ee, g f indert h; var doch » Unten e ein ju Und 5; dem 8 twas 5 merlin 2 Theopt e Sie& m Vorm ine von zigkeiten e sie 8 diese 8 Aus Filz Nähe e Auf Was it nicuug Mit da Theseus keiteng ben- K xeon! gem Ja nene hen er, Sie n 2 b. Sing, gi elefonau n, Einki ae in 1 XIstem iumen malen ebungen Dutzend, e Ausbl Ballen n ente derspielk Leitung r Folk riger 14 8 Deutz Kenter ische E r Obers ert zur Setztes d us“, des Kkührung eröffne 4 is-Kolles Bad D5 —— der Inst 1 dem 5 en, Vert Aber i verhe sen, an ie nicht währte“ die Les che K Vahrsch⸗ nderen! nmal 1 rauchte achdend Bergell d Bache a Tho sie bun imme, trüh, U Lommis n: Wer! t sich 6 dab 4 rlangte 7 lleme 1 t bf Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling: Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. Kobbert, W. Hertz; wirtschaft: F. O. weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozlalredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chet v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743. nheimer — Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R, 1, 8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.): Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2.80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 DM zuzügl. 53 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 3,20 DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen⸗ turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmiann; Werbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen Infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr, 9. Jahrgang/ Nr. 250/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz „Europäisches Statut“ für die Saar Die deutsch-französischen Vereinbarungen gelten bis zum Abschluß eines Friedens vertrages Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Ueberraschend wurde am Montagnachmittag in Bonn der Wortlaut des zwi- schen der Bundesregierung und der französischen Regierung getroffenen Abkommens über das Statut des Saarlandes veröffentlicht. Die Publikation war in Paris ursprünglich erst für heute, Dienstag, vereinbart worden. Am Montagnachmittag teilte die Bundesregie- rung jedoch der französischen Regierung mit, sie sei zu einer vorzeitigen Veröffentlichung gezwungen, weil die Zeitung„Le Monde“ den Wortlaut des Abkommens schon in den Vormittagsstunden in Paris verbreitet hatte. Auch die französische Regierung veröffent- lichte dann— gleichzeitig mit der Bundesregierung— den Wortlaut des Abkommens. Das Statut sieht in den Grundzügen fol- gende Regelungen vor: dem Saargebiet soll im Rahmen der Westeuropäischen Union ein „Europäisches Statut“ gegeben werden, das in einer Volksabstimmung gebilligt werden muß und bis zum Abschluß eines Friedens- vertrages Gültigkeit haben soll. Der Mini- sterrat der Westeuropäischen Union ernennt einen europaischen Kommissar für die Ver- tretung der auswärtigen Interessen des Saar- landes und für die Ueberwachung des Sta- tuts. Dieser Kommissar darf weder Deut- scher noch Franzose noch Saarländer sein. Im Statut ist weiter grundsätzlich festge- legt, daß Parteien, Vereine, Zeitungen und öffentliche Versammlungen einer Genehmi- gung nicht unterworfen sind. Untersagt bleibt aber jede von außen kommende Ein- mischung mit dem Ziel, auf die öffentliche Meinung an der Saar einzuwirken,. Wenn das Statut im Rahmen einer Volksabstimmung angenommen wird, bedeutet das: Landtags- wahlen innerhalb von drei Monaten und die Verpflichtung der Regie bungen Westdeutsch- lands, Frankreichs und des Saarlandes, das Statut zu garantieren. Eine zweite Volks- abstimmung ist nach dem Abschluß eines Friedensvertrages vorgesehen; Bestimmun- gen, die sich auf das Saargebiet beziehen werden, müssen dann von der Bevölkerung gebilligt werden. Die wirtschaftlichen Abmachun- gen des Saarstatuts enthalten die Er- klärung, daß die Regierungen der Bundes- republik und Frankreichs der saarlän- dischen Wirtschaft Entwicklungsmöglichkei- ten im weitesten Umfang geben werden. Die Beziehungen zwischen der Bundesrepu- blik und dem Saargebiet sollen den gegen- Wärtigen Beziehungen zwischen der Saar und Frankreich angeglichen werden. Die derzeitige Währung soll bis zur Schaffung einer europäischen Währung beibehalten werden. Die Errichtung einer Zollgrenze zwischen Frankreich und dem Saargebiet wird nicht erwogen. Bei der wirtschaft- lichen Zusammenarbeit zwischen der Bun- desrepublik und dem Saargebiet soll den Gegebenheiten Rechnung getragen werden. Gleichzeitig mit dem Saarstatut wurde ein ergänzender Briefwechsel zwischen Bundeskanzler Adenauer und dem französi- schen Minister präsidenten Mendès-France veröffentlicht.(Wortlaut des Abkommens über die Saar und des ergänzenden Brief- wechsels siehe Seite 2 und 3.) Die SPD erwägt Verfassungsklage in Karlsruhe Die politische Diskussion um die Saar- Regelung entbrannte am Montag in voller Heftigkeit. Von sozialdemokratischer Seite wurde angekündigt, dag man zur Stunde die Möglichkeit einer Klage vor dem Bundes- verfassungsgericht in Karlsruhe untersuche. Der Pressedienst der SPD stellt seinen Leit- artikel unter das Motto:„Dr. Adenauer tauschte die Saar gegen deutsche Soldaten“. Der„parlamentarisch- politische- Dienst“ wirft dem Bundeskanzler vor, er habe die Saar ausgeliefert. In parlamentarischen Kreisen, die der Koalition angehören, hörte man am Montagabend, die Diskussion werde dadurch erschwert, daß jede Aeußerung von seiten des Bundeskanzlers zum inneren Ge- halt des Saar-Abkommens und seinen Zu- kunftsmöglichkeiten die Lage des französi- schen Ministerpräsidenten erschweren könne, während umgekehrt der allzu laute Jubel in Paris von der deutschen Opposition gegen die Bundesregierung benutzt werde. Mit seiner Zustimmung zur„Europäisie- rung“, so schreibt der Pressedienst der SPD Weiter, habe sich Dr. Adenauer außerhalb der gemeinsamen deutschen Saar-Plattform gestellt, wonach das Saargebiet ein Teil des deutschen Staatsgebietes und die Saarbevöl- kerung Teil des deutschen Volkes bleiben müsse. Das europäische Statut werde von Frankreich endgültig angesehen. Alle„pro- visorischen“ Elemente des Abkommens seien rein formaljuristischer Natur. Auch in einer Verlautbarung der FDP werden ernste Bedenken gegen das vorge- sehene„europäische Statut“ erhoben. Die Freien Demokraten nehmen insbesondere An- stoß an der Fragestellung des Referendums (der Volksabstimmung), das keine Wahl zwi- schen dem Statut und einer deutschen Lö- sung, sondern nur die Wahl zwischen dem Statut und dem jetzigen Status unter dem französischen Botschafter Grandval lasse. Dem Einwand, zwischen der ersten Volks- abstimmung und einer zweiten Volksabstim- mung bei der Schaffung eines Friedensver- trages sei genügend zeitlicher Spielraum, be- gegnet man auf seiten der FDP mit der Fest- Triestabkommen in Belgrad ratifiziert Gleichzeitig das Gesetz über Beitritt zum Balkanpakt verabschiedet Belgrad.(UP dpa) Der jugoslawische Bun- desrat Parlament) hat am Montag das jugo- Slawisch-italienische Triestabkommen und das Gesetz über den Beitritt Jugoslawiens zum Balkenpakt ratifiziert. Außerdem bil- ligte der Bundesrat die Außenpolitik der Re- sierung in allen Punkten. Der Abstimmung Sing eine Debatte voran, in der Staatschef Marschall Tito und elf Abgeordnete sprachen. Tito betonte, daß mit dem Abschluß des Triestabkommens ein langer und heftiger Streit beendet worden sei, der die Beziehun- Sen zwischen Jugoslawien und Italien Jahre hindurch vergiftet habe. Jugoslawien sei es nicht nur um territoriale Ansprüche gegan- Sen, sondern um die Stabilisierung der Ver- hältnisse in Südeuropa und um die Festigung des Friedens. Zum Balkanpakt bemerkte der Marschall, dag dieser zwar ein Militärver- trag sei, seine Bedeutung aber vor allem aus den Bestimmungen über die allgemeine Zu- sammenarbeit zwischen den drei Mitglieds- staaten erhalte. Eine solche Zusammenarbeit sel ein Vorbild für die neuen Formen, die Sesenwärtig auf internationalem Gebiet ge- sucht würden. Regionale Zusammenschlüsse seien nur eine erste Stufe. Später müsse dann die Integration dieser Einzelgruppen im Ein- lang mit den Grundsätzen der Vereinten Nationen folgen. In diesem Zusammenhang meinte der Jugoslawische Staatschef, die neue West- europa-Lösung des Brüsseler Paktes sei bes- ser als die früher geplante EVG, weil sie die ranzösischen Bedenken berücksichtige. Mit em Saarabkommen bestehe nun auch echte Hoffnung auf eine deutsch- französische Ver- ständigung, mit der der Friede in Europa stehe oder falle. Jugoslawien wolle mit der neuen Brüsseler Paktorganisation zusammen- arbeiten, müsse aber zunächst abwarten, wie sie sich weiter entwickle. Er hoffe nicht, daß sie zu einem rein militärischen Block werde, zder für Europa und die Welt eine Gefahr bedeuten könnte“. Eine Aenderung der sowjetischen Außen- politic habe die Normalisierung der Be- ziehungen zur Sowjetunion möglich ge- macht, erklärte Tito, Er wandte sich ge- en ausländische Kommentare, daß das % Getische Angebot nur eine Falle und ein angver sei. Er sagte:„Wenn irgend je- mand darüber urteilen darf, dann haben wir mit unserer Erfahrung das größte Recht dazu. Denn wir können zwischen einem Manöver und einem positiven Schritt unter- scheiden.“ Der jugoslawische Staatschef zollte dann der selbstlosen Hilfe Amerikas für Europa nach dem Kriege rückhaltlose Anerkennung und schloß mit dem Bemerken:„Die Gefahr einer Aggression ist heute wesentlich ge- ringer als vor zwei Jahren. Heute können wir ernsthaft hoffen, einer Zukunft entgegen- zugehen, in der sich die zwischenstaatlichen Beziehungen in friedlicher Atmosphäre ab- Wickeln.“ stellung, daß nach dem Pariser Abkommen das Wort„deutsch“ bei den Saarparteien nur noch ein historisches Attribut sein werde. Gegen die„fatale Neigung“, die Regelung der Saarfrage in den Mittelpunkt der weit- tragenden weltpolitischen Beschlüsse der Pa- riser Konferenz zu stellen, wandte sich am Montag Bundeskanzler Dr. Adenauer. Der Kanzler empfahl, die Aufmerksamkeit auf fünf hochbedeutsame Tatsachen zu richten: 1. Die Aufnahme der Bundesrepublik in das westliche Verteidigungssystem, 2. die Wie- dererlangung der Souveränität, 3. das Enga- gement der Mitgliedstaaten für die Wieder- vereinigung Deutschlands, 4. die Regelung der französisch-deutschen Beziehungen, wo- nach Frankreich und Deutschland künftig Schulter an Schulter politische und wirt- schaftliche Fragen gemeinsam anpacken wür- den und 5. die Zusammenarbeit im gleichen Sinne mit den übrigen Teilnehmerstaaten. Der Kanzler forderte seine Kritiker auf, sich doch einmal zu überlegen, wie die Lage wäre, wenn er oder Mendès-France die Saar-Regelung nicht unterzeichnet hätten. Dann wäre mit großer Wahrscheinlichkeit die Saar entweder zu Frankreich„oder mit uns allen zu Sowjietrußland gekommen“. Man dürfe die amerikanische Drohung, sich bei einem Scheitern des Versuchs, doch noch eine gemeinsame Front aufzubauen, von Europa abzuwenden nicht unterschätzen. Juristische Spekulationen hätten in der Politik wohl ihren Sinn, aber entscheidend seien die Realitäten. Ein Scheitern der Pari- ser Konferenz, und das wäre der Fall gewe- sen, wenn eine Saar-Regelung nicht gelun- gen wäre, hätte für Moskau einen neuen Triumph bedeutet. Der Bundeskanzler hat am Montag dem Bundespräsidenten und dem Bundeskabinett über den Verlauf der Pariser Konferenz Be- richt erstattet. Eden und Dulles Außern sich zufrieden und optimistisch London.(UP/dpa) Der britische Außen- minister Sir Anthony Eden, erklärte vor dem Unterhaus, wenn sich das neue Verteidi- gungssystem des Westens als wirkungsvoll erweisen sollte, dann werde es auch die Basis sein, auf welcher der Westen eine Verstän- digung mit dem Osten suchen könne. Eden sagte, die britische Regierung glaube,„daß die in Paris unterzeichneten Uebereinkom- men nur den Beginn einer Wendung zum Besseren darstellt“. Der amerikanische Außenminister Dulles erklärte bei seiner Rückkehr von der Pariser Konferenz nach Washington, der Vertrag über die deutsche Wiederbewaffnung stelle den„Beginn einer neuen Aere für Europa“ dar. Als absolut ungewöhnliche Ehrung für Dulles wurde in politischen Kreisen ange- sehen, daß Präsident Eisenhower sich per- sönlich auf den Flughafen begeben hatte, um seinen Außenminister herzlich zu begrüßen. Dulles erklärte beim Verlassen seines Flug- zeuges, er könne nicht nur auf Grund des Wortlautes der Verträge, sondern viel mehr noch auf Grund des Verhandlungsgeistes., der in Paris geherrscht habe, versichern, daß ein beachtlicher,„wenn nicht historischer Fort- schritt“ erzielt wurde. Der belgische Außenminister Spaa k traf mit dem Flugzeug in New Vork ein. Er wird dort die Leitung der belgischen UNO- Delegation übernehmen. Bei seiner Ankunft erklärte er über die in Paris abgeschlossenen Verträge: Ich glaube, wir haben einen guten Anfang gemacht. Ich hoffe, daß bis zum Jahresende die Verträge ratifiziert sein werden.“ Dienstag, 26. Oktober 1934 Während der Konferenzwoche in Paris f hielt sich Kuiser Haile Selassie von Abessinien noch immer in England auf und wurde unter anderem auch von Sir Winston Churchill in dessen Londoner Wohnung in der Douning- street 10 zu einem Fruhstuck empfangen. Beim Abschied kam es zu diesem hübschen Bild gegenseitiger Verbeugungen. Bild: AP Interesse für Moskaus Note in Paris Mendeès-France arbeitet an einer Erweiterung seiner Regierung Von unserem Pariser Korrespondenten Paris. Die Moskauer Note wurde in Paris mit großem Interesse, aber auch mit großer Zurückhaltung aufgenommen. Hinsichtlich der in ihr enthaltenen Fragen einer wirk- lichen Ost-West- Entspannung besteht kein Zweifel, daß diese auf ein weites Interesse in der französischen Oeffentlichkeit rechnen kann. Andererseits aber ist es ausgeschlos- sen, irgendeine Störung oder auch nur eine Ver- zögerung in dem Ablauf des Prozesses der westlichen Konsolidierung erfolgen könnte. Besonders die gaullistische Presse und natürlich auch die Sozialisten fordern auf alle Fälle aber ein vorurteilsloses Eingehen auf die Anregungen des Kreml. Der regie rungsnahe„Combat“ schreibt in diesem Zu- sammenhang:„Die Moskauer Vorschläge dürfen nicht hinhaltend behandelt werden, indem man etwa von der Voraussetzung ausginge, daß es überhaupt unmöglich sei, mit dem Kreml eine Einigung zu treffen. Zwischen Gesfern und Morgen Der Bundeshaushalt 1955/6, der heute, Dienstag, vom Bundeskabinett erneut bera- ten werden soll, wird nach Angaben von unterrichteter Seite, den Umfang des Vor- jahres von 27,1 Milliarden Mark nur um wenige 100 Millionen Mark überschreiten. Seine wesentlichen Merkmale müßten in einer Verringerung der Einnahmen aus der Einkommens- und Körperschaftssteuer auf Grund der Steuerreform und in höheren Ausgaben auf sozialpolitischem Gebiet ge- sehen werden. Als finanzieller Beitrag der Bundesrepublik zur westlichen Verteidigung sind wieder neun Milliarden Mark vor- gesehen. Die Vereinbarung über die Besatzungs- kosten, die die Begrenzung der Kosten auf 600 Millionen Mark monatlich festlegt, ist nach einem gemeinsamen Kommuniqué des Bundesfinanz ministeriums und der Alliierten Hohen Kommission bis zum 31. Dezember 1954 verlängert worden. Die alliierten Be- hörden haben sich verpflichtet. den gegen- wärtigen Ueberhang an nicht ausgegebenen Mitteln des Besatzungskostenhaushalts 80 schnell wie möglich zu vermindern. An einem Berufswettkampf, der zur Zeit von der Deutschen Angestellten-Gewerk- schaft veranstaltet wird. nehmen an 300 Or- ten der Bundesrepublik über 40 000 junge kaufmännische Angestellte teil. Am Aufbau einer freiheitlichen Wehrmacht müsse die deutsche Arbeiterschaft vom ersten Augenblick an mitwirken, erklärte Bundes- minister Jakob Kaiser als Vorsitzender der Sozialausschüsse der christlich-demokrati- schen Arbeitnehmerschaft. Er bezeichnete die Entschließung des Frankfurter DGB-Kon- gresses gegen den Verteidigungsbeitrag als „Ueberraschungsmanöver einer radikalen Gruppe“. Die Abrüstungsdebatte wurde am Montag im politischen Hauptausschuß der Vereinten Nationen fortgesetzt. Zur Ueberwindung der gegensätzlichen Standpunkte des Ostens und des Westens schlug der libanesische Dele- gierte Charles Malik vor, das beabsichtigte Verbot der Atomwaffen solle durch Verein- barungen ersetzt werden, welche die Auswei- tung lokaler Konflikte in allgemeine Kriege verhindere. Nach fünf Jahren freigelassen wurde der amerianische Architekt Hermann Field, der 1949 in Polen festgenommen wurde. Der Warschauer Rundfunk meldete, alle Beschul- digungen gegen Field hätten sich als grund- los erwiesen. Sie hätten auf Angaben eines „Amerikanischen Agenten und Provokateurs“ beruht. Der Hafenarbeiterstreik in England hat sich nun auch auf Manchester ausgedehnt, Wo 500 Hafenarbeiter in den Ausstand traten. In London haben dagegen 800 Hafenarbeit- ter die Arbeit wieder aufgenommen. Ueber dem Mittelmeer vermißt wird seit Sonntag ein amerikanisches Transportflug- zeug, das 21 Personen an Bord hatte. Es wird angenommen, daß die Maschine am Sonntag- abend in einen schweren Sturm geriet, der über Südfrankreich tobte. Den indischen Forderungen nach einer Eingliederung der portugiesischen Enklaven Goa, Dadra und Nagar-Aveli in das indische Staatsgebiet werde die portugiesische Regie- rung unter keinen Umständen nachgeben, erklärte der portugiesische Außenminister Cunha. Ein neues Kabinett in Jordanien wurde von dem bisherigen Ministerpräsidenten Abulhuda gebildet. Das alte Kabinett war am vergangenen Donnerstag, nach der Er- öfknung des neugewählten jordanischen Parlaments gemäß der Verfassung zurück- getreten. Eine Massenflucht von Katholiken vor den kommunistischen Vietminh beschäftigt zur Zeit die französischen Behörden in Süd- Vietnam. Allein am vergangenen Wochen- ende erreichten 5000 Vietnamesen das vor- läufig noch von französischen Truppen be- setzte Gebiet an der Mündung des Roten Flusses. Amerikanische Hilfe für Südvietnam hat Präsident Eisenhower in einem Schreiben an den süd vietnamesischen Ministerpräsidenten Diem vorgeschlagen In dem Schreiben heißt es, die amerikanische Regierung sei in ernster Sorge über die Zukunft des proviso- risch geteilten Landes. Die Aechtung der Atomwaffen wird von 14 Millionen Japanern gefordert, die eine entsprechende Resolution unterschrieben haben. Dies wurde auf einer Feier bekannt- gegeben, die zu Ehren des ersten japani- schen Opfers der Wasserstoffbombe, dem Fischer Aikichi Kuboyama, veranstaltet Wurde. daß von der russischen Initiative Frankreich möchte vielmehr in diesem Zwiegespräch die Initiative übernehmen. Eröffnen Sie das Spiel, Herr Mendes- France!“ Die letzte sowjetische Deutschland-Note wird, nach Ansicht der Bundesregierung, die Ratifizierung der in Paris unterzeichne- ten Verträge nicht aufhalten. In Kreisen der Bundesregierung wurde am Montag er- klärt, sie sei noch verschwommener als die Rede, die Außenminister Molotow vor kur- zem bei seinem Besuch in der Sowjetzone gehalten habe. Die Antwort der Westmächte auf die Note wird, wie in früheren Fällen, von einem britisch-französisch- amerikani- schen Sachwerständigenausschuß formuliert werden. Bisher ist jedoch noch nicht ent- schieden, wann der Ausschuß seine Bera- tungen aufnehmen wird, und wie er sich zusammensetzen soll. Mendeès-France hat sich zwar für Wei Tage auf den Landsitz des französischen Minister präsidenten in Marly zurückgezo- gen, es hat aber den Anschein, daß er sich dort weniger der wohlverdienten Ruhe hin- gibt, als vielmehr an der Erweiterung seiner Regierung und an der Sicherung einer dauerhaften, stabilen Mehrheit, ja geradezu an einer Regierung der nationalen Konzen- tration und Erneuerung arbeitet. Dazu ist zunachst die Mitwirkung der Sozialisten nötig, die ihre grundsätzliche Bereitschaft schon zu verstehen gegeben haben. Danach aber dürften die weitgesteckten Pläne des französischen Ministerpräsidenten auch dar- auf abzielen, die gegenwärtig noch abseits stehenden Volksrepublikaner in seiner Kom- bination einzubeziehen, deren Widerstand unter dem Eindruck der schönen europa- ischen Ergebnisse der Pariser Konferenz da- hinschmilzt wie Märzenschnee. In Pakistan wurde ein neues Kabinett gebildet Karachi.(dpa) Der pakistanische Mini- Sterpräsident, Mohammed Ali, bildete auf Anweisung des Generalgouverneurs Ghulam Mohammed ein neues Kabinett. Mohammed Ali übernahm zusätzlich zur Ministerpräsi- dentschaft die Geschäfte des Außenministe- riums. Der bisherige Oberbefehlshaber der Armee, General Mohammed Ayub Khan, wurde zum Verteidigungsminister und der bisherige Hohe Kommissar Pakistans in Lon- don, Ispahani, zum Industrie- und Handels- minister ernannt. Der ehemalige General- sekretär im Verteidigungs ministerium und spätere Gouverneur Ostpengalens, General Iskander Mirza, übernahm das Innenmini- sterium. —. ä r MORGEN Dienstag, 26. Oktober 1954/ Nr. Dienstag, 26. Oktober 1934 Die Saar wurde nicht„verkauft“ Noch ehe alle Einzelheiten des neuen Ab- kommens über die Saar bekannt geworden Waren, ertönte in Frankreich und bei uns höchst kennzeichnendes Feldgeschrei. Links des Rheines eitel Frohlocken: Adenauer hat die Saar praktisch abgetreten! Und rechts des Rheines wurde gewettert: Adenauer hat das Saargebiet verkauft! Drüben beschei- nigte man dem Kanzler mit gleißnerischer Behendigkeit das Format eines großen Staatsmannes, der auch Konzessionen machen könne; und hierzulande verkniff sich manch einer nur schwer den Flucht Verräter. Doch gemach, gemaach Es ist uns leicht gemacht, diese Rufer im Streite zu widerlegen, denn wir brauchen nur zu zitieren. Und zwar geben wir wieder, Was das angesehene Pariser Blatt„Le Monde“ schrieb. Am Samstag:„Die Bundesrepublik hat praktisch der Abtrennung des Saarge- bietes zugestimmt“. Am Montag: Laut dpa vertrat„Le Monde“ die Auffassung, daß von einer endgültigen Lostrennung der Saar von Deutschland nicht die Rede sein könne; dann Wörtlich:„Die Zukunft des Saarlandes ist von nun an mit derjenigen der europäischen Dispositionen verknüpft. Die Deutschen wer- den in den kommenden Jahren kaum den Wert einer Regelung anzweifeln können, die beweist, daß Europa im Werden ist. Der erste Erfolg von Mendès-France besteht nicht darin— wie in gewissen Kreisen be- hHauptet wird—, die Partie gegen den Kanz- ler gewonnen zu haben. Er ist vielmehr darin zu sehen, daß das schwierigste Hindernis auf dem Wege zur deutsch- französischen Ver- ständigung beseitigt worden ist.“ Woher diese Meinungsänderung? Nun,„Le Monde“— ein stets hervorragend unterrich- tetes Blatt— hat am Montag als erste Zei- tung und vorzeitig das neue Saarabkommen veröffentlicht. Bleibt nur zu hoffen, daß auch alle die- jenigen, die bei uns mit vorschneller Kritik nicht sparten, ihre Meinung ändern werden, wenn sie den Wortlaut des Abkommens le- sen. An anderer Stelle dieser Ausgabe ist Gelegenheit geboten, das zu tun. in dem Text steht, daß dieses Abkom- men nur bis zum Abschluß eines Friedens- vertrages gilt. Das steht da schwarz auf weil, wenn auch parteipolitische Polemik daran herumzudeuteln versucht. Und die Eingeweihten wissen, wie schwer Mendes France dieses Zugeständnis gefallen ist. Wenn er schließlich doch in ein Provisorium ein willigte, das kein„definitives“ ist, dann wohl deshalb, weil auch er mit einigem Optimismus die deutsch- französische Zusam- menarbeit weit über das Saargebiet hinaus- wachsen sieht. 5 Das Provisorlum bietet aber auch allen drei Beteiligten Vorteile: Frankreich kann jetzt aus dem Zwielicht eines fragwürdigen Siegerrechtes hinaustre- ten und sein Verhältnis zur Saar auf klare Abmachungen begründen. Die Bundesrepublik wird zunehmend Wirtschaftliche Zusammenhange mit der Saar herstellen können. Sie hat den saar- ländischen Gruppen, die den Anschluß an Deutschland erstreben, die Möglichkeit ver- schafft, sich unverfolgt zu organisieren. Das Saarland selbst wird im Innern volle demokratische Freiheit und auch Frieden ge- Wärmen können, weil es einstweilen von allem Anschluß-Streit verschont bleibt. Und allen dreien eröffnet dieses Provi- Sorium die Möglichkeit friedfertigen Zusam- menwW-rkens auf wirtschaftlichem und poli- tischem Gebiete. Die politischen Ansätze sind mit der Tendenz gegeben, die„Le Monde“ mit den Worten:„daß Europa im Werden ist“ angedeutet hat.„Euro- pPäͤisches Statut“—„europàischer Kommis- Sars— Saarbrücken als Sitz der Montan- Uuron vorgesehen; das sind deutliche Hin- Weise auf die Vorstellungen derjenigen, die das Abkommen unterzeichnet haben; und es Sind auch Hinweise auf die in die Zukunft Projektierte Art der deutsch- französischen Zusammenarbeit überhaupt.