chen 1295 sing Steglid liner p ae Dam en vol neater a Prem zt: Girlz raum, zühne, ihre Pi dige Po; Neuma 1 Kaba Sinal-Ch Spier na neker enam en: Arie ard Sies 80 pers ewicht d nacken) ds aber“ Diepenbe eelenrig n, eine eid. Dal zerin iht Witzig Jahrhu bruch enden u den oh aß sie c Sind. diert He obene 1 1. Sie pf seinerh entstand e nur eln r und au is Seltsau rem prin iner Du Sämtliche Wagen, d einer vo auch el n, die d cardia u St tot, un zeistreich nd blanke inder G88 Osa“ spiel dem sed, mmelbett junger 0 m einen ter, pra zling bid seiner Fr atchen 80 fürs Aug schen nid Spaß it daS i las im de hen Stel ind ten im Hebe Lena“, d ehnend, tümen. De wenn d masken! U-Füm. ver wand! gardistisc uchte, abe aleidoskOf Festwoche visser mall . Ihm fol dantomim' Jean 800 ine Trupg Wo sie 4 o Ssesten eiesten bu. Chr! 5 Ein? einen l. aterbroche ne Brondi aft model asherds, d r Kriminz aßzt, daß 8 nir komme e Decke 1 ie man et, gebres rau auf d e Notiz d tand. 10 tag essen K den Tell ein gefil 1 fiel. aicht stölk ut da.“ Wieso schl Mann u Das Zisch Herr Kof den Man n Bronchl vie Fräulk nanden, 0 besuchte 15 r Wohn 11 die Sein markt d tzung fu Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chet v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sãmtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karisruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen /Rh. Nr. 26 743. Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, B, 1, 4.8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.): Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3, 20 DM zuxügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband bezug 5,20 DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. egen 5 g, Jahrgang/ Nr. 234/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 7. Oktober 1954 Iolotows Antwort zu London Er schlägt wieder einmal Abzug aller Besatzungstruppen vor Nach Meldungen unserer Berliner Redaktion sowie der Agentur dpa Berlin. Der sowjetische Außenminister Molotow nahm am Mittwochabend den Staatsakt der Sowietzonenregierung zum fünfjährigen Bestehen der Sowietzonen- Republik zum Anlaß, den Westmächten ein neues Deutschland-Abkommen vorzu- schlagen. Als Hauptpunkte dieses Abkommens, das die Aufgabe der„Remilitarisierung Westdeutschland“ voraussetze, nannte Molotow den sofortigen Abzug der Besatzungs- truppen aus beiden Teilen Deutschlands, die unverzügliche Vorbereitung der Wieder- vereinigung, der freie Wahlen vorausgehen müßten, und den Abschluß eines Frie- densvertrages auf der Grundlage des Potsdamer Abkommens. Molotow erneuerte den sowjetischen Vorschlag für einen gesamteuropäischen Sicherheitspakt, der regio- nale militärische Abkommen ausschließen würde. Zu Beginn seiner Rede hatte Molotow der SowWjetzonenrepublik die Glückwünsche der Sowietregierung ausgesprochen und ihr be- scheinigt, daß sie ein wahrhaft demokrati- gcher und friedliebender deutscher Staat sei. Er richtete heftige Angriffe gegen Bundes- Kanzler Dr. Adenauer, der die deutsche Ein- heit im Interesse der„westlichen Imperia- listen“ verhindern wolle, und behauptete, daß sich in der Bundesrepublik eine wach- sende Unzufriedenheit der breiten Massen mit der Politik Adenauers zeige, was sich besonders unter den sozialdemokratischen Arbeitern bemerkbar mache. Trotz dieser Hindernisse werde Deutschland vereint werden. Die Wiedererrichtung des deutschen Mili- tarismus, wie sie jetzt auf der Londoner Konferenz ausgehandelt worden sei, führe unweigerlich zu einem neuen Kriege und Uuntergrabe die Möglichkeiten zu einer Wie- der vereinigung. Es müßten dagegen alle Maßnahmen getroffen werden, um die bei- den Teile Deutschlands, zunächst auf wirt- Freitag antwortet den Kritikern Er nahm jetzt auch zur Frage der Wiederbewaffnung Stellung Frankfurt.(UP/dpa) Am Mittwoch, dem dritten Sitzungstag des Bundeskongresses des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Frank- furt, setzte sich der erste Vorsitzende des DGB, Walter Freitag, mit den Diskus- sionsrednern auseinander, die am Dienstag den Bundesvorstand kritisiert hatten. Er kam dabei auch auf die deutsche Wiederauf- rüstung zu sprechen und vertrat die Auf- fassung, daß die seinerzeitige Stellungnahme Hans Böcklers zur Wehrfrage auch heute noch gelte. In der Stellungnahme Böcklers sei nicht davon die Rede gewesen, daß der DGB der Wiederaufrüstung„mit Hurra zustim- men“ solle. Es heißt darin aber auch nicht, daß„wir nicht gewillt sind, uns zur Wehr zu setzen und unsere Heimat zu verteidigen, wenn die Notwendigkeit dazu gegeben ist.“ Eine Wehrmacht, wie die des Dritten Reiches oder des Kaiserreiches, müsse der DGB je- doch ablehnen. Auch sei es zweifelhaft, ob die Wiederaufrüstung wirtschaftlich vertret- bar sel. Der Vorsitzende des DG wandte sich wei- er gegen kritische Aeußerungen, die am Dienstag im Zusammenhang mit der Rede des Bundespräsidenten laut geworden waren. Das Staatsoberhaupt des Volkes stehe, wenn es irgendwo in der Oeffentlichkeit erscheine, „augerhalp der Kritik“, sagte Freitag. Freitag drückte noch einmal seine Genug tuung darüber aus, daß der Bundespräsident persönlich auf dem Kongreß erschienen sei und zu den Delegierten gesprochen habe. Der stellvertretende Vorsitzende des DGB, Georg Reuter, sprach sich zu Beginn der Mittwochsitzung noch einmal eindeutig gegen die Bestrebungen aus, den Gewerkschafts- kongreß vom Osten her zu beeinflussen. Der Kongreß lehne„ferngesteuerte Resolutionen“ Ab. Der zweite Abschnitt der Mittwochsitzung begann am Mittag mit Referaten über die Aktivierung des Arbeitsrechts und aktuelle Fragen der Sozialpolitik. Professor Herschel, Ministerialdirektor im Bundesarbeitsmini- sterium, hob hervor, die Feststellung des Grundgesetzes, daß die Bundesrepublik ein „sozialer Rechtsstaat“ sei, sei sowohl für den Gesetzgeber als auch für die Auslegung und Handhabung der Gesetze verpflichtend. Er empfahl den Gewerkschaften, der Frage, was die verfassungsmäßige Garantie des sozialen Rechtsstaats bedeute, ihre besondere Auf- merksamkeit zu widmen. In der Debatte über diesen Vortrag be- stritt der Hauptvorsitzende der Gewerk- schaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr, Adolf Kummernuß, daß die Forde- rung des Grundgesetzes, die Bundesrepublik solle ein sozialer Rechtsstaat sein, schon er- füllt sei. Er machte der Bundesregierung den Vorwurf, daß sie sich seit neun Mo- naten weigere, Tarifverhandlungen für die beim Bund Beschäftigten zu führen. In den Fragen des Arbeitsrechts verlangten andere Diskussionsredner„fortschrittlichere Be- stimmungen“. Keine Vergnügungssteuer-Pflicht Die Entscheidung soll den Gemeinden überlassen bleiben Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. In Baden- Württemberg sollen die Gemeinden künftig nicht mehr verpflich- tet sein, eine Vergnügungssteuer zu erheben. Der Landtag von Baden- Württemberg hat am Mittwoch bei der zweiten Beratung des Entwurfs für ein Vergnügungssteuergesetz überraschend mit 81 gegen 17 Stimmen bei einer Enthaltung einen Antrag der SPD an- genommen, den Gemeinden an Stelle einer Verpfliehtung lediglich das Recht zur Erhebung der Vergnügungssteuer zu geben. Die Stimmen für und gegen den An- trag kamen aus allen Fraktionen. Die Re- gierungsvorlage, ein mit den kommunalen Spitzenverbänden der Bundesrepublik abge- Sprochener Musterentwurf, der für alle Künf⸗ tigen Vergnügungssteuergesetze in den Län- dern gelten sollte, hatte ebenso wie der weitgehende Aenderungsantrag des Ver- Waltungsausschusses eine Erhebungspflicht vorgesehen.. Nach der Annahme des Antrags wurde die Beratung ausgesetzt, damit die übrigen Bestimmungen des Gesetzes in interfraktio- nellen Besprechungen den grundsätzlich ge- änderten Voraussetzungen angepaßt werden körnen. Sprecher der SpD hatten den Antrag rer Fraktion damit begründet, daß das Selbstverwaltungsrecht, das den Gemeinden Baden-Württembergs in der Landesverfas- sung zuerkannt werde. weit über das in an- deren Bundesländern festgelegte Maß hin- ausgehe. Daraus müsse der Landtag bei einem Gesetz wie lem vorliegenden, das eine reine Kommunalsteuer betreffe, die Konsequenzen ziehen. Der Staat dürfe in solchen Fällen auch dann nicht reglementie- rend eingreifen, wenn es in allen anderen Bundeslämdern Üblich sei. Singens Oberbürgermeister Diez machte sich zum Fürsprecher der Auffassung, die Einführung einer fakultativen Vergnügungs- steuer müsse abgelehnt werden, da sie zu verschieden hohen Steuersätzen führe und Ruhe und Sicherheit der Selbstverwaltung Störe, Die Gemeinden brauchten einen ge- Setzlich vorgeschriebenen Rahmen in Steuer- tragen. Es sei fraglich, ob der Landtag mit der fakultativen Regelung dem Lande, den Gemeinden und dem Steuerzahler selbst mit der Durchbrechung des bisherigen Pflicht- systems einen Gefallen tue. Dr. Haas(SPD), wies jedoch darauf hin, daß der zur Durch- führung und zum Einzug der Steuer not- wendige Verwaltungsaufwand die Beibe- haltung des Pflichtsystems nicht rechtfertige. Es sei im übrigen nicht Sache des Staates, den Bürgern vorzuschreiben, welche Ver- gnügungen zu besteuern seien.„Wenn Sie dieses Gesetz ausführen“, rief Dr. Haas, „geben sie der Bürokratie Gelegenheit, einen Beamtenapparat zu erhalten, aber für die Gesamtheit kommt dabei nichts heraus“. schaftlichem und kulturellem Gebiet, ein- ander anzunähern. Die Beziehungen zwi- schen der Sowjetunion und der Bundes- republik könnten sich ebenfalls auf gesün- derer Basis zu entwickeln beginnen. Große Möglichkeiten dafür gäbe es auf dem Gebiet der wirtschaftlichen Beziehungen. Die Sowjetunion sei für eine grund- legende Lösung des Deutschlandproblems, die nur im Abschluß eines Friedens vertrages in Uebereinstimmung mit den Grundprin- zipien des Potsdamer Abkommens bestehen könne. Die Berliner und die Genfer Konfe- renz hätten gezeigt, daß Verhandlungen zwüschen Staaten, die an einer Festigung des Friedens und der internationalen Sicher- heit interessiert seien, auch positive Ergeb- nisse bringen könnten. Die Sowjetunion trete dafür ein, daß die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands nicht länger auf- geschoben werde und betrachte die Pläne zur Remilitarisierung der Bundesrepublik als unvereinbar mit der Lösung dieser Aufgabe. Schon jetzt riefen diese Pläne ernste Befürchtungen bei den deutschen Nachbarn hervor. Nach dem Scheitern der EVG hätten sich neue Möglichkeiten für die Annäherung der Positionen der vier Besatzungsmächte in der Frage freier gesamtdeutscher Wahlen als Voraussetzung für die Wiedervereinigung ergeben. Die Sowjetregierung sei bereit, so- Wohl die früher von den Teilnehmern der Berliner Konferenz gemachten wie auch mögliche neue Vorschläge zu erörtern. Schließlich erinnerte Molotow an den so- Wjetischen Vorschlag, die französisch-briti- schen Empfehlungen zur Einschränkung der Riistungen und zur Atomfrage einem inter- nationalen Abkommen zugrunde zu legen. Auch in dieser Frage sei ein Uebereinkom- men möglich. Man könne aber nicht den Plan zur Rüstungseinschränkung und zum Verbot der Atomwaffen vorschlagen und gleichzeitig die Remilitarisierung West- deutschlands betreiben. Inter den Regierungsdelegationen der vollzählig vertretenen Ostblock- Staaten befindent sich der Vorsitzende des polni- schen Ministerrats, Cyrankiewicz, der Prä- siddent der tschechischen Volksversammlung, Ferlinger, der ungarische stellvertretende Ministerpräsident Apro und aus Rotchina der stellvertretende Vorsitzende des Staats- rats, Tschen Ji. Selbst Nordkorea, Vietnam und die Mongolei waren veranlaßt, Dele- gationen nach Ostberlin zu entsenden. In den vergangenen Jahren konnte die ED als gewichtigen Gast anläßlich der Feier- lichkeiten des Gründungstages nur, im Jahre 1952, den Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets, Schwernik, begrüßen. Außenminister Molotow weilte vor der Ber- liner Außenministerkonferenz im Januar dieses Jahres nur einmal seit Kriegsende, nämlich anläßlich der Potsdamer Konferenz 1945, in Berlin. Sowjetischer Abrüstungsplan auf der Tagesordnung der UNO New Vork.(UP/dpa) Der Aeltestenrat der Generalversammlung der UNO setzte den neuen sowjetischen Abrüstungsplan auf die Tagesordnung und empfahl dem politischen Ausschuß, diesen Vorschlag während der allgemeinen Abrüstungsdebatte zu behandeln. Die Tschechoslowakei hat eine Resolution eingebracht, in der alle Nationen aufgefor- dert werden, die„Kriegspropaganda“ einzu- Stellen. Der sowjetische Außenminister Molotow ist bereits am Dienstag zur Feier des heutigen 5. Jakrestages der Sowjetzonen-Republik in Ostberlin eingetroffen. Er wurde auf dem Flugplatz von Grotewohl(rechts) und Ulbricht (links) empfangen. Bild: AP Deutsche erstmals am NATO-Tisch Ausschüsse bereiten Durchführung der Londoner Beschlüsse vor Paris.(dpa/ UP) In Paris nahmen am Mitt- Woch zwei Arbeitsausschüsse ihre Tätigkeit auf, die die Verwirklichung der Londoner Beschlüsse vorbereiten sollen. Der erste Ausschuß tagt im NATO- Hauptquartier. Er prüft, welche Aenderungen der Satzungen und der Struktur der NATO für eine Auf- nahme der deutschen Bundesrepublik not- wendig sind. Dem Ausschuß gehören Ver- treter der 14 Atlantikpakt-Staaten und der Bundesrepublik an. Der zweite Ausschuß ist im französischen Außenministerium zusam- mngetreten. Er befaßt sich mit Fragen im Zusammenhang mit der Aufnahme Italiens und der deutschen Bundesrepublik in den Brüsseler Pakt. Dem Ausschuß gehören Ver- treter der neun Staaten an, die an der Lon- doner Konferenz teilnahmen. Er bearbeitet Fragen, die die Aufstellung deutscher Trup- pen, die Festlegung von Höchststärken und die Bildung einer Rüstungskontrolbehörde betreffen. Der kanadische Außenminister, Pearson, berichtete dem ständigen NATO-Rat in Paris aàm Mittwoch über die Ergebnisse der Londoner Neunmächtekonferenz. Der Rat stimmte einmütig der Empfehlung der Außen- minister der acht in London vertreten ge- Zuniscßen Gesfern und Morgen Die Frage der deutschen Wieder vereini- gung sei„eine so selbstverständliche Fundie- rung unseres politischen Handelns, daß jede andere Entscheidung nur in der Blickrichtung auf diese Grundfrage Gewicht und Bedeu- tung bekommen kann“, erklärte Bundestags- präsident Dr. Ehlers am Mittwoch im Süd- deutschen Rundfunk. Gegen die Aeußerungen Dr. Dehlers, des Vorsitzenden der FDP, zu den Möglichkeiten einer Fühlungnahme mit der Sowjetunion hat der Vorstand der Berliner FDP nach- drücklich protestiert. Von Bundespräsident Heuss empfangen wurde am Mittwoch der Präsident der ge- setzgebenden Versammlung von El Sal- vador, Salazar, der zur Zeit eine Studien- reise durch Europa unternimmt. Zum Besuch der Vereinigten Staaten wird Bundeskanzler Adenauer am 25. Oktober ab- reisen. Die Reise gilt der Entgegennahme der Ehrendoktorwürde der amerikanischen Co- ljumbia- Universität. Außerdem sind in Wa- shington Besprechungen mit Präsident Eisen- hower und Außenminister Dulles vorgesehen. Eine Erhöhung der Grundrenten um 40 Prozent für Kriegsbeschädigte sieht ein Aenderungsantrag zum Bundesversorgungs- gesetz vor, den die Bundestagsfraktion des Gesamtdeutschen Blocks BHE einbrachte. Der amerikanische Gewerkschaftler Taylor wurde vom Leiter des amerikanischen Amtes für Auslandsvorhaben FON), Stassen, zum Verbindungsmann des FOA zu den euro- päischen Gewerkschaften ernannt. Die evangelischen Pfarrstellen in der Sowzet-Zone seien zu einem Drittel unbe- Setzt, teilte der Generalsuperintendent von Frankfurt a. d. Oder, Jacob, mit. Die evan- gelische Kirche bilde deshalb in Freizeit- kursen Gemeindemitglieder aus, die Lese- Gottesdienste abhalten sollen. Der Landtag von Rheinland-Pfalz soll, Wie am Mittwoch vom Ministerrat von Rhein- land-Pfalz bekannt gegeben wurde, am 15. Mai 1955 gewählt werden. Vor einem Pariser Militärgericht be- antragte im Prozeß gegen den ehemaligen deutschen Polizeichef in Frankreich und Gestapochef von Paris, SsS-Obergruppen- führer Oberg und seinen Adjutanten, SS- Standartenführer Knochen, der Anklagever- treter die Todesstrafe, weil beide Angeklagte für zahlreiche Verbrechen, darunter Mord, Folterung und Deportation, während des zweiten Weltkrieges in Frankreich verant- Wortlich seien. In einem Gefängnis verstorben ist, wie der Stellvertretende Vorsitzende des DGB, Math. Föcher, auf dem Bundeskongreß in Frank- kurt mitteilte, in Ost-Berlin der Gewerk- schaftsfunktionär Otto Hildebrandt im Alter von 72 Jahren an den Folgen von Mißhand- lungen. Das neue Hauptquartier der NATO- Gruppe und der britischen Besatzungsstreit- kräfte in Deutschland, das von Bad Oyen- hausen nach Mönchen-Gladbach verlegt wurde, wurde jetzt vom Oberkommandie- renden der NATO-Armeegruppe Nord, Sir Richard Gale, übernommen. Der Streik der Londoner Hafenarbeiter umfaßt jetzt mit rund 20 000, zwei Drittel alle im Londoner Hafen Beschäftigten. Eine Rede Churchills am Samstag wird der Höhepunkt des Parteitages der briti- schen Konservativen sein, der am Donners- tag in Blackpool beginnt. Die Rede des Pre- mierministers wird mit Spannung erwartet, weil er vielleicht bei dieser Gelegenheit zu den Gerüchten über seinen bevorstehenden Rücktritt Stellung nehmen wird. Im neuen syrischen Parlament werden nach dem amtlichen Ergebnis der Parla- mentswahlen, das am Mittwoch in Damas- kus bekanntgegeben wurde, die Unabhän- gigen die stärkste Fraktion stellen. Ueber ihre außenpolitische Konzeption ist bisher nichts bekannt. Man rechnet damit, daß sie die Opposition der Sozialisten gegen die Politik der Westmächte im Nahen Osten unterstützen werden. In den Colombo-Plan aufgenommen wur- den Japan und Thailand auf der Konferenz der Colombo-Staaten in Ottawa. Damit sind jetzt alle Länder Südost-Asiens mit Aus- nahme der Philippinen Mitglieder des Co- lombo-Plans. 5 In Saigon eingetroffen ist zu Besprechun- gen mit dem Minister präsidenten von Viet- nam, Ngo Dinh Diem, der französische Hoch- kommissar in Indochina, General Ely. wesenen NATO-Länder zu, die nächste NATO-Ministerratssitzung am 22. Oktober in Paris abzuhalten. Die Französische Nationalversammlung beginnt heute, Donnerstag, mit der Debatte über die Londoner Beschlüsse, die min- destens drei Tage dauern und mit einer Ab- stimmung über die Haltung des Minister- präsidenten auf der Neun-Mächte- Konferenz schließen wird. Das Kabinett hat Mendeès- France am Mittwochvormittag ermächtigt, „eventuell“ die Vertrauensfrage zu stellen. Wie aus Regierungskreisen verlautet, will der Ministerpräsident wenn irgend möglich versuchen, ohne Vertrauensfrage auszukom- men. Seine Entscheidung dürfte aber vom Verlauf der Debatte abhängen. Am Mitt- wochnachmittag berichtete Mendés-France dem außenpolitischen Ausschuß der Ver- sammlung über die Londoner Konferenz. Leitende amerikanische Regierungsbeamte vertreten die Ansicht, daß die Saarfrage sich als die schwierigste Hürde erweisen dürfte, die durch die bevorstehenden Ver- handlungen in Europa zu überwinden ist. Der saarländische Ministerpräsident Jo- hannes Hoffmann erklärte am Mittwoch, zwischen den Londoner Beschlüssen und der Regelung der Saarfrage bestehe ein„orga- nischer Zusammenhang“. Er versicherte da- bei erneut, daß er zu einem persönlichen Gespräch mit Bundeskanzler Konrad Ade- nauer über die Saarfrage jederzeit bereit sei. Der belgische Außenminister, Paul Henri Spaak, berichtete am Mittwoch dem auswär- tigen Ausschuß der belgischen Kammer über die Londoner Konferenz und ihre Auswir- kungen. Im Anschluß daran billigte der Aus- schuß die„Londoner Akte“. Jacques Duelos in der Dides-Affäre vernommen Paris.(UP) Jacques Duclos, der General- sekretär der Kommunistischen Partei Frank- reichs, erschien am Mittwoch freiwillig vor dem Untersuchungstribunal um sich verneh- men und mit dem zwielichtigen Journalisten André Baranès konfrontieren zu lassen. Nach seiner Vernehmung, die anderthalb Stunden dauerte, sagte Duclos, er sei davon überzeugt, daß die Berichte über die Sitzun- gen des Nationalen Verteidigungsrates im Auftrage des amerikanischen Geheimdienstes angefertigt und an diesen weitergeleitet wor- den seien. Es sei bezeichnend, dag Charles Delarue,(der in der ganzen Affäre eine noch ungeklärte Rolle spielt), den Pollzeichef- inspektor Jean Dides Anfang dieses Jahres 325 einer Reise nach Washington begleitet abe. In einem dreiseitigen Brief, den er der Presse übergab, behauptete Duclos, Dides und Delarue hätten während des Krieges für die Gestapo gearbeitet und in ihrem Auf- trag Kommunisten denunziert. Nur durch die „Intervention einer amerikanischen Geheim- dienstorganisation“ sei Dides davor bewahrt worden, als Kollaborateur abgeurteilt zu werden. MORGEN 85 4 Donnerstag, 7. Oktober 1954/ Nr. Donnerstag, 7. Oktober 1954 ö Eine Denkschrift, f die zu denken gibt Der Tuther-Ausschuß hat seine Studien zur Neugliederung der Bundesrepublik ab- Seschlossen. Was er gesehen, gehört und sammelt hat, wird in einer material- reichen Denkschrift zusammengefaßt und em Bundesinnenminister vorgelegt. In der mkschrift werden die brennenden Neu- Sderungsprobleme besonders berücksich- St. Die Art der Zusammensetzung des A2köpfigen Ausschusses legt„Alternativvor- schläge“ nahe, von denen Dr. Luther am mstag in Mannheim gesprochen hat. Der Luther-Ausschuß hat gewissenhaft Alles einschlägige Material zusammenzu- en, die Entscheidungen liegen bei ö Völkerung und bei der Bundesregie- rung. Wo echte und nachhaltige Verände- rungswünsche vorhanden sind, werden sie im Rahmen der vorgesehenen Einjahresfrist als Volksbegehren in Erscheinung treten, die zum Volksentscheid zugelassen werden, so bald wisse formale Voraussetzungen erfüllt sind. Der berühmte Artikel 29 des Grundgesetzes beschränkt die Volksbegehren auf Gebiets- eile, die bei der Neubildung der Länder nach em 8. Mai 1945 ohne Volksabstimmung ihre Landeszugehörigkeit geändert haben. Die Neugliederung soll Länder schaffen, die nach röße und Leistungsfähigkeit die ihnen ob- iegenden Aufgaben wirksam erfüllen können. Es ist gut, sich dieser Wendung aus Ar- tikel 29 zu erinnern. Rheinland-Pfalz hat em Luther-Ausschuß eine Denkschrift unter- breitet, auf dessen Wunsch, in der gesagt Wird, daß Rheinland-Pfalz bereits in seinen gegenwärtigen Grenzen ein lebenskräftiges Staatliches Gebilde sei, das zur Abrundung lediglich der Rückgliederung einiger hessi- scher Gebiete bedürfe. ſun gehört aber Rheinland-Pfalz(wie Bayern) nicht zu den Ländern, die Ueber- und Hessen), sondern aus dem horizontalen Finanzausgleich alimentiert werden müssen. Ob die gewünschte Angliederung der rechts- rheinischen Teile von Worms und Mainz und des Rheingaukreises die jährlich fehlenden bis 20 Millionen erbringen könnten, ist eine offene Frage. Der Sachverhalt spricht ehr deutlich gegen die von der Denkschrift behauptete Lebenskraft des Landes. Dr. Luther hat mit drei Volksbegehren in der Pfalz gerechnet, ohne sich über deren Ziele zu àußbern. Jedes einzelne für sich könnte den Bestand des Landes in Frage ellen, alle drei stellen seinen Bestand be- stimmt in Frage. So oder so betrachtet, ist der Neugliederungsparagraph des Grund- gesetzes für das Land von lebensentschei- dender Bedeutung. N Ob etwas geschieht, oder ob um„Wir- bel“ zu vermeiden, schließlich doch alles zu erhindern versucht wird, liegt nicht beim Luther- Ausschuß. Die zu Volksbegehren und olksentscheid aufgerufenen Einwohner Werden ihre Wünsche zur Geltung bringen wollen, auch gegen konkurrierende(und des Ausgleichs fähige) Länderinteressen. Und die Länder selbst sollten sich auf den oben erwähnten Satz von der Neugliederung des Bundesgebietes in leistungsfähige Länder „Versteifen“, um den Föderalismus zu ret- ten, der u., a. auch eine Frage des horizon- talen und vertikalen Finanzausgleichs ist, vor der Appetit der Bundes-Zentralisten gerelzt wird. Sie warten im Hintergrund. 5 F. w. k. VUebergabe-Verhandlungen wurden in Triest aufgenommen 5 Triest.(UP/dpa) Als erster Italiener in Fflzieller Funktion betrat am Mittwoch der on Triest, um mit dem britischen Militär- ouverneur Uebergabe-Einzelheiten zu be- prechen. Renzi wurde an der Grenze von iner Ehrengarde empfangen. Auf seiner dahrt zum britischen Hauptquartier wurde der Bevölkerung herzlich begrüßt. ersten amerikanischen Truppen haben bereits am Mittwoch verlassen. — Schlisse erbringen(wie Baden- Württemberg eralmajor Edmondo Renzi die Zone Das Profil des„Parlaments der Arbeit“ Eindrücke vom Dritten Ordentlichen Bundeskongreß des DGB in der Rhein-Main-Stadt Frankfurt, 6. Oktober Es hatte etwas Sinnfälliges, wie Theodor Heuss da zwischen dem weißhaarigen August Schmidt und dem 386jährigen, bärtigen Dr. h. c. Wissel saß; nimmt man's schlicht menschlich, so sah man drei würdige Herren selbander; nimmt man's offlziell, dann war es der erste Repräsentant des Staates, der Herr Bundespräsident, den ein aufmerk- sames Protokoll zwischen zwei altbewährte Gewerkschaftsveteranen placiert hatte. Aber ob menschlich oder offiziell, die Ehrwürdig- keit dieses Triumvirats erlaubt es uns, es mit dem Glanz des Symbolischen zu umgeben: vor dem Hintergrund des wandhohen roten Tuches mit den goldenen Lettern„Parlament der Arbeit“ verkörperten die drei Männer die enge Verbundenheit der Gewerkschafts- n mit unserem demokratischen taat. Das war nicht ein„lebendes Bild“ in einer „shows“, nein, man sah das so und glaubte es. Man glaubt es um 80 leichter, als dieses „Parlament der Arbeit“ gar nichts von der Art einer„show“ an sich hat. Vom ersten Vorsitzenden bis zum jüngsten Delegierten agieren in der Arena des DGB-Bundeskon- gresses alle ohne Verkleidung und ohne Schminke und manch einer hat auch die Glacehandschuhe daheim gelassen. Bevor der Beifall aufbrandete, hatte Heuss gesagt:„Vor 1914 galt noch das Wort vom Proletarier— es ist weggesunken, gestorben, begraben; kein Mensch gebraucht es, und das ist gut so!