2 arme! berg Mannheh theater 2 äbrigeng 3 .„lyri 5 ergangen e Stati Ha- mum Verwuncg umt, das 0 ing, dag c 180n Zugles icht, daß m. rade die t zu Spielt ner Gelege d Ungemg in ganzen; erung ab adgesetz f Arabella e das Sti ie„richte Präsentier vie der n ische Prat Wie Richen uch die pa Ausgestatt aukgegeh on und h. mit groc agsfähig g dischen 5 1 Sein, U der Heide seit sie du nolt in ret Karen He licht mit in r der seht Sen, wenn lige Denn 1...“ Haben das da 3 ist dagege Profilien vürdlig, de Menschen ler Magna ter Erbhos er Kerl, el „ mit nich der Paus e mit syn. m. Daß 8 zut charab. (Eduard r allzu til. Wie neben rte Sch Zdenka ge. Sie alle den Sprit über dies ausgebrel am trocken vers(Bü- ortlich, die je-ne-sais. chtung. gnet. Auch sterbeglel den Sing- affen(8 st), Konnte ins andele r Gebüm ch die no- che Prof. ö chen App- es War die lie man an Ua“ erhol on an die Oper, be. turt Hein ne vom 4 altung des heimatver. e Bundes. Vorträg e, Gottes. uppen-Be· dieser Ef- National. orden, Au- im Teatr dnzerte in ä— 0 er Men- 2 zu an- men, 20 2 möglich igt hatte WO Sie 5 daß ich berzeug e sich das dem ein Und nod zen, ohne mag.“ darübel Cowͤpoſ werden. um das gebeten im Büro der kas- Mit ihr Stunden ng folet Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann: Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches: Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Mann heimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 46; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdibg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3, 25 DM zuzügl. 43 Pf Trägerl., Postbez. 3, 25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 34 Pf Zu- stellgeb., Kleuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3.25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg. C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. 32338 9, Jahrgang/ Nr. 257/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Große Debatte im Bundestag am 11. November (dpa/ UP) Der Aeltestenrat des zundestages hat in seiner Sitzung am Dienstag die bereits intern getroffenen Vereinbarungen unter den Fraktionen be- stätigt und die große außenpolitische De- batte über die Ergebnisse der Pariser Kon- ferenz für den 11. November angesetzt. Der Aussprache wird eine Regierungserklärung von Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer vorausgehen. Nach einer kurzen Unterbre- chung, die den Fraktionen Gelegenheit zur Beratung geben soll, wird die Aussprache beginnen, die noch am gleichen Tage abge- schlossen werden soll. Für die Behandlung der Steuer- und Finanzreform hat der Aeltestenrat die bisher genannten Ter- mine bestätigt. Danach wird am 16. Novem- ber die zweite und am 19. November die dritte Lesung sein. Die ursprünglich für diese Woche vor- gesehene Behandlung von Anfragen und Anträgen über die Fremdenlegion, von Ent- würken über die Mitbestimmung bei Hol- ding- Gesellschaften und die zweite und dritte Beratung des Kindergeld-Anpas- sungsgesetzes wurden abgesetzt. Die Mit- hestimmungsentwürfe und das Kindergeld- Anpassungsgesetz sollen erst in der Plenar- sitzung am 18. November behandelt werden. Zwei Feststellungen in der jüngsten Sowjetischen Note bezeichnete Oppositions- führer Erich Ollenhauer am Dienstag in Bonn als einer Diskussion wert: 1. Die angebliche Bereitschaft zu Verhandlungen zuk Grund des seinerzeit in Berlin abge- lennten Eden- Vorschlages, 2. die Feststel- lung, daß nach einer Ratifizierung der Pa- liser Verträge die Wieder vereinigung Deutschlands für unabsehbare Zeit ausge- schlossen erscheine. Ollenhauer, der am Dienstag vor der Bundestagsfraktion der 8D zur außenpolitischen Lage sprach, er- klärte nach Aussagen von Sitzungsteilneh- mern erneut, daß die Frage der Wiederver- einigung aus der praktischen Politik völlig ausscheide, wenn die in Paris getroffenen Abmachungen ratifiziert werden. Schwerste Bedenken erhob der Oppositions führer ge- gen den Beitritt der Bundesrepublik zur NATO. 1 Die Saar-Korrespondenzé, ein Införma- fionsdienst der Saar-Regierung, rechnet mit dem Referendum über das neue Saar- Statut kür März kommenden Jahres. Das gegenwärtige Parteien-Gesetz werde auf- gehoben. In den drei Monaten vor der Ab- stimmung werde im Saargebiet kein Parteien- Bonn. Gesetz existieren. Die Sozialdemokratische Partei Saar setzt sich nach einem Bericht ihrer„Volksstimme“ dafür ein, daß der hol- lündische Europarats-Delegierte Van der Goes van Naters zum Saarkommissar er- nannt wird. Die Bundestagsfraktion der Deutschen Partei hjat am Dienstag ihre Stellungnahme zu den Pariser Vereinbarungen— besonders zum Saarabkommen— vertagt. Wie erklärt wurde, sind bei der Beratung dieser Fragen Unklarheiten in wichtigen Punkten festge- stellt worden, die der Aufklärung durch die Bundesregierung bedürfen. Mittwoch, 3. November 1954 Frau Ehlers, die Gattin des verstorbe- nen Bundestagspräsiden- ten, nahm an der Seite von Bundespräsident heodor Heuss an der Trauerfeierlichkeit im Ple- narsaal des Bundestages tell. Bild: AP London will im Nahen Osten vermitteln Ausschuß der Labour-Party stimmt der deutschen Wiederbewaffnung zu London.(dpa/ UP) In einer außenpoliti- schen Debatte des britischen Unterhauses bot Staatsminister Nutting am Dienstag die britische Unterstützung für einen diplo- matischen Verständigungsversuch zwischen Israel und den arabischen Ländern nach dem Muster der Triest- Verhandlungen „außerhalb des Scheinwerferlichts der Oeffentlichkeit“ an. Die Debatte war der Auftakt einer Reihe von außenpolitischen Aussprachen, die den drei Hauptschau- plätzen der britischen Diplomatischen Akti- vität— Europa, Naher Osten und Ferner Osten— gewidmet sind. Der 34jährige Staatsminister und Stell- vertreter Außenminister Edens, der erst vor zwei Wochen in den Ministerrang aufrückte, bezeichnete die Verständigung mit Aegypten und mit Persien als wirkliche Fortschritte auf dem Weg zur Wiederherstellung von Frieden und Stabilität und verzeichnete auch das türkisch- pakistanische Verteidigungsab- kommen als einen Beitrag zur Verteidigung und Sicherung des Mittleren Ostens. Zur Lage im Fernen Osten sagte Nutting, jede Vorfälle in Algerien lösen Kritik aus Mendès-France wird Nachlässigkeit in der Afrika-Politik vorgeworfen Algier.(UP) Die blutigen Terroranschläge in Algerien haben in Frankreich und den französischen Besitzungen in Nordafrika Bestürzung und teilweise heftige Kritik an der„Beschwichtigungspolitik“ des Minister- präsidenten Mendès-France ausgelöst. In Algerien selbst herrschte am Dienstag nach den völlig unerwartet ausgebrochenen Un- zuhen vom Montag, bei denen sieben Per- sonen getötet und weitere zehn zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden, Ruhe. Nur in Algier selbst warfen unbekannte Terro- sten am Dienstagmorgen drei Brandbom- ben, die jedoch einer Verlautbarung der Folizei zufolge, nur geringen Schaden an- lichteten. 0 Inzwischen trafen am Dienstag die ersten anzösischen Fallschirmjäger an dem neuen Unruheherd ein. Ministerpräsident Mendeès- France hat insgesamt 3000 Mann Verstär- kung aus dem Mutterland nach Algerien be- ordert, um neue Unruhen im Keime erstik- den zu können. Der Generalgouverneur von Algerien, Roger Leonhard, erklärte am Dienstag, er sei sicher, daß die terroristi- echen Anschläge„vom Ausland“ inspiriert und geplant worden seien. Diese Ansicht wird durch eine Meldung es vermutlich von Kairo aus betriebenen cheimsenders„Stimme der Araber“ unter- mauert, der in der Nacht zum Dienstag zalgsende Erklärung verbreitete:„Brüder, alserien hat sich wieder dem heroischen und ruhmreichen Kampf für die Sache der Frei- eit der arabischen Welt und des Islam zu- gewendet.“ 5 Der französische Generalgouverneur gab in an allgemeinen Ueberblick über die Lage n Algerien und erklärte, die französischen zuppen würden es sehr schwer haben, mit 100 Terroristen fertig zu werden, die in den n über 1000 Meter hohen unzugäng- Dian, Bergen ihre Schlupiwinkel haben. de Nationalisten seien ausgezeichnet be- Waffnet und verfügten vermutlich über eine Srößere 25 5 8 7 5 Anhängerschaft in allen Teilen des den dektige Beschuldigungen erhob unterdes- 1555 in Paris der Abgeordnete der National- Sammlung für Algerien, General Adolphe Aumeran, gegen die Politik der französischen Regierung in Nordafrika. Aumeran, dessen Name mit dem Scheitern des EVG-Vertrages in der Nationalversammlung eng verknüpft ist, erklärte, das„laissez-faire“ des Minister- präsidenten trage die unmittelbare Schuld an den Unruhen. Er forderte Mendèes-France auf, alle Schritte zu unternehmen, um den terroristischen Bestrebungen in Algerien, Marokko und Tunesien ein für alle Mal ein Ende zu bereiten. militärische Maßnahme, die Großbritannien auf Grund seiner Verpflichtungen aus dem SEATO-Pakt treffen werde, hänge„von den Umständen und der allgemeinen Lage zu dem entsprechenden Zeitpunkt“ ab.. Ein Labour-Abgeordneter fegte an, Chur- chill solle mit Eisenhower und Malenkow über einen Verzicht auf alle experimentellen Atomexplosionen verhandeln. Sie sollten un- terbleiben, bis das Ergebnis der Verhand- lungen in der Abrüstungskommission der UNO vorliege. Churchills Antwort war, alle wären wahrscheinlich sehr viel glücklicher, wenn es nicht notwendig wäre, solche Ex- plosionen durchzuführen, aber er glaube nicht, daß der vorgeschlagene Schritt im Augenblick dazu beitragen könne, eine Lö- sung in den UNO- Verhandlungen zu er- leichtern. Der außenpolitische Ausschuß der La- bour-Party bestätigte im Prinzip die von der Parteiführung eingenommene positive Hal- tung zur Frage der Wiederbewaff- nung Deutschlands. Von den 34 Mit- gliedern des Ausschusses stimmten 22 für einen deutschen Beitrag zu der gemeinsamen Verteidigung des Westens, 12 Stimmen wurden dagegen abgegeben. Dieses Abstim- mungsergebnis des Ausschusses verpflichtet die Labour-Party jedoch nicht zu der Bei- behaltung ihres bisherigen Kurses in dieser Angelegenheit. Es stellt jedoch einen auf- schlußreichen Hinweis auf die innerhalb der Partei vertretenen Ansichten dar. Der Abstimmung ging eine Sitzung hin- ter geschlossenen Türen voraus. Das Ergeb- nis der Sitzung wird nunmehr dem„Schat- tenkabinett“ der Partei zugeleitet. Dieses wiederum wird es, unter Hinzufügung eige- ner Empfehlungen, einer Vollsitzung der Parteiführung vorlegen. Staatsakt für Dr. Ehlers Der Bundestag nahm Abschied von seinem Präsidenten Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag nahm am Dienstag Abschied von Dr. Hermann Ehlers. Der Staatsakt in dem mit weißen Chrysanthemen und grünem Lorbeer ausgeschmückten Plenarsaal gestaltete sich zu einer ergreifenden Trauerfeier. Bundespräsident Heuss, der Fraktions vorsitzende der CDU/ CSU, Dr. von Brentano, der Präsident des Bundes- rates, Minister präsident Altmeier, der Stellvertreter des Bundeskanzlers, Vizekanzler Blücher, und der Vizepräsident des deutschen Bundestages, Professor Carlo Schmid, fanden bewegte Worte, in denen sie der Größe des Verlustes Ausdruck gaben, den die Demokratie und das ganze deutsche Volk erlitten habe. Nach den Traueransprachen dankte Frau Ehlers mit leiser Stimme dem Parlament und bat im Namen ihres Mannes alle die um Verzeihung, die wegen seiner allzu gro- Ben Ueberlastung„nicht zu ihrem Recht ge- kommen sind“. Alle Eingänge des Bundeshauses waren von flammenden Pylonen flankiert, als um 11 Uhr der Bundesprasident und Prof. Carlo Schmid die Gattin des Verstorbenen in den Plenarsaal geleiteten. Der Präsidentenstuhl, den Dr. Ehlers vier Jahre lang innehatte, War mit schwarzen Tüchern umhüllt. Die große schwarz-rot-goldene Fahne trug einen breiten Trauerflor. Außer den Abgeordneten des Bundestages waren die Bundesminister, die Minister präsidenten der deutschen Län- der, Vertreter des Bundesrates, die Land- tagspräsidenten, Vertreter des diplomatischen Corps und der Präsident des Bundesverfas- sungsgerichtes erschienen, Die Kirchen wur- den durch Prälat Böhler, Präses Held und den Präsidenten des Evangelischen Kirchen- tages, von Thadden-Triglaff, repräsentiert. Von den Besatzungsmächten war der fran- zöische Hohe Kommissar, Botschafter Fran- gois-Poncet, der britische Hohe Kommissar Sir Hoyar-Miller und der stellvertretende amerikanische Hohe Kommissar, Dowling, anwesend. Mit dem Largo aus dem Streichquartett D-dur von Joseph Haydn leiteten die Kam- mermusiker des Nord westdeutschen Rund- kunks den Staatsakt ein. Der Bundes- präsident sprach dann:„Das ist das Elemen- targekühl: Hier wurde unserem öffentlichen Wesen, hier wurde dem Vaterland eine Kraft geraubt, die berufen war, mit ein Baumeister der deutschen Zukunft zu wer- den“. Pr. von Brentano, der Vorsitzende der Fraktion der CDU/CSU, sagte von dem Ver- storbenen:„Wir können ihm nicht besser danken, wir können ihn nicht höher ehren, als daß wir ihm geloben, in seinem Sinne weiterzuarbeiten, um ohne ihn zu erfüllen, Was er nicht mehr erleben durfte“. Bundes- rats-Präsident Peter Altmeier, der der Witwe und dem Bundestag im Namen der Länder sein tiefes Beileid aussprach, er- klärte:„Wir danken Dr. Ehlers am meisten dafür, daß er sich in aller seiner politischen Wirksamkeit bemühte, echtes demokratisches Staatsbewußtsein beim Volke und besonders bei der Jugend zu wecken“. Im Namen der Bundesregierung erklärte Vizekanzler Blücher:„Wir werden ihn in den kommenden Zeiten schmerzlich vermis- sen. Unser Dank ist das Versprechen, uns seine Begeisterung, seine Kraft und seinen Mut zum Vorbild zu nehmen und ihm nach- zueifern“. Als einen Patrioten, der wußte, daß auch die neue Zeit der ungeteilten Vater- landsliebe bedürfe, bezeichnete Bundestags- Vizepräsident Carlo Schmid den Verstorbe- nen. Die Trauerfeier schloß mit Thema und Variationen aus dem Kaiser-Quartett von Joseph Haydn. Die Fraktion der CDU/CSU ehrte Dr, Hermann Ehlers am Nachmittag noch auf Seiner besonderen Trauersitzung, zu der sich neben den Fraktionsmitgliedern die Bundes- minister, die Minister präsidenten, die Lan- desminister, die Vorsitzenden der Landes- vorstände der CDV sowie ehemalige Bun- destagsabgeordnete eingefunden hatten. Dr. von Brertano forderte dabei die Fraktions- mitglieder auf, im Geiste des Verstorbenen die Arbeit für die Zukunft unseres Vater- landes fortzusetzen. 5 Spekulationen und Kombinationen über die Nachfolge Dr. Ehlers werden vom Parteivorstand und vom Vorstand der Bun- destagsfraktion der CDU/CSU als verfrüht zurückgewiesen. Nach der Rückkehr des Bundeskanzlers sollen sich die führenden Parteigremien der CDU mit der Frage befas- sen, wer an Stelle von Dr. Ehlers stellver- tretender Parteivorsitzender wird. Die Bun- destagsfraktion der CDU/CSU will in den nächsten Tagen einen Vorschlag für die Nachfolge als Bundestagspräsident erörtern. Viel genannt wurde der Berliner Abgeord- nete Ernst Lemmer. Ferner sind die Namen von Dr. Eugen Gerstenmaier und Ober- kirchenrat Cillien im Gespräch. 5 Bundeskanzler Dr. Adenauer wurde in der vergangeen Nacht von seiner Ame- rika-Reise auf deutschem Boden zurück- erwartet. Am Dienstagnachmittag startete das Sonderflugzeug der amerikanischen Luftstreitkräfte auf den Azoren zur letzten Etappe der Reise mit dem Ziel Hamburg. Der Bundeskanzler wird heute an der Trauerfeier für den verstorbenen Bundes- tags präsidenten in Oldenburg teilnehmen. „Ideal der Integration Europas bleibt“ Staatssekretär Hallstein sprach vor dem Presseclub der UNO New Tork.(UP) In einer Rede vor dem Presseklub der Vereinten Nationen erklärte Staatsekretär Walter Hallstein, die deutsche Bundesrepublik halte trotz der Pariser Ab- machungen an dem Ideal einer Integration Europas auf supranationaler Grundlage fest. Hallstein betonte, daß die Tatsache des Feh- lens einer supranationalen Grundlage von weiten Kreisen der deutschen Oeffentlichkeit am stärksten zur Kritik an den Pariser Ab- machungen Anlaß gegeben habe. Der Staatssekretär betonte, daß die deutsche Bundesrepublik auf außenpolitischem Gebiet den in der Charta der Vereinten Nationen niedergelegten Prinzipien folge. Die Deut- schen seien für eine Zusammenarbeit mit allen Völkern und seien sogar zur Preis- Zwiscen Gestern und Morgen Die Tarifgehälter der Bankangestellten werden, nach einer Vereinbarung, die am Dienstag in Düsseldorf zwischen dem Arbeit- geberverband des privaten Bankgewerbes sowie den Gewerkschaften DAG und HBV getroffen wurde, rückwirkend ab 1. Juli um 8 Prozent erhöht., Gleichzeitig wurde Ueber- einstimmung über eine Verbesserung ver- schiedener Arbeitsbedingungen des Mantel- tarifvertrages, u. a. über eine allgemeine Erhöhung der Mehrarbeitsvergütung ab 1. November, erzielt. g Einen Dringlichkeitsantrag hat die Frak- tion der SPD im hessischen Landtag für die letzte Landtagssitzung eingebracht, durch den die Landesregierung beauftragt werden soll, im Bundesrat dem Saarabkommen die Zustimmung zu verweigern. Dr. Alex Möller, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Stuttgarter Landtag, stellte auf einer Vertreter versammlung der SPD in Karlsruhe die Frage zur Diskussion, ob die Mittel für eine Wiederaufrüstung nicht durch eine besondere„Verteidigungssteuer“ auf- gebracht werden sollten. Dr. Möller meinte, daß die Kosten einer Wiederbewaffnung, die die Besatzungskosten überstiegen, nicht durch Zuschläge auf alte Steuern„ver- schleiert“, sondern klar in neuen Steuern herausgestellt werden sollten. Das Bundespostministerium begann am Dienstag mit seinem Umzug von Frankfurt in das neue Dienstgebäude an der Koblenzer Straße in Bonn. Etwa 600 Postbedienstete ziehen mit ungefährt 1600 Familienangehö- rigen mit der Dienststelle um und sollen in Unterkünften in der Nähe von Bad Godes- berg Wohnung finden. Reisende nach Oesterreich aus der Deut- schen Demokratischen Republik(Sowiet- zone) können mit ihren Papieren sich nur in der sowjetischen Zone Oesterreichs auf- halten. Die österreichischen Behörden wei- sen darauf hin, daß solche Reisende beim Einreisen in westliche Zonen damit zu rech- nen hätten, sofort wieder über die Grenze abgeschoben zu werden. Diese Maßnahme betrachtet man als Reaktion auf Schwierig- keiten, die in letzter Zeit wieder Staats- bürgern der Bundesrepublik bei der Ein- reise ohne Visum in die russische Zone be- reitet wurden. Drei belgische Generale der Reserve wurden unter dem Verdacht der aktiven Aenne, BHE lehnt das Saar- Statut ab Bonn.(UP/dpa) Bundesvorstand und Bundestagsfraktion des Gesamtdeutschen Blocks/ BHE beschlossen àm späten Diens- tagabend, dem zwischen Bundeskanzler Dr. Adenauer und dem französischen Minister- präsidenten Mendès-France abgeschlossenen Saar- Abkommen in der bestehenden Fas- sung nicht zuzustimmen. Den übrigen Pa- riser Verträgen will die Fraktion jedoch zu- stimmen. Der BHE fordert zum Saar-Ab- Hauptstadt zurückgekehrt. Nehru demen- kommen eine authentische Interpretation und einige Zusätze, die jedoch nicht näher bezeichnet wurden. und passiven Bestechung in Brüssel ver- haftet. Ihnen wird vorgeworfen, als Leiter von Industriefirmen, die an die belgische Armee lieferten, ohne als verantwortliche Auftragserteiler Bestechungsgelder gezahlt und angenommen zu haben. Der neue Streik im Londoner Hafen, an dem zuletzt 6 000 Arbeiter beteiligt waren, wurde nach eineinhalbstündiger Dauer am Dienstagmittag wieder beigelegt. Der ägyptische Revalutionsrat ernannte drei seiner Mitglieder in ein Sondertribunal, das mit der Aburteilung der verhafteten Mit- glieder der Moslem- Bruderschaft beauftragt Wurde. Tot aufgefunden wurde der seit einigen Tagen mit seinem Flugzeug vermißte Bru- der des Schahs von Persien. Die Fundstelle liegt etwa 60 Kilometer von der persischen Hauptstadt entfernt. Er war offenbar mit seinem Flugzeug abgestürzt. Persische Militärgerichte haben im Rah- men der Maßnahmen gegen spionageverdäch- tige Personen wieder acht Todesurteile ge- fällt, von denen sieben Offlziere der per- sischen Armee getroffen haben. Die Zahl der Todesurteile ist damit in Persien in den letz- ten Wochen auf 38 gestiegen. 5 Der indische Ministerpräsident Nehru ist von seiner Reise nach China, die ihn außer- dem nach Burma, Nord vietnam, Südvietnam Kambodscha und Laos führte, in die indische tierte Berichte, die von einem geplanten cChinesisch- indischen Pakt sprechen. gabe eines Teiles der sogenannten Sou- veränität zugunsten der Zusammen- arbeit mit anderen Völkern bereit. Das alte Ideal der staatlichen Souveränität habe viel von seinem Glanze eingebüßt und spiele keine so bedeutende Rolle mehr wie früher. Hallstein wandte sich schließlich gegen die Vorstellung, daß das deutsche Volk die Wiederbewaffnung geradezu erstrebe oder Wünsche. Dies sei keineswegs der Fall. Viel- mehr habe sich die deutsche Bundesrepublik nur angesichts der gegenwärtigen Lage und der von ihr übernommenen Mitverantwor- tung für eine Wiederbewaffnung entschieden. Der amerikanische Delegierte bei der INNO, James J. Wadsworth, gab am Dienstag im politischen Sonderausschuß bekannt, daß die Vereinigten Staaten seit einiger Zeit die Frage prüfen, ob es möglich sei, Länder als „assoziierte Mitglieder“ an die Vereinten Nationen anzuschließen Die„assoziierte Mit- Sliedschaft“ ist für solche Nationen gedacht, gegen deren Zulassung ein Veto eingelegt wurde. Der politische Hauptausschuß der Verein- ten Nationen billigte am Dienstag gegen die Stimmen des Ostblocks und Indiens einen Bericht des Ausschusses für Kollektivmaß- nahmen, in dem Waffenhilfe durch die Groß- mächte für diejenigen Staaten gefordert wird, die gewillt sind, sich an gemeinsamen Aktionen gegen eine Aggression zu be- teiligen. Hohe Wahlbeteiligung in den ersten Stunden der Kongreß wahlen New Vork.(dpa) Die Bevölkerung der Ver- einigten Staaten ging am Dienstag an die Wahlurnen, um einen neuen Kongreß, viele Gouverneure von Bundesstaaten und eine große Zahl von Kommunalen Beamten zu wählen. In, den ersten Stunden des Wahltages War die Wahlbeteiligung in vielen Staaten sc rege, daß politische Beobachter schon früh- zeitig eine relativ hohe Wahlbeteiligung vor- auszusagen wagten. Allgemein wurde gestern noch geglaubt, daß die Demokraten die Wahlen für das Abgeordnetenhaus gewinnen werden. Jedoch wird überall unterstrichen, daß die Republi- kaner in den letzten zehn Tagen beträchtlich aufgeholt haben. Einige Sachverständige glauben, daß den Demokraten der Sieg durchaus nicht so sicher st, wie sie glaube machen wollen. Seite 2 N MORGEN rr Mittwoch, 3. November 1954 Nr. — 2 Mittwoch, 3. November 1954 Ist das ein„heiliger Krieg“ Die drei Departements von Algerien gehören verfassungsrechtlich zu Frankreich Wie alle anderen Departements der franzö- sischen Republik. Deswegen war es für die Franzosen besonders erregend und schmerz- lich zu hören, daß nun auch dieses Gebiet, wie die ihm benachbarten Protektorate Tunesien und Marokko, Schauplatz von gegen sie gerichteten Terrorakten gewesen ist. Man hatte bisher den Eindruck, daß die Algerier mit dem, was ihnen nach dem zwei- ten Weltkriege zugestanden worden war, nämlich eine Eingliederung in das Gefüge des Mutterlandes, die freilich keine vollstän- dige war, verhältnismäßig zufrieden seien. Genaue Kenner der nordafrikanischen Ver- hältnisse hatten das freilich schon seit ge- raumer Zeit bezweifelt. Die jüngsten Ereig- nisse geben ihnen leider recht. Vom Osten bis zum Westen Algeriens, vom Gebiet von Konstantine bis zu dem von Oran, wurden Attentate, Brandstiftungen und Angriffe von Banden gemeldet. Die Frage, die man sich in Paris vor allem Stellt, ist die: wer hat diese so plötzlich aus- gebrochenen Terrorakte organisiert? Denn sie sind zweifellos von einer Zentrale aus organisiert worden, der es darauf ankam, eine Ueberraschungswirkung zu erzielen. Diese Wirkung ist sowohl in Algerien wie in Paris erreicht worden. Nach den Meldungen, die gestern vorlagen, ist es plötzlich wieder ruhig geworden. Auch das spricht dafür, daß die Aktion genau vorbereitet und zeit- lich bemessen war. Schon vor einiger Zeit hatten die tunesi- schen Terroristen, die sogenannten Fellagas, ihre Tätigkeit auf Ostalgerien ausgedehnt. Die Art und Weise, wie die algerischen Terroristen vorgegangen sind, spricht dafür, daß sie vieles von den tunesischen gelernt haben. Aber das schließt nicht aus, daß das MLIT D, die Partei der nationalistischen Alge- Tier, hinter diesen Gewalttaten steht. Diese von einem Mann namens Messali-Hadi ge- kührte Bewegung, die man darum auch als Messalismus bezeichnet, hat sich seit gerau- mer Zeit in eine Art von Illegalität zurück- gezogen. Der Messalismus neigt dazu, das algerische Problem zu internationalisieren, das heißt, es in der Weltöffentlichkeit zur Diskussion Zu stellen, Er hat in diesen Tagen Tele- gramme an die Vereinigten Nationen, an die Arabische Liga und an den in Kairo tagen- den Mohammedanischen Kongreß geschickt, in denen er gegen Haussuchungen und Ver- haftungen von seiten der französischen Poli- Zei protestiert. Er wendet sich auch dagegen, daß Frankreich unter der Regierung von Mendes- Francs Algerien auf wirtschaft- lichem und sczialem Gebiet Konzessionen machen könnte, sogar bedeutende Konzessio- nen, um dadurch die nationalen Forderungen der Algerier sozusagen zu ersticken. Aber man kann nicht mit Gewißheit sagen, ob es wirklich der Messalismus ist, der diese Terrorwelle entfesselt hat. Darum wird von vielen Seiten die Behauptung auf- gestellt, ausländische Kräfte seien im Spiele. In der Tat ist es ja so, daß die arabische Welt zwischen den Protektoraten Tunesien und Marokko einerseits und den algerischen Departements der französischen Republik andererseits nicht unterscheidet und das nordafrikanische Problem als einheitlich be- trachtet. Die Entspannung in Tunesien, die erhoffte Entspannung in Marokko haben jedenfalls bisher nicht bewirkt, daß der nordafrikanische Nationalismus mildere For- men annimmt. Fast möchte man sagen: im Gegenteil. Aber es wäre für die Franzosen leichter, sich mit diesem Nationalismus aus- einanderzusetzen, wenn sie wüßten, welcher Art er eigentlich ist. Handelt es sich um einen reinen Nationalismus oder handelt es sich um jenen religiösen Fanatismus, der zur Zeit auch in der ägyptischen, der persischen, der paktistanischen, ja der indonesischen Innenpolitik eine so tragische und schwer durchschaubare Rolle spielt? i Vielleicht ist nichts bezeichnender für das, was in Nordafrika geschieht, als daß eine Veröffentlichung der tunesischen Fellagas, die sich selbst die tunesische Befreiungs- armee nennen, die französischen Truppen als „Kreuztruppen“ bezeichnet, was für die Mohammedaner selbstverständlich eine rein negative Bedeutung hat. Die Frage stellt sich darum: Stehen wir in Nordafrika vor einem „heiligen Krieg“ des Islam? Sie läßt sich noch nicht beantworten. Aber es wäre tragisch, Wenn ein Kampf auf Leben und Tod zwi- schen Christen und Mohammedanern in jenen Gebieten begönne, während die Feinde jeder Religion, die Kommunisten, vor den Toren stehen. Pet.