„Daß Europa im Werden ist“, bleibt mehr denn je unsere Hoffnung, weil die Einigung über die Saar einer solchen Entwicklung die Tür geöffnet hat. Wie nicht anders zu erwarten war, läßt das Abkommen manche deutschen Wünsche unerfüllt. Die kurze Vorbereitung für den Volksentscheid und seine Fragestellung, und dazu noch manches andere werden die Kri- tiker nicht schweigen lassen. Aber auch französische Wünsche sind offen geblieben. Daran zeigt sich, daß dieses Abkommen eine echte Vereinbarung ist. Trotz dieser Sachlage spricht die SPD da- von, Adenauer habe die Saar gegen deutsche Divisionen vertauscht. Schon diese Tonart macht deutlich, daß sich im Verhältnis zwi- schen Regierung und Opposition nichts ge- andert hat. Aber auch in den Reihen der Koalition stehen die Besserwisser auf. Sie Alle widerlegt die eine Frage, ob denn der jetzige Zustand im Saargebiet besser sei als derjenige, den das neue Statut scherffen will? Niemand wird das im Ernst behaupten. Und man muß auch die Frage stellen. ob es uns Deutschen, den Franzosen oder den Saarlän- dern irgend etwas genutzt haben würde, wenn an der Saarfrage alle übrigen in Paris unterzeichneten Vereinbarungen gescheitert wären? Auch das wird niemand im Ernst be- haupten wollen. Solchen Einsichten sind leider nicht alle zugänglich und deswegen bleibt es bei der Verhärtung der politischen Fronten in Bonn. Schade. Die Pariser Konferenzwoche schuf eine so günstige Gelegenheit; aber. wie man sieht, die Annäherung zwischen Regierung und Opposition gedieh zwar zu einem ge- meinsamen Frühstück. doch leider nicht zu einer gemeinsamen Außenpolitik. Wilfried Hertz-Eichenrode Bremsklötze weg für die Lufthansa Nur wenige der alten Piloten sind noch tauglich/ Zwischenbilanz der Vorbereitungen Hamburg, im Oktober In einer verhältnismäßig kurzen Vor- bereitungszeit muß die Deutsche Lufthansa die Entwicklung von zwölf Jahren übersprin- gen, um den Anschluß an den heutigen hohen Stand der Luftfahrt zu gewinnen. Bis zum Frühjahr 1955 aber sollen auch die letzten politischen Bremsklötze aus dem Weg geräumt werden, um den ersten acht Ma- schinen der alten, neuen deutschen Flug- gesellschaft den Start freizugeben. Diese Kernpunkte kamen auf einer Kon- ferenz der Gesellschaft zur Förderung des Verkehrs in Hamburg zu Tage, als der tech- Nische Direktor der Deutschen Lufthansa, Gerhard Höltje, Rechenschaft gab über die bisherigen Vorbereitungen. Der Mensch und das Fluggerät stehen im Mittelpunkt aller Planungen. Die außerordentlich gesteigerten Anforderungen machen die Personalergän- zung immer schwieriger. Der Pilot wurde nebenher Nautiker und Ingenieur, der frü- here Monteur zum Prüfer mit ingenieur- mäßigen Kenntnissen. Mit größter Sorgfalt werden daher die Männer der Deutschen Lufthansa geschult. Von 37 Flugzeugführern der alten Lufthansa genügten nur noch neun den hohen Anfor- derungen. Die meisten von ihnen sind zu Alt, um noch mit der Entwicklung Schritt halten zu können. Von 255 ausgesiebten Piloten der ehemaligen deutschen Luftwaffe erwiesen sich nur 42 Prozent als tauglich. Bei den Ingenieuren waren es 30 Prozent. Rot-grüne Zwangsehe in Finnland Schnelle Lösung einer Regierungskrise unter Druck der Gewerkschaften Von unserem Korrespondenten Dr. F. Weltmenn Stockholm, im Oktober Die Befriedigung über die ganz unge- Wöhnlich schnelle Lösung der finnischen Re- gierunskrise wird überschattet durch die Ur- sache, die zu einem übereilten Zusammen- flicken der rot-grünen Zwangsehe, der Re- gierungskoalition zwischen Sozialdemokratie und Agrarpartei, führte. Im Höhepunkte der. Regierungskrise, die vorwiegend wirtschaft- liche Gründe hatte, stellte die Spitzenorga- nisation der Gewerkschaften die Forderun- gen auf sofortige Senkung der Lebenshal- tungskosten durch staatliche Subventionie- rung und drohte für den Fall der Nicht- erfüllung mit Generalstreik vom 1. Novem- ber an. Bereits zwei Tage nach dem Ultima- tum war die Krise„gelöst“. Agrarparteiler und Sozialdemokraten fan- den sich unter Leitung von Dr. Kekkonen zu einer Regierungskoalition zusammen, bei der man die Merkmale einer Zwangsehe gar nicht zu vertuschen versuchte. Wenn man sich diesem undemokratischen Ultimatum so schnell unterwarf, so wohl vor allem des- halb, weil in einer Anzahl von Gewerkschaf- ten— darunter den für die finnische Ge- samtwirtschaft wichtigsten— die Kommu- nisten noch einen erheblichen Einfluß aus- üben. Ein Generalstreik unter einer zurück- getretenen und nur noch geschäftsführenden Regierung hätte fraglos die besonnenen so- zialdemokratischen Kreise in den Gewerk- schaften geschwächt. Zum fünften Male hat nun der Agrar- parteiler Dr. Urho Kekkonen das Amt des Ministerpräsidenten übernommen— es ist bereits das dreizehnte finnische Kabinett seit Kriegsende. Der Preis, den er für das Ein- treten der Sozialdemokratie in die Regie- rung bezahlen mußte, war so hoch, daß man im bürgerlichen Lager, auch in der Agrar- partei selbst, die praktischen Möglichkeiten und die Lebensdauer dieser rot-grünen Zwangsehe sehr skeptisch beurteilt. Der Lebenshaltungsindex für die wichtigen Le- bensmittel und Verbrauchswaren, vor allem Textilien und Baumaterial, soll durch direkte oder indirekte staatliche Aufwendungen auf den Stand von Oktober 1951 gesenkt wer- den. Die„Indesbindung“ der Löhne wird aber auch für die Zukunft garantiert, das heißt jede Veränderung des Lebenshaltungs- index führt automatisch— ohne Tarifver- handlungen— eine entsprechende Erhöhung oder Senkung der Löhne mit sich. Dieses alles in einem Lande, dessen internationale Konkurrenzfähigkeit zum Teil unter über- höhten Unkosten der wichtigsten Export- industrien leidet. Die Krisenerscheinungen haben sich in der letzten Zeit etwas ver- bessert, nicht zuletzt durch die Tatsache, daß Sowietrußland seine Weltumspannende „Charme- Offensive“ ganz besonders auf den kleinen finnischen Nachbar in der Form vor- teilhafter Handelsverträge und Anleihen massiert hat. Eine Verschlechterung der fin- nischen Wirtschaftssituation, die bei voller Erfüllung der Gewerkschafts forderungen un- vermeidlich scheint, dürfte daher auch dem Wirtschaftlichen Einfluß der Sowjets weitere Chancen geben. Der Leiter der finnischen Sozialdemo- kratie, K. A. Fagerholm, der die Verhand- lungen mit der Agrarpartei technisch lei- tete“, lehnte sowohl die persönliche Verant- Wortung für diese unter außerparlamentari- schem Druck zustandegekommene rot-grüne Zwangsehe wie auch das ihm angebotene Amt des Ministerpräsidenten ab. Minister- präsident Kekkonen wird es nicht leicht Haben. 2 Von unserem Korrespondenten Gerd Kistenmacher Nach der Auslese der 3500 Flugzeugführer- Bewerber laufen jetzt drei verschiedene „Wiederauffrischungskurse“ für Piloten. Vier ältere Hansa-Kapitäne fliegen sich zur Zeit in den USA auf Maschinen des Typs Convair 340 ein, 15 Piloten beenden die Schulung in Hamble England), um anschlie- gend nach Amerika zu gehen. Ein weiterer Kursus mit 20 Piloten wird bei der Luft- hansa für die Nachschulung vorbereitet, die dann in Deutschland stattfinden soll. Alle deutschen Piloten, denen künftig die Sicher- heit der Fluggäste anvertraut ist, müssen nach dieser Schulung zunächst neben aus- ländischen Bordkommandanten als Copilo- ten fliegen, ehe sie auf den linken Sitz über- wechseln können.„Bisher hat uns jeder die- ser Männer schon 60 000 Mark gekostet“, erklärte Direktor Höltje.„Weitere 40 000 Mark wurden für Flugingenieure aus- gegeben“. 8. Sicherheit, Pünktlichkeit und Wirtschaft- lichkeit sind die obersten Gebote der neuen Deutschen Lufthansa. Deshalb wurden Ma- schinen bestellt, die sich bereits bewährt ha- ben. Ausländische Fluggesellschaften stehen 8 der Deutschen Lufthansa mit ihren Erfah- rungen zur Seite. Die vier angekauften zwei- motorigen„Convair 340“ kosten je 700 000 Dollar und eine der vier bestellten viermoto- rigen„Super- Constellation“ erfordert 1,9 Mil- lionen Dollar. 2500 Flugstunden soll jede dieser Maschinen im Jahr leisten und etwa 10 000 Passagiere im verbilligten Touristen- verkehr zwischen Hamburg und den USA befördern.„Das Beste ist gut genug, wenn Wir konkurrenzfähig bleiben wollen,“ sagte Direktor Höltje. Mit Riesenschritten schreitet der Bau der 210 Meter langen Halle auf dem Flughafen Hamburg- Fuhlsbüttel voran. Bis Ende dieses Jahres soll sie fertiggestellt sein. In großen, blauen Buchstaben steht bereits„LUFT. HANSA“ an der einen Hallenhälfte. Sechs Viermotorige oder zehn Zweimotorige haben in dieser Halle Platz. Der riesige Raum wird von nur einem Eisenträger unterbrochen. Er trägt 900 Tonnen Gewicht, bei Sturm sogar 1100 Tonnen. 14,50 Meter hoch sind die ge- Waltigen Tore. Die gesamte Ausrüstung der neuen Lufthansa- Werft wird allerdings noch weitere vier Millionen Mark kosten. Dr. Suhr gegen Dr. Schreiber Westberlin rüstet zur Neuwahl von Parlament und Bürgermeister Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin, im Oktober Mit der Nominierung der Spitzenkandi- daten haben die beiden größten Westberliner Parteien, die SpD und die CDU, am letzten Sonntag den Kampf für die Dezemberwahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus eröffnet. In den kommenden Wochen trifft die SPD, stärkste Partei und Opposition im derzeiti- gen Parlament, auf die CDU und die FDP, die seit dem Tod Ernst Reuters in einer klei- nen Koalition die Regierung bildeten. Die SPD wirft dem unter der Führung Dr. Schrei- bers(CDU) stehenden Senat vor, daß die Stimme Berlins nach dem Tod Reuters ver- stummt sei. Der Parteivorsitzende Franz Neumann erklärte, die SpD müsse durch einen sozialdemokratischen Wahlerfolg ver- hindern, daß weiterhin„ein Schreiber Aden- auers die Spitze Berlins einnehme“. Den Wählern verspricht die SPD, den Schwachen zu helfen, den Aufbau zu fördern und die Wiedervereinigung in Freiheit als oberstes Ziel ihrer Politik anzusehen. Die CDU ihrer- seits sieht ihre Aufgabe in diesem Wahl- kampf darin, die Senatspolitik des letzten Jahres zu verteidigen und führt als Beweis „handefstes statistisches Material“ ins Feld: 30 000 Wohnungen mehr als im Vorjahr— Arbeitslosenzahl um 50 000 vermindert Lohnsumme in dreiviertel Jahr um 28,8 Pro- Die CDU in Hessen und die„rote Bastion“ Bestandsaufnahme und Zukunftspläne auf dem Bensheimer Landesparteitag Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht Bensheim. Als Dr. von Brentano am Samstag beim Landesparteitag der hessi- schen CDU in Bensheim die„besten Wün- sche“ des zu diesem Zeitpunkt noch in Paris weilenden Parteivorsitzenden Dr. Kon- rad Adenauer für die Landtagswahl am 28. November ausrichtete, klatschten die Delegierten begeisterten Beifall. Welchem Bemühen diese Wünsche galten, das hatte kurz zuvor der Landesvorsitzende Dr. Fay erneut herausgestellt: am 28. November soll „die rote Bastion in Hessen“ zberwunden werden.„Wir fordern ein„Ja“ Hessens im Bundesrat zur Politik des Bundeskanzlers; nicht weil er es will, sondern weil wir es Wollen“, Für die Zukunft, so hatte Dr. Fay den etwa 400 Delegierten noch einmal ausein- andergesetzt, strebe die CDU in Hessen eine Regierungsarbeit unter Ausschluß der So- zialdemokraten an. Die FDP, mit der ein Abkommen für die kommenden KEoalitions- verhandlungen bereits bestünde, charakteri- sierte er als einen„Konkurrenten in der Erreichung des gemeinsamen Ziels“, doch sei die CDU mit den Freien Demokraten nicht„verheiratet“. 5 Besonders breiten Raum. sowohl in der kritischen Wertung der hessischen Landes- politik der letzten Jahre als auch in dem vorgelegten Programm zur„Umgestaltung und Bessergestaltung im Lande Hessen“, nahm die Kulturpolitik ein, Man müsse hier von den Gegebenheiten ausgehen, gab Dr. Fay zu bedenken; die Landesverfassung schreibe die Gemeinschaftsschule vor. Diese „farblose“ Gemeinschaftsschule müsse aber mit neuem Geist erfüllt werden Als Vor- aussetzungen dafür nannte der Landesvor- sitzende einen christlichen Lehrplan und eine Personalpolitik, die seine Durchführung garantiere; die Lehrerstellen an den Schulen müßten entsprechend der konfessionellen Zu- sammensetzung der Schüler besetzt werden. Als„Kernstück“ des kulturpolitischen Pro- gramms seiner Partei bezeichnete Dr. Fay die Forderung nach finanzieller Sicherstel- lung der Privatschulen und nach einer echten Sebstverwaltung, einer„Entpolitisierung“ des gesamten Schulwesens. Dieser Inhalt der Schule sei wichtiger als die Schulform.„Uber die Form können wir uns, so deutete der Vorsitzende an, in vier Jahren noch einmal umterhalten; bis dahin wird es darum in Hessen keinen Kulturkampf geben.“ zent gestiegen— Spareinlagen um 60 Prozent erhöht. Die FDP wird ihre Kandidaten und die „Schußrichtung“ ihrer Wahlagitation erst auf einer kommenden Sitzung des Landesaus- schusses festlegen. Bei den Berliner Freien Demokraten werden Bemühungen deutlich, sich noch vor den Wahlen von dem christlich- demokratischen Koalitionspartner zu distan- zieren, wobei sie sich vor allem lokaler The- men annehmen will. Mehr wird aber vermut- lich die Entwicklung der Außenpolitik der Bundesregierung für den Ausgang der Ber- liner Wahlen von entscheidender Bedeutung sein. Die besondere Situation der Stadt macht die Frage der Wiedervereinigung zum Kern- punkt aller parteipolitischen Auseinander- setzungen. Andererseits wird in Berlin mehr als in jeder anderen Stadt bei dem Votum für diese oder jene Partei der künftige Re- gierende Bürgermeister mitgewählt. Bei den letzten Wahlen im Jahre 1950 unterschied man bei den Stimmen der 8pD zwischen denen für die Partei und denen für Ernst Reuter. Seine Popularität hat kein Mann in den drei Parteien wieder erreicht. Lange vor Beginn des Wahlkampfes dis- kutierte die SPD die Frage, wen sie für die- sen Posten nominieren soll, zumal die Wahlagitation mit Stoßrichtung auf die Amtsführung des jetzigen Regierenden Bür- germeisters Schreiber festgelegt wurde. Die Parteilleitung trat an den früheren Ober- bürgermeister von Hamburg, Max Brauer und an Professor Carlo Schmid heran, um sle für eine Kandidatur in Berlin zu ge- winnen. Beide lehnten ab. So wurde der Präsident des Abgeordnetenhauses Professor an der Hochschule für Politik, Dr. Otto Suhr als Kandidat der SPD für das höchste Amt in Berlin nominiert. Dr. Suhr gilt als Anhänger des Erneuererkreises in der Berliner Sp und hat sein Amt im Schöne- berger Rathaus seit 1948 mit viel Geschick und unnachgiebigem Eifer geführt. Die CDU verzichtete darauf, einen Kandidaten für den Regierenden besonders herauszustellen und setzte Dr. Schreiber an die Spitze der Landesliste. Allerdings finden sich in der CDU auch Stimmen, die den jetzigen Frak- tionsvorsitzenden der Berliner CDU und Chefredakteur des Berliner„Kurier“ Ernst Lemmer für den Posten eines Regierenden Bürgermeisters besonders geeignet halten. Hier steht neben dem in der Verwaltung er- fahrenen ehemaligen preußischen Handels- minister Schreiber,— ein politischer Realist auf Kosten der Popularität der rede- gewandte Parlamentarier Lemmer, dessen außergewöhnliche Fähigkeit in der erfolg- reichen Suche nach ausgleichenden Kom- promissen bei seiner Fraktion geschätzt wird, ihm aber auf der anderen Seite als Kandidat kür den Bürgermeisterposten Bedenken ein- gebracht hat. Vieles wird auch von den Koalitionsmöglichkeiten— und Notwendig- keiten abhängen, die sich nach der Wahl er- geben. Der Wortlaut des Bonn, 26. Okt.(dpa/ UP) Der Wortlaut des zwischen der Bundesrepublik und der fran- Zösischen Regierung beschlossenen Saar- Abkommens wurde am Montagnachmittag in Bonn veröffentlicht Das Abkommen hat folgenden Wortlaut: Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland und die Regierung der franzö- sischen Republik, die letztere, nachdem sie die saarländische Regierung konsultiert und nachdem sie deren Zustimmung erlangt hat, sind in dem Bestreben, die saarländische Wirtschaft in weitestem Umfang zu entwik- keln und jeden Anlaß zu Streitigkeiten in den gegenseitigen Beziehungen zu beseitigen, über folgende Grundsätze einig geworden, die die Grundlage einer Lösung der Saar- Frage bilden werden: 1. Ziel der ins Auge gefaßten Lösung ist es, der Saar im Rahmen der West- europäischen Unjon ein euro- pPäisches Statut zu geben. Nachdem dieses Statut im Wege der Volksabstimmung gebilligt worden ist, kann es bis zum Ab- schluß eines Friedens vertrages nicht mehr in Frage gestellt werden. 2. Ein europäischer Kommissar nimmt die Vertretung der Saarinteressen auf dem Gebiet der auswärtigen Angelegenhei- ten und der Landesverteidigung wahr. Der FNommissar überwacht die Beachtung des Statuts. Der Kommissar wird vom Minister- rat der Westeuropsischen Union ernannt. Er ist diesem Rat verantwortlich. Der Rom- missar darf weder Franzose noch Deutscher noch Saarländer sein. Bei der Mehrheit, mit der er ernannt wird, müssen sich die Stim- men Frankreichs und der Bundesrepublik Deutschland befinden, auch die Zustimmung der Saar ist ers forderlich. Der Kommissar Saar-Abkommens unterbreitet jährlich dem Ministerrat einen Rechenschaftsbericht, der von diesem der Versammlung der Westeuropàischen Union zugeleitet wird Soweit der Ministerrat in bezug auf das Saarstatut Aufgaben zu erfül- len hat, entscheidet er mit einfacher Mehr- Beit. 3. Die beiden Regierungen werden den anderen beteiligten europäischen Regierun- gen vorschlagen, die Wahrnehmung der Interessen der Saar bei den europäischen Organisationen folgendermaßen zu regeln: 2) Europarat: 1. Ministerkomitee: der Kommissar nimmt an den Sitzungen mit beratender Stimme teil; 2. Beratende Ver- sammlung) saarländische Vertretung unver- ändert. b b) Montangemeinschaft: 1. besonderer Ministerrat: a— wenn die Außenminister tagen, wird die Saar durch den Kommissar vertreten; b— wenn andere Minister tagen, Wird die Saar mit Stimmrecht durch ihren zuständigen Minister vertreten. Gemeinsame Versammlung: 3 Abgeord- nete werden vom Saarlandtag gewählt. Die französische Vertretung bleibt zahlenmäßig den Vertretungen Italiens und der Bundes- republik Deutschland gleich. c) Westeuropäische Union: 1. Ministerrat: Der Rommissar nimmt an den Sitzungen mit beratender Stimme teil. 2. Parlamentarische Vertretung: Die Versammlung der Westeuro- päischen Union umfaßt die saarländischen Delegierten zur Beratenden Versammlung des Europarats. 4. Die beiden Regierungen werden vor- schlagen, daß die Teilnahme der Saar an der europkischen Verteidigung in einem Vertrag im Rahmen der Westeuropäischen Union festgelegt wird. 5 5. Auf allen Gebieten, auf denen das Statut nicht ausdrücklich die Zuständigkeit des Kommissars vorsieht, sind die Regierung und die Organe der Saar ausschließlich zu- ständig. f 6. Die politischen Parteien, die Vereine, die Zeitungen und die öffentlichen Versamm- lungen werden einer Genehmigung nicht unterworfen. 7 Sobald das europäische Statut durch Volksabstimmung gebilligt ist, kann es bis zum Abschluß eines Friedensvertrages nicht in Frage gestellt werden. Jede von außen kommende Einmischung, die zum Ziele hat, auf die öffentliche Meinung an der Saar einzuwirken, insbesondere in Form der Beihilfe oder der Unterstützung für politische Parteien, für Vereinigungen oder die Presse, wird untersagt. 7. Nimmt die Saarbe völkerung das gegen- Wärtige Statut durch Volksabstimmung an, 80 hat dies nachstehende Verpflichtungen für die Saar zur Folge: a) Die Saarregierung muß die Bestim- mungen des Statuts einhalten; Es muß alles erforderliche geschehen, damit die verfassungsmäßigen Organe der Saar an der saarländischen Ver- fassung die durch die Annahme des europäischen Statuts notwendig ge- wordenen Aenderungen vornehmen; Die Saarregierung hat innerhalb von drei Monaten die Wahl eines neuen Landtags herbeizuführen. 8. Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland und Frankreichs verpflichten sich, das Statut der Saar bis zum Abschluß eines Friedensvertrages aufrecht zu erhalten und zu garantieren. Die beiden Regierungen b) c) werden die Regierung des Vereinigten König- reichs und der Vereinigten Staaten von Amerika bitten, die gleiche Verpflichtung ein- zugehen. 9. Bestimmungen im Friedensvertrag über die Saar unterliegen im Wege der Volks- befragung der Billigung durch die Saarbevöl- kerung, sie muß sich hierbei ohne irgend- welche Beschränkungen aussprechen können. 10. Die in Artikel 1 vorgesehene Volks- abstimmung findet drei Monate nach In- krafttreten der Bestimmungen, die im ersten Absatz von Artikel 6 vorgesehen Sind, statt. 5 11. Die beiden Regierungen werden ge- meinsam alle Anstrengungen machen, die notwendig sind, um der saarländi- schen Wirtschaft Entwicklungsmög- lichkeiten im weitesten Umfange zu geben. 12. Die Grundsätze, auf denen die fran- 2z68isch- saarländische Wirtschafts- Union gegenwärtig beruht, werden in ein Ab- kommen über wirtschaftliche Zusammen- arbeit aufgenommen, das zwischen Frank- reich und der Saar abgeschlossen wird. Bezüglich der wirtschaftlichen Beziehun- gen zwischen der Bundesrepublik Deutsch- land und der Saar ist das Ziel zu erreichen, Sleichartige Beziehungen zu schaffen, wie sie zwischen Frankreich und der Saar be- stehen. Dieses Ziel ist fortschreitend in der Blickrichtung auf die sich ständig auswei⸗ tende deutsch- französische und europäische Wirtschaftliche Zusammenarbeit zu ver- Wirklichen. Auf dem Währungsgebiet bleibt die derzeitige Regelung bis zur Schaffung einer Währung europäischen Charakters in Kraft. Die fortschreitende Erweiterung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Saar darf die französisch- saarländische Wäh- rungsunion und die Durchführung der französisch- saarländischen Konvention über die wirtschaftliche Zusammenarbeit nicht in Gefahr bringen. Dabei ist so vorzugehen, daß die Errichtung einer Zollgrenze zwi- schen Frankreich und der Saar nicht erfor- derlich wird. Der etwaigen Notwendigkeit, bestimmte Zweige der Saarindustrie 2 schützen, ist Rechnung zu tragen. In nächster Zeit werden Maßnahmen zur Erweiterung des Wirtschaftsverkehrs 2 i- schen der Bundesrepublik Deutschland und der Saar getroffen, um dem Bedarf beider Länder an den Erzeugnissen des anderen Landes Rechnung zu tragen. Zwischen Frankreich, der Bundesrepublik Deutschland und der Saar werden Ab- kommen geschlossen, die der Notwendigkeit Rechnung tragen, daß die Zahlungsbilanz zwischen dem Gebiet des französischen Franken und der Bundesrepublik Deutsch- land nicht schwer beeinträchtigt wird. Die Saar wird für die Verwaltung sämt- licher Kohlenvorkommen der Saar ein- schließlich des Warndt sowie der von den Saarbergwerken verwalteten Grubenanlagen Sorge tragen. 13. Die beiden Regierungen werden den übrigen Mitgliedstaaten der éuropäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl empfeh- len, den Sitz dieser Gemeinschaft nach Saar- brücken zu legen. 14. Das vorliegende Abkommen wird dem Ministerrat der Westeuropäischen Union übermittelt, damit dieser es zur Kenntnis nehmen kann. Die beiden Regierungen Wer- den die anderen Mitgliedsreglerungen der Westeuropäischen Union bitten, diejenigen Bestimmungen des vorliegenden Abkommens zu billigen, die ihrer Zustimmung bedürfen. Gortsetzung siehe Seite 3 an gleicher Stelle) 250 und An tag den lie 81 Thi Da! ch. S8. Fre Ze hf det 250 fah· Wei⸗ 0 000 aoto- Mil- jede etwa sten- SA wenn sagte der iafen lieses oßgen, IF. Sechs laben wird n. Er sogar 7 ge- der noch A ozent d die t auf Saus- reien itlich, tlich⸗ stan- The- mut⸗ der Ber- Utung nacht Lern- nder mehr otum e Re- 1950 SPD n für kein eicht. dis- die- die die Bür- . Die ber- luer „% um 1 ge- der und litik, r das Suhr n der 1öne- qchick CD rden und der der Frak- und Ernst nden Aten. g er- dels- galist rede: essen olg- Lom- wird, didat ein den dig- er- der über ht in chen, Zwi- kor- keit, 2 1 Zur Zwi- und ider eren Iblik Ab- gkeit llanz chen tsch ämt⸗ ein- den agen den chen feh- aar- dem nion itnis ver- der igen nens en. en eee eee Nr. 250/ Dienstag, 26. Oktober 1954 MORGEN Seite 3 — Was sonst noch geschah Der italienische Totomillionär Saceinni, der kürzlich 1,6 Millionen DM gewann, hat jetzt einer Freundin seiner Tochter zu meh- reren hunderttausend Lire verholfen. Er füllte eine Spalte ihres Tipzettels aus. Diese Spalte brachte von dreizehn Punkten zwölf richtige. 5 Die Internationale Eisenbahnunion hat jetzt ein Handbuch für Personen- und Ver- kehrstarife der 24 zur Organisation gehören- den Länder herausgebracht. Das 400 Seiten starke, in französischer Sprache gehaltene Werk ist vor allem für Reisebüros gedacht. Es gibt unter anderem Aufschluß über Er- mäbigungen, die Gültigkeitsdauer von Fahr- karten, über Platzreservierungen, Abonne- mentsmöglichkeiten, die Bestellung von Son- derzügen oder-wagen, über die Beförde- rung von Reisegepäck und die Tarife für Haustiere(„ Secrétariat Général de l' Union Internationale des Chemins de Fer“, 10, rue de Prony, Paris 17). *. Unter dem Gesichtspunkt„Zeit ist Geld“, der sich im modernen Geschäftsleben immer mehr durchsetzt, hat eine französische Wirt- schaftszeitung die traditionellen Höflichkeits- wendungen am Briefende untersucht und ist dabei zu dem überraschenden Ergebnis ge- langt, daß die im Französischen besonders wuchernden Floskeln wie etwa„Wollen Sie bitte, mein Herr, den Ausdruck meiner be- sonders anerkennenden Gefühle genehmigen“ usw. der Volkswirtschaft in einem Jahre über eine halbe Milliarde Francs(etwa 6 Millio- nen Franken) kosten. Das angelsächsische „Truly yours“ oder gar das spanische„S. S.