unmen erntet; Wa. 3 tilleben werden aal des erg ge. mit del veran- B, vor. Ovence Spanien ändern. modi, riment n For- mpres. es mit hand- älligen ugt. Sie ein ab e man beriet ang del n wer. zchland maler n ein. amkeit ei vor- n paar mmen nau 80 eutsckh. 185 — ä r Stadt e mich Schon achen! estern zusam- en üb⸗ man onika⸗ a8 die . hat⸗ ihren igarre milie n? L 12 des n del orthin n und kön- wollte ihrer zulein artet lien N 8 15 U Wer ö olgt Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling: Stellv.: Dr. K. Ackermann; politik: Dr. Kobbert, W. Hertz; Wirtschaft: F. O. weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozlalredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sàmtl. Mannheim. 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H., Mannheim, am Marktplatz Das Ende der Besatzung naht Die Pariser Viermächte-Konferenz hat das„Bonner Protokoll“ im Prinzip gebilligt Paris,(dpa) Im Verlauf der Verhandlungen zwischen der Bundesrepublik und den drei Westmächten über die Aufhebung des Besatzungsstatuts wurde am Mittwoch das von den Sachverständigen ausgearbeitete„Bonner Anwendungsprotokoll“ gebilligt. Dieses Protokoll bedeutet praktisch das republik. Die Außenminister faßten in der letzten offen gebliebenen Frage des Protokolls einen Beschluß, der nunmehr von Sachverstän- digen in Vertragsform gebracht wird. Das offene Problem soll dem Vernehmen nach die Stationierung der alliierten Truppen im Bundesgebiet sein. Wenn dieser Punkt, wie erwartet, am Donnerstag geklärt wird, kann das Protokoll am Samstag den Außenmini- stern zur Unterzeichnung vorgelegt werden. Der Bundeskanzler betonte im Verlauf der Verhandlungen die Notwendigkeit einer ge- meinsamen Politik aller westlichen Partner in der Frage der Wiedervereinigung. Wie aus Konferenzkreisen verlautet, begrüßte Aden- auer die Bereitschaft der Westmächte, in gesamtdeutschen Fragen gemeinsam mit der Bundesregierung zu handeln. Die West- mächte wollen die NATO-Partner auffordern, sich ihren Entscheidungen in der Frage der deutschen Wiedervereinigung anzuschließen. „Damit ist erreicht“, so wurde von deutscher Seite erklärt,„daß sich alle Partner für eine Wiedervereinigungspolitik entschließen.“ Für Berlin haben die Westmächte zugesagt, in eine baldige Revision des bestehenden Besatzungsrechtes einzutreten. Wegen der besonderen Verhältnisse in Berlin wird das „Bonner Protokoll“ für die frühere Reichs- hauptstadt nicht zur Anwendung kommen. Obwohl die Bundesrepublik durch das Bonner Anwendungsprotokoll die innere und zußere Souveränität erhält, behalten sich die Westmächte die Handlungsfreiheit in Ueber- einstimmung mit der Bundesrepublik in ge- samtdeutschen Fragen, in bezug auf Berlin und in der Frage der Sicherheit ihrer Trup- pen auf deutscheni Boden vor. Die Auf- hebung des Besatzungsregimes bedeutet unter anderem, daß die alliierte Hohe Kom- mission in Deutschland und die deutschen diplomatischen Missionen in Paris, London und Washington durch Botschaften ersetzt werden, daß jeder Eingriff der Westmächte in die innerdeutsche Gesetzgebung aufhört und daß es keine Kontrolle über die deut- sche Industrie sowie den Devisen- und Außenhandelsverkehr mehr gibt. zu dem„Bonner Protokoll“ gehört noch ein Ueberleitungsprotokoll, das Fragen des Ende der Besatzungszeit in der Bundes- deutschen Eigentums im Ausland, der Repa- rationen und Probleme, die sich aus der Besatzungszeit ergeben haben, regelt. Ferner gehört dazu ein Finanzabkommen, das die Höhe des deutschen Beitrages für die in Deutschland stationierten alliierten Truppen und die Höhe des deutschen NATO-Beitra- ges festlegt. Im NATO-Rahmen soll ferner protokollarisch die rechtliche Stellung der Alliierten Streitkräfte im Bundesgebiet ge- regelt werden. Ein Junktim zwischen der Aufhebung des Besatzungsregimes und dem deutschen Verteidigungsbeitrag besteht nicht mehr. Bei einem erfolgreichen Abschluß der Pariser Konferenz werden am Samstag, um 14.45 Uhr, 14 bis 15 verschiedene Dokumente umterzeichnet werden. Zu ihnen gehören Verträge, Protokolle, Briefwechsel und an- dere Anlagen. Wie ein Sprecher am Mitt- Wochnachmittag mitteilte, werden sie zu- sammen etwa 150 Seiten umfassen. Werden die Besprechungen der vier Mächte über die deutsche Souveränität heute, Don- nerstag, abgeschlossen. Heute beginnt auch die Konferenz der neun Mächte des erwei- terten Brüsseler Paktes. Die Konferenz des NATO-Rates soll programmgemäàß am Frei- tagvormittag beginnen. Einigung über die Saar in Sicht Der Bundeskanzler lud Vertreter der Koalitionsparteien nach Paris ein Von unserem Pariser Korrespondenten Paris. Nachdem in den deutsch- französi- schen Gesprächen von insgesamt acht Stun- den Dauer am Dienstag, die Grundlagen für eine sehr weitreichende deutsch- fran- z6sische Einigung gelegt worden sind, war der Mittwoch vor allem der Arbeit der Fach- leute vorbehalten, die aus den grundsätz- lichen Entwürfen konkrete Abkommen aus- zuarbeiten haben. Vermutlich wird insbe- sondere eine Uebereinkunft über die Saar noch in dieser Woche in Form einer gemein- samen deutsch- französischen Erklärung nie- dergelegt werden, deren Grundgedanken zum Teil später in vertraglicher Form noch ausgearbeitet werden müßten. Wenngleich die Verhandlungen noch in Fluß sind, läßt sich heute schon absehen, daß ihr mutmaßlich positives Ergebnis ein sehr weit gespanntes deutsch- französisches Vertragswerk sein wird, in dem neben einer Allgemeinen Regelung der deutsch- französi- schen Wirtschaftsbeziehungen durch lang- fristige Abkommen auch die Möglichkeiten der deutsch- französischen Zusammenarbeit auf dem Gebiete der Rüstungsproduktion so- wie für die Entschließung unentwickelter Gebiete(Afrika) geregelt werden dürften. Ferner ist an die Bildung eines gemeinsa- men Wirtschafts- und Handelsrates zur För- derung der deutsch- französischen Wirtschafts- beziehungen gedacht; die Bundesrepublik soll erwägen, ihren Ueberschuß innerhalb der Europaischen Zahlungsunion als Kredit für das Wirtschaftsförderungsprogramm des Der Bundestag behandelte qugendfragen CDU: Staatsjugend kann kein Vorbild sein Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Im Zusammenhang mit Anträgen der CDU, Mittel aus dem Bundesjugendplan zu Beginn des Haushaltsplanes auszugeben und im Innenministerium eine selbständige Abteilung für Jugendfragen zu bilden, sowie einem sozialdemokratischen Antrag auf Er- richtung eines Institutes für Jugendfragen diskutierte der Bundestag gestern die allge- meine Jugendpolitik. 5 Sozialdemokratische Sprecher verlangten, man miisse von der Jugendpolitik der Sowjetzone in einigen Dingen lernen und verwies auf die Schulgeldfreiheit. Dazu er- klärte der Abgeordnete der CDU, Seffrin, die Staatsjugend der Sowjetzone könne in deinem Fall ein Vorbild sein. Jeder staatliche Dirigismus müsse vermieden werden. Die Jugendpolitik in der Bundesrepublik müsse darauf Ausgerichtet sein, der Jugend An- zegung und Hilfe zu gewähren, müsse aber im übrigen der freien Initiative Raum lassen. Für die FDP erklärte der Abgeordnete Hübner, daß man die Eigenwilligkeit der Jugend fördern solle. Die J ugend müsse sich nerhalb eines gesetzlichen Rahmens ihr Haus selbst bauen und einrichten können. Als Sprecher des Gesamtdeutschen Blocks Hg sagte der Abgeordnete Kutschera, man solle bei allen Beratungen und Diskussionen die Landjugend nicht vergessen. Die Land- ucht werde zu einer Gefahr, auch einen landwürtschaftlichen Beruf zu ergreifen, weil er innen nicht genug biete. Am Schluß der lebhaften Debatte wurde der sozialdemokratische Antrag an den Ausschuß verwiesen und der Wunsch der nach einer eigenen Abteilung für Ju- Sendtragen im Innenministerium vorläufig zurückgestellt.. Anfrage der Spp zum Röchling-Verkauf wilde) Die Bundestagsfraktion der SPD fall von der Bundesregierung wissen, Was die zu tun gedenke, um den Uebergang der achlingschen Eisen- und Stahlwerke in delklingen(Saar) in ausländischen Besitz zu Na de und die deutschen Eigentums- deckte ien Saargepiet wieder herzustellen. In Ha, Antrage heißt es außerdem, der SFD 5 85 Informationen vor, daß die Verkaufs- en und Entflechtungsbestimmungen Allſierten für die Montanindustrie in 858 Text des modifizierten Deutschland- Ver- des übernommen werden sollten. In einer Weiteren Anfrage hat die Bundestagsfraktion der SpD von der Bundesregierung Auskunft darüber verlangt, welche Entschädigungs- ansprüche zur Wiedergutmachung sie in den Haushaltsjahren 1954/55 und 1955/56 aufzu- rufen gedenke. Die SPD fordert ferner Auf- klärung, warum die Bundesregierung noch keine Rechtsverordnung erlassen hat, um die Ansprüche von Opfern der nationalsozia- listischen Verfolgung nach dem Bundes- ergänzungsgesetz aufzurufen. Zum geplanten Verkauf der Röchling- Werke veröffentlichte die saarländische Ein- heitsgewerkschaft am Mittwoch eine Reso- lution, in der die saarländische Regierung aufgefordert wird, sich bei der französischen Regierung für die Wahrung saarländischer Interessen einzusetzen. französischen Ministerpräsidenten zur Ver- fügung zu stellen. Bei den Gesprächen wurde schließlich auch das Projekt einer Kanalisie- rung der Mosel gestreift. Wie gründlich man dabei zu Werke geht zeigen die Hinzuziehung einer starken deut- schen Industrieabordnung unter Führung des Leiters des Bundesverbandes der deutschen Industrie, Britz Berg, und die Einladung des Bundeskanzlers an die Vorsitzenden der vier Bonner Koalitionsparteien nach Paris. Ins- besondere in den mit dem Saargebiet zu- sammenhängenden Fragen wünscht sich der Bundeskanzler offensichtlich die Zustim- mung aller Koalitionspartner zu sichern. Im einzelnen scheint es bei den Saar- gesprächen darum zu gehen, daß die Wirt- schafts- und Währungsunion mit Frankreich erhalten bleibt, wobei aber auch die Wirt- schaft der Bundesrepublik weitgehend Zu- tritt zu dem Markt an der Saar haben soll. Zur Diskussion steht außerdem die Zulas- sung der deutsch eingestellten Parteien und die Unterstellung des Saargebiets unter ein Kontrollorgan des Europäischen Rats in Straßburg oder der Organisation des Brüs- seler Paktes. Von Bonn aus gesehen (gn. Eig. Ber.) In Bonn beklagt sich die Sozialdemokratische Partei über die ein- seitige Aufforderung des Bundeskanzlers an die Koalitionsvertreter, an den Gesprächen in Paris teilzunehmen. Besonderen Anstoß nimmt die SPD auch an der Mitwirkung des Präsidenten Berg vom Bundesverband der Deutschen Industrie. Die Koalitionsfraktio- nen selbst begrüßen es, daß der Kanzler sich nicht nur auf die beamteten Berater der Mi- misterialbürokratie stützen will. Die Frak- tion der CDU/CSU gab indessen der Meinung Ausdruck, daß auch die Opposition nach Paris eingeladen werden sollte umsomehr, da man den Eindruck habe, daß sich bei der letzten Sitzung des Vorstandes der SPD die Starrheit in den Auffassungen der Sozial- demokraten gelöst habe. Zur Saarfrage nahm lediglich Dr. Deh- 1er FDP) im Pressedienst seiner Partei Stellung. Er wendet sich dabei gegen jede Art der Europäisierung. Es handle sich bei der Bevölkerung an der Saar um einen deut- schen Volksteil, dem man kein Recht auf Separation zubilligen könne. Auch die Wie- derherstellung der demokratischen Freihei- ten könne nicht Gegenstand eines Abkom- mens sein, denn sie sei unverzichtbare Vor- aussetzung für jeden Versuch zu einer Regelung der Fragen zwischen Deutschland und Frankreich. Wenn die Verhandlungen planmäßig verlaufen, Donnerstag, 21. Oktober 1954 Auf den verschiedensten politischen Bühnen bewegt sich der Mannheimer Bundestugsabgeordnete Carlo Schmid(SPD) Als Ver- treter der Bundesrepublił hat er neben acht anderen westdeutschen Abgeordneten auch an einer Axbeitstagung der Interparlamentarischen Union in Florenz teilgenommen, wo mit italienischen Kollegen über Themen der Beziehungen zwiscken der Bundesrepublik und Italien beraten wurde. Bild: dpa Kritik am Landtagswahlgesetz Das Richterbesoldungsgesetz vom Landtag in zweiter Lesung angenommen Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Landtag von Baden-Würt⸗ temberg behandelte am Mittwoch in erster Lesung den Regierungsentwurf des Land- tagswahlgesetzes und überwies ihn nach einer ersten Stellungnahme der Parteien zur Durcharbeitung an den Ständigen Ausschuß. In der Begründung erklärte Innenminister Ulrich, nach der Landesverfassung würden die Abgeordneten des Landtages nach einem Verfahren gewählt, das die Persönlichkeits- Wahl mit den Grundsätzen der Verhältnis- Wahl verbinde. Damit habe der Verfassungs- geber dem Landtag eine klare Weisung für das Wahlverfahren gegeben. Die Regierung sei sich bewußt, daß es ein äußerst schwie- riges Unterfangen sei, diese beiden Prin- zipien zu sinnvoller Geltung und lebendiger Wirksamkeit zu bringen. Sie sei jedoch über- zeugt, mit dem vorliegenden Entwurf ein Wahlverfahren vorzuschlagen, daß allen po- litischen Strömungen und Parteien des Lan- des gleiche Chancen sichere. Ueber den Ge- setzentwurf haben wir in der gestrigen Aus- gabe ausführlich berichtet.) i In der Stellungnahme der Parteien kamen Bedeutung und Schwierigkeit der Materie deutlich zum Ausdruck. Die Abgeordneten waren sich zum größten Teil darüber einig, daß der Regierungsentwurf eine brauchbare Diskussionsgrundlage für die Ausschuß- beratungen bilde, jedoch übten sie mehr oder weniger scharfe Kritik an den Einzel- abschnitten des Gesetzes. Am schärfsten trat das bei den Ausführungen des Sprechers der SPD, Walter Krause(Mannheim) hervor, der sowohl die vorgesehene Landes- liste, als auch die Wahlkreiseinteilung, die Bildung von Ueberhangmandaten und das System der Zweitausteilung im Rahmen die- Zwischen Gesfern und Morgen Die Beratung über die Finanz- und Steuerreform wurde am Mittwoch vom Bun- dlestagsausschuß für Finanz- und Steuer- fragen abgeschlossen. Der Ausschuß hat Bundestagspräsident Dr. Ehlers empfohlen, die zweite Lesung der Gesetzentwürfe auf den 10. und 11. November und die dritte Lesung auf den 12. November anzusetzen. Zur Reform des Beschlagnahmerechtes bei Zeitungen will die Bundestagsfraktion der SPD einen Gesetzentwurf einbringen. Der juristische Sachverständige der Fraktion, Dr. Arndt, erklärte dazu, die bisherige Hand- habung habe dazu geführt, daß Zeitungen und Zeitschriften wegen eines geringfügigen, noch nicht bewiesenen Verdachts in voller Auflagenhöhe beschlagnahmt worden seien. Monate oder Jahre später habe dann ein Verfahren zu einer geringfügigen Strafe oder gar zum Freispruch geführt. Die Einführung der Fünf-Tage-Woche erklärten die Arbeitsminister der Bundes- länder auf einer Arbeitskonferenz in Würz- burg als„ein erstrebenswertes Ziel der Sozialpolitiks. Die Minister sprachen sich außerdem für nur zwei verkaufsoffene Sonn- tage vor Weihnachten aus. In dem Landesverratsprozeß gegen den Düsseldorfer Angestellten Ernst Josef Siebel erkannte der Sechste Strafsenat des Bundes- gerichtshofes auf acht Monate Gefängnis. Fünf Monate Untersuchungshaft werden dem Angeklagten angerechnet, die Vollstreckung des Urteils bei einer vierjährigen Bewäh- rungsfrist ausgesetzt. Siebel wurde für schul- dig befunden, landesverräterische Beziehun- gen zu dem Ostberliner„Institut für wirt- schaftspolitische Forschung“, einer sowjet- zonalen Spionageorganisation, unterhalten zu haben. Die Südweststaat-Frage könne auf Grund des Artikels 29 des Grundgesetzes nicht Wieder aufgerollt werden, betonte erneut der Ministerpräsident von Baden- Württemberg, Dr. Gebhard Müller. Mit dieser Erklärung nahm der Ministerpräsident zu der Absicht des„Heimatbundes Badnerland“ Stellung, beim Bundesinnenministerium ein Volks- begehren über die Neuordnung der Länder- grenzen nach Artikel 29 zu beantragen. Die Schulgeld- und Lernmittelfreiheit an den Schulen von Baden- Württemberg stellte Ministerialdirektor Dr. Christmann vom Stuttgarter Kultusministerium in Aussicht. Nach einem Gesetzentwurf, der jetzt dem Landtag zugeleitet worden ist, sollen die Kosten für die Lernmittel in Höhe von rund 15 Millionen Mark von den Gemeinden auf- gebracht werden. Der Ausfall des Schulgeldes von etwa 20 Millionen Mark soll dagegen das Land aufbringen. Richard Uhlemepyer, der bisherige Prä- sident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, wurde am Mittwoch von der Vollversammlung des Verbandes einstimmig wiedergewählt.. Der Verband der Lands mannschaften Wählte zu seinem neuen Vorsitzenden den Bundestagsabgeordneten der CSU, Dr. Georg Baron von Manteuffel-Szoege, der damit Dr. Lodgman von Auen ablöst, der auf eine weitere Kandidatur verzichtete. Deutschen Reisenden in Oesterreich, die ohne Visum in den sowjetischen Bereich Wiens einreisen wollen, soll, wie am Mitt- woch aus Wien verlautete, im Auftrag der russischen Bezirkskommandantur der Auf- enthalt untersagt werden. Auch in der so- Waetischen Zone Niederösterreichs machen die Ortskommandanturen deutschen Staats- angehörigen, die ohne Visum in die Zone einreisen, Schwierigkeiten. Das endgültige Wahlergebnis der Volks- kammerwahlen in der Sowjetzone wurde am Mittwoch von der kommunistischen Wahl- leitung bekanntgegeben. Danach sollen 99,46%% der abgegebenen Stimmen auf die Einheitsliste der Kommunistischen Natio- nalen Front entfallen sein. Eine deutsche Mitgliedschaft in der NATO wurde vom dänischen Parlament, dem Folketing, mit großer Mehrheit befür- Wortet. Zugleich wurden die Beschlüsse der Londoner Konferenz gebilligt. Zum Ritter des Hosenbandordens machte Königin Elisabeth II. von England den bri- tischen Außenminister Eden unmittelbar vor seiner Abreise zu den Pariser Bespre- chungen. Der Außenminister heißt damit in Zukunft Sir Anthony Eden. Schwere Zwischenfälle ereigneten sich am Mittwoch in der Stadt Haidon in Viet- nam, die noch von den französischen Unionstruppen besetzt ist. Eine große Men- schenmenge versuchte den Abtransport von französischen Straßenbaumaschinen nach Haiphong zu verhindern. ses Gesetzes kritisierte. Im übrigen bezeich- nete er das Gesetz als viel zu kompliziert, Krause schlug die Einteilung des Landes in 60 Wahlkreise vor. Der Sprecher der CDU, Franz Gog, be- dauerte, daß das Prinzip der Mehrheitswahl nicht noch besser zum Durchbruch komme, bezeichnete jedoch gleichzeitig eine kleinere Landesliste als notwendig. Er erhob eben- falls Bedenken gegen die Zweitausteilung der Sitze. 74 Wahlkreise bezeichnete er als die Mindestzahl. Als Sprecher der FDP/DVP bejahten die Abgeordneten Vortisch und Dornes den Re- Sierungsentwurf, sprachen sich für die Lan- desliste aus, lehnten jedoch ebenfalls Ueber- hangmandate ab, da sie zu einer erheb- lichen Vermehrung der Abgeordnetensitze führen könnten. Das Richterbesoldungsgesetz wurde in zweiter Lesung mit großer Mehrheit ange- nommen. Innnenminister Ulrich unterrich- tete ferner die Abgeordneten davon, daß die Landesregierung beschlossen hat, den Hilfs- bedürftigen und Minderbemittelten auch in diesem Jahre eine Weihnachtsbeihilfe in etwa der gleichen Höhe wie im Vorjahre auszahlen zu lassen. Trauerfeier in Kiel für Friedrich-Wilhelm Lübke Kiel.(UP) Vertreter des öffentlichen Le- bens aus dem ganzen Bundesgebiet nahmen am Mittwoch in einer Trauerstunde von dem am 16. Oktober verstorbenen früheren Schleswig- holsteinischen Ministerpräsidenten Friedrich- Wilhelm Lübke Abschied. In einer Ansprache sagte Bundespräsident Theodor Heuss, der Heimgang Lübkes habe ihn be- sonders ergriffen. Lübke. der vom Schiffs- jungen bis zum höchsten Repräsentanten des Landes aufgestiegen sei, sei im Grunde seines Herzens ein„echter deutscher Romantiker gewesen. 5 1 0 An der Trauerfeier nahmen auch Bundes- ratspräsident Altmeier. Bundestagspräsident Ehlers sowie Vizekanzler Blücher für den in Faris weilenden Bundeskanzler teil,. Außer- dem wurden dem Verstorbenen die Fhrun- gen der Minister präsidenten und Minister zahlreicher Bundesländer, der Vertreter der Bundesbehörden und der öffentlichen Ver- bände und Organisationen zuteil Neue Regierung in Finnland gebildet Helsinki.