(Paris) „Die Freiheitsbewegung der Kolonial- völker nicht übersehen“ Oslo.(dpa) Der Arzt und Kulturphilo- soph Dr. Albert Schweitzer sagte am Dienstag in Oslo, die Freiheitsbewegung der Kolonialvölker sei ein neues Element in der politischen Entwicklung der Gegenwart und dürfe nicht übersehen werden. Schweitzer, der im vergangenen Jahr den Friedensnobelpreis für das Jahr 1952 er- hielt, ist nach Oslo gekommen, um am Don- nerstag seine Nobelrede nachzuholen. Schweitzer wurde am Dienstag von König Haakon, in Audienz empfangen. Eden setzt stille Hoffnungen auf China Er hält Gespräche mit Peking gegenwärtig für aussichtsreicher als Verhandlungen mit dem Kreml Von unserem Korrespondenten K. London, Anfang November. Im britischen Außenministerium ist ein Redaktionskomiteèe, bestehend aus einem britischen, einem amerikanischen und einem französischen Diplomaten, zusammengetre- ten, das die Aufgabe hat, die Antwort der Westmächte auf die letzte Deutschlandnote der Sowjetunion zu formulieren. Der Grund- tenor der Antwort ist durch Erklärungen des amerikanischen Außenministers und des britischen Premierministers umrissen, und wenn auch Mendeès-France sich nicht ganz so eindeutig festgelegt hat, so glaubt man in London doch, auch die französische Re- Sierung werde damit einverstanden sein, daß zum mindesten die Ratifizierungs- prozedur der in Paris getroffenen Ab- machungen über die Einbeziehung der Bundesrepublik in den Nordatlantikpakt und über die Westeuropäische Union ziem- lich weit fortgeschritten sein müsse, ehe man mit irgend welcher Aussicht auf Er- folg über ein europäisches Sicherheits- system mit dem Kreml ins Gespräch treten könne. Sir Winston Churchill hat ja jeden- falls im Unterhaus recht eindeutig zu er- kennen gegeben, daß seine Regierung zu- nächst einmal die Ratifizierung abwarten und dann erst mit der Sowjetunion verhan- deln wolle. f Nicht ganz so präzise war die Formu- lierung, die Eden in seiner kurzen Er- klärung über die Pariser Konferenzergeb- nisse fand. Er bezeichnete Stabilität und gemeinsame Zielsetzung des Westens als die wesentliche Basis, auf der man eine Ver- ständigung mit dem Osten suchen könne, und er ließ keinen Zweifel, daß er über die in Paris erzielte Einigung der Westmächte hinausblickt auf Möglichkeiten einer sol- chen Verständigung. Wenn Eden sich nicht klarer ausdrückte, so dürfte das— gutem Vernehmen nach— seinen Grund darin haben, daß er im Augenblick weniger an Verhandlungen mit der Sowjetunion über die europäische Sicherheit, als die Möglich- keit einer Aussprache mit Peking über Frie- den in Korea und eine sich daraus ergebende Der Pferdefuß des„Wahlsieges“ Die SED leistete Molotows Forderung nach„gesamtdeutschen freien Wahlen“ einen Bärendienst Berlin, 2. November Die SED bemüht sich gegenwärtig, die Diskrepanz zwischen dem provozierenden Ergebnis der als frei und geheim bezeich- neten Volkskammerwahlen und der sowijeti- schen Forderung nach neuen Verhandlungen über gesamtdeutsche freie Wahlen abzumil- dern. Die westliche Reaktion auf das Wahl- ergebnis vom 17. Oktober mag eine nicht un maßgebliche Ursache dafür sein. Immer wieder war in den westlichen Kommentaren festgestellt worden, daß der Wahlmodus und die Unmöglichkeit einer Entscheidung zwi- schen mehreren Parteien die Angst der SED und der Sowjets über die technische Ab wick lung gesamtdeutscher Wahlen charakteri- siere. Es steht fest, daß selbst SED-Funktio- näre über das nahezu hundertprozentige zustimmende Ergebnis der Oktober-Wahlen bestürzt waren. Die Einstellung weiter SED- Kreise zu dieser psychologisch völlig ver- kehrten Entscheidung der Parteileitung machte sich in dem Funktionärswitz Luft, das Ergebnis sei das Werk westlicher Agen ten.„Selbst wenn das Wahlresultat der tat- sächlichen Stimmabgabe der Wähler ent⸗ sprechen würde“, so argumentiert man, Von unserer Korrespondentin Angela am Ende „hätte man eine niedrigere Prozentzahl ver- öffentlichen sollen, um nicht eigenhändig den Molotow-Vorschlag nach neuen Verhand- lungen über freie Wahlen mit einer solchen Demonstration vergewaltigter Wähler zu unter minieren.“ Um die negative propagandistische Wir- kung des Wahlergebnisses aufzufangen, überrascht die SED jetzt mit der Versiche- rung, daß die Wahlen vom 17. Oktober kei- neswegs als Beispiel für gesamtdeutsche Wahlen anzusehen seien, Das Zentralorgan der SED„Neues Deutschland“ schreibt, die demokratischen Kräfte der DDR stellten sich nicht die Aufgabe, auf das vereinigte Deutschland die Regierung und die Staats- ordnung zu übertragen, die jetzt in der DDR bestehen. Allerdings strebten sie natürlich an, daß in einem vereinigten Deutschland demokratische Reformen wie die Boden- reform und die Schulreform durchgeführt und die wichtigsten Zweige der Schwer- industrie oder des Verkehrswesens Volks- eigentum werden. Eine Vereinigung Deutsch- lands ohne oder gegen die DDR sei genau 80 unmöglich wie eine Vereinigung ohne oder gegen die Bundesrepublik. In diesem Zu- sammenhang erinnert das Blatt an die An- regung Molotows auf der Berliner Kon- SeNT SU 1082 0 8 Hrôsidenfenobliohr& Luischeninohiſf oh.. U 5 8 8 N 40 350 0% S 1 + 1 1 5*— EDEN Ha 1 1 30⁰ 0. OEFM OTE 5 5 250 1 7. 8 JHnobßangig 7 TEN IRNN groRAStH M EM,. U Seit i* 4 8* 7 750— 1 SULTAN 70⁰* ov M 50 5 0 or uνοννανGveg cut 5 3 Sies K 8 8388 vofont. HHob hong 0 S Sssscssessdss ss Die Erfahrungen der früheren Wahlen in den USA lehren, daß bei Zwischenwahlen stets diejenige Partei Verluste zu erleiden pflegt, die zwei Jahre vorher bei der Prüsidentenwahl den Sieg erringen konnte. Man hut diese Regel nun auch auf die Zwischenwahlen übertragen, die gestern in den Vereinigten Staaten abgehalten wor- den sind. Ob diese Voraussage sich bestätigt hat, werden wir wohl noch heute durch die Be- kanntgabe des Wahlergebnisses erfahren. r ferenz, die Weimarer Verfassung bei der Vorbereitung der Wiederherstellung einer einheitlichen deutschen Republik in Betracht zu ziehen. Der kommunistische„Ausschuß für deut- sche Einheit“ erklärte zum gleichen Thema, es stehe nirgendwo etwas davon, daß das Wahlgesetz der DDR für gesamtdeutsche Wahlen angewendet werden müsse. Diese Behauptung sei ein neckischer Vorwand, um jegliche Verhandlungen über die Durchfüh- rung„freier Wahlen“ zu verhindern. Das Verfahren für gesamtdeutsche Wahlen solle gerade durch Verhandlungen gefunden wer- den. Gleichzeitig wird aber betont, das deut- sche Volk werde sich nicht auf Wahlen ein- lassen, die den Faschisten und Militaristen die Möglichkeit geben, ihre Macht auf ganz Deutschland auszudehnen. H. Abshagen Möglichkeit einer allgemeinen Entspantutg der Lage im Fernen Osten dachte. g Man geht kaum fehl in der Annahm daß über die Frage eines Friedensve 50 der den Kriegszustand in Kores auch jure beenden würde, und die Mösglichten einer Wieder vereinigung Koreas bereits Selt geraumer Zeit eine Fühlungnahme 2 schen London und Peking— unter Mitwir. kung der indischen Regierung— im Gange ist. Man nimmt in Londoner diplomatischen Kreisen an, daß die am 23. September ge. gebene Anregung des rotchinesischen Mini. sterpräsidenten für eine neue Konferenz nach dem Muster von Genf als eine Anl. wort auf eine indirekte englische Sondie. rung aufzufassen sein mag. Nachdem jetzt der erste Geschäftsträger der Volksrepubliz Shina in London eingetroffen und dat der Einseitigkeit der diplomatischen Be. ziehungen zwischen London und Peking eln Ende bereitet ist, besteht die Aussicht, dad direkte Verhandlungen durch die diploms. tischen Kanäle in Gang kommen werden, Man ist sich in England darüber Air daß ein Friedensschluß in Korea nur un den Preis der Aufhebung der gegen Ching verhängten Handelsbeschränkungen zu er. reichen sein wird. Aber britischerseits sieht man darin kein Opfer. Die britische Win. schaft würde vielmehr die Aufhebung de Embargos schon mit Rücksicht auf die sd daraus für den Handel Hongkongs er. gebenden Möglichkeiten begrüßen. Politisch sieht man in der Wiederaufnahme dez Handels eine Möglichkeit, die einseitig Abhängigkeit Chinas von den Kapitalgütet- lieferungen der Sowjetunion und der euro- päischen Satellitenstaaten zu lockern. Man ist sich auch darüber Klar, dad durch einen Friedensschluß in Korea de Forderung Chinas nach Zulassung zu den Vereinten Nationen akut werden würde Aber diese Forderung findet in Großbritan- nien, abgesehen von einer kleinen Gruppe des rechten konservativen Flügels, kaum Widerstand. Und man hofft in London, hierüber auch mit den Amerikanern ein Einvernehmen erzielen zu können, sobald einmal der Schlachtenlärm des Wahlkamp. fes in den USA verhallt ist. Neue Debatte über die Todesstrafe Aber die notwendige Zweidrittel- Mehrheit wird sich kaum finden Der Bundestag wird sich in seiner Sit- zung am Donnerstag erneut mit der Todesstrafe befassen. Damit steht zum dritten Male in der Verfassungs- geschichte der Bundesrepublik das Thema „Todesstrafe“ zur Debatte. Mit regelmäßiger Wiederkehr ist wäh⸗ rend der vergangenen Jahre im Bundestag der Antrag aufgetaucht, das Grundgesetz zu ändern und die Todesstrafe im Bundes- gebiet wieder einzuführen: Die Inftiative, die früher von der Bayernpartei ausging, strahlt jetzt von der bayerischen ESU aus, die dabei die Unterstützung der Deutschen Partei gefunden hat. Hier wie an anderen Stellen läßt sich dabei die Tendenz verspü- ren, einige Regelungen des Grundgesetzes, die im Jahre 1949 unter dem frischen Ein- druck bitterer Erfahrungen getroffen wor- den waren, allmählich„nach rückwärts“ zu revidieren. Dabei war es nicht nur die Er- innerung an die 16 500 Todesurteile, die von 1933 bis 1945 als Ergebnis der Blut justiz aus teilweise nichtigem Anlaß vollstreckt wor- den sind, welche die Formulierung des Ar- tikels 102 im Grundgesetz veranlaßte:„Die Todesstrafe ist abgeschafft.“ Wohlbedachte juristische Erwägungen und unvergessene Reformpläne hatten vielmehr diese Ent- scheidung untermauert.. Die Juristen der SPD haben unlängst auf ihrer Tagung in Hannover festgestellt, die erforderliche Zweidrittelmehrheit zugunsten der Todesstrafe werde im Bundestag nicht zustandekommen. Tatsächlich hat der An- trag von CSU und DP nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn sich die Regierungs- koalition geschlossen hinter ihren rechten Flügel stellt. Von der CDU ist das kaum zu erwarten und von der FDP erst recht nicht. Ihr Parteivorsitzender, Dr. Dehler, vollbrachte vor anderthalb Jahren im Bun- destag eine seiner großen und allseitig an- erkannten Leistungen, als er, damals noch Bundesjustizminister, seine große Rede gegen die Wiedereinführung der Todes- strafe hielt. Freilich wird heute versucht, die Todes- strafe durch den Vorschlag akzeptabler 2 machen, sie solle nur wahlweise neben der Zuchthausstrafe Anwendung finden und dann auch nur bei reinen Gewaltverbrechen, Kein Richter wäre also gezwungen, eine Fodtesstrafe auszusprechen. Man Verspricht Sich von der Todesstrafe eine abschreckende Wirkung! Dagegen verzeichnet die Kriminal statistik jener europäischen Länder, welche die Todesstrafe längst abgeschafft haben, keine Zunahme der Kapitalverbrechen, son- dernd eher ein leichtes Zurückgehen. Trotz aller Sensationsmeldungen über die angeb- lichen Geständnisse von Mördern, sie wür. den ihre Tat unter der Drohung der Todes- strafe nicht begangen haben, bleibt also eine zuverlässig arbeitende Kriminalpolizei das Wirksamste Abschreckungsmittel. Nur die schnelle Verhaftung beweist, daß Verbrechen „sich nicht lohnen“. Die Gerechtigkeit, die dem Spruch zu- folge„ein Volk erhöhet“, gedeiht nur in der Atmosphäre sehr nüchterner Erwägungen, Sie muß sich also freihalten von dem finan- ziellen Argument, ein Mörder dürfe nicht auf Staatskosten im Zuchthaus gefüttert wWwer⸗ den, und von allen Rachegefühlen, wie sie angesichts mancher Mordtaten menschlich nur zu verständlich sind. Unter solchen Ge- sichtspunkten läßt sich die Entscheidung ider ein Menschenleben nicht fällen, Die Todesstrafe bleibt vielmehr eine persönliche Gewissensfrage für jeden einzelnen, denn sie wird„Im Namen des Volkes“ verhängt und vollstreckt. Nicht der anonyme Apparaf des Staates, sondern jeder Bürger bliebe da- her selbst verantwortlich in allen Fällen, in denen sie ausgesprochen würde. Erhard Becker „Jetzt ist der Kontinent weniger isoliert“ Was die Engländer über die Pariser Beschlüsse denken . London, Ende Oktober. Vor Jahren, als wieder einmal der be- rüchtigte Nebel so dicht über England lag, daß die Schiffahrt auf dem Kanal eingestellt werden mußte, las ich in einer hiesigen Zei- bung vierspaltig die Ueberschrift:„Der Kon- tinerit ist isoliert.“ Als ich dieser Tage auf dem Postschiff von Hook van Holland nach Harwich einen pensionierten englischen Major fragte, was er von den Verpflichtun- gen halte, die Großbritannien durch die Londoner Akte Westeuropa gegenüber über- nommen habe, antwortete er:„Nun, ich denke, es ist gut, daß der Kontinent jetzt Weniger isoliert ist als bisher.“ Der Mann War zweifellos kein Kirchenlicht, aber ein kennzeichnender Vertreter jener Splendid isolation-Mentalität, die hierzulande noch immer nicht ausgestorben ist. So haben mir die meisten Engländer, denen ich die gleiche Frage stellte, geantwortet, ihr Land sei im Begriffe, ein großes Opfer zu bringen. M., der eine echt englische Leidenschaft für das Titel- und Ordenswesen hat, dabei persön- nich der schlichteste Mensch von der Welt ist, meinte:„Eden hat den Sir, den ihm die Königin jetzt verlieh, wohl verdient. Es gehört eine gewaltige Zivilcourage dazu, uns eine solche Bindung an den Kontinent zuzu- muten.“ Und mein alter Freund V., ein „gentlemanfarmer“ und großer Käfersamm- ler in Herdfordshire, fragte:„Ist er nicht ein bißchen zu weit gegangen? Zwei Divisionen auf dem Festland hätten es vielleicht auch e Wer mit Leuten wie V. spricht, die regel- mäßig die„Times“ lesen,(und das gehört hier nun einmal zu einem gewissen höheren Lebensstil), hört von ihnen über die jüng- sten Ereignisse etwa Folgendes: man hätte nicht anders handeln können, wenn die Westliche Allianz nicht brüchig werden sollte; deutsche Soldaten müßten nun einmal sein; auf Frankreich sei kein rechter Ver- laß und so weiter. Man kann auch hören, der Brüsseler Pakt habe ja seine Zentrale in London und das sei für England ein rechter Gewinn. Von den„Vereinigten Staa- ten von Europa“ mit Einschluß Englands träumen nur ein paar Idealisten. Der er- Wähnte Freund. meinte sogar:„Daß wir Engländer nun mit im Spiel sind, wird solche alberne Experimente verhindern. Wir haben wirklich kein Interesse an einer westeuropäischen Großmacht, die stär- ker wäre als wir, wie es selbst das Europa der Sechs und der EVG gewesen wäre. Und in einem Europa mit uns wären wir, zumin- dest militärisch, zunächst nur die Gebenden.“ Aber die„Times“ kostet 4 pence und fast alle anderen Zeitungen 1¼ penny. Ohne die „Times“(oder den„Manchester Guardian“), die man sich entweder nicht leisten kann oder langweilig findet oder auch langweilig findet, weil man sie sich nicht leisten kann, sieht die Welt für den Engländer anders aus. Für Millionen. Sie lesen eine Art von Presseerzeugnissen, die ich„Eintopf-Blätter“ nennen möchte, weil sie Verbrechen, Sport, Sex, Film und Reklame zu einem einzigen Brei verwursteln, der für den kontinentalen Leser ebenso unverdaulich ist wie beispiels- Weise englische Würste. So selten, wie in diesen das Fleisch, ist in jenen die Politik, vor allem die Außenpolitik. Diese wird den Lesern der Millionenblätter in so winzigen Mengen verabreicht, daß es wirklich nicht verwunderlich ist, wenn es Leute gibt,(mein Freund V. erzählte mir von solchen), die die EVG für einen schwerindustriellen Konzern und die NATO für eine Schiffahrtsgesell- schaft zur Förderung des atlantischen Ver- kehrs halten. In Gespräch mit Leuten, die diese Blätter lesen, stellt man immer wieder fest: sie kennen entweder gar keine Geo- graphie oder nur die exotischen Länder, in denen sie einmal waren; sie interessieren sich entweder garnicht für Politik oder nur für Innenpolitik, Home News genannt. Dar- über sprechen sie dann mit großer Sach- kenntnis, nie mit Leidenschaft. Mit einer verhaltenen Leidenschaft sprechen sie nur vom Sport, zum Beispiel von dem Sieg, den ihr Chataway im Fünftausend-Meter-Lauf über den sowjetischen Weltmeister davon- trug(inzwischen hat sich der Russe den Re- kord zurückgeholt). Millionen haben das ferngesehen. Ich sah es im White City Sta- dion sozusagen in natura. Verschiedene Rennen vorher und nachher gewannen die Russen. Aber die Rede ist seitdem nur von Chataways Sieg. Die Eintopf- Blätter hatten tagelang für Außenpolitik weniger Platz als für das Bildnis des Siegers. Ohne die Maske der grauenhaften Ueberanstrengung, die er in White City trug,(bei den Griechen wäre er mit der Begründung, die Götter haßten das Häßliche, sofort disqualifiziert worden), ist er ein hübscher, angenehmer Mensch. Aber er steht mir überall im Wege, wo ich von Politik sprechen will.„Ist er nicht wun⸗ dervoll?“ Man muß schon gröber werden, als sich das hierzulande gehört, und plötz- lich fragen:„Sind Sie für die deutsche Auf- rüstung?“ damit sie den Schnellfüßigen einen Augenblick vergessen. Nein, stellen Wir es gelassen fest: auch hierzulande sind die Leute garnicht dafür, am allerwenigsten die Leser der Eintopf- Blätter, die nicht hören, was dafür spricht, und lediglich aus den Erfahrungen zweier Weltkriege zu wissen glauben, was dagegen spricht. Die große Trostformel der Kontinentalen, die vom„unvermeidlichen Uebel“, hört man hier seltener. Eher die:„Eine Nation ohne Waffen ist keine.“ Oder wie mir ein alter Gärtner in Sussex erklärte:„Ihr wollt wie der frei sein? Dann müßt ihr auch Soldaten haben, ob ihr mögt oder nicht.“ Oder (Stimme eines streikenden Dockers, der bei seinem Onkel, jenem Gärtner, zu Besuch war:)„Man kann einem Volk nicht auf die Dauer seine Ehre nehmen, das heißt sein Recht auf Selbstverteidigung,“ Denn daß wir Deutschen eine Armee wollen, daran zweifeln die wenigsten. Das Wort„Selbst- verteidigung“ spielt überhaupt eine große Rolle und daneben Begriffe wie„Ehre“ und „Patriotismus“ und„militärische Tugenden“, die bei uns zulande eher als altmodisch gel- ten, es hierzulande aber ebensowenig sind wie der Aufdruck auf jedem amtlichen Schreiben:„Im Dienste Ihrer Majestät.“ „Ich bin gegen eine deutsche Wiederauf- rüstung“, sagte ein Linkslabourmann und Postbeamter zu einem meiner Bekannten. „Wir haben genug von den Hunnen“, Aber den Deutschen gönne ich ihre Armee, schon damit, sie's nicht besser haben als unsere Jungen.“ Daß der Gedanke, die neue,, Streit- macht“ werde uns Geld kosten und unsere Konkurrenz auf den Weltmärkten dadurch weniger gefährlich machen, vielen Englän- dern wohltut, versteht sich auch ungesagt von selbst. Mehrere Bekannte sagten mir, Wie sehr England in diesem Sinne die japa- nische Wiederaufrüstung begrüße. Wochenende in Norfolk, unter Menschen, die ich schon so lange kei ne, daß sie und ihre Freunde mir gegenüber kein Blatt mehr vor den Mund nehmen. Politisch sehr inter- essierte und gebildete Leute. Sie hatten mir aber auch über die deutsche Wiederauf- rüstung nicht viel mehr zu sagen als: da Hilft nun mal nichts, ob wir wollen, ob ihr wollt oder nicht.„Und der Mann auf der Straße?“ fragte ich immer wieder. Was sagt denn der?“ Denn was ich da von Ehre und Patriotismus und militärischen Tugen, den gehört hatte, befriedigte mich nicht recht.„Es stimmt“, sagte mein Freund J., „denn von Außenpolitik verstehen die Leufe nicht viel, sie interessiert sie auch kaum. Sie stellen sich, wenn von einer deutschen Armee die Rede ist, ganz einfach die Frage: wie würden wir reagieren, wenn es um unsere Wiederaufrüstung ginge? Und da kommen ihnen Worte wie Ehre und ähn- liche ganz von selbst in den Mund. Erazüh: len Sie einmal einem Arbeiter, was bei euch „Ohne mich“ bedeutet.“ Ich erzählte es einem Mann, den ich 0 Regen auf der Landstraße auflas und zwe Wegstunden weit im Wagen mitnahm, einem Landarbeiter, Der Arme wurde das Opfer meines längsten Interviews in diesem. „Ich kann das nicht recht glauben“, mein er.—„Warum?“—„Die Deutschen ind gern Soldaten.“—„Nicht mehr so gern. 10 „Weill sie verloren haben?“—„Jielleich auch darum.“—„Man soll kein schlechter Verlierer sein. Und den Krieg, 1 5 kommen sollte, müssen wir gemeinsam 5 winnen. Denn man mag noch so gegen 5 Krieg sein, wenn er da ist, muß er gewon nen werden.“ Wer vom Kontinent komm, wo man vom Kriege nur als einem e spricht, ist immer wieder erstaunt darü- 4 Wie sachlich die Engländer davon reden, 0 kühl: wenn er kommen sollte, muß er 5 wonnen werden. Durch diese W sind die Engländer in dem neuen Bun 10 der in Paris unterzeichnet ward, nicht 15 militärisch, sondern auch moralisch 19 stärkste Partner. So ganz unrecht hatte 15 1 der dümmliche Major vielleicht doch 5 155 der Kontinent ist weniger isoliert als 1 „Wenn man mit dem dümmsten Enten über Politik spricht“, schreibt Heinrich 2 0 in seinen„Englischen Fragmenten“,„80 3 6. Eckart Peterich 250 5 . — — Nr. 2 Die den B ins Hi Pläner paare komm. deutet, und wesen! als be würd e nahme wissen in Abt men n verdien veranl. bisher: Frauer veran!. Verfah paaren Gegen Dat schaffe auf de berech schwer Famili prokla steuert höhere Paar. sich d. Ehesch Vie 12 1. Ne) duc 2 Kle mai 9e 2. Spa den Unt den der Ver lag. die ver 4. Wa dac sch, Klé gut 5. Ir 0 ¹ Sch Na, 6. Ach une noc lich 7. Det e 2. 0 * 4 Nr. 25) — a Spannung n Fr. 257/ Mittwoch, 3. November 1954 — Annahme Vertrage, „auch de öslichkel ereits dei une zul. r Mitp. im Gange matischen mer ge. zen Mini. Tonferem ine Ant. e Sondie. dem jet Srepublix chen Be. eking eln sicht, dag diplom. Werden ber Klar, nur um en China n Zu er- eits sieht he Wirt bung dies die sich Ongs er. Politisch!) hme dez einseitige italgüter · ver euro. rn. Jar, daß Orea die zu den W würde. oBbritan- Gruppe 8, kaum London, nern ein , Sobald Mlkamp- Die neue Kette * + n e Rede Todes. Die berufstätigen Ehefrauen sind bei 7 den Beratungen über die Steuerreform arg e Todes. ins Hintertreffen geraten. Nach den letzten abler zu Plänen sollen nämlich berufstätige Ehe- aben der paare stets gemeinsam zur Lohn- und Ein- en und kommensteuer veranlagt werden. Das be- brechen, deutet, daß sich ihre Einkünfte addieren en, eine z und dann von dem Gesamtbetrag eine erspricht] wesentlich höhere Steuer abgezogen wird reckende als bei zwei Einzelverdienern. Gemildert iminas würd dieses Verfahren nur durch eine Aus- „ welche nahme zur Beruhigung des sozialen Ge- baben, wissens: Ehegatten, die beide Arbeitnehmer en, son- in abhängiger Stellung sind und zusam- n. Trotz men nicht mehr als 750 Mark im Monat angeb⸗ bLerdienen, sollen auch künftig getrennt zie Wür⸗ veranlagt werden. Sonst aber werden alle Todes- bisherigen Bestrebungen, die berufstätigen Also eine Frauen getrennt von ihren Ehemännern 2u izei das veranlagen und das gegenwärtig geübte Nur die Verfahren bei der Besteuerung von Ehe- brechen 0 paaren zu verbessern, radikal in ihr Gegenteil verkehrt. uch zu- Dabei stützt sich das Streben nach Ab- 1 in der schafkung der Fhegattensteuer nicht allein igungen aut den Verfassungsgrundsatz der Gleich- n finan- berechtigung der Frau. Mindestens ebenso ke nicht schwer wiegt der Schutz von Ehe und ert wer- Vamilie, den Artikel 6 des Grundgesetzes Wie sie proklamiert. Mit ihm erscheint eine Be- schlich steuerung unvereinbar, die den Ehepaaren nen Ge- höhere Abgaben auferlegt als einem ledigen heidung Haar. Aus der Personensteuer entwickelt en. Die eich damit praktisch eine Besteuerung der sönliche Theschliezung. Mögen in der Frage der a, denn erhängt f f pere lie aus dem ersten Atelier ebe da- 12 Gebote für das Selbstgeschneiderte mien un 1 penmen Sie sich Zeit zum Väpen. Ver- . suchen Sie nie ein Kleid rasch„zusammen Becker zu rasseln“. Es ist besser, ein wirklich gutes — Kleid im Schran zu haben als drei, denen man ansieht, daß sie in Eile zusammen- Tugen- gepfuscht wurden.. 1 nicht 2. Sparen Sie nicht an Stoff! Der halbe Meter, und, den Sie weniger kauften, macht oft den e Leute Unterschied dus zwischen einem Modell aus kaum, dem ersten Salon und Ihrem Hausgeschnei- utschen derten.. Frage: s, Verwenden Sie keine billigen Zutaten, Ein- um lagen, die nicht glatt sitzen, Gurtbänder, 28 die sich rollen, können den teuersten Stoff Ind da verderben. 8 d Ahn 4. Walen Sie modische Kleinigkeiten mit Be- Erzäh⸗ dacht. Ein eleganter Gürtel, ein paar hub- ei euch sche Knöpfe verleihen auch einem einfachen Kleid jenes gewisse Etwas, daß Sie an den 5 guten Modellen bewundern. ich im 5. nr Kleid muß von innen ebenso ordentlich id Zwei aussehen, wie von außen. Bei einer guten „einem N Schneiderin gibt es keine ausgefransten Opfer Nate, eine herumhüngenden Fäden. 