beteiligten vor das Parlament seines Landes trat, begann mit einem Rückblick auf die letzte Entwicklung des Vertrages um die Europaische Vertei- digungsgemeinschaft, deren Ablehnung durch das französische Parlament in der ganzen freien Welt eine akute Krise ausgelöst habe. Der Bundeskanzler ging sodann auf die Vorgeschichte der Londoner Konferenz, auf die Besuche von Eden und Dulles in Bonn ein und umriß die wesentlichen Ergebnisse des Londoner Neun-Mächte- Treffens. Die in London vorgesehenen internationalen Rege- lungen zur Wiederherstellung der deutschen Souveränität, zur Neufassung des Brüsseler Vertrages und zur Regelung des deutschen Verteidigungsbeitrages innerhalb der NATO seien Teile eines gemeinsamen Ganzen. Dr. Adenauer betonte, daß ein Junctim zwischen der Wiederherstellung der deutschen Sou- veränität und der Leistung des deutschen Verteidigungsbeitrages nicht mehr bestehe. Besonderen Beifall gab es, als der Kanz- ler auf die Erklärung der Vertragspartner hinwies, daß die Bundesregierung als einzige frei gebildete und legitime deutsche Regie- rung allein berechtigt sei, als Vertreter des deutschen Volkes bei internationalen Ver- handlungen aufzutreten. Ferner erinnerte Dr. Adenauer an die Erklärung der Partner- mächte, daß die Herstellung eines vollstän- dig freien und vereinigten Deutschlands mit friedlichen Mitteln auch ein grundsätz- liches Ziel ihrer Politik bleibe. Sodann ging Dr. Adenauer auf den Inhalt des Brüsseler Vertrages ein, von dem in der Londoner Schlußakte gesagt sei, er solle verstärkt und ausgebaut werden, um ihn zu einem wirksameren Kern der europäischen Integration zu gestalten. Dr. Adenauer würdigte in Aesem Zu- sammenhang vor allem den revolutionär zu nennenden politischen Entschluß Großbri- tanniens, britische Truppen ständig auf dem Kontinent zu belassen. Wie die EVG, so solle nach dem Willen der neun Mächte auch das System des Brüsseler Vertrages als europäischer Eckpfeiler in den Nordatlantik- pakt eingefügt werden. „Zwei Vorzüge gegenüber der EVG“ In seinem Ueberblick über den Inhalt der Londoner Schlußakte schilderte Dr. Aden- aller ferner die Kontrollbefugnisse des Ober- kommandos der NATO und die des Rü- stungsamtes des Brüsseler Paktes, das dem Ministerrat unterstellt und auch einer ge- wissen parlamentarischen Aufsicht unter- worfen werden solle. Welches europäische Gremium diese Aufsicht ausüber solle, sei noch offen. Im Vergleich zur EVGrRegelung, so betonte Dr. Adenauer, seien für Deutsch- land zwei Vorteile erzielt worden: 1. Freiheit der zivilen Atomforschung und der Ausnützung der Atomenergie für fried- liche Zwecke, 2. die Freiheit der Produktion aller Waf- fen, die die deutschen Truppen brauchen, Kritik am Bundesvorstand des DGB Rechenschaftsbericht Freitags stieß auf den Widerspruch der 16 Metall Frankfurt.(UP) Der dritte ordentliche Bundeskongreß des Deutschen Gewerkschafts- bhundes DG) in Frankfurt erreichte am Dienstag mit dem Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden des Bundesvorstands, Walter Freitag, und einer heftigen Kritik der Dis- kussionsredner am Bundesvorstand seinen bisherigen Höhepunkt. Einige Diskussions- redner drückten den Wunsch nach einem neuen Bundesvorstand aus, der die Arbeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes„akti- vieren“ solle. In der Diskussion wurde vor allem bemän- gelt, daß Freitag in seiner groß angelegten Rede die Frage der Remilitarisierung Deutsch- jands nicht angeschnitten habe. Die Redner forderten eine klare Zielsetzung des Kon- gresses, um eine„nationalisozialistische und militaristische Entwicklung“ zu verhindern. Joseph Vogel Gostgewerkschaft) stellte sich hinter die Ablehnung jedes deutschen Mili- tärbeitrages, wie es die Gewerkschaftsjugend verlangt habe. Otto Brenner, der Vorsitzende der IG Metall, der größten deutschen Industrie- Ge- werkschaft, aus der Freitag selbst hervor- gegangen ist, kritisierte nicht nur den Rechen- schaftsbericht Freitags, sondern auch die Rede des Bundespräsidenten bei der Eröff- nung des Kongresses. Wenn Heuss das Streikrecht als„schwert an der Wand, mit dem man nicht dauernd klirren solle“, be- zeichne, so habe er offenbar vergessen, daß auch über der deutschen Gewerkschafts- bewegung ein„Damokles-Schwert“ hänge. Heuss habe, wie andere Redner, geglaubt, den Gewerkschaften Belehrungen erteilen zu müssen. Die 18 Metall ver wahre sich gegen Solche Belehrungen. Brenner und andere Dele- gierte der I Metall wandten sich scharf ge- gen das von Freitag befürwortete Schlich- tungsabkommen zwischen dem DOG und den Arbeitgeber- Verbänden. Zu Zwischenrufen kam es am Nachmit- telg, als ein Diskussionsredner der 18 Metall Verhandlungen mit dem sowjetzonalen „Freien Deutschen Gewerkschaftsbund“ for- derte. Der stellvertretende Vorsitzende des DGB, Reuter, schnitt dem Redner unter Hin- weis auf die Geschäftsordnung das Wort ab. Der Kongreß hatte sich am Morgen ein- stimmig gegen ein Gespräch mit den Ge- Werkschaftlern der Sowjetzone ausgespro- chen. Der FD hatte den Bundeskongreß des Deutschen Gewerkschaftsbnudes schrift- lieh gebeten, eine Delegation zu empfangen und ihre Mitglieder auf der Tagung spre- chen zu lassen. In seinem zweistündigen Rechenschafts- bericht, der die Kritik der Diskussionsred- ner auslöste, hatte Freitag unter anderem laren erinnert, daß der DGB seinerzeit zur Wabl eines„besseren Bundestages“ aufge- kordert habe. Der DGB könne nicht„gerade. biegen“, wðas die Wähler damals versaumt hätten. Das Schlichtungsabkommen mit den Arbeitgebern hatte der Vorsitzende des DGB mit dem Argument verteidigt, daß es ein Mittel sei, um die staatliche Zwangsschlich- tung zu verhindern, die sich vor 1933 80 verhängnisvoll ausgewirkt habe. Er betonte in diesem Zusammenhang, daß seine Orga- nisation auf dem Boden des heutigen Staates stehe, sich jedoch das Recht zur Kritik an den wirtschaftlichen und sozialen Zuständen nicht nehmen lasse. Freitag ging dann auf die aktuellen For- derungen des DGB ein und bemängelte vor allen Dingen, daß das Versprechen der Alli- ierten unerfüllt geblieben sei,„Die Herren von Rhein und Ruhr nicht wieder in die Lage zu versetzen, daß sie über Kohle und Eisen entscheiden können“. Er kritisierte ferner, daß die Bundesregierung die Rege- lung der Mitbestimmung in den Holding- Gesellschaften so lange verzögert habe, und daß dem DGB Reine Kenntnis von dem in- zwischen vorbereiteten Gesetzentwurf gege- ben worden sei. Nach Auffassung des DGB- Vorsitzenden ist es notwendig, die für Kohle und Eisen geltende Regelung auch auf die Holding- Gesellschaften auszudehnen. Ueber das Verhältnis zur Sowjetunion sagte Freitag, er wolle keine Propaganda für eine Annähe- rung an die Sowjetunion machen.„Aber wir müssen mit Sowjetrußland in ein Verhältnis kommen, das ein Nebeneinanderleben in Frieden und Freundschaft ermöglicht.“ einschließlich der Flugzeugproduktion, ab- gesehen von strategischen Langstrecken- bombern. „Die EVG sollte durch die Uebertragung souveräner Rechte auf eine supranationale Gemeinschaft die europäischen Völker zu einer Einheit zusammenfügen. Wenn wir Europa wirklich wollen, muß diese Ein- heit unser Ziel bleiben. Ich wiederhole deshalb die Erklärung, daß die Bundesregie- rung bereit ist, ihre Streitkräfte in eine inter grierte Organisation zu überführen, so- bald eine solche geschaffen ist.“ Bonn: Keine gesamtdeutsche Bindung Eine spätere gesamtdeutsche Regierung werde durch die von den neun Außenmini- stern während der Londoner Konferenz ge- troffenen Vereinbarungen und die entspre- chenden Verträge in ihrer Entscheidungs- freiheit nicht beeinträchtigt sein, wurde im Anschluß an die Regierungserklärung aus der Umgebung des Bundeskanzlers mitge- teilt. Eine gesamtdeutsche Regierung werde frei über die inzwischen geschaffenen Ver- träge entscheiden können. Mittwoch, 6. Oktober 1954 Der Bundeskanzler hatte einen großen Tag als er im Bundestag seine Regierungserblärung abgab. Selbst wenn man mit Super lativen vorsichtig umgeken will, so sepreiht unser Bonner Korrespondent: Vielleicht war es der größte Tag in der politischen Laufbahn des alten Mannes Der Kunsler wirkte dußerst frisch und selbstbewußt, doch stets maßvoll. Der starke Beifall, auch am Schluß, beschränkte sich aber auf den Teil des Hauses, der von den Rodlitionsparteien besetat ist. Bild: AP „Memorandum des Einvernehmens“ unterzeichnet Der Freistaat Triest wurde nach seinen bisherigen Zonen an Italien London,(dpa) Die neunjährigen Auseinandersetzungen über den Status von Triest und seines Hinterlandes sind am Dienstag beendet worden. In der Wohnung des inzwischen leicht erkrankten Außenministers Eden in London paraphierten die Vertreter Großbritanniens, der USA, Italiens und Jugoslawiens ein Protokoll, das den Freistaat Triest endgültig in die Zonen A und B unter italienischer und jugoslawischer Zivilverwaltung aufteilt. Das Londoner Protokoll, das nach monate- langen geheimen Verhandlungen zwischen den beteiligten Regierungen fertiggestellt wurde, wird als, Memorandum des Einvernehmens be- zeichnet und bedarf, da es kein internatio- naler Vertrag ist, nicht der Ratiflzierung. Eine andere Form des Uebereinkommens hätte der Zustimmung der Sowjetunion be- durft, die ebenfalls den italienischen Frie- densvertrag unterschrieben hat. Zusatzdoku- mente behandeln die künftige Demarkations- linie zwischen den beiden Zonen, die Minder- heitenfrage, die konsularischen Vertretungen, die Vorrechte Jugoslawiens im Hafen von Triest und kulturelle Fragen. Das Memorandum sieht Umsiedlungsmôg- lichkeiten im Zeitraum von einem Jahr vor. Italienische Truppen werden in die Zone A einrücken, sobald die Demarkationslinie endgültig festliegt. Die britischen und ameri- kanischen Streitkräfte werden dann aus der Zone A zurückgezogen. An die Stelle des bis- herigen alliierten Militargouverneurs, des britischen Generals Winterton, tritt der ita- lienische General Edmondo de Renzi. Ziviler Regierungskommissar wird der bisherige Kabinettschef im italienischen Innenministe- rium Giovanni Palamara. Gleichzeitig mit der Paraphierung des Triest- Protokolls gaben die Regierungen Zwischen Gesfern und Morgen Der türkische Ministerpräsident Mende- res, der sich gegenwärtig mit seinem Augen- minister Köprülü und einer Wirtschafts- delegation in der Bundesrepublik aufhält, besuchte am Dienstag in Begleitung des deutschen Botschafters in Ankara, Dr. Wil- helm Haas, und des Chefs des Protokolls der Bundesregierung, Gesandter von Her- warth, das Ruhrgebiet. Auf die Bedeutung des 20. Juli 1944 soll, nach einem Antrag aller Fraktionen des Bundestages, im Unterricht der Volksschulen hingewiesen werden. Außerdem wurde be- antragt, die Gedenkrede des Bundespräsi- denten zum 20. Juli als Broschüre an die Jugend zu verteilen. Für eine Fortführung der bisherigen Koalition in Schleswig-Holstein zwischen CDU und BHE, unter Einbeziehung der FDP, sprach sich die Fraktion der CDU im Land- tag von Schleswig-Holstein aus. Der Landes- ausschuß der CDU habe jedoch die Fraktion ermächtigt, auch mit anderen Parteien die Frage der Regierungsbildung zu erörtern, wenn eine solche Koalition„wider Erwarten“ nicht zustandekommen sollte. Zu Schweigemärschen am Kriegsgefange- nen- Gedenktag am 24. Oktober rief der Hauptvorstand des Verbandes der Heim- kehrer, Kriegsgefangenen und Vermißten- angehörigen die Bevölkerung auf, um damit gegen die Zurückhaltung der letzten deut- schen Kriegsgefangenen zu demonstrieren. Zur Marien-Weihe des deutschen Volkes, die von Kardinal Frings auf dem Fuldaer Katholiken-Tag vollzogen wurde, ist vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutsch- land auf einer Tagung in Hannover erklärt worden, daß er die Störung des konfessio- nellen Friedens durch diesen Weiheakt be- dauere. Die nächste Tagung der gesamt- deutschen Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland soll vom 6. bis zum 11. März in der Sowietzone stattfinden. Im Saargebiet verboten wurde von der saarländischen Regierung für drei Monate die Zeitung„Freie Saarpresse“, weil sie „fortgesetzt unwahre Behauptungen und Beleidigungen über Mitglieder der Landes- regierung und über den Vertreter eines ausländischen Staates im Saargebiet aufge- Stellt“ habe. Lebenslängliches Zuchthaus in zwei Fällen und in weiteren sechs Fällen Zucht- nausstrafen von insgesamt 61 Jahren ver- hängte das Bezirksgericht Halle in einem Prozeß gegen acht Angestellte der sowiet- zonalen Eisenbahn, die der„Spionage für den amerikanischen und französischen Ge- heimdienst“ beschuldigt worden waren. Deutsch- amerikanische Verhandlungen über den Abschluß eines Freundschafts-, Handels- und Schiffahrtsvertrags haben in Washington pegonnen. Es wird damit gerechnet, daß der Vertrag in zwei Wochen fertiggestellt ist. Nach China abgereist ist am Dienstag auf Einladung der rotchinesischen Regierung eine aus 20 Mitgliedern bestehende Delega- tion von Politikern der Labour Party, Ge- Werkschaftlern und Wissenschaftlern. Eine Reise nach Moskau wollen mit Ge- nehmigung des amerikanischen Außen- ministeriums zwei Mitglieder des amerika- nischen Repräsentantenhauses unterffehmen. In Benghasi ermordet wurde am Diens- tag der libysche Minister Shalhi. Die Polizei hat ein Mitglied der königlichen Familie im Zusammenhang mit dem Mord festge- nommen. Die Einberufung des Weltsicherheitsrates der Vereinten Nationen ist von Israel ge- fordert worden. Der Rat soll die Klage der israelischen Regierung gegen die Beschlag- nahme eines israelischen Schyfes durch ägyptische Behörden behandeln. Der Abzug von sieben chinesischen Di- visionen aus Korea sei nunmehr beendet, gab der Sender Peking bekannt. Amerika- nische militärische Kreise erklärten dazu, daß die Stärke der kommunistischen Trup- pen in Nord-Korea wahrscheinlich noch immer eine Million Mann betrage, weil die zurückgezogenen chinesischen Truppen durch koreanische Einheiten ersetzt worden seien. Im Gebiet der Insel quemoy werde zur Zeit eine riesige Flotte von Dschunken zu- sammengestellt, während die Truppen auf dem Festland ständig verstärkt würden, gab am Dienstag das Oberkommando der nationalchinesischen Streitkräfte bekannt. Es seien bisher keine Luftangriffe gegen die Dschunken erfolgt, da noch nicht habe fest- gestellt werden können, ob sie tatsächlich für eine Invasion bereitgestellt würden. und Jugoslawien aufgeteilt Großbritanniens und der USA eine Erklä- rung ab, in der es heißt, daß sie künftig keine Ansprüche Jugoslawiens und Italiens unterstützen werden, die sich auf Gebiete unter der Souveränität und Verwaltung des anderen Staates beziehen. Eine etwa gleich- lautende Erklärung wurde in Paris von der französischen Regierung veröffentlicht. Die Durchführungsbestimmungen des Me- morandums sind im einzelnen noch nicht bekannt. Fest steht bisher, daß eine bisher zur Zone A gehörende Ortschaft auf der Halbinsel Muggia mit etwa 2000 Einwohnern zur Zone B kommt und daß das bisher um- strittene Gebiet von Punta Sottile mit dem Leuchtturm von Triest der Zone A zügeschla- gen wird. Italien wird in Kopar, dem Ver- wWaltungssitz der Zone B. ein Konsulat errich- ten, während die bisherige Wirtschaftsmission Jugoslawiens in Triest in ein Generalkonsulat umgewandelt wird. In politischen Kreisen Roms wurde die Kompromißlösung von Triest als eine„Eini- gung von Dauer“ bezeichnet, die den Weg für den Beitritt Italiens zum Balkanpakt ebne. In Washington begrüßte der ameri- kanische Außenminister Dulles die Verein- barung über Triest, weil sie eine„Aera gröbgerer Sicherheit für Europa“ eröffne. Das Belgrader Außenministerium bezeichnete die Triest-Bösung im gleichen Sinne wie andere Staaten des Westens, als einen ver- nünftigen Kompromiß, eine wirkliche Besserung der jugoslawisch- italienischen Be- ziehungen erwarten und erhoffen lasse. er ET Molotow überraschend in Ostberlin eingetroffen Berlin. UP/dpa) Der sowjetische Außenminister Molgeow ist am Dienstag- abend auf dem Luftwege in Ostberlin ein- getroffen, um an den Feierlichkeiten zum 5. Jahrestag der Gründung der Sowietzonen- republik teilzunehmen. Molotow kam mit einer sowaetischen Regierungsdelegation im Flug- zeug aus Moskau. Auf dem Ostberliner Flugplatz Schönefeld wurden die Gäste von dem Ministerpräsidenten der Sowjetzone, Otto Grotewohl, seinen Stellvertretern Ulbricht und Nuschke und dem Vorsitzen- den der KPD in der Bundesrepublik, Max Reimann, empfangen. Auch der polnische Ministerpräsident Jo- sef Cyrankiewicz ist nach einer Meldung der Sowjietzonen-Agentur AN am Dienstag in Begleitung anderer hoher polnischer Regie- rungsfunktionäre in Ostberlin eingetroffen. Kurz vorher war eine ungarische Abordnung nach Ostberlin gekommen. MORGEN 2 Mittwoch, 6. Oktober 1954 Und wieder endet es mit Teilung Italien und Jugoslawien haben den Ent- Wurf eines Abkommens unterzeichnet, das den Zankapfel Triest beseitigen soll. Die Vereinigten Staaten und Großbritannien haben dabei Pate gestanden. Ob die Streit- Axt tatsächlich begraben wird, hängt natür- ich von dem künftigen Verhalten der betei- ligten Völker ab. Triest war nur einer der vielen wunden Unkte, die der zweite Weltkrieg hinterließ. eine traurige Rolle begann schon nach dem sten Weltkrieg. Triest flel damals als jegsbeute von der zerschlagenen Donau- onarchie an Italien. Es zeigte sich, wie wer es war, Stadt und Hafen lebendig zu erhalten, nachdem ihr das politisch geschlos- Rolle zu spielen, ihr scharfer bewerb mit den Nordseehäfen, das alles am 3. November 1918, die italienischen Trup- m sich Triests bemächtigt hatten, so taten am 1. Mai 1945, am Ende des zweiten Itkriegs, die Truppen Jugoslawiens. Einen bag später rückten aber auch englisch- ame- rikanische Verbände in die Stadt ein. Das Uierte Oberkommando berief sich auf here getroffenen Vereinbarungen und protestierte gegen die Anwesenheit der goslawen. Schließlich gelang es auf der ondoner Konferenz über den italienischen rledensvertrag den von der Sowjet-Union terstützten Anspruch Jugoslawiens einzu- ämmen. Es kam jenes Kompromiß heraus, lurch das Triest ein Freistaat wurde, dessen ord westliche Zone A mit Stadt und Hafen riest unter englisch- amerikanischer Ver- valtung blieb, während die Zone B jugosla- ischer Verwaltung unterstellt wurde. Diese Provisorische Teilung sollte nur so lange dauern, bis der Sicherheitsrat der Vereinten Jationen einen neutralen Gouverneur für en Freistaat ernannt hätte. Viele Kandi- en wurden vorgeschlagen, aber der cherheitsrat einigte sich auf keinen. So wurde der Gedanke des Freistaats nie recht verwirklicht, und die beiden Zonen lebten ich auseinander. Die Westmächte unterstützten später zu- ächst Italiens Anspruch auf das gesamte ebiet von Triest. Dann aber kam der Bruch goslawiens mit Moskau. Nicht mehr nur Alien war vom Westen umworben, sondern uch der eigenwillige Marschall Tito. Die ie wollten Italien nur noch die Zone A erlassen. Das diplomatische Spiel löste ehrfach heftige Reaktionen der Bevölke- urg und der Politiker in den interessierten Ländern aus. Italien wie Jugoslawien liegen uppen auf marschieren. Es sah zuweilen „ Als bewege man sich hart am Rande es heißen Krieges. Indessen war das Jugoslawien Titos immer Eiter in das System der westlichen Vertei- igung hineinge wachsen. Die Vereinigten staaten hatten in beiden um Triest streiten- 0 Ländern erhebliche Mittel investiert. goslawien schloß den Balkan-Pakt mit Ariechenland und der Türkei. Die Chancen taliens auf Unterstützung durch seine mäch- geren Freunde waren daher nicht besser worden. Die atlantischen Strategen und d olitiker rechnen mit beiden; sie wünschen allem Ruhe und Frieden“ Es gelang dann, die zeitweilig erhitzte tmosphäre abzukühlen und im stillen plomatisch weiterzuverhandeln, bis jetzt im Hause des Londoner Außen ministeriums ie Vertreter Italiens und Jugoslawiens ihre nterschrift unter ein Abkommen setzen onnten— das schließlich doch den Freistaat est teilt. ö i Klar ist in jenem Grenzgebiet nur eines, nämlich eine einwandfreie Volkstums- 22 nicht zu ziehen ist. Auch in den Ge- ten weiter südlich, die ohnehin Jugosla- ien zugefallen waren, lebten vormals viele altung der Westmächte wurde modiflziert; Italiener, und Italien übernimmt ebenfalls Minderheiten. Es übernimmt aber auch die schwere Bürde einer Hafenstadt, der heute noch mehr als zwischen den beiden Welt- kriegen das natürliche Hinterland fehlt. Und die übrige Welt erlebt ein weiteres Mal, daß der Streit um die Herrschaft in einem Gebiet nur durch Teilung beizulegen War. Italien wird nicht ganz befriedigt sein, Tito auch nicht; aber Italien wäre kaum 80 weit gekommen, wenn Marschall Tito nicht durch seinen Bruch mit Moskau in die gleiche politische Front eingeordnet worden wäre. Ob man die beiden Länder als alte Feinde oder als neue Freunde(die sie werden sollen) ansieht, in keinem Falle lassen sich durch den Strudel des Krieges einmal verschobene Grenzen zur allseitigen Befriedigung wieder revidieren. Die Einigung auf halbem Wege bleibt der einzige Ausweg und der heißt: Teilung. E, K. Ein Lenkungsausschuß von NATO-Staaten und der Bundesrepublik Paris.(dpa) Ein Lenkungsausschuß zur Abänderung von Bestimmungen des Atlan- tikpaktes und des Brüsseler Paktes wurde am Dienstag in Paris konstituiert. Er soll unter dem Vorsitz des ständigen Vertreters Großbritanniens in der NATO, Sir Christo- pher Steel die vertraglichen Voraussetzun- gen für die Aufnahme der Bundesrepublik in die beiden Pakte schaffen. Die Bundes- republik wird im Lenkungsausschußg durch den Gesandten Hasso von Etzdorf, den bis- herigen Leiter der deutschen Delegation im EVG-Interimsausschuß, vertreten. Als mili- tärischer Berater fungiert der ehemalige General Dr. Hans Speidel. Die Bildung des Lenkungsauschusses war von der Londoner Neunmächte- Konferenz beschlossen worden. Mendes-France will keine Zeit verlieren Die Nationalversammlung soll rasch zu den Londoner Beschlüssen Stellung nehmen Paris. In wenigen Tagen, wahrscheinlich zum Wochenende, werden Europa und die Welt wissen, ob das französische Parlament den Londoner Beschlüssen zustimmt. Men- des-France will, wie er wiederholt erklärt hat, keine Zeit mehr verlieren und hat darum auf heute, Mittwoch, den Ministerrat und auf Donnerstag die Nationalversammlung einberufen, um über die Londoner Konferenz Bericht zu erstatten. Man rechnet hier damit, daß er in irgendeiner Form dem Parlament die Vertrauensfrage stellen wird, um bei den bevorstehenden Pariser Konferenzen, die die endgültige Entscheidung über die Wieder- herstellung der deutschen Staatshoheit, die deutsche Wiederbewaffnung und die Auf- nahme in die NATO treffen sollen, innen- politisch gedeckt zu sein. Wenn nicht alles täuscht, wird er diese Deckung vom Parlament erhalten, schon darum, weil er seine ganze Volkstümlichkeit in die Waagschale werfen wird. Der„Mann auf der Straße“ hat, soweit er nicht über- zeugter Kommunist ist, die Nachrichten aus London gut aufgenommen, vor allem darum, weil die Franzosen, ohne die Engländer zu lieben, den Engländern vertrauen und darum mre Beteiligung an der neuen europäischen Organisation aufrichtig begrüßen. Das Par- lament pflegt auf diese Art von Stimmungen deutlich zu reagieren. Viele Dutzende von Abgeordneten werden es gegenwärtig nicht wagen, gegen den volkstümlichsten Mann des Landes und das, was er in London erreicht hat, zu stimmen. Im Lager der Radikalen US-Senat soll ratifizieren den NATO-Beitritt der Bundesrepublik/ Echo aus Moskau Washington.(UP) Nach Ansicht von Rechtssachverständigen des amerikanischen Außenministeriums ist der Beitritt der Bun- desrepublik zur NATO der einzige der Lon- doner Beschlüsse, der vom amerikanischen Senat ratifiziert werden muß. Vorher muß Allerdings der NATO-Rat den Beitritt der Bundesrepublik billigen, und diese muß ihre Unterschrift unter den Vertrag setzen. Der Beitritt eines neuen Mitglieds gilt als Aen- derung des Vertrages und bedarf daher der Ratifizierung. Auch die Aufnahme Griechen- lands und der Türkei in den Atlantikpakt mußten vom amerikanischen Senat formell gebilligt werden. Die Frage, ob auch die Ge- währung der Souveränität an die Bundes- republik vom Senat ratifiziert werden muß, ist noch ungeklärt, doch wird sie von den meisten Sachverständigen verneint, da der Senat erst vor kurzer Zeit formell empfohlen hatte, der Bundesrepublik die Souveränität zuzuerkennen. 