“ (su sServidor= Ihr Diener) sind demgegen- über natürlich erheblich billiger, während im Deutschen die Abstufungen zwischen dem einfachen„Hochachtungsvoll“ und dem höf- licheren„Mit vorzüglicher Hochachtung Ihr sehr ergebener“ auch verschieden tief ins Portemonnaie greifen. * Andrew Attridge, neun Jahre alt, war verschwunden. Angstvoll rannten seine El- tern in Harold Hill(England) zur Polizei. Nach drei Tagen wurde der Junge rund 1000 Kilometer weit von zu Hause entfernt in Irland gefunden. Er gestand der Polizei, daß er die erstaunliche Entfernung mit ganzen zwei Schilling(rund 1,20 DM) in der Tasche zurückgelegt hatte. Er benutzte Omnibusse, die Eisenbahn und sogar ein Schiff, ohne einen Pfennig zu zahlen. Auf Fragen der Schaffner sagte er immer:„Ich bin mit mei- nem Onkel“. Sinn des ganzen Unternehmens? „Ich wollte halt mal verreisen“, gestand Andrew errötend.* Nach einer Meldung aus Woodbury(Newy Jersey) wurden zwei von fünf Ballonfahrern am Sonntag verletzt, als ihr Freiballon we- gen eines Risses in der Ballonhülle mit gro- Ber Geschwindigkeit aus rund 1200 Meter Höhe abstürzte. Unter den Ballonfahrern be- famd sich auch Donald Piccard, ein 28 jähriger Neffe des berühmten schweizerischen Ballon- kahrers Jean Felix Piccard. * Die japanische Polizei setzte am Sonntag zum erstenmal Hubschrauber ein, um die Autofahrer unter eine strengere Kontrolle zu bringen und ein weiteres Ansteigen der Verkehrsunfallziffern zu verhindern. Die Hubschrauber patrollierten über der Haupt- verkehrsstrage zwischen Osaka und Kobe in Westjapan und meldeten die Verkehrssünder, die nicht wenig erstaunt waren, als sie von der„fliegenden Verkehrspolizei“ plötzlich zum Halten aufgefordert wurden. * Bei Uji Lamadi Gdapan) wurden dreizehn Personen getötet und über zwanzig verletzt, als ein großer Touristen-Autobus auf einer glatten Chaussee ins Schleudern geriet und in einen Sumpf stürzte. Der Autobus, der 71 Personen beförderte, versuchte einen Motor- radfahrer zu überholen und kam von der Chaussee ab, Wobei er sich überschlug. * Die Moskauer„Iswestija“ teilte kürzlich mit, daß die Herstellung von Häusern auf Skiern wesentlich vergrößert werden solle. Diese vor allem für die Polarregionen be- stimmten Behausungen bestehen gänzlich aus Aluminium und sollen nur ein Gewicht von 800 Kg besitzen. Sie werden genau wie ein Schlitten von einer Stelle zur anderen ge- zogen. 7 In Los Angeles feierte der 92jährige Amerikaner James Montee seinen Geburts- tag mit einem Familienausflug: er lud Kin- der und Kindeskinder in sein Flugzeug, das er selber steuerte. Er hatte mit 60 Jahren kliegen gelernt. „ Der Aberglaube ist noch lange nicht ausgerottet Immer wieder „Der Mensch ist eigenartig gebaut!“, sagte der 45jährige Tischlermeister Waldemar Eberling vor der Großen Strafkammer des in Sarzbüttel tagenden Landgerichts Itzehoe, als er sich wegen fahrlässiger Körperver- letzung, Beleidigung und Vergehens gegen das FHeilpraktikergesetz zu verantworten hatte Mancher, der in dem als Gerichtssaal dienenden Dorfkrug von Sarzbüttel zum ersten Male mit dem modernen Hexenwahn in Berührung kam und sich aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ins tiefste Mit- telalter versetzt glaubte, dürfte dieser Fest- stellung des Angeklagten im Stillen zuge- stimmt haben. Denn wie mochte es wohl im Kopf dieses„Hexenbanners von Dithmar- schen“ aussehen, der vorgab, mit Zauber- formeln, Teufelsdreck, mysterissen Zeremo- nien und allerlei sonstigem Hokuspokus Krankheiten heilen,„böse Mächte“ abweh- ren und harmlose Menschen als„Hexen- meister“ entlarven zu können! Wie aber mußte es erst um diejenigen bestellt sein, die, in Hexenwahn und finsterstem Aber- glauben verstrickt, diesem Manne nicht nur volles Vertrauen schenkten, sondern ihm auch noch seine Tätigkeit reichlich lohnten? Viele Zeugen halten auch vor Gericht und nach der Verhandlung noch fest zu dem „Wundermann“! Der Fall des Hexenbanners Eberling und des vom Hexenwahn befallenen Dorfes Könnte als Kuriosum gelten, wenn es ein Einzelfall wäre. Aber Prozesse dieser Art Waren in den letzten Jahren recht häufig. Der Fall des Bauern Bading aus der Lüneburger Gegend ist noch in frischer Erinnerung. Doch nur die wenigsten Fälle kommen vor Gericht, und selbst dann gehen sie oft aus wie das Hornberger Schießen. Denn gegen den Aber glauben gibt es keine Paragraphen, und so- Im Jahre 2000— alle Hexenprozesse/ Dorfhexen sind bedauernwerte Opfer lange sich diejenigen, die vom Aberglauben und der Angst ihrer Mitmenschen profitieren, nicht zugleich eines Vergehens oder Ver- brechens schulig machen wie z. B. Körper- verletzung, Betrug, Beleidigung, Unsittlich- keit, Tierquälerei, ist ihnen wenig anzu- haben. Man hät leicht Lachen über die„dummen Bauern“, die Geld, Gesundheit und dörf- lichen Frieden diesem Aberglauben opfern, und vergißt dabei, daß der Aberglaube mächtige Verbündete hat. In einem Dorf unweit von Hamburg kämpft ein Lehrer seit langem unerschrocken gegen den Hexen- Wahn an. Aber wenn es ihm schon gelingt, mit einem der verschlossenen Bauern über- haupt ins Gespräch zu kommen, ist er schnell mit dem Gegenargument geschlagen:„Wenn es keine Hexen gäbe, würde ja der Apotheker keine Enthexungsmittel verkaufen!“ Da der Apotheker Latein kann und der Dorflehrer nicht, gibt es für den Bauern keine Zweifel, Welcher Autorität er mehr Glauben schenken darf. Der Lehrer aber muß sich vorsehen, daß er nicht noch verdächtigt wird, mit der „Dorfhexe“ im Bunde zu stehen. Die„Dorfhexen“ sind die bedauernswer- testen Opfer des Hexenwahns. Die„Teufels- austreiber“ und, Hexenbanner“, außerstande, die Ursache eines Leidens, einer Viehseuche oder einer Pechsträhne anzugeben, schieben einem anderen Dorfbewohner die Schuld zu. Sie verdächtigen jemanden, dem sie nicht Wohlwollen, oder sagen einfach: Der nächste, der etwas ausleiht, ist mit dem Bösen im Bunde!“ Ist ein Unschuldiger erst einmal in Verruf gekommen, müssen oft auch Kinder und Enkelkinder darunter leiden. Sie werden geächtet und mißhandelt. In der Nähe von Stade wurde sogar einmal ein Hof ange- zündet, dessen Bewohner der Hexerei ver- dächtigt worden waren. Menschen und Tiere kamen in den Flammen um. Vor Gericht Menschen unsterblich Neger-Prediger James F. Jones prophezeit und lebt herrlich in Freuden Jumge Völker sind leichtgläubig wie die Kinder. Darum ist wohl Nordamerika die Welt der Sekten geworden. In Los Angeles zum Beispiel gibt es nicht weniger als 1400 religiöse Vereinigungen und Sekten. Aber die größten Zusammenschlüsse dieser Art haben ihren Sitz in New Vork. Unbestreit- bar hält auch heute noch der mysteriöse Father Divine die Spitze mit zwei Millionen amerikanischen Negern als Anhängern und rund 500 000 Menschen auf die ganze Welt verstreut, die seinem merkwürdigen Evan- geljium lauschen und an ihn glauben. Aber — ihm ist ein Konkurrent erwachsen, ein Neger wie er— er nennt sich Reverend James F. Jones. Vor zwei Jahren hatte nie ein Mensch etwas von ihm gehört. Er war auf einmal da, behauptete mit schlecht verhüllter Be- scheidenheit, er sei der rechte„Arm Gottes“ Und nannte seine Sekte„Kirche des univer- sellen Triumphs“. Er zählt bis heute 500 000 Anhänger. Nie hat man einen Menschen ge- sehen, der mit größerer Unverfrorenheit Weissagungen in die Welt hinausschickte— wie er. Er ist ein Mann im Alter von gut fünfzig Jahren. Er trägt eine ganz dunkle Sonnen- brille. Er, hat ein blendend weißes Pferde- gebiß und krönt seinen Kopf mit einem schönen großen cremefarbenen Strohhut. Seine Anhänger haben ihn buchstäblich mit Juwelen und Gold überschüttet. Er hat in dem berühmten Woldorf Asto- ria Hotel ein Appartement, das pro Tag 400 Mark kostet. Er empfängt meist seine Besucher in einem der Festsäle dieses Hau- ses. Seine Vorträge aber hält er gegen hohes Eirrträttsgeld in der gewaltigen Carnegie- Hall, wo das letzte Mal rund 12 000 Zuhörer an seinen Lippen hingen und jedes Wort buchstäblich tranken, das er sprach. Was aber prophezeite er? Im Jahre 2000 werden alle Menschen unsterblich sein; die Welt wird in zwanzig Jahren keine anderen Energiequellen mehr benötigen als das Atom; im Jahre 1958 wird in New Vork eine große kommunistische Verschwörung aufgedeckt. Und das ist alles? wird mancher fragen. Jenen, die ihm zuhörten, genügte es offen- bar. Denn er behauptete, er trage seine gan- zen Schmucksachen nur auf der linken Seite, weil Gott immer von der rechten Seite her mit ihm spreche. Und es sei gewiß Gott nicht angenehm, so viel irdische Reichtümer zu sehen. 5 Wenn James F. Jones durch Amerika reist, dann geschieht es in gewaltigen Luxus- Cadillacs. In seinem Gefolge befinden sich immer vier Leibwächter, vier Diener, drei Sekretäre, ein Koch, ein Diät- Spezialist, eine Haushälterin, ein Friseur, drei Musiker, 60 Sänger. Mit diesem Aufwand an Glanz und Prunk und Menschen und Musik macht er Hunderttausende von Menschen zu seinen begeisterten Anhängern, denen er nichts Schöneres sagen konnte, als daß im Jahre 2000 alle Menschen unsterblich seien. sagten die Brandstifter aus, sie hätten nur das„Schwarze Buch“ der Hexe vernichten wollen. Ein solches Buch der„schwarzen“ Magie ist nun zwar noch nie gefunden worden, mit dem„Gegemzauberbuch“ der sogenannten „Weißen Magie“ jedoch werden glänzende Geschäfte gemacht. Es gehört unter dem Titel „6. und 7. Buch Moses“ zum Handwerkszeug vieler Hexenbanner und Geisterbeschwörer, die auf Dummenfang ausgehen. Für den buchstabengläubigen Landbewohner in allen Teilen Deutschlands ist die Tatsache, daß solche Bücher auch heute noch vertrieben werden, ein gewichtigeres Argument als alle Aufklärungsversuche:„Wenn nicht Wort für Wort wahr wäre, was in diesen Büchern steht, wären sie ja längst vrboten!“ Ebenso wie auf den in Landapotheken verkauften Hexenmitteln hat der Hexengläubige es hier „Schwarz auf Weiß“. Wie schwer es ist, gegen diese Stützen des gefährlichen Hexenwahns anzugehen, mußte der Hamburger Lehrer Johann Kruse erfah- ren, als er unter Hinweis auf den Bading- Prozeß, bei dem sich die unheilvolle Rolle der angeblichen Moses-Bücher erneut bestätigt hatte, hei der Oberstaatsanwaltschaft Braun- schweig Strafanzeige gegen die Herausgeber dieser Bücher erstattete. Eine Strafverfol- gung wurde abgelehnt, da das Buch weder eine strafbare Handlung begründe, noch nach Form und Inhalt Anspruch darauf erhebe, überhaupt ernst genommen zu werden. Kruse, der das Hamburger„Archiv zur Er- korschung des neuzeitlichen Hexenwahns“ gründete und seit drei Jahrzehnten gegen diese bösartige Form des Aberglaubens kämpft, weiß allerdings aus hundertfacher Erfahrung, daß diejenigen, die 10, 20 oder gar 100 Mark für solche Bücher ausgeben, in der Mehrzahl jedes Wort für bare Münze nehmen oder damit die Dummheit und die Angst Abergläubischer zu ihrem Vorteil ausnutzen. Was das Ernstnehmen auch der fürchter- lichsten Ratschläge anbetrifft, so ist in Kruses Archiv ein besonders erschütternder Fall verzeichnet. Eine Mutter prügelte ihr an Asthma leidendes Kind, bis das arme Wesen endlich vom Tode erlöst wurde. Ein Hexenbanner hatte ihr geraten: Jeder Schlag, der das Kind trifft, wird auch von der Hexe verspürt; je mehr Prügel, um 80 eher fährt die Hexe aus ihm heraus!“ Diese Mutter liebte ihr Kind, um jeder Schlag war ihr ein Stich ins eigene Herz! Und doch nahm sie den Ratschlag ernst. Dem Hexenwahn ist ebenso schwer bei- zukommen wie der Dummheit, der Angst und denjenigen, die geschickt verstehen, daraus ein Geschäft zu machen. 2. Gerhard Matthàus Eine etwas eigenartige Zeremonie fand in diesen Tagen auf einem Friedhof in Frankreich statt. Mitglieder der neuen Sehte„Zeugen Christi“ wohnten der Beerdigung der kleinen Tochter Joelle bei, deren Mutter ebenfalls eine„Zeugin Christi“ ist und die— wie es die Gebote dieser Selte befehlen— ihre kranke Tochter sterben lieg ohne äratliche Hilfe in Anspruch au nehmen. Mit erhobenen Armen singt man Gott eine Hymne,„der den klei- den Engel zu Sich rief“. Keystone-Bild Gesicht, Gewinne im Zahlen-Lotto Berlin. Im Berliner Zahlenlotto entfielen am Sonntag in der zweiten Gewinnklasse (vier Treffer) auf 45 Gewinner je 6346,65 Mark, in der dritten(drei Treffer) auf 2525 Gewinner je 58,50 Mark und in der vierten Zwei Treffer) auf 60 257 Gewinner je 2,45 Mark. Die Gewinnziffern lauteten: 49, 77, 61, 81, 13(Zahlenangabe ohne Gewähr). Steinerne Hochzeit Jever. Das 67% jährige Bestehen ihres Ehebundes, die außerordentlich seltene „steinerne Hochzeit“, feierten am Sonntag in Middoge im Kreis Friesland der 95jährige Zimmermeister Cornelius Tjarks und seine 88 jährige Frau Gretke. Die beiden Eheleute sind sehr rüstig und noch immer in Haus und Garten tätig. Lastzug stürzte von Brücke Rosenheim. Von einer der höchsten Autobahnbrücken Deutschlands, der Mang- fall-Brücke zwischen Rosenheim und Mün- chen, stürzte ein Lastzug fast 70 Meter tief Ab. Der Fahrer des Wagens und sein Bruder, der als Beifahrer mitfuhr, waren auf der Stelle tot. Der Lastzug, der zehn Tonnen Zement geladen hatte, war aus bisher un- geklärter Ursache ins Schleudern geraten und hatte ein großes Stück des Brücken- geländers mit in die Tiefe gerissen. Elf Autos fuhren aufeinander Beckum. In der Nacht zum Sonntag stie- Ben auf der Autobahn bei Beckum in West- falen elf Kraftwagen zusammen. Ein mit Eisen beladener Lastzug hielt wegen eines Reifenschadens auf der rechten Straßen- seite. Auf diesen fuhr ein anderer Lastzug auf. Im nächsten Augenblick stießen noch neun Last- und Personenwagen an dieser Stelle zusammen. Die Fahrzeuge wurden teilweise erheblich beschädigt. Vierzehn Menschen wurden verletzt. Mehrere Schwer- verletzte wurden in ein Krankenhaus gebracht. Pkw. von Triebwagen erfaßt Hildesheim. Ein schwerer Verkehrsunfall korderte am Sonntag in Klein-Düngen(Kreis Hildesheim) zwei Todesopfer. An einem un- beschrankten Bahnübergang wurde ein voll- besetztes Personenauto von einem Trieb wagen erfaßt und gegen einen Pfahl ge- drückt. Der 54jährige Versicherungsinspektor August Kolberg und seine 22 jährige Tochter Käthe, die sich von Bekannten nach Hause fahren ließen, wurden getötet. Der Fahrer des Wagens erlitt nur einige Schnittwunden im Während sich der Besitzer des Wagens einen Oberschenkelbruch und Kopf- verletzungen zuzog. Die Unfallursache ist noch ungeklärt. Frau ersticht Ehemann Mülheim(Ruhr). Mit einem Küchenmesser erstach in Mülheim(Ruhr) eine 36jährige Frau im Schlafzimmer ihrer Barackenwoh- nung ihren 29jährigen Mann. Wie die Po- lizei mitteilte, war es vorher zu schweren Streitigkeiten zwischen den Eheleuten ge- kommen. Der angetrunkene Mann habe seine Frau geschlagen und zu Boden geworfen. Da habe die Frau zu einem Küchenmesser gegriffen und blindlings zugestohen, als ihr Mann erneut über sie herflel. Unter Tränen erklärte sie der Polizei: Ich wollte ihn nicht töten, ich wollte mich nur nicht noch Weiter prügeln lassen.“ 3000 Gewerbelehrer zu wenig Fulda. Rund 3000 Gewerbelehrer fehlen im Bundesgebiet, gab Berufsschuldirektor Richard Kompenhans am Wochenende in der Vorstandssitzung des Bundesverbandes Deutscher Gewerbelehrer in Fulda bekannt. Bei dem Nachwuchsmangel an Gewerbe- lehrern müsse die ohnehin geringe Zahl von wöchentlich acht Unterrichtsstunden für Lehrlinge wahrscheinlich gekürzt werden. Das sei um so bedauerlicher, als schon die bisherige Ausbildung den Anforderungen der Gegenwart nicht mehr genüge. Die Büros nicht vergessen Frankfurt. Von 16 Millionen Beschäftig- ten in der Bundesrepublik arbeiten insge- samt 5,5 Millionen in Büros der Industrie, des Handels, des Handwerks, der Landwirt- schaft, der Banken und anderer Bereiche. Der Anteil der Beamten und Angestellten erreicht 1,8 Millionen. Ueberschlägig gerech- net sind immerhin bald ein Viertel aller Be- schäftigten in Westdeutschland im Büro tätig. 5 Briefe zum Saar-Abkommen (Fortsetzung Seite 2) Die beigefügten Briefe haben folgenden Wortlaut: „An den Minister präsidenten und Mini- ster des Auswärtigen der französischen Re- publik, Herrn Pierre Mendèes-France, Paris. Herr Präsident! Ich habe die Ehre Ihnen den Empfang Ihres heutigen Schreibens mit folgendem In- halt zu bestätigen:„Im Laufe der Bespre- chungen, die wir über die Regelung der Saarfrage geführt haben, haben Sie die rage der Zulassung von Filialen deutscher Banken und von deutschen Versicherungs- Sesellschaften an der Saar angeschnitten. Ich habe die Ehre. Ihnen mitzuteilen, daß die für die Zulassung solcher Unternehmun- gen zuständigen französischen Behörden die Anweisung erhalten werden, etwaige An- träge der deutschen Banken und Versiche- ungsgesellschaften in einem Geiste der Zu- armmenarbeit zu prüfen.“ Genehmigen Sie, Herr Präsident, den Ausdruck meiner ausgezeichneten Hoch- achtung. gez. Adenauer.“ »An den Ministerpräsidenten und Mini- ter des Auswärtigen der französischen Re- publik, Herrn Pierre Mendés-France, Paris. Herr Präsident! Ich habe die Ehre, Ihnen den Empfang ihres heutigen Schreibens mit folgendem In- delt zu bestätigen:„Im Laufe der Bespre- gungen, die wir über die Regelung der Haarkrage geführt haben, haben Sie die gase der in der Saar noch bestehenden Zeduester angeschnitten. Ich habe die Ehre, men mitzuteilen, daß diese Sequester vor 85 Volksabstimmung über das europäische Statut der Saar aufgehoben werden.“ Genehmigen Sie. Herr Präsident, den Ausdruck meiner achtung. ausgezeichneten Hoch- gez. Adenauer.“ Im Anhang befindet sich neben einem dritten Brief Adenauers an Mendes-France ein Schreiben des französischen Minister- präsidenten an Ministerpräsident Hoffmann: „Herr Präsident! Mit Ihrem heutigen Schreiben haben Sie mich wissen lassen, daß die Vertreter der Saarregierung im Grubenrat unverzüglich die Weisung erhalten werden, gemeinsam mit den Vertretern der französischen Regierung folgende Maßnahmen zu treffen: a) Die Personal angelegenheiten und sozialen Fra- gen werden stets einer dem Vorstand der Saarbergwerke angehörenden saarländischen Persönlichkeit anvertraut werden. b) Es werden alle in Betracht kommenden Maß- nahmen getroffen werden, um den Anteil Saarländer an dem mit Verwaltungs- und technischen Aufgaben befaßten Personen- kreis auf allen Stufen der organisatorischen iederung der Saarbergwerke zu steigern. Diese Maßnahmen werden im Rahmen der von der französischen Regierung verfolgten Politik getroffen, der Saar fortschreitend die volle Verantwortung für die Gruben auf Allen Gebieten zu überlassen. Genehmigen Sie, Herr Präsident, den Ausdruck meiner ausgezeichnetesten Hoch- achtung. gez. Mendès-France.“ Adenauer hofft auf baldiges Inkrafttreten der Verträge New Vork,(UP) Bundeskanzler Dr. Aden- auer hat am Montag die Hoffnung ausge- sprochen, daß sämtliche in Paris unterzeich- neten internationalen Abkommen schon in Wenigen Monaten in Kraft treten können. In seinem ersten Interview nach der Pariser Konferenz versicherte der Kanzler erneut, die Wiedervereinigung Deutschlands in Frie- den und Freiheit sei das Hauptziel der Poli- tik der Bundesregierung und das Haupt- anliegen der westdeutschen Bevölkerung ohne Unterschied der Parteizugehörigkeit. Diese Wiedervereinigung könne aber nur auf friedlichem Wege herbeigeführt werden. Das Mittel dazu seien freie, international kon- trollierte Wahlen. Zur Zeit seien keine Anhaltspunkte da- für vorhanden, erklärte Adenauer, daß die Sowjetunion in absehbarer Zeit damit ein- verstanden sein werde, Ostdeutschland auf- zugeben.„Nach Inkrafttreten der in Paris geschlossenen Abkommen werden sich die Aussichten verbessern, denn es hat sich ge- zeigt, dag Rußland nur dann zu Konzessio- nen bereit ist, wenn der Westen einig und stark ist.“ Zu den in London und Paris ausgearbei- teten und unterzeichneten Abkommen sagte der Kanzler, es sei nicht so, daß das deut- sche Volk aus patriotischen Gründen wieder nach einer Armee verlange. Das deutsche Volk habe an sich kein Verlangen nach dem Wiedererstehen einer Wehrmacht. Es sei aber bereit, angesichts der Weltsituation einen Beitrag für die Sicherheit Westeuropas zu leisten. Die Aufstellung der geplanten deutschen Divisionen wird nach Ansicht Adenauers etwa zweieinhalb Jahre in An- spruch nehmen. Triest verlassen haben am Montag die letzten amerikanischen und britischen Be- satzungstruppen, während sich die Stadt auf den Einmarsch der italienischen Streit- Kräfte vorbereitete. „Mächtige Bundesgenossen gewonnen“ Rundfunkansprache des Bundeskanzlers über die jüngsten Ereignisse Bonn.(dpa)„Ich glaube, daß die West- europäische Union den Gedanken der euro- päischen Integration erheblich fördern wird“, betonte Dr. Adenauer am Montagabend in einer Rundfunkansprache. Er bezeichnete die gemeinsame Verteidigung gegen einen Angriff als unmittelbares Ziel dieser neuen Gemeinschaft.„Darüber hinaus ist sie aber auch ein wirksames Instrument. um die Ein- heit Europas auf allen Gebieten zu verwirk- lichen.“ Den Nordatlantikpakt nannte der Kanzler die mächtigste Verteidigungs- Organisation, die die Geschichte kenne. Deutschland leiste im Rahmen der NATO einen angemessenen Beitrag zur Verteidi- gung Europas und gewinne dafür ein Höchst- maß an Sicherheit und Schutz gegen jeden Angriff. „Die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich“, so sagte Dr. Adenauer wei- ter,„wird Europa den inneren Frieden geben und mit dazu helfen, daß Europa seinen gei- stigen Rang in der Welt behalten kann.“ In diesem größeren Zusammenhang müsse man auch die Saarfrage sehen, zu deren Lösung beide Seiten Zugeständnisse gemacht hätten. „Wir sind, wie ich glaube, zu einem brauch- baren Kompromiß gekommen. Jeder gute Deutsche kann ihn vertreten.“ „Bei all unseren Abmachungen haben wir stets im Interesse ganz Deutschlands gehan- delt“, fuhr Dr. Adenauer fort. Für die Wiedervereinigung, die uns so sehr am Her- zen liegt, haben wir mächtige Bundesgenos- sen gewonnen.“ Der Kanzler schloß mit den Worten: Ich glaube. wir können mit Zu- kriedenbeit in die Zukunft senen Es wird Uns gelingen, den Frieden der Welt und ins- besondere in Europa zu retten, und es wird uns ebenso gelingen, die Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit zu er- ringen.“ Heute Abflug nach den USA Mit seinem achttägigen Besuch in den Vereinigten Staaten, zu dem er heute, Diens- tag, abfliegt, will Bundeskanzler Adenauer die deutsch- amerikanischen Freundschaftsbezie- hungen stärken und festigen. Diese zweite Amerikareise des Bundeskanzlers steht ganz im Zeichen der Pariser Vereinbarungen. Wie am Vortage der Reise von zuständiger Stelle in Bonn erklärt wurde, ist eine Verwirkli- chung der Verträge, die am Samstag in Paris unterzeichnet wurden, ohne amerikanische Unterstützung nicht möglich. Hauptthema der Besprechungen Dr. Adenauers mit dem ame- rikanischen Präsidenten Eisenhower und Außenminister Dulles wird daher die Un- terstützung sein, die die Vereinigten Staaten beim Aufbau der neuen deutschen Streit- kräfte leisten wollen. Mit im Vordergrund des Besuchs steht die Unterzeichnung eines deutsch- amerikani- schen Freundschafts-, Handels- und Schiff- fahrtsvertrages, der den alten, in den Kriegs- und Nachkriegswirren untergegangenen deutsch- amerikanischen Freundschaftsvertrag aus dem Jahre 1923 ablösen und die Bezie- hungen beider Länder auf fast allen Gebie- ten auf eine neue Grundlage stellen soll. Offizieller Anlaß der Reise ist die Verleihung des Ehrendoktorats der Rechte durch die Co- lumbia- Universität in New Vork. Die erste Station der Reise wird Island sein, wo Aden- auer und seine Begleiter heute nachmittag eintreffen. Seite 4 . MANNHEIM r 2 Dienstag, 26. Oktober 1954/ Nr. 250 Protestaktionen gegen Umzug der Bunker bewohner Gerade hat die Stadtverwaltung ihre wirk- lich großzügig zu nennenden Maßnahmen be- kanntgegeben, die den jetzt noch in Bunkern wohnenden Familien die Uebersiedelung in die neuen Wohnungen und deren Einrichtung er- leichtern soll. Gerade beginnt die Aktion„Bunkerhilfe“ zu vermelden, daß Spenden zahlreicker ein- treffen und sich viele Mannheimer zur Leistung echter„Nachbarschaftskilfe“ bereit fanden Gerade beginnt sich also der gute Wille (auf behördlicher wie auf privater Seite) abzu- zeichnen, den Menschen, die lange Zeit abseits stehen mußten, das Zurüccfinden in eine dem satten Bürger längst wieder selbst verständliche Lebensform in jeder nur möglichen Weise zu erleichtern „da platzt ein Rundschreiben der„Arbeits- gemeinschaft der Bunkerbewohner usw.