1 Land. 7 6, Achten Sie darauf, daß der Aermel glatt meinte und ohne Fältchen, eingesetet ist. Bei Kimo- n sind nodrmeln darf es unter dem Arm keine seit- 1 lichen Zugfalten geben. elleicht Der Reißverschluß muß stets verdecht sein, lechter 5 e es handelt sich um ein Sen muche- 1 AG. 0 5. am Rüchen darf sich unter dem Kragen m beine Falte bilden. Ein flacher Abnäher, der en den von der Schulter ausgeht, schafft meist Ab- gewon⸗ hilfe. commt, 9. Stepplinien müssen sehr sauber und gleich- spenst mäßig ausgeführt werden. Sonst ist es arüber, besser, auf die Zierstepperei zu verzichten. en, wie Ib. Sehen Sie darauf, daß die Taille in der er ge- vorderen und hinteren Mitte nicht durch- altung koncl, Bei Modellen mit sehr weiten Röle- Bunde, en, deren Schwere die Taille heruntereieht; Ut man sich, indem man ein Gurtband ht nur einnänt. . I. Am Knopfloch zeigt sic die wahre Kunst te also der Schneiderin. Es muß glatt und sauber nicht: ausgefünrt werden, auch wenn das viel Zeit bisher. kostet. länder le. Ein Knopf ohne Knopfloch ist wie eine Heine Fchnecke ohne Haus. Nur sehr schlechte 0 Schneiderinnen setzen Knöpfe auf und hrin- 1 darunter einen Druckſnopf an. Susette sterich Gemälde von Jean Raouæ(um 1720) Gleichberechtigung auch noch einige Mei- nungsverschiedenheiten bestehen, eindeutig ergibt sich zum mindesten, daß die Ehe- steuer nach Artikel 6 verfassungswidrig ist. Ganz von selbst stellt sich dabei die Frage der Sittenwidrigkeit. Das Argument, von der Ehesteuer Würde nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der berufstätigen Frauen betroffen, ver- fängt hiergegen nicht. Verfassungsfragen erfordern vielmehr eine Grundsatzentschei- dung, wie sie beim Bundesverfassungs- gericht in Karlsruhe auch schon angestrebt worden ist. Nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch mehrere Finanz- gerichte haben dort ein Normenkontroll- verfahren beantragt, das feststellen so ob die gegenwärtig geltende Besteuerung von Eheleuten überhaupt noch verfassungs- mäßig ist. Sie kennt bereits eine gemein- same Besteuerung bei den freien Berufen und bleibt auch sehr streng in der Aus- legung, ob Ehegatten getrennt leben. Sollte aber diese Form der Besteuerung bereits verfassungswidrig sein, dann gilt das erst recht für alle weiterreichenden Pläne der künftigen Steuerreform. Leider aber hat sich Karlsruhe mit sei- nem Urteil sehr viel Zeit gelassen und das Verfahren hinter anderen Prozessen zu- rückgestellt. Dabei wäre es gerade wichtig gewesen, dieses klärende Urteil noch vor der Verabschiedung der Steuerreform zu erlassen. Nur durch sein Fehlen konnte es kommen, daß die Beratungen über die Ehesteuer in Bonn unter rein fiskalischen Gesichtspunkten geführt worden sind und in dem Streben nach Mehreinnahmen für den Staat die Grundrechte der berufs- tätigen Frauen außer acht gelassen haben. Eine höchstrichterliche Entecheidung würde zwar nicht alle Einzelheiten der Steuer- gesetzgebung vorschreiben, sondern dem Gesetzgeber einen gewissen Spielraum für sein Ermessen belassen. Immerhin aber gäbe sie eine Richtschnur, nach der die Ab- geordneten und der Bundesfinanzminister sich halten müßten, um nicht neue Verfas- sungsklagen heraufzubeschwören. In der Praxis wirkt sich die Ehesteuer als Behinderung der Eheschließungen aus. Ihr Druck vermehrt die Sorgen der Ehe- leute, von dem Gedanken einer Trennung oder Scheidung aus finanziellen Erwägun- gen einmal ganz abgesehen. So fördert der Finanzminister illegitime Verhältnisse und reißt damit genau das wieder ein, was der Familienminister an Schutz und Förderung für die Familie aufzubauen bemüht ist. Der Versuch aber, die Berufstätigkeit der Frauen durch steuerliche Maßnahmen ein- Seite 3 Schmuck ewiger Wunschtraum der Frau Von Amethysten, Diamanten und Saphiren Sie liegen in den Schaufenstern, die Bril- lantenkolliers und die amethystenen Arm- bänder, Perlen auf schwarzem Sammet und Saphire, die so blau sind wie der Himmel an glücklicheren Küsten. Sie gehören zu den unerfüllbaren Illusio- nen, von denen immer ein Rest bleibt. Sie sind der ewige Wunschtraum der Frau unbewußter Gedanke an den Seefahrer, der übers Meer zog, seiner Liebsten die kostbar- sten Schätze zu Füßen zu legen. Etbwas von dieser Sehnsucht wird leben- dig, wenn auf den Glasplatten der Juwelier- geschäfte die samtenen Tücher aufgerollt werden, wenn ein Brillant aufblitzt, ein Tur- malin in einer kostbaren Fassung, oder wenn ein Armband aus purem Gold gleigend im Lichtkegel liegt. Für den Laien ist es der Anblick einer Kostbarkeit, für den Kenner. den Fachmann zumal, tut sich mit jedem ein- zelnen Schmuckstück eine Welt auf: Schwarze Arbeiter in den Diamantgruben von Süd- afrika, eingeborene Steinschleifer auf der In- sel Ceylon und Goldwäscher in flachen Flüs- sen eines anderen Kontinents Steine bezaubern im Augenblick, unver- ändert in späteren Zeiten, aber sie haben eine uralte Geschichte. Sie gehören zu dem Kostbarsten was die Erde birgt. Da ist der Alexandrit, ein seltener Stein, der eine ganz besondere Eigenart hat: Bei Beleuchtung schimmert er rot, im Tageslicht blau. Er reagiert auf die Zusammensetzung der Licht- quelle. Oder ein Sternsaphir, gefunden auf der Insel Ceylon. Kristalle, seltsam in Stäb- chen geformt und um einen Mittelpunkt an- gelegt, lösen dieses kleine Wunder der Natur aus: Ein Stern blitzt in einem dunklen Stein. Dort eine Perle, eine matt schimmernde Perle in der begehrten graugrünen Färbung, die man haifischfarben nennt. Warum wurde die Perle grau? Was gab ihr die Weisung, anders zu werden als alle anderen?— Der winzig- kleine Fremdkörper, der in die Austern- schale geriet und damit die Entstehung der Perle auslöste, verletzte die Galle der Auster. Das Sekret, das die verwundete Galle nun Absondert, gibt der Perle die seltene, ge- heimnisvolle Färbung. Die Ehesteuer ist verfassungswidrig Der Oberste Bundes-Gerichtshof läßt auf das klärende Urteil warten zuschränken, muß fehlschlagen,. Die vielen, die aus wirtschaftlichen Gründen arbeiten müssen, werden das auch unter der höheren Steuerlast seufzend weiter tun. Schließlich widerspricht die Ehesteuer den wiederholt abgegebenen offiziellen Erklärungen über die besondere Schutz- und Förderungswürdigkeit der freien Be- rufe. Aus wirtschaftlicher Bedrängnis, Nei- gung oder innerer Berufung kommt hier die Berufstätigkeit beider Eheleute häufig vor. Außer acht bleiben müssen endlich die mancherlei Ressentiments von Ledigen gegen Verheiratete, von im Geschäft des Mannes mitarbeitenden Ehefrauen gegen selbständig tätige Frauen. Solche Ressen- timents haben das Bild der Auseinander- setzung über die Ehesteuer zuweilen ge- trübt. Gefühlsmäßige Erwägungen dürfen aber den klaren Blick für die verfassungs- mäßige Gerechtigkeit nicht verschleiern. Berufstätige Frauen, die sich steuerlich be- nachteiligt fühlen, können für ihre Lage nur dann eine Besserung erhoffen, wenn wenigstens erst einmal ein Teil von ihnen nicht länger allein nach dem Gesichts- punkt der höheren Staatseinnahmen be- steuert wird. E. B. „Viel Unwissenheit herrscht über Edel- steine und Halbedelsteine“, sagt der Juwelier. In seinen Tresors haben die Steinkästen, sorgfältig geordnet, ihren bestimmten Platz. Hier die Brillanten, dort die Opale, die Ko- rallen, die Chrysopase, die Smaragde; Stein- paket hinter Steinpaket, der Brillant ebenso in Seidenpapier eingeschlagen wie der Achat. Blau leuchten die Lapislazuli auf dem weißen Grund. Sorgfältig geschliffene, glatte Flächen mit goldenen Punkten darin— wie Sternenstaub. Der Laie meint, daß es sich dabei um Gold handele und hält einen Lapis- jazuli für um so wertvoller, je mehr er davon enthält.“ In Wirklichkeit ist es nur Glimmer und der kostbarste Stein ist derjenige, der ganz frei von diesem Glimmer ist. In prächti- gem, intensivem Blau wird er in den russi- schen Weiten gefunden. Das nächste Paket enthält Rauchtopase, Steine, die noch nicht gefaßt waren und doch schon ihre Geschichte haben. Denn Rauch- topase werden nicht etwa irgendwo gefunden und abgebaut, sondern sind reine Edeltopase, die geglüht werden und so ihre Eigenart be- kommen: Wolken von„Rauch“ in dem kla- ren Stein. Der Amethyst, der mit dem Topas einige Aehnlichkeit zu haben scheint, wird in „Drusen“ gefunden. Das sind häßliche un- scheinbare Steinklumpen, in denen die Kri- stalle nach innen wachsen. Daß auch Steine dem Zeitgeschmack unter- worfen sind, beweist der Aquamarin, be- weist der Granat. Vor zwei Generationen noch galt der Granatschmuck als eine Be- sonderheit, man liebte Türkise. Heute ist der Granatstein, der in den Alpen gefunden wird, in der Rangordnung weit gesunken. Und der Aquamarin, der vor Jahren in synthetischer Form reichlich auf dem Markt zu haben war, hat an Publikumsgeschmack verloren. In den Nachschlagewerken der Juweliere ist von„Sowjetdiamanten“ die Rede.— Dia- manten, die man in Sibirien findet? Der Goldschmied weiß die Antwort darauf: Nach 1920 veräußerte die Sowjetunion kostbare Steine aus dem Kronschatz und aus dem Be- sitz der Fürstenhäuser. Dieses plötzliche An- gebot an Steinen löste eine gewaltige Krise auf dem Diamantenmarkt aus. Der Diamantenmarkt— das ist das Syn- dikat in London, über das irgendwann jeder Diamant gehandelt wird, der auf den Markt kommt. Auf dem Kontinent aber sind die be- rühmtesten Schleifereien. Früher war es Am- sterdam, wo noch heute an der Diamanten- börse der König der Steine gewogen und gehandelt wird. Auch die Schleifereien sind in Amsterdam, aber Antwerpen macht den alteingesessenen holländischen Schleifern den Rang streitig. In der alten Stadt in Nord- belgien werden die Diamanten von Hand zer- sägt und geschliffen. Diamantenschleifer sind eine Gilde für sich, ihr Handwerk ver- erbt sich vom Vater auf den Sohn. Das Schlei- ken ist eine Kunst, nicht umsonst ist der Dia- mant der härteste aller Steine. Plinius be- richtet und mischt Wahrheit mit Aber glauben: Der Stein Adams ist so hart, daß man ihn nicht zerstören kann. Er kann nur durch warmes Bocksblut erweicht werden, so daß er dem Hammer nicht mehr widerstrebt. Sehr förderlich ist es, wenn der Ziegenbock vorher— Petersilie gefressen hat. 1 5 Die Kunst des Schleifens setzt hohe Kenntnisse und Fingerspitzengefühl voraus. Facetten nennt man die kleinen ebenen Schleifstellen. Es soll Steine geben, die bis zu 125 solcher Facetten aufzuweisen haben. Jeder Schliff bricht das Licht von neuem, steigert das Feuer und läßt den Stein erst ganz zur Geltung kommen.„Brillant ist nicht Brillant“, sagen die Juweliere. Ein wesent- licher Beitrag zur Schönheit eines Steines kann durch den Schliff gegeben werden. Früher galt der Amsterdamer Schliff als der beste, heute wird fast nur noch der ameri- kanische Schliff gefragt. Mit diesem neuen Schliff wird mehr„Feuer“ erreicht. Facetten und Verhältnis von Körper zu Rondist spie- len dabei eine Rolle. Selbst der Laie kann den Unterschied des Schliffs an seiner Wir- kung erkennen. Die eigentliche Diamantenbörse ist in Amsterdam. Jeder Stein erhält dort seinen „Wiegeschein“, der maßgebend ist. Mit win⸗ zig kleinen, denkbar leichten Gewichten wird dort nach Karat gewogen. Während die Waage kaum sichtbar ausschlägt, wird ein Glaskasten darübergezogen, damit nur ja kein Lufthauch die Gültigkeit der Waage beein- trächtigt. Es geht um Hunderttausende. Das Karat selbst ist ein winzig kleines Metallplättchen, dasals Gewichtstein verwen- det wird. Ein Brillant von fünf oder sechs Karat ist eine Seltenheit, wie er dem Juwe- lier nur ein paar Mal im Jahr in die Hände kommt. Auch 0,05 Karat haben noch ihren Wert. a2 Was in Amsterdam gehandelt wurde, in Antwerpen geschliffen oder auf Madagaskar gefunden, in den Gruben von Brasilien ab- gebaut, geht aus den Steinpaketen der quwe- liere in die Hand der Goldschmiede, Sie sit- zen an ihren seltsam geformten Tischen, das Lederfell vor sich, in das der kostbare„Ab- fall“ fällt. Sie hantieren mit Lötrohr und Holzkohlenplatte, mit Aetzkali, Feile und Lupe. Sie walzen und löten, glühen und l6- schen und sind verantwortlich auch für das letzte Gramm von weißem Gold, für den kleinsten Brillantsplitter, der ihnen anver- traut wurde. Es ist grau und von der Patina der Oxyde überzogen, was da unter ihren Händen, unter ihren Lupen und Lampen entsteht. Es wird, der Vorlage entsprechend, gebogen und ge- preßt, gefeilt und poliert. Ganz zum Schluß werden die Steine eingesetzt, und die Kral- len, die sie halten, sorgsam von Hand über- gebogen. Es ist ein künstlerisches Handwerk, die Arbeit der Goldschmiede, die in Hanau und Pforzheim oder Schwäbisch Gmünd in die Goldschmiedeschule gingen. Kostbarkei- ten über Kostbarkeiten wandern aus ihren Händen zurück in die Schaufenster der Ju- weliere, vor denen die Frauen stehen und die Mädchen. Wandern mit in die Träume, in die Wünsche und erinnern an den Seefahrer, der auszog, seiner Liebsten die Schätze der Welt zu Füßen zu legen. Ilse Tubbesing Zeichnung Christine v. Kalckreuth Bildmĩirerin und Muscheltaucher Frauen erobern neue Berufe/ Zugsekretärin,„Hausgehilfin der Zukunft“ und„Badeschönheit“ Die fortschreitende Differenzierung un- seres Daseins wirkt sich auch auf dem Ge- biet der menschlichen Beschäftigungen und Berufe aus. Die Frauen, die in fast allen Berufen, die bisher nur von Männern aus- geübt wurden, Fuß gefaßt haben, ver- schreiben sich auch den neuen Berufen, die es bis vor wenigen Jahren noch nicht ein- mal dem Namen nach gab. Das Einrichten einer Wohnung macht vielen Leuten Freude. Doch es gibt Men- schen, die froh sind, wenn Ihnen jemand die Arbeit des Denkens, Planens und Ein- kaufens abnimmt. So entstand der Beruf der Wohnberaterin. Ihre Aufgabe besteht darin, die Arbeit des Architekten gleich- sam weiter- und zu Ende zu führen, das heißt, den Beziehern der Wohnung mit Rat und Tat bei der Einrichtung zur Seite zu stehen. Die Wohnberaterin dürfte bald einen festen Platz in der Liste neuer Be- rufe einnehmen. 5 Als neu kann auch der Beruf der Haus- pflegerin, wie er in der Schweiz und ande- ren europäischen Ländern zu finden ist, be- zeichnet werden. Die FHauspflegerinnen vertreten die erkrankte Hausfrau in allen Obliegenheiten des Haushaltes und der Kindererziehung. Sie haben zwölf Stunden dienstbereit zu sein bei zwei Stunden Mit- tagspause. Sie haben vier freie Tage im Monat und bekommen in der Schweiz bei freier Station einen Lohn von 250 bis 300 Schweizer franken, sie stellen sich also sehr viel besser als Büropersonal. Die Haus- Pflegerin gilt als die„Hausgehilfin der Zu- kunft“.. Ein sehr schöner, allerdings viel Idealis- mus, soziales Verständnis und Einfühlungs- vermögen er fordernder Beruf ist der Beruf der Bewährungshelferin. Jugendliche Sün- der und Sünderinnen, die straffällig gewor- den sind, werden nach der Entlassung oder, falls die Strafe zwar ausgesprochen, aber ausgesetzt wurde, sofort nach der Ver- urteilung der Obhut einer Bewährungs- helferin unterstellt. Sie hat die Aufgabe, den Gestrauchelten die Rückkehr in ein neues, bürgerlich- anständiges Leben zu er- möglichen. Eine schöne, aber schwere Auf- gabe! Als weiblicher Beruf mit Seltenheits- Wert kann der Beruf der Bildmixerin be- zeichnet werden. Jedes Bild, das auf den guwelenschmuck aus einer Mannheimer Goldschmiedewerkstätte Foto: Leix rund 50 000 westdeutschen Bildschirmen erscheint, ist sozusagen durch die Finger einer Bildmixerin gegangen. Sie sitzen am Schaltbrett neben dem Regisseur und haben die Aufnahmen jeder Kamera vor sich. Durch blitzschnelles Schalten„schnei- den“ sie die Sendungen zurecht. Dieser Be- ruf erfordert Nerven. Mixen gehört auch zum Beruf der Milch- mixerin. Es gibt in Westdeutschland jetzt rund 370 Milchbars, die fast alle eine Milch- mixerin beschäftigen. Die Ausbildung dauert nur sechs Tage, dann muß die Bewerberin in der Lage sein, die diversen Mixgetränke mit Milch als„Grundstoff“ herzustellen. Sehr viel länger dauert die Ausbildung der Werbeassistentin, einem ebenfalls ziemlich neuen Beruf für Frauen, nämlich einein- Halb bis zwei Jahre. Uebrigens gibt es kaum noch männliche Schneiderlehrlinge. Zwei Drittel aller Lehr- linge im Herrenschneidergewerbe in der Bundesrepublik sind heute Mädchen. Es sieht so aus, als würde es in naher Zukunft nur noch Herrenschneiderinnen, aber keine Herrenschneider mehr geben. Auch im Fri- seurgewerbe scheint sich eine ähnliche Ent- wicklung anzubahnen. Nebenbei gesagt: in den Lehrberufen wird es nicht anders werden. In die Liste der neuen Frauenberufe muß auch die Zugsekretärin aufgenommen werden, die, aus den USA importiert, heute auch in westdeutschen Schnellzügen zu fin- den ist. In England gibt es im Sommer den Beruf der„Badeschönheit“. Hübsche Mäd- chen werden von den Seebädern engagiert, damit sie sich bei sogenannten Schönheits- konkurrenzen dem Publikum im Bikini zeigen. Und welcher ist der gefährlichste aller Frauenberufe? Es ist der Beruf der Muschel- taucherin, wie er in Japan zu Hause ist. Tausende junger Japanerinnen tauchen täglich in den Buchten der süd japanischen Inseln nach Muscheln, die dann ein Sand- körnchen eingeimpft erhalten, damit sich in den Muschelgärten des Milliardärs Miki- moto Zuchtperlen bilden. Zweihundert- bis dreihundertmal am Tage taucht eine Mu- scheltaucherin. Das bißchen Reis zum Leben ist hart verdient Frank Arnold(fem) Seite 4 MANNHEIM e Die Devise heißt Geduld: Hubertustag ohne Rennbahn Theaterneubau geht Gescheiterte Verhandlungen, fehlgeschla- gene Finanzpläne und ein leider nur auf dem Papier fertiggestelltes, großzügiges Renn- bahnprojekt, das sich wenigstens in den nächsten Jahren nicht verwirklichen lassen wird— das ist die gegenwärtige Situation des Mannheimer Rennsports, vor die man sich mit einem lachenden und einem weinen- den Auge auf die große Tradition dieses Sportsektors unserer Stadt, gestellt sieht und deren man am heutigen Hubertustag nicht ohne leise Traurigkeit gedenken muß. Das alte Mannheimer Renngelände ist immer noch von der golfspielenden Besatzungs- macht beschlagnahmt, und es sind trotz frü- herer Lichtblicke in Verhandlungen mit dem Badischen Rennverein bis jetzt keine Anzei- chen vorhanden, daß sich dieser Status ändern wird. Und für die Verwirklichung des Planes zweier Mannheimer Architekten, die Ende 1951 eine 2000-Meter-Bahn auf dem Gelände zwischen Silberpappel und Wald- weg-Stadion, direkt am Rhein entwarfen, fehlt es noch immer an den erforderlichen, mindestens zwei Millionen Mar Dafür sollte allerdings diese Pferderenn- bahn, deren Grundanlage allein mit rund 200 000 DM veranschlagt wurde, über alle Pro und Contra Jugendkulturring Seit einiger Zeit schon dreht sich das Ge- sprach um einen Jugendleulturring, der ge- gründet werden soll mit dem Ziel, auf diese Weise alle Bemuhungen zu koordinieren, die der Jugend gelten, die sie dem Theater, der Musik, dem guten Film usw. näker bringen sollen. So schuf man zunächst einen Schülertheater- ring und kam auf diesem Wege zur Idee einer Jugendbünne, das neißt zu einer Ausgliederung der Jugendgruppe aus der Theatergemeinde. Hier stellten sich dem zweifellos gutgemeinten Beginnen die ersten Schwierigkeiten in den Weg, denn die Theatergemeinde wehrt sich entschieden, die Organisations unterlagen, ins- besondere die Karteikarten der in ihrer Orga- nisation bereits bestehenden Mannheimer Ju- gendbühne herauszugeben. Grunde hierfür hat man anzuführen: Der bisherige Erfolg, den ein Mitgliederstand von on. 2700 Jugendlichen beweist, biskerige Kosten, die Möglichkeit, Jugendliche mit einem gewis- sen Alter in die eigentliche Meatergemeinde übernehmen zu können, dadurch die Konti- nuität des Theaterbereichs zu wahren und den unftigen Stamm der Theaterbesucher zu schaf- fen. Die Theatergemeinde weist darüber hinaus alle Behauptungen zuruck, die ihr den Vor- wurf machen, den Verpflichtungen gegenüber den Mitgliedern der Jugendbùuhne nicht nach- gekommen zu sein und stellt sich entschieden gegen jede Absicht der städtischen Behörde, eine Angelegenheit in ihre Regie zu nehmen, die der Privatinitiative auf dem Gebiet der Kulturpflege vorbehalten bleiben sollte. Sie unterstellt, also der Stadt diese„Anneletionste, Absicht und spricht der neuen Gründung jede echte Selbstverwaltungseigensckhaft ab. Sie Weist in dleser Verbindung auch auf Schwie- rigkeiten und Unsinnigkeit hin, eine bereits ecristierende Organisation nochmals neu zu schaffen. Sie spricht ferner dem Vorstand der Jugendbünne die Aktivlegitimation ab, über die Köpfe seiner Mitglieder hinweg über Aus- tritt aus der Theatergemeinde und Eingliede- rung in den Kulturring zu entscheiden. —* Die Stadt, die wir auf Grund dieser Mit- teilungen seitens der Theatergemeinde befrag- ten, betont nachdrücklich, daß sie gar nicht daran dent, den Kulturring zu einer städti- schen Einrichtung zu machen. Er soll vielmehr ein gemeinnütziger Verein sein, dem die Stadt einen gewissen Zuschuß gewährt. Um auch nach außen hin nicht einen solchen Eindruch entstehen zu lassen, soll sogar davon Abstand genommen werden, die Geschäftsstelle dieses Kulturrungs in einem städtischen Dienstge- baude unterzubringen. 55 Die Jugendbuhne ist keine Jugendgruppe der Theatergemeinde, sagt die Stadt weiter, denn die Verantwortung habe seinerzeit die Stadtverwaltung nieht der eatergemeinde allein, sondern zu gleichen Teilen- auch der Intendanz des Nationaltheaters wie dem städ- tischen Jugendring übertragen. Die Stadtverwaltung begrüßt die Absicht der Bründung eines Kulturrings, weil die Thea- tergemeinde hr Hauptaugenmeræ weniger der gugend als den Abendveranstaltungen zuge- Wandt habe und weil eine Bevormundung, der Jugendbuhne, wie sie bisher die Theaterge- meinde übte, nabe nichts mit einer Selbst- verwaltung zu tun habe, die man nun selt- samerweise gefährdet sehe. 8 Organisatorisch, erklart die Stadt weiter, ergäben sich keine Schwierigkeiten, da ein enger Kontakt mit den Außenstellen der Mann- Reimer Abendakademie- und Volkskochschule und dem Jugendkulturring hergestellt werden soll, so daß man des Verteilerapparats der Meatergemeinde keineswegs bedürfe. Dem Vorstand der Jugedbuhne eine Aktiv- legitimation abausprecken, wird weiter gesagt, Würde bedeuten, jedem Jugendverband in gleicher Weise das Recht abzusprechen, Be- schlüsse zu fassen und diese durckzufünren, da der Stadtjugendring in der Siteung vom März 1954 ausdrüchlich die Zusammensetzung des Vorstands der Jugendbunne bestätigte. Also sei der Vorstand auch berechtigt gewesen, den Beschluß zu fassen, sich von der Theater- gemeinde zu trennen. * Uns scheint heute, als stehe in diesem Fall das Recht nicht so sehr auf seiten der Theater- gemeinde, wie diese glaubt, Anspruch darauf erheben zu dürfen, denn wenn die Jugend selbst sich gegen sie entsckeidet, wenn sie eine jugend gemdgere Organisation anstrebt, und daruber hinaus die Stadt gar nicht daran dent, ihr eine Selbstverwaltung abꝛusprechen, wie soll man dann ein krampfhaftes Zurüclhalten der Organisationsunterlagen anders deuten als einen Versuch, den Mitglieder- und Beitrags- status zu wahren „ VvDorausgesetzt, die Mitglieder der Ju- gendbühne billigen den Entschluß ihres Vor- stands! Diese Probe aufs Exempel ist man uns noch schuldig und solange ihr Ergebnis nicht vorliegt, ware eine endgültige Stellungnamme fehl am Platze 9. vor Pferdesport— aber muß unsere Turftradition sterben? modernen und im Turfsport unentbehrlichen Attribute verfügen: Flachkurs, Jagdbahn, Tribünen für 61 000 Zuschauer, Stallungen tür über 100 Pferde, ein Restaurant und ein 40 Meter hoher Presse- und Rundfunkturm sollten— oder sollen noch— diese Sport- stätte zu einer großzügigen und allen An- sprüchen gerechten Anlage machen. „Das einzige, was halt fehlt, ist das Geld“, meinte Beigeordneter Riedel, nach dessen persönlicher Meinung das Silberpappel- Projekt so gut wie abgeschrieben sein dürfte. Das allgemeine Interesse für den Pferdesport habe nach dem zweiten Weltkrieg merklich nachgelassen und die interessierten Kreise hätten sich, so könne man es nennen, in ein ländliches und ein städtisches Lager zurück- gezogen.„Man kann im Fußballtoto sein Geld viel besser und leichter verlieren“ ein Kommentar, der mit dazu beiträgt, die Zu- kunktsaussichten für den einstmals berühm- ten Rennplatz Mannheim nicht gerade rosig erscheinen zu lassen. Aber: Die Stadt würde trotzdem ein Wie- deraufleben der vor 1914 geradezu außer- gewöhnlichen Pferdesportereignisse sehr Sern sehen. Sie würde sich wohl kaum an der Finanzierung beteiligen, aber wahr- scheinlich das Gelände, über das schon ver- handelt Wurde, mit den entsprechenden Er- leichterungsmöglichkeiten zur Verfügung Stellen. Der Vorschlag, sich mit dem Seckenhei- mer Rennverein zu einer möglichen Vergrö- Berung der Seckenheimer Bahn zusammen- zutun, stößt beim Badischen Rennverein nur auf wenig Gegenliebe, weil eben städtisches und ländliches„Lager“ doch in ihren Bestre- bungen sehr verschieden voneinander sind. Was weit gewichtiger erscheint, ist die Tatsache, daß ein Ausbau der Seckenheimer Bahn zur erforderlichen Größe wegen Platz- mangels gar nicht möglich sein wird. Und eine 1600-Meter-Bahn ist durchaus nicht das Ideale, wie uns gesagt wurde, weil sie den Anforderungen eben nicht entspricht. Der Badische Rennverein selbst, in dessen Direktorium unter anderem auch der Mann- heimer Oberbürgermeister, Ehrenbürger Dr. Florian Waldeck und maßgebende Männer der Industrie sitzen, hat sich nach Ersatz- lösungen umgesehen. Außer einem gemein- samen Renntag mit Haßloch, jedes Jahr an Himmelfahrt, gab es keine Möglichkeiten solcher Lösungen. Die ansprechbaren indu- striellen Kreise Mannheims sind durch den Theaterneubau augenblicklich zu stark be- ansprucht, als daß sie selbst für einen provi- sorischen Ausbau der Silberpappel-Bahn herangezogen werden könnten.„Und wir sehen ein, daß Theater und Herzogenried- bad vorher kommen müssen“, sagte ein Mit- glied des Rennvereins in anerkennenswerter Bescheidenheit.