5 Der Westen solle bei der Wiederbewaff- nung der Bundesrepublik nicht mehr als das Deutschland der Zeit vor 1945 denken, erklärte der niederländische Außenminister Johan W. Beyen am Dienstag in Den Haag, sondern an„ein Land, das nach 1945 eine vollständige Wandlung durchgemacht hat“. Der Minister, der auf einer Pressekonferenz Sprach, fügte dann hinzu:„Ich ziehe es vor, einem Deutschland, das fest an die westliche Verteidigung gebunden ist, 15 Divisionen zu geben, anstatt einem wankelmütigen Deutschland zehn.“ Unter Bezugnahme auf die Londoner Konferenz sagte Beyen,„als europäischer Föderalist“ bedaure er, daß die EVG durch die Londoner Abmachungen ersetzt worden sei. Allerdings sei die briti- sche Zusicherung, Truppen auf dem Kon- tinent zu belassen, als ein positiver Gewinn zu werten,„der den Verlust der EVG aus- gleicht“. Der Minister sagte weiter, er er- Warte, daß die drei Benelux-Länder in Kürze eine Erklärung abgeben werden, in der sie keststellen, daß sie keine Atomwaffen oder andere Massenvernichtungsmittel herstellen Wollen. Der Moskauer Sender veröffentlichte am Montagabend seinen ersten Kommentar zum Ergebnis der Londoner Konferenz. Darin heißt es, die Presse der Westmächte betone besonders die Tatsache, daß Großbritannien vier Divisionen auf dem europäischen Konti- nent belasse und erblicken darin eine Art Garantie gegen die Wiederaufrüstung Deutsch- Frankreich hat Paris, im Oktober Nach dem Fall Rosenberg, dem Fall der englischen Diplomaten und dem Fall m hat nun auch Frankreich seine große onage- Affäre. Es handelt sich eindeutig n Spionage zugunsten der Kommunisten. un sagen, daß Paris in den letzten einer Art von Fieber gelebt hat. aben wir es beobachtet, daß diese auf Politische so leidenschaftlich reagierende sich von dieser Leidenschaft so heftig reißen lassen. Dabei spielt wahrschein- e Wichtige Rolle, daß in diesem„Fall“ Politische und das Kriminalistische so zusammenhängen, wie man das nicht oft sehen hat. Nichts ist bezeichnender für die Rnerrschende Erregung, als daß manche Zei- ungen in der vergangenen Woche ihre Auf- en um Über 20 Prozent steigern konnten. Es begann am 17. September. An diesem age wurde bekannt, daß die DST, das heißt ie französische„Abwehr“, den Polizeikom- 5 ean Dides vernommen hatte, weil sie daß er sich im Besitz eines Berichtes die letzte Sitzung des Zentralkomitees mmunistischen Partei in Frankreich Das Dokument wurde in seiner appe gefunden, als er die Kanzlei des Mi- s kür die nordaf rikanischen Protek- Fouchet, verließ. Darin war zu lesen, tellung das Komitee zu dem nahm, er Nationale Verteidigungsrat in seiner ig vom 10. September beschlossen hatte. ungen dieses Rates, der unter dem des Präsidenten der Republik im agt, sind streng geheim; nur einige und Generale nehmen daran teil. war Dides zu diesem Dokument ge- n? Durch einen kommunistischen ten namens Baranès, den er dafür te(ie man jetzt weiß: mit rund 1000 monatlich), daß er ihm Nachrichten Vorgänge in der kommunistischen ug. Buch Baranès wurde verhört. pfahl der DST, bei einer kommunisti- seine„Affäre“ Es handelt sich eindeutig um Spionage zu Gunsten der Kommunisten schen Zeitschrift namens„La Terre“ Haus- suchung zu halten. Das Ergebnis war negativ. Dides und Baganès blieben auf freiem Fuß. Aber Dides Wurde seines Amtes enthoben, „weil er nicht berechtigt war, militärische In- formationen einzuholen, aufzubewahren und weiterzugeben“, Es steht fest, daß Dides mit antikommunistischen, vielleicht der ameri- kanischen Abwehr nahestehenden Organi- sationen zusammengearbeitet hat. Auch hat er daran geglaubt, dag Baranès nur für ihn arbeitete. 5 5 Der Dor mußte sich aber sofort die Frage stellen: wie war die kommunistische Partei in den Besitz eines so genauen Be- richts über die Sitzung des Verteidigungs- rats gekommen? Schon nach der Sitzung des Rates vom 26. Mai War festgestellt worden, daß die Beratungen nicht völlig geheim ge- blieben waren. Nach der Sitzung vom 28. Juni(inzwischen war die Regierung Mendeèes- France ans Ruder gekommen) unterrichtete Minister Fouchet den Ministerpräsidenten davon, daß sich Berichte über die Sitzung im Besitz der Kommunisten befanden. Aber er verschwieg, von wem er das wußte. Man weiß heute, daß Dides ihn unterrichtet hat. Darum wurden bei der Sitzung vom 10. Sep- tember besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen, Bald stellte sich jedoch heraus, daß sie nicht genügt hatten. Am 27. September wurden die Berichte über die von der DST inzwischen durch geführten Verhöre der Militärjustiz vorge- legt. Der Untersuchungsoffizier erhob An- klage gegen Unbekannt“ wegen„Gefähr- dung der Staatssicherheit“. In der DST ge- langte man immer mehr zu der Ueberzeu- gung, daß der Verrat nur innerhalb einer Behörde hatte begangen werden können, die sich„Generalsekretariat des Obersten Ver- teidigungsrates“ nennt. Die gefundenen Do- kumente enthielten Angaben besonders über gewisse Truppeneinheiten in Indochina und die außerdem über das hinausgingen, was im Verteldigungsrat verhandelt worden Verleumdungsprozegs gegen Dides lands.„In Wirklichkeit ist das Gerede über Garantien und über die Rückgabe der Sou- veränität an Westdeutschland nur Unsinn. Der Hauptpunkt ist, daß ein neues Abkom- men als Ersatz für die EVG geschlossen wurde, um Westdeutschland aufzurüsten, den deutschen Militarismus erneut zu beleben und die wiederbewaffnete Bonner Republik in die NATO aufzunehmen. Die Aufstellung einer neuen Wehrmacht bedeutet aber nicht nur eine Gefahr für Europa. Es handelt sich um einen Versuch, die Spaltung Deutschlands zu verewigen und die friedliche Wiedervereini- gung auf demokratischer Grundlage unmög- lich zu machen“. Von unserem Korrespondenten Eckart Peterich Partei, der Mendeès-France selbst angehört, aber auch bei den sogenannten Gemäßigten und Unabhängigen, also auf der nicht-gaul- listischen Rechten, wird die Londoner Lösung begrüßt. Bei den Gaullisten und ehemaligen Gaul- listen der verschiedenen Schattierungen ist man sich zumindest klar darüber, daß jeder, der gegen die Londoner Lösung stimmt, letzten Endes das Spiel der Kommunisten spielt. Aehnlich denken auch viele katho- lische Volksrepublikaner und viele Sozia- listen, die entschiedene Anhänger der EVG sind. Aber in diesen Kreisen muß man mit heftigen Ressentiments gegen den Mi- nister präsidenten rechnen. Immerhin wer- den hier gewisse Führer dieser Gruppen als die Masse der Abgeordneten gegen Men- des-France stimmen. Der Versuch, ihn und seine Regierung, vor allem seinen Innen- minister Mitterand, kommunistischer Sym- pathien zu verdächtigen und die Regierung dadurch zu stürzen, ist gescheitert. In der abscheulichen Spionage-Affäre des Generalsekretariats der Nationalen Vertei- digung(siehe unser Feuilleton auf dieser Seite) hat die Regierung mit einer Energie durchgegriffen, durch die allen diesen Ver- jleumdern der Boden unter den Füßen ge- zogen wurde. Das Entscheidende, was man von amtlicher Seite nunmehr über diese Affäre zu hören bekommt, ist dies: Die Kommunisten trifft die volle Schuld. Die kommunistische„Humanité“ mag sich noch so sehr drehen und wenden und den Ver- such machen, dem amerikanischen Geheim- dienst die Schuld zuzuschieben, der Haupt- angeklagte, der zwischen den beiden hohen Beamten des Generalsekretariats und der kommunistischen Partei vermittelt bzw. den Kommunisten die ihm zugänglich gemachten geheimen Dokumente überbracht hat, er- klärte dem Untersuchungsrichter wörtlich: „Ich bin hundertprozentiger Kommunist und habe als solcher gehandelt.“ Hoffentlich gelingt es, außer den Ver- rätern auch die kommunistischen Agenten und Führer dingfest zu machen, die diesen Verrat gewollt, organisiert und Wahrschein- lich bezahlt haben, und nachzuweisen, daß die verratenen Geheimnisse fremden, mit Frankreich einen kalten und in Indochina sogar einen heißen Krieg führenden Mäch- ten weitergegeben wurden. Denn nur wenn dieser Beweis gelingt, wird das energische Stuttgart in Sachen Pfalz neutral Aber größtes Interesse an der Lösung der Frage Mannheim Ludwigshafen Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller bezeichnete es am Dienstag vor der Landes pressekonferenz als eines der erfreu- lichsten Zeichen, daß kein einziger Vertreter eines Gebietsteiles von Baden- Württemberg vor dem Lutherausschuß den Wunsch auf Ausgliederung aus dem neuen Bundesland geäußert habe. Wie stark der Wille sei, in Baden- Württemberg zu verbleiben, habe sich besonders eindrucksvoll in Wertheim gezeigt. Dagegen seien einige Wünsche benachbarter Gebiete auf Angliederung laut geworden. Er glaube, daß der Besuch des Neugliederungs- ausschusses keinen Zweifel darüber gelassen habe, dag Baden- Württemberg den Richt- linien des Grundgesetzartikels 29 bezüglich Größe, Wirtschaftskraft und Lebensfähigkeit voll entspreche. 8 Der Ministerpräsident unterstrich erneut die Absicht der Landesregierung, zu der Frage eines etwaigen Anschlusses der Pfalz an Baden- Württemberg nicht Stellung zu nehmen. Die Regelung dieser Angelegenheit sei ausschließlich von der Bevölkerung der Pfalz zu entscheiden. Diese Auffassung än- dere aber nichts daran, daß die Landesregie- rung das größte Interesse an einer baldigen Lösung der Frage Mannheim-Ludwigshafen habe. Je mehr sich das Land in der Ausein- andersetzung über die Pfalz zurückhalte, desto besser werde es sein. Auf die Frage, ob„gewisse Oberbürger- meister“ in dieser Angelegenheit nicht be- deutend weniger zurückhaltend seien, sagte Dr. Müller, unsere Oberbürgermeister hätten eine so unabhängige Stellung, daß er sich Hüten werde, ihre Auffassung ändern zu wol- len. Nicht weniger groß sei das Interesse an der Regelung des Verhältnisses Ulm-Neu- Ulm. 0 Die Landesregierung werde nunmehr in einem Memorandum auf die zahlreichen 9 Fragen des Neugliederungsausschusses ant- worten. Auf politische Probleme werde aber auch hier nicht eingegangen werden. Im Übrigen halte die Landesregierung die Emp- fänger des endgültigen Gutachtens des Lutherausschusses(das Bundesinnenministe- rium)„für nicht so schwer von Begriff, daß man ihnen alles in den Mund legen müßte“. Mit allem Nachdruck wandte sich der Mi- nisterpräsident gegen den Vorwurf, die bei- den altbadischen Vertreter hätten nicht ge- nügend Gelegenheit gehabt, ihre Auffassung vor dem Ausschuß vorzutragen. Ihnen sei die dreifache Redezeit wie den Übrigen Referen- ten zugebilligt worden. Allerdings glaube er, die beiden Altbadener, an ihrer Spitze Ober- landesgerichtspräsident Dr. Zürcher, hätten ihrer Sache wenig genützt. Obwohl der Luther-Ausschuß keinen Zweifel daran ge- lassen habe, daß er für Rechtsfragen über das Zustandekommen Baden- Württembergs nicht kompetent sei, habe keiner der beiden Redner etwa dazu Stellung genommen, ob ein wiederher gestelltes Land Baden den Grund- prinzipien des Grundgesetzartikels 29 ent- spreche oder nicht. 5 Vorgehen der Regierung das notwendige Er- gebnis haben: Eine scharfe Ueberwachung der kommunistischen Partei und eine Ein- schränkung ihrer staatsgefährdenden Tätigkeit. 500 000 Soldaten soll die Bundesrepublik erhalten Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Ueber die voraussichtliche Struk- tur der deutschen Streitkräfte im Rah- men der Londoner Vereinbarungen ist in Bonn folgendes zu hören: Die Höchstgröße für die schwimmenden Einheiten der deutschen Seestreit- kräfte ist in London von 1500 auf 3000 Bruttoregistertonnen heraufgesetzt worden, Von zuständiger Seite wurde hierzu fest- gestellt, daß sich damit die Aufgabe der deutschen Seestreitkräfte nicht verändere. Sie bleibt auf den Küstenschutz beschränkt. Der Gesamtpersonalbestand der deutschen Streitkräfte wird 500 000 Mann nicht über- schreiten. Der Personalbedarf beläuft sich bei den Landstreitkräften auf 310 000 Mann, beim Luftwaffenkontingent auf etwa 85 000 Mann und bei den Seestreitkräften auf zunächst etwa 12 000 Mann. Der genannte Personalbedarf des Heereskontingents um- faßt außer den 12 Divisionen, die die Bundes- republik aufzustellen hat, auch die Führungs- stäbe, die Unterstützungstruppenteile, die Versorgungseinrichtungen und Einheiten, die Schulen und sonstige Ausbildungseinheiten. Nach den bisherigen Plänen werden sich die Landstreitkräfte aus sechs Infanterie- Divisionen, vier Panzerdivisionen und zwei Panzergrenadier- Divisionen zusammenset- zen. Auch bei den Infanterie-Divisionen handelt es sich um voll motorisierte Ver- bände. Von ihnen unterscheiden sich die Panzergrenadier- Divisionen durch verstärk- ten Panzerschutz und durch die Panzer- Begleitung. Das Luftwaffenkontingent wird über 1360 Flugzeuge, darunter Bomben- geschwader, verfügen. Ueber die wirtschaftliche Seite eines deutsechn Verteidigungsbeitrages und den Aufbau einer Rüstungsproduktion sind noch intensive Beratungen der Bundesregie- rung mit Vertretern der deutschen Industrie erforderlich, wie am Dienstag von maßgeb- licher Seite in Bonn versichert wurde. Die Probleme konnten in London nicht restlos geklärt werden. Unter anderem werde zu erwägen sein, ob man nicht Ausrüstungen und Waffen bei anderen Staaten aufkaufe, um die deutsche Wirtschaft für die Produk- tion von Verbrauchsgütern und für den Export freizuhalten. Die Beratungen werden in Kürze beginnen. Erhöhte Sozialleistungen forderte der VdK Bonn.(dpa) Der„Verband der Kriegsbe- schädigten, Kriegshinterbliebenen und So- zialrentner Deutschlan Dienstag in einer Sondersitzung in Bad Godesberg eine Reihe von Verbesserungen der Leistungen der Rentenversorgung, der sozialen und öffentlichen Fürsorge sowie in der Sozialversicherung. In Anwesenheit von Vertretern der Bundesregierung und des Bundestages erklärte der Hauptgeschäfts- führer des VdK, Max Wuttke, die eineinhalb Millionen Kriegs- und Arbeitsopfer wollten durch diese Kundgebung in die Erinnerung bringen, was Deutschland seinen Kriegs- und i Arbeitsopfern als Mindestleistung schuldig sei. Die Forderungen sehen in erster Linie eine Erhöhung der Grund- und Ausgleichs- renten der Kriegsopfer um mindestens vier- zig Prozent und entsprechende Heraufsetzung der Einkommensgrenzen vor. In einem Referat über die Stellung des VdK in Volk und Staat wurde betont, der VdK sei zwar parteipolitisch und konfessio- nell neutral, aber in hohem Maße in allen denjenigen Fragen politisch aktiv, die für das Schicksal der Nation entscheidend seien. Aus dieser Haltung er wachse ihm auch Verpflich- tung, an einem künftigen sinnvollen Ver- hältnis zwischen Staatsbürger und Soldat aktiv mitzuhelfen. War—, wie sie nur das Generalsekretariat machen konnte. Inzwischen hatte Dides den Leiter der DST, Wybot, beschuldigt, selbst Kommunist zu sein oder zumindest Mitglied der kommunistischen Polizeibeamtengewerk- schaft. Wybot hatte das dementiert und einen Ange- strengt. Aber ein weit wirksameres Dementi War es, als die Oeffentlichkeit erfuhr, daß Wybot die Verräter selbst entlarvt hatte. Sie heißen René Turpin und Roger Labrusse. Es sind zwei hohe Beamte des Generalsekreta- riats des Verteidigungsrates. Im Laufe eines Verhörs, das eine ganze Nacht hindurch dauerte, gestanden sie, auf Grund der ihnen vorgelegten Beweise endlich ein, daß sie alles, Was sie über die Sitzungen des Ver- teidigungsrates wußten, an den kommuni- stischen Journalisten Baranès weitergegeben hatten und zwar seit geraumer Zeit. Man weiß heute, daß es sich um zwei ausgesprochene Kryptokommunisten handelt. Der vor einigen Monaten seines Amtes ent- hobene Pariser Polizeipräfekt Baylot hatte den Innenminister der Regierung Laniel bereits vergeblich und wiederholt davor— 5 warnt, diese beiden Leute in so einblick- reichen Stellungen zu verwenden. Turpin Will aus üldealismus“ gehandelt haben, um dem Krieg in Indochina ein Ende zu berei- ten und den Atomkrieg zu verhindern. Es steht nicht fest, aber gilt doch als möglich, dasz Labrusse von Baranès Geld bekommen hat. Beide wurden sofort dem militärischen Untersuchungsrichter vorgeführt, von ihm der Spionage angeklagt und ins Gefängnis eingeliefert, Auch ihr Vorgesetzter, Jean Mons, Generalsekretär des Verteidigungs- rates, ist kompromittiert. Es scheint, daß er Turpin, der seit Jahren sein Mitarbeiter War, Dinge anvertraut hat, die er inm nicht hätte anvertrauen sollen. In der Nacht, in der Turpin vernommen wurde, bat dieser plötzlich darum, zu Mons geführt zu Wer- den. Man gewährte ihm die Bitte. Auf den Knien bat er seinen Chef um Verzeihung wegen des Vertrauensbruchs. Inzwischen telefonierte Mendès-France aus London und entließ Mons aus seinem Amt. Am Morgen darauf erhob der militärische Untersuchungs- richter auch gegen Mons Anklage, ließ ihn aber auf freiem Fug. Kurz danach erhielt der Richter den Besuch einer Frau, die frü- mer im Generalsekretariat von Mons ge- arbeitet hatte, und zwar als Beamtin des Chiffredienstes, Sie War entlassen worden, Weil sie ihre Vorgesetzten darauf aufmerk- sam gemacht hatte, daß im Chiffrierbüro des Generalsekretariats nicht alles mit rech- ten Dinge zuging. Wahrscheinlich wird diese Dame in dem bevorstehenden Prozeß eine wichtige Rolle spielen. a Sofort nach den Eingeständnissen der bei- den Verräter begann dann aber die Jagd auf den seit Tagen flüchtigen Baranès. Ein Abge- ordneter der Radikalen Partei, dem Baranès erklärt hatte, er müsse fürchten, von den Kommunisten ermordet zu werden, hatte ihm sein Landhaus zur Verfügung gestellt. Dides, der noch an Baranès' Ehrlichkeit glaubte, wußte um dieses Versteck und ver- schwieg es. Bis er durch die Geständnisse von Turpin und Labrusse erfuhr, daß Bara- nes zunächst eine Doppelrolle gespielt hatte: als Agent der Kommunisten und als Agent der Polizei. Nun teilte er der DST mit, wo sich Baranès aufhielt. Doch als die Polizei den Mann festnehmen wollte, war er verschwun- den. Vierundzwanzig Stunden später wurde er dennoch in einem Benediktinerkloster festgenommen.„Ich komme, weil ich mich bekehren will“, erklärte er dem Pförtner des Klosters. Aber der wußte schon Bescheid. Kurz darauf wurde der kommunistische Agent im Kreuzgang verhaftet. Inzwischen hat Baranès eingestanden, ausschließlich für die kommunistische Partei gearbeitet zu haben.„Ich bin hundertprozentig Kommu- nist“, sagte er dem Untersuchungsrichter. Die Kommunisten suchen nun allerdings von ihm abzurücken, denn er hat verschiedene Kryptokommunisten der Mitwisserschaft be- schuldigt. Haussuchungen wurden deswegen unter anderem bei dem Abgeordneten der Progressistischen Partei veranstaltet, der Chefredakteur der kommunistenfreundlichen Zeitschrift„Liberation“ ist. In dieser Zeit- schrift war Baranès Redakteur gewesen, wurde aber kurz vor diesen Ereignissen ent- lassen. * A Das Ergebnis all dieser Haussuchungen und der weiteren Bemühungen, die Ange- legenheit aufzuklären, steht noch nicht fest. Wenn nicht alles täuscht, sind dieser Baranès und die Herren Turpin und Labrusse daran schuld, daß die Kommunisten während der Genfer Konferenz genau wußten, wie es in Indochina um das französische Expeditions- Corps und überhaupt auf militärischen Ge- bieten stand. Sollte sich das beweisen lassen, droht ihnen die Todesstrafe. Eckart Peterich Neue Aussagen von Baranès Paris.(UPIdpa) Der Journalist Baranès wartete am Dienstag vor dem Untersuchungs- richter mit einer neuen Sensation auf. Er erklärte im Widerspruch zu seinem ursprüng- lichen Geständnis, daß weder er noch der verhaftete Beamte des Generalsekretariats des Verteidigungsrates, Roger Labrusse, die erste Quelle gewesen sei, von der die Kom- munistische Partei Frankreichs ihre Infor- mationen bezog. Alle Informationen, die er den Kommunisten gab, seien ihnen schon im voraus bekannt gewesen. Sein„Nachrichten- lieferant“ Labrusse habe außer mit ihm auch noch andere Kontakte mit den Kommunisten gehabt. Labrusse, der zusammen mit Bara- nes zum Verhör vorgeladen war, bestritt diese Tatsache energisch. Er behauptete auch, nichts davon gewußt zu haben, daß der Zwischenträger Baranès seine Informationen an die Kommunisten weitergegeben habe. Ihm sei es nur darum gegangen, seine Nach- richten bei der Linksradikalen Zeitung „Liberation“ an den Mann zu bringen. Der Untersuchungsrichter, der mit dem Fall betraut ist, vernahm am Montag den stellvertretenden Ministerpräsidenten im Kabinett Laniel, Pierre Henri Teitgen, den ehemaligen gaullistischen Deputierten Ed- mond Barrachin und den radikal-sozialisti- schen Abgeordneten Andre-Joseph Hugues, der den Flüchtigen Journalisten Baranès für kurze Zeit in seinem Hause aufgenommen hatte. Am Dienstag wurden der frühere Ver- teidigungsminister René Pleven und der ehemalige Minister für die überseeischen Gebiete, Louis Jacquinot, vernommen. (Vd) forderte am härte! sam, Trotz. den e mal. fort.! Kritis Mann klapp genas Mein Ausei kaum längs zählte gann Ex ein V bis ei Da traur. gleich richti derer seher 5 Grun neue spürt lich 1 nen 2 Er- nung Ein- nden ruk- Rah- zt in nden 2 it- 3000 rden. fest- der dere. änkt. schen iber- sich 0 000 etwa n auf mnte um- ades- ungs- diie , die 2iten. sich erie- Zwei nset- ionen Ver- die tärk- zer- wird wen- eite und sind egie- trie 3 geb- Die eStlos le zu ingen taufe, duk- den erden n gsbe- 80 te am Bad ingen „ der ie in t von des läfts⸗ ahalb ollten rung und uldig Linie sichs vier- tzung g des , der essio- Allen ir das . Aus flich- Ver- zoldat —— ingen Ange- fest. ranès daran d der es in tions- a Ge- assen, terich aneès lungs- H. Er rüng- h der ariats e, die Kom- Infor- die er on im ten- 1 auch nisten Bara- estritt auch, 3 der tionen habe. Nach- ditung dem g den im „ den 1 Ed- alisti⸗ Agues, es für mmen Ver- der ischen Nr. 233/ Mittwoch, 6. Oktober 1934 S Haiuclie I Penelope hat zehn Jahre gewartet Die Odyssee des einzelnen ist mit der Heimkehr noch Der italienische Schriftsteller Mona- nelli beanstandete einmal, daß die klas- sische Erzählung von den Fahrten des Odysseus und dem zehnjährigen War- ten seiner Frau Penelope in dem Augenbilck abbricht, da sie beginne, menschlich interessant zu werden— nämlich nach dem Zeitpunkt der Rück- gen zu diesem Thema. Für jeden zweiten Deutschen waren die letzten zehn Jahre eine Odyssee eigener Art. In S. in Württemberg lebte eine junge Lehrersfrau zwei Jahre nach Kriegsende im- mer noch ohne Nachricht von ihrem Mann, bis, eines Tages die Zehn-Zeilen-Karte als erstes Lebenszeichen eintraf.„Da habe ich die Verzweiflung der Ungewißheit weg- gepackt wie ein altes Kleidungsstück“, er- zählte Anni Z.„Täglich unterhielt ich mich mit meinem Jungen— er war damals drei Jahre alt und kannte seinen Vater noch nicht— darüber, wie wir ihn empfangen wollten, wenn er zurückkam. Doch ein Jahr nach dem anderen verging, ehe wir nach Friedland fahren konnten, um ihn abzuholen. Aber es entwickelte sich alles ganz an- ders, als wir es uns vorgestellt hatten. In der ersten Wiedersehensfreude dachten wir nicht mehr daran, daß mein Mann und auch ich in all den Jahren mit der Vorstellung von dem anderen gelebt hatten, die er in uns zurück- ließ, als wir ihm das letztemal die Hand ge- geben hatten. Nach zehn Jahren jedoch kam ein anderer Mensch nach Hause, ein Mann, der durch unvorstellbar viel Leid und Not gegangen war, dem das Elend auch äußerlich schwer zugesetzt hatte. Und in der Heimat wartete eine Frau, die zwar nach außen noch vertraute Züge trug. Ihr Wesen aber war härter geworden, viel weniger anschmieg- sam, als es dem Mann in Erinnerung war. Trotzdem erschien es so, als erlebten wir in den ersten Tagen unsere Brautzeit noch ein- mal. Auch Vater und Sohn fanden sich so- fort. Nach einigen Monaten jedoch wurde es kritisch. Eine Neuanstellung für meinen Mann im Schuldienst wollte und wollte nicht Klappen. Ich dagegen unterrichtete wieder, genau wie in der Zeit, da ich allein War. Mein Mann saß zu Hause. Wir hatten oft Auseinandersetzungen, und ich konnte es kaum ertragen, daß er Vorgänge, die ich längst kannte, immer und immer wieder er- zählte— tagelang dasselbe. Im Stillen be- gann ich, ihn zu belächeln. Er spürte das und brachte nun kaum noch ein Wort heraus— er fing an zu trinken bis eines Tages mein Junge mir zuflüsterte: Du, Mutter, ich glaube, der Vater ist sehr traurig! Ich werde das nie vergessen. Am gleichen Abend noch hatten wir das erste richtige Gespräch. Einer schilderte dem an- deren seine Enttäuschung nach dem Wieder- sehen, und wir suchten gemeinsam nach dem Grund. Mit einem Mal erkannte ich erst den neuen Menschen, der vor mir sag. Und ich spürte, er braucht noch viel Zeit, um wirk- lich nach Hause zu kommen. Die vergange- nen zehn Jahre waren für ihn länger, als der Kleine Oktober- Ratschläge 1. Nicht erschrecken, daß der Sommer Wirle- lien vorbei ist. Warmen Pullover und bequeme Schuhe anziehen, um einen richtigen, langen Spaziergang zu genießen. 