“ Beifall erhob sich, nicht Wider- spruch. Blickte man um sich, so fand man im weiten Geviert des Saales kaum einen, dem der Begriff„Proletarier“ recht zu Gesicht ge- „Rheinland-Pfalz Von Wilfried Hertz-Eichenrode standen hätte. Leute, die von überholten Vorstellungen nicht loskommen, wenn von Gewerkschaften gesprochen wird, mag das überraschen Sie mögen die Statistik zu Rate ziehen: Von 391 stimmberechtigten Delegier- ten sind 93 als Arbeiter, 269 als Angestellte und 29 als Beamte beruflich tätig. Das sind 24 Prozent Arbeiter gegenüber 76 Prozent Angestellte und Beamte. So ist also die ge- werkschaftliche Elite geschichtet. * Diese Tatsache prägt maßgeblich das Pro- Eil des„Parlaments der Aybeit“. Eine andere Zahl aus der Statistik ist nicht weniger wich- tig: 206 oder 53 Prozent(man vergleiche die Ziffer der Angestellten) der stimmberechtig- ten Delegierten sind hauptamtliche Gewerk- schaftsfunktionäre Man merkte das in der Debatte. Es waren durchweg redegeübte Leute, die das Podium erkletterten, wenngleich nicht immer gute Redner. Manchmal mehr mund- fertig als sorgsam bedenkend, aber zwi- schenrein auch wortgewaltig und gescheit, mitunter in der Kritik von kalter Eleganz, dann wieder mit überzeugender Bedächtig- keit, und dazwischen das Werben einiger gewerkschaftlicher Spezialisten für ihr Sachgebiet: so zerpflückten 37 Diskussions- redner den Geschäftsbericht des Vorstandes. Die Kritik war oft herb und hart; manch- mal schien es allerdings, als sei das mehr gewohnte Tonart, als klänge etwas von je- nem Funktionärtum hindurch, dem das Kritisieren und das Fordern zur Routine geworden ist. An dem Ernst, mit dem sich die Redner um bestmögliche Klarheit über den weiteren Weg des DGB bemühten, war dennoch nicht zu zweifeln. ist lebensfähig“ Vorschläge und Forderungen der Landesregierung in Mainz Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht Mainz. In Mainz wurde am Mittwoch auszugsweise die Denkschrift veröffentlicht, die die Landesregierung von Rheinland- Pfalz für den von Altreichskanzler Dr. Luther geleiteten Sachverstämdigenausschuß für die Neugliederung des Bundesgebietes ausge- arbeitet hat. Die Schrift kommt zu dem Er- gebnis, dag das Land Rheinland-Pfalz in seiner gegenwärtigen Abgrenzung ein lebenskräftiges staatliches Gebilde darstelle, das dauerhaft in der Lage sei, seine Auf- gaben als Bundesland wirksam zu erfüllen. Darüber hinaus werden aber in der Denk- schrift mehrere Verbesserungen der gegen- Wärtigen Grenzen gegenüber Hessen vor- geschlagen. An erster Stelle steht dabei die Einglie- derung der fechts rheinischen Vororte der Stadt Mainz, die zur Wiederherstellung des Gebietsstandes des Regierungsbezirks Rhein- hessen und der kommunalen Integrität der Landeshauptstadt„unerläßlich“ sei. Aus ähnlichen Gründen wird weiter die Einbe- ziehung der rechtsrheinischen Teile des Stadt- und Landkreises Worms empfohlen. Schließlich enthält die Denkschrift den Vor- schlag, auch den Rheingaukreis in das Land einzubeziehen, der aus historischen, geo- graphischen, landsmannschaftlichen und wirtschaftlichen Gründen zu Rheinland- Pfalz tendiere. Unter Hinweis auf die vor einiger Zeit dem Luther-Ausschuß vorge- legten hessischen Gebietswünsche, sagte Ministerialrat Dr. Schmidt auf der Presse- konferenz, eine Neugliederung müsse nicht unbedingt auf Kosten, sondern sie könne genau s0 gut zum Vorteil von Rheinland- Pfalz erfolgen. Die hessische Landesregie- rung hatte seinerzeit in ihrem Memorandum an den Ausschuß die Eingliederung des Re- glerungsbezirkes Rheinhessen und der zu Rheinland-Pfalz gehörenden nassauischen Kreise gefordert. Außerdem wurde ein erneut unternom- mener Versuch der Landesregierung zur vorläufigen Lösung der Mainzer Vorortfrage bekanntgegeben. Danach hat die Regierung am Dienstag der hessischen Landesregierung den Abschluß eines vorläufigen Staatsver- trages zwischen den beiden Ländern vor- geschlagen. Durch diesen Vertrag soll die Stadt Mainz unbeschadet einer späteren Lösung im Sinne des Artikels 29 des Grund- gesetzes 80 gestellt werden, als ob die, seit 1945 von Hessen verwalteten, rechtsrheini- schen Vororte wieder zu ihr gehörten. Durch diese Regelung, 80 erläuterte Oberregie- rungsrat Duppré diesen Vorschlag, würde niemand in seinem Recht beschnitten wer- den. Hessen bliebe die Möglichkeit erhalten, bei einer späteren Regelung nach Artikel 29 im Rahmen eines Volksbegehrens seine An- sprüche anzumelden. Andererseits aber könne auf diese Weise die Verwaltungsein- heit der Stadt Mainz für die Zeit bis 2u einer endgültigen Regelung wieder herge- stellt werden. Man kann auch einen anderen Querschnitt ziehen. Da ist die Gruppe der Aelteren, die in langen Jahren erfahren haben, daß eine Gewerkschaft nicht von der Ungeduld, nicht von der Aufgeregtheit des Kämpfens und des Forderns leben kann; sie urteilen beson- nen: Kampf muß sein, weil den Gewerk- schaften nichts in den Schoß fällt, aber Maſßzhalten muß auch sein. Dann die starke Gruppe der Jüngeren, die heißspornig von Aktivität reden und den Kampf meinen, die Bedachtsamkeit manchmal mit Mangel an Energie verwechseln, die von ihrer eigenen Vitalität in die Rolle der„Opposition“ ge- trieben werden. Und schließlich sprach noch einer der beiden Delegierten, die noch nicht 25 Jahre zählen; er tastete nach phasen- loser Aufrichtigkeit, machte keine taktischen Umwege im Denken und war den Aelteren näher als der„Opposition“. Es ist gewiß nicht leicht, vor diesem„Par- Schwierige Wirtschafts-Verbhandlungen Dagegen Uebereinstimmung mit der Türkei über die politische Lage wünschten neuen Kredite angeboten hätten. Auf deutscher Seite glaubt man jedoch, auf Bonn.(dpa) Bei den ersten Beratungen zwischen Bundeskanzler Dr. Adenauer, dem türkischen Minister präsidenten Menderes und dem türkischen Außenminister Köprülü wurde am Mittwoch bei der Erörterung der politischen Lage Uebereinstimmung erzielt. Wie verlautet, gab der Bundeskanzler seinen Gesprächspartnern einen Ueberblick über das Hrgebnis der Londoner Verhandlungen. Es wird angenommen, daß die Türkei bei den kommenden Beratungen der NATO die Aufnahme Deutschlands in den Atlantik- pakt unterstützen wird. Anschließend wur- den die türkischen Politiker von Bundes- präsident Theodor Heuss zu einer Unter- redung empfangen, an der auch Bundes- kanzler Adenauer teilnahm. Bei den deutsch- türkischen Sachverstän- digenbesprechungen im Bundes wirtschafts- ministerium sind allerdings Schwierigkeiten aufgetreten. Konferenzteilnehmer berich- teten, daß die Türken bisher keine annehm- baren Sicherheiten für die von ihnen ge- Heute außenpolitische Debatte CDU: Eine Chance Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Am Mittwoch fanden in Bonn außer- ordentliche Sitzungen aller Bundestagsfrak- tionen statt, die der Vorbereitung der außen- politischen Debatte gewidmet waren. Dabei bereitete die komplizierte Vertragsmaterie der Londoner Schlußakte einige Schwierig- AUSSEN POLIS ch. DEBAIT E * AbSSFMPOIfTstl bebarE Vs So war's bisher: „sind wir uns weiterkin einig,—— daß wir uns nicht einig sink f 96 lament“ zu bestehen. Walter Freitag hat das am Dienstag erfahren müssen. 5 * Es war ihm auch nicht leicht gemacht, und zudem hatte er wohl nicht seinen besten Tag, als er den Rechenschaftsbericht erstattete. I War ihm nicht leicht gemacht, weil er damalz in Berlin als der„starke Mann“ gerufen wor- den ist. Nun hielten seine Kritiker vergeb- lich nach Heldentaten Ausschau. War er darum ein schlechter Steuermann des DGB. Schiffes? Die Delegierten werden das bei der Neuwahl zu beurteilen haben. Am Mittwoch blieb Walter Freitag den Unzufriedenen die Antworten nicht schuldig. Er ist kein brillan- dem man nie eine hastige Bewegung sieht, Aber er sagt genau das, was er denkt, und er denkt in den Bahnen, die ihm seine Verant- wortung und die Einsicht vorschreibt, daß die „die Machtvollkommenheit des Deutschen Gewerkschaftsbundes auch ihre Grenzen hat“ — so sagte er es selbst. Er sucht den Beifall nicht, aber am Mittwoch erhielt er ihn. Wie er vor den Delegierten stand, wirkte er fast väterlich, wie ein Gewerkschaftsvater aus dem Geiste Hans Böcklers. Das machte auch Eindruck. Allerdings, die Wahl ist erst am Samstag kundierten Sicherheiten bestehen zu müssen, da die bisherigen Kredite an die Türkei noch offen stehen und von der Türkei nicht ab- gedeckt werden konnten. Wie aus Kreisen der Bundesregierung verlautet, wird er- wogen, der Türkei einen Kredit von rund 24 Mill. Mark aus den Mitteln der ERP. Sondervermögen in den mitteleuropäischen Ländern zu gewähren. Der Bundestagsab geordnete der SPD Der Oestma am Die blinder stein“ Der Ju auf der ohne N pergew der Ma sam, Al unterdr nach ur T 18! und ei. ter Redner, dieser schwerfällige Mann, an sich de Deutsch Die deutsch „Ausrei Korstas gen Ro Repatri Sie Wa der Pol In dieses lionen gistrier zent ge res 195 bei we Oesteri Der Mallet ingen Beide um der bekesti; eine T den To Bet streifer Helmut Kalbitzer, hat am Mittwoch ein ge- meinsames Hilfsprogramm der mitteleuro- päischen Staaten für die Türkei vorgeschla- gen. Kapitalhilfe für die türkische Industrie und ein Facharbeiterausbildungsprogramm für türkische Lehrlinge sind die beiden Hauptpunkte seines Vorschlags. Kalbitzer betonte, daß es das gemeinsame Interesse aller mitteleurophischen Staaten sei, die Türkei ebenso wie Griechenland und Jugoslawien, durch eine Wirkliche Aufbau- hilfe zu einem gesunden Partner zu machen, für die Opposition lizeiwe kunft ver wal ken(I, Das bahnhe von ei! kür ein alte B. eine 1 durch Nordb: keiten. Die Londoner Absprachen wurden von der Bundestagsfraktion der CDU/CSU i In der Aussprache wurde bedauert, daß in der deutschen Oel- grundsätzlich bejaht. fentlichkeit der militärische Teil der Bon- doner Akte zu- stark berücksichtigt worden sei, wodurch die Bedeutung des Londoner Konferenzergebnisses in ihrer politisch eini. genden Wirkung zu kurz komme. In der heu- tigen Debatte werden für die CDU/CSU P von Brentano, Dr. Gerstenmaier und Kiesit ger sprechen. eee „Der Opposition bietet sich noch einmal eine Chance, den Weg aus der selbstgewähl-? ten Isolierung zu finden“, schrieb der Deutsch- land- Union-Dienst der CDU/CSU am Mitt woch. Er wies darauf hin, daß die Diskussion über die Ergebnisse der Londoner Konferem unter der Aufmerksamkeit der Weltöffent⸗ lichkeit stattfinden werde“, ein Faktum, das Aus Kreisen der SpD war zu erfahren, 5 daß die Opposition in der Debatte die Saar- frage und die Wiedervereinigungspolitik mit nach mancherlei Richtung hin ernste Ver- pflichtung schafft“. Vorrang behandeln will. Erich Ollenhauer sowie die Abgeordneten Erler, Arndt und Wehner, werden als Sprecher genannt. Für den BHE wird Dr. Kather einige kritische jedoch die Schlußakte als solche abzulehnen. Teile des Bemerkungen machen, ohne BHE glauben, daß ein abschließendes Urteil über den Gesamtumfang der Konferenz- absprache verfrüht sei. Man rechnet in Bonn damit, daß die außen- politische Debatte zu Abstimmungen über Resolutionen führen wird, die von der Oppo- sition zu Einzelfragen eingebracht werden könnten. Voraussichtlich werden auch die Regierungsparteien eine Erklärung zur Ab- stimmung stellen, in der das Londoner Er- ö gebnis gebilligt und begrüßt wird. —— — beitsgemeinschaften können nicht alles Aus einem Referat, das Dr. Hans Reschke vor dem Luther-Ausschuß hielt Schwierigkeiten gestellt ist. Der Standort der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft konnte aus diesen Gegebenheiten heraus primär nur ein zwischen gemeindlicher, das heißt ein kommunaler, und nicht ein zwischen- staatlicher sein. Mit der Annahme des zivilrechtlichen Ge- wandes übernahm die Arbeitsgemeinschaft gleichzeitig und unabdingbar als ihr Lebens- gesetz das der Freiwilligkeit. Sie übt nicht nur, was selbstverständlich ist, keinerlei territoriale Herrschaftsgewalt wWie eine Ge- eber Möglichkeiten und Grenzen zwi- gemeindlicher Zusammenarbeit sprach Mannheimer Kunsthalle, vor den 42 Mitgliedern des Luther-Ausschusses und der Landesregierung, Dr. Hans Reschke, Geschäftsführer der Kommunalen Arbeits- meinschaft Rhein-Neckar. Der Vortrag rbeitete die relative Fruchtbarkeit der arbeitsgemeinschaft sorgfältig heraus vor mem Gremium, das geneigt schien, kom- munalen Arbeitsgemeinschaften Aufgaben vertrauen, die erfahrungsgemäß nur Neuordnung des Gesamtgebietes ge- erden könnten, nachdem auch Bun- 5 8 ist nicht zuletzt auch deshalb beachtlich, eil eine übereifrige Berichterstattung um Thema kommunale Arbeitsgemein- schaften an anderen Stellen des Landes mit reinfachungen“ arbeitete, die an der Sac e selbst keine Substanz mehr ließen. sich die Kommunale Arbeitsgemein- Rhein-Neckar vor drei Jahren auf chauplatz zwischengemeindlicher Zu- lenarbeit einfand, wählte sie zwischen bietskörperschaft aus; es mangelt ihr, von gewissen innerorganisatorischen Begriffen abgesehen, auch an einer eigentlichen Ver- bandsgewalt. Sie arbeitet ohne eine für alle Gesellschafter bindende Beschlußmöglich- keit. Die Willensfreiheit des einzelnen zur Durchführung und Ausgestaltung gemein- samer Vorhaben bleibt völlig unangetastet. Der Verwaltungsrat der Kommunalen Ar- peitsgemeinschaft, dessen Beschlüsse, um eine Majorisierung der Kleinen durch die Großen zu vermeiden, einstimmig sein müs- sen, absorbiert auf keinem Gebiet auch nur einen Teil der EFntscheidungshoheit der Or- gane der Gemeindeverfassungsgesetze. Die Arbeitsgemeinschaft bleibt in jedem Falle in der Rolle einer Planungs-, Ueberlegungs- und Aussprachegemeinschaft. Damit ist nun freilich nicht wenig um- rissen. Es ist ohne Zweifel möglich und auch gelegentlich gelungen, die gebietliche Starre der administrativen Gliederung auf einigen Gebieten durch Vereinbarungen zu lockern. Es ist zweifellos möglich, die invidia com- munalis, die keine ganz seltene Erscheinung des öffentlichen Lebens sein soll, als beherr- schendes Element durch wachsendes gegen- eiden Möglichkeiten des eingetragenen nd der GmbH. die letztere Rechts- andere als diese beiden bot sich t nicht. Ein Zweckverband war deshalb nicht möglich, weil es sich a die Erfüllung einer bestimmten, issenen Einzelaufgabe handelt, zum ern aber deshalb nicht, wũweil— und da- it stieß die Arbeitsgemeinschafl bereits bei ndung an die Staatsgrenzen— die eines Zweckverbandes über Landes- hin bei der damaligen und auch ute noch im wesentlichen unverän- a außerordentliche Rechtslage vor seitiges Vertrauen zu ersetzen— wenn dies auch ein langwieriger Prozeß ist. Es ist mög- lich, zusammenfliegende Kräfte zu gemein- samen Lösungen zu einigen, auch wenn deren Durchführung jeweils im freien Er- messen der einzelnen Gesellschafter bleibt. Es ist möglich, zur Behebung vermeintlicher oder vielleicht auch echter Interessengegen- sätze gemeinsame Plattformen zu entwik- keln. All das ist möglich und auch nützlich, jedoch um Enttäuschungen unter den Mit- gliedern selbst und in der Oeffentlichkeit, die mit einem fast naturhaften Instinkt der Einrichtung der Arbeitsgemeinschaft erwar- tungsvoll und positiv gegenübersteht, zu vermeiden, ist es notwendig, sich ihrer Grenzen klar bewußt zu sein. Vollends gilt das da, wo sich die inneren Grenzen, die den Rhein- Neckar-Raum durch- ziehen, am deutlichsten als Machtausdruck ausprägen, nämlich an den Ländergrenzen. Der Standort der Arbeitsgemeinschaft ich sagte es schon— ist in erster Linie ein kommunaler. Dort, wo sich die Gemein: den als Träger der Entwicklung des Gebie- tes an den Ländergrenzen reiben, stößt sich die Sache der Arbeitsgemeinschaft ebenso hart im Raume. Erleichterungen vermag sie zu geben, solange die Gedanken leicht bei- einander wohnen, das heißt im gemeinsamen Planen und Denken, in dem Ringen um ein Klein bißchen mehr Vertrauen untereinan- der. Aber da, wo sich die Ländergrenzen mit den Lebensbereichen nicht decken, wo sich in den Grenzziehungen die Staatstätig- keit bewußt und abgrenzend manifestiert, Wo die Rechtsungleichheit zwischen drei Ländern zu spüren ist, so daß nicht einmal Inspektorenanwärtern des Raumes in einer einheitlichen Verwaltungsschule ein über die Grenzen anzuerkennendes Examen ab- genommen werden kann, dort wo das Ge- Källe des Wohlstandes zwischen den Ländern 5 * auch den Gemeinden verschiedene Entwick- lungsgesetze auferlegt, dort wo grundlegende organisatorische Unterschiede etwa im Po- lizeiaufbau gleichlautende Verordnungen fast unmöglich machen, dort wo bundes- eigene Verwaltungen, die wie Bahn-, Post- und Arbeitsverwaltungen wirtschaftlichen Zusammenhängen besonders Rechnung tra- gen sollten, die Landesgrenzen auch zu ihren Bezirksgrenzen machen und ihnen dadurch auf Gebieten ein Gewicht geben, auf denen sie als Landesgrenzen kein Gewicht zu ha- ben brauchten, dort wo die verschiedene Terminierung kommunaler und staatlicher Wahlen fast ständig wenigstens einen Teil des einheitlichen Gebietes zeitweilig verwal- tungsmäßig lahmlegt, dort wo die Verschie- * Der denheit der Schulgeldregelung die Bewoh. His ner in der Auswahl ihrer Schulen an die Grenzen bindet, dort wo in weisungspflich⸗ tigen Aufgaben sich verschiedene Ausfüh · rungsanweisungen aus allen drei Ländem im hiesigen Raume ein Stelldichein geben, dort wo die ländermäßig organisierten kom- munalen Spitzenverbände das gleiche Pro- blem in jedem Lande verschieden behan- deln, dort wo sich am selben Strom ein- ander gegenüber zwei Staaten in die Hafen- verwaltung teilen, dort wo statistische Da- ten jeweils an den Ländergrenzen halt machen, als existiere überhaupt keine ge. meinsame Lebensäußerung des Gebietes dort hat auch die Kommunale Arbeits- gemeinschaft ihre Möglichkeiten verloren Stuttgart. Die Landesregierung von Baden- Württemberg begann in dieser Woche mit den Beratungen eines neuen Landtagswahl- gesetzes, nach der die süd westdeutsche Be- völkerung im Frühjahr 1956 den zweiten Würden dann keine Frauen gewählt? Ministerpräsident Gebhard Müller über das kommende Landeswahlgesetz Von unserer Stuttsarter Redaktion schon über die schwierigsten Fragen geeinigt haben, ist mit erheblichen parlamentarischen Obwohl sich die Minister nach den Worten Gebhard Müllers ohne Rücksicht auf de Forderungen ihrer Fraktionen und Parteien baden-württembergischen Landtag wählen soll. Nach Ansicht politischer Kreise handelt es sich bei dem Entwurf des Wahlgesetzes sowohl in politischer als auch in sachlicher Hinsicht um die wohl schwierigste Gesetz- gebungsmaterie, mit der sich das Kabinett der grogen Koalition seit seinem Bestehen auseinanderzusetzen hat. b Meinungsverschiedenheiten bestehen nicht nur darüber, ob alle Abgeordnete in den Kreisen gewählt werden sollen oder ob das neue Gesetz wieder eine Landesliste vor- sehen soll, sondern vor allem auch über die Zahl und die Abgrenzung der Wahlkreise. Auseinandersetzungen zu rechnen. Der Mini,. sterpräsident deutete dies mit den Worten an, er kenne kein Landtagswahlgesetz, von einem Landtag in der von der Regierung vorgelegten Fassung gebilligt worden Sei. Im Gegensatz zu der Auffassung, daß auf eine Landesliste nicht ganz verzichtet werden solle, da zum Bel. spiel Frauen und Heimatvertriebene Sons kaum die Möglichkeit hätten, in den Landtag gewählt zu werden, Dasselbe gelte auch ausgesprochene Sachverständige, die in K nem Parlament fehlen dürften. 5 f Mehrheit seine!“ Partei vertrat Dr. Müller die persönliche B Verei verbr. als 30 angel eine! erreic dig n tauch Hollz dem N mit wie Nr. 234 ö — nat dag ht, ung en Tag, tete. Eg damalz n Wor- vergeb-⸗ Var er DGB. bei der ittwoch nen die brillan- inn, an 3 sieht. Und er Verant- daß die Utschen zen hat! Beifall n. Wie er fast ter àus te auch erst am en ige Hätten. och, aut müssen, kei noch icht ab- Kreisen ird er. um den Hals, das sie an einen Deckenbalken dn rund r ERP. häischen 1 SPO, ein ge- eleuro- geschla- ndustrie ogramm beiden Calbitzer teresse sei, dlie id und Aufbau- machen. wurden D/ CS Ssprache den Oef- ler Bon- worden zondoner sch ein. der heu- 8 D 1 Kiesin. einmal tgewähl⸗ Deutsch- im Mitt⸗ iskussion onferen oltöfkent⸗ tum, das Ste Ver- erfahren, die Saar- dlitik mit 1lenhauer ndt und nnt. Für Kritische och die Teile des les Urteil onferenz- je außen- gen über ler Oppo- „ werden auch die zur Ab- loner Er- — Bewoh- n an die ngspflich· Ausfüh Ländern in geben, ten kom- iche Pro- n behan- rom ein- 1e Hafen- ische Da- en halt- keine ge- Gebietes Arbeits- erloren. t tz n Worten auf die Parteien n geeinigt ntarischen Der Mini- n Worten esetz, das Regierung en sei. eit seiner ersönliche liste nich zum Bel. ene sons n Landtag auch ff lie in kel e Nr. 234 Donnerstag, 7 Oktober 1954 MORGEN Seite 3 —— Was sonst noch gescha g. Der achtzehnjährige Malerlehrling Alfred oestmann aus Bremen- Delmenhorst wurde am Dienstag im Hafen von New Vork als blinder Passagier auf dem Frachter„Bären- stein“ des Norddeutschen Lloyd entdeckt. Der Junge verbarg sich am 24. September auf dem Schiff und war seither praktisch ohne Nahrung. In elf Tagen sank sein Kör- pergewicht von 68 auf 40 Kilo. Ein Mitglied der Mannschaft des Schiffes wurde aufmerk- sam, als er aus einem kleinen Verschlag ein unterdrücktes Stöhnen hörte. Man schaute nach und fand Oestmann. Nach einem Bad und einer ersten leichten Mahlzeit erholte sich der Junge rasch. Er wird wieder nach Deutschland gebracht. * Die italienische Fremdenpolizei hat dem deutschen Generalkonsulat in Mailand zwei „Ausreißer“, den vier zehnjährigen Hans Korstavief aus Essen und den dreizehnjähri- gen Rolf Barnitzke aus Gelsenkirchen, zur Repatriierung nach Deutschland übergeben. Sie waren in der Nähe des Gardasees von der Polizei„aufgelesen“ worden. * In den Monaten Juni, Juli und August dieses Jahres wurden in Osterreich 11,6 Mil- lionen Uebernachtungen von Touristen re- gistriert, Wwas eine Steigerung um 12,5 Pro- zent gegenüber der Sommersaison des Jah- res 1953 bedeutet. Die Bundesrepublik stellt bei weitem die Mehrzahl der Besucher in Oesterreich. * Der 73jährige französische Krämer M. Mallet und seine 61jährige Schwester be- gingen in Toulouse gemeinsam Selbstmord. Beide knüpften sich die Enden eines Taues pefestigt hatten. Gemeinsam stiegen sie auf eine Trittleiter und sprangen zusammen in den Tod. * Betrunkene, die in Rouen von Polizei- streifenwagen aufgelesen und auf die Po- lizeiwache gebracht werden, müssen in Zu- kunft für ihre Fahrt bezahlen. Die Stadt- verwaltung setzte den„Tarif“ auf 150 Fran- ken(1,80 DW fest. Das Material des alten Brüsseler Nord- bahnhofs, der zur Zeit abgerissen wird, ist von einer deutschen Lkw. und Traktorfirma für eine Montagehalle erworben worden. Der alte Bahnhof ist überflüssig geworden, da eine neue Nordsüd-Eisenbahn- Verbindung durch Brüssel auch den Bau eines neuen Nordbahnhofs notwendig machte. * Ein Flugzeug der Royal Air Force startete am Dienstag mit fünf österreichischen Kin- dern im Alber zwischen fünfzehn Monaten und acht Jahren vom Flugplatz Thalerhof bei Graz zu einem mehr als einstündigen Flug über den österreichischen Alpen. Durch den Flug in mehr als 5000 Meter Höhe wurde der Keuchhusten der Kinder gelindert. Der 1800 Jahre alte Mithrastempel, der vor wenigen Wochen auf einem Bauplatz in der Londoner City entdeckt wurde, erwies sich erneut als wichtiger archäàologischer Fundort. Ein Schuljunge, der in der Nähe des Tempels im Schlamm herumstocherte, fand Teile einer winzigen Marmorstatuette eines Bullen. Der neue Fund deutet nach Ansicht der Archäologen darauf hin, daß noch ein zweites Gebäude aus römischer Zeit in der Nähe des Tempels unter der Erde verborgen ist. * Mitten auf einem großen öffentlichen Platz in Stockholm steht seit einigen Tagen ein drei Meter hoher, mit Blumen ge- schmückter weißer Grabstein. Er trägt in grogen schwarzen Lettern die Aufschrift: „Gestern wurden fünf Personen bei Ver- kehrsunfällen getötet— Seit dem 1. Januar 1954 sind 633 Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen“. Die Zahlen sollen bei jedem neuen Verkehrsunfall entspre- chend geändert werden. In dem englischen Badeort Brighton wurde die Welt meisterschaft des Friseur- handwerks ausgetragen. Die deutsche Mann- schaft errang mit einer„Schmetterlings- krisurs im Damenfrisieren den dritten Preis. Die Weltmeisterschaft wurde der österreichi- schen Mannschaft zugesprochen. Meister im Herrenfrisieren wurden die Franzosen. „Wenn wir alle zusammen stupider werden 00 Geburtenkontrolle, Intelligenzverlust und andere Themen waren Gegenstand der Bevölkerungs- Konferenz Schwierigkeiten bei der Versorgung der ständig wachsenden Bevölkerung der Welt Werden auch in Zukunft nicht so sehr aus einer Verknappung von Rohstoffen und Nahrungsmitteln entstehen, sondern viel- mehr aus der ungleichen Verteilung der vor- handenen Reserven. Zu diesem Ergebnis kam eine Diskussion auf dem„Internationalen Bevölkerungskon- greßß“ in Rom. Die Experten halten es für unwahrscheinlich, daß den übervölkerten Gebieten der Erde in absehbarer Zeit Ener- giequellen und Rohmaterialien zu einem Preis zur Verfügung stehen, der ihnen eine den hoch industrialisierten Ländern ver- gleichbare wirtschaftliche Entwicklung er- laubt. Die Konferenz konnte aber auch nicht die Tatsache leugnen, daß eines Tages das Bevölkerungsproblem der Welt doch nicht nur in der richtigen Verteilung, son- dern tatsächlich in einer unzureichenden Produktion bestehen wird. Im Zusammenhang mit Referaten, die die Ansicht vertraten, dag vor einem Mangel an Nahrungsmitteln ein Mangel an Energie- reserven auftreten wird, wurden die Aus- sichten für eine verstärkte Nutzung aller nichtbiologischen Energiequellen— von der Sonnenenergie bis zu den verschiedensten mineralischen Rohstoffen eingehend untersucht. Dabei wurde betont, daß man nicht mit einem sensationelen Allerweltsheilmittel rechnen dürfe. Was die Welt am notwen- digsten braucht, ist billige Energie, von der in irgendeiner Form jede mögliche Weiter- entwicklung abhängt. Die Konferenz sprach sich für eine engere Zusammenarbeit zwi- schen den an den Anwendungsmöglichkeiten von Atomenergie arbeitenden Physikern und den Soziologen aus, die Pläne für eine zweck- mähzige Verteilung dieser Energien unter den verschiedenen Völkergruppen vorbereiten. Die Delegierten aus der Sowjetunion und den anderen Ländern hinter dem Eiser- nen Vorhang vertraten mit sehr viel Zu- versicht die Ansicht, daß das Bevölkerungs- problem ohne Anwendung der Malthustheo- rie(Geburtenkontrolle) und auch ohne Ver- wendung von Atomenergie durch eine er- höhte Produktion und eine bessere Ausnut- zung der natürlichen Energiereserven gelöst werden kann. Das Ergebnis einer der Auswanderung gewidmeten Sitzung auf der Konferenz in Rom wird für die italienischen Gastgeber etwas enttäuschend gewesen sein. Italien war immer schon an der Lösung seiner Bevölke- rungsfrage durch verstärkte Auswnaderung interessiert. Die Konferenz jedoch kam zu dem Schluß, daß Auswanderung keine echte Lösung bedeutet. Die dadurch entstehenden Lücken würden schnell wieder durch ein erneutes Anwachsen der Bevölkerung ge- schlossen. Andere Delegierte sahen jedoch auch die Vorteile, die den aufnehmenden Ländern durch Einwanderer entstehen kön- nen. Sie bringen neue berufliche Fähig- keiten in das Land und vergrößern den An- atz von Verbrauchsgütern. Es wurde ge- schätzt, daß jeder Einwanderer einen Kapital- wert von rund 40 000 Mark hat. Eine weitere Diskussion beschäftigte sich mit dem delikaten Thema einer möglichen Abnahme der menschlichen Intelligenz. Zwar Wäre— so wurde gesagt— eine wirkliche Abnahme gegenüber früheren Zeiten nicht festzustellen. Aber ein Intelligenzverlust besteht auch schon darin, daß das geistige Vermögen des Menschen längst nicht in dem Maße zugenommen hat, wie man bei den hochentwickelten Bedingungen des moder- nen Lebens erwarten könnte. Ein britischer Fachmann bemerkte zu dieser Frage über- zeugend:„Wenn wir alle zusammen stupi- der werden, werden wir es wahrscheinlich gar nicht meèrken.