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Hertz; wirtschaft: F. O. weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. Simon; Ludwisshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743. Morgen Groß · Mann heimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R, 1, 6-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr, Kreuzband- bezug 3,20 DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. 9, Jahrgang/ Nr. 245/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch. 20. Oktober 1954 Suez-Abkommen unterzeichnet Nach 72 Jahren Besatzung erhält Aegypten die uneingeschränkte Souveränität Kairo.(UP) Großbritannien und Aegypten unterzeichneten am Dienstag das Suezkanal-Abkommen, das riger Dauer beendet und die vollständige Aus Anlaß der Unterzeichnung wurde folgendes gemeinsames Kommuniqué her- ausgegeben:„Der Ministerpräsident der ägyptischen Republik und seine Delegation sowie der Staatsminister im britischen Außenministerium, Mr. Anthony Nutting, der britische Botschafter Sir Ralph Stevenson und Generalmajor E. R. Benson unter- zeichneten heute in Kairo ein Abkommen über das Stützpunktgebiet von Suez, das die pritisch- ägyptischen Beziehungen auf eine neue Grundlage der Zusammenarbeit stellen Soll. Die Delegationen haben umfangreiche Arbeit geleistet, um ein klares und umfas- sendes Abkommen auszuarbeiten, das einen ronstruktiven Beitrag zur Sache des Frie- dens darstellt. Sie drücken im Namen ihrer Regierungen ihren aufrichtigen Wunsch aus, eng und intensiv zausammenzuarbeiten, um das Abkommen zu erfüllen und damit eine neue Atmosphäre der Verständigung und der Freundschaft zwischen ihren Völkern zu schaffen.“ Das britisch- ägyptische Abkommen ba- siert auf den Vereinbarungen zwischen den beiden Ländern, die am 27. Juli dieses Jahres getroffen worden waren und seit dieser Zeit als Verhandlungsgrundlage dienten. Das Abkommen enthält folgende wesent- liche Einzelbestimmungen: 1. Die Laufzeit be- trägt sieben Jahre. vom Tage der Unter- zeichnung an geredet; 2. neue britisch- ägyptische Verhandl angen sollen zwei Jahre vor Ablauf des Abkommens aufgenommen werden; 3. Teile der britischen Suezkanal- stützpunkte werden in vollständiger Ge- kechts bereitschaft erhalten, um gegebenen- falls jederzeit für ihre bisherigen Zwecke verwendet werden zu können; 4. falls eine „fremde Macht“ Aegypten, Irak, Jordanien, Libyen, den Libanon, Syrien, Saudi-Arabien, gqemen oder die Türkei überfallen sollte, wird Hegypten es Großbritannien gestatten, die Stützpunkte in den Zustand der Kriegsbereit- schaft zu versetzen. Den britischen Truppen, die zu diesem Zwecke in die Kanalzone ent- sandt werden dürfen, steht auch die Nutzung der ägyptischen Häfen offen; 5. falls eine der vorgenannten Nationen von einem Angriff bedroht ist, sind britisch- ägyptische Konsul- tationen vorgesehen; 6. die gegenwärtig in der Suezkanalzone stationierten britischen ruppen werden innerhalb von 20 Monaten die britische Besetzung der Suezkanal-Zone nach 7jäh- Unabhängigkeit Aegyptens herstellt. evakuiert; 7. beide Nationen anerkennen den Suezkanal als einen integralen Bestandteil Aegyptens. Beide Nationen bekennen sich jedoch gleichzeitig zur Freiheit der Schiffahrt auf dem Suezkanal; 8. Flugzeuge der briti- schen Luftstreitkräfte dürfen nach vorheriger Benachrichtigung der ägyptischen Behörden äsyptisches Hoheitsgebiet überfliegen und die dortigen Flugplatzeinrichtungen benützen. Anlagen zu dem Abkommen regeln die Beschäftigung von britischen zivilen Tech- nikern, deren Aufgabe es sein wird, die mi- litärischen Anlagen der Suezkanalzone zu betreuen. Die ägyptische Regierung ver- spricht die Instandhaltung von Brücken, Straßen, Landungsbrücken, Oelleitungen und anderen Einrichtungen der Zone. Die Stationierung britischer Streitkräfte in der Suezkanalzone war durch den anglo- ägyptischen Vertrag vom 22. Dezember 1936 geregelt, der eine Laufzeit von zwanzig Jah- ren hatte, der jedoch am 8. Oktober 1951 von der ägyptischen Regierung unter dem Ministerpräsidenten Mustafa Nahas Pascha einseitig außer Kraft gesetzt worden war. Der ägyptische Ministerrat hatte kurz vor der Unterzeichnung auf einer dreistün- digen Sondersitzung den endgültigen Text des Abkommens sanktioniert. Auftakt der Pariser Beratungen „Erfolgversprechendes“ Gespräch zwischen Adenauer und Mendeés-France Paris.(dpa) Die ersten Gespräche zwischen Bundeskanzler Dr. Adenauer und dem französischen Ministerpräsidenten. Men- des-France, über das Saarproblem wurden am frühen Dienstagabend in amt- lichen Pariser Kreisen als„erfolgverspre- chend“ bezeichnet. Die Konferenz im SchlögB- chen La Celle St. Cloud bei Paris nahm nach Darstellung von französischer Seite folgen- den Verlauf: Unmittelbar nach der Ankunft des Bun- deskanzlers fand eine Unterredung unter vier Augen mit dem französischen Regierungschef statt, die nur eine Viertelstunde dauerte. An- schließend wurden die engsten Mitarbeiter hinzugezogen und mit Ausnahme der Saar- frage alle offenen Probleme zwischen Deutsch- land und Frankreich kurz gestreift. Es ging dabei zum Teil um Industrie- und Handels- fragen allgemeiner Art, zum Teil um schwer wiegende Einzelprobleme, wie die Mosel Kanalisierung. Aber auch Fragen ganz ande- rer Natur, wie die Möglichkeiten zu einer stärkeren Zusammenarbeit auf kulturellem Gebiet, wurden erörtert. Das Saarproblem kam in diesem Zusammenhang nicht zur Sprache. 5 Nach etwa zwei Stunden wurde die Sit- zung unterbrochen, um dem Bundeskanzler und dem französischen Regierungschef er- neut die Möglichkeit zu einem Gespräch un- ter vier Augen zu geben. Die beiden Staats- männer machten einen dreiviertelstündigen Spaziergang in dem weitläufigen herrlichen Aufnahmeprüfung ohne„Examensangst“ Neue Richtlinien für die Prüfungen zur Aufnahme in eine höhere Schule Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Das Kultusministerium in Stuttgart veröffentlichte dieser Tage die neue einheitliche Aufnahmeprüfungsordnung für Baden- Württemberg, die in den letzten Monaten im Zusammenwirken von Ver- tretern der Elternschaft, der Schulen und der Schulverwaltung ausgearbeitet worden ist. Schon die nächsten Aufnahmeprüfungen für die höheren Schulen in Baden- Württemberg sollen nach diesen Richtlinien abgehalten werden. Wesentlich an der neuen Prüfungs- ordnung ist der Wegfall der in den letzten Jahren von weiten Teilen der Elternschaft scharf kritisierten reinen Testprüfungen. Wie Ministerialrat Kieffer vom Kultusmini- sterium erklärte, sind die Ergebnisse der Testprüfungen im großen Ganzen durch die üblichen Leistungsprüfungen bestätigt wor- den, so daß man keinen Grund sehe, weiter- hin Tests durchzuführen. Im übrigen sei man bestrebt gewesen, eine Prüfungsordnung zu schaffen, welche die„Prüfungsangst“ weitgehend vermeide. Die neue Prüfungsordnung verpflichtet die Grundschulklassenlehrer, die Eltern der Schüler zu beraten, ob ihre Kinder für eine weiterführende Schule(Mittel- oder höhere Schule) geeignet sind und welche Schulart in Frage kommt. Diese Beratungen sollen sich auf die Jahresleistungen und die Ergebnisse von je zwei Probearbeiten stützen, die in den vierten und fünften Klassen aller Volks- schulen im zweiten Schuljahrsdrittel in Nachschrift und Rechnen nach einheitlichen Richtlinien der Schulämter(ohne vorherige Ankündigung) geschrieben werden müssen. Außerdem muß ein Probeaufsatz geschrieben werden. Die eigentliche Aufnahmeprüfung wird vor einem besonderen Prüfungsausschuß ab- gehalten, der aus dem Leiter und Lehrern der aufnehmenden Schule und Lehrern der Grundschule besteht. Entsprechend dem ver- schiedenen Bildungsziel und den verschie- denen Bildungsaufgaben sollen unterschied- liche Aufgaben für die Gymnasien einer- seits und die Mittelschulen beziehungsweise für Aufbauklassen andererseits gestellt werden. Für die Prüflinge aus den vierten und fünften Volksschulklassen sollen ver- schiedene schwere Aufgaben gewählt wer- den. Die zwei Tage dauernde schriftliche Prükung umfaßt einen Aufsatz, eine Nach- schrift und eine Rechenarbeit. Die münd- liche Prüfung erstreckt sich auf Deutsch und auf Kopfrechnen. Sie kann durch Fra- Sen aus der Heimatkunde ergänzt werden. Prüflinge, die in der schriftlichen Prüfung Sowohl im Rechnen als auch in Deutsch die Note 3(befriedigend) haben, sind von der mündlichen Prüfung befreit. Schüler, die in Deutsch und Rechnen mindestens die Note „Ausreichend“ haben, haben die Prüfung be- standen. Die mündliche Prüfung soll bei der Ermittlung der Gesamtnote nur einfach zäh- len. Krankheit, häufiger Schul- und Lehrer- Wechsel sollen bei der Festsetzung des Prü- fungsergebnisses berücksichtigt werden. Nach den Vorschriften der neuen Prü- kungsordnung kann die Aufnahmeprüfung nur einmal, und zwar frühestens nach einem Jahr, wiederholt werden. Schüler, die das zwölfte Lebensjahr schon vollendet haben, können nur nach besonderer Genehmigung des Oberschulamtes zur Aufnahmeprüfung zugelassen werden. Die Aufnahme in den weiterführenden Schulen erfolgt bei allen Schülern auf Probe. Die Probezeit endet mit Beginn der Sommerferien. Schüler, die zu diesem Zeitpunkt nach der Versetzungsord- nung nicht versetzt werden können, müssen die weiterführende Schule verlassen. Park des Schlosses, der in goldenen Herbst- karben leuchtete. Nach der Rückkehr der bei- den Regierungschefs in das Schlößchen wurde die deutsch- französische Konferenz wieder aufgenommen. Nun begannen die Beratun- gen über das Saarproblem. Von deutscher Seite wurde spater mitge- teilt, daß die Saargespräche in einer reali- stischen Atmosphäre verlaufen seien. Die Verhandlungen, die während eines festlichen Abendessens in zwangsloser Form fortge- führt worden waren, wurden um 21.15 Uhr für den gestrigen Tag beendet Nähere Ein- Zzelheiten lagen bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Ein Treffen mit Malenkow würde Churchill nach wie vor begrüßen London.(UP) Premierminister Sir Win- ston Churchill erklärte am Dienstag, daß er es nach wie vor begrüßen würde, mit dem SOWjetischen Regierungschef, Georgi Malenkow, zu einer Konferenz zusammen- zukommen, falls sich dazu Zeit und Gelegen- heit fände. Churchill machte diese Ausfüh- rungen in Beantwortung einer Anfrage vor dem Unterhaus das am Dienstagnachmittag nach Beendigung der Parlamentsferien zu Seiner ersten Sitzung zusammentrat. Chur- iI betonte, daß er in keiner Weise seine Ansicht über eine Zusammenkunft mit Malenkow geändert habe. Anthony Eden gab im Unterhaus eine Er- klärung über die Deutschlandpolitik der Regierung ab, in der er der Hoffnung Aus- druck gab, daß die bevorstehenden inter- nationalen Verhandlungen in Paris zur Ver- Wirklichung der Londoner Beschüsse führen Werden. Wyschinski beharrt auf dem Vetorecht New Fork.(dpa) Der sowjetische Chef- delegierte Wyschinski beharrte bei der Ab- rüstungsdebatte im politischen Ausschuß der Vereinten Nationen auf dem Vetorecht. Kein Staat könne es zulassen, daß in seinem Hoheitsgebiet Maßnahmen ergriffen werden, müt denen er nicht einverstanden sei. Außer- dem habe die Sowjetunion im Sicherheits- rat das Veto stets nur dann geltend gemacht, wenn sie eine Stimmenthaltung für un- möglich gehalten habe. Der kolumbianische Delegierte hatte zu- vor erklärt, daß die sowjetischen Delegierten bisher keine klare Stellung in der Frage der Abrüstungskontrolle bezogen hätten. Er hoffe, daß die Sowjetunion eine Lösung be- fürworte, die nicht im Sicherheitsrat durch ein Veto torpediert werden würde. Der Wirbelsturm„Hazel“ einer der schlimmsten dieses Jahrhunderts, hat einen von Tod und Verwüstung gereich- neten Weg durch den amerikanischen Kontinent hinterlassen. Die Sitte, Orkane mit Namen, meist weiblichen Vornamen, zu versehen, ändert nichts an der Urgewalt dieser Zerstörenden Naturkräfte, die Spitzengeschwindigkeiten von 200 Kilometer pro Stunde entwickeln und ohne weiteres imstande sind, wie unser Bild zeigt, ein Haus aus dem Vundament zu reißen und einfach wegzutragen, als wäre es ein Spielzeug. Bild: AP Immer noch Geplänkel in der Koalition Doch die CDU hält Meinungsverschiedenheiten für„bisweilen gesund“ Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Auch nach der beschwichtigenden Unterredung mit Bundeskanzler Dr. Aden- auer schwelt der Streit zwischen den Koalitionspartnern weiter. Während die Unstimmigkeiten zwischen Minister Strauß (CSU) und seinen der FDP angehörenden Kabinettskollegen im allgemeinen als be- seitigt gelten, ist das Verhältnis zwischen dem Vorsitzenden der FDP, Dr. Dehler und Strauß gespannter denn je. Strauß nannte am Dienstag Dehlers Nürnberger Rede„verant- Wortungslos“. Dehler wiederum nannte die Aeußerungen von Strauß eine„jeden sach- lichen Moments entbehrende und ausschließ- lich auf persönliche Verletzung abgestellte“ Stellungnahme, in der die FDP einen wei- teren Beweis des Mangels an politischem Stil sehe. Dieser Mangel mache es„un- erträglich schwer“, sich an den für Koali- tionspartner selbstverständlichen Grundsatz der Mäßigung zu halten. Die Unstimmigkeiten zwischen Dehler und dem Gesamtdeutschen Block BHE, mit dessen Sonntagsrede auch diese Partei nicht einverstanden war, dauern ebenfalls an. Der BHE verteidigt seine von Dehler angegrif- fenen sozialen Forderungen, deren er sich nicht zu schämen brauche. Dehler scheine sich versprochen zu haben. Zwiscpen Gesfern und Morgen Die Bundestagsberatung zur Steuer- reform in zweiter und dritter Lesung, die am 3. und 4. November stattfinden sollte, ist nun auf die zweite oder dritte Novemberwoche verschoben worden, um dem Bundesfinanz- ministerium und den Fraktionen Gelegen- heit zu einer ausführlichen Prüfung zu ge- ben.(Siehe auch Wirtschaftsteil.) Ueber die Wiedereinführung der Todes- strafe wird der Bundestag am 4. oder 5. No- vember beraten. Ein entsprechender Antrag wurde von einer Gruppe von Abgeordneten der CDU/CSU eingebracht. In einer Großen Anfrage der SPD, die am Dienstag von der sozialdemokratischen Bun- destagsfraktion beschlossen wurde, soll die Bundesregierung ersucht werden, ob sie be- reit sei, durch eine Verfassungsänderung den Schutz nationaler Minderheiten in der Bun- desrepublik zu sichern Der Landtag von Baden- Württemberg beschäftigt sich heute, Mittwoch. in erster Lesung mit der Regierungsvorlage zum Landtags- Wahlgesetz und in zweiter Lesung mit dem Entwurf des Sonn- und Feiertags- gesetzes. Diplomatische Beziehungen zu den Phi- lippinen wurden von der Bundesrepublik nach einem Notenaustausch zwischen den beiderseitigen Gesandtschaften in Bangkok (Thailand) aufgenommen Zum„Tag der Kriegsgefangenen“ am 23. und 24. Oktober, sollen alle öffentlichen Ge- bäude des Bundes auf Anordnung des Bun- desinnen ministeriums ihre Flaggen auf halbmast setzen. Eine Fahndungsaktion in der Sowiet- zone wurde, nach Mitteilung des Westber- liner Untersuchungsausschusses freiheit- licher Juristen, von der Volkspolizei gegen Unbekannte eingeleitet, die am vergangenen Sonntag während der Wahl zur sowietzona- len Volkskammer einen höheren Funktionär der SED erschossen haben sollen. Ein französischer Düsenjäger stürzte am Dienstagabend über dem Reinhardtswald bei Kassel ab. Der Pilot fand dabei den Tod. Die Ursache des Absturzes von zwei bri- tischen Düsenverkehrsflugzeugen vom Typ „Comet“, wobei 56 Menschen ums Leben kamen, sei nun geklärt worden, teilte am Dienstag ein Vertreter der britischen Re- gierung mit, der an der Arbeit einer mit der Aufklärung der Flugzeugkatastrophen be- auftragten Untersuchungskommission teilge- nommen hat. Die beiden Abstürze seien da- durch verursacht worden, daß sich in den Ueberdruckkabinen der Maschinen in der Stratosphäre ein so starker Druckunterschied gegenüber dem Außendruck ergeben habe, daß die Flugzeugwandungen explosionsartig zerrissen worden seien. Seinen Austritt aus dem Südwestafrika- Ausschuß der Vereinten Nationen gab der norwegische Delegierte Engen bekannt. Eine Begründung für diesen Schritt wurde nicht angegeben. Bei einem Feuergefecht in Tunesien zwi- schen tunesischen Terroristen und einer französischen Militärabteilung wurden am Dienstag zehn Terroristen getötet und zwei framzösische Soldaten verwundet. Die Uebergabe der französischen Besit- zungen Pondichery, Mahe, Karakal und Vanaon wurde am Dienstag in Neu Delhi in einem Abkommen zwischen Indien und Frankreich geregelt. Die Besitzungen sollen am 1. November in indische Verwaltung übergehen. Die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Nord- Vietnam befürwortete in einer Unterredung mit dem französischen Dele- gierten bei der Regierung der kommunisti- schen Vietminh der Staatspräsident der Vietminh, Ho Chi Minh. Wie verlautet. soll Ho Chi Minh auch den Wunsch geäußert haben, daß die französischen Staatsangehö- rigen, die Nord-Vietnam verlassen haben, zurückkehren sollen. Der rotchinesische Staatschef Mao Tse- tung empfing am Dienstag in Peking den indischen Ministerpräsidenten Nehru. An dem Empfang nahm auch der Minister- präsident und Außenminister der Volksrepu- blik China, Chou En Lai, teil. Den Rücktritt der Regierung von Laos hat am Dienstag Ministerpräsident Souvanna Phouma, dem Kronprinzen von Laos, Sa- Vvang, angeboten. Wie verlautet, hat Savang den zurückgetretenen Ministerpräsidenten ersucht, eine neue Regierung zu bilden. Ueber die vom GB/ BHE vorgetragenen Wünsche und Forderungen soll bereits in den nächsten Tagen im Bundeskabinett und innerhalb der Koalition verhandelt werden. Der Deutschland-Union-Dienst. der Presse- dienst der CDU, mißt diesen Auseinander- setzungen auch in der jetzigen Phase nur ge- ringere Bedeutung bei. Er schreibt:„In jeder Familie, in jedem Freundeskreis, in jeder Arbeitsgemeinschaft, kurz. überall wo Men- schen bestimmte Aufgaben gemeinsam z2zu lösen haben, gibt es gelegentlich Meinungs- Verschiedenheiten. Das ist nicht nur natür- lich, sondern bisweilen sogar gesund.“ Der Dienst schreibt weiter, wesentlich bleibe aber, daß die Mitglieder der betreffenden Ge- meinschaft sich wenigstens im Grundsstz- lichen einig seien. Im Augenblick sollten aber die großen Probleme den Vorrang haben, bei denen es um das Schicksal Europas und des ganzen deutschen Volkes gehe. Die SPD bezeichnete am gleichen Tage in ihrem Pressedienst alle Opposition innerhalb der gegenwärtigen Koalition als etwas„Un- wirkliches, fast Unglaub würdiges“. Nach An- sicht der SPD sei nicht zu befürchten, daß im Ausland der Eindruck entstehe, die Regie- rungsparteien stünden nicht mehr geschlos- sen hinter der Politik des Bundeskanzlers. Bedenken des DGB gegen Kindergeldgesetz (P) Der Deutsche Gewerkschaftsbund meldete am Dienstag erhebliche Bedenken gegen das vom Bundestag mit knapper Mehrheit verabschiedete Gesetz über die Ge- währung von Kinderbeihilfen an. Das Gesetz sei so mangelhaft, daß eine Korrektur un- verzüglich geboten erscheine. Der DGB er- Warte, dag der Bundesrat den gewerkschaft lichen Forderungen Verständnis entgegen- bringe, damit vom Beginn des neuen Jahres an alle Anspruchsberechtigten in den Genuß der Kindergelder kommen könnten. Regierungskrise in Finnland wurde beigelegt Helsinki.(dpa) Die finnische Regierungs- krise wurde am Dienstag beigelegt, nach- dem sich die Führer der sozialdemokrati- schen und der Bauernpartei auf einen ge- meinsamen Plan zur Herabsetzung der hohen Lebenshaltungskosten geeinigt hatten. Die Kontroverse über die hohen Lebenshal- tungskosten hatte am vergangenen Donners- tag zum Rücktritt der Regierung Toern- gren geführt. Einzelheiten des Kompro- misses sollen erst bekanntgegeben werden, wenn der neue Plan dem Staatspräsidenten Paaàsikivi vorgelegt worden ist. Da die Par- lamentsfraktionen der sozialdemokratischen und der Bauernpartei den Kompromißgplan bereits gebilligt haben, wird angenommen, daß Präsident Paasikivi die beiden Parteien auffordern wird, die neue Koalitionsregie- rung zu bilden. In diesem Falle würde der ehemalige Ministerpräsident und Führer der Bauernpartei, Urho Kekkonen, die größten Aussichten haben, als Nachfolger Toern- grens neuer Ministerpräsident zu werden. MORGEN Mittwoch, 20. Oktober 1954/ Nr. 243 — Mittwoch, 20. Oktober 1954 Das Ende einer Besatzung Der Tag der feierlichen Unterzeichnung des britisch-Agyptischen Abkommens über die Räumung der britischen Militärbasen längs des Suezkanals wird zum ägyptischen Nationalfeiertag erhoben werden. Nach 72 Jahren verpflichtet sich die Regierung von Großbritannien durch ihre Unterschrift, mre Truppen im Verlauf der nächsten 20 Monate vom ägyptischen Boden zurück- Zuzlehen und so eine Besatzung zu been- den, die vom ägyptischen Volk in des Wortes eigentlicher Bedeutung stets als ein schweres, maxralisch belastendes Joch empfunden Wurde. Für den einfachsten Mann auf der Straße Kairos, für den zerlumpten Bettler, War der Begriff„Inglesi“ gleichbedeutend mit Fremdherrschaft. Für den einfachen Mann war das noch mehr der Fall, als für den Pascha oder reichen Handelsherrn, der poli- tisch und geschäftlich mit den Briten sehr oft durchaus auf seine Kosten kam. Wie- Viele ägyptische Regierungen haben nicht immer wieder die politischen Leidenschaf- ten des Volkes von inneren Krisen, zu deren Beseitigung sie weder willens noch fänig Waren, auf den„nationalen Kampf“ gegen die feindliche Besatzungsmacht, auf den Kampf um die volle Souveränität abgelenkt. Diese erst sei Voraussetzung für die freie Entwicklung des Landes, hieß es. Für alle eigenen Fehler, für jede eigene Unfähigkeit Wurde der böse Feind am Suezkanal verant- Wortlich gemacht. Es lag daher nahe, die Verhandlungen der neuen Revolutionsregierung eines Naguib und eines Nasser unter dem gleichen Gesichtswinkel kritisch zu betrachten und Arg wöhrisch zu verfolgen. Gerade hier konnte sich der Verdacht aufdrängen, daß Revolu- tionäre, deren handgreifliche populäre Er- kolge bei der Kürze der Zeit noch nicht ins Auge flelen, da sie sich solche in maßgvoller unradikaler Beschränkung selbst versagten, nach einem erwünschten Ventil für nationa- Ustische Gefühle suchten. Das mag anfangs auch die Haltung der britischen Verhand- lungspartner bei den ersten, des öfteren un- terbrochenen Vorgesprächen versteift haben. Aber all die inneren Krisen Aegyptens der beiden ersten Revolutionsjahre— nachträg- lich gesehen natürliche Entwicklungsstadlen und Wachstumsschwierigkeiten haben dem neuen Regime die Stabilität verschafft, die Großbritannien stets als Voraussetzung für ein Abkommen über den Abzug seiner Truppen aus der Position am Suezkanal for- derte. Als Lord Cromer, 23 Jahre neben dem Khediven der eigentliche Herrscher Aegyptens, gefragt wurde, wann die bri- tische Besatzung zurückgezogen werden solle, antwortete er:„Wenn der Aegypter unt hat, richtig auf dem Trottoir zu Se Hen!“ Das Hat der Aegypter also offenbar nach britischer Auffassung inzwischen gelernt. Wer englische Geschichte und besonders Kolonial-Geschichte studiert, der weiß, daß es nicht im britischen Wesen liegt, Konzes- sionen um der schönen Augen anderer wil len zu machen. Und obwohl oberflächliche Beobachtung dazu verführen könnte, briti- scher Politik den Vorwurf reaktionären Zögerns, schädlichen Hinausziehens von Ent- schlüssen zu machen, erweist sich oft spätes Handeln als weise Voraussicht und richtige Beurteilung zukünftiger Entwicklungen. Die Verflechtungen internationaler Politik Zwalgen diesmal London zu einem Kurs- wechsel, der manchem reaktionären Empire- Politiker schmerzlich erscheinen mag. Aber es ist ein Kurswechsel, der in Wirklichkeit Großbritanniens Stellung an einer wich- tigen Weltschiffahrtsstraße, am Suezkanal, und zugleich im Hinterfeld der für die west- liche Welt unentbehrlichen Petroleumschätze des Mittleren Ostens noch für wertvolle Weitere sieben Jahre sichert. Und es ist ein Kurswechsel, der aus einem, wenn auch schwachen, so doch unbequemen Gegner nun einen Partner macht, mit dem über eine im Sinne westlicher Verteidigungspolitik unbe- dingt notwendige militärische Neugestaltung des Mittleren Ostens in konstruktiver Form 2u reden sein wird. Herbert von Veltheim(Kairo). Israels Befürchtungen und der Kampf des ägyptischen Ministerpräsidenten gegen die Moslembruderschaft Der Jubel, der in den Julitagen die Straßen Kairos belebte, war nur von kurzer Dauer. Damals wurde der Wortlaut des geplanten Suez-Paktes veröffentlicht, aber die Unter- zeichnung zögerte sich bis gestern hinaus. Denn es zeigte sich sehr bald, daß der neue Suez-Pakt die alten Spannungen im nah- östlichen Raum, wie sie vor allem zwischen Israel und seinen Nachbarn bestehen, stark belebte. Durch den Abzug der englischen Truppen aus der Kanalzone fühlt sich Israel„schutzlos“ dem Block seiner auf- rüstenden Gegner preisgegeben. In diesem Zusammenhang versteht sich die Reise von Dr. Hertzel Rosenblum, einst Mitglied des ersten israelischen Nationalrats, nach Lon- don, um dort die Meinung Großbritanniens über eine Aufnahme Israels in den Verband des Commonwealth zu studieren, wobei er allerdings vorerst noch„ohne Unterstützung und Auftrag der israelischen Regierung“ handelt. Das britische Außenministerium bemüht sich, die Bedenken in Tel Aviv zu zerstreuen und verstärkt die Anstregungen, zwischen Israel und seinen Nachbarn zu vermitteln. Eine leichte Entspannung im Verhältnis zu Jordanien läßt sich auch bereits erkennen, Während gleichzeitig der latente israelisch- ägyptische Konflikt infolge der Aufbringung eines israelischen Schiffes im Suezkanal durch Aegypten wieder zur Siedehitze an- stieg. Um den strittigen Ort Gaza an der israelischen Grenze— den Aegypten besetzt hält, während ihn Israel für sich beansprucht — wäre es Mitte August beinahe zu kriege- rischen Auseinandersetzungen gekommen. Es hatte bereits Artillerie geschossen, als sich die Vereinten Nationen mit aller Kraft bemühten, die Waffen wieder zum Schweigen zu bringen. Der Suez-Pakt rief aber auch die einst so mächtige Moslembruderschaft unter ihrem vitalen Führer Hassan El Hodeibi auf den Plan. Mit dem ihr eigenen kompromißlosen Fanatismus sagte die Bruderschaft, die auch heute noch fast eine Million Mitglieder zählt, dem Suezabkommen schärfsten Kampf an. Die Unterzeichnung sollte„unter allen Umständen“ verhindert werden, man wollte die Engländer durch Terror und Gewalt „Aus Aegypten vertreiben“— und sofort, nach nur wenigen Tagen der Ruhe, flamm- ten die Terrorakte an der Kanalzone wieder auf. Das Außenministerium in London nahm diesen Umstand so ernst, daß Kairo zeit- weilig unter dem Eindruck stand, die bri- tische Regierung habe geradezu ein In- teresse daran, die Unterzeichnung bis zur Klärung dieser innerägyptischen Spannung zu verzögern. Während Oberst Nasser, der ägyptische Ministerpräsident, es anfänglich kür klüger hielt, Hodeibi nicht zu verhaften, «um ihn nicht zum Märtyrer zu stempeln“, blieb der ägyptischen Regierung am Ende doch nichts anderes übrig, als ihn festzuset- zen. Seit dem 8. Oktober steht Hodeibi un- ter„Hausarrest“, weitere Bruderschafts- kührer wurden ausgebürgert. Daraufhin wurde es wieder ruhiger um den Kampf gegen das Suezabkommen und wieder einmal scheint die Regierung über ren alten, einst so mächtigen innerpoli- tischen Kontrahenten den Sieg davon ge- tragen zu haben. Das allmähliche Entstehen eines weltweit ausgerichteten Pan- Islami- mus, dessen Bogen sich von Indonesien bis Marokko spannt und dessen politische An- schauungen weit gemäßigter sind als die aller radikalen Moslemsekten, sowie die Gründung eines neuen„Moslemkongresses“ mit dem Sitz in Mekka, dessen Pate der ägyptische Ministerpräsident Nasser ist, haben die innere Kraft der Bruderschaft ausgehöhlt. Auch sie konnte am Ende das Zustandekommen des Suezpaktes nicht ver- hindern. Hans-Viktor Rössing Der„neue Kurs“ nur taktische Korrektur Erkenntnisse der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde Stuttgart.