„Wir stellen also ungere Be- strebungen einstweilen zurück und hoffen Später, nach Erledigung der immensen finan- 8 Probleme, auf die Unterstützung der 2 80 Mit Geduld wappnen, heißt also die vor- läufige Devise der Mannheimer Rennsport- ler, die sicher sind, wenn die Bahn einmal gebaut sein wird, sie auch recht vielseitig ausnützen zu können. Man könnte Pferde von München, Frankfurt, aus dem Rheinland und Ost frankreich bekommen. Ein Trainings- lager wird dann dort auch entstehen. „Wenn nicht bald etwas geschieht, ist der Mannheimer Turfsport tot, weil auch die beste Tradition einmal stirbt, wenn man sie nicht pflegt“, meinte ein Mannheimer Renn- fachmann. Er hält es für besser, nochmals mit den Amerikanern zu verhandeln und dann die alte Rennbahn mit 500 C00 DM Wieder auszubauen. Aber die Stadt hat schon durchblicken lassen, daß sie dieses Gelände für andere Zwecke ins Auge gefaßt hat. Es wäre schade, wenn die jetzt geübte vorbildliche Geduld nicht später einmal Früchte tragen würde. Vielleicht gerade am Hubertustag in einigen Jahren hwb. 5 Berlin/ Mark Brandenburg Krèeisverband Mannheim gegründet Vor einigen Pagen traf sich im Gasthaus „Neues Tivoli“ eine Interessengemeinschaft zur Gründung eines Kreisverbandes der Landsmannschaft Berlin-Mark Brandenburg, innerhalb des Verbandes der Landsmann- schaften der Sowietzonenflüchtlinge. Der vorläufige Vorstand wurde durch den Grün- dungsausschuß einstimmig bestätigt und be- schlossen, monatlich eine Versammlung am jeweiligen zweiten Freitag des Monats im Gasthaus„Neues Tivoli“ abzuhalten. Durch diesen neuen Verband sollen vor allen Din- gen die Interessen der aus diesen Gebieten stammenden Flüchtlinge gewahrt, sowie die noch in der sowjetischen Besatzungszone lebenden Angehörigen und Bekannten, ver- sorgt und unterstützt werden. Die nächste Versammlung der Landsmannschaft findet am 12. November um 20 Uhr im Gasthaus 1 Tivoli“, Mannheim, Käfertaler Str. 33, statt. Mädchen auf dem Heimweg überfallen Schöffengericht befaßte sich mit einem Wegelagerer/ 6 Monate Gefängnis Die geknickte Nase und den schiefen, ein- seitig herabhängenden Mund verdanke er dem Boxsport, erklärte Helmut dem Vor- sitzenden des Mannheimer Schöffengerichtes, dem er jetzt gar nicht brutal, sondern hände- Tingend gegenüberstand. Aber der Verzweif⸗ lungsausbruch war sehr schlecht gespielt. Wenn der Angeklagte etwas bereute, dann sicher nur, daß er seinen Strafzettel wegen Erregung öffentlichen Aegernisses nicht an- genommen und den Fall über den Einzelrich- ter vor das Schöffengericht hatte kommen lassen. Seltsame Anwandlungen mußte der jetzt 25 jährige Schlosser an jenem kühlen Juni- abend bekommen haben, der jetzt noch ein- mal rekonstruiert wurde. Von der Neckar- stadt war er zu seinem Bruder auf den Waldhof gefahren und hatte ihm Garten- geräte zurückgebracht. Dann fiel es ihm Plötzlich ein, warum weiß er nicht zu sagen, den Nachhauseweg über Käfertal zu nehmen. Ein ganz schöner Umweg, nur um frische Luft zu schnappen. Unterwegs, es war ja schon dunkel, kam er an einem Gemüseacker vorbei, und da er- wachte in ihm plötzlich das Verantwortungs- gefühl als Familienvater. Denn er hatte erst vor einem Monat geheiratet und Frau und Kind zu Hause. Da ihm jedoch der erste Zahltag noch bevorstand und er neben sei- nem leeren Geldbeutel auch noch den leeren Sack, in dem ursprünglich die Gartengeräte eingewickelt waren, bei sich trug, stieg er vom Rad und säckelte sich sieben Wirsing- und 20 Salatköpfe, dazu zwei Pfund gelbe Rüben ein und radelte fürbaß weiter. „Was jetzt kommt, klingt sehr märchen haft“ gestand er dem Vorsitzenden. Und un- glaubhaft war es fürwahr. Denn in Käfertal habe er sich nach einer Straße erkundigen wollen, die an einem ganz anderen Ende von Mannheim liegt und wo er ein Rendezvous mit einem Mädchen vereinbart hatte, das er Wiederum ein paar Tage vorher auf der Breiten Straße kennengelernt haben wollte. Die Auskunft wollte er sich auf dem Bäckerweg von einem Mädchen einholen, das gerade, es war gegen 23 Uhr, allein vom Kino nach Hause ging. Das Mädchen hörte und sah jedoch ganz andere Dinge, sah ihn erregt auf sich zustürzen, spürte, wie er sie, als Sle zu fliehen versuchte, von hinten an — Armen packte und schrie gellend um 2. Glücklicherweise waren ganz in der Nähe zwei Polizisten auf Streife. Sie hörten die Schreie, eilten herbei und fanden das Mäd- chen außer Atem an der Mauer lehnend. Der Uebeltäter radelte weg, stürzte jedoch mit seinem schweren Gemüsesack und wurde festgenommen. Er wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Ueberfall auf offener Straße und offensichtlich gewaltsame Nötigung zu einer unzüchtigen Handlung galten nach den be- eidigten Aussagen der Zeugin, die einen sehr glaubwürdigen Eindruck machte, als er wie- sen. Nur mit Rücksicht auf Frau und Kind blieb dem Uebeltäter Zuchthaus erspart. b-t Filmspiegel Alster:„Andere Zeiten“ Sechs italienische Novellen aus„anderen Zeiten“ wurden zu einem Episodenfilm an- einandergeknüpft. Ihr gemeinsamer Nenner ist das„Seinerzeit“, jene Epoche, die mit Jahreszahlen nicht genau zu definieren ist, in der das romantische überwiegt. Man darf diese sechs Geschichten nicht zu ernst neh- men, sie weder allegorisch noch symbolisch betrachten. So hat sie Regisseur Alessandro Blasetti auch inszeniert: Als kleine literari- sche Leckerbissen, mit liebevoller Ironie und lächelnder Uebertreibung zeitgerecht serviert. Jede Episode ist ein Kabinettstückchen von Schauspielern, Regisseur und Kameramann. Was fehlt, ist der packende Rahmen, der un- auffällige Uebergang von einer Episode zur andern. Hier hat man es sich leicht gemacht: Ein Buchhändler empfiehlt seinen Kunden die einzelnen Novellen, und schon laufen sie über die Leinwand. Als Ganzes ist dieser Film etwas holprig. Als sechs Einzelleistun- gen— kostbar. 11 Huberius. Jag Hier reiten Zueie kreuz und quer Durch grünen Wald davon. Hubertus ist seit altersher Der Jäger Schutzpatron. Fast hört man, wie das Waldhorn schallt, Mit hellem Halali, Und wie ein facher Blattschuß fenallt. ODer Rest ist Fantasie.) Ein Bild, das jeder gerne mag, Zur Jagd 5 im dunelen Tann, Denn heute ist Hubertus-Tag, Drum reite, Wer da kann! Max Nix/ Foto: Stelger — Vierjährige„Barsängerin“ im Jungbusch Vati brauchte Geld/ Aus dem Polizeibericht Kurz vor Mitternacht wurde in einer Wirtschaft im Jungbusch ein Mann festge- nommen, der sein vierjähriges Töchterchen vor den Gästen gegen Geldgeschenke singen ließ. Der Mann hatte das Kind von seiner Frau, von der er getrennt lebt, für einen Tag bekommen und sollte es am Abend zu- rückbringen. Die Kleine wurde in Polizei- N genommen, bis die Mutter sie Abholte. Wahrheit oder Dichtung? Ein 21 jähriger aus Ludwigshafen meldete der Polizei, er sei gegen zwei Uhr bei der Rheinbrücke von drei Unbekannten über- fallen worden. Während ihn der eine fest- gehalten habe, nahm ihm angeblich ein an- derer den Geldbeutel mit 48 Mark weg. Der Anzeiger verwickelte sich bei seiner Ver- nehmung so sehr in Widersprüche, daß der Unfall bezweifelt werden muß. Wer wurde bestohlen? Die Kriminalpolizei nahm einen Fahr- raddieb fest, der unter anderem ein Herren- fahrrad Marke„Herkules“, Nr. 769 849, ver- mutlich am 7. Oktober bei der Rheinbrücke gestohlen hat. Der Geschädigte wird ge- beten, sich mit der Kriminalpolizei, L 6, 1, Zimmer 104a, in Verbindung zu setzen. Dieb mit beschmutzter Weste Am frühen Morgen schlug ein 30 jähriger Kraftfahrer mit einem Backstein die Scheibe eines in der Oberen Clignetstraße abgestellten Pkw. ein, setzte sich in den Wagen und wollte wegfahren, als ihn die durch einen Zeugen verständigte Pollzel festnahm. Er bestritt zwar die Absicht eines Diebstahls, hatte aber am Armaturenbrett schon zwei Kabel herausgerissen und kurz. geschlosesn. Seine Akten enthalten ein- schlägige Vorstraf- Vermerke. 5 Raubzug in Gartenhäuschen Unbekannte drangen in Schrebergärten in Friedrichsfeld-Süd ein und durchwühl⸗ ten 15 Gartenhäuschen. Wertgegenstände nahmen sie mit. Vermutlich handelt es sich um ein Diebespärchen. Veberall dicke Luft Wegen verschiedener Unruhen mußte gegen Mitternacht in der Innenstadt ein von Amerikanern stark besuchtes Lokal von der Militärpolizei geräumt werden.— In Käfer. tal beschädigte ein amerikanischer Soldat Zwei abgestellte Pkw. durch Fußztritte 80 sehr, daß ein Sachschaden von etwa 100 Mark entstand. Er wurde der Militärpolizel übergeben.— In Seckenheim schlug ein Amerikaner nach einem Wortwechsel ein Mädchen ins Gesicht, zertrümmerte auch noch eine Fensterscheibe und floh.- Nach einem Wortwechsel schlugen sich auf der Jackson. straße in Käfertal einige junge Leute. Zwel der Beteiligten wurden verletzt. Der tägliche Unfall. Bei 19 Verkehrs- unfällen wurden elf Personen verletzt. Neckarauer Vereine sprachen sich aus Steueramt und GEMA beantworteten Fragen der Veranstalter Zu einer schon lange als dringlich empfun- denen Klärung gewisser Fragen kam es in einer Mitgliederversammlung der Interessen- gemeinschaft der Neckarauer Vereine im Nebenzimmer des Lokals„Zum Engel“, zu der der erste Vorsitzende Crisand Vertreter des Städtischen Steueramtes und der„GEMA“ eingeladen hatte. Zunächst gab ein Vertreter des Städtischen Steueramtes Aufklärung über die Richtlinien, die für die Steuer- behörde bei der Steuerbemessung von öffent- lichen Veranstaltungen maßgebend sind (Zweck der Veranstaltung, Größe des Saales, Besucherzahl, Dauer der Veranstaltung uswi.). Für Steuerarten wird zur Zeit eine Ermäßigung angestrebt. Die Aussprache hierüber erlaubt die Feststellung, daß zwischen den Vereinen und dem Steueramt ein gutes Einvernehmen herrscht. Wesentlich schwerer hatte es der Bezirks- vertreter der GEMA, vorhandenen Vorur- teilen entgegen zu treten. Die„GEMA“ ist keine Firma, sondern eine Inkasso- Gesell- schaft, die die Interessen von vielen Ton- setzern sowohl in der Bundesrepublik als auch in anderen Ländern vertritt, Auch der Komponist muß heute Kaufmann sein und auf pünktlicher Verrechnung seiner Tan- tiemen bestehen. Mit einem Hinweis auf die Für eine Verständigung von Mensch zu Mensch Die deutsche Sektion des„Experiment“ tagte in Mannheim und besprach ihre Probleme Im Unterschied zu den meisten interna- tionalen Organisationen hat sich das„Ex- periment International Living“ nicht das Ziel der Massenbeeinflussung gesetzt, son- dern sieht seine Aufgabe darin, in den ver- schiedenen Völkern kleine Gruppen wirk- lich aufgeschlossener und verständigungs- bereiter Menschen aufzubauen. Nicht vom Hotel aus, sondern direkt an der Quelle, in der Familie des fremden Landes, soll der junge Experimenter das Denken und Empfinden, die Freuden und Nöte eines anderen Volkes kennenlernen. Das Experiment legt keinen Wert auf Tou- risten, die mit dem Reiseführer in der Hand von einer Sehenswürdigkeit zur anderen wollen und hat auch seinen Ehrgeiz nicht darauf gerichtet, mit grogen Zahlen aufzu- warten; allein auf die Bewährung und auf den Einsatz des einzelnen kommt es ihm an. Von jedem Bewerber wird ein klares„Ja“ zu dem Ziel verlangt, durch die Begegnung von Mensch zu Mensch, über die Grenzen der Nation hinweg, freundschaftliche Bezie- hungen zu schaffen und darüber hinaus einen Beitrag zur soziologischen und päda- gogischen Erforschung des rechten Zusam- menlebens der Völker zu leisten. Die Teil- nahme an den Auslandsfahrten oder an der Aufnahme der Deutschland besuchenden Gruppen steht nicht nur den Mitgliedern der Vereinigung offen, sondern all denen, die den ehrlichen Willen und die Fähigkeit besitzen, dieser Sache zu dienen. Die Sektion Deutschland kam über das letzte Wochenende zu ihrer jährlich statt- findenden Hauptversammlung in der Mann- heimer Jugendherberge zusammen, um Mängel und Schwierigkeiten in der Arbeits- weise auf nationaler Ebene zu besprechen. So berichtete Studienrat Gaupp, Geschäfts- führer des Experiments, zum Beispiel dar- über daß sich die Organisation neuerdings 30 der jährlich nach Deutschland kommen- den 180 Studenten annehmen will. Berndt Floeck, der Leiter des Stadt- jugendringes, der zum Beisitzer des Vor- standes gewählt wurde, führte Beispiele an, in denen ganze Familien in der Freund- schaft der einzelnen Partner einbezogen wurden, sich Jahre hindurch geschrieben und besucht haben. Er zeigte ein Album mit Fotos und Skizzen, das eine Mannhei- mer Auslandskorrespondentin in 215 Ar- beitsstunden für ihre amerikanische Part- nerin angefertigt hatte. Wenn die Austauschmöglichkeiten bis- her hauptsächlich mit Amerika, Frankreich, Holland und Schweden gepflegt wurden, so wird jetzt England neu hinzukommen und die Zusammenarbeit mit Frankreich ge- kestigt werden. Unter Umständen werden sich diese Verbindungen in nächster Zeit sogar nach Aegypten, Lybanon und Indien erweitern. Es liegt dem Experiment daran, daß nicht nur einige freundliche Empfin- dungen geweckt werden, sondern daß Mit- glieder, die einmal eine derartige inter- nationale Begegnung erlebt haben in einem wirklich Opfer fordernden Einsatz einander helfen. Und davon zeugen die ersten ameri- kanischen Gruppen, die in den Jahren 1946/ 47 in Frankreich bei der Betreuung unter- ernährter Kinder halfen und 1948 in Deutschland praktische Arbeit am Aufbau der Studentenheime leisteten. do gewisse als drückend empfundene Verdienste von Richard Strauß um Angle. chung des Schutzes des geistigen Eigentums an die gesetzlichen Bestimmungen des Aus- landes betonte der Redner, daß eine Kapital- bildung bei der GEMA ausgeschlossen set Sle kann gewisse Vergünstigungen rechtzeitiger Voranmeldung von Verans tungen gewähren, sie muß aber auch bel verspäteter Anmeldung Ordnungsgeb erheben. Die anschließende Diskussion liel das Autorenrecht als ein sehr schwieriges und verzweigtes Interessengebiet erscheinen. Als besonders wichtig für veranstaltende Vereine sei hervorgehoben, daß Bearbeitun- gen von Volksliedern und Kinderliedem anmelde- und gebührenpflichtig sind, ebenso Bandaufnahmen von Chören usw. bei öffent- licher Wiedergabe. An diese Aussprache schlol sich eine Programmbesprechung für die Monate November und Dezember an.„ Wohin geben wir? Mittwoch, 3. November: Nationalthegtef 20.00 bis 22.00 Uhr:„Das Glas Wasser“; Palast 22.20 Uhr:„Die Spielhölle von Las Vegas, Amerikahaus 20.00 Uhr: Film„Königin Chr stine“(Film- Club); Universum 14.15 Uhr: Hän sel und Grete!“(Märchentheater Kurptelen Amerikahaus 16, 16 Uhr: Fim„Amer! 1 wählte“, 19.30 Uhr: Schallplatten Font: Brückl-Bernauer, Waldhof, 20.00 Uhr: Farbllen bildervortrag von Dr. Bruno Beger:„Bei 5 Berbern und Arabern Nordafrikas(Aba akademie); Städtische Musikbücherei, U 3, 15 16.30 Uhr: Schallplatten-Konzert. 2 Musensaal 20.00 Uhr; Bunter Abend 0 delsvereinigung„Spar“);„Amicitia 1 0 20.00 Uhr: Vortrag„Leinenherstellung— 1755 nenverwendung— Leinengewebe im geß 05 ten Haushalt“(Hausfrauen- und Kinren enger verband);„Bräustübl“, B 6, 12, 20.00 Uhr: len trag„Die Verwendung von Felunneen 1 in Verbindung mit Beton“ Bund Deutsche, Baumeister und Bauingenieure); Lokal e Uhlandstraße 19, 20.00 Uhr: Ueber zwefle⸗ herstellung— Reifenpflege— Reifenpro spricht Ing. Weber(Maſco- Club); Wohlseleseg schule 19.45 Uhr: Farbdia-Vortrag von 55 8 Kirstein über„Korsika“(Deutscher Na 115 kundeverein); Lokal Brück, Neuostheim, Dür straße 52, 20.00 Uhr:„Was bringen uns Pariser Verträge“? Spr.: Dr. Feuling(CDU). Wie wird das Wetter? Dunstiges Spätherbstwetter Vorhersage bis Donnerstag 75 Fortbestand des dunstigen, 55 Tell nebligen Wetters, nie 115 schlagfrei, nur kurzzeitig klarend. Temperaturen 9 5 wesentliche Aenderung, am 5 bis etwa 10, nachts 3 bis 5 Grad, nur 8 1 heiterungen in tieferen Lagen leichter 4 bl frost. Schwache Luftbewegung um Sü West. e 3 lieh il die ge macht Turn Ruder Grünc gesells dentsc gründ halb i In gester Gewen badlisc und S Arbeit lands, — Stadt. renz i bande sicher den F Führu im Pa Ge. die ge zur müsse Orient worde Soziale beider rüstun nungen und b als 2u Erhöh durch der ab Ex großel 3 1——— im. im une Hein — 1 in den ihn die Polizei Mt eines renbrett id kurz. en eln · ergärten chwühl⸗ stände t es sich ein von von der 1 Käler⸗ Soldat ritte 80 twWa 100 arpollzel lug ein sel ein uch noch h einem ackson- e. Zwel — rkehrs⸗ 205 8 Anglel⸗ gentumz es Aus- Fapital- sen el, en ranstal- ich bel bühren on liel Wierlges meinen, baltende beitun⸗ liedern ebenso ökkent⸗ e schloß ür die chm. theater Palast Vegas“ a Chri- „Hän⸗ Falz). merika donzert; rblicht⸗ Zei den Abend- U 8, 1 (Kan- 15,00, — ei- epkles· andels- r: Vor⸗ stoffen utscher Arlon“, Reifen vroflle“ elegen! Dr.. Natur- Dürer n die 50. etter z früh: , zum nieder- 4 auf- ohne n Tage 1 Auf- zoden- id bis mußte Nr. 257 Mittwoch, 3. November 1954 8 MORGEN Seite 5 Jakob Frank wird heute 85 Jahre alt Foto: W. Nagel Urmannheimer, das heißt Mannheimer, die sich mit Herz und Seele ihrer Vaterstadt verschrieben haben, gibt es eigentlich wenige. Einer von diesen wenigen ist der Mundart- dichter Jakob Frank, der morgen am 3. No- vember seinen 85. Geburtstag begeht. Seine humoristischen Vorträge am Rund- funk und bei Vereins veranstaltungen, seine Büttenreden, seine Beiträge in Mannheimer Zeitungen und besonders auch seine 4 Bände „Pfälzer Humor“ haben ihn nicht nur in Marmheim, sondern in der ganzen Pfalz be- kannt und beliebt gemacht. Frank ist Mit- glied zahlreicher Vereine. Die Mannheimer Liedertafel weiß ihn als eifrigen Sänger und Vortragskünstler hoch zu schätzen und ver- lieh ihm, gleich dem Badischen Sängerbund, die goldene Ehrennadel. Sehr verdient ge- macht hat sich Jakob Frank schon bei dem Turnverein von 1846 und dem Mannheimer Ruderklub. Er ist noch das einzig lebende Cründungsmitglied der großen Karnevals- gesellschaft„Feuerio“, die unter der Präsi- dentschaft von Emil von der Heydt 1898 ge- gründet wurde. Der Feuerio verlieh ihm des- halb im April d. J. eine Ehrenurkunde. sd. Vorwürfe nützen der Jugend keinen Pfifferling Einsicht in ihre Schwierigkeiten muß bei den Erwachsenen beginnen In die Sorgenwelt des Nachwuchses hat kaum einer so gründlich geleuchtet wie Ro- bert Brüntrup in einer Studie„Sozialpsycho- logische Aspekte des qugendschutzproblems“. Aus den 16 Druckseiten der im Hoheneck Verlag, Hamm, erschienenen Arbeit erfährt der Leser mehr als aus mancher großspurig auftretenden Schwarte. Da Robert Brüntrop Kürzlich in Mannheim eine Art Grundlegung für die Jugendschutzwochen im Januar 1955 gegeben hat, ist es von einer guten Vorbedeu- tung, daß in seiner Sicht die Schwierigkeiten nicht verniedlicht, sondern verdeutlicht sich offenbaren. Brüntrup stellt fest, daß an der Jugend die Schäden der Gemeinschaftskrise sichtbar werden. Deshalb kann auch der zerfahrenen und entgleisten Jugend nicht einfach ein glatter moralischer Vorwurf gemacht wer- den. Der Verfasser sucht nicht nach Schul- digen, er klagt auch nicht an, er richtet nicht, er berichtet zunächst gewisse Sachverhalte, die in offiziellen Erörterungen gern verbrämt Und verdrängt werden. Brüntrup arbeitet die innere Gefährdung junger Menschen durch Mangel an Geborgenheit in der Familie her- aus.„Kinder sind Spiegelbilder unserer eige- nen Fehler und Torheiten. Und es gibt keine treueren Spiegel als das Kind.“ Die Mutter ist durch ihre Person, ihr Sein und Verhalten Schicksal des Kindes, aber die moderne Vaterlosigkeit kann genau so gut Schicksal des Kindes werden. Die moderne Vaterlosigkeit ergibt sich seit hun- dert Jahren dadurch, daß„der Vater im Zuge der industriellen Entwicklung wie mit einer zentrifugen Kraft aus der Familie herausgeschleudert“ wird und seine prä- gende Kraft der Familie verloren geht. Ob Brüntrup damit recht hat, kann schon des- halb in Frage gestellt werden, weil er da- mit manche Mutter unterschätzt, wie er manchen Vater überschätzt. Schon das Ich des Kindes sei überpflegt, sagt Brüntrup, und die schöpferischen Kräfte der Selbst- hingabe durch Verzicht und Opfer bleiben ungeweckt. Das ist das Erstaunliche dieser kleinen Studie, daß ihr Verfasser mit klaren Worten von der Not spricht, die aus der maßlosen Enthemmung des Trieblebens ent- steht. Es hat wenig Sinn, an Symptomen herumzukurieren, wenn der Herd des Ubels Wo bleibt 4„soziale Wunder“? Mannheimer Arbeitsinvaliden und Witwen im Gewerkschaftshaus In temperamentvollem Referat vertrat gestern nachmittag im großen Saal des Gewerkschaftshauses Georg Kampa, der badisch- württembergische Landes vorsitzende und Sozialreferent des Bundesverbandes der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutsch- lands, die Interessen dieser von besonders großen Sorgen geplagten Bürger unserer Stadt. Er berichtete über die Landeskonfe- renz in Bruchsal, wo die Einheit des Ver- bandes im südwestdeutschen Raum ge- sichert werden konnte, und schilderte dann den Besuch einer Delegation unter seiner Führung im Bundesarbeitsministerium und im Parlament. Georg Kampa betonte ausdrücklich, daß die gewisse Angriffslust, die der Verband zur Wahrung seiner Interessen entfalten müsse, nichts mit einer linksradikalen Orientierung zu tun habe, wie behauptet worden sei. Er verlangte Vorrang für die soziale Sicherheit der Opfer der Arbeit und beider Weltkriege vor der Wiederauf- rüstung, warnte vor allzu groben Hoff- nungen in bezug auf die Rentenerhöhung und beanstandete dann, daß der von ihm als zu gering bezeichnete Nutzen, den die Erhöhung bringe, in vielen Fällen auch noch durch Fürsorge- oder Ausgleichsämter wie- der abgezogen werden kann. Er erläuterte das Kasseler Sieben- Punkte- Programm, das der Verband dem Bundeskanzler, dem Bundesarbeitsminister und anderen Behörden übergeben hat, und übte scharfe Kritik daran, daß bisher nur zwei dieser Forderungen, wenigstens an- nähernd, erfüllt worden seien. Es habe er- reicht werden können, daß alle Renten er- höht wurden und daß eine erhöhte Unter- haltshilfe rückwirkend vom 1. Juli 1954 an gezahlt werde. Es sei bedauerlich, daß die 13. Monatsrente, die für den Winterbrand so sehr benötigt würde, nicht genehmigt wurde. Das Kinderbeihilfegesetz, das Rent- ner, Erwerbslose, Witwen und Waisen un- berücksichtigt lasse, sei ein Schandfleck, und auch das Kinderbeihilfe-Anpassungsgesetz werde hier kaum viel bessern können. Die Hausratshilfe an alle Rentner und Witwen müsse in voller Höhe so bald wie möglich ausgezahlt werden, da ein Teil der Berech- tigten sonst nicht mehr am Leben sei. Für eine wahre Sozialreform müsse eine Kom- mission gebildet werden, der Persönlich- keiten angehören, die mit den Problemen der Rentenerhöhung und Altrenten-Auf- Wertung vertraut seien und der auch Ver- treter des Zentralverbandes angehören soll- ten. Schliehlich müsse auch das SVAG s0 verbessert werden, daß Witwen, deren Ehe- männer vor dem 1. Juni 1949 gestorben sind, gleiche Rechte besitzen. nk. unangetastet bleibt:„Mit dem Ausfall der Prägenden und tragenden Kraft der Fa- milie ist der junge Mensch einer inneren Schutzlosigkeit preisgegeben, die nach un- serer Meinung vor der Gefährdung durch außere Einflüsse liegt.“ Unlängst wurde in einem Vortrag be- mängelt, daß eine neue Maschine im Be- trieb mit viel Tamtam abgenommen und aufgestellt wird, wohingegen ein Neuling sich selbst überlassen bleibt. Auf den jungen Menschen stürzen die neuen Momente wie Sturzbäche ein, denen er sich preisgegeben sieht.„Viele Erzieher sind der Meinung, daz die Gefährdung des jungen Menschen an seinem Arbeitsplatz viel größer ist, als diejenige in der Oeffentlichkeit, weil das Termine Spielplanänderung. Im Nationaltheater wird am 3. November, 20 bis 22 Uhr(freier Verkauf), und am 4. November, 11.30 bis 13.30 Uhr(Vor- stellung für den Schülertheaterring) nicht „Phädra“ sondern„Das Glas Wasser“ gegeben. Werbevorsteilungen für die Jugendbühne im Nationaltheater am 7. November im Haus Kurpfalzstraße um 14 Uhr„Rigoletto“ und im „ ebenfalls um 14 Uhr„Die Hexen- jagd“. Karten für die Aufführung„Rigoletto“ und „Hexenjagd“ können beim Amt für Jugend- förderung(linkes Wachhäuschen am Schloß) in Empfang genommen werden. Kolpingfamilie Mannheim Zentral. Am 3. November, 20 Uhr, im Heim, E 6, Versamm- lung. Thema:„Fragen und Antworten“. Deutscher Naturkundeverein. Am 3. Novem- ber, 19.45 Uhr, im Lichtbildsaal der Wohl- gelegenschule Farbdia-Vortrag über„Korsika“ Nimm dir Zeit- und nicht das leben Biege von Deiner Fahrbahnseite nur dann nach links ab, wenn es der Verkehr gestattet! von Dr. E. Kirstein. Anschließend Einführungs- Vortrag zur geplanten Studienfahrt. Abendakademie. Farblichtbildervortrag von Dr. Bruno Beger„Bei den Berbern und Arabern Nordafrikas“ am 3. November, 20 Uhr, im Lokal Brückl-Bernauer, Waldhof. Schallplattenkonzert mit Werken von Bach, Schütz, Mozart am 3. November, 16.30 Uhr, in der Städtischen Musikbücherei, U 3, 1. CDU- Veranstaltungen.„Was bringen uns die Pariser Verträge“, Vortrag am 3. November, im Restaurant„Brück“, Neuostheim, Dürer- straße 52; am 4. November in der Weinstube „Vorreiter“, Lindenhof, Rheinaustraße 6; am 4. November im„Wartburg-Hospiz“, F 4, 7-8; am 3. November im Lokal„Zum weißen Haus“, Neckarauer Straße 189. Beginn jeweils 20 Uhr. Hausfrauenverband und Einzelhandels-Ver- band laden zu einem Vortrag„Leinenherstel- lung— Leinenverwendung— Leinengewebe im gepflegten Haushalt am 3. November, 15 und 20 Uhr, in der„Amicitia“ ein. Kreisverband Mannheim im Bund deutscher Rassegeflügelzüchter. Am 3. November, 19.30 Uhr, im„Kanzler-Eck“, Vorstands- und Zucht- Wärtesitzung. Schulungsvortrag fällt aus. Die Handels- Vereinigung„Spar“ veranstal- tet am 3. und 4. November, jeweils 20 Uhr, im Musensaal einen Bunten Abend. Arbeitskreis Film und Jugend. Am 4. Nov., 20 Uhr, im Amerikahaus Diskussion über die Filme„Ein Fremder ruft“ und„Fahrraddiebe“. Leitung: Mayer. Verein für Naturkunde. Vortrag von Medi- zinalrat Dr. med. Wilhelm Stephan am 4. No- vember, 20 Uhr, in der Wirtschaftshochschule über„Ofkentlicher Gesundheitsdienst in Mann- heim, einst und jetzt“. Das Volksbad Rheinau ist ab 4. November wieder zu den üblichen Zeiten geöffnet. Kameradschaft ehemaliger 110er Grenadiere, Mannheim. Versammlung am 4. November, 20 Uhr, im Lokal„Zwischenakt“, B 2, 12. Wir gratulieren! Margarethe Saab, Mann- heim- Waldhof, Gerwigstr. 14, wird 79 Jahre alt. seelische Klima des modernen Betriebes im mitmenschlichen Verhalten der jungen Ge- neration nicht nur nicht angepaßt, sondern geradezu feindlich ist.“ Bei der ersten Früh- stückspause schon werde der junge Mensch enttäuscht und auf sich selbst zurückgewor- fen. Viele Unarten der qugend, die auf solche Weise enttäuscht wurde, seien als„Ventile“ zu verstehen. Der enttäuschte und auf sich zurück- geworfene junge Mensch, der Lehrling oder Anlernling, ist auch noch der Reizüberflu- tung von außen ausgeliefert: Film, Massen- sport, Alkohol, Tanzsucht, Funk, Illustrierte, Rausch der Geschwindigkeit durch Motori- sierung und so weiter. Geben die Familien, geben die Schulen den Kindern genug mit, einer solchen Reizüberflutung standzuhal- ten? Der Schutz vor Reizüberflutung und das Hinführen zu Sammlung, Stille und Ge- haltenheit erscheinen als dringende Erfor- dernisse des Jugendschutzes. Man sehe also in den kommenden Veran- staltungen keinen Rummel in Aeußerlich- keiten. Mit„Betrieb“ im Betrieb läßt sich nichts ausrichten. Es muß sich da jeder bei dieser geschilderten Sachlage kräftig an der eigenen Nase zupfen— und davon abgehen, der Jugend alle Schuld an unbefriedigen- den Situationen zuschieben zu wollen. f. w. k. „Gute Filme für die Jugend Flaschenmilck jetzt noch besser Die Bestrebungen der Mannheimer Milch- zentrale, die Qualität der Trinkmilch immer weiter zu erhöhen und dem Großstädter immer bessere Milch zu liefern, sind wieder von Erfolg gekrönt. Bereitwilligkeit und große Opfer der Bauern ermöglichten es, daß das Ziel der MMZ, eine Milch gehobener Qualität zu erfassen und auszugeben, er- reicht werden konnte. Ab 1. November 1954 besitzt die Flaschen- milch mit 3,4 Prozent Fettgehalt weitere Qualitätsmerkmale. Sie kommt ausschließlich aus Rinderbeständen, die tierärztlich über- wacht und insbesondere staatlich als frei von Rindertuberkulose anerkannt sind. Die Milch wird in den Sammelstellen gesondert erfaßt, in gezeichneten Behältnissen transportiert, in der Molkerei gesondert bearbeitet und in Flaschen gefüllt. Dieser Mehraufwand von der Gewinnung bis zur Ausgabe wird ohne Preiserhöhung für den Verbraucher ge- leistet. Dieses Vorhaben wird vom Staatlichen Gesundheitsamt, den Reg. Veterinärräten und dem Städtischen Untersuchungsamt be- grüßt und als wesentlicher Fortschritt in der Milchhygiene und der Milchversorgung angesehen. Sicher wird diese Milchsorte viele Städter zu einem regelmäßigen Milchgenuß anregen und der Milch neue Freunde gewinnen. 