(UP) Die finnische Regierungs- krise ist am Mittwochabend nach sechs- tägiger Dauer beigelegt worden. Der Führer der Agrarpartei, Urho Kekkonen, legte Staatspräsident J. K. Paas iki vi eine Ka- binettsliste vor, die aus sieben Sozialdemo- kraten und sechs Agrariern besteht. Kekko- nen hat damit sein fünftes Nachkriegskabi- nett gebildet. Die Sozialdemokraten gehören nunmehr zum dritten Male seit Kriegsende einer Regierung Kekkonen an. Die Beilegung der Krise wurde dadurch ermöglicht, daß die Agrarier, die bereits die am 14. Oktober zurückgetretene Regierung Toerngreen mit den Sozialisten und der schwedischen Volkspartei gebildet hatten, auf einen Ministerposten verzichteten und dafür die Besetzung der Posten des Mini- sterpräsidenten und des Außenministers übernahmen. tuelle freilich ausgenommen, denn er Sanz Wirtschaftler. Meine Fragestellung Seite 2 MORGEN Donnerstag, 21. Oktober 1954/ Nr. 248 — Donnerstag, 21. Oktober 1954 Der Milchpreis an der Saar Noch für Ende dieser Woche wird eine deutsch- französische„Grundsatzerklärung“ über die Saar in Aussicht gestellt. Adenauer führte den hoffnungsvollen Verlauf des Pariser Gesprächs scherzhaft auf die gute Landluft zurück, in der es stattfand. Alle Problematik hat sich indessen darin nicht verflüchtigt. Der Bundeskanzler muß davon ausgehen, daß in der Saarfrage er es mit einem schwierigen Parlament zu tun hat. Es liegen da schon einige Resolutionen des Bun- destags als Richtlinien vor, und die Koali- tionspartner haben ihren bestimmten eige- nen Willen. Darum hat der Kanzler die Vor- sitzenden der vier Regierungsfraktionen und den Vorsitzenden des Außenpolitischen Aus- schusses im Bundestag nach Paris gebeten. Er will sie wohl nicht nur an Ort und Stelle hören, sondern sie auch gleich verpflichten. Wenn er sie alle vier, oder auch nur einige von ihnen, festgelegt hat, kann er nach den deutschen parlamentarischen Erfahrungen auch mit einer Bundestagsmehrheit rechnen. Dieses Verfahren, bei internationalen Verhandlungen auch das innenpolitische Ge- spräch ins Ausland zu verlegen, ist neu; aber es ist nicht schlecht. Auch Dr. Dehler, von der FDP, der vor kurzem so bitter den Bon- ner Regierungsstil kritisierte, dürfte daran nichts auszusetzen haben. Offen bleibt, wie es sich bewährt, was es ergibt. Denn die Spannweite der deutschen Ansichten zum Sasrproblem ist weit. Sie reichen von der Memung: es lohnt sich nicht, wegen der Saar das deutsch- französische Verhältnis zu belasten bis zu der unabdingbaren Erklä- Turig: deutsch ist die Saar immerdar. Da- Zwischen gibt es Hilfskonstruktionen, wie die Bereitschaft, Frankreich weitestgehend in Seinen wirtschaftlichen Interessen entgegen- zukommen, aber staatsrechtlich keine Ron- Zesslonen zu machen, Nicht weniger schwie- rig ist die Sache für Frankreich, das den wirtschaftlichen Anschluß des Saargebiets 3 als einzigen Krliegserfolg betrach- „ Damit ist zur Genüge gesagt, wie schwer es ist, eine heute als endgültig zu bezeich- nende Lösung zu finden, die alle Teile voll befriedigt. Sie kann kaum im Ziehen euer Grenzen bestehen, vielmehr in der Verwirklichung der alten. Erwarten können Wir daher auch von diesem Pariser Ge- Sprach nur etwas, was vorerst als Proviso- Tum bezeichnet werden muß. Dabei vermag Allerdings niemand zu Prophezeien, wann und ob überhaupt jemals, die Vertröstung auf einen echten Friedensvertrag sich er- Füllt. Das Provisorium muß also den Streit- Segenstand für lange Zeit begraben. Die früher versuchte„Europäisierung“ des Saargebiets setzte voraus, daß die Bil- dung Vereinigter Staaten von Europa zu- mindest als politisches Zukunftsziel am Horizont sichtbar blieb. Sie scheint jetzt aber in weitere Ferne gerückt. Statt dessen hat man nun offenbar unter dem Einfluß des Wirtschaftstachmannes Mendes-France von den niichternen Realitäten her begonnen. Eine Kontferenzanekdote erzählt zum Bei- Spiel, daß der französische Ministerpräsident den Bundeskanzler nach dem Milchpreis in Deutschland gefragt habe, wobei weder der Kanzler noch sein Staatssekretär hätten Ant- Wort geben können. Das will heißen,— und andere Berichte bestätigen das—, man hat vor der Erkennt- nis gestanden, daß sich Grenzen nicht durch Politische Wunschbilder verwischen lassen sondern nur durch eine Angleichung des Wirtschaftlichen und sozialen Standards. Wenn außerdem fürs erste die demokrati- schen Freiheiten an der Saar wiederherge- Stellt würden, wären wir schon ein Stück Weiter, auch unabhängig davon, welche Fahne in Saarbrücken gehigt wird. Die Wäh- rungs- und Wirtschaftsunion mit Frankreich Wird nämlich, so wie es aussieht, bestehen bleiben, aber man kann schließlich auch im Bereich deutscher Sprache und deutscher Kultur aufwachsen, seine Milch und seine Brötchen aber in französischen Francs be- zahlen. Wenn dann eines Tages diesseits und jenseits der Zollgrenze die Milch(und alles andere) den gleichen Preis hat, läßt sich leichter auch über Europa sprechen. E. K. —— eee. Frankreichs Plan für ein Rüstungspool Bonner Kommentar: Die Marktwirtschaft darf nicht ausgehöhlt werden Bonn, im Oktober Die Rüstungskontrolle und ein gemein- sames Rüstungsamt der Partnerstaaten des Brüsseler Paktes sind zwei der Haupt- anliegen Frankreichs in den Diskussionen um die endgültige Ausgestaltung der Brüs- seler Paktorganisation. Was bisher aus den Verhandlungen der Sachverständigen an Ein- zelheiten nach Bonn gedrungen ist, läßt auf kolgende Konzeption Frankreichs schließen: Das Rüstungsamt soll nicht nur Kontroll- befugnisse haben, sondern auch bestimmte Koordinierungsaufgaben auf rüstungswirt- schaftlichem Gebiet erfüllen, die einen ge- wissen supranationalen Zug in die Brüsseler Konstruktion hineintragen würden. Die Län- der des Brüsseler Paktes sollen nach diesen Vorstellungen ihre Rüstungs wirtschaft unter dem Prinzip einer möglichst vollkommenen Arbeitsteiligkeit nach dem Gesichtspunkt des besten Standortes und der Ausnutzung vor- handener Kapazitäten gemeinsam organi- sieren. In den interessierten Kreisen der Bundes- hauptstadt sind die Meinungen über diese Pläne sehr unterschiedlich. Die Franzosen hätten damit nichts anderes im Sinn, als einen weiteren Bereich der deutschen Wirt- schaft unter ihre Kontrolle zu bekommen, sagen die einen. Ein Rüstungspool wäre eine europäische Lösung und jede europäische Lösung in der Verteidigungsfrage müsse be- grüßt werden, sagen andere. Daneben steht dle Besorgnis, daß ein Rüstungspool diri- gistische Elemente in die markt wirtschaft- liche Ordnung der Bundesrepublik herein- tragen könnte. Die Sorge, daß die deutsche Wirtschaft keine Kanonenaufträge abbekommen würde, spielt bei den deutschen Erwägungen keine Rolle, Keine Firma ist darauf versessen, Ka- nonen und Panzer zu bauen. Nachrichten- geräte, optisches Gerät, Ausrüstung aller Art, vlelleicht bestimmte Fahrzeuge, klelnere Kriegsschiffe, das würde der deutschen Wirt- schaft als Beltrag zur Aufrüstung eher recht sein, und Frankreich wäre beruhigt, daß man in Deutschland keine Kanonen baut. Eine Bedingung allerdings ist von der deut- schen Wirtschaft für diesen französischen Plan schon angemeldet worden: die Bundes- republilæ muß dann auch das Recht erhalten, sich mit Kapital und Arbeitskräften, wenig- stens Ingenieuren und Facharbeitern, an Rüstungsprojekten hinter der„Pulverlinie“ 21 beteiligen. Die deutsche Industrie sollte die Möglichkeit haben, in Nordafrika ge- meinsam mit Frankreich und den anderen Partnern Werke zu bauen und so an den gemeinsamen Anstrengungen der Rüstung teilzunehmen. Käme Frankreich diesem Wunsche nach, dann würden auch jene Vorwürfe enkkräf- tet, die gegen die Montanunion immer wie- der erhoben werden: daß nämlich— wenn auch ohne Zuständigkeit und Einflußmög- Uchkeft der Hohen Behörde— das Ausland immer neue Beteiligungen im Ruhrgebiet erwirbt, während es der Bundesrepublik nach nationalen Bestimmungen anderer Partnerländer nicht in gleichem Maße er- laubt ist, sich dort zu beteiligen. Frankreich zeigt zu diesem Zugeständnis Bereitschaft; man kann sogar den Eindruck gewinnen, daß die deutsche Beteiligung hinter der„Pulver- linie“ erwünscht ist. Ganz entscheidend hängt eine deutsche Zustimmung zu diesem Plan davon ab, ob die Marktwirtschaft durch einen übernatio- nalen Dirigismus für die Rüstungswirtschaft ausgehöhlt wird oder nicht. In Bonn hört man jedenfalls die Auffassung, daß die Aus- schreibung der Aufträge sowie ihre Ver- teilung unter markt wirtschaftlichen Ge- sichtspunkten und daß die Handhabung not- wendiger Lenkungsmaßnahmen für den Be- reich der reinen Waffenproduktion so frei- heitlich, so zivilistisch und so unbürokra- tisch wie möglich abgewickelt werden würde. Eckhard Budewig Die Innenpolitik soll nicht Stiefkind sein Die Koalition entwirft ein Programm für die Gesetzgebung Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Das Kanzler-Amt hat den einzelnen Ressorts und den Bundes- tagskfraktionen drei Gesetzgebungslisten zu- geleitet, die mit dem Ziel aufgestellt wur- den, in diesem Jahr der Innenpolitik in der gesetzgeberischen Arbeit eine stärkere Posi- tlon zu geben, als das in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. Am Schluß der Be- ratungen über diese Listen soll die Auf- stellung eines gemeinsamen„innenpoliti- schen Programms“ der Koalition stehen. Man rechnet mit einem Abschluß dieser Ar- beiten bis Ende Oktober. Die drei Gesetzgebungslisten umreißen folgende Hauptgeblete: 1. Gesetze mit unbe- dingtem Vorrang; 2. weitere vordringliche Gesetze; 3. Gesetze, die mit der Ratiflzie- rung des Brüsseler Paktes notwendig wer- den. Bei den Gesetzen der dritten Gruppe stehen folgende sechs Vorschläge an: a) Grundgesetzergänzung, insbesondere hin- sichtlich des Oberbefehls und der lands- mannschaftlichen Gliederung der Streit- Kräfte; b) Wehrgesetz; e) Freiwilligengesetz; d) Bundesleistungsgesetz; e) Landbeschaf- kfungsgesetz und f) Schutzpereichsgesetz. An der Spitze der Gesetze mit absolutem Vorrang stehen die Sozialreform, die Mit- Zusammenarbeit„von unten her“ Zum zweiten Male Europäischer Gemeindetag Venedig, im Oktober. Der Rat der Gemeinden Europas RGE, der gegenwärtig in Venedig den zweiten Europäischen Gemeindetag abhält. hat sich in der kurzen Zeit seines Bestehens zu einer Organisation entwickelt, deren Stimme nicht mehr zu überhören ist. Am 28. Januar 1951 wurde in Genf die Gründung des Rates der Gemeinden Europas durch ein Komitee aus 49 Vertretern Frankreichs, Deutschlands, der Schweiz, Italiens, Belgiens, Hollands, Luxem- burgs und der Saar vollzogen. Als erste deutsche Stadt trat im März 1951 Ravensburg Als Mitglied bei. Jetzt umfaßt der Rat der Gemeinden Europas einen Mitgliederstand von über 50 000 Städten. Gemeinden, Ge- meindeverbänden und Einzelmitgliedern in ganz Europa. Die Aufnahme als Mitglied ist nicht von der Größe einer Gemeinde abhän- gig; dem Bürgermeister eines kleinen Dorfes stehen die gleichen Rechte zu wie dem Ober- haupt einer Millionenstadt. Gerade hierin sieht der Rat einen Ansatzpunkt zu beson- ders ersprießlicher Arbeit. Seinen Sitz hat dieser Verband am Genfer See im„Haus der Gemeinden Europas“. Ein ständiger General- delegierter befindet sich in Paris. In den einzelnen Staaten sind Landessekretariate ins Leben gerufen worden. Die ursprüngliche Konzeption war ledig- lich, auch vom kommunalen Standpunkt aus die gemeinsamen Probleme Europas anzu- Packen, Sehr bald folgten konkrete Ziel- setzungen. Hierbei steht die Wahrung der Gemeindefreiheiten im Vordergrund. So wurde unter maßgeblicher Mitarbeit der deutschen Delegation am 1. Februar 1953 in Palermo eine„Europäische Charta der Ge- meindefreiheiten“ aufgestellt und am 18. Ok- tober 1983 auf dem ersten Europäischen Ge- meindetag in Paris proklamiert. In ihr heißt es, daß die Gemeindefreiheiten in den Staats- verfassungen garantiert sein müßten. Bei Uebergriflen staatlicher Behörden solle die Entscheidung eines unabhängigen hohen Ge- richtshofes angerufen werden können. Die Anwendung der Charta in den Ländern soll durch eine zukünftige europäische Verfas- sung gesichert werden. Eine„Kammer der Gemeinden Europas“ ist geplant. In Venedig befaßt man sich unter anderem mit der Gründung einer europkischen Kredit- gemeinschaft in Form einer Körperschaft (Institut für internationalen Kommunal- Kredit), Hierüber sind den Parlamenten der einzelnen a unterbreitet worden, Ferner wird man sich mit den Beziehungen des Rates zu den ver- schiedenen internationalen Organisationen beschäftigen.(dpa) Staaten Gesetzesvorschläge bestimmung bei FHoldinggesellschaften, die Altersversorgung für das deutsche Hand- Werk, das Gesetz zuf Verbesserung der Agrarstruktur und zur Sicherung landwirt- schaftlicher Betriebe; dann die Maßnahmen zur Verkehrsreform und zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr; ferner das Wohnungsbau- und Familienheimgesetz, so- wie das Bundesmietengesetz. Wichtig sind in der ersten Liste ferner das Bundeswahl- gesetz, die Gesetzgebung über den zivilen Luftschutz, das Gesetz zur Reform des Bun- desverfassungsgerichtes und dle Finanz- und Steuergesetze, die zu den Reformplänen des Bundesflnanzministers gehören. Die ersten Rekruten soll der Jahrgang 1936 oder 1935 stellen Bonn.(gn.-Elg.-Ber.) Die Arbeit des Bun- destagsausschuß für europäische Sicherheit konzentriert sich gegenwärtig in erster Linie auf die Fragen der parlamentarischen Kon- trolle und des„inneren Gefüges“ kommender deutscher Truppen. In nächster Zeit soll der zuständige Referent des Amtes Blank, Graf Baudissin, dort die Ueberlegungen seines Amtes zu diesen Fragen vortragen, Als erster Rekrutenjahrgang wird nicht, wie vor einiger Zeit berichtet, der Jahrgang 1938, sondern Wahrscheinlich der Jahrgang 1936 oder 1935 für die achtzehnmonatige Dienstpflicht in Frage kommen, verleutet von zuständiger Seite in Bonn. Man nimmt hier an, daß der Prozeß der Ratifizierung der verschiedenen Verträge, die in Paris zur Verhandlung stehen, kaum vor Mitte des nächsten Jahres abgeschlossen sein kann. Mit den ersten Ein- berufungen wäre dann frühestens 1956 zu rechnen. Nach Informationen erwartet man, daß aus dem Jahrgang 1936 etwa 240 000 Taugliche zur Verfügung stehen werden. Die Auffüllung bis zu der vorgesehenen Stärke von etwa 500 000 Mann ist aus den noch nicht Alisgebildeten Jahrgängen von 1928 bis 1934 beabsichtigt, die aber nur zu sechsmonatigen Ausbildungslehrgängen herangezogen wer- den sollen. Die Sowiets wollen Einzelfälle nachprüfen Gustav Heinemann berichtete darüber im Internationalen Presseklub Heidelberg.(E. B.-Eig. Ber.) Ein deutscher Besucher in Moskau sei erschüttert. daß die Bundesrepublik dort einen„weißen Fleck“ darstelle, und kein einziger irgendwie ge- arteter westdeutscher Vertreter anzutreffen sel, etwa vom Roten Kreuz. der Presse oder der Wirtschaft, äußerte Präses Dr. Dr. Gu- stav Reinemann am Mittwoch im Inter- nationalen Presseklub Heidelberg während einer zweistündigen Aussprache. Zum Schicksal der verurteilten deutschen Gefan- genen, der Zivilinternierten und Spezial- arbeiter sei ihm gesagt worden, bei Unklar- heiten über die Anwendung der sowietischen Amnestiegesetze werde man alle namentlich genannten Einzelfälle nachprüfen. Nach sei- ner Meinung müsse nunmehr ausprobiert werden, ob sich die Sowjets dabei an ihre eigene Gesetzlichkeit halten. Dazu sei es Aber erforderlich, daß das westdeutsche Rote Kreuz einen ständigen Kontakt in Moskau unterhalte, der bisher verhindert wurde., Der- artige Einzelfragen seien noch niemals an SoWjetische Stellen herangetragen worden. Die USA seien nach seinem Eindruck die- jenige der westlichen Besatzungsmächte, Welche die deutsche Wiedervereinigung„am echtesten“ wolle. Jedoch bestehe in Washing ton keinerlei Vorstellung darüber, auf wel- chem Wege das geschehen könne. Er glaube, daß die amerikanische Deutschland-Politik in ungewöhnlichem Maße auf die Person von Bundeskanzler Dr. Adenauer eingestellt sei, denn am häufigsten habe man ihm in den SA die Frage gestellt, wer die Nachfolge des Kanzlers übernehmen werde. Er habe regelmäßig geantwortet:„Niemand“, weil die Amerikaner es dann wieder mit dem deut- schen Volk zu tun haben würden und es darauf ankomme, wer sich als dessen Ver- treter herauskristallisiere. Heinemanm sprach auch über die Welt- kirchenkonferenz von Evanston und über die Situation der orthodoxen Kirche in der So- Wietunion,(Siehe auch Lokalseite). Nur ein Fehler? Der Kultusminister von Rheinland-Pfalz, Dr. Albert Finck, ist ein gewiegter Routinier in der Abwehr von Angriffen gegen sein Ministerium wegen mangelnder konfessio- neller Toleranz. Die seit dem Streit um die Konfessionsschulen in Rheinhessen vergif- tete Atmophäre hat ihm reichlich Gelegen- heit geboten, sich darin zu üben. Wenn er einmal aus dem Konzept kommt, dann will das viel heißen. Und doch ist das geschehen, als er dieser Tage den mehr als unglück⸗ lichen Brief einer Beamtin seines Ministe- riums, der Frau Regierungsdirektor Dr. Helene Rothländer, an einen Spätheim- kehrer vertreten mußte. Der Empfänger, der 35jährige Robert Geimer aus Schifferstadt, war 1953 heimgekehrt und hatte, wie er selbst schreibt, nach den acht Jahren in Rußland keine Ahnung von den„neuen deutschen Verhältnissen“. 1944 war er als Katholik mit einer Protestantin evangelisch getraut worden. Er begann seine Lehreraus- bildung an der katholischen pädagogischen Akademie Landau, wurde aber nach dem ersten Semester vom Direktor der Anstalt zu der Erwägung angehalten, ob er sein Studium nicht besser an der evangelischen Akademie in Kaiserslautern fortsetzen wolle. Er richtete darauf— mehr privat— eine Anfrage an die Frau Regierungsdirektor, mit der er seinerzeit seine Berufspläne be- sprochen hatte. Aus Mainz erhielt er bald darauf, mit amtlichem Briefkopf und Aktenzeichen hochofflziell, eine erstaunliche Kunde:„Als Katholik mußten Sie wissen, daß Sie sich durch die Nichtbeachtung der Ehevorschrif- ten der katholischen Kirche von ihr distan- zlert haben. Diese Tatsache, die für Ihre Einstellung als Lehrer entscheidend ist, haben Sie uns beim Eintritt in die Akade- mie verschwiegen.“ Es folgte dann der Be- scheid, daß er zwar gegebenenfalls zur Ab- schlußgprüfung zugelassen, aber keiner Be- Zirksregierung im Land zur Anstellung als Lehrer vorgeschlagen und empfohlen werden könne, und daß ihm anheimgestellt werde, sich in einem anderen Bundesland um Ein- stellung in den Schuldienst zu bemühen. Der Minister war schlecht beraten, als er bei dieser Sachlage den Versuch machte, die Dinge in ein erträglicheres Licht zu rücken. Seine Version war nicht einmal den Batzen wert, den das Sprichwort einer guten Aus- rede zubilligt: Bei mehreren 100 Briefen, die das Ministerium täglich verließen, könn- ten sachliche Fehler schon mal vorkommen, Entbehrte der Brief sachlich wirklich 80 „jeder Grundlage“, wie es der Minister dar- stellte? Seine Berichtigung nämlich lief dar- auf hinaus, daß Geimer„grundsätzlich“ zwar hätte Lehrer werden können, daß er aber für die Erteilung von Religionsunter- richt nicht in Frage gekommen wäre. Das hätte, so gestand Dr. Finck zu, eine Anstel- lung an einer Konfessionsschule in der Pra- xis unmöglich gemacht. Simultanschulen seien aber in Rheinland-Pfalz in der Min- derzahl, so daß auch hier eine Anstellung schwierig gewesen wäre. Nur auf diese Schwierigkeiten, so unterstellte der Minister Wohlwollend, habe die Beamtin wohl Kin- Weisen wollen. Nur eine menschenfreund- liche Warnung also, die sich schamflaft Hin⸗ ter einer eisigen Form verbarg, und die mit krassen Worten dasselbe sagte, was der Mi- nister abgemildert zugestand. Der Heimkehrer Geimer hat es inzul- schen vorgezogen, seine Ausbildung in Hes- sen fortzusetzen. Er soll nicht der einzige sein, der gegangen ist Wolfgang Feucht(Mainz) * Die SPD-Fraktion im rheinland-pfälzi- schen Landtag hat laut UP am Mittwoch in einer großen parlamentarischen Anfrage das Verhalten des Kultusministers ver- urteilt und die Landesregierung ersucht, ein- deutig von„solchen Praktiken abzurücken.“ Die Landesregierung soll Auskunft darüber geben, ob sie bereit sei, auf allen Gebieten der Verwaltung die im Grundgesetz festge- legten Persönlichkeits- und Gleichheitsrechte zu gewährleisten. Zu der Explosion in Bitburg betonten am Mittwoch die Dienststelle Blank in Bonn und die Landesregierung von Rheinland- Pfalz, entgegen einer Verlautbarung der französischen Hohen Kommission, daß die deutschen Sicherheits bestimmungen weder beim Bau noch bei der Bemessung der in Bitburg explodierten Tankanlage beachtet worden seien. Die Holländer haben nichts vergessen Sie sagen„ja“ zu den Londoner Beschlüssen, aber sie trauen den Deutschen nicht Rotterdam, im Oktober. In Holland hatte ich das, was Friedrich der Große„Fortune“ nannte und was nicht nur Generäle, sondern auch Journalisten brauchen. Wenigstens äußerlich betrachtet. Denn innerhalb von drei Tagen kam ich mit Sehr vielen Menschen aller Stände und Be- rufe in Berührung, und zwar auf die an- genehmste Art, Mein Vetter George war eben aus New Vork heimgekehrt. Ein jun- Ser, tüchtiger, lebhafter Mensch, Teilhaber eines großen Expeditionshauses im Rotter- damer Hafen,. Vom Matrosen bis zum Ka- HPitän, vom Docker bis zum Prokuristen, vom Handlanger bis zum Ingenieur kennt er alle Welt, Politiker, Journalisten und Iatellek- ist Was sagen die Holländer zum Ergebnis der Londoner Konferenz?— interessierte ihn. Da er fast drei Monate in den Vereinigten Staaten gewesen war, wollte er selbst gern Wissen, was seine Landsleute über die jüng- sten Ereignisse dachten. Im Motorboot und im Auto durchstreiften wir darum gemein- sam die großartig- unheimliche Industrie- landschaft des drittgrößten Hafens der Welt, und unter der goldenen Herbstsonne das liebliche Land, von Rotterdam bis Amster- dam, seine anziehenden und emsigen Städte. Glück hatte ich nicht nur, weil ich so viele Menschen sprechen konnte, sondern auch darum, weil es ein Holländer war, der seinen Landsleuten die Fragen stellte, die ich ihnen stellen wollte, und sich zugleich, Wo meine Kenntnis der Landessprache nicht ausreichte, als Dolmetscher bewährte, Aber es War, wie gesagt, nur äußerlich betrachtet Glück, Denn als wir am dritten Tage die Bilanz aus dem zogen, was wir gehört hat- ten, waren wir recht enttäuscht,„Lauter Gemeinplätze“, meinte George. Mein Ein- Wand, dag in der Politik und auch sonst Gemeinplätze und Wahrheiten oft identisch sind, konnten ihn nicht darüber hinweg⸗ trösten, daß die Holländer, wie er sagte, „so uniform denken“, Nur in religiösen Fra- gen, meinte er, sei man in Holland verschie- dener Meinung; in politischen, vor allem außenpolitischen, bilde sich stets rasch eine sozusagen allgemeinverbindliche Ansicht. Was hatten wir gehört? Daß man sich langsam und schwer zu der Ueberzeugung durchgerungen hatte, die Europäische Ver- teidigungsgemeinschaft sei eine vernünftige Lösung. Darum war man enttäuscht, als de- ren Verwirklichung am Widerstand der Franzosen scheiterte. Man tadelt Frankreich, man mißtraut Mendès-France. Vor allem die Seeleute haben keine allzugute Meinung von den Franzosen. Die Londoner Lösung sei ein Ersatz, eine Verwässerung. Sie habe vor allem den Nachteil, daß sie die Kontrolle der deutschen Rüstungen erschwere, Doch das sprachen die meisten unserer Partner nicht offen aus. Denn die Holländer sind überaus höfliche Menschen, von einer küh- len und zurückhaltenden Höflichkeit, die an die der Engländer erinnert. Zum Unterschied von dem, was ich in anderen Ländern er- lebt habe, vergaßen sie im Gespräch mit mir nie, daß ich ein Deutscher bin, Sie sag- ten darum nicht„Kontrolle der deutschen Rüstungen, sondern„internationale Rü- stungskontrolle“. Was sie damit meinten, war trotzdem klar. Leuten, die grundsätzlich gegen eine deutsche Wiederaufrüstung sind, waren wir nicht begegnet.„Aber“, sagte Reeder, George,„das kommt daher, daß die, die 80 denken— und allzu selten sind die nicht—, das nie in deiner Gegenwart sagen würden.“ Nicht einmal das Wort von der neuen deut- schen Armee als einem„notwendigen Uebel“, das ich sonst so oft zu hören bekam, fiel mir gegenüber. Ein Docker, ein sehr gro- ber Klotz, sagte einmal:„Sie wissen, Myn- heer, daß wir mit den deutschen Soldaten viel Aerger gehabt haben., worauf ein anderer Hafenarbeiter, der dabei stand, das Gespräch auf ein Schiff ablenkte. das gerade einlief. Nicht nur im Deutschen lügt man ein wenig, wenn man höflich ist womit ge- wig nichts gegen diese in unserer Zeit 80 selten gewordene Tugend gesagt sein soll), aber wir mußten feststellen, daß wir von unseren Partnern zwar keine Lügen, aber nur einen Teil der Wahrheit gehört hatten. Zum Glück— oder soll ich sagen: zum Unglück?— hörten wir dann abends im Fa- milienkreis, in Georges ausgedehnter Ver- wWandtschaft, den anderen Teil der Wahr- heit, den unerfreulichen. Ich würde meine Pflicht versäumen, wenn ich meinen Lesern vorenthielte, was mir P., ein einflußreicher ein sehr gebildeter und kluger Mann, der übrigens eng mit der deutschen Wirtschaft zusammenarbeitet und auch sonst viel in der Welt herumkommt, an jenem Abend sagte.„Die Deutschen“, meinte er, „Teisen jetzt wieder viel. Sie werden überall höflich aufgenommen, auch weil sie eine gute Kundschaft sind. Alle Arten von Deut- schen reisen, die angenehmen und die un- angenehmen. Und aus dem Umstand, daß man ihnen höflich begegnet, schließen sie mehr oder weniger, daß sie beliebt sind. Es hat keinen Sinn, zu verschweigen, daß sie unbeliebt sind. In ganz Westeuropa, Irland und Spanien vielleicht ausgenommen. Keine der westeuropäischen Nationen hat verges- sen, Was sie selbst schon völlig vergessen haben: den Nationalsozialismus, Und die Holländer am allerwenigsten. Keiner von uns. Zum Beispiel gibt es auch bei uns Leute, die nicht gerade judenfreundlich sind. Aber als die Nazis kamen und an vielen Orten Schilder anbrachten mit der Auf- schrift„Juden unerwünscht!“— das war, bevor sie anfingen, die Juden in Lager zu verschleppen—, da war ganz Holland em- pört. Sie wissen, daß in diesem Sommer in Holland da und dort Schilder zu sehen wa- ren mit der Aufschrift„Deutsche un- erwünscht“. Die Regierung hat pflichtgemäß dagegen protestiert. Aber fast alle Hollän- der haben ihren Spaß daran gehabt. Deutsche sind trotzdem nirgends behelligt worden. Als ich im Sommer in Baden- Baden war, las ich in einer dortigen Zei- tung,„die Volltrunkenheit ganzer Reise- gesellschaften“— man hat jetzt bei euch seltsame neue Worte!— und„das Absingen unpassender Lieder“ hätten die Holländer verbittert. Unter den unpassenden Liedern War auch das Horst-Wessel-Lied. Man kann das, was die Holländer über die deutsche Wiederaufrüstung denken, nur dann richtig verstehen, wenn man diese Stimmungen kennt, sich nicht darüber täuscht. Es hat die Holländer ungeheure Mühe gekostet, sich an den Gedanken einer neuen deutschen Armee zu gewöhnen. Sie sind nun davon überzeugt, daß die Deutschen fr die Ver- teidigung der westlichen Welt unentbehrlich sind. Aber sie hätten deutsche Soldaten- Weiß Gott!