“ Schließlich kam die Konferenz zu dem Ergebnis, daß die Familie die Eernzelle der Gesellschaft in der modernen Welt ist. Im- mer stärker wird das Bewußtsein von der Verantwortung der Eltern und der neuen Stellung der Frau als tätiger Teil eines „Teams“. Copyright by Manchester Guardian. Ein neues Leben beginnt mit 65 Jahren Alte Regel: Wer den Abend früh beginnt, wird müde und geht zeitig schlafen Fast unbemerkt haben sich die Zeiten gewandelt. Das Bild vom bärtigen Großvater und der märchenerzählenden, strümpfe- strickenden Großmutter steht uns zwar noch immer vor Augen, wenn von den Siebzig- jährigen die Rede ist, aber in Wirklichkeit gibt es diese Typen kaum noch. Siebzig- und Achtzigjährige stehen noch auf führenden Posten im politischen und im wirtschaft- lichen Leben. Tanzende, flirtende und heira- tende Großmütter sind keine Seltenheit mehr. Woher nehmen diese alten Leute eigent- lich ihre Vitalität? Immer wieder wird doch behauptet, daß die moderne Technik und die Zivilisation die Menschen vorzeitig verbrau- chen. Die amerikanische Forscherin Dr. Flanders Dunbar ist dieser Frage einmal auf den Grund gegangen. Sie hat von den 2000 Hundertjährigen, die es gegenwärtig in den USA gibt, viele persönlich aufgesucht und sich mit ihnen über ihre Lebensweise unter- halten. Schon beim Sammeln der Adressen fiel ihr auf, daß die meisten Hundertjährigen in den großen Städten an der amerikanischen Ost- küste wohnen, nicht etwa in dem von der Kultur und Zivilisation noch wenig erschlos- senen Mittelwesten. Und diese Uralten hat- ten keineswegs ihr Leben in stillen Vororten bei Milchbrei und Rohgemüse verbracht. Fast alle von ihnen waren einmal verhei- ratet gewesen, hatten viel gearbeitet und waren den Freuden des Lebens nicht aus- gewichen. Keiner von ihnen hatte sich aber mit 65 Jahren zur Ruhe gesetzt und dann einen kriedlichen Lebensabend begonnen. Eine alte Regel bestätigte sich: Wer den Abend früh beginnt, wird bald müde und geht zeitig schlafen. Diese Hundertjährigen sind nie müde geworden. Sie haben immer wieder eine neue Lebensaufgabe für sich entdeckt. Das Leben in der Zivilisation ist offenbar doch nicht so lebensgefährlich, wie von Pes- simisten oft angenommen wurde. Es stellt höhere Anforderungen, aber es scheint den Körper gleichzeitig zu trainieren. Mit den Aufgaben wächst auch die Vitalität. Menschen, die heute die Altersgrenze er- reichen, sind im allgemeinen viel rüstiger als die Gleichaltrigen vor 50 Jahren. Die meisten von ihnen fürchten nichts mehr, als zum „alten Eisen“ geworfen zu werden. Was soll aus Opa und Oma werden? Das ist ein Problem, das von Jahr zu Jahr dring- licher wird, denn der Anteil der alten Leute an der Gesamtbe völkerung steigt sprunghaft. Skeptiker haben von einer Vergreisung ge- sprochen. Sie sollten einmal hinausgehen auf die Straße und in die Wohnungen und sich unsere Alten ansehen! Greise gibt es heute weniger als früher. Die meisten Menschen über 65 stehen noch mitten im Leben und verlangen nach neuen Aufgaben. Ein neues Leben beginnt mit 65. Niemand weiß aber heute so recht, womit dieses Leben ausgefüllt sein soll. Glücklich ist, wer in seinem alten Beruf bleiben kann. Was die anderen Großväter tun könnten— darüber haben sich die europaischen Alters- forscher vor kurzem auf einem Kongreß in London den Kopf zerbrochen. Die Wissen- schaftler sind sich in folgenden Punkten einig: Alte Männer brauchen eine Beschäf- tigung, die ihnen Spaß macht und die sie ganz ausfüllt. Vielleicht ist es ein Hobby, die Katzen-, Hunde- oder Geflügelzucht, das Briefmarkensammeln oder das Basteln und Erfinden. Die Gerontologen, Wissenschaftler, die sich mit den Erscheinungen des Alters be- schäftigten, raten nach diesen Erfahrungen allen alten Leuten: Tut jetzt, was ihr schon immer gern getan hättet, wofür ihr aber nie Zeit hattet. Reitet euer Steckenpferd. Reitet es mit Ernst und Hingabe. Aber tut etwas und setzt euch nicht zur Ruhe! Trinkwasser aus dem Rhein Wie wird Rheinwasser„veredelt“?/ Mechanische und chemische Reinigung Modernstes Flußwasserwerk Europas Wasser kostet nicht nur Geld, es wird nach Meinung der Experten auch knapper. Das verspürt man auch in der Seidenstadt Erefeld(etwa 60 000 Haushaltungen) mit einigem Unbehagen, wo bereits im Sommer 1952 nur die ersten Stockwerke der Wohn- häuser ausreichend mit dem„kostbaren Naß“ versorgt werden konnten. Dazu kommen die hier ansässigen zahlreichen Industriebetriebe, vor allem die Textilindustrie, die ohne aus- reichende Wasserversorgung überhaupt nicht existieren kann. Wasserfachleute haben jetzt in Krefeld einen neuen Weg beschritten, um der Was- sernot künftig begegnen zu können: Europas modernstes Fluß wasser werk, das bereits zum Vorbild für gleiche Projekte in verschiede- nen Ländern geworden ist, wurde am 29. Sep- tember 1954 seiner Bestimmung übergeben. Der Kostenaufwand betrug etwa 2,6 Mill. DM. Das„veredelte“ Wasser des Rhein- Stromes wird nun in zehntausende von Haushaltungen und in die riesigen Wasser- behälter der Industrie fließen. Krefeld sorgt vor, um seinen künftigen Wasserbedarf von jährlich 45 Mill. cbm durch dieses zusätz- liche„fließende Wasser- Reservoir“ sicher- zustellen. Der Bedarf an Gebrauchs- und Trinkwasser ist seit 1900 etwa um das Zwan- zigkache gestiegen. Während in Deutschland vor 50 Jahren noch 85 Prozent des Brauch- Wassers aus dem Grundwasser genommen werden konnten, sind es heute nur noch 50 Prozent, und diese negative Entwicklung schreitet rasch fort. 8 In Krefeld wartet man nicht mehr ab, bis das Rheinwasser entweder im Boden ver- sickert oder„ungenutzt“ ins Meer rauscht. Man„erhebt“ das Rhein wasser zum Rohstoff Nr. 1, der außerdordentlich pfleglich behan- delt wird. Im ersten Bauabschnitt war ein Einlauf- Bauwerk, ein Betonhohlkörper, stromab am ersten Pfeiler der Krefeld- Uerdinger Rhein- brücke mit Hilfe eines„Caisson“ sieben Me- ter tief in das Flußbett hineingebaut worden, SO, daß es noch einige Meter über das Was- ser herausragt. In dem Betonklotz sind unter Wasser von mutigen Männern große, grobe Rechen aus Eisenstäben zur Grobreinigung eingesetzt worden, durch die die schmutzigen Bheinfluten in das Einlauf-Bauwerk hinein- strömen. Mit Pumpen wird dann das Wasser in ein sieben Meter unter dem Flußbett lie- gendes Röhrensystem geleitet. Die Röhren liegen deshalb 80 tief, weil sich der hein pro Jahr um zehn Zentimeter tiefer in sein Fluß- bett hineingräbt. Durch die Röhrenleitung fliegt das vorgereinigte Wasser in ein Sam- melbecken von zwölf Metern Durchmesser. Die in diesem Becken angebrachten Siebe be- enden die mechanische Reinigung. Nun geht es in die„chemische Reinigung“. Chlor, Sili- zium und Eisen werden als Reinigungs- elemente verwendet. Die Konzentration der Chemikalien wird so gewählt, daß nach der Reinigung keine Spur mehr davon nachweis- bar ist. Anschließend fließt der„Rohstoff Nr. 1“ noch durch Filter, um alle Schwebe stoffe herauszufischen, zuletzt durch einen Kohlenfilter. Nach dieser Kur ist das einmal so schmutzige Rhein wasser dem Grundwas- ser völlig ebenbürtig. Aber auch jetzt läßt man das Rheinwas- ser noch nicht zur Ruhe kommen: es muß noch in ein Anreicherungswerk, das sich über hundert Meter erstreckt, die in mehre- ren Wochen„durchlaufen“ werden müssen. Schließlich sammelt sich das Wasser in gro- Ben unterirdischen Becken, aus denen es dann als einwandfreies Trinkwasser ent- nommen werden kann. Natürlich werden die Krefelder Wasser- Werke nicht„demontiert“, denn sie erfüllen nach wie vor ihre bewährte Funktion als Spender des kostbaren Rohstoffes. In den Sommermonaten werden sie aber wesentlich von dem neuen Flußwasser werk unterstützt werden. Heinz Heiner Thema Weihnachtswerbung Köln. Die Hauptgemeinschaft des deut- schen Einzelhandels in Köln begrüßte die Stellungnahme des deutschen Städtetages gegen eine zu reißerische Weihnachtswerbung des Einzelhandels. Die Hauptgemeinschaft betont, daß sie seit Jahren im gleichen Sinne bemüht sei und unterstreicht die Anregung, daß sich Stadtverwaltungen und Einzelhan- delsverbände rechtzeitig vor Beginn der Weih- nachtszeit über Form und Ausmaß der Wer- bung verständigen sollten. Die regionalen Verbände werden von der Hauptgemein- schaft aufgefordert, an solchen Aussprachen teilzunehmen. Ueberlastung verursachte Bergwerksunglück Dortmund. Das schwere Bergwerks- unglück, bei dem am Sonntag auf der Zeche „Hansa“ in Dortmund-Huckarde zehn Berg- leute getötet wurden, ist auf Ueberlastung der Arbeitsbühne zurückzuführen. Wie in Dortmund von amtlicher Seite festgestellt wurde, ist die Arbeitsbühne, auf der die Bergleute standen, um ein Seil an einem Förderkorb anzubringen, zu schwach kon- struiert gewesen. Die Bühne war plötzlich durchgebrochen und die zehn Bergleute Wa- ren 40 Meter tief in den Schacht gestürzt. Voraussichtich wird das Unglück eine Ge- richtsverhandlung nach sich ziehen. Neuer„Würger vom Lichtenmoor“ Neustadt(Hannover). Im„Lichtenmoor“ am südlichen Rand der Lüneburger Heide ist in den letzten Tagen von Forstangestell- ten der Förstereien Frankenfeld und Frie- lingen(Kreis Neustadt), sowie von Jagd- pächtern in Lichtenhorst und Rodewald ein diellticht- NI? Jetzt 10 pig. besonders kühner Wolf gesichtet worden. Innerhalb weniger Tage hat das Tier zwölf Rinder und Schafe auf den Weiden der Dör- fer Lichtenhorst und Rodewald gerissen. Im „Lichtenmoor“ tauchte schon 1948 ein Wolf auf, der 52 Rinder und 100 Schafe tötete. Erst nach wochenlanger Jagd konnte er zur Strecke gebracht werden. Damen dürfen weiter ringen München. Das Plenum des bayerischen Landtags lehnte mit großer Mehrheit ein vom Rechts- und Verfassungsausschuß emp- fohlenes Verbot der Frauenringkämpfe in Bayern ab. FDP- Sprecher wandten sich in diesem Zusammenhang gegen jeden Versuch, die Geschmacksrichtungen durch Gesetze zu bestimmen, während die CSU die Ausschuß- beschlüsse durchzusetzen versuchte. hr Dis- kussionsredner betonte, daß„diese Schau- stellungen der Würde der Frau widerspre- chen und vom moralischen Standpunkt ab- zulehnen sind“. Götz von Berlichingen übertrumpft Bamberg. Als„wenig bekanntes, aber würziges Lorbeerblatt im Ruhmeskranz der Stadt Bamberg“ bezeichnen Historiker die- ser Stadt die wissenschaftliche Feststellung, daß Götz von Berlichingens historischer Gruß in derber klassischer Form bereits vor 500 Jahren von der Bambergerin Agnes Schwanfelder gegen einen frommen Chor- herren ausgesprochen wurde. Das geschah am 30. September 1454 während einer so- liden nächtlichen Schimpferei. Unermüd- liche Forschungen brachten sogar das Ge- richtsprotokoll vom 4. Oktober 1454 ans Tageslicht, in dem dieses„historische“ Er- eignis vom Stadtgericht aufgezeichnet und von vielen Personen beschworen wurde. Die Bamberger Bürgerin, die diese nächtliche Schimpfkanonade entfesselte, scheint sogar noch viel sprachgewaltiger gewesen zu sein als Götz von Berlichingen. In einem zu die- sem seltsamen Bamberger Kulturjubilaum erschienenen wissenschaftlichen Aufsatz wird nämlich festgestellt, daß der historische EKraftausspruch der Bamberger Bürgerin von 1454 noch als der zahmste aus einer ganzen Reihe ähnlicher freundlicher Ein- ladungen angesehen werden könne. r Eis-Creme aus Hühnerfleisch (r) Eis-Creme gehört bekanntlich in den Vereinigten Staaten zu den beliebtesten und verbreitetsten Genußzmitteln. Es wird in mehr als 30 verschiedenen Geschmacks- Variationen angeboten, und sein jährlicher Verbrauch hat eine Menge von über fünf Milliarden Litern erreicht. Daher ist es kein Wunder, daß stän- dig neue Spezialitäten auf dem Markt auf- tauchen. So machte ein kleiner Händler in Hollywood in kurzer Zeit ein Vermögen, in- dem er vor den Filmstudios ein Eis-Creme mit Vitamingehalt verkaufte, das von Stars wie Komparsen als Mittel gegen Abspan- nung während der stundenlangen ermüden- den Probearbeit in Unmengen vertilgt wurde. Neuerdings haben sich einige Firmen auf die Herstellung von allerlei Nährmitteln in Form von Eis-Creme spezialisiert und liefern, vor allem für die Verwendung in Hospitälern kür Halskrafke, Eis-Creme mit Gehalt von Hühnerfleisch, Kalbsleber, Muscheln, Spinat 285 das sich zunehmender Beliebtheit er- reut. Milen gegen Tomaten-Virus (r) Bisher gingen jährlich etwa 20 Prozent der in England gezogenen Glashaus-Tomaten infolge der durch ein Virus hervorgerufenen Mosalk-Krankheit zugrunde. Dieses Virus wird durch Berührung mit der Hand, mit dem Okuljermesser oder mit anderen Gegen- ständen von Pflanze zu Pflanze übertragen. In einem Bericht der britischen landwirt- schaftlichen Versuchsanstalt in Rothamstead war nun vor einiger Zeit in einem Neben- Satz ganz zufällig erwähnt worden, daß die- ses Virus okkenbar nicht übertragen wird, wenn Hände, Messer oder Gegenstände mit Milch oder Molke benetzt sind. Diese Be- merkung hat das Gartenbau- Institut in Hert- kordshire dazu veranlaßt, über die Bekämp- Neue Erkenntnisse und Erfindungen fung des Mosaik-Virus bei Tomaten syste- matische Versuche anzustellen. Diese sind erfolgreich verlaufen, und es hat sich gezeigt, daß ein regelmäßiges Besprühen der Toma- tenpflanzen mit einer zehnprozentigen Milch- lösung genügt, um sie frei von der Mosaik- krankheit zu halten. Antibiotikum konserviert Fische ( c) Bei der Versuchsanstalt der Pacific Fisheries in Vancouver(Kanada) wurden Versuche mit einem neuen Antibiotikum durchgeführt, das Aeromyein genannt wird und die Eigenschaft besitzt, die Haltbarkeit von Fischen und auch von Fleisch ohne chemische Zusätze wesentlich zu steigern. Frisch gefangene Lengfische, die größte Art der Schellfischfamilie, wurden mit Eis ein- gelagert, das 1, 2, und 4 Millionstel Aeromy- ein enthielt. Die bakteriologische Unter- suchung ergab, daß bereits die geringsten Spuren des Antibiotikums eine Steigerung der Haltbarkeit um fünf Tage verursachten. Wahrscheinlich genügen bereits 0,2 Million- stel, die dann durch das Kochen noch um die Hälfte vermindert werden. Ob das Antibio- tikum auf Warmblütler irgendwelche Wir- kungen ausübt, ist nicht bekannt. Milchtabletten für Schulkinder (r) Mit Genehmigung des Ernährungs- und des Erziehungsministeriums sowie des zuständigen Grafschaftsrates dürfen die 60 Schulkinder einer Dorfschule in West Wood- burn Northhumberland) acht Wochen lang auch während des Unterrichts Bonbons lut- schen. Es handelt sich um einen Großver- such mit neuartigen Milch-Tabletten, die in acht verschiedenen Geschmacks-Variationen (Erdbeer, Kirsch, Schokolade usw.) hergestellt werden und von denen erprobt werden soll, ob sie susammen mit Trockenmilch als voll- Wertiger Ersatz für Frischmilch dienen kön- hen, wenn solche nicht zur Verfügung steht. Die Kosten sollen ungefähr die gleichen wie die frischer Milch sein. Kleinste Nähmaschine Eine Haushalts-Nähmaschine, die unter besonderer Berücksichtigung moderner Leichtbauweise entwickelt wurde, hat laut „Deutsche Nähmaschinen-Zeitung“, Bielefeld. eine amerikanische Firma auf den Markt ge- bracht. Bei einer Länge von gut 22, einer Höhe von 15 und einer Breite von nur wenig mehr als 6 Zentimeter wiegt die ganze Ma- schine einschließlich Tragkoffer nur etwas über vier Kilogramm, die nähfertige Ma- schine allein sogar nur rund zwei Kilogramm. Die neuartige Leichtgewichts- Nähmaschine, deren Konstruktion auf Basteleien eines Außenseiters zurückzuführen ist, besteht zum großen Teil aus Leichtmetall, bemer- kens werter Weise wurden eine ganze Reihe von Kleinteilen auch aus Nylon hergestellt. In Amierika hat sich die neue Kleinst-Näh- maschine bereits ausgezeichnet bewährt, da- für spricht die Tatsache, daß heute bereits mehr als 15 000 Maschinen pro Jahr herge- stellt werden. Nah- Oder Fernschuß? Die Feststellung, ob eine tödliche Ver- letzung von einem Nah- oder Fernschuß her- rührt, kann von großer Bedeutung sein, wenn es sich um die Lösung der Frage han- delt, ob eine Selbst- oder Fremdtötung vor- liegt. Diese Feststellung kann heute getrof- fen werden: Zugleich mit dem Schuß werden ein Feuerstrahl, verbrannte und unver- prannte Pulverteilchen und Rauch aus dem Lauf herausgeschleudert, wobei sich letzterer als sogenannter Pulverschmauch nieder- schlägt. Das geschieht um so intensiver, je weniger die Waffenmündung von der be- schossenen Stelle entfernt war, da der Schmauch die Form eines Pilzes hat, dessen Schirm nicht weit von der Mündung ent- fernt liegt. Wie Heft 17 der Umschau in Wissenschaft und Techneik(Frankfurt a. M.) zu entnehmen ist, ergaben Probeschüsse, daß der Pulverschmauch bis zu 40 Zentimeter Entfernung deutlich sichtbar ist. Bis zu 120 Zentimeter ist er nachweisbar mit chemi- schen Reaktionen und u. U. auch mit Infra- rotphotographie. Ein neueres Verfahren läßt sogar die Bestimmung der Entfernung auf Dezimeter genau ⁊zu. Wie entsteht ein Vulkan? Von keinem Vulkan kennen wir die voll- ständige Entstehungs- und Entwicklungs- geschichte, da die meisten unserer großen Vulkane bereits im Tertiär entstanden. Man hat deshalb versucht, da das Wesentliche bei der Entstehhung von Vulkanbauten der Aus- tritt von Gas und Flüssigkeit aus einem unter Druck stehenden Speicher ist, an Hand von Erdgasausbruchstellen die Probleme des Vulkanismus zu lösen. Durch den Austritt von Erdgas mit schlammbeladenem Wasser entstehen nämlich vulkanartige Gebilde, die Salsen, deren geringe Größe, niedere Tempe- ratur und Ungefährlichkeit die Untersuchung erleichtern. Ihre rasche Vergänglichkeit und große Zahl erlauben es, alle Entwicklungs- stadien nebeneinander zu studieren. Wie in Heft 18 der Umschau in Wissenschaft und Technik(Frankfurt a. M) ausgeführt wird, nahm man bisher beispielsweise an, daß be- nachbarte Vulkane, die zu verschiedenen Zeiten tätig sind, getrennte Herde besitzen. An Hand der Untersuchungen an Salsen ließ sich aber feststellen, daß solche Vulkane nur auf einen Herd zurückgehen. Das dort unter Druck stehende Gas sucht in allmählichem Durchsickern den Weg des geringsten Wider- standes. Der Druck den anderen Kanälen gegenüber wird immer größer, je weiter der Ausbruch fortschreitet, Erst nach Erschöp- kung verstopft sich der Kanal wieder, 80 daß durchaus beim nächsten Ausbruch einer der vielen anderen verstopften Randale aus- gewählt werden kann. Auf diese Weise darf auch kein gleich hoher Stand der Flüssig- keiten, das heißt ein gleichzeitiger Ausbruch mehrerer benachbarter Vulkane erwartet werden. Krebs„geographisch“ betrachtet Wenn wir heute sagen, Hautkrebs zum Beispiel kommt in den und jenen Ländern vor und in anderen kaum, so heißt das doch nur, daß die geographischen Unterschiede in der Häufigkeit auf bestimmte physikalische, chemische oder biologische Ursachen zurück- zuführen sind. Die statistischen Erhebungen, die man seit einiger Zeit darüber anstellt, sind aufschlußreich genug, um sie einmal, wie das in Heft 18 der Umschau in Wissen- schaft und Technik(Frankfurt a. M.) ge- schehen ist, aufzugreifen. Es ist festzustellen, daß die Krebskrankheiten mit dem Alter zu nehmen, was ein Grund dafür ist, daß sie bei primitiven Völkern seltener auftreten als bei zivilisierten mit der allgemein höheren Lebensdauer. Man nimmt nach den bisher gesammelten Erfahrungen an, daß sich Lungenkrebs 2. B. erst nach einer Finwir⸗ kungszeit der im Tabak enthaltenen schädi- genden Stoffe von mindestens 20 Jahre ent- wickelt. So ist es auch zu erklären, daß bei Frauen, die im allgemeinen erst seit wenigen Jahren in stärkerem Maße rauchen, Lungen- krebs heute noch selten auftritt. Während der Hautkrebs nach dem Aequator hin zu- nimmt(ultravioletter Anteil des Sonnen- lichtes), kommt Magenkrebs auf dem euro- päischen Kontinent und hauptsächlich auf der skandinavischen Halbinsel vor, in Afrika dagegen relativ selten. Auch bei Lippen-, Mundhöhlen-, Speiseröhren-, Brust-, Gebär- mutter- und Bronchialkrebs werden geogra- shische Unterschiede im Auftreten der Krankheiten festgestellt. 9 N 0 1 von Radwegen, Nrart Will an die Gemeinderäte, an die ge- MANNHEIM Donnerstag, J. Oktober 1954/ Nr. Die anhaltend intensive Hochbautätigkeit Buschgruppen vorgesehen, so daß ein neuer im allen Stadtteilen bedingt auch im Winter- etwa 700 Meter langer Promenadenweg zwi- halbjahr 1954/55 ein umfangreiches Arbeits- schen Feudenheim und Käfertal entsteht. programm im Straßenbau. Der Fertigstellung Auch die Fahrbahn der Seckenheimer neuer Wohnblöcke und Erschließung von Landstraße wird längs des Flugplatzes in Wohngebieten muß der Straßenbau folgen, über 1000 Meter Länge verbreitert. Außer- Daneben läuft das Programm des Ausbaus dem ist der Bau von hochgelegenen Rad- Behebung von Kriegszer- Sen Vorgesehen. störungen an Straßen, Anlage von Park- Am Kaiserring vor O 7 ist— Wie wir plätzen oder Parkstreifen und Bau neuer bereits berichteten— mit dem Bau eines übergeordneter Verkehrsstraßen 8 Parkstreifens(durchgehend von der Heidel- N berger bis zur Kunststraße) begonnen wor- Dem Wohnungsbau folgend, werden zur den. Die Grünanlage mit dem Springbrunnen Zeit in Feudenheim die restlichen Ab- vor der Benselbank wird durch den neuen Schnitte der Hermann-Löns- Straße und der Parkstreifen nicht beinflußt. Er ist gewisser- Straße„Am sonnigen Hang“ ausgebaut. Da- maßen das Pedant zu dem schmalen Park- mit wird zugleich die Verbindung streifen vor der Süddeutschen Bank. In den S zur nächsten Tagen wird auch mit der Anlage 1 5 880 dem 5 eines Parkstreifens auf der Mittelpromenade 5 3 Warzwald-, Hornis- der Werderstraße, von der Augusta-Anlage grinde- und Kniebisstraße voll ausgebaut. In bis zur Beethovenstraße, begonnen. Durch Wallstadt ist die Alemannenstraße in einer diesen neuen Parkstreifen unter den alten Länge von 380 Meter im Bau. Bäumen der Mittelpromenade— er wird in weiteres großes Vorhaben ist der etwa 20 Wagen Raum bieten— ist es mög- Ausbau der Straße„Am Aubuckel“, zwi- schen Feudenheim und Käfertal-Süd. Sie erhält eine 7,5 m breite Fahrbahn, außer- dem beiderseitig erhöht liegende Radwege von je zwei Meter Breite und auf der Süd- seite einen 3,5 Meter breiten Gehweg. Die- ser zur Landstraße 541 gehörende Straßen- zug wird mit einem neuartigen Asphalt be- legt. Langs des Gehwegs sind Bäume und Eine Ehescheidung Verleitung zu falscher Aussage wieg Es waren sehr abseitige und dunkle Wege, auf die der 45jährige Eugen aus Friedrichs- feld kam, als er zwischen die Mahlsteine enies Scheidungsprozesses geriet. 