(LSW) Die wirtschaftswissen- schaftliche Sektion der Deutschen Gesell- schaft für Osteuropakunde stellte auf ihrer Jahrestagung in Stuttgart fest, daß der „neue Kurs“ der Ostblockstaaten keine grundsätzlichen Aenderungen auf dem Wege „Damals war alles so schummrig“ Kunsthändler berichten in Lübeck über den Verkauf gefälschter Bilder Lübeck. Im Lübecker Bilderfälscherpro- zeßg brachte der Montag die ersten Zeugen- aussagen von Kunsthändlern, die den An- geklagten Dietrich Fey und Lothar Malskat in den Jahren 1945 bis 1950 mehr oder we- niger geschickte Fälschungen von Malskats Hand angekauft und später weiterveräußert hatten. Als besonders aufschlußreich erwies sich die Vernehmung des 68 jährigen Hamburger Kunsthändlers Wilhelm Wendt, der im Jahre 1946 etwa ein halbes Dutzend von Malskat im Stile von Renoir und Degas gefälschter Handzeichnungen für rund 1000 Reichsmark angekauft hatte. Der Zeuge gab unumwun- den zu, an der Echtheit dieser Bilder gezwei- felt zu haben. Trotzdem hatte er sie schon kurze Zeit nach dem Ankauf dem Kunst- händler Delker für 10 000 Reichsmark zum Kauf angeboten. Auch Delker kam die Ge- schichte nicht geheuer vor. Er ließ die Bilder deshalb in der Hamburger Kunsthalle prü- fen und erhielt den Bescheid,„äußerste Vor- sicht, wahrscheinlich gefälscht“. Darauf gab er sie Wendt zurück, der sie nunmehr für einen Preis, an den er sich nicht mehr ent- sinnen konnte, an einen Jugoslawen ver- kaufte, der im Begriff stand nach Südame- rika auszuwandern. Ich habe mich bei die- sem Objekt eigentlich weniger für die Echt- heit der Zeichnungen interessiert“, sagte Wendt,„sondern dafür, ob sie nicht etwa aus alliiertem Besitz stammen. Man mußte da- mals ständig damit rechnen, daß einem sol- che Sachen unter der Hand weg beschlag- nahmt wurden“. Staatsanwalt:„Ich verstehe nicht, wie Sie als Kunsthändler diese Bilder weiterverkau- ken konnten, nachdem Sie bereits erfahren hatten, daß sie nicht echt waren?“ Zeuge:„Es hieß nur, sie seien wahrscheinlich nicht echt. Sie konnten also sehr gut doch echt sein. In meiner über 40 jährigen Praxis habe ich hun- dertfach erlebt, daß sich selbst erste Exper- ten tauschten“. Er hätte vor allem an den Zeichnungen Gefallen gefunden, weil sie so elegant ge- macht waren. Außerdem habe überall großes Interesse für französische Arbeiten dieser Art bestanden.„Damals war alles so schumm- rig“, sagte Wendt.„Ich habe erlebt, wie ein van Gogh von allen europäischen Experten als gefälscht abgelehnt wurde. Wenig später brachte das Gemälde in New Vork 100 000 Dollar. Dort war es als einwandfrei echt er- kannt worden. Mit klar erkennbaren Fäl- schungen hätte ich mich nicht abgegeben, die kamen schneller zurück als Wechsel“ Was denn der Zeuge unternommen habe, um die Echtheit der von Malskat erworbenen Bilder zu prüfen, wollte der Verteidiger Dr. Flottrong wissen. Zeuge:„Nichts, ich habe die Dinger verkloppt und damit fertig. Da- mals war die Atmosphäre ganz anders als heute. Fortwährend wurden uns Bilder an- geboten, die gefälscht oder gestohlen waren“. Zwei andere Zeugen sagten aus, sie hät- ten Malskat seine Bilder zurückgeschickt, nachdem sie als Fälschungen erkannt worden Waren. Einer von ihnen sagte, er habe so- fort Zweifel gehabt, weil der von Malskat verlangte Preis so auffallend niedrig gewesen Sei. Als die drei Zeugen vereidigt werden soll- ten, machte der Vorsitzende den Zeugen Wendt auf sein Eidesverweigerungsrecht aufmerksam, auf das er sich berufen könne, falls er selbst befürchten müßte, sich dadurch einer strafrechtlichen Verfolgung auszuset- zen,„wollen Sie also schwören?“ Zeuge: „Nein, dann lieber nicht“. Vorsitzender:„Sie sollen ja nur beschwören, daß Sie in gutem Glauben die Wahrheit gesagt haben. Es kommt häufig hier vor, daß Zeugen etwas Falsches beschwören, weil sie es nicht bes- ser wissen. Dafür gilt die Eidesverweigerung nicht.“ Zeuge:„Gut, dann schwöre ich“. 5 M. Galweit zum Sozialismus oder Kommunismus erken- nen lasse. Der seit Juni 1953 propagierte „neue Kurs“ sei vielmehr eine taktische Korrektur der Methoden und des Tempos auf diesem ideologisch festumrissenen Wege. Die Ursachen des ‚äneuen Kurses“ wurden von Professor Dr. K. C. Thalheim(Ber- lin), von politischen und ökonomischen Vor- aussetzungen abgeleitet, wobei den wirt- schaftlichen der Vorrang gebühre. Besonders hervorzuheben sei, daß sich die Planwirt- schaft offensichtlich als nicht krisenfest er- wiesen habe, meinte Thalheim. Verstärkte Arbeitsteilung und Regionalplanungen soll- ten daher zur Ueberwindung dieser Wachs- tumskrisen beitragen. Der„neue Kurs“ sei die„Rückkehr zu einer proportioniert fort- schreitenden Volkswirtschaft.“ Die geisteswissenschaftliche Sektion der deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde berichtet, daß das Christentum in der So- Wjetunion heute lebendiger als vor Aus- bruch des zweiten Welkkrieges sei. Innerlich stehe das mannigfaltig gegliederte Christen- tum Osteuropas heute in stärkerer Bindung zum Abendland als je zuvor. Dr. R. Rößler, Hamburg, wies besonders auf die fortschrei- tende Machtstellung der russischen ortho- doxen Kirche im osteuropäischen Raum hin, der heute allein der Sowjetunion schätzungs- Weise 80 bis 100 Millionen Gläubige in 70 Diözesen und 22 000 Gemeinden angehören Sollen. 1939 hätten nur noch 4900 Gemein- den bestanden. Nach Ansicht Rößlers steht der Entscheidungskampf zwischen Christen- tum und Atheismus in der Sowjetunion noch bevor. 5 5 8 Viele Wünsche an den Luther-Ausschuß Mancherlei Ansprüche auf rheinländisch-pfälzisches Gebiet Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht) Wiesbaden, im Oktober In der letzten Woche wurden während einer Sitzung des Sachverständigen-Aus- schusses für die Neugliederung des Bundes- gebietes in Schlangenbad Einzelheiten der Denkschrift bekannt, die die Regierung von Nordrhein- Westfalen— wie alle übrigen Landesregierungen auch— dem Ausschuß auf seine Bitte hin zusammengestellt hat. Der Inhalt bestätigt noch einmal, daß die Ver- hältnisse am Mittelrhein die besondere Auf- merksamkeit der Gutachter beanspruchen und wohl auch finden werden, wenn die Män- ner um Altreichskanzler Dr. Luther jetzt nach Abschluß ihrer„Lokaltermine“ in den ein- zelnen Bundesländern darangehen, das ge- sammelte Material zu sichten und zu werten. Diese Verhältnisse, das geht aus den Denk- schriften der beteiligten Länder hervor, for- dern definitive Lösungen, die dann zugleich entscheidend für die Zukunft des nach 1945 geschaffenen Landes Rheinland-Pfalz sein werden. Die Regierung in Düsseldorf plädiert, den Meldungen aus Schlangenbad zufolge, für den Anschluß der beiden rheinland- pfälzischen Regierungsbezirke Koblenz und Trier an Nordrhein- Westfalen. Damit würde das größte Bundesland linksrheinisch bis zum Hunsrück reichen. Rechtsrheinisch liegen die nordrhein- westfälischen Interessen im früher hessischen, jetzt ebenfalls rheinland-pfäl- zischen Regierungsbezirk Montabaur, der zu einem wesentlichen Teil angegliedert wer- den soll. Diese Forderung wird südlich über den Kreis St. Goarshausen bis nach Lorch, das heißt auf das Gebiet des hessischen Rheingaus, vorgetragen. Die hessische Landesregierung ihrerseits hat die Denkschrift mit den Gebietsansprü- chen Hessens bereits im Sommer veröffent- licht. Auch sie betreffen rechtsrheinisch den Regierungsbezirk Montabaur, von dem meh- rere ehemals nassauische Kreise wieder an Hessen fallen sollen. Linksrheinisch bean- sprucht Hessen darüberhinaus den Regie- Tungsbezirk Rheinhessen mit Worms und der rheinland- pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Was schließlich den Regierungsbezirk Pfalz betrifft, so hat Bayern sicher nicht ver- fehllt, seinen„Wiedergutmachungsanspruch“ auf dieses Gebiet dem Luther-Ausschuß vor- zutragen. CENI Steine auf dem Weg zum Suez-Abkommen e nen dunn, es Rom.(dpa) Zu großen Tumulten kam es am Dienstagabend in der italienischen Abge- ordnetenkammer, als Debatte mit der Stellung der Vertrauensfrage durch Ministerpräsident Scelba ihren Ab- schluß gefunden hatte. Der christlich-soziale Abgeordnete Togni, der nach einer Rede des Außenministers Martino eine Abstim- mungserklärung abgab, hatte den Kom- munisten vorgeworfen, daß in ihren Reihen ehemalige faschistische seien. Die Kommunisten stürzten sich dar- aufhin auf die Bänke parteien umd suchten unter wütendem Ge⸗ schrei Togni anzugreifen. Kammerpräsident Gronchi bemühte sich vergebens, die Streitenden zur Ordnung zu rufen, und mußte schließlich die Sirenen zum Zeichen der Räumung des Hauses ertönen lassen. Außenminister Martino hatte zum Ab- schluß der Debatte erklärt, Italiens Außen- politik sei ein positiver Beitrag zur Erhaltung des Friedens. Italien habe den Beschlüssen der Londoner Konferenz zugestimmt, da sie dem Frieden und dem sozialen und Wirt- schaftlichen Fortschritt der freien Welt dienten. Zur Deutschlandfrage sagte Martino: „Diejenigen, die sagen: erst Wiederver- einigung, dann vielleicht Wiederbewaffnung erwecken in uns den Verdacht, daß ihr wirk- liches Ziel darin besteht, die Teilnahme Deutschlands an einer gemeinsamen Ver- teidigung zu verhindern.“ Die italienische Regierung sei dagegen überzeugt, daß eine baldige Einbeziehung Deutschlands in die gemeinsame Verteidigung eine Wiederver- einigung fördere.. In Erwiderung auf Befürchtungen über das Wiedererwachen des deutschen Milita-⸗ rismus erklärte Martino:„Wenn wir uns abermals durch beängstigende Erinnerungen an die Vergangenheit zur Untätigkeit ver- leiten lassen, sind wir mit Sicherheit dazu verurteilt, unter veränderten Bedingungen die gleichen Schrecknisse wieder erleben zu müssen“. Der Streik in England in einem neuen Stadium London.(UP/dpa) Während die britische Regierung am Dienstag erwog, Truppen für die Löschung und Ladung der vom Streik lohmgelegten Schiffe zu entsenden, nabmen die rund 40 000 streikenden Hafenarbeiter Großbritanniens die Suche nach neuen Ver- bündeten auf. Vertreter der gegen den Willen der zuständigen Gewerkschaften wild strei- kenden Hafenarbeiter traten aus diesem Grund mit den Eisenbahnern, den Bedien- steten des Straßentransportwesens, dem Tankstellenpersonal und den Arbeitern der Markthallen und Lagerhäuser in Verbin- dung, um sie ebenfalls zur Arbeitsnieder- legung zu gewinnen, falls die britische Re- gierung ihre Drohung ernst und durch die Verwendung von Truppen die Streikauswir- kungen zunichte machen würde. Diese Bestrebungen hatten bereits am Dienstag den ersten Erfolg zu verzeichnen, als die Arbeiter in Londons größtem Obst- und Gemüsemarkt die Ausladung von Obst- ladungen verweigerten, die mit Lastkraft- wagen von Dover nach London gebracht wor- den waren und dadurch den blockierten Lon- doner Hafen umgangen hatten. Während sich also in dieser Beziehung eine weitere Ver- schärfung der Streiklage anbahnt, trat eine leichte Verbesserung der Gesamtsituation in London dadurch ein, daß die Mehrzahl der Fahrer und des Personals der seit Tagen be- streikten Omnibuslinien der britischen Haupt- stadt ihre Arbeit wieder aufnahm. Seit Montag werden leicht verderbliche Lebensmittel wie Butter und Käse auf dem Luftwege vom Amsterdamer Flughafen Schi- phol nach London gebracht, um die durch den Streik der Londoner Hafenarbeiter entstan- denen Versorgungsschwierigkeiten zu mil- dern. Exportflrmen haben Transportflüg- zeuge gechartert, die für die Dauer des Hafen- arbeiterstreiks eingesetzt werden sollen. Die britische Regierung hat am Dienstag einen dringenden Appell an die streikenden Hafenarbeiter in England gerichtet, zur Arbeit zurückzukehren MWolkenbruchartige Regenfälle liegen am Dienstag zahlreiche Flüsse in Nordengland, Schottland und Nordirland über die Ufer treten, die weite Gebiete fruchtbaren Acker- landes überschwemmten und bis jetzt ein Todesopfer forderten. Mehrere Bezirke wur- den zu Notstandsgebieten erklärt. Regeln für die Auslese der Volksvertreter Die Grundzüge des Entwurfs für ein neues Wahlgesetz in Baden- Württemberg Stuttgart, 20. Oktober Der Landtag von Baden- Württemberg, dessen Wahlperiode am 31. März 1956 ab- läuft, wird heute(Mittwoch) das von der Landesregierung ausgearbeitete Landtags- Wahlgesetz beraten, das dann an den Stan- digen Ausschuß verwiesen, aber wohl noch im Laufe dieses Jahres verabschiedet werden dürkte. Mit Aenderungen, die das Gefüge des Entwurfes entscheidend beeinflussen würden, ist im Landtag wohl nicht zu rechnen, da der Rahmen des Gesetzes durch die Landes- verfassung vorgeschrieben ist. Artikel 28 be- stimmt eindeutig, daß die Abgeordneten nach einem Verfahren gewählt werden müssen, das die Persönlichkeitswahl mit den Grund- Sätzen der Verhältniswahl verbindet. Die Merkmale der Persönlichkeitswahl müssen also mit der grundsätzlich vorgeschriebenen Verhältniswahl verbunden werden. Und das ist in dem vorliegenden Gesetzentwurf ge- schehen. Umstritten wird allerdings noch sein, ob eine kleine Landesliste beibehalten, oder ob auf sie zugunsten der restlosen Aus- wahl der Kandidaten innerhalb der Wahl- Kreise verzichtet werden soll. Voraussichtlich werden sich die kleinen Parteien auch gegen die Ausweitung der Fünf-Prozent-Klausel wenden., die dazu führen muß, daß sie im künftigen Landtag auch dann nicht mehr vertreten sein würden, wenn einer ihrer Kan- didaten direkt gewählt worden ist, sie aber insgesamt unter der Fünf-Prozent-Grenze liegen. Es zöge nach den Bestimmungen des Entwurfs dann lediglich der direkt gewählte Abgeordnete als Einzqbewerber in das Par- lament ein. ö Die Bestimmung, daß Nachwahlen für den jetzigen Landtag ab 1. März 1955 nicht mehr abgehalten werden sollen, da die Wahl- periode im Auslaufen sei, dürfte noch auf einigen Widerstand stoßen. Den Zeitraum eines ganzen Jahres, also eines Viertels der Wahlperiode, als„parlamentarischen Aus- lauf“ zu bezeichnen, dürfte etwas zu weit gegriffen sein. Hier tut sich auch ein Wider- spruch in dem Gesetz selbst auf, dessen Be- gründung nicht vom 1. März 1953, sondern vom 30. September 1955 als Frist für den Nachwahl-Stop spricht. Nachwahlen im Früh- jahr oder Sommer nächsten Jahres könnten ja immerhin ein Bild geänderten Politischen Wäählerwillens in diesem oder jenem Kreise aufdecken, das auch für den heutigen Land- tag und die Arbeit seiner Parteien nicht ohne Bedeutung sein würde. Für die vorgesehne Beibehaltung einer kleinen Landesliste spricht vieles; vieles Spricht aber auch für ihre Abschaffung. Ju- Tistische Experten, die jede Partei im Par- lament braucht, sind oft keine redegewand- len Versammlungspolitiker. Das Fehlen von Fachleuten im Parlament könnte dann dazu führen, die Machtstellung der Bürokratie noch zu verstärken. Kenner schwieriger Ge- setzesmaterien werden schließlich auch sel- ten in Arbeiter-, Bauern- oder Weingärtner- kreisen direkt gewählt. Man kann sie mit der Lupe suchen, sie bieten sich im parla- mentarischen Leben selten an, weil poli- tische Arbeit viel Zeit und Kraft verbraucht. Das neue Gesetz will sie daher auf dem Wahlvorschlag gleich mitpräsentieren, um sich ihrer auf dem Wege über die kleine Landesliste auf jeden Fall zu versichern. Auch die Frauen, denen es vielfach nicht liegt, in Wahlversammlungen rethorisch zu glänzen, und die Heimatvertriebenen wür- den von einer Landesliste profitieren. Die Gegner dieses„parlamentarischen Rettungs- ringes“ lassen diese Argumente jedoch nicht gelten, Sie sagen, Abgeordnete brauchten keine Spezialisten zu sein. Sie hätten jedes Ding nur mit dem Blick auf das Ganze zu betrachten und hätten lediglich politisch zu entscheiden. Die heutigen Parlamentsaus- schüsse krankten geradezu an zu vielen Spe- zialisten. Nun, dieses Problem wird die Einigung über das Wahlgesetz zwar erschweren, sie aber wohl doch nicht unmöglich machen. Schließlich sollen von den vorgesehenen mindestens 120 Abgeordneten wenigstens 100 in den Wahlkreisen direkt gewählt werden und nur 20 von den Parteigremien aus- gesuchte Vertreter über die Landesliste in den Landtag einrücken. Die Verbundenheit der Wähler mit ihrem Abgeordneten soll also dadurch gestärkt werden, daß in den 74 Wahlkreisen fünf Sechstel aller Abgeord- neten sich selbst ihre parlamentarischen Spo- ren verdienen können. Die größeren Wahl- kreise könnten dann sogar mehrere Männer oder Frauen in den Landtag wählen. Um aber jedem Wahlkreis mindestens einen Ab- geordneten zu sichern, sind sogenannte Ueberhangmandate zugelassen, das heißt, die mit der höchsten Stimmenzahl innerhalb eines Wahlkreises gewählten Bewerber be- halten ihr nach dem Mehrheitsgrundsatz er- jangtes Mandat auch dann, wenn dadurch die ihrer Partei nach dem Verhältnisgrund- satz zustehende Gesamtsitzzahl schon über- schritten ist. Um jedem Regierungsbezirk einen der Zahl seiner Wahlberechtigten ent- sprechenden Anteil an den in den Wahlkrei- sen erlangten Sitzen zu sichern, ist eine Min- destsitzzahl für jeden Regierungsbezirk be- stimmt und der Verhältnisgrundsatz auf die einzelnen Regierungsbezirke statt auf das Land bezogen. Die Wahlberechtigten-Zahlen ö 17 lauteten bei der letzten Bundestagswahl wie folgt: Nordbaden 1 037 278, Südbaden 939 824,5 Nordwürttemberg 1744 407 und Südwürttem- berg-Hohenzollern 814 439. Dementsprechend entfallen nach der Gesetzesvorlage auf Nord- Württemberg mindestens 38, auf Nordbaden 23, auf Südbaden 21 und auf Südwürttem- berg-Hohenzollern 18 Landtagssitze in den Wahlkreisen. Jede Partei kann in den Wahl- kreisen je einen Bewerber und einen Ersatz- bewerber aufstellen. Bei der Errechnung der den Parteien zu- kommenden Sitze folgt das Gesetz dem so- genannten d' Hondtschen Höchstzahlverfah- ren, das auf dem Gedanken beruht, daß keine Partei einen Sitz oder einen wei- teren Sitz erhalten soll, so lange nicht eine andere Partei mit einer größeren Stimmen- zahl einen Sitz oder einen weiteren Sitz er- halten hat. Das zeigt, daß der Entwurf im Endergebnis in Ausführung der Verfassung der Verhältniswahl gegenüber der Mehr- heitswahl doch ein gewisses Uebergewicht einräumt. Um eine Verfälschung des Wählerwillens zu vermeiden und dem Gebot der Klarheit und Einfachheit der Stimmabgabe zu ent- sprechen, verbietet das Gesetz im Gegensatz zu den Bundestagswahlgesetzen ausdrücklich die Verbindung von Wahlvorschlägen ver- schiedener Parteien und die Aufstellung ge- meinsamer Wahlvorschläge. Mit der von Mi- nisterpräsident Dr. Gebhard Müller ge- gebenen Begründung, die politischen Par- teien seien nach dem Willen des Grund- gesetzes in erster Linie zum Träger der po- litischen Meinungsbildung bestimmt, ist der Begriff der freien Wäählervereinigungen im Entwurf nicht enthalten. Wählervereinigun- gen können zwar Einzelkandidaten präsen- tieren; falls sie jedoch geschlossen in Er- scheinung treten wollen, müssen sie sich zu einer politischen Partei zusammenschliegen. Da das Wahlsystem die Möglichkeit zu- läßt, daß ein Wahlkreis mehr als einen Ab- geordneten erhält, ist trotz der Mehrheits- Wahl in den Wahlkreisen der Ersatz aus- geschiedener Abgeordneter durch Nachwahl nicht zugelassen. Um dennoch nach Möglich- keit den Grund: der Persönlichkeitswahl in den Wahlkreisen aufrecht zu erhalten, ist die Aufstellung von Ersatzbewerbern im er- sten Wahlgang vorgesehen. Erst wenn kein Ersatzbewerber mehr zur Verfügung steht, tritt das Nachriicken aus dem Landes wahl- vorschlag ein. Fritz Treffz-Eichhöfer Dänisches Parlament stimmt Londoner Beschlüssen zu Kopenhagen.(dpa) Der dänische Außen- minister H. C. Hansen erklärte am Diens- tag im dänischen Parlament, Dänemark werde die Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die NATO und alle anderen Beschlüsse der Londoner Neunmächtekonfe- renz gutheißen. Dagegen wolle die dänische Regierung, ebenso wie die norwegische Re- gierung, nicht die Aufnahme in die er- wWeiterte Brüsseler Paktorganisation bean- tragen. Im gegenwärtigen Zeitpunkt sprä- chen für Dänemark mehr Gründe gegen als kür den Beitritt zum Brüsseler Pakt. Hansen sprach die Hoffnung aus, daß sich Deutschland von den Grundsätzen der Men- schenrechte und Menschenwürde auch gegen- über der dänischen Minderheit in Südschles- Wig leiten lassen werde. In einer mehr als achtstündigen außen- politischen Debatte sprach sich das norwe- gische Abgeordnetenhaus mit Ausnahme der drei Kommunisten und zwei weiterer Abgeordneter für die Aufnahme der Bun- desrepublik in die NATO aus. die außenpolitische Parteimitglieder der Regierungs- Ich H. In de Mancl Ueber Auch Wenn Zuwe Mir d 34 Ein tenden benher Mann gefang. Mädche heirate Mann keinesf ten. Si! seit Ja willen Mann. sproche Frau v Hochze sames! Wollen. Vor heiße mehr, älter, „Fräul, kleiner losen sorgen „Frau“ heirate eigentl. willen. gleich das si. stopfer glaubi ren, v Etv die ib Standl len, is Ein N Stoff aufgel Auger nerlei Wirkl. Eir Sehr kann ten v die b Sen W Die Speich Wass mäßig bedeb stand. Berei War konnt Meng Sierw⸗ den liebig 245 über ilita⸗ Uns ngen ver- dazu ngen n 2 ische a für treik men eiter Ver- Alen trei; Zu- Ab- eits- aus- wahl lich vahl „ ist wer- kein teht, ahl- ker zen- ens- lark blik ren nfe· sche Re- er- an- prä- als sich en- en- les- en- Wer me rel un- —— 3— Nr. 245/ Mittwoch, 20. Oktober 1954 Fritz von Uhde: Das Nahmddchen Foto: Marburg Chanson lch habe immer so dunkel gewohnt In der Kammer zum Hof hinaus. Manchmal stand ein Zipfelchen Mond Ueberm Giebel vom Nachbarhaus. Bei Tag Rab ich reiches Leinen gesdumt Fur ein Kind oder eine Braut Und ich habe von meinem Leben getraumt Und mich nicht zu leben getraut. Auch wohl ein Stern. Und in silberner Stund, Die Sonne hab' ich nur selten gesehn: Wenn ich müd war und fröstelte, sprach Zuweilen ein warmer törichter Mund Mir das alte„Ich liebe dich“ nach. Funf Treppen hinab, das ist weit. Doch am Abend drüben die Fenster stehn Ganz in Gold. Davon möcht ich ein Kleid. Wenn ick es trage, wird alles licht, Und zu mir kommen Gäste ins Haus. Vielleicht bin ich dann tot und spùr es gar nicht. Aber was macht das schon aus. Anja Hegemann Seite 3 Werkärzte berichten: Altere Frau ist zuverlässiger Berufliche Erfahrungen mit Frauen in Betrieben— in Heidelberg diskutiert 5 Warum kann eine Frau körperlich nicht die gleiche Leistung vollbringen wie ein Mann? Liegt die Leistungsminderung daran, daß sowohl der Knochenbau der Frau als auch ihre Muskeln und ihr Bindegewebe zar- ter sind als beim Mann? Nicht nur: Der Arzt, besonders der Physiologe, weist darüber hin- aus auf das geringere Fassungsvermögen der Lungen bei den Frauen hin. Die Lungen des Mannes fassen etwa einen Liter Luft mehr als die der Frau. Diese Differenz führt zur Bestätigung der Feststellung die bereits bei einem Vergleich von Knochenbau, Muskel- umfang und Bindegewebestärke aufzustellen war: Die Leistungsfähigkeit der Frau liegt bei etwa 75 Prozent der Vitalkapazität des Mannes. Was bedeutet das? Mit dieser Frage be- schäftigte sich kürzlich die„Arbeitsgemein- schaft für soziale Betriebsgestaltung“(ASB) auf einer Tagung in Heidelberg. Die Ant- wort auf diese Frage ist ebenso einfach wie allgemein bekannt: Rücksichtnahme bei der Zuteilung der Arbeitsplätze, keine Schwer- arbeit, kein Heben und Tragen von schweren Lasten, So weit die Theorie. Die Praxis sieht anders aus. In Heidelberg wurden Lichtbil- der gezeigt. Da sah man Frauen an Maschi- nen stehen und Aluminium-Folien schnei- den. Diese Arbeit ist an sich leicht, kinder- leicht. Aber spätestens alle halbe Stunde muß jede Frau eine 50 Kilogramm schwere neue Rolle heben und diese in die Maschine einhängen. Es liegt nichts näher, als anzu- nehmen, daß die Kollegin an der benach- barten Maschine in diesen wenigen Augen- blicken„mal eben mit anfaßt“. Das tut sie nicht, denn bei der Akkordarbeit geht es um Geld, und da„hört die Freundschaft auf“, Wie der Werkarzt dieses Betriebes kommen- tierte. Ein anderes Lichtbild: Frauen verrichten Sortierungsarbeiten. Auch hier handelt es sich um leichteste Beschäftigung. Aber die Frauen stehen dabei acht Stunden auf einem Fleck, den Oberkörper vorgebeugt und den Kopf gesenkt. Hier könnten Stühle Wunder wirken und den Rückenschmerzen, Krampf- adern und Fußleiden erfolgversprechend be- gegnen. Hier und da gibt es auch sitzende Beschäftigungsarten. Aber dann sind oft die Arbeitstische zu niedrig und die Sitzgelegen- heit besteht lediglich aus einem Schemel. Hier bestätigt sich eine Klage, die so oft von Werkärzten zu hören ist. daß nämlich der Unternehmer sich von den Aufgaben eines Werkarztes ein gänzlich falsches Bild macht. Natürlich soll der Werkarzt bei Un- fällen erste Hilfe leisten. Natürlich soll er mindestens einmal im Jahr eine Reihen- untersuchung aller Belegschaftsmitglieder durchführen. Aber das sind alles nur sekun- däre Pflichten. In erster Linie hat er eine Eheweiber und Jungfern · dazwischen nichts Reputierliches mehr Gedanken über die Unterscheidung von„Fräulein“ und„Frau“ Ein Gerichtsbericht über einen unbedeu- tenden Bigamie- Prozeß enthielt neulich ne- benher eine merkwürdige