2. Heim kommen, sich ganz umziehen, hubschk machen und gemütlich Tee trinken. Dazu mal einen Kuchen, sondern appetitliche, kleine Sandwiches essen— auch wenn man ganz allein ist. 3. Mit dem langsam verblassenden Sommer- braun Ihres Teints energisch Schluß machen. Helle Puderunterlage und warmes Lippenstift- rot dussuchen. 4. Neue Frisur wählen und daran denken, daß der Wintermantel einen Kragen nat, aus dem ungepflegte Haare wie Zundhölzer hervor- sprießen. 3. Alle Wintersachen, auch das Skizeug, aus dem Schruanſ nehmen. Lüften, anprobieren, was noch paßt, und vor allem ändern. Erstuunlick, wie gut alte Sachen aussehen können, wenn man sie pflegt. 6. Ab und zu mal ganz früh zu Bett gehen, dem Herbstregen vorm Fenster zuhören und Grog trinken. Einen spannenden Liebesroman lesen— auch wenn Sie intellektuell sind und viel Fetiſcreme auf dem Gesicht verteilen. 7. Im Schmucleasten wünlen, sich genau überlegen, was zum neuen Pullover oder Man- tel paßt. Vielleicht aus einer alten Brosche einen hübschen Ring machen lassen oder eine Kette neu auffädeln. 8. Das sechsreihige„Hundehalsband“ vom vorigen Jahr, dessen Perlen sich eng um den Hals schmiegen, in diesem Winter meterlang tragen, mit einem Knoten in Taillenhöhe. 9. Sich uberlegen, ob man nicht ein neues Parfüm wäklen sollte. Es gibt zauberhafte Nuancen für Herbst und Winter. Rauchig, stare nach Wald und Nebel riechend oder nach Ka- minfeuer aus Sandelholz. 10. Den Besuch bei einer guten Kosmetike- in verabreden. Auch wenn man noch nie da- gewesen ist. Und selbst wenn man sich das Geld vom Munde abspart. Ab 25 lohnt es sich mmer. II. Ihrem Mann, Freund oder Bruder ein 1 abschwatzen. Aus der Länge einen neuen an en nänen und die aller modernste aller knalterblusen tragen. Statt der Manschetten- 44 zwei große, gewagte Sommer-Ohrelips, ie mit Sicherheitsnadeln befestigt werden. 12. Und æau guter Letæt: Sich uberlegen, ob 8 an den langen Abenden nicht was Neues 9 8 könnte. Niemand ist dazu zu alt. Viel- icht naben Sie noch nie einen Pullover ge- stricſet, oder einen Spanisch-Rursus besucht. P. Ph. Herbstliches Kaminfeuer Zeichnung: Christine v. Kalckreuth Kalender sie angibt. Seitdem ist es bei uns freundlicher geworden. Mein Mann hat das Lachen Wieder gelernt, und plötzlich soll es jetzt auch mit einer neuen Anstellung klappen.“ 55 Als Frau Sabine die Nachricht bekam, daß sie ihren Mann im Durchgangslager abholen könne, setzte sie sich in ihren Wagen und fuhr mit den drei mittlerweile erwachsenen Kindern dem Vater entgegen. Der ehemalige Hauptmann aber fiel aus allen Wolken, als er hörte, daß seine Frau, während er in Ge- fangenschaft saß, durch eigene Initiative wohlhabende Inhaberin einer namhaften Firma geworden war. Auch hier drängte die Wiedersehensfreude zuerst alles andere zu- rück.„Aber schon nach Tagen zeigte sich mein Mann bedrückt“, berichtet die tapfere Frau.„Daß ich es war und nicht er, der die Familie erhalten konnte, kränkte seinen Stolz. Und schließlich meinte er, er müsse fortgehen, denn er könne an dem, was ich geschaffen habe, nicht teilhaben oder es gar übernehmen. Daraufhin bot ich ihm an, al- lein eine große Reise zu unternehmen, neue Eindrücke zu sammeln und, wenn er Lust habe, wieder zu uns zu kommen. Er verließ uns tatsächlich, und es vergin- gen Wochen um Wochen. Sie erschienen mir schwerer als die vergangenen Trennungs- jahre. Ich liebte meinen Mann und durfte es auch nicht anerkennen, daß er bei einer von mir geleisteten Arbeit einen Unterschied zwi- schen Mein und Dein machen wollte. Nicht ein einziges Mal hatte er gefragt, oh ich ihm treu geblieben sei. Es erschien ihm genau so selbstverständlich wie mir. Und jetzt sollte er mich allein lassen wollen?— Aber er kam wieder. Eines Tages stand er vor der Tür. Ich bleibe, sagte er. Schönere Worte habe ich nie gehört. Und warum blieb er? Er legte mir einen Plan für Betriebsverbes- serungen vor, und das war für ihn der Schlüssel zum Anteil an unserem Leben. Bis- her hat er es nie bereut.“ * Wie anders aber ist es, wenn die Wirk- lichkeit eine lang gehegte Vorstellung voll- kommen zerstört?— Als Gerda Z., die ihren Mann als junge Frau von 29 Jahren zum letzten Male zum Fronturlauberzug gebracht hatte, im norddeutschen H. die Fahrkarte zum Lager löste, zitterten ihre Hände. Nicht nur vor Aufregung und Freude, sondern auch aus Angst. Hinter ihm lag das Jahr- zehnt der Gefangenschaft, hinter ihr die Flucht aus dem Osten. Sie lebte jetzt von Gelegenheitsarbeit. Gewiß, sie hatte ihm ge- schrieben, daß sie sehr krank gewesen sei, daß sie sich verändert habe. Und er war stets so besonders stolz auf das gute Aussehen sei- ner Frau gewesen.„Aber wie herzlich nahm er mich in den Arm, als ich ibn ansprach und er meine Stimme hörte, und auch wir haben die Freude des Wiedersehens kennen gelernt. Der Alltag aber konnte es auf die Dauer nicht verbergen, daß er ein anderes Bild mit sich getragen, daß ihn die kleinen Verhältnisse beengten. Meine Nerven, zum Zerreißen gespannt, waren dem nicht ge- Wachsen. Eine Szene folgte der anderen. Ja, und nun hat er eine andere, eine jüngere Frau gefunden. Er ist noch immer ein an- sehnlicher Mann, er bekam auch sofort eine neue Stellung. Ich gönne es ihm. Aber ich bin wieder allein— und darf nicht einmal mehr warten.“ 8 Ingrid G., eine attraktive Erscheinung, hatte ihren Sekretärinnenberuf wieder auf- genommen. Selbst voll Lebenserwartung, glaubte sie nicht mehr an die Rückkehr ihres Mannes. Sie lebte mit einem anderen Mann nicht beendet zusammen, in einer von ihm eingerichteten hübschen kleinen Wohnung, als die erste Nachricht aus der Gefangenschaft eintraf Sie trennte sich von diesem Mann— so war es ausgemacht— und fuhr ihrem Mann ent- gegen, als sie die Mitteilung von seiner Heimkehr erhielt. Nur— wie sollte sie sich unbefangen dieses Wiedersehens freuen kön- nen?„Arnold fühlte diese Fremdheit zwi- schen uns“, erzählt sie heute.„Er sprach we- nig und hat nie gefragt. Aber meine Gedan- ken waren bei dem anderen, und das spürte er. Als ich mir eines Tages ein Herz nahm und ihm alles sagte, fand ich kein Verständ- nus. Er nahm seine Sachen und zog aus. Vor ein paar Wochen schrieb er mir, wenn ich bereit wäre, die fremde Wohnung aufzu- geben und mit ihm zusammen in seinem möblierten Zimmer zu leben, wolle er es noch einmal mit mir versuchen. Sehen Sie, und dazu habe ich mich dann entschlossen.“ * Umso einfacher und klarer war alles für die Arztfrau Lore F., die mit fünf Kindern und einer unbeschädigten Landpraxis den Mann zurückerwartete.„Konflikte gab es bei uns überhaupt nicht“, erklärt die Fünfzig- jährige.„Dazu blieb einfach keine Zeit. Die einzige Differenz, die es zwischen mir und meinem Mann gegeben hat, seit er wieder da ist, war, daß er ohne Erholung gleich wie- der an die Arbeit ging. Er sagte mir zu Be- ginn: Zehn Jahre sind vergangen, keine Kleinigkeit, Lore, wir wollen nicht viel dar- über reden. Jeder mußte sein Leben leben und sehen, wie er damit fertig wurde. Fan- gen wir jetzt gleich das neue an.“ So haben wir es gehalten. Und wenn ich jetzt manch- mal durchs Haus gehe und meinen Mann in seinem Sprechzimmer reden höre, dann kommt mir die Vergangenheit nur noch wie ein Traum vor.“ Rosemarie Winter Altersversorgung Die Altersversorgung Dänemarks dürfte die beste der Welt sein. Der Staat sorgt dafür, daß die Alten keine materielle Not leiden. In Hei- men haben sie Wohnung und Verpflegung, dazu ein Taschengeld und Bekleidungszuschuß. In Kopenhagen befinden sich die Altersheime in einem besonderen Stadtteil, der„Stadt der Alten“, mit eigenem Postamt, Krankenhaus und Geschäften. Seite 8 Foto: Hubs Flöter/ Jobis Modell Bielefeld Schuhe machen die Mode mit Ballerinaschuhe sterben aus/ Wintermode: Tendenz zierlich, schmiegsam, weiblich „Bien chaussé— bien habillé“, sagt der Franzose, zu deutsch: gut beschuht, gut ge- kleidet. Diese Erkenntnis ist nicht neu, sie hatte schon vor Jahrhunderten Geltung. Welche Beachtung man von jeher dem Schuh- Werk zu wandte, läßt sich schon daran erken- nen, wieviel Volksglaube, wieviel Sprich- Worte und Zitate sich auf den Schuhmacher und dessen Schöpfungen beziehen. Vom Pantoffel des Aschenbrödel bis zum Pan- toffel, unter den der Ehemann nicht geraten soll, vom Schuh, den man dem jungen Paar nachwirft, um ihm damit Kindersegen zu Wünschen, bis zum Schuh, den der Mann nie der Frau seines Herzens schenken soll, da- mit sie ihm nicht davonläuft, vom Schuster, der bei seinem Leisten bleiben soll bis zu den Weisheiten der Schusterphilosophen Hans Sachs und Jakob Böhme. Vornehmheit, Macht und Reichtum fan- den schon im Mittelalter und erst recht in den darauf folgenden Jahrhunderten der Prachtentfaltung ihren Ausdruck in kunst- voll verzierten, mit Edelsteinen geschmück- ten Schuhen, die heute als Sehenswürdigkei- ten in Museen gezeigt werden. Sie waren aus Seide, Brokaten oder Atlas hergestellt denselben Stoffen, wie man sie auch heute noch für festliche Schuhe in zartesten Far- ben und zierlichster Ausführung verwendet. Auch die Form der Absätze wiederholt sich immer wieder. Denke man nur an die hohen Korksohlen, haben sie nicht gewisse Aehn- lichkeit mit den Kothurnen altgriechischer Schauspieler? Und alle die verschiedenen Absätze, die man von der Mitte des 17. Jahr- hunderts an trug, lassen sich in den Schau- kenstern unserer Tage wiederfinden. So spielt in diesem Winter zum Beispiel der Louis-XV.-Absatz eine große Rolle, sei es der„Baby Louis XV.“, der- die jugendlichen Flats ablösen soll, sei es der schmale hohe Louis XV. für Straßen- und elegante Nach- mittagsschuhe. Wie sich im Laufe der Zeiten der Ge- schmack wandelt, so hat auch die Form des Mein Sohn wird Rmerikaner Schuhputzer und Zeitungsjunge— Erste Sprossen auf der Leiter zum Erfolg Mein Sohn Peter war 8 Jahre alt, als wir vor sechs Jahren zum ersten Male im Hafen von New Vork an der kleinen Dame der Freiheit vorbeifuhren. Er hatte zwei Jahre deutscher Schule hinter sich und auch sonst eine gehörige Portion Respekt vor der Obrigkeit mitbekommen. Das heißt— bis Bremerhaven. Bereits auf der Ueberfahrt hatte die Gesellschaft rein- amerikanischer Erziehungsprodukte ihre Wirkung aus- geübt.. eine Wirkung die sich keine vier Wochen später in einer Familienkrise aus- wirken sollte. Mit wieviel Sorge hatte ich der„Ame: rikanisierung“ meines sensiblen, schmäch- tigen und schüchternen Sohnes entgegen geshen. Ich Ahnungslose. Mit der Mühe losigkeit der Kinder vergaß er sein Deutsch, machte die Aufnahmeprüfung seiner Schule ohne Hindernisse und füllte seine mit Magermilch genährten Muskeln in wenigen Wochen um mehrere Weiten aus. Aber ich konnte das Wunder erst ganz begreifen, als er aus der Schule nach Haus kam und selbstverständlich verkündete, er wolle mit seinem Freund(übrigens der Sohn eines Generals) einen Schuhputzstand eröffnen, sie hätten eine gute Ecke belegt. Mir standen die Haare zu Berg. Ich hatte noch meinen ganzen Ballast europäischer Vorurteile Jetzt, sechs Jahre später, habe ich manche Epistel verfaßt über einige Erfah- rungen mit amerikanischen Kindern— die sicher nicht so bequem sind, wie altmodisch erzogene Kinder. Ganz im Gegenteil, aber sie sind viel früher selbständig, selbst- bewußte kleine Persönlichkeiten, und gut vorbereitet für einen harten Lebenskampf. Kein Tag vergeht, in dem wir Mütter hier in USA nicht in unserer Zeitung einen wissenschaftlichen Rat lesen können, der uns hilft, unsere heranwachsenden Kinder mit den Aufgaben eines verantwortungs- pewußten Bürgers bekannt zu machen, ihnen Selbstvertrauen zu ermöglichen, indem sie früh lernen Verantwortung im Haus zu übernehmen, zusammen mit gewissen Haus- arbeiten— ungeachtet ob se Buben oder Mädchen sind. Bisher hatte ich mich schon Sehr fortschrittlich gefühlt, weil Peter für ein Wochentaschengeld das Geschirrwaschen im Haus übernommen hatte. HHausan- gestellte sind in den USA ein Luxus für ganz wenige.) Die bekannte Witzfigur des amerikanischen Ehemannes in der Küchen- Schürze ist eigentlich das Porträt eines wah- ren Ritters, der seiner respektierten Gat- tin im gemeinsamen Haushalt zur Hand geht. und ich dachte mir, Geschirr- Waschen ist die beste Eheschule für meinen heranwachsenden Sohn. Wie unentbehrlich hatte ich mich für meinen heranwachsenden Sohn gefühlt Bis vor drei Wochen! An jenem schicksals- haften Tag kam Peter strahlend nach Haus und verkündete, er könne von einem Freund die Zeitungsrunde übernehmen! Kaum eine Lebensgeschichte eines Dollar- Millionärs beginnt ohne Schuhputzen oder Zeitungstragen. Als kleines Mädel in Deutschland hatte ich diese arme Millionäre oft bedauert.. das War, ehe ich wußte, dag zum Beispiel in Beverly Hills, dem Vorort von Los Angeles, in dem die Mil- lionäre und Filmstars wohnen, der Sohn des Millionär- Bürgermeisters die Zeitungen aus- trägt und am Sonntag von einem chauffier- ten Cadlillace seines Vaters mit den schweren Sonntagszeitungen durch seine Runde ge- fahren wird. Hier nun war mein Sohn dabei, die erste Stufe auf der amerikanischen Erfolgsleiter zu besteigen. Plötzlich war sein Schreibtisch in ein wahres Büro verwandelt. Lange Listen mit Kunden, Abbestellungen, Neu- bestellungen, Abrechnungen und schließlich die Monats-Geldeinsammlung! Ganze 70 000 Dollars hatte er zu verrechnen. Nachdem er nonchalant seine Abrechnung eingeliefert hatte, blieb ihm ein Reinverdienst von 20 Dollars für täglich 20 Minuten„Arbeit“ in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Mein Mann und ich führten manches besorgte Gespräch. Jetzt muß es sich zeigen, ob unsere vorsichtige Führung, unsere Vor- bereitung auf Verantwortung, unsere hüb- schen Lehren wie:„Geld allein macht nicht glücklich“, Früchte tragen. Umsonst warte ich auf ein Wort von meinem Sohn, das an- deuten soll, er wolle vielleicht ein Spar- konto eröffnen und wie viele andere Zei- tungsbuben seiner Bekanntschaft den Grundstein für sein Studium legen. Nach drei Tagen halte ich es nicht länger aus. Vorsichtig nach moderner Erziehungs- methode darf man mütterliche Fragen ja nur sehr vorsichtig stellen) frags ich, was er mit seinem Reichtum zu tun gedenke. Mein Sohn sieht mich erstaunt an. So er- staunt, daß ich mich beeile die Vorzüge von Sparsamkeit— oder sogar die Aussicht auf ein späteres eigenes Auto zu schildern Da kommen auf seiner Hosentasche ver- knitterte Dollarscheine und Silberstücke alles zusammen nicht mehr als 15 Dollars. Mein Sohn ist selber ratlos, was aus den restlichen 5 geworden ist. Er rekapituliert die Ausgaben eines wilden Samstagnach- mittags im Rausch des ersten selbstverdien- ten Geldes: Einen(Völlig unnötigen) Haar- schnitt, Kino für sich und eine Schulfreun- din, Coca-Cola und„Heiße Hunde“ für beide nach dem Kino, ein Paket Kaugummi, drei rote Rosen für mich und— eine Wasser- pistole. Für einen Augenblick vergesse ich, daß ich eine„moderne“ Mutter bin und frage, Was er denn mit dem Rest von 15 Dollars zu tun gedenke. Triumph! Er will ein Spar- Konto damit eröffnen. Wir ziehen gemein- sam auf die Bank und deponieren diesen ersten Grundstein für spätere Pläne erst viel später in einer schlaflosen Nacht kommt mir der Verdacht, Peter hat das Sparen vorgeschlagen, ehe wir die zerbro- chenen Kellerfenster entdeckt hatten, die er aus seinem Verdienst hätte ersetzen müssen Trotzdem sind wir uns darüber einig, daß sein Selbstbewußtsein, sein Ordnungssinn und seine Pünktlichkeit mit seinem 10 als Zeitungsjunge zugenommen haben dafür nehmen wir gerne in Kauf, daß wir abwechselnd sonntagsfrüh um 6 Uhß ver- schlafen aus dem Bett kriechen missen, um ihn mit seinen 60 Zeitungen zu je fünf Pfund mit dem Wagen herumzufabhren Anneliese Uhlig Schuhs eine Entwicklung mit vielen Extre- men und schrulligen Auswüchsen durchge- macht. Was gab und gibt es allein schon an verschiedenen Sohlen: Holz-, Leder-, Gummi-, Krepp-, Relief-, und Profilsohlen, Primair- und Airlineschlen, Kork-, Bast- und Strohschlen und noch einige mehr. Und Was es heute— vor allem bei Damenschuhen — kür phantastische Farbbezeichnungen gibt: Cognac, Whisky, Nikotin, Mandaringelb, Wedgewoodblau, Gun-Metall, Tan, Mocca, Anthrazit, Rauch und Bali und wie sie alle heißen. Chevreau, Samt- und Lamacalf spielen, sowohl in der Herren- als auch in der Damenschuhmode dieses Winters eine große Rolle. Der altbewährte Lackschuh tritt lang- sam von der Bühne ab, dafür gibt es für festliche Anlässe Schuhe aus kostbarem Sil- ber- oder Goldchevreau und Satin in allen Farben des Regenbogens. Auffällig ist, daß man mehr und mehr Wert auf zierliche, schmiegsame, hauchzarte, spitzige, sehr weibliche Schuhe legt, selbst Sportschuhe— für Damen und für Herren— sind von angenehmer Leichtigkeit, Die Klo- pigen„Treter“ und die flachen Ballerina- schuhe— so prophezeien Fachkreise— ver- schwinden von der Straße und weichen Schuhen mit 1.5 bis 4 Zentimeter hohen Ab- sätzen. Vom Nachmittag an werden ganz hohe Absätze getragen, so hoch und zer- brechlich dünn, daß es eine wahre Kunst ist, sich darin fortzubewegen,. Und für das kalte und nasse Wetter gibt es alle Arten von Stiefelchen mit Fellfutter und— als Neu- heit— flache Slipper mit Strickeinsatz, den man wie Söckchen um die Knöchel rollt. Fürwahr, eine Frau, die auf ihre Schuhe und den schönen Schwung ihrer Beine achtet, hat es nicht leicht, aus der Fülle der neuen Modelle das Richtige auszuwählen. Jacques Fath, zu dessen Lieblingskindern schon im- mer Schuhe und Strümpfe gehörten, meint dazu: Wer mehreère einfarbige Pumps in ver- schiedenen Lederarten und mit verschiede- ner Absatzhöhe besitzt, wird nie in Ver- legenheit geraten. Das interessiert die Frau Nach dem neuen Bundesmietengesetz, das am 1. Januar 1955 in Kraft treten soll, können Instandsetzungsarbeiten— soweit die Mängel die Benutzbarkeit der Wohnung beeinträchti- gen— bei preisgebundenen Wohnungen dureh Einbehaltung der Miete notfalls erzwungen werden. * In 67 von 453 durch die Deutsche Angestell- tengewerkschaft abgeschlossenen Gehaltstarifen drückt sich, nach Mitteilung der DAG, die Un- terbewertung der Frauenarbeit noch heute durch einen generellen Abschlag von fünf bis zehn Prozent vom Monatsgehalt aus. * Ein Drittel aller mißgestalteten Kinder wird von unehelichen Müttern geboren, wurde auf einem Aerztekongreß in Freiburg festgestellt. 12 Nach einer ausländischen Rundfrage sind die deutschen Frauen in bezug auf persönliche Ausgaben für Schönheitspflege und„make up“ weit bescheidener als die Frauen anderer West- licher Länder Sie werden an Sparsamkeit nur urch die Schweizerin geschlagen, die der Kosmetik-Industrie noch weniger zu verdienen gibt. — eee e eee eee Wohlverwahrt sämtliche Urkunden, Seite 4 MANNHEIM In den Schatzgewölben der Mannheimer Sparkasse Zwei Tresortüren von 140 Zentnern Gewichf öffnen sich nur bei Doppelkontrolle Im dichtesten Umzugsbetrieb der Mann- heimer Städtischen Sparkasse, die schon am Freitag Geschäfts- und Kundenverkehr in mrem neuen Gebäude in D 1 abwickeln Will, trafen wir gestern ihren geplagten Werbeleiter, der uns in die unterirdischen Gewölbe des neuen Hauses führte. Wir Wollten einmal sehen, wo nicht unbeträchtlichen Werte der Sparkasse und ihrer Kunden möglichst„zugriffssicher“ aufbewahrt werden, und wir waren über- rascht von der Wucht und Großzügigkeit einer hochmodernen Tresoranlage, die 80 ziemlich jede Garantie für einen ausreichen- den und systematisch gesicherten Eigentums- schutz bieten dürfte. Der rund 130 Quadratmeter umfassende, über eine breite Treppe zu erreichende Tre- sorraum ist in zwei Abteilungen unterteilt. Die eine Hälfte gehört den Kunden der Spar- kasse, denen auch besondere Kabinen für die unbeobachtete Ueberprüfung ihrer Depots zur Verfügung stehen und die ihre Wert- Segenstände, Papiere oder Gelder in einem der etwa 1900 Schließfächer unterbringen können. Der zweite Teil enthält die eigene „Schatzkammer“ der Sparkasse. Hier ruhen alS0 Hypotheken- und Grundschuldbriefe, Wert- papiere und andere Dokumente, sowie ein großer Teil des Bargeldbestandes, der hier unter dem Gesichtspunkt:„Jeder Uberschuß ist Zinsverlust“ gelagert ist. Jeder Kassier Hat sein eigenes Fach, zu dem zu gelangen Allerdings nicht so einfach ist, als es bei der Vebersichtlichkeit des Raumes unter der Erde den Anschein hat. Denn ein weitver⸗ Zweigtes, nach den Erkenntnissen der mo- dernsten Technik ausgetüfteltes Sicherheits- system sorgt dafür, daß hier unbefugte Griffe Außenstehender oder Angehöriger der Sparkasse so gut wie unmöglich sind. Der Zugang zu beiden Tresorräumen geht durch je eine Stahltür, die eine„Kleinig- keit“ von 140 Zentnern wiegt und deren Auherst komplizierter Mechanismus nur von mindestens zwei Beamten geöffnet werden katt. Die beiden Kennziffern, die dazu not- Wenig sind, sind einer einzelnen Person nie zusammen bekannt; ebenso ist es unmöglich, beim Einstellen hinter dem Rücken des öff- nenden Angestellten die öfters wechselnde Geheimnummer abzulesen. Eine eingebaute Dezimeterdicke Panzertüren mit einem auf allen Raffinessen moderner Tecknik beruhenden Sickherheitssystem schir- men in den Tresorräumen der Mannheimer Sparkasse Rundeneigentum und„eigene Be- stände“ hermetisch vor langen Fingern ab. Foto: hb Wohin gehen wir? Mittwoch, 6. Oktober: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr:„Wie es euch gefällt“; Palast: „Alles war Sünde“, 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Der Löwe von Amalfi“; Amerikahaus 20,00 Uhr: „Wir gingen in Amerika zur Schule“, drei Mannheimer Oberschüler berichten von ihrem Aufenthalt in Amerika, 16.00, 18.00 Uhr: Film „Indianer“, 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert; Ro- sengarten 19.00 Uhr: Jugendtanzabend(Stadt- jugendring); Gymnasium 19.30 Uhr:„Einfüh- rung in das Strafrecht“, Spr.: Landgerichts- direktor Dr. Heinrich Wendt(Abendakademie); Städtische Musikbücherei, U 3, 1, 16.30 Uhr: Schallplattenkonzert mit Werken von Weber und Wagner;„Amicitia“ 15.00 Uhr: Vortrag von Frau Dr. Kirmse über„Arztliche Rat- schläge für die Hausfrau“(Mannheimer Haus- frauen- Verband); Wirtschaftshochschule 19.30 Uhr: Filmvorführungen über das Flugwesen (Columbus- Reisebüro und Impex- Speditions- gesellschaft); Kolpingheim, E 6, 20.00 Uhr: Vor- trag über„Südostafrikab, Spr.: Pater Ger- man OSB. Wie wird das Wetter? 2 N E Dunstige Herbstwitterung Vorhersage bis Donnerstagfrüh: Vorwiegend wolkiges, morgens der Jahreszeit entsprechend auch trüb-dunstiges Wetter, nur ört⸗ lich schwacher Regen oder Nie- seln. Tageserwärmung 14 bis 17 Grad. Schwache Winde um Südwest. Pegelstand des Rheins am 5. Oktober: Maxau 590(25), Mannheim 500(33), Worms 417(27), Caub 399(13). Pegelstand des Neckars am 5. Oktober: Plochingen 162(12), Gundelsheim 200(12), Mannheim 510(30). in Zukunft die Polizei-Rufanlage, die bei der geringsten unbefugten Bewegung hochempfindlich re- agiert, und eine Anordnung zahlreicher wei- terer Sicherungen, die zu anderen Kontakt- Stellen führen, vervollständigen das Ueber- wachungsnetz um die hinter dicken Eisen- Sittern liegenden Safes. Um den gesamten Tresorraum herum führt außerdem noch ein schmaler Kontrollgang, der eine genaue Ueberwachung von außen ermöglicht. Die beiden Tresors wurden in einem Arbeits- gang unter Verwendung von Spezialbeton und besonderer Stahlschienen hergestellt. Allein die Urkunden, die in der neuen Schatzkammer untergebracht sind, reprä- Von oben sieht alles sentieren einen Wert von rund 38 Millionen Mark. Dazu kommen der Inhalt der Kun- denschließ fächer und die Barbestände. Es könnte einem Angst werden vor diesen Schätzen. Aber das beste Mittel gegen diese Angst sind die Vorkehrungsmaßnahmen, die alles, was hier unten liegt, hinter soliden Stahl- und Betonhüllen„verpackt“ haben und mit gründlichen Sicherheitssystemen und dem Grundsatz der„Doppelkontrolle“ dafür sorgen, daß nichts weg kommt Ueber weitere Einzelheiten des neuen Sparkassengebäudes berichten wir im Text- teil unseres Anzeigenkollektivs am kommen- den Freitag. hwWb viel gemütlicher aus Kleiner Rundflug mit dem Hubschrauber über der lebendigen Stadt Die Windmühlenflügel wirbeln. Ich sitze unter ihnen. Draußen halten sich die Zu- schauer die Hüte fest. Ein kleiner Ruck, und Wie mit dem Fahrstuhl schwebe ich hoch. Mannheim aus 300 Meter Höhe, in Ermange- lung eines Eiffelturmes vom Hubschrauber Aus betrachtet, sieht wirklich hübsch aus. Vom Sitz aus kann man sich gründlich um- sehen. Die Plexiglaskanzel gestattet Sicht nach allen Seiten. Zuerst ist es vielleicht ein wenig seltsam, wenn man so fünf Meter über dem grauen Neckarwasser hängt, aber je höher man steigt, desto sicherer fühlt man sich. Schnurgerade wie eine Landstraße liegt der Neckar, daneben, durch einen Grünstrei- ken getrennt, der Kanal. Die Menschen unten auf den Straßen, die aus der Vogelperspektive ganz kurze Beine zu haben scheinen, bleiben stehen, sehen nach oben. In eleganter Kurve schwebt das Flugzeug über den Luisenpark, über geschwungene, sandbraune Wege, Sport- platz, und dem idyllischen Kutzerweiher. Von oben sieht man überhaupt erst, wie- viel Grün, wieviele Bäume es noch in der Stadt gibt. Ueberall ziehen sich kerzen- gerade Alleen entlang. In den Baumkronen spielen schon die Herbstfarben. Am Goethe- platz leuchtet ein kleiner weißer Kreis, aus dem ein paar„weiße Hebel“ ständig zucken. Es ist der Verkehrsposten, der den Strom der Autos in die verschiedenen„Kanäle“ lenkt. 