— gerne entbehrt. Das„deutsche Wunder“, wie man so sagt, hat wohl Be- wanderung, aber keine Liebe erweckt. Und Wenn die Gebildeten, überhaupt Menschen, die herumkommen, auch wissen, daß es in der Bundesrepublik echte Demokraten gibt, Leute, die ernstlich ein neues Deutschland Wollen, die Masse traut euch nicht. Als ich dieser Tage einem meiner Angestellten er- zjählte, welche Stellung eure SpD zu den Londoner Beschlüssen einnimmt, antwortete er mir:„Aber das haben die Sozialdemo- kraten doch mit dem Adenauer abgekartet, damit wir glauben sollen, nicht alle Deut- schen seien Militaristen.“ Ich gebe zu, Wir müssen über solche Vorurteile, über viele Vorurteile hinwegkommen, aber leicht Wir das nicht sein.“ 5 Niemand der Anwesenden widersprach, im Gegenteil. Aber einig war man sich auch darüber, daß, wie die Dinge nun einmal lie- gen, die Londoner Lösung„nicht die schlech- teste ist“. Vor allem, sagte man, weil die Engländer daran beteiligt sind. Denn so sehr die Holländer uns miß trauen, so sehr ver- trauen sie den Engländern. Wenn die Eng- länder wollen, wird ihre Stellung im zukünf- tigen Europa sehr stark sein, denn Fran- zosen, Belgier, Holländer sehen in ihnen den besten Schutz gegen eine deutsche Hegemo- nie, vor der sie sich alle fürchten, Aber wer- den die Engländer wollen? Das scheint mir unter den Fragen, die ich ihnen stellen möchte, wenn ich in nächster Zeit unter ihnen bin, eine der interessantesten. 5 Eckart Peterich Vertrauen für Scelba nach stürmischer Debatte über Außenpolitik Rom.(UP) Nach einer zwölfstündigen, stürmischen Debatte, in der sich das süd- ländische Temperament zeitweise zu einer regelrechten Schlägerei entlud, hat die ita- lienische Deputiertenkammer in den frühen Morgenstunden des Mittwochs die Außen- politik der Regierung mit 295 gegen 26 Stimmen bei sieben Enthaltungen gebilligt und dem Kabinett Scelba damit das Ver- trauen ausgesprochen. Anschließend billigte die Kammer eine Anleihe für die Stadt Triest in Höhe von 30 Milliarden Lire mit 446 gegen 112 Stimmen. ö und 2 En delbe chirun schen gen I licher Er be kehrs wenige Indiv sozial! By neker ten, i dem hund Platz derob Kom U. In Af ruf 3j zulas, erlau keine In am L ein J sind 155 12, ier ein o- die zit en- er Vill en, ck· te- Dr. m- der alt, er in den Als Sch us- nen em talt ein nen Le. ine tor, be- mit nen Als zich rik⸗ an- eh, ar Ar- ch“ E er- Das tel ra- len in- ing ese ter in⸗ d- n= mit Mi- Wi- e8- ige n) 21 och ge er- in- Der ten 7 ite am un d- er die ler tet len ete no- tet, ut⸗ Wir ele ird ich, ich lie- ch- die ahr er- 18 f- m- len a0= er- nir len ter ich tik en, d- 121 ta- en n= 265 igt 2 te dt git Nr. 246 Donnerstag, 21. Oktober 1954 MORGEN Seite 8 —— Was sonst noch gescha g Weltpürger Nummer eins, Garry Davis, ist reumütig in seine Heimat zurückgekehrt, um seine amerikanische Staatsbürgerschaft zu- rückzuer werben. In einem Interview be- kannte er sich zwar nach wie vor zu dem Gedanken der„Weltbürgerschaft“ fügte aber hinzu, daß er das Problem„falsch angefaßt“ habe. Inzwischen habe er erkannt, daß er ein jdealistischer Träumer gewesen sei. * Durchschnittlich jede sechste Minute kommt ein Amerikaner durch einen Unfall ums Leben, wie aus einem Bericht des ameri- kanischen Sicherheitsrates hervorgeht. Nach dem Bericht sind im vergangenen Jahre in den Vereinigten Staaten insgesamt 95 000 Menschen durch Unfälle verschiedener Art gestorben. Autounfälle liegen mit 38 000 To- ten an der Spitze. * Unweit von Holmberg in der argentini- schen Provinz Cordoba wütete am Samstag ein Tornado, entwurzelte unzählige Bäume, zerstörte Häuser und schleuderte 90 Tiere einer Viehherde fast 30 m in die Luft, da die Nachrichten verbindungen unterbrochen wur- den, trafen die Berichte von dem zerstöreri- schen Wirken des Tornados erst jetzt ein. * Die einträglichsten Jagdgründe für ge- schickte Langfinger sind nach wie vor die Londoner Bahnhöfe, aus denen wöchentlich Gegenstände im Wert von 12 000 Pfund (etwa 140 00 D-) gestohlen werden. Wie Scotland Vard berichtet, sind Koffer von Rei- senden besonders begehrte Objekte. Eine be- sonders einfache, aber ebenso erträgliche Methode sei, in den Räumen der Gepäckauf- bewahrung einen Komplizen zu verstecken, der in unbewachten Augenblicken die auf- geklebten Nummern auf Koffern mit fal- schen überklebt, um sie später mit einer ge- kälschten Quittung abholen zu lassen. * Ueber 22 Jahre trieb eine Flaschenpost im Wasser, die von der Besatzung des Cuxhave- ner Fischdampfers„Condor“ in der Elb- mündung zwischen den Inseln Neuwerk und Scharhörn aufgefischt wurde, Sie war am 23. Mai 1932 vom britischen Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei dem Meer an- vertraut worden. Vermutlich sollte sie irgend- welchen Strömungsmessungen dienen. Dem Finder wird eine Belohnung von einem Schilling versprochen. * Ueberreste einer illyrischen Stadt aus dem 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. wurden im Süden der albanischen Provinz Vlora im Kreis Himara ausgegraben. Zahlreiche Ge- genstände aus noch älteren Grabstätten ge- ben wichtige Hinweise auf die Entwicklung der illyrischen Stämme und die Uebergangs- periode von der Bronze- zur Eisenzeit zwi- schen dem 10. und 8. vorchristlichen Jahr- hundert. * Eine freundschaftliche Tagung zwischen den vier ältesten medizinischen Fakultäten Zuropas, Montpellier, Bologna, Heidelberg und Wien ging am Dienstagabend in Basel zu Ende. Prof. Dr. Karl-Heinrich Bauer ei- delberg) sprach über Verkehrsunfälle als chirurgisches Sonderproblem. Mit statisti- schem Material wies er nach, daß im heuti- gen Deutschland Motorradunfäalle bei Jugend- lichen die Todesursache Nr. 1 geworden seien. Er bedauerte, daß die Erhebungen bei Ver- kehrsunfällen zu sehr bloße Polizeisache, zu wenig Sache der Aerzte seien. Der Schutz des Individuums vor Verkehrsunfällen sei ein sozial- medizinisches Problem. * Brüssels weltbekannte Brunnenfigur„Män- neken Piss“ soll ein eigenes Museum erhal- ten, in dem die über hundert Kostüme, die dem„kleinen Mann“ im Laufe der Jahr- hunderte verliehen wurden, einen würdigen Platz erhalten sollen. Zur Zeit wird die Gar- derobe von„Männeken Piss“ im Brüsseler Kommunalmuseum aufbewahrt. * Um ein UDeberangebot an Schuhputzern in Argentinien zu verhindern, ist dieser Be- ruf jetzt von den argentinischen Behörden zulassungspflichtig gemacht worden. Arbeits- erlaubnis als Schuhputzer erhalten nur noch Männer unter 18 und über 45 Jahren, die keinen anderen Beruf ausüben können. 1. In der kanadischen Stadt Bathurst kamen am Dienstag Vierlinge— drei Mädchen und ein Junge— zur Welt. Mutter und Kinder sind wohlauf. „Das Wild ist die lebende Seele des Waldes“ Achtzehn Länder beteiligen sich an der großen internationalen Ausstellung„Jagd und Sportfischerei“ in Düsseldorf Seit einigen Tagen wundern sich die Bäume des Düsseldorfer Hofgartens. Immer dann, wenn der Wind vom Rhein her weht und ihnen den unmittelbaren, würzigen Duft zuträgt, der nur den Hochwald auszeichnet. Dabei wissen die Stadtbäume ganz genau, daß die„freie Konkurrenz“ mindestens zwölf Kilometer im Umkreis nicht vorkommt. Für die Zeit vom 16. bis 31. Oktober aber hat sich das geändert. Auf 5000 Quadrat- meter Hallenfläche— zwischen Rhein und Hofgarten— wurde als Kernstück für die große internationale Ausstellung„Jagd und Sportfischerei“ ein Großpanorama„Deut- sches Wild in Wald und Feld“ aufgebaut, das die deutsche Landschaft vom Hochwald bis zu Moor und Heide zeigt. In diese verblüf- fend naturgetreue Umgebung wurde alles, Was in den heimischen Wäldern kreucht und fleucht, hineingestellt: Junge Füchse tum- meln sich vor dem Bau, während die Mama ein Hasenfrühstück heranschleppt. Ein kapi- taler Edelhirsch beobachtet einen Marder, der einem Eichhörnchen nachsetzt. Ein klei- ner gefiederter Sänger ahnt nicht, daß über ihm ein stoßbereiter Sperber sitzt. Aber keine Angst! Eichhörnchen und Rotkehlchen geschieht nichts, sie sind ebenso ausgestopft Wie ihre Todfeinde(der sehr umfangreiche Ausstellungsführer weist sie alle als„Dermo- Plastiken aus). Auf der„Pirsch“ In diesem Wald ist— neben vielen inter- nationalen und auswärtigen Gästen— ganz Düsseldorf auf der Pirsch. Mooswege dämp- ken die Schritte, aber viele Ausrufe und Fra- gen des typischen Großstädters stören die freie Wildbahn.„Is dat ne Eul'?“ will eine Frau wissen. Ihr Mann tippt auf einen klei- nen Adler.(Es war der Sperber.) Nicht weit davon, in der nächsten Halle, hätte der Mann recht gehabt. Da sitzt ein lebender Steinadler, wie seine kleineren Hollegen Habicht und Falke mit einem dünnen Kett- chen festgehalten, in der Schau des Deut- schen Falkenordens. Auch sonst gibt es nicht nur„Dermoplasti- ken“ zu sehen. Otter, Nerz, Marder, Dachs, Kuder und Iltis, Auer- und Birkwild, Uhu und Kolkrabe sind hinter Scheiben und Git- tern sehr lebendig, sofern sie nicht die oft genau gegenüber aufgestellten, ausgestopften Brüder(oder reichlich üppige Rohfleisch- brocken) zu melancholischer Trägheit ver- anlaßten. Ueber diesen reinen Anschauungsunter- richt hinaus wird mit sehr plastischen Dar- stellungen, Vergleichen und Sprüchen für die hohen Ziele der Ausstellung geworben, die da heißen: Wiedererweckung der Liebe zur Na- tur, Steigerung der Gefühle für die Schön- heiten einer unverbildeten Landschaft, Mit- empfinden mit der freilebenden Kreatur und Achtung vor deren Leben.„Das Wild ist die lebende Seele des Waldes“ verkündet ein großes Spruchband, und ein anderes:„Wäl- Rehgruppe(sie ist naturlich ausgestopft) in dem Großpanorama„Deutsches Wild in Wald und Feld“. der können ohne Menschen leben, aber Men- schen nicht ohne Wälder“. Gemeinschaften für Wildpflege und Naturschutz arbeiten mit eindringlichen Schautafeln und werden von den Dokumentarfilmen des Ausstellungskinos stark unterstützt. Trophäen Und trotzdem, es müßten keine rechten Jäger sein, die für die Ausstellung verant- Wortlich zeichnen, wenn sie nicht auch neben der Hege und Pflege des Wildes und Waldes ihre Trophäen zeigten. Dabei widerlegten 18 Länder durch prächtige Schaustücke ein- deutig, daß bei ihnen zu Hause nur„Jäger- latein“ gesprochen wird. An der„Straße der Nationen“ haben die Länder, zum Teil in nachgebildeter Vegetation, ihre Trophäen aufgebaut. Jugoslawien zeigt seinen„Welt- rekordhirsch“ mit 248,05 Punkten. Der eng- lische Pavillon ist mit einer hochinteressan- ten Sammlung des britischen Königshauses einer der Mittelpunkte dieser Sparte. Von der südamerikanischen Vogelwelt bis zum grön- ländischen Eisbären, von der Rappenantilope aus Belgisch-Kongo bis zum Fasanenpaar aus Japan,— die Tierwelt des ganzen Erdballs ist vertreten. Und für viele Besucher kam es mit dem Kaffernbüffel ebenso zu der ersten Begegnung wie für den Deutschen Schäfer- Dieses Jagdzimmer aus einem französischen Schloß wird auf der Internationalen Ausstellung „Jagd und Sportfischerei“ in Dusseldorf gezeigt. hund, der an der Leine seiner Herrin plötz- lich einer ausgestopften Löwin gegenüber- stand. Vielleicht wird mancher durch eine solche Begegnung zum Waidwerk angeregt. In die Lücke zwischen Jagdentschlug und-ausfüh- rung schiebt sich die Werbung einer weit ausgedehnten Wirtschaftsschau. Waffen, Aus- rüstung, Bekleidung wollen dem direkten Gebrauch dienen, Fluggesellschaften den Transport zu den indischen Tigern und afri- kanischen Löwen übernehmen. Futter für die Jagdhunde und zur Wildäsung werden ebenso angeboten wie Tontauben und elek- trische Fuß wärmer. Die„St. Hubert Sporting Organisation“— allerdings kein gewerbliches Unternehmen— nimmt dem Waidmann, der in England jagen will, alle Vorbereitungen ab und stellt sogar Treiber und Stallpersonal. Sportfischerei Aber auch das Wasser birgt jagbares Wild. So kam die Ausweitung der Ausstellung auf die Sportfischerei nicht von ungefähr. Auch hier zeigen vier große Schaubilder(mit Ge- räuschkulisse auf Tonband) Landschaften, die den Sportfischer besonders angehen: Hoch- gebirgsbach, Fluß, Binnensee und Meer. Noch mehr Anziehungskraft übte aber auf den Be- sucher das größte in Europa erstellte Aquarium mit 125 Kubikmeter Inhalt aus. in dem Men- schen und Wasservögel tauchen, große Fried- und Raubfische sich tummeln und ein vom normalen Sterblichen nie gesehenes Bild bie- ten. Neue Geräte gestatten dem Taucher eine feuchte Reportage und eine Unterhaltung mit dem auf dem Trockenen sitzenden Zuschauer. Ein Mikrophon belauscht die Fische, und es ist leicht zu hören, daß Hechte schmatzen und Karpfen schlürfen Doch auch hier Trophäen. Ein 34pfündiger Karpfen, ein 36 pfündiger Aal und ein 190pfündiger Wels sind kein Anglerlatein. In der Praxis zeigen Ko- ryphäen, wie die Angel geworfen werden muß. Ueberhaupt wird die Praxis in Düsseldorf groß geschrieben. Preisangeln, Wettschießen auf Filme(ö), Tontauben und Scheiben las- sen Jäger und Angler aus aller Herren Län- der Aug' und Hand üben. Doch auch das Ohr kommt zu seinem Recht. 40 Piquers und Son- neurs aus der französischen Equipe blasen auf ihren Jagdhörnern alle Signale einer Parforcejagd, die sie mit über 100 der schön- sten Meutehunde auch darstellen, wie es auf vielen Bildern der angegliederten Kunstaus- stellung zu sehen ist. Die internationale, völkerverbindende Be- deutung der großen Schau wird ebenso durch eine Reihe wichtiger Kongresse und Tagun- gen unterstrichen wie durch die Anwesenheit hoher in- und ausländischer Gäste bei der Eröffnungsfeier. Alle fanden sich unter einem edlen Motiv zusammen: der Liebe zu Tier und Natur. Heinz Kimpinsky Sonderstempel zum Polflug Frankfurt. Die erste regelmäßige Passa- gierverbindung über den Nordpol wird wie wir schon mitteilten— am 15. Novem- ber von der Skandinavischen Luftverkehrs- gesellschaft(SAS) aufgenommen. An diesem Tag werden gleichzeitig in Kopenhagen und Los Angeles zwei Maschinen aufsteigen. Der Flugpreis für die einfache Strecke beträgt 590 Dollar. Zu diesem ersten Passagierflug über die Arktis wird ein Sonderstempel aus- gegeben. Luftpostbriefe für diesen Flug müs- sen bis 11. November an das Postamt des Kopenhagener Flugplatzes Kastrup in einem pesonderen Umschlag geschickt werden. Sommer im Süden Europas Hamburg. Während im Süden Europas am Dienstag stellenweise noch„hochsommer- liches“ Wetter herrschte, wurden die briti- schen Inseln von Regenstürmen heimgesucht, und in Oslo fiel Schnee. Mit, 24 Grad im Schatten erlebte Norditalien eine ungewöhn- lich hohe Oktober- Temperatur. Im Stadt- gebiet von Wien stieg das Thermometer am Dienstagmittag über 25 Grad an. 24 und 25 Grad wurden auch in den Gebirgstälern um Garmisch, Mittenwald und Oberammergau ge- messen. Der frühe Winterschnee auf der Zug- spitze schmolz bei vier Grad Wärme und an- haltender starker Sonneneinstrahlung auf 75 Zentimeter zusammen. Berliner schenken Karnevalsschlager Bonn. Die„Berliner Bären“, eine Ver- einigung der Berliner in Bonn, wollen der Bundeshauptstadt einen Karnevalsschlager „Ich möchte einmal Minister sein“ schenken. Der Schlager soll am 22. Oktober zum ersten Male der Oeffentlichkeit vorgetragen wer- den. Die Uraufführung findet auf einem Fest, statt, auf der die„Prinzessin Berlin“ gewählt werden soll. Die Prinzessin soll an allen Bonner Karnevals veranstaltungen in Begleitung ihrer Hofdamen„Fräulein Lanke“ und„Fräulein Spree“ teilnehmen. Größte Frau der Welt Hamburg. Die größte Frau der Welt konnten die Hamburger am Dienstag be- wundern. Die 2,63 Meter große holländische Artistin Miß van Deyck, die in Berlin fil- men will, machte auf ihrer Reise von Lon- don nach Berlin in der Hansestadt Zwischen- Station. Miß van Deyck, die mit dem Flug- zeug kam, reichte bis an die Flügelhöhe der Maschine heran. Trotzdem ist sie nach Meinung von Sachverständigen nicht unpro- portional, sondern eine„Riesin von Format“. Rache an geschiedener Frau Würzburg. Einen Mordanschlag verübte der 43jährige Textilbetriebsleiter Herbert Bäcker am Dienstag auf seine 35 jährige ehe- malige Frau, weil sie sich von ihm hat schei- den lassen. Mit einem Mietauto versuchte er kurz vor Veitshöchheim bei Würzburg den Wagen seiner Frau, in dem noch zwei andere Frauen saßen, in den Straßengraben zu drük- ken. Als ihm dies mißglang, gab er zwei Pisto- lenschüsse auf seine Frau ab., ohne sie zu treffen. Dann gelang es ihm, das Auto seiner Frau zu stoppen, die auf einen Feldweg flüch- tete. Bäcker verfolgte sie und verletzte sie mit vier Schüssen schwer. Bäcker, der seit 1953 in Südafrika lebt, war in diesem Jahr vorübergehend nach Deutschland gekommen, um seine Frau zu bewegen, sich nicht von ihm scheiden zu lassen. Er hatte sie schon früher bedroht. Frau Bäcker schwebt in höchster Lebensgefahr. Vorbildliche Parkplätze Fulda.„‚Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!— unter diesem Motto richtete die Stadt Fulda an verschiedenen Stellen im Stadtzentrum neben Parkstreifen für Kraft- fahrzeuge auch Parkstellen für Fahrräder ein, um der Parknot in der Innenstadt zu begegnen und die Verkehrssicherheit zu er- höhen. Laut„Radmarkt“, Bielefeld, sorgten die einsichtigen Stadtväter von Fulda bei Straßenverbreiterungen und ausbesserun- gen für die Anbringung sogenannter Rillen- steine, die ohne Schwierigkeiten von einem Fahrzeug überfahren werden können, in denen sich jedoch ohne weitere Hilfsmaß- nahmen Fahrräder und Mopeds aufstellen lassen. Die Mehrkosten für diese Steine sind außerordentlich gering, die Freude der Rad- fahrer für die verständnisvolle Beachtung ihrer Sorgen ist dagegen sehr groß. Heilmittel Obst von Professor Dr. W. Heupke, Bad Homburg v. d. Höhe I mLaufe des letzten Jahrhunderts ging der Obstverbrauch beträchtlich zurück, eine Aenderung, die in der Hauptsache durch die zunehmende Verstädterung bedingt ist. Außerdem wurde eine Zeit lang das Obst Wegen seines relativ geringen Kaloriengehal- tes als teures Nahrungsmittel und mehr als Genuß denn als Lebensmittel angesehen. Im Vergleich zu der Lage vor einigen Jahr- ten ist heute ein erfreulicher Um- ng zu verzeichnen. Die höhere Schät- zung des Obstes beruht zum Teil auf neue- den Erkenntnissen über den Mineral- und Vtamingehalt der Früchte. Im Obst sind die Vitamine A, B und C enthalten, ihre Menge ist abhängig von Besonnung, Reifezustand, erung und dem Säuregehalt der Früchte. Zu nicht geringem Teil ist die hohe ätzung des Obstes auch durch die guten therapeufischen Erfolge beeinflußt, die man mit Obstkuren bei Kranken erzielt hat. Die ausgedehnte Verwendung des Obstes in der fatetik ist im wesentlichen eine Errungen- schakt der Neuzeit. Die chemische Zusammensetzung des Obstes und der Obstsäfte unterscheidet sich m vieler Hinsicht von der der anderen Nah- rungsmittel. So ist der Nährstoffgehalt der Verschiedenen Obstarten relativ niedrig; er beträgt im Durchschnitt 50 Kalorien für 100 Gramm. Nur Banane, Traube und getrock- nete Früchte haben einen höheren Brenn- wert.(zum Vergleich: 100 Gramm Nüsse Aben 4 bis 500 und 100 Gramm Fett sogar 0 Kalorien). „ In der Behandlung mancher Krankheiten let nun gerade die Kalorienarmut des Obstes em großer Vorteil. Obsttage eignen sich zum eispiel ausgezeichnet zur Behandlung der Fettsucht, auch weil das Obst infolge seines sroßen Volumens genügend sättigt. Das Obst enthält sehr wenig Eiweiß und eignet sich infolgedessen zur Behandlung all der Krankheitszustände, bei denen niedrige Eiweißzufuhr erwünscht ist. Bei akuten und chronischen Nierenentzündungen ist die Niere oft nicht mehr in der Lage, die Abbaustoffe des Eiweißes aus dem Körper zu entfernen. Durch Obsttage und Obstsafttage wird die Niere geschont und entlastet. Da Obstsäfte und Obst überhaupt keine Vorstufen der Harnsäure enthalten und gleichzeitig die Ausscheidung der Harnsäure fördern, eignen sie sich unter allen Nah- rungsmitteln am besten zur Behandlung des Gichtanfalles. In sehr ausgedehntem Maße werden die Obstkuren heute in der Behandlung der Er- krankungen des Herzens und der Gefäße an- gewandt. Jede Erkrankung des Herzens und der Blutgefäße bewirkt weittragende che- mische Veränderungen in den Körperzellen, so daß diese Leiden also auch gleichzeitig Stoffwechselkrankheiten sind. Der Arzt kann die Herzkraft durch Ver- abreichung bestimmter Medikamente stei- gern und zum anderen wird er die Gesun- dung fördern, wenn er durch eine bestimmte Diät die vorhandene Stoffwechselstörung zu beeinflussen sucht. Hierzu eignen sich Obst und Obstsäfte in ausgezeichneter Weise. Obst ist kalorienarm, der Körper wird also an einem Obsttag nicht mehr mit der Verarbei- tung großer Nahrungsmengen belastet. Obst enthält so gut wie überhaupt kein Kochsalz, infolgedessen wird der Organismus in die Lage gesetzt, das auf gespeicherte Kochsalz auszuscheiden. Da aber das Kochsalz gleich- zeitig Wasser im Körper zurückbehält, wird an einem Obsttag mehr Wasser ausgeschie- den als aufgenommen, das heißt, die Oedeme oder die wassersüchtigen Anschwellungen bilden sich zurück. Da Obst einen Ueberschuß an Kalium, Caleium und Magnesium enthält, wird der Organismus mit Basen angereichert. Da- durch nähert sich seine Reaktionslage der Norm, und alle Stoffwechselprozesse laufen wieder in annähernd normaler Weise ab. Unter der Einwirkung einer streng kochsalz- freien Kost, die regelmäßig beträchtliche Mengen Obst enthält, wird auch die gesamte Blutmenge verringert. Auch in der Behandlung von Darmkrank- heiten lassen sich Obst und Obstsäfte aus- gezeichnet verwenden. Der Arzt verordnet bei Darmkrankheiten sehr häufig Heidel- beeren und Heidelbeersäfte, deren Wirkung zum Teil auf ihrem Gehalt an Gerbsäure be- ruht. In den letzten Jahren werden Apfel- kuren zur Behandlung verschiedener Durch- fallerkrankungen mit sehr gutem Erfolg an- gewandt. Der hohe Gehalt der Aepfel an Fruchtsäuren ruft eine Umstimmung der Reaktion des Darminhaltes nach der sauren Seite hervor, wodurch das Wachstum zahl- reicher Bakterien gehemmt wird. Die Aepfel sind reich an Zellwandsubstanz und an Pek- tin, das sehr langsam im Darm abgebaut wird und ein großes Quellungsvermögen hat. Infolgedessen quillt der Brei der Aepfel zu einer voluminösen Masse auf, die einen gro- gen Teil der Bakterien und des Darminhal- tes einschließt und auf diese Weise mecha- nisch entfernt. Bei der Erkrankung der Leber und der Gallenblase sind Obstkuren ebenfalls sehr wirksam. Diese Krankheiten waren ja von jeher eins der wichtigsten Gebiete für die seit Jahrhunderten angewandten Trauben- kuren. Durch die Fettarmut des Obstes, durch seine entzündungswiidrige Kraft, durch seinen hohen Gehalt an Zucker und Vitami- nen, die beide die Tätigkeit der Leberzellen erhöhen, werden diese Leiden sehr günstig beeinflußt. Auch in der Behandlung der Zucker- krankheiten haben sich eingeschaltete Obst- tage als ganz besonders wertvoll erwiesen. Sie werden je nach der Schwere der Krank- heit alle 8 bis 14 Tage durchgeführt. An die- sen Tagen, an denen etwa 1 Kilogramm Obst mit einem Gehalt von 100 bis 120 Gramm Zucker verzehrt wird, sind alle Früchte, mit Ausnahme der süßen Obstarten, erlaubt. Das Gemisch von Frucht- und Traubenzucker, das im Obst enthalten ist, wird von den Zuckerkranken gewöhnlich gut vertragen. Da an diesen Obsttagen außerdem der Körper- haushalt von Eiweiß und Fett entlastet ist, scheiden Leichtdiabetiker so gut wie keinen und Schwerdiabetiker nur geringe Mengen von Zucker aus. Selbstverständlich ist das Obst kein All- heilmittel. Sein Nutzen ist abhängig von der Art der Krankheit und der Konstitution des Menschen. Im Einzelfall müssen neben der Diät noch Medikamente und Maßnahmen der physikalischen Therapie angewandt werden. Eine Obstkur darf auch nicht auf unbe- stimmt lange Zeit und nur unter Anleitung eines erfahrenen Arztes durchgeführt wer- den. Wir Aerzte betrachten es als grogen Fortschritt, dag durch das starke Aufblühen der Süßmostherstellung Obstsäfte das ganze Jahr über zur Durchführung von Diätkuren zur Verfügung stehen. Der Arzt muß im Interesse seiner Kranken allerdings die For- derung erheben, daß die Obstsäfte nur aus gesundem, vollwertigem, ausgereiftem und sorgfältig gereinigtem Obst hergestellt wer- den, daß alle konservierenden Zusätze fort- bleiben und auch das Schwefeln nach Mög- lichkeit vermieden wird. Nur dann hat er die Gewähr, daß alle wichtigen Stoffe, die im Obst vorhanden sind, so gut und wirksam 5 83985 bleiben, wie es nur irgend möglich ist. Briefmarken- Kaleidoskop In jüngster Zeit gibt es in steigender Zahl Sondermarken, die im Mehrfarbendruck hergestellt wurden. Je feiner und zierlicher die Einzelheiten des Markenbildes solcher Ausgaben sind, desto größer ist die Möglich- keit, daß trotz sorgfältigster Druckarbeit ganz minimal Abweichungen durch nicht genaues Aufeinanderpassen beim Druck der einzelnen Farben unterlaufen, deren Zusammenwirken erst die Gesamtfarbwirkung hervorruft. Solche kleinen Abweichungen können nun unbeabsichtigte Farbunterschiede hervor- rufen, obgleich sie ziemlich belanglos sind. Derartige Marken sind demnach keine Rari- täten oder auch nur besonders bemerkens- wert. Solche Unterschiede sind z. B. bei der 20-Pf.