in die fi n Kletter s und gin Meer. D. b riesige ich nähe uf. ö olgte ihn „in dene Alls auf 0 „ Wie 100 h strahl meer, tblau un schliffen n Und d zur Half War eine in dene gleich 9 Mensch g 5 mir pla, nog geg nastig u ie Feucht 1 bedeckt er strand Usten, d. Sprüngen orten, d de 1 ge farben Ur in wen te, war! le andete spiegel! Langsdn ten Wal, Knöchel var über te an di Dame. den Knit die Inse man weil te ist, 6 Deichkrol gegenüben von 0 rgestiege“ eater, def Ich glaub Zilde en icht hatte au 2 be über d schaft eil, e aus un „ Als id chte, ve. 2 ein Sin: Es Lace r Luft ich spe Herausgeber: Mannheimer verlag. Druck: Mannheimer druckerei. Verlagsleitung: chefredakteur: E. F. Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. o. Weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches: Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth;: Land: C. Serr; Sozlalredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chet v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karisruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743. Morgen Groß- H. Bauser. von Schilling: Mann heimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4•8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 81 u. 4 12 48 Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 12 41(Halbg. ul.): Ludwigshafen Rh., Almtsstr. 2 Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM eri. Postbez. 3,20 DM Kserensband- 0. Bei Ab- den Agen- täglich außer nzeigenpreis- R. Adelmann: Nieltterscheinen rer Gewalt keine 9. Jahrgang/ Nr. 243/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Churchill ist nicht amtsmüde Durch die Umbildung seines Kabinetts setzte er alle Rücktritts-Gerüchte außer Kurs London.(dpa) Fremierminister Sir Winston Churchill hat einen Tag vor dem Schluß der Sommerferien des britischen Parlaments die langerwartete Umbildung seiner Regierung bekanntgegeben. Insgesamt wurden 24 Regierungsämter von neuen — und was besonders beachtet wird— von wesentlich jüngeren Politikern als bisher besetzt. Die Veränderungen im Kabinett und in der Regierung haben nach Ansicht politischer Kreise in London eine Gewißheit gebracht: Churchill, der noch in diesem Jahr 80 Jahre alt wird, denkt vorläufig noch nicht daran, sein Amt niederzulegen. Er hat damit die immer wieder auftauchenden Gerüchte um seinen Rücktritt für die nächste Zeit zum Verstummen gebracht. Der bisherige Wohnungsbauminister Ha- rold Me Millan wurde als Nachfolger des 62jährigen Feldmarschalls Lord Alexander zum Verteidigungsminister ernannt. Diese Ernennung überraschte insofern, als MeMil- lan in der letzten Zeit immer wieder als der kommende britische Außenminister genannt wurde. Entgegen allen Erwartungen behält Eden jedoch das Außenministerium. Aus dem Kabinett ausgeschieden sind Friedrich- Wilhelm Lübke gestorben Im Alter von 67 Jahren verstarb am Sams- tag nach längerer Kranccheit der frühere Mini- sterprdsident von Schlesuig⸗ Holstein, Fried- rich- Wilhelm Lübke. Im Juni lool war er vom Landtag in Kiel als Vorsitzender des Landes- verbandes Schleswig-Holstein der CDV an die Spitze der Landesregierung gewählt worden. Vor einer Woche trat er wegen seiner Krank- heit zuruc und ermöglichte so nach den Neu- wahlen zum Landtag die Bildung einer KRoali- tions regierung aus CDU, BHE und Fp unter dem neuen Ministerpräsidenten Kai-Uwe von Hassel, Friedrich- Winelm Lübe war der Bruder von Bundesernährungs minister Dr. Heinrich Lübke. Bild: dpa Lordkanzler Lord Simonds, Erziehungs- minister Florence Hors brug h, General- staatsanwalt Sir Lionel Heal d und Vertei- digungsminister Lord Alexander. Neu ernannt wurden: Innenminister Sir David Maxwell F y f e zum Lordkanzler, Ernäh- rungsminister LIOyd- George zum In- nen minister und Minister für Wales, Ver- sorgungsminister Duncan Sandys zum Wobhnungsbauminister, der Minister für öffentliche Arbeiten Sir David Eccles zum Erziehungsminister. Landwirtschaftsminister Derick Heathcoat Amor y übernimmt auch das Ernährungsministerium und Staatsmini- ster Selwyn Lloyd wurde Versorgungs- minister. Neuer Arbeitsminister wurde Nigel Birch und Minister ohne Portefeuille der Earl of Munster. Der bisherige Staatssekretär im Foreign Office, Anthony Nuttäing, ist als Nach- Ffolger von Selwyn Lloyd Staatsminister im Außenministerium geworden. Neuer General- staatsanwalt wurde Sir Reginald Man- ningham- Buller und neuer Präsident der Anwaltskammer Solicitor General) H. B. Hylton-Foster. Außerdem wurden folgende parlamenta- rische Staatssekretäre ernannt: Earl St. Aldwyn(Landwirtschaftsministerium), Lord Carrängton Verteidigungsministerium), Den- nis Vosper(Erziehungsministerium), W. F. Deedes(öffentliche Verwaltung und Bau- planung), Ernest Marples Pensions- und Versicherungs ministerium). Zu parlamentarischen Unterstaatssekretàä- ren wurden ernannt: Lord Lloyd(Kolonial- ministerium), Dodds-Parker(Ministerium für Commonwealth- Beziehungen), Lord Man- croft(Innenministerium), Fitzroy Maclęan (Kriegs ministerium). Neue Staatssekretäre im britischen Außenministerium wurden R. H. Turton und Lord John Hope. Der bisherige Lordkanzler Lord Simonds und der bisherige Innenminister Sir David Maxwell Fyfe wurden in den Grafenstand erhoben. Der Minister ohne Geschäftsbereich, der Eearl of Munster, und der neue Staats- minister im Foreign Office, Anthony Nut- ting, wurden zu geheimen Staatsräten er- nannt. Der Streik in England dehnt sich aus Das britische Kabinett will heute die Lage besprechen London.(dpa/ UP) Der Benzinversorgung der Achtmillionenstadt London droht bei einem weiteren Anhalten des Londoner Hafenarbeiterstreiks ernste Gefahr, da sich am Sonntag auch 4500 Besatzungsangehörige der Leichter, Hafenbarkassen und Schlepper dem Streik angeschlossen haben. Der größte Teil des von London benötigten Treibstoffes kommt aus den Raffinerien an der Themse Und wird von den Leichtern zu den Vorrats- lagern der Stadt treusportiert. An dem Streik der Hafenarbeiter beteiligen sich jetzt insgesamt 23 000 Personen. Hinzu kommen 8000 Arbeiter in den Schiffs-Reparaturwerf- ten, die sich ebenfalls seit einiger Zeit im Ausstand befinden. Mehrere tausend Hafenarbeiter in Liver- pool kamen am Sonntag überein, sich dem Streik der Londoner Hafenarbeiter anzu- schließen. Die Hafenarbeiter von Southamp- ton haben für heute, Mon tag, eine Versamm- lung einberufen, auf der entschieden werden soll, ob sie ebenfalls in Streik treten sollen. Der Streik des Fahrpersonals der Lon- doner Verkehrsbetriebe hat sich jetzt auf mehr als 20 000 Omnibusfahrer und schaffner ausgedehnt. Etwa die Hälfte der 7600 Lon- doner Omnibusse verkehrt nicht mehr, so daß mehr als eine Million Londoner weiterhin gezwungen ist, die Wege innerhalb des Stadt- „Bonner Protokoll“ im Entwurf fertig Vorbereitungen für Aufhebung des Besatzungsstatuts erfolgreich beendet f Bonn.(dpa) Das„Bonner Protokoll“ und ein Arbeitsbericht über die Verhandlungen der Sachverständigen wurden am Wochen- ende der Bundesregierung sowie den Regie- rungen der USA, Großbritanniens und Frank- reichs zugeleitet. Innerhalb von acht Tagen aben in pausenloser Arbeit deutsche und Alliierte Experten die mit der Aufhebung des Besatzungsregimes verbundenen vertrag- lichen Vereinbarungen auf Grund der Lon- doner Schlußakte fertiggestellt. Die Vor- arbeiten waren, wie von zuständiger Regie- rungsseite in Bonn erklärt wird, so erfolg- reich, daß sie die geeignete Grundlage für die Verhandlungen der Außenminister in Paris geben werden. Wie verlautet, empfehlen die Sachver- ständigen den Außenministern, die neuen Protokolle, die sich weitgehend auf das Bonner Vertragswerk aus dem Jahre 1952 stützen, zu unterzeichnen. Gegenüber dem alten Vertrag sind eine Reihe ersatzloser Streichungen vorgenommen worden, die sich auf Grund des neuen Verhältnisses zwischen der Bundesrepublik und den Westmächten ergeben haben., In dem Mantelprotokoll zum Deutschlandvertrag wird der Besatzungs- zustand grundsätzlich für beendet erklärt und der Bundesrepublik„die volle Gewalt eines souveränen Staates über ihre inneren und äußeren Angelegenheiten übertragen“. Die früheren Bestimmungen des Bonner Vertrages sind jetzt erheblich deutlicher ge- laßt. So verpflichten sich die vier Mächte Semeinsam, die Einheit Deutschlands wie- derherzustellen und einer künftigen gesamt- deutschen Regierung volle Handlungsfreiheit zu geben. Die Westmächte behalten aber Sonderrechte in Berliner und gesamtdeut- schen Problemen, um den Viermächtekontakt m Deutschland nicht zu verlieren. Diese Einschränkung wird von allen deutschen Parteien als notwendig angesehen. Lenkungsausschuß schloß seine Arbeiten ab (Apa) Der von der Londoner Konferenz eingesetzte Lenkungsausschuß zur Vorberei- kung der Aufnahme der Bundesrepublik und Italiens in die Brüsseler Paktorganisation, Soweit es sich um militärische Fragen han- delte, und der Aufnahme der Bundesrepu- blik in die NATO hat am Wochenende in Paris fristgemäß seine Arbeiten beendet. Dem Ausschuß gehörten Vertreter der vier- zehn Atlantikpaktstaaten und der Bundes- republik an. Er hat in zehntägiger Arbeit eine Reihe von Dokumenten ausgearbeitet, in denen die Einzelheiten für die Erweite- rung der beiden Paktorganisationen festge- legt und die Verpflichtungen präzisiert wer- den, die mehrere Staaten in London gegen- über der NATO im Prinzip eingegangen sind. gebietes zu Fuß oder per Anhalter zurück- zulegen. Das britische Kabinett tritt voraussichtlich heute, Montag, erneut zusammen, um die Streiklage zu erörtern. Es wird erwartet, daß bei einer weiteren Fortsetzung des Ausstan- des spätestens Ende der Woche Soldaten ein- gesetzt werden, um die wichtigsten Not- standsarbeiten im Hafen zu übernehmen. Arthur Deakin, der Vorsitzende der über eine Million Mitglieder zählenden britischen Transportarbeiter gewerkschaft, forderte am Samstag die Streikenden zu sofortiger Wie- deraufnahme der Arbeit auf. Er beschuldigte die Kommunisten, für den Streik verantwort- lich zu sein. Mit Generalstreik gedroht hat der finnische Gewerkschaftsbund Helsinsi.(UP) Die einflußreiche Spitzen- Organisation der finnischen Gewerkschaften hat durch ein Ultimatum in die finnische Kabinettkrise eingegriffen und, wie aus eingeweihten Kreisen verlautet, damit die Bildung einer neuen„Rot-Grünen“ Koali- tionsregierung gefährdet. In diesem Ulti- matum droht der finnische Gewerkschafts- bund mit der Ausrufung eines Generalstreiks zum 1. November, wenn bis dahin seine Forderung nach einer erheblichen Senkung der Lebenshaltungskosten nicht erfüllt wird. Die von der Sozialdemokratischen Par- tei kontrollierte Dachorganisation der finni- schen Gewerkschaften traf diese Entschei- dung nach einer vierstündigen Sitzung ihres geschäftsführenden Ausschusses. Das Ultimatum wurde veröffentlicht, nachdem Vertreter der Agrarpartei und der Sozialdemokraten zum erstenmal zu Ver- handlungen zusammengetreten waren, um über die Bildung einer Koalitionsregierung zu beraten. Das Kabinett unter Ministerprä- sident Ralf Toerngren war am Donners- tag zurückgetreten, da sich die Koalitions- partner nicht über eine gemeinsame Politik zur Lohn- und Preiskontrolle einigen konn- ten. Fütterer lief über 200 m neuen Europarekord Montag, 18. Oktober 1954 eee bei seinem vierten Start in Osaa(Japan), mit 20,8 Sekunden. Er unterbot damit den alten Record von Helmut Körnig, der am 19. August 1928 mit 20.9 Sekunden aufgestellt wurde. Am zweiten Tag lief Fütterer die 100 m in 10,2 Sekunden und stellte damit den Welt⸗ rekord ein. Er konnte mit diesem Lauf dieselbe Zeit erreichen, wie der amerikanische NVegerläufer Jesse Owens. Fünf Leitsätze der Foto: dpa Spp zur Saarfrage Die Opposition ist gegen jede Form der„Europäisierung“ Bonn.(UP) Bundeskanzler Konrad Aden auer und Ministerpräsident Pierre Men- des- France werden nach einer offiziellen Ankündigung des Auswärtigen Amtes am Dienstagnachmittag in Paris zu ihrer ersten Verhandlung über die Saarfrage seit dem Amtsantritt von Mendes-France zusammen- kommen. Der Leiter der politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes, Botschafter Herbert Blankenhorn, hatte am Wochenende eine Aussprache mit dem Kabinettschef des französischen Ministerpräsidenten, Jean Marie Soutou, in der— wie verlautet— die Saarbesprechungen vorbereitet worden sind. Der sozialdemokratische Oppositionsführer, Erich Ollenhauer hat am Wochenende vor den Führungsgremien der SpD fünf Punkte herausgestellt, von denen sich die SPD in der Saarpolitik leiten lassen will. Die von Vorstand, Ausschuß und Kontrollkom- Zwischen Gesfern und Morgen Gegen eine Zusammenfassung der freien Berufe auf gewerkschaftlicher Grundlage sprach sich Bundespräsident Heuss auf dem zwölften deutschen Soziologentag in Heidel- berg aus. Die Gesellschaft sollte jedoch dar- auf bedacht sein, die Mindestforderung der Angehörigen dieser Berufe zu erfüllen. Der Soziologentag wurde am Sonntag mit einer ordentlichen Mitglieder versammlung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie abge- schlossen. Vor ehemaligen Widerstandskämpfern, die am Wochenende zu einem Kongreß des Freien Internationalen Bundes der Inter- nierten und Deportierten des Widerstandes in Bonn zusammenkamen, versicherte Bun- deskanzler Dr. Adenauer, daß Deutschland nicht nur vergangenes Unrecht wiedergut- machen, sondern auch alles tun wolle, damit die Zeiten des Grauens und der Barbarei niemals wiederkehren. Die Herbstmanöver des Bundesgrenz- schutzes im Raum Kassel, an denen etwa 3000 Srenzjäger teilnahmen, wurden am Samstag beendet. Der Ministerialdirigent im Bundesinnen ministerium, General a. D. Matzky, stellte fest, daß die Feuerkraft des Grenzschutzes noch ungenügend sei. Mit den jetzigen Mitteln werde es kaum möglich sein, einen gleichwertigen Gegner erfolgreich zu bekämpfen. Wegen der Lohnforderungen der Ge- Werkschaften öffentliche Dienste, Transport und Verkehr(OT, Post und Eisenbahn für die Bundesbediensteten haben sich diese Gewerkschaften jetzt an die Fraktionen des Bundestages gewandt. In einem Schreiben wurden die Fraktionen gebeten, einen Ini- tiativantrag einzubringen, der die Bundes- regierung verpflichten soll, ihren Kabinetts- beschlug vom 23. Juni 1954 aufzuheben, in dem sie jede Lohn- und Gehaltserhöhung für die Beschäftigten des Bundes abgelehnt hatte. Der Wahlkampf in Hessen wurde am Sonntag mit einer Landesdelegierten-Kon- ferenz der SpD in Marburg eröffnet. In einem Grundsatzreferat stellte Minister- präsident Zinn fest, auch in den kommen- den Jahren müsse der Wohnungsbau Auf- gabe Nummer eins in Hessen sein. Als neuer Ueberläufer zum Osten stellte sich der Westberliner Franz Neugebauer im Sowjetzonenrundfunk vor. Der amerikani- sche Kommandant von Berlin, Generalmajor Honnen, hatte kürzlich die sowjetischen Be- hörden um Aufklärung über Neugebauer ge- beten, da vermutet wurde, daß er von den Brüdern Starr, die kürzlich nach Ostberlin übertraten, entführt worden sei. Neugebauer erklärte nun, er sei„freiwillig und ohne Zwang“ in die Sowjetzone gegangen. Die Landtagswahlen in den österreichi- schen Bundesländern Wien, Niederösterreich, Salzburg und Vorarlberg wurden am Sonn- tag ohne besondere Zwischenfälle abge- schlossen. Die ersten Teilergebnisse zeigen einen Rückgang der Stimmen für die rechts- oppositionelle Wahlgemeinschaft der Unab- hängigen(W d), die im österreichischen Na- tionalrat die drittstärkste Fraktion nach der österreichischen Volkspartei und den Sozia- listen bilden. Diese Stimmen kamen im wesentlichen den Sozialisten zugute. Der japanische Ministerpräsident Loshida, der am Freitag von Bonn kommend zu einem Staatsbesuch in Italien in Rom eingetroffen war, wurde am Samstag von Staatspräsident Einaudi und Ministerpräsident Scelba emp- fangen. Wie verlautete, wurde dabei vor al- lem über die Möglichkeit der Erweiterung des italienisch- japanischen Handels gespro- chen. Zu einem Staatsbesuch in Spanien traf am Samstag der griechische Ministerpräsi- dent, Marschall Papagos, in Begleitung seines Außenministers Stefanopulos in Barcelona ein. Papagos bezeichnete vor der Presse seine Spanienreise als einen reinen Freund- schaftsbesuch, fügte jedoch hinzu, es gebe genügend Gesprächsstoff für Unterhaltungen zwischen freien Völkern, die bereit seien, gemeinsam die Sache des Friedens zu ver- teidigen. In der französischen Spionageaffäre wurde am Samstag der französische Hauptmann Cazalet verhaftet. Er soll angeblich mit dem bereits verhafteten Nachrichtenzuträger La- brusse in Verbindung gestanden haben. Bei den Wahlen in Jordanien kam es am Wochenende zu blutigen Zusammenstößen, als eine Volksmenge das Gebäude des ameri- kanischen Informationsdienstes in der Haupt- Stadt Amman in Brand steckte. Von der jor- danischen Regierung wurde daraufhin der Ausnahmezustand proklamiert. mission der Partei gebilligten fünf Punkte lauten: 1. Nach Auffassung der SPD ist keine Saar-Regelung möglich, die den Anspruch Deutschlands aufgibt, daß die Saar ein Teil des deutschen Staatsgebietes ist; 2. in jedem Fall und gleichgültig bei wel cher Uebergangslösung müßten der Saar- bevölkerung sofort und ohne Einschränkun- gen die vollen demokratischen Grundrechte und Freiheiten zurückgegeben werden; 3. die SPD könne keiner Regelung zu- stimmen, die in der Form einer„Europäisie- rung“ erfolgen solle; 4. die SPD sei bereit, die berechtigten wirtschaftlichen Interessen Frankreichs an der Saar zu berücksichtigen; 5. die endgültige Regelung der Saarfrage sei dem Friedensvertrag zu überlassen. Zu den Pariser Außenministerkonferenzen stellte Ollenhauer grundsätzlich fest, daß die in der französischen Hauptstadt zu treffen- den Entscheidungen von sehr weittragender Bedeutung für Deutschland und Europa sein Würden. In dieser bedeutungsvollen Situa- tion müsse eine aktive Politik für die Wie- dervereinigung Deutschlands auf dem Ver- handlungswege den eindeutigen Vorrang vor neuen internationalen militärischen Ver- pflichtungen der Bundesrepublik haben. Diese Verhandlungen müßten vor der Verwirk⸗ lichung der Londoner Beschlüsse und der Eingliederung der Bundesrepublik in die NATO stattfinden. Die französisch- saarländischen Bespre- chungen, die am 13. Oktober in Paris auf- genommen wurden, sind am Samstag be- endet worden. Während dieser Verhandlun- gen hatte der französische Ministerpräsident auch den saarländischen Minister präsidenten Johannes Hoffmann zu einer Unter- redung empfangen. CIO und AFL wollen sich zusammenschließen Washington.(UP) Die Führer der beiden größten Gewerkschaften in den Vereinigten Staaten, Kongreß der Indu- strie- Organisationen(CIO) und Amerika nische Arbeiter vereinigung(AFI), haben die Vereinigung ihrer beiden Gewerkschafts- Sruppen zu einer gemeinsamen Organisation mit 14 Millionen Mitgliedern beschlossen. Ein Ausschuß der beiden Gewerkschaften, der während der Sitzung gebildet wurde, soll die Einzelheiten ausarbeiten. Der Präsident der AFL, George Mean y, erklärte, er sei„sicher“, daß der Zusammen- schluß bis Ende nächsten Jahres erfolgt sei. Der Präsident des CIO, Walter Reuther, zeigte sich ebenfalls optimistisch. Montag, 18. Oktober 1954/ Nr. 249 Titos Haltung zur Westeuropäischen Union Belgrad.(dpa) Der jugoslawische Staats- Prasident, Marschall Tito, deutete am Wo- chenende an, daß Jugoslawien bereit sei, mit dier Westeuropaischen Union(der Organisa- tion der Brüsseler Paktstaaten) zusammen- zuarbeiten. Tito erklärte in einem Interview mit der italienischen Nachrichtenagentur „Ansa“, Jugoslawien könne zwar dem er- Weiterten Brüsseler Pakt nicht beitreten, Weil er die jugoslawischen Wünsche auf eine europäische Integration nicht berücksichtige. Eine Zusammenarbeit mit dieser Vertrags- gemeinschaft lehne Jugoslawien jedoch nicht von vornherein ab. Tur Triest-Lösung sagte Tito, nach dem Kürzlich geschlossenen Uebereinkommen be- stünden alle Möglichkeiten für eine wirt- schaftliche, kulturelle und politische Zusam- menarbeit zwischen Jugoslawien und Italien. „Vielleicht wird es notwendig sein, daß Poli- tiker zusammentreffen, um die weitere Ent- Wicklung unserer Beziehungen zu umreißen. Ich glaube, daß es sogar notwendig sein Wird, dies auf höchster Ebene zu tun.“ Begeistert begrüßt wurde Nehru in Rangun Neu Delhi(dpa) Der indische Ministerprä- sident, Jawaharlal Nehru, besuchte am Wo- chenende auf seiner Reise nach China die burmesische Hauptstadt Rangun und die Llaotische Regierungshauptstadt Vientiane. Ein TFrefken mit dem Vietminhführer Ho Chi Minh in Hanoi steht anschließend auf dem Programm. Bei seiner Ankunft auf dem Flugplatz von Rangun hatten rund 10 000 Menschen die Absperrungen durchbrochen unck dem Gast einen stürmischen Empfang bereitet. Zu seiner Begrüßung waren das ge- Samte burmesische Kabinett und die Chefs der diplomatischen Vertretungen auf dem Flugplatz erschienen. Den größten Teil seines China-Besuchs wird Nehru in Peking verbringen. Als wich- tigste Beratungsthemen mit chinesischen Po- litikern werden genannt: der Status der chi- nesischen Bevölkerungsteile in südostasia- tischen Ländern, vor allem in Indonesien, die Lage in Korea und Befürchtungen der Nachbarländer Chinas, insbesondere Burmas, in Grenzfragen. Vermutlich wird Nehru ver- suchen, von den chinesischen Führern eine Zusage ihrer friedlichen Absichten zu erhal- 5 ten, Es wird aber nicht damit gerechnet, daß die Bildung eines Staatenblocks als Gegen- Sewicht gegen den südostasiatischen Vertei- 5 digungsblock(SEATO) zur Debatte stehen Ein Hurrikan Hochwasser und ein brennendes Schiff New Vork.