5 Es gibt doch noch allerhand Trümmer in den Quadraten, auch das fällt erst beim gro- Ben Ueberblick auf. Man sieht in enge Hin- terhöfe, in dunkle von bemoosten Dächern eingerahmte Schächte, in denen Wäschestücke wie bunte Tupfen hängen. Baustellen sehen aus wie willkürliche Löcher im Sandbau- kasten. In der„Postgrube“ herrscht turbu- lenter Wirbel wie in einem Ameisenhaufen. Wie im Kinderkarussell drüben auf dem Meßplatz rotieren die Autos um den Kur- pfalzkreisel. Alles scheint sich langsam und bedächtig abzuspielen. Von oben ist Mann- heim wirklich eine gemütliche Stadt. Noch ein Blick hinunter auf die bunte Spielzeug- budenstadt der Messe. Der Traum ist vorbei. Verkehrsreferent Klaus strahlt, als er aus- steigt. Er ist sich mit Polizeioberinspektor Nauti einig, daß so eine Maschine, wie sie von den Münsterland-Margarine-Werken für Re- klameflüge vorgeführt wird, auch für die Stadtplaner und die Polizei zur Ueber- wachung von Grogveranstaltungen recht ge- eignet wäre. Ein Hubschrauberlandeplatz bei Neuostheim ist ja schon vorgesehen. Der Spaß ist bis jetzt leider noch zu teuer. Die Maschine kostet ab Fabrik, mit eingebauter Funkanlage immerhin 185 000 Mark. Pro Stunde verbraucht sie etwa 50 bis 60 Liter Benzin. Verständlich, daß sich die Jugend um die Absperrungen drängte und alle tech- nischen Einzelheiten genau wissen wollte. Und auch Kunstflugmeister Albert Falder- baum musterte sie kritisch. Es ist das letzte Modell der Firma Hiller, aus Palo Alto in Kalifornien. Sie wird von einem luftgekühl- ten Sechs-Zylinder-Franklin-Boxer-Motor, Hubraum 4,2 Liter, 200 Pferdestärken, in die Luft gezogen. Sie erreicht über 3000 Meter, fliegt vorwärts 140 Stundenkilometer und wiegt 660 Kilogramm. bt Eine Iracht Prügel unterm Rosenbaum Quittung für jugendlichen Dieb/ Aus dem Polizeibericht Am Verbindungskanal kletterte ein Sieb zehnjähriger über die zwei Meter hohe Umäunung eines Lagerplatzes und wollte dort einen Rosenstock stehlen. Er wurde da- bei von einem Angestellten erwischt und empfing an Ort und Stelle eine Tracht Prü- gel. Der Junge flüchtete entsetzt unter Zu- rücklassung seines Sakkos, in dem seine Ausweispapiere steckten. So wußte man, mit wem man es zu tun hatte. Wegelagerer am Kanaldamm Auf dem Neckarkanaldamm, etwa drei- hundert Meter von der Feudenheimer Schleuse entfernt, versuchte ein Wege- lagerer, sich an einer 358jährigen Frau zu vergehen. Er hatte die Frau schon zu Boden gerissen. Sie rief jedoch so laut um Hilfe, daß er von ihr abließ und mit dem Fahr- rad floh. 5 Streit auf der Baustelle In der Innenstadt gerieten auf einer Bau- stelle zwei Arbeiter heftig in Streit. Der eine schlug auf den anderen so ein, daß der arme Kerl mit dem Kopf gegen eine Betonwand flel und bewußtlos zusammenbrach. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Flucht im Nachthemd Zwei Angestellte machten es sich in einer Wohnung der Oststadt bei einer Frau bequem und waren trotz wiederholter Mahnung nicht zum Gehen zu bewegen. Sie schlugen der Wohnungsinhaberin mit der Faust ins Gesicht, so daß dieser nichts anderes übrig blieb, als im Nachthemd auf die Straße zu fliehen. Eine Polizeistreife geleitete sie wie- der zurück. Inzwischen waren jedoch die bei- den Ruhestörer verschwunden. Handtasche entrissen Kurz nach dem Einbiegen aus der Brei- ten Straße in das Quadrat L 1 wurde einer 34jährigen Hausgehilfin die Handtasche, in der ihre Ausweispapiere und 40 Mark steck- ten, von einem Unbekannten entrissen. Der Täter sei, wie sie angab, in Richtung Schloß davongelaufen. Eine Durchsuchung des Schloßhofes blieb ohne Erfolg. Dachstuhlbrand An der Friedrichstraße in Neckarau wurde aus einem Speicher starke Rauchent- Wicklung beobachtet Im Dachstuhl war ein Brand ausgebrochen, den die Berufsfeuer- wehr schnell löschen konnte. Sachschaden etwa 1500 Mark. Trunkener Uebermut Ein junger Mann, der offenbar über den Durst getrunken hatte, schlug in seinem Uebermut an der Straßenecke Friedrichs: platz/ Karl-Friedrich-Straße an einem par- kenden Personenkraftwagen eine Scheibe ein. Er zerschnitt sich dabei so, daß er ärzt- licher Behandlung bedurfte. Der tägliche Unfall fand am Montag er- freulicher weise nicht statt. Die Kuppel der Jesuitenkirche, an der alle Instundsetzungsarbeiten bis zum Spät- sommer 1955 abgeschlossen sein sollen, uud auf einen achteckigen Betonklotz montiert werden. Dieser Betonturm wurde gestern nach einem Spezialver- fakren einer Mannheimer Firma mit rund 80 Tonnen Kraft vorgespannt, um beim Auf- setzen der Kuppel uber das notwendige innere Gleichgewicht der Kräfte zu verfügen. Das Spunnungs verhältnis wurde durch eine Verankerung der an sämtlichen Ecken heraus- ragenden zwei Lagenzüge erreicht, die aus je neun Strahldrähten von neun Millimeter Durchmesser bestehen und von einer Hochdruckpumpe mit 40 Tonnen Zugbraft zu einem Spannrahmen verarbeitet wurden. Foto: hb Kleine Chronik der großen Stadt Die Kapelle Rio Rita, kleine Tanzwettbewerbe und schöne Preise sorgten dafür, daß auch Kein Erdbeben .. Sondern lediglich eine Versuchssprengung der Amerikaner auf Viernheimer Gebiet ließ gestern in den Mittagsstunden auch den Mannheimer Grund und Boden erzittern. Wie wir erfahren konnten, soll es sich um eine Fünf-Zentner-Bombe gehandelt haben — gewiß fünf ganz spezielle Zentner, denn die Fernwirkung war beträchtlich. Aktiv in der Kommunalpolitik wWI II Gesamt deutscher Block Werden Der Gesamtdeutsche Block(BHE) will nicht der kleine Benjamin bleiben. Das ist das Resüme aus den Ausführungen des Or- ganisationsleiters für Nordbaden, Ulbricht, auf einer Versammlung des Kreisverbandes Mannheim- Stadt im„Feldschlössel“. Der Ge- samtdeutsche Block wolle auch in Mann- heim aktiv in die Kommunalpolitik eingrei- fen, denn seine Grundsätze über Staatsauf- bau, Bürokratie, Wirtschaft und Erziehung der Jugend seien sehr verschieden von denen anderer Parteien. Wenn die Regie- rungsparteien ihre Versprechen in Bonn nicht erfüllten, dann werde der BHE in Opposition ziehen. Die näherliegende Auf- gäbe für den örtlichen Kreisverband sei je- doch diè Kommounalpolitk. Vor allem mit dem Wohnungsbau und der Handhabung des Lastenausgleichsgesetzes sei man keines- wegs zufrieden. In der Diskussion wurden eine Menge von Einzelfällen erörtert und nach Wegen gesucht, Mißstände abzustellen. bet Erntefestball beim KGV Sandhofen Der Kleingärtnerverein Sandhofen feierte am Samstagabend im Gasthaus„Morgen- stern“ gleichzeitig mit einer Jubiläumsveran- staltung seinen traditionellen Erntefestball. diese Veranstaltung ein voller Erfolg wurde. Rednerschulung für christlieh- demokratische Arbeitnehmer — ³· emerge eee Der Vorstand des Sozialausschusses der christlich- demokratischen Arbeitnehmer in Mannheim beschloß auf seiner letzten Sit- zung, eine Vortragsreihe Rednerschulung durchzuführen. Die einzelnen Veranstaltungen finden jeweils donnerstags, 19.30 Uhr, im Sekretariat des Sozialausschus- ses in N 5, 2 statt. Die erste Veranstaltung ist am 7. Oktober, die letzte am 25. Oktober. Insgesamt sind acht Einzelveranstaltungen vorgesehen. Außerdem ist geplant, an einem in Form einer 5 Sonntag ein Seminar durchzuführen, das sich hauptsächlich mit den Fragen der Rationali- sierung der Wirtschaft beschäftigen soll. „Heiter soll das Leben sein“ Ein viel versprechender Anfang Die Neckarstädtler haben ihren Ehrgeiz Sie wollen ihr eigenes Kulturzentrum bilden und haben damit am Montagabend in der Hildaschule den Anfang gemacht. Unter dem Motto:„Heiter soll das Leben sein“ hatten Walter Pott und Edith Krüger vom NVatfonal. theater im Auftrag der Abendakademie eine Fülle deutschen Dichterhumors zusammen- gestellt. Mit Wilhelm Busch, Eugen Roth, Erich Kästner, Christian Morgenstern und vielen anderen Vertretern des echten Humors ging es quer durch das eigene Dasein, von den Jugendstreichen zur ersten Liebe und von der Ehe über die menschlichen Schwä⸗ chen bis zu den Erkenntnissen des Alters. Wer Walter Potts ungemein verschmitzte Augenwinkel sah, der mußte gestehen, daß er dafür wie geschaffen war. Es wurden buch- stäblich Tränen gelacht. Mannheimer Termin-Kalender Kameradschaft ehemaliger 110er Grenadiere. Versammlung am 7. Oktober, 20 Uhr, im Lokal „Wir gingen in Amerika zur Schule“. Drei Mannheimer Oberschüler berichten von ihrem Aufenthalt in Amerika am 6. Oktober, 20 Uhr, im Amerikahaus. Deutscher Naturkundeverein— Mikrobiolo- gischer Arbeitskreis. Arbeitsabend am 6. Okto- ber, 19.45 Uhr, im Lichtbildsaal der Wohl- gelegenschule. Kolpingfamilie. Am 6. Oktober, 20 Uhr, im Kolpingheim, E 6, Vortrag über Südostafrika. Sprecher: Pater German OSB. 5 Frau S. muß ihre Koffer packen und ausziehen 5 „Wird es nach der Räumung der Wohn- bunker wieder Bunkerbewohner geben?“ Jeder, der diese Steinsärge nur einmal kurz besucht hat, kann sich Vorstellen, wie ent- setzlich es sein muß, hier zu wohnen. Auch die für die Einweisung in Bunker zuständi- gen Behörden wissen, daß es fast Unzumut- bar und menschenunwürdig ist, in diesen feuchten, schlecht durchlüfteten Räumen, ohne Tageslicht, Menschen unterzubringen. Aber trotz aller Bemühungen im sozialen Wohnungsbau gibt es immer noch Fälle, vor denen Wohnungsamt, Baupolizei und Ob- dachlosenpolizei ratlos stehen und für die es nur eine Lösung zu geben scheint: Not- unterkünfte. Eine Notunterkunft muß nicht eine Bun- kerwohnung sein. In diese Kategorie fallen auch Barackenräume oder schlecht aus- gebaute Unterkünfte in Altbauten, die unter anderen Umständen nicht mehr vermietet werden würden. In diese Räume werden Leute eingewiesen wie Frau S. Ihr Fall ist noch nicht„akut“, aber da er einer von vielen ist. haben wir ihn aufgegriffen. Frau S. wohnt in einem halb zerstörten Gebäude in F. Sie ist 82 Jahre alt, bezieht Rente, hat keine Angehörigen. Ihre Zwei- Zimmer-Wohnung ist, da ihre Konstitution keine gründliche Hausarbeit erlaubt, nicht übermäßig reinlich und gepflegt. Zur Zeit ist sie beim Packen, denn„die Baupolizei hat gesagt, das Haus sei baufällig und werde bald abgerissen. Die anderen Mieter sind schon ausgezogen, und ich warte darauf, daß das Wohnungsamt mir eine neue Wohnung zu- Weist. Bis jetzt habe ich noch keinen Be- scheid aber ich muß doch bald raus. Nur ins Altersheim gehe ich auf keinen Fall.“ Die alte Frau ist ratlos. Sie erzählt etwas von einem Blindgänger, der noch im Haus liegen sollte— aber das stimmt laut Auskunf“ der Polizei nicht. Auf jeden Fall will sie aus- ziehen. Aber wohin? Das Bauaufsichtsamt teilte uns dazu mit: Das Haus, das von der Gemeinnützigen Bau- gesellschaft verwaltet wird, ist baufällig. Im Winter, mit dem Einsetzen der ersten Fröste, kann jederzeit mit dem Einsturz der Dach- konstruktion gerechnet werden. Die zwei Zimmer der Frau S. sind so verwahrlost, daß schon aus gesundheitspolizeilichen Gründen eine Ausweisung zu befürworten wäre. Bis jetzt ist sie noch nicht erfolgt, aber nach der Meinung des Sachbearbeiters ist es„unmög- lich, das Haus über Winter stehen zu lassen“. Auf dem Wohnungsamt, bei dem sich Frau S. als Wohnungssuchende gemeldet hat, sagt man uns: Frau S. sucht eine Ein- Zimmer- Wohnung mit Küche und kann dafür nicht mehr als 20 Mark Miete bezahlen. Es er- scheint unmöglich, daß sie zu diesen Bedin- .. und drei Dienststellen überlegen, wo man sie unterbringen könnte gungen eine Wohnung bekommen kann. Natürlich versuchen wir alles, was in unserer Kraft steht, sie vielleicht als Untermieterin unterzubringen— aber wer nimmt schon eine über achtzigjährige, hilflose Frau auf? Das Altersheim wäre für sie das beste, aber ohne ihre Einwilligung kann sie dort nicht ein- gewiesen werden. Uebrigens ist sie einer von rund 70 ähnlich gelagerten Fällen, die zur Zeit in Arbeit sind. Wenn alle Stricke reißen, muß sie wahrscheinlich zwangsweise in eine Wohnung eingewiesen werden. Die Obdachlosenpolizei ist für die vor- läufige Unterbringung der Obdachlosen ver- antwortlich, wenn das Wohnungsamt keine Unterkunftsmöglichkeit zur Verfügung hat. Hier erfahren wir: Wenn Frau S. gezwungen ist, sich an das Obdachlosenamt zu wenden, Wird sie„einen Raum“ erhalten. Dieser Raum Wird keinesfalls eine Ein- Zimmer-Wohnung sein können, sondern nur eine Notunterkunft. Nicht im Bunker. Hier werden nur allein- stehemde Männer vorübergehend untergebracht. Aber vielleicht in einer Baracke. Frau S. packt, und drei Dienststellen zer- brechen sich den Kopf, wohin sie ihre Koffer bringen soll. Sie und viele andere, die jetzt baufällige Gebäude verlassen müssen. Die Antwort? Wohl noch für einige Jahre ein großes Fragezeichen. „Kanzlereck“, 8 6, 20. 1 bene ere reg DAG, Gruppe weibliche Angestellten. Am 7. Oktober 19.30 Uhr, spricht im Schloßhotel Pfarrer Giese über Vollzug“. „Die Frau Landesverein Badische Heimat E. V., Orts- gruppe Mannheim. Am 8. Oktober, 20 Uhr, im Karl-Friedrich- Gymnasium Lichtbildervortrag im Straf- „Vom Main durch die fränkische Schweiz zur Donau“. Sprecher: Heinrich Hölzlin. Sprechstunden der SPD. Am 8. Oktober stehen von 18 bis 20 Uhr im Altersheim Lin- denhof Md. Walter Krause und Stadtrat Fritz Schölch, am 9. Oktober, 17 Uhr im Parteisekretariat, K 1, 13, Md. Kurt Angstmann zur Verfügung. Sprechstunden der FDP Stadtverband Mann- heim montags von 14.30 bis 17 Uhr und sams- tags von 9 bis 11.30 Uhr in der Parteigeschäfts- stelle, D 3, 15, in Gegenwart eines Stadtrates. Wir gratulieren! Riebold Blasius, Mann- heim, Kobellstraße 24, wird 75 Jahre alt. Elise von 15 ble Wilz, Oftersheim(früher Mannheim, R 6, 50) konmte den 80. Geburtstag feiern. Filmspiegel Palast:„Alles war Sünde“ Wenn die ersten Meter des Streifens g zeigen wollen, daß hier der Versuch unter- nommen werden soll, den Werdegang eines Verbrechers psychologisch zu erklären, 80 zeigt es sich bald, daß dieser Versuch gründlich mißlang. Der Film, der den Lebensweg eines Kellners schildert, der durch die Lektüre schlechter Kriminal- romane und ähnlichem zum vollkommenen Mörder und Bandenführer wird, gleicht Hunderten von anderen Kriminalreigern, bel 0 denen es weniger auf die Psychologie, 3 auf gutgezielte Schüsse, rasende Autos un möglichst viele Leichen ankommt. Dem Ganzen soll man durch Montmartretrubel und das Leben in den Spielkasinos von Nizua Glanz gegeben werden. Natürlich gehen zu guter Letzt die Gangster in die Falle, so daß dem Sieg der Gerechtigkeit nichts im Wege steht. In den Hauptrollen Damiele Roy und Robert Berri. 2 — . pann af: Herz und Nerven schonen, kasse! darai geher Prob! zeptic Zur hältn 1 . Spãt · eigen Ler- Auf- Das raus- meter nem Hywẽ)b dewerbe aB auch Wurde. Kr. sche ses der mer in en Sit- 1 einer mzelnen erstags, Isschus- staltung tober. Itungen a einem das sich tionali- s0ll. ö n nfang Ehrgeiz. 1 bilden in der ter dem hatten Atlona! nie eine ummen- 1 Roth, rn und Humors in, von be und Schwä⸗ Alters. Hmitzte dab er n buch- nadiere. n Lokal en. Am loßhotel Strat Oktober im Lin- Stadtrat 15 pls , Md Mann- d sams- schafts- idtrates. Mann- It. Elise K 6, 5a) —— trollen: 2 arenen „ Nr. 233/ Mittwoch, 6. Oktober 1954 MORGEN Seite 8 — Die Verkehrsnot zwingt zu sofortigem Handeln Der„Städtetag“ stellte zwanzig Leitsätze zur Lösung des Verkehrsproblems auf Schon seit geraumer Zeit beschäftigt sich der Deutsche Städtetag mit Maßnahmen, die zur Verminderung und Ueberwindung der Verkehrsnot in den Städten führen können und hat nun in Heft 9 seiner Zeitschrift zwanzig Leitsätze veröffentlicht, die er den Städten zur Beachtung empfiehlt. Der Ver- fasser, Dr. J. W. Hollatz, weist einleitend darauf hin, daß se keine ins einzelne gehende Angaben für die Lösung bestimmter Probleme bringen, vielmehr als Gesamtkon- zeption gesehen werden müssen, sollen sie zur Verbesserung der Straßenverkehrsver- hältnisse beitragen. Aus der Fülle der Anregungen, wie sie in diesen zwanzig Leitsätzen zu finden sind, wollen wir einige, die entweder allgemein- gültig sind oder für Mannheim besonders empfehlenswert, herausgreifen und zur Dis- kussion stellen: Verkehrsentflechtung In den Bau von Umgehungsstraßen, die den Stadtkern entlasten sollen, denkt man in Mannheim schon geraume Zeit. Auch in den Leitsätzen wird eine solche Maßnahme mit an erster Stelle empfohlen, zusätzlich aber besonders dringend eine„Verkehrsent- flechtung“, das heißt: Trennung nach Ver- kehrsrichtungen und-arten. Gleise im Stra- Benraum, so heißt es weiter, sollten nach Möglichkeit auf besondere Bahnkörper ge- legt werden, da die heutigen Verkehrs- schwierigkeiten zum größten Teil darauf zurückzuführen seien, daß Fußgänger und die verschiedensten Verkehrsmittel mit ganz unterschiedlichen Bewegungseigenschaften denselben Straßenraum benützen. Fliegender und ruhender Verkehr Eine Anlage von„Innenblockstraßen“ wird empfohlen, um die Störungen des flie- genden Verkehrs, die durch Be- und Ent- laden von Wagen in den Verkehrsstraßen auftreten, zu vermeiden. Das würde Sper- rung einzelner Seitenstraßen(insbesondere auf der Rückseite von großen Geschäfts- häusern) für den Durchgangsverkehr bedeu- ten. Wie oft sieht man gerade als Mann- heimer verkeilte Seitenstraßen? Hauptursache für die Verstopfung der Straßen in den Stadtkernen sei der ruhende Verkehr, der gerade in der City wesentlich strenger vom fließenden zu trennen sei. Das heibht: Anlage von Grogparkplätzen auf Ruinengrundstücken, Planung von Groß- garagen, Aufstellen von Parkometern, um Dauerparkern das Lebenslicht auszublasen, strikteste Beachtung der Reichsgaragenord- nung von 1939, die jedem Bauherrn die Auf- lage macht, für Garagen und Unterstellraum Sorge zu tragen. Der Fußgänger Interessant ist die Beachtung, die man in den Leitsätzen dem Fußgänger zollt. Er soll nicht mehr länger der äan die Wand ge- drückte“ Verkehrsteilnehmer sein, sondern entsprechend seiner zahlenmäßigen Stärke in der City besonderen Schutz genießen. Hier hinkt Mannheim wie viele andere Städte in der Bundesrepublik noch hinter internationalen Gepflogenheiten her, die dem Fußgänger auf den Zebrastreifen das unbe- dingte„Vorfahrtsrecht“ zugestehen. Anlage von Fußgängertunnels(man denke bei der Gestaltung des Bahnhofvorplatzes recht- zeitig daran) und Fußgängerüberwegen (Stegen) dort, wo der Verkehrsfluß einer Straße möglichst nicht gestört werden soll, Werden ebenfalls empfohlen— und man hätte in Mannheim gewiß richtiger gehan- delt, bei der Anlage der Rollbühlstraße rechtzeitig daran zu denken. Immerhin fand man mit der jetzigen Ampelregelung keine so schlechte Lösung, wie vielfach behauptet wird. Doch scheint gerade diese„Rennbahn“ noch manche Gefahrenpunkte zu haben, wie aus den täglichen Unfallmeldungen hervor- geht. Mehr Einbahnstraßen! Von besonderer Bedeutung für die Mann- heimer Verhältnisse ist der Vorschlag, mög- lichst viele Einbahnstraßen dort einzuführen, wo die Möglichkeit besteht, in vertretbarem Abstand für den Gegenverkehr Parallelstra- Kreugungen und Plätze sind kritische Punkte im Verkehrsstraßennetz. In dieser„beweis kraftigen- Situation an der Abzweigung vom Kaiserring in Richtung Autobahn wird diese Tatsache zweier durcheinander quirlender Verkehrsströme nur allzu deutlich demon- striert. Trennung durch beleuchtete Inseln und Anlage von Beschleunigungs- und Ve oder Markierungen, Schahung von Stauraum rzögerungsspuren Könnten eine Lösung sein. Aber niemals ein Schupo, der hilflos in der Verkehrser scheinungen Flucht stehen muß. Ben in Anspruch zu nehmen. Das Quadrat- system scheint uns hierfür wie geschaffen und man muß sich wundern, daß sich heute noch innerhalb der Quadrate Fahrzeuge im wahrsten Sinne des Worteès aneinander vor- beiquetschen, obwohl schon vor Jahresfrist ein durchaus passabler Plan ausgearbeitet War, der ein System von Einbahnstraßen für die Innenstadt vorschlug. Besonders warm Wäre ein weiterer Leitsatz des Städtetages den Mannheimer Verkehrsreglern ans Herz zu legen. Er besagt: Einbahnstraßen mit Parkerlaubnis sind meist vorteilhafter als Zweibahnstraßen mit Parkverbot! Wichtiger Faktor Beleuchtung Nicht geringe Bedeutung mißt man in den ätzen der Beleuchtung der Innenstadt- straßen zu. Sie soll grundsätzlich so sein, Dem verloren zwischen zwei Lastwagen lavie- renden Radfahrer darf man nicht verübeln, daß er lebhaft die Unübersicktlicheeit der Straße durch auf beiden Seiten parkende Fahrzeuge beklagt.„Die innerstädtischen Park- flächen sollen in Zukunft mehrgeschossige Großgaragen umfassen“, meint der Städtetag. Noch besser für Mannheim wären Parkflächen in den Trümmergebieten. dag ein Fahren mit Standlicht möglich ist. Kreuzungen ein sehr beachtenswrerter Vorschlag— sollen nach Möglichkeit durch besondere Lichtfarbe gekennzeichnet und 80 von weitem sichtbar sein. Ausstattung von Wegweisern und Verkehrszeichen mit eigener Lichtquelle wird dringend angeraten(und in Mannheim schon seit längerer Zeit an- Sestrebt), zusätzlich wird jedoch auch emp- fohlen, den Bordschwellen Beachtung zu schenken, sie gleichsam zu„optischen Füh- rern“ zu machen, sie dem Spurenverlauf der Fahrzeuge anzupassen und bei Neuanlagen von Straßen von vornherein zu berücksich- tigen, daß Baufluchtlinien an Kreuzungen und Einmündungen möglichst weit zurück verlegt werden. Die Finanzierung Jedoch: Vorschlägemachen ist billig, die Durchführung dagegen kostspielig.„Der Hebel muß also bei der Finanzierung ange- setzt werden“, sagt der Verfasser des Arti- kels„Die Verbesserung des Straßenverkehrs in den Städten“, auf dessen Ausführungen wir uns stützten,„mehr als die Hälfte der gesamten Verkehrsleistung, mehr als Drei- „Ampel frei % Grunes Licht erwartet das Fahrzeug an der Hauptłreuzung, sofern es die nächsten 500 Meter in dem durck die Vorampel angezeigten Tempo fährt. Diese Neue- rung wird gegenwärtig beim Düsseldorfer Trichter(Straßenkreuzung ohne Halt) aus- probiert. Unser Doppelbild zeigt lins die Hinweisschrift auf der Fahrbahn, rechts die Vorampel, welcke die zu fahrende Geschwindigkeit, die bei 30, 40 und 50 em/st liegt, dnzeigt. dpa-Bild Von oben sieht hier alles so geordnet aus— aber mit der Entfernung schwindet das Ge- fühl für die tatsũchliche Proportion, und leider stellt sich das Gewimmel der verschie- densten Fahrzeuge und Verkehrsteilnehmer auf den Planken aus der Nähe betrachtet oft als infernalisches Touwaboku dar. Ein Grund mehr, sien die vom Städtetag empfohlene „Verkehrsentflechtung“ einmal gut zu überlegen. viertel der Verkehrsunfälle entfällt auf die Stadtstraßen. Man darf also nicht— wie dies bisher geschieht— das Schwergewicht der Finanzierung auf den Ausbau der Autobah- nen und Landstraßen legen, sondern muß die verkehrsgerechte Ausgestaltung des Straßennetzes fördern.“-es. Anregungen und Beschwerden Letzte Frist für Radfahrer „In Ihrer Ausgabe vom 23. August 1954 Nr. 195 war ein Artikel mit der Ueberschrift „Letzte Frist für 89 000 Mannheimer Rad- fahrer“ veröffentlicht, in dem u. a. dargelegt War, daß ab 1. Oktober 1954 gelbe Rückstrah- ler an beiden Pedalen der Fahrräder nicht mehr fehlen dürfen. Auf eine Anfrage hat uns das Regierungspräsidium Nordbaden Abt. I Allgemeine und Innere Verwaltung— Karlsruhe, wie folgt mitgeteilt:„Nach 8 72 Abs. 4 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) in der Fassung vom 24. August 1953 (BGBl. I S. 1131 und 1165) treten 867 Abs. 3 Satz 3 StVZO(rote Schlußleuchte und rote Rückstrahler) und 5 67 Abs. 4 StVZO(gelbe Rückstrahler an den Pedalen) für alle bereits vor dem 1. Januar 1954 im Verkehr befindlichen Fahrräder am 1. Oktober 1955 in Kraft. Eine Aenderung, dieser Bestimmung könnte nur durch eine Verordnung erfolgen. Uns ist nicht bekannt, daß zur Zeit eine derartige Verord- nung vorbereitet wird.