-Bonifatius-Marke der Bundesrepublik zu beobachten und ebenso bei der unlängst erschienenen Berliner Sondermarke zur Na- tionalen Postwertzeichen-Ausstellung. Von Farbunterschieden könnte also erst dann ge- sprochen werden, wenn beispielsweise von 4 Farben eine ganz vergessen worden oder wenn eine Farbe etwa um 1 em verschoben wäre. * Die italienische Postverwaltung hat zum 60. Gründungstag des italienischen Touristen clubs, der Organisation für Kraftfahren, Radfahren und Camping eine Sondermarke zu 25 Lire herausgebracht. Das Bild zeigt einen Wagen, einen Radfahrer und ein Zelt mit dem Wappen des Clubs vor einem land- schaftlichen Hintergrund. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 21. Oktober 1954/ Nr. 2 „Allhir ist die königliche Bost“- am Paradeplatz Eine Ausstellung will die Beziehungen zwischen Post und Publikum vertiefen Wir legen Wert auf ein gutes und per- sönliches Verhältnis zu unseren Kunden“, Sagte kürzlich Postrat und Amtsvorsteher Dr. IIlinger, als er im Paketannahmeraum des Postamtes I eine kleine postalische Aus- stellung eröffnete. Nach einem Rundgang durch die mehr als beengten Raume des bis- her in einem unhaltbaren Provisorium un- tergebrachten Postamtes am Paradeplatz, die den mit Riesenschritten vorangehenden Neu- bau der Hauptpost umso dringlicher erschei- nen lassen, zeigte Dr. Illinger neben dem nun fertiggestellten Modell seines bis 1956 zu er- stellenden neuen„Hauptquartiers“ ein klei- nes, aber mit sehr viel Sorgfalt zusammen- gestelltes postalisches Museum, das Beamten und Publikum einen freundlichen Eindruck der bisher ach so nüchternen Räume ver- mittelt. Die Ausstellung umfaßt statt sachlicher Amtsschilder zwei naturgetreu nachgebildete Modelle von Postkutschen, original Post- halterschilder aus dem 18. Jahrhundert aus Bayern und Hessen-Darmstadt(„Alhir ist die königliche Bost“ steht in kunstvoll ver- schlungenen Buchstaben auf einem von wen) und Farblithographien über die histo- rischen Postkurswege um 1800. Bilder bunt- gekleideter Postillone, Zeitungen aus dem Stadtrũtliche Nachlese Leider könne eine Stadt in der Aufbau- situation auf Getränkesteuer und Kinosteuer nickt verzichten und auf andere Steuererträge zurückgreifen, sagte der Stadtkämmerer: auf der Ausgabenseite wachsen durch Lohn-, Preis- und Tariferhökungen die Dauerbelastungen. Der Ermessensspielraum wird enger. 82 Millionen wurden für die Stadt auf dem Kapitalmarkt aufgenommen, dazu 35 Millionen für die Versorgungs- und Verkehrsbetriebe. Der koke Anteil am Ausgaben für werbende Einricktungen, die Gewinn zu bringen verspre- chen, muß hervorgehoben werden bei jeder Kritik des(vorübergehend) hoken Schulden- stands der Stadt. Nur noch zwingende Pro- jekte und Maßnahmen azur Beseitigung un- haltbarer Zustände dürften das Schuldonto weiterhin belasten. Wenn die in Aussickt gestellte Besteuerung der Versorgungsbetriebe verwirklicht werden sollte, müßten die Gas- und Stromtarife ent- sprechend geùndert werden, wurde gesagt. Die in der Sitzung bewilligten Investierungen(Er- weiterung der Benzolgewinnungsanlage, Netz- erweiterungen und Umspannungen kauptsäck- lich im Norden der Stadt) recktfertigten eine Tarif erhõhung noch nicht Erfreulich zu hören, daß auf dem Wege nach Worms drei kleinere Orte sich der Gas- versorgung aus Manmeim angeschlossen haben. Ist in der Versorgungsfrage von Heidelberg und Schweteingen das letete Wort bereits ge- Sprochen? Heidelberger sollen nein gesagt und einen Rest von Verkandlungsbereitschuft ge- reigt haben. Der enorm gestiegene Verbrauch von Strom und Gas in Mannheim(weit über Bun- desdurehschnitt) sei ein gutes Zeichen für die Wohlstandslage, àußerte Bürgermeister Trumpfheller. Dementsprechend seien Erzeu- gung und Versorungsnetz zu bemessen. Das Netz sei nach Abschluß der am Dienstag be- Willigten Arbeiten in Ordnung, bald könne vlelleicht von Stromlieferungen über den Rhein berichtet werden. In einem besonderen Zusammenhang wur- den die Stadträte zur Einsichtnahme der Pro- tokolle von weit zurüchliegenden Sitzungen angenalten. Laut Auskunft der Rechtsabtei- lung(vor Monaten) steht der Einblick durch- aus nicht ohne weiteres zu und bedarf der Ge- nehmigung. Ueber die Frage, wie Außen- stehende— Bürger und Wahler— unter Um- ständen ein Protokoll einsehen können, war Klarheit nicht zu gewinnen. So etwas mag sel- ten vorkommen, aber Klarheit muß dem wahl- mündigen Bürger zuteil werden. Eine Stimmung wie vor einer Wahl, stellte Ober bürgermeister Dr. Heimerich abschliefend zu nicht vorgesehenen Kontroversen fest. Be- Raglickes Gelächter der Entspannung auf allen Sesseln des Hauses. F. w. le. Weitere Lokalnachrichten auf Seite 6 16. und 18. Jahrhundert und ein Renaissance- Flachrelief einer Eilpost derer von Thurn und Taxis ergänzen die Reihe der seltenen und interessanten Stücke, die den gleichen Zweck anstreben, wie die mit einem wasch- echten Postillon bestückte gelbe Kutsche, die kürzlich mit„Originalgebläse“ durch unsere Straßen fuhr: Die Mannheimer Post in Kon- takt mit ihrem Publikum zu bringen und durch„public relations“ ein freundschaft- liches Verhältnis(trotz erhöhter Gebühren) beider Partner herzustellen. Postalische Daten aus Mannheim zusam- men mit alten Stichen vom Paradeplatz, der früheren Breiten Straße und einem Grund- riß des alten Hauptpostamtes in O 2 leiten zum Postneubau über, dessen Gründungs- arbeiten letzte Woche endgültig abgeschlos- sen wurden. Die Aufstellung der Kräne und zum Hochbau erforderlichen Maschinen und Förderbänder wird im Laufe dieser Woche beendet sein, so daß voraussichtlich am 25. Oktober Mannheims neue Hauptpost in die Höhe wachsen kann. Mit der Fertig- stellung des Rohbaus wird bis zum Mai nächsten Jahres gerechnet, wenn der Wetter- Sott nicht mit einem„Viermonatsfrost“ die Pläne über den Haufen wirft. Allerdings wird dann noch etwa ein ganzes Jahr ver- gehen müssen, bis die komplizierten Innen- ausbauten des Fernmeldeamtes in Betrieb genommen werden können. hyvyb Das unfreiwillige Mäzenatentum der Stadt Stadtrat Dr. Bergdolt sprach über Kulturpflege in Mannheim Zwel Grundsätze stellte Stadtrat Dr. Bergdolt an die Spitze seiner Ausführungen über„Kulturfragen auf dem Mannheimer Rathaus“ bei der CDU Neckarstadt-West: Aus christlicher Verantwortung ist die CDU des Herrenwortes eingedenk„Der Mensch lebt nicht von Brot allein.., zudem will sie alles gefördert sehen, was den Individual- charakter stärkt gegen die Aufsaugung durch Kollektiv und Masse. Obwohl im Rahmen eines Hundertmil- lionenhaushalts die Kulturausgaben im enge- ren Sinne bescheiden genannt werden müs- sen, seien seit der Währungsreform bedeu- tende Summen für die einzelnen Kultur- Sachgebiete ausgegeben worden: für die Schul- neubauten. viele Wiederinstandsetzungen und Verbesserungen über zehn Millionen. Bis 1956 kann damit gerechnet werden, daß der nachteilige Schichtunterricht fortfällt. Der Gedanke eines Berufsschulzentrums habe Gegner gefunden, die eine Verkehrs- masslerung durch täglich 13 000 Schüler an einer Stelle befürchten und Dezentralisie- rung wünschen. In der Diskussion wurde vorgebracht, daß die Massjerung nicht über zwei bis drei Tausend hinausgeht. Wenn die Stadt ein Institut für Erziehung und Unterricht, Webschule, Abendakademie und Volkshochschule, Hochschule für Musik unterhält, Freie Akademie und Privatschulen unterstützt, so nicht zuletzt deshalb, weil ein gesunder Sinn für ein Wetteifern mit staat- lichen Einrichtungen das nahelegt,. Kunst- halle, Städtische Museen und Bibliotheken sind Schwerpunkte der Kulturförderung. Leider müßten die Summen für Anschaffun- Sen relativ schmal bleiben. Neben den Volksbüchereien, die sich noch stärker de- zentralisieren, bleibt die Wissenschaftliche Stadtbibliothek bestehen. 5 Leider sei damit zu rechnen, daß der Spielbetrieb des Theaters sich verteuert, wenn das neue Haus bezogen wird. In der gewohnten Form sollte man die Kultur- kilmwochen nicht wiederholen. Leider sei der Nibelungensaal nicht wieder aufgebaut worden. Das Fehlen mache sich bemerkbar. Erfreulich sei, daß weitere Plastiken die Parks, Schmuckanlagen und Gärten der Stadt schmücken sollen. Die Neugestaltung des Alten Rathauses(mit Arkaden) sei eine Enttäuschung, die vielen Wohnbauten zur Aufnahme der Bunker- und Barackenbewoh- ner dürfen als bedeutende soziale und kul- turelle Tat angesehen werden. Ff. W. k. Spekulation mit Pappe- nicht von„Pappe“ Betrug zur Abwendung der Pleite endete mit vier Monaten Gefängnis Ein Kaufmann aus Käfertal, verheiratet und Vater dreier Kinder, die schon auf eige- nen Füßen stehen, war 54 Jahre alt gewor- den, ohne mit dem Gericht in Berührung zu kommen. Er war selbständiger Geschäfts- mann. Mit seinen Geschäften ging es auf und ab. Zuletzt jedoch hauptsächlich ab- wärts. Sein Monatseinkommen lag bei netto 150 bis 200 Mark. Dazu hatte er eine Menge Schulden. Gerade in jener Zeit besuchte ihn des öfteren der Vertreter einer Firma und wollte inn für eine Bestellung von Dachpappe ge- winnen. Dem Kaufmann stand das Wasser bis zum Hals. Die Gläubiger drängten. Die Dachpappe war sein letzter Strohhalm. Viel- leicht konnte er sie günstig verkaufen und damit Zeit gewinnen. So recht glaubte er aber selbst nicht daran. Die Dachpappe verkaufte er dann doch 2u Schleuderpreisen. Das dicke Ende kam bald nach. Er konnte zwar zuerst seine hart- näckigsten Gläubiger befriedigen, aber für die Lieferfirma blieb nichts mehr übrig. Nun stand er wegen Betrugs vor dem Mann- heimer Schöffengericht. Sechs Wochen Un- tersuchungshaft im Landesgefängnis hatten ihn geknickt. Tiefe Falten auf Gesicht und Stirn zeigten, wie sehr er es sich zu Herzen genommen hatte. „Es ist verständlich, daß ein Geschäfts- mann alles versucht, um sein Geschäft zu retten, aber so kann man nicht seine Löcher mit fremdem Gut zustopfen“, sagte die Staabsanwältin und beantragte sechs Monate Gefängnis. Das Gericht berücksichtigte als mildernde Umstände die volle Geständigkeit des Angeklagten, seine Reue und die wirt- schaftlich bedrängte Lage, die ihn nicht mehr klar denken ließ, und verurteilte ihn zu vier Monaten und zwei Wochen Gefäng- nis. Er soll jedoch noch eine Chance haben und erhält drei Jahre Strafaufschub. b-t Kurze„MM“-Meldungen Einweihungsfeier auf dem jüdischen Friedhof Am 22. Oktober, 11 Uhr, wird der wieder- aufgebaute Einsegnungsraum des jüdischen Friedhofes an der Feudenheimer Straße sei- ner Bestimmung übergeben. Gleichzeitig wird eine Gedenkstätte für die Mannheimer Juden, die in den Jahren 1933 bis 1945 der Verfolgung zum Opfer fielen, eingeweiht. 110er Denkmal Wird am Sonntag eingeweiht Am 24. Oktober, 11 Uhr, wird das 110er Denkmal, das jetzt auf dem Hauptfriedhof seinen Standplatz hat, neu eingeweiht. Neckarauer Stenografen Waren sehr erfolgreich In Weinheim fanden am letzten Sonntag, Ariläßglich des nordbadischen Bezirkstags der Stenografen, Wettkämpfe zahlreicher badi- scher Stenografenvereine statt. Der Neckar- auer Stenografenverein war nicht nur zah- lenmäßig am stärksten vertreten, sondern stand auch bei der Siegerehrung an der Spitze. Von den 50 Teilnehmern konnten 40 die Noten„hervorragend“,„sehr gut“ und „gut“ erringen; außerdem wurden noch 19 Ehrenpreise vergeben. Frau Gertrud Thaumüller(„Mannheimer Morgen“) wurde in der Gruppe mit 300 Silben Bezirksmeiste- rin. Besonders erfreulich, daß auch die jugendlichen Teilnehmer mit sehr guten Lei- stungen aufwarten konnten. Wir gratulieren! Elise Faigle, Mannheim- Feudenbeim, Ilvesheimer Str. 73, wird 83 Jahre alt. Joseph Stadler, Mannheim-Neckarau, Adler- straße 35, vollendet das 86. Lebensjahr. Die Eheleute Fritz Müller und Liesel geb. Fertig, Mannheim, Karl-Mathy- Straße 7, konnten sil- berne Hochzeit feiern. der neuen Hauptpost am Form des Neubaus unter Einbeziehung des zweiten Bauabschnitts, der den der Kunststraße und dem Durchgang zwischen O 2 und O zugewandten Teil umfaßt. In seinem ersten Abschnitt Paradeplatz und Planhenfront) soll das Hauptpostamt bis Das Modell Mai 1935 rohbaufertig sein und bis Ende des Unser Bild zeigt die dem FParuadeplatz zugekehrte Hauptfront mit dem Eingang ⁊ur Schal- Erdgesckoß durch Ladengeschäfte aufgelockerte Fassade der Post, mit deren Hochbau nächste Woche begonnen wird. terhalle und die an den Planken im Auf der Rheinbrücke stockte der Verkehr Straßenbahn der Linie 3 entgleiste/ Aus dem Polizeibericht Aus noch unbekannten Gründen sprang auf der Rheinbrücke ein Straßenbahnzug der Linie 3 aus den Gleisen. Auf den Brük- kenauffahrten in Mannheim und Ludwigs- hafen stauten sich 40 Minuten larig die Autos in langen Schlangen. Mit vereinten Kräften gelang es, die Straßenbahn wieder in das Gleis zu schieben. Jedoch dauerte es noch lange, bis die wartenden Wagen durchge- schleust und der Verkehr wieder normal rollte. Sprung ins Neckarwasser Gegen 6 Uhr morgens sprang ein 24jähri- ges Mädchen aus der Gutemannstrage in Höhe der Alphornstrage in den Neckar, um sich das Leben zu nehmen. Im kalten Was- ser änderte es jedoch seinen Entschluß und schwamm wieder zum Ufer zurück, Da sie bewußtlos wurde, lieferte man sie ins Kran- kenhaus ein. Ein junger Mann in ihrer Be- leitung wurde vorläufig festgenommen. Auf dem Weg zur Fremdenlegion In der Otto-Beck- Straße wurde in den Morgenstunden ein Zwanzigjähriger bei einer Personenkontrolle festgenommen, weil er sich nicht ausweisen konnte. Die Ermitt- lungen ergaben, daß er sich kurz zuvor beim Französischen Konsulat für die Fremden- legion hatte anwerben lassen wollen, aber abgewiesen worden war. Obwohl der Fest- Senmommene Arbeit hatte, und sein Arbeit- geber mit ihm zufrieden war, ist er weg- gelaufen. 2 Aufgegriffen wurde auch ein Neunzehn- jähriger, der ohne festen Wohnsitz herum- 208. Er Wẽãar nach seinen Angaben aus der Fremdenlegion wieder entflohen. In Berlin hatfe er vor seinem Eintritt in die Legion einen Diebstahl verübt. Dieb wollte Bargeld In der Neckarvorlandstraße stieg ein Arbeiter nach Mitternacht in einen Büro- Kirchen in Ost und West Dr. Heinemann sprach über die Situation der christlichen Kirche „Christliche Kirche in Rußland und Ame- rika“ hieß das Thema, über das Bundes- innenminister a. D. und Vorsitzender der Gesamtdeutschen Volkspartei, Dr. Dr. Heine- mann, als Präses der Evangelischen gesamt- deutschen Synode bei einer Frauenversamm- lung am Mittwochnachmittags in der Frie- denskirche sprach. Ueber die christliche Kirche in Amerika erfuhren die Zuhörerin- nen, die den Saal bis zum letzten Platz füll ten, allerdings nichts. Dr. Heinemann be- schäftigte sich mit den Ergebnissen der Welt- kirchenkonferenz in Evanston und dem Mos- kauer Patriarchat der russisch- orthodoxen Kirche, zwei Beispiele für die heutige kirch- liche Situation, die er in den letzten Monaten kennengelernt hatte. Dr. Heinemann begann seinen rethorisch gut ausgearbeiteten Vortrag mit den Spal- tungen der christlichen Kirche im Lauf ihrer Geschichte und nannte die Weltkirchenkon- ferenz von 1948 in Amsterdam den Anfang der Bemühungen, die Einigkeit wieder herzu- stellen, der durch die diesjährige Konferenz in Evanston(USA) erfolgreich fortgesetzt worden sei. Hier habe man sich unter dem Leitwort„Christus, die Hoffnung der welt“ damit befaßt, den Fortschrittsglauben wie- der in die rechten Proportionen zu rücken und vor allem zur Abrüstung und Aufbau einer internationalen Gemeinschaft mit christlichem Ethos aufgerufen. Die ABC-Waffen(Atom, Bakterien und Chemikalien) wurden abgelehnt und die Kriegsdienstverweigerung aus Gewissens- Zründen als christliche Möglichkeit bejaht. Die Kirchenvertreter der verschiedenen Länder schilderten die Lage in ihrer Heimat — 8 hätten die Spanier von den durch die Katholische Obrigkeit verursachten Mig stände und die Chinesen, Inder und Indo- nesſer von den durch die Umgestaltung der Lebensformen seit der Aufhebung der Kolo- nialherrschaft bedingten Einigungsbemũhun- gen der Konfessionen berichtet, die Japaner dagegen vor allem gegen die radioaktiven Fischverseuchungen im Pazifik protestiert— und man habe sich bemüht. Konstruktives für den Weltfrieden zu leisten. Von der Weltkirchenkonferenz ausge- schlossen hatte sich die römisch-katholische Kirche aus konfessionellen Gründen, das Moskauer Patriarchat der russisch- ortho- doxen Kirche aus politischen.„Wer heute nach Moskau fährt, ist verdächtig, aber wer Urteilen will, muß erst kennenlernen“ sagte Dr. Heinemann über seinen Besuch in Mos- kau. Ex hatte dort festgestellt, daß die rus- sische Kirche in dem Rahmen, den ihr die 1943 von Stalin gegebene Rechtsordnung läßt, relativ frei ist, Sie wird durch Spen- den der Gemeindemitglieder erhalten und verhält sich in der sie umgebenden feind- lichen Atmosphäre des dialektischen Mate- rialismus der Obrigkeit gegenüber loyal ohne marxistisch zu sein. ila Pfarrer Heinrich Schmidt Wird Nachfolger von Kirchen rat Joest Als Nachfolger des in Ruhestand getrete- nen Kirchenrates Joest wurde Pfarrer Hein- rich Schmidt ernannt. Der neue Dekan war selt 1945 Leiter des Karlsruher Hauptbüros des evangelischen Hilfswerkes. Im Jahre 1945 übernahm er außerdem die Markus pfarrei in Karlsruhe. Das Dekanat Mannheim ist das einzige hauptamtliche Dekanat innerhalb der Lan- deskirche der badischen Landeskirche. Zur Herbsttagung der Landessynode am 25. bis 29. Oktober in Herrenalb liegt ein Entwurf Vor, der die Umwandlung des hauptamt- lichen Dekanats in Mannheim in ein neben- amtliches vorsieht. 9 — Paradeplatz zeigt nun die fast quadratische Jahres 1956 den Betrieb aufnehmen Können, Foto: hyyb raum ein und durchsuchte ihn nach Bargeld Er fand etwa 15 Mark. Er nahm auch einige Kleider mit, die er jedoch in einem Garten wieder wegwarf. Der bereits vorbestrafte Dieb wurde festgenommen. In Feudenheim hatte ein Kaufmann sel- nen Kombiwagen über Nacht im Hof seineg Anwesens abgestellt, ohne ihn zu entladen. Ein Dieb erbrach ihn und stahl Textilien im Wert von 1000 Mark. Der tägliche Unfall. An der Straßenkreu- zung R 5/ R 6 stieß ein Lieferwagen mit einem Motorrad zusammen. So aus der Bahn geworfen prallte das Motorrad noch mit einem zweiten Lieferwagen zusammen, der in Richtung Kurpfalzbrücke fuhr. Der Mo- Der elne Sremiet KlippsKaffe bürgt gur beste Qualitat DREAEN torradfahrer, ein 17jähriger Schüler, wurde am Bein, und sein 16jähriger Soziusfahrer sogar lebensgefährlich verletzt. Ein Liefer- Wagenfahrer erlitt Prellungen am Knie. Der Sachschaden beträgt etwa 1300 Mark. Auf der Alemannenstraße in Wallstadt Wurde ein Motorradfahrer infolge zu hoher Geschwindigkeit aus der Kurve getragen und Fuhr dabei ein am Straßenrand stehendes 16jähriges Mädchen an, das Verletzt wurde. Außer diesen Unfällen ereigneten sich 15 Weitere Zusammenstöße, bei denen es vier Verletzte gab. 280 angehende Kaufleute meldeten sich zum DAG- Berufs- Wettkampf Die Teilnehmerzahl des DAG-Berifs. Wettkampfes, der am 24. Oktober von 8 bis 12 Uhr in den Räumen der Friedrich-List- Schule durchgeführt wird, hat sich nach den bis jetzt eingegangenen 280 Anmeldungen 15 dem Vorjahr um ein Prittel er- öht. Der Berufswettkampf wird mit einer Feierstunde eingeleitet. Die Teilnehmer mit einem Prüfungsergebnis von über 60 Punk- ten erhalten Siegerurkunden, die übrigen eine Teilnehmerurkunde. Der ehrenamtliche Berufswettkampfleiter Dr. Kolb gab die Wettkampfrichtlinjen be- kannt. Außer Aufgaben, die auf die einzelnen Berufszweige zugeschnitten sind und neben den Grundaufgaben in den Leistungsklassen II bis IV gestellt werden, müssen die Prüf- linge ihre Kenntnisse in Fertigkeitsrechnen, Merk-, Test- und kaufmännischen Auf- gaben und im Diktat beweisen, Die Auswer- tungsarbeiten sollen bis zum Abend des Wettkampftages abgeschlossen sein. lla Wie wird das Wetter? 7 * — 7„ 1 Wechselhaft Vorhersage bis Freitag früh: Wechselnde Bewölkung mit zeit- weiligen Aufhellungen, einzelne Regenfälle oder Schauer. Tages- temperatur kaum über 13, nächt⸗ liche Tiefstwerte 5 bis 10 Grad. nde. Weitere Aussichten: Keine Wesentliche Aenderung. Pegelstand des Rheins am 20. Okt.: Maxau 458(—8), Mannheim 322(5), Worms 242(0), Caub 236(10). Pegelstand des Neckars am 20. Okt.: Plo- chingen 137(go), Gundelsheim 175(=), Mann- heim 328(—6).* Der gesamten Auflage unserer heutigen Aus- gabe liegt eine Leseprobe„Venus in der schwarzen Robe“ der„NEUE ILLUSTRTERTEU, Köln, bei. Das Wunderbad zum Wäschespülen Dreiring-Wäscheweiß spölt schonend und möhelos olle Wäsche leuchtend weiß und furbenfrisch, auch Wolle, Seide, Mylon und perlon. Das Päckchen zu 20 Pfg. reicht für Jo Eimer Spölbad, ausreichend für 2 große Wäöschen. Fah aaa alle Wäsche Zu gewinnen sind: 1 Elektro- Waschautomat 6 Waschmaschinen 10 Wäscheschleudern 75 Bügeleisen Preisuusschreiben und über 1000 weitere preise. 2. dine fordern Sie Jeilnohmebedingungen und kinzelheiten von Ihrem Kaufmann. hrer er- Der tadt oher und andes rde. h 15 vier üh: eit; ne es; t- ad. ine rau 00, lo- m- us der *„* Nr. 246/ Donnerstag, 21. Oktober 1954 DREI-LANDER-SEITE Seite 3 e UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG Patrick-Henry-Village 1955 fertig? Heidelberg. Die Bautätigkeit auf dem Heidelberger Hegenichhof, wo gegenwärtig die große Amerikaner-Siedlung„Patrick Henry-Village“ errichtet wird, soll in den nächsten Wochen noch verstärkt werden. Wie hierzu aus dem amerikanischen Haupt- quartier in Heidelberg verlautet, soll damit nicht nur der Zeitverlust wettgemacht wer- den, der durch Materialmangel und die zeit- weilig ungünstige Witterung eingetreten war, man sei vielmehr bestrebt, das gesamte Projekt, das nach der ursprünglichen Pla- nung erst 1956 vollendet werden sollte, wo- möglich schon im nächsten Jahr zu Ende zu führen. Damit würde die Mehrzahl der in Heidelberg noch beschlagnahmten Häuser bis Ende nächsten Jahres ihren Eigentümern zurückgegeben werden können.