Geschichte. Ein Mann war heimgekehrt, aus der Kriegs- gefangenschraft in die Ostzone. Er hatte ein Mädchen kennengelernt und sehr schnell ge- heiratet. Nach einigen Monaten wollte der Mann in den Westen umsiedeln. Sie komme keinesfalls mit, sagte die Frau dem Erstaun- ten, Sie bleibe bei ihrem Freund, zu dem sie seit Jahren gehöre. Warum sie um Gottes willen denn ihn geheiratet habe, fragte der Mann. Materielles konnte da kaum mitge- sprochen haben. Der Mann war arm, die Frau verdiente gut und arbeitete nach ihrer Hochzeit weiter. Nun erklärt sie ihr selt- sames Betragen: Sie habe endlich„Frau“ sein wollen. Vor allem: Sie wollte endlich„Frau“ heißen. Sie war längst kein Mädchen mehr, war Dreißig oder auch schon etwas älter, und immer noch sagten die Leute „Fräulein“ zu ihr. Um die unpassende Ver- kleinerung loszuwerden, hatte sie einen arg- losen Mann übel getäuscht. Sicher, so rigoros sorgen nur wenige Frauen dafür, daß sie sich Frau“ nennen dürfen. Dennoch, wie viele heiraten auch nur um dieses bescheidenen, eigentlich so selbstverständlichen„Titels“ willen. Wenn's schief geht, lassen wir uns gleich wieder scheiden, denkt das Fräulein, das sich, um den Kollegen den Mund zu stopfen, vom Standesbeamten als Frau be- glaubigen ließ. Es wäre spannend zu erfah- ren, wie viele kurzfristige Ehen gar nicht erst geschlossen worden wären, wenn die Unterscheidung zwischen„Frau“ und„Fräu- lein“ heute schon ganz aufgehoben wäre. Daß sie nachläßt, ist immerhin zu mer- ken. Sie stammt aus einer Zeit, da es nur Eheweiber und Jungfern gab und dazwischen nichts Reputierliches mehr. Die Chancen, ohne den Umweg über den Mann etwas zu gelten und auszurichten, sind längst erobert. Die Frauen, die am ehesten zu Ruhm und eigener, direkter Macht gelangten, die Frauen in der Kunst und Politik, haben denn auch zuerst mit dem„Fräulein“ gebrochen. Auch für weniger angestrahlte Berufe, die Für- sorgerin beispielsweise, die Aerztin, die Re- dakteurin— und neuerdings auch für die Lehrerin— wird das„Frau“ in der Anrede obligatorisch. Wie unterschiedlich übrigens die Stände — oder was davon noch übrig ist— auf das Reformstreben in dieser Sache reagieren! Der Rest des Bürgertums hat— ganz unter sich— gewissermaßen den Kleinkrieg ent- facht. Die Beamtenwitwe von nebenan spricht die junge, unverheiratete Mutter zähe mit „Fräulein“ an. Ist die ältere Frau moralisch empört? Keine Spur, sie findet„nichts weiter dabei“, sie ist freundlich zu Mutter und Kind. Allein— den„Ehrentitel“ kann sie, die Kinderlose, nicht so leicht verschenken. Die unverheiratete Proletarierin empfin- det das anscheinend anders. Sie zeigt sich befremdet, wenn man sie, ihrer sechzig Jahre wegen, als Frau anspricht. Vielleicht liegt es In Zukunft werden Löcher zugebügelt Technische Neuerungen erleichtern das Leben der Hausfrau Etwas Schönes für berufstätige Frauen, die ihre knappe Freizeit nicht nur der In- standhaltung ihres Hausstandes opfern Wol- len, ist die Reparatur mit dem Bügeleisen. Ein Nylonstreifen, mit dem entsprechenden Stoft zusammengefügt und auf ein Loch aufgebügelt, ersetzt Stopfen und Flicken. Außerdem sieht es schöner aus, weil kei- nerlei Reparaturstellen zu erkermen sind. Wirklich eine herrliche Erfindung. * Ein neues Elektroboiler-Modell weist sehr praktische Verbesserungen auf. Man kann mit dem neuen Gerät den gewünsch- ten Wärmegrad einstellen, außerdem kann die benötigte Warmwassermenge abgemes- Sen werden. Die bisher üblichen elektrischen Wärme- speicher hatten den Nachteil, daß sie das Wasser speicherten, und zwar in gleich- mäßiger Erwärmung der gesamtmenge. Das bedeutete, daß man meist nur über abge- standenes Wasser verfügen konnte, dus zur Bereitung von Getränken nicht verwendbar war und daß die Steigerung des Wärmegra- des nicht willkürlich gestoppt werden Konnte. Jetzt kann man aber auch kleinste Mengen Frischwasser— das Näpfchen Ra- Sterwasser, das Glas voll zum Zähneputzen, den Tassenkopf für die Fleischbrühe— be- liebig bis auf etwa 96 Grad erhitzen, wie in einem Kochtopf. Während im Kochtopf die Temperaturentwicklung beobachtet werden muß, kann man sie bei der neuen Therme fixieren und inzwichen ruhig etwas anderes tun. Der Strom schaltet sich bei Erreichung der gewählten Grenz selbsttäig aus. Eine eingebaute Schutzvorrichtung verhütet Un- heil auch dann, wenn das Gerät einmal ver- sehentlich ohne Wasserfüllung eingeschaltet wurde. FDP- Und er hat doch gesiegt Amerikas Modediktatoren haben entschie- den— es lebe die neue H-Linie von Chri- stian Dior, mögen die„Marilyn Monroes“ protestieren! In den Nähstuben der Kor- settfabrikanten herrscht Hochbetrieb. Bis zum nächsten Frühjahr soll der Markt mit Hüft- und Büstenhaltern„a la Dior“ über- schwemmt werden. Bei Licht besehen ist die H-Linie gar nicht das, wofür man sie nach all dem Auf- heben, das von ihr gemacht wurde, als Laie hält. Sie bedeutet nämlich nicht etwa eine Rückkehr zu der flachbrüstigen Mode der Zwanziger Jahre, sondern lediglich eine Rückkehr zur natürlichen Form, das heißt in anderen Worten, zur gerundeten Brust und sanft verlaufenden Taille und Hüfte. daran, daß zwar die Bürgermädchen mit der FHleirat meistens„einen hübschen Schnitt“ machen, das heißt: versorgt waren und frei zu allerhand Genüssen, daß sich aber die Arbeiterin nach ihrer Hochzeit häufig erst doppelt schinden mußte. Denn zur Fabrik kam der ärmliche Haushalt hinzu. Hielt man da das Mädchen, das sich keinen Mann nahm, manchmal nicht für schlauer? Und seltsam: Auch die Aristokraten ha- ben es mit dieser Reform nicht so eilig. Das alte Fräulein von B. nimmt das„gnädige Fräulein“ seit Jahrzehnten auf sich. Es ist nun mal die Rolle, die ihm die Gesellschaft zuweist.„Ich lege Wert auf die Anrede Ma- demoiselle“, schrieb Anette Kolb, die große Essayistin. Die prominente Greisin wollte im täglichen Umgang nicht„als Dichterin“ an- gestaunt oder auch angerempelt, sondern Korrekt als Mitglied der deutsch-französi- schen Kreise behandelt werden, die eigent- lich nur noch in ihren, Annettes. Romanen lebendig sind. Eine sehr anmutige, distanzie- rende Geste. Aber doch nur eine Reverenz vor dem unwiederbringlichen Gestern. Christa Rotzoll vorsorgende Gesundheitsfürsorge zu betrei- ben, und dazu gehört vor allem seine Mit- wirkung in allen arbeitsmedizinischen Be- triebsfragen, in der Beratung zur Betriebs- Unfallverhütung, in der Gewerbehygiene, in der die seelische Verfassung der Arbeitneh- mer ansprechenden Psyche-Hygiene und nicht zuletzt in der engen Zusammenarbeit mit den Technikern bei der Konstruktion der Werkmaschinen, denn hierbei sind die kör- perlichen Eigenschaften des Menschen ent- scheidend zu berücksichtigen, damit die Ma- schinen den Menschen angepaßt werden können. Was nützt es, wenn die am 28. November 1900 erfolgte„Bekanntmachung über die Ein- richtung von Sitzgelegenheiten für Ange- stellte in offenen Verkaufsstellen“ kein zwingendes Recht darstellt und keinen Strafparagraphen enthält? Was nützt es, wenn die„Bekanntmachung“ über das Tra- gen von Lasten für Frauen„bis zu 15 Kilo- gramm“ 1940 von der Keramikindustrie auf alle Zweige der Wirtschaft„sinngemäß“ aus- gedehnt wurde, ohne daß die„Bekannt- machung“ Gesetzeskraft erlangte? Nichts. Wer will sich also darüber wundern, daß der Ausfall von Frauen im Betrieb durch Krank- heit weit höher ist als der der Männer? Und zwar 80 groß, daß viele Betriebe wegen des „größeren Risikos“ davon absehen, ihre weiblichen Arbeitnehmer in einer eigenen Betriebskrankenkasse zu versichern! Doch Wer annimmt, daß der Arbeitsausfall der Frauen vornehmlich durch spezifische „Frauenkrankheiten“ verursacht wird, der irrt. Die von Werkärzten in Heidelberg vor- gelegten Statistiken zeigen, daß es in erster Linie Erkältungskrankheiten der oberen Luftwege sind, die die weiblichen Arbeits- kräfte befallen, und zwar im auffallenden Gegensatz zu den Männern, bei denen trau- matische Verletzungen dominieren. Die Tatsache, daß die Betriebe jüngere Arbeitskräfte bevorzugen, ist oft von den Arbeitsverwaltungen und Politikern kriti- siert worden. Mit Recht. Denn eine in einem süddeutschen Werk vorgenommene werks zrztliche Erhebung(deren Ergebnis von einer ganzen Reihe anderer Werkärzte als auch für ihren Betrieb gültig angesehen wird) zeigt, daß von 100 arbeitenden jungen Mäd- chen im Alter bis zu 20 Jahren während eines Jahres 73 Krankmeldungen erfolgten. Bei den Frauen zwischen 20 und 30 Jahren Wa- ren es dann sogar 84,7 Krankmeldungen, und die Frauen von 30 bis 40 Jahren liegen mit 107 Prozent an der Spitze. Die 40- bis 50 jährigen Frauen sind mit 94,7 Prozent eben- falls hoch vertreten, während sich von 100 50 bis 60jährigen Frauen jährlich nur 43,6 Prozent krank meldeten, was dazu führt, daß diese Altersgruppe der Frauen von den Werksärzten als„die Zuverlässigsten“ be- zeichnet werden, die sich darüber hinaus auch durch lobenswerte Betriebstreue aus- zeichnen. In Betrieben, in denen es einem Werks- arzt möglich ist, Einfluß auszuüben, hat man aufschlugreiche Folgerungen aus dieser Sta- tistik gezogen. Hier besetzt man nämlich Ar- beitsgruppen in Stärke von etwa 30 weib- lichen Arbeiterinnen mit 31 Frauen,„Weil eine Frau bestimmt immer fehlt“. Die Heidelberger Tagung setzte sich aus Personalleitern, Werkärzten und Werk- fürsorgerinnen zusammen. Die beiden letz- ten Gruppen kannten diese akute Proble- matik bestens. Doch die, die es am meisten angehen sollte, fehlten: die Unternehmer. Schade. Dr Vorgänge und Nhnungen in der Seele des Kindes Abendakademie analysierte den„Kindercharakter in der modernen Dichtung“ Ein Thema von merkwürdigem Reiz batte sich dieser Tage die Mannheimer Abendakademie gestellt, als sie den Ver- such unternahm, den„Kindercharakter in der modernen Dichtung zu analysieren. Es steckte nicht in erster Linie literari- sche Ambition hinter diesem Unternehmen, sondern die Ueberlegungen waren diktiert von dem ehrlichen Bemühen um das Ver- ständnis der kindlichen Psyche, die wohl niemals komplizierter und deren Zugänge wohl niemals verschachtelter waren als in der jetzt heranwachsenden Generation. Der Referent des Abends, Dr. G. Kadel- pach, nahm als Ausgangspunkt nicht etwa die beiden Weltkriege, sondern einen Wendepunkt im modernen Denken: Die Ent- deckung des psychologischen Begriffs vom kollektiven Unterbewußten. Was immer jenseits dieser Entdeckung freud'scher Prä- gung an überragenden und zeitlosen Kin- derbildnissen gestaltet worden ist, wie etwa Rousseaus„Emile“, Goethes„Wilhelm Mei- ster“ oder Kellers„Grüner Heinrich“, sei für dieses neue Wissen ohne eigentlichen Bezug. Beim Kindercharakter in der modernen Dichtung der letzten Jahre erwies sich, den Leseproben zufolge, das kollektive Unter- bewußte, das„Einfallstor vor Ich zum Al- gemeinen Leben“, als ein entscheidender Faktor. Der Referent hatte hier in dem Bemühen, über„das Mysterium der kind lichen Seele nachzusinnen“, eine Auswahl von Leseproben moderner Meister zusam- mengestellt, die in ihrer Mannigfaltigkeit ein vielschichtiges, aber abgerundetes Bild des Kindes unserer Zeit gaben. Das kollektive Unterbewußte,„ein allen gemeinsames Erleben, das doch in jedem einzelnen ganz konkret angelegt ist“, kam vor allem bei Hemingways kleinem„Nic 5 zum Ausdruck. Der Junge wird von seinem Vater, einem Arzt, zu einer Geburt in die Praxis mitgenommen und zum ersten Male mit den Begriffen Tod und Leben konfrontiert. Heming- Way läßt dieses entschei- dende Erlebnis in einer Mode 9 8 n für das zweiteilige Kleid, das vorn durchgeknöpft ist. Der Rock ist eng, das Schößchen modisch geformt. Ein weißer Strickeinsatz gibt dem Kleid für das junge Mädchen die frische, sportliche Note. Bootsfahrt mit dem Vater ausklingen, bei der Nick das Empfinden hat, daß er niemals sterben wird. Die weiten Gebiete von Sein und Nichtsein kann das Kind noch nicht überblicken; so wie es auch die Grenze zwi- schen Lüge und Wahrhaftigkeit weniger scharf als der Erwachsene sieht. Dr. Kadel- bach zitierte dazu einen Auszug aus Hugo von Hofmannsthals„Tod des Tizian“. Hier verstrickt sich der Junge in die Vorstellung, er sei der junge Infant, dessen Bildnis im Hause seiner Eltern hängt. Nachahmungs- trieb, Geltungsbedürfnis und Verkleidungs- drang sind wesentliche Faktoren. Als„Grenzsituation“ deutete Dr. Kadel- bach auch die kindliche Grausamkeit, die bei Eltern und Erziehern so oft Erschütte- rung und Erschrecken auslöst. Carossa, Kästner und Steinbeck beschreiben ausführ- lich diese Grausamkeit als einen Wesens- zug ihrer Kindergestalten. Nie aber sind abgrundtiefe Bosheit und Rohheit die wah- ren Beweggründe, sondern eher Wissens- drang, das Gefühl, nicht verstanden und nicht geliebt zu werden. Oder es äußert sich in dieser Handlung eine Opposition gegen allzu strenge Familienautorität, die man längst als ein Phänomen der kindlichen Seele erkannt hat. Andere Zitate spiegelten die Angst, die Begegnung mit dem anderen Geschlecht und das Glück des Kindes, das sich verstanden weiſz und seine Liebe auch dann noch nicht aufgibt, wenn es sich vernachlässigt fühlt. Der Erzieher, so schloß der Referent sei- nen Vortrag, müsse eine Vorstellung davon haben, welche Vorgänge und Ahnungen die Seele des ihm anvertrauten Kindes be- wegen. Heute, wo es gelte, eine Jugend zu verstehen, deren Entwicklung auf Trüm- mern aufbaut, sei mit Idealismus als Bil- dungswertziel nichts mehr anzufangen. i-tu Modelle: Ligner und Rösner, Foto: Laux Studios Wollstoſf in leuchtenden klei- nen Karos ist das Material Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 20. Oktober 1954/ Nr. 246 Mammutsitzung des Stadtrats mit 18 Programmpunkten Stadtparlament genehmigte Millionenprojekte: Jungbuschbrücke, Bundesstraße 44 und Zentralkläranlage Mannheims Stadtrat hatte es in der gestrigen öffentlichen Sitzung nicht leicht, und man kann es ihm nicht verdenken, daß er zu allem, was vorgetragen wurde, sein Ja und Amen sprach, denn dringlich und notwendig war jeder Tagesordnungspunkt, der zur Sprache kam. Angesichts der drückenden und ständig wachsenden Schulden- last beginnen sich Stadtverwaltung und Stadtrat näher zu kommen und im gemein- samen Bemühen zu finden. Besonders lobenswert: das energische Bemitihen, die Bun- ker zu schließen und Obdachlosen Wohnnug en zu geben. Gestern nachmittag eröffnete Oberbürger- meister Dr. Heimerich. die öffentliche Stadt- Teltssitgung im Börsensaal mit der Verab- schiedung von Stadtrat Vögele(CDU), der auf eigenen Wunsch ausschied, und der Neu- Verpflichtung von Studiendirektor Dr. Dutt- linger als Stadtratsmitglied. Finanzreferent Dr. Spuler erläuterte da- nach die erste Nachtragshaushaltssatzung für das Rechnungsjahr 1954 und kam dabei auch auf die Verschuldung der Stadt, die am 31. März 1954 76,4 Millionen DM betrug, zu Sprechen. Sie ist bis zum 8. Oktober 1954 auf 84,2 Millionen DM angewachsen und wird nach Erledigung der vorgesehenen, dring- lichen Projekte 117 Millionen DM betragen, Wovon allerdings 33,2 Millionen DM auf die Stadtwerke entfallen. Nun, der Nachtragshaushalt, der in dieser Sitzung zur Debatte stand, ergab durch Ver- besserungen auf Einnahme- wie Ausgaben- seite immerhin das erfreuliche„Etwas“ von 6 724 200 DM. dessen Aufteilung die Zustim- mung des Stadtrats fand. Dabei kam man auch auf die Beschwerden aus Lehrer- und Elternkreisen der Liselotteschule, die immer noch ohne eigenes Heim ist, zu sprechen. Oberbürgermeister Dr. Heimerich beantwor- tete diese mit scharfer Kritik, warf den Be- schwerdeführern Unsachlichkeit vor und Wies darauf hin, daß der jetzt noch beste- hende Zustand des zweischichtigen Schul- betriebes bis zum Jahre 1956 beseitigt sei. (Gesuch Verlegung der Gewerbeschule II auf den„Weißen Sand“). Bekanntlich sind die Verhältnisse auf dem Schlacht- und Viehhof nicht sonderlich gün- stig, da bisher der Großgviehmarkt im Freien abgehalten werden mußte und die aufgetrie- benen Tiere allen Witterungseinflüssen preisgegeben waren. Beigeordneter Dr. Feh- senbecker stellte deshalb den Antrag, die Ueberdachung des Großviehmarktes im städtischen Viehhof und den Wiederaufbau der teilzerstörten Grohviehstallhalle V zu genehmigen. Der Betrag hierfür(605 O00 DM) Wurde bewilligt. 5 Bunkerbewohner soll es nicht wieder geben Bürgermeister Trumpfheller bezifferte Anschließend den Mehraufwand, der sich aus den Tarifverhandlungen zwischen Kom- munalem Arbeitgeber verband und der Ge- Werkschaft OTV für die Stadt Mannheim ergab, mit insgesamt 1 182 000 DM für das Rechnungsjahr 1954— ein Betrag, der ge- Zahlt werden mug! 240 00 DM wurden zum Anschluß von 222 Volkswohnungen in der Schönau an das Stäctische Kanalisationsnetz genehmigt, fer- ner zur Erweiterung der Benzolgewinnungs- Aullage in der Gaskokerei Luzenberg weitere 250 000 DM. Etwas eingehender beschäftigte man sich mit dem Gaslieferungsvertrag Mannheim Worms. Die Verlegung der Gas- leitung erfordert 1 650 O00 DM. einen Be- trag, den die Stadt Mannheim allein tragen muß. Der Vertrag hierüber wurde bereits Mitte Juli 1954 ohne Wissen des Stadtrats geschlossen, was diesen natürlich nicht son- derlich gutmütig stimmte. Aber er aner- kannte die Notwendigkeit einer„Geheimhal- tung vor der Konkurrenz“ und gab sein Ja- Wort, als Dr. Heimerich charmant darum bat, wie er auch mit weiteren„Ja's“ nicht sparte, als die Sprache auf dringend zutref- fende technische Maßnahmen kam, die dazu dienen sollen, den privaten und industriel- len Strombedarf im Norden der Stadt zu sichern(1 555 00 DM) und dies Umstellung . in Sandhofen, Feudenheim, Käfertal und Neuostheim zu Rhanzieren 700 000 D. In dieser Verbindung wurde auch be- kemmt, daß Mannheim am Erdgasbezug(die Anilin wertet im Ried bei Stockstadt eine sehr ergiebige Erdgasquelle aus) beteiligt wird. Danach kam der Bau von Wohnungen für Bunkerfamilien, die Erstellung von Ersatz- bauten für die Baracken an der Waldstraße Wohin gehen wir? Mittwoch, 20. Oktober: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr:„Cavalleria rusticana“,„Di Bajazzi(für die Theatergemeinde); Mozartsaal! 19.30 bis 22.45 Uhr:„Hexenjagd“; Palast:„Hei- Bes Eisen“, 9.40, 11.50, 22.20 Uhr:„Der Pirat und die Dame“; Kurbel:„Der unheimliche Untermieter“; Amerikahaus 16.00, 18.00 Uhr: Film„Holtville, Alabama“, 19.30 Uhr: Schall- Pplattenkonzert; Wohlgelegenschule 19.45 Uhr: Farbdiavortrag über„Pilze unserer engeren Heimat“, Spr.: Fr. Keller Deutscher Natur- kundeverein); Wartburg-Hospiz 9.30 Uhr, Frie- denskirche 15 Uhr: Uber„Christliche Kirche in Ruhland und Amerika! spricht Dr. Heinemann; Aula der Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Farb- lichtbildervortrag von Dr. Josef Himmelreich, München:„Weltgeschichte als Gottesgericht— Die geheime Offenbarung in der Kunst der Meister“(Katholisches Bildungswerk); Kunst- halle 20.00 Uhr:„Eindrücke einer Studienreise nach USA“, Vortrag von Dr.-Ing. e. h. C. Santo; „Amicitia“ 15.00 Uhr:„Die Bedeutung von Obst und Gemüse in der Ernährung!, Spr.: Dr. med. Bichel, Dr. Gugelmeier, Johann Gallmann (Mannheimer Hausfrauenverband, Bezirks-Obst- bauvereine); Pfarrer nehmen in Vorträgen(Be- ginn 20.00 Uhr) Stellung zu den Problemen, die durch das Schauspiel„Hexenjagd“ aufgeworfen wurden: Auferstehungskirche,„Dazu ist der Pfarrer nicht da“, Spr. Blail; Hafenkirche, „Dazu ist der Pfarrer nicht da“, Spr. Beck; Johanniskirche,„Christlicher Fanatismus“, Spr. Bühler; Konkordienkirche,„Christlicher Fana- tismus“, Spr. Lehmann; Lutherkirche,„Eine Welt ohne Angst— aber wie?“, Spr. Voges; Markuskirche,„Eine Welt ohne Angst— aber wie?“, Spr. Stürmer; Melanchthonkirche,„Muß man an den Teufel glauben“, Spr. Wöllner; Seckenheim,„Muß man an den Teufel glau- ben?“, Spr. Heinzelmann; Thomaskirche,„Kann man Menschen zum Glauben zwingen?“, Spr. Behringer; Unionskirche Käfertal,„Kann man Menschen zum Glauben zwingen?“, Spr. Weigt; Musikbücherei, U 3, 1, 16.30 Uhr: Schallplatten- konzert.. 5 Wie wird das Wetter? wechselhaft und weitere Abkühlung Vorhersage bis Donnerstag früh: Wechselnd, meist stark bewölkt, zeitweise Regen oder Schauer, wesentlich kühler als bisher, zeitweise lebhafte Südwest- bis Westwinde. Pegelstand des Rheins am 19. Okt.: Maxau 463(—3), Mannheim 327(20), Worms 248(17), Caub 246(—13). Pegelstand des Neckars am 19. Okt.: Plo- chingen 128(40), Gundelsheim 178(8), Mann- heim 334(—19). (Büchner-Bauten) und für die Autobahn- baracken sowie die Bereitstellung von Un- terkünften für Obdachlose zur Sprache. Aus den vorgesehenen 252 Wohnungen am Och- senpferch und der Ludwig-qolly-Straße wur- den nur 228 Ein-Zimmer-und-Küche- Woh- nungen und 16 Zwei-Zimmer-und-Küche- Wohnungen(durch Umbau von 24 Ein-Zim- mer-und-Küche- Wohnungen), reiche Bunkerfamilien, deren Unterbringung in einer kleineren Wohnung nicht zugemutet Werden kann. Für die acht geopferten Ein- Zimmer- und-Küche- Wohnungen stellt je- doch die Gemeinnützige Baugesellschaft in anderen Bauvorhaben eine gleiche Anzahl von Wohnungen zur Verfügung. Die bereits Großprojekte wurden im Im Ane Hluß daran verteidigte sich Stadt- direktor Leaesser temperamentvoll gegen Angriffe in Sachen„Casterfeldstraße“(die wir ja auch schon ausführlich„gewürdigt“ haben) und stellte dabei fest, daß seinerzeit mit einer Verlegung der Straßgenbahngleise aus der Rhenania- in die Casterfeldstrage nicht länger gezögert werden durfte, an- dererseits durch die jetzige Entwicklung der Dinge nicht, wie in Parteiversammlungen behauptet worden sei, Millionen„zum Fen- ster hinaus geworfen werden“, sondern ledig- lich 298 000,— DM eventuell abgebucht wer- den müßten. 8 535 N In relativ kurzer Zeit gab der Stadtrat nach den entsprechenden Erläuterungen durch Stadtdirektor Elsaesser seine Zustim- mung zur Wiederherstellung der Jungbusch- brücke(10 100 000 DMW) bis zum Herbst 1956, zum Ausbau und der Verlegung der Bundes- straße 44 beim Bahnübergang Waldstraße (8 014 000 DM für die erste Ausbaustufe) und zum Bau des Herzogenriedbades, das mit einem Gesamfkostenaufwand von 2 050 000 DM erstellt werden wird. Der„MM“ hat über diese drei Großprojekte in seiner Ver- Technischen Ausschusses bereits ausführlich berichtet). Zur Verkürzung des ausführlichen„Ge- nehmigungsver fahrens“ schlug Dr. Heimerich vor, die folgenden Tagesordnungspunkte le- diglich aufzurufen und bei Nichtvorhanden- sein etwaiger Gegenstimmen ohne nähere Erörterungen der zuständigen städtischen Beamten passieren zu lassen. In einer Re- kordzeit von wenigen Minuten wurden dann die Punkte„Verbesserung der Heizungs- anlage in der Hildaschule“(130 000 DM),„Er- weiterung der Kanalisation“ in der Pfingst- bergsiedlung, der Gartenstadt, Neu-Eich- wald und Käfertal-Süd(80 000 DM),„Weiter- bau am Hauptsammler Nord“ bei der neuen Zentralkläranlage(Bewilligung von 500 000 D-Mark),„Erhöhung des Ansatzes für Trüm- für kinder- am 16. Februar 1954 bewilligte Bausumme in Höhe von 2 244 600 DM erhöht sich da- durch auf 2 297 800 DM. Die sogenannten Büchner-Bauten und die Autobahabaracken müßten auf Grund ihres verwahrlosten Zustandes abgerissen werden. Es werden dafür 128 Wohneinheiten erstellt, die einen Kostenaufwand von 1 350 000 DM erforderlich machen. Als besonders vordringliche Aufgabe be- trachtet die Stadt Mannheim die Bereitstel- lung von Unterkünften für Obdachlose. Da man unter allen Umständen von Neuein- Weisungen in die Bunker absehen will, an- dererseits aber allein 869 vollstreckbare Räumungsurteile neben 228 gerichtlichen Vergleichen vorliegen, auch über 200 Fälle gemeldet sind, oder Wohnungen wegen Ein- sturzgefahr geräumt werden müssen, muß dringend für Obdachlosenunterkünfte ge- sorgt werden. Man denkt an die Erstellung von 33 Wohneinheiten am hinteren Ried- Weg und die Errichtung von 48 Wohneinhei- ten in der Schönausiedlung. Die Kosten hier- für wurden mit 1 082 250 DM veranschlagt. Weitere 87 950 DM werden zur Erstellung von Obdachlosenunterkünften für einsturz- gefährdet wohnende Familien dienen. Mit den Bauarbeiten soll unverzüglich begonnen werden, damit die Unterkünfte bis zum April 1955 bezugsefrtig sind. Beigeordneter Paul Riedel FDP) mußte sich einige heftige Angriffe seitens der CDU (Stadtrat Kuhn) anhören, die ihm Geheim- niskrämerei auf dem Gebiet der Wirtschafts- werbung vorwarf, wurde aber von der SPD lebhaft verteidigt mit dem Einwand, daß auf diesem Gebiet eben nicht alles in aller Oeffentlichkeit zur Sprache gebracht werden könne, was interessant sei.(Auch unter Städten herrscht Konkurrenz— und Kon- kurrenzneidl). Im übrigen konnte er mit- teilen, daß sich zwei Industriebetriebe mit insgesamt 565 Personen Belegschaft(90 v. H. Frauen) in Mannheim ansiedeln werden— allerdings unter der Voraussetzung, daß etwa 40 Wohnungen für Schlüsselkräfte (Sonst setzt sich die Belegschaft nur aus Mannheimern zusammen) erstellt werden. 159 000,— DM hierfür wurden— auch von der CDU— genehmigt. Schnellverfahren erledigt merbeseitigung“(um 3 640 O00 DM im außer- ordentlichen Haushaltsplan 1954),„Endab- rechnung Plankenhof“ Deckung einer Rest- forderung der GBG für den Wiederaufbau städtischer Wohn- und Ladenbauten über 43 000 D) und„Jugendheim Schönau“(Be- öfkentlichung über die letzte Sitzung des Willigung von 40 000 DM zur Material- beschaffung für die Fertigstellung des von der Besatzungsmacht im Rohbau übergebe nen Jugendheimes) ohne Einwendungen er- ledigt.. Einstimmig angenommen Die anschließende Beschlußfassung über die Aenderung des Finanzplanes 1954 der Städtischen Werke um 4 155 000 DM unc über die erste Nachtragshaushalt-Satzung 1954 er- gab eine einstimmige Annahme der vorge- schlagenen Anträge. Von Plänen, Kostenvoranschlägen, Aus- schreibungen, Lichtbildern, Modellen, Vor- trigen, Vorschlägen, Lanzenbrechern für die Geflügelzucht und Veranstaltungsproblem schwirrte dem Gremium schließlich der Kopf, mit dem es notgedrungen wegen der Dringlichkeit der besprochenen Projekte nicken mußte. S/ w b — Der tägliche Unfall. Auf der Neckarauer Straße in Höhe der Straßgeneinmündung Schulstraße wurde ein 53jähriger beim Ueberqueren der Fahrbahn von einem Motorrad erfaßt und umgerissen. Sowohl der Fahrer als auch der Fußgänger stürzten, er- litten Gehirnerschütterungen und Schädel- brüche und schweben in Lebensgefahr. Auf der Friedrichsfelder Straße rannten zwel Pkw. zusammen. Außer den Fahrern wurde ein mitfahrender Angestellter ver- letzt. Der Sachschaden wird mit rund 5000 Mark angegeben.