1—— dem Krieg war er Kaufmann und — 2 11 erwaltungsangestellter bei einer Kranken- „Gäste vertreibungssteuer kasse. Weil er PG war, hatte man ihn nach rief Gastwirte auf den Plan 3 3 3 EKriegsgefangenschaft 8 1 i a Ni mehr eingestellt. Er arbeitete dies und * 5 jenes, als Beifahrer, Vertreter, Ellfsarbeiter ee anutlich 5 N 15 und eine Zeitlang als Buchhalter bei den 85 1 nntlich um eine Not- Amerikanern. Aber er fand sich nicht mehr verordnungssteuer aus dem Jahre 1930, die ganz zurecht nach jenem vor fast 25 Jahren erlassenen Er War Unzufrieden nörgelte über das Gesetz von den Gemeinden erhoben werden ssen, schlug seine Frau. Schließlich lebte kann, nicht aber erhoben werden muß. man getrennt, der Scheidungsprozeß lief. Er Damals sollte sie dazu dienen, diejenigen stand nicht günstig für ihn. Er hätte gern Gemeinden finanziell zu entlasten, die durch alles ungeschehen gemacht, urn seinen beiden Wahlfahrtsausgaben besonders angestrengt Kindern, wie er sagte, das Elternhaus zu er- Waren. Etwa ein Drittel der Gemeinden er- halten. Vielleicht dachte er aber auch nur heben noch heute diese ihrem Zweck in- an die Kosten 1 entfremdete Steuer. Eine Tatsache, Um mit seiner Ehefrau eine Aussprache lie Anlaß des Protestes ist. Am Dienstag herbeizuführen, ließ er sich von einer Be- Sprach im Stadthallenrestaurant Heidelberg kannten, die in der Nachbarzelle des Bun- der zweite Landesvorsitzende des Hotel- und kers n gegenwärtigen Wohnung Gaststätten-Verbandes, Schellhammer, vof lebte, einen Brief schreiben. Er brachte Vertretern der Bezirksstellen des Hotel- und Briefpapier und Tinte und diktierte. Der Gaststätten-Verbandes Mannheim, Heidel- Brief lautete so, als hätte ihn die Metzger- berg, Buchen, Mosbach und Tauberbischofs- mreisterin, bei der seine Frau geholfen hatte, heim sowie vor Vertretern des Bundes der geschrieben. Senf, Wurst und Gurken seien Steuerzahler über das undurchsichtige Wesen gestohlen worden, sie möge zu einer Aus- 55 AT sprache kommen. Eugen wollte seine Frau nicht mehr länger als Einzieher einer un- abfangen, wartete aber zwei Stunden ver moralischen Steuer mißbrauchen lasse. Man will zunächst durch einen Aufklärungsfeld- zug auf die Unhaltbarkeit und auch auf die Ungesetzlichkeit dieser Steuer hinweisen. 18 Textil und Bekleidung beschäftigte wählten Vertreter der Landtage und des 5 Bundestages appellieren und man wird auch Im Saal 1 8 5 — Wie festgestellt wurde— nicht vor dra- am Dienstagabend die Bundes 8 5 stischen Maßnahmen zurückschrecken, wenn nete Lisel Kipp-Kaule vor den Krauen r Land und Bund nicht zur Einsicht kommen Industriegewerkschaft Textil- Bekleidung.— 2 W. Es wurden sozialpolitische und arbeitsrecht- 5 liche Fragen diskutiert, mit denen sich der Vorerst keine Sprengkammern 3. Ordentliche Kongreß des DGB in diesen in Mannheimer Brücken Tagen auseinandersetzt. Lisel Eipp-Kaule e 3 2 machte es den Frauen klar, daß sie sich Eine kommunistische Anfrage über den momentan in einem tariflosen Zustand be- Einbau von Sprengkammern in zwei Mann- finden und erklärte das vom DGB entwor- heimer Brücken beantwortete Staatsrat fene und dem Arbeitgeberverband vorge- Faul Vohwinkel vom F inenzministerlum am legte Positionschema für die Bekleidungs- Mittwoch im Landtag mit einem Flirrweis auf indlstrie, das, werde es durchgeführt, auf die Vereinbarung zwischen der Landes- dem Gebiet der ökonomischen Gleichberech- regierung und der amerikanischen Besat- tigung der Frau revolutionierend wirken und Zungsmacht, nach der in zwölf größeren mit einem Schlag den Artikel 3 des Bonner Brücken zwischen Mannheim und Stuttgart Grundgesetzes realisieren würde. bis auf weiteres keine Sprengkammern ein- gebaut werden sollen. Im übrigen würden Sprengkammern seit langen Jahren nicht nur in Deutschland sondern in allen west- europäischen Ländern, nicht zuletzt auch in der Schweiz, in jede neue Brücke eingebaut. Auf eine kommunistische Ergänzungsfrage, ob bei den jüngsten Besprechungen zwischen erung und Besatzungsmacht vereinbart d worden sel, daß die Sprengkammer-Verein- 2 barung nur für den Augenblicke gelten solle, eine Beleuchfung i sagte Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller, davon, daß ich die Einschränkung„bis auf weiteres“ besage mal es in den Zu wenig Licht 1 2. Frage selbst entscheiden könne. wohne in der Mittelstraße, bin Monteur von 8 Beruf und komme als 8 5 5 3 112 Mannheim herum. Wie das so ist, bin ich ma Wohin gehen 8 80 früh, mal spät unterwegs und da sieht man, Donnerstag, 7. Oktober: 20.00 bis 22.00 Uhr:„Schwanensee“(für die Theatergemeinde); Mozartsaal 19.30 bis Uhr:„Hexenjagd“; Liederabend mit Shirley Sudock; 19.30 Uhr: In Feudenheim, Käfertal-Süd, Schloßhotel einer Festbeleuchtung sprechen, denn liche Angestellten). Stragenbau folgt den Verkehrs- Anforderungen Verbreiterung von Straßen, Anlage von Parkplätzen und Radwegen im ganzen Stadtgebiet Ich las kürzlich unter„Anregungen und Beschwerden“, daß ein Einsender die Meinung die neu errichtete Promenade Zwi- müßte auch Ganz abgesehen das für überflüssig halte, zu- Winter geht, wären meines Er- nach seiner Ansicht, daß gewartet werden achtens die Straßen der Stadt, die noch zum olle, bis die Bundesrepublik über diese Teil im Argen liegt, besser zu beleuchten. Ich Nationaltheater wo etwas mehr Licht wirklich am Platze Wäre. Oststadt, 5 22.48 Neckarstadt-Ost(hier ganz besonders), ja sogar Amerikahaus 20.00 Uhr: auf dem Ländenhof kann man zum Teil 8 a Pfarrer Giese spricht über„Die stehen mindestens alle 15 bis 20 Meter Hater- Frau im Strafvollzus DAG, Gruppe Weib- nen. In der Karl-Benz- oder Kinzig, Main- straße und an den Kasernen(Neubauten des lich, den Grünstreifen in der Augusta- Anlage zu erhalten. Zwei der umfangreichsten Vorhaben sind zur Zeit die Anschüttungen in Friedrichs- feld sowie hinter der Zellstofffabrik. Im Ortsteil Friedrichsfeld entsprechen die Ver- kehrs verhältnisse bereits seit langem nicht mehr den heutigen Anforderungen. Aus die- sem Grunde wird eine Umgehungsstraße gebaut mit einer Ueberführung der Eisen- Dahnlinie Mannheim Heidelberg. An Stelle der Metzer Straße entsteht vor der Stein- zeugfabrik ein neuer Straßenzug. Gleich- zeitig ist mit der Schüttung des Damms für die Bahnüberführung begonnen worden. Da der Trümmerschutt in Mannheim bereits knapp wird, hat das Tiefbauamt auch mit den Dammschüttungen in der Franken- thaler- und Schienenstraße hinter der Zell- stofffabrik begonnen. Dort wird einmal die als Hauptzubringer zur Autobahn bei Sand- hofen gebaute Betonstraße als kreuzungs- freie Hochstraße über die Riedbahngleise hinweg zur Waldstraße weitergeführt. 8 mit bösen Folgen t schwer/ Sieben Monate Gefängnis gebens. Dieser Brief war sein erster Fehl- tritt. Urkundenfälschung und Nötigung sagte der Staatsanwalt dazu. Als nun die Scheidung nicht mehr auf- zuhalten war, versuchte er ein möglichst günstiges Ergebnis zu erreichen. Dafür schien mm ein Freund recht geeignet. Der hatte ihn gelegentlich besucht und vielleicht auch ein- mal seiner Frau— Pfälzer sind ja etwas temperamentvoll— aus Jux den Arm um die Taille gelegt. Diesen Freund suchte Eugen auf und bat ihn, als Zeuge im Scheidungs- prozeß auszusagen. Er solle doch noch„etwas dazumachen“, forderte Eugen, und der Freund sagte„ja, jal“, um ihn loszuwerden. Vor Gericht blieb er jedoch bei der Wahrheit. Er verweigerte auch nicht die Aussage, Wie ihm Eugen noch kurz vor der Verhandlung geraten hatte. Der Staatsanwalt beantragte vier Monate Gefängnis für Urkundenfäl- schung und Nötigung und fünf Monate für die Beeinflussung eines Zeugen. Das Urteil lautete auf sieben Monate Gefängnis mit Bewährung. Wenn sich Eugen in den näch- sten künf Jahren straffrei führt und pünkt- lich den Unterhalt für Frau und Kinder be- zahlt, muß er nicht hinter schwedische Gar- dinen. Strafbar hatte sich auch jene Frau ge- macht, die auf sein Bitten hin, den Brief schrieb. Zwei Monate Gefängnis waren be- antragt. Ihre Strafe flel jedoch unter die Amnestie. bt Bezahlter Haushaltstag für Frauen sich mit Fragen der berufstätigen Frau Auch dieses Mal kam der vielumstrittene pezahlte Haushaltstag erneut zur Sprache. Die Frauen Wollen wie in Nordrhein- West- falen, Niedersachsen, Hamburg und Bremen, Wo der Haushaltstag bereits zum Gesetz erhoben ist, ebenfalls die Chance über den Landtag zum Zuge zu kommen, nützen. Daß die jungen Menschen bis zu 20 Jah- ren keinen Kündigungsschutz haben, wurde als Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz Angesehen. In der anschließenden Diskussion kam zum Ausdruck, daß man mit Frauen über derartige Fragen nur schlecht ins Gesprach komme, weil die meisten von ihnen ihre Arbeit im Betrieb lediglich als Uebergang von der Schulbank zum Traualtar ansähen. do und das ganze Viertel, besonders„Am Oberen Luisenpark“ ist vollkommen entwertet. Warum hat ein kilometerbreites Stück in der Oststadt überhaupt keine Verbindung zur Stadt und Bahnhof? Ueberall werden neue Autobus- oder Bahnlinien eingeführt, nur hier nicht. Könnte nicht ein Autobus zum Beispiel beim Telegraphenamt halten, da in der Um- gebung(Versicherung, Post usw.) 80 viele Menschen arbeiten? Wie häufig fahren leere Wagen von der Collinistraße aus dort vorbei, die man nicht benutzen kann! Ferner möchte ich noch hinzufügen, daß vor dem Krieg nach Neuostheim(Haltestelle Rennwiese) zwei Straßenbahnlinien fuhren, die 25 und 15. Heute fährt vormittags nur noch eine viertelstündlich ab, obwohl Oststadt wie auch Neuostheim seit dieser Zeit stark aus- gebaut wurden. E. K. Straßenbahnhaltestellen Die Antwort der Verkehrsbetriebe in Nr. 213, Grundsätzlich schließen 58 5 Grenzschutzes) sind elektrische Lampen in Seite 7, ist sonderbar. 7 5 Wie wird das Wetter? noch kürzerem Abstand aufgestellt. Sehen Sie sie sich dieser meiner Meinung an, aber sie Da möchten nichts ändern. Weshalb hier am alten sich dagegen die Neckarstadt-West an: eine trübe Funzel brennt. Ich frage mich, sind die Leute erwähnten Bezirken bessere Vorhersage bis Freitag früh: Wechselnd bewölkt mit Wei tagstemperatur 10 bis 13, nachts Sicherheit nachts auf der 5 bis 8 Grad. Später vorüber- nicht erst sprechen. 4 ae Oststadt stiefmütterlich behandelt? Maxau 579(12), Mannheim 476(240, Worms 393(— 24), Caub 372(27). Pegelstand des Neckars am 6. un Plochingen 136(6), Gundelsheim 198(—2), unerträglicher, Mannheim 488(22). zur Autobahn Oktober: wagen umgebaut? führen: Die Häuser leiden no gibt es Straßen, Wo zwischen zwei Ecken nur in den oben Steuerzahler? Oder kommt es daher, daß in der westlichen Neckarstadt fast nur Arbeiter wohnen, die teren Regenfällen, kühler. Mit- weniger Licht Als andere brauchen? Von der Straße will 8 8 Wann wird endlich die seit Jahren begon- nene Umgehungsstraße am Neckar für Last- Der Lärm wird immer besonders in den Straßen, die kleben bleiben? An eine Aenderung der Stra- Bennamen hat sich das Publikum auch ge- wöhnt, weshalb sollte es bei den Namen von einigen Straßenbahnhaltestellen anders sein? Mit Umbenennung der Friedrichsbrücke in Kurpfalzbrücke hat sich die Straßenbahn- haltestelle dort ohne weiteres geändert. Selten wird noch ein Fahrschein zur Friedrichsbrücke verlangt. Und ist aus„Börse“ nicht„Rathaus“ geworden? Waren Friedrichsbrücke und Börse Keine Begriffe? Weshalb ging es hier und nicht anderswo? An den Brauereien ist noch niemals eine Straßenbahn vorbeigefahren.— Und wWwas soll das„Kgdm“ auf den Fahrplantafeln der Linie 7 nach Neckarau bedeuten? Wahrschein- t lich Kriegerdenkmal, aber, bitte, Wo ist die- 2 Ein dicker Brocken Arbeit entschärft. Es handelte sich um eine 20-Zentner- Bombe, gelegt und mit einem Spezialschlepper an Land gezogen wurde. Zünder ein Fachmann gerade arbeitet, wurde am Dienstag gefunden und ist innerhalb der letzten Tage der dritte Sprengkörper, der im wahrsten Sinne des Wortes aus den Fluten„auftauchte“— als gefährliches Symbol hoffentlich vergangener „Nationalstaat und Nationalismus“ ö Ein Schweizer Journalist Ein drei Vortragsabende umfassendes Seminar unter dem Thema„Nationalstaat und Nationalismus“, durchgeführt vom Mannheimer Amerikahaus, das als Referen- ten dafür den Schweizer Journalisten und Bonner Deutschlandkorrespondenten der Zürcher Tageszeitung„Die Tat“, Fritz René Allemann, verpflichtete, begann vorgestern mit einem Vortrag und einer anschließend sehr Hitzig geführten Diskussion über„Wer- den und Wachstum des europhischen Natio- nalstaates/— Dieser erste Vortrag galt den geschichtlichen Wurzeln des Klassischen europäischen Staaterisystems. Allemann er- lzuterte die Entstehung des nationalen Staatentypus aus der Feudalwelt des Abend- ländischen Mittelalters, gingden verschiedenen Ausprägungen nach, die dieser Typus in den großen Ländern unseres Erdteils erfahren hat und interpretierte das„europäische Gleichgewicht“ als die geschichtlich gewor- dene Form des Zusammenlebens zwischen den Mächten im 19. Jahrhundert. Was Allemann damit seinem höchst in- teressierten, wenn auch zahlenmäßig nicht starkem Auditorium bot, war eine weitgrei- fende Zusammenschau geschichtlicher Er- scheinungen, die ihm als bedeutsam für den politischen Status Europas vor dem ersten Weltkrieg erschienen. Damit ist gesagt, dag er keineswegs eine geschichts wissenschaft- liche Analyse, sondern persönliche Alsdeu- tungen historischer Phänomene vortrug, um damit eine Basis zu schaffen für das Thema des nächstfolgenden Abends, an dem er Be- trachtungen zur Krise des europäischen Dieb tröstete sich mit Wein und Sekt Griff in die Kasse war erfolglos/ Aus dem Polizeibericht In der Schwetzingervorstadt hatte ein Dieb eine ziemlich komplizierte Klettertour unternommen, um sich Zugang zu einer Gastwirtschaft zu verschaffen. Im Ausschank raum hob er die Deckplatte des Büffets ab, um an die Kasse zu kommen. Sie war jedoch ANETEAu NEN. BESSER ges? Es ist als ein Opfer des Krieges entfernt worden. F. J. Entfernung des Uebergangs Baum- Innere Bogenstraße Mit verdächtiger Eile wurden die mit gro- gem Aufwand an Kosten errichteten Schranken und die Verkehrsinsel an dem Ubergang Baum- Irmere Bogenstraße entfernt. Seit Jahrzehnten bestand hier für die betroffene Bevölkerung die kürzeste und nach dem Ausbau der Roll- bühlstraße relativ gefahrloseste Ueberquerung von Käfertal-süd und Käfertal-Nord. Nie Be- ziehungen der Kundschaft zu den beiderseits der Rollbühlstraßge gelegenen Läden, der Apo- theke, dem Mͤilchgeschäft u. a. wurden einfach unterbrochen, wenn der Kunde oder Kranke nicht einen Umweg von etwa 20 Minuten auf sich nehmen will oder kann. Dabei sind die nun aufgezwungenen Uebergänge am Sand und dem Haltepunkt durch die Querverbindungen weit größere Gefahrenherde, während der Upergang an der Baumstraße eine klare Uebersicht ge- stattete. Um die sichere Ueberleitung der Schulkinder an der Baumstraße über die Rolibühlstraße zu gewährleisten, hatte man zu Schulbeginn und Schulschluß Scheutzleute aufgestellt. Dies ging reibungslos und die Kinder hatten neben dem kürzeren Schulweg auch noch gut gepflegte Geh- wege zur Verfügung, was in Hinsicht auf Ver- eisung und Schnee im Winter nicht zu unter- schätzen sein dürfte. Am Sand dagegen, der meist unbebaute Strecken aufweist, wo kein Sand gestreut, kein Scimee entfernt wird, lie- gen die Verhältnisse wesentlich ungünstiger. Daß„am Sand“ die Uber wachung durch Schutz- leute trotz der grünen Welle vorgenommen wer- den muß, weil sonst die Fahrer immer nur „grün“ sehen, ist selbstverständlich. Was ist also gewonnen? E. M. wurde gestern vormittag vom staatlichen Spreng- und Muni⸗ tionsrdumkommando an der Necharspitze in stundenlanger die unter Wasser frei- Die Bombe, an deren Zeiten. hw /h/ Foto: Steiger 1 sprach im Amerikahaus Nationalstaates anstellen wird. Bewunder wert an seinen Ausführungen, die ja schliel lich nicht mehr als subjektive Meinunge griffsflächen boten, war die mitreißen Lebendigkeit, in der er den an sich spr den geschichtlichen Stoff zu bändigen der stand. In der Diskussion zeigte sich, di offenbar niemand während des Vortrag beinhalteten und darum zahlreiche 0 geschlafen hatte 5 Termine Der Vertriebenen-Ausschuß der ODU 5 am 7. Oktober von 17 bis 19 Uhr Sprechstund für Heimatvertriebene und Sowietzonenflüch linge im Parteisekretariat, N 5, 2, ab. 5 Wiedersehenstreffen des ehemaligen I. 1 Mannheim-Heidelberg am 23. Oktober in det Festhalle zu Leimen bei Heidelberg um 20 Uhr, Teilnehmer werden gebeten, sich bei der Ge, schäftsstelle Erich Pfitzenmaier, Heidelberg Bahnhofstraße 17, schriftlich anzumelden. Süddeutsche Klassenlotterie. Am 20., 21, Ul 22. Ziehungstag der 5. Klasse wurden in gesamt 8 400 Gewinne gezogen, darunter i gende größere Treffer; Ein Gewinn zu 1000 DM auf die Nr. 195 372, drei Gewinne a 10 000 DM auf die Nr. 61 841, 73 811, 196,500 zwel Gewinne zu 5 000 PM auf die Nr. 30 N00 Wir gratulleren! Emil Jörger, Mannhelm⸗ Rheinau, Distelstand 1, wird 70 Jahre du Marie Brenneisen, Mannheim, àn den Kaste, nen 11, vollendete das 75. Lebensjahr. Theres, Paul, Mannheim, E 6, 1(Bürgerhospital) be. geht den 80. Geburtstag. Elisabeth Heil, Mann“ heim, Waldhofstraße 224, wird 82 Jahre alt. * am Abend zuvor geleert worden. Dall) öktnete er die Kühltheke und nahm je die Flaschen Wein und Sekt mit. Die Krimina, polizei ist dem Täter auf der Spur. In einem Kaufhaus in der Innenstadt 20 sich eine jüngere Dame einen neuen Mante an und Wollte das Geschäft verlassen. u Ausgang wurde sie von einer Verkäufern die sie beobachtet hatte, festgehalten. 1 9 1 Ausbruch mißlang Auf der Jungbuschstraße war ein Mar wegen Körperverletzung festgenommen wo den. Als er abgeführt wurde, versuchten 1 zwei seiner Freunde zu befreien. Ein Polize“ beamter wurde durch Faustschläge verletd Nach Gebrauch des Gummiknüppels konnten zwei der Rowdies auf die Wache gebrach werden, während der dritte entkam. Lebensmüde Ein 52jähriger Arbeiter von Rhein wurde mit einer tiefen Schnittwunde Krankenhaus eingeliefert. Offenbar hatte Mann versucht, sich durch Aufschneiden de Pulsader das Leben zu nehmen. 6 Bisher 42 Verkehrstote 0 Der September brachte gegenüber det Vormonat eine Zunahme von 39 Unfällen. B wurden 481 Zusammenstöße aufgenommen wobei vier Personen getötet und 293 ver letzt wurden. Seit Jahresbeginn beträgt di Zahl der Unfälle 37/77, wobei 42 Tote um 2138 Verletzte zu beklagen waren. Der Sad schaden beträgt 1 039 500 Mark. 1 Lebensgefährlich verletzt Gegen 23 Uhr stießen an der Feuerwach ein Personenkraftwagen- der aus dem Thea dor-Kutzer-Ufer kam, mit einem Motors auf der Brückenstraße zusammen. Der Mt torradfahrer kam mit Prellungen davod seine Ehefrau auf dem Soziussitz jedol wurde lebensgefährlich verletzt. Außer die sem Unfall gab es am Dienstag weitere Zusammenstöße, bei denen zehn Persone verletzt wurden, f— Hell 1010 Aer lichte Tag mach entde deren fort daß Heide lers mina! 1904 Absch diese: herzk kestge nator kung seine der einen — Si Winte besse diesel ken“ trieb 80 Tei gebie ben. B Bi Pfinz Taba ernte landv schäf badis zerta jähri der 1 den, tige als D det v St gen, tion, — er venke kom erziel 48 sü nen. Wach Mittv dafür mit d gewWis habe einvyl Jahre nachy plin niger ben 8 Vorje St „Kun temb desge Stutt, einzig geste Kuns deuts wärti Bild Werte Sücdy den v bahn nach Ausst wird. sonde Und 8 Käuf. In Ausst Würt Wetth beson bind Urku Der Fre nat des gente undi erreic des 1 Südb zahlr. 8 in emp Stati einen ber-J ee 1 Muni⸗ langer er frei. deren nerhalb zus den Steiger l„ wunderns, ja schliel Meinunge iche Al, ütreißend sich sprö ligen ver sich, dal Vortrag 15 CDU ha d rechstunc onenflücht. 0. ligen I. ber in del um 20 Unt, ei der Ge. . elden. 20., 21. un urden ing. runter fol zu 100 ö% ewinne 1 311, 196,0 Nr. 30 J0% Mannheim Jahre d. den Kasel- Wr. Theres ospital) be eil, Mann ahre alt. Kt len. Daf hm je die ö Kriminal- r. enstadt 20 uen Mane lassen. Au erkäuferin ten. ein Man mmen wo, zuchten ill nin Polize, ge verleti Els konnten de gebrach am. N 19 wunde ar hatte dk meiden de 0 nüber den Infällen. B. genommen d 293 vel⸗ beträgt di 2 Tote Der Sack at Feuer wach dem Theis u Motortat n. Der Me gen dard sitz jede Außer die Weitere! n Persone Nr. 234/ Donnerstag, 7. Oktober 1954 DREI-LANDER-SEITE Seite 5 ee UMS CHAU IN BAD EN-WURTTIEMBERC Selbstmord auf den Schienen Heidelberg. Einen entsetzlichen Fund machte der Wieblinger Fahrdienstleiter. Er entdeckte auf dem Bahnkörper eine Leiche, deren Kopf vom Rumpf getrennt war. So- fort eingeleitete Untersuchungen ergaben, daß es sich um den Selbstmord eines in Heidelberg wohnenden Musik wissenschaft- lers handelte. Wie die Ermittlungen der Kri- minalpolizei inzwischen ergaben, hat der 1904 in Karlsruhe geborene J. H. in einem Abschiedsbrief an seine Frau die Gründe zu diesem Schritt dargelegt. H. war schwer herzkrank und sollte wegen einer kürzlich festgestellten Lungentuberkulose in ein Sa- natorium verbracht werden. Seine Erkran- kung veranlaßte ihn, sich unbemerkt von seiner Wohnung zu entfernen und sich auf der Strecke Heidelberg- Mannheim vor einen Zug zu werfen. Aussichtstriebwagen im Kraichgau Bretten. Der Zugverkehr auf der Kraich- gaubahn Karlsruhe— Bretten— Eppingen — Heilbronn und auf der Strecke Eppingen — Sinsheim hat mit der Einführung des Winterfahrplans 1954/55 eine beachtliche Ver- besserung erfahren. Die Bundesbahn hat auf diesen im Heimatgebiet als„Schattenstrek- ken“ bezeichneten Linien moderne Aussichts- triebwagen eingesetzt und hilft damit dieses 80 reizvolle, noch wenig bereiste Landschafts- gebiet für den Fremdenverkehr zu erschlie- ben. Beste Tabakernte seit 15 Jahren Bretten. Im Kraichgau, Bruhrain und Pfinzgau, die zu den ältesten deutschen Tabakanbaugebieten gehören, ist die Tabak- ernte jetzt eingebracht worden. Wie Ober- landwirtschaftsrat Otto Engelhardt, der Ge- schäftsführer des Landesverbandes der badischen Tabakbauvereine, auf einer Pflan- zertagung in Bretten mitteilte, darf die dies- jährige Ernte in diesem Gebiet als die beste der letzten 10 bis 15 Jahre angesehen wer- den. Es werden fast ausschließlich hochwer- tige Zigarrentabake erzeugt, die vornehmlich als Deckblatt und Umblattmaterial verwen- det werden können. „Aktion Roter Punkt“ Stuttgart. Nach den guten Anfangserfol- gen, die in Nordrhein- Westfalen mit der Ak- tion„Roter Punkt“—„Friede auf der Straße“ — exzielt werden konnten, wird die Landes- Verkehrswacht von Baden- Württemberg am kommenden Samstag mit dieser Verkehrs- erziehungsmaßgnahme auch im Bereich ihrer 48 südwestdeutschen Kreisverbänden begin- nen. Der Vorsitzende der Landesverkehrs- wacht, Herrmann Jllg, erklärte hierzu am Mittwoch in Stuttgart, es seien Anzeichen dafür vorhanden, daß nunmehr endlich auch mit der Verkehrserziehung der Erwachsenen gewisse Fortschritte erzielt würden. Bisher habe man nur erfolgreich auf die Jugend einwirken können. Im ersten Halbjahr dieses Jahres seien in Baden- Württemberg jedoch nachweislich infolge besserer Verkehrsdiszi- plin der Verkehrsteilnshmer 3,4 Prozent we- niger Menschen im Straßenverkehr ums Le- ben gekommen, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nur ein Gemälde verkauft Stuttgart. Bei der Verkaufsausstellung „Kunst im Schaufenster“, die vom 25. Sep- tember bis 4. Oktober erstmals für das Bun- desgebiet in den Hauptgeschäftsstraßgen Stuttgarts veranstaltet wurde, hat nur ein einziges Bild einen Käufer gefunden. Aus- gestellt waren in über 250 Schaufenstern 360 Kunstwerke, vorwiegend Gemälde südwest- deutscher Künstler. Bei dem von einem aus- wärtigen Industrieunternehmen angekauften Bild handelt es sich um ein Aquarell im Werte von 160 Mark. Der Werbefachverband Sücwest als Veranstalter hofft, daß sich in den nächsten Tagen noch einige Verkäufe an- bahnen, da etwa die Hälfte der Firmen erst nach dem offiziellen Abschlußtermin der Ausstellung ihre Schaufenster neu dekorieren Wird. Die ausstellenden Künstler sind be- sonders darüber enttäuscht, daß weder Stadt und Staat noch die ausstellenden Firmen als Käufer aufgetreten sind. In einem im Zusammenhang mit der Ausstellung vom Landesgewerbeamt Baden- Württemberg veranstalteten Schaufenster- wettbewerb wurden zwölf Firmen für eine besondere künstlerische und originelle Ver- bindung von Dekoration und Kunstwerk mit Urkunden ausgezeichnet. Der nasseste September seit 58 Jahren Freiburg. In Baden ist der verflossene Mo- nat nach den statistischen Aufzeichnungen des Wetteramtes Freiburg mit 19 bis 25 Re- Sentagen der nasseste September seit acht- undfünfzig Jahren gewesen. In Nordbaden erreichten die Regenmengen fast das dreifache des langjährigen Septemberdurchschnitts, in Südbaden das zweieinhalbfache. Trotz den zahlreichen Regen- und sogar Schneefällen bis in tiefe Lagen herab lag die Durchschnitts- temperatur, die von den meteorologischen Stationen in Baden gemessen wurde, bis zu mem Grad höher als die normale Septem- ber- Pemperatur in anderen Jahren. 