3 Fünfzehn Jugendkinos der Bundesrepublik schlossen sich zusammen Vertreter der 15 Jugendkinos der Bun- desrepublik und anderer in der Jugend- Filmarbeit tätigen Organisationen trafen sich am Wochenende in Frankfurt a. M. zu einer ersten gemeinsamen Arbeitstagung. Für die Jugend wertvolle Filme werden zur Zeit in eigenen Jugendkinos oder gemiete- ten Sälen und Theatern in Frankfurt, Mannheim, München, Nürnberg, Bayreuth, Aachen, Trier, Hannover und Braunschweig von besonderen Organisationen vorgeführt. Während meist größere Verbände der Jugend- oder Wohlfahrtspflege hinter die- ser Jugend- Filmarbeit stehen., werden die Jügendkinos in Mannheim und Frankfurt von aus der Jugend selbst gebildeten Orga- nisationen betrieben. Der Initiator des Frankfurter Jugend- kinos, Rochus Grzimek, unterstrich die Be- deutung der Jugend-Filmarbeit als eines heute allgemein anerkannten wesentlichen Faktors der Jugenderziehung. Die Kino- besitzer hätten keinen Monopolanspruch auf Filmvorführungen, zumal die Jugendkinos durch das Spielen alter oder von Film- theatern seit Jahren nicht vorgeführter Filme keine Konkurrenz für die Kinos be- deuteten. Die Jugendkinos dürften deshalb nicht aus Konkurrenzgründen beim Verleih von Filmen benachteiligt werden. Um die gemeinsamen Interessen der Ju- gendkinos gegenüber den Behörden besser vertreten zu können und ihre gemeinnützige Arbeit nach den bisherigen Erfahrungen Zuszubauen, soll in Kürze eine Dachorgani- sation für das Bundesgebiet gebildet wer- den. Während der Tagung fanden auch Be- sprechungen mit dem Wirtschaftsverband der Filmtheater, mit Filmverleihern und Vertretern von Jugendorganisationen statt. Kleine Chronik der großen Stadt Drei neue Ladengeschäfte unter einem Dach Während vor der Tür noch die Gehweg platten gelegt wurden, hatten schon die ersten Kunden den Weg zum neueröffneten Laden der Firma Betten-Schäfer gefunden, die von O 3, 4, nach Qu 2, 7, in einen Neubau 20g. Das Haus, unter der Leitung von Archi- tekt Adam Müller im Mai begonnen, ist jetzt im ersten Bauabschnitt fertig. 5 Die Geschäftsräume des seit 25 Jahren i Mannheim ansässigen Bettengeschäftes sind im Souterrain, Parterre und ersten Ober- geschoß untergebracht. Von einer ganz anderen Sparte ist das benachbarte Geschäft: Willi Weingärtner, auch eine alte Mannheimer Spezialfirma für technischen Zeichenbedarf. Auf modernen, hellen Holzregalen ist das Zeichenmaterial übersichtlich sortiert. Auch eine eigene Note hat das dritte Ge- schäft, Juwelier Heinz Jarosch. Der Inhaber korfimt aus der Goldstadt Pforzheim, ist Goldschmied und arbeitet als Handwerker und Künstler in seiner kleinen, gut einge- richteten Werkstatt. b-t Mayer:-Wanderpokal von Schäferhundenheiß begehrt Der Verein für deutsche Schäferhunde führte am Sonntag auf dem Hundestadion „Neckarplatt“ den alljährlichen Wettkampf um den Mayer- Wanderpokal durch. Im ver- gangenen Jahr hatte Karl Keil mit dem Hund Ada von Stauwehr Rockenau den Pokal gewonnen. Diesmal wurde mit 282 Punkten Danko vom Aufeld Gesitzer und Führer: Georg Hettinger) Sieger, gefolgt von Anke vom Aubuckel(Erwin Bönisch) und Centa von der Neckarplatt Helmut Miltner) mit je 273 Punkten und Ada von Stauwehr Rockenau(Karl Keil) mit 271 Punkten. Gerdi bei Hänsel und Grethel(Georg Hofmocke) erreichte 270, Barry vom Corneliushof (Oswald Käfer) 249 Punkte. Bei einer ein- drucksvollen Siegerehrung überreichte Lud Wig Mayer den von ihm gestifteten Pokal. Wettkampfleiter Hermann Flinspach dankte anschließend Richter Ernst Wolf, den Spurenlegern und Figuranten und nicht zu- letzt den Hundeführern für ihre Mitwirkung. immer gut immer bekömmlich erhältlich in Ihrem Fachgeschäft Herstellung 5 und Bezugsquellennachweis 0 4, 3, an den Planken DIpL. OPTIKER über Planken- Lichtspiel . 5 leleten 5 2778 8 Naugt für Ihre Augengläzer! 1 e strauss, Theod.-Kut- Ummer-Rachwelszer⸗ Ger, Tel. 5 08 17 Möbl. Zim. u. möbl. Wohnungen lfd. zu verm. u. zu miet. ges. Immob.- Schaffner. Hebelstr. 5. 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Wie Oberbürgermei- zen verbreiteten unangenehme Gerüche. Das ster Dr. Carl Neinhaus vor Pressevertretern Wasser der Donau haben Felsspalten ver- mitteilte, hat sich das Preisgericht für die schluckt. Sie klaffen im Brühl, dem Haupt- Ausführung des Entwurfes des Braun- versinkungsgebiet der Donau zwischen Im- schweiger Architekten Professor Krämer mendingen und Möhringen. Im Karstinnern entschieden, der einen zweigeschossigen fließt das Wasser als zweiter Donaustrom modernen Schulhausbau mit vierzig Räumen durch unterirdische Kanäle, die durch Erd- und einer Turnhalle vorsieht. Dem Preis- verwerfungen und Auslaugung des weißen gericht hatten Entwürfe von vier auswär⸗ Jurakalks entstanden sind. Nahe dem Hegau- tigen und drei Heidelberger Architekten Städtchen Aach, etwa 12 Kilometer südöstlich vorgelegen. und 170 Meter unterhalb ihres Abflusses 85 8 sprudelt die versunkene Donau als Aach. Längste nordbadische Umgehungsstraße quelle, mit einer Schüttung von sieben bis Bretten. Die in zweijähriger Bauzeit Wanzig Kubikmeter Wasser in der Sekunde geschaffene Umgehungsstraße der Bundes- Deutschlands größte Quelle, wieder zu Tage. straße 35 bei Bretten wurde jetzt dem Ver- Schon wenige hundert Meter nach dem Aus- kehr übergeben. Die 4 km lange Straße, die tritt aus dem Quelltopf treibt die Aach Müh- vom Bund finanziert wurde und 4,7 Mil- len und Sägewerke. Honen DM kostete, ist die dritte Umgehungs- Ein Naturwunder, von den Anwohnern der Straße der Bundesstraße 35 im nordbadischen Aach begrüßt, von Landwirtschaft und Ge- Teil, die bisher fertiggestellt worden ist. werbetreibenden an der Donau verflucht, ist Eine große Umgehungsstraße um die Stadt die Versickerung des Flusses, dessen gebroche- Bruchsal ist im Bau, eine um den Ort Gon- nem Lauf die Wasser der Schwäbischen Alb delsheim bei Bretten soll bis zum Spätjahr zu Hilfe kommen müssen, damit ein küm- 1955 gebaut werden. Nach Fertigstellung die- merliches Rinnsal zum Bach und vom Bach ser Straße ist das Umgehungsstragenpro- zu einem der größten Ströme Europas wer- Sramm des nordbadischen Straßenbauamtes den kann. Abgeschlossen. Die Bundesstraße 35, die die 5 l Ein Urteil des Reichsgerichts aus dem Verbindung zwischen Bruchsal, Bretten, Heil- Jahre 1927, die Versinkung der Donau 2 wi bronn und Stuttgart herstellt, ist die meist t schen den südbadischen Gemeinden Immen- befahrene Fernverkehrsstraße in Baden- dingen und Möhringen betreffend, wird jetzt Württemberg. vollstreckt. Das rechte Donauufer wird bei 2 5 Immendingen abgedichtet, um den imm Noch kein Motiv bekannt f 55 Karlsruhe. Die Untersuchungen über die größer werdenden Abfluß der Donau in den Erschießung des zehnjährigen Jungen Peter zerklüfteten Weiß-Jurakalk der Schwäbi⸗ schen Alb zu hemmen. Die Donauversickerung Kleindienst durch einen amerikanischen Sol- daten bei Neureut haben bisher noch keine soll unter Kontrolle gehalten werden. Nicht mehr als durchschnittlich 14 Kubikmeter lückenlose Aufklärung der Tat gebracht. Nach den Aussagen des einzigen Zeugen, Wasser in der Sekunde soll der Fluß ver- eines amerikanischen Wachsoldaten, hatte lieren. l 8 Lctat Viele Händel hat die Donauversickerung sich der zehnjährige Peter Kleindienst etwa 20 Minuten mit einem vor dem Munitions- schon verursacht. Ihr Zusammenhang mit der lager pendelnden Wachsoldaten unterhalten. Aachquelle war bekannt, noch ehe der wis- senschaftliche Nachweis dadurch erbracht Plötzlich sei der Täter, ein 18 jähriger Soldat, 8 auf seinen Kameraden zugekommen und wurde, daß man in die Felsspalten des Do- naubettes zwischen Immerdinge ud Möh- Habe dessen Gewehr verlangt. Als sich der 3 1. Angesprochene weigerte, riß ihm der 18 ringen zweihundert Zentner Kochsalz und Farbstoffe warf und dann in der Aachquelle jährige die Waffe aus den Handen und schoß IEhalti gefa deiii ee ans er de er ee tiges und gefärbtes Wasser feststellte. Fortgeworfen, sein eigenes genommen und Das Experiment war ein Triumph für die sich zwei Schüsse in den Unterleib beige- Triebwerksbesitzer an der Aach, die schon bracht. An dem Aufkommen des Soldaten, früher bei der Großherzoglichen Regierung der mit lebensgefährlichen Verletzungen in von Baden erreicht hatten, daß Fabrikanten, einem Heidelberger Krankenhaus liegt, wird Müllern, Gerbern, Bauern und Fischern an gezweifelt. f der Donau das Verstopfen der Felsspalten Tigergeburt in der„Wilhelma“ Stuttgart. In der Stuttgarter„Wilhelma“ sind in der Nacht zum Montag von der Tigerin Putra zwei Junge geboren worden. Leider blieb nur eines am Leben. Das Junge, das ein Gewicht von 1300 Gramm hat, ist bisher mit der Flasche aufgezogen worden. Die ersten 24 Stunden unter der infraroten Lampe hat es gut überstanden. Die„Wil- Helma“ sucht jetzt eine Hunde-Amme, da sich die Tigerin nicht um ihren Nachwuchs kümmert. Zöllner fanden 25 Goldbarren Lörrach. 25 Goldbarren im Werte von über 120 000 DM fanden deutsche Zöllner an der Grenzübergangsstelle Weil- Otterbach, Als sie Ende vergangener Woche einen schwe- dischen Wagen, der aus der Schweiz kam, durchsuchten. Da die Wageninsassen bei der Zollabfertigung die Goldladung nicht ange- meldet hatten, wurden die Barren und der Wagen beschlagnahmt und die Insassen fest- genommen. Auf Anweisung der Staats- amwaltschaft Lörrach wurden sie inzwischen Weder auf freien Fuß gesetzt, Wie die deutsche Zollfahndung mitteilte, handelt es sich vermutlich nicht um Goldschmuggel. Die Autoinsassen, eine Frau und Sohn, die in Schweden ein Juweliergeschäft besitzen, Wollten das Gold nach Schweden bringen. Sie versäumten allerdings, sich einen Tran- sitschein zu besorgen. Bis zur einwandfreien Klärung des Falles bleiben Goldbarren und Wagen in Verwahrung der deutschen Zoll- behörden. Für zusammenhängende Schutzgebiete Darmstadt. Grundsätzliche Bauverbote in den Waldgebieten des Odenwaldes und vo- gelsberges außerhalb der in den Bauleit- Plänen ausgewiesenen Ortschaften forderte der Naturschutzbeauftragte beim Regierungs- Präsidenten in Darmstadt, Oberforstmeister Ludwig Rothmann. Ein großzügiger Land- schaftsschutz müsse der erholungsuchenden Bevölkerung die letzten großen Waldgebiete erhalten. Die Anlage von Campingplätzen, Wochenendhäusern und Verkaufskiosken solle nur an bestimmten Stellen gestattet werden. So streng sind da die Bräuche Frankfurt. Bundesvertriebenenminister Theodor Oberländer wies auf einer Kund- gebung des Gesamtdeutschen Blocks/ BHE in Frankfurt einen Zwischenrufer zurecht und rief ihm zu:„In einer Demokratie redet immer nur einer. Wenn Sie nicht 18 sind, lasse ich Sie aus dem Saal weisen. Merken Sie sich das.“ Der Mann, der mit seinem Zwischenruf nur seiner Zustimmung zu den Ausführungen Oberländers Ausdruck verliehen hatte, schwieg betroffen. Romfahrt zum Caritaskongreß Frankfurt. Zur Teilnahme am Interna- tionalen Caritaskongreß und zum Abschluß des Marianischen Jahres veranstaltet die Pilgerabteilung des Deutschen Caritasver- Viel Donauwasser fliegt die Aach hinunter Versickerung der Donau soll reguliert werden/ Naturzustand wurde Rechtszustand verboten wurde. Ein natürlicher Zustand Sog der Klüfte abzuleiten. Die Kapazität der darf nicht verändert werden, war der Stand- Triebwerke an der Aach würde geringer, so- Pumkt der badischen Regierung. Trotz des bald der Abfluß von Donauwasser künstlich Verbotes griffen die Donauanwohner immer gehemmt worden war. wieder zur Selbsthilfe, dichteten heimlich des Nachts mit Lehm die Felsspalten ab, um den Strom des lebenswichtigen Wassers vom Da die Donau unterhalb der Hauptver- sinkungsstellen— Karstklüfte im Donaubett finden sich auch flußabwärts bei Fridingen in württembergisches Gebiet übertritt. war die Wirtschaft auch dieses Staates von der fortschreitenden Verkarstung des Donau- gebietes bedroht. Das kalklösende Wasser er- weiterte die Felsspalten im Donaubett und die Klüfte im Erdinnern. Immer zahlreicher wurden die Tage, an denen die Donau völlig versickerte. Es kam zu einem Rechtsstreit zwischen den Ländern. Württemberg klagte beim Reichsgericht wegen der Stauung der Donau beim badi- schen Immendingen, die den Abfluß des Fluß- Wassers begünstigte. Nach dem Urteil des Reichsgerichts hatte Baden dafür zu sorgen, daß die natürliche Versickerung von Donauwasser durch die Stauung bei Immendingen nicht gefördert wird. Damit war der Naturzustand zum Rechtszustand erklärt worden. Der Abfluß der Donau zur Aach durfte weder künstlich verhindert noch kümstlich gefördert werden. Viele Jahre lang wurde über die technische Ausführung des Urteils verhandelt, bis dann 1937 mit dem Erlaß des Donau-Aach-Gesetzes die Lösung des Problems dem Reichsmini- ster für Ernährung und Landwirtschaft über- tragen wurde. Inzwischen ist viel Wasser, das der Donau verbleiben sollte, die Aach hinabgeflossen. Jetzt sind die Wasserwirtschaftsbehörden da- bei, die Pläne nach dem Urteil des Reichs- gerichts zu verwirklichen, Das rechte Donau- ufer wird oberhalb des Immendinger Wehrs abgedichtet. Später soll noch eine Kiesbarre beseitigt werden, die die Versinkung der Do- nau im Brühl fördert. Diese Arbeiten genügen jedoch nicht, um die Versinkung der Donau aufzuhalten. Im Jahre 1874 versickerte die Donau zum ersten Male völlig, in jüngerer Zeit lag das Fluß- bett an 50 bis 250 Tagen im Jahr trocken. Das Problem müßte generell gelöst werden, Pläne, der Donau ein neues Bett zu graben und einen Teil ihres Wassers bei gleichzei- tiger Ausnützung seiner Fallkraft für die Energiegewinnung durch Stollen in das Tal organisation an einer Fachwoche der deutschen der Aach hinabzuführen, liegen vor. Diese Teætilfachleute in Wildbad teilzunehmen. Lösung würde den Anwohnern der Donau dpa-Bild und der Aach gerecht werden. W. Gr. Mrs. Lillie M. Gilbreth ae, ter der in dem amerikanischen Familien roman„Im Dut- zend billiger“ geschilderten Kinder bekannt wurde, traf auf dem Stuttgarter Flugplatz Echterdingen ein, um in ihrer Eigenschaft als Spezialistin für Fließbundtechnix und Betriebs- Aus der Hessischen WMachbarschaft bandes vom 1. bis 10. Dezember von Frank- kurt bzw. von Freiburg aus eine Romfahrt. Das Marianische Jubiläumsjahr wird am 8. Dezember, dem Fest der unbefleckten Empfängnis Mariae, in Rom feierlich be- endet. An den vorausgehenden Tagen tref- ken sich in Rom die führenden Caritasver- treter aus vielen Ländern aller Erdteile, um gemeinsam Fragen und Anliegen zu er- örtern. gerufen. Ueberall, wo überflüssige Arbeit mit Formularen und Terminmeldungen ge- leistet und Zeit verplempert werde, die der Ausbildung für die Verteidigung zukomme, müsse das Messer angesetzt werden. Seine „Jagdgruppen“ sollen zunächst unnötige und aufgeblähte Verwaltungsarbeit bei ihren eigenen Stäben aufspüren, um dann die Je- Weils untergeordnete Dienststelle aufs Korn zu nehmen. Eine Verminderung der Termin- berichte von 150 auf 50 und der Formulare von 200 auf 100 wären schon ein erfreu- licher Fortschritt. Wiesbadener Kurhaus freigegeben Wiesbaden. Der Nordflügel des Wies- badener Kurhauses, der bisher noch beschlag- nahmt war, ist von der amerikanischen Be- satzungsmacht in deutsche Verwaltung zu- rückgegeben worden. Gesellschaft für Bluttransfusion Bad Homburg. Eine Deutsche Gesellschaft für Bluttransfusion wurde von Aerzten aus allen Teilen Deutschlands, darunter Vertre- ter der medizinischen Kliniken der Sowjet- zone, in Bad Homburg gegründet. Die Lei- tung der vierten deutschen Bluttransfusions- Konferenz, auf der die Gesellschaft gegründet wurde, hatte Professor B o ek, Marburg/ Lahn. In zahlreichen Fachvorträgen wurden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiete der Bluttransfusion und der Blutkonservierung erörtert. Lebenslänglich für zwei Raubmörder Frankfurt. Das Frankfurter Schwurge- richt verurteilte den 24 jährigen Arbeiter Roland Ruden aus Berlin-Neukölln und den 26jährigen Binnenschiffer Horst Buttkus aus Stettin am Montag wegen gemeinschaft- lichen Mordes in Tateinheit mit besonders schwerem Raub zu lebenslänglich Zucht- haus. Ruden und Buttkus hatten den 46jäh- rigen Vorarbeiter Erwin Winterbauer am 19. Dezember vorigen Jahres in seinem Mansardenzimmer am Frankfurter Opern- platz überfallen, erwürgt und beraubt. Als Beute fielen ihnen 3000 Mark, eine Uhr und einige Kleidungsstücke in die Hände. Kampf dem„Papierkrieg“ Frankfurt. Der Oberbefehlshaber der amerikanischen Armee in Europa, General William M. Hoge, hat seine Soldaten zu einer auf vier Monate befristeten Offensive gegen den„Papierkrieg“ in der Armee auf- — BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Etwa 6000 Fahrer mit„rotem Punkt- Neustadt. Rund 6000 Kraftfahrer ha sien bisher in der Pfalz für die Anti „Roter Punkt“ eingetragen und sich damt verpflichtet, über die gesetzlichen mungen hinaus im Straßenverkehr ande ren Verkehrsteilnehmern gegenüber b 5 ders kameradtschaktlich und rüchsichtsd zu sein. Die Aktion wird vom ADAC der Verkehrswacht veranstaltet, die in der Pfalz über 100 Einzeichnungsstellen errichtet haben. Die Fahrer, die sich bei diesen Stel. len eintrugen, erhielten als äußeres Zeichen einen roten Punkt, der an der Windschutz. scheibe des Fahrzeuges angebracht Wird. Streit um Wormser Allerheiligenmarlt Worms. Obwohl am Sonntag in Worms der traditionelle Allerheiligen-Markt be sonnen hat und am Montag die Geschäfte wegen des gesetzlichen Feiertages geschlos- sen waren, erteilte der Polizeidirektor im Hinblick auf den Reformationstag nicht die Genehmigung für das Offenhalten der Bin- zelhandelsgeschäfte am Sonntag. Die Werbe. gemeinschaft des Wormser Einzelhandeg Sieht darin eine Schädigung, zumal der erste Marktsonntag immer ein verkaufsoffener Sonntag gewesen sei. Sie verwies am Mon- tag auf die Nachbarstädte Bingen und Bag Kreuznach, wo die Geschäfte am Sonntsg geölfnet gewesen seien, und auf Frankenthal und Ludwigshafen, wo eine Ausnahmege. nehmigung für Montag(Allerheiligen) erteilt worden sei, weil für die Nachbarstadt Mann. heim die Feiertagsregelung nicht gilt. Gegen das Offenhalten der Wormser Geschälte hatte sich die evangelische Kirche ausge. sprochen. Fünf Verkehrsopfer an zwei Tagen Mainz. Der Straßenverkehr hat am Sonn- tag und am Allerheiligentag in Rheinland- Pfalz wieder fünf Todesopfer gefordert, E; gab 143 Unfälle mit 61 Leichtverletzten und 24 Schwerverletzten. Von den tödlichen Ver- kehrsunfällen ereigneten sich vier in der Pfalz und einer im Regierungsbezirk Koblenz. Wieder Maul- und Klauenseuche Mainz. Die seit einem Jahr in Rheinland- Pfalz erloschene Maul- und Klauenseuche ist jetzt wieder neu aufgeflackert. Wie das Innenministerium am Dienstag mitteilte sind bereits zwölf Gehöfte in sieben Ge- meinden der Kreise Kirchheimpolanden. Worms, Alzey und Neuwied verseucht, Die Seuche wurde durch nichtuntersuchte Tiere in den Kreis Kirchheimbolanden einge- schleppt. Von dort aus ist sie vermutlich durch Menschen auf Tiere in anderen Ge- meinden übertragen worden. Das Innen- ministerium hat die Landwirte und Vieh- Händler dringend aufgefordert, alle nach Rheinland-Pfalz eingeführten Klauentiere rechtzeitig zur Untersuchung anzumelden, verseuchte Gehöfte nicht zu betreten und nach Möglichkeit auch die Ortschaften, in denen die Seuche herrscht, zu meiden. Der erste 354er von der Nahe Bad Kreuznach. Dank ihrer modern ent- wickelten Kellerwirtschaft konnten einige Winzergenossenschaften bereits die ersten trinkfähigen, glanzhellen 1954er Nahe- Weine in Fässer abfüllen und verladen und so den Mangel an billigen Konsumweinen steuern helfen. Die Weine entstammen dem Lesegut, von vor knapp drei Wochen. Der Stückpreis zu 1200 Litern für den Großhandel betrug 1380 Mark. Die ersten Flaschenweine des Jahrgangs 1954 werden kommende Woche versandt. eee eee Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 3. November 16.30 Jugendstunde 17.00 Wir helfen suchen 17.10 Hilfe für die Familie (der Steuerberater) Tagesschau Nicht zuhören, meine Damen!(Cast. Spiel der Fritz-Remond- Bühne: eine Komödie von Sascha Gultry) 20.00 20.20 FOrkKSSANK FEUDEN HEIN E ZWEIGSTETTEINWATITLSTADT BANK FUR ALLE 5 5 ö 7 1 8 8 0 stets Ihr Vorteil! 0 Weirmes Biber-Bettuch 17 Ar Baugelände in Schriesheim 8⁴⁷ solide Köper ware, rohweiß, ca. 150%40 m, DM 0 Immobilien sof. zu verkaufen.— Zuschrift. Warmes Biber-Oberbeituch bewährte, gebleichte Qual., etwa 150/ 230 em, weis und farbig gebogt DM 125 13˙⁵ . Jacquard- Schleifcddecke weiche Calmucqualität, etwa 150/ 200 m, mo- n Dillenobfe f mit freiwerdender 3-Zimmer-Wohnung mit größerem Gartengelände im Anschlus an den Luisenpark, sehr preisgünstig zu verkaufen durch: HANS SIMON, Treuhand- u. Immobilienbüro Mhm,., D 3, 15 Telefon 5 25 35, 3 2536 u. 3 21 67. unter Nr. P 84076 an den Verlag Anst. Miete a, Teilzahlg. 1 BLUM- Fertighaus, Kassel-Ha. 359 f Kaufgesuche Da.-Fahrrad, etwa 40,— DM zu kauf. gesucht. Telefon 3 22 35. 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Als Grund hierfür wurde die bekannte katsache angegeben, daß wegen der durch die Gelbsucht Epidemie auseinander gebrochenen Weltmeister-Elf den Engländern kein„gleich- wertiger Gegner“ entgegentreten könne. Diese angeblichen Pläne um eine Verlegung erhielten eine besonders delikate Note durch eine ge- wundene Erklärung des DFB- Spielausschuß- Vorsitzenden Hans Körfer Düsseldorf). Sie war weder Fleisch noch Fisch und erweckte den Eindruck, der DFB spiele den Briten den Ball zu,„diese möchten von sich aus um eine Verlegung nachsuchen.“ Da außerdem eine Reise des DFB- Generalsekretärs Schorsch Nandry„in Sondermission“ nach London mit diesen Plänen in Zusammenhang gebracht wurde, so kann es sich der DFB selbst zu- schreiben, wenn ihm solche Absichten unter- stellt wurden. „Das hat es noch nie gegeben“ Auf der Koblenzer Tagung des DFB-Vor- standes sprach indessen niemand von der Ab- sicht, dieses Spiel eventuell zu verlegen. Im Gegenteil wurden alle Maßnahmen besprochen, die der notwendigen Vorbereitung dienen sol- len. Daß durch den Ausfall von Morlock, Rahn und Ottmar Walter(dessen Krankheit übrigens nicht Gelbsucht sein soll) die Nominierung einer deutschen Mannschaft nicht ganz einfach st, sei unbestritten. Aber trotzdem muß sich eine brauchbare Mannschaft zusammenbringen lassen, denn in den drei Dutzend Oberliga- Fußballspielen jeden Sonntags werden doch so viele gute Fußballspieler dabei sein, daß davon eine Mannschaft zusammengestellt werden kann. Wenn dem nicht so wäre, dann würde der weltgrößte Fußball-Verband, der der DFB doch ist, sich selbst das schlechteste Zeugnis Ausstellen.„Absage eines fest vereinbarten Länderspieles, so etwas hat es doch noch nie gegeben!“ So erklärte ein DFB- Vorstandsmit- Slied unserem rheinischen ISK-Mitarbeiter. Uebrigens wurde in Koblenz das Länderspiel Deutschland— Italien am 30. März endgültig mach Stuttgart vergeben, das bis dahin den Ausbau der Zuschauerränge seines Neckar- stadions weiter vorantreiben wird. Mit Kanonen gegen Fliegen Beim DF ist man übrigens leicht verstimmt darüber, daß sich Fritz Walter bisher immer noch nicht von den Veröffentlichungen in einer IIlustrierten distanzierte. Sollte das nicht der Fall sein, dann will der DFB von sich aus eine Erklärung in der bekannten Angelegenheit herausgeben. In den Veröffentlichungen der IIlustrierten war von„Sektgelage“ usw. die Rede. Von einer Klage gegen das Blatt will der DFB absehen, da es einem Schießen mit Kanonen nach Fliegen gleichkäme. Daß sich die PFB-Funktionäre oft recht un- diplomatisch verhalten, war im Zusammenhang mit der Gelbsucht-Affäre mehrfach festzustel- len. Als seinerzeit die Gelbsuchterkrankungen sich mehrten, hat der DFB-Arzt Dr. Loogen in seiner berühmt gewordenen Stellungnahme sich ausgiebig mit Doping beschäftigt. Unseres Wissens hat vorher niemand, jedenfalls keine ernst zu nehmende Stelle oder Persönlichkeit die Gelbsuchtfälle mit Doping in Zusammen- hang gebracht. Vielmehr wurde durch diese Er- klärung gegen Unbekannt erst der Verdacht aufgebracht. Das Echo im Ausland beweist dies. Wiederholt wurde das große Schweigen des DFB zu diesem die breiteste Oeffentlichkeit in Das ewige Rdtse l oder: die seltsame Gelbsucht von Spiez Die führenden Sport-, Soldaten“ vom ISK- stuttgart(Internationale Sportkorrespondens) ſaben einen scharfen Angriff gefahren. Gegen den DFB. Er ist auf dieser Seite abgedruckt. Was nicht heißt, daß sich die„MM“. Sportredak- tion mit jeder einzelnen Formulierung identifi- ziert. Allerdings, Artikel die uns mißfallen, pfle- gen wir ment ins Blatt zu nenmenn 1 * Die lästige Gelbsucht-Affäre! Sie hat dem DyB schweren Kummer bereitet. Und Men- chen die Kummer haben, soll man vieles nach- genen. Ansonsten wird es gut sein, wenn wir bald den Mantel des Schweigens über die gelbsůüͤcntige deutsche Fußball- Nationalelf brei- ten. Denn es wird wahrscheinlich nie ans Licht dieser späten Herbstsonne kommen, wie ge- gchenen konnte, was nickt geschehen durfte Mint geschehen durfte— weil doch offen- bar der Gelbsucht-Virus in Spiez nicht(wie etwa die Schwalben) in der Luft nherumgeflogen ist, weil doch offenbar in Spiez keine Men- gchenseele— die nicht ein deutscher Fußball- spieler war— die Gelbsucht bekommen hat. Medizinisches Geheimnis, medizinisches Wun- der? Edgar Wallace würde— lebte er noch— aus dieser Geschichte einen Kriminalfall machen. 