tung schie. er A m der Nau- damit, ae Zu- t und ctleren Weimer Abend chweg en, die Is und Sym- gen in ö jungen 1 ge- indivi. einem Dichter einer en Er. einem „Der Werke, nicksal ternat Erzäh- Wählt, Selbst, a nach twWeise Uzule- en ein Prag- (die m sei- äBlich⸗ nd der öpf im ermor- t hält, Sweise rblüf.⸗ mdzug ng 2 er un- tigkeit ren es 8 Die mittel- ng des ja im m a an- des Wa. che wurde m ein ei dem Orga- er Or- Prälu- tätigte eine An- ck und mn, la- tehude olisten n Die- ental- einem on To- ischen eiterin Chor or und Unter gaben zweier rat in zutage, Zänger — lich in 1e lie- n Sto r um- schön on Te- zum chm. —— Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling: Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. Kobbert, W. Hertz; Wirtschaft: F. O. weber; Feuillet.: w. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chet v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 018, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743. Mannheimer — Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschättsstellen: Mannheim, R, I, 4-6. Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45(Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.): Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 UM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbhez. 3,20 DM zuzügl. 54 Pt Zustellgebühr. Kreuzband bezug 5,20 DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg. C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge Streiks u. höherer Gewalt keine Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskripte keine Gewähr. 9, Jahrgang/ Nr. 253/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 29. Oktober 1954 ieee PF oDp lehnt das Saar-Statut ab Sie will„konstruktive Gegenvorschläge“ ausarbeiten/ Die übrigen Verträge gebilligt Von unserer Bonner Redaktion B o un.(dpa) Die Bundestagsfraktion der FDP hat sich am Donnerstag gegen das in Faris abgeschlossene Saarabkommen ausgesprochen. Nach einem offiziellen Kom- munidué stimmte sie den Pariser Verträgen zu, soweit sie die Wiederherstellung der Souveränität, den Eintritt in die Westeuropäische Union und in die NATO betreffen. Sie sah sich aber nicht in der Lage,„den zwischen Bundeskanzler Dr. Adenauer und Ministerpräsident Mendéès-France ohne Unterrichtung und Befragung der Bundes- regierung abgeschlossenen Saar-Abkommen zuzustimmen.“ Eonstruktive Gegenvor- schläge, die der Einigung Europas und der deutsch- französischen Aussöhnung besser dienen könnten, würden gegenwärtig erarbeitet. Die Fraktion der FDP hatte in ihrer ganztägigen Sondersitzung einen Vorschlag Dr. Dehlers geprüft, auf dem Weg über noch auszuhandelnde Zusatzprotokolle eine Aus- legung des Pariser Saarabkommens zu er- reichen, die es für den Bundestag annehm- bar mache. Wie mitgeteilt wurde, nahmen die Abgeordneten mit Verwunderung davon Kenntnis, daß dem Bundeskabinett während der Pariser Verhandlungen keinerlei Ge- legenheit zur Stellungnahme zu dem vom Bundeskanzler unterzeichneten Saarabkom- men gegeben wurde. Mehrere Angehörige der Fraktion bedauerten, daß eine Verhand- lungsskizze, die dem Bundeskanzler von Vizekanzler Blücher und Bundesminister Dr. Preusker mitgegeben worden war, bei den Pariser Verhandlungen nicht verwendet worden sei. Diese Skizze enthalte den Haupt- gedanken, die auf der Saar lastende Repara- tionshypothek durch großzügige Wirtschafts- leistungen der Bundesrepublik abzudecken. Ausdrücklich wurde betont, daß die Ent- schließung der FDP zum Saarabkommen die Koalitionsfrage nicht berühre. Am Donterstag griff auch die Bundes- regierung in das heftige Für und Wider um das Saarabkommen ein. Die„diplomatische Korrespondenz“ des Auswärtigen Amtes zeigte auf, welche Verbesserungen die von Dr. Adenauer und Mendès-France unter- zeichnete Regelung beinhalte: 1. Die gefun- dene Lösung ist nicht endgültig,. Die Schluß- regelung bleibt dem Friedensvertrag vor- Bonn sichert Berlin Hilfe zu Verpflichtungs-Erklärung der Bundesregierung Berlin.(UP/dpa) Die Bundesrepublik hat sieh in einer vom Berliner Senat veröffent- lichten Zehn-Punkte-Erklärung verpflichtet, die Stellung Berlins auch künftig auf allen Gebieten zu festigen und zu stärken. In der Erklärung wird besonders Berlins Bedeutung für die Selbstbehauptung der freien Welt und das Bewußtsein der Verbundenheit der Bundesrepublik mit Berlin als„vor- gesehener Hauptsadt eines freien, wieder- vereinigten Deutschlands“ hervorgehoben. Die Bundesrepublik erklärt ihren Willen, die Hilfeleistungen für den politischen, kultu- rellen, wirtschaftlichen und finanziellen Wiederaufbau Berlins fortzuführen und die Stellung Berlins auf allen Gebieten zu festigen und zu stärken. Besonders betont die Bundesregierung dabei ihren Willen zur Unterstützung und Verbesserung der finanziellen und wirtschaftlichen Situation Berlins. In den zehn Punkten sagt die Bundes- regierung zu, durch geeignete Unter- stützungsmaßnahmen einen ausgeglichenen Berliner Etat zu gewährleisten. Mit geeig- neten Maßnahmen will sie sicherstellen, die der Bundesrepublik aus auswärtien Quellen zur Verfügung stehenden Mittel auch Berlin für den Weiteren notwendigen Aufbau zu- kommen zu lassen, Die Erteilung von öffent- lichen und privaten Aufträgen an die Ber- liner Wirtschaft soll weiter gefördert wer- den. Berlin soll mit den nötigen Devisen aus- gestattet und sein Außenhandel gefördert werden. Die Bundesrepublik will an der aus- reichenden Bevorratung Berlins für Notfälle mithelfen. Die Hndels- und Verkehrsverbin- dungen zwischen der Bundesrepublik und Berlin sollen verbessert werden. Diese Verpflichtungen waren bereits im Deutschlandvertrag enthalten. Nachdem aber auf Grund des Pariser„Anwendungsproto- kolls“ dieser Passus gestrichen worden ist, wurden sie jetzt in der Erklärung nieder- gelegt. 5 Gleichzeitig erklärten die drei West- mächte in einem Schreiben an den Bun- deskanzler, sie hätten beschlossen, ihr Recht in bezug auf Berlin in einer Weise auszu- üben, die der Bundesrepublik die Erfüllung der in ihrer Erklärung übernommenen Hilfe- leistungen für Berlin erleichtert. Die Stadt- kommandanten werden gegen die Ueber- nahme von Bundesgesetzen keine Einwände erheben. Die drei Hohen Kommissare sagten dem Bundeskanzler zu, daß Berlin das höchstmögliche Maß an Selbstregierung er- halten solle, das mit der besonderen Situa- tion der Stadt vereinbar sei Abkommen über Arbeiter-Freizügigkeit Ministerrat der Montanunion ist sich im Prinzip einig Luxemburg.(dpa) Der Ministerrat der Montanunjon hat einmütig dem Entwurf eines Abkommens über die Freizügigkeit der Kohle- und Stahlarbeiter zugestimmt. Durch dieses Abkommen sollen alle aner- kannten Facharbeiter der Kohle- und Stahl- industrie das Recht erhalten, in jedem der sechs Länder in ihrem Beruf Arbeit anzu- nehmen. Die Unterzeichnung des Vertrages ist jedoch zunächst noch zurückgestellt Der Schriftsteller Ernest Hemingway wurde am Donnerstag mit dem Nobelpreis für Literatur des Jahres 1954 ausgezeich- net. Wie aus der Verlautbarung des Nobelpreis- nomitees der ccöniglienen schwedischen Aka- emie hervorgeht, ist der Preis Hemingwaꝝ fur 4„kraftvollen Stil“ zuerkannt worden, 8 den, er die Kunst der modernen Erzah- lein zur Meisterschaft erhoben habe Die Ver- 5e ung des Preises, den im Vorjahr Sir Win 45* Churchill erhalten hatte, findet am 10. De- nber in Stoccholm statt. Bild: Keystone worden, weil eine unvorhergesehene Schwie- rigkeit auftrat: Frankreich, Holland, Luxem- burg und Italien sind der Ansicht, daß die- ses Abkommen als ein Zusatzabkommen zum Schuman-Planvertrag im Original nur in französischer Sprache abgefertigt wer- den soll. Deutschland hat sich dieser For- derung widersetzt und verlangt, daß das Abkommen in allen vier Amtssprachen der Montanunion abgefaßt wird. Ueber den sachlichen Inhalt des Ver- tragsentwurfs äußerte sich Bundesarbeits- minister Storch befriedigt. Er erklärte, daß allen wesentlichen deutschen Forderungen entsprochen worden sei. behalten. 2. Die politischen Freiheitsrechte werden voll wiederhergestellt. 3. Die Saar- bevölkerung ist völlig frei in der Erörterung des Status, den sie im Rahmen des Friedens- vertrages erreichen will. 4. An Stelle der bis- herigen französischen Vorherrschaft tritt eine neutrale Persönlichkeit als Kommissar. Die Ernennung bedarf der Zustimmung der Bundesregierung. 5. Eine Reihe wichtiger Funktionen werden, soweit sie nicht auf den Kommissar übertragen sind, künftig nicht mehr von Frankreich, sondern von den Organen der Saarländer selbst wahr- genommen. Die„Diplomatische Korrespondenz“ hebt hervor, daß der ausdrückliche Hinweis auf den Friedensvertrag auch die Befürchtung widerlege, die Saarregelung könnte spätere Lösungen für die Ostgebiete präjudizieren. Das politische Leben könne sich an der Saar nunmehr frei entfalten. An dieser Beurtei- lung ändere auch die Tatsache nichts, das das gebilligte Statut bis zum Friedensver- trag nicht umgestoßen werden dürfe. Als weiteren wichtigen Gesichtspunkt hebt die Veröffentlichung noch hervor, daß die Saarverfassung, dem deutsch- französi- schen Abkommen entsprechend, von dem neugewählten Saarlandtag geändert werden muß. Damit werde aus der Präambel jene Verpflichtung verschwinden, die das Saar- gebiet politisch und wirtschaftlich an Frank- reich binde. Der geschäftsführende Vorstand der CDU hat die Vorwürfe der SPD gegen das Pa- riser Saarabkommen zurückgewiesen. Der provisorische Charakter werde im Statut ausdrücklich garantiert. Die Behauptung der SPD, der Kanzler habe der endgültigen Ab- trennung zugestimmt, sei eine bewußte Un- wahrheit. Auck der BVD dagegen Das Präsidium des„Bundes der vertrie- penen Deutschen“(BVD) erklärt zum Saar- abkommen, es müsse vam deutschen Stand- punkt aus abgelehnt werden, denn es stelle nur der Form nach ein Provisorium dar, in Wirklichkeit handle es sich um eine defini- tive Lösung. Die Vertriebenen könnten einer solchen Regelung nicht zustimmen, weil sie dadurch ihr eigenes Recht auf die Heimat in Frage stellen würden und weil nach ihrer Ueberzeugung auf diesem Wege die Wieder- vereinigung nicht zu erreichen sei. Das Hauptquartier der Moslembruderschaft in Kairo würde von einer erregten Menschenmenge gestürmt und in Brand gesteckt. nachdem be- annt geworden war, daß ein Mitglied der Bruderschaft auf den Ministerprôsidenten Abdel Nasser ein— wie bereits gemeldet— fehlgeschlugenes Attentat unternommen Ratte. Bild: AP Große Verhaftungsaktion in Aegypten Etwa 400 Personen nach dem Attentat auf Nasser festgenommen Kairo.(UP/dpa) Die ägyptische Sicher- heitspolizei hat seit dem mißglückten Atten- tat auf Ministerpräsident Gamal Abdel Nas- ser am Dienstag etwa 400 Personen verhaftet, die zum großen Teil der Moslembruderschaft angehören. Unter den Verhafteten befindet sich auch der Generalsekretär der Bruder- schaft, Abdel Kader Uda, Wie das Informa- tionsministerium inzwischen bekanntgab, wird der Ministerpräsident heute, Freitag, auf dem Platz der Republik in Kairo wieder auf einer Massenkundgebung sprechen. Unter dem Vorsitz des Ministerpräsiden- ten trat der ägyptische Revolutionsrat am krühen Donnerstagmorgen in Kairo zu einer Sitzung zusammen, in der über die innen- Adenauer bei Eisenhower und Dulles Der Kanzler bat die USA, sich für die Kriegsgefangenen einzusetzen Washington.(UP/ dpa) Bundeskanzler Dr. Adenauer und Präsident Eisenhower gaben am Donnerstag nach einer längeren Unter- redung im Weißen Haus ein gemeinsames Kommuniqué heraus, in dem es heißt, die jüngste sowjetische Note scheine keine neuen Vorschläge zu enthalten, die die Wiederver- einigung Deutschlands ermöglichten. Ueber die Pariser Abkommen heißt es in dem Kommuniqué, sie dienten„zur Verstärkung des Verteidigungssystems der freien Welt!. Bundeskanzler Adenauer, heißt es dann wei- ter, habe die Vereinigten Staaten gebeten, sich weiterhin für die Freilassung der deut- schen Kriegs- und Zivilgefangenen zu ver- wenden, die noch hinter dem Eisernen Vor- hang festgehalten werden. Der Kanzler hatte am Donnerstagvormit- tag zunächst eine Unterredung mit Auhßen- minister Dulles, die über eine Stunde dauerte. Dann war er zum Mittagessen Gast Präsident Eisenhowers und konferierte anschließend etwa eine halbe Stunde lang mit dem ameri- kanischen Regierungschef. Diplomatische Vertreter der USA, Groß- pritanniens und Frankreichs werden nach Mitteilung des britischen Außenamtes mit der Ausarbeitung der Antwort auf die letzte sowjetische Deutschlandnote wahrscheinlich in der kommenden Woche beginnen. Nach allen bisherigen Andeutungen und Aus- künften amtlicher Kreise ist zu erwarten, daß die drei Westmächte Moskau auffor- dern werden, eine genauere Definition der sowjetischen Vorschläge zur Lösung der Deutschlandfrage zu geben. 5 Der britische Premierminister, Sir Win- ston Churchill, betonte am Donnerstag im Unterhaus, daß über den Einsatz von Atom- und Wasserstoffbomben durch den Westen politisch entschieden wird. Er bezeichnete Vermutungen als unbegründet, daß diese Frage der politischen Kontrolle entzogen und der militärischen Kontrolle im NATO- Rahmen unterstellt worden sei. Ziscen Gesfern und Morgen Zur letzten Deutschlandnote der sowje- tischen Regierung wurden am Donnerstag von der Bundesregierung Anmerkungen ver- öfkentlicht, in denen es heißt, die Note ent- halte nichts Neues und erfülle nicht die Be- dingungen der Westmächte für die Wieder- aufnahme von Deutschland- Verhandlungen. Ueber die Pariser Verkehrsminister-Kon- ferenz, die sich in den letzten Tagen mit ge- meinsamen Verkehrsproblemen der euro- päischen Länder befaßt hat, berichtete Bun- desverkehrsminister Seebohm am Donners- tag im Bulletin der Bundesregierung. Man sei übereingekommen, für die Finanzierung der Straßenbauten von europäischem Inter- esse keinen internationalen Investierungs- fonds zu gründen. Der Ausbau sollte sich zu- nächst auf wenige besonders vordringliche Teilstrecken beschränken, die die einzelnen Länder verbinden. Zur Bereinigung des„Rechtswirrwarrs“ im Reichs- und Bundesrecht hat die Bundes- tagsfraktion der CDUICSU einen Antrag eingebracht, in dem die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses gefordert wird. Gegen das Kindergeld- Gesetz, das vor kurzem vom Bundestag verabschiedet wurde, sprachen sich am Donnerstag die Teilnehmer an der Delegierten-Tagung der Hauptgemeinschaft des deutschen Einzel- handels in Hamburg aus. In einem Brief an den Bundesrat baten sie die Länderver- tretung, dem Gesetz in der vorliegenden Form die Zustimmung zu versagen. Bundestagspräsident Dr. Ehlers ist, wie am Donnerstag bekannt wurde, schwer er- krankt. Er wurde bereits am Mittwoch mit einer doppelseitigen eitrigen Mandelent- zündung in das Evangelische Krankenhaus in Oldenburg eingeliefert und operiert. Sein Zustand sei, so verlautet, zunächst sehr ernst gewesen, jetzt jedoch nicht mehr 80 bedenklich. 5 Der äthiopische Gesandte, Imru Zel- leke, übergab am Donnerstag Bundespräsi- dent Heuss sein Beglaubigungsschreiben. Zel- leke ist der erste diplomatische Vertreter Aethiopiens(Abessiniens) in Deutschland nach dem Kriege. Beim sowetischen Außenministerium protestiert hat das amerikanische Außen- ministerium in einer Note gegen die„illegale Festsetzung und Mißhandlung“ von zwei weiblichen Angehörigen der amerikanischen Botschaft in Moskau. Es handelt sich um die Frau des zweiten Botschaftssekretärs und die Frau des stellvertretenden Marineattachés, die beide vermutlich von Beamten des sowie- tischen Geheimdienstes in ein Haus gelockt und dort 90 Minuten lang festgehalten wurden der Botschafter der USA in Moskau, Bohlen, hatte am Donnerstag mit dem So- Wietishen Außenminister Molotow im Kreml eine Unterredung über den Zwischen- fall. r Die französischen Sozialisten werden Ministerpräsident Mendes-France noch vor seiner Abreise nach den USA am 13. No- vember mitteilen, ob sie mit der von ihm vorgeschlagenen Beteiligung an der Regie- rung einverstanden sind. Die Perteiführung hat für den 10. und 11. November einen außerordentlichen Parteikongreß einberu- ken, der über die Frage der Regierungs- beteiligung und die Pariser Abmachungen entscheiden soll. Kaiser Haile Selassie von Aethiopien traf am Donnerstag zu einem dreitägigen Staats- besuch in Paris ein, wo er auf dem Bahnhof von dem französischen Staatspräsidenten Coty empfangen wurde. Wahrscheinlich 300 Tote hat die Flut- katastrophe bei Salerno(Süditalien) gefor- dert. Es war am Donnerstag noch nicht möglich, einen vollständigen Ueberblick über die von der Katastrophe verursachten Schäden zu gewinnen. Der Ministerpräsident von Pakistan, Mo- hammed Adi, soll, wie aus Karachi verlau- tet, durch den ehemaligen Ministerpräsi- denten von Bengalen, Suhr a war d y, ab- gelöst werden. Suhrawardy ist der Führer der„Vereinigten Front“, die vor einigen Monaten bei den Provinzwahlen in Ost- pakistan die Moslem-Liga des Ministerprä- sidenten Mohammed Ali besiegte. flachimeldung Bundestagspräsident Dr. Ehlers gestorben Oldenburg:(dpa) Bundestagspräsident Dr. Hermann Ehlers ist in der Nacht zum Freitag gestorben. politische Lage gesprochen wurde. Einzelhei- ten über die Beratungen, die in dem herme- tisch von der Außenwelt abgeschlossenen Haus Nassers stattfanden. wurden nicht be- kannt. Ueber ganz Aegypten wurde am Mittwoch der Ausnahmezustand verhängt. In der Be- richterstattung des Kairoer Rundfunks wird im Zusammenhang mit dem Attentat die Moslembruderschaft nicht erwähnt. sondern nur von„Meuchelmördern und verbrecheri- schen Elementen“ gesprochen. Der kommis sarisch eingesetzte oberste Führer der Moslembruderschaft in Aegypten, Hameida, drückte telegraphisch sein Bedauern aus und verurteilte das Attentat. Der Führer der Moslembruderschaft in Syrien telegraphierte: „Die Moslembrüder verabscheuen den poli- tischen Mord und nehmen niemals zu solchen Mitteln Zuflucht“. Der Attentäter, Mahmoud Abdel Latif, der nach seiner Verhaftung erklärt hatte, „es wären nur Freudenschüsse“, sagte in den weiteren Verhören aus, er habe den Auftrag zu seiner Tat von einem führenden Mitglied des radikalen Flügels der Moslembruder- schaft erhalten. Wie die Polizei inzwischen ermittelte, haben vier der bis jetzt Verhaf- teten das Attentat geplant. Bei Haussuchun- gen in Alexandrien wurde bei einem von innen ein genauer Plan über die verschiede- nen Aufenthaltsorte Nassers gefunden. Als Sympathiekundgebung für Minister- präsident Nasser wurden die Arbeiter aufge- fordert, ihre Arbeitstätten zu verlassen. Sie zogen zum Hauptquartier der Moslembruder- schaft und setzten es mit den Rufen„Tod der Bruderschaft, lang lebe Nasser“ in Brand. Der persische Senat stimmte dem Erdölabkommen zu Teheran.(dpa) Der persische Senat stimmte am Donnerstag der Ratifizierung des Erdölabkommens mit einem Konsortium ausländischer Erdölgesellschaften, mit deren Hilfe das persische Erdöl wieder auf den Weltmarkt kommen soll, zu. Da das persische Abgeordnetenhaus dem Akommen bereits zugestimmt hat, bedarf es jetzt nur noch, damit es in Kraft tréten kann, der Unter- schrift des Schahs. Die Erdölraffinerie in Abadan soll am Sonntag ihren Betrieb wie- der aufnehmen. Im Persischen Golf liegen bereits sieben leere Tanker zur Uebernahme des Erdöls bereit. Westeuropäische Union erhält organisatorisches Fundament London.(UP) In London sind am Don- nerstag zum ersten Male seit der Pariser Konferenz Vertreter der sieben Teilnehmer- staaten der Westeuropäischen Union unter dem Vorsitz des französischen Botschafters René Massigli zusammengetreten, um über den organisatorischen Aufbau und die Ver- tahrensordnung der Delegierten der Union zu beraten. Nach den in Paris ausgearbei- teten Plänen wird die Zentrale der Union ihren Sitz in London haben, während die Rüstungskontrollbehörde in Paris errichtet werden soll, damit sie ständig engen Kon- takt mit der NATO halten kann. Der Ständige Ausschuß, der jetzt in London tagt, soll die Organisation so auf- bauen, daß jeder der Mitgliedstaaten— genau wie in der NATO— durch ständige Delegierte vertreten wird. Außerdem sind periodische Zusemmenkünfte der Außen- minister— voraussichtlich ein- oder zwei- mal im Jahre— vorgesehen. Diese Tagun- gen sollen in London oder einer der an- deren Hauptstädte der Mitgliedstaaten statt- finden. Seite 2 MORGEN 5 Freitag, 29. Oktober 1954 Der gute Geist Asiens Asiens Staatsmänner müssen englisch sprechen, wenn sie sich untereinander ver- ständigen wollen. Auch Indiens Ministerprä- sident Nehru wird wohl kürzlich in Peking mit Chou En Lai angelsächsisch verhandelt haben, um sich ihm deutlich zu machen. Eine nicht unbedeutsame Jronie der Geschichte angesichts der Tatsache, daß die asiatische Welt die Befreiung von angelsächsischem Denken und Trachten als gemeinsames An- liegen betreibt. Noch ist es also nicht soweit, daß der gelbe Kontinent der Krücken der alten Welt völlig entbehren könnte. Zwar hatte Nikita Chruschtschew, Sowjet- rußlands kommunistischer Generalsekretär, eine Woche zuvor in Peking die ungeheure naturgewaltige Macht der eurasischen Völ- ker behauptet und durch verschiedene Gast- geschenke wie Eisenbahnlinien, Schwerindu- strien, Anleihen und die Rückgabe Port Arthurs bekräftigt. Indiens Staatslenker scheint aber weniger von einer Politik groß- artiger Gesten und Manifeste überzeugt zu sein als von realen Gegebenheiten. Sein Be- such hatte sicher nicht den Zweck mit China und Rußland zusammen eine gemeinsame asiatische Waffenfront zu stiften. Vor seiner Abreise von Kalkutta bezeichnet er seinen Besuch in Peking zwar als ein„außerordent- liches Ereignis“, ohne allerdings mehr als Herkömmliches über den Sinn und Zweck seiner Fühlungnahme zu verraten. Amerikas Außenminister, Dulles, wurde gelegentlich„ein geschäftsreisender Mini- ster“ genannt, der durch den Besuch seiner Widerspenstigen Kunden mehr auszuhan- deln hofft. Jawaharlal Nehru ist weniger ein Geschäftsmann, aber auch er scheint sich von Persönlichen Kontakten einiges zu verspre- chen. So herrscht, im ganzen gesehen, ein munteres Kommen und Gehen auf dem gan- zen Globus. Natürlich ist man leicht ver- sucht, von einem System der Fernwirkun- Sen zu sprechen. Was Washington bewegt, läßt Moskau nicht schlafen und bringt selbst Dehli aus seiner heiligen Ruhe. Die Stiftung und Erweiterung der NATO und der SEATO hat zweifellos im Fernen Osten seine ent- sprechenden Gegen wirkungen, wenn auch Nehru vor seiner Abreise versicherte, daß er nicht um der amerikanischen Pakte willen nach Peking walle. Immerhin ist aber sicher, daß Nehrus Lieblingsidee einer„bündnis- losen Zone des Friedens“, die bereits an- läßzlich des Staatsbesuchs des chinesischen Ministerpräsidenten in Neu Delhi in fünf Punkte gegossen wurde, auch neuerdings Wieder Gesprächsgegenstand war. „Bündnislose Zone des Friedens“, das hört sich allerdings poetischer an, als es in Wirk- lichkeit ist. Denn einmal befinden sich in dieser Zone des Friedens durchaus Waffen- keste Armeen, die bewiesen haben, daß sie das Kriegshandwerk verstehen. Andererseits scheint die friedliche Koexistenz im asiati- schen Bereich nicht immer 80 ganz reibungs- los vor sich zu gehen. Die„Neue Zürcher Zei- turig“ zitiert in diesem Zusammenhang einen Ausspruch Nehrus, der besagt, daß die mei- sten Länder nicht Angst hätten vor dem, was andere Regierungen offiziell tun, sondern vor dem, was sie durch ferngesteuerte Parteien tun könnten. Es ist also durchaus nicht un- Wahrscheinlich, daß Nehru nach Peking fuhr, um sich zu vergewissern, wie das Barometer dort in den Kreisen der kommunistischen Parteiführer- Staatsmänner steht, nachdem die Sowietunion sich erst kurz zuvor der Freundschaft Chinas versichert hatte. Wenn nämlich Nehru seine Mission als ehrlicher Anwalt der kolonial unterdrückten Völker fortführen und demnächst sogar eine asia- tisch- afrikanische Konferenz starten Will, so muß er sicher sein, daß seine Tätigkeit nicht durch Rückenschüsse gefährdet wird. Schließ- ch ist seine politische Stellung selbst in sei- ner eigenen Partei ob dieser Friedenstätigkeit nicht so ganz einfach. Er ist schon mehr als einmal der kommunistischen Sympathien verdächtigt worden. Doch scheint er sich Kräftig genug zu fühlen, so lange der Westen kortfährt, im Nahen und Fernen Orient die farbigen Völker herauszufordern und an- dererseits der kommunistische Völkerblock nicht auf das indische Wohlwollen verzich- ten kann. 5 Allerdings ist diese zentrale Rolle Nehrus nur so lange haltbar, als es ihm gelingt den Kommunisten, zumindest in Peking, klar zu machen, daß sowohl China wie Indien zwar antiwestlich eingestellt seien, aber nicht auf westliche Hilfe zur Entwicklung ihrer zurück- gebliebenen Wirtschaft und Gesellschaft ver- zichten können Selbst das beste Bündnis mit Moskau und auch die schönsten Zuge- ständnisse vermögen die Tatsache nicht zu verschleiern, daß die Sowjetunion in abseh- barer Zeit nicht in der Lage ist, Asien so zu modernisieren und zu industrialisieren, wie dies zur menschenwürdigen Erhaltung seiner Völker notwendig ist. Es ist also wohl denk- bar, daß Nehru mit seiner Pekingreise einen Beschwichtigungsversuch unternahm, damit den Kommunisten in China ihre Erfolge nicht zu Kopfe steigen. Noch ist Nehru der gute Geist Asiens und fühlt sich auch als solcher. Seine Worte werden in der Metro- pole des volkreichsten Landes der Erde nicht ohne Eindruck bleiben. Der Aufbau einer Friedensregion in Ostasien wird zweifellos auch Mao Tse-tung zu Zugeständnissen ver- anlassen, denn China braucht den Frieden dringender als jedes andere Land der Erde. Nehru kann aber die schwache Friedensfront der Colombo-Pakt-Mächte nicht länger auf- recht erhalten, wenn er den massiven Infil- trationen der USA nicht mindestens den wirklichen guten Willen und die friedliche Stabilität der Hauptpartner dieses ostasiati- schen Abkommens entgegensetzen kann. Dr. Karl Ackermann Einstimmigkeit in der weiteren Behandlung der Abrüstungsfrage New Vork.