“ in diese Atmosphäre des guten Willens. „da schreit ein geduldiges Stüc Papier Protest und Forderung! „da wird gegen alles protestiert und alles gefordert(auch das, was den bisheri- gen Bunkerbewoknern längst gewährt wurde), und zwar in einer Tonart, die den jetzt nur noch wenige Tage in Bunkerzellen lebenden Mannheimern die Schamröte ins Gesicht trei- den müßte— wenn sie die Verfasser dieses Schmierzettels wären. Sie sind es glücklicherweise nicht, auch Wenn sich eine Frau aus ihrem Kreise dazu bereit fand, ihren Namen unter diese An- ma ßung zu setzen, die Leute erfanden, deren „Feuerchen“, das sie lange Zeit nachhaltig und mit Inbrunst geschürt haben, auszugehen droht. Sie haben sick vielmehr empört von Unruhe- stiftern distanziert, die außerhalb der Zellen zu finden sind, die schon einmal Protestaktio- nen in Mannheimer Bunkern organisierten, indem sie Bunkerbewohner aus Frankfurt nach Mannheim brachten, weil sich hier nicht ge- nugend Dumme fanden. Es sei am Rande bemerkt, daß es ier in Mannheim seit geraumer Zeit keine„Aybeits- gemeinschaft zur Bekämpfung des Bunker- elends usw.“ mehr gibt und schon diese Fir- mierung, unter der Protestaktionen für heute, Mittwoch, Donnerstag und Freitag in allen nur noch wenige Tage offenen Bunkern Mann- Reims angekündigt wurden, zweckebedingter Anachronismus bedeutet. Trotz alldem wird die Mannheimer Oßfent- Uckkeit heute und in den nächsten Tagen den Ereignissen in den Mannkeimer Bunkern ihre besondere Aufmerksamkeit zuwenden, denn es ist Sache der Bunkerbewohner selbst, auf solche„Protestaktionen gegen ihren Umzug“ zu antworten. 1 es. Gegen zu kostspieligen Ausbau des Neckarkanals Mannheim, Karlsruhe und Kehl protestieren/ Aus der Sitzung des Verwaltungsausschusses Die gestrige Sitzung des Verwaltungsaus- schusses eröffnete Oberbürgermeister Dr. Heimerich mit einer Erklärung, in der er auf die Aeußerungen des Ludwigshafener Oberbürgermeisters Bauer einging, die er als außerordentlich beleidigend für Mann- heim bezeichnete. Diese Erklärung geben Wir auf Seite 5 in vollem Wortlaut wieder.) Gleichzeitig teilte Dr. Heimerich mit, daß er in der nächsten Folge der noch in diesem Monat erscheinenden„Mannheimer Hefte“ zum Besuch des Luther-Ausschusses und zu den sich daran anknüpfenden Problemen stellung genommen habe. Zur Frage des Weiterbestehens der Kommunalen Arbeitsgemein- schaft Rhein-Neckar Sagte der Ober- bürgermeister, daß zwar durch das Aus- scheiden des Landkreises Heidelberg der Fortbestand der Arbeitsgemeinschaft nicht gefährdet sei, daß aber ein eventuelles Aus- scheiden des Stadtkreises Ludwigshafen die Einstellung Mannheims stark beeinflussen Würde; das heißt, die Stadt Mannheim be- zieht Abwartestellung in dieser Frage und überläßt die Entscheidung über einen Fort- bestand dem Wunsch und Willen der übrigen Mitglieder. Am 14. November wird aus Anlaß des Volkstrauertags sowohl auf dem Hauptfriedhof als auch vor dem Mahnmal auf dem Schillerplatz eine Gedenkfeier ab- gehalten Träger dieser Feierstunden ist der Volksbund für Kriegsgräberfürsorge, der dabei von der Stadtverwaltung ideell und materiell unterstützt werden wird. In diesem Zusammenhang bedauerte es der Oberbür- germeister, daß man sich nicht zur Abhal- tung nur einer Feier vor dem Mahnmal ent- schließen konnte, um an dieser Stelle zur gleichen Stunde aller Opfer zu gedenken. Danach nahm Beigeordneter Riedel zu Be- strebungen Stellung, den im Bau befind- lichen Neckar kanal durch Verdoppelung der Schleusen zu verbreitern. Wenn die da- kür erforderliche Kostensumme von 95 Mil- lionen DM auch zum größten Teil vom Bund getragen würde, so sei doch Anlaß genug gegeben, um gegen diese offensichtliche Uebertreibung zu protestieren. Nachdem die Stadt Karlsruhe sich bereits mit einer Denk- schrift an Stuttgart und an den Bund ge- Wandt(eine Durchschrift wurde auch Mann- heim zugeleitet) und auf diese Weise gegen den Stuttgarter Plan protestiert hat, wollen nun die Städte Karlsruhe, Kehl und Mann- Der„Kupferne Sonntag“ findet statt Aussprache über interessante Dinge bei der Industrie- und Handelskammer Die Industrie- und Handelskammer hatte uns eingeladen, um Probleme zu erörtern, die seit geraumer Zeit die Oeffentlichkeit beschäftigen— oder auch nur„interessie- ren“. i Da wäre zunächst einmal der„Kupferne Sonntag“ zu nennen. Nun, findet er nicht „Verkaufsoffen“ statt, wird mam sich auf den Silbernen und goldenen(als Konsument) festlegen, um an diesen Tagen seine weih- nachtlichen Vorhaben zu verwirklichen, aber ... der oder die Angestellte des Einzel- handels oder gar die Gewerkschaft denken Anders darüber. Sie(in diesem Falle die Gewerkschaft, siehe Protestkundgebung in der Wandelhalle und Bericht im„MM“ vom 19. Oktober 1954) sprach von einer„armen Verkäuferin, die vor Ueberanstrengung am Weihnachtsabend unterm Christbaum zu- sammenbrach“. Es gibt daneben auch viele Stimmen aus Angestelltenkreisen, die sich schon aus finanziellen Gründen einen ver- DAG-Berufswettkampf ohne Examensangst Gute Ergebnisse bei teilweise zu schwierigen Aufgaben „Wer ist Präsident der Deutschen Bun- desrepublik? Ollenhauer, Adenauer, Heuss oder Ehlers? Das ist eine der einfacheren Fragen, die am Sonntagvormittag Lehrlinge im ersten Lehrjahr beim Berufswettkampf der DAd in der Friedrich-List-Schule be- Antworten mußten. In zwölf Klassenzim- mern arbeiteten 232 angehende junge Kauf- leute von 14 bis 18 Jahren eifrig, aber ohne „Examensangst“ an Rechenaufgaben, Buchun- gen, Kalkulationen, schrieben Geschäfts- briefe, versuchten, sich Aufträge zu mer- ken und dachten darüber nach, wer Arbeits- richter werden kann oder was die beiden vor dringlichsten Aufgaben der deutschen Verkehrspolitik sind. Die Aufgaben waren für das ganze Bundesgebiet einheitlich— von der DAG, Abteilung Bildungswesen, für die Angehörigen von vier den Lehrjahren entsprechenden Leistungsklassen ausgear- beitet worden. Eingeleitet wurde der Berufswettkampf von einer kleinen Feier, bei der Wett- kampfsleiter Dr. Kolb den Sinn dieses frei- Willigen Examens erklärte, das den Jugend- ichen eine Kontrolle ihres Leistungs- standards ermögliche. Im Namen des Ober- bürgermeisters und der Stadtverwaltung Winschte Kulturreferent Dr. Andritzky dem Wohin gehen wir? N Dienstag, 26. Oktober: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr:„Isabella“(für die Theater- gemeinde); Mozartsaal 20.00 bis 22.00 Uhr:„Das las Wasser“; Marienhaus, R 7, 12, 20.00 Uhr: Professor Dr. Eckardt spricht über Die Frau im Leben der ostasiatischen Völker“; Rosengarten 20.00 Uhr: Versammlung der SPD; MdB Pro- fessor Dr. Carlo Schmid spricht über„Außen- politik ohne Illusionen“; Musikhochschule 20.00 Uhr: Vortrag von Gerhard Krause über „Unbekannte europäische Musik“; Sickinger- schule 19.30 Uhr:„Malte Laurids Brigge“, Vor- trag von Dr. Claus Helmut Drese(Abendakade- mie); Aula der Sickingerschule 20.00 Uhr: Ueber Die wichtigsten Schädlinge und ihre Bekämpfung referiert Gartenbauinspektor Hacker(Abendakademie— Gartenbauarbeits- gemeinschaft); Kunsthalle 20.00 Uhr: Licht- bildervortrag„Deutsche Plastik, die jüngere Generation“, Sprecher: Dr. Walter Passarge; Wartburg-Hospiz 15.30, 20.00 Uhr: Allianz- Konferenz; Industrie- und Handelskammer 20.00 Uhr: Rudolf Naujok liest aus eigenen Werken(Volksbund für Dichtung). Wie wird das Wetter? 3 .— 8 Vorhersage bis Mittwoch früh: Vorübergehend Wetterberuhi- f gung, dabei ziemlich kühl. Mit- 1 tagstemperatur 10 bis 14 Grad. 0 Nachts vereinzelt leichter Boden- frost. Später erneute Eintrübung und wahrscheinlich wieder Regen. Weitere Aussichten: Noch keine beständige Witterung in Aussicht. Pegelstand des Rheins am 25. Oktober: Maxau 445(9), Mannheim 314(- 0), Worms 230 (9), Caub 229(12). Nur vorübergehende Wetterbesserung Berufswettkampf guten Erfolg, und Dr. Scholl als Vertreter des Arbeitsamtes sprach von seiner beruflichen Warte aus über den Ausbildungsstand der Lehrlinge. MdL Walter Krause(SPD) wies darauf hin, daß der Erfolg der Berufsausbildung von der Energie und dem Streben des Lehr- Iings abhänge. Mit einer Gedenkminute für die Kriegsgefangenen wurde die Feier ab- geschlossen. Schon am Sonntagabend hatten die prü- fenden Fachlehrer die Arbeiten nach ihrer Punktzahl ausgewertet. Die besten Ergeb- nisse zeigte die Leistungsklasse I(Lehrlinge im ersten Lehrjahr), bei der mehrere Teil- nehmer über 90 Punkte erreichten und da- mit in die engere Auswahl der fünf Bundes- besten kommen. In der Leistungsklasse II (zweites Lehrjahr) waren 86 Punkte, in Klasse III(drittes Lehrjahr) 72 Punkte das beste Ergebnis. Der Leistungsklasse IV (kaufmännische Angestellte unter 21 Jahren) hatte man Aufgaben gestellt, die selbst die Lehrkräfte als zu schwierig kritisierten. Die Sieger werden bei einer Abschluß- feier Ende November in der„Amicitia“ ihre von Mannheimer Firmen gespendeten Preise erhalten. Die Stadtverwaltung stif- ſtete die dreibändige Geschichte der Stadt Mannheim von F. Walter. Der wertvollste Preis ist bis jetzt ein Konfektionsanzug. Die Privathandelsschulen offerieren den Wett- bewerbsbesten kostenlose Teilnahme an einem halbjährigen Kurs. Ula Kleine ARRKB„Frischauf“ tanzte in Sandhofen Frischauf fühlt man sich im Mannheimer Norden beim ARK B„Frisch auf“, wenn man mit seinen Jungen und Mädchen vor kriti- schen Augen die hohe Schule des Kunst- Tahrens demonstriert oder in froher Kame- radenrunde größere Wanderfahrten macht. Frischauf aber waren auch Leo Schleigner und sein pedaltretendes Volk, als sie am letzten Wochenende im„Morgenstern“ die muskel starken Beine beim fröhlichen Herbsttanz ein weniger anstrengendes Training absol- vieren ließen, Wozu die Rhythmen der„El- viras“ immer wieder animierten. Herbstball der katholischen Jugend Die katholische Jugend will in allen Din- gen aufgeschlossen sein und mit der Zeit gehen. Deshalb wollte man auch„ganz groß“ im Mozartsaal einen Herbstball feiern. Ver- suchsweise zunächst einmal mit allen Füh- rerinnen und Führern, für die der Platz gerade ausreichte. Der Abend machte den Veranstaltern und Teilnehmern alle Ehre. Man war unter sich, die Tanzstundenhem- mungen verloren sich. Blasiertheit und Steif- heit der großen Gesellschaft hatten bei der Jugend keinen Platz. Ausgelassenheit und Unbekümmertheit beherrschten Parkett und kaufsoffenen„Kupfernen Sonntag“ wün- schen und im übrigen behaupten:„Wenn man uns den„Kupfernen Sonntag“ frei gibt, damn müssen wir das am„Silbernen“ und am„Goldenen“ büßen. Sie haben— siehe Einleitung— gewiß nicht ganz unrecht. Aber kann Mannheim überhaupt schlie- Ben, wenn in Ludwigshafen, in Heidelberg und auch in den hessischen Städten die Ladengeschäfte am„Kupfernen Sonntag“ of fenhalten? 5 Es steht kaum zu erwarten, daß die Lan- desregierungen sich einschalten, und wen schon, daß sie durchdringen werden, bevor nicht der Bund sein angekündigtes Macht- Wort spricht, das für dieses Jahr kaum mehr zu erwarten ist. Also werden wir— wenn vielleicht auch zum letzten Male— drei ver- kaufsoffene Sonntage vor Weihnachten und die Angestellten des Einzelhandels dafür als Entschädigung einen halben freien Tag nach Weihnachten haben. Ein weiteres Sorgenkind der Industrie- und Handelskammer ist die Tatsache, daß sich in jüngster Zeit die Wochenende in einer Weise zu beleben beginnen, daß sich zahlreiche Persönlichkeiten, die bedauer- licherweise von Berufs wegen überall dabei sein müssen, ihres Familienlebens beraubt schen. Sie hat nicht ganz unrecht: jeder Verein, jedes Vereinchen, jeder Klub, jedes Klübchen hält den Samstag für den richtigen Tag für seine welterschütternden Zusammen- Künfte— und sogar der liebe Gott wird von Veranstaltungsmanagern meist am Samstag entdeckt, obwohl es ja auch noch andere Wochentage geben soll, die seiner würdig Wären. Apropos Managerkrankheit: wäre es nicht zweckmäßig, Veranstaltungen etwas gleichmäßiger zu verteilen und als Vorsit- zender dieser oder jener bedeutenden Ver- einigung daran zu denken, daß es Menschen gibt, die am Samstag keine„Ausrede“ brauchen— Eine sehr bemerkenswerte Mitteilung aus den Kreisen der Industrie- und Handelskam- mer betraf die Ausbildung der Bürogehilfin- nen. 50 v. H. dieser Mädchen pflegen nämlich bei der Prüfung der Industrie- und Handels- kammer mit Glanz und Gloria durchzuras- seln, obwohl sie glaubten, zwei Jahre lang brav und treu ihre Pflicht in kleinen oder auch größeren Betrieben getan zu haben. Mangelhafte Ausbildung in der Schule(die Jahre 1946 bis 1949 machen sich bemerkbar), dialektdurch- und zersetztes Deutsch macht sich bemerkbar und leider auch die Tatsache, daß sie in vielen„ausbildenden“ Betrieben zu fast ausschließlich„faktotischer“ Betäti- gung herangezogen wurden. Man will des- halb den Beruf„Bürogehilfin“ streichen und an seiner Stelle nur noch den der„Anfänge- rin“ gelten lassen. es. die Tischgespräche. Johannes Hepp von der Jugengleiterschule lockerte den Abend mit neckischen Gesellschaftsspielen auf. Kartof- feln mußten zwischen die Knie geklemmt, Handbesen um die Finger gewirbelt und Marmeladeeimerdeckel auf dem Kopf balan- ciert werden. Pfarrkurat Eberwein und Studienrat Dorner hatten sich unter das lustige Volk gemischt. Der Singkreis unter Leitung von Theo Kress sang alte Volkslieder und die Volkstanzgruppe erfreute mit bunten Reigen, Nach diesem geglückten Versuch wird man weitere Veranstaltungen dieser Art planen, sagte Dekanatsjugendführer Grisand. Man denkt an eine Großveranstal- tung kür die ganze Dekanatsjugend und an Bälle in den einzelnen Pfarreien. b-t DCW Waldhof bei den Schwerhörigen Nicht nur die Mitglieder des Deutschen Schwerhörigenbundes, Ortsverein Mannheim, sondern auch die von diesem Leiden ver- schonten Besucher müssen Raimund Mohr als Vorsitzenden herzlichen Dank sagen für das„Stimmungsfestessen“, das der„Drama- tische Club Waldhof“ bei einem bunten Nach- mittag am Sonntag im„Wartburg-Hospiz“ servierte. Den Schwerhbörigen wurde durch eine Vielhöranlage mit 70 Anschlüssen das Ver- stehen sichtlich leicht gemacht, und sie hat- heim gemeinsam ein neutrales Gutachten ausarbeiten lassen, das die Frage, ob ein 80 weitgehender Ausbau des Neckarkanals ge- rechtfertigt ist, beantworten soll. Gleich- zeitig soll der Bundestag, von dessen Ent- scheidung letzten Endes die Durchführung abhängt, gebeten werden, seine Beschluß- kassung bis zur Vorlage dieses Gutachtens zurückzustellen. Im Anschluß daran stellte Dr. Heimerich fest, daß Mannheim nicht grundsätzlich ein Gegner des Neckarkanals sei, lediglich an der aufwendigen Durchfüh- rung des Projektes sowie am Tempo und am Fanatismus, mit dem man es betreibe, An- stoß nehme. Nicht zuletzt deshalb, weil sich bisher der Bund noch nicht einmal dazu ent- schließen konnte, zum Bau der dringend notwendigen Straßenbrücke zwischen Mann- heim und Ludwigshafen die entsprechenden Gelder zu bewilligen. Zu den augenblicklichen Bemühungen des badisch-württembergischen Innnenministe- riums, eine einheitliche Wasser- und Schiffahrtsdirektion am Oberrhein zu erhalten, bemerkte Dr. Heimerich, daß Mannheim als größter Hafen des Landes selbstverständlich Sitz dieser Direktion wer- den müsse Stadtdirektor Elsaesser unterrichtete da- nach den Verwaltungsausschuß von der Ab- sicht, den Stollen wörthweiher so- Weit herzurichten, daß man dort die Bäder des Schwimmvereins Mannheim wie auch des Vereins für volkstümlichen Wassersport unterbringen könne. Zu diesem Zweck müßte die Stadt das erforderliche Gelände aus- bauen und im übrigen einen Zuschuß zur Verlegung der Badeanstalten geben. Dar- über hinaus soll die Möglichkeit offen ge- lassen werden, am Stollenwörthweiher ein großes öffentliches Bad zu errichten. Die er- forderlichen Kosten hierfür belaufen sich auf insgesamt 53 000 DM. Nach Behandlung im Technischen Ausschuß wird diese Angelegen- heit dem Stadtrat durch Offenlage unter- breitet werden. es Fahnenweihe beim GV„Frohsinn“ Als besonderer Tag wird der 24. Okto. ber 1954 in der Chronik des GV„Frohsinn“, Mannheim-Käfertal, erwähnt bleiben. Vor- bildliche Spendenfreudigkeit ermöglichte die Neuanschaffung einer Vereinsfahne, nach- dem die traditionsreiche alte Fahne bel Kriegsschluß abhanden gekommen war. Im festlich geschmückten„Olymp“-Kino fand nun der feierliche Weiheakt statt, bel dem Vorsitzender Michael Bletzer eine große Anzahl Ehrengäste von Stadt, Gemeinde, be. freundeten Vereinen und der Kulturgemein- schaft begrüßen konnte. Nach der Enthüllung der Fahne nahm KEreisvorsitzender August Franz die feierliche Weihe vor und legte sei- nen Ausführungen die Begriffe Liebe, Ein. tracht und Treue zugrunde. Michael Bletzer hielt anschließend die Festansprache, in deren Verlauf er seiner Freude Ausdruck verlieh, daß die anwesenden Gründungsmitglieder Wilhelm Riehm, Heinrich Eisinger und Au- gust Erler Zeuge einer Feier sein durften, die ihnen die Treue auch der jungen Generation vor Augen führte. Frau Emilie Falkenstein überreichte die von den Frauen des Vereinz gestiftete Fahnenschleife. Groß war die Gratulationscour, bei der Stadtrat Konrad Haas im Namen des Ober- bürgermeisters Glückwünsche und ein Diplom überreichte. Alle örtlichen Vereine und viele auswärtige Sangesbrüder verbanden ihre Glückwünsche mit wertvollen Erinnerungs- gaben. Die Feier selbst war umrahmt von diszi- pliniert vorgetragenen Chören des Jubilar. vereins, den Gustav Weigand für den er- krankten Leiter Dr. Riehl dirigierte, Am Flü- gel begleitete Adalbert Fink. In einem Festzug ging es anschließend mit der Feuerwehrkapelle Heddesheim zum alten Vereinslokal„Pflug“, wWwo Kreisvorsitzender Franz seiner freudigen Genugtuung Aus- druck verlieh, daß der„Frohsinn“ beim Bun- dessängerfest nun auch in die große Reihe der Fahnenabordnungen eingegliedert sei. kr Us⸗Soldat„gabelte“ Mädchen auf Gefährlicher Nahkampf und Wiedergutmachung/ Aus dem Polizeibericht In einer Seckenheimer Gastwirtschaft ge- riet ein Soldat bei einem Wortwechsel mit einem Mädchen zu sehr in Hitze. Er griff Plötzlich vom Tisch eine Gabel und stieß diese dem Mädchen in den Kopf. Das Mäd- chen wurde erheblich verletzt, weigerte sich aber, bei der Militärpolizei den Namen des Täters anzugeben und Strafantrag zu stellen. Auch die Seilerstraße wurde von zwei übermütigen Soldaten unsicher gemacht. Sie rissen dort eine Umzäunung heraus und war- fen sie in das Innere eines Trümmergrund- stückes. Die Täter wurden gestellt und muß- ten unter Aufsicht der Militärpolizei die Um- zäunung wieder anbringen, weil sie den an- gerichteten Schaden nicht bezahlen konnten, Zwei Lebensmüde In der Nähe des Bahnübergangs Mann- heim Blumenau wurde im Wald ein be- wußztloser junger Mann gefunden. Neben ihm lagen zwei Flaschen Wermutwein, von denen eine zur Hälfte ausgetrunken war, und zwei leere Tablettenschachteln, Der junge Mann wurde ins Krankenhaus gebracht. Mit Leuchtgas versuchte sich ein 25jähri- ger Arbeiter, unter Alkoholeinfluß, das Le- ben zu nehmen. Auch er war schon bewußt⸗ 108, als er aufgefunden wurde. Rohe Bauarbeiter Bei einer Ausein andersetzung zwischen Arbeitern auf einer Baustelle ging es sehr roh zu. Einer empfing einen Tritt in den Un- terleib, daß er zu Boden stürzte und sich vor Schmerzen krümmte. Der Verletzte kam mit einer Bauchverletzung ins Krankenhaus. Diebe bei Nacht In Käfertal drangen in der Nacht zum Montag Diebe in einen Verkaufskiosk ein, obwohl dieser gut gegen Einbruch gesichert War. Die genaue Bestandsaufnahme wird erst ergeben, was sie mitgenommen haben.— In Rheinau wurde ein Volkswagen, den ein Fahrer aus Karlsruhe liber Nacht auf der Straße geparkt hatte, aufgebrochen, Außer Chronik der großen Stadt ten ihre helle Freude an Werner Kämmerers humorvoller Ansage mit und ohne Gitarre. Das DC W- Trio, Erwin Erny als heiterer Schwabe und das kleine Waldhof- Ensemble mit seinen beiden Sketschen ließen die dank- baren Zuhörer ihr Leid vergessen und musi- Kkalisch paßte sich das DCW- Orchester dem Charakter der Darbietungen an. Kr. KZV„Einigkeit stellte aus Lange Käfigreihen, munteres Gegacker und Gurren an den langen Tischreihen im „Zähringer Löwen“, als der KZV„Einigkeit“ Mannheim-Schwetzingerstadt dort am Sams- tag seine Lokalschau abhlelt. 201 Geflügel- nummern nebst schönen Schautauben sowie 92 Kaninchen aller Rassen lockten die Klein- tier freunde an. Mit Stolz zeigte der Ausstel- lungsleiter die Holländef Weißhauben, Ply- mouth Rocks, die von Norddeutschland über- nommenen Vorwerkhühner und nicht zuletzt das von Martin Unger in Hannover auf der Jungtiergeflügelschau als Besthenne preis- gekrönte Exemplar der Zwerg-Wyandotte. Darüber hinaus gab es noch eine Vielzahl an Rassetieren zu bewundern. Viel Anklang fand auch die kostbare Schau der„Frauen- Selbstverwertergruppe“ in Pelzarbeiten aller Art. Eine reich beschickte Tombola fand im Handumdrehen ihre Liebhaber. Kr einem Damenkostüm wurde der Verlust von 2866 Mark in bar angezeigt.— In der Wall- stadter Straße stieg ein Dieb über zwei ver- schlossene Hoftüren durch ein Fenster in ein Schlafzimmer. Durch das dabei entstehende Geräusch wurde die Wohnungsinhaberin, aber auch der Dieb erschreckt. Er zog es vor, wieder zu verschwinden. För 6 verschiedene K OFF-Anzeigen gibt's eine neite Uberraschung. Also sammeln und einschicken an KOFF-Werk- Hamburg. Bettlerzinken In der Oststadt wurde durch Zufall von einem Hausbewohner beobachtet, wie ein Bettler an Abschluß türen geheimnisvolle Zei- chen hinterließ, mit denen er nachfolgende „Kollegen“ über die Gebefreudigkeit der Be- wohner informieren wollte. Der Bettler hatte aber schon das Weite gesucht und konnte nicht gestellt werden. Der tägliche Unfall. Am Wochenende gab es im Stadtgebiet 19 Unfälle, bei denen fünf Personen verletzt wurden.. Wenn die einen feiern ... und die anderen arbeiten Aus einem Leserbrief, der auf die Tatsache Bezug nimmt, daß Allerheiligen kein gesete, licher Feiertag ist, jedoch die städtischen Dienststellen bereits um 13 Uhr schließen; „Die Kommentare, die ich heute sammelte, inelusio mein eigenes, lassen vermuten, daß es dem Durchschnittsmenschen noch nicht ganz klar ist, wieso ein„Rein-Feiertag“ für Be- amte und Behördenangestellte ein„Halber Feiertag“ ist, oboohl doch gerade die Ober schieht dieser Kategorie die Gesetze bearbei⸗ tet, die diesen, sowie etliche weitere Feiertage nicht- gesetzlich erxldren. lech konnte des wei- teren feststellen, daß es vielen Leuten an det Einsicht mangelte, daß sie arbeiten mussen, um die erforderlichen Abgaben leisten zu kön- nen, von denen dann die feiernden Inhaber städtischer Positionen und Aemter besafilt werden. Könnten Sie etwas zur Auflelärung unternehmen?“.§. * Auf unsere Anfrage teilte die Stadtverwal- tung Mannheim mit, daß diese Regelung sich auf einer Verfügung des badisch-württember⸗ gischen Innenministerium stütze und gesetz- lich verankert sei. Auch bei Anerkennung obiger Kritik bis zu einem gewissen Grade, könne sie eigenmächtig keine Aenderung tref- fen. 3 W Bundes- Innenminister a. D. ur. Heinemann e Aus Protest gegen Militarismus und Aufrüstung legte der erste Innenminister der Bundesrepublik sein Amt nieder. sptichi im Losenganien nach Seinen Unsere politische Entscheidung heute Reisen in GVD xittwech, 20 ub AMerika 1 Nugland — — G — r. 250 Okto. sinn“, Vor- ite die nach- e bel -Kino tt, bel große de, be. mein üllung dugust te sel- „ Ein- Zletzer deren erlieh, glieder d Au- en, die ration stein ereinz — ei der Ober- Diplom J viele ihre rungs- — diszl⸗ Wilar- en er- n Fü nd mit walten zender Aus- Bun- Reihe ei. kr cht ö st von Wall- i ver⸗ in ein hende berin, 8 Vor, I von e ein e Zel- gende r Be- hatte onnte e gab fünk n tsache esetz, lschen ellen melte. dds ganz Be- Alber Ober- arbei⸗ ertage ö wei⸗ n def Iissen, fön haber ezafilt rung G. S. rwWal⸗ sich nber esetz mung rade, tre te 5 Nr. 250/ Dienstag, 26. Oktober 1954 MORGEN Seite 5 „Nicht Ludwigshafen, nur OB Bauer ist gemeint“ Erklärung von Oberbürgermeister Dr. Heimerich in der Sitzung des Verwaltungsausschusses der Stadt Mannheim „Man kann die Rede des Herrn Bauer nur mit dem größten Erstaunen lesen. Es handelt sich m. E. um eine ganz persönliche Initia- tive des Herrn Bauer, der, soweit ich unter- richtet bin, ohne Fühlungnahme mit dem Ludwigshafener Stadtrat gehandelt hat. Uebrigens sind die Ausführungen des Herrn Oberbürgermeisters Bauer in seinem Stadt- rat auch nicht ohne Widerspruch geblieben. Ich häfte gern diese Rede übergangen, um keine gereizte Stimmung zu schaffen, aber einige Ausführungen des Herrn Bauer sind doch so abwegig und enthalten geradezu be- leidigende Unterstellungen, daß sie nicht ganz unerwidert bleiben können. 