(dpaſup) Der Hurrikan „Hazel“ hat sich in der Nacht zum Sonntag in den Weiten Nordkanadas ausgetobt, nach- dem er in den letzten elf Tagen weite Teile Mittelamerikas, der USA und Kanadas heim- Sesucht hatte. Der Hurrikan hat mindestens 114 Menschen das Leben gekostet. Die Sc klin ten Zerstörungen in den USA wer- den aus Süd- und Nordcarolina gemeldet. Eine genaue Bilanz des Hurrikans, der der achte dieser Saison in Nordamerika war, Wird erst in einigen Tagen vorliegen. Nach anhaltenden Regenfällen führt der Ohio bei Pittsburg(USA) gegenwärtig Hoch- Wasser. 13 Menschen sind bisher in dem Hochwasser umgekommen. Die Polizei teilte mit, daß sie etwa 10 000 Menschen aufge- kordert hat, sich wegen dem Hochwasser zum Verlassen der Wohnungen bereit zu Halten. Der seit drei Monaten andauernde Kampf egen das Hochwasser auf dem chinesischen estland wurde jetzt erfolgreich beendet. 1 àus rotchinesischen Zeitungsberichten hervorgeht, konnte die Gefahr in allen Tei- len des Landes gebannt werden. Die Ueber- schwemmungskatastrophe hatte Tausenden mn Menschen das Leben gekostet und ver- rende Schäden an Gebäuden und auf den dern angerichtet. i Das norwegische Schiff„Björnsunn“ bt seit Samstag, von seiner Besatzung aufgegeben, brennend in der nördlichen Nordsee, Sechs Ueberlebende des Schiffes urden von einem Fischdampfer am Bord- 1ommen. Die„Björnsunn“ hatte eine Be- Zung von sieben Mann. MORGEN Von der Kirche geschlossen zur Wahlurne Die staatliche Wahlzauber-Regie lief am Sonntag in der Sowjetzone auf vollen Touren Berlin, 17. Oktober In der Sowjetzone und in Ost-Berlin wurden am Sonntag die sogenannten Wah- len zur Volkskammer und zu den Bezirks- versammlungen veranstaltet. Die ö6stlicher- seits als„frei und geheim“ bezeichneten Wahlen standen im Vergleich zu den Volks- kammerwahlen im Jahre 1950 unter noch stärkerem Druck. Der Wahlvorgang als solcher wurde in den einzelnen Lokalen unterschiedlich gehandhabt. Vielfach erklär- ten die Wahlleiter den Wählern, alle Par- teien seien für den Frieden; wenn sie auch dafür seien, brauchten sie den ettel nur zu falten und in die Urne zu werfen; wer aber gegen den Frieden sei, müsse die Wahl- kabine benutzen. Dennoch konnte beobachtet werden, daß viele Wähler die Kabinen betraten. Der Stimmzettel enthielt weder einen Ja- noch einen Nein-Kreis, so daß jeder, der in die Kabine ging, sich als Gegner des Regimes verdächtig machen mußte. In Ost-Berlin und in den Städten der Sowjetzone wurden zahlreiche Hausgemein- schaften bereits um acht Uhr morgens von den SED-Hausobleuten zu den Wahllokalen geführt, da geschrieben worden war, die deutschen Friedenskräfte sollten ihre Stim- me bereits vor zwölf Uhr mittags abgeben. Der Präsident, Wilhelm Pieck, wurde bei seiner Ankunft vor seinem Wahllokal von jungen Pionieren mit Blumen, Aufbauliedern, Harmonikaspiel und Freundschaftsrufen emp- fangen. Der weißhaarige„Vater der Werk- tätigen“ sagte:„Das habt ihr sehr schön ge- macht“; und ein zehnjähriger Junge ant- wortete ihm:„Wir Kinder können selbst leider noch nicht wählen, aber wir verspre- chen noch bessere Pioniere zu werden, weil wir alle in einem friedlichen und demokrati- schen Deutschland leben wollen.“ Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Der Ost-Berliner Rundfunk gab die Wahl- beteiligung in verschiedenen Städten der So- Wjetzone um 18 Uhr mit 80 bis 85 Prozent an. Der Sender wußte zu berichten, daß in Steglitz ein Pfarrer während des Gottes- dienstes die Gläubigen aufrief, sich an der Wahl zu beteiligen; unter Führung des Geist- lichen seien die Kirchenbesucher nach dem Gottesdienst geschlossen zum Wahllokal mar- schiert. 150 Mieter der Stalinallee formierten sich zu einem Demonstrationszug ins Wahl- lokal. In„Karl-Marx-Stadt“ stiegen 150 Friedenstauben in die Luft und mancherorts kanden sich die Bewohner auf dem Markt- platz bei Musik zum Tanz zusammen, urn das„große nationale Ereignis zu feiern“ Der Wahltag war außerdem dazu benutzt worden, die Arbeiter in den Betrieben zu neuen Produktionsverpflichtungen zu Ehren des Tages zu veranlassen. Und auch das 82 jährige Mütterchen, das schon vor acht Uhr morgens vor dem Wahllokal wartete, um für den Frieden zu stimmen, fehlte nicht in die- sem staatlich inszenierten Wahlzauber. Dehler übt herbe Kritik an der CDU/CSU Er rügte Mängel des parlamentarischen Systems in der Bundesrepublik Nürnberg.(dpa/ UP) Der Parteitag der bayerischen FDP am Wochenende in Nürn- berg erwiderte mit scharfen Angriffen gegen die Kulturpolitik und Regierungspraxis der CSU die Kritik, die der Landesparteitag der CSU eine Woche zuvor am selben Ort an der Haltung der FDP in der Bonner Koalition ge- übt hatte. Höhepunkte des Parteitages waren eine Rede des Bundesvorsitzenden Dr. Tho- mas Dehler und eine Kritik des Bundes- tagsabgeordneten der FDP Dr. Hans Wel- hausen an der Finanzpolitik des Bundes- flinanzministers Fritz Schäffer. Die Mängel des parlamentarischen Systems in der Bundesrepublik sind nach Ansicht Dr. Dehlers eine Folge des Sieges der CDU/ CSU bei den letzten Bundestagswahlen. Ein Politischer Sieg könne zum Fluch werden. Die große Bundestagsfraktion der CDU/CSU sei in Wirklichkeit funktionsunfähig. Bei der Beratung der Kinderbeihilfen sei die verstän- dige Mehrheit in dieser Fraktion von einer Minderheit vergewaltigt worden. Die Par- teien- Struktur in Deutschland sei ungesund. Eine Woche wichtiger Verhandlungen In der französischen Hauptstadt erwartet man zuversichtlich gute Ergebnisse Von unserem Pariser Korrespondenten Paris. Der Auftakt der kommenden ent- scheidungsschweren Woche in Paris ist erfolg versprechend. Hinsichtlich der Saar- frage, deren Lösung von Frankreich nach wie vor als Voraussetzung für alle weiteren Einigungen betrachtet wird, ist man in Paris zuversichtlich. Frankreich wird sich für eine Europäisierung des Gebietes und für seinen Anschluß an die Westeuropäische Union(das ist die Organisation des erweiterten Brüsse- ler Paktes) einsetzen, aber der Auffassung zustimmen, daß die endgültige Bereinigung dieser Frage durch den Friedensvertrag er- kolgen solle. In wirtschaftlicher Hinsicht wird es sich darum handeln, einen Kompromiß zwischen dem französischen Beharren auf der Wirtschaftsunion mit dem Saargebiet und dem offensichtlich auch von den Saar- ländern selbst unterstützten deutschen Wunsche einer erhöhten Einschaltung der deutschen Wirtschaft zu finden. Die in den letzten Tagen abgeschlossenen Vorarbeiten in Paris und Bonn scheinen nach hiesiger Auffassung eine Einigung in den für Diens- tag festgesetzten direkten Verhandlungen zwischen Dr. Adenauer und Mendes-France erwarten zu lassen. Man glaubt daher hier auch in Aussicht stellen zu dürfen, daß die auf Mittwoch fest- gesetzte französisch- amerikanisch- englische Beratung der Texte über die Beendigung der Besatzung und die Gewährung der Souverä- nität an die Bundesrepublik keine besonde- ren Schwierigkeiten mehr machen dürfte. Nach den für Donnerstag vorgesehenen Neunmächte- Besprechungen über die Er- weiterung des Brüsseler Paktes und den am Freitag folgenden Besprechungen zu Vierzehnt über die Modalitäten des Ein- trittes der Bundesrepublik in die NATO könnte dieser, wenn alles gut geht, noch am Freitag vollzugsreif werden. Schwie- rigkeiten, die sich aus der Frage des Rüstungspools oder des Rüstungsbüros ent- stehen könnten, glaubt man gegebenenfalls durch ein zweiseitiges deutsch- französisches Abkommen überbrücken zu können, dem sich die anderen Mächte nach und nach an- schließen könnten. In innenpolitischer Hinsicht hat der in Marseille abgeschlossene Kongreß der Radi- kalsozialistischen Partei zweifellos die Stel- jung von Mendes-France gestärkt, wenn auch die Wiederwahl des auf dem rechten Flügel dieser Gruppe stehenden ehe- maligen Innenministers Martin aud zum geschäftsführenden Parteivorsitzenden die Bestrebungen junger Anhänger von Mendes- France, einen Linksdruck und eine allge- meine Aktivierung dieser Partei zustandezu- bringen, erschweren dürfte. Auf alle Fälle aber steht der Aufnahme der Sozialisten in die Regierungskoalition nichts im Wege und es ist sehr wahrscheinlich, daß Mendès- France bereit sein wird, das Außenministe- rium an sie abzugeben. Wer es heute wage, einen„unter Sozial flr- mierenden“ Antrag abzulehnen, werde als antisozial verschrieen, wer die Verbindung von Religion und Politik ablehne, werde als antichristlich verdächtigt, und wer das große nationale Ziel der Wieder vereinigung in Er- innerung rufe, laufe Gefahr, als Rückver- sicherer bezeichnet zu werden. „Die Krise des Unions-Gedankens ist da“, sagte Dehler. Die Androhung des Austritts aus der Koalition durch den BHE sei nicht tragisch zu nehmen. Ein echter politischer Konflikt bestehe nur zwischen CSU und FDP. Zur Frage der deutschen Wiederbewaff- nung meinte Dehler, es komme immer nur auf„den Geist der obersten Spitze, der Füh- rung“ an. Solange aber an der Spitze der neuen Armee Bundespräsident Heuss stehe, würde sich diese Armee nicht vom Geist des Humanen entfernen. Vertreter dreier Rheinstädte befaßten sich mit der Neckar- Kanalisierung Karlsruhe.(dt.-Eig.-Ber.) Auf Einladung des Karlsruher Oberbürgermeisters KI Ot z fand am Samstag in Karlsruhe eine Kon- ferenz von Vertretern der Städte Mann- heim, Kehl und Karlsruhe statt, die sich mit den Folgen für die Rheinschiffahrt durch den Ausbau des Neckarkanals von Heilbronn nach Stuttgart befaßte. Die Vertreter der drei oberrheinischen Hafenstädte beschlossen einen Protest gegen den zweischleusigen Ausbau des Neckarkanals, der nach ihrer Ansicht unwirtschaftlich und unnötig ist. Die drei Städte wollen ein Gutachten dar- über dem Bund und der Landesregierung von Baden- Württemberg zuleiten. Der Aus- pau des Neckarkanals, der insgesamt 400 Mill. Mark kosten und Stuttgart zur Hafen- stadt machen solle, habe gegenüber 1938 den Mannheimer Hafenumschlag um 21 Prozent und den Karlsruher Hafenumschlag um Montevideo reise! den Vor, 1 err. einer Konferenz der deutschen Botschafter und Gesandten in Süd- und Mittelamerika 44 Prozent gemindert, während der Heil- brorner Hafenumschlag auf 230 Prozent des Umschlages von 1938 gestiegen sei. Wohleb hofft jetzt auf ein Volksbegehren Der„Heimatbund Badener Land“ sammelt Unterschriften Von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt Karlsruhe. Der Heimatbund habe bereits begonnen Unterschriften für ein Volks- begehren zur Wiederherstellung des alten Landes Baden zu sammeln, sagte der ehe- malige Oberlandesgerichtspräsident Dr. Zürcher Freiburg) auf der Landes-Ver- sammlung des„Heimatbundes Badener Land“ in Karlsruhe. Dieses Volksbegehren Werde dem Bundesinnenminister sofort unterbreitet werden, sobald die Sperre der Besatzungsmächte für den Grundgesetzarti- kel 29 aufgehoben sei. Die Bewegung für die Wiederherstellung des alten Landes Baden in den Kreisen Achern, Kehl, Kon- stanz und Ueberlingen sei besonders stark. In manchen Orten würden die Unterschriften für das Volksbegehren von den Bürger- meistern von amtswegen gesammelt und mit dem Dienstsiegel bestätigt. Der ehemalige Staatspräsident des frü- heren Landes Baden, Leo Wohleb, der jetzt Gesandter der Bundesrepublik in Por- tugal ist, sagte, der Artikel 29 des Grund- gesetzes, der die Neugliederung der deut- schen Länder auf Grund von Volksbegehren vorsieht, könne allein die Lösung bringen „und uns aus dem badischen Trauerspiel entlassen“, das seit der Ländereinteilung Südwestdeutschland durch die Besatzungs- mächte begonnen habe Er erwarte von der Badischen CDU, die am kommenden Wochenende ihren Landesparteitag in Karls- ruhe abhält, daß sie sich nicht vor einer klaren Stellungnahme zur Wiederherstel- lungsfrage drücke. 5 Auf dieser Kundgebung wurde Leo Wohleb zum Ehrenvorsitzenden des„Heimat- bundes Badener Land“ ernannt. Besorgnis in Bonn über den Verkauf der Röchling-Werke Bonn.(UP) In politischen Kreisen der Bun. deshauptstadt— vor allem bei der FDP und der SPD— hat der angekündigte Verkauf der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke in Völklingen(Saar) im Hinblick auf die bevor- stehenden deutsch- französschen Saarver- handlungen Beunruhigung hervorgerufen. Die Röchling-Werke stehen seit neun Jahren unter Sequesterverwaltung. Die Bundesregierung hatte seit jeher den fran- zösischen Reparationsanspruch auf diese Werke bestritten. Der Verkauf deutschen Vermögens an der Saar müsse nach Ansicht politischer Kreise in Bonn auch die bevor- stehenden Verhandlungen mit Paris über die Saarfrage beeinflussen. Die SPD-Fraktion lieg dazu erklären, daß dieser Verkauf ein Schlaglicht auf die französischen Versuche werfe, alle Schlüsselpositionen der Saarwirt- schaft dem deutschen Einfluß zu entziehen. Die Spo will sich in der nächsten Fraktions- sitzung mit dem Röchling- Verkauf beschäf- tigen. In deutschen Regierungskreisen wurde betont, daß die bevorstehenden Saarbespre- chungen in Paris Gelegenheit geben würden, auch den Fall Röchling zu erörtern. Das Bundesverdienstkreuz für zwei Franzosen Offenburg/ Baden, 18. Okt.(dpa) Bundes- präsident Theodor Heuss hat dem Präsi- denten der Gesellschaft für übernationale. Zusammenarbeit, dem französischen Pfarrer Jean du Rivau, Paris, das Bundesver- dienstkreuz am Bande verliehen. Wie die Ge- sellschaft am Sonntag in Offenburg mitteilte, erhielt gleichzeitig der Organisator der von der Gesellschaft alljährlich veranstalteten Urlaubsaktion für deutsche Flüchtlings- kinder, Jean Pschieret das Bundes. verdienstkreuz. Nach der Mitteilung der Ge- sellschaft sind Jean du Rivau und Jean Pschieret die ersten Franzosen, die vom Bun- despràsidenten für Verdienste um die deutsch- französische Verständigung ausge- zeichnet worden sind. 5 Zentrales US-Kommando für Heimatverteidigung gebildet Washington.(UP) Die amerikanische Armee hat am Samstag bekanntgegeben, daß sie eine neue höchste Kommandostelle gebildet 3 habe, die für die gesamte Land verteidigung des amerikanischen Festlandes verantwort- lich sei. Die Zuständigkeit dieser Zentrale, die unter dem Befehl von General John Dahlquist stehen wird, erstreckt sich auf das kontinentale Staatsgebiet der Vereini- ten Staaten. Das Kommando wird auch für die Ausbildung sämtlicher Truppen auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten verantwort- N 5 lich sein. Staatssekretär Hallstein will im An- schluß an die UNESCoO-Tagung, die am 11. November in New Vork beginnt, nach Montevideo reisen, um dort den Vorsitz zu leiten. 5 73 Der„Königsteiner Kreis“, eine Vereini- gung von aus der Sowjetzone geflüchteten Juristen und Beamten, Wochenende auf seiner Herbsttagung in Königstein(Taunus) gegen die Anerkennung von Urteilen sowjetzonaler Gerichte im Bun- desgebiet aus. Der Bundestagsabgeordnete der SPD, Dr. Greve, sagte, diese Urteile hät- ten meist sogenannte Volksrichter gefällt, die N 5 nach demokratischer Rechtsauffassung keine Richter seien. i. Die britische Parfamentsdelegation, die der Sowjetunion einen lAtägigen Besuch ab- gestattet hat, ist am Sonntag nach London zurückgekehrt. Der Delegationsführer, Lord“ Coleraine, vertrat auf dem Flugplatz die Ansicht, daß die sowjetische Regierung keinen Krieg wolle. Er empfahl jedoch, die 1 8 Verteidigungsmagnahmen der westlichen Welt aufrecht zuerhalten und zu erweitern. Die Zahl der Arbeitslosen in den USA be- laufe sich gegenwärtig auf 3,4 Millionen, er- klärte der Präsident des amerikanischen Gewerkschaftsbundes AFI, Meany. Daneben seien 1,5 Millionen nicht voll beschäftigt od saisonbedingt arbeitslos. N —— Mietenproblem anders gesehen In seiner Eigenschaft als stell vertretender Ministerpräsident Baden- Württembergs hat um Wochenende Wirtschaftsminister Dr. eit dem Bundesrat den vom Bundeswoh- gsbauminister vorgelegten Entwurf zum Mietengesetz ausgeredet. 5 1 gleichen Zeit, als dies geschah, tagten zadenweiler, die im Sparkassen- und werband zusammengefaßten Sparkassen. von Dr. Henze, Präsident des Hanseati- n Sparkassen- und Giroverbandes, ge- ner Vortrag über das Thema„Der s und der Sparer“ mündete in eine nicht gezielte— gegenständliche und Wörtliche Widerlegung der Ausführungen eits vor dem Bundesrat aus. Das konnte beabasichtigt sein, war bestimmt Zu- denn erst nach der Badenweiler Veran- 5 es daraufhin, daß sich die Schuld der ederaufbauenden und wiederaufgebauten Wirtschaft— einschließlich Wohnungswesen 1e Träger der Kreditbeschaffung auf Mrd. DM belaufe. Hinsichtlich des Swesens hätten jedoch— im Vor- kalsche Voraussetzungen zweck- 18 ntwicklung verhindert. Zuerst gelte es der Wohnung den ihr zu- stehenden Platz in der Reihenfolge der Bedürfnisse des Menschen zuzuweisen. Das geschah jedoch nicht. Während im gesamten usland der auf Wohnungen entfallende 20 Prozent betrage, belaufe sich die entsprechende Quote in der Bundes- 1 Lauf W ñ 8 Prozent. Im Zuge dieser WVIRTSCHAFETS-KABEI 8 teil an dem Lebenshaltungsauf wand rund ege auch der Drang sozialer Wohnungsbauherren Wohnungen mit Dingen auszustatten, die vom Mieter gar nicht ver- langt werden. Das wäre an sich kein Schaden, Wenn auf der anderen Seite die öffentliche Hand nicht dafür aufkommen müßte, daß „übers Ziel hinausgeschossen“ wird. Man dürfe nicht vergessen, daß ein beträchtlicher Anteil des— aus Steuergeldern gedeckten— öffentlichen Sozialaufwandes hierfür ver- wendet würde. Dr. Henze plädierte hier für Beschränkung der Sozialleistungen auf Be- dürftige. Nur so würde gesunde Ueberein- stimmung hinsichtlich sozialer Hilfsleistung und ökonomischer Notwendigkeit erzielt werden. Dabei sei die einzuschlagende Me- thode von sekundärer Bedeutung.(Ob Zins- subventionen— für Leinkapital—, ob Miet- hilfen(an die Mieter oder Vermieter) gelei- stet werden usw.) 5 b Diesen Ausführungen lag der Gedanke zugrunde, endlich einmal zur Zinsfreiheit zu gelangen, die ein unentbehrlicher Faktor innerhalb der sozialen Marktwirtschaft sei. Der gerechte Zins für den Sparer bedinge einen gerechten Mietentgelt für den Vermie- ter. Er aber allein sei genau so gut Anreiz zum Sparen wie Anreiz zum Wohnungsbau. Der— vereinfachend hier„Fiskus“ ge- nannten— öffentlichen Hand müsse beschei- nigt werden, daß sie in jüngster Zeit bestrebt sei, Maßnahmen, die Kapitalförderung be- günstigen, abzubauen. Dagegen wäre auch nichts einzuwenden, denn es ist gerade der Wunsch der Wirtschaft— und somit auch der Sparkassen— aus der Sackgasse hinaus- zugelangen in die bisheriges Verhalten führte. Leider habe aber die ökkentliche Hand auch den Wunsch nach wie vor den Kapitalmarkt abzugrasen, nichts von dem Tempo, mit dem öffentliche Kapitalbildung betrieben wurde, wegzunehmen. Dies sei ein Fehler, meinte Pr. Henze. Fortfall der Kapitalmarktpolitik erheische auch Freigabe des„ Bax, losung von bisher Reglementierungen. Deren Voxausset⸗ erheische Er- i Ministeri hin nur in dem ausgleichendem Wechselspiel des„etwas-Nehmen, etwas- Geben“. Es ist an sich erstaunlich, daß des Mini- sters Dr. Veits Klage im Bundesrat, die gegen die Beweisführung des Bundeswoh- nungsbauministers gerichtet war, achtlos an den echten Voraussetzungen und den ökono- mischen Verflechtungen vorbeiging. Ebenso erstaunlich, daß die Ausführungen eines Sparkassensprechers sich so intensiv mit dem Wohnungs-(lies: Mieten-) Problem be- faßte. Wer indeß eingehender darüber nach- denkt, dem bleibt die Einsicht nicht vorent- halten, daß halt jeder bezahlen muß, was er haben will. ö Wenn der badisch- württembergische Wirt- schaftsminister Preuskers Entwurf kompli- ziert und unübersichtlich genannt hat, dann mag das trotzdem zutreffen. Es wäre wohl ein- facher gewesen von einer Mietregelung aus- zugehen, bei der die Frage des sogenannten „Komforts“ der privat wirtschaftlichen Ab- machung zwischen Mieter und Vermieter überlassen bleibt.. Es bedeutet nämlich wirklich zuviel Kom- fort, wenn sich der Gesetzgeber in alle Einzelabmachungen, die zwischen Mieter und Vermieter fällig sind, einmischt. Ein Kom- fort, den die Allgemeinheit bitter büßen und schwer bezahlen muß, sobald sich der Ver- mieter sagt:„qa, wenn es so ausschaut, dann ist es ja besser, der Mieter soll sich seinen Komfort selbst schaffen, ich lasse die Finger davon. Mich kostets ja nur Geld— und Aerger.“ F. O. Weber Sozialen Wohnungsbau fördern wenn er echt ist Der Verband württembergischer Woh- nungsunternehmen, dem 174 Baugenossen- schaften und-gesellschaften angehören, for- derte ein neues Gesetz zur Förderung des Sehten sozialen Wohnungsbaus. Nament- lieh den sozial Schwachen müsse beim Wohnungsbau besondere Fürsorge zu- teil werden..