(dpa) Die von den Westmäch- ten und der Sowjetunion gemeinsam einge- brachte Entschließung, die in der Abrüstungs- frage die Wiederaufnahme von Geheimver- handlungen fordert, ist vom politischen Aus- schuß der Vollversammlung der Vereinten Nationen einstimmig verabschiedet worden. Seit 1946 war es das erste Mal, daß sich die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion in der Abrüstungs- debatte auf eine gemeinsame Entschließung einigen konnten. In der Entschließung wird der aus den elf Mitgliedern des Sicherheits- rates und Kanada bestehende Abrüstungs- ausschuß aufgefordert, sich an Hand der ver- schiedenen Vorschläge weiter um eine Verein- barung über dieses Problem zu bemühen. Der politische Ausschuß beschloß ferner, der Abrüstungskommission einen indischen Vorschlag zuzuleiten, der empfiehlt, daß Mittel und Wege für einen„Rüstungswaffen- stillstand“ gesucht werden. Freitag, 29. Oktober 1954/ Nr. 259 — Früchte des universalen Denkens „Akademie der Wissenschaften und der Literatur“ trat aus der Stille fünfjährigen Wirkens an die Oeffentlichkeit Mainz, 28. Oktober Professor Dr. Eduard Justl, der die erste öfkentliche Sitzung der„Akademie der Wis- senschaften und der Literatur Mainz“ als Präsident dieses Instituts im Akademiesaal des Kurfürstlichen Schlosses zu Mainz er- öfknete, mußte gelegentlich mit dem akade- mischen Brauch, jeden berühmten Ehrengast mit einer eloquenten Formel eigens zu be- grüßen, allmählich zurückstellen und sicHf mit kollektiven Wendungen begnügen, denn es Waren der Ehrengäste gar zu viele. Die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur, die hier zum ersten Male in einer Festsitzung die Aufmerksamkeit der breiteren Oeffentlichkeit auf sich lenkte, be- steht schon seit fünf Jahren, Sie wurde im Herbst 1949 von einigen Wissenschaftlern in Worms gegründet, bald darauf finanziell in die Obhut der Landesregierung genommen Von Dr. Hermann Wassner und in Mainz angesiedelt. Das halbe Jahr- zehnt ihres Bestehens hat bereits, wie aus dem Rechenschaftsbericht des Generalsekre- tärs und aus den Darlegungen des Präsiden- ten, Professor Dr. Justl, zu entnehmen war, reiche wissenschaftliche Früchte getragen. In den drei Klassen der Akademie(eine naturwissenschaftlich- mathematische, eine geistes- und sozialwissenschaftliche Ab- teilung und eine literarische Abteilung) sind 24 Kommissionen mit wissenschaftlichen Ar- beiten beschäftigt, die sich von der Mitarbeit an Wörterbüchern von tibetanischen oder abessinischen Sprachen, von der Material- sammlung zu einer neuen Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaft bis zur Heraus- gabe musikalischer Denkmäler oder Dich- tungen Frauenlob, der späte Mainzer Minne sänger, soll auf diese Weise endlich eine Karlsruhe hat„Anschluß“-Wünsche Gemeint ist eine neue Grenzziehung zwischen Nord- und Südbaden Von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt Karlsruhe, 28. Oktober. Der Karlsruher Oberbürgermeister, Gün- ther Klotz, forderte auf einer Pressekon- ferenz, daß die badisch- württembergische Landesregierung die Bevölkerung der Kreise Rastatt und Baden-Baden unmittelbar nach ihrer Meinung über ihren Anschluß an den Landesbezirk Nordbaden oder ihren ver- bleib bei Südbaden fragen solle. Die bisher aus Rastatt und Baden-Baden gehörten Stimmen, die sich gegen eine Angliederung dieser beiden Städte und Kreise an Nord- baden ausgesprochen hätten, seien nicht die Stimmen der Bevölkerung, sondern die von Funktionären. Gaggenau zum Beispiel habe sich für die Einbeziehung in den Karlsruher Raum ausgesprochen. Und ebenso seien 18 von 25 Murgtal-Gemeinden der Meinung, daß für sie der Weg nach Karlsruhe näher sel als der nach Freiburg. In Rastatt und Baden-Baden seien es vorwiegend persön- liche Interessen, die bei den Stimmen gegen Karlsruhe mitsprechen. Der Oberbürger- meister sagte, er hoffe aber auf die Ver- nunft der Landesregierung:„Ich halte es für nahezu ausgeschlossen, daß die Landes- Franco schmiedet einen Mittelmeer-Pakt Seine Begegnung mit Papagos brachte ihn jedoch seinem Ziel nicht näher Von unserem Korrespondenten Heinz Barth Madrid, Ende Oktober Der Besuch, den der griechische Minister- präsident, Marschall Papagos, Spanien ab- stattete, war für das Regime ein naheliegen- der Anlaß, ein Thema aus der Versenkung zu holen, das zu den Lieblingsthemen der spanischen Außenpolitik gehört. Man erprobt in Madrid seit einiger Zeit reihum die inter- nationalen Anknüpfungsmöglichkeiten, die in Ergänzung des amerikanischen Bündnisses geeignet sein könnten, die diplomatische Re- habilitierung Spaniens zu vollenden. Unter diesen Möglichkeiten nimmt der Plan eines Mittelmeerpaktes einen besonderen Platz ein. Das Thema hat für Franco vor allem des- halb seine Reize, weil ihm ein Defensivbünd- nis der mediterranen Länder Gelegenheit geben würde, seine guten Beziehungen zum Islam stärker zur Geltung zu bringen, als es bisher der Fall war. Der Mittelmeerpakt bedürfte allerdings einer breiten Grundlage. Das gute Einver- nehmen zwischen den iberischen und ara- bischen Ländern bietet dafür keine hin- reichende Basis, solange es nicht gelingt, die europäischen Anliegerstaaten des Mittel- meeres für das Projekt zu erwärmen. Es Waren also recht weitreichende Zukunfts- hoffnungen, die Franco veranlagten, den griechischen Minister präsidenten nach Ma- drid einzuladen, Der Verlauf seiner Begeg- nung mit Marschall Papagos hat allerdings nicht den Eindruck vermittelt, daß diese Frage schon für eine Lösung reif sei. Das Problem, das zwischen beiden Ge- sprächspartnern stand, heißt Jugoslawien. Belgrad ist in letzter Zeit zum Hauptzentrum der spanischen Kommunisten geworden, die sich in ihrer Mehrheit mit Moskau über- worfen haben. Es scheint ein nahezu hoff- nungsloses Unterfangen, die Formel für einen Mittelmeerpakt zu finden, dem sowohl Spanien wie Jugoslawien angehören könn- ten. Für Franco handelt es sich also darum, die etwaigen Partner eines mediterranen Defensivsystemes für eine Lösung zu gewin- nen, die Tito aus dem Spiel läßt, der im spanischen Bürgerkrieg auf der anderen Seite gekämpft hat. Hier ergibt sich nun frei- lich ein auffallender Widerspruch in der sbanischen Argumentierung. Denn Franco dürfte seinen griechischen Gast zu überzeu- gen versucht haben, daß der Balkanpakt Allein nicht ausreiche, sondern der Ergänzung durch einen allgemeinen Mittelmeerpakt be- darf. Einen allgemeinen Pakt— und das ist die Schwäche der spanischen Position—, der allerdings allzu allgemein nicht sein darf, da er das jugoslawische Problem offen läßt. In seiner Begrüßungsrede für Papagos sprach der Staatschef von den Fortschritten der Technik, durch welche die Uferländer einer gemeinsamen Mittelmeerkultur einan- der immer naher gerückt würden. Aber der Ball wurde von dem griechischen Marschall nicht aufgefangen, In seiner Erwiderung war mehr von den historischen und kulturellen Bindungen zwischen Spanien und Griechen- land als von der aktuellen Politik die Rede. El Greco, der aus Kreta stammende Maler der kastilischen Mystik, bildete ein willkom- menes Thema für freundlich- unverbindliche Tischreden. So mystisch wie die Bilder El Grecos sind aber die Mittelmeerpläne Francos nicht. Die Begegnung hat— mit an- deren Worten gesagt— deutlich gezeigt, daß Spanien auch in dieser Beziehung des ame- rikanischen Vorspannes bedarf, wenn es sich international einschalten will. regierung Karlsruhe nun in der Frage der Landesbezirkseinteilung die kalte Schulter zeigt“. Mit diesen Ausführungen antwortete Klotz auf Erklärungen, die in Rastatt und Baden-Baden gegen eine Angliederung an den nordbadischen Landesbezirk abgegeben wurden; unter anderem hatte Oberbürger- meister, Dr. Schlapper von Baden-Baden gesagt, Mas dortige Landgericht könne bei einer Angliederung an Nordbaden„dem Karlsruher Sog zum Opfer fallen“. Klotz und der Karlsruher Stadtbeigeord- nete Dr. Gurk wiesen darauf hin, daß in Baden die wichtigsten Institutionen auf das ganze Land verteilt seien. Dagegen sei in Württemberg„alles und alles auf Stuttgart zu“ orientiert. Karlsruhe sei zu seinem eigenen Schaden in der Vergangenheit nicht zum wirtschaftlichen und politischen An- ziehungspunkt des Landes Baden gemacht worden. In der Frage des Neckarkanals betonte die Karlsruher Stadtverwaltung ihre Ueber- einstimmung mit Mannheim. Die Städte Mannheim, Karlsruhe und Kehl hätten ge- meinsam von dem Kölner Professor Paul Berkenkopf ein Gutachten über die Wirt- schaftlichkeit des Neckarkanals angefordert. Berkenkopf gelte als ein Fachmann der Binnenwirtschaft. Die drei Städte seien sehr daran interessiert, daß der Ausbau der zweiten Schleuse im Neckarkanal, der etwa 100 Millionen Mark kosten solle, zurück- gestellt werde, und daß statt dessen diese Mittel für die Verstärkung der aus dem Württembergischen Industriegebiet zum Rheintal führenden Bundesbahnstrecken verwendet werden, 1 8 seit langem vermißte Gesamtausgabe er. halten) erstrecken. Die Akademien leben aus der Ueberzeu. gung, daß die Gemeinsamkeit der Forschung daß der ständige Austausch der Forschungs. ergebnisse und der stete Vergleich des in den einzelnen Disziplinen herrschenden Denk. weisen eine befruchtende Wirkung für die Einzel wissenschaft hat, ja daß die einzel. nen Wissenschaftszweige in ihrer Ueberspe- Zialisierung steril werden müßten, wenn dle lebendige Kommunikation mit den anderen Gebieten geistiger Welterfassung Abstürbe Die Mainzer Institution vertritt diesen Ge. danken, der vor mehr als 300 Jahren durch Leibniz, den letzten großen Universalgelehr- ten, im Zusammenhang mit einer Akademie. gründung gebracht wurde, auf besonders ra- dikale Weise: Sie hat auch den Schriftstel.“ lern und Dichtern eine Klasse eingeräumt, ein Novum, das in den Kreisen der Wissen. schaftler viele Diskussionen ausgelöst hat, von der Mainzer Akademie aber unbeirrt fortgesetzt werden soll. Die öffentliche Sitzung freilich stand vor- Wiegend im Zeichen der Denker und Forscher, die mit dem Festvortrag von Professor Re- mane über„Ordnungsformen in der leben- den Natur“ ein hervorragendes Beispiel wis- senschaftlicher Arbeit und exakter Darlegung beisteuerten, doch erfuhr man von der Ar- beit der literarischen Klasse so viel, daß sie sich hauptsächlich bemühe, das Andenken jüngst verstorbener Dichter durch die Edition einer Schriftenreihe„Verschollene und Ver- Sessene“ wach zu erhalten. Auch zeugte die Verleihung des diesjährigen Literaturpreisez der Akademie an Alfred Döblin(der krank. heitshalber nicht persönlich anwesend sein konnte), daß die Wertung der zeitgenössl. schen Literatur nicht von einem Standpunkt aus erfolgt, den man gemeinhin und oft 2 unrecht den akademischen zu nennen pflegt, Mainzer Vororte werden von Hessen nicht„entlassen“ Wiesbaden.(Ft.-Eig.-Ber.) Die hessische Landesregierung hat den Vorschlag der Landesregierung von Rheinland-Pfalz ab- gelehnt, die seit 1945 unter hessischer Ver- waltung stehenden rechtsrheinischen Vor- orte von Mainz durch einen Staatsvertrag zwischen beiden Ländern vorläufig wieder unter Mainzer Verwaltung zu stellen. Diese Regelung sollte nach dem rheinland-pfalzl- schen Vorschlag für die Zeit bis zur end- gültigen Lösung der Vorortfrage durch die Länderneugliederung nach Artikel 29 des Grundgesetzes getroffen werden. Der hessi- sche Ministerpräsident Zinn stellt nun fest, daß ein solcher Staatsvertrag unzulässiger- Weise das Ergebnis einer Neugliederung für ein Teilgebiet vorwegnehmen würde Briefwechsel ergänzt Pariser Abkommen 5 Alliierte Kontrollen sollen Wehr vorbereitungen nicht beeinträchtigen a Bonn, 28. Oktober Die Einzelfragen, die sich aus der Be- endigung des Besatzungsregimes in der Bundesrepublik ergeben, sind in einer Reihe von Briefen geregelt, die zwischen der Bun- desrepublik und den westlichen Vertrags- Partnern gewechselt und am Donnerstag in Bonn veröffentlicht wurden. Darin bestätigen die drei Westmächte, daß durch die Kon- trollen, die ihnen in der Uebergangszeit zwischen der Beendigung des Besatzungs- regimes und dem Inkrafttreten der Ab- machungen über den deutschen Verteidi- gnugsbeitrag zustehen, die Vorbereitung des Verteidigungsbeitrages nicht beeinträchtigt werden soll. Bundeskanzler Dr. Adenauer bestätigte den drei Militärbefehlshabern der Westmächte in Deutschland das Recht, an- gemessene Schutzmaßnahmen— einschließ- lich des Gebrauchs von Waffengewalt— zu ergreifen, wenn ihre Streitkräft unmittelbar bedroht werden. Auf innenpolitischem Gebiet sagt der Bundeskanzler eine Uebernahme der alliier- ten Vorschriften gegen Wettbewerbsbe⸗ schränkungen in die deutsche Gesetzgebung zu. Ferner soll die Rechtstellung derjenigen Personen geschützt werden, die unter er- ljeichterten Voraussetzungen(Gewerbefrel⸗ heit ein Gewerbe oder eine freie Berufs- tätigkeit aufgenommen haben. Die alliierten Hohen Kommissare stellen in einem Schreiben an Bundeskanzler Pr. Adenauer fest, daß nach den deutschen Zu- sicherungen die Entschädigung von Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung für die Bundesregierung„eine natürliche Ver- Pflichtung darstellt, die sie in Zukunft frei- willig zu übernehmen bereit ist“, Die drei Westmächte wollen die Wiedergutmachung für Ausländer und die sogenannte innere Rückerstattung weiterhin beobachten. Genehmigungen für den Luftverkehr nach und von den Berliner Luftschneisen durch Flugzeuge anderer Staaten als der vier Be- satzungsmächte sollen nur in beiderseitigem Einverständnis zwischen der Bundesrepublik und den drei Westmächten erteilt werden. Die Westlichen Alliierten werden ihr in bezug auf Berlin vorbehaltenes Recht in einer Weise ausüben, die der Bundesrepublik die von ihr zugesagte Hilfeleistung für Berlin erleichtert, Die Bundesregierung sagt ferner Erleichterung für Botschaften und Konsulate der drei Westmächte zu.(dpa) .—— Ihr Weizen blühte nie ht in Arabiens Wüste Deutsche Firmen wurden durch Intrigen um ein Millionengeschäft gebracht In diesen Tagen verläßt der Staatssekretär im Ministerium für Bundesratsangelegen- heiten, Dr. Ripken, Bonn in Richtung Saudi-Arabien, um— wie es offiziell heißt — mit dem Staate des Königs Saud Ibn Abdul Assis„diplomatische Beziehungen aufzunehmen“. In westdeutschen Wirtschafts- kreisen weiß man jedoch, daß das Diplo- matengebäck des Staatssekretärs mit einer unerfreulichen Affäre belastet ist, die zur Liquidierung eines Millionengeschäfts und zur Zurückhaltung von vier deutschen Fami- lien in Saudi-Arabien führte. Die Geschäfts- leitung der Hansa Stahl-Export GmbH., Düsseldorf, die sich bisher vergeblich um die Freilassung ihres Mitarbeiters Rudi Schwanenthan bemühte, schilderte unserem Korrespondenten die Hintergründe der für deutsche Firmen so verhängnisvollen Vor- gänge in Riad. 5 Düsseldorf, Ende Oktober Die internationale Fachwelt horchte auf, als am 9. September 1953 die saudische Re- gierung mit den deutschen Firmen Hansa- Stahl- Export GmbH., Düsseldorf, und Julius Berger Tiefbau AG, Wiesbaden, einen Ver- trag abschloßg, der praktisch die gesamte in- dustrialisierung des Wüstenstaates in deut- sche Hände legte. Vor dem Wohlwollen, das die westdeutschen Unternehmen genossen, mußten sowohl die weltbekannte amerika- nische Firma Mike Baker jun., die bis dahin mit der Planung und Durchführung von Straßenbauarbeiten, Elektrifizierungsprojek- ten und Kanalisationsanlagen beauftragt War, als auch die britischen Konkurrenten kapitulieren. a 3 dem erhofften Millionengeschäft werden die Deutschen wenig Freude haben“, unkten schon damals die Engländer. Doch die beiden Firmen. die in Saudi-Arabien unter dem gemeinsamen Namen Govenco (Gcvernmental Engineering Corporation) fir- mierten, vertrauten auf die Unterschrift des bereits seit 30 Jahren amtierenden Finanz- ministers Abdullah Suleiman. Als der Vertrag am 1. Januar 1954 anlief, schickte die Govenco zur Beratung der sau- dischen Regierung über 150 Techniker und Ingenieure nach Djidda. Chefdirektor Otto Starke führte das Spezialisten-Team an, dessen Angehörige monatlich zwischen 1000 und 4000 Mark verdienten. Obwohl der Ver- trag von Anfang an politischen Spannungen ausgesetzt war, schien es bis Mitte dieses Jahres so, als würden die Erwartungen der Govenco voll erfüllt: In der arabischen Wüste begann für sie der Weizen zu blühen. Alle hochfliegenden Pläne aber wurden durch einen Krach im Govenco-Lager zu- nichte gemacht. Chef direktor Otto Starke Wollte seinen Subdirektor und Leiter der Einkaufsabteilung, Kurt Banse, wegen Un- fähigkeit“ entlassen. Banse dachte nicht daran, der arabischen Futterkrippe Lebewohl zu sagen. Anstatt in die Bundesrepublik zu- rückzukehren, unterrichtete er den saudi- schen Kronprinzen, Emir Faisal, über in- terne Geschäftsvorgänge der Govenco. Eine einflußreiche Gruppe am Hofe des Königs Saud benutzte das Material des deutschen Zwischenträgers als Trumpf im Intrigenspie! gegen den mächtigen Finemzminister Abdul- lah Suleiman. Der souveräne Alte drückte schon seit drei Jahrzehnten beide Daumen auf die saudische Staatskasse. Damit erwarb er sich zwar das Vertrauen des jeweiligen Souve- Täms, aber auch den Haß der jungen Herren Königlichen Geblütes. Es sei dahingestellt, oh es politische oder aber persönliche Gründe finanzieller Art waren, welche die im Mini- sterrang stehenden drei Erbprinzen bei Hofe gegen den Finenzpatriarchen in Harnisch brachten. Schon lange umlauerten sie den greisen Abdullah Suleiman, der nun über den Vertrag mit den deutschen Firmen zu Fall kommen sollte. Die von dem gekündigten Subdirektor der Govenco, Kurt Banse, überreichten Unter- lagen benutzte Emir Faisal zu dem schwer- wiegenden Vorwurf, der Finanzminister hochselbst habe in die eigene Tasche ge- Wirtschaftet und an dem Vertrag mit den deutschen Firmen verdient. Im Verlauf die- ser Affäre mußte der alte Finanzexperte von seinem Posten zurücktreten. Die Ge- schäftsleitung der Düsseldorfer Hansa-Stahl- Export- GmbH bestreitet jedoch entschieden, dem Abdulah Suleiman einen persönlichen Gewinn verschafft zu haben. Die Govenco bediente sich lediglich— gegen hohe Pro- Vision— der Vermittlung des Mohammed Ali Musly. Er ist der Sohn eines saudi- schen Staatssekretärs. Und dieser Staats- sekretär unterstand dem Minister Abdullah Suleiman. „Der gestürzte Finanzminister wurde bei Hofe längst wieder in Ehren aufgenommen und fungiert heute als persönlicher Berater des Königs“, weiß man in Düsseldorf. Was man in Düsseldorf aber nicht weiß, ist fol- gendes: Was geschah mit den Familien des Präsidenten der Govenco, Otto Starke(Wies- baden), des Vizepräsidenten Egle(Wiesba⸗ den), des zweiten Vizepräsidenten Rudi Schwabenthan Düsseldorf) und des Buch- haltungschefs Weller(Wiesbaden)? Aus einem auf Umwegen nach Düsseldorf 82 schmuggelten Telegramm muß entnommen werden, daß die leitenden Angestellten mit- samt ihren Angehörigen als Geiseln festge- halten werden; als Sicherheit für eine Mil- lion Mark, die der König von der Govenco verlangt.„Genau so hoch sind unsere Gegen- forderungen“, heißt es in Düsseldorf. Die Suleiman-Affäre wurde für die Go- Venco zur tödlichen Lawine. Eine saudische Untersuchungskommission stellte fest, die deutschen Firmen hätten nicht nur mit Be- stechungsgeldern gearbeitet(dieser Vorwurf Wurde später fallen gelassen), sondern vor allem gegen die Generalklausel des Vertra- ges verstoßen, nach der sie lediglich„im Interesse der Regierung Saudi-Arabiens tätig sein durften“. In einem Verfahren vor einem islamitischen Gericht wurde den Stammfirmen der Govenco angekreidet, daß sie die deutsche Außenhändler- und Umsatz- steuervergütung, die in der Bundesrepublik in Höhe von 6, 18 Prozent zur Förderung des Exportes gewährt wird, einbehalten hätten. Es bedurfte erst eines Telegrammwech- sels zwischen Bundespräsident Heuss und König Saud Ibn Abdul Assis, bevor die Mehr- zahl der westdeutschen Spezialisten die ein- gezogenen Pässe zurückerhielten und in die Heimat zurückkehren durften. In Dfidda blieben außer den zurückgehaltenen vier Familien der frühere Subdirektor Kurt Banse und rund 20 Bau- und Stahlexperten, die jetzt unter arabischer Geschäftsführung an der zivilisatorischen Erschließung des Wäüstenstaates weiterarbeiten. In dem Telegrammwechsel zwischen Heuss und König Saud wurde auch die Ent- sendung eines deutschen Regierungsvertre- ters zur Anbahnung der diplomatischen Be- ziehungen vereinbart. Die Hansa-Stahl-Ex- port GmbH. in Düsseldorf hofft, daß Dr. Rip- ken in Saudi-Arabien das Einverständnis er- hält, die Govenco-Affäre vor dem neutralen Forum des Schiedsgerichts in Den Haag zu Verhandeln.„Dann dürften wir mit plus- minus Null aus diesem Abenteuer heraus- kommen“, sagt man in Düsseldorf.„Der ideelle Schaden, den die wohlrenomierten Firmen erlitten, ist jedoch ungeheuerlich.“ Anton Müller-Engstfeld —̃————————ͤ—p—ů—ů—ꝛ—ů—ů Bedenken der Westmächte gegen Intervention für Gefangene in der CSR Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Staatssekretär Hallstein unterrichtete Ministerpräsi- dent Dr. Gebhard Müller von einem Schreiben der alliierten Hohen Kommission vom 26. August dieses Jahres, das sich auf einen Dringlichkeitsantrag des Landtages vom Dezember 1953 bezieht, Der Landtag hatte dle Landesregierung damals beauftragt, die Bundesregierung aufzufordern, sich über die Besatzungsmächte für eine e Eritlassung deutscher Kriegs- und Zivil- gefangener in der Tschechoslowakei einzu- setzen. In dem Schreiben der alliierten Hohen Kommission wird der Standpunkt vertreten, es gel zur Zeit im Interesse der Gefangenen nicht ratsam, an die tschechoslowakischen Behörden heranzutreten. hätten Übereinstimmend mitgeteilt, daß den noch in der Tschechoslowakei zurückgehal- tenen deutschen Gefangenen jetzt allmählich erlaubt werde, in die Bundesrepublik zu- rückzukehren. Zusätzlich zu den Freilassun- gen zu Beginn dieses Jahres werde jetzt eine weitere Gruppe von ungefähr 250 ehemaligen Gefangenen zur Abreise vorbereitet. Die drei alliierten Vertreter in Prag hätten zwar an- erkannt, daß das Tempo der Entlassungen bei weitem nicht zufriedenstellend sei, sie hätten aber gleichzeitig die Befürchtung ge- äußert, die Entlassungen könnten eingestell werden, wenn die von deutscher Seite er- betenen Vorstellungen gemacht werden. Hallstein erklärt in einem Begleitschrei- ben, das Auswärtige Amt könne sich den von der Hohen Kommisslon vorgetragenen Ge- sichtspunkten nicht verschließen, werde je- doch erneut vorstellig werden, wenn sich in absehbarer Zeit keine großzügigere Hand- habung der Entlassungen abzeichne. Die Vertreter Frankreichs, Englands und der USA in Prag Die gabe Erle fahr Bild bra as Nr. 28 — keit be er. Der zeu. schung hungs. in den Denk- ür die einzel. derspe. un die nderen stürbe n Ge. durch gelehr. demie. es ra- iktstel. räumt, Vissen- st hat, abeirrt d vor- rscher, or Re. leben- e wis. legung r Ar- laß sle lenken dition d Ver- te die dreiseg crank. d sein mössi- punkt oft zu pflegt, eter rag den jal- lich Zu- un⸗ ine gen rei an- gen sie ge ellt er- ei- on Je- je- in ad- Fr. 253 Freitag, 29. Oktober 1954 .„ MORGEN Seite 3 ö Was sonst noch geschab Ziemlich glimpflich verlief am Mittwoch eine Explosion an Bord des 717 BRT großen deutschen Frachtmotorschiffes„Nixe“ im Nordostseekanal. Das Schiff fing nach der Ex- plosion einiger Magnesiumfässer. deren Ur- sache bisher unbekannt ist. Feuer und mußte in die Kanalweiche Schacht-Audorf. ostwärts von Rendsburg, gesteuert werden. Der Rends- burger Feuerwehr gelang es bis zum Abend die Gefahr für das Schiff zu beheben. Men- schen kamen nicht zu Schaden. Weder das Schiff selbst noch seine Stückgutladung sind ernstlich beschädigt. Einige der an Deck lagernden Fässer mit Magnesium, die Feuer angen hatten, wurden über Bord gewor- fen und gelöscht. Das Schiff, das der Bremer Neptun-Dampfschiffahrtsgesellschaft gehört, pekand sich auf der Fahrt von Göteborg Schweden) nach Bremen. * Die italienische Kriminalpolizei holte am Mittwoch zu einem großen Schlag gegen die Unterwelt Neapels aus und sistierte bei einer Razzia 2400 Personen. verhaftete 31 Ver- dächtige und nahm 205 Haussuchungen vor. Bei der Razzia wurden 19 Gewehre. 25 Pisto- len, 104 Handgranaten, eine Maschinen- istole, vier Kilogramm Sprengstoff und neun Tretminen beschlagnahmt. * Attilio Gaudio, ein junger italienischer Journalist, und Alexandre Lermontoff, ein französischer Kameramann, haben sich von Paris aus aufgemacht. um mit einem Auto- mobil dem Reiseweg zu folgen. auf dem vor 700 Jahren Marco Polo nach dem Fernen Osten reiste. Die beiden jungen Reisenden wollen die Strecke, die der große italienische Forscher, Geograph, Diplomat und Kaufmann in 25 Jahren zurücklegte, mit ihrem Auto- mobil in sechs Monaten hinter sich bringen. Der Reiseweg führt über Jugoslawien, Bul- garlen und die Türkei nach Persien. Pakistan und Indien. In Neu Delhi wollen die beiden auf ihr Visum zur Einreise in das Reich der kommunistischen Chinesen warten. Sollte dieses Visum erteilt werden, so werden sie über Kaschmir und Sinkiang das nordwest- liche China erreichen. — * Eine 32 Jahre alte Frau in Birmingham prachte am Mittwoch Drillinge. zwei Jungen und ein Mädchen, zur Welt. Die Familie hat bereits sechs Kinder, darunter zwei Zwillings- pärchen. 