1. Herr Bauer sagte in seiner Rede, daß nach meinem Vorschlag die Schwierigkeiten, die sich durch dae verschiedenen Bundes- bahndirektionsgrenzen im Mannheim-Lud- wigshafener Raum ergeben haben, in der Weise gelöst werden sollten, daß die Eisen- bahndirektion Mainz nach Ludwigshafen zu verlegen wäre. Er fährt dann fort:„Ich bin allerdings etwas hellhörig geworden, als ich erkuhr, daß bei einer Besprechung im Mann- heimer Rathaus, zu der ich nicht eingeladen War, und die Herren der Bundesbahn auf das Fehlen eines Direktionsgebäudes hin- weisen, auf das Börsengebäude gezeigt und erklärt wurde, das Gebäude steht, leer, die Direktion könnte jeden Tag einziehen— also die Bundesbahndirektion Ludwigshafen mit Sitz in Mannheim.“ Mir ist von einem Hinweis auf das Börsengebäude bei einer Termine Die Ausstellung im Postamt I, N 2 aket- annahme) ist noch bis einschließlich 31. Okt. wie folgt geöffnet: Montag bis Samstag von 10 bis 16 Uhr, Sonntag von 10 bis 13 Uhr. Sprechstunden der FDP, Stadtverband Mannheim, montags von 14.30 bis 17 Uhr und samstags von 9 bis 11.30 Uhr in der Partei- geschäftsstelle, D 3, 15, in Gegenwart eines Stadtrates. Winterschulung der Gewerkschaft GTV. Der Vortrag von H. Scholz am 26. Oktober über„Konsumgenossenschaften und Gewerk- schaft“ fällt aus. Katholischer Deutscher Frauenbund. Am 26. Oktober, 20 Uhr, spricht im Marienhaus, R 7, 12, Professor Dr. Eckart über„Die Frau im Leben der ostasiatischen Völker“. Deutscher Naturkundeverein— Mikrobiolo- gische Arbeits gemeinschaft. Am 27. Oktober, 20 Uhr, Führung durch das Fraunhofer-Institut. Bund deutscher Rassegeflügelzüchter, Kreis- verband Mannheim. Am 27. Oktober, 19.30 Uhr, in der Feudenheimschule vierter Schulungs- abend. Pädagogische Arbeitsstelle. Am 27. Oktober, 20 Uhr, spricht in D 1, 3, Professor Dr Rogers, Universität Cardiff, über das Thema„Der Intelligence-Test im englischen Schulwesen und seine Bedeutung für die Schülerauslese vor Eintritt in die Secondary-School“. „Der gestiefelte Kater“, aufgeführt vom Märchentheater„Kurpfalz“, wird am 27. Okto- ber, 14.15 Uhr, im Universum wiederholt. Ueber„Unsere politische Entscheidung heute“ spricht Dr. Dr. G. Heinemann am 27. Oktober, 20 Uhr, im Rosengarten. Das Büro der DAG, bisher L 6, 14, ist am 27. und 28. Oktober wegen Umzug geschlossen. Die neuen Geschäftsräume befinden sich ab 29. Oktober in A 1, 2-3. Ueber„Wandlungen des Europa- Begriffes“ spricht am 28. Oktober, 20 Uhr, im Musensaal Dr. Carl J. Burckhardt auf Einladung der Ge- sellschaft der Freunde Mannheims. DGB, Abteilung Schulung und Bildung. Am 28. Oktober, 19.30 Uhr, im Gewerkschaftshaus Beginn des Kurses„Sozialversicherung“. Ueber „Kranken versicherung“ spricht Regierungsamt- mann Herrmann. Arbeitskreis Film und Jugend. Der Film Fahrraddiebe“ wird am 28. Oktober, 20.30 Uhr, in den Alster-Lichtspielen gezeigt. 5 Wir gratulieren! Anna Herbold, Mannheim, Obere Clignetstraße 16, vollendet das 70. Leben- jahr. Albert Brenk, Rheinau, Rhenaniastr. 154, wird heute 75 Jahre alt. Besprechung mit Herren der Bundesbahn in Mannheim nicht das geringste bekannt. Ich halte einen derartigen Hinweis auch für höchst unwahrscheinlich. Jedenfalls hat hier immer die ehrliche Absicht bestanden, für eine Wiederherstellung der Bundesbahn- direktion Ludwigshafen natürlich mit dem Sitz in Ludwigshafen einzutreten unter Ein- beziehung des Mannheim— Heidelberger Eisenbahnbereichs in diese pfälzische Bun- desbahndirektion. Wenn Herr Oberbürger- meister Bauer über die Ehrlichkeit meines Wollens im Zweifel war, dann hätte er die Angelegenheit in einer persönlichen Rück- Sprache mit mir klären müssen. Aber hinter- her den Mannheimern unehrliche und eigen- süchtige Absichten vorzuwerfen, kann man doch nicht anders nennen, als eine beleidi- gende Unterstellung. 2. Herr Bauer sagte,„daß die Vertreter einer Wiedervereinigung der pfälzischen Ge- bietsteile nicht nur von der Sorge um das Wohl der Bevölkerung geleitet werden, son- dern die Absicht hätten, die Steuerkraft der in Ludwigshafen ansässigen Industrie, be- sonders der Badischen Anilin-& Soda-Faprik in die eigene Kasse oder gar in den Schwa- bensäckel zu leiten.“ Das ist wiederum eine beleidigende Un- terstellung. Herr Bauer scheint völlig zu übersehen, daß das Land Baden-Württem- berg zu einem der steuerkräftigsten Länder des Bundes gehört und daß auch die Stadt Mannheim so steuerkräftig ist, daß sie gewiß nicht aus finanziellen Erwägungen für einen Zusammenschluß der Städte Mannheim und Ludwigshafen einzutreten bräuchte. 3. Herr Oberbürgermeister Bauer spricht davon, daß durch die bei der Tagung des Luther-Ausschusses in Mannheim gehaltenen Reden jetzt wenigstens die Absichten der Nachbarn zur Kenntnis gebracht worden seien, die allerdings zu der stets betonten Respektierung der Selbständigkeit der Stadt Ludwigshafen und der Pfalz in völligem Widerspruch stünden. Er fährt dann wört⸗ lich fort:„Da aber von dieser Stelle aus diese Anschluß-Aktion und auch das Organ „Der Jäger aus Kurpfalz(gemeint ist wohl die Zeitschrift Kurpfalz), finanziert wer- den, darf man wohl annehmen. daß diejeni- gen Stellen, die das Geld hergeben, auch Wissen, was sie wollen.“ Dazu ist folgendes zu sagen: Niemand aus Mannheim oder dem Bereich des Landes Baden- Württemberg hat bisher die Selbstän- digkeit der Stadt Ludwigshafen angetastet. Es ist allein eine Sache der Ludwigshafener, ob sie sich für eine Wiedervereinigung der rechts und links des Rheines gelegenen Pfäl- zer Gebiete einzetzen wollen. Kommt eine solche Wiedervereinigung zustande, dann wäre auch nur die rechtliche Mög- Id chkeit, aber keineswegs ein Z Wang, für einen Zusammenschluß der Städte Mannheim und Ludwigshafen gege- ben. Die Stadt Ludwigshafen könnte dann immer noch tun, was sie wollte. Was aber die Finanzierung der von Ober- bürgermeister Bauer erwähnten Anschluß- aktion angeht, so steht jedenfalls fest, daß sich die baden-württembergische Regierung in dieser Angelegenheit bisher völlig zurück- gehalten und für einen solchen Anschluß noch keinen Pfennig ausgegeben hat, wäh- rend ganz allgemein bekannt ist. daß das Land Bayern größte Summen für Agitationszwecke ausgibt, um die linksrheinische Pfalz für einen Anschluß an das Land Bayern zu ge- winnen. Diese meine Ausführungen, die ich im Einvernehmen mit den Vorsitzenden der Mannheimer Stadtratsfraktiqnen mache, sind in keiner Weise gegen die Ludwigshafener Bevölkerung oder gegen den Ludwigshafener Stadtrat gerichtet. Sie wenden sich allein an Herrn Oberbürgermeister Bauer, der sich auf einen Weg begeben hat, der nicht ge- eignet ist, einer freundnachbarlichen Zusam- menarbeit der Städte Mannheim und Lud- Wigshafen zu dienen. Das verhalten des Herrn Bauer hängt damit zusammen, daß er von einer Wieder vereinigung der Pfälzer Gebiete links und rechts des fheines nichts wissen will, nachdem er seit Jahren dem Verein Bayern-Pfalz angehört und Mitglied des Vorstandes dieses Vereins ist. Eine an- dere länderpolitische Auffassung zu haben, ist das gute Recht des Herrn Bauer. aber diese andere Auffassung sollte ihn nicht dazu ver- führen, andere Ueberzeugungen mit beleidi- genden Unterstellungen zu bekämpfen. Im übrigen ist es ausschließlich Sache der Pfäl- zer und Ludwigshafener, zu gegebener Zeit zu entscheiden, ob die pfälzischen Gebiete rechts und links des Rheines wieder verei- nigt sein sollen. Ob es in der weiteren Ent- wicklung vielleicht auch einmal zweckmäßig sein könnte, daß sich die Städte Mannheim und Ludwigshafen zu einer Rhein-Neckar- Metropole zusammenschließen, wird immer der freien Entscheidung der Bürger dieser beiden Städte überlassen bleiben müssen. Schon darin liegt die Gewähr dafür, daß bei einer solchen vielleicht möglichen, jedenfalls aber noch in ziemlicher Ferne liegenden Ent- wicklung die Stadt Ludwigshafen nicht die Rolle einer„Vorstadt“ spielen könnte und würde. Die Stadt Mannheim und ihre Ver- treter haben sich seit vielen Jahren und ins- besondere auch seit dem Jahre 1954 immer und immer wieder bemüht, ein gutes Ver- hältnis zu der Stadt Ludwigshafen zu unter- halten und die seit langem bestehenden und Wieder neu ins Leben gerufenen Gemein- schaftseinrichtungen zu fördern. Diese Poli- tik der freundschaftlichen Beziehungen und Zusammenarbeit sollte nicht scheitern an einer persönlichen Antipathie. die Herr Oberbürgermeister Bauer gegenüber Mann- heim hat und die er auch wiederholt gegen- über einer Institution, wie der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Rhein- Neckar, zum Ausdruck gebracht hat.“ Die Natur entlaubt sick leise. In fünf Tagen gibt's Gehalt. Regen rieselt schauerweise ber Waldweg und Asphalt. Miggeluaunt steht man daneben. Dieses Jahr hat kaum noch Zeit, Noch zwei Monate zu leben. Dann ist's schon Vergangenheit. Betrifft Reportage „Siedler sind ihre eigenen Tiefbau-Arbeiter“ Daß der Planetenweg ein Schlammbad ist, habe ich unter„Anregungen und Beschwerden“ vor bereits über einem Jahr im„MM“ ge- schrieben. Ich möchte hierzu jedoch noch fol- gendes bemerken: Alle Häuser, mit Ausnahme von Nr. 30, sitzen dank einer„genialen“ Planung im Gegensatz zur Straße zu tief. Die Folge davon Wär, daß das Regenwasser von der Straße in die Keller der Häuser lief. Sickermulden anzu- legen, ist Unsinn, denn die Straße war sofort von Anfang an in der Mitte tiefer als rechts und links des heutigen Gehweges. Die Siedler griffen nun zur Selbsthilfe und schütteten Sand und Schlacken auf den Gehweg und errichteten eben doch Gartenumzäunungen aus Beton. Sie wurden sicherlich dabei durch das Vermes- sungsamt in dem Glauben gestärkt, daß dies in Ordnung geht, denn dieses Amt kassierte für das Ausrichten der Umzäunungen immer treu und brav Geld. Es scheint so, daß die Zusam- menarbeit von Bauleitung, Baubehörde und Tiefbauamt eine mehr als mangelhafte war, denn siehe oben: zu tiefe Häuser, zu hohe Straßen. Man sollte daher heute nicht kom- men und erklären, im Baubescheid oder Sied- lervertrag steht das und das. Und es steht auch nicht darin, daß der Siedler verpflichtet ist, für die Gleichgültigkeit gewisser Herren und Amter seinen Schweiß zu vergießen. Wäre die Bauleitung eine andere gewesen, hätte es keine Prozesse wegen finanzieller Uberforderungen gegeben. Und hätte sich das Tiefbauamt nicht so hartnäckig gezeigt, so hätten die Siedler die Mulde in der Straße aufschütten können und bereits aufgeschüttetes nicht wieder wegfahren müssen. Und das waren die Grundbedingungen für die Aushebung von Sickermulden. E. Sch. Kann Nachtruhe gewährt werden? Seit einiger Zeit müssen sich die Bewohner der Speyerer Straße fast allnächtlich in den Frühen Morgenstunden(zwischen 1 und 4 Uhr) etwa 40 Minuten durch den Lärm von Bulldog- Fahrzeugen aus dem Schlafe reißen lassen. Die Fragestellung in der Ueberschrift deshalb, weil nicht anzunehmen ist, daß es den nächtlichen Polizeistrèifen auf dem Gang durch ihr Revier noch nicht zu Ohren gekommen ist. Wenn nun in den Tageszeitungen zu lesen ist, daß nächtliche Ruhestörer, welche eins über den Durst getrunken haben, zur Rechen- schaft gezogen werden, so ist unverständlich, daß weitaus größerer Lärm geduldet werden muß. Die Nachtruhe sollte doch den im Zeit- alter der Hasterei und der Terminkrankheit tagsüber mit ihren Nerven über das erträgliche Maß hinaus beanspruchten Menschen unbedingt gesichert werden. Ich richte deshalb an die bei unserer Stadt- verwaltung hierfür zuständige Stelle die drin- gende Bitte, doch Abhilfe zu schaffen. Bei etwas gutem Willen dürfte es der Firma Lanz möglich sein, durch entsprechende Umdisposi- tion diesen Lärm auf eine Zeit während des Tages zu verlegen. 1 Sporthalle für Mannheim Der Sportfreund E. K. ist mit der Stadtver- waltung unzufrieden, weil sie keine Sporthalle baue, weil die 1400 Plätze des Musensaals für die Interessenten an einer Boxveranstaltung nicht ausgereicht haben und weil die Stadt zu wenig für den Sport tue. Vermag der Anlaß der Beschwerde die Wünsche und Klagen zu begründen? Die Stadt muß ihre Stellung zum Sport grundsätzlicher sehen. Sie will den Sport weder kommunali- sieren noch die private Initiative ersetzen. Die Sportausübung— nicht das Zuschauen— dient der Gesunderhaltung und der Jugenderziehung. Hier liegt die wichtigste Aufgabe der Stadt; sie erfüllt sie, ohne viel davon zu reden. Vereine (und nicht nur die wenigen großen) werden, insbesondere bei Verbesserung ihrer Sport- stätten und in ihrer Jugendarbeit, finanziell unterstützt; vielen Sportlern wird die Teil- nahme an in- und ausländischen Wettkämpfen Foto: Häusser Zwischendrin: Diverse Feste. Wein nachtswunsck pocht wildbewegt Unter der gest rieten Weste, Die man vorsichtshalber trägt. Morgens, wenn die Nebel kochen, Fühlt man sick sehr isoliert. Bis man dann, in ein paar Wochen, Fröhlich den Adventskranz ziert Max Nixe ermöglicht; Mittel für Ehrungen, Empfänge, Preise, Schulschwimmen usw. werden auf- gewendet; das Stadion, das Strandbad, das Eis- (und Rollschuh-) Stadion, die Schwimmhallen usw. werden unterhalten oder ausgebaut; ein teures neues Bad entsteht und weitere werden folgen; viele kostspielige, mit Geräten aus- gestattete Turnhallen sind wieder entstanden; und für einen minimalen Mietpreis in Höhe einer Anerkennungsgebühr ist umfängliches städtisches Gelände den Sportvereinen über- lassen. Das städtische Institut für Erziehung und Unterricht hat eine eigene Sportabteilung, deren Kurse(z. B. Gerschler, Steffens, Loges) regstes Interesse finden. Angeblich gehe es mit dem Sport wegen fehlender Sportstätten abwärts. Sollte damit die Entwicklung im Fußball gemeint sein, 80 wäre der Mangel an Sportübungsstätten hieran gewiß nicht schuld. Wo soll es denn eigentlich abwärts gehen? Die Voraussetzungen für die Sportausübung sind vorhanden bis auf wenige Lücken(unter anderem Hallenhandbalh. Wie es in anderen Städten aussieht, zeigt der Bericht der Arbeitsgemeinschaft deutscher Sportämter(siehe„Mannheimer Morgen“ vom 12. Oktober 1934), wonach in der Bundes- republik 15 700 Sportstätten fehlen. Der Blick nach anderen Städten ist oft oberflächlich, wie eine genaue Analyse zeigen würde. Vor dem Bau einer großen Sporthalle zur Aufnahme der Zuschauer von Boxveranstal- tungen und dergleichen sollten noch weitere Stätten zur Sportausübung geschaffen und Ver- besserungen durchgeführt werden, wobei Schwimmbäder an mehreren Stellen im Stadt- gebiet nur beispielhaft genannt werden. Viel- leicht wird in Verbindung mit dem Ausbau der Eisstadionanlage auch der Wunsch nach einer großen zentralen Sporthalle einmal erfüllbar; hoffentlich führt auch die Initiative der Waldhöfer Vereine zu einem„Volkspark Waldhof“ mit weiteren sportlichen Einrich- tungen. Stadtverwaltung. 1 W 8 erren hilft Lampenschirme ue e 7. n Bei Schmerzen hilft 1 9., u E e 6. 5 7 Rollschrank 5 ch. 5 10% e kästen, 1— Unpässlichkeit Taue ä Lotbeschees ten Laco-UnREN Wirkstoffextrakl , direkt in der lasse zu bereiten 9 ⸗ bel Husten Heiserkeit Bronchitis 0 K olheken ethöfſſich- BN 4% N Freie Betufe Schönheitspflege Fug u. Handpflege, Voll-, Teil- und Gesichtsmassagen. 5 Dipl.-Kosmetikerin Elisabeth Grohé 33 Tel. 3 11 45 R 7, 75 So 5 Se Hleflerie 0 Laue gegibeg Spie 2½/,festen Chonceß fin wenjg Gele vie] gussſcſit gf Geuiſnn zur neuen Lotterie 22. 1. ½ 12. 3 7. 2. Slimer. g. fächern, Tische, Weinschrank, Kar- toffelgestell und and. billigst zu verkaufen Mittwoch, 14—16 Uhr Viktoriastraße 8, 2. Stock. Neuer Bosch Kühlschrank u. Kü- chenmaschine bill. z. vk. Schneider, Mannheim, N 7, Ia, Telefon 3 10 42 Warenschrank, 3, 20x 2, 20* 40, zu verk. Telefon 7 6188. Küchenbüfett, Chaiselong. m. Decke. 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Schließlich schwankte der Bulle in Richtung Kirchheim ab, geriet auf die Bahngleise, wo der Zugverkehr semetwegen gestoppt werden mußte, und versuchte, mit gesenktem Kopf eine Schnell- zug- Lokomotive, auf die Hörner zu nehmen“. Dabei 20g er jedoch begreiflicherweise den Kürzeren. In dem Augenblick nämlich, in dem die Lokomotive wieder anfuhr, weil man Slaubte, daß der Bulle nun von seinem un- Sleichen Gegner ablassen würde, wandte sich das aufgebrachte Tler um, rannte nochmals gegen den Zug an und geriet dabei unter die Lokomotive, die n zermalmte. Zwei Tote und 80 000 Mark Schaden Langenbrücken. Zwei schwere Verkehrs- unkälle ereigneten sich am Montag früh auf der Autobahn bei Langenbrücken. Gegen 5 Uhr stiegen zwei Lastkraftwagen zusam- men, wobei der eine Lastzug total zerstört und dessen Fahrer getötet wurde. Es ent- stand ein Sachschaden von 40 000 DM. Der quer auf der Autobahn stehende Lastzug Sperrte den Verkehr, so daß sich hinter ihm eine Autoschlange von 1,5 Kilometer bil- dete. Eine halbe Stunde später fuhr auf das letzte Glied dieser Schlange ein Fernlaster Auf. Dabei wurde der Anhänger des halten- den Lastzuges in die Höhe geschleudert, die Front des aufprallenden Lastzuges total zer- Stört, der Fahrer getötet. Auch hier entstand ein Schaden von 40 000 DM. Schulkinder schreiben Dorfgeschichte Bühl. In der Gemeinde Mösbach schrei- ben die Schüler der Oberklassen die Ge- schichte ihres Dorfes. Auf Anregung des Rektors der Mösbacher Volksschule, Josef Fahrländer, verfassen die Schulkinder stän- dig Aufsätze über die wirtschaftlichen und Kulturellen Ereignisse in Mösbach und über die neuesten Ergebnisse der Heimatforschung. Die besten Aufsätze werden gesammelt und mit Fotos und Zeichnungen zu einer Dorf- chronik zusammengestellt. Alljährlich bei der Schulentlassungsfeier wird dann die Dorf- geschichte des vergangenen Jahres vorgele- sen, von der Bevölkerung begutachtet und Unter Umständen ergänzt. Diese Dorfchronik Wird noch vervollständigt durch eine Sprach- chronik. Auch diese Sammlung enthält von den Schulkindern geschriebene Aufsätze, Allerdings in der dörflichen Mundart. Dabei wird besonders auf die Entwicklung und Aenderung des sprachlichen Ausdrucks im Laufe der Zeit geachtet. Rektor Fahrländer verspricht sich von dieser Neueinführung eine stärkere Bindung der heranwachsenden Jugend an ihr Heimatdorf. Zusammenschluß im Zimmerhandwerk Freudenstadt. Der Landesverband des Zimmerhandwerks Württemberg- Baden und der Fachinnungsverband des Zimmerhand- Werks Württemberg- Hohenzollern haben Sich auf ihrem Verbandstag in Freudenstadt zum Verband des Zimmer- und FHolzbau- gewerbes in Baden- Württemberg zusammen- Seschlossen. Die Satzungen des neuen Ver- bandes sind so abgefaßt, daß die Angehöri- gen des südbadischen Verbandes jederzeit beitreten können. Zum ersten Vorsitzenden der neuen Landesorganisation wurde Bau- meister Willy Amelsch, Karlsruhe, gewählt. Uebereinstimmend forderten die Tagungs- teilnehmer, daß der Staat ihnen angesichts der unmäßgigen Erhöhung der Holzpreise das Holz zu einem Preise zur Verfügung Stellt, der das Zimmerhandwerk nicht ruiniert. Ver- bandsgeschäftsführer Dr. Merkert teilte mit, daß in den letzten Wochen bei Verhandlun- gen mit der Landesforstver waltung ein Ab- kommen geschlossen wurde, worin unter anderem eine weitere Erhöhung des Holz- angebotes und die Beseitigung von Mig- ständen bei FHolzversteigerungen zugesagt worden sind. Ferner sollen die Importe von Rund- und Schnittholz erhöht werden. Schließlich ist beabsichtigt, einen Holzwirt- schaftsbeirat zu bilden, dem die Waldbesit- zer, die Holzhändler und das holzverarbei- tende Gewerbe angehören. Patienten Sie wollen sich von niemand anderem Frankfurt. Am 15. September 1954 traf der Verwaltungsausschuß des Landeswohl- fahrtsverbandes Hessen eine nicht alltägliche und schwierige Entscheidung. Als Dienstauf- sichtsbehörde der Lungenheilstätte Falken- stein im Taunus verfügte er die fristlose Ent- lassung des dortigen Chefarztes Dr. Harald Malluche. Grund: Festgestellte Unregel- mägzgzigkeiten“ in den Finanzabrechnungen zwischen der von Dr. Malluche unter Ver- wendung von Materialien des Verbandes und des Instrumentariums der Heilstätte neben seiner Chefarzttätigkeit betriebenen privaten Ambulanz und dem Wohlfahrtsverband. Diese Ambulanz hatte Dr. Malluche mit Zustim- mung seiner Dienstaufsichtsbehörde betrie- ben. Auch eine mit den Abrechnungsarbeiten beschäftigte Verwaltungsangestellte verlor kristlos ihren Arbeitsplatz. Dr. Malluche nahm die Kündigung nicht Widerspruchslos hin, sondern strengte beim Arbeitsgericht Frankfurt Klage auf Widerruf an. Das gleiche unternahm die Angestellte beim Arbeitsgericht Kassel. Beide Verfahren schweben noch. Nicht vorauszusehen war, daß gegen die Kündigung des Arztes auch ein Teil der etwa 350 Patienten der Heilstätte protestieren Würde. Am 16. September bereits war ein von 273 Kranken unterschriebener Brief nach Kassel unterwegs. Darin wurde gefordert, die Entlassung von Dr. Malluche rückgängig zu machen und ihn wieder als Chefarzt einzu- setzen. Grund:„Durch die Entlassung sind... in einer das Leben unmittelbar be- drohenden Weise die Patienten betroffen, die sich in der direkten Behandlung von Dr. Malluche befanden. Dann wird be- hauptet, eine Weiterbehandlung durch einen anderen Chirurgen sel aus mehreren Grün- den nicht möglich. Schließlich heißt es:„Es ist nicht ersichtlich, welches verwaltungs- technische Erfordernis von solcher Bedeutung sein könnte, daß eine Behörde.. sich da- durch veranlaßt sähe, Entscheidungen zu treffen, die das Leben von Patienten gefähr- den und damit in diamethalem Gegensatz zum Zweck der Heilstätte stehen.“ Als Kom- promiß bot das Schreiben noch den Vorschlag an, Dr. Malluche außerhalb eines Angestell- tenverhältnisses zu erlauben, die bisher von ihm selbst behandelten Fälle, besonders an- gefangene Operationen, weiter- und zu Ende zu führen. Der Landeswohlfahrtsverband nahm am 22. September dazu Stellung, nachdem er am 17. September bei einer Sitzung in Weil münster beschlossen hatte, mit der vorläufi- gen Leitung des Hauses einen bisher unter Dr. Malluche arbeitenden Oberarzt zu be- trauen und die Stelle des Chefarztes auszu- schreiben. Den Patientenwünschen wollte der Verband dadurch entgegenkommen, daß er das Hinzuziehen von Dr. Malluche in beson- Die ehemaligen 110er Schichesals von Vermißten. Suchleartei. operieren lassen/„Sture Opposition“ s deren Fällen billigte, doch— so steht in dem Antwortbrief vom 22. September— seine Rücksprache.. mit Herrn Oberarzt... und auch mit dem Chefarzt der Landesheilstätte Ruppertshamn... hat ergeben, daß ein Hin- zuziehen von Dr. Malluche ärztlicherseits nicht erforderlich ist.“ Offenbar waren von diesem Brief viele Patienten beruhigt, denn ein erneuter Kran- kenprotest vom 28. September war jetzt nur noch mit neun Namenszügen unterschrieben. Diese neun beharrten allerdings weiter auf eventuelles Hinzuziehen des entlassenen Chefarztes und lassen seit Wochen nichts un- versucht, sich für ihre und Dr. Malluches Interessen bei Behörden, Ministerien, bei Rechtskundigen und bei der Presse einzu- setzen. Vom Landeswohlfahrtsverband wurde uns auf Anfrage am 21. Oktober erklärt, dag man dort diese Aktivität für so etwas wie„sture Opposition“ halte, denn der Chefarzt von Ruppertshain, der als Sachverständiger zur Prüfung der Frage nach Falkenstein ab- geordnet gewesen sei, habe erklärt, die Wei- terbehandlung durch andere Fachärzte sei ohne Gefahr für die Patienten, und Fälle, die das Eingreifen von Dr. Malluche unerläg- lich machten, lägen nicht vor. Schlieglich gehe es ja zum Beispiel auch nicht, daß ein Kranker auf Weiterbehandlung durch einen Arzt bestehe, der von der kassenärztlichen Versorgung ausgeschlossen sei. Etwa sechs trotz aller Gutachten nach wie vor sich auf Dr. Malluche versteifenden Falkensteiner Pa- tienten sei entgegenkommenderweise sogar das Angebot gemacht worden, sich von einer der anerkanntesten Kapazitäten der Lungen- kämpfen um ihren entlassenen Chefarzt agt Landeswohlfahrtsverband Hessen heilkunde, einem im In- und Ausland be- rühmten Professor der Marburger Universi- tät, untersuchen zu lassen, doch sei dieser Vorschlag von den Patienten abgelehnt worden. Es scheint überhaupt, als sei die Falken- steiner Malluche-Gruppe zum Aeußersten entschlossen in ihrem Bemühen um den frü- heren Chefarzt. In einem am 19. Oktober zahlreichen öffentlichen Stellen zugeleiteten Schriftsatz, der die ganze Angelegenheit aus der Perspektive der oder des Verfassers zu- sammenhängend darstellt, wird dem Ver- Waltungsausschuß unterstellt. er versuche fortlaufend, uns durch Druckmittel an der Wahrnehmung unserer Rechte zu hindern“. So sollen z. B. Patienten, die zunächst schriftlich eine Weiterbehandlung durch Dr. Malluche gewünscht hätten,„veranlaßt“ wor- den sein, diese Erklärung zurückzunehmen, zum Teil„durch Androhung sofortiger Ver- legung in eine andere Heilstätte“. Außerdem sind einige Krankheitsfälle angeführt, die beweisen sollen, daß Verschlechterungen im Zustand von Patienten durch das Fehlen von Dr. Malluche eingetreten sind. Dieser„Untergrund-Krieg“ zwischen dem Landeswohlfahrtsverband, der augenblick lichen Leitung der Heilstätte und den Pa- tienten, die auf Wiedereinstellung, bezie- hungsweise Hinzuziehung von Dr. Malluche hartnäckig bestehen, macht die kommende arbeitsgerichtliche Ausein andersetzung zu mehr als nur einem arbeitsrechtlichen Vor- gang, und es darf vermutet werden, daß der „Fall Malluche“ auch dann noch nicht be- endet sein wird, wenn das richterliche Urteil gefällt ist, wie es auch ausfallen mag. mle Atomgeschütze und Blumentöpfe „Betrachten Sie sich als tot“/ Manöver in Süddeutschland beendet Stuttgart.