“ Amt für öffentliche Ordnung Warum? Kann uns das Amt für öffentliche Ordnung darüber Auskunft erteilen, warum für ein Drittel der linken Straßenseite in der Lamey- straße, zwischen Ring- und Rosengartenstraße, Parkverbot besteht? Im Hinblick auf die be- stehende allgemeine Parkraumnot wäre es sehr zu begrüßen, wenn dieses Verbot aufgehoben werden könnte, zumal ein Grund hierfür nicht klar ersichtlich ist. B. u.. PIANNE Telefon 5 20 00. 13, 13, 17, 19, 21 Uhr Lilli Palmer in dem Farbfilm „Feuerwerk“ m.„Oh, mein Papa“ AAHAHeR Der aktuellste deutsche Film der letzten 10 Jahre„08/18“ N U *— Telefon 5 00 50 13.30, 16, 18.30, 21 1 46 4 ALSTE N45 4600 4645 200 „Die Glenn Miller Story“ URNfuERnsU „DAS SUNDIGE Dok“ m. toll. Zuständen vor u. in der Ehe& — Allerheilig. Wasse Donnerstag, 7. 10., 13.30 Telefon 5 00 51 15.45 18.18 20.30 Freitag, 8. 10., 13.30 m. Jam, Stewart June Allyson Telef 5 11 86 ApIT0 14.00, 46.30, 19.00, 21.00 Der große Cinemascope-Farb- film„Flug ohne Wiederkehr“, Ps 50276 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 Der sensationelle Kriminalfilm „ALLES WAR SUND E. X Clark Gab Ein Farbfi DiE KAkAERR DiE KURB EI 5, 16, 18 30, 21 MO GAMBO Telefon 4 03 96 13, 15.30, 18, 20.30 Karten- v Sonntag, 17. 10. 6.00 le— Ava Gardner in Ausführl. Prospekte bei Im in Technicolor 9.50, 11.50 Jugendl. zugelassen und 22.20 Spätvorstellung. „Der Löwe von Amalfi“ Verlängert 18.00 u. 20.45 EREITI *= nicht jugendfrei EE Gewand e 2 — Morgen Donnerstag, 7.00 Uhr: Baden-Baden— Hochstraße— Mummelsee— Schliffkopf Isenachtal— Alsenborn— Eiswoog— Neuleiningen DM 4, 50 Uhr: Zur WEINLESE in die Pfalz einschl. Wein und Zwiebelkuchen DM 4, 50 Kinder ohne Nebenleistung„%% U or bestellung erbeten Uhr: STRASSBURG Kennkarte genügt. Meldeschluß 11. Oktober 19534 DM 14, Matter ert rec cle F RIED RIC STF EL ERS T8 FE L Ef 182 Abfahrtstelle: Bismarckplatz, Mhm. Heute, Mittwoch, 13.30 Uhr: Felsberg/ Odenwald DM 4, 50 SCHWARZWALD fälle— Ottenhöfen— Vahrnhalt DM 12, 50 Uhr: PFALZER WALD Ihrem Reisebüro oder beim Veranstalter: 7 Verlängert 18.45 und 21.00 Der große Musikfilm: SAbaü Große Starparade TANZ-MATIN EE Sonntag, 10. Oktober, vorm. I] Uhr Musens cal IMREICH DES OBERMRACEIERS Abfahrt 8.20 Uhr. stätter See— Inter! Tanzmärchen in 3 Akten von Heidi&hmann- Claussen Schule für Körperbildung und Janz Rechtzeitige Omnibus- Reisedienst Abfahrtstelle stets U 2 am Herschelbad Samstag, den 9. 10, 19534 Mach Frankfurt Besichtigung: Zoo, Palmengarten, Flughafen. Sonntag, den 10. 10. 1334 Große Schwarzwaldrundfahrt Baden-Baden— Rote Lache— Murgtal— Enzklösterle Wildbad— Pforzheim. Abfahrt 7.00 Uhr. Vom 18. bis 21. Okt. 1954— 4 Tage— zum letzt. Male in diesem Jahr Schwarzwald Bodensee- Zentralschweiz Konstanz— Schaffhausen— Zürich— Einsiedeln— Vierwald- I Fahrpreis DM 6, „„„— Fahrpreis DM 12,.— aken— Spiez— Bern— Basel. Anmeldung.— Kennkarte genügt W. Schramm, Mhm., U 1, 19, T. 3 27 80 Karten zu 1,503, 50 DM, Rosengart. Musikhaus Heckel und an der Tageskasse en Es spielt für Sie der hervorragende Geigenvirtuose Suicdo Varnay mit seinen Solisten im Lade wägelg 5.46 ARK HOTEL 9•10 Konzert und Ianzmusik(beue HEIDEIL BENE aulas 140 Betten— 40 Privat-Bäder Konditorei— Café ab heute unsere S Es splelt Hähnchen am Spies bel K Oel auf dem Meßplatz Unsere Festhalle wie immer gemütlich— Gute Kapelle. 18.00 Uhr. pezialitäten immer hervorragend! WINOOLTNMTI Ja Neidelberg“ e ab 16 Uhr und ab 20 Uhr N h Hinter dem Paradeplatz Warme Küche bis 3.00 a WIENER STIMMUNGS-MusIK Uhr früh 7 7 13 Strickapparat 195,— DM. Wilfr. Heinz, L. 12, 1 Knitiax Bleib fir rauch FPILTRIN mit Korkmondstöck 0954 00 Nach 15 km fit wie eh undd je Mit offenen Augen durch das Leben gehen, dann fat man erst den richtigen Genuß. Dazu gehört natürlich auch mit offenen Augen= also mit Verstand die Ciga · rette wählen. Wer FILIT RA raucht, der fühlt sich immer fit. Der überzeugende Netzfilter dieser neuen Cigarette szubert den Rauch von schädlichen Substanzen, So taucht man herzhaſten und unverfälschten Tabak= un- besorgt, mit viel Genuß. A Seite 6 DREI-LANDER-SsEITE Mittwoch, 6. Oktober 1954/ Nr. 233 UMSCHAU IN BAD EN-WURTTIEM BERG Wildschweine auf der Autobahn Edingen. In der Umgebung Heidelbergs setzte sich dieser Tage frühmorgens ein Rudel Wildschweine in Trab, um auf der Autobahn einen Ausflug in Richtung Mannheim zu unternehmen. Da die Schweine aber mit der Straßenverkehrsordnung nicht recht vertraut Waren, kamen einige unter die Räder. Im Gebiet von Neu-Edingen gerieten drei unter einen Lastzug und wurden getötet. Der Fah- rer verlor bei dem Zusammenprall die Herr- schaft über den Wagen und kuhr eine Böschung hinunter. Der Rest des Rudels brach darauf den Ausflug ab und verzog sich wieder in Richtung Heidelberg. Bahnstrecke wird abgebaut Schwetzingen. Die Bahngleise auf der Strecke Schwetzingen— Speyer sollen dem- nächst abgebaut werden. Da die Verbindung nach Speyer durch eine gesprengte Eisen- bahnbrücke seit 1945 unterbrochen war, War sie nur noch für Rangierfahrten benutzt Worden. Auch dieser Betrieb wird nur am 16. Oktober eingestellt werden. Im Septem- ber 1948 hatte die Bundesbahn eine eigene Omnibuslinie eingerichtet, die auf der Strecke Heidelberg Schwetzingen Speyer verkehrt. Zweites Opfer der Seckacher Explosion Seckach. Die Explosion in einer Feuer- Werkskörperfabrik bei Seckach von Ende September hat ein zweites Todesopfer gefor- dert, Eine Frau, die bei der Explosion lebens- gefährlich verletzt worden war, ist jetzt ge- storben. Ueber die Ursache der Explosion ist noch immer nichts Endgültiges bekannt geworden. Guter Besuch und gute Geschäfte Stuttgart. Landwirtschaftsminister Eugen Leibfried teilte am Dienstag vor der Landes- pressekonferenz mit, daß das landwirtschaft- liche Hauptfest in Stuttgart nach den bis- herigen Ermittlungen von rund 210 000 Per- sonen besucht worden ist. Etwa 80 Prozent der Besucher stellte die ländliche Bevölke- rung. Wie Leibfried weiter bekanntgab, sind die Aussteller von den Verkaufsergebnissen sehr befriedigt. Der anfängliche große Pessi- mismus der Aussteller sei bald einem star- ken Optimismus gewichen, Nach Mitteilung des Landwirtschaftsministers müssen die Ausfallbürgschaften für das landwirtschaft- liche Hauptfest nicht beansprucht werden. Baden- Württemberg an der Spitze Freiburg. Während der Sommermonate hat sich fast ein Viertel des Reiseverkehre der Bundesrepublik von und nach dem Aus- land über die Grenzübergangsstellen von Baden- Württemberg nach der Schweiz und Frankreich abgespielt. Nach den jetzt vor- liegenden Zahlen von Juli und August wur- den während dieser beiden Ferienmonate an den Landübergangsstellen der Bundesrepu- blik rund 23,7 Millionen Ein- und Ausreisen registriert. Davon entfielen fast 5,6 Millionen auf Baden- Württemberg. Die Grenzübertritte von und nach Westdeutschland haben im Vergleich zu den beiden Hauptreisemonaten des Vorjahres um nicht weniger als zehn Millionen zugenommen, Im kleinen Grenz- verkehr lag Baden-Württemberg in der Be- richtszeit mit 9,3 Millionen Grenzübertritten vor allen anderen Bundesländern weit an der Spitze. In der gesamten Bundesrepublik wurden im Juli und August 15,2 Millionen kleine Grenzübertritte gezählt, von denen kast zwei Drittel auf Baden- Württemberg entfielen. Badens neue Weinkönigin Lörrach. Margaret Kaufmann, eine 23jäh- rige Winzerstochter aus Haltingen bei Lör- rach, wurde beim Abschluß des ersten großen Margräfler Weinfestes in Efringen-Kirchen zur neuen badischen Weinkönigin gewählt. Fünftausend frohgestimmte Festbesucher jubelten der Siegerin zu, als das Wahlmänner- Kollegium aus Vertretern der verschiedenen badischen Weinbaugebieten seine Entschei- dung bekannt gab. Nach der Wahl setzte die deutsche Weinkönigin, Erika Hoffmann aus Rheinhessen, ihrer badischen„Schwester“ selbst die Krone aufs Haupt. Die Wissenschaft im Dienst der Nachwuchsauslese Die Arbeit der Forschungsstelle für Konstitutions- und Arbeitspsychologie Tübingen. Für das Land Baden- Würt⸗ temberg ist die Veredelungsindustrie typisch. In seinen vielen leistungsfähigen Betrieben der verschiedensten Wirtschaftszweige ent- stehen aus Halbfabrikaten hochwertige Fer- tigwaren. Diese für dei deutsche Wirtschaft insgesamt, vor allen Dingen aber für den lebenswichtigen Export so bedeutsame Prä- zisions- und Veredelungsindustrie stellt all- jährlich viele Hunderte von Lehrlingen ein. Aus diesen Lehrlingen sollen einmal die spä- teren hochqualifizierten Facharbeiter, Vorar- beiter und Werkmeister werden, ohne deren Leistungen unsere Veredelungsindustrie nicht bestehen könnte. Es liegt in der Natur der Dinge, daß diese Spezialkräfte, denen bei- spielsweise Zylinderbohrungen auf ein Hun- dertstel Millimeter genau gelingen müssen, eine sorgfältige und umfassende Ausbildung erhalten. Indessen aber nützt auch die beste und gründlichste Ausbildung nichts, wenn nicht im Menschen die Neigung zum Beruf, die entscheidende Leistungsanlage vorhan- den ist. 5 Die Forderung:„Jeder Mensch an den richtigen Platz“ ist nicht ganz leicht zu ver- Wirklichen. In der Lehrlingsfrage bedeutet sie heute angesichts der wegen der kriegs- bedingten Geburtenausfälle in den nächsten Jahren rückläufigen Lehrlingszahlen, daß man bei jedem der einzelnen Bewerber für Lehrlingsstellen in der Präzisionsindustrie Anlagen und Leistungsneigung genau ermit- teln muß, damit man ihn nach dem Schwer- punkt seiner Berufsanlagen an die richtige Stelle in den Arbeitsprozeß einfügen kann. Auf Initiative der württembergischen In- dustrie wurde im Jahre 1950 an der Univer- sität Tübingen eine Forschungsstelle für Konstitutions- und Arbeitspsychologie ge- gründet, deren Leitung Prof. Dr. Dr. h. c. Von Sidi bel Abbes Ernst Kretschmer, Tübingen, hat. Von dieser Forschungsstelle— übrigens der einzigen dieser Art in Westdeutschland wurden neuartige Verfahren für eine breite und risi- kolose Eignungsauslese bei Industrielehrlin- gen entwickelt. Es handelt sich dabei um kombinierte medizinisch- psychologische Eig- nungsuntersuchungen. Auf Anforderung der Betriebe begeben sich Aerzte und Psycholo- gen des Instituts zu den Firmen und prüfen die Bewerber für Lehrlingsstellen sozusagen auf Herz und Nieren. So wurden z. B. im letzten Jahr Lehrstellenbewerber bei einer Anzahl großer Unternehmen der feinmecha- nischen und optischen Industrie untersucht und die besten Lehrlinge für die im Jahr 1954 benötigten Lehrstellen ermittelt und ausgesucht. Bisher war die Beurteilung der Leistungs- fähigkeit Jugendlicher in der Hauptsache an der einfachen Altersnorm orientiert. Dabei stützte man sich auf die Annahme, daß Alters- und Entwicklungsstand sich im wesent- lichen entsprächen. Neuere Untersuchungen im Kretzschmerschen Forschungskreis haben jedoch ergeben, daß die pubertalen Reifungs- symptome in dem hier zur Debatte stehen- den Lehrlingsalter bei gleichaltrigen qugend- lichen sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Angesichts dieses Unterschiedes zwi- schen Alters- und Entwicklungsstand wird nach den neuen Verfahren der Tübinger Forschungsstelle das Entwicklungsbild jedes einzelnen Bewerbers durch Fachärzte unter- sucht, wobei besonders die konstitutionelle Entwicklung der jungen Leute ermittelt wird Das Entscheidende bei diesen neuartigen Tests mit kombinierten medizinischen und psychologischen Verfahren ist, daß das je- weilige Testergebnis auf dem Hintergrund des betreffenden konstitutionellen Entwick- lungsbildes gesehen wird, um damit die Wirkliche Anlagenhöhe der untersuchten Einzeleigenschaften feststellen zu können. Das heißt also, es kann hierbei die jeweilige psychische Entwicklungsüberforderung des Leistungsbildes vom zugrunde liegenden An- lagenbild abgehoben werden, Die sich hierbei ergebenden wichtigen prognostischen An- haltspunkte können bei den stetig sich stei- gernden Anforderungen in der modernen Technik für die künftige Personalauslese im Wettlauf mit der ausländischen Konkurrenz von großer Bedeutung sein. Eine Stadt hilft den Kriegsgefangenen Aus Worms gingen siebenhundert Pakete in ein Patenlager nach Westsibirien Worms. Eine Stadt denkt an den un- bekannten Kriegsgefangenen“- unter dieser Parole begann vor Jahresfrist der Kreis- verband Worms der Heimkehreror ganisation eine Paketaktion für ein Patenlager in West- sibirien, aus dem einige Heimkehrer in den Landkreis Worms zurückgekehrt waren zurück nach Speyer Fremdenlegionär wurde plötzlich wieder entlassen Speyer. Ein neunzehnjähriger Bäcker- geselle aus Speyer, der vor sieben Wochen in Landau für die französische Fremdenlegion angeworben worden war. kehrte dieser Tage überraschend aus Algerien zurück. Er war ohne Angabe von Gründen aus dem Legions- ausbildungslager Sidi bel Abbes wieder ent- lassen worden. Der 19 jährige berichtete am Dienstag, er habe damals in einer Gastwirtschaft in Lan- dau auf der Rückfahrt nach Speyer kurz Rast gemacht. Dabei sei er von einem jun- gen Mann angesprochen worden, der ihn zu einem kleinen Umtrunk eingeladen habe, der recht ausgiebig gewesen sein müsse; denn am nächsten Morgen habe es für ihn in einer französischen Kaserne, die als An- nahmestelle für die Fremdenlegion bekannt ist, ein böses Erwachen gegeben. Der Vater des jungen Mannes, der durch einen abge- Aus der Nibelungenstraße und Siegfriedstraße Heppenheim. Direktor Rosa vom Landes- verkehrsverband Hessen hat dem Landrat des Kreises Bergstraße jetzt zugesichert, daß die Bezeichnung„Nibelungenstraße“ für die Bundesstraße 47 von Worms über Lin- denfels, Michelstadt nach Amorbach nun- mehr offiziell vom Landesverkehrsverband anerkannt und künftig in alle Werbepro- sbekte des Verbandes aufgenommen werden soll. Die gleiche Vergünstigung für Werbe- maßnahmen der Kreisstadt Heppenheim sagte Direktor Rosa für die Landstraße 1. Ordnung von Lorsch über Heppenheim, Fürth und Hetzbach nach Amorbach zu, die künftig als„Siegfriedstraße“ in allen Pro- spekten bezeichnet werden soll. Darmstädter Landtag wird abgerissen Darmstadt. Die Ruine des früheren hessi- schen Landtagsgebäudes in Darmstadt wird jetzt abgerissen, nachdem vom Staatsbau- wiesenen Legionswerber erfuhr, daß sein Sohn in Landau festgehalten wurde, setzte damals alle Hebel in Bewegung, um den 19 jährigen wieder frei zu bekommen. Der Bäckergeselle wurde nach seinen An- gaben nach zwölf Tagen in einem geschlos- senen Auto zusammen mit einer Gruppe neuangeworbener Legionäre von Landau aus an einer ihm unbekannten Stelle über die deutsch- französische Grenze nach Straß burg geschafft. Von dort ging es über Mar- seille nach Nordafrika. Nach seinen Aus- sagen ist der weitaus größte Teil der Legio- näre, die zur Zeit in Sidi bel Abbes ausge- bildet werden, deutscher Abstammung. Die von der Annahmestelle der Fremdenlegion in Koblenz kommenden jungen Deutschen hätten ihm erzählt, daß sie mit Flugzeugen über die deutsch- französische Grenze trans- portiert worden seien. Dem Aufruf folgten sofort Arbeiter und Beamte, Schulklassen, die Polizeidirektion, Firmen, Rentner und Ortsgruppen des Heimkehrer- Verbandes in den Landgemein- den. Fast 100 Pakete hat eine kleine Privat- handelsschule in das Lager 5110 geschäckt, die letzten 25 jetzt im September, unter Verzicht auf den gemeinsamen Ausflug. 46 Pakete hat die kleine Gemeinde Gimbs- heim(Krs. Worms) zum Versand gebracht. Wer nicht in der Lage war, die Kosten kür ein Paket zu übernehmen, brachte dem Heimkehrer- Verband eine Geldspende. Ka- meraden der Kriegsgefangenen stellten dann die Pakete zusammen, da sie ja am ehesten wußten, was im Lager besonders fehlt. Rührend war die Anteilnahme vieler älterer Leute, die Beträge ab 50 Pfg. gaben, oft unter Hinweis auf Söhne und Enkel, die im Krieg gefallen sind oder denen in Ge- kangenschaft Gutes aus der Heimat erwiesen wurde, So sind bis heute über 700 Pakete, durchweg im Wert von 15 Mark, nach West- sibirien abgeschickt worden. Der Wormser Heimkehrer-Verband hat seine Adressen mit dem Suchdienst des deutschen Roten Kreuzes abgestimmt und jetzt erneut zur Fortsetzung der Patenschafts-Aktion aufgerufen. Er will bis Weihnachten weitere 500 Kriegsgefan- gene mit je einem Paket nützlicher Sachen betreuen, Die Aktion steht unter dem Motto:„Zehn Weihnachten nicht daheim. Helft den Aermsten unseres Volkes.“ Hessiscen Vachbarscaff amt Darmstadt und dem Darmstädter Denk- malspfleger die Absicht aufgegeben wurde, das historische Darmstädter Gebäude am Luisenplatz zu restaurieren. Auf dem Grund- stück wird die Darmstädter Kreissparkasse nach Abschluß der Enttrümmerungsarbeiten einen Neubau errichten, in dem später die Hauptverwaltung der Stadt- und Kreisspar- kasse untergebracht werden soll. Eine rücksichtslose Fußgängerin Frankfurt. Die 20 Jahre alte Irene Dubian aus Frankfurt, die als Fußgängerin bei rotem Licht der Verkehrsampel die Fahr- bahn überquert und dadurch den Tod eines Motorradfahrers verschuldet hatte, wurde vom Frankfurter Jugendschöffengericht zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, Sie war am 9. April bei starkem Verkehr knapp vor einem Auto über die Straße gelaufen. Ein Postassistent, der beim Ueberholen des Autos die Fußgängerin nicht sehen konnte, riß sein Motorrad so stark herum, daß er stürzte und einen tödlichen Schädelbruch erlitt. Als Irene Dubian sah, was sie ange- richtet hatte, floh sie in einen amerikani- schen Klub, wo sie einen ihr bekannten amerikanischen Soldaten bewog, sie durch einen Hinterausgang in eine Taxe zu brin- gen. Das brachte ihr eine zusätzliche An- klage wegen Unfallflucht ein. Ueber 300 000 Neubauwohnungen Wiesbaden. Ueber eine Million Menschen sind 1953 in 306 000 Wohnungen unterge- bracht worden, die mit öffentlichen Mitteln im Bundesgebiet neu gebaut wurden. Nach einer vom Statistischen Bundesamt ver- öffentlichten Uebersicht entfielen davon 43,5 Prozent auf Heimatvertriebene und 15,8 Prozent auf Sachgeschädigte und Eva- kuierte. Im gleichen Zeitraum sind 1,45 Mil- lionen Menschen in freigewordenen Woh- nungen untergebracht worden, von denen 30,7 Prozent Heimatvertriebene sind. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Die wenigsten städtischen Bediensteten Speyer. Beim 19. Staatswissenschaftlichen Fortbildungskurs in Speyer, an dem fast 400 Beamte aus allen Verwaltungsstelen des Bundes und der Länder teilnahmen, wurden weitere aufschlußreiche Zahlen über Personalstand im öffentlichen den Dienst be. kanntgegeben. Danach hat das Land Rhein- land-Pfalz mit 11189 Bediensteten den nie- drigsten Personalstand in den städtischen Verwaltungen. Auf je hundert Beamte kom. men in den städtischen Verwaltungen von Rheinland-Pfalz 189 Angestellte. Den höch⸗ sten Personalstand in den städtischen Ver- waltungen im Bundesgebiet hat Nordrhein- Westfalen mit 104 926 Bediensteten aufzu- weisen, Die Gesamtzahl der im Bundesgebiet in den Stadtverwaltungen der Kreis-, Mittel- und Kleinstädte tätigen Bediensteten beträgt 270 327. Sie verteilen sich auf 28 Prozent Be- amte, 37 Prozent Angestellte und 35 Prozent Arbeiter. Nur noch ein Bauer in Münchweiler Pirmasens. Da die Landflucht in einzelnen Teilen des Landkreises Pirmasens besonders krasse Formen angenommen hat und in vie- len Dörfern über ein Drittel wertvollen Ackerlandes brach liegt, wurde jetzt von Be- auftragten der Landsiedlung Rheinland-Pfalz brachliegendes, aber bebauungsfähiges Land in großem Umfang für neue Siedlungen auf- gekauft. Bei den Besuchen der Beauftragten in den einzelnen Gemeinden wurde fest. gestellt, daß in vielen Dörfern nur noch zwei bis drei Bauern nur von der Landwirtschaft leben. Die Beauftragten erklärten, ein be- „ 2 1 72 5 sonders krasses Beispiel gebe es in Münch Weiler bei Pirmasens, wo sich nur noch ein Bauer, ein Flüchtling, ausschließlich mit der Landwirtschaft beschäftige. Die Landsiedlung wolle nun auf je 15 bis 25 Hektar aufgekauf- Wielleicht Nil-? Jetzt 40 Pig. . eee eee ene ter Nutzfläche eine neue Siedlung mit Hof- gebäuden und Ställen errichten lassen. heimische oder in deren Eigentum übergeben. Mittel für den Brückenbau Mainz. Staatssekretär Dr. Steinlein vom Ministerium für Wirtschaft und Verkehr von Rheinland-Pfalz fragte beim Innenministe- rium Baden- Württemberg an, ob von seiten des Landes Baden- Württemberg im kommen- den Haushaltsjahr eine Beteiligung an der Finanzierung des Wiederaufbaues der Rhein- brücke Mannheim- Ludwigshafen vorgesehen ist, und ob schon Verhandlungen mit dem Bundesministerſum für Verkehr bezüglid der Kostenbeteiligung geführt worden sind. Dr. Steinlein betonte in seinem Schreiben, daß das Land Rheinland-Pfalz grundsätzlich bereit sei, sich an der Finanzierung des Wiederaufbaues der Rheinbrücke zu beteili- gen und es im nächsten Haushaltsjahr wahr- scheinlich möglich wäre, einen Kostenanteil vorzusehen. kennen Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 6. Oktober 16.30 Preisverteilung(Bekanntgabe 15. September) Jugendstunde Wir helfen suchen 16.40 17.10 17.20 Frau) Tagesschau Ehrenpreise— 80 oder so?(eine Diskussion mit Demonstration) „Der blaue Enge!“ 20.00 20.15 20.40 reicht. Haut. der Hautoberfläche. Zeit meistverkaufte DM 55,.— Verkauf nur über den Fachhandel ninlps ¶ TZoclentasietet Rasiert gleichzeitig mit dem Strich und gegen den Strich. Diese Wirkung wird durch die Dreh- richtung der beiden Schermesser er- e Ist an jeder Steckdose betriebsbereit. Der Universal- Stecker paßt für Gleich- und Wechselstrom, 110 und 220 V, Normal- umd Schuko- Steckdosen. Rasiert den Bart und nicht die Haut. Der Scherkopf spannt und glättet die Die Haare treten aus den Poren heraus. Nach dem Schneidvor- gang verschwindet das Haarende in Mikroskopische Untersuchungen haben er- geben, daß beim Rasieren mit dem fit fs Frockenrasierer größtmögliche Schonung der Haut erreicht wifd, Daher ist PfHllifs der zur Trockenrasierer Deutschland und in der Welt. DEUTSCHE FHH Ss SMS- HANMBU RS 78 Verkqgof derselben zu MANNHEIN 4 Wegen Räumung der sfrepezler fähigen „Bärtel“-Kleidet Spezlealgeschäff für erstklassige Damenkleidune 235 stark herabgesefzten Preisen R. 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Die neuge wonnenen Höfe sollen dann an ein- heimatvertriebene Bauern verpachtet werden und nach rund 60 Jahren der Lösungen der Jugendsendung vom Handweben(eine Sendung für die 0 Nr. 232 Wen spreche schirm bizarre mente bauten dächerr turen, und ar erme gl schenop losen, e mauerr sie 2 us denken quistat Riesen! leicht Barock. tergrun leicht 2 einer sich vc — 70 Als Kollege der He diesem worder fast 8 Landsc einfing len jet⸗ und R straße“ Werken Maria (Neust⸗ geörfne im For ausgev und sic spiegel suche zWinnge sich 8. Neues läßt, w zeugen und 2 relle h mit di Abschie Sie ha als Eir Landsc ral tv. sensib! 5 Mittwoch, 6. Oktober 1953 MORGEN Seite Nordamerika vor Columbus Ethnologischer Bilderbogen aus der Geschichte der Indianer Max Brod Nach 25 Jahren Wieder in Deutschland Der Dichter Max Brod. der zum ersten- Wenn wir von altindianischen Kulturen genden Eur 5555 sprechen hören, dann tauchen auf dem Bild- blüten 8 Bi 3 mal seit 25 Jahren Deutschland besucht, steten schirm unserer Erinnerung unweigerlich sätzlichen Frage erhoffen darf e e e e obe ktlick bizarre Totempfähle auf, steinerne Monu-. 5 5 Presse vor.„Ich habe eine viel zu große e mente von Eigantischem Ausmaß, rempel- Aber Professor Hermann Trimborn, der Achtung vor der Sprache, als daß ich mich en des bauten mit merkwürdig überlastigen Felsen- 8 prächtiger rheinischer Beredsamkeit be- getrauen würde, in einer Sprache zu schrei- wurden dächern, wir denken an die Tolteken-Kul-. Bonner Ethnologe, hatte sich in seinem ben, die ich nicht von Jugend an beherrsche. er den turen, an die Reiche der Maya, an die Inkas ortrag im Kamerikahaus Mannheim streng Meine Dichtung ist an die deutsche Sprache ist be. und an die Aztexen, wir denken an un- 810 die nordamerikanischen Indianerkultu- gebunden“, erklärte der 71 Jahre alte Pich- Rhein- ermeßliche Goldschätze, an grausame Men- 5 beschränkt, die zwar von den Ausläufern ter, der in Tel-Aviv Als Dramaturg am Ha- en nie, schenopfer, an zerfallene Städte mit mörtel- 3„ Hochblüte berührt bimah- Theater wirkt. Er berichtete, daß r tischen losen, erstaunlich exakt gefügten Zyklopen- e 810 ganzen aber nirgends über die einen Roman über Cicero beendet habe, den e kom. mauern, von denen niemand sagen kann, wie 5 und Jägerstufe und über eine ver- er als den„ersten Humanisten westlicher en von de zustande gekommen sein mögen, wir 5 nismäßig spät erworbene Fertigkeit in Prägung“ bezeichnet. Brod betrachtet das 1 denken an die paar Häuflein berittsner Kon- Primitiver Bodenbewirtschaftung hinauska- Judentum und Christentum als eine Einheit, 5 höch- quistatoren, die im 16. Jahrhundert diese n Das klingt nun, gemessen an den opti- denn in den ethischen Prinzipien und im n Ver. Riesenreiche eroberten, wir denken— viel- mistischen und positiven Wertungen des Moralsystem gebe es keine wesentlichen Un- 1 leicht an die große Oper, die sich schon im 1 kast zu skeptisch. Denn es gibt auch terschiede. 