„ alrat Dr. Breitmeier vom Innen- ministerium Baden- Württemberg gab in der Tagung bekannt, daß die Landesregierung 1953 die Mittel für 47739 Wohnungen be- willigt habe. Auch Dr. Breitmeier forderte eine vermehrte Unterstützung der sozial schwachen Kreise, namentlich der kinder- reichen Familien. Angleichung der Startbedingungen und der Kostens chere (VWD.) In der Mitglieder versammlung des Zentralvereins der Deutschen Binnen- Schiffahrt erläuterte der Geschäftsführer, Dr. Birkendahl, die verkehrspolitische Ge- samtkonzeption der Binnenschiffahrt. Ihre Hauptforderung ist Angleichung der Start- bedingungen und die Beseitigung der Preis- kostenschere bei den Verkehrsträgern. Zur Annäherung der Startbedingungen gehört nach den Ausführungen Birkendahls KURZ NAC Befremden und Besorgnis äußerte der Hauptvorstand der Arbeitsgemein- schaft graphischer Verbände im Zusammen- hang mit der ab 1. Noyember 1954 von der Papierindustrie beabsichtigten erhöhung. In einer Erklärung weist der Hauptvorstand darauf hin, daß die gegenwärtige 100%ige Kapizitätsausnutzung aller Fabriken und der seitens der Regierung bisher gewährte Preis- schutz gegenüber dem Papierimport die ange- kündigte Maßnahme völlig unbegründet er- scheinen ließen. Die geringen Erhöhungen der Grundstoffpreise für die Papierfabrikation würden mehr als voll ausgeglichen durch die absolut gesicherte Beschäftigungslage. Das graphische Gewerbe erwarte daher von seiner wichtigsten Zulieferindustrie eine auch im Interesse der Gesamtwirtschaft liegende Preis- stabiltät. Lohnfrieden beim Bäckergewerbe 5 zeichnet sich am Horizont ab. Die Industrie- gewerkschaft Nahrung, Genuß, Gaststätten spricht die Erwartung aus, daß der einstimmig Zekaßte Schiedsspruch allseitig Annahme findet. Im großen Ganzen dürften die Lohnerhöhungen Papierpreis- neben der Prüfung des Problems der be- triebsfremden Lasten bei der Bahn die Auf- rechnung der steuerlichen Begünstigung, die die Bundesbahn genießt, sowie die Berück- sichtigung der Tatsache, daß auch die Bin- nenschiffahrt politische Lasten trägt. Dem im Straßenentlastungsgesetz vorgesehenen Beförderungsverbot stimmt N schiffahrt unter der Voraussetzung zu, dab„ es nur vorübergehenden Charakter trägt. Der Kraftverkehr sollte nach ihrer Ansicht zunächst der gegebenen Straßenkapazität 5 angepaßt werden, um ihn dann nach An- näherung der Startbedingungen unter ge?“ rechteren Wettbewerbs voraussetzungen sich rei entwickeln zu lassen. Im übrigen be- kennt sich die Binnenschiffahrt nach wie vor zur Gemeinwirtschaftlichkeit der Verkehrs, träger mit der Einschränkung, daß diese aut keinen Fall deren Eigenwirtschaftlichkeit gefährden darf. 1 HRICHTEN bei 10 v. H. liegen. Ein Vergleich mit den bis, herigen Lohnsätzen sei dadurch erschwert, da die Lohn- und Ortsklassen zugunsten det Arbeitnehmer; die Abzüge für Kost und Quar- tler zugunsten der Arbeitgeber abgeändert mor-. den sefen. Im einzelnen selen folgende Sate vorgesehen: 8 77 Mark Gesellen Über 23 Jahre Gesellen über 21 Jahre 69 Mark von 18 bis 19 Jahre 63 Marl bis zum 18. Jahr 59 Mark Die Lohnklasse III soll aufgehoben werden. Die Gehälter für Verkäuferinnen sind Fin nach Anzahl der Berufsjahre— von 175 bi 265 Mark gestaffelt. Neuartige(Schnellsiede-) Margarine bringt die zur Umnivergruppe gehörende 1 5 55 garine- Union unter der Markenbezeichn ger 1 „Rama“ auf den Markt. Nicht nur die 1 packung ist neuartig, nämlich luftdicht. Auch g b schmacklich und in ihrer Zusammensetzung 8 diese Margarine(deren Herstellungsprozeg 1 drei Minuten in Anspruch nimmt, Während be gewöhnlicher Margarine eine Stunde 1 lich ist) einige Neuerungen mit sich bring Preis: je Kg 2,56 DM,;- Pfund- Würfe 0,„6 7 5 8 5 5 8 8 Sprach sich am die Binnen- r. 243 ke Bun. und kauf ke in bevor- rver- fen. neun Die fran- diese schen sicht bevor- er die Aktion uf ein suche rwirt⸗ ichen. tions- schäf- wurde spre- ürden, U indes- Präsi- ionale farrer esver- ie Ge- teilte, r von Iteten lings- indes- r Ge- Jean Bun- die ausge- 0 Armee aB sie bildet ligung twort⸗ ntrale, John ch auf einig- ch für dem twort⸗ An- le am „nach Vorsitz after merika ereini- teten H am ng in mung 1 Bun- rdnete le hät- Ut, die keine n, die ch ab- zondon „Lord tz die ierung ch, die tlichen eitern. A be- dn, er- üschen meben t oder —— — er be- e Auf- ng, die — —— — berück- e Bin- Dem ehenen innen- u, dab trägt. Ansicht pazität h An- er ge- en 81 en be- vie vor kehrs- 8e al ichkeit e Mar- chnung e Ver- uch 86. ing 80lʃL elf nur nd bei korder“ ringen 64 DMM. — Nr. 243/ Montag. 18. Oktober 1954 DER SPORT VOM WOCHENENDE Seite 9 Fußball-Länderspiel Deutschland-Frankreich 1:3 Revanche für Paris mißglückte Weitere Sportereignisse: Fütterer lief bei seinem vierten Start in Osaka(Japan) über 200 m in 20,8 neuen Europarekord und die 100 m(mit Rückenwind) in Weltrekordzeit 10,2/ Waldhof verlor in Neustadt unglücklich 0:1/ Vik Mannheim schlug in einem Freundschaftsspiel Phönix Ludwigs- hafen 8:2/ Nordbaden verlor in Lörrach das Handball- Pokalspiel gegen Südbaden mit 13:17 Franbeeichs Vorsprung nicht aufzuholen Zwei unglückliche Rückgaben entschieden gegen Deutschland/ Seelers großes Schuß pech Von Heinz Ki mpinsxky Die Korrektur der deutschen 1:3-Niederlage, 1952 in Paris, hat nicht ge- klappt. 84 000 Zuschauer im neuen Niedersachsen- Stadion in Hannover mußten sich davon überzeugen, daß die Vorzüge der französischen National-Elf, Schnel- ligkeit, Intelligenz und Rasanz, einmal mehr über die deutschen„Fußball-Hand- werker“ triumphierten. Sogar mit dem„Pariser Ergebnis“. Nur in der letzten Viertelstunde, nachdem endlich der deutsche Gegentreffer gefallen war, sah man auf deutscher Seite Spielzüge, die an die Weltmeisterschafts-Zeit erinner- ten. Gewiß, die ersten beiden französischen Tore gehen ausschließlich auf das Konto verunglückter Rückgaben(und Tureks Langsamkeit), zugegeben auch, daß nach der Pause das Spiel ausgeglichen War, und der sonst ausgezeichnete englische Schiedsrichter Griffith einen klaren Elfmeter für die deutsche Mann- schaft nicht pfiff: an dem verdienten Sieg der französischen National-Eif gibt es nichts zu deuteln. Auffallend, daß in der deutschen Mannschaft ausgerechnet die Stützen Turek, Posipal und Mai nahezu ausflelen und keinen Kontakt zu den Nachwuchsleuten fanden. Bei diesen ist aber der einzige Lichtblick des Spiels zu verzeichnen: Seeler scheint zu einem der ganz Großen berufen, und auch der Schütze des deutschen Ehrentreffers, Stürmer, verriet erfreuliche An- lagen, die Herberger bei der(unbedingt nötigen) Verjüngung unserer National- Mannschaft zugute kommen werden. Anfänglich sah alles sehr günstig für die deutsche Mannschaft aus, die mit Turek; Ehr- hardt, Kohlmeyer; Posipal, Liebrich, Mai; Klodt, Stürmer, O. Walter, Islacker und Ter- math einlief. Posipal hatte gegen den fran- zösischen Mannschaftskapitän Marche die Wahl und damit starke Windunterstützung gewonnen, So mußten sich die Franzosen— in der Aufstellung: Remetter, Kaelbel, Marche, Mahjoub, Jonquet, Louis, Grillet, Dereuddre, Kopa, Ben Barek und Vincent stürmischer deutscher Anfangsangriffe er- wehren. Ottmars Direktschuß schlossen sich drei Nachschüsse an. Alle wurden abgewehrt. Doch die deutschen Bäume wuchsen nicht in den Himmel. Für diese Erkenntnis sorgte vor allem der ungemein schnelle rechte Flügel des Gegners, zu dem Mai meistens über- haupt keine Einstellung fand. Zum Glück wuchs Kohlmeyer mit der Aufgabe. Viel- leicht gab dem„Torlinien- Spezialisten“ auch die Abwehr einer Barek- Bombe, die Turek bereits passiert hatte, sehr viel Sicherheit. Die Sicherheit artete in der 33. Minute aller- dings in sorglose Lässigkeit aus, als Kohl meyer völlig unnötig einen Guerpaß zu Turek über 35 Meter schob, der schwerfällige deutsche Torhüter zu spät startete, und der War Ihr Tip riehtig! West- Süc- Block Deutschland- Frankreich 13 2 VIB Stuttgart Kickers Stuttgart 2:11 VfR Kaiserslautern- FV Speyer 3.11 Sptfr. Saarbrück.- Worm. Worms 02 2 Hamborn 07 R Oberhausen 3.2 1 Sportfr. Katernberg- vB Bottrop 3 2 18 Huels STV Horst Emscher 32 1 1860 München · Ulm 46 203 2 Darmstadt 98 Singen 04 0.0 0 1. FC Pforzh.- Vikt. Aschaffenbg. 3.6 2 ASV Durlach FC Freiburg 12 2 VII. Neustadt. SV Waldhof 10 1 1. FC Bamberg Karlsruher FV 1:1 0 SV Wiesbaden Hanau 93 11 0 Nord-Süd- Toto: 2— 1— 2— 1— 2— 1 —2— 0-0—1—1—2—2— 0. Gewinnzahlen im Zahlen-Lotto Im Berliner Zahlenlotto wurden am Sonntag kolgende Gewinnziffern gezogen: 26, 87, 52, 82 Und 41.(Ohne Gewähr.) Der frenzösische Torhöter Remetter dazwischen spritzende Foix zum Entsetzen des weiten Ovals zum 0:1 einschoß. Taktische Meisterleistung Uberhaupt dieser Foix! Seine Auswechse- lung gegen Ben Barek war eine taktische Meisterleistung des französischen Trainers Bigot. Als er erkannt hatte, daß der tech- misch zwar beschlagene, aber sehr langsame 39 jährige Afrikaner gegen Routinier Posipal wenig ausrichten konnte, tauschte er ihn gegen den rasanten Foix aus. Nun zog mei- stens Posipal den Kürzeren, der nicht ver- hindern konnte, daß sein Gegner zwei der drei französischen Treffer schoß. Also 0:1 nach einer guten halben Stunde. Und das ausgerechnet in dem Augenblick, als der ver- letzte Termath gegen Uwe Seeler ausge- Wechselt war und das deutsche Sturmspiel besser und druckreicher lief. Sogar 0:2 Aber es sollte noch schlimmer kommen. Die Franzosen, durch dieses„Geschenk“ Kohlmeyers angefeuert, stürmten mit aller Kraft. Die deutsche Abwehr mußte sogar durch die Halbstürmer Islacker und Stürmer verstärkt werden. Zwei Minuten später ein umn übersichtliches„Gedränge“ im deutschen Strafraum, Ehrhardt wollte den Ball zu Turek zurückspielen, der„klebte“ einmal mehr an der Torlinie, und im Nu war Vin- cent dazwischen und ließ Turek keine Chance. Bedeutete der 0:2-Rückstand bereits die Entscheidung? Zumal er durch so ver- meidbare Fehler zustande gekommen war? Vorerst schien die deutsche Mannschaft nicht gewillt, das Rennen so schnell aufzuge- ben. Vor allem die deutschen Stürmer zeig- ten eine ungewöhnliche Kampfkraft. Aber Was nützte sie, wenn die Unterstützung der Außenläufer fehlte? Klodt mußte sich zu- meist in der Mitte der deutschen Hälfte die Bälle selbst holen und hatte dann nach einem Dribbling über 40 Meter keine Kraft mehr zu einer brauchbaren Flanke. Außerdem bot sich außer Ottmar Walter und Seeler kaum ein Stürmer zum Abspiel an. Islacker, der groß gestartet war, verlor immer mehr seine spielerische Linie, allerdings war daran ein gut Teil das überaus harte Spiel seines Geg- ners, des glänzenden französischen Läufers Mahjoub, schuld, der dem Essener immer mehr den Schneid abkaufte. Stürmer trennte sich sehr oft zu spät vom Ball, und als er in der 40. Minute durch einen weiten Paß Lieb- richs zum freien Durchlauf gekommen war, stoppte ihn Remetter, im Gegensatz zu Turek sehr beweglich, großartig ab. Aus dieser Chance heraus hätte ein Treffer für Deutsch- land fallen können. Sonst waren wenige Gelegenheiten dazu vorhanden. Eine davon vergab Ottmar, der einen glänzend herein- gehobenen Eckball Klodts knapp verköpfte, eine zweite verschenkte Mai, als er eine ab- gewehrte Ecke von der Strafraumgrenze hoch in die Wolken drosch. Franbreichs tt war einkeitlienet In der Pause gab es jedenfalls nur eine Meinung: Jeder Spieler der Franzosen ist schneller als sein deutscher Gegner. Mit hohen Flanken ist bei dem überlegenen geg- nerischen Kopfballspiel die von dem glän- zenden Marche organisierte Abwehr der Franzosen überhaupt nicht aufzureißen. Ob Herberger ein Rezept für die zweite Halb- zeit fand? Zuspiel bleibt schlecht Es schien zu lauten: Stürmen um jeden Preis,. Schnell holte Seeler eine Ecke heraus, aber Remetter fischte sie sich hervorragend. Endlich rückten auch die deutschen Außen- läufer vor. Aber das Zuspiel blieb genau so schlecht wie vorher. Ein Spielzug mag für viele sprechen: Mai kam in Höhe der Mittel- linie in Ballbesitz. Er dribbelte über die gegnerische Hälfte, um dann den Ball im Kurzpaß einem Franzosen genau auf den Fuß zu legen. Der fackelte nicht lange, legte seinem schnellen Innenstürmer Foix eine Flanke über die von Mai gelaufene Distanz genau vor. Foix stürmte allein durch, Turek machte den Versuch herauszulaufen, war aber von dem genauen Flachschuß des Geg- ners geschlagen. Deutschland lag in der 55. Minute 0:3 zurück. Endlich planvoller Aufbau Nun bekamen die Zuschauer endlich das zu sehen, was sie eine knappe Stunde ver- mißt hatten: gepflegtes deutsches Mittelfeld spiel, das vor allem in dem 17jährigen(ö) Uwe Seeler seine gefährlichste Angriffsspitze hatte. Das Pech, das der torstrebige Ham- burger dabei entwickelte, ist allerdings kaum 1 4 rettet im Sprung vor dem angreifenden deutschen Linksauften Termath, der später verletzt ausschied. Links der französische rechte Läufer Louis. Bilder: AP noch zu registrieren. Immer wieder lief er geschickt in die Gasse, in die endlich auch gute Pässe von Klodt und Ottmar kamen. Zweimal jubelten die Ränge bereits auf, zweimal war Frankreichs Torsteher bereits geschlagen, zweimal pfiff der Ball knapp neben das Tor. Als Seeler sogar den fran- zösischen Hüter umspielt hatte, foulte dieser ihn und hielt ihn anschließend noch fest. Unerklärlicherweise gab Griffith, sonst ta- delsfrei, keinen Elfmeter.— Minutenlanges Pfeifkonzert. Wenigstens 3:1 Nachdem auch Islacker und Ottmar Wal- ter knapp das Tor verfehlt oder in der „Katze! Remetter ihren Meister gefunden hatten, flel in der 75. Minute endlich der deutsche Gegentreffer. Ottmar hatte den nach rechts freigelaufenen Stürmer erspäht, eine weiche Flanke, und aus vollem Lauf schoß dieser schräg ins Netz. Noch einmal wollte nun die deutsche Mannschaft das Steuer herumreißen. Mit„zweiter Luft“ stie- Zuspiel auch nach Die Franzosen bei der Abwehr 5 Des dritte Tor för Frankreich gen Kohlmeyer, Liebrich und Ehrhardt im- mer wieder ins Mittelfeld vor, steigerten so- ar so weit ihren Antritt, daß sie vor(ö) den schnellen französischen Stürmern an den Ball kamen und ihn weit in die gegnerische Hälfte schlugen. Hier halfen sich die franzö- sischen Abwehrspieler oft mit übergroßer Härte, um den Vorsprung über die Zeit zu retten. Seeler, Stürmer und Islacker waren nacheinander die„Opfer“, die sich aber bald Wieder erholten. So reichte es nicht mehr zur Verbesserung des Resultates, und als Griffith abpfiff, lagen sich elf überglückliche blau-weiß gekleidete Spieler in den Armen. Der Weltmeister aber verließ, hängenden Kopfs die Arena der Pause schlecht Stürmer-Heffnung Uwe Seeler Man könnte viele Entschuldigungen an- führen. Von der Weltmeistermannschaft fehlte — von Ottmar Walter abgesehen— schließ- lich der gesamte Sturm. Auch waren zwei der französischen Tore— wie schon geschildert — Slatte„Gastgeschenke“, Und dann der nicht gepfiffene Elfmeter! Es gäbe noch mehr Entschuldigungen, aber keine trifft den Kern der Sache, der da lautet: Die deutsche Nationalmannschaft be- findet sich zur Zeit in einer schweren spie- lerischen Krise. Sei es, daß die Weltmeister- schaft die deutschen Spitzenspieler ausge- brannt hat, sei es, daß eine Spielergenera- tion fehlt, die den altbewährten National- spieler-Sstamm mit den jungen Talenten ver- binden könnte. Hannover hat jedenfals eines ganz deutlich gezeigt: Wir müssen unsere Ansprüche an die National-Elf erheblich zu- rückschrauben und dankbar sein, wenn in absehbarer Zeit eine neue Mannschaft her- anwächst. Auf das„Pariser Debakel“ gab es seinerzeit ein glänzendes 5:1 über die Schweiz in Augsburg. Das Brüsseler 0:2 sollte durch einen Sieg über Frankreich ausgeglichen Werden. Es sollte. Von den„Alten“ jedenfalls genügten nur noch Liebrich und Kohlmeyer höheren An- sprüchen. Turek dürfte sich mit dieser Lei- stung aus der National-Elf endgültig hin- ausgespielt haben. Dem Fürther Ehrhardt fehlen zu seinen großen kämpferischen Qua- litäten leider die technischen, Ueber Mais und Posipals Schwächen im Aufbauspiel wurde schon hinreichend berichtet. Posipal fehlt gegen einen rasanten Gegner die Schnellig- keit, und Mai irrte manchmal obne Ueber- legung durch die Gegend. Vielleicht gefiel uns im Sturm Ottmar Walter diesmal we niger, weil Uwe Seeler zeigte, wie ein Mit- telstürmer sein muß: von großem Tordrang, Vital, hart- kämpferisch und doch überlegt. Auch Stürmer bewies einige dieser Vorzüge. Sein oft eigenwilliges Spiel wird er bei zu- nehmender Erfahrung bestimmt noch ab- legen. Islacker, von vielen bereits als Fritz Walters Nachfolger gesehen, zeigte leider. Wieviel hm dazu noch fehlt, Genau wir der Frankfurter Pfaff ist der Essener ein aus- gezeichneter Techniker mit guter Spielüber- sicht, aber von seinen gefürchteten Schüssen sah man nur einen einzigen. Schade, daß die übertriebene Härte seines Gegenspielers ihn so hemmte. Klodt ließ nach großem Beginn sehr nach. Anscheinend litt er bei den später nicht guten Lichtverhältnissen sehr unter seinen schwachen Augen. Außerdem wurde er von seinem Verbinder Stürmer sehr ver- nachlässigt. Termath wurde bis zu seiner Verletzung(17. Minüte) kaum eingesetzt. Die Franzosen hatten in Kapitän Marche die überragende Spielerpersönlichkeit. Oft genug stieß der stämmige, kahlköpfige Ver- teidiger bis weit in die deutsche Hälfte mit vor, um dann ebenso schnell wieder zurück zu sein Die farbigen Außenläufer Mahjoub und Louis legten schonungslos die Schwächen ihrer deutschen Läuferkollegen bloß. Stopper Jonquet arbeitete unauffällig, aber zuverläs- sig. Remetters Instinkt beim Herauslaufen bewahrte seine Mannschaft vor mindestens zwei Toren. In der Aufnahme hoher Flan- kenbälle war der Hüter nicht ganz so sicher. Glanzstück der französischen Elf war der Sturm der fünf Individualisten, die aber ge- nug Schnelligkeit, Intelligenz und Tordrang besaßen, um gegebenenfalls bildschöne An- griffe aufziehen und sie genau so schnell in gefährliche Alleingänge ummünzen zu kön- nen. Vor allem im Ausschalten des angrei- kenden Abwehrspielers lag ihre größte Ge- köbrlichkeit. Jugoslawien— Türkei 5:1 Vor 25 000 Zuschauern besiegten die Jugo- slawen in einem Fußball-Länderspiel in Serajewo die Türkei mit 5:1(2:0). Die tür⸗ kische Abwehr mit Turgay im Tor hielt dem schnellen, technisch vorzüglichen Angriffsspiel der Gastgeber nur 40 Minuten stand, dann er- zielte Bobek innerhalb einer Minute zwei Prachttore. Zwei Minuten nach dem Seiten- wechsel erhöhte der als Ersatzmann für Veselinovie suf das Feld gekommene Links- außen Pasio auf 3:0. In der 72. und 78. Minute waren Bobek und Markovic erfolgreich, und erst kurz vor Schluß glückte den Türken nach einem Fehler des jugoslawischen Verteidigers Stankovie durch Burhan das Ehrentor. Der deutsche Sturm ist in bedroh- liche Nähe des französischen Tores gekommen. Ben Barek(links), der französische Halbrechte und der französische Tor- wart wehren diesen deutschen Angriff sicher ab. erzielte der Halbrechte Foix. Auf unse- rem Bilde schießt er Ginks) an dem sich werfenden Turek vorbei zum dritten französischen Treffer ein, während Deutschlands rechter Läufer Posipal Mitte) zu spät heranrast. Selbst Schwarzmarkt„versagte“: Hannobe ohne Karten Der erste Eindruck von Niedersachsens Hauptstadt: dreimal soviel Leute dort wie eigentlich in die durchweg breiten Straßen hineinpassen. Die zweite Feststellung: in dem Gewimmel steckt System. Dafur verantwort- lich: mit französischer Lässigheit und galli⸗ schem Temperament dirigierende Verkehrs- polizisten, von überlegt angebrachten Ampeln glänzend unterstützt. Um einen Parkplatz zu finden, braucht man allerdings doch 30 bis 40 Minuten.) * Obwohl sonst alles so gut klappt, sind die Hannoveraner böse. Nur 5000 Karten wurden für sie reserviert. Die waren schon seit Wochen vergriffen. Und weder vor dem Bahnnof noch noch vor dem Stadion waren Schwarzhündler anzutreffen. Zehn Minuten vor Beginn katte allerdings einer im Stadion eine Sitzplatzkarte übrig. Das war ausgerechnet— ein Frankfur- ter. Der blieb dann sogar nock auf der Karte sitzen, weil niemand ohne Billett durch die Absperrung gekommen war. * Die Voraussagen des„Kleinen Mannes für den Spielausgang waren sehr unterschiedlich. „Mehr als os werden wir wohl nicht ver⸗ lieren“, sagte ein Postbeamter. Aber der war wohl mehr darüber böse, daß er keine Karte bekommen und zudem noch am Samstagnack⸗ mittag Dienst hatte.„Mindestens 4.1 für Deutschland, tippte ein Kellner. Der war aber auch böse Auf seine französischen Soldaten Gäste. Die amen mit der deutschen Speise- karte nicht zurecht und ketten den armen Kerl dauernd zum sprachgewandteren Ge- schäftsführer.— Die Prominenz hüllte sich in zuversicktlickhes Schweigen. * Eine niedersächsische Tageszeitung katte berichtet, daß die deutsche Elf im PFrainings⸗ lager Barsinghausen nur leichte Ballarbeit ge- leistet habe. Der Abend diente der taktischen Einstellung auf den franeösischen Gegner“, hieß es wörtlich weiter. Ueber das Wie aber keine Silbe. Die kommentierenden Spaß võgel spracken von französischen Burdamen) * Aber Franhreich war auch so eindruchesvoll vertreten. Dicke olivengrune Fleche im Stadion zeugten von beachtlichen„Truppen zusammen- zienungen“. Nach jedem Tor, das Frankreich erzielt hatte, wurde begeigstert— gesungen. Und das Imponierendste. nuch dem deutschen Tor sang man auch. Das sollte aber keine An- erkennung für den Gegner sein, sondern „Nun erst recht“ heißen. 