„Gentlemen, der Angreifer ist durch drei Atomgranaten im Schwäbischen Wald zum Stehen gebracht worden.“ Dies erklärte am zweiten Manövertag ein ameri- kanischer Captain im Stabszelt der 5. Infan- terie-Division den erstaunten Journalisten, die als Schlachtenbummler auf Einladung des VII. Armee-Korps am Manöver teilnah- men, an dem sich 30 000 amerikanische Sol- daten aller Waffengattungen beteiligten, Die Truppenübung lief als„Unternehmen West- wind“. In diesem Manöver sprachen die Atom- geschütze ein entscheidendes Wort mit, natürlich nur auf dem Papier, denn in Wirk- lichkeit fiel kein Schuß. Blumentöpfe waren die schwersten Kaliber, mit denen operiert wurde. Sobald von der feindlichen Luftauf- trafen sich am Wockenende zu einer großen Wieder- sehensfeier in Leimen. Es war keine Freudenfeier mit militaristischem Gepräge, sondern eine Zusammenkunft alter Kameraden, die in schweren Tagen füreinunder einstanden. Besonderes Anlegen des Treffens war die Klärung des Unser Bild zeigt eine Gruppe ehemaliger Iloer vor der klärung eine Stellung des Gegners ausge- macht worden war, kam ein wohlgezielter Blumentopf aus dem Himmel gepurzelt, zum Zeichen, daß die Stellung durch einen Voll- treffer außer Gefecht gesetzt worden ist. Die Füllung dieser harmlosen„Bomben“ besteht aus einem Zettel mit der freundlichen Auf- schrift„Betrachten Sie sich als tot.“ Für die Toten ist damit der Manöver- krieg zu Ende. Aber spätestens beim An- blick des Speisezettels der Manöver-RKüche müssen sich die Lebensgeister der„Toten“ Wieder geregt haben. Die Menü-Karte der Manòvertruppen sah als Dinner vor: 1. Gang: Gemüsesuppe, 2. Gang: Hühnerbraten mit Kartoffelbrei, Erbsen und Karotten, 3. Gang: verschiedene Salate, 4. Gang: Kaffèe, Weiß- brot mit Butter. Das Frühstück bestand am ersten Manövertag aus Orangensaft und Kaffee, Spiegelei mit Speck, Toast, Korn- locken, Butter, Marmelade— alles ganz auf den individuellen Geschmack des Herrn „G. J.“ abgestellt. Beim Essenfassen geht es immer der Reihe nach, dabei kann Herr Major das Pech haben, als letzter Bedient zu Werden. Max nix“ lächelt unser Major„die Jungens Haben schwere Tage hinter sich.“ Die Manöverleitung hat nichts dagegen ein- zuwenden, daß sich die Soldaten zur größe- ren Bequemlichkeit eigene Luftmatratzen mitbringen. Der Waldboden ist um diese Jahreszeit feucht und kalt. Eine kleine Szene am Rande: Ein Jeep steht hilflos im Morast. Prei Offiziere sprin- gen hinzu und machen das Fahrzeug wieder flott. Der Gefreite am Steuer tippt lässig an seinen Stahlhelm„thank you Sir“. Hoffent- lich hatte General Heusinger, der als einer der Väter der neuen deutschen Wehrmacht, von deutscher Seite als Beobachter an den amerikanischen Herbstmanövern teilnahm, auch dafür ein Auge. Tagesgespräch:„Fliegende Melonen“ Pirmasens. Zum Tagesgespräch in Pirma- sens sind sogenannte„Fliegende Melonen“ geworden, die in einer der letzten Nächte als rotgelbe Bälle mit langen Schweifen hinter sich inn Westlicher Richtung die Stadt über- flogen haben sollen. Diese Behauptung wurde gleichzeitig von rund 20 Personen gemacht, die unabhängig voneinander auch die glei- chen Beobachtungszeiten angeben konnten. Die Möglichkeit, daß es sich bei der„Melone“ um einen Meteor gehandelt hat, wurde von kast allen Beobachtern verneint, da die Hr- scheinung verhältnismäßig lange zu sehen gewesen sei. eee BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Die Kripo warnt Bad Dürkheim. In der Nacht vom 23. zum 24. Oktober wurden in Bad Dürkheim sech. zehn Zuchthühner und sechs Zuchthähncklen gestohlen. Bei den Tieren handelt es sich um goldfarbene Italiener, die mit einem Gefld. gelpestvirus geimpft sind. Bei Genuß deg Fleisches besteht die Gefahr der Erkrankung Vor Ankauf der Tiere wird deshalb dringend gewarnt. Noch keine westwall-Entschädigung Mainz. Die Landesregierung von Rhein. land-Pfalz wird nichts unversucht lassen, um von der Bundesregierung sobald wie möglich eine befriedigende Lösung der Entschädigung für die durch den Westwallbau vor dem Kriege an der Westgrenze des Landes ge. schädigten Grundeigentümer zu erreichen, betonte Ministerialrat Dr. Walter Schmitt von der Staatskanzlei. Es sei hedauerlich, daß trotz des Beschlusses des Bundesrates vom 19. Dezember 1952, in dem eine schnelle Re- gelung außerhalb des allgemeinen Kriegs. kolgeschluß gesetzes gefordert worden War, praktisch noch nichts geschehen sei. Ver- Waltungs vorschriften des Bundesfinanzminl. steriums hätten zwar Lösungen für die Fälle gebracht, in denen der in Anspruch genom- mene Grundbesitz heute noch oder wieder für öffentliche Zwecke genutzt werde, doch bleibe die dringlichste Gruppe der man-. spruchnahmen ungeregelt. Es handelt sich dabei um die Grundbesitzer, die seinerzeit keine Entschädigung erhielten und heute ihr Land nicht mehr bebauen können, Weil es immer noch von den Resten der Bunker übersät ist. Die Befürchtung sei nicht unbe- gründet, betont Dr. Schmitt, daß die Rege- lung eines Tages doch unversehens noch in einem allgemeinen Kriegsfolgenschlußgesetz versandèn könne. 40 Jahre Dienst an der Jugend Gernsheim. Professor Dr. Hans Heinz Eberle vom Realgymnasium, der im Oktober Vierzigjähriges Dienstjubiläum und 65. Ge- burtstag feiern konnte, kam aus Mannheim nach Gernsheim. Nahezu 25 Jahre unterrich- tete Professor Eberle am Realgymnasium J in Mannheim moderne Sprachen, Deutsch und Geschichte. Daneben war er ein hervorragen- der Kritiker des geschehens und ein aus reichem Fundus schöpkender Würchiger des reich entfalteteg Konzertlebens. Immer war Dr. Eberle guß beschlagen und dem zeitgenòssischen Geistes leben zugetan Eigentlich war es unvorstell⸗ bar, daß der am kulturellen Leben Mann- heims intensiv teilnehmende Dr. Eberle je- mals von Mannheim getrennt werden könnte. Das verflossene Reich behinderte ihn in sel- ner Wirksamkeit, und als 1943 seine Woh- nung mit der unersetzlichen Bibliothek in Flammen aufging, hatte er nichts dagegen, als er nach Gernsheim berufen wurde. Wie gut der in Metz geborene, in Mannheim auf- gewachsene und ein Menschenalter tätige Hr, Eberle in Gernsheim Wurzel geschlagen hat, kam bel zahlreichen Ehrungen zum Dienst- jubiläum und zum 65. Geburtstag zum Aus- druck. F. W. K. mimte isn uttnbenlessiunneunmune Auf dem Fernsehschirm Dienstag, 26. Oktober Kiiderstunde Wir helfen suchen Irene Krause zeigt eine besondere Art der Geflügelzubereitung Zeitgeschehen— ferngesehen Wunderwelt der Tiefsee „Stachelschwein a. G.“ (ein Kabarett mit dem Ensemble der Stachelschweine) Tagesschau 16.30 17.00 17.40 20,00 20.30 20.50 21.50 Familien- Nachtiehten Statt Karten Statt Karten Herrn schachtmeister i. R. Ewigkeit. Sonnenschein 24(früher T 4, 1) z. Z. in Mannheim, Toräckerstrage 7 In tiefer Trauer: Maria Ziegler meine treusorgende Frau geb. Schädler Glasstraße 1 dem 28. Oktober. in der St.-Franziskus-Kirchèe Waldhof. Der Herr über Leben und Tod nahm am Samstag meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Bruder, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater und Onkel, Alois Ziegler 4 Tage nach Vollendung seines 82. Lebensjahres zu sich in die Mannheim Käfertal, den 23. Oktober 1954 nebst Kindern und Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 27. Okt., 13.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Unerwartet rasch, aber nicht unvorbereitet, ist heute Amalie Mattes im Alter von 60 Jahren heimgegangen. Mannheim Waldhof, den 24. Oktober 1954 In tiefer Trauer: Rupert Mattes Die Beisetzung ist in der Heimat Volkertshausen am Donnerstag, Dag 1. Seelenamt am Donnerstag, dem 4. November, um 7.00 Uhr wurden uns Meerwiesenstraße 33 Beim Heimgang meines lieben Mannes u. meines guten Vaters a 2 Ludwig Vierling durch Wort Blumenspenden so viele Beweise der Wertschätzung und ver- ehrung unseres Verstorbenen zuteil, daß wir nur auf diesem Wege unseren tlefempfundenen Dank aussprechen können. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Beck, Herrn Stadt-Oberschul- rat Walter, dem Kollegium der Schillerschule, Herrn Rektor Stahl, Herrn Kurat Hollerbach, dem Elternbeirat sowie den Schülerinnen und Schülern der Schillerschule und der Klasse IIIb der Mollschule. Dank auch all denen, die dem Verstor- benen auf seinem letzten Wege das Geleit gaben. Mannheim, den 25. Oktober 1934 Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, schwiegermutter, Groß- mutter, Urgroßmutter, Schwägerin und Tante, Frau Anna Ziegler verschied gestern nach kurzer Krankheit, wohlversehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche, im gesegneten Alter von 85 Jahren. Lampertheim, den 23. Oktober 1934 Mö wenstr. 34(früner Mannheim, Windmühlstr. 12) Dle trauernden Hinterbliebenen: Josef Ziegler und alle Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 27. Oktober, 15.00 Uhr, in Lampertheim. J!! Rektor und Schrift sowie Kranz und Frau Dora Vierling und Sohn Bernd geb. Ries „ Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Statt Karten g Es ist Uns ein aufrichtiges Bedürfnis, allen Dank zu unserer lieben Verstorbenen, Frau Anna Deichmann geb. Beßler bei ihrem Tode durch Blumen- und Messespenden und durch Begleitung auf ihrem letzten Wege ihre Anteilnahme zum Aus- drück hrachten. Ebenso danken wir von Herzen allen, die unserer leben Mutter in ihrer langen Krankheitszeit Hilfe und Frost gaben. Mannheim, den 28. Dalbergstraße 7 Oktober 1934 Im Namen aller Angehörigen: Karl Deichmann Bestattungen in Mannheim Dienstag, 26. Oktober 1954 Hauptfriedhof Gärtnerstraße%%% I. Wimmer, Karl, Demmerie, Wilhelm, Krematorium Lorenz, Helmut, Glasstraſe a Friedhof Käfertal Bernauer, Ludwig, Waldhof, Korbangelstr. 46. Friedhof Feudenheim Kümmerle, Maria, Kirchbergstraße 19 Friedhof Friedrichsfeld Jaud, Andreas, Calvinstraße 1 ̃ ̃„„„ Ohne Gewähr sagen, die Stadt Mannheim Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unsere liebe Tante, Frau Minna Finke geb. Kersten im Alter von nahezu 91 Jahren für immer von uns gegangen ist. Mannheim 23. Oktober 1954 am Megplatz 3 In tiefer Trauer: Anton Stier u. Frau Beerdigung: Mittwoch, 27. Okt. 11.30 Uhr, krallptfrfedhof Ah. Tietmatkt wegen wegzugs Schäferhund, Rüde, Zelt jährig, abzugeben. Angebote unt, Nr. 07176 an den Verlag. 10.00 a 1 5 11.0 „ ber Schlof „Wil!“ monchmef 5 nicht! is“ nicht etwyd beine Verdavußg doron schuld 7 ben an RUN vier! 14.30 1 3 14.00 14.00 Wechselvollen Theater-“ Nr. bras Reg Kaft Käu übe! terh kein schl Inst. einz S0 I bes Hall Rück Das min! Kauf! dies ause Dire Inst. gehe Cale geg die voll bem 80 K min „Ich som wen schr meh den ten gun; Urs. Syst Aus Schi ob beh⸗ Bras Wir Ges Gru mac nisc Zen Mon Doll kuh! 40 N aus. ist Tür str ——— Mam M.-K M.-S. Drog 1 M. Jr. 280 3. Zum Sech⸗ Anchlen ich um Geflü. is des nkung, ingend gung Rhein- en, um a8 glich digung * dem Triegs- Wat, Ver- zmini. Fälle enom- wieder „ doch man- t sich nerzeit ite ihr „eil es zunkter unbe- Rege- och in gesetz nd Heinz Kktober 5. Ge- nheim rich- ium J ch und ragen Eater⸗ undus Uteten e guf sistes⸗ stell- Mann- le je- önmnte. in Sei⸗ Woh- ek n gegen, 2. Wie n güf⸗ ge Dr, n hat, ienst- Aus- „ W. k. inn önderes emble die sere en igen 1954 e: rau kt., 9 Nr. 250/ Dienstag, 26. Olktober 1954 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 7 3288 (UU) Der brasilianische Staatspräsident Joao e jr. hat in einer Rundfunkansprache an das brasillanische Volk erneut betont, daß seine Regierung keine Aenderung der bisherigen Kaffee- Preispolitik beabsichtige. Falls die Käufer sich trotz dieser positiven Erklärung über die Beibehaltung der Kaffee-Politik wei- terhin vom Markte fernhielten, werde Brasilien keine Alternative haben, als den Import ent- zchledenen Restriktionen zu unterwerfen. Das Direktorium des brasilianischen Kaffee- Institutes, dem Vertreter der Regierung, der einzelnen Kaffee: anbauenden Bundesstaaten sowie der Pflanzer und der Händler angehören, beschäftigt sich zur Zeit im Rahmen seiner Halbjahrestagung mit dem problematischen Rückgang der brasilianischen Kaffee-Exporte. Das Direktorium, das das brasilianische Finanz- ministerium bei der Festlegung der offiziellen Kaffee-Politik berät, wird voraussichtlich in dieser Frage Empfehlungen für die Regierung ausarbeiten. Vor dem Zusammentritt des Direktoriums hatte der Präsident des Kaffee- Institutes, Paul Diedricksen, eine zweistündige geheime Konferenz mit Staatspräsident Joao Cafe jr. und dem Präsidenten der brasiliani- schen Zentralbank, Clemente Mariani. Niederdrückend muß die oben wieder- gegebene Meldung auf alle Kreise wirken, die sich um Freiheit des Handels und um volle Umtauschfähigkeit der Währungen bemühen. Wenn ein Vergleich gestattet ist, 80 kann er wie folgt formuliert werden: Ein Kranker, der infolge seines Leidens mindererwerbsfähig ist, droht dem Arzt: „Ich werde Sie nicht so oft konsultieren, Sie somit nicht wie bisher honorieren können, wenn Sie mir Bewegungsgymnastik ver- schreiben. Denn dann verliere ich ja noch mehr Zeit als bisher.“ Vielleicht ist dieser Vergleich zu harmlos, denn es steckt in dem brasilianischen Patien- ten eine gewisse Dosis heimtückischer Nei- gung, den Spieß umzudrehen; anstatt die Ursache des Leidens zu erkennen und daraus Konsequenzen zu ziehen, wird— ähnlich dem system der Spökenkieker(norddeutscher Ausdruck für Hexenbeschwörer)— nach Schuldigen gesucht, ohne Rücksicht darauf, ob irgendeine Schuldhaftigkeit vorliegt. So behauptet beispielsweise Valdo Aranha, Brasiliens Exfinanzminister, die brasilianische Wirtschaft sei ein Opfer der New Lorker Geschäftemacher und Spekulanten geworden. Grund: Nun ganz einfach, diese Geschäfte- macher und Spekulanten weigern sich, den staatlich festgesetzten Preis für brasilia- nischen Kaffee zu bezahlen. Die brasilianische Zentralbank berichtet, daß gegenwärtig im Monatsdurchschnitt nur noch rund 14 Mill. Dollar an Devisen zur Bezahlung von Ein- kuhren zur Verfügung stehen gegenüber rund 40 Mill. Dollar vor Beginn der Krise im Juli. Wie sieht es denn eigentlich in Brasilien aus. Das A und O des brasilianischen Elends ist nicht einmal der Kaffee, sondern die Brasilien bleibt eisern bei weicher Währung Das Verhängnis multipler Wechselkurse brasilianische Währung. Brasiliens unaus- geglichenes Finanzwesen. Zur Währung ist zu sagen, daß der Cruzeiro eine Weichwährung besonderer Art ist. Er hat nämlich neun ver- schiedene Kurse. Da gibt es einen amtlichen Devisenkurs und einen freien Devisenkurs. Die Cruzeiro-Bewertung für Exportgüter unterscheidet sich von der Bewertung, mit der Importgüter berechnet werden, Da- zwischen gibt es noch einige Stufen in der Beurteilung, für welche Ex- bzw. Import- güter höher oder niedriger bewertete Cru- zeiros verrechnet werden dürfen. Es soll da nicht nur die Rede davon sein, daß durch eine derart multipel manipulierte Währung Handel und Wandel vexiert werden(weil sich ja praktisch niemand mehr auskennt in der Vielzahl von Kursen). Das ist zwar eine wichtige, aber doch sekundäre Erwägung. Primär für Außenhandelsbeziehungen ist der Umstand, daß gerade dieser Wirrwarr jeg- licher Spekulation Tür und Tor öffnet. Schließlich muß auch solche Spekulation des Auslandes einreißen, denn die unterschied- lichen Bewertungsmaßstäbe für den Cruzeiro gebieten dem Kaufmann, acht darauf zu haben, Verlust auf der einen Seite mit dem Gewinn auf der anderen Seite auszugleichen. Beispiel: Wenn ein Importgut Z. B. Auto- mobile) mit einer Cruzeiro-Bewertung von nur 50 v. H. derjenigen erzielt, die für Ex- portgüter(z. B. Kaffee) angewendet wird, dann muß doch zwangsläufig im Ausland eine Lücke klaffen. Eine Lücke, deren Aus- gleich wohl zu Unrecht Spekulation genannt Wird. Wenn nämlich hier von Spekulation die Rede sein kann, dann wird sie zweifellos von der brasilianischen Regierung betrieben. Die südamerikanischen Länder haben noch keinen Uebergang von der Unterent- Wicklung der Wirtschaft zum modernen In- dustriestaat gefunden. Sie sind— im Gegen- satz zu den USA— nicht arbeitsintensiv, sondern nur von Kapitalintensität gekenn- zeichnet. Dies sollte man im Auge behalten, denn in Westdeutschland besteht eine— fast Als fatal zu bezeichnende— Neigung, sich in das brasilianische Exportabenteuer hinein- zustürzen. Eine Neigung, die von der priva- ten Exportwirtschaft nicht so stark geteilt Wird, wie von den verantwortlichen Stellen der politischen Wirtschaftsverwaltung. Hier entsteht jedoch das Risiko des politischen Kredits an ein Land, dessen Kreditwürdig- keit von dem Zeitpunkt abhängt, an dem es von seiner Weichwährungspolitik abgeht; sein Finanzwesen in Ordnung bringt und den Weg zur Hartwährung beschreitet. Teæ K URZ NACHRICHTEN Bundespost erhöht Löhne und Gehälter (dpa) Bundespostminister Dr. Siegfried Balke hat sich, wie die Postgewerkschaft am 23. Okto- ber mitteilte, bereiterklärt, die Löhne und Ge- hälter der Bundespost nach dem Beispiel des neuen Tarifvertrages für die im öffentlichen Dienst der Kommunen und Länder Beschäftig- ten zu erhöhen. Die Zahlung von Weihnachts- geld hat Balke nach Mitteilung der Gewerk- schaft bisher abgelehnt, da dies für die beim Bund Beschäftigten noch nicht kestliege. Bun- desfinanzminfster Fritz Schäffer, der Tarif- erhöhungen bei der Bundespost bewilligen muß, hat den Tarifverhandlungen mit dem Ziel einer Tariferhöhung bereits zugestimmt. Kartoffelernte 1954 mittelgut (VWD) Das Ergebnis der diesjährigen Kar- toftelernte im Bundesgebiet beträgt nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen 26,6 bis 26,7 Mill. t gegenüber 24,5 Mill. t im Vorjahr und 28 Mill. t im bisherigen Rekordjahr 1950. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, entfallen hiervon knapp 1,2 Mill, t auf Frühkartoffeln und 25,4 bis 25,5 Mill. t auf die mittelfrühen. mittelspäten und späten Sorten. Die Mehrernte gegenüber dem Vorjahr erklärt sich teils aus einer Vergrößerung der Anbaufläche um 2,2 v. H., teils war der Hek⸗ tarertrag im Gesamtdurchschnitt um etwa 6 v. H. höher. Vorkriegsstand an Wohnungen erreicht (dpa) Mit einem Rückgang der Bautätigkeit der Gemeinnützigen Wohnungsunternehmen im Bundesgebiet muß im kommenden Jahr gerechnet werden, weil in den ersten neun Monaten dieses Jahres in diesem Zweig des Bauwesens 32,8 v. H. weniger Wohnungs- neubauten begonnen wurden als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Wie bei einer Tagung norddeutscher Woh- nungsunternehmen erklärt wurde, sei es gelun- gen, den Wohnungsbestand der Vorkriegszeit mit 11,6 Millionen(Bundesgebiet einschließlich Westberlin) wieder zu erreichen. Das ist natür- lich nicht hinreichend, weil zur Wohnungsnot, die bereits vor dem Kriege herrschte, der Woh- nungsbedarf der um 9,2 Millionen Menschen vermehrten Bevölkerung hinzukommt. Ei, schon wieder der Eierzoll (VWD) Die Bundestagsfraktion der Freien Demokraten fordert in einem Initiativgesetz- entwurf die Einführung eines gleitenden Mischzollsatzes für Eier in Höhe von 192 DM je 100 kg abzüglich 60 v. H. des Zollwerts, Der Zollsatz soll nach dem Entwurf der FDP am 1. November 1954 in Kraft treten.. UsS-Embargomaßnahmen schrumpfen (VWD) Das US-Handelsministerium hat, die Liste derausfuhrgenehmigungspflichtigen Waren mit Wirkung vom 21. Oktober um mehr als 20 Positionen gekürzt. Ohne besondere Export- genehmigung dürfen daher künftig u. a. Zube- hör zu Eisenbahnmaterial, Klimaanlagen, Luft- und Gaskompressoren ausgeführt wer- den. Exportlizenzen werden jedoch benötigt für Lieferungen nach Hongkong, Macao, Län- dern des Sowietblocks und dem kommunistisch kontrollierten Gebiet von Indochina. Anderer- seits wurde die Kontrolliste um etwa 20 Waren- arten erweitert, unter anderem um verschiedene Test- und Prüfmaschinen und Sauerstoff- Gewinnungsanlagen. Die Erweiterung der Liste tritt am 28. Oktober in Kraft. Prämienrückvergütungen auf jeden Fall recht differenziert (UP) Von den 75 Kraftverkehrsversiche- rungen in der Bundesrepublik haben nach Ermittlungen des Bundeswirtschaftsministe- riums 57 Unternehmen im Geschäftsjahr 1953 Beitragsrückvergütungen in Höhe von 7,5 bis 50 V. H. der eingezahlten Prämien gewährt. Insgesamt wurden 29,160 Millionen DM für Rückvergütungen aufgewendet. Das sind 3,2 v. H. der in der Kraftfahrhaftpflicht und Vollkasko- Versicherung eingenommenen Prämienbeträge. Unternehmen wurden keine Rückvergütungen gezahlt. Textilindustrie hofft auf französischen Markt (VõWD) Von den in Aussicht stehenden Wirtschaftsverhandlungen zwischen der Bun- desrepublik und Frankreich erhofft sich die Textilindustrie Ergebnisse, die auch dem Textilexport wieder eine nennenswerte Chance auf dem französischen Markt öffnen. Insbesondere erwartet sie, wie es in einer Erklärung des Gesamtverbandes der Textil- industrie heißt, entschiedene Schritte zur Besserung der Konsumgüterausfuhrchancen und zu einer klaren Abgrenzung zwischen Investitionsgüterexporten und Konsumgüter- exporten. Gesamttextil weist darauf hin, daß in den letzten zweieinhalb Jahren seit der Ent- Überalisierung Frankreichs nicht nur die deutschen Tetillieferungen nach Frankreich insgesamt stark zurückgegangen sind, son- dern vor allem der Anteil der Gewebe- und Fertigwarenlieferungen bei etwa konstanten Rohstoff- und Garnausfuhren erheblich ab- genommen hat. Die Textilausfuhr nach Frankreich insgesamt verminderte sich nach den Angaben von Gesamttextil von 45 Mill. DM 1951 auf 10 Mill. DM im ersten Halb- jahr 1954. Der Gewebe- und Fertigwaren- anteil sank gleichzeitig von 34 auf 2,9 Mill. DM. Notleidende Türkei-Importe werden erfaßt (VWD) Eine deutsche Delegation, die in drei Wochen nach der Türkei reist, um die Verhandlungen, die durch den Besuch des türkischen Ministerpräsidenten eingeleitet wurden, im praktischen Teil fortzusetzen, wird sich insbesondere auch mit der Frage der Transferrückstände befassen, Wie von beteiligter Seite hierzu bekannt wird, han- delt es sich hierbei im wesentlichen um die notleidenden, noch im Zoll liegenden Sen- dungen, und die Transferrückstände aus dem laufenden Handelsverkehr. Ein Vertreter des Deutschen Industrie- und Handelstages wird die deutsche Delegation begleiten und den einzelnen Fällen nachgehen. Nach Mitteilung des Vereins Hamburger Exporteure müßte das hierzu notwendige Material umgehend den zuständigen Ausfuhrverbänden zur Ver- fügung gestellt werden, damit es dem Bun- deswirtschaftsministerium zugeleitet werden kann. Die gewünschten Angaben sollen nur solche Fälle betreffen, bei denen entgegen den Abmachungen und Zusagen inzwischen Transferverzögerungen eingetreten sind. Statistik erleichtert Materialprüfung Zu einer Diskussionstagung über„Stati⸗ stische Qualitätskontrolle“ hatte der Arbeits- kreis Mannheim im„Verein Deutscher In- genieure“ am 22. und 23. Oktober eingeladen. Dr. Kettmann Oaimler-Benz A. G., Mann- heim) zeigte einführend an Hand einiger Beispiele, wie die Wirtschaftlichkeit der Materialprüfung mit Hilfe des Stichproben verfahrens erhöht werden könne. Die Prü- kung der Produkte am Ende des Herstel- lungsprozesses stelle in der technischen Fer- tigung einen wesentlichen Kostenfaktor dar. Professor Paul C. Clifford(State Teachers College Montelair, US) referierte ausführ- lich über die in den USA angewandten Methoden. Die Verwendung statistischer Methoden ermögliche es, eine Ausschußkon- trolle im Einzelnen zu vermeiden. Abgesehen davon, daß eine solche Prüfung gar nicht vollkommen durchgeführt werden könne, wären die Kosten einer 100prozentigen Materialkontrolle viel zu hoch, Die Selektiv- oder Auswahlstatistik dringe daher auf dem Gebiet der Ausschußüber wachung immer weiter vor. Das Stichprobenverfahren zeige — bei entsprechend verfeinerten statistischen Methoden— sogar bessere Ergebnisse, Vor allem würden Fehlerquellen Gz. B. Ermü- dungserscheinungen, Flüchtigkeit bei mono- tonen Kontrollarbeiten), bei einem Bruchteil der Kosten, eingeschränkt. Sp. Grofzügigkeit der US- Ex port- Finanzierung (VWD) Wie die„New Vork Times“ sich aus Washington berichten läßt, wird die Re- gierung Eisenhower wahrscheinlich in Kürze eine Entscheidung über etwaige Liberalisie- rung der Kreditpolitik der Export- Import- bank fällen. Grundzüge des systems sollen sein: Der Exporteur verlangt vom Käufer 20 v. H. Anzahlung in jedem Einzelgeschäft, Die Bank kreditiert dem Exporteur 60. v. H. des Rechnungsbetrages, für die übrigen 20 v. H. des Rechnungsbetrages trägt der Ex- porteur das Risiko. Die gewährten Export- kredite sind in drei bis fünf Jahren zurück- zuzahlen und mit wenigstens 5 v. H. jährlich zu verzinsen. Die Anleihebedingungen sollen in Einzelverträgen mit den Exporteuren un- ter Festlegung der Exportgüter, Käufer und Empfängerländer niedergelegt werden. vorgesehenen Eredit- D VoipL. OPTIKER 7—— —— Stellenangebote ö O 4, 3, an den Planken gegenöber Planken- Lichtspiele lelefon 52778 e Wat für Ihre Augengläser! Gewandter Dame (bis 55) wird interessante Reise- mitarbeit geboten. Angebote unt. Nr. 07190 an den Verlag. 