4 Eine Familie aus Odense in Dänemark kam um eine ansehnliche Erbschaft, weil sie ihrem Gast Schinken statt Frikadellen vor- gesetzt hatte. Der Gast war nämlich ein alter Onkel, der in seinem Testament der Familie eine Erbschaft von 50 000 Kronen ausgesetzt hatte. Er war Besitzer einer Konsumgenos- senschaft und verfügte über ein Vermögen yon 400 000 Kronen, die er unter seine zahl- reichen Verwandten aufteilte. Sein Lieblings- essen waren Frikadellen, und alle Ver- wandten trugen seiner Vorliebe im Hinblick auf die ausstehende Erbschaft gern Rech- nung. Nun wollte es das Unglück, daß er eines Tages von der besagten Familie Schinken statt Frikadellen vorgesetzt bekam. Empört begab er sich zu seinem Anwalt und enterbte die Familie. Als der alte Herr kürzlich starb, erhielt die Familie tatsächlich keinen einzi- gen Pfennig. — ENT Die Deutsche Bundespost bereitet die Heraus- gabe einer Serie Sonderbriefmarken vor, deren Erlös aus den Zuschlägen der Freien Wohl- fahrtspflege zugeführt werden soll. Unser dpu- Bild zeigt die 7 3 Pfennig- Marke(Furbe braun) mit dem Bildnis von Käthe Kollwitz. Statistik der Tafelgebräuche Ein Drittel der Menschheit ißt noch niit den Händen/ Der Löffel als Vorrecht des Mannes Wenn man bei einem Gastmahl zusam- mensitzt und mit einer Selbstverständ- lichkeit ohnegleichen die Speisen teils mit dem Löffel, teils mit Messer und Gabel zum Munde führt, denkt man wohl kaum jemals daran, daß in unseren Tagen noch ein Drittel aller auf der Erde lebenden Menschen mit den Händen ißt, ohne irgend ein Gerät zu Hilfe zu nehmen und daß mehr als zwei Drittel der Menschheit in größte Verlegenheit gerieten, sollten sie an einem derartigen Gastmahl teilnehmen, weil ihnen der Gebrauch von Messer und Gabel un- bekannt ist. Ein Forscher hat den interessanten Ver- such unternommen, einen Globus der Tafel- sitten herzustellen, der auf Grund des vor- liegenden statistischen Materials einen geo- graphischen Ueberblick gibt, wie man in den einzelnen Zonen der Erde ißt. Ueber 740 Millionen Menschen sind es, die zum Essen auch heute noch ausschließlich die Hände benutzen. Man findet sie vorwiegend in Afrika, Australien und in großen Teilen Asiens. Es kolgen mit etwa 530 Millionen jene Menschen, die mit Egstäbchen ihre Nahrung zu sich nehmen. Sie sind zumeist in Vorderasien beheimatet. Erst an dritter Stelle erscheinen mit 520 Millionen die Be- nützer von Messer und Gabel. Es sind na- türlich in erster Linie die Europäer und die Bewohner Amerikas. 15 Millionen, vor- wiegend die Eingeborenen Nord- und Süd- amerikas gebrauchen Löffel und Finger zum Essen, während etwa zehn Millionen, darunter die Bevölkerung der arktischen Gebiete, zum Beispiel die Eskimos, mit Hilfe eines Messers und der Hände ihre Mahlzeiten einnehmen. Das ist natürlich nur eine allgemeine Uebersicht, die keinen Anspruch auf absolute Genauigkeit erhebt. Vor 200 Jahren hätte eine solche Karte noch ganz anders ausgesehen, denn man darf nicht vergessen, daß das Essen erst in jüngster Zeit bei den zivilisierten Völkern eine geradezu komplizierte Kunst geworden ist, die schon bei der Erziehung eine sehr Wesentliche Rolle spielt. Es ist bekannt, daß die Gabel als Tafelgerät in Europa erst seit 200 Jahren bekannt ist, wobei sie lange Zeit ausschließlich ein Vorrecht der Vornehmen blieb. Nach der Ueberlieferung hat der französische König Ludwig XIV., der nicht nur bekannt durch seine Prachtentfaltung, sondern auch tonangebend für die Sitten seiner Zeit war, im Jahre 1715 zum ersten- mal eine Gabel benützt, um die Speisen zum Munde zu führen. Gewiß war die Gabel als solche schon vorher bekannt, aber man ver- wendete sie lediglich, um das Fleisch über das Feuer zu halten und zu rösten. Lange nach Ludwig XIV. galt es in Deutschland als„ausländisch“ und als Zeichen von Ver- weichlichung, wenn man die Gabel bei Tisch benützte. Die Kulturvölker Asiens handhaben ihre elfenbeinernen Eßstäbchen mit bewunderns- werter Geschicklichkeit, und es gibt wenig Europäer, die es selbst nach langjähriger Uebung ihnen gleichtun könnten. Völlig aussichtslos ist es, mit den Eggebräuchen der Eingeborenen Nord- und Südamerikas konkurrieren zu wollen, denen ein Löffel als Eggerät vollständig genügt. Sie stellen sich ihre Löffel aus Muscheln oder präpa- rierten Schnäbeln größerer Vögel selbst her, mitunter bedienen sie sich auch der zusam- mengefalteten Blätter tropischer Pflanzen. Gelegentlich findet man auch geschnitzte Löffel nach europäischem Muster. Eine be- sonders eigenartige Gepflogenheit herrscht in dieser Hinsicht bei den südamerika- nischen Guato- Indianern, bei denen ein aus Holz oder Horn geschnitzter Löffel gerade- zu ein Geschlechtsmerkmal ist. Während die Frauen dieses Stammes ihre Mahlzeiten mit einer Muschel zu sich nehmen, ist es das Vorrecht der Männer, einen richtigen Löf- fel zu benützen. Es wäre ein Verstoß gegen die Sitte, wenn ein weibliches Wesen gleich- falls einen geschnitzten Löffel gebrauchen würde. Unter den zahlreichen Völkern, die das Messer zum Essen gebrauchen, wobei sie die Nahrung nicht nur zerschneiden, sondern auch mit dem Messer zum Munde führen, nehmen die Eskimos Kanadas insofern eine Sonderstellung ein, als sie mit dem Messer auch noch beim Kauen nachhelfen, ein An- blick, der dem Freiherrn von Knigge er- mutlich einen Nervenschock versetzt nätte. Freilich haben auch die klimatischen Ver- hältnisse die Tafelsitten des Eskimos be- einflußt. In den Regionen des großen Nor- dens trinkt man, indem man den Schnee einsaugt. Eine andere Möglichkeit gibt es einfach nicht. Die Wilden Südafrikas trin- ken das Wasser aus der hohlen Hand, wäh- rend die Indianer des alten Peru schon vor vielen Jahrhunderten silberne und goldene Trinkbecher benützten. So bietet unser Globus, wenn man ihn vom Standpunkt der Tafelgebräuche aus betrachtet, ein wahrhaft buntes und viel- gestaltiges Bild. C. O. Hamapn Das beste Lokal für schlechtes Essen Der Käse des Garibaldi/ Totenkopf unter der Speiseglocke/ Englands kurioseste Gaststätte in Berlin An manchen Tagen liegt auf den Tischen eine Speieskarte, die dreißig extravagante Gerichte verzeichnet. Aber was ein Gast auch immer davon wählt und bestellt, er erhält zwei gebratene Eier und in Fett ge- röstete Kartoffeln. Im allgemeinen jedoch muß der Gast fragen, was es zu essen gibt. Als Antwort drückt der Wirt auf einen Knopf und in einer Wandnische erscheinen elektrisch beleuchtet fünf verschiedene Gerichte, unter denen man seine Wahl tref- ken kann. Suppe wird nicht serviert. In einer Ecke steht jedoch eine gewaltige Ter- rine und ein Schild fordert den Gast auf, sich selbst zu bedienen. Ein Nachsatz besagt Allerdings, die Suppe sei so schlecht, das man sie nicht gut in Rechnung stellen könne. Wünscht man Brot dazu, so bringt die Wir- tin persönlich aus der Küche einen gewal- tigen ofen warmen Laib und einen riesigen Klumpen Butter. Der Gast mag sehen, wie er damit fertig wird. Verläßt er leicht ver- wundert das Lokal, so ruft ihm in der Tür aus einem Lautsprecher eine Stimme nach, er möge nicht vergessen, ein Magenpulver und zur Nacht ein paar Schlaftabletten ein- zunehmen. Diese sonderbare Gaststätte befindet sich inn Unfriittelbarer Nate der berühmten Film- studios in Shepperton, einem kleinen Ort an der Themse, etwa eine Stunde Bahnfahrt von London entfernt. Der Wirt, ein früherer norwegischer Seemann, heißt Tom Leonard und führt den Betrieb seit 17 Jahren in einem schmalen Gebäude, das nachweislich 450 Jahre alt ist. Er ist ein jovialer Mann mit einem eigenen Sinn für Humor und un- gewöhnlicher Geschäftstüchtigkeit. Auf sei- nen Seefahrten in ferne Länder hat er An- denken und Kuriositäten gesammelt, die seine Gasträume füllen und zum Teil wirk- lich originelle Sehens würdigkeiten darstel- len. Aber das genügt ihm nicht. Seine indi- viduellen und viel bewunderten Schätze sind absonderlich und haben dazu beigetra- gen, daß sein Lokal sehr bekannt ist. Vor allem in Film- und Bühnenkreisen. Da gibt es etwa einen prachtvollen Löwenkopf, der aber zum Unterschied von ähnlichen Tro- phäen zwischen den Ohren zwei schönge- schwungene Bullhörner trägt und viele Gàste zu der vertraulichen Frage veranlaßt, Was das wohl für ein Tier sei. Er besitzt ein Stück Käse, das nach seiner Behauptung vor armähernd 100 Jahren dem italienischen Patrioten Garibaldi gehörte. Wer davon kosten möchte, muß sich einen Bissen selbst mit dem Beil abhacken. Aber er hält auch eine Flasche flüssigen Käse bereit, und zu einer Probe davon reicht er dem Gast wort- los eine Gasmaske. Eine Flasche Rum ist so alt, daß der Inhalt unter Garantie untrink- bar ist. Wer sich über ein schauerliches menschliches Skelett in einem der Räume wundert, erfährt, daß das der erste Gast War, der das Lokal beehrte. Und mit rich- tigen Totenköpfen geht Mr. Leonard beson- ders großzügig um. Er besitzt menr als Zwanzig davon und man findet sie in allen Teilen des Hauses an unerwarteten Plätzen. Hier und da geschieht es, daß ein Filmstar oder eine sonstwie prominente Persönlich- keit solch ein grusliges Gebilde unter der Speiseglocke findet, wo eigentlich ein gut- gebratenes Steak liegen soll. Mr. Leonard, der Wirt, sorgt dafür, daß solch ein Besuch unvergeßlich bleibt und es ist ihm gleichgültig, ob jemand zum zweiten Male kommt. Er kommt auf seine, Kosten und ein gewisser Typ von Menschen wird unter den Kleinen ebensowenig wie unter den Großen nie alle. Natürlich gibt es in dem Lokal auch ein Beschwerdebuch. Und nichts freut Mr. Leo- nard mehr, als wenn wieder jemand in dem dicken Wälzer seinen Unwillen über irgend- etwas zu Papier bringt, besonders wenn darunter als Abschluß ein bekannter Name steht. Es ist ein sicherer Gradmesser, daß sein Betrieb auch noch nach 17 Jahren floriert, und er reibt sich vergnügt die Hände. Geschäft ist Geschäft. Richard Teclaw Berliner Bär aus Krokant modelliert „Wir gehen konditorn“ auf der Gastwirt- und Konditorenmesse Nach dem Atommeiler der Industrie- Ausstellung und den Duftwolken teuerer Parfüms auf der Seifenmesse. zieht jetzt Bratenduft und Kuchenaroma die Berliner zu den Messehallen amn Funkturm. Die Deutsche Gastwirt- und Konditorenmeèsse bringt die Taillen in Gefahr und regt mit Batterien erlesener Weine und Spirituosen den männlichen Durst an. Täglich werden hier hinter Glasflaschen 30 bis 40 Baum- kuchen im Gesamtgewicht von fünf Zentner produziert und sicherlich auch verzehrt. Der Berliner Bär, aus Krokant modelliert, der Schneemann aus Zuckerguß und ein Schach- spiel mit Aschenbecher und Zigarre aus Marzipan geben ein Bild von der künstleri- schen Phantasie der Berliner Backstuben. In gläsernen Musterküchen fabrizieren Vertre- ter der„weißen Zunft“ landesübliche Spezia- litäten, vom Königsberger Fleck bis zum Schwäbischen Spätzle. Die Besucher können zusehen, wie Pariser Pasteten. Pralinen und Blätterteig entstehen und die vor ihren eige- nen Augen hergestellten Waren gleich ver- zehren. Das„gastliche Berlin“ zeigt zu beiden Seiten der Halle Hotelzimmer en miniature, die alle auf den immer noch schwachen Fremdenverkehr warten. In der Spirituosenindustrie verwundert die Zahl der Aussteller ein wenig. Von den 6500 Betrieben im Bundesgebiet und Berlin, die im vergangenen Jahr über 35 Millionen Liter reinen Alkohol verarbeitet haben, ist hier nur eine begrenzte Zahl vertreten. Da- gegen sind die Großbetriebe von Weltruf vollständig nach Berlin gekommen. Ihr An- gebot ist in den letzten Jahren. dem Wandel des Geschmacks folgend. vielfach durch neue Spirituosen- Kompositionen bereichert wor- den.„Carow einfach“ heißt ein neuer Korn- pranntwein, nach dem Komiker vom Wein- bergsweg, bei dem Werner Kraus und Victor de RKowa Pate gestanden haben sollen. Erst- malig erscheint auf einer Ausstellung der Gorbatschow- Wodka, der angeblich den Außenministern der Berliner Viererkonfe- renz zu Beginn dieses Jahres kredenzt wor- den sein soll. Daneben tauchen die Namen alter Bekannter auf, die früher ihren Stammsitz in den Ostgebieten hatten und heute ihre bekannten Kräuter- und Bitter- Liköre im Westen produzieren. Wie zum Trotz behaupten sich dagegen die Brauereien mit ihrem neuen Slogen:„Bier schmeckt immer.“ Sie mögen mit ihrer Behauptung recht haben, denn eine Meinungser forschung ergab, daß 89,5 Prozent aller Befragten Bier- konsumenten sind. Bei der Eröffnung dieser Ausstellung fehlte auch nicht das Schlagwort vom „Schaufenster des Westens“. Der Obermeister der Gastwirteinnung in Berlin erklärte, die Ausstellung möge den Brüdern in der Ost- zone und im Ostsektor den Willen zum Durchhalten stärken. Wenn auch die Aus- Steller in Berlin nicht auf ihre Kosten kom- men mögen, die Berliner freuen sich in diesen Tagen:„Wir gehen konditorn am Funkturm.“ A. am Ende Blinder Alarm Köln. Große Aufregung gab es am Mitt- woch in Köln, als bei Bauarbeiten im Dom- viertel eine zehn Zentner schwere Bombe in den Greifern eines Baggers hing. Der Bag- gerführer ließ seine gefährliche Fracht wie- der vorsichtig zu Boden gleiten und benach- richtigte das Bombenräumkommando. Dies stellte fest, daß die Bombe gar nicht ge- schärft war. Ob ein Fabrikationsfehler vor- lag oder schon einmal in früherer Zeit je- mand an dem„Ding“ gedreht hatte, konnte nicht mehr festgestellt werden. Drei Tote durch Düsenjägerabsturz Fürstenfeldbruck Gayern). Drei Todes- opfer forderte der Absturz eines amerikani- schen Düsenjägers am Mittwoch in der Nähe des Flugplatzes Fürstenfeldbruck. Das Flug- zeug war in eiff zweistöckiges Wohnhaus der Siedlung Gernlinden gestürzt. Dabei wurden der Pilot, die deutsche Katharina Piller und mr zehn Monate altes Enkelkind Rudolf Pil- ler getötet. Deutsche und amerikanische Flug- platzangestellte retteten noch ein vierjähri- ges Kind aus dem brennenden Haus. Das Flugzeug hatte gerade zur Landung ange- Setzt. Geldschrankknacker weiterhin am Werk Schongau(Oberbayern). Die Serie der Geldschrankeinbrüche in Oberbayern hält an. Nachdem vor einer Woche in einem Garmischer Büro ein Panzerschrank auf- gebohrt worden war und in der Nacht zum Dienstag aus dem Kassenschrank des Ober- ammergauer Rathauses 1500 Mark gestohlen wurden, statteten die Diebe in der Nacht zum Mittwoch den Diensträumen des städ- tischen Verkehrsamtes in Schongau einen Besuch ab. Die Täter, die den Panzerschrank Wieder sachgemäß aufgeschweist hatten, dürften jedoch recht enttäuscht gewesen sein, daß ihre Beute diesmal nur aus acht Mark bestand. Wie dreist die Täter zu Werke gehen, beweist die Tatsache, daß sie vor ihrer„Arbeit“ erst in eine Autowerk⸗ statt einbrachen und eine Sauerstofflasche stahlen. Die Polizei ist überzeugt, daß die drei Einbrüche von denselben Geldschrank knackern unternommen wurden. Neue Landschaft auf„Merseburger Seenplatte“ Merseburg. Im Gebiet von Mücheln bei Merseburg ist in den letzten Jahren eine Seenlandschaft entstanden, die das Land- schaftsbild so verändert hat, daß man schon von einer„Merseburger Seenplatte“ spre- chen kann. Dort waren vor dem Kriege etwa 100 Braunkohlentagebaue erschlossen wor- den, die bis Kriegsende erschöpft waren. Grundwasser und Niederschläge bildeten aus ihnen tiefe Seen, deren Ränder allmäh- lich nachrutschten. Die Landschaft umfaßt eine Fläche von etwa 35 Quadratkilometern zwischen Mücheln und Lauchstädt und be- steht aus etwa 40 Seen, die zum Teil auch untereinander verbunden sind. Um sie her- um hat sich eine neue vegetation, vor allem Weiden- und Pappelbüsche und Erlen- bäume, entwickelt. Schmuggel mit der„Grünen Minna“ Aachen. Kaffeeschmuggel mit einem Ge- fangenentransportwagen— diesen einmali- gen Einfall hatte ein 38jähriger ehemaliger Oberwachtmeister der Aachener Haftanstalt. Jeden morgen brachte er Häftlinge zu ihren Arbeitsstellen an der deutsch- belgischen Grenze. Auf der Rückfahrt übernahm er von einer Schmuggelkolonne Kaffee und trans- portierte ihn mit der„Grünen Minna“ in vorher vereinbarte Verstecke. Von Juni bis August vergangenen Jahres verdiente er mit diesen Fahrten über 2500 Mark. Das Aache- ner Schöffengericht verurteilte ihn zu zehn Monaten Gefängnis und 200 Mark Geldstrafe. Ein zweiter Angeklagter erhielt neun, ein dritter sechs Monate Gefängnis. Alle drei müssen eine Wertersatzstrafe von zusammen 12 025 Mark bezahlen. Dreister Raubüberfall Frankfurt. In einer der belebtesten Frankfurter Geschäftsstraßen verübte am Mittwochnachmittag, also am helllichten Tag, nach Mitteilung der Polizei ein unbekann- ter Mann einen ungewöhnlich dreisten Raubüberfall: er drang in einen Laden ein, bedrohte die Geschäftsführerin mit der Pistole, hielt gleichzeitig zwei Kundinnen und eine Verkäuferin in Schach und ent- nahm der Ladenkasse 963 DM. Durch Dro- hungen hielt er die Verkäuferin von einer Verfolgung ab und konnte so mit dem ge- stohlenen Geld im Menschengewühl der Frankfurter Innenstadt verschwinden. Was wir hörten: Entspannungs- Uebungen mit Musik Der Tageslauf des modernen Menschen muß doch eine enorme geistige Strapaze sein, die immerfort unerhörte Anforderungen an seinen Denkapparat stellt. Herr Müller und Frau Meier sind jedenfalls tief davon durch- rungen, daß sie abends eine Entspannung brauchen. Darunter verstehen sie jene leichte Form der Unterhaltung, die sie ablenkt, zer- streut, erheitert, die keinerlei Konzentration erkordert und jegliches Denken überflüssig macht. Probleme schaden der Gesundheit und ernste Kunst ist eine Zumutung, jawohl. Da- mit Herr Müller und Frau Meier sich von ihrem nervenzerfetzenden Alltag erholen können, hat also der liebe, gute Rundfunk besonders am Wochenende— ein Pro- Sramm bereit, das, mit wenigen Ausnahmen, 80 leicht ist, wie man es von ihm verlangt. Manchmal allerdings protestieren sie auch, zum Beispiel gegen das„Fröhliche Schaum- schlagen“ des Süddeutschen Rundfunks. Aber es Wird trotzdem fortgesetzt, denn Herr taudenmeier und der Friseur Hugo sind dickköpfige Schwaben und haben Charakter. machen sie ihre Wochenendplauderei mit Volksmusik unverdrossen weiter, selbst wenn innen außer Adenauers Pantoffeln und Schäkkers Bundesspar vorschriften nicht viel besseres einfällt und sie ihre Pointen müh- dam zusammenkratzen müssen. Ein schweres Geschäft, cieses Schaumschlagen. Da gibts nichts zu lachen. Verglichen damit haben es die Manager der Bunten Abende doch wesentlich ein- kacher: ein bißchen freundlicher Schmus und ein paar singende Unterhaltungskoryphäen mit Orchesterbegleitung, und schon ist der „Zauber der Melodie“ fertig, den der Süd- — westfunk in Ravensburg veranstaltete. Und wer von der„Parade der Komiker“— ebenfalls Südwestfunk— etwas anderes er- Wartet hatte als längst bekannte und oft abgenudelte Schallplatten, sah sich einiger- mahben enttäuscht. Man darf eben nichts er- warten. Man soll sich entspannen. Also hörte man sich an,„Was die Welt- presse nicht brachte“, die wöchentliche Zwanzigminutenplauderei im Zweiten Pro- gramm des Süddeutschen Rundfunks, in der man mit kleinen Begebenheiten am Rande der großen Politik und musikalisch umrahm- ten Illustrationen zum Zeitgeschehen gut un- terhalten wird. Man fragt sich nur, woher die Autoren dieses witzigen Sammelsuriums ihr Material eigentlich hernehmen— wenn nicht aus der Weltpresse? Wer sich für die Biographie eines bekann- ten Tanzkapellenstars interessierte, konnte in der„Musikalischen Visitenkarte“ des Süd- deutschen Rundfunks alles Wissenswerte über Helmut Zacharias erfahren, der als vielbegehrter Geiger, Dirigent, Komponist und Arrangeur per Flugzeug von einem Land zum anderen(bis nach Mannheim), von einem Engagement zum anderen jagt und bei der täglichen Hetze keine Zeit für seine Familie hat. Die Kunst fordert eben Opfer. Er spielt alles, von der„Rhapsodie in Jazz“ — eine eigene Komposition— bis zum Vio- linkonzert von Max Bruch, und der spielt Wirklich ausgezeichnet, ein blendender Tech- niker, ein Tausensassa, für den der Rund- funk die Reklametrommel rührte. Aus Baden-Baden kam als Funkpremiere unter der Regie von Guy Walter die kleine Operette von Vera Hartegg„En Glücksrad dreht sich in Paris“, ein modernes Märchen von einer jungen Malerin, vier biederen Bürgern, die ihr Kredit geben, einem Mar- quis, der sich als Straßensänger verkleidet, und einem echten Aubusson-Teppich, dessen allzu rosiges Rosenmuster der blühenden Dichterphantasie als Vorlage diente. Das Ganze spielt in Paris, wo bekanntlich die Romantik in Dachkammern haust, die Poesie in zärtlichen Chansons durch die Straßen klingt, und die Menschen alle verliebt sind. Sie singen„c'est Paris“ und„e'est l amour“ zu einer schmissigen Musette-Musik von Ronalt Feit und Daniel White, eine Musik, die man irgendwie schon mal gehört hat, aber das mindert nichts an ihrem Charme. Diese kleine Liebeserklärung an die Fran- zosen— die Uraufführung hatte in Bonn stattgefunden— war das Netteste, was die leichte Muse in der vergangenen Woche zu bieten wußte. Bei den übrigen Unterhal- tungssendungen war sie— die Muse— ziemlich unbeteiligt und überließ das Feld denen, die sie nicht geküßt hatte. EF. Nobelpreisträger Hemingway/ von Ernst Claeser Der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway erhielt den Literatur-Nobel- preis 1954. Es war kurz nach dem ersten Weltkrieg, als in den literarischen Zirkeln von Paris ein junger Amerikaner auftauchte, der vor dem flachen Zweckoptimismus, der damals die USA beherrschte, nach Europa geflüch- tet war. Getrud Stein, die große Anregerin, erkannte sehr bald das spontane und ein- malige Talent des jungen, schönen und melancholischen Hemingway. In ihrem literarischen Salon, der im damaligen Paris die Avantgarde einer neuen Literatur- Epoche versammelte, wurde Ernest Heming- Way sehr bald zum Mittelpunkt. Man hatte seine spanischen Novellen„Fiesta“ gelesen. Hier war ein neuer Ton, hier herrschte eine neue, echte und trotzige Melancholie, der Weltschmerz jener jungen Amerikaner, die sich durch den Merkantilismus des Friedens betrogen fühlten. Nach Fitzgeralds Roman ranmten sie sich„die verlorene Generation“, jene Generation, die nur durch Zufall und versehentlich dem Krieg entronnen war und die die zynische Fratze des sogenann- ten Friedens nicht begriff. Zu ihr gehörte, neben Dos Passos und Cumming, auch Hemingway. Mit seinem Roman„Far well to arms“ Setzte er sich an die Spitze einer neuen lite- rarischen Bewegung, an die Spitze der Desillusionierten. Sie waren keine Pathe- tiker, keine Ankläger im Sinne der Mora- listen. Sie waren erfüllt von der Melancho- lie enttäuschter Jünglinge. Alkohol und Liebe, Stierkämpfe und unstete Reisen waren ihre Narkotika, Aus jeder Zeile, die sie schrieben, wehte der Hauch einer schmerzlichen Enttäuschung, sprach die Er- kenntnis, daß der Opfertod einer ganzen Generation umsonst gewesen war und daß das Spiel einer verblendeten Gesellschaft weiterging. Ernest Hemingway hat diesem Gefühl des„Umsonst“, wir dürfen es ruhig den Weltschmerz des 20. Jahrhunderts nennen, den gültigen literarischen Ausdruck verliehen. Sein Roman„Far well to arms“, der unter dem blassen Titel„In einem an- deren Land“ bei Rowohlt erschienen ist (Benno Reifenberg hatte für den Vorab- druck in der„Frankfurter Zeitung“ den viel schöneren Titel„Adieu, Krieg“ gewählt) ist ohne Zweifel der„Werther“ unserer Epoche, nur kühler, verhaltener, scheuer, aber doch ertüllt mit der gleichen Innigkeit des Schmerzes. Von hier aus hat sich das Werk des großen Schriftstellers zu einem erzähleri- schen Epos entwickelt, wie es unter den Zeitgenossen kaum seinesgleichen hat. Faulkner ist hintergründiger als Hemingway. In ihm wirkt ein weibliches Element, wäh- rend bei Hemingway der männliche Trotz gegen die Unzulänglichkeit dieser Welt im- mer wieder durchschlägt. Es ist der prome- theische Trotz, jene Auflehnung gegen die Unvollkommenheit der Welt, die der Mensch mit dem Tode büßen muß. Der Tod ist in allen Werken Hemingways das Haupt- thema. Er wird verschleiert durch Aktionen, durch alle möglichen Trunkenheiten der Seele und des Körpers. Aber er behält doch immer das letzte Wort. Es ist, als messe sich Hemingway täglich mit ihm, als schlage er ihn immer wieder nach Runden. Daher auch sein neuer Vitalismus, der ibn nach Afrika führt, der ihn zum Jäger und Fischer macht und zu einem der großartig- sten Schilderer der Natur in ihrer Gnaden- losigkeit und Pracht. Das Werk Hemingways, dem der Nobel- Preis für Literatur wohl ansteht, ist von der ersten bis zur letzten Zeile gelebt. Es ist exemplarisch für einen Mann, der in der Zeit einer allgemeinen Ermattung des Wil lens das männliche Dennoch“ hochhält, beseelt von jenem heroischen Pessimis- mus, aus dessen geheimer Melancholie alle großen und einsamen Taten entstanden. Hemingways Kampf mit der Natur, der sich besonders in seinen letzten Büchern ab- zeichnet, ist das uralte Ringen des Men- schen um die irdische Beherrschung dieser Welt. Es ist ihm gelungen, diesem Kampf wieder seine ursprüngliche Naivität zu ver- leihen. Und das ist viel! Seite 4 —. MANNHEIM Freitag, 29. Oktober 1954/ Nr. 250 Bahnhofvorplatz-Gespräche diesmal streng geheim Nur„kleine Fische“ auf der öffentlichen Tagesordnung/ Der Technische Ausschuß tagte Die gestrige öffentliche Sitzung des Tech- nischen Ausschusses brachte weder„Sen- satiönchen“, noch die Sensation, auf die man allgemein mit Spannung wartete— insbe- sondere die Interessenten am Bahnhofsvor- Pplatz-Projekt. Dieser allmählich durch viele bewegte Sitzungen zur Sensation gewordene Tagesordnungspunkt hing jedoch in Gestalt eines umfangreichen Kartenmaterials an den Wänden des Sitzungszimmers, und auch die Gespräche der Stadträte des Technischen Ausschusses drehten sich vor der Sitzung ausschließlich um diesen Punkt, den man zur Enttäuschung der anwesenden Oeffent- lichkeit in den nichtöffentlichen Teil gesteckt hatte. Man kann jedoch dieser Maßnahme ge- genüber Verständnis aufbringen, denn das Projekt ist nunmehr in ein Stadium getre- ten, das eine Aussprache über die einzelnen Grundstücke, die sich teilweise in privatem Besitz befinden, notwendig macht. Eine zu ausführliche Behandlung in der Oeffentlich- keit könnte also zur Folge haben, daß die Grundstückspreise in die Höhe schnellen und gewisse Spekulationen dem Stadtsäckel er- Hebliche Tiefschläge zufügen. Da jedoch die Oeffentlichkeit an dieser Planung durch die vorausgegangenen Geschehnisse zweifellos stark interessiert ist, wäre es wünschens- wert, wenn die Stadt das Ergebnis der gestrigen Aussprache über das Bahnhofs pPlatz- Problem baldmöglichst bekanntgeben würde— vorausgesetzt, daß eine endgültige Entscheidung erzielt wurde. Soviel zum nichtöffentlichen Teil. Der öfkentliche brachte nur„kleine Fische“: Auch der Technische Ausschuß sprach sein„Ja“ zur Herrichtung der Ufer des Stollenwörth⸗ weihers sowie zur Verlegung der beiden Mannheimer Schwimmvereine, wie wir be⸗ reits in unserer gestrigen Ausgabe ausführ- lich dargestellt haben. In der Konrad- Witz- Straße zwischen Dürerstraße und Seckenheimer Landstraße soll der sieben Meter breite Gehweg vor dem neuen Wohnblock einer Baugenossen- schaft auf 2,50 Meter reduziert werden. Die restlichen 4,50 Meter sollen zur Anlage einer Autoparkfläche dienen. Man unterhielt sich darüber, wie man die dabei entstehenden 34 feierte ihren 11. Geburtstag! Cornelia Das war ein Anlaß, der gestern die prominentesten Jünger der leichten Muse im Parkhotel zusammenführte. Ernst Mielke marschierte mit sämtlichen Solisten an und die Polydorexperten brachten große Rosensträuge mit dem Bemerken, daß sie nun bald der„großen“ Cornelia gratulieren müßten. Der Clou des Tages war ein funkel- nagelneuer Puppenwagen. Heinz Hoffmeister hielt als avancierter Onkel die Geburtstagsrede, während Cor- nelia schon ihren Ehrenplatz verlassen hatte und mit den neuen Puppenkindern auf dem Teppich spielte. Er sprach davon, wie sehr sich Cornelia, die nun schon seit drei Jah- ren durch Deutschland reise, die Herzen des Publikums und ihrer„Mitkünstler“ erobert habe. Unser Bild zeigt sie zusammen mit ihrer Mutter. olo/ Foto Steiger Wohin gehen wir? Freitag, 29. Oktober: Nationaltheater 19.15 bis 22.45 Uhr:„Aida“; Palast:„Der Schrecken des Amazonas“; Capitol:„Galapremiere“,; Musensaal 20.00 Uhr: Film„Skiwirbel im Oetz- tal“ und Skimodenschau(Engelhorn& Sturm). Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Professor Dr. Franz Josef Brecht spricht über„Gestalten der gegenwärtigen Philosophie“(Abendakade- mie); Wartburg-Hospiz 20.00 Uhr:„Der bringt das und dieser jenes“, Farblichtbildervortrag von L. A. Schmitt(Fotografische Gesellschaft); Franziskushaus, Waldhof. 19.30 Uhr: Großkund- gebung des VUIdk Mannheim, Sprecher: H. Höhnle; CDU, N 3, 2, 20.00 Uhr: Ueber „Aktuelle Fragen der Bundesrepublik“ spricht MdB Dr. Hermann Lindrath, Heidelberg (Junge Union). Kosten in Höhe von 5300 DM wenigstens zum Teil auf die Angrenzer(auf Grund der Reichsgaragenordnung) abwälzen könne, kam aber zum Schluß, daß eine solche Heranziehung bei der Anlage eines öffent- liehen Parkplatzes letztlich nicht möglich sei, will jedoch noch einmal mit der Bau- genossenschaft verhandeln, da andererseits die Anlage einer Parkfläche den Mietwert der Wohnungen zweifellos erhöht und man deshalb glaubt, ein gewisses Entgegenkom- men erwarten zu dürfen. Weitere Tagesordnungspunkte behandel- ten die Entwässerung der Speckweg- Sied- lung durch Anlage eines Kanals von 375 Me- tern Länge in der Straße„Starke Hoffnung“ bei einem Kostenaufwand von 17 500 DM. Die Arbeiten sollen als Notstandsarbeiten vergeben werden. Ferner ist eine Erweite- rung der Kanalisation bei der Pumpwerk- straße,„Neues Leben“, Winkelweg und „Freie Luft“ in Käfertal vorgesehen und auch in der Mosbacher und Klingenberger Straße in Wallstadt. Insgesamt belaufen sich die Kosten hierfür auf 59 100 DM. Der Aus- schuß stimmte den Projekten zu. Stadtbaudirektor Jörg unterrichtete den Technischen Ausschuß über die Absicht, eine Grünanlage mit Kinderspielplatz am Los- lauerweg in Schönau anzulegen. Der Aus- schuß billigte dieses Vorhaben, das 15 000 DMark kosten wird und ebenfalls als Not- standsarbeit durchgeführt werden soll. Der letzte Tagesordnungspunkt der öffent- lichen Sitzung dagegen(Herstellung eines Waldstreifens mit Kinderspielplatz am Rande der Schönau) wurde auf Einspruch des Oberbürgermeisters wegen Unklarhei- ten in der dortigen Straßenplanung und zu- künftigen Bebauung zurückgestellt. es Radierungen brachten es an den Iag Unberechtigter Bezug von Arbeitslosenfürsorge wird bestraft Die 58 jährige Mutter Wilhelmine ist Putz- frau bei den Amerikanern, die 27jährige Tochter Helene hat nach fast drei Jahren endlich wieder eine Stelle als Küchenhilfe gefunden. Es sind kleine, arme Leute, die da auf der Anklagebank des Schöffengerichtes sitzen, aber vor dem Gesetz ist jeder gleich. Im Krieg hatte man alles verloren und sparte, um sich notdürftig wieder einzurich- ten. Da verlor Helene die Arbeit. Sie bezog zunächst Arbeitslosen unterstützung; später stellte sie einen Antrag auf Arbeitslosenfür- sorge. Dabei kam sie zum erstenmal vom Seraden Weg ab. Als der Beamte des Arbeits- amtes das Formular für sie ausfüllte, gab sie den Verdienst ihrer Mutter nicht an, sondern erwähnte nur 40 Mark Grundrente. Ihre Mutter hatte ihr geraten, das so zu tun. Auf diese Weise wurden wöchentlich etwa 21,60 Mark ausgezahlt, die sie sonst nicht erhalten hätte. 20 Mark lieferte sie ihrer Mutter ab, und behielt nur den Rest als Taschengeld. Eine kleine Summe, kaum der Rede Wert, So erscheint es zunächst. Und doch, im Laufe der drei Jahre hatte sich allerhand„zusam- mengeleppert“: Als der Schwindel heraus- kam, waren es mehr als 2300 Mark, um die der Staat geschädigt worden war. Die La- wine kam ins Rollen, als man auf der Kon- trollkarte entdeckte, daß Radierungen und Veränderungen an Stempein vorgenommen worden waren. Helene hatte es nämlich einige Male versäumt, sich pünktlich bei der Kontrolle zu melden. Um das zu vertuschen, hatte sie auf ziemlich plumpe Art die Stem- pel entfernt und im Massenbetrieb des Ar- beitsamtes war es auch zweimal gutgegangen. „Ich war ein Rindviech“, sagte sie jetzt, und auch ihre Mutter bereut, ihre Tochter zu dieser Tat angestiftet zu haben, die das Gericht als fortgesetzten Betrug und Urkun- denfälschung bezeichnet. Da die Angeklagten nicht vorbestraft sind und voll geständig waren, hielt man für die Tochter Helene sechs Monate Gefängnis Wegen Betrugs in Tateinheit mit Urkunden- kälschung und für Mutter Wilhelmine fünf Monate wegen Anstiftung zum Betrug für ausreichend. Beide sollen Gelegenheit haben, sich durch einen Strafaufschub von drei Jah- ren zu bewähren. b-t Auch in England wird getestet Englische Pädagogen weilten in Mannheim Er könne sich freuen, daß er nach Baden käme. Das sei ein Land, in dem man die Kunst zu leben verstehe, sagten zwei Freunde von Dr. Rogers, als dieser sich an- schickte, mit einer Gruppe von Pädagogen der Universität Cardiff in Wales einer Ein- ladung nach Deutschland zu folgen. Und die englischen Wissenschaftler sind heute der Meinung, daß ihnen nicht zuviel versprochen wurde, so sehr sind sie beeindruckt von der Gastfreundschaft, die sie auf ihrer Reise durch Baden und in Mannheim angetroffen haben. Mannheim sei eine fortschrittliche Industriestadt, die aber auch die besseren Dinge des Lebens, die kulturellen Werte, sehr zu schätzen wisse. Ueber politische Probleme hinweg soll Verbindunng zwischen englischen und deut- schen Schulen hergestellt werden Es wurde erörtert, eine Patenschaft zwischen einer Stadt in Wales und Mannheim zu organisie- ren, die Einladungen und Austauschmög- Uchkeiten im Gefolge haben soll. Am Mittwrochabend sprach Dr. Rogers in der Pädagogischen Arbeitsstelle über seine Erfahrungen in der Anwendung des Intellin- gence-Test im englischen Schulwesen und seine Bedeutung für die Schülerauslese vor Eintritt in die Secondary-School. Er sprach davon, dag man die Intelligenz der Kinder an diesen Tests mit einer gewissen Genauigkeit ablesen könne. Es bestünde je- doch gegenwärtig noch keine Einigung dar- über, ob man bei den elfjährigen Kindern schon eine Aufteilung in praktische und ver- bale Gruppen vornehmen könne, das heißt, man bezweifle die Möglichkeit, Neigungen zum Praktischen oder Theoretischen in 80 frühem Alter ausreichend feststellen zu können. Dr. Rogers wies daraufhin, daß der Schul- test bisher nichts Administratives sei, son- dern dem Schulwesen lediglich hinweisen helfe, die Kinder auszuwählen, die aller Vor- aussicht nach in einem Gymnasium gute Er- folge erzielen würden. 5 Im Anschluß an den Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über die Um- welteinflüsse, Lernerfahrungen, Gesundheits- zustände und andere Faktoren, die das Er- gebnis des Testes maßgeblich beeinflussen könmen. Dr. Rogers wird somit nicht nur ein Bild von der deutschen Gastfreundschaft, sondern auch von der deutschen Gründlich- keit mit nach England nehmen. do Ruinen und Baracken eee auf der Kehrseite der Breiten Straße, die unser Foto- Reporter diesmal vom Blickpunkt zwischen U I und U 2 aufgenommen hat. Die trostlose Perspektive dieser an eine Wüste erinnernden„Hinter. front“ zeigt überaus drastisch, daß es auch in unmittelbarer Nähe repräsentativer Neu- bauten nock viele aufbaubedürftige Kahlschläge gibt, die sich jetzt noch als ausgedehnte Schandflece auf der sonst wieder so„weiß“ gewordenen Weste unserer Innenstadt er- weisen hwb/ Foto: Steiger Schinkenspeck war im Backofen versteckt Rest des Diebesgutes fand sich im Bett/ Aus dem Polizeibericht Ein Arbeiter aus Ludwigshafen hatte im Jungbuschgebiet mit einer Frau Bekannt- schaft gemacht, die inn anschließend auf ihr Zimmer einlud. Während der Eingeladene, sich noch über die Gastfreundschaft wun- derte und genießerisch eine Tasse Kaffee schlürfte, durchsuchte die Frau mit ihrer Zimmervermieterin die in der Küche abge- stellte Aktentasche nach brauchbaren Din- gen. Dabei flelen ihr 40 Mark, vier Pfund Schinkenspeck und andere Gegenstände in die Hände. Der so Geschröpfte erstattete Anzeige und der Schinkenspeck konnte im Backofen, ein Teil der anderen Gegenstände im Bett wieder gefunden werden Das Geld blieb verschwunden, Das Diebespaar wurde festgenommen. Ein Robinson aus Angst Ein 13jähriger Junge von Luzenberg war zu Hause ausgerissen und irrte planlos auf der Friesenheimer Insel herum. Er wurde in einem Gebüsch von einem Feldhüter auf- gespürt. Der Junge gab an, daß er aus Angst vor einer Strafe, die ihm seine Mutter an- gedroht habe, ein paar Tage auf der Insel habe bleiben wollen, bis der Zorn ver- raucht sei. Was ein Häkchen werden will Gegen 23 Uhr beobachtete ein„streifen- der“ Polizeibeamter in der Nähe der Rhein- brücke, wie ein Einbrecher versuchte, an einem Verkaufshäpschen die Holzläden auf- zübrechen. Der Missetäter entpuppte sich als ein 15jähriger Junge aus dem Saargebiet. Seinen Komplizen, der im Gebüsch Schmiere stand, will er angeblich nicht namentlich kennen. Dieb ging ins Netz Bei einer Personenkontrolle am Haupt- bahnhof wurde ein 29jähriger Pole festge- nommen, weil er sich nicht ausweisen konnte. Bei seiner Durchsuchung wurden 158 Mark und 800 österreichische Schillinge ge- funden. Einige Stunden später meldete sich ein Oesterreicher, dem gerade dieser Betrag aus seinem Hotelzimmer gestohlen worden war. Der Dieb war erst am 24. August nach „Nicht müde werden im Verhandeln“ Dr. Gustav Heinemann sprach im Mozartsaal des Rosengartens über seinen Weg zur Wiedervereinigung Verhandlungen, auch wenn sie wie im Falle des österreichischen Staatsvertrages auf Jahre zu keinem Erfolg führen, sind immer noch einem kurzen Atombombenkrieg vor- zuziehen, sagte Dr. Gustav Heinemann, Vor- sitzender der Gesamtdeutschen Volkspartei auf einer Versammlung im überfüllten Mo- zartsaal des Rosengartens, in der er über „unsere politische Entscheidung heute“ sprach. Die Pariser Verträge jedoch, die der Bun- deskanzler in einsamer Entschliegung unter- zeichnet habe, könnten diese Verhandlungen nur erschweren. Die praktische Abgliederung der Saar habe man als Preis bezahlt, um zwölf deutsche Divisionen aufstellen zu dür- fen. Der Souveränität, die man angeblich wiedergewonnen habe, fehle jedoch das Herzstück: Die Möglichkeit einer eigenen Bemühung um die deutsche Wiedervereini- gung. Zum Schlagwort der„Politik der Stärke“ sagte Heinemann: Die deutsche Aufrüstung könne, optimistisch betrachtet, frühestens in den Jahren 1958/59 effektiv werden, Das be- deute also eine Vertagung der Bemühungen um die Wiedervereinigung auf einige Jahre. Und wie sollte man mit den Divisionen die Wiedervereinigung erzwingen? Es werde ge- sagt, nicht durch Krieg; denn das hieße Wiedervereinigung im Massengrab. Aber auch eine Drohung mit Krieg sei gefährlich. Angesichts der waffentechnischen Entwicklung werde jede bedrohte Macht so- fort losschlagen, um sich mit ihren Massen- vernichtungsmitteln einen Vorsprung zu sichern. Es bleibe also nur noch der Weg des Verhandelns, und es wäre ratsam, die- sen Weg sofort zu gehen, statt Milliarden- beträge in eine sinnlose Rüstung zu stecken, die besser zur Beseitigung der sozialen Not verwendet würden. Ziel der Gesamtdeutschen Volkspartei sei deshalb: Wiedervereinigung Deutschlands mit Berlin als Hauptstadt, Herr im eigenen Hause durch freie Wahlen zu werden, Ord- nung der Beziehungen zu allen Nachbarn. Um diese Ziele zu erreichen, müßten wir uns gewisse Einschränkungen gefallen las- sen. Vor allem seien sich alle Nachbarn in Ost und West einig, daß Deutschland keine militärische Eigenwilligkeit erhalten dürfe. UM Up ugp o osSHuu Nαοαε%,hḡ Jes. len geleistet werden, denn die Sowjetunion würde keiner Lösung zustimmen, die den Abmarsch des von ihr besetzten Gebietes in das gegnerische Lager zur Folge habe. Dr. Heinemann betrachtet diese Neutra- lisierung zwar als wenig schöne, aber als notwendige Durchgangsstation zu einem von keinem Block abhängigen Europa, wie es 1948 im Haag konzipiert worden sei, mit einer Stellung ähnlich der Colobogruppe in Asien. Höchste Gefahr für die Welt sei eine Vollkommene Aufspaltung in zwei Macht- gruppen. Man brauche die Unabhämgigen, um die„beiden großen Elefanten“ etwas zu distanzieren. An den Vortrag schloß sich eine lange, relativ sachliche Diskussion an, in der Dr. Heinemann an ihn gerichtete Fragen beantwortete, die insbesondere seine Bemühungen um die Rückkehr der deutschen Kriegsgefangenen aus Rußland 1 l Verbüßung einer lAmonatigen Gefängnis. strafe wegen Einsteigediebstahls entlassen — worden. Auch von der Staatsanwaltschaft Frankfurt wird er inzwischen wieder wegen des gleichen Deliktes gesucht. Der tägliche Unfall. Am Mittwoch wurden 19 Verkehrsunfälle notiert, darunter zwel schwere Zusammenstöße. An der Straßen- — Qudliiätsmehl der Pfälzischen Mühle Manfheim einmündung Friedrichsring/ Rupprechtstraße stieß ein nach links in die Straße zwischen 6/ T 6 einbiegender Mopedfahrer mit einem in Richtung Kurpfalzbrücke fahrenden Ein- satzwagen der Straßenbahn zusammen Der Mopedfahrer wurde lebensgefährlich ver- letzt.- Gegen 22 Uhr kam auf der Friedrich- Ebert-Straße ein von amerikanischen Solda- ten gesteuerter Pkw. ins Schleudern, prallte gegen einen am Gehweg stehenden Baum und kippte im Vorgarten eines Hauses um. Sechs Personen, darunter zwei Fußgänger, 1925 auf dem Gehweg standen, wurden ver- etzt 1 Kurze MM“-Nleldungen 55 Sperrung der Bundesstraße Nr. 36. Die Bundesstraße zwischen Mannheim-Rheinau und Schwetzingen wird wegen Instandsetzung des schienengleichen Wegüberganges der Bahnlinie Rheinau Rohrhof in der Zeit vom 2. November 1954, 6 Uhr, bis 6. November 1954, 6 Uhr, für den Fahrzeugverkehr ausgenommen Radfahrer— gesperrt. Verkehrsregelung beim Hauptfriedhof. Um den überaus starken Besucherverkehr im Raume des Hauptfriedhofes in der Zeit vom 30. Oktober 1954 bis einschließlich 1. No- vember 1954 reibungslos zu gestalten, wird folgende Verkehrsregelung getroffen: Die Straße„Am Friedhof“ wird von der Rönt- genstraße bis zum Rondell des Einganges zum Hauptfriedhof für Fahrzeuge aller Art ge- sperrt.— Die Cheliusstraße wird von der Röntgenstraße bis zur Ludolf--Krehl-Straße (Eingang zum Krematorium) zur Einbahn- straße erklärt.— Die Abfahrt der Fahrzeuge der Friedhofbesucher erfolgt ausschließlich durch die Ludolf-Krehl-Strage in Richtung Käfertaler Straße. Wie wird das Wetter? e Ruhiges — und dunstiges e e 1 Herbstwetter Vorhersage bis Samstag früh: Morgens vielfach neblig, tags- über bewölkt mit Aufheiterun- gen. Trocken. Mittagstemperatur 14 bis 18, nachts 8 bis 10 Grad. Am Wochenende bei zunehmen- den Südwestwinden wieder wolkiger. Fegelstand des Rheins am 28. Oktober: Maxau 441(5), Mannheim 303(75), Worms 220(+3), Caub 220(—2). Pegelstand des Neckars am 28. Oktober: Plochingen 140(13), Gundelsheim 175(un v.), Mannheim 305(3). Weitere Lokalnachrichten auf Seite 13 Olig. Hal. Wermuih rot und weiß. ½ Fl. m. Gl. 1 Knoblovchwurst 5„„40 facklleisch Bitte besuchen Sie unsere neveröffneſe Imbiß- Ceke in der lebensmittelhalle im Erdgeschoß Salami e„0 Hinderbrale ohne Knochen 500 g 588 Rune Bohnen 45,45 m. Knochen 500 g 2,18 Bierwurs Grieß Ware, lose 0 ohne Knochen 500 g 0 80 H.-Gblasch bfobe RMeltwurst 5„„55 Fpfekbrale ohne Knochen 500 9 2228 feſſfefinge im eigenen Saft Dose 400 g nur 2,58 flilelhefinge 75 1, 25 inMayonnqdise Dose 300 g nur — 2 3 trieb Milli. sind word stieg. Kost von! und 300 0 Stadt kügun Foto- 92 nter. Neu- Hnte er- eiger — ingnis. tlassen tschaft Wegen vurden wel raßen- Die seinau zung der t vom ember br— edhof. rkehr Zeit 1. No- wird Die Rönt⸗ zum t ge; n der traße bahn- zeuge eglich atung früh: tags- erun- ratur Grad. men ober: orms ober: un v.), 15 eee „——— Vr. 253/ Freitag, 29. Oktober 1954 DREI-LANDER-SEITE Seite 3 ee UMSCHAU IN BAD EN-WURTTIEMB ERG Hotel-Freigaben in Heidelberg? Heidelberg. Alle Heidelberger Hotels mit Ausnahme des als„Generalhotel“ bekann- ten Schloßhotels werden voraussichtlich schon im Frühjahr von der Besatzungs- macht geräumt und ihren Eigentümern zu- tückgegeben werden. Wie das amerikanische Hauptquartier in Heidelberg am Donners- tag mitteilte, ist dieser Tage auf dem Ge- lande des Heegenichtshofes bei Heidelberg, o gegenwärtig die Patrick-Henry- Village, die größte amerikanische Siedlung in Europa, gebaut wird, mit dem Bau der so- genannten Junggesellenheime begonnen worden. Die Heime sollen nach ihrer Fer- tigstellung von Amerikanern bezogen wer- den, die zur Zeit in den beschlagnahmten Hotels wohnen. Das Hauptquartier hat die Heidelberger Hoteliers aufgefordert, schon jetzt ihre Vorbereitungen zur Neuinbetrieb- namme ihre Hotels zu beginnen. Erste Elektronen-Orgel Deutschlands Heidelberg. In die amerikanische Kirche beim Heidelberger Hauptquartier ist dieser Tage die erste Elektronen-Orgel Deutsch- lands eingebaut worden. Sie wurde von einer Mannheimer Firma hergestellt. Die Orgel soll am kommenden Samstag einge- weiht werden. Das Hauptquartier hat zu der Einweihungsfeier auch deutsche Geist- liche in die amerikanische Kirche einge- laden. Neckarbrücke vor der Fertigstellung Ziegelhausen. Die Ziegelhauser Neckar- brücke, die einzige, die die Gemeinde Ziegel- hausen(Landkreis Heidelberg) mit dem linken Neckarufer verbindet, steht kurz vor der Fertigstellung. Sie soll nach Mitteilung des Bürgermeisteramtes am 5. Dezember dem Verkehr übergeben werden. Der Verkehr wurde seit der Zerstörung der Brücke gegen Ende des zweiten Weltkrieges im Fährbe- trieb bewältigt.— Die ursprünglich auf 1,1 Millionen Mark veranschlagten Baukosten sind um rund 150 000 Mark überschritten worden. Die Erhöhung war wegen der ge- stiegenen Materialpreise eingetreten. Für die Kosten kommen das Land mit einem Betrag von 540 000 Mark, der Bund mit 250 000 Mark und die Gemeinde Ziegelhausen mit rund 300 000 Mark auf. Der Rest ist von dem Stadt- und Landkreis Heidelberg zur Ver- fügung gestellt worden. Ganzer Zigeunerstamm beim Termin Buchen. Ein seltsames Bild bot sich am Donnerstag dem Schöffengericht in Buchen: Der Gerichtssaal war zum grogen Teil von Zigeunern besetzt, und auch das Gelände um das Gerichtsgebäude war von zahlreichen Zi- geunern umlagert. Es handelte sich um einen ganzen Zigeunerstamm, der geschlossen zwei seiner Angehörigen zur Gerichtsverhandlung begleitete, in der einer wegen Beihilfe zu einem Diebstahl vier Monate Gefängnis er- hielt. Der andere muhßte aus Mangel an Be- weisen freigesprochen werden. Den Frei- spruch feierten die Zigeuner noch im Gerichtssaal mit überschwenglichen Umar- mungen und Küssen. Beide Angeklagten waren vor dem Gericht mit namhaften Ver- teidigern aus Heidelberg und Frankfurt er- schienen. „Kunst im Schaufenster“ auch 1955 Stuttgart. Nach Mitteilung des Werbe- fachverbandes Südwest und des Verbandes Bildender Künstler, Württemberg, wird die Verkaufs ausstellung„Kunst im Schaufen- ster“ im kommenden Jahr wiederholt wer- den, Die Veranstalter seien zu dieser Wie- derholung ermutigt worden, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Mitteilung, da das Er- gebnis der diesjährigen Ausstellung„mehr als befriedigend“ sei. Während der zehn- tägigen Ausstellung vom 25. September bis 4. Oktober 1954 sei zwar nur ein einziges Bild als verkauft gemeldet worden. Gleich- zeitig hätten sich aber eine Reihe von Be- ziehungen angebahnt, die inzwischen von Erkolg gekrönt worden seien. Von den ins- gesamt 360 ausgestellten Kunstwerken seien bis heute neun Bilder in einem Gesamtwert von 2360 DM verkauft worden. Nach An- sicht der Veranstalter dürfte damit ein- deutig erwiesen sein, daß der Versuch, Bilder mit Unterstützung der Geschäfts- welt einem breiten Publikum zugängig zu machen, geglückt ist“. Wie kam es zu dem Spitznamen„Schlappen-Flicker“? Das Pfälzische Schuhmuseum in Pirmasens gibt darüber Auskunft Pirmasens. Jahrhunderte deutscher und fremdländischer Kulturgeschichte spiegelt das Pfälzische Schuhmuseum, das der Pir- masenser Lehrer Walter Siegl in den letzten Jahren einrichtete, hoch droben unter Dach eines städtischen Gebäudes, dessen günstiger gelegene Räume nüchterne Büros beherbergen. Doch die schiefen Wände be- einträchtigen nicht den einzigartigen Reiz einer Sammlung, die Fuß bekleidung vom mittelalterlichen Stangenreiter-Stiefel bis zum modernen Camping-Mokassin vereint. Zeichnungen und Dokumente machen die „Landgrafenzeit“ des 18. Jahrhunderts le- bendig, in dem die Pirmasenser Schuhge- schichte beginnt. Die Landgrafen erlaubten damals ihren Soldaten, in der Freizeit einen Beruf auszuüben. Gewiß eine ungewöhnliche Maßnahme, um den Lebensstandard der Grenadiere zu heben, die nur kärglichen Sold erhielten. Die Pirmasenser Soldaten fertigten jedenfalls Schuhe in Massen, ein- fache Tuchschuhe, mit denen ihre Frauen auf die Reise gingen. Die Tuchschuhe, denen die Pirmasenser ihren Spitznamen „Schlappen-Flicker“ verdanken, fanden Anklang. Offensichtlich großen Anklang, denn bereits im Jahre 1787 beschwerte sich die Stadt Kaiserslautern, daß die Pirmasen- ser Schuhhändlerinnen den Jahrmarkt über- liefen und den eingesessenen Schuhmachern große Konkurrenz machten. Jedes Schuhpaar der Ausstellung kenn- zeichnet eine Epoche der Entwicklung, welche die Pirmasenser Schuhmanufaktur von da an nahm. Brüchige Biedermeier Schuhe aus schwarzem Tuch, gefertigt um 1840, gelten als älteste„einheimische Exem- plare“ des Museums. Schnabelschuhe aus Seidenatlas repräsentieren die sechziger Jahre, doch auch Demenschuhe aus Roßleder sind als Zeugen jener Zeit vertreten. Der Ein stein-reicher Rentner französische Geschmack überwiegt, Glanz- leder mit buntem Stoffbesatz herrscht vor. Auf den Spitzen eines Schuhpaares aus dem Jahre 1885 prunkt das gestickte Bildnis einer Frau in hanau-lichtenbergscher Tracht. Hohe Stiefletten wurden um die Jahrhun- dertwende bevorzugt. Um 1910 tauchte erst- mals zweifarbiges Leder auf. sehr steifes Material, das viel Pflege erforderte. Hohe Schnürschuhe mit Perlmuttknöpfen galten in der guten, alten Zeit kurz vor dem ersten Weltkrieg als„dernier eri“. In alle Teile der Welt gehen seit langen Jahrzehnten die Pirmasenser Erzeugnisse. Der Reisepaß einer„patentisierten Leder- händlerin“ aus dem Jahre 1842 weist Stem pel aus zahllosen süd- und westeuropäischen Ländern und Ländchen auf. Ein„Lederbuch“ aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts spiegelt wagemutigen Fabrikanten- und Kaufmannsgeist. Schlichte Bleistiftnotizen verzeichnen, wieviel Material der Schuh- fabrikant vom Lederhändler„auf Treu und Glauben“ erhielt. Erst wenn die Schuhver- käufer von monatelanger Reise zurückkehr- ten, wurden das geborgte Leder und die ver- arbeiteten Zutaten bezahlt. Solange bezogen auch die Gesellen ihre Lebensmittel auf Pump, in Gulden und Kreuzern in den „Brotbüchern“ angeschrieben. 