3* Es ist in diesem Zusammenhang sehr. viel über„Spritzen“ gefaselt worden. Vielleicht wäre es auch kier gut gewesen, gleich„reinen Wein“ auszuschenken. Viele Fußballspieler des Weltekampionats 1954 aus aller Herren Läünder hoben in der Schweiz Spritzen bekommen: Vitamin Spritzen, Traubenzucker- Spritzen, auch Novocalin oder ähnliche Mittel gegen Blutergüsse, Zerrungen usw. Vielleicht und höchst wahrscheinlich auch die deutschen Spie- ler. Traubenzucker zu spritzen ann in einem 30 harten Turnier geradezu eine Notwendig- keit sein. * Apropos Spritzen: Mir fällt da etwas ein, Es war 1944, in jenem turbulenten Jahr und Monat, als Rundstedt seine Verzweiflungs- Offensive im Westen machte. Da bekamen au der Dienststelle des Chronisten zwölf Fall- achirmjdger gegen irgendetwas irgendwelche Spritzen. Einer von ihnen hatte— ohne es zu wiszen— eine wenig hübsche Infektions krank- heit, Die Spritzen verpaßte ein Sanitätsfeld- webel, sehr in Eile, seh turbulent und gehr wachtwebelmä ßig. Er nahm immer die gleiche Spritze. Und mehrmals die gleiche Nadel. In der schröclelichen Eile Einige Wochen später hatte der halbe Hau- ſen diese Kranlſckeit, obwohl eigentlich für die Männer gar keine gelegenheit... undsowei- terundso fort „õpritzen infektion“, ieß das Fachwort. * Aber diese Story ist eνν, Erklärung für die deutsche Fufballer- Gelbsucht. Denn in Spies gab es beine eiligen Luftwaffen-Sani- tätsfeldwebel. Hie Sache wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben, d. h. wenn man bei den Düsseldorfer Untersuchungen nicht den„Stein der Weisen“ gefunden hat.. Wie meinte doch Meister-Pluu- derer Richard Kirn im„Großen Grünen?“)— Man stelle sick vor, dei Autor eines Sportromans habe sich diese Gelbsuchtgeschichte ausgedacht! Auf so einen Gedanken kann nur ein Ab- wegiger Kommen, würden die braven Leser zugen, Fünf Spieler einer Nationalelf bekom- men die Gelbsucht. Haha! Das kann er einem erzdhlen, der die Hosen mit der Beißzange anzieht.“ „Die Wirklichkeit übertriſft jede Phantasie.“ H. Schneekloth W weitem Maße interessierenden Thema kriti- siert. Dadurch entsteht immer erneut der Ein- druck, hier gelte es etwas zu verbergen. Ein lächerliches Versteck-Spielen Auch die ärztliche Untersuchung in Düssel- dorf wurde so geheimnisvoll wie möglich Aurchgeführt. Die Journalisten, die gegen den Rat Körfers in die Medizinische Klinik der Städtischen Krankenanstalten gefahren waren, erlebten eine heitere Komödie, Die untersuch- ten, von der Gelbsucht noch nicht angefallenen Nationalspieler wichen ängstlich und erschreckt zurück, als sie die Presseleute und Fotografen bemerkten. Man erfuhr, daß Bundestrainer Herberger keine Berichte und Bilder wünsche. Hatte man sich vorher nicht überlegt, daß ein solches Versteckspielen vor der Presse, die die Doping- Verdächtigungen ins Reich der Fabel verweisen wollte, zu(durchaus falschen) Ver- mutungen führen mußte? Scheinbar nicht. Jedenfalls fehlt es dem DFB in jüngster Zeit bedenklich an Diplomatie und Fingerspitzen- gefühl. 18K Box-Vergleichskampf: Mannheims Junioren siegten In einem Vergleichskampf standen sich am Sonntag in der Heidelberger Klingenteich- Turnhalle die Junioren der Kreise Mannheim und Pforzheim gegenüber. Mit Spannung er- wartete man die Ausein andersetzung zwischen den beiden„Fliegen“ Hans Bauer(VK Schönau) und Sanktjohannser(Pforzheim), die der kleine Mannheimer Rechtsausleger trotz körperlicher Unterlegenheit klar gewann. Wie- der einmal stellte auch der KSVler Mudke im Weltergewicht seine Schlagkraft unter Beweis. In der 2. Runde schlug er Blindt weit über die Zeit k. o. Für den zweiten Süddeutschen Juniorenmeister Böhler vom AC 92 Weinheim war im Federgewicht der Pforzheimer Henn kein Gegner. Schon in der 1. Runde mußte der Goldstädter aus dem Ring genommen werden. In den drei Seniorenpaarungen siegte Gent- ner(KSV Mannheim) im Federgewicht, durch Disqualifikation seines Gegners Finzer(TV 46 Heidelberg). Dessen Vereinskameraden Genth- ner(über Leichtgewichtler Lotter, Ac Wein- heim) und Posch(über Weinmann, VfR) kamen dagegen zu klaren Punktsiegen. Fraustadt Auch MWinterboſtom hal Huf stellungssorgen Englands Auswahlelf verlor Probespiel gegen Charlton 1:2 Ein erster Versuch, die für die kommenden Fußball-Länderkämpfe gegen Wales(10. No- vember) und gegen Deutschland(1. Dezember) in Frage kommenden Spieler zu sichten, verlief am Montagabend in London für den engli- schen Verbandskapitän Walter Winterbottom wenig befriedigend. Eine Auswahl des engli- schen Fußball- Verbandes verlor das Trainings- spiel gegen den Erstdivisionär Charlton Ath- letic zwar nur knapp mit 1:2 Toren, doch zeigte sich Winterbottom sehr besorgt über die zur Zeit schlechte Form einiger National- spieler. Der Sturm überzeugte nicht, und den einzigen Gegentreffer erzielte der linke Läufer Slater(Wolverhampton). England bestritt die- ses einstündige Trainingsspiel in der ersten Hälfte mit Wood; Staniforth, Byrne; Phillips, Wright, Slater; Matthews, Bentley, Loftmouse, Haynes und Allen. In der zweiten Hälfte wur- den Staniforth, Philips und Slater durch Fou- les, Megarry und Dickinson ausgetauscht. Das Experiment, Ronny Allen, den Mittelstürmer von Westbromwich Albion, auf Linksaußen spielen zu lassen, erwies sich in diesem Trai- ningsspiel als gelungen. Wales nominierte bereits am Montag die Elf für das Spiel gegen England. Mit Rücksicht darauf,. daß Arsenal am Vortage gegen Spar- tak Moskau antritt, werden die Waliser ohne die Arsenal- Spieler Barnes, Kelsey und Bowen den Länderkampf bestreiten. Die Elf: King; Williams, Sherwood; Paul, Daniel, Sullivan; Tapscott, Ford, Charles, Allchurch, Clarke. Am Stall Rösler: Engagement für Arno Gast Der bekannte Krefelder Rennstall Gebr. Rösler, der bis in dieser Saison mit seinen Pferden fast 140 00 DM gewann, hat für den ausgeschiedenen Leichtgewichtsreiter J. Starosta den aus Haßloch stammenden Flachrennjockey A. Gast engagiert.„Arno“, wie ihn die Turf- freunde“ nennen, hat bei Trainer A. v. Borcke am Erlenhofer Stall gelernt. Er ist in Süd- deutschland eine der talentiertesten jungen Kräfte im Rennstall. Dem gebürtigen Haßlocher ist es bisher ge- lungen, von 1947 bis heute insgesamt 114 Sie- ger zu steuern. Als er im Jahre 1947 22mal erfolgreich blieb und bereits in der Lehrzeit mit über 30 Siegen seine Drei-Kilo-Erlaubnis verlor, wurde man auf den Jungen aufmerk- sam. Im letzten Jahre seiner Lehrzeit(1948) belegte er hinter den Klassereitern H. Bol- low(58), A. Lommatzsch(54), G. Streit(86) und dem langjährigen Champion O. Schmidt (32) mit 31 Sießesritten den 5. Platz in der Liste erfolgreicher Reiter. In diesem Jahre brachte es der Pälzer auf 12 Erfolge. Neuhaus auf dem vierten Platz Die neueste Einstufung des deutschen Euro- meisters Heinz Neuhaus auf dem 4. Platz der Weltrangliste hinter Valdes, Cockell und Char- tes bestärkt den Dortmunder und seinen Manager Steinacker in dem Glauben, daß ihn amerikanische Veranstalter herausstellen wol- len. Er will aber die Reise über das große Wasser erst antreten, wenn man ihm konkrete N Angebote über die nächsten Gegner unter- breitete. Ob die bekannte westfälische Ausdauer tatsächlich zum Ziele führt, oder ob es nicht besser wäre, die Verhältnisse persönlich an Ort und Stelle zu sondieren? Warten wir es ab! EC Tölz nahm Revanche Mit Nationalspieler Hans Rampf als über- ragender Kraft gelang dem Ec Bad Tölz in seinem zweiten Spiel gegen den EHC Ambri- Piotta mit 7:6(2:3, 2:1, 3:2) die Revanche für die 4:7-Niederlage vom Vortage. Vor 1500 Zu- schauern konnte Rampf nicht nur den Kanadier Boll Kelly in seinem Wirkungskreis einschrän- ken, sondern auch die gefährlichen Angriffe des ersten Tölzer Sturmes einleiten. Gieseler/ Donicke führen Die jungen deutschen Profis Gieseler/ Donicke konnten sich am Dienstagnachmittag erneut an die Spitze des Dortmunder Sechstagefeldes Setzen. Sie schlossen ebenso wie die Franzosen Carrara/ Forlinie durch einen Rundengewinn zu den führenden Belgiern Bruneel/Acou auf und übernahmen dank ihres höheren Punktekontos die Spitze. Als Ersatzmann ist noch der Kölner Jean Schorn im Rennen, dessen Partner Heinz Müller in der Nacht in einen schweren Sturz verwickelt war und mit gebrochenem Nasen- bein und einer Gehirnerschütterung aufgeben mußte. Am Dienstagnachmittag waren um 17 Uhr 2 244,8 km zurückgelegt. Der Stand des Rennens: I. Gieseler Donicke 146 Punkte; 2. Carrara/ Forlinie 112 P.; 3. Bru- neel/Acou 95 P.; 5. Roth/ Bucher 133 P.; 7. Preis- keit/ Hörmann 95 P. Wegen zu schwacher Leistungen in den letz- ten Meisterschaftsspielen belegte der FC Lazio Rom seine gesamte erste Mannschaft bis auf den Torhüter de Fazio mit einer Geldstrafe von einer halben Million Lire(rund 3500 DPM). Buclinger uncl Bremer lich zeichneten; ersterer, weil er die Mannschaft mit seinem großartigen Spiel ins Finale führte, letzerer, weil er dort das entscheidende Siegtor schoß. Unser Bild vom Finale, das gegen Belgien 1:0 gewonnen wurde, zeigt links Bremer, rechts Budinger. waren die Spieler, die in erster Linie für Deutsch- lands großen Hockey-Erfolg in Brüssel verantwort- Bild: AP Rückblick auf das Turnier von Brüssel: Das deulsche oche- Wunder om Nliein „Miracle sur le Rhin“— so lautete die Programm- Ankündigung In Brüssel, der nachts in verschwenderi- schem Neonlicht strahlenden belgischen Haupt- stadt, spielten oder kämpften— je nach Tem- perament oder Substanz zehn Nationen um den inoffiziellen Titel eines Hockey Europameisters. Dem Sieger ein höheres Prä- dikat zuzubilligen, wäre vermessen. Denn die große Weltklassenation Indien fehlte, obwohl sie vertreten war: Mit dem Zauberer auf dem Linksaußenposten in der englischen Elf, T. V. Conroy. Wenn der kleine schwarzhaarige Kolo- nial-Brite seine exzentrischen Alleingänge unternahm, erinnerte man sich der Dynastie der Shing und Chand aus dem Hockey-Mär- chenland. Er avancierte im Laufe des Turniers zu mehr als nur zum Liebling des Publikums. Sein Spiel war wie das aus einer anderen (Hockey)- Welt Ueber die Rangfolge der„gesetzten“ Na- tionen— Großbritannien vor Holland, Belgien und Deutschland— konnte man diskutieren. Ueber die Berechtigung dieser Gesamtgruppie- rung jedoch gibt es keinen Zweifel. Denn diese „Großen Vier“ waren die Stars. Der Superlative — auf europàische(Hockey)-Verhältnisse ange- wandt— gab es einige. Der Olympiazweite Holland war sich seines verpflichtenden Rufes, eine der technisch besten europäischen Na- tionen zu sein, durchaus bewußt. Die Loggere, EKruize, van Heel oder Bouwman spielten auch manchmal die Rollen der Primaballerinen— z. B. beim 4:0 gegen die Oesterreicher. Spa- ter, beim dürftigen 1:0 gegen Dänemark oder beim 0:1 gegen Deutschland, genügte das mit- leidige Lächeln für die mit allem Einsatz kämpfenden Gegner nicht mehr. Anders geartet waren die Briten. Mit der Nonchalance von Peers und Lords versetzten Großbritanniens Gentleman den Franzosen (5:0) und den Eidgenossen(4:0) den K. o. kaum Fahrnehmbar, elegant— so, als wollten sie dem Gegner nicht wehe tun. Nur eines haben die Niederländer und die konservativen Eng- länder gemeinsam gehabt: Kampf wurde ver- pönt, Technik war alles. Belgien und Deutschland, die Endspielpart- ner, verkörperten die anspruchslose Bescheiden- heit. Ihr Spiel baute sich nach den Schwächen der Gegner und auf den— bekannten Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit und Mittel auf. Sie verkörperten den Inbegriff dessen, Was Holland und Großbritannien zur Vollkommen- heit— immer auf europäische Verhältnisse übertragen— im gegenwärtigen Stadium noch fehlt: Die athletischen Voraussetzungen mit der soliden Grundlage einer handwerklichen Per- kektion. Zu diesen„perfekten“ Handwerkern zählten auch die Spieler des 16köpfigen deut- schen Aufgebots. Ihr Spiel wirkte beim 2:1 gegen Spanien wie auch beim 5:2 gegen Polen, dem 1:0 gegen Belgien und Holland schmuck los, trug zeitweise sogar den Hauch der Pri- mitivität. Aber es gab zwei Faktoren in die- sem Team, die Berge versetzen können: Eine Kondition, die zumeist in den letzten 15 Minu- ten eines Spieles entscheidend in die Waag- schale geworfen werden konnte, und der traumhafte Torinstinkt eines Hugo Budinger. Die freundlichen, höflichen Belgier mögen die Vorzüge der Deutschen nicht verkannt haben. Vielleicht War die Ankündigung der deutschen Mannschaft im Programm„Miracle sur le Rhin“ nicht mehr als eine Schmeichelei. Zuerst wenigstens. Dieses„Wunder“ aber hat eine durchaus natürliche und solide Grund- lage: Kondition. Arthur Unser Am Sonntag im Herschelbad: i VWA artet Hallensaison Am Sonntag, 14.30 Uhr, werden sich die Schwimmer des VW Mannheim im Herschelbad der Oeffentlichkeit vorstellen, um sich mit ihren Kameraden aus Leipzig, Heidenheim, Neustadt und Heidelberg in einem Vergleichs- kampf zu messen. Für den Favoriten Leipzig startet mit der bekannten Schwimmstaffel der BSG„Motor“ Gohlis-Nord der neue Europameister Claus Bodinger. Etwas schwächer einzuschätzen, je- doch für Ueberraschungen gut ist der in Mann- heim erstmals startende SV Heidenheim, der mit TSG Neustadt, FT Heidelberg und dem Gastgeber interessanten Sport verspricht. Da Größter Hockey-Erfolg nach dem Kriege Brüssel: Bremer schoß das Sieges-Tor Wie 1929(Barcelona), 1937 und 1938(Amster- dam), wo allerdings der erste Platz mit Hol- land geteilt wurde, gewann die deutsche Hok- key-Nationalelf das Länderturnier in Brüssel. Das 1:0(0:0) gegen Belgien— über das wir bereits kurz berichteten— vor rund 5 000 Zu- schauern im Finale auf dem ramponierten Rasen des Racing-Stadions war das Verdienst einer kämpferisch großen und konditions- starken Mannschaft. Dieser größte deutsche Hockeyerfolg nach dem Kriege wiegt um 80 schwerer, als Hugo Budinger verletzt ins Finale ging und Torwart Schmidt(Bänder- zerrung) ersetzt werden mußte. Es gab zwar einige kritische Situationen, aber die Ruhe der Abwehr übertrug sich schließlich auf die ge- samte Elf, die durch das Tor des Tages— der Goslarer Halblinke Bremer schoß es in der 46. Minute— durchaus verdient gewann. Im Kampf um den 3. Platz trennten sich Groß- britannien und Holland trotz zweimaliger Ver- längerung 1:1, so daß sie gemeinsam hinter Deutschland und Belgien rangieren. Die wei- tere Pacierung: 5. Polen(1:0 über Dänemark), 7. Spanien(1:0 über Frankreich), 9, Schweiz (nach 2:2 gegen Osterreich durch Losentscheid). Die deutsche Elf(Lücker; Hansjürgen Doll- heiser, Ullerich; Brennecke, Delmes, Plaß; Hugo Dollheiser, Buschmann, Budinger, Bre- mer, Rosenbaum) kämpfte mit dem Fundament einer soliden Technik ausgezeichnet, nur der Hamburger linke Läufer Plaß flel etwas durch seine Nervosität ab. Sonst gabe es keinen schwachen Punkt im deutschen Spiel. Sie ver- lor auch in einigen kritischen Situationen, vor allem in der Drangperiode der Belgier nach der Pause, nicht die Nerven. Der Angriff, der zeitwelse zur Entlastung der Deckung beitragen mußte, hatte seine größte Stärke in den schnel- len Flügelstürmern, die zumeist auch den kür- zesten Weg zum Tor fanden. das Gros der Wettkämpfe in Zehner- Staffeln ausgetragen wird, bietet sich eine gute Ver- gleichsmöglichkeit des Leistungsdurchschnittes der einzelnen Vereine. Auch das 200-m- Brustschwimmen, für das sich die stark verjüngte VWM- Mannschaft Chancen ausrechnet, weist eine glänzende Be- setzung auf. Bei den Frauenwettkämpfen schal- tet sich die in bester Form befindliche Staffel des TSV 46 ein. Die Mannheimer Springer schule unter Leitung von Richard Lackus wird Proben ihres Könnens geben, Ebenso bietet das Figurenlegen der Heidelberger Nixen eine Abwechslung. Den Abschluß des Programms bildet die Begegnung Leipzig gegen Mannheim im Wasserball. A-Klasse Nord: TSV Viernheim 9 5 8 1 22:14 13; ASV Schönau 8 5 2 1 18:12 12:4 VfR Mannheim Amateure 9 5 1 3 1 62 Weinheim 7 4 2 1 20:12 1056 SV Schriesheim 8 4 2 2 17:13 10:5 SV Waldhof Amateure 8 4 1 3 15:18 9 FV Leutershausen 9 4 1 4 19:13 929 Polizei-SV Mannheim 9 3 1 5 1690 7 TSV Sulzbach 9 2 3 4 12220 7 SV Unterflockenbach 8 2 2 4 12:14 6210 Fortuna Edingen 9 2 1 6 12:28 3115 98 Seckenheim 9 1 1 7 10:17 3215 A-Klasse Süd: 07 Mannheim 9 5 2 2 18:11 12:6 SpVgg Ketsch 9. 5 2 2 28715 12 DAK Sandhofen 9 61 3 170 11 Sc Neckarstadt 8 4 2 2 20 14 10:6 SV Altlußheim 8 4 2 2 13:14 10:6 0 Mannheim 8 4 2 2 13:10 10:6 SV Rohrhof 9 3 4 2 18:18 10:5 So Pfimgstberg 8 1 1 22 FV Brühl 9 4 0 5 17:17 8210 1846 Mannheim 9 3 1 5 1218 711 Kurpfalz Neckarau 9 1 1 7 11232 VfL Hockenheim 9 0 2 7 1326 2216 Endgültige Gewinnquoten des West-Süd-Blockt: 12er Wette: 1. R. 48 728,0 DM: 2. R. 3 670,60 DM; 3. R. 246,30 DM.— iber Wette: 1. R. 35 150, DM 2. R. 1 001 DM; 3. R. 76.90 DM. 15 * Zum Einweichen das gute Waschmittel nehmen? Nein, Henko macht es für wenige Pfennige. Mit Henko eingeweicht th, ist heilb gewoeschen. SGemötlich frühstücken- das ist besonders am Morgen des großen Waschteges wichtig. Sie können es sich ruhig leisten, denn Henko hat über Nacht in der Waschküche für Sie vorgearbeitet. Henko löst über Nacht den größten Schmutz aus der Wösche: ohne Bürsten, ohne Zeitverlust, ohne Kohlen- und ohne Sie! Menke Blelch- Soda 5 rr enen ee 25784 Das ist die richtige 5 Waschmethode Seite 8 MORGEN Neuß am Rhein ohne Wohnungsamt Der„Wartesaal der Wohnungssuchenden“ überflüssig/ So hat sich eine„Radikalkur“ ausgewirkt Neuß am Niederrhein mit seinen rund 76 000 Einwohnern dürfte bisher die ein- zige größere Stadt im Bundesgebiet sein, die dem Wohnungsamt, dem„Wartesaal der Wohnungssuchenden“ und der„Stätte der Hoffnungslosigkeit den Garaus ge- macht hat. Zwar findet man auch auf dem Weg- weiser durch das Rathaus der Stadt Neuß noch die Bezeichnung„Wohnungsamt“, aber dieses in einem Zimmer untergebrachte Und von zwei Angestellten verwaltete Amt hat nichts mehr mit Wohnungsvergaben zu tun. Hier werden heute in erster Linie die Kultur-Chronik Eindrucksvolle Beispiele moderner Drucker- leistungen zeigt zur Zeit das Amerika-Haus Mannheim in einer von will Burtin, einem amerikanischen Graphiker, gestalteten Aus- stellung„Industrie- und Kunstdruck in USA“. Die Sammlung zeigt neben Mustern graphi- scher Einbandgestaltung Druckproben aus Zeitschriften, Kartendrucke, Druckerzeugnisse, die der Werbung dienen, Kunstdrucke und andere druckerische Sonderleistungen, bei denen vor allem die technische Perfektion des Farbdrucks auffällt. Es ist eine Ausstel- jung für fachlich Interessierte— sie können hier manchen aufschlußreichen Einblick ge- winnen—, aber auch für den unbefangenen Liebhaber von Büchern: er wird manches An- regende finden und er wird Gelegenheit haben, seinen Blick zu schulen, der ihm sagen soll, wo sich das Zweckmäßige mit dem zweck- frelen Schönen paart. ner In der Mannheimer Konkordienkirche sind für dieses Winterhalbjahr vier Bachkonzerte vorgesehen. Der Zyklus beginnt am Sonntag, 14. November, mit einer Aufführung des selten gespielten„Musikalischen Opfers“. Es folgen ein Abend mit Orgelmusik(im Januar), ein Konzert, das die Gambensonaten enthält(im Februar), und ein Abend mit Kantaten(im März 1955). sich aus der Baufinanzierung ergebenden Kontrollmaßnahmen ausgeübt, und man könnte somit dieses Amt auch mit einer anderen Dienstbezeichnung führen. Beigeordneter Harry Arns übernahm vor vier Jahren sein kommunales Amt, dem auch das„Wohnungsamt“ unterstand.„Ich kam damals zu der Ansicht, daß dem Woh- nungsamt als Bewirtschaftungsbehörde der Nachschub fehlte und es darum seinen Sinn verloren hatte“, erklärte der Verwaltungs- mann. Aus dieser Erkenntnis heraus stellte er in kürzester Zeit das damals 25 Arbeits- kräfte zählende Amt derart auf den Kopf, Herbert Klomser, Wien, gibt am Mittwoch, 3. November, 20 Uhr, in der Mannheimer Kunsthalle im Rahmen der Veranstaltungen der Vereinigung Zeitgenössisches Geistes- leben“ einen Liederabend mit Werken von Apostel, Hauer, Schönberg, Bartok und Ravel. Am Flügel begleitet Joachim Popelka, ein- führende Worte spricht Wilhelm Herrmann. Hedi und Margot Höpfner werden am Don- nerstag, 4. November, 20 Uhr, im Großen Saal des BASF-Feierabendhauses Ludwigshafen ein Tanzgastspiel geben, bei dem sie Wolfram Zeller am Flügel begleiten wird. Martin Schulze und Helmut Vogel führen in einem Konzert der Musikhochschule am Sams- tag, 6. November, 20 Uhr, in der Mannheimer Kunsthalle die eigenen Kompositionen auf. Weil tere Mitwirkende: Leni Neuenschwander (Sopran), Werner Offner(Violine), das Stamitz- Quartett Ludwigshafen, Freiwalt Schlövogt (Kontrabaß). Die französische Pianistin Monique de la Bruchollerie gibt am Dienstag, 9. November, 20 Uhr, im Musensaal des Mannheimer Rosen- gartens ein Gastspiel und trägt dabei Werke von Beethoven, Mozart, Mendelssohn, Chopin, Ravel, Bartok und Prokofieff vor. Zwangseinweisungen da heute eben nur noch zwei Arbeitskräfte dort sitzen. Arns ging davon aus, daß dem Wohnungsamt lediglich die Vergabe von Altbauwohnungen und möblierten Zimmern möglich war. Bei Altbauwohnungen fehlt es wirklich an„Nachschub“ und für die Ver- mittlung von möblierten Zimmern glaubte er auch eine Lösung gefunden zu haben. Er vertrat den Standpunkt, daß man sich nicht„von Amts wegen“ zwischen Woh- nungssuchende und Vermieter von Altwoh- nungen bzw. möblierten Zimmern einschal- ten sollte. Falls beide Interessenten sich einig würden, sollte das Wohnungsamt ein- fach seinen„Segen“ geben. Wie oft sei es bei vorgekommen, daß einem die„Nase“ des anderen nicht gefiel und dann sei es ans Klagen gegangen, er- klärte er unter Hinweis darauf, daß bei der Uebernahme seines Amtes 127 Verwaltungs- klagen wegen Wohnungszuweisungen vor- gelegen hätten.„Ich habe Prozeß für Pro- zeß durchgeackert und fand dann heraus, daß sich lediglich drei oder vier weiterzu- führen lohnten. Ich sorgte daher für die Einstellung der übrigen.“ Arns versicherte, daß seitdem keine Prozesse mehr anhängig gemacht worden sind. Seit vier Jahren kennt man in Neuß auch nicht mehr die„Wohnungs- Schnüffler“.„Die Größe jeder Wohnung ist mehrfach fest- gestellt worden. Wenn nun das Wohnungs- amt auch noch durch besondere Außen- beamte solche Feststellungen nachprüfen läßt, dann wird dadurch der Beweis er- bracht, daß in der Verwaltung schlecht gear- beitet wird. Die Schnüffler verschwanden, und die Bevölkerung weinte ihnen keine Träne nach. Wir konnten Personalkosten ein- Sparen“, erklärte Arns. Dem heutigen„Rumpf- Wohnungsamt“ ob- liege aber noch eine soziale Aufgabe. Ein er- heblicher Teil von Sowjetzonen-Flüchtlingen sei nicht in der Lage, die höheren Mieten in den für sie erstellten Häusern zu bezahlen. Aus diesem Grunde versuche das„Rumpf- amt“, zwischen mittellosen Sowietzonen- Flüchtlingen und solchen Altwohnungsinha- bern zu vermitteln, die eine größere Wohnung suchen und höhere Mieten zahlen können. Auf diese Weise sei es möglich, den Flücht- Iingsfamilien vorerst billigere Wohnungen zu geben. Im übrigen sollte aber auf dem Wohnungssektor die freie Initiative des ein- zelnen vorhand haben. Arns konnte nachweisen, daß seit Auf- lösung des Wohnungsamtes in Neuß fast 10 000 Mietverträge für Neu- und Altbau- Um das Gesicht der Großstadt von morgen Le Havre, Rotterdam und die britischen„Trabantenstädte“ als Vorbild „Die einmalige Chance, die kriegszerstör- ten Städte Deutschlands nach modernen städtebaulichen Grundsätzen neu zu gestalten, ist weitgehend verpaßt worden.“ Mit diesen Worten kritisierte Hamburgs Stadtbaumei- ster, Oberbaudirektor Professor Hebebrand, in Hamburg die Nachkriegsent wicklung im deutschen Städtebau, die, wie auch in Ham- burg, unter dem Druck steigender Grund- stückpreise vielfach durch die Rückkehr zu den verhängnisvollen Fehlern der Vergan- genheit gekennzeichnet sei. In einem Zehn-Punkte-Programm setzte sich Professor Hebebrand für die Auflösung der formlosen Großstadtlandschaft in selb- ständige, durch breite Grüngürtel getrennte Schwerpunkte und keine großzügige Lösung der Verkehrsprobleme ein. Vorbildliche Wege im modernen Städtebau seien nach dem Kriege Rotterdam und Le Havre sowie die britischen„Trabanten- Städte“ gegangen. Professor Hebebrand sprach zur Einlei- tung einer wissenschaftlichen Tagung der Joachim-Jungius- Gesellschaft der Wissen- schaften in Hamburg, auf der sich Architek- ten, Städtebauer, Soziologen, Verkehrsinge- einen ausreichenden Lebensraum zu schaffen. Mittwoch, 3. November 1954/ Nr 20 e wohnungen abgeschlossen worden 80 Neuß seien rund 22 000 Wohnungen da rund 4000 Eigentumswohnungen Vorhand Mithin hätten in den letzten vier Jaht fast 56 Prozent aller Neußer Mitparteg eine andere Wohnung bezogen. Mit dies Ergebnis sei auch der Beweis für die Rich tigkeit seiner„Radikalkur“ gegenüber g J ehemaligen Wohnungsamt erbracht Wolde sagte Arns lachend. Die durch seine Ale N überflüssig gewordenen Arbeitskräfte übrigens alle in der Privatwirtschaft. K. gekommen. Der Neußer Beigeordnete mein abschließend, was Neuß vorexerziert ah, 2. sollte in zahlreichen Städten Westdent Zin lands auch möglich sein. 15 S nieure, Philosophen und Psychologen mit de Gestalt und Problematik der Großstadt h Lebensform der Zivilisation Auseinandeg setzen. 1 Ohne Ausrichtung von Wohnungsbau us Städtebau auf die Lebensbedürfnisse de Familie wird die Großstadt keine Zukunß haben, meinte Professor Hans Harms Direktor des hygienischen Instituts der Un. versität Hamburg, im Verlauf der Tagung Seit 1950 habe sich der Zuwachs der Groh. städte deutlich verlangsamt. Obwohl al. jährlich im Bundesgebiet rund drei Milliong Menschen zwischen den Gemeinden wander, ten, wende sich der Hauptstrom mehr Un mehr von den großstädtischen Zentren 0 Wichtigste Aufnahmegebiete seien, nicht zu letzt durch die staatliche Umsiedlung, 00 Ruhrgebiet und der süd westdeutsche Raum Die langsame Entvölkerung der Grobstädh kann nach Meinung von Professor Harmseg nur dann aufgehalten werden, wenn dis Städte aus eigener Kraft Familien Hereor bringen. Entscheidend für die Zukunft Sei es deshalb, dem Kinde auch in der Großstadt Familien-Nachtiech ten „ borher Gott der Herr rief heute meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Franz Embach Bundesbahn-Obersekretär 1. R. einem arbeitsreichen Leben im Alter von 65 Jahren pistauen und unerwartet, versehen mit den hl. Sterbesakra- menten, zu sich in die Ewigkeit. Mannheim- Waldhof, den 2. November 1984 Wotanstraße 35 Die trauernden Hinterbliebenen: Maria Embach geb. Schmitt Fritz Gleißner und Frau Alice geb. Embach Willi Bielmeier und Frau Maria geb. Embach Albert Schmidt und Frau Toni geb. Embach Alfons v. d. Benken und Frau Johanna 7 Enkel und alle Anverwandten Beerdigung: Donnerstag, 4. Nov., 14.30 Uhr Friedhof Käfertal. 