— Bei weiteren 13 Zusem- menstögen wurden am Montag fünf Perso- nen verletzt. Symbolix So ein Kran ist für den Laien Sinnbild von geballter Kraft, Die auck in des Stadtrat's Reihen Wahre Wunderwerke schafft. Wäührend auf dem Bild der Greifer Sich an diccen Brocken wetat, Ward im Rathaus voller Eifer Rohe Kraft durch Geist ersetæt. Beide packen zentnerweise Steinige Probleme an. Seil und Stadtrat zittern leise. Ebenso der Haushaltsplan Max Nix/ Foto: Jacob eee Drei Gesellen bei billigem Gelage Wiedersehen im Keller/ Aus dem Polizeibericht Drei Gesellen eines Handwerksmeisters trafen sich zu einer„Wiedersehensfeier“ im Keller ihres früheren Arbeitgebers, stahlen aus den Beständen fünf Flaschen Wein und vier Flaschen Sekt und tranken sie sofort leer. Den Keller hatten sie vermutlich mit einem Nachschlüssel geöffnet. Nächtlicher Sittenstrolch Auf dem Nachhauseweg wurden zwei Frauen am Friedrichsring von einem Exhibi- tionisten belästigt. Ein verständigter Polizei- beamter fand den Sittenstrolch hinter der Tankstelle beim Heidelberger OEG-Bahnhof und nahm ihn fest. „Amerikanerin“ aus Lampertheim Ein knapp 16jähriges Mädchen aus Lam- pertheim suchte nach Mitternacht vor einem Lokal der Innenstadt die Bekanntschaft amerikanischer Soldaten. Sie gab sich als Amerikanerin aus und sprach englisch. Als ihr die„Mig“ nicht geglaubt wurde, bat sie die Amerikaner im Lokal um Hilfe. Da sie die Soldaten gegen die Polizei aufstacheln wollte, mußte die MP gerufen werden. 100 Eier Diebesbeute In Sandhofen stieg ein Unbekannter durch ein offenstehendes Kellerfenster und stahl einen Eimer Schweineschmalz und einen Eimer mit rund 100 eingelegten Eiern. Uneigennütziger„Freund“ gefaßt Die Freundin eines jetzt festgenommenen 28 jährigen ging Abend für Abend in Loka- len nach amerikanischen Soldaten„auf Jagd“, die das gemeinsame Budget aufbessern hal- fen. Der Freund ermunterte sie, auf diese Weise„Geld ins Haus zu schaffen“, und stellte außerdem anderen Mädchen seine Wohnung als Absteigequartier gegen Geld zur Verfügung. Filmspiegel Palast:„Heißes Eisen“ Ein richtiger Kriminalreiber vom„Chi- cago-Typ“ mit skrupellosen Gangsterbanden, korrupten Polizisten und einem findigen jun- gen Kriminalbeamten, der den Knoten mit einem Schlag zerhaut. Obwohl laut Drehbuch schon in den ersten Filmmetern für den Zu- schauer die Zusammenhänge aufgeklärt wur- den, gelang es dem Regisseur Fritz Lang doch noch, eine Menge Spannung und Nerven- Kitzel hineinzulegen. Der Zuschauer wurde in die Lage eines Kiebitzes versetzt, der die Schachzüge auf beiden Seiten übersehen kann, und es ist nicht die Frage:„Wer war es?“ sondern„wann wird wer wen erledi- gen?“ Es erledigt sich alles in normaler Spiel- fllmdauer, nach heutzutage eigentlich über- holter Manier mit einem Dutzend Leichen. Glenn Ford spielt recht überzeugend den erfolgreichen harten Kriminalbeamten, der seine Frau und sein Familienglück den Ver- brechern opfern muß. b-t Kurbel: „Der unheimliche Untermieter“ Das Schwergewicht dieses Kriminalfil- mes, dessen gut fotografierte Handlung im London von 1888 spielt, liegt in der logi- schen Folgerichtigkeit, mit der Drehbuch und Regie das Schicksal eines Mörders heraus- gearbeitet haben, der durch falsche Erzie- hung und ungünstige Milieueinflüsse zum Verbrecher wurde. Bei leichter Ueberzeich- Louis, der Großzügige, und seine Zechen Drei Streiche und sieben Monate vor dem Schöffengericht Ludwig, von seinen Freunden Lui ge- nannt, sah gar nicht so aus wie einer, den man in Mannheim Lui nennt. Im Gegenteil: Recht schüchtern und leise stand er vor dem Mannheimer Schöffengericht und berichtete zaghaft über seine Streiche. Seiner gericht- lichen Vergangenheit nach ist der 26jährige jedoch ein rechter Schwerenöôter. Mehr als ein halbes Dutzend Mal ist er schon wegen Dieb- stahls, Betrugs, Unterschlagung und Hehlerei vorbestraft. Lui kam im Sommer einmal in eine Gast- wirtschaft in der Innenstadt. um dort eine Kellnerin wiederzusehen., die offenbar bei einem früheren Besuch einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen hatte. Sie hatte zwar ihre Stellung inzwischen schon wieder ge- Wechselt, aber Lui unterhielt sich auch gerne mit ihrer Nachfolgerin und der Wirtin, und erzählte großspurig, sein Vater habe ein eigenes Geschäft— in Wirklichkeit ist er In- valide und ernährt sich von einer kärglichen Rente— und heute wolle er für 80 Mark essen und trinken Er begann mit Bier, setzte sich dann in die Weinlaube und Flaschen- Wein krönte sein Gelage mit„Türkenblut“. Dazu speiste er ausgiebig und lud Kellnerin und Wirtin ein. Die Kellnerin rechnete offen- bar genau mit und präsentierte die Rechnung mit 79,75 Mark. Daran war nicht zu rütteln, auch wenn Lui die Gastwirtschaft jetzt als Nepplokal und Animierkneipe hinstellen Wollte.„Die Rechnung stimmt“, sagte er zur Wirtin,„aber ich bezahle nicht“. Er konnte auch nicht, denn er hatte nur 16,65 PM in der Tasche, die ihm von einem herbeigeholten Polizisten herausgeholt wurden. Lui wurde darüber sehr ärgerlich und bearbeitete Ge- sicht und Brust des Beamten mit der Faust, so daß der Notrufwagen alarmiert werden mige Das war Luis erster Streich. Der zweite folgte sogleich in einer Käfertaler Gaststätte die ein Gastwirt gerade neu übernommen hatte. Lui erschien mit einem Freund(der aus dem Gefängnis als Zeuge vorgeführt wurde), buchstäblich als erster Gast. Er kam schon am Vormittag und blieb bis zum Abend. Er trank, wie die Getränke angeliefert wurden. Solange noch kein Bier da war. Cola, dann ein Dutzend Flaschen Bier; dazu wurden eine Menge Zigaretten geraucht. Die Zeche betrug gegen halb neun Uhr abends 16.62 Mark. So- viel hatte Lui angeblich in der Tasche. Trotz- dem zog er es vor, via Toilette zu verschwin- den. Aber da wurde es seinem Kumpan„zu heiß“ und er ging den gleichen Weg, angeb- lich, um seinen Freund zu suchen. Beide kehrten nie wieder. Der dritte Lui'sche Streich lag ganz auf der gleichen Ebene. Auch da verließ er die Stätte der Gastlichkeit unter Zurücklassung von Kennkarte und Schulden. Das Gericht verurteilte ihn wegen dreier Betrügereien und wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu sieben Monaten Gefäng- nis. Einziger mildernder Umstand war, daß der angerichtete Schaden verhältnismäßig klein war und daß er bei seinem Widerstand gegen den Polizisten offenbar einen schweren Rausch hatte. bet „Junge Union“ feierte Herbstfest In der„Amicitia“ konnte Kreisverbands- Vorsitzender W. Kimmel anläßlich des Herbstfestes der„Jungen Union“ am Sonn- tag MdB Maier, Regierungsdirektor Kuhn und weitere prominente Gäste willkommen heißen. Der stimmungsvolle Abend brachte unter Mitwirkung von Richard Hirsch einen Strauß dankbar aufgenommener Unterhal- tung, aus dem als besondere„Blüten“ das Duo Maurer Ziegler und die sangesfreudi- gen drei Clausianas zu sehen und zu hören Waren. Die Kapelle Muto zeichnete für den musikalischen Teil verantwortlich. K nung der agierenden Typen und einer gut getroffenen, unheimlichen Atmosphäre hat die straffe Regie(Hugo Fregonese) im Ver- ein mit einer überzeugenden Besetzung Jack Palance, Constance Smith, Byron Palmetr) Alle Voraussetzungen für eine saubere und mit Hochspannung geladene Kriminalstory geschaffen, die, ohne ein ausgesprochener „Thriller“ zu sein, durch ihre stellenweise 1 Realistik starke Eindrücke hinter- 3 2. Kinderspielplatz in Neckarau gefordert Beim Elternabend der Wilhelm-Wundt- Schule in Neckarau ging es am Montagabend sehr lebhaft zu, denn zur Diskussion stand unter anderen das wichtigste Problem, das es gegenwärtig in Neckarau-Süd zu lösen gilt: Die Anlage eines Kinderspielplatzes. Die Kin- der können sich nirgends frei und ungestört bewegen und ihrer ureigensten Beschäfti- gung, dem Spiel, nachgehen. Die Lehrer be- richteten, daß sie zerfahren in die Schule kommen und sich nicht auf das Lernen kon- zentrieren können.. Seit einem Jahr spekuliert die Schule auf ein Gelände in der Nähe des Großgkraft- Werkes. Die privaten Grundbesitzer sind hartnäckig und sitzen sozusagen auf ihrem Land. Hinter den Häusern der Karpfenstraße hat sich zwar ein Anlieger bereitgefunden, sein seit Jahren unbearbeitetes Gartenland zu verkaufen. Es ist jedoch im Grundriß völlig ungeeignet. Gartenbauoberinspektor Bäuerle schlug das Gelände zwischen dem dritten und vierten Aufeldweg, in Höhe der Kappes- und Karpfenstraße vor. Nach An- gaben des Liegenschaftsamtes, das seine Füh- ler bereits in dieser Beziehung ausgestreckt hat, befinden sich dort verkaufsbereite Pri- vatanlieger. Nun fehlt es nur noch an den Mitteln aus dem Haushaltsplan der Stadt- verwaltung. Die Eltern sind jedoch etwas mißtrauisch gegen das„städtische Tempo“ und haben eine Resolution angenommen, in der die Stadträte gebeten werden, das Pro- blem des Kinderspielplatzes für Neckarau- Süd auf die Tagesordnung der nächsten Stadtratsitzung zu setzen. do Erinnerungen wurden wach Fackelzüge Innerhalb der Jugendarbeitsschutꝛaktion im Werbemonat Oktober veranstaltete der DGB- Ortsausschuß zum Wochenende einen Faclcelaug. Hinter der Blasmusik trug eine Gruppe Jugendlicher Transparente, die sagten, daß sie den Frieden wollen, ſceine Rüstung, keine Uniformen, sondern stabile Arbeits- plůtze, Einigkeit, Rune und Ordnung. Doch viele am Rande der Straßen, durch die die Jugend mit diesen Transparenten zog, lasen aum, was auf innen stand, sahen nus die Fackeln— und sprachen von vergangenen Zeiten Weitere Lokalnachrichten auf Seite 6 4— überlastet? Dann Herz und Nerven sdionen, Nr. 2 BAL Ka Kar Albtal! alb ka sellsch und ve sam ge Umbai Stadt 1 lionen werde betrage Eii Kar Mensch Person Grund, die Hi. rechtlic terielle Rentne kür, B wirtsch psycho! Grundl zeichne der po Bindun lichen der Hu Tiersch und fü! in der schütze einer F Experte und K Kampf In d trotz se beurtei! zum A Oberste verfahr werde, dem tre Uebe des Me das ehr toriums konfere ter ode Optimis und H Die Gp! vergang anderen bracht. pingen am Dien eignet s gen feu wahren. 8. Sie w Heide kanische beste Be nalisten scheint, Journali tions- M. Sporen Mitbegr nalen PI in Deuts Seminar am Eröl lerinnen Aufgabe ersten respond Buch, de amüsant berg mit es eine responde leute au: mee sie sie heln urch tahl inen men Ka- 8 de, Hal- liese und eine Zeld gut hat er- lack nel) or ner eise ter- idt- end and 8 es gilt: An- tört ifti⸗ be- aule on- auf aft- sind rem aße den, and driß Ktor dem der An- üh⸗ eckt Pri- den adt⸗ Was bo“ „ in ro- Au⸗ sten do tion inen eine ten, Ang, zits- die 200, nur nen Nr. 245/ Mittwoch, 20. Oktober 1954 DREI-LANDER-SEITE Seite 3 UMS CHAU IN BADEN-WURTTIEMB ERC Karlsruhe will Albtalbahn kaufen Karlsruhe. Die Stadt Karlsruhe wüll die Albtalbahn zwischen Karlsruhe und Herren- alb kaufen und sie nachher durch eine Ge- sellschaft betreiben lassen, die von der Stadt und vom Land Baden- Württemberg gemein- sam getragen werden soll. Für den Aus- und Umbau der gesamten Strecke rechnet die Stadt mit einem Kostenaufwand von 8,5 Mil- llonen Mark. Der Kaufpreis für die Bahn werde darüberhinaus etwa eine Million Mark betragen. Eine Liga der Menschenfreunde Karlsruhe. Eine„Liga zum Schutze des Menschen“ wurde in Karlsruhe von sieben Personen gegründet. In einem Katalog von Grundsätzen hat die neue Liga als ihre Ziele die Hilfe für Notleidende und Bedrängte in rechtlicher und sozialer Hinsicht, die ma- terielle und ideelle Hilfe für Kriegsopfer und Rentner, den Schutz gegen Korruption, Will kür, Bürokratie, Verschleierung und Mig- Wirtschaft und die sozialhygienische und psychologische Pflege des einzelnen auf der Grundlage der Humanität und Ethik ver- zeichnet. Die Vereinigung will sich von je- der politischen, rassischen oder religiösen Bindung fernhalten. Sie will„dem mensch- lichen Individuum den Schutz sichern, den der Hund und die Pflanze schon lange durch Tierschutzvereine und Naturschutz erfahren“ und für den der Staat und die Polizei nicht in der Lage sind, da sie die Gesellschaft zu schützen haben. Die Liga habe, so wurde auf einer Pressekonferenz in Karlsruhe gesagt, Experten für den Kampf gegen Bürokratie und Korruption, und Fachärzte für den Kampf gegen die soziale Tuberkulose. In dem Gießener Fall eines Rentners, der trotz seiner Arbeitsunfähigkeit als Simulant beurteilt worden war und dann auf dem Weg zum Arbeitsamt starb, hat die Liga beim Oberstaatsanwalt in Gießen ein Ermittlungs- verfahren eingeleitet, damit festgestellt werde, welche Behördenärzte die Schuld an dem tragischen Tod des Mannes tragen. Ueber die Arbeit der Liga zum Schutze des Menschen soll ein Kuratorium wachen, das ehrenamtlich arbeitet. Eines der Kura- toriumsmitglieder erklärté auf der Presse- konferenz in Karlsruhe, sie seien keine Göt- ter oder IIlusionisten, sondern hilfreiche Optimisten, die an die Grundsätze von Ethik und Humanität glaubten. dt Die letzten Garben eingebracht Göppingen. Auf der Alb wurden in der vergangenen Woche, 14 Tage später als in anderen Jahren, die letzten Garben einge- bracht. Das Land wirtschaftsamt in Göp- pingen hat den Landwirten seines Bereichs am Dienstag Maßnahmen empfohlen, die ge- eignet sind, das von den vielen Niederschlä- gen feuchte Getreide vor dem Verderb zu be- wahren. Hammerkonzert auf Fässern im Weinkeller Der„Holz- und Keller-Küfer“ bereitet dem neuen Wein das„Bett“ und zieht ihn groß Edenkoben. Hohl hallen die harten Ham- merschläge durch den langen Weinkeller und die dickbauchigen Eichenfässer summen leise mit. Es ist eine seltsame, einzigartige Musik, die den Küfer bei seiner Arbeit begleitet. Breitbeinig steht er mit dem blaugestreiften Schurz vor dem Faß. Fast spielerisch schwingt er den kleinen kantigen Hammer. Erst ein Schlag links, dann rechts auf den Faßriegel, dazwischen tänzelt der Hammer hin und her. Es hört sich an wie ein Trom- melwirbel: Ramdadadam. Eine alt überlie- Größte Sauberkeit ene ene bi neue Wein. Fässer werden tüchtig ausgespritzt und ge- schrubbt. Oft muß der Rufer durch die kleine Fa ſßtur selbst einsteigen. Fotos: Mac ferte Kunst, die heute schon viele verlernt haben, heute, wo man kaum noch Zeit für Beschaulichkeit und Schönheit hat. In diesen Tagen der Weinlese hat der Küfer alle Hände voll zu tun. Der neue Wein will ein gutgemachtes„Bett“ im Weinkeller vorfinden. Ein Küfer soll nämlich nicht nur mit Holz umgehen können, er muß auch wis- sen, wie man den Wein behandelt. Er ist, wie es in der Fachsprache heißt, ein Holz- und Kellerküfer. Man hat zwar in neuerer Zeit versucht, beide Berufe voneinander zu tren- nen. Aber in vielen Weinorten ist die alte Tradition stärker gewesen. Seminar für Amerikaner und Deutsche Sie wollen die Kunst des Zeitungsmachens und der Publie Relations lernen Heidelberg. Wenn demnächst in der ameri- kanischen Geburtsstadt Mark Twains der beste Bericht vom ersten Heidelberger Jour- nalisten- und Public Relations-Seminar er- scheint, dann hat sich damit ein Nachwuchs- Journalist oder ein Nachwuchs-Public Rela- tions-Manm schon seine ersten publizistischen Sporen verdient. Denn Gault MacGowan, Mitbegründer des Heidelberger Internatio- nalen Presseklubs, Initiator und Leiter dieses ——— in Deutschland zweifellos einmaligen Abend- Seminars im Englischen Institut, gab seinen am Eröffnungsabend erschienenen 35 Schü- lerinnen und Schülern sofort eine praktische Aufgabe. Er nannte Mark Twain einen der ersten und bedeutsamsten Auslandskor- respondenten der USA, und da in dessen Buch, das Land und Leute in Europa recht amüsant schildert, eben auch Old-Heidel- berg mit einigen Kapiteln vertreten ist, war es eine hübsche Idee, die angehenden Kor- kespondenten und Pupblic-Relations-Fach- leute aufzufordern, einen Mark-Twain-Arti- kel aus eben diesem„Alt-Heidelberg“ zu schreiben. Bemerkenswerte Stichworte dieses neu- artigen internationalen Viermonats-Semi- nars: zwei Drittel Amerikaner(vom Major in Zivil bis zum amerikanischen Studenten), ein Drittel Deutsche, mehr als die Hälfte aller Seminarteilnehmer weiblichen Ge- schlechts, historisch- amüsanter Abriß über europäischen Journalismus, wie es wohl nur ein Amerikaner irischer Abstammung(Mac- Gowan) fertigbringt, nach einer Stunde schon muntere Diskussion zwischen Deutschen und Amerikanern, Ankündigung„weit- offener Türen“ Heidelberger Industrie- Unternehmen zwecks Besichtigung und Ankündigung einer interessanten Vortragsreihe„alter Berufs- hasen“ beider Nationalitäten. Das Abend- seminar wurde am Montag eröffnet, und wird am Donnerstag, 21. Oktober, im Englischen Institut fortgesetzt. Einige Anmeldungen können, wie der Hausherr, Dr. Fischer, mit- teilte, noch angenommen werden. G. W. Die Behandlung des Weines ist eine sehr tüktlige Arbeit. Gewiß, man kann leicht die handwerklichen Fertigkeiten lernen. Aber das Wann, Was und Wieviel zu entscheiden ist eine Sache des Gefühls, der Erfahrung. Das muß man tatsächlich riechen und schmecken. Der Beginn der Arbeiten am Faß ist ziem- lich wässrig. Ist der schwere Faßgriegel gelöst und die kleine Faßtür herausgenommen, wird das Innere mit einem starken, klat- schenden Wasserstrahl tüchtig ausgespritzt und ausgebürstet. Oft muß der Küfer selbst in das Faß hineinklettern. 22 Zentimeter breit und 42 Zentimeter hoch ist die Oeff- nung. Wie ein Mauseloch. Der Küfer, er ist Wie alle kräftig gebaut, zieht seinen Bauch ein. Drinnen ist ein eigenartiger Geruch: Schwefel, alter Wein. Der Weinstein glitzert gründlich an den Wänden. Er wird nicht ganz losgehackt, denn er soll auch zur Reifung beitragen. Das Faß gegenüber ist schon voll neuen Weines. Es strömen Gärgase aus, die einem den Atem nehmen. An manchen Tagen kann man jetzt nicht mehr in den Keller. Aber ein Küfer muß es trotzdem. Er pumpt sich die Lungen voll Luft, hält sich die Nase zu, ver- richtet schnell die nötigen Handgriffe und verschwindet wieder. In der Werkstatt des Küfers, die in der Scheune eines alten Winzerhauses eingerich- tet ist, treffen wir nur noch den 84jährigen Vater. Er lacht uns aus seinem von vielen tau- send Aderchen rötlich zart glühendem Wein- gesicht an. Auf der Wanderschaft hat er bei vielen bekannten Küfern in der ganzen Pfalz gelernt und dem Wein seine Geheimnisse ab- gelauscht, ehe er sich in Edenkoben nieder- ließ und seine Kunst den Söhnen weitergab. Aber er steht auch jetzt noch in der Werk- statt, bedient die elektrischen Maschinen, fertigt neue Dauben, spannt die Faßreifen fest. Zum größten Teil sind es heutzutage ja Reparaturen, die der Küfer ausführt. Er bes- sert Fässer aus, die durch die Kellerfeuch- tigkeit brüchig geworden sind, erneuert un- dichte Faßtüren oder gespaltene Faßriegel und Spunde. Neue Fässer können die großen Die Insektenbörse 4 n 120 Sammler und umfaßte ein Angebot von 50 000 bis 60 000 Insekten aus allen Sammelgebieten der Erde von Südamerika über Afrika bis nach Lappland. Die stärkste Nachfrage galt lapp- ländischen Raritäten. Unser Bild zeigt Interes- senten, die eine Sammlung von Ordensband- schmetterlingen kritisch betrachten. dpa-Bild Fabriken billiger liefern. In den großen Kel- lereien werden mehr und mehr- Behälter aus Beton eingebaut. Aber die alten Winzer trauen den Neuerungen noch nicht recht. Ihre besten Qualitätsweine lassen sie auch heute noch in handgemachten Eichenfässern reifen. Nur beim Küfer lagert das Holz jahrelang ab. Und erst alte Fässer, in denen sich schon der Weinstein angesetzt hat, sind für gute Weine brauchbar. Aber ein gutes Faß hält auch mindestens ein Menschenalter. 150 Jahre alte Fässer sind keine Seltenheit. Ob der„Neue“ sehr sauer wird? Der Kü- ker wird sein Bestes tun. Und die Sonnen- strahlen in diesen Tagen haben manches Versäumte nachgeholt. b-t 2 n zieht der Kfer den Mit der„Setze Faßreifen an, damit die Dauben dict sitzen. Auch keute noch veifen die besten Weine in handgearbeiteten Eichen- fässern. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Notlösung für Theaterfreunde Worms. Die Wormser Theaterfreunde werden im kommenden Winter vor allem das Ensemble des Pfalztheaters Kaiserslautern zu sehen bekommen. Diesen Beschluß faßte jetzt der Theaterausschuß des Stadtrats, der für je eine Vorstellung außerdem die Remond- Bühne Frankfurt, das Theater der Stadt Baden-Baden und das Stadttheater Mainz verpflichtete. Kaiserslautern bringt Operette und Schauspiel, Opern können wegen der ungünstigen Bühnenverhältnisse im nur 400 Personen fassenden Mozartsaal nicht gege- ben werden. Da der Notgemeinschaft Wormser arbeits- loser Schauspieler in den„Fkammerspielen“ Unterstützung durch den Stadtrat für die beginnende Theatersaison nicht gewährt werden konnte und dieses Ensemble deshalb aufgelöst wurde, bietet das städtische Abon- nement die einzige Möglichkeit, am Theater- leben der Stadt teilzunehmen. Von dieser Möglichkeit hat mit 320 der 58 000 Einwoh- ner nur ein verschwindend geringer Prozent- Satz Gebrauch gemacht. Das Kulturamt führt dies auf die unzulänglichen Bühnenverhält- nisse im Mozartsaal zurück. Man nimmt an, daß die finanziell besser gestellten Theater- enthusiasten die Bühnen der Nachbarstädte Mannheim, Heidelberg, Mainz. Wiesbaden und Frankfurt besuchen. Elektrifizierung ab Frühjahr? Mainz. Die Elektrifizierung der linksrhei- nischen Bundesbahnstrecke zwischen Lud- wigshafen und Koblenz wird voraussichtlich im kommenden Frühjahr in Angriff ge- nommen werden können. Hierzu verlautete von unterrichteter Seite in Mainz, daß die Verhandlungen über ein Darlehen des Lan- des Rheinland-Pfalz an die Bundesbahn gün- stig verlaufen und in einem entscheidenden Stadium angelangt seien. Man rechne bald mit einer positiven Entscheidung. Vorgesehen sind zwei Bauabschnitte. Zunächst soll die über 67 km lange Strecke Ludwigshafen Mainz elektrifiziert werden, wobei als Aus- gangspunkt jedoch Mannheim auf der rech- ten Rheinseite vorgesehen ist. Der zweite Bauabschnitt umfaßt die 92 km lange Strecke Mainz— Koblenz. Man rechnet mit einer Ge- samtbauzeit von drei Jahren. Hoffnung für 54er: Mostgewichte steigen Rheinhessische Winzer gegen den Namen„Sonnenlechzer“ Mainz. Die Taufe des 1954er Weines in Neustadt/ Weinstraße, auf den Namen„Son- nenlechzer“ hat das Mißfallen der rhein- hessischen Winzer erregt.„Bei aller Freund- schaft zur Pfalz und bei allem Sinn für Humor“ müsse die rheinhessische Winzer- schaft Bezeichnungen ablehnen, die den Wert des neuen Weines herabsetzten noch bevor er am Keller liege. In Rheinhessen habe man gerade in den letzten Tagen feststellen kön- nen, daß sich die Trauben recht beachtlich entwickelten, so daß man hier auch 1954 mit einem Wein rechnen dürfe, der den Ver- braucher anspreche. Der pfälzische Weinbauverband hat die Kritik rheinhessischer Winzer an dem Namen kür den Weinjahrgang 1954 zurückgewiesen. In der Pfalz, so erklärte ein Sprecher des Verbandes, habe diese Kritik„ein Lächeln“ hervorgerufen. Bei der Taufe des Weines Würden die Namen nicht auf die Qualität bezogen, sondern Namen gewählt, die auf die Politischen Zeitläufe und auf das Wetter an- spielten. Im übrigen werde der Weinname nicht von Weinfachleuten, sondern von den Konsumenten, die aus allen Teilen des Bun- desgebietes zur Taufe kämen, gewählt. Der „Sonnenlechzer“ habe seinem Namen alle Ehre gemacht, weil er mit Erfolg nach der Sonne gelechzt habe. Ebenso treffend sei auch angesichts der letzten schönen Tage vor der Weißweinlese der zweite Namensvorschlag „Seitenspringer“ gewesen. Der 1954er werde nämlich, wenn das Wetter noch eine Reihe von Tagen gut bleibe, doch noch ein sehr harmonischer und schöner Wein„ohne auf- dringliche Süße und ohne spitze Saure“. Die Experten der Landesanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Neustadt an der Weinstraße erwarten, daß die Qualität des 1954er Weines die Güte des 1951er erreichen wird. Die neuesten Reifeversuche hätten un- erwartet gute Ergebnisse gehabt. Die Trau- ben brauchten jetzt nur noch einige Tage schönes Wetter. Die Mostgewichte seien beim Traminer um sechs Oechsle, beim Silvaner bis zu neun Grad und beim Riesling bis zu vier Grad Oechsle angestiegen. Die Landesanstalt hat die Winzer auf- gerufen, die Weiß weinlese noch weiter kin⸗ auszuschieben, um die Qualität noch weiter zu verbessern. Wenn einzelne Trauben faulig würden, sollte zunächst nur eine Vorlese vorgenommen werden. eee Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 20. Oktober Kinderstunde „Mit dem Jägersmann auf Pirsch- gang“(von der Internationalen Aus- stellung„Jagd- und Sportfischerei in Düsseldorf) Tagesschau Hollywood-Melodie „Derweil sich die Erde dreht (Arzt und Moral— eine Diskussion) Ueber die„Straße der Nationen“ zur Unter wasserjagd(Streiflichter aus der Internationalen Jagd- und Sport- kischerei, Düsseldorf) 16.30 17.15 20.00 20.15 20.40 21.30 Die Heimat der edelsten Iabake der Welt SS Xanthi Cavalla Saloniki . cONSTANTINOPEI. ä Seite 8 MORGEN Mittwoch, 20. Oktober 1954/ Nr. 243 Letzte Razzia auf Trümmer im Stadtgebiet In eineinhalb Jahren könnte Mannheim ohne Trümmer sein, wenn nicht Menschen in Trümmern wohnen müßten Rentner Richard G. bekommt einen Brief. Es ist ein vervielfältigtes Schreiben und sieht amtlich aus. Das macht einen alten Mann, der die Wege der Bürokratie nicht mehr ganz übersehen kann, mißtrauisch. Er liest es, schiebt es irgendwo in eine Schublade seines Küchenschrankes und die Sache ist für ihn damit erledigt. Er kann sich nicht vorstellen, daß ein Amt ihm hel- en will. Und überhaupt, was soll er mit der Hilfe. Er hat sich in den Jahren vor und nach dem Weltkrieg mit viel Fleiß ein Volkstümliche Lieder tür die Herz-Jesu-Kirche „Lieder im Volkston“ umfaßte die Vor- tragsordnung des Konzertes, das der katho- Usche Männerchor Neckarstadt im„Kaiser- garten“ veranstaltete, und dessen Reinerlös für die Innenausstattung der Herz-Jesu- Kirche bestimmt ist. Hierbei umspannte der Abend sowohl Volkslieder in kunstreicher Fassung, wie auch volkstümlich gewordene Kunstschöpfungen großer Meister oder auch volkstümlich geratene in besonders glück- cher Stunde konzipierte Lieder. Historisch betrachtet spannte sich der Bo- gen von Adam dela Hale über Heinrich Isaac, Mozart, Ed. Grell bis zu Paul Zoll. Für die Aktiven lagen also vielfältige Aufgaben vor, die Chormeister Willi Bilz liebevoll mei- sterte. Exponierte Lagen für die ersten Te- nöre wurden ebenso geschickt umschifft, wie Kür das kunstvoll gewobene Stimmengeflecht und eine geschmackvolle, grelle Farbwirkun- gen vermeidende Dynamik Sorge getragen wurde; nicht zu vergessen die gepflegte Aus- sprache und die reine Intonation. Von Margot Bilz am Flügel sehr einfühl- sam begleitet, setzte Maria Eigler-Fendt ne- ben Gesängen von Händel ihre schöne So- pranstimme für Lieder von Schubert ein und kredenzte mit besonderem Charme reiz- volle Lieder von Gustav Mahler. Stadtpfarrer Geistlicher Rat Schäfer wies auf manches hin, was bei der inneren Aus- stattung der Herz-Jesu-Kirche noch fehlt. So sind außer den Stationen die Paramente sehr erneuerungs- und die Orgel ausbau- bedürftig. Kaplan Hüßler, der in Mannheim das vorgeschriebene praktische Dienstjahr absolviert hat, verabschiedete sich von der Gemeinde der Neckarstadt. Dr. Chm. Coca-Cola-Ball bei tropischer Hitze Musensaal, Emporen und Wandelhalle waren am Sonntag im Rahmen des vom Stadtjugendring veranstalteten Coca-Cola- Balles ein von guter Stimmung und Tanz- freude von über 1400 Menschen belebter, schäumender Hexenkessel bei tropischer Hitze. Die Temperatur wirkte sich auch bei vielen Tanzpaaren im Temperament beim Boogie- Woogie aus, wobei dann der mit der Leitung des Abends betraute Tanzlehrer Stündebeek manchmal diskret einschreiten mußte. Tanzspiele und Coca-Cola brachten Abwechslung und Verschnaufen. Die Tanz- orchester„Astoria“ und Wolf Kaiser sorgten für pausenlose Rhythmen. kr. Haus zusammengespart. Wie viele Mann- heimer Bürger. Und er hatte gehofft, daß ihm die Erträge einen ruhigen Lebens- abend sichern würden. Daraus ist nichts ge- worden. Krieg und Bomben haben den Traum zerstört. Was soll er jetzt noch mit den Trümmern und dem Grundstück. Zum Wiederaufbau ist kein Geld da. Also wird er es verkaufen, sobald sich eine günstig Gelegenheit bietet. 