5 Ansonsten das immer wieder gleiche Bild. Vor dem Anstoß Antreten der zwei Mann- schaften. Wimpelaustausch und die National- humnen. Die Marseillaise wurde von einem feldgrau gekleideten Musikkorps des Bun- desgrenaschutzes gespielt, das Deutschland- Lied blies eine blau- gekleidete Polizei- kapelle. Man war eben vorsichtig..) kim. Seite 4 MORGEN Montag, 18. Oktober 1954/ Nr. 243 1. Liga Süd: . 1. Liga Nord: 5 1. Liga Südwest: Pokalspiele: Stadtliga Berlin: IB 2. Liga Süd: Vikt. Aschaffenburg Um 13846 1860 München Singen 04 Bayern Hof VIEL Neustadt Freiburger FC TSV Straubing ASV Cham 1. FC Pforzheim SpVgg. Weiden SV Wiesbaden Darmstadt 98 I. FC Bamberg Karlsruher FV SV Waldhof Hanau 93 ASV Durlach 5 Amateurliga FV Daxlanden 09 Weinheim ASV Feudenheim VfB Leimen 08 Hockenheim Spygg Birkenfeld Germ Friedrichsf. Dsce Heidelberg TSG Plankstadt Olympia Kirrlach VL. Neckarau VfB Bretten I. FC Neureut VIR Pforzheim Karlsruher Sc 98 Schwetzingen 186 E Olympia Neulußh. Phönix Mannheim Fortuna Heddesh. Sc Käfertal SV Ilvesheim 07 Seckenheim Eintr. Plankstadt 03 Ladenburg 50 Ladenburg SV Wallstadt Sd Hemsbach Spogg Sandhofen Sg Rheinau 88. S Kirchheim ASV Eppelheim TSd Rohrbach 1. FC Walldorf Freundschaftsspiele: VfR Mannheim— Phönix Ludwigshafen Hessen Kassel— Hannover 96 Tura Düsseldorf— SW Essen fL Osnabrück— VfL Bochum ISV Zweibrücken— Bor. Neunkirchen 2. Liga Südwest: Bad Neuenahr— VII. Neuwied F Engers— SpVgg. Andernach ASV Hochfeld— VfR Kirn 10 9 9 10 Amicitia Viernheim 9 9 5 10 9 10 10 9 10 9 9 9 10 en o e o o o οο A D 10 9 9 8 10 10 9 10 0 0 0 0 10 St. Pauli— Göttingen 05 Werder Bremen— Harburger TB 9 e c c ιν ν ν do c νο νν ο ονο ο ανο απν n D i r g g g d d, i e d d e ο D 05 Schweinfurt— Schalke 04 Viktoria 89— Spandauer Sv BSV 92 Berlin— Union 06 85 Berlin— Wacker 04 Minerva 93— Blau-Weiß 90 Alemannia 90— Nordstern 7 2 6 1 5 2 4 4 4 3 5 0 4 1 4 1 3 3 4 1 3 2 2 4 3 2 8 1 2 3 2 1 1 3 1 2 4 == nr 2. Amateurliga, Gruppe 1 Fortuna Heddesheim— 03 Ladenburg Phönix Mannheim— 8G Hemsbach 80 Käfertal— SpVgg. Wallstadt Olympia Neulußheim— SpVgg. Sandh. 07 Seckenheim— 50 Ladenburg Rheinau— FV Oftersheim Plankstadt— Waldhof Res. a. K. D 8 2. Amateurliga, Gruppe 2 Lirchheim— SV Sinsheim Handschuhsheim— VfB Rauenberg 2: SV Sandhausen— ASV Eppelhei m 1. FC Walldorf— VfB Wiesloch d αο νο e ονο D g c en n ο 4 h A D e e o en en en ee g d An b* N* e 7 Zahlenspiegel VfB Stuttgart— Kickers Stuttgart Spfr. Saarbrücken— Wormatia Worms fk Kaiserslautern— FV Speyer I. Fc Pforzheim— Vikt. Aschaffenburg 1860 München— Ulm 46 SV Darmstadt 98— FV Singen 04 TS T Straubing— Bayern Hof Spygg Weiden— ASV Cham VfL. Neustadt— SV Waldhof Assy Durlach— Freiburger FC SV Wiesbaden— FC Hanau 93 I. Fe Bamberg— Karlsruher FV l 23:12 20:13 10:8 17:14 11:22 18:14 13:10 10:11 17:18 16:17 10:12 15:19 15:19 12:17 11:17 10:17 16:29 Germ. Friedrichsfeld— Spygg. Birkenfeld As Feudenheim— VfB Bretten SV Schwetzingen— Ds Heidelberg FV Daxlanden— Karlsruher FV F 08 Hockenheim— VfL Neckarau Olympia Kirrlach— Amicitia Viernheim Vz Leimen— VfR Pforzheim F og Weinheim— FC Neureut 31:16 18:10 23:10 31:18 24:13 15:10 11:12 18:19 13:14 19:20 21:30 22:21 12:21 13:20 13:25 16:26 14:29 30:15 23:13 22:6 23716 2012 1716 29723 16.15 . 17:20 14:25 16:28 11:23 10:30 1111 Ziegelhausen— VfB Eberbach 27:8 21:8 24:11 33:13 18:15 15:13 22721 11:16 10:18 15:18 11:18 13:27 1622 9737 2:1 0·0 ausgef. 0:2 3:1 e de Sr 222888 S 85 5 5 — 2 2 2 S 333333))))) SSS D di * 0 2 . 2 2:0 6·1 2:0 4:2 1:1 0:1 4·2 20 14:6 1320 12:6 ——— S 0 — eee * 22 S do D N i e e Ea Vierter Start in Japan: Vierter deutscher Sieg Zwei Tage nach der Vollendung seines 23. Lebensjahres konnte Deutschlands Doppel- Europameister Heinz Fütterer das erste Ziel erreichen, das er sich in Japan gesteckt hatte: Beim vierten Start der deutschen Leicht- athletik- Mannschaft in Osaka stellte der tritt- schnelle Karlsruher über 200 m mit 20,8 Se- kunden einen neuen Europarekord auf, als er vor 12 000 Zuschauern im Stadion von Osaka den Krefelder Hans Geister um sieben Meter schlug. Mit seiner Jahresweltbestzeit blieb Fütterer eine Zehntelsekunde unter dem 26 Jahre alten Rekord des Berliners Hellmuth Körnig, den der Europameister bei seinem Berner Erfolg eingestellt hatte. Ueberaus herzlich gestaltete sich der Empfang der deutschen Athleten in Japans zweitgrößter Stadt, die sie von Tokio her in einer 500-Km- Flugreise erreichten. Lang- strecken-Rekordmann Herbert Schade, der bereits 1952 bei seiner ersten Japan-Reise in Osaka startete, freute sich besonders auf das Wiedersehen mit Japans Dreisprung-Olym- piasieger von 1932, Chuhei Nambu. der in Osaka als Journalist für„The Manichi“ tätig ist. Die Begeisterung um die deutsche Mann- schaft fand ihren Höhepunkt im Stadion von Osaka, als 12 000 Zuschauer den Wett- kämpfen ein interessiertes Publikum waren. Fütterers großartiger Lauf bildete das Er- eignis. Der sympathische Karlsruher hatte auf der Innenbahn einen Blitzstart. kam be- reits aus der Kure mit klarem Vorsprung und ließ in einem prächtigen Finish Hans Geister um sieben Meter zurück. Mit 20.8 war der neue Europarekord vollendet. Geister steigerte sich auf 21,6 Sekunden. Die Mittel- und Langstreckler hatten mit dem starken Wind einige Mühe. Dennoch enttäuschten Weder Werner Lueg bei seinem erneuten Spurtsieg über 800 m in 1:53,7 vor dem deut- schen Meister Olaf Lawrenz(1:54. 1), noch Kurt Bonah mit 53,9 über 400 m Hürden vor Heinz Ulzheimer(55,2) oder Herbert Schade, der sich in 14:48, 2 gegen Heinz Laufer durch- setzte. Weitere deutsche Siege gab es im Kugelstoßen durch Karl Oweger mit 14,54 m und die 4 mal 100-m-Staffel, die in der Be- VfB Stuttgart— Kickers Stuttgart 2:1(1:1) Die Verlegung des ursprünglich auf den 3. Oktober angesetzt gewesenen Stuttgarter Lokalschlagers hatte sich gelohnt, denn über 30 000 Zuschauer waren an diesem strahlend schönen Herbsttag ins Neckarstadion gekom- men. Bei den Kickers vermißte man Stopper Fauser, bei dem VfB Barufka. Dafür hatte man Retter dabei, der nicht wie angekündigt rechter, sondern linker Läufer spielte und damit zum einen den Kickers-Initiator Sieg- fried Kronenbitter beschattete und zum an- deren das„drohende“ Brüder-Duell der Kronenbitters illusorisch machte. Das Spiel begann überaus temperament- voll und war lange nicht so verkrampft, wie das sonst bei Lokalschlagern zu sein pflegt. Der VfB verwertete von drei Chancen in der ersten Halbzeit nur eine zum Tor und zwar durch Hinterstocker in der 18. Minute. Wald- ner donnerte gleich darauf an den Pfosten und Baitingers Bombe erreichte Torwart Bechtold noch mit dem Fuß. Die Kickers machten aus nur einer Chance auch gleich ein Tor. Pflum besorgte es in der 35. Minute. In der zweiten Halbzeit bekam die Partie durch den beiderseits gesteigerten Einsatz noch mehr Härte, wobei erfreulicherweise die Fairnes kaum verletzt wurde. In der 50. Mi- nute begann es allerdings zu rumoren, als Schiedsrichter Horn aus München ein glas- klares Handspiel von Eberle im Kickers Strafraum ungeahndet lieg. Beiderseits stürmte man was das Zeug hielt, doch ging der„Sturm und Drang“ letzten Endes auf das Konto Ziel- und Schußsicherheit. 18 Minuten U hal wiede Nnschtuß gefunden Hinterstocker schoß 18 Minuten vor Schluß den Siegestreffer vor Schluß erzielte Hinterstocker auf eine Blessing-Flanke durch Kopfball das 2:1 für den VfB, was bei den Kickers den Ehrgeiz nur noch mehr anstachelte. Aber nun waren die Rot- Weißen auf der Hut und sicher konnte das alles in allem verdiente 2:1 über die Zeit gebracht werden. Jüllerer schineltste Hlann de Welt Er lief: 100 m in 10,2 Weltrekordzeit, 200 m in 20,8 Jahresbestzeit und Europarekord setzung Oberbeck, Geister, Fütterer und Bert Steines 41,9 Sek. lief. Doppel-Europameister Heinz Fütterer lief am Sonntag beim Leichtathletik-Länder- kampf Japan— Deutschland in Osaka vor 20 000 Zuschauern die 100 Meter in der Welt- rekordzeit von 10,2 Sekunden. Fütterer stellte damit den von Jesse Owens(USA) am 20. Juli 1936 aufgestellten Weltrekord ein, der inzwischen auch von Davis(US), La Beach (Panama), Ewell(USA) und MeDonald Bailey (England) erreicht worden war. Ob Fütterers Rekordzeit jedoch als Weltrekord und deut- scher Rekord anerkannt werden kann, ist zweifelhaft, da nach Aussage der Funktio- näre das Rennen mit Rückenwind gelaufen wurde. Die kleine deutsche Ländermannschaft gewann den zweitägigen Länderkampf mit 97:72 Punkten. Die Ergebnisse: 200 m: 1. Fütterer(D) 20,3(Europarekord); 2. Geister(D) 21,6 Sek. 800 m: 1. Lueg(D) 153,7; 2. Lawrenz(D) 1:54, 1 Min. 5000 m: 1. Schade(D) 14:48,2; 2. Laufer(D). 4 mal 100 m: 1. Deutsch- land(Oberbeck, Geister, Fütterer, Bert Stei- nes) 41,9 Sek. 400 m Hürden: 1. Bonah(D) 53,9; 2. Ulzheimer(D) 55,2 Sek. Weitsprung: 1. Tajima(J) 7.23 m; 2. Oberbeck(D) 7.00 m. Stabhochsprung: 1. Hayashi(J) 4.00 m; 3. Bähr (D) 3.60 m. Kugelstoßen: 1. Oweger(D) 14.54 m; 4. Will(D) 13.20 m. 800 m: 1. Lueg(D) 1:53,7; 2. Lawrenz(D) 1:54,1 Min.— 400 m Hürden: 1. Bonah(D) 53,9; 2. Ulzheimer(D) 55,2 Sek.— 5000 m: 1. Schade (D) 14:48,2 Min.; 2. Laufer(D) 14:49,0 Min.— 4-mal-100-m- Staffel: 1. Deutschland(Oberbeck, Geister, Fütterer, Steines) 41,9 Sek. Die Japa- ner wurden disqualifiziert.— Weitsprung: 1. Tajima(Japan) 7.23 m; 3. Oberbeck(D) 7.10 m.— Stabhochsprung: 1. Hayashi(Japan) 4.00 m; 3. Bähr(D) 3.60 m.— Kugelstoßen: 1. Oweger(D) 14.54 m; 2. Will O) 13.20 m. Schottland— Wales 1:0 Mit einem hart erkämpften 1:0(0:0)-Sieg über Wales startete Schottlands Fußball- Nationalmannschaft vor 65 000 Zuschauern im Ninian-Park zu Cardiff in die internationale britische Fußball- Meisterschaft. Nach diesem zweiten Spiel des traditionsreichen Turniers führen England und Schottland, die beiden Ersten des Vorjahres, ohne Punktverlust vor Wales und Nordirland. In der 69. Min. erzielte Buckley(Aberdeen) mit prächtigem Kopfball das Tor des Tages. Wales kämpfte verzweifelt um den Ausgleich, nahm in den letzten Minuten auch Mittelläufer Charles mit in den Angriff, scheiterte aber immer wieder an Schottlands ausgezeichnetem Torhüter Fraser(Sunderland), einem der drei Neulinge. Wales blieb bei der Besetzung, die das letzte Länderspiel gegen Jugoslawien mit 1:3 verlor. Nizam Sieger im Gladiatoren- rennen Das Gladiatorenrennen(20 O00 DM= 2800 Meter), die letzte große Vergleichsprüfung der Galopprennsaison, wurde am Sonntag in Krefeld von Nizam(H. Hiller) sicher mit Hals vor dem St. Leger-Sieger 1954, Nardus. Fuchs), und dem Vorjahrssieger Brillant ge- wonnen, Nizam übernahm bereits kurz nach dem Start die Führung vor Naydus, Blitzlicht und Brillant. Maranon verlor am Start drei Längen. Eingangs der Zielgeraden griffen Brillant und Nardus an. Brillant, der zu- nächst an zweiter Stelle lag, fiel zurück, aber der zum Schluß stark aufkommende Nardus lieferte Nizam einen harten Kampf. Toto: 40/17, 16, 17. Einlauf: 144. Auch Fritz Walter hat Gelbsucht Der Ehrenspielführer der deutschen Fuß- ball-Nationalmannschaft, Fritz Walter, der sich am vergangenen Montag einer Mandel- operation unterzogen hatte, ist am Wochen- ende an Gelbsucht erkrankt. Die Krankheit wird ihn zu einer mehrwöchigen Pause zwingen. Fritz Walter ist nach Rahn und Morlock der dritte Spieler der deutschen Fußball- Weltmeisterschaft, der in den letz- ten Tagen an Gelbsucht erkrankte. Sturmumstellungen brachten keine Wende Tenneri det beste Spiele, von Wald liof Durch unglückliches Spiel verlor Waldhof/ VfL Neustadt— SV Waldhof 1:0(1:0) 5000 Zuschauer hatten sich in Neustadt vom SV Waldhof etwas mehr versprochen. Die Gäste begannen betont defensiv und überließen den Platzherren vom Anfang an das Mittelfeld. So kam es, daß die Neustadter, die mit zwei Mann Ersatz antreten mußten, vom Anpfiff weg weit gefährlicher wirkten. Bereits in der dritten Minute schoß der Neu- stadter Halbrechte Sperschneider aus 8 Meter Entfernung, aber Torhüter Lennert stand richtig. In der 8. Minute hatte Linksaußen Hohmann, in der ersten Halbzeit der beste Mann der Gäste, eine große Chance, aber sein Volley- Schuß, den wohl kein Torhüter ge- Halten hätte, strich knapp am Tor vorbei. In der 11. Minute zog der Neustadter Links- außen Scheler mit einer prächtigen Steilvor- lage des Außenläufers Wittig an Rößling vorbei, der herausspurtende Lennert konnte Was die Prominenz meint: DFB-Präsident Dr. Bauwens:„Man kann nicht erwarten, daß die erforderlichen Um- besetzungen der Weltmeistermannschaft ohne Rückschläge vor sich geht. Ein Licht- blick waren unsere jungen Spieler Stürmer und Seeler. Ich glaube nicht, daß Seeler so gute Gelegenheiten verpaßt, wenn er erst einmal ein Dutzend Länderspiele hinter sich Hat. Frankreichs Sieg war verdient.“ Sepp Herberger:„Die Franzosen waren technisch besser. Jeder Mann wirkte ball- technisch so stark wie unsere Besten in der Schweiz. Die beiden Neulinge Stürmer und Seeler hatten einen ausgezeichneten Start. Mit dem heutigen Tag beginnt die Vorberei- tung für Wembley. Ich hoffe, dann den einen oder anderen Spieler dabei zu haben, der Heute entscheidend fehlte.“ Walter Winterbottom(Team-Manager der englischen Nationalelf):„Ich war lange Zeit diese umgebaute Mannschaft nicht unter- schätzen darf. Zu einem weiteren Tor fehlte Nur etwas Glück. Allerdings war Frankreich über die ganzen 90 Minuten gesehen die bes- sere Elf.“ Hochkommissar Frangois-Poncet:(in der Kabine bei einer Ansprache an die Spieler): „Was für ein wundervolles Spiel. Ich habe mich mit Euch gefreut, besonders darüber, daß Ihr nicht einen Moment in Eurem Eifer und Kampfgeist nachgelassen habt. Es war jedoch ein großes Spiel beider Mannschaften, fair und sportlich im besten Sinne!“ Schiedsrichter Griffith(Wales):„Es war ein hartes Spiel, aber ich glaube, daß alles im Rahmen geblieben ist. Frankreich hatte die besseren Techniker im Sturm. Ohne die beiden ersten Tore, die vermeidbar erschie- nen, wäre es vielleicht anders gekommen.“ Kapitän Jupp Posipal:„Unser Spiel lief zu spät. Schade, dag Uwe Seeler aus seinen schönen Chancen nicht das zweite Tor ge- noch zu einer Aenderung geführt. Aber mei- nem jungen Klubkameraden fehlte einfach ein wenig Glück.“ g Kopa, Frankreichs Mittelstürmer:„Mit diesem klaren Sieg hatten wir eigentlich kaum gerechnet. Gewig, die beiden ersten Tore fielen etwas glücklich, aber ich glaube, inisgesamt haben wir doch besser gespielt von Deutschland enttäuscht, aber die letzten 20 Minuten haben mir gezeigt, daß man auch lang. Das hätte zum Schluß vielleicht doch Siümet und Seeler mit gutem Stari und damit diesen schönen Erfolg über den Weltmeister auch verdient.“ Torwart Remetter:„In den letzten zwan- zig Minuten hat mir der deutsche Sturm noch kräftig eingeheizt. Glauben Sie mir bitte: ich habe Seeler nicht gefoult, als er so schwer im Strafraum stürzte. Es war einer der unglück- lichen Zusammenstöße, die es nun einmal im Sprint nach dem Ball gibt.“ Max Schmeling(der das Spiel nur am Fernseh-Schirm erlebte):„Von dem Ergeb- nis bin ich mehr enttäuscht als vom Spiel- verlauf. Schade, daß der Nimbus des Fuß- ball- Weltmeisters einen weiteren Stoß er- lebt hat. Aber wenn man überlegt, wie viele der 21 Spieler aus dem deutschen Weltmei- sterschafts-Aufgebot krank oder verletzt 270 hat man schon eine Erklärung gefun- En.“ Ausländische Presse-Stimmen zum Treffen Deutschland— Frankreich(1:3) am Samstag in Hannover bezeichnet die Brüs- seler Gewerkschaftszeitung„La Cite“ am Sonn- tag das Spiel als„beschämend“. Der Sport- berichterstatter findet lediglich freundliche Worte für den jungen Halbstürmer Uwe See- ler, der auch von der Zeitung„Les Sports“ als 45 große Entdeckung des Spiels bezeichnet wird. Die französische Nachrichtenagentur AFp schreibt:„Die Franzosen vollbrachten eine Leistung, an die sje selbst kaum zu glauben wagten. Wenn die deutsche Elf weit von ihrer Berner Leistung entfernt war, so ist dies nicht die Schuld der Franzosen. Sowohl technisch als auch taktisch waren die siegreichen Spieler überlegen“. Der Trainer der französischen Elf, Jules Bigot, sagte:„Ich hatte den Eindruck, daß die Deutschen mit einem Komplex antra- ten. Daher waren sie von Anfang an benach- teiligt“. AFP berichtete ferner, daß sich der deutsche Trainer Sepp Herberger mit seinen Spielern nach dem Kampf in den Umkleide- räumen des Stadions eingeschlossen habe und sich jeder Erklärung enthielt. Der englische Reuter- Korrespondent hebt die Leistungen der Länderspiel-Neulinge Seeler und Stürmer hervor, die nach Ansicht des Berichterstatters gute Talente sind. In Ge- sprächen mit Zuschauern hätten die Besucher über die schwachen deutschen Leistungen nur den Kopf geschüttelt und darauf hingewiesen, daß Deutschland am 1. Dezember in London gegen England in der schlechten Form von „ einer neuen Niederlage entgegen- sqhe. In einem ersten Länderspiel- Kommentar den Ball nicht festhalten und Scheler schob zum Führungstreffer ins leere Tor ein. In der 12. Minute gab es im Neustadter Strafraum eine Situation, die stark nach Elfmeter aussah, jedoch erkannte der aus- gezeichnet leitende Schiedsrichter Jüngst (Oberhochstädt) auf Eckball. In der 25. Mi- nute hatte abermals Hohmann, der am 16-m- Raum in freier Position den Ball erhielt, eine gute Gelegenheit, doch sein Schuß ging hoch über das Tor. Erst in der 30. Minute bekam man von den Waldhöfern, die bis dahin recht zer fahren und wenig produktiv splelten, den ersten guten Spielzug zu sehen, cer beinahe zu einem Erfolg geführt hätte. Anscheinend gab diese Situation den Gästen Auftrieb, denn von diesem Zeitpunkt an ar- beiteten sie sich eine immer gröbere Ueber- legenheit im Mittelfeld heraus, jedoch spielte ihr Sturm zu viel innen, so daß von der Neu- stadter Hintermannschaft vornehmlich Mit- telläufer Leinberger und Außenläufer Wittig, immer wieder geklärt werden konnte. In der Zwischenzeit hatten auch Linksaußen Hoh- mann und Halblinker Schall ihre Positionen gewechselt, was sich auf das Angriffsspiel günstig auswirkte. In der 41. Minute mußte der Neustadter Torhüter Schwenzl und Waldhofs Mittelstürmer Rube nach einem Zusammenprall vorübergehend verletzt vom Platz, kamen aber bald wieder. Den ersten gefährlichen Ball, den Neustadts Torhüter Schwenzl zu halten hatte, wurde von Außen- läufer Wagner in der 40. Minute abgegeben. Die Stürmer dagegen wollten anscheinend den Ball ins Tor tragen. Nachdem die Waldhöfer in der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit besser ins Spiel gekommen waren, glaubte man fest daran, daß sie in der zweiten Halbzeit den Riickstand würden aufholen können, zumal 5 bekannt ist, daß der VfL Neustadt in der zweiten Halbzeit jeweils konditionsschwä⸗ chen aufweist. Aber zur großen Ueber- raschung begannen die Gäste genau so zer- fahren, wie in der ersten Hälfte. Sie ver- suchten es nun im Sturm mit ständigen Um- stellungen. Linksaußen Hohmann, der der beste Mann im Angriff blieb, war überall“ zu finden und Halbstürmer Kilian bemühet sich Linie ins Spiel zu bringen. Auch Mit- telstürmer Rube tat, was er konnte, aber man lief sich immer wieder an der Neu- stacter Abwehr fest, In der 60. Minute ver- suchte es Halbstürmer Kilian mit einem „Gewaltschuß“ aus 30 Meter, aber Torhüter Schwenzl war auf dem Posten. In der 15. Minute schoß Außenläufer Wagner einen 16-Meter-Freistogß zu überhastet, 80 daß auch diese Chance nichts einbrachte. In der 83. Minute hallte der Torschrei von den dicht besetzten Zuschauerrängen. Neustadts bester Stürmer, Linksaußen Schehler, hatte einen Prachtschuß abgefeuert, aber Tor- hüter Lennert wehrte vorzüglich zur Ecke ab. Zwei Minuten später war es abermals Lennert, der seine Mannschaft vor einem deutlicheren Torrückstand bewahrte, als er einen Wittig-Flachschuß meisterte. Drei Minuten später jedoch war Lennert schon geschlagen, aber der rechte Verteidiger Röhling beförderte den Ball von der Tor- linie weg. Ein Teil der Zuschauer war schon abgewandert, als plötzlich in der 90. Minute Rechtsaußen Heim eine Steilvorlage erreichte, der Waldhöfer auf und davon zg, aber mit seinem Schuß kein Glück hatte. Torhüter Schwenzl faustète den Ball reaktionsschnell weg und Mittelstürmer Rube kam um die ö berühmte Zehntelsekunde zu spät. Das hätte der Ausgleich sein können. Diesmal Mannheim vorne ſenapper Sieg de Nasenspiele: b Die private Kraftprobe zwischen Süd und Südwest brachte in kfreundnachbarlichem Rivalengeist ein interessantes Treffen. Wäh- rend der Phönix— schon in der ersten Mi- nute mit einem Minustreffer belastet drängte, spielte der VfR taktisch klug aus der Defensive heraus. Mannheim ließ den Gegner kommen und konterte, gestützt auf das gute Spiel der Deckungsreihen, in schnel- len, steilen Angriffen, deren Initiator einmal mehr der unverwüstliche de la Vigne war. Willig gingen die jungen Stürmer auf seine Züge ein, so daß Stopper Pohl und die Ver- teidiger Faller—Gawliczek II sehr zu„krat- zen“ hatten und in den Schlußminuten nicht mehr auf voller Höhe waren. Der erste Angriff brachte das erste Tor des VfR. Laumann flankte genau und Schö- nig schob mühelos ein, Für die Folge domi- nierte Gläser im Mittelfeld. Mit weiten, stei- len Bällen schickte er den blauen Sturm nach vorne. Mittelstürmer Ott war jedoch von Keuerleber scharf bewacht und gegen das lange Zeit geradezu ausgezeichnete Vertei- digungsspiel von Langlotz hatte der Flügel Hick Trapp keine besonderen Chancen. Oster lief Löttke wiederholt davon, Harte Schüsse zischten auf das Mannheimer Tor, in dem Samstag blendend arbeitete und die Basis des späteren Sieges hielt. . Drei VfR-Stürmer waren abseitsverdäch- tig, als de la Vigne in der 34. Minute das Torwart Samstag bester Mann/ VfR— Phönix Ludwigshafen 3:2 2:0) zweite Tor schoß. In der 40. Minute schied Keuerleber aus. Heckmann trat ein und Löttke bezog den Stopperposten. Für den Zweiten Spielabschnitt hatte dann der VfR, der möglichst viele seiner Fohlen ins Ge- kecht bringen wollte, gewaltig umgekrem- pelt. Jöckel, Stiefvater, Siegel und Diehl waren neu eingetreten. Phönix, der nicht ausgewechselt hatte, sondern Gläser für Amann in den Angriff vorzog, drückte nun stark aufs Tempo. Dicke Luft herrschte beim VfR. Oster wurde gesäbelt. Den fällig ge- wordenen Elfmeter verwandelte Ott zum Anschlußtor. 