Nr. 200 r 8 Im loß Schlosse en Stättz 1 Bistori. hwertem it unver. art per chen der ollen Be. and doch 18 gleich. eistungen deschenze nicht, di rch Jahr. ensfähig. sener Ge. rständlich 2 Gesell. der ehe. t, das gg aer Hoch chwetzin eigentlid jährigen II war= b Unserer Zeit det tet, son. idstadium 0 kreilich zeugendt en soeben zielenden, in wen eim. n Scharf. Mozart an latenfolge mnheime r Schule icht ohne e Erfolg 296), eine 2, die von ugs leich 1 auch die r. 311, m. rogramm. deutiic/ ompositio. ĩlan denk undervol sione“ der er Mann- nquarteit⸗ der Mam ompositio mnheime as A- dul. ris kerig sie selbs dt strenge den Quai erfen, wb. in der 1a ind ellen. Tempobe. Sätze vol. 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Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sàmtl. Mannheim. postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743. Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz N Geschäftsstellen: Mannheim, R. 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 DM zuzügl. 34 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 5, 20 DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr, ee 9, Jahrgang/ Nr. 244/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Vorläufiger Burgfriede in Bonn Die Auseinandersetzungen innerhalb der Koalition sollen bis zur Rückkehr des Kanzlers ruhen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Das Bundeskabinett behandelte am Montag auf einer mehrstündigen Nachmittagssitzung die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Koalition und die Beschlüsse des Finanzausschusses des Bundestages zur Steuerreform vom 14. Oktober. In beiden Fällen konnte die Aussprache nicht abgeschlossen werden. Hinsichtlich der Auseinandersetzungen zwischen FDP und CSU, CDU und FDP,. FDP und BHE Wurde beschlossen, den Fraktionen nochmals Gelegenheit zu internen Besprechungen zu geben. Das Kabinett will sich erst nach der Rückkehr des Bundeskanzlers aus Paris und Washington wieder mit diesen Dingen befassen. Zu den Beschlüssen des Bundes- tagsausschusses hinsichtlich der Steuerreform sind Ressortbesprechungen unter Vor- Sitz von Vizekanzler Blücher angesetzt worden. am Montagvormittag empfing Bundes- kanzler Dr. Adenauer eine Delegation des BHE, die von Minister Oberländer angeführt wurde. Als entscheidende Forderung wurde dabei vom BHE die Unterstellung des Lastenausgleichsamtes unter das Vertriebe- nenministerium, statt wie bisher unter das Finenzministerium bezeichnet, diese Zusage soll dem BHE anläßlich der Kabinettsbildung gegeben worden sein. Anscheinend bestehen aber keine bindenden Verpflichtungen. In Kreisen der CDU/ CSU werden nach wie vor Bedenken dagegen laut. Man vertritt dort die Ansicht, daß die Ausgabenseite des La- stenausgleichs der Kontrolle des Finanzmini- steriums unterworfen bleiben müsse. Teil- nehmer an der Besprechung, die dem BHE angehören, äußerten anschließend, der Kanz- ler habe durchaus Verständnis gezeigt. Aus diesem Grunde sei man mit einer kurz- fristigen Vertagung einverstanden, der von der Fraktion beschlossene Anspruch ein- schließlich der Drohung, gegebenenfalls aus dem Kabinett auszutreten, bleibe aber wei- terhin bestehen. Der BHE veröffentlichte bei dieser Gelegenheit acht sozialpolitische For- derungen und erklärte, daß die soziale Neu- ordnung des deutschen Volkes vor der Wie- deraufrüstung wenigstens begonnen sein müsse. Dazu gehörten die Durchführung des Heimkehrer-Entschädigungsgesetzes, die Er- höhung der Kriegsbeschädigtenrenten, die Annahme des BHE- Antrages auf Weih- nachtsbeihilfen, die Ausdehnung des Kinder- beihilfegesetzes guf die Kinder von Arbeits- losen und Rentenempfängern und die Ver- abschiedung der Lastenausgleichsnovellen noch vor Weihnachten. Zuvor waren die beiden CSU-Minister Fritz Schäffer und Franz Josef Strauß eben- falls beim Bundeskanzler. Dabei standen die Differenzen zwischen der CSU und der FDP im Vordergrund des Gesprächs. Die der FDP angehörenden Bundesminister suchten den Kanzler am Nachmittag vor der Kabi- nettssitzung auf, um auch von ihrem Stand- punkt aus diese Meinungsverschiedenheiten Au erörtern. Der„Schlagwechsel“ zwischen FDP und CSU wurde indessen am Montag fortgesetzt, obwohl die Unstimmigkeiten zwischen Bundesminister Strauß und dem Minister der FDP, wie es in einem Regie- zungkommuniqué heißt, beigelegt werden konnten. Die Pressestelle der CSU meinte zu den Ausführungen des Fraktionsvorsit- zenden der FDP, Dr. Dehler, in Nürnberg, dieser habe„sowohl verbaler Unflätigkeit Wie sachlicher Verantwortungslosigkeit die Krone aufgesetzt“, als er in Nürnberg Ma- terial verwendet habe, das aus dunklen Quellen stamme und ausschließlich zur Dif- famierung der deutschen Bundesregierung bestimmt gewesen sei. Die Behauptung Deh- lers, Minister Strauß sei nach Paris geschickt worden, um den französischen Regierungs- chef zu stürzen, wurde als eine politische „Wildwestvorstellung“ bezeichnet. Es fehlt in der Christlich- Demokratischen Union nicht an Stimmen, die dem Bundes- kanzler empfehlen, die Freien Demokraten und den BHE aus der Koalitionsverantwor- tung zu entlassen. Der Druck, der im Augenblick versucht werde, müsse im Zu- sammenhang mit der Außenpolitik und mit der für Grundgesetzänderungen benötigten Zweidrittelmehrheit gesehen werden. Im Bundeskanzleramt scheint man dagegen der Ansicht zu sein, daß nicht zuletzt die Auf- regungen um die Landtagswahlen die Ge- müter mehr erhitzen, als für eine gute Koalitionspolitik günstig sei. Warnung vor zusätzlichen Ausgaben Mit einem eindringlichen Not- und Hilfeschrei wandte sich der Bundesminister der Finanzen, Dr. Schäffer, am Montag an die Oeffentlichkeit. Unter der Ueberschrift „Weniger Einnahmen— mehr Ausgaben, ein gefährlicher Weg für die Aufrechterhal- tung der Ordnung der Finanzen“, gab sein Haus eine Mitteilung an die Presse heraus. Darin wird vorgerechnet, daß sich bei den Beschlüssen des Finanz- und Steueraus- schusses des Bundestags zur Steuerreform allein bei der Einkommensteuer eine Min- dereinnahme von 410 Millionen Mark er- geben werde. Die Ablehnung der Umsatz- steuererhöhung für den Großhandel koste weitere 125 Millionen Mark. Das in der 48. Sitzung des Bundestags verabschiedete Rentenmehrbetragsgesetz bringe eine zu- sätzliche unmittelbare Belastung von 136 Millionen Mark. Die bisher beratenen An- träge zum Bundesversorgungsgesetz sähen Verbesserungen fast sämtlicher Leistungen der Kriegsopfer versorgung vor. Auch dies bedeute für den Bund eine zusätzliche Be- lastung. Heute Saarverhandlungen in Paris In Bonn wurde am Vorabend ein neuer Saarplan diskutiert Bonn.(dpa/ UP) Regierungskreise und Par- lamentarier diskutierten am Vorabend der Verhandlungen Adenauers in Paris in Bonn einen neuen Saarplan, der den Abbau der Be- schränkungen der deutsch- saarländischen Wirtschaftsbeziehungen vorsieht. Die fran- zösischen Wirtschaftsinteressen an der Saar sollen dabei nicht angetastet werden. Um das Ziel dieses Planes zu erreichen. soll die Bun- desregierung aus EZU-Ueberschüssen Frank- reich langfristige Mittel zur Verfügung stel- len, damit der Wirtschaftsplan von Mendeès- France verwirklicht werden kann. Es ist noch nicht bekannt, ob sich die Bundesregie- rung diesen Plan zu eigen macht. Auf Alle Fälle würde seine Verwirklichung die Er- füllung der beiden deutschen Grundforde- rungen voraussetzen: 1. Jede Lösung soll nur ein Provisorium bis zur endgültigen Regelung im Friedensvertrag sein. 2. Die politischen Freiheiten an der Saar müssen wieder- hergestellt werden. Ueber den neuen Saarplan haben am Mon- tag in getrennten Besprechungen Bundes- wirtschaftsminister Professor Erhard mit den drei Führern der Saar-Opposition, Ney, Becker und Conrad, die auch vom Bundes- kanzler empfangen worden waren. und die FDP-Fraktion im Beisein von Bundeswoh- Antwort aus Ludwigshafen Oberbürgermeister Bauer vertei Ludwigshafen.(Eigener Bericht) Vor dem Stadtrat von Ludwigshafen nahm am Mon- tag Ober bürgermeister Valentin Bauer zu den Aeußerungen Stellung, die der Mann- heimer Oberbürgermeister Dr. Hei merich und Ministerpräsident Gebhard Müller vor dem Luther-Ausschuß zur Vorbereitung einer etwaigen Reform der innerdeutschen Ländergrenzen vor kurzem gemacht hatten. Die Aeußerung Dr. Heimerichs, daß der mein in Zukunft keine Ländergrenze mehr bilden solle, und daß man die Wirtschafts- gebiete Mannheim-Ludwigshafen zusammen- bringen müsse(ähnlich wie Hamburg und Altona), habe in der Ludwigshafener Be- Wlkerung, besonders in der Geschäftswelt, erhebliche Beunruhigung hervorgerufen. Ministerpräsident Müller habe erklärt, er Wüßte, wie das Problem Mannheim-Lud- Vigshafen zu lösen wäre, wenn er zu ent- scheiden hätte. Wie er das tun würde,„daß weil nicht nur er, das wissen wir auch“. Da die künftigen deutschen Ländergrenzen allein von der Stellungnahme der betreffen- den Bevölkerung abhingen, sei allen diesen Aeußzerungen keine allzu große Bedeutung f beizumessen,„aber sie zeigen uns, welche Absichten man mit der Pfalz und mit un- serer Stadt verfolgt“. Ludwigshafen habe keine Veranlassung, diesen Ambitionen entgegenzukommen. Bei gründlicher Prüfung jener Aeußerungen mme man zu dem Schluß, daß nicht nur die Sorge um das Wohl der Bevölkerung, sondern die Absicht, die Steuerkraft der Hier ansässigen Industrie in die eigene Kasse zoder gar in den Schwabensäckel zu leiten“, micht ohne Einfluß gewesen sei. Die Lud- dete bakener Geschäftswelt habe in den etzten Jahren alle Anstrengungen gemacht 9 0 sich große Verpflichtungen aufgeladen, um mit Unterstützung der Stadtverwaltung, 8 bis an die Grenze ihrer finanziellen eistungsfähigkeit geht, unserem Stadtzen- 50 einen großstädtischen, aber nicht lu städtischen Charakter zu geben“. 5 diesem Bemühen werde Ludwigshafen . und nicht daran denken, seine elbständigkeit aufzugeben oder auch nur % einzuschränken. Oberbürgermeister Bauer digt die Selbständigkeit der Stadt petonte dabei ausdrücklich, daß Ludwigs- hafen wie bisher mit der Nachbarstadt und der übrigen Narchbarschaft freundschattlich zusammenarbeiten wolle, um Fragen von gemeinsamen Interesse gemeinsam zu lösen. Der Bundestagsabgeordnete und Stadt- rat der SPD, Justizrat Wagner, bemerkte dazu, er könne sich eine Vereinigung des rechtsrheinischen und des linksrheinischen Wirtschaftsgebietes sehr gut vorstellen. nungsbauminister Dr. Preusker verhandelt. Teilnehmer an der Aussprache zwischen Er- hard und den Saar- Politikern erklärten im Anschluß an die Konferenz. daß auch jede Lösung der wirtschaftlichen Probleme an der Saar von einer frei gewählten Saarregierung bestätigt werden müsse. In Bonner Regierungskreisen wird im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zu den Pariser Saarverhandlungen betont, man müsse zunächst definieren, was Paris unter „Europäisierung“ verstehe, ehe man dar- über verhandeln oder dazu Stellung nehmen könne. Saarexperten aller Fraktionen wei- sen darauf hin, daß selbst der Schöpfer des Planes einer Europäisierung der Saar, van Naters, klar ausgesprochen habe, daß mit der Ablehnung der EVG auch die europäische Lösung für die Saarfrage gescheitert sei. Der Saar-Experte der SPD, Dr. Karl Mommer, sagte am Montag in einem Rund- funk-Interview, alle deutschen Parteien seien sich darin einig, Frankreich auf wirt- schaftlichem Gebiet an der Saar soweit wie möglich entgegen zu kommen. Nach Mom- mers Ansicht wäre das der Fortbestand der gegenwärtigen Zoll- und Währungsunion bis zu einem Friedensvertrag. Es habe sich Allerdings gezeigt, daß die Saar wirtschaft bei dem gegenwärtigen Zustand schlecht weg- komme. Die Wünsche der Saarbevölkerung müßten daher bei einer vorläufigen Rege- lung gehört und berücksichtigt werden. Im Hinblick auf die Berichte aus Bonn, hält man in Paris ein Uebereinkommen in der Saarfrage zwischen der Bundesrepublik und Frankreich auf der Grundlage folgender Regelung für durchaus denkbar: 1. Die Saar wird der Brüsseler Paktorganisation unter- stellt. 2. Die deutschen Parteien an der Saar werden zugelassen. 3. Die französisch-saar- ländische Wirtschaftsunion wird schrittweise auf Deutschland ausgedehnt, und 4. Die end- gültige Lösung der Saarfrage bleibt einem Friedensvertrag vorbehalten. Dienstag, 19. Oktober 1954 e Wohltuende Schlichtheit zeichnet die englische Königin sowohl vor ihr em Gast, Kaiser Haile Selaisse von Aethiopien (Mitte), wie auch vor nrem Gemahl, dem Herzog von Edinburgh, aus. Sie läckelt ganz ein- fach und eine Welt liegt ihr zu Füßen. Oder lächelt hier die Königin vielleicht gar über die standbildähnliche Pose, in der die beiden Herrn an rer Seite auf diesem Bild der Nach- welt erkalten bleiben wollten? Bild: Keystone Sowjetzonen- Wahlergebnis wie erwartet „99,3 Prozent stimmten für die Kandidaten der Nationalen Front“ Berlin.(UP) Die kommunistisch gelenk- ten Einheitswahlen zur Volkskammer in der Sowjetzone haben das vorher erwartete Er- gebnis gebracht: Nach einer Mitteilung des amtlichen Wahlausschusses der Zone entfal- len 99,3 Prozent der am Sonntag bei den sogenannten„Volkswahlen“ abgegebenen Stimmen auf die kommunistische Einheits- liste. Ungültige und Gegenstimmen, die zu- sammengezählt wurden, sollen demnach nur 0,7 Prozent betragen. Die Wahlbeteiligung wird für die Volkskammerwahl mit 98,4 Pro- zent beziffert. Ein ähnliches Ergebnis ist auch von der gleichartigen Einheitslisten- Abstimmung für die Ostberliner Stadtver- tretung gemeldet worden. Hier sollen sich bei einer Wahlbeteiligung von 97,7 Prozent ebenfalls 99,3 Prozent der Wähler für die kommunistische Kandidatenliste entschie- den haben. Die ungültigen und ablehnenden Stimmen in Ostberlin wurden mit insgesamt 5761 angegeben. Eine Möglichkeit der Ablehnung war den „Wählern“ nach dem östlichen Wahlschema nicht gegeben, da auf den Stimmzetteln die Kreise für ein„Ja“ oder„Nein“ fehlten. Der vorgeschriebene Wahlakt bestand darin, den Wahlzettel mit der Aufschrift„Ich stimme für die Kandidaten der Nationalen Zwiscen Gesfern und Morgen Dem Abschluß eines Freundschaftsver- trages mit den Vereinigten Staaten hat das Bundeskabinett am Montag vorbehaltlich einiger redaktioneller Aenderungen zu- gestimmt. Das Ratiflzierungsgesetz geht jetzt an Bundesrat und Bundestag. Eine Delegation von Widerstandskämpfern wurde am Montag in Bonn vom Bundes- präsident Heuss empfangen. Die Wider- standskämpfer nehmen zur Zeit an dem Kongreß des Freien Internationalen Bundes der Internierten und Deportierten des Widerstandes teil. Auch das Präsidium des Bundestages gab am Montagabend aus die- sem Anlaß im Bundeshaus einen offiziellen Empfang. Ein neuer Landesverratsprozeß begann am Montag vor dem Bundesgerichtshof gegen den in die„Vulkan-Affäre“ verwickelten Angestellten Ernst Josef Siebel aus Düssel- dorf. Die Anklage wirft Siebel vor, im Herbst 1952 Beziehungen zu dem Ostberliner„In- stitut für wirtschaftswissenschaftliche For- schung“, einer sowjetzonalen Spionageorga- nisation, angeknüpft und bis zu seiner vor- übergehenden Verhaftung im April 1953 fortgesetzt zu haben. Nach Westberlin geflohen sind, nach Mel- dungen des Berliner Informationsbüros West. der Leiter der Abteilung Staats- und Wirt- schaftspolitik in der sowjetzonalen LDP. Hans Müller, der Organisationsleiter im Be- zirksverband Rostock der Sowjetzonen CDU, Kreibig, und der 32jährige Sohn Robert des ehemaligen Kaderchefs der D, Franz Dah- zem, Robert Dahlem. Vom Orient-Expreß zertrümmert wurde am Sonntagabend ein Personenkraftwagen an einem beschrankten Bahnübergang östlich von München. Von den vier Insassen wurden drei getötet. Die Frau des Fahrers liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen im Kran- kenhaus. Die Ursache des Unglücks ist noch ungeklärt, weil der Schrankenwärter durch umherfliegende Trümmer des Fahrzeugs schwerverletzt wurde und noch nicht ver- nehmungsfähig ist. Der Stellvertreter Marschall Titos, der jugoslawische Vizestaatspräsident Kardelj, ist in Begleitung des Präsidenten der Volks- republik Kroatien, Dr. Bakaric, am Montag aus Stockholm kommend in Hamburg einge- troffen, und noch am Nachmittag nach Hol- land weitergereist. Nach einem Besuch in Paris wollen die beiden Politiker in Bonn mit Bundeskanzler Adenauer zusammen- treffen. Haile Selassie, der Kaiser von Aethiopien, wird für Anfang November zu einem offi- ziellen Besuch in Hamburg erwartet. An- schließend ist ein Besuch in Bonn geplant. Uper die Wiederbewaffnung der Bundes- republik hatte der amerikanische Außen- minister Dulles am Montag eine längere Aussprache mit Präsident Eisenhower. Auf die Frage nach den Aussichten der bevor- stehenden Verhandlungen in Paris antwor- tete Dulles, er habe nicht die Absicht,„in Optimismus zu machen“, er werde sich jedoch darum bemühen, daß bei den Verhandlungen das Bestmögliche erreicht werde. Für die Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO sprachen sich am Montag in der außenpolitischen Debatte des norwegischen Parlamentes, mit Ausnahme der Kommu- nisten, alle Parteien aus. 5 Vor dem britischen Unterhaus wird der britische Außenminister Eden, heute, Diens- tag, eine außenpolitische Erklärung über die Londoner Neunmächtekonferenz und über die am Mittwoch beginnenden Pariser Ver- handlungen abgeben. Wegen Spionage wurde von einem fran- zq6sischen Gericht eine ehemalige Stenogra- phin im französischen Außenministerium zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Sie war für schuldig befunden worden, im Jahre 1952 Informationen an Jugoslawien ver- raten zu haben. 5 Die neue Grenze zwischen der italieni- schen und der jugoslawischen Zone von Triest wurde von einer Grenzkommission, der amerikanische, britische und jugosla- wische Sachwerständige angehören, gekenn- zeichnet. Die Grenzziehung erfolgte auf Grund des vor kurzem zwischen Jugoslawien und Italien abgeschlossenen Abkommens über Triest. Der irakische Ministerpräsident Nuri es Said hat am Montag seinen neuntägigen Be- such in der Türkei beendet. In Istanbul hatte er täglich Besprechungen mit türkischen Politikern geführt. Vor seinem Abflug be- zeichnete Nuri es Said einen Beitritt des Irak zum türkisch- pakistanischen Pakt als „möglich, aber im Augenblick nicht zur De- batte stehend“, Front“ zusammenzufalten und ohne Um- schlag in die Urne zu werfen. Die Benut- zung der Wahlkabine wurde fast überall durch die kommunistischen Funktionàre verhindert, so daß die Wahlhandlung offen vorgenommen werden mußte. Dadurch wa- ren die Wähler in fast allen Fällen der Mög- lichkeit beraubt, auf den Stimmscheinen inre Ablehnung zu äußern oder den Zettel ungültig zu machen. Eine Ablehnung der ge- samten Wahlmethode und der kommunisti- schen Kandidaten war lediglich durch Fern- bleiben von der Abstimmung möglich. Da- mit war jedoch die Gefahr einer späteren Verfolgung verbunden, da jeder Wahl- berechtigte namentlich erfaßt war und sein Nichterscheinen auf den Wahllisten ver- merkt wurde. 5 In zuständigen Kreisen Bonns wurde am Montag zu den Volkskammerwahlen in der Sowjetzone erklärt, Verlauf und Ergebnis hätten bestätigt, daß es sich nicht um eine freie Wahl, sondern nur um eine„Farce“ gehandelt habe. Die freie Welt werde aus diesen Wahlen nicht den Schluß ziehen können, daß es sich um eine freie Meinungs- außerung der 18 Millionen Deutschen hinter dem Eisernen Vorhang gehandelt habe. Die Gewählten hätten in Wahrheit keine demo- Kkratische Legitimation. Auch diese Wahlen hätten wiederum erwiesen, daß der deutsche Bundestag die einzige frei gewählte derire- tung des deutschen Volkes sei. Giehe auch Kommentar auf Seite 2) Frankreich verliert seine Besitzungen in Indien Pondichery(Indiem).(UP) Die Gemeinde- räte der französischen Enklaven in Indien haben sich hier am Montag mit 170 gegen acht Stimmen für einen Anschluß an die indische Republik ausgesprochen. Dieser Beschluß führt zum Ende der französischen Kolonial- herrschaft auf dem indischen Subkontinent, da zwischen den Regierungen Indiens und Frankreichs vereinbart worden war, daß die Entscheidung der Gemeinderäte für das Schicksal der französischen Besitzungen in Indien bindend sein soll. Der Verlauf der Abstimmung hat nicht überrascht. da die meisten der Gemeindevertreter aus Pondi- chery, Karikal, Lanam, Mahe und Chander- nagore schon vorher für Indien optiert hatten. Die französische Herrschaft auf dem indi- schen Subkontinent geht auf das Jahr 1674 zurück. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts hatte Frankreich über die französische Ost- Indien-Kompanie weite Gebiete Indiens be- herrscht. Nach siebenjährigen kriegerischen Auseinandersetzungen mit Großbritannien hatte Frankreich jedoch im Jahr 1763 bis auf die letzten kleinen Enklaven allen Einfluß in Indien eingebüßt. — 28 l* e 22 8 8—* MORGEN Dienstag, 19. Oktober 1954/ Nr. 24 Dienstag 19. Oktober 1934 Der einheitliche Volkswille Die Wahlen zur Volkskammer in der so- Semammten„Deutschen Demokratischen Re- Publik“ sind vorüber. Kaum jemand dürfte mit Spannung auf das Ergebnis gewartet Haben. Es fiel so aus, wie es nach allen Vor- bildern ausfallen mußte. Die Praxis der Justiz in der Sowjetzonen-Republik, manche erregte Diskussion in den Betrieben, manche taktische Rücksichtnahmen der Machthaber Auf die Volksmeinung lassen genügend er- kennen, daß die Stimmung dort in Wirklich- keit nicht so einheitlich ist, wie die organi- Sierte„Wahl“ sie in Erscheinung treten las- sen möchte. Aus dieser Pflichtabstimmung Seht aber entsprechend wieder eine, Volks- Kammer“ hervor, die zu allem, was die Re- Sierung ihr vorschlägt, stets kritiklos ja sagen wird. Ein bequemes Regieren— aber nach wie vor ohne echte demokratische Legitimation. Wie anders in Bonn. Manchmal wünschen Wir uns etwas mehr Einmütigkeit bei uns. Im Rommentar der Samstagausgabe führten wir Beispiele an für eine übergroße Starr- Kköpfigkeit, mit der Regierungsparteien und Opposition sich sträuben, auch einmal einen Gedanken von der anderen Seite anzuer- kennen. Wir müssen das heute etwas er- gänzen. Beim Nachlesen in den Protokollen der Bundestagsdebatte über die Londoner Beschlüsse fanden wir doch zweimal den Vermerk:„Beifall bei der Spo und bei den Reglerungsparteien“. Einmal erreichte dies der Oppositionsführer Ollenhauer, als er über den Begriff der Neutralisation oder Neutralisierung sprach. Er sagte, die Vor- Stellung, man könne ein Land wie Deutsch- Land im irgend einer Weise aus dem politi- schen, wirtschaftlichen, wenn Sie wollen auch militärischen Gegebenheiten einfach auslelammern und inmitten Europas ein Va- kuum schaffen sei absolut irreal und ent- spreche in keiner Weise der sozialdemokra- tischen Auffassung.“ Das zweitemal galt der Beifall von links bis rechts dem Bundes- Kamzler, als er bekannte:„Frieden, meine Damen und Herren, muß erarbeitet werden, Frieden muß mit Konsequenz und mit Zä- Higkeit und mit ruhiger Ueberlegung herbei- geführt werden, und der Friede muß auch verteidigt werden— nicht mit den Waffen des Krieges, sondern mit den Waffen der Gesinnung und den Waffen des Beispiels“. Gewig, ansonsten zerstritt man sich Über Wege und Methoden deutscher Politik. Aber es ist doch auch nicht wenig, wenn man sich bei solchen grundsätzlichen Bekundungen einer Gesinnung nicht scheute, durch allge- meinen Beifall etwas Gemeinsames zu be- zeugen. Und wir wollen hinzufügen: auch Einmütigkeit ist etwas, was in Staaten, in denen der Volkswille etwas gelten soll, er- arbeitet werden muß. Befohlene Einigkeit Hat keinen Sinn, sie ist vor allem nicht ver- läglich, weil morgen der Befehl anders lau- ten kann als heute. Deshalb meinen wir, die kleine Spur von Einigkeit im Bundestag sei für die Umwelt Deutschlands mehr wert als die große und beständige Einigkeit, die in der DDR vorexerziert wird. Und wir wol- Jen uns darüber freuen. E. K. Churchill in alter Frische Sir Winston Churchill denkt nicht daran, zu seiner Entlastung einen Teil der schwe- ren Bürde seines hohen Amtes auf die jün- geren Schultern Edens zu verlagern. Wenn gleich der nahezu 80 jährige Premier sich wohl nicht verhehlen kann, daß er älter ge- Worcdlen ist, hält er sich offenbar noch nicht Für zu alt, um der Regierung Ihrer Majestät weiterhin uneingeschränkt vorzustehen. Das ist die Schlußfolgerung, die aus der Art gezogen wird, wie Churchill jetzt sein Kabinett umgebildet hat. Selbst viele seiner Partelanhänger werden von dieser„kleinen Lösung überrascht worden sein. Denn nach dem Parteitag der Konservativen in Black- pool erwartete man auch in Parteikreisen, dag Churchill seinen einstigen Nachfolger Anthony Eden, zur Erledigung der Aufgaben des Premierministers heranziehen werde, um diesen auf zukünftige Pflichten vorzuberei- ten. Und Butler und Me Millan, so nahm man an, werde der Ministerpräsident in Aus- gangspositionen für die ihnen zugedachte Aufgabe bringen, eines Tages gemeinsam Die Nachbarn vertragen sich weniger gut mit Eden das Erbe des„großen alten Man- nes“ zu übernehmen, Doch nichts dergleichen ist eingetroffen. Churchill hat sein Kabinett umgebildet nach einem Rezept, das wohl Ausschließlich er ganz persönlich im Augen- blick für nützlich hält. Er ließ darüber hinaus keinen Zweifel, daß er auf seinem Posten auszuharren gedenke. Es ist schwer, sich in die Seele dieses außerge wöhnlichen Staatsmannes hinein- zudenken, der uns höchst lebendige Gegen- Wart und doch schon ein Stück Geschichte ist. Sieht er sein Bebenswerk noch nicht vollendet? Glaubt er, es in nächster Zukunft vollenden zu können? Man weiß, wie sehr er es sich wünscht, der Welt einen dauerhaften Frieden zu stiften, der auf einem vernünf- tigen Ausgleich zwischen Ost und West be- ruht. Jede Antwort auf diese Frage, die nicht von ihm selbst käme, wäre spekulativ. In London gibt es aber politische Beobachter, die sagen, der alte Herr sei zwar nur wenige Stunden am Tage voll arbeitsfähig, doch in diesen wenigen Stunden übertrage er immer noch alle seine Gefolgsleute an staatsmän- nischem Geschick und Können. Man spricht nun nicht mehr von Rück- trittsabsichten Churchills; man denkt nun eher wieder an Neuwahlen, die vielleicht im Herbst nächsten Jahres sein könnten, So. lange mag— wenn es das Geschick nicht anders will— der„große alte Mann“ das Steuer in der Hand behalten, so lange mag er mit seiner Erfahrung und Weisheit der Welt dienen im Sinne der ungezählten Men- schen in vielen Ländern dieser Erde, die mit ihm auf einen dauerhaften Frieden 2 e Whe Zuerst Adenauer und Mendeès-France Die deutsch- französische Aussöhnung im Mittelpunkt der Oktoberkonferenz Bonn, 18. Oktober Heute, Dienstag, beginnt in Paris eine Reihe von Konferenzen, man könnte auch von einer Kette sprechen, denn jede greift in die andere über, Am Dienstag treffen sich der Bundeskanzler und der französische Ministerpräsident. Sie wollen einmal außer- halb der offiziellen Treffen, unter vier Augen, alle die Dinge besprechen, die Deutschland und Frankreich, die aber auch das Verhältnis des Politikers Mendeès-France zu dem Politiker Adenauer berühren. Seit der Genfer Begegnung des fran- zö6ösischen Ministerprasidenten mit dem soWjetrussischen Außenminister und seit dem Scheitern der EVG machte man sich in Bonn Sorge, ob nicht doch der Zukunfts- traum des neuen Mannes“ am Quai d'Orsay die alte französisch- russische Allianz sei. Umgekehrt nahm man in Paris manche Aeuhßerungen aus dem Kanzleramt übel. Erst in London geriet die Unterhaltung etwas in Fluß. Dabei liegen beide Seiten keine Zwei- fel daran, daß sie die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich als den Eck- pfeiler jeder kontinentalen Zusammenarbeit und jeder europaischen Neuordnung betrach- ten wollen. Hier wird Paris ein sehr wich- tiger Zwischenabschnitt sein. Der Mittwoch, der 20. Oktober, ist dann für eine Vierer-Konferenz der Bundesrepu- Nehru mit Ho Chi Minh einig Erfolgreiche Unterredung mit dem Führer der Vietminh in Hanoi Tokio.