1. Seelenamt: Donnerstag, 4. Nov., 6.30 Uhr in St. Elisabeth. denn Wäsche waschen strapaziert die Haut. NIVEA enthält neben dem hautyerwandten Euzerit auch Glycerin in einer Menge, die selbst empfindlicher Haut wWohltut! Seb. Embach ach einem arbeitsreichen Leben wurde plötzlich und un- 8 mein lieber, treusorgender Gatte, unser lieber Vater, aber guch nach der Wäsche cdie Hände mit NIVEA pflegen, Wie gut, daß es zur 3 Herzlichen Dank allen, die uns goldenen Hochzeit Gratu- lationen zukommen ließen. Mhm.-Käfertal, den 2. Nov. 1954 Aeußere Wingertstrage 37 Valentin Gleißnęr und Frau Eva geb. Erler 3 ,, Wirkstofferiall 7 direkt in det Jesse zu betelten Echt ACHTUNG! 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Oktober 1954„Neunte GAT T- Konferenz beginnt hoffnungsfroh— in Genf wird um Außenhandelsfreiheit gerungen“) am 1. November Routinefragen zugewandt. Präsident Wilgress berichtete, daß mehrere Beschwerden gegen Belgien und Frankreich mawischen beigelegt worden seien. Dies sei ein Beweis für die Bedeutung des GATT bei der Schlichtung von Streitfällen. Die gegen Belgien gerichteten Beschwerden be- trafen Restriktionen der Dollarimporte und die Einfuhrsteuer, während gegen Frankreich ein Protest über die Erhebung einer Ein- fuhr- und Ausfuhrsteuer vorlag. Der fran- 268ische Delegierte André Philip erklärte, daß die Import- und Exportsteuer für das vierte Quartal 1954 suspendiert sei und dag die Regierung beabsichtige, sie auch später nicht mehr zu erheben. Der Bericht über die Beziehungen zwischen GATT und Montanunion wurde an einen Arbeitsausschuß überwiesen. Schon jetzt sieht man zur gegebenen Zeit sehr scharfe Diskussionen im Plenum über dieses Thema voraus. Die Verbitterung der sogenannten Drittländer gegenüber der Montanunion hat erheblich zugenommen, da die Kohlepreise für dritte Länder weit mehr gestiegen sind als innerhalb der Gemeinschaft. Man erhebt daher den Vorwurf willkürlicher Export- Preisfixierung und einer weitgehenden Kar- tellisierung. Zu der französischen Erklärung vor dem GATT weisen handelspolitische Beobachter in der Bundesrepublik darauf hin, daß die zur Zeit in Frankreich noch erhobene„Tem- poräre Importtaxe“ von Frankreich als eine „Abgabe besonderer Art“ angesehen wird Auch nach deutscher Ansicht sei sie keine eigentliche Steuer, wenn sie auch nach Wir- kung und Erhebung einer Zollerhöhung gleichkomme. Sie müsse im Zusammenhang mit der besonderen Außenhandelsposition Frankreichs gesehen werden. 70 Mill. DMI kosteten neue Tarifverträge (LRP) Die Jahreslohnsumme in Hessen und Rheinland-Pfalz sei nach Abschluß zahl- reicher neuer Tarifverträge in den letzten sechs Wochen um etwa 70 Mill. Mark erhöht worden, schreibt der Vorsitzende der IG- Metall für Hessen und Rheinland-Pfalz, Hans Eick, am 2. November im Gewerk- schaftsorgan„Metall“. Für die nächsten Wo- chen kündigt Eick Abschlüsse neuer Tarif- verträge im Kraftfahrzeuggewerbe in Rhein- land-Pfalz sowie für das Schrottgewerbe, für die Orthopädie, für das Schmiedehandwerk und für das Installations- und Schlosser- handwerk in Rheinland-Pfalz an. Auch die Mantelvertragsverhandlungen für die Indu- strie in Hessen und Rheinland-Pfalz seien eingeleitet. Militärisch- militante Schatten über die Einf (tor) Es gibt gegenwärtig zahlreiche— sehr gewichtige— Spannungsbereiche auf auhen wirtschaftlichem Gebiete. An anderer Stelle dieses Blattes wird des Streites über die Gleit-, bzw. Mischzölle Erwähnung ge- tan. Interessant ist auch die Diskussion über die Behandlung der mit der Wiederauf- rüstung zusammenhängenden Importe. Unser Bonner Hi- Korrespondent meldet hierüber, der Gesamtverband Groß- und Außenhandel habe sich die Auffassung des Bundeswirt- schaftsministers zu eigen gemacht. Das heißt mit anderen Worten: Die kommenden rüstungs wirtschaftlichen Aufgaben könnten mit markt wirtschaftlichen Mitteln gemeistert werden. Selbstverständlich wird die Forderung aufgestellt, es solle bei Einfuhren von Staatseinkäufen und Staatseinkäufern ab- gesehen werden. Jeder staatliche Einkauf trüge die Gefahr zusätzlicher Marktstörung in sich weil nicht nach kaufmännischen Ge- sichtspunkten vorgegangen würde. Der nor- male Weg sei eben— im buchstäblichen Sinne des Wortes— der„kaufmännische“ Weg. Der Gesamtverband wies aber auch dar- aufhin, dag bei etwaigen Verknappungs- erscheinungen mit der Durchführung ent- sprechender Verwaltungsmaßnahmen die zu- Ständigen Bundesstellen unter Anhörung des Rates von Sachverständigen der Importwirt- schaft beauftragt werden sollen. Diese letztere Formulierung zeigt, dag auf gewissen Gebieten, offenbar besonders bei Einfuhr von Metallen, mit Verknappungs- erscheinungen gerechnet wird. 1 Vor Uebertreibungen intendantursüchti- ger Intendanten a. D. muß jedoch hier. ebenso gewarnt werden wie vor übertriebenen For- derungen der privaten Wirtschaft. Wenn im Amt Blank die Uebereinstimmung mit der Erhardschen Auffassung demonstriert wer- den soll, dann fällt wohl die Formulierung „so viel Marktwirtschaft wie nur möglich“, aber insgeheim regt sich die 08/15-Zahl- meisterweisheit„Erfassen, Horten und im- mer damit rechnen, daß nicht hinlänglich 2 Reserven zur Verfügung stehen.“ Eine andere(und bislang irgendwie über- sehene) Problematik stellt jedoch das Pro- uhr wirtschaft blem ausländische Waffenlieferungen selbst dar. Schwer vorstellbar, daß diese Art von Lieferungen dem freien Handel überlassen werden könnte. Die Grenze zwischen freier (Privatwirtschaftlicher) Einfuhr und zentra- listischen(staatlicher) Importen dürfte un- schwer zu finden sein, wenn der Privatwirt- schaft die Einfuhr von Rohstoffen und Halb- fabrikaten überlassen wird, während die Fertigerzeugnisse(die Waffen- Einfuhr selbst) dem Amt Blank bzw. dessen Nachfolge institution zufallen würde. Trotz Hausse ein gefrorener Aktienmarkt Die Hausse(Steigen der Aktienkurse) lebt von der Hausse Niemand sage, dies sei stets der Fall. In Kriegszeiten zum Beispiel, wenn politisches Geschehen weitere Verlängerung des Krieges verheißt, ist auch Hausse zu be- obachten. Ein solches Steigen der Kurse je- doch ist Ausdruck der Flucht in Sachwerte. Anders ist es heute. Der Anreiz zum Ak- tienkauf geht von der Chance aus, am Stei- gen von Produktivität und Produktion; am Steigen von Leistung und Ertrag der Unter- nehmen beteiligt zu sein. Wiewohl es keinen ewigen Frühling auf den Aktienmärkten geben kann; wiewohl des Börsengeschehens Verlauf nicht nur von„Auf“ der Kurse, son- dern auch von deren„Ab“ gekennzeichnet ist, läßt sich— nicht einmal andeutungs- weise— von einer Aenderung der bisheri- gen Börsentendenz beobachten. Das schließt nicht aus, daß eine Baisse(Sinken der Kurse) quasi über Nacht den Wertpapier-Besitzern (Käufern) auf den Kopf fallen könnte. Dies würde dann eine ähnliche Kettenreaktion auslösen, wie bei der Hausse, von der ge- sagt worden ist, sie lebe von sich selbst. Die Hausse ziehe sich an den eigenen Schnürsenkeln empor, wurde eingangs ange- deutet und damit ausgedrückt: Solange die Hausse-Stimmung anhält wird jeder Verkäufer seine Erlöse wieder anlegen. Er läßt damit diese Erlöse einem nächsten Ver- käufer wieder zukommen, der wiederum in gleicher Weise handelt. Es wurde auch die Möglichkeit einer sol- chen Kettenreaktion in umgekehrter Richtung angedeutet. Scheinbar nur widerspricht das lange Andauern, widerspricht die Heftigkeit der gegenwärtigen Hausse finanz- und wirt- schaftlicher Gesetzmäßigkeit. In Wirklichkeit bleibt diese Gesetzmäßigkeit durch Gegen- Wartsgeschehen unberührt. Ein anderer Fak- tor bewirkt nämlich, daß die Entwicklung quasi neben den gesetzesmäßigen Geleisen einherläuft. Vergleichbar mit einer Kontakt- unterbrechung wird nämlich die gesunde Entwicklung der Dinge von der Steuerpoli- tik gestört. Zwischen„Geld“(im börsenmäßigen Sinne Nachfrage nach Aktien) und dem vorhande- nen Aktienbestand hat sich ein Migverhält- nis eingenistet. Schon längst hätte durch Ausgabe neuer Aktien eine echte Finanzie- rung stattfinden müssen. Mit anderen Wor- ten gesagt: Anstatt die Aktienkäufer auf dem beschränkten Markt durcheinanderzu- Wirbeln, wäre es vonnöten, ihnen neue Pa- biere anzubieten. Dies ist übrigens der rich- tige Sparweg, der zur echten Investitions- kinanzierung führt. Hindernis auf diesem Wege ist die Körperschaftssteuer. Der Aktio- när wird bekanntlich zweimal besteuert: Einmal als Einkommens-, zum anderen Mal als Körperschafts-Steuerpflichtiger,. Nun will der Bundesfinanzminister sogar die Körper- schaftssteuer verschärfen. Er fordert prak- tisch statt Ermäßigung des Steuersatzes auf ausgeschütteten Gewinn dessen Erhöhung Dadurch schränkt er die Möglichkeit neuer Aktienausgaben ein. Nicht nur das, er wehrt somit auch jede Möglichkeit ab, das körper- schaftssteuerliche Aufkommen zu erhöhen Gewiß wäre Verzicht auf hohen Steuer- satz in diesem Falle auch fiskalisch vorteil- haft. Es gilt das Gleiche wie im Geschäfts- leben auch für den Fiskus: Was ist besser, großer Einzelgewinn bei kleinem Umsatz oder bei größerem Umsatz kleine Einzel- gewinne? Niedriger Steuersatz auf eine ent- sprechend erhöhte Anzahl von Wertpapie- ren erhoben, ergäbe nämlich viel höhere Ein- nahmen— für den Fiskus Teq Prozessierende Finanzämter ob siegten nicht immer (dpa) Der Bundesfinanzminister bezeich- nete in Beantwortung einer FDP-Anfrage Pressemeldungen als unrichtig, wonach die Finanzbehörden der Bundesrepublik zur Zeit über die Hälfte ihrer Prozesse vor den Finanzgerichten verlieren. Nur in 13,4 Prozent der im Jahre 1953 ab- schließend behandelten 13 930 Fälle seien die Finanzbehörden unterlegen. In 31,1 Pro- zent der Fälle wurde nach der Darstellung des Bundesfinanz ministeriums das Rechts- mittel voll zurückgewiesen, in 22,1 Prozent nahmen es die Steuerpflichtigen zurück. In 17,2 Prozent wurde dem Rechtsmittel teil- Weise stattgegeben, und in 16 Prozent nahm das Finanzamt im Laufe des Verfahrens selbst eine Berichtigung vor. g Zoll, die zur Therapie erhobene Krankheit F ahnden nach kleinerem Uebel: Ei, nun soll einmal nicht vom Ei die Rede sein, sondern von den mehr oder weniger sinnvollen Zollspielereien a la„Mensch, ärgere Dich nicht“, die von zoll- lustigen und listigen(Spötter sprechen— sprachlich an- stößig— von„zöllisch- höllischen) Erfindern in die Wege geleitet wurden. Auf einer Tagung des„Gesamtverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels, „Sitz Bonn“ wurde zu dem Problem„glei- tender Mischzölle“ grundsätzlich Stellung genommen(Vergl. auch MM vom 2. Novem- ber„Eiergleitzoll keine Preisbremse“). An- lab zu solcher prinzipieller Erörterung waren die im Bundestag eingebrachten Initiativ- anträge die von der sich„wie ein roter Faden durch alle Fraktionen hindurchziehen- den sogenannten Grünen Front“ stammen. Das Gleitzollsystem sieht ein sich nach auf dem Markt auftretenden Warenangebot rich- tendes Steigen und Senken der Zollsätze vor. Steigt z. B. jahreszeitlich das Angebot an Eiern(weil die Legefreudigkeit der Hennen auch saisonal bedingt ist, dann soll auch der Zollsatz steigen. Die saisonale Verbilligung des Eierpreises am Weltmarkt wird dadurch ab- gefangen und der inländische Eierpreis kann sich trotz Ueberangebotes behaupten. Sinkt das Angebot an Eiern, womit ein Preisanstieg ver- bunden wäre, dann soll auch der Zollsatz ge- Senkt werden. Am Ende kommt die Preisstabi- lität. Sie hat den Vorteil, daß starke Preis- schwankungen ausgeschaltet werden; birgt aber auch den Nachteil in sich, daß der— zwar nicht wucherisch heraufschraubbare— Eierpreis im- mer auf einem gewissen Stand gehalten wird, BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN Fühler nach Argentinien strecken die deutschen Traktorenfirmen aus. Wie United Press meldet, haben vier euro- päische Traktorenwerke mit der argentinischen Regierung Abkommen über die Errichtung von Traktorenwerken in Argentinien im Gèsamt- investitionswert von rund einer Milliarde Pesos (Stwya 305 Mill. DM) geschlossen. Aus den der argentinischen Regierung vorliegenden Ange- boten von 35 ausländischen Firmen wurden die Pläne der deutschen Firmen Humboldt- Deutz, Fahr und Hanomag sowie der italienischen Fiat ausgewählt.. Nach ihrer Fertigstellung sollen die neuen Fabriken jährlich zusammen rund 12 800 Trak- toren herstellen. Gegenwärtig wird der Trak- torenbestand in Argentinien bei rund 80 Mil- lionen Hektar land wirtschaftlicher Nutzfläche auf 32 000 Einheiten, der Bedarf dagegen auf rund 300 000 Einheiten geschätzt. Die in Argen- tinien bestehende staatliche Traktorenfabrika- tion hat zur Zeit einen Ausstoß von jährlich rund 2 500 Einheiten. Weitere rund 10 000 Ein- heiten werden jährlich importiert. 5 Von der Heinrich Lanz AG., Mannheim, wird uns mitgeteilt, daß auch dieses Mannheimer Schlepper werk mit argentinischen Staatsstellen in entsprechenden Verhandlungen steht und Experten nach Buenos Aires gesandt hat. Bank für Arbeit und Wirtschaft erhöht Kapital Die Hauptversammlung der Bank für Arbeit und Wirtschaft AG in Stuttgart hat die Er- höhung des Grundkapitales von bisher 1,96 Mill. um 1,04 Mill. DM auf 3 Mill. DM beschlossen. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zum Nennbetrag; die Hälfte des neuen Kapitals muß bis zum 30. Juni 1955 einbezahlt sein, die an- dere Hälfte wird vom Vorstand eingefordert. Es wurde beschlossen, den noch ausstehenden Teil des bisherigen Grundkapitales von 0, 66 Mill. DM bis Ende dieses Jahres voll einzu- fordern. Die Bank hat sich auch 1953 weiter entwik- kelt. Die Bilanzsumme ist auf 61,67(1952: 39,31) Mill. DM gestiegen, bis Ende September 1954 erreichte sie rd. 84 Mill. DM. Der Gesamtumsatz lag 1953 um rd. 80 Prozent über dem Vorjahr. Der Wechselkredit erfuhr eine Zunahme um 72 Prozent, der Buchkredit um mehr als 100 Prozent. Die Rentabilität sei befriedigend, allerdings werde sie zunächst noch durch die Anlaufkosten in den neu errichteten Nieder- lassungen in einigen Städten Baden-Württem- bergs beeinträchtigt. Das Institut schloß 1953 bei Erträgen von 1,11(1952: 0,82) Mill. DM mit einem Gewinn von 21 054 DM. Hieraus ver- bleibt nach Verrechnung des Verlustvortrages aus 1952 ein Gewinnrest von 447 DM, der vor- getragen wird. In der Bilanz zum 31. Dezember 1953 sind flüssige Mittel(in Mill. DM) mit 23,71 (18,64) und die Debitoren erheblich erhöht mit 32,60.(18,68) ausgewiesen. Die Einlagen sind demgegenüber auf 46,64(34,64) und die Nostro- Verpflichtungen auf 10,49(2,04) gestiegen. Die Rücklagen betragen unverändert 0,17. Zentralbankrat tagt Die nächste turnusmäßige Sitzung des Zen- tralbankrates findet am 3. November in Frank- kurt statt. Nachdem der Zentralbankrat sich dem Vernehmen nach bereits in seinen letzten Sit- zungen in Frankfurt a. M. eingehend mit der Frage der Liquidation der ehemaligen Reichs- bank beschäftigt hat, dürfte die Liquidation auch weiterhin ein Thema der Erörterungen des Zentralbankrates bilden. Das könnte dar- auf hindeuten, daß die in Fachkreisen für die Fortsetzung solcher Beratungen als Voraussetzung angesehene Erstellung eines Status der gesamten Forderungen des Zentral- banksystems an die Reichsbank nunmehr ge- geben ist; ebenso wie das Vorliegen einer gut- achtlichen Klarstellung über die Rechtmäßig- keit der Forderungen der Reichsbankanteils- eigner und über die Höhe ihrer Ansprüche. Ein solches Gutachten dürfte sich im wesentlichen der Auffassung des Bundesjustiz ministeriums anschließen, von dem die Rechtmäßigkeit und die Höhe der Verpflichtungen sowie die Tat- sache, daß der Bund als künftiger Schuldner zu gelten habe, bereits bejaht wurde. Dividenden-Ausschüttung Dachziegelwerke Ergoldsbach AG., Ergoldsbach, 8.% kür 1953 It. HV vom 1. 11. 54. Ohne Dividenden Lutz& Gimple AG., Gaszähler- und Apparate- fabrik, Stuttgart, It. HV vom 1. 11. 1954. Gleit- ode der den Verbraucher etwaige saisonale Preis- senkungen vorenthält. Die Groß- und Außenhändler meinen fachmännisch, das Gleitzollsystem sollte ab- gelehnt werden. Ausnahme könnten höch- stens sogenannten Markenartikeln zugebil- ligt werden. Immer vorausgesetzt, daß gleich- zeitig auf das Einfuhr- und Vorratsstellen- system verzichtet würde. Offenes Geheimnis, daß der Bundes- wirtschaftsminister selbst vom Gleitzoll- system nicht viel hält. Er ist auch nur dort zu Ausnahmen bereit, wo es sich um noch immer Marktordnungsvorschriften unter- liegende Warengattungen handelt. Erhard geht dabei von der Möglichkeit aus, daß durch Anwendung von Gleitzöllen die Ueberführung dieser Warengruppen in das System der freien Marktwirtschaft er- leichtert werden könnte. Der Bundeswirt- schaftsminister denkt dabei daran, dag— innerhalb der von ihm verfolgten markt- wirtschaftlichen Politik— der Gleitzoll das kleinere, die Marktordnung selbst das größere Uebel ist. Nach Auffassung des Groß- und Außen- handels würde aber auch ein Gleitzoll- system bei allen Waren, die nicht Markt- ordnungsgüter sind, bedenkliche Folgen haben. So würde etwa die Vergütung durch den ausländischen Ablader durch einen Gleitzoll nivelliert oder so stark reduziert werden, daß der ausländische Ablader an- geregt werden könnte, auf Kosten der deutschen Importeure eigene Vertriebs- organisationen mit der Bundesrepublik ein- zurichten. Auch volks wirtschaftliche Beden- ken werden seitens des Außenhandels an- geführt. So etwa, daß diejenigen Länder, die eine eigene schutzbedürftige Industrie haben, dann auch auf deutsche Industrie- produkte einen Gleitzoll einführen würden, Was sich auf unseren Export negativ aus- wirken müßte. Damit würden aber zugleich auch die Integrationsbestrebungen im Sinne einer arbeitsteiligen europäischen Wirt- schaft erschwert. Schließlich würde, nach Auffassung Bonner Außenhandelskreise, das Gleitzollsystem auf Kosten der Kon- sumenten gehen. Wirtschaftspolitiker der Freien Demo- kraten dagegen befürworten gleitende Mischzölle, weil damit die vielfachen Nach- Eifektenbörse Frankfurt a. M., r Mischz oll teile der Marktordnungen beseitigt und gleichzeitig der Landwirtschaft der unent- behrliche Schutz gegeben werden könne. Mischzölle sind eine Kombination von Wert- zöllen(Zollsätzen, die nach dem Fakturen- wert der Waren berechnet werden) und der Gewichtszölle(spezifischen Zölle). Ein Misch- zoll galt z. B. für Aprikosen. Der Zoll auf Aprikosen sah einen Wertzollsatz von 10 v. H. vor und einen Gewichtszollsatz von 8 DM je 100 kg. Letzterer war zu erheben, sobald der Wertzoll darunter lag. Der Unsicherheits- faktor der bei schwankenden Auslandspreisen durch den Wertzoll in die Preisgestaltung hin- eingetragen wird, wird dadurch abgeschwächt. Woraus ersichtlich ist, daß die Meinun- gen über zukünftig anzuwendende Zölle noch sehr unterschiedlich sind. Was Wun- der, wenn heute niemand voraussagen kann, welche endgültige Lösungsform ge- kunden wird. F. O. Weber Kein Ehrenamt ohne(Steuer-) Sachkenntnis (LRP) Der Bund der Steuerzahler von Rheinland-Pfalz hat sich am 2. November der Forderung der„Vereinigung der Finanz- richter“ angeschlossen, nach der als ehren- amtliche Finanzrichter künftig keine steuer- unkundigen Laien mehr gewählt werden sol- len. Die ehrenamtlichen Richter brauchten zwar keine Juristen zu sein, müßten als Bei- sitzer aber doch die fachliche Voraussetzung für eine Urteilsbildung mitbringen. Der Bund der Steuerzahler führt als Beispiel den Fall an, in dem neben zwei beamteten Finanz- fichtern ein Orthopädie-Meister, ein Inge- nieur und ein Gartenbautechniker bei einem Urteil auf dem besonders schwierigen Gebiet der Kapitalverkehrssteuer mitgewirkt hät- ten. Zündwarensteuer massivattackiert (dpa) Die Bonner Koalitionsparteien haben die Bundesregierung in einem Antrag ersucht, dem Bundestag ein Gesetz über die Ermäßigung der Zündwarensteuer von zehn auf einen Pfennig je 100 Hölzer vorzulegen. Der bisherige hohe Steuersatz war vom alliierten Kontrollrat bestimmt worden. Unterdessen habe sich die Wettbewerbslage gegenüber den anderen, völlig verbrauchs- steuerfreien Zündmitteln verschoben. Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannheim 2. November 1954 „ Börsenverlauf: Nach den gestrigen Kursabschlägen machte sich heute in einzelnen Werten wieder Rückkaufneigung bemerkbar. Im Vordergrund standen Elektrizitäts- u. Versorgungswerte: Siemens und AEG. Am Farbenmarkt überwog das Angebot, den. Lignis 2—10 eröffneten mit 42 und mußten so daß die Kurse etwas zurückgenommen wur- später auf 42% zurückgenommen werden. Der Montanmarkt profitierte durch die feste Haltung der Rheinstahl-Aktien, die bis 247 gehandelt wur- den, Ex 2 mal 4% Dividende wurden Rhein. Röhren erstmals amtlich mit 160% notiert. Nordwest- deutsche Hütten plus 4 auf 138 anziehend. 28. 10. 2. 11. Aktien 28. 10. 2. 11. Aktlen Aktien 28, 10. 2. 11. AEG.. 1382½ 179%] Harpener Bergbau] 120 12¹ Dresdner Bank)) 15½ 14/8 BBS. 20— Heidelb. Zement 2³⁰ Rhein-Main Bank] 192 192 BMW. 130% 123 Hoesch)— Reichsb.-Ant. Sa 389½ 87 Conti Gummi. 205 201¹ CVVVVß' 112. Daimler-Benz. 211 ¾ 200 Mannesmann 152 153½ Montan Dt. Erd. 5 154 Rhein. Braunkohle 190 180 Nachfolger Degussa 4211 20⁵ Rheinelektra 152 160 Borgb. NeueHoffg. 118 117 Demag 210 211½% RW NW.. 188 184½[Dt. Edelstahl. 140% 143 Dt. Linoleum. 220 2 Seilwolft— 32 Dortm. Hörd. Hütt.] 120 117 Durlacher HoO t?..— Siemens& Halske 233 22 Gelsenberg 131 13⁰0 Eichbaum-Werger 135 3 Sdid zucker 10⁰ GHH Nürnberg 170 17⁴ Enzinger Union) 156 15 Ver. Stahlwerkehf 81 79 Hoesen 131 120 I18-Farben Liqul., Zellstoft Waldhof 149 147 Klöckn.-Rumb. D.] 173 160 Ant.- Sch.). 40% 423/ Badische Bank) 30 30 Nordwestd. Hütt.] 139% 138 BSH 20³ 197½ Commerzbank j 16 13½[Berg. Phöniæõ 140% 144 Farbenf. Bayer 207 199 ¾ Commerz- Rhein. Röhrenw. 103 160 Farbwerke Höchst 202 197½ u. Credit Bank 173 172½[ Rheinst. Unſon 150 147 Felten& Guill. 160 162 Deutsche Banki))] 16½ 14%[Stahlw. Süawestf. 14½% 137 Grün& Bilfinger. 150 Süddeutsche Bank] 192 192[ Thyssenhütte. 131 130% )= RM- Werte,) Restquoten KURZ NACHRICHTEN Kurzarbeit bedeutungslos (UP) Die Kurzarbeit in der Bundesrepublkg ist bei der gegenwärtigen Arbeitsmarktlage 20t Bedeutungslosigkeit herabgesunken, heißt es i Deutschen Instituts vom 2. November. Zur Zeit seien n der Bundesrepublik von 1000 Beschäftigten nur noch 1,5 Personen Kurzarbeiter. Mit 25 100 Kurz. arbeitern sei am 10. September 1954 der bisher einer Mitteilung des niedrigste Stand erreicht worden. Weniger Abgaben für Bergarbeiter- Wohnungsbau (VWD) Die neuen verringerten auf feste Brennstoffe zur Förde arbeiter wohnungspaues sind am 1. November in Kraft getreten, nachdem das Aenderung. gesetz zum Bergarbeiterwohnungsbaugesetz am gleichen Tage im Bundesgesetzblatt verkündet worden ist. Die neuen Sätze betragen für Stein. kohle, Steinkohlenkoks und-briketts eine Dx je Tonne, für Braunkohlenbriketts und Pech, kohle 0,50 DM je Tonne. Manager persischer Oelförderung (VWD) Zum geschäftsführenden Direktor der beiden neuen Gesellschaften, neuen persischen Oelabkommen die Förderung und Verarbeitung des persischen Erdöls vor- nehmen, ist der Holländer L. E. J. Brouper bestellt worden. Die beiden Gesellschaften sind die„Iranian Oil Exploration and Production Company“ und die„Iranian Oil Refining Com- Pany“. Brouwer ist an leitender Stelle in der „Bataafsche Petroleum Maatschappij“, der hol. ländischen Tochtergesellschaft Shellgruppe, tätig. Dr. Karl Schwarzkopf 7 (dpa) Staatssekretär i. R. Dr. Karl Schwarz. kopf, ein bedeutender Wirtschafts- und Finanz politiker, starb am Wochenende im Alter von 70 Jahren in seinem Garmisch. Partenkirchener Heim. Dr. Schwarzkopf war vor kurzem mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik ausgezeich- net worden. Einigung mit Argentinien (VWD) Nach monatelangen Verhandlungen in Bonn wurden am 2. November in der Bun- deshauptstadt die neuen deutsch- argentinischen Vereinbarungen für den Waren- lungsverkehr unterzeichnet. unterschrieb Botschafter Irigoyen, für die Bun- desrepublik Botschafter Dr. von Maltzan, 28 wurden ein Handelsabkommen und ein Zah- lungsabkommen für die Dauer von drei Jahren abgeschlossen. Grundlage war dabei das Proto- Koll, das anläßlich des Besuches zweier argen tinischer Minister in Bonn im Frühjahr 195 Danach sollte das Austauschvolumen auf 140 bis 150 Mill. Dollar in jeder Richtung erhöht werden; unter dem bisher gültigen Abkommen betrug es 136,6 Mil. Dollar. Außerdem wurde vereinbart, daß die Bundesrepublik rund eine Mill. t Getreide von Argentinien kaufen wird. Schließlich sollte eine Neuregelung der Kreditgrenze im Zah- lungsabkommen getroffen werden. unterzeichnet worden war. Britischer Besuch in China (UP) Vertreter von rund 30 britischen Firmen werden voraussichtlich am 10. November zu einem zweiwöchigen geschäftlichen Aufenthalt nach dem kommunistischen China abreisen. Wie die Londoner Handelskammer am 2. Nov. bekanntgab, hat die„China National Import Export Corporation“ mitgeteilt, daß die Vor. bereitungen für die Reise nach Peking getrol. fen seien. Die Reise soll dazu dienen, die im Sommer dieses Jahres mit einer chinesischen Handelsdelegation in Grohbritannien geführten Gespräche über den gegenseitigen Warenaus-. tausch fortzusetzen. Wohnungsbau und Bohnerwachsproduktion (VWD) Die ständig zunehmende Zahl der Wohnungen im Bundesgebiet und die sich ver- breitende Gewohnheit einer besseren Woh. nungspflege haben die Erzeugung von Bohner- Wachs erheblich ansteigen lassen. In der ersten Hälfte des Jahres ist die Produktion um neun die Für V. H. auf 15 300 Tonnen gestiegen. hat sie allerdings nur um fünf v. H. zugenom- men. Der Wettbewerb hat sich verschärft und die Preise liegen nur wenig über den Selbzt⸗ kosten. Marktberichte vom 2. November NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 331-334 DM 131-132 DM 240—242 Dq Blei in Kabeln Aluminium für Leitzwecke Westdeutscher Zinnpreis Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr lebhafter Absatz Ueberstand nur bei Qualitätsminderung. Es erziel- ten: Blumenkohl 40-80; Feuerbohnen 55-60; Karot- ten Gewichtsware 18—20, Bd. 10—14; Kartoffeln 6½ bis 7; Kohlrabi 1012; Lauch Stück 8-12, Gewichts ware 20—24; Meerrettich 120-130; Paprika 30-36 Petersilie 8-10; Radieschen Bd. 1012; Rettiche Bd 612; Rosenkohl 55-60; Rotkohl 18-24; Feldsalat 7090; Endiwien 12—22; Kopfsalat I 18-24, II 8-16. Schnittlauch 8-10; Sellerie mit Kraut 20-40; Spi- nat 1216; Tomaten 1 40-30, II 18-30; Weißkonl 12—14; Wirsing 14—18; Zwiebeln 13—18; Tafeläpfel A 30—45, B 15—25, dto. ausl. 3040; Bananen Kiste 12—14; Birnen& 3040, B 1324, ausl. 30—40; Quit- ten 2025; Trauben 36-55; Walnüsse 60-80; Zitro- nen Kiste 42-46, Stück 1418; Orangen Kiste 36-10. Handschuhsheimer obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei sehr guter Anfuhr mit Ausnahme von Endivien, Kopfsalat und Aepfel zukfriedenstel. lender Absatz. Es erzielten: Aepfel Ia 20-30, A 17 bis 19, B 711; Wirtschaftsäpfel 7-11; Birnen A 15 Kopfsalat 4—12; Feldsalat 5060; Spinat 12; Rotkohl 14-15; Rosen- kohl 3330; Sellerie mit Kraut Ia 28-28, A 154 B 614; Möhren 1012; Lauch 15; Stangenbohnen bis 25, B 8—14; 46—55; Zwiebeln 10—12. Freie Devisenkurse 100 belg. Francs 100 franz. Francs 100 Schweizer Franken 100 holl. Gulden 1 kamad. Dollar 1 engl. Pfund 100 schwed. Kronen 100 dan. Kronen 100 norw. Kronen 100 Schweizer Fr.