3 Gerhard Weber, der das Nationaltheater Mannheim wird, schuf den Konzertsaal des Hessischen Rundfunles im Funkhaus am Dornbusch in Frankfurt. Dieser Raum für 1200 Besucher konnte nicht„frei“ gestaltet werden. weil Rüclesickt 2u nehmen war auf die Erfordernisse der Sendearbeit. Die Maße: Länge 50, Breite 23 bis 32, Höhe 7 bis II Meter. Entfernung von der Vor- derkante der heruntergeklappten Sitze bis zur Lehne der Vorreine 60 Zentimeter Ueber den technischen Elementen wurde die Behaglich- heit der Besucher nicht vergessen. Die Wände des Saales sind mit einer erbauen 84 Kilometer lungen durchlässigen Haut dus Stäbchen überzogen, die „ulcustische Elemente“ bergen. Zur Verwendung kam das helle Holz der japanischen Sen-Escke, die Klappstuhle der Zuhörer sind in einem zarten Grün gehalten, gelb. Die Geländerteile am Orchester sind aus eremigem Plexiglas. Die Stäbchen Verkleidungen sind blaugrün getönt, so daß im Saal ein grünlicher Ton vorherrscht, der sich neutral verhält zu den Kleidern des Publikums. Der in Lichtfluten getuuchte Saal wurde bei der kurz- lich erfolgten Uebergabe und Einweihung bewundert. die Sitze des Orchesters und des Chors sind Wk/ Foto: Pfau Die Neigung zur Flurbereinigung wächst Die Aemter können den Gesuchen der Bauern kaum noch nachkommen Stuttgart. Landwirtschaftsminister Lei b- fried bezeichnete vor der Presse die For- derung des Bundesernährungsministers Lübke, die Flurbereinigung müsse in zehn Jahren beendet sein, für Baden- Württemberg als undurchführbar. Leibfried wies darauf hin, daß im südwestdeutschen Gebiet insge- samt 1 971000 Hektar land wirtschaftliche Nutzfläche neueingeteilt werden müsse. Das seien fast 80 Prozent der gesamten Nutz- fläche. 411 000 land wirtschaftliche Betriebe würden von der Umlegungsaktion betroffen werden. Es sei keine Seltenheit, daß land- wirtschaftliche Betriebe von fünf Hektar Größe 40 bis 50 Einzelparzellen, die oft weit zerstreut lägen, bewirtschafteten. Die Einführung von Maschinen auch in kleineren land wirtschaftlichen Betrieben Noch vor dem Pariser Autosalon Olympia-Rekord mit neuem Gesicht haben die Opelwerke in Rilssels- heim der deutschen Oeffentlichkeit inren verbesserten„Olympia Rekord“, Modell 1955 (unser Bild), und einen neuen„Olympia, eine Standard- Ausführung des, Rekord“ Modells, vorgestellt. Das Gesicht des„Rekord“— bestimmt durch den vergrößerten, unterteilten Kühllufteintritt— wurde dem des Kapitän angeglichen. Außerdem sind die seitlich gut sichtbaren Blinklickter übernommen und das Rüchfenster um eta ein Drittel vergrößert worden. Die Inneneinrichtung wurde wesentlich verbessert und durch eine Steigerung der Verdichtung eine größere Beschleunigung im ersten und zweiten Gang erreicht. Aus der Hessischen Nachbarschalif „Komet“ wieder im Dienst Frankfurt. Der Schlaf wagen-Gliedertrieb- zug„Komet“ der Deutschen Schlafwagen- und Speisewagengesellschaft verkehrt wieder zwischen Hamburg, Frankfurt und Basel. Er War bereits im Sommer eingesetzt, jedoch später aus dem Betrieb gezogen worden, um noch einmal überprüft zu werden. 124 Vermißtenschicksale in 4 Tagen aufgeklärt Frankfurt. Die Suchdienste des Deut- schen Roten Kreuzes und des Bundes ehe- maliger Fallschirmjäger haben in Frankfurt mit Hilfe ihrer gemeinsamen Bilder-Such- dienstausstellung in der Paulskirche inner- halb von vier Tagen 124 Vermißtenschicksale aufklären können. Wie der Leiter der Wan- derausstellung, Tarnowsky, sagte, sind durch sie bisher etwa 8000 Fälle aufgeklärt wor- den. Die Schau wurde seit dem Frühjahr 1952 in 55 Städten der Bundesrepublik und in Westberlin gezeigt. Allein in diesem Jahr konnte bis zum Oktober der Verbleib von fast 3500 Soldaten geklärt werden. Die Schau umfaßt nicht nur frühere Fallschirmjäger, sondern Soldaten aller Wehrmachtsteile. Sie wird ständig erweitert, da in allen Städten Angehörige von Vermißten um die Aufnahme weiterer Bilder bitten. Im Bundeshaus in Bonn, wo die Bilder und Vermißtenbände schon ausgestellt waren, wurden 175 Schick- Sale geklärt. Ueber 1600 neue Gewerbebetriebe in Hessen Wiesbaden. Bei den hessischen Gewerbe- registern wurden nach Mitteilung des Stati- stischen Landesamtes im August dieses Jahres 1616 gewerbliche Neugründungen(ohne Wandergewelrbe) angemeldet(Vormonat 1776). Abgemeldet wurden 1219 Gewerbebetriebe (Vormonat 1431). Vertriebene hatten an den Anmeldungen einen Anteil von 10,6 Prozent (Vormonat 9,3 Prozent) und an den Abmel- dungen von 7,7 Prozent(6,1 Prozent). Mit Ausnahme des Handwerks erhöhte sich bei allen Gewerbearten der Bestand an Betrie- ben. Auf 100 Anmeldungen kamen bei Her- stellern 90(Vormonat 109) Abmeldungen, beim Handwerk 137(170), beim Großhandel 65(86), beim Einzelhandel 64(72), beim Vertreter und Vermittlergewerbe 77(58), bei Gast- stätten und Beherbungsbetrieben 44(34), beim Verkehrsgewerbe 46(52) und bei allen übrigen Gewerben zusammen 54(59). Manöver auf eigene Faust beendet Dillenburg. Die Gießener MP holte jetzt etwa ein Dutzend amerikanischer Soldaten ab, die sich nach Abschluß der Manöver in habe den Willen der Landwirte, ihre Parzel- len zusammenzulegen, in einem Umfang ge- weckt, dem die staatliche Flurbereinigungs- verwaltung erst im Laufe vieler Jahre werde nachkommen können. Durch weitere Ver- mehrung des technischen Personals der Flur- bereinigungsämter und durch Verbesserung der Verfahren hoffe die Landwirtschaftsver- Waltung, die Jahresleistung(1953: 19 000 Hek- tar, 1954 voraussichtlich 24 000 Hektar) in den nächsten Jahren auf etwa 50 000 Hektar stei- gern zu können. Die vorhandenen 1,3 Millio- nen Hektar bereinigungsbedürftiger land- Wirtschaftlicher Nutzflächen der ersten bei- den Dringlichkeitsstufen könnten dann in etwa 30 Jahren umgelegt werden. Als besonders dringlich bezeichnet Leib- fried die Flurbereinigung in Südbaden. Die von der Regierung zugesagte Hilfe für den Hotzenwald(im südlichen Schwarzwald) könne ohne Flurbereinigung nicht wirksam werden. Der Weinbau und der Tabakbau, die für viele südbadische Betriebe entschei- dend seien, müßten wirtschaftlicher gestaltet werden. Der Minister wies hierbei den von Freiburger Stellen erhobenen Vorwurf nach- drücklich zurück, das neue Land habe sich um diese Dinge zu wenig gekümmert und das Personal für die Flurbereinigung nicht genügend vermehrt. Tatsache sei, daß sich seit dem I. Oktober 1952 die Zahl der Dienst- kräfte in der Flurbereinigungsverwaltung von 87 auf 145 erhöht habe. Die Personal- vermehrung habe in Südbaden 66 Prozent gegenüber nur 43 Prozent in den anderen Landesteilen betragen. Südbaden sei gegen- über anderen Landesteilen keinesfalls be- nachteiligt, sondern bevorzugt worden. Ausführlich verwies Leibfried auf die Notwendigkeit, eine Wiederteilung einmal zusammengelegter Grundstücke zu verhin- dern oder zumindest zu erschweren. Baden- Württemberg halte die Aufnahme derartiger Schutz bestimmungen für erforderlich und werde alles tun, um eine entsprechende Aenderung des zur Zeit in Bonn ausgearbei- teten Gesetzes zur Verbesserung der Agrar- struktur herbeizuführen. Hessen noch eine Woche lang auf einem Platz in Dillenburg niedergelassen hatten. Bei ihrem Manöver auf eigene Faust hat- ten die dienstmüden US-Soldaten freigiebig Zigaretten, Benzin und Verpflegung ver- teilt und lockere Mädchen gelockt. Die Mi- litärpolizei hat das dienstwidrige Friedens- biwak aufgelöst, das schon bei der Bevölke- rung Anstoß erregt hatte. Hundert-Jahr-Feier der Stadt Bad Nauheim Bad Nauheim. Bad Nauheim stand am Dienstag ganz im Zeichen seiner Hundert- Jahr-Feier. Das Stadtbild war von der histo- rischen Stadtwache beherrscht, die aus Anlaß der 100-Jahr-Feier der Verleihung der Stadt- rechte vor den Toren der Eingangsstragen aufgezogen war. Im Mittelpunkt der Feier- lichkeiten stand ein Festakt im Kurhaus. Bürgermeister Fritz Geißler schilderte dabei jenen historischen 5. Oktober 1854, an dem nach einem dritten Gesuch das damals kaum erwachte Heilbad die„Stadtgerechtsamen“ von Kurfürst Friedrich Wilhelm I. von Hes- sen-Kassel erhielt.— Unter den Gratulanten Waren Ministerialrat Dr. Schubert vom hessi- schen Innenministerium, Regierungspräsident Arnoul sowie die Vertreter der Gemeinden des Kreises Friedberg. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ „Wochenend“ beschlagnahmt Ludwigshafen. Das Amtsgericht Lud- wigshafen hat am Dienstag die Beschlag- nahme der neuesten Nummer vom 9. Okto- ber der im Nürnberger Olympia-Verlag er- scheinenden Zeitschrift„Das Wochenend“ verfügt. In dem Gerichtsbeschluß heißt es zur Begründung der Beschlagnahme, eine Reportage unter der Ueberschrift„Men- schenfalle unter Libelle“ auf Seite 3 beschul- digte den Besitzer eines Ludwigshafener Nachtlokals, dem Menschenraub Vorschub geleistet zu haben. Der Besitzer des Nacht- lokals habe durch eidesstattliche Versiche- rung und Urkunden die Unrichtigkeit der Behauptungen in dieser Reportage glaubhaft machen können. Das Ar ericht hat den Olympia-Verlag aufgefordert, die Druckunter- lagen für die Seite 3 der Zeitschrift einem Gerichtsvollzieher auszuhändigen, andernfalls müsse eine Geldstrafe in unbeschränkter Höhe verhängt werden. Vom Olympia-Verlag in Nürnberg wurde zu der Beschlagnahmeverfügung erklärt, er werde dagegen Einspruch erheben, Die einstweilige Verfügung liege auf der glei- chen Ebene, wie die in der letzten Zeit ge- gen andere Wochenzeitschriften verhäng- ten Maßnahmen. Sie berühre grundsätzlich das Prinzip der Pressefreiheit, das durch derartige Entscheidungen ad absurdum ge- führt werde. Jeder, der sich durch Veröffent- lichungen in der Presse gekränkt oder ge- schädigt fühle, könne auf dem normalen Rechtsweg seine Ansprüche geltend machen. Das nur dem Richter vorbehaltene Beschlag nahmerecht solle die Presse vor Uepbergrif- en der Behörden schützen. Stattdessen ver- fügten die Amtsgerichte das Einziehen von Zeitungsauflagen auf Grund privater An- träge, nur auf Angaben der Antragsteller gestützt und ohne dabei die Gegenseite zu hören. Ueber 100 000 Aale ausgesetzt Ludwigshafen. In Ludwigshafen ist am Dienstag ein Waggon mit über 100 000 Jung- aalen aus Hamburg eingetroffen. Die Fische sollen bis zum Donnerstagnachmittag im Oberrhein und in den wichtigsten pfälzi- schen Gewässern ausgesetzt werden, um den Aalbestand zu vergrößern. Die Kale sind etwa drei bis fünf Jahre alt und wiegen etwa 100 bis 200 Gramm. Pfälzische Synode erst im Januar 1955 Speyer. Die jedes Jahr im Oktober statt- findende Gesamtsynode der protestantischen Landeskirche der Pfalz mußte auf Januar 1955 verschoben werden, da die Arbeiten an einem neuen Lehrbuch für den protestanti- schen Religionsunterricht an den Volks- und höheren Schulen der Pfalz noch nicht abge- schlossen sind. Das neue Lehrbuch soll, Wie der protestantische Landeskirchenrat der Pfalz in Speyer am Mittwoch mitteilte der Gesamtsynode vorgelegt werden. Ferner wird 3 Synode über den neuen Haushalt be- raten. 100 Festgruppen beim Weinlesefest Neustadt. Der Winzer festzug aus Anlaß des deutschen Weinlesefestes am kommenden Sommtag in Neustadt soll mit rund 100 Fest- zugsgruppen größer werden als alle bisheri- gen Festzüge. Wie die Veranstaltungsleitung am Mittwoch mitteilte, werden sich in die- sem Jahr nicht nur alle bekannten Weinbau⸗ gemeinden der deutschen Weinstraße, son- dern zum ersten Male auch eine größere An- zahl der kleineren Weinbauorte aus der Südpfalz beteiligen. Einzelne Festzugsgrup- pen sollen über 100 Personen umfassen. Meh-⸗ rere Winzergemeinden wollen bis zu 5 Fest- Wagen für den Zug nach Neustadt schicken. Beim vorjährigen Festzug waren über 10 000 Zuschauer gezählt worden. Radarversuche auf Rheinschiffen Mainz. Ueber einen erfolgreichen Versuch, ein Rheinschiff mit Radar zu steuern, be- richtete der Leiter der Abteilung Binnen- schiffahrt der Wasser- und Schiffahrtsdirek- tion Mainz, Oberregierungsbaurat Schoppe, am Mittwoch. Schoppe teilte mit, daß bei einer Fahrt zwischen Koblenz und Bad Salzig nur mit Gebrauch eines Radargerätes bei völlig verdecktem Steuerstuhl blind gefahren worden sei. Der Versuch sei gelungen, und der Lotse habe nicht eingreifen müssen. Die Versuche würden voraussichtlich fortgesetzt werden. Es wird angenommen, daß der Ein- satz von Radargeräten vor allem zur Ver- besserung des Betriebs und zu einer erhöh- ten Sicherheit auch in der Rheinschiffahrt beitragen könnten. Ein endgültiges Urteil ist jedoch nach Ansicht von Oberregierungsbau- 85 Schoppe im Augenblick noch nicht mög- lich. kennen Auf dem Fernsehschirm 5 Donnerstag, 7. Oktober 16.30 Kinderstunde 17.00 Wir helfen suchen 17.10„Ig dich gesund“ (eine Sendung für die Frau) 20.00„Prinzeß Wäscherin“(ein Volksstück 5 von Wilhelm Millowitsch) 22.45 Uebernahme vom englischen Fern- sehen, London:„The Horse of the Near show, 1954“ EUnternationales Springturnier) Slöck moss der Mensch haben und eine SALE M Ne 6 J ͤ Seite 8 Der Herr über Leben und Tod nahm heute umerwartet meine liebe Frau, unsere herzens- gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwä- gerin, Tante und Großtante, Frau Barbara Heer geb. Adler versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 65 Jahren zu sich in die Ewigkeit. Mhm. Rheinau, den 5. Oktober 1954 Relaisstraße 38 Geislingen Steige Im Namen aller trauernden Angehörigen: Karl Heer Roland Heer und Frau Irmgard geb. Küsters Everhard Esser und Frau Greta geb. Heer und 5 Enkelkinder Beerdigung: Freitag, 8. Oktober 1954, 14.00 Uhr, im Friedhof Rheinau. Das Seelenamt findet am Samstag, dem 9. Oktober 1954, 9.48 Uhr, in St. Antonius Mannheim-Rheinau statt. dle wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns Heimgange unseres lieben Entschlafenen, Herrn Friedrich Wilhelm durch Wort, Schrift und Blumenspenden zuteil wurden, sprechen Wir hierdurch unseren herzlichsten Dank aus. hr beim Mhm. Neckarau, Im Oktober 1954 Germaeniastraße 70 Im Namen der Angehörigen: Josephine Wilhelm Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 7. Oktober 1954 Hauptfriedhof Fischer, August, Ludwigshafen, Mozartstraße 19 Wittemann, Magdalena, R 7 iii peter, Emilie, Weinheim, Institutstraße 13 Wurlitzer, Arthur, Kußmaulstraße 5. Jakoby, Georg, R 6 77. Krematorlum Reflor, Wilhelm, Domstiftstraße 838 Friedhof Neckarau Kremer, Hermann, Schwetzinger Straße 142 Friedhof Feudenheim Forschner, Jakob, Weiherstraße 3 Friedhof Rheinau Groß, Karl, Relalsstraße 106 14.00 14.00 E*„ Mitgetellt von der Frledhofverwaltung der Stadt Mannheim ohne Gewähr am 5. Oktober 1984 verschied Für die vielen Beweise herz- unsere liebe Tante, Frau Rosa Jauch geb. Schmidt im Alter von nahezu 86 Jahren. Mannheim, 7. Oktober 1954 G 3, 20 f Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Ent- schlafenen, Frau Karoline Hering geb. Niemes sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Mannheim, 7. Oktober 1954 an den Kasernen 22 Josef Hering und Angehörige Im Namen der Hinterbliebenen: Johanna Eichelberger Beerdigung: Freitag, 9. Oktober, 11.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. licher Anteilnahme sowie die Sportwagen bill. abzugeben. Wachs- Verkäufe Parfümerie-Einriehtung, neu, mod., bestehend aus: Ausstell-Glasvitrine m. Spiegelrückwand u. geschwun- genen Metallfüßen, 160K 115*28 em, Warenschrank m. Spiegelrückwand u. Glasschiebetüren 280140 x30 m 2 Ladenverkaufstheken aus Glas, etwa 12060 em, einschl. Warenbe- stand sofort zu verkaufen. Mhm.-Neckarau, Friedrichstraße 57 Telefon 4 86 12. Reißbrett, Din Al mit Reißschiene neuw., zu verkaufen. Adresse ein- zusehen unter Nr. A 06018 im Verl. pitchpine-Küche preisw. zu verk. Neckarau, Friedrichstraße 118. Gelegenheitskauf! Besonders schön., neues Schlafzimmer, kpl., Birke, sehr preiswert, gegen bar zu verk. Anzusehen U 3, 25, Tel. 3 27 76. Reißbrett, Din Al, neuw. zu verk. Adr. einzus, u. Nr. A 06016 i. Verl. 2 gebr. Fenster à 17805 m(neuw.) Pillig zu verkaufen. Karl Herr- mann, Bürgerm.-Fuchs-Str. 12. Geschäftsrad, 1 Schreibtisch, 1 Schreibmaschine gebr. billig ab- zugeben. Telefon 3 24 09. — muth, Thoräckerstraße 11. Sportwagen(Rohr) neuw., zu verk. Auracher, Bäck., Bgm.-Fuchs-Str. 61 gebr., für 150, DM zu verkaufen. Anzusehen Leinenbach, Gr. Mer- zelstraße 7, Telefon 4 42 31 Bettstellen, pol. m. Paten t-Rost, 2 Nachttische, 2 Stühle mit Leder- sitz, 2 Nachtlämpchen, alles gut erhalten, zus. 160, DM. abzugeben im Kreisaltersheim Schriesheim, bei Robert Speck, Zimmer 78. Warenschrank m. Glastüren 3,20 /, 20% 0,38 zu verkaufen. Tel. 7 61 88. 5 Eisenfenster verkauft. Tel. 7 21 87 Augerordentlich preiswert sind unsere federleichten Angora- Decken, 150x200, dick u. weich, in elegantester Ausführung, verpackt in großem Koffer, 2 Stück nur 64,— DM Ferner erstklassige Herren- nemden 9,85 DM Damen-Parallelo- Strickjacken, reine Wolle, 32,90 DM Marquis& Co., in der Schiller schule, Straßenbahn 7 u. 16. ins Haus geponzerte göden halten mehr aus! Stets erhältlich in den bekannten Fachgeschäften. Betumrandung 3teil. Bouclé, nur 75,—, 42.50 ee e H. EUGEN, L 45 7, Freßgasse 7 Statt Karten Für die uns zu unserer Ver- mählung zugegangenen Glück wünsche und liebenswürdigen Aufmerksamkeiten danken wir auf diesem Wege herzlichst. Alfred Alexa u. Frau Elli geb. Schmitt Mh m.-Feuden helm, Wallstadter Straße 53 5 Neuanfertigung— Umarbeitung Eigene Herstellung Tagesdecken, Daunenoberbetten in allen Farben Verlangen Sie unverbdl. Angeb. BETTEN- BROHM 01, 3 Mannheim„ Eingang Trudel-Moden eb dri STU eK Huch Siric-Apparate 5.8. Einige Pelzmäntel vertuten Pelzarbeiten äußerst billig. Franz Geyer, Humboldtstraße 8. 0 Te Kü waNUE IG cchneſf efcienen fonni beiden lellſen frefflich dienen Waschmaschinen, dann Rothermel! Schreibmaschinen neu und gebraucht, auch auf bequeme Mo- nats raten Ii e fer t J0 SEF ARZT, N 3, 10 Stammhaus von Rothermel jetzt L. 14, 13 am Ring, früher Schwetzin- ger Platz 1. Neue Tel.-Nr. 5 39 80/1 pelzmäntel- pelzjacken sehr prsgünst. Reparatur., Umar- beitung. Pelzhaus Schüritz, M6, 16 Gasherde, dann Rothermel! Mleiderschränke STREIT, B 6. 1 Kein Laden. Bade- Einrichtung., dann Rothermel! Mannheim. Agnes mit Rundfunkgeräten, Fahrrädern, Motorrädern und verwandten Artikeln, Waldhof, Oppauer Straße 26 u. 30). arm 1. Juli 1954 be rich Brausch, Kaufmann in Mannheim- Waldhof. einen Kommanditisten. Seckenheim(Spedition, Ferntransporte, penheimer Straße 63). Kommanditgesellschaft, welche am 1. Januar 1954 begonnen hat. Transportunternehmer in Mannheim-Se einen Kommanditisten. einschließlich Export und Import mit industriellen, chemischen, phar- mazeutischen und diätetischene Erzeugnissen, Richard-Wagner- Straße 25). Kommanditgesellschaft, welche am 1. sönlich haftende Gesellsch in Mannheim ist aus der Gesellschaft ausgeschie 0 8 Margarethe Deuschel geb. Greiveldinger, Kaufmann in Mannheim Als persönlich haftende Gesellschafterin in die Gesellschaft eingetreten. Die NMandels register Amtsgericht Mannheim Für die Angaben in 0 keine Gewähr!) Neueintrag ungen: A 3152— 28. 9. 1954 Felix Stürmer Lotterie- Unternehmen in Mannheim Werderstraße 9). Inhaber ist Felix Stürmer, Lotterieunternehmer in Stürmer geb. Helffrich in Mannheim hat Prokura. A 3153— 28. 9. 1954 Heinrich Brausch K. G. in Mannheim(Einzelhandel Kommanditgesellschaft, welche gonnen hat. Persönlich naftender Gesellschafter ist Hein- Die Gesellschaft hat A 3154— 28. 9. 1954 Emil Bausch& Sohn K. G. Spedition in Mannheim; Umschlag und Lagerung, Klop- Gesellschafter ist Emil Bausch, Persönlich haftender ckenheim, Die Gesellschaft hat A 3165— 28. 9. 1954 E. Hildebrand& Co. in Mannheim(Großhandel Jemuar 1954 begonnen hat. Die per- afterin Elisabeth Hildebrand geb. Obermülller den. Gleichzeitig ist Else Gesellschaft hat einen Kommanditisten. Ab en MIT RERRT SRHAAU OT Und Sone Gs Mb sünktrzreh deals. 18 geit 18 J „ lederzeit trinkbereit! n ee 0 Verlustfrei verschlossen! A 3136— 28. 9. 1954 Mokka-Mühle Ursula Spahn in Mannheim(Kaffee- spezialgeschäft mit Spirituosen, Weinen und Süßwaren und Großhandel, Kaiserring 26-28). Inhaber ist Ursula Spahn geb. Karst, Kaufmann in Mannheim. Veränderungen: A 1333— 28. 9. 1954 Heinrich Terbeck Kommanditgesellschaft in Mann- heim(Verl. Jungbuschstrage 12). Ein Kommanditist ist ausgeschieden. Friedrich Hunke, Kaufmann in Mannheim ist als persönlich haftender Gesellschafter ausgeschieden. Walter Herweck, Kaufmann in Lampert- heim ist in die Gesellschaft als persönlich haftender Gesellschafter ein- getreten. Ein Kommanditist ist eingetreten. Die Einlagen der Kom- manditisten sind auf Deutsche Mark Urmgestellt und erhöht. A 1417— 27. 9. 1934 Friedrich Eisen in Mannheim(Ruhrstraße 19). Die Prokura von Mathias Endres ist erloschen. A 2811— 30. 9. 1984 Willy Heckmann Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz Düsseldorf. Der Wohnsitz des Otto- Willy Heck- mann junſor ist nunmehr Büderich-Meererbusch. 5 Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 1638/4 bekanntgemacht. Walter Korfmann Sauerkrauteinlegerei OHG in Walter Korfmann ist aus der, Gesellschaft aus- geschieden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die bisherige persönlich haf- tende Gesellschafterin Agnes Ziemer, Kaufmann in Mannheim ist alleinige Inhaberin der Firma. Die Firma ist geändert in: Walter Korf- mann Sauerkrauteinlegerei. A 1914— 4. 10. 1954 Gebrüder Braun Kommanditgesellschaft in Mann- heim(K 1, 1-3). Vier Kommanditisten sind in die Gesellschaft eingetreten. Die Einlagen von zwel Kommanditisten sind herabgesetzt. A 1949— 4. 10. 1954 Foto-Kino-Reimann KG. in Mannheim E 2, J). Durch einstweilige Verfügung des Landgerichts Mannheim— Kammer fur Handelssachen— vom 28. September 1954 wurde der persönlich haf- tenden Gesellschafterin Irmtraud Wilde geb. Schlee verwitwete Reimann dle Vertretungsbefugnis entzogen. B 28— 29. 9. 1954 Rheinische Hypothekenbank in Der Umtausch der auf Reichsmark lautenden Aktien in Aktien, Deutsche Mark lauten, ist durchgeführt. B 107— 29. 9. 1954 Rhenus Gesellschaft für Schiffahrt, Spedition und Lagerei mit beschränkter Haftung Zweilgniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz Frankfurt am Main. Gesamtprokurist, vertretungs- berechtigt mit einem Geschäftsführer oder Prokuristen, ist Wilhelm Ronde in Mannheim, Ludwig Kissel ist nicht mehr Geschäftsführer. Die Eintragung im Fandelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am 95 505 ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 166/34 bekannt- gemacht. B 321— 29. 9. 1934 Karl Schweyer Aktiengesellschaft in Mannheim (Fruchtbahnhofstraße 3). Gesamtprokura, vertretungsberechtigt mit einem Vorstandsmitglied oder einem Prokuristen, hat Dr. Gustav Keßler in Mannheim. B 432— 29. 9. 19534 Süpag süddeutsche Papiermanufaktur Aktien- gesellschaft in Mannheim(Windeckstraße 87-09). Max Kahn ist nicht mehr Vorstandsmitglied. Karl! Erb, Kaufmann in Zollikon/ Zürich(Schwelz) ist zum ordentlichen Vorstandsmitglied bestellt. B 57/1— 30. 9. 1954 Eisen- und Stahſhandel Aktiengesellschaft Zweig niederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz Frankfurt am Main. Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 12. April 1954 ist das Grund- Kapital um 8 000 00 DA auf 18 000 O DM erhöht ung die Satzung in 8 3 (Grundkapital und Aktien) entsprechend sowie in 5 2(Gegenstand des Unternehmens), d 6(Zusammensetzung und Geschäftsordnung des Vor- stands) und 89(Zusammensetzung, Wahl und Amtsdauer des Aufsichts- rats) geändert. Die Kapitalerhöhung ist durchgeführt. 1. Gegenstand des Unternehmens ist der Handel mit Eisen, Stahl und daraus hergestellten Waren sowie der Handel mit anderen Rohstoffen und Erzeugnissen und die Vornahme damit zusammenhängender Geschäfte aller Art mit Aus- nahme der Erzeugung oder Herstellung von Waren, mit den die Gesell- schaft oder h) ein Unternehmen, das von der Gesellschaft kontrolliert Wird, 1!) ein Unternehmen, das die Gesellschaft kontrolliert, li) ein Unter- nehmen, das von einem Unternehmen kontrolliert wird, das die Gesell- schaft kontrolliert, handeln, Die Gesellschaft darf sich aber nicht a) an Unternehmen beteiligen, die sich unmittelbar oder mittelbar mit der Erzeugung oder Bearbeitung von Eisen oder Stahl befassen, h) mit Hilfe von Tochtergesellschaften mit Geschäften befassen, die sie unmit- telbar nicht vornehmen darf. 2. Die Gesellschaft soll keinen Organschlafts- vertrag und keine Interessengemeinschaft oder sonstige Verträge, die unter§ 256 Absatz 2 des Aktiengesetzes fallen, mit einer anderen Gesell- schaft eingehen, ausgenommen mit einem Unternehmen, wie es in Absatz 1 béeschrieben ist. 3. Die Gesellschaft soll keine Tochtergesellschaf- ten haben, wenn die Satzung dieser Tochtergesellschaft nicht Bestim- mungen enthält, wie sie in& 2, 8 3 Absatz 3 und 4, 8 6 Absatz 4 und 6 und 89 Absatz 3 der Satzung dieser Gesellschaft enthalten sind. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt arm 2 ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 173/84 bekannt- gemacht. A 2969— 27. 9. 1954 Mannheim(8 2, 10). Mannheim(A 2, 1). die auf Erlos chen: A 965— 27. 9. 1954 J. Stürmer in Mannheim. Die Gesellschaft ist auf- gelöst. Die Liquidation ist beendet und die Firma erloschen. A 1059— 27. 9. 1954 Joseph Gippert in Mannheim. Die Firma ist erloschen. Herde, dann Rothermel! couches STREIT, B 6, 1 Kein Laden. ſarken-Schrelhmaschinen Verschiedenes Der Herr, welcher am Freitag, 1. 10. 