60 Prozent aller Neu- bauten werden in Mannheim von neuen Grundstückseigentümern wiederaufgebaut. So sieht es in den meisten Fällen von Ruinenbesitzern aus. Und deshalb wird auch nur von einem Fünftel ein solcher Brief beantwortet, der in diesen Tagen von der Gemeinnützigen Gesellschaft für Trüm- merbeséitigung und-verwertung an alle versandt wird. Es wird darin mitgeteilt, daß in einem bestimmten Stadtgebiet die restlichen Trümmer beseitigt werden sollen. Das Amt bittet, möglichst bald einen An- trag einzureichen, damit die Arbeiten ver- geben werden können. Das ist alles, und es ist recht einfach. a Im Jahre 1947 hatte man die Trümmer in Mannheim auf 3,8 Millionen Kubikmeter geschätzt. Zuerst wurden die Straßen ge- räumt, dann die Trümmerberge auf Grund- stücken und in Kellerräumen. So wurden bis jetzt etwa 3,3 Millionen Kubikmeter ab- gefahren und es wäre noch eine halbe Mil- lion Kubikmeter übrig, wenn die Schätzung damals richtig war. Natürlich wird es immer gewisse Differenzen geben, denn mancher, der früher einmal seine Hausreste in den Wiederaufbau miteinbeziehen wollte, zieht es jetzt lieber vor sie abzureigen und modern aufzubauen. Ts ist also möglich, daß sich die Trümmermenge inzwischen etwas vergrößert hat. Auf jeden Fall stehen die gröhten Mengen Trümmer gegenwärtig in Form von Ruinen auf über 1000 Grund- Kleine Lebensgefährlich verletzt Kurz nach 13 Uhr stießen gestern an der Kreuzung R 5/ 8 6 zwei in entgegenge- setzter Richtung fahrende Lieferwagen und ein aus der Seitenstraße kommendes Kraft- rad zusammen. Der Soziusfahrer des Kraft- rades wurde lebensgefährlich verletzt, der Fahrer erlitt eine schwere Beinverletzung und der Fahrer des Lieferwagens leichtere Verletzungen. Der Sachschaden wird mit 15 000 Mark angegeben. Besuche bei Mannheimer Künstlern Mit einer Reihe von Besuchen bei Mann- heimer Künstlerinnen begann die Gedok vor einigen Tagen im Istelier der aus Berlin stammenden Malerin Imo Lieske, die eine Auswahl ihrer Arbeiten jüngeren und älte- ren Datums zeigte. Die Reihe der Besuche soll im aufe dieses Winters fortgesetzt werden. Gelungenes Herbstfest der„Sängerklause“ Viele jugendliche Gäste gaben sich am Samstag im Saal zum„Kaisergarten“ ein Stelldichein, wo der Männergesangverein stücken da. Sie sollen jetzt in einem letzten Durchkämmen und Großreinemachen abge- fahren werden, nicht zuletzt um gefährliche Zustände zu beseitigen. Geschieht es jetzt, so hat der Rentner Richard G. den Vorteil, daß es von Mitteln der öffentlichen Hand bezahlt wird. Wenn erst einmal das Land seine Zahlungen ein- Stellt, dann ist die Chance verpaßt. Denn die Stadt kann diese Summen nicht auf- bringen. In den vergangenen zehn Jahren hat die Aktion immerhin rund 20 Millionen Mark verschlungen. Davon hat das Land 85 Prozent bezahlt. Zwar mußte die Stadt ort jahrelang warten bis das Geld kam, und deshalb wurden auch zu den bisher im Haushaltplan zesetzten 2,6 Millionen Mark noch eine wei Million hinzugefügt, aber die Trümmer wurden weniger. Gegenwärtig werden monatlich etwa 300 000 Kubikmeter weggeschafft. Diese Menge konnte seit etwa anderthalb Jahren ungefähr konstant gehalten werden, ob- Wohl die Räumung immer schwieriger wird. Während man früher mit dem Bagger aus dem Vollen schöpfen konnte, ist jetzt die „Feinarbeit“ auf eine große Zahl von Räu- mungsplätzen verteilt. 10 bis 15 Prozent der Trümmer werden immer noch in der Auf- bereitungsanlage zu Ziegelsplit verarbeitet, der besonders von der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft für die Schütt- bauweise gern verwendet wird. In etwa anderthalb Jahren könnte Mann- heim ohne Trümmer sein, zumindesten theoretisch. Das heißt, alle angemeldeten Trümmer könnten beim gegenwärtigen Ar- beitstempo verschwinden. Aber.. Da gibt es noch so etwa 100 bis 200 Familien, die in Trümmern wohnen. Es müßte, ähnlich der Aktion für die Bunkerbewohner, etwas ge- tan werden, um auch diese Familien men- schenwürdig unterzubringen. b-t als 30000 Kubikmeter Trummerschutt im Monat werden auch jetzt noch in der Aufbereitungsanlage der Trüm- merverwertung verarbeitet und viele neue Wohnblocks konnten damit in der preisgün- sligen Schüttbauweise errichtet werden. In ein bis zwei Jahren wird es— hoffentlich— in Mannheim keine Trümmer „Trümmerersatz“ später verwerten könnte. mehr geben. Man überlegt sich jetzt schon, was man als Foto: Leppink Mannheimer Termin-Kalender Sprechstunden der FDP, Stadtverband Mann- heim, montags von 14.30 bis 17 Uhr und sams- tags von 9 bis 11.30 Uhr in der Parteigeschäfts- stelle, D 3, 15, in Gegenwart eines Stadtrates. Die Kolpingfamilie Mannheim-Zentral lädt zur Versammlung im Heim, E 6, am 20. Okto- ber, 20 Uhr, ein. Chronik der großen Stadt „Sängerklause“ ein Herbstfest mit bunter Unterhaltung veranstaltete. In„Schrammel“ Besetzung(mit Violine und Gitarre) leitete die Unterhaltungskapelle Roberti eifrig musizierend den Abend ein, worauf die Aktiven der„Sängerklause“, von Fritz Wirth unauffällig und sicher geleitet, mit geschickt gewählten Heimatliedern dem Programm eine gemütvolle Note gaben. Unermüdlich plaudernd war Richard Hirsch als Ansager um einen flotten Ablauf der Vortragsfolge bemüht und war darauf bedacht, keine Pause eintreten zu lassen. Echten„Knorzebach“- Humor brachte Magda Kamuf, das„Knorze- bach“ Enkelchen. Auf ganz anderem Boden gewachsen waren die Darbietungen, die Christa Wenk aus Cuxhaven mit ihren ke gebrachten Seemannsliedern mit dem Akkor- deon servierte. Viel Podiumsicherheit ver- rieten die Clausianas, die, gut eingespielt und eingesungen, reichen Beifall erhielten, und Werner Kämmerer als Humorist, der sich auf dem Resonanzboden seines Publi- kums gut auskannte und dessen Anspielun- gen jederzeit ankamen. Nach der Pause schlossen sich die Sänger des gastgebenden Vereins der heiteren Note mit„Jetzt kommen die lustigen Tage“ an.„ chm. Herbstprüfung der Schäferhunde Bei der Herbstprüfung des Vereins für deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Käfertal, am Sonntag wurden zu den Prüfungsstufen I bis III acht Hunde gemeldet, von denen die der Gruppe III zugehön on Tiere gleich- zeitig für einen Wand veis in Frage kamen. An erster Stelle Plaelerten sich die Schäferhunde von Eugen Geiger(Gruppe D, Gottlieb Elias(Gruppe II)) und Hans Lein- has(Gruppe III), der damit erfolgreich den Wanderpreis verteidigen konnte. Leistungs- richter war H. Grahl aus Darmstadt. Das blaue Band für Zuechtverein„Phönix“ Bei der in Hannover über das Wochen- ende durchgeführten großen Deutschen Junggeflügelschau war der Rassegeflügel- Zuchtverein„Phönix“ Mannheim- Rheinau mit 15 Exemplaren vertreten. Wie bereits 1952 konnte auch dieses Mal wieder Georg Knab für seine Ant pener Bartzwerge mit dem blauen Band höchster Anerken- nung ausgezeichnet werden. Kr Kreisverband Mannheim im Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter. Schulungsvortrag„Fort- setzung über Vererbungstheorie“ am 20. Okto- ber, 19.30 Uhr, in der Feudenheimschule. Spre- cher: Rektor Albach. Deutscher Naturkundeverein. Farbdiavortrag über„Pilze unserer engeren Heimat“ von Fr. Keller am 20. Oktober, 19.45 Uhr, in der Wohlgelegenschule. Schallplatten-Konzert mit Werken von Hän- del und Strauß am 20. Oktober, 16.30 Uhr, in der Städtischen Musikbücherei, U 3, 1. „Christliche Kirche in Rußland und Amerika“, Ueber dieses Thema spricht am 20. Oktober, 9.30 Uhr, im Wartburg-Hospfz zu Pfarrern und kirchlichen Mitarbeitern und am gleichen Tag, 15 Uhr, in der Friedenskirche zur Oeffentlich- keit der Präses der Evangelischen Synode für Gesamt deutschland, Dr. Heinemann. Sprechstunden der CDU. Der Vertriebenen: Ausschuß der CDU hält am 21. Oktober von 17 bis 19 Uhr Sprechstunde für Heimatvertrie- bene und Sowjetzonenflüchtlinge im Partei- Sekretariat, N 5, 2, ab. DGB, Abteilung Schulung und Bildung. Am 21. Oktober, 19.30 Uhr, im Gewerkschaftshaus Beginn des Kurses„Arbeitsrecht“. Ueber „Betriebsverfassungsgesetz, spricht Dr. Willi Martel. Schallplatten-Abend. Die Firma Phora, 7, 5, veranstaltet am 21. Oktober einen Schallplatten-Abend mit moderner deutscher Schlagermusik. 5 „Die UN in Krieg und“ Frieden“ ist das Thema eines Filmabends am 21. Oktober 20 Uhr, im Amerikahaus. eue. Wir gratulieren! Willy Arbogast, Mann heim, Parkring 25, kann auf eine Bjäh- rige Tätigkeit bei Firma Philipp Friedebach, Mannheim, Fröhlichstraße 25, zurückblicken, Marie Nicklas, Mannheim, Kobellstraße 4, voll- endet das 84. Lebensjahr. Modische Strickmütze Form„Sretchen“, Wie Ab- bildung, för Damen und Mad. chen, Wolle gestrickt, aparte Unifarben O 2,95 gecchten Sie unser Schaufenster Nr. 15 S rets Ihr Vorteil! 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Radio- Wöllmer, Feudenheim, Hauptstraße 41. Sekneinranspertie a7“ 350 tr. E W e n, Telefon 5 03 64. Anzug, Kostüm, Mantel sowie An- derung u. Reparat. mr Schneider A. Schimmel, K 2, 7 Veruielfältigungen in Origin. Schreibmaschinenschrift. Schreſbb. Lingott, U 6. 12. Tel 42694 Beize, mattiere u. poliere. Zuschr. unt. L 0604 an den Verlag erbeten. Bei uns zu Haus. bunten Herbst hinein! Und bei Ihnen zu Haus: Sie sind doch auch für kraftige und reine Nahrung! Sanella ist ganz rein und frei von künstlichen Farbstoffen. Ihre Qualität bewährt sich jeden Tag aufs Neue. Wer recht in Freuden wandern Will der braucht auch gutes Essen! Also: Recht viele Brote eingepackt tüchtig mit feiner, frischer Sanella bestrichen und dazu ein gutes Stück Wurst. Nun kann's losgehen in den 5 * 9 0 125 + 0 Alles, was eine Margarine wirklich got macht, ist in Sanella enthalten Alles Gute in SAN ELI Seit 50 jahren im Dienst der Hausfrau 0 E 3 Nr. 245 — ů— ansprac wieder system dab ein schen a Nationa unsere mit dert Von unserer völlig dann P. berg) in Völker war eir tausend in der Irrtum schichts griff vor schen N in zwei den rot slawisck Konzep! gesamt Frankre gegenei rade di eignisse von der Napolec deutsch. Wohlwo möglich Deutlich die poli bestimr. Abel nisch-sI weiter Siebenj. lens un. Wachs! der We gebilder scheiden kortwir! slawisch orden, e durch Spannui Westsla Haß des 1945 21 sprüche, Errichtu waren ENSE N Der verle . Elfi Linie Wercle Spieg Elfi,„ Höfter aber Lia: n haben auf d unsich die bel „Fell! ständ Federhar engl. Markth Guterh. zu vk. Orig. Es Zu vk. Herren Herren guterh Jungbi Bettstell. WB. H. Zimme Prima g. Keller Daisba Gebr. erh., g Luzent 1 Betteo Zu verb D.-Wolln Pullov- Srau, m) se 16 Uhr H. Sport schaltu verk. 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Wie Intendant Dr. Fritz Eberhardt in seiner Eröffnungs- ansprache betonte, sollte man sich immer wieder klarmachen, daß das heutige Sowiet- system nicht mit Rußland identisch ist und dab ein wesentlicher Unterschied besteht zwi- schen aktiven Kommunisten, die— welcher Nationalität sie auch immer angehören— unsere Gegner sind, und dem russischen Volk, mit dem uns vieles verbindet. Von diesem Verbindenden— das bei unserer derzeitigen politischen Blickrichtung völlig vergessen zu sein scheint— sprach dann Professor Dr. Willy Hellpach(Heidel- berg) in seinem Vortrag über„Die slawischen Völker in der Kultur des Abendlandes“. Es war eine Schau über ein dreiviertel Jahr- tausend germanisch- slawischer Geschichte, in der sich— immer nach Hellpach— der Irrtum Rankes offenbarte, der in seiner Ge- schichtsschreibung den welthistorischen Be- grifk von der Einheit der romanisch-germani- schen Nationen geprägt hatte, wonach Europa in zwei inkommensurable Welten zerfiel: in den romanisch- germanischen Westen und den slawischen Osten. Wie wenig stichhaltig diese Konzeption war, bewiesen nicht nur die ins- gesamt 33 Kriege, die Deutschland und Frankreich im Verlauf ihrer Geschichte gegeneinander geführt hatten, sondern ge- rade die politischen und militärischen Er- eignisse des 19. Jahrhunderts, angefangen von der preußisch- russischen Erhebung gegen Napoleon über die Heilige Allianz bis zur deutschen Reichsgründung 1871, die ohne die Wohlwollende Neutralität Rußlands niemals möglich gewesen wäre, zeigten mit aller Deutlichkeit, wie stark die Kräfte des Ostens die politische Gestaltung des Westens mit- bestimmten. Aber die tiefe Verflochtenheit des germa- nisch- slawischen Schicksals reicht noch viel weiter zurück. Hellpach erinnerte an den Siebenjährigen Krieg, an die Teilungen Po- lens und den damit verbundenen Gebietszu- wachs Preußens und Oesterreichs. mit dem der Weg zu germanisch- slawischen Staats- gebilden beschritten war; jedoch die ent- scheidende Tat, die bis in die Gegenwart kortwirken sollte, war die Kolonisierung des slawischen Ostens durch den Deutschritter- orden, ein geschichtliches Ereignis, das einen durch sieben Jahrhunderte währenden Spannungszustand zwischen Deutschtum und Westslawentum erzeugte. Der nie erloschene Haß der Tschechen und Polen führte dann 1945 zur Wiedererweckung uralter An- sprüche, zur Austreibung der Deutschen, zur Errichtung der Oder-Neiße-Linie. Das alles waren die Konsequenzen jener halb fried- lichen, halb blutigen deutschen Kolonisation, eines Verschmelzungs- und Austilgungs- Prozesses, wie ihn auch andere Völker ken- nen. Hellpach erwähnte als Beispiel den Zug der puritanischen„Pioneers“, die von der Ostküste Nordamerikas bis zum Pazifik das Land in Besitz nahmen und dabei auch nicht nur gebetet, sondern die Eingeborenen mit recht drastischen Mitteln unterworfen haben. Aber— so fragte der Redner— was heißt in Osteuropa„angestammtes Land“? Wo beginnt es, wo hört es auf, welches Kri- terium, welche Zeitrechnung ist gültig? Die Slawen hatten in den umstrittenen Gebieten auch nicht länger gesessen als die deutschen Siedler nach ihnen— eine Tatsache, die man später gern vergaß. Der frühere deutsche Botschafter Nadolny, einer der besten Ren- ner osteuropäischer Fragen, schrieb 1927, daß zwischen dem 15. und 25. östlichen Län- gengrad eine germanoslawische„Gemenge- lage“ herrscht, bei der keine Grenzziehung, sondern nur ein duldsames Nebeneinander möglich ist. Gemessen an diesen Problemen mußten— nach Ansicht Hellpachs— die territorialen Streitfragen an der deutsch- französischen Grenze klein und unwichtig erscheinen. Aber die Interessen Deutsch- lands waren damals ausschließlich auf den Westen gerichtet und die Ostpolitik der Weimarer Republik stagnierte. Wie sehr der Osten zu Europa gehört, zeigt auch die Geschichte des russischen Reiches, das seine Hinwendung zum Westen nicht erst unter Peter dem Großen, sondern schon unter Iwan dem Schrecklichen voll- zogen hatte und seither, zumindest in seiner Führungsschicht, von den Quellen euro- päischen Geistes die entscheidenden Impulse empfing. Im 18. Jahrhundert entstand dann im Osten der Realtyp des aufgeklärten Selbstherrschers, ein Typ von hohem gei- stigem Rang und politischem Können, wie ihn keine westliche Nation aufzuweisen hatte. Was bis zum 19. Jahrhundert an europaischen Bildungskrüften— besonders durch Vermittlung der baltendeutschen Herrenschicht— in die Gesellschaft des zaristischen Rußlamd eingeströmt war, gab die russische Literatur, gaben die Werke eines Puschkins, Gogol, Tschechow, Dosto- jewsky, Tolstoi und vieler anderer am Europa zurück, ein Vorgang, der sich in diesem Ausmaß bei keinem der westslawischen Völker feststellen läßt. Die Russen waren es, die neben den Skandinaviern das geistige Deutschland vor dem ersten Weltkrieg tief beeinflußten. Rußland war in jeder Hinsicht eine europäische Großmacht geworden— eine Tatsache, die selbst heute, unter völ- lig veränderten politischen Aspekten, von den Asiaten niemals vergessen wird. Und ist nicht am Ende der Bolschewis- mus eine Bewegung rein europäischen Ur- Sprungs, waren es nicht Vertreter der euro- päischen Bourgeoisie, die seine Grundlagen schufen? Der klassische Kommunismus wurde in Brüssel, Paris und London ge- boren und reifte in der Schweiz, wo Lenin sein entscheidendes Werk schrieb. Das ein- zige original- russische Element darin war das Sowjetprinzip, das inzwrischen aber schon längst durch die Diktatur der Kom- missare zerstört wurde. In der Spaltung des europäischen Sozialismus, in dem Bruder- Zwist Zwischen dem angelsächsischen Sozial- Pragmatismus imd dem deutsch- slawischen Sozialmaterialismus, liegt nach der Meinung Hellpachs die Tragik der heutigen Welt- situation. Der germanisch- slawische Riß geht mitten durch unseren Volkskörper— und eben deshalb sollten wir über den gesell- schaftsideologischen und staatspolitischen Gegensätzen das Gemeinsame nicht verges- sen, das uns trotz allem mit dem Osten tie- ker verbindet als mit dem Westen. Die Befriedung zwischen Germanen und Slawen muß kommen, wenn der dritte Welt- krieg vermieden werden soll. Schon ein- mal ist eine westliche Befriedigungspolitik unglücklich ausgegangen, als unter dem Ein- fluß Woodrow Wilson 1918 die österreich- ungarische Monarchie zerschlagen wurde und die kleinen slawischen Völker ihre Selb- ständigkeit erhielten. Der gleiche Westen, der für ihre nationale Freiheit,— verstan- den im Sinne eines extremen Nationalismus. — eingetreten war, vermochte sie nicht ge- gen Hitler und Stalin zu schützen. Der rus sische Panslawismus hat seine westslawi schen Kinder, mit Ausnahme der Serben verschlungen. Und heute ist es die Oder- Neiſße-Linie, die ein anderer, ebenso ahnungs- loser amerikanischer Präsident, Roosevelt für die Patentlösung des größten und schwie- rigsten europaischen Problems gehalten hat. Es ist keine Lösung, genau so wenig wie die Wiedervereinigung Deutschlands ein End- prozeß sein kann. Dann nämlich beginnt überhaupt erst das Ringen um die Bereini- gung der deutsch- slawischen Frage, und es wird vielleicht einer Arbeit von Generatio- nen bedürfen, ehe eine endgültige, für alle Teile tragbare Lösung gefunden wird. Des- Halb— das waren Hellpachs Schlußfolgerun- gen müssen wir schon heute für den möglichen Tag der Wiedervereinigung Deutschlands sorgfältige Vorbereitungen treffen und alle ökonomischen und sozialen Probleme ventilieren, damit nicht schon der erste Schritt in einer Katastrophe endet. Deshalb müssen wir immer wieder das le- bensnotwendige Gespräch mit der Welt des Ostens aufnehmen. Daß es Chancen dafür gibt, hat der Leipziger Kirchentag bewiesen — selbst wenn seine Diskussionen manchem nicht gefallen haben. Aber die Diskussion darf nicht abreißen. Leipzig war ein Meilen- stein auf dem schwierigen und gefährlichen Weg, den wir gehen müssen, um Deutsch- lands willen, um Europas willen. Denn ohne die Slawen wird es kein Europa geben— es sei denn eine Karrikatur. Eva Patzig Allerlei Unglaubliches Abstinente Gemeinde Der Gemeinderat der indischen Stadt Jubblepore beschloß, daß in Zukunft nur noch Antialkoholiker in städtische Dienste eingestellt werden sollen. Jedes neue Mit- glied der Stadtverwaltung muß eine Er- klärung unterschreiben, in der es sich ver- pflichtet, sich berauschender Getränke zu enthalten. Die bereits im Amt befindlichen Personen dürfen jedoch weiter trinken. Gewogen und zu schwer befunden Daß Geschäftsleute, die ihre Ware mit Untergewicht verkaufen, zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden, dürfte so alt sein wie die Menschheit überhaupt. Daß aber auch das Verkaufen von Uebergewicht strafbar ist, das festzustellen blieb dem Gewerbegericht der englischen Stadt South- port vorbehalten. Ein Inspektor des Amts für Maße und Gewichte hatte auf einem Kontrollgang konstatiert, daß in der Obst- handlung von Albert D. Kearns und Mary Stanley eine Waage verwendet wurde, die nicht nur keinen behördlichen Zulassungs- stempel besaß, sondern außerdem ein Ueber- gewicht von 1% Unzen(ca. 43,5 g) anzeigte. Obgleich der Verteidiger der Beklagten darauf hinwies, daß die Kundschaft dadureh nur begünstigt worden sei, machte sich das Gericht den Standpunkt des Verbandsver- treters zu eigen, wonach das Gesetz jedes Falsche Abwiegen unter Strafe stellt, und Verurteilte die Händler jeweils zu einer Buße von einem Pfund Sterling wegen fal- schen Abwiegens und zum gleichen Betrag wegen Benutzung einer nicht vorschrifts- mäßigen Waage. Harte Melone auf weicher Birne An einem Verkaufsstand des römischen Gemüsemarkts probierte ein Kunde eine nach der anderen der ausgelegten Melonen, ohne eine zu kaufen. Der Händler geriet darob in solche Erregung, daß er eine Me- lone ergriff und sie dem Unentschlossenen mit solcher Wucht auf den Kopf schlug, daß dieser die Besinnung verlor und ins Spital eingeliefert werden mußte. Seltsame Einbrecher In einer Waffenhandlung in Newcastle (England) schweißten Einbrecher mit groger Mühe ein eisernes Schutzgitter auf, nahmen aber aus dem Laden nichts mit, sondern machten sich nur den Spaß, sämtliche vor- handenen Waffen mit der vorgefundenen Munition zu laden. Was sonst noch geschah Drei in einer belgischen Kohlengrube bei harleroi arbeitende Bergleute, die aàm Jontag durch herabstürzende Gesteinsmas- en von der Außenwelt abgeschnitten wor- den waren, konnten sich am Dienstagmorgen selbst befrelen, nachdem sie sich durch eine etwa sechs Meter starke Schuttwand hin- durchgearbeitet haben. Bei den Bergleuten handelt es sich um zwei Italiener und einen Ungarn. Ein vierter Bergarbeiter, ein Italie- ner, der ebenfalls mit eingeschlossen wor- den war, hatte so schwere Verletzungen er- litten, daß er noch auf dem Transport aus der Grube starb. Elf Personen ertranken, als ein vollbe- setzter Omnibus am Montag bei Ibague (Kolumbien) von einer Fähre in den Sal- dana-Fluß stürzte. Sieben Omnibusinsassen wurden gerettet, drei werden vermißt. Man nimmt an, daß der Fahrer des Omnibusses vergessen hatte, die Bremsen festzuziehen, nachdem er den Fahrersitz verlassen hatte. Das Fahrzeug stürzte mit den Insassen in den Fluß, als sich die Fähre in Bewegung setzte. * Ueber drei Millionen katholische Pilger haben in diesem Jahre bereits den Wall- fahrtsort Lourdes besucht. 25 000 von ihnen, zumeist Ausländer, kamen mit dem Flug- zeug. Im vergangenen Jahr belief sich die Zahl der Lourdes-Pilger auf 2,1 Millionen. ** In den Ruinen von Baalbek(Heliopolis) hat die libanesische Regierung jetzt aus eige- nen Mitteln die Restaurierung des aus dem Jahr 270 n. Chr. stammenden Bacchustem- pels und die Wiederaufrichtung der Säulen begonnen. Falls zusätzliche Geldmittel be- schafft werden können, sollen auch noch tiefere, bisher nicht erschlossene Schichten der Anlage untersucht werden, weil ange- nommen wird, daß dort der aus dem achten Jahrhundert vor Christus stammende phöni- zische Baaltempel, das wichtigste phönizische Heiligtum. liegt. Charlie Chaplin hat für die alten Leute des Londoner Stadtteils Lambeth, in dem er das Licht der Welt erblickte, 2000 Pfund (rund 24 000 DM) gestiftet. In einem Schrei- ben an den Bürgermeister von Lambeth forderte Chaplin, daß das Geld direkt an bedürftige alte Leute verteilt und nicht einer Wohlfahrtsorganisation übergeben werde. * Bei zwei Großbränden wurden 481 Hau- ser der mit Flüchtlingen aus Nordkorea überfüllten Stadt Pusan vernichtet. Ueber 3000 Personen wurden obdachlos. Menschen- leben sind nach den bisher vorliegenden Berichten nicht zu beklagen. * Die Benzinpreis- Vergünstigungen für ausländische Touristen in Belgien sind mit sofortiger Wirkung aufgehoben worden. 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Auch in der Gold Dollar entscheidet die Mischung! Sold Dollar war die erste echte American Blend. Durch sie wurde dieser Rauchgenuß in Deutschland popular. Ihre Mischung hat die wunderbar anregende Duſtfülle, die den Kenner seit vielen Jahren begeistert. Gold Jollar n Seite 3 88 MORGEN Mittwoch, 20. Oktober 1954/ Nr. 243 Schwager und Onkel, Herr Richard Eith ist heute nach schwerer Krankheit im 68. Lebensjahr für immer von uns gegangen. Seckenheimer Straße 69 Mein guter Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Mannheim, Köln, Bad Wildungen, den 18. Oktober 1954 In tiefer Trauer: Elisabeth Eith geb. Weinreuter Egon Eith und Frau Martha Richard Eith und Frau Ruth zugleich im Namen aller Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, 21. Oktober 1934, 14.00 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Mein lieber Mann, unser guter Vater, Herr August Blinzig wurde von seinem, erlöst. Mannheim, den 19. Oktober 1954 T 3, 5 mit großer Geduld ertragenem Leiden Frieda Blinzig Käthe Ziegler geb. Blinzig Helmut Ziegler Feuerbestattung: Donnerstag, 21. Okt., 14.30 Uhr Hauptfriedhof Mittwoch, 20. Oktober 1954 Hauptfriedhof Vierling, Ludwig, Meerwiesenstraße 33 Helm, Gertrud, Kirchenstraße 12, 5 Orlop, Frieda, Käfertaler Straße 40 Niklas, Josef, Waldhofstraße 130 Landmann, Julius, Renzstraße 3 9 Zajae, Andrzey, Ulmenweg 400 Leschmann, Heinrich, Unteres Kirchfeld 19. Probst, Bertha, Neckarvorlandstraße 127 Friedhof Käfertal Schäfer, Anna, Reiherstraße 29 3 Häuslein, Rosa, Waldhof, Wotanstraße 2. Michel, Ludwig, Aeußere Wingertstraße 31. Friedhof Sandhofen Bönsch, Agnes, Jute-Kolonie 782 Neudecker, Katharina, Viernheimer Weg 26 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Ohne Gewähr „ Bestattungen in Mannheim Zeit 9.45 10.30 11.00 11.30 14.00 14.30 15.00 15.30 „„ 13.30 14.00 15.00 14.00 „ 11ᷣ4.30 Mannheim Zehntausende TRICOREXN 15 Prospekte Juliane Lot z, Schriesheim. 