(frei) 1 US-Dollar 100 DM-W 472.50 DM-O; 100 PM-O= 22,47 Geld 8,4025 1,1982 95,97 10,595 4.325 11,7525 80,72 60,43 58.71 97.83 4.1938 rung des Berg. der Royal Dutch * Endivien 6-11 — Industrie. Abgabesätzg Unter dem und Zah- Argentinien Wertmähbig 886 DN Brief 8,4225 1,2002 96,17 110,815 4,335 11,7725 80,88 60,55 56,63 99,03 4,2038 DMW — acm 2 AHF FEE HA in pla Der 1 SCH 1151 AvD prigid 51 1. Eine 1 pal Nur b „Der 1 Tägl. RUS8! „Die 8 Garte Wa I — 91. KAT. Telefc — 2 Freita- ein Sonnte Sonnte Ne Karter Seite 11 1. f. 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Sangenen Jahrhunderts— ein Fremder auf Arturo Toscanini dehnte(1931) das Vorspiel gemächlicher Eile eine Straße entlang, Schr] simon;! dem Wiener Bahnhof aus, durchbrach den über siebzehn Minuten, wie er überhaupt in kräftiger aus, einem aufkommenden Wind zn chef v. I Kreis der Honoratioren, die zu seinem Bayreuth die in der ganzen Geschichte des begegnen, stemmte sich rudernd desde Bank, RI Empfang erschienen waren, holte sich den Festspielhauses langsamsten Tempi aufzu- Wachsenden Kräften entgegen, trat in en] Bad. Kom auf diese Weise apostrophierten, ein bisserl weisen hat. Haus und stieg die Treppen hinauf mit mib. Mannhei Verschüchtert abseits stehenden Mann heran Und noch ein weiteres Werk Wagners vor vergnügter Anstrengung, sprang sie erlich Br, 80 fie und umarnate ihn vor aller Augen. Haupt- der Pause: der Schlußgesang Brünnhildes tert wieder hinunter, und man hörte de darsteller dieser Szene, die das Künstlerische aus der„Götterdämmerung“ Mit warm ge- Wind pfeifen, sah das kahle, hohe Treppes und menschliche Verhältnis zweier Musiker tönter und vor allem in der Höhenlage leuch- haus und den tiefen Schacht in seiner M-!!ſ!T zueinander aufs Liebenswürdigste beleuchtet, tender Stimme sang Leonie Rysanek, die und wieder war nichts dergleichen auf 0 0 9. Jahre Sind Richard Wasner und Anton Bruckner, Sieglinde der Bayreuther Festspiele 1951, Bühne: nur ein paar schwarze Vorhänge 1 und dieser Augenblick, dieses Wagnersche diese leidenschaftliche Klage um den toten dieser weiß gekleidete Mann mit der 10 9 „Zu mir her, Bruckner!“ dürfte den in Wien Helden Siegfried. Wenn sie im tieferen Be- kigen Clownsmaske, dieser Taszinierend schwer um anerkennung ringenden, dem reich dieser immens schweren Partie nicht Zauberer aus Paris, dessen schweig 15 Bayreuther„Meister“ tief ergebenen öster- immer Sanz durchdrang, so ist das wohl der Kunst„die allgemein verständliche Sr reichischen Symphoniker von ganzem Herzen reichlich problematischen Akustik des Mu- d N 3 der Geste“ ist, der Geschichten ohne Wort Sekreut haben. sensaales und auch der leider nicht zu um- Zeus un arasin erzählt und von einer Einfachheit, hinter du Wagner und Bruckner— und das ist der sehenden Tatsache zuzuschreiben, daß sie, Axel von Ambesser(linxs) man 80 Viele Tiefen und Mysterien Vermute Anlaß, dieser Anekdote nachzuspüren und ohne die Bühnen- Distanz, inmitten des Or- als Göttervater Zeus und kann, wie einem nur einfallen. Man dat sie hier zu erzählen— standen auf dem Pro- chesters stehen mußte, das Robert Heger zu Hans Anklam als ein We- aber auch ganz ruhig an der Oberfläche gramm des zweiten Mannheimer Akademie- Prachtvollen Steigerungen führte. sen von einem fremden bleiben und wird nicht enttäuscht sein on U Konzerts, das auf die Tage Allerheiligen und Bruckners neunte Symphonie gab dann Stern, Marasin geheißen. der Kunst Marcel Marceaus, die ohnehn Wah Allerseelen gefallen war. Als Dirigent des Abschluß und Krönung des Konzerts. Es ist Beide sind sie Gestalten dem Komischen und Grotesken, der Parodie Erd Nationaltheater-Orchesters war dazu aus dies ein unvollendetes Werk. Noch am Mor- aus einem neuen Stücke und dem Skurrilen eher zugeneigt schein heit München Professor Robert Heger gekommen, gen seines Todestages(am 11. Oktober 1896) Ambessers mit dem Titel als tragischer Wehmut, obwohl auch davon Sitze ein in 68 Lebens- und vielen„Berufs“-Jah- hat Bruckner an den Skizzen zum letzten„Der Fall der Witwe von ein leiser Abglanz zu ahnen bleibt. Da ur des ren erfahrener. gastweise noch immer in Satz dieser Symphonie gearbeitet, die er dem Ephesus“, dus jetzt in den Wieder der Sketch von den„Würfelspiele“. London wie in Rom, in Edinbourgh wie in„lieben Gott gewidmet“ sehen wollte, die so Hamburger RKummerspie- War das Trauerspiel vom Schmetterling un Für Buenos- Aires, ja selbst(aut Programmheft) etwas wie sein musikalisches Testament ge- len uraufgeführt wurde. das Lustspiel von dem Maler, eine Szene in] Wahlers in Prag. Budapest und Warschau wirkender worden ist, die letzte Lobpreisung des Herrn Es ist ein aus Ernst und Zug und eine andere auf der Eisbahn, war] FPräside: Musiker. im Himmel, ein Stück Musik, faszinierend in Parodie gemischtes Spiel, 550 5 5 5 5 8 Bip und 155 911 iel vor der Schichtung gewaltiger Formblöcke, im über das wir unter der de biblische Geschichte von David und] der 5 1. 55 Spiel und Widerepiel der Themen wie in der Ueberschrift„Gelächter Goliath, und es War immer weder nur dieser 0 mu. 55 Aufbau, bezwingend in der Spiegelung des Klangmodellierung. Professor Hegers Wie- en, Gum en dteser eine ann der diese geschichten durch sei hauke, Reinen, eines Mysteriums ohne Dunkelheit, dergabe hielt sich an die rein musikalische Seite berichten. mirnische Ausdrucksfähigkeit, die Beweglich. in diebe einer kühlen, gleichsam weltfernen Hellsich- Aufgabenstellung, sie ließ(durchaus im dpa- Foto keit seines Körpers lebendig werden lieh. der Op! re one ane Hymnus Sinne der Empfindungswelt unserer Zeit) die Nur eine Szene gab es im Programm, in de: tenhaus ohne Exaltiertheit, Musizieren im Klassischen leidige Per-Aspera-Ad-Astra-Stimmung, das 5 8 er zusammen mit seinem Schüler und Part. Wilson Naß Vierzehn Minuten brauchte Robert He- Leb äugeln mitprogremmmatisch-dramatischen Hondschrift einer echten Begabung ner Gilles Segal auftrat;„ welkampf in] kgre ger dafür. Das entspricht etwa der Bayreu- Interpretationskünsten außer Acht. Da wurde e 5 5 i 15 Dunkel“ eine nicht ganz überzeugende da. Häuser 5 3 mit handwerklicher Sauberkeit und in fester„Ein Haus unter der Sonne“ von Matthias Braun jn Bochum urqofgeföhrt matische Gruselgeschichte; der Stil der Pan. Furden. r Was kreilich auf. 1„Der Junge kann schreiben“, meinten die dem weißen Ehepaar Caro und Manuel be-. sich 5 Und über. Fiser .. ht teroso Lins. wis cler erste Sate be- zuschauer der am Sonnta in einer Studio- wohnt. Der weiße Händler I. f nie, e et in den e Ueberraschune mittag, Eine der mißte Taube titelt ist, und als eine Musik ohne Geheim- Veranstaltun. 5 ieee ee erte klandler Lazar, ein schmie- brachte die erste Begegnung mit Gille a . nis sich erwies. Manche Phrasierung, man- eranstaltung des Bochumer Schauspielhau- riger Geschäftemacher, geht hier ein und aus. Segal, der in seinen Studien(Uhrmacher neuen Dies ist eine gane kleine Geschichte, eigent- ches Detail hätte man sich leuchten der, at- 828 erfolgten ersten szenischen Aufführung Sonst gibt es weit und breit nur Schwarze. und„Klavierspieler“) eine Meisterschalt keine A uch zu unwichtig, um Papier. Bleistift, Schreib- mender, stärker durchprofiljert vorstellen von Mattias Brauns„Ein Haus unter der Caro wird sich, selbst darüber entsetzt, ihrer gefunden hat, die es rechtfertigen würde in Lien n maschine, Redafcteur und Setzer zu bemühen. kön Nen nen ideen n g diese oder Sonne 5 Sie hatten Recht: Mattias Braun, wachsenden Neigung zu einem Negerdiener nicht nur 18 Kleingedrucktes Anhängsel im chaktsp Sie betrifft das Erlebnis einer Taube, und 85 jene Wendung. den Steigerungen schien mit- 1933 in Köln Seboren und also im wörtlichen bewußt. Dessen Schwester bringt in schwerer Programm mitzuführen. Der Beifall des 80 habe je 8 1 155 1 unter die vitale, mitreisende Spannkraft zu Sinn ein„junger“ Autor, versteht es, deutlich Geburt, bei der Händler Lazar Hilfe leistet; vollzählig wie möglich erschienenen Heidel- sition i. bewahrt bleiben. Am Samstag vermißte mein Nachbar eine seiner Tauben. Als sie am Dienstag noch nicht zurück war, fiel ihm ein, was ihm ein Züchter- kollege adus einem anderen Dorf einmal er- zählte, der ein verschwundenes Tier schlie glich im Kamin gefunden hatte, und er ging in den Keller und öffnete die Kamintür. Da hockte die Taube, noch lebend, aber zu schwach zum Fressen, nur trinken wollte sie. Er hofft aber, daß er sie durchbringt. Nun konnte man sick gut vorstellen, wie es dem Tier ergangen war. Es war aufs Dach geflogen, hatte sich auf den Rand des Kamins gesetzt, war fehlgetreten und in den Schacht gefallen. Nachdem es einmal im Kamin war, konnte es sich weder an den Wänden halten noch wieder auffliegen in dem engen Raum, es, stürste bis auf den Grund. Da war die Taube in einer schreclelichen Lage, eingesperrt in eine Gefängniszelle, ohne Nahrung, ohne Wasser, drei Tage lang. Sie wäre verhungert, wenn der Nachbar sick nicht jener Geschichte eines Freundes erinnert hätte, und erst der Kaminfeger hätte die Leicke ge- funden. Es war nur eine Taube, aber wir Menschen können doch nicht von ihrem Erlebnis hören, ohne uns an ihre Stelle zu denken. Wir sehen uns in einem engen Kerker, verlassen und hoffnungslos. Und dreimal sehen wir das Dun- cel der Nacht wechseln mit dem Licht des Tages, das von koch oben dammerig herab- commt. Niemand weiß von unserem Schichsal, keine Aussicht auf Hilfe. Schließlich vergleichen uir und finden, daß es uns doch weit schlimmer ergangen wäre als der Taube. Denn, so sagen wir, das Tier Utt ja nur die Not des Augenblicks— die Qual der Bewegungslosigkeit, des Hungers und Durstes. Wir aber litten das gleiche und dar- über kinaus noch weit mehr, denn was uns Wirlelich begegnet, ist unbedeutend gegenüber dem, was unsere Gedanken und Vorstellungen, die Erinnerungen, Hoffnungen und Aengste daraus machen: das erst ist unser Erlebnis. Das Tier war besser daran! 5 Ja, so sagen wir. Aber wir wissen es nickt genau. Ichestelle mir vor, daß die Taube, als sie schon Hunger und Durst kaum mehr emp- fand, immer noch an das Schweben über den Feldern dachte, und daß ihr kleines Hirn er- füllt war von der blauen Unendlicnbeit des 8 Hellmut Holthaus fehlen, die ihnen doch inne wohnt. Glanz- voll und herrlich durchformt dagegen das Scherzo: Da war echte Monumentalität und dynamische Kraft, scharfe Akzentuierung, prächtig der Kontrast zum leicht hingetupf- ten, wie ein liebenswerter Spuk vorüber- huschenden Trio. Spontaner Applaus dankte den beiden Künstlern dieses Konzerts, der in einer gro- gen Weißfuchs-Stola sich präsentierenden Sängerin, dem Dirigenten auch, der mit Recht das Orchester am Beifall teilnehmen Aeg. Kurt Heinz zu sagen, was er meint, und dabei doch spar- sam und taktvoll mit dem Wort umzugehen. Nicht umsonst hat er wohl schon als Neun- zehnjähriger für seine Novelle„Salto Mor- tale“ den Zuckmayer-Preis 1952 erhalten. Im gleichen Jahr schrieb er sein erstes Theater- stück, das nach einer vom NWDR Köln und dem Süddeutschen Rundfunk Stuttgart ange- regten Hörspielfassung mit ungewöhnlichem Erfolg im Herbst 1953 gesendet wurde und das nun, ein Jahr später, zum ersten Male über die Bühne ging. Das„Haus unter der Sonne“ steht irgendwo im schwarzen Erdteil und wird von „Der große Mut des Hiskiq“ Urgofführung eines Spiels von „Und er tat das Rechte in den Augen des Ewigen, ganz so wie David, sein Vater, ge- tan“, heißt es im 18. Kapitel des zweiten Bu- ches der Könige über Hiskia, den König von Juda. Was die Bibel in diesem und den bei- den folgenden Kapiteln über das Schicksal, die Anfechtung und die Erhörung Hiskias er- zählt, hat Walter Gutkelch zu einem drei- aktigen Spiel dramatisiert. Es ist ein Versuch, der christlichen Dramatik einen neuen Weg zu zeigen und für das kirchliche Bühnen- schaffen einmal den Grundstock zu einem eigenen Repertoire 2¹ legen. Der Autor knüpft dabei an die litürgischen Altarspiele des Mittelalters an, ohne allerdings deren Entgleisung und späteren Verfall ins Bur- leske mitzumachen; andererseits hätte auch dem frommen Verkündigungsspiel, wie er es beabsichtigt, ein klein wenig theatralisch komödiantische Auflockerung gut getan. Ein Weihespiel dieser Art, vor allem von nicht ganz ausreichenden Kräften aufgeführt, kommt allzuleicht in die Nähe einer zwar gut gemeinten, aber doch spannungslosen Er- baulichkeit. Gutkelch folgt, von einer gewissen Um- stellung abgesehen, getreulich dem Wortlaut der Heiligen Schrift; manches von den Re- den und von den Gebeten ging sogar unver- ändert in seinen Text ein. Die Spannungen, die das Drama erfüllen sollen, sind dabei ausschließlich innerer Natur: es ist die im- Wolter Gutkelch in stuttgart mer währende Spannung des Menschen zu Gott. Zweimal greift der Allmächtige mit einem Wunder in das Leben Hiskias ein: das erste Mal, als er den Todkranken genesen läßt und den Lauf der Sonne zum Zeichen dessen rückwärtsgehen héißt, und zum an- deren Male, als er vom Himmel ein Feuer auf die Heerscharen der Assyrer regnen läßt und diese vernichtet. Am Ende spricht der Seher Jesaja die Worte des Psalmisten vom Sroßen Licht, das das im Finstern wandernde Volk vor sich sieht. Es ist das Licht der inne- ren Stimmen, auf die Hiskia hörte, der zwi- schen Gott und den Menschen geschlossene Ewige Bund, der sich im mutigen Gottver- trauen des Hiskia und der Macht seiner Ge- bete erneuert und verwirklicht hat. Mit der Uraufführung im Festsaal des Mörike-Gymnasiums zu Stuttgart wurde die neu gegründete Christliche Landesbühne Württemberg eröffnet, eine Gemeinschaft von Berufsschauspielern, die auf diesem Wege einen neuen Beitrag zur Verkündung der alten Botschaft leisten wollen. Die Darstel- ler, die anonym blieben, waren nicht alle ihrer Aufgabe gewachsen; immerhin kam der des Hiskia doch zu manch eindringlicher Wirkung. Die Inszenierung von Herbert Haug schloß sich an Formen des mittelalterlichen Mysterienspiels an. Ulrich Seelmann-Eggebert einen Albino zur Welt. Die Schwarzen ge- ben Lazar, der sich ins„Haus unter der Sonne“ flüchtete, die Schuld an diesem Un- glück. Sie belagern es, lassen die drei Wei- Ben fast verdursten und geben es erst frei, als sich die junge Mutter entschließt, dem alten Negergesetz zu gehorchen und ihr Al- bino-Baby den Göttern zu opfern. Lazar wird nicht mehr der„Zauberei“ verdachtigt. Caro aber hat in den schrecklichen Tagen der Be- lagerung ihrem Mann von der Liebe zu dem Negerdiener berichtet und, nachdem Manuel ihr in quälenden Auseinandersetzungen ver- ziehen und geraten hat, einige Zeit zu ver- reisen, den Schwarzen erschossen. Das Stück endet mit einer Simultanszene in der ent- kernten Stadt: Die junge Mutter wird von weizen Richtern des Kindesmordes wegen lebenslänglich ins Gefängnis geschickt Caro wird von einer vergnügten weißen Ge- sellschaft, angeregt durch Lazars großspreche- rische Berichte, als Heldin gefeiert. Die Story mag nicht allzu vertrauen- erweckend klingen. In diesem Fall kommt es darauf nicht an: Hier hat sich eine sehr junge und begreiflicher weise noch nicht ausgereifte Begabung vorgestellt. Hier hat endlich ein junger Deutscher es vermocht, in gepflegter Sprache, mit knappsten Dialogen, ohne schiefe Bilder oder ähnliche sprachliche Modekrank- heiten, beklemmend dichte Atmosphäre zu schaffen. Einzelne Szenen— etwa das fünfte Bild mit der Auseinandersetzung Caro— Ma- nuel oder das Gespräch einer alten Negerin mit der jungen kurz vor der Geburt des Al- binos— sind von solcher Präzision, Dichte und gedanklichen Substanz, daß man sie nur einem erfahrenen Theaterdichter zutrauen möchte. Die Schwächen des Stückes: Es hat keine Exposition— ein vom nachfolgenden Inhalt isoliertes Vorspiel ist keine— und es ist eigentlich gar kein„Stück“, es ist eine Kette von Episoden. Regisseur Hans Lietzau ließ dem ver- sprechenden Erstling Brauns mit einer sorg- kältigen Inszenierung und erster Besetzung Caro: Rosel Schaefer, Lazar: Hanns-Ernst Jäger, alte und junge Negerinnen: Cläre Ruegg und Sigrid Schleier— die bestmög- liche Interpretation zukommen. SsIk. berger Publikums war enthusiastisch. Gelächter im Olymp Ambesser-Urcufführung in Hamburg Gala-Premiere in den Hamburger Kam- merspielen: beachtlicher Uraufführungserfolg der phantastischen Posse„Der Fall der Witwe von Ephesus“ von und mit Axel von Ambesser, der sich mit„Das Abgründige in Herrn Gerstenberg“ und den Komödien Der Hut“,„Wie führe ich meine Ehe?“,„Lebens- mut zu hohen Preisen“ als unterhaltsamer Bühnenautor längst ausgewiesen hat. tin, die(trotz Eid) den Gatten nach dessen Tod betrügt, ist schon von Lessing, Chri- stopher Fry, Cocteau und anderen beh- adlelt worden. Ambesser hat eine Art Forts, ing geschrieben und verlegt den Stoff in den Olymp, wo der Fall vor dem Tribunal des Göttervaters Zeus und vor Herrschaften aus den verschiedensten Jahrhunderten abge- handelt wird. Es ist der unsterbliche Streit um das Recht. Ambesser meint wohl, dag die Men- schen grundsätzlich zu viel vom Leben und — von Gott verlangen. Das Urteil von Zeus- vater lautet:„Nicht wer die Welt verändern Will, wer sie zum Klingen bringt, hat mei- nen Auftrag an die Menschheit recht ver- standen.“ Ein Spiel mit Ernst, Parodie und viel Heiterkeit. Einflüsse Raimunds. Nestroys, auch Shaws und Offenbachs, sind unver- kennbar. Aber die liebenswerte, charmant- geistvolle Ironie, die mit Späßen und klugen Worten über Aktuelles und Historisches augenblinzelnd manches auszusagen weib, ist eben doch nur Ambesser eigen. Glänzend die Besetzung: Ambesser selbst als Zeus in vielerlei göttlich- menschlicher Gestalt, Horst Beck, Eduard Marks, Otto Kuhlmann, Ernst von Klipstein, Ludwig Neugass, Manja Wodowoz. Aus Wien holte sich der Autor den Regisseur Wolfgang Glück und den feinen Komiker Manfred Inger. Dr. A. K. M SFS ON E MANN AUF DER SAN vod SEORGES SIMENON Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln-Berhn 7 32. Fortsetzung „Und darum konntest du nur noch vor- mittags in der Buchhandlung arbeiten. Aber solch ein Zimmer kostet Geld.“ „Wir haben nur einen kleinen Teil, von dem was wir hatten, ausgegeben. „Weißt du, wo Herr Louis sein Geld auf- bewahrte?“ Er beobachtete den jungen Mann aufmerksam, der jedoch ohne jedes Zögern antwortete:„Auf dem Spiegelschrank.“ „Von dort hat er die Geldscheine genom- men, die er dir gegeben hat?“ a „Ja. Ich wußte es schon vorher durch Monika.“ „Am Montag bist du wohl nicht in der Rue d' Angoulème gewesen?“ „Das ist leicht nachzuprüfen. Die Wirtin Wird es Ihnen bestätigen. Ich sollte Dienstag um fünf Uhr dorthin kommen.“ „Wann hättet ihr euch eingeschifft?“ „In drei Wochen geht ein Schiff. Dadurch hatten wir noch Zeit für die Besorgung un- serer Visa. Meinen Paß habe ich schon be- antragt.“ 5 „Aber Minderjährige, meine ich, brauchen dazu doch eine Einverständniserklärung der Eltern?“ „Ich habe die Unterschrift meines Vaters nachgemacht.“ Sie schwiegen eine Weile. Dann fragte Jorisse zum ersten Male:„Kann ich rauchen?“ Maigret nickte. Das Groteske war, daß er, nach dem Kaffee voller Verlangen auf ein Glas Kognak, die Flasche, die er inzwi- schen wieder im Schrank eingeschlossen, nicht von neuem herauszuholen wagte. „Sie haben mich als Taugenichts bezeich- net. „Na, und was hältst du davon?“ „Daß ich nicht anders handeln konnte.“ „Möchtest du, dag dein Sohn es 80 machen würde wie du es gemacht hast?“ „Ich werde meinen Sohn anders erziehen. Er wird nicht.“ e Sie wurden von neuem durch das Telefon unterbrochen. „Sind Sie's Chef?“ Maigrets Gesicht verdüsterte sich, als er Neveus Stimme vernahm, dem er keiner- lei Auftrag gegeben hatte. „Ich habe den verborgenen Schatz ent- deckt!“ „Was sagst du da?“ Er blickte Jorisse an und unterbrach den Inspektor:„Einen Augenblick, ich gehe an einen anderen Apparat.“ Er ging in das Nachbarbüro, schickte aber für alle Fälle einen Inspektor zur Ueber- Wachung des jungen Mannes in das seine. „Hallo, da bin ich wieder. Wo bist du?“ „Quai de Valmy, in der Kneipe.“ „Was machst du da?“ „Sind Sie ärgerlich?“ „Nun red schon.“ „Ich habe geglaubt, es richtig zu machen. Seit zehn Jahren lebt Jef mit seiner Fran- goise zusammen. Nach dem, was man mir berichtet hat, hängt er mehr an ihr, als er zugeben möchte. Und da hab ich Lust be- kommen, ihr einmal einen kleinen Besuch zu machen.“ „Warum?“ „Es kam mir merkwürdig vor, daß er ihr kein Geld gibt. Zum Glück habe ich sie auch in ihrer Wohnung angetroffen. Sie haben nur zwei Zimmer und dazu noch eine Art * Kochnische. Im Schlafzimmer steht ein eisernes Bett mit Messingkugeln. Die Wände sind weiß gekalkt wie auf dem Lande, aber es ist alles sehr sauber.“ Maigret hörte verstimmt zu. Solch ein Uebereifer war ihm höchst zuwider, vor Allem, wenn es sich, wie im Fall Neveus, um jemamden handelte, der nicht zu seiner Ab- teilung gehörte. „Hast du ihr mitgeteilt, dag Jef ver- haftet worden ist?“ „War das ein Fehler?“ „Erzähl weiter.“ „Von Anfang an war es mir klar, daß sie nicht wußte, Was er trieb. Sie hat sofort darauf getippt, daß er beim Elauen einer Brieftasche in der Métro oder in einem Om- nibus geschnappt worden sei. Wahrschein- lich hat er das manchmal gemacht.“ Schon als er noch auf dem Jahrmarkt arbeitete, hatte Schrameck dieses Kunststück wiederholt fertig gebracht, und eine seiner Verurteilungen war wegen Taschendiebstahl erfolgt. „Trotz ihrer Proteste habe ich die Woh- nung durchsucht. Zum Schluß kam ich auf den Gedanken, die Messingkugeln an dem Bett abzuschrauben. Die Eisenstäbe sind Hohl. In zwei von ihnen habe ich zusammen- gerollte Banknoten gefunden. Eine ganz hübsche Summe! Frangoise traute ihren Augen nicht. Da hat er so viel Geld gehabt, und ich mußte fremden Leuten den Dreck wegkehren! Er kann's doch nicht in den Himmel mitnehmen! Na, der soll bloß nach Hause kommen: da kann er was erleben!. Sie konnte sich gar nicht beruhigen. Sie hat ihn mit allen nur möglichen Schimpfnamen belegt. Erst als ich sagte, daß er gewiß die- ses Geld beiseite gelegt hätte, für den Fall, daß ihm einmal etwas zustieße, ist ihr Zorn ein wenig verraucht. Wie hat er es bloß fertig gebracht, das nicht auch noch zu ver- wetten?! hat sie gebrummt. Verstehen Sie jetzt, Chef? Am letzten Samstag scheinen sie ein dickes Bündel untereinander geteilt zu haben. Ich habe mehr als zweihunderttau- send Franken gefunden. Solch eine große Summe konnte Jef nicht auf einmal setzen, vor allem nicht bei Fernand. Er hat nur einen Teil davon verloren. Wenn sie Halbe- Halbe machten, hatte Herr Louis ebenfalls, einen recht ansehnlichen Betrag.“ „Na, jedenfalls schönen Dank.“ „Was soll ich mit den Banknoten machen?“ „Hast du sie mitgenommen?“. „Für alle Fälle. Ich konnte sie dochi nicht dort lassen.“ „Geh zu deinem Kommissar und bitte ihn, die Sache in die Hand zu nehmen.“ „Muß 1 3 „Verflucht noch mal, ich will nicht, daß die Anwälte behaupten, wir hätten uns das Geld untern Nagel geritzt.“ „Habe ich eine Dummheit begangen?“ „Eine Riesendummheit sogar.“ „Ich bitte Sie um Entschuldigung. Ich Wollte 5 b Maigret hängte ein. Torrence saß in dem Bir l 0 „Hast du Arbeit?“ „Nichts Dringendes.“ „Dann geh doch mal zu Kommissar An- toine und bitte ihn, von seinen Leuten eine Liste der in den Geschäften an den Boule- vards in den letzten zweieinhalb Jahren be- gangenen Diebstähle— vor allem jener, die in der Mittagspause, während des Leden- schlusses begangen worden sind— aufstellen zu lassen.“ a 1 Das war nicht die Sache seiner Abteilung, sondern der Antoines, deren Büros sich am anderen Ende des Flures befanden. Er kehrte wieder zu Albert Jorisse zu- rück, der sich eine neue Zigarette angezündet hatte, und schickte den Inspektor, der Albert inzwischen überwacht hatte, wieder fort. „Ich wäre auch so nicht fortgelaufen.“ „Das mag sein. Vielleicht hättest du nur gern einmal einen Blick in die Akten auf meinem Schreibtisch geworfen. Gesten Hättest du es getan?“ „Vielleicht.“ „Das ist der ganze Unterschied.“ „Von was?“ „Von nichts. Ich weiß Bescheid.“ „Was werden Sie mit mir machen?“ „Im Augenblick warten wir noch.“ Maigret blickte auf seine Uhr, berechnete, daßz Lukas und Monika jetzt schon bei dem Arzt sein mußten, wo sie gewiß im Warte- zimmer saßen und in den dort ausliegenden Zeitschriften lasen. „Sie verachten mich, nicht wahr?“ „Maigret zuckte die Schultern. „Ich habe nie eine Chance gehabt.“ „Was für eine Chance?“ „Da herauszukommen.“ „Aus Was heraus zukommen?? „Ich sehe schon, Sie verstehen mich nichl, Wenn Sie Ihre ganze Kindheit hindurch im- mer nur von Geld hätten reden hören,. Sie eine Mutter gehabt hätten, die jedesma vor dem Monatsende zittert 3 „Ich habe meine Mutter schon sehr früh verloren.“ 0 Der junge Mann verstummte, und fas zehn Minuten lang schwiegen sie beide. Bus ganze Weile blieb Maigret am Fenster ste, hen, mit dem Rücken zum Fenster, un blickte auf die Regentropfen, die lustig 4 den Scheiben herunterliefen. Pann ging g. im Zimmer auf und ab und öffnete schlie lich mit einer allzu entschlossenen Bewerue die Schranktür. Er hatte das Glas zwar 3 vorhin in dem Emaille waschbecken gespl 0 tauchte es aber trotzdem noch einmal 105 Wasser und goß sich dann einen Schlue Kognak ein. b „Du willst wohl keinen?“ „Nein, danke.“ e Fortsetzung folgt Die Geschichte der schönen, treuen Gat. sultierer Te Paris gestrigen wieder mit der diese m. es Untel strittene übrigen sten pol Bedeutu zwar au Minister Staaten. unter ar sprecher 12. Nove sterpräs: die nach rien Rec Am über die erden. sich daz zu, eine heikle tärgericl abgeschl rung, w Verfasst vier Jah sprache 0. Nove Wird di Haushal „Lw Wi Wien trachtet Oesterre Staatsar Härte a Osterreic der Ent Waltung lebende Lolgerur Osterreic loren he m Berl! Oktober lebende deutsche Oesterre erklärte habe vo daß Sie 6 Oesterre Mächtig In d. 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