(UP) Der indische Ministerpräsident Nehru traf am Montag auf seiner Reise nach Peking in Kanton ein. Nach einer Mitteilung des Senders Peking hat Nehru mit der ihn begleitenden Delegation nach einem kurzen Zwischenaufenthalt die Reise nach Peking kortgesetzt. Nehru hatte am Montagmorgen Hanoi, die neue Hauptstadt Nordvietnams, ver- lassen, wo er mit dem Kommunistenführer Ho Chi Minh zusammengetroffen war. Nehru und Ho Chi Minh haben, wie aus einem Kommuniqué hervorgeht, bei hren Be- ratungen am Sonntag„verschiedene An- gelegenheiten von gemeinsamen Interesse“ besprochen. Beide Staatsmänner seien an einer restlosen Erfüllung des Genfer Indo- china-Uebereinkommens interessiert, und Ho Chi Minh habe Nehru seine volle Mitarbeit an der Verwirklichung des Abkommens zu- gesagt. Ho Chi Minh habe erklärt, er bemühe sich, alle noch auftauchenden Probleme auf kriedlichem Wege zu lösen, damit die Länder Indochinas unabhängig und ohne Ein- mischung von außen leben könnten. Ab- schließend habe Ho Chi Minh auf die seit alter Zeit zwischen Indien und Vietnam be- stehenden Beziehungen hingewiesen und erklärt, er hoffe, dag diese Bindungen er- neuert und verstärkt werden könnten. Minidterpräsident Nehru habe dieser Auf- fassung voll und ganz zugestimmt. 8 „Die Beschießung des Festlandes hat ihren Zweck erfüllt“ New Tork.(dpa/UP) Der national-chine- sische Außenminister Dr. George Leh sagte in New Vork, die Militärbehörden seines Landes hätten die Beschießung des chine- sischen Festlandes eingestellt, weil der Zweck erfüllt worden sei. Dr. Veh bestritt, dag die USA die Einstellung der Beschie- gung verlangt hätten. Er betonte, daß die Kommunisten das Axtillerieduell begonnen hätten und daß geantwortet wurde, um die Batterien auf dem Festland zum Schweigen zu bringen. Auf die Frage, ob die amerika nische Militärhilfe für Nationalchina mit irgendwelchen Bedingungen verknüpft sei, antwortete der Außenminister, die USA stellten in allen Fällen die Bedingung, daß die Militärhilfe nicht für aggressive Zwecke verwendet wird. Er fügte hinzu:„Eine In- vasion des Festlandes würde von uns nicht als Aggression betrachtet werden“. Britische Streikbewegung hat ihren Höhepunkt überschritten London.(UP) Die britische Streikbewe⸗ Sung scheint ihren Höhepunkt überschritten zu haben. In London stehen zwar immer noch rund 34 000 Hafen- und Werftarbeiter — Ä— mae. sowie Leichter- und Schauerleute im Aus- Stamd. Doch in Liverpool, dem zweitgröhgten Hafen des Landes, haben etwa 2000 Arbeiter den Streik abgebrochen, so daß nur noch rund 7000 im Ausstand stehen. Eine Mas- sen versammlung der Hafenarbeiter in Sout- hampton, die am Montagabend stattfinden sollte, wurde um 24 Stunden verschoben, da die Mehrheit der Arbeiter zu erkennen gab, daz sie an einem Streik nicht interessiert sei. Die Hafenarbeiter in Hull haben die Aufforderung, sich dem Streik anzuschlie- Ben, bereits abgelehnt. In Birkenhead hin- gegen stehen noch immer sämtliche 1500 Hafenarbeiter im Streik. In einer Delegiertenversammlung des Londoner Omnibuspersonals wurde inzwi- schen am Montagabend durch Abstimmung beschlossen, nach Möglichkeit bis Mittwoch die Arbeit in vollem Umfang wiederaufzu- nehmen. Der Negus Negesti besuchte die Königin Für Großbritanniens Nahost-Pläne ist Abessinien von erheblichem Interesse Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen e London, im Oktober In der Mall, der breiten Prachtstraße, die vom Trafalgar Square unter dem Admirali- tätsbogen hindurch schnurgerade zum Buk- Kkingham Palast führt, sind wieder einmal die weißen Fahnenmasten errichtet, die auf hohen Besuch deuten. Sie überragen die Wip- fel der Alleebäume, deren Laub bereits eine herbstliche Färbung annimmt., und tragen an der Spitze anstatt des üblichen Flaggen- knopfes vergoldete Kronen, abwechselnd die britische Reichskrone in getreuer Nachbil- dung und eine merkwürdige Doppelkrone, die kast wie ein Mittelding zwischen einer Päpstlichen Tiara und einer Mauerkrone aussieht. Es ist die Nachbildung der Krone, mit der Seine Kaiserliche Majestät Haile Selassie I. am 2. November 1930 in Addis Abeba zum Negus Negesti, zum König der Könige, und Löwen von Juda gekrönt wurde. Von den Masten weht abwechselnd der Union Jack und die grün-gelb-rot gestreifte àthio- pische Flagge. Durch die breite Allee fuhr Haile Selassie, begleitet von seinem zweiten Sohne, dem Herzog von Harrar(Harrar ist das Stamm- land der gegenwärtigen äthiopischen, oder, Wie man wohl meist sagt, abessynischen Dynastie) und von einem Gefolge von Rasen und Demagatschen(das sind die Titel der höchsten feudalen Würdenträger seines Lan- des), im Staatslandauer mit Gardekürassier- eskorte in rotem und blauem Koller zum Buckingham Palast. Dort wohnte er als per- sönlicher Gast Königin Elisabeths und nahm Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen blik Frankreichs, Großbritanniens und der Vereinigten Staaten über den völkerrecht- lichen Status der Bundesrepublik vorgesehen. Das„Bonner Protokoll“ zur Beendigung des Besatzungsregimes, das den Deutschland- Vertrag ablöst, wurde inzwischen fertig- gestellt. Einige Meinungsverschiedenheiten sind noch vorhanden. Nach den vorliegenden Informationen soll ihre Behebung aber keine großen Schwierigkeiten bereiten. Am 21. 10. findet dann die„Siebener-Konferenz“ der künftigen Mitglieder des Brüsseler Pakt statt, die weiter über den Ausbau der„West- europäischen Union“ verhandeln werden. Die Aufnahme der Bundesrepublik und Ita- liens neben Großbritannien, Frankreich und den Benelux-Staaten, den ursprünglichen Teilnehmern, wurde schon in London ge- klärt. Ein großer Diskussionsgegenstand bleibt der von Mendès- France vorgeschlagene Rüstungspool. Am 22. Oktober schließlich treffen sich die Außenminister der 14 Staa- ten des Atlantikpakts. Sie werden, wie in London vereinbart, über die Aufnahme der Bundesrepublik und das Verhältnis der „Westeuropäischen Union“ zum Atlantikpakt Beschluß fassen. Da einige Staaten diese Neuregelung durch ihre Parlamente ratifi- zieren lassen müssen, gibt es eine Ueber- gangszeit. In ihr soll aber die Zusammen- arbeit bereits anlaufen. Betrachtet man den Fahrplan und unter- sucht ihn an Hand der„Londoner Schlußg- akte“, dann bringen die Herbsttage in Paris Wahrscheinlich keine Sensationen. Ihre echte Bedeutung erhalten sie durch den Versuch, das zwischen Deutschland und Frankreich vorübergehend gestörte Verhältnis wieder in „Ordnung“ zu bringen. In dieser Richtung wurde in den vergangenen 14 Tagen mehr Als sorgfältig und intensiv gearbeitet. Die Entsendung des Kabinettschefs des franzö- sischen Ministerpräsidenten Soutout zum Wochenend nach Bonn stellte einen wichti- gen Schritt dar. Sie berechtigt zu dem Schluß, dag man auf beiden Seiten bemüht ist, die Hürden abzubauen. Dabei sind schon sehr konkrete Ideen einer neuen Form und einer neuformulierten deutsch- französischen Arbeitsthese aufgetaucht und in die Diskus- sion geraten. Sie werden der eigentliche Gesprächs- Segenstand der heutigen Begegnung zwi- schen Mendes-France und Dr. Adenauer in dem Jagdschlößchen Marly, dem jetzt ein- gerichteten Gästehaus der französischen Re- gierung, sein. Auch das Saarproblem wird berührt werden. Aber der gesamte Mei- mungsaustausch soll nach dem Willen beider Politiker umfassender sein. Mit großer Aufmerksamkeit hat man in Bonn den Vor- an einem ihm zu Ehren veranstalteten Gala- diner teil, um sich dann zu einem Hrholungs- aufenthalt nach dem Kurort Bath zu bege- ben, wo er ein eigenes Haus besitzt. Dieses Haus in Bath ist voll von Erinnerun- Sen an eine Zeit, da Haile Selassie unter sehr viel bescheideneren Umständen in Eng- land wohnte. Als er zum ersten Male in die Hauptstadt des britischen Reiches kam, im Jahre 1936, da war er nicht der Gast des damaligen britischen Souveräns, sondern Wohrite zunächst bescheiden mit seiner Fa- milie in recht bürgerlichen Verhältnissen in London. Damals war der„Löwe von Juda“ nach der Eroberung seines Reiches durch das faschistische Italien in England im Exil. Aber die britische Oeffentlichkeit brachte schon damals dem verbannten Kaiser große Sympathien entgegen, der fünf Jahre lang in England dem Tag entgegen harrte, der ihn wieder in sein Reich unter dem Aquator zurückbringen sollte. Auch in den Zeiten, als seine Aussichten ihren Tiefpunkt erreichten, verlor Haile Selassie niemals die ihm in be- sonders hohem Grade eigene Würde. Und er ließ die Jahre des Exils nicht ungenützt ver- streichen. Er und die Mitglieder seiner Fa- milie widmeten ihre Zeit mit unermüdlichem Eifer dem Studium westlicher Organisations- formen in Staat und Gesellschaft, westlichen Erziehungsmethoden und allen möglichen Erscheinungen der modernen westlichen Zivilisation mit dem ausgesprochenen Ziel, diese Kenntnisse eines Tages ihrem eigenen Lande dienstbar zu machen. — stoß der französischen Zeitung„Part Presse“ verfolgt, die einen Vorschlag dez Ministerpräsidenten zur wirtschaftlichen Zu. sammenarbeit aufgriff. Beide Staaten Sollen gemeinsam mit Technikern und Kapital nem Industrien außerhalb jenes Raumes auf. bauen, den man bisher gerne als„strate. gisch exponiert“ bezeichnete. Die Ideen vc Mendes-France, den Kommunismus in erster Linie durch wirtschaftliche Gesundung unt soziale Anstrengung zu bekämpfen, finden auch bei der Bundesregierung offene Ohren Wenn sich die Diskussion um den, Rüstung pool“, den die Staaten des Brüsseler Paktez schaffen sollen, hier einbetten läßt, sin Synthesen zwischen der Bundesrepublik uni Frankreich durchaus denkbar. In Bonn sten man auch heute noch zur wirtschaftlichen Integration und zu Vorstellungen wie Nor- mung, Rationalisierung und Verpilligug durch gemeinsame Anstregungen. N Man wird gut daran tun, auch die Saar. frage als Glied in dieser Kette zu bewerten In den letzten Tagen war etwas der Ein“ druck entstanden, als könne sie zu den „seidenen Faden“ werden, an dem die Pa. riser Konferenz hänge. Das ist nicht gam richtig. Entscheidend bleibt, ob man überhau Voraussetzungen und neue Ansätze für de Verhältnis zwischen Deutschland und Frank. reich finden kann. Ausgehend von der Thesz dag die Aussöhnung beider Völker das Kernproblem der europaischen Lösung. will man sich in Paris vorantasten und den Versuch machen,„neue Ufer“ zu finden Dann dürfte auch die Regelung der Schwie- rigkeiten wegen der Saar keine allzugroßben Probleme mehr bieten. Der Wiener Regierungskur durch die Landtagswahlen bestätigt Wien.(dpa) Die Landtagswahlen im den vier österreichischen Bundesländern Wien, Nieder. österreich, Salzburg und Vorarlberg festigten die beherrschende Stellung der beiden Regie. rungsparteien, der österreichischen Volks. partei und der Sozialistischen Partei und schufen nach Ansicht politischer Beobachter die Grundlage für einen stabilen Regie- rungskurs. Von den 214 Mandaten, di in den vier Ländern vergeben wurden, er- hielten die OV 96, die SPOE 102, die Wahl. partei der Unabhängigen(WDU) 7 und dis als österreichische Volksopposition auftre.“ tende Kommunistische Partei neum. Als ein- zige Partei verzeichnet die Spo Gewinne Sie gewann in Wien sieben Sitze, in Vorarl. berg drei, in Salzburg vier und in Nieder- österreich einen Sitz. Als der Krieg 1939 ausbrach und als dann Italien im Sommer 1940 an der Seite Deutschlands in den Kampf eingriff, War füt Haile Selassie die Stunde gekommen, da ef aus dem Exil in sein angestammtes Land zurückkehren konnte. vom damals anglo- ägyptischen Sudan aus führte er eine as äthiopischen Patrioten gebildete„Befreiungs- armee“ an der Seite britischer Truppen ge- gen die Italiener im abessynischen Hochland und im April 1941 konnte er den Thron sel- nes alten Kaiserreiches wieder besteigen Abessynien hat seither in den Annalen det Nachkriegsjahre keine vordringliche Role gespielt. Haile Selassie wendete sein ganzes Interesse der Modernisierung seines Landes und ganz besonders der Entwicklung des r- ziehungssystems zu und hielt sich außenpoll- tisch zurück. Erst in diesem Jahre hat el eine rege Reisetätigkeit entfaltet. Er haf nicht nur die Vereinigten Staaten besucht von wo sein Land wichtige Wirtschaftshille empfängt, und bei dieser Gelegenheit auc Kanada und Mexiko bereist, sondern er hat auch Griechenland und Jugoslawien Staats- Visiten abgestattet. In London ist man e diesen Reisen des Negus lebhaft interessierb zumal sein Land, das ja im Norden an den Sudan und im Süden an die britische Kolo nie Kenya grenzt, ohnehin in der Planung für eine durch die bevorstehende Räumung der Suezkanalzone notwendig werdende Um. gestaltung der strategischen Pläne für die Verteidigung des Nahen und Mittleren Ostens eine wichtige Rolle spielen muß. — —— Politische Gespräche in Luxemburg und Belgien Im Abteil zwischen Koblenz und Luxem- burg geht es recht atlantisch zu. Ein franzö- sischer Sergeant, ein englischer Leutnant, ein amerikanischer Flieger. Aber trotz der Gesprächigkeit des Amerikaners versteht man sich kaum, denn der Engländer ist ein- silbig und der Franzose kennt kein Wort von einer anderen Sprache. Auch kein Wort deutsch, obwohl er Lothringer ist und seine Eltern noch zweisprachig waren. Sie hatten dem Jungen verboten, Deutsche zu lernen. Heute bedauern sie das. Eine Art von Ge- spräch spinnt sich erst an, als der Schnellzug in zwei schäbigen Bahnhöfen namens Igel und Wasserbillig je eine halbe Stunde Grenzkontrollen über sich ergehen lassen muß. Das Gelächter darüber hat atlantisches Ausmaß. Fahrt durch Luxemburgs herrliche Bu- chenwälder zu einem alten Bekannten, einem Landpfarrer. Er war vier Jahre in einem andern Buchenwald, ist aber als leiden- schaftlicher Europaer heimgekehrt. In seinem überaus gewählten Deutsch, das er mehr von Goethe und Schiller als von uns gelernt hat(er predigt französisch oder im luxemburgischen Platt), klagt er Stein und Bein über die Niederlage der europäischen Armee im französischen Parlament.„Europa ist mein Vaterland“, sagt er und zitiert:„Ans Vaterland, ans teure, schliegs dich an“ Seine Schwester, zu Besuch aus Paris, sieht die Dinge nüchterner, spottet über des Bru- ders Zitatenschatz, zieht die Londoner Akte der EVG vor,„weil nun die Engländer dabei sind und Mendes-France eine starke Hand Hat“. Die alte Köchin, die mit uns ist, ver- steht von all dem nur, daß es wieder eine deutsche Armee geben soll, und stimmt Plötzlich in ihrem Platt eine Art von alt- testamentarischen Klagegesang darüber an und zieht sich, als man ihr widerspricht, ge- kränkt zurück.„Sie glauben nicht“, sagt der Pfarrer,„wie tief das hier in den Leuten sitzt. Die Ardennenoffensive, dieser letzte Verzweiflungskampf des schwer verwunde- ten deutschen Löwen, war für die Luxem- burger, die sich schon befreit glaubten, ein schauerliches Erlebnis. Allein in unserer Gemeinde von knapp 700 Einwohnern sind dabei 30 Menschen umgekommen, die Hälfte wurden standrechtlich erschossen.“ Auch bei L. in Luxemburg, der als Ge- werkschaftsmamn die Stimmung im Lande gut kennt, höre ich, dag man im Großherzogtum in der deutschen Wiederauf- rüstung nicht nur wie sonst in Westeuropa ein notwendiges Uebel, sondern bestenfalls ein, leider notwendiges Riesenübel“ sſeht. „In Belgien“, meint er, werden Sie das anders finden. Hier sind wir zu nahe an der Grenze, auch durch unseren deutschen Dia- lekt.“ Es stimmt immer wieder traurig, wenn man hört und erlebt, wie tief uns gerade jene benachbarten Völker mißtrauen, die durch die Sprache mit uns verbunden sind, bei denen Zeitungen in deutscher Sprache erscheinen: Schweizer, Elsässer, Luxem- burger. Wirklich, die Belgier denken anders. Zwei Tage in Brüssel und Antwerpen, unter Wal- onen und Flamen, zwei Tage ausgefüllt mit sozusagen europäischen Gesprächen haben mich davon überzeugt, daß sie einer neuen deutschen Rüstung sehr vorurteilslos gegen- überstehen. Es geht ihnen gut, sie fühlen sich stark, auch durch ihr blühendes afrika- nisches Kolonialreich. Seit drei Jahrhunder- ten ist ihre Geschichte eine Geschichte der Invasionen. Sie sehen— mehrfach hörte ich die Wendung— in einer neuen, an den Westen gebundenen deutschen Armee„eine Doppelversicherung gegen Invasionen“: die deutsche und die kommunistische. Was selbstverständlich nicht bedeutet, daß sie für deutsche Soldaten schwärmen. Gespräch mit Jean Drapier, dem Führer der europhischen Bewegung im Lande. In seiner Begeisterung, seinem Schwung er- innert er an Henri Spaak. Aber wie dieser arbeitet er vor allem mit sachlichen, meist mit wirtschaftlichen Argumenten, wenn er durchs Land zieht und die Vereinigten Staa- ten von Europa sozusagen predigt. Er be- stätigt mir, was ich auch sonst hörte: die Belgier hätten die EVG der Londoner Lösung vorgezogen. In London, sagte mir ein flämischer Sozialist, habe man„viel Wasser in einen recht trinkbaren Wein ge- gossen“; und manche Leute schimpfen darum kräftig auf die Franzosen. Drapier ist davon überzeugt, daß der größte Teil seiner Lands- leute vor allem aus wirtschaftlichen Grün- den föderalistisch denkt. Wie überall begei- stert sich besonders die Jugend für den europäischen Gedanken. Aber auch die Ar- beiterschaft, was mir schon M. erzählt hatte, der als Ingenieur in einem großen Stahl- Walz werk viel unter Arbeitern lebt. M. schickte mich in Antwerpen zu F., einem Mann von über 70 Jahren mit einem rosigen, fast kindlichen Gesicht und mit einem schnee weißen Erzväterbart. Sie sind beide Mitglieder eines jener Bogenschützen; vereine, die in Belgien eine ähnliche Rolle spielen wie bei uns die Kegelklubs. Der Weg zu ihm führte mich durch die zweifel haftesten Hafengassen in eine zwischen riesige Lagerhäuser eingeklemmte Well⸗ blechbaracke. Dort betreibt der Greis, der früher Gymnasialprofessor War, dann aber die Nutzniegung einer Art von Kantine für Seeleute und Docker geerbt hat, seit einem Viertel jahrhundert einen einträglichen Aus- schank. Wir unterhielten uns, während er fortfuhr, die Kundschaft zu bedienen. In den drei Stunden, die ich bei ihm war, versuchte er immer wieder, das Gespräch mit seinen Gästen auf Politik zu bringen. Vergebens. Alle seine Bemühungen flelen bei den arbeitsmüden Männern in den Alkohol. Bis ein großer, überaus sympathischer Mann mit einem ungepflegten Schnauzbart und in einem speckig gewordenen Anzug aus schwarzem Leder kam, ein Kranführer.„Auf den hatte ich gewartet“, sagte der Alte, „denn mein Freund Loek ist der größte Poli- tiker im ganzen Hafen. Loek, hier ist ein Herr, der gern wissen möchte, was man in Belgien über die neue deutsche Armee denkt. Ein Freund von einem Vereinsfreund von mir.“ Etwas zögernd fügte er hinzu: „Ein Deutscher.“—„In Belgien oder in Flandern?“ fragte Loek.„Was die Wallonen denken, weiß ich nicht.“ Dann gab er mir freundlich die Hand und erzählte mir, es sei drei Jahre lang als Zwangsarbeiter in Deutschland gewesen und habe dann noch ein halbes Jahr in einem deutschen Gefäng- nis gesessen, wegen eines Sabotageakts an einer Maschine, und darum könne ihm nie- mand hier am Ort einen Vorwurf machen, wenn er heute für neue deutsche Soldaten sel. Er kenne im Hafen keinen vernünftigen Mann, der anderer Meinung sei, soweit die Leute überhaupt Zeitungen läsen, denn das täten die wenigsten. Und dann klagte er bitter darüber, wie schwer es sei, Arbeiter zu finden, die sich um die Gewerkschaften kümmerten, so daß alle gewerkschaftliche Arbeit von den Federfuchsern getan werde. Im übrigen erklärte er Henri Spaak für einen sehr großen Mann und Mendès-France für einen Querkopf.„Denn die EVG wäre besser gewesen, viel besser!“ Darüber waren sich Loelc und der Alte völlig einig. Und aud zwei andere Arbeiter, die Loek fast gewalt sam in ein politisches Gespräch verwickelte Und einig waren sie sich außerdem in ihrer Abneigung gegen die Wallonen. Am Abend bei M. einem Architekcten da als leidenschaftlicher flämischer National während des Krieges viel mit Deutschen verkehrt und darum später einige Schwie, rigkeiten gehabt hat. Hr bewohnt in 1 Altstadt ein Haus aus dem 15. Jahrhundgt das von Kunstwerken geradezu überduill. Seine Ansichten haben sich sehr gewande 5 aus dem flämischen ist sozusagen ein 27 päischer Nationalist geworden— wie 40 Pfarrer im Luxemburgischen. Er sieht de Lösung desen, was er„die flämische Fraß nennt, in einem Aufgehn Belgiens 5 Europa. Denn sein Haß gegen die Wallone“ ist unverändert groß, und was Holland 15 trifft, zitiert er das abscheußliche Wort 1 taires:„Canaux, Canards, Canailles“(Kana Enten, Kanallien). Als er das Zimmer vel läßt, meint seine gescheite Frau, die unter seinen politischen Leidenschaften 55 deren Folgen gelitten hat:„Wer mit 1 Familie und den Nachbarn streitet, wird 175 ein guter Bürger werden— auch kein 1 55 päischer.“ Es gehört in der Tat zu den a obachtungen, die man nicht nur in h immer wieder macht, daß sich Nen und benachbarte Völker schlechter 1 ander vertragen als solche, die verschiede a Sprachen sprechen und nicht allzu 16 beieinander wohnen. Damit stimmt 1 daß die Luxemburger uns tiefer mice e als der Belgier, ob es sich nun um Walle 5 oder um Flamen handelt.„Die klolag 1 hassen euch“, sagte M.„Aber sie sin 5 falsch, daß Sie, wenn Sie morgen nach l. 6 land kommen, nichts davon hören Wer 0 Eckart Pelel 2 od d dd e g. o nm en e.=.. g. A R 0 S d Fe ., ⏑ „ 2 — 0 8 92 —. 2 — 82 — 2 1 S„ chlag 55 lichen Zu. ten Sollen pital neus mes aul. u strate. Ideen von in erste dung und en, finden ne Ohren Rüstungs. er Paktez ägt, sind ublik und zonn sten haftlichen Wie Nor. rbilligung die Saar. bewerten der Ein- Zu den a die Pg. uicht gam 1 überhaup e für da nd Frank. der Thesg er das ösung und den u finden r Schwie. IZugroben gs kurs tätigt n den vier n, Nieder. festigten len Regie. n Volks. artei und eobachter n Regie aten, die rden, er- die Wahl. 7 und die n auftre-. . Als ein- Gewinne n Vorarl. 1 Nieder- ö 1 als dann der Selle k, War für ven, da er es Land Is anglo- eine aus efreiungs- pen ge. 