1846 wurde in Pirmasens das erste Wechsel- Geschäft ver- zeichnet. Mit solcher Finanzierung erklär- ten sich bald selbst die chilenischen Handels- partner in Valparaiso einverstanden. Dieser kaufmännischen Entwicklung trägt das Schuhmuseum allerdings nur mit weni- gen Dokumenten Rechnung. Das Interesse dier Besucher wird ohnehin von den exoti- schen Prunkstücken mehr gefesselt. die sich in der Abteilung ‚Schuhe aus aller Welt“ reihen. Vor allem Pirmasenser Auswanderer — Fabrikanten, Händler, Arbeiter— schick- ist der 72 jährige Christian Allmendinger in Göppin- gen. Fast täglich besuchen ihn Studenten aus Stutt- gart, Tübingen und München und bitten um Unterlagen für ihre Doletorarbeit. Allmen- dinger besitzt nämlich eine der größten und wertvollsten Sammlungen von Gesteinsarten und Versteinerungen. Dem Badischen Landesmuseum in Kurlsruke verkaufte er einmal eine umfangreiche Sammlung und jetzt ist er— der seit seinem zehnten Lebensjahr auf den Albbergen versteinerte Schneckenhäuser, Pflanzenteile und Tierzähne sammelt— be⸗ reits wieder ein stein-reicher Mann. Unser Bild zeigt Allmendinger mit einer pracht- vollen Versteinerung, die er seinen Besuchern erläutert. dpa-Bild ten aus vieler Herren Länder das ausgefal- lenste Schuhwerk. Die kleinsten Schuhe der Welt: bunte chinesische Frauenschuhe, nur acht bis zehn Zentimeter lang, für die„Gol- dene Lilie“, den verkrüppelten Fuß der ehe- mals vornehmen China-Dame. Die größten: je dreizehn Pfund schwere Stangenreiter- Stiefel aus dem Dreißigjährigen Krieg, geradezu„Sieben-Meilen- Stiefel“ mit dicken Absätzen aus Stückleder, mit harten Schäf- ten aus ölgesottenem Leder, stulpenbesetazt. Dazwischen in Glaskästen persische Schuhe aus Ziegenleder, orientalische Stelzenschuhe mit Perlmutt-Besatz, Sandalen der Zulu, Delawaren-Mokassins, schwedische Bauern- schuhe mit Birkenrinden-Sohlen. Rentier- fell-Schuhe, Holzsandalen aus dem Tessin, Opanken vom Balkan, Schuhwerk aus Ja- pan, Indien, Aegypten, Grönland, aus allen Ecken der Welt. Mittendrin der„letzte Schrei“ unserer Zeit: Amerikanische Camping-Schuhe, aus dem Fell eines ungeborenen Kalbs gefer- tigt, die Schäfte aus zartem beige- weißem Flaum, die Schlen weich und weiß, das Ganze geformt wie indianische Mokassins. Neue Flüchtlingslager? Stuttgart. Wie der Vertriebenenminister Eduard Fiedler vor der Landespressekonfe- renz bekanntgab, sind die in Baden- Würt⸗ temberg vorhandenen Flüchtlingslager 80 überfüllt, daß die Schaffung neuer Lager kaum zu vermeiden sein wird. Nach den Angaben des Ministers wurden Baden- Württemberg in der Zeit vom 1. Februar bis zum 30. September dieses Jahres 86 528 Zuwanderer aus der Sowjetzone zur Auf- nahme zugewiesen. Außerdem mußte das Land im gleichen Zeitraum noch 12 308 Volksdeutsche aufnehmen, für die vom Bund keine Wohnungsbaumittel zur Verfü- gung gestellt werden. Nach den bisherigen Erfahrungen hat Baden- Württemberg, falls sich die Zuwanderung aus der Ostzone nicht verstärkt, weiterhin mit einem monatlichen Zugang von rund 2100 Zonenflüchtlingen und rund 600 Volksdeutschen zu rechnen. Insge- samt rechnet die Vertriebenenverwaltung mit einem Zugang von rund 16 200 Men- schen bis zum 31. März 1955, für die über 4000 Wohnungen fehlen. Die vom Bund für die Unterbringung der Sowzetzonenflücht- linge in diesem Jahr zugewiesenen 91,8 Mill. Mark reichen zur Wohnraumbeschaffung von 61 220 Menschen aus. Für die Unterbringung der bis Ende September zugewiesenen rest- lichen 25 308 Zuwanderer fehlen aber noch kast 38 Mill. Mark. Für die Unterbringung der nach Baden- Württemberg gekommenen Volksdeutschen fehlen noch rund 18,5 Mill. Mark. 12 BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Mehrere Fälle von Fleischvergiftung Kaiserslautern. Vermutlich an einer schweren Fleischvergiftung ist in der Nacht zum Donnerstag im Kaiserslauterner Kran- kenhaus der 41 Jahre alte Wilhelm Römbke aus Katzweiler(Kreis Kaiserslautern) gestor- ben. Der 41jährige wurde damit das erste Opfer aus einer Familie in Katzweiler, die vor einigen Tagen nach dem Genuß einer wahrscheinlich verdorbenen Fleischkonserve erkrankt ist Die Fleischkonserve, ein àus- ländisches Produkt, war in einem Lebens- mittelgeschäft in Kaiserslautern gekauft worden. Reste des Konservenfleisches wur- den sichergestellt. Kreisveterinäaramt, Staat- liches Gesundheitsamt und die Staatsanwalt- schaft in Kaiserslautern bemühen sich zur Zeit darum, den Fall aufzuklären. Vor eini- agergkrenö de KaRTOffEIprfeg Jchell nc gat, gen Wochen war es im Kreis Kaiserslautern schon einmal zu leichteren Erkrankungen nach Genuß von ausländischem Konserven- fleisch gekommen. Lehrer- und Schüleraustausch Mainz. Zwischen der Bundesrepublik und Frankreich ist in diesem Monat erst- mals ein direkter Lehreraustausch von Schule zu Schule zustande gekommen, der in Zukunft fortgesetzt werden soll. Zwölf französische Oberschullehrer werden drei Monate lang an deutschen Schulen unter- richten. Während dieser Zeit übernehmen deutsche Kollegen ihren Unterricht an französischen Lehranstalten. Ein Denkzettel Neuwied. Für bodenlosen Leichtsinn gab das Neuwieder Schöffengericht einen nach- haltigen Denkzettel. Es verurteilte den 27 jährigen Fernmeldemechaniker Hermann- Josef Pauly aus Neuwied wegen fahrlässiger Verkehrsge, dung zu drei Wochen Ge- fängnis und zum Entzug der Fahrerlaubnis auf die Dauer von sechs Monaten. Pauly war in angetrunkenem Zustand mit seinem Mo- torrad eine kurvenreiche Straße herunfer- gefahren und dann, als er die Herrschaft über seine Maschine verloren hatte, kurzer- hand abgesprungen. Das herrenlos gewor- dene Motorrad prallte gegen einen Last- Wagen und wurde zertrümmert. Rekordpreise für Schneidegut-Tabake Bis zu 460,65 DM je Zentner Burley-Sandblatt wurden bewilligt Heidelberg,. Die Verkaufssitzung am Mittwoch für Sandblatt und Mittelgut der Sorte Burley aus den Anbaugebieten Innere Hardt, Neberhardt, Goundi und Bergstraße in der Heidelberger Stadthalle brachte Wie gestern schon kurz berichtet— Rekord- preise für die Pflanzer. Die ohnehin schon recht erheblichen Vorjahresnotierungen wurden fast durchweg übertroffen. Verkauft wurde zu nachstehenden Preisen für Sand- blatt I. und II. Sorte: Altlußheim 467,96 bis 480,65, 376,76, Ab- fall 160,10; Brühl 376,90, mittl Hagel 80,.—; Dossenheim 385,35, 285,.—, Hagel 92,30 bis 95,.—, Abfall 93,.—; Edingen 388,20, 285,—, mittl. Hagel 73,50; Eppelheim 388,10, 286,.—, Hagel 110,.—, Abfall 112.—; Feudenheim 389,65 bis 398,85, 299,99, Abfall 145,55; Friedrichsfeld 350,.—, Hagel 70,—; Großsach- sen 353,96 bis 381,15, 295,90, Abfall 141,.—; Hockenheim 441,66 bis 463,95, 346,50, Abfall 159,70; Ilvesheim 408,90 bis 413,.—, 295,95, Abfall 101,50 bis 132,50; Käfertal 410,15 bis 415,88, 302,15, Abfall 125,60; Ketsch 423,80, 322,90, leichter Hagel 202,50, starker Hagel 70,10, Abfall 133,50; Leutershausen 371,15 bis 399,99, 292,55 bis 293,55; Lützelsachsen mit Hohensachsen 329,95 bis 331,65, 212,50, Abfall 138,30; Neckarau 321,16, 221,16, Grumpen lose 90,.—, geb. 130,.—; Neckarhausen 335,65 bis 341,15, 170,10, Hagel 98,.—; Oftersheim 433, bis 438,86, 322,.— bis 327,16, leichter Hagel 211,11 bis 221,15; Plankstadt 428,95 bis 481,65, 366,95, leichter Hagel 236,36, mittlerer Hagel 109,.—; Reilingen 444, bis 453,96, 357,99 bis 373,10, geb. Abfall 181,15; Sandhofen 406,44 bis 420,85, 223,50 bis 248,85, Abfall 138,40; Seckenheim 382,50 bis 406,20, 260,95 bis 290,15, Hagel 110,90, Abfall 134,—; Schriesheim 370,95 bis 377,96, 270,01, leichter Hagel 161,99, mitt- lerer Hagel 100,.—; Schwetzingen 440,20, 352,50, leichter Hagel 241, 66, mittlerer Hagel 128,66; Wallstadt 383,65 bis 395,60. 293,65; Wieblingen 341,01, 266,01 DM. Südhessen. Einhausen 412,90, 293,15; Hüt⸗ tenfeld 426,.—, 315,—; Lampertheim 410,— bis 421,85, 303,15 bis 303,95, leicht verhagelt 150,55 bis 151,.—; Lorsch 445,50 bis 456,.— 345,50 bis 356,96, Abfall 180,60; Viernheim 412,15 bis 417,85, 305,50 bis 312,15 DPM. el. Heute um 9 Uhr findet in der Stadthalle eine weitere Einschreibung für Rohtabake aus Nordbaden statt. Dabei kommen etwa 18 600 Zentner Sandblatt, Mittelgut, Haupt- gut und Obergut der Tabaksorten Geudert- heimer, Friedrichstaler und Havanna- Ile zum Verkauf. menen Auf dem Fernsehschirm Freitag, 29. Oktober Kinderstunde Neue Richard-Strauß-Bücher „Das Herrschaftskind“ (Custiges Hamburger Volksstück von Wilfried Wroost) anschließend:„Wer, 16.30 17.05 20.00 was, wann?“ IL bb enligt Jiullilionu WI. für ehrbare Kaufleute seit alters her Qualitatstreue selbstverständliche Pflicht ist, so ist für die EcæxsrEIxN-Tabakmeister die stete Pflege des Genuſs wertes ihrer Cigarette traditionelle Verpflichtung. Seit fünf Generationen ist deshalb EcxSsTELN No. 5 echt und recht dem Raucher ein Begriff für traditionsverbürgte Güte. FE CLK STEIN echt und recht. r n. Seite 6 Freitag. 29. Oktober 1954/ Nr. 250 Nr. 25 3 r———.—— 14 181 Sal i Am 28. Oktober schied unser innigstgeliebter Vater und, Es 18 80 8 le EI Großvater, Herr Das herrliche Geföhl, wieder ein kräftiger, ge- Mau Geld? Karl Kneuck e AT neue Er voll innerer Ruhe und i f die Kun Stadtoberbaurat a. D. Schoffensf; ode dias We di Unst bebertsch a n 1 schenkt Ihnen sein Heim zu seiner W. 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Leut Karl Mayer Angebotsvor drucke können— solange Vorrat reicht— in der Geschäfts- Kon. stelle der Gemeinn. Baugesellschaft, Mannheim, Max-Joseph-Straße 1 8 1 80 5 5(Auskunft) abgeholt werden. F VVV im Alter von 81 Jahren, Mannhei m, den 28. Oktober 1954 ö dies- 0 8 5 a Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbff. 5 8688 Neckarau, den 27. Oktober 1954 6 are L-HARTWAC S Traupenstraße 1 In st 111er Trauer: Oeffentliche Arbeitsvergebung. Die Arbeiten 558 Herstellung von 1d. 1075 kot 2 1— Ifd. Meter Straßenkanäle verschiedener Lichtweiten mit 20 Einsteig- 5 5 5. Seb. Maxer 5 0 R N A S 8 K A LIT E TA S E schächten in der Speckweg- Siedlung in Mannheim- Käfertal sollen in bringt nicht f und Angehörige öffentlicher Ausschreibung als Notstandsarbeit vergeben werden. Hr 8 7 öfknungstermin: Freitag, 19 8— November 1954, vorm. 10 Uhr, beim Hochglanz 18 Haus, digung: g, 30. Ok 195 Fri N 101 iſalieni Städt. 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Wert chenſ Zuvetlass den bei em ten — Auch am Tabellenende ergibt sich jetzt nach dem Sieg von Kassel bei Stuttgarter Kickers eine interessante Situation. Da Kassel, der Karlsruher SC und Bayern München zu Hause spielen, könnten sie auf Kosten des VfR Mann- heim ihre Position verbessern. Man muß die Stabilität und Abwehrstärke des FSV Frankfurt bewundern, der nicht nur zu Hause, sondern auch auswärts eine über- raschend gute Rolle spielt. Auch gegen eine so sensible Mannschaft wie die technisch famo- gen Offenbacher Kickers haben die Bornheimer Aussichten, beide Punkte zu gewinnen, wenn es gelingt, den gegnerischen Angriff nicht auf Touren kommen zu lassen. Man darf einen großen, ofkenen Kampf bei vollem Haus er- arten. N Reutlingen besitzt gute Angriffs- Qualitäten, was bedeutet, daß im Stuttgarter Neckar- Stadion von der VfB-Abwehr wieder allerhand an die Spitze?/ VfR Mannheim vor wichtigem Spiel in Kassel verlangt wird. Will der Pokalsieger diese Par- tie gewinnen, dann muß er ein zielstrebiges Stürmerspiel zeigen. Im Fürther Ronhof darf man vor allem ein technisch gutes Spiel erwarten. Eintracht Frankfurt scheint im Angriff ein Plus zu haben, aber in dieser Saison hat dieser Sturm noch nie sein gutes Feldspiel tormäßig zum Ausdruck bringen können. Es wird hart auf hart gehen. Ob das Glück dabei eine Rolle spielt? Man kann kaum annehmen, daß 1. FC Nürn- berg in seiner heutigen Verfassung bei Schwa- ben Augsburg zu einem Erfolg kommt. Das wäre schon eine Ueberraschung.— Schwein furt 05 hat zuletzt in Frankfurt(gegen Ein- tracht) so gut gespielt, daß man die Elf gegen Regensburg in Front erwarten darf. Freilich gilt es, ein wachsames Auge auf Hubeny zu haben. Der VfR Mannheim muß den schweren Gang nach Kassel antreten. Obwohl Hessen Kassel am Tabellenende liegt, ist es auf eigenem Platz ein schwerer Gegner, der ernst genommen werden muß. Der VfR Mannheim steht nicht gerade günstig in der Tabelle, die Mannschaft kann aber mehr als man aus dieser Lage schlie- Ben könnte. Gegen BC Augsburg, der durch Ueberraschung 2:0 in Führung lag, gelang nach großem Spiel der Ausgleich. Auf Grund der Gesamtleistung hätten die Rasenspieler dieses Spiel gewinnen müssen. Spielen sie am Sonn- Tribünenweihe des SV Waldhof dann Waldhof Hschaßtenburg schlagen! 2. Fußball-Liga Süd: Die erste Niederlage für den Tabellenführer In der II. Süddeutschen Liga steht am kom- menden Sonntag Mannheim im Brennpunkt der Geschehnisse. SV Waldhof, das einen sehr schlechten Start nach seiner Abschiedsvisite aus der Oberliga Süd in der II. Division hatte, scheint sich nun gefangen zu haben und rüstet für das Spiel gegen den ungeschlagenen Spit- zehreiter Viktoria Aschaffenburg. Waldhof gegen Aschaffenburg verspricht ein besonderer Schlager zu werden. Der jetzt wegen Linien- richterbeleidigung gesperrte Waldhofspieler Paul Lipponer war es, der Aschaffenburg den Todesstogß zum Abstieg in die II. Liga durch sein umstrittenes, mit der Hand erzieltes Tor, persetzte. Lipponer ist diesesmal nicht dabei, wenn sich die beiden letztjährigen Oberligisten in Mannheim gegenüberstehen. Bei Waldhof hat sich besonders die Hinter- mannschaft gefestigt, dies bewies das 1:0 gegen Ulm. Gegen den gefährlichen Sturm der Ulmer einen 1:0-Vorsprung zu halten, ist schon eine keine Abwehrleistung der Waldhöfer. Auch der Sturm scheint endlich seine Linie gefunden zu baben. Da die Waldhöfer jeden Punkt drin- gend brauchen, wird die Mannschaft am Tag der Tribünenweihe sicher mit einer großen Leistung aufwarten, so daß gegen den Tabel- lenführer der II. Liga süd ein Sieg und damit wertvoller Punktgewinn herausspringen kann. Bei der Tribünenweihe wird man sicher der früheren großen Waldhofspieler gedenken. Diese Vorbilder sollten die jetzige Mannschaft gerade an diesem bedeutungsvollen Tag für den SV Waldhof zu einer großen Leistung anspornen. Auch die Verfolger von Aschaffenburg spie- len auswärts. 1860 München muß zu Darm- stadt 98, der FC Singen 04 zum Schluglicht ASV Bürlach, die Ulmer„Spatzen“ fliegen zum SV Wiesbaden und Bayern Hof gibt seine Karte bei Weiden ab. Wer von diesen reisenden Mannschaften wird dabei ungerupft davonkom- men? Durlach muß auf jeden Fall auf Punkte aus sein, um als Schlußlicht den Abstand zu den übrigen Mannschaften, der bis jetzt drei Punkte beträgt, zu verkürzen. Auch der KFV, der nach Neustadt muß, der 1. FC Bamberg, der Freiburgs„Bobbele“ erwartet und Hanau 93 (in Straubing) müssen auf Punktgewinne aus sein, denn ihre Lage ist ebenfalls schon sehr prekär. Es spielen: 1. Fc Pforzheim— As Cham; ASV Durlach— Fe Singen 904; SV Wiesbaden— TSG Pim 46; 1. Fe Bamberg— Freiburger FC; VII. Neustadt— Karlsruher FV; So Waldhof— Vikt. Aschaffenburg: SV Darmstadt 98— 1860 München;: ISV Straubing— Hanau 93: SpVag Weiden segen Bayern Hof. Winkler siegte in Harrisburg Bei der internationalen Pferdeschau in Har- risburg/ Pennsylvanien stand am Mittwochabend ein schweres Jagdspringen auf dem Programm und erbrachte den ersten Sieg für die deutsche Reitermannschaft. Weltmeister H. G. Winkler Deutschland) siegte auf„Halla“ vor den gleich- auf an zweiter Stelle endenden mexikanischen Militärreitern General Humberto Mariles und Leutnant Roberto Vinals sowie dem Spanier Kommandant Jaime Garcia Cruz. Fritz Thiedemann Deutschland) hatte für diesen Wettbewerb sein Springpferd„Meteor“ gesattelt, aber an einem Hindernis 4 Fehler bekommen. Helga Köhler Deutschland) nahm auf„Armalva“ am Springen teil und sammelte durch zweimaliges Reißen, einmal Verweigern und Zeitüberschreitung insgesamt 13½ Fehler- punkte. Im Stechen über 8 erhöhte Hindernisse be- wältigte Weltmeister H. G. Winkler auf seiner prächtig springenden Stute„Halla“ wiederum als einziger den Kurs fehlerfrei. Er gewann damit den für diesen Wettbewerb ausgeschrie- benen wertvollen Gouverneurs Wanderpreis und siegte als erster deutscher Reiter auf amerikanischem Boden sei 24 Jahren. Mexikanischer Erfolg Der mexikanische Hauptmann Joaquin d' Harcourt brachte am Mittwoch durch einen glänzenden Sieg im Jagdspringen seine mexika- nische Mannschaft auf den 1. Platz. Fritz Thiedemann mußte auf„Nordstern“ vier Feh- ler kassieren, während Helga Köhler auf „Armalva“ acht Fehler erhielt,. H. G. Winkler erhielt wegen Hindernisverweigerung zuerst drei Fehler und dann mit Alpenjäger nochmals vier Fehler beim Werfen eines Hindernisses. Neuer Weltrekord im Gehen Der tschechoslowakische Europameister Josef Dolezal hat nach einer Meldung von Radio Prag am Mittwoch im Prager Houska-Stadion mit 34:24,3 Minuten einen neuen Weltrekord im Gehen über die 5-Meilen- Strecke aufgestellt. Den bisherigen Weltrekord über diese Strecke hielt der Engländer Roland Hardy mit 35:15,0 Minuten. tag in Kae vergessen ssel mit dem gleichen Einsatz und ie Stürmer das Schießen nicht, dann sollte in Kassel ein Punktgewinn heraus- springen. Auch der Kar! ner Sc ist Favorit gegen kers, die nach gutem Start erheblich zurückgefallen sind.— Offen ist der Kampf in München, in den der BCA nicht aus- sichtslos geht, denn sein Angriff ist hoch ein- zuschätzen. Es spielen: FSV Frankfurt— Kickers Offenbach; VfB Stuttgart Reutlingen; SpVgg Fürth gegen Eintracht F urt; Schwaben Augsburg n 1. FC Nürn Schweinfurt 05— Jahn Regensburg; Karlsru— Stuttgarter Kickers; Bayern München— BC Augsburg; Hessen Kassel gegen VfR Mannheim. Zatopek:„Meine Zeit ist um“ Ruz gehört die Zukunft Emil Zatopek war nicht unglücklich, daß er seinen in Paris aufgestellten 5000-m-Welt- rekord an den 24jährigen Russen Wladimir Kuz verloren hat. Er feierte einen Tag nach seinem Duell gegen den neuen Stern aus Petrograd seinen sechsten Hochzeitstag mit der Speer- Wurf- Weltrekordf Dana Zatopek. Dabei machte er einige essante Außerungen hin- sichtlich se 5 deren Laufbahn. Der drei- fache Ol ger von 1952 sagte ganz offen: „Meine ist um. Der Russe Kuz, die Eng- länder„ay und Pierie und vielleicht noch der Aus Landy sind die Avant-Garde der neuen Zeit. Eine neue Periode und ein neuer Leistungsfortschritt im Langstreckensport der Welt bricht sich Bahn. Vor allem dem phantastischen Kuz gehört die Zukunft. Er wird eines Tages alle meine Rekorde brechen“. Und was sagt Emil Zatopek über sich selbst? „Ich werde deshalb nicht aufgeben. Ich bin be- reit, weiter zu laufen und noch mehr zu trai- nieren als bisher, Das Training allein ist ja das Mittel zur Selbsterziehung, und die Kon- kürrenz ist nur dazu da, um festzustellen, welche Fortschritte man dabei gemacht hat. Ich werde zufrieden sein, wieder ein normaler Sportler zu werden, der nicht über dem Durch- schnitt steht, und ein Läufer, der auch ver- lieren kann“. Fürwahr, diese Worte stellen Emil Zatopek und seiner sportlichen Einstel- lung das denkbar bestée Zeugnis aus. Im übrigen erklärte der beste Langstreckenläufer aller Zeiten, künftig in den großen inter- nationalen Wettbewerben wie der Europa- meisterschaft und den Olympischen Spielen auf den 5000-m-Lauf verzichten zu wollen und sich auf Strecken von 10 km und mehr zu konzen- trieren. Bei den Olympischen Spielen in Mel- bourne will Zatopek, wenn es der Zeitplan erlaubt, die 10 000 m und den Marathonlauf bestreiten. Goldmedaille für Schützen Deutsche Mannschaft beste im Schießen Bei der Internationalen Meisterschaft im Schießen für Jagdzwecke, an der 18 Nationen teilnahmen, errang Deutschland im Mann- schaftsschießen vor den USA die Goldmedaille. Der Wettbewerb fand am Mittwoch im Rahmen der Internationalen Jagd- Ausstellung in Düs- seldorf statt. Die deutsche Mannschaft siegte mit 1 387 Punkten, die USA erzielte 1 321(Sil- bermedaille) und Oesterreich 1253 Punkte (Bronzemedaille). In der elkonkurrenz wurden die ersten fünf Plätze durch Deutschland besetzt. Bester BEüchsenschütze wurde Erich Gehmen(Deutsch- land), bester Flintenschütze Jürgens(Holland). 1 In der Sporthalle des KSV 84: inge. Landerkampt in lannlieim Die Schweiz und Baden treffen am Samstag in allen Klassen aufeinander Der Ringer-Länderkampf Deutschland Schweiz wird am Samstagabend, 20 Uhr, in beiden Stilarten in der Sporthalle des KSV 84 Mannheim ausgetragen. Die leichten Klassen vom Fliegen- bis Leichtgewicht kämpfen im Freistil, die schweren Klassen vom Welter bis Schwergewicht da- gegen im klassischen Stil(Griechisch Römisch). Da die Eidgenossen gerade im Ringsport be- sonders stark sind, werden sie unseren viel- fach erprobten Mattenfüchsen das Letzte ab- verlangen. Die offene Kampfesweise des Freistils mit seinen tempogeladenen Angriffen und den rasch wechselnden Situationen liegt gerade den leichteren Klassen und gewinnt immer mehr Freunde unter den Ringsportanhängern. Die Leistungen der Spitzenkönner beider Landes- verbände werden die Zuschauer für diese Stil- art begeistern. In den schweren Klassen mit den wuchtigen Fallgriffen und dem massiven Einsatz wird mehr der Griechisch-Römische Stil! gepflegt. Hier hat die Schweiz außer- ordentlich starke und international bewährte Kämpfer. Die Matte betreten die Paare in folgender Aufstellung: Fliegengewicht: Mengisen, Basel, Schweizer Meister— Montag, Ketsch, Badischer Meister; Bantamgewicht: Copat, Zürich, Schweizer Mei- ster— Hettel, 84 Mhm., 3. Deutscher Meister; Federgewicht: Widmaer, Zürich, Schweizer Meister— Götz, Viernheim, Deutscher Meister; Leichtgewicht: Nydegger, Bern, Schweizer Mei- ster— Hock, Kirrlach, Deutscher Meister; Wel- tergewicht: Grossenbacher, Solothurn, Schwei- zer Meister— Weber, Sandhofen, Badischer Meister; Mittelgewicht: Holinger, Basel, Euro- pameister— Benz, Feudenheim, Badischer Meister; Halbschwergewicht: Rusterholz, Zürich, 3. Weltmeister— Rohr, Ketsch, Badischer Mei- ster; Schwergewicht: Lardon, Fribourg, Schwin- ger Weltmeister— Schreiner, Ketsch, Badischer Meister. 5 Der Badische Schwerathletik- Verband hat die Ausrichtung des Länderkampfes der Kraft- sportvereinigung 1884 Mannheim übertragen, die es immer verstanden hat, derartigen Ver- anstaltungen einen Rahmen zu geben, der schon in der Organisation alle Kreise zufrie- den Stellt. Spielt Schlienz in der Nationalmannschaft? Neiſe- trau sieh feinen Einsat gegen England au Rückkehr des Nationalverteidigers/ Die Vertragspieler sind versichert Verkrühte Hoffnungen auf eine Die Sorgen des Bundestrainers Sepp Her- bergers sind riesengroß. Nicht nur, daß die von der Gelbsucht erfaßten Mitglieder des Weltmeisterteams vorerst nicht spielen kön- nen. Man braucht sich dabei keinen falschen Hokknungen hinzugeben, Morlock hat es schwer mitgenommen, so daß er noch Wochen der Er- holung nötig hat, ehe er wieder spielen kann. Auch die„feichteren Fälle“ wie Ottmar Wal- ter und Rahn lassen kaum erwarten, daß sie in Wembley mit dabei sein können. In einer solchen Situation erinnern sich die Tugballkans der Namen Erich Retter und Horst Eckel. Der Lauterer rechte Läufer ist von seiner Beinbruchverletzung soweit her- Eestellt, daß er hofft, die längste Zeit in der Klinik Wünsch in Kaiserslautern verbracht zu haben. Das Bein liegt jetzt in Gehgips und in etwa 10 Tagen kann Eckel die ersten Gehver- suche machen. Erst zu Beginn des neuen Jahres darf Eckel vielleicht mit einem leichten Training beginnen. Der Stuttgarter Erich Retter, der bis zu Liner Verletzung im Länderspiel gegen die Sarweie zwölfmal in der Nationalmannschaft Vencd und als Stammspieler für den rechten erteicigerposten galt, hat vor wenigen Wo- 5 Seinen geliebten Sport W˖äeder aufgenom- 5 5 Im Lokalderby gegen die Kickers War er 1 ordentlich beisammen, wie ihm die 1 bescheinigten. Die Kalamität mit den c in der Nationalmannschaft er- and die Hoffnung, daß Retter bis zum Eng- A Wieder fit sei für diesen Posten. 5 N fragte bereits bei Retter an, ob Mud einen vollwertigen Einsatz gegen Eng- man zutraue, Retter, ein tadelloser Sports- n, und ehrlich, mußte diese Frage ver- neinen:„Es ist noch nicht so weit. Der Muskel- schwund ist noch nicht überwunden. Aber ich hoffe, daß es jede Woche besser wird. Wann ich in voller Form sein werde, weiß ich noch nicht. Aber vorerst reicht es meiner Meinung nach noch nicht!“ Retter bestätigte der ISK gegenüber, daß kein anderer Grund dafür vorliege, wenn er nicht gegen England spielen wird. Ein Spiel gegen die Engländer bedeute für jeden Na- tionalen den Höhepunkt seiner Länderspiel karriere. Es stimmt also nicht, daß Retter ver- stimmt sei, weil er im Jubel der Weltmeister- schaft und bei der Verteilung des Erntesegens „Vergessen“ wurde, obwohl er bis zu seiner Verletzung Standardverteidiger der deutschen Elf war. Retter will wieder den National- dreßg tragen, sobald es seine körperliche Kon- dition erlaubt. Daß sein Klubkamerad Robert Schlienz, der auf einen Einsatz in der Länder- elf„brennt“ und dem ein solcher auch zu- gesagt war, immer noch warten muß, sei in diesem Zusammenhang am Rande erwähnt. Wer soll das bezahlen? Daß die Vereine bei der Abstellung von Spielern für die Nationalmannschaft ein Risiko eingehen, ist hinreichend bekannt. Welchen Ausfall es bedeutet, wenn die besten Kräfte in Länderspielen ausfallen, darüber kann der I. Fe Kaiserslautern vielleicht die beste Auskunft geben. Die Lauterer tragen dies ohne zu klagen. Jedenfalls wurde noch nichts derartiges gehört. Aber nicht alle Klubs tragen dies so mit Würde. Wie steht es nun mit den betroffenen Aktiven? Die Vertragsspieler sind durch ihre Vereine versichert. Gegen Unfall und solche Folgen, die unmittelbar mit der Ausübung des Sports verbunden sind. Die Gelbsucht z. B. gilt als Unfall, wenn die Ursache in einer In- fektion begründet ist. Der DFB selbst hat darüber hinaus seine Nationalspieler ver- sichert. Wenn also ein Nationalspieler in einem Länderkampf verletzt wird, trägt die Ver- sicherung die Kosten für die Wiederherstel- lung. Auch für den Verdienstausfall wird sich eine Regelung finden lassen. Für sie gibt es zur Zeit noch kein geschriebenes Gesetz. Wenn der DFB-Vorstand über das Wochen- ende in Koblenz zu einer Sitzung zusammen- tritt, muß er sich mit diesem Problem be- schäftigen, zumal entsprechende Anträge in dieser Hinsicht eingegangen sind. Hierbei geht es um die Entschädigung für den Spieler, der durch langen Krankenbausaufenthalt finanzielle Ausfälle erleidet. Ein Ventil könnte dabei die„Notstandsklausel“ bilden, die in Fällen der Not außerordentliche Zuwendungen erlaubt. Für die Spieler persönlich ist also einiger- maßen ein finanzieller Verlust auszugleichen. Für den schwer zu berechnenden Schaden, der den Vereinen entsteht ist ein Ausgleich vor- erst nicht geboten. Daher fehlt bei ihnen auch größtenteils die Begeisterung für eine Häu- kung internationaler Spiele durch den DFB. Der Wertzuwachs. wenn ein Nationaler in den Reihen eines Vereins steht, ist unbestritten. Ob er aber ausreicht, um die Wertminderung zu decken, wenn ein solcher Spieler längere Zeit ausfällt? Die Vereinskassierer verneinen dies. Sie führen heutzutage ein gewichtiges Wort. A. Walter Weitere Sportnachrichten Seite 9 In den führenden Geschäften! e ee ie 1 5 K WE REE WIRE EENEER SOHNh Sk Sr end Ses der 2 l 3 N r. Seite 9 MORGEN Freitag. 29. Oktober 1954/ Nr A Vr. 2 . 5—— RENNBAHN FFM.- MIEDER RAD Sonntag, den 31. Oktober 1934, 13.30 Uhr Preis vom Haus der Bücher Flach- und Hindernisrennen „ Cle R- Leistung! das neuste Modell 54/55 3 Klang Hecke Musikschrank-Vitrine- „Telefunken“ wortlic Kleviertastensuper G G ¶ E O 1 e“ 12 Nr Tägl. 20.00 Uhr, Sa. u. So. auch 17.30 u. 20.00 Uhr er SAU ENBNRUCH Teleton 4019 Sonntag 18.30 Uhr Jugendvorstellung eine toll MM-Märchenaufführung Mittwoch, 3. November, 14.15 Uhr im Universum, N7 Susen. Wäsche Pullover 5 empfiehlt lhnen heute: Sonderangebote in Strümpfen FE 2 R 7 Tägl. 20.00 Uhr, Sa. u. So. 17.30 und 20.00 Uhr N eKA NAU lil Sig mlelnt dle Liebe fa. Friedrichstraße 4 Pr. u. Sd. 22.18 Uhr„Tarzan bricht die Ketten“ Telefon 4 81 04 985 5 5. 