'sgebiet dan diesen farbenprächtigen Hin- Tell,* 1 Brod berichtete, daß deutsche Literatur in Mittel. tergrund gerne zunutze machte und viel- gen, wie 5 e r Ku urleistun- Israel großem Interesse begegne. Am Ha- 5 leicht auch an die ungeahnten Möglichkeiten See ae etwa die riesigen Steinwälle, die 155 1 7 5 5 beträgt n 105 i 5 5 bimah-Theater würden die Aufführungen einer kultur geschichtlichen Forschung, die 4j a gzeugperspektive als Über 7 1 1 f ent Be... der Betrachtung dieser hervorra- dimensionale Tier zeichnungen erkennen las- von Goethes Faust I., und Büchners„Dantons Prozent] eich von ger 8% kegelförmigen Fumuli 21558 Tod“ vorbereitet. Kleists Novellen würden regelmäßige Erdaufschüttungen über Begräb- von der israelischen Jugend geradezu ger veiler 77 SN Man 1 5 übrigens auch 3. 22 f 1 der historisch 2 9 K 5 80„Pfälzer Weinstraße FZ dem jungen ieraclisenen Autor Kishon in der sonders Kunstqusstellung in Mannheim gend dieses Kontinents vergegenwärtigen. Hockender Bundesrepublik aufführen werde. Brod be- in 1 h 8 Amerikas Kultur war, wie es scheint, immer sucht Berlin, Hamburg, München, Diisseldorf tvollen Als er vor einiger Zeit einmal seinen jung, schon in ihren Urzeiten, denn nach der Ein sehr eindruchs volles und Wuppertal und wird von Bundespräsi- „on Be. Kollegen Rolf Müller-Landau besuchte, war herrschenden Meinung der Forschung ist die und künstlerisch interes- dent Heuss empfangen werden. dpa d- Pfalz der Heidelberger Maler Walter Eimer von menschliche Besiedlung erst vor rund 15000 antes mittelamerikuni- s Land diesem weiter nach Albersweiler geschickt Jahren on ien s ier die nördliche 8e ches Steindild, das wenn 6 g fi n* en aul. worden. Was Eimer dort malte, wie er die rührungszone der beiden Erdteile in vielen duch auf breiterer geogra-„Unsystematisc tragten(ast schon französische Heiterkeit dieser Schüben erfolgt. Die starke Aufsplitterung phischer Basis, jenen Ge- Kritik an der Utheberrechts-Reform 0 der Indianersprachen— es gibt rund 600 ver- schichts- und Lebensraum „Das geistige Eigentum muß den gleichen Landschaft in überaus kultivierten Bildern . e fest-. 5 ch zwe eimfing, ist an einigen ausgewählten Beispie- schiedene Einzelsprachen und wenn man sie in illustriert, den Professor 5. tsch len jetzt in der Mannheimer Kunststätte Bild Sprachfamilien 5 80 Die e e ae 127 in Rechfsschutz Senießen wie jedes materielle ein be. und Rahmen zu schen.„Die Pfälzer Wein- immer noch 125— und die starken Unter- seinem kier besprochenen Eigentum“ heißt es unter anderem in Liner Münch⸗ straße“ heißt diese Ausstellung, die außer schiede im rassischen Erscheinungsbild— Vortrag, Nordamerika vor scharfen Eritik, die eine Konferenz von och ein Werken von Eimer auch noch weitere von neben den vorherrschenden Mongolidentypen Columbus“ im Mannhei⸗ kührenden Persönlichkeiten des geistigen und mit der Maris Helwig(Mannheim) und Rolf Peter stehen auch europäisch anmutende Spiel- mer Amerikahaus umritß. künstlerischen Lebens in München an den jedlung(Neustadt) vereint und bis zum 31. Oktober arten— lassen erkennen, daß im Laufe der Archiv-Bild Entwürfen des Bundesjustizministeriums zur gekauf⸗ geöffnet bleiben 80ll. Neben den farblich und Jahrhunderte sehr verschiedenartige Völker- Reform des Urheberrechts übte.„Die Ent- . im Formaufbau so überaus gekonnt und reif schaften den Weg über die damals beste- Würfe sind unsystematisch, die unberechtigte — ansewogenen Oelbildern Eimers, die knapp hende Landbrücke angetreten haben. Sie samen Formen ausdrückt.— 6s gibt in- und bau, im übrigen aber insgesamt die Aussicht Befristung der Rechte der Urheber wurde und sicher das Ganzheits-Erleben der Natur hatten kaum 15000 Jahre Zeit zur Entwick- übereinandergebaute Häuserkomplexe mit daß die Reservationen mit ihrer musealen nicht berücksichtigt, die seit langem Se- spiegeln, wirken des jungen Rolf Peters Ver- lung ihrer Kulturen. 500 Räumen!— er erläuterte die Jagdfor- Ruhe, mit ihren Sonderrechten und ihren forderte Kulturabgabe für gemeinfreie Bevormundungen demnächst aufgehoben Werke wurde mit unzulänglicher Begrün- men, er würdigte die agrikulturellen Lei- stungen besonders auf dem Gebiete des Maisanbaus, er sagte hingegen wenig über das geistige Leben, über die religiösen Uber- zeugungen und die Kultgebräuche der alten Indianer, ging dafür aber in Exkursen dung abgelehnt. Zum Schaden der Urheber und zum Vorteil von Rundfunkanstalten, Schallplattenfirmen und anderen Institu- tionen werden in dem Entwurf Nutzungs- rechte als Zwangslizenzen vorgeschlagen. Den Filmherstellern sollen unzulässige Kon- Professor Trimborn entwarf in reizvollem Konversationston ein Bild, wie es sich den weißen Eroberern geboten haben muß, als sie damals zur Befreiung, Befriedung und Chri- stianisierung ihre Kreuzzüge ins ferne Land der Wilden unternahmen. Sehr hübsch war g suche noch etwas umselbständig und ohne 8 Wingende Note. Eine Begabung freilich läßt sich schon spüren, aber man muß wohl Neues von ihm abwarten, ehe sich sagen läßt, wo sie hinaus will. Farbsatte, über- zeugend vereinfachende, aus einem starken werden. Ob es zum Vorteil der Indianer sein Wird, steht dahin; die Experten streiten sich. Es hat etwas Bedrückendes, in großen Zügen an einem Entwicklungsfaden der Menschheitsgeschichte entlangzuschreiten. Hekatomben von Menschenopfern, sinnloser i und zielsicheren Talenf stammende Aqua- es, daß sein Lichtbildmaterial fast durchwes auf die Indianerfrage der Gegenwart ein; f it Hof- relle hat Maria Helwig beigesteuert, die sich aus alten Stichen bestand, die den frühesten denn die Rothäute sterben nicht aus, sondern Fanatismus, Unrecht und Gewalt an allen zessionen gemacht werden, der selbst- n. Die mit dieser Ausstellung von Mannheim vers geographischen Beschreibungen des Erdteils sie vermehren sich, und übrigens sind die Enden, spärliche Berichtigungs- und Wieder- verstämdliche„Melodieschutz“ soll auf- an ein- abschiedet und nach München übersiedelt. entnommen waren. So kam ein höchst wir- Rothäute gar keine Rothäute, solange sie gutmachungs-Versuche unter vorsichtiger gehoben werden. Das Aufführungs- und Vor- Bauern Sie hat— Wenn auch auf anderen Wegen kungsvolles Gegeneinander von optischen keine Kriegsbemalung auflegen, sondern sie Einkalkulierung eigener Gewinnmöglichkei- tragsrecht soll unzulässigerweise einge- Jahren als Eimer—das Wesenhafte der pfälzischen Eindrücken aus der Perspektive der Historie sind gelblich-braun. Und diese gelblich- ten— und mitten in diesem schwer ver- schränkt werden., Diese und andere Mängel Landschaft erkannt und weiß dieses mit und sehr modernen Auslegungen und Wer- braunen Gesellen sitzen heute in Reserva- ständlichen, ganz und gar unliebenswürdigen der Entwürfe führen zu einer vielfältigen Kraftwoll-herber und doch wieder weiblich- tungen zustande. Professor Trimborn be- tionen, haben Häuser, haben teils Autos, Maskentanz der Jahrhunderte lächeln uns Enteignung der Urheber ohne Entschädigung, 1 0 sensibler Pinselführung ins Bild umzusetzen. trachtete die Siedlungsformen, in denen sich teils Hunger, teils Gelegenheit, an Univer- schwarze, weißze und gelblich-braune Gesich- Die wirtschaftliche Sicherung der Urheber in vom nn. ein Hang zu Gemeinschaftsbildungen in selt- sitäten zu studieren, tells Arbeit beim Bahn- ter brüderlich an. Hermann Waßzner bleibt unerfüllt.“ dp ehr von niniste- 1 seiten „ NUB EL an der 5 Rhein- DHolstermöbel gesehen Beiſten- ut dem Ausstattung gli 2 7 5 8 en sind. Burch Qualität u. kleine Preise areiben, ummer größere Kundenkreise 11 Das solide Fachgeschäft r Joh. Speldrich r wahr; Mannheim- Neckarstadt enanteil Lortzingstraße 12 und Laurentiusstraße 11 ene 5 Telefon 5 92 40 bietet mehr als Sie erwarten n 2 1—— ö 8 75 bier repariert kurxtristig be der-Stefs Ihr Vorteil! 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Oktober in die Ewig- 0 8 N 8 1 keit eingegangen. 6 5 i 3—— 5 Mannheim, den 6. Oktober 1954 Im Namen der Leidtragenden: Line Holzmann August Holzmann Wilhelm Müller u. Frau Anny geb. Boos und Angehörige Die Nachricht vom plötzlichen Tode unseres lang- jährigen Aufsichtsratsmitgliedes, Herrn Jakob Forschner Landwirt Auf Wunsch des verstorbenen fand die Beisetzung in der Stille statt. Wir bitten, von Beileidsbesuchen Abstand zu nehmen. Handstrickapparat, Tricolette“ strickt nicht nur glatt, sond. a. Patent, Parallelo, rund u. ver- setzt. 180-360 Maschen. Vorführung: Donnerstag von 15.00 bis 19.00 Uhr in den„Plankenstuben“, Mannheim, an den Planken. Oder Prospekte dh. Traute Greif, Bensheim(16), Parkstr. 2 gas Gelleuuuis geiuer c otge- liegt in der richtigen Zusammensetzung erprobter kleilpflonzen.— Auf diesem Gebeimais beruht auch die günstige Wirkung der bei Rheuma- Gichi- Ischias so bewährten 0 DOM 3.80/ Nut in Apotheken nat uns aufs tiefste betrübt. Der liebe Verstorbene war unserem Unternehmen in guten und schlechten Zeiten stets treu verbunden und wir haben ihn ob seines aufrichtigen Charakters und seiner objektiven Urteilsfähigkeit stets hoch ge- schätzt. Seine Verdienste bleiben unvergessen. Statt Karten Unsere liebe Schwester und Schwägerin, unsere herzensgute Tante Emilie Peter Berufsschullehrerin i. R. Wir werden ihm allezeit ein ehrendes Gedenken be- wahren. Mhm.-Feudenheim, den 4. Oktober 1954 ist/heute nacht, kurz nach Vollendung ihres 70. Lebensjahres, sanft entschlafen. Heute an meinem Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank Feudenheim e GmbH. Jobiläumstfage danke ich meinen Kunden für das mir seit Weinheim, Frankfurt a. M., den 4. Oktober 1954 Stuttgart-Sonnenberg Güntherstraße 12 Hannah Reeck geb. Peter Ludwig Peter u. Frau Hedwig geb. Harke Gerhard Peter, in Rußland vermißt Hans-Rudolf Peter Nach schwerer Krankheit ist am 4. Oktober 1954 mein lieber, treuer Gatte, Vater und allerbester Opa, Herr August Fischer im 61. Debensjahr von uns gegangen. Ludwigshafen a. Rh., den 6. Oktober 1954 Mozartstraße 19 Beerdigung: Donnerstag, 7. Oktober 1954, 11.15 Uhr Hauptfriedhof Mannheim. JAHREN erwiesene Vertrauen und empfehle mich auch Weiterhin als AR Snene HERREN- und DAMEN. KLEIDUNG mit modisch gehaltenem Schnitt und Verarbeitung 1 Mietgesuche 5 Möbl. Zimmer v. Herrn zum 10. Ok- tober 1954, Nähe Neckarstadt/ Lu- zenberg, gesucht.— Angebote un- ter Nr. 05950 an den Verlag. Möbl. Zimmer, fl. W., mögl. m. Gar. (od. Nähe) zum 15. 10. od. 1. 11. 54 ges. Angeb. unt. Nr. 05958 a. d. V. 8 nöbl. zimmer m. fi W. od. Badben. 5 Beerdigung: Donnerstag, 7. Okt., 10.15 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. von berufst. Dame z. 15. 10. 54 ges. d. Blumenspenden beim Heim- Von Beileidsbesuchen bitte ich Abstand. ee CCC sang unserer lieben Mutter, Frau 5 5 2. bis 3-Zimmer-Wohng. mit Küche Margarete Krönert 0 8 ee a 8 8 u. 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Hans- Heinz, ein Herr in den besten Jahren, zerrt an seiner Hose... „Am stoff kann's doch nicht ie gen!“ medlitiert er..„/ Mieso geht die Hose ein 2“... Die Hose geht nicht ein, mein Herrli. 81e„gehen guf!“.., Ijo: nicht nur Hosen, qu clie Herren der Schöpfung haben „kleine Fehlerl!“.. Mit der Zeit- geht eben Jeder aus denfugenl. W'̃ g mössen sie, die kleinen feh. lerl! Und in sachen„Hose mit Spennung“- hilft RUN] 8 MORGEN Selte 9 8 Mittwoch, 6. Oktober 1954 / N. VMI. 5 a 7 d. tragend. nig arm Bahnhofs 9 9 Wuttt. e litis hmen Sie Zronchial. pflanzen: Boether⸗ räſtigend. 2500 quã. ttausende potheken. 1955 in Düsseldorf Imateurboxmeisterschaften Ple deutschen Meisterschaften der Amateur- boxer werden nach einem am Wochenende in Kassel gefaßten Vorstandsbeschluß des Deut- n Amateurboxverbandes(DAB) bereits in der Osterwoche 1955 in Düsseldorf entschie- den, Dieser frühe Termin ist deshalb erfor- derlich, weil vom 27. Mai bis zum 4. Juni 1955 die Furopameisterschaften im Berliner Sport- last angesetzt sind. per DABV wird nach einer Mitteilung sei- Sportwartes Eugen Böhm(Stuttgart) in den nächsten Tagen die Einladungen an die 20 europäischen Nationen verschicken, die dem Internationalen Amateurboxverband(AIBA) angehören. In jeder Gewichtsklasse ist von jeder Nation nur ein Boxer startberechtigt. Die letzten noch schwebenden technischen Fragen werden auf dem AlBA-Kongreß am 17. und 16. Oktober 1954 in Rom geklärt. Der DABV wird dort durch Vizepräsident Theo Wenz (Bonn), Sportwart Eugen Böhm(Stuttgart) und Schatzmeister Hans Schultz(Wuppertal) vertreten sein. Ski-Verband tagt in Eberbach Eberbach am Neckar ist am 10. Oktober Tagungsort zur diesjährigen Jahrestagung des Ss-Nord. Die vorgesehene sportliche Pla- nung, der neue Termin-Kalender, das Lehr- gangsprogramm und Versicherung aller aktiven Tauter sollten ein recht interessantes Pro- gramm bei diesem Treffen aller nordbadischen Skivereine ergeben. am Samstagabend wird im Hotel Karpfen in Eberbach ein Begrüßungsabend sattfinden, bel welchem der neue Werbefilm des SVS „Skiwinter im Schwarzwald“ mit einem kurzen Vortrag aufgeführt wird. Am Sonntagnachmit- tag nach der Tagung unternehmen alle Teil- — nehmer eine Fahrt nach dem Katzenbuckel ins Odenwälder Skigebiet. 9 em age Kunden it auen auch 05 MEN. tenem beitung anten fen VER terstr. 34 N Die Stadtverwaltung Mannheim hat dem Mannheimer Fußballelub Phönix den Sport- platz hinter der Uhlandschule gekündigt. Hierzu nimmt die Vereinsleitung wie folgt Stellung: „Beim Lesen der wohlklingenden Ueber- schrift in der Montagsausgabe des MM“ über das auffallende Erstarken der Phönixmann- schatt im Kampfe um die Führung ihrer Klasse ahnten die wenigsten, daß man drauf und dran ist, Mannheims namensältesten Fuß- ballpionier seine Sportstätte wegzunehmen. Die Bauabsichten der Stadt Mannheim rund um den Herzogenriedpark gaben den Anstoß zu einem Schreiben an Phönix Mannheim, in dem klar und unmißg verständlich ausgesprochen ist, daß der Sportplatz zum 30. November 1954 gekündigt wird. Nun erst rechtl, scheinen die Phönixler sich in ihrem Innern zu sagen, denn das Auf- bäumen dieser stark verbundenen großen Familie beezugt ihren nicht zu drosselnden Lebensmut. Man vergegenwärtige sich nur ein- mal, welche ungeheueren finanziellen Opfer nötig waren, um das traditionelle Gelände in den heutigen Zustand zu setzen. Wieviele litterliche Kämpfe und frohe jugendliche öplele fanden ihren Ablauf in der über Iſjaährigen Geschichte des verdienten Clubs zum Vom 8. bis 10. Oktober in Nürnberg— Erlenstegen 795 Schützen kümpfen um 26 deulsche Hleistertitet Millimeter werden für die Weltmeisterschaften in Venezuela entscheiden/ Zwei Meisterschaften für die Frauen Als letzte Fakultät der Sommersportarten— jawohl, auch der Kampf um Ringe und Mou- chen zählt hierzu, da nur wenige Vereine über qualifizierte„Winterbahnen“ verfügen— er- mittelt der Schießsport vom 8. bis 10. Oktober in Nürnberg-Erlenstegen seine Deutschen Mei- ster 1954. Und wenn von den über 200 000 Schützen der Bundesrepublik die 195 ziel- sichersten am Wochenende mit Gewehren und Pistolen in die Stadt der Meistersinger kom- men, so bietet diese bei den regionalen Mei- sterschaften vorgenommene Gewähr dafür, daß diesmal nur wenige Milli- meter für eine Weltreise entscheiden können, denn außer den begehrten Titeln stehen ja diesmal auch Fahrkarte nach Venezuela auf dem Spiel. Auch die Frauen schießen mit Insgesamt werden in Nürnberg 26 Titel vergeben. Hiervon sind 14 für die Schützen- klasse, fünf für die Jugend, fünf für die Altersklasse und zwei für die Damenklasse ausgeschrieben. Daß das„schwache Geschlecht“ erstmals mit dabei sein wird, hat seinen guten Grund, denn das Schießen mit dem Luft- gewehr hat in fast allen Vereinen tief Fuß gefaßt und die Begeisterung der Frauen für diesen viel Geschicklichkeit und Konzentration er fordernden Sport wächst von Tag zu Tag. Bretzenheim, ein Vorort des„Goldenen Mainz“, wird wohl die zielsichersten Frauen mit nach Nürnberg bringen. Bei den Männern liegen die Entscheidun- gen mit Kleinkaliber und Luftgewehr bei den verdienten Kämpen der Nationalmannschaft, so Karl Rau und der Olympia-Fünfte Erich Spörer(beide Niederstotzingen), Silberlorbeer- Die Stadt greift nach dem Phönixplatz Sportstätte hinter der Uhlandschule soll städtischen Bauabsichten weichen Großteil auf diesem so sehr günstig gelegenen Felde! Ganze Schulklassen belegten wochen- tags die Sportstätte, Gäste aus dem Inland und von draußen waren abwechselnd an Sonn- und Feiertagen anzutreffen. Und diese Gastfreund- schaft wurde auch bei den Gegenbesuchen vergolten, nicht zuletzt zur Ehre unserer Vaterstadt. Nun soll das aus sein! Man hat auch schon die neue„Heimat“ ausgemacht: weit hinterm Herzogenriedpark, da wo dunkle Gesellen ihr Domizil haben. Mutet man dies tatsächlich einem der ältesten Vereine zu? Hat man auch schon daran gedacht, was die Herrichtung des dortigen Geländes für die Zwecke des Clubs finanziell kosten würde? Ohne Umzäunung könnte ja überhaupt kein Spielbetrieb mög- lich gemacht werden; dessen ist man sich doch wohl bewußt. Nach vorsichtiger Schätzung wäre mindestens so viel Geld erforderlich, wie beispielsweise andere, zur Zeit spielerisch höher eingestufte Vereine zum Ausbau ihrer bereits spielfähigen Sportstätte darlchensweise aufgewendet haben. Diesen Betrag hätte die Stadt Mannheim als Entschädigung flüssig zu machen, wenn sie den Fußballpionier nicht untergehen lassen will. Vorläufig sollte man die Phönixler mal noch ihre Pflichtspiele aus- tragen lassen und mit ihnen tragbare Ab- machungen treffen“. Auslese bereits Träger Walter Gehmann(Karlsruhe) und der neuerdings ebenfalls für Karlsruhe über Diopter und Korn peilende urwüchsige Büch- senmacher aus Bayern, Albert Sigl. Sie alle sind für weltmeisterschaftsreife Liegend-Re- sultate gut. Neue Jugend-Rekorde? Natürlich wird auch im Deutschen Schützen- bund besonderes Augenmerk auf die Nach- wuchsförderung gelegt. So ist durchaus mög- lich, daß das eine oder andere Resultat der gleichzeitig stattfindenden Jugendmeisterschaf- ten auch bei den„Großen“, in der Schützen- klasse, konkurrenzfähig wäre. Vor allem Al- bert Sigls 16jähriger Sohn Rudolf hat das Zeug dazu, schon bald in die Fußstapfen seines Vaters und damit in die Nationalmannschaft einzutreten. Aber auch der erst 14jährige Eber- hard Altmanns(Fellbach) und Werner Fix (Speyer) können den einen oder anderen deut- schen Jugendrekord in Nürnberg zur Strecke bringen. Heuss-Silberpokal für Landesverbände Als Krone aller Nürnberger Meisterschafts- wettbewerbe steht der Preis der Bundesrepu- bläk Deutschland“ auf dem Programm, zu dem zwölf Landesverbände ihre stärksten Mann- schaften(je fünf Schützen) entsenden. Daß der Stifter dieses Wanderpreises, Bundespräsident Prof. Heuss, diesen wertvollen Silberpokal der siegreichen Mannschaft persönlich über- reichen wird, unterstreicht erneut die Bedeu- tung des Deutschen Schützenbundes, der mit seinen mehr als 200 000 Mitgliedern zu einem der größten deutschen Sport-Verbände an- gewachsen ist. K. H. Lanz Der Europameister gilt als Favorit fleuhaus gegen„boxenden fflitenmann Am Samstag Frankfurter Titelkampf gegen den Oesterreicher Schiegl Viele bezweifeln es, daß der Dortmunder Heinz Neuhaus seinen Titel als Europameister gegen den EBU- Herausforderer Kurt Schiegl (Oesterreich) verteidigen werde. Sie nahmen an, daß Neuhaus— insbesondere nach dem kürzlichen Sieg über Dan Bucceroni— ganz auf die amerikanische Karte setzen und in den Vereinigten Staaten einen Titelkampf mit Weltmeister Rocky Marciano anstreben würde. Aber der Dortmunder sagte sich, daß auch in SA der Titel eines Europameisters nicht ganz wertlos sein würde und akzeptierte vor der beabsichtigten Reise nach Amerika seinen früeren Sparringspartner Kurt Schiegl als Herausforderer. Und dies, obwohl ihm der Wiener im Sparring schon tüchtig eingeheizt hatte und vor drei Jahren in Berlin ein un- beduemer Gegner gewesen war, den er damals nur knapp nach Punkten bezwingen konnte. Der Europa-Meisterschaftskampf geht am kommenden Samstag in der Frankfurter Fest- halle in Szene. Der„boxende Milchmann“, wie man Schiegl in Wien nennt, hat bisher 33 Profikämpfe be- stritten und davon 23 gewonnen(13 durch k. O.) Seit der Berliner Punktniederlage gegen Neuhaus ist er ungeschlagen. Der Italiener Milan, der Deutsche Seelisch, der Belgier Rogiers und der Jugoslawe Viragh wurden in den letzten Jahren alle durch k. o. besiegt, keiner von ihnen kam weiter als bis zur fünften Runde. Gegen Heinz Nauhaus hat der Herausforderer nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Dennoch gilt Heinz Neuhaus als klarer Favorit. Sein Erfolg über Dan Bucceroni sollte ihm neuen Auftrieb gegeben haben. Ein Titel- kampf gegen einen Fighter vom Schlage Schiegls kann dem Westfalen vor der Reise nach Amerika nur willkommen sein. Es ist die rechte Vorbereitung vor eventuellen Kämpfen in USA-Boxringen, nach deren erfolgreichem Bestehen Manager Phil Valley aus Milwaukee dem Deutschen sogar einen Weltmeisterschafts- kampf in Aussicht gestellt hat. Im Frankfurter Rahmenprogramm kämpft Hans Stretz gegen den österreichischen Mittel- und Halbschwergewichtsmeister Leo Starosch, Max Resch, Ernst Zetzmtnn und Siegfried Burrow haben drei italienische Gegner, näm- lich Carlo Mola, Silvio Roteglia und Evo Savini. und um das Chance für Lester Piggott Der 18 Jahre alte englische Jockey Lester Piggott, der in diesem Jahre das Epsom-Derby mit Never Say Die gewann, tritt in dieser Woche am Stall des Trainers Noel Murleß die Nachfolge von Sir Gordon Richards als Stall- jockey an. Damit erhielt der junge Rennreiter die große Chance seines Lebens, da die von Noel Murleg trainierten Pferde Gordon Richards Jahr für Jahr zum Championat verhalfen. Lester Piggott war kurz nach seinem Derby- sieg vom Jockey- Club die Reitlizenz entzogen worden, weil er in einem Rennen im End- kampf sein Pferd nicht gerade gehalten hatte. In seiner Stellung, die als eine der bestbezahl- ten in England gilt, wird er auch die Pferde des Nationalgestüts reiten, die in den Farben der Königin Elisabeth II. laufen. Lancia-Wagen nicht fertig Das Turiner Automobilwerk Lancia hatte die Absicht, in die Grand-Prix-Rennen der For- mel-I-Rennwagen noch in dieser Saison einzu- greifen und hatte bereits den ehemaligen Auto- mobil- Weltmeister Ascari und Villoresi als Werksfahrer fest verpflichtet. Bei den bisheri- gen Versuchen erwies sich zunächst der Motor Als nicht stark genug, und außerdem hatte das Leichtathletik London-Moskau Acht russische Europameister Für den Leichtathletik-Städtekampf London gegen Moskau, der am 13. Oktober in der bri- tischen Hauptstadt bei Scheinwerferlicht ent- schieden wird, hat Moskau den Start von acht Europameistern angekündigt: Männer: Kuts (5000 m), Iignatjew(400 m), Scherbakow(Weit- sprung). Frauen: Turowa(100 m), Otkalenko (800 m), Golubnichaja(80 m Hürden, Tschudina (Fünfkampf), Ponomarewa(Diskus). Die Gastgeber haben lediglich die Weit- springerin Desforges als Europameisterin in der Mannschaft, nachdem Bannister, der 1500-m-Sieger von Bern, nicht zur Verfügung steht. Als Höhepunkt der Veranstaltung Silt der 5000-m-Lauf, in dem es zu einem Zusam- mentreffen Kuts— Chataway kommt. In Bern konzentrierte Chataway, der„ewige Zweite, seine Aufmerksamkeit so stark auf den Welt- rekordmann Zatopek(Tschechoslowakei), daß er den sofort in Führung gegangenen Kuts aus den Augen verlor und dadurch nach Ansicht vieler Fachleute um einen möglichen Sieg kam. USA-Zonensieger Mexiko verlor in Mexiko City 1:4 Mit einem 4:1-Sieg über Mexiko stellten die USA am Montag in Mexiko City den Zonensieg im Davispokal- Wettbewerb sicher. Die Amerikaner treffen nunmehr im Inter- zonenfinale, das im Dezember in Australien entschieden wird, auf Schweden, den Sieger in der Europazone. Nach einer durch den Sieg im Doppel erreichten 2:1-Führung gewannen die Amerikaner am Montag die beiden letzten Spiele mit folgenden Ergebnissen: Seixas(US) gegen Llamas(Mexiko) 6:4, 2:6, 6:3, 6:2, Tra- bert(USA)— Palafax(Mexiko) 14:12, 6:1, 672. Sporigeschelien Fahrzeug eine schlechte Straßenlage. So er- klärte Alberto Ascari nach einer Probefahrt auf der Monza-Bahn, daß er sich wie ein Cowboy auf einem ungezähmten Mustang vorgekommen sei. Bei dieser Sachlage scheint das Werk die Entwicklung des Rennwagens nunmehr endgül- tig aufgegeben zu haben, da Ascari, Villoresi und der Nachwuchsfahrer Castellotti bereits von ihrer Rückkehr zu Ferrari sprachen. Neuer Schwimm- Weltrekord Einen neuen Weltrekord im 400-Meter- Lagenschwimmen stellte der sowijetrussische Schwimmer V. Struchanoẽ-w am Montag in Minsk mit 5:15,4 Minuten auf. Diese Zeit ist um 2,9 Sekunden besser als der bisherige allerdings noch nicht anerkannte— Rekord von Alfred Spengler(Halle), den dieser am 22. April dieses Jahres in Dresden mit 5:18,3 Minuten aufstellte. Endgültige Gewinnquoten des West-Süd- Blocks: Zwölferwette: 1. R.: 14 016,40 DM; 2. R.: 601 DM; 3. R.: 50,10 DM.