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Der Gesellschafts- vertrag ist am 30. August 1954 abgeschlossen. Gegenstand des Unterneh- mens ist der Betrieb eines Hotels und eines Varietés mit Restauration, Café und Ausschank. Das Stammkapital beträgt 20 000 DM. Geschäfts- führer ist Otto Rimile, Direktor in Karlsruhe. Sind mehrere Geschäfts- führer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer gemeinsam oder durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertreten, Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen nur durch die am Ort ihres Sitzes verbreitetste Tageszeitung. B 937— 8. 10. 1954 Eisen- und Stahlwerke Carlshütte Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Richard-Wagner-Sstraße 9). Der Gesellschaftsvertrag ist am 2. Mai 1943 abgeschlossen worden. Durch Gesellschafterbeschluß vom 18. Juni 1954 wurde der Gesellschaftsvertrag in 8 1 geändert und der Sitz von Diedenhofen nach Mannheim verlegt. Gegenstand des Unternehmens ist die Rcheisen-, Eisen- und Stahl- fabrikation, sei es im eigenen Betriebe, sei es durch Beteiligung an Unternehmungen, die diesem Zwecke dienen, durch Erwerb von Aktien oder Geschäftsanteilen oder auch durch Pachtung solcher Unterneh- mungen. Als zur Eisen- und Stahlfabrikation gehörig ist anzusehen die Vornahme aller Handlungen, welche sich in irgendeiner Weise auf diese Fabrikation beziehen, einschließlich des Verkaufs und der Verwertung der Fabrikate und der sich daraus ergebenden Nebenprodukte und Rückstände, dazu soll auch gehören der Erwerb und Betrieb von Berg- 5 werken und Betrieben aller Art zur Gewinnung der Rohprodukte. Das Stammkapital beträgt 3 000 00 RM. Geschäftsführer sind Karl Theodor Röchling in Völklingen(Saar), Otto Berger, Direktor in Völklingen (Saar) und Albert Maier, Direktor in Mannheim. Gesamtprokura haben Dr. Ing. Rudolf Graef in Diedenhofen, Dr. Ing. Rudolf Winkelmann in Diedenhofen, Heinrich Bosse in Diedenhofen. Sie sind zu je zweien gemeinsam zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt. Die Vertretung der Gesellschaft erfolgt entweder durch zwei Geschäftsführer oder einen Geschäftsführer und einen Prokuristen. 5 Veränderungen: A 623— 12. 10. 1954 Huth& Co. in Mannheim(Inselstraße 8). Prokuren von Otto Konrad und Christian Hertzler sind erloschen. A 922— 12. 10. 1954 Leonhard Kalb in Mannheim(Kleine Riedstr. 14). Die Das Handelsgeschäft ist übergegangen auf die Kommanditgesellschaft, i welche am 1. Januar 1954 begonnen hat. Persönich haftender Gesell- schafter ist Maria Bärenz geb. Schwab, Kaufmann in Mannheim. Die Gesellschaft hat 4 Kommanditisten. Die Firma ist geandert in: Leonhard Kalb Kommanditgesellschaft. A 1556— 1. 10. 1934 Rudolf Rinderspacher in Mannheim(0 7, 4. Lore Barwig geb. Rinderspacher ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. A 1754— 12. 10. 1934 Hilde Wolf in Mannheim(0 4, 6). Dr. Leonie Wagner geb. Wolf, Zahnärztin und Kaufmann in Wiesloch ist jetzt Inhaberin der Firma. A 2351— 12. 10. 1954 Marien-Apotheke Gustav Hattingen in Mannheim Neckarau(am Marktplatz). Offene Handelsgesellschaft welche am 1. Juni 1954 begonnen hat. Elise Hattingen geb. Zülch, Apothekerin in Mannheim- Neckarau, ist in das Geschäft als persönlich haftende Gesell- schafterin eingetreten. Die Firma ist geändert in: Marien-Apotheke G.& E. Hattingen. A 2764— 12. 10. 1934 TOt a1 Kommanditgesellschaft Foerstner& Co. in Mannheim(z. Z. in Ladenburg a. N.). Alfred Beck in Ladenburg, Friedrich Emmrich in Mannheim, Kurt Friedrich in Ladenburg und Franz Held in Ladenburg haben Gesamtprokura. Sie sind zusammen mit einem anderen Prokuristen vertretungsberechtigt. A 2797— 12. 10. 1954 Eduard Gehr, Celluloidwarenfabrikation in Mann- heim(Neckarau, Luisenstraße 71). Eduard Gehr ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bisherige persönlich haftende Gesellschafter Werner Gehr. Kaufmann in Mannheim-Neckarau, ist alleiniger Inhaber der Firma. B 77— 2. 10. 1954 Oberrheinische Eisenbahn- Gesellschaft Aktiengesell- schaft in Mannheim(Brückenstraße 4-6). Straßenbahndirektor Dipl. Ing. Otto Dietrich in Mannheim ist zum Vorstandsmitglied bestellt. Gesamt- prokuristen, vertretungsberechtigt mit einem Vorstandsmitglied oder einem Prokuristen, sind Carl Hartwig und Heinrich Ebenhoeg, beide in Mannheim. 8 B 388— 11. 10. 1954 Neue Süddeutsche Holzverwertungs- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Julius Szekely und Heinz Schauer sind nicht mehr Geschäftsführer. Elisabeth Schlichter, Buch- halterin in Mannheim, ist zur Geschäftsführerin bestellt. B 425— 11. 10. 1954 Daimler-Benz Aktiengesellschaft Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Stuttgart. Der Umtausch der auf RM lautenden Aktien in Aktien, die auf DM lauten, ist durch- geführt. Durch Beschluß des Aufsichtsrats vom 14. Mai 1954 ist 8 3 (Grundkapital) der Satzung neu gefaßt. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 18% bekanntgemacht. B 495— 11. 10. 1954 Carl Spater Mannheim Gesellschaft mit beschränk- ter Haftung in Mannheim(Einnenhafenstraße 18). Gesamtprokurist, ver- tretungsberechtigt mit einem Geschäftsführer oder einem Prokuristen, ist Dr. Kurt Probst in Weinheim. B 308 3. 10. 1954 Großeinkaufs- Gesellschaft Deutscher Konsum- genossenschaften mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mann- Heim in Mannheim, Hauptsitz: Hamburg. Gesamtprokuristen, vertre- tungsberechtigt mit einem Geschäftsführer oder einem Prokuristen, ist Car! Ressel in Hamburg. Der Vorname des Geschäftsführers Wiederkehr schreibt sich richtig Car l. Der Vorname des Prokuristen Dr. jur. Backeberg lautet richtig Hans. 5 Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 161/54 bekanntgemacht. B 516— 5. 10. 1954 Käuffer& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz Mainz. Die Firma der Zweigniederlassung ist geändert in: Käuffer& Co Gesell- schaft mit beschränkter Haftung. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Mainz ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 156/54 bekanntgemacht. B 779— 11. 10. 1954 Krauss-Bühler Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz Karlsruhe i. B. An Friedrich genannt Fritz Christe, Mannheim und Paul Fehrenbach, Stutt- gart, ist Prokura erteilt. Jeder von ihnen vertritt die Gesellschaft in Gemeinschaft mit einem Geschäftsführer oder einem anderen Proku- risten. Die Prokura an Otto Eschmann ist erloschen. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Karls ruhe ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 18/4 bekannt- gemacht. B 396— 18. 10. 1934„G E WA, Getreide- und Waren-Handels-Gesell- schaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Friedrichsplatz 10). Julius Szekely ist nicht mehr Geschäftsfaährer. Elisabeth Schlichter, Buch- halterin, in Mannheim ist zur weiteren Geschäftsführerin bestellt. B 937— g. 10. 1934 Eisen- und Stahlwerke Carishütte Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Richard-Wagner-Sstraße 9). Karl Theodor Röchling und Otto Berger sind nicht mehr Geschäftsführer. Heinz Nehring, Regierungsrat a. P. in Mannheim ist zum Geschäftsführer bestellt. Die Prokuren von Dr. Ing. Rudolf Graef, Dr. Ing. Rudolf Winkelmann und Heinrich Bosse sind erloschen. Erlos chen:. A 339— 8. 10. 1954 Peter Clauß Nachf. in Mannheim. Die Firma ist erloschen. A 1061— 12. 10. 1954 Johannes Neumann in Mannheim. Die Firma ist erloschen. A 1123— 12. 10. 1954 Flughafen-Gaststätte Mannheim Hermann schmid- baur in Mannheim. Die Firma ist erloschen. A 1248— 12. 10. 1954 Marie Nickel in Mannheim. erloschen.. 5 A 1507— 12. 10. 1954 Schulze& Körnig, Eierteigwaren in Mannheim. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die Liquidation ist beendet und die Firma erloschen. A 2872— 12. 10. 1954 Glühlampenfabrik Nela Friedrich Lampe K.-G. in Neckarhausen b. Mannheim. Die Firma ist erloschen. B 301— 11. 10. 1954 Rheinische Automobil- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Die Firma ist erloschen. Die Firma ist Mietgesuche Möbl. Zimmer von Herrn zu miet. ges. Angeb. u. 06734 an den Verl. Möbl, Doppelzi. v. Studenten ges. Angeb. u. Nr. 06780 an den Verlag. Berufstät. Dame su. sof. gut möbl. Zimmer. Bevorzugt Innenstadt. Angeb. unt. P 067862 an den Verl. Suche per sof. Büroraum m. Heizg., 15 bis 20 qm.— Angebote unter Nr. 06786 an den Verlag. Jg. Ehepaar su. f. 4 Wo. möbl. Zi. Angeb. unt. Nr. 06793 an den Verl. Leerzi. v. alleinst. Dame in Mhm. oder Umgeb. dringend gesucht. Angeb. u. Nr. 06804 an den Verl. 2-Zi.-Wohng. in Mhm. gg. Bkz. ges. Angeb. u. Nr. 06816 an den Verl. Geb. Herr su. nett möbl. Zi., prsw. Angeb. u. Nr. 06813 an den Verl. 1- Od. 2-Zim.-Wohng. von berufstät. 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Vögele Ein er greifendes Frauenschieks al! onnerstag Derglh U labonna Uhr 1 eee e Tüglich Stimmung, Humor und Tanz mit der Oberlandler-Kapelle ToNIT KARL 20—5 Uhr geöffnet „Alt Heidelberg“ 61, 13 Hinter dem Paradeplatz WIENER STIMMUNGS-MUsIK Warme Küche bis 3.00 Uhr früh. Besucht die gutgepflegte Oststadt- Sauna Otto-Beck-Straße 12, Tel. 4 36 22 Einzelbäder Individuelle Behandlung Zu allen Kassen zugelassen. Ab 1. Oktober 1954 sonntags geöffnet von 9.00 bis 12.00 Uhr * J. Bundestages Laus Zur PTolgstundgebung! Gegen Barras, Krieg und faschistischen Terror Verhindert den Verbotsprozeſs gegen die Es spricht: Neinz Renner Mitglied des Parteivorstandes der KD und des Donnerstag, 21. Okt., 20 Uhr, im Pfalzbau ludwigshafen i. A. Karl Bauer Kreisleitung der KpDO ludwigshaſen A 8 6, 36 ZINMERGFEN Kohlen- und Gasherde- Bade- Einrichtungen FRANZ GRUPP Spenglerei und Instaſſationsgeschäſt 14, 16, 18.15, 20.30 Cornell Borchers, Willy Fritsch u. Sabine Eggerth in„Maxie“ Släl. 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Oktober 1954/ Nr. 0 1 n Kunstkraftsportler in Eisenberg Auf dem schnellen Kurs in Barcelona: Belgisches Paar in Führung 17 Seti Glassinis“ wieder Meister.. Die vierte Nacht in Berlin g 0 5 19. OE e denen Letetes Nennen de- ulomobiluelimeisterschafi, en ee eee e schen Kunstkraftsporter wurden am Wochen- ende in Eisenberg(Pfalz) ausgetragen. Neben den Teilnehmern aus der Bundesrepublik kämpften diesmal auch wieder Gruppen aus dem Saargebiet um die Titel. Die aàus der Sowjetzone gemeldeten Sportler waren jedoch nicht erschienen. An ihrer Stelle hatte sich eine Delegation aus Leipzig als Beobachter eingefunden. Etwa 1200 Zuschauer des kunstkraftsport- begeisterten Pfalzstädtchens verfolgten die spannenden Auseinandersetzungen mit großem Interesse. Ihren besonderen Beifall fanden die Einheimischen„sechs Glassinis“ die sich in der Sechsergruppe(parterre) nach hartem Kampf gegen die Frankfurter„sechs Winfrieds“ zum dritten Male den deutschen Meistertitel sicherten. Bei den Damen gelang der Saar- länderin Gerdi(Altenwald) in der Einergruppe derselbe Erfolg.„Auch sie wurde zum dritten Male Meister. Große Beachtung schenkten Fachleute dem erst 13 Jahre alten Herbert Loch aus Heiligenwald(Saar), der als Ober- mann der„drei Rudis“ stürmischen Beifall erhielt. Ausgezeichnet schnitten die Frank- furter Teilnehmer ab, die sich von zehn Titeln vier sichern konnten. Die neuen deutschen Meister Einergruppe(parterre): 1. Eugen Katzenbach (Hamburg) 36,304 Punkte; Zweiergruppe(par- terre): 1. zwei Heros Dortmund) 37, 250 Punkte; Dreiergruppe(parterre): 1. drei Hergas(Waib- lingen) 33,115 Punkte; Vierergruppe(parterre): 1. vier Fechinis(Frankfurt-Fechenheim) 37,655 Pkt.: Fünfergruppe(parterre): 1. fünf Niedellis(Frank- furt- Niederrad) 37,298 Punkte; Sechsergruppe (Parterre): 1. sechs Glassinis(Eisenberg) 35,866 Punkte.— Damen: 1. Gerdi(Altenwald/ Saar) 36,565 Punkte; Luftparterre: 1. vier Rondos(Backnang) 36,133 Punkte; Luftnummer: 1. zwei Rudinos (Frankfurt- Fechenheim) 38,766 Punkte; Balance: 1. vier Gruners([Frankfurt-Rödelheim) 36,700 Pkt. Drobny wieder Hallenmeister Wimbledon-Sieger Jaroslaw Drobny ge- wann am Samstag wiederum die englische Hallentennismeisterschaft, indem er im End- spiel den Exil-Polen Wladislaw Skonecki mit 7:5, 7:9, 6:4, 6:4 besiegte. Im Dameneinzel holte sich Englands Angela Mortimer mit einem 6:2, 6:3-Erfolg über Shirley Bloomer, ebenfalls England, den Titel. Neue italienische Herausforderung an Mercedes-Benz/ Lancia-Debut beim Saison- Abschluß Das letzte Grand- Prix-Rennen der Auto- mobil-Welt meisterschaft von 1954 geht am Sonntag(24. Oktober) auf der Pena-Rhin- Strecke in Barcelona in Szene. Seit drei Jahren gab es hier keine Automobilrennen mehr. Damals— es war noch zur Zeit der großen Formelrennwagen gewann Juan Manuel Fangio in Spanien erstmals die Welt- meisterschaft auf Alfa Romeo, wobei er mit seinem 3-Liter-Kompressor-Wagen die stark angreifenden 4,5-Liter-Ferrari-Wagen in Schach zu halten hatte. In diesem Jahr hat das Rennen in Barcelona für das Championat keine Bedeutung mehr, da Juan Manuel Fangio auf Mercedes Benz bereits im Besitz des Titels ist. Ascari nahm den Mund recht voll Nach der vorläufigen Nennliste stehen 16 Rennwagen auf dem Programm, wobei neben den drei Fabrikwagen von Mercedes- Benz nur noch vier Fabrikwagen von Maserati gemeldet sind. Dazu kommen weitere sechs Maseratis und drei Ferraris, die sich in Han- den von Privatfahrern befinden. Aber wie es heißt, soll Lancia noch einen oder zwei seiner neuen Formel-Rennwagen nachmelden. Das Debut des mit so viel Vorschußlorbeeren be- lasteten Lancia-Wagens würde dem Rennen in Barcelona zweifellos eine besonders delikate Note geben. Der Exweltmeister Alberto Ascari, der in diesem Sommer zum Zuschauen verurteilt war ur einmal in Monza wurde er leihweise an Ferrari überlassen, schied aber vorzeitig aus) vermochte seinen Chef zu überreden, doch zwei oder wenigstens einen der neuen Wagen in Barcelona starten zu lassen. Die Probe- runden der letzten Woche auf der Monzabahn verliefen sehr verheißungsvoll. Alberto Ascari soll sich dahin geäußert haben:„Ich bin so gut wie sicher, daß ich mit diesem Fahrzeug im nächsten Jahr die Weltmeisterschaft ohne allzu große Mühe zurückerobern werde!“ Da kann man nur sagen: Gut gebrüllt Löwe! Bisher fehlt noch jeder Beweis dafür, daß die Lancia alles schlagen werden, was sich auf der Piste blicken läßt. In Untertürkheim nimmt man so große Worte lässig hin. Aber es wäre doch interessant, wenn die Turiner Wagen sich in In der Karlsruher Schwarzwaldhalle: Futopameisterschatten im Rollkunstlauten Bei den letzten Meisterschaften holten sich die deutschen Läufer drei Titel Die Karlsruher Schwarzwaldhalle ist am kommenden Wochenende Schauplatz der Eu- ropameisterschaften im Rollschuhkunstlaufen. Bei den letzten Europameisterschaften vor vier Jahren in London holte Deutschland drei der vier Titel: Irma Fischlein siegte bei den Damen, Lothar Müller bei den Herren und die heutigen Holiday-on-ice-Stars Ria und Paul Falk bei den Paaren. Lediglich im Rollschuhtanz ging der Titel an England. In diesem Jahr stehen die Aussichten für Deutschland ähnlich günstig. Deutschlands Weltmeister Lotte Cadenbach, Freimuth Stein und Siegrid Knake/ Günther Koch haben die besten Aussichten, nach dem Weltmeistertitel auch den Europas zu erringen. Lotte Cadenbach muß sich mit den 19 besten Kunstläuferinnen Europas messen. Von den Ausländerinnen darf man die 14jährige Belgierin Diane Fret, die Engländerin Irene Farthing, die Spanierin Edurne Schevarrieta, die Schweizerinnen Judith Bumpbacher und Elsbeth Senn, die Jugoslawin Matasa Andree und die Französin Eliese Gastag- nede am stärksten einschätzen. Nicht zu ver- achten sind auch die anderen deutschen Teil- nehmerinnen Helene Kienzle(Stuttgart) und Rita Blumenberg Hannover). Bei den Herren gehen nur acht Bewerber an den Start, unter denen Weltmeister Freimuth Stein(Nürnberg) klar heraussticht. Selbst die anderen Deutschen Franz Ningel(Frankfurt), Kurt Weilert Berlin) und Herbert Beyer Frank- furt) haben berechtigte Aussichten, sich vor den ausländischen Bewerbern zu placieren. Sieben Paare treten zur Paarlaufmeister- schaft an. Die stärksten Rivalen des hannover- schen Weltmeisterpaares Knake Koch sind die Engländer Anderton) Wilson, die Belgier van der Zende/ Goyvaerts, die Spanier Trulles/Vinas und Jugoslawiens Meisterpaar Gale/ Ramann. Stark zu beachten wird auch das deutsche Paar mit Rita Blumenberg/ Werner Mensching(Han- nover) sein. Offen ist der Ausgang im Rollschuhtanz. Zwar verteidigen hier die Engländer mit ihrem besten Paar Helden/ Hill eine jahrzehntelange Domäne, aber viele Fachleute geben auch hier Knake/ Koch nicht unberechtigte Aussichten. Insgesamt gehen 39 Bewerber aus acht Na- tionen an den Start. Von den führenden euro- päischen Rollschuhnationen fehlt lediglich Italien. Barcelona gegen Mercedes-Benz zum Kampf stellen würden. Alerdings hat sich in der Zwi- schenzeit Alberto Ascari bei einem leichten Unfall auf einer italienischen Verkehrsstraße verletzt, und es ist noch nicht abzusehen, ob dadurch ein Einsatz in Barcelona in Frage ge- Stellt ist. Auf der 6,316 km langen Rundstrecke siegte 1951 Juan Manuel Fangio auf Alfa-Romeo- Kompressorwagen mit einem Durchschnitt von 158,9 km/st, wobei es über 442 km ging. Die schnellste Runde der Nachkriegszeit fuhr Dr. Farina mit 2:14,71 Min.= 168,8 km /st. Dies- mal werden insgesamt 80 Runden= 505,280 km zurückgelegt. Man darf annehmen, daß die auf den Formel-I-Wagen erzielten Zeiten nahezu erreicht werden. Auf den anderen Grand-Prix-Rennen des Jahres hat sich ge- zeigt, daß mit dem 2,5-Liter-Formelwagen der Unterschied der Leistung gegenüber der For- mel I kaum wesentlich ist. Nach dem ersten Training in Barcelona wird man einen stich- haltigen Vergleich ziehen können. Der relativ schnelle Kurs von Barcelona — er entspricht etwa dem von Bern— läßt möglicherweise den Einsatz des Stromlinien- Mercedes zu, der sich auf der Avus, in Monza und in Reims so sehr bewährte. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so stehen die Unter- türkheimer Silberpfeile vor einem neuen Sieg. Das deutsche Werk hat auf spanischem Boden bereits eindrucksvolle Triumphe feiern kön- nen. In den Dreißigerjahren, der großen Zeit der deutschen Silberpfeile, leuchtete der Mer- cedes-Stern erstmals über der Pyrenäen-Halb- insel. 1934 siegte Luigi Fagioli vor Caracciola. Im Jahr danach drehte Caracciola den Spieß um und verwies Fagioli und von Brauchitsch auf die Plätze. Hermann Lang war seinerzeit der Rennmonteur von Fagiolis Wagen. Mercedes-Benz hat Fangio, Kling und Herr- mann als Starter vorgesehen; Hermann Lang steht in Reserve. Maserati bietet Mog, Mie- res, Mantovani und Musso auf. Für den Lancia kämen Ascari und Villoresi in Frage. Villoresi soll aber an Stelle von Musso auf Maserati zum Zuge kommen, wenn Lancia für ihn kein Fahr- zeug stellt. Im Box-Länderkampf Mittelrhein-Baden Nueh ohne Sasel ein sichere, Sieg Die badische Auswahlstaffel gewann in Köln mit 12:8 Punkten Die Ankündigung der drei Nationalboxer Basel, Pfirrmann und Roth bewirkten, daß der keste Bau des Zirkus Williams in Köln beim Kampf Mittelrhein— Baden dicht besetzt war. Später äußerten dann 2000 Zuschauer ihren Un- willen, als bekannt wurde, daß der verletzte Basel nicht dabei war. Obwohl Baden gezwun- gen war, zwei Ersatzleute einzusetzen, kam es zu einem klaren Sieg, wenn er auch durch Zwei benachteiligende Urteile gemindert wurde. Den besten Kampf des Abends lieferten sich die beiden hervorragenden Techniker Boldrin (Pforzheim-B) und Reinold(Köln-M) im Helb- Weltergewicht. Der Pforzheimer siegte klar nach Punkten. Ex-Meister Roth(Waldhof-B) im Leichtgewicht hatte in Schlaudraff(Köln-M) einen gefährlichen Widersacher. Der Waldhöfer brauchte seine gange Kampfkraft, um seinen zähen Rivalen mit wirkungsvollen Aufwärts haken zum Rückzug zu bringen. Nur durch seine ausgezeichnete Kondition kam der tap- fere Neu-Köllner ohne Niederschlag über die Runden. Einen Formanstieg zeigte Schwergewichtler Ritter(Waldhof-B), der die beiden ersten Run- den durch rechte Gerade und linke Körper- haken für sich buchen konnte. In der End- runde stand der Waldhöfer zuviel, wodurch der schwerere Minwegen(Köln-M) mit seiner harten Rechten einige Male ins Ziel kam. Das Unentschieden war für den Mann aus Köln schmeichelhaft. Halbschwergewichtsmeister Pflrrmann(Wein- heim-B) hatte vom ersten bis zum letzten Gongschlag die Begegnung sicher in Händen, ohne ganz aus sich herausgehen zu müssen. Gegen ihn blieb Rösgen(Köln-M) jedoch ein tapferer Verlierer. Der bedeutend größere Ge- Eishockeyspiele um den Samt- und Seidepokal heündliche Vorbereitung de- Russen Dynamo Moskau täglich vier Stunden auf der Krefelder Eisbahn Herausragender Teilnehmer der Eishockey- spiele um den Samt- und Seidepokal, die vom 20. bis 24. Oktober in Krefeld, Köln, Düssel- dorf und Dortmund stattfinden, ist Dynamo Moskau mit ihren Weltmeisterschaftsspielern. Die Moskauer treten innerhalb des Wett- bewerbs gegen Preußen Krefeld(20. Oktober in Köln), Krefelder EV(23. Oktober in Kre- feld) und Zürcher Sc(24. Oktober in Dort- mund) an und tragen außerdem am 21. Oktober ein Repräsentativspiel gegen Nordrhein/ West- kalen in Düsseldorf aus. Dynamo ist fast mit der sowjetrussischen Weltmeistermannschaft gleichzusetzen, die im Frühjahr in Stockholm den Titel eroberte. Die Sowjets spielen zum ersten Male in der Bundesrepublik und gelten im Samt- und Seideturnier auch als Favoriten. Sie waren die ersten Spieler, die sich auf diesen Wettbewerb vorbereiteten. Schon Anfang September akklimatisierten sich die Dynamo- spieler unter Leitung ihrer Trainer und des Mannschaftskapitäns Bobrow in Ostberlin. Seit einigen Tagen sind sie täglich vier Stunden im Vorbereitungstraining auf der Krefelder Bahn tätig. Das sowjetische Spielsystem ist eine der russischen Mentalität entsprechende Weiterent- wicklung des kanadischen Eishockeys, bei dem auch ein Einfluß der Lehrtätigkeit tschechischer Spieler in Moskau spürbar wird. Hervorragen- des Merkmal ist die absolute Unterordnung des Spielers unter das Mannschaftsprinzip. Nach den bisher beim Training gemachten Beobachtungen pflegen die Sowjets mit allen Spielern anzugreifen und ebenso konsequent auch mit der ganzen Mannschaft zu verteidigen. Die für diese Kräfte zehrende Methode not- wendige Kondition haben sich die Spieler in ihrem täglichen Training von sechs bis acht Stunden angeeignet. Auffallend ist noch, daß der Stock oft mit einer Hand geführt wird und mit einer Hand auch zuweilen die Torschùsse erfolgen. nelauskus(Leverkusen-M) im Bantamgewicht konnte durch seine körperlichen Vorteile die Anfangsrunde ausgeglichen gestalten. In der Zwischenrunde kam dann Schreckenberger (Weinheim-B) zu deutlichen Vorteilen. Der ständig die Auslage wechselnde Mittelrhein- Vertreter, der wegen seiner unsauberen Kampf- weise eine Verwarnung verdient gehabt hätte, hielt die letzten drei Minuten wieder offen. Das Remis benachteiligte Schreckenberger stark. „Fliege“ Malchow(Weinheim-B), im letzten Augenblick als Ersatzmann einspringend, lie- ferte einen guten Kampf. Gegen den schlag- starken Engels(Köln-) gab er sich erst nach verbissener Gegenwehr geschlagen. Steinheißer (Waldhof-B) kam im Federgewicht durch Ver- letzung von Müller(Leverkusen-MW) kampflos zu den Punkten. Weitere Ergebnisse: Halbmittelgewicht: Niederau(Köln-M) K.o.-Sieger in der dritten Runde über Müller III(Weinheim-B). Mittel- gewicht: Friedrichs(Knielingen-B) Abbruch- Sieger in der zweiten Runde über Hagel (Aachen-M). Weltergewicht: Eickelbeck(Köln- W) Punktsieger über Hessel(Pforzheim-B). Am 24. Oktober im Musensaal: Steenbergen an der Spitze, während mit Ru denrückstand Otto Ziege/ Holzmann, Stron Patterson, Intra/ Müller, Plattner/ Schär, ES Timoner und Carrara/ Forlini den Anschluß Spitze hielten. 6000 Zuschauer erlebten e turbulente Sechstage-Nacht mit fünf Jagd Wobei die Spitzenposition ständig wechselte, Sechstagerennens lagen die Belgier 1 9 0 155 Vor Mitternacht holten die Franzosen c rara/ Forlini zu einem großen Schlag aus u ruhten nicht eher, bis sie nach einer 50-Minz. tenjagd die alleinige Führung hatten. D. Singen jedoch Ockers/ van Steenbergen zum 4. griff über und verdrängten die Franzosen au der Führung, die es jedoch noch nicht auf eilt entscheidende Kraftprobe ankommen ließen. B den Morgenstunden gingen dann die Aust lier Strom/ Patterson in Front. Gegen 3.40 U wurden die Dänen Jacobsen/ Olsen wegen w. fairer Fahrweise aus dem Rennen Senommes bis in einer überraschenden Morgenjagd nad 5 Uhr die von Otto Ziege/ Holzmann ausgeld wurde, wiederum die Belgier die Führmg übernahmen. Von den deutschen Mannschaften konnte besonders Intra/ Müller sich behaupten, die h taktisch kluger Fahrweise mit den ausland schen Mannschaften mithielten und stets 80 einen Platz in der Spitzengruppe erkämpften Die spanische Mannschaft Espin/ Timon machte erstmals von sich reden, wobei besop ders Juan Espin immer wieder nach von stürmte, um den Rundenrückstand seine Mannschaft zu verbessern. Trotz Gegenwel der deutschen Mannschaften konnten die Spe mier sich im Gesamtstand den 6. Platz erkämp. ken, und die angriffslustige Fahrweise 10 beiden fand durch starken Publikumsbeifal ihre Anerkennung. 5 Der Stand am Dienstagfrüh bei der Neu tralisation 6 Uhr: 1. Ockers/ van Steenbergen 79 Punkte. Eine Runde zurück: 2. Otto Liege Holzmann 170. 3. Strom/ Patterson 155. 4. Ini Müller 151. 5. Plattner/ Schär 144. 6. Espin/ i. moner 86. 7. Carrara/ Forlini 67. Zwei Runden zurück: 8. Jacoponelli/ Heinz Ziege 192. 9. 20 Weinrich 92. Drei Runden zurück: 10. Preis. keit Günter Schulz 182. Vier Runden Zurück. 11. Theißen/ Walter 115. Fünf Runden zurück 12. Reitz/ Bintner 96. Sieben Runden zurück 13. Otte/ Jornitz 90. Zurückgelegt waren nach 80 Stunden 2024,840 Kilometer. wette: 1. R.: 4928, DM; 2. R.: 229,— DM; 3. B. 22,10 DM.— Neunerwette: 1. R. 2. R.: 168,50 DM. Endgülte Gewinnquoten des West-Süd-Blods Zwölferwette: 1. R.: 10 838,20 DM, 2 519,60 DM; 3. R.: 37,40 DM.