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Das erste Spiel im Internationalen Hockey- Rasen des Brüsseler Racing-Stadions am turnier in Brüssel gewann, wie bereits kurz Donnerstag gegen die Vertretung Polens mit gemeldet. die deutsche Mannschaft mit 2:1 0:1). 5:2(2:1) Toren. Deutschland qualifizierte sich In der ersten Halbzeit waren die Verant- wortlichen, die wenigen deutschen Zuschauer und wohl auch die Mannschaft selbst mit den leistungen unzufrieden. Es war lediglich dem ausgezeichneten Verteidiger Ullerich(Köln) zu verdanken, daß die Spanier nach 35 Minuten nicht noch weiter vorn lagen. Erst als sich nach dem Wechsel die deutsche Mannschaft auf- einander eingespielt hatte und ihre Angriffe über die Außenstürmer vortrug, stellte sich der Erfolg ein. Ein bewundernswerter Kampfgeist und ein unklompliziertes, aber zweckmäßiges Angriffs- spiel der Spanier dominierte eine Halbzeit 7 lang leicht über die zwar größere Stocksicher- beit, aber auch deutliche Unsicherheit der Deutschen. Schwächen zeigten der linke Läu- fer Espenhahn(Goslar), die zu umständlich und durchsichtig operierenden Halbstürmer Buschmann(Raffelberg) und Bremer(Goslar). Das Führungstor der Spanier kam trotzdem überraschend. Der wendige und schnelle Mittel- stürmer Arquijo war blitzschnell zur Stelle, und schoß Balbhoch in die kurze Ecke. Nach dem Seitenwechsel war die deutsche Elf kaum wiederzuerkennen. Die gesamte Läuferreihe schaltete sich jetzt entschieden besser ein, der Sturm fand sich gut zusammen, und die starke Kondition der Deutschen ermöglichte es, die * massierte Abwehr der Spanier immer wieder zu berennen. Mittelstürmer Hugo Budinger verstand es nicht nur, seine Nebenleute plan- voll einzusetzen, sondern auch gebotene Chan- cen auszuwerten. In der 43. Minute erzielte der Düsseldorfer nach einer maßgerechten Flanke von Buschmann den Ausgleich und vier Minu- ten vor Schluß nach Vorlage von Dollheiser und eigenem Pfostenball im Nachschuß den Siegestreffer. Deutschland— Polen 52 Im zweiten Spiel des 10. internationalen Hockey-Länderturniers siegte die deutsche Nationalmannschaft bei schönem Spätsommer- wetter auf dem etwas glatten und schweren damit bereits für die am Sonntag beginnende Vorschlußrunde. TT-Gäste aus England Jonny leach in Weltmeisterform Nach der gelungenen Werbeveranstaltung in der Käfertaler Albrecht-Dürer-Schule(bei der jugoslawische Spitzenspieler gegen eine Kreis- auswahl des badischen Tischtennisverbandes antraten), traten am Mittwochabend die Spit- zenkönner unseres Raumes gegen das englische Weltmeisterpaar im Damendoppel, Geschwister Rowe, und den mehrfachen Weltmeister Jonny Leach an. Die englischen Weltranglistenspieler gaben in der überfüllten Turnhalle der Hum- boldt-Schule Kostproben ihres ausgereiften Könnens, entfalteten ein trickreiches Angriffs- und Defensivspiel und waren ihren deutschen Gegner bei weitem überlegen. Zwei herrliche Einzel des Exweltmeister Leach(gegen unser Manbeimer As Schloß hauer und gegen den deutschen Ranglisten- spieler Seitz) standen im Mittelpunkt der Ver- anstaltung. Vor allem gegen Schloßhauer konnte der Engländer alle Register seines Kön- nens ziehen. Er machte im zweiten Satz so ganz nebenbei seinen Gegner zum„Schneider“ (21:10). Auch gegen Seitz blieb Leach seinem Ruf nichts schuldig. Von drei Gewinnsätzen mußte er zwar einen(13:21) an den stürmisch schmetternden Seitz abgeben, entschied jedoch den dramatischen Schlußsatz mit 21:18 für sich. Die Geschwister Rowe zeigten sich im Einzel sehr stark und gewannen gegen Frl. Kupfer, Erl. Michel und Frau Gloede in zwei Gewinn- Sätzen. Im Doppel mußten sie allerdings gegen die blendend eingespielten Karlsruher Fer- sching- Gloede mit 17:21, 18:21 die Segel streichen. In einem Einlagekampf konte sich der junge Seitz gegen Tyroller dank eines guten dritten Satzes mit 21:11, 17:21, 21:17 durchsetzen. „136, N Im Herschelbad: Kunstspringerlehrgang Es braucht Jahre, bis es einem Kunst- springer gelingt, in die Spitzenklasse vorzu- stoßen. Restlose Beherrschung des Körpers, Gefühl für das Zeitmaß, Kraft und Mut— das sind die Voraussetzungen zum hohen Ziel. Die Straße dazu führt über eisernes Training. Aus diesem Grund war auch Ex-Europa- meister„Jonny“ Weiß, der jetzt sein Domizil am Institut für Leibesübungen in Freiburg aufgeschlagen hat, wieder einmal zu Beginn einer ereignisreichen Winter-Saison zu uns gekommen, um im Herschelbad seine„Schäf- chen“ aus Karlsruhe, Heidelberg und Mann- heim„in die Kur“ zu nehmen. Es begann mit Gymnastik bereits am Samstagnachmittag in der TSV- Sporthalle, einem Kurzreferat über die Theorie des Springens, einer Plauderei über die Erfah- rungen des Championats von Turin und wurde praktisch am Sonntagvor- und-nach mittag im Bassin des Herschelbades fortge- setzt. Unermüdlich probten die Teilnehmer verschiedene Salti, Auerbachs und Schrau- bensprünge vom großen und kleinen Brett. Wenn auch manchmal der eine oder andere noch wie eine Bombe ins Wasser plumpste— die Früchte dieser systematischen Schulungs- arbeit werden im Laufe der Zeit nicht aus- 1 Und das sind erfreuliche Perspek- iven. annlieimet Spontoereine melden: Otto Siegrist 50 Jahre alt Der langjährige erste Vorsitzende des VII. Neckarau, der ebenso lange als Leiter der Fuß- ballabteilung fungierte und der heutige zweite Vorsitzende des Nordbadischen Fußballverban- des, feierte am 27. Oktober seinen 50. Geburts- tag. Wenn er auch der jüngeren Fußball- generation angehört, so ist er doch ein Sports- mann aus altem Schrot und Korn, der für den VfL Neckarau seit dem Jahre 1936 eine große, unermeßliche Arbeit geleistet hat. Sein Name ist eng mit dem badischen Fußball verbunden und seine Liebe gehört dem VfL, sowie dem Stammverein der Fußballvereinigung Neckarau. Die wichtigsten Merkmale unter seiner Füh- rung: 1936/38, den Verein finanziell auf gesunde Verhältnisse umgestellt, 1940/41 einzige Badische Bereichs meisterschaft, Teilnahme an der Deut- schen Fußballmeiterschaft, 1945 erneut Vor- stand, 1946 Landesligameisterschaft, Aufstieg in die Oberliga, 1949/50 zweiter Aufstieg in die Oberliga. Siegrist legte ganz besonderen Wert auf die Aufbauarbeit an der Jugend. Gerade an seinem Ehrentage darf er mit Stolz auf die große Jugendabteilung schauen. Unsere besten Wünsche begleiten ihn in die Zukunft. Billard- Europameister in Mannheim Die Mannheimer Billardfreunde führen in der kommenden Spielzeit ein ebenso umfang- reiches wie sportlich sehr annehmbares Pro- gramm durch. Städtekampf gegen Wiesbaden, Karlsruhe, Frankfurt, Stuttgart und Saar- Auftakt der Asphaltkegler Die Auslosung der Klubkämpfe der Asphalt- Ligaklasse brachte gleich zwei große Ueber- raschungen. Zunächst trafen im 1. Spiel„Alte Bremser“, die im letzten Jahre kurz vor dem Ziel in einem Entscheidungsspiel auf den 4. Platz flelen, mit der Gesellschaft„Kurpfalz“ zusam- men. Letztere konnten bei Halbzeit fast hoff- nungslos geschlagen in einem glänzenden End- spurt auf den 2. Platz vorstoßen.„Alte Brem- ser“ blieben ihrer vorjährigen Tradition treu und schlugen in einem glänzenden Rennen mit 1505:1449 Holz die„Kurpfalz“. Bester Mann der„Kurpfälzer“ war Peter Zelt mit 208 Holz. Meister„Goldene 7“ und dem Tabellendritten „Um e Hoor“ Waldhof war die Anteilnahme sehr groß. Wenn bei Halbzeit„Im e Hoor' 26 Holz plus hatte, so stand das Ende noch nicht fest, denn nun kamen die starken Män- ner von„Goldene 7“. Georg Edelbluth brachte mit 193 Holz berechtigte Hoffnungen für den Meister. Jedoch August Blatt, der mehrfache Deutsche Meister, zog mit seinen 207 Holz (Tagesbestleistung) die Waldhöfer wiederum mit 7 Holz in Führung. Die beiden letzten Starter mußten nun die Entscheidung bringen. Alfred Hahn kam auf 190 Holz, dem Redzymski 186 Holz entgegensetzte und somit mit drei Holz Vorsprung für„Im e Hoor“ den Sieg sicherstellte. Gesamtergebnis: 1467:1470 Holz. prücken wechseln mit der Teilnahme an den Landesmeisterschaften und der Ermittlung der Elubmeister in den einzelnen Spielarten ab. Schon am Sonntag, 31. Oktober, werden die sehr spielstarken Frankfurter als Gäste im neuen Klubheim der Mannheimer Billard- freunde, M 7, 11, erwartet. Die Mannheimer haben die sehr seltene Gelegenheit, Deutsch- lands stärksten Billardspieler, den mehr- fachen Europameister Lütgehetmann anschlie- gend in einem Schaukampf bewundern zu kön- nen. Der Städtekampf beginnt um 10 Uhr. Meisterehrung im Musensaal Bei der Kanu- Gesellschaft Am Sonntag(31. Oktober), 19 Uhr, findet im Musensaal des Rosengartens die diesjährige Siegesfeier statt, in deren Mittelpunkt die Ehrung des Weltmeisters Ernst Steinhauer steht. Das von Oberbürgermeister Dr. Heimerich gestiftete Boot ennkajak) ist zur Zeit bei der Firma Klepper Karle in O 7 ausgestellt. Dieses Boot wird durch die Stadtverwaltung am Sonn- tagabend im Musensaal Ernst Steinhauer über- reicht. Der Partner von Ernst Steinhauer, Welt- meister Miltenberger hat sein Erscheinen zu dieser Feier zugesagt. Meisterehrung beim TSV Neckarau Der seit 55 Jahren bestehende, 1946 mit 27 Getreuen wieder zu neuem Leben berufene TSV Neckarau ist inzwischen wieder zu einer stattlichen Familie im selbsterbauten großen Heim angewachsen. Seine zweite Mannschaft erkämpfte sich in der Saison 1953/54 in der Kreisklasse B, Gruppe Süd, den Klassenmei- ster. Im überfüllten Vereinsheim fand die Meisterehrung statt, wobei der technische Leiter, Emil Schaumann, die Festrede nach der Begrüßung durch Vorsitzenden Theo Wei- ser hielt. Unter großem Beifall überreichte Kubit- schek die Ehrennadel des TSV an die Spieler. Willi Heim durfte darüber hinaus den Ver- eins-Wanderpokal für die in die A-Klasse auf- gestiegenen Handballer in Empfang nehmen. Im Laufe des Abends konnten noch weitere elf Jubilare für 25- bis 35 jährige Treue aus- gezeichnet werden. Weitere Sportnachrichten Seite 7 Im zweiten Spiel der Woche zwischen dem aller Art PELZE solid u. preiswert Win. 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Die meisten Delegationen werden mit Rücksicht auf die besondere Bedeutung der Tagung, auf der eine Revision der Han- dels- und Organisationsrichtlinien des Ab- kommens ausgearbeitet werden soll, von den Wirtschafts-, Finanz- oder Handels- ministern der einzelnen Länder geführt. In anderen Fällen übernehmen die zuständigen Minister— unter ihnen der Bundeswirt- schaftsminister Ludwig Erhard, der erst später in Genf erwartet wird erst am 9. November die Führung ihrer Delegationen, da bis dahin die außer den Revisionsver- handlungen auf der Tagesordnung stehenden sogenannten Routinefragen erledigt werden sollen. Die Führung der deutschen Delegation liegt bis dahin beim Geheimrat Werner Hagemann, dem Vertreter der Bundesmini- sterien für Wirtschaft, Finanzen und Er- nährung sowie des Auswärtigen Amtes zur Seite stehen. Zum Vorsitzenden der Vollversammlung Wurde der kanadische Delegierte Dana Wil- Sress gewählt. Bereits vor Beginn der Tagung wurde von der britischen Delegation in privaten Ge- Sprächen über den Aufnahmeantrag Japans in das GATT verhandelt, der auf scharfe Widerstand der Briten stößt. Vor der Auf- gabe seines Widerstandes will Großbritan- irgendwie geartete Garantie gegen einen„unfairen japanischen Wettbewerb“ erwirken. Von den kommunistischen Ländern ge- hört nur die Tschechoslowakei dem GAT an. Die Sitzung dürfte voraussichtlich bis zum Februar 1955 dauern. Es ist die Revision des „Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens“ vorgesehen. Das Ziel soll Wiederherstellung es Gleichgewichtes zwischen der Dollarzone d der übrigen freien Welt sein. Im Hin- lick auf die Bestrebungen, zur Konvertier- barmachung der Währungen zu gelangen, soll auch über die Abschaffung von Diskrimi- nierungen und künftige Restriktionen ver- handelt werden, damit frei multilaterale Handelssysteme eingeführt werden können. Die Organisation des GATT soll vom Provi- sorium zu einer endgültigen Form über- Sehen. Freie Devisenkurse vom 28. Oktober 8 Geld Brief 100 belgische Francs 8,4045 6,4245 100 französische Francs 1,2000 1,2020 100 Schweizer Franken 95,99 96,19 100 holländische Gulden 110,61 110,83 1 kanadischer Dollar 4,323 4,333 1 lenglisches Pfund 11,7605 11,7805 100 schwedische Kronen 81,00 100 dänische Kronen 60,46 60,58 100 norwegische Kronen 58,72 53,84 100 Schweizer freie Franken 97,82 9,02 1 Us-Dollar 4,1938 4,2038 DM-W= 42, 50 DM-O; 100 DM-O= 22, 47 D wird um Außenhandels-Freiheit gerungen IX. GAT T- Konferenz beginnt hoffnungsfroh Eine Klippe für die Revision des GATT sieht man in der Haltung, die Großbritan- nien und das Commonwealth zu den Diffe- renzen zwischen dem GATT und den Ottawa- Präferenzen einnehmen werden. Kanada sei- nerseits hat seine stärkste Unterstützung für eine Neuerung des Abkommens und für eine Straffung der durch dieses geschaffenen Handelspraktiken zugesagt. Die amerikanische Delegation hat fol- gende Vorschläge für die Revision der Han- delsrichtlinien des GATT unterbreitet: 1. Die gegenwärtigen GATT- Regeln, die sich mit mengenmäßigen Einfuhrbeschrän- kungen befassen, sollen entsprechend der in den letzten sieben Jahren eingetretenen fundamentalen Besserungen in der Weltwirt⸗ schaft geändert werden. Hierzu wird dar- auf hingewiesen, daß die Konvertibilität der wichtigen Währungen„jetzt ein erreichbares Ziel und nicht mehr eine in weiter Ferne liegende Hoffnung“ sei. Um dieses Ziel zu erreichen, schlagen die USA vor, daß das GATT und der internationale Währungs- fonds ihre Arbeiten stärker als bisher koor- dinieren und daß das GATT keine quanti- tativen Restitutionen aus Zahlungsbilanz- gründen zuläßt, die weitergehende Auswir- kungen haben als die Devisenrestriktionen, dieder Internationale Währungsfonds für die gleichen Zwecke einräumt. 2. In der Frage der Senkung oder Er- höhung der Zölle schlagen die USA ver- Suchsweise vor, die gegenwärtigen Bestim- mungen des GATT dahingehend zu ändern, daß Vertragsstaaten, die auf Grund besonde- rer Umstände ihr Zollniveau modifizieren Wollen, aber in Einzelverhandlungen mit den übrigen Vertragsstaaten keine Einigung hierüber erzielen, keine einseitige Maßnah- men ergreifen dürfen. Zollmodifikationen auf Grund von Verhandlungen mit den Vertrags- staaten dürften nicht nur gegenüber den Vertragsstaaten gelten, sondern müßten auch gegenüber allen übrigen Handelspartnern des jeweiligen Landes Anwendung finden. 3. Hinsichtlich der Subsidien für den Ex- port land wirtschaftlicher Erzeugnisse sei die US-Regierung bereit, über die Forderung nach einer Begrenzung in der Anwendung von Exportsubsidien auf diesem Gebiet mit den Vertragsstaaten zu verhandeln. 4. Das GATT sollte zu einer ständigen Zwischenstaatlichen Körperschaft ausgestal- tet werden, um die Aufnahme ähnlicher Be- ziehungen zwischen der Organisation imd den Vereinten Nationen zu ermöglichen, wie sie bereits zwischen den Vereinten Nationen und dem internationalen Währungsfonds be- stehen. g Im Zusammenhang mit der strukturellen Umbildung des GATT soll ferner ein stän- diger Arbeitsausschuß eingesetzt werden, der sich mit den zwischen den einzelnen Voll- Sitzungen anfallenden Problemen beschäf- tigt. Ein weiterer Ausschuß soll mit Sitz in Washington errichtet werden und als Ver- bindungsstelle zum internationalen Wäh- rungsfonds fungieren. Teæ K URZ NACHRICHTEN Kolumbien gibt Warenzeichen zurück (OP) Die Regierung von Kolumbien ver- öffentlichte am 27. Oktober ein Dekret, wonach alle vor 1943 in Kolumbien registrierten deut- schen Warenzeichen und Patente ihren Eigen- tümern zurückerstattet werden. Die Beschlag- nahme war beim Eintritt Kolumbiens in den Krieg gegen die früheren Achsenmächte erfolgt. Weltmarktentkrampfung liegt an den USA (Wo) Ob angesichts der gegenwärtigen kon- junkturellen Verfassung des Weltmarktes die deutsche Exportsituation eine tragfähige Grund- lage für einen lang anhaltenden westdeutschen Aufschwung abgibt, wird vom deutschen Insti- tut kür Wirtschaftsforschung in Berlin bezwei⸗ felt. Der Schlüssel zur„Entkrampfung“ des Weltmarktes, so erklärt das Institut, liege bei den Vereinigten Staaten, und zwar in der Wie- derbelebung der amerikanischen Konjunktur. Sie würde nach Ansicht des Instituts die mei- sten Verkrampfungstendenzen des Weltmarktes von selbst lösen. Aber auch die Bundesrepublik könne zu dieser Enftkrampfung beitragen, indem sie über einen höheren Inlandsverbrauch und damit wachsende Einfuhren dem Weltmarkt allmählich Anregungen zurückgebe, die sie von ihm empfangen habe. Freundlicheres Konjunkturbild (P) Bei langsam ansteigender Aktivitat, verbunden mit einer saisonbedingten Zunahme der Produktion, der Beschäftigung und des Um- satzes, zeigte die amerikanische Wirtschaft auch im dritten Quartal 1954 ein allgemein freund- liches Bild. Dies geht aus dem àm 27. Oktober veröffentlichten Monatsbericht des amerikani- schen Handelsministeriums hervor. Während die Bautätigkeit im September wie- derum einen neuen Höchststand erreichte und damit das gegenwärtig belebendste Element der amerikanischen Wirtschaft bleibt, hielten sich die Einzelhandelsumsäatze in der Zeit von Juli bis September sowohl gegenüber dem vorher- Sehenden Quartal auch gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres auf gleicher Höhe. Us-Stimmen gegen Uhrenzölle (UP) Die Entscheidung Präsident Eisenhowers über die 50prozentige Erhöhung der Zölle auf importierte Uhren und Uhrwerke aus der Schweiz ist auch in der Oeffentlichkeit der Ver- einigten Staaten unpopulär. Wie aus einem Be- richt der amerikanischen Uhren- Vereinigung, in der die Uhrenimporteure zusammengeschlossen sind, hervorgeht, haben nicht weniger als 79 Pro- zent aller amerikanischen Tageszeitungen die Entscheidung des Präsidenten kritisiert. Brasilianische Importeinschränkung () Die brasilianische Zentralbank gab am 27. Oktober bekannt, daß im November für die gesamten brasilianischen Einfuhren(mit Aus- nahme der lebenswichtigen Erzeugnisimporte) nur noch zehn Mill. Dollar zur Verfügung ge- stellt werden. Bisher betrug die Höchstmenge für die Einfuhr von nicht lebenswichtigen Er- zeugnissen nach Brasilien monatlich 16 Mill. Dollar. Die Maßnahme wurde von einem Spre- cher der Bank mit der akuten Dollarknappheit begründet, die auf die Verringerung der bra- e Kaffee-Ausfuhren zurückzuführen ist. Die Steuerreform ist kein gordischer Knoten a ber mindestens ebenso kompliziert Die Pessimisten, die Befürchtungen äubßerten und äußern, die bereits einmal vom 1. Oktober 1954 auf den 1. Januar 1955(vgl. MM vom 14. Oktober)„vertagte“ Steuer- reform könnte über den 1. Januar 1955 hinaus Weitere Verzögerungen erfahren, gewinnen leicht an Boden. Vorläufig wartet alles, teils Angstlich, teils hoffnungsfreudig auf die Rückkehr des Bundeskanzlers, der die rettungslos verfahren dünkenden Steuer- beratungen befriedigen soll. Schäffer beharrt eisern auf dem Stand- punkt, er könne nichts mehr bewilligen, weder Senkung der Steuern noch Erhöhung der Ausgaben. Die Bundestagsabgeordneten verargen ihm dies, indem sie sich auf Be- rechnungen stützen, die Schäffers Einnahme- pessimismus widersprechend, Mehreinnah- men von rund 500 Millionen DM ergeben. Der Hauptstreit geht um den gespaltenen Köperschaftssteuersatz. Schäffer wünscht die Spaltung abzuschaffen, um auf diese Weise 120 Millionen DM mehr einzunehmen. Der Wirtschaftspolitische Ausschuß des Bundes- tages und die Wirtschaft selbst weisen dar- auf hin, dag dadurch die Kapitalmarkt- förderung Abbruch erleiden würde. Es wird ins Treffen geführt, daß die Kapitalgesell- schaften im Wege der Einkommen- und Körperschaftssteuer einer Doppelbelastung unterliegen. Sehr umstritten ist auch der vom Finanz- und Steuerausschuß„beschlossene“ Abbau der Exportvergünstigungen ab 1. Januar 1955. Hier geht die Diskussion um folgende Punkte: a) Der„Beschluß“ sei nichtig, denn der Finanzausschuß habe mangels Vorliegen eines entsprechenden Antrages der Regierung oder des Bundestages seine Kompetenzen über- schritten; es handle sich somit nur um eine Empfehlung. b) Die Durchführung dieses Abbaues sei verfassungswidrig. Betroffene Steuerzahler könnten Regreßansprüche an die Staatskassen stellen. Sie hätten mit der ursprünglich vor- gesehenen Frist bis 31. Dezember 1956 kalku- liert; würden also widerrechtlich geschädigt werden. Den Angelpunkt der Zerwürfnisse stellt aber der sogenannte„Neuburger-Tarif“(vgl. Mannheimer Morgen vom 13. Oktober 1954 „Erträglicher Einkommensteuer-Tarif vor- geschlagen“) dar. Ausganspunkt dieses Vor- schages war das bereits oben erwähnte von Parlamentarischen Experten errechnete Mehraufkommen von 500 Millionen DM. In der betreffenden Finanzausschußsitzung er- wies sich Schäffer als zugänglich, handelte jedoch für die geplanten Tarifvergünstigun- gen für mittlere und niedrige Einkommen, die— wie gesagt— sehr umstrittene Be- schleunigung des Abbaues von Export- vergünstigungen und den Verzicht auf den gespaltenen Körperschaftssteuertarif aus. Daneben hat allerdings der Finanz- und Steusrausschuß viele Einzeländerungen am Regierungsentwurf vorgenommen. Merab- setzung der Erbschaftssteuern; Herauf- setzung der Freibeträge etc. etc.) Dabei er- rechneten die Steuerpolitiker im Bundestag Wie gesagt damit, dag Schäffer die diversen Einnahmenminderungen in Anbetracht 5 N eine zugebilligten Einnahme-Erhöhung und stärker als angenommen gewachsenen Sozial. produktes durchaus„verkraften“ könnte Der Vorsitzende des Finanz- und Steuet. ausschusses, Hans Wellhausen FDP,, hattz sogar ausgerechnet, daß dem Finanzminister ü nach den Beschlüssen des Ausschusses rund 75 Millionen DM mehr verbleiben würden als er im Regierungsentwurf Selbgt verlangt hatte. An diese Behauptung Schloß sich eine scharfe Kontroverse Zwischen Schäffer und Wellhausen an, die noch nich beigelegt ist, die aber nicht die Hoffnung zerstören konnte, daß der Finanzministet N Vielleicht zwar nicht 75 Millionen, aber doch eine gewisse Ausweichreserve habe. Die drohende Ankündigung Schäfferz von seinem Vetorecht bei den Haushalt. beratungen Gebrauch zu machen(vgl. Man. heimer Morgen vom 28. Oktober„Streit um eine Milliarde“) hat zwar diese Hoffnungen nicht zerstört, jedoch wirkungslos gemacht. Deswegen harren Bonner Politiker, harrt die Sesamte Wirtschaft, die steuerzahlende Al. gemeinheit auf die Rückkehr des Bundes. kanzlers aus den USA. Verschämt Weisen die Beteiligten auf die eine umfassende Steuerreform versprechende Regierungz. erklärung vom Oktober 1953 hin und er- innern daran, daß die Steuerreform nich nur auf den 1. Januar 1955 vertagt Wurde, sondern eigentlich bereits zum 1. vorgesehen war. Spötter allerdings, ja Spöt⸗ ter meinen, es handle sich um einen Druck. fehler, und wir könnten von Glück reden, wenn uns die Steuerreform am 1. Juli 195 beschert würde. Entwicklung des Butterpreises erweckt Befürehtungen WD) Die unverzügliche Ausschreibung weiterer Butterimporte zu ermäßigten 20ll, sätzen fordert die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher verbände. Zur Begründung er- klärt sie, daß die vom Bundesernährungs. ministerium ausgeschriebenen Butterimporte nicht ausreichten, den innerdeutschen Markt Preislich zu regulieren. Der Verbraucher zahle zur Zeit wieder einen durchschnittlichen Butterpreis von 6,60 DM je Kilo gegenüber 6,.— DRM zur gleichen Zeit des Vorjahres. Württembergische Milch im Preis erhöht sw). Die württembergische Milchver⸗ Wertung Stuttgart hat am 27. Oktober eine Erhöhung des Milchpreises in den Städten Nürtingen, Kirchheim, Göppingen, Back nang, Böblingen, Schwäbisch Gmünd und Waiblingen angekündigt. Der Milchpreis wird in diesen Städten am 1. November auf Grund einer Verordnung des Wirt schaftsministeriums von der Ortsklasse II in die Ortsklasse I umgestuft. Das bedeutet für offene Milch, Flaschenmilch, Joghurt und Kakaogetränke eine Preiserhöhung um einen bis vier Pfennig je Liter., 5 N Pelispariag 1959 1 zen Sie die Vorteile des steberbegönstigten Sparens quf einem BANKSPaRKONTO Baclische Bank ZBaoanlchaus Bensel& co. commerz- und credit- Bank Bayerische Hypotheken- und Wechselbank oder durch den Erwerb steberbegönsfigter Wertpapiere Rat und Auskunft erteilen die MANNHEIMER RANK EN: 1 ehein-Main Bank Süddeutsche Bank 150 Volksbank e. G. m. b. H. Juli 1954 % INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 11 . ur 253/ Freitag. 28. Oktober 1954 Nr. 11— 1 en Ein Mensch, der weniger ausgibt als er cht des verdient, spart. Nun gibt es aber Leute 18 eine] unmterschiedlicher Art. Der eine kann nie Kun enug verdienen, um doch nicht zu sparen, St 05 obwohl er reichlich verdient; ein anderer 0 113 hinwiederum kann wegen seines kargen W kinkommens an Sparen überhaupt nicht ses un denken. Das sind die Nichtsparer. Das Heer bleiben der Sparer ist jedoch auch wieder zu unter- H selbt teilen. Da gibt es solche, die nie genug 5 Schloh! sparen können und um des Sparens willen Wischen Entbehrungen auf sich nehmen; eine— ch nicht! Heine— Gruppe von Menschen verdient offnung soviel, daß„Automatisch“ gespart wird. minister Diese— spärlich gesäten— Glücklichen der doch! können einfach ihr Einkommen nicht ver- 8. brauchen. Dazu ist es zu hoch. Schließlich chäfferg kommen jene, die als„Normalsparer“ dar- ushalts auf bedacht sind, greifbaren Niederschlag „Mann. ihrer Arbeit zu erleben. reit um Aus Vorhergesagtem geht hervor: Sparen knungen st gleichermaßen Ding der wirtschaftlichen macht als auch der charakterlichen Lebenshaltung. narrt die 1 All. Sparsam sein— sich. selber helfen undes... W Der erste Internationale Sparkassen- assende kongreb in Mailand, abgehalten im Ok- erung. tober 1924, hat lehrhafte Nutzanwendung Ind er. aus diesen Erwägungen gezogen und„einen n nicht Tag der Arbeit“ alljährlich Ende Oktober wurde] zum Weltspartag ausgerufen. Einen Tag der uli 195 Arbeit, nicht einen Tag des Müßigganges a Spöt. und des Ausruhens, denn Arbeit ist Vor- Druck. aussetzung und Ideal der Sparsamkeit reden schlechthin. Der Kongreß stellte als Be- uli 19 gründung dieses Beschlusses rest: 0)„Daß seit rem Ursprung die Spareinrich- 5 tungen der ganzen Welt erzieherisch wirken Ses sollen, 5 1 b) daß die Sparsamkeit nicht als ein Opfer angesehen werden soll, das ausschließlich den reibung ärmeren Bevölkerungsschichten auferlegt ist, n Zoll. sondern als eine wichtige Aufgabe aller, als der aft der beste und private und soziale Gebrauch des ung er Reichtums, hrungs. e) daß die Propaganda zugunsten der Spar- importe tätigkeit zur Zeit ein notwendiger Bestandteil 1 Markt aller Spareinrichtungen sein muß, raucher c) daß alle Spareinrichtungen sich der Pflicht ttlichen! bewußt sind, diese Propaganda in der Weise zu genüber entwickeln, die der Umwelt, in der sie tätig ist, ares. am meisten entspricht,. e) daß dle Sparkasseneinrichtungen in diesem 15 Versuch der moralischen und wirtschaftlichen Erziehung, vor allem in der Schule, ihren not- wendigen Bundesgenossen suchen sollen und Uchver⸗ daß sie hierbei unbedingt auf den Beistand der er eine Behörden rechnen können.