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Der Schütze wWar sein Nachbar Faisan, der der Polizei berichtete, er glaubte, im Scheinwerferlicht einen Marsmenschen vor sich zu haben, der seine fliegende Untertasse repariert. Faison muß sich vor Gericht ver- antwrorten. * Der Bürgermeister der amerikanischen Stadt Erie(Pennsylvania), Thomas Flatley, sein Polizeichef Jack Martin und 40 weitere Personen wurden verhaftet und beschuldigt, an einer illegalen Glückspiel-Organisation beteiligt gewesen zu sein. Wie es heißt, soll die Organisation im Jahr einen Profit von 20 Millionen Dollar(84 Millionen DMW) ab- geworfen haben. Bürgermeister Flatley wird außerdem beschuldigt, Bestechungsgelder an- genommen zu haben. Er wurde später gegen eine Kaution von 1000 Dollar(4 200 DM) wieder freigelassen. Das amerikanische Verteidigungsministe- rium gab bekannt, daß alle in den USA sta- tionierten amerikanischen Soldaten einen Viertelliter Milch mehr täglich erhalten wer- den, um damit den Milchüberschuß„an den Mann zu bringen“. Die Erhöhung der täg- lichen Milchration auf drei Viertelliter geht auf eine Vereinbarung zwischen dem Vertei- digungs ministerium und dem Landwirt- schaftsministerium zurück, das auch die Ko- sten für die erhöhte Ration aufbringen wird. * Der Durchschnitts-Engländer des Jahres 1954 trinkt genau so viel Alkohol wie 1938, lebt in einem wärmeren Klima, verdient mehr Geld und— verstößt häufiger gegen des Gesetz als damals. Dies geht aus einer 300 Seiten langen Untersuchung hervor, die das offizielle Statistische Zentralamt in Lon- don veröffentlicht. Weitere Unterschiedlich- keiten gegenüber 1938 sind: Der Engländer reist heute weniger auf der Eisenbahn, er- kreut sich längerer Zeit beim Sonnenbaden, hat größere Aussicht, ein Auto zu besitzen, zur Universität zu gehen und— zu heiraten. Ein britisches Gericht hat entschieden, daß die städtischen Verkehrsbetriebe von Bir- mingham nicht berechtigt sind. allen Pensio- nären, die über 65 Jahre alt sind. in der Zeit zwischen 10 und 16 Uhr Freifahrt zu gewäh- ren. Eine Anzahl von Einwohnern Birming- hams hatte gegen diesen seit Jahren beste- henden Brauch geklagt und ihr Vorgehen da- mit begründet, daß auf diese Weise Miß brauch mit Steuergeldern getrieben werde. * Im Keller eines Londner Hauses wurde am Wochenende eine 25-Pfund-Bombe ge- funden, die vermutlich von den deutschen Zeppelinangriffen im ersten Weltkrieg stammt. * Um einen„Ausverkauf der Naturschön- beiten“ zu verhindern, beschloß der Schwei- zer Alpenklub in Bern am Wochenende, dem geplanten Bau einer Luftseilbahn am Vier- Waldtstätter See„mit allen Mitteln“ entge- genzuarbeiten. In einer Eingabe an die schweizerische Bundesregierung ersucht der Schweizer Alpenklub, die„Verschmelzung“ der Voralpen und Alpen durch Sessellifte und Drahtseilbahnen zu vermeiden. * Argentinien wird in Kürze seinen Bedarf an Zivilflugzeugen aus der eigenen Produk- tion decken können. Staatspräsident Peron kündigte in einer Rede vor den Angestellten der argentinischen Luftverkehrsgesellschaf- ten an, daß Argentinien von einem Tag zum anderen mit der Produktion von Flugzeugen beginnen könne. * Ein Ueberlebender der Atombomben- explosion von Hiroshima, der achtzehnjährige Student Ryo Chiba, liegt mit einer schweren Leukämie in einem Krankenhaus in Tokio. Er war vor einigen Monaten unter dem Ver- dacht einer Anämie eingeliefert worden. Die Aerzte stellten jedoch eine Leukämie fest, die sie auf die Einwirkung der radioaktiven Strahlen der Bombenexplosion zurückführen. Der Zustand des Studenten soll nahezu hoff- nungslos sein. Ryo Chiba war während der Explosion vor neun Jahren bei seiner Mut- ter und seiner Schwester, die beide ums Leben kamen. Wenn die Sirene heult: Schlagende Wetter! Warngerät soll Grubenkatastrophen verhindern/ Wissenschaftler schufen regelrechten„Robot-Chemiker“ Hannes, Hauer auf Zeche N., schob den Priem auf die andere Seite und fluchte leise:„Laßt uns man mit so'n wissenschaft- lichen Kram in Ruhe“. Da waren ein paar gelehrte Herren eingefahren, die sich in der nagelneuen Besucher Repräsentationskluft recht komisch ausnahmen: Sie zogen einen Blechkasten auf Schlittenkufen mit nach vorn.„Die wolln hier Schlittenfahren“, unkte einer.„Nun haltet mal den Schnabel!“ meldete sich der Steiger und fuhr feierlich fort:„Ihr erlebt heute hier den ersten Ein- Satz des ersten wirklichen Schlagwetteran- zeigers der Welt, und was das bedeutet, wißt ihr ja.“ Ja, das wußte Hauer Hannes besonders gut. Im vorigen Jahr hatte ihn eine kleine Schlag- wetterverpuffung gegen den Verbau gefegt. Noch heute war das im Rücken ab und zu zu spüren. Sie hatten eine kleine Methan- blase angebohrt. Nicht gefährlich weiter, aber es hätte weit schlimmer kommen können. Man riecht das verteufelte Zeug einfach nicht, und schliehlich füllt sich die Grubenluft hoffnungslos mit dem Gas an. Ein Funke genügt, um das explosible Ge- misch zu einer infernalischen Explosion zu bringen. Und schließlich wirbelt der feine Kohlenstaub auf, wird in der Luft zünd- fähig und eine zweite, oft noch stärkere Ex- plosion durchtobt das Grubengelände und erschlägt oder erstickt alles Lehen. Viele brave Kumpels hat das tückische Gruben- gas bereits auf dem Gewissen.„Kann man sein Auftreten nicht unterbinden?“ fragen viele Menschen sich, wenn sie von Schlag- wetterkatastrophen hören. Die„unterirdischen Gaswerke“ kann man nicht einfach verstopfen. Tief im Erd- innern lebt nämlich die Welt der Verwand- lung dessen, was einst blühte und grünte. Und wo sich dieser Verwesungsprozeß ver- gangener Vegetation abspielt, entsteht als ge- heimnisvolles Nebenprodukt Erdgas. In gro- Ben unterirdischen Hohlräumen, in Klüften und Falten der erkaltenden Erdrinde hat es sich zusammengeballt, ein aufgestauter Ex- plosionsstoff, der nur darauf wartet, daß er ausbrechen kann, wenn die mensch- lichen Maulwürfe vor Ort die Methangas- klüfte anbohren. Unvorstellbar komplizierte und kostspielige Maßnahmen sind notwen- dig, um dieser steten Gefahr entgegenzu- wirken. Jedes Bauteilchen ist darauf zuge- schnitten. Und doch kann es vorkommen, daß z. B. ein Pickel auf Metall fällt und den gefürchteten Zündfunken auslöst. Die Kum- pels vor Ort und die Betriebsführung müß- ten wissen, wann und wo in der Grube große Methangasmengen aus dem Berg austreten, um unverzüglich Gegenmaßnah- men zu treffen, mehr Wetter durch den Grubenbau zu schicken und die Kumpels in Alarmzustand zu versetzen. Ueber 20 Jahre haben Wissenschaftler aus aller Welt an dem Problem gearbeitet, einen zuverlässigen automatischen und auhßerdem selbsttätig warnenden Schlagwet- teranzeiger zu schaffen. Heute ist dieser Wunschtraum des Bergbaus endlich wahr geworden: Ingenieure einer Hamburger Firma haben das Problem gelöst und einen sogenemnten Mono-CH- Schreiber geschaf- fen, der den Methangehalt fortlaufend an- zeigt, aufzeichnet und bei Ueberschreitung des zulässigen Gasgehaltes eine Alarm- sirene in Tätigkeit setzt. Das nur 50 kg schwere Gerät ist zwar ein Meisterwerk der Feinmechanik, kann aber selbst im rauhe- sten Betrieb auf Kufen an jeden beliebigen Punkt vor Ort geschafft werden. Sein gan- zes Geheimnis ist eigentlich eine recht simple Schulweisheit: Die Verbrennung von Methan im Luftüberschuß erzeugt neben Kohlendioxyd auch Wasser. Der Schreiber betätigt sich nun aber als regelrechter Robot-Chemiker, saugt 20mal stündlich die Grubenluft an, verbrennt sie und macht schließlich sogar eine präzise Analyse der Verbrennungsprodukte! Ja, noch mehr: er mißt die verbrauchte Verbrennungsluft und schließt daraus mit absoluter Sicher- heit, so und soviel Prozent Methan sind in der Grubenluft enthalten, nicht mehr und nicht weniger. Hannes wird in den nächsten Tagen noch eine wichtige Person sein: Dem CH- Schreiber, den er künftig zu betreuen hat, wird noch der Besuch zahlreicher Bergbau- experten aus der ganzen Welt gelten, die diese revolutionierende Neuerung im Einsatz sehen möchten. KEHF Arbeiter als Erfinder Die größten Erfindungen kamen aus der Praxis „Zum Henker! Jetzt habe ich mich schon wieder mit diesen Stecknadeln gestochen!“, schimpfte der englische Arbeiter James Hayle. Dann nahm er einen Draht, bog eine Schlinge und legte das spitze Ende geschützt an. Niemand konnte sich jetzt stechen, und die Sicherheitsnadel war erfunden. Seife gab es schon vor Jahrtausenden, wenn auch ursprünglich nur als Heilsalbe. Ziemlich spät begann man an der französi- schen Mittelmeerküste Seife zu sieden. Eine Wäscherin aus Savona wusch an Bord eines Schiffes, das Olivenöl geladen hatte. Wäh- Der Prophet der modernen Technik Ein Besuch im Jules-Verne-Museum/ Dichterträume wurden Wirklichkeit An keinem anderen Platz der Erde wird uns der sprunghafte Fortschritt der Tech- nik so plastisch vor Augen geführt, wie im Jles-Verne-Museum in Nantes. Jules Verne, der große französische Uto- pist, wird immer eine Sonderstellung unter den Unterhaltungsschriftstellern einnehmen, denn er hat, einem Propheten gleich, all die technischen Errungenschaften die im 20. Jahrhundert selbstverständlich wurden, schon im 19 Jahrhundert vorausgeahnt. Kein Kind unserer Epoche staunt mehr über die Romane Jules Vernes, denn die Wirklichkeit hat vielfach die Phantasie dieses 1905 ver- storbenen Schriftstellers übertroffen. Wenn man sich aber vergegenwärtigt, daß seine Romane mit ihren technischen Problemen zu einer Zeit geschrieben wurden, als man Flie- gen noch für eine Utopie und das Unter was- serschiff für unmöglich hielt, wird man die Leistungen des Autors erst richtig würdigen. Schade, daß Jules Verne das Museum, das seine Vaterstadt Nantes ihm zu Ehren er- richtet hat, nicht selbst besichtigen kann. Was würde wohl in dem Kopf dieses Man- nes vorgehen, der nicht nur ein Phantast, sondern auch ein Mensch mit erstaunlichen naturwissenschaftlichen und technischen Kenntnissen war, wenn er sähe, wie sich seine Zukunftsträume tatsächlich erfüllt naben? Es ist ein hübscher Gedanke, daß das Jules-Verne-Museum neben den Erstaus- gaben der Werke des Dichters zeigt, in wel- cher Weise dessen Schilderungen Wirklich- keit wurden. Da ist beispielsweise seine in Hetzels „Illustriertes Magazin für Bildung und Er- holung“ erstmals erschienene Schilderung einer abenteuerlichen Ballonfahrt, die kühne Forscher in gewaltige Höhen führt. Sehen wir uns daneben ein Modell von Professor Piccards Stratosphärenballon an, und wir werden finden, daß die Wirklichkeit von der Prophezeiung gar nicht weit abgewichen ist. gehnlich verhält es sich mit dem 1869 er- schienenen Roman„20 000 Meilen unterm Meer“, der die spannende Erzählung von den Wunderfahrten eines riesigen Unterseebootes enthält. Wie haben die Techniker jener Zeit die Hände über dem Kopf zusammengeschla- gen über diese„unmögliche Phantasterei“! Neben der Erstausgabe des Werkes ist im Museum zu Nantes ein Modell des größten Unterseebootes der Welt abgebildet. Wenn dieses Schiff auch nicht genau die Grögßen- maße des Phantasieschiffes von Jules Verne erreicht— und zwar deshalb nicht, weil die moderne Schiffbautechnik die Vorteile von kleineren Unterseebooten erkannt hat— so ist es doch erstaunlich, wie sehr dieses nahezu 70 Jahre nach Erscheinen des Romans er- baute Schiff äußerlich der Beschreibung des Autors entspricht. Einsteigen zum Blindflug Die Deutsche Lufthansa bildet in Köln Piloten, Funker und Funkmaschi- nisten aus. In den Räu- men der ehemaligen Uni- versität stehen komische Geräte. Ein kleines Flug- zeug bewegt sich auf einem Podest hin und her, runter und rauf. An einem Tisch verfolgt ein Apparat, ein ferngesteuer- tes Gerũt, dieses Flugzeug und zeichnet genau die Kurven, Kurssteigerun- gen und Fälle an. In der Maschine sitzt der Pilot, der für den Blind- und Nachtflug getestet wird. Wenn er nachher seine Kurskarte sieht, ist er meistens ziemlich er- staunt, wie schlecht er geflogen ist. Das ganze nennt man in Fachkrei- sen den Linktrainer, nach dem Erfinder Link be- nannt. 5 Keystone-Bild rend des Waschens erkaltete das sodage- tränkte Wasser mit der eingeweichten ölge- tränkten Wäsche und es entstand Seife, da- mals ein Luxusartikel. Das automatische Ventil für Dampf- maschinen hat der Knabe Humphry Potter erfunden, der die Hähne für den Dampf- und Wasserzufluß einer Maschine bedienen mußte. Um mit anderen Kindern spielen zu können, verband er einen Hebel an der Ma- schine mit den Hähnen durch eine Schnur. Das Löschpapier erfand der Arbeiter einer englischen Papierfabrik; einmal vergaß er, dem Papierbrei Leim zuzusetzen. Der Fabrikbesitzer war außer sich, aber der Ar- beiter zeigte ihm, wie sauber dieses Papier Tinte aufsaugt, ohne die Schrift zu ver- wischen. Ein Florentiner Gärtner regte die Erfin- dung des Barometers an. Er hatte eine Pumpe mit einem besonders langen Saug- rohr angelegt, aber trotz eifrigen Pumpens stieg das Wasser nie höher als zehn Meter. Da wandte er sich an den berühmten Galilei um Aufklärung, der dadurch auf das Ge- wicht der Luft und auf den atmosphärischen Druck aufmerksam wurde. Die Liste der Arbeiter, die wichtige Er- kindungen gemacht haben, könnte seitenlang fortgeführt werden. Heute können Arbeiter in jedem fortschrittlichen Betrieb ihre neuen Ideen einreichen und verwerten. Gewinne im Zahlen- Lotto Berlin. In der Berliner Zahlenlotterie vom Sonntag, in der die Zahlen 26, 87, 52, 82 und 41 gezogen wurden, erhalten in der zweiten Gewinnklasse mit vier Treffern fünf Gewin- ner je 56 081,90 Mark. in der dritten Gewinn- klasse(drei Treffer) 1047 Gewinner je 138,65 Mark und in der vierten Gewinnklasse(zwei Treffer) 36 338 je 3,95 Mark. „Toter“ bittet um Entschuldigung Hann.-Münden. Unter der Ueberschrift „Klarstellung“ veröffentlichten die„Münden- schen Nachrichten“ am Samstag folgende Anzeige:„Die verfrühte und sehr verbreitete Nachricht von meinem Tode veranlaßt mich, alle diejenigen, die auf meinen Tod gewartet haben, wegen meines Verhaltens um Ent- schuldigung zu bitten. Ernst Krug. 2. Z. Kran- kenhaus Vogelsang.“ Der Inserent war àarn vergangenen Montag bei einer Kirmesfeier in Wiershausen(Kreis Hann.-Münden) mit einem Bierglas niedergeschlagen worden. Seitdem hielt sich in Hann.-Münden das Ge- rücht, daß er im Krankenhaus gestorben Sei. Wegen Trunkenheit auf dem Fahrrad Flensburg. Wegen Trunkenheit auf dem Fahrrad erhielt der 31jährige Seemann Fritz Zielinski aus Flensburg vom dortigen Schöf- kengericht zwei Wochen Gefängnis. Zielinski hatte im August in einer Flensburger Haupt- straße betrunken mit seinem Fahrrad ein Auto angefahren. Dieb aus Sammlerleidenschaft Iserlohn. Eine seltsame Sammlerleiden- schaft wurde einem britischen Offizier zum Verhängnis, in dessen Wohnung die Polizei eine große Menge von Barometern. Thermo- metern, Geschäftszeichen und Firmenschilder fand. Die Wände waren mit diesen„Tro- phäen“ regelrecht tapeziert, und darunter hingen auf Pappkarton geklebte Zeitungs- ausschnitte mit den Diebstahlsmeldungen. Wie die Iserlohner Kriminalpolizei mitteilte, hat der Offizler diese Gegenstände nachts von Apotheken, Drogerien und Geschäfts- häusern demontiert. Feuerwehr neben der Dreschmaschine Tönning(Schleswig- Holstein). Ein Ein- satz wagen der Feuerwehr des Kreises Eider- stedt hatte am Wochenende„Erntehilfe“ zu leisten. Auf einem Hof im Tümlauer Koog stand neben der arbeitenden Dreschmaschine die Feuerwehr in Bereitschaft. da sich das erst vor einigen Tagen eingebrachte feuchte Getreide bis zu achtzig Grad erhitzt hatte und jeden Augenblick die Gefahr bestand, daß Feuer ausbrach. Obwohl sich die Loh- diele bedenklich mit Rauchschwaden an- küllte, wurden die Drescharbeiten beendet, bevor es zu einem Brand kam. 65 jähriger gestand Mord Wuppertal. Der am Mittwoch unter dem Verdacht des Mordes an dem neunjährigen Schüler Horst Hartweger festgenommene 65jährige Rentner Jakob Heltorff aus Wer- melskirchen hat nach Längerer Vernehmung ein Geständnis abgelegt. Der Junge war seit dem 19. März verschwunden. Der Verdacht hatte sich schon damals gegen Heltorff ge- richtet, doch verliefen Untersuchungen er- gebnislos. Am Mittwoch wurde nun das Grundstück Heltorffs durchsucht und die Leiche in einem Erdloch gefunden. Heltorff gestand, daß er den Jungen in seine Woh- nung gelockt habe. um sich an ihm zu ver- gehen. Als Horst zu schreien begann, er- würgte er ihn. Die Leiche legte der Mörder zunächst in eine Ecke seines Schlafzimmers. Obwohl die Bevölkerung von Wermels- kirchen in den Abendstunden nach dem Kinde suchte und auch Heltorff befragte, ließ er die Leiche im Schlafzimmer liegen und ging zu Bett. In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages vergrub er den Toten. Vier zehnjährige tötete Fünf jährige München. Die Münchener Polizei hat ein Verbrechen aufgeklärt, dem am 12. Juni 1953 ein fünfjähriges Mädchen zum Opfer flel. Das Kind war von zwei vier zehnjährigen in be- denklichem Zustand bei der Mutter abgelie- fert worden, die es kurz darauf ins Kranken- haus brachte, wo es starb. Trotz einer Sektion konnte die eigentliche Todesursache nicht einwandfrei geklärt werden. Die Polizei stellte nun fest, daß eines der Mädchen dem Kind drei Schlaftabletten gegeben hatte, um zu sehen, wie sie wirken“. Die Täterin war damals noch nicht vierzehn Jahre alt und so- mit strafunmündig, so daß kein Verfahren gegen sie stattfindet. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Sind die Eier frisch Es gibt verschiedene Methoden, um zu er- kennen, ob die Eier frisch sind oder schon auf ein mehr oder minder ehrwürdiges Alter zurückblicken. Der Lebensmittelchemiker migt gewöhnlich die„Luftkammer“ im Ei oder er bestimmt das spezifische Gewicht. Beide ändern sich mit dem Alter des Eies in gewisser Weise. Wenn es aber auf hohe Genauigkeit ankommt, wenn zum Beispiel, Wie es in den letzten Jahren mehrfach ge- schah, Eier als„frisch“ oder sogar als„voll- krisch“ in den Handel gebracht werden, die diese Prädikate in keiner Weise verdienen, und wenn daraufhin ein Strafverfahren an- gestrengt wird, müssen präzisere Bestim- mungen ausgeführt werden. Neuerdings hat nun, wie die„Angewandte Chemie“ berich- tet, Or. Rößler ein eigenartiges Verfahren zu diesem Zweck ausgearbeitet. Er hat zeigen können, daß die Temperaturen, bei denen der Eidotter einerseits und das Eiklar an- dererseits gefrieren, verschieden sind und daß dieser Unterschied sich mit dem Alter des Eies verändert. Er konnte auf diesem ungewöhnlichen Wege sehr genaue Alters, bestimmungen an Eiern ausführen. Damit ist eine neue Möglichkeit geschaffen, Täu- schungen der Oeffentlichkeit durch falsche Altersangaben bei Eiern einen Riegel vor- zuschieben. DDT in allen Speisen p) Um den Dichlorodiphenyltrichlor- aethan- ODT Gehalt der menschlichen Nah- rungsmittel zu bestimmen, machten sich drei amerikanische Wissenschaftler an die Auf- gabe, 25 komplette Mahlzeiten chemisch zu analysieren. Sie stellten fest, daß in sämt- lichen Speisen eine Spur von DD enthalten War, einschließlich in Fleisch, Bratkartoffeln und Kartoffelpüree, Pastete und Milchkaffee. Sie folgerten daraus, daß man mit Sicher- heit annehmen dürfe, daß in fast allen, wenn nicht überhaupt in sämtlichen Speisen DD enthalten ist, wenn auch in 80 geringen Mengen, daß es theoretisch keinen Schaden anrichten kann. Die Wissenschaftler fügten allerdings, wie die amerikanische Fachzeit- schrift„Agricultural an food chemistry“ berichtet, hinzu, daß bis jetzt noch nicht eindeutig erwiesen sei, inwieweit der Ge- nuß gewisser Mengen von DDT über eine bestimmte Zeitdauer tatsächlich keine schäd- lichen Folgen auftreten lasse. Bakterien, die von ROhöl leben (r) Bei Untersuchungen des Wassers der Moskwa ist es den russischen Mikrobiologen A. Woroschilowa und E. Dianowa gelungen, an der Wasseroberfläche Bakterien zu ent- decken, die sich von den durch die Schiffahrt und industrielle Abwässer verbreiteten Roh- ölschichten ernähren. Wäbrend an nicht ver- schmutzten Stellen in einem Kubikzenti- meter Wasser rund 500 000 dieser Bakterien angetroffen wurden, fand man unter den dünnen Oelschichten die doppelte Anzahl. Man hofft, durch weitere Erforschung dieser Kleinstlebewesen ein Mittel zu finden, um die ständig zunehmende Verschmutzung der Gewässer durch die Oelreste zu beseitigen, Um 70 Ecken kontrolliert (8) Es ist kein Kriminalfilm, doch diese neue Fernseh-Apparatur mit ihrer unvor- stellbar kleinen Aufnahmekamera kann sehr Wohl von Kriminalisten eingesetzt werden. Aber einstweilen meldet sie sich schon als Helfer in der Bank. Wie modern war das einst mit der Rohrpost. Sie verkürzte die Wartezeit des Bankkunden bei der Scheck- kontrolle. Und nun soll es mit diesem Fern- seh-Kleingerät noch schneller gehen. Der Schalterbeamte legt den Scheck unter das Fernsehauge, 50 Zimmer weiter oder acht Stockwerke hoch sieht der Kontrollbeamte die Unterschrift. Er nickt in ein Fernsehauge, und der Kollege im Schalterraum weiß— es stimmt. In Fabriken kann man damit lange Kontrollgänge sparen. Um viele Ecken her- um sieht ein einziger Mann auf dem Kon- trollstand, ob die Kesselflamme oder der Rauchabtrieb in Ordnung sind. Welche neuen Möglichkeiten für die Ueberwachung der Gleisübergänge der Bundesbahn von einem Stellwerk aus ergeben sich da für die Zu- kunft! Kohle- Ofen brennt elektrisch (8) Das ist wirklich so. Ein Allesbrenner. gebaut als moderner Heißluftofen, hat in seinen Luftkanälen elektrische Heizstäbe. Wenn es noch nicht ganz so weit ist oder wenn sie keine Laune zum Feueranzünden, aber kalte Füße haben, dann tut es auch ein Druck auf den Schalter. Keine Arbeit, kein Warten, es ist bald elektrisch warm. Neuer Warner bei Radioaktivität (p) In einem Laboratorium der amerika- nischen Kriegsmarine wurde ein kleiner be- sonders präparierter Glasanhänger entwik- kelt, der bei radioaktiver Ausstrahlung die Farbe wechselt und seinen Träger warnt. Die Vorrichtung ist bereits bei Versuchen mit Atomwaffen erfolgreich erprobt worden. Schalldämpfer kür Düsen flugzeuge (a) Britische Wissenschaftler haben einen Schalldämpfer für Düsenflugzeuge entwik- kelt, der das Heulen der Maschinen herab- setzen soll. Das neue Gerät soll es ermög- lichen, daß ein auf Höchsttouren laufendes Aggregat schon in einer Entfernung von rund 1 200 Meter nicht mehr zu hören ist und man in einem Umkreis von 300 Meter eine nor- male Unterhaltung führen kann. Das Heulen einer Rolls-Royce-Düsenmaschine kommt un- gefähr dem Lärm von rund 100 000 Kindern gleich, die gleichzeitig mit voller Wucht Blechdeckel gegeneinanderschlagen. Ar beitserleichterung für den Fachmann Aus der Praxis entwickelt und für den unmittelbaren Gebrauch bestimmt, ist— laut „Deutsche Nähmaschinen-Zeitung“, Biele- feld— ein optisches Hilfsmittel entstanden, das das Ablesen der Skalen von Mikrometern Schieblehren, Tiefenmaßen und ähnlichen Präzisionsinstrumenten wesentlich erleich- tert. Die kleine, wohldurchdachte Erfindung, eine auf die besonderen Anforderungen ab- gestimmte Lupe, läßt sich mit wenigen Handgriffen an jedem der erwähnten Meß- werkzeuge anbringen und beeinträchtigt in keiner Weise seine Gebrauchsfähigkeit. Die Lupe ist in einer Ebene um 360 schwenkbar, außerdem in der Höhe um 30 mm verschieb- bar. Der Abstand von der Skala des Meß- gerätes ist so festgelegt, daß die Lupe für jedes Auge ein ausgezeichnet scharfes Bud der Teilstriche und der Zahlenwerte auf der Meßskala ergibt. Die Vorteile dieses kleinen praktischen Helfers: er erlaubt rasches und genaues Ablesen der gemessenen Werte. Synthetisches Strychnin (r) Die chemische Zusammensetzung des Strychnins, jenes gefährlichen Giftes, das aus den Samen einer westindischen und einer philippinischen Pflanze gewonnen wird, war für den Chemiker lange Zeit ein Rätsel, das erst in den letzten zehn Jahren gelöst Werden konnte. Nunmehr ist es einer Gruppe amerikanischer Chemiker an der Harvard- Universität gelungen, das Strychnin-Mole- kül, das aus 21 Kohlenstoff-, 22 Wasserstoff-, 2 Stickstoff- und 2 Sauerstoff-Atomen be- steht, synthetisch herzustellen. Kommerzielle Bedeutung dürfte diese Erfindung allerdings kaum erlangen. Schnellkocher (8) Noch schneller kochen ist möglich. Durch einen neuen Schnellkocher, der den Luftsauerstoff abhält und die Speisen durch Ueberdruck mit einem Minimum von Flüs- sigkeit gart. Die Ursachen der Eiszeiten Je weniger man über einen Vorgang weiß, desto mehr vermutet man. Und so ist es auch nicht erstaunlich, daß Geologen und Astro- nomen eine Vielzahl von Hypothesen aufge- stellt haben, nach denen die Eiszeiten ent- standen sein sollen, weil das bisher gefun- dene Tatsachenmaterial über einzelne Eis- zeiten so gering ist, daß es nicht ausreicht, die Ursachen der großen Klimaschwan- kungen der Erde zu ergründen. Wie einem Bericht in Heft 15 der„Umschau in Wissen- schaft und Technik“(Frankfurt) zu entneh- men ist, werden u. a. die Gebirgsbildungen als auslösende Ursache verantwortlich ge- macht. Man glaubte andererseits, daß die Sonneneinstrahlung Schwankungen unter- worfen sei, die durch die Veränderungen im Umlauf der Erde um die Sonne bedingt sind. Die Ausdeutung dieser Strahlungskurven kand viele Anhänger, aber trotzdem wird ihre Richtigkeit heute wieder angezweifelt. Denn eine Nachprüfung im vergangenen Jahr ergab, daß die Kurve nicht mit der 1920 aufgestellten übereinstimmt. Es ist des- halb verständlich, daß man erneut nach Ur- sachen sucht und jetzt glaubt, sie in der Sonne selbst, deren Strahlung in großen Zeitabständen schwanken soll, gefunden zu haben. R ee Seite 4 MANNHEIM Dlenstag, 19. Oktober 1954/ Nr. 26 Heute Stadtratsitzung Unsere Stadträte, die heute 15.30 Uhr i Börsensdal zur Beratung des ersten Nachtrags- Raushalts 1954 zusammentreten, bringen 120 Seiten Anträge und Erläuterungen mit zur Sitzung. 8 Durch den ersten Nachtragshaushalt erköhen sich im ordentlichen Haushalt Reineinnahmen und Reinausgaben auf jeweils 101 954 200 DM. Die Einnahmen und Ausgaben des außer- ordentlichen Haushalts erhöhen sich auf 69 531 810 DM. Der Darlenensbedarf erhöht sich um 15 939 200 DM auf 52 675 150 DM. Unter den Einnahmeverbesserungen rangie- ren Gewerbesteuernachzahlungen mit 1980 000 DM an der Spitze. Man hat die zu erwarten- den Eingänge sehr vorsichtig angesetzt. Das damals unterstellte Haushaltsdeftzit(515 700 DM) kann ausgeglichen werden. Fur die durch Mehreinnahmen und Weniger- augaben aufgelaufenen 6 724 200 DM hat die Stadt Verwendung. UDeber große Brocken ist bereits verfügt, soweit nicht Zwangsläufig keiten vorliegen. Ein bescheidener Ermessens- Spielraum besteht nock in wenigen Fällen: Die Erweiterung des Operationssaales und Kreis- saalrãume im Krankenhaus sind wohl zweck- entsprechend, aber 22 00 DM Planungskosten für Ausbau des Eisstadions werden nicht allen einleuchten. 140 00 DM für Förderung des Wohnungsbaues werden kaum Gegner finden. 75 00 DM für Wiederinstandsetzung von Ge- buden der Stadtgärtnerei ebenso wenig. Nach- dem zu hören war, daß eine vergleichbare Großstadt für Förderung der Wirtschaft und Umsiedlungen 8,8 Millionen ausgab, wird man die Viertelmillion für ähnliche Zwecke nicht übertrieben finden. 15 000 DM Anteilbetrag für Stromversorgung Friesenheimer Insel wird sich nicht umgehen lassen. * Bei der größeren Freizügigkeit des außer- ordentlichen Haushalts wird die eine oder an- dere Maßnahme der weiteren Erläuterung be- durfen, bevor man zu einem Entschluß kommt. Die Erweiterung der Bengolgewinnungsanlage der Gaskokerei Luzenberg mit 250 000 DM Aufwand wird als„erster Erweiterungsab- schnitt“ gekennzeichnet. Von einem Neubau ist die Rede. Wie koch soll er kommen? Jetzt wird dem Stadtrat der Bau einer Gas- leitung nach Worms zur Kenntnis gebracht 1650% DM), die am I. Januar 19535 in Be- trieb genommen wird laut Vertrag. Es ist an- zunehmen, daß einzelne Stadträte wissen möch- ten, ob Verhandlungen mit anderen Abneh- mern geführt werden und die Ausschöpfung der Erzeugungskapuzität gewährleistet ist. * Unerwartet werden Maßnahmen für die Stromversorgung im Norden der Stadt unter- breitet, die mit„nicht vorauszusehen gewesen“ angekündigt sind.