— In die Heidelberger Amerikaner- Siedlung, die größte Siedlung ihrer Art in Europa, sollen mehr als 10 000 Amerikaner einziehen. Geistesgegenwärtiger Schrankenwärter Göppingen. Dank seiner Geistesgegenwart konnte ein Schrankenwärter ein schweres Unglück verhindern, als am beschrankten Bahnübergang bei Faurndau der Anhänger eines Lastzuges wegen Motorschadens des Zugwagens auf den Geleisen stehen geblie- ben war. Da sich der Anhänger nicht schnell genug Zurückschieben ließ der Fern- Schnellzug München—Paris hatte das nur drei Kilometer entfernte Göppingen verlas- len— lief der Schrankenwärter mit einer Signalflagge dem heranbrausenden Zug ent- gegen Dem Lokomotivführer gelang es, den FD etwa 100 Meter vor dem Bahnübergang zum Stehen zu bringen. Ein amerikanischer Lastwagen zog das auf den Gleisen stehen- gebliebene Fahrzeug von den Schienen, so daß der Zug nach etwa fünf Minuten Aufent- halt seine Fahrt wieder fortsetzen konnte. Tettnanger Hopfenernte ausverkauft Tettnang. Die diesjährige Hopfenernte im Tettnanger Anbaugebiet ist verkauft worden. Während im vergangenen Jahre im Tettnanger Gebiet 27 051 Zentner Hopfen ge- erntet worden waren, sind bis zum Beginn dieser Woche bei den amtlichen Siegelhallen 22818 Zentner der diesjährigen Ernte an- geliefert worden. Nur vereinzelt dürften kleinere Mengen noch bei den Erzeugern liegen, so daß die diesjährige Ernte im Tett- nanger Anbaugebiet um 4000 Zentner gegen- über der Menge des Vorjahres zurückblieb. Während vor drei Jahren der Zentnerpreis bis auf 1000 Mark angestiegen war, wurde der Hopfen in diesem Jahre größtenteils zu ö Preisen zwischen 250 und 320 Mark abgesetzt. die 5 treffen Straßenbauver- Schon jetzt waltungen des Hochschwarz- waldes ihre Vorbereitungen für den Winter und setzen an den Straßenrändern die Orien- tiexrungsstangen, damit bei zötzlich eintreten- den Schneefällen der Verkehr nicht gefährdet Wird. Unser Bild zeigt die Arbeiten auf der Straße Bad Griesbach Kniebis. dpa-Bild Vom Schleppkahn zum 700-PS-Motorgüterschiff Hessens einzige Schiffswerft am Neckar modernisiert Schleppkähne Neckarsteinach. Das Bundesland Hessen besitzt mit nur zehn Kilometer Flußlauf das kürzeste Stück des Neckars, Aber diese weni- gen Kilometer haben es„in sich“, denn in Hessens Neckarsteinach und Hirschhorn ist der bedeutsamste Schiffspark des Neckars zu Hause. Nicht weniger als 56 Schiffsunterneh- mer haben hier ihren Sitz und verfügen über 65 Schiffe. Doch nicht genug damit. Im hessi- schen Neckarsteinach befindet sich die nach Mannheim größte Schiffswerft am Neckar. Mehr als 200 Jahre ist die Schiffswerft in Neckarsteinach im Besitz der Familie Ebert. Seit Generationen gibt es in dieser Familie für die Söhne nur einen Beruf, näm- lich den des Schiffsingenieurs. Zur Zeit sind drei Brüder Inhaber der Firma, und auch die Söhne dieser drei augenblicklichen In- haber bleiben der Familientradition treu. Bis zum Jahre 1913 gab es hier lediglich den Holzschiffsbau. Bis zum Ausbruch des Zwei- ten Weltkrieges wurden jährlich drei Neu- bauten bis zu je 900 Bruttoregistertonnen auf Stapel gelegt. Nach dem Kriege lief nur noch ein einziger Neubau die Helling im Querslip hinunter ins nasse Element. Dafür baut man nun in den Nachkriegsjahren lau- fend 40 bis 60 Jahre alte Schleppkähne zu modernen Motorgüterschiffen um. Das male- rische Bild, das qualmende oder motor- tuckende Schlepper drei oder mehr Kähne auf Deutschlands Flüssen dabinziehen, ge- hört mehr und mehr bald der romantischen Vergangenheit an. Hier in Neckarsteinach geben sich die alten Flußveteranen von Rhein, Main und Neckar ein verheißungs- volles Stelldichein, um in Zukunft„mit eige- ner Kraft“ zu fahren, Die Querhellinge der Schiffswerft Neckar- steinach bieten Raum für vier größere Schiffe. Vor wenigen Tagen war dieser Platz noch voll besetzt. Hier herrschtè das emsige Arbeiten, wie man es von einer Schiffswerft kennt: Niethämmer rattern wie Maschinen- pistolen, Schweigapparate zischen und lassen Kaskaden gelber, roter, grüner und blauer Funken sprühen, Hammerschläge dröhnen und kommen als Echo über den hier rund 80 Meter breiten Neckar von den Bergen zurück. Und unter dieser Sinfonie des Wer- kens entsteht am Bug der Schiffe ein neuer Steven, der sogenannte Europa- Steven“, der die herkömmliche vordere Bugverdich- tung in eine„schlanke Linie“ umwandelt. Die Hauptveränderung der Schiffsform voll- zieht sich am Heck. Die Schiffe werden um zehn Meter verlängert und erhalten einen Tunnel für die Schraubenwelle, der Motor- raum wird erstellt und eine moderne Woh- nung für den Schiffskapitan gebaut. In eigner Schreiner werkstatt fertigt die Schiffs- werft das gesamte Möbel für diese Woh- nung an, die aus Wohnzimmer, Schlafzim- mer, Fremdenzimmer, Küche, Bad und WC besteht. Die Schiffe erhalten je zwei Tanks mit einem jeweiligen Fassungsvermögen von 6000 Liter Gasöl, ferner eine neue Ruderanlage mit einem Drei-Flächen-Ruder. Nachdem die Fundamente für den Diesel- motor eingelassen worden sind, wird das angehende Motorschiff nach Mannheim ge- schleppt, wo die 18 bis 20 Tonnen schweren Motoren aus den Eisenbahngüterwagen mit Kränen in den Schiffsraum eingesetzt werden. Anschließend holen Schlepper das Schiff nach Neckarsteinach zurück, damit hier der Motoreinbau erfolgen kann. Je nach Schiffsgröße erhalten, die früheren Schlepp- Kähne 300 bis 700 Pferdestärke leistende Motore. Durch die Heckverlängerung geht der Motoreinbau nicht etwa auf Kosten der Ladefähigkeit. Die Motorisierungsarbeiten dauern etwa 12 bis 14 Wochen. Das Material, in erster Linie Eisen und Holz, bezieht die Schiffs- werft Neckarsteinach hauptsächlich aus Mannheim, und auch ein großer Teil der rund 100 Mann starken Werftbelegschaft ist im Badischen beheimatet und passiert 50 täglich zweimal die„Ländergrenze“. Auch die Inhaber der Schiffswerft Nek- karsteinach sind Schiffsunternehmer. Ihre Schiffe tragen Namen von Familienmitglie- dern. Einer der Schleppkähne, die zur Zeit dort auf den Werfthellingen modernisiert werden, wurde von den brüderlichen In- habern der Werft kürzlich in Holland auf- gekauft. Und wenn dieses 44 Jahre alte Schiff in wenigen Wochen als modernes Motorgüterschiff Mannheim passiert, dann wird es den Namen„Franz“ tragen, und zwar zur Erinnerung an den im ersten Welt- krieg gefallenen Bruder der jetzigen Werft- inhaber. Gute Fahrt! Dr. H. L. Ein neues TIrockenlösch-Fahrzeug fünrte die Firma Total, dieser Tage vor. Es fußt Ladenburg, 1500 Kilo- gramm Trockenlösch-Pulver, das über eine Schlauchleitung mittels Spritzpistolen„ab- geschossen“ wird. Das Fahrzeug besitzt eine Spitzengeschwindigkeit von 90 em /st und ist besonders für die Bekampfung von Benzin- und Oelbränden geeignet. Unser Bild zeigt einen Löschversuch nach dem neuen Verfahren: Innerhalb 40 Sekunden waren die Flam- men in einer mit Oelen und Benin angefüllten Grube erstichet. Aus der Hessischen Nachbarschaft Ungeklärte Besitzverhältnisse Viernheim. Bei Viernheim sind die in der vorigen Woche begonnenen Arbeiten für den Bau eines Radfahrweges auf dem hessischen Teil der Bundesstraße 38, die von Mannheim über hessisches Gebiet nach Weinheim führt, Wieder eingestellt worden. Das Straßenbau- amt Bensheim begründete diese Maßnahme jetzt mit dem Hinweis auf völlig ungeklärte Besitzverhältnisse. Nun würden Enteignungs- verfahren eingeleitet werden müssen, weil einzelne Landbesitzer für den Quadratmeter Gelände drei Mark forderten, obwohl der Boden nur fünfzig Pfennig je Quadratmeter wert sei. TH Darmstadt wird erweitert Darmstadt. Auf dem früheren Altstadt- gelände hinter dem Schloß wurde mit den Erdarbeiten für die Erweiterung der Tech- nischen Hochschule Darmstadt begonnen. Zu- nächst ist der Neubau zweier Institute der Ingenieurs- Fakultät auf einem Gelände von 40 000 Quadratmetern geplant. Die Institute sollen nach Mitteilung des Hochschulbauam- tes Anfang 1956 bezugsfertig sein. Der Kostenaufwand des neuen Hochschulprojek- tes beläuft sich auf rund 18 Millionen Mark. Redegewaltige Angeklagte Darmstadt. Weder Richter, Staatsanwalt noch Verteidiger kamen beim Amtsgericht Darmstadt zu Wort, als sich eine 47jährige Vertreterin aus Darmstadt wegen Betruges verantworten mußte. Mit einem Wortschwall ohnegleichen beteuerte die Dame ihre Un- schuld, fiel ständig dem Richter, dem Staats- anwalt und ihrem eigenen Rechtsanwalt ins Wort und verstieg sich zu der Behauptung, hier würde doch kein Recht gesprochen. Zuerst drohte der Richter mit drastischen Maßnahmen, wenn sie nicht zur Ruhe komme., Schließlich wußte sich der Amtsge- richtsrat keinen anderen Rat mehr, als die Verhandlung abzusetzen. Wegen ungebühr- lichen Benehmens wurde die temperament- volle Frau zu drei Tagen Haft verurteilt. Sie wurde sofort ins Gefängnis gebracht, damit sie sich dort beruhigen kann. UsS-Pkw. von Lok erfaßt Frankfurt. Ein amerikanischer Kraft- Wagen ist zwischen Gelnhausen und Wirt- heim von einem Personenzug erfaßt, 400 Me- ter mitgeschleift und vollständig zertrüm- mert worden. Der Fahrer, ein amerikanischer Soldat, verbrannte, als sein Wagen bei dem Unglück Feuer fing. Der Pkw. hatte die ge- schlossene Bahnschranke durchbrochen. Das Gleis der Strecke Bebra Frankfurt war weit über zwei Stunden gesperrt. Diese Sperrung führte kurz darauf zu einem zweiten töd- lichen Unfall. Der 50jährige Streckenwärter Wilhelm Ermel aus Wächtersbach, der sich auf einem Kontrollgang befand, wurde von einem auf das zweite Gleis umgeleiteten Zug angefahren und getötet. In jedem Schuljahr besondere Lineatur Wiesbaden. Im Einvernehmen mit allen anderen deutschen Unterrichtsverwaltungen hat das hessische Erziehungsministerium ein- heitliche Bestimmungen über die Schulhefte getroffen. Ab Ostern 1955 sollen grundsatz- lich diese Hefte mit den neuen Limeaturen benutzt werden. Die Lineatur für das erste Schuljahr sieht vier Linien mit 13 mm Schreibraum vor. Beim zweiten Schuljahr beträgt der Schreibraum 10 mm. Die Hefte kür das dritte Schuljahr haben 14 Doppel- linien mit je 3,5 mm Schreibraum. Das vierte Schuljahr schreibt auf 18 einfache Linien (Abstand 10 mm.) Weiter sind vorgesehen Quadrateinteilungen mit 5 und mit 7 mm Seitenlänge, Schulhefte ohne Linien und Hefte mit 20 durchlaufenden Linien(Zeilen- abstand 9 mm). Dem Gastod knapp entronnen Wiesbaden. Dem rechtzeitigen Eingreifen einer Zimmervermieterin haben zwei Wies- badener Mädchen und ein junger Mann im Alter von 19 bis 21 Jahren ihr Leben zu verdanken. Beim Kochen des Mittagessens hatte eines der beiden Mädchen versehent- lich den Schalter des Gasbackofens aufge- dreht. Eines der Mädchen verlor das Be- wußhtsein, ohne daß das ausströmende Gas bemerkt wurde. Als auch das zweite Mäd- chen ohnmächtig wurde, wollte der junge Mann Hilfe holen. Er brach aber noch vor der Tür zusammen. Erst als Stunden später die Zimmerwirtin von einer Reise zurück- kehrte, wurden die Vergifteten gefunden und sofort in das Krankenhaus gebracht. BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Noch immer französische Postzensur? Neustadt. Von der französischen Besat- zungsmacht soll in Neustadt/ Weinstraße noch immer die Postzensur ausgeübt werden. Nach Feststellungen der zuständigen deutschen Dienststellen werden Briefsendungen nach dem Anliefern von französischen Beauftrag- ten abgeholt und, so wird angenommen, ge- öffnet und gelesen. In Ludwigshafen ist da- gegen keine Zensur mehr festzustellen, wäh- rend allerdings der Raum, in dem die Zensur vorgenommen wurde, noch immer beschlag- nahmt ist. Um die Zensur zu umgehen, brin- gen Wirtschaftsunternehmen häufig ihre Briefsendungen im amerikanischen Besat- zungsbereich zur Post. Die pfälzischen Post- verwaltungen hoffen. daß auch die Post- zensur völlig eingestellt wird. wenn die Bun- desrepublik ihre Souveränität wiedererhält. Feststellungen über das Abhören von Tele- kongesprächen sind in den letzten Monaten nicht mehr gemacht worden. Noch einmal gut gegangen Worms. In ein Wormser Krankenhaus wurden in diesen Tagen drei Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren eingeliefert, die in Wachenheim auf einem Schuttablade- platz mit einigen Behältern gespielt hatten, in denen vorher ein giftiges Pflanzenschutz- mittel war. Reste des Präparates sind wahrscheinlich an die Hände und dann in den Mund der Kinder gekommen Die Ver- giftungen sind nicht lebensgefährlich, aber schwer. Die Gendarmerie hat Ermittlungen eingeleitet, um festzustellen, wie die leeren Behälter auf den Schuttabladeplatz gekom- men sind. Vorsicht vor Gärgasen! Gimsheim. Die großen Gefahren, die in jedem Jahr in der Zeit nach der Weinlese die Gärgase in den Weinkellern bedeuten, wurde an einem Unfall deutlich, der sich — als erster in diesem Herbst— in Gims- heim ereignete, allerdings noch einmal Slücklich ausging. Ein Winzer wurde im Gär- keller bei einer Kontrolle des Regulators durch die Gase bewußtlos, Ebenso erging es seiner Frau und seiner Tochter, die zur Hilfe herbeiggeilt waren. Zum Glück wurde auch der Sohn auf den Vorfall aufmerksam. Mit Unterstützung von Nachbarn konnte er seine bewußtlosen Angehörigen noch rechtzeitig aus dem Gärkeller retten. Schiffsregister weiter in Ludwigshafen Mainz. Die Schiffsregister sollen entspre- chend der bisherigen Regelung weiterhin bei den Amtsgerichten in St. Goar, Mainz und Ludwigshafen geführt werden. Rechtliche Bedenken gegen diese Regelung, vor allem in bezug auf das Amtsgericht Ludwigshafen, soll ein Landesgesetz über das Binnenschiffs- register beseitigen, das die Landesregierung am Mittwoch im Entwurf dem Landtag vor- gelegt hat. Da ein Staatsabkommen mit Baden- Württemberg, Hessen und Nordrhein- Westfalen über die Gliederung der Schiff- fahrtsgerichtsbezirke im Rheinstromgebiet die Zuständigkeit der Gerichte für Binnen- schiffahrts- und Rheinschiffahrtssachen neu geregelt hat und Ludwigshafen dadurch den Charakter als Schiffahrtsgericht“ verlor, Waren Zweifel aufgetaucht, ob das Amts- gericht Ludwigshafen das Schiffsregister weiter führen kann. Durch die von der Re- gierung vorgeschlagene Regelung wird klar- gestellt, daß das Amtsgericht St. Goar das Binnenschiffsregister für Schiffe mit Heimat- ort am Rhein innerhalb des Regierungs- bezirks Koblenz, an der Mosel und àn der Lahn, das Amtsgericht Mainz für Schiffe mit Heimatort am Rhein innerhalb des Regie- rungsbezirkes Rheinhessen und das Amts- gericht Ludwigshafen für Schiffe mit Heimat- ort am Rhein innerhalb des Regierungs- bezirks Pfalz weiterführt. wütenden ein Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 21. Oktober Jugendstunde Wir helfen suchen „Mutti, wo darf ich spielen“ (eine Sendung für die Frau) „Halali und Petri Heil“(von der In- ternationalen Jagd- und Sportfische- rei-Ausstellung, Düsseldorf) 16.30 17.00 17.10 20.00 N ö — 2 * Die Tabakpflege erfordert Erfahrung und viel Geduld, davon, allein davon hängen Qualität und Bekömmlichkeit einer Cigarette letzten Endes ab. In fünf Generationen haben die Tabak- meister der EcxsTEIN einen wahren Schatz an Erfahrungen ge⸗ sammelt, den sie jeder neuen EcksrEIN- Cigarette zugute kommen lassen. Es ist daher kein Zufall, daß die EckSTEIN- Raucher immer wieder sagen: Die Ecksrix, die schmeckt! E LH STEIN „echt und recht. n Seite 8 MORGEN Donnerstag, 21. Oktober 1954/ Nr. 240 Evangelische Pfarrer diskutieren aktuelle Probleme Mannheimer Gemeindewoche behandelt in fünf Themen den Glauben unserer Zeit „Aberglaube, Angst und Glaube“ heißt der Tenor der diesjährigen, in fünf The- menkomplexe aufgegliederten evangelischen Gemeindewoche, deren Behandlung wir anschließend wiedergeben. Zehn protestantische Mannheimer Geistliche, die diese Ge- meindewoche schon seit einigen Jahren zusammen durchführen, haben hier den Mut gezeigt, das gleichbleibende Anliegen der Kirche der Aktualität unserer Zeit anzu- passen und durch entsprechende Interpretation die Welt ihres Glaubens auf die gegen- wärtigen Verhältnisse zu übertragen. Diese Pfarrer handeln aus der Erkenntnis her- aus, daß der Mensch dieser Zeit die lebendige Verbindung zu seinem alltäglichen, aber für ihn gerade deshalb um so wichtigeren Problemen braucht, um den dahinter- stehenden, tieferen Sinn begreifen zu können. Liebe überwindet Angst „Eine Welt ohne Angst— aber wie?“ Mit dieser Frage beschäftigte sich Pfarrer Dr. Karl Stürmer in der Thomas kirche in Neuostheim. Um die Antwort gleich vorwegzunehmen: Dr. Stürmer defi- mierte die Angst als Mangel an Liebe und Sah ihre Ueberwindung allein in der Liebe, in der Liebe von Mensch zu Mensch und darüber in der Gottes für seine Geschöpfe. Seine ſhese gründete sich auf das Bibel- Wort:„Wer sich fürchtet, ist nicht völlig in der Liebe“. Die Angst, die unser Zeitalter bestimme, sei so ausgeprägt, daß als„Grundbefind- Uchkeit unserer Existenz“ schon in die Philo- sophie eingedrungen sei. Ihre Ueberwindung scheitere an dem Erkennen ihrer Motive. „Politische Heilande“ wie Hitler, Stalin oder MecCarthy machten sich die Angst zum Durchsetzen ihrer politischen Ziele zu Nutze, indem sie den Menschen beim Finden der Motive helfen. Einmal waren es die Juden, che als Röder der Angst dienten, bei den Rommunisten die Kapitalisten, bei MeCar- thy die Kommunisten— aber nach ihrer Entfernung war die Angst noch da und die Menschheit erneut bereit, einem Demago- gen zu glauben. Schon die Kinder, die Angstgründe wie Atombombe, Krieg oder ungesicherte Exi- Stenz nicht verstehen, so sagte der Redner, Hätten Angst.„Ich glaube, unterm Bett liegt eimer. Aber ich habe zu große Angst vor ihm, um nachzusehen.“ Dieses kindliche Ge- fühl beweise, daß die Angst kein Produkt der Erfahrung sein könne. Die Psychologie bestätige die Behauptung in der Bibel, daß Angst— ebenso wie eine Reihe anderer Komplexe— auf enttäuschte oder fehlende Liebe zurückzuführen sei. Die Rettung sei daher nicht Sicherheit— die es nie gebe— sondern die Botschaft der Liebe. Da die Caritas— dle Liebe der Menschen unter- eimander- nur unvollkommen sei. könne nur die Agape— die göttliche Liebe— das Problem der Angst lösen. la „Christlicher Fanatismus“ So lautete das Thema Pfarrer Bühlers in der Melanchthonkirche. Die Menschen „lokalisieren“ den Fanatismus; sie„kennen“ inn genau: hier ist er, dort ist er! Für den Antikommumisten ist er bei den Kommuni- Sten, für die Kommunisten bei den Anti- kommunisten. Für die Evangelischen bei dem Römischen Katholiken und den Sekten. Sie Denn: Bei„uns“ kann er nicht sein!„Aber schauen wir in die Kirchen- Gemeinden!“ Da ist der Gegensatz zwischen den Weltoffenen und den Gesetzesgläubigen, für den es hier Wie überall— gelte, einen modus movendi zu finden. Pfarrer Bühler beschränkte sich dann im wesentlichen auf eine Begriffsbestimmung des Fanatismus. Fanatiker seien Menschen, die durch ein Gedankengebäude, eine Ideo- logie, ganz und gar bestimmt würden. Jede Ideologie sei fanatisch: jede Ideologie ver- Wandele einen Menschen in einen Funktio- när, gleichgültig, von welcher Farbe die Ideologie auch immer sei. Der Fehler des Geistlichen von Salem, einem Manne mit ehrlichem Wollen, liege darin, daß für ihn Gottes Friede eingafroren, etwas Starres geworden sei; ein Gedankengebäude, Jedes Gedankengebäude stelle einen Menschen unter eine Norm, das Wort Gottes stelle ihn indessen vor eine Person. Entscheidend sei die Frage, ob das reli- Siöse Verhalten nur eine allgemeine Fröm- migkeit sel oder ein persönliches Vertrauen au Gott.„Ist es das nicht, so sind wir Tag kür Tag in Gefahr, einer Ideologie zu ver- fallen.“ Der Mensch müsse sich einem Ge- dankengebäude immer fern halten, auch Wenn es ein christliches sein sollte. Bk. Die teuflische Frage „Allein die Frage, ob man an den Teufel glauben muß, ist teuflisch“, sagte Pfarrer Heinzelmann in der Thomaskirche.„Ein Nein ist so falsch wie ein Ja“. In der Aufklärung Wurde der Teufel zum Märchen von der komischen Gestalt mit dem Pferdefuß, mit dem seltsamen Geruch und mit dem Schweif. Später wurde der Teufel„modernisiert“, und man sagte: So wie es Licht gibt, gibt es den Schatten, und so wie es das Gute gibt, gibt es das Böse. Wir haben den guten Gott und so Wurde dieses eigenartige Wesen zum bösen Gott erhoben. „Aber was ist es nun eigentlich um den Teufel?“ Pfarrer Heinzelmann sprach davon, daß wir im zweiten Weltkrieg soviel Böses und Gemeines erlebt haben, was aus dem kollektiven Unterbewußtsein kam, daß wir geneigt sein könnten, zu fragen: Ist es nicht der Mensch? Aber woher sollte der Mensch das Böse bekommen? Die heilige Schrift spricht von den Mächten der Finsternis und wir wissen eine Stelle in der Paulus sagt:„Ich will das Gute tun und muß das Böse tun. Es ist ein Gesetz in meinen Gliedern“. Pfarrer Heinzelmann bezeichnete ab- schließend den Glauben an den Teufel als eine geistige Macht. do Führt Zwang zum Glauben? „Kann man Menschen zum Glauben zwingen?“ Diese Frage warf Pfarrer Behringer in der Hafenkirche auf. Gefühls- mäßig möchte man mit„Nein“ antworten, sagte er, jedoch die Geschichte zeige, daß man den Zwang zu allen Zeſten und mit allen Mitteln erprobt und auch großen Erfolg ge- habt habe. Die 1900 jährige Kirchengeschichte gebe genug Beispiele, die erschaudern und grausen liegen. Es sei eine Gnade, daß Gott der Kirche die weltlichen Waffen aus der Hand ge- schlagen habe. Aber auch mit den Waffen des Geistes könne noch viel Unheil angerichtet werden. Zusammenfassend sagte Pfarrer Behrin- ger:„Es ist ein Unterschied zwischen einer von Menschen gemachten Weltanschauung, einer Brille, durch die wir die Welt betrach- ten, und dem Glauben an Gott, der dem Augenlicht gleicht, das nur von Gott ge- schenkt werden kann.“ Glauben sei eine Gnade Gottes, ein Geschenk, das nicht er- worben oder aufgezwungen werden könne. Glaubenszwang sei schwere Sünde, wenn sie auch oft aus menschlicher Ungeduld und dem Streben, die Mitmenschen zu ihrem Glück zu zwingen, verstanden werden könne. „Es gibt allerdings auch einen Glaubens- zwang“, schloß Pfarrer Behringer,„Fund er hat sich in der Bekehrung des Saulus zum Paulus offenbart. Aber dieser Glaubenszwang ist göttlicher Natur. Er ist die gröhte Gnade, die aus Nicht-glauben-wollenden Gläubige macht.“ bt Moderne Untugend des Geistlichen Am Dienstagabend sprach Pfarrer Blail in der Konkordienkirche über das Thema „Dazu ist der Pfarrer nicht da“. Als Aus- gangspunkt der Predigt war die Gestalt des Pfarrer aus dem Drama„Hexenjagd“ ge- wählt worden, einen Pfarrer der gerade das tut, was ein Prisster vermeiden sollte, der Gemeinde nach dem Mund zu reden. Jeder Mensch in einer verantwortlichen Stellung sei der Gefahr ausgesetzt, den Forderungen der Mehrheit(seiner Bequemlichkeit zuliebe) nachzukommen. Ein Seelsorger aber dürfe nie zum Sprachrohr einer Klasse oder Partei werden, er dürfe den Leuten vor seiner Kan- zel nicht ausweichen, sondern muß alles was er sagt, in der Verantwortung vor Gott sagen, auch wenn es den Zuhörern weh tut. Pfarrer Blail kam dann auf die modernen Untugenden der Priester zu sprechen. Ein Geistlicher müsse nicht glauben, Überall dabei sein zu müssen. Es sei nicht seine Auf- gabe sich zum Reiseleiter und Manager zu machen, um seine Gemeinde zu vergröhgern, oder um für die nächste Predigt ein Audi- torium zu haben. Der Treffpunkt zwischen der Gemeinde und dem Pfarrer sei die Kirche, hier habe er das Evangelium zu ver- künden, und zwar so, wie es geschrieben stehe, und nicht so, wie„man“ es hören möchte. Der Priester habe sein Amt nicht von der Gemeinde, sondern von Gott, und vor mm müsse er sich verantworten. N Aw N.