“ a Städten“ Diese Gedanken aus dem Jahre 1924 4 ctellten a ad un Ichpreis Erneuerung des Spar- Gedankens vember Wirt- keineswegs eine neuartige Idee dar, denn se II in die Sparkassen, deren Hauptaufgabe in edeutet der Förderung des Sparens, insbesonders Joghurt des Einsparens kleiner Beträge liegt, ent- ing um] standen als private Kassen bereits Ende des 18. Jahrhunderts. 1778 wurde die älteste deutsche Sparkasse, die„Ersparungskasse der allgemeinen Versorgungsanstalt in Hamburg gegründet. 1796 folgte ihr dann die Kieler Sparkasse. Als am 18. Juli 1822 die Mannheimer Sparkasse ins Leben gerufen wurde, begann die darüber ausgegebene Bekanntmachung mit den Worten: „Es gibt wenige Arme, welche sich nicht je- mals in ihrem Leben in der Lage befunden ha- ben, kleine Ersparungen zu machen. Die Benut- zung dieser Gelegenheiten würde vielleicht den Grund des Wohlstandes gelegt oder wenigstens das Versinken in gänzlicher Armuth verhindert haben.“ Woraus ersichtlich ist, daß seit eh und je Verdienen dem Sparen zuvorläuft. Vor dem Verdienen steht jedoch die Arbeit. Woraus sich schlüssig ergibt, daß Sparkapital eine Umwandlungsform von Arbeit ist. Aus dem Nichts zum Sparen Als am 20. Juni 1948 die„Währung“ kam; als Reichsmark sich in D-Mark verwandelten, da ereignete sich nun folgendes: Die Notenbank hatte ein Einsehen mit den deutschen Menschen, die noch nicht genug Zeit hatten, ihre Arbeitsleistung in DM-Spar- kapital umzuwandeln. Trotzdem mußten die Menschen leben, mußte der Wiederaufbau auf Touren gebracht werden. Die Notenbank„be- vorschußte“ die Arbeit; gab Geld heraus, das nachträglich erarbeitet werden sollte. Es war eigentlich ein normaler Beleihungsvorgang. Ausleiher war die Notenbank, Schuldner die gesamte westdeutsche Bevölkerung, die je- doch anfänglich schnell den jahrelang aufge- speicherten— deswegen dringlich empfunde- nen— Bedarf abdecken mußte. Daraus er- gaben sich Schwierigkeiten hinsichtlich der Umwandlung von Arbeit in Sparkapital. So- weit nämlich die Einkommen der einzelnen Menschen den tagtäglichen Bedarf über- schritten, wurden sie nicht erspart, sondern à) zur Bestreitung längst fälliger Anschaf- fungen, b) zur Abdeckung der aufgelaufenen Schuld (an die Notenbank) verwendet. Praktisch gab es niemanden, der mehr ein- nahm als er ausgab. Das ganze Volk gehörte in die eingangs bezeichnete Kategorie der Nichtsparer, deren Einkommen zu karg war, um etwas zu ersparen. Der Staat half sparen Diese Erscheinung beherrschte die Diskus- sion in der ersten Zeit nach der Währungs- reform. Der Ruf nach Kapitalbildung ver- stärkte sich zusehends, obwohl eigentlich recht anständig gespart wurde. Es war ein unsichtbares Sparen, denn es schlug sich mit der Abzahlung des Vorschusses nieder, den die Notenbank gegeben hatte. Der Staat selbst schaltete sich dann ein und prämiierte Kapitalbildung— die Samm- lung von Ersparnissen— mit Steuerbegünsti- gungen. Im verkürzten Rückblick gewährt sich dem Beobachter eine eigentlich erstaunlich ersprießliche Entwicklung. Das geht schon aus einem Vergleich der Spareinlagen bei allen Instituten der Bundesrepublik hervor, den der„Deutsche Sparkassen- und Girover- band“ anläßlich des diesjährigen Sparkassen- tages veröffentlichte. Demnach entfielen durchschnittlich Im Jahre Spareinlagen 19380 275 RM 1954 290 DM Mit zunehmend besserer Versorgung der privaten Einzelhaushalte ist auch weiterer Anstieg der Spartätigkeit zu erhoffen. Es fällt weiter ins Gewicht, daß die Kaufkraft- veränderung gegenüber dem Vergleichsjahr ) ehemaliges Reichsgebiet Sparsamkeit ist kein Opfer, sondern Gewinn Geld ist für die Menschen da, nicht die Menschen für das Geld 1938 ein reales Absinken der nominell erhöh- ten Sparquote per Kopf der Bevölkerung vermuten läßt. Schließlich ist noch zu beach- ten, daß 91 v. H. der bei Sparkassen unter- haltenen Sparguthaben sich auf weniger als 1000 DM belaufen, somit eine Erhöhung bei den gegebenen Verhältnissen durchaus mög- lich erscheint. Von den 19,1 Mill. Sparkonten lauten 67 V. H. auf Sparbeträge bis 100 DM 13 v. H. auf Sparbeträge von 101 bis 300 DM 11 v. H. auf Sparbeträge von 301 bis 1000 DM Wie weit das Sparen seit der Zeit der Währungsreform gedieh, geht aus folgender Feststellung des„Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes“ und dem Vergleich mit der Spareinlagenentwicklung seit dem 20. Juni 1948 hervor. Um 550 v. H. gestiegene Einlagen Von den gesamten Spareinlagen in der Bundesrepublik in Höhe von 15 Md. DM wurden bis Mitte dieses Jahres 62 v. H., das heißt über 9,3 Md. bei den westdeutschen Sparkassen und Girozentralen eingezahlt. Der Spareinlagenbestand bei den 865 öffent- lichen Sparkassen ist bis Ende September auf 9,89 Md. angewachsen. Zum Weltspartag am 29. Oktober werden die bei den Sparkas- sen eingezahlten Sparbeträge, die Gesamt- summe von 10 Md. übersteigen. Zeitraum Stand am Ende des Zeitraumes 21. 6. bis 31. 12. 1948 1 559,8 1. 1. bis 31. 12. 1949 2 117,3 1. 1. bis 31. 8. 1950 2 667,0 Aus der mit dem Weltspartag 1950 ab- schließenden Vergleichstabelle ist zu entneh- men, wie schwerfällig sich anfänglich die Spartätigkeit entwickelte und welche exorbi- tante Zunahme seither zu verzeichnen ist. Aus dem Mannheimer Bereich meldet die „Städtische Sparkasse Mannheim“ nachste hende Entwicklung der Sparguthaben: 20. 6. 1948 250,8 Mill. RM 21. 6. 1948 12,2 Mill. DM 31. 12. 1949 9,0 Mill. DM 31. 12. 1951 14,1 Mill. DM 31. 12. 1953 37,2 Mill. DM 1. 10. 1954 51,6 Mill. DM Auch hier zeichnet sich die anfängliche Schwerfälligkeit— bis Ende 1949 war sogar ein Rückgang zu verzeichnen— in der Spar- Kapitalbildung ab. Die 865 deutschen Spar- kassen hoffen nun, daß der Weltspartag 1954, der am 29. Oktober abgehalten wird, die Er- gebnisse des vorjährigen Weltspartages über- treffe.(Anläßlich des Weltspartages 1953 wurden insgesamt 62 900 neue Sparbücher Ausgestellt, auf denen 68 Millionen DM ein- gelegt worden sind.) Zauberkräfte schafft das Sparen, denn sparsam sein, heißt sich selber helfen. Wenn das vielgerühmte— und viel Neid genannte deutsche Wunder 1 Besseres Leben vermitteln soll, dann ist wohl Beherzigung dieser For- mel, die dem Weltspartag 1954 als Motto dient, nötig. Wer möchte wohl abseits stehen bei dem Beginnen, uns selbst zu helfen, uns selbst zu besserer Lebenshaltung zu verhel- fen, die das Leben lebenswert macht? F. O. Weber Zentrale Arbeits vermittlung für qualifizierte Arbeitskräfte (UP) Die Bundesanstalt für Arbeitsver- mittlung und Arbeitslosen versicherung hat in Frankfurt am Main eine„Zentralstelle für Arbeitsvermittlung und Vermittlungs- ausgleich“ errichtet, in der qualifizierte Stel- lungssuchende und die entsprechenden offe- nen Stellen aus bestimmten Berufssparten mit ausgesprochen überbezirklichem Ar- beitsmarkt zusammengefaßt werden sollen. Diese Vermittlungstätigkeit basiert unter anderem auf der Zusammenarbeit mit Be- trieben, Verwaltung, Wirtschafts- und Be- rufsverbänden, Universitäten, Hoch- und Fachschulen. In Betracht kommen hierfür gewisse qualiflzierte Bewerber und Bewer- berinnen folgender Gruppen: Juristen, Volkswirte, Diplomkaufleute, Philologen, Aerzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker, Chemiker, Diplomingenieure, Architekten und Ingenieure mit abgeschlossener Fach- schulbildung. Auch Angehörige von Lehr-, Lehrbildungs- und Forschungsberufen so- wie von sozialen und sozialpädagogischen Berufen sollen in Zukunft von dieser neuen Dienststelle der Bundesanstalt vermittelt werden. Die Zentralstelle befaßt sich darüber hin- aus mit der Vermittlung von weiblichen An- gehörigen der gehobenen technischen sowie der gehobenen haus- und landwirtschaft- lichen Berufe. Die Frankfurter Zentralstelle kann auf die Erfahrungen der früheren Zen- tralausgleichsstelle für Arbeits vermittlung in Köln-Mülheim zurückgreifen, die in der neuen Zentralstelle aufgegangen ist. Die bis- her beim Arbeitsamt Baden-Baden be- stehende Zentrale und internationale Aus- gleichsstelle für das Hotel- und Gaststätten- gewerbe ist ebenfalls von der Dienststelle in Frankfurt übernommen worden. Reichsbahn-Anleihe Sache der Gesetzgeber (UP) Der Bundesgerichtshof hat jetzt die Klage mehrerer Inhaber von Reichsbahn- anleihestücken abgewiesen, die von der Deut- schen Bundesbahn die Zahlung von Zinsen für die Zeit vom 1. April 1945 bis 1. Oktober 1951 gefordert hatten. Die Kläger wollten ferner festgestellt sehen, daß die Bundesbahn Schuldner der Anleihestücke ist. Hilfsweise hatten die durch zwei Wertpapier-Organisa- tionen vertretenen Inhaber von Reichsbahn- anleihestücken den Antrag gestellt, die Bun- desbahn zur Uebernahme der Reichsbahnver- pflichtungen aus den Anleihen zu verurteilen. In der Urteilsbegründung des Bundesge- richtshofes wird ausgeführt, die Verbindlich- keiten aus den Reichsbahnanleihen von 1940 seien bisher von der Deutschen Bundesbahn nicht übernommen worden. Nach dem gelten- den Gesetz sei die Bundesbahn auch nicht zur Erklärung verpflichtet, daß sie bereit sei, die aus den Anleihen erwachsenen Verpflichtun- gen zu übernehmen. Die Inhaber von Anleih- Stücken müßten die beabsichtigte gesetzliche Regelung ihrer Ansprüche abwarten. Marktberichte vom 28. oktober Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb 92(in der Vorwoche 60) Ferkel. Preise für Ferkel über 6 Wochen alt 63 bis 76 DM (62—76 DM) Ueberstand. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise Je Stück. Marktverlauf: langsam, salat 1 1824; II 1016; Schnittlauch 8—10; Sellerie mit Kraut 20-40; Spinat 1413; Tomaten T 40 bis 45; II 15—30; Weigkohl 12—14; Wirsing 1418; Zwie- beln 1518; Tafeläpfel A 30—45; B 15—25; dto. ausl. 30—40; Bananen Kiste 12—14; Birnen A 30-40; B 15 bis 24; dto. ausl. 30—40; Quitten 20-25; Trauben 40 bis 60; Walnüsse 30—70; Zitronen Eistee 246; (VWD) Preise in DM je kg Vorwoche in Klam- mern). Inlandsfleisch: Ochsen 3,40—3, 70(3,50—3, 70); Rind 3,50—3,80(3,60—3,80) 3,20); Bullen 3,40—3,80(3,60—3,80); Schweine 3,70 bis 3,80(3,70—3,90); Kalb 4,40—5,00(4, 405,10); Hammel Auslandsfleisch keine Notierung. Marktverlauf: sehr ruhig. Mannheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr mit Absatz, ruhiger Marktverlauf. Feuerbohnen 55—60; Bund 10—14; Gewichtsware 18—20; Kartoffeln 6,50 bis 7; Kohlrabi 10—12; Lauch Stück 8—12; 3,20—3,50(3,30—3,50). menkohl 40—380; Für Kuh 2,90—3,20(2,80 bis Es erzielten: Blu- schleppendem Karotten Ge- wichtsware 20—24; Meerrettich 120—130; Paprika 30 Radieschen Bund 10—12; Rettiche Bund 8—12; Rotkohl 18—24; Rosenkohl 55 bis 35; Petersilie 8—12; Vor Stück 14—18. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VD) Bei mittlerer Anfuhr, einigermaßen zu- friedenstellender Absatz. schleppend, Qualität. Es erzielten: Aepfel I A 2030; A 1219 B 7—11; Birnen A 15—25; B 8—14; Quitten 8—12; Kopfsalat 6—12; Weißkohl 8; Rotkohl 14—16; Wirsing 10—12; Rosen- kohl 32—39; Möhren 10—12; Sellerie mit Kraut 15 bis 23; Lauch 12—15; Stangenbohnen 35-41; Zwie- beln 10—12. Aepfelabsatz nach wie besonders für minderwärtige Endivien 7—11; Feldsalat 50-60; NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 327330 PM Blei in Kabeln 133—134 DM Aluminium für Leitzwecke 240—242 DM Westdeutscher Zinnpreis 891 DM Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 28. Oktober 1954 bis 60; Feldsalat 70—80: Endivien 15—22; Kopf- Eiiektenbö ektenbörse Börsenverlauf: An der heutigen Börse lagen wieder größere Kaufaufträge des In- und Aus- landes vor, die zu weiteren Kurserhöhungen führt en. Besonders fest Schering mit 270. Gesucht waren noch Norddeutscher Lloyd(63), Eisenhütte(119), Golddiskontbank Vorzugsaktien(61). ) D RM- Werte. 9= Restquoten Aktien 27. 10. 28 10. Ak tlen 27. 10. 28. 10 Aktien 27. 10. 28 10. AEG 181 182½ Harpener Bergbau] 120% 120/ Dresdner Bank) 16½ 15½ PFF 2 230 Heidelb. Zemen 220— Rhein-Main Bank 191 192 BMW.. 129½ 130% Hoesch)— 4—— Reichsb.-Ant. 8e 87½ 89 Conti Gumm 202 20⁵ Lanz 0 111½ 114), Daimler-Benz 207½ 211%[Mannesmann 150 152 Mont an- Dt. Erd. 154 15⁵ Rhein. Braunkohle 188½ 190 Neschfolger Degussa 3 211 Rheinelektra 15⁰ 152 Bergb. Neue Hoffg. 110 118 Demag 207 21¹⁰ RWE 5 180 188 Ot. Edelstehl!. 14% 146½ Pt. Linoleum 2¹⁵ 220 Seilwolft 80— Dortm Hörd.Hütt. 1 ö Ache n e Siemens&. Halske 232 2³³ Gelsenberg Eichbaum- Werger 133 135 Südzucker 101— GEHE Nürnberg Enzinger Union) 154 15⁰ Ver. Stahlwerke) 80 81 Hoescengn J130½ 131 I8- Farben Liqui., Zellstoff Waldhof 147 140 Klöckn.-Humb. D.] 173 17³ Ant.- Sch.). 44¼ 40%[Badische Bank) 30 Nordwestd. Hütt 130% 139 ½ BAS FHF 3 8 199 f 203 Commerzbank j 14½ 1⁰ Berg Phönix 147 14630⁰õ Farbenf. Bayer 20⁴ 207 Commerz- Rhein. Röhrenw. 160 103 Farbwerke Höchst 198 202 u. Credit Bank 170 173 Rheinst. Unſon 147/ 150½ Felten& Aulll. 160% 160 Deutsche Banki)) 15% 16% Stahlw. süswestf. 137 14 Grün& Bilfinger l 8 Süddeutsche Bank 191 192 Thyssenhütte 132 131 — Immobilien Gewiehts- Zu Giek abnahme 1 Geschäfts-Anzeigen 0 den an fechmectenden Tüll Ide 2, DM in all. Apoth. u. Drog. Ebus- Ruinengrundstück Am Oberen lufsenpark umständehalber zu besonders günstigem Preis von 20,.— DM pro Quadratmeter abzugeben. Angebote unt. Nr. P 82641 a. d. Verlag. Tee entschlackt auch den Körper, Eiltransporte bis 2,5 Tonnen Ruf 5 14 62. PMA macht elastisch u. friseh! ö Vetmietungen 0 Matratze werden aufgearbeitet und neu angefertigt. ERTEL, 3, 5a, fel. 4077 pri/ entspannt dus Wasser N wigshafen) 190 qm, 300 cbm um- baute, sehr mass. Kellerräume (entschuttet) z. verk. Ang. unt. Nr. 1730-54 an RWG. Ann.-Exp., L' hafen, Hohenzollernstr. 57/89. sehr günst. Lage (Innenstadt Lud. eidelberg, Neckartal, Bad.-Baden beziehb. Landhäuser zu verkauf. Immob.-Schäfer, U 4, 14. Tel. Kl. Büro u. lagerhaus Wochenrate. 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Es war ein Anfang, der ein verheißungsvoller Start sein kann, wenn die Initiatoren bereit sind, aus den begange- nen Fehlern zu lernen, Daß die Zuhörer- schaft zum Schluß nicht ganz befriedigt den Saal verließ, lag an einem Mangel an Durch- organisation. 5 In vier„Kurzreferaten“— die zusammen etwa vier Fünftel der zur Verfügung stehen- * den Zeit ausfüllten, weshalb sich an- 1 schließend keine echte Diskussion mehr ent- kalten konnte— beleuchteten zwei deutsche und zwei amerikanische Experten das kom- lexe Problem: Eriminaldirektor Riester, der eine tiefgreifende Analyse des gegen- wärtigen Standes der Jugendkriminalität durchführte und an Hand von beachtlichem Zahlenmaterial aus dem Raume Mannheim und Baden- Württemberg illustrierte und frau Dr. Falkenberg, Mannheims Jugend- amtsleiterin, die auf die Wichtigkeit von Präventivmaßnahmen hinwies und aus rem eigenen Bemühen um die Verhinde- rung von Straftaten durch Jugendliche be- Ichtete, sprachen deutscherseits. Als ameri- kanische Experten kamen Mr. Lancaster und Mr. Owen zu Wort. Während Owen den Gründen der Jugendkriminalität, die er in der Struktur der modernen amerikanischen Gesellschaftsform sah, nachspürte, ging Lan- Laster in dankenswert bündigen Ausführun- gen auf die Ursachen sittlicher Entgleisungen Jugendlicher durch falsche Erziehung ein. Was von den vier Sprechern vorgetragen wurde, war an sich ausgezeichnet, und jedes einzelne Referat enthielt wohl Stoff genug für einen abendfüllenden Vortrag. Und daran mochte es liegen, daß sich die Diskussion nicht recht entfalten konnte: Eine Fülle hoch- interessanter Gesichtspunkte wurde aus- Das erste„Deutsch- Amerikanische“ Forum Nicht ganz geglückt, aber was nicht ist, das kann noch werden gebreitet, ohne daß eine durchgehende Linie sichtbar wurde. Eine Gesamtkonzeption fehlte, vieles ging in der Fülle des Stoffes unter. Trotzdem: Das Deutsch- Amerikanische Forum könnte, wenn man es zukünftig besser vorbereitet, eine schöne Möglichkeit echter deutsch- amerika nischer Verständigung und wertvollen Ge- danken- und Erfahrungsaustausch bieten. ks Strand- und Badeanzüge für den nächsten Sommer Wenn gewöhnliche Menschen ihre Bade- hose einpacken, nämlich gut eingemottet in die unterste Schublade legen, dann wird sie von Modeschöpfern bereits wieder hervor- geholt. Denn schon jetzt sollen sich Einkàu- fer und Chefs der Konfektionshäuser über das informieren können, was die Damen unter der hoffentlich wärmeren Sonne des nächsten Jahres am Strand über und unter Wasser tragen werden. Zwei bekannte Fir- men haben im Parkhotel ihre Schöpfungen vorgeführt: Es zeigte sich, daß auch im näch- sten Jahr die einteiligen trägerlosen Anzüge das Strandbild beherrschen(nur ein gema Bigter Bikini war bei der Kollektion!) Ein- farbige Woll- und Lastexstoffe sind das be- vorzugte Material. Neu sind betonte Taillen, Fältchen in V-Form und ein paar Extra- vaganzen. Zum Promenieren am Strand werden Hosen jeder Länge, aus Baumwolle und Per- jon angeboten. Besonderen Anklang bei der Fachwelt fand ein schwarzer Baumwollpullo- ver mit großzügigem V-förmigem Ausschnitt und dreiviertellangen Aermeln, der zum bunten Glockenrock und zu dreiviertellangen Slacks gut aussieht oder ein schwarzer Strandanzug, ganz einfach gehalten mit An- klang an die H-Linie. 11/2 Dreißig Jahre Mission in Fernost Bischof Olbert von Tsingtau sprach Der KKV„Columbus“ hatte zu einem Vortrag über„Fernöstliche Probleme und dxeißig Jahre Missionsarbeit“, der von Bischof Augustin Olbert gehalten wurde, ins katho- Asche Jugendheim in C 2 eingeladen. Seinen Vortrag einleitend entwarf Bi- schof Olbert vor seinen sehr zahlreichen Zu- börern das Bild des„China von heute“, eines 500-Millionenvolkes im Um- und Aufbruch. in äußerst lebendigen Ausführungen skiz- Aerte er die ungeheuren Umwälzungen, die iich dort auf politischem und wirtschaft- L lchem Gebiet abzuzeichnen beginnen, ver- wies besonders auf die Erschließung der noch kaum angegriffenen Rohstoffquellen des un- geheuren Landes. Mit beredten Worten suchte der Redner seiner Zuhörerschaft klar zu machen, welche geballte Kraft sich hier ent- kaltet: Wenn erst der Bazillus der kommu- nistischen Idee, der bereits andere Länder Aslens zu infizieren begonnen hat, die Macht der drei Völker Indien, China und Rußland insgemein erfaßt haben würde, dann nahme es mit der Vorherrschaft der weißen Rasse ein jähes Ende, sagte er. Weiter ging Bischof Olbert dann auf die Geschichte der Missionierung Chinas ein, die über China und seine Entwicklung wesentlich von der 1875 in Steyl(Holland) gegründeten Steyler Missionsgesellschaft ge- tragen würde und die unter kommunisti- schem Druck während der letzten Jahre fast zum Erliegen gekommen sei. Waren 1947 noch etwa 5000 christliche Missionare in China tätig, so waren es 1954 nur noch knapp 150, von denen wiederum ein Teil hinter Gefängnismauern zur Untätigkeit verdammt War. Die Zahl der Christen in China gab Ol- bert mit vier Millionen an, doch sei christ- liches Gedankengut wohl viel weiter im Volk verbreitet, so daß diese Zahl keine rechte Vorstellung vom Erfolg der Missionstätigkeit gebe. Ein einzelner Missionar habe oft ein Gebiet von 40 bis 80 km im Durchmesser zu betreuen, und das Mißtrauen der Chinesen gegenüber allen Fremden habe die Arbeit dazu noch wesentlich erschwert.— Abschlie- gend zeigte Olbert an Hand zahlreicher Lichtbilder seine Bischofsstadt Tsingtau und gab— streckenweise in sehr humoriger Form einen interessanten Einblick in Land und Volk, in Sitten und Gebrzuehe der Chinesen und in das Leben der dortigen Missionaren und Christen. a KkS Filmspiegel Planken-Lichtspiele: „Schloß Hubertus“ Sanghofer und sein„Schloß Hubertus“ mußten viel leiden, seit sie von Peter Oster- mayr filmisch belagert werden. Zum dritten Mal stürzte sich nunmehr der Verwegene aul seine Opfer, und zum dritten Mal guetschte er damit einen schrillen Schrei jäher Verzweiflung aus gequälten Kritiker- herzen, denn dieser Kassenstürmer ohne Rast und Ruh' schreckte auch diesmal nicht davor zurück, seine Opfer zu amputieren und sie aller edlen Teile zu berauben. Kitsch, Farbe und Talentlosigkeiten, die er dafür anfügte, erweisen sich als schlechte Prothesen und erlauben dem Torso nur ein bedauerns- wertes Humpeln über die geduldige Lein- wand, so sehr sich Regisseur Helmut Weiß auch mit dem Holzhammer um schnellere Gangart bemüht zeigt. Trotzdem dürfte es ihm gelingen, die Seelenfalten gewisser Sterblicher mit Er- kbolg zu durchfurchen und auch wir sind bereit, vor diesem„Denkmal“ zwischen Kleine Chronik Mannheimer in Paris im„Haus der Versöhnung“ Unter der Führung von Pfarrer Simon be- suchten eine Gruppe des Versöhnungsbundes und eine Anzahl Gemeindemitglieder der Lutherkirche am Wochenende die französi- sche Hauptstadt und das„Haus der Versöh- nung“ in Versailles, wo die deutschen Gäste überaus herzlich aufgenommen wurden, Pa- stor Troemé, der im Mai 1954 in Mannheim sprach, hatte die Einladung vermittelt, der sich auch französische Familien angeschlos- sen hatten und die Mannheimer Besucher mit viel Liebenswürdigkeit bei sich empfingen. Die Gäste aus der Rhein-Neckar-Stadt bedauerten, nicht mehr als nur drei Tage kür die Besichtigung von Paris zur Verfügung zu haben und freuten sich über die Höflich- keit der Autofahrer, die ihren teilweise recht alten Modellen zugunsten der Fußgänger armant auf die Bremsen traten.„Dieser ochenendbesuch war äußerst lohnend, weil er neue Gesichtspunkte vermittelte und die Grenzen niedriger werden lieg“, schrieb uns ein Leser, der dabei war. 5000 Kiefern gefällt Holzfäller im Dossen wald In Mannheims schönstem Waldgebiet, dem 402 Hektar großen, sich zwischen Rheinau und Friedrichsfeld ausdehnendem ossenwald werden zur Zeit die letzten Sturmschäden des großen Unwetters vom August beseitigt. 5000 hohe Kiefernstämme, das sind rund 1900 Festmeter Holz, sind durch den Sturm entwurzelt oder geknickt worden. Dabei hat man festgestellt, daß der 3 Teil der abgeknickten Bäume bereits darch. Bombenspſitter während des Krieges schädigt war. Die Splitter sind zwar mit „Grün ist die Heide“ und„Die Abendglocken läuten“(seligen Angedenkens) einige Tränen zu vergiegen. es. Capitol:„Gala- Premiere“ Ein kriminalistisch gefärbter Zirkusfilm, der über Filme seines Genres hinausragt. Das Drehbuch entstand in Anlehnung an einen Roman des Kriminalschriftstellers Mickey Spillane. Es erzählt eine aufregende Story um Haß, Liebe und Eifersucht zwischen Tigerkäfig und Trapez so routiniert, straff und spannend Regie: James E. Grant), daß man gerne über einige Mängel hinwegsieht, die dort entstanden, wo das Haschen nach Effekten etwas zu aufdringlich demonstriert wurde. Gute darstellerische Leistungen(ins- besondere Sean MecClory in der Rolle eines entsprungenen Häftlinge) fallen auf. Die Ku- lisse des Films bildet die farbenprächtige Welt des Clyde-Beatty- Zirkus, dessen Vor- führungen bei den Cinemascope-Aufnahmen besonders vorteilhaft zur Geltung kommen. der großen Stadt dem Baum verwachsen, doch war an dieser Stelle der Stamm nicht mehr so elastisch, um dem Sturm standzuhalten. Acht bis zehn Splitter sind von den Waldarbeitern in ein- zelnen Stämmen gefunden worden. Seit dem 6. August sind 15 Waldarbeiter mit der Aufbereitung des Holzes beschäf- tigt. Ihre Arbeit wird noch bis Mitte No- vember dauern! Da für ungelernte Arbeiter der Holzeinschlag zu gefährlich ist, müssen diese Waldfacharbeiter tagtäglich aus Ober- krummbach im Odenwald geholt und wie- der dorthin zurückgefahren werden. ha. Termine Fotografische Gesellschaft Mannheim e. v. „Der bringt das und dieser jenes“, Farblicht- bildervortrag mit ausgewählten Aufnahmen am 29. Oktober, 20 Uhr, im Wartburg-Hospiz, Sprecher: L. A. Schmitt. Sprechstunden der SFD. Am 29. Oktober stehen von 18.30 bis 19.30 Uhr., im Volkshaus Neckarau Md Walter Krause, Stadträtin Hilde Baumann und Rudi Tron zur Verfügung. Wir gratulieren! Eugen Dörr, Mannheim, Bürgermeister-Fuchs- Straße 8, begeht den 83. Geburtstag. Auguste Roßmann, Mannheim- Neckarau, Waldweg 16, wurde 82 Jahre alt. Dr. med. Hans Greg, Mannheim, B 4, 19, voll- endet das 85. Lebensjahr. Goldene Hochzeit haben die Eheleute Karl Bürkel und Käthe geb. Maier, Neckarelz, Bahnhofstraße 251 (krüher Mannheim, N 7, D, und Georg Schader und Anna geb. Wolf, Mannheim, Stockhorn- straße 27a. Der gesamten Auflage unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Der gute Ton von heute“ der Firma Erwin Hagen. Frei- lassing/ Obb., Gaisbergstraße 16, bei. oosSE DORF. SRERUIN-CMANMHOTTENSU RG. BERLIN NEuxc u SOCHOUM. SREMFEN. DORTMUND. OUUSBURO FSSFEN FRANKFURT AN.„ HASEN. HAMBURG. HAM GURG- Al TCONA. HAMSUREC-GAEM BEN. HANNOVER. KGN. MANNHEIM. MONUC EN. W.-SARMFEN. W.-EIBERf EI mul, 2 75 Herren von Format bevorzugen den einreihigen Wintermontel mit verdeckter Leiste, Marke o ormireu &. Reine Wolle. nur 8 4 D . e N Id N e N F— n Dieser elegante 2 „ Hrmireu e- Anzug mit Weste besticht durch seine vorzügliche poaßform und die aus- gezeichnete Verarbeitung. 5.