— Zehner wette: 1. R.: 3770,60 DM; 2. R.: 181,80 DM; 3. N 19,70 DM. Nord-Süd-Block: Elfer wette: 1. R.: 1699 DM; 2. R.: 84, DM; 3. R.; 9,60 DM.— Neuner- wette: 1. R.: 399,50 DM; 2. R.: 26 DPM. eee ee sten 08 Markensu- 3/54, 7 Röh. r., Holzge- 6 getr. Hö. ung m. opt. h, K, M, L. ntenne, ein beschränkte Fabrikneue tour. Plat- „ 6/9 Kreise, ., 6 Druck Tonblende, geb. UKV. 11 10-Serie 5 : Anzahlung Raten! DM. en: unt sich! veidene! N GRID“ J. 6. ER“. eudenhein lefon 710 —— . Jen besten nicht lie · Vieso geht Hose geht je„gehen osen, guch ng haben der Zeit · Fugen l.. einen feh· Hose mit J ö , ,, R 0 K i ſeddykragen und Ledergarnitur. D kein wollener Knobenmontel mit Samtkragen. 4 för 9 Jahre Vorrötig för 2.4 Jahre, für ꝰ Jahre, nur mit Kapuze. Fr 2-5 Jahre... nur D geizende Trägerhose in grou und braun. 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Das Bundeswirtschafts ministerium hat eine Vorlage an das Bundeskabinett fertiggestellt, nach welcher künftig Wünsche Auf Berufsordnungen, das heißt auf Spezial- gesetze für bestimmte Berufe, nicht mehr berücksichtigt werden sollen. Den Regie- rungsstellen liegen etwa 40 Anträge auf Be- rufs- und Berufsordnungsgesetze sowie Ge- setze zum Schutze einer Berufsbezeichnung Vor, wobei der Ernährungssektor noch nicht berücksichtigt ist. Diese zünftlerischen“ Gesetzeswünsche reichen von den Astrologen über die Automatenaufsteller, dem ambu- lanten Handel, den Drüsenerfassungsbetrie- ben bis zum Bestattungsgewerbe. Der Bun- deswitrschaftsminister sieht in diesen For- derungen eine Gefahr für die freie Unter- nehmer wirtschaft, da sich unter dem Mantel des Berufsschutzes ein ständischer Dirigis- mus in die Marktwirtschaft einzuschleichen droht. Zwar wird anerkannt, daß es aus Volks wirtschaftlichen Gründen und zum Schutze des Verbrauchers notwendig sein kann, bestimmten Berufsgruppen auch be- stimmte Qualifikationsmerkmale zu geben, * doch müsse verhindert werden, daß berufs- ständische Interessen die Marktwirtschaft überwucherten. In diesem Zusammenhang wird bekannt, daß eine Gruppe von Abgeordneten einen Initiativantrag auf ein Einzelhandelszulas- sungsgesetz stellen will. Demgegenüber er- wägt das Bundeswirtschaftsministerium ein solches Gesetz dahingehend zu formulieren, daß von einer Zulassung grundsätzlich ab- gesehen und an deren Stelle in einer dem „kleinen Befähigungsnachweis“ ähnlichen Form eine Berufsanerkennung gesetzt wird, ohne daß dabei die Gewerbefreiheit beein- trächtigt wird. Ein solches Gesetz für den Einzelhandel soll die Berechtigung zur Lehr- lingsausbildung regeln. Es soll also ein rei- nes Ausbildungsgesetz für den Einzelhandel geschaffen werden, wobei nur derjenige „Fachkaufmann“ Lehrlinge ausbilden darf, der eine besondere Fachkunde nachweist. Der Lemderfachausschuß Handel hat sich in seiner Mehrheit gegen den Entwurf des von einer Gruppe von Abgeordneten geplanten Einzelhandelszulassungsgesetzes gewandt. Statt dessen will der Bundes wirtschafts- minister für Betriebe, die Lehrlinge ausbil- den, die Fachkunde des„Einzelhandels- meisters“ vorausgesetzt wissen. 8 Notes Licht für blauen Mittwoch (Hi) Gegen den Gesetzentwurf der Bun- desregierung über die Ladenschlußzeiten hat der deutsche Industrie- und Handelstag den Zuständigen Bonner Stellen seine Bedenken mitgeteilt. Ausschlaggebend sei für die Beurteilung dieses Gesetzentwurfes, daß dabei wirt- schaftspolitische Auswirkungen des Gesetzes ignoriert würden. Es sei jedoch unerläßlich, Wirtschaftliche Notwendigkeiten zu berück- sichtigen Der Gesetzentwurf sei außerdem kompli- ziert und unübersichtlich. Er sähe sieben Ermächtigungen für Bundesministerien und vier weitere für Landesministerien zum Erlaß von Rechtsverordnungen vor. Es drohe somit eine immer weitergehende Rechtszersplitterung zwischen den einzelnen Bundesländern. Es wird betont, die Vermei- dung der starren Festlegung eines bestimm- ten freien Nachmittags würde es ermöglichen, den freien Samstagnachmittag in jenen Ge- bieten beizubehalten, in denen er üblich sei. Falsche Stichtage machen Durehschnitt noch nicht 5 ri e h t ig (Hi.) Die Spitzenverbände der Wirtschaft haben sich in einer Stellungnahme an den 37 Bundesjustizminister gegen die Bewertung nach Börsendurchschnittskursen im Entwurf eines dritten DM-Bilanzergänzungsgesetzes gewandt. Sie fordern stattdessen die ur- sprünglich vorgesehene Bewertung, aus- gehend vom Substanzwert derjenigen Unter- nehmen, welche die Wertpapiere(Anteile) aus- gegeben haben.(Emittenten). Die Bewertung nach Börsendurchschnittskursen werde dem Zweck der DM-Eröffnungsbilanzen nicht ge- recht. Bei demjenigen Teil des Betriebsver- mögens, der in Wertpapieren und Beteiligun- gen angelegt ist, könnte dieser Zweck nur er- reicht werden, wenn dabei von den Substanz- Werten der Emittenten ausgegangen werde, Wie sie sich aus den DM-Eröffnungsbilanzen ergeben. Eine Bewertung der Beteiligungen und Wertpapiere nach den Börsendurch- schnittskursen bringe bei diesen so niedrige Werte, daß von einer richtigen Darstellung des Betriebsvermögens auf den Währungs- stichtag nicht mehr die Rede sein könne. Bei einem DM-Nennkapital von 494 Gesellschaf- ten in Höhe von rund 6,6 Mrd. DM betrage der Substanz wert rund 9,3 Mrd. DM. der Ge- Ssamtwert der Aktien nach Börsendurch- Schnittskursen jedoch nur rund 4.4 Mrd. DM. Wenn schon jeder der in Betracht gezogenen Stichtage zu Fehlern führe, so sei nicht einzu- sehen, warum ein Durchschnitt aus den drei Als falsch erkannten Stichtagen richtiger sein solle. 8 Wenn man schon von einem Abschlag vom Substanzwert nicht absehen wolle, so miisse zumindest berücksichtigt werden, daß bei hundertprozentigen Beteiligungen, be- Sonders wenn sie mit Organverhältnissen verbunden seien, jeder Abschlag ohnehin den Grundsätzen betriebs wirtschaftlich rich- Freie Devisenkurse vom 5. Oktober 1954 „ Geld Brief 100 belg. Frances 81 3,411 100 franz. Francs 1,2007 1,2027 100 Schweizer Franken 96,145 96,345 100 Holl. Gulden 110,58 110,80 1 kanad. Dollar 4,327 4.337 1 engl. Pfund 11,743 11,763 100 schwed. Kronen„865 81,025 100 däm. Kronen 60,47 60,39 1000 Schweizer r 97,81 98,01 5 100 norw. Kron 56,655 58,775 7 1 Us- Dollar 4,1931 4,2031 100 DM-WN= 470.— DM-O; 100 DM-O= 22,59 DMW tiger Bewertung widerspreche. Darüber hin- aus werde man noch prüfen müssen, ob nicht der bisher allgemein vorgesehene Abschlag von 30 Prozent vom Substanzwert vermin- dert werden müßte. Dabei betonen die Spit- zenverbände grundsätzlich, im Rahmen seiner wirtschaftlichen Betrachtungsweise müsse der ordentliche Kaufmann den vollen Substanzwert des Emittenten, von welchem er Wertpapiere der Beteiligungen besitze, als gegebene Größe für seine Bewertung in der DM- Eröffnungsbilanz ansetzen. EZ U-Guthaben Wird immmer größer (UP). Wie die Bank deutscher Länder am 5. Oktober bekanntgab, schließt die Ab- rechnung der Europäischen Zahlungsunion für September mit einem deutschen Ueber- schuß von 20,4 Mill. Rechnungseinheiten Dollar) gegenüber einem Ueberschuß von 45,2 Mill. Dollar im August. Der kumulative Rechnungsüberschuß der Bundesrepublik betrug am 30. September unter Berücksich- tigung fälliger Ratenzahlungen aus den Konsolidierungsvereinbarungen mit Italien und Frankreich 959,5 Mill. Dollar. Davon hat die Bundesrepublik der EZ U 479,8 Mill. kreditiert, während der Rest in US-Dollar oder Gold bezahlt wurde. Die Katze im Sack garantieren (Wp) Der Bund wird die Transfergarantie kür die nach der Bundesrepublik fließenden Anleihemittel aus der Amerika-Anleihe der Montanunion übernehmen. Mit dieser Entschei- dung ist das letzte Hindernis im Rahmen der nationalen deutschen Kompetenzen für die Ver- teilung der Mittel gefallen. Die Garantie wird vom Bund gemäß der bei Auslandsdarlehen üb- lichen Garantieübernahme getragen. Das Kurs- risiko muß dagegen von den kreditnehmenden deutschen Firmen übernommen werden. Die Entscheidufig darüber, ob die nach Deutschland kommenden Kredite insgesamt über die Kredit- anstalt für Wiederaufbau laufen oder aber zum Teil auch auf anderem Wege zu den kreditneh- menden Firmen gelangen werden, liegt bei der Hohen Behörde. (tor) Es liegt übrigens sehr viel bei der Hohen Behörde, nämlich die Entscheidung darüber, ob, wie und wann irgendwelche Kre- dite überhaupt an westdeutsche Firmen ver- teilt werden. Die Garantie des Bundes ist also gewissermaßen die Garatie für die Katze im Sack. 8 Beachtlich als neue(als modische und des- halb vielleicht modisch- verrückte) Form von Kreditaktionen ist jedenfalls das Ueber- handnehmen von subsidiären(stellvertreten- den) Schuldnern. Bürgschaft leistet für die Kredite in irgendwelcher Art und Weise die Hohe Behörde; Bürgschaft leistet aber auch irgendwie— wie aus oben angeführter Mel- dung hervorgeht— der Bund. Daß die Erst- schuldner für die Rückzahlung bürgen, ist ganz selbstverständlich, wie wohl diese Erst- schuldner eigentlich die Letztschuldner sind, nämlich die Unternehmungen, denen die Kre- dite zugeteilt werden. Weiß der Himmel, wie sich die Reihenfolge zwischen Erst-, Zweit- und Drittschuldner entwickelt. Das Ueber- handnehmen wie gesagt der stellvertreten- den Schuldner stimmt an und für sich be- denklich, läßt vermuten, daß— mit Hamlet gesagt-„etwas faul ist im Staate Däne- mark“. Vielleicht liegt es an der die Mon- tanunion, besser gesagt der die Hohe Be- hörde, befallenden Krankheit, der Spötter den Namen Dirigistitis gegeben haben, ob- wohl damit gemeint wird, daß es sich um das handle, was der Fachmann mit Dirigis- mus bezeichnet( Lenkungswirtschaft). Kritische Schrumpfung des Unternehmergewinnes Ludwigshafener Walzmühle legte Geschäftsbericht für 1953 vor »In der Berichtszeit haben sich die Verhältnisse in dem Vorjahr weiterhin verschlechtert. freien Preisen für ihre Produkte blieb aufrecht licher Unterstützung im Wege der Selbsthilfe ihrer der deutschen Mühlenwirtschaft gegenüber Das die Mühlen belastende Festpreissystem für Getreide bei erhalten. Die Versuche der Mühlen, mit staat- Schwierigkeiten Herr zu werden, führten nicht zu einem Erfolg. Es steht fest, daß sie bis auf weit eres gescheitert sind, da die zuständige Stelle der Besatzungsmächte die notwendige Ausnahmegeneh Kartell nicht gegeben hat. Obwohl wir der während der Berichtszeit im nur zögernd folgten, konnten wir unseren Anteil wie aus dem Abschluß ersichtlich, gerade zur Kos tendeckung migung zu dem beantragten Rationalisierungs- ganzen gesehen rückläufigen Preisentwicklung am Markte halten. Die erzielbaren Preise reichten, hin; sie ermöglichten leider nicht, einen auch nur bescheidenen Zins auf das Eigen kapital oder gar einen Unternehmergewinn zu er- wirtschaften.“ (Aus dem Geschäftsbericht 1953 der Ludwigshafener Walzmühle.) Die oben angeführte Kargheit des Unter- nehmergewinnes drückt sich bei der Lud- wigshafener Walzmühle in einem ausgewie- senen Jahresreingewinn von 5 801,99 DM aus, das sind rund 0, 15 v. H., eine Quote also, die zur Ausschüttung einer Dividende nicht hin- langt.(Im Vorjahr betrug der Jahresrein- gewinn 191 907,90 DM.) Die Erwirtschaftung der Reingewinne re- ultierte 8 1952 DM 1953 DM aus einem Jahres- Rohertrag + Gewinnvortrag aus dem Vorjahre 120 799,51 104 591,41 zusammen: 4 903 061,81 4119 324.82 Dem stehen folgende Aufwendungen ge- genüber: 4782 262,30 4 014 733,41 Vergl. zahl 1952 Mill. DM Mil. DM Löhne, Gehälter, soz. Abgaben 1,60 1,58 Abschreibungen 0,48 0,41 Zinsaufwand 0,38 0,55 Steuern 1,51 1,99 Beiträge zu Berufsvertr. 90,04 0,03 Gewinn einschl. Gewinnvortrag 0,11 0,31 zusammen!) 4, 12 4,90 Die geschmälerte Ertragslage, die aus der Gewinn- und Verlustrechnung hervorgeht, wird dadurch nicht wettgemacht, daß die steuerlichen Aufwendungen im Jahre 1953 gegenüber denen des Jahres 1952 geringer geworden sind. Insgesamt reichen die steuer- lichen Aufwendungen dieser beiden Jahre fast an das Aktienkapital heran und über- steigen in nicht un bedeutendem Ausmaß die Aufwendungen für Löhne, Gehälter und so- KURZ NAC Fremdenverkehr stieg trotz Regenwetters (dpa) Der Reiseverkehr in der Bundesrepu- blik ist trotz der ungünstigen Wetterverhält- nisse in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zur entsprechenden Vorjahrszeit erneut erheblich gestiegen. Wie die deutsche Zentrale für Fremdenverkehr(ZFV) am 5. Okt. in Frankfurt mitteilte, wurden von Januar bis einschließlich Juni 1954 rund 8,9 Mill. Fremden- meldungen gegen 3,1 Mill. im ersten Halbjahr 1953 registriert. Konferenz über kleine Cabotage 9 (VWD) Die Besprechungen der an der Rhein- schiffahrt interessierten Wärtschaftskreise der Niederlande und der deutschen Bundesrepublik sollen am 20. Oktober in Den Haag beginnen. In den Verhandlungen soll eine freiwillige Re- gelung für eine holländische Beteiligung am innerdeutschen Rheinverkehr getroffen werden. Ferner will man versuchen, eine entsprechende Regelung für das gesamte westdeutsche Kanal- system zu erreichen. Obgleich man im Haag mit sehr schweren und mühsamen Verhandlun- gen rechnet, ist man dort nicht pessimistisch und glaubt an eine holländisch-deutsche Ver- ständigung in dieser Frage. Auftragsvergabe von fünf Frachtschiffen (VWD) Die Hamburg-Amerika-Linie hat fünf Frachtschiffe mit einer Tragfähigkeit von zusammen rund 35 000 Tonnen in Auftrag gege- ben, die im Laufe des nächsten Jahres fertig- gestellt werden sollen. Damit wird sich die Ge- samttonnage der Reederei, die sich gegenwärtig aus 24 Schiffen mit etwa 135 000 Bet. zusammen- setzt, bis Ende 1955 auf rund 165 000 Brt. er- höhen. Dabei ist auch das kombinierte Fracht/ Fahrgastschiff„Hannover“ mit rund 9900 rt. berücksichtigt, das gegenwärtig beim Bremer Vulkan gebaut wird und im März abgeliefert werden soll. 1 Marktberichte vom 5. Oktober Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VD) Anfuhr gut, Absatz lebhaft, vereinzelt verblieben Ueberstände, besonders bei Qualitäts- minderung. Es erzielten: Blumenkohl 40—70; Stan- genbohnen 50—60; Feuerbohnen 43-50; Gurken 40 bis 50; Karotten Bd. 10—14, Gewichtsware 14—16; Kartoffeln 6—6¼; Kohlrabi 10—12; Lauch 8—10; Meerrettich 120—130; Paprika 30—35; Petersilie 8 bis 10; Radieschen Bd. 10—12; Rettiche Bd. 8—12; Rot- kohl 18-22; Endivien I 18—22, II 8—14; Kopfsalat 1 25—26, II 10—18; Schnittlauch 8—10; Sellerie mit Kraut 20—30; Spinat 10—12; Tomaten I 40—50, II 25 bis 35; Weißkohl 12—14; Wirsing 16-18; Zwiebeln 12—14. Aepfel A 35-45, B 15—25, ausl. 35—50; Ba- nanen Kiste 21—23; Birnen A 25—50, B 20—30, ausl. 35—45; Pfirsiche A 45-65, B 25—40; Quitten 20—25; Trauben 42—46;; Datteltrauben 50—55; Walnüsse ziale Abgaben. Insgesamt wurden in den Jahren seit der Währungsreform in der Lud- Wigshafener Walzmühle rund 7,5 Mill. DM an Steuern und Abgaben entrichtet; das sind rund 188 v. H. des Aktienkapitals. In der- selben Zeit wurden an Löhnen und Gehäl- tern einschließlich sozialer Abgaben nur 7,3 Mill. DM aufgewendet. Dieser Entwicklung der Verrechnung von Ertrag und Aufwendungen steht eine Erhöhung des Bilanzvolumens von 2,1 Mill.— verglichen mit dem Vorjahr— gegenüber, die hauptsäch- lich— auf der Vermögensseite— auf die Ver- mehrung des Vorratsvermögens bzw. der Forde- rungen aus Lieferungen und Leistungen resul- tiert, während auf der Schuldenseite dement- sprechend die Akzeptverschuldung anstieg. Ein Vergleich der Bilanzen 1952/53 ergibt folgendes Bild: 1952 1953 Aktiva: Mill. DM Mill. DM Bilanzsumme) 15,22 17,30 Anlagevermögen 4,05 3,81 Vorratsvermögen 6,82 8,67 Forderungen 3,94 4,40 liquide Mittel?) 0,37 0,41 Rechnungsabgrenzung 0,01 0,01 Passiva: Grundkapital 4.00 4,00 Rücklagen 0,75 0,75 Wertberichtigungen 0,20 0,20 Rückstellungen 1,46 1,07 Verbindlichkeiten 8,46 1115 Rechnungsabgrenzung 0,03 0,03 Gewinnvortrag 0,12 0,10 Jahresreingewinn 0,19 0,01 Die am 5. Oktober abgehaltene Aktionär- versammlung genehmigte den Geschäfts- bericht, erteilte Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung und wählte an Stelle des aus Ge- HRICHTEN 70—90; Zitronen Zwetschgen 25—30. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Späte Hauszwetschgen auslaufend. Nor- male Anfuhr von Weinbergspfirsichen. Knappe Zu- fuhr von Birnen. Kaum Nachfrage nach Aepfeln. Es erzielten: Pfirsiche A 20-30; Weinbergspfirsiche A 19—30, B 10—18; späre Hauszwetschgen 15—22, Wirtschaftsäpfel gepflückt 3—15; Birnen verschie- dene Sorten A 19—27, B 10—18; Gellerts Butter- birnen 27-35; Walnüsse Ia 70—75. A 41—53, B 31 bis 40, C 27-90; Quitten 10—17. Kiste 42—46, Stück 17—19; Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr gut. Absatz in Blumenkohl und Sellerie langsam, sonstiger Absatz normal. Es er- zielten; Weinbergpfirsiche A 18-30, B 12—15; Aepfel IA 2535, K 1425, B 8-13; Wirtschafts- Apfel 7—11; Birnen A 1523, B 9—14; Quitten 10 bis 14; Kopfsalat 10—20; Endivien A 9—12, B 7-3; Spinat 15; Weißkohl 8—9; Wirsing 12—15; Rosen- kohl 32—39; Blumenkohl II 23-30, III 18—24, IV 12 bis 17, B 8—11; Karotten 10—12; Sellerie mit Kraut A 16—25, B 10—15(Ueberstand), Lauch 12—17; Stan- genbohnen 45—50; Tomaten AIII 22—30, AlI 18-25, 1 12—17; Zwiebeln 7-8. NE-Metalle auf fast allen Märkten, Farbenwerte gewannen zwischen 1½ und 20%. Deutsche Erdöl mußten noch- 2 mals um 3% heraufgesetzt werden. Auch bei Elektro- und Versorgungswerten kam es zum Teil zu erheblichen Steigerungen, so u. a. in Felten, Accumulatoren, Conti Gas, sowie Siemens. Ver. Stahl- Werke verbesserten auf 230%, Montanachfolger kaum verändert. Sehr fest tendierten BMW. die erst 12% höher zu 137% den Besitzer wechseln konnten. Industriewerke Karlsruhe 55%, Rheinmetall bis 30% bezahlt. Auch der Börsenschluß war weiter freundlich und namentlich für Montannachfol- u sundheitsrücksichten zurückgetretenen Au sichtsratsmitgliedes Dr. Hermann Pfe (Südzucker Mannheim), Dr. Fritz Rangen Bremer Rolandmühle Erling& Co., Präsida Kunden der Industrie- und Handelskammer Bremę 2. Etage In dieser Wahl zeichnet sich wohl die berel publik gewordene Absicht der Südzucker] Timmer Ab, ihren bei rund 49 v. H. liegenden Ant am Aktienkapital der Ludwigshafener Wan mühle an die Rolandmühle Bremen abz geben. Die Geschäftsleitung läßt hinsichtlich d Entwicklung im Geschäftsjahr 1954 nur Pe simismus zwischen den Zeilen hindurchblh ken, indem sie sagt: „Die schwierige Lage in der deutschen Mi! len wirtschaft wird so lange anhalten, bis e merklicher Kapazitätsabbau eingetreten wird. Wenn nicht doch noch die notwendige pazitätsbereinigung durch vernünftige Selbe hilfe erreicht werden kann, wird sie der Mag erzwingen müssen, dies wird nicht ohne voll wirtschaftliche Schäden abgehen, die beim 5 schreiten des ersten Weges vermieden werde könnten. Andere Möglichkeiten, auf die hingewies wird, wie Fünf-Tage- Woche, Verbot der Nach arbeit, oder gar ‚reichsnährständische Ma ordnung! mit Preisbindung bis zum Brot, su nach unserer Meinung abzulehnen, da sie d Grundübel, nämlich die Ueberkapazität, dung Vermahlungsbeschränkung, die notwendiges weise zu Kostensteigerungen führen muß, stabilisieren drohen.“ Falls es noch eines Beweises für die Rid tigkeit dieser Behauptung bedarf, so möge etwaige Zweifler die Bilanzberichte der wess“ deutschen Mühlenunternehmen einmal ve gleichen. Soweit bescheidene Unternehme, gewinne während des Jahres 1953 erzie“ werden konnten, wurden sie durchwegs 206 Ausgleich von Restverlusten verwendet, 26 Dividendenausschüttung für 1953 hat es lang noch nicht gereicht. blk 1) Auf- und Abrundungen eingeschlossen 2) Kassenbestand. Landeszentralbank Postscheckguthaben; andere Bankguthaben. 8 1 Teilstillegung bei Pfalz. Preßhefen- und Spritfabrk 5 1 beschloß die für den 5. Oktober einberufen Aktionärsversammlung des Unternehmen dessen Grundkapital sich zu 80 v. H. in dei Händen der„Wirtschaftlichen Vereinigung der deutschen Hefeindustrie“, Berlin befin. det. Der auf völlige Stillegung des Unter nehmens hinauslaufende Antrag einer Aktiof närsgruppe ist vertagt worden. Maßgebend für den Beschluß auf Stillegung des Hefe und Spiritusbetriebes war die sich ständig verschlechternde Lage der Hefe-Industrig Diese müsse sich, wie ausgeführt wurde, be der schwer kriegsbeschädigten Fabrik inso. fern besonders ungünstig auswirken, als 0 bisher nur behelfsmäßige Behebung de Kriegsschäden nicht mehr ausreicht, N Waren daher erhebliche Investitionen erfof derlich. Unter Einschluß des Verlustvortra, ges aus dem Geschäftsjahr 1951/52 in Höhe von 18 828 DM verbleibt aus dem Geschäfts, jahr 1952/53(30. September) ein Verlust vol 65 163 DM, der laut Beschluß der HV à Hlektrolyt-Kupfer tür Leitzwecke 353, 25.356,25 DM neue Rechnung vorgetragen wird. O gebote un Blei in Kabeln 133134 PM j g ltasehinenb. Aluminium zur Leitzwecke 240242 Du Grundkapital des Unternehmens beträg 1 Westdeutscher Zinnpreis 897 DA 600 000 PDM). unter Nr. f„ pendler u Eff ktenbörse Mitgeteilt: Süddeutsche Bank AG. belt aut 2E Filiale Mannheim Jun. Frankfurt am Main, 5. Oktober 1954 1 1 Börsenverlauf: Auf Meinungs- u. Anlagekäufe kam es auch heute zu weiteren Kurssteigerungen kung, suck unter Nr. uche zum ger fest. 5 Aktien 4. 10. 5. 10. Aktien 4. 10. 5. 10. Aktien 4. 10. AEG. 190 190% Harpener Bergbau] II 115%[Dresdner Bank) 13 ½ N Aulein, 3 C0» 199 Heidelb. Zement. 197% 200 Rhein-Main Bank 180 183. C 77 125 Hoesch) 5 5 Reichsb.-Ant. Sa. 99%½% 80% Angeb. u Conti Gumm.% Lanz 2 5 5 Daimler-Benz 174 179 Mannesmann. 14% 142 n N Bedi Dt. Erd 152 155 Rhein. Braunkohle 180 180 Nachfolger e Degussa 190 200 Rhein elektra 1 Bergb. Neue Hoffg.] 110½ 110 Tel pe Demag 191 102 RW)„162 13%;] Dt. Edelstahl 131 151½ Telefon k Dt. Linoleum. 196 197 Seilwortrt.. 72 Dortm. Herd. Hütt. 120 10, N Durlacher Hof) 105 10s Siemens. Halske 20% 25 Selsenber g.. 130 13% bame, 23 Eichbaum-Werger 117 118% Südzucker 14 15² GHH Nürnberg 164 te Enzinger Union) 150 152 Ver. Stahlwerke) 225½ Hoescem. 12½ 120% age Ur 18-Farben Liqui., Zellstoft Waldhof 140% 146% HKlöckn.-Humb. D.] 138— agen, Ant.- Sch.). 39½ 30% Badische Bank). 55 Nordwestd. Hütt.] 134 132½[ ersticle BAS Id 189 Commerzbank) 9 10 Berg. Phönix. 131 1 feleko Farbenf. Bayer 89 180%[Commerz Rhein. Röhrenw. 162 i e Farbwerke Höchst 187 189 u. Credit Bank. 160 162 Rheinst. Unſon 148 140 geb. Felten& Guill. 144%½%f[153 Deutsche Bank) y 12 12%[Stahlw. südwestf.] 141 19— Grün& Bilfinger 126 12 Süddeutsche Bank 180% 184 Thyssenhütte. 129% 129% ) RM- Werte.) Restquoten * 1 Kraftfahf zeuge Opel-Rekord, neuw., prsw. zu verk. Tel. 6 2175, Lu'hafen, Hafenstr. 122 Mannheimer Herbstmesse bie Glücks- Post- Verlosung Zarantiert für eine freie Aus- Wahl. In jed. Lostopf(75 Lose), Gelegenheitskaut Heinkel-Tourist, 150 cem, 2500 km, weg. Aus wand. zu verk. 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Vierzig Grad Celsius im Schatten, sagt die Zeitung, aber wo gibt es den? Endlos in gleißender Sonne liegt die Columbus Avenue. Aus der Ferne rollt der Bus heran, der mich zu meiner Vorortbahn bringen soll. In zwanzig Minuten fährt der Drei-Uhr-Zug, den erreiche ich noch be- quem. Die Straße ist menschenleer. Wer irgend kann, meidet den kochenden Asphalt. Wie eine Fata Morgana steht vor meinen Augen der häusliche Kühlschrank mit sei- nen Getränken, der Schaukelstuhl auf der schattigen Veranda, unsere Sommerwoh- nung am Meer.