1954 an d. Straßenbahn-Haltestelle Brown, Boveri von der Bank die Damenhandtasche mit Geld(sämtl. Spargroschen einer Rentnerin) an das Spezlalgeschäft fur bis Größe 82 MANNHEIM, P 4, 7(Freß gasse) Damenblusen zeigt ihnen die nauen Nerbstfmedelle TR UD ETI. MSD EIN tabrikneu. 1 Jahr Garantie, ab u. wird gebeten, diese baldmögl. 20,— D Anzahlung u. 24 Monats- raten je 15,25 DM. Haberkorn, Mannheim, 1. 9 Telefon 3 28 22. Jetzt den Ofen von Rothermel! perfekt, sucht Kundenkreis Sehatt klinik D Tanz— Unterhaltung 0e Stets Neueingänge Separ.Vorspielkabinen Geschäfte D. Fellmann, Gärtnerstraße 40. reuergerkte Ofenschirme Kohlenfüller Rohlenwagen Kohlensechaufeln N be „ Schürhaken Große Auswahl im Fachgescköͤft . G. Pfeiffer. Mannhelm Adolf H. N, fel. 58807 1 MARCHEN-THEATER„KUR PFALZ“ Karten im Vorverkauf in der Schalterhalle des„Mann- heimer Morgen“ täglich ab 8 Uhr und an den Kassen des„Universum“ N 7, täglich ab 14 Uhr zum ermäßigten Preis von 0,60 bis 1,80 DM. Mittel-Loge 2. DM. — MM-Märchenaufführung für unsere lieben kleinen und großen Leser am Sonntag, 10. Oktober, 14 Uhr, im Universum, N 7 Der gesliefelie ate: Ein lustiges reizendes Märchen in 3 Bildern nach Brüder Grimm Bearbeitet von Peter Vogel KINDER- BALLETT Aufgeführt vom Alle Plätze sind numeriert. sich genomm. hat, wurde erkannt beim Fundbüro Mhm. abzugeben. Stammhaus von Rothermel Männheim- Vorstadt Gasthaus mit gr. Saal, Frdaz., Schlachthaus, be- ziehbar, kranheitshalber zu verk. jetzt L. 14, 13 am Ring, früher Schwetzin⸗ ger Platz I., Neue Tel.-Nr. 5 39 80/1 bei Anz. von 30 000, D Immob.- Büro Rich. Karmann, Rosengar- tenstraßze 34, Telefon 4 12 73. Kunstflieken Reparaturen, Wenden, Aendern. Hoc Ke 7 Abf. SCHALLPLATTEN MANNHEIM. 0 3, 9 henuunͤngomundünn Schneiderei Krieg, O4, 10 „ee 58 — * N 15525 3 = U n 2 N . EISEN MAN SEL teilt bei ungen und werdenden Möttern sehr häbfig gof, Die Folgen sind Schwäche hlot- armut, beisfungsabfoll, ungesundes Aussehen. HkElEEN können Sie mit dem wissenschafflich erprobten Or. Schieffer-ELIKIR in der neuen, bedeutend verbesserten Form. Bereits nach eineinhalb Stunden ist das Eisen im Blutserum nachweisbor, Fordern Sie Muster und Prospekte. 22 see Dr. Schleffer-Arzneimittel- 3 Gesellschaft mb H.& co. Köln ſcheweig Spül schonend und mühelos olle Cewebeurten leuchtend weist und furbenfrisch %„% „ * * lar von außen- sauber von innen- rein bis in die fuser 272.55! pückchen 20 Pfg. füt 2 große Wäschen 0 — 5 De hat ir Brief deuts Kaise der E schaft Fritz KRückt werte „A dem stersc ausge die 2 Schwe gerad nicht Fußb. zukeh ich ar nicht Züric deren wenn spiele Jr. 234 J — 21 Im N — Nr. 284 Donnerstag. J. Oktober 1954 MORGEN Seite 1 Olympiade 1956 in Melbourne: Zweikampf USA- Asien! Beim Organisations-Komitee der Olym- pischen Spiele 1956 in Melbourne liegen bereits die ersten Anmeldungen von 17 Nationen vor. Wie Generalleutnant William Bridgeford, der Generalsekretär der Spiele, mitteilte, werden die Vereinigten Staaten voraussichtlich eine aus 295 Sportlern bestehende Vertetung ent- senden. Im Gegensatz zu Helsinki 1952 muß man in Melbourne mit einer stärkeren Beteiligung der asiatischen Nationen rechnen, die teilweise ihre Olympiamannschaften gegenüber 1952 auf das Sechsfache vergrößert haben, während die europäischen Nationen durchweg mit wesent- lich kleineren Mannschaften vertreten wer- den: Schweden, das mit 261 Teilnehmern in Helsinki vertreten war, wird voraussichtlich nur 82 entsenden, die Schweiz hat ihr Olym- piateam sogar von 184 auf 30 reduziert, Hol- land von 130 auf 52 und Oesterreich von 142 auf 25 Teilnehmer. Die Stärke der deutschen Vertretung steht noch nicht fest. ViB Stuttgart verlor in London Der VfB Stuttgart unterlag am Dienstag- abend in England dem zweitklassigen eng- Uüschen Club Westham United in einem Freundschaftsspiel in London mit 0:4 Toren. Dem bei künstlicher Beleuchtung ausgetra- genen Spiel im Upton Park wohnten rund 31 000 Zuschauer bei. Im Namen der Herberger sucht neue Nationalmannschaf̃t 20 Spieler im ainingstaget Barsinghausen Die Vorbereitungen für das Fußfball-Länderspiel gegen Frankreich am 18. Oktober in Hannover Zwanzig deutsche Fußballspieler sind vom DFB für das am 16. Oktober in Hannover statt- Undende Länderspiel gegen Frankreich in das Trainingslager Barsinghausen in Hannover ein- geladen worden. Sie sollen dort von Montag an unter der Leitung des Trainers Sepp Herberger zusammengefaßt werden. Torleute: Herkenrath(Essen), Turek Düs- seldorf), Kubsch Pirmasens). Abwehrspieler: Erhardt(Fürth), Posipal(HSV), Kohlmeyer (Kaiserslautern). Läufer: Pfeiffer(Aachen), Liebrich(Kaiserslautern), Mai Fürth). Stürmer: Metzner(Kassel), Morlock(Nürnberg), Klodt (Schalke), Islacker(Essen), O. Walter(Kaisers- lautern), Biesinger(Augsburg), Schäfer(Köln), Stürmer und Seeler Hamburger SV), Termath Essen) und Hermann(FSV Frankfurt). Unter den 20 Kandidaten für das Spiel gegen Frankreich ist auch diesmal, obwohl das Tref- ken in Hannover stattfindet, kein Spieler des deutschen Fußballmeisters Hannover 96 dabei. Dafür griff Herberger aus der Oberliga Nord neben dem 19 Jahre alten HSV-Spieler Stür- mer auch auf dessen jungen Vereinskameraden Uwe Seeler zurück, der am letzten Sonntag ge- gen Bremerhaven 93 ausgezeichnet spielte und alle drei Tore schoß. Falls keine Verletzungen eintreten, dürfte gegen Frankreich etwa mit folgender Aufstel- lung zu rechnen sein: Tor: Herkenrath; Ver- teidiger: Erhardt, Kohlmeyer; Läufer: Posipal, Fußballfreunde: Denken Lie an QMre Kameraden bon Been! Ein offener Brief Dr. Beckers an Fritz Walter Der Fußball-Publizist Dr. Friedebert Becker hat in seiner Zeitschrift„Kicker“ einen offenen Brief an den zurückgetretenen Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, Fritz Walter, Kaiserslautern, gerichtet. Es ist ein im Namen der Fußballfreunde und unserer Weltmeister- schafts-Mannschaft“ geschriebener Appell an Fritz Walter, seinen Beschluß des endgültigen Rücktritts zu revidieren. Einige bemerkens- werte Abschnitte:. „Auch Ihre Kameraden leben jetzt unter dem seelischen Druck, nun nach der Weltmei- sterschaft schlechtere Spiele zu liefern und ausgepfiffen zu werden vom Moloch der Masse, die zwischen Hosianna und Kreuziget ihn! schwankt. In Brüssel haben die Armen das gerade auskosten müssen. Geht Ihnen das nicht nahe? Beschwört Sie nicht geradezu das Fußballschicksal, in ihren Kreis zurück- zukehren? Auch auf die Gefahr hin— an die ich außerdem nicht glaube!—, daß Sie einmal nicht so spielen wie in Bern, Basel, Genf, Zürich? Ihr bloßes Dabeisein gäbe zehn an- deren unmeßbare starke Kräfte, sogar dann, wenn Sie persönlich nicht die Hauptrolle spielen“. „Sie spielen dann in Hannover, in London ja nicht nur für sich selbst(gerade Sie nicht, der Sie doch in der Rolle des ersten Dieners seiner Elf“ aufgehen). Sie spielen, wenn's sein muß, nur für die Freunde. Aber alle diese zehn sind dann womöglich eine Klasse besser (als zum Beispiel in Brüssel). Und denken Sie doch bitte an die Jungen, z. B. an den Klaus Stürmer aus Hamburg, der heimlich(wie viele andere) davon träumt, an der Seite eines Fritz Walters groß zu werden. Sollte das nicht das stärkste Vermächtnis, die zündendste Ver- pflichtung der Weltmeisterschaft sein, an der Seite Ihres Freundes und Bundestrainers Herberger die junge Generation heranzu- führen, die Ihr Erbe 1958 in Schweden vertei- digen soll? Stellen Sie sich an die Seite der Jungen! Immer wieder füge ich hinzu: auch auf die Gefahr eines zweiten Paris hin. Wenn man wirklich hier und da nicht einsieht, daß Sie Weltmeisterschaftsform schwerlich auf Flaschen ziehen können, so hilft Ihnen das Gefühl der Kameradschaft spielend über den Kerger und die Depression hinweg, die Ihnen schwächere Spiele bereiten könnten. Seien Sie doch erhaben darüber.“ Liebrich, Mai; Stürmer: Metzner, Morlock, O. Walter, Seeler oder Stürmer, Schäfer oder Hermann. Erprobung des Nachwuchses Aus den in der letzten Zeit abgehaltenen drei Lehrgängen für Fußball- Nachwuchsspieler hat Bundestrainer Herberger eine Auswahl getroffen, die er in zwei Spielen eingehend prüfen will. Zu den am 12. und 13. Oktober in Hannover in Aussicht genommenen Spielen sol- len die Vereine Hannover 96 bzw. Arminia Han- nover als Partner herangezogen werden. Folgende Nachwuchsspieler wurden eingela- den: Felleiter(Bayern Hof), Geißler(SpVgg. Fürth), Eitel Jörge Duisburger SV), Hofmann Eintr. Braunschweig), Deegle(BC Augsburg), Mechnig(Wormatia Worms), Cönen(Alemannia Aachen), Sattler(Offenbacher Kickers), Schicks (Borussia M.-Gladbach), W. Mayer FSV Frank- furt), Hoffmann(Viktoria Aschaffenburg), Knei- tel(Schwaben Augsburg), Schulz-Frieling(VfL Bochum), Milz(Tus Neuendorf), Langwagen (Bayer Leverkusen), Zerres(Schwarz-Weiß Es- sen), Burkhardt Schwarz-Weiß Essen), Krauß (Offenbacher Kickers), Waldner VfB Stuttgart), Traub KSC Karlsruhe), Pawlak(VfL Bochum). Sanmann(Concordia Hamburg), Laumann (VfR Mannheim), Nienhaus(Borussia M. Gladbach), Bühner(VfL Bochum), Patzig(Ein- tracht Braunschweig). Was erwartet Deutschlands Leichtathleten? Bertin sah 1936 fapans größte Erfolge Tajima und Nambu unerreicht, aber die Springer immer noch sehr stark Nach drei Ruhetagen im Anschluß an den 58stündigen Flug Frankfurt- Tokio—(die deutschen Leichtathleten trafen am Dienstag- abend in Tokio ein)— bringt das zweite Okto- ber- Wochenende in Tokio den ersten von zwölf Japan- Starts einer IAköpfigen deutschen Mann- schaft. Aus diesem Anlaß ist eine Betrachtung über die japanische Leichtathletik interessant. Japan gilt auch heute noch als die führende Leichtathletik-Nation in Asien. Bei den Asien- Spielen, die im Mai in Manila stattfanden, hol- ten die Japaner allein dreizehn Siege und über- trafen damit die stark verbesserten Athleten aus Pakistan(fünf Erfolge) und Indien(vier Siege) klar. An die großen Leistungen der Vor- kriegsjahre aber konnten die Sieger von Ma- nila nur in wenigen Fällen anknüpfen. Als Höhepunkt der internationalen Erfolge der japanischen Leichtathletik gelten immer noch die Olympischen Spiele von Berlin 1936. Naoto Tazima gewann damals den Dreisprung mit der hervorragenden Weite von 16,00 m, die 15 Jahre als Weltrekord galt, und dazu gab es am Schlußtag durch den Koreaner Kitei Son im Marathonlauf einen zweiten, stark umjubelten japanischen Sieg. David gegen Goliath Ein Athlet, der in Berlin für besonders in- teressante Kämpfe sorgte, wurde von den Zu- schauern mehr gefeiert als viele Sieger. Nur wenige Läufer waren in den Augusttagen des Jahres 1936 in der Olympiastadt populärer als Kochel Murakoso, der kleine, in der Kampfkraft aber so große japanische Langstreckler. Sein 10 000-m-Kampf gegen das finnische Dreigestirn Salminen, Askola und Iso-Hollo bleibt den Be- suchern im 100 C00-Mann-Stadion von Berlin gewiß für immer unvergessen. Der„David“ Murakoso unterlag schließlich dem maschinen- mäßigen Tempo der Finnen, aber es blieben ihm über 10 000 und 5 000 m japanische Re- korde von Format, die auch heute noch unüber- troffen sind. Drei Olympiasieger im Dreisprung Die besondere Stärke der japanischen Leicht- Athletik war stets der Dreisprung. Durch Mikko Oda, Chuhei Nambu und Naoto Tajima gewenn sie von 1928 bis 1936 die olympischen Gold- medaillen in dieser schwierigen Uebung. Auch in den übrigen Sprungwettbewerben stellte Ja- pan eine Reihe von Weltklasseathleten. Chuhei Nambu hielt mit 7,98 m für einige Jahre den Weitsprung- Weltrekord. Bei den Olympischen Spielen in Berlin trieben Nishida und Oe in einem der spannendsten Stabhochsprungkämpfe den Amerikaner Ear! Meadows bei Schein- werferlicht und Nieselregen bis auf 4, 35 m an den Weltrekord heran. Tajima schlug 1953 Oberbeck Auf der mehrwöchigen Reise durch Japan werden die beiden deutschen Springer Heinz Oberbeck und Werner Bähr ohne Zweifel die schwersten Aufgaben zu lösen haben. Heinz Oberbeck unterlag ja bereits im vergangenen Jahr in Dortmund dem japanischen Meister Masai Tajima. Die japanischen Läufer und Werker sind in ihren Spitzenleistungen schwä- cher als ihre deutschen Gegner, von denen Heinz Fütterer, Werner Lueg und der schon bekannte Herbert Schade mit besonderem In- teresse erwartet werden. Die veränderten kli- matischen Bedingungen und der Kampfgeist der japanischen Athleten aber kann sehr schnell einige Ueberraschungen bringen. Vier Länderkämpfe festgelegt Schwimmer tagten in Bremen Bei seiner zweitägigen Zusammenkunft in Bremen beriet der Hauptausschuß des Deut- schen Schwimm-Verbandes neben aktuellen Problemen, die sich aus den Erkenntnissen der Turiner Europameisterschaften ergaben, vor allem über die Termine der kommenden Sai- son. Für die Hallenschwimmzeit wurde ein Länderkampf gegen die Schweiz(7. November in Wiesbaden oder München) festgelegt, wäh- rend die Sommersaison die bereits bekannten Länderkämpfe mit Schweden, Dänemark und Großbritannien bringt. Der Terminkalender hat im einzelnen folgendes Aussehen: Hallensaison: 7. November Deutschland gegen Schweiz in Wiesbaden oder München; 21. November: Totengedenkschwimmen in Ber- lin; 5. Dezember: DSV- Prüfungskämpfe in Wiesbaden; 6. Februar: Jahn- Schwimmfest in Osnabrück; 27. März: Landesmeisterschaften im Schwimmen und Springen; 3. April: Deutsche Jugend-Prüfungswettkämpfe; 17. April: Deut- sche Hallenmeisterschaften in Süddeutschland. Sommersaison: 12. Juni: Internationales Schwimmfest in Hamburg; 19. Juni: Großbri- tannien— Deutschland in Aberdeen; 10. Juli: Deutschland— Schweden voraussichtlich in Darmstadt; 24. Juli: Dänemark— Deutschland in Kopenhagen; 31. Juli: Landes-Wasserball- meisterschaften; 7. August: Landesmeister- schaften im Schwimmen und Springen; 14. August: Vorschlußrunde zur Deutschen Wasserpallmeisterschaft; 19. his 21. August: Deutsche Meisterschaften im Schwimmen und Springen in Lemgo; 28. August: Deutsche Wasserball meisterschaft. Jeanette Altwegg heiratete Jeanette Alfwegg, Englands Olympia-Siegerin im Eiskunstlauf, wurde am Dienstag in der anglikanischen Kirche von Zürich mit dem Schweizer Ingenieur Mare Wirz getraut. Der kirchlichen Trauung war die standesamtliche am Donnerstag letzter Woche vorausgegangen. Das junge Paar wird seine Flitterwochen in Lugano verbringen, ehe es sich in Bern nieder- läßt, Wo Mare Wirz im Unternehmen seines Vaters arbeitet. Jesmette Altwegg hat vor zwei Jahren nach rem Olympia-Sieg hohe Profi- Angebote ab- gewiesen, um in der Schweiz die Stelle einer Kinderschwester in einem Waisenheim anzu- nehmen. Fußball-Toto-Tip West⸗Süd- Block Schwarz-Weiß Essen— Rot-Weiß Essen VfB Stuttgart— Eintracht Frankfurt 1. FC Köln— Borussia Bortmund Karlsruher SC— 1. FC Nürnberg SV Sodingen— Schalke 04 Borussia Neunkirchen— 1. FC Kaisersl. ꝑKsSV Hessen Kassel— Kickers Offenbach Borussia M.-Gladbach— Duisburger 8 Spygg Fürth— SSV Reutlingen Preußen Münster— Preußen Dellbrück Wormatia Worms— Tura Ludwigshafen Schwaben Augsburg— Kickers Stuttgart Bayer Leverkusen— VfL Bochum Mainz 05— VfR Kaiserslautern 22 28 „ D 1 1 de e ed * Zur Unterstützung der Behandlung von Zefax erhöht die Verträglich mildert die Diät und lindert D mren Körper bei Kräften! 100 Herst. Renova, Labor. für 8 Nene gere! Stel! n gebote z e llendng Bilanzbuchhalter Medizin, Berlin-Lichterfelde. Tuctertranttheft-Zefau keit für kohlehydrathaltige Nahrung, Urst- u. Hungergefühl. Zefax erhält Tabletten 3,90. In allen Apotheken. Zuverl. Putzfrau, samstags 5 Std. in 2-Pers.-Haush. gesucht.— Adresse einzus. unter Nr. A 06023 im Verl. Selbständig. Tagesmädchen, das ko- chen kann, gesucht.— Bäckerei Platzöder, H 2, 67. Großes süddeutsches Industrie- Unternehmen sucht für das Sekretariat der Exportleitung Zweit- Sekretärin perfekt in Steuersachen, sucht Arbeit, auch aushilfsweise. Angeb. unter Nr. P 05842 an den Verlag. Jg. ordentl. Mädchen, Ostfriesin, su. Z. 15. 10. Stelle im Haush. oder als Anlernling mit Schlafgelegenheit. Angeb. unt. P 76502 an den Verl. Seefahrer entdeckten die Genüsse der 3—. . N Finkenwerder besuchen, bereitet Käptn trank: Durch erhitzte, süſße Sahne wird ein Tl wenn seine jungen Nichten ihn in den„seuten Deerns“ den arabischen Wunder- ene. A Bruns Gaze · beutel mit Kaffee geschwenkt und das Ganze Tana mit ein paar Tropfen Likör abgeschmeckt. . ——ꝛ— welche neben den für eine gewandte Sekre- tärin erforderlichen sonstigen Eigenschaften gute Kenntnisse für spanischen und englischen Schriftwechsel besitzt. Ausführliche Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabschriften und Gehaltsan- sprüchen unter P 76430 an den Verlag erbeten. 0 Mietgesuche 5 Gutmöbl. Zimmer, heizb., v. Herrn sof. gesucht, evtl. mit Abendbrot. Richtung Neckarau bevorzugt. An- gebote unt. Nr. 06019 an den Verl. 3 evtl. 4 Zimmer u. Küche mögl. m. Bad drgd. gesucht. Drgl.-K. vorh. Upernahme evtl. Herricht.-Kosten. Angeb. u. Nr. 05984 an den Verlag. Möbl. oder leeres Zimmer gesucht. Angeb. u. Nr. 05993 an den Verlag. Möbl. Zimmer Näne Luisenring per Sof. gesucht. Angeb. u. 06013 a. V. Amerikaner sucht ab sofort möbl. 1 bis 2 Zimmer u. Küche mit Bad oder Badbenutzung.— Angebote unter Nr. P 06005 an den Verlag. Vermietungen 0 laden etwa 30 qm Nähe Faradeplatz zu vermieten. lager 120 qm Zentrum der stadt zu vermieten. Petry, Immobilien, E 3, 3. Großes Mannheimer Industrie- Unternehmen sucht technische Zelehnerin die Kenntnisse in Stenografie u. Maschinenschreiben nat.— Ausführliche Bewerbungen mit Lebenslauf, Neubau, Almenhof Nomiort. 2-Immer-Wonng. ann-. Lichtbild, Zeugnisabschriften unter Nr. P 76429 an 2. od. A ener g fn 5. geg. Ekz. 1 9— 8* issen folge Versetzung zum 1. 12. 54 den Verlag erbeten. gesucht. Telefon 5 35 55 gten an nur gutsit. kinderloses Ehe- Leeres od. möbl. Zimmer f. berufst. paar gegen Rückvergütung des Herrn gesucht.— Angebote unter DM. Ae Bauzuschusses zu vm. Für unsere Frischfleisch- Abtelig. Junger, ehrlicher, fleißiger und Nr. P 76601 an den Verlag. geb. unt. P 06003 a. d. Verl. in unserem Großladen Ludwigs- stadtkundiger Gutmöbl. Zimmer von jung. Mann hafen, 3 N Fahrer 225 Sof. oder später gesucht. An- ir f. mögl. sofort einen jung. ebote unt. 06043 a. Verlag. 2 5 F Aelgigen 1 ehrlichen b per sofort gesucht.— Angebote 80 d. 8 Schr geeignet, zu vermieten. mit nur guten Referenzen unt. Möbl. Zimmer von Herrn in fester — itt, Keplerstraße 42. Laden- Gesellen Nr. P 76426 an den Verlag. Stellung gesucht. Angebote unter Sonn. Leerzimmer, sof. beziehb., nur(5-Tage- Woche). Nr. P 76431 an den Verlag. an Wohnberechtigte zu vermieten. Angeb. unt. PS 76426 à. d. Verlag. Angen. möbl. Zimmer, evtl. m. Ver- Pflegung u. Wohnzimmer zu verm. Bad u. Telefon vorhand. Adresse einzus. unt. A 76427 im Verlag. -Zimmer-Wohnung, Neck.-Ost, ab ab 1. Nov., beziehbar, erforderlich mind. 230 Punkte, zu vermieten. Telefonanschl. vorhanden. Angeb. unt. Angabe der Personenverhält- nisse unter Nr. 05976 ͤ an den Verl. Gutmöbl, wohn- Schlafzimmer z. vm. Adr. einzuseh, u. A 06001 im Verl. Möbl. zimmer, Blumenau, zu verm. an berufstät. Herrn oder Dame. Adr. einzus. unt. A 05994 im Verl. 4 Z1.-Wohng., einger. Bad, Etag. Helzg., Oststadt, gg. Bkz. zu vm. Knoch, Lachnerstraße 14. Wohnungen und Geschättsrzume verm. Immob.-Hornung, Tel. 4 03 32 Richard-Wagner- Straße 17. Möbl. u. leere Zim. zu verm. u. zu mieten ges. Schwarz, Immobilien, Mhm., jetzt Elisabethstr. 4, T. 46004 Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen Id. zu vermieten und zu mieten Pkw.-Fahrer zur Aushilfe gesucht. Vorzustellen: 1920 Uhr, Windeckstraße 7. Rüstiger Mann welcher Wild abziehen u. zerlegen kann, Heizg. bedient u. sonst. Ar- beiten verrichtet, stundenw. ges. Angeb. u. Nr. P 76506 an den Verl. Tuchuger Hleinwagenverkauler für Stadt- und Landkreis per sof. gesucht. Bewerbungen unter Nr. L 2486 an den Verlag. Tüchtige Hausgehilfin für ceschäfts-Haushalt gesucht. Schönes Zimmer vorhanden. Angeb. u. Nr. 05650 an den Verlag. Bewerber, welche im Ladenver- kauf u. Umgang mit der Kund- schaft Erfahrung haben, senden kurze, handgeschr. Bewerbung mit Foto an: 65 L HREIRER Ludwigshafen a. Rh., Schlachthof VENMREIER(N) zum Besuch von. Privatkund- schaft für leichtverkäufl. Ar- tikel sofort gesucht. Nur Personen, die schon ähn- liche Tätigkeit mit Erfolg aus- übten, wollen sich unter Nr. p 76504 an den Verlag wenden. artätommonelle Weise, 1., 2- od. 3. Zimmer- Wohnung Lindenhof-, Waldpark-, Almenhof- Geblet, zu mieten od. zu kaufen ges. Schraubengroßhandlung Karl Berrang, Parkring 47, Tel. 5 11 36 3- bis 4½-Zimmer-Wohnung gegen Bkz. gesucht. Angeb. u. Nr. Ps 76505 a. d. V. F Bewerber auf Kennziffer-Anzeigen legen mren Offerten am besten keine Originalzeugnisse Die Mischung ist der Reiz der Gold Dollar. Schuh-Branche gungere, nur branchekundige Verkäuferin mit tadellosen Umgangsformen in erstes Haus gesucht. Bitte Gold Dollar war die erste echte American Blend. Durch sie wurde dieser Rauchgenuſs 8 Besucht durch Immob.„Grabler 1 4 1 10 Aenne August Arlage 18, zum sofortigen Eintritt ß!/ in Deutschland popular. Ihre Mischung hat Koln Nane Wasserturm, Telefon 4 33 70. gesucht. Nr. P 76507 an den Verlag. Abschriften genügen zun. di derb de Duftfüll Möpl. Zim. u. möbl, Wohnungen 11d. nheim, N, 6 Auf Anforderung oder bei Ein- ie Wunderbar anregende Duftfülle, die — du verm. u. zu miet. ges. nmob. And-nüro Mannheim, N f, stellung können an ihrer Stelle den Kenner seit vielen Jahren begeistert. Kfm. Büro sucht braves, junges Fräulein mit Kenntnissen in Stenografie und Schreibmaschine zum bald- mögl. Eintritt. Handgeschrieb. Angebote unter Zeugnisvorlage unt. Nr. P 76503 a. d. Verl. erb. Schäkftner, Hebelstr., 8. Tel. 5 08 47. immer noch die Originale vor- gelegt werden. Diesen gutgemeinten Rat gibt MARE EN Anzeigenabteilung Gold Dollar für 9. Böro, Lager, Verkaufsräume 117 qm in Ludwigshafen mit Haus Holzbauweise) samt Einrichtung zu verkaufen., Kurzfristig beziehb. Fr. W. Lauck, Mannheim, Rupprechtstraße 11, Immobilien-Büro— Telefon 4 88 12. Kenner riehtige Putzfrau nach Käfertal-süd gesucht. Adr, einzus. unt. K 06033 im Verl. — . eeuc INDGSTRIE- UND HANDELSBLAITLII Donnerstag,. Oktober 1954/ Nr. 284 eee Hoffnung auf Aufhebung der Produktionsbeschrän kungen (Hi.) Am 8. Oktober beginnen in Bonn Vorgespräche zwischen deutschen und alliier- ten Stellen über die Auslegung von Bestim- mungen der Londoner Akte, nach welcher die Allfierten Hohen Kommissare ab sofort ihre Rechte aus dem Besatzungsstatut außer bei Fragen der Entwaffnung und Demili- tarislerung nicht mehr ausüben werden. Die Hauptgespräche sollen in der kommenden Woche folgen. Selbst alliierte Stellen nehmen an, daß der Bundesrepublik auf wirtschaft- lichem Gebiet„enorme Erleichterungen“ ge- Währt werden dürften. Wenn auch mit offi- Ziellen Mitteilungen seitens der beteiligten deutschen oder alliierten Stellen gekargt Wird, so scheint doch schon jetzt festzuste- hen, daß die Aufhebung noch bestehender Produktionsbeschränkungen in weitem Um- fang bald erfolgt. Es besteht somit begründete Hoffnung, daß u. a. auch der im Vorjahr beantragte und von den Alliierten abgelehnte Versuchsofen für Magnesium in Höchst gebaut werden dürfte. Ebenso rechnen informierte Kreise mit der Aufhebung der Beschränkungen bei den Chlorkapazitäten. Auch die Beschrän- kungen für die Erzeugung von Buna und synthetischem Benzin dürften fallen. Hinsichtlich des künftigen deutschen Flugzeugbaues besteht eine gewisse Chance für den zivilen Luftschiffsbau. Fest steht jedoch, daß die deutsche Lufthansa relativ schmell ihren Betrieb wird aufnehmen kön- nen. Die vier in den Vereinigten Staaten bestellten Flugzeuge vom Typ Convair 340 werden bis Ende Oktober ihre Erprobungs- und Abnahmeflüge beendet haben und an- schließend in die Bundesrepublik überge- führt werden. Gleichzeitig werden die ersten Flugzeugführer der Lufthansa ihre Ausbil- dung in den USA beendet und eine Spezial- Hlugerlaubnis zum Fliegen dieser Flugzeuge erhalten haben. Ende Oktober wird die Luft- Hansa die praktischen Vorbereitungen eines planmäßigen Luftverkehrs beendet haben, Der nach Auffassung der zuständigen Stellen in Bonn im Frühjahr 1955 beginnen wird. Die Rechte der alllierten Hohen Kom- mission in der Kartellfrage gehen in dem Augenblick an die Bundesregierung über, in welchem ein solches Kartellgesetz ver- kündet werden kann. Hieraus geht die dringende Notwendigkeit hervor, dieses Ge- Setz möglichst schnell zu verabschieden. Nach den Gesprächen, die am 6. Oktober erneut in Bonn zwischen den Vertretern des Bundes- verbandes der deutschen Industrie und dem Bundeswirtschaftsministerium stattgefunden haben, wird der Bundeswirtschaftsminister möglichst schnell seine Stellungnahme zu den Abänderungsvorschlägen des Bundes- rates dem Bundeskabinett vorlegen, welches den Gesetzentwurf in möglichster Eile an den Bundestag zur baldigen Verabschiedung weiterleiten wird. Hinsichtlich der Frage von Sondergenehmigungen dürfte künftig die alliierte Hohe Kommission nicht mehr damit befaßt werden. Dies soll ausschließlich durch den Bundeswirtschäftsminister er- kolgen, wobei einschränkend Allerdings gesagt werden muß, daß sich die Amerikaner noch immer schwer von diesem Recht trennen. Hinsichtlich der alliierten Einspruchs- rechte in der Frage der Dekonzentration und Entflechtung, also hinsichtlich des bisherigen Alliierten Gesetzes Nr. 27, der Behandlung der Großbanken-Frage und des IG-Farben- komplexes, dürfte künftig das Bundes wirt- schaftsministerium allein zuständig werden, sobald ein deutsches Kartellrecht existiert. Auch in der Frage der Gewerbefreiheit wer- den allein deutsche Entscheidungen zuständig sein, wenn die Verpflichtung eingelöst sein wird, die der Bundeskanzler den Alliierten gegenüber gegeben hat und die dahingeht, daß eine rechtliche Klärung durch das Bun- desverfassungsgericht herbeigeführt werden muß. Freie Devisenkurse vom 6. Oktober 5 Geld Brief 100 belg. Frances 8,392 6,412 100 franz. Francs 152012 1,2032 100 Schweizer Franken 96,14 96,34 100 holl. Gulden 110,58 110,80 1 kanad. Dollar 4,328 4,338 1 engl. Pfund 11,7445 11,7645 100 schwed. Kronen 80,865 81,025 100 dän. Kronen 60,46 60,60 100 norw. Kronen 58,65 58,77 100 Schweizer Fr.