— Zehner wette 1. R.: 2063,60 DM; 2. R.: 72,80 DM; 3. R.: 8, 20 Dill Gewinnquoten des Nord-Süd-Blocks. 7 3235,.— Dll Ost zonenboxet ſrelen in Hlaunheim an Der SV Waldhof empfängt die kampfstarke Boxstaffel von Empor Halle Die bekannte Ostzonen-Boxstaffel Empor Halle tritt am 24. Oktober, 19 Uhr, im Musen- sdal gegen die Staffel des SV Waldhof an. Nach dem letzten Kampf, den der SV Waldhof gegen eine norditalienische Auswahlstaffel mit großem Erfolg bestritt und der ein überfülltes Haus brachte, ist auch diesmal mit einem über- füllten Musensaal zu rechnen Die Ostzonenstaffel tritt in stärkster Auf- stellung mit verschiedenen Meistern und Repräsentativboxern an. An erster Stelle sind der zweifache DDR- Fliegengewichtsmeister J. Schmidt und der Dritte in der Europamei- sterschaft im Leichtgewicht, Schröter, zu nennen. Diese beiden Boxer haben auch die stärksten Mannheimer Vertreter gegen sich. J. Schmidt trifft im Fliegengewicht auf den Olympiazweiten Edgar Basel. Gegen diesen alten Ringfuchs dürfte es dem Vertreter der Ostzone kaum zu einem Erfolg reichen, denn Basel bewies in seinen letzten Kämpfen, daß er in einer ausgezeichneten Verfassung ist. Im Leichtgewicht muß der Dritte in der Europa- meisterschaft 1954, Schröter, gegen Willi Roth antreten. Daß es bei Roths Kämpfen Leben im Ring gibt, ist bekannt. Roth ist aber nicht nur ein Schläger, der dauernd am Mann bleibt, sondern er versteht daneben auch eine ganze Menge vom Boxen. Kommt Roth bei seinem Gegner nur einmal richtig durch, dann ist es Passiert. Bei diesem Kampf kommt alles darauf an, ob Schröter die ununterbrochenen Angriffe der Waldhöfer Kampfmaschine ab- wehren kann. Auch in den übrigen Paarungen werden die Waldhofboxer wie immer ihr Bestes geben, um für ihren Verein ehrenvoll abzuschneiden. Für den Kampfabend sind folgende Paarun- gen vorgesehen:(Zuerst die Boxer der Ost, zone) Fliegengewicht: J. Schmidt(zweifacher DDR-Meister) gegen Edgar Basel. Bantam. gewicht: Heinrich(mehrfacher Landesmeistel gegen Reinhard Hussong. Federgewicht. Sander gegen Kurt Steinheißer.— Leicht. gewicht: Schröter(3. Europameister 1954 und Sieger im Sechs-Länder-Turnier in Budapes) gegen Willi Roth.— Halbweltergewicht: Hel. mert(DDR-Studentenmeister) gegen Will Kohr.— Weltergewicht: Ebenbrecht(Bezirks- meister) gegen Udo Müller. Halbmittel. gewicht: Rosenkranz(Junioren-Landesmeistei) gegen Helmut Schmidt. Mittelgewicht; Kretzschmar gegen Rudi Kohl.— Halbschwer⸗ gewicht: Pohle(mehrfacher Landesmeister gegen Helmut Biegi.— Schwergewicht: Bilsing gegen Ulli Ritter. Wegen des großen Interesses, das dieser Kampf schon jetzt findet, ist es zu empfehlen, den Vorverkauf, der bereits eröffnet ist, 2 benutzen, damit bei Beginn der Veranstaltung durch Andrang an den Kassenschaltern keine Verzögerungen entstehen. Der SV Waldhof hat durch die Anmeldung von Rudi Hans im Bantamgewicht eine wert. volle Verstärkung erhalten. Hans, der bis jetil für den BC Schwetzingen startete, ist vol seinem Verein freigegeben worden, so daß et in allernächster Zeit für die Boxstaffel des SV Waldhof starten kann. Ae, mme, Al, 9 „Anti-Nheumu-Decke“ Wir föhren diese Decke mit enn Budo auf der Dose steht, ist's Quslitäf! Biiddo ehe und Bodenpflege? . ö Kraftfahft zeuge 0 8 8 Fiat, 300 C, Kombiwagen, BI. 52, Ia. 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Oktober 1934 INDUSTRIE UND HANDELSBLATT Seite 11 ae Kartellverbot trifft doch nur Mißbrauch Aus dem Bundeswirtschaftsministerium wurden am 19. Oktober weitere Einzelheitem zu der zwi- schen Bundes wirtschaftsminister Ludwig Erhard Berling und dem Bundesverband der Deutschen Industrie f erzielten Einigung über das Kartellgesetz bekannt. Danach hat Bundes wirtschaftsminister Er- hard den Forderungen der Industrie Rech- nung getragen und für vertikale Preisbin- dungen das sogenannte Migbrauchsprinzip zugebilligt. Preisbindungen des Zwischen- handels sollen künftig zulässig sein. Die Kar- tellbehörde kann jedoch auf Klage oder auch von sich aus eingreifen, wenn die Mitglie- der des Kartells oder Dritte in ihrer wirt- schaftlichen Freiheit unbillig beeinträchtigt werden. Sie muß eingreifen, wenn über- getzte Handelsspannen vereinbart werden. Für Preisempfehlungen wurde eine Rom- promiß formel Vereinbart, Sie sollen zulässig zein, wenn sie ausdrücklich als unver- bindlich bezeichnet und zu ihrer Durch- 3.40 Un setzung keinerlei Wirtschaftlicher, gesell- gen un schaftlicher oder anderer Druck ausgeübt nommen wi Sd nad dusgelih Führugz 1 sind nach den neuen Ver- einbarungen grundsätzlich erlaubt. Soweit innerhalb von Rationalisierungskartellen preise vereinbart und kartelleigene Ver- ſriebsorganisationen aufgebaut werden, ist die Genehmigung der Kartellbehörde erfor- derlich. Sie wird nicht erteilt, Wenn das ge- wünschte Ziel auf anderem Wege zu errei- ereinberungen und Krisenkar- tell-Verträge müssen der Cartellbehörde konnte „ die 1 nusländ tets sid Amnpfle Timone, 1 besoß und dann eine endgültige Entscheidung fäl- len. Diese muß bei Krisenkartellen innerhalb von sechs Wochen ergehen. Für ein endgül- tiges Verbot trägt die Kartellbehörde die Be- Weislast. (tor) Zusammenfassend läßt sich sagen diese Art von Kartellverbot hat mit der Ver- botsgesetzgebung nur den Namen gemein- sam, ist aber de facto eine Migbrauchs- gesetzgebung. Der Bundeswirtschaftsmini- sster hat sein Gesicht gewahrt, und der Finanzminister hat die Schlacht gewonnen. Es war im vorhinein klar, daß bei Aus bleiben einer umfassenden und Wett⸗ bewerbswirtschaft in allen Bereichen ermög- lichende Steuerreform die Folgen eines ein- deutigen Kartellverbotes a) Zusammenbruch von Wirtschaftsunter- nehmen; b) steigende Arbeitslosigkeit: c) allgemeine wirtschaftliche Stagnation gewesen wären. Nur zu bedauerlich, daß gegenwärtig das Schicksal der Wirtschaft(deutlicher gesagt der Wirtschaftsordnung) Steuerpolitik ist. Begreiflich, daß deswegen in der Regierungs- koalition jetzt große Uneinigkeit herrscht. Das kümmert jedoch den Politiker und ge- hört nicht in die wirtschaftliche Betrach- tung. Was hier gesagt werden muß, ist fol- gendes: Letzten Endes ist das Schicksal der Steuer- politik die Wirtschaft. Herr Schäffer wird eines Tages mit Schrecken erkennen, daß er doch am kürzeren Hebel sitzt. Das Maje- stäten entmachende Nichts wird nämlich an den Staatshauptkassen nicht Halt machen. Wenn Dank der raffenden Umsichtigkeit des Bundesfinanzministers die Quellen versieg- ten, die von der Wirtschaft gespeist werden müssen. cn vor schriktlich gemeldet werden. Die Beweislast seine jiegt zunächst bei den beteiligten Unterneh- de enn men Die Kartellbehörde kann die Gültigkeit erkänd eines Kartellvertrages auf Frist aussetzen se 100 nsbeifal 1 3 ö Produktivitätsanstieg 15 übersteigt alle Erwartungen be 5 ö Liege Der arbeitstägliche Index der industriel- 4. Intm jen Erzeugung der Bundesrepublik ist im Spin i september um 8,2 v. H. auf 185,5 gestiegen Runden und hat damit einen neuen Höchststand plal emeicht( nderbasis: 1936— 100). zurüd, Ein Vergleich mit den Indices der Vor- zurück jehre ergibt hierbei folgendes Bild: zurück Zeitpunkt Index en nach 1936 100 September 1949 945· September 1950 125,5 ö September 1951 136,8 . Elfer September 1952 153,5 M, 3.. August 1953 155,5 2 September 1953 164,3 — Dl August 1954 171.4 September 1954 185,5 „Bloc Im einzelnen hat sich im September 1954 2. gegenüber dem Vormonat insbesondere die 22 Investitionsgüterindustrie(+ 16 Proz.) erholt. „20 Dll. Is folgen sodann Verbrauchsgüter industrie 11/ Grundstoffindustrie + 3,4% wobei sich wieder folgende interessante Ver- gleiche gegenüber den Vorjahren ergeben: Arbeitsägliche Indices jeweils im September 1950 1951 1952 1953 1954 123,3 129,0 140,2 150,4 lnvestitionsgüterind. 129,0 152,1 181,8 188,3 214,1 herbrauchsgüterind. 1276 130,0 149,3 172,3 176,6 Diese Entwicklung zeigt, daß das Jahr 1954 in der Produktionsentwicklung eine erheb- liche Steigerung gegenüber 1953 aufweisen id. Die erreichten Ziffern dürften sogar das Bundeswirtschafts ministerium über- kascht haben, das mit einer Erhöhung der Vachstumsrate um 8 Prozent gerechnet hatte, während der Bundesfinanzminister zu- nächst nur 53 Prozent in seine Berechnungen einsetzte. Wahrscheinlich dürfte aber ein Epansionsgrad von etwa 9,3 Prozent er- keicht werden, eine Tatsache, die angesichts der derzeitigen Diskussionen über die meisten Steuerreform wahrscheinlich stark beachtet gewicht Wird. 5 schwer“ Es zeigt sich jedenfalls an Vergleichen meister der Produktionszunahme aus den letzten Bilsing drei Jahren, daß das Auftriebstempo keines- wegs entscheidend nachgelassen hat, wenn auch eine gewisse Verlagerung der tragen- den Kräfte des wirtschaftlichen Aufschwungs vor sich gegangen ist. Autarkie neldung[ Wieder ganz groß geschrieben e wert,(VWD) Auf die Proteste des kanadischen bis jet zweies der amerikanischen Stahlarbeiter- ist Val gewerkschaft gegen deutsche Stahllieferungen daß et für den Bau des St.-Lorenz-Seeweges hat der fel des kanadische Ministerpräsident St. Laurent ge- antwortet, die kanadische Regierung werde da- re sorgen, daß soweit wie möglich kanadische Erzeugnisse zum Bau des Seewegs verwendet Verden. Es müsse aber ein gewisser Grad inter- 9 nationaler Zusammenarbeit sichergestellt wer- 8 5 ohne den Projekte dieser Art nicht wirt- 1 lalle ben, um den. Paarun. er Oste eif ache: Zantam. meistel gewicht. Leicht. 954 und udapest) nt: Hel. Will Bezirks- bmittel. Grundstoffindustrie dieser pfehlen, ist, 20 staltung n keine ſchaktlich und wirksam ausgeführt werden cönnten. Die deutschen Stahllieferungen stell- en nur einen Bruchteil der für den Seeweg — P III benötigten Cesamtstahlmenge dar. vitän ae bereits im MM vom 9. und 11. Oktober 425 5, berichtet, erhielt eine Düsseldorfer Firma den 5 duktrag über 12 000 Tonnen Spundwandeisen, — gie qualitativ und preislich am günstigsten —— kg. N!(Ter) Bekanntlich sah die Arbeiterschaft 3 un die Jahrhundertwende noch in dem Zu- agen bemmenschluß der Völker— in der„Inter- ige nationale“— die einzige Chance, Menschen- dechte zu erkämpfen. Heute werden andere N 195 angeschlagen. Von einer internationa- en Solidarität der arbeitenden Klasse ist— k cht nur in obiger Meldung— beschämend 2627 fenig zu erkennen. Ausnahmsweise einmal dame Zersetzung darstellende Giftpflanze, die 4 ncht auf dem Boden bürgerlicher Gesell- 4 cchaktsform, kapitalistischer Ordnungs- ges Systeme wuchs. 3 Heute sind es die Verfechter des privat- 5 achnchaktlichen Gedankens, die Völkerver- de nat und Völkervereinigung predigen. en es dabei sehr schwer, denn sie geichgn Als besitzende Klasse angesehen, gt ngültig ob sie noch nennenswerten Be- 2 ihr eigen nennen oder nicht. Stell 12 konnte das kommen? Nun, an die 5 1 95 Wirtschaftlich denkenden Menschen . Funktionär, der seine Lebensauf- dem 1 8587 sieht— um mit Goethe und sei- 1 ephisto zu sprechen— in jeden Quark ine Nase hineinzustecken. dels des nation erfaßt einen ob dieses Wan- a5 112 Dinge. Es ist doch ganz merkwürdig, 98 de Welten nicht zusammenfinden kön- 1. es Menschen nicht mögen. Weil es deer wieder Propheten gibt, die Leicht- 0 Asen einreden:„Und wenn die ganze Als reckt, wir müssen uns satt essen.“ enn pe 155 es eine Sättigung gäbe, an der nur ung nichtder, Daenschheit keilnaben kann— 0 0 die Allgemeinheit. n ä Die von der Westfelephütte len zum Und gelieferten Soundwendeisen sol- m Bau von Kofferdämmen verwendet werden, die Teile des St.-Lorenz-Stromes trok- kenlegen und an denen zwei Kraftwerke er- stehen. Diese Kraftwerke, die von den Elek- trizitätsgesellschaften der Provinz Ontario und des Staates New Vork gebaut werden, bilden die Anfangsstufe des eine halbe Milliarde Dol- lar er fordernden Gesamtprojektes, das die Ener- gieversorgung für rund fünfzehn Millionen Menschen bezweckt. 80-v. H.-Liberalisierung und Goldmünzen prägen D) Handelsminister Dr. Illig kündigte am 18. Oktober eine Erweiterung der Import- Überalisierung Oesterreichs von 75 auf 82 bis 83 v. H. àn. Den gegenwärtig geltenden Zolltarif be- zeichnete der Minister als veraltet und re- formbedürftig. Es sei jedoch keineswegs da- ran gedacht, die durch die Liberalisierung geschaffene Freizügigkeit durch eine krasse Zollerhöhung wieder unwirksam zu machen. Der Minister kündigte das Prägen von Gold- münzen in Osterreich an, die als Währung in Umlauf gebracht werden sollen. Die vor einiger Zeit verfügte Auflockerung der Devisen vorschriften müsse konsequent und beschleunigt fortgesetzt werden. Butter da us Irland (P) Das irische Landwirtschaftsministe- rium gab am 19. Oktober bekannt, daß Ir- land im Verlauf der nächsten Monate 3000 Tonnen Butter nach der Bundesrepublik. Großbritannien und Frankreich exportieren Werde. Nach den Angaben des Landwirt- schafts ministeriums werden die 3000 Tonnen Butter zu einem Preis von annähernd 370 Shilling je Hundredweight(rund 216,86 DM je 50,8 Kg) verkauft. Auch in Amerika geht es aufwärts (VWD) Es liegen Anzeichen dafür vor, daß die Vereinigten Staaten in eine neue Aera Wirtschaftlicher Expansion eintreten, wie der Chefberater Präsident Eisenhowers für Wirtschaftsfragen, Dr. A. F. Burns, am 18. Oktober in New Vork erklärte. Der Rück- gang in Beschäftigung und Wirtschaftstätig- keit sei zum Stillstand gekommen. Besonders bemerkenswert sei, daß in einer Zeit, als die industrielle Produktion um neun Prozent ab- nahm, das Nettoeinkommen bzw. die Ver- braucherausgaben wesentlich gestiegen seien. Zwischen Juli 1953 und Juli 1954 sei das in- dividuelle Einkommen aus der Produktion um eine Jahresrate von rund 3,5 Milliarden Dollar gesunken. Gleichzeitig seien aber durch Steuersenkungen und höhere Leistungen aus der Sozialversicherung fünf Milliarden Dollar den Verbrauchern zugeflossen. Diese Steigerung des zum Verbrauch zur Verfü- gung stehenden Einkommens in Zeiten einer Konjunkturabschwächung, so sagte Burns, sei seines Wissens ohne Parallele in der ame- rikanischen Wirtschaftsgeschichte. Viel Betrieb um Axel Wenner- Gren Bundeskanzler Dr. Adenauer empfing am 18. Oktober in Gegenwart von Bundes wirt- schaftsminister Professor Erhard im Palais Schaumburg den schwedischen Großindu- striellen Axel Wenner-Gren. f Wenner-Gren besitzt mehr als 50 v. H. der Anteile des Bochumer Vereins, eines der größten Stahlwerke an der Ruhr. Er bemüht sich jetzt offenbar, zusätzlich eine Kohle- basis in die Hand zu bekommen. Nachdem, Wie verlautet, ein Ankauf der Krupp-Zeche „Constantin der Große“ nicht zustande kom- men wird, nimmt man an, daß der schwe- dische Millionär sich für die Röchling-Werke interessiert. Wie uns von der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke GmbH., Völklingen(Haus Mannheim), mitgeteilt wird, hat Axel Wen- ner-Gren keine Verhandlungen mit dem hiesigen Eigentümer der Firma aufgenom- men. Den leitenden Persönlichkeiten des Hauses Röchling sei Axel Wenner-Gren per- sönlich gar nicht bekannt. Schenker& Co. wird nichts geschenkt (VWD) Die in den Luftfrachtkontoren ver- einigten Luftfrachtspediteure der Bundesrepu- blik, die Sammelladungsverkehr betreiben, haben die Schenker- Organisation als Gesell- schafter der deutschen Luftfrachtkontore aus- geschlossen. Als Begründung dafür wird ange- geben, die Schenker- Organisation habe mit einer amerikanischen Speditionsfirma auf Frachtbriefen des amerikanischen Unterneh- mens einen eigenen Luftfracht-Sammelladungs- verkehr nach New Lork eingerichtet. Die Luftfracht-Sammelverkehre der deutschen Luftfrachtkontore nach allen Erdteilen werden durch den Ausschluß von Schenker nicht beeinträchtigt. Eine auffallend ausgefallene Steuerreform ohne Ausfall Besjegt Schäffer die Wirtschaft oder besiegelt er ihr Schieksal? Verdutzt kratzen sich nun die Steuer- Weisen des Bundestages an den Köpfen. Sie fühlen sich von Schäffer in die Rolle armer Waisenknaben versetzt, die übertölpelt wor- den sind. Dr. Hans Wellhausen, der Vor- sitzende des Bundestagsausschusses für Finanz- und Steuerfragen erklärte selbst, es habe sich inzwischen herumgesprochen, daß der Bundesfinanzminister bei den Ausschuß beratungen nicht nachgegeben, sondern viel- mehr mit einem Nutzen von 75 Mill. DM das Schlachtfeld verlassen habe. Kehrseite dieser Einsicht ist eine zuneh- mende Verschärfung des Bonner innen- und Parteipolitischen Kampfes. Dr. Wellhausen, der der FDP angehört, stellte folgende Grundforderungen auf. Er betonte hierbei, daß er Erfüllung sowohl für möglich als auch für nötig hielte. 1. Der geltende Rechtszustand in der Haus- haltsbesteuerung müsse beibehalten werden. Danach würden Ehegatten nicht gemeinsam zur Steuer veranlagt, wenn entweder der Mann selbständig und die Frau als Arbeit- nehmer oder beide als Arbeitnehmer tätig sind. Nach dem Regierungs vorschlag, der vom Finanzausschuß akzeptiert wurde, werden Ehegatten künftig grundsätzlich zusammen veranlagt, es sei denn, daß sie beide Arbeit- nehmer sind und zusammen nicht mehr als 9000 Mark im Jahr verdienen.„Im Volk gibt es fast niemanden, der dafür Verständnis hat, daß Minister Schäffer die allseits als unrecht empfundene Zusammenveranlagung noch verschärft hat“, erklärt Wellhausen dazu. 2. Die Körperschaftssteuer für ausgeschüt- tete Gewinne sollte auf 30 v. H. begrenzt bleiben. Der Kapitalmarkt sei noch längst nicht so belebt, daß man auf diese Vergün- stigungen verzichten könnte. 3. Den Steuerzahlern sollte für das letzte Quartal 1954 ein Bonus von 2,5 v. H. der Steuerschuld gegeben werden.„Auch eine Regierung Adenauer kann oder sollte es sich mindestens nicht leisten“, die Steuerreform erst am 1. Januar nächsten Jahres in Kraft treten zu lassen, obwohl über den Bonus die Steuerzahler auf einfache Weise schon für einen früheren Zeitraum Vorteile erhalten könnten. 5 Indes hat Fritz Schäffer die Oeffentlich; keit mit der Rechnung überrascht, daß der Bundeshaushalt durch die Schere gesenkter Einnahmen und gesteigerter Aufwendungen gefährdet würde. Schäffers Rechnung läßt hierbei mit einer seiner Beharrlichkeit wür- digen Sturheit die Tatsache aus, daß Steige- rung der Produktivität und Zunahme des Sozialproduktes zu einer die Verkürzung der Steuersätze aufwiegenden Vermehrung füh- ren. Weiter„vergißt“ Schäffer sehr gerne, daß durch die Verschiebung der Steuer- reform vom 1. Oktober auf 1. Januar zu- sätzliche Einnahmen entstehen. Ob 311e Mehrausgaben, die Parlamen- tarier ersannen und beantragten und später- hin beschließen, auch aufgewogen werden, läßt sich noch nicht überblicken, weil noch gar nicht bekannt ist, welche Anträge der Bundestag genehmigen wird. Zur Zeit liegen drei Formulierungen für Erhöhung der Kriegsopferrenten vor. Sie kosten nach Schät- zungen des Bundesfinanzministeriums 262 Mill. DM laut FDP-Antrag laut SFD-Antrag 492 Mill. DM laut BHE-Antrag 885 Mill. DM Der CDU-Antrag ist noch nicht formuliert. Man müßte aber unseren Bundesfinanzmini- ster noch nicht kennen, um nicht zu wissen, daß er im Falle des Falles für erhöhte Aus- gaben auf der einen Seite irgendwelche Auf- wendungen auf der anderen Seite herabsetzt. Bedauerlich— weil völlig unwirtschaft- lich— ist das Schäffersche System, dem der bundestägliche Finanz- und Steuerausschuß folgte, kapitalbildenden Einkommen von der Steuersenkung auszuschließen. Es ist naiv, zu glauben, daß eine steuerliche Berücksichti- gung dieser Einkommen nur auf die persön- lichen Verhältnisse der unter diese Gruppe fallenden Einkommensbezieher abstellt. Dann muß schon mit aller Offenheit erklärt wer- den, daß die Lebenshaltung dieser Men- schen durch Anderungen im Steuertarif nicht wesentlich beeinflußt wird. Beeinflußt wird lediglich ihre wirtschaftliche Funktion bzw. die Kapitalbildung. Es ist vielleicht wenig zeitgemäß, darauf hinzuweisen, daß die konjunkturellen Baume der westdeutschen Wirtschaft nicht ewig wachsen können. Herrn Schäffer ficht das nicht an. Er bleibt dabei, daß expansive K URZ NACHRICHTEN Neues Lohnabkommen in der Textil-Industrie Der Lohnstreit zwischen der Gewerkschaft Textil/ Bekleidung und dem Verband Südwest- deutscher Textilindustrie ist am Wochenende beigelegt worden. Beide Tarifpartner haben am 16. Oktober das von der Schlichtungsstelle vorgeschlagene neue Lohnabkommen angenom- men. Die Löhne der Männer und Frauen in der nordwürttembergischen, nordbadischen und südwürttembergischen Textilindustrie werden damit rückwirkend ab 1. September 1954 um sechs Pfennig erhöht. Bei den Löhnen kür Jugendliche tritt eine Erhöhung um vier bzw. künt Pfennig ein. Das neue Lobhnabkommen ist mit einer zweimonatigen Frist erstmals zum 31. Dezember 1955 kündbar. Alle im Inland befindlichen Goldmünzen können laut Verfügung der Bank deutscher Länder, die im Einvernehmen mit den zustän- digen Ressorts bekanntgegeben wurden, künf- tig zwischen Inländern gehandelt, geschenkt und getauscht werden. Insbesondere können Münzsammler und Münzhändler im Inland nunmehr alle Goldmünzen kaufen und ver- kaufen. Bisher bestanden entsprechende Freistellun- gen von den devisengesetzlichen Verboten nur für solche Goldmünzen, die vor dem 1. Januar 1830 geprägt worden sind oder aus sonstigen Gründen besonderen numismatischen Wert haben. Marktberichte vom 19. August Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Ziemlich ruhiger Marktverlauf. Anfuhr gut, Absatz normal, vereinzelte Ueberstände. Es erzielten: Blumenkohl 40—80; Feuerbohnen 50-60; Karotten Bd. 10—14, Gewichtsware 18—20; Kartof- feln 6½—7; Kohlrabi 10—12; Lauch Bd. 8—12, Ge- wichtsware 20—24; Meerrettich 120—130; Paprika 30—35; Petersille 8-10; Radieschen Bd. 10—12; Ret- tiche Bd. 8-12; Rotkohl 18-24; Rosenkohl 43—355; Feldsalat 60—80; Endivien 12—22; Kopfsalat I 18-24, II 10-16; Schnittlauch 8—10; Sellerie mit Kraut 2040; Spinat 14—18: Tomaten 1 40—50. II 15—30; Weiskohl 12—14; Wirsing 14—18: Zwiebeln 15-16; Tafeläpfel A 35-55, B 2538, ausl. 35-30; Wirt- schaftsäpfel 14—24; Bananen Kiste 13—16; Birnen A 30—45, B 20—30, ausl. 38—43; Quitten 20-25; Trauben 4045; Datteltrauben 52—56; Walnüsse 60 bis 80; Zitronen Kiste 42—46, Stück 14—18; Zwetsch- gen 40—45. Handschuhsheimer obst- und Gemüse- Großmarkt (VoD) In Gemüse gute Anfuhr bei teilweise langsamem Absatz. Aepfelgeschäft sehr schlep- pend, nur mundreife und gut sortierte Ware einigermaßen verkäuflich. Schlechte Qualitäten schwer abzusetzen. Es erzielten: Tafeläpfel Ia 18 bis 25, Coxurage 30—45; Aepfel A 12—17, B 8—11; Birnen 10—18; Quitten 10—15; Kopfsalat A 8—15, B 4—7; Endivien A 8-11, B 5—7; Feldsalat A 50 bis 70, B 40—50; Spinat 10—15; Weißgkohl 6—8; Rot- Kohl 15—17; Wirsing 11—12; Möhren 10—12; Sellerie mit Kraut I 1723, II 9-16; Lauch 10—15; Stangen- bohnen 48-55; Zwiebeln 8-12. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 313316 PM Blei in Kabeln 130—131 DM Aluminium für Leitzwecke 240—242 DM Westdeutscher Zinnpreis 994 DM Effektenbörse Wirtschaft der richtige Zeitpunk zum Neh- men ist.„Nach uns die Sintflut“. Doch in der Welt der Tatsachen kommt es— wenn man sich nicht versieht— mit- unter vor, daß einem die Krise wie ein Zie- gelstein auf den Kopf fällt. Insbesonders dann, wenn ohne Rücksicht auf die Grenzen vorhandener Möglichkeiten die(wirtschaft- liche) Apparatur zur Ueberhitzung gebracht wird. In einer derartigen Gefahr befinden wir uns, trotz Ansteigens der Produktivität. Wer denkt schon an die zusätzlichen Auf- gaben, die der westdeutschen Wirtschaft mit der Wiederaufrüstung und infolge des Nach- wuchsmangels in den nächsten Jahren ge- stellt werden? Der Präsident des Bundesverbandes der Industrie(BDI, Fritz Berg), schätzte kürz- lich auf einer Pressekonferenz, daß infolge Ausfalls von Nachwuchs an Arbeitskräften rund 300 000 Menschen schon in nächster Zeit dem Arbeitsprozeß fehlen dürften. Schlägt man die 500 000 Männer der zukünf- tigen zwölf westdeutschen Divisionen hinzu, dann ergibt sich ein Fehlbetrag von insge- samt 800 000 Arbeitskräften. Das entspräche dann allerdings einer Verminderung des So- zialproduktes um fünf v. H. Hierbei würden rund zehn v. H. des Sozialproduktes durch die Rüstung quasi auf Eis gelegt. Hier schließt sich der Kreis. Herr Schäffer darf nicht darauf spekulieren, daß die Quel- jen, die er bisher so erfolgreich in die Staats- kessen lenkte, ewig ungestört fließen. Es gibt kein Perpetuum mobile, auch im Be- reiche der Wirtschaft nicht. Die Grenzen der vorhandenen Möglichkei- ten sind immer zu beachten, wenn die vorhin erwähnte Ueberhitzung vermieden werden soll. Doch ohne Senkung des Lebens- standard Xönnte mit technischen und orga- nisatorischen Mitteln die vorhin erwähnte Verminderung des Sozialproduktes, deren zwangsläufige Folge auch eine Herabsetzung des Lebensstandards sein müßte, vermieden Werden. Ob es gelingt, ist wohl in erster Linie eine Frage der Finanzierung. Jener Finanzierung, auf die die sogenannte Steuer- reform in ihrer gegenwärtigen Gestalt keine Rücksicht nimmt. Mit einer Unbekümmert- heit wird über unleugbare Tatsachen und Zusammenhänge hinweggeschritten. Wo ist noch ein Schimmer von Einsicht zu erken- nen, daß am Ende die Wirtschaft das Schick sal der Steuer bestimmt?, daß aber— wie em anderer Stelle dieses Blattes bereits aus- geführt— bei einer Umkehrung(wenn die Steuer das Schicksal der Wirtschaft be- stimmt) beiden, der Steuer und der Wirt- schaft, Vernichtung droht. F. O. Weber Freie Devisenkurse vom 19. Oktober Geld Brief 100 belg. Franes 8,3905 3,4105 100 franz. Francs 1.1956 1, 1976 100 Schweizer Franken 98, 04 96,24 100 holl. Gulden 110,57 110,79 1 kanad. Dollar 4,321 4,331 1 engl. Pfund 11.7425 11,7625 100 schwed. Kromen 80,785 30,945 100 dän. Kronen 60,40 60,52 100 norw. Kronen 38,64 58,76 100 Schweizer Fr.(frei) 97,84 98,04 1 US-Dollar 4,1938 4, 2038 10 QGù-N]= 47, DM-O; 100 DM-O= 22,59 QůUꝛLd- Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 19. Oktober 1934 Börsenverlauf. Die Tendenz der heutigen Börse war weiter schwächer und das herauskommende Material konnte daher nur auf ermäßigter Basis sämtlichen Märkten bewegten sich zwischen etwa 2—6%. untergebracht werden. Die Kursrückgänge auf fast Von der allgemeinen Tendenz ausgenommen Waren Bauwerte, die zu weiter leicht anziehenden Kursen gefragt blieben, 7½ und 8% Industrie- Obligationen weiterhin leicht gedrückt. notierten etwa 34½%. Farbenliquidationsratenscheine ohne der Rate Rheinstahl Aktien 18. 10. 19. 10. Aktien 18. 10. 19. 10. Aktien 18. 10. 