1 Stellengesuche 0 Jg. Kraftfahrer, Führersch. Kl. II, sucht sich zu verändern. Angeb. 0 Spezidlabteilung: Uns leht bote aogengläsef unter Nr. 07173 an den Verlag. Lieferant aller Krankenkassen gelernt. Betriebselektriker, firm in allen Arbeiten(auch Rundfunk), selbständig arbeitend u. planend, Führerschein Kl. II, sucht entspr. Wirkungskr. 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P 81902 an den Verl. else, Gee AON e e 3 Seefahrer entdeckten die Genüsse der Fer — 7 r 55 1 Kaen Hafen des tropischen Amerika und auf seinen Inseln lernten die Seeleute eine köst- liche Erfrischung kennen, den Paraqui: er wird aus Ananas, Bananen, Orangen, Kirschen und Nüssen gemischt, gezuckert und mit einem Glas Marasquino zur Vollendung gebracht. N e. e A 2 D 6 +L., 3 mee Das Geheimnis der Gold Dollar ist ihre Mischung! Gold Dollar War die erste echte American Blend. Durch sie wurde dieser Rauchgenuß in Deutschland populär. Ihre Mischung hat die wunderbar anregende Duftfülle, die den Kenner seit vielen Jahren begeistert. old Dollar E richig e Kenner 1 1 2 1 1954/ ö Seite 8 MORGEN Dienstag, 26. Oktober 1954/ Nr. 0 Nr 1„ — BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN Meyer, sind von Einzelprokuren in Gesamt- a prokuren umgewandelt worden, so daß auch Marktberichte vom 2s oktober Dr. Kleeberg fünfzig Jahre alt 8 8— 5 die Prokuristen die Firma nur gemeinschaft- * 3 8 4 7%%CCCCCCCCCCVVCCC 83 lich vertreten können. Der nach dem Betriebs- Offizielle Notierungen der Mannheimer 143) B II 130138(138143): C 129138(13714 dessen ng n 5 5 5 5 l 8 378—137(135—142): E 125—129(130135): 8 0 Bundesverbandes der deutschen. schäftsführern die Gesellschaft nunmehr nur verfassungsgesetz zu bildende Aufsichtsrat be- Produktenbärse e e e W 1 verbände, Dr. Gerhard Kleeberg, wurde am durch zwei Geschäftsführer oder durch einen steht aus: Bankdirektor Walter Teichmann(Wi) Inländiscner Weizen 48, 40—43.90, Pendenz in j chat 24. Oktober 50 Jahre alt. 8 Geschäftsführer und einen Prokuristen gemein- Hardy& Co), Frankfurt am Main; Karl Kie- ruhig; inländischer Roggen 39.50, Tendenz ruhig: e ee e 5 8 1 5 55 1 seht 5 sam vertreten werden kann. Die Einzel- fer, Bergisch-Gladbach; Thilo Castrup, Mön- Weizenmehl Type 405, 64,0—65; pd pe 51.. 9„ Barsinghausen hofft auf das neue VW-Werk rokuren von Fritz Müller, dem Vater des chen-Gladbach; Dr. Leyerseder, München und 62 Tyde 812 5,30—86,70 Pype 1050 56,5057; frog. sesen Ende abfla Sers ö e schlep. N 1 8 Age 1 357 zwei Vertretern der Arbeitnehmer mehl Type 1600 51,5052; Roggenmehl Type 997 56; pend, Ueberstand. Schafe ohne Tendenz. E. Barsinghausen an der Deister(Nieder- Geschäftsführers Alfons Müller, und von Josef 1 5 Type 1130 34; Type 1370 52; Tendenz stetig; Brau- 5 5 5 sachsen) rechnet mit einiger Sicherheit damit, gerste 42,7544; Industriegerste 39—40; Futtergerste Heidelberger Schlachtviehmarkt seine den geplanten Zweigbetrieb des Volkswagen- Inl. 35—37; dto. ausl. 39; Tendenz ruhig; Industrie- zent! Mitgeteilt: Badische Bank(VWD) Auftrieb: 55 Ochsen, 56 Bullen, 66 Kühe I werkes zu erhalten. Sowohl das Land Nieder- Effektenbörse Filiale Mannheim Fo.. 3 89 Färsen, 143 Kälber, 697 Schweine. 39 Schals Nare Sachsen als auch der Bund haben größtes Inter- 7 8 21: Preise je% kg Lebendgewicht: Ochsen A g- zeko 5 8 5 2—— 5 nach Frankfurt a. M., 25. Oktober 1954 dto. per Termin 20,50; Roggenkleie 215 Weben on 55 0 122 5 5 3 e 10 157 Deisteror ommt, denn es mu eider Börsenverlauf: Auf Grund der Pariser 5 1 15. Ausland wieder mit mehl 2323,50; Weizennachmehl 33—36; Sojaschro is 90; 8—69; 5 55 90— 10%. damit gerechnet werden, daß der Bergbau der Kauforders aàm Nate ane Bre S nste e 8 Testen Kall Viele per Pez./lan. 40,50 Kokosschrot 20: Palmkern- B 39—95: Kälber A 160—170; B 15-159; G 128—14 1 Preußag infolge des unwirtschaftlich gewor- Werte hatten Steigerungen zwischen 2 bis 6% zu verzeichnen. IG. Farben Liquid.-Scheine notierten schrot 22; Leinschrot 40,50; Hühnerkörnerkutter 43 Schweine A. BI, B II und C 130—135; P 4281 8e 1 denen Betriebs eines Tages stillgelegt wird. heute ex Rheinstahl Ausschüttung 38 bis 390%; inclusive wurden sie mit etwa 50% umgesetzt. Malzkeime m. S. 22; getr. Biertreber 20,50; Trok- Sauen GI 105122; Schafe K 8592; B 7080; 6 perll 8 5 8 n 8 Bankenmarkt wieder etwas freundlicher, Großbanken Restquoten bis 4% fester. kenschnitzel lose 15; Deutsches Dorschmehl 7476; bis 68. Marktverlauf: Großvieh schleppend, großer beste Kleiderfabrik Müller- Wipperfürth:. 21. 10. 25. 10 7 21. 10. 25 10. 21. 10. 25. 10. At. Fischmehl 62-866; Tendenz ruhig. Speisekartof- Ueberstand. Kälber mittel, ausverkauft. Schweins N. Geschäftsausweitung n.. en 10. 8 K n 10. feln je 50 kg 53,50 frei Mannheim. 5 schleppend, Ueberstand. Schafe mittel, aug, heim Zu der innerbetrieblichen Umgestaltung der 1 8 Iqgse 11—12; Luzermeheu lose 13-14; Weizen- und verkauft. staff. Seschäksleitung del der Altons Nüller Fiel. S8, i Kerpener Sersbau 313% 37 Prezaere Banz 1880. 18, Bosgenstroh bindtadengepregt 3.5—4 Weizen- a b 5 832 f 1 i 8 8 88 BB... 28 2 Heidelb. Zement 213 21⁵ Rhein-Main Bank 188 188 n 5 tepreßt 53.50: Hafer- Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt derfabrik GmbH., Wipperfürth(Bezirk Köln) BM 245 1280 chi—. ichsb.-Ant. S 857, 87 und Roggenstroh drahtgepreßt 5—5,50; afer.. 11 Wen B„ Hoesch) Reichsb.-Ant. S2 2 2 5 5 8 8 f(VWD) Anfuhr gering, Absatz mittelmägßi, Conti Gummi 194½ 190 CC 110 10 Gerstenstroh nicht notiert.— Die Preise verstehen 5„ 5 8. 15 Wald 3 85 Daimler-Benz. 193 198 Mannesmann. 148 140 Mont an- sich als Großhandels- Durchschnittspreise per erzielten: Aepfel„ e lch Freie Devisenkurse Dt. Er dé“] 150%½ 152 Rhein Braunkohle 188 185 Nachfolger 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung, ab nen A 15—22; B a1, Quitten unwerkcäuflich gas Degussa 198 200 Rheinelektre 140 148 Bergb. Neue Hoffg. 117½ 118½ Werk, Mühle, Nordsee- und Verladestation. Kopfsalat 6—12; Endivien 9—11; Feldsalat 605 dafül vom 25. Oktober Demag 199½ 203 RW RR 183 184 Dt. Edelstahl 150 14 Weißkohl 6—7; Rotkohl 13—15; Wirsing 10-12 eit Geld Brief Dt. Linoleum 207 2¹⁰ Seilwolft 55 5905 9 Dortm. Hörd.Hütt.] 118¾ 119 Mannheimer Schlachtviehmarkt Rosenkohl 32—37; Möhren 9—12; Stangenbohnen be 100 belgische Frances 8,406 3,426 Durlacher Hot. 8 Siemens& Halsk +N7 2 Gelsenberg 127 12⁵ 5 5 5 N is 51; Zwiebeln 10-12. ö 100 französische Frames 1,1983 1,2005 Eichbaum-Werger 128 129[Südzucker 155 158% Hf Nürnbergs 170%[ 74½ WD) Auftrieb: 920 Stück Großwien din der bis 5 5 5 A 100 Schweizer Franken 96,03 96,23 Enzinger Union) 150 153¾%[Ver. Stahlwerke) 82 51% Hoss 129 129% Vorwoche 659), 305 Kälber(339) 2362 Schweine Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt Zelle 100 holländische Gulden 110,66 110,88 IG-Farben Liqul., Zellstoft Waldhof 14½ 144% Klöckn.-Humb. D.] 172 173(2066) und 5 Schafe(6). Preise je% kg Lebend- Wr) Versteigerungen finden nur noch mitt frier 1 kanadischer Dollar 4.324 4,384 Ant.-Sch.). 48 30 Badische Bank). 3 Nordwestd. Hütt.] 132¼ 137 gewicht: Ochsen A 90102(94104); B 83—94(86 bis wochs und freitags statt. meld 1 englisches Pfund 11.762 11,782 BASF TFF. 190% 197 Commerzbank ij f 11 1½[Berg. Phönix 140% 146 96); Bullen A 100-105(102106); B 87100(88103); In 100 schwedische Kronen 80,85 61,01 Farbenf. Bayer 128% 200 Commerz- Rhein, Röhrenw. 155 15 C 7585(-); Kühe A 80-90(80289); B 70-80 g NE-Metalle nach 100 dänische Kronen 60,49 60,61 Farbwerke Höchst 195% 197 u. Credit Bank 169 109 Rheinst. Onion 147 147(6080); C 36.—66(6372); Färsen A 92-105(93 bis Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 316,75—319, 75 Dl. Schwy. 5 3 Kronen 56,73 33,85. e Guill. 5 158 8 5 5 1250 Stahlw. Südwestk. 5— 105) 5(06100) Kälber A 150—172(150—170); Blei in Kabeln 131,00—132,00 Du lange 00 Schweizer freie Frank 97,82 50² rün& Bilf 8 8 Süddeutsche Ban U 0 Th. 0. 5 7585 8 5 2 r 3 885 1 5 1 1 US-Dollar e. N. 5 5. e B 140149(137148); C 1224137(125136); D 120(122); Aluminium für Leitzwecke 240,00—242,00 DU 1 75 10 GBM-W= 475, DM-O; 100 DM-O= 22,35 DM-W. 0= RM- Werte,) Restauoten Schweine A 131137(138143); BI 132136(140 bis Westdeutscher Zinnpreis 394,00 DU Ends 30 e 5 1 5. 0 8 „Semsteg Leber U. alle, Nieren- u. Blasen-Erkrankungen 5 0 5 PILANKEN-Lichtsplele a e 5 9 b Telefon 5 20 0 r; Ein Heiz- Beflntlrter-Venbrtitbh Leber- und Gullensteinleiden sowie Gelbsucht werden in kurzer Zeit gebessert elefon 0. Telefon 5 00 50 ine Heinz-Hoffmelster-Veranstaltus 3 ifti 8„Schi D 80. Ko- plAMKE 13, 15. 17, 19, 21 Unr AIR AMBRA 13.30, 16, 18.30, 21 ö 15.45 9 18.00 N 20.30 90 durch das völlig ungittige ⸗Biocholin- Spezial dee 1 80. K0 Ho Der große Farb! Revue Flim Ruth Leuwerik, G. W. Fischer ener een 2 len lassen nach, und es twin ein merkklches Wohlbefinden ein. Mieren und „TANZ IN DER SONNE“„Bildnis einer Unbekannten“ x Ei 6 Erl bi ö Lionel aͤmpton Blase werden günstig beeinflußt durch eee e 0⁰4 3 die Be n ö Organe gekrüftigt, zu normaler Arbeit angeregt und Krankheitsstoffe ausge- karat Telefon 4 46 47 Telefon 5 00 51 in gro es Erlebnis! ö 55 8 2 3 1 5 ALSTER 13.30, 16.00, 18.30 21.00 UNIVERSU 15.45, 18.00, 20.30 3 mit seiner Big Band schieden. Iu haben in allen Apotheken. Verlangen Sie Kostenlos die Bro VIL CAPI TOI e 0 19 Amts Bork„Dir HRE. f Die berühmte Schwedin RN ETA B RK Schüre„Heilkräfte der Natur“ von Apotheker Schirmer, Kempten/ Algün. var, 5 14.00, 16.20, 19.00, 21.18] Dazu Katholikentag 1934 in Fulda eee eee Letzte Presse- Stimmen:. 1155 In beiden Theatern gemeinsam: 5 f ff 8 f i 1 hin- 18 i. 0 a deinem qußer gewöhnlichen film Erdbeben nicht zu, Verhin Die„caine“ war ihr Schicksal DiE KNMERA rear 2 5 3 8 3 dern Ber Jaevulkan war 101 Farbf.,. mit H. Bogart, J. Ferrer„Der, Graf von Monte Christo“ i 5 e 12 Van Johnson, Fred MeMurray I. Teil: Glück und Verbannung e 8 255 pala T 550 1556 18 7 2070 DiE KURBEL 5e on 5 5 85 Man muß inn persönlich Letzte Wiederholung der— a 18.50, 16.90, 18.10, 20.20 14.30, 16.30. 18.45, 21 erlebt haben 111 22 22 letzte Kieron Moore i. d. Kriminalfilm Heinz Rühmann in d. Lustspiel 1 MM Märchenaufführung getra „HURRA, ICH BIN PAPA!“ 8 5 8 f Zu Tode gehetzt Karten zu 2,50 bis 11. DY¹ für unsere lieben kleinen und großen Leser neh 9.50, 11.50 Jugendl. zugelass. und lenz Sduni, ger. 8 22.20 Spätvorstell.: Arlene Dahl* nicht jugendfrei 1 8 B 88 Am Mittwoch, 27. Oktober, 14.15 Uhr, im 2 1* f Schleicher, P7 u. Tatter- 7 1 He er blau Stein des Maharadscha e ee Universum, N 7 32. Verkehrsverein, Gutma- 333 er a 3. cher, Feudenheim sowie sprun ständig an der Kasse in Hohen 5 d. 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Schweins Nach der knappen 8:12-Niederlage in Wein- el, aug, beim wurde die bekannte Ostzonen-Meister- stake!„Empor“ Halle im Mannheimer Musen- oom saal mit um so größerer Spannung erwartet. mand Wenn auch allgemein mit einem Sieg des SV näßtig. ppaldhof gerechnet wurde, so versprach man 11; Blr. sich vor allem von der Auseinandersetzung Käuflich Baschs, der seinen 200. Kampf bestritt und salat 60, dafür besonders geehrt wurde, gegen den ö n zweifachen DDR-Meister Schmidt einen sport- ohnen lichen Leckerbissen. Aber zuerst kamen die„schweren Brocken“. Kt Zeiler konnte die harten Rechten des konzen- och mitt. triert boxenden Ritter(Waldhof) nicht ver- meiden und mußte bereits in der ersten Runde, nach vier Niederschlägen, aufgeben. Im Halb- 1 141 schwergewicht brauchte Biegi(Waldhof) sehr 10700 a lange, bis er gegen den übersichtlich kämpfen- 2 den Pohle seine Linke eingeschossen hatte. 394,00 DI Aber der Haller holte mit einem großartigen N Endspurt das 2:2. Die größere Schlagkraft eee — 7 — Waldlioſ- Boxer harter und genaue Hohe 5:15-Niederlage von„Empor“ Halle/ Gäste gute Techniker Kohls(W) glich Rosenkranz im Mittelgewicht durch bessere Beinarbeit aus. Gerechtes Urteil: Unentschieden(8:3). Die genaueren Schläge und eine Verwarnung seines Gegners Kretsch- mar wegen Kopfstoß“ brachte dem Waldhöfer Halbmittelgewichtler Müller einen klaren Punktsieg.(5:3). Trotz seines guten Aufwärts hakens, der allerdings meistens auf die Deckung des Gegners Sing, unterlag der Wald- höfer Deuzak dem eiskalt boxenden Ebenbrecht. Im Halbweltergewicht hatte anfangs Roth mit Thierbach große Mühe, die harte Linke zu vermeiden. Als er seine Rechte gerade ins Ziel brachte, ging der Haller in der 2. Runde bis weit über die Zeit k. o.(7:5). Schon körperlich War der Haller Sander für Kohr kein Gegner. Drei Runden lang jagte der Waldhöfer Leicht- gewichtler seinen„flüchtigen“ Partner nach und holte einen haushohen Punktsieg(9:5). Eine Augenbrauen- Verletzung Heinrichs brachte Steinheiger(W) einen schnellen Sieg wegen Aufgabe.(11:5). Hussong spielte gegen Matysik seine ganze technische Ueberlegenheit aus, sein hoher Punktsieg war nur in der 3. Runde kurz gefährdet.(13:5).. Ende gut, alles gut, dachten die 1200 Zu- schauer beim abschließenden Höhepunkt der „Fliegen“ Basel und Schmidt. Wie eine Katze umtänzelte Edgar seinen schnellen Gegner und brachte immer wieder seine Doubletten ins Ziel. Hoher Punktsieger Basel und damit End- stand: 15:5 für den Waldhof. Kim. Handball- Bezirksklasse: 1 & lleckarau weitethin ungeschlagen Hohensachsen verlor 9:14/ Eine schwache Leistung des TSV 46 Mannheim Bedeutungsvoll war der Sieg des VfL Nek- karau mit 14:9 in Hohensachsen, womit der VfL weiterhin ungeschlagen bleibt. Schwach war wiederum die TSG 62 Weinheim, die mit b nur zu einem sehr glücklichen Sieg über den Polizei-SV Mannheim kam. Wichtig war auch der 8:7-Sieg des TV Grohsachsen über die Id Laudenbach, der die Position des TV Groß- sachsen weiterhin festigt. Erwartungsgemäß klar siegte die Spygg Sandhofen mit 11:3 über den TSV 46 Mannheim, dem man nach den letzten Ergebnissen eigentlich etwas mehr zu- getraut hatte. Der TV Hemsbach schlug schließ- lich den FV 09 Weinheim mit 10:8. Sd Hohensachsen— VfL Neckarau 9:14 Hohensachsen führte zu Beginn mit 2:0 und 32. Doch trat dann die Wende ein, denn mit 513 eroberte sich Neckarau erstmals einen Vor- sprung, der dann stets gehalten werden konnte. Hohensachsen kam auf 5:4 heran, doch ging es über 4:6 und 5:7 mit 5:8 in die Pause. In der Weiten Halbzeit lag der kritische Punkt beim bel, aber vier Neckarauer Tore vereitelten alle aufkommenden Hoffnungen von Hohensachsen. Polizei— TSG 62 Weinheim 7:8 Das Spiel war fair, bot aber keine beson- deren Leistungen, denn es kamen nur wenig zusammenhängende Kombinationen auf beiden Seiten zustande, wie auch die Abwehrreihen keine erwähnenswerten Aktionen lieferten. Beim Polizei-SV fehlte Mittelstürmer Vetter, mit dem es vermutlich zum Sieg gereicht hätte. Die Polizei führte in der ersten Halbzeit mit 322, ließ sich bis zur Pause dann aber durch drei Treffer des stärker werdenden Weinheimer Angriffs ins Hintertreffen bringen, so daß man mit 3:5 in die Pause ging. Nach dem Wechsel holte man auf 5:5 auf, und mit 6:6 und 7:7 stand das Spiel erneut unentschieden. Dann flel das unglückliche achte Tor für den Gast. 3 TSV 46 Mannheim— Spygg Sandhofen 3:11 Die 46er boten mal wieder eine recht schwache Leistung. Vor allem vermochte der Lund um das TI-Gäste aus England Gastspiel Johnny Leach und Geschw. Rowe Der Kreis Mannheim im Badischen Tisch- tennisverband tritt mit einer Werbeveranstal- tung an die Oeffentlichkeit. Die Weltklasse- spieler Johnny Leach, Fräulein R. Rowe, Fräu- lein D. Rowe(alle Englanch wurden zu einem Gastspiel nach Mannheim verpflichtet. Johnny Leach ist mehrfacher Weltmeister und stand im vergangenen Jahr in der Weltrangliste an sechs- ter Stelle. Als Gegner für Leach wird einer der deutschen Spitzenspieler verpflichtet werden. Außerdem werden unsere beiden zur Zeit besten badischen Spieler Schloghauer und Wunderle mit antreten. Gegen die beiden Damen R. Rowe und D. Rowe werden die beiden deutschen Ranglisten- spielerinnen Fr. Gloede und Frl. Fersching, Karlsruhe, sowie die beiden Mannheimerinnen Frl. Kupfer und Frl. Michel eingesetzt werden. Die Spiele werden am Mittwoch(27. Oktober), 130 Uhr, in Mannheim in der Humboldt- schule ausgetragen. — Der Triumph von Weinberg Großer Jag in Frankfurt 5 Mit der letzten bedeutenden Zweijährigen- rükung, dem Carl-von-Weinberg-Pokal, hatte der Frankfurter Renn-Klub noch einmal einen I Lane großen Tag. Obwohl in Anbetracht des 8 Rennen umfassenden Programms die sranstaltung sehr frün beginnen mußte, Waren schon zum ersten Rennen die Zuschauer- plätze dicht besetzt in fünf der neun Rennen iel der Sieg an ein auswärtiges Pferd. Ueber die Bedeutung des„Carl-von-Wein⸗ Hers-Pokals“ als Zuchtprüfung unserer Zwei- Deuten, mit seiner Rennstrecke von 1800 m eutschlands längstes Rennen für den jüng- sten geprüften Jahrgang, ist kein Wort zu ver- leren. Wenn auch nicht immer, wie im Vor- jahre„Kaliber“, der Sieger sich als Drei- ſahriger mit dem doppelten Lorbeer zweier teak schmücken wird, so kann rückblickend estgestellt werden, daß das Rennen stets von einem sehr guten Pferd gewonnen wurde, 80 57 man auch nach dem jüngsten Ergebnis em Sieger„Bacchant“ eine gute Zukunft vor- aussagen. Bez aldkrieder Sieg nach altem Waldkrieder zepte so läßt sich der Verlauf des Rennens urz zusammenfassen; denn„Bacchant“ wurde 885 seinem Reiter Gerhard Streit sofort an die Pitze gebracht, wẽwo dieser das Tempo nach 0 Belleben regelte und trotz des gut aussehenden J benußengrikke von„Athlet“ sicher nach Hause am. Lange ging„Fechter“ das Tempo des 1 Siegers mit, auch Mambo, der mit am besten ö aussah, jag mehr als die Hälfte des Weges auf ö 1 5 Sturm sich nicht gegen die sichere Abwehr der SpVgg Sandhofen durchzusetzen, so daß man nur drei Tore fertig brachte, Der Sandhofener Angriff bestach dagegen durch ein sehr schnel- les und entschlossenes Spiel und schoß zudem sehr gut. So war die Abwehr des TSV 46 Mann- heim stark überlastet, was in der zweiten Halbzeit zu dem entscheidenden Torabstand von 1:9 führte, nachdem man mit 1:4 in die Pause gegangen war. Dann fiel erst das zweite Tor für die Gastgeber, und erst am Schluß beim 2:11 kam es zum dritten Gegentreffer. TV Großsachsen— 18 Laudenbach 8:7 Das Spiel wurde durch einen I13-m-Wurf wenige Minuten vor Schluß entschieden, was ein recht glücklicher Ausgang für Großsachsen war; denn die TG Laudenbach wußte gut zu gefallen, war in der Abwehr recht sicher, wo- durch der Großsachsener Angriff nicht zur ge- wohnten Entfaltung kam. Großsachsen domi- nierte in der ersten Halbzeit und führte zunächst 2:0, dann 4:1 und beim Seitenwechsel 4:2. Dann kam Laudenbach aber auf, erreichte mit 5:5 den Gleichstand und führte kurz vor Schluß erstmals mit 7:6. Doch gelang Groß- sachsen doch noch der Ausgleich und dann der Sieg durch das 13-m- Tor. TV Hemsbach— FV 09 Weinheim 10:8 Eine gute Leistung des Hemsbacher Angriffs besonders in der ersten Halbzeit war für den Sieg der einheimischen Elf ausschlaggebend. Nachdem es wenige Minuten nach Beginn 1:1 gestanden war, konnte Hemsbach bis zum Wechsel noch weitere fünf Tore erzielen, wäh- rend die Weinheimer Angriffe in der sicheren Abwehr, aus welcher Torwart Leib besonders herausragte, hängen blieben, so daß der Gast kein einziges Tor erzielen konnte. Das knappe Ergebnis kam erst in der Schlußphase zustande. Hemsbach hatte zunächst auf 7:1 erweitert und führte mit 10:4 etwa zehn Minuten vor Schluß noch klar, als plötzlich durch die immer besser werdenden Gäste vier Tore nacheinander flelen, die den Sieg von Hemsbach noch in Frage stellten. Sporigeschelien dem dritten Platz. Im Einlaufsbogen erschien die riesige Fuchsstute„Gefieder“ vorüber- gehend im Vordertreffen, während ihre Stall- gefährtin„Arcona“, die heute in Blinkers lief und gut mit abkam, sich wenig bemerkbar machte. In der Geraden löste sich„Helote“ aus dem Rudel und besetzte, allerdings in respekt- vollem Abstand, den dritten Platz. Zwischen den drei Erstplacierten bestätigte sich die Form fast haargenau. Bacchant, der bei seinem Sieg in Baden-Baden Athlet um 174 Längen als dritten hinter sich gelassen hatte, hielt diesen abermals sicher, während Athlet, der kürzlich von Helote knapp geschlagen wor- den war, als er um 10 Kilo ungünstiger stand, diesen heute mehrere Längen hinter sich ließ. Mannheimer Judo-Club Nordbadischer Judo-Meister Nordbadischer Judomeister wurde, wie er- Wartet, überlegen der Mannheimer Judoelub. Den 2. Platz belegte die Polizei Karlsruhe, die den Karlsruher Judoclub sicher mit 12:0 Punk- ten besiegen konnte. Die Ergebnisse: qudoclub Mannheim gegen Karlsruher Polizei 8:2; Judoclub Mannheim gegen Karlsruher Judoclub 10:0; Karlsruher Polizei— Karlsruher Judoelub 12:0. Deutscher Tischtennis-Sieg Die Schweiz 1:5 geschlagen Mit 5:1 Punkten gewann Deutschland am Sonntag in Baden-Baden einen Tischtennis- Länderkampf gegen die Schweiz. Die eindrucs- vollste Leistung bot in der deutschen Mann- schaft der 20jährige Joseph Seiz. Die Ergebnisse(Schweiz zuerst genannt): Steckler— von Pierer 11:21, 12:21; Urchetti gegen Seiz 21:19, 12:21; Meyer de Stadelhofen gegen Breumair 16:21, 20:22; Urchetti— von Pierer 19:21, 21:6, 21:13; Steckler— Braumair 10:21, 16:21 Meyer de Stadelhofen— Seiz 8:21, 9:21. Filme über Weltmeisterschaft Der weit über unsere Grenze hinaus be- kannte Schiedsrichter Emil Schmetzer(Mann- heim) zeigt am Donnerstag, 28. Okt., 19.30 Uhr, im Vereinsheim der Sportgemeinschaft Mann- heime(Sellweide) Filme und Erlebnisse mit Fußballregelauslegungen aus den Spielen um die Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Vorläufige Gewinnquoten des West-Süd⸗ Blocks. Zwölfer wette: 1. R. 1212 DM, 2. R. 68 DM. 3. R. 8 DM.— Zehnerwette: 1. R. 449 DM, 2. R. 28,50 DM, 3. R. 4 DM. Gewinnguoten des Pferdetotos. 1. R.:(elf rlehiige Tips): 13 696 DM; 2. R.:(zehn richtige Fips): 370, 10 DM; 3. R.: Meun richtige Tips): 9,50 DM. S- BAR MBE. HANNOVER. KON. MANNTIEM. MOUNCHEN. W.-BARNMEN. W.- ELBERFELO , 25, ,, ,, , . , 2 2 2 2 5 2 . N Dicke Freundschaſt seit Jahren bewährt, mit besonderer Liebe gepflegt O getont jugendliches Kleid mit reicher Kurbelstickerei und ſaschen im Schöß. chen in unserem Sonderschnitt Aue a Hochveredelte, knitterfeste Ouolität in gedeckten Farben. 0 7 O klegontes Nach mittagskleid im Sonder- schnitt ura e aus schönfollendem Reyon- Krepp. Lose Scholteile zusammen mit einer feinen Biesenarbeit sowie die kleidsamen Folten im Rock verleihen dem Kleid seine 9 75 besondere Note. e ,, D Dieses vornehme Kleid ist besonders vorteilhaft in seiner durchgeknöpften form mit modischen Revers und der streckenden giesenportie. Beinwollener Afgholaine in feinen Modefarben. Gr. 44-54 2„% nur 9* Wer rechnen kann, muß zugeben: Barkauf ist doch vorteilhafter! D05SFI DORF. BERLIN CHAEHHIOTTENBU REG. 8ERLN- N FUTOUN. BOCHUM. BREMEN. DOH MUND. OUS BURG. ESSEN, FRANKFURT A. M.. HACFHN. HAMBURG. HAMEURG- Al TO . MANNHEIM, AM PARAOE PLATZ, ECKE BREITE STRASSE ll, ochdtude velbaton 22 — rr 7 MORGEN Dienstag. 