— Die Verkehrszeichen wech- seln, rasch will ich die Straße überqueren, denn drüben, hundert Meter von hier, ist die Autobusstation. Da zupft etwas energisch in Kniehöhe an meinem Rock. Hand in Hand stehen da zwei Winzigkeiten; Mädelchen in Schwimmhös- chen und Sandalen, drei-, das ältere höch- stens vierjahrig, Gesicht, Hände und Knie verschmuddelt; so verschmuddelt, wie es nur bei amerikanischen Kindern möglich ist, denen ja nichts verboten wird und die man unbehelligt läßt, weil sie ja schließlich am Erde des Tages doch unter die Brause Se- Stellt werden.„Bitte führen Sie uns hin- über“, verlangt die Größere, die außer ihrem Schwimmhöschen nur eine riesige rote Schmet- terlingsschleife hoch und windschief über ren dunklen Ponyfransen trägt. Ganz sach- lich fordert sie das, ohne mich überhaupt eines Blickes zu würdigen, streckt mir da- bei mr verschmuddeltes Händchen hin und dirigiert re noch kleinere Begleiterin, von deren Ohren zwei Rattenschwänzchen ab- Stehen, mit einem Wink an meine rechte Seite. Kinder dürfen die Straße nur an der Hand von Erwachsenen überqueren; jeder Große ist moralisch dazu verpflichtet, sie hinüber zu begleiten; das wissen die zwei ganz genau. Schon habe ich durch sie den Moment zur Ueberquerung verpaßt. Gedul- dig, rechts Schmetterlingsschleife, links Rat- tenschwänzchen, warte ich, bis die Verkehrs- zeichen von neuem wechseln. Dann rasch hinüber. Na ja, so rasch, wie es die vier- jährigen Trippelschritte gestatten. Mein Bus H. G. Nagel- H. Gehrmann Sonderqusstellung in Heidelberg Die große Wanderausstellung der Kom- munalen Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar „Künstler aus dem Rhein-Neckar-Raum“, die Anfang Mai in der Städtischen Kunst- halle Mannheim eröffnet wurde, ist nun als letzte Station auch in die Gartenhalle des Kurpfälzischen Museums gekommen. Gleich- zeitig mit ihr zeigt der Heidelberger Kunst- verein is 24. Oktober) eine Sonderausstel- lung eines jungen Bildhauers und eines nicht minder jungen Malers, die dort mit nur jeweils einem Werk vertreten waren: Hans Günter Nagel(Mannheim) und Hasso Gehrmann(Heidelberg). Der 1926 geborene Nagel ist eine wirkliche Begabung, und mag er in seinen Plastiken aus rotem Sandstein auch hie und da an Formeln alt- orientali- scher Kunst anschließen, zeigt er bereits einen eigenen persönlichen Stil. Ein„Neger- kopf“ ist von überzeugender Geschlossenheit und Ausdruckskraft, und gerade an dem schon von früher bekannten„Mädchen mit verschränkten Armen“ kann man wieder das echte Gefühl für Material gerechtigkeit und für Raumwirkung feststellen, das nun ein- mal die Grundlage jeder bildhauerischen Arbeit ist. Die Oelbilder von Hasso Gehrmann ma- chen es dem Betrachter schwieriger. Viel- leicht darf man einen der Bildtitel,„Ver- schiedenes nebeneinander“, symbolisch neh- men, und von Klee und Picasso bis hin zu Baumeister und manchem anderen ist das Verschiedenste nebeneinander enthalten, obhme daß man eine geschlossene Linie oder eine bestimmend persönliche Note darin zu finden vermag. Der 1924 geborene Künstler War jetzt mehrere Monate auf Ischia gewe- sen, das meiste des Ausgestellten ist dort entstanden, aber über das angelernte Abe 1 des Abstrakten ist er noch nicht wesentlich hinaus. Gewꝛig spürt man an dieser und jener Einzelheit schon eine Begabung; doch muß man wohl abwarten, bis sie aus dem Allzu Gewollten einmal frei und eigen her- vorbricht. Immerhin lassen es diese Proben ier doch erhoffen, daß das einmal ge- schieht. 8-n. ist schon ganz nah. Auf der anderen Stra- Benseite winke ich den beiden freundlich zu und will rasch davon, um meinen Bus noch zu erreichen.„O nein“, sagte die Schmetter- lingsschleife,„o nein“, und hält mich am Rock fest.„Einfach so stehen lassen wollen Sie uns?“—„O nein“., wiederholt das Rat- tenschwänzchen.„O nein“, kommt es nun Zweistimmig. Und da haben sie sich mir schon in den Weg gestellt, stemmen die win- zigen Fäustchen in die nicht vorhandenen Hüften und sind empört. Vorbei rattert der Bus.„Aber was wollt ihr denn noch von mir?“, frage ich kläglich. Das Ratten- schwänzchen stöhnt geradezu über so viel Abmungslosigkeit:„sie können doch nicht zwei Kinder einfach auf der Straße stehen lassen!“ „Mammie wartet auf uns“, erklärt die Schmetterlingsschleife, kühl und sachlich bis ans Herz.„Ecke 94. Straße und Manhattan Avenue“ weist sie mich an, nicht anders, als man einem Taxichauffeur die Adresse an- gibt. Und ungerührt streckt sie mir von neuem ihr rechtes Händchen entgegen, wäh- rend das Rattenschwänzchen sich diesmal schon ohne Wink an meine Linke begibt, und so trotten wir nun wieder dahin; vier gleigende Straßen geradeaus und dann einen Block nach Osten, in eine Gegend, wo ich gar nichts zu suchen habe. Auch den näch- sten Bus werde ich also versäumen. Jedes- mal, wenn wir einen Fahrdamm überquert haben, lassen sie meine Hände los und be- ginnen, Arme schlenkernd, zu pfeifen, pau- Senlos bis zur nächsten Ueberquerung. An einer Unterhaltung mit mir ist ihnen offen- sichtlich nicht das mindeste gelegen. Vor der Ueberquerung stellen sie dann jedesmal das Gepfeife ein, um mir die Hände zu reichen. „Lou see“, meint die Schmetterlings- schleife herablassend heraufblickend, da wir encllich an der 94. Straße angelangt sind, und weist auf einen Laden.„Hätten wir bis Hierher vielleicht allein gehen können?“ Das muß ich einsehen. Und schon sind sie auf und davon und in dem dunklen und ach so der schattigen Laden verschwunden, ohne thank Fou, und ohne mich auch nur eines Blickes gewürdigt zu haben. Doch nein, verschwun- den sind sie nur eine Sekunde lang.„Mam- mie ist nicht zu Hause“, zwitschert es schon Wieder,„bitte bringen Sie uns zurück.“ Um eine Spur war ich den Wegelagerern diesmal schon besser gewachsen. Sie abzu- Weisen, kostete mich freilich drei Portionen Eis statt einer. Aber aus dem Eissalon tre- tend stürzte ich mich schnurstracks in den nächsten Bus. Das Letzte, was ich noch sah, waren Schmetterlingsschleife und Ratten- schwänzchen, wie sie am Rock einer Dame zupften, und der wünschte ich im Stillen alles Gute. Max von Laue Am 9. Oktober wird der in Pfaffendorf bei Koblenz geborene Physiker Ma von Laue 75 Jahre alt. Er ist Schüler Mag Pluancks und steht seit seiner Ent- deckung des Wellen- charakters der Röntgen- strahlen und einer damit verbundenen näheren Er- forschung der Kristalle (1912) als eine der präg- nantesten Gestalten im Bannkreis der modernen Physik. 1914 wurde Ma von Laue, der jetzt in Berlin das Fritz-Haber- Institut der Maæ- Pla ncle- Gesellschaft leitet, der Nobelpreis zuerkannt; als Träger des Pour le Mérite der Friedensklusse haben wir inn im„Morgen“ im Rahmen unserer damali- gen, den Inhabern dieser Auszeichnung gewidmeten Aufsatzserie vorgestellt. dpa-Foto Auftakt mit Mohqopts„Stadtpfeifermusik“ Erstes Symphoniekonzert des Pfalzorchesters in Ludwigshafen Karl Rucht, der temperamentvolle Diri- gent des Pfalzorchesters, eröffnete die Reihe Ludwigshafener Symphoniekonzerte 1954/55 mit einem Programm effektgelade- mer Musik und begann mit Richard Mo- haupts 1940 geschriebenem Orchesterspaß „Stadtpfeifermusik“. Der durch seine in der Hitlerzeit offenbar versehentlich durch- gelassene und später verbotene Oper„Die Wirtin von Pinsk“ und eine neuerdings in Bremen uraufgeführte Opernbuffonerie„Die Bremer Stadtmusikanten“ bekannt gewor- dene Komponist lebt heute in Amerika. Er zeigt sich als musikantischer Witzbold von origineller Prägung, der seine ironisch- parodistish zu nehmende„Stadtpfeifer- musik“ herausfordernd neuartig genug er- Klingen läßt und die Partitur mit fast turne- risch anmutenden vielfältigen instrumen- talen KEnifflichkeiten durchtränkt, aber schließlich doch in den(wenn auch erheb- Koltur-Chronik Der Berliner Senat hat am Montag dem Bau eines Konzertsaales und der notwendigen Nebenräume als Ersatz für die zerstörte Phil- harmonie in dem Gebäude des alten Joachims- thalschen Gymnasiums in der Bundesallee zu- gestimmt. Der Saal soll mit größter Beschleu- nigung fertiggestellt werden. Damit sind die seit mehreren Monaten hin- und hergehenden Auseinandersetzungen um den Bau der neuen Philharmonie im Sinne des Vorschlags der „Gesellschaft der Freunde der Philharmonie“ entschieden. Die Vorlage wird dem Abgeord- netenhaus von Berlin umgehend zugehen. Das„Goyo Japanese Ballett“, die einzige von der japanischen Regierung anerkannte japa- nische Tanzgruppe, wird auf seiner ersten Europa-Tournee im Anschluß an Gastspiele in London und Paris bei den Internationalen Mai- festspielen Wiesbaden 1955 erstmals in Deutsch- land auftreten. Der Kunstverein Freiburg eröffnete eine Ausstellung mit Werken von Oskar Kokoschka und dem Keramiker Richard Bampi. Die Aus- stellung des berühmten deutschen Expressioni- sten wurde aus deutschen und schweizerischen Leihgaben. unter anderem vom Kunstverein Winterthur und dem Kunsthaus Zürich, zusam- mengestellt. Sie enthält zehn Oelbilder aus den drei wichtigsten Schaffensperioden Kokoschkas und 75 graphische Arbeiten aus den Jahren 1908 bis 1953. Der in Kandern lebende Keramiker Richard Bampi, der vor wenigen Wochen mit dem hessischen Staatspreis ausgezeichnet wor- den war, ist mit über 50 Arbeiten aus den letz- ten Jahren und einigen Werken aus der Vor- kriegszeit vertreten. Baempi hat nach zahlrei- chen Versuchen ein keramisches Verfahren ent- wickelt, das gewissen chinesischen keramischen Arbeiten entspricht. Der Urheberrechtsprozeß des österreichischen Schriftstellers Fritz Weber gegen den Film- schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Luis Trenker vor dem Landesgericht Salzburg wurde am Montag auf unbestimmte Zeit vertagt. Das Gericht beschloß, inzwischen feststellen zu las- sen, ob Trenker die Klageschrift erhalten hat. Die Schrift war für Trenker bei der Post hin- terlegt worden, weil Trenker bei der Zustel- lung nicht angetroffen wurde. Trenkers Rechts- vertreter Dr. Bettelheim(Wien) hatte bei der Verhandlung eingewendet, daß sein Klient keine Klage erhalten, sondern nur aus der Presse von ihr erfahren habe. Weber will in dem Rechts- streit feststellen lassen, daß nicht Trenker, son- dern er selbst der Autor einiger unter Trenkers Namen erschienener Romane sei. Das Mannheimer Nationaltheater bringt als nächste Opernpremiere am Freitag, 8. Oktober, 19,30 Uhr, Verdis„Troubadour“ in einer Neu- inszenierung von Klaus Hoffmann und unter der musikalischen Leitung von Professor Herbert Albert heraus. Bühnenbilder: Paul Walter. Die Mannheimer Pianistin Doris Rothmund spielt am Mittwoch, 6. Oktober, 11.15 Uhr, im ersten Programm des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart Werke von Debussy. lich geweiteten) Grenzen der Tonalität bleibt. Das vierteilige, in einem Zuge durch- zuspielende, mehr vom konstruktiv-forma- listischen Intellekt als vom schöpferischen Einfall gespeiste Werk hat ohne Frage schlagkräftigen Witz und Schmiß, ist nicht unnötig in die Breite gezogen und vermag für die Zeit der Aufführung(die übrigens in ihrer Präzisität dem Pfalzorchester und seinem Dirigenten zum Lobe gereichte) die Hörer wohl zu fesseln. Respekt vor allem vor der eminenten instrumentaltechnischen FKönnerschaft des Komponisten. Der Beifall für Mohaupt war denn auch recht freundlich, doch keineswegs so enthu- siastisch wie nach dem Auftreten des So- listen des Abends, Sergio Perticaroli, der mit dem blendenden Vortrag von Rach- maninows zweitem Klavierkonzert in c-moll sehr für sich einnahm. Der noch junge Ita- liener bot ein sehr gereiftes, durch imponie- rende Verbindung von Kraft und Präzision sich auszeichnendes Spiel. Das sehr äußer- lich wirkende dröhnende Pathos Rach- maninows und sein reichlich schmalziges Sentiment erhielten unter den Händen des klug und bei allem südlichen Temperament sich nicht in billigem physischen Kraftauf- wand verlierenden Pianisten einen gerade- zu frischen und gesunden Zug, der auch jene peinlichen Strecken mit„Salon“-Cha- rakter in eine reinere und höhere Sphäre zu heben schien. Wuchtige Männlichkeit im forte stand unmittelbar neben einem kri- Stallklar erblühenden piano und verband sich mit überlegenem Passagenspiel von Wirksamer Brillanz. Karl Ruchts straff und anschmiegsam geführte Orchesterbegleitung tat ein Uebriges, dem Pianisten den gro- Ben Erfolg zu sichern. Die Wogen des Bei- falls glätteten sich erst nach zwei Zugaben. Zum Schluß gab es noch eine effektvolle Aufführung der vierten Sinfonie von Tschaikowsky mit dem an klanglichen und harmonischen Pikanterien reichen Pizzi- kato- Scherzo, dem stimmungsvollen Andan- tino(mit dem schönen Oboen- Solo) und den kraftmeierischen Gewalttätigkeiten der Eck- sätze. Das Gesamtwerk kommt der vitalen Musikernatur Karl Ruchts sehr entgegen. Er ist in die technischen Finessen und in den Ausdrucksgehalt dieser Musik tief ein- gedrungen, und das willig mitgehende Or- chester gab alles an klanglicher Spann- und Leuchtkraft her, was der zielbewußte Wille des Dirigenten ihm e C. O. E. plets“ hinzugegeben, Wolfgang Spier inszeniert. Stadtkämmerer, Apotheker Bäckermeister, die zu einem Riesenam ment in die Weltstadt Berlin reisen: Ari Wäscher, Walter Bluhm und Erhard Si. Vor allem die ersten beiden sind so per lich komisch, daß unter ihrem Gewicht immer noch baufällige Posse zu knacken ginnt. Der Hauptgenuß des Abends aber Lu Säuberlich als Theudelinde Piepenbe mine Körner als gütig verschrobene 1 zugleich vernunftsichere Herzogin. Sie spd jen„Leocardia“ von Ancuilh, eines seiner len, versöhnlichen Stücke, 1939 entstand Die Körner ist hier überlegen wie nur eln den jüngeren Kollegen gegenüber und a nach dem Textbuch. Wie sie das seltsa Mausoleum erläutert, das sie ihrem pri lichen Neffen zum Nachgenuß einer D TPage-Liebe eingerichtet hat, mit sämtlich Reduisiten von damals, dem Eiswagen, Bank, der Schicksalstaxe, sogar einer vas ständigen Bar! Die Herzogin hat auch ef kleine Putzmacherin aufgetrieben, die d vom Prinzen so angebeteten Leocardia u gemein ähnelt. Aber Leocardia ist tot, uf das Double besiegt am Ende den geistreich Schatten mit wirklicher Liebe und blen dritten sucher Venedigs wechselt von dem einen das andere über. Ein heimgekehrter, pra lerischer Krieger wird als Feigling bid gestellt und von dem Liebhaber seiner u verprügelt. Die simplen Geschichtchen Si mit sehr heftigen Gesten, ganz fürs Aus inszeniert. Auch wer des Italienischen nid mächtig ist, kann folgen. Der Spaß i dankbar hingenommen. Dennoch: das colo Teatro“, auch aus Mailand, das im de gangenen Jahr an der gastierte, war phantasievoller und tems sie störte auch kaum.„Das Kaleidoske nannte sich diese Truppe. 5 1951, ist Marcel Marceau gewissermaße für Deutschland entdeckt worden. Ihm 0 ten nun, drei Jahre danach, die Pantomime erausg 2 2 verlag. Der heitere Teil mare Blick quf die Berliner Festwochen 0 „Wir sind bejeistert von Berlin“, sig br. E. sie am Ende auf der Bühne des Steg weber; Schlogpark-Theaters, und das Berliner) Lokales, plikum hört es so gern. Mondäne Dam Pr. F. prominente Abgeordnete klatschen v Land: tümlich den Takt dazu. Das Theater? simon; sich für seine vorletzte Festwochen Prem chef v. rührend und stilvoll herausgeputzt: Gi Bank, R den und Lampions im Zuschauerraum, Bad. Kor Blasorchester auf der offenen Bühne. Mannhe spielt schon, wenn die Leute noch ihre Pil, Nr. 80 Ui. suchen. g Heinz Wuttig hat die ehrwürdige 15 „Kyritz Pyritz“ renoviert, Günter Neuma der populärste unter den hiesigen Kabag 9. Jahr tisten, hat betont pikante„Original-— die Apothekersgattin, eine„Seelenrih 5 verzückt und verklemmt in einem, eine Staa zaubernde Parodie im Reformkleid. Rep Schneider hat als die Hotelbesitzerin m schl so modernen sex appeal sehr witzige u Wes einigen Verschämtheiten aus der Jahrs trup dertwende garniert— der Stilbruch vere überaus kleidsam. Die farbentragenden dens bierertüchtigten Studenten werden oh den Grimm verulkt, aber doch so, daß sie d nale Gegenwart vielleicht am fernsten sind. 11 8 In der kleinen„Tribüne“ residiert H 5 Sowijet scheini; scher u Er rich Kanzler heit irt listen“ daß sic sende mit de Fral Natur. Deutsch Im Hebbel-Theater traten Mailänder C furt, 8e auf, das, Teatro delle Novità die Prosa“ spit DGB, Possen unbekannter Autoren aus dem sed ionsle zehnten Jahrhundert. Zwei Himmelbett den Bu stehen auf der Bühne, und ein junger 5. kassune Hans B gleichen Ste! ramentgesegneter. bar Sei Zuvor spielten junge Wiener im Hebbe ber Theater Büchners„Leonce und Lena“ d ser ge romantische Ironie kräftig zerdehnend, Dienste beinahe durchweg modernen Kostümen.) Bundes Liebespaar trägt beispielsweise, wenn d Das St König ihm den Segen gibt, Eisenmasken! es se Roboterstil, wie aus dem Weltall-Film.. fragt sich, ob Büchners uns zeitverwand 8 Bitterkeiten noch die avantgardistisd person. EKringelei der Dekorationen brauchte, ab und zu Während der ersten Berliner Festwoche 5 VAI SFS ON D D ANN AUF ODER SAN von SEORGES SIMENON Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln-Berim 8. Fortsetzung „Der Buchhalter. Er arbeitet nicht mehr. Er lebt allein in seiner Wohnung am Quai de la Meégisserie.“ „Hat er Geld?“ „Nein, er ist sehr arm.“ „Und Sie beide haben Herrn Loius Geld geliehen?“„Ja. Sonst hätte man ihnen das Haus verkauft, und sie hätten auf der Straße gesessen.“ 0 „Warum hat er sich nicht an Herrn Ka- plan gewandt?“„Weil Herr Kaplan ihm nichts gegeben hätte. Das liegt so in seinem Charakter. Als er uns ankündigte, daß er die Firma schließe, hat er jedem von uns einen Umschlag mit drei Monatsgehältern in die Hand gedrückt. Herr Louis wagte nicht, die- ses Geld bei sich zu behalten, denn dann hätte seine Frau alles gemerkt.“ „Durchstöberte sie seine Brieftasche?“ „lch weiß es nicht, aber ich nehme es be- Stimmt an. Ich habe das Geld für ihn aufbe- wahrt, und jeden Monat holte er sich die jeweilige Gehaltssumme ab. Dann, als nichts mehr vorhanden war „Ich verstehe.“ „Er hat mir aber alles zurückgezahlt.“ „Nach wie langer Zeit?“ f „Nach acht oder neun Monaten.“ schen?“ „Ungefähr von Februar bis August nicht.“ „Waren Sie nicht darüber beunruhigt?“ „Nein. Ich wußte, daß er wiederkommen würde. Und selbst, wenn er mir das Geld nicht zurückgegeben hätte. „Haben Sie ihn damals lange nicht ge- „Hat er mnen mitgeteilt, daß er eine Stellung gefunden hätte?“ „Er hat mir gesagt, er habe Arbeit.“ „Trug er da schon gelbe Schuhe?“ „Ja., Und er kam von Zeit zu Zeit immer wieder, und jedes Mal brachte er mir ein Geschenk mit und Süßigkeiten für Mama.“ Vielleicht blickte die alte Frau deswegen Maigret so enttäuscht an. Die Leute, die sie besuchten, brachten ihr Süßigkeiten mit, und Maigret war mit leeren Händen gekommen. Aber er schwor sich, falls er noch einmal hierher kommen müßte, sich ebenfalls mit Bonbons zu versehen. „Hat er nie irgendwelche Namen vor Ihnen genannt?“ „Was für Namen?“ n „Nun, von Chefs, Freunden, Kollegen.“ „Nein.“ „Hat er nicht von irgendeinem Pariser Viertel zu Ihnen gesprochen?“ Nur von der Rue de Bondy. Er ist mehr- mals wieder dorthin gegangen. Es war ihm bitter, daß das Haus immer noch nicht ab- gerissen war. Wir hätten schon noch ein Jahr dort bleiben können! seufzte er.“ Die Ladenklingel läutete, und Leonie reckte den Hals, eine Bewegung, die ihr in Fleisch und Blut übergegangen zu sein schien, um zu schen, wer im Laden war. Maigret erhob sich. „Ich will Sie nicht länger stören.“ „Sie werden mir immer willkommen sein.“ Eine schwangere Frau stand vor der Theke. Er nahm seinen Hut und ging zur Tür. 5 a „Ich danke Ihnen.“ Während er in den Wagen stieg, blickten die beiden Frauen zwischen Windeln und 3 und hellblauen Wollsachen hinter ihm er. „Wo fahren wir jetzt hin, Chef?“ Es War elf Uhr. „Halte vor, der nächsten Kneipe.“ „Doch Maigret schämte sich, unter Leo- nies Augen dort hineinzugehen.„Fahr um die Straßenecke“, sagte er deshalb. Er wollte Herrn Kaplan anrufen und im Adreßbuch die genaue Anschrift Herrn Saimbrons suchen. g Bei der Gelegenheit trank er, da er den Tag nun einmal mit einem Calvados begon- nen hatte, an der Theke noch einen zweiten. 3. Kapitel DAS HARTGERKOCHTE El Maigret saß allein in der Brasserie Dau- phine, seinem Stammlokal, und aß zu Mittag. Das hatte etwas zu bedeuten; um so mehr, als keinerlei dringende Abhaltung ihn daran hinderte, nach Hause zu gehen und dort zu essen. Wie gewöhnlich tranken mehrere In- spektoren vom Quai des Orfèvres hier ihren Aperitif, und dabei gingen ihre Blicke un- ablässig zu ihm hin, der an dem immer glei- chen Tisch Platz genommen hatte, an einem der Fenster, durch das er die Seine sehen konnte. Obwohl die Inspektoren nicht zu seiner Abteilung gehörten, sahen sie sich stumm an. Wenn Maigret so versunken dasaß, gleichsam traumverloren und mit einer Miene, die die Leute für ein Zeichen schlech- ter Laune hielten, dann wußte jeder bei der Kriminalpolizei, was das beèdeutete. Man lächelte zwar leise darüber, aber doch nicht ohne einen gewissen Respekt, denn das endete früher oder später immer auf die gleiche Art: ein Mann— oder eine Frau gestand ein Verbrechen. „Ist der Kalbsbraten gut?“ fragte Maigret. „Ja, gewiss Herr Kommissar.“ 5 Ohne sich dessen bewußt zu sein, musterte er den Kellner genau so argwöhnisch wðie irgend einen Verdächtigen. „Ein Bier?“ „Eine halbe Flasche roten Bordeaux.“ Er bestellte den Wein aus reinem Wider- spruchsgeist. Hätte man ihm den empfohlen, würde er Bier verlangt haben. Er war den ganzen Vormittag noch nicht im Büro gewesen. Er kam eben von Saim- bron am Quai de la Megisserie, und dieser Besuch hatte ihn ein wenig durcheinander- gebracht. 3 Zuerst hatte er Max Kaplan telefonisch zu erreichen versucht. Aber, wie man ihm sagte, war dieser in Antibes, und man wußte nicht, wann er nach Paris zurückkommen würde. Die Eingangstür des Hauses am Quai de 14 Megisserie war von zwei Läden umrahmt, in denen man Vögel kaufen konnte. Ihre Kä- kige standen fast bis zur Mitte des Gehsteigs. „Herr Saimbron?“ hatte er die Concierge gefragt. „Ganz oben. Sie können es nicht ver- fehlen.“ Vergeblich suchte er den Fahrstuhl. Es gab keinen, und er mußte die sechs Treppen zu Fuß hinaufsteigen. Es war ein altes Haus mit düsteren, schmutzigen Wänden. Im ober- sten Stock wurde der Treppenabsatz durch eine kleine Lampe erhellt. Links von der Tür hing eine rot-schwarze Kordel, wie man sie sonst an Morgenröcken sieht. Er zog an ihr und hörte ein leises, schepperndes Klingeln. Gleich darauf wurden schlurfende Schritte hörbar, und die Tür öffnete sich. Das Ge- sicht, das ihn anblickte, hatte etwas Gespen- stisches. ES war lang und bleich und hätte an einen Totenkopf erinnert, wenn nicht die tränengen Zugen und die überall sprie- genden Bartstoppeln gewesen wären. kragte Maigret, als sein Blick auf den Te 0 neben der Zeitung, das mit Wein 8 Wasserglas und einen Brotkanten fiel. Tun Sie so, als wäre ich gar nicht da.“ hart sein“, erwiderte ging hinaus, um es zu der Gasflamme verstummte. Leonies Mutter, hatte aber niemanden für ihn sorgte. Wahrscheinlich f B sogar niemals jemand in dieser Wohn deren einziger Luxus der Blick auf die 17 den Justizpalast und den Blumenmarkt!“ hinter War. b in Scharen. Als der beste gilt Jean 80 Stu beyran aus Düsseldorf. Er und seine Trupp die Ge Waren wiederum am besten, wo sie 0 tet sei! wenigsten befangen, am harmlosesten d Der I. am lustigsten mimten und am freiesten 55 M. dem prominenten Vorbild Marceau. Chr 1 185 einer l „Herr Saimbron?“ ö enn „Das bin ich. Treten Sie bitte ein.“ 1 8 Der kurze Satz wurde durch einen 1“ n tigen, hohl klingenden Husten unterbroch 5 „Entschuldigen Sie bitte. Meine Brond 5 5 S 1 i 7 8 In der Wohnung roch es ekelhaft mode 5 Man hörte das Zischen eines Gasherds, 4% tigen a dem Wasser kochte.„ „Kommissar Maigret von der Krimins Wel 175 polizei.“ 0 „Ja, ich war schon darauf gefaßt, daß 8 8 oder einer Ihrer Inspektoren zu mir komme Würden.“ Nac Auf dem Tisch, über den eine Decke n die Be altmodischem Blumenmuster, wie man Bestin nur noch auf Jahrmärkten findet, gebrel nellen war, lag die Morgenzeitung genau auf d ändert Seite aufgeschlagen, wo die kurze Notiz i. könne der Ermordung Louis Thourets stand. Sp. „Wollten Sie gerade zu Mittag e füll „Das hat noch Zeit.“ „Aber bitte, lassen Sie sich nicht störe ausge einem „Nun, mein Ei wird jetzt sowieso sch eine der alte Mann us Konse holen. Das Zisch solche rend Kol. Bunde „Nehmen Sie doch pitte Plata, Herr missar. Und ziehen Sie lieber den Man, Sin aus, denn wegen meiner kranken Broncht sich 2 muß ich übermäßig einheizen.“ Einfül Er war wohl fast ebenso alt wie Fräul, besuchte!“ Cortsetzung 0