(rei) 97,81 98,01 1 US-Dollar 4,1934 4,2034 100 DM- WW= 467,50 DM-O; 100 DM-O= 22,71 DM- W Wegekosten-Gutachten schafft Kosten nicht ab bringt aber auch kein Bargeld (VWD). Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Bundestages, Abgeordneter Rümmele, will in Kürze im Ausschuß darüber abstimmen lassen, ob die Zinstheorie des Wis senschaftlichen Beirats des Bundesverkehrsministeriums gebilligt oder abgelehnt wer- den soll. Von dieser Entscheidung wird der weitere Verlauf der Verkehrsberatungen ab- hängen. Der Ausschuß, der seine Beratungen über die Verkehrsvorlagen des Bundesver- kehrsministeriums fortsetzen wird, hatte in seiner letzten Sitzung u. a. ein Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats des BVM entgegengenommen, in dem vom Straßenverkehr nicht nur gefordert wird, die Kosten für die Unterhaltung der Straßen aufzubringen, son- dern auch das in den Straßen investierte Kapital mit 6 v. H. zu verzinsen. Weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit 5 (UP) Im Bundesgebiet hat sich die Ar. beitslosigkeit weiter verringert und mi 822 500 Arbeitslosen am 30. September dei bisher niedrigsten Stand seit 1949 erreicht, Die Zahl der Arbeitslosen blieb damit um 118 679 unter dem tiefsten Punkt der Ar. besondere kann es nicht verantwortet wer- den, daß gerade der im raschen Vordringen die anderen Verkehrszweige zurückdrängende Kraftverkehr mit 1 310 Mill. DM hinter dem Alf ihm jährlich zuzurechnenden Wegeaufwand beitslosenkurve des Vorjahres. Wie der Pr. 17 zurückbleibt.. Es widerspricht der ökono- sident der Bundesanstalt für Arbeits vermitt. 1. mischen Zweckmäßigkeit, daß ein am Markt lung und Arbeitslosenversicherung, Julius caApl neu auftretender Anbieter zu Lasten anderer Scheuble, am 6. Oktober in Nürnberg mit- 4 510 bereits bestehender Mitwettbewerber sein teilte, war der Rückgang der Arbeitslosigret fim Ausgangspunkt dieses Gutachtens ist der Grundsatz der Eigenwirtschaftlichkeit im Verkehr. Daraus wird abgeleitet: „.. Die Kosten sind immer noch der beste Ordnungsmaßstab des Wirtschaftslebens. Man ist im Fordern immer bescheidener, wenn man das Geforderte selbst bezahlen muß; dann wird wieder gerechnet, wogegen das Rechnen verkümmert, wenn an Stelle des eigenen finanziellen Einsatzes staatliche Sub- ventionen treten „.. Binnenschiffahrt, Bahn und Straßen sollen danach grundsätzlich die Kosten für ihre Verkehrsanlagen selber aufbringen und also auch den Kapitaldienst für die auf sie entfallenden Verkehrswege- Investitionen durch Verkehrseinnahmen decken Ueberraschend kommt der Wissenschaft- liche Beirat des Bundesverkehrsministeriums nach diesen— sich auf ein Schweizer Gut- achten stützenden— grundsätzlichen Er- wägungen zu ungefähren Größenangaben, die nicht detailliert werden; deren Zusammen- setzung somit schleierhaft bleibt. „Für Bahn und Straße werden die Wieder- beschaffungswerte wie folgt angegeben: Bahn 16 Md. DM Straße 35 Md. DM hiervor 70% Belastung des Kraftverkehrs 24,5 Md. DM „Zur Deckung der den einzelnen Ver- kehrsmitteln zuzurechnenden volkswirt- schaftlichen Wegekosten sind nötig. a) die 6prozentige Verzinsung der ge- nannten Wiederbeschaffungswerte, p) Die anteilmäßige Aufbringung der kür Erneuerung und Unterhaltung., für Verkehrs- sicherheit, Planung und Verwaltung erfor- derlichen Beträge.“ In Ziffern ausgedrückt ergäben sich somit folgende Sollkosten: Bahn!) Straße:) Mill. DM NMIII. DM It. Absatz a) 780 1260 It. Absatz b) 350 99⁰ insgesamt 1 630 2 250 1) Preisstand 1953 ) Preisstand 1950 Feld erobert, ohne daß er die vollen, ihm im September mit 56 122 überraschender. Die tatsächliche Aufbringung zur Deckung der Gesamtkosten betrug jedoch 950 Mill. DM ungedeckt 780 Mill. DM 940 Mill. DM ungedeckt 1310 Mill. DM bei der Bahn im Kraftverk. Nun folgt ein Gedankensprung des Wis- senschaftlichen Beirates. Es wird behauptet, daß— trotz des ausgewiesenen Fehlbetrages — die Bahn ihre Wegekosten voll getragen habe. Die für die Verzinsung des in ihren Fahrweg investierten Kapitals erforderlichen Beträge seien in Form politischer Lasten und gemein wirtschaftlicher Verpflichtungen der Bahn mehr als gedeckt. Schlüssig ergibt sich daraus für den Gut- achter, daß der Kraftverkehr„bluten“ müsse. Die Gutachter nennen den gegenwärtigen Zustand„in hohem Maße unbefriedigend.; „Wettbewerbsverzerrungen und damit Pro- duktivitätsverluste sind die Folgen. Ins- (Up) Eine Erhöhung der öffentlichen Auf- wendungen für den Straßenbau um 600 Mill. DM jährlich hat die deutsche Straßenliga in einer Denkschrift an den Bundestag gefordert, die am 6. Oktober in Bonn veröffentlicht wurde. Die Ausgaben der öffentlichen Hand für das deutsche Straßennetz betrugen nach den Berech- nungen der Liga im vergangenen Jahr 1,5 Md. DM, von denen 900 Mill. auf Neubauten ent- fielen. Demgegenüber verlangt die Liga einen zährlichen Aufwand von 2,1 Md. DM und den Einschluß einer jährlichen„Wachstumsrate“ in Höhe von 100 Mill. DM, um der fortschreiten- den Motorisierung Rechnung zu tragen. Für 1955 wären also 2,3 Md. DM erforderlich. Die Straßenbaulast soll nach Ansicht der Liga zu 60 v. H. vom Kraftverkehr durch die von ihm zu leistenden Sondersteuern, und zu 40 v. H. von der Allgemeinheit getragen werden. Um eine Annäherung an die erforderlichen Summen zu ermöglichen, fordert die Liga eine Erhöhung des Gesamtaufkommens an Mineral- 1. und Kraftfahrzeugsteuer um insgesamt 220 Mill. DM und eine Zweckbindung dieser bei- den Steuern an den Straßenbau.(Mineralöl und Kraftfahrzeugsteuer erbrachten 1953 1, 15 Md. DM.) BERICHTE AUS UNTERNEHMUNEEN: Opel AG: 1000 Wagen pro Tag Nach dem derzeitigen Stand der Bau- arbeiten des am 9. Juni bekanntgegebenen großen Investierungsprogramms der Adam Opel Ad, Rüsselsheim/ M., zur Erreichung einer Produktionskapazität von 1000 Wagen pro Tag, kann— sofern sich Witterungs- mäßig Schwierigkeiten nicht ergeben— da- mit gerechnet werden, daß die Erweiterung des Preßwerks von bisher 8 auf 20 Maschi- nenstraßben bis Ende dieses Jahres pro- grammgemäß fertiggestellt wird, so daß ab Januar 1955 mit der Montage der vorge- sehenen 260 mittleren und schweren Pressen begonnen werden kann. In 64 Arbeitstagen wurden nicht weniger Als 5100 Tonnen Stahlkonstruktionen mon- tiert. Mit der Dacheindeckung, dem Einbau der Oberlichter und der Errichtung der Um- fassungswände ist begonnen worden. Für den Neubau„K-40“ mit Preßwerk, Karos- Seriebau und Fertigmontage sind inzwischen die Einzelheiten festgelegt und Sämtliche Einrichtungen eingeplant worden. In dem riesigen Erweiterungsbau werden insgesamt 10 000 Personen Arbeitsplätze finden, wobei nur ein kleiner Teil aus den Opel- Werken Selbst stammen wird. Inzwischen sind bei der Adam Opel Ad nicht weniger als 30 000 Arbeitsgesuche eingelaufen. Sowohl ver- kehrs- als auch wobnungsmäßig ergeben sich dadurch für die allernäachste Zukunft in der Opelstadt Rüsselsheim noch zu mei- sternde Probleme. Kauft Horten Emil Köster AG? Generaldirektor Horten von der Helmut Horten KG, Duisburg, ist von der Amerika Reise zurückgekehrt, doch ist es offensicht- lich noch nicht zum Abschluß der Verhand- lungen mit Herrn Michael(New Vork) über den Verkauf des in dessen Händen befind- lichen Aktienpaketes der Emil Köster AG gekommen. Wie in Warenhaus-Kreisen zu hören ist, Soll Michael, der 1931 nach den Vereinigten Staaten gegangen ist, sein Köôöster-Paket verkaufen wollen, weil er bei seinen um- fangreichen amerikanischen Geschäften zu wenig Zeit für die Emil Köster AG. übrig habe. Die Helmut Horten KG. gehört zu den erfolgreichsten Kaufhäusern der Nachkriegs- zeit. Der Umsatz des Duisburger Hauses wird auf 50 Mill. DM geschätzt. Bereits früher hat sich Horten an dem Merkur Kaufhaus, Nürnberg, beteiligt, und zwar ebenfalls durch Erwerb amerikanischer An- teile. Der Komplex Horten dürfte aber nicht ganz so bedeutend sein, wie das Haus Köster. Das Grundkapital der Köster AG. ist mit 8 Mill. DM auffallend klein; der Umsatz wurde für 1953 mit 179 Mill. DM angegeben. Ein Zusammenschluß Horten Köster wird in Einzelhandelskreisen als ein Schritt der weiteren Konzentration ange- sehen: es würde alsdann vier große Waren- haus-Konzerne geben: Karstadt, Kaufhof, Hertie und Horten- Köster. Gerüchte, denen zufolge auch Hertie für das Köster-Paket Interesse gezeigt habe, scheinen wenig fundiert, wenn auch die mit der Interessenaufnahme bei Kaufhaus Hansa (Frankfurt à. M.) und Wertheim(Berlin) gezeigte Expansionstendenz solche Gerüchte verständlich machen könnten. Hertie scheine zunächst um die Konsolidierung des Er- reichten bemüht zu sein. Weise noch stärker als im August, der eine Abnahme um 55 751 gebracht hatte. Die Zahl der arbeitslosen Männer verringerte sich im September um 47 732 auf 461 128 und die der arbeitslosen Frauen um 8390 auf 361372. Präsident Scheuble begründete den er. neuten Rückgang der Arbeitslosenziffer mi dem Anhalten der konjunkturellen Auf, triebskräfte in der Wirtschaft und den gün- stigen Saisoneinflüssen. Im Zuge der Bau- kon junktur seien hauptsächlich die Außen-“ perufe von der Männer- Arbeitslosigkeit ent. lastet worden. Für die Belebung der Frauen-“ arbeit seien vor allem Saisoneinflüsse maß- gebend gewesen. Die Textil-, Bekleidung und Schuhindustrie hätten neue Impulse er. halten, auch die Metall wirtschaft habe sich weiter günstig entwickelt. 1 Nach den Angaben der Bundesanstalt er“ gibt sich folgendes Bild: 1 Abnahme um Stand per zuzurechnenden Kosten zu tragen hat.“ Interessant ist immerhin, daß die Gut- achter eine Gerechtigkeit in der Belastung durch Heranziehung der gefahrenen Brutto- tonnenkilometer erreichen wollen. Durch bloße Treibstoffbesteuerung würde eine volks wirtschaftlich sinnvollere Kostenzutei- lung nicht erreicht, denn der Treibstoff- verbrauch wüchse keineswegs proportional mit der Größe und der Beladung der Motor- fahrzeuge; bezw. mit der mit ihr verbundenen Beanspruchung der Strahge. Es ist etwas zuviel von Gerechtigkeit und Moral in diesem Gutachten die Rede und zu wenig davon, wie diese Wegekosten auch Wirklich aufgebracht werden sollen. Steht doch zu bedenken, daß die errechnete Summe von 1 310 Mill. DM, mit der der Kraftverkehr jetzt zu belasten wäre, nicht aus der Luft herbeigezaubert werden kann. Auf der Er- tragsteuerseite würde nämlich(unvermin- 30. Sept. 19% dertes Aufkommen) fühlbar werden, was Niedersachsen 15 704 162 6135 III an zusätzlicher Kraftverkehrsbesteuerung— Nordrhein- Westfalen 1 1598 dt auf der anderen Seite— mehr eingenommen 1 13 10 essen 8 182 72 152 werden Konnte. Rheinland-Pfalz 4493 32 737 Es nützt wenig— dieweil es kein Geld Schleswig-Holstein 3 449 75 038 einträgt— neue Steuerarten zu ersinnen, Baden- Württemberg 2203 49 957 neue Berechtigungen dafür zu formulieren, Hamburg 1429 72 12 wenn dadurch bisheriges Steueraufkommen Bremen 1 55 17 722 beschnitten wird. Die das Bundesverkehrsministerium be- ratenden Wissenschaftler werden jedoch auf diesen Einwand nicht reagieren. Sie werden sagen, daß dieses Problem Sache ihrer— das Bundesfinanzministerium— beratender Kol- zumeist um Kontrollmaßnahmen wirtschaft legen sei. licher Art. Was ist das Fazit? Die Wegekosten hängen Zunehmender Zahlungsmittelumlauf 1 nach wie vor in der Luft. F. O. Weber(EG) Im Bundesgebiet hat nach dem Auswe 05 5 e W. 8 85 3 er Zahlungsmittelumlauf zum imo Septem- Marktberichte der um 1419 Bill. auf 12 892 Mill. DAL( vom 6. Oktober schließlich 926 Mill. DM Scheidemünzen) zuge- Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt nommen; er lag damit um 291 Mill. über den (VWD) Normale Anfuhren. Nachfrage nach Birnen, Hauszwetschgen und Pfirsiche besserer Stand vom 31. August 1954. TVTTTTTTTTTTCCCCCCCCTCCCCCCCCCcCCCCCCCVTT nur zu nachgebenden Preisen abzusetzen. Für EG) Der Kontostand der Bank deutsche Aepfel wenig 5 Es 8 1 Länder mit den nicht über die EZ U abrechnen.“ 2033, Weinbergspfirsiche A 1830, B 1217 den Sonstigen rechnungsländern“ wei 1 bis 11; späte Hauszwetschgen 1423; Wirtschafts- 30 Se 0 50 Win 5 15 5 5 0 N 5 I. Dol. äpfel sepflückt 8—15, lar zugunsten der Bundesrepublik aus, 868 162,17 Mill. Dollar Ende August(ohne Kolum“). bien, das ab 27. September in freien US-Dollar 51 abrechnet). T England erhöht Devisenfreibetrag (VWD) Das britische Schatzamt gab an 5. Oktober die Erhöhung des Devisenfreibetra. p. ges für Auslandsreisen von bisher 50 a 100 Pfund Sterling bekannt. Die Neuregelung tritt am 1. November in Kraft und umfaf die ganze Welt mit Ausnahme des Dollar- bereichs. Für Kraftwagen und Motorräder wird der Freibetrag auf 35 bzw. 15 Pfund Sten. ling heraufgesetzt.. KURZ NACHRICHTEN Durch die Aufhebung des Besatzungsstatut werden 60 alliierte Gesetze und 130 Verord nungen hinfällig bzw. müssen durch deutsche Recht ersetzt werden. Es handelt sich dabee Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei mittlerer Anfuhr langsamer Absatz. Es erzlelten: Weinbergspfirsiche A 18-30, B 11—17; Aepfel Ia 25—35, A 14—25, B 8—13; Wirtschaftsäpfel 711; Birnen A 15—25, B 9—14; Quitten 10—15: Kopfsalat 1020; Endivien A 9—12, B 7—8 Spinat 1213; Weißskohl 8, Rotkohl 18; Wirsing 12; Blu- menkohl II 23—30, III 16—22, IV 10—15, B 6—9; Ka- rotten 11—12; 5 NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 358, 25.—362, 25 PM Blei in Kabeln 135—136 DM Aluminium für Leitzwecke 240242 PM Westdeutscher Zinnpreis 398 DM Mitgeteilt: Süddeutsche Bank AG. Efiektenbörse Filiale Mannheim Frankfurt am Main, 6. Oktober 1954 5 5 Weitere Meinungskäufe führten in den verschiedenen Werten zu stärkeren Kurssteigerungen. Besonders Auto-Werte wie Dai mier(5% höher) Fordwerke(6% höher) gesucht, Ferner Industriewerke Karlsruhe erneut bei erhöhtem Kurs rationiert. Kurs 57%, Montan-Werte Kaum verändert. Rheinmetall 3% höher rationiert. Großbank-Aktien weiter gesucht. Von Brauere- Werten Eichbaum-Werger mit 122, Schwartz- Stor chen mit 119% gesucht. Börsenverlauf: Aktien 5. 10. 6. 10. Aktien 5. 10. 6. 10. Aktlen 5, 10. 6. 10. AE 1090 190 Harpener Bergbau 115½ 118½ Dresdner Bank) 13 13½ BBW 199 198½[ Heidelb. Zement. 200 202 Rhein-Main Bank 183 184 EBT. 132 Hoesch)— Reichsb.-Ant. Sa 89% 8 Conti Gummi. 192½ 8“ͥÿ,, 90 1 Daimler-Benz 170 184%[Mannesmann 142 144/ Mont an- Dt. Erdöl. 135 Rhein. Braunkohie 180— Nachfolger ö Degus 20⁰ 199 Rheinelektra 130 13⁴ Bergb. Neue Hoffg.] 116% Demag 192 5 RTF Dt. Edelstahl. 151½ 153 Pt. Linoleum. 197 198 Sellwolft 72 44 Dortm. Hörd. Hütt.] 110% 120% Durlacher Hof) 105 195 Siemens 8. Halske 295 204½[Gelsen berg. 120 124 Eichbaum-Werger 118½ 122 Südzucker 1352 15³ GHH Nürnberg 1064 103 Enzinger Union) 152 15⁰ Ver. Stahlwerke) 2320 220 Hoesch. 129% 120 16-Farben Liqul., Zellstoft Waldhof 146% 146% FHKlöcken.-Humb. D.. 104 m Ant.-Sch.). 39% 40%½[Badische Bank). 2 88 Nordwestd. Hütt.“ 132½ 134 BASF. 180 id, Cemmerzbank) 10 10% Berg. Phönix. 133½ l Le Farbenf. Bayer 189% 1902½ Commerz- Rhein. Röhrenw. 102 101 Farbwerke Höchst 189% 189 u. Credit Bank. 102 164 Rheinst. Union 140 148 bee Felten& Auill. 153 152 Deutsche Bank)) iz 12% Stahlw. Süd westf. 130 10 Grün& Bilfinger 126 120 Süddeutsche Bank 184 186 Thyssenhütte 12% 130% 1 6 n= RM- Werte.) Restquoten — 1 0 0 0 0 N — 0 0 60 166*— 0 4 6 0 ö 0 0 0 ö N ————j 5 —— — — 0 — Alusillrulie„Luxor Mit dem nebesten Klcviertusten- Super (Modell 54/55) 2 Laofsprecher; ferrit- Antenne. 10 Plattenwv,echsler: 3 Touren; Doppelsophit, FEingebobfe Hausbor, plottenständer und beleuchtung 6%. Jahr Satontie, bieferung frei klobs) D 489. nur bei uns erhältli ch. Die ſetönung unseres Jubiläums-Angeboles vom 2. bis zum 15. Oktober GROSSER JUBIIRUMS- VERKAUF ſlalrat7en wesen reste, Das handwerkliche Paßbid E 7 2 Geschöfts- Anzeigen ar und neu angefertigt sennellstens. 5 e 5 Immobilien Kaufgesuche zwei mittlere ERTEL, N 3, 5a, el. 40771.. i 2 LI 5 wWerkstatt-Gfen stammhaus von Rothermel zetat 8 toads. 2 2 Anst. Miete à. Teilzahlg. Mod. Ladeneinrichtung zu kaufen gesucht.— Telefon 5 576 I. 14, 13 am Ring, früher schwetzin⸗ getitedernreiniguns 0 k 1, 6— Breite straße 65 a 3 1 BLUM- Fertighaus, Kassel-Ha. 559 sesucht. Angeb. u. 05960. d. Verl. 5 a 5 f 5 5 i. s er Platz 1. Neue Tel.-Nr. 3 39 80/1 Desinfizieren mit der modernsten Oe Gu, SS 2 Kindéfkorbeyngen, Süd., Festtent⸗ 55 F 5 Angeb. u. Nr. 06017 an den Verlag. Anzeigen im K 5 Zetifedlern- Inlet Uhren- Reparaturen. Kander 20 5 1. u. Nr. en Verlag. 0 1 15 — 8 7 5 arage u. a. Komfort, zu verk. Zimmeröfen, 1 gr. Ofen, gebr., zu 3 R a Seeberger, 8 3, 15, Telefon 4 37 70 fachmännisch und preiswert. Fenster-, Türen- u. Möbelreparatur. 5 2„ fen, g 0 Eiltransporte A 344 62. 210 Wird kostenlos abgeholt u. Sebracht] 2 1 M u E R. am Tattersall. Telefon 3 12 74. Immob.-Schäfer, U 4, 14, Tel. 4 07 00 kauf. ges. Angeb. u. 06010 a. d. V. Haben Erf. 3 5— — Nr. 234 Nr. 234/ Donnerstag, 7. Oktober 1954 Seite 9 N.. 2“ MORGEN a RüSfeL Eriscg die. a + e J feen. be n. Alnainan P Süclland Kaffee ber den Lill Palmer in dem Farbfilm Der aktuellste deutsche Film reicht.„Feuerwerke m.„Oh, mein Papa“ der letzten 10 Jahre„08/15.“ amit um Jef 46 4 der. IAIS TE Rb 6 00 445 2030 UNWER SUA 145 390 55 4 15.45 19.15 20.30 der Prä.„bie Glenn Miller Storz Joe Stöckel,& Lüders als Ober- vermitt. m. Jam. Stewart- June Allyson sünder in„Das sündige Dorf“& 3, Julius 7 Telefon 5 11 66 75 erg mit cApiT0 14.00, 16.30. 19.00, 21.00 DiE KANAERA Heute eta 2 sosigke e der stens June Tpiederk en, os am bo“.. Ar morgen;„Die chend fm„Fluß ohne Wiederkehr“, Frau, die die Liebe erfand“, ö. e 1, 6, Br. Str., T. 50276 nr e östlich anregend ergiebig Probieren Sie: züdland-Freitags-Naffee 2325 in verbesserter Qualität... 125 g DM 1 5 Kaffees in jeder Preislage . töglicb rsstfrisch. P — 112 MANNHEIM Scl nelle e eee 0 7 1 ö 13.30, 16, 18.30, 9 Beginn: 13.50, 8 20.20] Heute letzter Tag! e 3 5 LES WAR SUN DEC XK Ab mo.:„Kalifornische Sinfonie— ſfielſefon d die d 5 Kaffee Rösterel 61372. Heute letzter Tag! 9.50, 11.50 den er- Jugendl. zugel. und 22.20 Spätv.= nicht jugendfrei ziffer mit„Der Löwe von Amalfi“ en Auf. e ee eee eee eee ee eee den gün. der Bau- 0 Außen OLVINI PD U keit ent. KK FER 1A 1 Kraftfahrzeuge 0 DKW- Meisterklasse, Sportzweisitzer m. 2 Notsitzen, gt. Zust., 300, DM zu verkaufen.— Telefon 5 27 03. 1½-t-Opel-Lieferwagen mit 1,5 Ltr. Opel-Olympia-Motor, zugel., Ver- Donnerstag und Freitag 18.45 und 21.00 Uhr m Anfang war nur liebe Martine Carol— sehr gewagt,— doch mit Pariser Frauen. Teleron 1 66 58 Charme brauch 11 Ltr., für 950, D zu sse mal. verkaufen.— Telefon 7 64 52. leidungs. DKW 125 cem, vers. u. verst., neuw., gane IIS ee n Cl deideldere.. 5 e Nosengarten- Musensaal Hinter dem Paradeplatz anlage, Nebellampen, Schonbez. WIENER STIMMUNGS-MuüsIR Warme Küche bis 3.00 Uhr früh usw., best. bereift, m. Gar., gg. bar 4650 DM v. Privat zu verk. Anzus. stalt er- 0 tägl. nach 17 Uhr, Sa. ab 14 Uhr. Zum Auftakt der Saison! ASEM. RAA Bus AAS Atto HAU- AAS. AAo Köln MAE AMufcnk k. W.-ZAAA HA- W.-Ftseffttd Stand per Harold Dabison's Jazz-Paprade Adr. unt. Nr. L. 0571 im Verlag. Sept. 1950 7 dee nos Jaquel Lloyd 1s 300 2 110 9 ane his Orchestre 8„ 72 152 kaufen. Bequeme Teilzahlung 5 sarah Vaughan N 75 038 ard ee eg 5 b champion 400 N 49 957 2 f 2 22 5 BJ. 1952, in sehr gutem Zustand, 72 102 K eine Wäs 2.2 günstig zu verkauf. Kleine Anzah- 17 72² 0 em IN lung, kleine Raten. E N kine Heinz-Hoffmeister-Veranst. schnell und gut 1 8 1 5 1 7 1 1 3 5 5 ö Kart. z. 2,50 bis 10,— b. N i uingsstatus Schmitt, Böttger, Hek- Schnell- weil Burnus. f 0 Verord- kel, Ehret, Felber, DN 15 schon beim Einweichen Wir verkaufen im Auftrag ee die Hauptarbeit vorweg-. sich dabel ersall, Teckenber- 1 Champion 400 H 11 1 er, Verkehrsverein, TRUDERENARSIER f 5 n„ neuwerk. wirtschaft 8 T ER nimmt 2 1 Fiat-Kombi, erstkl. Zust. sowie ständig an der Vorkfüh Burnus löst den schmutz- 1 Meisterklasse, Dreigang 5 Kasse im Rosengarten. rung! bindenden Schweiß und 1 Meisterklasse, Viergang. m Auswes Freitag, den 8. Olctober und die Körperdusscheidun- verschied. Reichs- u. Meister- 2 September Samstag, den 9. Oktober 1954 gen senf, aber gründlich klassen(Vorkriegsmodelle)— 10 Septem- jeweils von 11.00 bis 13.00 u. 2 Finanzierungsmöôöglichkeit— DM(eib 15.00 bis 16.30 Uhr. aus den Wäscheporen. r— wen) zugt. ALT BN RN Gut- weil die Wäsche Mannheim, Tel. 4 30 69 Od. 4 40 57 2 über den 5 7 5 ieder Luft bekommt und Vienhofstraße 21—23 5 Watt K 21:TEL 508 weil för Krankheitserre- 5 152 3. ger kein Nhrboden mehr vw. Busse- Verlein 2 deutscher I Täglich ELEKTRO- RADIO bleibt. VW-Kombi mit Fahrer frei. 25 abrechnen. stimmung, Humor und Tanz 4 20, Pros VWeschnelltransporte 2 eis mit der g Qu 3, 20, Freßgasse— Telefon 5 20 02, Melchiorstrage 12— ) Mill. Dol, Joberlandier-Kapelle TONI Kak!. 3 8— aus, gegelf 20—5 Umr geöffnet— 5 5 Mill 8. 2 ae Kon Autoverleih Schwind 8 2 e— s pale Strickapparat TRICORE N fasstelss mass 7 1h urs 2, ren 20 b 5 Wollspezlalhaus DRU a 1, 3 scha gesunde Mäsche Auto-Verlein 5 t gab an Anzahlung ab 50,.— Dx, Rest in 15 Monatsraten. Sesunde Wäsche- gesunde Haut! Olympla-Rekord u. Kapitän 5 „ ö Preis ab 190. DM.— Prospekte Jullane Lot z, Schriesheim. r. WachrEk, Tel e 2 . Rheinhäuserstraßge 51/53— 6— nd Uumfat les Dollar- Wilck und Geflügel K a ut 8 1 0— Pfand Str snunm Rlein-Lkw bis 11 8 Seckenheimer Str. 38, Tel. 4 43 91 zu kaufen gesucht. Preisangeb. mit 25 Steuer u. Vers. u. Nr. F 76432 a. V.— G. 8 Bekanntmachungen. 5 5 1 rrench N Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH.,— D 1 E 8 E + He + 1e* 5 re* C C0.. ntan- Werte vergibt folgende Arbeiten: 8 5 5 3 5 1 Brauerel- a) Schlosserarbeiten(Geländer) für Ludwig-Jolly-straße; 2 aus hochwertigem Chengeont-Bw-.-Gobordine, imprägniert, schötzt p) Schreinerarbeiten(Speiseschränke) für G 5, 1820. 5 5 75 g 8 Aagenokedrarvers eben elende derne ech en de aer gs. 2 Sie durch seine Vorder- und h ckenposse und seinen doppelten Arme i schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim, Max-* 7 . Joseph-Strage 1, Zimmer 308, abgeholt werden. 2 besonders gut.. 5 5 5 13 1360 Mannheim, den 6. Oktober 1954 2 gundgurt und echte Ledergornitur geben ihm die sportſiche Note. 5% 1 FGCEFCFCCC0CTCTTbTT0TCC0T0T0T0TbT0TbT0TVbTGTbbbb 2 Oie Ausstottung mit festem koriertem Futter und zusätzlichem, aus- 1 4 2 7 „ Schlachthof, Frelbank. Freitag, den 8. 10. 1953, von 7.30 bis 10.00 Uhr 5 nõptbotem Steppfuttet oder auch Wolſfutter mit ks. Sottel vermehren Verkauf auf Nrn. 601-1100. 8 2 sein verwe dbarkeit 2 seine vielseitige Wen 8 —* 6 Zwangs versteigerung. Donnerstag, den 7. Oktober 1954, um 14 Uhr, werde— 11 113 2 2 ich in Mannheim, Pfandiokal Schloß— Mittelbau— gegen bare Zah- 3 Der vorteilhafte 19% 120% 6 el 2 eiten lung im Vollstreckungswege öffentlich versteigern: 1 Rundfunkgerät, 8 30 1205% 2 Ladentheken(3/ m) u. a. m. Ferner am Freitag, dem 8. Oktober 1954, 2 8 K 8. 5 2 64 105 11 Uhr in Schriesheim(Treffpunkt Gemeindekasse, Neue Anlage):— GrKkduf-FPreis 29½ 120. 1 Rundfunkgerät, 1 komb. Büfett, 1 Motorrad„NSU- Fox“ u. a. m.. 1 1 machen den Wäörfel cus: 5 Spieß, Gerichtsvolizieher. 2 nur **U 4 75. 2 2. keine könnte fehlen, und 2 N 45 f 1 6 5 5 5 keine konn hinzugefugt werden. brei gsegriffe der 20%½ J 1300 f 4 1 5 6 gleichwertige Eigenschoften · MASS KTLEID U NO- — Vollkroft Klopffestigkeit Reinheit Zöndwilligkeit Stoffqvdlitäten Beste Zutaten, 7 9 7 1 1 2 7 MANNHEIM, A AR ADE. Vergosborkeit Wirtschaftlichkeit Handwerkliche leis fung 83 NrlE N 5 dEPLATZ, ECKE SREEIUTE STAASSE HERREN SCHNEIDER-INNUNG MANN REIM machen Nlinpreußen Benzin zu dem, Wos es ist- zu einem Kraftstoff, kraftvoller denn je Qualitäts- HONIG natürlich aus dem Spezial- geschäft von Honig-Reinmuth! Erstklassiger Bienen- Schleuder. g honig, garantiert naturrein, von 8 1 köstlichem Wohlgeschmack, lose (bitte Gefag mitbringen) Pfund tr à 8 t Zinsen 2 besonders billigen Preisen 1.35. 1.60 und 1.90 D das heißt, es wird mehr, wenn 5 F. Wald- und 7 nhon! es richtig angelegt ist und ar- kauft mon im bekannten grogen billlgst; e. beiten kann; vielleicht als Hypo- 7 thek oder Darlehen. Als Teil- re 5 p 1c h 5 H aus el(Honigwein) naber kann man auch sein 2 ein gesundes, Side made Nicht nur auf das Barome⸗ mit der Großauswahl . 1 ter, auch auf die Gefundheit . r Die rechte Verbindung, die achten! Jetzt die aufbauende, ere. Honigkuchen geeignete Kapitalanlage bringt herz- und nerven⸗ VBfen N 55 schmell und preisgünstig die ſtüählende dOppE L= 62 f Calayos g 1 nur 62.5 Kleinanzeige im r ANNHEIMER HERZ HFEHRBSTKUR. 3 persläner-Calale REIN AUT MORGEN. —. C am Markt 1. zu JAckEN u. MRNTELN ö 8 im N sehr preiswert NECKARAU. Schulstraße 1 Wenn Wunsch und 1 Erfoll Weldenstrage 6, Teleton 410 30 weuenterkitb b teporsturen 0 Lnterrleh: IB Engl. u. Franz.