2:2 stand es in der 65. Minute. Im Gewühl war Hick ans Leder gekom- men, um es über Freund und Feind ins Tor zu heben. Der Endspurt beider Teams lief toller wie in einem Punktespiel. Heinz traf die QAuerlatte, Trapp versiebte herrliche Oster- vorlage und wie beim Zahnarzt herrschte 82. Minute krönte Laumann die großen An- strengungen seiner Kameraden mit slegbringenden dritten Freffer. ein ständiges Kommen und Gehen. In der Der Sieg der Mannheimer war verdient. Sie waren um das eine Tor besser und zu- giger gewesen. Schiedsrichter Schierhauser, ö Karlsruhe, vor 3000 Zuschauern. 6 Hans Schmidt au — r. 243 Sieg Bball- n im ionale liesem rniers beiden zt vor deen) Tages. gleich, läufer aber netem r drei g, die n mit en- 2800 ükung tag in t Halg 8 F. at ge- nach tzlicht t drei riffen + zu- „ Aber ſardus Toto: Ucht Fuß- r, der andel- ochen- Akheit Pause 1 und schen letz- zumal in der chwä⸗ Jeher- o zer- Ver- 1 Um- der werall mühet 1 Mit- „Aber Neu- e ver- einem Thüter ler 15. einen 0 daß In der n den 18tadts Hatte Tor- Ecke ermals einem als er ennert eidiger 1 Tor- schon Minute reichte, her mit rhüter schnell im die 8 hätte 10) schied n und ir den 77 VIR, as Ge- ekrem- Diehl — nicht er für te nun e beim lig ge- tt zum Minute. gekom- ins Tor toller raf die Oster- wrschte In der en An- t dem erdient. ind zů⸗ hauser, zchmidt 3 *— Nr. 243/ Montag, 18. Oktober 1954 MORGEN Seite 3; 1. Amateurliga: Schwetzingen— DSe Heidelberg 2:0 Felle VIB Bretten wurde 1:6 an die Wand gespielt In einer ausgezeichneten Verfassung prä- sentierte sich Feudenheim gegen den kampf starken Neuling aus Bretten und landete ent- gegen der sonstigen Feudenheimer Kirch- weih-Tradition— wo des meist nur Unent- schieden und Niederlagen gab— einen siche- elleicht“. „ haben Sie keinen Genuß mehr am Rauchen, können es aber doch nicht aufgeben. Sie soll- ten eine leichtere Marke wählen. Auch nach dem 1. Weltkrieg stellte sich der deutsche Raucher von der starken Zigarette auf mil dere Orienttabake um Sie entsprechen bes- ser unserem Klima. Machen Sie einen Ver- such. Vielleicht (Außer Verantwortung der Redaktion) ren und verdienten Sieg. Im Sturm führte sich Wittemaier an Stelle Feth sehr gut ein. Busch wußte mit schnellen Durchbrüchen zu gefallen. Großen Einsatz zeigte auch Rach ner und Edelmann, während Steczycki ge- schickt aus der Tiefe den Sturm diktierte. Bereits in der 2. Minute Hieß es 1:0 durch einen Elfmeter, den Scheid verwandelte, nachdem Busch gelegt worden war. Die schnellen Gegenangriffe Brettens führten in der 17. Minute durch Ditschler zum Ausgleich. In der 23. Minute knallte Wittemaier Aus vol- lem Lauf den 2. Treffer ein und lenkte in der 32. Minute einen zu kurz Abgewehrten Ball zum Halbzeitergebnis ein. Toll legten die Feudenheimer in der zwei- ten Halbzeit los und in der 67. und 70. Minute schraubte Busch das Ergebnis nach glänzen der Leistung auf 5:1. Busch wurde in der 75. Minute wieder im Strafraum gelegt. Den källigen Elfmeter verschog zwar Ostermann, doch Busch revanchierte sich eine Minute später durch den 6. Treffer 08 Hockenheim— VI. Neckarau 1:1(1:1) Es bedeutet schon etwas für die Mann- heimer Vorstädter, aus Hockenheim einen Punkt mitzunehmen, zumal man von den Auswärtsspielen fast ausschließlich katastro- Phale Vorstellungen in Erinnerung hat. Trotz des Kampfgeistes, den die Männer um Preschle an den Tag legten, gebührt nur einem Mann das fast alleinige Verdienst, einen Punkt für seine Mannschaft gerettet zu haben: VfL Torsteher Geiß. Was dieser Tor- Wart während der ganzen Spieldauer, ins- besondere in der letzten Viertelstunde beim Sowjets wollten Ring zurückgeben Diamandting tu, Mladimi? Nu Gestiftet für seinen hervorragenden Nach dem großartigen 5000-m-Lauf am letz- ten Mittwoch in London, bei dem der sowjet- russische Europameister Wladimir Kuz neuen Weltrekord über drei englische Meilen lief und seinen großen englischen Rivalen Chris Chata- Way zum 5000-m- Weltrekord trieb, war ein englischer Sportfreund so begeistert von der Leistung des sowjetischen Läufers, daß er ihm spontan einen wertvollen Brillantring zum Ge- schenk machte. Diesen Ring sollte Kuz am Samstag, als die sowjetrussischen Leicht- athleten in Manchester starteten, dort in Empfang nehmen. Kuz war auch anwesend, aber den Ring nahm für ihn der sowjetrussische Rekord-Lauf über 3000 m in London Mannschaftsführer Sergei Pouschnow- entgegen — als Geschenk an den Moskauer Sportverband. Die Sowjets hatten nämlich inzwischen Be- denken bekommen und sagten, wenn Kuz den Ring entgegennehme und ein Bild davon in der Presse erschiene, könnte das vielleicht Vorurteile gegen die Amateureigenschaft ihres berühmten Langstrecklers hervorrufen. Und das wäre ein zu hoher Preis für ein noch so hochherziges Geschenk. Um jeden Zweifel an der Amateureigenschaft des schnellen Wladimir auszuschließen, wollten die Sowjets nachher den geschenkten Ring sogar wieder zurück- geben. Sie waren von den enttäuschten eng- lischen Gastgebern nur schwer zu üherreden, es nicht zu tun. enheim gewann durch schnelle Durchbrüche Kirrlach— Viernheim 0:1/ Hockenheim— VfL Neckarau 11 Hockenheimer Generalangriff alles weg- faustete und aus den Winkeln hechtete, ging teilweise über das Fassungsvermögen der starken Zuschauerkulisse. Hockenheim spielte meist feldüberlegen, scheiterte aber immer wieder im letzten Moment an der konsequent deckenden Gästeverteidigung. Verdient ging Hockenheim durch Fuchs in der 20. Minute in Führung, die aber Preschle nach einem Alleingang und anschließendem Torschuß kurze Zeit wieder egalisierte. Es blieb bei dieser mageren Torausbeute und man darf Neckarau bescheinigen, dag es nicht zu Unrecht einen wertvollen Punkt mit nach Mannheim nahm, denn was Hocken- heim dem Gast an forschem Angriffsgeist Voraus hatte, machte dieser wieder mit sei- ner schlagsicheren und eisenharten Vertei- digung mehr als wett. Germ. Friedrichsfeld Birkenfeld 2:0(1:0) Klar und eindeutig sahen sich die Gatste aus Birkenfeld schon nach 10 Minuten auf die Verliererstraßge Sezwungen. Dabei gibt das knappe 2:0 nicht einmal den Wahren Spielverlauf wieder. Den 1. Treffer nach exakter Flanke von Hoffmann schoß der freistehende Mohr in der 32. Minute unhalt- bar ein. Mit dem Wiederanspiel fiel der 2. Treffer, den qung, Friedrichsfeld, unhaltbar einknallte. Es blieb trotz der drückenden Ueberlegenheit bei diesem Ergebnis. Auch die Gäste hatten in der letzten Minute eine Elfmeter-Chance, die aber Brümmer, Friedrichsfeld. zunichte machte. Olympia Kirrlach— Viernheim 0:1(0:1) Dank einer hervorragenden Abwehr- leistung konnten die Viernheimer vom Glück stark begünstigt aus Kirrlach beide Punkte entführen. Kirrlach hatte besonders in der ersten Halbzeit Feldvorteile. Aber sein Sturm wußte nichts damit anzufangen. Die Ent- scheidung des Spieles flel in der 38. Minute, als Weidner die Entschlußlosigkeit der Kirr- lacher Abwehr ausnützte und aus kürzester Entfernung zum 0:1 einschoß. Im zweiten Durchgang war das Spiel aus- geglichener. Dramatisch wurde es erst in den letzten 10 Minuten, als Viernheims Sturm mit den dicksten Chancen im Kirrlacher Straf- raum nichts anzufangen wußte und so eine durchaus möglich gewesene, höhere Tor- ausbeute nicht zustande kam. I. Die Jugend- Hubertusjagd des Mannheimer Reitervereins nahm einen glänzenden Vexlauf. Die Jugend war mit Begeisterung bei der Sa che. Stolz auf dem grünen Bruch, der Sieger noch mit dem Fuchsschwanz— der ihnen ange steckt Wurde, beglückwünschen sich die beiden Ersten. Sieger wurde Peter Flick auf Suleika vor Gerda Landsittel. Foto: P. Steiger Glänzend verlaufene Hubertusjagd Die Jugend des Mannheimer Reitervereins zeigte Proben ihres Könnens Der Mannheimer Reiterverein scheint in seinem Schutzpatron einen sehr aktiven und gewichtigen Fürsprecher beim himmlischen Wetteramt zu haben; denn wie sollte man sich sonst das strahlende Herbstwetter erklären, das uns seit Tagen für den ins Wasser Sefal- lenen Sommer entschädigen will, und das die moorigen Wiesen im Rheinauer Ried zu einem idealen Parcours für die diesjährige Hubertus- Jagd machte. Und wie anders sollte man es sich erklären, wenn sich der miesepetrige Wet⸗ tergott auch am Sonntagmorgen von seiner besten Seite zeigte und alle Voraussetzungen für einen reibungslosen und zufriedenstellen- den Ablauf des offiziellen Saiscnabschlusses der Reiterjugend sorgte. Wenn es auch„ür die Reitereleven, die„Derbysieger von mor- gen“, waren, die auf dem ausgedehnten 8000-m- Kurs die ersten Proben ihres Könnens abzu- legen hatten, so sah man doch, dank der über- legenen Regie Herbert Fricks, des neuen Reit- lehrers und Trainers des Mannheimer Reiter vereins, eine interessante und in jeder Phase zufriedenstellende Jagd. Ziemlich verhalten ging das 16 Pferde starke Feld vom Start weg los, blieb über weite Strecken dicht geschlossen und zog sich nur beim Nehmen der Hindernisse, Dämme, Was- sergräben und Barrieren, weiter auseinander. Unvermeidlich, daß hin und wieder eines der Tiere ausbrach und erst nach wiederholtem An- gehen sprang. Auf dem letzten Drittel forcierte der „Fuchs“ das Tempo und in scharfem Galopp, doch noch immer dicht geschlossen, wurden die letzten 1000 Meter bis zum„Jagd frei“ ge- nommen. Das Finish der letzten 600 Meter sah zunächst Michel unter der tapfer mithaltenden Amazone Gerda Landsittel in Front, der sich jedoch auf den letzten Metern Suleika unter Peter Flick beugen mußte. 11 ee Leia uuf bleibt lar, Stellenangebote J Heizer nach Neuostheim gesucht. Angeb. unt. Nr. P 79648 à. d. Verl. Wir suchen für verkaufskolonnen tüchtige Kolonnenführer sowie Vertreter und Vertreterin- nen zum Vertrieb eines gutgehen- den neuartigen Wasch- und Rei- nigungsmittels bei gut. Verdienst- möglichkeit. Angebote unter Nr. 5 79647 an den Verlag. Für freigewordenen Bezirk stel- len wir einen Abschlugverreter mit sicherem Auftreten und guter Garderobe ein. Gründliche Einarbeitung er- kolgt. Informationen erhalten Sie in unserem Büro, Mann- heim, Qu 3, 9, am Dienstag, dem 19. Oktober 1954, ab 9 Uhr. Qkeslaes Zwecks Durchführung einer Sonderaufgabe werden noch 2 Mitarbeiter innen) sssucht. Hoher Sofortverdienst Seboten. Vorzustellen Dienstag, den 19. 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Kurz nach Wiederanspiel kamen dann die Gäste zu ihrem Ehrentreffer, während Sperber nach einem herrlichen Alleingang von Kotzian bereits eine Minute später den 6·1-Endstand herstellte. Phönix Mannheim— FV Hemsbach 2:1(0:1) Einen schweren Kampf hatten dle Platz- herren gegen die Gäste von der Bergstraße zu bestehen, der erst nach vielen Anstürmen entschieden werden konnte. Zwar war Phönix spieltechnisch die weitaus bessere Mannschaft, was aber von Hemsbach durch unermüdlichen Eifer ausgeglichen wurde. Die Gäste gingen bei einem harmlosen Gedränge vor dem Tore der Mannheimer unerwartet durch ihren Läufer Rößling in Führung und hielten diesen knappen Vor- sprung bis zur zweiten Spielhälfte. ESA war in der 15. Minute beim zweiten Durchgang, als bei einem Bombenschuß des Phönix- Halblinken der Ball von einem Gästevertei- diger abprallte und ins Tor rollte. Kaum war eine Minute verstrichen als es bei einem krassen Foul im Strafraum der Hemsbacher einen Elfmeter gab, den der Mittelläufer Nicolai wuchtig zum siegbringenden Treffer einrollte. S0 Käfertal— Viktoria Wallstadt 3:2(1:1) Nur mit aller Anstrengung konnte Käfer- tal dieses Lokaltreffen gewinnen. Die Gäste lieferten ein gleichwertiges Spiel und nur durch die Unkonzentriertheit der Stürmer kamen die Viktorianer um zählbare Erfolge. Als die Käfertaler Geiger in den Sturm vorzogen, entstand nacheinander Druck vor dem Gehäuse der Gäste. Für Viktoria schos- sen die Tore: Hein, Geiger und Schuhmacher, für Wallstadt: Burckhardt, während der dlimmungs voller Nustelang in Haßloch Viermal Trainer A. Hecker/ Havanna siegte im Preis von Frankfurt Zum Tag des Pferdes hatte man eigent- ich auf der Haßlocher Rennpahn bei der sonst so sportfreudigen Gemeinde eine stärkere Teilnahme erwartet. Der Besuch war nicht schlecht, konnte jedoch mit dem vom Him- melfahrtstag her gewohnten Andrang nicht Verglichen werden, Allerdings darf man nicht vergessen, daß der Himmelfahrtstag seit Jahrzehnten in Haßloch dem Rennsport vor- behalten ist, und Tradition verpflichtet. Der Tag stand hauptsächlich im Zeichen des Frankfurter Trainer A. Hecker, der viermal den Sieger stellen konnte. Den einleitenden„Preis der Landwirt- schaft“ für den sieben Pferde gesattelt wur- den, gewann Tango vor ona und Atſe. Im Preis von Bad Kreuznach bestätigte Osmania Ahr letztes gutes Laufen durch einen leichten Sleg über die zum dritten Male als zweite eingekommene Münchnerin Escapade und Aufgabe. Siegreiches Hürdendebut von An- Führer. Im Preis von Bad Dürkheim zeigte sich Anführer über Sprünge gleich gut ge- rüstet. Nach anfänglicher abwechselnder Füh- rung von Rastelli und Schwarzes Meer wurde der Kaltblüter Mitte der zweiten Runde an die Spitze gebracht und empfahl sich auf der Flachen von seinen Gegnern, von denen Liebeszauber im Ziel mit Schwarzes Meer totes Rennen für den zweiten Platz erzwang. Tantris: Start-Ziel. Den Preis um den Südwest-Pokal konnte Tantris bei glattem Verlauf nicht verlieren. Der Schwarzbraune, der sonst mit Speed zu kommen pflegt, setzte Sich diesmal sofort an die Spitze vor Spion und Mirella. Ein wirklich spannendes Jagd- rennen wurde der„Preis von Ludwigshafen“ über 4000 Meter. Kriegskind erschien in Front vor Cont und Liebesindex. Am Schnitt- punkt der Diagonalen sprang sich Fanatik in Front und legte unter ihrem leichten Gewicht gleich mehrere Längen zwischen sich und das die Französin Pour loi kopfüber. Fanatik kam mit mehreren Längen durch die rechte Dia- gonale vor Lorbacs und den Gurt an Gurt galoppierenden Marius und Liebesindex, In der Gegenseite setzte sich Lorbaes in Front vor Marius und Liebesindex; Fanatik war Feld vor Lorbass und Kriegskind. Fanatik war geschlagen. So blieb es bis ins Ziel, das Lor- bass als übeplegener Sieger passjerte. Havanna nach Form. Einen spannenden Endkampf brachte der als Ausgleich III herausragende„Preis von Frankfurt“, den Havanna trotz Aufgewicht gewann. Polka verliert am Start. Im abschließenden „Preis von Haßloch“ kam Polka abermals aussichtslos ab. Regula wurde sofort in Front gebracht und führte mit vielen Längen vor Arminia und Iroline. zweite Treffer ein Selbsttor der Käfertaler Verteidigung war. 07 Seckenheim— 50 Ladenburg 4:1 Zunächst bestürmte Seckenheim das geg- nerische Tor, wobei der sehr gute Schlußg- mann von Ladenburg ausgezeichnete Para- den zeigte. Mehrere Ecken zugunsten Secken- heims brachten nichts Zählbares ein. Auch Ladenburg schaffte einige Zeit heikle Situa- tionen, aber Grimm in der Läuferreihe setzte der ständigen„dicken Luft“ durch befreiende Schläge ein Ende. In der 39. Minute schoß Karl Schmidt das längst fällige Führungstor. Nach dem Wechsel rettete Wirthwein auf der Torlinie. Der Gastgeber, der ständig mehr vom Spiel hatte, legte sich mächtig ins Zeug und sendete in der 75. Minute zur 2:0- Führung ein. In der 80. Minute erzielte Ladenburg seinen Anschlußtreffer. Aber Welsch erhöhte in der 87. Minute auf 3:1, und Herd stellte das Resultat in der letzten Mi- nute auf 4:1. Fortuna Heddesheim— 03 Ladenburg 4:0(2:0) Das mit großem Einsatz und Schnelligkeit durchgeführte Spiel hatte einen nicht vor- ehenden Ausgang, denn in der ersten 1 zeit drückten die Gäste dauernd, kamen aber nicht zum Schuß. Die Fortunen waren glücklicher. Aus einem Gedränge schoß Menz in der 28. Minute den Führungstreffer. Ob- wohl die Gäste versuchten, den Ausgleich Handball-Länderpokal Die große Uberraschung in Lörrach Die favorisierten nordbadischen Junioren unterlagen unglücklich 15:17 Das Spiel um den Eintritt in die Vor- schlußrunde im DHB-Länderpokal der Ju- nioren in Lörrach zwischen Süd- und Nord- baden endete vor 800 Zuschauern mit einer großen Ueberraschung. Die hoch favorisier- ten Nordbadener mußten eine knappe Nie- derlage gegen eine ehrgeizig kämpfende und in den letzten zwanzig Minuten groß auf- spielende südbadische Mannschaft ein- stecken. Der südbadische Erfolg überrascht vor allem dann, wenn man hört, daß Nord- baden erst im vergangenen Frühjahr in Hei- delberg die Südbadener überlegen mit 19.9 schlagen konnte. In Lörrach sah es in der ersten Halbzeit durchaus nach einem nordbadischen Erfolg aus, denn die Gàste rissen die Führung des Spielgeschehens gleich nach dem Angriff an sich und konnten mit ihren aus der Tiefe entwickelten gefährlichen Angriffen, die nicht immer sattelfeste südbadische Abwehr noch und noch aufbrechen. So gab es bis zur Pause jeweils eine nordbadische Führung mit 1 bis 2 Toren(9:8), zu denen allerdings auch der südbadische Torhüter Oswald, der einige Schwächen zeigte, mithalf. Nach der Pause änderte sich das Spielge- schehen plötzlich. Die Südbadener glichen Handball. i entæsck teilete V einen Punkei VIR Mannheim spielte gegen HSV Hockenheim 14:14 nach guten Leistungen Es war ein interessanter und auch tor- reicher Kampf. Der VfR war ohne Stahler gekommen, der sich in der Mannschaft nie so richtig einleben konnte, hatte Hentzsch im Mittellauf stehen und mit Neumann einen neuen Mann auf Linksaußen stehen. Am mei- sten Gefahr drohte dem Gästetor von dem diesmal sehr einsatzfreudigen Schober, der aber mit seinen Würfen einiges Pech hatte. Wörner fand sich nach schlechtem Start(Zu- spiel) nach der Halbzeit besser zurecht. Dr. Reinhardt bedeutend aktiver als sonst und Krämer wusselig und spielfreudig wie immer. Trotzdem reichte das zeitweise sehr zweckmäßig aufgezogene Sturmspiel nicht zu einem Sieg. Selbst der gleich nach der Pause herausgeholte Dreitorevorsprung holten die etwas konditionsstärkeren Hockenheimer dank der Wurfkraft ihres Mittelstürmers Weber wieder auf und waren am Schluß einem Sieg noch näher als die Gastgeber. Weber schoß allein acht Tore und traf zudem noch etliche Male die Latte. Die VfR-Deckung verstand es nicht, diesen gefährlichen Mann rechtzeitig zu bremsen. 