(Bau einer Freileitung 810 O0 DM, Bau des Umspannwerks IV 360 000 DM, Umstellung der Niederspannungsnetze Sandhofen, Feudenheim, Käfertal und Neu- ostheim 700 O DM, sowie weitere 385 000 DM für Sicherung des Strombedarfs im Norden der Stadt.) Die Dringlichkeit dieser Maßnahmen ist nicht ohne weiteres klar. 8 Die auslaufende Trümmerbeseitigung(Ro- stenersatz durch das Land) zwingt zu einer großen Straßenverlegung beim Bahnhof Wald- hof. Dabei fällt der schienengleiche Bahnüber- gang endlich fort. Bei 8 014 Oον D Gesamt- kosten sollen für die erste Ausbaustufe 6,4 Mil- lionen bewilligt werden. Wenn Trümmersckutt verwendet werden kann, lassen sick 900 000 DM sparen. Die Auflösung der Kreuzung in zwei Ebenen mit 924 O⁰ο⁹⁰ D Mehrkosten wird empfohlen. Die Dammschuttungen sind seit längerer Zeit im Gang. 5 1. In den 2 050 O D fur das Herzogenried- freibad sind Kosten für ein Restaurant nicht enthalten. * Die Stadt wird Hausbesitzer: Mit 1350 000 DM werden 128 Wonnungen erstellt, Ersatz- bauten für die uberfälligen Buchnerbaracken und die Autobahnbaracken. Die Mieten sollen zehn Prozent unter dem Satz des Sozialwonn- baus liegen. Deshalb muß die Stadt Haus- eigentümer werden. Oder wären private Bau- herren bereit * Die Unterbringung von Obdachlosen und Rdumungsschuldnern macht noch einmal den Bau von 33 ebenerdigen Wohneinheiten am Hinteren Riedweg fur 1170 200 DM erforder- lich. Gasanschluß ist nicht vorgesehen, aber vielleicht ann daruber noch gesprochen wer- den. Eine Stadtwohnung ohne Gas F. W. k. Wohin gehen wir? Dienstag, 19. Oktober: Nationaltheater 20.00 bis 22.15 Uhr:„Phädra“; Mozartsaal 20.00 bis 22.15 Uhr:„Der Zaubertrank“; Café Zorn, Käfertal, 20.00 Uhr: Farblichtbildervortrag von Dr. Bruno Beger:„Bei den Berbern und Arabern in Nordafrika“(Abendakademie); Aula der Sickingerschule 20.00 Uhr: Ueber „ Eflanzenernährung und Düngung“ spricht Dipl.—Gartenbauinspektor Hacker(Abend- akademie Gartenbauarbeitsgemeinschaft); Kunsthalle 20.00 Uhr:„Deutsche Plastik, die ältere Generation“, Lichtbildervortrag von Dr. Walter Passarge(Abendakademie); Sickin- gerschule 19.30 Uhr: Richard Laugs liest einen Vortrag von Willi Schmidt vor„Aldous Huxly“ (Abendakademie); Börsensaal, E 4, 15.30 Uhr: Oftentliche Stadtratssitzung; Amerikahaus 20.00 Uhr:„Nationalstaat und Nationalismus“, Seminar unter Leitung von Fritz René Alle- mann, Schweiz; Jugendheim Erlenhof 20.00 Uhr: Diskussion über„Dia“ Deutscher Naturkunde- Verein— Photographischer Arbeitskreis); Aula der Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Vortrag von Dr. Karl Bäßler:„Die Welt der Pilze“ Verein für Naturkunde); Pfarrer nehmen in Vorträgen(Beginn 20 Uhr) Stellung zu den Problemen, die durch das Schauspiel„Hexen jagd aufgeworfen wurden: Auferstehungs- Kirche,„Kann man den Menschen zum Glau- ben zwingen?“, Spr. Weigt; Hafenkirche, Kann man den Menschen zum Glauben zwingen?“, Spr. Behringer; Johanniskirche,„Dazu ist der Pfarrer nicht da“, Spr. Beck; Konkordienkirche, 2 Dazu ist der Pfarrer nicht da“, Spr. Blail; Lutherkirche,„Christlicher Fanatismus“, Spr. Lehmann; Markuskirche,„Christlicher Fanatis- mus“, Spr. Bühler; Melanchthonkirche,„Eine Welt ohne Angst— aber wie?“, Spr. Stürmer; Seckenbeim, Eine Welt ohne Angst— aber wie?“, Spr. Voges; Thomaskirche,„Muß man zn den Teufel glauben?“, Spr. Heinzelmann; Unionskirche Käfertal, Muß man an den Teu- el glauben“, Spr. Wöllner. Alle Jahre wieder: Kupferner Sonntag und Ladenschlußs Protestkundgebung der Gewerkschaft HBV in der Wandelhalle des Rosengartens Unverantwortlich und sozial rückschritt- lich bezeichnete gestern abend H. Ziemann, erster Vorsitzender der Hauptfachgruppe Handel der Gewerkschaft HBV, auf einer gut besuchten Protestversammlung in der Wandelhalle des Rosengartens den Beschluß der Stadtverwaltung, drei Sonntage für den Weihnachtsverkauf offen zu halten. Er malte das Bild vom Ladenmädchen, das„müde und abgespannt unter dem Weihnachtsbaum zu- sammensackt! und betonte, wie sehr er sich freue, einmal in die Höhle der Löwen nach Mannheim zu kommen, wo der Widerstand gegen die fortschrittlichen Forderungen der Gewerkschaft besonders stark sei. Der Referent gab demach einen ausführ- lichen Rechenschaftsbericht über die Schritte, die die Gewerkschaft zur Durchführung ihrer übrigen Forderungen unternommen habe. Es sind dies: Die 48-Stunden-Woche, Ladenschluß um 18 Uhr und freier Sams- tagnachmittag. Soziale Fortschritte, so sagte der Referent, verlangten immer soziologische Umstellungen. Aber trotz erhöhter Löhne und vermehrter Sozialleistung sei es bei den Unternehmern nur aufwärts gegangen. Einwände, daß die Verwirklichung der ge- werkschaftlichen Forderungen das gesamte Wirtschaftsleben durcheinanderbrächten seien deshalb nicht zu beweisen. Die Gegenvor- schläge des Einzelhandels, der einen freien Mittwochnachmittag oder blauen Montag- morgen anbiete, seien nicht annehmbar. Vor und nach diesem Referat nahmen Vertreter der Parteien und Stadtverwaltung Stellung. MdB Justizrat Wagner(SPD) sprach als Konsument und erinnerte daran, daß in seiner Jugend die Ladengeschäfte bis Mitter- nacht und an Sonntagen zwischen 11 und 15 Uhr offen waren. Bei jeder Aenderung habe unter den Einzelhändlern Katastrophen- stimmung geherrscht. Aber auch er als Konsument werde sich damit abfinden, dag die Arbeiter im Einzelhandel ein Anrecht auf Freude und Freizeit am Wochenende haben. Verständnis für die Haltung der Regierung erbat MdB Maier(CDU). Der Kompromiß- vorschlag der Regierung versuche eine Lösung zwischen den sich entgegenstehenden Interessen aller Beteiligten zu finden. Die „General Pitt“ erhielt 10 Monate Gefängnis „Zwei Angeklagte, die von Norm und Durchschnitt abweichen“ Nach einer langen Beratung verurteilte die Mannheimer Strafkammer unter dem Vorsitz von Landgerichtsdirektor Dr. Wendt gestern abend den 35jährigen Robert Seeger wegen fortgesetzter Aktenbeseitigung in Tateinheit mit Urkundenunterdrückung und wegen falscher Anschuldigung zu einer Ge- samtstrafe von zehn Monaten Gefängnis. Sieben Monate Untersuchungshaft, die See- Ser bis Weihnachten 1953 verbüßte, wurden auf die Strafe angerechnet. Der mitange- klagte Rechtsanwalt, den ein Disziplinarver- fahren vor der Anwaltskammer erwartet, Wurde von der Beihilfe bei der Aktenbesei- tigung freigesprochen, sein Verfahren fällt außerdem unter das Straffreiheitsgesetz vom 17. Juli 1954. Damit ist nach dreitägiger Verhandlungs- dauer ein Verfahren abgeschlossen worden, das entgegen allen Erwartungen kein Sen- sationsprozeß war und das der Vorsitzende in seiner Urteilsbegründung als einen äußerst schwierigen Komplex in rechtlicher und tatsächlicher Hinsicht bezeichnete. Die besonderen Schwierigkeiten hätten darin Selegen, daß alle wesentlichen Punkte innere Vorgänge beim Angeklagten betrafen, die sich nur mit Vermutungen und Annahmen hätten erklären lassen. Außerdem habe es sich bei beiden Angeklagten um Menschen gehandelt, ,die grundsätzlich von Norm und Durchschnitt abweichen“. Mer medi- zunische Sachverständige hatte in seinem Gutachten den mitangeklagten Rechtsanwalt einen„femininen, erregbaren und sehr von Stimmungen abhängigen Menschen“ ge- nanmt, der aber voll verantwortlich sei.) Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme wollte Seeger, der 1951 vom Landgericht Karlsruhe zu einer Gesamtstrafe von zwei Jahren verurteilt wurde und wegen der Strafhöhe sich in allen seinen Hoffnungen getäuscht sah, mit allen Mitteln um sein vermeintliches Recht kämpfen. Er über- schüttete die Behörden mit einer Unzahl von Beschwerden, Anträgen, Eingaben, legte Re- vision gegen das Urteil ein(die er später wieder zurückzog) und erstattete zwei An- zeigen wegen Rechtsbeugung gegen die ver- antwortlichen Richter mit einer über 100 Schreibmaschinenseiten umfassenden Be- gründung.„Die fixe Idee seines vermeint- lichen Unrechts war die Quelle für Seegers ganzes weiteres Verhalten“, sagte Land- gerichtsdirektor Wendt, So kam es dann zur Beseitigung wichtiger und Seeger schwer belastender Aktendokumente und der fal- schen Anschuldigung der erkennenden Karlsruher Richter, die der mitangeklagte Rechtsanwalt bei einem Gefängnisbesuch eines Mandanten eine„Verbrecherbande“ nanmte. Der Erste Staatsanwalt Dr. Eglin aus Karlsruhe, der in Mannheim die Anklage vertrat, hatte am Vormittag in einem über- aus scharf gehaltenen Plädoyer gegen See- ger ein Jahr und drei Monate Gefängnis be- antragt und heftig gegen die„Sympathie des Publikums für einen Abenteurer“ ge- wettert. Robert Seeger nahm das Urteil, von dem ihm nun noch drei Monate abzubüßen blei- ben(der Haftbefehl wurde allerdings auf- gehoben) mit unbewegtem Gesicht entgegen. . lex Artisten, Kabarett und gute Laune Von„Hummel-Hummel“, Apfelschuß und Rollschuhtanz „Metropol“ Im zweiten Oktoberprogramm des„Me- tropol“ zeigt sich der prolongierte Karl Heinz Charles mit fremden und eigenen lite- rarischen Bonbons und einer originellen Conference von seiner besten Seite und ver- steht es, auch kleinsten Belanglosigkeiten eine kleidsame Form zu geben. Höhepunkt des flott abrollenden Programms dürfte der Kunstschütze Peter Murnau sein, der mit frappierender Treffsicherheit vom Tell'schen Apfelschuß bis zum Zielen durch einen Mi- niaturspiegel seine mannigfachen Ziele nur äußerst selten verfehlt. Marga und Willi Hartley bringen eine musikalische Darbie- tung, deren Effekt in den vier schwingenden Concertinas liegt, und Eltra zeigt sich als charmanter Jongleur mit ansprechenden Tricks. Sagitta und Bob Laenge beweisen ihr artistisches Können auf dem Rollschuh- parkett in einer sauberen und schwierigen Arbeit, die viel Beifall verdient. Erita Astor, La Belle und Ellinor Link füllen die Pro- grammlücken mit tänzerischen Einlagen und stellenweise bemerkenswertem akrobatischen Talent. Tanz- und Begleitmusik: Günther Pätzold mit seinen Solisten. HhwWb 8„Rote Mühle“ Die Waterkant dominiert im neuen Ka- barett-Programm der„Roten Mühle“ und Hamburg scheint eine starke Vertretung sei- ner Jungs entsandt zu haben, um uns Mannheimern einmal zu zeigen, was„Hum mel— Hummel“ ist. Nun, es hummelte demgemäß gewaltig, wenn man sich auch gewünscht hätte, daß das Orchester Fredy Balke dies etwas pra- ziser zu zeigen in der Lage gewesen wäre. Hannes Arp, der Conferencier, war da schon etwas zielbewußter, schneidiger und in sei- nen Einsätzen sicherer. Er brachte Schwung, gute Laune mit und sponn im blauen Swea⸗ ter ein recht unterhaltsames Seemannsgarn. — Rudy May, der bekannte Komiker mit der „weinenden“ Note, weil er toternst und weinerlich ein Pointenfeuerwerk von enor- mer Durchschlagskraft abzuschießen weiß, strapazierte die Lachmuskeln seines Publi- kums, wußte selbst altbekannte Kalauer geistreich zu verkaufen und war auch bei seinem zweiten Auftritt mit Chansons und munterem Geplauder bei aller Komik ein kleiner Philosoph. Inge Incara präsentiert ihre vorzügliche Parterre-Akrobatik, der Schwierigkeitsgrad ihrer Darbietungen ist erstaunlich, mit einer fast spielerischen Leichtigkeit, die uns die echte Artistin und Könnerin verrät. Zusam- men mit ihrem Partner(als Certis Bangs) zeigt sie ebenfalls ausgefeilte artistische Lei- stung. Ein Prachtmädel, das wie ein Gummi- ball springt und wie eine Schlange durch den Ring schlüpft.— Enttäuschend dagegen die müde Leistung des Francis- Trio, die mit rer im Programm erwähnten„Wunder- Marionette“ wahrhaftig keine Wunder wir- ken. Auch aus ihrer Parodie ergibt sich kein besonderer Effekt, der es erlauben würde, dieser Darbietung eine originelle Note nach- zurühmen. Brav dreht sich die Tänzerin Helga Roßf3- mann. Sie verrät Charme, Temperament und Gefühl für Rhythmik, aber— an Tanzge- staltung fehlt's, denn immer nur Pirouette, das ist nicht genug. Und zwischendurch, da singt und musiziert das Elec-Trio etwas zu unauffällig. es. Hauptschwierigkeit sei, das kaufende Pu- blikum für die Forderungen der Gewerk- schaft zu gewinnen. Er persönlich, so ver- sprach er, werde im Bundestag für den freien Samstagnachmittag stimmen. Die Stellungnahme des FDP- Abgeordneten Margulies wurde verlesen. Die FDP. so hieß es, halte den freien Montagvormittag für die günstigste Lösung. Außerdem wurden die Ansichten der Kirche Vertreter beider Konfessionen waren bei der Kundgebung anwesend— von H. Kühnle, Geschäftsführer der HBV-Orts- verwaltung Mannheim bekanntgegeben. Die Kirchen halten den freien Samstagnachmit- tog für günstig, weil nur so die im Einzel- handel Beschäftigten genügend Ruhe und Entspannung finden könnten, um am Sonn- tagvormittag am Gottesdienst teilnehmen zu können. Beigeordneter Riedel hatte die Aufgabe, an Stelle des durch dringende Geschäfte ver- hinderten Oberbürgermeisters die Anord- nung der Stadtverwaltung bezüglich der ver- kaufsoffenen Sonntage zu verteidigen. Die Anordnung sei ergangen, um rechtzeitig Klarheit zu erhalten. Man erwarte jetzt eine Klage der Regierung in Stuttgart gegen Mannheim. Ein gerichtliches Urteil oder eine dem zu vorkommende bundeseinheitliche Re- gelung werde diese Klarheit bringen. Zum freien Samstagnachmittag meinte Beigeordneter Riedel, daß diesen sozialen Fortschritt der Mannheimer Einzelhandel und seine Belegschaft bezahlen müsse. Nach den Statistiken der Stadtverwaltung sei in keiner Stadt Süddeutschlands der Prozent- satz der im Einzelhandel Beschäftigten so hoch wie in Mannheim. Der Einzelhandel in Mannheim sei stark übersetzt und auf zu- reisende Kundschaft angewiesen. Die Stati- stiken, und sie seien keineswegs nur von den Arbeitgebern, sagten, daß an Samstagen augerordentlich viel gekauft werde. Es sei Sache der Gewerkschaften, das Gegenteil zu beweisen. In seinem Schlußwort verkündete H. Kühnle, daß man es sich nicht bieten lassen Wolle, daß über den Kopf der Beteiligten von Dienststellen auf undemokratische Weise Entscheidungen gefällt würden. Sollte ver- sucht werden, die Arbeitnehmer zu über- spielen, werde man sich andere Mittel über- legen müssen. bet Im Gedanken an die Toten des Krieges Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge besprach zukünftige Vorhaben Der geschäftsführende Vorstand und die Repräsentanten des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge trafen sich gestern abend zu einer Sitzung im Rathaus, bei der unter anderem die Haus- und Straßen- sammlung vom 1. bis 8. November bespro- chen wurde. Altbürgermeister nannte das Ergebnis der Sammlung im ver- gangenen Jahr(zwischen 10 000 bis 11 000 Mark, pro Kopf der Bevölkerung also kaum 2 Pfennige) beschämend gering und führte es auf die kleine Zahl der Helfer zurück. In diesem Jahr gab das Kultusministerium zu- sammen mit dem Oberschulamt einen Erlaß heraus, in dem die Schulämter aufgefordert werden, sich an der Sammlung zu beteiligen. Der Altbürgermeister hoffte, die Junglehrer gewinnen zu können. H. Graf, Vertreter des Stadtschulamtes, schlug vor, die über vier- zehn Jahre alten Schulkinder einzusetzen. Auhßerdem werden die Wohlfahrtsverbände Helfer für die Haus- und Straßensammlung zur Verfügung stellen. Einleitend gedachte der VDK- Vorstand des im Mai verstorbenen Rektors Umstätter, der als Ortsgruppenleiter in Sandhofen ein Soldaten in Zivil benahmen sich unzivilisiert Sie wollten sich um die Bezahlung drücken/ Aus dem Polizeibericht Nach Mitternacht ließen sich zwei ameri- kanische Soldaten in Zivil mit einer Taxe von einer Käfertaler Kaserne ins Jung- buschgebiet fahren. An der Ecke Beil- und Werftstraße änderten sie ihr Fahrziel. Als das Fahrzeug hielt, rannten die beiden, die sich um die Bezahlung drücken wollten, davon. Einer konnte eingeholt und der M übergeben werden.— In einer Käfertaler Wirtschaft schlug ein Amerikaner einer 18jährigen so auf den Kopf, daß sie mit einer stark blutenden Verletzung in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Kurz vor Mitternacht schlugen sich auf der Hauptstraße in Seckenheim amerikani- sche Soldaten mit Deutschen. Zwei Amerika- ner wurden erheblich verletzt. Die Rowadies, die noch nicht ermittelt werden konnten, warfen mit Steinen und Bierflaschen ein Leuchttransparent ein. Nutzungsdenken schließt Gemeinschaft aus Erster Bezirkstag des Katholischen Werkvolkes in Mannheim Das Katholische Werkvolk nimmt Tradi- tionen der 1933 zerschlagenen katholischen Arbeitervereine wieder auf. Am Sonntag konnte im Saal der„Amicitia“ der erste Be- Zirkstag stattfinden, mit dem sich das Katho- lische Werkvolk Mannheim der Oeffentlich- keit vorstellte. Bezirksvorsitzender Richard Haschke begrüßte ein volles Haus. Beabsich- tigt ist in Betrieb und Interessenvertretung die Aktivierung der Kräfte aus christlicher Verantwortung. Ueber„Gefährdung, Sicherung, Entfal- tung der menschlichen Persönlichkeit im Be- trieb“ sprach grundlegend Professor Dr. Arthur Mayer. Aus autonomen Bemühungen ist dem Menschen die zivilisatorische Beherr- schung aller materiellen Kräfte gelungen, aber die Auslieferung an das Nutzungs- gedenken hat den modernen Menschen aus dem Gleichgewicht gestoßen. Der Arbeiter tritt aus der Familie heraus und lebt im Be- trieb in einer zweiten Welt, oft genug in bei- den nicht richtig verwurzelt. Er schöpft das Gegebene aus, flüchtet sich in Illusionen und Rausch, orientiert an Filmhelden und Mo- torleistungen. Die Krise der industriellen Arbeitswelt kann durch soziale Maßnahmen allein nicht behoben werden. Soziale Betriebsgestaltung läßt sich organisieren, mitmenschliches Ver- trauen läßt sich nicht organisieren. Ein Ar- beitnehmer, der sich brutal in den Dienst fremden Nutzens gestellt sieht, ist enttäuscht Und verzweifelt, auch wenn viel soziales Ge- tue im Betrieb gemacht wird. Nicht das mehr oder minder helle Köpfchen und die Härte des Ellbogeneinsatzes, allein die Kraft des Herzens besteht das Leben. Die religiöse Mo- tivierung erneuert den Sinngehalt. Und nun geht es darum, das Zusammenwirken an der Arbeitsstätte unter menschlichen Kategorien, nicht unter Gesichtspunkten der Nutzung Allein zu gestalten. Zum Menschen gehört das Personsein, erlöst und angerufen von Gott. 8 Frau Dr. Konrad(Heidelberg) ergänzte diese mit Begeisterung aufgenommenen Grundgedanken aus der Sicht der Frau im Betrieb Sie kann stärkstes Bollwerk gegen Bürckratisierung und Mechanisierung sein Leider sind Frauen nicht leicht zu gewinnen Tür die Mitarbeit in der Betriebsvertretung. Dr. Herbert Reichel S. J. Duisburg) schnitt taktische Lebensfragen der Arbeitnehmer an. Der Frankfurter Kongreß habe gezeigt, daß christliche Arbeitnehmer im DGB nicht zum besten aufgehoben sind. Die führenden Leute folgen anderen Leitbildern. Können christliche Arbeitnehmer bedingungslos fol- gen? Ihre respektable Minderheit sei prak- tisch nicht in Erscheinung getreten. Und nun kommen die Kurzschlüsse—„Das Maß ist voll“ obwohl entscheidende Mehrheits- beschlüsse in Frankfurt eine Absage an den Klassenkampf zum Inhalt hatten. Die Ge- fahr einer rücksichtslosen Majorisierung be- stehe weiter. Der von Agartz entwickelte Wirtschaftsplan sei unannehmbar. Die Ein- heitsgewerkschaft stehe in der Erisis. In ihr müßten christlichsoziale Gruppen Kontakt aufnehmen und Selbstbewußtsein gewinnen. Demokratisierung der Gewerkschaft sei das Ziel. Aus der sich entspinnenden lebhaften Diskussion zog P. Otto Buchheit S. J. die Quintessenz: Die christlichen Menschen in den Betrieben nicht allein lassen, sie zusam- menführen, unter Umständen eigene Listen bei Betriebsratswahlen aufstellen. I. W. Kk. Böttger — „Puppenschule“ für Große im Institut für Erziehung Da lagen sie alle, die alten Bekannte aus der Kinderzeit: der Kasper mit den lachenden Mund und der viel zu großen Nase, die Prinzessin mit einer Krone zu dem Folzköpfchen, der König mit einer wunderschönen Purpurschleppe und einem Backenbart aus Karnickelfell und viele aw. dere mehr. Im Vordergrund war eine pro. visorische Bühne aufgebaut; es war eigen! lich alles wie bei einem richtigen Kasperle theater, nur mit dem Publikum hatte diesmal seine besondere Bewandtnis. Ba Institut für Erziehung und Unterricht hatt nämlich über das Wochenende Mannheim Kindergärtnerinnen, Jugendleiter und Sql. lerinnen des Fröbel-Seminars in seine Räum eingeladen, um ihnen von fachmännische Seite das Puppenspiel beibringen zu lassen So kam es denn weniger aufs Zuschauen gg aufs Selbstspielen an. Die drei Herren v der Hohensteiner Spieltruppe drückten je. Cauuit cicli. Clolen For 6 verschiedene K OFF- Anzeigen gibt's eine nette Uberruschung. Also sammeln und einschicken an KOF F- Werk. Homburg. dem eine Puppe in die Hand und dann ging es los. Bis zum Sonntag hatten die eifrigen „Schülerinnen“ schon allerhand gelernt, und“ am Nachmittag führten ihnen die drei Ho. hensteiner zur Belohnung auf der Schönau ein richtiges Kasperletheater vor. 2 wertvoller Mitarbeiter der Organisation ge- wesen war. Altbürgermeister Böttger gab danach einen Situationsbericht, aus dem her- vorging, daß trotz der Schwierigkeiten, mit denen jeder auf ideeller Grundlage arbei- tende Verein zu kämpfen hat, der Kontakt mit den 2500 Mitgliedern gefestigt worden sei. Ende September konnten 9500 Mark Beiträge und Spenden an die Bezirks- geschäftsstelle abgeliefert werden. Als weiterer Tagesordnungspunkt wurde die Organisation des Volkstrauertages am 14. November besprochen. Der Altpürger⸗ meister gedachte wehmütig vergangener Zeiten, in denen diese Feier im vollbesetzten Nibelungensaal mit Nationaltheaterorche- ster und namhaften Rezitatoren veranstaltet wurde und bedauerte, daß die Masse heute keinen Sinn mehr habe für den Akt der Pietät, den das Gedenken der Eriegstoten darstelle. Es wurde beschlossen, wie in den vergangenen Jahren in den Vororten Feiem abzuhalten. Ob die Feststunde für die Innen- stadt auf dem Schillerplatz oder zusam- men mit der der Soldatenverbände— aul dem Friedhof stattfinden soll, stand bis Redaktionsschluß noch nicht fest. ila. Backofen explodierte g In einer Bäckerei der Neckarstadt-West explodierte ein Backofen, der vermutlich überhitzt war. Der Sachschaden beträgt 3100 Mark. 5 Dreikampf auf der Straße In der Beilstraße schlugen sich drei Män- ner so, daß jeder verletzt wurde. Einer blieb bewußtlos liegen und wurde mit Gehirn- erschütterung und Kopfverletzung in das Krankenhaus gebracht. Zweimal Schädelbruch a Eine Zehnjährige, die auf einem Neupa in der Siegstraße spielte, stürzte eine Keller- treppe hinunter und erlitt einen Schädel- bruch. Es besteht Lebensgefahr.— An det Haltestelle Alphornstraße rannte ein sechs jähriges Kind hinter einer Straßenbahn in ein vorbeifahrendes Motorrad. Es wurde 2d Boden gerissen und erlitt ebenfalls einen lebensgefährlichen Schädelbruch. e Es gibt noch ehrliche Finder Auf der Polizeiwache in Rheinau wurd ein Koffer mit Kleidern, Wäsche und Schmuck abgegeben, den ein Kraftfahrer auf det Autobahn gefunden hatte. Drei englische Touristen hatten ihn verloren. Ein Zweiter Koffer, der auf die gleiche Art verloren ge. gangen war, wurde noch nicht abgeliefert Der tägliche Unfall. Ein Motorradfahrern der zu schnell fuhr und vermutlich zuvi getrunken hatte, rannte in der Mittagszeit. beim Einbiegen von der Augusta-Anlage u den Friedrichsplatz gegen einen Baum. Soziusfahrer wurde lebensgefährlich Ver letzt und mit Schädelbruch und Gehirn- erschütterung in das Krankenhaus gebracht 6 Wie wird das Wetter? 1 S. Ungewöhnlich warme —ͤä•— 8 Witterung — inn Vorhersage bis Mittwoch früh g Zwar etwas wolkiger, abel immer noch sehr mild. Mittas- werte bis über 20 Grad, Ken e Nachtfrost, Winde um West. Pegelstand des Rheins am 18. Okt.: 1 471(19), Mannheim 347(13), Worms 265(1 Caub 259(—10). Nr. 244 Vor Ein aufschlt durchai „Reisee wurde Veranst Bruno Lichtsp hatte u biete Schungs einer ü anekdo Satorisc tisch ne nen me Die rieten sie auf Zuhöre! Saal ve Beger ein Lai zu fasZ· Ju Die bühne daß de mer no Der Gr der Vel qugend sie bis Theatel reichen der Ju; Auf Ar delbach Jugend len Vel in ein geschlo. Stadtju Charak satione theater len und Fim theater ein reg. stellung Selbsty wie bi Jugend Lehrlin Nr. 244 be ng dannten üt dem Sroßzen ne auf t einer einem ele an. ne pro. eigen. ASperle. atte c 18. it hatt heim d Schl. Räume Mischer Lassen auen al ren von cten je. 5 1s nd 9. 555 un ging erer nt, und rei Ho- Schönau 2 28 laben ion ge. er gab m her-. en, mit arbei- Tontakt Worden 0 Mark zezirks. Wurde zes am bürger mgener Setzten rorche- nstaltet e heute kt der gstoten in den Feiern Innen · zusam- — aul nd bis lla. iger ht t-West mutlich gt 3100 77 1 Män- 1 r blieb zehirn- in das Neubau Keller- Hädel⸗ An der sechs- ahn in rde 20 einen hmuck 11 der glische Weite en ge- liefert kahrer zuviel A g8zelt age in n. Der . Ver- ehirn- pracht arme früh. aber ittags- „kein Maxal ö (Ii, eee MORGEN Seite 5 Nr. 244/ Dienstag. 