„ ES c NW DEN Antwort auf„Zu wenig Licht“ Die von dem Einsender bemängelte schlechte Beleuchtung verschiedener Straßen der Neckar- stadt-West ist meiner Ansicht nicht auf das Fehlen von Lampen zurückzuführen, als viel- mehr darauf, daß ein Teil der vorhandenen Lampen sehr oft nicht brennt. Ich habe be- obachtet, daß in anderen Stadtteilen, wie z. B. in der Neckarstadt-Ost, in der Oststadt und auf dem Lindenhof allabendlich die bei der automatischen Schaltung nicht funktionieren- den Lampen von Hand angezündet werden. In der Neckarstadt-West ist dies nicht der Fall. Ich wohne in der Neckarstadt-West, Pflügers- grundstraße, und habe einen Garten auf der Sellweide. Da komme ich täglich durch die Neckarstadt-Ost. Dabei habe ich festgestellt, daß die Lampen in diesem Stadtteil viel öfter gereinigt werden, als die in der Neckarstadt- Bibel als Quelle christlicher Gemeinschaft Jahrestag der Landesbibelkonferenz in der Hafenkirche Die badische Landesbibelgesellschaft traf sich vor wenigen Tagen in der Mannheimer Hafenkirche zu ihrem Jahrestag. Er wurde von einem Fest- und Jugendgottesdienst am Vormittag eingeleitet. Landesbischof Bender hielt die Festansprache, in der er von der zweiten ökumenischen Kirchenkonferenz in Evanstone(US) berichtete, auf der wie vor sechs Jahren in Amsterdam ein eindrucks- volles Zeugnis von der weltumspannenden Kraft des Glaubens abgelegt wurde. Im Mittelpunkt aller Treffen auf dieser Konferenz, so sagte der Landesbischof, stand der Wille, nach einander zu fragen und ein- ander trotz vieler Verschiedenheiten in Hautfarbe und Sektenangehörigkeit in der christlichen Gemeinsamkeit verstehen zu lernen. In diesem Bemühen vereinigten sich Vertreter von 179 Kirchen aus 54 Ländern aus der ganzen Welt. In geduldiger Arbeit beriet man über Re- solutionen, in denen zur Verantwortung der Christen in der Weltpolitik, und zum fried lichen Nebeneinanderleben der sich bekämp- fenden Weltanschauungen Stellung genom- men wurde. Vor allem aber beschäftigte man sich mit der Linderung von Menschennot und-leid, wie es in der Diskriminierung der Rassen, in Flüchtlingsschicksalen und in wirtschaftlich zurückgebliebenen Ländern auf den Völkern lastet. Den Weg zur Hilfe zeige die Bibel. Man könne sich nicht mit dem Stand der Dinge abfinden. Es sei Auf- gabe der Kirchen und Gemeinden,„missio- narisch“ zu arbeiten. Landesbischof Bender verstand es, seinen Vortrag mit vielen klei- nen persönlichen Erlebnissen am Rande dieser großen Konferenz lebendig und über- zeugend zu halten. In der Hafenkirche hatte die Bibelgesell- schaft eine interessante Schau von Bibeln inn allen Größen und schöner künstlerischer Ausstattung aufgebaut. bt West. Daher kommt wohl auch die irrige Fest- stellung des Einsenders, dag in der Main- und Kinzigstrade elektrische Lampen aufgestelit selen. Es handelt sich hier auch nur um Gas- lampen, die aber, wie gesagt, viel öfter gerei- nigt werden, als die in der Neckarstadt-West befindlichen. Ganz besonders tritt die unter- schiedliche Reinigung bei den vor einiger Zeit in der Dammstraße und in der Herzogenried- straße neu aufgestellten Lampen in Erschei- nung. Die letzteren wurden in der gleichen Zeit mindestens viermal so oft gereinigt. Wes- halb wird die Neckarstadt-West in dieser Be- ziehung so stiefmütterlich behandelt. F. S. Die neuen Noten An Allerheiligen werden in Nordbaden zum erstenmal die Zeugnisse nach der neuen Noten- Skala gemacht. Wohl selten hat eine behörd- liche Verfügung so viel Entrüstung, Enttäu- schung und 2. T. auch Resignation bei Eltern und Schülern, bei Lehrern aber Unsicherheit hervorgerufen wie der Erlaß des Kultus- ministeriums vom 9. März 1954. Zur endgültigen Klärung der Lage möge ein Vergleich der neuen Notenskala mit der alten dienen. Zunächst zeigt der Vergleich der ersten vier Noten die völlige Ubereinstimmung der Wortbezeichnungen, nämlich„sehr gut“, „gut“,„befriedigend“,„ausreichend“. Schon diese Tatsache dürfte klarmachen, daß in der Praxis zwischen gestern und heute in der Notengebung keine nennenswerten Unter- schiede bestehen. Beide Erlasse gehen von der Durchschnitts- note„befriedigend“ aus. Der neue Text zu die- ser Note lautet:„Die Note ‚ befriedigend ist zu erteilen, wenn es sich um tüchtige Leistungen des guten Durchschnitts handelt, die von grö- beren Fehlern frei sind. Sie bringt Zufrieden- heit mit der Leistung und damit eine gewisse Anerkennung zum Ausdruck“. Es sind also Fehlleistungen zugelassen, nur keine groben. Ein Vergleich mit dem alten Er- laß zeigt die inhaltliche Ubereinstimmung. Dort hieß es:„Befriedigend ist die Normalnote. Sie ist bei einer normalen, der Altersstufe entspre- chenden Durchschnittsleistung zu geben. Ein mittleres Maß von Fehlleistungen darf nicht überschritten werden“. Beide Formulierungen kußen also auf der Durchschnittsleistung. Die Note„3“ ist unser altes„ziemlich gut“, das ja auch eine tüchtige Leistung bezeichnete. Mit dieser Erläuterung der Durchschnittsnote„3“ gleich„befriedigend“ sind ohne weiteres auch die Noten„gut“ und„sehr gut“, also„2“ und „1“ geklärt. Zur Note„sehr gut“ ist zu bemer- ken, daß sie bei einer fehlerlosen Leistung, die an Klarheit der Darstellung und Sauberkeit der Form hervorragt, zu erteilen ist. Auch dies wurde bisher schon so gehandhabt. Im Wortlaut stimmen die Formulierungen beider Erlasse weitgehend überein. Bei der Note„4“ gleich„ausreichend“ wurde der Satz:„Sie enthält weder Lob noch Tadel“ oft falsch ausgelegt. Man hat daraus schließen wollen, daß sie jetzt der Durchschnitt sei. Das ist jedoch nicht richtig. Sowohl nach der neuen Als auch nach der alten Deutung werden ‚be- rächtliche Schwächen! zugelassen, verlangt wird nur, daß die„Leistung im ganzen den Anforderungen entspricht, die jeder hinreichend begabte Schüler der in Betracht kommenden Altersstufe im Blick auf das Lehrziel und den behandelten Stoff erfüllen muß, um dem Unter- richt folgen zu können“ Das bedeutet, daß sine noch geringere Leistung nicht mehr genügt. Dem Wortlaut nach verändert haben sich die Noten„5“ und„6“.„5“ wird jetzt mit„man- gelhafté,„6“, mit„ungenügend“ bezeichnet, während die alten Bezeichnungen äungenü- gend! und„ganz ungenügend“ waren. Eine Be- trachtung der Note„6“ zeigt, daß sie in ihrer Bedeutung geblieben ist. Sie ist zu erteilen für Leistungen, bei denen nach dem alten Erlaß „grundlegende Kenntnisse“, nach dem neuen „sichere Grundlagen“ fehlen. Bei„nicht aus- reichenden“ Leistungen, die jedoch mit beson- derem Fleiß in kurzer Zeit„ausreichend“ wer- den können, war und ist die Note„3“ zu ertei- len. Auf eines sei noch aufmerksam gemacht: Im Gegensatz zum Erlaß vom 21. September 1950, Wo für Betragen die Skala„gut, noch befrie- digend, unbefriedigend“ galt und für Fleiß und Mitarbeit„sehr gut, gut, noch befriedigend, unbefriedigend“, gilt jetzt für Betragen einer- seits und Fleiß und Mitarbeit andererseits die gleiche Notenstufung, nämlich„sehr gut, gut, noch befriedigend, unbefriedigend“. Landesverband Nordbaden für Lehrer an höheren Schulen — Termine Sozialausschuß der christlich-demokratischen Arbeitnehmer. Ueber„Das grundsätzliche und taktische Verhalten des christlichen Arbeitneh- mers gegenüber dem Betrieb und seinem Un- ternehmer“ sprechen am 21. Oktober, 19.30 Unt, im Sekretariat der CDU, N 5, 2, Albert Korn und Heinrich Wittkamp. Abendakademie. Uber„Reibung, Druck und! Gegendruck“ referiert am 21. Oktober, 19.30 Uhr, im Gymnasium Dr. Joachim Schacht. Im gleichen Gebäude finden am gleichen Tag Kurse „Italienisch für Anfänger“(Beginn 18 Unt) und„Italienisch für Fortgeschrittene“(Beginn 19.30 Uhr) wieder statt. Abendakademie. Frau“ ist das Thema eines Lichtbildervortrages (nur für Frauen) von Professor Dr. Franz Wit tenbeck im Kino, Schönau, am 21. Oktober 20 Uhr.— Der Kursus von Dr. Lüneberg„Wirt. schaftspsychologie“ in der Wirtschaftshochschule beginnt am 21. Oktober nicht um 19.45, sondern um 20 Uhr. Sprechstunden der SPD. Am 22. Oktober steht von 18 bis 20 Uhr im Altersheim Linden- hof MdL. Walter Krause zur Verfügung. Malerinnung. Am 22. Oktober, 18 Uhr, im „Durlacher Hof“ Innungsversammlung. HIAG. Treuekundgebung für die Kriegs. gefangenen des Heimkehrerverbandes am 45 N im Wartburg-Hospiz. Begim 1 Der Bund der Frontsoldaten nimmt an der Treuekundgebung für die Kriegsgefangenen am 23. Oktober, 20 Uhr, im Wartburg-Hospiz, teil. Wohin gehen wir? Donnerstag, 21. Oktober: Nationaltheater 20.00 bis 22.00 Uhr:„Schwanensee“(für die Theatergemeinde); Mozartsaal 19.30 Pis 22.45 Uhr:„Hexenjagd“; Amerikahaus 20.00 Uhr: Film„Die UN in Krieg und Frieden“, 19.30 Uhr Schallplatten-Konzert;„Unser Kino“, Schönau 20.00 Uhr: Vortrag(nur für Frauen)„Die Serualhygiene der Frau“, Spr.: Prof. Dr. Franz Wittenbeck(Abendakademie); Gymnasium 19.30 Uhr: Ueber„Reibung, Druck und Gegendruck spricht Dr. Joachim Schacht(Abendakademie) Musensaal 20.00 Uhr: Lichtbildervortrag„Vom Laooes, dg asel, Matterhorn zur Cheopspyramide“, Spr.: Geor Blitz(Kodak- Werke); dewerkeschg edis 100 Uhr:„Betriebsverfassungsgesetz-, Spr.: Dr. Willi Marte! DGB, Abt. Schulung und Bil- dung); Phora-Haus, O 7, 5, 20.00 Uhr Schall- Plattenkonzert; Wirtschaftshochschule 19.30 Uhr: Lichtbildervortrag von Fritz Stadler:„Karwen⸗ del, seine Berge, Täler und Wände“ Deut- scher Alpenverein); Katholisches Vereinshaus, Käfertal, 20.00 Uhr:„Aktuelle Fragen der deut- schen Aufzen- und Innenpolitik“, Spr.: Stadt- rat Bartsch(CDU, Ortsbezirk Käfertah; Pfar- rer nehmen in Vorträgen(Beginn 20.00 Uhr) Stellung zu Problemen, die durch das Schau- spiel„Hexenjagd“ aufgeworfen wurden: Auf- erstehungskirche,„Christlicher Fanatismus“, ISpr. Bühler; Hafenkirche,„Christlicher Fana- tismus“, Spr. Lehmann; Johanniskirche,„Eine Welt ohne Angst— aber wier“, Spr. Voges; Konkordienkirche,„Eine Weit ohne Angst aber wie?“. Spr. Stürmer; Lutherkirche,„Muß man an den Teufel glauben?“, Spr. Heinzel- mann; Markuskirche,„Muß man an den Teu- fel glauben“, Spr. Wöliner; Melanchthonkirche, „Kann man Menschen zum Glauben zwingen?“ Spr. Behringer; Seckenheim,„Kann man Men- schen zum Glauben zwingen?“, Spr. Weigt; Thomaskirche,„Dazu ist der Pfarrer nicht da“, Spr. Blail; Unlonskirche Käfertal,„Dazu ist der Pfarrer nicht da“, Spr. Beck. Architekt BDA sagen wir unseren innigsten Dank. Mannheim, den 21. Oktober 1954 Drachenfelsstrage 12. Stille statt. Statt Karten Beim FHeimgang meiner liehen, Schwester und Tante, Frau guten, Berta Schäfer wurden uns so viele Beweise treuer Verbundenheit zuteil, daß es uns nur auf diesem Wege möglich ist, für das liebe Gedenken und die herrlichen Kranz- und Blumenspenden unseren herz- Besonderen Dank Herrn Guttmann für die trostreichen Worte und den lieben Hausbewohnern. lichen Dank auszusprechen. Mannheim, den 20. Oktober 1954 F 4, 17 Für die erwiesene Anteilnahme, Kranz- und Blumen- spenden bei dem Tode meines lieben Mantes, unseres lieben Vaters, Schwiegervaters und Großvaters, Herrn Georg Krämer Besonderen Dank Herrn Prediger Alten von der Ge- meinde Christi und Herrn Architekt Sator vom Bund Deutscher Architekten für die trostreichen Worte. Im Namen der Hinterbliebenen: Emma Krämer geb. Busse Die Einäscherung fand auf Wunsch des Verstorbenen in aller unvergessenen Frau, U AReinlecithin Statt Karten danke ich allen herzlichs Andreas-Hofer-Straße 27 Statt Karten schlafenen, Herrn Konstantin sowie Herrn ruf, den Hausbewohnern Käfertaler Straße 250 Für die vielen Beweise reichen Kranz- und BI Herrn Pfarrer Stobbies Zellerstraße 67 Für die tröstliche Anteilnahme und die Kranz- spenden anläßlich des Ablebens meiner lieben Frau Emilie Hoeß Mhm.-Feudenheim, den 20. Oktober 1954 Für die überaus herzliche Anteilnahme sowie die zahlreichen Kran- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ent- Johann Schreckenberger sagen wir allen vielen Dank. Besonderen Dank H. H. Stadtpfarrer Direktor Marting von der Kali-Chemie für seinen ehrenden Nach- serem lieben Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Mannheim, den 20. Oktober 1934 Quosdorf sowie den Diakonissenschwestern Dorle und Else, der teilung Materialprüfung der Firma Daimler-Benz AG., und allen denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 21. Oktober 1954 und Blumen- geb. Mörtlbauer t. Wir biften um hren Besuch Wir beraten Sie Ohverbindüich in allen fragen der Für die Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Heimgang unseres lieben, für immer entschlafenen Sohnes Bernd Karl Fröhlich die uns schriftlich und mündlich sowie durch die Kranzspende der Firma Ludwig Leiner Mannheim zuteil wurden, sagen wir der Firma Ludwig Leiner und ihrer Belegschaft, den Familien Erwin Schmitt, Grunewald und Fertig und all denen unseren herzlich- sten Dank, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Im Namen der Hinterbliebenen: Dr.-Ing. Werner Hoeß Dr. Werner. Ferner danken wir Herrn und nicht zuletzt allen denen, die un- Anna Schreckenberger und Angehörige herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- umenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Philippine Fütterer geb. Sensbach sagen wir unseren tiefempfundenen Dank. Besonderen Dank für die tröstenden Worte, Herrn Dr. Im Namen der Angehörfigen: Eugen Fütterer Heimgestolfung Tapeten Sardinen Sßfoffe Tn tiefem Leid: Familie Karl Fröhlich Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 21. Oktober 1934 Hauptfriedhof Brettinger, Margareta, Sandhofer Straße 24. Deckert, Adolf, Mittelstraße 22.2. Odenweller, Johann, Käfertaler Straße 81 Eith, Richard, Seckenheimer Straße 69 Krematorium Glasbhrenner, Balthasar, Zäher Wille 2 AAnlll,ñ—— Friedhof Neckarau Welk, Marla, August-Bebel-Sstraße 71. Friedhof Sandhofen Schwester Willana, Falkenstraße 9 Friedhof Friedrichsfeld Hood, Elisabetha, Vogesenstraße 67 1 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr 1 e h 0 Somälde beten Ratenzahlung Verlang. sie unverb. Vertreterbes, Runsthandlung 1 seit 1923 Herzogenriedstraße 16 Tel. 5 24 — JJC Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die Zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang unse- rer lieben Entschlafenen, Frau Susanna Größle geb. Kraft sagen wir auf diesem Wege al- len herzlichen Dank. Besonde- ren Dank Herrn Stadtpfarrer Heinzelmann für seine trösten: den Worte. 14.00 14.30 Mannheim, 20. Oktober 1954 14.00 Langstrage 74/76 Die trauernden 8 Hinterbliebenen „Die Sexualhygiene der Möbel. g — sichtli Publ! reichs mit 8. mener Publi! entsck harter sie v Steen lang 30 Ad Gesel treuer Rosen durch. der P Heime Mühe! luste, keine baute Rhein pen s schaft, flotter lichen 8 aut re lle bel. Abs Auf stel imn gele Diet r. 240 5 246/ Donnersdag, 21. Oktober 1984 * MoRGEN 3 9 Berliner Sechstagerennen Am 31. Oktober gegen Aschaffenburg Weitere deutsche Siege 8 en Ziege/ Holzmann an der Spitze f 5 10 zu einem harten Kampt um die Führung 5 5 5 8 1 der Leichtathleten in Kobe und Mathusyama a Un. gestaltete sich die fünfte Nacht des 41. Sechs- Die deutsche Leichtathletik-Mannschaft, die 0 Uhr. tagerennens im fast ausverkauften Sportpalast, 2 0 We. Seine 74 Ae El zur Zeit in Japan weilt, hatte sich am Diens- Kom den 2201 21 men Jagd a1 deutsche Mann- tas geteilt und zins mit, euten krfolgen 3 aft o Ziege/ Holzmann für sich entschei- 5 2 35 2 2 1 5 2 8 Kobe/ Westjapan und in Mathusyama auf der 1 755 3 5 en 10 VU Drei Spielplätze und zwei Tennisplätze errichtet/ Weiterer Ausbau der Gesamtanlage/ Neue Trainingshalle Se e t den Star 8 K und entwickelte si eine fast einstündi 1 1 1 1. 2 5 jege: 1h wilde Rundenjagd, nach der sechs ee Der Sv Waldhof hat m aller Stille seine her haben die verschiedenen Sportabteilungen Volksparkes, der ja in erster Linie der Jugend 8„ 1 Fütterer 10,4 Sek.; at. Im zen an der Spitze lagen. Von Heinz Ziege Sportplatzanlage weiter ausgebaut. Das große auf dem großen Spielfeld Aufstellung genom- dienen soll, zu verwirklichen. Daß es bei der 400 m: Kurt Bonah 48,8; 600 m: Günther Hohrow Kurs gurde gegen Mitternacht erneut ein längerer Spielfeld mit dem wunderbaren Rasenteppich men, um der Feier den würdigen Rahmen zu Initiative und dem Idealismus der Leitung des 1:53.9 Minuten; 3000 m: Heinz Laufer 847,4; Dur) Hunden wirbel entfacht. Wiederum lagen fünf hat jetzt eine Tribüne erhalten, die über 1800 3„ Vorspiel der Kleinsten Ver- S Waldhof gelingen wird, dieses Ziel zu er- Schweden-Staffel: Deutschland(Fütterer—Hiz- zei] Rlannschaften geschlossen an der Spitze. Legten Sitzplätze verfugt. Die Fertigstellung der Tri- forig W 1 1 labor U reichen, iat nicht zu beeweifeln. heimer—Bonah-Dohrow) 1:57 0; 400 m Hürden: ch ale Fahrer mach der 2-Uhr-Wertung okken- büne ist ein weiteres Stück— nicht Abseniug Verbandsspiel antreten. n 3 Waldnot zum dient der oiterg der yy Wallet bradtrancd Heinz Ulehelmer 54,0 Sekunden, Diskus; Kari 1 der ir 3 N Le 5— 75. 825 8 e Der Sy Weldhef will gegen diesen alten Muren 2250 dle N51 d 7 151 die Lel⸗ 9 2 05 5 400 Hans Geister 47/1 trages Publiku 1 immungs- 5 ober, wenn der alte Gegner aus 1 7 un Mathusvama: W 5 b Vite belchste Nacht. Einmal mehr waren Otto Ziege der 1. Liga, Viktoria Aschaflenburg, antritt, 3 957 e e ne been, nt bir Feen, ß tober mit seinem wieder besser ins Rennen gekom- wird die Tribüne feierlich eingeweiht Die be- pellenende ee e 1 zvird, wieder in die 1. Ligs aufzustelgen, 1500 m: Werner Lueg 3:56,06; Schweden- Staffel „Wirt. menen Partner Holamann die Lieblinge des freundeten Gesangvereine werden die Feier Jahr nicht zum Aufstieg in die 1. Liga reicht, er Wird aber alles da* 48 Deutschland(Steines—Geister-—Lueg—Laurenz) schu Publikums, die schließlich gegen 245 Uhr die mit einem Chor einleiten. Ein Prolog wird auf ist allen Spielern und der Vorstandschaft des Wieder zu erreichen unt 157,4; Hochsprung: Heiner Will 1,65 mi Speer: indem entscheidende Jagd eröffneten, Nach einem die Bedeutung der Tribüne für den Sy Wald- sy Waldhof Klar. FFF Otto Heiner Will 65,24 m. harten, 35 1 105 9 3 1 hof hinweisen. Hierauf wird die offizielle Be. Oberbürgermeister Dr. Heimerich besichtigte Siffling gedacht, der vor 15 J 1 5 8 20. Ok- cen..„ 1 2 3 5 3 i 22 1 5 3 des Hoch- und tober Allzufrüh aus der Mitte der Mannschaft Für zwei Eishockeyturniere in der Schweiz en peng waen der entscheidende Rundenzesuinn. städtischen Beherden anschlleben werden. Vor- unnd Aprecn sich Sehr anerteengend aber des fer, de der 8 Welche, der an grogen Spie, eck Baie. Cs an 12 14. Moses 1 asel— 1 5 bis jetzt Geschaffene aus. Der SV Waldhof hat lern wirklich nicht arm war, hervorgebracht ee ee eee, aters ir, i Festakt am 23. Oktober im Mozartsaal bereits drei Spielfelder errichtet und ein vier- hat. Nimmt sich die heutige erste Mannschakt Seh agen des deutschen Eamelskers tes in Angriff genommen. Zwei Tennisplätze diese großen Spieler weiterhin als Vorbild,! 5 leg 1 p 4 4 3 den. e 5 3 damn sollte es bald wieder möglich sein, in Die Hockeyelf des RK Rüsselsheim N am f sung, Zwei weitere sind in Vorbereitung. die erste Spielklasse zurückzukehren, der man 23. Oktober einer Einladung von Sta au- n 30 Halte Paddel-Hesellschaft Hlannlieim e e en ee ene de e 1 8 die Anlage auf weite Sicht geplant 1 0 Pionierarbeit für den deutschen Kanusport und seine Jugend VVCV*FGGCCCCC 7 755 Herberger vor schweren Entschlüssen en am 5 1 3. geben werden 2, tell, Adelbert Schöpfe, der Vorstand der Paddel- danken, daß der Verein bei Kriegsausbruch Ober bürgermeister Dr. Hei 11 5 5* Gesellschaft Mannheim, hat mit seinen Ge- über 30 Rennboote verfügte. Mit diesem Boots- 5 FFFFFVVCCCGF U 1 1 treuen am 23. Oktober im Mozartsaal des park war es möglich, weite Kreise der Jugend 425 1 8 70 ee 825 3 8 8 Mere de 4 ran EN. LLL Spie Ef koeengarten e Feen d a 18 195 Sata 8188 e 1— n ear N 5 heater durchschneiden die Kajaks und Kanadierboote gattaerfolge in den Jahren geworden. Es ver- 1 55 f f ü 4 1. ü ir die der PGM die nahen und fernen Gewässer der sing keine Regatta, an der nicht die blau- 1 ʒ 5 JJJJJdJdSdSS%S%SS%%Seã!ͤͤ d 22445 a W 1 59 3 3 auf 8 5 1 3 Mast des Bootshauses ist gern bereit, diesen Gedanken aufzugreifen Die Nachklänge des mit 1:3 Toren verlore- noch an einer Gelenkzerrung, die durch seinen Uhr: Nünevolle bauar beit, du schwere Vers einen Sieg kün 1255 5 und dem Stadtteil Waldhof einen Mittelpunkt nen Fußball-Länderkampfes gegen Frankreich zu frühen Einsatz am 10. Oktober gegen Borus- 0 Uhr luste, die der Erieg verursachte, ließen 1949 Neben den vielen Siegen bei den Gau- des kulturellen Lebens zu geben. Hierzu ge- sind noch nicht verhallt, und schon müssen sich sia Dortmund verschlechtert wurde. Nun muß aönau,(keine silberne Jubelfeier zu. Zu dieser Zeit meisterschaften 1933 bis 1939 durch Jakob hört auch der Neubau der Trainingshalle, die die Verantwortlichen des Deutschen Fußball- Schäfer mindestens noch 14 Tage pausieren, bis „Die] baute der Verein sein neues Bootshaus an 1 Stumpf auf den Kurz- und Langstrecken, rag- dann auch für große Veranstaltungen zur Ver- Bundes mit dem nächsten Treffen gegen Eng- er wieder trainieren kann. Gegen England Franz Rheinpromenade. Nach Umtahren vieler Klip- ten die vier Siege bei den deutschen Meister- fügung gestellt werden kann. Die Pläne wegen land am 1. Dezember in London beschäftigen. möchte der Kölner aber dabei sein. 2 19.00) pen steuern die Kanuten der Paddel-Gesell- schaften hervor; 1937 im Zweierkajak mit der Trainingshalle und wegen des zu errich- Nicht jeden Tag wird Sepp Herberger aus der Der bereits am 25 April im Spiel gegen die ruck chat, wie es die letzten Erfolse bewiesen, in Liesel Groh und Erika Rieger; 1980 und 1940 tenden Schwimmbades werden von der Stadt- Not eine Tugend machen können und eine Schweiz(Basel) verletzte Verteidiger Retter emieß flotter. 15 ein neues Jahrzehnt sport- im Viererkajak in der Besetzung Läesel Groh- verwaltung geprüft. glückliche Hand mit der Berücksichtigung talen- konnte erst vor drei Wochen sein erstes Spiel „Vom üchen Stiegs. d 1 109 Fanny Rieger— Erika Rieger— Meta Heim; Beim Tribünenbeu hat die Stadtverwaltung tierter Nachwuchsspieler haben. Eine radikale für seinen Verein VfB Stuttgart bestreiten. Der .. 