0 Insgesamt gesehen waren die Hocken- heimer aber keineswegs die überlegene Elf, sie vergaben sich selbst ihre Chance, als Wal- ter in der letzten Minute im Stand spielen Wollte und Schiedsrichter Ketterer aus Göp- pingen richtig auf„Ball zu lang“ entschied. Der, Gegenangriff des VfR führte durch Hentzsch zum 14:14 Ausgleich, der beide Par- teien letzten Endes zufrieden stellen dürfte. Torschützen für VfR: Dr. Reinhardt und Hentzsch(je), Wörner(3), Krämer, Schober und Neumann je 1. Für Hockenheim waren erfolgreich: Weber(8), Sturm, Walter und Erb(je 2). W. L. erstmals die nordbadische Führung aus und konnten auch das 11: Tb für Nordbaden wie- der wettmachen, um dann selbst erstmals in Führung zu gehen und einen 17:15-Vor- sprung herauszuholen, den sie gegen ener- isch vorgetragene nordbadische Angriffe bis zum Spielende hielten. Torhüter Oswald machte dabei seine Fehler aus der ersten Halbzeit wieder wett, indem er einige Scharfschüsse des nordbadischen Sturmes hervorragend hielt und auch die südbadische Verteidigung ließ jetzt vergessen, daß sie in der ersten Hälfte ziemlich ungenau gedeckt hatte. Südbadens Sieg ist verdient. Die Kämpfe der durch restlosen Einsatz zu erreichen, erhöhte Himmler in der 43. Minute. In der zweiten Halbzeit hatten die Gäste einige Chancen, konnten diese aber nicht ausnützen. Bolleyer erhöhte in der 50. Mi- nute auf 3:0 und Werner Jyst stellte in der 67. Minute mit 4:0 das Endergebnis her. Untere Fußbalklassen: A-Klasse Süd: Rhein-Neckar— 07 Mannheim 1 Fw Brühl— SV Altlußheim 1 SC Pfingstberg— FV Rohrhof 1 08 Mannheim— Kurpfalz Neckarau 32 1846 Mannheim— VfL Hockenheim 4 SC Neckarstadt— SpVgg. Ketsch 0 A-Klasse Nord: Fortuna Edingen— 98 Seckenheim 3 TSV Sulzbach— 62 Weinheim 1 FV Leutershausen— Vf RMannheim Am. 1: SV Waldhof— ASV Schönau 2: SV Unterflockenbach— SV Schriesheim 3: TSV Viernheim— Polizei SV 1 Handball⸗Ergebnisse Bundespokalspiele: Berlin— Südwestdeutschland 12:14 Norddeutschland— Westdeutschland 18:12 Westfalen— Niedersachsen 26:14 Niederrhein— Schleswig- Holstein 12:11 Württemberg— Bayern 16113 Länderpokal: Südbaden— Baden 17:15 Verbandsklasse: VfR Mannheim— HSV Hockenheim 14:14 SG Nußloch— TSV Handschuhsheim 6˙2 Bezirksklasse: SpVgg Sandhofen— TV Hemsbach 15:11 62 Weinheim— 09 Weinheim 12:9 TV Großsachsen— Ilvesheim 970 Polizei-SV— TSV 1846 Mannheim 10:10 Ringer-Oberliga Erfolge von Feudenheim und„Eiche“ Neuer Tabellenführer ASV Heidelberg/ Ziegelhausen gewann Lokalkampf in Nordbadens höchster Ringer-Liga schlu- gen die Ergebnisse der vierten Runde wahre „Furzelbäume“, so daß der bunten Abwechse- lung entsprechend, die Tabelle einmal mehr einen„RKopfstand“ beging. Den zweifelsohne tollsten Streich lieferte dabei Altmeister ASV Feudenheim zu Hause gegen den seitherigen Tabellenführer SV 98 Brötzingen. Mit nicht Weniger als 7:1 Punkten schließlich kamen die Brötzinger gewaltig unter die Räder! Da „schepperte“ es geradezu innerhalb der ASV. Reihen mit klassischen Schultersiegen oder Such sauber herausgerungenen Punkterfol- gen, Erst nach„Halbzeit“ und einer Feuden- eimer 4:0-Führung durch Bauer. L. Schmitt, Spatz und Höfer, kamen die völlig durchein- ander gewirbelten Brötzinger durch Eckart über H. Schmitt zum verdienten Ehrenpunkt. Nachher ging es„Volldampf“ nochmals vor- aus; Ries, Benz und Brugger schlieglich zeichneten sich für das sensationell an- mutende 7:1 mitverant wortlich. Das gleiche 7:1-Resultat erzielte auch RSC „Eiche“ Sandhofen beim bislang wackeren Neuling KSV„Eiche“ Oestringen, wodurch sich die Sandhöfer auf Platz 2 emporarbèite- ten. Aehnlich war hier die Kampfhandlung wie in Feudenheim, nur mit dem kleinen Interschied, daß die gastgebenden Oestringer bereits nach einer Sandhöfer 3:0-Führung durch Wagner über Böh zum Ehrenzähler ge- langten und dann die„Puste“ total verloren. Nach dem 3:0 durch H. Feth, A Nen und Maslack, folgte noch ein 4:0 durch P. Weber, W. Weber, Rupp und Ignor—. Endabrech⸗ nung also: 7:1. Der eigentliche„Knüller“ aber wurde vom ASV Heidelberg in Bruchsal fabriziert. Ehe man sich im Bruchsaler Lager richtig um- sah, lag man durch Einzelsiege von Grimm, Griesheimer, Gänzler und Ziegler mit 0:4 im Rückstand; F. Seeburger, Liebgott und A. Seeburger„schlichen“ sich zwar mit drei dünnen Punkterfolgen auf 4:3 heran, doch be- sorgte sodann Alfred Böhm den siegbringen- den fünften Heidelberger Punkt, der ihnen gleichzeitig die alleinige Tabellenführung ein- brachet. Heidelbergs„Vorort-Lokaltreffer“ der beiden„Germania“-Teams von Ziegelhausen und Rohrbach, brachte den Ziegelhäusern durch Hauck, Hoffmann, Steuer. Bickel, Siegmann und Schnellbach einen verdienten 6:2-Erfolg über den Pabellenletzten Rohrbach ein.— Der erwartete 513-Erfolg über RSV Kirrlach traf programmgemäß auf der ge- fahrvollen Ketscher Matte freilich für die Gastgeber ein. Die Ketscher 2:0-Führung durch Franger und Huber. wandelte Kirrlach in einen 27183-Rückstand durch Haag, Schuh- macher und Hock um; im darauffolgenden Ketscher Endspurt aber durch Jul. Eppel, Fuchs und Schreiner gab es kein Pardon für die Kirrlacher, die nach dieser neuerlichen 5ꝛ3-Niederlage weiterhin ohne jeglichen Ge- Winnpunkt sind. 5 PAM Telefon 3 20 00. 5 12, 13, 17, 19, 1 Uhr ber neue deutsche Farbfilm „Die schöne Müllerin“ ATRAM BAA i 1 folg, alle. 08 15* 5 een e 215 enn Serbe renn, cin Slant peouleren Hauddlung und bench 22 2K T. 5 00 50. 3. 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Sämtliche Vorträge sind auch ohne Kenntnis des Theaterstückes verständlich. Die Vorträge finden vom Montag, 18. Oktober bis Freitag, 22. Oktober, jeweils 20.00 Uhr, in folgenden Kirchen statt: Auferstehungskirche, Hafenkirche, Johanneskirche, Konkordien- kirche, Lutherkirche, Markuskirche, Melanchthonkirche, Secken- heim, Thomaskirche Neuostheim, Unionkirche Käfertal. Einzel- programme sind bei den Pfarrämtern der genannten Kirchen zu erhalten. 3 l N Anzeigen 125 bringen den gewünschten Werbeerſolg — — Huriall Aale ——— 43 öhte Aste licht Mi- der 12:14 18:12 26:14 12:11 16113 17:15 14:14 15:11 12:9 10.10 pf eber, vech- urde ziert. um- imm, 4 im d' A. drei h be- gen- hnen ein- der usen 18ern ickel, enten bach KSV ge- die rung lach Huh- „den ppel, 1 für chen Ge- 918 en n- l- 2u 21 9 fal brachten Rechtsgutachten einer entfernt. Nr. 248/ Montag, 18. Oktober 1954 MANNHEIM Seite? cee Müssen Schildbürgerstreiche sein? Diskussionsabend der CDU befaßte sich mit Kommunalproblemen Im allgemeinen ist die Arbeit auf den Rathäusern ganz auf sachliche Zwecke ge- richtet, sagte Rechtsanwalt Dr. Bergdolt am Freitag vor kommunalpolitisch interessierten Mitgliedern der CDU im„Zähringer Löwen“, Aber in besonderen Fällen können sich Kon- fliksituationen ergeben, bei denen die ge- wohnte Zusammenarbeit einen Stoß bekom- men kann. So habe die Stadtratsfraktion der CDU bei den Wahlen der Beigeordneten im Februar 1954 den Eindruck einer beab- sichtigten Kürzung ihrer wohlfundierten Ansprüche gehabt, die sich aus ihrer rela- twen Stärke ergaben. Eine schroffe Majori- sierung habe die CDU von einem in vielen Fällen auf Zusammenwirken gestimmten Hause nicht hinnehmen wollen; daher die Klage vor dem Verwaltungsgericht. Die erste Instanz habe in einem Teil des Urteils die Auffassung der CDU bestätigt, in einem weiteren Teil(über das zu beobachtende Wahlverfahren) sich aber von dem beige- Autorität Auffassung stehe gegen Auffas- Sung, infolgedessen soll ein weiterer Instan- zenweg in Anspruch genommen werden, wenn andere Lösungen der Konfliktsfrage sich nicht finden lassen. Stadtrat Dr. Bergdolt ging auf den Nach- tragshaushalt ein, der jetzt dem Stadtrat vorgelegt wird, nachdem er die Ausschüsse passiert hat Erfreuliche Gewerbesteuer- Nachzahlungen und gewisse Mehrzahlungen des Landes sowie beträchtliche Einsparungen haben die Haushaltslage verbessert. Das Halbmillionendefizit im ordentlichen Haus- halt hat sich ausgleichen lassen. Leider sei die Fülle der an die Stadt in der Wieder- aufbausituation herantretenden Aufgaben groß, so daß wieder dringende Verwendungen bereitstehen: übergesetzliche Lehrerstellen- beiträge, Altersheim Herzogenried, weitere Verbesserungen an Einrichtungen des Kran- kenhauses, 2,25 weitere Millionen für den Wohnbau, Studentenwohnheim, Straßen- verbreiterungen, Geländekäufe im Bahnhofs- viertel, Herzogenriedfreibad, Gasleitung Worms, Umspannstation IV— die Einzel- heiten kommen am Dienstag im Stadtrat zur Sprache. In der Diskussion wurden neuralgische Punkte nicht umgangen: Der Sparkassen- neubau trage zur Verödung der Weststadt bei und sei auch sonst problematisch, die Sache mit der Casterfeldstrage wurde als völlige Fehlmaßnahme und Schildbürger- streich verurteilt, nach Verantwortlichen wurde lebhaft gefragt. In weit über zwei Stunden Vortrag und Diskussion kam ein umfangreicher Katalog der kommunalpolitischen Sorgen und Aerger- nisse zustande. Oft mußten Vorstände und Redner die Fragenden darauf hinweisen, dag eine Fraktion mit 17 Sitzen von 48 sich wider Willen oft ihrer Ohnmacht bewußt werden muß.. „Rivalität bestimmt die Zukunft Chinas“ Das Land der Mitte in Vergangenheit und Gegenwart Dr. André Eckardt begrüßte am Donners- tagabend seine verdutzten Gäste im Kolping- heim zunächst auf chinesisch, zog es dann aber doch vor, in deutscher Sprache fortzu- fahren. Natürlich sei es unmöglich, so sagte Dr. Eckardt, der als eine Koryphäe auf dem Gebiet der Ostasienforschung gilt, an einem Abend von der Kultur und Geschichte eines Landes, das flächenmäßig ganz Europa gleichkomme, ein genaues Bild zu geben, Seelische Spannungen im Betrieb Arbeitsgemeinschaft der Abendakademie diskutiert menschliche Beziehungen Wir sind alle Mensch und Unmensch zu- gleich, in unseren Beziehungen zur Umwelt. Wie die Verhältnisse in einem wichtigen Be- reich, nämlich dem Arbeitsplatz, liegen, das bemüht sich eine Arbeitsgemeinschaft der Abendakademie zu klären, die sich am Don- nerstagabend zum erstenmal im Gymnasium zu einem Rundgespräch unter Leitung von Dr. Joachim Schacht traf. Es ging zunächst darum, die Gründe von Spannungen, die zu zunmenschlichen“ Beziehungen im Betrieb L Schallplattenkonzert; Morgengrug, bestimmt werde. 3 5 kühren, zu ergründen und Wege zu suchen, dem Menschlichen das Uebergewicht zu ver- schaffen. Die Arbeitswelt ist rauh und nervös. Kein Wunder, daß es Reibungen gibt, die zu einer Atmosphäre führen, die zum„heißen Eisen“ wird. Die Menschen umgeben sich mit einer Schutzhaltung, schließen sich ab und verlieren den Kontakt mit dem Näch- sten, Das ist das Ende jeder erspriehlichen Mit- und Zusammenarbeit. In der Diskussion kam man überein, daß eine gewisse Schutzhaltung nötig ist, und daß nicht jeder seine Seele hüllenlos zur Schau stellen soll. Aber diese Schutzhaltung dürfe nicht zu einem Panzer ausarten. In jedem Betrieb sei es wichtig, eine be- stimmte Atmosphäre zu schaffen, die schon durch den Umgangston, angefangen mit dem Der Satz: „Wenn nicht geschimpft wird, ist etwas nicht Wohin gehen wir? Montag, 18. Oktober: Nationaltheater 19.30 bis 22.45 Uhr:„Arabella“; Amerikahaus 20.00 Uhr:„Sprungbrett Alaska— Land der Zu- kunft“, Vortrag von Dr. Werner Krug, Ham- burg, 18.00 Uhr: The Film Hour, 16.00 Uhr: Rosengarten 18.45 Uhr: Großkundgebung, Referent: Ziemann(Gewerk- schaft Handel, Banken und Versicherungen); Pfarrer nehmen in Vorträgen(Beginn 20 Uhr) Stellung zu den Problemen, die durch das Schauspiel„Hexenjagd“ aufgeworfen wurden: Auferstehungskirche,„Muß man an den Teu- tel glauben? Spr. Wöllner; Hafenkirche,„Muß man an den Teufel glauben“, Spr. Heinzelmann; Johanniskirche,„Kann man den Menschen zum Glauben zwingen?, Spr. Behringer; Konkor- düenkirche,„Kann man den Menschen zum Glauben zwingen?“ Spr. Weigt; Lutherkirche, Dazu ist der Pfarrer nicht da“, Spr. Blail; Markuskirche,„Dazu ist der Pfarrer nicht da“. Spr. Beck; Melanchthonkirche,„Christlicher Tanatismus“, Spr. Bühler; Seckenheim,„Christ- licher Fanatismus“, Spr. Lehmann; Thomas- kirche,„Eine Welt ohne Angst— aber wie?“, — Spr. Stürmer; Unionskirche Käfertal,„Eine Welt ohne Angst— aber wie?“, Spr. Voges. En in Ordnung“, sei zu allgemein und könne nur mit Einschränkungen bejaht werden, denn es Werde darin vorausgesetzt, daß in einer Gemeinschaft ein„seelischer Ueber- druck“ besteht, der sich ein Ventil sucht. Man müsse jedoch Wege suchen, um einen solchen Ueberdruck gar nicht entstehen 2 lassen. Daß es dafür kein allgemeingültiges Rezept gibt, ergab sich aus dem Gespräch, in dem viele Teilnehmer der Arbeitsgemein- schaft von ihren persönlichen Erfahrungen Und Erlebnissen berichteten. Oft kann ein Humorist die Atmosphäre eines ganzen Betriebes„durchwärmen“ und ein Griesgram, besonders in leitender Stel- lung, allein für„dicke Luft“ verantwortlich sein. Arbeiter seien in erster Linie Gefühls- menschen und viele soziale Spannungen seien nur ein Kampf um die Anerkennung von Tiefenschichten der Seele durch das Be- Wußtsein. Die Diskussion blieb jedoch keineswegs in theoretischen Erörterungen stecken, sondern wurde immer wieder durch„handgreifliche“ Beispiele aus der Praxis lebendig. Denn so unwesentlich scheinende Dinge, wie Lob und Tadel im richtigen Augenblick können sehr viel im Leben des einzelnen und im Gedei- hen eines ganzen Betriebes bedeuten, Die Arbeitsgemeinschaft wird sich auch in den kommenden Wochen mit diesen Problemen Auseinandersetzen. bet aber er wolle wenigstens einen Eindruck vermitteln. Tschungkuo, zu deutsch das Land der Mitte, bemühe sich heute mit anderen asiati- schen Staaten, Indien, Rußland und Japan, um die Vormachtstellung auf diesem Konti- nent. Diese Rivalität wird die Zukunft des Landes bestimmen. Wer aber die Gegenwart verstehen wolle, müsse vor allem die Ver- gangenheit kennen. Dr. Eckardt gab dann einen kurzen Ueberblick über die kulturelle Entwicklung in China. Die vorherrschenden Weltanschauungen waren seit 2000 Jahren die mit Ahnenkult und Geisterglaube ver- bundenen Lehren des Konfuzius und Lao- tse, beide sind heute verboten. Auch Buddhis- mus und Islam sind in den letzten Jahren stark zurückgedrängt worden. Das Christen- tum behauptet sich noch mit etwa acht Mil- lionen Anhängern unter einer einheimischen Hierarchie. Seine große Bedeutung vergan- gener Tage verdankte China aber haupt- sächlich seiner Schrift, die aus 30 000 Bild- zeichen bestand, und nur von dem gering- sten Teil der 600 Millionen starken Bevölke- rung beherrscht wurde. Schon Tschiangkai- schek und in erster Linie Mao Tse-tung be- mühen sich daher, eine neue einfachere Buchstabenschrift einzuführen, die nicht nur die Zahl der Analphabeten verringern, son- dern gleichzeitig die Gedanken und An- schauungen des Volkes ändern, beziehungs- Weise lenken soll. Anschließend an diese kurze Vorrede zeigte Dr. Eckardt Lichtbilder. In wunder- baren Aufnahmen wurde den Zuschauern die chinesische Landschaft vorgestellt. Man sah die sprichwörtliche Chinesische Mauer, die einst gegen äußere Feinde errichtet wurde. Daß trotz dieser Vorsichtsmaßnah- men vieles fremde Gedankengut Einlaß fand, sieht man deutlich an den verschiedenen Baustilen der vergangenen Jahrhunderte. Auch heute bieten die Straßen von Peking und Shanghai mit ihren Rikschas und Autos, modernen Gebäuden und alten wundervoll geschwungenen Holzbrücken einen einmali- gen Anblick von besonderem Reiz. 2 Liebe macht nicht blind, sondern hellsichtig Professor Meyer über Probleme der Liebe und Ehe Ueber das Problem der Liebe und Ehe sprach am Freitagabend Professor Dr. Meyer im Club„Graf Folke Bernadotte“ Liebe ist nicht Sexualität, denn dann wäre die Dirne das glücklichste Menschen- kind auf der Welt. Sie wäre von Beruf eine Liebende. Liebe ist auch nicht von rein äußerlichen Reizen abhängig, denn dann Wäre es gar nicht möglich, ein ganzes Leben lang zu lieben. Liebe ist auch nicht etwa Freundschaft oder Kameradschaft. Freund- schaft richtet sich auf die seelische Eigenart eines Menschen und Kameradschaft auf die gemeinsamen Absichten, Ziele oder Ideen. Nein, Liebe ist etwas ganz anderes: Auf- nahme einer ganzen Persönlichkeit, Erken- nen ihrer Einmaligkeit und ein Gefühl, das in die tiefsten Herzensregionen geht und die Welt als unvollständig empfinden läßt, wenn das geliebte Geschöpf fehlt.„In der Liebe haben wir etwas vom Blick Gottes.“ Jeden Menschen gibt es nur ein einziges Mal auf der Welt und der Liebende erkennt diese Einzigartigkeit mehr als eine Mutter. Liebe macht also nicht blind, sie macht hellsichtig. Bis zu 75 Prozent heiraten sich die menschlichen Gegentypen. Während sich in der Freundschaft Gleich und Gleich gern ge- sellt, gilt hier das Gesetz, daß sich die Gegensätze anziehen. Viele sagen nur, die Sexualität trium- phiert heute und führen das darauf zurück, daß die Menschen„schlechter“ geworden seien. Auch darauf gab Professor Dr. Meyer die Antwort: Die vertechnisierte, verindu- striealisierte, verrationalisierte Welt läßt uns keinen Raum mehr für die menschliche Atmosphäre, für die Romantik. Dadurch emanzipiert sich das Vitale und das Trieb- hafte im Menschen, er protestiert gegen das schematisierte Leben und stellt die Sexuali- tät bewußt in den Vordergrund. do Die evangelische Kirche in Feudenheim feierte gestern die Weike ihrer vier neuen Bronzeglotſcen, die das in den Kriegsjahren auf zwei eiserne Glocbcen zusammengeschmol- zene Geläut nun wieder ergänzen. Stadtpfarrer Kammerer dankte seiner Gemeinde herz- lich für ihre Spendenfreudigkeit, die es ermöglichte, in knapp einem Jahr die Mittel für die Glocken zur Verfügung zu stellen, und wünschte, daß das neue Geläut recht lange die Botschaft Gottes verkünden möge und nicht wieder durch den Krieg auseinandergerissen Werde. Die vier neuen Glocken erhielten die Namen Hoffnung, Liebe. Friede, und Freude. 2/ Foto: Schnürle Sie entführten und demontierten 21 Wagen Trauriger„Rekord“ dreier Jugendlicher/ Aus dem Polizeibericht Einen Mannheimer„Rekord“ im Entfüh- ren parkender Kraftwagen haben drei Jugendliche im Alter von 20 bis 23 Jahren aufgestellt, die jetzt festgenommen und ins Landesgefängnis eingeliefert wurden. Sie stahlen in der Zeit von Juni bis August dieses Jahres nicht weniger als 21 Kraft- Wagen und nahmen, nahdem sie die Wagen irgendwo im Gelände hatten stehen lassen, Srundsätzlich alle in den Fahrzeugen vorge- tundenen Gegenstände, wie Radioanlagen, Ersatzräder oder Batterien, mit. Diebesgut im Wert von etwa 3000 DM konnte sicher- gestellt werden. Frech— aber erfolglos Wie bereits berichtet, drang ein noch Un- bekannter über den Balkon in ein Schlaf- zimmer in der Oststadt ein und nahm aus einem Schrank Kleidungsstücke im Wert von 760 DM mit. Der gleiche Dieb besaß die Frechheit, am nächsten Tag noch einmal in die gleiche Wohnung einzudringen. Der Wohnungsinhaber wurde dieses Mal zwar auf den ungebetenen Besuch aufmerksam, aber der Dieb konnte noch rechtzeitig mit dem Fahrrad entkommen. Durch acht Türen Viel Zeit und Geduld hatte ein Einbre- cher, der in ein Geschäft am Friedrichsplatz eindrang, nachdem er zuvor eine Stahltüre aufgebrochen hatte. Danach mußte er wei- tere sieben Türen„knacken“, bis er an das Ziel seiner Wünsche gelangte. Seine Beute bestand aus 175 Mark Bargeld, zwei Rasier- àappaàraten und einem Radiogerät. Der Ge- samtwert des Diebesgutes beträgt etwa 400 DM, der entstandene Sachschaden das Doppelte. Schlägerei oder Ueberfall? Gegen 5 Uhr wurde in der Neckarvor- landstraße ein Mann mit Kopfverletzungen bewußtlos aufgefunden und ins Kranken- haus gebracht. Es konnte noch nicht festge- stellt werden, ob es sich um das Opfer einer Schlägerei oder eines Ueberfalls handelt. Schwere Schlägerei Auf der Hauptstraße in Mannheim-Secken- heim kam es in der Nacht zum Sonntag zwischen mehreren amerikanischen Soldaten und Deutschen zu einer heftigen Schlägerei, in deren Verlauf zwei Amerikaner schwer verletzt wurden. Die Ursache des Streites ist noch nicht geklärt. Von den an der Schlägerei beteiligten Deutschen ist niemand verletzt worden. Zwischenstatistik In den ersten zehn Oktobertagen ereig- neten sich im Mannheimer Stadtgebiet 171 Zusammenstöße, bei denen sechs Todesopfer 8 tlie feinherbe zu beklagen waren und 97 Personen verletzt wurden. Am Freitag notierte die Polizei 14 Verkehrsunfälle mit zehn Verletzten. Wortwechsel und Messerstiche In einer Jungbuschwirtschaft gerieten amerikanische Soldaten mit deutschen Gästen in einen Wortwechsel, wobei einer der Amerikaner sein Messer zückte und einen Gast an der linken Hand verletzte. Schwächeanfall Ein 69 jähriger Rentner, der in der In- nenstadt zu seiner Wohnung im vierten Stock wollte, erlitt auf den ersten Treppen- stufen einen Schwächeanfall und stürzte so unglücklich, daß er sich lebensgefährlich verletzte. Weitere Lokalnachrichten auf Seite 9 Mp S403 2 DIM EIER BENZ AKTIEN GESEBIISGRBATT STUTTGART u NT ERTUuRKRHREIN Es lohnt sich auf einen MERCEDES-BENZ Geduld wird immer belohnt. 2 Warten Wer den Mercedes-Benz 180 oder den Typ 220 bereits hat, wird Ihnen bestätigen: es hat sich gelohnt, auf einen Wagen zu warten, der die verwöhnten Ansprüche der Daimler-Benz-Kundschaft erfüllt. Und wer seinen neuen Mercedes-Benz noch nicht fahren kann, darf überzeugt sein, daß alles getan wird, damit auch er so schnell in den Besitz seines Wagens kommt, vvie es die große Zahl der Aufträge und die Qualitätsarbeit an einem Mercedes-Benz erlauben Qualität bestimmt das Tempo der Herstellung, zu Ihrem Vorteil! nr guler Stern auff allen Straßen MORGEN Montag, 18. 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Mannheim-Feudenheim, 8 15. Oktober 1954 e 1 In tb tem schmerz: Frau Lotte Kling geb. Sohn mit Tochter Ellen . Frau Frieda Kling Wwe. Beerdigung: Montag, 18. ort. 100 rr rrieanor reudenhelm. Ursula sagen wir unseren verbindlichsten Dank. Mannheim, den 19. Oktober 1934 Friedrichsring 20 Wilh. Steichele u. Frau Erna geb. Klang Bestattungen Montag, 18. Hauptfriedhof Neugebauer, Ernst, Ruhrstraße 6 Schreckenberger, Johann, Krematorium Schmidt, Wilhelm, Untere Mühlaustraße 33. Krämer, Georg, Drachenfelsstrage 12 Friedhof Neckarau Bartmann, Maria, Wilhelm-wundt-Strage 36 Friedhof Feudenheim Kling, Otto, Schützenstrage 1 Friedhof Rheinau Müller, Berta, Relaisstrage 977 in Mannheim Oktober 1954 Zeit 11.00 Käfertaler Straße 250 11.30 . 13.00 13.30 13.30 14.00 „„ 14.00 .** Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Vetkäbfe KAneipp-Sandalen Mode- u. Handarbeitshefte in größter Auswahl bei Emma Schäfer(C 2, 11 Juic ric-Apparate STU eK Breite Str., F! Zimmer Zim. u. 