„ 39 — 9 n ntel und Anzüge n den grò 22 3 22 Auch hier bebeist es sien: 14 CA 2 Barkauf ist doch vorteilhafter! S ENNTHNENAM EVER , e MaNN HEIM, AM pARADE PLATZ. ECKE ZR EITE STRASSE Seite 14 MORGEN Besuch aus dem„Nebelkönigreich“ Maria Hamson qguf einer Vortragsreise in Deutschland Unsere Fähigkeit zu vergessen. so beäng- stigend sie bisweilen scheinen mag, hat doch auch ihr Gutes. Der„Fall Hamsun“, der in den ersten Nachkriegsjahren auch bei uns die Gemüter erregte und die Spalten der Zeitungen füllte— wer spricht heute noch davon? Er wurde vergessen über der Aus- Weglosigkeit jenes Gerichtsverfahrens, das schließlich niedergeschlagen wurde wegen „dauernden geschwächten Geisteszustandes“ des Angeklagten,— vergessen über der er- schütternden Größe der autobiographischen Aufzeichnungen„Auf überwachsenen Pfa- den, den dann eben jener angeblich dauernd geistig geschwächte Knut Hamsun veröffent- lichte,— vergessen schließlich der„Fall Ham- sun“ über den Tod des Dichters Knut Ham- sun im Februar 1952.„In dem Land, dessen Verrat ihm das Gericht vorwarf,. war der Dichter nie beheimatet gewesen“, so schrieb Peter de Mendelssohn in seinem 1953 im „Monat“ erschienenen Essay über Knut Ham- sun. Gemeint, und dort in brillanter Manier näher ausgeführt, ist die Geschichtslosigkeit Hamsuns, sein Zu-Hause-Sein in einem „Nebelkönigreich“. Damit ist. ohne die ge- schichtliche Schuld Hamsuns zu anullieren, die ganze tragische Unsinnigkeit jenes Pro- zesses noch einmal bezeichnet. Anlaß zu solchen Betrachtungen ist die Vortragsreise, die Knut Hamsuns Frau, die Schriftstellerin Maria Hamsun, zur Zeit durch die Bundesrepublik unternimmt. Diese Reise ist vor allem der Initiative und der Organi- sation(gemeinsam mit dem Paul-List-Ver- Jag) der Jean-Paul- Buchhandlung in Bay- reuth zu danken. Als Frau Maria Hamsun vor zwei Jahren bei uns las, war sie nur als Verfasserin ihrer Kinderbücher„Die Lan- gerudkinder“ bekannt. Inzwischen ist nun „Der Regenbogen“ erschienen. eine Auto- biographie, die zugleich auch als eine sehr persönliche Biographie von Knut Hamsun zu werten ist:... Aber vor meinem ver- schleierten Blick vereinen sich die bunten Farben des ganzen Lebens zu einem Regen- bogen und strahlen über einem einzigen Namen— Knut Hamsun.“ Dreiundsiebzig Jahre soll Frau Maria Hamsun alt sein? Man sieht es ihr nicht an. Man sieht ihr überhaupt nichts an. Nichts von all dem, was nach der Lektüre ihres letzten Buches ein phantasievoller Leser er- Warten mag. Nichts von der Schauspielerin, die sie einmal war, ehe sie das Theater um Knut Hamsuns willen verließ(aber die Schauspielerin wird am Abend in ihrer meisterhaften Vortragskunst ganz über- raschend zur Geltung kommen). nichts von all den Beschwernissen, die das Leben mit diesem großen, aber weiß Gott auch schwie- rigen Mann mit sich brachte, und nichts auch aus der Zeit der Gefangenschaft. der Demüti- gung, und all dem anderen. Ist es an ihr abgeglitten, an der Kraft ihrer bäuerlichen Herkunkt, wie sie in der Schwere der Be- Wegungen, der Statur und dem breiten Gesichtsschnitt zum Ausdruck kommt? Aber der Blick aus den kühlen blauen Augen ist sehr fremd, unbeteiligt, ohne Antwort. Ein Besuch aus jenem„Nebelkönigreich“? Gewiß, das war immer tabu. aber sie war es(und sie beschreibt es im„ Regenbogen“), die dieses Tabu hüten mußte. Sie hat tagaus tagein an seiner Grenze gelebt. Das Gespräch erhält Verbindlichkeit durch ihre Söhne. Tore lebt als Maler bei München. Arild, der das heimatliche Gut Nörholm führt, begleitet die Mutter auf ihrer Reise. Die wichtigste Frage ist die nach der Geltung Knut Hamsuns heute in seiner Heimat. Das ist ein erfreuliches Thema. Eine Hamsun- Renaissance kündet sich früher als erwartet n. Alle alten Ausgaben sind vergriffen, der Verlag Gyldendal gibt eine neue Gesamt- ausgabe in fünfzehn Bänden heraus(33 Bücher), die, so hoffen die Hamsuns, binnen einem Jahr vollständig vorliegen wird. Daß Norwegen, auch in den Zeitungen und in aller Oeffentlichkeit, Frieden mit seinem größten Dichter geschlossen hat. ist nicht zuletzt auch an der für das kleine Land ungewöhnlich hohen Auflagezahl von 20 000 für den „Regenbogen“ abzulesen. Ein weniger erfreuliches Thema ist hin- gegen der merkwürdige Privatkrieg, den die USA immer noch mit Hamsun führen, in- dem sie dessen Werke nach wie vor als „feindliches Eigentum“ behandeln, so daß auch die Tantiemen der jetzt in neuer Auf- lage erschienenen Bücher„Hunger“ und „Segen der Erde“ an die amerikanische Staatskasse abgeführt werden müssen. Wenn es sich dabei auch keineswegs um so hohe Summen handelt. wie vielfach behauptet worden ist, so ist das doch eine Angelegen- heit des Prinzips, das hier um so fragwür- diger erscheint, als man sich zur selben Zeit um Uebersetzung und Herausgabe des „Regenbogen“ bemüht.„Auf überwachsenen Pfaden“ ist bisher außer im Deutschen nur in den skandinavischen Sprachen erschienen. Aber man hofft, daß das Erscheinen in der Gesamtausgabe gerade auch den Weg dieses Buches nach Amerika ebnet. Das wäre inso- kern besonders wünschenswert. als Knut Hamsun hier seinerseits seinen späten Frie- den mit Amerika gemacht hat. sein zeitlebens erstarrtes Resentiment lockert und dahinter das Sentiment des in den Wanderjahren dort empfundenen Heimwehs zu erkennen gibt. Die Frage nach ihren persönlichen litera- rischen Plänen beantwortet Frau Maria Hamsun mit einem zurückhaltenden„Viel- leicht“ und dem Hinweis auf ihr vorgerück- tes Alter. Nun, so wie sie da vor uns sitzt, darf man recht zuversichtlich sein. Auch ist das Thema schon fixiert: Ein solches Buch soll die zehn, im„Regenbogen“ ausgesparten Jahre von 1940 bis 1950 enthalten. Gewiß, das wird eine schwere Arbeit, schwerer wohl als Alles, was sie bisher geschrieben hat.„Die Winterabende in Norwegen sind lang“— sagt ihr Sohn Arild Hamsun. Warten wir ab, was diese Winterabende uns bringen werden. Axel v. Hahn Maria Homsun aof Vortrogsreise in Deutschland Die Witwe des norwegischen Dichters Knut Hamsun, Maria Hamsun, macht gegenwärtig eine Vortragsreise durch Deutschland. Hier ein Bild von ihrem Besuch in München, das sie zwischen ihrem Verleger Dr. Paul List und Frau Ma Halbe zeigt. Foto: Felicitas Timpe Thecter- film Hörspiel interessante Diskussionen beim dritten Baden- Bdener thedtergespräch Obwohl, wie aus zuverlässiger Quelle ver- sichert wurde, weder der Wolfgang-Krüger- Verlag, noch der Bühnenvertrieb S. Fischer, noch der Columbia-Filmverleih oder die Rundfunkstationen dafür Provisionen ge- Währten, wurde immer die„Meuterei auf der Caine“ in die Debatte geworfen. Allerdings War damit auch ein beispielhafter Fall auf- gegriffen: ein literarischer Bestseller, der an- schließend zum Bühnenstück, zum Film und zum Hörspiel verarbeitet wurde. Alle vier sind inzwischen dem deutschen Publikum bekannt geworden, wenn auch mit unter- schiedlichem Erfolg, und wenn nun bei dem III. Baden-Badener Theatergespräch über das Thema„Theater— Film— Hörspiel und ihr Einfluß aufeinander“ diskutiert werden sollte, gab es ja auch kaum einen ergiebige- ren Ausgangspunkt als diesen. Sechs Männer, alles Fachleute auf den zur Debatte stehenden Gebieten, sagen am runden Tisch beieinander und gerieten sich zur eigenen Freude und noch mehr der des überaus zahlreich erschienenen Publikums kräftig in die Haare. Leider hatte Staats- intendant Kurt Horwitz München) wegen einer— wie offiziell mitgeteilt wurde „Schweren fiebrigen Bronchitis“ rechtzeitig abgesagt, und Darmstadts Intendant G. Rud. Sellner nahm dies zum Anlaß, auch seinerseits die Zusage seiner Mitwirkung an dem Ge- spräch zurückzuziehen. Sozusagen als Lücken- bühßer hatte man sich dann noch Kurt Hirsch- feld, den Chefdramaturg und stellvertreten- den Direktor des Schauspielhauses Zürich, und Fritz Rẽmond, den Direktor des Frank- furter Theaters am Zoo, verschrieben, und gerade dies hat vielleicht erst das so über- aus positive Fazit des Abends bewirkt. Was Hirschfeld vorbrachte, wurde in jedem Fall zum entscheidenden Antrieb der Ausein- andersetzung, und Remond umkleidete alles mit kleinen Witzchen und kabarettistischen Pointen. Der Filmproduzent Hans Abich von der Filmaufbau GmbfH. aus Göttingen, relativ gemessen einer der bemühtesten und niveau- vollsten Männer des derzeitigen deutschen Films, distanzierte sich in erfreulicher Of- kenheit vom sogenannten Kunstwerk Film; mindestens 90 Prozent aller Filme, wie er sagte, müßten der Masse das geben, was sie literarisch in den Bahnhofsbuchhandlungen oder den Illustrierten bekämen, um die viel- leicht jährlich zehn Filme auf der ganzen Welt herstellen und verantworten zu kön- nen, die mit dem Maßstab des Künstleri- schen zu werten sind. Vor allem aber auch die großen Schauspieler, die einst wie Paul Wegener oder Emil Jannings entscheidend den Durchbruch des deutschen Films zur Kunst bestimmten und die es immerhin in Frankreich noch jetzt gibt, fehlen unserer Produktion heute. Und daß die Theater die 2 allmählich leidig werdende Aufgabe haben, sich die Schauspieler heranzubilden und zu einem Ensemble zu engagieren, um sie stän- dig vom Film fortgeholt zu sehen, scheint auf den ersten Blick eine der wenigen bestehen- den Beziehungen zwischen Theater und Film. Friedrich Karl Kobbe aus München, Lei- ter der Hörspielabteilung im Bayerischen Rundfunk, will sich mittels des Radio vor- nehmlich an die ländliche Bevölkerung wen- den. Jene Konkurrenz zwischen Theater und Film, die Rémond an einem handfesten Bei- spiel anläßlich der Frankfurter Aufführun- gen der„Caine“ erläuterte, gibt es bei ihm nicht. Eine der wesentlichsten Aufgaben sieht er im Vermitteln des kulturellen Erbes an den breiten Hörerkreis; Funkbearbeitun- gen von Storm, von Fontane, von Hamsun mögen vielleicht die originale Dichtung ver- Kklirzen und verflachen, aber sie bringen doch Wieder einen gar nicht abzuschätzenden gro- Ben Hörerkreis an die Werke der Weltlite- ratur heran. Für seinen Hörspielbedarf ist der Funk unlösbar an das Repertoire der Theater gebunden; doch auch seine Sprecher kann er nur vom Theater gewinnen. Der Sog— besonders der finanzielle— des Films ist groß genug, Schauspieler der Bühne zu entfremden. Aber der Funk, bei dem sich Beifall und Erfolg niemals empfinden las- sen, pflegt den Darstellern nur ein willkom- mener Nebenerwerb zu sein, ohne daß sich im allgemeinen einer ganz den Aetherwellen verschreibt. Das Fernsehen, bei dem die Ver- hältnisse vielleicht einmal anders liegen werden, blieb jetzt in Baden-Baden außer Betracht. i Es mag sein, daß auch vom dargestellten Stoff her sich einmal Fernsehen und Theater wieder nähern. Der Film hat hin und wieder Koltur-Chronik Ein deutsch- sprachiges Theaterensemble, das dem Prager„Dorf-Theater“ angeschlossen ist, nahm in Prag mit einer Aufführung von Schil- lers„Kabale und Liebe“ seine Arbeit auf. Wie die tschechoslowakische Nachrichtenagentur CETEKA meldet, wird die Truppe in allen größeren Städten gastieren, in denen es„Bür- ger deutscher Nationalität“ gibt. Unter den Schauspielern der neuen Bühne nennt die Agentur Claire Wolff(früher Wien) und Fery Laring, der in Zürich und Salzburg gespielt habe. Ein„Kulturkreis Berlin“ als Dachorganisation der wichtigsten kulturellen Verbände Berlins ist in diesen Pagen gegründet worden. Wie der Gründungsvorstand bekanntgab, soll der Kreis dazu beitragen, daß Berlin seine frühere Stel- lung als geistige Metropole wiedergewinnt. Er will alles daran setzen, daß Berlin wieder ein Veranstaltungszentrum erhält, wobei in erster Linie an eine Erweiterung des Baues der Phil- harmonie gedacht ist. schon kulturelle Bedeutung gewonnen, indem er vorzügliche Theateraufführungen— nur mit der unumgänglichen optischen Erweite- rung— sozusagen als Konserve in das ganze Land auch außerhalb der Theaterstädte ge- schickt hat. Der deutsche Drehbuchautor Horst Budjuhn, jetzt in Locarno ansäàssig,. verwies auf das französische Beispiel von Marcel Pagnol. Aber im Normalfall hat der Film doch seine eigenen künstlerischen, vornehmlich dramaturgischen Gesetze, und der Musterfall der„Caine“ wurde auch hier wieder gültig. Eigenartig dabei war es zwar, daß einer der Teilnehmer den Taifun aus dem Film als besonders geglückt hinstellte, wäh- rend das Fachpublikum der Biennale von Venedig gerade diese Szenen wegen ihrer dilettantischen Trickaufnahmen im Plansch- becken einfach ausgelacht hatte. Doch ist mit dem Fall des Taifuns, der auf der Bühne ja niemals darstellbar ist, einer der wesentlich- sten Unterschiede von Theater und Film an- geschnitten. Das Theater ist nun einmal dem Wort verbunden, die Zeit des Massenaufwands von Max Reinhardt ist vorüber, und jene „Caine“ hat sich darum ausschließlich auf die Gerichtsverhandlung beschränkt. Der Film, wenn er allen künstlerischen Ansprü- chen genügen will(und die„Caine“ ist in diesem Fall nun nicht das unbedingt tref- tendste Exempel), bringt auch die ganze op- tisch-lebendige Zeichnung der Umwelt mit hinein. Das Hörspiel, das allein auf den aku- stischen Effekt gestellt ist, geht wiederum seine eigenen, andersartigen Wege. 5 Müssen Theater, Film und Hörspiel sich wechselseitig die Besucher fortlocken? Auch hier wieder mag die„Caine“ das ungeeignet- ste Beispiel gewesen sein, denn an ihr fesselt nur die reine Handlung, und dichterische Eigenwerte bestehen da nicht; an eigenen Erfahrungen berichtete Rẽmond darum auch, daß es die Besucher nicht lockt, den Kapitän Queeg nun sowohl im Film wie auf der Bühne paranoisch mit den Metallkügelchen spielen zu sehen. Aber es gibt doch nur we- nige Besucher, die auf„Faust II“ verzichten, da sie in der vergangenen Saison gerade den ersten Teil als Gounods Oper„Margarethe“ im Abonnement vorgesetzt erhielten. Thea- ter, Film und Hörspiel haben ihre eigenen Möglichkeiten und eigenen Gesetze, die ein- ander anregen und befruchten können, die aber doch eine durchaus friedliche Koexi- Stenz denkbar sein lassen— im gemeinsamen Dienst an der Kunst und nicht zuletzt auch am Publikum. Neben 45 000 täglichen Kino- besuchern in Frankfurt gehen auch rund 1000 am Tag in die vier Schauspieltheater, Zehntausende weitere sitzen daheim noch am Rundfunkempfänger, und jeder kann das finden, was er bevorzugt, und für alle sind die Künstler mit dem gleichen Eifer am Werk. 1S8E der im letzten Drittel des vorigen Jahrhun- Freitag, 29. Oktober 1954/ Nr. 05 — Ein Mannheimer Jubiläum 125 Jahre Liebhaber-Orchester Das Mannheimer Jubiläumsjahr 1954 b 40 es in sich. Nach den 175-Jahr-Feiern Nationaltheaters und der„Musikalische Akademie“ rüstet sich in diesen Spätherbz. tagen ein weiterer Zweig der traditiom reichen Mannheimer Musikkultur, die Lich haber- und Laienmusik zu einer histon. schen Gedenkfeier. Unter dem Motto 1 Jahre Mannheimer Liebhaber- Orchester wird die Erinnerung an die im Herbst 10% erfolgte Gründung der ersten Ausschließlich aus musikbeflissenen Bürgern der Stadt 955 bildeten orchestralen Musiziergemeinschal wachgerufen. Zwar gab es in Mannheln schon lange vor diesem Datum Liebhaben. musiken im Sinne ausübender Konzert. tätigkeit dilettierender Musikfreunde, denn schon bald nach 1778, dem für das Mann. heimer Kulturleben verhängnisvollen Jab der Verlegung des kurfürstlichen Hofes nach München, konzertierten ja begeisterte ü. sikdilettanten der Mannheimer Bürgerschal gemeinsam mit den Berufsmusikern. I Laufe der Jahre aber hat sich diese Art ge, meinschaftlichen Musizierens offenbar pie. der geändert, jedenfalls haben die Chro. sten herausgefunden, daß erst im Oktober des Jahres 1829 aus einer damals bestehen. den Kammermusikvereinigung einzelne Mannheimer Musikfreunde das erste wirk. liche Liebhaberorchester auf breitere Grundlage gebildet worden ist, das(neben der„Akademie“) als„Musikverein“ bestant und im Laufe seiner Entwicklung viel Jahre hindurch von dem Nationaltheate: kapellmeister. Vincenz Lachner Seleite wurde. Von hier führt eine gerade Line zum späteren„Philharmonischen Verein, — — derts bis hin zum ersten Welfkrieg im Mu- sikleben der Stadt eine bedeutende Rolle gespielt hat. Drei Jahre nach dem Zusammenbruch von 1918 schlossen sich erneut viele musik begabte Männer und Frauen des Bürger. tums„zur Pflege der Barock- und vorklaszi. schen Musik“ unter dem verpflichtenden Namen„Stamitz- Gemeinde“ zu einem stark besetzten Liebhaberorchester zusammen, das unter der Leitung von Max Sinzheimer 2 Ruf und Ansehen kam, bis auch ihm 1933 vom herauf kommenden Nazi-Barbarismus das Lebenslicht ausgeblasen wurde. Seit März 1950 ist diese den berühmten Namen des Gründers der„Mannheimer Schule tragende Musizier gemeinschaft als„Sta- mitz- Orchester“ wiedererstanden, das sid viele neue Freunde erworben hat und ver- möge seiner sinfonischen Besetzung unter der tatkräftigen Führung von Nationalthea. ter- Kapellmeister Eugen Hesse, auf gutem Wege ist, dem selbst proklamierten Ziel „gemeinnützig im Interesse der Kunstpflege die Erfüllung zeitgerechter Volksbildungs- aufgaben zu ermöglichen“ immer näher 1 kommen. 2 Für das vom Stamitz-Orchester in Ge- meinschaft mit der Mannheimer Abendaka- demie und der Volkshochschule auf den 23. November im Musensaal des Rosengar- tens angesetzte„Festliche Konzert“ sind Kammersänger Heinz Sauerbaum und Kon- zertmeister Karlheinz Franke, beide vom Nationaltheater, als Solisten verpflichtet worden. Außerdem wirken die Chorgemein- schaften der Männergesangvereine„Flora“ und„Liederhalle“ unter Leitung von Musik- direktor Max Adam mit. Auf dem Programm stehen farbig- festliche Orchesterwerke der Romantik und Spätromantik von Carl Rei- necke, Robert Schumann und dem Norweger Johann Svendsen, Max Bruchs klangschwel- gerisches g-moll- Violinkonzert, drel wirk. Same Richard-Strauß-Lieder und Edvard Griegs balladeskes Chorwerk„Landerken- nung für Männerchor, Bariton-Solo und Orchester— durchweg unproblematische, im besten Sinne volkstümliche und gemeinver- ständliche Werke, die löblicherweise»insbe⸗ sondere jenen Bevölkerungskreisen ein Komzerterlebnis bieten sollen, welche am musikalischen Leben bisher wenig oder kei- nen Anteil nahmen“. ö Diesem idealistischen Zweck dient auch eine Anfang November erscheinende Fest- schrift mit ausführlicher Vortragsfolge und vielseitig in formierenden Beiträgen von Oberbürgermeister Dr. Heimerich, Dr. Mamtze(Bund Deutscher Liebhaberorche. ster), Wilhelm Herrmann, Walter Stein und Dr. Hermann Wassner. Sie dürfte allen Kon- zertbesuchern willkomemn und von Nutzen Sein. coe. — e Ml get u DER MANN AUF DER SAN von SEORGES SIMENON Sopyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln-Berbn 28. Fortsetzung „Jetzt noch nicht. Fahr fort.“ „Louis hat zu mir gesagt: Ich möchte bloß Wissen, ob da noch nie jemand die Kasse geklaut hat. Das muß doch kinderleicht Sein.“ 46 „Da hast du vermutlich das Ohr gespitzt.“ „Ja, mich hat die Sache interessiert. Er hat mir weiter berichtet, daß um zwölf Uhr, spätestens um viertel eins die letzten Kun- den den Laden verließen und die Angestell- ten dann zum Essen gingen. Ebenso wie übrigens auch der Chef, ein kleiner alter Mann mit einem Spitzbart, der in einem Lokal in der Nähe zu essen pflegte. Wenn sich einer von den Kunden da einmal ein- schließen ließe.“ Nein, schütteln Sie nicht den Kopf! Mir kam das im ersten Augenblick auch unmöglich vor. Aber Louis hatte das Geschäft schon seit Wochen genau beobach- tet. Vor der Mittagspause machen sich die Angestellten nicht die Mühe, in allen Ecken und zwischen den Ständern mit den Tau- senden von Regenmänteln nach einem viel- leicht versehentlich dagebliebenen Kunden zu suchen. Man kommt gar nicht auf den Gedanken, daß jemand das absichtlich ver- suchen könnte, wissen Sie. Und das ist eben gerade der Trick, Wenn der Chef geht, schließt er sorgfältig ab.“ „Hast du dich einschließen lassen und dann das Schloß aufgebrochen, um mit der Kasse das Weite zu suchen?“ „Nein, da täuschen Sie sich. Und gerade hier wird die Sache komisch. Selbst, wenn mam mich gefaßt hätte, hätte man mich nicht verurteilen können, denn es hätte jeder Be- weis gefehlt. Ich habe die Kasse geleert, nun ja, und dann bin ich auf die Toilette gegangen. Neben der Wasserspülung befindet sich eine Luke, durch die man nicht einmal ein dreijähriges Kind hindurchzwängen könnte, aber mit einem Paket voller Bank- noten ist das etwas anderes. Die Luke geht auf den Hof. Wie rein zufällig ist dort Louis vorbeigegangen und hat das Paket aufgeho- ben. Ich dagegen habe gewartet, bis die An- gestellten zurückkehrten und so viele Kun- den im Laden waren, daß man auf mich gar nicht achtete. Und dann bin ich genau 80 ruhig, wie ich hereingekommen War, wieder himausgegangen.“ „Habt ihr die Beute geteilt?“ „Ganz brüderlich. Das Schwerste bei der ganzen Geschichte war, ihn dazu zu Kriegen. Er hatte sich das Ganze nur so zum Spaß ausgedacht; es war im Grunde nichts anderes als eine Künstlerlaune, wie wir sagen. Als ich ihm vorschlug, es mal im Ernst zu pro- bieren, war er fast wütend. Was ihn dann schließlich doch dazu bewogen hat, war die Angst, seiner Frau sonst eingestehen zu müs- sen, daß er arbeitslos war. Und sehen Sie, die ganze Sache hat noch einen anderen Vor- teil. Man wird mich zwar auf Grund meines Geständnisses wegen Diebstahl verknacken, aber da es sich um keinen Einbruch handelt, Werde ich mindestens zwei Jahre weniger dafür aufgebrummt bekommen. Oder täusche ich mich da?“ 5 „Wir werden das gleich im Gesetzbuch nachsehen.“ „Damit habe ich Ihnen schon alles gesagt. Louis und ich haben ein ganz hübsches, be- hagliches Leben geführt, und ich bedaure nichts. Der Regenmafitelladen hat uns für mehr als drei Monate recht nett versorgt. Ofken gestanden, hat's bei mir nicht ganz so lange gereicht wegen der verdammten Pferde, die immer nicht gewinnen wollten, aber Louis hat mir hin und wieder einen Schein zugesteckt. Und als sein Geld schließ- lich auch zur Neige ging, haben wir uns eine andere Bank gesucht.“ „Um einen neuen Coup vorzubereiten?“ „Da die Methode so bequem war, hatten wir keinen Grund, eine andere zu ersinnen. Da Sie nun den Trick kennen, können Sie aus Ihren Akten all die Geschäfte heraus- suchen, wo ich mich habe einschließen lassen. Das zweite war ein Laden für Lampen und elektrische Geräte, am selben Boulevard, nur ein Stück weiter hinauf. Es gibt dort zwar keine Sackgasse, aber der Hinterraum geht auf den Hof eines Hauses in einer anderen Straße. Und das ist im Grunde genau das- Selbe. Die Toiletten in der Gegend haben fast immer eine kleine Oeffnung, die auf einen Hof oder eine Sackgasse geht. Einmal wurde ich von einer Verkäuferin erwischt, Als sie die Tür eines Schranks aufmachte, in dem ich mich versteckt hatte. Ich habe vor ihr den Sternhagelvollen gespielt. Sie hat den Geschäftsinhaber gerufen, und sie haben mich unter der Drohung, die Polizei zu rufen, unsanft hinausspediert. Und nun sagen Sie mir, warum sollte ich Louis ermordet haben? Wir zogen an einem Strang. Ich habe ihn sogar Frangoise vorge- Stellt, die sich nämlich beunruhigte, wo ich meine Zeit verbrachte. Er hat ihr Schokolade mitgebracht, und sie fand ihn sehr vornehm.“ „Habt ihr in der letzten Woche wieder solch ein Ding gedreht?“ „Ja, das hat in der Zeitung gestanden. Ein Konfektionsgeschäft am Boulevard Mont- martre.“ „Als Louis in der Sackgasse ermordet wurde, war er wohl dorthin gegangen, um den würde. Außerdem festzustellen, ob der Juwelierladen ein Och- senauge hatte, das auf den Hof ging?“ „Wahrscheinlich. Er hat immer die Läden ausgekundschaftet, weil er besser aussah als ich. Gegen Menschen meiner Art sind die Leute mißtrauischer. Selbst wenn ich mich in Schale warf, hat man mich argwöhnisch gemustert.“ „Wer hat ihn ermordet?“ „Das fragen Sie mich?“ „Wer hatte Gründe, ihn zu ermorden?“ „Weiß ich auch nicht. Vielleicht seine Frau.“ „Warum sollte ihn seine Frau ermordet haben?“ „Weil sie ein Kamel ist. Wenn sie gemerkt hat, daß er sie seit mehr als zwei Jahren an der Nase herumgeführt und daß er eine Freundin hatte. 5 „Kennst du seine Freundin?“ „Er hat sie mir nicht vorgestellt, aber er hat mir von ihr erzählt, und ich habe sie von weitem gesehen. Er hat sie sehr geliebt. Er war ein Mann, der Liebe brauchte, wie wir alle übrigens, nicht wahr? Ich habe meine Frangoise, und Sie haben sicher auch jemanden. Er verstand sich sehr gut mit ihr. Sie gingen zusammen ins Kino oder saßen in einem kleinen Café.“ „Wußte sie davon?“ „Bestimmt nicht.“ „Wer wußte sonst davon?“ „Nun, zuerst mal ich.“ „Natürlich.“ „Vielleicht auch seine Tochter. Er machte sich ihretwegen große Sorgen. Er fürchtete, daß sie später genau so wie ihre Mutter wer- 6 a forderte sie auch im- mer Geld von ihm“„ „Bist du mit ihm in die Rue d' Angou- léme gegangen?“ „Nie.“ „Kennst du das Haus?“ „Er hat es mir gezeigt.“ „Warum warst du nie dort?“ i „Weil ich ihn nicht blamieren wollte, Die Wirtin hielt ihn für einen sehr seriösen Mann. Wenn sie mich gesehen hätte. 1 8 8 „Und wenn ich dir sagte, daß man in sel- nem Zimmer deine Fingerabdrücke gefunden hat?“ 8 „Dann würde ich antworten: Fingerab- drücke sind Quatsch.“ 6 Nicht die geringste Besorgnis war ihm an zumerken. Er führte weiter seine Nummef vor, blickte nur ab und zu einmal blinzelnd nach der Flasche. „Wer wußte noch davon?“. „Hören Sie, Herr Kommissar, ich bin nun ö mal so, wie ich bin, aber ich habe in meinem gamen Leben noch keinen verpfiffen.“ „Willst du lieber selber auf der Anklage bank sitzen?“ „Das wäre eine Ungerechtigkeit.“ „Wer wußte noch davon?“ „Der Liebhaber des Fräuleins. Was den betrifft, so möchte ich nicht meine Hand 15 Feuer legen, daß er unschuldig ist. Ich wel nicht, ob er das im Auftrag seiner Freundin getan hat, aber jedenfalls ist er Louis gane Nachmittage lang nachgegangen, und wer mal war er bei ihm, um Geld zu vordere Louis hatte eine wahnsinnige Angst, daß de Kerl seiner Frau etwas sagen oder ihr einen anonymen Brief schicken könnte.“ „Kennst du ihn?“ „Nein. Ich weiß nur, daß er noch ganz jung ist und morgens in einer Buchhandluet arbeitet. In der letzten Zeit war Louis 1 auf eine Katastrophe gefaßt. Er meinte, 10 könnte nicht mehr lange so weiter gehen und seine Frau würde schließlich die Wahr heit erfahren.“ 5 1 „Hat er zu dir von seinen Schwägern ge spr O chen?“ 5 g Fortsetzung folgt 3