8 2 +'üſ 1942 im Viererkajak der Jugend mit Wittsmann den Sy Waldhof großzügig unterstützt, sie wird Verjüngung der Nationalelf würde auch das Stuttgarter hat zwar seine Länderspielform ere der e e e e e Dazu 15 1 der ihm sicher auch bei dem weiteren Ausbau der alte solide Mannschaftsgefüge aus den Angeln noch nicht erreicht, aber sein spielerischer Ehr- eichssieger M. Friedemann im dusend-uiner, gesamten Platzanlage behilflich sein. Hinzu- heben, denn die Stammspieler werden, durch geiz wird seine Kondition steigern schaft Mannheim. Selbstlos und unter großen Opfern wurde das Sportheim nach mehreren Erweiterungen 1936 vollendet. Die Sportenthu- zlasten, die sich 1924 sammelten, um den schö- nen Wassersport am Rhein und Neckar zu be- leben, gründeten aus sportlichem Idealismus heraus ihren Verein. In Gemeinschaft wurde das Wanderfahren gepflegt und der Bootsbau nach den neuesten technischen Erfahrungen kamadier und klare Erfolge im Stafettenkampf zwischen den Gauen, sowie auf der deutschen Stafflelmeisterschaft in Hannover. Diese Erfolgsserie wurde durch den Krieg, der zuletzt auch die Heimat erfaßte, unter- brochen. In einer Septembernacht 1943 zer- störten Spreng- und Brandbomben das Boots- haus. Wertvolles Inventar und mehr als 100 kommen muß neben der Unterstützung durch Totomittel auch die Mithilfe weiterer Kreise des Stadtteils Waldhof, um den Gedanken eines Fußball-Toto-Tip West-Süd- Block Erfahrung aus vielen internationalen Treffen gewitzt, doch weiterhin das Rückgrat der deut- schen Ländermannschaft bilden. Unter ihnen befindet sich Fritz Walter, der seine Mandeloperation zwar gut überstand. jetzt aber eine Gelbsucht auskurieren muß. Da diese Krankheit frühzeitig erkannt wurde, hofft mem auf eine schnelle Kurierung. Beim rechten Läufer Eckel, der sich im Orts- rivalenkampf 1. FC Kaiserslautern gegen VfR Kaiserslautern verletzte, sind die Voraussetzun- gen für einen normalen Heilungsprozeß der Beinverletzungen gegeben. Immerhin wird noch eine geraume Zeit bis zum ersten Trainingsver- such vergehen, denn vorläufig liegt das Bein noch in Gips. gefördert. So fingen die wenigen Einzelfahrer, Boote wurden ein Raub der Flammen. Unver- Schalke 04— 1. FC Köln 0 21 Der Essener Rahn wird noch mindestens drei Laband hat sich nach Düsseldorf begeben, die dem Kanusport huldigten, unter Mühen zagt sammelte die Paddel- Gesellschaft Mann- 1. FC Nürnberg— FSV Frankfurt 10= bis vier Wochen im Krankenhaus bleiben müs- wo er sich beim DFB-Masseur Erich Deuser und Sorgen an. heim nach dem furchtbaren Krieg, der un- 1. FC Kaiserslautern— FK Pirmasens 12 gsen, denn von einem Abklingen der Gelbsucht wegen seiner Knieverletzung einer Spezial- Schon nach wenigen Jahren, unter Vorsitz erbittlich auch Lücken in die Reihen des Ver- Borussia Dortmund— SW Essen 0 1 2 kann bei ihm noch nicht gesprochen werden. behandlung unterzieht Auch Stopper Liebrich von Wilhelm Zietsch, Dr. Geissinger und Hein- eins riß, 1946 die in alle Gegenden des Landes Jahn Regensburg— VfB Stuttgart 210 Während Helmut Rahn selbst sehr optimistisch weilt zur Zeit zur Behandlung bei Deuser. nich Wegert, nahm die Paddel- Gesellschaft zerstreuten Mitglieder. Wormatia Worms— Tus Neuendorf 1 ist und zum Spiel gegen England wieder„fit“ zu Max Morlock befindet sich mit Gelbsucht im einen großen Aufschwung. Das früh geweckte Im Frühjahr 1947 begann der Neubau des RW Essen— Preußen Münster 1 sein glaubt, meint seine Frau, daß nach der Ent- Nürnberger Krankenhaus, wo er erst einmal Interesse am Rennsport fand unter Adolf Rie- Bootshauses an anderer Stelle. Seit der Er- BC Augsburg— SpVgg. Fürth 0 2„lassung aus dem Krankenhaus noch mehrere vier Wochen das Bett hüten muß. Nach Aus- gers Leitung 1935 große Förderung, dem bald richtung des Vereinshauses geht es bei der Fortuna Düsseldorf— Meidericher Sv 1 Wochen nötig sind, um den durch Krankheit kunft der Aerzte ist der Höhepunkt der Krank- Spitzenleistungen im Kajakfahren folgten. Un- PGM an der Rheinpromenade wieder aufwärts. 88) Reutlingen— Bayern München 12 und Diäatkost entstandenen Gewichts- und beit noch nicht erreicht. Da Maxl nach dem ermüdlich setzte sich Rieger für die PGM ein. Durch Anschaffung und Kiellegung neuer Boote Duisburger SV— Alemannia Aachen 10 Kräfteverlust wieder aufzuholen. Krankenhausaufenthalt noch einige Wochen zu Er führte die Paddel- Gesellschaft bis zu sei- gelang es der umsichtigen Vereinsleitung einen Eintracht Frankfurt— Schweinfurt 05 1 0 2 Der linke Flügelstürmer der Nationalelf, Hause bleiben muß, ist bei normalem Krank- nem tötlichen Unfall 1944, auf den Höhepunkt großen Stamm junger Sportler für den Renn- Phönix Ludwigshafen— Mainz 05 12 Hans Schäfer vom 1. FC Köln, der am Dienstag heitsverlauf mit einem Einsatz in diesem Jahr sportlicher Erfolge. Seiner Initiative war es zu sport zu begeistern. VfL Bochum— SV Sodingen 1 sein 27. Lebensjahr vollendete, laboriert immer nicht mehr zu rechnen. 2 f ls: Stellengesuche ee.— . e 7 N M GSE I uA us Sllanzbuchhaiter Bil-„ 7 5 bertfekt in Steuersachen, sucht chall · 108 beben Letlerte. 3 6% e 4. 8 1 8 5 8 Uhr: 4 975 es unter Nr. P 06724 an den Verlag. wen- lee e,.— Deut- eee Hemer. 22 5 1 Hraltlahrer 95 75 a 26 J., Kl. II, sucht sich zu veränd. ztadt. 2 Mannheim Lucdwigshefen Embll. g Angeb. unt. 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Der Vorstand billigte einstimmig die von dem Vorsitzenden des Deutschen Gewerk- schaftsbundes, Walter Freitag, und dem Präsidenten der ZBundesvereinigung, Dr. Paulssen, am 17. September 1954 unterzeich- nete Schlichtungsvereinbarung. Er bekannte sich damit erneut zu den Grundsstzen sach- licher und verantwortungsbewußter Zusam- menarbeit zwischen den Tarifvertragspar- teien, sowie zwischen den Spitzenverbänden der Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf der Bundesebene. Nur dieser Weg kann den Sozialen Frieden verbürgen, dessen Siche- vung eine soziale Ordnung der Selbstverant- Wortung allein rechtfertigen kann. Weiter beriet der Vorstand Maßnahmen, ce zur wirkungsvollen Durchführung und Vervollständigung dieser Vereinbarung er- forderlich sind. An die Mitgliedsverbände der Bundesvereinigung richtete er erneut die Aufforderung, sich für den Abschluß von tariflichen Schlichtungsabkommen auf der Grundlage der zwischen den Spitzenorgani- sationen geschlossenen Vereinbarung einzu- setzen. Schließlich beschloß der Vorstand Maßnahmen zur Festigung eines solidari- schen Verhaltens der Arbeitgeber, um das Gleichgewicht der Kräfte zu sichern, das für ein echtes Partnerverhältnis unentbehrlich iSt. Der Vorstand der Bundesvereinigung stellte fest, daß die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände grundsätz- lich bereit ist, die Politik der sachlichen Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften kortzusetzen, in der Erwartung, daß sich auch bei diesen der Gedanke verantwortungs- bewußter Gemeinschaftsarbeit gegenüber der Parole des Klassenkampfes durchsetzen wird. Etwa 50 Abmachungen über eine frei- willige Schlichtung von Lohn- und Tarif- kragen sind bisher zwischen Tarifvertrags- bpartnern abgeschlossen worden. In Düssel- dorfer Gewerkschaftskreisen wurde erklärt, daß diese Abmachungen einen ähnlichen In- halt hätten wie die Muster vereinbarung über eine freiwillige Schlichtung, die im Septem- ber zwischen dem DGB und der Bundesver- einigung der Arbeitgeberverbände in Köln beschlossen wurde. Nach dieser Vereinbarung sollten ohne staatlichen Eingriff paritätische Schlichtungsstellen gebildet werden, die nach dem Scheitern von Tarifverhandungen in einer bestimmten Frist Einigungsvorschläge unterbreiten. Auf dem Frankfurter DGB- Kongreß hatten nur Vertreter der 18 Metall gegen diese Schlichtungsvereinbarung Stel- lung genommen. Wallace, am 19. Oktober Uncle Sam mehr als kleinlich (UP) Wenn die 50prozentige Zollsenkung auf Taschenmesser Jahre 1951, die den Taschenmessern aus So- lingen zu einer Ueberschwemmung des ame- rikanischen Marktes verholfen hat, nicht un- verzüglich rückgängig gemacht wird, ist die einschlägige einem langsamen aber sicheren Dahinsjechen verurteilt. Dies ist die Meinung, die Mr. W. Dean Camillus am 19. Oktober in einer öffentlichen Ein- vernahme vor dem Regierungsausschuß für die Außenhandelspolitik der USA vertrat. Das amerikanische Justizministerium hat sechs Schweizer sowie 18 amerikanische Uhrenfirmen beschuldigt, Ab- sprachen über eine Behinderung des freien Handels in der Herstellung, im Absatz und im Import von Uhren getroffen zu haben. Das Ministerium hat bei einem Gericht in New Lork eine Zivilklage wegen Verstoßes gegen die Anti-Trustbestimmungen ange- strengt und das Gericht ersucht, die Be- klagten zu einer Auflösung der getroffenen Absprachen zu zwingen. Wie in den USA amerikanische Vizepräsident der das Justizministerium Zöllische Großzügigkeit kleiner geschrieben GAT T- Konferenz im Schatten land wirtschaftlicher Schutzfor derungen (Hi.) Dem Bundestag liegt eine Reine von Verordnungsentwürfen über Zollsatzände- rungen vor, die angesichts der bevorstehen- den Gatt) Konferenz in Genf von besonde- rer Bedeutung sind. Der Vorsitzende des Außenhandels-Ausschusses des Bundestages, Abgeordneter Bender, erklärte in Bonn zu der Verzögerung in der Behandlung der Zollvorlagen, daß sich andere mitberatende Ausschüsse zu den Vorlagen noch nicht ge- Aubert hätten. Die Beratungen des Außen- handelsausschusses seien deshalb blockiert. Ein in diesem Zusammenhang von der Bun- destagsfraktion der CDU/CSU gestellten An- trag einen besonderen Unterausschuß einzu- setzen, stieß auf den Widerstand aller ande- ren Fraktionen Angst um Marktordnungsgesetze Ein wesentlicher Teil der Schwierigkeiten beruht auf der unterschiedlichen Beurteilung der Zollsenkung durch das Bundesernäh- rungs ministerium einerseits und das Bundes- Wirtschaftministerium andererseits. So fordert der Bundesernährungsminister die Aufrechterhaltung der Kontingentierung in der Einfuhr von Nahrungsmitteln gegen- über der OEEC, dem Dollar- und dem Ster- Iirngverrechnungsraum. Außerdem dürften, dies betont Lübke, die Wirkungen der Markt- ordnungsgesetze durch das GATT nicht be- einträchtigt und die länderweise unter- schaft anerkannt, doch gehen nach seiner Auffassung die Forderungen des Bundes- ernährungsministers zu weit. GAT hart oder weich Bei der GAT T-Tagung in Genf ist zu er- warten, daß mehrere Staaten Ausnahme- regelungen für die Landwirtschaft fordern Werden. Deshalb werden auch die deutschen Unterhändler auf Weisung der Bundesregie- rung solche Forderungen in bestimmten Son- derfällen unterstützen. Wie unbehaglich aber bestimmten Mitgliedern des Bundeskabinetts dieses Dilemma in der Handelspolitik ist, zeigt eine Aeußerung von Vizekanzler Dr. Blücher, der in Bonn erklärte, daß GATT müsse„gehärtet“ werden. Die OEEC funk- tioniere wegen des Prinzips der Einstimmig- ten. änderungen, ob nach unten oder nach oben, auf jeden Fall der Zustimmung des Parla- ments bedürfen, wird die Stockung in der Behandlung der Zollvorlagen insbesondere bei dem durch die Steuerreform„verstopf- ten“ Finanzausschuß angesichts der bevor- stehenden GAT T-Tagung kritisch. Deshalb will der Vorsitzende des Außenhandelsaus- schusses des Bundestages, Bender, die Zoll- vorlagen möglichst schnell zusammen mit einigen Mitgliedern des Finanz- und Steuer- ausschusses im Außenhandelsausschuß bera- BERICHTE AUS Vereinigte Spielkartenfabriken nach Stuttgart aus dem Industrie mitteilte, haben die beklagten Firmen vereinbart, 1. sich nicht an der Errichtung von Pro- duktionsanlagen für Uhren in den USA zu beteiligen; 2. die Herstellung von Uhren und Uhren- teilen in den USA zu beschränken; 3. finanzielle oder technische Hilfe aus- schließlich Uhrenherstellern in der Schweiz zu gewähren; 4. feste Preise für in die USA importierte Schweizer Uhren zu bestimmen; 5. amerikanische Uhrenfirmen, die sich diesen Vereinbarungen nicht anschließen Wollen, zu boykottieren; 6. den Export von in den USA hergestell- ten Uhrenteilen und Uhrengehäusen in die Schweiz und andere Länder zu verhindern. 2 8055 8 23 Blüchers Plädoyer für Vorratshaltung (Hi). Vizekanzler Dr Blücher forderte eine stärkere Vorratshaltung gegenüber „unvorhersehbaren“ Ereignissen. Eine solche Vorratshaltung sei außerdem das beste Mit- tel, um unangemessene Preisspekulationen zu verhindern.. Der Bundestag wird sich in Kürze mit den Einfuhr- und Vorratsstellen und ihrer Vorratspolitik befassen. Während maßgeb- liche Abgeordnete die Auffassung vertreten, daß eine stärkere Vorratshaltung nicht not- wendig sei, weil die eingelagerten Mengen ausreichen, um den Markt entscheidend zu beeinflussen, sieht Blücher die Notwendig- keit einer stärkeren Vorratshaltung vor allem darin, daß die auf uns zukommenden Aufgaben aus der Londoner Akte im Rah- men der Aufrüstung eine solche Verstärkung notwendig machten. Demgegenüber werden nach Auffassung des Vorsitzenden des Außenhandelsausschusses des Bundestages, Bender, alle Reformvorschläge hinsichtlich der Vorratshaltung deshalb, wenn überhaupt, nur zögernd verwirklicht, weil die Bürokra- tie mit allen Mitteln die Stühle festhalte, auf denen sie sitze. Bender hat die Absicht, anläßlich der bevorstehenden Diskussion im Bundestag über die Marktordnungsgesetze für Getreide, Vieh und Fleisch, Fette und Zucker darzulegen, daß die Anwendung der Marktordnungsgesetze und die praktizier- ten Methoden einer dringenden Ueberholung bedürfen. Die im Haushaltsplan 1954 vor- gesehenen Zuschüsse an die Einfuhr und Vorratsstelle in Höhe von über 180 Mill. DM seien viel zu hoch. UNTERNEHM UNGER: denen Schenker-Niederlassungen ist der Luft- a 2 8 i 2 frachtsammelverkehr bereits am 1. September keit. Es müsse deshalb auch das Bestreben Ann e 9. angelaufen. Es handelt sich dabei um den sein, innerhalb des GATT eine Art von Exe-* ersten, unter der Lizenz des amerikanischen kutivbehörde zu schaffen, die gegen diskri- minierende Länder Maßnahmen ergreifen könne. Man kann in diesem Zusammenhang auch in Bonn die Meinung hören, die Forderun- gen des Bundesernährungsministers würden der deutschen Politik einer allgemeinen Be- seitigung mengenmäßiger Beschränkungen im Rahmen des GATT zuwiderlaufen. Dazu kommt, daß auch bei der Industrie der Wunsch nach stärkerem Zollschutz im Wachsen zu sein scheint. Da aber Zollver- brik Sitzes schädigungslosen Enteignung zone verlegte die Gesellschaft 1949 ihren Sitz nach Mannheim unter Aufnahme der vorher in abriken AG, Mannheim, am 19. Gktober, in der von 0,66 Mill. DM Aktienkapital nom. 0,56 Mill. DM vertreten waren, beschloß antrags- gemäß für 1953 eine auf 8(1952: 7)% erhöhte Dividende zu verteilen und 56 916 DM vor- zutragen. Die Gesellschaft gegründet. Im Jahre 1931 erfolgte die Ver- tenfabrikeinigung mit der Altenburger Fa- und Sleichzeitig die wurde 1872 nach Altenburg. Nach der in Stralsund Verlegung des in der Sowjet- „Civil Aeronautics Board“ durchgeführten Luft- frachtsammelverkehr von Deutschland nach den USA. Wie die Firma Schenker& Co. mitteilt, hält sie unabhängig davon eine weitere Zusam- menarbeit mit den örtlichen Luftfrachtkontoren in der Bundesrepublik für möglich. Die Ver- handlungen hierüber sind noch nicht abge- schlossen.(siehe„Mannheimer Morgen“ vom 20. Oktober„Schenker& Co. wird nichts ge- schenkt.) Eifektenbörse ent- Mitgeteilt: Badische Bank KURZ NACHRICHTEN. Rationalisierung auf breitere Ebene stellen ist das Bestreben der Spitzenverbände Handels, der Rationalisierungsgemeinschaft des Rationalisierungskuratoriums der deutschen Wirtschaft und des Bundeswi schaftsministe. riums. Besprechungen über die Aktivierumg der Rationalisierung des Handels haben 20 einem vollen Einvernehmen über die Notwen. digkeit geführt, die Bearbeitung aller Frag der Rationalisierung der Absatzwirtschaft 3 eine wesentlich breitere Grundlage zu stellen Wie die Rationalisierungsgemeinschaft des Han. dels mitteilt, besteht die berechtigte Hoffnung daß in Zukunft für diese Arbeiten auch in grö. berem Umfang als bisher Mittel bereitges telt werden. In ihrer Gesamtheit sollen diese Maß. nahmen dazu dienen, nach der schon weit fort. Ssschrittenen technischen Rationalisierung nun. 3 mehr auch die Modernisierung der gesamten 5 Absatzwirtschaft intensiver und umfass ö te t t ender Heu als bisher zu fördern. Chile läßt nicht locker ber (UP) Der Vizepräsident der chilenischen Gesellschaft zur Förderung der Produktion, Guillermo del Pedregal, wird aut! Einladung von Bundes wirtschaftsminister Lud. Wig Erhard in der kommenden Woche zu einen ö Informationsbesuch in der Bundesrepubl eintreffen. Del Pedregal, der bereits mehrmals Finanz. und Wirtschaftsminister seines Landes Wan absichtigt nach Informationen aus dem Bundes wirtschaftsministerium außerdem, mit der Bub. desregierung und deutschen Industriekreisen über eine deutsche Beteiligung an größeren Investitionsvorhaben in Chile zu verhandeln. Marktberichte 3 vom 20. Oktober andschuhsheimer Obst- und Gemüse-Groß 1 (WD) in Gemüse lediglich Bohnen und 107 Kkohl gefragt, sonstiger Gemüseabsatz langsam Aepfel-Geschäft nach wie vor sehr schleppend trotz weiter nachgebenden Preisen. Es erzielten Tafeläpfel Ia 18—25, A 12—17, B 6-11; Coe Orange 2845; Tafelbirnen A 1522, B 8—14; Quitten 613 Soptsalat a1; Endivien I-11; Feldsalat 40-0 Spinat 12; Weigkohi un verkäuflich; Rotkohl 14-15 Wirsing 11—12; Rosenkohl 40—43; Möhren 10-13 Sellerie mit Kraut& 14-20, B 8—13; Porree 10-15 Stangenbohnen 5055; Zwiebeln 911. 9 Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) In Aepfeln schleppender Absatz. Birnen bessere Nachfrage. Sonstige Erzeugnisse normaler Absatz. Es erzielten: Weinbergspfirsiche 1034 Späte Zwetschgen 18-20; Tomaten 18—22; Tafel, äpfel verschiedene Sorten A 15-30, B 10—14; Wirt. schaftsäpfel gepflückt 712; Tafelbirnen verschie- dene Sorten A 1725, B 1216; Wirtschaftsbirnen Sepflücket A 9—14, B 48; Walnüsse 30—40; Quitten 9-16; Endivien 8—11. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 315,50—318,50 DM Blei in Kabeln 130—131 P Aluminium für Leitzwecke 240—242 DM Westdeutscher Zinnpreis 892 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 8,3955 3,4155 1,1962 1,1982 96,035 956,235 110,60 110,82 4,323 4,333 11,747 11, 767 30.81 80,97 0 60,425 60,545 58,66 58,78 halbamtlichen 100 belg. Francs 100 franz. Francs 100 Schweizer Franken 100 holl. Gulden 1 kanad. Dollar 1 engl. Pfund 100 schwed. Kronen 100 dan. Kronen 100 norw. Kronen 100 Schweizer Fr.(frei) 97,83 98,03 1 US-Dollar 4,1938 4, 2038 100 OUMx-] 470,— DM-O: 100 DM-O= 22,54 DM- N Filiale Mannheim schiedliche Handhabung der Nahrungsmittel- Stuttgart gegründeten„Casino“ Spielkarten- Frankfurt a. M., 20. Oktober 1954 e importe nicht aufgegeben werden. 1 5 fabrik GmbH. Ende 1950 erfolgte die Fusion Börsenverlauf: Die Kursentwicklung an der Mittwochbörse war uneinheitlich, jedoch überwogen:: 2.(UP) Sämtliche Fraktionen des Bundestages mit der„Ariston“ Spielkartenfabrik Gmb. leichte Kurssteigerungen. Besonders Montanwerte konnten nach den Vortagskurseinbußen wieder 5 Angst um Marktwirtschaft haben einen Antrag eingebracht, wonach die Detmold. Die HV beschloß, den Sitz der Ge- 105 8— 80 e erzielen. Die Farbenwerte lagen ziemlich unverändert Bankett 5 N deutsche Delegation für die Ende Oktober in sellschaft von Mannheim nach Stuttgart an die markt weiter etwas nachgebend. ö 8 5 3 185 60 8 3 Genf beginnende neunte Jahrestagung des Stätte der Produktion zu verlegen. Im laufen- Aktien 19. 10. 20 10. aktien 19.10. 20. 10. 2. een Bun 2 80 Aktrnister unter dem 118 GATT beauftragt werden soll, eine Heraus- den Geschäftsjahr ist der Umsatz der Menge ö 5 eines Kabinettsbeschlusses für einen gewis- nahme der Zölle für ausländische Filme aus nach um 14% gestiegen, wobei auch der Export- aW 185 172 Harpener Bergbau 110½ 117 Dresdner Banky)] 13 130% Let. sen Schutz der Landwirtschaft ausgesprochen, den Liberalisierungs vorschriften des GATT anteil leicht zugenommen hat. Die Einfuhr von BBC 323 2 Heidelb. Zemen—— Rhein-Main Bank 188 1388 krab doch fürchtet das Bundeswirtschaftsministe- zu fordern. Der Aeltestenrat beschloß am Spielkarten aus der Sowjetzone wirke sich BMW² 25 17 75— Hoesch) 9 75 105 Reichsb.-Ant. S8 85½% 85 dern rium, daß bei Ausführung dieser Forderun- 19. Oktober einstimmig, den soeben erst ein- hemmend auf den Absatz aus. N 8 ä 3 180 92 e 5 355 147 Montan ausge gen des ZBundesernährungsministers die gereichten Antrag wegen seiner Dringlichkeit 0 45 Bt. Erdöl 145%½ 147% Rhein. Braunkohle 187 187 Nachfolger Ham; Handelspolitik im Bereich der Ernährungs- auf die Tagesordnung der Mittwochssitzung Co. baut goldene Brücke Begusse 9 87 190 nee 144 140 Bergb.Wenekloftg 1 fe Non und Agrarwirtschaft vom marktwirtschaft- zu setzen. 1.(VWD) Die luftfrachtkontor- gebundenen Nie- Demag 190 197% RWE. 180 181 Dt. Edelstahl. 143 150 ä⁵ lichen K och mehr abgehalten wird, als In parlamentarischen Kreisen wurde der derlassungen der Firma Schenker& Co., Köln, Pt. Linoleum. 205 20⁶ Seilwolfrftf 18 77 Dortm. Höôrd. Hũtt. 116 110% 0 CVVT en Antrag als erster Schritt zu einem höheren die Mitglieder öffentlicher Luftfrachtkontore in Purlacher Hor: 2½ Szemens e Halske 9 793, Selsenberg. 12% l dies schon der Fall ist. Zwar wird auch, von zollschutz für deutsche Filme bezeichnet. An- der Bundesrepublik waren und am 30. Septem- e eee 154 J n ee ee 157 1 Erhard für eine gewisse UVebergangszeit ein gehörige aller Fraktionen vertreten die An- ber 1954 ire Mitgliedschaft vorsorglich zum e%%% 16. 0 25 gewisses Schutzbedürfnis für die Landwirt- sicht, das die deutsche Filmindustrie durch 31. Dezember d. J. gekündigt haben, werden Ant.-Sch.. 46% 40%½%[ Badische Bank) 72 Nordwestd. Hütt. 13½ 135 len —— g ihre lange Isolierung vom Weltmarkt, durch auf Grund eines Gegenseitigkeitsvertrages mit SAs F?„ 104 Commerzbank) 11 10¼ Berg. Phönixõ 142 145 Hec ) General Agreement on Tariffs amd Trade(= All- die Zerstörung zahlreicher Produktionsstätten dem größten amerikanischen Luftfrachtspedi- Farbenf. Bayer 197.198 Commerz- IRzein. Röhrenw. 150 155¼ Sch Sememes abkommen Über Zölle und ftandels, und die alliierten Entflechtungsgesetze im teur, der„Air Express International Corpora- Farbwerke Höchst 193½ 193½ u. Credit Bank 169 108 Rheinst. Union 145 145 80l Per 192½ dn Kante 199 Waren Jen auf 38000 Wettbewerb mit ausländischen Fiimen benach- tion New Vork“, am I. Januar 1955 in den Gruee inner 130 138% Ogaene Ban) o%, Stalin sda west. 130%,—5 5 Fggltlenelt bende Zollkonzessionen von teiligt sei und deshalb geschützt werden Luftfrachtsammelverkehr nach den USA ein- 5 e hn) f 2 r 1 treten. Bei den nicht luftfrachtkontor-gebun-= RR. Werte, H= Restduoten d. 8 1 Vermietungen 5 1 Lager, 3 st., hell u. trocken, Auto- Büro- ol. Pfuxisfüume Einfahrt, in Vorort Mannheim zu große, helle separate Räume 5 vermieten.— Angebote unter Nr. I. Obergeschoß, ruh. verkehrs- P 06860 an den Verlag. 