19. Oktober 1934 Algerien und Marokko Vortrag der Abendakademie Ein ethnologisch und geographisch recht aufschlußreicher, rethorisch leider aber durchaus schwacher Vortrag über das Thema „Reiseerlebnisse aus Algerien und Marokko“ wurde vorgestern abend im Rahmen einer Veranstaltung der Abendakademie von Dr. Bruno Beger(Frankfurt) in den Apollo- Lichtspielen Rheinau gehalten. Dr. Beger hatte unlängst diese nordafrikanischen Ge- biete als Mitglied einer deutschen For- schungsexpedition bereist und gab nun vor einer überraschend großen Zuhörerzahl einen anekdotengespickten Bericht von dem zivili- satorisch noch wenig erschlossenen und poli- tisch noch kaum organisierten Land und sei- nen moslemischen Bewohnern. Die meisten der gezeigten Farbdias ver- rieten den wis senschaftlichen Zweck, zu dem sie aufgenommen worden waren. Wenn der Zuhörer vielleicht nicht ganz befriedigt den Saal verließ, so mag es daran liegen, daß Dr. Beger zu sehr Wissenschaftler ist, als daß er ein Laienpublikum mit seinen Ausführungen zu faszinieren vermöchte. KS Letzte Sonnenstrahlen Dieser Herbst zeigt eine nette Geste, Wenn die Blätterkronen auch schon cahl. Oma aalt sich mit gestrickter Weste Im Altweibersommer- Sonnenstrahl. Auch die Knaben, die sich bald entwickeln, Zu soldatisch- Kräftiger Gestalt. Fahren jetzt noch mit Speziulvehikeln Heiter grienend durch den Blätterwald. Jener Mann wagt sicher jede Wette, Daß auf gutgekeizter Wärmespur Die gewohnte Mittagszigarette Besser schmechet als bei der Müllabfuhr. Vor dem Baugerũst im warmen Sande Spielt mit intensivem Hockgenuß Eine blondbeschopfte Räuberbande. Schade: Bald macht uns're Sonne Schluß Max Nix/ Fotos: Steiger Herbstlicher Gang durch Herzogenried- Schulgarten Rosen- und Gehölzsammlung werden erweitert und bald muß schon wieder der Frühling vorbereitet werden Lassen wir uns nicht von den Rosen täu- schen, die noch überall in verführerischen Tönen den Sommer preisen. Glauben wir nicht den Salvien in den bunten Beeten am Wasserturm, die noch überschäumen in knall- roter Lebensluft. Die Pflanzungen im Grund der Anlagen, rund um das Becken, zeigen eher die Wirklichkeit des Jahres: Chrysan- themen, die an Allerseelen erinnern, auch wenn sie das uns mit den leuchtendsten Far- ben auszureden suchen Wie mit einem Pinsel sind die buchsbaum- gefaßten, liebenswürdig altmodischen Beete ausgemalt, gelb, rötlichviolett und stiefmüt- terchenblau. Und wer es noch nicht glauben Will, daß wir auch um den Altweibersom- mer, die köstlichste Zeit des Jahres, endgül- tig betrogen wurden, der kann sich im Schul- garten des Herzogenriedparks vom Stand des Herbstes überzeugen. Hier nehmen die Laub- bäume, die andernorts noch, satt vor Feuchtigkeit, üppig grünen, schon ihren far- Jugendkulturring soll gegründet werden Trennung von der Theatergemeinde, um diese zu entlasten Die Mitglieder der Mannheimer Jugend- bühne werden sich schon gewundert haben, daß der Spielplan des Nationaltheaters im- mer noch keine Vorstellung für sie brachte. Der Grund dafür ist in einer Veränderung der Verwaltung zu suchen. Es ist geplant, die qugendbühne von der Theatergemeinde, der sie bis jetzt angeschlossen War. zu lösen. Die Theatergemeinde kann bei ihrer umfang- reichen Arbeit, den wachsenden Ansprüchen der Jugendbühne nicht mehr nachkommen. Auf Anregung von Verwaltungsrat Dr. Ka- delbach, Berndt Floeck und vor allem der Jugendbühne selbst sollen nun die kulturel- len Vereinigungen der Mannheimer Jugend in einem Jugendkulturring zusammen- geschlossen werden, der ähnlich wie der Stadtjugendring einen selbstverwalterischen Charakter haben soll. Als erste Unterorgani- sationen sind die Jugendbühne, ein Schüler- teaterkreis der Manmheimer Höheren Schu- len und wahrscheinlich auch der Arbeitskreis Fim und Jugend gedacht. Der Schüler- theaterkreis wird, wie auch die Jugendbühne, ein regelmäßiges Abonnement für zehn Vor- stellungen des Nationaltheaters erhalten. Selbstverständlich erhalten die Jugendlichen wie bisher eine Preisermäßigung. In der Jugendbühne sind alle anderen Schüler und Lehrlinge im Alter von 14 bis 21 beziehungs- weise 25 Jahren zusammengefaßt. Jede Or- ganisation hat ihren eigenen Vorstand. In der Dachorganisation, dem Jugend- Kkulturring, wird eine Abordnung der an- geschlossenen Vereinigung über die alle Glie- der gemeinsam betreffenden Dinge beraten. Es Soll auch eine Jugendkultur zeitschrift her- Ausgegeben werden, die allen Mitgliedern gratis zugestellt werden soll, auch die Ver- Waltungsarbeiten werden von der Stadt kostenlos erledigt. In den nächsten Tagen werden die letzten Verhandlungen geführt und am 7. November gehen wahrscheinlich die ersten Vorstellun- gen„Hexenjagd“ und„Rigoletto“ für die Jugend über die Bretter. 2 Jubiläums-Lokalschau des 1. KZV Lindenhof Der im Zeichen des goldenen Jubiläums- kranzes stehende 1. Kleintierzuchtverein Mannheim-Lindenhof erfreute viele Zucht- freunde am gestrigen Sonntag durch eine stattliche qubiläums-Lokalschau auf vereins- eigenem Gelände. Es war eine großhzügige Parade aller ausstellungsreifen Tiere, die überaus beifällig aufgenommen wurde, denn die von Karl Seubert organisatorisch gut geleitete Schau beinhaltete viel Interessantes für den Züchter. bigen Abschied; manche stehen bereits kahl, die Kanadische Pappel, der Amberbaum, die Felsenbirne. Die Rosen versuchen sich wohl auch hier noch in fröhlichen Lügen. Die Gelben See- rosen treiben späte Knospen, Herbstastern zeigen hie und da ihr helles Violett. Aber der einjährige Sommerflor ist schon abgeräumt und verrottet unter der dampfenden übel- riechenden Grasmasse, die, in großer Fläche aufgeschüttet, einen wertvollen Kompost bestandteil abgegeben wird. Der Schulgarten hat seine Stammgäste: Fotofreunde, die geduldig Seerosen und Feuerdorn in Farben festhalten, Garten- freunde, die sich hier Rat und Anregung ge- Holt haben durchs laufende Jahr. Vielleicht wird mancher die„Brennende Liebe“ nun auch in seinen Garten bringen, die dunkel- rote Bauernblume, oder den mehrfarbigen Bartfaden, den hübschen sonderlich benam- ten Fingerhut. Schulklassen suchen fast täg- ich die Lehrabteilungen des Gartens auf. So manches kleine Abenteuer der Natur kann Hier erlebt werden. Da ist die Spritzgurke, eine Lieblingspflanze der Schulkinder, die mren Samen wie aus einer Wasserpistole meterweit verschießt. Systematische und psychologische Abtei- lung werden, wie es im Plan des Botani- schen Gartens liegt, durch Obergärtner Adler weiter ausgebaut. Viele Vorarbeiten für das kommende Jahr sind nun zu leisten. Die Rosensammlung wird auf 45 verschiedene Sorten ergänzt und dann auch die berühmte „Atombombe“ enthalten. Ungefähr 60 Laub- gehölze sollen auf die freie Rasenfläche noch vor dem Winter gepflanzt werden. Für die Gehölze missen erst Gruben ausgehoben werden, damit die jungen Wurzeln sich nicht allzu sehr mit der festen Lettenschicht ab- mühen müssen. Für später ist noch eine Sammlung immergrüner Gehölze geplant, ein Heidefeld und Dünenflora. Der Steingarten, mit einem reichen Sortiment an Alpenpflan- zen, zählt bereits 200 Arten. Die Bienenweide Soll ebenfalls erweitert werden. Bald wird das Wasser des Beckens ab- gelassen und eine dicke Laubschicht über die empfindlichen Seerosen gedeckt werden Ak Fischbörse bei der Nymphaea“ Ueberraschend viel Schau- und Kauf- lustige hatten sich zur großen Fischbörse des Vereins für Aquarien- und Terrarienkunde „Nymphaea“ Mannheim in dessen Vereins- lokal„Arion“ am Sonntagvormittag einge- funden. Es gab viel Sehenswertes und er- freulich dabei war das Interesse der Jugend. dos 5 Qudlitätsmehl der Pfälzischen Mühle Mannheim Bei der gezeigten tropischen Farbensym- phonie handelte es sich durchweg um erfolg- reiche Nachzuchten. Als größte Fische waren dabei die roten Schwertfische mit gleich- farbigen Augen in Berliner Kreuzung. Die prächtig gezeichneten Zwergfadenfische, blaue Gurami, sowie eine große Anzahl Barben fanden ebenfalls allgemeine Aufmerksam- keit. Kr. Kleine Chronik der großen Stadt Sängerbund„Harmonie“ begeisterte Neckarau Es ist erstaunlich, was Franz Freiburger in einem Jahr aus dem Sängerbund„Har- monie“ gemacht hat. Das Neckarauer Publi- kum war mit Recht begeistert. Die Inter- pretation von Franz Philipps„Ausfahrt“ verdient besondere Anerkennung, da die polyphone Musik jeder Stimme eigene Füh- rurig erlaubt. Jedoch wrurden auch hier die schwierigen Einsätze gemeistert und der Zu- sammenklang gewahrt. Die Leistungen der Solisten waren durch- weg beachtlich. Carl Rinn am Flügel ist den Manmheimern ohnehin zum Begriff gewor- den und Inge Knab errang sich mit ihren Violinsolis vom getragenen Adagio bis zu den ungarischen Tänzen große Sympathien. Selbst Berthold Brenneis muß man eine ge- wisse Reife im Vortrag nachsagen. Es ist kür einen so jungen Menschen schwer, die moderne, rein abstrakte Musik zu gestalten — und deshalb anerkennenswert, wieviel Farbe er der Elegie in B-dur von Joseph Haas gegeben hat. Als Finale hatte Franz Freiburger die „Vaterländische Hymne“ von Otto Jochum gewählt, die unter Mitwirkung des dazu aufgestellten Knabenchors der Wilhelm Wundt- Schule sehr eindrucksvoll war. do. Jungscharfest mit Sport und Spiel Rund 200 Jungen der katholischen Jugend trafen sich am Sonntagnachmittag bei strah- lendem Sonnenschein auf dem Planetariums- platz zu einem Jungscharfest mit Sport und Spiel. Nach feierlichem Einmarsch wurden auf dem„bunten Rasen“ von den Angehöri- gen der verschiedenen Pfarreien Wettkämpfe wie Völkerball, Tauziehen, Fußball, Tennis und Schubkarrenlauf ausgetragen, während sich die„ernsthaften Sportler“ auf ihren Start konzentrierten. Die 13. und 14jährigen maßen ihre Kräfte im Fünfzig und Hundert- meterlauf, und die Bewohner der links und rechts des Neckars gelegenen Stadtteile tru- gen ein Fußballspiel„Nord gegen Süd“ aus, das von Süd 3:0 gewonnen wurde. Zum Ab- schluß gab es eine Acht-mal-fünfzig-Meter- Staffel, Modellfliegen und Ballon-Wettflie- gen, Die jugendlichen Teilnehmer und ihre Eltern hatten an der Veranstaltung sichtlich einen Mords- Spaß. 11 Jop. Spur nenen planken-lichtspiel O 4, 5, an den Planken Telefon 527 78 pelzmäntel- Pelzarbeiten Franz Geyer, Mittelstraße 52 Waschmaschinen, dann Rothermel! Z ENTRA-Gsrantie-Uhren und gute Uhren- Reparaturen Gebr. Rexin, K 1, 7 0 Spezialabteilung: Unsichtbare Augengläser Gebr. Nähmaschinen mit Garantie, ab 45.— DM Lieferant aller Krankenkassen ——— a 0 Verschiedenes Jietmatkt Nacht für re Augenpläser! — Nähmaschinen-stucky, Mhm., G 2. 15 Ir Uhrenfachgssenäft HARRY NIT SCH jetzt P 3, 8. Herde, dann Rothermel! Jetzt den Ofen von Rothermel! J., kaufen. 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So raucht man herz. sichert Mohlbe finden ,,. 5 Seite 8 DREI- LA NDER-SEITE Dienstag, 18. Okctober 1934./ Nr. 0. 1 EI uns chHñAU IN BADEN-WURTIEMBERC WDaAb im Bob aufgegangen Heidelberg. Die„Interessengemeinschaft der ausgewiesenen Deutschen“ Dad) hat sich am Sonntag in Heidelberg aufgelöst Und ist im Bund der vertriebenen Deutschen y) aufgegangen. Die Interessengemein- schaft War nur in Nordbaden tätig. In einem Rechenschaftsbericht sagte der Vorsitzende der Dab, der BHE-Landtagsabgeordnete Dr. Karl Bartunek, die Interessengemein- Schaft habe Pionierarbeit für den jetalgen ByD geleistet. Dreizentnerbombe im Bagger Rastatt. Bei Ausbaggerungsarbeiten für den Kasernenbau einer deutschen Hllfsein- heft der französischen Armee in Rastatt wurde am Wochenende ein Drei-Zentner- Bomben- Blindgänger gefunden. Der Bagger Batte die Sprengbombe erfaßt und mit dem Greifer herumgeschwenkt, ohne daß die Gefahr zunächst bemerkt wurde. Erst als das„Stück Schrott“ aus dem Greifer auf die Erde polterte, wurde es als Bombe erkannt. Der Zünder der Bombe ist deutlich sichtbar und anschemnend unbeschädigt, so daß er Voraussichtlich ohne Schwierigkeiten ent- fernt werden kann. Dreifacher Lebensretter ausgezeichnet Pforzheim. Im Auftrag von Minister- präsident Dr. Gebhard Müller überreichte Landrat Richard Dissinger im Pforzheimer Kreisrat dem 55 Jahre alten Schlosser Kälber aus Eutlingen bei Pforzheim die Rettuns- medaille des Landes Baden- Württemberg. Kälber hatte in den Jahren 1928 und 1939 Zwei achtjährige Jungen und im Juni dieses Jahres einen dreijährigen Jungen vor dem Tode des Ertrinkens errettet. 0 Sorgen und Wünsche der Aerzte Herrenalb. In der diesjährigen Arbeits- tagung des Landesverbandes Baden- Würt⸗ tempberg des Verbandes der Aerzte Deutsch- dands(Hartmannbund) in Herrenalb kriti- sierte der Landes vorsitzende Dr. Häußler, Stuttgart, das Abrechnungssystem der Kran- Kkenkassen. Die Pauschalsumme, die der Arzt tür die Behandlung von Kassenpatienten erhalte, sei so bemessen, daß er nur die allemotwendigste Behandlung durchführen könne. Eine Verwendung aller Errungen- schaften der modernen medizinischen Tech- mik sei nicht möglich, wenn der Arzt nicht Selbst Wirtschaftlich geschädigt werden solle. Eine sinnvolle Neuordnung könne die Kasse aber in die Lage versetzen, die Aerzte voll Zu honorieren, ohne die Beiträge zu er- Höhen. Lediglich für freiwillig Versicherte müßte der Beitrag dem Einkommen ent- sprechend festgesetzt werden. Der Arzt Wünsche keine Sonderstellung, betonte Dr. Häußler. Er wolle nur wie jeder andere Staatsbürger behandelt werden. Hohlwegler nach den USA abgereist Stuttgart. Der badisch- württembergische Arbeitsminister Ermin Hohlwegler hat am Montagvormittag eine sechswöchige Amerika- reise angetreten. Hohlwegler wird auf Ein- actung der US-Regierung die Arbeitsbedin- gungen in der amerikanischen Industrie und Landwirtschaft studieren. An der Reise neh- men aus Baden- Württemberg noch der Lan- despolizeidirektor von Südbaden, Dr. Schäfer, und der Landessekretär der SPD in Stutt- Zart, Max Denker, teil. Chance für arbeitslose Angestellte? Stuttgart. Die Arbeitslosigkeit in den An- Sestelltenberufen ist nach einer Mitteilung des Arbeits ministeriums trotz der gegen- Wärtig günstigen Arbeitsmarktlage in Baden- Württemberg noch immer sehr groß. Ini Sep- tember wurden allein in den kaufmännischen, Verwaltungs- und Büroberufen 8202 Arbeits- 108 gezählt. Dies sind 16 Prozent der Ar- Beitslosen im Lande. Besonders schwierig ist die Lage der stellenlosen Alteren Angestell- ten. Das Arbeits ministerium hat deshalb die Landesregierung gebeten, in einer der näch- sten Mimisterratssitzungen zu prüfen, inwie- Welt noch Unterbringungsmöglichkeiten für ltere Angestellte in der öffentlichen Ver- Waltung bestehen. Nach den Unterlagen des Arbeits ministeriums sind genügend Kräfte vorhanden, die im einfachen oder mittleren Dienst bei Staat und Gemeinden verwendet Werden können. 5 Ernste Männer diskutierten närrische Dinge Der„Bund Deutscher Karneval“ tagte/„Tut nichts dazu und nehmt nichts weg“ Karlsruhe. Narren lassen nicht mit sich spaßen, wenn es um hre Narrenfreiheit geht. Die Alteren Herrschaften, die da in Karlsruhe drei Tage lang zusammensaßen, hatten zwar ihre traditionellen Narren- schißfchen auf, aber sie sahen doch recht ernst drein, Ein Anliegen, das sie eben sehr ernst nehmen, hatte sie zusammengeführt: Die Karnevals- und Faschingsbräuche sollen micht„verwässert“ werden. Das war schon im vergangenen Jahr der Hauptgrund ge- wesen, der zur Gründung des„Bundes Deut- scher Karneval E. V., Sitz(selbstverständ- lich) Köln“ geführt hatte, Mittlerweile haben sich 430 Narrenzünfte und Karnevalsvereine angeschlossen, obwohl in einigen Teilen, besonders Süddeutsch- lands, der Widerstand gegen den Verband zunächst ziemlich groß war. Hier hat der Karneval ein anderes Gepräge als am Rhein. „Die tun sich ja nur Holzköppe um und sa- Sen, jetzt sind wir Narren“, meinte der Wiedergewählte Vorsitzende Thomas Lies- Sem, als ihm der Gaul bei dieser Gelegen- heit durchging.„Ich habe mit dem Narren- meister von Villingen im Schwarzwald ge- sprochen und ihn eingeladen, sich doch ein- mal den Karneval in Köln anzusehen. Aber Fast immer konnte da hat er gesagt, das falle ihm gar nicht ein, wir sollen weiter unseren Karneval Telern, und die Schwarzwaälder ihre Fasnet.“ Aber darum geht es bei diesem Zusam- menschluß nicht.„Wir wollen den Humor Weder organisieren noch auf Flaschen füllen. Wir wollen ihn nur erhalten.“ Hauptthema der Karlsruher Narrentagung war deshalb der„Schutz des Brauchtums“, In der Karls- ruher Stadthalle hätte man eine Stecknadel zu Boden fallen hören, als Liegem das ganze Register seiner in vielen Bütten erprobten Redefähigkeit zog und erzählte, wie er am Rosenmontag des Jahres 1946 durch die Trümmer von Köln gezogen ist, um zu sehen, ob man etwas von Karneval ver- spüren könnte, oder ob diese Zeit endgültig vorbei sei, Die kleine Narrenschelle an sei- mer Mütze bimmelte aufgeregt, als er sagte: „Und dann hörte ich es plötzlich aus den Kellerlöchern. Die Kinder, die schon im Krieg geboren waren und das Lied gar nicht kennen konnten, sangen den treuen Hu- sar“, urid sie hatten sich einfache Musik- instrumente zusammengesucht, Topfdeckel und alles Mögliche, und aus angekohlten Stofkresten hatten sie sich ein Fastnachts- ge wand schneidern lassen. Da wußte ich: Es der Minister helfen Hohlwegler: Sprechtage sollen beibehalten werden Stuttgart. Als im August 1952 der erste Arbeitsminister Baden- Württembergs, Erwin Hohlwegler, damit anfing, alle paar Wo- chen irgendwo zwischen Bodensee und Nek kar, zwischen Schwarzwald und Hohenloher Ebene einen sogenannten Sprechtag einzu- richten, wo auch der einfache Mann aus dem Volke seine Sorgen und Nöte vortragen Konnte, waren der Zweifler nicht wenige. Viele dachten, der Minister wolle nur ein bißchen die Propagandatrommel für sich rühren und wolle dann die Leute wieder mit einem„Hof- oder Kanzleitrost“ nach Hause schicken. Nicht wenige dachten auch, dals der Minister bald wieder von dieser Idee abkommen würde,„weil zu so etwas meistens doch nur die Querulanten kom- men“. Daß die Skeptiker auf der ganzen Linie Unrecht hatten, steht heute— zwei Jahre nach dem ersten Besuch in Tauber- bischofsheim— zweifelsfrei fest. Siebzehn Sprechtage hat Arbeitsminister Hohlwegler, der anfangs dieser Woche zu einem sechswöchigen Amerika-Besuch ab- reiste, bisher abgehalten. Tauberbischofs- heim folgten Ravensburg, Waldshut, Lörrach, Schopfheim, Gaggenau, Rastatt, Bonndorf, Meßkirch, Oberndorf a. N., Markdorf, Ra- dolfzell, Horb, Villingen, Saulgau, Heiden- heim und schließlich Blaubeuren. 438 Be- sucher, oftmals die Aermsten der Armen, viele Heimatvertriebene und Flüchtlinge, Spätheimkehrer und Schwerbeschädigte, trugen an diesen Sprechtagen ihre persön- lichen Anliegen vor. Fast neun Zehntel waren nicht umsonst gekommen. Fast vier- hundert konnte in irgendeiner Weise gehol- en werden. Vielen konnte gleich an Ort und Stelle geholfen werden. Viele konnten auch mit der Gewißheit nach Hause gehen, dal ihre Anliegen in nicht allzu langer Zeit in ihrem Sinne erledigt werden würden. Arbeitsminister Hohlwegler, den wir um Aus der Gefährlicher Tresorknacker geflohen Darmstadt. Aus der Darmstadter Unter- suchungs- und Haftanstalt ist der 32jährige Tresorknacker Jerzy Sawicki am Sonntag- morgen entkommen. Der Pole, der sich in einigen Monaten wegen seines dreisten Ein- bruches in den Kassenraum des Darmstädter Amtsgerichts vor Gericht verantworten sollte, kletterte während der„Freistunde“ der Häftlinge unbemerkt die Mauer hoch. Als seine Flucht bemerkt wurde, war es bereits zu spät. Eine Fahndung der Darmstädter Po- lizei in der ganzen Stadt blieb erfolglos. Es wird vermutet, daß Sawicki versucht, ins Ausland zu gelangen. Entlassung bestätigt Frankfurt. Die Entlassung des früheren Leiters des Offenbacher Wohnungsamtes, Otto Arat, ist jetzt vom Landesarbeitsgericht seme Eindrücke befragten, äußert mit Ge- nugtuung, daß sich bei den Sprechtagen so gut wle keine„Querschläger“ hervorgetan hätten. Auch das Arbeitsministerium habe von diesen Begegnungen mit hilfsbedürf- tigen Mitmenschen wertvolle Anregungen für die eigene Arbeit erhalten. Noch bei je- dem Sprechtag hätten sich fruchtbare Wech- selbezlehungen zwischen Bürger und Be- hörde ergeben und für beide Feile habe sich das persönliche Zwiegespräch als äußerst nützlich erwiesen. 2. ist nicht zu Ende. Schaffenslust und Froh- sinn überdauert alle Kriegsschrecken und Revolutionen, und beide gehören zusam- men“. Dag Haus tobte Beifall. Ließem aber zog die Konsequenz:„Das aber sage ich euch: Tut nichts dazu, was nicht dazu gehört, und gebt nichts davon ab, was euch eure Väter überliefert haben. Das Tempo unserer Zeit krißt alles auf, uns, unsere Neigungen, un- sere Bräuche“, Der Bund Deutscher Karne- val hat diese ernste Besorgnis, Am„Tegern- see“, sagte Llegem mit dem unverkennbaren Köllschen Akzent,„können sie einen Schuh- plattler mit der Lupe suchen gehen“— der bayrische Narrenmeister nickte beifälllig „dafür wälzen sich die jungen Bayern boo- gle-wooglend durch die alten Gasthäuser“. Die Beschlüsse, die man in Karlsruhe ge- kalt hat, sind zu begrüßen: Karnevalistische Veranstaltungen finden nur noch am 11. 11. und in der Zeit zwischen Silvester und Aschermittwoch statt. Am Aschermittwoch ist endgültig Schluß, und Wer sich nicht daran hält, wird ausgeschlos- sen. Weiter sind Ausartungen von den Po- dien der öffentlichen Sitzungen zu verban- nen und allzu leicht bekleidete Mädchen haben sich für die Karnevalszeit zurück- Zuziehen. „Das alles ist eine Art Selbstschutz“, be- Sründete Ließem diese Maßnahmen, Im nächsten Jahr will man sich in Köln ein- mal ganz wissenschaftlich mit Karneval, Fasching, Fasnet und Fastellovend be- schäftigen.„Schlieſlich haben wir eine Tra- dition, und die Narrenstraße vom Bodensee bis nach Münster muß dafür sorgen, daß die Wegelagerer vertrieben werden.“ Liegem hatte aus Köln die Schützengarde mitge- bracht, die den Karlsruhern einen frohen Abend bescherte, aber wohl zugleich auch darauf hinweisen wollte, daß man notfalls mit dieser„Streitmacht“ sich seiner Haut Wehren will. W. Se. Ist Meusel nach Frankreich„getürmt“? Besitzer der„Menschenfalle Libelle“ seit Sonntagnacht verschwunden Ludwigshafen. Die Gerüchte, wonach der als Agent entlarvte und schwer beschuldigte Gastwirt Werner Meusel im Anschluß an die sensationelle Verhandlung in Sachen „Wochenend“ geflüchtet ist, wurde bisher offiziell noch nicht bestätigt. Nachforschun- Sen in Ludwigshafen ergaben jedoch gestern nachmittag, daß Meusel nach dem Prozeß am Samstag in aller Eile seine Koffer packte und in der Nacht zum Sonntag in seinem Wagen in Richtung Saargebiet losfuhr. Es Wird vermutet, daß er sich unter den Schutz seiner früheren französischen Auftragsgeber stellen will. Wie in diesem Zusammenhang weiter be- kannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft die Akten des beendeten Rechtsstreites angefor- dert und eine Untersuchung darüber auf- genommen, ob gegen Meusel ein Strafver- fahren eingeleitet werden soll. Von zustän- diger Stelle wurde gestern nachmittag er- klärt, daß zumindest der starke Verdacht auf Abgabe einer wissentlich falschen eidesstatt- Ichen Versicherung gegeben ist. Mit dieser Versicherung, die Meusel am 4. Oktober beim Ludwigshafener Amtsgericht vorlegte, und die sich als falsch erwies, war die einstwei- lige Verfügung gegen die Zeitschrift„Wochen- end“ überhaupt erst ermöglicht worden, Auf Grund der Enthüllungen und Be- schuldigungen verschiedener Zeugen steht der spurlos verschwundene Agent Meusel im Verdacht, dem Menschenraub durch Bei- hilfe Vorschub geleistet zu haben. Ob er jedoch deswegen strafrechtlich belangt wer- den kann, ist fraglich, da in diesem Fall das Verfahren zuständigkeitshalber an die Be- satzungsmacht abgegeben werden müßte., In diesem Zusammenhang wurden auch Zweifel laut, ob Meusel wegen Menschenraubs straf- rechtlich belangt werden könne, weil das Gesetz zum Schutz der persönlichen Freiheit das grundsätzlich nur Zuchthausstrafen vor- sieht, erst im Jahre 1953 erlassen wurde die Taten des getürmten Agenten aber be- reits auf die Jahre 1946/47 zurückgehen. In Ludw¾igshafen herrschte über die Ent- larvung des Gastwirtes und seine Flucht große Empörung. Allgemein wird die Ansicht vertreten, man hätte Meusel schon am Sams- tag verhaften oder über ihn zumindest den persönlichen Arrest verhängen sollen.—8 Bessischen Nachbuarschaff Frankfurt bestätigt worden. Arzt war im Juni 1954 nach vorheriger Anhörung des Betriebsrates wegen schwerer dienstlicher Verfehlungen und begründeten Verdachts strafbarer Handlungen entlassen worden. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatten ergeben, daß Arzt von Untergebenen oder durch deren Vermittlung von Außenstehen- den zum Teil sehr erhebliche Geldbeträge geliehen hat. Nach Meinung des Offenbacher Magistrats hat er dadurch seine eigene Auto- rität und das Ansehen seiner Behörde unter- graben. Auch der Vorwurf, er habe sich von einem Manne, der an der baldigen Erledi- Sung einer Wobnungsangelegenheit interes- siert war, zum Essen und Trinken einladen und sich dabei auch ein Lebensmittelpaket schenken lassen, hat sich bestätigt. Ein gegen Arzt eingeleitetes Verfahren wegen passiver Bestechung mußte auf Grund des Amnestie- gesetzes eingestellt werden. Der 6000. Auswanderer verließ Lager Hanau Hanau. Der 6000. Auswanderer aus dem Hanauer Auswandererlager seit 1952 wurde jetzt von dem Leiter des der australischen Botschaft unterstellten Büros in Hanau, Bryan Ollquist, verabschiedet. Es handelt sich um eine 21 jährige kaufmännische Ange- stellte— Sudetendeutscher Flüchtling—, die ihrem bereits seit zwei Jahren in Australien arbeitenden Verlobten folgt. Ollquist er- Klärte, daß ab Anfang November auch Flug- Dassagen für Auswanderer nach Australien eingerichtet würden, die, wie die Schiffspas- sagen, kostenlos seien. Die Mittel für diese Auswanderung bringen 24 Nationen auf, die einem zwischenstaatlichen Komitee ange- hören. BLICK NACH 5 RHEINLAND-PFALZ pe Der 1 N ielert k 400 Schulräume fehlen in der Pfalz Beilbis Neustadt. Um in der Pfalz einen rege. Sport a rechten Schulunterricht zu gewährleisten, 1% geren der Bau von 400 Schulräumen erforderlich ben wie eine Erhebung der pfälzischen Schulver- Internat Waltung ergeben hat. Allerdings hat sich! Winkler diese Zahl seit dem vergangenen Jahr be. Fr w reits um rund 80 ermäßigt. Weitere ½ aufgesck Schulräume sind im Bau. In Kaiserslautem die gute haben von 156 Schulklassen zur Zeit noch Bel selir 147 Wechselunterricht. sonders man ihr Bester Figaro der Pfalz ermittelt 28 35 Pirmasens. Rund 110 Friseure aus allen 8 da Teilen der Pfalz nammen am Sonntag in fnden.! Pirmasens an den vom pfälzischen Fachper schaft, band veranstalteten Friseur- Meisterschal. meister ten 1954 teil, aus denen der Ludwigshafener ropa- u Erwin Reich als bester Figaro des Jahre fla ke hervorging. Den zweiten Platz in der Ge.. samtwertung der Meisterschaften, die nich] sogar a nur ein Zeugnis der Leistungssteigerung des Schlußte Pfälzischen Friseurhandwerks ablegen, son. frotzden dern auch die neue Herbst- und Winter- Er k mode demonstrieren sollten, belegte der zeln, ab Pirmasenser Kurt Stegner. Im Städteweit wenn e kampf der Lehrlinge gewann Pirmasem dem Ee vor der punktgleichen Ludwigshafener 1 5 Mannschaft durch bessere Zeit, während sich Jahr 75 der Vorjahresbeste Neustadt(Weinstraße 15, Rep mit dem 3. Platz begnügen mußte. Nebe Wieder 32 Festnahmen 5 i Kaiserslautern. Im Zuge der vom rhein- Weiterh land- pfälzischen Innenminister angeord- neten Sonderaktionen zur Bekämpfung de Dirnenunwesens im Raum Kaiserslautem wurden in der vergangenen Woche in Bars oder barähnlichen Betrieben zusammen 5 mit amerikanischer Militärpolizei Razzien Veramstaltet. Wie Gendarmerie- Direktor Martin Kumpa als Sonderbeauftragter des Ministeriums am Sonntag vor Journalisten 1 1 weiter mitteilte, seien 32 Frauen wegen 1 8 Verstoßes gegen die Meldeordnung Tesige darüber nommen und nach richterlicher Entscheidung jungen in ein Gefängnis eingeliefert worden, 15 Per. ken dar sohen seien dem Staatlichen Gesundheits- kämpfe amt zur Zwangsuntersuchung vorgeführt nächster Worden. Wegen der scharfen Maßnahmen rad-Spo so betonte Kumpa, sei die Mehrzahl der 5 Dirnen aus Kaiserslautern abgereist und die r 41 in der Stadt verbliebenen verhielten sich zu. wird, v rückhaltend, Man könne sagen: die Dirnen deutsche sind nach acht Tagen Sonderaktion fast aus Im 1 dem Stadtbild verschwunden. am Wochen-. ende sei es außerdem gelungen, einen set par dur langem von der Polizei gesuchten jugosla- trocknet wischen Studenten festzunehmen, der Mari net, abe huana- Zigaretten vertrieb. tig ans a 4 0 auch am Trotz Trunkenheit freigesprochen schen 5 Kusel. Obwohl er ganze elf Glas Bier ge- ee trunken hatte und anschließend mit seinem 50 Motorrad gefahren war, sprach das Amts- DKW)! gericht Kusel(Pfalz) am Freitag den 34% hagen, alten Alfred D. aus Schellweiler frei und be- schweren zeichnete ihn als einen mustergültigen Ver- 1 Spezialn kehrsteilnehmer. D. war im August dieses len dur Jahres Während einer Motorradfahrt in 2 a emnem Gasthaus eingekehrt und hatte mit 1 einem alten Bekannten Wiedersehen ge, gahm d feiert. Nach dem Genuß von elf Glas Bier rennen, fuhr er bis zur pfälzisch- saarländischen Klassen Grenze. Die deutschen Zollbeamten merkten Meico-F nichts von seiner„Fahne“. D. aber spürte Vüstenk wenige Meter danach, noch vor den Zoll- 890 he schranken des Saargebiets, plötzlich die Wir- 5 5 kung des Alkohols. Er hielt an, zog den Zündschlüssel ab und legte sich schlafen. Ein Bauer fand ihn und machte die Polizei Klass darauf aufmerksam, daß im sogenannten Puch), 2 Niemandsland einer im Straßengraben liege. 1 85 Auf der Wache entnahm man ihm eine Blut- 5 Probe, die 192 Promille Alkohol ergab. Er b), wurde wegen Trunkenheit am Steuer ange- Peutsche zelgt. Der Anklagevertreter jedoch plädierte KW). bei der Verhandlung auf Freispruch, da der ſenbroi Angeklagte das getan habe, was man von jedem Kraftfahrer unter diesen Umständen erwarten sollte. innen Auf dem Fernsehschirm Dienstag, 19. Oktober Kinderstunde Wir helfen suchen „Kochtöpfe. Kochtöpfe.“ (eine Sendung für die Frau) 16.30 17.00 17.10 20.00 Zeitgeschehen— ferngesehen 20,30. Die Kunst des Kindes 20.50 21.50 „Türen Türen Türen“ (ein Fernsehspiel) Tagesschau 2 2 PIARN NEN Telefon 5 20 00. 1 19, 1 Un Der neue deutsche Farbfilm „Die schöne Müllerin“ AAM AR Ein Filmerfolg, alle Grenzen sprengt T. 5 00 50. 3. Woche 13.30, 16, 19.30, 21 4808/15 11. 6, Breite Str. Telefon 5 02 78 ALS TE Telefon 4 46 47 13.45, 16,00, 18,15, 20.30 5 Willy Birgel CAP Ts, 46.20, 4000, 21.00 UNTER SU Um:„Rittmeister Wronski“ Telefon 3 00 51 15.45, 18.00, 20,30 — Spionage-Grog- Das neue, großartige Werk des weltbe⸗ kannten Regisseurs In beiden Theatern gemeinsam: Der CINEMASdOPE- Farbfilm „Es wird immer wieder Tag“ m. John Wayne, Cl. Trevor uva. Cornell Borchers, Willy Fritsch 5 u. Sabine Eggerth in„Maxie“ Telefon 4 03 96 5 FRITZ LANG 14, 16, 18.15, 20.30 a Ein unvergessener pl 5 7 J 1, 6, Br. Str., T. 50276 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 Erstaufführg. Glenn Ford i. d. Kriminalfum„Heißes Eisen“ x ble Kung El 9 Der unhelmfehe niermisie- Kriminalfiim von atemberaubender Realistik! 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BelährUnnen der Nacht Besinn: 1800, 18,15, 20.30 Uhr 9 LV Ale Meledelberg“ e 1, 13 Hinter dem Paradeplatz WIENER STIMMUNGS-Musix Warme Küche bis 3.00 Uhr früh. Heute 18.45 Uhr, 21 Uhr letztmals Grosse Starparade se Arnoul in dem filmischen Meisterwerk Für alteingefünrt. Installations- geschäft Gas-, täre- u, elektr. Anlagen in süd- deutscher Großstadt wird weg. hohen Alters des Inhabers Kufer oder tätiger Teilhaber gesucht. Notw. Kap. 15 000, bis 20 000, DM. Ang. u. P 79957 a. V. sani- Wasser-, Hels Damenuhr in Mauem Leder verloren.— Da Familienstück, persönl. wertvoll. Geg. Belohng. abzugeben Valentin Fahlbusch, H 1, 1—2. Telefon 3 26 85. Anzeigen im Buben Erfolg ole KD AK A. G. nr sie MERZ ticker et 20 Se Def Vo RRE AREA 19.30 20.45 10 2 Dag fliegende Mastenimmer wannnel Viktoria- Michaelis Drog. Zu Lumo-Dr M.-Käfer M.-Necka Akazien- MaugzEN o'hHanRA in: 5 Almenho M. 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Oktober 1954 MORGEN Seite 7 Ein Leben für den Kegelsport peter Winkler 60 Jahre alt Der bekannte Meisterkegler Peter Winkler telert heute Dienstag) seinen 60. Geburtstag. Dreißig Jahre seines Lebens hat er dem Kegel- sport als aktiver Spieler gewidmet. Im deut- schen und auch im ausländischen Kegelsport ist Peter Winkler ein Begriff. Unzählige Meister- schaften und Siege auf fast allen deutschen und internationalen Kegelbahnen konnte sich Peter Winkler holen. r war aber nie einseitig; in seiner frischen, aufgeschlossenen Art erkannte er auch immer die guten Leistungen in anderen Sportarten an. Bei seinen Sportfreunden in Skandinavien, be- sonders bei den Schweden und Finnen, betitelt man ihn den Bowling- Botschafter, er ist jeder- zelt ein gern gesehener Gast. Bei Austragung der Deutschen Meisterschaften war er seit 1928 stets dabei und immer in der Spitzengruppe zu finden. Er errang achtmal die deutsche Meister- schaft, ebenso oft war er badischer Landes- meister und elfmal Stadtmeister. Bei drei Eu- ropa- und zwei Weltmeisterschaften fand man inn kast immer unter den ersten Zehn, noch dieses Jahr im Juni in Helsinki bei den Welt- meisterschaften lag er mit in der Spitzengruppe, sogar am vorletzten Tage an dritter Stelle, am Schlußtag forderte sein Alter seinen Tribut, trotzdem hielt er noch den sechsten Platz sicher. Er könnte nun in die Seniorenklasse wech- geln, aber er denkt noch nicht daran und will, wenn es ihm seine Gesundheit zuläßt, weiter dem Kegelsport die Treue halten und seinen jungen Freunden im Sport Vorbild und Berater Jahr in Stockholm und Helsinki hat er seinen bleiben. Mit den letzten Länderkämpfen dieses 15. Repräsentativ-Kampf bestritten. Neben seinen vielen Freunden wünscht auch der„Mannheimer Morgen“ Peter Winkler noch eine lange, erfolgreiche sportliche Tätigkeit und fflannlieimer Nudle:- Club geli ins 80. Salt Vorstand gibt glänzende Jahresbilanz vor der Generalversammlung Sämtliche Befragungen und Wahlen dieser Generalversammlung des MRC von 1875 fielen einstimmig aus und nur in ganz geringfügigen Punkten gab es kurze Debatten, so daß es auch weiter nicht Wunder nahm, daß der erste Vor- sitzende, Fritz Beisswenger, nach seiner und der Wahl von C. F. Schömbs zum 2. Vorsit- zenden, der Versammlung insgesamt 30 Per- sonen zur Wahl bzw. zur Wiederwahl vor- schlug und diese stattliche Zahl von Mitarbei- tern in einem einzigen Wahlgang eingesetzt wurde. Für den in schwierigster Zeit hoch- verdienten Gerhard Sieber übernahm Siegfried Grosselfinger den freigewordenen und sehr verantwortungsvollen Posten, des Ruder wartes, während für den in die zweite Linie zurück- tretenden, ebenfalls außergewöhnlich erfolg- reichen Karl Bachmann, der sehr junge Wer- ner Berberich das Amt eines Jugendwartes übernahm. Sonst blieb alles beim alten und verschiedenen sehr erfreulichen Feststellungen. Zum Beispiel, daß der MRC innerhalb von drei Jahren seine Mitgliederzahl von 300 auf 551 er- höht hat und damit an 7. Stelle im Bundes- gebiet steht. Noch erfreulicher aber ist der 53. Leistungs- platz, den die DRV-Tabelle aufweist. Das sind die 18 Siege und die acht 2. Plätze, die von den Rennruderern im Laufe der Saison geschafft wurden und zwar auf den Regatten von Hei- delberg, Heilbronn, Karlsruhe, Mannheim, Zürich, Frankfurt, Aschaffenburg, Stuttgart, Ulm und Eberbach. 60 bis 70 Rennruderer wurden von fünf Instruktoren betreut und der Erfolg des Rennjahres 1953/4 wurde in der stolzen Geschichte des MRœ nur einmal ein- gestellt; das war in den Jahren 1904—1907 als der Club die deutsche Erfolgstabelle anführte. Die schönen Siege des Jahres gehen auf das In den leichten Klassen deutsche Siege Deulsche Hlolo- Cross- Meiste emiiteli 20 000 Zuschauer waren in Düsseldorf von den Rennen begeistert rein- weiterhin alles Gute. geord- ng des autern in 28 unmen zzien rektor er dez lein Im letzten Lauf der deutschen Moto-Cross- 2 Meisterschaften des ADAC fielen die Würfel ele darüber, wer in diesem in Deutschland noch eidung jungen Sport sich mit dem Meistertitel schmük- 15 Per- fen darf. In dieser Saison werden die Titel- dheits- kämpfe noch auf Club-Basis durchgeführt, im geführt nächsten Jahr wird dann die Oberste Motor- Mumen, rad-Sportkommission die Organisation ebenso 11 der übernehmen wie etwa bei den Straßenrennen nt d oder wie auf der Zementbahn. Moto Cross, das 5 vor allem im Ausland sehr stark gefördert ich z: wird, wird dann auch in dieser Sportart ein Dirnen deutsches Eingreifen erwarten dürfen. 8 Im Düsseldorfer Aaper-Wald waren 20 000 a„ Zuschauer Zeugen verbissener Kämpfe. Wohl n sein war durch den heftigen Wind die Bahn abge- goss. trocknet— am Vormittag hatte es noch gereg- Mari- N tig ans Werk gehen. Die Veranstaltung wurde en jer ge seinem Anmts- 34 J. nd be- 1 Ver- dieses rt in te mit n ge⸗ 8 Bier lischen erkten spürte Zoll- e Wir- g den Hafen. Bolizei net, aber die Fahrer mußten doch sehr vorsich- auch am Fernsehen übertragen. Von den deut- schen Maschinen wurden in den leichten Klas- sen die Meistertitel erobert, nämlich durch Gerhard Bodmer, Ingolstadt(DKW) in der Klasse bis 125 cem, Josef Reiter, Mansching DKW) in der Klasse bis 175 cem, Kurt Wüsten- hagen, Hückeswagen(Maico), während in den schweren Klassen Fahrer auf ausländischen lien durch Mathias Wasel, Bottenbroich(Mat- N zu Titelehren kamen, näm- innten liege. Blut- W. Er ange- dierte Ia der n von anden finn 855 Burscheid(Puch), chless) in der Klasse bis 350 cem und Bartl Kohler, Laichlingen(BSA) in der FHalbiter- kasse. ADAC- Sportpräsident Jules Köther nahm die Siegerehrung vor. Im Handicap- rennen, das jeweils die besten Fahrer aller Klassen in einem Lauf vereinte, holten sich die Meico-Fahrer Halter, Neubottenbroich und Vüstenhagen auf der Viertelliter-Maschine den Sieg heraus, und bereiteten so ihrem„Chef“ Otto Maisch ein besonderes Geburtstags- geschenk. Die Siegerliste: Klasse bis 125 cem: 1. Kemper, Burscheid N Euch), 2. Bodmer, Ingolstadt DKW), 3. Reiter, Mansching(DR W); Deutscher Meister: Gerhard Bodmer, Ingolstadt. Klasse bis 175 cem: 1. Kem- 2. Feeser, Ingolstadt KW), 3. Halten, Neubottenbroich(Maico); ö Mesandnene Farbenhaus Ernst Sof. ges. Gute Ausbildg. u. Be- mit Kenntnissen in Steno und Schreibmaschine in Ne eee handlung, prima Rost u, Logis Dauerstellung. Angebote unt. Nr. P 79860 à. d. Verl. Tars ener 1. Hause, Brot- u. Feinbäckerei N ee eee Haas, Ihm.-Waldhof. 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II lig, Leonberg(Maico); Deutscher Meister: Mathias Wasel, Bottenbroich(Matchless). Klasse bis 500 cem: 1. Wasel, Bottenbroich(Matchless), 2. Flimm, Brühl Matchless); Deutscher Meister: Bartl Kohler, Laichlingen(BSA). Niedersachsen— Bayern und Württemberg gegen Westdeutschland sind die beiden Paa- rungen der Vorschlugrunde zum Hockey-Silber- schild der Damen-Auswahlmannschaften am 24. Oktober. Lund um das Neuer Schwimmrekord in Dortmund Bei einer Schwimmveranstaltung des Sy Westfalen Dortmund gab es am Sonntag zwei neue deutsche Rekorde. Die Dortmunder Europameisterin Ursel Happe verbesserte über 100 m Schmetterling ihren eigenen Rekord von 1:18,7 auf 118,1 Minuten. Düsseldorf 98 schwamm mit der Mannschaft Gerad Kühn, Wera Schäferkort, Uschi Auhagen und Birgit Klomp über 450 m Kraul mit 2:09, 4 neuen Rekord. Die neue Rekordzeit ist 0,8 Sekunden besser als die eigene bisherige Bestzeit. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die feierliche UVeberreichung des Silberlorbeers an die Europameisterin Ursel Happe durch den DSB- Präsidenten Willi Daume. Schnellste Kraulerin über 100 m war Birgit Klomp, die mit 1:09, die Meisterin Gisela van Netz(Bochum) schlagen konnte. Zum Schluß gab es noch eine kleine Ueberraschung, als es den Schwimmerinnen von Westfalen Dortmund gelang, die sieggewohnten Düsseldorferinnen in einer Ax5O-m- Lagenstaffel zu schlagen. Schiedsrichter wurde tätlich Für wieviel Wochen wird er gesperrt? Im Fußball-Punktekampf der zweiten Ama- teurliga Odenwald zwischen der Sd Hainstadt Konto der Heini Erb, Gerhard Sieber, Karl Bachmann, Werner Plumbohm, Philipp Weber, Albrecht Scherpner, Heinz Erb, Werner Ber- berich, Walter Bauer, Wilhelm Kautzmann und Siegfried Grosselfinger. Der peinlich-sorgfältig gehaltene, lückenlose Rechenschaftsbericht des Clubvorsitzenden gab ein anschauliches Bild von der Summe der Arbeit, die von ehrenamtlich Tätigen des MRC im Laufe des vergangenen Jahres geleistet wurde. Mit der gleichen Peinlichkeit wurde der Finanzbericht erstattet, welcher der stark be- suchten Versammlung die Gewißheit gab, daß auch die Finanzen des Clubs in bester Ordnung sind. Zum Schluß erstattete Stadtoberschulrat Julius Walter einen sehr eingehenden Bericht über die Verwendung der Totogelder durch den Badischen Sportbund. dessen 2. Vorsitzen- der er ist. tz. Tischtennis-Deutschland-Pokal In der ersten Runde des Deutschland-Pokals im Tischtennis gab es am Wochenende mit Ausnahme der Pattensener Begegnung zwischen Niedersachsen und Berlin(4:5) klare Erfolge. In Neckarsulm schlug Württemberg die Ver- tretung Badens mit 5:0, der Pokalverteidiger Hessen setzte sich in Frankfurt über das Rheinland mit 5:0 hinweg, Hamburg gewann in Bremen 5:2, und in Neustadt kam Nordrhein- Westfalen zu einem 5:1-Sieg über die Pfalz. In der Sporthalle hinter der Uhlandschule: Hannlieime, Boxe: nahmen Neuancne KSV 84 besiegte TG Darmstadt-Bessungen durch gute Leistungen mit 13:7 Die Revanche der KSV- Boxer gegen die TG Darmstadt-Bessungen ist geglückt. Mit 13:7 geschlagen blieben die Hessen„auf der Strecke“. Eine beachtliche Leistung der Ein- heimischen; denn wir hatten den Eindruck, daß sich die Darmstädter in weitaus besserer Verfassung als seinerzeit bei ihrem Gastspiel auf dem Waldhof- Sportplatz befanden. Durchweg bewiesen sie großes Stehvermögen, während die KSVler vor allem mit ihrer offensiven Kampfweise beeindruckten. Ihr Sieg ist redlich verdient. Es begann mit einer recht farblosen Partie: Der Darmstädter Fliegengewichtler Wessel versuchte sein Heil im unsauberen Boxen, kam aber bei Bierbauer schlecht an und ver- lor klar nach Punkten. Federgewicht: Ger- mies(KSV) war auch hier der Bessere. Die Mittelrunde dieses„Fights“ beherrschte er eindeutig, aber sein„Punch“ ließ zu wün- schen übrig, so daß er Diehl nur nach Punk- ten besiegen konnte. Was alte Schule ist, be- wies Champion Bischof OD) gegen Weber im Leichtgewicht. Mit einem vorbildlichen linken Kinnhaken wurde der Einheimische schon in der ersten Runde„umgelegt“. Ringrichter Leinz Reilingen) schickte ihn in die Ecke, (da er bei„9“ nicht kampffähig war) und er- klärte Bischoff zum Abbruchsieger. Etwas länger dauerte es allerdings, bis im zweiten Treffen dieser Kategorie Ewald (KSV) Bereuther ausgeknockt hatte. In der zweiten Runde traf der Mannheimer den Solar plexus: Der Gast kam nicht mehr hoch. Auf Grund seiner Größe und Reichweite hielt Kolm(KSV) den hessischen Leichtgewichtler Lauer in Schach. Beide waren in der dritten Runde mit ihren Kräften am Ende: Kolm Svorigeschehen und dem FC Mosbach kam es am Sonntag zu einem zweifellos originellen Zwischenfall, der den Spielabbruch zur Folge hatte. 20 Minuten vor Schluß, als die Gastmannschaft aus Mos- bach mit 4:0 Toren im Rückstand lag, wurde der Schiedsrichter durch ein faustdickes ehren- rühriges Schimpfwort aus dem Munde einer zuschauenden„Dame“ beleidigt. Dem Schieds- richter gingen die Nerven durch: er verab- reichte der Zuschauerin eine saftige Ohrfeige. Dieser Tatbestand war der hoffnungslos im Rückstand liegenden Mosbacher Mannschaft Willkommener Anlaß, das Spiel abzubrechen und vom Platz zu gehen— zumal da es sich bei der Gecohrfeigten um die Frau des Mosbacher Torhüters handelte. Zweimal Tod auf dem Sportplatz Zwei Sportler fanden am Sonntag auf dem Sportplatz den Tod. In Hamburg brach der 39 jährige Richard Baumann, der ein Rugby- spiel leitete, plötzlich zusammen. Der herbei- gerufene Arzt konnte nur noch den Tod durch Herzschlag feststellen. Das geiche Schicksal ereilte einen Fußballspieler aus Merzhausen im Bezirk Freiburg. Die Mannschaft aus Merzhausen trug ein Spiel gegen Gottenheim aus. Ohne vorher mit einem gegnerischen Spieler einen Zusammenstoß gehabt zu haben, brach der Spieler plötzlich zusammen. wurde Punktsieger. Der„unorthodoxe“ Pad zinski(KSV) schien zunächst den Stilisten Nicolay, einen der besten Darmstädter,„zu- sammenhauen“ zu wollen, doch konterte der Gast sehr geschickt und kam zuguterletzt noch zu einem verdienten Punktsieg. Weniger verdient war das„Unentschieden“, das Keller(KSW) gegen Allmann im zweiten Weltergewichtskampf erzielte. Wir fragen: Durch welche Leistungen? Der Neuling war schließlich drei Runden lang nur im Ring herumgetanzt. Mit dem Berliner Halbmittel- gewichtler Klam hat der KSV„einen Fang gemacht“! Als er in der zweiten Runde los- legte stand Fäth vor dem K.o., doch der Ringrichter brach zu Gunsten von Klam ab. Im zweiten Treffen mußte Schmidt(VfR) alle Register ziehen um Rothärmel nieder zu halten. Eine Verletzung veranlaßte den Gast im dritten Durchgang zur Aufgabe. Mittel- gewicht: Eine schnelle Sache. Reeg O) trieb Böhnke durch den Ring und schlug ihn in der ersten Runde mit Körper- und Kopfhaken K. O. Endstand: 13:7. Vom gut besuchten Haus lebhaft beklatscht.-thal Ziege/ Holzmann führen Berliner Sechstagerennen Vor 6000 Zuschauern ging in der dritten Berliner Sechstage-Nacht das deutsche Paar Otto Ziege Horst Holzmann in Front. Es kam jedoch noch zu keiner entscheidenden Eraft- probe mit den ausländischen Spitzenmann- schaften, von denen sich Plattner/ Schär und Strom/ Patterson ßhinter die punktbesseren in der gleichen Runde be- haupten konnten. Die Nacht brachte drei Jagden von insgesamt zwei Stunden Dauer, wobei 148 Rundengewinne registriert wurden. Während vor Mitternacht Strom Patterson die Initiative ergriffen, versuchten später Ockers/ van Steenbergen das Ruder herumzureißen, jedoch nahmen Otto Ziege/ Holzmann und die spurtschnellen Schweizer Plattner/ Schär jeweils Verfolgung auf. Später kam jedoch Juan Espin in einem Zusammensturz mit Otto Olsen, Günter Jornitz, Otto Ziege und Franz Reitz schwer zu Fall. Der tapfere Spanier nahm das Rennen nach längerer Neutralisation wieder auf. Neutralisiert werden mußten ebenfals Plattner/ Schär, die bei einer Ab- lösung stürzten. Nach 56 Stunden Fahrtdauer hatten die 14 Mannschaften, die noch alle im Rennen sind, 1427,050 km zurückgelegt. Stand des Rennens bei Beginn der Neutralisation um 6 Uhr früh: 1. Otto Ziege Horst Holzmann Deutschland) 131 Punkte; 2. Oscar Plattner/ Fritz Schär(Schweiz) 115 Punkte; 3. Alfred Strom sidney Patterson (Australien) 112 Punkte; eine Runde zurück 4. Pierre Jacoponelli/ Heinz Ziege(Frankreich/ Deutschland) 133 Punkte; 5. Heinz Z0ll/ Herbert Weinrich Deutschland) 61 Punkte; 6. Constant Ockers/ Rik van Steenbergen(Belgien) 57 Punkte; 7. Emile Carrara/ Dominique Forlini Frankreich) 41 Punkte; 2 Runden zurück 8. Hans Preiskeit/ Günter schulz Deutschland) 121 Punkte: 9. Theo Intra Heinz Müller(Deutschland) 109 Punkte: 10. Günter Otte/ Günter Jornitz(Deutschland) 86 Punkte; drei Runden zurück 11. Rud. Theißen Richard Walter Deutschland) 84 Punkte; 12. Juan Espin/ Guillermo Timoner(Spanien) 60 Punkte; vier Runden zurück 13. Franz Reitz Günter Bint- ner(Deutschland) 69 Punkte; fünf Runden zurück 14. Rudolf Jacobsen otto Olsen Oänemark) 75 Punkte. Ziege/ Holzmann Handball- Kreisklasse A: Mnapper Sieg von Tu Brun In der Kreisklasse A gab es beinahe eine Ueberraschung. Der TV Brühl gastierte beim bisherigen Tabellenzweiten TSG Rheinau. In der ersten Hälfte lief das Spiel wie gewünscht. Die Platzherren lagen bei der Pause mit 3:7 Toren im Rückstand. Dieser Vorsprung wiegte die Brühler zu sehr in Sicherheit. Rheinau kam mehr und mehr auf, so daß der Gästesieg noch stark ins Wanken kam. Die Schlußminuten brachten dann eine etwas härtere Gangart, TV Brühl konnte jedoch mit 10:9 die Partie ge- rade noch gewinnen.— Badenia Feudenheim hatte gegen die MTG alle Hände voll zu tun, um mit 14:13 beide Punkte zu gewinnen. Etwas überraschend kommt der Sieg des TSV Nek- karau über den TSV Viernheim mit 9:7. In der B I-Klasse konnte sich 64 Schwetzin- gen durch einen sicheren 13:6-Sieg über 1788 Ketsch Ib die Führung holen.— Uéberraschend kommt der Plankstadter 13:9-Sieg über den TB Reilingen.— TV Rheinau gewann gegen Pfingstberg mit 12:6. Die Mannheimer Sd liegt in der Staffel B II dank des besseren Torverhältnisses vor SV Wallstadt, beide haben 7:1 Punkte. Die Sd Leutershausen hat ihre Ib zurückgezogen,. weshalb deren Spiele in der Tabelle annulliert sind. Sieger des gestrigen Tages waren N Neckarhausen und SC Käfertal. Bei den Frauen standen sich im Luisenpark der TSV 1846 und der SV Waldhof um die Füh- rung in der Kreisklasse A gegenüber. Beide Mannschaften lieferten sich ein gutes Spiel. Frl. Funke hatte für den SV Waldhof den 1:0-Pau- senstand erreicht Nach dem Wechsel konnte TSV 46 zunächst ausgleichen, doch schaffte der Gast die 2:1-Führung, bei der es bis zum Schlußpfiff blieb. Japanische Presse: Deutsche Leistungen vorbildlich Das Auftreten deutscher Leichtathleten in Japan und ihre Erfolge mit Weltbestleistungen finden in der japanischen Presse starken Nie- derschlag. Durchweg wird den deutschen Leicht- athleten bescheinigt, daß sie überall großartige sportliche Leistungen boten. Eine Zeitung in Tokio betonte, daß die deutsche Mannschaft bessere Leistungen zeigte als vor zwei Jah- ren die Amerikaner, die nicht zu solchen über- ragenden Erfolgen fähig gewesen seien, In einem Luftpostbrief aus Morioka teilte der Mannschaftsbetreuer Dr. Wischmann mit, daß der neue deutsche Speerwurfrekord des Rendsburgers Heiner Will, am 10. Oktober in Tokio mit 77.12 m aufgestellt, anerkannt Wer- den dürfte, da alle Voraussetzungen hierfür er- füllt seien. Wischmann kündigte an, daß bei einem der nächsten Sportfeste eine deutsche 4-mal-1500-m-Staffel laufen soll in der Zusam- mensetzung Lueg, Lawrenz, Dohrow, Laufer. Der Gouverneur der Provinz Morioka ge- staltete den Empfang für die deutschen Sport- ler besonders herzlich. In einer Ansprache sagte er:„Wissen sie, warum meine Lands- leute ihnen überall so zujubeln? 90 Jahre sind es her, seitdem wir von ihren Mediziner, ihrer Kunst und Wissenschaft gelernt haben. Wir verehren ihr Volk und wollen nun vom Neubaufbau ihrer Heimat lernen.“ Mit den Sitten und Gebräuchen in Japan haben sich die meisten deutschen Leichathleten bereits abgefunden. Da das Essen mit Stäbchen zu langsam geht, legen die japanischen Gast- geber jetzt schon Messer und Gabel neben die Teller. Die Straßen Japans werden von den Deutschen als sehr holprig empfunden.„Wir singen jetzt immer, wenn wir im Omnibus kah- ren, aus vollem Halse, damit wir besser über die Schaukelei hinwegkommen“. Besonders beeindruckt hat es die deutschen Gäste, dab beinahe in jedem japanischen Haus ein Bild mit Karpfen hängt.„Dieser Fisch ist das japa- nische Symbol der Männlichkeit, weil er gegen den Strom schwimmt“, erklärten die japa- nischen Gastgeber. Die„Asahi Shimbun“, Tokios führende Zei- tung, übt am Montag heftige Kritik an den Veranstaltern, weil diese es unterlassen hätten, einen den internationalen Bestimmungen ent- sprechenden Windmesser aufzustellen. West-Süd-Block(vorläufige Quoten): Zwöl⸗ ferwette: 1. R. 11 015,.— DM; 2. R. 502, DM; 3. R. 37.— DM Zehnerwette: 1. R. 2 064,50 DM; 2. R. 72,50 DM; 3. R 8,.— DM. Pferde-Toto 1. R.(11 richtige Tips): 540,60 DM; 2. R.(10 richtige Tips): 50,10 DM; 3. R. (9 richtige Tips): 9,30 DM. besunde inder 0 Stellenangebote wollen tollen. Das können sie getrost, wenn die Böden mit REGINA- Hartwachs gepflegt sind. REGINA ist mit reinem Balsamterpentinöl herge- stellt und gibt schnell eine außerordentlich harte Glanzschicht, von welcher der Schmutz mühelos ent- fernt werden kann. und zum Reinigen nur Rubinal Mannheim: Viktorta-Drog., Schwetzinger Str. 24 Mlchaelis-Drog., 2, 2 Duos. Zum WB. Kreuz, Mittelstr. 55 umo.-Drog., Käfertaler Str. 41 M.-Räfertal; Drog. Mäder an Azien-Drogerie Roßnagel Rudolf neren 5 enhof; Artur Bonacker Fleißiger und ehrlicher eee ekogas fl. 4. 8 t ellengesuche Rentner, Beschäftigung ganz- od. halbtägig als Ausläufer. 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Kursus: Dienstag und Freitag abends 18—21 Uhr Unkostenbeitrag: 8.