„privat“, Tel., 4 81 74. 99 11 1 1 1 1 0 Seite 10 MORGEN Donnerstag, J. Oktober 1954/ Nr. Premieren Knapp vor dem Schluß des Festes kamen nun auch die vielbeschworenen„jungen deut- schen Autoren“ zu Worte. Zweimal wurde im Theater Luftalarm gegeben, zweimal war es Wieder 1944, und das Attentat war wieder nicht geglückt, zwei Stücke vom Widerstand haben die Bühne erreicht. „Salgenstrick“ In der„Tribüne“ wurde„Galgenstrick“ von Hans Hellmut Kirst uraufgeführt, das Stück nach seinem Roman„Wir nannten ihn Galgenstrick“. Oberleutnant Strick kommt von der Front in den„Bereich einer Orts- kommandantur in Westdeutschland“ und be- ginnt sich dort verwirrend umzutun. Die Schieber unter den Offizieren läßt er ver- haften, die Parteigenossen will er aus der Etappe jagen, und die Wände läßt er mit den dümmsten Hitlersprüchen schmücken, die nur aufzutreiben waren. Er ist— durchaus freiwillig— NS-Führungsoffizier geworden, und sein Autor Kirst war das ja auch. Ist Strick ein anständiger Nazi? Die Art, mit der er sein Belastungsmaterial gegen den opportunistischen Oberst und einen korrup- ten Hauptmann herbeischafft, erinnert, trotz der eingelegten Eulenspiegeleien, ein bißchen sehr an Erpressung und Gestapo, Das Rätsel löst sich langsam:„Galgenstrick“, noch ge- rade„mit Tucholski aufgewachsen“ und im übrigen von allem angeekelt, ist gar kein Nationalsozialist, er sabotiert mit List, und am 30. Juli versucht er sogar, das seine für einen geordneten Aufstand zu leisten. Fast ginge der bittere Spaß noch tödlich aus. Aber ein„Galgenstrick“ wird nicht gehängt, er ist nur die Schlinge, in der andere zappeln. Bei der Dramatisierung des Romans ist wohl so viel verschluckt worden, daß manches jetzt vollkommen unverständlich klingt. Ein idealistischer Leutnant, der in keinem dieser Stücke fehlen darf, wandelt sich anscheinend vom Hitlertreuen zum Widerständler, aber genau ist es nicht zu erkennen. Einiges von der Kriminalhandlung ist derb gegen die Logik, und das Ganze bleibt moralisch und politisch höchst verworren. Das Offiziers- gerede ist zum guten Teil simple Karrikatur, Wie man sie dem Autor von„Null-Acht- fünfzehn kaum zugetraut hätte, und der trockene, aufsässige Witz eines Obergefrei- ten gibt da schon eine höchst notwendige Er- holung. Möglich, daß auch Friedrich Steig, der Regisseur, einige Effekte verwischt hat. Heinz Giese als Strick gab sich zum Beispiel viel zu senkrecht, zu wenig verschmitzt für seine Taten. „Das Bild des Menschen“ Klarer, ernsthafter, aber zuweilen auch starrer als dieser Versuch Kirsts ist das Schauspiel, das der Schweizer Peter Lotar dem deutschen Widerstand widmet. Lotars „Das Bild des Menschen“ wurde im Schloß- Park- Theater uraufgeführt. Der Autor sucht im Gefängnis des Dritten Reiches Häftlinge auf, die am folgenden Tage zu sterben ha- ben, viele Menschen, die kaum mehr mitein- ander teilen als ihre Sprache und die Feind- schaft gegen das Regime.„Der Graf“— sein Urbild Helmut von Moltke ist leicht heraus- zuspüren— steht sicher im protestantischen Glauben. Doch während eines Luftalarms, Als er mit verschiedenen seiner Leidensge- Fährten gesprochen hat, beginnt er zu zwei- feln. Hat er, als es noch Zeit dazu war, nicht zu wenig gesprochen und nicht für zu we- nige?„Der General“ distanziert sich grimmig von jenem Obersten, der die Bombe warf, der Mord auf sich geladen hat. Der General hat nur Millionen in den Sieg und in den Tod geführt, und als die Befehle des ober- sten Kriegsherren immer verderblicher wurden, ist er zurückgetreten. Er hat„seine Pflicht getan“, aber es hilft ihm nichts. Er Wird wie die anderen sterben. So werden sie alle abgeleuchtet, wie Gedanken-Medaillons auf dunklem Grunde: der Kommunist, der nur für seine Klasse sterben will und den christlichen Adel trotz des gemeinsamen Nahzieles weiter verachtet; die tapfere Frau des Sozialdemokraten, der Professor, der um des Friedens willen„mitmachte“, von einer hohen Position aus, der Student, der als Sol- dat zwar kämpfen, doch nicht morden wollte, der Oberst, der sich für die radikale Tat entschied. Siegmar Schneider gibt kein Stauf- fenberg-Porträt,„der Mensch“ soll abgebil- det sein und nicht sein Aeugeres. „Der Gerichtspräsident“, die Freisler- Rolle, ist wohl am schärfsten und eigen- willigsten ausgeführt: kein Scheusal, das die Opfer überschreit, vielmehr ein böser, höf- Berliner Theqter zur Fes wWochenzeit von Hans Hellmut Kirst, peter Lotar und Paul Claudel licher, intelligenter, gewandter und manch- mal sogar selbstironischer Diskussionspart- ner— wenn der Zynismus und auch der Sa- dismus nicht wären— ein Gegner, den man respektieren könnte. Bernhard Minetti spielte ihn, elastisch, deutlich und gedämpft, wie überhaupt die Darsteller, geführt von Karl Heinz Stroux, an diesem Abend Außerordent- liches taten. Alfred Schieske als Pfarrer, Hans Caninenberg als Graf, Stahl-Nachbaur als General, Erwin Kalser als Gefängnis- Faktotum— sie konnten manches Süßliche, Unbeholfene und Trockene der Texte in Menschlichkeit und in Wahrheit verwandeln. Es ist mehr eine Gedenkfeier als ein Drama, gewiß. Doch nach dem frohen Chor, der die John-Affäre begleitete, darf solche Feier ab und an sehr wohl die Stelle der Dramatik einnehmen. „Das Buch von Christoph Columbus“ „Das Buch von Christoph Columbus“ wurde im Schillertheater noch am letzten Abend dieser Festwochen durchblättert, zum erstenmal in Deutschland, wie die Intendanz versichert. Die Oper gleichen Namens, auch mit dem Text von Paul Claudel und auch mit Musik von Darius Milhaud, ist schon 1930 in der Berliner Staatsoper aufgeführt worden. Aber dies ist nun das Schauspiel, und Milhaud hat eine neue Musik dazu ge- schrieben, eine Bühnenmusik, wie ein Ex- perte etwas achselzuckend kundtat. Der Chor hat allerdings seine wichtige und opern- gerechte Rolle behalten. Die modern und farblos gekleideten jungen Leute, die ein freundlicher Herr,„der Erklärer“, hin und wieder, wenn sie zuviel miteinander schwat- zen, mahnt, sich ruhig zu verhalten. stellen die Nachwelt dar, das Publikum oder die Tagesmeinung. Um die Bedeutung der Chor- gesänge und-schreie ganz zu begreifen, habe ich beéreits einen Aufsatz Claudels aus dem Programmheft zu Hilfe genommen. Vieles andere, sicher sinnbildliche und verzwickt Katholisch- Theologische aber kann ein ge- Wöhnlicher und gutwilliger Theaterbesucher Wirklich nicht mehr erfassen. Anderes ist wieder ganz einfach. Der alte, zerlumpte Christoph Columbus liegt sterbend in einer Herberge auf dem Stroh, und der Chor, die Nachwelt, zieht ihn zu sich her- über: er soll das eigene Leben noch einmal sehen, er soll selbst darüber richten. Die spanische Isabella, ein kleines Mädchen noch, läßt eine Taube steigen, mit ihrem Ringe. Und die Taube bringt den jungen, meeres- süchtigen Columbus nach Genua. Columbus heiratet, wird reich und wieder arm— der Erklärer im grauen Sakko berichtet uns das. Die Gläubiger setzen Columbus zu, die jun- gen Stutzer verspotten ihn und seinen Welt- umschiffungsplan. Die immens fromme Isa- bella aber, von einer der zahlreichen Stim- men beschworen, hilft ihm. Er trifft die Taube wieder, auf seinem Schiff, nachdem er eben einer Meuterei begegnet ist, dicht vor dem neuen Land, das bald Amerika sein Wird. Columbus verraten und schuldig, Colum- bus an den Mast gekettet, Columbus wieder sterbend und die liebende Isabella im Him- mel mit ihren weißgekleideten Damen— die biographischen Szenen und die schon außer- irdischen Auftritte sind durch Erinnerungs- bilder und Traumvisionen ausgeweitet, die auf einer Leinwand im FHlintergrunde er- scheinen, die Schatten der Sklaven, die Sonne, die Taube, das Meer, das Kreuz— alles zieht einmal vorbei und macht diese Mischung aus Bilderbogen, Gottesdienst und sehr legerer Conference noch verwirrender. Der Regisseur Hans Lietzau hat sich im- ponierend umgetan. Er hat aus den Worten Claudels ein strenges und strahlendes Phatos gewonnen, das auch das mystische Dunkel in Glanz taucht. Er hat rund 40 vorzügliche Sprecher daran gehindert, sich irgendwo überlang aufzuhalten. Diese Inszenierung konnte sogar die recht hektisch-konventio- nelle Choreographie Ilse Meudtners ver- dauen. Hans-Dieter Zeidler war ein kräftiger und glühender Columbus, ein Genie der Tat, Wie man es sich nicht besser denken kann. Hans Hessling war, federnd und intelligent in verschiedenen Verkleidungen der feind- liche„Gegenspieler“. Joana Maria Gorvin als Isabella, weltentrückte Weltbeherrscherin, blieb dagegen doch etwas zu schmal. Christa Rotzoll Al het schehotonu levonecho../ Eatlong ven Seegfried kisten Am 7. Oktober begehen die Juden in der ganzen Welt ihren höchsten Feiertag, den Jom Kippur, das Versöhnungsfest.„Al het schehotonu levonecho“ entnehmen wir einem noch un veröffentlichten Roman von Siegfried Einstein. Kantor Dworzan war sehr blaß, als er mit feierlicher Stimme das Kol Nidre an- stimmte:„weesore, wacharome, wekonome“. Er trug die weiße Kopfbedeckung mit dem goldbestickten Rand und sein großes Tallit, dieweil er sich vor Gott verneigte. Zweimal Wiederholte er dieses heiligste Gebet am Jom ha-Kippurim. Dann blickte er verklärt auf die Bundeslade und sprach:„borachu es Adanoi hamevoroch, lobet den Ewigen, er ist lobenswert!“ Und die Gemeinde antwor- tete im Chor:„boruch Adanoi hamevoroch jeolom voed, gelobt sei der Ewige, er ist lobenswert immer und ewig!“ Josef Kahn stand zwei Plätze von Isidor Wallach entfernt— und keiner von beiden wagte, aufzusehen, als das Oschamnu gebetet Christian Nocks„Hafen der Dämmerung“ Schauspiel-Urcof führung in Gelsenkirchen „Die Veilchen sehen aus wie kleine Mu- mien“ und„hinter Fahnen marschiert oft der Tod“. Außerdem sollen„die Möwen das Hochzeitslied singen und die Schleppe tra- gen“. Aber dazu kommt es nicht, denn„sie ist noch ein Kind und trägt schon das Schwarz der Witwe“. Die Blütenlese könnte fortgesetzt werden. Sie stammt aus dem„Hafen der Dämme- rung“, einem„Schauspiel“ des 27jährigen Christian Noak, das gleichzeitig in Braun- schweig und Gelsenkirchen uraufgeführt Wurde. Es ist ein schlecht zusammenkomponiertes Potpourri aus Wilder-, Williams- und ande- ren bedeutenderen Stücken, gemixt mit Ele- menten des Kriminalromans und des billigen Volksstücks. Ein Schifferklavier dudelt dazu — wenigstens in Gelsenkirchen—„La Pa- loma“. Alles ist„schön traurig“(um noch eine Formulierung aus dem Stück zu zitieren): Sie heißt Marie und ist ein Unschuldsengel aus dem Schmugglermilieu des dämmerigen Hafens, und er ist Leutnant bei der Hafen- polizei. Weil Maries schmuggelnder Bruder sozusagen dienstlich den Bräutigam der Schwester totschießt, braucht er Zeit zur Flucht. Marie soll für zwei Stunden den Po- lizeihauptmann„festhalten“(die Mama nähme es der Schmerzzerrissenen gern ab, kühlt sich aber nicht mehr attraktiv genug dazu— was allzu deutlich ausgesprochen wird). Das brave Mädchen jedoch gibt sich nicht her, weshalb der Bruder auch sie noch erschießt. Mama befiehlt inm— während sie selbst unaufhörlich zur Flasche greift die tote Marie ins Meer zu werfen, wie er es mit dem Leutnant getan hat: damit die Lie- benden sich wenigstens noch als Tote„fin- den“, Der Sohn gehorcht, wird verhaftet, und Mama hat für die gutmütigen Rauh beine des Hafenviertels weiterhin ein gast- freies Haus. Dem Whisky bleibt sie auch verfallen. Knappe Dialoge kann Noak, der übrigens ursprünglich Tänzer war und nun als freier Schriftsteller in Wiesbaden lebt, zuweilen schreiben, auch etwas Stimmungskolorit ge- lüngt ihm. Aber was Thornton Wilder recht ist, kann Noak nicht ohne weiteres billig sein: um sich laufend der„Rückblendungen“ in die Erinnerung zu bedienen— die un- tröstliche Marie denkt an jeder Ecke an ihren Leutnant, und dann erscheint er quickleben- dig auf der Bühne— muß man über sub- stanziertere und differenziertere schriftstel- lerische Mittel verfügen. Biedere Hausfrauen im Publikum ließen sich zu Tränen rühren. Was aber würden sie sagen, wenn Aehnliches in ihrer eigenen Fa- milie vorkäme? Schade um die Bemühung der Schauspie- ler bei der Uraufführung an der Gelsen- kirchener Bühne und des Regisseurs Dr. Jost Dahmen. Sonja Luyken „Das Boch von Christoph Columbus“ Hans-Dieter Zeidler als Columbus und Joana Maria Gorvin als Isabella in der deutschen Erst- auf fuhrung von Pqul Claudels„Das Buch von Christoph Columbus“ während der Berliner Festwochen.(Siehe auch unseren Bericht auf die- ser Seite.) Foto: Croner ward. Sie sagten es alle mit, Maximilian Goldstein und Leopold Bamberger, David Lauchheimer und Moses Friedmann, der halb erblindete Salomon Löwenstein und das bucklige Poldele Rosenbaum:„Oschamnu. Bogadnu. Gosalnu. Dibarnu Dovi... Wir ha- ben uns verschuldet, waren treulos, haben geraubt und Böses geredet.. Nur für einen Augenblick hielten sie inne, der breitschul- trige Josef Kahn und der hagere Isidor Wal- lach, und sogleich beugten sie sich wieder über die Buchstaben im heiligen Buch, und Kantor Dworzan, der, da er der Gemeinde den Rücken zukehrte, dies alles nicht sehen konnte, wußte nicht, daß eine tiefe Röte über ihre Wangen lief, während er betete:„Zo- rarnu. Kischinu oref. Handelten feindselig, Waren hartnäckig.“ Jedes dieser Worte wurde von einem Schlag an die Brust begleitet. Josef Kahn schlug sich mit der Hand ans Herz, und Isidor Wallach scheute sich nicht, das gleiche zu tun. Sie haßten sich, abgrund tief und seit nahezu einem Jahr. Der Grund ihrer Feindschaft war ein verborgener— und vielleicht war er auch ganz nebensäch- lich, denn die Hauptsache blieb doch ihr Haß. Nanny Kahn, die Frau des Kolonial- warenhändlers, litt besonders unter dieser Männerfeindschaft, da ihr, der Kinderlosen, das KEnäblein Julius eine ganze Welt voll Zärtlichkeit und Glück bedeutete. Und nun kam der kleine Julius schon seit Monaten nicht mehr zur„Tante Nanny“, da er doch ein Wallach war— und in dieser Eigenschaft alles, was mit dem Namen Kahn verbunden war, zu meiden hatte. Kantor Dworzan stimmte das Al Het an, und das Poldele Rosenbaum mit der häß- lichen Warze auf der klobigen Nase sang so laut und falsch mit, dag Leopold Bamberger ihm unwillkürlich ein Zeichen gab, zu schwei- gen. Doch das Poldele schwieg nicht. Im Gegenteil: es brachte die Worte nur noch lauter aus sich heraus:„al het schehotonu levonecho... die Sünde, die wir vor Dir be- gangen haben. Und dann wurden sie alle aufgezählt, die Sünden des verstockten Her- zens und der Hinterlist, die Sünden der Geringschätzung von Eltern und Lehrern und die Sünden durch den bösen Trieb. Ach, es Waren so viele! Der halberblindete Salomon Löwenstein griff sich ans Herz, als Kantor Dworzan von der Sünde sprach, die wir be- gangen haben durch falschen Schwur. Da- mals... Vor zweiundzwanzig Jahren, dachte Salomon, und er mußte sich setzen. Keinem kiel es weiter auf, denn der alte Löwenstein war ein frommer Mann, der keinen Bettler von seiner Tür wies, wenn er am Schabbat bei ihm anklopfte und um ein Lager und ein Essen bat. Oftmals brachte er einen mit nach Hause, der es gar nicht gewagt hätte, den armen Mann um etwas zu bitten.— „Rebekka, wir haben einen Gast! Nun brau- chen wir die Schaubrote nicht allein zu esse Wie schön, Rebekka, mein Täubchen.. Un jedesmal schüttelte Rebekka, das gichtkran Weib des halb erblindeten Salomon G stein, ihr greises Haupt und murmel schlurfenden Schrittes:„Meschiggener! E. selber nix zu essen Salomon Löwenstein hatte sich zurückg lehnt und die halb erblindeten Augen g schlossen.„Al het schehotonu levonec pischvuas schove: die Sünde, die wir vor D-. begangen haben durch falschen Schwur“, Er wollte die Rechte heben, um sich an ai Brust zu schlagen— doch die Hand 9 horchte ihm nicht. Vor zweiundzwanzig Jab ren, Salomon, vor zweiundzwanzig Jahren, Im Antlitz von Josef Kahn hatte ed etwas verändert. Es war schwer, zu sagen Was. Isidor Wallach betete laut mit den Kantor:„Al het schehotonu levonecho bes“ nas hinom: die Sünde, die wir vor Dir be gangen haben durch unbegründeten Haß. Die Heilige Lade wurde geöffnet, un Kantor Dworzan flehte zum Allmächtigen, 9 möge die Gebete, die Bitte um Erlösung, d, Seufzer und das Wehklagen Wohlgefellh aufnehmen. Die Bundeslade wurde wiede geschlossen. Draußen war es inzwischen dun kel geworden. Vor dem Toravorhang abe brannte die Ewige Lampe, das Ner 5 in einem an goldenen Ketten hängenden ge fäl. Die Heilige Lade wurde noch einm geöffnet, das Ovinu Malkenu gesungen, un dann, nachdem die Lade wieder geschlosse War, zum Kaddisch übergeleitet.„Sein geo Ber Name sei gepriesen in Ewigkeit un Ewigkeit der Ewigkeiten!“ Vor der Synagoge drückten sie sich a Hand, die festlich gekleideten jüdische Männer und Frauen. Josef Kahn ging Seh langsam und nachdenklich neben seiner Frag „Ist dir nicht gut?“ fragte Nanny besorg Josef Kahn schwieg. Die Judengasse war spat lich beleuchtet. Im Schein einer Laterne e kannten sie beide das hagere Männchen 1 dem viel zu großen Zylinderhut: Isidor Was lach. Bleich stand er dort, die Schatten de Krankheit im leidgeprüften Gesicht. „Ich will allein mit ihm sprechenl“ sagt Josef, und seine Frau gehorchte. Er zitterte als er auf die Laterne zuging. Dicht vor iht blieb er stehen. a „Isidor!“ „Josef!“ ö Ihre Hände waren feucht von Schwel und Angst und Freude. „Ich wollte dich.“ „Nicht du, Isidor— ich“ „Nein, laß mich.. Sagen will ich es Gott... Für dich und für mich.. A 0 schehotonu levonecho — Ml SFS OD DER MANN AUF DER SAN von SEORGES SIMENON Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln-Berhm 9. Fortsetaumg „Haben Sie Herrn Louis lange nicht gesehen?“ Das Gespräch hatte eine halbe Stunde gedauert, weil Herr Saimbron immer wieder von seinen Hustenanfällen unterbrochen wurde und außerdem sein Ei mit unglaub- lichem Bedacht verzehrte. Was hatte Maigret im Grunde erfahren? Nichts, was er nicht schon von der Concierge in der Rue de Bondy oder von Leonie wußte. Für Saimbron war die Schließung der Firma Kaplan ebenfalls eine Katastrophe ge- wesen und er hatte sich nicht einmal be- müht, eine neue Stellung zu finden. Er be- sagz einige Ersparnisse. Jahrelang hatte er geglaubt, daß sie für sein Alter ausreichen würden, Aber durch die Entwertungen War ihm gerade so viel geblieben, daß es ihn vor dem Hungertode bewahrte, und dieses Ei War wahrscheinlich die einzige richtige Nah- rung, die er am Tage zu sich nahm. „Glücklicherweise wohne ich hier schon seit vierzig Jahren!“ Er War Witwer, hatte keine Kinder und auch keine sonstigen Verwandten. Als Louis Thouret zu ihm gekommen war, um sich Geld zu leihen, hatte er nicht einen Augenblick gezögert, es ihm zu geben. „Er sagte mir, es gehe um Leben oder Tod, und ich spürte, daß das wahr War.“ Fräulein Leonie hatte Thouret gleichfalls Geld geliehen. „Er hat es mir einige Monate später zu- rückgegeben.“ Aber war ihm während dieser Monate nicht einmal der Gedanke gekommen, daß Herr Louis sich nie wieder zeigen würde? Wovon hätte er in diesem Fall sein tägliches Ei bezahlt? „Kam er oft zu Ihnen?“ 2 „Zwel- oder dreimal. Das erstental brachte er mir eine Meerschaumpfeife.“ Saimbron ging zu einer Etagere, um die Pfeife zu holen. Er mußte auch mit dem Ta- bak sparen. „Seit wann haben Sie ihn nicht wieder- gesehen?“ „Das letztemal sah ich ihn vor drei Wo- chen, auf einer Bank am Boulevard Bonne- Nouvelle.“ Uebte auch auf den alten Buchhalter das Viertel, wo er sein ganzes Leben gearbeitet hatte, eine so magische Anziehungskraft aus, daß er sich immer wieder dorthin begab? „Haben Sie mit ihm gesprochen?“ „Ich habe mich neben ihn gesetzt. Er wollte mich zu einem Schnaps in ein Lokal in der Nähe einladen, aber ich habe es ab- gelehnt. Und so haben wir beide da in der Sonne gesessen, geschwatzt und die Vor- übergehenden beobachtet.“ „Trug er gelbe Schuhe?“ „Das kann ich nicht sagen. Ich habe nicht auf seine Schuhe geachtet.“ „Hat er Ihnen erzählt, was er tat?“ Herr Saimbron schüttelte den Kopf. Die- selbe schamhafte Zurückhaltung wie bei Fräulein Leonie. Maigret glaubte sie beide verstehen zu können. Er begann für Herrn Louis so etwas wie Sympathie zu empfinden, obwohl er ihn nicht gekannt und nur sein vom Tode überraschtes Gesicht gesehen hatte. „Wie sind Sie auseinandergegangen?“ „Ich glaube, jemand strich um die Bank herum und machte ihm Zeichen.“ „Ein Mann?“ 5 „Ja, ein Mann in mittleren Jahren.“ „Welcher Art?“ „So einer, wie man sie in jenem Viertel immer auf den Bänken sitzen sieht. Er setzte sich schießlich zu uns, ohne aber ein Wort zu sprechen. Ich bin dann gegangen, und als ich mich noch einmal umdrehte, waren sie beide bereits im Gespräch.“ „In freundschaftlichem Gespräch?“ „Nach Streit sah es jedenfalls nicht aus.“ Das War alles. Maigret war die Treppe wieder hinuntergestiegen, hatte einen Augenblick überlegt, ob er nach Hause gehen sollte, und sich dann entschlossen, sein Stammlokal aufzusuchen. Es war ein grauer Tag. Trübe floß die Seine dahin. Maigret trank zum Kaffee nocli ein keines Glas Cal- vados und ging dann in sein Büro, wo ihn schon ein ganzer Aktenberg erwartete. Kurz darauf wurde er vom Untersuchungsrichter Comèliau am Telefon verlangt.„Was halten Sie von dem Fall Thouret? Der Staatsanwalt hat mir heute früh die Untersuchung über- tragen und mir mitgeteilt, daß Sie den Fall bearbeiten. Ein Eifersuchtsverbrechen ver- mutlich?“ Maigret antwortete nur mit einem Mur- meln, das ebenso gut ja wie nein bedeuten konnte. „Die Familie fordert die Freigabe der Leiche. Ich wollte dazu aber erst Ihre Zustim- mung einholen. Benötigen Sie sie noch?“ „Hat Dr. Paul sie untersucht?“ „Er hat mir eben seinen Bericht tele- konisch durchgegeben und wird ihn mir heute abend schriftlich zustellen. Das Messer hat die linke Herzkammer durchbohrt, und der Tod muß sofort eingetreten sein. „Keine sonstigen Spuren von Verletzun- gen oder Schlägen?“ „Nein, nichts.“ „Ich habe nichts dagegen, daß die Leiche der Familie freigegeben wird. Ich möchte nur, daß die Kleidungsstücke chemisch unter- sucht werden.“ „Gut. Halten Sie mich weiter auf dem Laufenden.“ 5 5 Untersuchungsrichter Coméliau war sel- ten so milde. Das hatte seinen Grund wohl darin, daß die Presse von dem Fall kaum Notiz genommen hatte und daß er auf ein Eifersuchtsverbrechen tippte. Solch ein Ver- brechen interessierte ihn nicht; es inter- essierte überhaupt niemanden. Maigret stocherte in seinem Ofen, stopfte sich dann eine Pfeife und versenkte sich fast eine Stunde in seine Akten, machte hier eine Notiz, unterschrieb dort und führte zwischen- durch einige gleichgültige Telefongespräche. „Kann ich hereinkommen. Chef?“ 5 Es war Santoni, geschniegelt und gestrie- gelt wie immer und auch wie immer nach Parfüm duftend. f Santoni war ganz erregt.„Ich glaube, ich habe eine Spur entdeckt.“ Ohne sich aus seiner Ruhe bringen zu lassen, blickte Maigret ihn aus seinen großen Augen fragend an.. „Als erstes habe ich Ihnen zu berichten, daß die Firma Geber und Bachelier, in der das Mädchen arbeitet, sich mit Inkassoange- legenheiten beschäftigt. Keine bedeutenden Geschäfte. Sie kaufen Forderungen für ein Butterbrot auf und treiben dann das Geld ein. Die Hauptarbeit wird nicht im Büro, sondern durch Besuche bei den verschiede- nen Schuldnern getan. Fräulein Thouret ar- beitet nur morgens in der Rue de Rivoli und geht jeden Nachmittag von Haus zu Haus, um den Säumigen das Geld zu entlocken.“ „Ich verstehe.“ „Es sind in der Mehrzahl kleine Leute, die sich einschüchtern lassen und schließlich zahlen. Ich habe die Chefs nicht gesehen, aber mich vor das Haus gestellt, und da . 1 konnte ich in der Mittagspause, ohne d. Fräulein Thouret mich bemerkte, eine Alle Kollegin von ihr abfangen, die ihr sch allein wegen ihrer Jugend nicht grün zu s“ scheint.“ 5 „Und was hast du herausbekommen?) „Unsere Monika hat einen Freund.“ „Weißt du seinen Namen?“ „Ich komme noch darauf zurück, Che Sie kennen sich seit ungefähr vier Monate und essen jeden Tag gemeinsam in eine Restaurant am Boulevard Sébastopol, Wo! abonniert sind. Er ist noch sehr jung, ne neunzehn und ist als Gehilfe in einer große Buchhandlung am Boulevard Saint Mich tätig.“ Maigret spielte mit den auf seine Schreibtisch liegenden Pfeifen, und obuu er die, die er im Mund hatte, noch nic zu Ende geraucht hatte, begann er sich el andere zu stopfen. „Der junge Mann heißt Albert Jorisse, 15 wollte sehen, wie er ist, und bin deshalb das Restaurant gegangen. Es herrschte a0 ein Riesenbetrieb, und erst nach länger Suchen entdeckte ich Monika, die ganz ale an einem Tisch saß. Ich habe mich in el andere Ecke gesetzt und verflucht Schle 1 gegessen. Das Fräulein machte einen ne vösen Eindruck, blickte unaufhörlich zur Tut „Ist er nicht gekommen?“ „Nein, sie hat sich bemüht, so langs wie nur möglich zu essen. Leute, die 80 f. deln, sind aber in solchen Lokalen, immer fix gehen muß, wenig beliebt, un blieb ihr schließlich nichts anderes übrig mren Platz zu räumen. Sie ist dann noch eine Viertelstunde draußen auf- abgegangen.“ Fortsetzung 700% Herau Verlag drucke chefre Stellv. pr. B Weber Lokale Dr. F. Land: simon chet Bank, Bad. K Mann! Nr. 80 öfkne vativ in de minis die in die „les 1 Jäblic Souv Beitr leiste aube! eine der E Parte scher „alle mon Stag unten ten eines hatte wied dem tisch