10. 00. ABW 11386 185 Harpener Bergbau] 118 110%ꝗ Dresdner Bank 14¾ 13 BBCHCCCCC*C 21⁵ Heidelb. Zement. 210— Rhein-Main 3 190 188 BMW. l 124 Hoesch) Nr Reichsb.-Ant. Sa 3806 85 Conti Gummi. 192 192½[Lanz„ Daimler-Benz. 189 180 Mannesmann 146% 14 Montan Bessel 165 10 äPheindreunkonte e i; mechtolger SH Rheinelektra 147 144 Bergb. Neue Hoffg. 1 1 bemas:% SW, 1% Dr. delta 14 485 Dt. Linoleum 200 20⁵ Seilwolff 3 78 Dortm. Hörd.Hütt. 110 116 Durlacher Hot)„, Siemens& Halske 207 20⁵ Gelsenberg 1260 124% Eichbaum- Werger 128½ 128½%[Südzucker 157%½ 154 GHH Nürnberg 162 163 Enzinger Union). 15½¼— Ver. Stahlwerke) 78 77 Hoesch. 124%½ 124 ¼ IG.-Farben Liqui.,. Zellstoft Waldhof 14½% 140% Klöckn.-Flumb. D. 171½ 108 Ant.-Sch.)). 46/ 40/ Badische Bank) 8 Nordwestd. Hütt 130%½ 133½ „ 190% 193 Commerzbank hy 11½ 11 Berg. Phönix, 144 142 Farbenf. Bayer 109% 197¾ Commerz- Rhein. Röhrenw. 159 150 Farbwerke Höchst 195% 193½ u. Credit Bank 160 169 Rheinst. Union 14⁵ 14⁵ Felten& Zufll. 15½ 153½ Deutsche Bank)) 13ò 12%[ Stahlw Stiswestt 139 130 ½ Grün& Bilfinger 139 Süddeutsche Bank 190% 188½ Tnyssenhütte 125 12³ ) RM- Werte,)= Restquoten EMOELHORN-OUAT HAT Da weig man was man hat EMGELHORN-TLEIS TUN -- NN 2 probieren Sie ohne weiteres an— auch wenn Sie nicht kaufen wollen! ln der schlonken Form des Einteihers, auf einen Knopf oder cuf 2wei Knöpfen schließend, und ohne Weste. Einforbig oder quch gestreift 20 115. 145. 169. 198. la der konvenfionellen form oof drei Knöpfen schließend, mit Weste, vornehmlich in dezenten farben und Mustern, 20 125. 169. 198. 228— Schecks der KKB dad 888. in Zohlung f Dos gekleidungshaus in Monnhein sei 1890 Von den Plenken bis zum bockelsmockt 05 1.4 8 ae 12 MORGEN Mittwoch, 20. Oktober 1954/ Nr.% „Ach Sott, was sind die Männer dumm. 14 Claire Waldoff zum siebzigsten Geburtstag Die Kabarettistin Claire Waldoff feiert am 21. Oktober ihren 70. Geburtstag. In Gelsen- kirchen geboren, wollte sie ursprünglich Medizin studieren, ging aber dann zur Bühne, wo sie nach ersten Jahren als Schauspielerin bald zum Kabarett als ihrer Sigentlichen Heimat hinfand und wo sie berühmt wurde, weit über Berlin hinaus. In einem Stuttgarter Nachtlokal sah ich vor ein paar Jahren Claire Waldoff zum letzten Male. Die kleinen Tische waren zum Srößten Teil von angeheiterten, amerikani- schen Soldaten mit ihren Mädchen besetzt, die sich wenig um die Tänzerinnen küm- merten, die in den Tanzpausen auftraten. Gegen Mitternacht stand dann die Haupt- attraktion Claire Waldoff zwischen zwei störenden Säulen auf dem Parkett und Sang ihre alten Lieder. Mucksmäuschenstill wurde es da mit einem Male im Saal. Die Sol- daten, die sicherlich keine Ahnung hatten, wer diese Frau mit der Reibeisenstimme und dem flammend roten Haarschopf War, spürten wohl die Macht und Einmaligkeit dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit, obwohl sie die Sprache gar nicht verstan- den, Es War auch nicht das richtige Milieu für sie, die ein halbes Jahrhundert in den größten Varietés und Kabaretts Begeiste- Tung hervorgerufen hatte. Damals war Claire schon hoch in den Sechzigern, und der Kreis ihres Lebens schloß sich. Meine Generation hat die Waldoff zum ersten Male für ihr karges Taschengeld von der Galerie des„Theaters am Nollendorf- Platz“ in Berlin gesehen, wo sie über tau- sendmal in Hermann Fallers„Volksstück“ Immer feste druff“ ihren heute klassischen Schlager„Warum sitzt du denn so traurig auf der Banke“ gröhlte. Vorher war sie von Paul Schneider Dunckers„Roland von Ber- in“ ausgehend die einzige Claire geworden, in deren kleiner Persönlichkeit sich die Hauptstadt mit ihren Hinterhöfen, Kanälen, Rotznasen und Rodderschnauzen ausdrückte. Ihr zurückgeworfener Kopf; ihr Mund, der einen Schrei sich in Mondsucht aufzulösen verstand; und die Augen, die mit frechem Erstaunen in die komische Welt blickten, verkörperten Berlin. In Kollos„Drei alte Schachteln“ schmet- terte Claire dann ihr„Ach Gott, was sind die Männer dumm.., bis sie sich Eric Charell ins„große Schauspielhaus“ holte, Wo sie mit komischen Erstaunen„Warum soll er nicht mit ihr mal kondietern jehn. sang. Sie beherrschte den Riesen- raum bis zum höchsten Stehplatz, saß des Nachts bei„Mutter Mänzé““ mit Marlene Dietrich, der sie die eigene Note ihrer gut- turalen Stimme beibrachte, und stand längst jenseits aller Kritik.„Unsere Claire“ war eine Institution, bezeichnender für Berlin als die Berolina am Alexanderplatz. Wenn sie durch die Varietés Deutschlands zog, Samdte sie uns aus jeder Stadt die Spezia- lität des Ortes: aus Danzig Goldwasser, aus Stettin Flundern, aus München Bier und aus Nürnberg Pfefferkuchen. Es muß so Claires 45. Geburtstag ge- wesen sein, dessen Vorabend wir bei„Mut- ter Schwanebeck! gegenüber der„Scala“ feierten. Nach den ersten Steinhägern ver- schwand sie heimlich für eine Viertelstunde, und gestand, sie müsse zu Hause die Uhr um ein paar Stunden zurückstellen, damit ihre Lebensgefährtin Olly nicht merke, wie lange sie bummele. Wir hatten damals eine Rubrik„Heute hat Geburtstag“ in der Zei- tung, und ich hatte meinen kleinen Ge- burtstagsgruß schon getippt. In Claires Ab- Wesenheit telefonierte ich noch einen Ab- Satz durch, in dem ich die Geschichte mit der zurückgestellten Uhr hinzufügte. Was sich dann am Geburtstagsmorgen bei Claire zu Hause abspielte, nachdem die gute Olly (die Baronesse Olga von Roeder) aus der Zeitung erfahren hatte, wie sie allnächtlich betrogen wurde, weiß ich natürlich nicht. Aber dem glücklichen Zusammenleben der beiden hat die Sache keinen Abbruch getan; sie sind nun schon 40 Jahre miteinander. Claire Waldoff feiert ihren Siebzigsten in ihrem kleinen„Weisbach-Häusl“ in Bay- risch-Gmein, das einzige, was ihr geblieben ist, nachdem ihre Berliner Bleibe mit der großen Bibliothek und den vielen Erinne- rungen im Kriege zerstört worden ist. Sie ist nicht vergessen, obwohl wenige wissen, wie schwer sie es hat, mit dem kleinen „Ehrensold“ der Stadt Berlin auszukom- men. Kaum ein Lied ihres umfangreichen Repertoires ist nicht längst ein Klassiker geworden— von„Herrmann heest er“ bis zu„Wer schmeißt denn da mit Lehm, der sollte sich was schäm'“. Als ein Jahr nach Heinrich Zilles Tod im Hof der„Elitesänger“ am Kottbusser Tor in Berlin das Denkmal enthüllt wurde, das man diesem großen Maler des„Milieus“ weihte, hielt Claire Waldoff die Festrede. Da standen Otto Reutter im Sommer- paletot, Senta Söneland, Wilhelm Bendow und Erich und Lucie Carow im Regen. Eine Deputation der„Ringvereine“ war mit der Vereinsfahne erschienen. Ganz Berlin hatte sich versammelt, um den geliebten Meister zu ehren. Als wäre sie selbst eine Gestalt aus seiner Feder stand Claire Waldoff da und sagte nur„Der uns so viele echte Bil- der geschenkt hat— jetzt schenken wir dir deins“. Dann fiel die Hülle, und sie sang Willi Kollos: „Denn der Menschen Lust und Weh, das war dein Miljön Mit feuchten Augen standen die Berliner vor dem Denkmal Heinrich Zilles, den sie so liebten wie jene freche Jöhre, die vor ihnen war. Claire Waldoff war die Verkör- perung jenes„Miljöhs“ und ist es geblieben. „Herz mit Schnauze“ hat Kurt Tucholsky Hans Wimmer: Peter Eine Marmor- Büste dus der neuen Kollektiv-Aus- stellung des Künstlers in der Mannheimer Kunst- Halle. einmal jenes Berlin charakterisiert, dessen Essenz Claire darstellt, und ihr jenes Lied „Muttern's Hände“ geschrieben. In dieser Frau haben sich alle Gefühle und EHmpfin- dungen vereinigt, die wir mit der einstigen Hauptstadt verbinden. Ihre warme Mensch- lichkeit drückt sich kaltschnäuzig und un- sentimental aus, weil sie die kleinen Freu- den und großen Leiden der Menschen kennt. Claire Waldoff ist für Berlin, was Chevalier für Paris ist. In einer Person ver- einigt sich alles, was lange Abhandlungen nicht über die Atmosphäre dieser Stadt aussagen können. Ihre Stimme, ihr Augen- Zwinkern sagt mehr aus über Berlin als gelehrte Dissertationen. Pem.(London) Das„präparierte Klavier“ in Donqueschingen Jazzmusik und Zwölf-Ton-Weisen bei den„Musiktagen für zeitgenössische Tonkunst“ Weit über 400 Journalisten aus aller Welt und noch einmal so viele Komponisten, So- listen, Dirigenten, Verleger und Musik- freunde waren in diesem Jahre nach Donau- eschingen gekommen, um— bezieht man Zwei Jazzauftragskompositionen ein— im Rahmen der Musiktage für zeitgenössische Tonkunst zehn Uraufführungen aus sechs Ländern und einige europàische und deutsche Erstaufführungen neuer Musik zu hören und um sich in einer Matinee von den beiden Amerikanern John Cage und David Tudor das„präparierte“ Klavier vorführen zu las- sen. Es gab deswegen heftige Demonstratio- nen, Pfiffe und Buh-Rufe, höflichen und de- monstrativen Beifall ebenso wie für eine dadaistisch-iafantile, längst überholte Satz- Weise mit gewaltigen Intervallsprüngen von Christian Wolff und für Cages technisch und Künstlerisch in jeder Weise unbefriedigenden Konkreten“ Tonbandmixturen über acht Lautsprecher. „Prepared Pianos“ sind Flügel, in denen verschiedene Saiten mit Dämpfern aller Art, mit Wäscheklammern, Schrauben, Glasröh- ren, Holzsplittern, Eierlöffeln usw. bestückt Werden. Dieser Geräuschkomplex wird beim Klavierspielen noch durch freihändig gebla- sene Kindertrompeten, Babypfeifen, Quäken mit Knallfröschen und zusätzlich gezupften und geschlagenen Saiten erweitert. Man be- wundert den heiligen Ernst der beiden und ihre virtuose Geschäftigkeit, die um so un- verständlicher erscheint, weil man gleiches mit elektrischen Spielinstrumenten wesent- lich leichter produzieren kann. Niemand wird nun erwarten, daß auf einem Musikfest wie diesem lauter Volltref- fer zu erzielen sind. Aber das, was wir in den beiden großen Südwestfunkkonzerten unter Leitung Hans Rospbauds hörten, war keineswegs immer so, daß es auf dem inter- national anerkannten Prüfstand Donau- eschingen bestehen konnte, überhaupt nach- haltiges Interesse erregte. In den meisten Fällen hätte es eines Donaueschingen gar nicht bedurft, denn solche Werke hätten durchaus den Sinfonieprogrammen mittlerer Musikstädte entsprochen. Zwei Tendenzen zeichneten sich in Do- naueschingen am deutlichsten ab: Der Ver- such, den Jazz wieder einmal mehr in die Kunstmusik einzubeziehen— ein dringend zu bejahendes Experiment— und eine, wie mir scheint, unaufhaltsame Rückentwicklung der Zwölftöner zur Tonalität. Man spricht es hier nur nicht aus. Darüber hinaus hat man wieder Mut zum klaren Dur-Moll-Klang, zur cantablen Melodik, aber man trägt offen- bar der avantgardistischen Optik zuliebe wenigstens das„Prinzip“ der Dodekaphonik wie ein Parteiabzeichen im Knopfloch(hier im Programmheft). Diese Beobachtung ist erheiternd und stimmt zugleich verdrießlich, vor allem, wenn man beobachten muß, daß den Autoren dabei Denkfehler unterlaufen. Einer sonst recht gut improvisierenden Jazz- band(Kurt Edelhagens) zwingt man zwölf tönige Jazz- Kompositionen auf, die notiert und arrangiert sind, da kein Jazzmusiker zwölftönig improvisieren kann. Auch Rolf Liebermanns Zwölftontechnik in seinem ur- aufgeführten Jazzkonzert ist unbefriedigend, da ihm die strenge Reihentechnik offenbar viel Bewegungsfreiheit genommen hat. Lediglich Bernd Scholz bekennt die Unpro- blematik und Unverbindlichkeit seiner„Con- certanten Musik für Bläser“, während Ro- man Haubenstock-Ramati(Israel) in seinen „Blessings“ für Altstimme(Lydia Roma- nowa) und neun Instrumente„supratonal“ kommt und die Stimme ohne Worte über intellektuell ausgeklügelte orientalistische Klangkombinationen führt. Im strengen Zwölftonsystem schrieb der 1949 gestorbene griechische Schönbergschüler Nikos Skalkot- tas, dessen umfangreiches Opus erst jetzt ausgegraben wird, das„Andante Sostenuto“ für Klavier, Bläser und Schlagzeug(Solistin: Maria Bergmann). Skalkottas ist Dodekapho- nist fast orthodoxer Prägung, seine poly- phone Satzkunst ist in jeder Phase fesselnd. Hier, wo sich die Zwölftöner tummelten, war er Wohl die stärkste Erscheinung neben Stra- Winsky. Nach der etwas quälenden Partita für Streicher und Schlagzeuge Hans Ulrich Engelmanns erregte naturgemäß das in Rom preisgekrönte Violinkonzert Mario Peragal- los mit André Gertler größtes Interesse. Pe- ragallo versichert ausdrücklich seine strenge Reihentechnik, ohne sich jedoch der vollen Freiheit der Eingebung und Fantasie zu be- geben. Und dabei herausgekommen ist ein nahezu Klassisch schönes, ungewöhnlich wir- kungsvolles Konzert mit Dur-Moll-Spannun- gen. Stürmischer Beifall für dieses außer- ordentlich melodische Werk. Nach diesem ersten Abend war man auf dem besten Weg, die Orientierung und das Maß zu verlieren. Das wurde schlagartig an- ders, als Strawinskys Septet 1953, die eben erst in USA uraufgeführte Kantate„In me- morian Dylan Thomas“ und„Ebony“ erklan- gen. Dieser Musiker ragt in einsamer Größe aus diesem Programm heraus. Wenn auch Milhauds„Ouverture mediterranèenne“ und vor allem Matyas Seibers ruhige und durch- aus tonale„Elegie“ für Bratsche und kleines Orchester(Solist: Ulrich Koch) starken Ein- druck machten. Um so rapider erschien der Abfall nach dem Strawinsky-Teil mit Hans Brehmes zweitem Klavierkonzert. das in sei- mer. ganz auf brillanten Effekt ausgehenden Anlage gerade aufreizend war. Wirkungsvol- les Finale: das schon erwähnte„Concerto für Jazzband und Sinfonieorchester“ des Schwei- zer Dodekaphonisten Rolf Liebermann zu- sammen mit Kurt Edelhagens Jazz-Band. Als einmalige Begegnung ist es ein Werk, das jederzeit sein Publikum haben wird und um das sich ganz gewiß die Veranstalter reißen werden. Hans Rospbaud war auch in diesen Gefilden zu Hause und zwar mit sichtlichem Vergnügen, so daß er für den stürmischen Beifall den furiosen Mamba-Satz mit dem Schlagzeugsolo Wiederholte. Bernd Müllmann Koltur-Chronik Der Iserlohner Maler Wilhelm Wessel erhielt bei der Eröffnung der Ausstellung„Das Sauer- land in der Kunst“ in Iserlohn den Kunstpreis der Stadt Iserlohn von 20900 Mark und des Sauerland- Verlages von 300 Mark. Der fünfzig Jahre alte Wilhelm Wessel ist Präsident des Westdeutschen Künstlerbundes und erhielt den Preis nach einstimmigem Urteil der Jury. Aus 200 Einsendungen waren 55 Werke(Bilder und Plastiken) von 33 Künstlern für die Ausstellung ausgewählt worden. 25 Millionen Mark hat die Deutsche For- schungsgemeinschaft im Rechnungsjahr 1953/84 aus Mitteln des Bundes, der Länder und der Wirtschaft zur Förderung der Forschung in der Bundesrepublik bereitstellen können. i Romantik und Atonalität] Ernst Krenek dirigierte in Heidelbeig Ueber den Ausdruck„atonal« wWä Musikbetrachter mit einem Gewissen f Terminologie schon immer ein bißchen 1 Slücklich. Wenn man zum Beispiel Zwölftontechnik, zu deren führenden gegel wärtigen Vertretern Ernst Krenek zu red nen ist, als eine atonale Musiksprache zeichnet, so bleibt es doch schief und Obe! Flächlich, der romantischen Musik eine 3 nale als Pendant entgegenzusetzen, wie Weithin geschieht. Die Zwölfton-Manier d gegen ist eine Technik, über deren de sich streiten läßt, die aber in keinem 5d mehr ist als eine Form; eine Form, in d sich sehr wohl auch ein Gehalt gießen 1 der seinerseits romantisch sein Kann. Zu solchen Erwägungen gab der Süddeutschen Rundfunk, Sendestelle He delberg, veranstaltete Eröffnungsabend d „Musica-Viva“-Konzertreihe im Sagl 0 Sendestelle Heidelberg genug Anlaß. Ern Krenek dirigierte und begleitete eigel Werke. Einige davon standen auch in d äußerlichen Gewandung noch dem g Was wir gemeinhin als romantisch zu h zeichnen pflegen. Der Liederzyklus„ul die Nacht“ nach Gedichten von Karl Kral oder die Komposition„Die Arche des gen Geistes“(nach einem Text von J Donne) für Singstimme, Oboe, Klarineſ Viola und Violoncello. Zwar gab es im 5 erst genannten Werk, wie der Kompon erläuterte, bereits einige Zwölftongruppe doch blieb hier ihre Verwendung episodis Im Grunde wurde eine vitale, um Ausdel tung der Gefühlswerte bemühte Deklam tion der Singstimme(von Irmgard Kohler mamm mit tragfähigem Mezzosopran esl gen) von einer harmonisch aufgelockertg aber im allgemeinen tonika- gebundene! auf Charakterisierungseffekte Serichtete Klavierstimme begleitet. Aber auch in de beiden Werken des Abends, die dem Zwölk tonprinzip streng folgen, in der dem Al. denken Anton Weberns gewidmeten„Sym phonischen Elegie für Streichorchester (1946) und in dem„Symphonischen Sti für Streichorchester“(1936) ist keineswe das romantische Element dem Konstrül tionsbedürfnis aufgeopfert. Ueberall blel die impulsive Vitalität spürbar und imme wieder wird man in den Bereich einer mes sehr herben Seelenstimmung hineingezogen Das gilt im besonderen Maße für die 8e Wirksame„Symphonische Elegie“, diese Trauergesang auf Anton Webern, bei den schon die Erinnerungsatmosphäre stin. mungsbildend wirkte: aber auch für dz Symphonische Schlußwerk des Abends, dem sich äußerste konstruktive Dichte nod immer mit musikalischer Aussage vertrag So war, was man im Heidelberger Sende. saal zu hören bekam(Mitglieder des Stad. tischen Orchesters Heidelberg fanden sid unter der mahvollen Leitung des Kompo nisten zu gediegenen Leistungen zusammen aufschlußreich und belebend und erntet lebhafte Anerkennung. a, Jean C. Foret Kunstausstellung in Heidelberg Landschaften, Städtebilder und Stilleben des Pariser Malers Jean C. Foret werden jetzt in einer Ausstellung im Festsaal de Kurpfälzischen Museums in Heidelberg ge zeigt, die das Museum gemeinsam mit det Deutsch- Französischen Gesellschaft veran- staltet. Es sind Bilder aus Frankreich, vor- nehmlich aus Paris und der Provence daneben aber auch viele aus Spanien und aus den skandinavischen Ländern. Das alles ist sehr fern von jeder modi: schen Strömung und jedem Experiment ist stilistisch noch den verschiedenen For- men des Impressionismus und Nachimpres. sionismus verbunden, und Foret hat es mit viel malerischer Kultur und sauberem hand- werklichen Können zu einer gefälligen Landschaftskunst zu verarbeiten gewußt. Si: scheint aber doch etwas mehr zu sein ab die„Erinnerung an Reisen“, auf die man sich in den Eröffnungsansprachen berief Und neben dem malerischen„Nachklang det Ferienstimmung“, der hier beschworen wer. den sollte, wird hier der in Deutschlan fast immer übersehene, den großen maler schen Traditionen folgende, nun eben ein.“ mal abseits der Avantgarde-Betriebsamkei liegende Teil der französischen Malerei vor- gestellt. Denn auch in Frankreich, ein pa: gewisse Quartiers von Paris ausgenommen, wird auch heute noch weitgehend genau 8 konservativ gemalt wie bei uns in Deutsch land.* WI SFS ON DER MANN AUF DER ANN von SEORGES SIMENON Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln-Berhin 20. Fortsetzung Es war nicht so sehr weit von hier bis zum Boulevard Richard Lenoir. und nach- dem Maigret sich von ihr verabschiedet Hatte, ließ er sich nach Hause fahren und sagte zu dem Chauffeur: „Ib irgendwo was, und hol mich dann in einer Stunde wieder ab.“ Beim Essen musterte ihn seine Frau auf- merksamer als sonst. Schließlich fragte sie:„Was hast du?“ „Was soll ich haben?“ „Ich weiß nicht, du wirkst heute wie ein Fremder.“ „Wie wer?“ 5 „Wie ein Fremder. Du bist nicht Maigret.“ Ex lachte. Er beschäftigte sich in seinen Gedanken so sehr mit Louis, daß er sich unwillkürlich so benahm, wie dieser sich nach seiner Meinung benommen hätte. „Hoffentlich ziehst du dich um!“ „Wozu? Ich werde ja doch gleich wieder naß.“ „Mußt du noch zu einem anderen Be- Sräbnis?“ Er zog dennoch den Anzug an, den seine Frau ihm bereitgelegt hatte, und es war immerhin ein angenehmes Gefühl, wenn auch nur für kurze Zeit, trockene Sachen am Leibe zu haben. Am Quai des Orfèvres ging er nicht gleich in sein Büro, sondern erst einmal zum Sittendezernat. „Kennst du eine gewisse Mariette oder Marie Gibon? Sieh doch mal bitte in der Kartei nach.“ „Jung?“ „In den Fünfzigern.“ Unverzüglich zog der Inspektor Kästen mit schon vergilbten und verstaubten Kar- ten heraus. Er brauchte nicht lange zu suchen. Auf der Karte des Mädchens Gibon, geboren in Saint Malo, war verzeichnet, daß sie elf Jahre lang Dirne gewesen war und dreimal im Gefängnis Saint Lazare., als das noch existierte, gesessen hatte. Man hatte sie außerdem wegen zweimaligen Diebstahls festgenommen. „Ist sie verurteilt worden?“ „Mangels an Beweisen freigesprochen.“ „Und später?“ „Einen Augenblick, ich muß erst in dem anderen Kasten nachsehen.“ In einer neueren Kartei, die aber immer- hin auch schon ein Dutzend Jahre alt War, fand sich ihr Name ebenfalls. „Sie hat vor dem Kriege als Helferin in einem Massagesalon in der Rue des Martyrs gearbeitet. In jener Zeit lebte sie mit einem gewissen Philipp Natali, genannt Philippi, zusammen, der wegen Mord zu zehn Jahren verurteilt worden ist. Ich kann mich noch an dien Fall erinnern. Es waren drei oder vier, die in einer Kneipe in der Rue de Lafontaine ein Mitglied einer anderen ver- brecherbande erschossen hatten. Es ist nie genau herausgekommen, wer den Schuß ab- gegeben hatte, und man hat sie alle ver- knackt.“ „Ist er wieder frei?“ „Er ist in Fontevrault gestorben.“ Der kam also als Täter nicht in Frage) „»Und was ist mit ihr jetzt?“ „Weiß ich nicht. Wenn sie nicht auch ge- storben ist. „Sie ist nicht tot.“ „Sie führt jetzt vielleicht ein ganz or- dentliches Leben, spielt am Ende die An- stands- und Ehrendame in ihrem Heimat- Best.“ „Sie hat eine Pension in der Rue d' An- gouleme, die aber nicht bei der Polizei ge- meldet ist und in der vor allem Straßen- mädchen wohnen, aber ich glaube nicht, dag sie in dem Haus dort ihrem Beruf nach- gehen.“ „Aha.“ 5 „Es wäre mir lieb, wenn man das Haus überwachte und über seine Bewohner Er- kundigungen einzöge.“ „Nichts einfacher als das.“ „Es ist auf jeden Fall das Beste, daß einer vom Sittendezernat sich der Sache an- nimmt. Die Männer von meiner Abteilung würden gewisse Leute nicht unbedingt gleich erkennen.“ „Gut, wird gemacht.“ Maigret konnte sich endlich setzen, viel- mehr sich in den Sessel vor seinem Schreib- bisch fallen lassen, und gleich darauf erschien Lukas in der Tür. „Was Neues?“ „Was die Telefonanrufe betrifft, nicht; die Nummer ist von niemand verlangt wor- den, Aber heute morgen hat sich etwas Son- derbares ereignet. Eine gewisse Frau The- Venard, die mit ihrem Neffen in der Rue Gay-Lussac wohnt, hat sich von dort zur Beerdigung begeben.“ „Sie auch?“ „Nein, nicht zu der, sondern zu einer in dem Viertel. Während ihrer Abwesenheit War niemand in der Wohnung. Als sie zu- rückkam und in die Speisekammer ging, um dort abzustellen, was sie bei der Gelegenheit leich eingekauft hatte, merkte sie, daß eine Wurst, die zwei Stunden vorher noch da- gewesen, verschwunden war.“ „Ist sie sicher, das.“ „„Und wie! Uebrigens als sie dann die Wohnung durchsuchte.“ „Hat sie keine Angst gehabt?“ „Sie hatte einen Armeerevolver in der Hand, der ihrem Mann gehört hatte. Er war Kriegsteilnehmer von 1914. Das ist über- haupt eine ulkige Frau, ganz klein und ku- gelrund, und unaufhörlich lacht sie. Unter dem Bett ihres Neffen hat sie ein Taschen- tuch gefunden, das diesem nicht gehört und außerdem auch noch einige Brotkrümel.“ „Was tut der Neffe?“ 5 „Er heißt mit Vornamen Hubert und ist Student. Da die Thevenards ni handlung am Boulevard Saint Michel. Ver- stehen Sie jetzt?“ „Ja. Hat die Tante die Polizei benachrich- tigt?“ 5 „Sie ist in die Loge hin untergegangen, um das Revier anzurufen. Der Inspektor hat mir mu sofort Bescheid gesagt, und ich habe darauf sch hin gleich Leroy in die Buchhandlung ge- schickt, um Hubert zu verhören, Der junge Mann hat am ganzen Leibe dann in lautes Schluchzen ausgebrochen.“ „Ist Albert Jorisse sein Freund?“ „Ja. Und Jorisse hat ihn gebeten, einige Tage in seinem Zimme ken.“ „Unter welchem Vorwand?“ „Daß er mit seinen Eltern einen streit ge- habt hätte und sein Vater so wütend Wäre, daß er ihn glatt totschlagen könnte.“ „Und so hat er zwei Tage und zwei Nächte unter dem Bett verbracht?“ „Nur einen Ta ersten Nacht ist er in den Straßen umber- geirrt, wenigstens hat er das seinem Freund erzählt, Ich habe die Polizeiwachen alarmiert. r zu verstek- 0 cht reich sind, Ma arbeitet er tagsüber als Gehilfe in der Buch- t anzündeten. Das wird dir bestimmt gut tun. Beerdigung sehr groß gewesen war. gezittert und ist gefahren, vor allem um Monika zu sehen e ein ernstes Gespräch mit ihr führen zu 110 nen. Aber nicht bei ihr zu Hause. Er Woll ihn sie jedoch auch nicht offiziell vorladen. Firma. Thouret morgen früh in Ihrem Büro era wird?“ s und eine Nacht, In der ereignisses heute fortgeblieben, aber es 5. kein Grund zu der Annahme, daß ist am Apparat?“ Er läuft jetzt bestimmt wieder in der Stad herum.“ „Hat er Geld?“ „Hubert Thenevard weiß es nicht.“ „Hast du die Bahnhöfe alarmiert??? „Ist alles in Butter, Chef. Ich würde mich wundern, wenn man ihn uns nicht schon morgen früh hier anbrächte.“ 0 Was mochten sie jetzt in Juvisy machen Sicherlich hatten die Witwe, ihre Schwestern deren Männer und die Töchter alle zusam- men ein gutes Mahl eingenommen, den üb lichen üppigen Leichenschmaus, und mal hatte dabei von Frau Thourets und Monika Zukunft gesprochen. 10 Maigret hätte schwören können, daß die en und daß sie dann, behaglich auf 1 Stühlen zurückgelehnt, sich eine Festzigar „Trink doch auch ein Gläschen, Emilie, Was sprach man über den Toten? 19 gte ihnen aufgefallen sein, daß trotz 5 lechten Wetters die Beteiligung an Maigret wäre am liebsten gleich dorthin Mechanisch wählte er die Nummer ihret „Geber und Bachelier?“ 0 „Ja, hier ist Georges Bachelier. 2 8 1 zulein „Können Sie mir sagen, ob Fräul tet „Sicherlich. Sie ist wegen eines Familien, Fortsetzung fol nner Schnaps zu trinken bekommen hal . Heraus verlag. drucke chefre. Stellv.: Dr. Ko weber; Lokales Dr. F. Land: simon; chef v. Bank, 1 Bad. Ko Mannhe Nr. 30 0 — 9, Jahn 3388 7 den das Dies rep. Die offen g Beschli digen offene die Ste Bundes erwarte das Px. stern 2 Der! Verhan meinsa in der! Konfer auer d gesamt Bundes mächte sich ih! deutsch „Damit Seite e! Wieder Berlin eine Besatzo besond „Bonne hauptst Obw Bonner aubere Westme einstim samtdei und in pen au hebung unter a mission diplom: und W. werden in die und da sche II Außenb Zu c ein Uel De Bon: der CD zu Beg und im Abteilu einem richtun. diskutie meine Sozi; man n Sowietz verwies klärte 0 Staatsj keinem Dirigisr Jugend darauf regung im übri Für di Hübner Jugend innerhe Haus s Als Sp BHE 88 solle be die Lar lägen 1 Weitere