— DM Der Unterricht findet an modernen BPAFEFE- Nähmaschinen statt, die uns die Firma O. H. G., Mannheim, R 1, 7, zur Verfügung gestellt hat. Die nächsten Kurse beginnen ab 3. Januar 1955. Die Dezember-Kurse fallen wegen des Weihnachtsfestes aus. Anmeldungen hierzu werden schon jetzt und Schnittmuster- Abteilungen entgegengenommen. MANNHEIM, K J. 1-3 Tel. 5 40 91 Seite 9 IN DUSTRIE- UND HANDELS B LA 1 Dienstag, 19. Oktober 1954/ Nr. 2 Osthandelshoff 22 8 0 7 Dr. phil. Karl Göggel 1 5 r Kampf um oder für Einzelhandels-Angestellte? Am 155 8 verschied 0 90 8 Nicht gedämpfter, nein„vorsichtiger“ Op- timismus kennzeichnet den Verlauf der fünf- tägigen Genfer Ost-Westhandelsbesprechun- gen(im FHandelsausschuß der Wirtschafts- kommission der Vereinigten Nationen für Europa). Dies erklärte der Däne Gunnar Sei- denfaden, der die Tagung als Vorsitzender leitete.. Bei näherem Besehen stellt sich heraus, daß— zum wievielten Male eigentlich schon? — der Osten Exportangebote und Import- nachfragen formuliert hat, ohne sich kon- Kret über die Realisierbarkeit sowohl hin- Sichtlich des Angebotes als auch der Nach- Frage auszulassen. Man kam überein, daß es notwendig sei, über langfristige Vereinba- rungen zu diskutieren. Unter Langfristigkeit seien zehnjährige Verträge zu verstehen. In den von der Sowjetunion vorgelegten Listen werden u. a. Exporte von Zellulose, Holz, Mangan- und Chromerz, Anthrazit, Erdöl, leichte Fahrzeuge und Maschinenaus- Tüstungen angeboten und Importe von Schif- ken, Nichteisenmetallen, Fetten, Citrusfrüch- ten., sowie Fischen gefordert. Rumänien möchte über den langfristigen Export von Holz, Baumaterialien und Kapi- talgütern diskutieren, für die es Werkzeug- maschinen, Textilfasern, Eisen- und Stahl- erzeugnisse, Röhren, Chemikalien, Pharma- zeutika, Fische, Textilien, Rohbaumwolle und tierische Erzeugnisse einzuführen wünscht. Die Tschechoslowakei bot Holz-, Saatkar- toffel-, Papier-, Zement-, schwere Maschi- nenerzeugnisse-, Glas-, Chemikalien- Exporte an, weiter Transportausrüstungen aller Art sowie Metallverarbeitungsmaschinen. Unter den tschechischen Importwünschen kinden sich Schiffe, Nichteisenmetalle, Eisenerz, Düngemittel, Fleisch, Fett, Butter. Fische. Käse, Reis, Tabak, Baumwolle. Flachs. Kork, Citruskrüchte, Weine, Chemikalien und Phar- Mmazeutika sowie frische und Trockenfrüchte. Die Beratungsteilnehmer einigten sich auf die Errichtung von zwei Arbeitsausschüssen, die sich mit Fragen der Zahlungsverein- barungen und der Handelsberatung befassen sollen. Ein gewisser Fortschritt wird in Genf ferner darin gesehen, daß sich die Sowijet- union bereit erklärt hat, die Möglichkeit für eine Mitgliedschaft im Schiedsamt für den internationalen Handel zu prüfen, die bisher von ihr abgelehnt worden war. Der Aus- schuß beschloß schließlich, im Frühherbst nächsten Jahres erneut zusammenzukommen. Die Festlegung von Mengen und Preisen soll in bilateralen Verhandlungen daran in- teressierter Regierungen überlassen bleiben. Langfristigkeit des deutsch- amerikanischen Freundschaftsabkommens Die Zeche bezahlt der Verbraucher Es geht wieder einmal ganz wild zu. Man möchte meinen, daß Wohl und Wehe des Einzelhandelsangestellten in Gefahr ist, weil keine Einigung erzielt werden kann hinsicht- lich des Ladenschlusses, hinsichtlich der Frage, ob zwei oder drei vor weihnachtliche Sonntage verkaufsoffen sein sollen. Vorweg- Senommen sei: Niemand bestreitet der Ein- zelhandelsangestellten gutes Recht auf einen freien Halbtag in der Woche; niemand spricht innen das Recht ab schon recht ungeduldig zu sein, daß keine Lösung dieser Frage er- kolgte. Genau besehen währt nämlich die Debatte um die Ladenschlußzeiten schon länger als eine Generation hindurch. Bereits in den ersten Jahren der Weimarer Republik Waren Ladenschlußzeiten Diskussionsthema. Viele Wünsche Eine Einigung ist sehr schwer. Je nach örtlichem Bereich sind die Wünsche der Ein- zelhandels angestellten und der Einzelhänd- ler unterschiedlich. Im allgemeinen stimmen sie jedoch mit den Wünschen der Verbrau- cher überein. Dieser nämlich— der Ver- braucher— sollte eigentlich das gewichtigste Wort in die Diskussion zu sprechen haben. Daß dem Verbraucher eine gewichtigte Rolle zufällt, geht aus folgender von der Arbeits gemeinschaft der Verbraucherver- bände am 15. Oktober erhobenen Tatsache: „Die zeitliche Umsatzverteilung im Einzel- handel weist aus, daß 12. v. H. des Wochen- umsatzes allein auf den Samstagnachmittag entfallen.“ Wohnt der Verbraucher in ländlichen Ge- meinden, dann hat er andere Wünsche als die Großstädte bevölkernden Menschen. Sie- delt er am Rande einer Großstadt, so ist sein Trachten anders abgestellt als das des Verbrauchers, der im Zentrum der Stadt wohnt. Ein Dixtat Es erhellt daraus: Die Bemühungen, mit- tels einheitlicher Regelung sämtliche Belange über einen Kamm zu scheren, haben das Ladenschlußzeitenproblem erst S0 schwierig gemacht, wie es sich uns heute dartut. Stand- ortbedingungen müssen mindestens ebenso berücksichtigt werden wie die Interessen der Verbraucher, des Einzelhandelsangestell- ten und der Einzelhändler. Doch mit der Methodik der Komplizie- rung von Komplikationen, die in der ver- einheitlichung beruht, kann keine allseits befriedigende Lösung gefunden werden. Das Wohl ist der Grund, weswegen die verant- wortlichen Stellen sowohl der Verwaltung als auch der Gesetzgebung möglichst viel ausweichen. gäbe sich für den ländlichen Einzelhandel keine solche Umsatzsteigerung, daß zusätz- liche Arbeitskräfte eingestellt werden könn- ten. Auf der anderen Seite würde aber der Hauptleidtragende der Verbraucher werden, denn im ländlichen— durch beschränktes Sortiment gekennzeichneten— Einzelhandel würden ihm Auswahlmöglichkeiten vorbe- halten werden. Mannheim ist in dieser Hinsicht schwer vergleichbar mit den Großstädten im Ruhr- gebiet, weil dort infolge der räumlichen Nähe großer Städte die ländlichen Einzugsgebiete jeweils geringer sind. Wer nun guten Willens ist und wer wirk- lich eine Einigung anstrebt hinsichtlich des Problems„Ladenschlußzeiten“, der wird sich nicht der Meinung verschließen, daß Annähe- rung der gegensätzlichen Standpunkte nur dadurch gefunden werden kann, wenn be- darfsweise hier und dort der Montagvormit- tag(der verlängerte Wochenanfang) und— Wo es die Notwendigkeit erheischt— das verlängerte Wochenende eingeführt wird. Kupferner Sonntag In dasselbe Kapitel fällt die jetzt beson- ders arg in Mannheim entbrannte Diskussion über den„Kupfernen Sonntag“. Hier ist zu beachten, daß laut& 105b der Gewerbeord- nung die örtlichen Sicherheitsbehörden in Uebereinstimmung mit den Aufsichtsstellen des Landes in jedem Jahr sechs verkaufs- freie Sonntage bewilligen können. Hierbei ist es gleichgültig, wie diese Sonntage gelegt werden, denn diese Bestim- mung der Gewerbeordnung schließt die drei vor weihnachtlichen Verkaufssonntage ein. Wird dann noch der mit dem Mannheimer Maimarkt-Geschehen zusammenhängende verkaufsoffene Feiertag eingerechnet, so ent- fielen auf das hiesige Gebiet jährlich ins- gesamt vier verkaufsoffene Sonntage. Es ist nun interessant, daß bei einer Zu- sammenkunft der Stadt- und Gemeindever- waltungen im Rhein-Neckargebiet(Kommu- nale Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar) der Vertreter einer Stadtverwaltung(nicht der Mannheimer Vertreter) den Wunsch nach einheitlicher Regelung innerhalb dieses Rau- mes äußerte. Groteske Es wäre auch grotesk, wenn am Kupfer- nen Sonntag die Mannheimer Einkäufer nach Heidelberg, in die Pfalz usw. abgelenkt wür- den. Aus diesem Grunde ist der Schritt, den Mannheims Oberbürgermeister unternahm, um den Kupfernen Sonntag auch für Mann- heim zu retten, völlig begreiflich. Den Ober- bürgermeister müßte man doch mit Laterne beitskraft der Einzelhandels angestellten zu sehr, wird meist gekoppelt mit der Fest- stellung, es sei keine Umsatzeinbuße zu er- warten, wenn nur zwei vor weihnachtliche Sonntage verkaufsoffen gehalten werden. Hierin ist ein kleiner Widerspruch enthalten. Ergibt sich doch daraus, daß die physische Leistungskraft des Einzelhandelsangestellten an diesen Zwei verkaufsoffenen Sonntagen Wirklich überfordert wird. Ueberfordert des- Wegen, weil praktisch der Umsatz von drei verkaufsoffenen Sonntagen innerhalb von 2 ei Sonntagen zu verkraften wäre. Völlig ungeachtet bleibt in der gewerk⸗ schaftlichen Beweisführung, daß der Einzel- handelsangestellte für jede zusätzliche Be- lastung auch Anspruch auf entsprechende Freizeit nach den Feiertagen hat. Deswegen wohl finden sich Einzelhandelsangestellte mit dem Kupfernen Sonntag freud- und friedvoll ab. Der Einzelhandelsangestellte Bleibt noch die Frage zu stellen, ob die Wahrnehmung der Verbraucherinteressen tatsächlich den Wünschen des Einzelhandels- angestellten entspricht. Diese Behauptung Wird ja von den Gewerkschaften sehr be- stritten. Anscheinend handelt es sich aber hier wirklich um die für die Gegenwart 80 typische Verwechslung zwischen Funktio- närsmeinung und Wollen. bzw. Wünschen der Betroffenen. In zahlreichen Umfragen und Testen, die durchgeführt wurden, stellte es sich nämlich heraus, daß der Einzelhan- delsangestellte seinen Lebenszweck, seine vornehmste Aufgabe darin erblickt„zu ver- kaufen“ und daß er— wenn er dieser Auf- gabe gerecht werden kann, auch bereit ist, einen freien Sonntag für einen freien Wochentag einzutauschen, bzw. einen freien Samstag-Nachmittag für einen freien Mon- tag vormittag. Schon darin schlummern viele Möglich- keiten zur friedlichen Bereinigung zu ge- langen. Hauptsache ist jedoch, daß nicht der Funktionär— egal ob er verlängerter Arm der Regierung oder einer Organisation ist — Recht behält, sondern daß des Angestell- ten Wünschen und Trachten zum Zuge kommt. F. O. Weber Marktberichte vom is. oktober Offizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse (WD) Inländischer Weizen 43,50—43,70, Tendenz ruhig, inl. Roggen 39,50—49, 75, Tendenz ruhig, Wei- zenmehl Type 405 64,50—65, Type 550 61,5072, Type 812 58,20—58,70, Type 1050 56,50—57, Brotmehl Type 1600 51,50—52, Roggenmehl Type 997 36, Type 1130 54, Type 1370 52, Tendenz stetig, Braugerste 42,75 65 Jahren nach kurzer schwerer Krangheit 0 Mitglied des Aufsichtsrates der Badischen A* Un- und Soda-Fabrik AG., Herr Dr. phil.. Göggel. Dr. Göggel, der in Heidelberg gebon wurde, besuchte dort die Oberrealschule die Universität, an deren pRVSiKalisch-xudh logiscken Institut er bis zum Beginn des g sten Weltkrieges als Assistent tätig war. April 1921 trat er als junger Physiker in d BASF ein und war nach kurzer Einarbeitung zeit in der Betriebskontrolle anschliege Jahraehnte in der Hochdrucesynthese, aa als Direktor der Hochdruchabteilung t Bei der Neugründung der Bas wurde Göge in d'en Aufsichtsrat des Werkes berufen, de er seine wertvollen Erfahrungen bis zuleg zur Verfügung stellte. Dr. Karl Göggel e freute sich in der Basp bei allen, die mit ih, zusammenkamen, wegen seiner menschlige Große und seinem ausgeprägten Gerecht 1 keitssinn größter Wertschätzung. N Der arbeitende Mensch und die Zeitnot. Das Thema der am 15. und 16. Oktober! Heidelberg tagenden„Arbeitsgemeinsch für soziale Bebriebsgestaltung“ behandelted Zeitnot und ihre Folgen in der industrie“ Arbeitswelt. Ein brennendes Problem Unge rer modernen technisierten und mechanisie ten Wirtschaft. Arbeitstempo und Arbeit last bedingen einen ungeheuren Menschen verschleigß. In dem Erwerbsprozeß führt ch Zeitnot oft zu einer chronischen Physische und psychischen Ueberlastung, deren Folg ernsthafte körperliche Schäden sind. Trefflend charakterisierte Rrof. Bram feld, in dessen Händen die Tagungsleitun lag, die Situation der Technik. ö „Wir wissen genau“, führte er aus,„dd Rationalisierung, Leistungssteigerung, p höhung der Produktivität Existenzfragen sini denen wir nicht ausweichen Können, die 3 unserem Ingenieurberuf untrennbar gehör Wir bejahen als einsichtige Menschen Selbe, verständlich die Erhöhung des Lebensstandard aber manchmal überkommt uns das Gefil einer auf der Kugel davonrollenden Fortum nachzujagen. Wir stehen positiv zum tech nischen Fortschritt, aber zu Zeiten ist es ui fast, als ob er uns überführe“. Fazit: Die Technik ist in all ihren In scheinungsformen wichtig. Es komm 1 darauf an, sie richtig anzuwenden: sie n Menschen beherrschen lassen, auf daß 9 nicht Menschen beherrsche. 80 Durchschnittspreise per 100 kg bei Waggonbeng prompte Lieferung, ab Werk, Mühle, Verlade- un Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 659 Stück Großvieh(Vorwoch in Klammer 727), 339 Kälber(234), 2066 Schwelg (2041), 6 Schafe(31). Preise je ½ kg Lebend gewicht: Ochsen A 94—104(904102), B 38-96 65 5 mann, Langerötterstrage 16. ken, O 6, 4. Beitfedern- Inlet Seeberger, 8 3, 13, Teleton 4 37 70 Wird kostenlos abgeholt u. gebracht Wohnungen und Geschäftsräume verm Immob. Hornung. Tel 403 32 Richard-Wagner- Straße 17. für jüng. Angestellten per sofort gesucht. Siemens-Reiniger- werke AG., Mannheim, D 4, 1 P UTZ& WALLE R, KGLN Ausbei un chen e ihn zu finden), der bis 44, Industriegerste 39—40, Futtergerste inl. 35 Pis 93); Bullen A 102103(100—108), B 98103(05 U eee (Hi.) Wie zuverlässig verlautet, besteht. ES 30 h 118 Belange der el fFFPUUVVCCCCVVV%VVVVVVVVVCVVVCVCCCCCCCTVCCbCC C(900, 5 1 die Absicht, daß der Bundeskanzler bei sei- zum Beispiel konnte der Bundeswirt- ner des Von ihn regierten Stadtbereiches zu 38, Pais 40. 40 2, killen ng nicht nottert Weiz.„„„„ nem Besuch in Wachingston am 29. Oktober schaktsminister au den Beratungen nicht hin- schädigen. Es gilt auch hier die These, daß bieie prompt 20,5021, dto. per Des Jan. 21750,(190), 4 150170(16217), B 137140(2— aftshandels- und Schiff- zugezogen werden. Er befand sich auf einer 9 8 1 Roggenkleis 21, Weizenbollmehl 2323,50, Weizen- C 125136(135430), D.—122(125); Schweine A en neuen Freunds 5 l. Standortbedingungen berücksichtigt werden 5 5 15 6 5(425); Tahrtsvertrag mit den Vereinigten Staaten Auslandsreise. Auch die Arbeitsminister as 85 It 4 1 machmenl 23,50—30. Sojaschrot 40,50, Kokosschrot bis 143(139143), BI 140443(138143), BIT 138-4 Nac Tei 126i H II. Ei deutsche De- haben, nachdem sie sich im Vorjahr massiver müssen, soll im Verwa ungswege den In- 29 Palmkernschrot 23. Leinschrot 40.50, Huhnerkör-(136143), C 13/143(130143), P 135—142(1310 bereits unterzeichnen soll. Eine deutsche De 35 99 teressen aller— nämlich der Verbraucher, nerfutter 43, Malzkeime 21,5022, getr. Biertreber E 130.—135(135136), CI 125133(120130), Cl übe legation berät zur Zeit in Washington die Kritik wegen ihres verunglückten Kupfernen der Einzelhandelsangestellten und Einzel- 2020,50, Trockenschnitzel 14, 75.15, dt, Dorschmehl bis 122(110120), Marketverlauf: Grogviek, Bulle letzten noch offenen Punkte des Vertrages, Sonntags-Beschlusses ausgesetzt sahen, wenig d ch l 7476, At. Fischmel 62—60. Futtermittel-Tendenz lebhaft, Ochsen, Färsen und Kühe langsam, g. Bri der das Able 1923 ablösen soll. Lust, dieselbe Gefahr nochmals einzugehen händler— Rechnung getragen werden. zuetie, Speisetcartottein per 50, kg 6,285.48 frei räumt, Kälber langsam Ueberstand; Sehwel er 8 ommen von sen soll. 3 5 5 8 5 i Nannheim, Wiesenheu lose 11—12, Luzerneheu lose schleppend Ueberstand, Schafe ohne Tendenz ul Die srößte Schwierigkeit bestand bisher und gönmen eine etwaige Blamage eher dem widerspruch 1314, Weizen- und Roggenstroh ee Notierung. i 2 hi j jährig r Bundest er 5 a 3 3,50—4,00, Weizen- und Roggenstroh drahtgepreß 1 3 —. 0 VVV Die gewerkschaftliche Beweisführung, drei 53,50, Hlafer-Gerstenstron Hicht notiert, Tendenz ee Bulle erte. i erke 5 1— steti 12 1 g lch ghandels- leb: a ö trag forderte, wonach amerikanische Waren Mannheim verkaufsoffene Sonntage belasteten die Ar- stetig. Die Preise verstehen sich als Großhandels 5 Kursen. 424 Kälber, 615 Schweine, 1 durch Einfuhrkontingente nicht diskriminiert Aufschlußreich ist die Situation in Mann- 22 Mitgeteilt: Badische Bank 1 3„ 740% Sei Werden sollten. Es scheint aber jetzt in den heim. Der Mannheimer Einzelhandel ist— Effekten Orse F e 106, 5 5. 50, K pe 101 17 b 448180 5 Far Besprechungen gelungen zu sein, die Ameri- mindestens auf dem Gebiete der Konsum- 106. 18 6696; Kälber A 160—470, E 146150, Kaner von dieser Voraussetzung abzubringen, güter— hinsichtlich des Umsatzes etwa 5 e e ee ee ö a. bis 18. b n Senweie 4, Bi, Elk. C une 5 f 1 8 i 1 gen d ATT. Hälfti 1 Börsenverlauf: Infolge geringer Unternehmungslust sowie der bestehenden Meinungsverschieden- bis 140, GI 116126; Schafe& 92, B 70—86, C 6 Weil entsprechende Bestimmungen des G. halktig auf die Kundschaft aus der Stadt heiten innerhalb der Bonner Koalition gab die Mehrzahl der Kurse— bis auf die Werte der Far- Marktverlauf: Großvieh flott geräumt, Kah Abkommens ausreichen würden. Mannheim einerseits und des ländlichen Ein- bengruppe— meist bie zu 3—4 J nach. Stärker betroffen waren Montan-Nachfolgzer-aktien, die. 5 8 12 5 langsam, Ueberstand Me Das Abkommen, das den Warenverkehr zugsgebietes— das über die hessische schiedentlich noch größere Kursabschläge zu verzeichnen hatten. Der Kassamarkt lag dagegen bei- chafe flott, Ueberstand.. 1 Mee zwischen den US und der Bundesrepublik Grenze, in die Pfalz und in die nordbadische nahe unverändert. 1 5 t, S grundsätzlich regelt, sieht unter anderem Umgebung Mannheims reicht— andererseits 3 eee 3 ee e eee— JꝓCCCCꝙTCtvßßß zwar Bestimmungen über den Rechtsschutz angewiesen. Selbstverständlich würde der 5 14³ 19, B 813; Tafelbirnen A 1025; Quitten 91 5 5 3 8. f AEG 187% 186 Harpener Bergbau 110 118 Dresdner Bank) 14 14 1 5. 12 von Patent und Warenzeichen vor, eine Re- ländliche Einzelhandel einen generellen B 22 25 Heidelb. Zement 204½ 210 Rhein-Main Bank 101 1900 ½. 9. 5 925 80 10 Selung über die deutschen Vermögen in den Samstagnachmittag-Ladenschluß sehr begrü- BMW. 127 12% Hoesch Keichsb.-Ant Sa 86½ 86 1 5%% VVV Ben, denn dem vom Lande nach Mannheim 911 5 8 1340 165. 5 147% 1280 Montan 10—123 Sellerie mit Kraut 14—23, B 7-13: Porres 10 0 inkäufer stü 2 1 aimler- Benz 4. 1015; Stangenboh 54; Zwiebeln 1012. 5 1 eie Devisenkurse Bar 20 e e 5 5 85 e„„. 480 14 eee ee e e eee, 5 18. Oktober 505 N 8 5 8 8 N 200 205 r. 161 5 182 Be 127 14085(VWD) In Pfirsichen und späten Hauszwetschgen vom 18. U g U 1 N 0 1„ 7 70. 5 1 g 1 N Zur Ve kligune. Er müßte sich an Orr N 1 N 20⁵ 20⁰ Awoltt 8 72 Dortm. Hörd. Hütt.] 110 110 kaum Anlieferung. Bei Kernobst nur Birnen bes Geld Brief Stelle eindecken. Falsch ist es, darin ledig- B 585— 3& Halske 205 207 Gelsenberg 12% 126 ser gefragt. Für Repfel kaum Nachfrage, Es el. 39 1 a 05 121935 lich eine Beeinträchtigung des Mannheimer Eichbaum-Werger 127 128½ Südzucker 152 157½ GHH Nürnberg 172 102 zielten: Weinbergpfirsiche 1022; späte men e ff.. ͤ Einzelhändlers und allenfalls noch dessen Hnzinger Union is 133½ Ver. Stahiwerken) 10%½ 8, Hoesn. 12 12%½% wetschgen 13—22; Tafeläpfel verschiedene 810 oo Schweizer Franke 8 15 j 5 1 Zellstoff Waldhof 144 141½[ Hlöckn.-Humb. D.] 106/ 171½ 4 1525, B 10—14; Wirtschaftsäpfel gepflückt l 100 moll. Gulden 110,35 110,755 Angestellten zu sehen. Falsch ist es auch, 8.„ i Badge r 25 Nord westd, Hutt. 130% 130½ Tatelbirnen Verschiedene Sorten 1. 28, B v8 3 1170 1,50 daram au Slauben, daß im Zuge soleher Ent- ga. 0 190% Commerzbank i0% ſi½ Berg. Phöm. 148 134 Wirtschaftsbirnen gepflückt A 9—14, B 4-07 he 193 e Kronen 20,77 30,93 Wicklung etwa in Mannheim arbeitslos parbenf. Bayer 199% 158% Commerz.,. un 5 r 5 50,50 werdende Einzelhandels angestellte neue Farbwerke Höchst] 193 195% u. Credit Bank Rheinst. Union 5 NE-Metalle 1 1. a 3 teilt belten& Sulll. 187½ 156%½] Deutsche Banki) 13 4% Stahiw. sds westt. 13% 1 lektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 313, 916, bn 100 nor, Kronen 59,62 39,74 Posten auf dem Lande fänden. Aufgeteilt a 125 23 90 Dl. 1 1 7,798 97,995 3 5 Grün& Bilfinger 133 5 Süddeutsche Bank 191/ 190/ Thyssenhütte 130 Blei in Kabeln 120—100 P. B auf die einzelnen Ortschaften— unter denen 8 Ain r eee 240—24 Pi 1 Us-Dolla 4,1939 4,. 5 5 5 5— g 25 5 995 Dl 10 DM 8 470.— Dpa-O; 100 OUM-O= 22,59 DM-wW sich ja vorwiegend Dörfer befinden— er-) RM- Werte, 9= Restdquoten Westdeutscher Zinnpreis 905 1 i 1 bl. u. leere Zim. zu verm. u. zu 0 ö 8 Bei Schmerzen hilft NERREN-KxrzlobkER 1 Ses Schwarz, Immobilien, Dr.——— a — Erkältung, Migräne werden geändert, KUHN hm., jetzt Elisabethstr. 4, T. 46004 5 n W. 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Gerechtigkeitssinn. hren Er. nm n Sie y daß 0 80 ggonbem lade- u (Vorwoche See Am 17. Oktober 1954 verschied im Alter von 65 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit Dr. phil. Karl Göggel Der Verstorbene trat vor über 30 Jahren als j unger Physiker in die Dienste unseres Unter- nehmens und war nach kurzer Einarbeitungszeit in unserer Betriebskontrolle jahrzehnte- lang mit besonderem Erfolg für unsere Hochdrucksynthesen an verantwortlicher Stelle, zuletzt als Direktor unserer Hochdruckabteilung, tätig. In den Nachkriegsjahren hat er unserem Werk als Mitglied unseres Direktoriums sein umfassendes Wissen und seine reichen Erfahrungen zur Verfügung gestellt und sich um den Wiederaufbau große Ver- Bei der Neugründung unserer Gesellschaft wurde der Verstorbene in den Aufsichtsrat be- rufen und setzte so nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst seine Tätigkeit zum Persönlichkeit und einen Mitarbeiter von hoher menschlicher Güte und ausgeprägtem Ludwigshafen am Rhein, den 18. Oktober 1954. BADISCHE ANILIN-& SODA-FABRIK AG. Aufsichtsrat, Vorstand, Direktion Betriebsrat und Belegschaft Seite 9 lieber Mann, unser guter Vati und Opa, Herr Dipl.-Ing. im Alter von 66 Jahren. Unteres Kirchfeld 19 Artur Zeileis Feuerbestattung: Mittwoch, 20. Oktober 1954. Nach längerer Krankheit, doch völlig unerwartet, verschied heute mein Heinrich Leschmann Mannheim-Feudenheim, den 17. Oktober 1954 Frau Greta Leschmann geb. Ostler Frau Lore Zeileis geb. Leschmann Enkelkind Axel 15.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim Wir verlieren in ihm eine charaktervolle Am 18. Oktober 1954 starb unerwartet nach langer schwerer Krankheit unsere langjährige Mitarbeiterin, Gertrud Helm geb. Falk im Alter von 29 Jahren. Sie hat in über 13 jähriger Arbeit ihre ganze Schaffens- kraft unserer Gesellschaft gegeben und zu ihrer Ent- wicklung wesentlich beigetragen. Tieferschüttert trauern wir um ihr frühzeitiges Hinscheiden. Wir werden Frau Helm, die allen ein Vorbild bester menschlicher und charakterlicher Eigenschaften war, nicht vergessen und ihr ein ehrendes Andenken bewahren. EISEN GESELLSCHAFT MANNHEIM M. B. H. Beerdigung: Mittwoch, 20. Okt., 10.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Nach kurzem, schwerem Krankenlager verschied mein über alles geliebter Mann, unser herzensguter Vater, Sam, ge Bruder, Schwager und Onkel, Herr Schwein 2 Und 1 Ludwig Vierlin 37 Kühe 5 8 5 Schatz Rektor A 9610 1 Sein Leben war erfüllt von der Sorge um seine 156, 5 1 Familie. Es war ein Mensch voll Liebe und Güte, den 10 926 Wir niemals vergessen werden. . Kälbet berstand, Mannheim, den 18. Oktober 1954 9 Meerwiesenstraße 33 1 Tiefe Trauer umgibt uns. 8 erzie- A 13 b5 Dora Vierling geb. Maschur Sohn Bernd und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, 20. Okt., 9.45 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Völlig unerwartet haben wir am Sonntag, 17. Oktober 1954, unseren lieben Kollegen, den getreuen Leiter unserer Schule, Herrn 316,5 D 3 1 Rektor . Ludwig Vierling 0 verloren. 10 Wir werden ihn nicht vergessen. ig Das Kollegium der Schillerschule — ee Nach einem langen, mit großer Geduld ertragenen Leiden 9 90 verschied meine lſebe Frau, unsere gute Tochter, Schwieger- 5 tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau ohne ae Gertrud Helm Er geb. Falk 5 10 00% im Alter von 29 Jahren. 0 Mannheim, den 18. Oktober 1954 J Kirchenstraße 12 1 VVT Kurt Helm Familie August Falk Familie Barbara Helm Familie Richard Meixner Margot Falk Beerdigung: Mittwoch, 20. Okt,, 10.30 Uhr Hauptfriedhof Mh. Gott der Allmächtige hat am Sonntag nach langem, nen schwerem, mit unendlicher Geduld ertragenem Leiden, wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, unseren lieben, guten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Adolf Deckert Metzger im Alter von 72½ Jahren zu sich gerufen. 2 42 den 18. Oktober 1964 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Donnerstag, 21. Okt,, 11.30 Umr Hauptfriedhof Mhm. ——— statt Karten Mein lieber Mann, Herr Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß ist meine liebe Frau, meine herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwä- gerin und Tante, Frau Berta Probst geb. Hochadel nach einem mit großer Ergebenbeit ertragenem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, in die Ewigkeit abgerufen worden. Mannheim, den 16. Oktober 1954 Neckarvorlandstraße 127 In stiller Trauer: Karl Probst Emil Probst und Frau Elsbeth und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, 20. Oktober, 15.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Eduard Schick wurde von seinem langen, schweren und mit großer Geduld ertragenen Leiden erlöst. Heddesheim, den 16. Oktober 1954 Im Namen aller Hinterbliebenen: Frau Lydia Schick geb. Bitzel Beerdigung am Dienstag, 19. Oktober, um 15.00 Uhr vom am Samstag, 16. Oktober 1954 starb mein lieber Mann und treuer Freund, Sohn, Bruder, Schwager, Onkel und Neffe, Herr Balthasar Glasbrenner nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 58 Jahren. Mannheim- Waldhof, den 19. Oktober 1954 Zäher Wille 26 In stillem Leid: Elisabeth Glasbrenner geb. Jordann und alle Angehörigen Feuerehrung: Donnerstag, 21. Okt., 13.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Trauerhause aus. Unsere geliebte Mutter, meine so mit mir verbundene Schwester, Frau Frieda Orlop geb. Reichert ist nach schwerem Leiden sanft entschlafen. Wir werden sie nie vergessen. Mannheim Käfertaler Straßze 40 Im Namen der Hinterbliebenen: Arthur Orlop Hannelore Orlop geb. Stahl Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme und die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn Ewald Huft sage ich meinen innigsten Dank. Mannheim, den 19. Oktober 1954 8 6, 12 Helene Huft geb. Krauss Maria Reichert Beerdigung: Mittwoch, 20. Okt., 11.