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Oktober 1954 ——— MORGEN Nr. 2 — —Denunziant Meusel als französischer Agent entlarvt Als gefährlicher Bumerang entpuppte it sich die Klage, die ein Ludwigshafener Gastwirt gegen die im Nürnberger Olympia- be 10 Verlag erscheinende Zeitschrift Wochen- end“ erhoben hatte. Die Klage war auf eine Artikelserie gestützt, in der„Wochenend“ —— behauptete, der 46 jährige Inhaber des Lud- nwnigshafener Nachtlokals, Werner Meusel, sei 7 Agent und Spitzel für die französische Süreté gewesen, er habe mehrere Deutsche der französischen Staatssicherheitspolizei ausge- liefert und die„Libelle“ zwar nach außen OF als biederes Restaurant getarnt, sie auf An- weisung der Franzosen jedoch als Menschen- falle aufgezogen. Gegen diese Behauptungen setzte sich Meu- 7 sel mit einer eidesstattlichen Versicherung zur Wehr und veranlaßte das Ludwigshafe- ö ner Amtsgericht am 4. Oktober, eine einst- weilige Verfügung zu erlassen. Seinen Scha- den und den Streitwert bezifferte Kläger Meusel mit 30 000 Mark— eine Tatsache, die das Ludwigshafener Amtsgencht vor einer Woche bewog, sich bei der Behandlung des vom Nürnberger Olympia- Verlag eingeleg- ten Widerspruches für nicht zuständig zu er- klären. Vor dem Frankenthaler Landgericht brachte die zweite Verhemdlung nun volles eee — Aus dem Mannhe im RGZV„Phönix“ — ehrteseine Sieger Am Vorabend der Pfingstberg- Kirchweih sammelte Vorsitzender Fritz Bührer vom RGZV„Phönix“ Rheinau im Vereinsheim 370 seine Züchter familie um sich, um die Sieger 8 der vorausgegangenen Lokalschau auszu- 0 zeichnen. Wie so oft, erwies sich auch diesmal 1 Weder das Heim als viel zu klein und 80 rückte alles auf Tuchfühlung. Unter großem Beifall konnte Fritz Weber für das schönste Ner der Schau ein stattlicher Präsentkorb so- wie der Gehrig-Pokal überreicht werden. Ludwig Lex, Walter Heess, Fritz Weber und Heinrich Seufert durften einen Leistungs- preis, Georg Knab außerdem den Kaiser- pokal in Empfang nehmen. Im Unterhaltungsteil gab sich die Kapelle 5 lch durkten auch die„ Karnickels“ für ihre guten Darbietungen viel Applaus einheimsen. ö kx he„Concordia“ Mannheim keierte Familienfest m, 15 3 793 5 080 Im Zeichen enger Familienverbunden- bis 17 Un heit stand das vom MV„Concordia“ in der ken gesudh Flora“ durchgeführte und gutbesuchte „ d. Verl flerbstfest. Nach dem deutschen Sänger- ut erh. a spruch begrüßte Vorsitzender Richard Wörz i seine zahlreichen Gäste und wies auf den l. U. 5 f amilisren Charakter des Abends hin. Nach dei Feigen, Prolog, gesprochen von Inge Reichert, — ickelte sich ein aus eigenen Kräften gestal- a ſebes Programm ab, das nicht nur den sanges- ö en Gal kreudigen Männerchor, sondern auch den im 1 Aufbau befindlichen Frauenchor unter Lei- tung von Chorleiter Bender zu Wort kommen oreifen leB. Als Solisten fanden Hermanm Moll(Ba- ) Kauft 2. iton) und Willi Elsishans, begleitet von sei- ng durch ner Tochter, viel Beifall. Das kleine Haus- egplatz ß, orchester der„Concordia“ stellte den musika- 0 kschen Rahmen und spielte später auch — fleißig zum Tanz auf, der den Abend stim- mungsvoll abrundete. Kr 0 Absolventenvereinigung in Festlaune Das Jahresfest der Absolventen der Tech- en nischen Fachschulen Mannheim vereinigte auch am letzten Wochenende im Mozartsaal zu kf. ge J. d. Verlag „ 4 ck jugendschutz beginnt 0 55 4, d. del Referat über den„Verlust genauen Wie wir am Samstag schon berichteten, 1 Jah konstituierte sich dieser Tage eine Arbeits- —— meinschaft zur Organisation der im Januar g. Aurchzuführenden Jugendschutzwoche. Bei Wsel-He dieser Zusammenkunft sprach der Haupt- Maunnen Seschäktsführer der Bundesarbeitsstelle für Tel. sböh Jugendschutz, Dr. Brüntropp, über die sozio- am Wassel losischen Ursachen der Jugendgefährdung Jud die ziele der Jugendschutzwoche. Seit las wurden im Bundesgebiet rund 200 dieser eht Aktionen durchgeführt. Man geht dabei von dem Gedanken aus, daß das Problem der Ge- heit(ah chrdung nicht beim Jugendlichen, sondern aatl. Rüehbeim Erwachsenen anzupacken ist. Die a. d. Je dugend von heute, so sagte der Redner, sei — akt besser und nicht schlechter als die rühere. Aber ihre innere Stabilität werde Lurch eine Gemeinschaftskrise, den Umsturz der Gesellschaftsformen, bedroht. Die Gefährdung beginne mit Kontakt- Störungen in der„plastischen Phase der Men- ſchenbildung“ im Alter bis zu sechs Jahren. In dieser Periode, in der die Erziehung noch Nicht eingesetzt hat, werde dem kindlichen Schutzbedürfnis wenig Rechnung getragen. ger erzieherische Ausfall des Vaters, der durch die Industrialisierung aus dem Fami- ſienleben ausgeklammert sei, mache sich törender bemerkbar als der Einfluß von J oho! Und Kino. Jedes zwölfte Kind wachse 88 bein deskeblet ohne Vater auf, in dicht- ell iedelten Städten jedes vierte. 4 Den Schulen warf Dr. Brüntropp vor, sie 4 breösen immer noch zu sehr zum Beruf, als um homo“, zum seelisch reifen Menschen. mat 1 s sei eine wichtige Aufgabe der Jugend- 7 voll kchutzwochen, die Erzieher auf ihre Verant- ranstalten 207 ang gegenüber dem Innenleben ihrer zoslinge hinzuweisen. Das Problem des jun- E en Menschen im Betriebsleben besteht nach echt des Referenten weniger in sozialen ungen bel 8 4 Kto Wie wird das Wetter? is 180 2 „ D Vortbestand us unver.— 1 ie etwas—— des milden 15 ö— Herbstwetters Vorhersage bis Dienstag früh: Heiter bis wolkig und trocken. Weiterhin sehr mild. Tages- temperaturen 18 bis 20 Grad, nächtliche Tiefstwerte 8 bis 197 Grad. Leichte südwestliche Vinde. Licht in eines der trübsten Kapitel der Nachkriegszeit. Der Kläger, der unter dem Druck der Gerüchte seinen Posten als Kreisvorsitzen- der des Gaststätten verbandes niederlegen mußte und dem ein Ehrengericht vor einem Jahr den Griff nach dem Posten des Lan- desverbandsvorsitzenden seiner Berufsver- einigung verwehrte, wurde durch eine Reihe eidesstattlicher Versicherungen stark in die Enge getrieben und verließ schließlich still schweigend den Gerichtssaal. Die unver- blümten Schilderungen des früheren Chef- dolmetschers der Ludwigshafener Süreté hatten den Kläger zum Separatisten übelster Sorte gestempelt und ihn in der Oeffentlich- keit gebrandmarkt. Demonstrativ erklärte sein Rechtsanwalt, auch er sei von Meusel getauscht worden. Nach den Enthüllungen über die Persönlichkeit des Mandanten könne er eine weitere Verhandlung nicht mehr rechtfertigen und lege deshalb sein Mandat nieder. In der mehrstündigen Verhandlung run- dete sich das Bild eines Mannes, der in den ersten Nachkriegsjahren nicht nur Rausch- Siftschmuggel betrieb, sondern in seiner „Libelle“ auch dunkle Devisengeschäfte ab- imer Vereinsleben wieder eine stattliche Familie von Elektro- und Maschinenbautechnikern zu festlichem Treiben. Vorsitzender Paul Ellwart begrüßte besonders die Ehrengäste Oberstudiendirek- tor Gottmann, Studienrat K. Müller sowie Obermeister Peter Sickinger. Im Rahmen des Unterhaltungsprogramms wußte Georg Rit- ter seine Aufgabe als Conferencier recht manierlich und vielseitig zu rechtfertigen. Als versierter Jongleur stellte sich„Otilon“ vor. Lachstürme lösten auch hier die unverwüst- Uichen Maurer— Ziegler mit teilweise neuen „Platten“ aus, aber auch ihre„ Rübezahlbärte“ wurden wieder zu Volltreffern. Mit einer ein- drucksvollen Tanzschau wartete die Tanz- schule Helm auf. Harmonie, Stimmung und berufliche Verbundenheit unterstrichen die wohltuende Note des Abends, der viel zu schnell im Sonntagmorgen endete. Ein be- sonderes„Bravo“ der Hauskapelle, die sich nicht nur durch Ausdauer, sondern auch durch Können auszeichnete. kr Kleine Chronik Gasleitung Mannheim— Worms kostet 1,6 Millionen DM Die Verlegung der Gasleitung von Mann- heim über Frankenthal nach Worms wird insgesamt 1,6 Millionen Mark kosten. Spezial- firmen für den Leitungsbau sind gegenwärtig dabei, das erste Teilstück Mannheim Sand- hofen— Frankenthal zu verlegen. Die Kosten für den gesamten Leitungsbau muß. wie es in einem mit der Stadt Worms im Juli dieses Jahres abgeschlossenen Vertrag festgelegt wurde, die Stadt Mannheim tragen. In diesem Vertrag hatte sich Mannheim verpflichtet. mit Wirkung vom 1. Januar 1955 die Stadt Worms mit Gas zu versorgen. Plakatsäulen-Marder werden gewarnt Die Mannheimer Stadtreklame teilt uns folgendes mit: In den letzten Wochen hat wieder einmal die Unsitte überhandgenommen, daß Jugend- liche die Plakate an den Säulen der Mann- heimer Stadtreklame abreißen oder be- schmieren. Das trägt nicht zur Verschönerung bei den Erwachsenen der Mitte“ bei der Jugend Fragen als in dem„Mangel an seelischer Kul- tur im modernen Betrieb, der mehr auf die Produktion, als auf den Menschen abge- stimmt ist“. Der Jugendliche stehe den Zivili- sàtionseinflüssen schutzlos gegenüber und brauche mehr als die Lohntüte das Bewußt- sein, daß seine seelische Existenz ernst- genommen wird. Von den Jugendlichen im Bundesgebiet sind 15 Prozent in den Fürsorgebereich ab- geglitten, 15 Prozent von jugendpflegerischen Organisationen erfaßt, und 70 Prozent in einem pädagogischen Leerraum. An diesem Großteil, der arm an Grenzfällen ist, will sich der Jugendschutz wenden und durch Auf- klärung der Erwachsenen seine Sicherung fördern. ila Ludwigshafener„Libelle“ war eine Menschenfalle/ Verteidiger legte sein Mandat nieder wickelte und umfangreiche Schiebergeschäfte erledigte— der aber auch Menschen gegen Geld an die Süreté verkaufte. Zeugen be- kundeten eingehend, wie Meusel mit großem Eifer alle Aufträge seiner französischen Chefs ausgeführt, einen seiner Freunde in die Menschenfalle gelockt und später einen Kaufmann aus Mannheim der Süreté in die Hände gespielt habe. Der 50jährige Chefdolmetscher der Süreté, der Exportkaufmann Josef Karl aus Lud- wigshafen, besaß eine Liste, in der auch Werner Meusel— der„Judas von Ludwigs- hafen“— als Agent und Lockspitzel ge- führt wurde. Meusel sei bestimmt gewesen, Leute zu verpfeifen— und er habe der Süreté viele Leute genannt, die durch ihn ins Unglück gestürzt wurden.„Er ist selbst vor Liebesgeschichten nicht zurückgeschreckt und hat uns die intimsten und schmutzigsten Dinge berichtet“, erklärte der Zeuge. Meusel habe auch ganz unverblümt erklärt, daß die „Libelle“ eine Menschenfalle sei.„Und von dieser Tätigkeit war er noch vollauf begei- stert“, meinte der Zeuge, als er das schmut- zige Verhalten des Klägers, der die Zeugen mit frechen Fragen zu beeinflussen suchte, schonungslos anprangerte. Allerdings wurde festgestellt, daß die Verhaftung des Ludwigshafener Malers Max Rostock nicht auf die Initiative des Agenten Meusel zurückzuführen sei. Meusel hatte zwar gemeldet, daß sich Rostock in seiner„Libelle“ aufhalte und dort festge- nommen werden könne— aber Rostock, der lange gesucht war, wurde damals schon von der Süreté beschattet. Als Kriegsverbrecher wurde er festgenommen, nach Paris gebracht, dann an die Tschechoslowakei ausgeliefert und in Prag zum Tode verurteilt. Erst vor einigen Monaten hat ihn das Oberste Tsche- chische Gericht zu lebenslänglich Zuchthaus begnadigt. Nachdem der entlarvte Kläger den Ge- richtssaal verlassen hatte— eine Tatsache, die von den Zuhörern der Verhandlung mit lauten„Pfui“-Rufen quittiert wurde, fällte das Gericht die zu erwartende Entschei- dung: in einem Versäumnisurteil wurde die einstweilige Verfügung des Ludwigshafener Amtsgerichts aufgehoben. Danach darf „Wochenend“ seine Artikelserien„Men- schenfalle Ludwigshafen“ fortsetzen, der Kläger muß die erheblichen Kosten, die bei über 20 000 Mark liegen, tragen. der großen Stadt des Stadtbildes bei, abgesehen davon, daß durch dieses Verhalten der Mannheimer Stadtrèeklame und damit der Stadt wirtschaft- liche Nachteile entstehen, weil die Vertrags- Partner natürlich verlangen, daß die Plaka- tierung von der Gesellschaft ordnungsgemäß durchgeführt und unterhalten wird. Wir bitten alle Eltern und Erziehungs- berechtigten, darüber hinaus aber auch jeden Bürger der Stadt, auf unsere Jugend einzu- Wirken, diese Ungezogenheit zu unterlassen. Hilft dieser Appell an die Oeffentlichkeit nicht, so ist die Mannheimer Stadtreklame Wie in anderen Städten genötigt, rechtliche Schritte gegen die Erziehungsberechtigten der Uebeltäter oder gegen diese selbst vor- zunehmen. Dank für die Blumen Preisverteilung des Kreisgartenbauverbandes Die Aula der Sickingerschule glich am Freitag einem kleinen Blumenmeer. Auf dem Podium drängten sich einige hundert Primeln, Alpenveilchen, Asperacus und an- dere Grünpflanzen. Der Anlaß war eine Preisverteilung des Kreisgartenbauamtes. Im Frühjahr waren an die Mädchen der oberen Volksschulklassen in Mannheim 445 Jung- Pflanzen nebst Töpfen und Erde ausgegeben worden. Jetzt konnten 217 der jungen Gärt- nerinnen einen Preis für besonders sorgfäl- tige Pflege entgegennehmen. Walter Kocher, Vorsitzender des Kreisgartenbauamtes be- tonte, daß diese Aktion nicht nur einen Werbetechnischen Grund habe, sondern vor Allem einen ideellen Zweck erfüllen solle. Den Kindern, in diesem Falle handelt es sich um die Generation des ersten Kriegsjahres, die bisher größtenteils nur Trümmer und Fa- briken gesehen hätten, sollen die Augen für die Schönheit der Natur geöffnet werden. Stadtschulrat Heitzelmann begrüßte es be- sonders, daß außerdem für jede Klasse zwei Blumenstöcke gestiftet worden waren, die dazu beitragen sollen, die Schulzimmer immer mehr in„Wohnzimmer“ zu verwan- deln. Die Mädchen bedankten sich mit einem netten Lied, und nahmen strahlend die Preise von Gartenbaudirektor Bußjäger entgegen. 2 Mannheimer Termin-Kalender Club„Graf Folke Bernadotte“. Am 18. Okto- ber, 19.30 Uhr, im Clubheim Nietzschestraße 10, Vortrag von Landgerichtsdirektoer Dr. Wendt über„ein Jurist sieht die Ehe“. CDU, Ortsbezirk Neckarstadt-West. Ver- sammlung am 19. Oktober, 20 Uhr, im„Kaiser- garten“. Verein für Naturkunde. Am 19. Oktober, 20 Uhr, in der Wirtschaftshochschule Lichtbilder- vortrag von Dr. Karl Bäßler:„Die Welt der Pilze“. Abendakademie. Veranstaltungen am 19. Ok- tober: Café Zorn, Käfertal, 20 Uhr, Farblicht- bildervortrag von Dr. Bruno Beger:„Bei den Berbern und Arabern in Nordafrika“; Aula der Sickingerschule, 20 Uhr, Vortrag von Dipl.- Gartenbauinspektor Hacker:„Pflanzenernäh- rung und Düngung“(Gartenbau- Arbeitsgemein- schaft); Kunsthalle, 20 Uhr, Lichtbildervortrag von Dr. Walter Passarge:„Deutsche Plastik, die ältere Generation“; Sickingerschule, Zimmer 25, 19.30 Uhr: Vortrag von Willi Schmidt über Al- dous Hux ly. Katholisches Bildungswerk. Am 20. Oktober, 20 Uhr, in der Aula der Wirtschaftshochschule Farblichtbildervortrag von Dr. Josef Himmel- reich, München:„Weltgeschichte als Gottes- gericht— Die geheime Offenbarung in der Kunst der Meister“. Veranstaltung des Mannheimer Hausfrauen- verbandes in Verbindung mit den Bezirks- Obstbauvereinen Mannheim-Stadt und Land und Weinheim am 20, Oktober, 15 Uhr, in der „Amicitia“, Paul Martin-Ufer 3. Ueber die Be- deutung von Obst- und Gemüse in der Er- nährung sprechen Dr. med. Bichel, Dr. Gugel meier, Johann Gallmann. Ferner ist eine Aus- stellung und Vorführung von haus wirtschaft- lichen Geräten vorgesehen. Ueber„Eindrücke einer Studienreise nach USA“ spricht Dr. Ing. e. h. C. Santo am 20. Ok- tober, 20 Uhr, in der Kunsthalle. ODU, Ortsbezirk Käfertal. Am 21. Oktober, 20 Uhr, im katholischen Vereinshaus Referat von Stadtrat Bartsch über„aktuelle Fragen der deutschen Außen- und Innenpolitik. Die KODAK- Werke laden zu einem Vortrag am 21. und 22. Oktober, jeweils 20 Uhr, im Musensaal des Rosengartens ein, in dem Georg Blitz über seine Reisen nach Zermatt und Aegypten berichten und Ratschläge für eine Sute Bildgestaltung erteilen wird. Deutscher Verband für Schweißtechnik E. V., Ortsverband Mannheim-Ludwigshafen. Am 22. Oktober, 19 Uhr, im Mozartsaal Lichtbildervor- trag von Ing. Herbert Neumann, Eßlingen, über „Tiefeinbrandschweißen in der Praxis“. Ehemalige PW vom Lager 404 Marseille tref- ken sich am 23. Oktober, 20 Uhr, im„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße 168. Wir gratulieren! Katharina Jekel, Mann- heim- Käfertal, Rüdesheimer Str. 1, wird 75, Anna Klemm, Mannheim, Mittelstr. 3, wird 78 Jahre alt. Den 80. Geburtstag begehen Stephanie Brunner, Mannheim, Altersheim Lin- denhof(früher Rheindammstr. 53), und Fried- rich Heitz, Mhm.-Waldhof, Stolberger Str. 26. Paul Kretschmer, Mannheim, Bahmsstraße 12, vollendet das 84 Lebensjahr. Die Eheleute Kar! Münkel und Mathilde geb. Rudolph, Mannbhefm-Wallstadt, Herrmannstr. 13, haben Silberne Hochzeit 288 bietet vermöge der Unterflurbauweise einen Lastkraftwagen mit Unterflur- Dieselmotor U 10/50 ps 8 m Gesamtlänge 6 m Ladelänge 8 Tonnen Nutzlast 6 Tonnen Eigengewicht B5USSHN& Unterflormotor tausendfach bewährt Beste Sicht durch 8058SNG Trambus“ Bauart Keine Verengung des Fahrerhausraumes Keine Gerdusch- u. Geruchbelòstigung im Fohrerhaus Ihr Fahrer wird es zu schätzen wissen * bereichnung»Trombus e gesetzlich geschützt Wenden Sie sich bitte on den zustõndigen 3008s Vertrefet 8 sSINNG NUTZKRATT WAGEN MSN BRAUNSCHWEIG 5 4 . 1 1 Rosengartens, an einem gemeinsamen Tisch zu gemeinsamem Piscator, Pater Felix zu Löwenstein S. J., Pfarrer Dr. Karl Stürmer, Professor Dr. Hans Georg Schachtschabel, Dr. Gerd Kadelbach, Edwin Kuntz und— wie er selbst es for- mulierte— als„Schiedsrichter“ in ihrer aller Mitten Dramaturg Dr. Claus Helmut Drese. Zur Debatte Hexenjagd“ des Amerikaners Arthur Miller, das Erwin Piscator mit dem Ensemble des Mannheimer Nationaltheaters in eben die- sem Raum herausgebracht hatte. Die äußeren Zutaten des Spiels waren auch an diesem Sonntag-Vormittag noch da: Das rostartige Podest, darauf sonst die historische, von Arthur Miller mit naturalistischer Dramatik eingefangene Geschichte der Hexenjagd von Salem im Jahre 1692 sich abspielt, die den Mozartsaal zu einer„Folterkammer“ stem- pelnden, von der Decke bis zum Boden rei- chenden Wandbilder, die ein gehäuftes Maß von Greueltaten widerspiegeln, Christi Tod, die Verfolgung seiner Anhänger, tionsgerichte, Hexenverbrennungen, die Aus- Agung der Juden schauerliche Folge des 20. Juli. Fanatismus, Intoleranz, wohin man blickt. Was man debattieren wollte. Aus dem per- Sönlich- privaten Eindruck von Wiedergabe, den Dr. Dreses erste Frage den Diskussionsteinnehmern man, noch bevor sich alle äußern konnten, Sleich zu einigen Kernproblemen vor, die das Schauspiel beleuchtet. So tauchten rasch die Begriffée psychologischer Wahn und Mas- Senpsychose, von Edwin Kuntz und Profes- sor Schachtschabel eingebracht, auf und ein Vorschlag zu ihrer Ueberwindung durch die Betonung und Stützung der menschlichen Individualität. Dem wiederum konnte Pfar- rer Stürmer nicht zustimmen, da er nicht im Einzelgängertum sondern in der Einbezie- hung des Menschen in den Bereich des Glau- bens und der Gläubigen das Ziel seines Stre- bens sieht. Auf Pater zu Löwensteins eigene Deutung und Kritik des Stücks antwortete dann Piscator; und was er dabei sagte und Wie er es sagte, war im Nu flammendes Be- kenntnis, Ausbruch eines allezeit auf der Seite der menschlichen Würde und Freiheit stehenden Herzens. Für ihn ist die„Hexen- jagd“ Roseriber Carthy-Tyrannis, ein„Stück, das die Histo- rie als Beispiel für die Gegenwart nimmt“. Ein Stück auch wider den Krieg(Was übri- gens von Kuntz wiederum bestritten wurde), bitter notwendig, denn man rüstet ja schon wieder, auch hier bei uns in Deutschland! Bekenntnistheater! Die Kirche hat nicht ge- kämpft, also müssen das Theater und Kunst tun! Dieser Attacke begegnete zunächst Pater zu Löwenstein mit versöhnlichen Worten, Pfarrer Stürmer dagegen mit der scharf for- mulierten Frage, ob Piscator denn glaube, daß alle Pfarrer so seien wie der Pastor im Konzentrationslager letaten Rechts in die Debatte warf. Dr. Kadel- bach zog das erste Fazit: Kunst und Religion Scheinen sich gegenseitig auszuklammern. Für den Glauben ist die Macht nicht un- Schachtschabel: Die Pfarrer sollen uns Vor- e MORGEN Montag, 18. Oktober 1954 N. „ 0 1160 2 Die„Hexenjagd“ im Rundgespräch Eine interessante und got besuchte Morgen veranstaltung des Nationaltheqters Mannheim Es sahen, im Mozartsaal des Mannheimer bilder sein. Edwin Kuntz: Wir alle glauben, wir hätten das, was auf den Wandbildern dargestellt ist, nicht getan, und wir alle sind fähig dazu; der Mensch ist ständig gefähr- det, daher: Stücke wie dieses immer wieder ansehen, damit die Gefahr bewußt bleibt. be Es war ein echtes„Rundgespräch“. Nicht nur von der Optik und der Verfahrensweise aus. Was da ausgesprochen und debattiert wurde, kreiste in der Tat rund um das Stück herum, leuchtete es von allen möglichen Sei- ten an. Da waren der Standpunkt der Theo- logen und die Gesichtspunkte der Rationa- listen, wie sie in den hier angeführten Bei- spielen und Zitaten nur umrissen werden konnten. Es fiel kein Wort gegen das Stück, nur die Schlußfolgerungen, die Lehren für den oder jenen oder gar für beide, darüber war und wurde man sich nicht einig. Auch Dr. Drese wußte daraus kein„gemeinsames Kommuniqué“ zu schaffen, er forderte von jedem der Teilnehmer daher noch ein(für in) verbindliches Schlußwort. Und was da als Resumée der individuellen Ansicht auf- klang, ergab zusammengefaßt ein Bekennt- nis zur Humanität, zu christlicher Grundhal- tung, zu einer Ethik, für die Professor Schachtschabel ein Wort des Dichters Deh- mel zitierte:„Ein bißchen Liebe von Mensch zu Mensch ist mehr wert als alle Mensch- lichkeit“. Erwin Piscator aber, dem, wie Edwin Kuntz ausführte, als Regisseur der„Hexen- jagd“ der Dank für ein überragendes künst- lerisches Erlebnis gebühre, sei wie in der Diskussion so auch hier das letzte Wort ein- geräumt. Er sprach in diesem Augenblick wieder vom Theater, und davon, daß die Handlung von der Bühne ins Leben über- schlagen, den Betrachter da unten im Par- kett zu einer Aktion treiben solle. Das Theater als moralische Anstalt, jawohl, und das Publikum als verantwortlicher Partner derer, die da oben lehrhaft und beispiel- gebend agieren. „Rundgespräch“: Erwin stand das Schauspiel„Die Inquisi- in jüngster Zeit, die Wahn, Ja, und das war es ja wohl auch, über Stück und abforderte, stieg Weit waren die Türen des Mozartsaales während dieser zwei Stunden geöffnet, um in den Vor- und Nebenräumen die große Zahl der Interessenten aufnehmen und teil- nehmen lassen zu können. Ein erfreuliches Zeichen für die Aufgeschlossenheit gegen- über Fragen von so brennender Aktualität, wie sie an diesem Vormittag zur Debatte standen. K. H. Plastik von H ein Kampfstück, geboren aus der g-Affäre, aus und wider die Me- Es ist die überhaupt erste eigene Kollek tiv-Ausstellung des 1907 geborenen Bild- hauers Hans Wimmer, die jetzt(bis zum 14. November) in der Städtischen Kunsthalle Mannheim veranstaltet wird. Dabei zählt Wimmer schon seit langem zu den bedeu- tendsten schöpferischen Kräften der deut- schen Plastik der Gegenwart, und der Rom- Preis von 1939, der Kulturpreis der Stadt München von 1950 und die Uebertragung einer Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg sind äußere Anerkennungen genug. 