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Oktober 1954/ Nr. 200 Foripides, Racine und Schiller Zo Heinrich Sabers Nebinszenierung der Im schicksalhaften Jahre 480(vor Christi Geburt), während dem die Olympischen Spiele ihren Anlaß fanden und in der Bucht von Agina die kriegsentscheidende See- Schlacht zwischen den Flotten des Themi- Stokles und des persischen Xerxes tobte, soll auf der Insel Salamis das Knäblein Euri- pides geboren worden sein, das, heran- gereift, für einen Abend im Mannheimer Nationaltheater, von dem hier die Rede sein Soll, bedeutsam wurde. Dieser Euripides nämlich schrieb neben neunundachtzig an- deren das Drama„Hippolyth“, in dem er die Götter, die die Schicksale der Menschen sei- ner Zeit lenkten, der Unvollkommenheit und Ungerechtigkeit anklagte. * Nachdem ein FHalbjahrtausend später Seneca, der Lehrer und Erzieher des römi- schen Nero, das Schicksalsdrama seines Sriechischen Kollegen plagiiert hatte, ent- sann sich noch einmal, mehr als eineinhalb Jahrtausend später, der christliche Franzose Jean Racine des klassischen Tragikers und formte dessen Werk dem Zeitverlangen nach „Wahrscheinlichkeit“ entsprechend um und machte aus dem passiven Hippolyt die Aktive„Pheèdre“, womit wir nach literari- schem Durcheilen von zwei Jahrtausenden bereits fast bis zum Thema vorgedrungen sind. Racine vermenschlichte das Drama der Liebesleidenschaft und schuf die psycho- logischen Hintergründe für das Handeln der euripideischen Gestalten, worüber unend- lich viele, unendlich kluge Worte in den einschlägigen Literaturen und auch in den „Bühnenblättern“ des Nationaltheaters nach- zulesen sind. * Bleibt, auf daß der Ring sich schließe, dem Erwähnung zu tun, daß Friedrich Schiller, dessen 1530. Todestages am 9. Mai kommenden Jahres zu gedenken, bekannter- maßen in Mannheim besondere Veranlas- Sung besteht— bleibt zu erwähnen, daß Friedrich Schiller die alexandrinische„Phä⸗ dra“ des M. Jean Baptiste Racine in seinem Todesjahr ins Deutsche übertrug,„eine rasch erledigte Nebenanbeit in Tagen der Abspannung von schwerer Krankheit, zwi- schen die Anfänge des„Demetrius“ ein- geschoben“, wie man bei Schillers Heidel- berger Biographen Reinhard Buchwald nachlesen kann, Es ist also offenbar an Schiller gedacht mit dieser Aufführung der „Phädra“, die im Theaterzettel als„Tra- gödie nach Racine von Friedrich Schiller“ angezeigt ist. Womit die im Parkett und im Vestibül laut gewordene Frage, warum man„so etwas“ spielen müsse, die Andeu- tung einer Antwort enthält. * Die strenge Klassik also ist durchbro- chen, doch bleibt genug schicksalsschwerer Unausweichlichkeit auch der Schillerschen Bearbeitung der Tragödie anhaften: Be- Schwörung und Fluch, Götterrache und Schicksalsklage. Theseus, der etwas flatter- hafte König von Athen, in zweiter Ehe mit der jungen Phädra verheiratet, wird auf einer Reise festgehalten und in der Heimat totgesagt. Seine Frau ist in verzehrender Liebe zu Hippolyt entbrannt, des Königs Sohn aus erster Ehe, und kaum, daß sie sich Witwe wähnt, gesteht sie dem Geliebten ihre Gefühle. Hippolyt,„der stolze Feind der schönen Liebe, der mutige Verächter eines Jochs, dem Theseus sich so oft, 80 gern gebeugt“, aber wird bei den Anträgen seiner Stiefmutter von Entsetzen gepackt, um so mehr als er(seit Racine) längst eine andere liebt. Als Theseus wieder am Hof erscheint, verklagt die Dienerin Oenone den Hippolyt des Verbrechens, das ihre Herrin begangen hat, und der König beschwört die Rache des ihm verpflichteten Neptun auf das Haupt des Unschuldigen. Zu spät er- fährt Theseus die Wahrheit, um das furcht- bare Schicksal von seinem Sohn abzuwen- den, und auch der Sühnetod der Phadra, die „ein lasterhaftes Auge“ auf den keuschen Hippolyt zu richten wagte, kann seinen Tod nicht ungeschehen machen. Gefaßt und „Phädra“ im Mannheimer Nationolthegter in wahrhaft klassischer Größe nimmt man die Dinge wie sie sind: der König bleibt allein zurück und schließt Aricia als Tochter in die Arme, die heimliche Geliebte des verlorenen Sohnes. * Auf der Bühne deuteten symbolschwan- Ser gekreuzte Seile vor schwarzen Vorhän- gen und wuchtige Säulen die mythisch- mystische Tiefe an, die es hier auszuloten galt(Bühnenbild Paul Walter) und Heinrich Sauer ließ alle Menschlichkeit fahren und versuchte mit statuarischer Strenge das klassische Prama(in einer straffenden Be- arbeitung des Intendanten Dr. Hans Schüler) zu zelebrieren. Das warf die Hände zum Himmel mit mächtigem Pathos, bäumte sich auf in gewaltigen Gefühlen, schritt schwe- ren, Seometrischen Gesetzen folgenden Schrittes über die Szene und schrie Gier und Schmerz den Göttern entgegen. Aber es blieb kalt wie in einer Gruft, literarisch und unmenschlich(was wohl beabsichtigt War). * In so bewußt unterkühlter Atmosphäre blieben den Darstellern wenig Möglichkei- ten zu anderer als stilisierter Entfaltung. In hingabefreudigem Erleiden ihrer Rollen durcheilten sie das tönende Gepränge der Schillerschen Verse, nicht immer ganz im Einklang mit deren Maß und Gewicht und manchmal wohl ein bißchen überspannt auch in der Versuchung, der allzu starren Bindung wenigstens vom Wort her etwas Lebendiges entgegenzusetzen. Doch brach keiner aus, bewegte sich alles im vorgezeich- neten Rhythmus und in einer als künstlich empfundenen Ueberhöhung, von der keine Brücke ins Parkett führte. So blieben sie allein mit ihren deklamierten Schicksalen und übermächtigen Gefühlen und keinem der Beteiligten(Erich Musil, Lucy Valenta, Karl-Heinz Martell, Friedrich Gröndahl, Hilde Willer, Ursula Funke, Aldona Ehret, Clara Walbröhl) gelang es,. mehr als museales Interesse für seine Rolle 2u Wecken. * Das höfliche Mannheimer Premieren publikum sparte dennoch nicht mit seinem Applaus. Die Frage aus dem Parkett nach dem Gewinn dieser Aufführung aber blieb selbst im Hinblick auf das Schiller-Jubi- läum— unbeantwortet. Noch klassischere Möglichkeiten hätte zweifellos Euripides geboten. Werner Gilles „Vergissest du, daß Theseus dein Gemchl, daß er mein Vater-“ Eine Szene mit Karl-Heinz Martell(Hippolyt), Luci Valenta( Fhädra) und im Hintergrund Clara Wal- brönl(Panope) aus der Mannheimer Neuinszenie- rung der„Phädra“ von Racin in Schillers Ueber- setzung. Foto: Adolf Falk Das Weltbewegende Duell/ Von Christe ROI „Sind Sie für die Dietrich oder für die Garbo?“— Das war ein Gesellschaftsspiel, der große Test vor etwa zwanzig Jahren. Jeder Mann mußte sich seinerzeit entschei- den. Damals hat Walther Kiaulehn heraus- gebracht, die Garbo-Fanatiker seien auf Bir- nen aus, während die Dietrich-Anhänger Aepfel bevorzugten. Das weltumspanrnende Zwei-Parteien-System hielt sich sehr lange. Die Garbo besiegte die Dietrich nicht und unterlag ihr nicht— so wenig, wie jemals der Apfel die Birne entscheidend geschlagen hat. Erst jetzt, da man die alten Filme Wieder zeigt, durfte Marlene endgültig über die ehemalige Rivalin triumphieren. Die Dietrich aus dem„Blauen Engel“ einerseits und andererseits die Garbo als Spionin „Mata Hari“ oder als die Tänzerin in„Men- schen im Hotel!— da kann man kaum noch schwanken: die schöne Schwedin, fahrig und verkrampft, ein Zeitidol, veraltert bis zur unfreiwilligen Komik und daneben das— Koltur-Chronik Einar Jonssen, Islands bekanntester Bild- nauer, ist im Alter von 80 Jahren nach einem Pen en im Hospital von Reykjavik gestor- en. 3497 ausländische Studenten studieren in der Bundesrepublik. Nach einer Erhebung der UNESCO besuchen über 100 000 Studenten Universitäten außerhalb ihrer Heimatländer. In den USA studieren rund 33 700, in Frank- reich 13 700 und in Großbritannien 8300 Aus- länder. Die Bundesrepublik steht hinter der Schweiz mit 4200, Argentinien und Japan mit rund 3500 an siebenter Stelle. Architekten und Bildhauer aus allen Ländern werden von der portugiesischen Regierung zur Teilnahme an einem Wettbewerb um die Ge- staltung eines Denkmals für den Prinzen Hein- rich von Aviz(13941460) aufgefordert. Die por- tugiesische Regierung will diesem Prinzen, der unter dem Namen„Heinrich der Seefahrer“ in die Geschichte eingegangen ist, in Sagres an der süchwestlichen Ecke Europas ein Denkmal er- richten und hat für diesen Zweck 35 Millionen Escudos(etwa 5,5 Millionen DM) bereitgestellt. Eimelheiten des Wettbewerbs sind zu erfah- ren über Secretaria Geral de Ministerio das Obras Publicas, Lissabon. Die Stadt Frankfurt am Main hat einen Wettbewerb für Entwürfe von Mosaikbildern ausgeschrieben, die am Salzhaus des„Römers“ angebracht werden sollen, Für die drei ersten Preise sind 3000, 2500 und 2000 DM. ausgesetzt. Außerdem werden drei Ankäufe mit je 800 DM dotiert. Teilnahmeberechtigt sind alle im Bun- desgebiet wohnenden Künstler. Wolfgang Fortner, der früher in Heidelberg, jetzt in Detmold lebende Komponist, hat im Auftrag von Paul Sacher für das Baseler Kam- merorchester nach einem Text von James Wel- don Johnson„The Creation“ Die Schöpfung) ein Musikwerk für mittlere Stimme und — Orchester, komponiert. Die Uraufführung findet unter Paul Sacher im Februar 1955 in Basel statt.— Fortner wurde außerdem eingeladen, im Rahmen der Internationalen Ferienkurse in Theresepolis(Brasilien) Anfang 1955 einen Meisterkursus für Kompositionen zu leiten. Einen Orgelabend mit vorwiegend zeit- genössischen Orgelwerken veranstaltet Dr. Oskar Deffner am Sonntag, 24. Oktober, 20 Uhr, in der Christuskirche. Unter Mitwirkung von Irene Haller(Gesang) und Käte Back-Mansar (Violine) werden Werke von Pepping, Micheelsen, Choinanus und Kaminski auf- geführt. Carolina Segrera(Mailand) gibt am Sonntag, 24. Oktober, 20 Uhr, in der Städtischen Musik- bücherei Mannheim einen Liederabend im Rah- men der Konzerte der Musikhochschule. Am Klavier: Giulio Confalonieri, der musikalische Leiter der Opernschule der Mailänder Scala. In der Hafenkirche Mannheim findet am Sonntag, 24. Oktober, 20 Uhr, eine Geistliche Abendmusik mit Werken von Buxtehude, Bach, Telemann, Arfken u. a. statt. Ausführende: A. Müller(Sopran), F. W. Dieterle(Violine), A. Fink(Cello); eine Instrumentalgruppe, Chor, Knabenchor und Singkreis der Hafenkirche, Ge- samtleitung und an der Orgel: Eleonore Fink. Der Schriftsteller Wilhelm Pleyer liest auf Einladung der Sudetendeutschen Landsmann- schaft, Kreisgruppe Mannheim-Stadt, und des Deutschen Kulturwerks europäischen Geistes, Pflegestätte Mannheim, am Montag, 25. Okto- ber, 20 Uhr, im„Durlacher Hof“, Mannheim, aus eigenen Werken. Gerhard Krause, Dozent der Hamburger Musikhochschule, spricht am Dienstag, 26. Okto- ber, 20 Uhr, in der Musikhochschule Mannheim 1— 8 das Thema„Unbekannte europäische Musik“. adlig geborene— Kellerkind Marlene, nüch- tern, ungeniert und gutmütig, ein Stück ber- linischer Natur. Der Kampf ist aus, die Mitstreiter haben inzwischen graue Schläfen. Es ist dabei nie- mals auf Leben oder Tod gegangen, Garbo oder Dietrich, jeder durfte wählen, und die Frauen sahen gelassen zu, sie waren kaum bedroht. Das Duell des Sommers 1954 tobt viel härter. Jede Fairness, jede Toleranz scheint ausgeschaltet, man zielt fluchend auf die gegenseitige Vernichtung. Natürlich sind es nicht die Gegnerinnen selbst, die sich so schroff ereifern, nicht die feindlichen Leit- bilder Marylin Monroe und Audrey Hepburn. Es sind die Herren und Damen der Mode- branche, die Mitglieder der Frauenclubs, sind Prominenzen jeglicher Art, sind Natio- nalisten aus Amerika wie aus Italien oder nur betroffene Privatleute. Und wer wäre schließlich nicht betroffen, wenn der„progressive Sex“, die schon dyna- mische und deshalb so moderne Glieder- pracht der Monroe offiziell dem knabenhaft anmutigen Bau der Audrey Hepburn wei- chen soll! Die Frauen seien es müde, weiter- hin„als wandelnde Hügellandschaften“ herumzulaufen, liest die Dünne ihrer Freun- din aus der Zeitung vor, und die Dicke ver- Zilt es mit dem Zitat aus einem anderen Blatte:„Diors neue H-Linie mag von der Natur etwas stiefmütterlich bedachte Wesen aufatmen lassen Wie Wahlplakate hängen über den ver- schiedenen Polemiken die Photos der beiden jungen Frauen: Audrey, das magere, „elfische“ Mädchen, das mit einer einzigen Filmhauptrolle, als Prinzessin, weltberühmt wurde, und Mig Monroe, strammes Weib und schwache Künstlerin. Ihr Gesicht ver- gibt man immer wieder, doch ihr Gang Hüftausschlag: 10 em— bewegt das Zeit- alter mit Macht. „Dieses Mädchen ganz allein wird viel- leicht den Busen zu einer Sache der Ver- gangenheit machen“, hat, im vorigen Jahr schon, Billy Wilder, Audrey Hepburns Re- gisseur, geschwärmt. Ist es geschafft, hat sich Dior in Audreys Zeichen durchgesetzt? Ein vielbewundertes Mädchen mit Som- mersprossen weckt den Wunsch nach eige- nen Sommersprossen. Dergleichen kennen wir alle. Kann aber die anmutige Hepburn alle Frauen dieser Welt zu hochaufgeschos- senen Knaben machen oder zu Unglücks- wesen, die gern solche Knaben wären? Viel- leicht ist es doch nicht so sehr der Knabe Audrey, der die„Sex- Bombe“ besiegt, viel- leicht ist es vor allem die Prinzessin. Ein bißchen mehr Reserve und mehr Lyrik und ein bißchen weniger Reklame für die eigene Sinnlichkeit— ein solches Unglück wäre es wohl nicht, wenn das in Mode käme. —— Gemäßigte Sezession Ausstellung im Frankfurter Kunstvereſn Die Frankfurter Sezession ist eine meinschaft ernst schaffender Künstler, den nur wenig Revolutionäres eignet. Der Gru scheint vor allem nicht der abstrakte R struktivismus zu liegen, und so pietet N bei ihrer Ausstellung im Frankfurter Kung verein im Schnitt zwar keine gegenstand liche Malerei, wohl aber in der Farbe in der Komposition gediegenes Handwerk Der aus Neu-Isenburg bei Franki stammende und heute in Mannheim leben Karl Rödel(Jahrgang 1907) zeigt, abgeseh von seinem„Flaggenfest“, einer Lithographe die etwas orthodox-expressionistisch anni tet, farbig überaus plastische Arbeiten. 80 sind durchweg malerisch durchdrungen d verraten eine erfreuliche künstlerische Men ständigkeit. Auch die Abstrakten haben es nur schei bar leicht, autochthon zu sein, denn auch ü, ureigenste Schau entbindet nicht von a8 Verpflichtung, sich verständlich zu machel Aber die Kompositionen der in Königsteh lebenden Louise Rösler wirken etwas kund gewerblich und verspielt in dem Bemie um eine Aussage, die vielleicht auch der En fache begreifen soll. Sie lösen sich zu Sch von der schöpferischen Originalität. Recht glücklich vertreten ist der Fretb furter Boris Goetz, ebenso Georg Hed Frankfurt, mit ihren automatistischen, Paris inspirierten Lithos und Farbholzschni ten. Ernst Geitlinger, Seeshaupt, bringt h seinen Temperagemälden„Föhn“, Hotz Tisch“,„Die Nacht“,„Schwarze Tür“ nahen Bühnenbilder, die wie Entwürfe zu Raft Lammeyer hervor, besonders mit einem Tem. Perabild„Chimaera“, und der Offenbadie Erich Martin mit seinen graphischen Visio nen. Als einziger Bildhauer stellt der Darm- städter Wilhelm Loth seine archaischen Plz. stiken zur Schau. J. H „Das rote Mädchen“ Ballett-Urcuffüöhrung in Wiesbaden Der 22jährige Franzose Francis Teston in Indochina geboren und seit einem Jab in Baden-Baden ansässig, ist auf die Ide gekommen, die Zweite Symphonie von Arau Khatschaturian zu einem Ballett zu 9 arbeiten; bei der Uraufführung im Hes. sischen Staatstheater, Wiesbaden, hat er dd Librettist, Bühnenbildner und Kostüm. schneider dafür verantwortlich gezeichne Doch war es ihm wirklich bewußt, was e. damit für eine Verantwortung übernahm Die Musik des Armeniers Khatschaturia zählt mit ihrer Mischung aus barbarische Wildheit und zarter lyrischer Melodik, au kaukasischer Folklore, raffinierten Klang Impressionen und Einflüssen der westliche Moderne wohl doch zum Besten, was als der heutigen Sowjetunion zu uns kam. Aber Was soll dies infantil-verworrene Traumspid des Monsieur Teston dazu, das mit der u- sik in keinem überzeugenden Sinnzusam menhang steht? Schon der hörspielhafte B- ginn, wenn ein langwieriger gesprochene Text von einem Pantomimen noch tanze. risch dupliziert wird, ist nichts als per. krampft.„Das rote Mädchen“, von dem d Ballett seinen Titel hat und das einen offen- sichtlich gelangweilten Prinzen in das Reich der Abgeschiedenen lockt, ist ein Symbd der tödlichen Träume, die noch durch die personifizierte Trunkenheit, die Angst, soi: durch grüne und gelbe Masken verdeutlicht werden. Am Ende aber trifft der Prim glücklicherweise auf ein weißes Mädchen das seinerseits wieder die Wirklichkel symbolisiert. Vor lauter Symbolen schein der junge Autor die wirklich tänzerischen Elemente in Khatschaturians Musik nicht entdeckt zu haben, Und auch der Choreo- graph Hans Heinz Steinbach hat mit ihnen nicht allzu viel anzufangen gewußt. Schade denn der Anlaß ist lockend und wäre unte Umständen ergiebig. USE Die Taschenbücher des Forum- Verlags, Frans. kurt am Main, erscheinen nunmehr mit den ersten Titeln: Da ist Pearl S. Bucks berühmte Roman„Die gute Erde“, Weiter auch hier elt Roman von John Galsworthy„Die Freelandz Nathaniel Hawthornes„Der scharlachrote Buch. stabe“, von Alexander Lernet-Holenia die abet teuerliche Geschichte von Don Louis Holena de Alma,„Riviera“ betitelt, Alexander Marias Bo- man„Verzauberung in Ithaka“, der aus Erzäl. ungen von Penelope das Lebensschicksal vun Odysseus mit liebenswürdiger Ironie widerspie- gelt, und schließlich von Michael Zorn der schon zweimal verfilmte Hirten- und Fischerroma „Zwischen Strom und Steppe“, —— Ml SFS UND DER MANN AUF DER ANN von GEORGES SNMENON Sopyright by Kiepenheuer& Witsch, Köm-Berbn 21. Fortsetzung Maigret hängte ein. 5 „Ist Santoni im Büro?“ „Ich habe ihn seit heute früh nicht ge- sehen.“ „Leg ihm einen Zettel auf den Schreib- isch, daß er morgen früh am Eingang von Geber und Bachelier Fräulein Thouret ab- fangen und sie dann unauffällig hierher bringen soll.“ „Hierher?“ „Ja, in mein Büro.“ „Sonst nichts?“ „Nein, nichts. Ich will jetzt nicht bei der Arbeit gestört werden.“ Er hatte für heute genug von Louis Thou- vet, dessen Familie und Geliebter. Hätte es ihm nicht sein Berufsgewissen verboten, dann Rätte er Büro Büro sein lassen und wäre ins Kino gegangen. Bis sieben Uhr abends arbeitete er mit einer Verbissenheit, als ob das Schicksal der Welt davon abhinge. Er nahm sich nicht nur der laufenden Angelegenheiten, sondern auch der anderen, schon Wochen, ja teilweise so- gar Monate auf die Bearbeitung wartenden, allerdings nicht allzu wichtigen Akten an. Als er schließlich, ganz benommen von all dem Aktenkram, das Büro verließ, kam ihm draußen alles merkwürdig verändert vor, und es dauerte eine ganze Zeit, bis er die Hand ausstreckte und merkte, daß es nicht mehr regnete. Es fehlte geradezu etwas auf der Welt. 6. Kapitel DIE BETTLER „Was macht sie?“ „Nichts. Sie sitzt ganz aufrecht da und starrt vor sich hin.“ Statt eines Sessels hatte sie sich im Warte- raum einen Stuhl ausgesucht. Maigret ließ sie absichtlich schmoren, wie er es nannte. Als Santoni gegen neun Uhr zwanzig ihm gemeldet hatte, daß Monika da sei, hatte er gebrummt:„Laß sie im Käfig Warten.“ Als Käfig bezeichnete er den durch Glas- Wände abgetrennten Warteraum, wo grüne Samtsessel standen und wo schon so viele vor Monika ihre Sicherheit verloren hatten. „Wie ist sie?“ n „In Trauer.“ 5 „Das meine ich nicht.“ „Sie tat fast so, als ob sie mich dort schon erwartet hätte. Ich stand zwei oder drei Meter von der Tür des Hauses an der Rue de Rivoli entfernt. Als sie kam, ging ich auf sie zu: Verzeihung, Fräulein.. Sie blinzelte mich an. Sie scheint kurzsichtig zu sein. Und dann sagte sie: ‚Ach, das sind Sie.“— Der Kom- missar möchte Sie gern kurz sprechen. Sie wandte nichts ein. Ich hielt ein Taxi an, und auf der Fahrt hat sie überhaupt nicht den Mund aufgemacht.“ N Es hatte nicht nur aufgehört zu regnen, sondern es schien sogar die Sonne. Durch die Feuchtigkeit der Luft wirkte das Licht, in das sie alles tauchte, viel leuchtender als Sonst. 5 Als Maigret sich zum Rapport begab, hatte er Monika von fern in ihrer Ecke sitzen sehen, und als er eine halbe Stunde später wieder in sein Büro zurückkehrte, saß sie immer noch am gleichen Fleck. Nach einiger Zeit hatte er dann Lukas noch einmal hin- aus geschickt, um nach ihr zu sehen. „Liest sie?“ „Nein, sie macht nichts.“ Von ihrem Platz dort konnte sie ungefähr so viel von der Kriminalpolizei wahrnehmen, wie jemand, der in einem Restaurant durch den Speiseschalter in den Raum, wo die Gäste sitzen, hineinblickt. Auf dem Flur mit den vielen Türen liefen Inspektoren mit Ak- ten in den Händen hin und her, verschwan- den in einem der Zimmer, gingen zu einer Recherche fort oder kamen von ihr zurück. Manchmal blieben sie stehen, um über eine laufende Affäre ein paar Worte zu wechseln, und zuweilen sah man auch jemand einen an den Händen gefesselten Gefangenen vorüber- führen oder eine verzweifelte weinende Frau vor sich hinschieben. Andere, die erst nach ihr gekommen wa- ren, hatte man längst abgefertigt. Aber sie zeigte trotzdem keinerlei Ungeduld. Das Tele- kon in der Rue d' Angouleème blieb stumm. Ahnte Mariette Gibon etwas? Hatte ihr der Trick mit der vergessenen Pfeife die Augen geöffnet 2 ö Neveu, der abwechselnd mit einem Kolle- gen des Viertels das Haus überwachte, hatte nichts Ungewöhnliches festgestellt. Was Albert Jorisse betraf, so war fast mit Ge- wißheit anzunehmen, dag er am Tage vor- her, um sechs Uhr abends, sich noch in Paris aufgehalten hatte. Der Polizist Dampbois, der Wie die anderen seine Personalbeschreibung besaß, hatte ihn um diese Zeit an der Ecke Flace Clichy und Boulevard des Batignolles gesehen. Der junge Mann war gerade aus einer Bar gekommen. War der Polizist 2u auffällig schnell auf ihn zugestürzt? Jeden- falls war Jorisse schon im nächsten Augen- blick in dem hier besonders dichten Gewühl verschwunden. Der Polizist hatte mit lauten Pfiffen seine Kollegen alarmiert. Aber es war alles umsonst gewesen und konnte auch kaum anders sein. Vergeblich hatte man das Viertel überall durchsucht. Der Wirt des Lokals hatte ausgesagt, sein Gast habe nicht telefoniert, sondern fünf harte Eier mit Brötchen verzehrt und drei Tassen Kaffe getrunken. „Er schien sehr ausgehungert zu sein.“ Untersuchungsrichter Coméliau hatte Mai- gret angerufen. „Immer noch nichts Neues?“ „Ich hoffe, in achtundvierzig Stunden habe ich den Mörder.“. „Ist es denn das, was wir vermuteten? Ein Eifersuchts verbrechen?“ Er hatte„ja“ gesagt. Aber da war noch die Geschichte mit dem Messer. In der Morgenpost befand sich ein Brief der Firma, die die Messer herstellte. Gleich zu Anfang der Untersuchung hatte sich Janvier dort persönlich hinbegeben, und einer der leitenden Herren hatte ihm er- klärt, es lasse sich unmöglich bestimmen, bei welchem Eisenwarenhändler das Messer ge- kauft worden sei. Nicht ohne Stolz hatte er die astronomische Zahl der von der Firma hergestellten Messer genannt. Jetat teilte jemand, unter dessen Namens- Unterschrift„Direktor“ stand, dem Chef der Kriminalpolizei mit, daß nach der auf dem Griff verzeichneten Nummer das am Boule- Vard Saint Martin benutzte Messer zu einer Sendung gehörte, die vor vier Monaten an einen Grossisten in Marseille abgegangen War. Vergeblich hatten also fünf Inspektoren drei Page lang bei allen Eisen warenhändlern von Paris Nachforschungen angestellt. Jan- vier war wütend. „Was soll ich nun machen, Chef?“ „Benachrichtige Marseille! Und dang gehst du mit Moers oder einem anderen a dem Laboratorium in die Rue d' Angoulem Moers soll alle Fingerabdrücke aufnehmen die er in dem Zimmer findet. Vor allem sd er dabei aufmerksam oben auf dem Spiegel schrank nachsehen.“ Währenddessen wartete Monika imme noch. Und hin und wieder schickte Maigrz jemanden hinaus, um einen Blick in del „Käfig“ zu werfen. „Was macht sie?“ „Nichts.“ Stärkere als sie waren nach einer Stund Wartens in dem Glaskäfig am Ende ihre Nerven. 3 Um dreiviertel elf endlich sagte Maigte, seufzend:„Sie soll hereinkommen.“ f 5 5 empfing sie stehend und entschuldigte Sich. „Da ich mich mit Ihnen ausführlich untel halten möchte, mußte ich erst die laufenden Angelegenheiten erledigen.“ „Ich verstehe.“ „Wollen Sie sich bitte setzen?“ 5 Sie tat es, strich sich das Haar auf beide Seiten ihres Gesichts glatt und legte iht Handtasche auf den Schoß. Er setzte sich 5 seinen Schreibtisch, steckte eine Fleße den Mund und murmelte, bevor er d Streichholz amzündete:„Gestatten Sie? 0 „Mein Vater hat auch immer geraucht und meine Onkels rauchen ebenfalls. 4 Sie war weniger nervös und beblommg als bei ihrem ersten Besuch. Es War 1 sem Morgen so milde, daß der Kon ge das Fenster halb geöffnet hatte und 80* N Geräusche von draußen gedämpft heren klangen. über „Ich möchte natürlich mit Ihnen u Ihren Vater sprechen.“ 5 120 Sie nickte. Gortsetaung f der bes repu Unico der Aufs von NAI Flug Rüst — 80 liner Kont fünf trolle in ei tion eiger tion Boot. schilf. gisch gung scher Vors. Rüstt wird werd Zusar geht Souv zung, 2 auf konfe Rüstt wird D lagne Sitzui Nach sich Konf tikra- geber Mitgl derb kür e geber der E Orga N B. minis Donn neuel das E tärisc ein Fried der C un MWiedhe trag Kores kreien Sung Absie wirke Wuns