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Plötzlich und unerwartet verstarb am 15. Oktober 1954 mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa, Herr Philipp Bless im Alter von nahezu 72 Jahren. Mannheim, An den Kasernen 10 In tie ter Trauer: Frau Helene Bless geb. Bauer nebst Angehörigen Beerdigung: Dienstag, 19. Oktober, 10.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. NACHRUF Am 16. Oktober 1954 verstarb im 77. Lebensjahr der Pensionär, Herr Franz Lahres in dem Verstorbenen betrauern wir einen Werks- angehörigen, der in 33jähriger treuer und pflicht- bewußter Arbeit auf das engste mit unserer Firma Bestattungen in Mannheim Dienstag, 19. Oktober 1954 Hauptfriedhof Zeit Bless, Philipp, An den Kasernen 100 10.30 Fahrian, Wilhelm, Seckenheimer Straße 3 11.00 Wambsganß, Elisabeth, K 4, 10 11.30 Steiner, Johannes, Eichelsheimerstraße 34 13.00 Fütterer, Philippine, Zellerstraße 67 4114.00 Krematorium Sponagel, Helene, Rheinau, Pfingstbergstraße 40 13.30 Springauf, Marie, Neues Leben 8. 14.30 Friedhof Neckarau Hellmuth, Richard, Traubenstraße. 13.30 Friedhof Feudenheim Kremp, Adelheid, Scheffelstraße 12 14.00 Hoeß, Emilie, Andreas-Hofer-Straße 27 14.30 Stier, Heinrich, Käfertaler Straße 38 15.00 Friedhof Rheinau Präg, Rudi, Leutweinstraße 9g7 14.00 Rettenmeier, Rosa, Sporwörthstrage 53 15.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr verbunden war. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 18. Oktober 1954 BO PP& REUTHER G. M. B. H. Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. vergibt die Glaserarbeiten für die Wohnbauten an der Käfertaler Straße 192220. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— in der Geschäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim, Max-Joseph-Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. Mannheim, den 13. Oktober 1954. Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mo. Mit dem modernen Luxus-Bus Abfahrtstelle stets U 2 am Herschelbad vom 30. Okt. bis 1. Nov. 1954 zur internationalen Ausstellung „Jagd und Fischerei“ nach Düsseldorf Fahrpreis 28. DM Täglich nachmittag 13.00 Uhr in die Pfalz und den Odenwald Fahrpreis 4, 50 DM Mittwyooch, 20. Okt. u. Sonntag, 24. Okt. 1954 nach Frankfurt Besuch 200— Palmengarten— Flughafen. Abfahrt 8.00 Uhr. Fahrpreis 6,.— DM. Anmeldung u. Kartenverkauf nur Om.-Reised. W. Schramm, Mannheim, U 1, 19, Tel. 3 27 80 0 Kraftfahrzeuge ö Mertedes 170 5 Bauj. 51 Mercedes 170 DA Baujahr 52 Vw, Exportausfg., Bi. 51, m. Radio DKW, 28itzer, neu bereift, billig zu verkaufen. Meffert, Mannheim Traitteurstraße 8—10 detegennelskäule aus 1. Hana Ford 12 M, 53, Ia. 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Er streicht net, aber nur beim zweiten Male sah ich ihn seinen Schnurrbart zurecht, der melancho- richtig, so wie ihn alle sahen, die damals bei Isch niederbaumelt, und spuckt in weitem seinem Tode dabei waren. Die erste Begeg- Bogen über das Geröll. Die Steine sind noch nung ereignete sich, als ich mit Paul und Wärm von der Glut des Tages. Ein paar Wol- Elias, den Verwaltersöhnen, heimlich zur kenfetzen laufen gegen die reglosen Sterne Jagd ging. Die hatten aus der Kammer ihres und den steckengebliebenen Mond, der sich Vaters zwei Gewehre entlehnt, während der in den Zypressen verfangen hat und nun be- Alte gerade zur Aufsicht irgendwo unter- müht ist, wieder freizukommen.„Ja, wenn wegs war, und nahmen mich mit. Das war der Mond so tief im Baum hängt, dann fal- ein großes, bedeutendes Abenteuer! Wir drei len mir eine Menge Dinge aus der Kindheit Lausbuben stapften durch das Unterholz, Sein rotwangig vom ersten Jagdfieber und dran- Die Pfeife schmeckt gut an solchen Aben- gen ein gutes Stück in den Wald ein, damit den. Der Fels wärmt, vom Meer weht Kühle uns der Knall der Schüsse nicht verrate. Ja, her, jetzt erwachen die Inseln, junge Fleder- wir selbst kamen uns vor wie Tscharugas beide Henker an: was ein Meister ist!“ ein Teil von ihm, schmiegen sich weich in Tscharuga selbst, der unser Held war. seine dämmernde Stille. So hatten wir uns ziemlich weit entfernt 5 „Ich war noch ein kleines Kerlchen, da- und begannen zu jagen, freilich ohne viel Er- n. C mals, als Tscharuga noch lebte und die Ge- folg. Nach stundenlangem, heftigem Ge- zählen da ist. 5 gend der Dörfer, in derem einen ich geboren knalle hatten wir zwei Krähen erbeutet, Mischi schweigt vor sich hin. Der Mond War, durchstreifte, die Wagen, die zu den nichts weiter. Ermüdet warfen wir uns auf hat sich eben 1 Zypressen krel gemacht Märkten fuhren, plündernd, oder jäh einfal- einer kleinen Lichtung hin und holten Speck und nun läuft er gegen ein paar zerrissene lend in einen Gutshof, in ein Gestüt, mit sei- und Brot hervor, denn wir hatten einen Wolken an. 1 schnell läuft des Mond nen verwegenen Gesellen. Nichts war da Bärenhunger. 5. sicher weit und breit vor diesem Mordbuben. Ich lief ein paar Schritte von den anderen Er stahl das silberne Muttergottesbild von fort, um dürres Reisig zu sammeln, für ein der Kirchenwand und den Talar des Geist- Feuerchen zum Speckbraten. Ich hörte, wie lichen aus der Truhe, er nahm die besten sie sich über die glanzvolle Räuberlaufbahn, Jährlinge aus dem Stall, die kettesten Kälber die unser Harrte, eifrig unterhielten. Dann Lon der Weide. Heute plünderte er einen vernahm ich deutlich ein Rascheln im Ge- Für die Eröffnung der wiederaufgebauten Goldschmied in der Stadt und behängte die höIz und während ich mich atemlos zwischen Staatsoper im Ostsektor Berlins liegt jetzt Weiber, denen er und seine Gesellen gerade die Büsche duckte, sah ich, wie fünf Männer das genaue Datum vor. Am 4. September gut waren, mit Geschmeide—, morgen holte plitzschnell die Lichtung betraten, Männer, nächsten Jahres soll das Haus mit Beetho- 5 bei deren Anblick ich zu Stein erstarrte. Sie vens„Fidelio“ unter Erich Kleiber der waren bäuerlich gekleidet, hatten wind- und Oeffentlichkeit feierlich übergeben werden. wettemernagte Hüte auf dem Kopf, breite Vorläufig indes stehen noch die Baugerüste, Messer in den Gürteln und schwere Trom- und von der zu erwartenden funkelnden melrevolver in den Händen. Erschreckend Pracht der Innenausstattung darf man sich war, daß ihre Gesichter bis zu den Augen mit in kühnen Phantasien ergehen, wenn man Tüchern verhüllt waren, so wie das bei rich- erfährt, daß in Westdeutschland Blattgold tigen Räubern seit Menschengedenken bestellt wurde, um damit Wände und Dek Brauch ist. ken zu bekleiden. Ueber Einzelheiten der „Aufstehen!“— Die harte Stimme traf Architektur veröffentlichte vor einiger Zeit mich wie ein Schlag und ich duckte mich eine östliche Fachzeitschrift allerlei Inter- noch tiefer. Sssantes. Selbstverständlich steht das ganze „Ausziehen!“ Bauvorhaben im Zeichen der Superlative. Es Während die beiden zukünftigen Räuber soll das repräsentativste deutsche Musik- eilig aus ihren Kleidern fuhren und die theater mit den besten und modernsten Männer die zwei erbeuteten Gewehre in bühnen- und lichttechnischen Anlagen Wer- Augenschein nahmen, schlich ich so leise als den. Vorsichtig sind die Prognosen lediglich möglich davon. Ich hörte noch, wie dieselbe hinsichtlich der Akustik, die„trotz aller Stimme befahl: Exaktheit noch immer von Unvorhergesehe- „Umdrehen!“ nem bedroht ist.“ Das neue Opernhaus wird Da war es bei mir mit aller Vorsicht und keine Logen erhalten, die für die Akustik Selbstbeherrschung vorbei. Jetzt werden sie erfahrungsgemäß besonders günstig sind. erschossen, dachte ich, sprang los wie ein Logen gelten als„nicht volksdemokratisch“. Hase und rannte nur. Pfeilschnell lief ich in Man wird glatte Ränge bauen, auf denen die heimatliche Richtung. Gleich darauf tauchte ich in einem Maisfeld unter, das mich allen Blicken entzog. Da, bumm.. sst! Jetzt Waren sie tot. Etwas zischte über meinem Kopf hin, aber ich achtete in diesem Moment nicht darauf. Die Felder, Bäume und Sträu- 8. 33 cher schossen an mir vorbei, ich sah nichts, 8 1 5 3 er 8 58 Bause stellt hörte nichts und wagte mich nicht ein einzi- Ger 28 55 en ee 3 N ges Mal umzublicken. Ich dachte nur: Sie burg mit Frankfurt als Wohnsitz vertauscht N haben sie umgebracht— sie haben sie um- Hat, sich den Freunden in der alten Heimat 0 gebracht! Wie ich in meiner großen Verwir- mit seinen letzten Arbeiten vor. Sie dürfen 0 rung heimfand, weiß ich nicht mehr, ich stol- bei dieser kleinen Ausstellung in der Stadt- 7 perte über die Schwelle, flel der Länge nach bücherei Würzburg mit besonderer Freude hin und schrie: beobachten, wie stark Oberländer seine „Tscharuga, Tscharuga! Sie sind tot. Er künstlerische Entwicklung auf dem Gebiet hat sie ermordet!“ vorangetrieben hat, auf dem bereits in Würz- Es kostete meinem Vater redlich Mühe, burger Zeit seine eigentliche Begabung zu Elustration: Zeller-Zellenbers die Wahrheit aus mir herauszuholen. Dann entdecken war: die Graphik, zumal die Buch- aber rief er nach dem älteren Bruder und zeichnung. Daß er dabei seine Kunst vor er sich den besten Wein aus dem gräflichen trommelte blitzschnell die Nachbarn zusam- allem dem Kinderbuch widmet, begrügt man Keller faßweise und schleppte die ganze men. Alle griffen nach ihren Flinten. Ich saß besonders, denn gerade hier sind die guten Bande Schwalbes, des Zigeuners, in die Wäl- am Boden, halb von Sinnen und hörte ihre IIlustratoren, die mehr als Routine und bil- der, damit sie ihm aufspielte zum Gelage. Stimmen nur wie aus weiter Ferne: liges Klischee kennen, selten. „Tscharuga, Tscharuga,„Tscharuga..., gestern haben sie die Wer Oberländers lustige Pinguinenge- Stiehl für mi l 8 Mühle in Rakovice ausgeraubt. diese Gott- schichte„Pingo und Pinga“ oder den neuen ir mich ein buntes Tuch, N 2 5 1 . 5 8 8 5 55 losen.. na, warte. 21 Band, der eben vom Verlag der Büchergilde Zeige mir dein Schwarzgesicht. Sie zogen los und ich mußte mit. Ich ritt Gutenberg, Frankfurt am Main, vorgelegt So sangen die Mädchen in den Dörfern, auf den Schultern meines Vaters und beim wird,„Pienchen— Die Geschichte einer un- Denn von Angesicht kannte ihn niemand so Anblick der finsteren, entschlossenen Bauern- gezogenen Biene“, durchblättert, der spürt recht und obwohl er die Gegend jahrelang gesichter und der blinkenden Gewehrläufe überall, wie sehr diese buntfarbigen Zeich- heimsuchte wie eine Krankheit, wurde er wurde mir wohler. Hinter dem gräflichen nungen aus dem feinen Verstehen für kind doch niemals ergriffen, nur ganz zuletzt, kurz Wäldchen, das wir durchquert hatten, blieben liche Phantasie und Vorstellungswelt leben. Vor seinem gewaltsamen Ende. Da freilich die Männer plötzlich stehen und zeigten nach Da ist nichts verniedlicht und nichts— nach stellte es sich heraus, daß sein Aeußeres gar vorn, Ich sah hin und rieb mir die Augen. Manier der„Großen“— ins„Komische“ nicht den verwegenen Vorstellungen ent- Aber sie waren ja tot! Gespenster am hellen übersteigert: so sieht das Kind, im Märchen, sprach, die das Volk sich von ihm machte, er Tag? in der Erzählung, in seinen Bildern. Die gro- Einzelheiten über Denn dort kamen sie, Paul und Elias ka- sen stecken geblieben“, sagt Mischi und nichts Heldenähnliches an sich, ja und den- men dort, mit traurig herabhängenden Köp- klopft die Pfeife aus, um sie gleich wieder zu noch.., aber das wollte ich noch gar nicht fen, barfuß, barhaupt und splitternackt alle Als sie Tscharuga fünf Jahre später henk- ten, war ich auch dabei. Viel Volk versam- melte sich damals in Ossijek auf dem Markt- platz. Aber es ging nicht so leicht, wie sie glaubten. Ein neuer Henker war an der Ar- beit, der sein Handwerk noch nicht recht verstand. Zweimal riß der Strick, zweimal verlangte Tscharuga zu rauchen, grinste das umstehende Volk an und gönnte sich ein Pfeifchen. Als auch der dritte Versuch fehl schlug, riß ihm die Geduld und er fuhr den „Gib mir den Strick, damit du erfährst, Andächtig staunte das Volk, ob so viel 8 5 1 3 a 8 1 3 555 ger Kaltblütigkeit. Ja, ja, so war mäuse üben sich im Elug und das Käuzchen Bande und ich entsinne mich, daß wir uns Lerwegener g J, 5 beginnt Käuzchens Nachtmusik“ zu proben., eine Weile darüber unterhielten, ob es nicht. 85 1 5 985 e 85 9 ir sitzen nur und die Gedanken sind um zweckmäßiger wäre, der Schule für immer 3 8 5 5705 F 85 1 S 8 uns. Wie so eine Menschenstimme in das den Rücken zu kehren und fortab als freie. 958 e 8 8 8 8 Land hineinpaßt, in dem sie geboren ist. Räuber in den Wäldern zu leben. Da könnte 1815 8 1 8 8 1. 1896 ischis. 8 1 sind üh ür ie 7 N 5. 8 Mischis Worte perlen durch den Abend, sind man berühmt und gefürchtet werden wi weiter in den Wäldern. Hier und dort hätten sie seine Spur entdeckt, hieß es. Ja, die Leute Blattgold för die Berliner Stadtsoper Der Graphiker Gerhard Oberländer Zu einer Ausstelſung in Wörzburg Chaplin stiftet Stalin-Preis für Wohltäfige ZWecke In dem prunkvollen Salon eines der großen Pariser Hotels bergab Charlie Chaplin diese Tage, von Journalisten und Fotografen umringt, dem Abbé Pierre(auf unserem Bild Line einen Schech über zwei Millionen Francs(rund 24 00 D) für dessen soziales Wohnungsbat Programm. Das Geld stammt aus dem Chaplin verliehenen Stalin- Friedenspreis, den de Empfänger ganz fur wohltätige Zwecke ausgeben will. dpa-Bill den Neubau, der im Herbst nächsten Jahres vollendet sein soll jeder Besucher gleiche Sicht, gleichen Stuhl, hatte(er konnte durch eine Windenanlage al Sleiche Heizung hat. Zur vornehmen Isolie- Bühnenhöhe gebracht werden), Wird di Turig des Präsidenten und der Regierungs- Foyer des ersten Ranges und Kammer mitglieder sind allerdings Proszeniumslogen musiksaal werden. vorgesehen. Die Ausmaße der Bühne sind beträchtiäd Wie es heißt, wurden dem Neubau die Das Bühnenportal erhält eine Breite von! Knobelsdorff'schen Pläne zugrunde gelegt Metern und eine größte Höhe von 8 Meten unter Anpassung an die heutigen städtebau- Die Bühne wird 15 Meter breit und 30 Meter lichen Forderungen, das heißt mit Rücksicht tief. Vorder- und Hinterbühne besitzen 1 auf die angrenzenden Plätze und die hinter eine Doppelstockversenkungsanlage, aubel. dem Opernhaus stehende Hedwigskirche. Die dem einen Drehscheibenwagen von 14, Me. leitenden Architekten sind Nationalpreisträ- tern Breite, der in allen Bühnenzonen aufg ger Professor Richard Paulick und Professor stellt werden kann. Durch 27 hydraulisch Kurt Hemmerling. 5 erfolgt, entweder zentil 5 oder von der Galerie der linken Bühnenseit 1 VVV 9 2 die Bedienung. Ein Stellwerk von 240 regt. Grundabmessung i in e een baren Stromkreisen steuert die Beleuch. Theaterbetrieb genügend Raum und dem tungsanlagen, die auf mehreren versfel. Publikum bequemen Zugang vom Rassen- baren Arbeitsgalerien untergebracht sind raum aus zu schaffen, wurden die Gardero- Der Artikel der Zeitschrift schließt m ben und das Operncafé in einem umfang- der Versicherung, daß die verpflichtende reichen, neu errichteten Kellergeschoß unter- Vollkommenheit dieser Bühne auch die Ve. ö gebracht, von dem aus Treppen direkt in das pflichtung des deutschen Volkes einschließe Parkett und zu den Rängen führen. Eine den Frieden zu festigen, damit nicht wieder Haupttreppe verbindet sämtliche Ränge mit-„Bombennächte den stolzen Bau Urid seln einander. Der ehemalige Apollo-Saal, den Vermächtnis in Trümmer reißen.“ Knobelsdorff als Fest- und Speisesaal gebaut Ueber den Spielplan liegen bereits Elb zelheiten fest. Nach dem„Fidelio“ kommen Giovanni“ und„Die Meistersinger“ heralz Als besondere Attraktion ist ein Gastspit der Moskauer Oper geplant. Die Bühnenvol Ben, staunenden Kindergesichter, die aus wende der neuen Staatsoper, wohl auch el dem Hintergrund herüberlugen, wenn Pien- Teil des Ensembles, kommen vorwiegend au 5 f Leipzig. Intendant Burckhardt hat sich àus- chen den„Höhepunkt des Abends“ erlebt Fs 11. 5 5 8 6 und„von drei riesigen, grünen Heuhupfern drücklich für eine künstlerische Zusammen in einer eleganten Kutsche gefahren wird“, c 7 f it Automobil(das natürlich aufgedreht wird) rechten Pomokraten bezelehnet. Wie un 3 5 5 5 nun der Westberliner Senat(ob mit Redl mit fliegenden Zöpfchen durch die Stadt fährt g 1. 5 1 ö und die Häuser und Fenster verwundert zu- Sober Unnecht cel hier mient ciskeutiert en f 1. 5 it 2 ird, bleibt gucken, das trifft genau den Ton, den das„„ e 61 9 Kind als echt empfindet. Die leider allzu oft erscheinenden kitschigen Primitivitäten, wie der Erwachsene sich das Denken des Kindes Der Grundstein für den Neubau des Staat „vorstellt“, sind vermieden. Man muß die- theaters Kassel wurde vom A e 1 1 5 minister Arno Hennig gelegt. Der essische sen Arbeiten volle Anerkennung zollen. Ministerpräsident Dr. Georg August zm Sie sind Ausdruck eines sicheren Einfüh- begründete den Bau eines Theaters in elle lungs vermögens und des Wissens um den Zeit, in der noch nicht alle Folgen des Krieg eigentlichen künstlerischen Sinn der Buch- 5„ n a 79920. 1. isjerung geistiger Kräfte“ dur as. e e 5 e Die Pläne für den Neubau entwarfen di 55 5 5 1 Professoren Hans Scharoun und Herman gut das Oberländer Selingt, dafür mögen Mattern. Die Gesamtkosten des Neubaus sin etwa die Ulustrationen zu Lisa Tetzners mit sechs bis sieben Millionen DM veranschlt „Was am See geschah“ und zu Ludwig Tho- Der Plan sieht in Abkehr von der bisherigen mas„Altaich“ zeugen. Darum ist für Ober- Tradition des Theaterbaus einen völlig nach länder auch der Buchumschlag mehr als nur bühnentechnischer Zweckmäßigkeit gestalteten Werbemittel, wie die ausgestellten Arbeiten Komplex vor. Er hat einen völlig unsymme: Glucks„Iphigenie in Aulis“, Mozarts„Da arbeit mit Carl Ebert von der W oder wie das kleine Mädchen in seinem Oper ausgesprochen, den er als einen„a 1 1 1 f es trischen Grund- und Aufrig mit zahlreichen auptgedenkene aus dem inbealt. Miche nur menengerges checkten epa e Kinder, vielleicht mehr noch Erwachsene, fechs verschiedenen, in Schrägklächen 6 Krümmungen verlaufenden Dachebenen. D Werden daher an der Ausstellung ihre be- einzelnen Gebäudeteile stehen dabei zueinande sondere Freude haben. Dr. A. Meyer in Ueberschneidungen und Winkeln. 5. 1 Schlupfwinkel“ d SSS UND DER MANN AUF OER SAN K Schr stolz darauf e und War g„Hat er Ihnen nicht gesagt, weshalb er ein von SEORGES SIMENON Sopyrieht by Kiepenheuer& Witsch, Köln-Berhn Zimmer in der Stadt gemietet hatte?“ „Um wenigstens für ein paar Stunden am Tage einen Winkel für sich zu haben.“ „Wurden Sie seine Geliebte?“ „Ich bin ziemlich oft zu ihm gegangen.“ „Hat er Ihnen irgendwelchen Schmuck ge- 19. Fortsetzung 5„Hat er zu Ihnen von seiner Frau und „Sie können sich denken, daß ich von mei- seiner Tochter gesprochen?“ ner Witwenpension nicht leben kann. Ich„Viel.“ mußte mir deshalb eine Arbeit suchen. Schon„Was hat er Ihnen erzählt?“ schenkt?“ i zu Lebzeiten meines Mannes hatte ich gele-„Wissen Sie, das ist schwer wiederzu-„Nur ein paar Ohrringe vor sechs Monaten gentlich gearbeitet, vor allem bei Kaplan. geben. Wenn ein Mann zu Hause nicht glück- und vor kurzem einen Ring.“ Eine Nachbarin hat mich an den Personal- lich ist und einem dieses und jenes anver- Sie trug ihn am Finger. f chef vom Chäatelet empfohlen, und ich bin traut..“„Er war zu gut und 2 Weich, und er dort als Logenschließerin angestellt worden.„War er zu Hause nicht glücklich?“ brauchte jemanden, der ihn immer wieder Und da 2»Er stand dort ganz im Schatten der ermutigte. Was Sie auch denken mögen, ich „Ja, eines Tages bei einer Matinee. Es Schwäger und wurde überhaupt nicht für war vor allem eine Freundin für ihn, seine wurde die Reise um die Welt in achtzig Ta- voll genommen.“ einzige Freundin,“. gen“ gegeben, ich weiß es noch ganz genau.„Das verstehe ich nicht ganz.“„Ist er auch manchmal hierher gekom- Ich erkannte Herrn Louis wieder, als ich ihn Maigret hatte es natürlich längst verstan- men? 5 zu seinem Platz geleitete. Und er hat mich den, wollte aber noch mehr aus ihr heraus-„Niemals! Schon allein wegen der Con- ebenfalls wiedererkannt. Weiter geschah an bekommen. cierge und der Nachbarn. Die ganze Gegend dem Morgen nichts. Aber er kam dann häu-„Sie hatten alle beide schöne Stellungen, hätte darüber geklatscht.“ 5 iger in die Matineen und spähte immer sofort Freifahrscheine für sich und ihre Familie.“„Haben Sie ihn am Montag gesehen? nach mir aus. Eine Zeitlang ging das so wei-„Und eine Pension.“ 5 5„Ungefähr ein Stunde. ter. Außer sonntags fanden immer zweimal„Ja, man warf Louis vor, keinen Ehrgeiz„Wann?“. in der Woche Matineen statt, und jedesmal zu haben, sich sein ganzes Leben mit dem„Am frühen Nachmittag. Ich hatte Besor- erschien er dann im Theater. Eines Tages kläglichen Posten eines Lagerverwalters zu gungen zu machen? 1 fragte er mich nach der Vorstellung, ob ich begnügen.“ 5 5„Wußten Sie, wo Sie ihn treffen wür- einen Aperitif mit ihm trinken würde. Wir„Wohin gingen Sie mit ihm?“ 15 den? 5. haben dann im Stehen schnell noch etwas„Fast immer in dasselbe kleine Café in der„Ich War mit ihm verabredet. gegessen, denn ich mußte abends wieder zur Rue Saint-Antoine. Wir unterhielten uns„Telefonisch?“ 5 5. 1 dann stets stundenlang.“„Nein, ich habe nie mit ihm telefoniert. „Essen Sie gern Waffeln?“ Wir hatten das bei unserer letzten Zusam- der Rue d' Angouléème?“ Sie wurde rot.„Woher wissen Sie das?“ menkunft ausgemacht.“ 5 „Ich glaube ja.“„Er hat Ihnen in der Rue de la Lune Wo trafen Sie sich immer?“. „Hat er Ihnen gesagt, daß er nicht mehr welche gekauft.“„Meistens in unserem kleinen Café, arbeitete.“ Erst sehr viel später, seit.“ manchmal auch an der Ecke der Rue Saint Nein, das hat er mir nicht gesagt, nur daß. BBVV-ÿ1; 5 Martin und den Boulevards.“ er jeden Nachmittag frei wäre.“„Seit Sie regelmäßig in die Rue d' Angou-„War er pünktlich?“ „Sie haben niemals gewußt, was er tat?« léme gingen?“ f„Immer. Am Montag war es kalt und 5„Nein, ich hätte mir nie herausgenommen,„Ja, er wollte mir das Zimmer zeigen, wo nebelig. Ich erkälte mich leicht. Wir sind ihn danach zu fragen.“ er einen Teil seiner Zeit verbrachte. Er darum in ein Aktualitätenkino gegangen.“ „Hatte er damals schon sein Zimmer in „Boulevard Bonne-Nouvelle?“ „Sie wissen das?“ sauber gemacht hatte? „Um welche Zeit sind Sie herausgekom-„Gab er viel Geld aus?“ men?“„Das kommt darauf an, was Sie unter „Gegen vier Uhr. Eine halbe Stunde vor viel verstehen. Er brauchte nicht zu Knau seinem Tode, wenn das, was in der Zeitung sern. Es war ihm anzumerken, daß es ihm steht, stimmt.“ ziemlich gut ging. Wenn ich es zugelassen „Sie wußten nicht, ob er noch eine Ver- hätte, würde er mir eine Unmenge Ce. abredung hatte?“ schenke gekauft haben, allerlei unnütz „Er hat mir nichts davon gesagt.“ Dinge, die er irgendwo in den Schaufenstern „Sprach er mit Ihnen über seine Freunde, sah.“ g über Leite, mit denen er verkehrte?“„Haben Sie ihn nie auf einer Bank sitten Sie schüttelte den Kopf und blickte zu sehen?“ dem Büfett hin.„Auf einer Bank?“ wiederholte sie et, bieten? Ich habe allerdings nur Wermut da., der Antwort, dann sagte sie:„a einmal Denn ich trinke selber schon seit langem als ich vormittags Besorgungen machte. Er nichts mehr.“ f war im Gespräch mit einem mageren Man Um ihr eine Freude zu machen, nahm er der mir einen merkwürdigen Eindruc das Anerbieten an, und sie holte die Flasche, machte.“ auf deren Grund sich ein Satz gebildet hatte„Warum?“ 5 und die wohl noch aus der Zeit ihres Seli-„Weil ich bei seinem Anblick an inen gen stammte. ab geschminkten Clown denken mußte. „Als ich es in der Zeitung las, war ich habe ihn mir nicht genauer angesehen. 1 0 nahe daran, Sie aufzusuchen. Mein Mann merkte nur, daß seine Schuhe abgenutzt un hat mir viel von Ihnen berichtet, und ich seine Hosenbeine unten ausgefranst waren, habe auch oft Ihr Bild gesehen. Darum habe„Haben Sie Louis gefragt, wer das Wal ich Sie vorhin gleich erkannt.“„Ja, und er antwortete mir. auf den Ban, „Hat Louis nie davon gesprochen, daß er ken träfe man alle Arten von Leuten, un sich scheiden lassen wollte, um Sie zu hei- es sei oft sehr amüsant.“ raten?“ a „Er hatte zuviel Angst vor seiner Frau.“ pen Sie kein Verlangen gehabt, an „Und vor seiner Tochter?“ Beerdigung teilzunehmen?“ a der „Er liebte sein Kind sehr. Er hätte alles„Ich habe es nicht gewagt. An einem 0 für sie getan. Dennoch war er, glaube ich, nächsten Tage werde ich Blumen an 41 ein wenig enttäuscht von ihr.“ Grab bringen. Ich nehme an, daß mit de „Warum?“ Wärter sagen kann, wo es sich bel. „Das ist nur so eine Vermutung. Er war Werden die Zeitungen mich erwähnen! okt traurig.“ 155„Bestimmt nicht.“ Sie selber wirkte auch nicht gerade hei- „Darf ich Ihnen etwas zu trinken an- schrocken. Sie z6gerte einen Augenblick 0 den. gleichmäßig monotonen Stimme. meine Stell verlieren.“ Ob sie wohl bei ihren Besuchen in der 8 Gortsetzung fals) Rue d' Angoulème das Zimmer dort imme „Weiter wissen Sie nichts darüber? 19 g b„Das iet sehr wichtig für mich. Im dg ter, und sie sprachen zudem mit einer leiern- telet sind sie sehr genau, und ich 6 * Herat Verla druck Chefr Stellv Dr. K Webe Lokal Dr. F. Land: Simon chet Bank, Baàtl. K Mann! Nr. 80 pritisc und zeichn über bpritisc neue 80Il. 1 Arbeit sende konstr dens Regie! eng ul Abkor Atmos Freun schaff Da siert s beider getrof als Ve Das liche E trägt zeichn aägypti vor A werde stützpt kechts! kalls j ver we „freme Libyer qemen Aegyp Stützp schaft die zu sandt der ag vorger bedrol tation der S Trupp A Nei Stu Stuttg neue e kür Be Monat treter! Schulv Schon die hö sollen werde ordnu: Jahrer scharf Minist steriui Testpr üblich den, 8. hin T man b Zzu sc weitge Die die G1 Schüle Weiter Schule Frage auf di von je vierter schule Nachs. 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