26. Oktober 1954/ Nr. 2, Bertolt Brecht und das Mötterliche „Der kabkasische Kreidekreis“ zum erstenmal in Deutschland Das Stück heißt:„Der kaukasische Kreide- kreis“, Bert Brecht seit einigem der Haus- herr im„Theater am Schiffbauerdamm“, hat es geschrieben und inszeniert. Der Urauffüh- rung in Amerika, Ende der vierziger Jahre, ist nun in Ostberlin die„deutsche Erstauffüh- rung“ gefolgt. Aber dies ist kein Premieren- abend. Im Parkett sitzen kaum noch Bühnen- spezialisten, sondern mehr Volkspolizisten mit ihren Mädchen und andere junge Leute, ohne Uniformen, doch mit Abzeichen, und sie langweilen sich sichtlich. Dabei ist, was sie da vor sich haben, episches Theater, Brecht-Theater in der Per- fektion, streng durchdacht, asketisch unter- trieben und„verfremdet“, alles, was vorgeht, wird knapp, aber deutlich ausgelegt, vom Sänger und den Sängerinnen in der Seiten- loge, zu der reizvoll dissonanten„Volks- musik“ Paul Dessaus, vieles wird noch über- dies lyrisch erzählt. Aber nur ab und an, Wenn auf der Bühne derber Ulk ausbricht, ein Mönch betrunken lallt, ein Pferd aus Menschen hin- und herhüpft oder ein fettes Mädchen seine Hüften schwenkt, beleben sich die Zuschauer. Ist Brecht so schwer zu fassen für das Publikum, auf das er aus sein muß? Drei Handlungen sind zu verfolgen. Ukrainische Kolchosbauern und-bäuerinnen, dunkel ge- Wandet, diskutieren. Die Delegierten von Galinsk wollen ihre Ziegen wieder in das alte Tal führen, in ihre Heimat. Aber die Leute vom Obstbaukolchos Rosa Luxemburg möch- ten eben dieses Tal bewässern, damit die Er- träge steigen. Die Bewässerer siegen, die Genossen vom Ziegenkolchos geben nach. und zur Versöhnung führt man ein Laienspiel auf, jenen„Kaukasischen Kreidekreis“. Nun geht die zweite Handlung an, die Geschichte der Magd Grusche, die das ver- lassene und verfolgte Kind des just geköpften Gouverneurs auf ihrem Rücken über die Ge- birge trägt, es aufzieht, ihm sein letztes Geld, den guten Ruf und sogar die Verlobung opfert. Später fordert die leibliche Mutter das Kind zurück. Die berühmte Kreidekreis- Probe— das einzige, was Brecht aus dem Chinesischen entnommen hat— wird ent- scheiden. Wie in dem alten Theaterstück und auch noch beim Bearbeiter Klabund steht das Kind im Kreis zwischen den beiden Frauen, und jene, die es zu sich herüberzieht, soll es behalten. Aber Brecht dreht das Er- Sebnis um. Nicht die Mutter läßt das Rind los, um es zu schonen, und bekommt es eben deshalb zugesprochen— so war es bisher. Bei Brecht aber ist es die Pflegemutter, die das Kind so liebt, daß sie es nicht zerreißen will, Glaube, Liebe, Hoffnung Deutsche Erstaufföhrung in Söttingen Oedsen Horvath schrieb„Glaube, Liebe, Hoffnung“, diesen„kleinen Totentanz in fünf Bildern“ 1932. Heinz Hilpert, der die Urauf- kührung für Berlin übernommen hatte, wurde durch die politischen Ereignisse an der Ver- Wirklichung seines Planes gehindert. Erst 1952 konnte Wien die Uraufführung heraus- bringen. Göttingen folgte mit der deutschen Erstaufführung jetzt. Die Regie hatte Fritz Schmiedel übernommen. Das kleine Werk knapp 100 Minuten Spieldauer— ist eine Anklage gegen die honorige Herzlosigkeit der bürgerlichen Gesellschaft. Ein junges, allein- stehendes Mädchen gerät in das Gestrüpp def kleinen Paragraphen und findet, mit Geldstrafe und vierzehn Tagen Gefängnis belastet, den Weg ins bürgerliche Leben nicht mehr. Einziger Ausweg ist der Tod im Wasser. In fünf Bildern sind die Stationen dieses glücklosen und liebeleeren Lebens festgehal- ten, ohne starke dramatische Steigerung. Das bemale und verlogene Sprachklischee der bür- gerlichen Welt bestimmt den knappen und Abgehackten Dialog. Von hier aus wäre ein Zugang zur Satire möglich gewesen, doch lieg die schwankende Regie den Trauerspiel- charakter der Handlung stark ausspielen, so daß auch die wenigen Momente, in denen die Banalität zum Ereignis hätte werden kön- nen, ungenutzt verstreichen. Der Beifall der Premierenbesucher galt daher vornehmlich der ausgezeichneten Dar- stellung des unglücklichen Mädchens durch die junge, sehr talentierte Christa Keller. Hb. und der ein weiser Richter darum das Kine überläßt. Die Lösung ist schön. Sie wäre noch schö- ner, wenn sie als Mittel des Klassenkampfes auch gänzlich fair wäre. Bei Brecht darf nur die Arme, die Proletarierin, mütterlich emp- finden. Die reiche Gouverneurin läßt ihr Kind, als sie fliehen muß, achtlos liegen und kümmert sich nur um die sündteuren Klei- der. Sie ersehnt das Kind auch später bloß zurück, weil sie ohne diesen Erben nicht an den Besitz des toten Gatten herankommt. Nichts Menschliches, nicht eine gute Regung der Natur gönnt Brecht den Großen von gestern. Darum tragen auch die Fürsten und die meisten ihrer Diener Masken, und Ge- sichter zeigen auf der Bühne nur die kleinen Leute. Die Geschichte vom Richter, vom einfachen Manne, dem nur ein kurioser Zufall sein Amt verschafft hat, und der seine witzig paradoxen Urteile allemal gegen den Klas- senfeind und zugunsten der Armen ausheckt, ist die dritte Handlung des Volksstückes, und sie vereinigt sich erst in der letzten Szene mit der Geschichte der Magd. Der„Arbeitersänger“ Ernst Busch spielt diesen Richter, einen Schalk der Volksjustiz, sehr würzig, wenn auch nicht von allem Pathos frei. Angelika Hurwicz als Magd ist ein Wunder an Vernunft und Einfachheit. Helene Weigel, Brechts Frau, bleibt als gold- funkelnde Gouverneurin eine böse Puppe, aber mehr darf sie in dieser Welt ja auch nicht sein. ER. Bert Brechts „Kqokosischer Kreidekreis“ Im Ostberliner Schiff- bauerdamm- Theater wurde euralich Bert Brechts„Kaukasischer Kreidekreis“ zum ersten Male in Deutschland auf- geführt. Unser Bild aus der Premiere zeigt zwei der Hauptdarsteller: Ernst Busch, der den Richter spielt, und Angelika Hur- wie als die Magd Grusche. Foto: Willy Saeger Der Phantasbus Us Rastenburg Zum 25. Todestag von Arno Holz om 26. Oktober In dem kleinen ostpreußischen Städtchen Rastenburg, ih Regierungsbezirk Gumbinnen gelegen, der zu jener Zeit noch„Preußisch- Lithauen“ hieß, wurde Arno Holz am 26. April 1863 als Sohn eines Apothekers ge- boren. Aus den weiten Ebenen und stillen Wäldern des Ostens kam er im Alter von zW6If Jahren, als sein Vater nach Berlin übersiedelte, mitten in die sogenannten „Gründerjahre“ des wilhelminischen Kaiser- reichs, wo die Lyriker damals die Sieges- fanfaren für das satte, das saturierte, das großbürgerliche Deutschland von Bismarck bliesen. Seine ersten Verse, die er als Neun- zehnjähriger unter dem Titel„Klinginsherz“ herausgab, hätten— wären sie nur etwas besser gewesen— auch von Geibel sein kön- nen; und als er 1885 eine Gedichtsammlung „Buch der Zeit“ vorlegte, im Untertitel anspruchsvoll als„Lieder eines Modernen“ bezeichnet, brachte er auch noch die Nach- klänge von Heine, Herwegh, Freiliggrath und sogar Julius Wolff mit hinein.„Das Höchste, das Entzückendste, das es für mich gab, war damals eine Zeile, die wie eine Kuhglocke läutete“, spottete er späterhin selber darüber. Denn: das phrasendreschende Helden- drama, den bildungsbeflissenen Professoren roman, das lenznachtselige Versgeklingel überwunden zu haben, ist das Verdienst von Armo Holz. Als sein„Buch der Zeit“ so gut Wie unverkäuflich geblieben war. suchte er die Schuld daran nicht bei seiner dich- terischen Begabung, sondern an der über- holten, in der Zeit der Industriealisierung, der Eisenbahn und des Telegraphen nicht mehr aktuell wirkenden Form. Und in der Königlichen Bibliothek zu Berlin und in sei- nem Dichterstübchen in Niederschönhausen beginnt er zu studieren: von den englischen Soziologen bis zu den modernen Naturwis- senschaftlern und von Carlyle bis zu den sieben Bänden der Kritischen Schriften von Emile Zola liest er alles, was er nur in die Hände bekommt. Am Ende hat er— wenn auch in miserablem Deutsch— etwas gefun- den, was er fortan für das neue Grundgesetz aller Kunst hält:„Die Kunst hat die Ten- denz, wieder die Natur zu sein; sie wird sie nach Maßgabe ihrer jedweiligen Reproduk- tionsbedingungen und deren Handhabung.“ Aber hatte Holz damals in einem Zola- Essay den Satz geschrieben:„Der Praktiker Zola bedeutete einen Fortschritt, der Theore- tiker Zola einen Stillstand“, so gilt das viel- leicht auch etwas für ihn selbst. Mit un- erschütterlicher Beharrlichkeit ging er in jenen Jahren an die Verwirklichung der These heran, die Kunst wieder zur Natur werden oder Natur Kunst sein zu lassen. Was er gibt, ist eine Fülle von Einzelbeobachtun- gen, mit der er jedes Räuspern und jedes Spucken registriert, jedem verschluckten Konsonanten und jedem Stocken der Rede mit peinlichster Genauigkeit folgt und vom Sieden der Lampe bis zum sonnenbestrahlten Stäubchen über einer Lache vergossenen Bieres auch die geringste Impression aus der Außenwelt noch mit in die Erzählung hinein- nimmt. Gemeinsam mit seinem Freund Johannes Schlaf schrieb er so die drei novel- listischen Studien des„Papa Hamlet“, das konsequenteste Produkt des konsequenten Naturalismus; da sich die beiden Autoren hinter dem nordischen Pseudonym Bjarne P. Holmsen geschickt zu tarnen verstanden, kamen sie auf der seinerzeitigen Ibsen- Björnson-Woge auch zu einem einträglichen Erfolg. Daß Gerhart Hauptmann sein Erst- lingsdrama den von„Bjarne P. Holmsen“ empfangenen Anregungen widmete, mag allein schon ausreichen, Arno Holz seinen bleibenden Platz in der Literaturgeschichte zu sichern. Doch ist es richtig, in Holz nur den Vor- läufer, den Programmatiker, den holztrok- kenen Präzeptor sehen zu wollen? Ist er wirklich seinem ostpreußischen Landsmann Johann Christoph Gottsched, dem Pfarrers- sohn aus dem Königsberger Vorort Juditten, als nunmehr des deutschen Naturalismus Hauptschullehrer zu vergleichen?„Er hat viel Unternehmungsgeist, aber gar nichts— mit Respekt zu sagen— Göttliches; sein Ver- hältnis zur Muse war vorwiegend das der versuchten Notzucht“, schrieb der Kritiker Alfred Kerr einmal über den naturalistischen Dichter Arno Holz. Und tatsächlich: was Holz (zum Teil in gemeinsamer Arbeit mit seinen Freunden Johannes Schlaf oder Oskar Jerschke) nach seinen selbstentworfenen naturalistischen Stilregeln zusammengedich- tet hat, blieb fast immer aus allzu trockenem und allzu dürrem Holz geschnitzt. Erst als er schließlich mit seinem Drama„Traumulus“, das Emil Jannings dann noch einmal film- berühmt machte, in die Niederungen des Konfektionsstücks hinabstieg, gewann er Wenigstens einen an den Tantiemen abzu- lesenden Erfolg. Hat er nicht selbst etwas von diesem sei- nem Traumulus an sich? Von dem gescheiter- ten Idealisten, der immer nur das Beste und Edelste wollte und am Ende als ein welt- fremder Pauker ausgelacht wird? Das hat etwas vom Don Quichote an sich, und viel- leicht ist das eigene Schicksal von Holz noch Viel donquichottesker gewesen. Er hatte die Ideen des Realismus im Naturalismus moder- nisiert, und nachdem er das erreichte, rang er weiter um dessen Probleme der Form. Aber im Grunde seiner Seele war Holz seit je und für immer ein weltfremd- vertrãumter Poet, der sein eigenes Talent in ein Stil- Prinzip zwängte, das ihm gar nicht paßte. All jene Lyrik, die er fortan noch schrieb, sprengte ja die Fesseln des Naturalismus; aber wenn man ihn als den deutschen Fort- setzer von Walt Whitman zu bezeichnen Wagte oder gar als Vorläufer von Alfred Mombert und(auch das ist möglich!) James Joyce hinzustellen versuchte. konnte das überschäumende Temperament des sich immer verkannt fühlenden Dichters recht ansässig werden. Doch was soll man denn zu jenen„Riesenbandwurm- und Schachtel- halmsätzen“ sagen, mit denen der späte Lyriker Folz durch kosmische Weiten schwärmte, sich in Jahrbillionen verlor und dazwischen wieder auf der geschwungenen Linie eines Grashälmchens oder der ver- lorenen Schönheit eines Paars Klotzkorken, das im Sonnenschein auf einer roten Diele steht, ausruhte? Davon dichtete er in seinem dreibändigen, 1345 Seiten umfassenden Hauptwerk„Phantasus“. Von der barock ausladenden Phantastik des„Phantasus“ kehrte Holz wirklich noch bis in den Barock des 17. Jahrhunderts zurück. Vielleicht mag doch ein innerer Zu- sammenhang damit bestehen, daß in seiner ostpreußischen Heimat der Barock die ein- zige bodenständige Blüte der lyrischen Dicht- Kunst hervorgebracht hatte: mit dem Kreis, der„Kürbislaube“, der sich im Königsberg des Dreißigjährigen Krieges um Simon Dach, um Heinrich Albert, um Robert Roberthin und um Johann Peter Titz geschart hatte; und in dem großen Barockmaler Michael Leopold Willmann zeitigte Ostpreußen den ersten eigenen Beitrag zur Bildenden Kunst. Weder die Tatsache, daß der Naturalismus als erste literarische Bewegung vornehmlich von Dichtern der òstlichen Grenzprovinzen getragen wurde., noch die inneren Rückverbin- dungen von Arno Holz zu der Geistes- geschichte des deutschen Ostens sind bisher gültig und erschöpfend behandelt. Aber auch dieser ganze traumverlorene Phantasus Arno Holz', der stolz darauf war, daß man seine — wie er selbst sie nannte—„kopernika- nische Wendung“ der deutschen Literatur zum Naturalismus als„Rinnsteinkunst“ an- prangerte, und der sich selber wieder dar- über in die Grenzenlosigkeit des unendlichen Universums emporhob, der seinen Pegasus im„Sonnensee“ tränkte und mit ihm durch die„grünen Steinwälder des Mondes“ pirschte, dessen„Geist höher und höher strebt, läutert sich, erlöst sich, hebt sich, ver- schwebt sich, verwebt sich ins All“— dieser Arno Holz ist bis heute noch nicht entdeckt. Ulrich Seelmann-Eggebert ——— Moderne Orgelmusik Abendkonzert in der Christuskirche Ein kleines Häuflein von Zuhörern, pla los ins weite Rund der Mannheimer Christy kirche hineingestreut moderne Orge. musik ist kein Zugstück für das große 9. Konzertsaal etwa, wo das Musikhören 5 Haus aus ein Gemeinschaftserlebnis ist, A es gibt kaum musikalische Veranstaltungg die von diesen psychologischen Nebenfabtg ren des Kunsterlebnisses unabhängiger Sin als abendliche Orgelkonzerte in Kirchenr“ men. Hier ist die Musik gewissermaßen m sich allein, unterhält sich mit sich selbz schaut gar nicht gefallsüchtig herab auf 0 Menge, verzichtet auf jede Einladung n blikum. Leere kann lähmend wirken, 0 werbender Geste. Und wer teilnimmt, ſute gleichsam für sich allein, ohne Kontakt qi dem Nachbarn, hingegeben an eine heiter strenge Kunst, die wie kaum eine zweit offenbart, wie anmutiges Spiel und grüpler. scher Ernst ineinander verflochten sein öh. nen. Daran erinnerten die Werke von Han Friedrich Micheelsen, die den Hauptteil q Programms ausmachten: ein Orgelkonzen eine Choralmusik für Orgel und zwei Ge. sänge für Altsolo, Violine und Orgel, durch weg lebendige, pulsierende Komposition jugendlich wirkend in ihren herben Wen. dungen, oft fast dem Gefälligen sich nähern und bei aller Kunstfertigkeit der Ausführug in keinem Takt von des Gedankens Blässe ag. gekränkelt. Aber auch Ernst Peppings dritt Fuge über das alte(schon in der Zeit ũ dem großen Thomaskantor gerne benutz Thema B-A-C-H, mit der der Abend eing leitet wurde und Heinrich Kaminskis ah. schliegende Choralsonate, ein Werk, das de klanglichen Möglichkeiten der Orgel sehr ent. gegenkommt und stark auf harmonische Funktionen basiert(ausgeprägte Vorhal Wirkungen), erwiesen sich als wertvolle Piu. ben moderner Orgelkomposition. Unter de Ausführenden bot neben Kate Back-Mansm deren gefestigter, wohlklingender Geigento sich im Largo für Violine und Orgel von Siegfried Choinanus besonders bewährte, und der zuverlässigen Altistin Irene Haller vd allem Kirchenmusikdirektor Dr. Oskar Del. ber an der Orgel eine vorzügliche Leistung Er spielte mit souveräner Sicherheit un sorgte besonders in den Werken von Micheg.“ sen für eine Klarheit der Linienführung, d das Zuhören zu einem ungetrübten Gens machte. W. Meisterliche Singkunst Liederabend Carolina Segrerq Ein italienisches Künstlerpaar, die Sin. gerin Carolina Segrera und der Pian Giulio Confalonieri, machten den Besuchen eines von der Mannheimer Musikhochschurd im Vortragssaal der Städtischen Musk. bücherei veranstalteten Liederabends d, Herzen warm. Auf dem Podium stand ein charmante junge Frau, die sich schon nad den ersten Takten des Wiegenliedes 0 Monteverdis„Poppäa“-Oper als eine aid überlegener künstlerischer Perspektive ge. staltende Persönlichkeit auswies. Die krise kernige, wunderbar leicht ansprechend Sopranstimme, die mühelos auch die A. region erreicht, bestrickt nicht so sehr 9 pompöses Volumen als vielmehr durch ent? mit den Mitteln einer geradezu vorbildlichen Tonführung und Atemtechnik erzielte et. staunliche Tragfähigkeit. Selbst das zartes Pianissimo glüht noch in unvermindert in. tensiver Klangsubstanz. Nichts Bläftliche ist in dieser verblüffend„gehorsamen Stimme, in der Technik, Geist und Gefül zu einer ganz seltenen künstlerischen Dre. einigkeit verschmelzen. Im einer Reihe von Liedsätzen des italle nischen Komponisten Luigi Mancia nd in mehreren Stücken des Partners der Sänge. rin, Giulio Confalonieri, der sich hier ab sensibler Liedkomponist von anspruchsvollen Kunstgeschmack zeigt, konnte Carolin Segrera ihre auf festgegründeter Musikalite gestützte Singkunst ins rechte Licht seien Im zweiten Teil des Programms, der in wesentlichen leichtes und heiteres folklor- stisches Liedgut aus Brasilien, Griechenland, der Normendie und Cub brachte, bezauberte die Sängerin(die in vet. schiedenen Sprachen sang) durch ihren u. fehlbaren Instinkt für stilistische Finesse! und die unterschiedlichen Färbungen Küns lerischer Vorfragscharakteristik. Im weil gespannten Gebiet der Deutungsmöglich- keiten traf sie den witzig pointierten 10. leichtester Bänkelei ebenso überzeugen wie etwa die dunkle Inbrunst eines Nen spirituals. C. Ol. 8 EI SF SE UND DER MANN AUF DER SANN vo SEOR GES SIMENON Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln-Berbm 25. Fortsetzung „Nicht aus dem Hause. Aus der Rneipe an der Ecke.“ „Was gibt's?“ „Ich weiß nicht, ob das so wichtig ist, aber ich will es Ihnen auf jeden Fall sagen. Das Zimmer ist gründlich geputzt worden. Der Fußboden und die Möbel sind frisch ge- Wächst, und überall hat man Staub gewischt.“ „Auch auf dem Schrank?“ „Ja, auch da. Ich habe den Eindruck ge- habt, daß das Weib mich spöttisch musterte. Ich habe sie gefragt, wenn sauber gemacht worden sei. Sie hat mir geantwortet, gestern nachmittag sei gerade die Auf wartefrau da- gewesen, die zweimal wöchentlich kommt, und sie babe die gute Gelegenheit genutzt und gleich gründlich reinmachen lassen. Sie Hatten es ihr nicht untersagt, und da sie das Zimmer wieder vermieten will. Das war eine Panne. Maigret hätte daran denken müssen. „Wo ist Moers?“ „Immer noch oben. Er sucht immer noch, ob nicht doch ein Fingerabdruck zu entdek- Ken ist. Aber er hat noch keinen gefunden. Wenn es wirklich eine Aufwartefrau war, hat sie gute Arbeit geleistet. Soll ich zum Quai zurückkommen?“ „Nicht gleich. Erkunde den Namen und die Adresse der betreffenden Frau, und dann geh zu ihr. Ste soll dir erzählen, wie das Alles vor sich gegangen ist, welche Anwei- sungen sie delſömmen hat und wer in dem Zimmer war, während sie dort arbeitete. „Gut.“ „Moers kann zurückkommen. Noch eins, einer vom Sittendezernat muß dort in der Nähe sein.“ 2 „Ja, Dumoncel. Ich habe eben mit ihm ge- sprochen.“ „Er soll von seiner Abteilung Verstärkung anfordern. Wenn eine der Mieterinnen aus dem Hause kommt, soll man ihr nachgehen.“ „Es sieht nicht so aus, als ob sie bald ausgehen würden. Die eine von ihnen hat den Tick, nackend im Treppenhaus zu pro- menieren, die zweite ist im Begriff, ein Bad zu nehmen, und die dritte scheint schon seit mehreren Tagen nicht mehr nach Hause ge- kommen zu sein.“ Maigret begab sich in das Büro des Chefs, wie er das ab und zu tat, ohne besonderen Grund, nur um über den gerade vorliegenden Fall ein paar Worte zu sprechen. Er liebte die Atmosphäre dieses Büros und stand dort immer vor dem gleichen Fenster, durch das man auf den Pont Saint Michel und die Quais blickt. „Müde?“ „Es ist mir, als spielte ich ein Geduldspiel. Ich möchte am liebsten überall zugleich sein und laufe dann doch nur im Kreise in mei- nem Zimmer herum. Heute morgen habe ich ein Verhör gehabt, das eins der. Er hielt ein, suchte nach dem richtigen Wort, konnte es aber nicht finden. Er fühlte sich so zerschlagen, so völlig ausgeleert, genau gesagt, als hätte er einen Schlag auf den Kopf bekommen. 5 „Es war dabei ein junges Mädchen, ein halbes Kind fast noch.“ „Thourets Tochter?“ Das Telefon läutete. Der Chef nahm den Hörer ab:„Ja, er ist hier.“ Und zu Maigret gewandt, sagte er:„Es ist für Sie. Neveu ist dla mit irgend jemand, den er Ihnen schleu- nigst vorführen möchte.“ „Ich komme sofort.“ Im Vorzimmer stand Inspektor Neveu höchst erregt, und neben ihm saß auf einem der Stühle ein blasser, dürrer Mann, dessen Alter schwer zu bestimmen war und der Maigret irgendwie bekannt vorkam. Es war ihm sogar, als kenne er ihn wie seine Westentasche, obwohl er sich vergeblich auf den Namen zu besinnen versuchte. „Willst du mich erst allein sprechen?“ fragte er Neveu. „Nein, das ist nicht nötig. Es wäre außer- dem leichtsinnig, den Kerl auch nur einen Augenblick allein zu lassen.“ Erst jetzt bemerkte Maigret, daß der Mann Handschellen trug. Er öffnete die Tür zu seinem Büro. Der Gefangene, der den einen Fuß etwas nach- schleifte, trat ein. Ei roch nach Alkohol. Neveu schloß hinter ihm die Tür zu und nahm ihm die Fesseln ab. „Erkennen Sie ihn nicht wieder, Chef?“ Maigret konnte sich noch immer nicht auf den Namen besinnen, aber plötzlich kam ihm eine Erleuchtung. Der Mann hatte den Kopf eines abgeschminkten Clowns, Wangen Wie aus Gummi und einen großen Mund, der sich ständig zu einem zugleich bitteren und schalkhaften Ausdruck verzog. Wer hatte bei diesem Fall von einem Clowinsgesicht gesprochen? Fräulein Leonie? Herr Saimbron, der alte Buchhalter? Einer jedenfalls, der Herrn Louis auf einer Bank am Boulevard Saint Martin oder am Boule- vard Bonne-Nouvelle mit jemandem hatte sitzen sehen. „Setz dich.“ Als alter Stammgast dieses Hauses ant- Wortete der Mann:„Danke, Chef.“ 7. Kapitel DER RECGENMANTELERAUFER „Jef Schrameck, genannt Fred, der Clown, genannt auch der Akrobat, geboren in Rique- währ, Oberrhein, vor dreiundsechzig Jahren.“ Ganz erregt über seinen Erfolg, stellte Inspektor Neveu den Gefangenen wie eine Zirkusnummer vor. „Erinnern Sie sich jetzt, Chef?“ Das lag mindestens fünfzehn Jahre zu- rück, vielleicht auch länger, es hatte sich nicht weit vom Boulevard Saint Martin, irgendwo zwischen der Rue de Richelieu und der Rue Drouot abgespielt. „Dreiundsechzig Jahre?“ wiederholte Mai- gret und musterte den Mann, der den Blick it einem geschmeichelten Lächeln er- Widderte. Vielleicht sah man ihm sein Alter nicht an, weil er so sehr mager war. Er schien Überhaupt kein Alter zu haben. Vor allem der Ausdruck seines Gesichts wirkte viel jünger, als der Mann seinen Jahren nach War. So sehr ihn auch bestimmt seine Ver- haftung entsetzte, er schien sich trotzdem über die anderen und sich selbst zu mockie- ren. Zweifellos war das bei ihm ein Tick ge- worden, Grimassen zu schneiden und andere zum Lachen bringen zu müssen. Das Erstaunlichste war, daß er schon über fünfundvierzig Jahre alt gewesen war, als ihn das Ereignis an den Boulevards für einige Wochen berühmt gemacht hatte. Maigret drückte auf den Knopf und nahm den Hörer des Haustelefons ab:„Ich brauche die Akte Schrameck. Jef Schrameck., geboren in Riquewihr, Oberrhein.“ Er erinnerte sich nicht mehr, wie das be- gonnen hatte Es war eines Abends gegen acht Uhr gewesen. Auf den Boulevards herrschte ein lebhaftes Gewimmel, und alle Terrassen waren von Menschen überfüllt. Es war noch ganz am Anfang des Frühlings, denn es war bereits zu dieser Stunde dunkel. Hatte jemand den hin- und herzuckends Schein einer Taschenlampe in einem Bü eines der Häuser bemerkt? Jedenfalls hatt man die Polizei alarmiert, die daraufhin 5d, fort herbeigeeilt war. Wie immer hatten sd die Gaffer dicht gedrängt, obwohl nur di wenigsten wußten, vras da vorging. f Niemand ahnte, daß das Schauspiel fe zwei Stunden dauern würde, mit drama“ schen und komischen Momenten, und dab a0 Ende sich so viel Zuschauer angesamme hatten, daß die Polizei ringsum absperte mußte. Der in dem Büro gefangene Einbreche hatte nämlich eines der Fenster geöffnet u War, sich am Abflußrohr festhaltend, an c Fassade hochgeklettert. Als er auf dem Sin eines Fensters im oberen Stockwerk stan war am Fenster auch schon ein Polizist(l schienen. Aber ehe er ihn tassen konnt hatte der Mann schon seine waghalsige Kfer. terpartie fortgesetzt, die von schti 55 Schreckensrufen der Frauen in der Mels unten begleitet wurde. 1 Es war eine der erregendsten Verkoleu, gen in der Geschichte der Polizei. Währen die Polizisten in die Häuser hineinliete, immer höher hinaufstiegen, hastig Fens 1 öfkneten, tat der Mann so, als führe ef seinem eigenen Vergnügen eine Zirkusnun mer vor. Er war als erster auf dem 5 5 angelangt, einem abfallenden Dach, Wo. sich die Polizisten nur zögernd gewagt 1 ten. Da er hingegen völlig schwindelfrei“ 15 sprang er auf ein Nachbardach und e so von Haus zu Haus bis an die Ecke 5 Rue Drouot, wo er in einer Dachluke schwand. er Man hatte inn damit aus den Augen loren und sah ihn erst eine Viertelstung später wieder auf einem anderen Dach s mt tauchen. Die Neugierigen unten deuteten fe den Fingern dorthin und schrien:„Da ist Fortsetzung folg Spanien 8 8 „