29 Plastiken, dazu eine ganze Anzahl von Zeichnungen, werden jetzt in Mannheim gezeigt, und die Entscheidung, was davon am meisten zu loben wäre, fällt schwer. Auf den ersten Blick hin möchten es viel- leicht die Portraits sein, die am stärksten beeindrucken. Der Archäologe Buschor, der Dirigent Furtwängler, die Schauspielerin Maria Wimmer sind von ihm in Bronze ge- bildet, und jeder dieser— wie Kunsthallen- direktor Dr. Passarge in seiner Eröffnungs- ansprache mit feiner Ironie sagte—„Cha- rakterköpfe“ spiegelt wirklich bei aller außeren Naturähnlichkeit doch den ganzen inneren Charakter. Es sind keine expressiven Elemente dabei, aber das geistige Inbild, das Gültige und Dauerhafte des Menschen sind in einer antikisch anmutenden Größe der Form deutlich gemacht. Vielleicht mag es noch innere, charakterlich gebundene Gründe haben, dag Wimmer für R. A. Schröder die Bronze, für Hans Carossa aber den Marmor gewählt hat. Und wer diese beiden Porträt- büsten sieht, mag er auch nie eine Zeile der beiden Dichter gelesen haben, spürt doch jene innere Schwingung, die Schröders und Carossas Werke bewegen, aus der Eigen- schwingung dieser Plastiken wider. Ein im Jahre 1942 verfertigter Kopf Mussolinis, auf den sich Wimmer im Katalogheft ausdrück- Parris der„Hexenjagd“, und ob am Ende nur die Künstler und sie alle miteinander gesessen hätten? Piscator selber ließ es sich in diesem Augen- blick angelegen sein, die Frontenstellung nicht weiter zu verschärfen. Er zog sich von der„Schwarz- Weiß-Zeichnung“ ein wenig zurück, sprach von der uns alle berührenden Grundfrage unserer sittlichen und morali- schen Faltung. Und Edwin Kuntz schloß sich ihm an, indem er das Problem des ver- Die Entscheidung in diesem„Streit“ blieb aus, die Diskussion wandte sich anderen Fragen zu. Da wurde denn der Begriff To- leranz und wenig später das Wort Demut Senannt. Schließen Demut und Macht sich us? Pfarrer Stürmer: Wer an der Macht ist, sollte dienen, und uns wiederum er- Wächst die Aufgabe, die in Gottes Dienst tigen zu stützen. Pater zu Löwenstein: interessant, daher Einklammerung der acht in ein Höheres. Pfarrer Stürmer: Welche Garantie vermögen wir in diesem Augenblick zu geben, daß der Hexenwalin, der dogmatische Fanatismus, wie ihn dieses Schauspiel von Miller schildern, nicht auch von uns zu irgendeiner Zeit abermals ins eben gerufen werden? Pater zu Löwen- stein: Welche Garantie bietet das Christen- tum, daß wir es auch leben? Professor Mozart in Mannheim Zeichnung nach einem verschollenen Oelbild von Johann Wilhelm Hoffnas, Hofmaler in Mannheim, das Mozart vermutlich im Winter 1777/78, wäh- rend seines Mannheimer Aufenthalts, darstellt. „Meuterei quf der Caine“ Deutsche Erstaufführung in den Mönchener Kammerspielen „Die Caine war ihr Schicksal“ hieß bei uns der Roman„Caine Mutiny“ des Ameri- kaners Herman Wouk. Erst bei der Drama- tisierung, die ein großer Broadway-Erfolg wurde, taucht nun der Originaltitel auch im Deutschen Von Franz Höllering) wieder auf: „Meuterei auf der Caine“. Damit ist freilich im Aeußeren weniger der Stoff als das Thema bezeichnet. Dieser wird aus den Zeu- genaussagen vor Kriegsgericht rekapituliert. Der Roman verdichtet sich zum Prozeß. Der Verteidiger Greenwald ist von Anfang an auf der Szene, ja, man kann sagen, er ist das Stück. Seine Probleme und seine Tra- gik erheben es über den Rang einer bloßen ans Wimmer Nebe Ausstellung in der Städtischen Kunsthalle Mannheim lich mit einer autobiographischen Notiz be- ruft, fehlt in der Mannheimer Ausstellung freilich. Großartig sind seine Zeichnungen vom Reiterstandbild des Marc Aurel aus Rom. Ein„Gesatteltes Pferd“ von 1952, ein„Ge- stürztes Pferd“ von 1954(seine letzte und unbestritten beste Arbeit)), auch die„Kleine Kuh“ aus dem gleichen Jahr sprechen für sein plastisches Körpergefühl und für das Sinnvolle in allem Lebendigen. Bildhaue- rische Köstlichkeiten sind seine zahlreichen Kleinplastiken. Aber auch die Großplastik „Stehender Jüngling“(1952) ist eine beispiel- haft reife und schöne Arbeit. Nur sein an- gebliches Hauptwerk, der„Rniende Jüng- ling“ von 1954, der als Dankspende des deut- schen Volkes in die Schweiz ging, scheint Allzu sehr im Schatten Lehmbrucks verblie- ben. USE. Koltur-Chronik Für den Literatur-Nobelpreis 1954 werden aus Kreisen, die dem Preiskomitee nahestehen, als aussichtsreichste Anwärter der amerika- nische Schriftsteller Ernest Hemingway und der isländische Schriftsteller Kiljan Laxness genannt. Die„Tage slawischer Kultur in Stuttgart, die von der Deutschen Gesellschaft für Ost- europakunde und dem Süddeutschen Rundfunk in Verbindung mit der Stadt Stuttgart und mehreren Kulturinstitutionen vom 16. bis 24. Oktober veranstaltet werden, sind am Samstag mit einer Buch- und einer Ikonen- ausstellung eingeleitet worden. Am gleichen Tag wählte die Deutsche Gesellschaft für Ost- europakunde in ihrer Jahrestagung Staats- sekretär a. D. Dr. Wende, Stuttgart, zu ihrem neuen Präsidenten. Gustaf Gründgens wird an den Schwetzinger Festspielen 1955 mit seinem Düsseldorfer Ensemble teilnehmen. Er spielt die Hauptrolle in Schillers„Der Parasit“ in der Inszenierung von Professor Willy Schmidt. dramatischen Reportage, und der Trick ist, daß das erst nach und nach offenbar wird. Greenwald ist zur Verteidigung der Meu- terer auf der USS Caine gegen ihren Kapi- tän kommandiert worden, und er ficht sie durch mit allen Mitteln eines kalten Ver- standes, bis zu Ende der Verhandlung jener Kapitän, entlarvt als der sture Kommiß- kopp, der er ist, und entkleidet all seiner falschen krankhaften Selbstherrlichkeit als ein gebrochener Mann den Zeugenstuhl ver- läßt. Aber auf einer Party, die die„befrei- ten Galeerensklaven“ der Caine ihrem er- kolgreichen Anwalt geben, schüttet er, trun- ken und verzweifelt. einem seiner Klienten den Sekt ins Gesicht. Er, der Jude und lei- denschaftliche Antifaschist, den die Notwen- digkeit dieses Krieges und damit auch die Notwendigkeit des unabdingbaren Autori- tätsprinzips innerhalb der Armee tiefer be- rührt als der richtungslose und intellek- tualistisch inspirierte Freiheitsdrang dieser jungen Rebellen. Er hat in dem Prozeß auf der falschen Seite gestanden, auf der fal- schen Seite gesiegt. 8 Ein schwieriges Stück, ganz auf Amerika zugeschnitten und bei uns heute auf man- cherlei Weise schief liegend! Neigen wir doch dazu, die Tragik Greenwalds weniger im Sinne des Stücks zu sehen als in seiner per- sönlichen verzweifelten Situation, die ihn dazu verführt, Dinge gewaltsam in einen Zusammenhang zu denken, die eben so nicht zusammen gehören. Ein Schritt weiter auf diesem Wege könnte zu dem Kurzschluß führen, der Zweck heilige die Mittel, der gerechte Krieg die Exzesse des Kommiß. Aber auch ein großartiges Stück, span- nend von Anfang bis Ende, mit der genau richtig bemessenen erholsamen Portion Ko- mik durchsetzt! Die deutsche Erstaufführung unter Leitung von Intendant Hans Schwei- kart in den Münchener Kammerspielen war brillant, die Darstellung Greenwalds von Kurt Meisel besonders in der letzten Szene über alle Vorbehalte hinweg mitreißend und auch alle übrigen Darsteller wie Sieg fried Lowitz, Paul Bildt, Peter Lühr, Otto Brüggemann und Werner Finck(als ein ver- störter Psychiater, der seiner selbst am allermeisten zu bedürfen scheint) ausgezeich- net. 38 Vorhänge bei der Premiere. 5 A. v. Hahn E Herman Wouks Stück„Meuterei auf der Caine“(nach dem Roman„Die Caine war ihr Schicksal“) wird im Rahmen einer sze- nischen Lesung im„Dritten Programm“ des Nationaltheaters am Montag, 25. Oktober, 20 Uhr, im Mozartsaal des Mannheimer Ro- seligartens vorgestellt. Unter der Regie des Dramaturgen Dr. Claus Helmut Drese lesen Mitglieder des Schauspiel- Ensembles. V. — g ar Mozart und Mannheim Konzert im Schwetzinger Schloß 5 Der Zirkelsaal des Schwetzinger Schlosse y war in diesem Jahre schon des öfteren Stätte 10 festlicher Konzerte, bei denen sich histofl. 01 sche Reminiszenzen mit unbeschwerten I. heiteren Kunstgenuß und mithin mit unver. 15 siegbarer musikalischer Gegenwart per. 1 einigte; denn die vergangenen Epochen de 32 Geschichte, die uns bei aller liebevollen BE. 1 schäftigung mit wachsendem Abstand do r immer fremder werden, reichen uns gleich sam ihre großen künstlerischen Leistungen als Erinnerungsgeschenke dar, Geschenke von bleibendem Wert, die vielleicht nicht d 1 Zeiten überdauern“, wohl aber durch Jahr.. hunderte von Daseinslust und Leidensfähig. keit, Geist und Formwillen vergangener Ce. schlechter in einer lebendig und verständlich gebliebenen Sprache künden. Die Gesel. schaft der Freunde Mannheims und der ehe. maligen Kurpfalz hatte das Konzert, das g in Gemeinschaft mit der Mannheimer Hoch schule für Musik und Theater in Schwetzin N Sen veranstaltete, allerdings nicht eigentid — wie das in der Serie der diesjährigen „Schwetzinger Serenaden“ der Fall war auf den slänzenden Zeitabschnitt unsemg lokalen Musikgeschichte, auf die Zeit de Mannheimer Vorklassik ausgerichtet, Sch. dern auf ein Intermezzo im Endstadiun dieser Epoche, auf ein Intermezzo kreilch aus dem abzulesen ist, wie die zeugen Kraft des bereits Vorhandenen einen soebel aufgehenden, auf neue Bahnen zielenden Stern befeuernd und vielleicht ein Weng ka lenkend berührt: Mozart in Mannheim, Bl Man hat viel musikhistorischen Scharb. 4 sinn darauf verwandt, in der von Mozart u Ie „Klavierduette“ bezeichneten Sonatenfolg ne kür Violine und Klavier aus der Mannheims Fi. Zeit den Einfluß der„Mannheimer Schule nachzuweisen, und das gewiß nicht ohn ge Veranlassung und auch nicht ohne Erfag 25 aber die G-dur-Sonate(K. V. Nr. 296), eim K der gewichtigsten aus dieser Reihe, die v0 Be Helmut Mendius und Richard Laugs leich die urid graziös dargeboten wurde, und auch de ste P-dur- Sonate für Klavier K. V. Nr. 311, m ste der Richard Laugs den zweiten Programm. ne teil eröffnete, sind doch durch eine deutlich an Kluft von den brillanten Effektkomposithy fer nen der Mannheimer geschieden. Man den die nur an das von Richard Laugs wundervol fri ausgedeutete„Andante con espressione“ du f Klaviersonate: so konnte keiner der Man. heimer singen! a N heimer Tradition, zwei Auftragskompositi-“ nen aus der Zeit von Mozarts Mannheim Aufenthalt, von denen die eine(das A-dub Quartett) allerdings erst in Paris fert Wurde. Man sagt, Mozart habe sie selbe He nicht ernst genommen, ja es gibt strenge Mozartforscher, die eines der beiden Gua tette als musikalischen Ulk verwerfen, ub. bei sie sich freilich eher auf eine in der Ju be sehr spaßige, widerspruchsvolle und eller] los lange, unmöglich ernst gemeinte Tempobs ab, zeichnung, die Mozart einem der Sätze ch no. angestellt hat, berufen können, als auf d Kompositionen selbst. Denn hier gibt es d Fr hübschesten musikalischen Einfälle und d' fal muntersten Wendungen. Wenn der Tiefsm die Fehlt, so steht dafür der Frohsinn an seinen pP Platze. b Das ausführende Quartett Lotte Flach des Flöte; Helmut Mendius, Violine; Heinrid net Krug, Viola; Hans Adomeit, Violincelg] bu packte die Werke denn auch musikantisc unproblematisch, ohne allzu pedantische Bemühen ums Detail an, Hervorgehoben 1 for Werden verdient die solistische Leistung w 2. Lotte Flach, der hochtalentierten Fotis i die ihren Part mit sicherem Geschmack f fur den Fragen der Phrasierung, mit zuverli kot siger Technik und mit einem besonders zu der Tiefe ungewöhnlich warm und kompa zer klingenden Ton trefflich leistete. Das Publ“ kum war begeistert und erklatschte sich eb Wiederholung des geistreich sprudelnde Rondos aus dem D-dur-Quartett. Man weil daß Mozart die Flöte nicht liebte; aber“ bleibt auch, wo er es mit ihr zu tun hat, sel liebenswürdig. Mit der Stadt Mannhen übrigens verband ihn, wie Richard Laugs! Ste seinen einführenden Worten durch Zitate be tag legte, ein auf Gegenseitigkeit beruhend MSF SK UND DER MANN AUF DER SAN 0 5 SEORGES SIMENON Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln-Berlin aufgelesen hatte. Es war ausgeschlossen, daß er sich je mit einer Unbekannten eingelassen hätte. l „Woher kennen Sie sie?“ fragte er. „Sie hat bei Kaplan gearbeitet. Allerdings nicht lange, nur sechs oder sieben Monate. Warum zeigen Sie mir dieses Bild?“ „Sie war Herrn Louis“ Freundin.“ „Ach.“ Sie hörte das bestimmt nicht gern, aber es war leider nicht zu vermeiden. „Haben Sie nie etwas davon gemerkt, als sie noch beide in der Rue de Bondy waren?“ „Ich könnte schwören, daß nie etwas zwi- schen ihnen gewesen ist. Sie arbeitete in der Versandapteilung, mit zehn oder fünfzehn anderen. Die Zahl wechselte nach der Jah- reszeit. Sie ist die Frau eines Polizisten, ich erinnere mich noch ganz genau daran.“ „Warum hat sie ihre Stellung aufgege- ben?“ „Sie mußte sich, glaube ich, einer Opera- tion unterziehen.“ 5 „Ich danke Ihnen für die Auskunft. Ver- zeihen Sie mir, daß ich Sie schon wieder ge- stört habe.“ „Sie stören mich nicht. Haben Sie Herrn Saimbron gesehen?“ N „Noch eins, hat Herr Louis mit dieser Frau zusammen gelebt? „Sie besuchte ihn immer in dem Zimmer, das er in der Nähe der Place de la Républi- que gemietet hatte.“. a 18. Fortsetzung Ich weiß es nicht. Es waren zwei Frauen 2 u kannst jetzt Mittagessen gehen. Wir sehen uns dann am Nachmittag im Büro wie- Den Wagen brauche ich aber noch.“ Er gab dem Chauffeur Leonies Adresse, ue Clignancourt, an und ließ unterwegs vor mem Konfitürengeschäft halten, wo er eine nachtel Konfekt kaufte, die er dann beim Veberqueren des Gehsteigs unter den Mantel lielt. Es erschien ihm ungehörig, einen Laden e den Leonies, in dem so leichte und zarte aachen verkauft wurden, völlig durchnäßt zu betreten, aber er hatte keine andere Wahl. egen überreichte er ihr die Schachtel: is ist für Ihre Mama.“ „Sie haben daran gedacht?“ Wohl wegen der Nässe draußen kam es diesmal hier noch heißer vor als bei em letzten Besuch. Wollen Sie sie ihr nicht selber geben?“ Aber er zog es vor, im Laden zu bleiben, man noch einen gewissen Kontakt mit der ubenwelt hatte. ch wollte Ihnen nur dieses Foto zeigen.“ Sie Warf einen raschen Blick darauf und agte dann sofort:„Das ist Frau Machère.“ Ein Glücksgefühl durchfuhr ihn. Dies wWar zwar keiner jener Triumphe, von denen die eitungen viel Aufhebens machen. Es war im nde sozusagen nichts, aber es bewies „ daß er sich über Herrn Louis nicht ge- te. Zu dem Bild, das er sich von b es nicht gepaßt, dag er Freundschaft war, und daß sie sonst nichts iteinander hatten. 5 5 „Icn bin überzeugt, das es nur reine „Das mag sein“ „Wenn die Bücher der Firma noch exi- stierten, könnte ich Ihnen ihre Adresse an- geben, aber ich weiß nicht, wo sie hingekom- men sind.“ „Wenn es die Frau eines Polizisten ist, werde ich sie schon ausfindig machen. Ma- chere, sagten Sie, nicht wahr?“ „Falls mich mein Gedächtnis nicht täuscht, War ihr Vorname Antoinette.“ „Auf Wiedersehen, Fräulein Leonie.“ „Auf Wiedersehen, Herr Maigret.“ Er machte sich eilig davon, denn er hörte, daß sich die alte Frau in dem FHinterzim- mer bewegte, und er hatte nicht den Mut, sie zu begrüßen. „Zur Polizei.“ „Am Quai?“ „Nein, zur Städtischen Polizei.“ Es war Mittag. Die Leute, die aus den Büros und Geschäften kamen, zögerten we- gen des Regens, sich auf den Weg zu ihren gewohnten Restaurants zu machen, Ueberall standen in den Türen Gruppen von Men- schen, in deren Gesichtern sich dieselbe dumpfe Verdrossenbheit malte. Die Zeitungen an den Kiosken waren ganz aufgeweicht. „Warte hier auf mich.“ Er ging in das Büro des Personalchefs und fragte nach einem gewissen Machère. 8 Kurz darauf erfuhr er, daß es einen Poli- zisten dieses Namens gegeben hatte, daß er aber vor zwei Jahren bei einer Schlägerei getötet worden war. Er hatte damals in der Avenue Daumesnil gewohnt. Seine Witwe erhielt eine Pension. Das Ehepaar war kin- derlos gewesen Maigret schrieb sich die Adresse auf. Um Zeit zu gewinnen, rief er Lukas an, was ihm den Weg zum Büro ersparte. ak „Und sie ist auch nicht angerufen wor- den?“ „Nein, sie nicht. Nur eins der Mädchen, eine gewisse Olga. Es handelte sich um eine Anprobe. Eine Schneiderin von der Place St. Georges rief an.“ Maigret beschloß, erst später zu Mittag zu essen Er trank nur rasch in einer kleinen Bar einen Aperitif und stieg dann wieder in das kleine schwarze Auto. „Avenue Daumesnil.“ Es war fast am Ende der Straße, unweit der Métrostation, ein kleinbürgerliches, ziem- lich trist wirkendes Dutzendhaus. „Wo wohnt Frau Machère?“ „Vierter Stock links.“ In dem Haus war zwar ein Fahrstuhl vor- handen, der aber jedesmal ruckweise anfuhr und unablässig zwischen zwei Stockwerken stehen zu bleiben beliebte. Der Messingknopf an der Tür war geputzt und die Matte vor- bildlich sauber. Maigret läutete, Gleich dar- auf hörte er drinnen Schritte. „Einen Augenblick“, rief jemand durch die Tür. Sie schien noch im Negligé zu sein und erst ein Kleid überstreifen zu wollen. Sie gehörte wohl zu den Frauen, die sich selbst dem Gasmann nicht gern im Morgenrock zei- S Sie blickte Maigret wortlos an, aber er sah deutlich, daß sie erregt war. „Kommen Sie herein, Herr Kommissar.“ Sie sah genau so aus wie auf den Fotos und wie der Verkäufer in dem Juwelierladen sie beschrieben hatte, groß und stark und sehr ruhig und beherrscht. Sie hatte Maigret sofort erkannt. Und natürlich wußte sie, war- um er kam. 5 N „Hier bitte Ich war gerade dabei, auf- zuräumen.“ mhr Haar war trotzdem sorgfältig frisiert, und sie trug ein dunkles Kleid, an Drucicknopf o Der Boden oden blitzte. An der Tür stand ein Paar Filzpt toffeln, in die sie sicherlich hineinschlüpff wenn sie mit nassen Füßen von draußen rückkam. „Ich mache Ihnen alles schmutzig.“ „Das macht nichts.“ 1 4 Es war hier alles so wie in Juvisy, Wen, 10 ger neu, aber dafür viel gepflegter. Ueber 1 standen dieselben Nippsachen herum, u li über der Anrichte hing das gerahmte B V. eines Polizisten, an dem eine Medaille b festigt war. 1 ch Maigret versuchte nicht, sie in Verlese 5 heit zu setzen, noch sie durch eine ib all raschende Frage zu fangen. Uebrigens 15 4 6 man sie auch kaum überraschen können. 150 sagte stattdessen nur:„Ich bin gekomme 50 um mit Ihnen über Louis zu sprechen. 85 „Ich war darauf gefaßt.“ er Obwohl sie sichflich bewegt war, well sie nicht und bewahrte Haltung. 8 „Setzen Sie sich bitte.“ f „Da wird nur Ihr Sessel feucht. Sie, Fr sehr gute Freunde, Louis Thouret und Sl ko „Er mochte mich gern.“. „Nur gern?“„ 5 „Vielleicht liebte er mich. Er ist niemd hie glücklich gewesen.“. 1 5 „Hatten Sie schon Beziehungen are. als Sie noch in der Rue de Bondy arbes“ 5 ten?“ 3 „Damals lebte ja mein Mann noch.“ 0% „Hat Louis Ihnen nicht den Hof gema „Er war nie anders zu mir als zu a 1 übrigen Frauen in der Versandabteilu 0 tu „Erst später also, als die Firma Kane v. nicht mehr existierte, haben Sie sich ge In Gen: ko „Acht oder neun Monate nach dem 8e meines Mannes« eit „Haben Sie sich zufällig wiedergettb 5 Cortsetzun 8